Annual Report • Jul 26, 2018
Annual Report
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1. 1. Geschäft und Rahmenbedingungen
1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Die zunehmende Wachstumsdynamik der globalen Konjunkturentwicklung hat im Geschäftsjahr 2017 die Erwartungen übertroffen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte zum Jahreswechsel 2016/2017 ein reales Wachstum der Weltwirtschaft von 3,4 Prozent für 2017 prognostiziert. In seiner aktuellen Ausgabe des World Economic Outlook vom Januar 2018 berichtet der IWF eine Steigerungsrate von 3,7 Prozent (jeweils 3,2 Prozent in den beiden Vorjahren). Vor allem entwickelte Industriestaaten wie Kanada (3,0 Prozent statt erwartet 1,9 Prozent) oder Deutschland (2,5 Prozent statt erwartet 1,5 Prozent) haben die Prognosen deutlich übertroffen. Wachstumstreiber waren weiterhin China (6,8 Prozent) und Indien (6,7 Prozent). Diese erfreulichen Werte zeigen, dass im vergangenen Jahr einerseits politische Risiken nur begrenzte Wirkungen auf die Konjunktur hatten und andererseits steigende Rohstoffpreise in einigen Volkswirtschaften auf der Einkommensseite stabilisierend wirkten. Die globale Inflationsrate stieg in den entwickelten Industrieländern von 0,8 Prozent im Vorjahr auf 1,7 Prozent im Jahr 2017, während sie in den anderen Ländern weiter leicht rückläufig war (4,1 Prozent nach 4,3 Prozent und 4,7 Prozent in den beiden Vorjahren). Niedrige Zinsen und hohe Wechselkursvolatilitäten bestimmten weiterhin die Finanzmärkte, wobei sich in den USA Zinssteigerungstendenzen abzeichnen, jedoch der US-Dollar zum Jahresende gegenüber dem Euro deutlich an Wert eingebüßt hat (1,20 im Vergleich zu 1,05 US-Dollar je Euro vor einem Jahr).
Der Euroraum hat sich wirtschaftlich weiterhin deutlich erholt. Die Wirtschaftsleistung erhöhte sich laut IWF um 2,4 Prozent (Vorjahr 1,8 Prozent). Die Industrieproduktion und die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe weisen eine hohe Dynamik auf, die durch eine Finanzpolitik mit äußerst günstigen Finanzierungsbedingungen gestützt wird.
Die deutsche Wirtschaft ist - wie erwähnt - im Jahr 2017 um 2,5 Prozent (Vorjahr 1,9 Prozent) und damit das achte Jahr in Folge gewachsen. Hierzu haben laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes binnenwirtschaftliche Faktoren, insbesondere die Bruttoanlageinvestitionen mit einem Anstieg um 3,0 Prozent (Vorjahr 3,1 Prozent), maßgeblich beigetragen. Insbesondere war es der Export mit einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr von 4,7 Prozent (2,6 Prozent im Jahr 2016), der die Konjunktur überraschend stark getrieben hat. Noch stärker wuchsen mit 5,2 Prozent die Importe (Vorjahr 3,9 Prozent), so dass der Außenbeitrag mit zusätzlichen 0,2 Prozentpunkten zum Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts beitrug (alle Angaben preisbereinigt und vom Statistischen Bundesamt). Unverändert positiv war auch die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Mit 44,3 Mio. Erwerbstätigen wurde der höchste Wert seit der Wiedervereinigung erreicht. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Zunahme um 1,5 Prozent und gleichzeitig die stärkste Wachstumsrate seit dem Jahr 2007.
1.2 Direktes wirtschaftliches Umfeld
Das deutsche Bauhauptgewerbe konnte das für das Jahr 2017 prognostizierte Umsatzwachstum in Höhe von fünf Prozent mit einem Anstieg auf knapp 113 Milliarden Euro erreichen. Dabei verzeichnete die Branche das gesamte Jahr über in allen Bausparten eine hohe Nachfrage. Diese Sparten entwickelten sich jedoch unterschiedlich stark. Im Wohnungsbau wurde das erwartete Umsatzplus von sieben Prozent nicht erreicht. Die Umsatzerlöse nahmen um vier Prozent zu. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) rechnen für das Jahr 2017 mit 300.000 fertiggestellten Wohnungen. Diese unterschreiten aber nach wie vor den Bedarf von mindestens 350.000 Einheiten pro Jahr. Der Wirtschaftsbau hat sich hingegen positiver entwickeln als erwartet. Die ursprünglich prognostizierte Umsatzsteigerung um drei Prozent konnte auf sechs Prozent verdoppelt werden. Entgegen den Erwartungen haben der Brexit und die geplanten Beschränkungen des internationalen Freihandels durch den US-Präsidenten die Auslandsnachfrage nicht gebremst, sodass Unternehmen in Fabrik-, Handels- und Lagergebäude investierten. Auch die Nachfrage nach Büroflächen stieg sichtlich an. Der öffentliche Bau konnte im Rahmen der Prognose ein Umsatzplus von circa fünfeinhalb Prozent erwirtschaften, initiiert durch den Investitionsanstieg bei den Bundesfernstraßen.
Bei den Baugenehmigungen wird für das Jahr 2017 mit einem Rückgang um etwa acht Prozent gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Dies ist überwiegend auf den abnehmenden Bedarf an Flüchtlingsunterkünften zurückzuführen. Ohne Berücksichtigung der Wohnheime haben sich die Baugenehmigungen nur um etwa zwei Prozent verringert. Der Hauptverband der Deutschen Baudindustrie wies daraufhin, dass nicht etwa Kapazitätsengpässe in der Bauindustrie, sondern fehlende Flächen und Planungskapazitäten in den Behörden die Entwicklung bremsen.
Der deutsche Fliesenmarkt hat sich im Berichtsjahr rückläufig entwickelt. Nach einem guten ersten Quartal 2017 wurde das Geschäft ab April merklich schwieriger. Insgesamt ist von einem Verbrauchsrückgang um zwei bis drei Prozent auf nunmehr circa 122 Mio. Quadratmeter auszugehen. Dabei befindet sich der deutsche Markt aber auf einem hohen Niveau. Es ist nicht die fehlende Nachfrage, sondern der Mangel an qualifizierten Fliesenlegerkapazitäten, welcher aktuell kein weiteres Wachstum ermöglicht. Die Fliesenleger passen ihre Kapazitäten nicht an die hohe Nachfrage an und konzentrieren sich verstärkt auf den Objektbereich. Dadurch wird die Abwicklung von privaten Projekten verlangsamt. Dieser Mangel führt bei der Abarbeitung des Auftragsbestands zu einer Verzögerung von sechs bis neun Monaten. Damit konnte die Fliesenbranche im Berichtsjahr von den eigentlich positiven Rahmenbedingungen im Bausektor nicht profitieren. In diesem Umfeld haben die spanischen und italienischen Anbieter Marktanteile gewonnen. Aus beiden Ländern wurde berichtet, dass die Exporterlöse nach Deutschland gesteigert werden konnten.
1.3 Unternehmensstrategie
Die Gesellschaft ist Spezialist für die Vermarktung von Wand- und Bodenfliesen mit einem exzellenten Preis-Leistungsverhältnis. Sie agiert auf einem sehr wettbewerbsintensiven Heimatmarkt mit Ergänzung um ausgewählte Exportmärkte. Neben einer fokussierten und intensiven Zusammenarbeit mit Handelskunden basiert die Strategie bei den sie beliefernden Tochterunternhemen auf Kosteneffizienz. In diesem Umfeld erfolgt die Wertschöpfung insbesondere über die vertriebenen höherwertigen Sortimente, auf deren Produktion die Tochtergesellschaften ausgerichtet sind. Die Fliesenproduktion bei den Töchtern basiert auf einer breiten Nutzung natürlicher Ressourcen und ist sehr energieintensiv. Zukunftsfähige Technologien helfen nicht nur dabei, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, sondern führen auch zu Material- und Energieeinsparungen und damit zu verringerten Produktionskosten.
2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
2.1 Ertragslage
Nach einem guten Jahresbeginn 2017 gestaltete sich das operative Geschäft ab April schwieriger. In diesem Umfeld hat die Norddeutsche Steingut AG (auch kurz: Steingut AG) ihre anspruchsvollen Umsatzziele nicht erreichen können.
Am Standort Bremen-Grohn ist am 10. Mai 2017 in der Mosaik- und Sockelfertigung ein Feuer ausgebrochen. Dieses führte glücklicherweise nur zu einem Sach- und keinem Personenschaden. In den betroffenen Bereichen musste die Produktion jedoch stillgelegt werden. Nach der Begutachtung der Schäden durch Versicherungssachverständige und technische Experten wurde Ende Juni 2017 mit dem Wiederaufbau begonnen. Im September konnte die Produktion wieder aufgenommen werden.
Unter Berücksichtigung Bestandsveränderung nahm die Gesamtleistung auf 35,1 Mio. € (Vj. 37,5 Mio. €) ab. Erhöht haben sich demgegenüber die sonstigen betrieblichen Erträge, die primär auf Grund der im Zusammenhang mit dem Brandschaden vereinnahmten Schadensersatzleistungen sowie den erwähnten Zuschreibungen auf das Anlagevermögen von 0,3 Mio. € im Vorjahr auf 3,6 Mio. € im Berichtsjahr stiegen.
Der Materialaufwand verminderte sich in Folge des mit dem Umsatzrückgang einhergehenden verminderten Handelswareneinsatzes und des durch den Brand verursachten vorübergehenden Produktionsstillstands in der Mosaikfertigung.
Ebenfalls rückläufig war der Personalaufwand. Er reduzierte sich im Berichtsjahr von 5,3 Mio. € auf 5,1 Mio. €. Die Effekte aus Tarifsteigerungen wurden durch die leicht rückläufige Zahl der durchschnittlich Beschäftigten überkompensiert.
Die Abschreibungen des Geschäftsjahres betragen 4,1 Mio. € (Vj. 3,7 Mio. €). Die Ausweitung resultiert aus den umfangreichen Investitionen am Standort Bremerhaven im Berichtsjahr und der jüngeren Vergangenheit.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 7,6 Mio. € über dem Vorjahresniveau (Vj. 6,2 Mio. €). Verursacht wurde diese Veränderung im Wesentlichen durch Aufwendungen, die als Folge des Brandschadens entstanden sind. Die korrespondierenden Versicherungserstattungen sind unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Nach einem Beteiligungs- und Finanzergebnis von 4,4 Mio. € (Vj. 4,8 Mio. €) und Steuern in Höhe von 0,7 Mio. € (Vj. 0,7 Mio. €) ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 2,3 Mio. € (Vj. 2,5 Mio. €).
2.2 Vermögenslage
Im Geschäftsjahr 2017 wurden insgesamt Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 3,1 Mio. € getätigt, die im Wesentlichen auf das Werk in Bremerhaven entfallen. Diesen stehen Abschreibungen in Höhe von 4,1 Mio. € gegenüber.
Vor dem Hintergrund der in der durchgeführten steuerlichen Außenprüfung gewonnenen Erkenntnisse wurden Zuschreibungen auf das Anlagevermögen in Höhe von T€ 1.432 vorgenommen. Sie resultieren aus einer längeren Abschreibungsdauer bei den Gebäuden im Werk in Bremerhaven und wurden ertragswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.
Innerhalb des Umlaufvermögens verzeichneten die Vorräte einen Anstieg von 18,0 Mio. € auf 19,8 Mio. €. Ursächlich hierfür ist die Notwendigkeit, auch in der Phase des Ofentausches bei der NordCeram GmbH die Lieferbereitschaft durch eine entsprechende Bevorratung sicherzustellen. Dementsprechend hat die NordCeram GmbH die wichtigen Sortimente vorproduziert und geliefert. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben sich im Vorjahresvergleich nicht nennenswert verändert und belaufen sich auf 14,4 Mio. €. Im Wesentlichen bestehen diese gegenüber den Tochterunternehmen und resultieren aus der Werksverpachtung sowie den Ergebnisübernahmen.
Auf der Passivseite der Bilanz ist das Eigenkapital in Folge des Jahresüberschusses von 32,0 Mio. € auf 34,3 Mio. € gestiegen. Vor dem Hintergrund der höheren Bilanzsumme beträgt die Eigenkapitalquote 48,8% (Vj. 47,0 %). Veränderungen des Gezeichneten Kapitals ergaben sich nicht.
Die zur Finanzierung der Investitionen aufgenommenen Darlehen begründen im Wesentlichen den Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.
2.3 Finanzlage
Auch im Jahr 2017 hat die Norddeutsche Steingut AG dafür Sorge getragen, dass sie ihren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen konnte.
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt 1,0 Mio. € und ist durch das Jahresergebnis sowie eine Zunahme des Vorratsvermögens und einer Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen geprägt. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -2,9 Mio. € und spiegelt die umfangreichen Investitionen im Bereich des Sachanlagevermögens wider. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf 1,4 Mio. € und bildet neben den geleisteten Zinszahlungen und planmäßigen Tilgungsleistungen auf Darlehen auch die im Berichtsjahr erfolgte Finanzierung der Investitionstätigkeit mittels Aufnahme neuer Darlehen ab.
2.4 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft
Unverändert bezieht die Steingut AG ihr Sortiment überwiegend von den Tochtergesellschaften. Hierdurch hat sie Zugriff auf modernste Produktionsanlagen. Somit kann sie ein ansprechendes und qualitativ hochwertiges Programm anbieten. Auch im Berichtsjahr stand die Weiterentwicklung der Produktionstechnologie und der Vertriebsorganisation im Fokus. In der Summe werden diese Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit der Steingut AG stärken und zu einer Ergebnisverbesserung beitragen.
Mit dem Geschäftsverlauf im Berichtsjahr ist der Vorstand vor dem Hintergrund der aufgezeigten herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insgesamt zufrieden.
3. Mitarbeiter
Im Geschäftsjahr 2017 betrug die Anzahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt 84 Mitarbeiter (Vj. 87). Der Personalaufwand nahm von 5,3 Mio. € auf 5,1 Mio. € ab, in erster Linie als Folge der geringeren Zahl an Beschäftigten.Im Berichtsjahr leiteten unverändert die Vorstände Karl-Heinz Fabel und Stefan Zeidler die Norddeutsche Steingut AG. Allerdings entschied sich Herr Fabel dazu, sein Vorstandsamt altersbedingt nicht über den 31. Dezember 2017 hinaus zu verlängern. Seine Nachfolge hat Herr Dr. Rüdiger Grau ab dem 1. Januar 2018 angetreten. Herr Dr. Grau ist bereits seit 2014 als Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Kerateam KG in der Unternehmensgruppe tätig.
Im Aufsichtsrat hatte Herr Michael Steuler den Vorsitz inne. Die Amtszeit von Herrn Jürgen Grimm endete turnusgemäß mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 5. Juli 2017. Er wurde von den Aktionären der Gesellschaft als Aufsichtsratsmitglied erneut bestätigt. Die übrige Besetzung des Aufsichtsrates mit seinen Mitgliedern Stefan Voßkühler, Martin Steuler, Emanuele Cicero sowie Tino Helm blieb ebenfalls unverändert.
4. Forschungs- und Entwicklungsbericht
Da die Steingut AG die eigene Fliesenproduktion seit dem Geschäftsjahr 2015 vollständig eingestellt hat, entwickelt sie keine eigenen Sortimente mehr. Dementsprechend fällt auch kein eigener Aufwand für Forschung und Entwicklung an.
5. Tochterunternehmen
5.1. Deutsche Fliese AG
Die Belieferung der Baumärkte erfolgt seit 2015 direkt über die Norddeutsche Steingut AG. Die Tochtergesellschaft Deutsche Fliese AG tritt seitdem nur noch als Vermittler auf.
5.2. NordCeram GmbH
Vor dem Hintergrund der schwierigen Marktbedingungen konnte die NordCeram GmbH den Vorjahresabsatz nicht wieder erreichen. Dementsprechend reduzierten sich ihre Umsatzerlöse. Das Jahresergebnis lag mit 3,7 Mio. € leicht unter dem Vorjahreswert von 4,0 Mio. €. Die NordCeram konnte ihr geplantes Ergebnis damit nicht erreichen. Hintergrund ist neben den aufgezeigten schwierigen Marktbedingungen auch der bereits erläuterte Ofenaustausch im Dezember 2017. Während der Vorbereitungs- und der Umbauphase standen dadurch die Produktionskapazitäten nicht vollständig zur Verfügung.
5.3. Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG (Kerateam KG)
Die Kerateam KG konnte ihren Umsatz steigern, während der Jahresüberschuss von 3,1 Mio. € auf 2,7 Mio. € sank. Hintergrund sind höhere Personal- und Vertriebskosten sowie strukturelle Veränderungen im Vertriebskonzept des Konzerns, wodurch sich die Betriebsaufwendungen erhöht haben. Neben dem eigenen Sortiment fertigt die Kerateam KG auch Wandfliesen für die Muttergesellschaft. Insbesondere wird hierdurch die Versorgung der Muttergesellschaft im Bereich der Marke "Grohn" sichergestellt.
6. Risikobericht
Die Norddeutsche Steingut AG betreibt ein Risikomanagementsystem. Die Steuerung des Unternehmens wird durch tägliche, monatliche und quartalsweise Analysen sichergestellt. Dieses Risikomanagementsystem wird ständig kontrolliert und weiterentwickelt, um sich den sich verändernden Umgebungsparametern anzupassen. Mit diesem System werden Chancen und Risiken identifiziert und laufend überwacht. Es besteht ein angemessener Versicherungsschutz.
Generell ermöglicht das Risikomanagement Geschäftsrisiken frühzeitig zu identifizieren und zu steuern. Unterstützend wirkt die intensive Zusammenarbeit innerhalb der Fliesensparte der Steuler-Gruppe, wodurch eine höhere Transparenz in Beschaffungs- und Absatzmärkten erreicht wird. Von besonderer Bedeutung ist diese gruppenweite Zusammenarbeit in strategischer Hinsicht, um über einen abgestimmten Marktauftritt mehr Schlagkraft zu gewinnen und Geschäftschancen zu nutzen sowie über Organisationsoptimierungen interne Synergiepotentiale zu realisieren.
Die Gesellschaft nutzt ihr spezielles Know-how im Management von Zins- und Währungsrisiken. Die aufgezeigten Handlungsfelder und Lösungsansätze bestätigen die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems. Diese Instrumente helfen im besonderen Maße im derzeitigen wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld. Das breite und leistungsfähige Portfolio von Finanzpartnern verhindert eine durchschlagende Wirkung bei Problemen einzelner Institute. Mögliche Risiken auf der Beschaffungs- und Absatzseite werden intensiv beobachtet. Um beispielsweise gegen Absatzrisiken gewappnet zu sein, beurteilt der Vertrieb kontinuierlich die Absatz- und Umsatzentwicklung mit den Kunden sowie die Verkaufsperformance und die Entwicklung der Durchschnittserlöse.
Unser unmittelbares Markt- und Wettbewerbsumfeld ist weiterhin sehr volatil. Ausländische Hersteller drängen angesichts der Absatzprobleme in den Heimatmärkten nach Deutschland. Diese Entwicklungen analysieren wir weiterhin intensiv, um sich daraus entwickelnde Chancen nutzen zu können und Risiken frühzeitig zu erkennen. Der ausgeprägte Verdrängungswettbewerb im Fliesenmarkt erfordert eine frühzeitige und aktive Beobachtung von Markttrends. Vertriebs- und Entwicklungsteam arbeiten eng zusammen, um Entwicklungschancen zu nutzen und Risiken zu vermeiden.
Intern verfolgen wir weiterhin ein konsequentes Forderungsmanagement. Soweit Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein effizientes Mahnwesen. Die zunehmende Bedeutung des Auslandsgeschäfts erfordert eine weitere Intensivierung unserer Bonitätsprüfungen und der konsequenten Steuerung von Kreditlimits, um Risiken aus Wertberichtigungen zu minimieren.
Im Fokus stehen auch die hohe Kapitalbindung im Anlagevermögen und in unseren Vorräten. Im Finanzmanagement verfolgt das Unternehmen eine konservative Risikopolitik. Bestandsgefährdende oder wesentliche Verlustrisiken sind für den Vorstand derzeit nicht ersichtlich.
7. Prognosebericht
Für das Geschäftsjahr 2018 haben sich die optimistischen Konjunktursignale in den letzten Wochen und Monaten verstärkt. So hat der IWF seine Wachstumsprognose für die entwickelten Industriestaaten im Januar um 0,3 Prozent auf 2,3 Prozent erhöht. Die Industrieländer profitieren weiterhin von einer nur langsamen Straffung der expansiven Geldpolitik, zunehmenden Impulsen seitens der Finanzpolitik sowie der wieder stärker steigenden Nachfrage in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Der IWF erwartet insgesamt eine reale Wachstumsrate der Weltwirtschaft von 3,9 Prozent im Jahr 2018, somit 0,2 Prozent mehr als im Jahr 2017, und geht von einer höheren Preisdynamik aus (Inflationsrate von 4,5 Prozent in den Entwicklungsländern und 1,9 Prozent in den Industriestaaten). Politische Unsicherheiten sind in diesen Prognosen weniger offensichtlich als in den letzten Jahren, dürfen aber in ihrer Relevanz nicht vernachlässigt werden. Dass Risiken schnell auf die wirtschaftliche Entwicklung wirken können, machen Beispiele wie der Nordkorea-Konflikt oder auch die Eskalation im Nahen Osten mehr als deutlich. Für weiteres Wachstum im Euroraum sind die Rahmenbedingungen unverändert günstig. Der IWF rechnet daher für das Jahr 2018 mit einer Erhöhung der Wirtschaftsleistung von 2,2 Prozent und damit einem leichten Rückgang gegenüber dem Jahr 2017. Stärkere Impulse für die Weltwirtschaft sollen mit weiter zunehmender Tendenz aus Indien (7,4 Prozent bzw. 7,8 Prozent in den Jahren 2018 bzw. 2019) und mit abnehmender Tendenz aus China (6,6 Prozent bzw. 6,4 Prozent in den Jahren 2018 bzw. 2019) kommen. Die deutsche Wirtschaftsleistung wird auch im Jahr 2018 weiter und mit voraussichtlich plus 2,3 Prozent fast so stark wie im Berichtsjahr wachsen. An den Antriebskräften ändert sich dabei wenig: Neben einem unverändert lebhaften privaten Konsum (getrieben durch steigende verfügbare Einkommen der privaten Haushalte und erwartete Entlastungen seitens der Finanzpolitik bei den Sozialbeiträgen und der Lohnsteuer) und weiter kräftig expandierenden Bauinvestitionen werden auch die Investitionen der Unternehmen sichtlich anziehen. Für den deutschen Arbeitsmarkt wird mit einer ungebrochenen Belebung gerechnet.
Der deutsche Baumarkt wird auch im Jahr 2018 weiter auf Wachstumskurs bleiben. Für das deutsche Bauhauptgewerbes rechnen der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie mit einer Umsatzsteigerung um vier Prozent auf rund 117 Milliarden Euro. Zuversichtlich stimmen die Verbände dabei die positiven gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die sehr gute Auftragslage. Hierbei wird für den Wohnungsbau ein Umsatzplus von 3,5 Prozent und etwa 320.000 fertiggestellte Wohnungen prognostiziert. Stärker werden die Sparten Wirtschaftsbau und öffentlicher Bau mit je vier Prozent zulegen. Die anhaltend knappen Verlegerkapazitäten im Fliesenlegerhandwerk und deren Konzentration auf den Objekt- und Bauträgerbereich werden auch im Jahr 2018 den Fliesenabsatz hemmen. Darüber hinaus sind die Rahmenbedingungen grundsätzlich positiv. Das Zinsniveau und die Arbeitslosenquote bleiben unverändert niedrig und der Bedarf an Wohnraum hoch. Gleichzeitig hat die Bundesregierung Initiativen wie beispielsweise die Eigenheimförderung und die Wiedereinführung des Baukindergeldes angekündigt. Des Weiteren trägt die Branche einen hohen Auftragsbestand in das Jahr 2018 vor. Der Fliesenverbrauch wird sich nach dem letztjährigen Rückgang voraussichtlich wieder auf einem stabilen Niveau einpendeln.
Der Ofentausch im Werk in Bremerhaven wird unser Ergebnis in 2018 belasten, da der Abschluss der Umbauarbeiten erst zum Ende des ersten Quartals 2018 erfolgen wird. Erst in 2019 wird die Investition einen deutlich spürbaren positiven Ergebnisbeitrag leisten können. Neben der anspruchsvollen Marktentwicklung werden wieder ansteigende Energie- und Rohstoffpreise das laufende Geschäftsjahr prägen. Daher erwarten wir für das Berichtsjahr 2018 ein nur leicht verbessertes Jahresergebnis in der Bandbreite von 2,5 Mio. € und 3,0 Mio. €.
8. Schlusserklärung im Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gem. § 312 Abs. 3 AktG
Abschließend erklären wir, dass unsere Gesellschaft nach den Umständen, die uns zum Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens wurden im Berichtszeitraum keine Maßnahmen getroffen oder unterlassen.
Bremen, den 21. Februar 2018
Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft
Stefan Zeidler
Dr. Rüdiger Grau
AKTIVA
scroll
| 31.12.2017 € |
31.12.2016 € |
|
|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 213.740,00 | 291.474,00 |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 9.616.592,24 | 8.744.048,34 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 17.633.448,01 | 16.866.314,01 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 1.045.872,00 | 1.148.633,00 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 611.782,40 | 1.689.015,08 |
| Summe Sachanlagen | 28.907.694,65 | 28.448.010,43 |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 6.934.892,47 | 6.934.892,47 |
| Summe Finanzanlagen | 6.957.392,47 | 6.957.392,47 |
| Summe Anlagevermögen | 36.078.827,12 | 35.696.876,90 |
| B. Umlaufvermögen | ||
| I. Vorräte | 19.829.735,43 | 18.007.293,72 |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 11.941.548,53 | 10.365.198,80 |
| Summe Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 14.416.113,52 | 14.382.814,54 |
| III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 40.613,65 | 68.002,16 |
| Summe Umlaufvermögen | 34.286.462,60 | 32.458.110,42 |
| C. Bilanzsumme | 70.365.289,72 | 68.154.987,32 |
| PASSIVA | ||
| 31.12.2017 € |
31.12.2016 € |
|
| A. Eigenkapital | ||
| I. Gezeichnetes Kapital | 6.135.502,57 | 6.135.502,57 |
| II. Kapitalrücklage | 8.180.670,10 | 8.180.670,10 |
| III. Gewinnrücklagen | 12.682.560,03 | 12.682.560,03 |
| IV. Bilanzgewinn | 7.333.653,11 | 5.029.910,38 |
| Summe Eigenkapital | 34.332.385,81 | 32.028.643,08 |
| B. Rückstellungen | 6.013.136,85 | 6.073.503,43 |
| C. Verbindlichkeiten | ||
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 27.166.756,64 | 24.787.923,28 |
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 451.714,90 | 642.767,13 |
| Summe Verbindlichkeiten | 30.019.767,06 | 30.052.840,81 |
| D. Bilanzsumme | 70.365.289,72 | 68.154.987,32 |
scroll
| 2017 € |
2016 € |
|
|---|---|---|
| 1. Rohergebnis | 15.429.559,09 | 13.468.418,27 |
| 2. Personalaufwand | ||
| a. Löhne und Gehälter | -4.211.794,05 | -4.410.799,21 |
| b. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | -873.492,09 | -840.287,80 |
| Summe Personalaufwand | -5.085.286,14 | -5.251.087,01 |
| 3. Abschreibungen | ||
| a. auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | -4.106.153,75 | -3.724.967,48 |
| Summe Abschreibungen | -4.106.153,75 | -3.724.967,48 |
| 4. Sonstige betriebliche Aufwendungen | -7.556.330,81 | -6.166.346,74 |
| 5. Ordentliches Betriebsergebnis | -1.318.211,61 | -1.673.982,96 |
| 6. Erträge aus Beteiligungen | 1.357.528,50 | 1.536.500,84 |
| 7. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen | 3.695.942,43 | 4.038.393,19 |
| 8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 0,00 | 5.062,00 |
| 9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -687.821,76 | -742.014,94 |
| 10. Finanzergebnis | 4.365.649,17 | 4.837.941,09 |
| 11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -532.876,40 | -474.489,73 |
| 12. Ergebnis nach Steuern | 2.514.561,16 | 2.689.468,40 |
| 13. Sonstige Steuern | -210.818,43 | -188.053,49 |
| 14. Jahresüberschuss | 2.303.742,73 | 2.501.414,91 |
| 15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 5.029.910,38 | 2.528.495,47 |
| 16. Bilanzgewinn | 7.333.653,11 | 5.029.910,38 |
Allgemeine Angaben
Die Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Bremen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Bremen unter der HRB 3180 eingetragen.
Der vorliegende Abschluss wurde gemäß der §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.
Die noch im Vorjahr in T€ erfolgte Darstellung des Jahresabschlusses wurde zugunsten einer konzerneinheitlichen Darstellung in Euro aufgegeben.
Nach den Größenmerkmalen des § 267 Abs. 2 HGB ist die Gesellschaft eine mittelgroße Kapitalgesellschaft.
1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Sie betreffen Software. Die Nutzungsdauer beträgt überwiegend fünf Jahre.
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.
Die abnutzbaren Gegenstände des Sachanlagevermögens werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer, die beim unbeweglichen Sachanlagevermögen überwiegend 33 Jahre beträgt, linear abgeschrieben. Zugänge von Anlagegütern werden im Geschäftsjahr linear zeitanteilig abgeschrieben.
Geringwertige Anlagegüter mit einem Wert zwischen € 150,00 und € 1.000,00 werden in einen Sammelposten eingestellt, der im Jahr des Zugangs sowie den folgenden vier Jahren mit 20,0 % jährlich aufgelöst wird.
Vor dem Hintergrund der in der durchgeführten steuerlichen Außenprüfung gewonnenen Erkenntnisse wurden ertragswirksam Zuschreibungen auf das Anlagevermögen in Höhe von T€ 1.432 vorgenommen. Sie resultieren aus einer längeren Abschreibungsdauer bei den Gebäuden im Werk in Bremerhaven.
Bei den Finanzanlagen sind die Anteilsrechte mit den Anschaffungskosten angesetzt.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. mit den niedrigeren Tageswerten angesetzt.
Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie die Fremdfertigwaren werden je Artikel mit den gewogenen durchschnittlichen Anschaffungskosten, ggf. zu den niedrigeren Tagespreisen bilanziert. Für Ersatzteile bestehen Festwerte.
Die fertigen Erzeugnisse sind mit den Herstellungskosten bewertet, wobei neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, Fertigungslöhnen und Sondereinzelkosten der Fertigung auch angemessene Teile der Fertigungs- und Materialgemeinkosten, der Kosten für die allgemeine Verwaltung, für soziale Einrichtungen und Leistungen sowie Abschreibungen und anteilige Finanzierungskosten berücksichtigt werden, soweit sie durch die Fertigung veranlasst sind.
In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d. h. es wurden zur Überprüfung der verlustfreien Bewertung Abschläge von den voraussichtlichen Verkaufspreisen für noch anfallende Kosten vorgenommen und der verbleibende Betrag den Herstellungskosten gegenübergestellt. Sofern der auf diesem Wege ermittelte beizulegende Wert unter den Herstellungskosten liegt, kommt dieser niedrigere Wert zum Ansatz.
Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind soweit erforderlich durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.
Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Vorräte frei von Rechten Dritter.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden im Rahmen der bestehenden rechtsverbindlichen Zusagen nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Zugrundelegung der Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck ermittelt. Die Bewertung erfolgt zum Anwartschaftsbarwertverfahren unter Annahme einer jährlichen Rentenerhöhung von 2,0 % (Vj.: 2,0 %). Für die Abzinsung werden die von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen Abzinsungszinssätze für eine Restlaufzeit von 15 Jahren in Höhe von 3,71 % (Vj.: 4,03 %), verwendet. Aus der Abzinsung der Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 509 (Vj.: T€ 434). In Höhe dieses Unterschiedsbetrages besteht eine Ausschüttungssperre.
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Die in den sonstigen Rückstellungen enthaltenen Jubiläumsverpflichtungen sind mit dem von der Bundesbank bekannt gegebenen relevanten Zinssatz abgezinst (31. Dezember 2017: 2,84 %; Vj.: 3,28 %).
Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.
Erläuterungen zur Bilanz
Angaben zum Anteilsbesitz
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| Eigenkapital 31.12.2017 T€ |
Anteil % |
Ergebnis 2017 T€ |
Ergebnis 2016 T€ |
|
|---|---|---|---|---|
| Bremer Wandplatten GmbH, Bremen | 26 | 100,00 | 0 | 0 |
| NordCeram GmbH, Bremen | 2.527 | 100,00 | 3.696* | 4.038* |
| Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs | ||||
| Verwaltungs GmbH, Leisnig | 40 | 50,00 | 0 | 1 |
| Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs | ||||
| GmbH & Co. KG, Leisnig | 12.280 | 50,00 | 2.714 | 3.072 |
| Deutsche Fliese AG, Bremen | 57 | 50,00 | 0 | 0 |
*vor Ergebnisabführung an die Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft, Bremen
In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 6.888 (Vj.: T€ 4.791) enthalten. In Höhe von T€ 5.054 (Vj.: T€ 5.575) bestehen Forderungen gegen verbundene Unternehmen aus Ergebnisabführungen.
2. Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Das Grundkapital betrug am 31. Dezember 2017 T€ 6.136 und ist in 2.400.000 Stückaktien eingeteilt. Der rechnerische Wert je Stückaktie beträgt somit € 2,56.
Die Aktien lauten auf den Inhaber.
Ergebnisverwendung
Der Bilanzgewinn des Vorjahres wurde entsprechend des Beschlusses der Hauptversammlung vom 5. Juli 2017 in Höhe von T€ 5.030 auf neue Rechnung vorgetragen. Unter Berücksichtigung des Jahresüberschusses von T€ 2.304 ergibt sich zum 31. Dezember 2017 ein Bilanzgewinn von T€ 7.334.
3. Rückstellungen
Dieser Posten enthält Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, Steuerrückstellungen sowie Sonstige Rückstellungen.
Die Steuerrückstellungen betreffen neben der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag die Gewerbesteuer für das Geschäftsjahr 2017.
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Zuwendungen aufgrund von Dienstjubiläen, ausstehende Beiträge für die Berufsgenossenschaft, ausstehende Urlaubslöhne und -gehälter sowie Abschlusskosten.
4. Verbindlichkeiten
Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt:
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| davon mit einer Restlaufzeit von | ||||
|---|---|---|---|---|
| Gesamtbetrag 31.12.2017 (Vorjahr) T€ |
bis zu einem Jahr (Vorjahr) T€ |
mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren (Vorjahr) T€ |
mehr als fünf Jahren (Vorjahr) T€ |
|
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Verbindlichkeiten gesamt: | 30.020 | 15.636 | 14.384 | 0 |
| (30.053) | (18.022) | (11.587) | (444) | |
| davon: | ||||
| gegenüber Kreditinstituten | 27.167 | 12.783 | 14.384 | 0 |
| (24.788) | (12.757) | (11.587) | (444) | |
| gegenüber verbundenen Unternehmen | 452 | 0 | 0 | |
| (643) | (643) | (0) | (0) |
Die mittelfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von T€ 14.384 (Vj.: T€ 12.031) sind im Wesentlichen durch Grundschulden zu Lasten des für das Betriebsgrundstück in Bremerhaven ausgegebenen Erbbaurechts und des Betriebsgrundstücks in Bremen sowie durch Sicherungsübereignung der maschinellen Produktionsanlagen besichert.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen.
Von den sonstigen Verbindlichkeiten betreffen T€ 136 Steuern (Vj.: T€ 142). Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von T€ 6 (Vj.: T€ 5).
5. Haftungsverhältnisse / Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Für die Geschäftsanteile an einer Genossenschaft besteht eine Haftsumme von T€ 23.
Aus dem erbbaurechtlichen Vertrag mit der Stadt Bremerhaven über das Betriebsgrundstück in Bremerhaven, der eine Laufzeit bis zum Jahr 2051 hat, ergeben sich sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Erbbauzinsen in Höhe von T€ 265 p. a. Unter Berücksichtigung eines Rechnungszinsfußes von 3,71 % (Vj.: 4,03 %) ergibt sich ein abgezinster Barwert der Verpflichtung von ca. € 4,0 Mio.
Der Gesamtbetrag der Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen beläuft sich auf T€ 4.376 Die Miet- und Leasingverträge enden zwischen 2018 und 2025 oder sind auf unbestimmte Zeit abgeschlossen.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
6. Außergewöhnliche Erträge
Das Rohergebnis enthält im Wesentlichen Versicherungserstattungen im Zusammenhang mit einem Brandschaden (T€ 1.630) sowie Zuschreibungen auf das Anlagevermögen in Höhe von T€ 1.432.
7. Personalaufwand
Von den Personalaufwendungen betreffen T€ 4.212 (Vj.: T€ 4.411) Löhne und Gehälter sowie T€ 873 (Vj.: T€ 840) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung. Davon fielen für Altersversorgung T€ 200 (Vj.: T€ 183) an. Der auf die Pensionsverpflichtung entfallende Zinsanteil in Höhe von T€ 205 (Vj.: T€ 203) ist im Finanzergebnis erfasst.
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Betriebsaufwendungen (T€ 1.623; Vj.: T€ 412), Verwaltungsaufwendungen (T€ 1.198 ; Vj.: T€ 1.145) und Vertriebsaufwendungen (T€ 4.700; Vj.: T€ 4.609). Der Anstieg der Betriebsaufwendungen ist im Wesentlichen durch einen Brandschaden verursacht.
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Die Zinsaufwendungen betreffen im Wesentlichen Darlehens- und Kontokorrentzinsen (T€ 483 Vj.: T€ 539) und den Zinsanteil aus der Dotierung von Pensionsrückstellungen (T€ 205, Vj.: T€ 203).
10. Aufsichtsrat und Vorstand
Dem Aufsichtsrat gehören an:
Michael Steuler, Höhr-Grenzhausen - Vorsitzender -
- Geschäftsführer der Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen
- Geschäftsführer der Steuler-Fliesen GmbH, Höhr-Grenzhausen
- Geschäftsführer der Steuler Korrosionsschutz Holding GmbH, Siershahn
- Geschäftsführer der STEULER-KCH GmbH, Höhr-Grenzhausen
- Geschäftsführer der Steuler Solar GmbH, Höhr-Grenzhausen
- Geschäftsführer der SI Verwaltungsgesellschaft mbH, Höhr-Grenzhausen
- Geschäftsführer der Steuler Services GmbH & Co. KG, Höhr-Grenzhausen
weitere Mitgliedschaften:
- Beirat der Schaefer Kalk GmbH & Co. KG, Diez
- Beirat der Commerzbank AG, Frankfurt
- Beirat der KANN GmbH & Co. KG, Bendorf-Mülhofen
Jürgen Grimm, Taunusstein - stellv. Vorsitzender -
- Geschäftsführer der Weiss Chemie + Technik GmbH & Co. KG, Haiger
weitere Mitgliedschaften:
- Vorsitzender des Aufsichtsrates der Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen
Stefan Voßkühler, Hohentengen a. H.
- Leiter Service Turbogeneratoren, Andritz Hydro GmbH, Ravensburg
Martin Steuler, Mönchengladbach
- Head of European Productmanagement bei der Garlock GmbH, Neuss
Von der Belegschaft gewählt:
Emanuele Cicero, Leisnig
- Betriebsschlosser
Tino Helm, Hartha
- Laborant
Dem Vorstand gehören an:
Stefan Zeidler, Bremen
- Kaufmännischer Vorstand der Norddeutsche Steingut AG
Dr. Rüdiger Grau, Landshut (ab 1.1.2018)
- Technischer Vorstand der Norddeutsche Steingut AG
Karl-Heinz Fabel, Lübberstedt (bis 31.12.2017)
- Technischer Vorstand der Norddeutsche Steingut AG
Die Pensionen ehemaliger Vorstandsmitglieder und der Hinterbliebenen von Vorstandsmitgliedern beliefen sich auf T€ 314. Für diesen Personenkreis bestanden zum 31. Dezember 2017 Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 4.250 (Vj.: T€ 4.257).
11. Personal
Im Jahresdurchschnitt setzte sich der Personalbestand, ermittelt nach § 267 Abs. 5 HGB, folgendermaßen zusammen:
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| 2017 Anzahl |
2016 Anzahl |
|
|---|---|---|
| Gewerbliche Arbeitnehmer | 27 | 32 |
| Angestellte | 57 | 55 |
| 84 | 87 |
12. Nachtragsbericht
Nach dem Ende des Geschäftsjahres bis zum Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses ereigneten sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung.
13. Ergebnisverwendung
Der Vorstand schlägt in Übereinstimmung mit dem Aufsichtsrat vor, den zum 31. Dezember 2017 in Höhe von T€ 7.334 ausgewiesenen Bilanzgewinn der Norddeutsche Steingut AG auf neue Rechnung vorzutragen.
14. Konzernzugehörigkeit
Die Gesellschaft ist ein Konzernunternehmen der Norddeutsche Steingut AG, Bremen, und der Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen, die gleichzeitig oberstes Mutterunternehmen ist.
Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss
| • | der Norddeutsche Steingut AG als kleinsten Konsolidierungskreis und |
| • | der Steuler Holding GmbH als größten Konsolidierungskreis einbezogen. |
Im Konzernabschluss der Steuler Holding GmbH wird das Abschlussprüferhonorar (§ 285 Nr. 17 HGB) angegeben.
Die Konzernabschlüsse werden im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
Gemäß Mitteilung nach § 33 Abs. 1 WpHG hält die Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen, die Mehrheit der Stimmrechtsanteile an der Norddeutsche Steingut AG, in Höhe von gegenwärtig 87,33 %. Die Stimmrechtsanteile werden von der Steuler-Fliesen GmbH, Höhr-Grenzhausen, gehalten und sind der Steuler Holding GmbH gemäß § 34 Abs. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Die Norddeutsche Steingut AG bzw. der Konzern gehören daher zum Steuler Holding GmbH Konzern.
Bremen, den 21. Februar 2018
Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft
Stefan Zeidler
Dr. Rüdiger Grau
Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 28. Juni 2018 festgestellt.
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| Stand 01.01.2017 € |
Zugänge € |
Abgänge € |
Umbuchungen € |
Stand 31.12.2017 € |
|
|---|---|---|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | |||||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 1.385.906,00 | 23.323,14 | 0,00 | 0,00 | 1.409.229,14 |
| II. Sachanlagen | |||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 26.166.033,20 | 101.436,14 | 220,54 | 0,00 | 26.267.248,80 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 85.800.573,65 | 2.285.501,77 | 1.707.658,06 | 1.436.893,54 | 87.815.310,90 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 7.271.960,97 | 320.844,06 | 7.861,50 | 2.320,00 | 7.587.263,53 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 1.689.015,08 | 361.980,86 | 0,00 | -1.439.213,54 | 611.782,40 |
| Summe Sachanlagen | 120.927.582,90 | 3.069.762,83 | 1.715.740,10 | 0,00 | 122.281.605,63 |
| III. Finanzanlagen | |||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 6.934.892,47 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 6.934.892,47 |
| Summe Finanzanlagen | 6.957.392,47 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 6.957.392,47 |
| Summe Anlagevermögen | 129.270.881,37 | 3.093.085,97 | 1.715.740,10 | 0,00 | 130.648.227,24 |
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| Stand 01.01.2017 € |
Zugänge € |
Zuschreibungen € |
Abgänge € |
Umbuchungen € |
Stand 31.12.2017 € |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | ||||||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 1.094.432,00 | 101.057,14 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.195.489,14 |
| II. Sachanlagen | ||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 17.421.984,86 | 660.199,14 | 1.431.527,44 | 0,00 | 0,00 | 16.650.656,56 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 68.934.259,64 | 2.918.972,41 | 0,00 | 1.671.369,16 | 0,00 | 70.181.862,89 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 6.123.327,97 | 425.925,06 | 0,00 | 7.861,50 | 0,00 | 6.541.391,53 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Summe Sachanlagen | 92.479.572,47 | 4.005.096,61 | 1.431.527,44 | 1.679.230,66 | 0,00 | 93.373.910,98 |
| III. Finanzanlagen | ||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Summe Finanzanlagen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Summe Anlagevermögen | 93.574.004,47 | 4.106.153,75 | 1.431.527,44 | 1.679.230,66 | 0,00 | 94.569.400,12 |
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| Stand 31.12.2017 € |
Stand 31.12.2016 € |
|
|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 213.740,00 | 291.474,00 |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 9.616.592,24 | 8.744.048,34 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 17.633.448,01 | 16.866.314,01 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 1.045.872,00 | 1.148.633,00 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 611.782,40 | 1.689.015,08 |
| Summe Sachanlagen | 28.907.694,65 | 28.448.010,43 |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 6.934.892,47 | 6.934.892,47 |
| Summe Finanzanlagen | 6.957.392,47 | 6.957.392,47 |
| Summe Anlagevermögen | 36.078.827,12 | 35.696.876,90 |
Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Norddeutsche Steingut AG, Bremen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2017 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Bremen, 28. Februar 2018
**Gräwe & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft**
Heuer, Wirtschaftsprüfer
Sloot, Wirtschaftsprüfer
Der Jahresabschluss wurde aufgrund der Inanspruchnahme von Erleichterungen nur teilweise offengelegt. Der Bestätigungsvermerk bezieht sich auf den vollständigen Jahresabschluss.
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
wir haben ein sehr herausforderndes Jahr hinter uns. Der unbefriedigenden Entwicklung des Fliesenmarktes konnten wir uns nicht entziehen und unsere engagierten Wachstumsziele nicht erreichen. Um auch bei den anhaltend schwierigen Marktbedingungen in den nächsten Jahren noch erfolgreich agieren zu können, haben wir an unseren Standorten eine Reihe von zukunftsweisenden Investitionen vorgenommen. Diese bedeuten eine nochmals höhere Flexibilität in der Sortimentsgestaltung. Neben der Technik haben wir auch unsere Organisationsstruktur weiterentwickelt. Durch eine veränderte Vertriebsstruktur in Teilbereichen gelang es beispielsweise eine höhere Marktdurchdringung zu erreichen. Neu eingeführte und in der Gruppe gemeinsam genutzte Instrumente verbessern die Transparenz und unterstützen das Management in seinen Entscheidungen. Auch im aktuellen Jahr haben diese Themen weiter eine hohe Priorität. Wir gehen davon aus, dass diese Maßnahmen in den Bereichen Technik, Vertrieb und Organisation sich in den folgenden Geschäftsjahren positiv auf unsere weitere Entwicklung von Umsatz und Ergebnis auswirken werden.
Arbeit des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat der Norddeutsche Steingut AG hat die Arbeit des Vorstands auch im Berichtsjahr auf Grundlage dessen ausführlicher, in schriftlicher und mündlicher Form erstatteter Berichte regelmäßig überwacht und beratend begleitet. Auf der Grundlage dieser Berichterstattung hat der Aufsichtsrat die Geschäftsentwicklung sowie die für die Norddeutsche Steingut AG wichtigen Entscheidungen und Vorgänge ausführlich erörtern können. Damit war der Aufsichtsrat in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen unmittelbar und frühzeitig eingebunden und hat, soweit nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung erforderlich, den Beschlussvorschlägen des Vorstands nach gründlicher Prüfung und Beratung zugestimmt. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der gemeinsamen Sitzungen in einem engen und regelmäßigen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand, wodurch der Aufsichtsrat stets über wesentliche Entwicklungen informiert war. Allen ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben ist der Aufsichtsrat auch im Geschäftsjahr 2017 nachgekommen.
Sitzungen des Aufsichtsrats
Im Geschäftsjahr 2017 ist der Aufsichtsrat zu insgesamt 5 ordentlichen Sitzungen zusammengekommen, welche an den Tagen 23. März, 27. April, 5. Juli, 29. September sowie 18. Dezember 2017 stattgefunden haben. Am 23. März 2017 fand eine Vorbesprechung der entworfenen Abschlussunterlagen für das Geschäftsjahr 2016 statt. Die bilanzfeststellende Sitzung für das Geschäftsjahr 2016 war am 27. April 2017, welche in Gegenwart der Vertreter des Abschlussprüfers der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Gräwe & Partner GmbH, Bremen, abgehalten wurde. An allen Aufsichtsratssitzungen, bis auf den 27. April 2017, an welcher ein Mitglied des Aufsichtsrates entschuldigt fehlte, nahm stets der gesamte Aufsichtsrat in Anwesenheit des Vorstands teil.
Im Vordergrund der Aufsichtsratssitzungen standen Fragen der Strategie und der Geschäftstätigkeit. Der Vorstand berichtete über die Geschäftsentwicklung aller Konzerngesellschaften, die Liquiditäts-, Finanz- und Ertragslage sowie die Umsetzung strategischer Maßnahmen und Investitionen an allen Konzernstandorten.
Außerordentliche Themen stellten in 2017 der Brand in Bremen-Grohn im Mai und die damit verbundenen Sanierungsarbeiten sowie die personelle Veränderung im Vorstand dar.
Erteilung des Prüfungsauftrages an die GRÄWE & PARTNER GMBH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Bremen
Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 5. Juli 2017 haben die Aktionäre der Gesellschaft die GRÄWE & PARTNER GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft (GRÄWE & PARTNER GmbH), Bremen, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2017 gewählt. Der Aufsichtsrat der Norddeutsche Steingut AG erteilte der GRÄWE & PARTNER GmbH den Prüfungsauftrag nebst festgelegten Prüfungsschwerpunkten, welcher auch die freiwillige Prüfung des Risikomanagementsystems umfasste.
Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017
Die GRÄWE & PARTNER GmbH hat den Jahres- und Konzernabschluss 2017 samt Lage- und Konzernlagebericht geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Sowohl der Jahres- als auch der Konzernabschluss wurden gemäß den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt. Darüber hinaus hat er festgestellt, dass das Risikomanagementsystem geeignet ist, ein wirksames internes Kontrollsystem besteht und bestandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind. Des Weiteren hat der Abschlussprüfer den vom Vorstand gemäß § 312 Aktiengesetz erstellten Bericht der Geschäftsführung über die Beziehung zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) geprüft und auch hierfür einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Sämtliche vorgenannten Unterlagen sowie die Prüfberichte des Abschlussprüfers haben alle Aufsichtsratsmitglieder rechtzeitig vor der Bilanzaufsichtsratssitzung am 26. April 2018 erhalten, sodass für eine eigene Prüfung der Abschlussdokumente ausreichend Zeit vorhanden war. Auf der bilanzfeststellenden Sitzung berichtete der Abschlussprüfer in Anwesenheit des Vorstands über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat sich nach eigener Prüfung der Unterlagen den Ergebnissen des Abschlussprüfers angeschlossen und billigte die vom Vorstand aufgestellten Abschlüsse. Damit ist der Jahresabschluss 2017 der Norddeutsche Steingut AG festgestellt. Auch dem Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und dem hierzu erstellten Prüfungsbericht des Abschlussprüfers stimmte der Aufsichtsrat zu.
Wechsel im Vorstand
Herr Karl-Heinz Fabel schied zum 31. Dezember 2017 aus dem Vorstand der Norddeutsche Steingut AG aus. Altersbedingt wünschte er keine weitere Verlängerung seines Vorstandsamtes, welches er 13 Jahre mit dem Schwerpunkt Technik inne gehabt hatte. An dieser Stelle möchten wir Herrn Fabel für seinen engagierten Einsatz und seine hervorragende Leistung in all diesen Jahren ausdrücklich danken. Herr Fabel war einer der zentralen Innovationstreiber im Norddeutsche Steingut Konzern und unter seiner Verantwortung wurden bedeutsame technische Neuerungen eingeführt, wie etwa die Produktionslinie für kontinuierlich gepresstes Feinsteinzeug im Werk der NordCeram GmbH in Bremerhaven. Gleichwohl sind wir Herrn Fabel dankbar, dass er nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand der Norddeutsche Steingut AG der Steuler Fliesengruppe weiterhin als Berater zur Seite stehen wird.
Seine Nachfolge hat am 1. Januar 2018 Herr Dr. Rüdiger Grau, promovierter Geowissenschaftler (Fachgebiet keramische Werkstoffe) und seit 2014 Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG., angetreten. Herr Dr. Grau bringt eine langjährige Berufserfahrung in Managementfunktionen in der Keramikindustrie mit und leitet nun seit dem 1. Januar 2018 gemeinsam mit Herrn Stefan Zeidler die Norddeutsche Steingut AG. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neu zusammengesetzten Vorstand.
Dank
Unser besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Norddeutsche Steingut Konzern für ihre engagierte Leistung, denn auch im Geschäftsjahr 2017 waren erneut viele anspruchsvolle Themen abzuarbeiten. Hierzu zählte leider auch der Brand in Bremen-Grohn im Mai 2017, bei dem es zum Glück zu keinen Personenschäden gekommen ist.
Nicht zuletzt danken wir auch dem Vorstand für sein hohes Engagement und die gute Zusammenarbeit.
Bremen, im April 2018
Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft, Bremen
Michael Steuler, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017
Der Jahresüberschuss in Höhe von T€ 2.304 soll zusammen mit dem bestehenden Gewinnvortrag in Höhe von T€ 5.030 auf neue Rechnung vorgetragen werden.
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