Annual Report • Jun 6, 2018
Annual Report
Open in ViewerOpens in native device viewer

2018 ist für die Dierig Holding AG ein außergewöhnliches Jahr. Wir begehen die 100 Jahre währende Präsenz in Augsburg sowie 90 Jahre Börsennotierung. Zudem wird im Jahr 2018 ein Generationenwechsel im Vorstand eingeleitet. Mit der Aufsichtsratssitzung vom 23. März 2018 bestellte der Aufsichtsrat Ellen Dinges-Dierig, Augsburg und Benjamin Dierig, Augsburg, mit Wirkung zum 1. Mai 2018 zu Vorstandsmitgliedern der Dierig Holding AG. Sie treten damit neben Christian Dierig als Sprecher des Vorstandes und Bernhard Schad, Mitglied des Vorstandes, der sein Mandat aus Altersgründen mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 15. Mai 2018 niederlegen wird.
Bernhard Schad hat zugesichert, dem Unternehmen weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen. Der Aufsichtsrat dankt Bernhard Schad für seinen 20 Jahre währenden Einsatz für unser Unternehmen. In dieser Zeit trieb er neben seinen sonstigen Aufgaben im Vorstand die professionelle und wertsteigernde insbesondere die profitable Entwicklung des Konzernimmobilienvermögens mit großem Engagement und ebenso großem Erfolg voran. Auf Vorschlag der Aktionärin Textil-Treuhand GmbH wird der Aufsichtsrat der am 15. Mai 2018 stattfindenden ordentlichen Hauptversammlung vorschlagen, Bernhard Schad in den Aufsichtsrat der Gesellschaft zu wählen. Der Aufsichtsrat befürwortet dies ausdrücklich und hat der Hauptversammlung einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet.
2017 erwirtschaftete der Dierig-Konzern einen Umsatz von 66,5 Millionen Euro und blieb damit um 2,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Textilbereich erlöste in einem konjunkturell herausfordernden Umfeld einen Umsatz in Höhe von 56,9 Millionen Euro (im Vorjahr 60,1 Millionen Euro), der Immobilienbereich steigerte seinen Umsatz um 15,7 Prozent auf 9,6 Millionen Euro (im Vorjahr 8,3 Millionen Euro). Trotz des Umsatzrückgangs erzielte der Dierig-Konzern 2017 ein zufriedenstellendes Vorsteuerergebnis in Höhe von 3,6 Millionen Euro. Damit blieb dieses zwar unter dem Vorjahreswert von 3,9 Millionen Euro, das Vorjahresergebnis war aber maßgeblich von Gewinnen aus Grundstücksgeschäften geprägt. 2017 entstand hingegen aus Grundstücksgeschäften lediglich ein Gewinn von 0,3 Millionen Euro. Somit konnte der Dierig-Konzern 2017 seine operative Ertragskraft verbessern, auch hat sich die Eigenkapitalquote nochmals erhöht. Damit war 2017 für den Dierig-Konzern ein in Summe gutes Jahr.
In der personellen Zusammensetzung des Aufsichtsrates gab es im Geschäftsjahr 2017 keine Änderungen. Der Aufsichtsrat ist im Geschäftsjahr 2017 am 03. April, 19. Mai, 18. August und am 01. Dezember zu vier ordentlichen Sitzungen zusammengekommen. Kein Mitglied des Gremiums hat nur an der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrates oder an weniger Sitzungen teilgenommen. Auf die Bildung von Ausschüssen verzichtete der Aufsichtsrat auch 2017. Da er lediglich sechs Mitglieder umfasst, ist eine effiziente Arbeitsweise und Willensbildung auch ohne Ausschüsse gewährleistet. Nach Einschätzung des Aufsichtsrates ist eine angemessene Personenzahl des Gremiums als unabhängig einzustufen. Der Aufsichtsrat verfügt über einen unabhängigen Finanzexperten.
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und die Geschäftsführung der Gesellschaft überwacht. In alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen war er unmittelbar eingebunden. Der Aufsichtsrat wurde regelmäßig durch schriftliche und in seinen Sitzungen durch schriftliche und mündliche Berichte des Vorstandes über den Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens unterrichtet. Über außergewöhnliche Vorgänge wurde zusätzlich schriftlich berichtet. Darüber hinaus hat sich der Vorsitzende des Aufsichtsrates in Einzelgesprächen regelmäßig vom Vorstand informieren lassen. Dabei wurden insbesondere Fragen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance des Unternehmens diskutiert. Der Aufsichtsrat hat wichtige einzelne Geschäftsvorfälle geprüft und über die gemäß Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung des Vorstandes zur Zustimmung vorgelegten Geschäfte entschieden.
Schwerpunkte der Tätigkeit des Aufsichtsrates im abgelaufenen Geschäftsjahr waren:
| • | die Analyse und die Erörterung des Jahres- und des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2016; |
| • | die Erörterung von Maßnahmen des Vorstandes im Geschäftsbereich Textilien; |
| • | die Erörterung von Maßnahmen des Vorstandes im Geschäftsbereich Immobilien; |
| • | die Analyse und Erörterung der unterjährigen Geschäftsergebnisse 2017 und des Halbjahresfinanzberichts; |
| • | die Erörterung der und die Zustimmung zur Konzernplanung für das Geschäftsjahr 2018; |
| • | die Diskussion und die Umsetzung der Empfehlungen und Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex; |
| • | die Erörterung der Nachfolgeregelung und zukünftige Zusammensetzung des Vorstands; |
| • | die Erarbeitung der Wahlvorschläge für die Aufsichtsratswahlen in der Hauptversammlung am 15. Mai 2018. |
Der Aufsichtsrat hat gemeinsam mit dem Vorstand im April 2017 eine Entsprechenserklärung abgegeben und auf der Unternehmens-Homepage veröffentlicht. Darin wird erklärt, welche Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Interessenkonflikte sind im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht aufgetreten.
Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 mit dem Lagebericht und dem Konzernlagebericht des Vorstandes haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Sie sind von dem von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer der Gesellschaft, Flick Gocke Schaumburg GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.
Den Auftrag zur Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2017 hat der Aufsichtsrat auf der Grundlage seines in der Sitzung am 1. Dezember 2017 gefassten Beschlusses erteilt. Entsprechend den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat vor Erteilung des Auftrags zur Abschlussprüfung eine Erklärung des Abschlussprüfers darüber eingeholt, welche beruflichen, finanziellen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer und seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits bestehen, die Zweifel an seiner Unabhängigkeit begründen könnten. Die Erklärung erstreckt sich auch auf den Umfang anderer Beratungsleistungen, die für das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr erbracht wurden. Nach der dem Aufsichtsrat durch den Abschlussprüfer vorgelegten Erklärung ergaben sich keine Zweifel an dessen Unabhängigkeit.
Die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor der Bilanzsitzung zugesandt. Der Jahres- und der Konzernabschluss einschließlich der Lageberichte sowie die Prüfungsberichte wurden in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates am 23. März 2018 intensiv erörtert. An der Bilanzsitzung haben Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen, über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung berichtet und Fragen aus dem Aufsichtsrat beantwortet. Der Abschlussprüfer stellte im Rahmen seiner Prüfung unter anderem fest, dass potentielle, den Fortbestand der Gesellschaft und des Konzerns gefährdende Entwicklungen durch das gemäß § 91 Absatz 2 Aktiengesetz errichtete Risikofrüherkennungssystem erfasst und erkannt werden können. Der Wirtschaftsprüfer stellte weiterhin fest, dass die Risiken in den Lageberichten für die Einzelgesellschaft und den Konzern zutreffend dargestellt sind. Der Aufsichtsrat hat mit dem Vorstand ebenfalls das Risikomanagement-System, seine Organisation und die Wirkungsweise erörtert. Schwachpunkte im rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-System wurden durch den Wirtschaftsprüfer nicht festgestellt. Sowohl Vorstand als auch die Abschlussprüfer haben alle Fragen umfassend und zur Zufriedenheit des Aufsichtsrates beantwortet. Der Aufsichtsrat hat von dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zustimmend Kenntnis genommen.
Der Aufsichtsrat hatte für die Prüfung 2017 zusätzlich folgenden Schwerpunkt mit dem Abschlussprüfer festgelegt:
— Vollständigkeit und Bewertung der Rückstellungen —.
Über diesen Schwerpunkt berichtete der Abschlussprüfer dem Aufsichtsrat gesondert. Nach dem Prüfungsurteil des Abschlussprüfers hat die Prüfung keine Feststellungen ergeben, die gegen eine ordnungsgemäße Handhabung der Rückstellungsbildung sprechen.
Nach dem Ergebnis der vom Aufsichtsrat vorgenommenen eigenen Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, des Lageberichts und des Konzernlageberichts sind Einwendungen nicht zu erheben. Lagebericht und Konzernlagebericht spiegeln auch die unterjährig durch den Vorstand berichtete Entwicklung wider. Der Aufsichtsrat billigt daher den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2017 und den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017. Der Jahresabschluss der Dierig Holding AG ist damit festgestellt. Auch den Vorschlag des Vorstandes zur Gewinnverwendung hat der Aufsichtsrat geprüft. Unter Berücksichtigung der aktuellen Finanz- und Liquiditätslage schließt sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag an.
Die Flick Gocke Schaumburg GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat zusätzlich den vom Vorstand nach § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Der Abschlussprüfer hat über das Ergebnis folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:
„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
| 1. | die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, |
| 2. | bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war, |
| 3. | bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“ |
Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen ebenfalls geprüft. Er hat gegen die im Bericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstandes und das Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer keine Einwendungen.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstandes und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr und für ihr erfolgreiches Engagement für das Unternehmen, seine Kunden und seine Aktionäre.
Augsburg, den 23. März 2018
Der Aufsichtsrat
Dr. Hans-Peter Binder, Vorsitzender
Wie der Einladung zur Hauptversammlung am 15. Mai 2018 zu entnehmen sein wird, stehe ich bei der diesjährigen Neuwahl des Aufsichtsrates für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. Damit kommt es nach 23 Jahren auch zu einem Wechsel im Vorsitz des Aufsichtsrates, den nach erfolgreicher Wahl Herr Rolf Settelmeier übernehmen wird. Es war mir nicht nur eine große Freude und Ehre, sondern auch ein Herzensanliegen, die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden in der Dierig Holding AG in wechselvollen Zeiten wahrzunehmen. Ich bedanke mich bei unseren Aktionären, meinen Aufsichtsratskollegen, dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das mir stets entgegengebrachte Vertrauen. Dem Unternehmen, dem ich mich auch weiterhin eng verbunden fühlen werde, wünsche ich eine erfolgreiche und gesicherte Zukunft.
Einleitung
Vorstand und Aufsichtsrat der Dierig Holding AG berichten in dieser Erklärung gemäß § 289f HGB und Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex über die Unternehmensführung.
Deutscher Corporate Governance Kodex
Unter Corporate Governance versteht man national und international anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Wesentliche Aspekte sind die effiziente Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, die Achtung der Aktionärsinteressen und die Transparenz der Unternehmenskommunikation. Vorstand und Aufsichtsrat der Dierig Holding AG orientieren sich traditionell an diesen Standards.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (nachfolgend: der „Kodex“) wird von der gleichnamigen Regierungskommission verantwortet, die ihn regelmäßig vor dem Hintergrund nationaler und internationaler Entwicklungen überprüft und gegebenenfalls überarbeitet. Die aktuell geltende Fassung des Kodex vom 07. Februar 2017 wurde am 24. April 2017 im Bundesanzeiger bekanntgemacht. Der Kodex ist in seiner jeweils gültigen Fassung unter www.corporate-governance-code.de abrufbar.
Die Empfehlungen und Anregungen des Kodex sind nicht verpflichtend, jedoch müssen Vorstand und Aufsichtsrat jährlich gemäß § 161 AktG und § 285 Nr. 16 HGB im Rahmen des Jahresabschlusses erklären, ob den Empfehlungen entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht (sog. Entsprechenserklärung).
Vorstand und Aufsichtsrat begrüßen die Intention der Regierungskommission, das Vertrauen nationaler und internationaler Anleger in die Unternehmensführung deutscher Gesellschaften zu stärken. Daher folgt die Dierig Holding AG dem weit überwiegenden Teil der Empfehlungen des Kodex. Vorstand und Aufsichtsrat sind jedoch der Überzeugung, dass bei der Umsetzung der Empfehlungen des Kodex der wirtschaftliche Grundgedanke einer ausgewogenen Kosten-Nutzen-Relation zu berücksichtigen ist und weichen deshalb in einzelnen Punkten von den Empfehlungen des Kodex ab.
Die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG ist nachstehend aufgeführt und im Internet unter www.dierig.de veröffentlicht. Ebenso sind im Internet alle anderen die Dierig Holding AG betreffenden Informationen wie Zwischenberichte, jährliche Geschäftsberichte, Einladungen und sonstige Informationen zu Hauptversammlungen, Pressemitteilungen sowie der Finanzkalender veröffentlicht.
Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG
Seit der zuletzt abgegebenen Entsprechenserklärung vom 10. April 2017 hat die Dierig Holding AG den Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 05. Mai 2015 (bekannt gemacht im Bundesanzeiger am 12. Juni 2015) mit Ausnahme der nachstehend genannten Abweichungen entsprochen. Die Dierig Holding AG hat und wird künftig dem Kodex in der Fassung vom 07. Februar 2017 (bekannt gemacht im Bundesanzeiger am 24. April 2017) mit Ausnahme der nachstehend genannten Abweichungen entsprechen.
Ziffer 4.1.3 Satz 3 des Kodex
Beschäftigten soll auf geeignete Weise die Möglichkeit eingeräumt werden, geschützt Hinweise auf Rechtsverstöße im Unternehmen zu geben; auch Dritten sollte diese Möglichkeit eingeräumt werden.
Derzeit besteht kein formales System, das Beschäftigten oder auch Dritten die Möglichkeit einräumt, geschützt Hinweise auf Rechtsverstöße im Unternehmen zu geben (Whistleblowing-Tool). Vorstand und Aufsichtsrat werden prüfen, ob und auf welche Art und Weise ein solches System eingeführt werden kann.
Ziffer 4.2.5 Absatz 3 des Kodex
Ferner sollen im Vergütungsbericht für jedes Vorstandsmitglied dargestellt werden:
| ― | die für das Berichtsjahr gewährten Zuwendungen einschließlich der Nebenleistungen, bei variablen Vergütungsteilen ergänzt um die erreichbare Maximal- und Minimalvergütung, |
| ― | der Zufluss für das Berichtsjahr aus Fixvergütung, kurzfristiger variabler Vergütung und langfristiger variabler Vergütung mit Differenzierung nach den jeweiligen Bezugsjahren, |
| ― | bei der Altersversorgung und sonstigen Versorgungsleistungen der Versorgungsaufwand im bzw. für das Berichtsjahr. |
Für diese Informationen sollen die als Anlage beigefügten Mustertabellen verwandt werden.
Am 03. Juni 2016 wurde in der Hauptversammlung der Dierig Holding AG beschlossen auf eine individualisierte Angabe der Vorstandsbezüge zu verzichten. Dieser Beschluss umfasst die Geschäftsjahre 2016 bis 2020. Aus diesem Grund wird von einer detaillierten Darstellung der Bezüge für jedes Vorstandsmitglied gemäß Ziffer 4.2.5 Absatz 3 des Kodex abgesehen.
Ziffer 5.3.2 des Kodex
Der Aufsichtsrat soll einen Prüfungsausschuss einrichten, der sich - soweit kein anderer Ausschuss damit betraut ist - insbesondere mit der Überwachung der Rechnungslegung, des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems, des internen Revisionssystems, der Abschlussprüfung, sowie der Compliance befasst.
Da sich der Aufsichtsrat der Dierig Holding AG aus lediglich sechs Mitgliedern zusammensetzt, werden die Themengebiete, für deren Behandlung der Kodex einen Prüfungsausschuss empfiehlt, effizient im Gesamtgremium diskutiert und entschieden. Die Einrichtung eines Prüfungsausschusses durch den Aufsichtsrat erscheint daher weder angemessen noch notwendig.
Ziffer 5.3.3 des Kodex
Der Aufsichtsrat soll einen Nominierungsausschuss bilden, der ausschließlich mit Vertretern der Anteilseigner besetzt ist und dem Aufsichtsrat für dessen Vorschläge an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern geeignete Kandidaten benennt.
Aufgrund der geringen Größe des Aufsichtsrats der Dierig Holding AG können geeignete Wahlvorschläge an die Hauptversammlung effizient vorbereitet werden. Die Einrichtung eines Nominierungsausschusses durch den Aufsichtsrat ist daher nicht notwendig.
Ziffer 5.4.1 Absatz 2, 3, 4 und 5 des Kodex
Der Aufsichtsrat soll für seine Zusammensetzung konkrete Ziele benennen und ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium erarbeiten. Für seine Zusammensetzung soll er im Rahmen der unternehmensspezifischen Situation die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potentielle Interessenkonflikte, die Anzahl der unabhängigen Aufsichtsratsmitglieder im Sinn von Nummer 5.4.2, eine festzulegende Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder und eine festzulegende Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat sowie Vielfalt (Diversity) angemessen berücksichtigen. Für die gewählten Arbeitnehmervertreter sind die besonderen Regeln der Mitbestimmungsgesetze zu beachten.
Bei börsennotierten Gesellschaften, für die das Mitbestimmungsgesetz, das Montan-Mitbestimmungsgesetz oder das Mitbestimmungsergänzungsgesetz gilt, setzt sich der Aufsichtsrat zu mindestens 30 Prozent aus Frauen und zu mindestens 30 Prozent aus Männern zusammen. Für die anderen vom Gleichstellungsgesetz erfassten Gesellschaften legt der Aufsichtsrat für den Anteil von Frauen Zielgrößen fest.
Vorschläge des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung sollen diese Ziele berücksichtigen und gleichzeitig die Ausfüllung des Kompetenzprofils für das Gesamtgremium anstreben. Der Stand der Umsetzung soll im Corporate Governance Bericht veröffentlicht werden. Dieser soll auch über die Einschätzung des Aufsichtsrats angemessene Zahl unabhängiger Anteilseigner und die Namen dieser Mitglieder informieren.
Der Aufsichtsrat soll sich für seine Vorschläge zur Wahl neuer Aufsichtsratsmitglieder an die Hauptversammlung bei dem jeweiligen Kandidaten vergewissern, dass er den zu erwartenden Zeitaufwand aufbringen kann. Dem Kandidatenvorschlag soll ein Lebenslauf beigefügt werden, der über relevante Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen Auskunft gibt; dieser soll durch eine Übersicht über die wesentlichen Tätigkeiten neben dem Aufsichtsratsmandat ergänzt und für alle Aufsichtsratsmitglieder jährlich aktualisiert auf der Webseite des Unternehmens veröffentlicht werden.
Der Aufsichtsrat hat bisher und für die Zukunft beschlossen, sich bei seinen Wahlvorschlägen ausschließlich von der fachlichen und persönlichen Eignung der Kandidatinnen und Kandidaten mit dem Ziel leiten zu lassen, den Aufsichtsrat so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung seiner Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen. Dies geschieht unabhängig von den formalen Kriterien des Alters, des Geschlechts und der Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat hält die Benennung konkreter Ziele sowie die Erstellung eines Kompetenzprofils für die Zusammensetzung derzeit für nicht notwendig. Auf die Veröffentlichung des Stands der Umsetzung sowie auf die Information zur angemessenen Zahl der unabhängigen Mitglieder der Anteilseiger und die Namen dieser Mitglieder wird verzichtet. Aufsichtsrat und Vorstand sind der Meinung, dass die Wahrung der Persönlichkeitsrechte der Aufsichtsratsmitglieder als vorrangig gegenüber der geforderten Berichtspflicht zu bewerten ist. Deshalb wird der Veröffentlichung der geforderten Lebensläufe nicht entsprochen. Der Aufsichtsrat hat für den Frauen- und Männeranteil eine Zielgröße von 0% festgelegt. Darüber hinaus wird auf eine Altersgrenze und eine Regelgrenze für die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat verzichtet, da - wie bereits erwähnt - Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder zur Wahrnehmung dieses Amtes maßgeblich sind, nicht jedoch formale Kriterien, wie etwa die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat.
Ziffer 5.4.6 Absatz 2 Satz 2 des Kodex
Wird den Aufsichtsratsmitgliedern eine erfolgsorientierte Vergütung zugesagt, soll sie auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet sein.
§ 13 Absatz 2 der Satzung der Dierig Holding AG sieht vor, dass der Aufsichtsrat als variable Vergütung für jedes Prozent, um das die an die Aktionäre verteilte Dividende 4 % des Grundkapitals übersteigt, Euro 12.000,00 erhält, aufgeteilt auf die Aufsichtsratsmitglieder im Verhältnis der festen Vergütung. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Ansicht, dass die derzeitige Regelung einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung nicht entgegensteht. Vorstand und Aufsichtsrat werden zu gegebener Zeit prüfen, ob eine Anpassung dieser Regelung angezeigt ist.
Ziffer 7.1.1 Satz 2
Sofern die Gesellschaft nicht verpflichtet ist, Quartalsmitteilungen zu veröffentlichen, soll sie die Aktionäre unterjährig neben dem Halbjahresfinanzbericht in geeigneter Form über die Geschäftsentwicklung, insbesondere über wesentliche Veränderungen der Geschäftsaussichten sowie der Risikosituation, informieren.
Die Dierig Holding ist gesetzlich nicht verpflichtet, Quartalsmitteilungen zu veröffentlichen. Die Geschäftspolitik der Dierig Holding AG ist auf eine langfristige Geschäftsentwicklung ausgerichtet. Aufsichtsrat und Vorstand sind der Meinung, dass die verpflichtenden Vorgaben für eine zeitnahe Information der Aktionäre und des Kapitalmarkts ausreichend sind.
Ziffer 7.1.2 Satz 3 des Kodex
Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sollen binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende, die verpflichtenden unterjährigen Finanzinformationen sollen binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums, öffentlich zugänglich sein.
Der Vorstand hat in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat beschlossen, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht allen Aktionären binnen 90-Tagen nach Geschäftsjahresende sowie den Halbjahresfinanzbericht binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums zu veröffentlichen. Dennoch können besondere Umstände (neue Rechnungslegungsvorschriften IFRS/IAS), dazu führen, dass diese Fristen, zur Vermeidung von unverhältnismäßigen Mehrkosten, geringfügig überschritten werden. Aufsichtsrat und Vorstand sind der Meinung, dass diese Zeitüberschreitung zu keinem Informationsnachteil führt.
Augsburg, den 09. April 2018
Dierig Holding AG
Der Aufsichtsrat
Der Vorstand
1. Grundlagen des Dierig-Konzerns
Die Dierig Holding AG als Hauptgesellschaft des Dierig-Konzerns ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht und fungiert als Holding. Als die Konzern aufstellende Gesellschaft beziehen sich die folgenden Angaben auf den Konzern. In der Ertragslage und der zusammengefassten Finanz- und Vermögenslage (siehe Punkt 3.3.1 bis 3.3.2) wird auf den Einzelabschluss abgestellt.
Ihre Tochtergesellschaft Dierig Textilwerke GmbH ist als konzernleitende Zwischenholding Muttergesellschaft der operativen Tochtergesellschaften in Deutschland. Zudem verfügt die Dierig Textilwerke GmbH im Immobiliensegment über ein eigenes operatives Geschäft. Das Unternehmen Dierig wurde im Jahr 1805 im schlesischen Langenbielau als textiles Verlagsgeschäft gegründet.
Die Konzernstrategie fußt auf unternehmerischer Nachhaltigkeit. Die Sicherung und langfristige Mehrung der Substanz hat in jedem Fall Vorrang vor dem Erreichen kurzfristiger Renditeziele. Die Dividendenpolitik basiert darauf, die Anteilseigner an Erträgen aus dem operativen Geschäft angemessen zu beteiligen.
scroll
| Gesellschaft | Standort | Produkte und Dienstleistungen | Absatzmärkte |
|---|---|---|---|
| Dierig Textilwerke GmbH | Augsburg, Deutschland | Entwicklung, Bau und Vermietung von Immobilien; Dienstleistungen für die Tochtergesellschaften | Gewerbliche Mieter an den Konzernstandorten in Augsburg und Kempten |
| fleuresse GmbH | Augsburg, Deutschland | Markenbettwäsche | Groß- und Einzelhandel im Wesentlichen in Deutschland |
| Adam Kaeppel GmbH | Augsburg, Deutschland | Markenbettwäsche | Fachhandel und Großabnehmer im Wesentlichen im deutschsprachigen Raum |
| Christian Dierig GmbH | Leonding, Österreich | Markenbettwäsche | Fachhandel in Österreich sowie Export in die CEE/taaten |
| Dierig AG | Wil, Schweiz | Markenbettwäsche | Fachhandel in der Schweiz sowie Export in EU-Staaten |
| Christian Dierig GmbH | Augsburg, Deutschland | Damaste, technische Textilien | Damaste in Westafrika, technische Textilien weltweit |
| BIMATEX GmbH | Augsburg, Deutschland | Roh- und Fertiggewebe als Meterware, Objekttextilien | Konfektionäre, Großhändler und Endverbraucher in der EU |
1.1 Geschäftsmodell des Dierig-Konzerns
In der Textilsparte entwickelt und vermarktet Dierig Bettwäsche der Marken fleuresse und Kaeppel und handelt international mit Roh- und Fertiggeweben.
Die Textilproduktion mit Spinnerei, Weberei und Ausrüstung wurde Mitte der 1990er-Jahre verlagert. Die freigewordenen Areale werden seither von der Immobiliensparte entwickelt, umgebaut und an Dritte vermietet.
Seit dem Jahr 2006 kauft der Dierig-Konzern Immobilien im Großraum Augsburg und entwickelt diese. Stand 31. Dezember 2017 umfassen die Liegenschaften rund 530.000 Quadratmeter Grundstücks- und 160.000 Quadratmeter Gewerbemietflächen an den Standorten Augsburg und Kempten.
1.2 Ziele und Strategien
Die Gesamtstrategie des Dierig-Konzerns zielt auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung. Dabei sind die Konzernwerte Beständigkeit, Seriosität und Solidität wesentliche Faktoren, um Kunden sowohl im Textil- als auch im Immobiliensegment langfristig zu binden.
Die strategische Ausrichtung wird regelmäßig von den Geschäftsführungen der operativen Tochtergesellschaften, dem Vorstand und Aufsichtsrat diskutiert und überprüft. Gegenüber den Vorjahren hat sich die Immobilienstrategie insoweit verändert, als sie sich jetzt auch auf eine wohnwirtschaftliche Vermietung erstreckt.
1.2.1 Textilstrategie
Da die Fertigung von Textilien in Deutschland bis auf wenige Nischen unrentabel geworden ist, hat die Dierig-Gruppe in den 1990er-Jahren die Eigenfertigung in Spinnerei, Weberei und Ausrüstung aufgegeben. Seither steuern die textilen Gesellschaften die Herstellung von Textilprodukten bei Produzenten im In- und Ausland. Im Zentrum der Textilstrategie steht das Bettwäschegeschäft, in dem die beiden Tochtergesellschaften Adam Kaeppel GmbH und fleuresse GmbH eigene Entwürfe produzieren lassen und als Markenbettwäsche an den Handel im gesamten deutschsprachigen Raum absetzen. Dafür werden jährlich mehrere Hundert Dessins und Farbvarianten entwickelt. Der Bettwäschevertrieb in Österreich und der Schweiz erfolgt jeweils über Landesgesellschaften.
Die textilen Handelsgesellschaften Christian Dierig GmbH und BIMATEX GmbH sind im Bereich der Meterware und der Objekttextilien aktiv. Die Christian Dierig GmbH entwickelt und vermarktet Damaststoffe, die in Westafrika vorrangig zu Herrenbekleidung konfektioniert werden. Darüber hinaus ist die Gesellschaft in der Entwicklung und im Handel technischer Textilien für die Schleifmittelproduktion und die Filtration tätig. Dieses Geschäftsfeld dient dazu, Moderisiken zu minimieren und Wachstumsfelder zu besetzen. Die BIMATEX GmbH übernimmt für die Bettwäschegesellschaften den Einkauf von Rohware und verkauft Gewebe an Dritte. Überdies handelt die Gesellschaft mit Objektbettwäsche für Krankenhäuser und Hotels. Um diese Kunden umfassend bedienen zu können, beliefert die Gesellschaft ihre Abnehmer auch mit Frottierwaren, OP-Kitteln und anderen Bedarfsgütern.
Die Textilstrategie gründet auf der hohen textilen Kompetenz der operativen Gesellschaften. Strategisches Ziel ist es, die Kunden durch Qualität zu überzeugen, um damit im Kerngeschäft und in angrenzenden Segmenten Marktanteile zu gewinnen. Gegenüber den Vorjahren hat sich die Textilstrategie des Dierig-Konzerns nur unwesentlich verändert. Lediglich die BIMATEX GmbH wird zukünftig im Objektgeschäft dazu übergehen, neben dem Großhandel auch gewerbliche Endverbraucher zu adressieren.
1.2.2 Immobilienstrategie
Durch die Verlagerung der Textilproduktion auf Dritte wurden in den 1990er-Jahren große Konzernareale an den Standorten Augsburg, Kempten, Bocholt und Rheine für eine anderweitige Nutzung frei. Die Immobilienstrategie setzt darauf, diese Liegenschaften bedarfsgerecht zu entwickeln und zu vermarkten.
In der ersten Phase galt es, zur Deckung der Fixkosten - insbesondere der Pensionslasten - die Hallen an fremde Dritte zu vermieten. Im zweiten Schritt wurde der Bestand im Mieterauftrag umgebaut, was eine höherwertige Vermietung ermöglichte. Die dritte Phase bestand darin, Neubauten auf Freiflächen zu errichten. Als die Freiflächen im Jahr 2006 weitestgehend entwickelt waren, betrat die Immobiliensparte eine vierte strategische Phase: Seither kauft der Dierig-Konzern Industrieimmobilien und Grundstücke und führt diese einer Entwicklung und Vermarktung zu.
Da lokale Präsenz ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Immobilienentwicklung ist, konzentriert sich die Dierig-Gruppe auf die süddeutschen Standorte Augsburg und Kempten und deren Einzugsgebiete. Die Standorte Rheine und Bocholt wurden bis 2015 sukzessive veräußert.
In ihren Aktivitäten beschäftigt sich die Immobiliensparte bisher mit der Entwicklung und Vermietung von Gewerbeflächen. Geben Bebauungspläne eine Wohnbebauung vor, wurden diese Grundstücke in der
Vergangenheit bis zur Baureife entwickelt und anschließend verkauft. Zukünftig ist auch ein Verbleib im Bestand mit eigenem Engagement sowie eine Vermietung von Wohnungen von der Immobilienstrategie abgedeckt.
Bei der Veräußerung von Grundstücken und Gebäuden entstehende Erträge werden gemäß der Immobilienstrategie ausschließlich und vollständig zur Finanzierung von neuen Immobilienkäufen oder von Baumaßnahmen verwendet. Die laufenden Mieterträge übersteigen zwischenzeitlich die Pensionslasten. Damit leistet die Immobiliensparte einen maßgeblichen Beitrag zum langfristigen Erfolg des Gesamtunternehmens.
1.3 Steuerungssystem
Das finanzielle Steuerungssystem orientiert sich an den langfristigen Zielen und Strategien des Dierig-Konzerns. Demnach haben die Sicherung und die langfristige Mehrung der Substanz Vorrang vor dem Erreichen kurzfristiger Renditeziele. Für die Entwicklung der Umsatzerlöse und der Profitabilität sowie für die Optimierung der Kapitalstruktur sind Kennzahlen definiert. Darüber hinaus sind Mindestanforderungen festgelegt, die bei der Durchführung von Investitionen generell berücksichtigt werden müssen. Im Immobilienbereich werden diese Mindestrenditen standort- und mieterbezogen aufgestellt. Sie sind daher aus Gründen des Konkurrenzschutzes vor Ort nicht zur Veröffentlichung bestimmt.
Eine stabile Umsatzentwicklung ist ein wichtiger Faktor für die langfristige Sicherung des Unternehmens. Daher werden Tages-, Wochen- und Monatsumsätze mit der Planung verglichen. Abweichungen werden analysiert und geeignete Maßnahmen zur Zielerreichung entwickelt.
Um im Textilbereich eine optimale Kapitalallokation sicherzustellen, sind bei der Steuerung der Kapitalstruktur die Höhe der Vorräte sowie die Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von zentraler Bedeutung. Der Dierig-Konzern ist bestrebt, das Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital langfristig bei 1:3 zu stabilisieren. Dem Bestreben, das Eigenkapital zu stärken, stehen aufgrund der Niedrigzinsphase steigende Pensionsrückstellungen entgegen, die nach IFRS mit dem Eigenkapital zu verrechnen sind. Zusätzlich führen Investitionen in das Immobilienvermögen zu einem Anstieg der Fremdverschuldung. Um die Ertragskraft nachhaltig zu stärken, tätigt der Dierig-Konzern Investitionen in renditestarke und durch langfristige Mietverträge mit solventen Mietern gesicherte Immobilienprojekte.
Die Steuerung des Dierig-Konzerns und seiner Unternehmen erfolgt im Wesentlichen mithilfe der Kennzahlen Umsatzerlöse, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vorräte und Eigenkapitalquote. Im Immobilienbereich ist der Vermietungsgrad steuerungsrelevant. Zudem werden Kosten und entgangene Umsätze durch Leerstand ermittelt und berichtet. Für die Dierig Holding AG, als konzernleitende Gesellschaft, bestehen keine eigenen Steuerungskennzahlen.
1.4 Forschung und Entwicklung
Anders als klassische Industrie- und Technologieunternehmen betreibt der Dierig-Konzern lediglich im Segment der technischen Textilien Forschung und Entwicklung im engeren Sinne. Hauptsächlich besteht die Entwicklung im Textilbereich aus dem Design neuer Bettwäsche und Damaste.
Die beiden Bettwäschemarken fleuresse und Kaeppel sowie die Christian Dierig GmbH geben jährlich über 500 verschiedene Neuentwürfe und Farbvarianten in Produktion. 2017 waren im Konzern elf festangestellte Textildesigner beschäftigt. Dies entspricht einem Anteil an der Gesamtbelegschaft mit 196 Personen von rund sechs Prozent. Damit ist ein beträchtlicher Anteil der Personalkosten im Designbereich gleichwertig mit Forschungs- und Entwicklungskosten. Durch den Zukauf von Designs werden auch Leistungen Dritter in Anspruch genommen.
Bei den Bettwäschemarken fleuresse und Kaeppel waren im Berichtsjahr rund 600 Designs beim Deutschen Patent-und Markenamt registriert und damit gesetzlich vor Nachahmung geschützt. Technische Innovationen wie die Entwicklung von Filtrationsgeweben und die Ausstattung von Objekttextilien werden gemeinsam mit Entwicklungspartnern realisiert.
Der Immobilienbereich ist ebenfalls entwicklungsintensiv. Die Entwicklung besteht in diesem Segment vorrangig aus wirtschafts- und verkehrsgeografischen Standortanalysen, aus der Erstellung von Nutzungsprofilen und -konzepten, aus Architektenleistungen im Rahmen von Neu- und Umbaumaßnahmen sowie aus Planungstätigkeiten im Rahmen von Energieeinsparkonzepten und zur Optimierung sowie Sicherung der Gebäudesubstanz. Nachdem rund 30 Prozent der Immobilien des Konzerns unter Denkmalschutz stehen, haben denkmalpflegerische Aspekte große Bedeutung für die Nutzung und den wirtschaftlichen Wert der Immobilien. Auch aus der Gebäudetechnik kommen starke Innovationsimpulse vornehmlich zur Reduzierung des Energieaufwandes der Gebäude. Diese werden von der Immobiliensparte systematisch aufgenommen und verarbeitet, um eine optimale und langfristig wirtschaftliche Nutzung der Immobilien zu ermöglichen.
2. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
2.1 Entwicklung der Weltwirtschaft
Als internationales Textilunternehmen mit Kunden in 28 Ländern ist der Dierig-Konzern abhängig von globalen weltwirtschaftlichen Entwicklungen. Nach dem im Januar 2018 erschienenen vorläufigen Konjunkturbericht der Weltbank (Global Economic Prospects) erreichte die Weltwirtschaft im Jahr 2017 ein Wachstum von 3,0 Prozent. Damit wurde 2017 wieder ein leicht höheres Wachstum als in den beiden Vorjahren erreicht; gleichwohl blieb die Wachstumsrate unter den Raten der Jahre 2010 bis 2014. Der Internationale Währungsfonds (IWF) bewertet die Lage der Weltwirtschaft traditionell optimistischer als die Weltbank. Er prognostizierte in seinem ebenfalls im Januar 2018 veröffentlichten Bericht „World Economic Outlook“ ein globales Wirtschaftswachstum im Jahr 2017 in Höhe von 3,7 Prozent. Nach IWF-Angaben sei das Wachstum zyklischer Natur. Wachstumsimpulse sah der Internationale Währungsfonds in der Steuerreform in den USA sowie in der positiven Entwicklung der Wirtschaft in Europa und Asien.
Das Wachstum in China bezifferte die Weltbank mit 6,8 Prozent, die Volkswirtschaft in Indien konnte um 6,7 Prozent, die Volkswirtschaft in Pakistan um 5,3 Prozent zulegen. In Bangladesch wuchs die Wirtschaft um 7,2 Prozent. Damit entwickelte sich die Wirtschaft in den wichtigsten Textilexportländern sehr dynamisch.
Die Wirtschaft in den USA wuchs nach Einschätzungen der Weltbank 2017 um 2,3 Prozent, die der Euro-Zone um 2,4 Prozent. Für das Afrika südlich der Sahara, eine wichtige Abnehmerregion für Dierig, gibt die Weltbank-Studie für 2017 ein Wachstum von 2,4 Prozent an. Die Hauptursachen für die verhältnismäßig geringen Steigerungsraten lagen in den niedrigen Rohstoffpreisen. Die Wirtschaft in Nigeria wuchs 2017 um lediglich 1,0 Prozent, eine Folge des niedrigen Ölpreises.
Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland erreichte im Jahr 2017 nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes ein preisbereinigtes Plus von 2,2 Prozent. Das Wirtschaftswachstum lag demnach im Jahr 2017 fast einen Prozentpunkt über dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre in Höhe von 1,3 Prozent. Kalenderbereinigt errechnet sich sogar eine noch höhere Wachstumsrate von 2,5 Prozent, da im Jahr 2017 rechnerisch drei Arbeitstage weniger zur Verfügung standen als im Vorjahr.
Ausschlaggebend für die positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2017 war die Binnennachfrage: Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 2,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor, die staatlichen Konsumausgaben stiegen mit 1,4 Prozent hingegen nur unterdurchschnittlich. Insbesondere die Bruttoanlageinvestitionen legten mit 3,0 Prozent im Jahr 2017 gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich zu. Die Bauinvestitionen stiegen im Jahr 2017 dabei um 2,6 Prozent. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen waren 2017 um 4,7 Prozent höher als im Vorjahr. Stärker als die Exporte legten die Importe zu: Sie wuchsen im gleichen Zeitraum um 5,2 Prozent.
Der Staat erzielte im Jahr 2017 einen Überschuss in Höhe von 38,4 Milliarden Euro und konnte so das vierte Jahr in Folge die Konsolidierung seiner öffentlichen Haushalte vorantreiben.
2.2 Textilkonjunktur in den relevanten Absatzmärkten
In Deutschland konnte die Textilwirtschaft nur zum Teil von der guten Konsumkonjunktur profitieren. Nach Angaben des Gesamtverbands Textil+Mode erreichte die Branche 2017 ein Umsatzplus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Textilindustrie erreichte ein Plus von 1,3 Prozent, die Bekleidungsindustrie konnte mit einem Plus von 2,5 Prozent überproportional zulegen. Im Vorjahr hatte die Bekleidungsindustrie jedoch einen Umsatzverlust von 3,8 Prozent hinnehmen müssen. Folglich konnte sich die Bekleidungsindustrie 2017 nur teilweise erholen.
Der Textil- und Bekleidungshandel in Deutschland (inklusive Schuhe) entwickelte sich nach Angaben des Gesamtverbands Textil+Mode deutlich besser als seine Lieferanten aus der Industrie und erzielte 2017 ein Umsatzwachstum von 5,1 Prozent. Der Umsatz des gesamten deutschen Einzelhandels stieg 2017 um 4,4 Prozent. Die hochaggregierten Durchschnittszahlen täuschen jedoch darüber hinweg, dass sich die verschiedenen Formen des Handels stark unterschiedlich entwickelten. Während im stationären Einzelhandel Ketten, Discounter, Shoppingmalls und Outlets hohe Wachstumsraten erzielten, ging die Bedeutung des Facheinzelhandels 2017 abermals zurück. Auch im Internethandel konzentrierte sich das Wachstum vorrangig auf Großanbieter, während kleinere und unbekanntere Shops ein Schattendasein fristeten.
Über den deutschen Markt für Heimtextilien, ein für den Dierig-Konzern sehr bedeutsames Marktsegment, liegen keine zuverlässigen statistischen Angaben vor. Eigenen Marktbeobachtungen und Erhebungen zufolge entwickelte sich der Umsatz mit Heimtextilien im Jahr 2017 seitwärts.
In Österreich entwickelte sich die Wirtschaft im Jahr 2017 dynamisch. Nach vorläufigen Angaben des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) wuchs die Wirtschaft in Österreich um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2016 bezifferte sich das Wachstum auf 1,5 Prozent. Verwendungsseitig kamen die kräftigsten Impulse im Jahr 2017 von den Exporten mit einem Plus von 5,7 Prozent und von den Investitionsgütern mit einem Plus von 4,8 Prozent. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte Österreichs stiegen 2017 um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2016 wurde beim privaten Konsum eine Wachstumsrate von 1,5 Prozent erreicht.
Nach Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) der Schweiz erreichte die Wirtschaft im Jahr 2017 ein Wachstum von lediglich 1,0 Prozent. Allerdings beschleunigte sich das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes im Jahresverlauf deutlich, wobei die wirtschaftliche Erholung von allen Branchen getragen wurde.
Frankreich, Italien und Spanien sind ebenfalls wichtige Absatzmärkte des Dierig-Konzerns. In diese Länder wird hauptsächlich Rohware exportiert. In Frankreich stieg die Wirtschaftsleistung 2017 nach vorläufigen Zahlen des Internationalen Währungsfonds um 1,6 Prozent, Italien erreichte ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent, die spanische Wirtschaft erreichte 2017 ein Plus von 3,1 Prozent. Trotz dieser wirtschaftlichen Erholung litten die südeuropäischen Staaten und Frankreich unter hoher Arbeitslosigkeit (Frankreich: 9,0 Prozent; Italien: 10,9 Prozent; Spanien: 16,4 Prozent; Quelle Eurostat für den Dezember 2017; maßgeblich für die Angaben sind jeweils EU-Kriterien). Daher war die Konsumkonjunktur in diesen drei Ländern im Jahr 2017 schlecht.
Die wirtschaftliche Lage in Westafrika ist für die Dierig-Gruppe ebenfalls von Bedeutung, da die Christian Dierig GmbH in größerem Umfang hochwertige Damaste exportiert. Nach Weltbank-Angaben erreichte die Wirtschaft in Westafrika im Jahr 2017 relativ hohe Wachstumsraten. So wuchs die Wirtschaft in der Elfenbeinküste um 7,6 Prozent, in Senegal um 6,8 Prozent und in Guinea-Bissau um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dominiert wird die wirtschaftliche Entwicklung der Region aber von Nigeria, das bei weitem bevölkerungsreichste Land Afrikas. Dort wurde aufgrund des niedrigen Ölpreises ein Wirtschaftswachstum von lediglich 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt. Dies hatte, wie im Vorjahr, negative Auswirkungen auf die Textilmärkte in ganz Westafrika.
2.3 Immobilienkonjunktur in Deutschland und an den Konzernstandorten
2017 war für die deutsche Immobilienbranche das siebte Erfolgsjahr in Folge. Angesichts niedrigster Zinsen und fehlender sicherer Anlagemöglichkeiten blieb die Nachfrage nach Immobilien auf sehr hohem Niveau. Nach Angaben der Deutschen Hypothekenbank AG, die den Immobilienkonjunktur-Index herausgibt, erreichte die deutsche Immobilienwirtschaft 2017 in vielen Bereichen neue Rekordwerte.
Spitzenreiter beim Immobilienklima war 2017 erneut die Sparte Wohnen, gefolgt von der Logistik, die vom Boom im Internethandel profitiert. In den Sparten Büro und Hotel war die Flächennachfrage ebenfalls anhaltend hoch. Lediglich im Bereich der Handelsimmobilien berichtet die Deutsche Hypothekenbank AG von einer Verschlechterung des Immobilienklimas. Zum einen resultiert dies daraus, dass der stationäre Einzelhandel Marktanteile an den E-Commerce verliert, zum anderen ist der Rückgang der Konjunkturerwartungen auch darauf zurückzuführen, dass in den Metropolen Tendenzen einer Marktüberhitzung sichtbar werden.
Die Immobilienkonjunktur in Augsburg und Kempten, den beiden Regionen mit Standorten der Dierig-Immobilien, setzte 2017 die positive Entwicklung der Vorjahre fort. In Augsburg als Teil der Metropolregion München blieb die Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken auf sehr hohem Niveau. Durch Zuzug aus dem ländlichen Raum wächst die Stadt Augsburg derzeit um rund 5.000 Einwohner im Jahr. Die hohe Nachfrage nach Wohnraum führte 2017 zu Mietsteigerungen. Da die Stadt Augsburg die Mehrbevölkerung nicht aufnehmen kann, war in den umliegenden Städten und Gemeinden ebenfalls Zuzug zu beobachten.
Die Nachfrage nach gewerblich genutzten Flächen blieb am Hauptstandort Augsburg hinter der Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken und Wohnimmobilien zurück. Aber auch bei Gewerbe-, Büro- und Logistikimmobilien war am prosperierenden Wirtschaftsstandort Augsburg eine anhaltend große Nachfrage zu beobachten. Die Gewerbemieten in Augsburg liegen deutlich niedriger als in München, was dazu führte, dass sich wirtschaftliche Aktivitäten aus dem zu teuer gewordenen München nach Augsburg verlagern, das durch die Lage am Schnittpunkt der A 8 und der autobahnähnlich ausgebauten B 17 über eine ideale Verkehrsanbindung verfügt.
2017 wurden im Augsburger Immobilienmarkt erste Anzeichen einer Überhitzung spürbar. Die Grundstückspreise stiegen im Vorjahresvergleich nochmals an, selbst schwierig zu bebauende und zu vermarktende Flächen haben ein sehr hohes Preisniveau erreicht. Zudem reduzierte sich das Flächenangebot, weil Eigentümer auf weiter steigende Preise spekulieren und baureife Grundstücke Mangelware werden. Ebenfalls war 2017 zu beobachten, dass die ausführenden Bauunternehmen im Jahr 2017 den Bauboom nutzten, um ihre Preise anzuheben. Zudem machte sich der in vielen Bauberufen herrschende Fachkräftemangel negativ in längeren Bauzeiten bemerkbar.
In der Mittelstadt Kempten war die Immobilienkonjunktur im Jahr 2017 abermals etwas verhaltener als am Standort Augsburg. Aber auch Kempten als Zentrum des Allgäus ist eine vitale und attraktive Stadt mit wachsender Bevölkerung. Insbesondere profitiert Kempten von seiner Hochschule für angewandte Wissenschaften, einer starken mittelständischen Wirtschaft und vom Tourismus. 2017 konnte in Kempten gegenüber den Vorjahren eine Nachfragebelebung nach Gewerbeflächen festgestellt werden.
2.4 Währungsentwicklung
Für das internationale Geschäft im Textil-Segment von Dierig ist die Entwicklung des US-Dollars zum Euro von essentieller Bedeutung, da viele Zahlungsströme beschaffungsseitig in US-Dollar getätigt werden. Während der Berichtsperiode gewann der Euro gegenüber dem US-Dollar konstant an Wert: Zu Jahresanfang 2017 kostete der Euro 1,04 US-Dollar. Zum Jahresende lag der Kurs bei 1,20 US-Dollar. Mit einer Wertsteigerung des Euros von 15 Prozent gegenüber dem US-Dollar hatten Währungseffekte im Jahr 2017 einen wesentlichen Einfluss auf die Einkaufspreise von Geweben im Dollarraum und die Bewertung von Lagervorräten.
Die Schweizer Landesgesellschaft des Dierig-Konzerns, die Dierig AG in Wil, erwirbt Bettwäsche im Euroraum und verkauft diese größtenteils auf dem Schweizer Inlandsmarkt. Beim Schweizer Franken kam es 2017 zu großen Kursbewegungen gegenüber dem Euro. Zu Jahresanfang 2017 kostete der Euro 1,07 Schweizer Franken. Zum Jahresende lag der Kurs bei 1,16 Franken. Damit stabilisierte sich der Euro annähernd auf dem Niveau vor der Aufgabe des Euro-Franken-Mindestkurses am 15. Januar 2015. Die Schwächung des Schweizer Frankens um rund acht Prozent führte dazu, dass die Schweizer Konsumenten im nahen Euroraum nicht mehr ganz so günstig einkaufen konnten wie in der Vergangenheit.
Einen Teil ihrer Ware lassen die Bettwäschegesellschaften auch in der Türkei bedrucken und nähen. Als Währungseffekt trat dabei 2017 der Preisverfall der Türkischen Lira auf. Im Januar 2017 kostete ein Euro 3,7 Türkische Lira. Im Dezember 2017 war ein Euro 4,5 Türkische Lira wert. Die Ursachen für den Verfall der türkischen Währung liegen in der wachsenden politischen Unsicherheit durch den Syrien-Konflikt und den autoritären Kurs des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die währungsbedingten Einkaufsvorteile der Bettwäschegesellschaften konnten jedoch nicht realisiert werden, da die Vorlieferanten ihre Preise erhöhten.
2.5 Entwicklung des Baumwollpreises und der Rohstoffmärkte
Der Preis für Baumwolle zeigte 2017 deutliche Ausschläge. Standardqualitäten mit 25 bis 30 Millimetern Faserlänge (Stapellänge) kosteten zu Jahresbeginn 71 US-Cent pro amerikanisches Pfund. Ihren Höchststand erreichte die Baumwollnotierung am 15. Mai 2017 mit 85 US-Cent pro amerikanisches Pfund. Am 13. Juli 2017 erreichte der Baumwollpreis mit 67 US-Cent pro amerikanisches Pfund seinen Tiefststand. Damit sank der Baumwollpreis innerhalb von acht Wochen um über 20 Prozent. Der Jahresschlusskurs der Baumwolle lag bei 78 US-Cent. In der Summe aus Währungseffekten und Rohstoffpreisentwicklung unterlagen im Jahr 2017 Baumwollgewebe im Euroraum starken Preisschwankungen.
Deutlich höher als der Preis für Baumwolle in Standardqualität liegt der Preis bei den Premiumqualitäten ab 32 Millimeter Stapellänge. Auf diese qualitativ besonders hochwertige Baumwolle entfällt ein Anteil von unter zehn Prozent der Weltproduktion. Die langstapelige Baumwolle aber ist der Rohstoff für die Qualitätsbettwäsche der Dierig-Marken fleuresse und Kaeppel. Ein Großteil des Anbaus erfolgt in Ägypten, nur Baumwolle aus diesem Herkunftsland darf sich Mako-Baumwolle nennen. Um die Risiken aus der wirtschaftlichen und politischen Lage in Ägypten zu begrenzen, nutzte die Dierig-Gruppe wie in den Vorjahren die Möglichkeit, Gewebe zu beziehen, in denen langstapelige Baumwolle aus anderen Herkunftsregionen verarbeitet wurde.
2.6 Zinsentwicklung
Infolge der europäischen Staatsschuldenkrise wurden die Märkte mit Liquidität geflutet. Die Zinsen verharrten im Jahr 2017 weiterhin auf einem Rekordtiefststand. Die Europäische Zentralbank verlangte von Banken Strafzinsen, wenn sie Geld bei der Notenbank horten. Das sollte die Geldhäuser dazu bringen, mehr Kredite zu vergeben. Wie bereits im Vorjahr gaben 2017 einige deutsche Banken diesen Minuszins an ihre Kunden weiter, sodass die Politik der EZB nicht kritiklos ist.
3. Wirtschaftsbericht
3.1 Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage des Dierig-Konzerns
2017 erwirtschaftete der Dierig-Konzern einen Umsatz von 66,5 Millionen Euro und blieb damit um 2,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau, jedoch im Plan. Der Immobilienumsatz stieg von 8,3 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 9,6 Millionen Euro im Jahr 2017, die Immobiliensparte erzielte damit ein Wachstum von 15,7 Prozent. Im Textilsegment war 2017 ein Jahr der Konsolidierung. In einem abermals schwierigen konjunkturellen Umfeld erwirtschafteten die textilen Gesellschaften des Dierig-Konzerns im Jahr 2017 einen Umsatz von 56,9 Millionen Euro und lagen damit im Plan. Gegenüber dem Vorjahr mit 60,1 Millionen Euro bedeutete dies einen Rückgang von 5,3 Prozent.
Damit war der Dierig-Konzern 2017 im Plan. In unserer Prognose für das Geschäftsjahr 2017 waren wir von einem Rückgang des Textilumsatzes in einer Größenordnung zwischen fünf und zehn Prozent gegenüber dem Jahr 2016 ausgegangen und hatten für die Immobiliensparte eine Umsatzsteigerung zwischen zehn bis zwölf Prozent erwartet.
Trotz des Umsatzrückgangs erzielte der Dierig-Konzern 2017 ein zufriedenstellendes Vorsteuerergebnis in Höhe von 3,6 Millionen Euro. Damit blieb dieses zwar unter dem Vorjahreswert von 3,9 Millionen Euro, das Vorjahresergebnis war aber maßgeblich von Gewinnen aus Grundstücksgeschäften geprägt. 2017 entstand hingegen aus Grundstücksgeschäften lediglich ein Gewinn von 0,3 Millionen Euro. Zu dieser erfreulichen Steigerung der operativen Ertragskraft haben sowohl die Immobiliensparte als auch die textilen Aktivitäten beigetragen.
Erfreulich ist, dass sich der Exportumsatz der Christian Dierig GmbH mit Damasten nach Westafrika im Jahr 2017 knapp unter dem Vorjahresniveau stabilisierte. 2016 musste in diesem Geschäftsfeld in hohem Maße Vorsorge getroffen werden. 2017 hat sich das Umsatzvolumen des Exportgeschäfts nochmals leicht reduziert, ist aber wieder auf Kurs.
Im Immobilienbereich wurde die Entwicklung des SchlachthofQuartiers abgeschlossen. Sämtliche Bestandsflächen am Standort sind vermietet, zwei Restflächen werden 2018 bebaut. Zudem wurde gemeinsam mit der Stadt Augsburg ein Bebauungsplan erarbeitet, der die Umwidmung von Gewerbeflächen in Wohnbaugrundstücke am Standort Augsburg-Mühlbach vorsieht. Aus dem geplanten Bau von bis zu 200 Mietwohnungen ergeben sich umfassende Wachstumsperspektiven.
2017 wurden nicht allein unsere kurzfristigen finanziellen Ziele erreicht und mittelfristige Projekte initiiert, sondern darüber hinaus bedeutsame Belange der Unternehmensentwicklung vorangetrieben. Wesentlich war in diesem Zusammenhang die Vorbereitung des Generationenwechsels im Unternehmen. Mit der Aufsichtsratssitzung vom 23. März 2018 wird der Aufsichtsrat Ellen Dinges-Dierig, Augsburg, und Benjamin Dierig, Augsburg, mit Wirkung zum 1. Mai 2018 zu Vorständen der Dierig Holding AG bestellen. Sie werden neben den amtierenden Vorstandssprecher Christian Dierig und Bernhard Schad treten, dessen Vorstandstätigkeit im Mai 2018 aus Altersgründen enden wird. Die beiden neuen Vorstandsmitglieder sind jeweils Nachfahren in der siebten Generation des Unternehmensgründers Christian Gottlob Dierig. Ellen Dinges-Dierig und Benjamin Dierig verfügen über profunde Sachkenntnis und lange Berufserfahrung, zudem wurden beide auf ihre neuen Aufgaben umfassend vorbereitet.
3.2 Geschäftsverlauf
Der Dierig-Konzern agierte 2017 im Textilbereich in einem konjunkturell teilweise herausfordernden Umfeld. Im Immobiliensegment profitierte der Dierig-Konzern an den Standorten Augsburg und Kempten von einer guten Nachfrage und von den großangelegten Investitionen der jüngeren Vergangenheit. Gleichzeitig wurden neue Projekte vorbereitet.
3.2.1 Geschäftsverlauf im Textilbereich
Der Textilbereich erlöste im Jahr 2017 einen Umsatz in Höhe von 56,9 Millionen Euro (im Vorjahr 60,1 Millionen Euro). Im Inland belief sich der konsolidierte Textilumsatz auf 33,1 Millionen Euro (im Vorjahr 34,6 Millionen Euro). 23,8 Millionen Euro setzten die textilen Gesellschaften im Ausland um (im Vorjahr 25,5 Millionen Euro). Die textile Exportquote belief sich im Berichtsjahr auf 41,8 Prozent (im Vorjahr 42,4 Prozent).
Die Bettwäschegesellschaften des Dierig-Konzerns entwickelten sich im Jahr 2017 stabil und planmäßig. Der Handel in Deutschland orderte 2017 bevorzugt Ware in den unteren bis mittleren Preislagen.
Von dieser Entwicklung konnte die Marke Kaeppel profitieren, die sich auf preiswerte Bettwäsche spezialisiert hat. Kaeppel schloss das Geschäftsjahr 2017 auf dem Umsatzniveau des sehr guten Vorjahres ab, konnte aber die gestiegenen Einstandskosten nur bedingt an die Kunden weitergeben.
Die Marke fleuresse, die sich mit modischer Qualitätsbettwäsche im gehobenen Preissegment positioniert hat, musste durch den Trend zu günstigeren Qualitäten in Deutschland einen Umsatzrückgang hinnehmen. Als sehr schwierig erwiesen sich die Geschäfte im Luxussegment. Die Online-Geschäfte der Marke fleuresse waren 2017 durch höhere Aufwendungen gekennzeichnet: Die Internethändler bürdeten Lieferanten wie fleuresse zunehmend größere Auflagen auf, die von der Content-Befüllung der Shops bis hin zur Übernahme logistischer Aufgaben reichen. Das Online-Geschäft ist mittlerweile sehr häufig zu einem Streckengeschäft geworden. Bei diesem auch Drop-Shipping genannten Geschäftsmodell kommt der Shopbetreiber zu keinem Zeitpunkt in den physischen Kontakt mit der Ware. Diese geht vielmehr direkt von fleuresse an die Empfänger. Allerdings tritt der Shopbetreiber dem Kunden gegenüber als Absender der Ware auf. Dies bedeutet, dass fleuresse die Versandverpackung und die Art der Begleitpapiere zu verwenden hat, die der Shopbetreiber vorschreibt. Bei dieser Vorgehensweise leidet insbesondere bei Kleinmengen die Rentabilität. Ein Teil des Umsatzrückgangs resultiert daraus, dass fleuresse sich 2017 von unrentabel gewordenen Aktivitäten trennte.
Die österreichische Bettwäschegesellschaft Christian Dierig GmbH mit Sitz in Leonding baute ihre Umsätze 2017 trotz einiger marktseitiger Veränderungen und der nur leicht anziehenden Konsumkonjunktur aus. Sowohl der Inlandsumsatz als auch der Umsatz in den über Österreich bedienten CEE-Staaten konnte gesteigert werden. Die eigene Näherei und die damit verbundene Möglichkeit, den Kunden Kleinmengen rasch liefern zu können, erwies sich 2017 abermals als Erfolgsfaktor.
Der größte Wettbewerbsdruck auf die Dierig-Marken fleuresse und Kaeppel ging 2017 nicht von anderen Bettwäschemarken, sondern von den Direktimporten des Handels aus. Große Handelsunternehmen verfügen über die technischen und finanziellen Ressourcen, um fertig konfektionierte Bettwäsche in eigener Regie direkt aus Fernost zu importieren und als Handelsmarke in den Markt zu bringen. Dabei lassen sie sich gerne von den hiesigen Dessins „inspirieren“.
Die textilen Handelsgeschäfte blieben 2017 saldiert unter dem Niveau des Vorjahres. Die Tochtergesellschaft BIMATEX, die in ihrem Kerngeschäftsfeld Rohgewebe als Meterware an die Heimtextilien-Industrie in Südeuropa und Frankreich vermarktet, agiert seit annähernd zehn Jahren in einem schwierigen Marktumfeld. Im Jahr 2017 setzte in Südeuropa zwar eine leichte konjunkturelle Belebung ein, was aber nicht dazu führte, dass die Kreditversicherungslimits nach oben zogen, sodass diese eine Limitierung des Umsatzes waren.
Zusätzlich zum internationalen Rohgewebehandel ist BIMATEX im deutschsprachigen Raum im Handel mit Objekttextilien für Krankenhäuser und Hotels aktiv. Die Ware setzte BIMATEX bislang an den Großhandel ab. Die Vermarktung des Geschäftsfelds entwickelte sich in den Jahren 2016 und 2017 unerfreulich, da die Händler dazu übergingen, Standardartikel selbst zu importieren und mit BIMATEX nur bei der Beschaffung von kleineren Mengen oder Spezialtextilien zusammenarbeiteten. Als Reaktion auf die rückläufigen Absatzmengen veränderte BIMATEX im Jahr 2017 die Vertriebsstrategie und vermarktet seit 2018 Objekttextilien auch an gewerbliche Endabnehmer. Dazu wurde zum einen der Vertriebsaußendienst neu organisiert, zum anderen baute BIMATEX einen Internetshop auf.
Eine geplante Entwicklung nahm die Christian Dierig GmbH im Jahr 2017 in ihrem Kerngeschäftsfeld, dem Export hochwertiger Damaste nach Westafrika. Der Bereich hatte im Jahr 2016 mit großen Widrigkeiten zu kämpfen: Aufgrund des niedrigen Ölpreises war in Nigeria die Konsumkonjunktur zusammengebrochen, was Verwerfungen im gesamten westafrikanischen Textilmarkt zur Folge hatte. Daher musste 2016 in der IFRS-Bilanz des Dierig-Konzerns im hohen Maße Vorsorge für das Afrika-Geschäft getroffen werden. 2017 blieb der Umsatz mit Damasten zwar unter dem Niveau des Vorjahres zurück, aber die Christian Dierig GmbH konnte die Höhe der Forderungen und die Lagerbestände deutlich reduzieren. Damit war 2017 für die Christian Dierig GmbH ein Jahr der Konsolidierung. Das Geschäft der Gesellschaft mit technischen Textilien entwickelte sich 2017 seitwärts. Bei der Vermarktung von Grundgeweben für die Schleifscheibenproduktion hat die Christian Dierig GmbH eine Marktstellung erreicht, die kaum noch Wachstumspotenziale ermöglicht. Die von der Christian Dierig GmbH vertriebenen technischen Textilien für die Filtration erwiesen sich 2017 im Praxiseinsatz in allen Belangen als hochwertige und überaus langlebige Produkte. Der Christian Dierig GmbH gelang es 2017 zwar, in diesem Produktbereich neue Kunden zu gewinnen, die Gesellschaft blieb aber beim Umsatz hinter den Planungen zurück.
3.2.2 Geschäftsverlauf im Immobilienbereich
Der Immobilienbereich steigerte 2017 seinen Umsatz um 15,7 Prozent auf 9,6 Millionen Euro (im Vorjahr 8,3 Millionen Euro). Das Wachstum resultiert aus dem vergrößerten Flächenbestand - insbesondere die neuen Mietflächen der Erweiterungsbauten für den Automobilzulieferer Faurecia am Standort Porschestraße Gersthofen und letzte Umbauarbeiten an einer Mietfläche im SchlachthofQuartier wurden erstmals umsatzrelevant - sowie aus einer verdichteten Vermietung und Mietpreisanpassungen an den sonstigen Standorten.
Nach den intensiven Bautätigkeiten in den Vorjahren beschäftigte sich die Immobiliensparte des Dierig-Konzerns 2017 im Wesentlichen mit konzeptionellen Vorarbeiten und realisierte darüber hinaus diverse kleinere Bauvorhaben. 2017 wandte der Dierig-Konzern für Neuinvestitionen 1,6 Millionen Euro auf, im Vorjahr wurden 8,0 Millionen Euro investiert. Alle konzeptionellen Schritte der Projektentwicklungen sowie Neu- und Umbauvorhaben verliefen nach Plan.
Im SchlachthofQuartier wurde eine Etage im ehemaligen Kühlhaus umgebaut, die repräsentativen Büroflächen konnten dem Mieter R-FV Versicherungen im ersten Halbjahr 2017 termingerecht übergeben werden. Ebenfalls im SchlachthofQuartier wurde eine 4.000 Quadratmeter große Randfläche an ein benachbartes Unternehmen verkauft. Der Verkaufserlös wurde umgehend in Baumaßnahmen reinvestiert.
Am Standort Augsburg-Mühlbach fand 2017 der Umbau sämtlicher Flächen des langjährigen Mieters Sportkreisel statt. Im Rahmen der Umbaumaßnahmen, die im laufenden Betrieb erfolgten, wurde ein neuer, langfristiger Mietvertrag geschlossen. Verbunden mit dem Umbau ist die Schaffung neuer Parkplätze. Dafür wurde ein in den 70er-Jahren errichtetes Lagergebäude abgebrochen. Durch den Abriss bot sich die Möglichkeit, den repräsentativen Charakter der denkmalgeschützten Fassade wiederherzustellen und das Gebäudeensemble dadurch in Gänze aufzuwerten.
Ein Schwerpunkt der Tätigkeiten im Immobiliengeschäft lag 2017 in der Entwicklung neuer Konzepte für verschiedene Standorte. Dazu zählt der Plan, im Augsburger SchlachthofQuartier an der Proviantbachstraße auf einem brachliegenden Grundstück ein Bürogebäude mit rund 1.500 Quadratmetern Mietfläche zu errichten. In dem Neubau sollen Bürolofts unterschiedlicher Größe untergebracht werden. Angesichts der hohen Nachfrage nach hochwertigen Büroflächen in Augsburg ist mit einer raschen Vermarktung zu rechnen. Der Bauantrag wurde im Oktober 2017 eingereicht. Ebenfalls im SchlachthofQuartier bereitete die Immobiliensparte zusammen mit einem langjährigen Mietpartner den Umbau der ehemaligen Pferdestallungen zu einem weiteren Restaurant vor. Der Bauantrag wurde im Januar 2018 eingereicht. Damit sind alle Flächen im SchlachthofQuartier umgewidmet und einer hochwertigen Nutzung zugeführt.
Zudem wurden 2017 die Konzepte zur beabsichtigten Umwandlung von Gewerbeflächen am Standort Augsburg-Mühlbach zu Wohnbaugrundstücken vorangetrieben. Wie im Konzernlagebericht 2016 dargestellt, beschäftigt sich die Immobiliensparte bisher mit der Entwicklung und Vermietung von Gewerbeflächen. Gaben Bebauungspläne eine Wohnbebauung vor, wurden diese Grundstücke in der Vergangenheit bis zur Baureife entwickelt und anschließend verkauft. Um an der guten Wohnbaukonjunktur in Augsburg zu partizipieren, wurde im Jahr 2015 die Immobilienstrategie des Dierig-Konzerns angepasst. Damit sind auch der Bau sowie die Vermietung von Wohnungen aus dem eigenen Bestand von der Immobilienstrategie abgedeckt. Seit 2016 wird ein aktualisierter Bebauungsplan für den Standort Augsburg-Mühlbach aufgestellt und mit der Stadt Augsburg diskutiert.
Im ersten Halbjahr 2017 fand die Abstimmung des Bebauungsplanes und eines städtebaulichen Vertrags mit der Stadt Augsburg statt. Danach sollen auf 20.000 Quadratmetern Grundfläche rund 200 Wohnungen unterschiedlicher Preisklassen, darunter auch Sozialwohnungen, mit insgesamt 20.000 Quadratmetern Geschossfläche entstehen. Im Dezember 2017 begann der zweite Ämterumlauf zum Bebauungsplan. Ursprünglich war die Immobiliensparte davon ausgegangen, bereits im Jahr 2017 Baurecht zu erhalten. Der Prozess verzögerte sich jedoch aufgrund neuer Forderungen und Wünsche der Behörden. Wir erwarten, im ersten Halbjahr 2018 Baurecht zu erlangen, gehen bei diesem Vorhaben jedoch von einem längeren Realisierungszeitraum aus.
Für das rund 40.000 Quadratmeter große unbebaute Grundstück am Standort Porschestraße Gersthofen zeigte sich 2017 reges Interesse. Die weitere Entwicklung des Areals in unmittelbarer Nähe der Autobahnanschlussstelle Augsburg-West wird in enger Abstimmung mit dem Mieter Faurecia vorgenommen.
Alle Konzernstandorte in Augsburg und Kempten waren im Jahr 2017 praktisch voll vermietet. Der Vermietungsgrad stieg im Verlauf des Jahres von 94 Prozent auf 96 Prozent. Neue Liegenschaften wurden 2016 nicht erworben.
3.2.3 Prognose-Ist-Vergleich
Der Dierig-Konzern setzt sich neben finanziellen Zielen weitere Ziele in der Unternehmensentwicklung und detaillierte Projektziele. Die im Konzernlagebericht 2016 dargestellten Prognoseziele konnten die operativ tätigen Tochtergesellschaften im Jahr 2017 nicht zur Gänze erfüllen. Die wesentlichen Ziele wurden jedoch erreicht. In den Tochtergesellschaften und Sparten, in denen die Prognoseziele aufgrund äußerer Faktoren nicht hinreichend erreicht werden konnten, wurden Alternativvorgaben definiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen, um diese zu erreichen. Der Vorstand beurteilt den Geschäftsverlauf insgesamt als zufriedenstellend.
scroll
| Gesellschaft | Ziel | Zielerreichung | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Dierig-Konzern | Bestandssicherung, langfristige Steigerung der operativen Erträge in den Bereichen Textil und Immobilien | √ | 3,6 Millionen Euro Vorsteuerergebnis, inkl. 0,3 Millionen Euro Anlagenverkaufsgewinne |
| Anpassung der Kostenstruktur an den zu erwartenden Textilumsatz | √ | Textilumsatz um 3,2 Millionen Euro gesunken, Materialaufwand um 3,0 Millionen Euro gesunken | |
| Anpassung der Forderungen an den zu erwartenden Textilumsatz | √ | Textilumsatz um 3,2 Millionen Euro gesunken, Forderungen um 2,2 Millionen Euro gesunken | |
| Anpassung der Lagerbestände an den zu erwartenden Textilumsatz | √ | Textilumsatz um 3,2 Millionen Euro gesunken, Fertigwarenlager um 1,7 Millionen Euro gesunken | |
| Stärkung des Eigenkapitals durch Umschichtungen im Immobilienvermögen und andere geeignete Maßnahmen | √ | Erhöhung des Eigenkapitals von 33,2 Millionen Euro auf 35,1 Millionen Euro, Erhöhung der Eigenkapitalquote von 27,0 Prozent auf 29,7 Prozent bei lediglich 0,3 Millionen Euro Anlagenverkaufsgewinnen | |
| Immobiliensparte | Konzeptionelle Entwicklung der unbebauten Restflächen am Standort Porschestraße in Gersthofen | O | Die weitere Entwicklung des Areals wird in enger Abstimmung mit dem Mieter Faurecia vorgenommen |
| Schaffung von Baurecht für Wohnbau am Standort Augsburg-Mühlbach | O | Start des zweiten Ämterumlaufs des Bebauungsplans im Dezember 2017 | |
| Suche nach interessanten anzukaufenden Entwicklungsstandorten | √ | Sehr hohes Preisniveau bei angebotenen Flächen | |
| fleuresse GmbH | Festigung der Marktposition | √ | Rückläufiger Umsatz in einem rückläufigen Markt |
| Steigerung der Online- Umsätze durch Partner, sofern wirtschaftlich interessant | O | Teilweise hohe Kosten im Online-Geschäft (Streckengeschäft), aus Rentabilitätsgründen keine Steigerung angestrebt | |
| Adam Kaeppel GmbH | Festigung der Marktposition | √ | Auf sehr hohem Niveau konstanter Umsatz in einem rückläufigen Markt |
| Steigerung der Online- Umsätze durch Partner, sofern wirtschaftlich interessant | O | Teilweise hohe Kosten im Online-Geschäft (Streckengeschäft), aus Rentabilitätsgründen keine Steigerung angestrebt | |
| Christian Dierig GmbH, Österreich | Stabilisierung der Inlandsumsätze | √ | Übererfüllung durch Steigerung der Inlandsumsätze |
| Steigerung der Exporte in die CEE-Staaten | √ | Leicht verbesserter Auslandsumsatz | |
| Dierig AG, Schweiz | Stabilisierung der Kundenbeziehungen nach erfolgter Restrukturierung, maßvolle Steigerung der Umsätze | O | Stabilisierung der Kundenbeziehungen |
| BIMATEX Textil- Marketing- und Vertriebs-GmbH | Vorsichtige Steigerung derUmsätze in Frankreich und Südeuropa | _ | Rückläufiger MeterwareUmsatz durch niedrige Kreditversicherungen |
| Alternativziel: neue Vertriebsstruktur im | √ | Ab 2018 auch Direktvertrieb an gewerbliche | |
| Objektgeschäft | Endverbraucher | ||
| Christian Dierig GmbH | An die Sicherheitslage und die steigenden Risiken angepasste Entwicklung der Exportgeschäfte | √ | Umsatz Damast-Export auf Vorjahresniveau stabilisiert, Abbau von Forderungen und Lagerbeständen |
| Umsatzsteigerung im Bereich technischer Textilien für die Filtration, Stabilisierung der Umsätze bei technischen Basisgeweben für die Schleifmittelproduktion | O | Stabilisierung der Umsätze bei technischen Textilien |
√ Ziel ereicht
O Ziel in Teilen ereicht
- Ziel nicht ereicht
3.3 Lage
3.3.1 Ertragslage
Die Dierig Holding AG erwirtschaftete aus der Vermietung von eigenem Grundvermögen einen Umsatz von 721 Tausend Euro (im Vorjahr 447 Tausend Euro). Die Umsätze aus Leistungen an Konzerngesellschaften betragen T€ 617 Tausend Euro (im Vorjahr 620 Tausend Euro). Zum 31. Dezember 2017 wird ein Gesamtumsatz von 1.338 Tausend Euro (im Vorjahr 1.066 Tausend Euro) bilanziert.
Die sonstigen betrieblichen Erträge von 39 Tausend Euro betreffen im Wesentlichen Erträge aus Auflösungen von Rückstellungen.
Höhere gewinnabhängige Vergütungen führten zu einer Erhöhung der Aufwendungen für Löhne und Gehälter. Die Reduzierung des 10-Jahresdurchschnittszinssatzes von 4,0 Prozent auf 3,68 Prozent führte aufgrund einer geringen Abzinsung der Pensionsrückstellungen zu einem Anstieg der sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung.
Aufgrund der umfangreichen Investitionen im Geschäftsjahr 2016, die sich erst in 2017 ganzjährig auf die Abschreibungen ausgewirkt haben, erhöhten sich diese Posten von 212 Tausend Euro auf 341 Tausend Euro.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten allgemeine Verwaltungskosten. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr resultiert aus dem Aufwand für die dividendenabhängige variable Aufsichtsratsvergütung.
Die Erträge aus Beteiligungen betreffen die Ausschüttungsansprüche für 2017 gegenüber der Dierig AG, Wil, Schweiz in Höhe von 580 Tausend Euro (im Vorjahr 494 Tausend Euro).
Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen werden durch die Dierig Textilwerke GmbH als 100 % Tochtergesellschaft der Dierig Holding AG generiert, die als konzernleitende Zwischenholding fungiert und die Beteiligungen an allen inländischen Textil- und Immobilienunternehmen der Dierig-Gruppe bündelt. Aufgrund der positiven Ergebnisse der Tochtergesellschaften und der Dierig Textilwerke GmbH wurden im Berichtsjahr 2017 3.481 Tausend Euro (im Vorjahr 1.980 Tausend Euro) an die Dierig Holding AG abgeführt. In diesen Erträgen sind Erträge aus Grundstücksverkäufen der Dierig Textilwerke GmbH von 285 Tausend Euro (im Vorjahr 147 Tausend Euro) enthalten, die wie im Vorjahr komplett reinvestiert wurden.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen die Gewerbesteuer in Höhe von 435 Tausend Euro (im Vorjahr 6 Tausend Euro), Körperschaftsteuer von 105 Tausend Euro (im Vorjahr 6 Tausend Euro) sowie den Zuführungsbetrag passiver latenter Steuern von 228 Tausend Euro (im Vorjahr 996 Tausend Euro). Die Entwicklung der passiven latenten Steuern in der Handelsbilanz resultiert zum einen aus der Fortschreibung von Grundstückserlösen, die steuerneutral in einen Sonderposten gemäß § 6b EStG eingestellt wurden zum anderen aus Steuereffekten aus den körperschaft- und gewerbesteuerlichen Zu- und Abrechnungen.
Die Dierig Holding AG schloss das Geschäftsjahr 2017 mit einem Jahresüberschuss von 2.264 Tausend Euro (im Vorjahr 1.685 Tausend Euro) ab. Saldiert mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr von 354 Tausend Euro und der Einstellung in die Gewinnrücklagen von 1.130 Tausend Euro, durch Vorstand und Aufsichtsrat, errechnet sich ein Bilanzgewinn von 1.488 Tausend Euro. Der Hauptversammlung wird vorschlagen eine Dividende für das Geschäftsjahr 2017 von 821 Tausend Euro auszuschütten und 300 Tausend Euro in die Gewinnrücklagen einzustellen. Der verbleibende Bilanzgewinn von 367 Tausend Euro wird auf neue Rechnung vorgetragen.
3.3.2 Finanz- und Vermögenslage
Die Dierig Holding AG war 2017, wie in den vergangenen Jahren, solide finanziert und verfügte zu jeder Zeit über eine ausreichende Liquidität. Die Zusammenarbeit mit den Hausbanken der Dierig Holding AG verläuft vertrauensvoll und professionell. Die im Zuge des Geschäftsbetriebes erforderlichen Finanzmittel werden im Allgemeinen aus den Mittelzuflüssen aus der laufenden Geschäftstätigkeit, insbesondere durch entsprechende Umlagen anderer Konzerngesellschaften, gedeckt.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen vor allem die Dierig Textilwerke GmbH. Die Erhöhung dieses Postens betrifft im Wesentlichen die Ergebnisabführung für das Geschäftsjahr 2017 in Höhe von 3.481 Tausend Euro sowie den Zahlungsverkehr im Rahmen der Zentralen Finanzdisposition bei der Dierig Textilwerke GmbH. Die Dierig Holding AG trägt damit ihren Teil zur soliden Finanzierung innerhalb der Unternehmensgruppe bei.
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten Körperschaft- und Gewerbesteuerforderungen.
Das Eigenkapital der Gesellschaft hat sich von 28.721 Tausend Euro auf 30.164 Tausend Euro erhöht. Die Veränderung resultiert aus dem Jahresüberschuss 2017 in Höhe von 2.264 Tausend Euro. Innerhalb des Eigenkapitals haben sich die anderen Gewinnrücklagen entsprechend den vom Aufsichtsrat und der Hauptversammlung gefassten Beschlüsse um 1.130 Tausend Euro erhöht.
Insgesamt führt die Bewertung der Pensionsrückstellungen nach den gültigen Heubeckschen Richttafeln 2005 G sowie unter Anwendung gesunkenen 10-Jahresdurchschnittszinssatzes zu einer Erhöhung der Pensionsrückstellungen. Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 281 Tausend Euro (im Vorjahr 226 Tausend Euro) beinhalten im Wesentlichen Hauptversammlungskosten, personalbedingte Rückstellungen und Beratungsaufwendungen. Die Steuerrückstellungen betreffen Gewerbe- und Körperschaftsteuer für das Jahr 2017.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beinhalteten im Vorjahr noch nicht fällige Bauleistungen, im laufenden Jahr Verbindlichkeiten aus Dienstleistungen. In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wird ein von der Dierig AG, Wil, Schweiz gewährtes Darlehen bilanziert.
Zur Erläuterung der gestiegenen latenten Steuern verweisen wir auf die Erläuterungen der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag unter Nr. 3.3.1 Ertragslage.
3.4 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Folgende nichtfinanzielle Leistungsindikatoren haben Einfluss auf den Erfolg des Dierig-Konzerns:
3.4.1 Mitarbeiter
Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 189 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dierig-Konzern beschäftigt (im Vorjahr 195). Der Aufwand für Löhne und Gehälter belief sich 2017 auf 8,6 Millionen Euro (im Vorjahr 8,7 Millionen Euro). Ursächlich für den Rückgang war die geringere Mitarbeiterzahl, der unterjährige Tariferhöhungen gegenüberstehen. Einschließlich Sozialabgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung bezifferte sich der Personalaufwand mit 10,4 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Die Sozialabgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung beinhalten auch die tatsächlich erfolgten rückläufigen Auszahlungen an Betriebsrentnerinnen und -rentner im Jahr 2017.
Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unserem Konzern, die mit ihrem Engagement und ihrer Leistungsbereitschaft dazu beigetragen haben, dass wir 2017 im Textilbereich vielen Widrigkeiten trotzen und im Immobilienbereich eine ganze Reihe von Projekten und Transaktionen erfolgreich initiieren und abschließen konnten. Besonderer Dank gilt den Jubilaren, die im Jahr 2017 ihre 25-jährige und 40-jährige Betriebszugehörigkeit feiern konnten, sowie den Mitgliedern der Betriebsräte für ihren Einsatz und die verständnisvolle Zusammenarbeit.
Die besondere Verantwortung des Unternehmens für seine Mitarbeiter zeigt sich nicht zuletzt in der Fortführung der umfangreichen Pensionsverpflichtungen aus der Vergangenheit. Der Konzern steht nach wie vor zu seinen Zahlungsverpflichtungen aus zugesagten Betriebsrenten. So trug der im Jahresdurchschnitt 189 Mitarbeiter starke Konzern 2017 die Lasten aus 810 (Vj. 1.073) Betriebsrenten und wird auch weiterhin hohe Pensionslasten zu tragen haben. Die Pensionsverpflichtungen wirken sich jährlich aufs Neue erheblich auf das Ergebnis wie die Liquidität aus.
Die Gesellschaften des Dierig-Konzerns honorieren das Engagement der Mitarbeiter, fördern Eigeninitiative und bieten neben der Arbeitsplatzsicherheit auch Weiterbildungsangebote und Aufstiegschancen für hoffnungsvolle Talente. Auch außerhalb des Unternehmens hat Dierig einen guten Ruf als sozialer Arbeitgeber und als erstklassiger Ausbildungsbetrieb.
3.4.2 Umweltauswirkungen
Von den textilen Handelsunternehmen des Dierig-Konzerns gehen nur geringe direkte Umweltauswirkungen aus. Indirekte Umweltauswirkungen entstehen in der Produktion der Waren - insbesondere in der Ausrüstung - und in der Logistik. Die Dierig-Gruppe führt in Deutschland sowie anderen Herkunftsländern Kontrollen der Lieferanten durch und verpflichtet diese zu umweltverträglichen Ausrüstungsverfahren. Oekotex 100 und andere Standards sind selbstverständlich.
Im Immobilienbereich optimiert die Dierig-Gruppe durch Investitionen in den Gebäudebestand die Energieeffizienz der selbstgenutzten wie der vermieteten Flächen. Dazu zählen vorrangig Maßnahmen zur baulichen Energieeinsparung wie die Nachdämmung von Gebäuden, der Austausch von Fenstern, die Modernisierung von Heizungen und Wärmeverteilungssystemen und deren Dämmung. Energiepässe dokumentieren den guten Zustand der Gebäudesubstanz. Dank dieser Maßnahmen trägt die Dierig-Gruppe zur langfristigen Einsparung von Energieressourcen bei.
3.4.3 Standorte und Corporate Responsibility
Der Dierig-Konzern folgt in seinem Wirtschaften - auch aufgrund seiner 213-jährigen Geschichte - hohen unternehmensethischen Standards. Am Unternehmenssitz Augsburg pflegt das Unternehmen einen intensiven Dialog mit Politik, Wirtschaft, Verbänden, Universitäten und Schulen sowie mit sozialen Trägern, kulturellen Einrichtungen und weiteren gesellschaftlichen Gruppen. Das Unternehmen ist sich seiner Verantwortung insbesondere gegenüber der lokalen Gemeinschaft an den beiden Immobilienstandorten Augsburg und Kempten bewusst.
Als Vermieterin von Seniorenzentren, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen sowie Bildungsstätten in der sozialen Jugendarbeit steht die Dierig-Gruppe weit über den üblichen geschäftlichen Rahmen hinaus im engen Kontakt mit Sozialträgern und Institutionen. Dabei unterstützt die Dierig-Gruppe soziale Initiativen mit Kontakten und personellen Ressourcen. Unter anderem stellt das Unternehmen bei Veranstaltungen Räume zur Verfügung, organisiert Führungen und stellt Referenten. Darüber hinaus unterstützte Dierig 2017 wie in den Vorjahren den Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt und das Augsburger KompetenzNetz Demenz mit finanziellen Mitteln.
Das soziale und bürgerschaftliche Engagement des Unternehmens ist eng verzahnt mit der Geschäftsstrategie. Der Immobilienbereich des Dierig-Konzerns hat aus der langjährigen Zusammenarbeit mit sozialen Trägern umfangreiche Kenntnisse über die Anforderungen an Sozialimmobilien und über die Bedürfnisse der Betreiber gewonnen. Neue Projekte lassen sich so schnell und zielsicher realisieren.
Als Eigentümerin denkmalgeschützter Immobilien stellt sich die Dierig Textilwerke GmbH der Verpflichtung, das bauliche und architektonische Erbe vergangener Zeiten zu bewahren. Dabei gelingt es der Dierig Textilwerke GmbH mit großem Erfolg, eine zeitgemäße Nutzung ehemaliger Industrieimmobilien mit allen Aspekten der Denkmalpflege in Einklang zu bringen. Rund 30 Prozent des Immobilienbestandes sind denkmalgeschützt.
Auch im Geschäftsjahr 2017 setzte die Dierig-Gruppe ihre Schulpartnerschaft mit dem Jakob-Fugger-Gymnasium Augsburg fort und leistete ihren Beitrag dafür, dass junge Menschen Einblick in die unternehmerische Praxis erhalten und wirtschaftliche Zusammenhänge besser verstehen. Zusätzlich stellen die Gesellschaften der Dierig Holding AG Plätze für Schülerpraktika bereit. Auch finanziell unterstützt die Dierig Holding AG die Schule.
Weiterhin engagiert sich Dierig seit vielen Jahren in der Kulturförderung. Im Rahmen dieser Kulturarbeit unterstützte das Unternehmen 2017 unter anderem das Sensemble Theater, eine professionell arbeitende freie Bühne für zeitgenössisches Theater in Augsburg, mit finanziellen Mitteln und Kontakten.
3.4.4 Sozialstandards bei der Textilherstellung
Die textilen Gesellschaften kaufen Gewebe bei Lieferanten auf der ganzen Welt ein. Deren Fabriken werden bereist, wobei vor Ort auch die Arbeitsbedingungen der Menschen einer Kontrolle unterzogen werden. Bei den Sozialstandards orientieren sich die Dierig-Gesellschaften am Code of Conduct des Gesamtverbands Textil+Mode.
Der überwiegende Teil der in Deutschland und der Schweiz abgesetzten Bettwäschekollektionen der Tochtergesellschaft fleuresse wird innerhalb der EU konfektioniert. Die Konfektion der fleuresse-Kollektionen in Österreich findet in einer eigenen Näherei im Land statt. Zunehmend interessieren sich auch die Verbraucher dafür, ob ihre gekauften Textilien umweltverträglich und verantwortungsvoll hergestellt wurden. Daher informiert die Tochtergesellschaft fleuresse die Verbraucher mit Informationsschriften und im Internet über den Ursprung ihrer Markenbettwäsche.
4. Nachtragsbericht
Nach dem Ende des Geschäftsjahres haben sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ergeben.
5. Prognosebericht
In diesem Prognosebericht bezieht sich der Dierig-Konzern auf das Geschäftsjahr 2018. Wo dies möglich ist, blickt der Dierig-Konzern freiwillig über den Prognosezeitraum hinaus.
Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds rechnen für 2018 mit einem wieder beschleunigten Wachstum der Weltwirtschaft. So erwartet der Internationale Währungsfonds in seinem im Januar 2018 veröffentlichten Ausblick ein Wachstum von 3,9 Prozent für das Jahr 2018. Die Prognose der Weltbank fällt mit einem Plus von 3,1 Prozent verhaltener aus. Für die Industrienationen prognostiziert die Weltbank ein Wachstum von 2,2 Prozent im Jahr 2018, die Wirtschaft in der Eurozone soll um 2,1 Prozent wachsen. Für das Afrika südlich der Sahara erwartet die Weltbank eine Steigerung der Wirtschaftsleistung um 3,2 Prozent. Auswirkungen durch den Brexit auf den Konzern ergeben sich nur mittelbar im Rahmen der üblichen Wirtschaftsentwicklung. Für Deutschland geht die geschäftsführende Bundesregierung in ihrem am 31. Januar 2018 veröffentlichten Jahreswirtschaftsbericht von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,4 Prozent im Jahr 2018 aus. Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland soll im Jahr 2018 um 490 Tausend auf 44,8 Millionen steigen. Auch erwartet die Bundesregierung, dass die Arbeitslosenquote in Deutschland im Jahr 2018 mit 5,3 Prozent (bezogen auf alle Erwerbspersonen) gegenüber dem Jahr 2017 nochmals um 0,4 Prozentpunkte sinken wird. Bei den Bruttolöhnen und -gehältern geht die Regierung von einem Anstieg in Höhe von 2,9 Prozent aus.
Trotz dieser positiven konjunkturellen Rahmenbedingungen rechnet der Dierig-Konzern 2018 mit einer Seitwärtsentwicklung des Konzernumsatzes. Einem leichten Anstieg des Immobilienumsatzes stehen dabei stagnierende bis leicht rückläufige Textilumsätze gegenüber.
Der Dierig-Konzern geht davon aus, dass sich der Bettwäschemarkt seitwärts bewegen wird und erwartet deshalb einen leichten Rückgang des inländischen Bettwäscheumsatzes. Zwar wird durch steigende Einkommen und die stetig wachsende Beschäftigung die Kaufkraft der Konsumenten weiter wachsen und auch die extrem niedrigen Zinsen bilden keine Sparanreize. Auf dem Markt für Bettwäsche werden diese positiven volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen aber kaum Wirkung entfalten, da die Konsumenten ihre Ausgaben auf andere Güter richten werden. Zudem setzte sich 2017 der Trend zu kostengünstigeren Qualitäten fort. Selbst wenn die Marken fleuresse und Kaeppel die Zahl ihrer verkauften Garnituren halten können, wird dieser Trend zu niedrigpreisiger Ware zu einem leichten Umsatzrückgang führen.
Positiv auf das Bettwäschegeschäft im Jahr 2018 kann sich der kalte Februar auswirken. Der Handel konnte seine Winterware absetzen und seine Läger räumen. Damit werden die Bettwäschekollektionen für den Winter 2018 auf 2019 nicht mehr auf unverkaufte Vorjahresware treffen. Aus dem Luxussegment werden auch 2018 keine Impulse erwartet.
Die Schweizer Bettwäschegesellschaft hat zu Beginn des Jahres 2017 eine aufgrund der konjunkturellen Entwicklung notwendige Restrukturierung abgeschlossen und konnte im weiteren Jahresverlauf die Kundenbeziehungen weitgehend stabilisieren. Für 2018 wird gegenüber dem Vorjahr ein konstanter Umsatz erwartet. Dazu sollen neue Potenziale im Online-Handel und im Objektgeschäft erschlossen werden. Die österreichische Landesgesellschaft rechnet für 2018 mit einem sowohl im Inland wie in den CEE-Staaten gleichbleibenden Bettwäscheumsatz. Insgesamt wird das Bettwäschegeschäft demnach 2018 einen etwas geringeren Umsatz als im Jahr 2017 erreichen.
Beim internationalen Gewebehandel geht der Dierig-Konzern saldiert von einer leichten Umsatzverbesserung aus. Die Christian Dierig GmbH konnte im Jahr 2017 das Exportgeschäft nach Westafrika auf niedrigem Umsatzniveau stabilisieren und diverse Risikofaktoren minimieren. Es gelang die Lagerbestände und die Höhe der Forderungen deutlich zu reduzieren. Die Konsumkonjunktur in der Region Westafrika ist stark abhängig davon, inwieweit die vom Ölexport abhängige nigerianische Wirtschaft wieder Tritt fasst. Dabei werden Nachholeffekte erwartet. Um jedoch die Ausfallrisiken zu begrenzen, werden Neugeschäfte restriktiv und mit höchster Vorsicht getätigt. Beim Handel mit technischen Textilien erwartet die Gesellschaft bei den Basisgeweben für die Schleifmittelproduktion gleichbleibend hohe Absatzmengen und Umsätze. Im Bereich der Filtrationsgewebe wird ein Wachstum erwartet, das jedoch von einem niedrigen Niveau ausgeht.
Der Gewebehandel mit Abnehmern in Südeuropa und Frankreich hat sich in den vergangenen Jahren rückläufig entwickelt. Infolgedessen konzentrierte sich die in diesem Feld tätige BIMATEX GmbH auf Nischengeschäfte und konnte so in einem sehr schwierigen Marktumfeld als lagerhaltender Großhändler erfolgreich bleiben. Eine Rückkehr zu größeren Absatzmengen und zu einem höheren Umsatzvolumen erscheint 2018 kaum möglich. Große Teile der südeuropäischen und französischen Heimtextilien-Industrie sind durch die jahrelange Rezession unterfinanziert. Im Hinblick auf das hohe Ausfallrisiko und die mangelnde Absicherung durch Lieferantenkreditversicherungen müssen die Handelsgeschäfte mit Vorsicht betrieben werden. Erhalten die Kunden jedoch frische Kreditlinien ihrer Banken, versuchen sie, durch Eigenimporte den Großhandel zu umgehen.
Zusätzlich zum internationalen Rohgewebehandel ist BIMATEX im deutschsprachigen Raum im Handel mit Objekttextilien für Krankenhäuser und Hotels aktiv. Die Ware setzte BIMATEX bislang nur an den Großhandel ab. Da der Großhandel selbst mehr und mehr importiert, ist BIMATEX gezwungen, die Vertriebsstrategie zu verändern und vermarktet Objekttextilien nun auch an gewerbliche Endabnehmer. Ein Teil der Kunden aus dem Großhandel reagierte auf diesen Wechsel in der Vertriebsstrategie mit der Auslistung, bei einem anderen Teil der Kunden blieben die Geschäfte davon unberührt.
Der Auftragsbestand im Textilsektor des Dierig-Konzerns bezifferte sich zum 31. Dezember 2017 auf 19,3 Millionen Euro (Vj. 26,4 Millionen Euro). Zum einen lässt der Rückgang beim Auftragsbestand erwarten, dass 2018 ein schwieriges Textiljahr werden wird. Zum anderen liegt dies natürlich an den reduzierten Auftragseingängen aus Westafrika. Durch die zunehmende Kurzfristigkeit der Orders und den steigenden Anteil von Stornierungen verliert der Auftragsbestand als Frühindikator jedoch zunehmend an Bedeutung.
Die Immobiliensparte geht in ihren Planungen von weitgehend stabilen Mietverhältnissen und einer guten Nachfrage nach Gewerbeflächen an den Konzernstandorten Augsburg und Kempten aus. Durch die heterogene Flächen- und Mieterstruktur mit 160.000 Quadratmetern Gewerbemietflächen unterschiedlicher Nutzungsarten und Preiskategorien und 260 Mietern ist das Vermietungsgeschäft stabil. Nachdem 2017 mehrere kleine Bauvorhaben abgeschlossen und neue Mietflächen an die Mieter übergeben wurden, die im Geschäftsjahr 2018 umsatzrelevant werden, ist mit einem leichten Anstieg des Immobilienumsatzes zu rechnen. Darin eingerechnet sind bereits Umsatzsteigerungen durch indizierte Mieten. Der 2017 erreichte Vermietungsgrad in Höhe von 96,0 Prozent lässt sich naturgemäß kaum noch verbessern und kann sich sogar als problematisch erweisen: Bei einer Vollvermietung wird Dierig von nachfragenden Unternehmen nicht mehr als Anbieter von Flächen wahrgenommen. Hieraus können dem Unternehmen sogar Marktchancen entgehen. Dierig arbeitet allerdings mit großer Öffentlichkeitspräsenz und Kontakten zu allen wesentlichen Marktteilnehmern ständig an der Verbesserung von Kundenbeziehungen. Die Immobiliensparte geht aufgrund der üblichen Mieterfluktuation im Jahr 2018 von einem konstanten Vermietungsgrad von rund 95 Prozent bei sehr kurzen Leerstandsperioden aus.
Trotz des zu erwartenden stagnierenden Konzernumsatzes erwartet Dierig im Jahr 2018 ein konstantes operatives Ergebnis. Erfolgsfaktoren sind die gute Kapitalausstattung, Kompetenzen in den Bereichen Textil und Immobilien und die etablierten Kundenbeziehungen. Um ihre Ertragskraft zu halten, werden die Gesellschaften der Dierig-Gruppe wie in der Vergangenheit auf risikoreiche Projekte und auf Geschäfte zu nicht auskömmlichen Margen verzichten.
Der tendenziell stagnierende Textilumsatz wird 2018 die Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nur wenig beeinflussen. Allerdings hat sich insbesondere im Export die Zahlungsmoral der Kunden nicht verbessert. Deshalb ist zu erwarten, dass sich die Forderungen auf dem Niveau des Jahres 2017 bewegen werden.
Für die textilen Gesellschaften der Dierig-Gruppe sind Lagerbestände unabdingbar, um die Kunden schnell bedienen zu können. Die Planungen für 2018 sehen vor, die Vorräte bei einem zu erwartenden stagnierenden Absatzvolumen auf ein leicht niedrigeres Niveau zurückzuführen. Gleichzeitig wird damit das Eigenkapital gestärkt.
Die Entwicklung des Eigenkapitals und der Eigenkapitalquote ist im hohen Maße von der Höhe möglicher Investitionen im Immobiliensegment abhängig. Dies betrifft insbesondere die Entwicklungen am Standort Porschestraße in Gersthofen, wo Dierig große unbebaute Reserveflächen besitzt. Deren weitere Nutzung wird in enger Abstimmung mit dem Bestandsmieter Faurecia konzipiert. Dabei sind mehrere Szenarien denkbar: Bei einem Teilverkauf von Grundstücken wäre es möglich, innerhalb kurzer Zeit einen Mittelrückfluss zu gewährleisten und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten abzubauen. Damit würde aber der Konzern die Möglichkeit verlieren, den Standort zu entwickeln und einer hochwertigen Vermietung zuzuführen. Für 2018 geht der Vorstand nicht von einem Verkauf großer Flächen aus. Auch die beabsichtigte Umwandlung von früheren Gewerbeflächen am Standort Augsburg-Mühlbach zu Wohnbaugrundstücken oder ein Büroneubau im SchlachthofQuartier können die Entwicklung des Eigenkapitals und der Eigenkapitalquote beeinflussen. Der Dierig-Konzern verfolgt bei Immobilieninvestitionen das Ziel, dass der Zuwachs der Investment Properties stets höher ausfällt als der Anstieg der Verschuldung. Ebenfalls für das Eigenkapital relevant sind die Pensionsrückstellungen. Ziel des Dierig-Konzerns ist es, die Eigenkapitalquote im Jahr 2018 leicht zu verbessern. Die Geschäftsentwicklung 2018 sieht der Vorstand gedämpft optimistisch.
Wie in der Vergangenheit ist die Planungsgrundlage konservativ und fußt auf einer realistischen Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung, wobei genügend Spielräume bestehen, um Geschäftschancen zu nutzen. Der Dierig-Konzern wird auch in Zukunft solide finanziert sein. Geplant ist, den Finanzierungsbedarf für die operative Geschäftstätigkeit aus dem laufenden Cash Flow abzudecken.
Die Dierig Holding AG geht in ihrem Einzelabschluss von stabilen Umsatzerlösen aus. Insgesamt ist das Ergebnis 2018 abhängig von der Ergebnisentwicklung der Tochtergesellschaften. Korrespondierend zu den erläuterten Entwicklungen der Tochtergesellschaften wird daher auch für den Einzelabschluss ein konstantes operatives Ergebnis prognostiziert.
scroll
| Gesellschaft | Ziel |
|---|---|
| Dierig-Konzern | Bestandssicherung, langfristige Steigerung der operativen Erträge in den Bereichen Textil und Immobilien |
| Anpassung der Kostenstruktur an den zu erwartenden stagnierenden bis leicht rückläufigen Textilumsatz | |
| Anpassung der Forderungen an den zu erwartenden stagnierenden bis leicht rückläufigen Textilumsatz | |
| Anpassung der Lagerbestände an den zu erwartenden stagnierenden bis leicht rückläufigen Textilumsatz | |
| Stärkung des Eigenkapitals durch Umschichtungen im Immobilienvermögen und andere geeignete Maßnahmen | |
| Immobiliensparte | Konzeptionelle Entwicklung der unbebauten Restflächen am Standort Porschestraße in Gersthofen |
| Schaffung von Baurecht für zusätzliche Mietflächen am SchlachthofQuartier | |
| Schaffung von Baurecht für Wohnbau am Standort Augsburg-Mühlbach | |
| Beibehaltung des hohen Vermietungsgrads | |
| Suche nach interessanten anzukaufenden Entwicklungsstandorten | |
| fleuresse GmbH | Festigung der Marktposition |
| Stabilisierung der Online-Umsätze | |
| Adam Kaeppel GmbH | Festigung der Marktposition |
| Stabilisierung der Online-Umsätze | |
| Christian Dierig GmbH, Österreich | Leichte Steigerung der Inlandsumsätze |
| Leichte Steigerung der Exportaktivitäten in den CEE-Staaten | |
| Dierig AG, Schweiz | Maßvolle Steigerung der Umsätze |
| BIMATEX Textil-Marketing- und Vertriebs-GmbH | Stabilisierung der Umsätze in Frankreich und Südeuropa |
| Aufbau des gewerblichen Endkundengeschäfts im Objektbereich | |
| Christian Dierig GmbH | An die Sicherheitslage und die steigenden Risiken angepasste Entwicklung der Exportgeschäfte mit maßvollen Umsatzsteigerungen |
| Umsatzsteigerung im Bereich technischer Textilien für die Filtration, Stabilisierung der Umsätze bei technischen Basisgeweben für die Schleifmittelproduktion |
Der Prognosebericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen oder Schätzungen des Managements der Dierig Holding AG beruhen. Trotz der Annahme, dass die vorausschauenden Aussagen realistisch sind, kann nicht garantiert werden, dass diese Erwartungen sich auch als richtig erweisen werden.
6. Chancen- und Risikobericht
6.1 Chancenbericht
Das Geschäft der Dierig-Gruppe wird von einer Reihe externer Größen beeinflusst, die zahlreiche Chancen eröffnen.
Die im Textilbereich vertriebenen Produkte sind weitgehend krisensicher. Heimtextilien gehören zu den Gütern des täglichen Bedarfs. Selbst wenn Privathaushalte oder Objektkunden Neuanschaffungen aufschieben können, ist selbst in Krisenzeiten eine stabile Nachfrage zu erwarten. Die Bettwäschemarken fleuresse und Kaeppel zählen zu den stärksten und bekanntesten im deutschsprachigen Raum, im Bettwäschemarkt Österreich ist fleuresse eindeutiger Marktführer. Das Kundenvertrauen in die Marken ist groß, daher sind die Waren fernabsatzfähig. Folglich können fleuresse und Kaeppel von den Zuwächsen im E-Commerce profitieren.
Im Export von Damasten hat die Christian Dierig GmbH eine Sonderstellung im Markt inne. Der Handel mit technischen Textilien weist ebenfalls Wachstumschancen auf. Ebenso bestehen bei einem Anstieg der Konjunktur in Südeuropa und Frankreich Wachstumspotenziale im Gewebehandel.
Neue Geschäftschancen bieten sich insbesondere im Immobilienbereich. Die Dierig-Gruppe hat umfangreiche Erfahrungen in der Umwandlung von Industriebrachen und denkmalgeschützten Objekten. Überdies verfügt die Immobiliensparte über etablierte Kundenbeziehungen sowie über umfassende Marktkenntnisse an den Immobilienstandorten Augsburg und Kempten. Die Immobilienfachleute beobachten permanent interessante Objekte. Wenn diese zum Verkauf stehen, beteiligt sich die Immobiliensparte nach eingehender Prüfung an Wettbewerben und Bieterverfahren. Dank seiner Kapitalstärke und seiner Expertise ist der Konzern in der Lage, selbst größere Immobilienvorhaben in kurzer Zeit zu realisieren.
Über die Nutzung aktueller Geschäftschancen berichten wir im Wirtschaftsbericht, über konkrete Ziele im Prognosebericht.
6.2 Risikobericht
Im Rahmen ihrer geschäftlichen Tätigkeit und verbunden mit ihrem unternehmerischen Handeln sind die zur Dierig-Gruppe gehörenden Gesellschaften auf einigen Gebieten einer Reihe möglicher Risiken ausgesetzt. Im Rahmen eines Risikomanagement-Systems hat der Vorstand der Dierig Holding AG daher Risikogrundsätze formuliert, die in der Organisations- und Verantwortungsstruktur des Konzerns umgesetzt sind. Zur Erkennung und Eingrenzung der möglichen Risiken und Chancen sind unternehmenseinheitliche Planungsprozesse installiert. Die Bewertung von Risiken richtet sich zum einen an der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikofaktors und zum anderen an den potenziellen Auswirkungen auf finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren aus. Risiko-Analysen werden in allen im Folgenden beschriebenen Risikofeldern durchgeführt, um Risikolimits für einzelne Kunden und Geschäftsfelder festzulegen, geeignete risikobegrenzende Maßnahmen einzuleiten und Restrisiken zu ermitteln. Nicht erfasst werden hingegen nicht kalkulierbare Kriegsrisiken oder Wettereinflüsse auf Saisonware.
Die Erreichung der Planziele sowie das Auftreten neuer Risiken werden regelmäßig auf der Basis eines detaillierten und institutionalisierten Berichtswesens überwacht. Auf dieser Informationsgrundlage sind der Vorstand und die Geschäftsleitungen der operativen Gesellschaften der Dierig-Gruppe frühzeitig in der Lage, neue Risiken zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, sofern Abweichungen vom Plan auftreten.
6.3 Chancen- und Risikobewertung im Jahr 2017 und Chancen- und Risikoprognose für das Jahr 2018
Im Berichtsjahr hat sich das geschäftliche Umfeld für die textilen Gesellschaften der Dierig-Gruppe gegenüber dem Vorjahr in Teilbereichen verändert. In Westafrika konnten die Exportrisiken durch einen bewusst zurückgefahrenen Umsatz weiter begrenzt werden. Geschäftschancen entstanden durch die Gewinnung neuer Kunden. In Südeuropa und Frankreich waren 2017 die Auswirkungen der Euro- und Staatsschuldenkrise spürbar. Die Abnehmer waren teilweise unterfinanziert, daher ist das Ausfallrisiko hoch. Das laufende Immobiliengeschäft mit Vermietung und Verpachtung ist in Folge der Risikostreuung sicher planbar. Bei neuen Projekten treten Investitionsrisiken auf, die im Folgenden beschrieben werden.
Wie in den Vorjahren haben der Vorstand der Dierig Holding AG und die Geschäftsleitungen der Tochtergesellschaften im Jahr 2017 dem Forderungsmanagement und der Kundenbewertung höchste Aufmerksamkeit gewidmet. Für das Jahr 2018 werden im internationalen Gewebehandel gleichbleibende Geschäftsrisiken erwartet. Im Bettwäschegeschäft ist eine Fortsetzung des Strukturwandels im Einzelhandel zu erwarten, was mit steigenden Risiken beim Geschäft mit dem stationären Fachhandel und Chancen im Geschäft mit Internethändlern einhergeht. Die Umsatz- und Ertragsplanungen wurden dieser Chancen- und Risikolage angepasst. Die Einzelheiten sind dem Prognosebericht zu entnehmen.
Infolge der Summe der risikomindernden Maßnahmen und Systeme sowie der guten Ausstattung mit Eigenkapital sieht der Vorstand im gesamten Umfeld der Aktivitäten weder bestandsgefährdende Risiken noch Risiken für die künftige Entwicklung des Konzerns.
6.3.1 Chancen- und Risikofelder
Nachfolgend werden wesentliche Chancen und Risiken des unternehmerischen Handelns näher erläutert. Die dargestellten Chancen und Risiken sind nicht notwendigerweise die einzigen, denen der Dierig-Konzern ausgesetzt ist. Weitere Einflüsse, die derzeit noch nicht bekannt sind oder die noch nicht als wesentlich einzuschätzen sind, könnten die Geschäftstätigkeiten ebenfalls beeinflussen. Die Darstellung der Chancen- und Risikofaktoren orientiert sich an den Kategorien des internen Chancen- und Risikomanagement-Systems und basiert auf dem Prinzip der Wesentlichkeit.
Entwicklung der Baumwollpreise
Der Preis für Baumwolle zeigte 2017 deutliche Ausschläge. Standardqualitäten mit 25 bis 30 Millimetern Faserlänge (Stapellänge) kosteten zu Jahresbeginn 71 US-Cent pro amerikanisches Pfund. Ihren Höchststand erreichte die Baumwollnotierung am 15. Mai 2017 mit 85 US-Cent pro amerikanisches Pfund. Am 13. Juli 2017 erreichte der Baumwollpreis mit 67 US-Cent pro amerikanisches Pfund seinen Tiefststand. Damit sank der Baumwollpreis innerhalb von acht Wochen um über 20 Prozent. Der Jahresschlusskurs der Baumwolle lag bei 78 US-Cent. In der Summe aus Währungseffekten und Rohstoffpreisentwicklung unterlagen im Jahr 2017 Baumwollgewebe im Euroraum starken Preisschwankungen.
Die Baumwollpreisentwicklung wirkt sich nicht allein auf die aktuelle Einkaufssituation aus, sondern hat auch Auswirkungen auf die Bewertung der Lagerbestände. Für die textilen Gesellschaften der Dierig-Gruppe sind Lagerbestände unabdingbar, um die Kunden schnell bedienen zu können. Bei einem Preisrückgang kann neue Ware günstiger auf dem Weltmarkt beschafft werden, das Lager ist folglich abzuwerten. Bei einem Preisanstieg hingegen steigt der temporäre Warenwert der Lagerbestände, was sich im operativen Geschäft in höheren Verkaufspreisen widerspiegeln müsste. Bilanziell wird das Lager bei einem Anstieg der Baumwollpreise nicht aufgewertet.
Insbesondere beim Handel mit Rohware resultieren aus schwankenden Baumwollpreisen deutliche Ertragschancen und -risiken. Im Bettwäschegeschäft hingegen entsteht ein großer Teil der Wertschöpfung durch das Muster, die Ausrüstung und Konfektionierung. Daher ist in diesem Produktsegment der Einfluss der Rohstoffpreise geringer. Angesichts des derzeit generell niedrigen Baumwollpreises, der umsichtigen Einkaufs- und Lagerpolitik und der Risikostreuung auf verschiedene Produktgruppen ist das Gesamtrisiko im Bereich Rohstoff als gering einzuschätzen.
Afrika-Export
Die Konzerngesellschaft Christian Dierig GmbH exportiert im größeren Umfang Damaste nach Westafrika. Das Afrika südlich der Sahara ist ein hochinteressanter Wachstumsmarkt, der durch eine immer breiter werdende städtische Mittelschicht viele Geschäftschancen bietet. Gleichwohl besteht in den Abnehmermärkten die Gefahr politischer Instabilität, durch die im Extremfall der Absatz in einzelnen Ländern deutlich einbrechen kann. Weiterhin besteht die Gefahr von Krankheiten. Die Christian Dierig GmbH verfügt über umfassende Erfahrungen im Exportgeschäft, arbeitet nur mit langjährigen, vertrauenswürdigen Kunden zusammen und bedient die gesamte westafrikanische Region. Dadurch werden Länderrisiken begrenzt. Im Krisenfall drosselt die Gesellschaft ihre Lieferungen in einzelne Länder und Landesteile bis hin zum vollständigen Aussetzen der Exporte und nimmt die Ware bis zum Abklingen der Krise auf Lager oder verteilt diese auf sichere Länder. Umsatzeinbußen sind damit möglich, das Ertragsrisiko ist beherrschbar.
Forderungen
Die Überwachung von Forderungen bildet einen zentralen Bestandteil des monatlichen Berichtswesens. Dadurch können wesentliche Abweichungen schnell erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Im Immobilienbereich etwa ist bei 260 gewerblichen Mietern das Risiko einer Mieterinsolvenz hoch. Aufgrund des breiten Mieter-Mixes gibt es indes nur geringe Klumpenrisiken. Zudem werden Geschäfte im Immobilienbereich durch Eigeninitiative der Mieter und Mietbürgschaften abgesichert. Einem Ausfall von Forderungen gegenüber Textilkunden beugt die Dierig-Gruppe, soweit möglich und wirtschaftlich sinnvoll, durch Warenkreditversicherungen vor (siehe auch den folgenden Punkt Versicherung). Im Damast-Export nach Westafrika sanken 2017 die Ausfallrisiken.
Versicherungen
Einen wesentlichen Bestandteil des Risikomanagements bildet der Versicherungsbereich, durch den bedeutende Risiken, soweit wirtschaftlich sinnvoll, zentral abgesichert werden. Dazu zählen neben den üblichen Sach- und Haftpflichtversicherungen auch Mietausfallversicherungen, Betriebsunterbrechungsversicherungen, Vermögensschäden-Haftpflichtversicherungen für den Aufsichtsrat und teilweise für den Vorstand (sogenannte D & O-Versicherungen) sowie Kreditversicherungen, mit denen bedeutsame Textilgeschäfte abgesichert werden. Dabei können Teile des Textilgeschäfts, insbesondere der Handel mit Abnehmern in Schwellen- und Entwicklungsländern sowie in Südeuropa, nicht mehr durch Warenkreditversicherungen abgesichert werden. Diese Geschäfte werden mit besonderer Vorsicht betrieben.
Investitionen in Immobilien
Neuinvestitionen im Immobilienbereich tragen wesentlich zum langfristigen Wachstum und zur Ertragssicherung des Dierig-Konzerns bei. Dank seiner Kapitalstärke und seiner Expertise ist der Konzern in der Lage, selbst größere Immobilienvorhaben in kurzer Zeit zu realisieren. Verbunden ist diese Investitionstätigkeit mit Fixkosten, Marktrisiken sowie Risiken aus Altlasten im Boden. Der Dierig-Konzern begegnet diesen Risiken durch ein Berichts-und Überwachungssystem und lässt beim Neuerwerb von Standorten, sofern Verdachtsmomente über Altlasten vorliegen, Baugrunduntersuchungen durchführen. Voraussetzung für Neu- und Umbauvorhaben ist, dass sich der Mieter länger bindet und selbst mit in die Investition geht, angemessene Sicherheit leistet und vorab eine Überprüfung seiner finanziellen Verhältnisse stattgefunden hat. Diese Bedingungen wurden bei den Bauvorhaben im Jahr 2017 erfüllt.
Rechtsgeschäfte
Um rechtlichen Risiken vorzubeugen, werden wesentliche Rechtsgeschäfte mit externen Anwälten abgestimmt. Haftungsrisiken und Schadensfälle werden durch weltweit wirksame Versicherungen minimiert. Für das verbleibende Risiko sowie für Rechtsberatungskosten werden Rückstellungen gebildet, soweit eine Inanspruchnahme nach kaufmännisch vorsichtiger Beurteilung erwartet wird.
Unternehmensführung
Das Geschäft des Dierig-Konzerns wird über Tochtergesellschaften betrieben, in denen die Geschäftsführer über entsprechende Entscheidungskompetenzen verfügen, um marktnah und eigenverantwortlich Geschäftschancen nutzen zu können. Der Dierig-Konzern hat deshalb eine Profit-Center-Struktur, durch die gewährleistet wird, dass die Geschäftseinheiten von „Unternehmern im Unternehmen“ geführt werden. Alle leitenden Mitarbeiter sind der verantwortungsvollen Unternehmensführung verpflichtet. Interne Autorisierungsregelungen werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf weiterentwickelt. Trotz mehrstufiger Prüfungs- und Controllingmechanismen kann die Gefahr des Missbrauchs eingeräumter Handlungsvollmachten nie völlig ausgeschlossen werden. 2017 gab es diesbezüglich keine Vorkommnisse.
Beschaffung, Logistik und Vertrieb
Um auf Geschäftschancen agil reagieren zu können, erfolgen Beschaffung, Logistik und Vertrieb im Dierig-Konzern dezentral über die einzelnen operativen Einheiten. Für die Steuerung der Prozesse sind konzerneinheitliche Vorgaben und Kontrollen definiert. Vor dem Hintergrund häufiger Irritationen auf den Rohstoffmärkten vermeidet der Dierig-Konzern in den Beschaffungsmärkten die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten oder Lieferregionen. Bei Ausfällen verfügen die Gesellschaften des Dierig-Konzerns über die Marktkenntnisse, um für schnellen Ersatz zu sorgen. Im Vertriebsbereich achten die Gesellschaften ebenfalls auf eine ausgewogene Kundenstruktur. Dabei gibt es in einzelnen Bereichen strukturelle Abhängigkeiten vom Fach- und Einzelhandel wie auch vom Großhandel.
Informationstechnologie und Digitalisierung
Zur Kommunikation mit Kunden und Geschäftspartnern sowie zur effizienten Steuerung und Abwicklung von Geschäftsprozessen nutzt die Dierig-Gruppe in erheblichem Umfang IT-Systeme. Aus der IT-Kompetenz erwachsen hohe Geschäftschancen: Die Auskunftsfähigkeit gegenüber Kunden ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Großkunden ordern nicht allein Ware nach genauen Spezifikationen. Sie geben vielmehr auch vor, in welchem Format und in welchem Takt Daten zu liefern sind. Die Bedeutung der Informationstechnologie wird sich mit der fortschreitenden Digitalisierung noch vergrößern. Der Dierig-Konzern arbeitet eng mit führenden Internethändlern zusammen und verfolgt deren Entwicklungen. Zudem verfügt der Dierig-Konzern über eine eigene IT-Abteilung und setzt für die Abwicklung geschäftskritischer Vorgänge moderne und weit verbreitete Standard-Software namhafter Hersteller ein. Den großen Geschäftschancen aus der Informationstechnologie stehen beträchtliche Risiken durch Systemausfälle sowie durch Ausspähung und Datenmanipulation gegenüber. Zur Minimierung des Ausfallrisikos wurde ein Notfallplan erstellt und getestet, wie schnell sich eine Systemverfügbarkeit wiederherstellen lässt. Die Handlungsfähigkeit des Unternehmens wird demnach selbst bei einem Totalausfall von Hardware oder Software nur kurzfristig beeinträchtigt. Zur Abwehr von Cyber-Angriffen sind konzernweit Sicherheitsstandards für IT-Systeme definiert und entsprechende Maßnahmen umgesetzt.
Finanzierung und Zinsen
Der Dierig-Konzern deckt seinen Finanzierungsbedarf durch ein ausgewogenes Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital. Dadurch werden sowohl die finanzielle Stabilität als auch eine hinreichende Flexibilität sichergestellt. Die wichtigsten Finanzierungsquellen sind grundsätzlich das Eigenkapital und der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit. Benötigte Mittel zur Finanzierung des laufenden Geschäfts sowie der Investitionen in den Tochtergesellschaften und Beteiligungen, die nicht aus dem laufenden Cash Flow erwirtschaftet werden, beschafft der Dierig-Konzern bei den Hausbanken. Die Zusammenarbeit mit diesen Bankinstituten verläuft vertrauensvoll und professionell. Bei der Fremdfinanzierung werden langfristige Darlehen mit einem konstanten Zins über die Laufzeit abgeschlossen. Um ein Liquiditätsrisiko zu minimieren, verfügt der Konzern über Kreditlinien, die den maximalen Fremdfinanzierungsbedarf des Geschäftsjahres übersteigen. Neue Immobilienprojekte werden außerhalb dieses Rahmens finanziert. Die Zinsentwicklung am Kreditmarkt wird ständig beobachtet, um rechtzeitig langfristige Bindungen einzugehen. Diese Strategie ist abgesichert durch die fest zugesagten Kreditlinien der Hausbanken. Der Großteil der Konzernfinanzierung ist weiterhin über langfristige Darlehen mit Festzinssatz abgedeckt. Daher sind Restrisiken aus der Finanzierung als gering einzuschätzen.
Währungsentwicklung
Aus den Geschäftsaktivitäten der Dierig-Gruppe resultieren Lieferungs- und Zahlungsströme in unterschiedlichen Währungen (hauptsächlich in Euro und US-Dollar), wobei gegenläufige Zahlungsströme in den einzelnen Währungen gegenübergestellt und aufgerechnet werden. Im Spitzenausgleich können Währungskursschwankungen einen negativen Einfluss auf die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns haben. Mit dem Ziel, diesen negativen Einfluss zu minimieren, steuert der Konzern das Restrisiko durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente wie Devisentermingeschäfte über Microhedge-Sicherungsgeschäfte, wobei diese laufend überwacht und nicht zu spekulativen Zwecken eingesetzt werden.
Grundsätzlich schwierig für das Geschäft sind plötzliche und starke Kursschwankungen, da sich diese auf die Verkaufspreise der Textilien und damit auf die Bewertung der Lagerbestände auswirken.
6.3.2 Gesamtbewertung von Chancen und Risiken
Durch die dezentrale Organisation und flache Hierarchien können im Dierig-Konzern Geschäftschancen rasch erkannt und realisiert werden. Planungsrisiken bestehen naturgemäß in der Umsatzvorhersage, der Abschätzung von Wertberichtigungen auf Vorräte, in Forderungsausfällen und in den Wechselkursen. Risiken, die den Bestand des Unternehmens gefährden könnten, sind nicht erkennbar.
7. Internes Kontroll- und Risikomanagement-System bezogen auf den Rechnungslegungsprozess
Gemäß § 289 Abs. 4 HGB und § 315 Abs. 4 HGB berichtet die Dierig Holding AG über die wesentlichen Merkmale des internen Kontrollsystems und des Risikomanagement-Systems im Hinblick auf den Konzern-Rechnungslegungsprozess: Durch konzernweit gültige und laufend aktualisierte Richtlinien wird im Dierig-Konzern eine einheitliche Rechnungslegung gewährleistet. Das vorhandene Risikomanagement-System und das interne Kontrollsystem umfassen auch die rechnungslegungsbezogenen Prozesse und die damit in Zusammenhang stehenden möglichen Risiken und notwendigen Kontrollen.
Das interne Kontroll- und Risikomanagement-System gewährleistet einen effizienten Rechnungslegungsprozess. Ziel der vorhandenen Kontrollen ist ein möglichst umfassender Fehlerausschluss. Soweit Fehler nicht von vornherein ausgeschlossen werden können, muss das System mindestens gewährleisten, dass sie entdeckt und somit korrigiert werden können. Dadurch wird sichergestellt, dass die Rechnungslegung in der Dierig Holding AG in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben erfolgt. Ferner wird durch Kontroll- und Überprüfungsmechanismen erreicht, dass Geschäftsvorfälle konzernweit einheitlich und zutreffend erfasst, ausgewiesen und bewertet werden und somit verlässliche und relevante Informationen zur Verfügung gestellt werden können. Identifizierte Risiken und entsprechend ergriffene Maßnahmen oder Empfehlungen werden an den Vorstand berichtet.
Wesentliche Elemente der Risikoprävention, -steuerung und Kontrolle in der Rechnungslegung:
| • | Die organisatorische Trennung der Funktionen sowie eine genaue Aufgabenverteilung der am Rechnungslegungsprozess wesentlich beteiligten Bereiche Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling in Bezug auf die Abschlusserstellung. |
| • | Eine klare Struktur in Hinblick auf Verantwortungsbereiche und Führung der bei der Dierig Holding AG und den in den Abschluss einbezogenen Tochterunternehmen eingerichteten Rechnungslegungsprozesse. |
| • | Die Buchführung für die Konzerntochtergesellschaften wird, soweit möglich und sofern dem keine landesrechtlichen Bestimmungen der Auslandsgesellschaften entgegenstehen, zentral in Augsburg abgewickelt. |
| • | Rückgriff auf externe Fachleute bei relevanten Sachverhalten wie der Bewertung von Pensionen. |
| • | Bei den im Bereich Rechnungswesen eingesetzten Finanzsystemen handelt es sich soweit möglich um Standardsoftware. Durch entsprechende Sicherheits- und Berechtigungskonzepte, die regelmäßig überprüft werden, sind diese Systeme gegen unbefugte Zugriffe geschützt. |
| • | Eine den Anforderungen entsprechende EDV-technische und personelle Ausstattung mit entsprechenden Qualifikationen. |
| • | Rechnungslegungsrelevante Daten werden regelmäßig durch Stichprobenprüfungen auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft. Es erfolgen fortlaufend Plausibilitätsprüfungen, sowohl im Rahmen der tagesaktuellen Buchungen als auch beim monatlichen und quartalsweisen Reporting. |
| • | Bei allen rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird durchgängig das Vier-Augen-Prinzip angewendet. |
Um eine einheitliche, gesetzes- und IFRS-konforme Rechnungslegung sicherzustellen, werden die Jahresabschlüsse der Dierig Holding AG und der Tochterunternehmen regelmäßig durch lokal beauftragte Wirtschaftsprüfer geprüft. Neben konzerninternen Überprüfungen nimmt auch der Abschlussprüfer eine Beurteilung der rechnungslegungsrelevanten Prozesse vor. Er ist im Rahmen seiner Abschlussprüfung verpflichtet, dem Aufsichtsrat über erkannte wesentliche Schwächen des Risikomanagement-Systems und des internen Kontrollsystems zu berichten.
8. Vergütungsbericht
8.1 Grundzüge des Vergütungssystems
Der Vergütungsbericht fasst die Grundsätze zusammen, die auf die Festlegung der Vergütung des Vorstandes der Dierig Holding AG Anwendung finden, und erläutert Höhe und Struktur der Vorstandsvergütung. Außerdem werden Grundsätze und Höhe der Vergütung des Aufsichtsrates beschrieben.
8.2 Vergütung des Vorstandes
Im Einzelnen setzt sich die Vorstandsvergütung aus einer festen Vergütung, einer variablen Tantieme und einer Altersvorsorge zusammen. Die feste Vergütung wird als monatliches Gehalt ausbezahlt. Die variable Tantieme ist auf die nachhaltige Unternehmensentwicklung auf Basis des gewichteten Konzernergebnisses (EBIT) der letzten drei Geschäftsjahre (langfristiger Verhaltensanreiz) ausgerichtet. Daneben kann der Aufsichtsrat eine nach der Ertragslage der Gesellschaft, besonderen Erfolgen und/oder persönlicher Leistung zu bemessende Sondervergütung (Ermessenstantieme) gewähren. Die Höhe der Altersvorsorge ist alters- und dienstzeitabhängig und errechnet sich anteilig auf Basis der zuletzt bezogenen festen Vergütung.
Die variable Tantieme sowie die Ermessenstantieme sind nach oben begrenzt (Tantieme-Cap) und werden am Ende des Monats, in dem die Hauptversammlung für das betreffende Geschäftsjahr stattfindet, ausbezahlt. Außer bei berechtigter fristloser Kündigung durch die Gesellschaft oder unberechtigter Eigenkündigung vom Vorstand enthalten die Vorstandsverträge für den Fall der vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses eine Abfindungszusage. Die Abfindung ist die Gesamtvergütung für die Restlaufzeit des Dienstvertrages, höchstens jedoch zwei Jahresgesamtvergütungen (Abfindungs-Cap). Aus Anlass der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels (Change of Control) sind keine besonderen Zusagen für Leistungen vereinbart worden.
Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2016 unterbleiben die in § 285 Satz 1 Nr. 9 Buchstabe a Satz 5 bis 8 des Handelsgesetzbuches sowie die in § 314 Absatz 1 Nr. 6 Buchstabe a Satz 5 bis 8 des Handelsgesetzbuches verlangten individualisierten Angaben zur Vorstandsvergütung für die nächsten fünf Jahre, also für die Geschäftsjahre 2016 bis 2020. Der Beschluss wurde mit einer Mehrheit von 99,6 Prozent des vertretenen Aktienkapitals gefasst.
Sonstiges
Mitglieder des Vorstandes erhalten vom Unternehmen keine Kredite.
8.3 Vergütung des Aufsichtsrates
Die Vergütung des Aufsichtsrates ist auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung festgelegt worden. Die gegenwärtig geltenden Vergütungsregeln für den Aufsichtsrat wurden in der Hauptversammlung am 25. Mai 2011 verabschiedet, sie sind in § 13 der Satzung der Dierig Holding AG wie folgt enthalten:
| 1. | Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen eine feste Vergütung, die für das einzelne Mitglied 8.000,00 Euro pro Jahr, für den Vorsitzenden das Doppelte und für den stellvertretenden Vorsitzenden das 1,5-Fache beträgt. |
| 2. | Der Aufsichtsrat erhält ferner für jedes Prozent, um das die an die Aktionäre verteilte Dividende 4 Prozent des Grundkapitals übersteigt, eine Vergütung in Höhe von 12.000,00 Euro, die im Verhältnis der festen Vergütung aufgeteilt wird. |
| 3. | Vergütungen und Auslagenersatz, die der Umsatzsteuer unterliegen, werden zuzüglich der Umsatzsteuer gezahlt, wenn diese gesondert in Rechnung gestellt werden kann. |
Die Vergütung des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2016 betrug:
scroll
| Namen | Feste Vergütung | Variable Vergütung | Gesamt |
|---|---|---|---|
| Dr. Hans-Peter Binder, Vorsitzender | 16.000,00 | 0,00 | 16.000,00 |
| Dr. Rüdiger Liebs, stellvertretender Vorsitzender | 12.000,00 | 0,00 | 12.000,00 |
| Gerhard Götz | 8.000,00 | 0,00 | 8.000,00 |
| Rolf Settelmeier | 8.000,00 | 0,00 | 8.000,00 |
| Alfred Weinhold | 8.000,00 | 0,00 | 8.000,00 |
| Dr. Ralph Wollburg | 8.000,00 | 0,00 | 8.000,00 |
| Gesamt | 60.000,00 | 0,00 | 60.000,00 |
| Angaben in Euro |
Die Vergütung des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2017 betrug:
scroll
| Namen | Feste Vergütung | Variable Vergütung | Gesamt |
|---|---|---|---|
| Dr. Hans-Peter Binder, Vorsitzender | 16.000,00 | 0,00 | 16.000,00 |
| Dr. Rüdiger Liebs, stellvertretender Vorsitzender | 12.000,00 | 0,00 | 12.000,00 |
| Gerhard Götz | 8.000,00 | 0,00 | 8.000,00 |
| Rolf Settelmeier | 8.000,00 | 0,00 | 8.000,00 |
| Alfred Weinhold | 8.000,00 | 0,00 | 8.000,00 |
| Dr. Ralph Wollburg | 8.000,00 | 0,00 | 8.000,00 |
| Gesamt | 60.000,00 | 0,00 | 60.000,00 |
| Angaben in Euro |
Sonstiges
Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten vom Unternehmen keine Kredite.
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates und Vorstandes werden auch im Anhang unter Punkt (16) erläutert.
9. Ergänzende Angaben
Dieses Kapitel enthält übernahmerechtliche Angaben nach § 289a Abs. 1 und § 315a Abs. 1 HGB sowie einen erläuternden Bericht.
9.1 Kapitalverhältnisse
Das gezeichnete Kapital betrug zum 31. Dezember 2017 11.000.000 Euro und ist in 4.200.000 Stückaktien eingeteilt. Eine Stückaktie gewährt einen rechnerischen Anteil von 2,62 Euro am Grundkapital.
Zu den Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG wird auf den Anhang verwiesen.
9.2 Aktionärsrechte und -pflichten
Nachdem die Satzung der Dierig Holding AG keine abweichenden Regelungen gegenüber den Gesetzesvorschriften enthält, verweisen wir auf die Ausführungen im Aktiengesetz.
Stimmrechts- und Übertragungsbeschränkungen
Die Satzung der Gesellschaft enthält keine Regelungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien beschränken. Diesbezügliche Vereinbarungen zwischen den Aktionären sind dem Vorstand nicht bekannt.
Direkte oder indirekte Beteeiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten
Nach § 33 Abs. 1 WpHG hat jeder Anleger, der durch Erwerb, Veräußerung oder auf sonstige Weise bestimmte Anteile an Stimmrechten der Gesellschaft erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mitzuteilen. Die Textil-Treuhand GmbH, Augsburg, Deutschland, hat uns nach dieser Vorschrift bereits 2002 gemeldet, dass sie 70,13 Prozent der Aktien an der Dierig Holding AG besitzt und damit auch 70,13 Prozent der Stimmrechte ausübt. Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital der Gesellschaft, die 10 Prozent der Stimmrechte erreichen oder überschreiten, sind uns nicht gemeldet worden und auch nicht bekannt.
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen
Es wurden keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, ausgegeben.
Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben
Die Gesellschaft hat keine Mitarbeiterbeteiligungsprogramme aufgelegt. Soweit Arbeitnehmer der Gesellschaft sich auf andere Weise am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt haben, ist dem Vorstand nicht bekannt, dass diese die ihnen zustehenden Kontrollrechte nicht wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Bestimmungen der Satzung ausüben könnten.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und über die Änderung der Satzung
Ergänzend zum Aktiengesetz wird in der Satzung der Dierig Holding AG geregelt, dass die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat festgesetzt wird und dass der Vorstand mindestens aus zwei Mitgliedern bestehen muss.
Befugnisse des Vorstandes zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien, einschließlich der Ermächtigung des Vorstandes zum Ausschluss des Bezugsrechts bei Verwendung und Wiederveräußerung eigener Aktien
In der Hauptversammlung vom 19. Mai 2015 wurde der Vorstand gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum 18. Mai 2020 eigene Aktien bis zu zehn vom Hundert des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung oder - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilen, einmal oder mehrmals ausgeübt werden. Auf die im Rahmen dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche diese bereits erworben hat und noch besitzt oder welche ihr gemäß §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, nicht mehr als zehn vom Hundert des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Der Erwerb erfolgt über die Börse. Der von der Gesellschaft gezahlte Kaufpreis je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) darf den Durchschnittskurs der Dierig-Aktie der drei Handelstage, die jeweils dem Erwerb vorangegangen sind, um nicht mehr als zehn Prozent überschreiten; er darf maximal 20 Prozent darunter liegen. Der insoweit maßgebliche Durchschnittskurs bestimmt sich nach dem ungewichteten Durchschnitt der an den betreffenden drei Handelstagen im Xetra-Handelssystem (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelten Kurse.
Der Vorstand wurde ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die auf Grund dieser oder einer früheren Ermächtigung erworben wurden, mit Zustimmung des Aufsichtsrates zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken, insbesondere auch zu den folgenden Zwecken, zu verwenden:
a) Die Aktien können eingezogen werden, ohne dass für die Einziehung oder deren Durchführung ein weiterer Hauptversammlungsbeschluss erforderlich wäre. Sie können auch im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherabsetzung durch Anpassung des anteiligen rechnerischen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellschaft eingezogen werden. Die Einziehung kann auf einen Teil der erworbenen Aktien beschränkt werden. Erfolgt die Einziehung im vereinfachten Verfahren, ist der Aufsichtsrat zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt.
b) Die Aktien können über die Börse wieder veräußert werden. Dabei darf der Veräußerungspreis je Aktie den Durchschnittskurs der drei Handelstage, die jeweils der Veräußerung vorangegangen sind, um nicht mehr als zehn Prozent unterschreiten. Der insoweit maßgebliche Durchschnittskurs bestimmt sich nach dem ungewichteten Durchschnitt der an den betreffenden drei Handelstagen im Xetra-Handelssystem (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelten Kurse.
c) Die Aktien können gegen Barzahlung auch in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebot an alle Aktionäre veräußert werden, wenn die Veräußerung zu einem Preis erfolgt, der je Aktie den Durchschnittskurs der drei Handelstage, die jeweils der Veräußerung vorangegangen sind, um nicht mehr als zehn Prozent unterschreitet. Der insoweit maßgebliche Durchschnittskurs bestimmt sich nach dem ungewichteten Durchschnitt der an den betreffenden drei Handelstagen im Xetra-Handelssystem (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelten Kurse. Diese Ermächtigung ist auf insgesamt höchstens zehn vom Hundert des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens und des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals beschränkt, wobei bei einer Veräußerung eigener Aktien, die den vorgenannten Bestimmungen entspricht, diejenigen Aktien anzurechnen sind, für die das Bezugsrecht der Aktionäre gemäß oder entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 ausgeschlossen wird.
d) Die Aktien können auch gegen Sachleistung veräußert werden, soweit dies zu dem Zweck erfolgt, Unternehmen, Unternehmensteile oder Beteiligungen an Unternehmen zu erwerben oder Unternehmenszusammenschlüsse durchzuführen.
Der Beschluss wurde von der Hauptversammlung am 19. Mai 2015 mit einer Mehrheit von 99,88 Prozent gefasst.
Die zwischen dem 5. September 2008 und 31. Dezember 2008 über die Börse zu einem Durchschnittskurs von 6,47 Euro erworbenen 96.900 eigenen Stückaktien befinden sich unverändert im Bestand.
Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung des Kontrollwechsels stehen
Es bestehen keine derartigen Vereinbarungen.
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern und Arbeitnehmern getroffen sind
Derartige Entschädigungsvereinbarungen wurden weder mit den Mitgliedern des Vorstandes noch mit Arbeitnehmern getroffen.
10. Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Die Textil-Treuhand GmbH, Augsburg, hat nach § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt, dass sie die Mehrheit unserer Aktien besitzt. In dem von uns über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstatteten Bericht haben wir folgende Erklärung abgegeben:
„Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften oder Maßnahmen eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt worden. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die berichtspflichtigen Vorgänge durchgeführt wurden.“
11. Erklärung zur Unternehmensführung
Die Prinzipien verantwortungsbewusster Unternehmensführung bestimmen das Handeln der Führungs- und Kontrollgremien der Dierig Holding AG. Der Vorstand berichtet in der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB und Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex - zugleich auch für den Aufsichtsrat - über die Unternehmensleitung, -führung und Corporate Governance. Die Erklärung ist auf der Unternehmenswebsite www.dierig.de in der Rubrik Investor Relations/Corporate Governance veröffentlicht.
Augsburg, den 13. März 2018
Dierig Holding AG
Der Vorstand
Christian Dierig
Bernhard Schad
AKTIVA
scroll
| Stand 31.12.2017 | Stand 31.12.2016 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| € | € | T€ | T€ | |||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| A. ANLAGEVERMÖGEN | ||||||
| I. Sachanlagen | ||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 10.439.424 | 10.714 | ||||
| 2. technische Anlagen und Maschinen | 39.333 | 47 | ||||
| 3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 83.581 | 10.562.338 | 101 | 10.862 | ||
| II. Finanzanlagen | ||||||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 19.679.149 | 19.679 | ||||
| B. UMLAUFVERMÖGEN | ||||||
| I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||||||
| 1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 15.631.412 | 13.758 | ||||
| 2. Sonstige Vermögensgegenstände | 299.772 | 15.931.184 | 325 | 14.083 | ||
| II. Flüssige Mittel | 11.537 | 12 | ||||
| 46.184.208 | 44.636 | |||||
| PASSIVA | ||||||
| Stand 31.12.2017 | Stand 31.12.2016 | |||||
| € | € | T€ | T€ | |||
| A. EIGENKAPITAL | ||||||
| I. Gezeichnetes Kapital | ||||||
| Grundkapital | 11.000.000 | 11.000 | ||||
| ./. Nennkapital eigene Aktien | 253.786 | 10.746.214 | 254 | 10.746 | ||
| II. Gewinnrücklagen | ||||||
| 1. gesetzliche Rücklage | 1.100.000 | 1.100 | ||||
| 2. andere Gewinnrücklagen | 16.830.000 | 15.500 | ||||
| III. Bilanzgewinn | 1.488.164 | 30.164.378 | 1.374 | 28.720 | ||
| B. RÜCKSTELLUNGEN | ||||||
| 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 5.466.621 | 5.071 | ||||
| 2. Steuerrückstellungen | 160.000 | 124 | ||||
| 3. Sonstige Rückstellungen | 281.100 | 5.907.721 | 226 | 5.421 | ||
| C. VERBINDLICHKEITEN | ||||||
| 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.634 | 660 | ||||
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 3.464.140 | 3.489,00 | ||||
| 3. Sonstige Verbindlichkeiten | 97.921 | 28 | ||||
| davon aus Steuern: € 96.622 (i.Vj. T€ 26) | ||||||
| 3.566.695 | 4.177 | |||||
| D. PASSIVE LATENTE STEUERN | 6.545.414 | 6.318 | ||||
| 46.184.208 | 44.636 |
scroll
| 01.01.-31.12.2017 | 01.01.-31.12.2016 | |||
|---|---|---|---|---|
| € | € | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse | 1.338.000 | 1.066 | ||
| sonstige betriebliche Erträge | 39.372 | 1.071 | ||
| Personalaufwand | ||||
| a) Löhne und Gehälter | 878.957 | 817 | ||
| b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 418.491 | 171 | ||
| davon für Altersversorgung: € 395.128 (i. Vj. T€ 149) | ||||
| Abschreibungen aus immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | 340.953 | 212 | ||
| sonstige betriebliche Aufwendungen | 602.563 | 563 | ||
| davon Aufwendungen nach Art. 67 Abs. 1 und 2 EGHGB: € 57.878 (i. Vj. T€ 58) | ||||
| Betriebsergebnis | -863.592 | 374 | ||
| Erträge aus Beteiligungen | 580.212 | 494 | ||
| davon aus verbundenen Unternehmen: € 580.212 (i. Vj. T€ 494) | ||||
| sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 142.274 | 173 | ||
| davon aus verbundenen Unternehmen: € 141.095 (i.Vj. T€ 173) | ||||
| Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen | 3.481.139 | 1,98 | ||
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 274.708 | 264 | ||
| davon aus Abzinsung: € 213.701 (i. Vj. T€ 220) | ||||
| Finanzergebnis | 3.928.917 | 2.383 | ||
| 3.065.325 | 2.757 | |||
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 768.455 | 1.008 | ||
| davon aus latenten Steuern: € 228.355 (i. Vj. T€ 996) | ||||
| Ergebnis nach Steuern | 2.296.870 | 1.749 | ||
| sonstige Steuern | 32.379 | 64 | ||
| Jahresüberschuss | 2.264.491 | 1.685 | ||
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 353.673 | 489 | ||
| Einstellung in die Gewinnrücklagen | 1.130.000 | 800 | ||
| Bilanzgewinn | 1.488.164 | 1.374 |
Die Dierig Holding AG hat ihren Sitz in Augsburg und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Augsburg (HRB 6137).
Der vorliegende Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2017 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) für große Kapitalgesellschaften sowie nach den einschlägigen aktienrechtlichen Vorschriften des AktG aufgestellt.
Der Grundsatz der Stetigkeit in der Darstellung wurde beachtet. Von den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird im Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr nicht abgewichen.
Der Jahresabschluss wurde in € bzw. T€ aufgestellt.
(1) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, Währungsumrechnung
Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren.
Die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, angesetzt. Die Nutzungsdauer beträgt bei Gebäuden maximal 50 Jahre, bei technischen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 22 Jahre. Die Finanzanlagen sind mit den Anschaffungskosten bilanziert.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. niedrigeren beizulegenden Zeitwert bewertet.
Der Wert der Pensionsverpflichtungen wird nach der Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) ermittelt.
Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag, die Rückstellungen mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt und berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten. Das Abzinsungswahlrecht bei kurzfristigen Rückstellungen wird nicht in Anspruch genommen.
Für Differenzen zwischen handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, ist eine sich daraus insgesamt ergebende Steuerbelastung als passive latente Steuer in der Bilanz anzusetzen. Steuerliche Verlustvorträge sind bei der Berechnung aktiver latenter Steuern in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verlustverrechnung zu berücksichtigen. Die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung wurden mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst.
Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit dem Kurs am Tag ihrer Entstehung erfasst. Die Umrechnung am Abschlussstichtag erfolgt zum Devisenkassamittelkurs gem. § 256 a HGB.
(2) Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem nach § 284 Abs. 3 HGB aufgestellten Anlagespiegel.
(3) Anteile an verbundenen Unternehmen
Die von der Dierig Holding AG gehaltenen Beteiligungen sind die Dierig AG, Wil (Schweiz), sowie die Inlandsgesellschaft Dierig Textilwerke GmbH, Augsburg. Mit der Dierig Textilwerke GmbH, Augsburg, besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag.
(4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
scroll
| 31.12.2017 | 31.12.2016 | |
|---|---|---|
| € | T€ | |
| --- | --- | --- |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 15.631.412,41 | 13.758 |
| sonstige Vermögensgegenstände | 299.772,38 | 325 |
| 15.931.184,79 | 14.083 |
Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten überwiegend Steuerforderungen. Alle Forderungen sind innerhalb eines Jahres fällig.
(5) Flüssige Mittel
scroll
| 31.12.2017 | 31.12.2016 | |
|---|---|---|
| € | T€ | |
| --- | --- | --- |
| Kassenbestand | 299,17 | 1 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 11.237,65 | 11 |
| 11.536,82 | 12 |
(6) Eigenkapital
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 19. Mai 2015 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG bis zum 18. Mai 2020 eigene Aktien bis zu zehn vom Hundert des derzeitigen Grundkapitals zu erwerben. Die Gesellschaft hat auf Grund früherer Ermächtigungen im Jahr 2008 96.900 Stückaktien zu einem Durchschnittskurs von je € 6,47 erworben. Dies entspricht 2,3 % des Grundkapitals der Gesellschaft.
Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt zum 31. Dezember 2017 € 11,0 Mio. und ist in 4.200.000 Stückaktien eingeteilt, davon befinden sich 96.900 Stückaktien im Nennwert von € 253.786,00 im Besitz der Gesellschaft. Die eigenen Anteile sind weder stimm- noch dividendenberechtigt.
Die gesetzliche Rücklage in Höhe von € 1,1 Mio ist gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Die Entwicklung der anderen Gewinnrücklagen stellt sich wie folgt dar:
scroll
| € | |
|---|---|
| Stand 01.01.2017 | 15.500.000,00 |
| Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen durch die Hauptversammlung vom 19. Mai 2017 | 200.000,00 |
| Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen aus dem Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2017 | 1.130.000,00 |
| Stand 31.12.2017 | 16.830.000,00 |
Unter Berücksichtigung des Bilanzgewinnes in Höhe von € 1.488.164,15 beträgt das Eigenkapital € 30.164.378,15. Im Bilanzgewinn ist ein Gewinnvortrag in Höhe von € 353.672,98 enthalten.
(7) Rückstellungen
Die Pensionsrückstellungen umfassen vertragliche Versorgungsansprüche sowie die Verpflichtungen aus laufenden Pensionen. Der Wert der Pensionsverpflichtungen wird nach der Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) auf Basis eines Zinsfußes von 3,68 % (i. Vj. 4,00 %) nach den gültigen Heubeckschen Richttafeln 2005 G ermittelt. Dabei wurden eine Gehaltsdynamik von 1,75 % (i. Vj. 1,75 %) und eine Rentendynamik von 2,00 % (i. Vj. 2,00 %) unterstellt. Der Erhöhungsbetrag aus der BilMoG-Umstellung hat € 868.175,00 betragen. Gem. Art. 67 Abs. 1 EGHGB ist der Umstellungsbetrag über einen Zeitraum von längstens 15 Jahren anzupassen. Im Geschäftsjahr 2017 wurde daraus ein Betrag von € 57.878,00 (i. Vj. T€ 58) ergebniswirksam berücksichtigt. Der Unterschiedsbetrag aus der Umstellung hat zum 31. Dezember 2017 € 405.151,00 betragen.
Der Unterschiedsbetrag zwischen der Bewertung der Pensionsrückstellung mit dem 10-Jahresdurchschnittszinssatz und dem 7-Jahresdurchschnittszinssatz beträgt € 688.150,00, für den eine Auschüttungssperre besteht.
Die Steuerrückstellungen betreffen Steuern vom Einkommen und Ertrag. In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Beträge für ausstehende Rechnungen, ergebnisabhängige Abschlussvergütungen sowie Rückstellungen für die Hauptversammlung und den Jahresabschluss enthalten.
(8) Verbindlichkeiten
scroll
| 31.12.2017 | mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr | 31.12.2016 | mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr | |
|---|---|---|---|---|
| € | € | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 4.634,25 | 4.634,25 | 660 | 660 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 3.464.139,51 | 3.464.139,51 | 3.489 | 3.489 |
| sonstige Verbindlichkeiten | 97.921,37 | 97.921,37 | 28 | 28 |
| davon aus Steuern | (96.621,92) | (26) | ||
| 3.566.695,13 | 3.566.695,13 | 4.177 | 4.177 |
(9) Passive latente Steuern
Die latenten Steuern in Höhe von € 6.545.414,00 (davon aktive latente Steuern € 2.918.390,91, passive latente Steuer € 9.463.804,91) resultieren im Wesentlichen aus den unterschiedlichen Wertansätzen bei Grundstücken und Rückstellungen sowie der Berücksichtigung vorhandener Verlustvorträge.
Die Abweichung vom rechnerische Gesamtaufwand (32,28 %) zum ausgewiesenen Er-tragssteueraufwand (25,2 %) ergeben sich im Wesentlichen aus steuersatzbedingten Abweichungen (Ausland), der Verwertbarkeit des Verlustvortrags sowie Steuereffekten der gewerbesteuerlichen Zu- und Abrechnungen.
scroll
| Stand 01.01.2017 | Veränderung | Stand 31.12.2017 | |
|---|---|---|---|
| € | € | € | |
| --- | --- | --- | --- |
| Aktive latente Steuern | 3.302.757,22 | 384.366,31 | 2.918.390,91 |
| Passive latente Steuer | 9.619.816,69 | 156.011,78 | 9.463.804,91 |
(10) Umsatzerlöse
In den Umsatzerlösen sind Erträge aus der Vermietung des Immobilienobjekts an der Porschestrasse/Gersthofen und Leistungen an Konzerngesellschaften ausgewiesen.
(11) Sonstige betriebliche Erträge
In den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von € 39.371.69 sind Rückstellungsauflösungen in Höhe von € 11.567,32 enthalten. Im Vorjahr enthielten die sonstigen betrieblichen Erträge unter anderem Gewinne aus Grundstücksgeschäften in Höhe von T€ 733 sowie eine Rückstellungsauflösung für eine getroffene Risikovorsorge für eine unterschiedliche Rechtsauffassung über eidgenössische Verrechnungssteuern in Höhe von T€ 300.
(12) Abschreibungen
Es sind Abschreibungen auf das Gebäude an der Porschestrasse/Gersthofen in Höhe von € 340.952,78 (i. Vj. T€ 212) enthalten.
(13) Sonstige betriebliche Aufwendungen
Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind vorwiegende Aufwendungen für fremde Dienstleistungen, Konzernumlage und allgemeine Verwaltungskosten erfasst. Außerdem sind in dieser Position Aufwendungen aus der BilMoG-Umstellung bei den Pensionsrückstellungen in Höhe von € 57.878,00 (vgl. Punkt 7) sowie Aufwendungen aus Währungsumrechnungen in Höhe von € 2.659,06 enthalten.
(14) Erträge aus Beteiligungen
Diese Position enthält die Ausschüttungsansprüche für 2017 der Dierig AG, Wil.
(15) Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen
Aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Textilwerke GmbH, Augsburg, ergab sich eine Gewinnabführung in Höhe von € 3.481.138,49 (i. Vj. T€ 1.980).
(16) Organbezüge
Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 03. Juni 2016 unterbleiben die in § 285 Satz 1 Nr. 9 Buchstabe a Satz 5 bis 8 sowie die in § 314 Absatz 1 Nr. 6 Buchstabe a Satz 5 bis 8 des Handelsgesetzbuches geforderten individualisierten Angaben in den Jahresabschlüssen und Konzernabschlüssen der Dierig Holding AG für die nächsten 5 Jahre, also für die Geschäftsjahre 2016 bis 2020. Der Beschluss wurde mit einer Mehrheit von 99,60 % des vertretenen Aktienkapitals beschlossen.
Die Gesamtbezüge für den Vorstand betragen im Geschäftsjahr 2017 insgesamt € 813.741,74 (i. Vj. T€ 763), die sich aus Fixbezügen in Höhe von € 597.016,74 (i. Vj. T€ 608) sowie variablen Vergütungen in Höhe von € 216.725,00 (i. Vj. T€ 155) zusammensetzen. Für Pensionsansprüche des Vorstandes wurden kumuliert € 3.719.381,00 (i. Vj. T€ 3.326) zurückgestellt.
An frühere Mitglieder des Vorstandes bzw. deren Hinterbliebene wurden von der Gesellschaft € 265.373,28 (i. Vj. T€ 324) bezahlt. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern und ihren Hinterbliebenen sind € 2.152.391,00 (i. Vj. T€ 2.208) zurückgestellt.
Der Aufsichtsrat erhielt eine feste Vergütung in Höhe von € 60.000,00 (i. Vj. T€ 60). Im Jahr 2017 wurde an den Aufsichtsrat für das vergangene Geschäftsjahr eine variable Vergütung in Höhe von € 48.000,00 (i. Vj. T€ 0) ausbezahlt.
(17) Honorar des Abschlussprüfers
scroll
| 01.01-31.12.2017 | 01.01-31.12.2016 | |
|---|---|---|
| € | T€ | |
| --- | --- | --- |
| Abschlussprüfung | 34.500,00 | 30 |
| Steuerberatungsleistungen | 4.500,00 | 28 |
| Sonstige Leistungen | 3.200,00 | - |
| 42.200,00 | 58 |
(18) Arbeitnehmer
Bei der Dierig Holding AG war im Berichtszeitraum eine Mitarbeiterin (i. Vj. eine Mitarbeiterin) beschäftigt.
(19) Nachtragsbericht
Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2016 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten.
(20) Haftungsverhältnisse
Für Bankkredite an die Dierig Textilwerke GmbH sowie deren Organ- und Beteiligungsgesellschaften hat die Gesellschaft gemeinsam mit der Dierig Textilwerke GmbH Gesamtgrundschulden bestellt. Diese Grundschulden valutieren zum Bilanzstichtag mit € 38,0 Mio. (i. Vj. € 42,5 Mio.). Auf Grund der zufriedenstellenden Ertragssituation der Dierig-Gruppe wird mit einer Inanspruchnahme nicht gerechnet.
(21) Bewertungseinheit
Das Währungskursänderungsrisiko aus dem mit der Dierig AG, Wil, abgeschlossenen Kreditvertrag über CHF 4,3 Mio. wurde mit den Ausschüttungsansprüchen der Dierig Holding AG gegenüber ihrer 100 %-igen Tochtergesellschaft Dierig AG, Wil, aus den bei ihr bestehenden Gewinnrücklagen in gleicher Höhe abgesichert. Die gegenläufigen Wertänderungen aus den Tilgungen auf das Darlehen und die Ausschüttungen gleichen sich zukünftig bis zum Laufzeitende des Darlehens bis maximal 31. Dezember 2019 aus. Die bestehenden Ausschüttungsansprüche werden daher mit dem Darlehen gem. § 254 HGB zusammengefasst (Bewertungseinheit) und mit der Einfrierungsmethode gebucht. Bei einer Bewertung des Darlehens zum Tageskurs zum Bilanzstichtag wäre die Verbindlichkeit um T€ 269 niedriger gewesen. Aufgrund der gebildeten Bewertungseinheiten und ihrer Effektivität (gemessen durch die critical terms match-methode) musste keine Anpassung vorgenommen werden.
(22) Anteilsbesitz
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes kann der beigefügten Anlage entnommen werden.
(23) Anteilsbesitz an der Dierig Holding AG
Folgende Beteiligungen sind der Dierig Holding AG bis zum Tag der Aufstellung der Bilanz (13. März 2018) nach den Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) gemeldet worden. Die Angaben geben jeweils die zeitlich letzte Mitteilung eines Meldepflichtigen an die Gesellschaft wieder, sofern nicht aus Transparenzgründen die Aufführung weiterer Meldungen erforderlich ist.
1. Stimmrechtsmitteilung vom 09. April 2002
Die Textil-Treuhand GmbH, Augsburg hat am 09. April 2002 gemeldet, dass sie 70,13% der Aktien an der Dierig Holding AG besitzt und damit auch 70,13% der Stimmrechte (das entspricht 2.945.350 Stimmrechten) ausübt.
2. Veröffentlichung gemäß § 40 Abs. 1 WpHG von Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 33 Abs. 1 WpHG vom 21. August 2015
Die SPR Treuhand- und Beteiligungs-AG, Düsseldorf, Deutschland hat uns gemäß § 33 Abs. 1 WpHG am 19. August 2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Dierig Holding AG, Augsburg, Deutschland am 17. August 2015 die Schwelle von 5% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 4,90952% (das entspricht 206.200 Stimmrechten) betragen hat. 2,97619% der Stimmrechte (das entspricht 125.000 Stimmrechten) sind der Gesellschaft gemäß § 34 Abs. 1, Satz 1, Nr. 6 WpHG zuzurechnen.
3. Veröffentlichung gemäß § 40 Abs. 1 WpHG von Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 33 Abs. 1 WpHG vom 30. September 2015
Frau Eva und Herr Johannes W. Brombeis, haben uns gemäß § 33 Abs. 1 WpHG am 26. September 2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Dierig Holding AG, Augsburg, Deutschland am 25. September 2015 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,0065% (das entspricht 126.271 Stimmrechten) betragen hat.
(24) Gewinnverwendungsvorschlag
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, den im Jahresabschluss der Dierig Holding AG ausgewiesenen Bilanzgewinn von € 1.488.164,15 wie folgt zu verwenden:
scroll
| Ausschüttung einer Dividende von € 0,20 auf jede Stückaktie | 820.620,00 |
| Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen | 300.000,00 |
| Vortrag auf neue Rechnung | 367.544,15 |
| Bilanzgewinn | 1.488.164,15 |
(25) Konzernabschluss
Die Dierig Holding AG erstellt einen eigenen Konzernabschluss und wird in den Konzernabschluss der Textil-Treuhand GmbH, Augsburg, die ihre Mehrheitsbeteiligung nach § 33 Abs. 1 WpHG mitgeteilt hat, einbezogen. Die Gesellschaft stellt gemäß § 315e Abs. 1 HGB den Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) bzw. International Accounting Standards (IAS) des International Accounting Standards Board (IASB) auf. Der Konzernabschluss wird beim Bundesanzeiger eingereicht und veröffentlicht.
(26) Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat haben die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht.
(27) Organe
Vorstand:
| Christian Dierig, Sprecher Mandate: E. M. Group Holding AG, Wertingen, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates (bis 31. Dezember 2017) |
|
| Bernhard Schad |
Aufsichtsrat:
| Dr. Hans-Peter Binder, Vorsitzender Mitglied der Geschäftsleitung der Deutsche Bank AG, Filiale München, i. R. |
|
| weitere anzugebende Aufsichtsrats- und Beiratsmandate: Faber-Castell AG, Stein, Mitglied des Aufsichtsrates A.W. Faber-Castell Unternehmensverwaltung GmbH, Stein, Vorsitzender des Verwaltungsrates Stella Vermögenverwaltungs GmbH, Grünwald, Vorsitzender des Beirates |
|
| Dr. Rüdiger Liebs, stellvertr. Vorsitzender Rechtsanwalt |
|
| weitere anzugebende Aufsichtsratsmandate: Deutsche Investitions- und Vermögens-Treuhand Aktiengesellschaft (DIVAG), Düsseldorf, Vorsitzender des Aufsichtsrates |
|
| Gerhard Götz Technischer Angestellter Vorsitzender des Betriebsrates |
|
| Rolf Settelmeier Vorsitzender des Vorstandes der Stadtsparkasse Augsburg |
|
| weitere anzugebende Aufsichtsratsmandate: PATRIZIA Grundlnvest Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH, Augsburg stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates |
|
| Alfred Weinhold kaufmännischer Angestellter |
|
| Dr. Ralph Wollburg Rechtsanwalt, Partner der Sozietät Linklaters LLP, Düsseldorf |
Augsburg, den 13. März 2018
DIERIG HOLDING AKTIENGESELLSCHAFT
Der Vorstand
scroll
| Anschaffungskosten 01.01.2017 | Zugänge 2017 | Abgänge 2017 | Umbuchungen 2017 | |
|---|---|---|---|---|
| € | € | € | € | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Sachanlagen | ||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 11.319.887 | 41.776 | ||
| 2. technische Anlagen und Maschinen | 80.000 | |||
| 3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 170.000 | |||
| 11.569.887 | 41.776 | 0 | 0 | |
| II. Finanzanlagen | ||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 19.679.149 | |||
| Anlagevermögen | 31.249.036 | 41.776 | 0 | 0 |
scroll
| Abschreibungen kumuliert 2017 | Restbuchwert 31.12.2017 | Restbuchwert 31.12.2016 | |
|---|---|---|---|
| € | € | T€ | |
| --- | --- | --- | --- |
| I. Sachanlagen | |||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 922.239 | 10.439.424 | 10.714 |
| 2. technische Anlagen und Maschinen | 40.667 | 39.333 | 47 |
| 3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 86.419 | 83.581 | 101 |
| 1.049.325 | 10.562.338 | 10.862 | |
| II. Finanzanlagen | |||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 19.679.149 | 19.679 | |
| Anlagevermögen | 1.049.325 | 30.241.487 | 30.541 |
scroll
| Anteil am Kapital | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Name und Sitz der Gesellschaft | Währung | % | Eigenkapital | Ergebnis | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Vollkonsolidierte Unternehmen | |||||
| Inland | |||||
| Dierig Textilwerke GmbH, Augsburg* | € | 100 | u | 17 | Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Holding AG |
| Christian Dierig GmbH, Augsburg* | € | 100 | m | 4.550 | Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Textilwerke GmbH |
| Bimatex Textil-Marketing- und Vertriebs-GmbH, Augsburg* | € | 100 | m | 245 | Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Textilwerke GmbH |
| fleuresse GmbH, Augsburg* | € | 100 | m | 2.050 | Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Textilwerke GmbH |
| Adam Kaeppel GmbH, Augsburg* | € | 100 | m | 1.790 | Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Textilwerke GmbH |
| Prinz GmbH, Augsburg* | € | 94 | m | 30 | Ergebnisabführungsvertrag mit der Dierig Textilwerke GmbH |
| Bleicherei Objekt GmbH & Co. KG, Augsburg* | € | 100 | m | 33 | 0 |
| Ausland | |||||
| Dierig AG, Wil | CHF | 100 | u | 8.079 | 881 |
| Christian Dierig GmbH, Leonding | € | 100 | m | 2.528 | 633 |
| II. Assoziiertes Unternehmen | |||||
| MCA GmbH & Co. KG, Augsburg | € | 50 | m | 945 | -179 |
| III. Nicht einbezogene Unternehmen | |||||
| S-Modelle Damenkleider GmbH, Augsburg | € | 100 | m | 0 | 0 |
| Dierig Immobilien Verwaltungs-GmbH, Augsburg | € | 100 | m | 28 | 0 |
| Bleicherei Verwaltungs GmbH, Augsburg | € | 94 | m | 16 | 0 |
| MCA Verwaltungsgesellschaft mbH, Augsburg | € | 50 | m | 63 | 1 |
Anmerkung: 1 € = CHF 1,1694
m = mittelbar
u = unmittelbar
Beträge in Tausend Landeswährung
Stand 31.12.2017
An die Dierig Holding AG, Augsburg
VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS
PRÜFUNGSURTEIL
Wir haben den Jahresabschluss der Dierig Holding AG, Augsburg, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2017 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Dierig Holding AG, Augsburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 geprüft. Die in der Anlage zum Bestätigungsvermerk genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen
| entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2017 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 und | |
| vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der in der Anlage genannten Bestandteile des Lageberichts. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 erster Halbsatz HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE IN DER PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2017 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
| • | Latente Steuern |
| • | Rückstellungen und Pensionsrückstellungen |
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:
| 1. | Sachverhalt und Problemstellung |
| 2. | Prüferisches Vorgehen |
| 3. | Unsere Schlussfolgerung |
· Latente Steuern
1. Sachverhalt und Problemstellung
Im Jahresabschluss der Dierig Holding AG werden passive latente Steuern in Höhe von TEUR 6.545 ausgewiesen. Diese berücksichtigen neben latenten Steuern auf Pensionsrückstellungen, sonstigen Rückstellungen und Sachanlagevermögen auch aktive latente Steuern auf Verlustvorträge. Die steuerlichen Werte werden ausgehenden von den handelsrechtlichen Bilanzwerten übergeleitet. Insbesondere die Aktivierbarkeit steuerlicher Verlustvorträge unterliegt Schätzungsannahmen. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte von besonderer Bedeutung, da sie in hohem Maße von der Einschätzung und den Annahmen der gesetzlichen Vertreter abhängig sind.
2. Prüferisches Vorgehen
Im Rahmen unserer Prüfung der Ermittlung der latenten Steuern haben wir zunächst die Überleitung der handelsrechtlichen auf die steuerlichen Werte sowie die Überleitung zum Steuerergebnis nachvollzogen. Wo vorhanden, stimmten wir die Werte mit steuerlichen Gutachten zu Pensionsrückstellungen ab.
Die Werthaltigkeit der Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge haben wir auf Basis unternehmensinterner Prognosen über die zukünftige Ertragssituation der Dierig Holding AG und ihre ertragsteuerlichen Organgesellschaften mit der von den gesetzlichen Vertretern aufgestellten Planung beurteilt und die Angemessenheit der verwendeten Planungsgrundlage gewürdigt. Weiterhin haben wir die rechnerische Richtigkeit der latenten Steuern verprobt sowie ihre Übernahme in den Jahresabschluss. Die angesetzten Steuersätze wurden mit den anzuwendenden ertragsteuerlichen bzw. gewerbesteuerlichen Sätzen abgestimmt.
3. Schlussfolgerung
Wir konnten uns davon überzeugen, dass die Ermittlung der latenten Steuern sachgerecht vorgenommen wurde.
Die notwendigen Angaben sind in Anhang enthalten.
· Rückstellungen und Pensionsrückstellungen
1. Sachverhalt und Problemstellung
Der Jahresabschluss der Dierig Holding AG weist zum 31. Dezember 2017 Steuerrückstellung in Höhe von TEUR 160, sonstige Rückstellungen in Höhe von TEUR 281 sowie Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 5.467 aus. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte von besonderer Bedeutung, da der Ansatz und die Bewertung, insbesondere bei den sonstigen Rückstellungen, Ermessensspielräumen und Einschätzungen des Vorstands unterliegen.
Für die Pensionsverpflichtungen erfolgt die Bewertung nach der Projected-Unit-Credit-Methode, der Annahmen über Gehalts- und Rententrends, die durchschnittliche Lebenserwartung sowie des Abzinsungssatzes zugrunde gelegt werden. Die Rückstellungswerte werden durch versicherungsmathematische Gutachten ermittelt, die auf den von der Gesellschaft angegebenen Daten basieren. Der Vorstand kann hier lediglich in geringem Umfang Einfluss auf die Bewertungsparameter, z.B. Höhe der Fluktuation oder Höhe des anzusetzenden Rententrends, nehmen.
Die Sachverhalte, die den sonstigen Rückstellungen zugrunde liegen, werden vom Vorstand nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit hin beurteilt und nach der bestmöglichen Schätzung bewertet. Der Ansatz und die Bewertung unterliegen daher Ermessensspielräumen des Vorstands. Zudem sind allgemeine Schätzunsicherheiten der Bilanzierung von Rückstellungen immanent.
2. Prüferisches Vorgehen
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die Berechnung der Steuerrückstellung sowohl rechnerisch als auch sachlich nachvollzogen. Dabei berücksichtigten wir den Organkreis ebenso wie steuerliche Kürzungen/Hinzurechnungen zur Bemessungsgrundlage.
Wir haben die Angemessenheit der Rückstellungsbilanzierung anhand von Risikogesichtspunkten und Wesentlichkeit einzelner ausgewählter Rückstellungen überprüft. Dazu haben wir für die jeweilige Rückstellung Verträge, Berechnungen, Unternehmensdaten und Belege herangezogen. Wir haben uns den Grund der Rückstellungsbildung erläutern lassen und diesen anhand von eigenen Recherchen verifiziert. Gleichzeitig erfolgte eine Abstimmung mit Erfahrungswerten vergleichbarer Sachverhalte aus Vorperioden.
Die für die Pensionsrückstellung angenommenen Parameter haben wir anhand der uns vom Unternehmen vorgelegten Gutachten überprüft. Hierbei haben wir uns auch von der Qualifikation und Erfahrung der Gutachter überzeugt. Wir haben die Parameter auch mit Angaben anderer Gutachter verglichen. Zudem haben wir stichprobenartig die den Pensionen zugrunde liegenden rechtlichen Verträge und Zusagen mit den errechneten Rückstellungswerten abgestimmt.
3. Schlussfolgerung
Wir konnten uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen hinreichend dokumentiert und begründet sind. Sie sind plausibel und folgerichtig aus den Belegen abgeleitet.
Die Angaben sind im Anhang enthalten.
SONSTIGE INFORMATIONEN
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:
| • | die in der Anlage zum Bestätigungsvermerk genannten, nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Lageberichts, |
| • | den Corporate Governance Bericht nach Nr. 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex und |
| • | die Versicherung nach § 264 Abs. 2 Satz 3 HGB zum Jahresabschluss und die Versicherung nach § 289 Abs. 1 Satz 5 HGB zum Lagebericht. |
Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
| • | wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
| • | anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS UND DEN LAGEBERICHT
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus
| • | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
| • | gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben. |
| • | beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
| • | ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
| • | beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. |
| • | beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft. |
| • | führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN
Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO
Wir wurden von der Hauptversammlung am 19. Mai 2017 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 1. Dezember 2017 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2017 als Abschlussprüfer der Dierig Holding AG tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Aufsichtsrat nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER
Die für die Prüfung verantwortlichen Wirtschaftsprüfer sind Herr Marc Schmidt und Frau Dr. Andrea Prinz.
München, den 14. März 2018
**Flick Gocke Schaumburg GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**
Schmidt, Wirtschaftsprüfer
Dr. Prinz, Wirtschaftsprüferin
ANLAGE ZUM BESTÄTIGUNGSVERMERK: NICHT INHALTLICH GEPRÜFTE BESTANDTEILE DES LAGEBERICHTS
Folgende Bestandteile des Lageberichts haben wir nicht inhaltlich geprüft:
| ― | die in Nr. 11 des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung. |
Darüber hinaus haben wir die nachfolgenden aufgeführten lageberichtsfremden Angaben nicht inhaltlich geprüft. Lageberichtsfremde Angaben im Lagebericht sind Angaben, die nicht nach §§ 289, 289a bzw. nach §§ 289b bis 289f HGB vorgeschrieben sind.
| • | Aussagen zur Angemessenheit bzw. Wirksamkeit des Steuerungssystems |
| • | nichtfinanzielle Erklärung (CSR-Richtlinie). |
Aufgrund der größenabhängigen Befreiungsvorschrift hat die Dierig Holding AG keine nichtfinanzielle Erklärung gem. § 315c Abs. 2 HGB zu erstellen.
Eine Verwendung des oben wiedergegebenen Bestätigungsvermerks außerhalb dieses Prüfungsberichts bedarf unserer vorherigen Zustimmung. Bei Veröffentlichungen oder Weitergabe des Jahresabschlusses und / oder des Lageberichts in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form bedarf (einschließlich der Übersetzung in andere Sprachen) es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird; auf § 328 HGB wird verwiesen.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den im Jahresabschluss der Dierig Holding AG ausgewiesenen Bilanzgewinn von € 1.488.164,15 wie folgt zu verwenden:
scroll
| Ausschüttung einer Dividende von € 0,20 auf jede dividendenberechtigte Stückaktie: Dies sind bei 4.103.100 dividendenberechtigten Stückaktien | € 820.620,00 |
| Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen | € 300.000,00 |
| Vortrag auf neue Rechnung | € 367.544,15 |
| Bilanzgewinn | € 1.488.164,15 |
"Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahres- und Konzernabschluss der Dierig Holding AG ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns vermittelt und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft sowie des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns beschrieben sind."
Augsburg, den 13. März 2018
Dierig Holding AG
Der Vorstand
Christian Dierig
Bernhard Schad
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.