Annual / Quarterly Financial Statement • May 17, 2018
Annual / Quarterly Financial Statement
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Aktiva
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| in TEUR | 31.12.2017 | 31.12.2016 |
|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | 439.348 | 443.991 |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 237 | 248 |
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 237 | 248 |
| II. Sachanlagen | 67.353 | 70.792 |
| 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 63.933 | 66.936 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 1.141 | 1.560 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.264 | 2.295 |
| 4. Geleistete Anzahlungen | 15 | 0 |
| III. Finanzanlagen | 371.758 | 372.951 |
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 330.355 | 330.355 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 31.228 | 29.934 |
| 3. Beteiligungen | 3.152 | 3.152 |
| 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 3.540 | 4.680 |
| 5. Wertpapiere des Anlagevermögens | 3.483 | 4.829 |
| B. Umlaufvermögen | 276.954 | 210.814 |
| I. Vorräte | 40 | 40 |
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 27 | 27 |
| 2. Geleistete Anzahlungen | 13 | 13 |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 89.558 | 78.285 |
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 43 | 23 |
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 89.360 | 77.340 |
| 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 0 | 3 |
| 4. Sonstige Vermögensgegenstände | 155 | 919 |
| III. Wertpapiere | 0 | 232 |
| Sonstige Wertpapiere | 0 | 232 |
| IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 187.356 | 132.257 |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 2.490 | 3.432 |
| Summe Aktiva | 718.792 | 658.237 |
| Passiva | ||
| in TEUR | 31.12.2017 | 31.12.2016 |
| A. Eigenkapital | 533.887 | 477.793 |
| I. Gezeichnetes Kapital | 148.819 | 148.819 |
| Bedingtes Kapital 28.600 TEUR (i. Vj. 28.600 TEUR) | ||
| II. Kapitalrücklage | 180.756 | 180.756 |
| III. Gewinnrücklagen | 74.410 | 74.410 |
| 1. Gesetzliche Rücklagen | 415 | 415 |
| 2. Andere Rücklagen | 73.995 | 73.995 |
| IV. Bilanzgewinn | 129.902 | 73.808 |
| B. Rückstellungen | 19.901 | 20.963 |
| 1. Rückstellungen für Pensionen | 2.935 | 2.921 |
| 2. Steuerrückstellungen | 7.867 | 2.468 |
| 3. sonstige Rückstellungen | 9.099 | 15.575 |
| C. Verbindlichkeiten | 165.005 | 159.481 |
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 114.000 | 114.002 |
| 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.164 | 1.125 |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 46.384 | 43.228 |
| 4. Sonstige Verbindlichkeiten | 2.457 | 1.127 |
| davon aus Steuern | 1.657 | 245 |
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit | 22 | 13 |
| Summe Passiva | 718.792 | 658.237 |
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| in TEUR | 1.1. - 31.12.2017 | 1.1. - 31.12.2016 |
|---|---|---|
| 1. Umsatzerlöse | 23.646 | 27.407 |
| 2. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen | 20.387 | 22.014 |
| 3. Bruttoergebnis vom Umsatz | 3.259 | 5.393 |
| 4. Vertriebskosten | 516 | 861 |
| 5. Allgemeine Verwaltungskosten | 14.456 | 15.409 |
| 6. Forschungs- und Entwicklungskosten | 172 | 304 |
| 7. Sonstige betriebliche Erträge | 5.964 | 11.399 |
| davon Erträge aus Währungsumrechnungen | 1.599 | 2.855 |
| 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen | 7.203 | 7.366 |
| davon Aufwendungen aus Währungsumrechnungen | 4.144 | 2.745 |
| 9. Erträge aus Beteiligungen | 7.125 | 5 |
| 10. Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen | 85.586 | 55.380 |
| 11. Aufwendungen aus der Verlustübernahme im Rahmen von Ergebnisabführungsverträgen | 1 | 1.880 |
| 12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 1.455 | 1.494 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | 684 | 741 |
| 13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 1.389 | 2.717 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | 1.053 | 1.094 |
| 14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens | 792 | 2.899 |
| 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 3.560 | 3.599 |
| davon an verbundene Unternehmen | 58 | 24 |
| davon Aufwendungen aus der Rückstellungsabzinsung | 214 | 131 |
| 16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 7.674 | 4.682 |
| 17. Ergebnis nach Steuern | 70.404 | 39.387 |
| 18. Sonstige Steuern | 0 | 1 |
| 19. Jahresüberschuss | 70.404 | 39.388 |
| 20. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 59.498 | 34.420 |
| 21. Bilanzgewinn | 129.902 | 73.808 |
Die JENOPTIK AG hat ihren Sitz in Jena und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Jena (Reg.Nr. 200146 B).
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften in Verbindung mit dem AktG aufgestellt.
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 ist in Tausend Euro dargestellt.
Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Gegenstände des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet und über den Zeitraum der erwarteten Nutzungsdauer linear abgeschrieben.
Die immateriellen Vermögensgegenstände beinhalten entgeltlich erworbene Software, Lizenzen und Schutzrechte.
Den Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
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| Jahre | |
|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 1- 13 |
| Gebäude | 6 - 80 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 3 - 25 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 - 15 |
Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten zwischen 150,00 EUR und 1.000,00 EUR werden in einen Sammelposten eingestellt und pauschal über fünf Jahre abgeschrieben.
Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Wertpapiere und Ausleihungen sind mit ihren Anschaffungskosten bzw. im Falle einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.
Die Ermittlung des beizulegenden Werts erfolgt auf Basis einer Discounted-Cashflow-Methode. Grundlage hierfür ist die fünfjährige, vom Management genehmigte und dem Aufsichtsrat vorgelegte Unternehmensplanung. Aus dem fünften Planjahr des Planungshorizonts wird eine ewige Rente unter Einbeziehung einer Wachstumskomponente abgeleitet. Der für die Barwertermittlung erforderliche gewichtete Kapitalkostensatz nach Steuern wird unter Verwendung des Capital Asset Pricing Models für die Ermittlung des Eigenkapitalkostensatzes bestimmt.
Der Wertansatz der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit dem Nominalwert angesetzt. Für zweifelhafte Forderungen wurden in angemessenem Umfang Einzelwertberichtigungen gebildet.
Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert abzüglich notwendiger Einzelwertberichtigungen angesetzt.
Fremdwährungsforderungen werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Einbuchung bzw. bei Forderungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Forderungen mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr werden im Falle eines nachteiligeren Fremdwährungskurses zu diesem am Bilanzstichtag bewertet.
Bargeldbestände und Festgelder in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.
Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden gemäß § 250 Abs. 1 und 3 HGB Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, und Disagien abgegrenzt.
Die Berechnungen der Pensionsrückstellungen wurden durch einen versicherungsmathematischen Gutachter auf Basis der "Projected Unit Credit Method" durchgeführt. Als Grundlage dienten die "Richttafeln 2005G" der Heubeck-Richttafeln GmbH in Köln, die die Entwicklung der vom Statistischen Bundesamt beobachteten Sterblichkeit seit der Erstellung der Richttafeln 2005G abbildet. Nach § 253 HGB wurde für die Bewertung der Pensionsrückstellungen der von der Bundesbank ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre zu Grunde gelegt. Für die Bewertung der Pensionsrückstellungen wurde ein Diskontierungszinssatz von 3,68 Prozent (i.Vj. 4,01 Prozent) verwendet sowie ein Rententrend von 1,90 Prozent (i.Vj. 1,90 Prozent) unterstellt.
Sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden grundsätzlich gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem von der Deutschen Bundesbank ermittelten und monatlich bekanntgegebenen restlaufzeitenentsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden nicht abgezinst.
Die Jubiläumsrückstellung wurde auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Der Rechnungszinsfuß beträgt 2,80 Prozent p.a. (i.Vj. 3,24 Prozent), der berücksichtigte Gehaltstrend beträgt 2,67 Prozent (i.Vj. 2,8 Prozent) und die angenommene Fluktuationsrate 3,2 Prozent (i.Vj. 3,1 Prozent).
Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle bis heute erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Ihre Höhe entspricht dem Erfüllungsbetrag, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist. Die Schätzung des Erfüllungsbetrages erfolgt unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten aus gleichartigen Sachverhalten sowie Gutachten Dritter. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt soweit ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.
Alle Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.
Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Tag der Einbuchung bzw. bei Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr werden im Falle eines nachteiligeren Fremdwährungskurses zu diesem am Bilanzstichtag bewertet.
Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Dabei werden nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzposten einbezogen, sondern auch solche, die bei Organgesellschaften bzw. bei Personengesellschaften bestehen, an denen die JENOPTIK AG als Gesellschafter beteiligt
Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.
Von dem Wahlrecht zum Ansatz des aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird kein Gebrauch gemacht.
Derivate Finanzinstrumente werden einzeln mit dem Marktwert am Stichtag bewertet. Für Derivate, die die Voraussetzungen zur Bildung von Bewertungseinheiten erfüllen, werden die Sicherungs- und Grundgeschäfte zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst. Zur Anwendung kommt die sogenannte Einfrierungsmethode, bei der sich ausgleichende Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 3 HGB aufgestellt.
Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2017 ist dem Anlagespiegel (Anlage zum Anhang) zu entnehmen.
Zu- und Abgänge bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen resultieren aus planmäßigen Auszahlungen und Tilgungen an und von Tochtergesellschaften.
Die Abgänge bei den Wertpapieren des Anlagevermögens resultieren im Wesentlichen aus dem Verkauf von Aktien mit historischen Anschaffungskosten in Höhe von 16.147 TEUR und historischen Wertberichtigungen in Höhe von 15.366 TEUR sowie aus Zugängen in Höhe von 1.170 TEUR und Abgängen von 1.736 TEUR aus Käufen bzw. Verkäufen innerhalb der bestehenden Investmentfonds.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 89.360 TEUR (i.Vj. 77.340 TEUR) betreffen Forderungen aus Cashpooling von 79.456 TEUR (i.Vj. 75.375 TEUR), kurzfristige Darlehen von 7.579 TEUR (i.Vj. 0 TEUR) und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 2.324 TEUR (i.Vj. 1.965 TEUR).
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Im Geschäftsjahr wurden die Wertpapiere des Umlaufvermögens verkauft.
Wesentlicher Bestandteil der Guthaben bei Kreditinstituten sind Festgeldanlagen von 82.030 TEUR (i.Vj. 77.062 TEUR). Die Laufzeit der Festgeldanlagen betragen weniger als ein Jahr.
Der Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 2.490 TEUR (i.Vj. 3.432 TEUR) beinhaltet Disagien und Bearbeitungsgebühren für Kreditverbindlichkeiten von 1.889 TEUR (i.Vj. 2.627 TEUR), Abgrenzungen für bereits gezahlte Mietnebenkosten von 386 TEUR (i.Vj. 495 TEUR), deren Endabrechnung erst im Geschäftsjahr 2018 erfolgt, sowie sonstige Rechnungsabgrenzungen von 215 TEUR (i.Vj. 310 TEUR).
Das gezeichnete Kapital beträgt 148.819 TEUR und ist eingeteilt in 57.238.115 Stückaktien.
Anfang Juli 2011 teilten die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG, Erfurt, die Thüringer Industriebeteiligungsgeschäftsführungs GmbH, Erfurt, die bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH, Erfurt, die Stiftung für Unternehmensbeteiligungen und -förderungen in der gewerblichen Wirtschaft Thüringens (StUWT), Erfurt, die Thüringer Aufbaubank Erfurt und der Freistaat Thüringen, Erfurt, mit, dass sie am 30. Juni 2011 die Schwellen von 3, 5 und 10 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG überschritten haben und ihnen zu diesem Tag 11,00 Prozent der Stimmrechte (6.296.193 Stimmrechte) zustanden. Die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG hat die Stimmrechte von der ECE Industriebeteiligungen GmbH erworben.
Die Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH, Frankfurt, Deutschland, hat uns am 21. August 2014 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 19. August 2014 überschritten hat. Der Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH standen danach an diesem Tag 5,20 Prozent der Stimmrechte (2.978.179 Stimmrechte) zu. Davon wurden von der Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH 5,06 Prozent der Stimmrechte (2.898.579 Stimmrechte) an diesem Tag direkt gehalten, 0,14 Prozent der Stimmrechte (79.600 Stimmrechte) waren ihr an diesem Tag nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG zuzurechnen.
Die Templeton Investment Counsel, LLC, Wilmington, Delaware, USA, hat uns am 17. Februar 2016 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 12. Februar 2016 unterschritten hat. Der Templeton Investment Counsel, LLC standen danach an diesem Tag 4,69 Prozent der Stimmrechte (2.682.522 Stimmrechte) zu, welche ihr an diesem Tag indirekt nach § 22 WpHG zuzurechnen waren.
Das Ministry of Finance, Oslo, Norwegen hat uns im Namen des norwegischen Staates am 4. November 2016 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 2. November 2016 überschritten haben. Dem Ministry of Finance standen danach an diesem Tag 3,06 Prozent der Stimmrechte (1.752.411 Stimmrechte) zu, welche ihr an diesem Tag indirekt nach § 22 WpHG zuzurechnen waren. Die Stimmrechte werden direkt von der Norges Bank, Oslo, Norwegen gehalten.
Oppenheimer International Small-Mid Company Fund, Wilmington, Delaware, USA hat uns am 30. Januar 2018 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 25. Januar 2018 überschritten haben. Oppenheimer International Small-Mid Company Fund standen danach an diesem Tag 3,16 Prozent der Stimmrechte (1.808.844 Stimmrechte) zu. Über die Oppenheimer International Small-Mid Company Fund ist Oppenheimer Funds, Inc., Denver, Colorado, USA indirekt beteiligt.
Die Dimensional Holdings Inc., Austin, Texas, USA, hat uns am 28. September 2017 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 25. September 2017 unterschritten hat. Der Dimensional Holdings Inc. standen danach an diesem Tag 2,99 Prozent der Stimmrechte (1.713.730 Stimmrechte) zu. Über die Dimensional Holdings Inc. sind die Dimensional Fund Advisors LP, die Dimensional Fund Advisors Ltd., die DFA Canada LLC, die Dimensional Fund Advisors Canada ULC sowie die DFA Australia Limited indirekt beteiligt.
Stimmrechtsmitteilungen der letzten Jahre und solche nicht mehr beteiligter Aktionäre sind auch auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Aktie/Stimmrechtsmitteilungen veröffentlicht.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2015 wurde ein "genehmigtes Kapital 2015" wie folgt geschaffen: Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juni 2020 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44.000 TEUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Bareinlagen und /oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen ("genehmigtes Kapital 2015"). Die neuen Aktien können von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben in Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft; c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet; d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.
Sämtliche vorstehende Ermächtigungen zum Bezugsrechts-ausschluss sind insgesamt auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals - bzw. falls dieser Wert geringer ist - auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Aus-schluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden.
Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 28.600 TEUR durch Ausgabe von bis zu 11.000.000 neuen Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2017"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie - die Gläubiger bzw. Inhaber von Options- und/oder Wandlungsrechten aus Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 bis zum 6. Juni 2022 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und / oder- die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 6. Juni 2022 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und / oder Andienungen von Aktien erfolgen und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen.
Bei einer Ausnutzung der Ermächtigung zur Begebung von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen unter Ausschluss des Bezugsrechts ist die Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss insoweit beschränkt, als der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf unter dieser Ermächtigung nach Ausübung von Wandlungs- und / oder Optionsrechten bzw. -pflichten auszugebende Aktien entfällt, 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung bzw. - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen darf. Auf diese 20 Prozent-Grenze ist auch die Veräußerung eigener Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit der vorstehenden Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss erfolgt; ferner sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss unter einem genehmigten Kapital ausgegeben werden.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Juni 2014 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 11. Juni 2019 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens zehn Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands als Kauf unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in der öffentlich zugänglichen Einladung zur Hauptversammlung 2014 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Hauptversammlung beschrieben.
Die Hauptversammlung 2017 hat für das Geschäftsjahr 2016 beschlossen, eine Dividende in Höhe von 0,25 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten. Damit wurden aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2016 in Höhe von 73.807.624,13 Euro ein Betrag in Höhe von 14.309.528,75 Euro ausgeschüttet und ein Betrag in Höhe von 59.498.095,38 Euro auf neue Rechnung vorgetragen.
Für das Geschäftsjahr 2017 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 129.901.622,70 Euro bestehend aus Jahresüberschuss 2017 in Höhe von 70.403.527,32 Euro zuzüglich eines Gewinnvortrags von 59.498.095,38 Euro.
Die Rückstellungen für Pensionen betreffen im Wesentlichen frühere Organmitglieder bzw. deren Ehegatten (2.656 TEUR; siehe auch Abschnitt 5 Vorstand).
Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen für Pensionen nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren, welcher der Ausschüttungssperre gemäß § 253 Abs. 6 HGB unterliegt, beträgt 302 TEUR.
Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 9.099 TEUR (i.Vj. 15.575 TEUR) betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Personal von 4.745 TEUR (i.Vj. 10.767 TEUR), Drohverlustrückstellungen von 1.613 TEUR (i.Vj. 1.358 TEUR), Rückstellungen für ausstehende Rechnungen von 682 TEUR (i.Vj. 1.260 TEUR), Rückstellung für Aufsichtsratvergütung von 657 TEUR (i.Vj. 660 TEUR) sowie Rückstellungen im Zusammenhang mit Grundstückssanierungspflichten von 572 TEUR (i.Vj. 574 TEUR).
Die Rückstellungen für Steuern beinhalten ausschließlich Ertragssteuerrückstellungen.
Latente Steuern ergeben sich aus Ansatz- und Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanzwerten bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge. Die temporären Differenzen betreffen im Wesentlichen handels- und steuerrechtlich abweichende Wertansätze bei den immateriellen Vermögensgegenständen, Sach- und Finanzanlagen, Pensionsrückstellungen sowie sonstigen Rückstellungen. Passive latente Steuern wurden mit aktiven latenten Steuern verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive latente Steuern wurden in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB nicht aktiviert. Die temporären Differenzen und steuerlichen Verlustvorträge, deren Verrechnung in den nächsten fünf Jahren erwartet wird, wurden mit einem Steuersatz von 29,74 Prozent (i. Vj. 29,90 Prozent) bewertet.
Die Fälligkeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stellen sich wie folgt dar:
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| bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamt | |
|---|---|---|---|---|
| Kreditverbindlichkeiten | 11.000 | 103.000 | 0 | 114.000 |
| (2) | (45.000) | (69.000) | (114.002) | |
| davon Schuldscheindarlehen | 11.000 | 103.000 | 0 | 114.000 |
| (0) | (45.000) | (69.000) | (114.000) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr.
Von den Schuldscheindarlehen werden 11.000 TEUR im Jahr 2018, 34.000 TEUR im Jahr 2020 und die restlichen 69.000 TEUR im Jahr 2022 zur Tilgung fällig. Weiterhin steht der Gesellschaft ein Konsortialkreditrahmen in Höhe von 230.000 TEUR zur Verfügung, der eine Laufzeit bis März 2022 hat.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betragen 46.384 TEUR (i.Vj. 43.228 TEUR) und resultieren aus Cashpooling Verbindlichkeiten in Höhe von 46.009 TEUR (i.Vj. 37.233 TEUR) aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 220 TEUR (i.Vj. 72 TEUR) und aus sonstigen Verbindlichkeiten von 155 TEUR (i.Vj. 2.124 TEUR). Die Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.
Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 2.457 TEUR (i.Vj. 1.127 TEUR) bestehen im Wesentlichen aus Steuerverbindlichkeiten von 1.657 TEUR und in Höhe von 757 TEUR aus Zinsabgrenzungen für Kreditverbindlichkeiten.
Die sonstigen Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.
Wesentliche Posten der Umsatzerlöse sind:
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| in TEUR | 2017 | 2016 |
|---|---|---|
| Umsätze aus Vermietung und Verpachtung | 15.015 | 16.009 |
| Erträge aus Holdingumlage und sonstige Umlagen | 6.166 | 10.017 |
| Sonstige Erträge und Dienstleistungen | 1.796 | 842 |
| Sonstige Umsätze | 669 | 539 |
| Summe Umsatzerlöse | 23.646 | 27.407 |
Die Umsatzerlöse setzen sich nach geographisch bestimmten Märkten wie folgt zusammen:
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| in TEUR | 2017 | 2016 |
|---|---|---|
| Deutschland | 21.933 | 25.511 |
| Europe | 424 | 518 |
| Amerika | 805 | 855 |
| Asien / Pazifik | 484 | 523 |
| Summe Umsatzerlöse | 23.646 | 27.407 |
Die Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen betragen 20.387 TEUR. Hierin sind vor allem Kosten im Zusammenhang mit dem Vermietungsgeschäft einschließlich des Werteverzehrs des Sachanlagevermögens in Höhe von 13.227 TEUR enthalten.
Wesentliche Bestandteile der allgemeinen Verwaltungskosten in Höhe von 14.456 TEUR sind neben dem Personalaufwand von 9.416 TEUR, Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten von 1.085 TEUR, Aufwendungen für bezogene Leistungen von 1.014 TEUR sowie EDV-Dienstleistungen von 844 TEUR.
Ebenfalls Bestandteil der allgemeinen Verwaltungskosten ist das Gesamthonorar für den Abschlussprüfer Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart in Höhe von 413 TEUR, das sich wie folgt aufgliedert:
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| in TEUR | 2017 |
|---|---|
| Abschlussprüfungsleistungen | 359 |
| Sonstige Leistungen | 37 |
| Sonstige Bestätigungsleistungen | 17 |
Die Honorare für Abschlussprüfungsleistungen betreffen Aufwendungen für die Prüfung des Einzelabschlusses der JENOPTIK AG und des Konzernabschlusses der Jenoptik-Gruppe sowie im Zusammenhang mit Enforcement-Verfahren erbrachte Leistungen. Die sonstigen Leistungen des Abschlussprüfers betreffen zulässige Beratungsleistungen in Fragen der Rechnungslegung nach IFRS 15. Andere Bestätigungsleistungen wurden im Rahmen der Bescheinigung von Finanzkennzahlen, Bescheinigungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz sowie nach der European Market Infrastructure Regulation (EMIR) erbracht.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten Aufwendungen für das zentrale Innovationsmanagement und die Koordination von Forschung und Entwicklung im Jenoptik-Konzern.
Wesentliche Posten der sonstigen betrieblichen Erträge sind:
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| in TEUR | 2017 | 2016 |
|---|---|---|
| Erträge aus Weiterberechnungen | 2.398 | 1.592 |
| Währungsgewinne | 1.598 | 2.855 |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (periodenfremd) | 1.008 | 3.531 |
| Erträge aus dem Abgang und Zuschreibung von Finanzanlagen | 738 | 1.486 |
| Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen | 190 | 244 |
| Sonstige periodenfremde Erträge | 31 | 1.302 |
| Übrige sonstige Erträge | 0 | 389 |
| Summe Erträge | 5.964 | 11.399 |
Die JENOPTIK AG ist in ihrer Holdingfunktion Vertragspartner für diverse Dienstleistungen, die ohne Aufschlag an die jeweiligen Tochtergesellschaften weiterberechnet werden. Die zu diesen Erträgen aus Weiterberechnungen gehörenden Aufwendungen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind zurückzuführen auf:
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| in TEUR | 2017 | 2016 |
|---|---|---|
| Währungsverluste | 4.144 | 2.745 |
| Aufwand aus Weiterberechnungen | 2.277 | 1.570 |
| Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen | 750 | 309 |
| Periodenfremde Aufwendungen | 3 | 31 |
| Einzelwertberichtigungen | 10 | 8 |
| Übrige Aufwendungen | 19 | 2.703 |
| Summe Aufwendungen | 7.203 | 7.366 |
Von den Währungsverlusten entfallen 2.543 TEUR auf die Bewertung von Geldbeständen in Fremdwährung.
Die Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 7.125 TEUR (i.Vj. 5 TEUR) enthalten Dividendenzahlungen von zwei ausländischen Tochtergesellschaften.
Die Erträge in Höhe von 85.586 TEUR resultieren aus der Übernahme der Ergebnisse folgender Gesellschaften, mit denen ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag besteht:
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| in TEUR | |
|---|---|
| JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena | 38.448 |
| JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel | 14.661 |
| JENOPTIK Industrial Metrology GmbH, Villingen-Schwenningen | 14.562 |
| JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena | 6.703 |
| JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein | 5.071 |
| JENOPTIK Laser GmbH, Jena | 4.568 |
| JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis | 1.256 |
| JENOPTIK SSC GmbH, Jena | 317 |
Dieser Posten beinhaltet Zinserträge für Ausleihungen in Höhe von 1.406 TEUR und Erträge aus Wertpapieren des Anlagevermögens von 49 TEUR.
In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von 1.389 TEUR (i.Vj. 2.717 TEUR) sind im Wesentlichen Erträge aus dem Cashpooling für verbundene Unternehmen in Höhe von 571 TEUR und Erträge aus Avalgebühren in Höhe von 482 TEUR enthalten.
Aufgrund voraussichtlich dauerhafter Wertminderung erfolgten außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 792 TEUR (i.Vj. 2.899 TEUR).
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von 3.560 TEUR (i.Vj. 3.599 TEUR) setzen sich im Wesentlichen aus Zinsen für Bankkredite und Schuldscheindarlehen von 1.777 TEUR sowie aus Provisionen für Kreditinstitute von 415 TEUR zusammen.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten vor allem Aufwendungen für das laufende Geschäftsjahr 2017. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag enthalten keine latenten Steuern.
Die Materialaufwendungen des Geschäftsjahres 2017 betragen 11.809TEUR (i.Vj. 15.655 TEUR) und entfallen in voller Höhe auf Aufwendungen für bezogene Leistungen. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten insbesondere Mietnebenkosten, Instandhaltungsleistungen und sonstige Dienstleistungen.
Der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2017 betrug 13.195 TEUR (i.Vj. 15.101 TEUR), davon entfielen 11.694 TEUR (i.Vj. 13.372 TEUR) auf Löhne und Gehälter sowie 1.130 TEUR (i.Vj. 1.089 TEUR) auf soziale Abgaben und 371 TEUR (i.Vj. 640 TEUR) auf Aufwendungen für Altersversorgung.
Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen am Abschlussstichtag Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 73.053 TEUR (i.Vj. 74.181 TEUR) aus Bürgschaften für verbundene Unternehmen.
Diese Bürgschaften für verbundene Unternehmen, die auch Rückgriffsansprüche aus Bankgarantien und Bankbürgschaften beinhalten, sichern insbesondere Risiken aus erhaltenen Anzahlungen aus dem operativen Grundgeschäft von Tochtergesellschaften ab.
Unter Berücksichtigung der zum Aufstellungszeitpunkt bestehenden Erkenntnisse über die finanzielle Lage der Hauptschuldner geht die JENOPTIK AG derzeit davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zugrunde liegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern wie auch in der Vergangenheit erfüllt werden können. Die JENOPTIK AG schätzt daher eine Inanspruchnahme aus den aufgeführten Haftungsverhältnissen als nicht wahrscheinlich ein. Soweit im Einzelfall eine Inanspruchnahme wahrscheinlich ist, sind entsprechende Rückstellungen gebildet worden.
Für mittelbare Versorgungszusagen in der Struktur einer rückgedeckten Gruppenunterstützungskasse bestehen Risiken aus der Subsidiärhaftung in Höhe von 35 TEUR.
Aus längerfristigen Miet-, Leasing- und Wartungsverträgen sowie sonstigen vertraglichen Vereinbarungen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 1.562 TEUR (i.Vj. 3.549 TEUR), die sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammensetzen:
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| 2018 | 2019 - 2022 | nach 2022 | Summe | |
|---|---|---|---|---|
| Leasingverträge | 105 | 75 | 0 | 180 |
| Sonstige Verträge | 1.299 | 83 | 0 | 1.382 |
| Summe | 1.404 | 158 | 0 | 1.562 |
Zum 31. Dezember 2017 bestand ein Bestellobligo in Höhe von 698 TEUR.
Zudem wurden Zusagen für konzerninterne Darlehen von 20.443 TEUR nicht in Anspruch genommen.
Außerbilanzielle Geschäfte im Sinne des § 285 Abs. 3 HGB, die für die Beurteilung der Finanzlage des Unternehmens wesentlich sind, bestehen nicht.
Die JENOPTIK AG ist im Rahmen ihrer Tätigkeit verschiedenen Risiken ausgesetzt, wobei die finanziellen Risiken vor allem Zins- und Währungsrisiken umfassen.
Zinsänderungsrisiken ist die JENOPTIK AG aufgrund von Schwankungen der Marktzinssätze grundsätzlich bei allen verzinsten finanziellen Vermögenswerten und Schulden ausgesetzt. Im Geschäftsjahr 2017 betraf dies im Wesentlichen ausgereichte Schuldscheindarlehen in Höhe von 114.000 TEUR sowie Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten von 187.356 TEUR. Des Weiteren waren an Tochtergesellschaften ausgereichte Darlehen von 43.087 TEUR (jeweils zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017) davon betroffen. Ferner hat die JENOPTIK AG im Rahmen des Cashpoolings Forderungen gegenüber verbunden Unternehmen von 80.854 TEUR und Verbindlichkeiten von 44.745 TEUR.
Im Rahmen der Steuerung von Zinsrisiken setzt die JENOPTIK AG verschiedene Zinssicherungsgeschäfte, zum Beispiel Zinsswaps, Zinscaps und -floors sowie kombinierte Zins- und Währungsswaps ein.
Aus der Absicherung von im Jahr 2015 abgelösten Schuldscheindarlehen war zum Bilanzstichtag noch ein Zinsswap mit einem Nominalvolumen von 8.000 TEUR im Bestand. Aufgrund der Ablösung der zugrunde liegenden Finanzierung besteht für dieses Zinsderivat kein direkter Bezug mehr zu einem Grundgeschäft. Entsprechend dem negativen Marktwert wurde die Drohverlustrückstellung von 350 TEUR im Vorjahr auf 182 TEUR zum 31. Dezember 2017 reduziert.
Im Jahr 2015 wurde für ein konzerninternes Darlehen in Höhe von 17.980 TCNY ein kombinierter Zins- und Währungsswap in gleicher Höhe abgeschlossen. Das Derivat hat zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 einen positiven Marktwert von 225 TEUR (i.Vj. 210 TEUR).
Die Zinsderivate weisen folgende Bedingungen und Parameter auf:
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| Nominalvolumen | 8.000 TEUR |
| Laufzeit | 28. April 2012 bis 28. Oktober 2018 |
| Festzinssatz | 1,985 % p.a. |
| Variabler Zinssatz | 6-Monats-Euribor |
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| Nominalvolumen | 17.980 TCNY |
| Laufzeit | 12. März 2015 bis 12. März 2025 |
| Festzinssatz | 5,10 %% p.a. |
| Variabler Zinssatz | 6-Monats-Euribor |
Währungsrisiken unterteilen sich in zwei Arten: Translationsrisiko und Transaktionsrisiko.
Das Translationsrisiko resultiert durch Wechselkursveränderungen hervorgerufene Schwankungen, die sich aus der Umrechnung von in Fremdwährung bestehenden finanziellen Vermögenswerten und Schulden in die Bilanzwährung ergeben. Da hiermit keine Zahlungsströme verbunden sind, wird derzeit auf eine Absicherung verzichtet.
Das Transaktionsrisiko resultiert aus der durch Wechselkursveränderungen hervorgerufenen Schwankung von Zahlungsströmen in Fremdwährung. Zur Absicherung dieses Risikos werden derivative Finanzinstrumente, vorrangig Devisentermingeschäfte und Devisenswaps, eingesetzt.
Die JENOPTIK AG fungiert als Dienstleister für ihre operativen Tochtergesellschaften und steht als Vertragspartner zur Verfügung. Die Währungssicherungsanfragen werden mit externen Geschäftspartnern (i. d. R. Banken) abgeschlossen. Anschließend wird mit den Tochtergesellschaften ein gegenläufiges Sicherungsgeschäft mit denselben (bzw. umgekehrten) Parametern abgeschlossen, wodurch das jeweilige Sicherungsgeschäft faktisch weitergereicht wird.
Es werden wesentliche Zahlungsströme in Fremdwährung aus dem operativen Geschäft der Tochtergesellschaften (insbesondere Umsatzerlöse und Materialeinkäufe) abgesichert. Dabei werden bereits fixierte Cashflows 1:1 über sogenannte Mikro-Hedges abgesichert. Geplante zukünftige Cashflows aus schwebenden Geschäften und sehr wahrscheinlich eintretenden Transaktionen werden im Rahmen von antizipativem Hedging abgesichert.
Für beide Geschäfte (sowohl für das externe mit der Bank als auch für das interne mit der Tochtergesellschaft) wird jeweils eine sogenannte Bewertungseinheit (BWE) gebildet, wodurch bei nachgewiesener Effektivität die (gegenläufigen) Wertveränderungen der Geschäfte nicht erfolgswirksam zu erfassen sind.
Zum Stichtag 31. Dezember 2017 sind folgende Bewertungseinheiten gebildet worden:
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| Grundgeschäft / Sicherungsinstrument | Risiko / Art der Bewertungseinheit | einbezogener Betrag in Fremdwährung | Höhe des abgesicherten Risikos in TEUR |
|---|---|---|---|
| Fremdwährungsforderung IC Darlehen / Devisenswap | Währungsrisiko / Mikro Hedge | 10.000 TGBP | 12.590 TEUR |
| Fremdwährungsforderung IC Darlehen / Devisentermingeschäfte | Währungsrisiko / Portfolio Hedge | 8.465 TGBP | 9.452 TEUR |
| Fremdwährungsforderung IC Darlehen / Devisenswap | Währungsrisiko / Mikro Hedge | 62.838 TJPY | 465 TEUR |
| Zahlungsströme Tochtergesellschaften USD Verkäufe | Währungsrisiko / Mikro Hedges und Portfolio Hedges | 103.633 TUSD | 87.893 TEUR |
| Zahlungsströme Tochtergesellschaften USD Ankäufe | Währungsrisiko / Mikro Hedges und Portfolio Hedges | 7.716 TUSD | 6.767 TEUR |
| Zahlungsströme Tochtergesellschaften GBP Verkäufe | Währungsrisiko / Mikro Hedges und Portfolio Hedges | 400 TGBP | 456 TEUR |
| Zahlungsströme Tochtergesellschaften CNY Verkäufe | Währungsrisiko / Mikro Hedges | 840 TCNY | 103 TEUR |
| Zahlungsströme Tochtergesellschaften AUD Verkäufe | Währungsrisiko / Mikro Hedges | 1.388 TAUD | 902 TEUR |
Zusätzlich sichert die JENOPTIK AG die zu erwartenden Cashflows aus in Fremdwährung ausgereichten konzerninternen Darlehen mit derivativen Finanzinstrumenten ab. Hier wurde ebenfalls eine Bewertungseinheit mit dem jeweiligen Grundgeschäft (= Darlehensforderung in Fremdwährung) gebildet. Deshalb sind auch hier bei nachgewiesener Effektivität die Wertveränderungen der Grundgeschäfte und die aus den Schwankungen der Kassakurse resultierenden Wertveränderungen der Sicherungsgeschäfte nicht erfolgswirksam zu erfassen. Die Wertveränderungen der Sicherungsgeschäfte, die aus den Schwankungen der Terminauf- bzw. -abschläge resultieren, werden hingegen immer erfolgswirksam erfasst.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 existierten keine Währungssicherungsgeschäfte, bei denen keine Bewertungseinheit gebildet wurde bzw. die Bewertungseinheit aufgelöst wurde.
Zur Messung der Effektivität wird prospektiv die Critical Terms Match-Methode und retrospektiv die Dollar-Offset-Methode verwendet. Bis zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft ausgeglichen.
Die beizulegenden Zeitwerte aller Derivate werden anhand der allgemein anerkannten Barwertmethode ermittelt. Dabei werden die über den jeweils vereinbarten Terminkurs bzw. Zinssatz determinierten zukünftigen Zahlungsströme mit aktuellen Marktdaten diskontiert. Die dabei verwendeten Marktdaten sind führenden Finanzinformationssystemen, wie beispielsweise Reuters, entnommen. Kommt eine Interpolation von Marktdaten zur Anwendung, erfolgt diese linear.
Die beizulegenden Zeitwerte sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
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| in TEUR | 31.12.2017 | 31.12.2016 |
|---|---|---|
| positive Marktwerte | ||
| in BWE | 5.379 | 1.906 |
| ohne BWE | 227 | 6 |
| Summe positiver Marktwerte | 5.606 | 1.912 |
| negative Marktwerte | ||
| in BWE | 486 | 2.901 |
| ohne BWE | 834 | 566 |
Die negativen Marktwerte der Derivate ohne Bewertungseinheit werden unter dem Posten sonstige Rückstellungen ausgewiesen.
Die JENOPTIK AG hatte für das Geschäftsjahr 2017 mit folgenden Tochtergesellschaften Ergebnisabführungs- und Beherrschungsverträge:
| ― | JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel |
| ― | JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena |
| ― | JENOPTIK Industrial Metrology GmbH, Villingen-Schwenningen |
| ― | JENOPTIK Laser GmbH, Jena |
| ― | JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena |
| ― | JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis |
| ― | JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein |
| ― | JENOPTIK SSC GmbH, Jena |
| ― | JENOPTIK Einundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena |
Im Unternehmen waren im Geschäftsjahr 2017 durchschnittlich 121 (i.Vj. 116) Angestellte beschäftigt.
Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG haben im Dezember 2017 die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 07. Februar 2017 abgegeben. Die Erklärung ist den Aktionären auf der Internet-Seite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance dauerhaft zugänglich gemacht worden. Die Erklärung ist auch in den Geschäftsräumen der JENOPTIK AG (Carl-Zeiß-Straße 1, 07743 Jena) einsehbar.
Als nahe stehende Personen gelten Unternehmen bzw. Personen, die den Jenoptik-Konzern beherrschen oder von ihm beherrscht werden oder unter gemeinschaftlicher Führung stehen, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Dazu gehören auch Vorstände und der Aufsichtsrat. Beherrschung liegt hierbei vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte an der JENOPTIK AG hält oder umgekehrt oder kraft Satzungsbestimmungen oder vertraglicher Vereinbarungen die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements des Jenoptik-Konzerns zu steuern.
Die JENOPTIK AG unterhält umfangreiche Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit konsolidierten und nichtkonsolidierten Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen. Von diesen Geschäften ist nachfolgendes Darlehen mit einer Tochtergesellschaft zu marktunüblichen Zinskonditionen abgeschlossen:
| ― | Niedrigverzinste Darlehen (1,25 Prozent) gegenüber der KORBEN Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Grünwald, in Höhe von 2.790 TEUR |
Des Weiteren wurde eine Bürgschaft gegenüber der JENOPTIK MedProjekt GmbH, Jena, in Höhe von 5.500 TEUR ausgegeben.
Ausführliche Angaben zur Vergütung für Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes werden in den Angaben zu Vorstand und Aufsichtsrat (vgl. Abschnitt 5) aufgeführt. Im Geschäftsjahr 2017 gab es keine Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen der Gesellschaft und den Mitgliedern beider Gremien.
Der Vorstand empfiehlt aufgrund des guten Jahresergebnisses dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung 2018 für das Geschäftsjahr 2017 vorzuschlagen, eine um 20 Prozent erhöhte Dividende von 0,30 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie (i.Vj. 0,25 Euro) und somit einen Betrag in Höhe von 17.171.434,50 Euro auszuschütten. Vom verbleibenden Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahres 2017 soll ein Betrag in Höhe von 72.730.188,20 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt und ein Betrag in Höhe von 40.000.000,00 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2017 gab es nicht.
Als Mitglieder des Vorstandes waren im Geschäftsjahr 2017 folgende Herren bestellt:
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| weitere Mandate bei: | |
|---|---|
| Stefan Traeger (ab 1.5.2017) Vorsitzender des Vorstands der JENOPTIK AG | JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd. (ki; vgl. Kgr.) JENOPTIK North America, Inc. (ki; vgl. Kgr.) |
| Dr. Michael Mertin (bis 30.4.2017) Vorsitzender des Vorstands der JENOPTIK AG | JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd. (ki; vgl. Kgr.) |
| Hans-Dieter Schumacher Mitglied des Vorstands der JENOPTIK AG | keine |
Abkürzungen: vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium, ki - konzerninternes Mandat
Die nachstehende Übersicht zeigt die Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2017. Diese umfasst neben den direkt oder indirekt geleisteten Vergütungsbestandteilen auch den beizulegenden Zeitwert des aktienbasierten Vergütungsinstruments (LTI bzw. Performance Shares). Das System der erfolgsabhängigen Vergütung des Vorstands wurde mit Eintritt von Dr. Stefan Traeger mit Wirkung ab dem 1. Mai 2017 und für Hans-Dieter Schumacher mit Wirkung ab dem 1. Januar 2018 vom Aufsichtsrat unter Mitwirkung eines unabhängigen externen Vergütungsberaters neu und für beide Mitglieder des Vorstands identisch gestaltet. Eine ausführliche Beschreibung des neuen Vergütungssystems finden Sie im Vergütungsbericht auf den Seiten XX des zusammengefassten Lageberichts im Kapitel Corporate Governance.
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| Dr. Stefan Traeger (Vorstandsvorsitzender seit 01. Mai 2017) | Hans-Dieter Schumacher (Mitglied des Vorstands) | Dr. Michael Mertin (Vorstandsvorsitzender bis 30. April 2017) | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 2017 | 2016 | 2017 | 2016 | 2017 | 2016 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 400,0 | 0 | 400,0 | 400,0 | 300,0 | 600,0 |
| Variable Vergütung | 200,0 | 0 | 235,3 | 256,0 | 648,2 | 1.330,2 |
| LTI / Performance Shares des Geschäftsjahres - bewertet zum Ausgabekurs | 266,7 | 0 | 235,3 | 256,0 | 0 | 0 |
| gewährt für Dividendenschutz Altaktien | n.a. | n.a. | 9,9 | 4,7 | 11,8 | 61,3 |
| Altersversorgung | 116,7 | 0 | 160,0 | 160,0 | 120,0 | 240,0 |
| Nebenleistungen | 9,8 | 0 | 13,8 | 13,8 | 23,4 | 46,7 |
| Leistungen aus Anlass der Beendigung der Vorstandstätigkeit | 0 | 0 | 0 | 0 | 891,8 | 0 |
| Gesamtvergütung | 993,1 | 0 | 1.054,4 | 1.090,6 | 1.995,1 | 2.278,3 |
Für die in 2018 voraussichtlich zu zahlenden Leistungen aus Anlass der Beendigung der Vorstandstätigkeit von Herrn Dr. Mertin (bestehend aus Überbrückungsleistungen und der Fortzahlung der Versorgungsbeiträge) wurden Rückstellungen in Höhe von 891,8 TEUR gebildet.
Die Anzahl der virtuellen Aktien der Vorstände in Form von Long Term Incentives (LTI) sowie Performance Shares beträgt zum Stichtag 31.12.2017 66.322 Stück.
Die Nebenleistungen umfassen Beiträge zur Berufsunfähigkeits- (nur für Herrn Dr. Mertin) und Unfallversicherung sowie die Bereitstellung von Firmenwagen.
Zur näheren Erläuterung des Vergütungssystems verweisen wir auf den Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht.
Pensionszahlungen an frühere Vorstandsmitglieder bzw. deren Ehegatten wurden in Höhe von 181 TEUR (i.Vj. 210 TEUR) geleistet. Die Pensionsrückstellungen für frühere Vorstandsmitglieder beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 2.656 TEUR (i.Vj. 2.640 TEUR). Der für diese bestehenden Rückstellungen im Geschäftsjahr 2017 erfasste Aufwand aus Zinskosten belief sich auf 194 TEUR (i.Vj. 113 TEUR).
Im Geschäftsjahr 2017 wurden - wie in den Jahren zuvor - keine Kredite oder Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder ausgereicht. Folglich gab es auch keine Darlehensablösungen.
Als Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2017 folgende Damen und Herren bestellt:
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| Mitglied im | Weitere Mandate bei | |
|---|---|---|
| Matthias Wierlacher (Vorsitzender) Vorstandsvorsitzender der Thüringer Aufbaubank bestellt seit 2012, Vorsitzender seit Juli 2015 | • Personalausschuss (Vorsitzender) • Nominierungsausschuss (Vorsitzender) • Vermittlungsausschuss (Vorsitzender) | • Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen mbH (AR Mitglied) • bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH (ki, AR Vorsitz) • ThüringenForst - Anstalt öffentlichen Rechts - (vgl. Kgr. Mitglied) |
| Michael Ebenau1) (stellvertretender Vorsitzender) Gewerkschaftssekretär IG Metall Bezirksleitung Mitte bestellt seit 2007 | • Personalausschuss • Vermittlungsausschuss | • Samag Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH (vgl. Kgr. Mitglied) |
| Astrid Biesterfeldt1) Leiterin Produktmanagement und stellvertretende Business-Unit-Leiterin bei der JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Business Unit Energy & Drive bestellt seit 2014 | • Prüfungsausschuss (seit 7. Juni 2017) | keine |
| Evert Dudok Executive Vice President CIS Airbus Defence & Space bestellt seit 2015 | • Dornier Consulting International GmbH (ki, AR Vorsitzender) • EURASSPACE Gesellschaft für Raumfahrttechnik mbH (ki, AR Mitglied) | |
| Elke Eckstein (seit 7. Juni 2017) Vorstand Weidmüller Gruppe AG bestellt seit 2017 | • Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH (vgl. Kgr.) • Enics AG, Schweiz (vgl. Kgr., ab 1. Mai 2017) • Weidmüller S.A., Spanien (vgl. Kgr., ki) • Weidmüller & IZ, proizvodnja prenapetostnih zascit, d.o.o., Slowenien (vgl. Kgr., ki) • Weidmüller Interface (Shanghai) Co., Ltd., China (vgl. Kgr., ki) • Weidmüller Interface (Suzhou) Co., Ltd., China (vgl. Kgr. Vorsitz, ki) • Weidmüller Interconnections Inc., USA (vgl. Kgr., ki) | |
| Brigitte Ederer (bis 7. Juni 2017) Vorsitzende des Aufsichtsrats der Österreichische Bundesbahnen-Holding Aktiengesellschaft bestellt seit 2012 | • Boehringer Ingelheim RCV Austria GmbH (AR Mitglied) • Infineon Technologies Austria AG, Österreich (AR Mitglied) • Österreichische Bundesbahnen-Holding Aktiengesellschaft (AR Vorsitz) • Österreichische Bundesbahn Personenverkehr AG, Österreich (AR Mitglied) • ÖBB Infrastruktur AG, Österreich (Vorsitz) • Rail Cargo Austria AG, Österreich (AR Mitglied) • Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG, Österreich (AR Mitglied) • Wien Holding GmbH, Österreich (vgl. Kgr., Vorsitz, bis Mai 2017) | |
| Thomas Klippstein1) Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Jenoptik bestellt seit 1996 | • Personalausschuss • Prüfungsausschuss | keine |
| Dörthe Knips1) (ab 7. Juni 2017) Arbeitsvorbereiterin bei der JENOPTIK Laser GmbH bestellt seit 2017 | keine | |
| Dieter Kröhn1) Fertigungsplaner bei der JENOPTIK Advanced Systems GmbH bestellt Oktober 1999 bis Juni 2007, wieder bestellt seit Dezember 2010 | • Prüfungsausschuss (bis 7. Juni 2017) • Vermittlungsausschuss (seit 7. Juni 2017) | keine |
| Sabine Lötzsch1) (bis 7. Juni 2017) Dipl. Mathematikerin, Team-Leiterin IT-Servicedesk der JENOPTIK SSC GmbH bestellt seit 2012 | keine | |
| Doreen Nowotne selbstständige Unternehmensberaterin bestellt seit 2015 | • Prüfungsausschuss (stv. Vorsitzende) | • Brenntag AG (AR Mitglied) • Lufthansa Technik AG (AR Mitglied seit 1. Oktober 2017) |
| Heinrich Reimitz Mitglied der Geschäftsführung der HPS Holding GmbH, Österreich bestellt seit 2008 | • Prüfungsausschuss (Vorsitzender) • Personalausschuss • Nominierungsausschuss | • Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Mitglied) |
| Stefan Schaumburg1) Funktionsbereichsleiter und Gewerkschaftssekretär beim IG Metall Vorstand, Frankfurt bestellt seit 2012 | • Personalausschuss • Vermittlungsausschuss (bis 7. Juni 2017) | • GKN Driveline International GmbH (stv. AR Vorsitzender) |
| Prof. Dr. rer. nat. habil., Dipl.-Physiker Andreas Tünnermann Direktor des Instituts für Angewandte Physik und Hochschullehrer für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität und Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena bestellt seit 2007 | • Personalausschuss • Vermittlungsausschuss • Nominierungsausschuss | • Doctor Optics SE (vgl. Kgr. Mitglied) |
1) Vertreter / -in der Arbeitnehmer
Abkürzungen: AR - Aufsichtsrat, vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium, ki - konzerninternes Mandat, stv. - stellvertretender / -s
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2017 folgende Gesamtvergütung:
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| davon | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Gesamtbezüge | feste jährliche Vergütung 2017 | variable Vergütung 2017 | Sitzungsgelder (zzgl. Auslagenersatz) | Umsatzsteuer1) |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Matthias Wierlacher (Vorsitzender) | 131,7 | 98,4 | 20,6 | 12,7 | 21,0 |
| Michael Ebenau (stv. Vorsitzender) | 85,1 | 61,9 | 15,5 | 7,7 | 13,6 |
| Astrid Biesterfeldt | 64,9 | 44,0 | 10,3 | 10,6 | 10,4 |
| Evert Dudok | 54,7 | 37,3 | 10,3 | 7,1 | 8,7 |
| Elke Eckstein (ab 7.6.2017) | 31,9 | 27,0 | 0 | 4,9 | 5,1 |
| Brigitte Ederer (bis 7.6.2017) | 19,4 | 8,7 | 8,7 | 2,0 | - |
| Thomas Klippstein | 82,1 | 55,1 | 10,3 | 16,7 | 13,1 |
| Dörte Knips (ab 7.6.2017) | 31,8 | 27,0 | 0 | 4,8 | 5,1 |
| Dieter Kröhn | 63,5 | 42,4 | 10,3 | 10,8 | 10,1 |
| Sabine Lötzsch (bis 7.6.2017) | 23,6 | 10,3 | 10,3 | 3,0 | 3,8 |
| Doreen Nowotne | 82,6 | 55,1 | 10,3 | 17,2 | 13,2 |
| Heinrich Reimitz | 88,7 | 61,3 | 8,7 | 18,7 | - |
| Stefan Schaumburg | 64,7 | 43,2 | 10,3 | 11,2 | 10,3 |
| Prof. Dr. rer. nat. habil. Andreas Tünnermann | 71,0 | 49,2 | 10,3 | 11,5 | 11,3 |
| Gesamt | 895,7 | 620,9 | 135,9 | 138,9 | 125,7 |
1) In Festvergütung, variabler Vergütung und Sitzungsgeldern enthalten; Frau Brigitte Ederer sowie Herr Mag. Heinrich Reimitz sind aufgrund ihres Wohnsitzes im Ausland in Deutschland beschränkt steuerpflichtig; da auf ihre Vergütung ein Steuereinbehalt gemäß § 50 a Abs. 1 Nr. 4 EStG gezahlt wurde, fiel keine Umsatzsteuer an.
Zur näheren Erläuterung des Vergütungssystems des Aufsichtsrats verweisen wir auf den Vergütungsbericht als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts im Kapitel Corporate Governance.
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| Anschaffungs- und Herstellungskosten | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzpositionen | Stand 1.1.2017 | Zugang | Umbuchung (+/-) | Abgang | Stand 31.12.2017 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||||
| Entgeltlich erworbenene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 1.801 | 0 | 101 | 3 | 1.899 |
| Summe I | 1.801 | 0 | 101 | 3 | 1.899 |
| II. Sachanlagen | |||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken | 112.582 | 0 | 0 | 0 | 112.582 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 16.969 | 4 | 0 | 7 | 16.966 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3.556 | 186 | - 101 | 127 | 3.514 |
| 4. Geleistete Anzahlungen | 0 | 15 | 0 | 0 | 15 |
| Summe II | 133.107 | 205 | - 101 | 134 | 133.077 |
| III. Finanzanlagen | |||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 343.346 | 0 | 0 | 0 | 343.346 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 35.195 | 5.116 | 0 | 3.704 | 36.607 |
| 3. Beteiligungen | 10.464 | 0 | 0 | 0 | 10.464 |
| 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 5.971 | 0 | 0 | 1.140 | 4.831 |
| 5. Wertpapiere des Anlagevermögens | 20.934 | 1.170 | 0 | 17.881 | 4.223 |
| 6. Sonstige Ausleihungen | 65.411 | 648 | 0 | 787 | 65.272 |
| Summe III | 481.321 | 6.934 | 0 | 23.512 | 464.743 |
| Gesamt | 616.229 | 7.139 | 0 | 23.649 | 599.719 |
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| Abschreibungen | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzpositionen | Stand 1.1.2017 | des Geschäftsjahres | Umbuchung (+/-) | Auflösung Abgang | Zuschreibung | Stand 31.12.2017 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
| Entgeltlich erworbenene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 1.553 | 107 | 2 | 0 | 0 | 1.662 |
| Summe I | 1.553 | 107 | 2 | 0 | 0 | 1.662 |
| II. Sachanlagen | ||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken | 45.646 | 3.003 | 0 | 0 | 0 | 48.649 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 15.408 | 424 | 0 | 7 | 0 | 15.825 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 1.261 | 116 | -2 | 125 | 0 | 1.250 |
| 4. Geleistete Anzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe II | 62.315 | 3.543 | -2 | 132 | 0 | 65.724 |
| III. Finanzanlagen | ||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 12.991 | 0 | 0 | 0 | 0 | 12.991 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 5.260 | 144 | 0 | 0 | 25 | 5.379 |
| 3. Beteiligungen | 7.312 | 0 | 0 | 0 | 0 | 7.312 |
| 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 1.291 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1.291 |
| 5. Wertpapiere des Anlagevermögens | 16.105 | 0 | 0 | 15.365 | 0 | 740 |
| 6. Sonstige Ausleihungen | 65.411 | 648 | 0 | 786 | 1 | 65.272 |
| Summe III | 108.370 | 792 | 0 | 16.151 | 26 | 92.985 |
| Gesamt | 172.238 | 4.442 | 0 | 16.283 | 26 | 160.371 |
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| Buchwert | ||
|---|---|---|
| Bilanzpositionen | 31.12.2017 | 31.12.2016 |
| --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| Entgeltlich erworbenene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 237 | 248 |
| Summe I | 237 | 248 |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken | 63.933 | 66.936 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 1.141 | 1.561 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.264 | 2.295 |
| 4. Geleistete Anzahlungen | 15 | 0 |
| Summe II | 67.353 | 70.792 |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 330.355 | 330.355 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 31.228 | 29.935 |
| 3. Beteiligungen | 3.152 | 3.152 |
| 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 3.540 | 4.680 |
| 5. Wertpapiere des Anlagevermögens | 3.483 | 4.829 |
| 6. Sonstige Ausleihungen | 0 | 0 |
| Summe III | 371.758 | 372.951 |
| Gesamt | 439.348 | 443.991 |
zum 31. Dezember 2017 Einzelabschluss
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| Nr. | Name und Sitz der Gesellschaft | Anteil JENOPTIK bzw. des unmittelbaren Gesellschafters in % |
Eigenkapital 31.12.2017 TEUR |
Ergebnis 2017 TEUR |
|---|---|---|---|---|
| 1. Verbundene konsolidierte Unternehmen - unmittelbare Beteiligungen | ||||
| 1. | JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland | 100 | 13.359 | 3) |
| 2. | JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH, Villingen-Schwenningen, Deutschland | 100 | 16.381 | 3) |
| 3. | JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena, Deutschland | 100 | 7.660 | 3) |
| 4. | JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel, Deutschland | 100 | 51.703 | 3) |
| 5. | JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena, Deutschland | 100 | 43.054 | 3) |
| 6. | JENOPTIK Laser GmbH, Jena, Deutschland | 100 | 11.576 | 3) |
| 7. | JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis, Deutschland | 100 | 5.039 | 3) |
| 8. | JENOPTIK SSC GmbH, Jena, Deutschland | 100 | 8.250 | 3) |
| 9. | JENOPTIK North America, Inc., Jupiter (FL), USA | 100 | 47.48510) | 28.584 |
| 10. | JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd., Singapore, Singapur | 100 | 12.67410) | 2.419 |
| 11. | JENOPTIK Einundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland | 100 | 23 | 3) |
| 12. | JENOPTIK MedProjekt GmbH, Jena, Deutschland, i.L.6) | 100 | - 4.040 | - 1 |
| 13. | FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland | 100 | 47 | 3 |
| 14. | LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksverwaltungsgesellschaft mbH, Grünwald, Deutschland, i.L.6) | 100 | 25 | 0 |
| 15. | SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH, Pullach im Isartal, Deutschland, i.L.6) | 100 | 29 | - 1 |
| - mittelbare Beteiligungen | ||||
| 16. | JENOPTIK Korea Corporation, Ltd., Pyeongtaek, Korea | 66,6 | 1.46110) | 291 |
| 17. | Traffipax, LLC, Jupiter (FL), USA | 100 | 6.48110) | 723 |
| 18. | JENOPTIK Traffic Solutions Switzerland AG, Uster, Schweiz | 100 | - 1.50010) | 46 |
| 19. | JENOPTIK ROBOT MALAYSIA SDN. BHD., Kuala Lumpur, Malaysia | 100 | 1.15910) | - 437 |
| 20. | JENOPTIK Industrial Metrology Switzerland SA, Peseux, Schweiz | 100 | - 76510) | 79 |
| 21. | JENOPTIK Industrial Metrology France SA, Bayeux, Frankreich | 100 | 10.35710) | 2.282 |
| 22. | JENOPTIK Automotive North America, LLC, Rochester Hills (MI), USA | 100 | 9.19210) | - 1.242 |
| 23. | JENOPTIK INDUSTRIAL METROLOGY DE MEXICO, S. DE R.L. DE C.V., Saltillo, Mexiko | 989) | 0 | 0 |
| 24. | Five Lakes Automation, LLC, Novi (MI), USA | 1009) | 0 | 0 |
| 25. | JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd., Shanghai, China | 100 | - 1.77910) | -2.026 |
| 26. | JENOPTIK Australia Pty Ltd., Sydney, Australien | 100 | 2.74510) | 1.724 |
| 27. | JENOPTIK Power Systems GmbH, Altenstadt, Deutschland | 100 | 5.891 | 3) |
| 28. | PHOTONIC SENSE GmbH, Eisenach, Deutschland | 100 | 1.034 | 355 |
| 29. | JENOPTIK Diode Lab GmbH, Berlin, Deutschland | 100 | 1.025 | 3) |
| 30. | JENOPTIK Optical Systems, LLC, Jupiter (FL), USA | 100 | 15.24010) | 4.513 |
| 31. | JENOPTIK Advanced Systems, LLC, El Paso (TX), USA | 100 | 57110) | 898 |
| 32. | AD-Beteiligungs GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland | 100 | 227 | - 2 |
| 33. | RADARLUX Radar Systems GmbH, Leverkusen, Deutschland | 100 | - 365 | 51 |
| 34. | Traffipax do Brasil Comércio e Representacoes Ltda., Sao Paulo, Brasilien | 100 | - 1.13010) | 221 |
| 35. | PHOTONIC SENSE, INC., Nashua (NH), USA | 100 | 110) | - 3 |
| 36. | JENOPTIK JAPAN Co. Ltd., Yokohama, Japan | 66,58 | 25310) | - 36 |
| 37. | JENOPTIK India Private Limited, Bangalore, Indien | 100 | 14810) | - 112 |
| 38. | JENOPTIK do Brasil Instrumentos de Precisão e Equipamentos Ltda., Sao Paulo, Brasilien | 100 | 33710) | 185 |
| 39. | ROBOT Nederland B.V., Riel, Niederlande | 100 | 2.88810) | 481 |
| 40. | JENOPTIK Holdings UK Ltd., Milton Keynes, Großbritannien | 96,5 | 19.69410) | 1.088 |
| 41. | Vysionics ITS Holdings Ltd., Milton Keynes, Großbritannien | 1008) | 0 | 0 |
| 42. | JENOPTIK Traffic Solutions UK Ltd., Camberley, Großbritannien | 1008) | 0 | 0 |
| 43. | Computer Recognition Systems Ltd., Milton Keynes, Großbritannien | 1008) | 0 | 0 |
| 44. | Domestic and Commercial Security Ltd., Saltash, Großbritannien | 1008) | 0 | 0 |
| 45. | JENOPTIK Saudi Arabia, LLC, Jeddah, Saudi-Arabien | 90 | 10110) | - 26 |
| - Zweckgesellschaften | ||||
| 46. | SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Pullach im Isartal, Deutschland, i.L.6) | 100 Kommanditanteil | 47 | 3 |
| 47. | FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH + Co. Vermietungs KG, Grünwald, Deutschland | 100 Kommanditanteil | 6.406 | 126 |
| 48. | KORBEN Verrwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Grünwald, Deutschland | 100 Kommanditanteil | - 1.811 | - 56 |
| 2. Gemeinschaftsunternehmen | ||||
| 49. | HILLOS GmbH, Jena, Deutschland | 501) | 15.561 | 1.167 |
| 3. Beteiligungen - unmittelbare Beteiligungen | ||||
| 50. | JENAER BILDUNGSZENTRUM gGmbH SCHOTT CARL ZEISS JENOPTIK, Jena, Deutschland | 33,33 | 738 | 33 |
| - mittelbare Beteiligungen | ||||
| 51. | JT Optical Engine GmbH + Co. KG, Jena, Deutschland, i.L.6) | 505) | 511 | - 2 |
| 52. | TELSTAR-HOMMEL CORPORATION, Ltd., Pyeongtaek, Korea | 33,4 | 12.915 | 1.190 |
| 53. | HOMMEL CS. s.r.o., Teplice, Tschechische Republik | 40 | 735 | 118 |
| 54. | Zenteris GmbH, Jena, Deutschland, i.I.7) | 24,95) | 0 | 2) |
| 55. | Dr. Teschauer AG, Chemnitz, Deutschland, i.I.7) | 24,994) | 0 | 0 |
| 56. | JENOPTIK Robot Algerie SARL, Alger, Algerien | 49 | 125 | - 23 |
| 57. | JT Optical Engine Verwaltungs GmbH, Jena, Deutschland, i.L.6) | 505) | 24 | 0 |
1) Quotenkonsolidiert
2) Daten nicht verfügbar
3) Ergebnisabführungsvertrag (HGB) mit der Muttergesellschaft
4) abweichendes Geschäftsjahr zum 31.10.
5) abweichendes Geschäftsjahr zum 30.6.
6) i.L. = in Liquidiation
7) i.I. = in Insolvenz
8) Im Jahresabschluss Traffic Solutions UK Ltd. enthalten
9) Im Jahresabschluss JENOPTIK Automotive North America, LLC. enthalten
10) Basis IFRS-Abschluss 31.12.2017
Jena, 8. März 2018
JENOPTIK AG
Der Vorstand
der Jenoptik-Konzern war im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 weiter erfolgreich: Der Konzernumsatz wuchs um 9,2 Prozent und die Ergebnisse verbesserten sich deutlich. Auch beim Auftragseingang konnte ein deutlicher Anstieg um 9,4 Prozent erzielt werden. Grundlage dieses Erfolges war neben der allgemeinen wirtschaftlichen Lage insbesondere die starke Nachfrage aus der Halbleiterindustrie sowie regional ein gutes Wachstum in den USA. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand auf diesem Weg intensiv begleitet und beraten. Gemeinsam haben wir uns eingehend mit der künftigen strategischen Ausrichtung der Jenoptik befasst und blicken zuversichtlich auf eine noch stärker auf photonische Technologien fokussierte Entwicklung des Konzerns.
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung, Deutschem Corporate Governance Kodex und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben sorgfältig wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und dessen Tätigkeiten kontinuierlich überwacht. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand in die Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundsätzlicher Bedeutung waren, frühzeitig und intensiv eingebunden. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat zudem regelmäßig sowohl mündlich als auch schriftlich über alle für die Gesellschaft und den Konzern relevanten Fragen zur Unternehmensplanung, zur Geschäfts- und Rentabilitätsentwicklung, zur Risikolage einschließlich Risikomanagement und Compliance sowie über die allgemeine wirtschaftliche Lage des Unternehmens unterrichtet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag ein besonderer Fokus auf der Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie, die der Vorstand mit dem Aufsichtsrat ausführlich an einem gesonderten Strategietag sowie in der Sitzung zum Jahresende beraten hat.
Die für Jenoptik bedeutenden Geschäftsvorgänge wurden auf Basis detaillierter Vorstandsberichte in den Sitzungen des Plenums und der Ausschüsse vorgestellt und ausführlich besprochen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich intensiv mit den vorgelegten Berichten auseinandergesetzt und konnten jederzeit eigene Anregungen einbringen. Bei Beratungen zu Maßnahmen, die für den Jenoptik-Konzern von besonderer Bedeutung waren, haben die Mitglieder der Anteilseignervertreter und der Arbeitnehmervertreter diese Sitzungen getrennt vorbereitet.
Soweit der Vorstand für bestimmte Maßnahmen entsprechend den Regelungen des Aktiengesetzes, der Satzung sowie der Geschäftsordnung der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurfte, hat dieser nach gründlicher Prüfung und Beratung seine Zustimmung erteilt. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen erläuterte der Vorstand dem Aufsichtsrat unter Angabe von Gründen eingehend. Der Vorstand ist seinen Berichtspflichten nach § 90 AktG und den entsprechenden Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex vollumfänglich nachgekommen.
Der Aufsichtsrat trat im Berichtsjahr zu sechs turnusmäßigen und einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Die außerordentliche Sitzung wurde als gemischte Sitzung mit persönlicher und telefonischer Teilnahme durchgeführt. In zwei Fällen wurden Beschlüsse im schriftlichen Umlaufverfahren gefasst. Kein Mitglied des Aufsichtsrats, des Prüfungsausschusses oder des Personalausschusses hat 2017 während seiner Gremienzugehörigkeit nur an der Hälfte der Sitzungen oder weniger teilgenommen. Ein Mitglied des Nominierungsausschusses hat nur an einer der beiden Sitzungen teilgenommen. Detaillierte Angaben zur individualisierten Sitzungsteilnahme der Mitglieder können Sie der Tabelle auf den Seiten 22- 23 entnehmen.
Die Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgte stets in vertrauensvoller und offener Atmosphäre. Auch zwischen den Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse standen der Aufsichtsratsvorsitzende sowie der Vorsitzende des Prüfungsausschusses mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt. Der Aufsichtsratsvorsitzende beriet mit dem Vorstand dabei insbesondere die aktuelle Geschäftsentwicklung, aber auch die Planung, Risikolage, das Risikomanagement und die Compliance des Unternehmens sowie schwerpunktmäßig im abgelaufenen Geschäftsjahr die Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie des Jenoptik-Konzerns. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde vom Vorstand außerdem über wichtige Themen, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie für die Leitung der Jenoptik von wesentlicher Bedeutung waren, unverzüglich schriftlich oder mündlich informiert und hat den Aufsichtsrat über diese Themen umgehend, spätestens aber in der nächsten Sitzung, unterrichtet. Zwischen den Sitzungen wurden alle Mitglieder des Aufsichtsrats regelmäßig durch Monatsberichte über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage der Gesellschaft informiert.
In allen turnusmäßigen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat mit den ausführlichen Berichten des Vorstands über den Gang der Geschäfte, vor allem mit der jeweils aktuellen Umsatz- und Ergebnisentwicklung und der Lage der Gesellschaft einschließlich der Finanz- und Risikosituation. Hierzu gehörte auch die umfassende Prüfung und Erörterung der entsprechenden Quartals- und Monatsberichte. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand regelmäßig über den Status jeweils aktueller M & A-Projekte informiert.
In einem schriftlichen Umlaufverfahren im Februar 2017 hat der Aufsichtsrat die Erklärung zur Unternehmensführung und den Corporate-Governance-Bericht gebilligt und seinen Bericht an die Hauptversammlung 2017 verabschiedet.
Schwerpunkte der Bilanzsitzung am 21. März 2017 waren die Prüfung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts für die JENOPTIK AG und den Konzern für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016. Hierzu berichteten Vertreter des Abschlussprüfers über das Ergebnis der Abschlussprüfung. Der Aufsichtsrat billigte nach eingehender Prüfung und auf Empfehlung des Prüfungsausschusses den Jahres- sowie den Konzernabschluss und stellte den Jahresabschluss damit fest. Er stimmte zudem nach ausführlicher Beratung dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zu, der die Zahlung einer erhöhten Dividende von 0,25 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorsah. Weitere wichtige Themen waren die Verabschiedung der Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung am 7. Juni 2017 mit ausführlichen Beratungen zu den Vorschlägen der Kandidaten der Anteilseignervertreter für die Aufsichtsratswahl durch die Hauptversammlung. Der Aufsichtsrat hat sich dabei intensiv mit Vorschlägen des Nominierungsausschusses auseinandergesetzt und sein vorhandenes Kompetenz- und Anforderungsprofil berücksichtigt. Der Aufsichtsrat beschloss ferner die Abrechnung der Zielvereinbarungen 2016 für die Mitglieder des Vorstands und verabschiedete die neue Zielvereinbarung für den Finanzvorstand für das Geschäftsjahr 2017. Herr Dr. Stefan Traeger wurde vorzeitig mit Wirkung ab dem 1. Mai 2017 zum Vorstandsvorsitzenden bestellt und die Abrechnung der geschlossenen Vereinbarung mit Herrn Dr. Michael Mertin zu den Modalitäten seines Ausscheidens als Vorstandsvorsitzender beschlossen.
Einziger Gegenstand der außerordentlichen Sitzung am 21. April 2017 war die persönliche Vorstellung von Frau Elke Eckstein als Kandidatin der Anteilseignervertreter zur Wahl in den Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung.
Zusätzlich zu den wiederkehrenden Themen befasste sich der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vor der Hauptversammlung am 6. Juni 2017 mit den am 7. Februar 2017 beschlossenen Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Aufsichtsrat legte erneut eine Zielgröße für den Geschlechteranteil von Männern und Frauen im Vorstand fest, die bis zum 30. Juni 2020 gültig ist. Das Gremium vereinbarte zudem, die Effizienz der Arbeit im Aufsichtsrat im laufenden Jahr extern evaluieren zu lassen.
In der konstituierenden Sitzung unmittelbar nach der Hauptversammlung am 7. Juni 2017 wurden ich, Matthias Wierlacher, als Aufsichtsratsvorsitzender sowie Herr Michael Ebenau als mein Stellvertreter neu gewählt. Zudem wurden die Ausschussmitgliedschaften neu festgelegt. Herr Mag. Heinrich Reimitz wurde dabei erneut zum Prüfungsausschussvorsitzenden und Frau Doreen Nowotne als seine Stellvertreterin gewählt. Ich habe wiederum den Vorsitz im Personal-, Vermittlungs- und Nominierungsausschuss inne.
Die Sitzung am 14. September 2017 fand am Standort der Business Unit Microoptics in Dresden statt. Nach einer Werksbesichtigung erörterte der Aufsichtsrat neben den turnusmäßigen Vorlagen mit dem Vorstand den aktuellen Konzernrisiko- und -chancenbericht. Der Aufsichtsrat verlängerte die Bestellung des Finanzvorstands, Herrn Hans-Dieter Schumacher, vorzeitig um weitere fünf Jahre bis zum Ablauf des 31. März 2023 und stimmte dem Abschluss eines neuen Dienstvertrages für diesen Zeitraum zu. Der Vorstand informierte die Mitglieder des Aufsichtsrates über den Start eines Projektes zur Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie sowie den vollzogenen Erwerb der Geschäftsanteile an der Five Lakes Automation LLC mit Sitz in Novi, Michigan, USA. Der Aufsichtsrat verabschiedete einen neuen Geschäftsverteilungsplan für den Vorstand, prüfte in Form einer Checkliste die Einhaltung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und aktualisierte seine Entsprechenserklärung vom 14. Dezember 2016 unterjährig. Der Aufsichtsrat befasste sich zudem mit zwei Angeboten zur Durchführung einer externen Prüfung der Effizienz seiner Tätigkeit. Abschließend übertrug er dem Prüfungsausschuss die Aufgabe, die Prüfung des gesonderten nichtfinanziellen Berichts durch den Aufsichtsrat vorzubereiten und sich hierzu gegebenenfalls externer Unterstützung zu bedienen.
Ein besonderer Fokus des Aufsichtsrats im letzten Quartal des Geschäftsjahres lag auf der Erörterung der vom Vorstand vorgestellten Konzernstrategie. Hierzu erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand sowie den weiteren Mitgliedern des Executive Management Boards und dem Leiter Strategie an einem separaten Strategietag am 6. November 2017 ausführlich das Konzernprojekt zur Weiterentwicklung der Jenoptik-Unternehmensstrategie sowie die Strategien und strategischen Projekte der Segmente.
In der letzten Sitzung des Berichtsjahres am 6. Dezember 2017 verabschiedete der Aufsichtsrat nach eingehender Diskussion die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2018 sowie die Mittelfristplanung. Erneut erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand dessen Projekt zur Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie. Weitere Gegenstände der Beratungen waren neben den wiederkehrenden Themen Informationen zum Status der Umsetzung der CSR-Reporting-Pflicht, zum Projekt zur Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung sowie zum IT-Sicherheitskonzept des Jenoptik-Konzerns. Der Aufsichtsrat beschloss ein mit Unterstützung eines externen Experten weiterentwickeltes Kompetenzprofil für das Gesamtgremium und legte die nach seiner Einschätzung bestehende Anzahl unabhängiger Mitglieder der Anteilseignervertreter fest. Weitere Details hierzu finden Sie im Corporate-Governance-Bericht auf Seite 40 des zusammengefassten Lageberichts. Der mit der Evaluation der Effizienz der Tätigkeiten des Aufsichtsrats beauftragte externe Experte stellte die Ergebnisse seiner Prüfung vor.
In einem schriftlichen Umlaufverfahren zum Ende des Geschäftsjahres 2017 verabschiedete der Aufsichtsrat seine Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr 2017. In Umsetzung einer entsprechenden dienstvertraglichen Regelung beschloss der Aufsichtsrat zudem den Abschluss eines Vertrages mit Herrn Dr. Stefan Traeger über seine Altersversorgung in Form eines beitragsorientierten Unterstützungskasse-Modells.
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| Astrid Biesterfeldt | Evert Dudok | Michael Ebenau | Elke Eckstein (ab 7.6.2017) | Brigitte Ederer (bis 7.6.2017) | Thomas Klippstein | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 7 AR Sitzungen | ••••••• | ••••• | ••••• | •••• | •• | ••••••• |
| (davon eine als gemischte Sitzung) | oo | oo | o | |||
| 5 Sitzungen Prüfungsausschuss | •• | - | - | - | - | ••••• |
| (davon eine telefonisch) | (ab 7.6.2017) | |||||
| 3 Sitzungen Personalausschuss | - | - | ••• | - | - | ••• |
| (davon zwei gemischte Sitzungen) | ||||||
| 2 Sitzungen Nominierungsausschuss | - | - | - | - | - | - |
| (davon eine telefonisch) |
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| Dörthe Knips (ab 7.6.2017) | Dieter Kröhn | Sabine Lötzsch (bis 7.6.2017) | Doreen Nowotne | Heinrich Reimitz | Stefan Schaumburg | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 7 AR Sitzungen | •••• | ••••••• | ••• | ••••••• | •••••• | ••••••• |
| (davon eine als gemischte Sitzung) | o | |||||
| 5 Sitzungen Prüfungsausschuss | - | ••• | - | ••••• | ••••• | - |
| (davon eine telefonisch) | (bis 7.6.2017) | |||||
| 3 Sitzungen Personalausschuss | - | - | - | - | ••• | ••• |
| (davon zwei gemischte Sitzungen) | ||||||
| 2 Sitzungen Nominierungsausschuss | - | - | - | - | •• | - |
| (davon eine telefonisch) |
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| Andreas Tünnermann | Matthias Wierlacher | Gesamtteilnahme in Prozent |
|
|---|---|---|---|
| 7 AR Sitzungen | ••••••• | ••••••• | 93% |
| (davon eine als gemischte Sitzung) | |||
| 5 Sitzungen Prüfungsausschuss | - | - | 100% |
| (davon eine telefonisch) | |||
| 3 Sitzungen Personalausschuss | ••• | ••• | 100% |
| (davon zwei gemischte Sitzungen) | |||
| 2 Sitzungen Nominierungsausschuss | • | •• | 83% |
| (davon eine telefonisch) | o |
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr verfügte der Aufsichtsrat über insgesamt vier Ausschüsse, um seine Aufgaben effizienter wahrnehmen bzw. Einzelthemen intensiver behandeln zu können. Die Ausschussvorsitzenden informierten den Aufsichtsrat jeweils in der nächsten Sitzung des Plenums über die Inhalte und Ergebnisse der Ausschusssitzungen. Mit Ausnahme des Prüfungsausschusses, dessen Vorsitzender Herr Heinrich Reimitz ist, werden die Ausschüsse von mir als Aufsichtsratsvorsitzendem geleitet. Eine Übersicht über die Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse ist auf den Seiten 22 ff. und im Anhang ab Seite 188 des Geschäftsberichts zu finden.
Im Berichtszeitraum hielt der Prüfungsausschuss vier Sitzungen sowie eine Telefonkonferenz ab. Ferner wurde ein Beschluss im schriftlichen Umlaufverfahren gefasst. An der ersten und dritten Präsenzsitzung des Jahres haben Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen. Hauptschwerpunkt der Tätigkeiten des Prüfungsausschusses waren intensive Prüfungen des Jahres- und des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts der JENOPTIK AG und des Konzerns sowie die ausführliche Erörterung der Quartals- und Halbjahresberichte jeweils vor ihrer Veröffentlichung. Ein besonderes Augenmerk galt daneben der Wirksamkeit und der Weiterentwicklung der Risikomanagement-, Internen Kontroll- und Compliance-Management-Systeme sowie aktuellen Themen und Vorhaben aus dem Bereich der Internen Revision. Wiederkehrender Gegenstand in allen Sitzungen des Prüfungsausschusses waren auch Informationen über die Entwicklung der Jenoptik-Aktie, aktuelle Analysteneinschätzungen sowie das Konzernprojekt zur Umsetzung der CSR-Reporting-Pflicht. Zu einzelnen Tagesordnungspunkten nahmen neben dem Finanzvorstand Leiter von Zentralbereichen als Gäste an den Ausschusssitzungen teil.
In einer Telefonkonferenz Anfang Februar 2017 stellte der Vorstand den Ausschussmitgliedern die vorläufigen Zahlen des Konzernabschlusses 2016 vor, die am nachfolgenden Tag veröffentlicht werden sollten.
Hauptgegenstand der Bilanzsitzung am 8. März 2017 war die intensive Erörterung des Jahres- und Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts und des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands. Im Ergebnis empfahl der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat, den Jahresabschluss festzustellen. Weiterer Gegenstand der Sitzung war die Empfehlung des Prüfungsausschusses an den Aufsichtsrat, der Hauptversammlung die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, ("EY") als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2017 zur Wahl vorzuschlagen. EY hat bestätigt, dass keine Umstände vorlagen, die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen könnten. Der Ausschuss beschäftigte sich neben den wiederkehrenden Gegenständen auch mit dem aktuellen Konzernrisiko- und Chancenbericht.
In der Sitzung am 9. Mai 2017 lag der Fokus des Prüfungsausschusses auf dem Abschluss des ersten Quartals und der ersten Prognose für das Geschäftsjahr 2017. Der Prüfungsausschuss wurde über die Überarbeitung und Etablierung eines neuen Hinweisgebersystems sowie ein Projekt zur Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der Tax-Compliance informiert.
In der Sitzung am 7. August 2017 erörterte der Prüfungsausschuss mit dem Finanzvorstand den Halbjahresabschluss vor seiner Veröffentlichung. Der Prüfungsausschuss legte die Prüfungsschwerpunkte für die Abschlussprüfung des Geschäftsjahres 2017 fest, prüfte die Honorarvereinbarung mit EY und befasste sich mit der Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Zu diesem Zweck überprüfte er die im abgelaufenen Jahr erbrachten Nichtprüfungsleistungen und aktualisierte den von ihm beschlossenen Katalog der zulässigen Nichtprüfungsleistungen. Der Prüfungsausschuss beauftragte anschließend EY entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichtes für das Geschäftsjahr 2017. Er ließ sich zudem die neuen gesetzlichen Anforderungen an den Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers sowie die wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters) vorstellen und informierte sich über die neuen Anforderungen des Rechnungslegungsstandards IFRS 15.
Aufgrund der durch den Aufsichtsrat erfolgten Delegation beschloss der Prüfungsausschuss im September 2017 in einem schriftlichen Umlaufverfahren, den gesonderten nichtfinanziellen Bericht extern mittels einer sogenannten prüferischen Durchsicht prüfen zu lassen und beauftragte hierfür eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
In der letzten Sitzung des Jahres am 7. November 2017 beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit dem Zwischenabschluss des dritten Quartals sowie der aktuellen Prognose. Neben den wiederkehrenden Gegenständen war ein Schwerpunkt der Sitzung die Vorstellung wesentlicher Prüfungsergebnisse der Internen Revision im Geschäftsjahr 2017 durch den Leiter der Internen Revision.
Der Personalausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr drei Mal. Gegenstand der Beratungen im Februar waren die Abrechnung der Zielvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands für das Jahr 2016 sowie die Zielvereinbarung mit dem Finanzvorstand, Herrn Hans-Dieter Schumacher, für das Jahr 2017. Der Personalausschuss bereitete ferner eine Vereinbarung mit Herrn Dr. Michael Mertin zu den Modalitäten seines Ausscheidens vor und beriet die Handhabung des mit Herrn Dr. Mertin vereinbarten nachvertraglichen Wettbewerbsverbots. Die Mitglieder empfahlen dem Aufsichtsrat, einer vorzeitigen Bestellung von Herrn Dr. Stefan Traeger zum Vorstandsvorsitzenden mit Wirkung ab dem 1. Mai 2017 zuzustimmen. In der Juli-Sitzung bereitete der Personalausschuss die Beschlussfassung des Aufsichtsrats über eine Verlängerung des Vorstandsmandats von Herrn Hans-Dieter Schumacher für die Dauer von weiteren fünf Jahren mit Wirkung ab dem 1. April 2018 vor. Ferner wurde die neue Zielmetrik der variablen Vergütung in den Vorstandsdienstverträgen vorbesprochen. In einer telefonischen Sitzung im September beschäftigte sich der Personalausschuss mit Einzelfragen zum vorgeschlagenen Dienstvertragsentwurf für Herrn Hans-Dieter Schumacher.
Aufgrund der anstehenden Wahl der Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung 2017 tagte der Nominierungsausschuss im abgelaufenen Geschäftsjahr im Februar und April zwei Mal. Gegenstand der Sitzungen waren ausschließlich Beratungen über geeignete Kandidatenvorschläge zur Wahl durch die Hauptversammlung. Unter Berücksichtigung eines vom Aufsichtsrat beschlossenen Anforderungsprofils, das auch die für seine Zusammensetzung beschlossenen Ziele berücksichtigt hat, beriet der Nominierungsausschuss über die Eignung und Unabhängigkeit verschiedener Kandidaten als Nachfolger für Frau Brigitte Ederer, die als einzige der bisherigen Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat nicht für eine weitere Wahlperiode zur Verfügung stand. Er empfahl dem Aufsichtsrat schließlich Frau Elke Eckstein als Kandidatin zur Wahl durch die Hauptversammlung. Frau Elke Eckstein stellte sich in der April-Sitzung sowohl dem Nominierungsausschuss als auch anschließend persönlich dem Aufsichtsrat vor.
Der gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildete Vermittlungsausschuss hat im Berichtsjahr nicht getagt, da es hierfür keine Veranlassung gab.
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Aufsichtsrat fortlaufend mit den Grundsätzen guter Unternehmensführung und regulatorischen Veränderungen im Bereich der Corporate Governance auseinandergesetzt. In seiner Juni-Sitzung hat sich der Aufsichtsrat mit den Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 befasst. Zudem beschloss der Aufsichtsrat in dieser Sitzung eine neue Zielquote für den Frauenanteil im Vorstand bis zum 30. Juni 2020. Details zu den festgelegten Zielgrößen für den Frauenanteil finden Sie im Corporate-Governance-Bericht auf Seite 33. In der September-Sitzung prüfte der Aufsichtsrat seine Checkliste zum Corporate Governance Kodex und aktualisierte nach der Beschlussfassung zur Verlängerung der Bestellung von Herrn Hans-Dieter Schumacher und dem Neuabschluss seines Dienstvertrages die Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 161 Abs. 1 AktG. In der Dezember-Sitzung beschloss das Plenum ein mit einem externen Berater weiterentwickeltes Kompetenzprofil für das Gesamtgremium und legte die nach seiner Einschätzung bestehende Anzahl unabhängiger Mitglieder der Anteilseignervertreter fest. In einem ebenfalls im Dezember durchgeführten schriftlichen Umlaufverfahren wurde sodann die Entsprechenserklärung für das Geschäftsjahr 2017 verabschiedet. Diese sowie die Erklärungen der Vorjahre seit 2004 sind den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich. Die aktuelle Entsprechenserklärung ist auch im Geschäftsbericht auf Seite 36 zu finden.
Entsprechend den Empfehlungen des Kodex überprüft der Aufsichtsrat regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein externer Experte beauftragt, der die Evaluation sowohl mittels eines Fragebogens als auch durch vertiefende Einzelinterviews durchgeführt hat. Die Effizienz der Arbeit des Aufsichtsrats wurde dabei sowohl in den Dimensionen Führung, Strategie, Struktur und Prozesse, Personen und Zusammensetzung sowie Kultur als auch die Zusammensetzung des Gremiums hinsichtlich formaler und inhaltlich-strategischer Aspekte untersucht. In der Dezember-Sitzung hat der externe Berater die Ergebnisse seiner Prüfung vor dem Gesamtaufsichtsrat präsentiert. Die Prüfung hat ein - auch im Benchmarking - positives Bild der Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ergeben.
Einzelne Mitglieder des Aufsichtsrats üben eine Organfunktion bei anderen Unternehmen aus, mit denen Jenoptik in einer Geschäftsbeziehung steht. Sämtliche dieser für Jenoptik nicht wesentlichen Geschäfte erfolgten zu Bedingungen, wie sie auch mit anderen Unternehmen abgeschlossen worden wären. Ausführliche Informationen zu Geschäften mit sogenannten nahestehenden Unternehmen oder Personen finden Sie im Kapitel 8.6 des Konzernanhangs auf Seite 184. Dem Plenum offenzulegende Interessenkonflikte, über die die Hauptversammlung mit diesem Bericht zu informieren wäre, sind im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht aufgetreten.
Ausführliche Informationen zur Corporate Governance finden Sie im Corporate-Governance-Bericht ab Seite 36 des Geschäftsberichts.
Nach Delegation der entsprechenden Aufgabe vom Aufsichtsrat auf den Prüfungsausschuss bestellte der Prüfungsausschuss nach intensiver Vorprüfung und entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 in seiner Sitzung vom 7. August 2017 EY zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2017. EY hat den Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht zum zweiten Mal in Folge geprüft. Der Abschlussprüfer hat seine Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Der vom Vorstand gemäß § 315e HGB auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für das Geschäftsjahr 2017 wurden vom Abschlussprüfer mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Dies gilt auch für den nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellten Jahresabschluss der JENOPTIK AG. Der Abschlussprüfer hat auch geprüft, ob der Vorstand geeignete Maßnahmen getroffen hat, um den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Unverzüglich nach Fertigstellung wurden die Prüfberichte, der Jahresabschluss, der Konzernabschluss, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie der zusammengefasste Lagebericht einschließlich des erstmals erstellten nichtfinanziellen Berichts an den Prüfungsausschuss und anschließend an das Gesamtplenum versandt und von diesen in ihren Sitzungen am 8. März 2018 (Prüfungsausschuss) und 21. März 2018 (Aufsichtsrat) eingehend geprüft und intensiv erörtert. Beide Gremien haben sich dabei ausführlich auch mit den besonders wichtigen Prüfungssachverhalten (Key Audit Matters) beschäftigt. Vertreter des Abschlussprüfers sowie die vom Prüfungsausschuss mit der prüferischen Durchsicht des nichtfinanziellen Berichts beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft berichteten in den Sitzungen über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen und standen für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Der Abschlussprüfer informierte ferner über Leistungen, die zusätzlich zu den Abschlussprüferleistungen erbracht wurden. Umstände, nach denen die Besorgnis der Befangenheit bestehen könnte, waren nach Auskunft des Abschlussprüfers nicht gegeben. Wesentliche Schwächen des Risikofrüherkennungssystems sowie des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems wurden nicht berichtet. Auch der Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtete dem Aufsichtsrat ausführlich über die Prüfung der Abschlüsse durch den Prüfungsausschuss.
Der Aufsichtsrat schloss sich nach umfassender eigener Prüfung und Diskussion dem Ergebnis des Abschlussprüfers sowie der Empfehlung des Prüfungsausschusses an und erhob keine Einwendungen gegen die Ergebnisse der Abschlussprüfung. Er billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss und stellte den Jahresabschluss damit gemäß § 172 Satz 1 AktG fest. Der Aufsichtsrat hat mit dem Vorstand den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns, der eine Erhöhung der Dividende auf 0,30 Euro pro dividendenberechtigter Stückaktie vorsieht, ausführlich erörtert und diesem nach eigener Prüfung und Abwägung der Finanzlage der Gesellschaft ebenfalls zugestimmt.
Frau Brigitte Ederer und Frau Sabine Lötzsch sind mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 7. Juni 2017 aus dem Aufsichtsrat der JENOPTIK AG ausgeschieden. Wir danken ihnen für ihre wertvolle Unterstützung und langjährige Tätigkeit im Aufsichtsrat. In der Hauptversammlung wurden Frau Elke Eckstein und in der Wahl der Arbeitnehmervertreter Frau Dörthe Knips mit Wirkung ab Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung zu neuen Aufsichtsratsmitgliedern gewählt.
Herr Dr. Michael Mertin ist zum 30. April 2017 auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden. Er hat über zehn Jahre die erfolgreiche Entwicklung der Jenoptik geprägt und gesteuert. Der Aufsichtsrat dankt ihm für seine großen Verdienste für das Unternehmen. Seit dem 1. Mai 2017 übt Herr Dr. Stefan Traeger als Nachfolger von Herrn Dr. Michael Mertin die Funktion als Vorstandsvorsitzender aus.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre besonderen Leistungen und ihr hohes Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie unseren Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.
Jena, im März 2018
Für den Aufsichtsrat
Matthias Wierlacher,Vorsitzender
Im folgenden Corporate-Governance-Bericht nehmen Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") in seiner Fassung vom 7. Februar 2017 Stellung. Wir betrachten den "Vergütungsbericht" (ab Seite 45) ebenfalls als Bestandteil des Corporate-Governance-Berichts.
Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu einer verantwortungsbewussten und wertebasierten Unternehmensführung. Sie sehen in einer guten Corporate Governance die Grundlage für eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Diese trägt auch dazu bei, das Vertrauen von Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern sowie der breiten Öffentlichkeit in Jenoptik zu stärken.
Vorstand und Aufsichtsrat orientieren sich an den anerkannten Standards. Sie bekennen sich zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" ("Kodex").
Auch im Berichtsjahr haben sich die Leitungs- und Kontrollgremien der JENOPTIK AG intensiv mit der Erfüllung der Vorgaben des Kodex und insbesondere mit den von der Regierungskommission im Februar 2017 vorgenommenen Änderungen und Ergänzungen befasst. Die aktuelle Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG, die nur noch eine Abweichung (i.Vj. 4) von den Empfehlungen des Kodex enthält, wurde im Dezember 2017 von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam verabschiedet und den Aktionären auf der Internetseite des Konzerns dauerhaft zugänglich gemacht. Jenoptik folgt auch der überwiegenden Zahl der im Kodex enthaltenen Anregungen. Sollten sich künftig Änderungen ergeben, wird die Entsprechenserklärung unterjährig aktualisiert.
Nach § 161 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.
Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" und erklären gemäß § 161 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz:
Seit der Aktualisierung der Entsprechenserklärung vom 21. September 2017 wurde den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" ("Kodex") in der Fassung vom 7. Februar 2017 bis auf die nachfolgende Ausnahme entsprochen:
Gemäß Ziffer 5.4.1. Abs. 2 Satz 2 des Kodex soll der Aufsichtsrat im Rahmen der Benennung konkreter Ziele für seine Zusammensetzung eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat festlegen.
Dieser Empfehlung wurde und wird künftig nicht entsprochen. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, im Hinblick auf die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat keine für alle Mitglieder geltende Regelgrenze festzulegen. Sie ist nicht konsequent vereinbar mit dem nach dem Mitbestimmungsgesetz vorgesehenen Verfahren zur Wahl von Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat.
Im Dezember 2017
JENOPTIK AG
Für den Vorstand
Dr. Stefan Traeger
Für den Aufsichtsrat
Matthias Wierlacher
Die Aktionäre der JENOPTIK AG nehmen ihre Rechte in der mindestens ein Mal jährlich stattfindenden Hauptversammlung wahr. Sie können selbst an der Hauptversammlung teilnehmen, ihr Stimmrecht durch einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft, per Briefwahl oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben. Die Anteilseigner werden dabei von der Gesellschaft angemessen unterstützt. Jede Aktie der JENOPTIK AG gewährt eine Stimme. Die gesetzlich erforderlichen Berichte, sonstige Unterlagen und Informationen zur Hauptversammlung sind auf der Internetseite www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Hauptversammlung abrufbar und werden in den Geschäftsräumen der Gesellschaft zur Einsicht ausgelegt. Im Anschluss an die Hauptversammlung werden im Internet auch die Präsenz, die Abstimmungsergebnisse sowie die Rede des Vorstands veröffentlicht.
Im Rahmen unserer Investor-Relations-Arbeit verfolgen wir das Ziel, die Kapitalmarktteilnehmer sowie die interessierte Öffentlichkeit gleichberechtigt, kontinuierlich, zeitnah und umfassend zu informieren, um so eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten. Zusammen mit dem Vorstand steht das Investor-Relations-Team auf Roadshows, Kapitalmarktkonferenzen und anderen Veranstaltungen in regelmäßigem und intensivem Kontakt mit Kapitalmarktteilnehmern.
Mit den Geschäfts- und Zwischenberichten informieren wir vier Mal im Jahr ausführlich über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns. Darüber hinaus wird in Pressemitteilungen bzw., wenn erforderlich, in Ad-hoc-Meldungen über wichtige Ereignisse und aktuelle Entwicklungen berichtet. Diese Unterlagen, der Finanzkalender sowie weitere Informationen stehen auch auf der Internetseite der Jenoptik unter www.jenoptik.de in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung.
Den gesetzlichen Vorgaben der EU-Marktmissbrauchsverordnung entsprechend werden Insiderinformationen unverzüglich veröffentlicht, sofern die JENOPTIK AG nicht im Einzelfall von einer Veröffentlichung befreit ist. Durch die Nutzung elektronischer Distributionswege wird sichergestellt, dass die Meldungen weltweit zeitgleich in deutscher und englischer Sprache publiziert werden.
Jenoptik veröffentlicht unverzüglich wesentliche Veränderungen der Aktionärsstruktur, wenn ihr mitgeteilt wird, dass meldepflichtige Stimmrechtsschwellen erreicht bzw. über- oder unterschritten wurden. Sämtliche Veröffentlichungen sind auf unserer Internetseite unter der Rubrik Investoren / Aktie / Stimmrechtsmitteilungen abrufbar. Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Anhang im Kapitel 5.16 Eigenkapital.
Im Geschäftsjahr 2017 wurden uns von keinem Mitglied des Vorstands oder Aufsichtsrats bzw. von Personen, die in enger Beziehung zu diesen stehen, meldepflichtige Wertpapiergeschäfte gemäß Artikel 19 der EU-Marktmissbrauchsverordnung mitgeteilt.
Der Jenoptik-Konzern verfügte auch zum 31. Dezember 2017 - wie bereits in den Vorjahren - über wertpapierorientierte Anreizsysteme in Form von virtuellen Aktien bzw. sogenannten Performance Shares für die Mitglieder des Vorstands und Teile des Top-Managements.
Der Konzernabschluss sowie sämtliche Konzernzwischenabschlüsse werden nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Aufstellung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG erfolgt gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB). Konzern- und Jahresabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts werden durch den Abschlussprüfer geprüft. Die Hauptversammlung hat am 7. Juni 2017 auf Vorschlag des Aufsichtsrats die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, ("EY") zum zweiten Mal zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2017 gewählt. Die erstmalige Bestellung erfolgte für das Geschäftsjahr 2016 nach einer externen Ausschreibung. Für die Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts übernahm Michael Blesch die Funktion des verantwortlichen Wirtschaftsprüfers (seit dem Geschäftsjahr 2016).
Der Aufsichtsrat hat mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass dieser den Aufsichtsratsvorsitzenden über Ausschluss- und Befangenheitsgründe sowie über alle wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse, die während der Prüfung auftreten, unterrichtet. Dies gilt auch, falls bei der Abschlussprüfung Unrichtigkeiten der von Vorstand und Aufsichtsrat nach § 161 AktG abgegebenen Entsprechenserklärung festgestellt werden.
EY hat in einer Unabhängigkeitserklärung dem Aufsichtsrat vor Unterbreitung des Wahlvorschlags an die Hauptversammlung bestätigt, dass keine geschäftlichen, finanziellen, persönlichen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer, seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits bestehen, die Zweifel an der Unabhängigkeit des Prüfers begründen könnten. EY informierte auch darüber, in welchem Umfang im vorausgegangenen Geschäftsjahr Nichtprüfungsleistungen für Jenoptik erbracht bzw. welche für das laufende Jahr vertraglich vereinbart wurden. Der Prüfungsausschuss hat im Sommer 2017 die im abgelaufenen Jahr erbrachten Nichtprüfungsleistungen von EY überprüft und den Katalog der zulässigen, vordefinierten Nichtprüfungsleistungen aktualisiert.
Mit dem Ziel, die Geschäftsprozesse zu verbessern und dadurch die Compliance und Corporate Governance im Unternehmen zu stärken, führt die Interne Revision der Jenoptik unabhängige und objektive Prüfungs- und Beratungsleistungen für den Konzernvorstand und den Aufsichtsrat durch. Die Interne Revision dient der Sicherung der betrieblichen Abläufe und überwacht insbesondere die Einhaltung von Grundsätzen der Ordnungsmäßigkeit und Gesetzmäßigkeit.
Ein kontinuierliches und verantwortungsvolles Abwägen von Chancen und Risiken, die sich aus unternehmerischem Handeln ergeben können, gehört für Jenoptik zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Ziel unseres Risiko- und Chancenmanagements ist es, die Umsetzung der Strategie zu unterstützen und Maßnahmen festzulegen, die eine optimale Balance zwischen Wachstums- und Renditezielen einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits schaffen.
Die Einhaltung von national und international anerkannten Compliance-Anforderungen ist fester Bestandteil der Risikoprävention und der Prozesse des Compliance-Management-Systems (CMS) von Jenoptik. Basis des CMS sind die Jenoptik-Werte, der Verhaltenskodex für Jenoptik-Mitarbeiter sowie verschiedene Richtlinien, deren Einhaltung Grundvoraussetzung für das Vertrauen unserer Geschäftspartner, Aktionäre und der Öffentlichkeit in die Leistung und Integrität von Jenoptik ist. Wesentliche Werte im verantwortungsvollen Umgang mit allen Stakeholdern sind für uns unter anderem Respekt, Fairness und Offenheit. Der Verhaltenskodex fasst die wichtigsten Verhaltensgrundsätze zusammen und ist für alle Mitarbeiter des Jenoptik-Konzerns gleichermaßen verbindlich. Er setzt Mindeststandards und dient als Orientierungsmaßstab, um ein hohes Niveau an Integrität sowie an ethischen und rechtlichen Standards bei Jenoptik zu gewährleisten. 2017 wurde der Verhaltenskodex für Jenoptik-Mitarbeiter überarbeitet und stärker auf Verhaltensregeln im Unternehmen fokussiert.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jenoptik können sich bei Fragen zum Verhaltenskodex oder bei dem Verdacht von gesetzes- oder regelwidrigen Sachverhalten vertrauensvoll an die jeweilige Führungskraft bzw. an die im Kodex benannten Ansprechpartner wenden. Zur Meldung von wesentlichen Verstößen, bei denen eine vertrauliche Behandlung gewahrt werden muss, steht allen Mitarbeitern zudem ein neu eingerichtetes Meldesystem im Jenoptik-Intranet, per Telefon oder via E-Mail zur Verfügung.
Die im Jenoptik-Konzern implementierten Unternehmensrichtlinien zu den wesentlichen Geschäftsprozessen werden kontinuierlich überprüft, erweitert, aktualisiert und über das Intranet veröffentlicht. Jenoptik verfügt damit über ein System an Prozessen und Kontrollen, mit deren Hilfe mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert bzw. eliminiert werden können.
Durch regelmäßige Online-Schulungen und Präsenzveranstaltungen für die in- und ausländischen Unternehmenseinheiten zu Compliance-relevanten Themengebieten wie Korruptionsprävention, Kartellrecht und unserem Verhaltenskodex werden die Mitarbeiter mit diesen Themen vertraut gemacht und sensibilisiert. Mithilfe der Online-Trainings wird ein unternehmensweit einheitliches Verständnis unserer Compliance-Standards erreicht. Neben den Haupttrainingskursen, die im Rahmen des Onboardings für neue Mitarbeiter durchgeführt werden, nehmen Mitarbeiter seit 2017 an verpflichtenden E-Learning-Auffrischungskursen teil. Ziel ist es, den Mitarbeitern die Inhalte zum Themenkomplex Compliance kontinuierlich, mindestens jedoch ein Mal jährlich näherzubringen und mit einem Test zu belegen. Für alle Fragen, die Risiko- oder Compliance-Themen bei Jenoptik betreffen, können die Mitarbeiter den Zentralbereich Compliance &Risk Management ansprechen sowie einen Helpdesk im Intranet nutzen.
Wir verstehen Compliance auch als Verantwortung gegenüber unseren Kunden und Lieferanten. Zur Optimierung unseres Compliance-Management-Systems wurde auch der Verhaltenskodex für Lieferanten und Vertriebspartner im abgelaufenen Geschäftsjahr grundlegend überarbeitet.
Der Aufsichtsrat der JENOPTIK AG setzt sich entsprechend Ziffer 5.4.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex so zusammen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Unter Berücksichtigung der Größe und des Gegenstands des Unternehmens sowie der internationalen Ausrichtung des Jenoptik-Konzerns hat der Aufsichtsrat auch Ziele hinsichtlich seiner Zusammensetzung festgelegt, die dem Gedanken der Vielfalt ("Diversity") Rechnung tragen.
Im zweiten Halbjahr 2017 hat der Aufsichtsrat mithilfe eines externen Experten sein bisheriges Anforderungsprofil überarbeitet und ein neues Kompetenzprofil gemäß Ziffer 5.4.1 Abs. 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex verabschiedet.
Der Aufsichtsrat verfolgt dabei das Ziel, dass im Gremium sämtliche Fähigkeiten und Erfahrungen vorhanden sein sollen, die für die Tätigkeiten des Jenoptik-Konzerns als wesentlich erachtet werden. Zudem sollen die Mitglieder über ausreichend Zeit zur Wahrnehmung des Mandats verfügen. Zu den erforderlichen Kompetenzen gehören nach Einschätzung des Aufsichtsrats insbesondere:
| ― | vertiefte Erfahrungen in der Aufsicht eines börsennotierten Unternehmens, |
| ― | finanz- und betriebswirtschaftliche Kompetenzen, Personalkompetenz sowie Vertriebs- und absatzseitige Erfahrungen, |
| ― | unternehmensbezogene Kompetenzen in den folgenden Bereichen: Digitalisierung, Technologie, Strategie und Wachstum / M & A, Märkte und Internationalität, Unternehmertum / Management und Kapitalmärkte sowie |
| ― | CEO-Erfahrungen, auch in einem börsennotierten Unternehmen. |
Nach Einschätzung des Aufsichtsrats werden mit den im Gremium insgesamt vorhandenen Fähigkeiten, Erfahrungen und Kompetenzen die vorgenannten Anforderungen größtenteils erfüllt. Die Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder sind aus den Lebensläufen ersichtlich, die auf unserer Website unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance /Aufsichtsrat veröffentlicht sind.
Entsprechend seinem Diversity Statement wird der Aufsichtsrat darauf achten, dass ihm jederzeit Mitglieder angehören, die im besonderen Maße das Kriterium der Internationalität erfüllen.
Des Weiteren sollen dem Aufsichtsrat mindestens vier Frauen angehören. Damit wird die durch das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst geforderte Quote erfüllt.
Im Hinblick auf die Zugehörigkeitsdauer hat der Aufsichtsrat beschlossen, keine für alle Mitglieder geltende Regelgrenze festzulegen, da sie nicht konsequent mit dem nach dem Mitbestimmungsgesetz vorgesehenen Verfahren zur Wahl von Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat vereinbar ist.
Darüber hinaus sollen die Mitglieder des Aufsichtsrats weder eine Beratungsfunktion noch eine Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern der JENOPTIK AG wahrnehmen, sofern dadurch ein wesentlicher und nicht nur vorübergehender Interessenkonflikt begründet wird. Zu den Zielen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats gehört auch, dass mindestens die Hälfte der Anteilseignervertreter unabhängig ist. Bei Wahlvorschlägen sollen keine Personen berücksichtigt werden, die zum Zeitpunkt der Wahl bereits das 70. Lebensjahr vollendet haben.
Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats zum 31. Dezember 2017 entspricht weitgehend den zuvor beschriebenen Zielen. Aktuell gehören vier Frauen dem Aufsichtsrat an, was der geforderten Quote von § 96 Abs. 2 Satz 2 AktG entspricht. Mindestens vier Mitglieder können auf umfangreiche internationale Erfahrung verweisen. Die Vielfalt von fachlichen Fähigkeiten wird durch die unterschiedlichen Werdegänge der Aufsichtsratsmitglieder sichergestellt. Nach Einschätzung des Gremiums sind alle derzeitigen und namentlich in der Liste der Aufsichtsratsmitglieder unter Punkt 11.3 im Konzernanhang genannten Anteilseignervertreter unabhängig im Sinne der Empfehlungen in Ziffer 5.4.2 des Kodex. Einzelne Mitglieder üben eine Organfunktion bei anderen Unternehmen aus, mit denen Jenoptik in einer Geschäftsbeziehung steht. Jedoch handelt es sich nach Einschätzung von Jenoptik in allen Fällen um keine wesentlichen Geschäfte, die zudem zu Bedingungen erfolgen, wie sie auch mit einem fremden Unternehmen abgeschlossen worden wären. Daher beeinträchtigen diese nach Auffassung des Aufsichtsrats die Unabhängigkeit der Mitglieder nicht. Die Regelungen zur Altersgrenze werden berücksichtigt.
Der Aufsichtsrat wird der Hauptversammlung insbesondere unter Beachtung der fachlichen Eignung und persönlichen Integrität die aus seiner Sicht am besten geeigneten Kandidaten zur Wahl vorschlagen.
Weitere Informationen zu Vorstand und Aufsichtsrat, insbesondere zu deren Arbeitsweisen, zur Teilnahme an den Sitzungen, zu den von den Mitgliedern wahrgenommenen weiteren Mandaten sowie zur D&O-Versicherung, finden Sie im Bericht des Aufsichtsrats und im Konzernanhang.
Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d HGB ist ungeprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Sie beinhaltet die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG, Angaben zu wesentlichen Unternehmensführungspraktiken, eine Beschreibung der Arbeitsweisen von Vorstand und Aufsichtsrat, der Zusammensetzung und Arbeitsweise der Ausschüsse des Aufsichtsrats, die Festlegungen von Zielgrößen für den Frauenanteil im Unternehmen sowie eine Beschreibung des bei der Besetzung des Vorstands und Aufsichtsrats verfolgten Diversitätskonzepts.
Die Erklärung zur Unternehmensführung sowie die aktuelle und die Entsprechenserklärungen der vergangenen Jahre sind unter www.jenoptik.de unter der Rubrik Investoren / Corporate Governance dauerhaft zugänglich.
Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.
Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2017 betrug das gezeichnete Kapital 148.819 TEUR (i.Vj. 148.819 TEUR). Es ist eingeteilt in 57.238.115 (i.Vj. 57.238.115) auf den Inhaber lautende Stückaktien. Damit ist jede Aktie am Grundkapital in Höhe von 2,60 Euro beteiligt.
Mit allen Aktien der Gesellschaft sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft (§§ 58 Abs. 4, 60 AktG). Zu den Vermögensrechten der Aktionäre gehört ferner das Bezugsrecht auf Aktien bei Kapitalerhöhungen (§ 186 AktG). Daneben stehen den Aktionären Verwaltungsrechte zu, zum Beispiel das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen, und die Befugnis, Fragen und Anträge zu stellen sowie das Stimmrecht auszuüben. Die weiteren Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich aus dem AktG, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff., 186 AktG. Ein Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seiner Aktien ist gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung ausgeschlossen.
Gesetzliche Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, bestehen gemäß § 136 Abs. 1 AktG bei der Abstimmung über die jährliche Entlastung in Bezug auf Aktien, die von Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitgliedern direkt oder indirekt gehalten werden. Auch Verstöße gegen die Mitteilungspflichten im Sinne der §§ 33 Abs. 1 oder 2 sowie nach § 38 Abs. 1 oder § 39 Abs. 1 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG in der Fassung ab dem 3.1.2018) können dazu führen, dass gemäß § 44 WpHG das Stimmrecht zumindest vorübergehend nicht besteht.
Informationen zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, finden Sie im Konzernanhang unter Punkt 5.16 "Eigenkapital" ab Seite 163.
Es existieren keine Aktien der JENOPTIK AG, die mit Sonderrechten versehen sind.
Es gibt keine Arbeitnehmerbeteiligungen und somit auch keine daraus ableitbare Stimmrechtskontrolle.
Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern erfolgt ausschließlich in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen der §§ 84, 85 AktG sowie § 31 MitbestG. Demzufolge sieht die Satzung in § 6 Abs. 2 vor, dass die Bestellung der Mitglieder des Vorstands, der Widerruf ihrer Bestellung sowie der Abschluss, die Änderung und die Beendigung von Dienstverträgen mit Mitgliedern des Vorstands durch den Aufsichtsrat erfolgen. Nach § 31 Abs. 2 MitbestG ist für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Ein Widerruf einer Bestellung zum Mitglied des Vorstands ist nur aus wichtigem Grund möglich (§ 84 Abs. 3 AktG).
Gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1 der Satzung muss der Vorstand der JENOPTIK AG aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat in dringenden Fällen das Gericht auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen (§ 85 Abs. 1 Satz 1 AktG). Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands oder einen Sprecher des Vorstands ernennen (§ 84 Abs. 2 AktG, § 6 Abs. 2 Satz 2 der Satzung).
Inhaltliche Satzungsänderungen werden gemäß §§ 119 Abs. 1 Ziff. 5, 179 Abs. 1 Satz 1 AktG von der Hauptversammlung beschlossen. Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, können hingegen gemäß § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG i.V.m. § 28 der Satzung vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist ferner berechtigt, Änderungen der Satzung nach der Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2015 sowie des bedingten Kapitals 2017 zu beschließen. Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen gemäß § 24 Abs. 1 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas anderes vorschreibt. In den Fällen, in denen das Gesetz eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erfordert, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, sofern nicht durch Gesetz etwas anderes zwingend vorgeschrieben ist.
Gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juni 2020 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44,0 Mio Euro, durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bareinlagen und / oder Sacheinlagen zu erhöhen ("genehmigtes Kapital 2015"). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben in Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft; c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet; d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.
Sämtliche vorstehende Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals - bzw. falls dieser Wert geringer ist - auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Aus-schluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden. Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 250 Mio Euro zu begeben. Zur Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von solchen Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen ist gemäß § 4 Abs. 6 der Satzung das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 28,6 Mio Euro durch Ausgabe von bis zu 11 Mio neuen Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2017"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie
| ― | die Gläubiger bzw. Inhaber von Options- und / oder Wandlungsrechten aus Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 bis zum 6. Juni 2022 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und / oder |
| ― | die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 6. Juni 2022 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und / oder Andienungen von Aktien erfolgen |
und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter bestimmten Voraussetzungen das Bezugsrecht der Aktionäre auf die Schuldverschreibungen auszuschließen. Die Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss ist jedoch insoweit beschränkt, als der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf unter dieser Ermächtigung nach Ausübung von Wandlungs- und / oder Optionsrechten bzw. -pflichten auszugebende Aktien entfällt, 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung bzw. - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen darf. Auf diese 20-Prozent-Grenze ist auch die Veräußerung eigener Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit der vorstehenden Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss erfolgen; ferner sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss unter einem genehmigten Kapital ausgegeben werden.
Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung (wie zum Beispiel die Ausstattung der Schuldverschreibungen, den Zinssatz, die Ausgestaltung der Verzinsung, die konkrete Laufzeit, die Stückelung, den Ausgabekurs, den Options- bzw. Wandlungspreis und den Options- bzw. Wandlungszeitraum) in den Anleihebedingungen festzulegen.
Die weiteren Einzelheiten der geschaffenen Ermächtigung sind TOP 8 der Einladung zur Hauptversammlung 2017 zu entnehmen, die auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Hauptversammlung veröffentlicht ist.
Aufgrund eines Beschlusses der Hauptversammlung vom 12. Juni 2014 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 11. Juni 2019 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, ein Mal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands als Kauf unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in der Einladung zur Hauptversammlung 2014 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Hauptversammlung beschrieben. Zum 31. Dezember 2017 verfügte die Gesellschaft über keine eigenen Aktien.
Klauseln in von der JENOPTIK AG geschlossenen Verträgen, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 122,7 Mio Euro (i.Vj. 125,7 Mio Euro).
Die Bedingungen für die Annahme eines Kontrollwechsels sind in den Kreditverträgen jeweils unterschiedlich ausgestaltet. Bei den Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von 114 Mio Euro haben die Darlehensgeber das Recht, im Falle eines Kontrollwechsels das Darlehen zu dem Betrag, der ihrem Anteil am Gesamtvolumen entspricht, außerordentlich zu kündigen und die unverzügliche Rückzahlung dieses Betrags zuzüglich der bis zur Rückzahlung aufgelaufenen Zinsen zu verlangen. Bei einer Tranche dieser Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von 11 Mio Euro liegt ein Kontrollwechsel vor, wenn eine oder mehrere abgestimmt handelnde Personen, die nicht dem Kreis der zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehenden Hauptaktionäre zuzurechnen sind, zu irgendeiner Zeit mittelbar oder unmittelbar mehr als 30 Prozent des ausstehenden Grundkapitals oder mehr als 30 Prozent der Stimmrechte erwerben. Bei den übrigen Tranchen der Schuldscheindarlehen ist dies erst bei mehr als 50 Prozent des Grundkapitals bzw. der Stimmrechte der Fall.
Bei dem im Jahr 2015 abgeschlossenen revolvierenden Konsortialkredit führt jede Veränderung im jeweils aktuellen Aktionärskreis der JENOPTIK AG, derzufolge mindestens 50 Prozent der Aktien oder Stimmrechte von einer oder mehreren im Sinne des § 2 Abs. 5 WpÜG gemeinsam handelnden Personen gehalten werden, zu der Möglichkeit, weitere Auszahlungen zu verweigern sowie Kreditzusagen innerhalb von bis zu 15 Bankarbeitstagen nach Benachrichtigung über einen solchen Kontrollwechsel ganz oder teilweise zu kündigen und erfolgte Auszahlungen ganz oder teilweise mit einer Frist von 16 Bankarbeitstagen fällig zu stellen, einschließlich der Unterkreditlinien und der aufgelaufenen Zinsen. Der Konsortialkredit hat ein Gesamtvolumen von 230 Mio Euro, von denen 8,7 Mio Euro zum 31. Dezember 2017 (i.Vj. 11,7 Mio Euro) ausgenutzt waren.
Mit den Mitgliedern des Vorstands ist kein Kündigungsrecht für den Fall eines Kontrollwechsels, das heißt, eines Erwerbs von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte durch einen Dritten, vereinbart. Sie haben in diesem Fall auch keinen Anspruch auf eine Abfindung. Wird mit einem Vorstandsmitglied aus Anlass eines Kontrollwechsels eine vorzeitige Beendigung der Vorstandstätigkeit vereinbart, ist die Höhe einer vereinbarten Abfindung auf maximal drei Jahresvergütungen begrenzt. Keinesfalls darf die Abfindung jedoch höher sein als die für die Restlaufzeit des Dienstvertrages geschuldete Vergütung.
Im folgenden Vergütungsbericht werden die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder beschrieben und die individualisierte Gesamtvergütung offen gelegt. Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.
Für die Festlegung der Systematik des Vergütungssystems und die Zusammensetzung der individuellen Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat nach Vorbereitung durch den Personalausschuss zuständig. Kriterien für die Angemessenheit der Vorstandsvergütung bei Jenoptik sind insbesondere die jeweiligen Aufgaben und Verantwortungsbereiche der Vorstandsmitglieder, ihre persönlichen Leistungen sowie die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Hinzu kommt die Üblichkeit der Vergütung im Vergleichsumfeld und im Verhältnis zu festgelegten Vergleichsgruppen im Unternehmen.
Die Vergütung des Jenoptik-Vorstands besteht aus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Bestandteilen.
Das System der erfolgsabhängigen Vergütung des Vorstands wurde mit Eintritt von Dr. Stefan Traeger mit Wirkung ab dem 1. Mai 2017 und für Hans-Dieter Schumacher mit Wirkung ab dem 1. Januar 2018 vom Aufsichtsrat unter Mitwirkung eines unabhängigen externen Vergütungsberaters neu und für beide Mitglieder des Vorstands identisch gestaltet. Es wird im Folgenden als "neues Vergütungssystem" bezeichnet.
Mit Dr. Michael Mertin wurde im Jahr 2016 eine Vereinbarung zu den Modalitäten seines Ausscheidens geschlossen, deren Inhalt separat beschrieben wird; die Vereinbarung sieht für die variable Vergütung des Jahres 2017 eine Fixtantieme unter Zugrundelegung der Zielerreichungen der Jahre 2015 und 2016 vor.
Da das bisherige System der erfolgsabhängigen Vergütung ("bisheriges Vergütungssystem") im Jahr 2017 nur noch für Hans-Dieter Schumacher galt und lediglich aufgrund der ihm für die Jahre 2015 bis 2017 zugeteilten virtuellen Aktien Nachwirkungen entfaltet, wird es im Folgenden nur kurz beschrieben; weitere Details finden sich im Geschäftsbericht 2016 auf den Seiten 47 ff.
Die vertraglichen Regelungen der Anstellungsverträge mit den Mitgliedern des Vorstands sind in den jeweiligen Vergütungssystemen grundsätzlich identisch, soweit nicht nachstehend gesondert vermerkt.

* ohne Nebenleistungen
** Auszahlung der mehrjährigen variablen Vergütung
*** bei gleichbleibendem Aktienkurs
Fixum. Die erfolgsunabhängige Grundvergütung wird anteilig pro Monat ausgezahlt. Sie betrug im Jahr 2017 für Dr. Michael Mertin 300 TEUR für die Monate Januar bis Juni, für Dr. Stefan Traeger 400 TEUR für die Monate Mai bis Dezember (entspricht jeweils 600 TEUR p.a.) sowie für Hans-Dieter Schumacher 400 TEUR (ab 1. April 2018 450 TEUR) für das Gesamtjahr, jeweils zahlbar in zwölf gleichen Beträgen am Monatsende.
Altersversorgung und Nebenleistungen. Mit sämtlichen Mitgliedern des Vorstands wurden Verträge zur betrieblichen Altersversorgung abgeschlossen. Der Versorgungszusage liegt ein mittels einer Lebensversicherung rückgedecktes Versorgungskonzept zugrunde. Es handelt sich um eine beitragsorientierte Versorgung im Rahmen einer Unterstützungskasse. Der jährliche und der langfristige Aufwand für Jenoptik sind klar definiert. Die Auszahlungen bei Erreichen der Altersgrenze belasten, mit Ausnahme einer möglichen Subsidiärhaftung, Jenoptik nicht mehr. Die Versorgungsbeiträge für die Unterstützungskasse betrugen im Jahr 2017 für Dr. Michael Mertin 240 TEUR, für Hans-Dieter Schumacher 160 TEUR und für Dr. Stefan Traeger anteilig ab dem 1. Juni 2017 116,7 TEUR.
Für die Mitglieder des Vorstands wurden Unfallversicherungen abgeschlossen; für Dr. Michael Mertin bestand bis zum 30. Juni 2017 eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Weiterhin haben die Vorstandsmitglieder Anspruch auf die private Nutzung eines Firmenfahrzeugs. Für die Mitglieder des Vorstands besteht eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung. Diese enthält die vertragliche Verpflichtung, einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens je Schadensfall zu tragen, maximal jedoch für sämtliche Schadensfälle pro Jahr in Höhe von 150 Prozent der Festvergütung des betreffenden Vorstandsmitglieds.
Wettbewerbsverbot. Mit Dr. Michael Mertin und Dr. Stefan Traeger besteht jeweils ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot für die Dauer von einem Jahr nach Beendigung ihres Dienstvertrags. Als Entschädigung für das Wettbewerbsverbot ist ein Betrag von 50 Prozent der Jahresvergütung vereinbart. Jenoptik kann vor Beendigung des Dienstverhältnisses durch schriftliche Erklärung auf das nachvertragliche Wettbewerbsverbot verzichten. Gegenüber Herrn Dr. Mertin wurde kein Verzicht erklärt.
Die erfolgsabhängige Tantieme der Mitglieder des Vorstands basiert auf persönlichen Zielvereinbarungen, die im 1. Quartal eines jeden Kalenderjahres zwischen der JENOPTIK AG, vertreten durch den Aufsichtsrat, und dem jeweiligen Vorstandsmitglied abgeschlossen und im Folgejahr abgerechnet werden. Die Zielvereinbarung ist auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet.
Die Tantieme wird zum Teil in bar und zum Teil in Form von virtuellen Aktien bzw. Performance Shares gewährt.
Die Höhe der Tantieme richtet sich im bisherigen Vergütungssystem nach dem Grad der Erreichung der mit dem Vorstandsmitglied vereinbarten finanziellen, aktienkursbezogenen, operativen und strategischen Ziele sowie einer individuellen Leistungsbeurteilung. Für Hans-Dieter Schumacher beträgt die variable Vergütung bei einem Zielerreichungsgrad von 100 Prozent 400 TEUR. Der maximale Zielerreichungsgrad beträgt 150 Prozent.
Die Tantieme wird zur Hälfte in bar und zur Hälfte in Form von virtuellen Aktien gewährt, die als Long-Term-Incentive erst nach Ablauf des vierten Folgejahres nach Zuteilung ausgezahlt werden. Die Anzahl der zugeteilten virtuellen Aktien wird auf Basis des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie im 4. Quartal des vorvergangenen Kalenderjahres ("Zuteilungskurs") ermittelt. Der Zuteilungskurs für die für das Jahr 2017 letztmalig zuzuteilenden virtuellen Aktien beträgt 15,880 EUR.
Die Auszahlung der virtuellen Aktien erfolgt nach Ablauf des vierten Folgejahres nach Zuteilung auf Basis des volumengewichteten durchschnittlichen Schlusskurses der Jenoptik-Aktie des vollen vierten Folgejahres ("Auszahlungskurs"). Die virtuellen Aktien nehmen während des gesamten Vierjahreszeitraums an positiven wie negativen Aktienkursentwicklungen teil. Liegt der Auszahlungskurs unter dem Zuteilungskurs handelt es sich wirtschaftlich gesehen um eine rückwirkende Vergütungskürzung.
Die Bemessung der Tantieme ist nicht an die Höhe oder die Auszahlung der Dividende gekoppelt, jedoch werden zwischenzeitlich erfolgte Dividendenzahlungen an Aktionäre der JENOPTIK AG im Interesse einer Gleichstellung von virtuellen mit realen Aktien dergestalt berücksichtigt, dass in Höhe ihres Wertes zusätzliche virtuelle Aktien gewährt werden.
Die Hans-Dieter Schumacher für das Jahr 2017 zugeteilten virtuellen Aktien werden im Jahr 2022 ausgezahlt. Hans-Dieter Schumacher ist bis zum 31. März 2023 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Für den Fall einer vorzeitigen Beendigung des mit ihm bestehenden Dienstverhältnisses werden ihm zugeteilte virtuelle Aktien, für die das vierte Folgejahr noch nicht abgelaufen ist, mit dem Wert auf Basis des Durchschnittskurses der letzten zwölf Monate vor dem Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses abgerechnet.
Anders als im bisherigen Vergütungssystem besteht die variable Vergütung nunmehr aus zwei voneinander unabhängigen Bestandteilen:
1. der auf einer einjährigen Bemessungsgrundlage beruhenden und in bar auszuzahlenden Tantieme (ca. 40 Prozent der variablen Vergütung) und
2. den auf einer mehrjährigen Bemessungsgrundlage beruhenden sogenannten Performance Shares in Form virtueller Aktien (ca. 60 Prozent der variablen Vergütung).
Beiden Komponenten liegt eine im ersten Quartal eines jeden Jahres für die jeweilige Komponente abzuschließende Zielvereinbarung zugrunde. Die Ziele sind auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auszurichten. Die variable Vergütung beträgt zwischen 0 EUR und höchstens 1.400 TEUR bei Dr. Stefan Traeger und 0 EUR und maximal 1.000 TEUR bei Hans-Dieter Schumacher. Der Wert von 0 EUR ergibt sich bei einer Erreichung aller Ziele von in Höhe von weniger als 50 Prozent, der Höchstwert bei einer Erreichung aller Ziele von in Höhe von mehr als 200 Prozent.
Soweit nachfolgend Angaben zu Zielgrößen gemacht werden, beruhen diese auf einer nach Abstimmung mit dem Vorstand ausgesprochenen Empfehlung des Personalausschusses des Aufsichtsrats und stehen daher noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Gesamtaufsichtsrats.
Einjährige Tantieme. Nach Ablauf des Geschäftsjahres stellt der Aufsichtsrat den Grad der Erreichung der für diese Komponente vereinbarten finanziellen Ziele fest. Die finanziellen Ziele und ihre Gewichtung sind:
1. Umsatzwachstum (40 Prozent)
2. Free Cashflow (20 Prozent)
3. EBITDA-Marge (40 Prozent)
Der Maßstab für die Bestimmung des Zielerreichungsgrades muss nicht linear verlaufen, d.h. eine Zielerreichung von 200 Prozent erfordert nicht zwingend eine Verdopplung des 100 Prozent Wertes, ebenso wie eine 50 prozentige Zielerreichung nicht zwingend bei einer Zielerreichung in Höhe der Hälfte des 100-Prozent-Wertes erreicht werden muss. Die genaue Kalibrierung der Ziele erfolgt anhand historischer Erfahrungs- und künftiger Erwartungswerte, sowie des verabschiedeten Budgets des jeweiligen Jahres.
Im Falle einer Zielerreichung von weniger als 50 Prozent besteht kein, auch kein anteiliger Tantiemeanspruch, sodass die einjährige Tantieme auch vollständig entfallen kann.
Zur Berücksichtigung nichtfinanzieller Aspekte wird anschließend der sich aus der Zielerreichung ergebende Betrag zur Bewertung der persönlichen Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds mit einem Multiplikator von zwischen 0,8 und 1,2 multipliziert. Die Ermittlung des Multiplikators erfolgt im Wesentlichen anhand festgelegter Kriterien für die Bewertung der individuellen Leistung des Vorstandsmitglieds, der kollektiven Leistung des Vorstands und bestimmter Stakeholder-Ziele wie beispielsweise aus den Bereichen Nachhaltigkeit / Corporate Social Responsibility, Mitarbeiterzufriedenheit oder Diversity. Über den Multiplikator kann der Aufsichtsrat die Vergütung im Sinne einer Malus-Regelung auch bei einer guten Erreichung der finanziellen Ziele um bis zu 20 Prozent reduzieren, wenn es beispielsweise in dem Verhalten des Vorstandsmitglieds gewichtige Gründe gibt, die aber nicht schwerwiegend genug sind, eine Kündigung oder eine Haftung wegen Pflichtverletzung zu begründen oder eine Vergütungsreduzierung nach § 87 Abs. 2 AktG nicht möglich ist.
Dr. Stefan Traeger erhält bei 100-prozentiger Zielerreichung und einem Multiplikator von 1,0 eine einjährige Tantieme von 300 TEUR, Hans-Dieter Schumacher von 200 TEUR. In jedem Fall ist die einjährige Tantieme bei Dr. Stefan Traeger auf einen Betrag in Höhe von höchstens 600 TEUR, bei Hans-Dieter Schumacher in Höhe von höchsten 400 TEUR begrenzt. Die einjährige Tantieme wird nach der Zielabrechnung in dem der Feststellung des relevanten Jahresabschlusses folgenden Monat in bar ausgezahlt.
Mit Dr. Stefan Traeger wurde für das Geschäftsjahr 2017 eine zeitanteilige Berechnung der einjährigen Tantieme auf der Basis einer Zielerreichung von 1,0 und eines Multiplikators von 1,0 vereinbart. Für Hans-Dieter Schumacher findet das neue Vergütungssystem erst ab dem 1. Januar 2018 Anwendung, sodass mit beiden Mitgliedern des Vorstands erstmals für 2018 eine Zielvereinbarung für die einjährige Tantieme nach dem neuen Vergütungssystem abgeschlossen werden wird, die dann 2019 abgerechnet und zur Auszahlung kommen wird.

Mehrjährige variable Vergütung mit Performance Shares. Bei den Performance Shares handelt es sich um die wesentliche Neuerung im Vergütungssystem des Vorstands. Bisher wurde die Hälfte der nach Erfüllung einjähriger Ziele ermittelten variablen Vergütung in Form virtueller Aktien gewährt, die nach vier Jahren zur Auszahlung kamen. Bei den nunmehr gewährten Performance Shares handelt es sich ebenfalls um virtuelle Aktien. Sie nehmen jedoch nicht nur an der Wertentwicklung der Jenoptik-Aktie über einen vierjährigen Zeitraum teil, sondern kommen erst zur Auszahlung, wenn am Ende des genannten Zeitraums mehrjährige Erfolgsziele erreicht werden.
Im Einzelnen: Ausgehend von einem Ausgangswert (bei Dr. Stefan Traeger 400 TEUR, bei Hans-Dieter Schumacher 300 TEUR) werden dem Vorstandsmitglied im ersten Quartal eines jeden Geschäftsjahres virtuelle Performance Shares vorläufig zugeteilt. Zur Ermittlung der Anzahl der Performance Shares wird der Ausgangswert durch den durchschnittlichen volumengewichteten Schlusskurs der Jenoptik-Aktie an den zwanzig Handelstagen nach der Bekanntgabe der vorläufigen Jahreszahlen für das vorangegangene Geschäftsjahr geteilt. Zugleich werden Erfolgsziele vereinbart, deren Erreichung im vierten Geschäftsjahr nach dem Geschäftsjahr der vorläufigen Zuteilung ("Performance Periode") gemessen wird. Für die im Jahr 2018 vorläufig zugeteilten Performance Shares erfolgt die Messung der Erreichung der Erfolgsziele also Anfang des Jahres 2022.
Die Erfolgsziele und ihre Gewichtung sind:
1. Return on Capital Employed (ROCE) (30 Prozent)
2. Relativer Total Shareholder Return (TSR) im Vergleich zum TecDax (70 Prozent)
Die Berechnung des ROCE und des TSR erfolgt nach der im Glossar auf Seite 204 beschriebenen Methode. Auch hier gilt, dass der Maßstab für die Bestimmung des Zielerreichungsgrades nicht linear verlaufen muss.
In Abhängigkeit von dem Grad der Erreichung des Erfolgsziels ermittelt sich die Zahl der anschließend final zuzuteilenden Performance Shares, die jedoch begrenzt ist auf 150 Prozent der Anzahl der vorläufig zugeteilten Performance Shares ("Zuteilungscap"). Im Fall einer Zielerreichung von weniger als 50 Prozent verfällt der Anspruch auf finale Zuteilung von Performance Shares.
Die Zahl der final zugeteilten Performance Shares wird mit dem durchschnittlichen volumengewichteten Schlusskurs der Jenoptik-Aktie an den zwanzig Handelstagen nach der Bekanntgabe der vorläufigen Jahreszahlen für das letzte Geschäftsjahr der vierjährigen Performance-Periode multipliziert. Der sich so ergebende Euro-Betrag wird im Monat nach der Feststellung des Jahresabschlusses für das letzte Geschäftsjahr der Performance-Periode an das Vorstandsmitglied in bar ausgezahlt. Der Auszahlungsbetrag ist auf maximal 200 Prozent des Ausgangswertes, also bei Dr. Stefan Traeger auf 800 TEUR und bei Hans-Dieter Schumacher auf 600 TEUR begrenzt ("Auszahlungscap").
Die Funktionsweise der mehrjährigen variablen Vergütung mit Performance Shares ist zusammenfassend wie folgt:
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| Jahr 1: | Vereinbarung eines Erfolgsziels für die Tranche des Jahres 1 ("Tranche 1") mit dem Vorstandsmitglied; vorläufige Zuteilung von Performance Shares für die Tranche 1; Ermittlung der Anzahl durch Division des Ausgangswertes durch einen im Jahr 1 ermittelten Durchschnittskurs. |
| Jahre 1 - 4: | Performance Periode für die Tranche 1. |
| Jahr 5: | Messung der Zielerreichung, daraus Ermittlung der Zahl der final zuzuteilenden Performance Shares für die Tranche 1 unter Beachtung des Zuteilungscaps; Multiplikation dieser Zahl mit einem im Jahr 5 ermittelten Durchschnittskurs und Auszahlung dieses Betrages unter Beachtung des Auszahlungscaps an das Vorstandsmitglied. |
Die virtuellen Performance Shares sind nicht dividendenberechtigt, Dividendenzahlungen an Aktionäre finden im Rahmen der variablen Vergütung in Form von Performance Shares keine gesonderte Berücksichtigung.
Anders als bei dem bisherigen Vergütungssystem werden noch nicht final, sondern nur vorläufig zugeteilte Performance Shares im Falle der Beendigung der Vorstandstätigkeit nicht vorzeitig final zugeteilt und ausgezahlt, sondern entsprechend der regulären Verfahrensweise zum Ende der jeweiligen Performance-Periode je nach Erreichen des Erfolgsziels bewertet, zugeteilt und sodann ausgezahlt. Im Falle der Beendigung des Dienstverhältnisses durch die JENOPTIK AG aus einem von dem Vorstandsmitglied zu vertretenden wichtigen Grund verfallen sämtliche vorläufig zugeteilten Performance Shares, für die die Performance-Periode noch nicht abgelaufen ist, ersatz- und entschädigungslos.
Für das Jahr 2017 wurde mit Dr. Stefan Traeger vereinbart, dass zur Ermittlung der Anzahl der vorläufig zuzuteilenden Performance Shares der zeitanteilige Ausgangswert von 266,7 TEUR (entspricht dem unterjährigen Tätigkeitsbeginn am 1. Mai 2017) durch den durchschnittlichen volumengewichteten Schlusskurs der Jenoptik-Aktie in den zwanzig Handelstagen vor seinem Amtsantritt am 1. Mai 2017 geteilt wird. Dieser Kurs beträgt 23,633 EUR, sodass Dr. Stefan Traeger für die Tranche 2017 11.284 Performance Shares vorläufig zugeteilt wurden.

Herr Dr. Mertin hat am 20. September 2016 entschieden, nicht mehr für eine weitere Verlängerung seines Vorstandsmandats zur Verfügung zu stehen. Vor diesem Hintergrund wurde mit Herrn Dr. Mertin eine Vereinbarung geschlossen, nach der die variable Vergütung für das Jahr 2016 im Jahr 2017 vollständig in bar ausgezahlt wurde. Die variable Vergütung für das erste Halbjahr 2017 wurde unter Zugrundelegung des Durchschnitts der Zielerreichungsgrade für die Jahre 2015 und 2016 ermittelt und ebenfalls im Jahr 2017 in Höhe von 648 TEUR vollständig in bar ausgezahlt. Wie in dem Dienstvertrag mit Dr. Michael Mertin vereinbart, wurden zugeteilte, aber noch nicht ausgezahlte virtuelle Aktien Ende Juli 2017 ausgezahlt. Der Auszahlungsbetrag wurde unter Zugrundelegung des Durchschnittskurses der letzten 12 Monate vor dem Tag des Ausscheidens von Herrn Dr. Mertin aus seinem Amt und eines vereinbarten Kurs-Caps errechnet und betrug 4.920,8 TEUR.
Nach den Regelungen seines Anstellungsvertrages hat Dr. Michael Mertin ab dem 1. Juli 2017 für die Dauer von zwölf Monaten Anspruch auf monatlich auszuzahlende Überbrückungsleistungen in Höhe von insgesamt 80 Prozent seiner Jahresvergütung sowie auf Fortzahlung der Versorgungsbeiträge. Die Jahresvergütung besteht aus dem Fixum, der Tantieme und dem geldwerten Vorteil für die private Nutzung des Dienstwagens, wobei die monatliche Tantieme einem Sechstel der für das erste Halbjahr 2017 errechneten Tantieme entspricht. Auf die Zahlungen werden Bezüge aus selbstständiger und / oder nicht-selbstständiger Tätigkeit, insbesondere als Mitglied eines Leitungs- und Aufsichtsorgans einer anderen Gesellschaft, sowie die Karenzentschädigung wegen des Wettbewerbsverbots angerechnet. Im Jahr 2017 wurden Überbrückungsleistungen in Höhe von 772 TEUR sowie für die Fortzahlung der Versorgungsbeiträge 120 TEUR gezahlt; in Ermangelung anderweitiger Bezüge erfolgte die Auszahlung in voller Höhe. Für die 2018 voraussichtlich zu zahlenden Überbrückungsleistungen und Versorgungsbeiträge wurden Rückstellungen in Höhe von 892 TEUR gebildet.
Dr. Stefan Traeger und Hans-Dieter Schumacher haben keinen Anspruch auf Zahlung von Überbrückungsleistungen nach ihrem Ausscheiden. Ebensowenig ist mit ihnen ein Kündigungsrecht für den Fall eines Kontrollwechsels vereinbart.
Die untenstehenden Tabellen beinhalten die im abgelaufenen Geschäftsjahr gewährten Vergütungsbestandteile für die Vorstandsmitglieder Dr. Stefan Traeger, Hans-Dieter Schumacher und Dr. Michael Mertin. In den Übersichten wird dabei zwischen den sechs Komponenten - Festvergütung, Nebenleistungen, der einjährigen variablen Vergütung, der mehrjährigen variablen Vergütung, dem Versorgungsaufwand und sonstigen Leistungen aus Anlass der Beendigung der Vorstandstätigkeit - unterschieden.
Nach Abstimmung mit dem Personalausschuss, jedoch vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, wird die variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2017 für Hans-Dieter Schumacher 235 TEUR in bar und 14.819 virtuelle Aktien betragen. Mit Dr. Stefan Traeger und Dr. Michael Mertin wurden für das Jahr 2017 Fixtantiemen vereinbart. Weitere Angaben zur anteilsbasierten Vergütung mittels virtueller Aktien sind im Anhang unter Punkt 5.21 ab Seite 170 aufgeführt. Wir betrachten diese ebenfalls als Bestandteil dieses Vergütungsberichts.
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| Dr. Stefan Traeger Vorsitzender des Vorstands seit 1.5.2017 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2016 | Mai - Dez. 2017 | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| in EUR | Tatsächlich | Mindestens | 100 % |
Maximal | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 0 | 400.000 | 400.000 | 400.000 | 400.000 |
| Nebenleistungen | 0 | 9.784 | 9.784 | 9.784 | 9.784 |
| Summe | 0 | 409.784 | 409.784 | 409.784 | 409.784 |
| Einjährige variable Vergütung* | 0 | 200.000 | 200.000 | 200.000 | 200.000 |
| Mehrjährige variable Vergütung** | 0 | 266.667 | 0 | 266.667 | 266.667 |
| davon LTI 2017 / Performance Shares (Laufzeit bis 2022)** | 0 | 266.667 | 0 | 266.667 | 266.667 |
| LTI 2016 (Laufzeit bis 2021)** | 0 | n. a. | n. a. | n. a. | n. a. |
| bei LTI Dividenden auf ausstehende LTI Tranchen | 0 | n. a. | n. a. | n. a. | n. a. |
| Summe* | 0 | 876.451 | 609.784 | 876.451 | 876.451 |
| Versorgungsaufwand | 0 | 116.667 | 116.667 | 116.667 | 116.667 |
| Leistungen aus Anlass der Beendigung der Vorstandstätigkeit | 0 | n. a. | n. a. | n. a. | n. a. |
| Gesamtvergütung* | 0 | 993.117 | 726.451 | 993.117 | 993.117 |
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| Hans-Dieter Schumacher Mitglied des Vorstands | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2016 | 2017 | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| in EUR | Tatsächlich | Mindestens | 100 % |
Maximal | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 400.000 | 400.000 | 400.000 | 400.000 | 400.000 |
| Nebenleistungen | 13.831 | 13.831 | 13.831 | 13.831 | 13.831 |
| Summe | 413.831 | 413.831 | 413.831 | 413.831 | 413.831 |
| Einjährige variable Vergütung* | 256.018 | 235.330 | 0 | 200.000 | 300.000 |
| Mehrjährige variable Vergütung** | 260.710 | 245.278 | 9.948 | 209.948 | 309.948 |
| davon LTI 2017 / Performance Shares (Laufzeit bis 2022)** | 0 | 235.330 | 0 | 200.000 | 300.000 |
| LTI 2016 (Laufzeit bis 2021)** | 256.018 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| bei LTI Dividenden auf ausstehende LTI Tranchen | 4.692 | 9.948 | 9.948 | 9.948 | 9.948 |
| Summe* | 930.560 | 894.440 | 423.780 | 823.780 | 1.023.780 |
| Versorgungsaufwand | 160.000 | 160.000 | 160.000 | 160.000 | 160.000 |
| Leistungen aus Anlass der Beendigung der Vorstandstätigkeit | n. a. | n. a. | n. a. | n. a. | n. a. |
| Gesamtvergütung* | 1.090.560 | 1.054.440 | 583.780 | 983.780 | 1.183.780 |
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| Dr. Michael Mertin Vorsitzender des Vorstands bis 30.4.2017 Dienstvertrag bis 30.6.2017 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2016 | 2017 | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| in EUR | Tatsächlich | Mindestens | 100 % |
Maximal | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 600.000 | 300.000 | 300.000 | 300.000 | 300.000 |
| Nebenleistungen | 46.742 | 23.371 | 23.371 | 23.371 | 23.371 |
| Summe | 646.742 | 323.371 | 323.371 | 323.371 | 323.371 |
| Einjährige variable Vergütung* | 1.330.220 | 648.155 | 0 | 500.000 | 750.000 |
| Mehrjährige variable Vergütung** | 61.342 | 11.778 | 11.778 | 11.778 | 11.778 |
| davon LTI 2017 / Performance Shares (Laufzeit bis 2022)** | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| LTI 2016 (Laufzeit bis 2021)** | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| bei LTI Dividenden auf ausstehende LTI Tranchen | 61.342 | 11.778 | 11.778 | 11.778 | 11.778 |
| Summe* | 2.038.305 | 983.304 | 335.149 | 835.149 | 1.085.149 |
| Versorgungsaufwand | 240.000 | 120.000 | 120.000 | 120.000 | 120.000 |
| Leistungen aus Anlass der Beendigung der Vorstandstätigkeit | n. a. | 891.773 | 891.773 | 891.773 | 891.773 |
| Gesamtvergütung* | 2.278.305 | 1.995.077 | 1.346.922 | 1.846.922 | 2.096.922 |
* enthält bei Dr. Michael Mertin für 2016 auch einen Anteil, welcher in 2016 gem. Austrittsvereinbarung in bar statt als LTI ausgezahlt wurde
** bei LTI jeweils zuzüglich Wertentwicklung der neu gewährten LTI gegenüber dem der Zuteilung zugrundegelegten Kurs
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| Dr. Stefan Traeger Vorsitzender des Vorstands seit 1.5.2017 | Hans-Dieter Schumacher Mitglied des Vorstands | Dr. Michael Mertin Vorsitzender des Vorstands bis 30.4.2017 Dienstvertrag bis 30.6.2017 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in EUR | 2016 | 2017 | 2016 | 2017 | 2016 | 2017 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 0 | 400.000 | 400.000 | 400.000 | 600.000 | 300.000 |
| Nebenleistungen | 0 | 9.784 | 13.831 | 13.831 | 46.742 | 23.371 |
| Summe | 0 | 409.784 | 413.831 | 413.831 | 646.742 | 323.371 |
| Einjährige variable Vergütung | 0 | 0 | 193.965 | 256.018 | 631.200 | 1.978.375 |
| Mehrjährige variable Vergütung | 0 | 0 | 0 | 0 | 611.585 | 4.920.801 |
| davon LTI 2016 (Laufzeit bis 2021) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 11.778 |
| davon LTI 2015 (Laufzeit bis 2020) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1.221.998 |
| davon LTI 2014 (Laufzeit bis 2019) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 768.636 |
| davon LTI 2013 (Laufzeit bis 2018) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1.514.595 |
| davon LTI 2012 (Laufzeit bis 2017) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1.403.794 |
| davon LTI 2011 (Laufzeit bis 2016) | 0 | 0 | 0 | 0 | 611.585 | 0 |
| Summe | 0 | 409.784 | 607.796 | 669.849 | 1.889.528 | 7.222.547 |
| Versorgungsaufwand | 0 | 116.667 | 160.000 | 160.000 | 240.000 | 120.000 |
| Leistung aus Anlass der Beendigung der Vorstandstätigkeit | n. a. | n. a. | n. a. | n. a. | n. a. | 891.773 |
| Gesamtvergütung | 0 | 526.451 | 767.796 | 829.849 | 2.129.528 | 8.234.320 |
Die Vergütung des Aufsichtsrats besteht aus einer festen sowie einer erfolgsorientierten Komponente. Das Vergütungssystem des Aufsichtsrats wurde durch Beschluss der Hauptversammlung am 7. Juni 2017 auf eine reine Festvergütung umgestellt. Die neue Aufsichtsratsvergütung gilt erstmals mit Wirkung ab Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 7. Juni 2017. Für die Vergütung der Tätigkeiten der Aufsichtsratsmitglieder vor Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 7. Juni 2017 gilt § 19 der Satzung in seiner bisherigen Fassung fort.
Danach beträgt die feste jährliche Vergütung des Aufsichtsrats zeitanteilig bis zur Hauptversammlung 2017 20 TEUR. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrages.
Sofern das Konzernergebnis 2017 vor Steuern den Wert von 10 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahres übersteigt, erhält jedes Aufsichtsratsmitglied für seine Tätigkeiten bis zur Hauptversammlung 2017 letztmalig zusätzlich zeitanteilig eine erfolgsorientierte jährliche Vergütung in Höhe von 10 TEUR. Die erfolgsorientierte jährliche Vergütung erhöht sich auf 20 TEUR, sofern das Konzernergebnis 2017 vor Steuern den Wert von 15 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahres übersteigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, der Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrags. Die zeitanteilige erfolgsorientierte Vergütung ist nach der ordentlichen Hauptversammlung zu zahlen, die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das abgelaufene Geschäftsjahr beschließt, das heißt nach der Hauptversammlung 2018.
Das Konzernergebnis vor Steuern des Jahres 2016 hatte den oben genannten Wert von 10 Prozent des Konzern-Eigenkapitals zum Ende des Geschäftsjahres 2016 überstiegen, weshalb nach der ordentlichen Hauptversammlung im Juni 2017 eine erfolgsorientierte Vergütung ausgezahlt wurde. Auch für das Jahr 2017 wird es (letztmalig) eine erfolgsorientierte Vergütung geben, die nach der Hauptversammlung 2018 ausgezahlt wird.
Für die Tätigkeiten als Aufsichtsratsmitglied ab Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung 2017 erhält jedes Mitglied nunmehr eine feste Vergütung in Höhe von 40 TEUR (statt bisher 20 TEUR). Im Gegenzug entfällt die variable Vergütungskomponente. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache. Die feste Vergütung ist nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbar. Zusätzlich erhält jedes Mitglied eines Ausschusses eine jährliche Vergütung in Höhe von 5 TEUR pro Jahr. Der Ausschussvorsitzende erhält das Doppelte dieses Betrages. Die jährliche Vergütung für Mitglieder des Prüfungsausschusses, deren Tätigkeit mit einem besonders hohen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist, beträgt 10 TEUR. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrages. Für die Mitgliedschaft in Ausschüssen, die im Geschäftsjahr nicht getagt haben, wird keine Vergütung gezahlt. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat oder einem Ausschuss angehört haben, erhalten eine zeitanteilige Vergütung.
Für die Teilnahme an einer Sitzung erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats ein Sitzungsgeld in Höhe von 1 TEUR. Bei der Teilnahme an Telefonkonferenzen wird die Hälfte dieses Betrages gezahlt. Entsprechendes gilt bei mehreren Sitzungen an einem Tag ab der zweiten Sitzung. Nachgewiesene Auslagen, die im Zusammenhang mit der Sitzung stehen, werden zusätzlich zu dem Sitzungsgeld erstattet; bis zur Hauptversammlung am 7. Juni 2017 war die Erstattung von Reise- und Übernachtungskosten im Zusammenhang mit einer im Inland stattfindenden Sitzung dabei auf 0,6 TEUR beschränkt. Mit Beschluss der Hauptversammlung wurde die Erstattung von Auslagen auf bis zu 1 TEUR pro Sitzung angehoben, um dem mit höheren Kosten verbundenen Reiseaufwand von im Ausland ansässigen Mitgliedern des Aufsichtsrats Rechnung tragen zu können. Die JENOPTIK AG erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern zusätzlich eine etwaige auf ihre Vergütung entfallende Umsatzsteuer.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind in eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung einbezogen. Diese enthält die vertragliche Verpflichtung, einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens je Schadensfall zu tragen, maximal jedoch für sämtliche Schadensfälle pro Jahr in Höhe von 150 Prozent der Festvergütung des betreffenden Aufsichtsratsmitglieds.
Im Geschäftsjahr 2017 wurden für die im Januar 2018 zu zahlende Festvergütung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse 533,1 TEUR (netto) und für die nach der Hauptversammlung im Juni 2018 zu zahlende variable Vergütung 116,9 TEUR (netto) zurückgestellt. Die Jenoptik hat keine sonstigen Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, an die Mitglieder des Aufsichtsrats gezahlt.
Die JENOPTIK AG mit Hauptsitz in Jena übernimmt als Holding bzw. Corporate Center für die Unternehmensgruppe übergeordnete Funktionen wie die strategische Unternehmensentwicklung und das Innovationsmanagement sowie zentrale Aufgaben in den Bereichen Controlling, Immobilien, Interne Revision, Investor Relations, Mergers & Acquisitions, Personal, Rechnungswesen, Recht, Compliance & Risk Management, Steuern, Treasury sowie Unternehmenskommunikation & Corporate Marketing.
Das operative Geschäft des Konzerns ist auf Wachstumsmärkte ausgerichtet und gliedert sich in die drei Segmente Optics & Life Science, Mobility sowie Defense & Civil Systems. Dabei entspricht das Segment-Reporting der Organisationsstruktur des Konzerns. Innerhalb der drei Segmente wird das operative Geschäft in insgesamt fünf Sparten untergliedert. Im Shared Service Center (SSC) sind die Zentralfunktionen IT, Personal, Einkauf, Sicherheit, Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Gebäudemanagement gebündelt. G08
In den letzten Jahren hat Jenoptik das internationale Geschäft und die damit verbundenen Strukturen weiter ausgebaut. Unter der Führung der US-Holding am Standort Jupiter, Florida, erfolgt die Steuerung der Gesamtstrategie, die Koordination der Finanzaktivitäten sowie der Shared Services für den amerikanischen Markt. Eine asiatische Holding-Gesellschaft mit Sitz in Singapur bündelt das Asiengeschäft, um die strategische Geschäftsentwicklung in dieser Region zentral voranzutreiben. In Europa werden die operativen Geschäfte aus Deutschland heraus über die Hauptstandorte geführt.
Jenoptik ist in über 80 Ländern weltweit vertreten, in 19 davon mit direkter Präsenz, zum Beispiel mit eigenen Gesellschaften, Beteiligungen oder Zweigniederlassungen. Produktionsschwerpunkt des Konzerns ist Deutschland, gefolgt von den USA. In Rochester Hills, Michigan, eröffnete Jenoptik 2017 einen modernen Technologie-Campus. Am Hauptsitz des Konzerns in Jena sind vor allem die optoelektronischen Aktivitäten rund um Optics & Life Science beheimatet. Weitere größere deutsche Standorte sind Wedel bei Hamburg, Essen und Altenstadt (Defense & Civil Systems), Monheim bei Düsseldorf (Traffic Solutions), Villingen-Schwenningen (Automotive), Dresden (Optical Systems) sowie Berlin und Triptis (Healthcare & Industry).
Außerhalb Deutschlands unterhält Jenoptik Produktions- und Montagestandorte in den USA, Frankreich, Großbritannien, China und der Schweiz. Darüber hinaus ist der Konzern in Algerien, Australien, Brasilien, Indien, Japan, Korea, Malaysia, Mexiko, den Niederlanden, Singapur und Tschechien mit Tochtergesellschaften oder Zweigniederlassungen vertreten. G09


Jenoptik ist ein international agierender Technologie-Konzern und mit dem überwiegenden Teil seines Leistungsspektrums im Photonik-Markt tätig. Unter Photonik sind die Grundlagen sowie Anwendungsfelder von optischen Verfahren und Technologien zu verstehen, die sich mit der Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von Informationen durch Licht befassen. Dabei werden die besonderen physikalischen Eigenschaften von Lichtquanten (Photonen) anstelle von Elektronen genutzt und auch Optik und Elektronik kombiniert.
Als Lieferant von hochwertigen und innovativen Investitionsgütern ist der Jenoptik-Konzern vorrangig Partner von Industrieunternehmen. In den Segmenten Mobility sowie Defense & Civil Systems zählen auch öffentliche Auftraggeber zu den Kunden, zum Teil auch indirekt über Systemintegratoren. Unser Angebot umfasst OEM- bzw. Standardkomponenten, Module und Subsysteme bis hin zu komplexen Systemen und Produktionsanlagen für verschiedene Branchen. Auch umfassende Gesamtlösungen und komplette Betreibermodelle gehören zum Leistungsspektrum.
Zu den Schlüsselmärkten zählen vor allem Halbleiterausrüstung, Medizintechnik, Automotive und Maschinenbau, Verkehr, Luftfahrt sowie Sicherheits- und Wehrtechnik.
Mit dem Produktportfolio konkurriert Jenoptik mit zahlreichen international agierenden Unternehmen, die sich nicht selten auf nur einen bzw. wenige der genannten Produktbereiche und Märkte spezialisiert haben. Die unterschiedlichen Leistungsangebote sind nur bedingt vergleichbar und erschweren daher auch konkrete Marktanteilsschätzungen.
Für Jenoptik nimmt Forschung und Entwicklung eine Schlüsselstellung ein. Kooperationen und Auftragsentwicklungen sind häufig der Start für Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen entlang der Wertschöpfungskette. Unsere technologieintensiven Produkte und Systeme entstehen oftmals in enger Zusammenarbeit mit Kunden. Voraussetzungen dafür sind gegenseitiges Vertrauen und das Wissen um die Bedürfnisse der Partner. Eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden ist daher für uns ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Jenoptik ist, wie bereits beschrieben, in den drei Segmenten Optics & Life Science, Mobility und Defense & Civil Systems aktiv
Dieses Segment bündelt die Aktivitäten der Bereiche Optical Systems sowie Healthcare & Industry und ist im Wesentlichen Anbieter von OEM-Lösungen.
Jenoptik ist einer der führenden Entwicklungs- und Produktionspartner für optische und mikrooptische Systeme und Präzisionskomponenten mit höchsten Qualitätsansprüchen. Dies umfasst komplette Systeme und Module bis hin zu speziellen optischen Komponenten und kundenspezifischen Lösungen für Wellenlängen vom fernen Infrarot (IR) bis zum Deep-Ultraviolet-(DUV)-Bereich. Der Konzern besitzt herausragende Kompetenz und somit auch eine außerordentliche Marktstellung in der Entwicklung und Fertigung von Mikrooptiken zur Strahlformung, die unter anderem in der Halbleiterindustrie zum Einsatz kommen. Mit ihren Stärken bei optischen und mikrooptischen Lösungen erschließt sich Jenoptik weiteres Wachstumspotenzial im Umfeld der Digitalisierung, zum Beispiel im Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Fertigungs- und Testausrüstung für die Herstellung von Consumer-Electronics-Produkten. Darüber hinaus werden auch die Märkte für Lasermaterialbearbeitung sowie Sicherheits- und Wehrtechnik adressiert.
Jenoptik entwickelt und fertigt im Segment Optics & Life Science gemeinsam mit Kunden außerdem spezifische Systeme und Applikationen für die Medizintechnik und die Life-Science-Branche.
Auf Basis ihrer Kernkompetenzen von Laser- und LED-basierten Strahlquellen über optische Komponenten und Module bis hin zu Sensorik, digitaler Bildverarbeitung und Systemintegration ist Jenoptik führend in der Entwicklung von OEM-Lösungen und Produkten für die Life-Science-Branche. Dies sind unter anderem Analyse- und Behandlungssysteme höchster Zuverlässigkeit für Forschung, Klinikanwendungen und Patientenselbstdiagnosen, die internationalen Qualitätsnormen und strengen Zulassungskriterien entsprechen. Bei Hochleistungsdioden- und Scheibenlasern in der Augenheilkunde nimmt Jenoptik ebenfalls eine führende Position ein und beliefert nationale und internationale Medizintechnikunternehmen.
Für die Industrie bietet Jenoptik optoelektronische Hochleistungskomponenten und -module sowie integrierte Lösungen, die je nach Bedarf Optik, Lasertechnik, Sensorik und digitale Bildverarbeitung intelligent kombinieren. Neben komplexen Komponenten für Head-up-Displays, innovativen Objektiven für Fahrerassistenzsysteme sowie Polymeroptiken für Machine Vision oder Augmented-Reality-Anwendungen werden auch leistungsstarke und energieeffiziente LED-Industrieleuchten hergestellt. Im Bereich der Industrielaser für die Materialbearbeitung ist Jenoptik in der gesamten Laser-Wertschöpfungskette präsent.
Regionale Absatzschwerpunkte des Segmentes liegen in Europa und Nordamerika sowie zunehmend auch in der Region Asien / Pazifik. Die Kernmärkte Halbleiterausrüstung, Medizintechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie, Show und Entertainment, Automotive sowie die Verteidigungs- und Sicherheitstechnik sind stark fragmentiert. Jenoptik besetzt hier zahlreiche Nischen und nimmt in diesen eine führende Marktposition ein. Die Wettbewerber sind häufig nur auf einzelne Produktgruppen und Nischen spezialisiert. Durch die zunehmende Ausrichtung auf applikationsorientierte Systemlösungen im Bereich Optik / Mikrooptik konnte der Jenoptik-Konzern seine Marktposition in den letzten Jahren weiter ausbauen.
Das Segment Mobility bündelt die Aktivitäten rund um die Märkte Automotive und Verkehrssicherheit.
Jenoptik zählt zu den führenden Herstellern von Messtechnik und Laseranlagen für Fertigungsprozesse in der Automobilindustrie. Zum Portfolio im Bereich Metrology gehört hochpräzise Messtechnik für die taktile, optische und pneumatische Prüfung von Rauheiten, Konturen, Formen und die Bestimmung von Dimensionen im Fertigungsprozess sowie im Messraum. Umfassende Dienstleistungen wie Beratung, Schulung und Service einschließlich langfristiger Wartungsverträge vervollständigen das Angebot. Im Bereich Laser Processing entwickelt und produziert Jenoptik unter anderem 3D-Lasermaschinen, die im Zuge der Prozessoptimierung und Automatisierung in Fertigungslinien der Kunden integriert und für die Bearbeitung von Kunststoffen, Metallen und Leder mit höchster Effizienz, Präzision und Sicherheit eingesetzt werden. Mit dem Unternehmen Five Lakes Automation LLC erwarb Jenoptik 2017 umfassendes Know-how für das Handling von Werkstücken und die Integration der einzelnen Bearbeitungssysteme in automatisierte Prozesslinien. Jenoptik kann jetzt nicht nur "Stand-alone"-Laseranlagen, sondern komplette Prozesslösungen aus einer Hand anbieten. Abgerundet wird das Produktportfolio in diesem Bereich durch hocheffiziente Laserperforationsanlagen für funktionssichere Sollbruchstellen in Airbagabdeckungen.
Im Bereich Traffic Solutions entwickelt, produziert und vertreibt Jenoptik Komponenten, Systeme und Dienstleistungen, die den Straßenverkehr weltweit sicherer machen. Zum Produktportfolio gehören umfassende Systeme rund um den Straßenverkehr, wie Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen sowie spezielle Lösungen zur Ermittlung anderer Verkehrsverstöße. Zusätzliche Expertise besteht in der Messung von Durchschnittsgeschwindigkeiten (Section Control) und der automatisierten Kennzeichenerfassung (ANPR). Mit der Akquisition von ESSA Technology, einem Spezialisten für Software zur Verkehrsüberwachung und für das dazugehörige Back-Office, vor allem zur polizeilichen Weiterverarbeitung der automatischen Kennzeichenerfassung, hat Jenoptik im Januar 2017 einen weiteren Schritt in der Entwicklung hin zum integrierten Lösungsanbieter für öffentliche Sicherheit und künftige "Smart Cities" vollzogen. Darüber hinaus bietet der Konzern umfangreiche Dienstleistungen an, die die gesamte begleitende Prozesskette abdecken - von der Systementwicklung über den Aufbau und die Installation der Überwachungsinfrastruktur bis zur Aufnahme der Verstoßbilder und deren automatisierte Weiterverarbeitung. Zusätzlich unterstützt Jenoptik seit 2016 die technische Weiterentwicklung der Mautkontrolle in Deutschland. Der Konzern vermarktet für diese Anwendungen neuartige Mautkontrollsäulen, die verschiedene digitale Sensortechnologien wie Stereobildverarbeitung und Achsdetektion in einem System vereinen.
Das Segment Mobility ist das am stärksten internationalisierte Segment des Jenoptik-Konzerns. Die regionale Ausrichtung wird dabei vorrangig durch die Kunden bestimmt. Im Bereich Automotive sind dies die Zentren der globalen Automobil- und Automobilzulieferindustrie in Europa, Nordamerika und Asien. Unternehmen wie Marposs, Mahr oder Mitutoyo konkurrieren mit den Messtechnik-Aktivitäten im Bereich Automotive - einem unserer Wachstumsmärkte. Im Bereich Traffic Solutions ist Jenoptik ein führender Anbieter in der fotografischen Überwachung und hat weltweit mehr als 30.000 Geräte im Einsatz. Wettbewerber sind hier beispielsweise Redflex, die Sensys Gatso Group oder Vitronic. Im Bereich Verkehrssicherheit bestimmen zunehmend große Projekte den Markt. Die Verkehrssicherheitsanlagen werden in Deutschland von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig geprüft und zertifiziert. Lieferungen ins Ausland unterliegen der Kontrolle nationaler Institute, wobei in verschiedenen Ländern auch die deutsche PTB-Prüfbescheinigung oder Zulassungen anderer namhafter europäischer Zulassungsbehörden ganz oder teilweise anerkannt werden. Diese Verfahren stellen eine maßgebliche Markteintrittsbarriere für potenzielle Anbieter dar und belegen die Messgenauigkeit der eingesetzten Systeme.
Das Segment Defense & Civil Systems entwickelt, produziert und vertreibt mechatronische und sensorische Produkte für zivile und militärische Märkte. Das Portfolio reicht von einzelnen Baugruppen, die von den Kunden in deren Systeme integriert werden, bis hin zu kompletten Systemen und Endprodukten.
Die Kompetenzfelder sind Energiesysteme, optische Sensorsysteme, Stabilisierungssysteme, Luftfahrt-Subsysteme sowie Radome und Composites. Ein leistungsfähiger Kundendienst sichert die Betreuung der Produkte über die meist langjährigen Nutzungsphasen ab. Zu den mechatronischen Produkten zählen dieselelektrische Aggregate, Generatoren, Elektromotoren oder Umformer, Leistungselektronik, Heizsysteme und Controller sowie Liftsysteme und Rettungswinden. Diese werden eingesetzt in Antriebs-, Stabilisierungs- und Energiesystemen für militärische und zivile Fahrzeug-, Bahn- und Flugzeugausrüstungen. Die sensorischen Produkte umfassen Infrarot-Kamerasysteme und Laser-Distanzmessgeräte. Einsatz finden sie in der Automatisierungstechnik, der Sicherheitstechnik und der militärischen Aufklärung.
Das Segment ist Ausrüster großer Systemhäuser wie beispielsweise Krauss-Maffei Wegmann oder Rheinmetall in Deutschland, Airbus (Frankreich / Deutschland), BAE Systems (Großbritannien) oder das amerikanische Unternehmen Raytheon bzw. beliefert staatliche Endkunden auch direkt. Mit der Sicherheits- und Wehrtechnik sowie im Bereich der Luftfahrt- und Bahnausrüstung ist Jenoptik damit Geschäftspartner von nationalen und internationalen Kunden, wobei die Endprodukte oft durch die belieferten Systemhäuser weltweit exportiert werden. Viele der Komponenten und Subsysteme werden speziell im Auftrag von Kunden entwickelt. Künftig werden jedoch neue eigenentwickelte Produkte mit kurzen Lieferzeiten, niedrigen Kosten der Anpassentwicklung und klaren Alleinstellungsmerkmalen für wachsende Umsätze sorgen. Das Geschäft ist vorwiegend langfristig ausgerichtet und unterliegt strengen Sicherheits-, Zertifizierungs- und Exportkontrollanforderungen. Die Plattformen, in denen die Systeme eingesetzt werden, sind oft über viele Jahre und Jahrzehnte im Einsatz. Wichtig werden dadurch auch das Ersatzteilgeschäft und Modernisierungsvorhaben. Der Konzern konkurriert oft nur im Bereich einzelner Produktgruppen mit anderen Marktteilnehmern.
Der Jenoptik-Konzern ist mit dem überwiegenden Teil seines Leistungsangebots, wie im Kapitel "Geschäftsmodell und Märkte" beschrieben, im Photonik-Markt tätig. Als sogenannte "Enabler"-Technologien verfügen die hochpräzisen, flexiblen Methoden und Verfahren der Photonik über eine große wirtschaftliche Hebelwirkung und werden somit künftig einen wachsenden Anteil an der industriellen Wertschöpfung haben. Dabei tragen unsere Lösungen zu einer höheren Effizienz und Präzision sowie einer besseren Umweltverträglichkeit bei.
Anfang 2018 stellte der Vorstand der JENOPTIK AG seine neue Strategie 2022 vor. Im Mittelpunkt der künftigen Entwicklung steht die Konzentration auf die Jenoptik-Kernkompetenzen Licht und Optik und damit die stärkere Ausrichtung auf photonische Wachstumsmärkte mit dem Ziel, sich in den kommenden fünf Jahren zu einem globalen fokussierten Photonik-Unternehmen zu entwickeln. Die stärkere Konzentration auf die Kernkompetenzen soll gleichzeitig zu einem optimalen Einsatz der vorhandenen Kapazitäten und damit einer effizienteren Ressourcenverteilung beitragen. Bei der Realisierung der Strategie 2022 setzt Jenoptik neben der Fokussierung vor allem auf Internationalisierung und Innovation.
Unsere Wachstumsstrategie besteht somit aus den drei Bausteinen "More International", "More Innovation" und "More Focus". Um sie umzusetzen,
| ― | fokussieren wir uns auf unsere Kernkompetenzen auf dem Gebiet der Photonik, |
| ― | reorganisieren und vereinfachen wir unsere Geschäftsstruktur, |
| ― | betreiben wir ein aktives Portfoliomanagement mit Blick auf ergänzende Zukäufe sowie transformatorische Akquisitionen und selektive Desinvestitionen, |
| ― | geben wir unserem Mechatronik-Geschäft eine eigenständige Marke, |
| ― | arbeiten wir konsequent an der weiteren Internationalisierung verbunden mit einer höheren Wertschöpfungstiefe und Kundennähe in unseren Wachstumsregionen, |
| ― | investieren wir stärker in Forschung und Entwicklung, bauen unsere System- und Applikationskompetenz aus und verfolgen dabei die Intensivierung zum Lösungsanbieter, |
| ― | treiben wir einen aktiven Kulturwandel im Unternehmen voran und |
| ― | stärken kontinuierlich weiter unsere Finanzkraft. |
Bei unseren Aktivitäten im Markt für photonische Technologien nehmen die Anwendungsfelder Informationsverarbeitung, intelligente Fertigungsprozesse, Sensorik, Messtechnik sowie Biophotonik zukünftig einen Schwerpunkt ein. Dies sind für uns Märkte, die sich nicht nur durch Wachstum, sondern auch durch technologisches Differenzierungspotenzial auszeichnen. Jenoptik profitiert dabei weiterhin von den globalen Trends der digitalen Welt, Gesundheit, Mobilität und Effizienz, Infrastruktur sowie Sicherheit und etabliert sich zunehmend als strategischer Systempartner internationaler Kunden, mit denen gemeinsam zukunftsweisende Lösungen gestaltet werden.
Mit einer neuen Organisationsstruktur, die ab 1. Januar 2019 in Kraft treten soll, werden wir unsere Markt- und Kundenorientierung weiter verbessern. Die Geschäftsaktivitäten innerhalb unserer bestehenden Segmente werden neu geordnet sowie die betreffenden Teile des operativen Geschäfts nach einem ähnlichen Markt- und Kundenverständnis anhand gleicher Geschäftsmodelle zusammengefasst. Dies hilft, unsere Produkte und Lösungen noch näher am Kunden zu positionieren und eröffnet uns bessere Wachstumschancen. Diese drei neu entstehenden photonischen Divisionen bauen dabei auf unserem umfassenden Know-how rund um Optik, Sensorik, Imaging, Robotik, Datenanalyse und Mensch-Maschine-Schnittstellen auf - alles gemeinsame Kernkompetenzen der Photonik. Unter der Überschrift "Light & Optics" soll das OEM-Geschäft inklusive der auf photonischen Technologien basierenden Geschäfte des Segmentes Defense & Civil Systems (Laser-Sensorik und laserbasierte Entfernungsmessung) zusammengefasst werden, unter "Light & Production" das Geschäft mit Industriekunden (B2B) und unter "Light & Safety" das Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern (B2G). Das Geschäft rund um mechatronische Technologien des Segmentes Defense & Civil Systems soll zukünftig unter einer neuen eigenen Marke geführt werden, die den spezifischen Markt- und Kundenbedürfnissen besser Rechnung trägt. Damit geben wir diesem Geschäft mehr Raum, sich noch besser zu entwickeln, als es bisher unter der Marke Jenoptik möglich war.
Fokussierung bedeutet für uns aber auch, Strukturen zu verschlanken und das Unternehmen so agiler zu machen. Gegenstand der neuen Strategie ist es daher unter anderem auch, bestimmte Zentralfunktionen der Holding mit denen des Shared Service Centers (SSC) zusammenzulegen. Die Anzahl der rechtlich eigenständigen Gesellschaften im Konzern soll reduziert, Entscheidungsprozesse sowie Verantwortung weiter dezentralisiert und wieder verstärkt in die operativen Bereiche zurückverlagert werden. Mit einer vereinfachten Struktur wird es besser als bisher möglich sein, Initiativen für das künftige Wachstum klar zu priorisieren und zum Erfolg zu führen. HU
Als innovatives Hochtechnologie-Unternehmen ist es für Jenoptik existenziell, künftige Kundenbedürfnisse bzw. Trends frühzeitig zu erkennen, strategische Maßnahmen und Geschäftsaktivitäten darauf auszurichten sowie entsprechende Technologie- und Produktentwicklungen abzuleiten. Wir wollen daher unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung einschließlich der kundenbezogenen Projekte bis 2022 auf einen Gesamtbetrag von etwa 10 Prozent vom Umsatz erhöhen, um unsere Position als einer der weltweit führenden Anbieter von Produkten und Lösungen auf dem Gebiet der Photonik auszubauen. Konzernweite Standards zur Erarbeitung von Entwicklungs- und Technologie-Roadmaps sind dafür eine wichtige Voraussetzung, um den Innovationsprozess im gesamten Konzern markt- und kundengerecht zu steuern. Zudem werden wir den segmentübergreifenden synergetischen Ausbau unserer Technologieplattformen vorantreiben. Das geplante profitable Wachstum wird darüber hinaus durch Effizienzmaßnahmen und zunehmend auch durch den weiteren Ausbau des System- und Servicegeschäfts sowie die Nutzung von Skaleneffekten unterstützt.
Als Systempartner sucht Jenoptik zusammen mit unseren Kunden permanent nach neuen Lösungen. Soweit möglich, werden die Kunden bereits in sehr frühen Stadien in Entwicklungsprozesse einbezogen. So können wir unsere Kundenbeziehungen festigen und stetig die Wertschöpfung erhöhen.
Aufgrund des Trends zur Stärkung der Industrieproduktion sowie der demografischen Entwicklung sieht Jenoptik in den Regionen Amerika und Asien ein besonders großes Potenzial für das künftige Wachstum. Wir fokussieren uns daher bei der Internationalisierung auf diese Märkte. Die JENOPTIK North America, Inc. steuert die Geschäfts-, Struktur- und Organisationsentwicklung in Amerika, identifiziert Wachstumsmöglichkeiten und koordiniert entsprechende Maßnahmen. 2018 soll die Neuausrichtung unserer asiatischen Geschäftsstrukturen erfolgen. Wir streben an, weitere Wertschöpfung wie Produktion, Produktentwicklungen sowie Forschung und Entwicklung vor Ort auszubauen. So können wir den lokalen Kunden mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen auch vor Ort hergestellte Produkte und Lösungen mit entsprechendem Service anbieten. Es ist geplant, bis 2022 regionale F + E-Teams sowie eigene Produktion in allen wichtigen Märkten vor Ort zu etablieren. Darüber hinaus sollte bis 2022 mindestens eine Division des Unternehmens ihren Hauptsitz außerhalb Deutschlands haben.
Für die weitere Verbesserung der Markt- und Kundenorientierung verfolgt Jenoptik zwei Ansätze: Zum einen entwickeln und produzieren wir Produkte und Lösungen, die konsequent an Trends und Kundenbedürfnissen ausgerichtet werden. Dafür richten wir unsere Strukturen noch stärker an individuellen Markterfordernissen und Kundennähe aus und setzen beim Ausbau des Geschäfts sowohl auf eigene direkte Vertriebskanäle als auch auf vorhandene Händlerstrukturen. Auch künftig investiert Jenoptik weiter in den Aufbau neuer und die Erweiterung bestehender Vertriebs- und Servicestrukturen, insbesondere in unseren Fokusregionen. Ein Beispiel hierfür ist unser neuer Technologie-Campus für innovative Messtechnik, Lasermaterialbearbeitung und hocheffiziente Automatisierungslösungen am US-Standort Rochester Hills, Michigan. Darüber hinaus hat Jenoptik im Dezember 2017 im Silicon Valley, Kalifornien, ein neues Applikationszentrum für Engineering und Produktentwicklung im Bereich optischer Hochleistungssysteme eröffnet, um Kunden vor Ort bei der Umsetzung von Innovationszielen zu unterstützen. Auch weitere Bereiche von Jenoptik werden künftig von diesen Standorten aus ihr Nordamerika-Geschäft erweitern. Die Eröffnung zusätzlicher Applikationszentren, insbesondere im asiatischen Raum, ist für die kommenden Jahre vorgesehen.
Durch ein aktives Portfoliomanagement wollen wir unser organisches Wachstum auch weiterhin durch Akquisitionen ergänzen. Dafür prüfen wir kontinuierlich Möglichkeiten, unsere Konzern- und Wachstumsstrategie mithilfe von M & A-Aktivitäten umzusetzen. Mit dem Zukauf von Unternehmen wollen wir unseren Markt- bzw. Kundenzugang - nicht nur in Europa, sondern insbesondere auch in den Fokusregionen Amerika und Asien - stärken oder unser Portfolio durch Vorwärtsintegration bzw. zusätzliches System-Know-how abrunden. Jede Akquisition muss strategisch und kulturell passen, Wachstumschancen und einen fundierten Business Case bieten und so die Kriterien der Unternehmenswertsteigerung und Integrierbarkeit erfüllen. Auch die Aufgabe von bereits bestehenden Geschäftsaktivitäten bzw. die Veräußerung von Unternehmensteilen wird vor dem Hintergrund der angestrebten Fokussierung auf photonische Kernkompetenzen kontinuierlich geprüft und ist im Rahmen eines aktiven Portfoliomanagements für die Zukunft nicht ausgeschlossen.
Um nachhaltig profitabel zu wachsen, müssen wir hochqualifizierte und leistungsfähige Mitarbeiter gewinnen und an das Unternehmen binden. In einem demografisch anspruchsvoller werdenden Umfeld erfordert dies eine strukturierte Personalplanung. Über zielgerichtete Maßnahmen des Personalmarketings soll Jenoptik auch künftig als attraktiver Arbeitgeber positioniert werden. Personalentwicklungsmaßnahmen sowie verbesserte Rahmenbedingungen und eine modernere Kultur sollen künftig noch stärker dazu beitragen, die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen zu stärken. Im Rahmen der Personalarbeit ist aber auch die aktive Unterstützung der Unternehmenswerte ein weiterer Schwerpunkt. Unsere Werte werden im Rahmen der neuen strategischen Ausrichtung überprüft. Sie sollen künftig die Basis für eine einheitliche moderne Unternehmenskultur bilden und dazu beitragen, dass Jenoptik über verschiedene Kultur- und Rechtssysteme hinweg noch mehr zusammenwächst.
Unsere neue Strategie 2022 begleiten wir mit einem umfassenden kulturellen Wandel, der aus unserer Sicht die Grundlage für künftigen Erfolg und das Erreichen unserer Ziele sein wird.
Auch die Marke "Jenoptik" soll im Rahmen einer konzernweiten Kampagne weiter gestärkt und die Bekanntheit und Akzeptanz, insbesondere auch international, weiter gesteigert werden.
Im Zuge der neuen Strategie 2022 hat sich der Vorstand der JENOPTIK AG für das laufende Geschäftsjahr 2018 folgende Prioritäten gesetzt:
| ― | Reorganisation der Unternehmensstruktur, |
| ― | Neuausrichtung des Asiengeschäfts und |
| ― | Einführung einer neuen Marke für das Mechatronik-geschäft. |
Die im Zuge der neuen Geschäftsstruktur entstehenden Divisionen des Konzerns sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Insbesondere die unter dem Motto "Light & Optics" agierende Division (aktuell Segment Optics & Life Science) stellt Technologien und Know-how für die anderen Divisionen bereit. Darüber hinaus werden Infrastrukturen und Querschnittsfunktionen verstärkt gemeinsam genutzt, beispielsweise bei der weltweiten Beschaffung oder beim Ausbau des internationalen Vertriebsnetzwerkes. Gemeinsame Standorte ermöglichen uns künftig, in den wichtigen Regionen weltweit schneller eine kritische Größe zu erreichen. Daher investierte Jenoptik im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht nur in externes Wachstum, sondern auch in einen Technologie-Campus sowie in ein neues Applikationszentrum in Amerika. Auch weitere Bereiche von Jenoptik werden von diesen Standorten aus ihr US-Geschäft ausbauen. Die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur erleichtert den Markteintritt und optimiert die Kostenbasis unter Ausnutzung von Synergien. Über globale Beschaffung und Produktion werden Kostenvorteile realisiert und Währungsrisiken minimiert.
Unter "Light & Optics" richten wir unser OEM-Geschäft mit optischen Systemen weiter konsequent auf den Megatrend "Digitale Welt" aus. Mit den Stärken bei optischen und mikrooptischen Lösungen sollen neben dem Markt für Halbleiterausrüstung weitere Märkte der Digitalen Welt erschlossen werden. So wird sich Jenoptik künftig verstärkt mit optischen Informations- und Kommunikationstechnologien positionieren. Die weitere Internationalisierung, der Ausbau des Systemgeschäfts sowie der Fokus auf Schlüsselkunden bilden die Basis für das nachhaltig profitable Wachstum. Auch die Nutzung von Skaleneffekten sowie kunden- bzw. technologieseitige Synergien sollen dazu beitragen.
Darüber hinaus fokussieren wir uns im Markt für Biophotonik zum einen auf den Megatrend "Gesundheit". Auf der Basis von Laser- und LED-basierten Strahlquellen, optischen Präzisionskomponenten, digitaler Bildverarbeitung und innovativen Softwarelösungen wollen wir uns stärker als einer der führenden und profitabel wachsenden Partner für die Entwicklung von Systemlösungen und Produkten für Diagnostik, Analyse, Vorsorge und Therapie in der Gesundheits- und Life-Science-Industrie positionieren. Zum anderen partizipieren wir mit innovativen Industrie-Applikationen an dem Trend nach mehr Mobilität und Effizienz. Ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt auf dem Ausbau des Volumengeschäfts mit optoelektronischen und polymeroptischen Hochleistungskomponenten und -modulen. Darüber hinaus verfolgen wir entlang unserer Kernkompetenzen vielversprechende Wachstumsoptionen für innovative Anwendungen wie zum Beispiel Fahrerassistenzsysteme oder Technologien zur autonomen Fortbewegung. Auch auf diesen Anwendungsgebieten wollen wir uns zu einem international agierenden Anbieter von Applikationslösungen entwickeln.
In der neuen Division "Light & Production" (aktuell der Bereich Automotive als Teil des Segmentes Mobility) adressieren wir als Anbieter von ganzheitlichen Engineering-Lösungen für Industriekunden (B2B) ebenfalls den Trend nach mehr Mobilität und Effizienz. Mit unseren Anwendungen im Bereich Smart Manufacturing unterstützen wir die Herstellung effizienter und nachhaltiger Produkte, vor allem in der Automobilindustrie. Mit der optischen Fertigungsmesstechnik setzt Jenoptik unter anderem auf Trends zur Verringerung des Treibstoffverbrauchs und des CO2 -Ausstoßes. Dabei soll unsere Position als ein führendes Unternehmen im Bereich der optischen Fertigungsmesstechnik für moderne Antriebssysteme insbesondere mit neuen innovativen Anwendungen im Bereich Automotive ausgebaut werden. Im Bereich der Laseranlagen wird die Fokussierung auf die automatisierte Kunststoff- und Metallbearbeitung das künftige Wachstum unterstützen. Zu dieser Entwicklung trägt auch die Akquisition des US-amerikanischen Automatisierungsspezialisten Five Lakes Automation bei. Jenoptik ist nun in der Lage, komplette Prozesslösungen insbesondere für die Automobilindustrie anzubieten. Regional wollen wir das Geschäft vor allem in Asien und Nordamerika stärken.
In der Division "Light & Safety" (aktuell der Bereich Traffic Solutions als Teil des Segmentes Mobility) folgen wir mit dem Schwerpunkt Infrastruktur und öffentliche Sicherheit einem weiteren Zukunftstrend. Als einer der weltweit führenden Anbieter auf dem Gebiet der Verkehrsüberwachung unterstützen wir unsere Kunden - vorrangig öffentliche Auftraggeber (B2G) - mittels Komplettlösungen auch künftig dabei, ihre Ziele in der Verbesserung der Verkehrssicherheit zu erreichen. Durch die globalen Trends der steigenden Mobilität, Urbanisierung und Sicherheit, insbesondere in Schwellenländern, erschließt sich Jenoptik zudem neue Absatzregionen. Im weltweiten Markt für Verkehrssicherheitstechnik ist eine Entwicklung hin zu größeren Projekten mit einer Kombination aus Gerätegeschäft und Dienstleistung, dem sogenannten Traffic Service Provision, zu erkennen. Daher setzt Jenoptik auf eine Stärkung dieses profitablen Servicegeschäfts. Nachdem mit dem Großauftrag für Systeme zur Mautkontrolle auch der Einstieg in einen neuen Markt gelang, will Jenoptik dieses Geschäft künftig stärker weiterentwickeln. Neben dem Bereich der Verkehrssicherheit gewinnt der Markt für öffentliche Sicherheit zunehmend an Bedeutung. Basierend auf den bereits vorhandenen Systemen und Softwareapplikationen will sich die Division hin zu einem integrierten Lösungsanbieter für öffentliche Sicherheit und künftige Smart Cities entwickeln. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war auch die Akquisition des britischen Unternehmens ESSA Technology. Der Ausbau der Präsenz in internationalen Märkten, ausgewählte Kooperationen sowie die Konzentration auf innovative und wettbewerbsfähige Produkte sollen das künftige Wachstum absichern und die Position als einer der führenden Anbieter stärken.
Das Mechatronik-Geschäft von Jenoptik (aktuell im Wesentlichen das Segment Defense & Civil Systems) positioniert sich auch künftig als Partner für Systemhäuser und Kunden mit Bedarf an individuellen Lösungen, die den hohen Anforderungen der Märkte Luftfahrt und Verteidigungstechnik entsprechen. Chancen für das weitere Wachstum sehen wir in den globalen Trends wie dem wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit, Mobilität und Effizienz sowie der vermehrten Elektrifizierung im militärischen und zivilen Bereich. Aus diesem Grund liegt der künftige Fokus unter anderem auf dem wachstumsstarken Geschäftsfeld Energiesysteme. Darüber hinaus soll sich der Anteil von Systemen, die in zivilen Bereichen wie der Bahntechnik und der Luftfahrt eingesetzt werden, erhöhen. Kundenbeziehungen zu OEM- und Endkunden weltweit sollen intensiviert werden. Das Segment strebt außerdem einen Ausbau des Servicegeschäfts sowie der internationalen Vertriebs- und Servicestrukturen, vor allem in Nordamerika und Asien, an.
Der Bereich Strategie und Geschäftsentwicklung der Jenoptik berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden und stellt eine optimale strategische Ausrichtung unseres Konzerns mit seinen Bereichen und ausländischen Standorten in der Zukunft sicher.
Dafür sind umfassende Kenntnisse der Position und Kompetenzen unseres Unternehmens im Marktumfeld unverzichtbar. Zur Untersetzung der Konzern- und Einzelstrategien wird einerseits die sogenannte "Business Intelligence" der jeweiligen Bereiche genutzt und ausgewertet - das betrifft Informationen über globale Zielmärkte, Trends und Kundenanforderungen, disruptive Entwicklungen, Chancen und Risiken sowie Wettbewerber und sonstige Rahmenbedingungen. Andererseits gilt es, unsere eigene Technologie-Kompetenz und Alleinstellungsmerkmale zu bündeln und auszubauen, unter anderem mittels geeigneter Patente, strategischer Roadmaps und Strukturanpassungen -auch hier werden die operativen Geschäftseinheiten prozessual und inhaltlich unterstützt. Das sichert Jenoptik letztlich die angestrebte Marktposition.
Weiterhin unterstützt die zentrale Abteilung Strategie und Geschäftsentwicklung die operativen Einheiten dabei, Geschäftsmodelle und Strukturen zu konzeptionieren und mit dem Ziel der Schaffung profitablen Wachstums umzusetzen. Dieses Ziel kann auch durch Unternehmenskäufe unterstützt werden. Deshalb prüft die Abteilung Strategie und Geschäftsentwicklung Akquisitionsvorhaben, auf deren Basis Jenoptik zukünftig externes Know-how, Technologien und Marktzugang erwerben kann.
Die Unternehmenssteuerung ist an der langfristigen Unternehmensstrategie ausgerichtet. Sie orientiert sich zudem konsequent an den kurz- bis mittelfristigen Zielen des Konzerns. Der Vorstand ist verantwortlich für die Gesamtplanung und somit für die Realisierung der formulierten Ziele im Rahmen der strategischen Unternehmensentwicklung.
Im Rahmen eines rollierenden Strategieprozesses lenken der Vorstand und das Executive Management Board (EMB) die Entwicklung der Geschäftseinheiten und überwachen die Umsetzung festgelegter Maßnahmen. Ausgehend von globalen Trends werden in den bisher zwei Mal jährlich stattfindenden Strategiemeetings Wachstumspfade definiert, Chancen und Risiken bewertet, Portfolioentscheidungen getroffen und mittels sogenannter Technologie-Roadmaps Schwerpunkte für eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bestimmt.
Auf Basis der langfristig orientierten Unternehmensstrategie wird jährlich eine Planungsrechnung für das kommende Jahr und einen Fünf-Jahres-Zeitraum erstellt. Diese fasst die angestrebte wirtschaftliche Entwicklung zusammen. Im Laufe eines Geschäftsjahres wird die Planung in mehreren Prognosezyklen aktualisiert. Geplant wird im "Gegenstromverfahren" (bottom up - top down). Den Ausgangspunkt hierfür bilden die marktorientierten strategischen Planungen der Segmente.
Durch die Einführung einer Business-Intelligence-Umgebung zu Beginn des Geschäftsjahres 2017 werden die Analyse der Geschäftsentwicklung und das Reporting sowie der Planungsprozess weiter verbessert. Die monatlichen Ergebnismeetings im Rahmen der EMB-Sitzungen dienen der operativen Steuerung. In diesen Gesprächen informieren die Bereichsverantwortlichen den Vorstand über die wirtschaftliche Lage, die Entwicklung der Kundenbeziehungen und Wettbewerbssituation sowie über außergewöhnliche Geschäftsvorfälle. Grundlage hierfür ist ein standardisiertes Reporting, das maßgeblich auf Steuerungskennzahlen, Informationsgrößen und qualitativen Einschätzungen basiert, aus denen dann gegebenenfalls bei Planabweichungen weitere operative sowie strategische Einzelmaßahmen zur Zielerreichung definiert werden können. Im internen Reporting für die monatlichen Vorstandssitzungen werden die nach Segmenten aggregierten Finanzinformationen berichtet, um auf dieser Grundlage Vorstandsbeschlüsse zu fassen, den Konzern global zu steuern und Ressourcen zielgerichtet zu allokieren.
Das 2017 im internen Reporting und unter anderem zur Steuerung der Geschäftseinheiten angewandte Kennzahlensystem umfasst Leistungsindikatoren hoher Priorität (sogenannte Top-Steuerungsgrößen) sowie weitere finanzielle als auch nichtfinanzielle Informationsgrößen. Alle Kennzahlen orientieren sich dabei primär am Shareholder Value, an den Anforderungen des Kapitalmarktes und der Strategie des profitablen Wachstums. Die wichtigsten Kennzahlen sind in der folgenden Grafik dargestellt. Neben den Top-Steuerungsgrößen auf Konzernebene gibt es auch Steuerungsgrößen, die nur auf Ebene der Geschäftseinheiten Anwendung finden, zum Beispiel der Auftragsbestand oder die Anzahl der Mitarbeiter . Zur Steuerung der Unternehmensentwicklung dient ein rollierender Drei-Monats-Forecast. G10

Im Geschäftsjahr 2017 wurde das Steuerungssystem weiterentwickelt und führte zu einer Fokussierung der Kennzahlenbasis, um die für die Unternehmenssteuerung relevanten Leistungsindikatoren ab 2018 noch stärker in den Mittelpunkt der Analyse zu stellen. Neu als Top-Steuerungsgrößen aufgenommen wurden die EBITDA-Marge und Investitionen; nicht mehr dazu zählen Ergebnis vor Steuern, Nettoverschuldung und ROCE.
Auch im laufenden Geschäftsjahr wird der Jenoptik-Konzern seine Prozesse kontinuierlich verbessern. Einen zentralen Platz wird dabei die Implementierung eines SAP Business Warehouse einnehmen. Damit tragen wir der dynamischen Entwicklung der Märkte besser Rechnung und können schneller sowie effizienter über die relevanten Steuerungsinformationen verfügen.
Forschung und Entwicklung (F + E) hat für Jenoptik als Technologie-Konzern eine sehr große Bedeutung. Mit innovativen Produkten bzw. Leistungen erlangen wir Wettbewerbsvorteile, die über unsere Leistungsfähigkeit und damit den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden. Eines unserer wesentlichen strategischen Ziele ist es daher, unsere Innovationsfähigkeit in den für uns relevanten photonischen Wachstumsmärkten auszuweiten. Wir entwickeln dabei marktkonforme Produkte und Plattformen mit Alleinstellungsmerkmalen und sichern diese über Schutzrechte ab. Mit unseren Lösungen tragen wir dazu bei, die Leistungsfähigkeit unserer Kunden zu steigern und damit deren Ertragskraft zu stärken.
Innovationsmanagement ist bei Jenoptik ein wichtiges Instrument, um erfolgversprechende Ideen systematisch zu identifizieren und umzusetzen. Mit den vernetzten Prozessen ist es primär darauf ausgerichtet, aus Wissen Kapital zu erwirtschaften, indem Markt- und Unternehmenssicht objektiv zusammengeführt werden. Unser Innovationsmanagement hat eine konzernweit einheitliche Struktur mit individueller Ausgestaltung für das jeweilige Geschäftsmodell. Es setzt Rahmenbedingungen, anhand derer Entwicklungen vorangetrieben werden, um für den gesamten Konzern positive Wertbeiträge zu leisten. Innovationsmanagement liegt bei Jenoptik im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden. Ein Innovationsmanager aus dem Zentralbereich Strategie steuert konzernweit die Innovationsprozesse und ist mit verschiedensten Unternehmensbereichen wie zum Beispiel der Planung und Berichterstattung, dem Investitionsmanagement oder unserem rollierenden Strategieprozess vernetzt.
Beim Innovationsprozess der Jenoptik werden ausgehend von einer strategischen Analyse der globalen Trends und den Bedürfnissen unserer Kunden in einem ersten Schritt Wachstumsoptionen identifiziert. Auf dieser Basis entstehen Innovationsprojekte unter Berücksichtigung unserer Kernkompetenzen, oftmals in direkter Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden.
Der Innovationsprozess im Jenoptik-Konzern ist mehrstufig und folgt den prozessualen Vorgaben des zentralen Innovationsmanagements. Strategische Entwicklungsvorhaben werden in F + E-Roadmaps geplant und anhand entsprechender Meilensteine überwacht. Dies gilt für Produkt-, Technologie- und Prozessinnovationen.
Um unsere Innovationskraft weiter zu steigern, müssen wir nicht allein Technologien und Produkte weiterentwickeln. Neben ausgewählten Photonik-Märkten haben vor allem die Ausweitung unserer Applikationskompetenzen sowie neue digitale Geschäftsmodelle auf Basis unserer schon vorhandenen Technologien und unseres Know-hows einen enormen Wachstumshebel und stehen im Zentrum unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit. Das jüngste Beispiel und zugleich Gewinner des Jenoptik Innovation Awards 2017 war die Entwicklung einer Technologieplattform für Hochleistungsoptiken im Segment Optics & Life Science. Die modular aufgebaute Plattform ermöglicht künftig die schnellere und effizientere Entwicklung neuer optischer Hochleistungssysteme für unsere Schlüsselkunden der Halbleiterausrüstungsindustrie. Neue Technologien für die Systemkorrektur ermöglichen dabei eine automatisierte Jus-tage in der Anwendung und somit noch anspruchsvollere Kunden-Applikationen.
Ganz wesentlich für eine erfolgreiche Forschung und Entwicklung sind die Erfahrungen und das Know-how unserer Mitarbeiter. Entsprechend hoch ist unser Anspruch an ihr Qualifikationsniveau. Ihr Wissen wird sowohl für spezifische Aufgaben als auch segmentübergreifend in entsprechenden Entwicklungsprojekten genutzt. T12
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| 2017 | 2016 | |
|---|---|---|
| Anzahl Mitarbeiter im F + E-Bereich | 461 | 426 |
| Anteil an der Gesamtmitarbeiterzahl in % | 12,1 | 11,7 |
Über gezielte strategische Kooperationen erschließt sich Jenoptik zusätzliches externes Know-how. Durch Forschungskooperationen können Verbundvorhaben marktorientiert realisiert, Entwicklungszeiten verkürzt sowie Spezialwissen erfolgreich aufgebaut werden. Jenoptik kooperiert dabei sowohl mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen als auch mit Industriepartnern und Schlüsselkunden. Mit dem Wissenschaftlichen Beirat steht Jenoptik ein Gremium aus hochkarätigen Experten zur Seite, welches den Konzern bei der Beobachtung und Einschätzung langfristiger Technologietrends unterstützt. Die Zusammenarbeit mit dem Beirat, der seit 2016 in neuer Besetzung arbeitet und in seiner Zusammensetzung der künftigen technologischen sowie marktseitigen Ausrichtung des Unternehmens entspricht, wurde 2017 weiter intensiviert und vielversprechende Ideen und Ansätze in - teilweise segmentübergreifende - Kooperationsprojekte überführt. Im vergangenen Jahr war Jenoptik unter anderem in den nachfolgend genannten Kooperationen aktiv beteiligt.
Im von der Europäischen Union geförderten SeNaTe-Projekt werden in Kooperation mit 40 europäischen Partnern technologische Grundlagen zur Herstellung von Halbleiterstrukturen mit Strukturbreiten von 7 Nanometern entwickelt. Diese im Vergleich zur aktuellen Technik nochmals kleineren Strukturen erlauben kompaktere, leistungsstärkere und effizientere Chips, welche zukünftig in einer Vielzahl verschiedener Geräte Verwendung finden und unter anderem Themen wie "Internet of Things" (IOT) ermöglichen. Im SeNaTe-Projekt ist Jenoptik für die Entwicklung von Kompensationskonzepten zur Performanceverbesserung von Inspektionsobjektiven sowie für die Entwicklung neuartiger Beschichtungslösungen zur Sicherstellung konstant hoher optischer Leistungen im UV-Bereich verantwortlich. Beides sind zwingende Voraussetzungen zur wirtschaftlichen Fertigung von Halbleiterstrukturen in diesen Größenbereichen.
Zur Realisierung eines kompakten, modularen Antriebskonzeptes (KommaWBG ) werden von der Sparte Defense & Civil Systems in Kooperation mit der Helmut-Schmidt-Universität (Hamburg) Wide-Bandgap-Leistungshalbleiter mit Fokus auf deren Anwendung untersucht. Wide-Bandgap-Leistungshalbleiter bieten im Vergleich zu klassischen Halbleitern neben einer höheren Effizienz Vorteile hinsichtlich der Parameter Frequenz und Bauraum, wodurch großes Potenzial beim Einsatz in aktuellen und zukünftigen Produkten besteht.
Außerdem setzt sich Jenoptik für ein innovationsfreundliches Umfeld und eine Imageförderung der photonischen Technologien ein und ist in zahlreichen branchen- und technologieorientierten Verbänden aktiv. Beispielhaft sind hier der Deutsche Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e. V. (Spectaris) oder die Europäische Technologieplattform Photonics21.
Die F + E-Leistung des Jenoptik-Konzerns einschließlich der Entwicklungen im Kundenauftrag erhöhte sich 2017 auf 66,6 Mio Euro (i.Vj. 57,4 Mio Euro). Kosten für Entwicklungen, die im Rahmen von Kundenaufträgen anfallen, sind den Umsatzkosten zugerechnet. T13
Die F + E-Leistung verteilt sich auf die Segmente wie in der Tabelle unten dargestellt. T14
Die F + E-Leistung des Segmentes Optics & Life Science enthielt Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag in Höhe von 6,8 Mio Euro (i.Vj. 7,6 Mio Euro), da wesentliche Entwicklungsprojekte häufig gemeinsam mit den Kunden durchgeführt werden. Die F+E-Kosten lagen 2017 bei 13,4 Mio Euro (i.Vj. 14,3 Mio Euro).
In der F + E-Leistung des Segmentes Mobility waren Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 13,5 Mio Euro (i.Vj. 4,2 Mio Euro) enthalten, die im Wesentlichen einem Projekt im Bereich Verkehrssicherheit zuzuordnen sind. Die F + E-Kosten des Segmentes beliefen sich auf 16,4 Mio Euro (i.Vj. 20,3 Mio Euro).
2017 betrugen die Entwicklungen im direkten Kundenauftrag im Segment Defense & Civil Systems 1,8 Mio Euro (i.Vj. 3,3 Mio Euro). Das Segment ist unter anderem langfristiger Partner großer Systemhäuser und entwickelt Plattformtechnologien gemeinsam mit den Kunden. Die F + E-Kosten des Segmentes stiegen auf 12,6 Mio Euro (i.Vj. 7,4 Mio Euro), insbesondere aufgrund von Entwicklungsprojekten im Bereich Aviation.
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| 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | |
|---|---|---|---|---|---|
| F + E-Kosten | 43,1 | 42,3 | 41,8 | 39,4 | 39,8 |
| Aktivierte Entwicklungsleistungen | 1,4 | 0,1 | 0,4 | 0,5 | 0,2 |
| Entwicklungen im Kundenauftrag | 22,2 | 15,0 | 10,9 | 10,5 | 12,2 |
| F + E-Leistungen | 66,6 | 57,4 | 53,1 | 50,4 | 52,2 |
| F + E-Quote 1 (F + E-Leistung / Umsatz) in % | 8,9 | 8,4 | 7,9 | 8,5 | 8,7 |
| F + E-Quote 2 (F + E-Kosten / Umsatz) in % | 5,8 | 6,2 | 6,2 | 6,7 | 6,6 |
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 66,6 | 57,4 | 16,1 |
| Optics & Life Science | 21,1 | 21,9 | - 3,7 |
| Mobility | 30,0 | 24,5 | 22,3 |
| Defense & Civil Systems | 14,9 | 10,6 | 40,2 |
| Sonstige inklusive Konsolidierung | 0,7 | 0,3 | 97,7 |
Unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung werden über das zentrale IP-Management in enger Zusammenarbeit mit den operativen Bereichen geschützt. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Schutzrechtsanmeldungen in dynamischen Wachstumsmärkten wie zum Beispiel China und den USA gelegt. 2017 wurden insgesamt 52 Patente durch Jenoptik-Gesellschaften angemeldet (i.Vj. 36 Patente). Neben zahlreichen Anmeldungen in den Bereichen "optische Komponenten" und "optische Module" wurde insbesondere das Patentportfolio in den Bereichen "Oberflächenmesstechnik" und "Verkehrssicherheitssysteme" stark ausgebaut. Insgesamt verfügt der Jenoptik-Konzern derzeit über 460 aktive Patentfamilien.
In den Patentzahlen sind angemeldete Designs, Gebrauchsmuster sowie Markenanmeldungen nicht enthalten. Informationen zu Lizenznahmen und Lizenzvergaben veröffentlicht Jenoptik aus Wettbewerbsgründen nicht. G11

Unser Ziel ist es, exzellente Lösungen für unsere Kunden anzubieten. Dafür kombinieren wir umfassendes Know-how mit einem breiten Erfahrungsschatz im Umgang mit Innovationen rund um photonische Technologien zum Nutzen unserer Kunden. 2017 hat Jenoptik unter anderem folgende Lösungen entwickelt bzw. in den Markt eingeführt:
Für die Halbleiterausrüstungsindustrie wurden 2017 beispielsweise mikrooptische Systemlösungen zur Unterstützung kommender Technologien und zur Optimierung der Cost-of-Ownership weiterentwickelt. Zusammen mit dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien in Jena konnte basierend auf integrierter Sensorik eine ergänzende Funktionalität realisiert und bis zur Serienreife entwickelt werden. Insbesondere für Fertigungs- und Testausrüstungen im Bereich Consumer Electronics wurde das vorhandene Produktportfolio an verkapselten Pulskompressionsgittern höchster Effizienz und präzisen Strahlformungselementen erweitert.
Gleiches gilt für hochpräzise Strahlformungselemente, die in der Laser-Materialbearbeitung eingesetzt werden. Insbesondere für das Laserschneiden und -verarbeiten von Display-Glas wurden 2017 neue Strahlformungsansätze entwickelt und gemeinsam mit Kunden im Zielmarkt China ersten Anwendungstests unterzogen. Jenoptik konnte 2017 das Katalog-Sortiment von F-Theta-Objektiven sowie Strahlaufweitungsoptiken ("Beam Expander") weiter ausbauen. Unsere Entwicklungen im Bereich der Hochleistungs-Laseranwendungen sowie für die Mikromaterialbearbeitung zeichnen sich durch einzigartige Präzision und thermische Stabilität aus. Optiken für die Bearbeitung mit Ultrakurzpuls-Lasern werden mit einer speziellen Zertifizierung geliefert und überzeugen mit besonders hoher Lebensdauer. Mit diesen Produkten werden beispielsweise die Wachstumsmärkte Automotive / Maschinenbau und Medizintechnik adressiert.
Im Januar 2017 wurde im Bereich optische Systeme ein autonomes Innovationsteam gegründet, um neue Lösungen für die digitale Welt zu schaffen. Als erstes Produkt wird 2018 ein motorisierter Strahlaufweiter vorgestellt, der eine Umstellung bzw. Anpassung des Laserstrahldurchmessers und der Fokuslage im laufenden Prozess ermöglicht. Ein wichtiger Schritt in die digitale Welt ist auch ein kompaktes System, das Mikromaterialbearbeitung durch maschinelles Lernen effizienter gestaltet. Das Micro-Machining-Tool ermöglicht dies durch die Integration von Laser-Materialbearbeitungs-Komponenten in Kombination mit Bildgebung und einem neuen Bearbeitungsverfahren. Im Produktionsprozess entfallen so Justage- und Kalibrierungszeit.
Für unsere Kunden in der Medizintechnik und Life-Science-Industrie wurde eine digitale und somit kabellose Micro-Imaging-Plattform für die Fluoreszenzmikroskopie entwickelt. Mit "SYIONS" erweitert Jenoptik ihre umfassende Lösungskompetenz im Bereich Diagnostik und Analytik um eine kundenspezifisch konfigurierbare Plattform für die digitale Bilderfassung, -verarbeitung und -analyse. Das kabellose, gekapselte, miniaturisierte Fluoreszenzmikroskop wurde auf der Photonics West 2018 in San Francisco erstmalig unseren Kunden vorgestellt. Mit der neuen Lösung können schnell und effizient alle Arten von Bilddaten in Geräten der Invitro-Diagnostik im wissenschaftlichen und klinischen Einsatz generiert werden. Anwendungen in den Bereichen Live Cell Imaging, Durchflusszytometrie und molekulare Diagnostik lassen sich mit dem Jenoptik-Baukasten schnell und kostengünstig realisieren. Damit gehört eine Entnahme der Proben zur Analyse der Vergangenheit an und erleichtert somit den Workflow beim Kunden.
Um leistungsfähige und innovative Systemlösungen für bildgebende Verfahren und Diagnostikanwendungen im Healthcare-Markt anbieten zu können, erweiterte Jenoptik ihr Technologieportfolio im abgelaufenen Geschäftsjahr um Laserstrahlquellen und Bildverarbeitungssysteme der nächsten Generation. Für den wachsenden Markt für ästhetische Laser-Behandlungen bietet der Konzern statt der bisherigen Lasermodule künftig höher integrierte Lösungen und anwendungsspezifische Baugruppen an, die eine effizientere Behandlung ermöglichen. Mit einer elektrisch gepumpten VCSEL-Laserquelle entwickelte Jenoptik 2017 im Bereich der Kohärenztomografie eine hoch integrierte Technologie, die einen Spektralbereich von 51 Nanometern Breite - der sogenannten Sweep-Range - erreicht hat. Die für neuartige Ophthalmologie-Anwendungen geforderte Tiefenauflösung ebnet den Weg zu artefaktarmen, hochaufgelösten 3D-Aufnahmen von Augenstrukturen. Die neue Technologie kann neben der Augenheilkunde auch in anderen medizinischen Bereichen (Krebsdiagnose und Dermatologie) eingesetzt werden.
Für die Automobilindustrie entwickelte der Konzern auch 2017 zahlreiche neue Produkte und initiierte im Bereich E-Mobility, E-Getriebe sowie Batteriefertigung erste strategische Projekte. Unser F + E-Team untersuchte auch intensiv die Einflüsse von Industrie 4.0 und Digitalisierung, damit diese in die Lastenhefte der künftigen Entwicklungen einfließen können. Automatisierung, Flexibilisierung und Verkürzung von Messzeiten zur Steigerung der Prozesseffizienz der Kunden sind heute schon im Fokus von laufenden Entwicklungen.
Höchste Präzision und Messgeschwindigkeit sichern die Produktionsqualität der Automobilindustrie weltweit. Um den künftigen Anforderungen der Kunden noch besser gerecht zu werden, modernisierten unsere Entwickler beispielsweise die zur Endkontrolle von Kurbel- und Nockenwellen eingesetzten Messmaschinen weiter. Die hierfür designte Software-Plattform "TOLARIS" wurde 2017 weiterentwickelt und verbessert künftig die Mess- und Steuerelektronik dieser Maschinen. Unser Software-Produktportfolio "TOLARIS" bietet nun eine Software für alle Applikationsbereiche der dimensionellen Messtechnik mit einheitlicher Bedienoberfläche, einheitlichen Schnittstellen zu den QS-Systemen der Kunden und standardisierten internen Datenformaten.
Um die Bedürfnisse der Kunden optimal zu erfüllen, entwickelte Jenoptik modulare, vollautomatisierte Messsysteme "wavemove", die weltweit zur Messung der Rauheit von Komponenten des Pkw- und Lkw-Antriebsstranges eingesetzt werden. Die Technologie wurde zeitgleich in die USA transferiert und ermöglicht so den dortigen Geschäftseinheiten eine lokale Wertschöpfung in diesem wichtigen Wachstumsmarkt. Das 2017 neu entwickelte Rauheitsmesssystem "waveline" bietet Kunden der Automobilindustrie modulare Systeme sowie künftig noch schnellere und präzisere Messabläufe.
Für die Oberflächenprüfung zum Beispiel von Zylinderinnenlaufbahnen wurde 2017 der Innenprüfsensor Visionline weiterentwickelt, sodass künftig noch kleinere Bohrungen überprüft werden können.
Im Bereich Verkehrssicherheit ist Jenoptik 2017 in den Markt der Lkw-Mautkontrolle eingetreten und bietet eine einzigartige Lösung zur Erfassung und Klassifizierung von Lkw auf Bundesstraßen durch die digitale Kombination verschiedener Sensortechnologien an. Das neue System wird an das deutschlandweite übergeordnete Kontrollsystem des Mautbetreibers Toll Collect angeschlossen und koppelt moderne Sensorik mit Stereobildverarbeitung, Seitenkamera und Radar. Damit ist eine Achsdetektion verbunden mit der Erfassung der Dimensionen möglich. Die Kommunikation zwischen On-Board-Unit und Back-Office war ebenso Bestandteil der Entwicklungsarbeit wie die Dokumentation im Verstoßfall. Die Mautkontrollanlagen werden seitlich der Bundesstraßen aufgebaut und machen eine flächendeckende Installation von Kontrollbrücken hinfällig. Damit werden die Eingriffe in die Umwelt begrenzt.
Für den Markt der Verkehrsüberwachung wurde 2017 ein kompaktes System zur Überwachung von Geschwindigkeiten und Rotlicht inklusive automatischer Nummernschilderkennung entwickelt, das als Basis die bekannte Vektor ANPR-Kamera mit einem Radarsensor verbindet.
Im Markt für Sicherheits- und Wehrtechnik vervollständigte der Bereich Energy & Drive mit seinem neuen luftgekühlten Generator SAM 600 A das Produktportfolio und setzt auf Modularität und Familienkonzepte. Elektrische Generatoren von Jenoptik erzeugen bedarfsgerecht, zuverlässig und effizient Strom für die Bordnetze verschiedenster militärischer Fahrzeuge und sichern Mobilität und Einsatzbereitschaft. Der 28-Volt-Generator zeichnet sich durch einen hohen Anteil standardisierter Bauteile aus und ist optimiert für einen geringen Platzbedarf und leichten Transport.
Im Bereich Aviation wurde 2017 ein Heizsystem für den Personalruhebereich im A330 entwickelt, vorhandene Heizelemente modifiziert und das Produktportfolio ergänzt. Das Heizsystem ist extrem prozesssicher und robust; es kann weder überhitzen noch durchbrennen und sorgt für mehr Komfort und Sicherheit in der zivilen Luftfahrt. Die innovativen beheizten Fußbodenplatten (Floor Panel Heated - FPH) bestanden bereits Ende 2017 das Critical Design Review (CDR) von Airbus. Nach Abschluss der Entwicklungsphase wird im März 2018 die Qualifikationsphase beginnen. Für die ab Ende 2018 geplante Serienproduktion werden neue Mitarbeiter eingestellt und die Fertigungsstruktur in Wedel angepasst.
Im Bereich Sensorik wurde im Rahmen eines laufenden F + E-Programms im Zukunftsfeld LiDAR ein Prototyp für den industriellen Anwendungsbereich entwickelt, der im November 2017 erstmals im Rahmen der Messe SPS IPC Drives in Nürnberg der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Markteinführung des industriellen 3D-LiDAR-Scanners ist in ca. 2 bis 3 Jahren geplant, um unsere etablierten Märkte der industriellen Automatisierung, der Public Safety und der Bahnlogistik bedienen zu können. Mit der dreidimensionalen Messtechnik sollen aber auch neue Anwendungen erschlossen werden, etwa bei der manuellen, automatischen oder autonomen Drohnensteuerung oder Anwendungen in der intelligenten Landwirtschaft.
Zum 31. Dezember 2017 verzeichnete Jenoptik mit 3.680 Mitarbeitern (inklusive Auszubildende) einen Beschäftigungszuwachs von 4,0 Prozent (31.12.2016: 3.539 Mitarbeiter). Dabei stieg unter anderem aufgrund der Akquisitionen und Erstkonsolidierungen die Anzahl der Jenoptik-Mitarbeiter im Ausland um 16,9 Prozent auf 802 Mitarbeiter (31.12.2016: 686). Der Anteil der Belegschaft im Ausland erhöhte sich damit auf insgesamt 22,6 Prozent (31.12.2016: 19,4 Prozent) und trägt somit der Internationalisierungsstrategie Rechnung. T15 T16
Zur Abdeckung von Produktionsspitzen und für Großprojekte wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr Leiharbeitnehmer beschäftigt. Der Einsatz erfolgte dabei vorwiegend in der Produktion sowie den produktionsnahen Bereichen. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 waren 114 Leiharbeitnehmer im Konzern tätig (31.12.2016: 64).
Mit 258,3 Mio Euro lagen die Personalkosten (Löhne, Gehälter, Sozialabgaben, Aufwendungen für Altersversorgung) im Jahr 2017 um 4,9 Prozent über dem Vorjahresniveau von 246,1 Mio Euro. Der Anstieg war auf die gestiegene Mitarbeiterzahl im Konzern sowie auf Lohn- und Gehaltserhöhungen zurückzuführen.
Die Kennzahl Umsatz je Mitarbeiter entwickelte sich aufgrund des starken Umsatzwachstums ebenfalls positiv und stieg um 6,5 Prozent auf 212,8 TEUR (i.Vj. 199,8 TEUR). G12
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
Veränderung absolut | |
|---|---|---|---|---|
| Konzern | 3.680 | 3.539 | 4,0 | 141 |
| Optics & Life Science | 1.149 | 1.123 | 2,3 | 26 |
| Mobility | 1.326 | 1.229 | 7,9 | 97 |
| Defense & Civil Systems | 897 | 881 | 1,8 | 16 |
| Sonstige | 308 | 306 | 0,7 | 2 |
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
Veränderung absolut | |
|---|---|---|---|---|
| Inland | 2.878 | 2.853 | 0,9 | 25 |
| Inland in % | 81,0 | 80,3 | ||
| Ausland | 802 | 686 | 16,9 | 116 |
| Ausland in % | 22,6 | 19,3 | ||
| Europa (ohne Deutschland) | 198 | 174 | 13,8 | 24 |
| Amerika | 346 | 285 | 21,4 | 61 |
| Asien / Pazifik | 258 | 227 | 13,7 | 31 |

Zum 31. Dezember 2017 betrug der Frauenanteil im Konzern (In- und Ausland) 26,9 Prozent und blieb damit nahezu konstant (31.12.2016: 27,0 Prozent).
Die Altersstruktur der Beschäftigten ist, wie in der nachfolgenden Tabelle ersichtlich, ausgewogen und entsprach weitestgehend dem Vorjahr. T 17
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| Unter 30 Jahre | 30 - 39 Jahre | 40 - 49 Jahre | 50 - 59 Jahre | 60 - 65 Jahre | Über 65 Jahre |
|---|---|---|---|---|---|
| 13,01 | 26,30 | 22,81 | 25,59 | 11,32 | 0,97 |
Auch der Krankenstand der Jenoptik-Beschäftigten in Deutschland blieb im Jahr 2017 mit 5,4 Prozent gleich (i.Vj. 5,4 Prozent). Positiv entwickelte sich die Fluktuationsrate im Berichtsjahr. Diese wird aus der Anzahl der Austritte der Mitarbeiter ohne Aushilfen und Azubis im Gesamtmonat dividiert durch die Anzahl der Mitarbeiter zum Stichtag Monatsende berechnet. Die Fluktuationsrate sank deutschlandweit von 4,2 Prozent 2016 auf 3,0 Prozent 2017.
Zum 31. Dezember 2017 waren an den deutschen Standorten des Konzerns 109 Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschule beschäftigt (31.12.2016: 123). Davon wurden 2017 zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres 27 neue Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschule eingestellt, 34 wurden nach erfolgreicher Ausbildung übernommen. An den Standorten Wedel, Villingen-Schwenningen, Jena und Triptis werden die Nachwuchskräfte in den optischen, feinmechanischen, elektronischen und kaufmännischen Berufen in Bildungszentren berufsspezifisch ausgebildet. Das Jenaer Bildungszentrum gGmbH - Schott, Zeiss, Jenoptik, in dem Jenoptik Gesellschafter ist, hat sich zudem auch als Qualifizierungszentrum in den Bereichen Optik und Photonik deutschlandweit etabliert.
In die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investierte Jenoptik 2017 rund 2,0 Mio Euro (i.Vj. 1,8 Mio Euro). Davon haben im Berichtsjahr 1.755 Mitarbeiter (i.Vj. 1.832 Mitarbeiter) profitiert. Der Personalentwicklungsbedarf wird ein Mal jährlich im Rahmen einer Bildungsbedarfsanalyse erhoben.
Für das Geschäftsjahr 2018 ist sowohl auf globaler Ebene als auch in Deutschland eine Neuausrichtung der Personalabteilung geplant. Die bisherige Organisationsstruktur wird zu einem HR-Business-Partner-Modell umgebaut. Jede globale Division wird von einem Global HR-Business-Partner unterstützt, der wiederum eng mit einem nationalen HR-Operations-Team und auch den HR-Experten zusammenarbeitet. Somit wird es zukünftig drei Cluster innerhalb der Personalabteilung geben.
Mit der Neuausrichtung entsprechend der neuen Strategie wird die Personalabteilung (HR) einen höheren Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten und auch gewährleisten, dass der Konzern für die anstehenden Herausforderungen wie eine neue Organisation, Kultur, Transformation und Gewinnung von neuen Mitarbeitern wesentlich besser vorbereitet ist.
Wichtige Projekte im Geschäftsjahr 2018 sind die Begleitung des organisatorischen und kulturellen Wandels im Gesamtkonzern sowie die konkrete Steuerung und Umsetzung einzelner Organisationsentwicklungsprojekte. Zudem wurde bereits mit einer Optimierung der operativen HR-Prozesse im Sinne der Automatisierung begonnen.
In der Weltwirtschaft hat sich die Erholung, die Mitte des Jahres 2016 einsetzte, 2017 auf breiter Basis fortgesetzt, so der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem World Economic Outlook vom Januar 2018. Insbesondere Europa und Asien haben positiv überrascht. Sowohl die EU als auch die Euro-Zone verzeichneten nach Angaben der Statistikbehörde Eurostat mit 2,5 Prozent das stärkste Wirtschaftswachstum seit zehn Jahren. In Deutschland stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2017 um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, getragen vom Privatkonsum, hohen Investitionen der Unternehmen und einem starken Export, der laut der Statistikbehörde Destatis 2017 den Rekordwert des Vorjahres um 6,3 Prozent übertraf. T18
Für die deutsche Photonik-Branche zog der Industrieverband Spectaris eine positive Bilanz für 2017: Nach 30,3 Mrd Euro Umsatz im Vorjahr ermittelte der Verband nach vorläufigen Schätzungen einen Anstieg um 8 bis 9 Prozent. Innerhalb der deutschen Photonik-Branche fällt der größte Anteil der Inlandsproduktion laut Spectaris auf die Medizintechnik und liegt damit vor den Anwendungsfeldern Produktionstechnik, Analyse- und Messtechnik sowie optische Komponenten.
Im vergangenen Jahr haben die deutschen Medizintechnik-Hersteller nach vorläufigen Spectaris-Berechnungen knapp 5 Prozent mehr Umsatz erzielt als 2016 und damit erstmals die Marke von 30 Mrd Euro überschritten, wie der Verband in einer Pressemeldung anlässlich der MEDICA-Messe im November 2017 bekannt gab. Die wichtigsten Zielregionen der exportorientierten deutschen Hersteller waren die Europäische Union, Nordamerika und Asien, hier insbesondere China. Die starke Nachfrage werde getrieben von der demografischen Entwicklung in reifen Volkswirtschaften, von der Etablierung und Modernisierung der Gesundheitssysteme in vielen Schwellenländern sowie der kontinuierlich steigenden Bedeutung des Gutes Gesundheit.
Für die Halbleiterindustrie war 2017 ein Rekordjahr: Laut dem Verband Semiconductor Industry Association (SIA) erzielte die Branche weltweit mit 412,2 Mrd US-Dollar reichlich ein Fünftel mehr Umsätze als im Vorjahr. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die Integration von Halbleitern auch in Alltags- und Consumer-Produkten sowie durch aufkommende Technologien und Trends wie Künstliche Intelligenz, Virtual Reality und dem Internet der Dinge.
Aufgrund der hohen Nachfrage stiegen auch die Umsätze in der Halbleiterausrüstungsindustrie 2017 auf einen Rekordwert: Weltweit wurden 55,9 Mrd US-Dollar (i.Vj. 41,2 Mrd US-Dollar) erzielt und damit 35,6 Prozent mehr als im Vorjahr, so der Branchenverband Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) nach bislang vorläufigen Berechnungen. Regional betrachtet war Südkorea 2017 erstmals der größte Halbleiterausrüstungsmarkt, gefolgt von Taiwan und China. G13
Dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zufolge konnte die Branche 2017 von der weltweit guten Konjunktur profitieren und insgesamt 8 Prozent mehr Bestellungen verzeichnen. Aus dem Ausland waren es 10 Prozent mehr als im Vorjahr, während das Inlandsgeschäft die Erwartungen verfehlte. Die Produktion habe nach fünf Jahren Stagnation deutlich zugelegt: Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes erreichten die deutschen Maschinenbauer ein Produktionsvolumen von rund 212 Mrd Euro, ein Plus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich nach vorläufigen Schätzungen auf 224 Mrd Euro.
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| 2017 | 2016 | |
|---|---|---|
| Welt | 3,7 | 3,2 |
| USA | 2,3 | 1,5 |
| Euro-Zone | 2,4 | 1,8 |
| Deutschland | 2,5 | 1,9 |
| China | 6,8 | 6,7 |
| Indien | 6,7 | 7,1 |
| Schwellenländer | 4,7 | 4,4 |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2017

Quelle: Semiconductor Equipment and Materials International (semi)
Auch die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie meldete ein erfolgreiches Jahr: Laut dem Branchenverein VDW verzeichneten die deutschen Hersteller 2017 insgesamt 8 Prozent mehr Aufträge als im Vorjahr; insbesondere im Inland wurde in der zweiten Jahreshälfte massiv in Werkzeugmaschinen investiert. Mit 15,7 Mrd Euro wurde ein neuer Rekord im Produktionsvolumen erzielt.
Alle großen Märkte der Automobilindustrie entwickelten sich laut dem deutschen Branchenverband VDA 2017 positiv. Einzig die USA verzeichneten einen geringen Rückgang bei Pkw und Kleintransportern von knapp 2 Prozent; das Volumen an Neuzulassungen lag aber immer noch auf hohem Niveau. In Deutschland stieg die Zahl der Neuzulassungen 2017 auf das höchste Marktvolumen in diesem Jahrzehnt. Mit Blick auf den US-Markt berichtete der VDA, dass die deutschen Autohersteller und -zulieferer die Zahl der US-Standorte seit Ende der 1990er Jahre verdreifacht haben.
Für den Bereich der Verkehrssicherheit geht das Statistische Bundesamt in seiner vorläufigen Unfallstatistik davon aus, dass die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig gesunken ist. Insgesamt starben in Deutschland im gesamten Jahr 3.177 Menschen im Straßenverkehr und damit 0,9 Prozent weniger als im Vorjahr. In den USA starben 2017 zum zweiten Mal in Folge über 40.000 Menschen im Straßenverkehr. Das ergaben vorläufige Berechnungen des US-amerikanischen National Safety Council. Der geringe Rückgang um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr deute aber noch nicht auf eine Trendwende.
Im Bereich der Luftfahrt hat der Flugzeugbauer Airbus 2017 den Auftragseingang um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahr gesteigert: Mit 1.109 Bestellungen lag Airbus vor dem US-amerikanischen Konkurrenten Boeing (912 Bestellungen). Bei den Auslieferungen gelang Airbus mit 718 Maschinen ein neuer eigener Rekord, der Konzern blieb aber dennoch hinter Boeing zurück (763 Auslieferungen). Airbus erhielt zudem einen neuen Großauftrag für das weltweit größte Passagierflugzeug A380, der die Produktion auf Jahre sichert.
Für die deutsche Sicherheits- und Wehrtechnikbranche gab das Bundeswirtschaftsministerium die Rüstungsexporte für 2017 im Bundestag bekannt. So lag 2017 die Gesamtsumme aller Einzelgenehmigungen bei 6,24 Mrd Euro, ein leichter Rückgang gegenüber beiden Vorjahren, aber historisch der dritthöchste Wert. Ein Großteil davon entfiel auf einen Einzelauftrag aus Algerien. Im Bereich der Raketenabwehr verkündeten die USA im Sommer 2017, das Patriot-System nach Polen und Rumänien zu verkaufen. Auch Schweden meldete im November den geplanten Kauf des Mittelstreckenraketenabwehrsystems an.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit blieben 2017 im Wesentlichen konstant und hatten daher auch keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Jenoptik-Konzerns.
Mit der Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse im Januar 2017 prognostizierte das Jenoptik-Management in einem ersten Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum. Im März wurde die Prognose beim Umsatz auf eine Spanne zwischen 720 und 740 Mio Euro konkretisiert.
Alle drei Segmente sollten zum Umsatzanstieg beitragen. Das EBIT sollte ebenfalls steigen und die EBIT-Marge je nach Umsatzentwicklung zwischen 9,5 und 10,0 Prozent liegen.
Auf Basis der positiven Geschäftsentwicklung präzisierte der Vorstand Mitte November mit dem Neun-Monats-Bericht seine Prognose. Der Umsatz sowie die EBIT-Marge sollten dann am oberen Ende der bisherigen Spanne von 720 bis 740 Mio Euro bzw. 9,5 bis 10,0 Prozent liegen, der Umsatz inklusive der getätigten Akquisitionen sogar leicht darüber.
Im Berichtsjahr erzielte der Jenoptik-Konzern mit 747,9 Mio Euro einen Umsatz, der inklusive der Akquisitionen die prognostizierte Größenordnung erreichte.
Die EBIT-Marge stieg auf 10,4 Prozent und lag damit über dem im November angekündigten Wert. Die Profitabilität konnte damit im Vergleich zum Vorjahr (i.Vj. 9,7 Prozent) deutlich verbessert werden.
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| Zielgröße | Stand Jahresende 2016 | Prognose 2017 | Stand Jahresende 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 684,8 | Januar: | Weiteres Wachstum | ||
| März: | Zwischen 720 und 740 Mio Euro | ||||
| November: | Am oberen Ende der bisher veröffentlichten Spanne, inklusive der Akquisitionen sogar leicht darüber | 747,9 | 9,2 | ||
| Optics & Life Science | 221,5 | März: | Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich | 259,4 | 17,1 |
| Mobility | 247,7 | März: | Wachstum im oberen einstelligen Prozentbereich | 270,1 | 9,0 |
| Defense & Civil Systems | 218,3 | März: | Leichtes Wachstum | 219,3 | 0,5 |
| EBITDA1) | 94,7 | März: | Anstieg etwas geringer als EBIT | 106,7 | 12,8 |
| EBIT / EBIT-Marge1) | 66,2 | Januar: | Weiteres Wachstum | ||
| März: | Anstieg, EBIT-Marge zwischen 9,5 und 10,0 Prozent | ||||
| November: | Am oberen Ende der bisher prognostizierten Spanne | 77,8 | 17,6 | ||
| Optics & Life Science | 33,4 | März: | Mindestens stabil (2016 operativer Einmalertrag enthalten) | ||
| August: | Stärkerer Anstieg als ursprünglich geplant | 50,5 | 51,1 | ||
| Mobility | 24,4 | März: | Anstieg stärker als Umsatz | ||
| August: | Deutlich unter den Erwartungen | 18,5 | - 24,2 | ||
| Defense & Civil Systems | 19,1 | März: | Stabil | 19,2 | 0,3 |
| Auftragseingang | 733,8 | März: | Leichter Anstieg | 802,9 | 9,4 |
| Free Cashflow | 80,4 | März: | Deutlich unter Wert von 2016 | 72,2 | - 10,1 |
| Investitionen2) | 27,5 | März: | 35 bis 40 Mio Euro | 37,9 | 38,1 |
1) ohne aufgegebenen Geschäftsbereich
2) ohne Finanzanlageinvestition
Die Entwicklung von Umsatz und EBIT der Segmente ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. T19
Beim EBITDA wurde ebenfalls eine Steigerung erzielt, die wie prognostiziert unter dem Anstieg des EBIT lag.
Mit einem Plus von 9,4 Prozent legte der Auftragseingang etwas stärker als erwartet zu.
Besser als im Frühjahr 2017 vorhergesehen entwickelte sich auch der Free Cashflow, der jedoch mit 72,2 Mio Euro zum Jahresende 2017 jedoch wie geplant unter dem Wert des Vorjahres blieb.
Investitionen waren in einer Höhe von 35 bis 40 Mio Euro prognostiziert worden und lagen mit 37,9 Mio Euro in dieser Spanne.
In den Tabellen des Lageberichts, die wichtige Kennzahlen nach Segmenten aufgliedern, sind in der Position "Sonstige" das Corporate Center, das Shared Service Center, die Immobilien sowie die Konsolidierungseffekte enthalten.
Im Geschäftsjahr 2017 erzielte der Jenoptik-Konzern mit einem Umsatz von 747,9 Mio Euro (i.Vj. 684,8 Mio Euro) eine neue Bestmarke und wuchs damit um 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das umsatzstärkste Quartal sowohl des abgelaufenen Geschäftsjahres als auch der Vorjahre war mit 221,1 Mio Euro das 4. Quartal 2017 (i.Vj. 192,2 Mio Euro). Alle Segmente verzeichneten 2017 ein Umsatzplus. Getragen wurde die insgesamt sehr gute Geschäftsentwicklung von einer hohen Nachfrage aus der Halbleiterausrüstungsindustrie sowie dem Markt für Verkehrssicherheit. T20
Regional betrachtet kamen die Wachstumsimpulse vor allem aus Amerika und dem asiatisch-pazifischen Raum, aber auch aus Europa (ohne Deutschland). In Amerika stieg der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 28,5 Prozent. Ursachen hierfür sind unter anderem eine höhere Nachfrage nach optischen Systemen, Laserbearbeitungsanlagen für die Automobilindustrie und Produkten des Segmentes Defense & Civil Systems. Der Umsatz im Raum Asien / Pazifik legte um 11,1 Prozent auf 111,3 Mio Euro zu (i.Vj. 100,2 Mio Euro), im Wesentlichen infolge der erhöhten Nachfrage nach Verkehrssicherheitsprodukten in Australien und nach optische Systemen. Der Umsatzanteil beider Wachstumsregionen Amerika und Asien / Pazifik betrug zusammen 38,1 Prozent des Konzernumsatzes (i.Vj. 34,4 Prozent). Im Raum Mittlerer Osten / Afrika stiegen die Umsätze mit 28,1 Mio Euro über Vorjahresniveau (i.Vj. 25,1 Mio Euro). Mit 525,3 Mio Euro erzielte Jenoptik im abgelaufenen Geschäftsjahr 70,2 Prozent des Umsatzes im Ausland (i.Vj. 458,3 Mio Euro bzw. 66,9 Prozent). Umsatzstärkste Zielregion außerhalb Deutschlands blieb Europa mit einem Anteil am Konzernumsatz von 28,4 Prozent, gefolgt von Amerika mit 23,2 Prozent. T21
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 747,9 | 684,8 | 9,2 |
| Optics & Life Science | 259,4 | 221,5 | 17,1 |
| Mobility | 270,1 | 247,7 | 9,0 |
| Defense & Civil Systems | 219,3 | 218,3 | 0,5 |
| Sonstige | - 0,8 | - 2,7 | 69,3 |
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| 2017 | 2016 | |||
|---|---|---|---|---|
| Konzern | 747,9 | 100,0 % | 684,8 | 100,0 % |
| Deutschland | 222,6 | 29,8 % | 226,5 | 33,1 % |
| Europa | 212,3 | 28,4 % | 197,8 | 28,9 % |
| Amerika | 173,6 | 23,2 % | 135,2 | 19,7 % |
| Asien / Pazifik | 111,3 | 14,9 % | 100,2 | 14,6 % |
| Mittlerer Osten /Afrika | 28,1 | 3,8 % | 25,1 | 3,7 % |
Auch 2017 erzielte Jenoptik mit 30,4 Prozent den größten Umsatzanteil im Zielmarkt Automotive und Maschinenbau. Der Umsatzanteil im Bereich Sicherheits- und Wehrtechnik ging leicht auf 20,8 Prozent (i.Vj. 21,4 Prozent) zurück. Zugelegt haben aufgrund des Branchenbooms die Umsätze mit der Halbleiterausrüstungsindustrie, während das Geschäft im Markt für Medizintechnik sowie Luftfahrt & Verkehr auf Vorjahresniveau stabil blieb. 2017 entfielen auf die Top-3-Kunden 18,3 Prozent des Konzernumsatzes (i.Vj. 16,3 Prozent). T22
Die Umsatzkosten stiegen um 8,3 Prozent auf 484,0 Mio Euro und damit leicht unterproportional zum Umsatz (i.Vj. 446,9 Mio Euro), insbesondere aufgrund der positiven Entwicklung im Segment Optics & Life Science. In den Umsatzkosten enthalten sind Aufwendungen aus Entwicklungen im direkten Kundenauftrag in Höhe von insgesamt 22,2 Mio Euro (i.Vj. 15,0 Mio Euro), denen entsprechende Umsatzerlöse gegenüberstanden. T23
Das Bruttoergebnis vom Umsatz erhöhte sich demzufolge auf 263,9 Mio Euro (i.Vj. 237,9 Mio Euro). Die Bruttomarge stieg auf 35,3 Prozent (i.Vj. 34,7 Prozent), bedingt durch Volumen- und Produktmix-Effekte. G14
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| 2017 | 2016 | |||
|---|---|---|---|---|
| Konzern | 747,9 | 100,0 % | 684,8 | 100,0 % |
| Automotive und Maschinenbau | 227,0 | 30,4 % | 213,3 | 31,1 % |
| Sicherheits- und Wehrtechnik | 155,8 | 20,8 % | 146,3 | 21,4 % |
| Luftfahrt und Verkehr | 153,0 | 20,5 % | 142,3 | 20,8 % |
| Halbleiterausrüstungsindustrie | 127,8 | 17,1 % | 91,8 | 13,4 % |
| Medizintechnik | 43,4 | 5,8 % | 42,1 | 6,1 % |
| Sonstige | 41,0 | 5,5 % | 49,1 | 7,2 % |
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzkosten | 484,0 | 446,9 | 8,3 |
| F + E-Kosten | 43,1 | 42,3 | 1,8 |
| Vertriebskosten | 80,3 | 73,6 | 9,1 |
| Verwaltungskosten | 55,8 | 57,6 | - 3,1 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 15,7 | 23,4 | - 32,6 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 22,6 | 21,5 | 4,8 |

Eine wesentliche Bedeutung für die künftige Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns haben die Forschungs- und Entwicklungskosten (F + E-Kosten). Diese erhöhten sich leicht auf 43,1 Mio Euro (i.Vj. 42,3 Mio Euro). Der Anteil der F + E-Kosten am Umsatz lag mit 5,8 Prozent leicht unter dem Vorjahr (i.Vj. 6,2 Prozent).
Der Jenoptik-Konzern verfolgte auch im Geschäftsjahr 2017 konsequent seine Internationalisierungsstrategie. Im Zuge des Ausbaus der weltweiten Aktivitäten stiegen die Vertriebskosten 2017 um 9,1 Prozent auf 80,3 Mio Euro, unter anderem aufgrund des Aufbaus einer zentralen Serviceorganisation (Services und After Sales) im Bereich Automotive. Die Vertriebskostenquote lag mit 10,7 Prozent auf Vorjahresniveau (i.Vj. 10,7 Prozent).
Die allgemeinen Verwaltungskosten beliefen sich auf 55,8 Mio Euro (i.Vj. 57,6 Mio Euro). Die Kosten konnten unter anderem durch aktives Kostenmanagement reduziert werden. Zudem war das Vorjahr geprägt von Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Vorstandswechsel sowie einer gestiegenen Bewertung aktienbasierter Vergütungen (LTI) für Vorstand und Teile des Top-Managements, die sich 2017 deutlich reduzierten. Die Verwaltungskostenquote lag mit 7,5 Prozent demzufolge unter dem Vorjahreswert von 8,4 Prozent.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken auf 15,7 Mio Euro (i.Vj. 23,4 Mio Euro). Der hohe Vorjahreswert war vor allem auf überdurchschnittlich hohe Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen und den Verkauf einer Beteiligung zurückzuführen. 2017 beinhalteten die sonstigen betrieblichen Erträge insbesondere positive Währungseffekte und Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 22,6 Mio Euro leicht über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 21,5 Mio Euro). Sie enthielten unter anderem Währungsverluste, Wertberichtigungen auf Forderungen sowie Kosten im Zusammenhang mit Akquisitionen.
Jenoptik erreichte im Geschäftsjahr 2017 auch beim operativen Ergebnis einen neuen Rekordwert der letzten Jahre. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg überproportional zum Umsatz um 17,6 Prozent auf insgesamt 77,8 Mio Euro. Hinzu kommt ein Ertrag in Höhe von 0,2 Mio Euro, der im Zusammenhang mit der Veräußerung eines früheren Geschäftsbereiches steht (i.Vj. 2,3 Mio Euro) und als EBIT aus aufgegebenem Geschäftsbereich ausgewiesen wird. In Summe verbesserte sich die EBIT-Marge entsprechend auf 10,4 Prozent (i.Vj. 10,0 Prozent bzw. 9,7 Prozent ohne Ertrag aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich) und lag damit über dem für 2017 avisierten Zielkorridor. Wesentlich dazu beigetragen hat der deutliche Ergebnisanstieg im Segment Optics & Life Science. T24
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) inklusive Wertminderungen und Wertaufholungen stieg ebenfalls überproportional zum Umsatz um 10,3 Prozent auf in Summe 106,9 Mio Euro (i.Vj. 96,9 Mio Euro). Das EBITDA der fortgeführten Geschäftsbereiche belief sich 2017 auf 106,7 Mio Euro (i.Vj. 94,7 Mio Euro). T25
Aufgrund der Ergebnissteigerung verbesserte sich zum 31. Dezember 2017 auch der ROCE (Return on Capital Employed) der fortgeführten Geschäftsbereiche auf 18,2 Prozent (i.Vj. 15,6 Prozent). Jenoptik berichtet diese Kennzahl inklusive Geschäfts- oder Firmenwerte und vor Steuern. Die Berechnung des ROCE ist im Glossar auf Seite 204 erläutert und in der folgenden Tabelle dargestellt. Das durchschnittlich gebundene Kapital errechnet sich als Durchschnitt der Monatsendwerte im Betrachtungszeitraum. T26
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Optics & Life Science | 50,5 | 33,4 | 51,1 |
| Mobility | 18,5 | 24,4 | - 24,2 |
| Defense & Civil Systems | 19,2 | 19,1 | 0,3 |
| Sonstige | - 10,3 | - 10,8 | 3,8 |
| EBIT fortgeführte Geschäftsbereiche | 77,8 | 66,2 | 17,6 |
| EBIT aufgegebener Geschäftsbereich | 0,2 | 2,3 | - 91,2 |
| EBIT | 78,0 | 68,5 | 14,0 |
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Optics & Life Science | 58,7 | 41,7 | 40,7 |
| Mobility | 27,9 | 32,3 | - 13,7 |
| Defense & Civil Systems | 23,8 | 23,8 | 0,4 |
| Sonstige | - 3,7 | - 3,1 | - 17,6 |
| EBITDA fortgeführte Geschäftsbereiche | 106,7 | 94,7 | 12,8 |
| EBITDA aufgegebener Geschäftsbereich | 0,2 | 2,3 | - 91,2 |
| EBITDA | 106,9 | 96,9 | 10,3 |
Das Finanzergebnis, welches im Vorjahr auch durch Erträge aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich geprägt war, verbesserte sich signifikant auf insgesamt 2,0 Mio Euro (i.Vj. minus 3,7 Mio Euro, minus 5,2 Mio Euro ohne aufgegebenen Geschäftsbereich). Es war im Wesentlichen von einem deutlich positiven Beteiligungsergebnis infolge eines Gewinns aus dem Abgang einer ausländischen Minderheitsbeteiligung sowie weiterer Finanzanlagen in Höhe von 6,3 Mio Euro geprägt. Negative Währungseffekte von insgesamt minus 1,0 Mio Euro (i.Vj. minus 0,4 Mio Euro) wirkten entgegengesetzt. Die Zinserträge stiegen im Vergleich zum Vorjahr auf 0,7 Mio Euro (i.Vj. 0,4 Mio Euro). Die Zinsaufwendungen reduzierten sich leicht auf 4,4 Mio Euro (i.Vj. 4,9 Mio Euro) infolge der Ablösung von Verbindlichkeiten. Darüber hinaus wurde das Finanzergebnis im Geschäftsjahr durch die Fair-Value-Bewertung der bestehenden Put-Optionen im Zusammenhang mit dem Erwerb der noch ausstehenden Anteile an der Vysionics-Gruppe in Höhe von 0,3 Mio Euro positiv beeinflusst (i.Vj. minus 0,6 Mio Euro).
Der starke Anstieg des EBIT sowie das verbesserte Finanzergebnis spiegelten sich auch im Ergebnis vor Steuern wider, das mit insgesamt 80,1 Mio Euro um 23,7 Prozent über dem Vorjahreswert lag (i.Vj. 64,7 Mio Euro). Das Ergebnis vor Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche betrug 79,9 Mio Euro (i.Vj. 61,0 Mio Euro)
Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag stiegen auf 14,3 Mio Euro (i.Vj. 9,1 Mio Euro). Davon wurden 8,0 Mio Euro (i.Vj. 5,0 Mio Euro) im Inland und 6,4 Mio Euro (i.Vj. 4,2 Mio Euro) im Ausland erhoben. Der Anstieg ist insbesondere auf das erhöhte Einkommen im Berichtszeitraum zurückzuführen. Im Inland wirkte der Verlustvortrag der JENOPTIK AG steuermindernd.
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| 2017 | 2016 | |
|---|---|---|
| Langfristig unverzinsliches Vermögen | 284,0 | 277,6 |
| Kurzfristig unverzinsliches Vermögen | 316,0 | 301,2 |
| Unverzinsliches Fremdkapital | -171,4 | -152,3 |
| Durchschnittlich gebundenes Kapital | 428,6 | 426,5 |
| EBIT | 77,8 | 66,2 |
| ROCE (in Prozent) | 18,2 | 15,6 |
Die liquiditätswirksame Steuerquote des Jenoptik-Konzerns, das Verhältnis zwischen den laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und dem Ergebnis vor Steuern, blieb mit 17,9 Prozent (i.Vj. 14,1 Prozent) auf einem für deutsche Unternehmen immer noch vergleichsweise niedrigen Niveau.
Der nicht zahlungswirksame latente Steuerertrag betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 6,9 Mio Euro (i.Vj. 1,8 Mio Euro). Die Veränderung resultierte insbesondere aus dem Ansatz von zusätzlichen aktiven latenten Steuern auf inländische Verlustvorträge der JENOPTIK AG.
Jenoptik erwirtschaftete 2017 ein um 26,5 Prozent deutlich verbessertes Ergebnis nach Steuern von 72,7 Mio Euro (i.Vj. 57,5 Mio Euro). Das Ergebnis der Aktionäre lag mit 72,5 Mio Euro ebenfalls signifikant über dem Vorjahreswert von 57,4 Mio Euro. Das Ergebnis je Aktie (EPS) betrug damit 1,27 Euro (i.Vj. 1,00 Euro). Das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche lag bei 72,5 Mio Euro (i.Vj. 53,9 Mio Euro), das Ergebnis je Aktie somit bei 1,27 Euro (i.Vj. 0,94 Euro).
Im Geschäftsjahr 2017 stieg der Auftragseingang um insgesamt 69,1 Mio Euro und erreichte mit 802,9 Mio Euro einen neuen Spitzenwert (i.Vj. 733,8 Mio Euro). Die Großaufträge zur Lieferung von 3D-Laseranlagen an die deutsche Automobilindustrie sowie zur Ausrüstung des Patriot-Raketenabwehrsystems und zur Modernisierung der Leopard-2-Panzer sind teilweise darin enthalten. Damit lag der Auftragseingang 2017 sowohl über dem Vorjahreswert als auch über dem Umsatzniveau. Der Anstieg im Auftragseingang ist im Wesentlichen auf eine stärkere Nachfrage aus dem Segment Optics & Life Science sowie aus Übergängen aus den Kontrakten, insbesondere im Segment Mobility, zurückzuführen. Die Book-to-Bill-Rate blieb vor diesem Hintergrund stabil bei 1,07 (i.Vj. 1,07). T27 T30 G15
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 802,9 | 733,8 | 9,4 |
| Optics & Life Science | 295,5 | 236,6 | 24,9 |
| Mobility | 303,7 | 267,4 | 13,6 |
| Defense & Civil Systems | 206,2 | 231,6 | -11,0 |
| Sonstige | - 2,4 | - 1,8 | -33,2 |
Der Auftragsbestand zum Jahresende 2017 erhöhte sich auf 453,5 Mio Euro (31.12.2016: 405,2 Mio Euro). Von diesem Auftragsbestand werden 79 Prozent noch im laufenden Jahr zu Umsatz führen und sind in Verbindung mit der gut gefüllten Projekt-Pipeline eine solide Basis für das prognostizierte Wachstum im Geschäftsjahr 2018. T28
Darüber hinaus bestanden Kontrakte in Höhe von 87,6 Mio Euro (31.12.2016 160,9 Mio Euro). Bei Kontrakten handelt es sich um Verträge bzw. Rahmenvereinbarungen mit Kunden, deren genaue Höhe und Eintrittszeitpunkt noch nicht exakt angegeben werden können. Der Rückgang in den Kontrakten ist durch Umbuchung in den Auftragseingang begründet. T29
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 453,5 | 405,2 | 11,9 |
| Optics & Life Science | 109,1 | 80,7 | 35,2 |
| Mobility | 144,7 | 108,3 | 33,7 |
| Defense & Civil Systems | 202,6 | 217,8 | - 7,0 |
| Sonstige | - 2,9 | - 1,6 | - 84,1 |
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 87,6 | 160,9 | - 45,6 |
| Optics & Life Science | 11,1 | 14,5 | - 23,1 |
| Mobility | 30,1 | 79,1 | - 61,9 |
| Defense & Civil Systems | 46,3 | 67,4 | - 31,3 |
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| 2017 | 2016 | |
|---|---|---|
| Konzern | 1,07 | 1,07 |
| Optics & Life Science | 1,14 | 1,07 |
| Mobility | 1,12 | 1,08 |
| Defense & Civil Systems | 0,94 | 1,06 |

Der Zentralbereich Treasury der JENOPTIK AG plant und steuert den Bedarf und die Bereitstellung liquider Mittel innerhalb des Konzerns. Auf Basis einer mehrjährigen Finanzplanung und einer monatlich rollierenden Liquiditätsplanung werden die finanzielle Flexibilität und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns zu jeder Zeit gewährleistet.
Ein Cashpooling-System stellt zudem die Liquiditätsversorgung aller wesentlichen Gesellschaften in der Euro-Zone sicher und begrenzt deren Liquiditätsrisiko. Im Geschäftsjahr 2017 wurde die JENOPTIK Traffic Solutions UK Ltd. in das Cashpooling-System integriert. Für die Gesellschaften in Nordamerika verwaltet die JENOPTIK North America, Inc. den Cashpool, der die Liquidität aller wesentlichen amerikanischen Jenoptik-Gesellschaften bündelt.
Aufgrund der genannten Maßnahmen, des bestehenden Konsortialkredits, der ausgereichten Schuldscheindarlehen sowie des sukzessive gestiegenen Zahlungsmittelbestands war im abgelaufenen Geschäftsjahr die Liquiditätsversorgung des Konzerns zu jedem Zeitpunkt ausreichend sichergestellt.
Vor allem mit Devisentermingeschäften sichert Jenoptik Aufträge in Fremdwährung ab und reduziert so die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf Ergebnis und Cashflow. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Sicherung des operativen Geschäfts sowie betriebsnotwendiger Finanztransaktionen eingesetzt.
Mit einer sehr guten Eigenkapitalquote von 59,6 Prozent zum 31. Dezember 2017, den Schuldscheindarlehen sowie dem Konsortialkredit verfügt der Konzern über eine tragfähige Finanzierungsstruktur. Dies gibt dem Unternehmen den finanziellen Spielraum sowie die Flexibilität zur Umsetzung der mittel- bis langfristig ausgelegten internationalen Wachstumsstrategie, das heißt für die Finanzierung des künftigen organischen Wachstums und von Akquisitionen.
Die 2015 neu begebenen oder umgetauschten Schuldscheindarlehen mit einer Laufzeit von ursprünglich fünf bzw. sieben Jahren und einem Gesamtvolumen von 125,0 Mio Euro werden variabel bzw. fix verzinst. Damit sichert sich Jenoptik auch weiterhin eine Finanzierungsstruktur im mittel- bis langfristigen Bereich. Zudem kann das Unternehmen mit dem 2015 abgeschlossenen und nach der Ausübung von Verlängerungsoptionen bis 2022 gültigen Konsortialkreditvertrag über 230,0 Mio Euro eine Kreditlinie zu attraktiven Konditionen nutzen. Für die Schuldscheindarlehen und den Konsortialkredit wurden Financial Covenants vereinbart, die Jenoptik einhält.
Neben den Zahlungsmitteln von 132,3 Mio Euro und kurzfristigen Finanzanlagen von 64,6 Mio Euro kann der Konzern daher auf ein ungenutztes Volumen aus Rahmenkreditverträgen in Höhe von insgesamt 232,2 Mio Euro zurückgreifen. Somit stehen dem Unternehmen mehr als 400 Mio Euro für Maßnahmen zur Unternehmensentwicklung zur Verfügung.
2017 reduzierten sich die langfristigen Finanzverbindlichkeiten des Konzerns auf 108,6 Mio Euro (31.12.2016: 120,5 Mio Euro).

Der Bilanzposten enthielt fast ausschließlich Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 107,9 Mio Euro (31.12.2016: 120,4 Mio Euro). Der Rückgang war im Wesentlichen auf die Umgliederung einer Tranche der Schuldscheindarlehen in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen. Ende 2017 betrug der Anteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten an den Finanzverbindlichkeiten von Jenoptik rund 85 Prozent (31.12.2016: 97 Prozent).
Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen auf 19,3 Mio Euro (31.12.2016: 4,1 Mio Euro), unter anderem aufgrund der Aufnahme von Krediten für die Finanzierung des neuen Technologie-Campus in Rochester Hills, Michigan, sowie der Umgliederung einer Tranche der Schuldscheindarlehen.
Da sich das zum Jahresende 2017 ausgewiesene Eigenkapital im Vergleich zum Vorjahr um 53,6 Mio Euro erhöhte, das Fremdkapital aber nur um 22,5 Mio Euro stieg, verbesserte sich der Verschuldungsgrad erneut auf nunmehr 0,68 (31.12.2016: 0,71). Der Verschuldungsgrad wird als Verhältnis von Fremdkapital (359,2 Mio Euro) zu Eigenkapital (529,9 Mio Euro) definiert. G16
Die Net-Cash-Position betrug zum Jahresende 177,5 Mio Euro (31.12.2016: 138,4 Mio Euro). Sie wird definiert als die Summe aus Zahlungsmitteln und kurzfristigen Finanzanlagen in Höhe von 196,9 Mio Euro (31.12.2016: 142,5 Mio Euro) abzüglich der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 19,3 Mio Euro.
Im gesamten Geschäftsjahr 2017 blieb der Jenoptik-Konzern nettoschuldenfrei. Dank eines starken Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit vor allem im 4. Quartal betrug die Nettoverschuldung zum 31. Dezember 2017 minus 69,0 Mio Euro (31.12.2016: minus 17,9 Mio Euro). Diese positive Entwicklung gelang trotz der Ausschüttung einer höheren Dividende von 14,3 Mio Euro (i.Vj. 12,6 Mio Euro), gestiegener Investitionen und der Auszahlungen für den Erwerb des US-amerikanischen Unternehmens Five Lakes Automation sowie des britischen Verkehrssicherheitsspezialisten ESSA Technology. T31
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| 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 108,6 | 120,5 | 113,2 | 156,8 | 115,2 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 19,3 | 4,1 | 14,9 | 5,1 | 1,2 |
| Bruttoverschuldung | 127,9 | 124,6 | 128,1 | 161,9 | 116,4 |
| abzüglich Wertpapiere | 64,6 | 50,5 | 0,4 | 0,3 | 0,7 |
| abzüglich Zahlungsmittel | 132,3 | 92,0 | 83,8 | 69,5 | 71,6 |
| Nettoverschuldung | - 69,0 | - 17,9 | 43,9 | 92,1 | 44,1 |
Die Investitionsschwerpunkte werden aus der Konzernstrategie abgeleitet und stehen im Einklang mit den geplanten Wachstumszielen und der Vermögensstruktur des Konzerns. Um dies sicherzustellen, werden die Einzelinvestitionen systematisch anhand von erfolgs- und finanzwirtschaftlichen Kennzahlen auf ihre Zukunftsfähigkeit beziehungsweise ihren Wertbeitrag geprüft und eine dezidierte Chancen- sowie Risiko-Betrachtung vorgenommen.
Im Geschäftsjahr 2017 erfolgten Investitionen zur Unterstützung des weiteren Wachstums, unter anderem für den Neubau des Technologie-Campus am US-Standort Rochester Hills, Michigan, für neue Kundenaufträge im Bereich der Verkehrsüberwachung sowie im Fertigungsbereich für die technische Neuausstattung bzw. Kapazitätserweiterung der Fertigungsinfrastruktur an verschiedenen Standorten im In- und Ausland, vor allem im Segment Optics & Life Science. Investitionen wurden beispielsweise für optische und mikrooptische Präzisionskomponenten, in den Bereichen Healthcare und Messtechnik sowie bei Automatisierungslösungen für Lasersysteme vorgenommen. Insgesamt wandte der Konzern 37,9 Mio Euro (i.Vj. 27,5 Mio Euro) für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen auf. T32
Mit 33,8 Mio Euro floss erneut der größte Teil der Investitionen in die Sachanlagen (i.Vj. 24,5 Mio Euro).
Mit 4,2 Mio Euro überstiegen die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte das Niveau des Vorjahres (i.Vj. 3,0 Mio Euro). Sie erfolgten in die IT-Landschaft sowie weitere Konzernprojekte. Entwicklungsleistungen aus internen Projekten wurden im Berichtszeitraum in Höhe von 0,5 Mio Euro aktiviert (i.Vj. 0 Mio Euro). T33
Die planmäßigen Abschreibungen betrugen 28,7 Mio Euro (i.Vj. 27,6 Mio Euro). Wertminderungen und Wertaufholungen betrugen insgesamt minus 0,2 Mio Euro (i.Vj. minus 0,9 Mio Euro).
Die Abschreibungen auf Sachanlagen lagen nahezu unverändert bei 21,2 Mio Euro (i.Vj. 21,0 Mio Euro) und waren damit deutlich geringer als die Sachanlageinvestitionen.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte beliefen sich auf 7,4 Mio Euro (i.Vj. 6,5 Mio Euro) und beinhalteten wie im Vorjahr in erster Linie Abschreibungen von Patenten, Warenzeichen und Software sowie im Rahmen von Unternehmenserwerben identifizierten immateriellen Vermögenswerten.
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Investitionen | 37,9 | 27,5 | 38,1 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 4,2 | 3,0 | 39,2 |
| Sachanlagen | 33,8 | 24,5 | 38,0 |
| Abschreibungen/Wertminderungen und -aufholungen | 28,9 | 28,5 | 1,5 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 7,4 | 6,5 | 12,5 |
| Sachanlagen | 21,4 | 21,8 | - 1,8 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 0,1 | 0,1 | 0,0 |
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 37,9 | 27,5 | 38,1 |
| Optics & Life Science | 11,3 | 6,0 | 88,4 |
| Mobility | 17,5 | 13,8 | 26,2 |
| Defense & Civil Systems | 4,5 | 4,1 | 8,7 |
| Sonstige | 4,7 | 3,5 | 34,2 |
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erreichte im Berichtsjahr 96,3 Mio Euro (i.Vj. 100,1 Mio Euro). Ein höheres Ergebnis vor Steuern und die Veränderung der Rückstellungen beeinflussten den Cashflow positiv. Die gestiegenen Auszahlungen für das Working Capital, insbesondere durch die Zunahme der Vorräte und Forderungen, hatten einen negativen Effekt auf den operativen Cashflow. Die Veränderungen der Rückstellungen sind im Anhang unter Punkt "Sonstige Rückstellungen" auf Seite 169 f. dargestellt. T34

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag 2017 bei 42,2 Mio Euro (i.Vj. 71,3 Mio Euro). Den gestiegenen Auszahlungen für Investitionen standen vor allem höhere Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen im Zusammenhang mit dem Abgang der Anteile an einer ausländischen Minderheitsbeteiligung in den USA positiv gegenüber.
Der Free Cashflow ergibt sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen in Höhe von 105,1 Mio Euro (i.Vj. 109,2 Mio Euro) abzüglich der Ausgaben für operative Investitionstätigkeit in Höhe von 32,8 Mio Euro (i.Vj. 28,8 Mio Euro). Im Berichtszeitraum blieb der Free Cashflow mit 72,2 Mio Euro (i.Vj. 80,4 Mio Euro) vor allem aufgrund der höheren Ausgaben für den umsatzbedingten Anstieg des Working Capitals und der gestiegenen Investitionen unter dem Vorjahreswert, aber dennoch auf einem guten Niveau. G17
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2017 minus 12,9 Mio Euro (i.Vj. minus 20,7 Mio Euro) und wurde unter anderem beeinflusst durch die Zahlung einer höheren Dividende von 14,3 Mio Euro (i.Vj. 12,6 Mio Euro) und gesunkene Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und Krediten von minus 3,6 Mio Euro (i.Vj. minus 11,5 Mio Euro).
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| 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 96,3 | 100,1 | 85,1 | 46,3 | 60,6 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | - 42,2 | - 71,3 | - 7,2 | - 37,6 | - 16,4 |
| Cashflow aus laufender Finanzierungstätigkeit | - 12,9 | - 20,7 | - 66,5 | - 13,8 | - 19,1 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | 41,3 | 8,0 | 11,4 | - 5,0 | 25,1 |
| Nicht zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | - 0,9 | 0,1 | 2,9 | 2,9 | 1,1 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds | 40,3 | 8,1 | 14,3 | - 2,1 | 26,2 |
| Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres | 132,3 | 92,0 | 83,8 | 69,5 | 71,6 |
Im Vergleich zum Jahresende 2016 erhöhte sich die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns zum 31. Dezember 2017 auf 889,1 Mio Euro (31.12.2016: 813,1 Mio Euro). Der Anstieg um 76,1 Mio Euro ist hauptsächlich auf die Zunahme der kurzfristigen Finanzanlagen und der Zahlungsmittel auf der Aktivseite sowie auf die Erhöhung der Passivposten wie Eigenkapital, kurzfristige Finanzverbindlichkeiten und kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen. Dagegen war insbesondere bei den Finanzanlagen und den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ein Rückgang zu verzeichnen.
Die langfristigen Vermögenswerte legten insgesamt nur leicht auf 376,2 Mio Euro zu (31.12.2016: 371,9 Mio Euro). Die größte Veränderung war hier bei den Finanzanlagen zu verzeichnen. Diese reduzierten sich infolge des Abgangs der Anteile an einer ausländischen Minderheitsbeteiligung in den USA auf 4,4 Mio Euro (31.12.2016: 19,0 Mio Euro). Dagegen stiegen die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen hauptsächlich bedingt durch Unternehmenszukäufe und höhere Investitionen in Sachanlagen. Infolge der Akquisitionen erhöhte sich auch der Posten Geschäfts- oder Firmenwert auf 101,4 Mio Euro (31.12.2016: 94,3 Mio Euro). Er blieb damit der größte in den immateriellen Vermögenswerten enthaltene Posten. Die Sachanlagen stiegen auf 164,7 Mio Euro (31.12.2016: 157,9 Mio Euro). Insbesondere der Neubau in Rochester Hills, Michigan, trug dazu bei. Aufgrund der Aktivierung weiterer latenter Steuern auf Verlustvorträge stiegen die aktiven latenten Steuern im Berichtsjahr auf 78,9 Mio Euro (i.Vj. 74,2 Mio Euro).
Bei den übrigen Positionen der langfristigen Vermögenwerte gab es nur geringere Veränderungen. T35
Die kurzfristigen Vermögenswerte legten im abgelaufenen Geschäftsjahr um 71,7 Mio Euro auf 512,9 Mio Euro zu (31.12.2016: 441,2 Mio Euro). Im Zuge der geplanten Geschäftsausweitung und um die Lieferfähigkeit zu Beginn des neuen Geschäftsjahres gewährleisten zu können, wurde der Lagerbestand aufgebaut. Die Vorräte stiegen demzufolge am Jahresende auf 168,6 Mio Euro (31.12.2016: 159,3 Mio Euro). Ebenfalls bedingt durch den guten Umsatz zum Jahresende erhöhten sich auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen leicht von 129,8 Mio Euro Ende 2016 auf 136,0 Mio Euro. Der Anstieg der Geldanlagen mit kurzer Laufzeit hatte eine Zunahme der kurzfristigen Finanzanlagen von 50,5 Mio Euro auf 64,6 Mio Euro zur Folge. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente stiegen auf 132,3 Mio Euro (31.12.2016: 92,0 Mio Euro), was vor allem auf den positiven operativen Cashflow und den Zahlungseingang aus dem zuvor genannten Abgang der Anteile an einer ausländischen Minderheitsbeteiligung zurückzuführen ist.
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| Immaterielles Vermögen | 120,9 | 32,1 % | 111,4 | 29,9 % | 8,6 |
| Sachanlagen inklusive als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 169,1 | 44,9 % | 162,3 | 43,6 % | 4,2 |
| Finanzanlagen | 4,4 | 1,2 % | 19,0 | 5,1 % | - 76,8 |
| Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 0,0 % | 1,9 | 0,5 % | - 100,0 |
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 2,3 | 0,6 % | 1,9 | 0,5 % | 20,4 |
| Sonstige langfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte | 0,6 | 0,2 % | 1,1 | 0,3 % | - 47,1 |
| Latente Steuern | 78,9 | 21,0 % | 74,2 | 20,0 % | 6,3 |
| Gesamt | 376,2 | 100,0% | 371,9 | 100,0 % | 1,2 |
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Vorräte | 168,6 | 159,3 | 5,8 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte sowie aus Fertigungsaufträgen | 135,8 | 129,0 | 5,3 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten sowie aus Fertigungsaufträgen | 61,5 | 49,0 | 25,6 |
| Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen | 28,2 | 29,5 | - 4,4 |
| Gesamt | 214,8 | 209,9 | 2,3 |
Infolge des Umsatzwachstums stieg das Working Capital in absoluten Zahlen und betrug Ende Dezember 214,8 Mio Euro (31.12.2016: 209,9 Mio Euro), was vor allem auf den Aufbau der Vorräte und Forderungen zurückzuführen ist. Trotz der absoluten Erhöhung gelang es, die Working-Capital-Quote, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz, infolge eines aktiven Working-Capital-Managements auf 28,7 Prozent weiter zu senken (31.12.2016: 30,7 Prozent). T36
Das Ende Dezember 2017 ausgewiesene Ergebnis nach Steuern, gemindert um die ausgezahlte Dividende, die Effekte aus der erstmaligen Konsolidierung der Jenoptik India, die Währungseinflüsse aus der Umrechnung konsolidierter Abschlüsse sowie die erfolgsneutral erfassten Effekte aus der Bewertung von Cashflow Hedges und der Pensionsverpflichtungen, führten zu einem Anstieg des Eigenkapitals inklusive der nicht beherrschenden Anteile um 53,6 Mio Euro auf 529,9 Mio Euro (31.12.2016: 476,4 Mio Euro). Trotz des Anstiegs der Bilanzsumme verbesserte sich dadurch auch die Eigenkapitalquote, das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme, weiter auf 59,6 Prozent (31.12.2016: 58,6 Prozent). G18

Ende 2017 reduzierten sich die langfristigen Schulden auf 162,1 Mio Euro (31.12.2016: 175,4 Mio Euro). Wesentliche Ursache waren die um 11,9 Mio Euro auf 108,6 Mio Euro gesunkenen langfristigen Finanzverbindlichkeiten, vor allem infolge der Umgliederung einer Tranche der Schuldscheindarlehen in die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten (31.12.2016: 120,5 Mio Euro). Wichtiger Bestandteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind die Schuldscheindarlehen mit einem Gesamtvolumen von 103 Mio Euro. Auch die sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten gingen zurück. Ein wesentlicher Grund dafür waren Umgliederungen in die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten aufgrund der Fälligkeit der Verpflichtungen.
Die kurzfristigen Schulden stiegen auf 197,1 Mio Euro (31.12.2016: 161,3 Mio Euro). Mit Ausnahme der sonstigen kurzfristigen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten zeigten alle Posten einen Anstieg. Unter anderem durch die Auszahlung an einen ehemaligen Vorstand im Zusammenhang mit der Beendigung seines Vertrages sanken diese auf 47,3 Mio Euro (31.12.2016: 53,6 Mio Euro). Zum Jahresende 2017 enthielt der Bilanzposten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 61,7 Mio Euro (31.12.2016: 48,4 Mio Euro) insbesondere aufgrund der umsatzbedingt höheren Verpflichtungen gegenüber Dritten. Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen stiegen auf 51,2 Mio Euro (31.12.2016: 46,2 Mio Euro), unter anderem infolge höherer Personalrückstellungen und Garantieverpflichtungen. T37 T38
Unternehmenskäufe und -verkäufe: Im Januar erwarb der Jenoptik-Konzern alle Anteile am britischen Unternehmen ESSA Technology (Domestic and Commercial Security Limited). Das Unternehmen wurde in das Jenoptik-Segment Mobility integriert.
Im August 2017 übernahm der Jenoptik-Konzern 100 Prozent der Anteile an dem US-amerikanischen Unternehmen Five Lakes Automation LLC, das ebenfalls dem Segment Mobility zugeordnet wurde.
Weitere Informationen zum Erwerb der beiden Unternehmen finden Sie im Segmentbericht auf Seite 101 und im Anhang ab Seite 138 ff.
Weitere Unternehmenskäufe und -verkäufe fanden 2017 nicht statt.
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| bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | 31.12.2016 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2017 | 2016 | 2017 | 2016 | 2017 | 2016 | 2017 | 2016 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 19,2 | 4,1 | 107,9 | 44,8 | 0,0 | 75,6 | 127,0 | 124,5 |
| Verbindlichkeiten aus Finance Lease | 0,2 | 0,0 | 0,7 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,9 | 0,1 |
| Gesamt | 19,3 | 4,1 | 108,6 | 44,9 | 0,0 | 75,6 | 127,9 | 124,6 |
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Kurzfristig | 19,3 | 4,1 | 368,3 |
| Kreditverbindlichkeiten | 19,2 | 4,1 | 368,6 |
| Langfristig | 108,6 | 120,5 | - 9,9 |
| Kreditverbindlichkeiten | 107,9 | 120,4 | - 10,4 |
| Finance-Lease-Verbindlichkeiten | 0,7 | 0,0 | 1.427,7 |
Der Wert der Marke Jenoptik zählt zu den wesentlichen nicht bilanzierten Werten. In dem hochspezialisierten, von einer Vielzahl von kleineren Unternehmen geprägten Photonik-Markt wird Jenoptik als großer Anbieter wahrgenommen. Unsere Markenwahrnehmung soll in den kommenden Jahren vor allem international weiter steigen; wir arbeiten ab 2018 aktiv an der Markenpositionierung, um diese weiter zu schärfen.
Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge. Steuerliche Verlustvorträge resultieren aus Verlusten der Vergangenheit, die bisher nicht mit steuerlichen Gewinnen verrechnet werden konnten. Sie stellen potenzielle Liquiditätsvorteile in der Zukunft dar, da durch deren Verrechnung mit steuerlichen Gewinnen tatsächliche Steuerzahlungen verringert werden können.
Für verbleibende Verlustvorträge werden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 105,0 Mio Euro (i.Vj. 172,7 Mio Euro) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 267,9 Mio Euro (i.Vj. 330,9 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern bilanziert, da diese voraussichtlich nicht in einem festgelegten Planungshorizont verbraucht werden. Gleichermaßen wurden für abzugsfähige zeitliche Bilanzunterschiede in Höhe von 6,2 Mio Euro (i.Vj. 9,4 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern angesetzt.
Jenoptik nutzt keine außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente für die Finanz- und Vermögenslage, wie zum Beispiel Forderungsverkäufe oder Asset-Backed-Securities. Bezüglich des operativen Leasings verweisen wir auf den Konzernanhang ab Seite 159.
Informationen zu den Eventualforderungen und -verbindlichkeiten befinden sich im Konzernanhang ab Seite 184.
Klauseln in Verträgen der JENOPTIK AG, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 125,7 Mio Euro (i.Vj. 138,6 Mio Euro). Weitere Angaben dazu sind im Vergütungsbericht ab Seite 45 sowie bei den Übernahmerechtlichen Angaben ab Seite 41 zu finden.
Im Geschäftsjahr 2017 konnte Jenoptik den erfolgreichen Wachstumskurs weiter fortsetzen und bei Umsatz und Ergebnis neue Bestmarken erzielen. Zum Umsatzanstieg trugen alle drei Segmente bei. Getragen wurde diese sehr gute Entwicklung insbesondere von einer hohen Nachfrage aus der Halbleiterausrüstungsindustrie und nach Verkehrssicherheitstechnik sowie regional von einem starken Wachstum in den USA. Dank eines profitableren Umsatzmixes, aber auch eines aktiven Kostenmanagements gelang es uns, das EBIT überdurchschnittlich zu steigern.
Einen guten Anstieg erreichten wir auch beim Auftragseingang und den Auftragsbeständen. Damit haben wir eine solide Grundlage für das weitere profitable Wachstum des Konzerns geschaffen.
Durch eine sehr gute Ertragskraft und damit starke Cashflows waren wir in der Lage, nicht nur unser operatives Geschäft, sondern auch umfangreichere Investitionen sowie Akquisitionen65 im Rahmen des externen Wachstums zu finanzieren. Der Free Cashflow konnte trotz deutlich gestiegener Investitionen und höherer Ausgaben für das Working Capital ein starkes Niveau halten. Während des gesamten Jahres blieb der Konzern nettoschuldenfrei. Die Eigenkapitalquote haben wir erneut gesteigert. Unsere Bilanzsumme sowie weitere Finanz- und Bilanzkennzahlen konnten wir verbessern.
Der Vorstand war mit der Geschäftsentwicklung insgesamt sehr zufrieden.
Das Angebotsspektrum sowie die Wettbewerbspositionen der Segmente werden im Kapitel Geschäftsmodell des Konzerns ab Seite 68 näher erläutert.
Informationen zu den jeweiligen Märkten finden Sie im Branchenbericht ab Seite 83 und zur zukünftigen Entwicklung im Prognosebericht ab Seite 119.
Im Geschäftsjahr 2017 baute der Jenoptik-Konzern im Segment Optics & Life Science seine Position als einer der führenden Anbieter von photonischen Systemlösungen weiter aus. Die Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Marktführern als Entwicklungs- und Produktionspartner konnte intensiviert und weitere Schlüsselkunden gewonnen werden. Das Segment erhöhte zudem die Wertschöpfung im Lithographie-Bereich und verzeichnete erneut wesentliche Fortschritte bei integrierten Lösungen für die Halbleiterfertigung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde beispielsweise das Angebot an hocheffizienten und innovativen mikrooptischen Lösungen insbesondere für die Lasermaterialbearbeitung erfolgreich erweitert. Die Märkte Medizintechnik & Life Science sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) standen ebenfalls im Fokus. Durch eine verbesserte Marktbearbeitung und den Produktionsstart von neuen optischen Produkten wurde die Internationalisierung in den strategisch relevanten Wachstumsregionen Amerika sowie Asien / Pazifik 2017 erfolgreich fortgeführt. T39
Das Segment Optics & Life Science verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen neuen Umsatz- und Ergebnisrekord. Der Umsatz stieg um 17,1 Prozent auf 259,4 Mio Euro (i.Vj. 221,5 Mio Euro). Dabei profitierte das Segment insbesondere von einer anhaltend hohen Nachfrage der Halbleiterausrüstungsindustrie sowie einer deutlich positiven Entwicklung im Bereich Healthcare & Industry. Insgesamt wurden 2017 rund 79 Prozent des Segmentumsatzes im Ausland erzielt (i.Vj. 79 Prozent). Die Region Europa stellte hierbei unverändert den größten Anteil gefolgt von Amerika sowie Asien / Pazifik.
Das Segment erzielte ein EBIT von 50,5 Mio Euro (i.Vj. 33,4 Mio Euro). Das Betriebsergebnis verbesserte sich damit um 51,1 Prozent, vor allem aufgrund der oben genannten Gründe. Die EBIT-Marge stieg signifikant auf 19,5 Prozent (i.Vj. 15,1 Prozent). Auch das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA) legte deutlich um 40,7 Prozent auf 58,7 Mio Euro zu (i.Vj. 41,7 Mio Euro).
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 259,4 | 221,5 | 17,1 |
| EBITDA | 58,7 | 41,7 | 40,7 |
| EBITDA-Marge in % | 22,6 | 18,8 | |
| EBIT | 50,5 | 33,4 | 51,1 |
| EBIT-Marge in % | 19,5 | 15,1 | |
| Investitionen | 11,3 | 6,0 | 88,4 |
| Free Cashflow | 47,5 | 34,6 | 37,3 |
| Auftragseingang | 295,5 | 236,6 | 24,9 |
| Auftragsbestand | 109,1 | 80,7 | 35,2 |
| Kontrakte | 11,1 | 14,5 | - 23,1 |
| Mitarbeiter | 1.149 | 1.123 | 2,3 |
Der Auftragseingang übertraf mit 295,5 Mio Euro das hohe Vorjahresniveau (i.Vj. 236,6 Mio Euro) um 24,9 Prozent und war im abgelaufenen Berichtsjahr insbesondere von einer höheren Nachfrage in den Bereichen Mikrooptik und Healthcare geprägt, eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Geschäftsverlauf. Da der Auftragseingang stärker als der Umsatz stieg, verbesserte sich auch die Book-to-Bill-Rate auf 1,14 (i.Vj. 1,07).
Der Auftragsbestand erhöhte sich zum Jahresende um 28,4 Mio Euro auf 109,1 Mio Euro (31.12.2016: 80,7 Mio Euro) und bildet damit eine gute Basis für das neue Geschäftsjahr. Darüber hinaus verfügte das Segment über zusätzliche Kontrakte in Höhe von 11,1 Mio Euro (31.12.2016: 14,5 Mio Euro).
Mit einem Free Cashflow von 47,5 Mio Euro (vor Zinsen und Ertragsteuern) konnte das Segment trotz höherer Investitionen das gute Vorjahresniveau deutlich übertreffen (i.Vj. 34,6 Mio Euro). Dies war hauptsächlich auf die positive Ergebnisentwicklung zurückzuführen. Das Working Capital des Segmentes lag mit 55,8 Mio Euro trotz Umsatzsteigerung leicht unter dem Vorjahresniveau (i.Vj. 56,6 Mio Euro).
Das Segment Optics & Life Science beschäftigte zum 31. Dezember 2017 insgesamt 1.149 Mitarbeiter und damit 26 Personen mehr als im Vorjahr. Ende 2017 standen 28 Menschen in einem Ausbildungsverhältnis.
Die F + E-Kosten lagen 2017 bei 13,4 Mio Euro (i.Vj. 14,3 Mio Euro). Einschließlich der Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag belief sich die F + E-Leistung des Segmentes auf 21,1 Mio Euro und lag damit annähernd auf Vorjahresniveau (i.Vj. 21,9 Mio Euro). Der Anteil der Gesamtaufwendungen für F + E am Segmentumsatz betrug 8,1 Prozent (i.Vj. 9,9 Prozent).
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte des Segmentes erhöhten sich deutlich auf 11,3 Mio Euro (i.Vj. 6,0 Mio Euro). Ihnen standen Abschreibungen in Höhe von 8,0 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 8,2 Mio Euro). Investitionsschwerpunkte im Geschäftsjahr 2017 betrafen den technologischen Ausbau und die Erweiterung der Fertigungskapazitäten für optische und mikrooptische Präzisionskomponenten an den Standorten Jupiter (Florida, USA), Huntsville (Alabama, USA) sowie Jena. Im Bereich Healthcare & Industry wurde 2017 verstärkt in Entwicklungsprojekte im Bereich Imaging investiert.
Produktion und Organisation. Durch eine 2017 gestartete Qualitätsinitiative mit Fokus auf interne Kunden- und Lieferantenbeziehungen konnte im Bereich Optik die Entwicklungsqualität weiter verbessert werden. Der Aufbau von Supplier-Development-Teams erzielte in der Kooperation mit Lieferanten nachweisbare Erfolge bezüglich Kapazitäts- und Kompetenzaufbau. Durch die Weiterentwicklung der Fertigungskompetenz im Rahmen einer WorkCell-Struktur wurden kundenspezifische Planungsprozesse stärker mit den internen Prozessen verzahnt. Im Ergebnis verkürzten sich Durchlaufzeiten und die Anzahl der Liege- und Wartezeiten wurde weiter verringert. Die erarbeiteten Organisationskonzepte werden 2018 weiter ausgerollt.
Im Bereich Industry wurde die organisatorische und operative Weiterentwicklung gestartet. Die Strukturen im Healthcare-Bereich in den USA wurden ebenfalls neu ausgerichtet und insbesondere die Vertriebsorganisation an die Marktgegebenheiten angepasst. Im Silicon Valley an der Westküste eröffnete Jenoptik ein neues Applikationszentrum, um in räumlicher Nähe unsere Kunden im Bereich Life Science bei der Umsetzung von Innovationszielen zu unterstützen und durch die erweiterte internationale Präsenz das Wachstum in den USA zu beschleunigen.
Asien / Pazifik ist neben Amerika wichtigster Zielmarkt für die Internationalisierung und das weitere Wachstum von Jenoptik. Deshalb hat das Segment in der Region Asien / Pazifik im abgeschlossenen Berichtsjahr unter anderem die Vertriebsinfrastruktur weiter optimiert. Im Fokus der Aktivitäten stand die strategische Entwicklung im Bereich Medizintechnik. Der asiatische Markt für Medizintechnik und Life Science soll im laufenden Jahr weiter analysiert und neue Leitkunden gewonnen werden.
Das Segment Mobility konnte 2017 seine Position als einer der führenden Anbieter von hochpräzisen, automatisierten Messsystemen und Lösungen für die Lasermaterialbearbeitung für die Automobilindustrie weiter stärken. Durch die Akquisition von Five Lakes Automation kann Jenoptik nun nicht nur "Stand-alone"-Laseranlagen, sondern komplette Prozesslösungen aus einer Hand anbieten. Ein wichtiger Schritt hin zu einem integrierten Lösungsanbieter für öffentliche Sicherheit und künftige "Smart Cities" gelang mit der Akquisition des britischen Unternehmens ESSA Technology.
Der Umsatz des Segmentes Mobility legte 2017 um 9,0 Prozent auf 270,1 Mio Euro (i.Vj. 247,7 Mio Euro) zu. Sowohl die Lösungen für die Automobilindustrie als auch Systeme für Verkehrssicherheitstechnik verzeichneten eine höhere Nachfrage. Da der Umsatzbeitrag der beiden Akquisitionen ESSA und Five Lakes Automation zusammen nur im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich lag, wurde der Anstieg im Wesentlichen organisch erzielt. Mit rund 72 Prozent generierte das Segment auch 2017 den Großteil seiner Umsätze im Ausland (i.Vj. rund 74 Prozent). In den USA, im asiatisch-pazifischen Raum und in Deutschland legten die Erlöse zu. T40
Das Segment-EBIT lag mit 18,5 Mio Euro unter dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 24,4 Mio Euro), vor allem aufgrund einmaliger Effekte für ein Projekt im Bereich der Verkehrssicherheit und der PPA-Effekte aus den beiden genannten Unternehmenskäufen von in Summe rund 9,4 Mio Euro. Die EBIT-Marge fiel daher mit 6,9 Prozent deutlich schwächer aus als im Vorjahr (i.Vj. 9,9 Prozent). Das EBITDA verringerte sich um 13,7 Prozent auf 27,9 Mio Euro (i.Vj. 32,3 Mio Euro).
Der Auftragseingang des Segmentes stieg 2017 um 13,6 Prozent auf 303,7 Mio Euro (i.Vj. 267,4 Mio Euro). Der Zuwachs wurde im Bereich Traffic Solutions erzielt; hier wurden aufgrund von Produktions- und Lieferfreigaben auch Kontrakte in den Auftragseingang gebucht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielt das Segment unter anderem Aufträge zur Lieferung von 3D-Laseranlagen an führende deutsche Automobilhersteller und Zulieferunternehmen. Diese hocheffizienten roboterbasierten 3D-Laserbearbeitungsanlagen werden zum Beispiel für den Konturbeschnitt sogenannter Strukturbauteile auch für Elektroautos kommender Generationen eingesetzt. Der Auftragseingang des Segmentes übertraf im Berichtsjahr das Umsatzniveau, sodass sich die Book-to-Bill-Rate auf 1,12 verbesserte (i.Vj. 1,08).
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 270,1 | 247,7 | 9,0 |
| EBITDA | 27,9 | 32,3 | - 13,7 |
| EBITDA-Marge in % | 10,3 | 13,0 | |
| EBIT | 18,5 | 24,4 | - 24,2 |
| EBIT-Marge in % | 6,9 | 9,9 | |
| Investitionen | 17,5 | 13,8 | 26,2 |
| Free Cashflow | 10,1 | 14,5 | - 30,3 |
| Auftragseingang | 303,7 | 267,4 | 13,6 |
| Auftragsbestand | 144,7 | 108,3 | 33,7 |
| Kontrakte | 30,1 | 79,1 | - 61,9 |
| Mitarbeiter | 1.326 | 1.229 | 7,9 |
Der Auftragsbestand erhöhte sich zum Jahresende 2017 um 33,7 Prozent auf 144,7 Mio Euro (31.12.2016: 108,3 Mio Euro). Der Bestand an Kontrakten sank aufgrund der genannten Umbuchungen in den Auftragseingang deutlich auf 30,1 Mio Euro (31.12.2016: 79,1 Mio Euro).
Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) des Segmentes reduzierte sich auf 10,1 Mio Euro (i.Vj. 14,5 Mio Euro). Im Wesentlichen ist diese Entwicklung auf die getätigten Investitionen und das geringere Ergebnis zurückzuführen. Das Working Capital im Segment stieg auf 68,9 Mio Euro (i.Vj. 64,7 Mio Euro), vor allem aufgrund höherer Vorräte, die in Vorbereitung auf die Umsätze im neuen Geschäftsjahr aufgebaut wurden.
Aufgrund der Akquisitionen waren zum 31. Dezember 2017 mit 1.326 Personen mehr Mitarbeiter im Segment Mobility beschäftigt als ein Jahr zuvor (31.12.2016: 1.229 Mitarbeiter). Zum Stichtag befanden sich insgesamt 22 Menschen in Ausbildung (31.12.2016: 25 Auszubildende).
Die F + E-Leistung des Segmentes stieg auf 30,0 Mio Euro (i.Vj. 24,5 Mio Euro). Darin enthalten sind Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 13,5 Mio Euro (i.Vj. 4,2 Mio Euro). Der Anstieg war insbesondere auf ein Projekt im Bereich Traffic Solutions zurückzuführen. Die F + E-Kosten beliefen sich auf 16,4 Mio Euro (i.Vj. 20,3 Mio Euro). Der Anteil der F+E-Leistung am Gesamtumsatz betrug 2017 im Segment Mobility 11,1 Prozent (i.Vj. 9,9 Prozent).
Die Investitionen des Segmentes in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte erhöhten sich auf insgesamt 17,5 Mio Euro (i.Vj. 13,8 Mio Euro). Das um 26,2 Prozent gestiegene Investitionsvolumen resultierte zum einen aus selbsterstellten Anlagen, die Jenoptik im Rahmen eines kanadischen Verkehrssicherheitsprojektes betreibt. Zum anderen investierte der Konzern in einen neuen Technologie-Campus am US-Standort Rochester Hills, Michigan. Die Fertigstellung und der Einzug in das neue Firmengebäude erfolgten planmäßig im 2. Quartal 2017. Den Investitionen standen Abschreibungen und Wertminderungen in Höhe von 9,3 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 7,9 Mio Euro).
Im Januar 2017 hat sich Jenoptik durch die Akquisition von ESSA Technology im Bereich öffentliche Sicherheit verstärkt. Das Unternehmen mit Sitz im englischen Saltash ist Spezialist für Software zur Verkehrsüberwachung und für das dazugehörige Back-Office, vor allem zur polizeilichen automatischen Kennzeichenerfassung. Mit diesem Erwerb verstärkt Jenoptik nicht nur das bestehende Produktspektrum im Bereich der Verkehrstechnik, sondern setzt zudem einen weiteren wichtigen Schritt in der Entwicklung hin zum integrierten Lösungsanbieter für öffentliche Sicherheit und künftige sogenannte Smart Cities.
Im August 2017 hat Jenoptik die Akquisition des US-amerikanischen Unternehmens Five Lakes Automation abgeschlossen. Mit dieser Übernahme sichert sich Jenoptik wesentliches Know-how bei der Prozessautomation für die Metall- und Kunststoffbearbeitung. Jenoptik bietet damit nicht mehr nur einzelne Anlagen für die Laserbearbeitung an, sondern kann mit dem Know-how von Five Lakes Automation künftig automatisierte Produktionslinien komplett aus einer Hand liefern. Geplant ist, die Aktivitäten auf dem Gebiet automatisierter Produktionsprozesse in der Automobilindustrie mit dem Laseranlagengeschäft von Jenoptik zusammenzuführen. Durch diese Kombination erschließt sich Jenoptik neue Wachstumspotenziale im US-Markt.
Produktion und Organisation. Im Bereich Automotive wurde 2017 die Service-Organisation neu strukturiert und als eigenständige Geschäftseinheit etabliert. Zudem begann die Produktion von optischer Wellenmesstechnik in China. Um das globale Geschäft im Bereich Traffic Solutions noch besser zu unterstützen, wurden hier die regionalen Strukturen und damit die regionale Verantwortung weiter gestärkt.
Das Segment Defense & Civil Systems hat sich 2017 weiter als Partner für Systemhäuser und Kunden mit Bedarf an individuellen Lösungen etabliert und zahlreiche neue Produkte am Markt vorgestellt. Es arbeitete im abgeschlossenen Geschäftsjahr konsequent weiter am Ausbau der internationalen Vertriebs- und Servicestrukturen, insbesondere in Nordamerika, sowie am Technologie- bzw. Know-how-Transfer in Richtung der zivilen Bereiche.
Der Umsatz blieb mit 219,3 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil (i.Vj. 218,3 Mio Euro), obwohl das Vorjahr durch die Abarbeitung von Großaufträgen besonders umsatzstark war. Mit etwa 57 Prozent stieg der Anteil des Auslandsumsatzes deutlich (i.Vj. 47 Prozent), fiel jedoch im Vergleich zu den anderen beiden Segmenten immer noch geringer aus. Einen signifikanten Zuwachs verzeichnete das Segment in Amerika, insbesondere durch die Aufträge für das Patriot-Raketenabwehrsystem. In Deutschland dagegen war der Umsatz mit 93,8 Mio Euro projektbezogen geringer als im Vorjahr (i.Vj. 116,5 Mio Euro). Dennoch wird ein wesentlicher Teil der Produkte nach wie vor an deutsche Abnehmer verkauft, deren Endkunden jedoch zum großen Teil im internationalen Absatzmarkt tätig sind. Weiteres Wachstum soll vor allem durch den Ausbau des direkten Auslandsanteils erzielt werden. T41
Auch das Segment-EBIT lag mit 19,2 Mio Euro auf dem Vorjahresniveau (i.Vj. 19,1 Mio Euro). Damit konnte die Marge trotz gestiegener Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gehalten werden. Die EBIT-Marge des Segmentes blieb mit 8,7 Prozent dementsprechend ebenfalls fast konstant (i.Vj. 8,8 Prozent). Das EBITDA belief sich wie im Vorjahr auf 23,8 Mio Euro.
Das Segment Defense & Civil Systems meldete im kumulierten Berichtszeitraum verschiedene internationale Großprojekte, die entweder direkt im Auftragseingang oder in den Kontrakten erfasst wurden. So verzeichnete Jenoptik beispielsweise einen Folgeauftrag im Rahmen des polnischen Modernisierungsprogramms für Leopard-2-Panzer. Dazu gehört unter anderem die Lieferung von Hilfsstromaggregaten im Wert von rund 11 Mio Euro. Rheinmetall gab im Berichtsjahr Wärmebildgeräte vom Typ NYXUS BIRD im Wert von rund 5 Mio Euro in Auftrag. Jenoptik wird sich darüber hinaus an der Modernisierung des Panzers Leopard 2 für die Bundeswehr beteiligen. Hier wird das Segment digitale elektrische Turm- / Waffen-Stabilisierungsanlagen im Gesamtwert von mehr als 12 Mio Euro liefern.
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| 2017 | 2016 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 219,3 | 218,3 | 0,5 |
| EBITDA | 23,8 | 23,8 | 0,4 |
| EBITDA-Marge in % | 10,9 | 10,9 | |
| EBIT | 19,2 | 19,1 | 0,3 |
| EBIT-Marge in % | 8,7 | 8,8 | |
| Investitionen | 4,5 | 4,1 | 8,7 |
| Free Cashflow | 22,3 | 33,5 | - 33,6 |
| Auftragseingang | 206,2 | 231,6 | - 11,0 |
| Auftragsbestand | 202,6 | 217,8 | - 7,0 |
| Kontrakte | 46,3 | 67,4 | - 31,3 |
| Mitarbeiter | 897 | 881 | 1,8 |
Der Auftragseingang des Segmentes lag 2017 dennoch mit 206,2 Mio Euro um 11,0 Prozent unter dem aufgrund mehrerer Großprojekte erhöhten Niveau des Vorjahres (i.Vj. 231,6 Mio Euro). Die Book-to-Bill-Rate im Segment reduzierte sich erwartungsgemäß deutlich auf 0,94 (i.Vj. 1,06).
Der Auftragsbestand erreichte zum 31. Dezember 2017 202,6 Mio Euro (31.12.2016: 217,8 Mio Euro). Des Weiteren verfügte das Segment über Kontrakte in Höhe von 46,3 Mio Euro (31.12.2016: 67,4 Mio Euro).
Mit insgesamt 897 Mitarbeitern ist die Zahl der Ende Dezember beschäftigten Personen im Segment Defense & Civil Systems leicht gestiegen (31.12.2016: 881 Mitarbeiter). Zum Jahresende standen insgesamt 59 Menschen in einem Ausbildungsverhältnis (31.12.2016: 60 Auszubildende).
2017 erhöhte sich die F + E-Leistung des Segmentes auf 14,9 Mio Euro (i.Vj. 10,6 Mio Euro). Höhere Aufwendungen resultierten insbesondere aus Projekten zur Entwicklung neuer Produkte in den Bereichen Aviation sowie Energy & Drive. Die Entwicklungen im direkten Kundenauftrag sanken auf 1,8 Mio Euro (i.Vj. 3,3 Mio Euro). Sie sind vorrangig auf gemeinsame Entwicklungsvorhaben mit den Systemhäusern zurückzuführen. Die F + E-Kosten des Segmentes überstiegen mit 12,6 Mio Euro das Vorjahresniveau deutlich (i.Vj. 7,4 Mio Euro).
Das Segment investierte 4,5 Mio Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (i.Vj. 4,1 Mio Euro). Damit fiel das Investitionsvolumen um 8,7 Prozent höher aus als im Jahr zuvor. Wesentliche Projekte waren die Modernisierung des Maschinenparks am Standort Wedel. Abschreibungen und Wertminderungen in Höhe von 4,7 Mio Euro (i.Vj. 4,7 Mio Euro) standen den Investitionen gegenüber.
Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) verringerte sich von 33,5 Mio Euro im Vorjahr auf 22,3 Mio Euro im Geschäftsjahr 2017. Dies war hauptsächlich auf den umsatzbedingten Anstieg des Working Capitals aufgrund höherer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Jahresende zurückzuführen. Das Working Capital belief sich zum 31. Dezember auf 96,2 Mio Euro, nach 93,5 Mio Euro im Vorjahr.
Die drei operativen Segmente des Jenoptik-Konzerns haben sich 2017 in Abhängigkeit von ihren Zielmärkten und Internationalisierungsgraden insgesamt positiv entwickelt. Das Segment Optics & Life Science erreichte bei wichtigen Kennzahlen neue Rekorde. Auch dem Segment Mobility gelang eine Umsatzsteigerung. Das Segment Defense & Civil Systems zeigte eine stabile Entwicklung. Der Großteil der Umsätze wurde in allen drei Segmenten im Ausland erzielt.
Eine hohe Nachfrage aus einzelnen Märkten einerseits, aber auch einmalige Aufwendungen im Bereich Verkehrssicherheit beeinflussten das EBIT der operativen Bereiche im Jahresverlauf. Die EBIT-Marge im Segment Optics & Life Science lag im abgeschlossenen Geschäftsjahr erneut deutlich über dem avisierten Zielkorridor für die Konzern-Marge. Die EBIT-Marge im Segment Mobility wurde durch die genannten einmaligen Effekte negativ beeinflusst. Das Segment Defense & Civil Systems verzeichnete eine stabile Ergebnisentwicklung.
Beim Free Cashflow konnte nur das Segment Optics & Life Science aufgrund des sehr guten Ergebnisses einen Anstieg verbuchen. Höhere Investitionen und der Aufbau von Working Capital beeinflussten die Mittelgenerierung in den beiden anderen Segmenten negativ. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr investierte Jenoptik weiter in den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen, in effiziente Abläufe sowie die Entwicklung zukunftsfähiger, renditestarker Produkte.
Auch 2017 gelang es uns, unsere Position in internationalen Wachstumsmärkten auszubauen, ein breiteres Systemangebot zu etablieren und internationale Großprojekte sowie Neukunden zu gewinnen. Dies bestätigen auch die gestiegenen Auftragseingänge in den Segmenten Optics & Life Science sowie Mobility. Das Geschäft im Segment Defense & Civil Systems ist langfristig ausgerichtet und durch Großprojekte geprägt, dies spiegelt sich auch in Schwankungen im Auftragseingang wider.
Ergänzend zur Berichterstattung über den Jenoptik-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der JENOPTIK AG.
Die JENOPTIK AG ist das Mutterunternehmen des Jenoptik-Konzerns und hat ihren Sitz in Jena. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG ist maßgeblich durch ihre Eigenschaft als Holdinggesellschaft für den Jenoptik-Konzern bestimmt. Die operative Tätigkeit der JENOPTIK AG umfasst im Wesentlichen die Untervermietung von Gewerbeflächen und die Erbringung von Dienstleistungen für Tochtergesellschaften.
Der Jahresabschluss der JENOPTIK AG wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Daraus resultieren Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Diese betreffen vor allem Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Derivate, Rückstellungen und latente Steuern.
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| 1.1.- 31.12.2017 | 1.1.- 31.12.2016 | |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 23.646 | 27.407 |
| Umsatzkosten | 20.387 | 22.014 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 3.259 | 5.393 |
| Vertriebskosten | 516 | 861 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | 14.456 | 15.409 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 172 | 304 |
| Sonstiges betriebliches Ergebnis | - 1.239 | 4.034 |
| Erträge und Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen und Beteiligungserträge | 92.710 | 53.505 |
| Finanzergebnis | - 1.508 | - 2.287 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 7.674 | 4.682 |
| Ergebnis nach Steuern | 70.404 | 39.388 |
| Sonstige Steuern | 0 | 1 |
| Jahresüberschuss | 70.404 | 39.388 |
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 59.498 | 34.420 |
| Bilanzgewinn | 129.902 | 73.808 |
Der Umsatz sank infolge geringerer weiterberechenbarer Leistungen gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Mio Euro auf 23,6 Mio Euro. Das spiegelt sich auch in den auf 20,4 Mio Euro gesunkenen Umsatzkosten wider (i.Vj. 22,0 Mio Euro).
Die Verwaltungskosten reduzierten sich leicht um 1,0 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahr, das mit höheren Kosten im Zusammenhang mit dem Vorstandswechsel 2017 belastet war. Verwaltungskostenerhöhend wirkten im Geschäftsjahr gestiegene Personalkosten sowie zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit strategischen und betriebswirtschaftlichen Sonderprojekten.
Die JENOPTIK AG verzeichnete Forschungs- und Entwicklungskosten von 0,2 Mio Euro (i.Vj. 0,3 Mio Euro). Diese umfassten vor allem Aufwendungen für das Innovationsmanagement sowie die Koordination von F+E-Aktivitäten im Jenoptik-Konzern.
Die Vertriebskosten von 0,5 Mio Euro (i.Vj. 0,9 Mio Euro) betrafen Aufwendungen für Kommunikation, Marketing sowie Werbung und Sponsoring.
Das sonstige betriebliche Ergebnis beinhaltete sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 6,0 Mio Euro. Dem standen sonstige betriebliche Aufwendungen von 7,2 Mio Euro gegenüber.
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 6,0 Mio Euro (i.Vj. 11,4 Mio Euro) enthielten im Wesentlichen konzerninterne Weiterberechnungen in Höhe von 2,4 Mio Euro (i.Vj. 3,0 Mio Euro) sowie Währungsgewinne von 1,6 Mio Euro (i.Vj. 2,9 Mio Euro) und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von 1,0 Mio Euro (i.Vj. 3,5 Mio Euro). Die Verringerung der sonstigen betrieblichen Erträge resultierte damit im Wesentlichen aus den um 2,5 Mio Euro geringeren Auflösungen von Rückstellungen und den um 1,2 Mio Euro geringeren Währungsgewinnen. Außerdem erfolgte im Vorjahr eine Zuschreibung der Anteile an der FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH + Co. Vermietungs KG, Jena, in Höhe von 1,0 Mio Euro.
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 7,2 Mio Euro (i.Vj. 7,4 Mio Euro) waren insbesondere Währungsverluste in Höhe von 4,1 Mio Euro (i.Vj. 2,7 Mio Euro) sowie Aufwendungen für konzerninterne Weiterberechnungen von 2,3 Mio Euro (i.Vj. 3,0 Mio Euro) und 0,8 Mio Euro für Zuführungen zu Rückstellungen enthalten. Das Vorjahr beinhaltete zudem noch einen Sondereffekt aus planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 1,5 Mio Euro.
Das Finanzergebnis von minus 1,5 Mio Euro (i.Vj. minus 2,3 Mio Euro), das Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen, Abschreibungen auf Ausleihungen sowie das Zinsergebnis beinhaltete, hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Mio Euro verbessert. Das Finanzergebnis des Vorjahres war durch hohe Abschreibungen auf Finanzanlagen von 2,9 Mio Euro und gegenläufige einmalige Zinserträge von 1,5 Mio Euro geprägt, die aus einer abschließenden Einigung über kaufpreisrelevante Sachverhalte im Zusammenhang mit dem Verkauf der M + W Zander Holding AG im Geschäftsjahr 2005 resultierte.
Die Erhöhung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag um 3,0 Mio Euro auf 7,7 Mio Euro (i.Vj. 4,7 Mio Euro) resultierte vor allem aus einem Anstieg der Einkommen der Organgesellschaften. Die insgesamt vergleichsweise niedrigen Steuern vom Einkommen und Ertrag sind auf die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge zurückzuführen.
Der Jahresüberschuss der JENOPTIK AG stieg insgesamt um 31,0 Mio Euro bzw. 78,7 Prozent auf 70,4 Mio Euro (i.Vj. 39,4 Mio Euro). Maßgeblich beeinflusst wurde die Ertragslage der Gesellschaft durch die Ergebnisse der Tochtergesellschaften, die aufgrund bestehender Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge an die JENOPTIK AG abgeführt werden, sowie die Dividendenausschüttungen ausländischer Tochtergesellschaften. Der Netto-Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaften hat sich gegenüber dem Vorjahr um 30,2 Mio Euro auf 85,6 Mio Euro erhöht. Zusätzlich wurden Dividenden in Höhe von 7,1 Mio Euro ausgeschüttet.
Die Bilanzsumme der JENOPTIK AG lag mit 718,8 Mio Euro 9,2 Prozent über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 658,2 Mio Euro).
Die Aktivseite der Bilanz reflektierte die Holdingeigenschaft der JENOPTIK AG: Neben einer Anlagenintensität von 61,1 Prozent, wovon 51,7 Prozent auf Finanzanlagen und 9,4 Prozent auf Sachanlagen entfielen, ist die Bilanzsumme durch einen hohen Bestand an liquiden Mitteln von 26,1 Prozent sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 12,4 Prozent geprägt.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 89,3 Mio Euro (i.Vj. 77,3 Mio Euro) resultierten vor allem aus der Ausreichung oder Abrechnung von Liquidität an und von Konzerngesellschaften. Die Forderungen betrafen im Wesentlichen Verrechnungskonten für Cashpool-Bestände.
Im Zusammenhang mit den zurückgeführten Verrechnungskonten sowie den positiven Ergebnisbeiträgen der Tochtergesellschaften stand auch der Aufbau der liquiden Mittel um 55,1 Mio Euro auf 187,4 Mio Euro.
Aktiva
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| 31.12.2017 | 31.12.2016 | |
|---|---|---|
| Anlagevermögen | 439.349 | 443.991 |
| Vorräte, Forderungen, Wertpapiere und sonstige Vermögensgegenstände | 89.597 | 78.557 |
| Zahlungsmittel | 187.356 | 132.257 |
| Umlaufvermögen | 276.953 | 210.814 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 2.490 | 3.432 |
| 718.792 | 658.237 | |
| Passiva | ||
| Gezeichnetes Kapital | 148.819 | 148.819 |
| (Bedingtes Kapital 28.600 TEUR) | ||
| Kapitalrücklagen | 180.756 | 180.756 |
| Gewinnrücklagen | 74.410 | 74.410 |
| Bilanzgewinn | 129.902 | 73.808 |
| Eigenkapital | 533.887 | 477.793 |
| Rückstellungen für Pensionen | 2.935 | 2.921 |
| Übrige Rückstellungen | 16.966 | 18.042 |
| Rückstellungen | 19.901 | 20.963 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 114.000 | 114.002 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.164 | 1.125 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 48.841 | 43.228 |
| Verbindlichkeiten | 165.005 | 159.481 |
| 718.792 | 658.237 |
Der Rechnungsabgrenzungsposten resultierte im Wesentlichen aus abgegrenzten Kosten. Diese entstanden im Zusammenhang mit der Erweiterung und Verlängerung von Finanzverbindlichkeiten und werden über die Laufzeiten der Finanzierungen verteilt.
Auf der Passivseite zeigte sich insbesondere die Finanzierungsfunktion der JENOPTIK AG als Holding für den Jenoptik-Konzern. Das Eigenkapital betrug 533,9 Mio Euro und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 114,0 Mio Euro (15,9 Prozent der Bilanzsumme).
Das Eigenkapital verbesserte sich durch das positive Jahresergebnis in Höhe von 70,4 Mio Euro um 31,0 Mio Euro. Gegenläufig wirkte die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2016 in Höhe von 14,3 Mio Euro. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 72,6 Prozent auf 74,3 Prozent.
Die Steuerrückstellungen des Organkreises stiegen um 5,4 Mio Euro, die Personalrückstellungen sanken um 6,1 Mio Euro, aufgrund der Auszahlung von Boni und Tantiemen im Zusammenhang mit dem Vorstandswechsel. Die übrigen Rückstellungen blieben auf Vorjahresniveau.
Die Übrigen Verbindlichkeiten resultierten in Höhe von 46,0 Mio Euro aus Cashpool-Beständen sowie in Höhe von 1,7 Mio Euro aus Steuerverbindlichkeiten.
Der Verschuldungsgrad der JENOPTIK AG verbesserte sich im Berichtsjahr durch den Anstieg des Eigenkapitals von 37,8 Prozent auf 34,6 Prozent.
Die JENOPTIK AG beschäftigte zum 31. Dezember 2017 121 Mitarbeiter; davon 7 Aushilfen (i.Vj. 121 Mitarbeiter, davon 12 Aushilfen).
Die Geschäftsentwicklung der JENOPTIK AG unterliegt aufgrund der Funktion als Holdinggesellschaft den gleichen Risiken und Chancen wie der Jenoptik-Konzern. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipierte die JENOPTIK AG grundsätzlich entsprechend ihrer Beteiligung. Die Risiken und Chancen des Konzerns und der Segmente sind im Risiko- und Chancenbericht ab Seite 113 dargestellt.
Das Jahresergebnis der JENOPTIK AG ist maßgeblich von der Entwicklung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften abhängig. Auf Basis der dargestellten Entwicklung im Konzern-Prognosebericht rechnet die JENOPTIK AG für das Geschäftsjahr 2018 unter Berücksichtigung von den im Jahr 2017 enthaltenen positiven Effekten im Beteiligungsergebnis mit einem rückläufigen Ergebnis.
Sowohl die Erlöse aus Vermietung als auch die Erlöse aus Holdingumlagen werden im Geschäftsjahr 2018 auf Basis der verrechenbaren Kosten voraussichtlich leicht rückläufig sein.
Für eine detaillierte Darstellung der erwarteten zukünftigen Entwicklung des Jenoptik-Konzerns und seiner Segmente verweisen wir auf den Prognosebericht ab Seite 121.
Gegenstand der neuen Strategie des Jenoptik-Konzerns ist es auch, bestimmte Zentralfunktionen der Holding mit denen des Shared Service Centers (SSC) zusammenzulegen. Die Anzahl der rechtlich eigenständigen Gesellschaften im Konzern soll reduziert, Entscheidungsprozesse sowie Verantwortung weiter dezentralisiert und wieder verstärkt in die operativen Bereiche zurückverlagert werden. Mit einer vereinfachten Struktur wird es besser als bisher möglich sein, Initiativen für das künftige Wachstum klar zu priorisieren und zum Erfolg zu führen.
Der Vorstand der JENOPTIK AG hat die Weitergabe des vorliegenden Konzernabschlusses am 8. März 2018 an den Aufsichtsrat genehmigt. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 21. März 2018 zu prüfen und zu billigen.
Dividende. Nach dem Aktiengesetz richtet sich der Betrag, der zur Dividendenzahlung an die Aktionäre zur Verfügung steht, nach dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft JENOPTIK AG, der nach den Vorschriften des HGB ermittelt wird. Für das Geschäftsjahr 2017 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 129.901.622,70 Euro, bestehend aus dem Jahresüberschuss 2017 in Höhe von 70.403.527,32 Euro zuzüglich eines Gewinnvortrags von 59.498.095,38 Euro.
Der Vorstand empfiehlt aufgrund des guten Jahresergebnisses dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung 2018 für das Geschäftsjahr 2017 vorzuschlagen, eine um 20 Prozent erhöhte Dividende von 0,30 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie (i. Vj. 0,25 Euro) und somit einen Betrag in Höhe von 17.171.434,50 Euro auszuschütten. Vom verbleibenden Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahres 2017 soll ein Betrag in Höhe von 72.730.188,20 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt und ein Betrag in Höhe von 40.000.000,00 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2017 gab es nicht.
Für Jenoptik gehört das Abwägen von Risiken und Chancen der Unternehmensumwelt zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Zur Umsetzung unserer Strategie ist es notwendig, Risiken und Chancen frühzeitig zu identifizieren, zutreffend zu bewerten und effizient zu steuern. Dies geschieht durch die Förderung einer offenen Risikokultur und eine regelmäßige Überprüfung des etablierten Risikomanagement-Systems. Das Risiko- und Chancenmanagement von Jenoptik wird hierbei stetig weiterentwickelt. Die Berichterstattung erfolgt mittels einer zentralen Software.
Als Risiken sind mögliche künftige Entwicklungen und Ereignisse definiert, die zu einer für das Unternehmen negativen Ziel- und Prognoseabweichung führen können und die Unsicherheit über den Eintritt eines Sachverhaltes bergen. Operative Risiken sind dabei mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die im Hinblick auf die Geschäftstätigkeit zu einer für das Unternehmen negativen Abweichung von den operativen Zielen führen können. Chancen sind entsprechend Ereignisse, die eine positive Abweichung zu unseren Erwartungswerten zur Folge haben können.
Risiken und Chancen von Jenoptik werden mithilfe der Faktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenausmaß anhand einer Schlüssel-Matrix berechnet. Dabei ergibt sich, mittels einer einheitlichen Bewertungsskala von 1 bis 5, eine errechnete Risikokennzahl von 1 bis 25 pro Sachverhalt. Die so dargestellten Risiken und Chancen sind das Ergebnis der Aggregation dezentral identifizierter Risiken und Chancen, die jeweils vorgegebenen Kategorien zugeordnet wurden. G19
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| Metrik | Eintrittswahrscheinlichkeit | Konsequenzen bzw. Schadenhöhe Qualitativ | Quantitativ EBIT-Abweichung | |
|---|---|---|---|---|
| 5 = Hoch | bis 50% | Das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit ist gefährdet | oder | > 20% |
| 4 = Mittelhoch | bis 40% | Das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit muss unmittelbar angepasst werden | oder | > 15 bis 20% |
| 3 = Mittel | bis 30% | Das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit muss mittelfristig angepasst werden | oder | > 10 bis 15% |
| 2 = Niedrig | bis 20% | Zusätzliche Maßnahmen sind notwendig, um das Ziel des Konzerns bzw. der Risiko-Reportingeinheit noch erreichen zu können | oder | > 5 bis 10% |
| 1 = Sehr Niedrig | bis 10% | Geringe Konsequenzen | oder | > 0 bis 5% |
Die Gesamtverantwortung für das Risiko- und Chancenmanagement-System des Jenoptik-Konzerns liegt beim Vorstand. Die konzernweite Vorgehensweise ist in einem Risikohandbuch festgelegt.
Der Zentralbereich Compliance & Risk Management organisiert und steuert das System in enger Zusammenarbeit mit den Zentralbereichen sowie den Risikobeauftragten und Risikoverantwortlichen der Sparten, welche die Umsetzung des Risiko- und Chancenmanagement-Systems in den jeweiligen Risiko-Reportingeinheiten verantworten. Bei den Risiko-Reportingeinheiten handelt es sich um definierte Berichtseinheiten, die der genauen Identifizierung und Zuordnung der Risiken dienen und sowohl Business Units als auch einzelne Tochtergesellschaften darstellen können.
Die Interne Revision kontrolliert die Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems, während der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats die externe Kontrollfunktion für bzw. mit dem Aufsichtsrat wahrnimmt.
Im Rahmen des Risk Committees werden alle aggregierten Reportingergebnisse zu einer übergreifenden Bewertung der Risikolage des Konzerns zusammengeführt. Das Risk Committee besteht aus den Mitgliedern des Vorstands und den Leitern der Zentralbereiche Compliance & Risk Management, Recht und Interne Revision. G20
Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem bilanziellen Konsolidierungskreis.
Das Risiko- und Chancenmanagement-System von Jenoptik orientiert sich am Standard ISO 31000.
Die Definition und permanente Weiterentwicklung des Systems erfolgen in enger Abstimmung zwischen dem Zentralbereich Compliance & Risk Management und dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Verantwortet und beschlossen wird es vom Vorstand. Der Zentralbereich Compliance & Risk Management kommuniziert die Anforderungen an das Risikomanagement-System, berät bei der effizienten Umsetzung und überwacht die Maßnahmen sowie die Ergebnisse der Risikomanagement-Prozesse.
Kernprozess des Risikomanagements ist das Risiko-Assessment. Dieses erfolgt in einer Kombination von Top-down- und Bottom-up-Elementen. Um eine möglichst vollständige Risiko-Identifizierung und Vergleichbarkeit innerhalb des Unternehmens zu gewährleisten, wurde ein Risiko-Register entwickelt, welches das Management bei der Evaluierung der Risiken unterstützt. Es enthält mehrere vorgegebene Kategorien, denen die Risiko-Reportingeinheiten potenzielle Risiken und Chancen zuordnen. Damit soll sichergestellt werden, dass sich jede Risiko-Reportingeinheit mit der gesamten Risikolandschaft auseinandersetzt und gleichzeitig eine Aggregation der Ergebnisse über die vorgegebenen Kategorien gewährleistet ist. Während operationale und finanzwirtschaftliche Ziele für einen Zeithorizont von bis zu zwei Jahren betrachtet werden, sind strategische Themen für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren berücksichtigt.

Im Rahmen der Risikoanalyse ermitteln die Reportingeinheiten die Risiken und Chancen, um sie im nächsten Schritt bezüglich der Bewertungsmethoden (qualitativ oder quantitativ) und der bereits getroffenen oder noch notwendigen Maßnahmen (Risikobehandlung) einer validen Risikobewertung unterziehen zu können. Diese erfolgt nach der Nettomethode, das heißt, mitigierende Maßnahmen werden in die Bewertung bereits mit einbezogen, sodass nur das bewertete Residualrisiko berichtet und aggregiert wird. Die Bewertung eines Risikos ist das Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und der quantitativen Schadenhöhe bzw. dem qualitativen Schadenausmaß. Analog werden auch die Chancen bewertet. G21
Für die beiden genannten Bewertungsfaktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenhöhe besteht jeweils eine Skala von 1 bis 5, sodass die kleinstmögliche Risikokennzahl 1 und die größtmögliche Risikokennzahl 25 ergibt. G22


Die Ergebnisse der Risiko-Assessments werden halbjährlich vom Zentralbereich Compliance & Risk Management durch den Konzernrisikobeauftragten (Chief Compliance & Risk Officer) bei den Risiko-Reportingeinheiten abgefragt und zum Konzernrisikobericht aggregiert. Anschließend werden die Ergebnisse der Risiko-Reportingeinheiten durch die Zentralbereiche des Corporate Centers und des Shared Service Centers validiert, bevor die Ergebnisse im Risk Committee diskutiert und durch den Vorstand sowohl eine übergreifende Bewertung vorgenommen wird als auch gegebenenfalls weitere Maßnahmen beschlossen werden. Nachdem der Vorstand den Konzernrisikobericht verabschiedet hat, wird er im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vorgestellt und diskutiert und anschließend dem Aufsichtsrat vorgelegt.
Darüber hinaus werden unterjährig identifizierte Risiken, die eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit und ein hohes potenzielles Schadenausmaß haben, unverzüglich an den Chief Compliance & Risk Officer und den Vorstand kommuniziert. Diese entscheiden nach gemeinsamer Analyse mit den Fachabteilungen über weitere Maßnahmen und die gegebenenfalls erforderliche Kommunikation.
Die genannten Berichtsinstrumente sind auch die Basis des Risikofrüherkennungssystems. Dieses wird im Rahmen der Abschlussprüfung vom Prüfer evaluiert, um sicherzustellen, dass das System geeignet ist, alle potenziell den Bestand des Unternehmens gefährdenden Risiken rechtzeitig zu erfassen, zu bewerten und zu kommunizieren.
Risikoprävention ist ein wesentliches Element des Risikomanagement-Systems und integrativer Bestandteil der ordentlichen Geschäfts- und Gremientätigkeit.
Sie besteht im Wesentlichen aus dem Risikomonitoring im Rahmen der verschiedenen Assessments sowie speziellen Genehmigungsprozessen: So werden in den monatlichen Vorstandssitzungen, Sitzungen des EMB sowie in Strategiemeetings Risiken und Chancen sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmen diskutiert. Gleichzeitig können potenzielle Risiken für das Erreichen der strategischen Ziele direkt im Strategieentwicklungsprozess berücksichtigt und durch geeignete Maßnahmen minimiert werden.
Eine weitere Maßnahme der Risikoprävention sind die Konzernrichtlinien der Jenoptik. Vor allem die Konzernrichtlinie "Geschäfte mit besonderen Merkmalen" trägt zur Risikoprävention bei. Erfüllt ein abzuschließender Vertrag oder eine einzugehende Verpflichtung eines der in dieser Richtlinie definierten Kriterien, die den Vorgang als vom Normalfall abweichend kennzeichnen (zum Beispiel ein hoher Auftragswert, besondere Finanzierungsbedingungen, Know-how-Transferregelungen oder strategische Aspekte), wird ein besonderer Genehmigungsprozess gestartet. Darin sind die jeweils betroffenen Konzern-Zentralbereiche und der Chief Compliance & Risk Officer eingebunden. Alle Stellungnahmen liegen dem Vorstand vor der möglichen Freigabe vor, sodass die finale Entscheidung über ein solches Geschäft immer unter Abwägung aller identifizierten potenziellen Risiken und Chancen getroffen werden kann.
Die Einhaltung nationaler und internationaler Compliance-Anforderungen ist fester Bestandteil der Risikoprävention und der Prozesse des Risikomanagement-Systems von Jenoptik. Um die Mitarbeiter zu sensibilisieren und ein unternehmensweit einheitliches Verständnis der Compliance-Standards zu erreichen, gibt es regelmäßige Schulungen zu Compliance-relevanten Themengebieten wie Korruptionsprävention oder Kartellrecht, aber auch zu datenschutzrechtlichen Aspekten oder Insider-Handel. Für alle Mitarbeiter ist ein Online-Training zu den bedeutendsten Compliance-Themen verpflichtend. Für wichtige Risiko- oder Compliance-relevante Fragen der Mitarbeiter steht ein entsprechender Helpdesk im Intranet zur Verfügung. Die im Konzern implementierten Unternehmensrichtlinien zu den wesentlichen Geschäftsprozessen werden kontinuierlich überprüft, erweitert, aktualisiert und über das Intranet veröffentlicht.
Der Lieferantenkodex verpflichtet Auftragnehmer von Jenoptik, entsprechend den internationalen Standards verschiedene Compliance-Anforderungen einzuhalten.
Mithilfe zentraler Geschäftspartner-Screenings (Third Party Due Diligence) soll überprüft werden, ob eine Zusammenarbeit mit risikobehafteten Geschäftspartnern aus Compliance-Sicht erfolgen kann.
Jenoptik verfügt damit über ein System an Regelungen, Prozessen und Kontrollen, mit deren Hilfe mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert werden können.
Das Interne Kontrollsystem (IKS) ist neben dem Risikomanagement-System und dem Compliance-Management-System wesentlicher Bestandteil der Corporate Governance. Es umfasst technische und organisatorische Regelungen und Kontrollschritte, die der Einhaltung von Richtlinien und zur Abwehr von Schäden dienen sollen, sowie klare Verantwortlichkeiten und Funktionstrennungen unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips. Es soll insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung sowie die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung gewährleisten und wird regelmäßig von der Internen Revision geprüft. Die im Jahr 2015 etablierten IKS- und Compliance-Self-Assessments, die vom Management aller Tochtergesellschaften sowie der JENOPTIK AG in Form von Fragebögen bearbeitet werden müssen, wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführt. Das Monitoring sowie die Beurteilung der ausgefüllten Fragebögen erfolgt durch die Zentralbereiche Compliance & Risk Management, Rechnungswesen, Controlling und Interne Revision. Berichtete Defizite werden analysiert und entsprechende Gegenmaßnahmen festgelegt, um diese nachhaltig zu beseitigen.
Die Interne Revision ist durch prozessunabhängige Prüfungen permanent in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems eingebunden. Sie ist als Stabstelle dem Finanzvorstand unterstellt. Die Interne Revision führt unabhängige Prüfungen durch. Dabei werden die Organisationseinheiten des Jenoptik-Konzerns auf Basis eines risikoorientierten Prüfungsplans analysiert und geprüft. Wesentliche Bestandteile der Prüfung sind die Einhaltung und ordnungsgemäße Umsetzung der anzuwendenden Richtlinien. Dabei werden nicht nur Fehler oder Prozessschwächen festgestellt, sondern auch mögliche Prozessverbesserungen im Sinne eines "Best-Practice-Ansatzes" aufgezeigt. Die Empfehlungen werden priorisiert, kategorisiert und direkt an die Verantwortlichen der geprüften Einheiten, die jeweiligen Zentralbereiche sowie den Vorstand berichtet. Verstöße oder Fehler werden analysiert und deren schnellstmögliche Abstellung initiiert. Die geprüfte Einheit berichtet im Anschluss dem Vorstand, welche der ausgesprochenen Empfehlungen bis zu einem definierten Zeitpunkt umgesetzt wurden. Dem folgen sogenannte Follow-up-Prüfungen, in denen die Umsetzung der Empfehlungen überprüft und über deren Ergebnisse die jeweiligen Leitungsebenen und Zentralbereiche sowie der Vorstand informiert werden. Die Interne Revision berichtet mindestens ein Mal jährlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats über wesentliche Feststellungen seit der letzten Berichterstattung. Im Jahr 2017 wurden drei Jenaudits, eine Follow-up-Prüfung und drei Sonderprüfungen durchgeführt sowie fünf Einheiten bei der Umsetzung hieraus resultierender Maßnahmen begleitet.
Jenoptik verfügt über ein zentrales Finanzmanagement. Der Zentralbereich Treasury koordiniert den Konzernfinanzbedarf, stellt die Liquidität sicher und überwacht die Währungs-, Zins- und Liquiditätsrisiken auf Basis einer konzernweit geltenden Richtlinie und entsprechenden Prozessbeschreibungen. Diese Vorgaben sehen unter anderem die personelle Trennung von Geschäftsabschluss und -kontrolle sowie den Handel innerhalb vorgegebener Limits vor.
Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, finanzwirtschaftliche Risiken aus Veränderungen von Marktsätzen, zum Beispiel Zinssätzen und Wechselkursen, zu begrenzen. Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zum Zweck der Sicherung von Grundgeschäften und nicht zu Spekulationszwecken genutzt und nur mit Banken guter bis sehr guter Bonität abgeschlossen.
Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist Teil des IKS des Jenoptik-Konzerns. Es soll einen ordnungsgemäßen Prozess unter anderem der Konzernabschluss-Erstellung gewährleisten und dabei sicherstellen, dass gesetzliche Vorschriften, Rechnungslegungsvorschriften und interne Richtlinien für einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze eingehalten werden, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich sind. Neue Vorschriften und Änderungen bestehender Regelungen werden zeitnah analysiert und umgesetzt. Alle in den Rechnungslegungs-Prozess eingebundenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult.
Durch Zugangsbeschränkungen in den entsprechenden IT-Systemen werden die Finanzsysteme vor Missbrauch geschützt. Eine zentrale Steuerung und die regelmäßige Sicherung der IT-Systeme reduzieren das Risiko von Datenverlusten.
Zur Erstellung des Konzernabschlusses werden die IFRS-Daten der Gesellschaften von diesen direkt im Konsolidierungstool LucaNet erfasst. Die übertragenen Abschlussdaten und Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden durch systemtechnische und manuelle Kontrollen überprüft. Sämtliche zur Erstellung des Konzernabschlusses erforderlichen Konsolidierungsprozesse werden dokumentiert. Über diese Prozesse, Systeme und Kontrollen gewährleistet Jenoptik einen IFRS- sowie gesetzeskonformen Konzernrechnungslegungsprozess. Der Konzernabschlussprüfer prüft den Konzernabschluss der JENOPTIK AG nach den in der EU anzuwendenden IFRS-Vorschriften.
Den Corporate-Governance-Bericht finden Sie im Geschäftsbericht auf den Seiten 36 ff. Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289 f, 315d HGB ist nachzulesen auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance. Gemäß § 317 Abs. 2 Satz 6 HGB sind die Angaben nach §§ 289 f, 315d HGB nicht in die Prüfung durch den Abschlussprüfer einbezogen.
Mithilfe der verschiedenen Risiko- und Chancen-Assessments der jeweiligen Segmente wurde das Risikoprofil des Konzerns ausgehend vom Jahr 2017 für die Folgejahre ermittelt. Bestandteil der Risikobewertung der Segmente ist auch ein Review durch die Zentralfunktionen der Holding und des Shared Service Centers, sodass deren Risiken in der Segmentberichterstattung bzw. in der finalen Konzernbewertung inkludiert sind. Das Risiko- und Chancenmanagement ermöglicht einen direkten Vergleich der einzelnen Risikosubkategorien und der dazugehörigen Risikosymptome. T44
Insgesamt liegt das Risiko des Konzerns weiterhin am unteren Ende des mittleren Risikobereichs.
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| Konzern-Risikobewertung | ||
|---|---|---|
| Aktuell | Vorjahr | |
| --- | --- | --- |
| Strategische Risiken | ||
| Marktentwicklung | Mittel | Mittel |
| Produktentwicklung (inklusive F + E) | Mittel | Mittel |
| Unternehmensentwicklung (Portfolio und Struktur) | Mittel | Mittel |
| Organisationsentwicklung (Abläufe und Ressourcen) | Mittel | Mittel |
| Operationale Risiken | ||
| Supply Chain Management | Mittel | Mittel |
| Arbeits- und Umweltschutz | Niedrig | Niedrig |
| Fertigung (inklusive Qualitätsmanagement) | Mittel | Mittel |
| Marketing und Vertrieb | Mittel | Mittel |
| Patente und Schutzrechte | Niedrig | Niedrig |
| Personalmanagement | Mittel | Mittel |
| IT | Mittel | Mittel |
| Compliance | Mittel | Niedrig |
| Recht | Niedrig | Niedrig |
| Immobilien | Niedrig | Niedrig |
| Finanzwirtschaftliche Risiken | ||
| Rechnungswesen | Niedrig | Niedrig |
| Finanzmanagement | Niedrig | Niedrig |
| Controlling | Mittel | Mittel |
| Steuern | Niedrig | Niedrig |
| Gesamtrisiko | Mittel | Mittel |
Strategische Risiken und Chancen des Gesamtkonzerns wurden auch 2017 im Vergleich zu den operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken am höchsten bewertet. Jenoptik ist auf sehr unterschiedlichen, teilweise sehr volatilen Märkten wie zum Beispiel dem Halbleiterausrüstungs- und Automobilmarkt tätig, sodass deren Entwicklung permanentes Risiko und Chance zugleich darstellen kann.
Die teilweise unsichere gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Wachstumsmärkte von Jenoptik, beispielsweise in China, die nach wie vor möglichen negativen Auswirkungen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union, die nur schwer einschätzbaren handels- und außenpolitischen Maßnahmen der aktuellen US-Regierung sowie politische Konflikte durch bereits entstandene bzw. entstehende Handelsbarrieren bergen potenzielle Risiken für aktuelle und zukünftige Geschäfte des Konzerns. Zudem erschweren die anhaltend hohe Staatsverschuldung in Teilen Europas und die damit einhergehenden Haushaltskonsolidierungen Investitionen der öffentlichen Auftraggeber, aber auch von privaten Konsumenten.
In allen drei Segmenten ist Jenoptik einem intensiven Wettbewerb ausgesetzt. Einige Mitbewerber könnten aufgrund ihrer Größe und der damit einhergehenden guten finanziellen Ausstattungen dem Wettbewerbsdruck besser begegnen. Darüber hinaus könnten Akquisitionen und Fusionen auf den von uns adressierten Märkten dazu führen, dass sich die Wettbewerbssituation weiter verschärft und eventuelle verbesserte Kostenstrukturen des Wettbewerbs und damit einhergehender steigender Preisdruck negative Auswirkungen auf das Konzern-Ergebnis haben könnten. Jenoptik begegnet diesem Risiko durch stetige Analyse des Angebotsportfolios, das heißt, mit welchen Produkten welche Märkte bedient werden können. Zum anderen prüfen wir, ob gezielte Investitionen in Form von Unternehmenszukäufen unser Portfolio sinnvoll ergänzen können, um nachhaltiges profitables Wachstum zu generieren. Der ständig fortschreitende technologische Wandel bietet Chancen für unser Produktportfolio, jedoch auch für unseren Wettbewerb. Es besteht das konzernweite Risiko, durch verspätete Produktentwicklungen Marktanteile zu verlieren.
Operationale Risiken und Chancen wurden konzernübergreifend mit niedrigen bis mittleren Risikokennzahlen bewertet. Die zunehmende Zahl komplexer internationaler und vor allem technisch anspruchsvoller Projekte stellt sehr hohe operative Anforderungen an alle Bereiche des Konzerns. Insbesondere das Supply Chain Management und die Fertigung sind für die Sicherstellung der Qualität unserer ausgelieferten Produkte verantwortlich. Die Nutzung von einzelnen Single-Source-Lieferanten erhöht das Risiko der Abhängigkeit. Durch den stetigen Ausbau unserer Einkaufsstrukturen soll sichergestellt werden, dass weltweit Lieferanten kontinuierlich qualifiziert werden.
Die globalen IT-Systeme und -Prozesse sind für Jenoptik segmentübergreifend von Bedeutung. Die Sicherheit und die Verfügbarkeit der Systeme haben dabei oberste Priorität. Die Daten werden auf redundanten Speichermedien gelagert und durch ein teilweise mehrstufiges Archiv- und Backup-System vor Datenverlust gesichert. Dies ermöglicht die zeitnahe Wiederherstellung in einem möglichen Krisenszenario. Weltweit ist ein Anstieg von Bedrohungen in der Informationstechnik zu verzeichnen, so zum Beispiel in Form von sogenannten Phishing-oder anderen Virus-Angriffen, bei denen durch Täuschung Unternehmensinformationen durch Dritte eingeholt werden. Trotz verschiedener technischer Voraussetzungen, etablierter Prozesse sowie interner Schulung der verantwortlichen Mitarbeiter besteht das Risiko des Datenverlustes bzw. der eingeschränkten Nutzung der IT-Infrastruktur. Dies wiederum könnte negative Auswirkungen auf die Geschäftslage haben. Jenoptik plant, diesem konzernweiten Risiko mit dem Abschluss einer sogenannten Cyber Risk-Versicherung entgegenzuwirken.
Den wichtigsten Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten unsere Mitarbeiter. Als internationaler Technologie-Konzern benötigen wir hierfür auch weiterhin weltweit engagierte und sehr gut qualifizierte Kolleginnen und Kollegen. Es besteht das Risiko, nicht im ausreichenden Maße fähige Mitarbeiter für vakante Stellen zu finden oder Leistungsträger zu verlieren. Jenoptik begegnet diesem Risiko durch ein zielgerichtetes "Employer Branding" sowie mit einer strukturierten Personalentwicklung. Dazu gehören unter anderem das Führungskräfte-Entwicklungsprogramm J2 LP sowie attraktive Anreizsysteme.
Die Nichteinhaltung gesetzlicher, ethischer oder vertraglicher Anforderungen stellt vor dem Hintergrund der internationalen Geschäftstätigkeit von Jenoptik ebenfalls ein segmentübergreifendes operatives Risiko dar. Unter anderem aufgrund der konzernweit gestiegenen Compliance-Anforderungen wurde das Risiko im Vergleich zum Vorjahr höher bewertet und bewegt sich nun im mittleren Risikobereich. Als Unternehmen mit Kunden und Geschäftspartnern in zahlreichen Ländern, Auftraggebern im öffentlichen Dienst und Engagement im US-amerikanischen Verteidigungsmarkt muss sich Jenoptik mit vielen und teilweise wachsenden Compliance-Anforderungen in den unterschiedlichsten Märkten auseinandersetzen. Obwohl mit einer konzernweiten Exportkontrollorganisation, dem Zentralbereich Compliance & Risk Management sowie mit entsprechenden Prozessen die notwendigen organisatorischen Maßnahmen implementiert sind, um mögliche Compliance-Verstöße zu minimieren, können diese jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Mithilfe der strikten Einhaltung des Compliance-Programmes sowie der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems sollen mögliche Prozesslücken geschlossen sowie gesetzes- und regeltreue Verfahren sichergestellt werden.
Die finanzwirtschaftlichen Risiken wurden auch im Jahr 2017 konzernübergreifend niedrig bewertet. Die nachfolgenden Themen umfassen dabei auch die segmentspezifischen Risiken. Eine zentrale Aufgabe des Finanzbereichs der Jenoptik ist es, den Finanzierungsbedarf innerhalb des Konzerns langfristig zu koordinieren. Jenoptik verfügt über eine gute interne Finanzierung sowie Zugang zu alternativen externen Finanzierungsoptionen. Für die bestehenden Schuldscheindarlehen und den Konsortialkredit der JENOPTIK AG sind Financial Covenants vereinbart, die regelmäßig überwacht und berichtet werden. Währungsbedingte Risiken resultieren aus den internationalen Aktivitäten des Konzerns. Der Zentralbereich Treasury identifiziert diese Risiken in Zusammenarbeit mit den Konzerngesellschaften und steuert sie mit geeigneten Maßnahmen, zum Beispiel durch den Abschluss von Devisentermingeschäften. Grundsätzlich müssen alle Konzerngesellschaften Fremdwährungspositionen zum Zeitpunkt ihrer Entstehung sichern. Die Sicherung erfolgt mit dem Ziel, eine Sicherungsbeziehung mit möglichst hoher Effektivität herzustellen.
Das Zinsrisiko wird unter anderem durch den Abschluss festverzinslicher Darlehen reduziert. Zusätzlich kommen sogenannte Zinsswaps zum Einsatz, die das Zinsänderungsrisiko bei variabel verzinsten Darlehen reduzieren. Da der zum Bilanzstichtag im Bestand befindliche Zinsswap im Zusammenhang mit mittlerweile abgelöstem variabel verzinslichen Schuldscheindarlehen abgeschlossen wurde, ist die Sicherungsbeziehung hier nicht mehr gegeben. Bei einem Teil der Darlehen wurde bewusst eine variable Verzinsung vereinbart, um von dem aktuell niedrigen Zinsumfeld vollumfänglich zu profitieren.
Die Liquiditätsplanung dient dazu, Liquiditätsrisiken frühzeitig zu erkennen und konzernweit systematisch zu minimieren. Zur Liquiditätssteuerung und -überwachung dienen regelmäßige Treasury-Reports sowie ein monatlich rollierender Liquiditäts-Forecast.
Hinsichtlich des Einsatzes von Finanzinstrumenten verweisen wir auf den Konzernanhang, Abschnitt 8.2 ab Seite 177. In den Bereichen Controlling sowie Rechnungswesen ergeben sich Chancen vor allem durch den weiteren Ausbau und die Optimierung des einheitlichen SAP-Systems. Durch die kontinuierliche Etablierung und Fortentwicklung moderner und zielgerichteter Controlling-Instrumente begegnen wir dem Risiko möglicher fehlender geschäftsentscheidender Informationen im internen Berichtswesen.
Das Risiko- und Chancenprofil des Jenoptik-Konzerns wurde von den unterschiedlichen Risikoprofilen der Segmente abgeleitet. Finanzwirtschaftliche Risiken werden gebündelt im Risiko- und Chancenprofil des Konzerns abgebildet. T45
Strategische Risiken und Chancen resultieren vor allem aus der Nachfrage in der Halbleiterausrüstungsindustrie, welche von zyklischen Entwicklungen geprägt ist. Sie kann das Segmentergebnis deutlich positiv, aber auch negativ beeinflussen. Darüber hinaus birgt die Abhängigkeit von wenigen großen Kunden grundsätzlich das Risiko, dass negative Geschäftsentwicklungen der Kunden deutliche Umsatz- und Ergebnisauswirkungen auf das gesamte Segment haben könnten. Andererseits ermöglicht die Bindung solcher Kunden aufgrund von Skaleneffekten ein profitables Umsatzwachstum. Zwar ist dieses durch eine zunehmende Anzahl vor allem asiatischer Wettbewerber sowie den Trend von Lieferanten und Kunden zur Vorwärts- bzw. Rückwärtsintegration immer latent gefährdet, kann jedoch durch den stetigen Ausbau der bestehenden Wettbewerbsvorteile und Internationalisierung realisiert werden. Zudem begegnet das Segment diesem Risiko durch eine kontinuierliche Überprüfung der Wertschöpfungstiefe mit dem Ziel, mehr Systemlösungen für unsere Kunden anbieten zu können.
Die zunehmende Bedeutung von Gesundheit, die demografische Entwicklung in den Industrienationen sowie der medizinisch-technologische Fortschritt haben eine steigende Nachfrage zur Folge. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Produktportfolios sowie die stärkere Marktorientierung von Jenoptik können die Anforderungen unserer Kunden besser bedient werden. Jedoch verursacht das zunehmende Finanzierungsproblem der nationalen Gesundheitswesen einen stark steigenden Preisdruck unter den Anbietern. Die tendenziell zunehmende Komplexität des Marktumfelds erschwert eindeutige und sichere Prognosen vor allem in innovativen Anwendungsfeldern.
Die spezifischen Kundenanforderungen führen zu besonderen operationalen Risiken und Chancen im Bereich des Supply Chain Managements sowie in den Fertigungsprozessen. Es gibt für zahlreiche Komponenten des Segmentes nur eine sehr begrenzte Anzahl qualifizierter Lieferanten, die die notwendigen Spezifikationen zeitgerecht erfüllen können. Beim Ausfall eines solchen Lieferanten oder sich verändernden Spezifikationen durch die Kunden kann es zu entsprechenden Problemen im Entwicklungs- bzw. Produktionsprozess kommen. Mithilfe des strategischen Einkaufs werden kontinuierlich Partner qualifiziert, um mittel- und langfristig über eine stabile Basis von geeigneten Lieferanten zu verfügen. Spezifische Kundenanforderungen, vor allem hinsichtlich der Qualität der Produkte, führen zudem zu gestiegenen Anforderungen an den Anlagenbestand im Bereich Fertigung, die durch gezielte Erweiterungs- bzw. Ersatzinvestitionen erfüllt werden sollen. So besteht das Risiko, dass die Qualitätsanforderungen nicht zur vereinbarten Zeit erfüllt werden können, was zu Verzögerungen bei der Auslieferung führen kann.
Im Segment Mobility beeinflussen sowohl die Marktentwicklung als auch die politischen Entwicklungen die strategischen Risiken bzw. Chancen. Im Bereich der Messtechnik ist das Erreichen der Umsatzziele stark an den Automobilmarkt gekoppelt. Wir werten im Rahmen der Geschäftsentwicklung Markt- und Konjunkturanalysen sowie die Veränderung rechtlicher Vorschriften (unter anderem hinsichtlich Verbrauchs- und Abgasnormen) und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Automobilindustrie kontinuierlich aus. Verschärfende staatliche Regelungen würden weitere Planungsunsicherheiten für die Branche bedeuten, was auch für Jenoptik ein erhöhtes Risiko darstellen kann.
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| Risikobewertung | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Segment Optics & Life Science | Segment Mobility | Segment Defense & Civil Systems | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Aktuell | Vorjahr | Aktuell | Vorjahr | Aktuell | Vorjahr | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Strategische Risiken | ||||||
| Marktentwicklung | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Produktentwicklung (inklusive F + E) | Mittel | Mittel | Mittelhoch | Mittelhoch | Mittel | Mittel |
| Unternehmensentwicklung (Portfolio und Struktur) | Mittel | Mittel | Mittelhoch | Mittel | Mittel | Mittel |
| Organisationsentwicklung (Abläufe und Ressourcen) | Mittel | Mittel | Mittelhoch | Mittel | Mittel | Mittel |
| Operationale Risiken | ||||||
| Supply Chain Management | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Arbeits- und Umweltschutz | Niedrig | Mittel | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig |
| Fertigung (inklusive Qualitätsmanagement) | Mittel | Mittel | Mittel | Niedrig | Niedrig | Mittel |
| Marketing und Vertrieb | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Patente und Schutzrechte | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Mittel | Niedrig | Niedrig |
| Personalmanagement | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| IT | Niedrig | Niedrig | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Compliance | Mittel | Niedrig | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Recht | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Mittel | Niedrig |
| Immobilien | Niedrig | Niedrig | Mittel | Niedrig | Mittel | Niedrig |
| Finanzwirtschaftliche Risiken | ||||||
| Rechnungswesen | Niedrig | Niedrig | Mittel | Mittel | Niedrig | Niedrig |
| Finanzmanagement | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig |
| Controlling | Niedrig | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Steuern | Niedrig | Niedrig | Mittel | Niedrig | Niedrig | Niedrig |
| Gesamtrisiko | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
Der Trend zur elektrischen Mobilität ist Chance und Risiko zugleich. Die Verringerung der Anzahl mechanischer Teile bedeutet ein Risiko für das bereits etablierte Geschäftsmodell des Bereichs Automotive. Auf der anderen Seite besteht die Chance, zusätzliche Aufträge zu generieren, da der Trend zur CO2 -Reduktion mehr Investitionen in emissionsarme Motoren ermöglichen könnte.
Die aktuell unsicheren wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen auf dem asiatischen und nordafrikanischen Markt stellen für den Bereich Verkehrssicherheit ein Risiko dar. Jenoptik ist als Auftragnehmer vor allem internationaler öffentlicher Auftraggeber sowohl der politischen als auch der wirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Länder ausgesetzt. Dies kann besonders bei Unruhen oder Regierungswechseln dazu führen, dass Projekte nur verzögert abgewickelt oder ganz gestoppt werden. Die wiederum zunehmenden politischen Stabilisierungen in bestimmten Absatzmärkten und die wirtschaftliche Prosperität der Länder eröffnen hingegen Chancen, die sich daraus entwickelnde Nachfrage nach Verkehrssicherheitstechnik besser bedienen zu können. Zugleich bietet der gestiegene Bedarf an Sicherheitstechnologien, vor allem durch öffentliche Auftraggeber, erhöhte Chancen für das Segment. Durch eine permanente Optimierung des Produktportfolios als Teil der Unternehmensentwicklung können sich strategische Vorteile gegenüber dem Wettbewerb ergeben. Die dargestellten Risiken können Änderungen in den Organisations- und Prozessstrukturen der jeweiligen Geschäftsbereiche verursachen.
In den operationalen Risiken und Chancen spiegelt sich die zunehmende Internationalisierung von Projekten und Teilen der Wertschöpfungskette in erhöhten Anforderungen an die Bereiche Supply Chain Management, Fertigung, Marketing und Vertrieb sowie Personalmanagement wider. Der konsequente Ausbau effizienter Service- und Vertriebsstrukturen ist von entscheidender Bedeutung für die Erreichung der Wachstumsziele insbesondere im Ausland.
Neuerungen im implementierten ERP-System, welche dieses langfristig verbessern sollen, können derzeit noch vereinzelt zu Verzögerungen bei der vollständigen Erreichung angestrebter Effizienzgewinne führen. Bei einer langfristigen Nutzung des konzernweiten ERP-Systems überwiegen jedoch die Chancen hinsichtlich Effektivität und verbesserter Steuerungsmöglichkeiten.
Strategische Risiken und Chancen. Der Verteidigungsmarkt ist stark geprägt von der jeweiligen politischen Willensbildung, insbesondere von der öffentlichen Haushaltslage sowie der restriktiven Handhabung von Exportgenehmigungen der Bundesregierung. Aufgrund verschiedener weltweiter politischer Konflikte und Spannungen nimmt jedoch die Verteidigungsbereitschaft der einzelnen Länder weiter zu. Verstärkende Impulse für das Marktumfeld geben perspektivisch die Forderung, zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes der NATO-Mitglieder für Rüstung und Militär auszugeben sowie die Überlegungen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu einer gemeinsamen Rüstungspolitik. Der geplante Anstieg des Verteidigungsetats und die damit verbundenen verstärkten Investitionen der Bundesregierung können zu höheren Auftragseingängen im Segment führen.
Im Rahmen der Unternehmensentwicklung wird dem möglichen Risiko der Abhängigkeit von politischen Entscheidungen und öffentlichen Budgets unter anderem mit dem gezielten Ausbau des zivilen und vor allem internationalen Produktportfolios begegnet. Dafür müssen im Zuge der strategischen Organisationsentwicklung auch die notwendigen Abläufe und Ressourcen sukzessive angepasst werden. Auch die Marketing- und Vertriebsaktivitäten werden kontinuierlich intensiviert, um die entsprechenden Wachstumsoptionen ausschöpfen zu können.
Da ein Großteil des Segmentumsatzes aus dem Projektgeschäft resultiert, sind Produktentwicklungen und -einführungen größtes Risiko und größte Chance zugleich. Langfristige Entwicklungsprojekte bieten hohes Potenzial für die Generierung zukünftigen Umsatzes. Allerdings bestehen auch hier immanente technologische und organisatorische Risiken, die den zeitgerechten Entwicklungserfolg gefährden könnten.
Aufgrund des auf langfristige Kundenbeziehungen ausgerichteten Geschäftsmodells des Segmentes und langer Produktlebenszyklen ist die Lieferantenperformance ein wichtiger Erfolgsfaktor. Operationale Risiken und Chancen ergeben sich vor allem durch die teilweise hohe Abhängigkeit von einzelnen Bezugsquellen. Diese könnten zukünftige Geschäftschancen gefährden. Das Risiko wurde im Vergleich zum Vorjahr durch ein aktives Supply Chain Management operativ reduziert.
Im Bereich der zivilen Anwendungen ergeben sich Risiken aufgrund der hohen Leistungsanforderungen an die zu produzierenden Systeme sowie der teilweise geringen Stückzahlen. In der Folge kann es zur verspäteten Marktreife oder zur verfrühten Übergabe an den Kunden kommen. Dies kann wiederum Qualitätsprobleme nach sich ziehen.
Insgesamt hat der Jenoptik-Konzern im Durchschnitt von strategischen, operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken ein im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend unverändertes Risiko-Exposure zu verzeichnen und liegt aktuell weiterhin am unteren Ende des mittleren Risikobereichs.
Den mit "Mittel" bewerteten strategischen Risiken stehen adäquate Chancen gegenüber bzw. wird mit Maßnahmen begegnet, die eine nachhaltig vorteilhafte strategische Positionierung ermöglichen. Dies betrifft insbesondere die Risiken der Subkategorien "Produktentwicklung", "Unternehmensentwicklung" und "Organisationsentwicklung". Die Risiken der Subkategorie "Marktentwicklung" resultieren größtenteils aus externen Risikoquellen, die nicht beeinflussbar und damit nur bedingt zu minimieren sowie prognostizierbar sind.
Im Bereich der operationalen Risiken sind der erfolgreiche Auf- und Ausbau der Vertriebsstrukturen von entscheidender Bedeutung. Gleiches gilt für das Supply Chain Management und die Fertigung, denen aufgrund der hohen technologischen Anforderungen in einem internationalen Umfeld und einem damit teilweise einhergehenden Single-Sourcing besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht werden muss. Aufgrund der verstärkten Digitalisierung, den damit verbundenen gestiegenen Ansprüchen an die IT, der weiter voranschreitenden Internationalisierung sowie der erhöhten Gefahr von externen Angriffen wurde das IT-Risiko weiterhin mit "Mittel" bewertet.
Aufgrund der Diversifikation des Konzerns sowie der kontinuierlich weltweit wachsenden regulatorischen Anforderungen von Gesetzgebern, aber vor allem auch von unseren Kunden, wurde die Risikobewertung für den Bereich Compliance von "Niedrig" auf nun "Mittel" heraufgestuft. Wie bereits erläutert, begegnet der Konzern diesem gestiegenen Risiko durch geeignete Präventivmaßnahmen in der Organisation und den Prozessen sowie der fortlaufenden Entwicklungen des Compliance-Management-Systems.
Die finanzwirtschaftlichen Risiken für den Konzern ergaben in Summe keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zum Vorjahr.
Insgesamt besteht ein zufriedenstellendes Verhältnis zwischen Risiken und Chancen im Jenoptik-Konzern. Es wurden keine den Bestand gefährdende Risiken identifiziert.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet in seinem letzten "World Economic Outlook" vom Januar 2018 damit, dass die Weltwirtschaft auch in den kommenden zwei Jahren um jeweils starke 3,9 Prozent wächst. Erwartet wird, dass die zuletzt belebte Nachfrage insbesondere bei Investitionen infolge günstiger globaler Finanzkonditionen weiter anhält. Das werde spürbare Auswirkungen auf das Wachstum in exportorientierten Ländern haben. Auch der US-Steuerreform wird eine stimulierende Wirkung zugeschrieben, die die Nachfrage in angrenzenden Ländern steigern könne. Risiken sieht der IWF in protektionistischen Tendenzen und Handelsbarrieren, etwa im Zusammenhang mit dem geplanten Brexit, sowie in anhaltenden geopolitischen Spannungen, vor allem in Ostasien und dem Nahen Osten. T46
Der globale Photonik-Markt wird nach Angaben der Analysten von Markets and Markets bis 2022 auf 795 Mrd US-Dollar wachsen. Wachstumstreiber sei die große Nachfrage in Bereichen wie Displays, Informations- und Kommunikationstechnik, Medizintechnik und Life Sciences, Messtechnik, Lighting sowie Produktionstechnik. Regional gesehen werde der Raum Asien /Pazifik die höchste durchschnittliche Wachstumsrate verzeichnen. Im Vergleich dazu gehen die Fachverbände Spectaris, VDMA und ZVEI in ihrem "Branchenreport Photonik" weiterhin von einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich 6,5 Prozent und einem Marktvolumen von 615 Mrd Euro im Jahr 2020 aus.
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| 2019* | 2018 | |
|---|---|---|
| Welt | 3,9 | 3,9 |
| USA | 2,7 | 2,5 |
| Euro-Zone | 2,2 | 2,0 |
| Deutschland | 2,3 | 2,0 |
| China | 6,6 | 6,4 |
| Indien | 7,4 | 7,8 |
| Schwellenländer | 4,9 | 5,0 |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2018
* Prognose
Für den Datentransfer und das dafür nötige Optik-Design spielt der Bereich "Silicon Photonics" eine immer größere Rolle. Dabei wird Silizium als optisches Medium verwendet. Der französische Marktforscher Yole Developpement rechnet hier mit einer starken Expansion: Der Weltmarkt für optische Komponenten zum schnellen und großvolumigen Datentransfer soll im Jahr 2025 einen Wert von 4 Mrd US-Dollar erreichen, nicht zuletzt durch den stetig steigenden Datenverkehr im Internet durch Social Media, Video- und Spieleanwendungen. G23
Photonische Technologien sind ein Kernbestandteil vieler Diagnoseverfahren und Behandlungsmethoden in der Medizintechnik, zum Beispiel in der In-vitro-Diagnostik, Endoskopie und in sogenannten Point-of-Care-Lösungen zur patientennahen Behandlung. Der Fachverband Spectaris erwartet für die deutschen Medizintechnik-Hersteller ein Umsatzplus im Jahr 2018 von 5 Prozent auf rund 32 Mrd Euro. Den größten Einfluss auf die Branchenentwicklung habe die Digitalisierung, beispielsweise in medizinischen Versorgungs- und Produktionsprozessen. Auch das Geschäftsmodell der Hersteller ist laut Spectaris im Wandel: vom klassischen Anbieter von Gerätetechnik in der letzten Dekade über den Lösungsanbieter im aktuellen Jahrzehnt hin zum Anbieter digitaler und ganzheitlicher Gesundheitslösungen in der kommenden Dekade. Dem globalen Weltmarkt für Medizintechnik prognostiziert der Marktforscher Evaluate-MedTech, den Spectaris zitiert, ein jährliches Wachstum von rund 5 Prozent auf etwa 530 Mrd US-Dollar im Jahr 2022.
Die starke Dynamik im weltweiten Halbleitermarkt aus dem Vorjahr wird sich laut Branchenexperten 2018 etwas schwächer fortsetzen: Der IT-Marktforscher Gartner rechnet laut einer Pressemeldung für 2018 mit einem Umsatzplus von 7,5 Prozent auf 451 Mrd US-Dollar. Nach dem zweistelligen Plus 2017 kehrt die Branche damit zu einer einstelligen Wachstumsrate zurück, bevor sie 2019 voraussichtlich einen leichten Umsatzrückgang verzeichnen wird. Auch der Verband SIA rechnet in seiner Prognose, veröffentlicht in einer Pressemeldung, nur mit einem moderaten Umsatzwachstum 2018.
In der Halbleiterausrüstungsindustrie sollen die weltweiten Umsätze laut dem Branchenverband SEMI 2018 um 7,5 Prozent auf ein weiteres Rekordhoch von 60,1 Mrd US-Dollar steigen, so die letzte Prognose in einer Pressemeldung vom Dezember 2017. Südkorea, China und Taiwan bleiben die größten Märkte. G24
Der VDMA warnt vor neuen Handelsschranken und Protektionismus: Dem exportorientierten deutschen Maschinen- und Anlagenbau drohen nach dem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU Zusatzkosten bei Export und Import in dreistelliger Millionenhöhe, wie der Verband berechnete. Die deutschen Werkzeugmaschinenbauer erwarten für 2018 ein erneutes Produktionsplus von 5 Prozent auf erstmals über 16 Mrd Euro, so der Branchenverein VDW. Der Wandel zur Elektromobilität sei zwar eine Herausforderung für die Branche, doch ein rückläufiger Bedarf an klassischen Bearbeitungsmethoden könne durch eine weltweite Zunahme an Autozulassungen und Investitionen in den Umstieg auf Hybridantriebe oder vollelektronische Fahrzeuge überkompensiert werden.
Die International Federation of Robotics (IFR) rechnet mit einem zunehmenden Roboterabsatz im Zuge der weiteren Automatisierung in der Automobilindustrie. Allein in den USA soll der Umsatz mit Industrierobotern zwischen 2017 und 2020 um durchschnittlich mindestens 15 Prozent jährlich steigen. Weltweit schätzt die IFR in ihrem "World Robotics Report" den Bedarf an Industrierobotern auf über 3 Mio Stück bis 2020. Im Vergleich dazu waren es 2016 etwa 1,8 Mio Stück. Zudem würden auch kleine und mittlere Hersteller zunehmend auf Automation setzen, was flexible und einfache Robotik-Lösungen erfordere.
Angesichts des Wandels in der Automobilindustrie kann die Branche einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey zufolge mit einem deutlichen Umsatzwachstum rechnen: Bis 2030 können sich die Erlöse von derzeit 3,4 Billionen Euro auf 6,6 Billionen Euro erhöhen. Hauptgründe seien neue Mobilitätsdienstleistungen rund ums Auto, autonomes Fahren sowie alternative Antriebe. Letztere werden laut der Prognose bis 2030 etwa ein Viertel des Gesamtumsatzes ausmachen, aktuell sind es unter 1 Prozent. Für 2018 rechnet der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit einem geringen Wachstum im Pkw-Weltmarkt auf 86 Mio Fahrzeuge.

Quelle: VDMA, ZVEI, Spectaris: Branchenbericht Photonik 2013

Quelle: Semiconductor Equipment and Materials International (semi)
Im Bereich der Verkehrssicherheit und öffentlichen Sicherheit gibt es eine große Nachfrage für die automatische Kennzeichenerfassung (englisch abgekürzt ANPR). Der Markt werde bis 2025 um jährlich durchschnittlich 12 Prozent wachsen, so Marktforscher von Research and Markets. Treiber der Entwicklung sind Anwendungen für Sicherheit und Verkehrsmanagement, darunter auch Monitoring- und Mautlösungen. Mit Blick auf eine europäische Maut konkretisierte die EU-Kommission ihre Pläne für eine neue Mautlösung, die sich an tatsächlich gefahrenen Kilometern orientiert und nicht mehr am Kauf einer Vignette für einen bestimmten Zeitraum. In Deutschland startet voraussichtlich im Frühjahr 2018 die Abschnittskontrolle (Section Control) auf einer ersten Strecke in Niedersachsen. Das Bundesland hatte in den letzten Jahren die Einführung dieses Verfahrens zur Geschwindigkeitskontrolle in Deutschland vorbereitet. Bei dem Pilotprojekt wird Jenoptik-Technik eingesetzt.
In der weltweiten Bahnindustrie ändern sich die etablierten Strukturen durch den geplanten Zusammenschluss von Siemens und dem französischen Hersteller Alstom, um dem Wettbewerb im Bahngeschäft, hauptsächlich aus China, besser entgegenzuwirken. Dem Marktforscher SCI Verkehr zufolge wird die deutsche Bahnwirtschaft bis 2021 um jährlich durchschnittlich 3,4 Prozent wachsen und damit stärker als der globale Trend. Zunehmend mehr Bedeutung gewinnen die Digitalisierung und Anforderungen an umweltfreundlichere Lösungen, so die SCI-Marktstudie vom September 2017.
In der Luftfahrt erhoffen sich die Flugzeugbauer Airbus und Boeing Auftrieb durch neue Modelle im MOM-Segment ("Middle of the Markets"), werden aber zunehmend von kleineren Wettbewerbern aus Kanada, Brasilien, China, Japan und Russland unter Druck gesetzt, so eine Studie von Alix Partners anlässlich der Fachmesse Paris Air Show im Juni 2017. Beide Flugzeugbauer erhöhten ihre Langzeitprognosen für die Luftfahrt: Airbus rechnet laut einer Pressemeldung damit, dass Fluggesellschaften bis zum Jahr 2036 insgesamt rund 34.900 neue Passagierjets und Frachtmaschinen im Wert von 5,3 Billionen US-Dollar kaufen werden. Boeing prognostiziert einen Bedarf von 41.030 Maschinen im Wert von 6,1 Billionen US-Dollar. Ein möglicher Produktionsstopp für das Flugzeug Airbus A380 wurde im Januar 2018 abgewendet: Der Airbus-Konzern erhielt einen Großauftrag, mit dem die Produktion bis mindestens 2025 fortgeführt werden kann.
In der Sicherheits- und Wehrtechnik legten die EU-Staaten im Juni 2017 das Fundament für die europäische Verteidigungsunion "Pesco": Im Zentrum der Pläne stehen die künftige gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern und Koordination von Rüstungsprojekten, unterstützt durch einen europäischen Verteidigungsfonds für Forschungsprojekte. Insbesondere Deutschland und Frankreich planen eine engere Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik. So sollen bis Mitte 2018 Pläne für die gemeinsame Entwicklung eines Kampfflugzeugs erarbeitet werden, das künftig die Modelle Eurofighter und Rafale ersetzen soll. Die Bundeswehr will die Zahl ihrer Panzer bis 2023 durch Kauf oder Modernisierung um ein Drittel auf knapp 330 aufstocken. In den USA sollen die Militärausgaben von 2019 bis 2023 um 3 bis 5 Prozent ansteigen.
Die Prognose der künftigen Geschäftsentwicklung wurde auf Basis der Konzernplanung vom Herbst 2017 sowie der Anfang 2018 veröffentlichten Strategie 2022 erstellt.
Den Ausgangspunkt bilden die neue Jenoptik-Strategie 2022 sowie die Einzelplanungen der Segmente und operativen Geschäftseinheiten, die aufeinander abgestimmt in die Konzernplanung integriert werden. Mögliche Akquisitionen sowie Wechselkursschwankungen wurden in der Planung nicht berücksichtigt.
Mit Beginn des Geschäftsjahres 2017 wurde das System der Top-Steuerungsgrößen sowohl auf Konzern- als auch auf Segmentebene weiterentwickelt und auf die Kennzahlen Umsatz, EBITDA-Marge, EBIT-Marge, Auftragseingang, Free Cashflow und Investitionen fokussiert. Weitere Kennzahlen werden auch künftig regelmäßig erhoben und dienen dem Top-Management als Informationsgrößen.
2018 werden wir mit der Umsetzung unserer neuen Strategie beginnen, in deren Mittelpunkt die Fokussierung auf photonische Technologien steht. Dabei setzen wir auf drei Themen - stärkere Fokussierung, Innovation und Internationalisierung. Im Verlauf des Geschäftsjahres 2018 soll auch eine neue Unternehmensstruktur etabliert werden, in der ab 1. Januar 2019 berichtet wird.
Im Segment Optics & Life Science geht der Jenoptik-Konzern 2018 weiterhin von einer positiven Entwicklung des Geschäfts aus. Durch den Ausbau der Technologiekompetenz, aber auch durch ein größeres Angebot an integrierten Systemlösungen mit einem höheren Wertschöpfungsanteil soll die führende Position im Photonik-Markt weiter gestärkt werden. Jenoptik ist bei zahlreichen internationalen Marktführern als Entwicklungs- und Produktionspartner gut etabliert. Für den Halbleiterausrüstungsmarkt erwarten Marktbeobachter auch im laufenden Jahr eine hohe Nachfrage. Das Segment kann hier von seiner Position als einer der führenden Anbieter von optischen und mikrooptischen Systemlösungen für die Halbleiterfertigung profitieren. Ein weiterer Schwerpunkt, um die positive Entwicklung zu unterstützen, bleibt die Fokussierung auf optische Informations- und Kommunikationstechnologien. Im Bereich der Medizintechnik und Life Science soll die bereits bestehende Zusammenarbeit mit internationalen Schlüsselkunden im laufenden Geschäftsjahr weiter ausgebaut werden und zum Wachstum beitragen. Darüber hinaus soll auch 2018 der Fokus auf der Gewinnung von neuen Großkunden liegen. Wachstum wird 2018 vor allem in den Regionen Asien / Pazifik und Amerika erwartet. Das Segment wird auch im laufenden Geschäftsjahr in die internationalen Produktionsstandorte und den Vertrieb investieren, um das künftige Wachstum zu unterstützen und den Prozess der Internationalisierung vor allem in den Kernregionen fortzusetzen.
Das Segment Mobility erwartet 2018 ebenfalls eine positive Entwicklung. Im Bereich Automotive gehen wir davon aus, dass sich der Trend zu fertigungsnaher integrierter Messtechnik fortsetzt. Das spielt vor allem dann eine wichtige Rolle, wenn Präzisionsteile gefertigt werden, wie sie beispielsweise die Automobilindustrie für effiziente und umweltschonende Antriebe fordert. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, investiert das Segment weiter in die Entwicklung innovativer, leistungsstarker Technologien und Systeme. Wichtige Wachstumsimpulse sollen auch aus dem Bereich der Laseranlagen kommen. Neben den etablierten Systemen für die Kunststoffbearbeitung in der Automobilindustrie konzentriert sich das Segment hier vor allem auf den Bereich der 3D-Materialbearbeitung. 2017 hat sich das Segment mit der Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Five Lakes Automation wesentliches Know-how bei der Prozessautomation für die Materialbearbeitung gesichert und bietet jetzt automatisierte Produktionslinien aus einer Hand. Damit hat sich Jenoptik neue Wachstumspotenziale im US-Markt erschlossen. In der Verkehrssicherheit wird das geplante Wachstum insbesondere durch die in den Vorjahren gewonnenen Großaufträge unterstützt, die 2018 zum Umsatzanstieg beitragen werden. Dazu gehört auch die Lieferung von Systemen zur Mautkontrolle. Darüber hinaus wird das Geschäftsmodell Traffic Service Provision weiter ausgebaut. Auch das Geschäft im Bereich "Civil Security" gewinnt zunehmend an Bedeutung. Aus regionaler Sicht erwartet Jenoptik im Segment Mobility Wachstumsimpulse vor allem aus dem Raum Asien / Pazifik sowie Nordamerika. Der Markt für Verkehrssicherheit in den USA wird sich nach unserer Einschätzung 2018 weiter stabilisieren.
2018 erwarten wir im Segment Defense & Civil Systems eine stabile Entwicklung. Das Geschäft ist überwiegend projektbasiert und langfristig orientiert. Der Verteidigungsmarkt in der westlichen Welt legt weiter zu, in den nächsten Jahren wird eine Ausweitung der Ausgaben - vor allem der NATO-Mitgliedsstaaten - erwartet, sodass mehr Produkte im Verteidigungsbereich nachgefragt werden könnten. Gleichzeitig kann die potenziell restriktivere Exportpolitik der möglichen neuen Koalition in Deutschland Projekte beeinflussen bzw. zeitlich verzögern. Mittelfristig ist darüber hinaus ein deutlicher Anstieg der Investitionen für die Bundeswehr politisch gewollt, kurzfristig erwarten wir daraus jedoch noch keine Auswirkungen auf unser Geschäft, da die politischen Entscheidungsprozesse sehr langwierig sind. In den kommenden Jahren könnten diese jedoch zu höheren Umsätzen beitragen. Die Internationalisierung bleibt auch 2018 ein wichtiges Thema, das Auslandsgeschäft soll vor allem in Nordamerika und Asien / Pazifik kontinuierlich ausgebaut werden. Darüber hinaus setzt das Segment weiter auf eine Erhöhung des Anteils von Systemen, die auch in zivilen Bereichen eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel Systemlösungen für die zivile Luftfahrt.
Aufgrund der anhaltend starken Nachfrage aus unseren Märkten und auf Basis der guten Auftrags- und Projektpipeline geht der Vorstand für 2018 von einem Umsatz- und Ergebniswachstum aus. Aktuell erkennbare Risiken wie eine angespannte Lieferkette sowie die Entwicklung der Wechselkurse, insbesondere zwischen Euro und Dollar, werden kontinuierlich überwacht. Voraussetzung für das geplante Wachstum ist darüber hinaus, dass sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern. Dazu gehören insbesondere die möglichen Auswirkungen des Brexits, Regulierungen auf europäischer Ebene, Exportrestriktionen, die weiteren Entwicklungen in den USA, China, im Nahen Osten, aber auch der Russland-Ukraine-Konflikt.
Der Jenoptik-Konzern erwartet 2018 einen Umsatz zwischen 790 und 810 Mio Euro (i.Vj. 747,9 Mio Euro). Vor allem die Segmente Optics & Life Science sowie Mobility sollen zum Umsatzwachstum beitragen.
Aktuell rechnet Jenoptik im Geschäftsjahr 2018 beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Wertminderungen und Wertaufholungen) mit einem Zuwachs (2017: EBITDA der fortgeführten Geschäftsbereiche 106,7 Mio Euro). Die EBITDA-Marge soll zwischen 14,5 und 15,0 Prozent liegen. Auch beim EBIT prognostiziert der Vorstand einen Anstieg (2017: EBIT der fortgeführten Geschäftsbereiche 77,8 Mio Euro). Die operative Ergebnis-Marge (EBIT-Marge) wird in einer Bandbreite von 10,5 bis 11,0 Prozent erwartet.
Der Auftragseingang einer Periode wird von Großaufträgen vor allem in den Bereichen Defense & Civil Systems und Traffic Solutions beeinflusst. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielt Jenoptik neue Aufträge in Höhe von 802,9 Mio Euro und verfügte damit zum Jahresende 2017 über eine sehr gute Auftragsbasis. Für das laufende Geschäftsjahr geht Jenoptik davon aus, dass der Auftragseingang stabil bleiben wird, da im Geschäftsjahr ein operativer Einmaleffekt enthalten war. Zu beachten ist auch, dass Jenoptik zum Jahresende 2017 über Kontrakte in Höhe von 87,6 Mio Euro verfügt, die nicht im Auftragseingang und -bestand enthalten sind. Rund 79 Prozent des Ende Dezember 2017 ausgewiesenen Auftragsbestands werden 2018 umsatzwirksam.
Nach dem sehr positiven Geschäftsverlauf 2017 erwartet das Segment Optics & Life Science 2018 ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA soll stabil auf dem hohen Niveau von 2017 bleiben.
Unterstützt durch die gewonnenen Großaufträge geht das Segment Mobility im laufenden Geschäftsjahr von einer Umsatzsteigerung im unteren zweistelligen Prozentbereich aus. Beim EBITDA wird ein deutlicher Zuwachs erwartet. Beeinflusst wird die Prognosegenauigkeit durch den Zeitpunkt von Projektabrechnungen im Bereich der Verkehrssicherheit.
Für das Geschäftsjahr 2018 soll das Segment Defense & Civil Systems durch stabile Umsatz- und EBITDA-Beiträge zum Unternehmenserfolg beitragen.
Im Geschäftsjahr 2018 geht Jenoptik von einer Steigerung der Investitionen auf über 40 Mio Euro aus. Die Sachanlageinvestitionen werden auf die Wachstumsbereiche innerhalb der Segmente fokussiert bzw. erfolgen im Rahmen von neuen Kundenprojekten. Mit den Investitionen sollen Kapazitäten erweitert und so das künftige Wachstum abgesichert werden.
2018 rechnen wir mit einem Free Cashflow, der leicht über dem Wert von 2017 liegt. Damit können auch bei steigenden Investitionen alle Zins-, Steuer- und Dividendenzahlungen aus dem Free Cashflow gedeckt werden.
Jenoptik hat 2017 für das Geschäftsjahr 2016 eine Dividende in Höhe von 0,25 Euro pro Aktie an die Anteilseigner ausgeschüttet. Auch für die Zukunft strebt der Vorstand neben der Finanzierung des weiteren Wachstums eine am Unternehmenserfolg ausgerichtete Dividendenpolitik an. Eine solide Ausstattung mit Eigenkapital bleibt nach Auffassung des Vorstands für nachhaltiges organisches Wachstum zur Steigerung des Unternehmenswertes sowie die Nutzung von Akquisitionschancen auch im Interesse der Aktionäre von entscheidender Bedeutung.
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| Ist 2017 | Prognose 2018 | |
|---|---|---|
| Umsatz | 747,9 | Zwischen 790 und 810 Mio Euro |
| Optics & Life Science | 259,4 | Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich |
| Mobility | 270,1 | Wachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich |
| Defense & Civil Systems | 219,3 | Stabil |
| EBITDA / EBITDA-Marge | 106,7 / 14,3 % | EBITDA-Marge zwischen 14,5 und 15,0 Prozent |
| Optics & Life Science | 58,7 | Stabil auf hohem Niveau |
| Mobility | 27,9 | Deutlicher Anstieg |
| Defense & Civil Systems | 23,8 | Stabil |
| EBIT / EBIT-Marge | 77,8 / 10,4 % | EBIT-Marge zwischen 10,5 und 11,0 Prozent |
| Auftragseingang | 802,9 | Stabil (2017 enthält operativen Einmaleffekt) |
| Free Cashflow | 72,2 | Leicht über Wert von 2017 |
| Investitionen1) | 37,9 | Über 40 Mio Euro |
1) ohne Finanzanlageinvestition
Wichtiger Hinweis. Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den beschriebenen und nachfolgend zusammengefassten Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn eine der im Bericht genannten Unsicherheiten eintritt oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen, auch im Hinblick auf die konjunkturelle Entwicklung, als unzutreffend
Der Jenoptik-Konzern wird im laufenden Geschäftsjahr 2018 mit der Umsetzung seiner Strategie 2022 beginnen, in deren Mittelpunkt die Fokussierung auf photonische Technologien steht. Bei der wirtschaftlichen Entwicklung legen wir das Hauptaugenmerk auch weiterhin auf profitables Wachstum. Nach unserer Einschätzung werden Umsatzwachstum, daraus resultierende Skaleneffekte, effizientere und schnellere Prozesse und höhere Margen zu einer Steigerung und Nachhaltigkeit der Ergebnisse führen.
Jenoptik will auch 2018 weiter erfolgreich wachsen. Dabei können wir auf einer guten Nachfrage in unseren Märkten sowie einem starken Auftragsbestand aufbauen. Die solide Vermögenslage und eine tragfähige Finanzierungsstruktur bieten zudem ausreichend Handlungsspielraum für Akquisitionen und die Finanzierung des weiteren Wachstums. Für 2018 prognostiziert der Vorstand einen Umsatz zwischen 790 und 810 Mio Euro sowie eine EBIT-Marge zwischen 10,5 und 11,0 Prozent. Die EBITDA-Marge soll zwischen 14,5 und 15,0 Prozent liegen. Die Erreichung dieser Ziele ist abhängig vom wirtschaftlichen und politischen Umfeld.
Auch 2018 werden wir einen wesentlichen Teil unserer Mittel in den Ausbau der internationalen Vertriebs- und Wertschöpfungsstrukturen und die Entwicklung innovativer Produkte investieren. Im Rahmen des aktiven Portfoliomanagements werden sich bietende Akquisitionen intensiv geprüft, Desinvestitionen werden nicht ausgeschlossen.
Im Geschäftsjahr 2018 erwartet der Vorstand insgesamt eine positive Geschäftsentwicklung für den Jenoptik-Konzern.
Jena, 08. März 2018
JENOPTIK AG
Der Vorstand
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der JENOPTIK AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der JENOPTIK AG beschrieben sind.
Jena, 8. März 2018
Dr. Stefan Traeger, Vorsitzender des Vorstands
Hans-Dieter Schumacher, Finanzvorstand
Wir haben den Jahresabschluss der JENOPTIK AG, Jena - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2017 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, der JENOPTIK AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
| ― | entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2017 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 und |
| ― | vermittelt der beigefügte Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537 / 2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend beschreiben wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalt:
In dem Jahresabschluss der JENOPTIK AG werden zum 31. Dezember 2017 Anteile an verbundenen Unternehmen mit einem Anteil an der Bilanzsumme von ca. 46 % ausgewiesen. Für Zwecke der Werthaltigkeitsüberprüfung ermitteln die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft jährlich für alle Anteile an verbundenen Unternehmen die beizulegenden Zeitwerte unter Anwendung eines Discounted-Cashflow-Verfahrens.
Das Ergebnis der Bewertungen ist in hohem Maße von der Einschätzung der zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie dem verwendeten Diskontierungszinssatz abhängig. Aufgrund der Wesentlichkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen sowie der Tatsache, dass die Werthaltigkeitsüberprüfung in besonderem Maße mit Ermessenentscheidungen und Unsicherheiten behaftet ist, haben wir die Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt.
Wir haben die Angemessenheit und rechnerische Richtigkeit des verwendeten Bewertungsmodells nachvollzogen. Die Ableitung des Diskontierungszinssatzes und dessen einzelner Bestandteile haben wir unter Hinzuziehung unserer internen Bewertungsexperten beurteilt, indem wir insbesondere die Peer Group hinterfragt, Marktdaten mit externen Nachweisen abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit der Ermittlung überprüft haben.
Die für die Werthaltigkeitsüberprüfung verwendeten Planungen haben wir in Stichproben mit der von Vorstand und Aufsichtsrat genehmigten Unternehmensplanung der Gesellschaft abgestimmt. Darüber hinaus haben wir uns mit den für die Fortschreibung der Planung verwendeten Wachstumsraten für Erträge und Aufwendungen durch Abgleich mit internen und externen Daten befasst. Zudem haben wir die Planungsrechnungen einzelner Beteiligungen im Hinblick auf die Planungstreue der Vergangenheit analysiert, mit der Gesellschaft diskutiert und unterstützende Nachweise für einzelne Annahmen der Planungsrechnung eingeholt.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine wesentlichen Einwendungen hinsichtlich der Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen ergeben.
Die Angaben der Gesellschaft zur Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen sind im Anhang auf Seite 4 enthalten.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Versicherung der gesetzlichen Vertreter und den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht gemäß CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz.
Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
| ― | wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
| ― | anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
| ― | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können; |
| ― | gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben; |
| ― | beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben; |
| ― | ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann; |
| ― | beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt; |
| ― | beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft; |
| ― | führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 7. Juni 2017 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 2. Oktober 2017 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2016 als Abschlussprüfer der JENOPTIK AG tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Michael Blesch.
Stuttgart, 8. März 2018
**Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**
Blesch, Wirtschaftsprüfer
Pester, Wirtschaftsprüfer
Unternehmerisches Handeln ist für Jenoptik nicht ausschließlich auf die Umsetzung wirtschaftlicher Ziele beschränkt, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft und Umwelt. Gemeinsam mit unseren Kunden gestalten wir zukunftsweisende Trends in den Bereichen Energieeffizienz, Gesundheit, Umwelt, Mobilität und Sicherheit. Für uns als international agierendes Technologieunternehmen ist Innovation eine treibende Kraft und Grundlage für unseren Geschäftserfolg. Mit unseren innovativen Produkten leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und zur Schonung und effizienten Nutzung von Ressourcen.
Der Jenoptik-Konzern ist in den drei Segmenten Optics & Life Science, Mobility und Defense & Civil Systems aktiv und mit dem überwiegenden Teil des Leistungsspektrums im Photonik-Markt tätig. Mit hochwertigen Investitionsgütern - von der Standardkomponente über Module bis hin zu komplexen Lösungen -sind wir vorrangig Partner von Industrieunternehmen und öffentlichen Auftraggebern.
Unser Nachhaltigkeitsverständnis beruht auf der Überzeugung, dass wir unsere ökonomischen Ziele und damit dauerhaft profitables Wachstum vor allem auch durch verantwortungsvolles Verhalten gegenüber Umwelt und Gesellschaft erreichen können. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist das Thema Nachhaltigkeit bei Jenoptik im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden angesiedelt. Ein aktiver Arbeitskreis Nachhaltigkeit - bestehend aus den Verantwortlichen der Abteilungen Finanzen, Investor Relations, Kommunikation &Marketing, Personal, Umweltmanagement sowie Compliance&Risk Management - berichtet zu relevanten Themen regelmäßig an Vorstand und Aufsichtsrat.
Im Folgenden informieren wir über wesentliche Nachhaltigkeitsthemen, die für ein besseres Verständnis des Geschäftsverlaufs und die künftige Entwicklung des Unternehmens förderlich sind. Der hier veröffentlichte gesonderte zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht dient zur Erfüllung der Anforderungen an das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RLUG) gemäß §§ 315b, 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB. Dieser erläutert die sowohl für unsere externen Zielgruppen als auch aus Unternehmenssicht wesentlichen Themen in den Bereichen Arbeitnehmer, Umwelt und Soziales, Menschenrechte sowie Anti-Korruption im Geschäftsjahr 2017. Die Beschreibung der hier dargestellten Konzepte orientiert sich am Standard 103 der Global Reporting Initiative (GRI). Kennzahlen wurden in Anlehnung an die GRI-Standards sowie die Wesentlichkeitsanalyse und Risikobetrachtung gemäß den Anforderungen des CSR-RLUG erstellt. Dem § 315b Abs. 1 Satz 3 HGB folgend wird dabei zu einzelnen Aspekten auch auf andere im Konzernlagebericht enthaltene Angaben verwiesen. Nachfolgende Auflistung zeigt alle für den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht relevanten Bestandteile im Lagebericht.
| ― | Geschäftsmodell siehe Seite 68 |
| ― | Strategie siehe Seite 70 ff. |
| ― | F+E / Innovationsmanagement siehe Seite 76 ff. |
| ― | Risiken und Chancen siehe Seite 108 ff. |
| ― | Diversitätskonzept siehe Erklärung zur Unternehmensführung, www.jenoptik.de/investoren/corporate governance |

Jenoptik steht im kontinuierlichen Dialog mit allen Stakeholdern. Um die für den Konzern wesentlichen nichtfinanziellen Aspekte für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung zu identifizieren, wurden im Arbeitskreis Nachhaltigkeit zehn aktuell relevante Themenblöcke mit insgesamt 54 Unterpunkten definiert. Die Themenblöcke spiegeln die vom HGB geforderten Aspekte Arbeitnehmer-, Umwelt- und Sozialbelange, die Achtung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung wider und wurden um die Jenoptik-spezifischen Aspekte Geschäftsmodell, Unternehmensführung, Internationalisierung, Innovation, Kunden- und Marktdurchdringung, Operative Exzellenz sowie Marke und Reputation ergänzt. Bei der Wesentlichkeitsanalyse 2017 erfolgte eine unabhängige Bewertung der 54 Unterpunkte durch das Executive Management Board, Abteilungsleiter und Mitarbeiter - sowohl aus Jenoptik-Sicht als auch aus Sicht der jeweiligen externen Zielgruppen (Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter, Aktionäre, Lieferanten sowie die breite Öffentlichkeit). Um die Auswirkungen auf die zuvor genannten Nachhaltigkeitsaspekte einschätzen zu können, erfolgte eine Betrachtung aus zwei Perspektiven: Zum einen wurde die Relevanz der Themen intern aus Jenoptik-Sicht bewertet, zum anderen haben wir stellvertretend für unsere externen Zielgruppen Annahmen über die Bedeutung und die Auswirkungen auf die benannten Nachhaltigkeitsaspekte getroffen. Sie wurden einer Gesamtbewertung unterzogen, deren Ergebnisse in einer Wesentlichkeitsmatrix zusammen-gefasst sind. Themen im oberen rechten Quadranten sind dabei sowohl aus Sicht unserer Stakeholder als auch aus Jenoptik-Sicht für die Geschäftsentwicklung des Konzerns von größter Bedeutung. G07
Die nachfolgende Übersicht zeigt alle in der Wesentlichkeitsanalyse für Jenoptik als "wesentlich" erarbeiteten Themen, die aufzeigen, in welchen Bereichen der Wertschöpfungskette Jenoptik Handlungsschwerpunkte sieht. Darüber hinaus berichten wir über Umweltbelange sowie unser soziales Engagement auf freiwilliger Basis. T07
Oberste Priorität haben dabei die Unternehmenskultur, die Entwicklung unserer Mitarbeiter sowie unsere Marke und Reputation. Die Sicherung substanziellen Wachstums durch die Förderung guter Rahmenbedingungen für mehr Innovation sowie gesteigerte Investitionen in Forschung und Entwicklung entscheiden maßgeblich über unsere künftige Leistungsfähigkeit. Innovations- sowie IP-Management sind deshalb für ein Technologieunternehmen wie Jenoptik unverzichtbar. IUI Unser zukünftiger Erfolg hängt auch entscheidend von einem tiefen Verständnis der Kunden- und Marktanforderungen sowie einem funktionierenden, internationalen Vertriebsnetzwerk ab. Gesetzestreues und regelkonformes Verhalten unter Achtung der Menschenrechte sind für uns ebenso selbstverständlich wie die Sicherstellung einer überdurchschnittlichen Qualität unserer Produkte und Services. Als verantwortungsvoll handelndes und sozial engagiertes Unternehmen sieht sich Jenoptik in der Pflicht, das eigene Umfeld aktiv mitzugestalten. Auch das regionale Engagement genießt daher hohe Aufmerksamkeit. Unsere Verpflichtung gegenüber der Umwelt liegt uns ebenfalls am Herzen. Umweltthemen spielen für uns bei allen unternehmerischen Entscheidungen eine wichtige Rolle.

Die wesentlichen Top-Themen spiegeln sich in der neuen Unternehmensstrategie wider und sind Werttreiber in den jeweiligen Unternehmensbereichen. Unsere Wesentlichkeitsmatrix bildet somit die Basis aller langfristig angelegten Aktivitäten. In den nachfolgenden Abschnitten werden diese wesentlichen Themen detailliert erläutert.
Regelkonform zu handeln und unternehmerische Risiken und Chancen abzuwägen - das zählt für Jenoptik zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Der Konzern verfügt über ein Risikohandbuch sowie über ein System von Richtlinien, die konzernweit alle relevanten Prozesse dokumentieren und ein verlässliches Rahmenwerk für alle Mitarbeiter bilden. Zwei Mal jährlich erfasst der Bereich Compliance& Risk Management konzernweit alle Risiken und diskutiert - einer Nettobetrachtung unterzogen - die Top-Themen mit dem Vorstand. Unser Risikobewertungssystem berücksichtigt dabei neben finanziellen auch alle relevanten nichtfinanziellen Faktoren wie beispielsweise Arbeits- und Umweltschutz, Compliance, Marketing und Vertrieb, Personal- und Qualitätsmanagement. Im Rahmen der Netto-Betrachtung wurden keine Risiken identifiziert, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die genannten wesentlichen, nichtfinanziellen Aspekte haben oder haben werden.
Als wichtigste Ressource sind unsere Mitarbeiter mit ihrem Können und ihrem Wissen ein essenzieller Garant für den wirtschaftlichen Erfolg des Jenoptik-Konzerns. Durch die Begleitung, Forderung und Förderung der Mitarbeiter auf ihren Spezialgebieten sichern wir unsere Produkt- und Prozessqualität, unser Innovationspotenzial und damit auch die Fähigkeit zur langfristigen Wertschöpfung. Eine strukturierte Personalarbeit und die verantwortungsbewusste Gestaltung von Arbeitsbedingungen sind dafür wesentliche Faktoren unserer Bemühungen. Denn nur zufriedene und engagierte Mitarbeiter machen langfristig unternehmerische Bestleistungen möglich.
Personalarbeit bei Jenoptik umfasst alle mitarbeiterbezogenen Maßnahmen zur Verwirklichung der Konzernziele und stellt damit einen wesentlichen Teil des allgemeinen Führungs- und Managementprozesses dar. Der Personalbereich ist interner, Businesspartner und untergliedert sich in einen strategischen Bereich sowie mehrere operative Bereiche. Er berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden, der zugleich Arbeitsdirektor ist. Für die Mitarbeiter und Führungskräfte im Konzern sind Personalreferenten Ansprechpartner. Konzernweit gültige Richtlinien sowie eine Befugnismatrix regeln alle relevanten Prozesse, Abläufe und Berechtigungen der Mitarbeiter im Innen- und Außenverhältnis.
Im Know-how und der Erfahrung unserer Mitarbeiter, in ihrer Leistungsbereitschaft sowie der Bindung an das Unternehmen und in einer attraktiven Unternehmenskultur sehen wir wichtige Werte. Der Personalbereich wird sich künftig noch stärker auf die Themen Unternehmenskultur, Personalentwicklung sowie Mitarbeiterzufriedenheit konzentrieren.
Ausführliche Informationen zur Geschlechtergleichstellung und den Zielgrößen des Frauenanteils im Vorstand bzw. den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands finden sich im Corporate-Governance-Bericht sowie der Erklärung zur Unternehmensführung.
Eine attraktive Unternehmenskultur bietet Orientierung nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für Kunden, Lieferanten und potenzielle Bewerber. Mit der Umsetzung der im Februar 2018 veröffentlichten neuen Konzernstrategie sollen sich bestimmte Rahmenbedingungen im Unternehmen ändern. Im Fokus steht die Etablierung einer dialogorientierten Unternehmenskultur, die von Vertrauen, Respekt für Vielfalt und Chancengerechtigkeit geprägt ist. Jenoptik soll künftig in Sachen Führungskultur noch moderner und flexibler werden. Ausschlaggebend hierfür sind unter anderem ein respektvoller Umgang am Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeiten sowie ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld. Durch regelmäßige Befragungen messen wir künftig im Zwei-Jahres-Rhythmus die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit den verschiedenen Facetten ihrer Arbeit sowie der Unternehmens- und Führungskultur, um daraus konkrete Maßnahmen und Ziele abzuleiten. Auf Basis der 2012 und 2014 in Deutschland durchgeführten Befragungen zu den Themen Arbeitsorganisation, Arbeitsbedingungen und Zusammenarbeit, Information und Kommunikation, Führung sowie Jenoptik als Arbeitgeber wird im laufenden Geschäftsjahr 2018 erneut eine Online-Befragung aller Mitarbeiter mit überarbeiteten Schwerpunkten durchgeführt. Aus den Ergebnissen werden Umsetzungsprojekte mit konkreten Maßnahmen definiert, die 2020 evaluiert und in ihrer Wirksamkeit überprüft werden können.
Eine weitere Maßnahme zur Schaffung einer attraktiven Unternehmenskultur ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Jenoptik ist familienfreundlich und geht durch flexiblere Arbeitszeitmodelle auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ein. Mit Gleitzeit, Teilzeit und flexiblen Elternzeitphasen ermöglichen wir unseren Mitarbeitern, die individuelle Balance zwischen Familien- und Berufsleben selbst zu bestimmen. 2017 haben 156 Mitarbeiter Elternzeit in Anspruch genommen, 6,6 Prozent weniger als im Vorjahr (i.Vj. 167 Mitarbeiter). Auch die Anzahl der Teilzeitverträge ist in den letzten fünf Jahren um rund 35 Prozent gestiegen. 2017 befanden sich 7,4 Prozent der Mitarbeiter in Teilzeit. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch weiter zu erhöhen, wird derzeit ein ganzheitliches Konzept für mobiles Arbeiten entwickelt, welches Mitte 2018 an den ersten deutschen Standorten ausgerollt werden soll. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist die Möglichkeit einer Kinderbetreuung. Jenoptik investiert seit mehreren Jahren in Kindertagesstätten an den Standorten Jena, Wedel und Monheim sowie in Modelle von flexibler Kinderbetreuung. Dadurch steht unseren Mitarbeitern ein festes Platzkontingent in Kitas zur Verfügung. Dass die Mitarbeiter Jenoptik auch als attraktiven Arbeitgeber schätzen, zeigt sich unter anderem in der niedrigen Fluktuationsrate von deutschlandweit 3,0 Prozent (i.Vj. 4,2 Prozent).
Gesundheitsschutz und Sicherheit sind ebenfalls wichtige Maßnahmen, wenn es um die Grundbedürfnisse unserer Mitarbeiter und deren Zufriedenheit am Arbeitsplatz geht. Sie sind fest im Betriebsprozess des Konzerns verankert, um Risiken aus der Arbeitsumgebung zu minimieren, die zur Gefährdung der Mitarbeiter führen können. Für die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen in allen Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sind die Jenoptik-Gesellschaften verantwortlich. Die zentrale Abteilung Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz (AGU) berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden und steht allen Konzerngesellschaften beratend zur Seite. Sie koordiniert die Aufgaben und unterstützt den Vorstand bei der Durchsetzung von Maßnahmen. Quartalsweise finden in allen Jenoptik-Gesellschaften Sitzungen der Arbeitsschutzausschüsse statt. Alle Mitarbeiter werden zudem mindestens ein Mal jährlich in Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes unterwiesen. An allen deutschen Standorten haben rund zehn Prozent der Beschäftigten eine Ausbildung als Ersthelfer. Die Zahl der Arbeitsunfälle konnte in Deutschland 2017 auf eine Quote von 10,73 je 1.000 Mitarbeiter reduziert werden (i.Vj. 10,86 je 1.000 Mitarbeiter).Damit liegt Jenoptik im Vergleich zu den Mitgliedern der Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro und Medienerzeugnisse erheblich unter dem Durchschnitt von 18,2 im Jahr 2016. Im Interesse der Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter bietet der Konzern regelmäßig betriebsärztliche Untersuchungen an und führte 2017 einen Gesundheitstag für die Mitarbeiter im Segment Optics & Life Science in Triptis durch.
Personalentwicklung ist ein entscheidender Faktor, wenn es um die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens geht. Um Mitarbeiter entsprechend ihren Potenzialen und Interessen zu fördern und dadurch langfristig zu motivieren, konzentriert sich Jenoptik 2018 besonders auf dieses Thema. Der Entwicklungsbedarf jedes einzelnen Mitarbeiters wird in regelmäßigen Mitarbeitergesprächen ermittelt und mündet in passende Trainings. 2017 investierte Jenoptik rund 2,0 Mio Euro in die Aus- und Weiterbildung eigener Mitarbeiter. Davon haben im Berichtsjahr 1.755 Mitarbeiter profitiert (i.Vj. 1.832 Mitarbeiter).
Unsere Führungskräfte sind ein wesentlicher Hebel für unseren Unternehmenserfolg und stehen bei der Personalentwicklung in besonderem Fokus. Sie sind verantwortlich für die Motivation ihrer Mitarbeiter und haben direkten Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit. Im Führungskräfteprogramm der Jenoptik werden Schwerpunkte wie Leadership und Change Management geschult, um ein einheitliches Führungsverständnis sowie den Einsatz einheitlicher Management-Tools sicherzustellen. Das Jenoptik Junior Leadership Programm (J2 LP) dient der gezielten Entwicklung und Förderung von Potenzialträgern im Konzern. Neben der Vorbereitung auf den weiteren Karriereweg wird eine einheitliche Führungskultur entwickelt sowie die segmentübergreifende Vernetzung der Teilnehmer gefördert. 2017 hat die 11. Generation das Programm erfolgreich beendet.
Schüler, Studenten und Absolventen mit hohem Potenzial gezielt zu fördern - das gehört ebenfalls zur Jenoptik-Fachkräftestrategie, um eine frühzeitige Bindung an das Unternehmen zu gewährleisten und damit die Rekrutierung zu erleichtern. T08
Doch nicht nur unsere Mitarbeiter werden entsprechend der Unternehmensstrategie und zukünftigen Markterfordernisse entwickelt - auch der künftige Personalbedarf der Jenoptik ist an der internationalen Wachstumsstrategie des Konzerns ausgerichtet. Hierdurch ergibt sich neben dem Inland insbesondere in Asien und den USA ein erhöhter Rekrutierungsbedarf. Zielgruppen der Rekrutierung und damit auch des Personalmarketings sind vor allem Spezialisten und Facharbeiter aus den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Experten mit betriebswirtschaftlichem und juristischem Hintergrund.
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| Jenoptik unterstützt | • Projekte zur Berufswahlvorbereitung an Schulen und bietet Schülern die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren • als langjähriges Landespatenunternehmen von "Jugend forscht" junge Forscher in Thüringen • diverse branchenspezifische Organisationen zur Förderung der Aus- und Weiterbildung • Studenten im Rahmen von Abschlussarbeiten, Praktika und Stipendien |
| Jenoptik kooperiert mit | • ausgewählten Hochschulen weltweit im Sinne des Personalmarketings und der Rekrutierung, zu Forschungszwecken und im Rahmen der Weiterbildung von Mitarbeitern • ausgewählten Hochschulen weltweit über Projekte und Sponsoring und ist in unterschiedlichen Gremien und Netzwerken beratend tätig |
Wir sehen es als unsere unternehmerische Verantwortung, an allen Standorten weltweit effizient mit Ressourcen und Energie umzugehen und berichten an dieser Stelle freiwillig über wesentliche Umweltbelange des Jenoptik-Konzerns. Da viele unserer Produkte zu einem effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen beitragen, leistet Jenoptik vor allem einen indirekten Beitrag zu Ressourcenschonung.
Umweltmanagement ist fester Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns, aber auch unsere Lieferanten und Vertragspartner werden zur Einhaltung der jeweils geltenden Vorschriften verpflichtet, um Umweltrisiken zu minimieren. Als produzierendes Unternehmen richtet sich unser Fokus auf ein effizientes Ressourcenmanagement, um den Energieverbrauch und entsprechende Treibhausgasemissionen im Rahmen unserer Möglichkeiten zu reduzieren, Rohstoffe und Materialien schonend und sicher einzusetzen und gefährliche Abfälle weitgehend zu vermeiden. Verschiedene Jenoptik-Gesellschaften sind bspw. nach dem Umweltmanagement-System ISO 14001 zertifiziert. Die Photonic Sence GmbH in Eisenach erhielt das Zertifikat für das Energiemanagement-System ISO 50001, da hier wegen der energieintensiven Verarbeitung von Germanium und Silizium für hochpräzise optische Systeme ein im Vergleich zu anderen Gesellschaften erhöhter Energiebedarf besteht.
Umweltmanagement wird vom zentralen Bereich Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz verantwortet, der direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet. Für die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen in allen Fragen des Umweltschutzes sind die Jenoptik-Gesellschaften selbst verantwortlich. Der zentrale Umweltschutzbeauftragte steht bei Bedarf beratend zur Seite und prüft beispielsweise alle konzernweiten Investitionsvorhaben hinsichtlich ihrer Umweltrelevanz. Zwei Mal jährlich findet ein Erfahrungsaustausch mit den für Umweltthemen verantwortlichen Managern der deutschen Standorte statt, um eine einheitliche Vorgehensweise bei der Umsetzung umweltrechtlicher Anforderungen und Prozesse zu gewährleisten. Abfallbeauftragte kümmern sich um alle Belange in Verbindung mit der Entstehung, Verwertung und Entsorgung gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle.
Die gesetzlichen Natur- und Umweltschutzvorgaben setzt Jenoptik bei allen Neubauten, Erweiterungen und Modernisierungen der Produktion um und geht zum Teil darüber hinaus. Bei der Ausstattung der Produktion werden neueste Technologien für ressourcenschonende und umweltschützende Verfahren implementiert. Der 2017 fertiggestellte Neubau der Produktionsstätte in Michigan, USA, wurde beispielsweise mit modernster sensorgesteuerter LED-Beleuchtung in den Büros und der Produktionsumgebung sowie speziellen energiesparenden Heiz- und Klimaanlagen ausgestattet.
Als Technologieunternehmen verursacht Jenoptik nur in geringem Maße Emissionen innerhalb der Werkstore (Scope1); der Großteil des Schadstoffausstoßes ist zurückzuführen auf beschaffte und außerhalb eingekaufte Energie (Fernwärme oder Strom). Um unserem Ziel, einer konzernweiten Erfassung des Energieverbrauchs an allen Hauptproduktionsstandorten näher zu kommen, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 erstmalig auch amerikanische Produktionsstandorte in das Berichtswesen mit einbezogen. Damit sollten zukünftig Vergleichswerte vorliegen, die eine Einschätzung des Energieverbrauchs in Relation zum Umsatz und damit zur Entwicklung der Energieeffizienz der Produktion möglich machen.
Als Unternehmen im Markt für Photonik verursacht Jenoptik auch in bestimmtem Maße gefährliche Abfälle, beispielsweise Klebstoffreste oder Lösungsmittel. In allen Segmenten in Deutschland werden die Abfallarten systematisch erfasst, kategorisiert und deren Mengen ermittelt. Für das Berichtsjahr 2017 reduzierte sich die Menge gefährlicher Abfälle, die in Aufbereitungs- bzw. Entsorgungsanlagen entsorgt wurden, leicht auf 175 Tonnen (i.Vj. 183 Tonnen). Die Menge nicht gefährlicher Abfälle stieg hingegen auf 871 Tonnen (i.Vj. 620 Tonnen), hauptsächlich aufgrund der erhöhten Produktion am Standort Altenstadt. Jenoptik strebt grundsätzlich eine Abfallverwertung über zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe an. Durch kontinuierliche Abfalltrennung und Schulung der Mitarbeiter zur Abfallvermeidung konnte der Restabfall gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich reduziert werden.
Als Hightech-Unternehmen ist Jenoptik auf verschiedenste Rohstoffe angewiesen. Durch die zunehmende Ressourcenknappheit ist der sparsame Umgang mit den eingesetzten Stoffen für Jenoptik selbstverständlich. Wir halten uns an geltende Regelungen, zum Beispiel die Vorgaben der europäischen Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) sowie der europäischen RoHS-Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances) und engagieren uns in entsprechenden Gremien. Ein Projektteam hat im abgelaufenen Geschäftsjahr eine konzernweite Ist-Analyse aller Gesellschaften durchgeführt und definiert derzeit entsprechend den gesetzlichen Anforderungen (REACH) einen Soll-Prozess, der ab 2018 konzernweit umgesetzt wird. Da Jenoptik für die Fertigungsprozesse keine großen Wassermengen einsetzen muss, sehen wir uns an dieser Stelle mit keinen wesentlichen Risiken konfrontiert. Auch Naturschutzvorgaben spielen für den Konzern aufgrund seines Geschäftsgegenstandes eine sehr geringe Rolle. Unsere Einkaufsprozesse zielen darauf ab, sämtlichen Vorgaben bezüglich Konfliktmineralien in Anlehnung an den Dodd-Frank Act zu entsprechen.
Eine Vielzahl innovativer Produkte und Leistungen von Jenoptik trägt zu einem effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bei. Als Technologieunternehmen engagieren wir uns zumeist in den Bereichen, in denen Produktionsprozesse und Produkte unserer Kunden effizienter gestaltet werden können. T09
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| Produkt | Beitrag zur Ressourcenschonung |
|---|---|
| Jenoptik-Diodenlaser und Laseranlagen für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten zum Beispiel in der Medizintechnik oder Automobilindustrie | • Effizienteste verfügbare Lichtquellen mit einem Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent • Ressourcensparende Alternative im Vergleich zu klassischen Bearbeitungsverfahren, insbesondere bei der Bearbeitung hochfester Stähle mit geringerem Gewicht |
| "JENOPTIK RayLance" - leistungsstarkes und energieeffizientes LED-Beleuchtungssystem | • Ca. 40 Prozent bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz • Vielfältiger Einsatz besonders in industriellen Räumen wie Lager-, Logistik- und Produktionshallen |
| Optische Systeme und Komponenten für die Informations- und Datenübertragung sowie medizinische Diagnoseverfahren | • Stetige Weiterentwicklung hin zu noch kleineren kristallinen Strukturen in der Halbleiterfertigung erschließt immer neue Einsatzmöglichkeiten • Zeitsparendere Abläufe und kostengünstigere Produktion schonen Ressourcen |
| Messtechnik - Systeme und Anlagen zur Prüfung von Formen und Rauheiten, insbesondere in der Automobilindustrie | • Ergebnisse sind präzisere Oberflächen und geringere Toleranzen von Motorenkomponenten (Downsizing) und damit Fahrzeuge, die weniger Kraftstoff benötigen und den Schadstoffausstoß verringern • Komplexere Getriebe im Bereich der Elektromobilität erfordern verstärkten Einsatz von Messtechnik |
| Hybrid-Stromerzeugersysteme zur effizienten Energieversorgung für das Flugabwehr-Raketensystem Patriot | • Senkung des Kraftstoffverbrauchs durch Einsatz von Batterietechnik • Längere Lebenszyklen für Kunden, geringerer Service-Aufwand und somit nachhaltige Produkte |
| Verkehrsüberwachungssysteme kontrollieren die Einhaltung geltender Vorschriften im Straßenverkehr Mautkontrollanlagen auf Bundesstraßen | • Beitrag zur erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr und Reduktion von Unfällen • Senkung der Schadstoff- sowie Lärmemissionen • Montage seitlich der Verkehrswege begrenzt Eingriffe in die Umwelt (Installation von Kontrollbrücken entfällt) |
Junge Menschen zu fördern, in Wissenschaft und Bildung ebenso wie in sozialen Projekten - das steht im Zentrum des gesellschaftlichen Engagements von Jenoptik. Der Konzern unterstützt eine Vielzahl gemeinnütziger Projekte, Organisationen und Initiativen und engagiert sich in den folgenden drei Förderschwerpunkten, vorrangig in Deutschland, aber zunehmend auch im Ausland: T10
| ― | Engagement für die junge Generation durch Projekte in Wissenschaft und Bildung sowie auf sozialem Gebiet. |
| ― | Kunst und Kulturprojekte zur attraktiven Gestaltung unserer Unternehmensstandorte und Schaffung guter Bedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für unsere Mitarbeiter. |
| ― | Engagement für Integration und Internationalität, um die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken. |
Als verantwortungsvoll handelndes und sozial engagiertes Unternehmen sieht sich Jenoptik in der Pflicht, das eigene Unternehmensumfeld aktiv mitzugestalten. Dabei streben wir vor allem enge und langfristige Partnerschaften an und unterstützen nicht nur finanziell, sondern auch personell. Mit unserem Engagement für die Gesellschaft wollen wir auch das Vertrauen in Jenoptik stärken und die Identifikation der eigenen Mitarbeiter mit dem Unternehmen erhöhen. Zudem versprechen wir uns daraus positive Einflüsse auf Markenimage und Reputation sowie auf unsere Attraktivität als Arbeitgeber.
Der Bereich Corporate Citizenship wird deshalb auch direkt vom Vorstandsbüro verantwortet. Konzernweit gültige Richtlinien regeln die Grundsätze zur strukturierten und einheitlichen Umsetzung unseres Konzepts "Jenoptik als Corporate Citizen" und stellen ein standardisiertes und einheitliches Vorgehen für die Behandlung von Spenden und Sponsoringanfragen und die Umsetzung von Sponsoringprojekten sicher.
Eine besondere Relevanz hat unser regionales Engagement. Seit 1996 unterstützt der Konzern mit der Schirmherrschaft die Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e. V. Durch Zuwendungen, das Einwerben von Spenden bei Partnern sowie die Organisation verschiedener Veranstaltungen konnten krebskranke Kinder und deren Eltern unterstützt werden. Einen wichtigen Platz nimmt dabei das Osterbenefizkonzert der Internationalen Jungen Orchesterakademie ein, dessen Erlöse ebenfalls dem Verein zugutekommen. In den USA helfen die Mitarbeiter am Standort Rochester Hills, Michigan, Jugendlichen aus wirtschaftlich benachteiligten Familien, sich auf ihrem Bildungs- und Karriereweg zu orientieren. Die Jenoptik-Mitarbeiter am Standort Jupiter, Florida, setzen sich bei "Habitat for Humanity" für bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum ein und helfen beim Wohnungsbau für bedürftige Familien. In Huntsville, Alabama, spenden unsere Mitarbeiter im Rahmen des "Angel Tree Programs" Kindern aus benachteiligten Familien jährlich Weihnachtsgeschenke. 2017 konnten sogar zwei Kinder die Weihnachtsfeiertage zusammen mit Mitarbeiterfamilien verbringen.
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| Soziales | Jenoptik unterstützt | • Osterbenefizkonzert der Internationalen Jungen Orchesterakademie zugunsten der Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V. • "Habitat for Humanity"; Jupiter, Florida • Spendenaktion anlässlich des Neujahrsempfangs zugunsten der sozialen Kinder- und Jugendarbeit der Kirchgemeinde Bürgel • Sommerferiencamps für Kinder von Jenoptik-Mitarbeitern und Kinder anerkannter Flüchtlingsfamilien |
| Wissenschaft und Bildung | Jenoptik als langjähriger Partner bei | • Thüringer Nachwuchswettbewerb "Jugend forscht" (seit 1991) • Wettbewerb "Schüler experimentieren" (seit 2012) • Lange Nacht der Wissenschaften Jena (seit 2005) • Workshop-Reihe "BEGEGNUNGEN Kultur Technik Wirtschaft" für Studierende der Ernst-Abbe-Hochschule Jena (seit 2004) |
| Kunst und Kultur | Jenoptik fördert vor allem regionale und junge Künstler mit der eigenen Kunstausstellungsreihe tangente (seit 1994) | • tangente Peter Wackernagel "in space" • tangente Thomas Lindner "homo fragilis" • Gemeinsam mit Partnern die Ausstellung Georg Thumbach "Ins Holz" - veranstaltet von der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie den "Kirchentag auf dem Weg" anlässlich des Reformationsjubiläums |
Schon seit den Unternehmensanfängen bereichert Jenoptik den Standort Jena mit Kunst- und Kulturprojekten. Einen wichtigen Platz nimmt dabei die eigene Kunstausstellungsreihe "tangente" ein.
Als Mitglied im Förderkreis "Familienfreundliches Jena e. V." unterstützt der Konzern gemeinsam mit zahlreichen Partnern Projekte des "Jenaer Bündnis für Familie" und schafft damit bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie für Chancengleichheit in der Bildung. Jenoptik unterstützt verschiedene Modelle familienfreundlicher Kinderbetreuung: die "Saaleknirpse" in Jena, die "Wasserstrolche" in Wedel und den "Talentschuppen" in Monheim. Höhepunkt war erneut das gemeinsame Feriencamp von Mitarbeiterkindern und Kindern anerkannter Flüchtlingsfamilien. IH
Verantwortungsvolle Unternehmensführung und gesetzestreues, regelkonformes Verhalten sind für Jenoptik in einem globalisierten Marktumfeld selbstverständlich. Auf dieser Basis treffen wir unternehmerische Entscheidungen und achten stets darauf, dass unser Handeln nicht im Widerspruch zu Vorschriften, Gesetzen und unseren Werten steht. Der Bereich Compliance & Risk Management liegt deshalb im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden und berichtet relevante Vorfälle direkt und regelmäßig. Der Jenoptik-Compliance-Manager steht in engem Kontakt mit allen Mitarbeitern der gesamten Organisation. Er steuert das Risiko- und Chancenmanagement-System des Konzerns in enger Zusammenarbeit mit den Zentralbereichen sowie den Risikobeauftragten der Sparten.
Die Achtung von Menschenrechten hat für Jenoptik auch in der Lieferkette hohe Priorität. Jenoptik bekennt sich zur Einhaltung international anerkannter Standards für Menschenrechte und toleriert keine Formen von Sklaverei, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Menschenhandel oder Ausbeutung in der eigenen Geschäftstätigkeit oder Lieferkette. Wir erwarten von unseren Lieferanten die Einhaltung und Achtung international anerkannter Menschenrechtsstandards wie bspw. dem Slavery and Human Trafficking Statement.
Unsere Lieferanten werden grundsätzlich vertraglich verpflichtet, die Standards des 2017 überarbeiteten "Verhaltenskodex für Lieferanten des Jenoptik-Konzerns" einzuhalten und diese auch an ihre eigenen Lieferanten weiterzugeben. Um Verstöße zu erkennen und risikobehaftete Geschäftspartner rechtzeitig zu identifizieren, wurden die Compliance-relevanten Prozesse 2017 überarbeitet. Eine Compliance-Erklärung der Lieferanten sowie ein zusätzlicher Verhaltenskodex für Distributoren verpflichten all unsere Geschäftspartner im ersten Schritt zu gesetzeskonformem Verhalten. Ein zentralisiertes Screening risikobehafteter Geschäftspartner soll in einem zweiten Schritt erreichen, dass eine Zusammenarbeit nur mit denjenigen Geschäftspartnern erfolgt, die den Compliance-Anforderungen von Jenoptik entsprechen.
Anti-Korruption: Jenoptik bekämpft jede Form von aktiver und passiver Korruption und erwartet dies auch von allen Geschäftspartnern. Dass sich unsere Kunden und Lieferanten gesetzeskonform verhalten, sehen wir auch in unserer Verantwortung. Für detaillierte Informationen zum Compliance-Management-System der Jenoptik, den Unternehmensrichtlinien und Verhaltenskodizes für Mitarbeiter, Lieferanten und Vertriebspartner, unseren Online-Schulungen sowie dem 2017 eingerichteten Hinweisgebersystem verweisen wir auf den Corporate-Governance-Bericht ab Seite 36 sowie den Risiko- und Chancenbericht ab Seite 108.
Der Erfolg von Jenoptik als Technologieunternehmen beruht maßgeblich auf der Qualität der von uns angebotenen Produkte und Lösungen. Die langjährige Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden auch in Form von Entwicklungspartnerschaften und das uns entgegengebrachte Vertrauen der Partner sind ein Beweis dafür, dass unsere Produkte und Lösungen durch ihre Qualität überzeugen. Die Sicherstellung einer überdurchschnittlichen Produkt- und Servicequalität ist für uns als Qualitätsführer in vielen unserer Produktbereiche selbstverständlich. Qualitätsmanagement wird bei Jenoptik dezentral in den Geschäftseinheiten gesteuert und von den Spartenleitern verantwortet. Die Unterschiedlichkeit unseres Produktportfolios macht diese Struktur erforderlich; jede Sparte steuert dabei nach individuellen Qualitätskennzahlen (zum Beispiel Kundenzufriedenheit, Beschwerde-Rate in Prozent vom Umsatz, Qualitätsgrad in Prozent vom Umsatz).
Eine Maßnahme zur Sicherstellung und weiteren Verbesserung unserer Qualität ist unsere 2017 gestartete Qualitätsinitiative, deren Auswirkungen sich in allen Bereichen bemerkbar macht - von der Entwicklung neuer Produkte über Qualitätsplanung und -sicherung bis hin zur Qualität des Endproduktes. Die Initiative wird auch 2018 weitergeführt. Der Schwerpunkt wird sich dabei noch mehr auf die internen Kunden- und Lieferantenbeziehungen konzentrieren, das heißt ein besseres Verständnis jedes Einzelnen in Bezug auf nachgelagerte Prozesse.
Neben Zertifizierungen sind für Jenoptik auch Standardisierungen, Prozesskontrollen und Tests sowie der ständige Dialog mit Kunden, zum Beispiel durch Analysen der Kundenzufriedenheit, weitere Handlungsfelder im Qualitätsmanagement.
Nahezu alle unsere Konzernunternehmen befolgen die Vorgaben der Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001, viele unserer Gesellschaften erfüllen die Anforderungen des Umweltmanagement-Systems nach ISO 14001.
Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl der im Konzern vorliegenden Zertifizierungen und die 2017 durchgeführten Maßnahmen. In der Sparte Optical Systems wurde das Qualitätsmanagementsystem erfolgreich auf DIN ISO 9001:2015 sowie das Umweltmanagementsystem auf DIN ISO 14001:2015 umgestellt. Die JENOPTIK Robot GmbH im Segment Mobility hat eine für alle Standorte gültige, durch die DEKRA durchgeführte Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 erfolgreich absolviert. Der Standort Wedel des Segmentes Defense &Civil Systems erneuerte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Zertifizierung des Arbeitsschutzmanagements OHSAS 18001 sowie die Zertifizierung für ein NATO-Qualitätssicherungssystem nach AQAO 2110 / 2210.
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| Zertifizierung | Genaue Bezeichnung | Maßnahmen 2017 |
|---|---|---|
| ISO 9001 | Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen | Umstellung des Qualitätsmanagement-Systems im Segment Optics & Life Science (JENOPTIK Optical Systems GmbH), Mobility (JENOPTIK Robot GmbH sowie JENOPTIK Industrial Metrology GmbH) auf ISO 9001:2015 |
| ISO 50001 | Zertifizierung für das Energiemanagement-System | Zertifizierung der Photonic Sence GmbH aufgrund energieintensiver Verarbeitungsprozesse |
| EN 9100 | Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen speziell für die Luft- und Raumfahrt- und die Verteidigungsindustrie | |
| ISO 13485 | Zertifizierung übergreifender Management-Systeme zum Design und zur Herstellung von Medizinprodukten | |
| ISO 14001 | Zertifizierung für das Umweltmanagement-System | Erneuerung der Zertifizierung im Segment Optics & Life Science (JENOPTIK Optical Systems GmbH) |
| ISO / TS 16949 | Zertifizierung für die Automobilindustrie | |
| EG 748/2012 | Zertifizierung als Herstellbetrieb für die zivile Luftfahrt | |
| EG 2042/2003 | Zertifizierung als Instandsetzungsbetrieb für die zivile Luftfahrt | |
| IRIS | International Railway Industry Standard | |
| ILO-OSH-2001 / OHSAS 18001 | Zertifizierung Arbeitsschutzmanagement | Erneuerung der Zertifizierung im Segment Defence & Civil Systems (JENOPTIK Advanced Systems GmbH) |
| AQAO 2110 / 2210 | NATO Qualitätssicherungssystem | Erneuerung der Zertifizierung im Segment Defence & Civil Systems (JENOPTIK Advanced Systems GmbH) |
Markenimage und Reputation sind für Jenoptik in vielerlei Hinsicht von wesentlicher Bedeutung - für das uns entgegengebrachte Vertrauen von Seiten unserer Stakeholder, unsere Positionierung im Wettbewerbsumfeld, unsere Attraktivität als Arbeitgeber sowie die Identifikation der eigenen Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Als internationaler Photonik-Konzern agieren wir auf verschiedenen Märkten und konkurrieren mit zahlreichen Unternehmen, um für Kunden als Lieferant von hochwertigen Investitionsgütern und für künftige Mitarbeiter sichtbar, einschätzbar und attraktiv zu sein. Voraussetzung dafür sind dauerhafte und stabile Beziehungen zu unseren Kunden und Lieferanten, Aktionären und anderen Stakeholdern, die wir durch transparente Kommunikation und Vertrauen permanent stärken. Interne und externe Kommunikation ist bei Jenoptik Aufgabe der Abteilung Kommunikation und Marketing, die direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet und für ein konsistentes Erscheinungsbild des Gesamtkonzerns und der Marke Jenoptik sorgt. Ziel ist dabei eine aktuelle, verständliche, stetige, kontinuierliche und einprägsame Kommunikation und Außendarstellung des Unternehmens, die sich an den strategischen Vorgaben des Vorstands orientiert. Alle Themen zu Märkten und Produkten werden dezentral in den operativen Bereichen von den Marketingverantwortlichen der Sparten gesteuert. Konzernweit gültige Richtlinien regeln beispielsweise die Informationswege der internen Kommunikation und das zentrale Marketing. Die Kommunikation gegenüber dem Kapitalmarkt obliegt der Abteilung Investor Relations, die ebenfalls an den Vorstandsvorsitzenden berichtet und mit der Unternehmenskommunikation in engem, regelmäßigem Austausch steht.
Die Marke Jenoptik wird in dem hochspezialisierten, von einer Vielzahl von kleineren Unternehmen geprägten Photonik-Markt als großer Anbieter wahrgenommen - mit einem produktübergreifenden und integrierten Markenimage. Die Dachmarke Jenoptik wird seit über zehn Jahren konzernweit aktiv gestaltet. Aktuell arbeitet der Konzern stärker an der Internationalität der Marke sowie der weiteren Schärfung der Markenpositionierung. Seit Sommer 2017 wurde ein regionales Marketing in Singapur und Nordamerika aufgebaut, um der zunehmenden Internationalisierung des Konzerns gerecht zu werden. Mit der neuen strategischen Ausrichtung konzentriert sich der Konzern unter der Marke Jenoptik künftig auf die photonischen Kernkompetenzen Licht und Optik. Eine der Prioritäten im laufenden Geschäftsjahr ist die Einführung einer eigenständigen Marke für das Mechatronik-Geschäft (bisher Bestandteil des Segments Defense & Civil Systems), die den spezifischen Markterfordernissen besser Rechnung trägt. Die Markenführung wird zentral im Corporate Center verantwortet.
Der Jenoptik-Konzern profitiert unter anderem vom Ansehen des Hauptstandorts Jena. Dieser genießt bei Wissenschaftlern, aber auch Kunden, als sogenanntes "Optical Valley" einen exzellenten Ruf. Jenoptik ist sich dessen bewusst und engagiert sich mit verschiedenen Aktivitäten für die nachhaltige Gestaltung des Standorts. Mehr dazu finden Sie im Abschnitt Soziales Engagement dieses Kapitels auf Seite 60.
Den Prüfungsvermerk zum gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht finden Sie auf Seite 202.
An die Jenoptik AG, Jena
Wir haben den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht nach §§ 289b Abs. 3 und 315b Abs. 3 HGB der Jenoptik AG, Jena, (im Folgenden die "Gesellschaft") für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017 (im Folgenden der "nichtfinanzielle Bericht") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des nichtfinanziellen Berichts in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB.
Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines nichtfinanziellen Berichts zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Angaben ist.
Wir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten.
Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen - insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätssicherungsstandards 1 "Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis" (IDW QS 1) - an und unterhält dementsprechend ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem, das dokumentierte Regelungen und Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung beruflicher Verhaltensanforderungen, beruflicher Standards sowie maßgebender gesetzlicher und anderer rechtlicher Anforderungen umfasst.
Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die Angaben in dem nichtfinanziellen Bericht abzugeben.
Nicht Gegenstand unseres Auftrages ist die Beurteilung von externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen, auf die im nichtfinanziellen Bericht verwiesen wird.
Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist.
Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir u.a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:
| ― | Verschaffung eines Verständnisses über die Struktur der Nachhaltigkeitsorganisation und über die Einbindung von Stakeholdern |
| ― | Befragung des Managements und relevanter Mitarbeiter, die in die Aufstellung des nichtfinanziellen Berichts einbezogen wurden, über den Aufstellungsprozess, über das auf diesen Prozess bezogene interne Kontrollsystem sowie über Angaben im nichtfinanziellen Bericht |
| ― | Identifikation wahrscheinlicher Risiken wesentlicher falscher Angaben in dem nichtfinanziellen Bericht |
| ― | Analytische Beurteilung von Angaben des nichtfinanziellen Berichts |
| ― | Abgleich von Angaben mit den entsprechenden Daten im Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht |
| ― | Beurteilung der Darstellung der Angaben |
Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist.
Wir erteilen diesen Vermerk auf Grundlage des mit der Gesellschaft geschlossenen Auftrags. Die Prüfung wurde für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt und der Vermerk ist nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt.
Der Vermerk ist nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-) Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung.
München, den 8. März 2018
**PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**
Hendrik Fink, Wirtschaftsprüfer
ppa. Barbara Wieler
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