Interim / Quarterly Report • Jul 25, 2018
Interim / Quarterly Report
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Q2/2018: Deutsche Börse AG mit weiterem hohen Wachstum
| ― | Die Gruppe Deutsche Börse steigerte ihre Nettoerlöse im zweiten Quartal 2018 um 10 Prozent auf 687,0 Mio. € (Q2/2017: 623,6 Mio. €). Von diesem Anstieg gehen rund 7 Prozent auf strukturelle und rund 3 Prozent auf zyklische Wachstumsfaktoren zurück. Zudem ist ein kleiner Anteil auf Konsolidierungseffekte zurückzuführen. |
| ― | Die bereinigten operativen Kosten lagen insgesamt bei 262,9 Mio. € (Q2/2017: 245,4 Mio. €). Sie sind bereinigt um Sondereffekte in Höhe von 54,3 Mio. €, im Wesentlichen für Maßnahmen zur Senken der strukturellen Kosten, die im Rahmen der "Roadmap 2020" initiiert wurden. Unbereinigt beliefen sich die operativen Kosten auf 317,2 Mio. € (Q2/2017: 271,4 Mio. €). |
| ― | Die Gruppe erzielte ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) von 371,2 Mio. € (Q2/2017: 353,8 Mio. €). Bereinigt um Sondereffekte steigerte die Gruppe Deutsche Börse ihr EBITDA um 12 Prozent auf 425,5 Mio. € (Q2/2017: 379,5 Mio. €). |
| ― | Der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss lag bei 210,3 Mio. € (Q2/2017: 176,3 Mio. €). Um Sondereffekte bereinigt stieg der Periodenüberschuss um 13 Prozent auf 261,9 Mio. € (Q2/2017: 232,8 Mio. €). |
| ― | Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 1,13 € bei durchschnittlich 185,0 Mio. Aktien, bereinigt um Sondereffekte 1,42 € (Q2/2017: 0,94 € bei 186,8 Mio. Aktien; bereinigt: 1,25 €). |
| ― | Mit diesem Ergebnis bestätigt die Gruppe nach der Hälfte des Geschäftsjahres ihre Prognose von mindestens 10 Prozent Ergebniswachstum (ohne Sondereffekte) für das Gesamtjahr 2018. |
| ― | Für das Geschäftsjahr 2017 schüttete die Deutsche Börse AG im Mai 2018 eine Dividende von 2,45 € je Stückaktie an ihre Aktionäre aus (für das Geschäftsjahr 2016: 2,35 €). |
| ― | Clearstream, der Nachhandelsdienstleister der Gruppe Deutsche Börse, erweiterte sein Angebot im Fondsbereich durch die Übernahme der Swisscanto Funds Centre Ltd., London, (SFCL) von der Zürcher Kantonalbank. Der Verkaufsvertrag wurde am 23. April 2018 von beiden Vertragsparteien unterzeichnet. Die Transaktion im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich wird voraussichtlich im vierten Quartal 2018 abgeschlossen, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Behörden. Die Akquisition wird sich bereits im ersten Jahr wertsteigernd auf das Konzernergebnis der Gruppe Deutsche Börse auswirken. |
| ― | Die Gruppe Deutsche Börse hat zudem das GTX Electronic Communication Network (ECN)-Geschäft von GAIN Capital Holdings, Inc. für 100 Mio. US$ übernommen. Mit der Übernahme der US-amerikanischen ECN-Plattform für den Devisenhandel baut 360T, der Devisenbereich der Gruppe Deutsche Börse, seine Position im globalen Währungsmarkt aus. Die Akquisition ist ein weiterer Schritt der "Roadmap 2020", mit der die Gruppe Deutsche Börse ihr Geschäft erweitert. |
Die im Finanzbericht 2017 auf den Seiten 18 bis 31 beschriebenen Grundlagen des Konzerns sind grundsätzlich nach wie vor gültig.
Zum ersten Quartal 2018 hat die Gruppe Deutsche Börse ihre interne Segmentsteuerung angepasst. Die detailliertere Gliederung der Berichtssegmente schafft zusätzliche Transparenz und hebt die Wachstumsbereiche hervor.
| ― | Das ehemalige Segment Eurex wurde aufgeteilt in die drei Segmente Eurex (Finanzderivate), EEX (Commodities) und 360T (Devisenhandel). |
| ― | Das ehemalige Segment Clearstream wurde aufgeteilt in die drei Segmente Clearstream (Nachhandel), IFS (Investment Fund Services) und GSF (Sicherheitenmanagement). |
| ― | Über das ehemalige Segment Market Data + Services (MD + S) wird differenziert nach STOXX (Indexgeschäft) und Data (Datengeschäft) berichtet. Erlöse aus dem Geschäftsbereich Infrastructure Services, der dritten Säule des ehemaligen Segments MD + S, wurden den Segmenten Eurex und Xetra zugeordnet. |
| ― | Über die Geschäftsentwicklung im Kassamarkt berichtet die Gruppe weiterhin im Segment Xetra (Wertpapierhandel). |
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung der einzelnen Geschäftsfelder werden neben den Nettoerlösen auch deren Kostenbasis und das EBITDA auf Segmentebene berichtet.
Seit dem 3. Mai 2017 wird die EEX US Holdings, Inc., Muttergesellschaft der im ersten Quartal 2017 akquirierten Nodal Exchange Holdings, LLC, voll in den Konzernabschluss der Deutsche Börse AG einbezogen. Erlöse und Kosten werden im Segment EEX (Commodities) berichtet.
Die Gruppe Deutsche Börse hat zum 29. Juni 2018 das GTX Electronic Communications Network (ECN) übernommen. Im Rahmen der Transaktion hat die 360 Treasury Systems AG, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Deutsche Börse AG, das Tochterunternehmen 360TGTX, Inc. gegründet, welches GTX erworben hat. Die 360TGTX, Inc. wird seit dem 29. Juni 2018 in den Konzernabschluss der Deutsche Börse AG einbezogen. Aufgrund des Stichtags 30. Juni 2018 wird lediglich die Bilanz konsolidiert, während Gewinne und Verluste ab dem 1. Juli voll konsolidiert werden. Erlöse und Kosten werden im Segment 360T (Devisenhandel) berichtet.
Die Gruppe Deutsche Börse hat im Rahmen der Erstanwendung von IFRS 9 ihre Bilanzstruktur seit dem ersten Quartal 2018 transparenter gestaltet und weist nun die Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien in der Konzernbilanz aus. Die Vergleichszahlen zur Vorjahresperiode werden ebenfalls nach der neuen Struktur dargestellt; hinsichtlich der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften für das erste Halbjahr 2017 wurde unverändert IAS 39 angewendet.
Details zu den wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen werden in Erläuterung 17 dieses Zwischenabschlusses aufgeführt.
Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft sowie die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen haben sich im Vergleich zur Darstellung im Finanzbericht 2017 (Seite 18 bis 19 sowie Seiten 33 bis 34) nicht wesentlich geändert.
Auf ihrem jährlichen Investorentag, der Ende Mai in London stattfand, stellte die Gruppe Deutsche Börse ihre Unternehmensstrategie "Roadmap 2020" im Detail vor. Im Fokus der "Roadmap 2020" stehen die drei Stoßrichtungen organisches Wachstum, zielgerichtete Akquisitionen und Investitionen in innovative Technologien. Ziel ist es, die Stellung der Deutschen Börse als führender europäischer Infrastrukturanbieter für die Finanzmärkte mit globalen Wachstumsambitionen zu festigen und weiter auszubauen. Dabei wird sich die Gruppe Deutsche Börse noch konsequenter auf die Skalierung ihres Geschäftsmodells und die Verbesserung ihrer operativen Prozesse konzentrieren.
Die "Roadmap 2020" beinhaltet als erste ihrer drei Stoßrichtungen eine verbesserte und beschleunigte Nutzung der bestehenden strukturellen sowie zyklischen Wachstumschancen. Die Deutsche Börse sieht vor allem die längerfristig anhaltende höhere Volatilität an den Märkten als zyklische Wachstumschance. Strukturelle Wachstumschancen sind u.a. der Trend zu börslichem Handel und Clearing. Wachstumsmöglichkeiten bestehen über alle neun Geschäftsbereiche hinweg.
Im Rahmen des Strategieprogramms plant die Deutsche Börse bis einschließlich 2020 einen organischen Anstieg der Nettoerlöse aus strukturellen Wachstumschancen von mindestens 5 Prozent pro Jahr. Hinzu kommen die erwarteten positiven zyklischen Effekte bei den Nettoerlösen. Insgesamt erwartet das Unternehmen auf dieser Basis für den bereinigten Periodenüberschuss ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 10 bis 15 Prozent bis 2020.
Die Strategie der Deutschen Börse sieht zweitens eine Stärkung des Geschäftes durch zielgerichtete Akquisitionen in fünf definierten Wachstumsbereichen vor. Diese beinhalten festverzinsliche Wertpapiere, Energieprodukte, Währungen, Dienste für Investmentfonds sowie Daten und Indizes. Voraussetzung für jede Transaktion ist ein spürbarer Mehrwert für das Unternehmen und die Aktionäre. Als Richtwert für die Investitionen wird dabei ein ROIC (Return on invested capital) von mehr als 10 Prozent nach 3 bis 5 Jahren angesetzt.
Das dritte Kernelement der "Roadmap 2020" bilden verstärkte Investitionen in die vier Schlüsseltechnologien Blockchain, Big Data-Analysen, Cloud sowie Robotik und Künstliche Intelligenz. Mittels Blockchain plant die Deutsche Börse neue Geschäftsfelder samt entsprechenden Gewinnen zu erschließen. Investitionen in Cloud-Technologien sowie Robotik und Künstliche Intelligenz sollen vor allem zur weiteren Effizienzsteigerung im bestehenden Geschäft dienen. Ziel der Investitionen in Big Data ist die Steigerung von Gewinn und Effizienz. Laufende Initiativen in diesen Bereichen werden weiter vorangetrieben und darüber hinaus ausgebaut.
Durch die Unterteilung in neun Geschäftssegmente, die die gesamte Wertschöpfungskette abbilden, kann die Deutsche Börse ihre Bereiche besser steuern. Darüber hinaus will die Deutsche Börse ihre operative Effizienz erhöhen und die strukturellen Kosten senken. Dies bedeutet eine Verbesserung von Entscheidungsprozessen sowie die Verschlankung der Organisation mit dem geplanten Abbau von 350 Arbeitsplätzen, darunter 50 Führungskräfte. Die strukturellen Kosten sollen so bis Ende 2020 um rund 100 Mio. € sinken. Die Einmalkosten des Strategieprogramms liegen bei rund 200 Mio. €, die zum größten Teil 2018 anfallen werden. Die Einsparung der Kosten schafft Spielraum für Investitionen in Wachstum und Technologie.
Verantwortlich für die Umsetzung der Strategie ist das gesamte Vorstandsteam. Dieses wurde mit Thomas Book (Trading- und Clearing-Geschäft ohne den Kassamarkt) und Stephan Leithner (Post-Trading-Geschäft sowie Daten- und Indexgeschäft) seit Anfang Juli 2018 sowie mit Christoph Böhm (Chief Information Officer und Chief Operating Officer) ab dem 1. November 2018 neu aufgestellt.
Hinsichtlich der Unternehmenssteuerung gab es im zweiten Quartal 2018 keine Änderungen. Für eine umfassende Darstellung derselben siehe den Finanzbericht 2017 (Seiten 25 bis 27).
Als Dienstleistungsunternehmen betreibt die Gruppe Deutsche Börse keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung. Daher entfällt ein detaillierter Teilbericht. Allerdings entwickelt die Deutsche Börse die durch sie betriebenen Handels- und Clearingsysteme sowie Systemlösungen für die Umsetzung ihrer strukturellen Wachstumsziele. Vor diesem Hintergrund arbeitet das Unternehmen beständig daran, Technologieführerschaft und Stabilität seiner elektronischen Systeme aufrechtzuerhalten und weiter zu steigern - im Interesse seiner Kunden und im Interesse der systemischen Stabilität der Finanzmärkte. IT-Projekte im ersten Halbjahr 2018 betreffen beispielsweise das offene Orderbuch und die im dritten Quartal 2018 geplante Einführung der Clearingfunktionalität bei 360T über die Clearingplattform der Eurex Clearing AG sowie den Ausbau des Request-For-Quote-Service Eurex EnLight.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung % | 30.06.2018 | 30.06.2017 | ||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Nettoerlöse | Mio. € | 687,0 | 623,6 | 10 | 1.378,6 | 1.247,0 |
| Operative Kosten | Mio. € | 317,2 | 271,4 | 17 | 592,2 | 545,0 |
| EBITDA | Mio. € | 371,2 | 353,8 | 5 | 788,8 | 821,2 |
| Abschreibung und Wertminderungsaufwand | Mio. € | 58,4 | 39,6 | 47 | 99,7 | 75,5 |
| EBIT | Mio. € | 312,8 | 314,2 | 0 | 689,1 | 745,7 |
| Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss |
Mio. € | 210,3 | 176,3 | 19 | 459,3 | 456,4 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) | € | 1,13 | 0,94 | 20 | 2,47 | 2,44 |
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| Veränderung % | |
| --- | --- |
| Nettoerlöse | 11 |
| Operative Kosten | 9 |
| EBITDA | -4 |
| Abschreibung und Wertminderungsaufwand | 32 |
| EBIT | -8 |
| Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss | 1 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) | 1 |
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung % | 30.06.2018 | 30.06.2017 | ||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Nettoerlöse | Mio. € | 687,0 | 623,6 | 10 | 1.378,6 | 1.247,0 |
| Operative Kosten | Mio. € | 262,9 | 245,4 | 7 | 517,4 | 490,5 |
| EBITDA | Mio. € | 425,5 | 379,5 | 12 | 863,6 | 759,7 |
| Abschreibung und Wertminderungsaufwand | Mio. € | 42,1 | 39,2 | 7 | 82,9 | 74,4 |
| EBIT | Mio. € | 383,4 | 340,3 | 13 | 780,7 | 685,3 |
| Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss |
Mio. € | 261,9 | 232,8 | 13 | 532,6 | 465,0 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) | € | 1,42 | 1,25 | 14 | 2,87 | 2,49 |
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| Veränderung % | |
| --- | --- |
| Nettoerlöse | 11 |
| Operative Kosten | 5 |
| EBITDA | 14 |
| Abschreibung und Wertminderungsaufwand | 11 |
| EBIT | 14 |
| Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnender Periodenüberschuss | 15 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) | 15 |
Die globale wirtschaftliche Lage im zweiten Quartal 2018 war angespannt. Der Handelsstreit der USA mit der EU, China und weiteren wichtigen Handelspartnern sowie die von den jeweiligen Parteien verhängten Strafzölle auf die Einfuhr von Rohstoffen oder Waren nährten die Sorge vor einem globalen Handelskrieg und dämpften die Erwartungen hinsichtlich der Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Auch die Entscheidung der US-Regierung, das Atomabkommen mit dem Iran zu kündigen, blieb makroökonomisch nicht ohne Konsequenzen. Der Ölpreis stieg im Zuge dieser Entscheidung auf den höchsten Stand seit 2014 und dämpft möglicherweise die konjunkturelle Entwicklung. So senkten mehrere Wirtschaftsinstitute ihre Wachstumsprognosen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) beispielsweise nahm seine BIP-Wachstumsprognose für Deutschland aus dem März dieses Jahres deutlich zurück: von 2,4 auf 1,9 Prozent für dieses Jahr und von 1,9 auf 1,7 Prozent für das Jahr 2019. Die Wirtschaftsforscher des Ifo-Instituts in München erwarten für das laufende Jahr nur noch ein Wirtschaftswachstum von 1,8 statt zuvor 2,6 Prozent in Deutschland. Auch die Aktienmärkte sind durch den Handelskonflikt verunsichert - im zweiten Quartal kam es an den großen Börsenplätzen weltweit zu Kursverlusten.
Die Sorge um die Eskalation des Handelsstreits überdeckte in den letzten Monaten andere Themen, wie den geplanten Austritt Großbritanniens aus der EU, der nach wie vor viele Fragen aufwirft, auf die es derzeit keine Antworten, geschweige denn Lösungen gibt. Zudem nährte die politische Konstellation in Italien mit EU-kritischen Parteien in der Regierungsverantwortung die Befürchtungen von Skeptikern, dass die EU auseinanderbrechen könne.
Die am Volatilitätsindex VDAX® gemessene Volatilität - einer der Haupttreiber der Handelsaktivität auf den Kassa- und Terminmärkten - lag deswegen im Quartalsdurchschnitt über derjenigen des zweiten Quartals 2017, erreichte allerdings nicht mehr das Niveau des ersten Quartals 2018.
In die Zinspolitik der Zentralbanken kam im zweiten Quartal 2018 Bewegung. Die Europäische Zentralbank kündigte an, ihr Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen (QE-Programm, Quantitative Easing) in den letzten drei Monaten 2018 auf 15 Mrd. € pro Monat zu reduzieren und im nächsten Jahr komplett einzustellen. Obwohl die Leitzinsen damit nach wie vor bis mindestens zum Sommer 2019 unverändert bleiben werden, sorgte dieser Einstieg in den Ausstieg aus der Niedrigzinspolitik wieder für mehr Fantasie im Markt der Zinsderivate. Dagegen straffte die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) erneut ihre Geldpolitik und erhöhte die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 bis 2,00 Prozent. Gleichzeitig kündigte sie zwei weitere Zinsschritte für 2018 an. Dies belebte das Geschäft von Eurex mit Zinsderivaten und auch die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft stiegen deutlich.
Vor diesem Hintergrund verzeichnete die Gruppe Deutsche Börse ein Wachstum der Nettoerlöse um 10 Prozent. Davon gehen 7 Prozent auf strukturelle Faktoren zurück, während die zyklisch bedingten Faktoren 3 Prozent zum Wachstum beisteuerten. Darüberhinaus trugen auch Konsolidierungseffekte in geringem Umfang zu den gestiegenen Nettoerlösen bei. Als Treiber des strukturellen Wachstums erwiesen sich die Segmente Eurex (Finanzderivate) inklusive dem außerbörslichen ("over the counter", OTC-) Clearing, EEX (Commodities), Clearstream (Nachhandel), sowie IFS (Investment Fund Services). Zudem profitierten der Handel mit Zinsderivaten im Segment Eurex (Finanzderivate) u.a. von der politischen Unsicherheit in Italien und die Zinserträge aus dem Bankgeschäft im Segment Clearstream (Nachhandel) von höheren Zinsen in den USA. Im Segment Xetra (Wertpapierhandel) stabilisierte sich das Geschäft auf hohem Niveau, nachdem die Volatitlität zwar leicht über der des Vorjahres lag, aber nicht mehr die Werte des ersten Quartals 2018 erreichte.
Die bereinigten operativen Kosten stiegen gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent auf 262,9 Mio. € (Q2/2017: 245,4 Mio. €). Dies lag zum einen an der höheren Zahl der Mitarbeiter und an höheren Aufwendungen für die aktienbasierte Vergütung, nachdem der Aktienkurs des Unternehmens seit dem zweiten Quartal 2017 deutlich zugelegt hat. Zudem stiegen die Kosten inflationsbedingt sowie aufgrund der Konsolidierung von Nodal Exchange im Mai 2017. Unbereinigt lagen die operativen Kosten um 17 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Sie enthalten Sondereffekte in Höhe von 54,3 Mio € (Q2/2017: 26,0 Mio. €). Diese entstanden v. a. im Zuge der Umsetzung der Roadmap 2020, welche eine Verschlankung der Managementstruktur und die Verbesserung der Prozesse vorsieht. Weitere Sondereffekte entstanden aus der Integration akquirierter Unternehmen und Restrukturierungen.
Die Position Abschreibung und Wertminderungsaufwand erhöhte sich im zweiten Quartal 2018 auf 58,4 Mio. € (Q2/2017: 39,6 Mio. €). Der Hauptgrund ist die außerordentliche Minderung des Wertes einer technologischen Infrastruktur in Höhe von 15,9 Mio. €.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) steigerte die Gruppe Deutsche Börse um 12 Prozent. Dieser Anstieg ist v. a. auf die deutlich höheren Erlöse zurückzuführen. Infolgedessen lag auch der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss deutlich über dem Wert des Vorjahresquartals. Um Sondereffekte bereinigt stieg der Periodenüberschuss um 13 Prozent.
Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich im zweiten Quartal 2018 auf -16,6 Mio. € (Q2/2017: -18,1 Mio. €). Die bereinigte Steuerquote lag im zweiten Quartal 2018 wie erwartet bei 27,0 Prozent (Q2/2017: 27,0 Prozent).
Die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr deckte sich im Wesentlichen mit der im zweiten Quartal. Sie zeigt signifikantes Wachstum der Nettoerlöse in den Segmenten EEX (plus 17 Prozent), IFS (plus 14 Prozent) und STOXX (plus 14 Prozent), deren Entwicklung ausschließlich auf strukturellen Wachstumstreibern basiert. Im Handelsgeschäft legte Eurex in beiden Quartalen zweistellig zu, während Xetra aufgrund der sehr hohen Volatilität im ersten Quartal 2018 und eines guten zweiten Quartals in Summe um 10 Prozent höhere Nettoerlöse erzielte. Clearstream wuchs in beiden Quartalen insbesondere bei den Zinserträgen aus dem Bankgeschäft. Im Datengeschäft erzielte die Gruppe Deutsche Börse ein leichtes Plus im ersten Halbjahr 2018, während das Segment GSF leicht hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurückblieb.
Insgesamt lagen die Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse im ersten Halbjahr 2018 um 11 Prozent über denjenigen der Vorjahresperiode. Die operativen Kosten stiegen auf Halbjahressicht um 9 Prozent; um Sondereffekte bereinigt nahmen sie um 5 Prozent zu. Sondereffekte beliefen sich bei den operativen Kosten auf 74,8 Mio. € (H1/2017: 54,5 Mio. €). Sie setzen sich im Wesentlichen zusammen aus Kosten für Restrukturierungsmaßnahmen im Kontext der Roadmap 2020 sowie Kosten für die Integration akquirierter Unternehmen.
Das EBITDA der Gruppe Deutsche Börse ging im ersten Halbjahr 2018 um 4 Prozent zurück. Das EBITDA der Vorjahresperiode hatte im Beteiligungsergebnis einen einmaligen Erlös von 116,6 Mio. € aus der Veräußerung der verbleibenden Anteile an BATS Global Markets, Inc im ersten Quartal 2017 enthalten. Um Sondereffekte bereinigt stieg das EBITDA der Gruppe um 14 Prozent. Aufwendungen für Abschreibungen und Wertminderungsaufwand nahmen um 11 Prozent zu.
Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich im ersten Halbjahr 2018 auf -32,9 Mio. € (H1/2017: -36,4 Mio. €).
Die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2018 entsprach in Summe den Erwartungen des Unternehmens. Entsprechend geht die Gruppe Deutsche Börse davon aus, ihre Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2018 zu erreichen. Für Details zur Prognose siehe den Prognosebericht.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | 30.06.2018 | 30.06.2017 | ||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) | € | 1,13 | 0,94 | 2,47 | 2,44 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert, bereinigt) | € | 1,42 | 1,25 | 2,87 | 2,49 |
| Eröffnungskurs1) | € | 110,65 | 86,16 | 96,80 | 76,42 |
| Höchster Kurs2) | € | 119,80 | 98,42 | 119,80 | 98,42 |
| Niedrigster Kurs2) | € | 108,60 | 84,76 | 95,30 | 74,73 |
| Schlusskurs (am 30. Juni) | € | 114,15 | 92,42 | 114,15 | 92,42 |
| Anzahl der Aktien (zum 30. Juni) | Mio. | 193,0 | 193,0 | 193,0 | 193,0 |
| Marktkapitalisierung (zum 30. Juni) | Mrd. € | 22,0 | 17,8 | 22,0 | 17,8 |
1) Schlusskurs des Vorhandelstages
2) Intraday-Kurs
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| FINANZKENNZAHLEN | Mio. € | Mio. € | % | Mio. € | Mio. € | % |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Nettoerlöse | 239,6 | 212,7 | 13 | 476,6 | 427,3 | 12 |
| Aktienindexderivate | 112,3 | 109,1 | 3 | 235,1 | 212,4 | 11 |
| Zinsderivate | 63,1 | 52,4 | 20 | 122,2 | 111,6 | 9 |
| Aktienderivate | 12,2 | 10,4 | 17 | 23,5 | 20,7 | 14 |
| OTC-Clearing1) | 6,2 | 2,4 | 158 | 11,4 | 4,8 | 138 |
| Entgelte für hinterlegte Sicherheiten | 15,4 | 8,4 | 83 | 23,5 | 18,8 | 25 |
| Sonstige2) | 30,4 | 30,0 | 1 | 60,9 | 59.0 | 3 |
| Operative Kosten | -84,5 | -79,3 | 7 | -165,3 | -153,9 | 7 |
| EBITDA | 154,9 | 132,9 | 17 | 310,8 | 390,1 | -20 |
| EBITDA (bereinigt) | 168,8 | 141,4 | 19 | 334,9 | 291,7 | 15 |
| KENNZAHLEN DES GESCHÄFTS | ||||||
| Finanzderivate: Handelsvolumen auf Eurex Exchange | Mio. Kontrakte | Mio. Kontrakte | % | Mio. Kontrakte | Mio. Kontrakte | % |
| Derivate3) | 532,4 | 478,8 | 11 | 1.036,7 | 924,9 | 12 |
| Aktienindexderivate | 228,9 | 233,7 | -2 | 483,2 | 444,5 | 9 |
| Zinsderivate | 174,6 | 147,5 | 18 | 337,7 | 314,4 | 7 |
| Aktienderivate | 128,9 | 97,6 | 32 | 215,7 | 165,9 | 30 |
| OTC-Clearingvolumen | Mrd. € | Mrd. € | % | Mrd. € | Mrd. € | % |
| Durchschnittliches ausstehendes Nominalvolumen4) | 6.271,3 | 1.381,2 | 354 | 4.917,2 | 1.252,0 | 291 |
| Verrechnetes Nominalvolumen | 3.768,0 | 373,4 | 909 | 7.029,3 | 718,9 | 878 |
1) u.a. Zinserträge aus hinterlegten Sicherheiten für außerbörslich gehandelte Zinsswaps
2) u.a. Konnektivität und Gebühren der Marktteilnehmer
3) Die Gesamtsumme weicht aufgrund von Rundungsdifferenzen von der Summe der Einzelwerte ab.
4) Stichtag am Ende der Berichtsperiode
Im Segment Eurex (Finanzderivate) berichtet die Gruppe Deutsche Börse über die Geschäftsentwicklung im Handel und Clearing von Finanzderivaten an der Terminbörse Eurex Exchange. Zudem wird das Clearingvolumen von OTC-Zinsderivaten, einem der strukturellen Wachstumsfaktoren für die Gruppe Deutsche Börse, als weitere Position ausgewiesen.
Während im ersten Quartal 2018 Aktienindexderivate aufgrund der deutlich höheren Aktienmarktvolatilität deutliche Zuwächse im Handelsvolumen erzielt hatten, verzeichneten im zweiten Quartal 2018 die Zinsderivate starkes Wachstum. Hier gaben die Entscheidungen der Fed und der EZB dem Handel mit Zinsderivaten auf lang laufende Basiswerte wichtige Impulse, da nun auch auf mittlere Sicht wieder mit steigenden Zinsen im Euroraum zu rechnen ist. Zudem haben Eurex-Derivate auf italienische BTP-Anleihen im Mai 2018 Umsätze auf Rekordniveau verzeichnet. Die hohen Volumina wurden durch die Ereignisse rund um die Regierungsbildung ausgelöst - dank der breiten Eurex-Produktpalette mit Futures und Optionen konnten Investoren ihre Portfolios entsprechend absichern. In Summe nahm die Zahl der gehandelten Zinskontrakte im zweiten Quartal 2018 um 18 Prozent zu, am 4. Juni erzielte Eurex einen neuen Tagesrekord mit 10,5 Mio. gehandelten Zinsderivaten.
Noch stärker (plus 32 Prozent) wuchsen die Derivate auf Einzelaktien - der Rückfluss von Liquidität in Einzelaktiengeschäfte ist bei allen großen europäischen Terminbörsen zu beobachten. Hier überträgt sich u.a. das derzeit positive Investitionsklima der Aktienbörsen in Europa auf die Futures und Optionen. Der Handel mit Aktienindexderivaten blieb mit einem Minus von 2 Prozent dagegen aufgrund einer wieder gesunkenen Aktienmarktvolatilität leicht hinter dem Vorjahr zurück.
Das Partnerschaftsprogramm der Eurex Clearing nimmt weiter Fahrt auf. Dieses wurde im Oktober 2017 aufgelegt, um eine liquide, in den EU-27-Staaten angesiedelte Alternative für die Verrechnung von Eurodenominierten Zinsswaps zu schaffen. Bislang sind 29 Teilnehmer aus den USA, Großbritannien, Asien und Kontinentaleuropa beigetreten. Im zweiten Quartal 2018 verzehnfachte sich das geclearte Volumen im Zinsderivatesegment gegenüber dem zweiten Quartal des vergangenen Jahres. Das ausstehende Nominalvolumen lag Ende Juni 2018 rund fünfmal über dem Niveau im Juni 2017. Damit hält Eurex Clearing inzwischen einen Anteil von rund 8 Prozent des weltweiten in Euro denominierten Zinsderivatemarktes, basierend auf dem ausstehenden Nominalvolumen von in Euro denominierten OTC-Zinsderivaten, die auf den Internetseiten von Eurex Clearing, LCH und CME veröffentlicht wurden (per 30. Juni 2018).
Zum 1. April 2018 wurde an der Eurex eine temporäre Reduzierung der Bearbeitungsentgelte für durch die Kunden hinterlegte Barsicherheiten aufgehoben. Auf Barsicherheiten wird seitdem wieder ein Bearbeitungsentgelt von 20 Basispunkten erhoben. Dadurch sind die Zinserträge, die Bestandteil der "Entgelte für hinterlegte Sicherheiten" sind, gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich gestiegen.
Auch auf Halbjahressicht ist das Segment für Finanzderivate zweistellig gewachsen. Waren es im ersten Quartal noch die Aktienindexderivate, mit denen Eurex im Zuge der höheren Volatilität starke Zugewinne erzielte, so waren es im zweiten Quartal v. a. die Zinsprodukte, die das Ergebnis beflügelten. Dies bestätigt die Strategie von Eurex, eine breit diversifizierte Produktpalette in allen Anlageklassen anzubieten. So kann Eurex die Handels- und Absicherungsstrategien der Marktteilnehmer bei unterschiedlichen makroökonomischen Einflussfaktoren bedienen.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | |
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| FINANZKENNZAHLEN | Mio. € | Mio. € | % | Mio. € | Mio. € | % |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Nettoerlöse | 61,1 | 51,7 | 18 | 122,9 | 105,3 | 17 |
| Strom-Spotmarkt | 17,4 | 14,7 | 18 | 33,9 | 30,1 | 13 |
| Strom-Terminmarkt | 19,0 | 14,2 | 34 | 37,1 | 30,1 | 23 |
| Gas | 7,7 | 6,8 | 13 | 18,6 | 15,6 | 19 |
| Sonstige1) | 17,0 | 16,0 | 6 | 33,3 | 29,5 | 13 |
| Operative Kosten | -35,2 | -30,3 | 16 | -68,5 | -60,9 | 12 |
| EBITDA | 25,9 | 21,4 | 21 | 54,4 | 44,4 | 23 |
| EBITDA (bereinigt) | 27,2 | 21,6 | 26 | 57,1 | 45,9 | 24 |
| KENNZAHLEN DES GESCHÄFTS | ||||||
| Commodities: Handelsvolumen an der EEX | TWh | TWh | % | TWh | TWh | % |
| Strom-Spotmarkt | 147,0 | 135,8 | 8 | 288,4 | 270,4 | 7 |
| Strom-Terminmarkt2) | 1.024,0 | 783,6 | 31 | 2.009,2 | 1.590,6 | 26 |
| Gas | 434,0 | 432,2 | 0 | 959,2 | 929,1 | 3 |
1) u.a. Konnektivität, Gebühren der Marktteilnehmer, Emissionshandel
2) Inklusive Handelsvolumen an der Nodal Exchange (seit Mai 2017)
Im Segment EEX (Commodities) berichtet die Gruppe Deutsche Börse über die Handelsaktivität auf den Plattformen der EEX Group mit Standorten in Europa, Asien und den USA. Die beiden wichtigsten Erlösträger im Segment Commodities sind der Strom- und der Gasmarkt.
Die EEX Group konnte die positive Entwicklung aus dem ersten Quartal 2018 fortsetzen. Das Wachstum im Strom-Spotmarkt geht v. a. auf höhere Volumina in Frankreich zurück. Im Strom-Terminmarkt gewinnt EEX zunehmend Liquidität im neuen Produkt Phelix-DE Future für Deutschland zurück, nachdem die Debatte über Preiszonen und die erwartete Trennung der gemeinsamen deutsch-österreichischen Preiszone zu einem deutlichen Rückgang der Volumina ab dem zweiten Quartal 2017 geführt hatte. Inzwischen hat EEX fast wieder den Marktanteil erreicht, welchen sie im alten Produkt für einen gemeinsamen deutsch-österreichischen Markt hatte. Für das wieder gestiegene Vertrauen der Marktteilnehmer in das Underlying spricht auch die Tatsache, dass der Handel in Phelix-Optionen um über 200 Prozent zugenommen hat. Auch die kleineren europäischen Strommärkte der EEX Group in Osteuropa oder den Niederlanden zeigten starke Wachstumsraten im zweiten Quartal 2018. Ebenfalls erfreulich entwickelte sich die US-amerikanische Nodal Exchange, die die EEX Group im Mai 2017 übernommen hatte. In einem rückläufigen Gesamtmarkt konnte Nodal die Handelsvolumina stabilisieren und somit seinen Marktanteil gegenüber den Wettbewerbern ausbauen.
Der Gasmarkt zeigte im zweiten Quartal 2018 ein differenziertes Bild: Im Spotmarkt konnte EEX als Marktführer ihre Position weiter ausbauen, sie profitiert dabei u.a. von dem großen Netzwerk der angeschlossenen Händler an die PEGAS® -Plattform. Im Terminmarkt hingegen gingen die Volumina zurück; hier scheint die Regulierung im Zuge der überarbeiteten Finanzmarktrichtlinie MiFID II die Handelsaktivität zu bremsen. In Summe erzielte die EEX Group ein stabiles Resultat im Gasgeschäft.
Am 12. Juni 2018 startete die europäische Stromplattform (XBID) - ein von der Europäischen Kommission initiiertes Projekt. Die Deutsche Börse hatte die Ausschreibung für Entwicklung und Betrieb dieser grenzüberschreitenden Intraday-Plattform Ende 2013 gewonnen. Das Vertragswerk dazu wurde im Juni 2015 zwischen der Deutsche Börse AG und den vier führenden Strombörsen Europas (EPEX SPOT, GME, Nord Pool und OMIE) unterzeichnet. Der Start von XBID markiert einen wichtigen Schritt hin zu einem integrierten europäischen Intraday-Strommarkt. Durch XBID werden die nationalen Märkte für den Wettbewerb geöffnet. Das Intraday-gehandelte Volumen machte im zweiten Quartal 2018 rund 15 Prozent des Gesamtvolumens am Strom-Spotmarkt der EEX Group aus.
Das Commodities-Segment der Gruppe Deutsche Börse zeigte im ersten Halbjahr 2018 Zuwächse sowohl im Strom- als auch im Gasgeschäft. Im Strom-Terminmarkt ist die EEX durch die sukzessive Migration der Marktteilnehmer in die neuen Phelix DE-Produkte auf einem guten Weg, die im letzten Jahr im Zuge der Preiszonendebatte erlittenen Verluste wieder auszugleichen.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| FINANZKENNZAHLEN | Mio. € | Mio. € | % | Mio. € | Mio. € | % |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Nettoerlöse | 18,5 | 16,3 | 13 | 36,1 | 32,8 | 10 |
| Handel | 15,9 | 13,7 | 16 | 30,9 | 27,7 | 12 |
| Sonstige1) | 2,6 | 2,6 | 0 | 5,2 | 5,1 | 2 |
| Operative Kosten | -14,0 | -12,0 | 17 | -25,3 | -23,5 | 8 |
| EBITDA | 4,5 | 4,3 | 5 | 10,8 | 9,3 | 16 |
| EBITDA (bereinigt) | 8,2 | 7,1 | 15 | 16,1 | 14,5 | 11 |
| KENNZAHLEN DES GESCHÄFTS | ||||||
| Devisengeschäft: Handelsvolumen auf 360T® | Mrd. € | Mrd. € | % | Mrd. € | Mrd. € | % |
| Durchschnittliches tägliches Volumen | 66,7 | 62,9 | 6 | 64,8 | 61,0 | 6 |
1) u.a. Konnektivität, Gebühren der Marktteilnehmer
Im Segment 360T (Devisenhandel) berichtet die Gruppe Deutsche Börse über die Geschäftsentwicklung im Devisenhandel, der auf der Plattform ihrer Tochtergesellschaft 360T abgewickelt wird.
Neben der Ausweitung des Geschäfts durch Neukunden ist im Devisenmarkt eine insgesamt höhere, die Geschäftsentwicklung begünstigende Volatilität zu konstatieren, einerseits bedingt durch die bereits erfolgten und angekündigten Zinsbewegungen der Fed und die Ankündigung der EZB, das QE-Programm mittelfristig herunterzufahren; andererseits bedingt durch die Entscheidungen der US-Regierung und deren Einfluss auf globale Handelsströme. Infolge der höheren Handelsaktivität der Marktteilnehmer verzeichnete 360T Wachstum in allen Produktgruppen. Am 27. Juni 2018 erzielte 360T einen neuen Tagesrekord mit einem Handelsumsatz von 108,6 Mrd. €. Die Nettoerlöse stiegen proportional stärker als die Handelsumsätze - dies liegt im Wesentlichen am Produktmix mit höheren Volumina in Produkten, die eine höhere Marge erzielen.
Die Gruppe Deutsche Börse schloss am 29. Juni 2018 die Übernahme des GTX Electronic Communication Network (ECN)-Geschäfts der GAIN Capital Holdings, Inc. ab; der Kaufpreis beläuft sich auf 100 Mio. US$. Mit der Übernahme der US-amerikanischen ECN-Plattform für den Devisenhandel baut 360T seine Position im globalen Währungsmarkt und seine Präsenz im US-Markt aus. Die Akquisition ist ein weiterer Schritt der "Roadmap 2020", mit der die Deutsche Börse ihr Geschäft erweitert. Die Transaktion schafft einen der größten und diversifiziertesten außerbörslichen Devisenmärkte. Mit GTX gewinnt 360T eine Spotplattform für den Interbankhandel, deren Produktpalette und Kundenstamm komplementär zum bestehenden Geschäft sind. Es wird erwartet, dass die Übernahme im ersten Jahr nach Abschluss der Transaktion wertschaffend für die Aktionäre der Deutsche Börse AG ist.
Gleichzeitig kommt 360T mit verschiedenen Maßnahmen zum Erzielen von Erlössynergien voran: Das zentrale Orderbuch ist technologisch fertiggestellt und befindet sich in der Einführungsphase. Der Start der Pilotphase von Clearingdienstleistungen für außerbörsliche Devisengeschäfte ist geplant für das dritte Quartal 2018. Nach erfolgreicher Beendigung des Testbetriebs werden im Anschluss erstmalig Marktteilnehmer Clearing-Dienstleistungen für außerbörslich gehandelte Devisengeschäfte nutzen können. Drittes Projekt ist die Einführung der Rolling Spot-Futures und Classic Futures, die Anfang Juni per "soft launch" ausgerollt wurden. Bei allen drei Maßnahmen wird es für 360T in den nächsten Monaten darum gehen, Marktteilnehmer zu gewinnen, die das Angebot regelmäßig nutzen werden, und somit sukzessive Liquidität aufzubauen.
Die Geschäftsentwicklung im Segment Devisenhandel im ersten Halbjahr 2018 deckt sich mit der im zweiten Quartal 2018. Vor dem Hintergrund eines für den Devisenhandel günstigeren Marktumfelds nahmen die Handelsvolumina um 6 Prozent zu, während die Nettoerlöse bedingt durch den Produktmix etwas stärker zulegten.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| FINANZKENNZAHLEN | Mio. € | Mio. € | % | Mio. € | Mio. € | % |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Nettoerlöse | 55,5 | 53,5 | 4 | 117,2 | 106,5 | 10 |
| Handel und Clearing | 38,3 | 36,3 | 6 | 81,9 | 72,1 | 14 |
| Listing | 3,9 | 3,3 | 18 | 7,8 | 6,5 | 20 |
| Sonstige1) | 13,3 | 13,9 | -4 | 27,5 | 27,9 | -1 |
| Operative Kosten | -28,9 | -24,8 | 17 | -54,3 | -52,8 | 3 |
| EBITDA | 28,1 | 30,9 | -9 | 65,9 | 56,4 | 17 |
| EBITDA (bereinigt) | 32,2 | 32,6 | -1 | 71,4 | 60,1 | 19 |
| KENNZAHLEN DES GESCHÄFTS | ||||||
| Handelsvolumen2) | Mrd. € | Mrd. € | % | Mrd. € | Mrd. € | % |
| Aktien | 384,4 | 325,5 | 18 | 813,8 | 648,9 | 25 |
| ETF/ETC/ETN | 42,2 | 39,7 | 6 | 92,9 | 77,7 | 20 |
1) u.a. Konnektivität, Gebühren der Marktteilnehmer
2) Orderbuchumsatz in Einfachzählung an den Handelsplätzen Xetra® , Börse Frankfurt und Tradegate
Im Segment Xetra (Wertpapierhandel) berichtet die Gruppe Deutsche Börse über die Entwicklung auf ihren Handelsplätzen im Kassamarkt (Xetra® , Börse Frankfurt und Tradegate). Neben Handel und Verrechnung (Clearing) erzielt die Deutsche Börse Erlöse aus der Zulassung und Notierung von Wertpapieren (Listing) sowie aus der Anbindung von Kunden an ihre Handelsplätze und durch Services für Partnerbörsen.
Obwohl die Aktienmarktvolatilität nicht mehr auf dem Niveau des ersten Quartals 201 8 lag, setzte der Kassamarkt sein solides Wachstum gegenüber der Vorjahresperiode fort. Auch gemessen an anderen europäischen Handelsplattformen schnitten die Handelsplätze der Gruppe Deutsche Börse sehr erfolgreich ab: Im Wettbewerb mit paneuropäischen Handelsplätzen konnte Xetra seine Position als Referenzmarkt für den Handel mit DAX® -Aktien ausbauen und den entsprechenden Marktanteil auf 69 Prozent steigern (Q2/2017: 65 Prozent). Gefördert wurde die Attraktivität des börslichen Handels auf Xetra u.a. durch die neue Handelstechnologie T7® , die im Juli 2017 eingeführt worden war und den Kunden zahlreiche Vorteile bietet. Die Nettoerlöse im Wertpapierhandel erreichten - u.a. bedingt durch Rabattmodelle - nicht ganz die Steigerungsraten der Handelsumsätze.
Auch die Volumina der börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) lagen über denen des Vorjahresquartals. Das von den Emittenten über ETFs verwaltete Fondsvermögen belief sich auf 570,3 Mrd. € (Q2/2017: 452,6 Mrd. €), ein Anstieg von 26 Prozent. Im zweiten Quartal 2018 stieg der Handelsumsatz im Segment um 5 Prozent auf 38,0 Mrd. € (Q2/2017: 36,1 Mrd. €). Damit bleibt die Deutsche Börse der führende Marktplatz in Europa im Handel mit ETFs.
Das Zinstief und die allgemeine Marktlage haben die Nachfrage nach Xetra-Gold® als Anlageinstrument weiter steigen lassen, wenn auch nicht mehr so rasant wie im Vorjahr. Die Inhaberschuldverschreibung ist mit physischem Gold hinterlegt. Zum Ende des zweiten Quartals 2018 lagerten 181,4 Tonnen des Edelmetalls in den Tresoren der Deutschen Börse (30. Juni 2017: 167,6 Tonnen), dies entspricht einem Gegenwert des verwahrten Goldes von rund 6,3 Mrd. € (30. Juni 2017: 5,9 Mrd. €). Von den auf Xetra handelbaren Rohstoffen (Exchange Traded Commodities, ETCs) ist Xetra-Gold das mit Abstand umsatzstärkste Wertpapier. Im zweiten Quartal 2018 lag der Orderbuchumsatz auf Xetra in Summe bei rund 796 Mio. €; das entspricht einem Marktanteil bei ETCs von 40 Prozent.
Auf Halbjahressicht lagen die Handelsumsätze auf den Kassamarkt-Plattformen der Gruppe Deutsche Börse um 25 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Das IPO-Umfeld im ersten Halbjahr 2018 war günstig: An der Frankfurter Wertpapierbörse gab es 13 Börsengänge, so viele wie seit 2007 nicht mehr. Gemessen am Gesamt-Emissionsvolumen von 7,3 Mrd. € war es das stärkste erste Halbjahr seit 2000. Elf Unternehmen entschieden sich für ein Listing im Prime Standard, zwei der Emittenten notieren im Segment Scale für kleine und mittlere Unternehmen. Der mit Abstand größte Börsengang war derjenige der Siemens Healthineers AG mit 4,2 Mrd. € im März 2018. Dabei bestätigt sich, dass das Deutsche Börse Venture Network als Möglichkeit zur Wachstumsfinanzierung von jungen Unternehmen gut funktioniert, denn zwei der Börsengänge im ersten Halbjahr entfielen auf Kandidaten aus dem Netzwerk.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | |
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| FINANZKENNZAHLEN | Mio. € | Mio. € | % | Mio. € | Mio. € | % |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Nettoerlöse | 180,9 | 164,4 | 10 | 359,6 | 328,8 | 9 |
| Verwahrung (Custody) | 96,0 | 96,3 | 0 | 190,7 | 189,0 | 1 |
| Abwicklung (Settlement) | 18,1 | 18,0 | 1 | 39,4 | 41,4 | -5 |
| Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft | 39,7 | 25,9 | 53 | 73,9 | 50,0 | 48 |
| Third Party Services | 10,1 | 5,1 | 98 | 19,4 | 12,4 | 56 |
| Sonstige1) | 17,0 | 19,1 | -11 | 36,2 | 36,0 | 1 |
| Operative Kosten | -84,8 | -71,9 | 18 | -149,3 | -143,4 | 4 |
| EBITDA | 96,2 | 92,5 | 4 | 210,4 | 185,4 | 13 |
| EBITDA (bereinigt) | 109,3 | 99,5 | 10 | 225,6 | 201,4 | 12 |
| KENNZAHLEN DES GESCHÄFTS | % | % | ||||
| Wert der verwahrten Wertpapiere ICSD und CSD (Durchschnitt) (Mrd. €) | 11.354 | 11.234 | 1 | 11.255 | 11.284 | 0 |
| Abwicklungstransaktionen ICSD (Mio.) | 11,8 | 10,9 | 8 | 24,4 | 22,0 | 11 |
| Durchschnittlicher täglicher Liquiditätsbestand (Mrd. €) | 13,3 | 14,0 | -5 | 13,1 | 14,6 | -10 |
1) u.a. Konnektivität, Kontoführung
Im Segment Clearstream (Nachhandel) berichtet die Gruppe Deutsche Börse über die Abwicklung (Settlement) und Verwahrung (Custody) von Wertpapieren sowie über die Entwicklung der Nettozinserträge, die Clearstream im Bankgeschäft erzielt.
Anfang Februar 2017 migrierte Clearstream das inländische Abwicklungsgeschäft ihrer nationalen Zentralverwahrer (Central Securities Depository, CSD) auf die TARGET2-Securities (T2S)-Plattform der EZB. Infolge dieser Migration erzielt das Segment keine Nettoerlöse mehr aus der Abwicklung inländischer Transaktionen. Obwohl Clearstream keine zusätzliche Marge auf die Abwicklungsgebühren der EZB erhebt, konnte der Wegfall der Abwicklungserlöse durch ein an die neue T2S-Landschaft angepasstes Preismodell und zusätzliche Dienstleistungen im CSD-Geschäft annähernd kompensiert werden. Der Wert der verwahrten Wertpapiere stieg im zweiten Quartal v. a. im CSD-Geschäft, während er im internationalen Geschäft (International Central Securitis Depository, ICSD) im Wesentlichen konstant blieb. Die Zahl der internationalen Abwicklungstransaktionen stieg im zweiten Quartal 2018 ebenfalls leicht an.
Für das Wachstum im zweiten Quartal 2018 sorgten jedoch die Nettozinserträge, die Clearstream mit den Bareinlagen ihrer Kunden erzielt. Grund hierfür sind v. a. steigende Zinsen in den USA - die Fed hat den Leitzins im bisherigen Jahresverlauf zwei Mal angehoben, zuletzt im Juni auf die Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent -, denn rund 55 Prozent der Bareinlagen lauten auf US-Dollar.
Auch das Geschäft mit Dienstleistungen im Rahmen von regulatorischen Meldepflichten ist im zweiten Quartal 2018 deutlich gewachsen. Clearstream bietet diese regulatorischen Dienstleistungen für Marktteilnehmer und Aufsichtsbehörden über REGIS-TR an, ein Gemeinschaftsunternehmen mit der spanischen Iberclear. Die Nettoerlöse sind in den Third-Party Services erfasst; diese stiegen insgesamt um 98 Prozent.
Im April 2018 migrierten fünf Märkte auf das neue Investor-CSD-Modell für T2S von Clearstream: die Märkte in Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden. Damit bringt Clearstream das erste wirklich grenzüberschreitende Volumen auf die europaweite Abwicklungsplattform für Wertpapiere der EZB. Clearstream ist damit zugleich der erste Zentralverwahrer, der seinen Kunden mit einer umfassenden Investor-CSD-Strategie Zugriff auf alle T2S-Märkte (mittels Zentralbankgeld) sowie auf internationale Märkte ermöglicht - und dies über einen einzigen Zugang. Die Einführung des neuen Modells erfolgte für jeden Markt individuell; weitere an T2S angeschlossene Märkte werden in den kommenden Monaten nachziehen. Auf dieser Basis erwartet Clearstream mittel- bis langfristig einen Anstieg der Verwahrvolumina von Euro-denominierten Wertpapieren.
Der Blick auf das erste Halbjahr 2018 im Segment Clearstream ergibt ein ähnliches Bild: Die Zinserträge aus dem Bankgeschäft sorgten für einen deutlichen Anstieg der Nettoerlöse, während die Erlöse aus dem Verwahr- und Abwicklungsgeschäft im Wesentlichen stabil blieben.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | |
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| FINANZKENNZAHLEN | Mio. € | Mio. € | % | Mio. € | Mio. € | % |
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| Nettoerlöse | 37,5 | 32,1 | 17 | 76,8 | 67,2 | 14 |
| Verwahrung (Custody) | 16,5 | 15,0 | 10 | 32,5 | 30,3 | 7 |
| Abwicklung (Settlement) | 12,2 | 10,4 | 17 | 25,5 | 22,3 | 14 |
| Sonstige1) | 8,8 | 6,7 | 31 | 18,8 | 14,6 | 29 |
| Operative Kosten | -26,5 | -20,0 | 33 | -47,3 | -41,3 | 15 |
| EBITDA | 11,0 | 12,0 | -8 | 29,5 | 25,7 | 15 |
| EBITDA (bereinigt) | 16,2 | 12,7 | 28 | 35,0 | 27,3 | 28 |
| KENNZAHLEN DES GESCHÄFTS | % | % | ||||
| Wert der verwahrten Wertpapiere (Durchschnitt) (Mrd. €) | 2.377,9 | 2.193,7 | 8 | 2.381,0 | 2.159,0 | 10 |
| Abwicklungstransaktionen (Mio.) | 6,0 | 5,6 | 7 | 12,6 | 11,4 | 11 |
1) u.a. Konnektivität, Order Routing, Gebühren für Reporting
Im Segment IFS (Investment Fund Services) berichtet die Gruppe Deutsche Börse über die Abwicklung und Verwahrung von Investmentfonds und Hedgefonds über Clearstream. Kunden können ihr gesamtes Fondsportfolio über die Fondsverarbeitungsplattform Vestima® von Clearstream abwickeln und verwahren.
Der Wert der verwahrten Wertpapiere hat deutlich zugenommen - hauptsächlich aufgrund neuer Kunden, die Clearstream für ihre Dienstleistungen für Investmentfonds gewonnen hat. Zu den namhaften neuen Kunden zählen die Banque Internationale à Luxembourg (BIL) und SIX. Sie haben Clearstream als strategischen Partner zur Konsolidierung ihres Fondsgeschäfts gewählt. Mit Vestima können alle Fondsarten - von Investmentfonds über ETFs bis hin zu Hedgefonds - über eine einzige Plattform verarbeitet werden. Neue Kunden migrieren ihre Fondsbestände sukzessive auf Clearstream. Während die BIL ihre Publikumsfonds bereits migriert hat und im nächsten Schritt die Hedgefonds übertragen wird, wird SIX diesen Prozess demnächst starten.
Der Anstieg der Abwicklungstransaktionen beruht auf dem im Vergleich zur Vorjahresperiode regeren Handel, insbesondere im internationalen Geschäft, sowie auf der Handelsaktivität neuer Kunden. Durch das Wachstum bei beiden Geschäftstreibern sind auch die Nettoerlöse deutlich gestiegen.
Um das Angebot im Fondsbereich weiter auszubauen, hat Clearstream die Swisscanto Funds Centre Ltd., London, (SFCL) von der Zürcher Kantonalbank übernommen. Die Transaktion im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich wird voraussichtlich im vierten Quartal 2018 abgeschlossen, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Behörden. Die Akquisition wird sich bereits im ersten Jahr wertsteigernd auf das Konzernergebnis der Gruppe Deutsche Börse auswirken. Mit der Transaktion erweitert Clearstream ihr Dienstleistungsangebot im Fondsbereich mit dem Management von Vertriebsverträgen und der Datenaufbereitung. Neben den bestehenden Kunden von SFCL wird Clearstream das Dienstleistungsangebot von SFCL auch ihrer internationalen Kundschaft anbieten können. Durch diese Ausweitung der Angebotspalette erwartet Clearstream für das Segment IFS Umsatzerlöse im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und wird auch Cross-Selling-Synergien erzielen können.
Das erste Halbjahr 2018 im Segment IFS war wie das zweite Quartal von zweistelligem Wachstum geprägt. Sowohl Verwahrvolumina als auch Abwicklungstransaktionen lagen deutlich über der Vergleichsperiode des Vorjahres - ein geschäftlicher Erfolg, der sich in deutlich höheren Nettoerlösen des Segments widerspiegelte.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| FINANZKENNZAHLEN | Mio. € | Mio. € | % | Mio. € | Mio. € | % |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Nettoerlöse | 21,0 | 19,6 | 7 | 40,1 | 40,7 | -1 |
| Repo | 10,9 | 10,2 | 7 | 21,5 | 20,9 | 3 |
| Wertpapierleihe | 10,1 | 9,4 | 7 | 18,6 | 19,8 | -6 |
| Operative Kosten | -12,2 | -8,6 | 42 | -21,5 | -17,6 | 22 |
| EBITDA | 8,8 | 11,0 | -20 | 18,6 | 23,1 | -19 |
| EBITDA (bereinigt) | 11,3 | 11,4 | -1 | 21,3 | 24,0 | -11 |
| KENNZAHLEN DES GESCHÄFTS | Mrd. € | Mrd. € | % | Mrd. € | Mrd. € | % |
| Ausstehendes Volumen Repo (Durchschnitt) | 385,8 | 392,1 | -2 | 375,3 | 409,6 | -8 |
| Ausstehendes Volumen Wertpapierleihe (Durchschnitt) | 56,9 | 62,7 | -9 | 57,4 | 60,9 | -6 |
Im Segment GSF (Sicherheitenmanagement) berichtet die Gruppe Deutsche Börse über die Geschäftsentwicklung von Clearstream im Bereich Sicherheitenmanagement.
Im Repo-Markt ging das durchschnittlich ausstehende Volumen im Vergleich zur Vorjahresperiode erneut leicht zurück, da Finanzinstitute weiterhin Liquidität größtenteils über die Zentralbank beziehen und nicht den besicherten Geldmarkt nutzen. Die Entwicklung zeigt aber seit Jahresbeginn wieder leichte Aufwärtstendenzen. Da das Volumen überproportional in Produkten mit niedrigeren Margen zurückging, stiegen die Nettoerlöse im Repo-Geschäft leicht an. Ähnlich ist die Erlöslage in der Wertpapierleihe: Das ausstehende Volumen blieb hinter den Vorjahreswerten zurück, während die Nettoerlöse aufgrund des Produktmixes zulegten.
Mit Blick auf das erste Halbjahr ergibt sich das gleiche Bild: Die Volumina im Repogeschäft sind rückläufig, dies kann das Segment allerdings durch einen Produktmix mit einem höheren Anteil an höhermargigen Produkten kompensieren, sodass die Nettoerlöse über den ersten sechs Monaten des Vorjahres liegen. In der Wertpapierleihe gingen die Volumina ebenfalls leicht zurück. Hinzu kam ein Einmaleffekt im ersten Quartal 2018, den das Segment trotz des gestiegenen Ergebnisses im zweiten Quartal nicht ausgleichen konnte. Somit steht unter dem Strich ein leichtes Minus bei den Erlösen aus der Wertpapierleihe.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| FINANZKENNZAHLEN | Mio. € | Mio. € | % | Mio. € | Mio. € | % |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Nettoerlöse | 34,8 | 35,0 | -1 | 68,6 | 60,0 | 14 |
| ETF-Lizenzerlöse | 10,6 | 11,2 | -5 | 21,7 | 18,6 | 17 |
| Börsen-Lizenzerlöse | 7,4 | 7,7 | -4 | 16,0 | 15,1 | 6 |
| Sonstige Lizenzerlöse1) | 16,8 | 16,1 | 4 | 30,9 | 26,3 | 17 |
| Operative Kosten | -14,5 | -10,2 | 42 | -27,2 | -22,6 | 20 |
| EBITDA | 20,3 | 24,8 | -18 | 41,4 | 37,4 | 11 |
| EBITDA (bereinigt) | 24,1 | 26,0 | -7 | 47,3 | 39,9 | 19 |
| KENNZAHLEN DES GESCHÄFTS | Mrd. € | Mrd. € | % | Mrd. € | Mrd. € | % |
| Vermögen in ETFs auf STOXX® -Indizes (Periodendurchschnitt) | 84,7 | 75,7 | 12 | 86,5 | 71,5 | 21 |
| Vermögen in ETFs auf DAX® -Indizes (Periodendurchschnitt) | 28,1 | 28,6 | -2 | 28,6 | 28,2 | 1 |
| Gehandelte Indexderivate (Mio. Kontrakte) | 211,8 | 218,7 | -3 | 446,7 | 418,2 | 7 |
1) u.a. Lizenzen auf strukturierte Produkte
Im Segment STOXX (Indexgeschäft) berichtet die Gruppe Deutsche Börse über die Entwicklung ihres Indexgeschäfts, das sie über ihre Tochtergesellschaft STOXX Ltd. betreibt. Das Unternehmen bietet mit einem umfangreichen Indexangebot eine Vielzahl von Möglichkeiten für Emittenten, Finanzprodukte für unterschiedlichste Investitionsstrategien aufzulegen.
Die ETF-Lizenzerlöse hängen ab von dem Vermögen, das weltweit in börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) auf STOXX- und DAX-Indizes investiert wird. Das verwaltete Vermögen in diesem Bereich ist im zweiten Quartal 2018 weiter gewachsen. Aufgrund von geänderten Bilanzierungsstandards kommt es zu zeitlichen Verschiebungen der Erlöse (siehe hierzu Erläuterung 1 im Konzernanhang). Die Börsen-Lizenzerlöse hängen maßgeblich vom Handel mit Indexderivaten auf STOXX- und Deutsche Börse-Indizes bei Eurex ab. Nachdem im zweiten Quartal 2018 etwas weniger Indexkontrakte bei Eurex gehandelt wurden, gingen auch die Nettoerlöse leicht zurück. Gestiegen sind dagegen die Lizenzerlöse aus strukturierten Produkten, die unter den sonstigen Lizenzerlösen erfasst werden.
Mit dem Launch von Rentenindizes mit Fokus auf das sog. Liability-driven Investing (LDI) im zweiten Quartal 2018 adressiert STOXX einen Markt mit einem Volumen von ca. 1 Bio. £. Diese Indizes können leistungsorientierten Pensionsplänen (Defined Benefit-Pläne) als unabhängige Referenzpunkte dienen; sie können als flexible und investierbare Bausteine für LDI-Portfolios herangezogen werden. Ihre Methodologie erlaubt es Rentenversicherungen, ihr Vermögen im Zeitverlauf besser auf ihre Verbindlichkeiten abzustimmen. Bereits im ersten Quartal 2018 hatte STOXX einen globalen Index eingeführt, der auf der sog. Knowledge Graph-Technologie basiert, einer Methode, die auch im Bereich der künstlichen Intelligenz angewandt wird: Der STOXX AI Global Artificial Intelligence Index umfasst etwa 200 Unternehmen aus zahlreichen Branchen, die sich "Intellectual Property" im Bereich Artificial Intelligence mittels relevanter Patente aneignen. Diese Unternehmen kommen u.a. aus den Bereichen Technologie, Telekommunikation, Finanzen und Internetdienstleistungen. Neben diesem IP-basierten Index hat STOXX auch einen klassischen umsatzbasierten AI-Index eingeführt. Mit diesen neuartigen Konzepten stellt STOXX erneut seine Innovationskraft unter Beweis.
Ein ausgesprochen starkes erstes Quartal und ein stabiles zweites Quartal bedeuten in Summe ein Wachstum gegenüber dem ersten Halbjahr 2017. Auf Halbjahressicht steigerte das Segment STOXX dabei seine Nettoerlöse in allen Geschäftsbereichen.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | 30.06.2018 | 30.06.2017 | Veränderung | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| FINANZKENNZAHLEN | Mio. € | Mio. € | % | Mio. € | Mio. € | % |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Nettoerlöse | 38,1 | 38,3 | -1 | 80,7 | 78,4 | 3 |
| Daten aus den Kassa- und Derivatemärkten | 26,0 | 26,6 | -2 | 54,5 | 55,8 | -2 |
| Regulatorische Dienstleistungen | 3,2 | 3,2 | 0 | 7,9 | 5,9 | 34 |
| Sonstige1) | 8,9 | 8,5 | 5 | 18,3 | 16,7 | 10 |
| Operative Kosten | -16,6 | -14,3 | 16 | -33,5 | -29,0 | 16 |
| EBITDA | 21,5 | 24,0 | -10 | 47,0 | 49,4 | -5 |
| EBITDA (bereinigt) | 28,2 | 27,2 | 4 | 54,9 | 54,9 | 0 |
| KENNZAHLEN DES GESCHÄFTS | Tsd. | Tsd. | % | Tsd. | Tsd. | % |
| Abonnements (Subscriptions) | 381,9 | 441,3 | -13 | 400,4 | 444,5 | -10 |
1) u.a. . CEF® -Datendienste
Im Segment Data (Datengeschäft) berichtet die Gruppe Deutsche Börse über die Entwicklung ihres Geschäfts mit der Vermarktung von Lizenzen für Handels- und Marktsignale in Echtzeit sowie für die Lieferung von historischen Daten. Die wichtigsten Produkte sind Orderbuchdaten aus den Kassa- und Terminmärkten, aber auch Referenzdaten der Deutschen Börse und ihrer Partnerbörsen. Erlöse aus Services für die regulatorische Berichterstattung werden als struktureller Wachstumsfaktor explizit ausgewiesen.
Das Segment Data erzielte stabile Nettoerlöse im zweiten Quartal 2018. Leichte Rückgänge im Geschäft mit Daten aus den Kassa- und Terminmärkten konnten durch Zuwächse u.a. bei den Indexdaten kompensiert werden. Die Nettoerlöse im Bereich der regulatorischen Dienstleistungen lagen ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Anfang Januar 2018 ging der Regulatory Reporting Hub live, den die Deutsche Börse im letzten Jahr entwickelt hat. Der Hub bietet Kunden gebündelt Lösungen für deren Berichtsverpflichtungen gemäß der überarbeiteten EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID II.
Auf Halbjahressicht erreichte das Segment Data ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr, für das insbesondere die regulatorischen Dienstleistungen gesorgt haben.
Die Gruppe Deutsche Börse erzielte im ersten Halbjahr 2018 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen von 558,6 Mio. € (H1/2017: 729,2 Mio. €).
Der Rückgang des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit ist dabei v. a. auf auf nicht zahlungswirksame Erträge in Höhe von 53,7 Mio. € (H1/2017: nicht zahlungswirksame Aufwendungen in Höhe von 45,2 Mio. €) sowie eine Verringerung des Working Capital um 39,8 Mio. € (H1/2017: 113,3 Mio. €) zurückzuführen. Die nicht zahlungswirksamen Komponenten sind insbesondere durch Währungseffekte und durch die Bewertung von Finanzinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert beeinflusst.
Die Gruppe Deutsche Börse leistete im ersten Halbjahr 2018 Steuerzahlungen in Höhe von 117,8 Mio. € (H1/2017: 102,7 Mio. €).
Berücksichtigt man die Veränderung der CCP-Positionen, ergibt sich ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 544,8 Mio. € (H1/2017: 674,0 Mio. €).
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag im ersten Halbjahr 2018 bei 318,5 Mio. € (H1/2017: Mittelzufluss in Höhe von 970,5 Mio. €). Aus fälligen Finanzinstrumenten resultierte ein Zahlungsmittelzufluss in Höhe von 179,8 Mio. €. Im Zusammenhang mit dem Erwerb von Finanzinstrumenten sind 318,5 Mio. € abgeflossen. Zum Vorjahreswert hatten insbesondere Zahlungsmittelzuflüsse aufgrund der Fälligkeit oder Veräußerung von Finanzinstrumenten in Höhe von 1.518,1 Mio. € beigetragen. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen beliefen sich auf 66,6 Mio. € (H1/2017: 67,1 Mio. €). Darüber hinaus erwarb die Gruppe Eigenkapitalinstrumente und Finanzinstrumente mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten in Höhe von 20,2 Mio. € (H1/2017: 315,0 Mio. €). Im Rahmen des Erwerbs des Electronic Communication Network (ECN)-Geschäfts von GAIN Capital Holdings sind Zahlungsmittel in Höhe von 86,1 Mio. € abgeflossen. Im Vorjahr hatte der Erwerb der Nodal Exchange Holdings, LLC durch die EEX zu einem Kaufpreis von 206,9 Mio. US$ (umgerechnet 189,6 Mio. €) zu einem Zahlungsmittelabfluss in Höhe von 157,5 Mio. € geführt.
Im ersten Halbjahr 2018 sind Mittel aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 625,4 Mio. € abgeflossen (H1/2017: Mittelabfluss von 449,8 Mio. €). Der Mittelabfluss resultierte insbesondere aus der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2017 in Höhe von 453,3 Mio. € (H1/2017: 439,0 Mio. €) sowie aus Aktienrückkäufen im Volumen von 164,0 Mio. €. Darüber hinaus hat die Deutsche Börse AG eine Anleihe in Höhe von nominal 600 Mio. € platziert sowie eine fällige Anleihe in gleichem Volumen zurückgeführt. Commercial Paper wurden im ersten Halbjahr 2018 weder begeben noch zurückgezahlt.
Der Finanzmittelbestand belief sich damit zum 30. Juni 2018 auf 183,3 Mio. € (30. Juni 2017: 1.046,1 Mio. €). Der Kassenbestand sowie die Bankguthaben beliefen sich auf 1.042,6 Mio. € (30. Juni 2017: 1.415,2 Mio. €).
Generell erwarten die Kunden der Gesellschaft, dass diese konservative Zinsdeckungs- und Verschuldungsgrade aufweist und gute Kreditratings erzielt. Die Gruppe verfolgt daher das Ziel, einen Zinsdeckungsgrad (Verhältnis von EBITDA zu Zinsaufwendungen aus Finanzierungstätigkeit) von mindestens 16 auf Gruppenebene zu erreichen. Die Gruppe Deutsche Börse hat dieses Ziel im ersten Halbjahr 2018 mit einem Zinsdeckungsgrad von 41,6 erreicht (H1/2017: 35,4). Diesem Wert liegt ein relevanter Zinsaufwand von 20,8 Mio. € und ein bereinigtes EBITDA von 863,6 Mio. € zugrunde.
Um die Zinsdeckung zu berechnen, werden u.a. die Zinsaufwendungen für die Finanzierung der Gruppe Deutsche Börse herangezogen, abzüglich der Zinsaufwendungen der Konzerngesellschaften, die auch als Finanzinstitute tätig sind. Zu diesen gehören die Clearstream Banking S.A., die Clearstream Banking AG und die Eurex Clearing AG. Zinsaufwendungen, die nicht im Zusammenhang mit der Finanzierung der Gruppe stehen, werden nicht in die Zinsdeckung einbezogen.
Zudem strebt die Deutsche Börse auf Gruppenebene ein Verhältnis der verzinslichen Bruttoschulden zum EBITDA von höchstens 1,5 an. Im ersten Halbjahr 2018 erreichte die Gruppe ein Verhältnis der Bruttoschulden zum EBITDA von 1,1. Diesem Wert liegt eine Bruttoverschuldung von 1.981,5 Mio. € sowie ein bereinigtes EBITDA von 863,6 Mio. € zugrunde.
Das Unternehmen strebt ferner an, das starke "AA"-Kreditrating der Clearstream Banking S.A. aufrechtzuerhalten, um den nachhaltigen Erfolg des in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung tätigen Segments Clearstream sicherzustellen. Darüber hinaus verlangen die Aktivitäten der Tochtergesellschaft Eurex Clearing AG eine hohe Bonität der Deutsche Börse AG. In ihrer jüngsten Bewertung am 25. Juli 2017 hat S&P das "AA"-Kreditrating der Deutsche Börse AG mit einem stabilen Ausblick bestätigt.
Generell strebt die Gruppe Deutsche Börse eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des bereinigten Periodenüberschusses, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, an. In den zurückliegenden Jahren mit niedrigeren Jahresüberschüssen lag die Quote am oberen Ende dieser Bandbreite, um eine stabile Dividende an die Aktionäre auszuschütten. Im Zusammenhang mit dem erwarteten Ergebniswachstum der Gruppe strebt das Unternehmen künftig eine Ausschüttungsquote in der Mitte der Bandbreite von 40 bis 60 Prozent an.
Für das Geschäftsjahr 2017 hat die Deutsche Börse AG am 22. Mai 2018 eine Dividende von 2,45 € je Stückaktie ausgeschüttet (2017 für das Geschäftsjahr 2016: 2,35 €). Die bereinigte Ausschüttungsquote betrug somit 53 Prozent (2017 für das Geschäftsjahr 2016: 54 Prozent). Bei 185,0 Mio. dividendenberechtigten Stückaktien ergab sich damit eine Dividendensumme von 453,3 Mio. € (2016: 439,0 Mio. €). Die Summe der dividendenberechtigten Aktien ergibt sich aus dem Grundkapital von 193,0 Mio. Aktien minus 8,0 Mio. Aktien im Eigenbestand.
Darüber hinaus schloss die Deutsche Börse im ersten Quartal 2018 ein Aktienrückkaufprgoramm ab, das seit dem 27. November 2017 durchgeführt worden war und ein Volumen von rund 200 Mio. € hatte.
Im Folgenden werden Auszüge aus der Konzernbilanz gezeigt und wesentliche Änderungen in der Vermögenslage beschrieben. Die komplette Konzernbilanz finden Sie im Konzernabschluss.
Der Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte erklärt sich überwiegend aus dem Rückgang der Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten. Der Forderung steht eine Verbindlichkeit in gleicher Höhe gegenüber.
Die langfristigen Schulden stiegen v. a. aus zwei Gründen. Zum einen stiegen die Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten. Dieser Verbindlichkeit steht ein Vermögenswert in gleicher Höhe gegenüber. Zum anderen stiegen die Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten, da die im Geschäftsjahr 2018 fälligen Anleihen in Höhe von 599,1 Mio. € unter den kurzfristigen Schulden ausgewiesen wurden und nach der Refinanzierung im März dieses Jahres wieder unter den langfristigen Schulden ausgewiesen werden.
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| 30.06.2018 | 30.06.2017 | |
|---|---|---|
| Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- |
| AKTIVA | ||
| Langfristige Vermögenswerte | 12.160,3 | 11.836,2 |
| Davon immaterielle Vermögenswerte | 4.146,9 | 4.103,8 |
| Davon Geschäfts- oder Firmenwerte | 2.823,5 | 2.773,9 |
| Davon andere immaterielle Vermögenswerte | 920,4 | 927,9 |
| Davon Finanzanlagen | 1.518,2 | 1.744,5 |
| Davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente | 1.353,0 | - |
| Davon zur Veräußerung verfügbare Schuldinstrumente | - | 1.610,2 |
| Davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 6.283,8 | 5.815,5 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 123.489,9 | 153.115,3 |
| Davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 75.241,3 | 105.043,4 |
| Davon Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung | 28.747,1 | 30.127,5 |
| Davon Kassenbestand und sonstige Bankguthaben | 1.042,6 | 1.415,2 |
| PASSIVA | ||
| Eigenkapital | 4.808,1 | 4.585,1 |
| Schulden | 130.842,1 | 160.366,5 |
| Davon langfristige Schulden | 9.057,9 | 8.001,8 |
| Davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 6.283,8 | 5.815,5 |
| Davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | 2.287,2 | 1.687,3 |
| Davon latente Steuerschulden | 205,0 | 228,1 |
| Davon kurzfristige Schulden | 121.784,2 | 152.364,7 |
| Davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | 17.460,3 | 16.664,9 |
| Davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 74.544,1 | 104.544,0 |
| Davon Bardepots der Marktteilnehmer | 28.568,4 | 30.127,5 |
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.
Die Gruppe Deutsche Börse stellt in ihrem Finanzbericht 2017 auf den Seiten 88 bis 112 Rahmebedingungen, Strategie, Grundsätze, Organisation, Prozesse, Methoden und Konzepte ihres Risikomanagements sowie Maßnahmen zur Steuerung bzw. Verringerung von Risiken umfassend dar.
Operationelle Risiken für die Gruppe Deutsche Börse bestehen hinsichtlich Verfügbarkeit, Verarbeitung, materiellen Gütern sowie aus Rechtsstreitigkeiten und der Geschäftspraxis. Details zu den operationellen Risiken und den Maßnahmen zu ihrer Minderung sind im Finanzbericht 2017 der Gruppe Deutsche Börse auf den Seiten 98 bis 105 dargestellt.
In ihrem Unternehmensbericht 2012 informierte die Gruppe Deutsche Börse über eine Sammelklage Peterson vs. Clearstream Banking S.A., dem ersten Peterson-Verfahren, auf die Herausgabe bestimmter Kundenpositionen im Sammeldepot der Lagerstelle der Clearstream Banking S.A. bei Citibank NA sowie auf Schadenersatz gegen die Clearstream Banking S.A. in Höhe von 250,0 Mio. US$. Ein Vergleich wurde zwischen der Clearstream Banking S.A. und den Klägern geschlossen und die Schadenersatzforderungen gegen die Clearstream Banking S.A. zurückgenommen.
Im Juli 2013 ordnete das US-Gericht in seinem Urteil die Herausgabe der Kundenpositionen an die Kläger an und stellte fest, dass diese im Eigentum von Bank Markazi, der iranischen Zentralbank, stünden. Bank Markazi legte Berufung ein. Die Entscheidung wurde am 9. Juli 2014 von dem zuständigen Berufungsgericht (Second Circuit Court of Appeals) und anschließend am 20. April 2016 vom Obersten US-Bundesgericht bestätigt. Sobald das Verfahren über die Verteilung der Positionen an die Kläger abgeschlossen ist, sollte auch der hieran angelehnte Fall Heiser vs. Clearstream Banking S.A., der die Herausgabe derselben Positionen zum Gegenstand hat, abgeschlossen sein.
Am 30. Dezember 2013 erhoben verschiedene US-Kläger des ersten Peterson-Verfahrens sowie weitere Kläger Klage, die auf die Herausgabe bestimmter Vermögenswerte, die die Clearstream Banking S.A. als Verwahrer in Luxemburg hält, gerichtet ist. Die Beklagten in diesem Verfahren, einschließlich der Clearstream Banking S.A., hatten 2014 Klageabweisung beantragt. Am 19. Februar 2015 erließ das US-Gericht die Entscheidung, die Klage abzuweisen. Die Kläger legten Berufung gegen die Entscheidung beim zuständigen Berufungsgericht (Second Circuit Court of Appeals) ein, das am 21. November 2017 weite Teile der Entscheidung des Ausgangsgerichts bestätigt hat. Das Berufungsgericht hat den Fall in einem anderen Punkt an das Ausgangsgericht zurückverwiesen. Dieses soll beurteilen, ob die Vermögenswerte in Luxemburg der Vollstreckung in den USA unterliegen. Die Clearstream Banking S.A. hat hiergegen am 8. Mai 2018 Beschwerde vor dem Obersten US-Bundesgericht eingelegt.
Am 14. Oktober 2016 erhoben mehrere Kläger aus den USA Klage gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere juristische Personen; die Klage in diesem Verfahren (Havlish vs. Clearstream Banking S.A.) basiert auf ähnlichen Vermögensgegenständen und Vorwürfen wie in den Peterson-Verfahren. Die Klage ist auf die Herausgabe bestimmter Vermögensgegenstände gerichtet, die die Clearstream Banking S.A. als Verwahrer in Luxemburg hält. Darüber hinaus werden in der Klage direkte Forderungen gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere Beklagte auf Schadenersatz von bis zu rund 6,6 Mrd. US$ (zuzüglich Strafschadenersatz und Zinsen) erhoben.
Die Clearstream Banking S.A. wurde am 2. April 2014 darüber informiert, dass der US-Staatsanwalt des Southern District von New York (United States Attorney for the Southern District of New York) gegen die Clearstream Banking S.A. ein Ermittlungsverfahren wegen der Geschäftstätigkeit der Clearstream Banking S.A. mit dem Iran und anderen Ländern im Hinblick auf US-Sanktionsvorschriften eingeleitet hat. Die Clearstream Banking S.A. kooperiert mit dem US-Staatsanwalt.
Im Zusammenhang mit den laufenden Rechtsstreitigkeiten betreffend Vermögensgegenstände der Bank Markazi ist der Clearstream Banking S.A. am 17. Januar 2018 eine Klage der Bank Markazi zugestellt worden, in der die Banca UBAE S.P.A. und die Clearstream Banking S.A. als Beklagte benannt sind. Die bei den luxemburgischen Gerichten eingereichte Klage ist in erster Linie auf die Herausgabe von Vermögensgegenständen der Bank Markazi über rund 4,9 Mrd. US$ zuzüglich Zinsen gerichtet, die gemäß Behauptung der Klage auf Konten der Banca UBAE S.P.A. und der Bank Markazi bei der Clearstream Banking S.A. gehalten werden. Alternativ verlangt die Bank Markazi Schadenersatz in gleicher Höhe. Die verlangten Vermögensgegenstände betreffen Vermögen über rund 1,9 Mrd. US$, das gemäß einem bindenden und vollstreckbaren Urteil eines US-amerikanischen Gerichts aus dem Jahre 2013 im Rahmen eines Verfahrens, an dem die Bank Markazi als Partei beteiligt war, an US-Kläger herausgegeben wurde. Die Klage betrifft auch Kundenvermögen in Höhe von rund 2 Mrd. US$, das bei der Clearstream Banking S.A. gehalten wird und das derzeit Gegenstand von durch US-Kläger erhobenen Klagen in den USA und Luxemburg ist, sowie Vermögen, das bereits in der Vergangenheit von der Clearstream Banking S.A. an die Banca UBAE S.P.A. übertragen wurde.
Am 15. Juni 2018 hat Banca UBAE S.p.A. Klage gegen Clearstream Banking S.A. vor den luxemburgischen Gerichten erhoben. Diese Rückgriffsklage steht mit der gegen Clearstream Banking S.A. und Banca UBAE S.p.A. erhobenen Klage der Bank Markazi in Verbindung und verlangt von Clearstream Banking S.A., Banca UBAE S.p.A. für den Fall schadlos zu halten, dass Banca UBAE S.p.A. in der Klage der Bank Markazi unterliegt und zur Zahlung von Schadensersatz an Bank Markazi verurteilt wird.
Beginnend am 16. Juli 2010 erhoben die Insolvenzverwalter der auf den Britischen Jungferninseln domizilierten Fonds Fairfield Sentry Ltd. und Fairfield Sigma Ltd. Klagen vor einem US-amerikanischen Insolvenzgericht (US Bankruptcy Court for the Southern District of New York) gegen mehr als 300 Finanzinstitute gerichtet auf Rückgewähr von an Investoren der Fonds gezahlte Beträge, die diese für die Rückgaben von Anteilen vor dem Dezember 2008 erhalten haben. Am 14. Januar 2011 erhoben die Insolvenzverwalter der Fonds gerichtlich Ansprüche gegen Clearstream Banking S.A. in Höhe von 13,5 Mio. US$ auf Rückgewähr von Zahlungen für die Rückgabe von Fondsanteilen, die die Fonds an Investoren unter Nutzung des Abwicklungssystems der Clearstream Banking S.A. geleistet haben. Das Verfahren, welches über mehrere Jahre ausgesetzt war, dauert an.
Bezüglich einer Anleihe der MBB Clean Energy AG (MBB), die durch die Clearstream Banking AG verwahrt ist, ist es zu Auseinandersetzungen gekommen. MBB hat eine erste Tranche der Anleihe im April 2013 und eine zweite Tranche der Anleihe im Dezember 2013 begeben. Die Globalurkunden für beide Tranchen der Anleihe wurden der Clearstream Banking AG durch die Zahlstelle des Emittenten geliefert. Die Auseinandersetzungen drehen sich darum, dass die Anleihe nicht bedient wurde und angeblich ungültig ist. Die Rolle der Clearstream Banking AG im Kontext der angeblich ungültigen Anleihe der MBB besteht vorrangig darin, die Globalurkunde als nationaler Zentralverwahrer zu verwahren. Über den Emittenten MBB ist zwischenzeitlich das Insolvenzverfahren eröffnet worden.
Wie der Clearstream Banking AG und der Clearstream Banking S.A. im September 2017 bekannt wurde, führt die Staatsanwaltschaft Köln ein Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit der Beteiligung eines Mitarbeiters der Clearstream Banking AG an der Umsetzung von Transaktionen von Marktteilnehmern über den Dividendenstichtag (Cum/Ex-Transaktionen). Mit Schreiben vom 22. Januar 2018 an die Clearstream Banking AG hat die Staatsanwaltschaft Köln die Clearstream Banking AG und die Clearstream Banking S.A. als mögliche Nebenbeteiligte angehört. Aufgrund des frühen Verfahrensstadiums ist es nicht möglich, Zeitpunkt, Ausmaß und Umfang sowie Folgen einer etwaigen Entscheidung vorherzusagen. Die Gesellschaften kooperieren mit den zuständigen Behörden.
Am 1. Februar 2017 gab die Deutsche Börse AG bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main bei der Deutsche Börse AG wegen des Aktienerwerbs ihres damaligen Vorstandsvorsitzenden Carsten Kengeter am 14. Dezember 2015 zur Umsetzung des vom Aufsichtsrat der Gesellschaft beschlossenen Vorstandsvergütungsprogramms ermittelt. Am 18. Juli 2017 übermittelte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main der Deutsche Börse AG ein Anhörungsschreiben. Nach diesem beabsichtigte die Staatsanwaltschaft, die Gesellschaft formal an dem laufenden Ermittlungsverfahren gegen Carsten Kengeter zu beteiligen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main stellte in dem Anhörungsschreiben im Hinblick auf die Gesellschaft in Aussicht, dass gegen die Deutsche Börse AG zwei Geldbußen in Höhe von insgesamt 10,5 Mio. € gemäß § 30 Gesetz über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Insiderhandelsverbot im Dezember 2015 und einer angeblichen Unterlassung einer Ad-hoc-Mitteilung im Januar 2016 verhängt werden könnten. Am 13. September 2017 entschieden Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG, den von der Staatsanwaltschaft in Aussicht gestellten Bußgeldbescheid des zuständigen Amtsgerichts zu akzeptieren. Am 23. Oktober 2017 lehnte jedoch das Amtsgericht Frankfurt am Main die von der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main beantragte Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen den damaligen Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Börse AG, Carsten Kengeter, gegen Auflagen in Form einer Zahlung von 500.000 € ab. Dem Gericht erschien eine Fortführung der Ermittlungen angesichts der Bedeutung des Verfahrens opportun. Die weitergehenden Ermittlungen könnten von einer Einstellung des Verfahrens mangels hinreichenden Tatverdachts bis hin zur Anklageerhebung führen. Das Gericht hat die Sache, sowohl in Bezug auf die Ermittlungen gegen Carsten Kengeter als auch hinsichtlich möglicher Schritte gegen die Deutsche Börse AG, an die Staatsanwaltschaft zurückgegeben, die gegenwärtig das Ermittlungsverfahren fortsetzt und dann über das weitere Verfahren entscheiden wird. Am 26. Oktober 2017 informierte Carsten Kengeter den Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG darüber, dass er als Vorstandsvorsitzender mit Wirkung vom 31. Dezember 2017 zurücktreten möchte. Dies akzeptierte der Aufsichtsrat. Die Deutsche Börse AG ist weiterhin auch nach Hinzuziehung von Experten der Auffassung, dass die erhobenen Vorwürfe in jeder Hinsicht unbegründet sind.
Zusätzlich zu den oben und in früheren Veröffentlichungen erwähnten Sachverhalten ist die Gruppe Deutsche Börse von Zeit zu Zeit in verschiedene Rechtsstreitigkeiten involviert, die sich aus dem Verlauf ihres normalen Geschäfts ergeben. Die Gruppe bildet Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtliche Angelegenheiten, wenn aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung besteht, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. In solchen Fällen kann sich ein Verlustrisiko ergeben, das höher ist als die entsprechenden Rückstellungen. Wenn die oben genannten Bedingungen nicht erfüllt sind, bildet die Gruppe keine Rückstellungen. Wenn sich eine Rechtsstreitigkeit oder eine aufsichtsrechtliche Angelegenheit entwickelt, bewertet die Gruppe kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Die Gruppe kann eventuell nicht absehen, wie hoch der mögliche Verlust oder die Verlustspanne im Hinblick auf diese Angelegenheiten sein wird. Auf der Basis aktuell verfügbarer Informationen geht die Gruppe Deutsche Börse insgesamt nicht davon aus, dass das Ergebnis eines dieser Verfahren die Finanzzahlen erheblich beeinträchtigen wird.
Finanzwirtschaftliche Risiken treten in der Gruppe Deutsche Börse v. a. als Kredit- und Liquiditätsrisiko in den Finanzinstituten der Clearstream Holding-Gruppe und Eurex Clearing AG auf. Darüber hinaus sind die Geldanlagen und Forderungen der Gruppe mit einem Kreditrisiko behaftet. Geldanlagen werden zum überwiegenden Teil über kurzfristige Geschäfte getätigt, die besichert sind. Damit werden Liquiditätsrisiken sowie auch Marktpreisrisiken aus der Geldanlage minimiert. Marktpreisrisiken sind für die Gruppe unwesentlich. Details zu den finanzwirtschaftlichen Risiken sind im Finanzbericht 2017 auf den Seiten 105 bis 111 dargestellt.
Das Geschäftsrisiko spiegelt die Abhängigkeit der Gruppe von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ihre Anfälligkeit für Ereignisrisiken wie regulatorische Initiativen oder Veränderungen im Wettbewerbsumfeld wider. Darüber hinaus umfasst es das unternehmensstrategische Risiko, worunter der Einfluss von Risiken auf die Geschäftsstrategie und damit eine mögliche Anpassung dieser verstanden wird. Zudem können sich externe Faktoren wie fehlendes Vertrauen der Investoren in die Finanzmärkte auf die Ertragslage auswirken. Details zu den Geschäftsrisiken sind im Finanzbericht 2017 auf der Seite 111 dargestellt.
Die Gruppe verfolgt derzeit verschiedene größere Projekte. Diese werden ständig überwacht, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen zu können. Details zu den Projektrisiken sind im Finanzbericht 2017 auf den Seiten 111 bis 112 dargestellt.
Die Gruppe bewertet fortlaufend ihre Risikosituation. Unter Berücksichtigung der vorgenommenen Stresstestberechnungen, des erforderlichen ökonomischen Kapitals und der Earnings at Risk (risikobehaftete Erträge) sowie des von ihm als wirksam eingestuften Risikomanagementsystems kommt der Vorstand der Deutsche Börse AG zu dem Schluss, dass die Risikodeckungsmasse ausreichend ist. Eine wesentliche Änderung der im Finanzbericht 2017 beschriebenen Risikosituation des Konzerns ist für den Vorstand derzeit nicht erkennbar.
Das Chancenmanagement der Gruppe Deutsche Börse verfolgt das Ziel, Chancen frühestmöglich zu erkennen, zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, damit aus Chancen geschäftliche Erfolge werden. Eine wesentliche Änderung der Chancen, die im Finanzbericht 2017 auf den Seiten 114 bis 119 ausführlich beschrieben wurden, ist für den Vorstand derzeit nicht erkennbar. Die Umsetzung bzw. Implementierung der aus den Wachstumschancen heraus identifizierten Produkte und Services erfolgt gemäß der im April 2018 angekündigten Wachstumsstrategie "Roadmap 2020" (siehe Wirtschaftsbericht).
Der Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung der Gruppe Deutsche Börse im Geschäftsjahr 2018. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge, die in der Zukunft liegen, und beruht auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Chancen, Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflussen den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse des Konzerns. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs des Unternehmens. Sollten Chancen oder Risiken eintreten oder eine der Ungewissheiten Realität werden oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden Annahmen nicht richtig war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten Aussagen und Informationen dieses Prognoseberichts abweichen.
Die Gruppe Deutsche Börse beabsichtigt in den kommenden Jahren keine grundlegende Änderung ihrer Geschäftspolitik.
Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2018 erwartet die Gruppe Deutsche Börse keine wesentliche Abweichung zur Prognose der Entwicklung der Rahmenbedingungen, wie sie im Konzernjahresabschluss 2017 dargestellt wurde.
Die Gruppe Deutsche Börse erwartet im Prognosezeitraum einen Anstieg der Nettoerlöse aus strukturellen Wachstumschancen sowie aus dem Erfolg neuer Produkte und Funktionalitäten von mindestens 5 Prozent. Gleichzeitig erwartet die Gruppe, dass sich die zyklischen Rahmenbedingungen so entwickeln, dass in Summe zumindest kein Rückgang der Nettoerlöse in den von zyklischen Faktoren abhängenden Geschäftsfeldern eintreten wird.
Im ersten Halbjahr 2018 wuchsen die Nettoerlöse um rund 11 Prozent. Die strukturell bedingten Nettoerlöse lagen mit einem Anstieg von rund 7 Prozent leicht über den Erwartungen der Gruppe, während zyklische Faktoren bei einem insgesamt positiven Marktumfeld rund 4 Prozent zum Nettoerlöswachstum beitrugen. Zudem ist das Nettoerlöswachstum zu einem kleinen Anteil auf Konsolidierungseffekte zurückzuführen.
Im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie verfolgt die Gruppe Deutsche Börse zudem konkrete Prinzipien zur Steuerung der operativen Kosten. Kernbestandteil dieser Prinzipien ist es, die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells der Gruppe zu gewährleisten. Um dies zu erreichen, steuert das Unternehmen die um Sondereffekte bereinigten operativen Kosten kontinuierlich in Abhängigkeit von der Entwicklung der Nettoerlöse. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Lageberichts rechnet das Unternehmen bei den operativen Kosten mit Sondereffekten in Höhe von rund 80 Mio. €, die bereits mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2017 prognostiziert wurden: Sie entfallen mehrheitlich auf die Integration akquirierter Unternehmen, aber auch auf Kosten für Effizienzmaßnahmen und Restrukturierung sowie Kosten in Zusammenhang mit strafrechtlichen Ermittlungen in den USA gegen die Clearstream Banking S.A. Zudem hat die Gruppe im Rahmen des Strategieprogramms "Roadmap 2020" Ende April 2018 angekündigt, ihre strukturellen Kosten bis Ende 2020 um jährlich rund 100 Mio. € zu senken. Hierfür rechnet das Unternehmen mit zusätzlichen Einmalkosten von insgesamt rund 200 Mio. €, von denen rund 150 Mio. € im Jahr 2018 anfallen werden. Somit erwartet die Gruppe für das Geschäftsjahr 2018 nun insgesamt Sondereffekte in Höhe von rund 230 Mio. €.
Aufgrund des erwarteten Anstiegs der strukturell getriebenen Nettoerlöse von mindestens 5 Prozent, der Skalierbarkeit des Geschäftsmodells und des effizienten Kostenmanagements wird für den Periodenüberschuss, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, im Prognosezeitraum mit einem Wachstum (ohne Sondereffekte) von mindestens 10 Prozent gerechnet und somit die Prognose für das Geschäftsjahr 2018 bestätigt.
Die der Prognose zugrundeliegenden Annahmen sowie die Überleitung der Nettoerlöse und operativen Kosten (inkl. Abschreibungen) sind im Finanzbericht 2017 auf den Seiten 119 bis 126 veröffentlicht.
Das Unternehmen erwartet, auch künftig einen deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit zu generieren; er ist das primäre Finanzierungsinstrument der Gruppe Deutsche Börse. Das Unternehmen plant, im Prognosezeitraum 180 Mio. € pro Jahr auf Gruppenebene in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zu investieren. Diese sollen hauptsächlich der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen in den Segmenten Eurex und Clearstream dienen. Die Summe ergibt sich hauptsächlich aus Investitionen in Handelsinfrastruktur und Funktionalitäten im Bereich Risikomanagement. Die Gruppe hat darüber hinaus angekündigt, zwei Aktienrückkaufprogramme im Umfang von jeweils 200 Mio. € durchzuführen. Das erste Programm hat die Gruppe Ende November 2017 gestartet und Ende März 2018 abgeschlossen. Das zweite Programm wird spätestens bis zum Jahresende 2018 durchgeführt werden.
Im Rahmen des Programms zur Optimierung der Kapitalstruktur strebt die Gruppe Deutsche Börse generell eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des bereinigten den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnenden Periodenüberschusses an. In den zurückliegenden Jahren mit niedrigeren Jahresüberschüssen lag die Quote am oberen Ende dieser Bandbreite, um eine stabile Dividende an die Aktionäre auszuschütten. Im Zusammenhang mit dem erwarteten Ergebniswachstum strebt das Unternehmen künftig eine Ausschüttungsquote in der Mitte der Bandbreite von 40 bis 60 Prozent an.
Um die starken Kreditratings auf Gruppenebene zu erhalten, strebt das Unternehmen ein Verhältnis der verzinslichen Bruttoschulden zum EBITDA von höchstens 1,5 an. Für 2018 rechnet die Gruppe damit, diesen Wert knapp zu unterschreiten.
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| Anhang | 30.06.2018 | 2. Quartal zum 30.06.2017 (angepasst) | 30.06.2018 | 1. Halbjahr zum 30.06.2017 (angepasst) | |
|---|---|---|---|---|---|
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | ||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse | 719,5 | 665,8 | 1.452,7 | 1.332,2 | |
| Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft | 55,0 | 33,5 | 95,9 | 63,4 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 3,3 | 6,7 | 8,3 | 12,9 | |
| Gesamterlöse | 777,8 | 706,0 | 1.556,9 | 1.408,5 | |
| Volumenabhängige Kosten | -90,8 | -82,4 | -178,3 | -161,5 | |
| Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich volumenabhängiger Kosten) | 687,0 | 623,6 | 1.378,6 | 1.247,0 | |
| Personalaufwand | -199,9 | -162,7 | -374,0 | -316,7 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 5 | -117,3 | -108,7 | -218,2 | -228,3 |
| Operative Kosten1) | -317,2 | -271,4 | -592,2 | -545,0 | |
| Ergebnis strategischer Beteiligungen | 1,4 | 1,6 | 2,4 | 119,2 | |
| Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | 371,2 | 353,8 | 788,8 | 821,2 | |
| Abschreibung und Wertminderungsaufwand | -58,4 | -39,6 | -99,7 | -75,5 | |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 312,8 | 314,2 | 689,1 | 745,7 | |
| Finanzerträge | 0,6 | 0,5 | 5,6 | 2,9 | |
| Finanzaufwendungen | -17,2 | -18,6 | -38,5 | -39,3 | |
| Periodenergebnis vor Steuern (EBT) | 296,2 | 296,1 | 656,2 | 709,3 | |
| Sonstige Steuern | -0,1 | -0,3 | -0,4 | -0,7 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -79,9 | -115,4 | -183,2 | -241,9 | |
| Periodenüberschuss | 216,2 | 180,4 | 472,6 | 466,7 | |
| davon den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen | 210,3 | 176,3 | 459,3 | 456,4 | |
| davon den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnen | 5,9 | 4,1 | 13,3 | 10,3 | |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) | 1,13 | 0,94 | 2,47 | 2,44 | |
| Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) | 1,13 | 0,94 | 2,47 | 2,44 |
1) Die operativen Kosten enthalten seit dem zweiten Quartal 2017 den Personalaufwand und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen; Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen werden separat ausgewiesen. Die Vorjahresperioden wurden entsprechend angepasst.
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| Anhang | 30.06.2018 | 2. Quartal zum 30.06.2017 (angepasst) | 30.06.2018 | 1. Halbjahr zum 30.06.2017 (angepasst) | |
|---|---|---|---|---|---|
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | ||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Periodenüberschuss laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 216,2 | 180,4 | 472,6 | 466,7 | |
| Posten, die künftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden: | 8 | ||||
| Veränderung aus leistungsorientierten Verpflichtungen | -1,7 | -1,1 | -0,6 | 24,7 | |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Beteiligungen | 4,0 | - | -1,1 | - | |
| Latente Steuern | -0,3 | 0,3 | -0,4 | -6,7 | |
| 2,0 | -0,8 | -2,1 | 18,0 | ||
| Posten, die künftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden: | 8 | ||||
| Währungsdifferenzen | 11,6 | -14,3 | 0,8 | -12,4 | |
| Sonstiges Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen | 0,3 | -0,2 | -4,4 | 0,8 | |
| Neubewertung der Cashflow-Hedges | -2,4 | -1,6 | -1,0 | -1,9 | |
| Neubewertung der sonstigen Finanzinstrumente | - | 4,4 | - | -82,1 | |
| Latente Steuern | -1,0 | 3,1 | 0,7 | 45,0 | |
| 8,5 | -8,6 | -3,9 | -50,6 | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 10,5 | -9,4 | -6,0 | -32,6 | |
| Gesamtergebnis | 226,7 | 171,0 | 466,6 | 434,1 | |
| davon Anteilseigner der Deutsche Börse AG | 218,5 | 170,4 | 452,2 | 426,9 | |
| davon nicht beherrschende Gesellschafter | 8,2 | 0,6 | 14,4 | 7,2 |
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| Anhang | 30.06.2018 | 01.01.2018 | 31.12.2017 (angepasst) | 30.06.2017 (angepasst) | |
|---|---|---|---|---|---|
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | ||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | |||||
| Immaterielle Vermögenswerte | 6 | ||||
| Software | 362,4 | 322,1 | 322,1 | 315,5 | |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 2.823,5 | 2.770,9 | 2.770,9 | 2.773,9 | |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 40,6 | 86,8 | 86,8 | 86,5 | |
| Andere immaterielle Vermögenswerte | 920,4 | 911,2 | 911,2 | 927,9 | |
| 4.146,9 | 4.091,0 | 4.091,0 | 4.103,8 | ||
| Sachanlagen | 6 | ||||
| Einbauten in Gebäuden | 31,9 | 34,8 | 34,8 | 35,2 | |
| Computerhardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 75,1 | 76,4 | 76,4 | 74,2 | |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 5,6 | 2,2 | 2,2 | 1,6 | |
| 112,6 | 113,4 | 113,4 | 111,0 | ||
| Finanzanlagen | 7 | ||||
| Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | 37,6 | 38,7 | 38,7 | 35,5 | |
| Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete Beteiligungen | 109,9 | 101,6 | - | - | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente | 1.353,0 | 1.574,1 | - | - | |
| Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente | 17,7 | 15,9 | - | - | |
| Derivate | 0 | 0,1 | - | - | |
| Zur Veräußerung verfügbare Beteiligungen | - | - | 99,4 | 93,0 | |
| Zur Veräußerung verfügbare Schuldinstrumente | - | - | 1.592,6 | 1.610,2 | |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Fair Value Option) | - | - | 1,2 | 0 | |
| Derivate (zu Handelszwecken gehalten) | - | - | 0,1 | 0,1 | |
| Kredite und Forderungen | - | - | 4,9 | 5,7 | |
| 1.518,2 | 1.730,4 | 1.736,9 | 1.744,5 | ||
| Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 6.283,8 | 4.837,2 | 4.837,2 | 5.815,5 | |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 4,1 | 4,1 | 4,1 | 4,1 | |
| Latente Steueransprüche | 94,7 | 101,4 | 101,1 | 57,3 | |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 12.160,3 | 10.877,5 | 10.883,7 | 11.836,2 | |
| KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | |||||
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte | |||||
| Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 75.241,3 | 79.510,7 | 79.510,7 | 105.043,4 | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente | 17.488,1 | 13.172,6 | - | - | |
| Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente | 0 | 1,5 | - | - | |
| Derivate | 64,6 | 5,2 | 5,2 | 0,9 | |
| Zur Veräußerung verfügbare Schuldinstrumente | - | - | 254,5 | 351,2 | |
| Kredite und Forderungen | - | - | 12.922,8 | 15.472,3 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 355,0 | 330,9 | 329,4 | 494,7 | |
| Forderungen gegenüber nahe stehenden Unternehmen | 1,0 | 2,5 | 2,5 | 1,1 | |
| Forderungen aus Ertragsteuern | 93,3 | 91,3 | 91,3 | 106,2 | |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 456,9 | 451,7 | 451,7 | 102,9 | |
| 93.700,2 | 93.566,4 | 93.568,1 | 121.572,7 | ||
| Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung | 28.747,1 | 29.392,0 | 29.392,0 | 30.127,5 | |
| Kassenbestand und sonstige Bankguthaben | 1.042,6 | 1.297,6 | 1.297,6 | 1.415,2 | |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 123.489,9 | 124.256,0 | 124.257,7 | 153.115,4 | |
| Summe Aktiva | 11 | 135.650,2 | 135.133,5 | 135.141,4 | 164.951,6 |
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| Anhang | 30.06.2018 | 01.01.2018 | 31.12.2017 (angepasst) | 30.06.2017 (angepasst) | |
|---|---|---|---|---|---|
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | ||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| EIGENKAPITAL | 8 | ||||
| Gezeichnetes Kapital | 193,0 | 193,0 | 193,0 | 193,0 | |
| Kapitalrücklage | 1.332,3 | 1.332,3 | 1.332,3 | 1.327,8 | |
| Eigene Aktien | -498,6 | -334,6 | -334,6 | -311,4 | |
| Neubewertungsrücklage | 10,6 | 11,8 | 19,6 | 18,8 | |
| Angesammelte Gewinne | 3.638,6 | 3.633,6 | 3.631,0 | 3.229,5 | |
| Konzerneigenkapital | 4.675,9 | 4.836,1 | 4.841,3 | 4.457,7 | |
| Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter | 132,2 | 118,1 | 118,1 | 127,4 | |
| Summe Eigenkapital | 4.808,1 | 4.954,2 | 4.959,4 | 4.585,1 | |
| LANGFRISTIGE SCHULDEN | |||||
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 9 | 156,4 | 144,2 | 144,2 | 149,3 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 122,6 | 120,3 | 120,3 | 114,0 | |
| Latente Steuerschulden | 205,0 | 225,4 | 226,8 | 228,1 | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | 2.282,7 | 1.689,7 | 1.688,4 | 1.687,3 | |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | 0,9 | 0,8 | 0,8 | 0,2 | |
| Derivate | 0 | 0 | 0 | 1,5 | |
| Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 6.283,8 | 4.837,2 | 4.837,2 | 5.815,5 | |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 6,5 | 6,1 | 6,1 | 5,9 | |
| Summe langfristige Schulden | 9.057,9 | 7.023,7 | 7.023,8 | 8.001,8 | |
| KURZFRISTIGE SCHULDEN | |||||
| Steuerrückstellungen | 399,0 | 339,4 | 339,4 | 349,3 | |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 189,9 | 191,6 | 191,6 | 139,1 | |
| Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 74.544,1 | 78.798,6 | 78.798,6 | 104.544,0 | |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | 17.460,3 | 13.975,9 | 14.340,3 | 16.664,9 | |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten | 0 | 0,3 | 0 | 0 | |
| Derivate | 2,5 | 29,1 | 32,0 | 93,6 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 115,1 | 148,9 | 148,9 | 270,5 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen | 1,0 | 1,5 | 1,5 | 1,1 | |
| Bardepots der Marktteilnehmer | 28.568,4 | 29.215,3 | 29.215,3 | 30.127,5 | |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 503,9 | 455,0 | 90,6 | 174,7 | |
| Summe kurzfristige Schulden | 121.784,2 | 123.155,6 | 123.158,2 | 152.364,7 | |
| Summe Schulden | 130.842,1 | 130.179,3 | 130.182,0 | 160.366,5 | |
| Summe Passiva | 11 | 135.650,2 | 135.133,5 | 135.141,4 | 164.951,6 |
für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2018
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| Anhang | 30.06.2018 | 1. Halbjahr zum 30.06.2017 | |
|---|---|---|---|
| Mio. € | Mio. € | ||
| --- | --- | --- | --- |
| Periodenüberschuss | 472,6 | 466,7 | |
| Abschreibung und Wertminderungsaufwand | 6 | 99,7 | 75,5 |
| Zunahme der langfristigen Rückstellungen | 13,9 | 3,1 | |
| Latente Steuer(-erträge)/Steueraufwendungen | 8 | -13,6 | 24,0 |
| Übrige nicht zahlungswirksame (Erträge)/Aufwendungen | -53,7 | 45,2 | |
| Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile: | 39,8 | 113,3 | |
| (Zunahme)/Abnahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte | -66,4 | 141,4 | |
| Zunahme/(Abnahme) der kurzfristigen Schulden | 106,5 | -27,8 | |
| Abnahme der langfristigen Schulden | -0,3 | -0,3 | |
| (Nettogewinn)/Nettoverlust aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten | -0,1 | 1,4 | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen | 558,6 | 729,2 | |
| Veränderung der Verbindlichkeiten aus CCP-Positionen | 14,4 | -440,1 | |
| Veränderung der Forderungen aus CCP-Positionen | -28,2 | 384,9 | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 544,8 | 674,0 | |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -46,4 | -49,0 | |
| Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen | -20,2 | -18,1 | |
| Auszahlungen für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente | -20,2 | -315,0 | |
| Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | -0,5 | -8,0 | |
| Auszahlungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen abzüglich erworbener Zahlungsmittel | -86,1 | -157,5 | |
| Nettoabnahme/(Nettozunahme) der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten | -318,5 | 909,8 | |
| Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen Finanzinstrumenten | 179,8 | 608,3 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -312,1 | 970,5 | |
| Mittelabfluss aus dem Erwerb eigener Aktien | -164,0 | 0 | |
| Mittelabfluss an nicht beherrschende Gesellschafter | -0,5 | -10,8 | |
| Mittelabfluss aus langfristiger Finanzierung | -600,0 | 0 | |
| Mittelzufluss aus langfristiger Finanzierung | 592,4 | 0 | |
| Ausschüttung an Aktionäre | -453,3 | -439,0 | |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -625,4 | -449,8 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | -392,7 | 1.194,7 | |
| Einfluss von Währungsdifferenzen | -4,2 | -1,7 | |
| Finanzmittelbestand am Anfang der Periode | 580,2 | -146,9 | |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode | 13 | 183,3 | 1.046,1 |
| Ergänzende Informationen zu im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit enthaltenen Zahlungsströmen: | |||
| Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge | 218,7 | 179,5 | |
| Erhaltene Dividenden | 3,9 | 4,3 | |
| Gezahlte Zinsen | -157,9 | -148,2 | |
| Ertragsteuerzahlungen | -117,8 | -102,7 |
für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2018
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| Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen | Den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Eigene Aktien | Neubewertungsrücklage | Angesammelte Gewinne | Konzerneigenkapital | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Bilanz zum 1. Januar 2017 | 193,0 | 1.327,8 | -311,4 | 41,5 | 3.230,1 | 4.481,0 |
| Periodenüberschuss | 0 | 0 | 0 | 0 | 456,4 | 456,4 |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | -22,7 | -6,8 | -29,5 |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | -22,7 | 449,6 | 426,9 |
| Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | -4,7 | -4,7 |
| Veränderung aus Kapitalmaßnahmen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Erwerb des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter an der European Energy Exchange AG | 0 | 0 | 0 | 0 | -6,5 | -6,5 |
| Ausschüttung an Aktionäre | 0 | 0 | 0 | 0 | -439,0 | -439,0 |
| Transaktionen mit Anteilseignern | 0 | 0 | 0 | 0 | -450,2 | -450,2 |
| Bilanz zum 30. Juni 2017 | 193,0 | 1.327,8 | -311,4 | 18,8 | 3.229,5 | 4.457,7 |
| Bilanz zum 1. Januar 2018 | 193,0 | 1.332,3 | -334,6 | 13,4 | 3.632,0 | 4.836,1 |
| Periodenüberschuss | 0 | 0 | 0 | 0 | 459,3 | 459,3 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | -2,8 | -4,3 | -7,1 |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | -2,8 | 455,0 | 452,2 |
| Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 4,9 | 4,9 |
| Erwerb eigener Aktien | 0 | 0 | -164,0 | 0 | 0 | -164,0 |
| Veränderung aus Kapitalmaßnahmen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Ausschüttung an Aktionäre | 0 | 0 | 0 | 0 | -453,3 | -453,3 |
| Transaktionen mit Anteilseignern | 0 | 0 | -164,0 | 0 | -448,4 | -612,4 |
| Bilanz zum 30. Juni 2018 | 193,0 | 1.332,3 | -498,6 | 10,6 | 3.638,6 | 4.675,9 |
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| Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter | Summe Eigenkapital | |
| --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- |
| Bilanz zum 1. Januar 2017 | 142,2 | 4.623,2 |
| Periodenüberschuss | 10,3 | 466,7 |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | -3,1 | -32,6 |
| Gesamtergebnis | 7,2 | 434,1 |
| Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen | 0,3 | -4,4 |
| Veränderung aus Kapitalmaßnahmen | -29,6 | -29,6 |
| Erwerb des Anteils nicht beherrschender Gesellschafter an der European Energy Exchange AG | 7,3 | 0,8 |
| Ausschüttung an Aktionäre | 0 | -439,0 |
| Transaktionen mit Anteilseignern | -22,0 | -472,2 |
| Bilanz zum 30. Juni 2017 | 127,4 | 4.585,1 |
| Bilanz zum 1. Januar 2018 | 118,1 | 4.954,2 |
| Periodenüberschuss | 13,3 | 472,6 |
| Sonstiges Ergebnis | 1,1 | -6,0 |
| Gesamtergebnis | 14,4 | 466,6 |
| Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen | 0,2 | 5,1 |
| Erwerb eigener Aktien | 0 | -164,0 |
| Veränderung aus Kapitalmaßnahmen | -0,5 | -0,5 |
| Ausschüttung an Aktionäre | 0 | -453,3 |
| Transaktionen mit Anteilseignern | -0,3 | -612,7 |
| Bilanz zum 30. Juni 2018 | 132,2 | 4.808,1 |
Die Deutsche Börse AG ("die Gesellschaft") ist eine in der Bundesrepublik Deutschland eingetragene, börsennotierte Kapitalgesellschaft. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Frankfurt am Main.
Der Zwischenabschluss wurde im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den diesbezüglich veröffentlichten Interpretationen des Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der Europäischen Union anzuwenden sind.
Zusätzlich zu den am 31. Dezember 2017 berücksichtigten Standards und Interpretationen wurden folgende Standards und Interpretationen erstmalig zum 1. Januar 2018 angewandt:
| ― | Änderungen IFRS 2 "Klassifizierung und Bewertung von anteilsbasierten Vergütungen" |
| ― | IFRS 9 "Finanzinstrumente" (Juli 2014) und Änderungen bezüglich Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung (Oktober 2017); für Details siehe den Abschnitt "Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden". |
| ― | IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden" (Mai 2014 und Klarstellung April 2016); für Details siehe den Abschnitt "Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden". |
| ― | Änderungen IAS 40 "Übertragung von als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien" (Dezember 2016) |
| ― | Änderungen aus dem "Annual Improvements Project 2014-2016" (Dezember 2016) |
| ― | IFRIC 22 "Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen" (Dezember 2016) |
Die Gruppe Deutsche Börse wendet IFRS 9 "Finanzinstrumente" und IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden" erstmalig an. Gemäß den nach IFRS 9 und IFRS 15 zulässigen Übergangsregelungen (siehe IFRS 9.7.2.15 und IFRS 9.7.2.26 bzw. IFRS 15.C3(b)) wurden die Vergleichszahlen nicht angepasst.
Die Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 und IFRS 15 resultieren, sind im Folgenden beschrieben. Für weitere Details zu den Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Deutsche Börse AG siehe Erläuterung 2.
Die Änderungen an den anderen oben aufgeführten Standards hatten keine Auswirkungen auf die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und erforderten daher keine retrospektiven Anpassungen.
Zudem wurde IAS 34 ("Zwischenabschluss") berücksichtigt. Der Ertragsteueraufwand wurde in der Zwischenberichtsperiode anhand eines prognostizierten effektiven Gruppensteuersatzes von 27 Prozent ermittelt. Die in die Ermittlung des Gruppensteuersatzes einbezogenen nominalen Steuersätze betragen zwischen 12,5 und 36 Prozent. Für steuerliche Verlustvorträge am Ende dieser Zwischenberichtsperiode wurden aktive latente Steueransprüche bilanziert, soweit mit einer Realisierung über die nächsten fünf Steuerperioden zu rechnen ist.
Der Zwischenabschluss wurde entsprechend den Vorgaben des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) um einen Konzern-Zwischenlagebericht ergänzt. Beide Berichtsbestandteile unterliegen einer prüferischen Durchsicht.
Wie bereits im Unternehmensbericht 2017 beschrieben, erwartet die Gruppe Deutsche Börse als Leasingnehmer durch die erstmalige Anwendung der neuen Vorschriften für Leasingverträge zum 1. Januar 2019 wesentliche Anpassungseffekte in der Konzernbilanz. Durch die Bilanzierung von Nutzungsrechten und den entsprechenden Leasingverbindlichkeiten wird sich die Bilanzsumme zum Zeitpunkt der Umstellung voraussichtlich um einen Eurobetrag im mittleren dreistelligen Millionenbereich erhöhen. Der maßgebliche Anteil ist hierbei auf langfristige Verträge für Büroimmobilien und Rechenzentren zurückzuführen.
Zudem werden sich durch die Aufteilung des bisherigen Miet- bzw. Leasingaufwands Verschiebungen innerhalb der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung von der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" in die Positionen "Abschreibung und Wertminderungsaufwand" und "Finanzaufwand" voraussichtlich in Höhe eines Eurobetrags im zweistelligen Millionenbereich ergeben. Dies wird letztlich zu einer Verbesserung des EBITDA führen. Die exakten Auswirkungen sind stark abhängig vom Vertragsportfolio zum Erstanwendungszeitpunkt und der einzelfallbezogenen Ausübung von Optionen im Rahmen der modifizierten retrospektiven Erstanwendungsmethode.
Finanzielle Vermögenswerte werden erfasst, wenn der Konzern oder eine seiner Gesellschaften eine Partei der vertraglichen Bestimmungen eines Instruments wird. Der regelmäßige Kauf und Verkauf von finanziellen Vermögenswerten wird grundsätzlich zum Handelstag erfasst bzw. ausgebucht. Der Kauf und Verkauf von zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesenen Schuldinstrumenten sowie von Aktien, deren Abwicklung über eine zentrale Gegenpartei der Gruppe Deutsche Börse erfolgt, wird zum Erfüllungstag erfasst bzw. ausgebucht.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf die Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen, oder wenn die Gesellschaft diese Rechte in einer Transaktion überträgt, in der im Wesentlichen alle Chancen und Risiken aus dem Eigentum des finanziellen Vermögenswertes übertragen werden.
Seit 1. Januar 2018 weist die Gruppe Deutsche Börse ihre finanziellen Vermögenswerte den folgenden Bewertungskategorien zu:
| ― | beizulegender Zeitwert (Ausweis entweder im "sonstigen Ergebnis" oder erfolgswirksam) |
| ― | fortgeführte Anschaffungskosten |
Die Zuordnung zu den einzelnen Kategorien erfolgt auf Basis des Geschäftsmodells, nach dem die finanziellen Vermögenswerte verwaltet werden, und aufgrund der vertraglichen Bedingungen der Zahlungsströme.
Die im Zusammenhang mit zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Vermögenswerten entstehenden Gewinne oder Verluste werden entweder direkt erfolgswirksam erfasst ("fair value through profit or loss", FVPL) oder im sonstigen Ergebnis ausgewiesen ("fair value through other comprehensive income", FVOCI). Bei Anlagen in Schuldinstrumente hängt der Ausweis von dem Geschäftsmodell ab, dem die jeweilige Anlage zugeordnet wird. Bei Anlagen in Eigenkapitalinstrumenten, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, hängt die Zuordnung davon ab, ob die Gruppe Deutsche Börse im Rahmen des erstmaligen Ansatzes von der Option Gebrauch gemacht hat, die entsprechende Position erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert auszuweisen. Diese Zuordnung darf in Folgeperioden nicht geändert werden.
Der Konzern nimmt eine Umklassifizierung von Schuldinstrumenten nur dann vor, wenn sich das Geschäftsmodell zur Verwaltung solcher Positionen ändert.
Bei der Erstbewertung weist die Gruppe Deutsche Börse finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert aus. Wird ein finanzieller Vermögenswert erfolgsneutral ausgewiesen, fließen in den Wertansatz auch die Transaktionskosten ein, die unmittelbar dem Erwerb dieses Vermögenswertes zugeordnet werden können. Die Transaktionskosten von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerten werden ebenfalls erfolgswirksam erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte mit eingebetteten Derivaten werden bei der Beurteilung, ob die Zahlungsflüsse ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen bestehen, ganzheitlich betrachtet.
Die Folgebewertung von Schuldinstrumenten richtet sich nach dem Geschäftsmodell des Konzerns hinsichtlich der Verwaltung des jeweiligen Vermögenswertes und den Eigenschaften der Zahlungsströme, die im Zusammenhang mit diesem entstehen. Die Gruppe Deutsche Börse ordnet jedes Schuldinstrument einer der folgenden Bewertungskategorien zu:
| ― | Fortgeführte Anschaffungskosten: Vermögenswerte, die zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme gehalten werden, und deren Zahlungsströme ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen bestehen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen. Ein Gewinn oder Verlust im Zusammenhang mit einem Schuldinstrument, das im Rahmen der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wird, wird zum Zeitpunkt der Ausbuchung oder Wertminderung des Vermögenswertes erfolgswirksam erfasst. Die Zinserträge aus solchen finanziellen Vermögenswerten werden mittels der Effektivzinsmethode ermittelt und als Teil der Finanzerträge oder der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft ausgewiesen. Wechselkursbedingte Gewinne oder Verluste werden in den "sonstigen Erträgen und Aufwendungen" oder in den "Finanzerträgen und -aufwendungen" erfasst. |
| ― | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI): Vermögenswerte, die zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme und zur Veräußerung gehalten werden, und deren Zahlungsströme ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen bestehen, werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesen. Die Entwicklung des Buchwertes wird über das sonstige Ergebnis abgebildet, ausgenommen jedoch Wertminderungen oder -aufholungen, Zinserträge sowie wechselkursbedingte Gewinne oder Verluste, welche erfolgswirksam erfasst werden. Bei der Ausbuchung des jeweiligen finanziellen Vermögenswertes werden die zuvor im sonstigen Ergebnis kumulativ erfassten Gewinne und Verluste aus dem Eigenkapital erfolgswirksam umgegliedert und in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesen. Die Zinserträge aus solchen finanziellen Vermögenswerten werden mittels der Effektivzinsmethode ermittelt und als Teil der Finanzerträge oder der Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft ausgewiesen. Wechselkursbedingte Gewinne oder Verluste werden in den "sonstigen Erträgen und Aufwendungen" oder in den "Finanzerträgen und -aufwendungen" erfasst. Wertminderungen werden als sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen. Die Gruppe Deutsche Börse hat das Geschäftsmodell "Halten und Verkaufen" im Berichtszeitraum nicht angewandt und dieser Bewertungskategorie dementsprechend keine Schuldinstrumente zugewiesen. |
| ― | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVPL): Sämtliche Vermögenswerte, die weder die Kriterien der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" noch die der FVOCI-Kategorie erfüllen, sind erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert auszuweisen. Gewinne oder Verluste im Zusammenhang mit einem Schuldinstrument, das im Rahmen der Folgebewertung erfolgswirksam erfasst und nicht als Teil einer Sicherungsbeziehung genutzt wird, werden erfolgswirksam ausgewiesen und auf Nettobasis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im "Ergebnis aus strategischen Investitionen" in der Periode ihrer Entstehung zu erfassen. |
Die Folgebewertung von Eigenkapitalinstrumenten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Wurde für den Ausweis eines Eigenkapitalinstruments von der Option Gebrauch gemacht, die Gewinne und Verluste im sonstigen Ergebnis auszuweisen, so erfolgt bei der Ausbuchung der entsprechenden Position keine erfolgswirksame Umgliederung dieser Gewinne und Verluste. Die Dividenden aus solchen Anlagen werden erfolgswirksam im Ergebnis aus strategischen Investitionen ausgewiesen, sobald der Konzern zum Erhalt der entsprechenden Zahlungen berechtigt ist.
Die Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes finanzieller Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Ergebnis aus strategischen Investitionen ausgewiesen.
Wertminderungen (und deren Aufholung) auf erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente werden nicht gesondert von anderen Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes ausgewiesen.
Zum Stichtag dieses Zwischenabschlusses hat die Gruppe Deutsche Börse sämtliche Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesen.
Die Gruppe Deutsche Börse nimmt für die zu fortgeführten Anschaffungskosten und erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesenen Schuldinstrumente eine Schätzung der erwarteten künftigen Kreditausfälle vor. Wertminderungen werden anhand des Wertes ausgewiesen, der entweder dem erwarteten Verlust der kommenden zwölf Monate oder dem erwarteten Verlust über die gesamte Restlaufzeit des entsprechenden Instruments entspricht. Die Entscheidung, welcher Wertminderungsansatz zu verwenden ist, hängt davon ab, ob es zu einer signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos gekommen ist. Sofern sich das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der in den kommenden zwölf Monaten erwarteten Verluste gebildet.
Die Vorgaben von IFRS 9 sehen vor, dass wertgeminderte Positionen - also solche, bei denen ein oder mehrere Ereignisse stattgefunden haben, die eine deutliche Auswirkung auf die erwarteten künftigen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswertes haben - als Ausfall eingestuft werden, womit solche Positionen zwangsläufig der Stufe 3 des Risikovorsorgemodells zuzuweisen sind. Die Gruppe Deutsche Börse hat die folgenden drei Ausfallereignisse identifiziert, die eine Zuweisung in Stufe 3 des Risikovorsorgemodells auslösen:
| ― | Rechtliches Ausfallereignis: ein Vertragspartner der Gruppe Deutsche Börse kann seine vertraglichen Verpflichtungen aufgrund seiner Insolvenz nicht erfüllen. |
| ― | Vertragliches Ausfallereignis: ein Vertragspartner der Gruppe Deutsche Börse kann oder will seine vertraglichen Verpflichtungen nicht zeitnah erfüllen. Die Nichterfüllung der vertraglichen Verpflichtungen könnte für die Gruppe Deutsche Börse zu einem finanziellen Verlust führen. |
IFRS 9 geht in diesem Zusammenhang davon aus, dass dann ein Ausfall anzunehmen ist, wenn ein Schuldner seinen Verpflichtungen mehr als 90 Tage nicht nachgekommen ist. Die Gruppe Deutsche Börse wendet diesen Ansatz lediglich als Behelfsmittel an, da der potenzielle Ausfall eines Schuldners anhand der zuvor genannten Kriterien bereits vor der 90-Tage-Schwelle erkannt werden sollte. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird ein Ausfallereignis angenommen, wenn die entsprechenden Beträge mehr als 360 Tage überfällig sind.
Bei finanziellen Vermögenswerten wird ein geringes Kreditrisiko angenommen, wenn die entsprechenden börsengehandelten Anleihen oder sonstigen Finanzanlagen bzw. Gegenparteien über ein "Investment Grade"-Kreditrating verfügen. Für finanzielle Vermögenswerte mit einem schlechten Kreditrating wird eine Risikovorsorge in Höhe der in den kommenden zwölf Monaten erwarteten Verluste berechnet.
Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nutzt die Gruppe Deutsche Börse den nach IFRS 9 zulässigen vereinfachten Ansatz, dem zufolge bereits zum erstmaligen Ausweis einer Forderung die über die gesamte Restlaufzeit erwarteten Verluste ausgewiesen werden.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Barmittel und Sichteinlagen sowie finanzielle Vermögenswerte, die jederzeit in Zahlungsmittel umgewandelt werden können. Sie unterliegen nur geringen Wertschwankungen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.
Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung umfassen Bardepots von Marktteilnehmern, die größtenteils über Nacht im Wesentlichen bei Zentralbanken oder im Rahmen von Reverse Repurchase Agreements bei Banken angelegt werden.
Derivate werden erstmals zum beizulegenden Zeitwert an dem Tag angesetzt, an dem ein Terminkontrakt abgeschlossen wird; die Folgebewertung erfolgt am Ende jedes Berichtszeitraums ebenfalls zum beizulegenden Zeitwert. Die Erfassung von nachgelagerten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts hängt davon ab, ob das Derivat als Sicherungsinstrument ausgewiesen wird.
Die Gruppe weist Währungs- und Zinsderivate als Sicherungsinstrumente für Fremdwährungsrisiken im Zusammenhang mit den Cashflows sehr wahrscheinlicher Transaktionen und Zinsswaps aus, um bei Bedarf eine Absicherung gegen Zinsrisiken vorzunehmen, die im Rahmen der geplanten Ausgabe festverzinslicher Anleihen entstehen können (beides Cashflow-Hedges).
2017 und 2018 hat die Gruppe Deutsche Börse keine Absicherungsgeschäfte von beizulegenden Zeitwerten (Fair Value Hedges) abgeschlossen.
Beim Abschluss einer zu Sicherungszwecken designierten Transaktion dokumentiert die Gruppe Deutsche Börse das wirtschaftliche Verhältnis zwischen dem Sicherungsinstrument und der abgesicherten Position. Die Dokumentation enthält auch Angaben über die Erwartungen der Gruppe, inwiefern das Sicherungsinstrument zu einem Ausgleich der Schwankungen der mit der abgesicherten Position erzielten Zahlungsströme beiträgt. Darüber hinaus dokumentiert die Gruppe die zum jeweiligen Zeitpunkt definierten Ziele und die Strategie des Risikomanagements, nach denen die verschiedenen Sicherungsgeschäfte ausgerichtet werden.
Der beizulegende Zeitwert eines zu Sicherungszwecken genutzten Derivats wird als langfristiger Vermögenswert oder langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen, wenn die Restlaufzeit der abgesicherten Position über zwölf Monaten liegt. Hingegen wird der beizulegende Zeitwert solcher Derivate als kurzfristiger Vermögenswert oder kurzfristige Verbindlichkeit ausgewiesen, wenn die Restlaufzeit der abgesicherten Position nicht mehr als zwölf Monate beträgt.
Der effektive Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten, die als Cashflow-Hedge designiert und als solche anerkannt sind, wird im sonstigen Ergebnis (OCI) ausgewiesen; hierbei gilt jedoch eine Begrenzung auf die kumulierte Veränderung des beizulegenden Zeitwerts der abgesicherten Position auf Basis des Barwertes seit Abschluss des Sicherungsgeschäfts. Der Gewinn oder Verlust aus dem ineffektiven Teil wird unmittelbar erfolgswirksam erfasst, entweder in den Nettozinserträgen aus dem Bankgeschäft oder in den Finanzerträgen und -aufwendungen.
Die im sonstigen Ergebnis kumulierten Beträge werden gemäß folgender Methodik erfolgswirksam umgegliedert, sobald sich aus der abgesicherten Position erfolgswirksame Effekte ergeben:
| ― | Der in der Rücklage für Cashflow-Hedges kumulierte Betrag wird in der Periode bzw. den Perioden, in der bzw. in denen sich aus den abgesicherten künftigen Zahlungsströmen erfolgswirksame Auswirkungen ergeben, aus dieser Rücklage erfolgswirksam in Form einer Umgliederungsanpassung umgegliedert; ergibt sich aus diesem Betrag ein Verlust und geht die Gruppe Deutsche Börse davon aus, dass der gesamte oder ein Teil dieses Verlusts in einer oder mehreren künftigen Perioden nicht aufgeholt werden kann, so ist der als Verlust betrachtete Betrag in Form einer Umgliederungsanpassung unmittelbar erfolgswirksam zu erfassen. |
| ― | Der Gewinn oder Verlust aus dem effektiven Teil eines zinsbasierten Instruments, das zur Absicherung von festverzinslichen Darlehen genutzt wird, ist erfolgswirksam in den Finanzaufwendungen auszuweisen. |
Falls ein Sicherungsinstrument ausläuft, veräußert oder beendet wird, oder das Sicherungsgeschäft die Kriterien des Hedge Accounting nicht mehr erfüllt, beendet die Gruppe das Hedge Accounting. Wenn nicht mehr vom Eintritt der erwarteten Transaktion ausgegangen wird, ist der im Eigenkapital erfasste kumulierte Gewinn oder Verlust sowie die abgegrenzten Hedging-Kosten unmittelbar erfolgswirksam aufzulösen.
Der ineffektive Teil wird erfolgswirksam erfasst, entweder in den Nettozinserträgen aus dem Bankgeschäft oder in den Finanzerträge und -aufwendungen.
Der Teil des mit einem Absicherungsinstrument erzielten Gewinns oder Verlusts, der als effektiv identifiziert wird, ist im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Solche Beträge werden erfolgswirksam mit der Veräußerung des ausländischen Geschäftsbetriebs aufgelöst. Hingegen wird der Teil des mit einem Absicherungsinstrument erzielten Gewinns oder Verlusts, der als ineffektiv identifiziert wird, unmittelbar erfolgswirksam erfasst.
Die Gruppe Deutsche Börse hat IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden" in der Fassung vom Mai 2014 einschließlich der im April 2016 veröffentlichten Klarstellungen umgesetzt. IFRS 15 ersetzt die folgenden Standards und Interpretationen:
| ― | IAS 11 "Fertigungsaufträge" |
| ― | IAS 18 "Erlöse" |
| ― | IFRIC 13 "Kundenbindungsprogramme" |
| ― | IFRIC 15 "Vereinbarungen über die Errichtung von Immobilien" |
| ― | IFRIC 18 "Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden" |
| ― | SIC-31 "Erträge - Tausch von Werbeleistungen" |
Gemäß den Überleitungsvorschriften von IFRS 15 wendet die Gruppe Deutsche Börse die neuen Rechnungslegungsgrundsätze nach dem modifizierten rückwirkenden Ansatz an.
Die bilanzielle Behandlung der wichtigsten Leistungsverpflichtungen der Segmente der Gruppe Deutsche Börse wird im Folgenden dargestellt:
Die Gruppe Deutsche Börse betreibt eine der weltweit führenden Terminbörsen sowie eines der weltweit führenden Clearinghäuser. Erlöse werden im Derivategeschäft hauptsächlich durch Entgelte erzielt, die im Zusammenhang mit dem Matching bzw. der Registrierung, der Verwaltung und Regulierung von Transaktionen erhoben werden, die über das Orderbuch von Eurex Deutschland bzw. außerhalb des Orderbuchs zustande kommen. Zusätzlich werden Anbindungsentgelte erhoben. Die Entgelte sowie ggf. gewährte Vergünstigungen in Form von Abschlägen oder Nachlässen sind in Preislisten bzw. in Rundschreiben festgelegt. Die Gewährung von monatlichen Nachlässen für die Bereitstellung eines bestimmten Volumens oder eines bestimmten Liquiditätsniveaus hängt von den monatlichen Gesamtvolumina bzw. der monatlichen Erfüllung bestimmter Vorgaben zur Liquiditätsbereitstellung ab.
Ebenfalls werden Erlöse für Clearing- und Abwicklungsleistungen von außerbörslichen Transaktionen generiert. Hauptsächlich werden diese in Form von Buchungs- und Verwaltungsentgelten erzielt. Die Entgelte sowie ggf. gewährte Vergünstigungen in Form von Abschlägen oder Nachlässen sind in Preislisten bzw. in Rundschreiben der Eurex Clearing AG festgelegt.
Erlöse für Transaktionen von gelisteten Finanzderivaten werden mit dem Matching bzw. der Registrierung eines Kontrakts ausgewiesen; d.h. wenn gegenüber Kunden keine unerfüllten Verpflichtungen bestehen. Eine Forderung wird erfasst, wenn die zugesagte Dienstleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht wird und der Anspruch auf Gegenleistung allein vom Zeitverlauf abhängt. Transaktionsentgelte werden monatlich in Rechnung gestellt und sind mit der Rechnungsstellung fällig. Da Nachlässe im Wesentlichen auf monatlicher Basis gewährt werden, ist der Ansatz einer vertraglichen Schuld nicht erforderlich. Grundsätzlich werden Zahlungen von den Clearingmitgliedern unmittelbar eingezogen, womit keine Finanzierungskomponente besteht.
Für außerbörsliche ("over the counter", OTC-) Transaktionen werden Buchungsentgelte mit Novation realisiert. Diese Entgelte werden zeitpunktbezogen erfasst. Eine Forderung wird erfasst, wenn die zugesagte Dienstleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht wird und der Anspruch auf Gegenleistung allein vom Zeitverlauf abhängt. Entgelte für die Verwaltung von OTC-Positionen werden zeitraumbezogen realisiert, da die Dienstleistung bis zu dem Zeitpunkt erbracht wird, an dem eine Transaktion geschlossen, gekündigt oder ausgelaufen ist. Eine Forderung wird monatlich auf Basis der Inanspruchnahme im entsprechenden Monat erfasst, vorausgesetzt dass die Position zum Ende des Monats noch geöffnet ist. Grundsätzlich werden Zahlungen von den Clearingmitgliedern unmittelbar eingezogen, womit keine Finanzierungskomponente besteht.
Die Gruppe Deutsche Börse stellt eine Vielzahl von technischen Anbindungen an ihre Handels- und Clearinginfrastruktur bereit. Dem Kunden fließt der Nutzen aus der Leistung des Unternehmens zu und er nutzt gleichzeitig die Leistung, während diese über die Vertragslaufzeit erbracht wird. Aufgrund dessen, dass die kleinste Berichtseinheit mit der Vertragslaufzeit übereinstimmt, entspricht der Leistungsfortschritt der vollständigen Leistungserfüllung. Erlöse werden in der Regel analog zur Rechnungstellung monatlich realisiert. Die Anbindungserlöse werden in der Position "Sonstige" (siehe Erläuterung 15) ausgewiesen.
Das Segment betreibt den zentralen Marktplatz für Energie und andere Commodity-Produkte in Europa. Zum Produktportfolio gehören Kontrakte auf Strom und Gas, auf Emissionszertifikate sowie auf Frachtraten und Agrarprodukte. Erlöse werden hauptsächlich durch Entgelte erzielt, die auf den börslichen Handel und das Clearing von Commodity-Produkten erhoben werden. Die Transaktionsentgelte sowie ggf. gewährte Vergünstigungen in Form von Abschlägen oder Nachlässen sind in der Preisliste festgelegt. Nachlässe werden hauptsächlich in Form von monatlichen Nachlässen für die Bereitstellung eines bestimmten Volumens bzw. Liquiditätsniveaus gewährt. Solche Nachlässe hängen von den monatlichen Gesamtvolumina bzw. der monatlichen Erfüllung bestimmter Vorgaben zur Liquiditätsbereitstellung ab.
Die Erlöse werden mit dem Matching bzw. der Registrierung eines Kontrakts ausgewiesen; d.h. wenn gegenüber Kunden keine unerfüllten Verpflichtungen bestehen, denn zu diesem Zeitpunkt wurde die Dienstleistung bereits erbracht. EEX weist eine Forderung aus, wenn die zugesagte Dienstleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht wird und der Anspruch auf Gegenleistung allein vom Zeitverlauf abhängt. Die Mehrzahl der in Rechnung gestellten Zahlungen wird den Clearingmitgliedern unmittelbar belastet, womit keine Finanzierungskomponenten bestehen.
Über die 360T-Gruppe betreibt das Segment TEX, eine der weltweit größten unabhängigen Multibank-Handelsplattformen für verschiedene Instrumente. 360T ist einer der weltweit größten Anbieter von optimierten Dienstleistungen im gesamten Handelsprozess von Devisenprodukten. 360T generiert Provisionen in Form von Transaktions- und Zugangsentgelte, die für die Nutzung von TEX erhoben werden. Darüber hinaus erzielt 360T Erlöse aus Entgelten für die Nutzung von Technologie (I-Tex), Installationsentgelten im Rahmen der Anbindung von Kunden an TEX, Entgelten für die Einrichtung von Nutzern sowie für Programmierung und Instandhaltung bzw. Wartung (Maintenance) der notwendigen Schnittstellen.
Erlöse werden mit der Erbringung der zugesagten Dienstleistung an den Kunden erfasst. Das ist der Fall, sobald sich die Vertragspartner über die Bedingungen des Vertrags einig sind. Erlöse aus der Nutzung der Plattform sowie aus Maintenance-Entgelten werden auf Pro-rata-Basis erfasst.
Zugangsentgelte, Transaktiosentgelte sowie Entgelte für die I-Tex-Nutzung enthalte unterschiedliche Nachlässe auf monatlicher Basis. Sie werden monatlich in Rechnung gestellt und sind innerhalb von 21 Tagen nach Rechnungsstellung fällig. Entgelte für die Installation und Einrichtung von Nutzern sind einmalige Entgelte. Maintenance-Entgelte werden jährlich in Rechnung gestellt.
Wertpapiere, die im regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) notiert werden sollen, bedürfen grundsätzlich der Zulassung und Einführung oder der Einbeziehung durch die Geschäftsführung der FWB. Für diese Dienstleistungen (Zulassung, Einführung, Einbeziehung und Notierung) im regulierten Markt werden von der Deutsche Börse AG als Betreiber der öffentlich-rechtlichen Börse hoheitliche Gebühren erhoben. Die Dienstleistungen sind inhaltlich, rechtlich und faktisch klar abgrenzbar und werden demnach im Folgenden als separate Leistungsverpflichtungen behandelt.
Für die Zulassung, die Einführung und Einbeziehung erfolgt die Erlösrealisierung, sobald die zugesagte Dienstleistung übertragen wird und der Kunde die Verfügungsgewalt über die zugesagte Leistung erlangt. Dies ist der Zeitpunkt, an dem die Geschäftsführung über die Zulassung beschließt bzw. die erstmalige Notierung des Wertpapiers erfolgt. Eine Forderung wird zeitpunktbezogen erfasst, wenn die jeweilige Dienstleistung erbracht ist, der unbedingte Anspruch auf Gegenleistung besteht und die Fälligkeit nur noch an den Zeitablauf geknüpft ist. Die Rechnungstellung an den Kunden erfolgt quartalsweise und die Forderung ist mit Rechnungstellung fällig.
Auf Verträge von strukturierten Produkten im Freiverkehr werden zwei Obergrenzen für Einbeziehungsentgelte pro Jahr angewandt. Bis zum Erreichen der ersten Obergrenze ist ein festes Entgelt pro Einbeziehung eines Emittenten zu entrichten. Danach gibt es gestaffelt nach Anzahl der getätigten Einbeziehungen und Gesamtsumme von Entgelten pro Kalenderjahr Entgeltobergrenzen, welche die Rechnungstellung begrenzen. Im Einklang mit IFRS 15 werden die Umsatzerlöse über die Vertragslaufzeit erfasst. Jeden Monat wird der Erlös pro Emittent geschätzt auf Basis seiner in den letzten zwölf Monaten getätigten Einbeziehungen.
Notierungsgebühren werden für die Tätigkeit aller Organe der FWB erhoben, die den Handel und die Börsengeschäftsabwicklung überwachen sowie den ordnungsgemäßen Ablauf des Handels gewährleisten (dauerhafte Nutzungsmöglichkeit der Börseneinrichtung). Die Notierungsgebühr ist eine wiederkehrende Gebühr, die für zeitraumbezogene Dienstleistungen erhoben wird. Die Erlöse sind entsprechend dann zu realisieren, wenn dem Kunden der Nutzen aus der Dienstleistung zufließt (Verteilung über die Vertragslaufzeit).
Im Segment Xetra (Wertpapierhandel) gelten für Verträge des Handels von Kassamarktprodukten die gleichen Bilanzierungsbedingungen wie sie unter dem Segment Eurex (Finanzderivate) beschrieben sind.
Clearstream bietet Infrastruktur und Dienstleistungen für das Nachhandelsgeschäft und ist für die Abwicklung von Wertpapiergeschäften sowie für die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren verantwortlich. Kunden im Verwahrgeschäft erhalten den Nutzen aus der erbrachten Leistung und verbrauchen diesen gleichzeitig mit der Erfüllung der Leistung während der Vertragslaufzeit.
Dem Kunden von Verwahrdienstleistungen fließt der Nutzen aus der Leistung des Unternehmens zu und er nutzt gleichzeitig die Leistung, während diese über die Vertragslaufzeit erbracht wird. Erlöse aus der Verwaltung von Wertpapieren sowie aus Dienstleistungen zu Abwicklung und Verwahrung werden mit der Erbringung der zugesagten Leistung an den Kunden erfasst. Das ist dann der Fall, wenn die Instruktionen eingegangen und Transaktionen verarbeitet werden. Die Leistung gilt zu diesem Zeitpunkt als erbracht.
Die Erlöserfassung beruht auf den in der Preisliste festgelegten Preisen sowie den entsprechend gewährten Nachlässen. Kunden erhalten eine monatliche Rechnung, die Gegenleistung ist nach Rechnungsstellung zahlbar. Gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nehmen Kunden von Clearstream an einem Lastschriftverfahren teil. Dementsprechend wurden keine Finanzierungskomponenten identifiziert.
Das Segment bietet Dienstleistungen zur Standardisierung der Fondsverarbeitung und zur Steigerung von Effizienz und Sicherheit im Bereich der Investmentfonds an. Die angebotenen Services umfassen Orderrouting, Abwicklung, Vermögensverwaltung und Verwahrdienstleistungen.
Erlöse werden mit der Erbringung der zugesagten Dienstleistung an den Kunden erfasst. Das ist dann der Fall, wenn die Instruktionen eingegangen und Transaktionen verarbeitet werden. Die Leistung gilt zu diesem Zeitpunkt als erbracht.
Die Erlöserfassung beruht auf den in der Preisliste festgelegten Preisen sowie den entsprechend gewährten Nachlässen. Kunden erhalten eine monatliche Rechnung, die Gegenleistung ist nach Rechnungsstellung zahlbar. Gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nehmen Kunden von Clearstream an einem Lastschriftverfahren teil. Dementsprechend wurden keine Finanzierungskomponenten identifiziert.
Die Gruppe Deutsche Börse bietet über Clearstream eine breite Palette an Diensten zur globalen Wertpapierfinanzierung (Global Securities Financing, GSF) an. Hierzu zählen insbesondere das Sicherheitenmanagement sowie Dienste zur Wertpapierleihgeschäfte. Kunden im Sicherheitenmanagement erhalten den Nutzen aus der erbrachten Leistung und verbrauchen diesen gleichzeitig mit der Erfüllung der Leistung.
Die Erlöse werden mit der Erbringung der Leistungen im Sicherheitenmanagement über einen bestimmten Zeitraum hinweg erfasst. Hingegen werden die Leistungen im Wertpapierleihgeschäft zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht.
STOXX ist der global Indexanbieter der Gruppe Deutsche Börse; er berechnet und verbreitet eine umfassende Palette an Indizes. Das Angebot des Segments reicht von Bluechip-, Benchmark-, und Strategieindizes über Nachhaltigkeitsindizes bis zu Smart-Beta-Indizes. Die Gruppe erzielt Erlöse aus der Berechnung und Vermarktung von Indizes, die von Finanzmarktteilnehmern als Basiswerte oder Benchmark für die Performance von Investmentfonds genutzt werden. Kunden von STOXX erhalten den Nutzen aus der erbrachten Leistung und verbrauchen diesen gleichzeitig mit der Erfüllung der Leistung während der Vertragslaufzeit. Die Erfassung von Erlösen aus Indexlizenzen beruht auf Festpreisen, variablen Preisen (nutzungsbasierte Volumenerfassung, meist verwaltetes Vermögen) oder einer Kombination aus beiden.
Bei variablen Zahlungen wird die vom Kunden in Anspruch genommene Leistung dokumentiert und im jeweiligen Folgequartal in Rechnung gestellt. Die Gruppe Deutsche Börse weist monatliche Schätzungen aus, die entweder auf dem durchschnittlichen Nutzungsverhalten der letzten zwölf Monate des jeweiligen Kunden - angepasst um jüngste Marktentwicklungen - oder auf den tatsächlichen Marktdaten auf Kundenebene beruhen. Die Erlösschätzungen werden angepasst, wenn die Umstände dies erfordern. Dabei werden die entsprechenden Erhöhungen oder Minderungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in der Periode ausgewiesen, in der die Geschäftsleitung von den entsprechenden Umständen erfährt, welche die Anpassung erforderlich machen.
Für zwei Gebührenbestandteile (Mindestgebühr und Nutzungsgebühr) wird eine Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen, die sich gemäß der monatlichen Nutzung reduziert. Kunden erhalten auf Quartalsbasis eine Rechnung, die Gegenleistung ist nach Rechnungsstellung zahlbar.
Marktteilnehmer nutzen Leistungen für den Bezug von Echtzeit-Handelsdaten oder Marktsignalen, oder sie lizenzieren diese Leistungen zur eigenen Nutzung, Verarbeitung oder Verbreitung. Kunden erhalten den Nutzen aus der erbrachten Leistung und nutzen diesen gleichzeitig mit der Erfüllung der Leistung während der Vertragslaufzeit. Die von den Kunden in Anspruch genommene Leistung wird dokumentiert und im jeweiligen Folgemonat in Rechnung gestellt. Die Gruppe Deutsche Börse realisiert monatliche Schätzungen, die auf der Entwicklung der vorangegangenen Monate beruhen. Die Erlösschätzungen werden angepasst, wenn die Umstände dies erfordern. Dabei werden die entsprechenden Erhöhungen oder Minderungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in der Periode ausgewiesen, in der die Geschäftsleitung von den entsprechenden Umständen erfährt, welche die Anpassung erforderlich machen.
Die Erlöserfassung beruht auf den in der Preisliste festgelegten Preisen. Kunden erhalten auf monatlicher Basis eine Rechnung, die Gegenleistung ist nach Rechnungsstellung zahlbar.
Änderungen aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 beziehen sich auf vertragliche Vermögenswerte und vertragliche Verbindlichkeiten. Die Gruppe Deutsche Börse hat den Ausweis einiger Angaben/Positionen in der Konzernbilanz geändert, um die Terminologie von IFRS 9 und IFRS 15 zu berücksichtigen. Vertragspositionen, die nicht vollständig erfüllt wurden, sind nun als "vertragliche Vermögenswerte" zu erfassen. Sie waren bisher als Teil der "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Forderungen" erfasst. "Vertragliche Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig)" wurden bisher als "sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten" ausgewiesen.
Zur Verbesserung der Transparenz in der Berichterstattung werden die personalbezogenen Aufwendungen für Training, Essen und Getränke mit Wirkung zum 1. Januar 2018 im Personalaufwand ausgewiesen. Bislang waren diese Kosten im sonstigen betrieblichen Aufwand enthalten. Die Umgliederung beträgt ca. 1,0 Mio. € je Monat, die Vergleichszahlen wurden entsprechend angepasst.
Am 20. Juli 2018 hat die Heubeck AG neue Sterbetafeln veröffentlicht, die aktuelle Statistiken des Statistischen Bundesamts sowie der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland berücksichtigen. Die neuen Sterbetafeln führen voraussichtlich zu einem Anstieg der in Deutschland bestehenden Pensionsverpflichtungen in Höhe von etwa 1,5 bis 2,5 Prozent mit einem entsprechend gegenläufigen Effekt in der Neubewertungsrücklage. Die Gruppe Deutsche Börse hat die neuen Sterbetafeln noch nicht angewandt.
Die Gruppe Deutsche Börse hat IFRS 9 zum 1. Januar 2018 umgesetzt. Daraus resultieren Änderungen der Rechnungslegungsgrundsätze sowie Anpassungen an den in den Abschlüssen ausgewiesenen Beträgen. Darüber hinaus hat die Gruppe Deutsche Börse die Darstellung der Bilanz angepasst, um die Transparenz im Hinblick auf Finanzinstrumente zu erhöhen. In der neuen Struktur werden die Bewertungskategorien nach IFRS 9 im Wesentlichen direkt in der Bilanz ersichtlich.
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| Kredite und Forderungen | zur Veräußerung verfügbar | FVPL (FV-Option) | zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet | FVPL (obligatorisch) | FVOCI | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Stand zum 31.12.2017 - IAS 39 | 12.927,7 | 1.946,5 | 1,2 | 0 | 0 | 0 |
| Umklassifizierung der Eigenkapitalinstrumente aus "zur Veräußerung verfügbar" in "FVOCI" | 0 | -99,4 | 0 | 0 | 0 | 99,4 |
| Umklassifizierung der Finanzinstrumente aus "zur Veräußerung verfügbar" in "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" | 0 | -1.832,0 | 0 | 1.832,0 | 0 | 0 |
| Umklassifizierung der Finanzinstrumente aus "zur Veräußerung verfügbar" in "FVPL (obligatorisch)" | 0 | -15,1 | 0 | 0 | 15,1 | 0 |
| Umklassifizierung der Finanzinstrumente aus "Kredite und Forderungen" in "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" | -12.923,6 | 0 | 0 | 12.923,6 | 0 | 0 |
| Umklassifizierung der Finanzinstrumente aus "Kredite und Forderungen" in "FVPL (obligatorisch)" | -4,1 | 0 | 0 | 0 | 4,1 | 0 |
| Umklassifizierung der Finanzinstrumente aus "FVPL (Fair Value Option)" in "FVPL (obligatorisch)" | 0 | 0 | -1,2 | 0 | 1,2 | 0 |
| Stand zum 01.01.2018 - IFRS 9 | 0 | 0 | 0 | 14.755,6 | 20,4 | 99,4 |
Aus der Umklassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten sowie aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 "Erlöse aus Kundenverträgen" ergaben sich zum 1. Januar 2018 folgende Auswirkungen auf die Neubewertungsrücklage und die Angesammelten Gewinne der Gruppe:
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| Neubewertungsrücklage | Angesammelte Gewinne | |
|---|---|---|
| Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- |
| Saldo zum 31.12.2017 - IAS 39 / IAS 18 | 19,6 | 3.631,0 |
| Umklassifizierung von Eigenkapitalinstrumenten aus "zur Veräußerung verfügbar" in "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet" | 2,2 | 0 |
| Umklassifizierung von Schuldinstrumenten aus "zur Veräußerung verfügbar" in "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet" | -8,6 | 0 |
| Umklassifizierung von Finanzinstrumenten aus "zur Veräußerung verfügbar" in "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" | -2,0 | 1,6 |
| Änderung der Wertberichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 1,5 |
| Änderung der Wertberichtigung für zu fortgeführten Abschaffungskosten bewertete Schuldinsrumente | 0 | -0,3 |
| Erfassung der aktiven latenten Steuern | 1,0 | -0,7 |
| Erfassung der passiven latenten Steuern | 1,2 | -0,1 |
| Anpassung aufgrund erstmaliger Anwendung von IFRS 9 am 01.01.2018 | -6,2 | 2,0 |
| Erfassung der passiven Vertragsposten | 0 | -1,4 |
| Erfassung der aktiven latenten Steuern | 0 | 0,4 |
| Anpassung aufgrund erstmaliger Anwendung von IFRS 15 am 01.01.2018 | 0 | -1,0 |
| Saldo zum 01.01.2018 - IFRS 9 / IFRS 15 | 13,4 | 3.631,4 |
Bis zum 31. Dezember 2017 wurden Eigenkapitalinstrumente der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" (99,4 Mio. €) in den anderen Beteiligungen ausgewiesen. Seit 1. Januar 2018 erfolgt der Ausweis in der Position "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Beteiligungen (FVOCI)".
Die Gruppe Deutsche Börse hat zum 1. Januar 2018 sämtliche Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet ausgewiesen.
Eigenkapitalinstrumente, für die kein aktiver Markt bestand und für die keine alternative Bewertungsmethode angewendet werden konnte, wurden nach IAS 39 zu Anschaffungskosten ausgewiesen. Die Gruppe hat für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte solcher finanziellen Vermögenswerte Bewertungsmodelle entwickelt, aus denen sich eine Erhöhung der in der Kategorie "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Beteiligungen (FVOCI)" ausgewiesenen Beträge um 2,2 Mio. € ergibt.
Die Geschäftsleitung der Gruppe hat das Geschäftsmodell der nach IAS 39 als zur Veräußerung verfügbar ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerte zum 1. Januar 2018 überprüft.
Ausgehend von den Ergebnissen dieser Überprüfung wurden sämtliche Schuldinstrumente, deren Zahlungsströme ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen bestehen und die die Kriterien des Geschäftsmodells "Halten" erfüllen, in die Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" umklassifiziert. Sie werden fortan in der Position "zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente" ausgewiesen. 2017 wurden diese Instrumente in den langfristigen und kurzfristigen Forderungen und den Wertpapiere aus dem Bankgeschäft (1.563,0 Mio. € bzw. 254,5 Mio. €) sowie in den sonstigen langfristigen Finanzinstrumenten (14,5 Mio. €) ausgewiesen. Die in diesem Zusammenhang entstandenen Gewinne aus den beizulegenden Zeitwerten in Höhe von 8,6 Mio. € wurden zum 1. Januar 2018 aus der Neubewertungsrücklage und den entsprechenden finanziellen Vermögenswerten ausgebucht.
Schuldinstrumente, die die Kriterien für den Ausweis zu fortgeführten Anschaffungskosten gemäß IFRS 9 nicht erfüllen, da ihre Zahlungsströme nicht ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen bestehen, wurden in die Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente (FVPL)" umgegliedert (15,1 Mio. €). Da die Gruppe Deutsche Börse für Instrumente ohne aktiven Markt von der unter IAS 39 zulässigen Ausnahmeregelung (Ausweis zu Anschaffungskosten) Gebrauch gemacht hat, führte die Neubewertung zum beizulegenden Zeitwert zu einer Reduzierung der angesammelten Gewinne um 0,4 Mio. €. Darüber hinaus führte die erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert bei bisher bereits zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten zu einer Reduzierung der Neubewertungsrücklage um 2,0 Mio. € und einem entsprechenden Anstieg der angesammelten Gewinne in gleicher Höhe.
Für die Ermittlung der erwarteten künftigen Kreditausfälle bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nutzt die Gruppe den vereinfachten Ansatz, dem zufolge eine Risikovorsorge für die über die gesamte Restlaufzeit erwarteten Verluste zu bilden ist. Durch den Übergang vom Modell der eingetretenen Verluste (Incurred Loss Model) gemäß IAS 39 auf das Modell der erwarteten künftigen Verluste (Expected Loss Model) gemäß IFRS 9 gingen die auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesenen Wertminderungen um 1,5 Mio. € zurück, während die Gewinnrücklage um den gleichen Betrag zunahm.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente werden grundsätzlich als Positionen mit geringen Risiken eingestuft. Daher wird die Risikovorsorge in Höhe der in den kommenden zwölf Monaten erwarteten Verluste gebildet. Die entsprechende Risikovorsorge wurde zum 1. Januar 2018 in einer Höhe von 0,3 Mio. € ermittelt, während die Gewinnrücklage um den gleichen Betrag abnahm.
Die Veränderung der latenten Steuern geht hauptsächlich auf die Umklassifizierung von Finanzinstrumenten zurück, die unter IAS 39 als zur Veräußerung verfügbar ausgewiesen wurden und unter IFRS 9 zu fortgeführten Anschaffungskosten auszuweisen sind.
Es existiert eine Staffelpreisvereinbarung für eine kontinuierliche Dienstleistungsbereitstellung. Folglich wird ein Durchschnittspreis ermittelt und für die Erlösrealisierung herangezogen. Aufgrund dessen, dass zu Vertragsbeginn der Kunde eine höhere Gegenleistung schuldet, als ihm Dienstleistungen übertragen werden, ist eine vertragliche Schuld zu bilanzieren bis zum Ende der Vertragslaufzeit aufzulösen.
Die Gruppe Deutsche Börse hat zum 29. Juni 2018 das GTX Electronic Communication Network (ECN)-Geschäft von GAIN Capital Holdings, Inc., Bedminster, USA, übernommen. Im Rahmen der Transaktion hat die 360 Treasury Systems AG, Frankfurt am Main, Deutschland, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Deutsche Börse AG, das Tochterunternehmen 360TGTX, Inc., New York, USA, gegründet, welche das Geschäft zu einem Kaufpreis in Höhe von 100,1 Mio. US$ im Rahmen eines Asset Deal erworben hat. Die Transaktion schafft einen der größten und diversifiziertesten außerbörslichen Devisenmärkte der Welt. 360T und GTX bieten derzeit mehr als 2.000 Kunden aus 75 Ländern Währungslösungen an. Das Geschäft der 360TGTX wird zum 29. Juni 2018 erstmals in den Konsolidierungskreis der Gruppe Deutsche Börse einbezogen. Auf Basis der zum Bilanzstichtag vorläufigen Kaufpreisallokation ergeben sich die folgenden Effekte:
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| Vorläufige Berechnung des Geschäfts- oder Firmenwertes | |
|---|---|
| 29.06.2018 | |
| --- | --- |
| Mio. € | |
| --- | --- |
| Übertragene Gegenleistung | |
| Kaufpreis in bar | 86,1 |
| Summe Gegenleistung | 86,1 |
| Erworbene Vermögenswerte und Schulden | |
| Kundenbeziehungen | 20,4 |
| Markennamen | 0,3 |
| Software | 11,9 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 0,4 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte abzüglich Schulden | 2,3 |
| Summe erworbener Vermögenswerte und Schulden | 35,3 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 50,8 |
Der aus der Transaktion resultierende Geschäfts- oder Firmenwert spiegelt im Wesentlichen die erwarteten Kosten- und Umsatzsynergien wider.
Am 23. April 2018 hat die Clearstream International S.A., Luxemburg, einen Vertrag zur vollständigen Übernahme der Swisscanto Funds Centre Ltd., London, Vereinigtes Königreich, (SFCL) unterzeichnet. Die Transaktion im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag wird voraussichtlich im vierten Quartal 2018 abgeschlossen, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen regulatorischen Behörden. Derzeit ist die SFCL eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Swisscanto Holding AG, Zürich, Schweiz, einer Gruppengesellschaft der Zürcher Kantonalbank, Zürich, Schweiz. Mit der Transaktion erweitert das Segment IFS (Investment Fund Services) sein Dienstleistungsangebot im Fondsbereich mit dem Management von Vertriebsverträgen und der Datenaufbereitung.
Der Konzernumsatz wird stärker durch die Volatilität und das Transaktionsvolumen auf den Kapitalmärkten als durch saisonale Faktoren beeinflusst. Aufgrund einer Kostenkonzentration für Projekte, die erst im vierten Quartal zum Abschluss gebracht werden, sind die Kosten im vierten Quartal üblicherweise höher als in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||
|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 (angepasst) | 30.06.2018 | 30.06.2017 (angepasst) | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung | 35,2 | 30,6 | 63,8 | 79,2 |
| EDV-Kosten | 29,5 | 22,8 | 56,8 | 46,7 |
| Raumkosten | 22,1 | 18,1 | 39,7 | 35,3 |
| Nicht abzugsfähige Vorsteuer | 8,5 | 10,7 | 17,2 | 20,2 |
| Reise-, Bewirtungs- und Repräsentationsaufwendungen | 6,1 | 5,4 | 10,5 | 11,1 |
| Werbe- und Marketingkosten | 4,5 | 4,1 | 8,6 | 7,6 |
| Personalnebenkosten und freiwillige soziale Leistungen | 1,9 | 1,1 | 3,1 | 2,2 |
| Versicherungen, Beiträge und Gebühren | 4,1 | 3,8 | 7,5 | 7 |
| Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen | 0 | 0,9 | 0,2 | 1,8 |
| Vergütung des Aufsichtsrats | 1 | 0,5 | 2 | 1,4 |
| Aufwendungen aus Währungsdifferenzen | 0,5 | -0,1 | 0,5 | 0 |
| Übrige | 3,9 | 10,8 | 8,3 | 15,8 |
| Summe | 117,3 | 108,7 | 218,2 | 228,3 |
Die Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung betreffen im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Software. Ferner enthalten diese Kosten Aufwendungen für strategische und rechtliche Beratungsdienstleistungen sowie für Prüfungstätigkeiten. Zur Verbesserung der Transparenz werden mit Wirkung zum 1. Januar 2018 die personalbezogenen Aufwendungen für Training, Essen und Getränke im Personalaufwand ausgewiesen. Bislang waren diese Kosten im sonstigen betrieblichen Aufwand enthalten. Die Umgliederung beträgt ca. 1 Mio. € je Monat, die Vergleichszahlen wurden entsprechend angepasst.
Zum 30. Juni 2018 beliefen sich die immateriellen Vermögenswerte auf 4.146,9 Mio. € (31. Dezember 2017: 4.091,0 Mio. €).
Der Posten enthält im Wesentlichen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 2.823,5 Mio. € (31. Dezember 2017: 2.770,9 Mio. €), andere immaterielle Vermögenswerte (Lizenzen, Markennamen und Kundenbeziehungen) in Höhe von 920,4 Mio. € (31. Dezember 2017: 911,2 Mio. €) sowie selbst erstellte Software in Höhe von 316,8 Mio. € (31. Dezember 2017: 285,5 Mio. €).
Der Anstieg der Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 52,6 Mio. € ist vorwiegend auf die Erstkonsolidierung des GTX-ECN-Geschäfts in Höhe von 50,8 Mio. € (für Details zu dieser Transaktion siehe Erläuterung 3) sowie auf positive Währungseffekte in Höhe von 1,8 Mio. € zurückzuführen.
Der Anstieg bei den anderen immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 9,2 Mio. € beruht im Wesentlichen auf der oben erwähnten Änderung im Konsolidierungskreis (siehe Erläuterung 3) in Höhe von 20,7 Mio. € sowie positiven Währungseffekten in Höhe von 2,2 Mio. €. Demgegenüber stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 13,7 Mio. €.
Der Anstieg bei der selbst erstellten Software in Höhe von 31,3 Mio. € setzt sich im Wesentlichen aus Umgliederungen aus den Anlagen im Bau in einer Gesamthöhe von 73,7 Mio. € sowie Zugängen in Höhe von 9,7 Mio. € zusammen. Dem stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 39,5 Mio. € sowie eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 12,7 Mio. € gegenüber. Letztere sowie eine außerplanmäßige Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte im Bau in Höhe von 3,2 Mio. € betreffen den Buchwert an der Regulatory Reporting Hub-Plattform, da aufgrund veränderter Anforderungen signifikante Anpassungen an der Plattform erforderlich geworden sind. Der Ausweis erfolgt in der Position "Abschreibungen und Wertminderungsaufwand" und betrifft das Segment Data. Der erzielbare Betrag wurde auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten ermittelt; Grundlage hierfür bildet ein Discounted Cashflow-Modell (Inputfaktoren auf Ebene 3).
Der Bestand an Sachanlagen belief sich zum 30. Juni 2018 auf 112,6 Mio. € (31. Dezember 2017: 113,4 Mio. €).
Die Finanzanlagen beliefen sich zum 30. Juni 2018 auf 1.518,2 Mio. € (1. Januar 2018: 1.730,4 Mio. €). Der Rückgang betrifft in Höhe von 221,1 Mio. € die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente. Instrumente mit einem Buchwert von 232,3 Mio. € werden innerhalb des nächsten Jahres fällig und wurden entsprechend als kurzfristig eingestuft.
Das Eigenkapital ist im Geschäftsjahr 2018 um 151,3 Mio. € auf 4.808,1 Mio. € (31. Dezember 2017: 4.959,4 Mio. €) zurückgegangen. Es enthält den Periodenüberschuss, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, in Höhe von 459,3 Mio. € sowie gegenläufig die von der Deutsche Börse AG ausgeschüttete Dividende in Höhe von 453,3 Mio. €.
In Folge des Rückkaufs eigener Aktien reduzierte sich das Eigenkapital um 164,0 Mio. €.
Der Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter hat sich im Berichtszeitraum um 14,1 Mio. € erhöht.
Die Pensionsrückstellungen werden versicherungsmathematisch nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gemäß IAS 19 bewertet. Zum 30. Juni 2018 betrug der Rechnungszins für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Deutschland und Luxemburg 1,80 Prozent (31. Dezember 2017: 1,80 Prozent; 30. Juni 2017: 1,90 Prozent), in der Schweiz wurde ein gegenüber dem Jahresende 2017 unveränderter Rechnungszins von 0,70 Prozent (30. Juni 2017: 0,60 Prozent) zugrunde gelegt.
Die von der Deutsche Börse AG ausgegebenen Euro-Schuldverschreibungen haben einen Buchwert in Höhe von 2.281,6 Mio. € (31. Dezember 2017: 2.288,1) und einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 2.435,1 Mio. € (31. Dezember 2017:2.451,5) und werden unter "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" ausgewiesen.
Ende des ersten Quartals 2018 hat die Deutsche Börse AG eine Unternehmensanleihe im Nominalvolumen in Höhe von 600 Mio. € begeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit von zehn Jahren und einen Zinskupon von 1,125 Prozent jährlich. Sie dient der Refinanzierung der ebenfalls Ende des ersten Quartals 2018 ausgelaufenen Anleihe im Nominalvolumen in Höhe von 600 Mio. €.
Der Rückgang der Konzern-Bilanzsumme um 10,4 Mrd. € auf 135,7 Mrd. € zum 30. Juni 2018 (31. März 2018: 146,1 Mrd. €) wird überwiegend durch die Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft und Bardepots der Marktteilnehmer bestimmt. Die Höhe dieser Positionen kann sich entsprechend den Bedürfnissen und Handlungen der Kunden täglich stark ändern.
Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind den folgenden drei Hierarchieebenen zuzuordnen: Der Ebene 1 sind finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zuzuordnen, sofern ein Börsenpreis für gleiche Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt. Die Zuordnung zur Ebene 2 erfolgt, sofern die Parameter, die der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes zugrunde gelegt werden, entweder direkt oder indirekt beobachtbare Inputfaktoren darstellen; diese Inputfaktoren müssen auf Markterwartungen beruhen. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Ebene 3 ausgewiesen, sofern der beizulegende Zeitwert aus nicht beobachtbaren Parametern ermittelt wird.
Gemäß IFRS 9 sind zum 30. Juni 2018 die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, den Hierarchieebenen 1 bis 3 wie folgt zugeordnet:
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| Beizulegender Zeitwert zum 30.06.2018 | davon entfallen auf: | |||
|---|---|---|---|---|
| Ebene 1 | Ebene 2 | Ebene 3 | ||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Wiederkehrend zum beizulegenden Zeitwert bewertet | ||||
| VERMÖGENSWERTE | ||||
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete Beteiligungen | 109,9 | 26,9 | 0 | 83,0 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVPL) | ||||
| Langfristige erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente | 17,7 | 9,8 | 0 | 7,9 |
| Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 6.283,8 | 0 | 6.283,8 | 0 |
| Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 75.241,3 | 0 | 75.241,3 | 0 |
| Kurzfristige Derivate | 64,6 | 0 | 64,6 | 0 |
| Summe | 81.607,4 | 9,8 | 81.589,7 | 7,9 |
| Summe Vermögenswerte | 81.717,3 | 36,7 | 81.589,7 | 90,9 |
| VERBINDLICHKEITEN | ||||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FVPL) | ||||
| Langfristige erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FVPL) | -0,9 | 0 | 0 | -0,9 |
| Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | -6.283,8 | 0 | -6.283,8 | 0 |
| Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | -74.544,1 | 0 | -74.544,1 | 0 |
| Kurzfristige Derivate | -2,5 | 0 | -2,5 | 0 |
| Summe Verbindlichkeiten | -80.831,3 | 0 | -80.830,4 | -0,9 |
Nach IAS 39 waren zum 30. Juni 2017 die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, den Hierarchieebenen 1 bis 3 wie folgt zugeordnet:
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| Beizulegender Zeitwert zum 30.06.2017 | davon entfallen auf: | |||
|---|---|---|---|---|
| Ebene 1 | Ebene 2 | Ebene 3 | ||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Wiederkehrend zum beizulegenden Zeitwert bewertet | ||||
| VERMÖGENSWERTE | ||||
| Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Zur Veräußerung verfügbare Beteiligungen | 45,9 | 39,3 | 0 | 6,6 |
| Langfristige zur Veräußerung verfügbare Schuldinstrumente | 1.606,1 | 1.606,1 | 0 | 0 |
| Kurzfristige zur Veräußerung verfügbare Schuldinstrumente | 351,2 | 351,2 | 0 | 0 |
| Summe | 2.003,2 | 1.996,6 | 0 | 6,6 |
| Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 5.815,5 | 0 | 5.815,5 | 0 |
| Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | 104.934,7 | 0 | 104.934,7 | 0 |
| Langfristige Derivate | 0,1 | 0 | 0 | 0,1 |
| Kurzfristige Derivate | 0,8 | 0 | 0,8 | 0 |
| Summe | 110.751,1 | 0 | 110.751,0 | 0,1 |
| Summe Vermögenswerte | 112.754,3 | 1.996,6 | 110.751,0 | 6,7 |
| VERBINDLICHKEITEN | ||||
| Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FVPL) | -0,2 | 0 | 0 | -0,2 |
| Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | -5.815,5 | 0 | -5.815,5 | 0 |
| Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten | -104.435,3 | 0 | -104.435,3 | 0 |
| Langfristige Derivate | -1,5 | 0 | 0 | -1,5 |
| Kurzfristige Derivate | -93,6 | 0 | -91,7 | -1,9 |
| Summe Verbindlichkeiten | -110.346,1 | 0 | -110.342,5 | -3,6 |
Die in Ebene 2 aufgeführten Derivate betreffen Devisentermingeschäfte. Grundlage für die Ermittlung des Marktwertes der Devisentermingeschäfte bilden die Devisenterminkurse zum Bilanzstichtag für die verbleibende Restlaufzeit.
Basis für die Marktwertermittlung der der Ebene 2 zugeordneten Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten sind Markttransaktionen für identische oder ähnliche Vermögenswerte auf nicht aktiven Märkten sowie Optionspreismodelle, die auf beobachtbaren Marktpreisen basieren.
Der Ebene 3 sind zum Bilanzstichtag folgende Positionen zugeordnet, deren Bewertung sich wie folgt darstellt:
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| Vermögenswerte | Verbindlichkeiten | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Beteiligungen (FVOCI) | Langfristige Finanzinstrumente (FVPL) | Langfristige Derivate | Kurzfristige Finanzinstrumente (FVPL) | Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten (FVPL) | Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten (FVPL) | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Stand zum 01.01.2018 | 67,8 | 5,9 | 0,1 | 1,5 | -0,8 | -0,3 |
| Zugang | 13,5 | 1,6 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abgang | -0,2 | -0,1 | 0 | -1,5 | 0 | 0,3 |
| Ergebniswirksame unrealisierte Gewinne (Verluste) | 0 | 0,5 | -0,1 | 0 | -0,1 | 0 |
| Erfolgsneutrale unrealisierte Gewinne/(Verluste) aus der Währungsumrechnung | 0,4 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| In der Neubewertungsrücklage erfasste Veränderungen | 1,5 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand zum 30.06.2018 | 83,0 | 7,9 | 0 | 0 | -0,9 | 0 |
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| Summe | |
|---|---|
| --- | --- |
| Mio. € | |
| --- | --- |
| Stand zum 01.01.2018 | 74,2 |
| Zugang | 15,1 |
| Abgang | -1,5 |
| Ergebniswirksame unrealisierte Gewinne (Verluste) | 0,3 |
| Erfolgsneutrale unrealisierte Gewinne/(Verluste) aus der Währungsumrechnung | 0,4 |
| In der Neubewertungsrücklage erfasste Veränderungen | 1,5 |
| Stand zum 30.06.2018 | 90,0 |
Der Wert der in Ebene 3 ausgewiesenen Beteiligungen wird vierteljährlich mittels interner Bewertungsmodelle überprüft. Im ersten Halbjahr 2018 ergaben sich aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgsneutrale positive Effekte in Höhe von 3,4 Mio. € und erfolgsneutrale negative Effekte in Höhe von 1,9 Mio. €.
Unter den langfristigen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten sind Anteile an Investmentfonds enthalten. Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert basiert auf dem vom Emittenten bestimmten Nettoinventarwert und führte zu einem erfolgswirksamen positiven Effekt in Höhe von 0,5 Mio. €. Weiterhin sind in dieser Position eine Wandelanleihe und ein Wandeldarlehen enthalten, deren Marktwert anhand unternehmensinterner Bewertungsmodelle ermittelt wird. Der beizulegende Zeitwert der beiden Finanzinstrumente beträgt zum 30. Juni 2018 unverändert 2,3 Mio. €.
Der in den langfristigen Derivaten enthaltene beizulegende Zeitwert einer Kaufoption wurde mit Hilfe des Black-Scholes-Modells auf Basis nicht beobachtbarer Marktdaten ermittelt und beträgt zum Stichtag null. Dies führte zu einem unrealisierten ergebniswirksamen Verlust von -0,1 Mio. €.
Das in der Position "Kurzfristige erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente" Anfang 2018 ausgewiesene Finanzinstrument aus einem Incentive-Programm ist im ersten Halbjahr 2018 ausgelaufen und führte zu einem Abgang in Höhe von 1,5 Mio. €.
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2018 waren in der Position "Langfristige erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FVPL)" zwei bedingte Kaufpreiskomponenten in Höhe von 0,8 Mio. € enthalten. Im Berichtsjahr ergaben sich aus der Neueinschätzung bezüglich der potenziellen Inanspruchnahme ergebniswirksame, unrealisierte Verluste in Höhe von -0,1 Mio. €. Beide Kaufpreiskomponenten basieren auf internen Discounted Cashflow-Modellen, welche die erwarteten künftigen Zahlungsverpflichtungen mit risikoadäquaten Zinssätzen auf den Bewertungsstichtag diskontieren.
Die Veränderungen in der Position "Kurzfristige erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten (FVPL)" resultieren aus einer Auszahlung in Höhe von 0,3 Mio. €.
Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen finanziellen Vermögenswerte und Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden wie folgt ermittelt:
Die von der Gruppe Deutsche Börse ausgegebenen Schuldverschreibungen haben einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 2.435,1 Mio. € (31. Dezember 2017: 2.451,5 Mio. €) und werden unter den "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" ausgewiesen. Der beizulegende Zeitwert ergibt sich aus den Notierungen der Anleihen. Diese sind dem entsprechend der Ebene 2 zuzuordnen.
Die von der Gruppe Deutsche Börse als Investition gehaltenen Schuldverschreibungen haben einen beizulegenden Zeitwert in Höhe von 1.671,6 Mio. € und werden unter den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumenten ausgewiesen.
Für die nachfolgenden Positionen stellt der jeweilige Buchwert eine angemessene Näherung für den beizulegenden Zeitwert dar:
| ― | Die unter den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten langfristigen Schuldinstrumenten ausgewiesenen sonstigen Ausleihungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerte |
| ― | Die unter den kurzfristigen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten ausgewiesenen sonstigen finanziellen Vermögenswerte |
| ― | Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung |
| ― | Kassenbestand und sonstige Bankguthaben |
| ― | Bardepots der Marktteilnehmer |
| ― | Die unter den langfristigen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesenen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten |
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| 30.06.2018 | 01.01.2018 | |
|---|---|---|
| Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- |
| Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung | 28.747,1 | 29.392,0 |
| Kassenbestand und sonstige Bankguthaben | 1.042,6 | 1.297,6 |
| Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten (saldiert) | 697,2 | 712,1 |
| 30.486,9 | 31.401,7 | |
| Überleitung zum Finanzmittelbestand | ||
| zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete kurzfristige Finanzinstrumente | 17.488,1 | 13.172,6 |
| abzüglich Kredite und Forderungen, die nicht als Finanzmittelbestand qualifizieren | -1.475,2 | -1.140,8 |
| abzüglich Forderungen der zentralen Kontrahenten | -170,0 | -112,3 |
| abzüglich Wertpapiere, mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten | -318,9 | -254,0 |
| zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | -17.460,3 | -13.975,9 |
| abzüglich Verbindlichkeiten, die nicht Bestandteil des Cash Managements sind | 67,4 | 704,2 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer | -28.568,4 | -29.215,3 |
| -30.437,3 | -30.821,5 | |
| Finanzmittelbestand | 49,6 | 580,2 |
In Übereinstimmung mit IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss durch die gewichtete Durchschnittszahl der ausgegebenen Aktien dividiert wird.
Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie werden der durchschnittlichen Aktienanzahl die potenziell verwässernden Stammaktien zugerechnet, die im Rahmen der aktienbasierten Vergütung erworben werden können. Hierbei werden zur Berechnung der Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien die Ausübungspreise um den beizulegenden Zeitwert der Dienstleistungen, die noch zu erbringen sind, korrigiert.
Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird - unabhängig von der tatsächlichen Bilanzierung nach IFRS 2 - angenommen, dass alle Tranchen des langfristigen Nachhaltigkeitsplans (LSI), für die keine Erfüllung durch Barausgleich beschlossen wurde, durch Eigenkapitalinstrumente erfüllt werden.
Zum 30. Juni 2018 gab es folgende Bezugsrechte, die zu einer Verwässerung des Gewinns je Aktie hätten führen können:
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| Tranche | Ausübungspreis | Anpassung des Ausübungspreises nach IAS 331) | Durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Bezugsrechte | Durchschnittskurs für die Periode2) | Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien |
|---|---|---|---|---|---|
| € | € | 30.06.2018 | € | 30.06.2018 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| 20143) | 0 | 0 | 10.346 | 109,24 | 7.674 |
| 20184) | 0 | 0 | 15.222 | 109,24 | 15.222 |
1) Nach IAS 33.47 A müssen bei Aktienoptionen und anderen anteilsbasierten Vergütungsvereinbarungen der Ausgabe- sowie der Ausübungspreis den beizulegenden Zeitwert aller Güter und Dienstleistungen enthalten, die dem Unternehmen künftig im Rahmen der Aktienoption oder einer anderen anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung zu liefern bzw. zu erbringen sind.
2) Volumengewichteter Durchschnittskurs der Aktie der Deutsche Börse AG auf Xetra in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2018
3) Hierbei handelt es sich um Bezugsrechte auf Aktien im Rahmen des langfristigen Nachhaltigkeitsplans für leitende Angestellte. Die Anzahl der Aktienbezugsrechte der Tranche 2014 kann sich im Vergleich zu der am Bilanzstichtag angegebenen Anzahl noch ändern, da die Bezugsrechte erst in künftigen Geschäftsjahren gewährt werden.
4) Hierbei handelt es sich um Bezugsrechte im Rahmen des Group Share Plans (GSP).
Da der volumengewichtete durchschnittliche Aktienkurs über den angepassten Ausübungspreisen der Tranche 2014 lag, gelten diese Bezugsrechte zum 30. Juni 2018 im Sinne von IAS 33 als verwässernd.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||
|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | 30.06.2018 | 30.06.2017 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Zahl der Aktien, die sich am Anfang der Periode im Umlauf befanden | 185.075.293 | 186.805.015 | 186.610.158 | 186.805.015 |
| Zahl der Aktien, die sich zum Ende der Periode im Umlauf befanden | 185.013.738 | 186.805.015 | 185.013.738 | 186.805.015 |
| Gewichteter Durchschnitt der Aktien im Umlauf | 185.015.091 | 186.805.015 | 185.597.258 | 186.805.015 |
| Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien | 37.879 | 40.482 | 22.896 | 43.554 |
| Gewichteter Durchschnitt der Aktien für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie | 185.052.970 | 186.845.497 | 185.620.154 | 186.848.569 |
| Konzern-Periodenüberschuss (Mio. €) | 210,3 | 176,3 | 459,3 | 456,4 |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€) | 1,13 | 0,94 | 2,47 | 2,44 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert) (€) | 1,13 | 0,94 | 2,47 | 2,44 |
Zum 30. Juni 2018 wurden 2.672 Bezugsrechte von der Berechnung des gewichteten Durchschnitts der potenziell verwässernden Aktien ausgeschlossen, da ihre Auswirkungen im Geschäftsjahr bis zum Bilanzstichtag nicht verwässernd sind.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||
|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | 30.06.2018 | 30.06.2017 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse mit fremden Dritten | ||||
| Eurex (Finanzderivate) | 236,1 | 212,0 | 476,6 | 426,0 |
| Aktienindexderivate | 124,0 | 118,5 | 259,1 | 230,9 |
| Zinsderivate | 63,5 | 52,8 | 123,0 | 112,4 |
| Aktienderivate | 13,8 | 11,5 | 26,6 | 22,9 |
| OTC-Clearing | 5,4 | 2,1 | 10,2 | 4,2 |
| Sonstige | 29,4 | 27,1 | 57,7 | 55,6 |
| EEX (Commodities) | 67,0 | 55,9 | 133,2 | 113,7 |
| Strom-Spotmarkt | 17,3 | 15,1 | 33,9 | 30,6 |
| Strom-Terminmarkt | 22,1 | 17,0 | 43,2 | 35,2 |
| Gas | 9,9 | 8,6 | 23,1 | 19,3 |
| Sonstige | 17,7 | 15,2 | 33,0 | 28,6 |
| 360T (Devisenhandel) | 18,4 | 16,4 | 36,2 | 33,0 |
| Handel | 15,9 | 13,8 | 31,0 | 27,8 |
| Sonstige | 2,5 | 2,6 | 5,2 | 5,2 |
| Xetra (Wertpapierhandel) | 59,4 | 58,5 | 126,5 | 118,2 |
| Handel und Clearing | 45,9 | 44,6 | 98,8 | 90,6 |
| Listing | 3,8 | 3,5 | 7,5 | 6,7 |
| Sonstige | 9,7 | 10,4 | 20,2 | 20,9 |
| Clearstream (Nachhandel) | 191,2 | 185,9 | 384,2 | 370,4 |
| Verwahrung (Custody) | 130,1 | 129,5 | 257,2 | 253,5 |
| Abwicklung (Settlement) | 27,3 | 27,3 | 58,6 | 58,0 |
| Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Third Party Services | 10,2 | 5,2 | 19,5 | 12,6 |
| Sonstige | 23,6 | 23,9 | 48,9 | 46,3 |
| IFS (Investment Fund Services) | 39,6 | 34,2 | 80,7 | 71,1 |
| Verwahrung (Custody) | 17,3 | 15,2 | 33,9 | 31,0 |
| Abwicklung (Settlement) | 13,0 | 11,3 | 27,1 | 23,9 |
| Sonstige | 9,3 | 7,7 | 19,7 | 16,2 |
| GSF (Sicherheitenmanagement) | 35,4 | 32,8 | 68,8 | 67,2 |
| Repo | 11,0 | 10,3 | 21,8 | 21,1 |
| Wertpapierleihe | 24,4 | 22,5 | 47,0 | 46,1 |
| STOXX (Indexgeschäft) | 38,4 | 36,9 | 75,4 | 65,4 |
| ETF-Lizenzerlöse | 11,6 | 11,9 | 23,6 | 20,2 |
| Börsen-Lizenzerlöse | 8,3 | 8,5 | 17,6 | 16,7 |
| Sonstige Lizenzerlöse | 18,5 | 16,5 | 34,2 | 28,5 |
| Data | 45,3 | 44,4 | 94,3 | 90,4 |
| Daten aus den Kassa- und Derivatemärkten | 29,3 | 30,6 | 61,4 | 62,8 |
| Regulatorische Dienstleistungen | 3,8 | 3,5 | 8,6 | 6,8 |
| Sonstige | 12,2 | 10,3 | 24,3 | 20,8 |
| Summe Umsatzerlöse mit fremden Dritten | 730,8 | 677,0 | 1.475,9 | 1.355,4 |
| Konsolidierung der Innenumsätze | -11,3 | -11,2 | -23,2 | -23,2 |
| Summe Umsatzerlöse | 719,5 | 665,8 | 1.452,7 | 1.332,2 |
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||
|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | 30.06.2018 | 30.06.2017 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Nettozinserträge | ||||
| Eurex (Finanzderivate) | 13,3 | 7,6 | 18,7 | 13,5 |
| EEX (Commodities) | 2,0 | 0 | 3,3 | -0,1 |
| Clearstream (Nachhandel) | 39,7 | 25,9 | 73,9 | 50,0 |
| Summe Nettozinserträge | 55,0 | 33,5 | 95,9 | 63,4 |
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||
|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | 30.06.2018 | 30.06.2017 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Eurex (Finanzderivate) | 239,6 | 212,7 | 476,6 | 427,3 |
| EEX (Commodities) | 61,1 | 51,7 | 122,9 | 105,3 |
| 360T (Devisenhandel) | 18,5 | 16,3 | 36,1 | 32,8 |
| Xetra (Wertpapierhandel) | 55,5 | 53,5 | 117,2 | 106,5 |
| Clearstream (Nachhandel) | 180,9 | 164,4 | 359,6 | 328,8 |
| IFS (Investment Fund Services) | 37,5 | 32,1 | 76,8 | 67,2 |
| GSF (Sicherheitenmanagement) | 21,0 | 19,6 | 40,1 | 40,7 |
| STOXX (Indexgeschäft) | 34,8 | 35,0 | 68,6 | 60,0 |
| Data (Datengeschäft) | 38,1 | 38,3 | 80,7 | 78,4 |
| Summe | 687,0 | 623,6 | 1.378,6 | 1.247,0 |
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||
|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | 30.06.2018 | 30.06.2017 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Eurex (Finanzderivate) | 84,5 | 79,3 | 165,3 | 153,9 |
| EEX (Commodities) | 35,2 | 30,3 | 68,5 | 60,9 |
| 360T (Devisenhandel) | 14,0 | 12,0 | 25,3 | 23,5 |
| Xetra (Wertpapierhandel) | 28,9 | 24,8 | 54,3 | 52,8 |
| Clearstream (Nachhandel) | 84,8 | 71,9 | 149,3 | 143,4 |
| IFS (Investment Fund Services) | 26,5 | 20,0 | 47,3 | 41,3 |
| GSF (Sicherheitenmanagement) | 12,2 | 8,6 | 21,5 | 17,6 |
| STOXX (Indexgeschäft) | 14,5 | 10,2 | 27,2 | 22,6 |
| Data (Datengeschäft) | 16,6 | 14,3 | 33,5 | 29,0 |
| Summe | 317,2 | 271,4 | 592,2 | 545,0 |
1) Die operativen Kosten enthalten seit dem zweiten Quartal 2017 den Personalaufwand und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen; Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen werden separat ausgewiesen. Die Vorjahresperioden wurden entsprechend angepasst.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||
|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | 30.06.2018 | 30.06.2017 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Eurex (Finanzderivate) | 154,9 | 132,9 | 310,8 | 390,1 |
| EEX (Commodities) | 25,9 | 21,4 | 54,4 | 44,4 |
| 360T (Devisenhandel) | 4,5 | 4,3 | 10,8 | 9,3 |
| Xetra (Wertpapierhandel) | 28,1 | 30,9 | 65,9 | 56,4 |
| Clearstream (Nachhandel) | 96,2 | 92,5 | 210,4 | 185,4 |
| IFS (Investment Fund Services) | 11,0 | 12,0 | 29,5 | 25,7 |
| GSF (Sicherheitenmanagement) | 8,8 | 11,0 | 18,6 | 23,1 |
| STOXX (Indexgeschäft) | 20,3 | 24,8 | 41,4 | 37,4 |
| Data (Datengeschäft) | 21,5 | 24,0 | 47,0 | 49,4 |
| Summe | 371,2 | 353,8 | 788,8 | 821,2 |
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| 1. Halbjahr zum | ||
|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | |
| --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- |
| Eurex (Finanzderivate) | 15,6 | 14,8 |
| EEX (Commodities) | 7,1 | 4,9 |
| 360T (Devisenhandel) | 1,4 | 1,7 |
| Xetra (Wertpapierhandel) | 2,9 | 4,6 |
| Clearstream (Nachhandel) | 27,3 | 28,1 |
| IFS (Investment Fund Services) | 3,2 | 0,6 |
| GSF (Sicherheitenmanagement) | 0,4 | 1,8 |
| STOXX (Indexgeschäft) | 3,8 | 0,1 |
| Data (Datengeschäft) | 4,9 | 10,6 |
| Summe | 66,6 | 67,2 |
Aus den verzinslichen Verbindlichkeiten ergaben sich zum 30. Juni 2018 folgende künftig erwartete Zahlungsverpflichtungen:
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| Erwartete Zahlungsverpflichtungen zum | ||
|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | |
| --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- |
| Bis 1 Jahr | 38,9 | 645,6 |
| 1 bis 5 Jahre | 1.349,5 | 739,0 |
| Länger als 5 Jahre | 1.164,9 | 1.146,8 |
| Summe | 2.553,3 | 2.531,4 |
In ihrem Unternehmensbericht 2012 informierte die Gruppe Deutsche Börse über eine Sammelklage Peterson vs. Clearstream Banking S.A., dem ersten Peterson-Verfahren, auf die Herausgabe bestimmter Kundenpositionen im Sammeldepot der Lagerstelle der Clearstream Banking S.A. bei Citibank NA sowie auf Schadenersatz gegen die Clearstream Banking S.A. in Höhe von 250,0 Mio. US$. Ein Vergleich wurde zwischen der Clearstream Banking S.A. und den Klägern geschlossen und die Schadenersatzforderungen gegen die Clearstream Banking S.A. zurückgenommen.
Im Juli 2013 ordnete das US-Gericht in seinem Urteil die Herausgabe der Kundenpositionen an die Kläger an und stellte fest, dass diese im Eigentum von Bank Markazi, der iranischen Zentralbank, stünden. Bank Markazi legte Berufung ein. Die Entscheidung wurde am 9. Juli 2014 von dem zuständigen Berufungsgericht (Second Circuit Court of Appeals) und anschließend am 20. April 2016 vom Obersten US-Bundesgericht bestätigt. Sobald das Verfahren über die Verteilung der Positionen an die Kläger abgeschlossen ist, sollte auch der hieran angelehnte Fall Heiser vs. Clearstream Banking S.A., der die Herausgabe derselben Positionen zum Gegenstand hat, abgeschlossen sein.
Am 30. Dezember 2013 erhoben verschiedene US-Kläger des ersten Peterson-Verfahrens sowie weitere Kläger Klage, die auf die Herausgabe bestimmter Vermögenswerte, die die Clearstream Banking S.A. als Verwahrer in Luxemburg hält, gerichtet ist. Die Beklagten in diesem Verfahren, einschließlich der Clearstream Banking S.A., hatten 2014 Klageabweisung beantragt. Am 19. Februar 2015 erließ das US-Gericht die Entscheidung, die Klage abzuweisen. Die Kläger legten Berufung gegen die Entscheidung beim zuständigen Berufungsgericht (Second Circuit Court of Appeals) ein, das am 21. November 2017 weite Teile der Entscheidung des Ausgangsgerichts bestätigt hat. Das Berufungsgericht hat den Fall in einem anderen Punkt an das Ausgangsgericht zurückverwiesen. Dieses soll beurteilen, ob die Vermögenswerte in Luxemburg der Vollstreckung in den USA unterliegen. Die Clearstream Banking S.A. hat hiergegen am 8. Mai 2018 Beschwerde vor dem Obersten US-Bundesgericht eingelegt.
Am 14. Oktober 2016 erhoben mehrere Kläger aus den USA Klage gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere juristische Personen; die Klage in diesem Verfahren ("Havlish vs. Clearstream Banking S.A.") basiert auf ähnlichen Vermögenswerten und Vorwürfen wie in den Peterson-Verfahren. Die Klage ist auf die Herausgabe bestimmter Vermögenswerte gerichtet, die die Clearstream Banking S.A. als Verwahrer in Luxemburg hält. Darüber hinaus werden in der Klage direkte Forderungen gegen die Clearstream Banking S.A. und weitere Beklagte auf Schadenersatz von bis zu rund 6,6 Mrd. US$ (zuzüglich Strafschadenersatz und Zinsen) erhoben.
Die Clearstream Banking S.A. wurde am 2. April 2014 darüber informiert, dass der US-Staatsanwalt des Southern District von New York (United States Attorney for the Southern District of New York) gegen die Clearstream Banking S.A. ein Ermittlungsverfahren wegen der Geschäftstätigkeit der Clearstream Banking S.A. mit dem Iran und anderen Ländern im Hinblick auf US-Sanktionsvorschriften eingeleitet hat. Die Clearstream Banking S.A. kooperiert mit dem US-Staatsanwalt.
Im Zusammenhang mit den laufenden Rechtsstreitigkeiten betreffend Vermögenswerte der Bank Markazi ist der Clearstream Banking S.A. am 17. Januar 2018 eine Klage der Bank Markazi zugestellt worden, in der die Banca UBAE S.p.A. und die Clearstream Banking S.A. als Beklagte benannt sind. Die bei den luxemburgischen Gerichten eingereichte Klage ist in erster Linie auf die Herausgabe von Vermögenswerten der Bank Markazi über rund 4,9 Mrd. US$ zuzüglich Zinsen gerichtet, die gemäß Behauptung der Klage auf Konten der Banca UBAE S.p.A. und der Bank Markazi bei der Clearstream Banking S.A. gehalten werden. Alternativ verlangt die Bank Markazi Schadenersatz in gleicher Höhe. Die verlangten Vermögenswerte betreffen Vermögen über rund 1,9 Mrd. US$, das gemäß einem bindenden und vollstreckbaren Urteil eines US-amerikanischen Gerichts aus dem Jahre 2013 im Rahmen eines Verfahrens, an dem die Bank Markazi als Partei beteiligt war, an US-Kläger herausgegeben wurde. Die Klage betrifft auch Kundenvermögen in Höhe von rund 2 Mrd. US$, das bei der Clearstream Banking S.A. gehalten wird und das derzeit Gegenstand von durch US-Kläger erhobenen Klagen in den USA und Luxemburg ist, sowie Vermögen, das bereits in der Vergangenheit von der Clearstream Banking S.A. an die Banca UBAE S.p.A. übertragen wurde.
Am 15. Juni 2018 hat die Banca UBAE S.p.A. Klage gegen die Clearstream Banking S.A. vor den luxemburgischen Gerichten erhoben. Diese Rückgriffsklage steht mit der gegen die Clearstream Banking S.A. und die Banca UBAE S.p.A. erhobenen Klage der Bank Markazi in Verbindung und verlangt von der Clearstream Banking S.A., die Banca UBAE S.p.A. für den Fall schadlos zu halten, dass die Banca UBAE S.p.A. in der Klage der Bank Markazi unterliegt und zur Zahlung von Schadensersatz an Bank Markazi verurteilt wird.
Beginnend am 16. Juli 2010 erhoben die Insolvenzverwalter der auf den Britischen Jungferninseln domizilierten Fonds Fairfield Sentry Ltd. und Fairfield Sigma Ltd. Klagen vor einem US-Insolvenzgericht (US Bankruptcy Court for the Southern District of New York) gegen mehr als 300 Finanzinstitute gerichtet auf Rückgewähr von an Investoren der Fonds gezahlte Beträge, die diese für die Rückgaben von Anteilen vor Dezember 2008 erhalten haben. Am 14. Januar 2011 erhoben die Insolvenzverwalter der Fonds gerichtlich Ansprüche gegen die Clearstream Banking S.A. in Höhe von 13,5 Mio. US$ auf Rückgewähr von Zahlungen für die Rückgabe von Fondsanteilen, die die Fonds an Investoren unter Nutzung des Abwicklungssystems der Clearstream Banking S.A. geleistet haben. Das Verfahren, welches über mehrere Jahre ausgesetzt war, dauert an.
Bezüglich einer Anleihe der MBB Clean Energy AG (MBB), die durch die Clearstream Banking AG verwahrt ist, ist es zu Auseinandersetzungen gekommen. MBB hat eine erste Tranche der Anleihe im April 2013 und eine zweite Tranche der Anleihe im Dezember 2013 begeben. Die Globalurkunden für beide Tranchen der Anleihe wurden der Clearstream Banking AG durch die Zahlstelle des Emittenten geliefert. Die Auseinandersetzungen drehen sich darum, dass die Anleihe nicht bedient wurde und angeblich ungültig ist. Die Rolle der Clearstream Banking AG im Kontext der angeblich ungültigen Anleihe der MBB besteht vorrangig darin, die Globalurkunde als nationaler Zentralverwahrer zu verwahren. Über den Emittenten MBB ist zwischenzeitlich das Insolvenzverfahren eröffnet worden.
Wie der Clearstream Banking AG und der Clearstream Banking S.A. im September 2017 bekannt wurde, führt die Staatsanwaltschaft Köln ein Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit der Beteiligung eines Mitarbeiters der Clearstream Banking AG an der Umsetzung von Transaktionen von Marktteilnehmern über den Dividendenstichtag (Cum/Ex-Transaktionen). Mit Schreiben vom 22. Januar 2018 an die Clearstream Banking AG hat die Staatsanwaltschaft Köln die Clearstream Banking AG und die Clearstream Banking S.A. als mögliche Nebenbeteiligte angehört. Aufgrund des frühen Verfahrensstadiums ist es nicht möglich, Zeitpunkt, Ausmaß und Umfang sowie Folgen einer etwaigen Entscheidung vorherzusagen. Die Gesellschaften kooperieren mit den zuständigen Behörden.
Am 1. Februar 2017 gab die Deutsche Börse AG bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main bei der Deutsche Börse AG wegen des Aktienerwerbs ihres damaligen Vorstandsvorsitzenden Carsten Kengeter am 14. Dezember 2015 zur Umsetzung des vom Aufsichtsrat der Gesellschaft beschlossenen Vorstandsvergütungsprogramms ermittelt. Am 18. Juli 2017 übermittelte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main der Deutsche Börse AG ein Anhörungsschreiben. Nach diesem beabsichtigte die Staatsanwaltschaft, die Gesellschaft formal an dem laufenden Ermittlungsverfahren gegen Carsten Kengeter zu beteiligen. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main stellte in dem Anhörungsschreiben im Hinblick auf die Gesellschaft in Aussicht, dass gegen die Deutsche Börse AG zwei Geldbußen in Höhe von insgesamt 10,5 Mio. € gemäß § 30 Gesetz über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Insiderhandelsverbot im Dezember 2015 und einer angeblichen Unterlassung einer Ad-hoc-Mitteilung im Januar 2016 verhängt werden könnten. Am 13. September 2017 entschieden Vorstand und Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG, den von der Staatsanwaltschaft in Aussicht gestellten Bußgeldbescheid des zuständigen Amtsgerichts zu akzeptieren. Am 23. Oktober 2017 lehnte jedoch das Amtsgericht Frankfurt am Main die von der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main beantragte Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen den damaligen Vorstandsvorsitzenden der Deutsche Börse AG, Carsten Kengeter, gegen Auflagen in Form einer Zahlung von 500.000 € ab. Dem Gericht erschien eine Fortführung der Ermittlungen angesichts der Bedeutung des Verfahrens opportun. Die weitergehenden Ermittlungen könnten von einer Einstellung des Verfahrens mangels hinreichenden Tatverdachts bis hin zur Anklageerhebung führen. Das Gericht hat die Sache, sowohl in Bezug auf die Ermittlungen gegen Carsten Kengeter als auch hinsichtlich möglicher Schritte gegen die Deutsche Börse AG, an die Staatsanwaltschaft zurückgegeben, die gegenwärtig das Ermittlungsverfahren fortsetzt und dann über das weitere Verfahren entscheiden wird. Am 26. Oktober 2017 informierte Carsten Kengeter den Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG darüber, dass er als Vorstandsvorsitzender mit Wirkung vom 31. Dezember 2017 zurücktreten möchte. Dies akzeptierte der Aufsichtsrat. Die Deutsche Börse AG ist weiterhin auch nach Hinzuziehung von Experten der Auffassung, dass die erhobenen Vorwürfe in jeder Hinsicht unbegründet sind.
Zusätzlich zu den oben und in früheren Veröffentlichungen erwähnten Sachverhalten ist die Gruppe Deutsche Börse von Zeit zu Zeit in verschiedene Rechtsstreitigkeiten involviert, die sich aus dem Verlauf ihres normalen Geschäfts ergeben. Die Gruppe bildet Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtliche Angelegenheiten, wenn aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflichtung besteht, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. In solchen Fällen kann sich ein Verlustrisiko ergeben, das höher ist als die entsprechenden Rückstellungen. Wenn die oben genannten Bedingungen nicht erfüllt sind, bildet die Gruppe keine Rückstellungen. Wenn sich eine Rechtsstreitigkeit oder eine aufsichtsrechtliche Angelegenheit entwickelt, bewertet die Gruppe kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Die Gruppe kann eventuell nicht absehen, wie hoch der mögliche Verlust oder die Verlustspanne im Hinblick auf diese Angelegenheiten sein wird. Auf der Basis aktuell verfügbarer Informationen geht die Gruppe Deutsche Börse insgesamt nicht davon aus, dass das Ergebnis eines dieser Verfahren die Finanzzahlen erheblich beeinträchtigen wird.
Die Gruppe Deutsche Börse unterliegt aufgrund ihrer Tätigkeit in verschiedenen Ländern Steuerrisiken. Zur Erfassung und Bewertung dieser Risiken wurde ein Prozess entwickelt, bei dem diese zunächst in Abhängigkeit von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit erfasst werden. In einem zweiten Schritt werden diese Risiken mit einem Erwartungswert bewertet. Sofern mehr für als gegen die Eintrittswahrscheinlichkeit spricht, wird eine Steuerrückstellung gebildet. Die Gruppe Deutsche Börse überprüft kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung entsprechender Steuerrückstellungen erfüllt sind.
Als nahe stehend im Sinne von IAS 24 gelten die Organmitglieder der Deutsche Börse AG sowie sämtliche als assoziiert eingestufte Unternehmen, Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und Unternehmen, die von Organmitgliedern beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden.
Die folgende Tabelle zeigt die Transaktionen im Rahmen der Geschäftsbeziehungen mit nicht konsolidierten Unternehmen der Deutsche Börse AG im ersten Halbjahr 2018. Sämtliche Geschäfte erfolgten hierbei zu marktüblichen Bedingungen.
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| Betrag der Geschäftsvorfälle Ertrag -2. Quartal zum | Betrag der Geschäftsvorfälle Aufwand -2. Quartal zum | Betrag der Geschäftsvorfälle Ertrag -1. Halbjahr zum | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2018 | 30.06.2017 | 2018 | 30.06.2017 | 2018 | 30.06.2017 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Assoziierte Unternehmen | 2,3 | 3,3 | -4,7 | -4,5 | 5,1 | 6,3 |
| Gemeinschaftsunternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige Beteiligungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe Beträge der Geschäftsvorfälle | 2,3 | 3,3 | -4,7 | -4,5 | 5,1 | 6,3 |
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| Betrag der Geschäftsvorfälle Aufwand - 1. Halbjahr zum | Ausstehende Salden Forderungen | Ausstehende Salden Verbindlichkeiten | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2018 | 30.06.2017 | 2018 | 30.06.2017 | 2018 | 30.06.2017 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | Mio. € | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Assoziierte Unternehmen | -9,7 | -8,4 | 1,4 | 1,5 | -1,0 | -1,2 |
| Gemeinschaftsunternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige Beteiligungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe Beträge der Geschäftsvorfälle | -9,7 | -8,4 | 1,4 | 1,5 | -1,0 | -1,2 |
Personen in Schlüsselpositionen sind Personen, die für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeiten der Gruppe Deutsche Börse direkt oder indirekt zuständig und verantwortlich sind. Für die Gruppe zählen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats für Zwecke des IAS 24 zu Personen in Schlüsselpositionen.
Die European Commodity Clearing Luxembourg S.à r.l., Luxemburg (ECC Luxembourg), - eine Tochtergesellschaft der European Commodity Clearing AG und somit ein Mitglied der EEX-Gruppe - hat einen Dienstleistungsvertrag über die Ausübung der Geschäftsführertätigkeit mit der IDS Lux S.à r.l., Luxemburg, abgeschlossen. Gegenstand dieses Vertrags ist es, eine natürliche Person in der Funktion des Geschäftsführers im Management der ECC Luxembourg zu stellen. Dieser Geschäftsführer übt neben seinem Amt als Geschäftsführer der ECC Luxembourg ebenfalls eine Schlüsselposition innerhalb der IDS Lux S.a r.l. aus. Im ersten Halbjahr 2018 hat die ECC Luxembourg Zahlungen in Höhe von rund 7,0 T € für diese Geschäftsführungstätigkeiten geleistet.
Ein Mitglied des Verwaltungsrats der STOXX Ltd., Zürich, Schweiz, übt gleichzeitig eine Schlüsselposition innerhalb der Rechtsanwaltskanzlei Lenz & Staehelin, Genf, Schweiz, aus. Die Gruppe Deutsche Börse hat im ersten Halbjahr 2018 Aufwendungen in Höhe von rund 594,8 T€ gegenüber der Anwaltskanzlei ausgewiesen.
Innerhalb des Board of Directors der Powernext SA, Paris, Frankreich, eines der Tochterunternehmen der European Energy Exchange AG, Leipzig, Deutschland, sind Repräsentanten der Unternehmen GRTgaz, Bois-Colombes, Frankreich, Mutterunternehmen der 3GRT, Tarascon, Frankreich, und EDEV S.A., Courbevoie, Frankreich vertreten. Die Powernext SA erbrachte im ersten Halbjahr 2018 Dienstleistungen im Rahmen der Entwicklung und Instandhaltung individueller Softwarelösungen für das Market Coupling und Balancing sowie einer elektronischen Handelsplattform für 3GRT. Im Zuge dieser Dienstleistungen wurden im ersten Halbjahr 2018 Erlöse in Höhe von 361,9 T € erwirtschaftet. Zum 30. Juni 2018 bestanden Forderungen in Höhe von 130,8 T €.
Im Verwaltungsrat des, aus Sicht der Gruppe Deutsche Börse, assoziierten Unternehmens LuxCSD S.A., Luxemburg, besetzen zwei Mitglieder des Managements von vollkonsolidierten Gesellschaften der Gruppe Deutsche Börse Schlüsselpositionen. Zu LuxCSD S.A. werden Geschäftsbeziehungen seitens der Clearstream Banking S.A., Luxemburg, der Clearstream Services S.A., Luxemburg, der Clearstream International S.A., Luxemburg, und der Clearstream Banking AG, Frankfurt am Main, Deutschland, gehalten. Im Rahmen dieser Verträge sind im ersten Halbjahr 2018 Aufwendungen in Höhe von 640,2 T € und Erlöse in Höhe von 394,8 T € angefallen.
Ferner übt ein Vorstandsmitglied der Clearstream Banking AG zeitgleich eine Führungsposition innerhalb des, aus Sicht der Gruppe Deutsche Börse, assoziierten Unternehmens Deutsche Börse Commodities GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, aus. Die Gruppe Deutsche Börse hat im ersten Halbjahr 2018 Erlöse in Höhe von rund 1.872,5 T € sowie Aufwendungen in Höhe von 8.215,4 T € aus der Geschäftsbeziehung mit der Deutsche Börse Commodities GmbH erwirtschaftet.
Zwei Vorstandsmitglieder der Deutsche Börse AG und Eurex Frankfurt AG sind im Aufsichtsrat der China Europe International AG (CEINEX), Frankfurt am Main, Deutschland, vertreten. Diese Aktiengesellschaft ist ein gemeinschaftlich gegründetes Unternehmen der Shanghai Stock Exchange Ltd., Shanghai, China, der China Financial Futures Exchange, Shanghai, China, und der Deutsche Börse AG. Im ersten Halbjahr 2018 wurden Erlöse in Höhe von 26,6 T € sowie Aufwendungen in Höhe von 85,6 T € aus der Geschäftsbeziehung mit CEINEX erwirtschaftet.
Im Aufsichtsrat des, aus Sicht der Gruppe Deutsche Börse, assoziierten Unternehmens PHINEO gAG, Berlin, Deutschland, besetzt ein Mitglied des Vorstands der Eurex Frankfurt AG eine Schlüsselposition.
Im ersten Halbjahr 2018 sind Aufwendungen in Höhe von 250,0 T €, in Form einer Spende für das Jahr 2017, an das gemeinnützige Unternehmen angefallen.
Ausgewählte Führungskräfte der Tochterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse besetzen ebenfalls Schlüsselpositionen innerhalb des Clearstream Pension Fund ("association d'épargne pension", ASSEP). Der leistungsorientierte Pensionsplan zu Gunsten der luxemburgischen Mitarbeiter der Clearstream International S.A., der Clearstream Banking S.A. sowie der Clearstream Services S.A. wird durch Barzahlungen an eine ASSEP gemäß luxemburgischem Recht finanziert.
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| 2. Quartal zum | 1. Halbjahr zum | |||
|---|---|---|---|---|
| 30.06.2018 | 30.06.2017 | 30.06.2018 | 30.06.2017 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Im Periodendurchschnitt beschäftigt | 5.742 | 5.575 | 5.707 | 5.491 |
| Am Bilanzstichtag beschäftigt | 5.789 | 5.613 | 5.789 | 5.613 |
Der Anstieg der Mitarbeiter resultiert im Wesentlichen aus Internalisierungen von externen Dienstleistern.
Unter Berücksichtigung von Teilzeitkräften betrug die Mitarbeiterkapazität im Quartalsdurchschnitt 5.350 Mitarbeiter (Q2/2017: 5.183).
Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Frankfurt am Main, den 25. Juli 2018
Deutsche Börse AG
Der Vorstand
Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalentwicklung sowie ausgewählten Anhangangaben - und den Konzernzwischenlagebericht der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2018, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach dem International Accounting Standard IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der der EU anzuwenden ist, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.
Frankfurt am Main, den 25. Juli 2018
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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