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NORDWEST Handel AG

Annual Report Apr 12, 2019

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Annual Report

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NORDWEST Handel AG

Dortmund

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG („NORDWEST“) hat im Berichtsjahr 2018 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung des Vorstands sorgfältig überprüft und überwacht und ihn bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet. Maßstab für die Überwachung waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung des Vorstands sowie die Leistungsfähigkeit des Risikomanagements und der Unternehmensorganisation. Der Aufsichtsrat hat sich zudem mit der Lage und der Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns sowie den Geschäftsvorgängen im Geschäftsjahr 2018 intensiv befasst. In sämtliche Entscheidungen, die für die NORDWEST Handel AG oder den NORDWEST Konzern von grundlegender Bedeutung waren, war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden.

Grundlage der Tätigkeit des Aufsichtsrats waren die in schriftlicher und mündlicher Form zeitnah und umfassend erstatteten regelmäßigen Berichte des Vorstands über die Geschäftsentwicklung und die Geschäfts- und Finanzlage, die vertriebliche und strategische Weiterentwicklung, die unter anderem die Reduzierung der Logistikkosten, die Neuausrichtung der Bereiche Haustechnik und Bau, die Unternehmensplanung (namentlich Investitions-, Personal- und Finanzplanung) sowie die Risikolage, das Risikomanagement, Compliance-Fragen und die Rentabilität des NORDWEST Konzerns umfasste. Der Vorstand ging dabei auch auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen ein und erläuterte diese. Auch außerhalb von Aufsichtsratssitzungen ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig über wichtige Geschäftsvorgänge und Geschäftsentwicklungen schriftlich und mündlich vom Vorstand unterrichten. Anhand der Berichte des Vorstands wurden insbesondere die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge im Gesamtaufsichtsrat geprüft und eingehend erörtert; dies gilt namentlich für Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften und die für die Rentabilität und Liquidität des NORDWEST Konzerns bedeutsamen Geschäfte. Die vorgelegten Berichte hat der Aufsichtsrat auf ihre Plausibilität sorgfältig überprüft und mit dem Vorstand, soweit notwendig, eingehend erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand ergänzende Informationen erteilen. Insbesondere stand der Vorstand in den Aufsichtsratssitzungen zur Erörterung und Beantwortung der Fragen des Aufsichtsrats zur Verfügung. Über die Aufsichtsratssitzungen hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und hat sich über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorgänge informiert, die er sodann mit dem Vorstand im Einzelnen erörterte. Der Vorstand und der Vorsitzende des Aufsichtsrats haben sich dabei regelmäßig auch über strategische Fragen und solche des Risikomanagements, der Risikolage, der Planung sowie der Compliance beraten. Von dem Prüfungsrecht nach § 111 Abs. 2 AktG hat der Aufsichtsrat nicht Gebrauch gemacht, da aufgrund der Berichterstattung durch den Vorstand keine Veranlassung dazu bestand.

Tätigkeit des Aufsichtsrats, Sitzungen

Die Tätigkeiten des Aufsichtsrats im Berichtsjahr 2018 umfassten neben der Begleitung der Geschäftsentwicklung und -planung insbesondere wesentliche geschäftspolitische Entscheidungen sowie Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften.

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit der strategischen Ausrichtung der Gesellschaft. Insbesondere die Neuausrichtung des Geschäftsbereiches Haustechnik und die Begleitung der Entwicklung und Umsetzung des Projektes „Hategro“ standen dabei im Mittelpunkt. Ferner wurde die strategische Ausrichtung des Produktbereiches Bau durch den Aufsichtsrat begleitet. Das Gremium befasste sich ebenso mit dem Projekt „SMARTilligent“, das NORDWEST und ihren Kooperationspartnern den SmartHome-Markt eröffnen soll, und dem entsprechenden Businessplan. Darüber hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit dem Konzept „Stahlverbund PHOENIX“. Das Gremium befasste sich weiter mit der turnusgemäßen Prüfung der DRIVE-Strategie und der Zielerreichung bei den strategischen Erfolgsfaktoren. Auch die Ernennung von Prokuristen und die Personalplanung für die Führungsebenen bzw. für strategisch wichtige Positionen in zentralen Unternehmensbereichen waren Gegenstand der Behandlung im Gremium.

Die Reduzierung der Logistikkosten stellte einen weiteren Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit im Berichtszeitraum dar. Darüber hinaus begleitete der Aufsichtsrat die Entwicklung einer Zukunftsstrategie für die NORDWEST Zentrallogistik.

Zudem befasste sich das Gremium mit dem Cash-Pooling der Gesellschaft und ließ sich fortlaufend über die aktuelle Liquiditätslage berichten. Der Aufsichtsrat hat darüber hinaus die Neuausschreibung und Vergabe des gesamten Versicherungspaketes beratend begleitet.

Das Gremium hat sich ferner mit der Verwendung von Verlustvorträgen zur Senkung der Steuerlast der Gesellschaft detailliert beschäftigt und erörterte diese Themen mit dem Vorstand.

Der Aufsichtsrat hat sich sowohl im Vorjahr als auch im Berichtsjahr mit dem Kauf eines zusätzlichen Nachbargrundstückes am Verwaltungssitz der Gesellschaft als räumliche Expansionsmöglichkeit und mit dessen Bebauung mit einer Parkplatzanlage und einer Lagerhalle befasst. Er ließ sich vom Vorstand regelmäßig über den aktuellen Stand, die Zeit, Investitions- und Budgetplanung und alle wesentlichen Entwicklungen berichten und befasste sich mit diesen ausführlich. Darüber hinaus ließ sich das Gremium über das Konzept und die Gestaltung der 100-Jahr-Feier im Jahr 2019 sowie die entsprechende Kostenplanung informieren.

Wesentliche Themen im Aufsichtsrat - wie auch seines Personalausschusses - waren Personal- und Vertragsangelegenheiten des Vorstands, ab Oktober 2018 die Vertretungsregelung für den zunächst erkrankten und dann durch Amtsniederlegung ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden Herrn Bernhard Dressler und im November 2018 die dienstvertragliche Regelung seines Ausscheidens, damit einhergehend außerdem die Suche nach einer geeigneten Persönlichkeit zwecks Berufung in den Vorstand der Gesellschaft. Ergänzend wird hierzu auf die unten folgenden Ausführungen im Abschnitt „Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat“ dieses Berichts verwiesen.

Der Aufsichtsrat hat sich zudem regelmäßig über die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Liquiditätssituation und -entwicklung, die Deckungsbeitragsrechnung, die Kostenentwicklung, das Finanz- und Kreditmanagement und die Zahlungsangelegenheiten der Gesellschaft informiert und diese mit dem Vorstand eingehend erörtert. In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat auch die Unternehmensfinanzierung der Gesellschaft mit dem Vorstand thematisiert und die Budgetplanung des Vorstands für 2019 genehmigt. Ferner hat sich das Gremium über die Fachhandelspartner- und Konjunkturentwicklung sowie den Status laufender und potenzieller Kooperationen und Fachhandelspartner-Akquisitionen informiert.

Einen weiteren Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit stellte die Berichterstattung der Ausschüsse, insbesondere des Prüfungs- und des Nominierungsausschusses (für die in der ordentlichen Hauptversammlung zur Wahl stehenden Aufsichtsratskandidaten), und die Überwachung der internen Revision und des Risikomanagementsystems, die Risikoanalyse und die Dokumentation des Risikokontrollsystems, dar.

Weiter hat sich der Aufsichtsrat mit der Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2018, seiner Effizienzprüfung, der Geschäftsabschlussprüfung 2017, dem Gewinnverwendungsvorschlag an die ordentliche Hauptversammlung, der Vorbereitung der ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung sowie der Entsprechenserklärung / Erklärung zur Unternehmensführung befasst. Im Zuge der außerordentlichen Hauptversammlung konnte eine seit dem Jahr 2015 andauernde rechtliche Auseinandersetzung mit zwei ehemaligen Vorstandsmitgliedern über mögliche Ersatzansprüche wegen Sorgfaltspflichtverletzungen im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Wettbewerbers im Zuge einer Vergleichsvereinbarung, die mit den Betroffenen unter Einbeziehung der beteiligten D&O-Haftpflichtversicherern geschlossen wurde und zu der die außerordentliche Hauptversammlung am 14.11.2018 mit einer Mehrheit von 99,9561 % der abgegebenen Stimmen ihre Zustimmung erteilte, ihrem Ende zugeführt werden. Das Gesamt-Gremium hat diesen Prozess kontinuierlich begleitet und dabei auch fortlaufend die angefallenen Kosten überprüft und freigegeben.

Schließlich hat der Aufsichtsrat fortlaufend die Einhaltung insbesondere aktien- und kapitalmarktrechtlicher Pflichten durch die Organe der Gesellschaft überwacht; er hat dazu auch Rücksprache mit dem Vorstand gehalten und zudem die Wahrung der Vertraulichkeit seiner Arbeit überprüft.

Insgesamt fanden im Berichtsjahr 2018 zehn Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats, davon sechs Präsenzsitzungen (am 30.01.2018, am 22.03.2018 (Bilanzsitzung), am 16.05.2018, am 17.05.2018 (konstituierende Sitzung), ferner am 29.08.2018 und am 14.11.2018) sowie vier telefonische Sitzungen (am 19.09.2018, am 18.10.2018, am 23.10.2018 und am 09.11.2018) statt. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr 2018 zwei Beschlüsse (am 26.11.2018 und am 18.12.2018) außerhalb von Sitzungen des Aufsichtsrats gefasst.

Der Aufsichtsrat hatte im Berichtsjahr 2018 aus seiner Mitte drei Ausschüsse gebildet: den Personal-, den Prüfungs- und den Nominierungsausschuss.

Im Berichtsjahr 2018 fanden drei Sitzungen des Personalausschusses, davon eine Präsenzsitzung (am 30.01.2018) sowie zwei telefonische Sitzungen (am 16.11.2018 und am 21.11.2018) statt. Darüber hinaus wurde im Berichtsjahr ein Beschluss (am 12.12.2018) außerhalb von Sitzungen des Personalausschusses gefasst.

Mitglieder des Personalausschusses waren im Berichtsjahr die Herren Martin Helmut Bertinchamp (bis 23.10.2018, hierbei zugleich als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick (durchgängig in 2018, davon ab 24.10.2018 als Ausschussvorsitzender), Rüdiger Bäcker (durchgängig in 2018) und Norbert Unterharnscheidt (ab 24.10.2018).

Zweimal, am 21.03.2018 und am 13.11.2018, tagte der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Er befasste sich insbesondere mit der Rechnungslegung (auch mit den unterjährigen Finanzinformationen, mithin dem Konzern-Halbjahresfinanzbericht und den Konzern-Quartalsfinanzberichten). Dabei wurde auch die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung von ihm zusätzlich erbrachter Leistungen überprüft. Weitere Gegenstände waren die Auftragskonditionen bzw. die Honorarvereinbarung und die Beauftragung des von der Hauptversammlung im Mai 2018 gewählten Abschlussprüfers. Gegenstand der Diskussion mit dem Abschlussprüfer war die Abstimmung der Prüfungsschwerpunkte für den Einzel- und Konzernabschluss unter Berücksichtigung der besonders wichtigen Prüfungssachverhalte („Key Audit Matters"). Darüber hinaus wurden die weiteren Entwicklungen in der Rechnungslegung sowie die in 2018 von der Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) durchgeführte Prüfung behandelt. Ferner beschäftigte sich das Gremium mit der durchgeführten IT-Systemprüfung und den Möglichkeiten zur Absicherung von Haftungsrisiken aus Stahlimporten. Zudem wurden die steuerlichen Sonderthemen der Umsatzsteuer im Vermittlungs- und Reihengeschäft behandelt. Weiter standen die Betriebsprüfung, die Prüfung der standardmäßigen Risikoinventur und des Risikomanagements sowie wesentliche Risiken in der Debitorenstruktur im Fokus der Tätigkeit des Prüfungsausschusses. Darüber hinaus wurden die Höhe der zur Ausschüttung vorzuschlagenden Dividende und Einzelfragen zu Themen der Abschlussprüfung sowie der Abhängigkeitsbericht behandelt. Einen weiteren Schwerpunkt der Tätigkeit bildeten die Erörterungen des aktuellen Standes der Compliance der Gesellschaft. Ferner beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit der Finanz- und Liquiditätslage des Konzerns und dem Finanzierungsmanagement (mittelfristige Kapitalbedarfsprognose und -planung). Ebenfalls befasste sich der Prüfungsausschuss mit den Prüfungsberichten der Internen Revision und der Revisionsplanung für die Jahre 2019 bis 2021.

Mitglieder des Prüfungsausschusses waren im gesamten Berichtsjahr die Herren Norbert Unterharnscheidt (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Andreas Rüth.

Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtsjahr einmal (am 22.03.2018) und befasste sich mit den Vorschlägen zur Wahl zweier Aufsichtsratsmitglieder durch die ordentliche Hauptversammlung am 17.05.2018.

Mitglieder des Nominierungsausschusses waren im Berichtsjahr die Herren Martin Helmut Bertinchamp (bis 23.10.2018, zugleich als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick (ab 24.10.2018, zugleich als Ausschussvorsitzender), Hans Stumpf und Norbert Unterharnscheidt (beide Letztgenannten durchgängig in 2018).

Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat

Die personelle Zusammensetzung von Aufsichtsrat und Vorstand war im Geschäftsjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr zunächst unverändert, im Verlauf des Berichtsjahres ergaben sich jedoch Veränderungen, was nachstehend im Einzelnen dargestellt wird.

Der Aufsichtsrat bestand im Berichtsjahr aus den Herren Martin Helmut Bertinchamp, Eberhard Frick, Norbert Unterharnscheidt und Hans Stumpf (als Anteilseignervertreter) sowie Andreas Rüth und Rüdiger Bäcker (als Arbeitnehmervertreter). Am 17.05.2018 hat die Hauptversammlung die Herren Martin Helmut Bertinchamp und Norbert Unterharnscheidt wieder in den Aufsichtsrat gewählt.

In seiner konstituierenden Sitzung am 17.05.2018 wählte der Aufsichtsrat sodann Herrn Martin Helmut Bertinchamp wieder zu seinem Vorsitzenden und Herrn Eberhard Frick zum stellvertretenden Vorsitzenden.

Dem Vorstand gehörte im Berichtsjahr Herr Jörg Axel Simon durchgängig an. Vorsitzender des Vorstands war bis zu seiner zum Ablauf des 30.11.2018 erklärten Amtsniederlegung Herr Bernhard Dressler.

Durch jeweilige Beschlüsse des Aufsichtsrats wurde das Aufsichtsratsmitglied Herr Bertinchamp zunächst für die Zeit ab dem 24.10.2018 zum Stellvertreter des wegen Erkrankung an der Ausübung seines Amtes verhinderten Vorstandsvorsitzenden Herrn Dressler und sodann für die Zeit nach dessen Ausscheiden aus dem Vorstand ab dem 01.12.2018 bis (derzeit) 31.05.2019 zum Stellvertreter des fehlenden Vorstandsvorsitzenden bestellt.

Im Hinblick darauf hatte Herr Bertinchamp den Vorsitz im Aufsichtsrat mit Wirkung zum Ablauf des 23.10.2018 niedergelegt und während der Dauer seiner Stellvertretertätigkeit im Vorstand seine Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied entsprechend der Vorschrift in § 105 Abs. 2 Satz 3 AktG nicht ausgeübt. Für die Zeit ab 24.10.2018 hat der Aufsichtsrat daraufhin zu seinem Vorsitzenden Herrn Eberhard Frick gewählt.

Jahres- und Konzernabschluss

Der vom Vorstand aufgestellte, fristgerecht vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31.12.2018, der zusammengefasste Lagebericht für die Aktiengesellschaft und den Konzern für das Geschäftsjahr 2018 (der den erläuternden Bericht zu den Angaben nach § 289a Abs. 1 bzw. § 315a Abs. 1 HGB umfasst) sowie die Buchführung und das Risikomanagementsystem wurden durch die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht wurden nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.

Zum bestehenden Risikofrüherkennungssystem stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen, insbesondere zur Einrichtung eines Überwachungssystems, in geeigneter Weise getroffen hat und das Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, geeignet ist.

Der Jahres- und der Konzernabschluss nebst dem zusammengefassten Lagebericht für die Aktiengesellschaft und den Konzern sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegt worden. Prüfungsschwerpunkte waren insbesondere die im Vorfeld der Prüfung zwischen Aufsichtsrat und Abschlussprüfer abgestimmten sowie im Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers zum Jahres- bzw. zum Konzernabschluss aufgeführten, besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters).

Die Abschlussunterlagen wurden im Rahmen einer Sitzung des Prüfungsausschusses am 18.03.2019 zusammen mit dem Vorstand in Anwesenheit des Abschlussprüfers durchgesprochen und erörtert. Dabei berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen und erläuterte diese. Hierbei beantworteten der Abschlussprüfer und der Vorstand Fragen seitens des Aufsichtsrats. Gegenstand dieser Besprechung waren insbesondere Einzelfragen zu Bilanzansätzen und zur Bewertung sowie zu den Prüfungsschwerpunkten zum Jahres- und Konzernabschluss und das Interne Kontrollsystem. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung, die vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vorbereitet worden war, keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss 2018 durch Beschluss vom 19.03.2019 im Rahmen seiner Sitzung gebilligt. Der Jahresabschluss ist somit gemäß § 172 AktG festgestellt worden.

Gegenstand einer eigenständigen Prüfung durch den Aufsichtsrat war außerdem der vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2018. Der Abhängigkeitsbericht war ebenfalls vom Abschlussprüfer geprüft und mit dem folgenden Bestätigungsvermerk versehen worden:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind,
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen."

Der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers zum Abhängigkeitsbericht lag dem Aufsichtsrat ebenfalls vor. Die genannten Unterlagen wurden vom Prüfungsausschuss in seiner vorgenannten Sitzung mit Abschlussprüfer und Vorstand erörtert und geprüft. Das Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts keine Einwendungen erhoben.

In der Sitzung des Aufsichtsrats am 19.03.2019 haben Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam beschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,70 € pro Aktie vorzuschlagen. Hierbei wurde insbesondere die Lage der Gesellschaft, namentlich ihre Finanzierungs- und Kapitalstruktur, diskutiert und geprüft.

Corporate Governance

Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtsjahr an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, denen das betreffende Mitglied angehört, teilgenommen. Die Präsenzquote im Einzelnen lag bei Sitzungen des Aufsichtsrats mit 98,7 Prozent und bei Sitzungen der Ausschüsse mit jeweils 100 Prozent erfreulich hoch.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die Effizienz seiner Arbeit, namentlich die Frequenz seiner Sitzungen, deren Vorbereitung und Durchführung mithilfe eines Fragebogens überprüft. Die Ergebnisse der Effizienzprüfung wurden in der Sitzung am 05.02.2019 im Gesamt-Gremium vorgestellt und erörtert. Der Aufsichtsrat ist insgesamt zu einer positiven Einschätzung seiner Effizienz gelangt.

Der Aufsichtsrat prüft kontinuierlich, ob es etwaige Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern während des Geschäftsjahres gibt, über deren Auftreten und Behandlung gemäß Nummer 5.5.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex zu berichten ist. Über die Corporate Governance berichten Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Nummer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung. Vorstand und Aufsichtsrat haben im März 2018 und aktuell im März 2019 gemeinsame Entsprechenserklärungen gemäß § 161 AktG abgegeben, wonach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in dessen jeweils gültiger Fassung weitgehend Rechnung getragen wird. Die Erklärungen nebst dazu veranlassten Erläuterungen wurden den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Im Übrigen wird auf die Ausführungen im Corporate Governance-Bericht verwiesen, der in der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite der Gesellschaft verfügbar ist.

Der Aufsichtsrat dankt den im Geschäftsjahr 2018 amtierenden Mitgliedern des Vorstands, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NORDWEST Konzerns für ihren erfolgreichen Einsatz im Geschäftsjahr 2018, das erstmalig in der Firmengeschichte mit einem Geschäftsvolumen von über 3 Mrd. EUR abgeschlossen werden konnte.

Den Fachhandelspartnern und Aktionären gilt unser herzlicher Dank für das der Gesellschaft erwiesene Vertrauen.

Dortmund, 19.03.2019

Für den Aufsichtsrat

Eberhard Frick, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Zusammengefasster Lagebericht

der NORDWEST Handel AG

Grundlagen des Konzerns und der Gesellschaft

1. Geschäftsmodell

Der NORDWEST-Konzern (nachfolgend kurz: NORDWEST) ist seit 100 Jahren im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH) operativ tätig. Der Handelsverbund wurde 1919 in Bremen als Vereinigung von 22 Eisenwarenhändlern gegründet, die durch gemeinsamen Einkauf vor allem Konditionsvorteile erreichen wollten. NORDWEST ist seit 1999 börsennotiert und seit 2013 an der Frankfurter Börse im General Standard gelistet.

NORDWEST beliefert in der AG 853 Fachhandelspartner (+66 ggü. VJ) und im Konzern 1.052 Fachhandelspartner (+50 ggü. VJ) mit einem diversifizierten Produktsortiment, das in jedem gewerblichen Umfeld gebraucht wird - von der Großbaustelle bis zum hochspezialisierten metallverarbeitenden Betrieb. Die Kernaufgabe des Handelsverbundes ist die Unterstützung der Fachhandelspartner aus den Bereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie sowie Sanitär- und Heizungstechnik. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Bündelung der Einkaufsvolumina und die Übernahme der uneingeschränkten Delkrederehaftung in der Zentralregulierung. Ferner wurde im Bereich der Finanzdienstleistungen das Factoringgeschäft als weitere Kernaufgabe nachhaltig etabliert. Neben der Warenbeschaffung und dem Factoring bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, IT und Marketing/Vertrieb an. Mit attraktiven Konditionen, eigenen Exklusivmarken und speziellen Dienstleistungen stärkt der Handelsverbund die Position seiner Fachhandelspartner im regionalen Wettbewerb. NORDWEST ist auch in Europa operativ aktiv, insbesondere in Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und Benelux. In Österreich hat der Handelsverbund seit über 25 Jahren eine eigene Tochtergesellschaft.

Geschäftsmatrix

Das operative Geschäft von NORDWEST wird im Konzern unterteilt in die vier Kerngeschäftsbereiche: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI), Haustechnik und TeamFaktor/Services. Die Geschäfte werden in drei verschiedenen Geschäftsarten abgewickelt: Die Geschäftsarten sind die Zentralregulierung, das Streckengeschäft und das Lagergeschäft. Während die Bereiche BHI und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Strecken- und Zentralregulierungsgeschäften.

Die Aktivitäten des Geschäftsbereiches TeamFaktor/Services (TF/S) werden in der Geschäftsart Zentralregulierung gebündelt. In der folgenden Übersicht wird die operative Geschäftsmatrix zusammengefasst:

Geschäftsbereiche

Gemessen am Geschäftsvolumen ist der größte Geschäftsbereich der Verbundgruppe der Stahlbereich. NORDWEST Stahl ist ein Stahlhandelsverbund mit ca. 130 angeschlossenen mittelständischen, meist inhabergeführten Unternehmen. Der Geschäftsbereich begleitet seine Fachhandelspartner aktiv bei der Beschaffung im Werks- und Handelsgeschäft sowie mit umfassenden Service- und Finanzdienstleistungen. Hierzu zählen die Übernahme der Zentralregulierungsfunktion, das Streckengeschäft, die Beschaffungskonzentration und die Generierung von leistungsorientierten Konditionsvorteilen. Darüber hinaus erbringt NORDWEST Stahl verschiedene Dienstleistungen für die Fachhandelspartner, wie Marktbegleitung und Marktpflege, Marktbeobachtung, Marktinformation und Erfahrungsaustausch sowie den Ausbau der Leistungsgemeinschaft Stahlverbund PHOENIX. Mit der Einführung der „Treuhandabrechnung Stahl" hat NORDWEST im Jahre 2006 eine Innovation entwickelt, die bis heute unter den Abrechnungsmodalitäten der Verbundgruppen selten ist. Mit der Vorstellung des „Stahlverbund PHOENIX" im Sommer 2017 und der Umsetzung im Geschäftsjahr 2018 hat NORDWEST ein neues Stahlkonzept präsentiert, welches den verschiedenen Bedürfnissen der Fachhandelspartner entspricht und den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht wird. Dabei ist unter der Berücksichtigung der unterschiedlichen Größen und gesonderten Anforderungen der Handelshäuser ein jeweils passendes Gesamtpaket erarbeitet. So gelingt es NORDWEST, durch eine bedarfsorientierte Zusammenführung der Fachhandelspartner die Zusammenarbeit zu stärken.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) bietet eine breite Produktpalette an Geräten, Ausstattungs- und Produktionsmitteln, Werkzeugen und Dienstleistungen für die Branchen Bau, Handwerk und Industrie an. Die BHI-Aktivitäten werden unterteilt in folgende 12 Bereiche: Arbeitsschutz, Technischer Handel, Mess- und Oberflächentechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, Baugeräte, Werkstatt- und Industriebedarf, Beschlagsysteme und Sicherheitstechnik, Bauelemente und Verbindungstechnik. Zur Vertriebsoptimierung und besseren Kundenbetreuung wird der BHI-Bereich durch einen eigenen Außendienst ergänzt. Die Außendienstmitarbeiter, die als regionale Gebietsverkaufsleiter fungieren, dienen den Fachhandelspartnern als direkte Ansprechpartner vor Ort und haben ferner eine bedeutende Aufgabe bei der Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Zusätzlich unterstützen umfangreiche und individualisierbare NORDWEST-Kataloge die Vertriebsaktivitäten der Fachhandelspartner vor Ort. In den produktspezifischen Leistungsgemeinschaften arbeiten Fachhandelspartner mit NORDWEST zielorientiert zusammen und erarbeiten u. a. gemeinschaftlich Vertriebskonzepte. Von einer besonders wichtigen Bedeutung für den BHI-Bereich ist die seit 1987 existierende NORDWEST-Exklusivmarke PROMAT.

Der Geschäftsbereich Haustechnik umfasst das Sanitär- und Heizungsgeschäft von NORDWEST. Seit 2006 wird das Haustechnikgeschäft namentlich in der Tochtergesellschaft HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH geführt, die als Kooperation der Geschäftsbereiche für Sanitär und Heizung von NORDWEST und Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH entstanden ist. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik ein „Rundum-sorglos-Paket" vom Einkauf über die Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Das Leistungsangebot umfasst u.a. Marketing- und Ausstellungskonzepte, Vertriebskonzepte zu neuen Technologien und endkundenorientierte Verbraucherkonzepte. Insbesondere hervorzuheben sind das führende NORDWEST-Haustechniklager in Gießen und die Haustechnik-Exklusivmarke „delphis", welche in einem umkämpften Markt helfen, die Wettbewerbsposition der Fachhandelspartner zu stärken.

Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services umfasst neben dem Bereich Rahmenabkommen hauptsächlich das Factoring-Geschäft von NORDWEST, das über die 100%ige Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH angeboten wird. Im Bereich Rahmenabkommen werden den NORDWEST-Fachhandelspartnern die Vorzüge der Volumenbündelung auch auf der Ebene von ergänzenden Dienstleistungen geboten. NORDWEST ist als Verbundunternehmen für eine Vielzahl von weiteren Anbietern wie beispielsweise KFZ-Herstellern, Versicherungen, Hotels, Telefon- und Stromanbietern ein interessanter Kunde. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren.

Geschäftsarten

Mit Blick auf die Geschäftsarten ist die Zentralregulierung die Geschäftsart mit dem höchsten Geschäftsvolumen. Die Fachhandelspartner von NORDWEST, die die Zentralregulierung nutzen, bestellen ihre Waren direkt bei den Industriepartnern von NORDWEST und werden auch direkt von den NORDWEST-Lieferanten beliefert. Die Lieferantenrechnungen werden auf den Namen des Fachhändlers ausgestellt, jedoch zur Abrechnung an NORDWEST geschickt. Dies geschieht überwiegend EDV-gestützt. Neben dem Postversand können Lieferanten das Rechnungsimage auch elektronisch zustellen oder im Datenaustauschverfahren die Rechnungsdaten inklusive Image übermitteln.

Beim Datenaustausch werden alle relevanten Daten an das NORDWEST Rechenzentrum gemeldet und über Nacht automatisch verarbeitet. Datenaustauschlieferanten, die das Rechnungsimage nicht elektronisch zur Verfügung stellen, senden die Originalrechnung zwecks Archivierung an NORDWEST. NORDWEST fasst alle Lieferantenrechnungen für seine Fachhandelspartner zu Sammelabrechnungen zusammen.

Anschließend bezahlen die Fachhandelspartner ihre Abrechnung an NORDWEST und NORDWEST begleicht die offenen Forderungen der Lieferanten. In der Zentralregulierung werden Zahlungsströme gebündelt. Auch die Fachhandelspartner können an den bereits automatisierten und digitalisierten Prozessen partizipieren. Neben den Sammelabrechnungen werden auch Rechnungen elektronisch zur Verfügung gestellt und sind online im NORDWEST Informations-System, kurz NIS, einsehbar. Sowohl die Fachhandelspartner als auch die Vertragslieferanten reduzieren ihren administrativen Aufwand durch den Service von NORDWEST erheblich.

NORDWEST übernimmt gegenüber den Lieferanten die Haftung für die pünktliche Zahlung der Rechnungen. Für diese Absicherung zahlen die Lieferanten eine Provision an NORDWEST. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass die Delkredereprovision und Skontoerträge aus der Zentralregulierung abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni dem Umsatz von NORDWEST in der Gewinn- und Verlustrechnung zugeschrieben werden. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen (Summe der regulierten Rechnungsbeträge) wird daher nicht in der Kennziffer Umsatz, sondern in der Kennzahl Geschäftsvolumen zusammengefasst.

Die folgende Grafik verdeutlicht die Waren- und Zahlungsströme zwischen den Lieferanten, dem Handelsverbund NORDWEST und deren Fachhandelspartnern:

Der Handelsverbund betreibt die Geschäftsart Lagergeschäft auf eigene Rechnung. Seit 2005 wird das NORDWEST-Lager in Gießen durch den Logistikdienstleister Rhenus SE & Co. KG betrieben. Über das NIS können die Fachhandelspartner von NORDWEST insgesamt ca. 160.000 verschiedene Artikel bestellen, davon sind rund 52.000 in Gießen bestandsgeführt. NORDWEST sichert durch hohe Artikelverfügbarkeit die bundesweite Lieferung der bestandsgeführten Waren über das Gießener Lager innerhalb von 24 Stunden an den Handelspartner zu. Die Nutzung des NORDWEST-Lagers hat bei den Fachhandelspartnern eine deutliche Verbesserung der Liquidität zur Folge, da sie mit einer Verringerung ihrer eigenen Lagerbestände die Kapitalbindung entscheidend senken.

Darüber hinaus ermöglicht das Lagergeschäft den Fachhandelspartnern einen hohen Service und große Flexibilität, denn das NORDWEST-Zentrallager umfasst komplette Vollsortimente ausgewählter strategischer Industriepartner und die Bestellungen können nach Wunsch auch direkt an den Endkunden des Fachhandelspartners versandt werden. Das bietet den Händlern einen optimalen Nutzen und minimiert Prozesse.

Die Geschäftsart Streckengeschäft stellt eine besondere Form des Handels dar. Beim Streckengeschäft erwirbt NORDWEST für seine Fachhandelspartner Ware vom Lieferanten, der diese unmittelbar an den Handelspartner bzw. dessen Kunden weiterleitet. Die Rechnung des Lieferanten wird auf NORDWEST ausgestellt und NORDWEST stellt dem Fachhandelspartner eine separate Rechnung aus. Im Gegensatz zum NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ist die Streckenlieferung vom Hersteller teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden. Das Streckengeschäft wird insbesondere im Geschäftsbereich Stahl genutzt, weil ausländische Lieferanten die Geschäftsart der Zentralregulierung nicht praktizieren.

Vertriebsunterstützung: Kataloge, Marketing, IT- und Datenservices

Die gesamte Produktpalette des NORDWEST-Konzerns wird durch vielfältige Dienstleistungen und Serviceangebote abgerundet. Hierzu gehören vor allem Kataloge und Marketingaktivitäten sowie IT-Dienstleistungen. Die Finanzdienstleistungen (Factoring und Rahmenabkommen) werden im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services gebündelt.

Im Rahmen der Erstellung von Vertriebskonzepten werden Marketingstrategien und -maßnahmen sowie individualisierbare Kataloge und Werbemittel für die Fachhandelspartner entwickelt. NORDWEST hat vor mehr als 25 Jahren eine eigene Katalogproduktion aufgebaut und erstellt aktuell über 20.000 neue Seiten pro Jahr. Da die Produktion hochwertiger Kataloge nur bei einer hohen Gesamtauflage wirtschaftlich realisierbar ist, profitieren die Fachhandelspartner von der hohen Nachfrage nach NORDWEST-Katalogen. Den Fachhandelspartnern stehen zur Individualisierung ihrer Kataloge viele Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können beispielsweise auf dem Katalogtitel individuelle mehrfarbige Firmenlogos platzieren, komplette Katalogumschläge im eigenen Corporate Design in Auftrag geben oder individuelle Seiten zur Darstellung des eigenen Leistungsspektrums wählen. Zudem ist eine kundenspezifische Sortimentsauswahl in den kundenindividuellen Katalogen ein weiteres Serviceangebot von NORDWEST an seine Fachhandelspartner.

Zusätzlich bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Lösungskonzepte zur Bewältigung der digitalen Herausforderungen und der damit verbundenen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit an. Dazu zählen insbesondere die digitale Vernetzung mit dem Endkunden (E-Procurement), die Anbindung der Endkunden an den eSHOP der Fachhandelspartner (Kundenbindung) und weitere umfangreiche IT-& E-Business-Lösungen. Das erfahrene und stark ausgebaute NORDWEST-Kompetenzteam unterstützt die Fachhandelspartner bei der Automatisierung ihrer Prozesse und bei der Digitalisierung des Belegflusses vom Lieferanten bis zum Endkunden. Die eigens auf Datenpflege der Herstellervollsortimente fokussierte Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH (Haustechnik und BHI) rundet das NORDWEST-Dienstleistungsspektrum zur Digitalisierung ab.

Die Aktivitäten im Bereich Datenservices fußen auf der Überzeugung, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Daten ein strategischer Wettbewerbsfaktor ist. Dabei reicht es nicht aus, Daten lediglich zu sammeln und bereitzustellen, sondern es sind vielmehr die Prüfung, Aufbereitung und Veredelung von Daten und der Aufbau einer umfassenden, medienneutralen Datenbank, die den Usern einen wertvollen Mehrwert verschaffen. NORDWEST hält derzeit allein für Katalogdaten rund 200.000 Artikel bereit. Die Produktpalette der NORDWESTLieferanten geht in aller Regel über das hinaus, was in den NORDWEST-Katalogen gedruckt wird. Damit die Fachhandelspartner von NORDWEST die Daten vollständiger Sortimente nutzen können, werden in der Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH die Datensätze der Lieferanten systematisiert und vervollständigt.

Das NIS ist eine Serviceplattform auf Extranet-Basis. Die Plattform dient nicht nur der Information der Fachhandelspartner und Lieferanten, sondern ist ein interaktives Lagerbestellsystem einschließlich Verfügbarkeitsauskunft und aktueller Informationen zum Auftragsstatus. Mit mobilen Endgeräten ist über die NIS-App der Zugriff hauptsächlich auf das Lagerbestellsystem des NIS möglich. Im Zuge des Digitalisierungsprozesses hat NORDWEST den papierbehafteten Belegversand an die Fachhandelspartner im Herbst 2018 eingestellt. Das NIS stellt dafür mit dem ZR-Online sowohl ein papierloses und rein onlinebasiertes Abrechnungssystem, als auch ein digitales Archivsystem für sämtliche Buchungsbelege zur Verfügung.

2. Ziele und Strategien

NORDWEST versteht sich als Handelsverbund zwischen Industrie und Fachhandel, der für alle Teilnehmer Mehrwert schafft. Im finanzbezogenen Bereich sind Wachstum und Profitabilität die zentralen Unternehmensziele. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit als oberste Ziele angesehen. Der Erfolg des Handelsverbundes hängt primär vom Erfolg und der Zufriedenheit der Fachhandelspartner von NORDWEST ab.

Die aktuelle Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST ist eine Wachstumsstrategie. Im Fokus der Wachstumsstrategie steht der Fachhandelspartner, der mit den NORDWESTLeistungen wettbewerbsfähiger und damit erfolgreicher gemacht werden soll. Dabei erfolgt die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ganzheitlich anhand folgender Mission:

„Der Erfolg unserer Fachhandelspartner ist unser wichtigstes Ziel. Das NORDWEST-Team steht für hocheffiziente Prozesse, höchsten Kundennutzen, niedrige Kosten, nachhaltige Unternehmenswertsteigerung und Zukunftssicherheit der Fachhandelspartner.“

Das Kernziel der Wachstumsstrategie ist ein deutlicher Anstieg des Geschäftsvolumens. Dies soll primär durch die Intensivierung der vorhandenen Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer Fachhandelspartner in Deutschland und in den Schwerpunktländern des europäischen Auslandes erfolgen. Weitere Ziele sind beispielsweise die Verbesserung der Einkaufskonditionen, die Optimierung des Vertriebs- und Dienstleistungsangebotes, der Ausbau des Lagergeschäftes und die Stärkung der Personalressourcen.

Ausgehend von einer wachstumsorientierten Vision wird die Unternehmensstrategie kontinuierlich weiter entwickelt: Das Umsetzungspotenzial der Strategie wird in jährlichen Planungen und Hochrechnungen aktualisiert. Das Management hält unverändert an der weiterentwickelten strategischen Neuausrichtung DRIVE NORDWEST fest und verfolgt die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen.

Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Grundsätzlich wird von der Verwaltung die Auszahlung des ausschüttungsfähigen Jahresgewinns an die Aktionäre von bis zu 50% befürwortet, wobei zu beachten ist, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.

3. Steuerungssystem

Die Steuerung der Zielumsetzung erfolgt durch ein regelmäßiges und zeitnahes Reporting an den Vorstand und die zweite Führungsebene. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung informiert. Abweichungen zu angestrebten Zielen werden der Verwaltung unverzüglich gemeldet. NORDWEST verwendet zur Steuerung des Unternehmens Ertragskennzahlen, die im Folgenden näher erläutert werden. Ferner haben Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Durchführung von Veranstaltungen für Fachhandelspartner des Handelsverbundes eine grundlegende Bedeutung für NORDWEST.

3.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen Kennzahlen zur Steuerung des operativen Geschäfts sind das Geschäftsvolumen, das operative Ergebnis und das Jahresergebnis. Über das Geschäftsvolumen wird entsprechend der im Geschäftsmodell vorgestellten Geschäftsmatrix nach Geschäftsarten und Geschäftsbereichen berichtet. Im Geschäftsbereich Stahl wird zusätzlich über die Veränderung der Absatzmenge (Tonnage) und des Stahlpreises berichtet. Das operative Ergebnis, sowohl der NORDWEST Handel AG, als auch auf Konzernebene, ist das um das Finanzergebnis und Ertragsteuern bereinigte Jahresergebnis (EBIT).

Wichtig hervorzuheben ist, dass die für die Unternehmenssteuerung verwendete branchengängige Kennzahl Geschäftsvolumen nicht mit den Umsatzerlösen aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Umsatz) gleichzusetzen ist. Die gravierende Größenabweichung zwischen den beiden Kennzahlen Geschäftsvolumen und GuV-Umsatz resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Berücksichtigung der Geschäftsart Zentralregulierung: Während die Kennzahl Geschäftsvolumen alle Umsätze inklusive der jeweils gesetzlich geltenden Umsatzsteuer aus den Geschäftsarten Lager, Strecke und Zentralregulierung umfasst, werden gemäß den gesetzlichen Vorschriften im GuV-Umsatz lediglich der Netto-Umsatz aus dem Lager- und Streckengeschäft (Eigengeschäft) sowie die Delkredereprovision und Skontoerträge für das Zentralregulierungsgeschäft abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni berücksichtigt. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen findet im GuV-Umsatz keine Berücksichtigung. Weitere Details zur Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich in den Erläuterungen im Anhang des Einzelabschlusses nach HGB und im Konzernanhang nach IFRS sowie in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dieses zusammengefassten Lageberichts.

3.2 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

NORDWEST erhält nähere Informationen zur Kundenzufriedenheit, und damit insbesondere über die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST, primär aus dem direkten Kontakt mit den Geschäftspartnern. Die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST ist Grundlage für die Kundenbindung und damit für den langfristigen Erfolg des Handelsverbundes. Eine Kennzahl, aus der die Kundenzufriedenheit abgeleitet werden kann, ist die Entwicklung der Anzahl der Fachhandelspartner im Berichtszeitraum. Diese Entwicklung wird aus dem Endstand der Fachhandelspartner der Vorperiode zuzüglich der Neuzugänge und abzüglich der Abgänge ermittelt. Darüber hinaus werden bei NORDWEST nach Bedarf Befragungen der Fachhandelspartner durchgeführt.

Ferner kann aus der Entwicklung der Lagerumsätze auf die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit dem Lagergeschäft von NORDWEST geschlossen werden. Eine Indikation für die unternehmensinterne Zufriedenheit erhalten die NORDWEST-Führungskräfte aus dem engen und direkten Austausch mit ihren Mitarbeitern. Der allgemeine Stand der Mitarbeiterzufriedenheit wird darüber hinaus in den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen festgestellt. Die wichtige Bedeutung der Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg ist auch in der Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST verankert, die die Entwicklung der Personalressourcen vorsieht. Im Rahmen der Aufgaben als Handelsverbund legt NORDWEST großen Wert darauf, für seine Fachhandelspartner und Lieferanten mehrwertschaffende Veranstaltungen durchzuführen.

Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftsentwicklung in 2018

Die deutsche Wirtschaft ist auch in 2018 weiter gewachsen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt ist gegenüber dem Vorjahreswert um 1,5% gestiegen. Getragen wird die positive Gesamtentwicklung im besonderen Maße durch staatliche und private Konsumausgaben, ebenso durch sehr hohe Auftragsbestände im Baugewerbe und Investitionen in Ausrüstungen. Jedoch ist die Entwicklung der heimischen Wirtschaft den hohen Erwartungen, die für das vergangene Jahr ein stärkeres Wachstum vorgesehen haben, nicht vollumfänglich gerecht geworden. Das liegt zum einen an einer global abgeschwächten Konjunktur und zum anderen an Sondereinflüssen, insbesondere die zum Jahresbeginn aufgetretene Grippewelle, die anhaltende Dürreperiode zur Jahresmitte und Absatzproblematiken der hiesigen Automobilindustrie. Die deutsche Preissteigerungsrate liegt im Jahresdurchschnitt bei 1,9% und damit auf dem Niveau der Zielinflationsrate der Europäischen Zentralbank für das gesamte Eurowährungsgebiet von 2,0%. Die Erwerbstätigkeit ist auch in 2018 weiter gestiegen, so dass die Arbeitslosenquote zum Jahresende auf 4,9% gesunken ist.

Auch die globale Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt. Während das Bruttoinlandsprodukt in den USA und in Brasilien noch deutlich gestiegen ist, entwickelten sich andere große Volkswirtschaften, wie z. B. die chinesische oder die indische, weniger stark als im vergangenen Jahr. Die europäische Wirtschaft ist ebenfalls mit abgeschwächter Dynamik gewachsen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ist um 1,5% und das der Euroländer um 1,2% gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen. Die Arbeitslosenquote ist bei den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union auf 6,6% und bei den Euroländern auf 7,9% gesunken. Die Preissteigerungsrate hat sich dabei auf 1,7% (EU-Mitgliedsstaaten) bzw. auf 1,6% (Euroländer) verringert.

Quellen: eurostat, Statistisches Bundesamt, Monatsbericht 02-2019 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Jahreswirtschaftsbericht 2019 der Bundesregierung

2. Geschäftsverlauf in 2018

Mit einem Geschäftsvolumen von 3.041.131 T€ im zurückliegenden Geschäftsjahr wird der Vorjahreswert um 21,1% deutlich übertroffen. Erstmalig in der 100-jährigen Unternehmensgeschichte überschreitet NORDWEST beim Geschäftsvolumen die 3- Milliarden-Euro Marke.

Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:

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Geschäftsvolumen NORDWEST-Konzern*(brutto inkl. MwSt.) 2017

in T€
2018

in T€
Veränderung zum Vorjahr
Stahl 940.895 1.193.640 26,9%
Bau-Handwerk-Industrie 913.513 1.117.513 22,3%
Haustechnik 202.732 183.042 -9,7%
TeamFaktor/Services 453.406 546.936 20,6%
Summe 2.510.545 3.041.131 21,1%

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

* Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen und der Entwicklung nach Segmenten ist deckungsgleich.

Ein Grundstein für diesen erfolgreichen Geschäftsverlauf bildet dabei die stets vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Fachhandelspartnern, deren Anzahl auch in 2018 weiter gestiegen ist. Dabei zeichnet es NORDWEST aus, durch Leistung zu überzeugen und diese in gleichem Maße auch zu honorieren. Nicht zuletzt die Zuwachsraten im BHI-Lagergeschäft verdeutlichen dieses Wechselspiel. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und Umsetzung von Projekten, wie z. B. das neue Stahlkonzept "Stahlverbund PHOENIX", das Konzept Fachhandelspartner 4.0+ und der Relaunch der Exklusivmarke delphis, konnten in 2018 saldiert 50 neue Fachhandelspartner von einer Zusammenarbeit mit NORDWEST überzeugt werden. Zum Jahresende sind nunmehr 1.052 Häuser dem NORDWEST-Konzernverbund angeschlossen.

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Anzahl
01.01.2018 1.002
Saldo Zu-/Abgänge 50
31.12.2018 1.052

Stahl

Der Geschäftsbereich Stahl erzielt mit einem Geschäftsvolumen von 1.193.640 T€ einen neuen Rekordwert in der Unternehmensgeschichte und übertrifft den Vorjahreswert (2017: 940.895 T€) um 26,9%. Die Entwicklung resultiert dabei zu fast gleichen Teilen aus einem Anstieg der abgesetzten Tonnage in allen Produktfeldern sowie aus einem im Vergleich zum Vorjahr höheren Preisniveau. Die abgesetzte Tonnage konnte dabei um 13,5% ggü. dem Vorjahr gesteigert werden. Mit dieser Geschäftsentwicklung wurde die im Zwischenergebnis per 30.06.2018 gegenüber dem Lagebericht 2017 angepasste Prognose nochmals deutlich übertroffen.

Wachstumstreiber ist nach wie vor der Bereich Bewehrungsstahl. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die hohe Nachfrage aufgrund intensiver Bautätigkeiten zurückzuführen. NORDWEST geht von einer Fortführung der Entwicklung aus. Die allgemeine Nachfragesituation wird jedoch maßgeblich von der nur schwer vorhersehbaren Entwicklung der Schrott- und Rohstoffpreise sowie von den Auswirkungen der Strafzölle auf Importe aus Drittländern und auf Exporte in die USA abhängig sein. Mit dem neuen Stahlkonzept „Stahlverbund PHOENIX“, welches den verschiedenen Bedürfnissen der Fachhandelspartner entspricht und den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht wird, aber auch durch den personellen Ausbau des schlagkräftigen Stahlteams stärkt NORDWEST die Zusammenarbeit mit den Fachhandelspartnern.

Bau-Handwerk-Industrie

Im Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie wird die herausragende Entwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt. Das im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 erzielte Geschäftsvolumen von 1.117.513 T€ übertrifft den Vorjahreswert um 22,3% deutlich und stellt für NORDWEST einen weiteren Rekordwert dar. Die im Zwischenergebnis per 30.06.2018 nach oben angepasste Prognose zur Entwicklung des Geschäftsvolumens von über 20% ist eingetroffen. Wesentlichen Anteil an der sehr guten Entwicklung haben die Produktfelder Beschlagsysteme & Sicherheitstechnik, Technischer Handel, Bauelemente, Schweißtechnik, Verbindungstechnik, Baugeräte und Werkstatt & Industriebedarf.

Der Bereich Bau erreicht ein Geschäftsvolumen in Höhe von 381.741 T€ und damit einen deutlichen Anstieg von 59,3% gegenüber dem Vorjahr. Damit setzt der Bereich die fulminante Entwicklung des ersten Halbjahres auch im weiteren Jahresverlauf fort. Der Anstieg des Geschäftsvolumens ist hauptsächlich auf die Ausweitung der Zusammenarbeit mit der VBH Deutschland GmbH zurückzuführen. Neben der bereits seit langem erfolgreichen Anbindung des Kooperationspartners an das nordwesteigene Zentrallager werden seit dem letzten Quartal 2017 zusätzlich Geschäfte im Rahmen der Zentralregulierung abgewickelt. Auch ohne die Berücksichtigung der VBH Deutschland GmbH verzeichnet der Bereich Bau, insbesondere durch die auf Kontinuität, Beharrlichkeit und Vertrauen basierende erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Fachhandelspartnern, eine erfreuliche Entwicklung. Eingebettet in einem robusten Marktumfeld und einen in der Bau-Branche insgesamt hohen Auftragsbestand wirken sich eine Erweiterung des Lieferantenportfolios und die Akquisitionserfolge positiv auf die Ausweitung der Geschäftsvolumina aus.

Der Bereich Handwerk & Industrie steigert das Geschäftsvolumen um 9,2% gegenüber dem Vorjahreswert auf 735.771 T€. Die starke Entwicklung des Bereichs fußt auf einem nach wie vor überzeugenden Anstieg der Lagerumsätze. Die kontinuierliche Optimierung der Logistikleistungen, wie z. B. die Weiterentwicklung des Zentrallagersortiments oder die stetige Verbesserung der Endkundenbelieferung trägt zu dieser Entwicklung bei. Darüber hinaus zeigt sich auch das hervorragende Wachstum der Exklusivmarke PROMAT in den gesteigerten Lagerumsätzen. Mit einem Anstieg von 15,1% gegenüber dem Vorjahr setzt die Exklusivmarke diesen positiven Trend fort. Bereits im vergangenen Berichtszeitraum ist der PROMAT-Umsatz zweistellig gewachsen. Die stetige Verbesserung der Einkaufskonditionen wirkt sich überdies spürbar auf die Ausweitung der im Rahmen der Zentralregulierung abgerechneten Volumina aus.

Haustechnik

Im Geschäftsbereich Haustechnik ist ein positiver Geschäftsverlauf durch das Ausscheiden von Fachhandelspartnern verhindert. Mit 183.042 T€ wird zwar ein Minus von 9,7% im Vergleich zum Vorjahr (2017: 202.732 T€) erzielt, bereinigt um die Volumina der ausgeschiedenen Händler kann sich der Geschäftsbereich jedoch gegenüber dem Vorjahr um 10,2% verbessern. Die im Lagebericht 2017 veröffentlichte und mit dem Zwischenergebnis per 30.06.2018 bestätigte Prognosebandbreite zur Geschäftsentwicklung von -5% bis +/-0% ist unter Berücksichtigung des Sondereffekts nicht vollständig eingetreten.

Trotz dieser Entwicklung bleibt festzuhalten: Der Neustart in der Haustechnik ist wie geplant gelungen. Personell ist der Bereich zukunftsträchtig neu aufgestellt und der Relaunch der Exklusivmarke delphis wird am Markt sehr gut aufgenommen. Die Exklusivmarke delphis stellt eine echte Alternative zu den bekannten Marken dar und ist bereits jetzt fester Bestandteil in den Ausstellungsbädern der angeschlossenen Haustechnik-Händler.

TeamFaktor/Services

Der durch die Factoring-Aktivitäten der TeamFaktor NW GmbH geprägte Geschäftsbereich TeamFaktor/Services kann das Volumen im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern und übertrifft mit einem Geschäftsvolumen von 546.936 T€ den Vorjahreswert um 20,6%. Die im Zwischenergebnis per 30.06.2018 nach oben angepasste Prognose zur Entwicklung des Geschäftsvolumens von über 15% ist eingetroffen.

Trotz zunehmender gesetzlicher Anforderungen, einem auf der gesamten Branche liegenden Margendruck und einem anhaltend niedrigen Zinsumfeld verzeichnet der mittelständische Factoring-Markt deutliche Zuwachsraten. Eingebettet in dieser dynamischen Marktentwicklung zeichnet sich die TeamFaktor NW GmbH durch überdurchschnittliche Wachstumsraten aus. Das Wachstum beruht insbesondere auf dem weiteren Ausbau des Kundenstamms.

Nach wie vor erfährt die TeamFaktor NW GmbH großen Zuspruch bei den NORDWEST-Fachhandelspartnern und hat sich dabei als Spezialdienstleister für breitgefächerte Debitorenportfolien mit kleinvolumigen Rechnungsgrößen etabliert. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Ergänzung des Dienstleistungspakets „Factoring" stellt die weitere positive Geschäftsentwicklung sicher. Hierzu zählt insbesondere ein Angebot, auch den Kunden der Fachhandelspartner das Factoring anzubieten. Dieses Konzept wird von den Fachhandelspartnern selbst vermarktet, sodass sich ihnen eine weitere Differenzierungsmöglichkeit in ihrem Wettbewerb bietet. Darüber hinaus sollen einzelne Leistungsbausteine bis hin zum Angebot einer gesamten Buchhaltungslösung das Leistungsportfolio der TeamFaktor NW GmbH erweitern und dadurch auch das Dienstleistungspaket der NORDWEST Handel AG abrunden.

Mit der Darstellung des Geschäftsverlaufs des NORDWEST-Konzerns ist auch der Geschäftsverlauf der Nordwest Handel AG verbunden, da die Nordwest Handel AG den Geschäftsverlauf maßgeblich prägt. Für die Nordwest Handel AG isoliert betrachtet entwickelt sich das Geschäftsvolumen wie folgt:

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Geschäftsvolumen NORDWEST AG (brutto inkl. MwSt.) 2017

in T€
2018

in T€
Veränderung zum Vorjahr
Stahl 940.788 1.193.285 26,8%
Bau-Handwerk-Industrie 847.379 1.048.736 23,8%
Haustechnik 157.188 147.606 -6,1%
TeamFaktor/Services 453.172 546.609 20,6%
Summe 2.398.527 2.936.236 22,4%

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Hinsichtlich näherer Darstellungen verweisen wir auf das Geschäftsvolumen des Nordwest-Konzerns.

3. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsjahr 2018

3.1. Die Lage des NORDWEST-Konzerns

3.1.1. Ertragslage des NORDWEST-Konzerns

Der NORDWEST-Konzern weist für das Jahr 2018 ein Konzernperiodenergebnis in Höhe von 6.942 T€ aus und bewegt sich mit dem Anstieg von 30,2% deutlich über dem Vorjahr. Bei steigenden Geschäftsvolumina und dem damit verbundenem Anstieg des Rohergebnisses steigt das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT), bei gleichzeitig steigenden sonstigen betrieblichen Aufwendungen, um 27,8% ggü. dem Vorjahr auf jetzt insgesamt 10.642 T€. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie der Konzernanteilseigner liegt bei 2,17 € nach 1,66 € im Vorjahr.

Hinsichtlich der veröffentlichten Prognosen für das Geschäftsjahr 2018 führt der NORDWEST-Konzern wie folgt aus:

Das in 2018 erzielte Geschäftsvolumen sowie das EBIT übersteigen die ursprünglich im Lagebericht 2017 prognostizierten Entwicklungen deutlich. Für das Geschäftsvolumen betrug das angegebene Wachstum +2% bis +10% ggü. dem Vorjahr, während für das EBIT ein Ergebnis von 9,5 Mio. € mit einer Range von +/- 0,5 Mio. € prognostiziert wurde. Bedingt durch die unterjährig erkennbare deutlich bessere Entwicklung wurde im Zwischenergebnis per 30.06.2018 eine Anpassung der Prognose vorgenommen. Das in 2018 erzielte EBIT übersteigt die angepasste Prognoserange, welche ein maximales operatives Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 10.409 T€ vorsah, um 2,2%. Das Geschäftsvolumen erreicht mit einem Anstieg von 21,1% eine um 1,1%-Punkte bessere Entwicklung als prognostiziert.

Die mit 21,1% gegenüber dem Vorjahr deutlich positive Entwicklung der Geschäftsvolumina spiegelt sich nur unterproportional im Anstieg der Umsatzerlöse mit 15,2% wider. Begründet ist die abweichende Entwicklung insbesondere durch die Zusammensetzung dieser GuV-Position. Die Umsatzerlöse setzen sich aus den Eigenumsätzen aus dem Strecken-, Lager- und Dienstleistungsgeschäft sowie aus den - im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes - abgerechneten Provisionen und Skontoerträgen zusammen. Bedingt durch die ungleiche Entwicklung der einzelnen Geschäftsarten steigen die Umsatzerlöse lediglich unterproportional zum ausgewiesenen Geschäftsvolumen.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde eine Ausweisänderung von dem Posten Materialaufwand in den Posten Umsatzerlöse betreffend Skontoerträge aus Zentralregulierung mit Vorjahresanpassung vorgenommen. Aufgrund dieser Umgliederung erhöhen sich die Umsatzerlöse um 31.580 T€ (Vj. 25.480 T€); die Materialaufwendungen erhöhen sich entsprechend.

Die Abweichung der sonstigen Erträge zum Vorjahr in Höhe von 1.269 T€ resultiert insbesondere aus einer Versicherungserstattung aus der D&O-Versicherung hinsichtlich des im Geschäftsjahr 2018 beendeten Compliance-Cases in Höhe von 650 T€ und zum anderen aus einer periodenfremden Versicherungserstattung über 297 T€ für die Geschäftsjahre 2015 bis 2017. Ebenfalls sind Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von 162 T€ durch die Beendigung des Compliance-Cases den sonstigen Erträgen zuzuordnen.

Die Umsatzerlöse gemäß Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt (in T€):

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2017 2018 Abw.

in %
Streckengeschäft 269.506 321.400 19,26%
Lagergeschäft 128.176 138.569 8,11%
Delkredereprovision 41.440 43.338 4,58%
Skontoerträge Zentralregulierung* 25.480 31.580 23,94%
Sonstige Erlöse 7.692 9.262 20,41%
Eigenumsatz 472.294 544.149 15,21%
./. Skonto, Umsatzvergütungen -50.179 -57.865 15,32%
Umsatzerlöse lt. GuV 422.115 486.284 15,20%

* Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung

Aufgegliedert auf Segmentebene steigen die Umsatzerlöse im Segment Stahl (S) aufgrund der Ausweitung des Geschäftsvolumens insbesondere im Streckengeschäft im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Auch im Segment Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I) sorgt ein gestiegenes Geschäftsvolumen für einen Anstieg der Segmenterlöse. Hervorzuheben ist hier insbesondere die sehr gute Entwicklung im Lagergeschäft. Die Steigerung der Umsatzerlöse im Segment Dienstleistung (DL) beruht insbesondere auf der sehr guten Entwicklung der TeamFaktor NW GmbH. Einzig im Segment Haustechnik (H/ HAGRO) sind die Erlöse aufgrund des Verlustes von Fachhandelspartnern rückläufig.

Aufgliederung Umsatzerlöse NORDWEST Konzern nach Segmenten

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Jahr B-H-I H / HAGRO S DL Überleitung Gesamt
2018 133.508 25.497 323.565 2.494 213 485.277
2017 119.050 29.257 270.604 2.268 149 421.375

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es bedingt durch die Umlage von erlöstragenden indirekten Bereichen auf die ausgewiesenen Segmente zu einem im Vergleich zur Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST Konzerns abweichenden Ausweis der Umsatzerlöse kommt. Für die weiteren Ausführungen zur Entwicklung der Segmente verweisen wir auf die Segmentberichterstattung im Konzernanhang.

Die sehr gute Entwicklung der Geschäftsvolumina im Gesamtjahr 2018 zeigt sich in der Steigerung des Rohergebnisses. Hier führen die starke Umsatzentwicklung im Lagergeschäft des Bereiches B-H-I sowie der deutliche Ausbau im Zentralregulierungsgeschäft zu einer Steigerung von rd. 10,5% gegenüber dem Vorjahr.

Der NORDWEST Konzern beschäftigte am 31.12.2018 368 Mitarbeiter (Köpfe, Stichtag) und damit 9 Mitarbeiter mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Dadurch bedingt steigt der Personalaufwand von 24.167 T€ im Vorjahr auf 24.402 T€ im Geschäftsjahr 2018.

In dem Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen spiegelt sich die deutlich positive Entwicklung im Lagergeschäft wider. Während die Ertragsbestandteile dieser Geschäftsart zu einem steigenden Rohergebnis beitragen, enthalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen korrespondierend dazu die in diesem Zusammenhang steigenden Aufwendungen für die Lagerlogistik sowie die Kosten für den Warenversand. Darüber hinaus führen Kosten für die Einrichtung von digitalisierten Geschäftsprozessen zu steigenden Aufwendungen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Bildung einer Rückstellung für mögliche Umsatzsteuer-Nachzahlungen von 760 T€ aufgrund einer noch nicht abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2012-2015 belastet ferner die sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Dieser Betrag entfällt zu 550 T€ auf mögliche Umsatzsteuernachzahlungen aufgrund der Folgen des sog. Ibero-Tours-Urteils und zu 210 T€ auf weitere Prüfungsfeststellungen. Auf Basis dieses Urteils mindern grundsätzlich Preisnachlässe, die ein Zentralregulierer seinen Anschlusskunden für den Bezug von Waren von bestimmten Lieferanten gewährt, nicht die Bemessungsgrundlage für die Leistungen, die der Zentralregulierer gegenüber den Lieferanten erbringt, und führen dementsprechend auch nicht zu einer Berichtigung des Vorsteuerabzugs beim Anschlusskunden. Ob und inwieweit NORDWEST von dieser Regelung betroffen ist, wird derzeit durch die zuständige OFD NRW geprüft.

Das Delkredereergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Forderungsverlusten, Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie der Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen zusammensetzt, die innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen gezeigt werden, erhöht sich um 545 T€ gegenüber dem Vorjahr auf 1.790 T€. Während die Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen das Vorjahresniveau leicht unterschreitet, übersteigt die Vorsorge für einzelwertberichtigte Engagements das Vorjahresvolumen deutlich. Darüber hinaus wurde für ein Verfahren gegen NORDWEST eine Einzelrückstellung in Höhe von 265 T€ gebildet.

Aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 sind in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung die Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in einer separaten Zeile darzustellen. Diese betragen 1.711 T€ (Vj 1.047 T€) und sind Teil des Delkredereergebnisses.

Der Rückgang der Aufwendungen für Abschreibungen geht insbesondere auf einen Sondereffekt im Vorjahr zurück, in dem eine außerplanmäßige Abschreibung auf das Grundstück und die Immobilie in Herford vorgenommen wurde. Unberücksichtigt hiervon bewegt sich der Wert auf Vorjahresniveau.

Bei einem nahezu konstanten Zinsniveau resultiert die negative Entwicklung des Finanzergebnisses im Wesentlichen aus gestiegenen Zinsaufwendungen für kurzfristige Inanspruchnahmen und aufgrund der Dotierung der Pensionsrückstellungen.

Die Ertragsteuern in Höhe von 3.423 T€ beinhalten neben den bereits geleisteten Vorauszahlungen eine Rückstellung für Steuern auf die Jahresergebnisse 2018 der einbezogenen Unternehmen.

3.1.2. Vermögenslage des NORDWEST-Konzerns

Die Bilanzsumme zum 31.12.2018 beläuft sich auf rd. 234.509 T€ und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 8.584 T€ angestiegen. Während die langfristigen Vermögenswerte leicht gesunken sind, führen insbesondere die Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund der steigenden Umsatzvolumina sowie der Anstieg des Vorratsvermögens zu einer Ausweitung der kurzfristigen Vermögenswerte.

Investitionen in die Parkplatzerweiterung (794 T€) aufgrund der stetig wachsenden Zahl an Mitarbeitern und zur Abwicklung der zahlreichen Fachhandelspartner- und Lieferantenveranstaltungen am neuen Standort sowie Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 837 T€ führen bei planmäßigen Abschreibungen von rund 1.989 T€ zu einem leichten Rückgang der immateriellen Vermögenswerte sowie des Sachanlagevermögens.

Der Rückgang der finanziellen Vermögenswerte resultiert aus Tilgungen für einzelne, langfristige Fachhandelspartner-Engagements (Warendarlehen).

Gegenüber dem 31.12.2017 steigt das Vorratsvermögen um rund 20,5% an. Dies ist zum einen der anhaltend guten Entwicklung der Geschäftsvolumina im BHI-Lagergeschäft und der damit verbundenen weiteren Optimierung der Lieferfähigkeit sowie dem Ausbau der Sortimentstiefe geschuldet. Zum anderen erfolgte im zweiten Quartal der vollständige Relaunch der Haustechnik-Exklusivmarke delphis. Aufgrund der Erstbevorratung ergibt sich auch für diesen Bereich eine deutliche Ausweitung des Vorratsvermögens.

Die anhaltend starke Entwicklung der ZR- und Streckenvolumina sowie die Ausweitung der Factoring-Volumina führen zu einem Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um rund 5.928 T€ (+4,3% ggü. dem Vorjahr).

Die Zahlungsmittel erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 744 T€ auf 12.181 T€.

Die um rund 1.225 T€ rückläufigen übrigen Forderungen und Vermögenswerte von 15.117 T€ sind insbesondere auf die bereits unterjährig ausgeschütteten Boni zurückzuführen.

Die Eigenkapitalquote steigt aufgrund der Ausweitung der Gewinnrücklagen von 27,8% auf jetzt 29,0%.

Bei einem konstanten Referenzzinssatz für die Bewertung der Pensionsrückstellungen gehen diese aufgrund der geleisteten Zahlungen an den Kreis der Anspruchsberechtigten zurück.

Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen enthalten in Höhe von 760 T€ Rückstellungen für Umsatzsteuernachzahlungen, die sich aus der noch nicht abgeschlossenen Betriebsprüfung ergeben könnten. Darüber hinaus ergibt sich der Anstieg der sonstigen Rückstellungen aus erfolgsbezogenen Rückstellungen für Personal, die aufgrund der guten Ergebnissituation der AG und des Konzerns erheblich angestiegen sind.

Der weitere Ausbau der Geschäftsvolumina führt auch zu einem Anstieg der Verbindlichkeiten insgesamt. Die deutliche Ausweitung des Factoring-Geschäfts erhöht geschäftsartenbedingt die sonstigen Verbindlichkeiten aus Refinanzierungsgründen. Gleichzeitig sinken bei der TeamFaktor NW GmbH die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, da im Vorjahr noch höhere, angediente Forderungsbestände nicht ausgezahlt waren.

Die Ertragsteuerschulden enthalten insbesondere Steuern für das laufende Ergebnis sowie die Auswirkungen der laufenden Betriebsprüfung für die Jahre 2012 bis 2015.

3.1.3. Finanzlage des NORDWEST-Konzerns

Die sich ergebenden Finanzierungsnotwendigkeiten bei der NORDWEST Handel AG und ihren Tochtergesellschaften wurden grundsätzlich durch eigene Mittel abgedeckt. Es waren stets ausreichend liquide Mittel verfügbar, um den Zahlungsverpflichtungen im Geschäftsjahr pünktlich nachzukommen. Lediglich bei der TeamFaktor NW GmbH und bei der NORDWEST Handel AG wurden Kreditmittel für die Finanzierung der operativen Tätigkeit verwendet.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21.000 T€ vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Erste Gespräche über eine Prolongation über das Jahr 2019 hinaus wurden bereits geführt. Mit einem Abschluss der Verhandlungen wird im Laufe der ersten Jahreshälfte 2019 gerechnet.

NORDWEST betreibt zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Kreditinanspruchnahmen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso soll die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns durch vorausschauende Finanzmittelplanung erhöht werden.

Im Geschäftsjahr 2018 wurde eine Finanzierung für den Erwerb und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen Parkplatzes aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 1,5 Mio. € verteilt sich ebenfalls auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen betragen fünf Jahre.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit entwickelte sich aufgrund des guten Jahresergebnisses bei einer deutlichen Ausweitung des Vorratsvermögens und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie einer unterproportionalen Steigerung der Verbindlichkeiten positiv. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit enthält insbesondere die Auszahlungen für die Erweiterung des Parkplatzes am Standort in Dortmund, sowie die Einzahlungen aus dem Verkauf der Immobilie in Herford. Die Auszahlungen für die Kredite zur Erweiterung des Parkplatzes sind Bestandteil des Cashflow aus Finanzierungstätigkeit und lassen diesen bei konstanten Beträgen hinsichtlich der Rückführung der Darlehen für das Neubauvorhaben in Dortmund sowie der leicht erhöhten Auszahlung der Dividende an die Aktionäre der Gesellschaft gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert erscheinen.

3.2 Die Lage der NORDWEST Handel AG

3.2.1. Ertragslage der NORDWEST Handel AG

Die NORDWEST Handel AG weist für das Jahr 2018 einen Jahresüberschuss, der nach handelsrechtlichen Grundlagen ermittelt wurde, in Höhe von 4.853 T€ aus und bewegt sich mit 16,1% deutlich über dem Vorjahr. Bei einer steigenden Geschäftsvolumenentwicklung und dem damit verbundenen Anstieg des Rohergebnisses erreicht das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) bei gleichzeitig steigenden sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit insgesamt 8.129 T€ einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 20,4%.

Hinsichtlich der veröffentlichten Prognosen für das Geschäftsjahr 2018 führt die NORDWEST Handel AG wie folgt aus:

Das in 2018 erzielte Geschäftsvolumen sowie das EBIT übersteigen die im Lagebericht 2017 prognostizierten Entwicklungen zum Teil deutlich. Für das um 22,4% gegenüber dem Vorjahr steigende Geschäftsvolumen betrug die im Rahmen der Prognose angegebene Range +2% bis +10%, während für das EBIT ein Ergebnis von 7,7 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,4 Mio. € prognostiziert wurde.

Die deutlich positive Entwicklung der Geschäftsvolumina spiegelt sich nur unterproportional im Anstieg der Umsatzerlöse mit 14,6% wider. Begründet ist die abweichende Entwicklung insbesondere durch die Zusammensetzung dieser GuV-Position. Die Umsatzerlöse setzen sich aus den Eigenumsätzen aus dem Strecken-, Lager- und Dienstleistungsgeschäft sowie aus den - im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes - abgerechneten Provisionen zusammen. In der Gewinn- und Verlustrechnung wurde eine Ausweisänderung von dem Posten Materialaufwand in die Umsatzerlöse betreffend Skontoerträge aus Zentralregulierung mit Vorjahresanpassung vorgenommen. Aufgrund dieser Umgliederung erhöhen sich die Umsatzerlöse um 31.580 T€ (Vj. 25.480 T€); die Materialaufwendungen erhöhen sich entsprechend. Bedingt durch die ungleiche Entwicklung der einzelnen Geschäftsarten steigen die Umsatzerlöse lediglich unterproportional zum ausgewiesenen Geschäftsvolumen.

Die Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt (in T€):

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2017 2018 Abw.

in %
Streckengeschäft 269.506 321.300 19,22%
Lagergeschäft 128.176 138.569 8,11%
Delkredereprovision 38.442 40.624 5,68%
Skontoerträge Zentralregulierung* 25.480 31.580 23,94%
Sonstige Erlöse 4.299 4.889 13,72%
Eigenumsatz 465.902 536.961 15,25%
./. Skonto, Umsatzvergütungen -49.131 -56.890 15,79%
Umsatzerlöse lt. GuV 416.771 480.071 15,19%

* Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung

Die sehr gute Entwicklung der Geschäftsvolumina im Gesamtjahr 2018 zeigt sich in der Steigerung des Rohergebnisses. Hier führen die starke Umsatzentwicklung im Lagergeschäft des Bereiches Bau-Handwerk-Industrie sowie der deutliche Ausbau im Zentralregulierungsgeschäft zu einer Steigerung von rd. 8,9% gegenüber dem Vorjahr.

Die sonstigen Erlöse enthalten insbesondere Erträge aus dem Eigen-Geschäft mit Katalogen und Datendienstleistungen. Aufgrund der Steigerung der Katalogauflage in der Muttergesellschaft steigen die sonstigen Erlöse deutlich an.

Die Abweichung der sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 1.130 T€ resultiert zum einen aus einer Versicherungserstattung aus der D&O-Versicherung hinsichtlich des im Geschäftsjahr 2018 beendeten Compliance-Cases in Höhe von 650 T€ und zum anderen aus einer periodenfremden Versicherungserstattung über 297 T€ für die Geschäftsjahre 2015 bis 2017. Ebenfalls sind Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von 162 T€ durch die Beendigung des Compliance-Cases dieser Position zuzuordnen.

Während sich die Mitarbeiteranzahl (Köpfe, Stichtag) der NORDWEST Handel AG am 31.12.2018 mit 322 Mitarbeitern konstant auf dem Vorjahresniveau bewegt, übersteigen die Personalkosten mit 22.649 T€ den Vorjahreswert um 508 T€. Maßgeblich verantwortlich hierfür ist insbesondere eine Belastung aus der Dotierung von Pensionsrückstellungen, welche im Zusammenhang mit dem weiteren Abschmelzen des maßgeblichen 10-Jahres-Durchschnittszinses steht.

In dem Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen spiegelt sich die deutlich positive Entwicklung im Lagergeschäft wider. Während die Ertragsbestandteile dieser Geschäftsart zu einem steigenden Rohergebnis beitragen, enthält der sonstige betriebliche Aufwand korrespondierend dazu die in diesem Zusammenhang steigenden Aufwendungen für die Lagerlogistik sowie die Kosten für den Warenversand. Darüber hinaus führen Kosten für die Einrichtung von digitalisierten Geschäftsprozessen zu steigenden Aufwendungen im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Das Delkredereergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Forderungsverlusten, Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie der Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen zusammensetzt, die innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen gezeigt werden, erhöht sich gegenüber dem Vorjahr auf 1.724 T€. Während die Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen das Vorjahresniveau leicht unterschreitet, übersteigt die Vorsorge für einzelwertberichtigte Engagements das Vorjahresvolumen deutlich. Darüber hinaus wurde für ein Verfahren gegen NORDWEST eine Einzelrückstellung in Höhe von 265 T€ gebildet.

Der Rückgang der Aufwendungen für Abschreibungen geht insbesondere auf einen Sondereffekt im Vorjahr zurück, in dem eine außerplanmäßige Abschreibung auf das Grundstück und die Immobilie in Herford vorgenommen wurde. Unberücksichtigt hiervon bewegt sich der Wert auf Vorjahresniveau.

Bei einem nahezu konstanten Zinsniveau resultiert die positive Entwicklung des Finanzergebnisses im Wesentlichen aus gestiegenen Zinserträgen, die auf die Unterstützung der FHPs im operativen Finanzierungsgeschäft und einer damit verbundenen Generierung von Zinserträgen zurückzuführen sind.

Die Ertragsteueraufwendungen in Höhe von 2.418 T€ (VJ 2.339 T€) beinhalten neben den bereits geleisteten Vorauszahlungen eine Rückstellung für Steuern auf das Jahresergebnis 2018.

Der sonstige Steueraufwand in Höhe von 902 T€ (VJ: 85 T€) enthält in 2018 Umsatzsteuernachzahlungen in Höhe von 760 T€, die sich aus der noch nicht abgeschlossenen Betriebsprüfung ergeben könnten. Dieser Betrag entfällt zu 550 T€ auf mögliche Umsatzsteuernachzahlungen aufgrund der Folgen des sog. Ibero-Tours-Urteils und zu 210 T€ auf sonstige Prüfungsfeststellungen.

3.2.2. Vermögenslage der NORDWEST Handel AG

Die Bilanzsumme zum 31.12.2018 beläuft sich auf rd. 202.389 T€ und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 7.826 T€ angestiegen. Während die langfristigen Vermögensgegenstände leicht gesunken sind, führen insbesondere die Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund der steigenden Umsatzvolumina sowie der Anstieg des Vorratsvermögens zu einer Ausweitung des Umlaufvermögens.

Investitionen in die Parkplatzerweiterung (794 T€) aufgrund der stetig wachsenden Zahl an Mitarbeitern und zur Abwicklung der zahlreichen Fachhandelspartner- und Lieferantenveranstaltungen am neuen Standort sowie Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 837 T€ führen bei planmäßigen Abschreibungen von rund 1.989 T€ zu einem leichten Rückgang der immateriellen Vermögensgegenstände sowie des Sachanlagevermögens.

Bedingt durch die Tilgung einer Ausleihung gegen die Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH ist das Finanzanlagevermögen um 816 T€ gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Darüber hinaus sind in dieser Position ein der TeamFaktor NW GmbH nachrangig gewährtes Darlehen in Höhe von 5.000 T€ enthalten, das zur Zinsoptimierung im Konzern beiträgt.

Gegenüber dem 31.12.2017 steigt das Vorratsvermögen um rund 19,8% an. Dies ist zum einen der anhaltend guten Entwicklung der Geschäftsvolumina im BHI-Lagergeschäft und der damit verbundenen weiteren Optimierung der Lieferfähigkeit sowie dem Ausbau der Sortimentstiefe geschuldet. Zum anderen erfolgte im zweiten Quartal der vollständige Relaunch der Haustechnik-Exklusivmarke delphis. Aufgrund der Erstbevorratung ergibt sich auch für diesen Bereich eine deutliche Ausweitung des Vorratsvermögens. Darüber hinaus führen auch die stetig steigenden Stahl-Importvolumina zu einer Erhöhung des Warenbestandes.

Die anhaltend starke Entwicklung der ZR- und Streckenvolumina führt zu einem Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um rund 5.218 T€ (+5,0% ggü. dem Vorjahr).

Die Zahlungsmittel erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 694 T€ auf 9.473 T€.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind im Vergleich zum Vorjahr um 1.031 T€ geringer und betragen nunmehr 5.921 T€. Diese Position besteht maßgeblich aus einer Forderung gegen die TeamFaktor NW GmbH, die auf das eingesetzte Cash-Pooling zurückzuführen ist. Darüber hinaus sind die sonstigen Vermögensgegenstände um 276 T€ rückläufig und betragen zum 31.12.2018 14.405 T€. Die bereits vermehrt unterjährig ausgeschütteten Boni begründen den Rückgang dieses Postens.

Die Eigenkapitalquote steigt aufgrund des höheren Bilanzgewinns von 30,2% auf jetzt 30,6%.

Bedingt durch den Rückgang des maßgeblichen 10-Jahres-Durchschnittszinses der deutschen Bundesbank, welcher weiter deutlich auf den HGB-Rechnungszins durchschlägt, ergeben sich Zuführungen im Sollwert der Pensionsrückstellung trotz des Alters der Anspruchsberechtigten. Änderungen im Kreise der anspruchsberechtigten Personen hat es nicht gegeben. Weiterhin wurden eine Gehaltsdynamik von 2,5%, ein Rententrend von 1,25% p.a. und eine Fluktuation von 0,0% in Ansatz gebracht. Die Berechnung erfolgte erstmals unter Verwendung der Richttafeln 2018G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln. Hieraus hat sich eine Erhöhung der Pensionsrückstellungen um rund 8 T€ ergeben.

Aufgrund des Bundesbesoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetz 2018/2019/2020, in welchem eine Erhöhung im Laufe des Jahres 2019 von 3,09% und im Laufe des Jahres 2020 von 1,06% schon vor dem Bilanzstichtag gesetzlich verankert wurde, ist für zwei Zusagen gegenüber ehemaligen Vorständen die Rententrendannahme in 2018 von 1,25% auf 3% heraufgesetzt worden, um den Stichtagsprinzip Rechnung zu tragen.

Die Steuerrückstellungen enthalten in Höhe von 760 T€ Rückstellungen für Umsatzsteuernachzahlungen, die sich aus der noch nicht abgeschlossenen Betriebsprüfung ergeben könnten. Dieser Betrag entfällt zu 550 T€ auf mögliche Umsatzsteuernachzahlungen aufgrund der Folgen des sog. Ibero-Tours-Urteils und zu 210 T€ auf sonstige Prüfungsfeststellungen.

Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen resultiert insbesondere aus erfolgsbezogenen Rückstellungen für Personal, die aufgrund der guten Ergebnissituation der AG und des Konzerns erheblich ansteigen.

Bei deutlich steigenden Geschäftsvolumina und einer Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bleiben die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen annähernd konstant. Dies ergibt sich aus der Anpassung von Zahlungszielen gegenüber Industriepartnern auf Ebene einzelner Fachhandelspartner.

3.2.3. Finanzlage der NORDWEST Handel AG

Hinsichtlich unserer Finanzierung und der geplanten Neufinanzierung verweisen wir auf die Ausführungen zur Konzern-Finanzlage unter 3.1.3.

Seit dem Dezember 2017 betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Liquiditätsunterdeckungen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso soll die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns durch vorausschauende Finanzmittelplanung erhöht werden. Die Ein- und Auszahlungen aus dem Cash-Pooling sind Bestandteil des Cashflows aus Investitionstätigkeit.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit entwickelte sich aufgrund des guten Jahresergebnisses bei einer deutlichen Ausweitung des Vorratsvermögens und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie einer unterproportionalen Steigerung der Verbindlichkeiten, die nicht der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, positiv. Die Erhöhung des working capital ist zurückzuführen auf die Anpassung von Zahlungszielen gegenüber Industriepartnern auf Ebene einzelner Fachhandelspartner. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit enthält insbesondere die Auszahlungen für die Erweiterung des Parkplatzes am Standort in Dortmund, sowie die Einzahlungen aus dem Verkauf der Immobilie in Herford. Die Auszahlungen für die Kredite zur Erweiterung des Parkplatzes sind Bestandteil des Cashflow aus Finanzierungstätigkeit und lassen diesen bei konstanten Beträgen hinsichtlich der Rückführung der Darlehen für das Neubauvorhaben in Dortmund sowie der leicht erhöhten Auszahlung der Dividende an die Aktionäre der Gesellschaft gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert erscheinen.

3.3. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2018

Das Jahr 2018 war für NORDWEST das erfolgreichste Geschäftsjahr in der bisherigen Firmengeschichte. Sowohl bei der Entwicklung des Geschäftsvolumens, als auch bei der Ergebnisentwicklung wurden neue Bestwerte erreicht. Dies ist das Ergebnis der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Fachhandelspartnern, deren Anzahl auch im Geschäftsjahr 2018 weiter gestiegen ist. Gemeinsam wurden Projekte wie das neue Stahlkonzept „Stahlverbund PHOENIX", das Konzept Fachhandelspartner 4.0+ und der Relaunch der Exklusivmarke Delphis ins Leben gerufen, die das Fundament für den zukünftigen Erfolg von NORDWEST bilden. Die neuen Rekordwerte bekräftigen, dass NORDWEST hiermit auf dem richtigen Weg ist. Und auch für das Jubiläumsjahr 2019, in dem sich die Gründung von NORDWEST zum 100. Mal jährt, stehen viele neue Ideen und Projekte an, die uns positiv in die Zukunft blicken lassen. Hierzu zählen insbesondere der Start der neuen Kooperation HATEGRO in der Haustechnik, weitere Innovationen im Lagergeschäft und der Logistik und zukunftsweisende Projekte in der IT.

Prognosebericht

Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2018, in dem das prognostizierte Geschäftsvolumen sowie das prognostizierte Ergebnis vollständig erreicht wurden und in beiden Bereichen neue Bestwerte aufgestellt werden konnten, blickt NORDWEST zuversichtlich auf das Jahr 2019. Eine weiterhin enge Zusammenarbeit mit unseren Fachhandelspartnern und eine konsequente Weiterführung der in 2018 begonnenen Projekte tragen maßgeblich dazu bei, dass sowohl für die Entwicklung des Geschäftsvolumens als auch für die Entwicklung des Ergebnisses eine positive Prognose gestellt werden kann.

1. Konjunkturprognose

In der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Januar 2019 veröffentlichten Konjunkturprognose wird für das kommende Geschäftsjahr von einer, wenn auch im Vergleich zum Vorjahr abgeschwächten Fortführung des Wachstumskurses ausgegangen. Gleichlautend positiv sind die Prognosen der führenden Forschungsinstitute für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) sowie das ifo Institut gehen in den jeweils im Dezember 2018 veröffentlichten Prognosen davon aus, dass das BIP im kommenden Jahr um 1,8 % bzw. 1,1% steigen wird.

BIP Wachstum in Deutschland in 2018: Soll-Ist-Prognosevergleich

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2017 Ist Prognose 2018 2018 Ist* Prognose 2019
BMWi 2,2% 2,4% 1,5% 1,0%
ifo 2,2% 2,6% 1,5% 1,1%
IfW 2,2% 2,5% 1,5% 1,8%

* Schätzungen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 war die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland nach Aussage des statistischen Bundesamtes zweigeteilt. Während im ersten Halbjahr 2018 eine positive Entwicklung zu verzeichnen war, war die Entwicklung im zweiten Halbjahr eher rückläufig, sodass das BIP in 2018 insgesamt um 1,5% steigen konnte.

Das ifo Institut erwartet für das Jahr 2019 nach der Phase der Hochkonjunktur eine Abkühlung der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und rechnet mit einem Rückgang des Wirtschaftswachstums auf 1,1%. Eine Rezession hält es aufgrund von binnenkonjunkturellen Kräften jedoch für nicht wahrscheinlich. Insbesondere die gute Konjunktur im Baugewerbe, die privaten Konsumausgaben, die sehr gute Arbeitsmarktlage, das expandierende Realeinkommen sowie die vorteilhaften Finanzierungsbedingungen stimmen das Institut positiv.

2. NORDWEST: erwartete Entwicklung

NORDWEST hat mit 2018 das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Firmengeschichte hinter sich gelassen. Nun gilt es, an diese Entwicklung auch im kommenden Geschäftsjahr 2019 anzuknüpfen und den Wachstumskurs weiter fortzuführen. Getragen durch die zahlreichen umgesetzten Projekte, wie beispielsweise die Neuausrichtung im Geschäftsbereich Stahl durch den Stahlverbund PHOENIX, die Gründung der Hategro e.G. im Bereich Haustechnik oder das durch den Bereich Bau-Handwerk-Industrie initiierte Fachhandelspartner 4.0+ Konzept, wird davon ausgegangen, auch im kommenden Geschäftsjahr sowohl das Geschäftsvolumen als auch das Ergebnis erneut zu steigern.

Ebenfalls dazu beitragen wird der Zuwachs im Kreise der angeschlossenen Fachhandelspartner. Die in den Projekten gezeigte Dynamik hat, zusammen mit der klaren Ausrichtung im operativen Geschäft, die angeschlossenen Fachhandelspartner bestmöglich zu unterstützen, dazu geführt, dass sich in 2018 per Saldo 50 neue Fachhandelspartner NORDWEST angeschlossen haben. Deren Engagement wird erfahrungsgemäß erst ab dem zweiten Jahr der Mitgliedschaft vollumfänglich zum Tragen kommen.

Die für das Geschäftsjahr 2019 gesetzten Prämissen im Hinblick auf die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche und Geschäftsarten werden im Folgenden näher erläutert.

Erwartete Entwicklung der Kerngeschäftsbereiche

Im Bereich Bau-Handwerk-Industrie wird für das Jahr 2019 von einer Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses ausgegangen. Dabei muss allerdings Berücksichtigung finden, dass mit Blick auf die Vorjahresentwicklung ein gleichlautendes Umsatzwachstum für das aktuelle Geschäftsjahr als nicht realistisches Szenario angesehen wird. Während das Wachstum in 2018 insbesondere durch neu hinzugewonnene Kooperationspartner maßgeblich beeinflusst wurde, heißt es für 2019, die bereits umgesetzten Konzepte weiter zu vermarkten, neue Ideen zu konkretisieren und deren Realisierung voranzutreiben. Hierzu zählen neben dem Fachhandelspartner 4.0+ Konzept weitere Vertriebskonzepte, die aktuell die Planungsphase durchlaufen und noch im laufenden Geschäftsjahr operativ umgesetzt werden. Im Fokus steht dabei weiterhin das nordwesteigene Lagergeschäft mit einem maßgeschneiderten Warensortiment. Durch die Möglichkeit, weitere kundenindividuelle Sortimente zu ergänzen, bietet NORDWEST den Fachhandelspartnern insbesondere die Möglichkeit, die eigene Wertschöpfungskette vom Industriepartner hin zum Endkunden zu optimieren. Mit den durch die Fokussierung auf das NORDWEST-Lager frei gewordenen Kapazitäten am Point-of-Sale bietet NORDWEST den Fachhandelspartnern die Möglichkeit, die Konzentration auf das Kerngeschäft, den Vertrieb von Waren, zu erhöhen.

Zusammen mit einer weiterhin stabilen, wenn auch abgeschwächten konjunkturellen Entwicklung sowie den erzielten Erfolgen beim Ausbau des Fachhandelspartnerkreises wird für 2019 von einer positiven Entwicklung der Geschäftsvolumina im Bereich Bau-HandwerkIndustrie von +2% bis +9% gegenüber dem Vorjahr ausgegangen.

Dem Bereich Stahl ist es bereits 2018 gelungen, den Grundstein für die weitere erfolgreiche Entwicklung zu legen. Mit dem neu gegründeten Stahlverbund PHOENIX, welcher als Nachfolger der IG-Stahl das Kernstück der Neuausrichtung darstellt, hat NORDWEST dafür die bestmöglichen Voraussetzungen geschaffen. Kernpunkt der Neuausrichtung bildet dabei ein auf die Ansprüche und Größenverhältnisse der Fachhandelspartner zugeschnittenes Leistungsportfolio, welches neben einer verlässlichen und leistungsorientierten Bonifizierung die Erschließung von zusätzlichen Beschaffungsoptionen und die Erweiterung des Lieferantenportfolios beinhaltet.

Gleichwohl bewegt sich der Geschäftsbereich in einem volatilen Marktumfeld. Globale Einflussfaktoren, wie beispielsweise die verhängten Strafzölle einer protektionistischen Handelspolitik der USA, weitere Gegenmaßnahmen der EU oder die Folgen des Brexit, lassen keinen verlässlichen Ausblick auf die binnenwirtschaftliche Entwicklung in diesem Bereich zu. Daher möchten wir der unsicheren Entwicklung der Stahlbranche unter Verwendung einer Szenariobetrachtung entgegentreten.

Für das ermittelte Basisszenario wird ein Anstieg der abgesetzten Tonnage sowie eine stabile Preisentwicklung unterstellt, welche zusammengenommen zu einer insgesamt positiven Entwicklung der Geschäftsvolumina von bis zu 10% über dem Vorjahresniveau führt. Daneben impliziert das ermittelte Positivszenario mit einer sowohl positiven Tonnagen- als auch Preisentwicklung, einen möglichen Anstieg von bis zu 10%-Punkten oberhalb des Basisszenarios. Dem gegenüber wird im Negativszenario, bei einer rückläufigen Tonnagen- und Preisentwicklung von einem bis zu 10% geringeren Geschäftsvolumen als im Vorjahreszeitraum ausgegangen.

Der Bereich Haustechnik steht in 2019 vor einer für die weitere Zukunft richtungsweisenden Entwicklung. Die erfolgte Gründung der Hategro e.G., welche als exklusive Händlergemeinschaft nicht nur als reine Einkaufsorganisation fungiert, sondern den Fokus auf die Vertriebsaktivitäten des Großhandels legt, bildet dabei das Fundament der zukünftigen Entwicklung. Damit verbundene erste Erfolge konnten bereits erzielt werden. So konnten Anfang 2019 bereits mehrere NORDWEST zugehörige sowie neu hinzugewonnene Fachhandelspartner für das Konzept begeistert werden. Ein weiterer Erfolgsfaktor im Bereich Haustechnik stellt die NORDWEST-Exklusivmarke „delphis" dar. Im Rahmen des in 2018 stattgefundenen Markenrelaunchs wurde das Portfolio der angebotenen Artikel sowohl in der Sortimentsbreite als auch -tiefe überarbeitet, mit dem Ziel, die Attraktivität für die angeschlossenen Fachhandelspartner weiter zu steigern und deren Position im Markt weiter zu stärken.

Unter den zuvor genannten Planungsprämissen ergibt sich für den Bereich eine Prognose für das Geschäftsvolumen von +5% bis +15% gegenüber dem Vorjahr.

Die deutlichen Steigerungsraten der Vorjahre im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services werden in 2019 in abgeschwächter Form fortgeführt. Wesentlicher Wachstumsfaktor ist dabei weiterhin das Factoringgeschäft der TeamFaktor NW GmbH, deren Entwicklung auch in 2019 durch einen weiterhin guten Zuspruch aus dem NW-Händlerkreis positiv beeinflusst werden wird. Insgesamt profitiert die Factoringbranche nach wie vor davon, dass Factoring verstärkt als ergänzende Wachstumsfinanzierung gesehen wird, welche auf vorhandene Vermögenswerte abstellt. Zusätzlich bietet der Geschäftsbereich seinen angeschlossenen Fachhandelspartnern ein breit gefächertes Portfolio an Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat. Für 2019 erwarten wir für den gesamten Geschäftsbereich einen Anstieg des Geschäftsvolumens von +2% bis zu +10% gegenüber dem Vorjahr.

Erwartete Entwicklung der Geschäftsarten

Das operative Geschäft von NORDWEST setzt sich aus den Kerngeschäftsbereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik zusammen. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich über die drei Geschäftsarten Zentralregulierung, Lager und Strecke angeboten. Die Geschäftsmatrix ist im Abschnitt zu den Grundlagen des Konzerns und der Gesellschaft erläutert. Wir stellen im Folgenden unsere Erwartungen für die Entwicklung der beiden wichtigsten Geschäftsarten Lager und Zentralregulierung vor. Das Streckengeschäft ist hauptsächlich von der Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl abhängig, auf das an dieser Stelle verwiesen wird.

Auch für das kommende Geschäftsjahr wird für das Lagergeschäft eine positive Entwicklung prognostiziert. Getragen wird diese Annahme insbesondere durch das bereits im Bereich Bau-Handwerk-Industrie genannte Fachhandelspartner 4.0+ Konzept, welches die Fokussierung der angeschlossenen Fachhandelspartner auf das nordwesteigene Lagergeschäft als Hauptziel beinhaltet. In Kombination mit dem stetigen Ausbau der eigenen Sortimente und dem maßgeschneiderten Angebot einer kundenindividuellen Logistiklösung sind wir sicher, dass auch zukünftig die angeschlossenen Fachhandelspartner an einem der besten und funktionsfähigsten Läger in der Branche partizipieren werden.

In der Zentralregulierung hat die Überwachung der Kreditrisiken einen sehr hohen Stellenwert. Wir rechnen für 2019 im wahrscheinlichsten Geschäftsverlauf mit keinen gravierenden außerplanmäßigen Forderungsausfällen, die die Abdeckung der vorhandenen umfangreichen Rückversicherung überschreiten.

Eckdaten-Prognose 2019

Unter Berücksichtigung der geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen ist das NORDWEST-Management für das Geschäftsjahr 2019 optimistisch gestimmt und erwartet unter Berücksichtigung des Basis-Szenarios im Geschäftsfeld Stahl beim Geschäftsvolumen sowohl für die AG, als auch für den Konzern eine Entwicklung von +1% bis +10% ggü. VJ. Das operative Ergebnis (EBIT) sehen wir bei rund 11,5 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,6 Mio. € (AG: 9,5 Mio. €, +/- 0,6 Mio. €). Das Jahresergebnis wird sich in Konzern und AG vorbehaltlich finanzieller und steuerlicher Sonderthemen analog zum EBIT entwickeln.

3. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Durch die stetige Optimierung des angebotenen Leistungsportfolios ist es NORDWEST in den zurückliegenden Jahren immer gelungen, neue Fachhandelspartner für sich zu begeistern. Neben den klassischen finanzwirtschaftlichen Leitungsindikatoren wie Umsatz- oder Ergebniskennziffern, kann insbesondere anhand dieser Kennzahl die nachhaltige Entwicklung eines Handelsverbundes abgelesen werden. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 konnte die Anzahl der mit NORDWEST verbundenen Fachhändler um insgesamt 50 erhöht werden (95 Zugänge, 45 Abgänge). Dies verdeutlicht, dass NORDWEST am Markt als verlässlicher und leistungsfähiger Partner wahrgenommen und geschätzt wird. Insgesamt gehören per 31.12.2018 1.052 Fachhandelspartner NORDWEST an. Wir rechnen auch in 2019 mit einer weiteren Ausweitung des NORDWEST-Fachhandelspartnerkreises.

Ein weiterer nichtfinanzieller Leistungsindikator, anhand dessen die Attraktivität von NORDWEST als Arbeitgeber abgelesen werden kann, ist die Entwicklung der Mitarbeiteranzahl. Für NORDWEST sind die eigenen Mitarbeiter ein essentieller Kernerfolgsfaktor - nicht nur für das kurzfristige Erreichen der Ergebnisziele im laufenden Jahr, sondern vielmehr zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs. Um den stetig steigenden Leistungsanforderungen auch zukünftig gerecht zu werden, ist ein weiterer Ausbau des Mitarbeiterstamms geplant. Zum 31.12.2018 belief sich im NORDWEST Konzern die Anzahl der Stellen auf 368 (Stichtag, Kopfzahl) und damit auf 9 Stellen mehr als im Vorjahr (NORDWEST Handel AG: 322; +/- 0 ggü. VJ).

4. Fazit

Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2018 gilt es, die auf den Weg gebrachten Konzepte weiter voran zu treiben, um auch das Jahr 2019 positiv zu gestalten. Im Fokus dabei steht die bestmögliche Unterstützung aller angeschlossenen Fachhandelspartner. Mit Blick auf die Geschäftsbereiche erwarten wir eine durchgehend positive Entwicklung. Nach zuvor deutlichen Steigerungsraten stellt sich dabei insbesondere die Entwicklung im Stahlgeschäft als herausfordernd dar. Bei den Geschäftsarten sehen wir unverändert das Lagergeschäft als besonders wachstumsstark an.

Chancen- und Risikobericht

Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen die unternehmerischen Aktivitäten der NORDWEST Handel AG Chancen und inhärente Risiken. Je nach Art des Geschäftsbereiches und der Geschäftsart können diese unterschiedlich ausgeprägt sein. Das Handelsgeschäft von NORDWEST wird dabei durch Unsicherheiten in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Ausgestaltung der verfolgten Risikostrategie wird dabei insbesondere durch die vom Vorstand implementierte Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST bestimmt. Das Risikomanagement soll bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und unter Hinzunahme der damit verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen. Die nachfolgenden Ausführungen gelten sowohl für die NORDWEST Handel AG als auch den Konzern.

Organisation

Als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung hat das Risikomanagement der NORDWEST Handel AG zum Ziel, konzernweit Chancen zu identifizieren und nutzbar zu machen. Daneben ist die frühzeitige und systematische Erfassung von Risiken sowie deren Überwachung und Steuerung essentieller Bestandteil. Dazu ist ein, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt werden und es kann im Bedarfsfall rasch gegengesteuert werden, um das Erreichen der definierten Unternehmensziele zu gewährleisten. Die in diesem Zusammenhang definierten Rahmenbedingungen gelten dabei für sämtliche, den Risikoprozess tangierenden Bereiche.

Chancenmanagement-Prozess

Die Identifizierung sowie die Beurteilung und Erschließung von Chancen für NORDWEST ist eng verbunden mit der strategischen Ausrichtung DRIVE NORDWEST. Die innerhalb dieser Wachstumsstrategie verankerten Ziele fußen auf strategischen Erfolgsfaktoren, welche durch den Vorstand im abgelaufenen Jahr im Kern bestätigt, jedoch im Detail überarbeitet und erweitert wurden. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Chancen. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen, der es ermöglicht, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern wie z.B. der Marktentwicklung oder der Fachhandelspartnerstruktur zu reagieren.

Im Wesentlichen sieht NORDWEST Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbau bestehender Produktfelder sowie in der Steigerung von Marktanteilen durch die Akquisition von neuen Fachhandelspartnern oder durch das Hinzugewinnen von neuen Kooperationspartnern.

Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche wird an dieser Stelle auf die weiteren Ausführungen des Prognoseberichts verwiesen.

Risikomanagement-Prozess

Jährlich wird eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses ist festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist. Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben obliegt den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Der Bereich Controlling & Risikomanagement übernimmt dabei die Koordination und Durchführung der Risikoinventur. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Konzerns ermöglicht. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Zur Beurteilung des jeweiligen Risikos wird dieses zunächst einer Risikoklasse zugeordnet.

Risikoklassen (RK):

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1 unbedeutend
2 mittel
3 bedeutend
4 schwerwiegend
5 bestandsgefährdend

Für die Risiken der Klasse 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) erfolgt zusätzlich eine Bewertung hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine Quantifizierung der Schadenshöhe mit der Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Neben der jährlichen Überwachung aller identifizierten Risiken erfolgt zusätzlich eine halbjährliche Überprüfung aller schwerwiegenden und bestandsgefährdenden Risiken durch die Verantwortlichen.

Festgestellte Änderungen oder Abweichungen sowie ergriffene Maßnahmen werden im Rahmen dieser Überprüfung dem Controlling & Risikomanagement mitgeteilt und dokumentiert.

Abb. Ablauf Risikoinventur

Nach der Identifizierung des Einzelrisikos erfolgt durch den Risikoverantwortlichen eine Zuordnung innerhalb der definierten Risikofelder mit den dazugehörigen Risikobereichen. Für das Jahr 2018 ergab sich für NORDWEST die folgende Risikostruktur:

Abb. Darstellung Risikofelder/-bereiche inkl. Angabe der durchschnittlichen Risikoklasse je Risikofeld

Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Zudem prüft der Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem. Hier liegt das Augenmerk insbesondere darauf, zu prüfen, ob die grundsätzliche Eignung vorliegt, Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Kreditrisiko

Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen des unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich insbesondere durch die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern. Im Bereich des Kreditrisikos werden dabei insbesondere die Risiken von Zahlungsausfällen abgebildet, die durch den Verlust von Geschäftspartnern, durch Insolvenz oder durch mögliche temporäre Liquiditätsprobleme auftreten können. Bonitäts- und Liquiditätsprobleme von Fachhandels- und Industriepartnern und die damit verbundenen Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Darüber hinaus können Forderungsausfälle unmittelbar die Ergebnissituation sowie die Liquiditätslage von NORDWEST negativ beeinflussen. Diese Risiken sind dem Geschäftsmodell immanent.

Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt, das insbesondere Verschlechterungen im Zahlungsverhalten und Limit-Überschreitungen von zugesagten Wechsel- und Darlehenszusagen erkennbar werden lässt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V.. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Fachhandelspartner. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Fachhandelspartnern erfasst und ausgewertet. Zur Erreichung einer höheren Vorlagequote von Jahresabschlüssen werden Teile der jährlichen Rückvergütung der Fachhandelspartner an die Bilanzeinreichung gekoppelt.

Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist aufgrund der eigenen liquiden Mittel und über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung abgeschlossen, die in regelmäßigen Abständen überprüft und im Umfang an die aktuelle Risikostruktur angepasst wird.

Auf der Grundlage der eingeleiteten Vertriebsoffensive, insbesondere auch der Forcierung des Auslandsgeschäftes durch Ausweitung der Zentralregulierung, besteht konsequenter Weise auch weiterhin eine Auslandskreditversicherung, welche möglichst sämtliche ausländischen Debitoren mit einschließt.

Der Möglichkeit von Zahlungsausfällen trägt das NORDWEST-Management in seiner Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Es ist dem Geschäftsmodell immanent und wird mit einer Ergebnisauswirkung von mehr als einer Million Euro eingeplant. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse laufend analysiert und verfeinert.

Neben den Kreditrisiken aus der Zentralregulierung bestehen zudem entsprechende Adressausfallrisiken im Factoringgeschäft der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH. Diese Risiken werden nur im Einklang mit der Risikostrategie eingegangen und regelmäßig im Rahmen der Risikoinventur bewertet. Zur Steuerung der Risiken werden die Vorgaben der Bundesaufsicht umgesetzt und es existiert ein für Finanzdienstleistungsinstitute der Factoringbranche angemessenes Risikomanagementsystem. Hierzu gehören insbesondere eine angemessene Aufbau- und Ablauforganisation, Risikosteuerungs- und -controllingprozesse sowie die Interne Revision. Nicht zuletzt bestehen für die eingegangenen Kreditrisiken im Factoringgeschäft entsprechende Absicherungen über Warenkreditversicherungen.

Den Risiken aus dem Factoringgeschäft stehen entsprechende Chancen gegenüber. Diese bestehen nach wie vor in der sehr engen Anbindung an NORDWEST sowie dem daraus resultierenden Kundenzugang. Gerade in der Zielgruppe der kleinen und mittleren Händler besteht ein entsprechendes Wachstumspotential, da sich insbesondere dieser Kundenkreis bisher noch alternativen Finanzierungslösungen wenig geöffnet hat.

Marktrisiko

Weitere Risiken, die durch das Wahrnehmen von Chancen im Rahmen des unternehmerischen Handelns entstehen können, ergeben sich durch die Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen. Sowohl ein verlangsamtes Wachstum als auch eine Belebung des nationalen sowie europäischen Marktes bergen Risiken und Chancen und können sich auf die Geschäftsaktivitäten von NORDWEST auswirken. Mögliche Verluste aufgrund von Markt-, Marktpreis- und Konditionsveränderungen sowie mögliche Wechselkursschwankungen durch den weiteren Ausbau der Importaktivitäten werden unter dem Risikofeld Marktrisiko subsumiert.

Ein strategisches Wachstumsfeld, welches im Rahmen der Ausrichtung DRIVE NORDWEST identifiziert und in den vergangenen Geschäftsjahren umgesetzt wurde, betrifft den Ausbau der Importaktivitäten seitens NORDWEST, hin zum Direktbezug der Exklusivmarke PROMAT. Eine mögliche wechselkursrelevante Beschaffung der Produkte, insbesondere der Exklusivmarkenprodukte, kann sich zu Ungunsten von NORDWEST entwickeln. Die damit verbundenen Preiserhöhungen könnten aufgrund von mangelnder Marktakzeptanz zu Margenverlusten führen. Die kontinuierliche Beobachtung der Wechselkurse sowie der enge Kontakt zu den Industriepartnern von NORDWEST sind daher unerlässlicher Bestandteil des unternehmerischen Handelns.

Neben den Importaktivitäten ist NORDWEST auch auf dem nationalen Markt potenziellen Preis- und Konditionsveränderungen ausgesetzt. Die Lieferanten befinden sich in einer angespannten Marktlage und sehen sich ebenfalls einem Preis- und Kostendruck ausgesetzt. Diesen Druck könnten die Industriepartner über Preiserhöhungen und Konditionsanpassungen an NORDWEST weitergeben und in der Folge an die Fachhandelspartner, sofern eine Kompensation seitens NORDWEST nicht möglich ist.

Liquiditätsrisiko

Dem Risiko, benötigte Zahlungsmittel / Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu stark erhöhten Kosten beschaffen zu können, trägt NORDWEST im Risikofeld Liquiditätsrisiko Rechnung.

Trotz einer Finanzmarktlage, welche weiterhin durch ein historisches Zinstief geprägt ist, haben die vergangenen Finanzmarkt- und Bankenkrisen gezeigt, dass sich die Liquiditätsbeschaffung auf dem Banken- und Kapitalmarkt für Unternehmen durchaus problematisch gestalten kann. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und es zu begrenzen, hat NORDWEST mit drei Kernbanken mittelfristige Finanzierungszusagen bis zum 31.12.2019 getroffen. Erste Gespräche über eine Prolongation über das Jahr 2019 hinaus wurden bereits geführt. Mit einem Abschluss der Verhandlungen wird im Laufe der ersten Jahreshälfte 2019 gerechnet.

Der kontinuierliche Informationsaustausch mit den Banken schafft zusätzlich Vertrauen und legt die Basis für eine zuverlässige Zusammenarbeit. Mit Blick auf die durchgeführte Verlegung des Firmensitzes im Geschäftsjahr 2016 und des damit verbundenen Neubaus wurde bereits im Rahmen der Neubaufinanzierung das Risiko einer Zinserhöhung nach Ablauf der vertraglich fixierten Zinsbindung aufgenommen. Dem soll insbesondere durch eine Überprüfung und möglichen Abschlusses eines Forward-Darlehns in Abhängigkeit vom zukünftigen Zinsniveau vor Ablauf der Zinsbindung entgegengewirkt werden.

Operationelles Risiko / Betriebsrisiko

Für NORDWEST ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Risiken, die zu Störungen im Betriebsablauf führen könnten und in der Folge die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern gefährden, auf ein Minimum begrenzt werden. Neben diesen technischen und infrastrukturbedingten Risiken, die bedingt durch die Verlagerung der Konzernzentrale nach Dortmund und den damit verbundenen technischen Neuerungen und Voraussetzungen nochmals deutlich reduziert und minimiert wurden, werden in diesem Risikofeld auch den möglichen Gefahren aus den Bereichen Personal sowie der Missachtung von gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben sowie bestehenden Compliance-Regularien Rechnung getragen.

Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsproblemen, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-up- und Sicherungssysteme implementiert. Ferner sind in den vergangenen Jahren alle kritischen Systeme an einen IT-Dienstleister ausgelagert worden, um den stetig steigenden Anforderungen an IT-Sicherheit permanent und zukunftsorientiert Rechnung tragen zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken ist daher verschwindend gering, dennoch könnte der Ausfall einzelner Systeme jeweils eine Ergebnisauswirkung von bis zu einer halben Million Euro nach sich ziehen. Darüber hinaus hat NORDWEST durch die in 2018 durchgeführte Umstellung hin zum papierlosen Rechnungsversand im Bereich der Archivdienstleistungen sein Leistungsspektrum ausgebaut und ein internes Kontrollsystem (IKS) implementiert, welches aktuell zertifiziert wird.

Im Rahmen des Risikofeldes Operationelles Risiko / Betriebsrisiko werden in angemessener Weise Verstöße gegen Vorgaben und Sachzwänge gesetzlicher Regularien subsumiert und in entsprechender Art und Weise im Rahmen der Risikoinventur berücksichtigt.

Als Rechtsrisiko mit besonderer Tragweite wird zudem die Bedrohung des originären Geschäftsmodells von NORDWEST verstanden. Eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen im Hinblick auf das Kerngeschäft (Zentralregulierung mit Delkredereübernahme), könnte weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit mit den Lieferanten und Fachhandelspartnern haben. Eine wesentliche Veränderung der Rahmenbedingungen, die zu einer Einstellung des Geschäftsmodells führen würde, hätte somit schwerwiegende Auswirkungen.

Als Handelsunternehmen geht NORDWEST speziell im Bereich der Exklusivmarken Promat und delphis in Bezug auf die Auswahl der Lieferanten mit größter Sorgfalt vor. NORDWEST achtet insbesondere auf die Verlässlichkeit der Exklusivmarkenlieferanten in Bezug auf die Produktqualität sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards. Abweichendes Verhalten oder verminderte Produktqualitäten schaden dem Ansehen von NORDWEST und können den Unternehmenserfolg nicht zuletzt im Rahmen von Produkthaftungsrisiken nachhaltig gefährden.

Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe. Um Fachkompetenz zu sichern, treibt NORDWEST die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem man unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbietet. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denk- und Handlungsweise seiner Mitarbeiter. In den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen, welche auch für das aktuelle Geschäftsjahr konzernweit durchgeführt wurden, besteht für die Mitarbeiter die Möglichkeit eines bilateralen Austauschs mit seiner Führungskraft. Hierbei wird insbesondere durch die Definition von gegenseitigen Erwartungen sowie durch die Beurteilung von Leistungen die Basis für eine gezielte Personalentwicklung geschaffen.

Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.

Des Weiteren beinhaltet das Versicherungsportfolio von NORDWEST bereits seit 2012 eine Vertrauensschadens-Versicherung. Diese Versicherung umfasst sämtliche Risiken aus unerlaubten Handlungen (Betrug, Diebstahl, etc.), welche durch Angestellte von NORDWEST und deren Tochtergesellschaften begangen werden könnten.

Mit Blick auf die Geschäftsarten wird der besonderen Bedeutung des Lagergeschäftes und damit verbunden des Logistikdienstleisters dadurch Rechnung getragen, dass eine intensive Verzahnung durch eine Vertretung vor Ort besteht. Überdies hinaus ist NORDWEST mit einem Sitz im Lenkungsausschuss der Niederlassung des Logistikdienstleisters vertreten. Somit wird gewährleistet, dass NORDWEST frühzeitig über Entwicklungen informiert würde, die einer zeitnahen Versorgung der Fachhandelspartner mit Ware in Verbindung mit einer optimierten Kostenstruktur, entgegenstehen.

Unternehmensstrategisches Risiko

Unter dem unternehmensstrategischen Risiko werden sämtliche Gefahren subsumiert, die bedingt durch das Geschäftskonzept /-modell und den damit verbundenen strategischen Entscheidungen entstehen können. Hierzu zählen u.a. der Vertrieb und Einkauf mit den jeweiligen Strukturen aber auch Entscheidungen hinsichtlich der Beteiligungen und der Konzernstruktur.

Die wesentlichen Risiken ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen und in spezifischen Debitorenrisiken. In den Geschäftsbereichen ist NORDWEST mit Wettbewerbsdruck konfrontiert und könnte Marktanteilsverlusten, verlangsamtem Wachstum oder gar rückläufigen Marktentwicklungen ausgesetzt sein. Aber auch eine Belebung der Konjunktur im Binnenmarkt oder auf europäischer Ebene birgt sowohl Chancen- als auch Risikopotentiale. Belebungen im Markt werden dazu führen, dass solvente Fachhandelspartner gestärkt werden und - nach neuen Marktanteilen suchend - das Wachstum an sich ziehen werden. Andere werden diese Dynamik nicht mitgehen können und dadurch Anteile verlieren oder aus dem Markt verdrängt werden. Allen diese Auswirkungen auf die bestehende Fachhandelspartnerstruktur trägt NORDWEST Rechnung durch ein intensives Monitoring der Fachhandelspartner und eine enge Verzahnung aller involvierten Bereiche innerhalb des Unternehmens. Dennoch würde ein gleichzeitiges Ausscheiden der größten Fachhandelspartner von NORDWEST und das damit verbundene Fehlen der Geschäftsvolumina sicherlich ein schwerwiegendes Risiko darstellen. Insgesamt geht das NORDWEST-Management davon aus, dass die Fachhandelspartner durch das wettbewerbsfähige Produktportfolio und durch eine noch intensivere Betreuung vom Leistungsportfolio überzeugt und deren Bezugsquoten über NORDWEST gesteigert werden können. Dies spiegelt sich ebenfalls in der Tatsache wider, dass der NORDWEST-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als tausend Fachhandelspartner angehörten. Ferner sollen sich bietende Chancen durch den gezielten Auf- und Ausbau bestehender und weiterer Kooperationen gewinnbringend genutzt werden.

In gleichem Maße und unter denselben Voraussetzungen erfolgt die Ausrichtung von NORDWEST hinsichtlich seiner Lieferanten. Eine enge Begleitung durch Lieferantengespräche und eine permanente Sondierung alternativer Beschaffungsquellen ist dabei unerlässlich. Die heterogene Struktur der NORDWEST-Fachhandelspartner und deren individuelles Einkaufsverhalten, bedeuten eine enorme Vielfalt bezüglich des Warensortimentes. Verbunden mit dem hohen Warenumschlag sind somit organisatorische, informationstechnische und logistische Risiken sowie Warenbestandsrisiken in dieser Geschäftsart vorhanden. Diese Risiken erhöhen sich durch die internationale Ausrichtung.

Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen. Die identifizierten Risiken betreffen unerwartete Abweichungen von Planungen und Prognosen. Diese könnten dazu führen, dass Neubewertungen von Vermögenswerten, einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten vorgenommen werden müssen, welche die Vermögens- und Ertragslage von NORDWEST negativ beeinträchtigen könnten. Grundsätzlich liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Risiken im einstelligen Bereich. Dennoch ist festzuhalten, dass derartige Vermögenswerte im siebenstelligen Bereich existieren. Zur Begrenzung dieser Risiken nutzt NORDWEST ein enges Monitoring von Chancen und Risiken sowie interne Kontrollen für den Planungs- und Prognoseprozess. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist regelmäßig Teil des Prüfungsplans der internen Revision.

Der etablierte Risikomanagement Prozess, die identifizierten Risikofelder und die ganzheitliche Betrachtungsweise der dazugehörigen Chancen sind integraler Bestandteil der NORDWEST Unternehmenskultur und dienen in einem wiederkehrenden Zyklus als Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.

Internes Kontroll- und Steuerungssystem

Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwendet das NORDWEST-Management quantitative Kenngrößen und Messinstrumente. Zu den Grundsätzen des NORDWEST-Konzerns gehört, dass das eingesetzte unternehmensinterne Steuerungssystem permanent weiter entwickelt und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüft werden, damit diese bei Bedarf an die sich ändernden Marktgegebenheiten angepasst werden können. Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag im Konzern anhand von definierten Leistungsindikatoren sichergestellt werden. Zusätzlich wurde als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung ein umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung implementiert.

Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in die Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up innerhalb der definierten Planungseinheiten in Abstimmung zwischen den Planungsverantwortlichen, den jeweiligen Geschäftsbereichs-/Hauptbereichsleitern und dem Vorstand. Sie umfasst dabei Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.

Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen. Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur aktuellen Entwicklung und zur Zielerreichung von definierten Leistungsindikatoren wie z.B. Jahresüberschuss oder Geschäftsvolumen sowie mögliche Abweichungen und ggf. einzuleitende Maßnahmen.

Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Fachhandelspartner-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.

NORDWEST stellt die Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung mithilfe eines darauf bezogenen internen Kontrollsystems (IKS) sicher. Es soll gewährleisten, dass die gesetzlichen Regelungen eingehalten werden und die interne wie externe Rechnungslegung im Hinblick auf die numerische Abbildung der Geschäftsprozesse valide ist. Der Buchungsstoff soll vollständig und richtig erfasst und verarbeitet werden. Fehler in der Rechnungslegung sollen grundsätzlich vermieden beziehungsweise wesentliche Fehlbewertungen zeitnah aufgedeckt werden. Die Ausgestaltung des Konzern weiten rechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Konzerns und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet.

Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Konzernabschlusserstellung erfolgen bei NORDWEST durch die Hauptbuchhaltung und das Controlling. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und IT-gestützte Auswertungen.

Die Ausgestaltung dieses Kontrollsystems umfasst organisatorische und technische Maßnahmen, in die alle Gesellschaften des Konzerns einbezogen sind. Durch die zentralisierte Hauptbuchhaltung in den Räumen der Muttergesellschaft wird sichergestellt, dass die Bilanzierungsstandards nach IFRS und HGB einheitlich und konzernweit angewendet und entsprechende Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen den Konzerngesellschaften verlässlich abgestimmt werden können. Die Rechnungslegung wird bei der Muttergesellschaft gebündelt, um Abläufe zu zentralisieren und zu standardisieren. Ein einheitlicher Kontenrahmen ist für alle Konzerngesellschaften verpflichtend. Neuerungen in der internationalen Rechnungslegung werden fortlaufend durch die Hauptbuchhaltung zeitnah auf Relevanz überprüft und ihre Umsetzung entsprechend frühzeitig angekündigt. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Die IFRS-Abschlüsse der einzelnen Konzerngesellschaften werden in einem einheitlichen System, basierend auf einer MS-Office-Anwendung, erfasst und in einer einstufigen Konsolidierung an einem zentralen Standort verarbeitet. Automatische Plausibilitätsprüfungen und systemseitige Validierungen der Buchhaltungsdaten sind ein weiterer Bestandteil des Kontrollsystems. Daneben erfolgen regelmäßig manuelle Kontrollen durch das zentrale Rechnungswesen und den zuständigen CFO. In den Konzern-Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das konzernrechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, und allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen gehören. Die Wirksamkeit des IKS wird vom Prüfungsausschuss der NORDWEST regelmäßig überwacht.

Über die genannten Strukturen des IKS und des Risikomanagements hinaus ist die interne Revision ein wesentliches Organ im Steuerungs- und Überwachungssystem des Konzerns. Im Rahmen ihrer risikoorientierten Prüfungshandlungen kontrolliert sie regelmäßig die für die Rechnungslegung relevanten Prozesse und berichtet dem Vorstand über die Ergebnisse. Unter chronologischen Aspekten werden vor- und nachgelagerte Kontrollen und Analysen der gemeldeten Daten erstellt. Falls erforderlich, wird auf die Expertise externer Gutachter zurückgegriffen, zum Beispiel bei Pensionsrückstellungen. Schließlich garantiert die konzerneinheitlich gesteuerte Durchführung des Abschlussprozesses im Rahmen eines zentral verwalteten Abschlusskalenders einen strukturierten und effizient gestalteten Prozess der Rechnungslegung.

Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung jederzeit möglich.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Corporate Governance publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist in den jeweiligen Dienstverträgen geregelt und besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil erfasst neben Sachbezügen (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz) monatlich auszuzahlende Barbezüge. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme gewährt.

Für die sog. Tantieme 1 wird den Vorständen grundsätzlich eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) der Gesellschaft jeweils nach Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Einzelwertberichtigungen bzw. vor Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Pauschalwertberichtigungen gewährt. Für die Tantieme 1 wird der vom Aufsichtsrat gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres bzw. in Ermangelung einer solchen Billigung, der von der Hauptversammlung gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres zugrunde gelegt, wobei der Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen nach billigem Ermessen entscheidet.

Das maßgebliche Konzern-EBT ist jeweils auf einen maximalen Betrag p. a. beschränkt (Cap). Übersteigt das Konzern-EBT diesen jährlichen Höchstbetrag, steht es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats der Gesellschaft, die Tantieme 1 für das entsprechende Geschäftsjahr freiwillig zu erhöhen. Die Gewährung der Tantieme 1 entfällt bei Kündigung oder Abberufung des Vorstands aus wichtigem Grund oder bei der vorzeitigen Kündigung bzw. Amtsniederlegung durch das Vorstandsmitglied, ohne dass die Gesellschaft einen wichtigen Grund hierfür gesetzt hat (sog. Bad-Leaver-Regelung).

Ferner wird die Tantieme bei vorzeitiger Vertragsbeendigung auch in sog. Good-Leaver-Fällen in Abhängigkeit von der Dauer des jeweiligen Bestands des Dienstvertrages im Kalenderjahr gekürzt.

Die sog. Tantieme 2 wird ebenfalls als eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT gewährt, jedoch berechnet auf einen Dreijahreszeitraum. Sie wird nur gewährt, wenn das relevante EBT im dritten Geschäftsjahr beziehungsweise aufgrund einer Vertragsergänzung für ein Vorstandsmitglied im vierten Geschäftsjahr das EBT im Jahr vor Vertragsbeginn um einen bestimmten Prozentsatz überschritten hat (hurdle rate); außerdem wird ein Höchstbetrag (Cap) für die Berechnung der Mehrjahresbonifizierung festgelegt, wobei es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats steht, die Tantieme 2 freiwillig zu erhöhen, wenn der jeweilige Höchstbetrag überschritten wird. Für die Tantieme 2 ist ebenfalls eine entsprechende Bad-Leaver-Regelung vereinbart. Darüber hinaus wird in den vertraglichen Vereinbarungen ausdrücklich auf § 87 Abs. 2 S. 1 AktG Bezug genommen.

Die Vorstandsdienstverträge von Herrn Dressier und Herrn Simon enthalten durch die Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung.

Mit Vertrag vom 29.11.2018 wurde der Dienstvertrag (inkl. Sideletter) vom 17.12.2014 nebst zwei Nachträgen vom 17.02.2017 mit Herrn Bernhard Dressler mit Wirkung zum 31.01.2019 aufgehoben, nachdem Herr Dressler seit dem 03.10.2018 krankheitsbedingt sein Amt nicht mehr ausüben konnte. Der Dienstvertrag endete zum 31.01.2019. Für den seit dem 30.11.2018 nicht mehr amtierenden Vorstandsvorsitzenden (Bernhard Dressler) werden bis zum Ausscheiden in 2019 noch die vereinbarten Leistungen (Festvergütung und Nebenleistungen) gewährt und ausgezahlt. Die Herrn Dressler aufgrund des Vertrags zugesagten Leistungen für die Beendigung seiner Tätigkeit (Festvergütung, Nebenleistungen für den Monat Januar 2019 und den in der Aufhebungsvereinbarung festgelegten Betrag) wurden zum 31.12.2018 entsprechend berücksichtigt.

Mit den Beschlüssen des Aufsichtsrats vom 23.10.2018 und 26.11.2018 wurde Herr Martin Bertinchamp zum Stellvertreter des verhinderten Vorstandsvorsitzenden (Bernhard Dressler) für die Zeit vom 24.10.2018 bis zum 28.02.2019 zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Mit dem Beschluss vom 18.12.2018 wurde Herr Martin Helmut Bertinchamp über den bis dahin festgelegten Zeitraum hinaus, mithin ab 01.03.2019 bis zum Ablauf des 31.05.2019, zum Stellvertreter des fehlenden Mitglieds und Vorsitzenden des Vorstands bestellt. Die Vergütung des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ist im jeweiligen Dienstvertrag sowie Nachtrag Nr. 1 zum Dienstvertrag geregelt und besteht aus einem fixen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil umfasst in 2018 keine Sachbezüge (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz).

Aktienoptionsprogramme oder wertpapierorientierte Anreizsysteme bestehen derzeit nicht.

Für den Fall der Arbeitsunfähigkeit bzw. im Todesfall bestehen vertraglich vereinbarte Gehaltsfortzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder.

Eine betragsmäßige Höchstgrenze der Vorstandsvergütung ist nicht vorgesehen, weil durch die Begrenzung der Bemessungsgrundlagen und eine auf Ausnahmen beschränkte und korrekte Ermessensausübung ein ausreichendes Regulativ geschaffen ist.

Die Gesamtvergütung sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile der Vorstandsmitglieder sind sowohl insgesamt als auch im Verhältnis zueinander angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Entwicklung des Unternehmens. Zusagen für Ruhegeld und Witwengeld bestehen nur noch für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands.

Für Leistungen und Ansprüche der früheren und ausgeschiedenen Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 324 T€ (VJ: 311 T€) als Gesamtbezüge innerhalb der Rechnungslegungsvorschrift nach HGB ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 4,2 Mio. € (VJ: 3,7 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Darüber hinaus besteht für Herrn Dr. Günter Stolze ein Pensionsanspruch, der mit der zugehörigen Rückdeckungsversicherung saldiert wird; im Geschäftsjahr 2018 führte die Verrechnung der Pensionsrückstellung und des Deckungsvermögens erstmalig zu einem passiven Überhang in Höhe von 32 T€, der unter den Pensionsrückstellungen nach HGB ausgewiesen wird.

Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden nach den Rechnungslegungsvorschriften der IFRS keine Aufwendungen innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Auszahlung der Renten erfolgt unmittelbar im Wege der Inanspruchnahme der Rückstellung. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs belief sich im Konzernabschluss auf insgesamt 7,7 Mio. € (VJ: 7,8 Mio. €). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet und beträgt T€ 2.092.

Vorstandsvergütung 2018

In den nachstehenden Tabellen werden gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) die für die Jahre 2018 und 2017 gewährten Zuwendungen einschließlich Nebenleistungen sowie der jeweilige Zufluss und der Versorgungsaufwand individuell dargestellt. Die Angabe der gewährten Zuwendungen ist bei den variablen Vergütungskomponenten ergänzt um die erreichbare Minimal- und Maximalvergütungen.

Für die einjährige variable Vergütung Tantieme 1 ist den Anforderungen des DCGK entsprechend der Zielwert (d.h. der Wert bei einer Zielerreichung von 100%), der für das Berichtsjahr gewährt wird, anzugeben. Bei der mehrjährigen, nicht aktien-basierten variablen Vergütung Tantieme 2 ist nach den Anforderungen des DCGK zum Zeitpunkt der Zusage (sofern vorhanden) der Zielwert bzw. ein vergleichbarer Wert eines „mittleren Wahrscheinlichkeitsszenarios“ anzugeben.

Da die Tantieme 2 nicht jährlich, sondern in einem mehrjährigen Rhythmus gewährt wird, ist nach den Anforderungen des DCGK entsprechend ein ratierlicher Wert auf Jahresbasis zu ermitteln und anzugeben. Die Rückstellung für die Tantieme 2 beläuft sich für Herrn Dressier auf 254 T€ und für Herrn Simon auf 127 T€.

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK

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Gewährte Zuwendungen Bernhard Dressler, Vorsitzender des Vorstands seit 01.02.2015 bis 30.11.2018
in € 2017 2018 2018 (Min.) 2018 (Max.)
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Festvergütung 310.620 359.748* 359.748 359.748
Nebenleistung 13.355 13.138 13.138 13.138
Summe 323.975 372.886 372.886 372.886
Einjährige variable Vergütung (Tantieme 1) 167.000 200.000** 0 200.000
Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2 (2016 - 2018)) 165.000** 88.626** 0 200.000
Gesamtvergütung 655.975 661.512 372.886 772.886

* Nach dem Aufhebungsvertrag mit Herrn Dressler steht Herrn Dressler sein Jahresgehalt zu; ferner hat er Anspruch auf sein Gehalt von T€ 27 für den Monat Januar 2019, dass in der Festvergütung berücksichtigt ist.

** Daneben hat Herr Dressler Anspruch auf einen Einmalbetrag von T€ 454, der über Tantieme 1 und 2 ausgeglichen wird.

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Gewährte Zuwendungen Jörg Axel Simon, Finanzvorstand seit 10.06.2015
in € 2017 2018 2018 (Min.) 2018 (Max.)
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Festvergütung 251.901 251.906 251.906 251.906
Nebenleistung 15.906 22.260 22.260 22.260
Summe 267.807 274.166 274.166 274.166
Einjährige variable Vergütung 84.000 100.000 0 100.000
Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2 (2016 - 2018)) 49.000 42.813 0 100.000
Gesamtvergütung 400.807 416.979 274.166 474.166

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Gewährte Zuwendungen Martin Bertinchamp, Stellvertr. Vorsitzender des Vorstandes seit 24.10.2018
in € 2017 2018 2018 (Min.) 2018 (Max.)
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Festvergütung 0 56.000 56.000 56.000
Nebenleistung 0 0 0 0
Summe 0 56.000 56.000 56.000
Gesamtvergütung 0 56.000 56.000 56.000

Zufluss gemäß DCGK

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Zufluss Bernhard Dressler Vorsitzender des Vorstands Jörg Axel Simon Finanzvorstand Martin Bertinchamp stellv. Vorsitzender des Vorstandes
in € Eintritt 01.02.2015 Eintritt 10.06.2015 Eintritt 24.10.2018
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Austritt: 30.11.2018
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2017 2018 2017 2018 2017 2018
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Festvergütung 310.620 332.748 251.901 251.906 0 42.000
Nebenleistung 13.355 13.138 15.906 22.260 0 0
Summe 323.975 345.886 267.807 274.166 0 42.000
Einjährige variable Vergütung (Tantieme 1) 140.416 163.673 70.208 81.837 0 0
Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2) 0 0 0 0 0 0
Sonstiges 0 0 0 0 0 0
Gesamtvergütung 464.391 509.559 338.015 356.003 0 42.000

Aufsichtsratsvergütung 2018

Für die Vergütung des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung beschlossen, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats neben einem angemessenen Versicherungsschutz und dem Ersatz ihrer Auslagen, zu denen auch die auf ihre Bezüge entfallende Umsatzsteuer gehört, eine feste Grundvergütung sowie ein Sitzungsgeld für ihre Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen und Ausschusssitzungen erhalten. Die Grundvergütung beträgt 18.000 €, der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und der Prüfungsausschussvorsitzende das Doppelte. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten die Grundvergütung zeitanteilig. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen beträgt 1.000 € für den Aufsichtsratsvorsitzenden, 750 € für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und den Prüfungsausschussvorsitzenden sowie 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Ausschusssitzungen beträgt 1.000 € für den jeweiligen Ausschussvorsitzenden und 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Maßgeblich für das Sitzungsgeld ist jeweils die physische Teilnahme an Präsenzsitzungen. Die Vergütung ist angesichts des Verantwortungsumfangs und der zeitlichen Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.

Für den Zeitraum vom 24.10.2018 bis zum 31.05.2019, in dem Herr Bertinchamp durch den Aufsichtsrat zum Vorstandsvorsitzenden (als Stellvertreter gemäß § 105 Abs. 2 AktG) berufen ist, ruht sein Mandat im Aufsichtsrat und es werden in diesem Zeitraum die verbleibenden fünf Mitglieder tätig sein. Zudem hat der Aufsichtsrat für diesen Zeitraum Herrn Eberhard Frick, den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates, nunmehr zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt.

AR-Vergütung 2018

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in T€ Bertinchamp (Vorsitzender bis 23.10.2018) Frick (Stellv. Vorsitzender bis 23.10.2018, Vorsitzender ab 24.10.2018) Unterharnscheidt (Vorsitzender Prüfungsausschuss) Stumpf Rüth Bäcker
Basisvergütung 43,8 39,4 36,0 18,0 18,0 18,0
Summe Sitzungsgeld 5,0 5,8 6,5 3,0 4,0 3,0
Summe AR-Vergütung 2018 48,8 45,2 42,5 21,0 22,0 21,0

AR-Vergütung 2017

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in T€ Bertinchamp (Vorsitzender) Frick (Stellv. Vorsitzender) Unterharnscheidt (Vorsitzender Prüfungsausschuss)) Stumpf Rüth Bäcker
Basisvergütung 54,0 36,0 36,0 18,0 18,0 18,0
Summe Sitzungsgeld 7,0 6,0 6,5 3,0 4,0 3,0
Summe AR-Vergütung 2017 61,0 42,0 42,5 21,0 22,0 21,0

Angaben nach: §§ 289a Abs.1 und 315a Abs. 1 HGB

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST in Höhe von 16.500.000 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, Deutschland, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 29.03.2018 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17,44263 Dortmund, Deutschland, am 28.03.2018 die Schwelle von 30% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 33,41% (das entspricht 1.070.719 Stimmrechten) betragen hat. Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, Deutschland, hat am 20.11.2018 auf ihrer Homepage mit der Ergänzung zur Bekanntmachung gem. § 23 Absatz 2 Satz 1 des Wertpapiererwerbs und Übernahmegesetzes („WpÜG") am 20.11.2018 mitgeteilt, dass sie nunmehr 47,2% der Anteile an der NORDWEST Handel AG hält.

Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2018 nicht gemeldet.

Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.

Vorstand

Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.

Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.

Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.

Satzung

Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.

Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht

Schlusserklärung zum Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG.

Die NORDWEST Handel AG war im Geschäftsjahr 2018 ein von der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, abhängiges Unternehmen i. S. d. § 312 AktG. Der Vorstand der NORDWEST Handel AG hat deshalb gemäß § 312 Abs. 1 AktG einen Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt, der die folgende Schlusserklärung enthält:

„Gemäß § 312 Abs. 3 AktG erklären wir, dass die NORDWEST Handel AG bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten vorgenommenen Rechtsgeschäften und getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde.“

Dortmund, den 15. März 2019

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Martin Helmut Bertinchamp

Jörg Axel Simon

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahres- und der Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft bzw. des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft sowie des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben werden.

Dortmund, den 15. März 2019

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Martin Helmut Bertinchamp

Jörg Axel Simon

Konzernbilanz

Aktiva

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2018

T€
2017

T€
Langfristige Vermögenswerte 31.489 32.826
Immaterielle Vermögenswerte (10) 5.694 6.106
Sachanlagen (11) 22.576 22.514
Finanzielle Vermögenswerte (12) 1.470 2.124
Latente Steueransprüche (8) 1.749 2.082
Kurzfristige Vermögenswerte 203.020 192.119
Vorräte (13) 32.475 26.961
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (15) 143.208 137.279
Übrige Forderungen und Vermögenswerte (16) 15.117 16.342
Steuererstattungsansprüche (17) 40 99
Zahlungsmittel 12.181 11.437
Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte (18) 0 980
234.509 225.925
Passiva
2018

T€
2017

T€
Eigenkapital (19) 68.045 62.820
davon den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital 68.045 62.820
Gezeichnetes Kapital 16.500 16.500
Rücklagen 51.545 46.320
Langfristige Schulden 25.850 26.238
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (20) 12.763 12.713
Rückstellungen für Pensionen (21) 12.096 12.439
Latente Steuerschulden (8) 991 1.086
Kurzfristige Schulden 140.614 136.867
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (20) 1 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (22) 102.183 109.184
Sonstige Verbindlichkeiten (23) 27.816 17.990
Steuerschulden (24) 2.616 2.572
Sonstige Rückstellungen (25) 7.998 7.120
234.509 225.925

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

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2018

T€
2017

T€
Umsatzerlöse* (1) 486.284 422.115
Veränderung des Bestandes an Fertigerzeugnissen 206 -91
Aktivierte Eigenleistungen (10) 340 370
Sonstige Erträge (2) 2.743 1.474
Gesamtleistung 489.573 423.867
Materialaufwand* (3) -419.835 -360.802
Rohergebnis 69.738 63.065
Personalaufwand (4) -24.402 -24.167
Aufwand für Abschreibungen (5) -2.317 -2.649
Wertminderungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (15) -1.711 -1.047
Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) -30.666 -26.875
Betriebsergebnis 10.642 8.327
Ergebnis aus Finanzinvestitionen (7) 46 0
Finanzierungserträge (7) 705 360
Finanzierungsaufwendungen (7) -1.028 -656
Finanzergebnis -278 -296
Ergebnis vor Steuern 10.364 8.031
Ertragsteuern (8) -3.422 -2.701
Ergebnis nach Ertragsteuern 6.942 5.330
Ergebnis je Aktie (9) 2,17 1,66

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

* Siehe Erläuterung zur Ausweisänderung im Anhang.

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

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2018

T€
2017

T€
Konzernperiodenergebnis 6.942 5.330
davon entfallen auf
- Aktionäre der Nordwest Handel AG 6.942 5.330
Sonstiges Ergebnis, das künftig nicht aufwands- oder ertragswirksam wird
Versicherungsmathematische Effekte auf Pensionen 65 -54
hierauf entfallende Ertragsteuern -21 18
Sonstiges Ergebnis 44 -36
davon entfallen auf
- Aktionäre der Nordwest Handel AG 44 -36
Gesamtergebnis 6.986 5.294
davon entfallen auf
- Aktionäre der Nordwest Handel AG 6.986 5.294

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

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Gezeichnetes Kapital

T€
Kapitalrücklage

T€
Neubewertungs rücklage

T€
Stand am 31.12.2016 16.500 672 -3.376
Gesamtergebnis 2017 -54
Ausschüttung (Dividende)
Stand am 31.12.2017 16.500 672 -3.430
Gesamtergebnis 2018 65
Ausschüttung (Dividende)
Stand am 31.12.2018 16.500 672 -3.365

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Latente Steuern auf Sonstiges Ergebnis

T€
Übrige Gewinnrücklagen

T€
Gewinnrücklagen gesamt inkl. Periodenergebnis

T€
Summe Eigenkapital

T€
Stand am 31.12.2016 1.109 43.999 41.732 58.904
Gesamtergebnis 2017 18 5.330 5.294 5.294
Ausschüttung (Dividende) -1.378 -1.378 -1.378
Stand am 31.12.2017 1.127 47.951 45.648 62.820
Gesamtergebnis 2018 -21 6.942 6.986 6.986
Ausschüttung (Dividende) -1.761 -1.761 -1.761
Stand am 31.12.2018 1.106 53.132 50.873 68.045

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Konzern-Kapitalflussrechnung

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Anhang 2018

T€
2017

T€
Periodenergebnis 6.942 5.330
-/+ Abnahme / Zunahme latenter Steuern 238 -52
+ Abschreibungen 2.317 2.648
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte -108 2
-/+ Abnahme / Zunahme langfristiger Rückstellungen -343 -221
-/+ Zunahme / Abnahme langfristiger finanzieller Vermögenswerte 441 -140
-/+ Zunahme / Abnahme von kurzfristigen Vermögenswerten -10.157 -34.888
-/+ Abnahme / Zunahme von kurzfristigen Verbindlichkeiten 2.965 24.592
+ sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge und Steuern auf Posten, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden 684 -205
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit G 2.979 -2.934
+ Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens 0 2
+ Einzahlungen aus Veräußerung bestimmter langfristiger Vermögenswerte 1.100 0
- Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -883 -1.008
- Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -1.097 -2.002
+/- Einzahlungen / Auszahlungen aus langfristigen finanziellen Vermögenswerten 213 -581
Cashflow aus Investitionstätigkeit G -667 -3.589
- Dividendenzahlung an Gesellschafter -1.761 -1.378
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten 1.500 0
- Auszahlungen für die Tilgung von kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten -1.367 -4.846
+ Auszahlungen für die Tilgung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasingverträgen -104 -104
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit G -1.732 -6.328
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds G 580 -12.851
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 11.436 24.121
+ Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds 0 0
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds 164 166
Finanzmittelfonds am Ende der Periode * 12.181 11.436
* davon verfügungsbeschränkt G 0 1.500

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Konzernanhang

A. Allgemeine Angaben

Die NORDWEST Handel AG („NORDWEST Handel AG“ oder „NORDWEST“) ist ein europaweit agierender Einkaufs- und Serviceverbund im Produktionsverbindungshandel (PVH). NORDWEST ist spezialisiert auf die vier Segmente Haustechnik, Stahl, BHI (Bau-Handwerk-Industrie) sowie TeamFaktor/Services. Die NORDWEST Handel AG ist das partnerschaftliche Bindeglied zwischen Herstellern und den ihr angeschlossenen mittelständischen Handelspartnern.

Die Gesellschaft hat seit September 2016 ihren Sitz in Dortmund, Robert-Schuman-Straße 17, und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Dortmund eingetragen.

Die vier bereits oben genannten Geschäftsbereiche der NORDWEST Handel AG betreiben ihr Geschäft in den Geschäftsarten Zentralregulierung, Streckengeschäft und Lagergeschäft. Ergänzend bietet die NORDWEST Handel AG ihren Kunden - den Fachhandelspartnern - ein umfangreiches Serviceangebot im Bereich Marketing, Logistik und Finanzen.

Der Vorstand der NORDWEST Handel AG hat den Konzernabschluss am 15. März 2019 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigeben.

Der zum 31. Dezember 2018 aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2018 und der zusammengefasste Lagebericht werden beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers nach § 325 HGB bekannt gemacht.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG zum 31. Dezember 2018 erfolgte in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und deren Auslegung durch das International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Ergänzend werden die nach § 315a HGB anzuwendenden deutschen handelsrechtlichen Vorschriften beachtet. Zusammen mit der EU-Verordnung Nr. 1606/2002 vom 19. Juli 2002 ist die Gesellschaft danach verpflichtet, einen Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards aufzustellen.

Das Geschäftsjahr der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge im Konzernanhang werden, soweit nichts anderes vermerkt ist, in Tausend Euro (T€) angegeben. Die nachstehend angeführten Tabellen können insoweit Rundungsdifferenzen enthalten. Um die Klarheit, Übersichtlichkeit und Aussagefähigkeit des Konzernabschlusses zu verbessern, werden sowohl in der Konzernbilanz als auch in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.

Die Anforderungen der angewandten IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG.

Die Bilanzierung und Bewertung sowie die Erläuterungen und Angaben zum IFRS-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2018 basieren grundsätzlich auf denselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die auch dem IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 zugrunde lagen. Hinsichtlich der Anwendung von IFRS 9 und IFRS 15 verweisen wir auf die nachfolgenden Ausführungen.

Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsvorschriften

Die folgenden Verlautbarungen des IASB, die durch die EU bereits erfolgreich übernommen wurden, sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen, verpflichtend anzuwenden und wurden, soweit zutreffend, von NORDWEST im Geschäftsjahr 2018 erstmalig angewendet. Diese neuen Rechnungslegungsstandards haben keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder auf das Ergebnis je Aktie.

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Standard (veröffentlicht am) Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach beginnen Inhalt und Bedeutung
IFRS 2 „Klassifizierung und Bewertung von geschäftsvorfällen mit anteilsbasierter Vergütung“ (20. Juni 2016) 1. Januar 2018 Die Änderung des IFRS 2 betrifft die Bilanzierung von Geschäftsvorfällen im Zusammenhang mit anteilsbasierten Vergütungen.
Aus diesen Änderungen ergeben sich keine Auswirkungen für die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage oder das Ergebnis je Aktie.
IFRIC 22 „Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen“ (8. Dezember 2016) 1. Januar 2018 IFRIC 22 stellt die Bilanzierung von Geschäftsvorfällen im Zusammenhang mit dem Erhalt oder der Zahlung von Gegenleistungen in fremder Währung dar.
In diesem Zusammenhang ergeben sich keine Auswirkungen für die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage oder das Ergebnis je Aktie.
IAS 40 „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ (8. Dezember 2016) 1. Januar 2018 IAS 40 gilt für die Bilanzierung von Immobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zur Wertsteigerung gehalten werden.
Aus diesen Änderungen ergeben sich keine Auswirkungen für die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage oder das Ergebnis je Aktie.
Jährliche Verbesserungen der IFRS 2014 - 2016 (8. Dezember 2016) 1. Januar 2018 Die Änderungen betreffen die Standards:
- IFRS 1 „Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards“
- IFRS 12 „Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen“ (bereits anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen)
- IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures“
In diesem Zusammenhang ergeben sich keine Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder das Ergebnis je Aktie.

IFRS 9 „Finanzinstrumente“

Im Juli 2014 veröffentlichte das IASB IFRS 9 „Finanzinstrumente“. Der Standard enthält Vorschriften für den Ansatz, die Bewertung und Ausbuchung von Finanzinstrumenten sowie die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen und ersetzt weitgehend die bisher unter IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ vorgenommene Bilanzierung von Finanzinstrumenten. Der Standard ist in der EU verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen.

Die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten gemäß IFRS 9 basieren zum einen auf der sogenannten Zahlungsstrombedingung (ausschließlich Zahlungsströme aus Zinsen und Kapitalrückzahlung), das heißt der konkreten Ausgestaltung der vertraglich vereinbarten Zahlungsströme eines einzelnen finanziellen Vermögenswerts. Zum anderen hängen sie auch vom Geschäftsmodell ab, nach dem Portfolios finanzieller Vermögenswerte gesteuert werden.

Gegenüber IAS 39 sieht das neue Wertminderungsmodell nach IFRS 9 vor, dass bereits auf die erwarteten Kreditausfälle eine Risikovorsorge gebildet werden muss, während es nach IAS 39 nur zulässig war, Wertminderungen für bereits eingetretene Verluste zu erfassen. Der Wertminderungsansatz sieht grundsätzlich ein dreistufiges Modell zur Ermittlung der Wertminderungen vor. Für bestimmte Finanzinstrumente, wie zum Beispiel Forderungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, gilt ein vereinfachter Ansatz mit einem zweistufigen Modell zur Ermittlung von Wertminderungen.

Die Erstanwendung von IFRS 9 erfolgt bei NORDWEST entsprechend der modifizierten retrospektiven Methode ohne die Anpassung von Vergleichsinformationen der Vorperioden, die weiterhin nach IAS 39 dargestellt werden.

Der Konzern wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste zu bemessen; demzufolge werden für alle Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen.

Infolge der Einführung von IFRS 9 hat der Konzern Wertminderungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in einem separaten Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Zuvor waren die Wertminderungen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen berücksichtigt. Auch für 2017 erfolgte eine Ausweisanpassung. Darüber hinaus wurden die Folgeänderungen von IFRS 7 für das Geschäftsjahr 2018 angewendet.

Die Bestimmung der Risikovorsorge der Forderungen aus den Geschäftsarten Zentralregulierung, Strecke und Lager erfolgt weiterhin unter Würdigung der Bonitäten jedes einzelnen Fachhandelspartners auf Grundlage aller historischen, aktuellen (auch makroökonomischen) Erwartungen sowie belastbaren prognostischen Informationen. Die Wertminderungen werden individuell unter Berücksichtigung von vorliegenden Sicherheiten ermittelt.

Der erwartete Kreditverlust wird für die Forderungen aus Factoring auf Grundlage einer Wertminderungsmatrix ermittelt, die in Abhängigkeit von gemeinsamen Kreditrisikomerkmalen und Überfälligkeitstagen unterschiedliche Abschläge vorsieht. Die Ermittlung der Abschläge erfolgt auf Grundlage aller historischen, aktuellen (auch makroökonomischen) Erwartungen sowie belastbaren prognostischen Informationen. Der ausfallgefährdete Betrag umfasst maximal den Forderungsbetrag, der nicht durch Sicherheiten gedeckt ist.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden direkt abgeschrieben, wenn ihre Realisierbarkeit nicht mehr hinreichend erwartet wird.

Aufgrund unserer Analyse zur Erstanwendung von IFRS 9 zum 01.01.2018 sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass die Eröffnungsbilanzwerte zum 01.01.2018 nicht angepasst werden müssen. Dies gilt sowohl für die Forderungen aus den Geschäftsarten Zentralregulierung, Strecke und Lager als auch für die Forderungen aus Factoring. Eine Überleitung der Buchwerte von IAS 39 auf IFRS 9 entfällt somit.

Bisher wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach IAS 39 als Kredite und Forderungen klassifiziert; nach IFRS 9 werden diese der Klasse „fortgeführte Anschaffungskosten“ gruppiert.

Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte und die Zahlungsmittel sind auch der Kategorie „Fortgeführte Anschaffungskosten“ zuzuordnen.

IFRS 9 hat keine Auswirkungen auf die Bilanzierung der finanziellen Verbindlichkeiten im NORDWEST Konzern; diese werden weiterhin als Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten eingestuft. Sicherungsgeschäfte wurden weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr abgeschlossen.

Im Rahmen der Berücksichtigung des erwarteten Kreditverlusts kommt es zum 31.12.2018 zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder des Ergebnisses je Aktie.

IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“

Der IASB veröffentlichte im Mai 2014 IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“. Der Standard führt ein branchenunabhängiges und prinzipienbasiertes fünfstufiges Modell für die Bilanzierung von Erlösen aus Verträgen mit Kunden ein. Der neue Standard ersetzt alle bislang bestehenden Vorschriften zur Umsatzrealisierung (IAS 11 „Fertigungsaufträge“ und IAS 18 „Umsatzerlöse“) sowie die dazugehörigen Interpretationen nach IFRS. IFRS 15 ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen, verpflichtend anzuwenden.

NORDWEST hat sich für die modifizierte retrospektive Anwendung von IFRS 15 entschieden, so dass die Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2017 nicht angepasst werden.

Nach IFRS 15 sind Umsatzerlöse mit dem Betrag der Gegenleistung zu bewerten, die das Unternehmen zu erhalten und zu realisieren erwartet, wenn der Fachhandelspartner die Verfügungsmacht über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus diesen ziehen kann. Die Übertragung der Verfügungsmacht kann zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen Zeitraum erfolgen. Die aus Verträgen mit Kunden der NORDWEST resultierenden Leistungsverpflichtungen werden fast ausnahmslos zu einem Zeitpunkt erfüllt.

Die Prüfung des Übergangs auf IFRS 15 haben wir anhand unserer Geschäftsarten (Lager - Strecke - Zentralregulierung) vorgenommen. Das Factoringgeschäft wird dem Bereich Zentralregulierung zugeordnet. Zu weiteren Einzelheiten der Umsatzrealisation verweisen wir auf den Gliederungspunkt B. Ertragsrealisation.

Die Erstanwendung von IFRS 15 führt in der Geschäftsart Zentralregulierung nur zu einer geänderten unterjährigen Erfassung sonstiger Preisnachlässe (Leistungsprämie). Zum 31.12.2018 ergaben sich keine Auswirkungen.

Für die anderen Geschäftsarten ergeben sich ebenfalls keine Auswirkungen.

Folgende vom IASB neu herausgegebenen bzw. überarbeiteten Standards oder Interpretationen, die im vorliegenden Konzernabschluss indes noch nicht verpflichtend anzuwenden waren, hat NORDWEST nicht freiwillig vorzeitig angewandt; z.T. steht die EU-Übernahme noch aus. Der Konzern prüft derzeit, ob sie Änderungen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.

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Standard (veröffentlicht am) Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach beginnen Inhalt und Bedeutung
IFRS 9 (Änderung)“ Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung“ (21. April 2017) Voraussichtlich 1. Januar 2019 Die Änderung des IFRS 9 umfasst eine eng umrissene Ausnahme hinsichtlich der Bewertung von Instrumenten mit symmetrischen Vorfälligkeitsentschädigungen.
Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden derzeit noch geprüft.
IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ (13. Januar 2016) Übernahme in europäisches Recht im Oktober 2017 1. Januar 2019 IFRS 16 wurde im Januar 2016 veröffentlicht. Der Standard ist verpflichtend für erstmalige Zwischenberichtsperioden innerhalb jährlicher Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen, anzuwenden. Der Konzern beabsichtigt, diesen Standard nicht vor dem Zeitpunkt des Inkrafttretens anzuwenden.
Der Standard hat zur Folge, dass nahezu alle Leasingverhältnisse in der Bilanz zu erfassen sind, da die Unterscheidung zwischen Operating- und Finanzierungsleasingverhältnissen für Leasingnehmer aufgehoben wird. Gemäß dem neuen Standard werden ein Vermögenswert (das Recht zur Nutzung des Leasinggegenstandes) und eine finanzielle Verbindlichkeit für Mietzahlungen angesetzt. Die einzigen Ausnahmen betreffen kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse über Leasinggegenstände von geringem Wert.
Die Erstanwendung des Standards führt zu einer Erhöhung des Anlagevermögens von rd. 2.360 T€ als Folge der zu aktivierenden Nutzungsrechte sowie zu Leasingverbindlichkeiten von rd. 2.400 T€, was zu einer entsprechenden Verlängerung der Bilanzsumme führt. Ferner steigen die Finanzverbindlichkeiten.
Statt Mietaufwand werden in der Gewinn- und Verlustrechnung Abschreibungen und Zinsaufwendungen gezeigt, was zu einer Verbesserung des EBITDA in Höhe von rd. 730 T€ führen wird. Aus der Umstellung ergibt sich in den ersten Jahren kein nachteiliger Effekt auf das Konzernergebnis.
In der Kapitalflussrechnung ist der Tilgungsanteil der Leasingzahlungen im Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit zu erfassen, während die Zinszahlungen im operativen Cash-Flow gezeigt werden.
IFRIC 23 „Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung“ (7. Juni 2017) Übernahme in europäisches Recht im Oktober 2018 1. Januar 2019 Mit der Vorschrift wird die Bilanzierung von Unsicherheit in Bezug auf Ertragsteuern klargestellt.
Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden derzeit noch geprüft.
Rahmenkonzept (Änderung) (29.03.2018) Voraussichtlich 1. Januar 2020 Noch nicht in EU-Recht übernommen
Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden derzeit noch geprüft.
IAS 1 und IAS 8 (Änderung) „Definition von wesentlich“ (31.10.2018) Voraussichtlich 1 Januar 2020 Noch nicht in EU-Recht übernommen
Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden derzeit noch geprüft.
IAS 19 (Änderung) „Planänderung, -kürzung oder -abgeltung“ (7. Februar 2018) Voraussichtlich 1 Januar 2019 Noch nicht in EU-Recht übernommen
Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden derzeit noch geprüft.
IAS 28 (Änderung) „Langfristige Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures“ (8. Dezember 2016) Übernahme in europäisches Recht im Februar 2019 1 Januar 2019 Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden derzeit noch geprüft.
IFRS 3 (Änderung) „Definition eines Geschäftsbetriebs“ (28. Juni 2016) voraussichtlich 1. Januar 2020 Noch nicht in EU-Recht übernommen
Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden derzeit noch geprüft.
Jährliche Verbesserungen der IFRS 2015 - 2017 (12. Dezember 2017) voraussichtlich 1. Januar 2019 Die Änderungen betreffen die Standards:
- IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ und IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“
- IAS 12 „Ertragssteuern“
- IAS 23 „Fremdkapitalkosten“
Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden derzeit noch geprüft.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Ertragsrealisation

Bei der NORDWEST Handel AG gelten Umsätze aus dem Strecken- und Lagergeschäft dann als realisiert, wenn dem entsprechenden Vertragspartner die Verfügungsmacht an den entsprechenden Waren und Gegenständen verschafft und dort vom Kunden abgenommen wurden. Diese Fiktion gilt auch für Geschäfte im Rahmen der Zentralregulierung mit Übernahme der Delkrederehaftung. Sobald der Industriepartner dem Kunden die Verfügungsmacht an den entsprechenden Waren und Gegenständen verschafft hat, gilt der Umsatz als realisiert und hieraus entstehende Provisionsansprüche der NORDWEST Handel AG werden periodengerecht abgegrenzt. Etwaige Skontoansprüche aus dem Zentralregulierungs-, Strecken- und Lagergeschäft gelten dann als realisiert, wenn feststeht, unter welchen Abzügen eine Zahlung geleistet wird. Dies ist bei der NORDWEST Handel AG regelmäßig der Zeitpunkt der Einbuchung der Rechnung.

Bei der TeamFaktor NW GmbH gelten Umsatzerlöse in Form von Factoringgebühren dann als realisiert, wenn die entsprechende Rechnung durch den Factoringnehmer angedient und durch die TeamFaktor NW GmbH eingebucht wurde. Dies geschieht in jedem Fall beim Ankauf der Forderung. Für Forderungen, die aufgrund von definierten Kriterien nicht angekauft werden, erfolgt zum Teil ebenfalls die Erhebung einer Gebühr. Dies insbesondere in den Fällen, in denen das Debitorenmanagement für die Factoringnehmer übernommen wird. Die Factoringgebühren werden dabei unmittelbar von der Auszahlung in Abzug gebracht. Zinsen werden über den maßgeblichen Zeitraum der Kreditgewährung gegenüber dem Factoringnehmer vereinnahmt und monatlich nachträglich in Rechnung gestellt.

Erträge aus Dienstleistungsverträgen werden erfasst, sofern das Ergebnis eines Dienstleistungsgeschäfts verlässlich geschätzt werden kann.

Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte und Entwicklungskosten werden entsprechend den Regelungen des IAS 38 aktiviert. Dies ist der Fall, wenn die Vermögenswerte einen künftigen Nutzenzufluss erwarten lassen.

Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich aller kumulierten Amortisationen und Wertminderungen angesetzt. Geschäfts- oder Firmenwerte werden im Zugangszeitpunkt in Höhe des Überschusses der Anschaffungskosten über das erworbene Nettovermögen angesetzt.

Die Herstellungskosten der selbst entwickelten Software/Datenbanken und die Entwicklung elektronischer Kataloge enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der direkt zurechenbaren Gemeinkosten.

Die immateriellen Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden ihrer Nutzungsdauer entsprechend linear abgeschrieben; diese basiert auf Erfahrungswerten im Konzern und beginnt mit Erreichen der Betriebsbereitschaft. Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst. Dauerhafte Wertminderungen werden entsprechend berücksichtigt. Sofern den Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Finanzmittelflüsse zugeordnet werden können, erfolgt eine Überprüfung anhand der Finanzmittelflüsse der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Liegen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Diese werden mindestens einmal jährlich auf Ebene der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit in Form eines Werthaltigkeitstests überprüft. Wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, hat das Unternehmen den erzielbaren Betrag der Vermögenswerte zu schätzen. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem Vergleich von beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Zur Ermittlung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten wird im Konzern grundsätzlich der Nutzungswert für die zahlungsmittelgenerierende Einheit herangezogen. Dazu muss der Vorstand die voraussichtlichen künftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen. Die Berechnung der Barwerte der Cashflows beruht auf Annahmen über Entwicklungen des Geschäftsvolumens, der zukünftigen Umsatzentwicklungen und Aufwendungen, die vergangene Erfahrungen widerspiegeln. Den Cashflow-Schätzungen liegen vom Vorstand aufgestellte Planungen, die einen Detailplanungszeitraum von vier Jahren umfassen, zu Grunde. Darüber hinaus ist ein angemessener Zinssatz zu ermitteln, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich der spezifischen Risiken des Bewertungsobjektes widerspiegelt.

Ein immaterieller Vermögenswert ist bei Abgang oder wenn kein wirtschaftlicher Nutzen erwartet wird, auszubuchen. Die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert wird unter den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Sachanlagen

Die Bilanzierung von Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen. Voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Gemäß IAS 36 werden solche Wertverluste anhand von Vergleichen des Buchwertes mit dem erzielbaren Betrag des Vermögenswertes ermittelt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Bei der Ermittlung des Nutzungswerts werden die geschätzten künftigen Zahlungsströme mit einem Vorsteuerzinssatz abgezinst.

Sofern den Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Zahlungsströme zugeordnet werden können, erfolgt eine Überprüfung anhand der Zahlungsströme der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Liegen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.

Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden mindestens am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Die Anschaffungs- / Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der zurechenbaren Gemeinkosten. Gemäß IAS 23 werden Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können in die Anschaffungs- / Herstellungskosten einbezogen. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen grundsätzlich nach der linearen Methode. Dabei werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

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2018 2017
Immaterielle Vermögensgegenstände 3 bis 5 3 bis 5
Gebäude 25 bis 50 25 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 15 5 bis 15
EDV-technische Ausstattung 3 bis 8 3 bis 8
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 20 3 bis 20

Bei stillgelegten, verkauften oder aufgegebenen Sachanlagen wird die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Leasing

Als Leasingverhältnis gilt eine Vereinbarung, bei der der Leasinggeber dem Leasingnehmer gegen Zahlung das Recht auf Nutzung an einem Vermögenswert für einen vereinbarten Zeitraum überlässt.

Sofern das wirtschaftliche Eigentum an dem Leasingobjekt nicht auf den Leasingnehmer übertragen wird, liegt ein Operating-Leasingverhältnis vor. Hierbei weist der Leasingnehmer keinen Vermögenswert aus, sondern zeigt die über die Laufzeit des Leasingvertrages linearisierten Mietaufwendungen bzw. die vom Leasinggeber erhaltenen Leasingraten als Ertrag.

NORDWEST hat als Leasingnehmer mehrere Verträge zur Anmietung von Kraftfahrzeugen und Büromaschinen abgeschlossen, die im Geschäftsjahr 2018 letztmalig als Operating-Leasingverhältnis qualifiziert werden, da die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken bei dem Leasinggeber verbleiben.

Seit dem Geschäftsjahr 2016 hat NORDWEST als Leasingnehmer einen Vertrag zur Anmietung von exklusiven Tablar-Lift-Lagerflächen abgeschlossen, der als Finanzierungsleasingverhältnis qualifiziert wurde, da die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken auf NORDWEST übergegangen sind. Es besteht jedoch keine hinreichende Sicherheit, dass das Eigentum am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf NORDWEST über geht, sodass der Vermögenswert über die Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben wird. Zum Beginn des Leasingverhältnisses wurde der Vermögenswert mit seinem beizulegenden Zeitwert beziehungsweise mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen als niedrigerem Wert erfasst.

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilie

Die als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilie wurde im Geschäftsjahr 2018 veräußert.

Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte sind zu erfassen, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments ist, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von einer anderen Partei dem Konzern zustehen. Finanzielle Vermögenswerte werden entsprechend ihrer Kategorisierung bei der erstmaligen Erfassung angesetzt. Unter den finanziellen Vermögenswerten werden langfristige Vermögenswerte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, übrige Forderungen und Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel erfasst. Die Bewertung der finanziellen Vermögenswerte basiert auf dem Geschäftsmodell und damit im NORDWEST-Konzern auf der Zielsetzung vertragliche Zahlungsmittelzuflüsse zu generieren bei denen die Zahlungsstrombedingungen erfüllt werden. Die Vertragsbedingungen führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen.

Die Folgebewertung erfolgt in Abhängigkeit von der Kategorie gemäß den Regelungen nach IFRS 9 entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert.

Im Rahmen der Folgebewertung werden diese zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte unter Berücksichtigung erwarteter Wertminderungen gezeigt.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlung der finanziellen Vermögenswerte nicht mehr bestehen oder die wesentlichen Chancen und Risiken übertragen wurden. Die Ausbuchung der Finanzinstrumente erfolgt jeweils zum Erfüllungstag.

Wertminderungen

Für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, werden die erwarteten Kreditverluste zu jedem Abschlussstichtag untersucht. Dabei wird die Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste in Abhängigkeit von dem Geschäftsmodell ermittelt.

Bei der Beurteilung, ob sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, werden sowohl relevante interne Daten als auch externe Daten herangezogen. So fließen beispielsweise Finanzdaten der Fachhandelspartner, eigene und fremde Ratings, vergangenes Zahlungsverhalten sowie zukunftsgerichtete Informationen in die Beurteilung ein.

Bei der Ermittlung der Wertminderungen ist nach Forderungen aus der Zentralregulierung und Forderungen aus dem Factoringgeschäft zu unterscheiden.

Die Bestimmung der Risikovorsorge der Forderungen aus den Geschäftsarten Zentralregulierung, Strecke und Lager erfolgt unter Würdigung der Bonitäten jedes einzelnen Fachhandelspartners auf Grundlage aller historischen, aktuellen (auch makroökonomischen) Erwartungen, belastbaren prognostischen Informationen sowie anderer substanzieller Hinweise (wie z.B. Insolvenzverfahren). Die Wertminderungen werden individuell unter Berücksichtigung von vorliegenden Sicherheiten ermittelt. Diese Prüfung erfolgt auch unterjährig.

Hinsichtlich der Ermittlung und Bewertung der Sicherheiten stützen wir uns auf eine interne Verfahrensanweisung. Diese berücksichtigt insbesondere die Eigentumsvorbehaltsrechte im Zusammenhang mit den Vorräten, Kundenforderungen unserer Fachhandelspartner, sowie vorliegende Bürgschaften und andere Garantien. Diese werden jeweils mit entsprechenden Bewertungsfaktoren gewichtet.

Darüber hinaus werden verbleibende erwartete Kreditverluste in der Geschäftsart Zentralregulierung, bei denen individuell kein Hinweis auf eine Wertminderung vorliegt, in Gruppen mit gleichartigen Risiken zusammengefasst und auf Wertminderung untersucht. Sofern für diese Vermögenswerte eine individuelle Wertminderung erfasst wurde, werden diese nicht in die kollektive Risikovorsorge auf Portfoliobasis einbezogen.

Der erwartete Kreditverlust für die Forderungen aus Factoring wird auf Grundlage einer Wertminderungsmatrix ermittelt, die in Abhängigkeit von gemeinsamen Kreditrisikomerkmalen und Überfälligkeitstagen unterschiedliche Abschläge vorsieht. Zudem werden für erkennbare Risiken auf Ebene der Forderungsverkäufer bei Notwendigkeit zusätzliche Wertminderungen gebildet. Die Ermittlung der Abschläge und Wertminderungen erfolgt auf Grundlage aller historischen, aktuellen (auch makroökonomischen) Erwartungen sowie belastbaren prognostischen Informationen. Der ausfallgefährdete Betrag umfasst maximal den Forderungsbetrag, der nicht durch Sicherheiten gedeckt ist.

Verringert sich die Höhe der Wertminderung in einer der nachfolgenden Berichtsperioden und lässt sich diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückführen, erfolgt eine ergebniswirksame Wertaufholung, die auf die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung beschränkt ist.

Forderungen werden ausgebucht, sofern nicht davon auszugehen ist, dass sie ganz oder teilweise realisierbar sind. Dies erfolgt unter Berücksichtigung und gegebenenfalls nach Verwertung der bestehenden Sicherheiten.

Vorräte

Unter den Vorräten sind diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (Fertige Erzeugnisse und Waren) oder die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert auf der Basis der durch die Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten.

Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen fixen und variablen Gemeinkosten, soweit diese im Zusammenhang mit dem Anschaffungs- bzw. Herstellungsvorgang angefallen sind.

Zahlungsmittel

Die Zahlungsmittel umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit einer Restlaufzeit - gerechnet vom Erwerbszeitpunkt - von weniger als drei Monaten. Sie sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zum 31.12.2018 bestanden keine Verfügungsbeschränkungen.

Währungsumrechnung

Die Konzernunternehmen stellen ihre Jahresabschlüsse auf Basis ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Fremdwährungsgeschäfte der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung werden mit dem gültigen Stichtagskurs umgerechnet. Die dabei entstehenden Währungsgewinne und - verluste aus diesen Posten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie auftreten. Der Ausweis erfolgt unter den sonstigen Erträgen bzw. Aufwendungen. Der im Konzernabschluss für die Umrechnung verwendete Umrechnungskurs des US-Dollar beträgt zum 31.12.2018 EUR/USD 1,1466 (VJ: EUR/USD 1,1993). Insgesamt ergaben sich 165 T€ Währungsgewinne.

Rückstellungen

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem in IAS 19 vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Method) für leistungsorientierte Verpflichtungen.

Der als Schuld aus einem leistungsorientierten Plan zu erfassende Betrag umfasst den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des zur unmittelbaren Erfüllung vorhandenen Planvermögens. Effekte aus Planänderungen werden erfolgswirksam im Dienstzeitaufwand berücksichtigt. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird in den Finanzierungsaufwendungen erfasst. Sofern sich Ergebnisse aus der Neubewertung der Nettoverpflichtung ergeben, dazu gehören versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und der Ertrag aus Planvermögen, werden die Effekte daraus unmittelbar erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis erfasst. Latente Steuern in Bezug auf die Neubewertung werden ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfasst.

Sonstige Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Vermögensabflüsse erwarten lässt und zuverlässig ermittelbar ist. Sie stellen ungewisse Verpflichtungen dar. Die Bewertung erfolgt nach IAS 37, gegebenenfalls nach IAS 19, mit der bestmöglichen Schätzung (Best Estimate) des Verpflichtungsumfangs. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr, bei denen eine verlässliche Abschätzung der Auszahlungsbeträge bzw. -zeitpunkte möglich ist, werden mit Marktzinssätzen, die dem Risiko und Zeitraum bis zur Erfüllung entsprechen, abgezinst.

Resultiert aus der geänderten Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die Rückstellung entsprechend aufgelöst und als Ertrag erfasst.

Der Konzern bildet auch Rückstellungen für laufende oder wahrscheinliche Rechtsstreitigkeiten, wenn nach vernünftigem Ermessen eines dieser Verfahren wahrscheinlich zu bereits heute verlässlich messbaren Mittelabflüssen führen wird. Die Rückstellungen berücksichtigen alle geschätzten Gebühren und Rechtskosten sowie eventuelle Vergleichskosten und werden auf Grund von Mitteilungen und Kosteneinschätzungen der Anwälte des Konzerns ermittelt.

Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten setzen sich aus originären Verbindlichkeiten zusammen. Das Wahlrecht finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert anzusetzen, nimmt der NORDWEST Konzern nicht in Anspruch. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen werden in Zinsaufwendungen und Tilgung aufgeteilt, so dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt wird.

Kurzfristige Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Langfristige Verbindlichkeiten sowie Finanzschulden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Zinsaufwendungen werden direkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.

Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden

Die Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufenden und früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Bei der Berechnung werden die zum Bilanzstichtag geltenden Steuergesetze und Steuersätze zugrunde gelegt.

Tatsächliche Steuern, die sich auf direkt im Eigenkapital erfasste Posten beziehen, werden nicht in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im Eigenkapital erfasst.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden

Die latenten Steuern werden nach IAS 12 auf zeitliche Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS- und der Steuerbilanz, aus Konsolidierungsvorgängen sowie auf realisierbare Verlustvorträge ermittelt. Saldierungen erfolgen für Steueransprüche und -verpflichtungen, die gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen. Die Ermittlung der latenten Steuern beruht gemäß IAS 12 auf der Anwendung der zum Realisationszeitpunkt zu erwartenden Steuersätze. Der für die Konzernunternehmen angewandte Steuersatz in Höhe von 32,8% (VJ: 32,8%) setzt sich aus dem körperschaftsteuerrechtlichen Einheitssteuersatz zuzüglich des Solidaritätszuschlages sowie dem geltenden Gewerbesteuersatz zusammen.

Aktive latente Steuern werden immer dann bilanzierungspflichtig, wenn im Vergleich zur Steuerbilanz Vermögenswerte niedriger oder Verbindlichkeiten höher bewertet werden und sich die Differenzen im Zeitablauf umkehren.

Ob aktive latente Steuern auf noch nicht genutzte Verluste anzusetzen sind, hängt von der Wahrscheinlichkeit ab, mit der die latenten Steueransprüche in Zukunft realisierbar sind. Sie sind in dem Umfang zu bilanzieren, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung steht, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste verrechnet werden können. Die Wahrscheinlichkeit muss mehr als 50% betragen und durch entsprechende Unternehmensplanungen unterlegt sein.

Der Buchwert aller latenten Steuererstattungsansprüche wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft. Sofern die Nutzung nicht mehr wahrscheinlich ist, erfolgt die Berücksichtigung einer Wertminderung in entsprechendem Umfang. Wertminderungen werden in dem Umfang wieder aufgehoben, in dem eine Nutzung wahrscheinlich ist.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten stellen zum einen mögliche Verpflichtungen dar, deren tatsächliche Existenz aber erst noch durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse, die nicht vollständig beeinflusst werden können, bestätigt werden muss. Zum anderen sind darunter bestehende Verpflichtungen zu verstehen, die aber wahrscheinlich zu keinem Vermögensabfluss führen oder deren Vermögensabfluss sich nicht zuverlässig quantifizieren lässt. Die Eventualverbindlichkeiten sind nicht in der Bilanz zu erfassen, sondern vollständig in den Anhang aufzunehmen.

Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Schätzungsänderungen

Im Konzernabschluss müssen Schätzungen und Annahmen getroffen werden, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen haben können. Die sich später realisierenden tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Bilanzstichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, auf Grund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.

Entwicklungskosten, Kundenstämme sowie der Geschäfts- oder Firmenwert sind entsprechend den Erläuterungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aktiviert. Für die Zwecke der Bewertung hat die Unternehmensleitung im Falle unbegrenzter Nutzungsdauer jährlich einen Impairment Test durchzuführen. Dabei sind Schätzungen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus Vermögenswerten bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie der anzuwendenden Abzinsungssätzen erforderlich. Wenn die tatsächlich erwarteten künftigen Cashflows geringer als bisher geschätzt ausfallen, kann sich eine wesentliche Wertminderung ergeben.

Aktive latente Steuern werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Für die Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine Einschätzung der Unternehmensleitung auf der Grundlage des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des zukünftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategie erforderlich. Wenn die Höhe des tatsächlich zu versteuernden Einkommens wesentlich von dem erwarteten zu versteuernden Einkommen abweicht, könnten sich die aktiven latenten Steuern als nicht werthaltig erweisen.

Die Bewertung der Vorräte erfolgte zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert. Der tatsächlich erzielte Nettoveräußerungswert kann von dem erwarteten Betrag abweichen.

Die Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Ermittlung der Höhe der Wertminderungen aufgrund von erwarteten Kreditverlusten basiert auf geschäftsmodelltypischen Annahmen und unterliegt wesentlichen Unsicherheiten.

Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf die Abzinsungssätze, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und künftigen Rentensteigerungen. Die Bestimmung des Abzinsungssatzes basiert wie in den Vorjahren auch, auf einer Zinsstruktur, die sich an den Stichtagsrenditen von EuroStaatsanleihen orientiert und unter Berücksichtigung der Währung und der Laufzeit der zugrunde liegenden Verpflichtungen ermittelt. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten.

Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt auf Basis einer bestmöglichen Schätzung. Mit dieser Schätzung sind unvermeidbar Annahmen über Risiken aus unsicheren Ereignissen und Umständen verbunden. Künftige Ereignisse, die den zur Erfüllung einer Verpflichtung erforderlichen Betrag beeinflussen können, werden bei der Bemessung der Höhe einer Rückstellung berücksichtigt, sofern es ausreichende objektive substanzielle Hinweise zu deren Eintritt gibt. Sofern der tatsächliche Verpflichtungsumfang aufgrund der eingetretenen Ereignisse und Umstände von dem geschätzten Verpflichtungsumfang abweicht, können sich hieraus wesentliche positive und negative Ergebnisauswirkungen ergeben.

Ausweisänderung

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde eine Ausweisänderung von dem Posten Materialaufwand in den Posten Umsatzerlöse betreffend Skontoerträge aus Zentralregulierung mit Vorjahresanpassung vorgenommen. Aufgrund dieser Umgliederung erhöhen sich die Umsatzerlöse um T€ 31.580 (Vj. T€ 25.480); die Materialaufwendungen erhöhen sich entsprechend. Grund für die Ausweisänderung ist ein mündlicher Hinweis aus der in 2018 durchgeführten Prüfung der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung, wonach den Skontoerträgen aus der Zentralregulierung kein Materialaufwand gegenübersteht, so dass ein Ausweis innerhalb der Umsatzerlöse erfolgt. Die auf das Zentralregulierungsgeschäft entfallenen Skontoerträge können näherungsweise ermittelt werden, da die lieferantenseitige Ermittlung für alle Geschäftsarten summarisch erfolgt. Die näherungsweise Verteilung der Skontoerträge auf die Geschäftsarten erfolgt über das abgerechnete Geschäftsvolumen.

C. Konsolidierungskreis

Das Mutterunternehmen NORDWEST Handel AG hält die folgenden Beteiligungen mittelbar bzw. unmittelbar:

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Firma Sitz Anteil der NORDWEST Handel AG

%
e-direct Datenportal GmbH Dortmund, Deutschland 100,0
HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH Dortmund, Deutschland 100,0
NORDWEST Handel Ges.m.b.H. Salzburg, Österreich 100,0
Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH Dortmund, Deutschland 100,0
TeamFaktor NW GmbH Dortmund, Deutschland 100,0

An der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG ist NORDWEST mit 9,9% beteiligt; die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten im Konzernabschluss. Der letzte nach HGB aufgestellte Abschluss zum 31. Dezember 2017 weist einen Jahresüberschuss von T€ 2.594 aus. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die Tabelle Finanzielle Vermögenswerte (Beteiligungen) unter (12).

D. Konsolidierungsgrundsätze

Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Regeln zum 31. Dezember 2018 aufgestellten und von unabhängigen Abschlussprüfern geprüften bzw. prüferisch durchgesehenen handelsrechtlichen Jahresabschlüsse der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen.

Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses werden die nach den nationalen Rechnungslegungsvorschriften erstellten und geprüften bzw. prüferisch durchgesehenen Jahresabschlüsse aller einbezogenen Konzerngesellschaften auf IFRS übergeleitet. Der Konzernabschluss ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Stichtag sämtlicher Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen ist der 31.12. des jeweiligen Jahres.

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert, soweit sie wesentlich sind. Die Einbeziehung endet, sobald die Beherrschung nicht mehr besteht.

Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode durchgeführt. Die nach früheren Rechnungslegungsgrundsätzen klassifizierten Unternehmenserwerbe führten zu positiven und negativen Unterschiedsbeträgen, die saldiert unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen wurden.

Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendungen sowie Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen, die im Buchwert von Vermögenswerten enthalten sind, werden in voller Höhe eliminiert.

E. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Aufgrund der gewählten Darstellungsweise in T€ kann es in der Folge zu Rundungsdifferenzen kommen.

(1) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden unter Berücksichtigung von Rabatten, Retouren, Boni und Skonti, jedoch ohne Umsatzsteuer erfasst. Die Umsatzerlöse des NORDWEST Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:

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2018

T€
2017

T€
Umsatzerlöse Streckengeschäft 321.400 269.506
+ Umsatzerlöse Lagergeschäft 138.569 128.176
+ Delkredereprovision 43.338 41.440
+ Skontoerträge Zentralregulierung 31.580 25.480
+ sonstige Erlöse 9.262 7.692
\= Eigenumsatz 544.149 472.294
- Skonto, Umsatzrückvergütungen -57.865 -50.179
486.284 422.115

Hinsichtlich der Erläuterung zu der Ausweisänderung in Bezug auf die Skontoerträge Zentralregulierung im Posten Umsatzerlöse und Materialaufwand in Höhe von T€ 31.580 (Vj. T€ 25.480) verweisen wir auf Abschnitt B.

(2) Sonstige Erträge

Die sonstigen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

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2018

T€
2017

T€
Versicherungserstattungen 1.097 85
Sachbezüge PKW 678 484
Auflösung sonstige Rückstellungen 420 372
Erträge aus Währungsumrechnungen 165 166
Auflösung Wertminderungen 111 154
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen 29 14
Übrige Erträge 243 199
2.743 1.474

Die Versicherungserstattungen enthalten zum einen Erstattungen aus der D&O-Versicherung hinsichtlich des im Geschäftsjahr 2018 beendeten Compliance-Cases in Höhe von 650 T€ und zum anderen eine periodenfremde Versicherungserstattung über 297 T€ für die Geschäftsjahre 2015 bis 2017.

(3) Materialaufwand

Der Materialaufwand unterteilt sich wie folgt:

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2018

T€
2017

T€
Materialaufwand Streckengeschäft 320.740 268.986
+ Materialaufwand Lagergeschäft 105.465 98.209
\= Aufwendungen für RHB und bezogene Waren 426.205 367.195
+ Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.859 1.804
- Skontoerträge -9.229 -8.197
419.835 360.802

In der Gewinn- und Verlustrechnung wurde eine Ausweisänderung von dem Posten Materialaufwand in die Umsatzerlöse betreffend Skontoerträge aus Zentralregulierung mit Vorjahresanpassung vorgenommen. Aufgrund dieser Umgliederung erhöhen sich die Umsatzerlöse um T€ 31.580 (Vj. T€ 25.480); die Materialaufwendungen erhöhen sich entsprechend. Hinsichtlich weiterer Erläuterungen verweisen wir auf Abschnitt B.

(4) Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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2018

T€
2017

T€
Entgelte (Löhne und Gehälter) 20.812 20.560
+ soziale Abgaben 3.519 3.450
+ Aufwendungen für Altersversorgung 71 157
24.402 24.167

Der Dienstzeitaufwand im Zusammenhang mit den Pensionsverpflichtungen beträgt im Geschäftsjahr T€ 30 (VJ: T€ 32).

In den Entgelten sind Leistungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen in Höhe von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €) erfasst.

Die durchschnittliche Zahl der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2018 betrug:

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NORDWEST Handel Konzern
Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte Auszubildende
--- --- --- --- --- --- ---
2018 2017 2018 2017 2018 2017
--- --- --- --- --- --- ---
kaufm. Mitarbeiter 290 (291) 57 (47) 13 (16)
gewerbl. Mitarbeiter 2 (2) 0 (0) 0 (0)
Gesamt 292 (293) 57 (47) 13 (16)

(5) Abschreibungen/Wertminderungen

Die Abschreibungen unterteilen sich wie folgt:

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2018

T€
2017

T€
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 1.295 1.214
Abschreibungen auf Sachanlagen 1.022 1.435
- Abschreibungen auf Gebäude 357 317
- Abschreibungen auf Technische Anlagen und Maschinen 169 210
- Abschreibungen auf andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 496 469
- Abschreibungen auf Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden 0 39
- Abschreibungen auf zur Veräußerung gehaltene, langfristige Vermögenswerte 0 400
2.317 2.649

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Sofern erforderlich, sind bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen worden. Geringwertige Anlagegüter werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben und als Abgang erfasst. Die voraussichtliche Nutzungsdauer wird überwiegend entsprechend den von der Finanzverwaltung veröffentlichten amtlichen AfA-Tabellen festgelegt. Eine Übersicht der Nutzungsdauern in Jahren ist dem Abschnitt B. zu entnehmen.

(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

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2018

T€
2017

T€
Kosten Lagergeschäft 18.044 16.192
Verwaltungs- und Beratungskosten 5.187 4.257
Reparatur und Wartung 2.768 2.626
Werbe- und Reisekosten 1.754 1.738
Umsatzsteuer aus Betriebsprüfung 806 0
Kosten der Gebäudeunterhaltung 340 370
Forderungsverluste 219 366
Übrige Aufwendungen 1.548 1.326
30.666 26.875

Die Entwicklung der Wertminderungen ist bei (15) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt. Der Posten Umsatzsteuer aus Betriebsprüfung enthält Umsatzsteuernachzahlungen, die sich aus der noch nicht abgeschlossenen Betriebsprüfung ergeben könnten. Dieser Betrag entfällt zu 550 T€ auf mögliche Umsatzsteuernachzahlungen aufgrund der Folgen des sog. Ibero-Tours-Urteils und zu 210 T€ auf sonstige Prüfungsfeststellungen. Auf Basis dieses Urteils mindern grundsätzlich Preisnachlässe, die ein Zentralregulierer seinen Anschlusskunden für den Bezug von Waren von bestimmten Lieferanten gewährt, nicht die Bemessungsgrundlage für die Leistungen, die der Zentralregulierer gegenüber den Lieferanten erbringt, und führen dementsprechend auch nicht zu einer Berichtigung des Vorsteuerabzugs beim Anschlusskunden. Ob und inwieweit NORDWEST von dieser Regelung betroffen ist, wird derzeit durch die zuständige OFD NRW geprüft. Je nach Prüfungsausgang besteht für den Konzern das Risiko, dass Veranlagungszeiträume bei den Fachhandelspartnern bereits bestandskräftig sind und es zu einer einseitigen Belastung für den Konzern kommt. Diesem Risiko wurde angemessen Rechnung getragen.

(7) Finanzergebnis

Das Finanzergebnis ergibt sich wie folgt:

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2018

T€
2017

T€
Beteiligungserträge 46 0
Diskonterträge 487 335
Zinserträge 93 11
Übrige Finanzierungserträge 124 14
Finanzierungserträge 750 360
Diskontaufwendungen 0 0
Zinsaufwendungen -1.026 -655
Bürgschaftsaufwendungen -2 -1
Finanzierungsaufwendungen -1.028 -656
-278 -296

In dem Zinsaufwand ist u.a. auch der Ertrag aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts einer Rückdeckungsversicherung in Höhe von T€ 38 (VJ: T€ 72) enthalten. Der auf die Pensionsrückstellungen entfallende Zinsaufwand beträgt T€ 258 (VJ: T€ 263).

(8) Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind die gezahlten oder geschuldeten sowie die erstatteten Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Ertragsteuern ergeben sich wie folgt:

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2018

T€
2017

T€
Gezahlte bzw. geschuldete Ertragsteuern 3.222 3.004
Erstattete / noch zu erstattende Steuern -19 -267
Latente Steuern aus zeitlichen Unterschieden 181 -88
Latente Steuern aus Verlustvorträgen 38 52
3.422 2.701

Die Überleitung der erwarteten zu den tatsächlichen Ertragsteuern ergibt sich wie folgt:

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2018

T€
2017

T€
Ergebnis vor Steuern 10.364 8.031
Erwartete Ertragsteuern 3.400 2.634
Steuereffekte auf
- latente Steuern auf temporäre Abweichungen zwischen (IFRS-)Handels- und Steuerbilanz -155 -85
- Steuerminderungen(-)/Steuermehrungen(+) auf Grund von steuerfreien Erträge -296 -44
- Steuerminderungen(-)/Steuermehrungen(+) auf Grund von steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen 435 233
- latente Steuern im Zusammenhang mit steuerlichen Verlustvorträgen (Ertrag (-), Aufwand (+)) -26 92
- Ertragsteuern Vorjahre (Ertrag (-), Aufwand (+)) 92 -108
- Abweichungen lokaler Steuersatz vom latenten Konzernsteuersatz -28 -21
Tatsächliche Ertragsteuern 3.422 2.701

Der effektive Steuersatz für das Geschäftsjahr 2018 beträgt 32,8%% (VJ: 32,8%).

Im Berichtsjahr wurde der tatsächliche Steueraufwand aufgrund der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen um T€ 65 (VJ: T€ 92) gemindert. Dem steht ein Aufwand aus der Inanspruchnahme von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge von T€ 39 gegenüber. Ferner wurde auf im Berichtsjahr entstandene, nicht realisierbare Verlustvorträge die Aktivierung einer Latenz in Höhe von T€ 132 unterlassen.

Für Verlustvorträge von gesamt T€ 4.752 (VJ: T€ 4.942) für Körperschaftsteuer und von T€ 1.326 (VJ: T€ 1.518) für Gewerbesteuer wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Nutzbarkeit nach derzeitiger Einschätzung nicht wahrscheinlich ist. Die vorhandenen Verlustvorträge sind nach heutiger Einschätzung unverfallbar.

Der erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Betrag der latenten Steuern in Höhe von T€ 22 (Aufwand) (VJ: T€ -18 (Ertrag)) entfällt auf versicherungsmathematische Verluste.

Die latenten Steuern lassen sich folgenden Bilanzposten zuordnen:

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Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
31.12.2018

T€
31.12.2017

T€
31.12.2018

T€
31.12.2017

T€
--- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte 0 0 1.125 1.217
Vorräte 0 0 174 97
Verbindlichkeiten Kreditinstitute 0 0 22 19
Finanzierungsleasing 20 39 0 0
Pensionsrückstellungen 2.022 2.202 0 0
Bewertung IFRS 5 0 13 0 0
Aktivierte Steuerersparnisse aus zukünftig realisierbaren Verlustvorträgen 36 76 0 0
2.078 2.329 1.321 1.333
Saldierungen -330 -247 -330 -247
1.748 2.082 991 1.086

(9) Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 mittels Division des Periodenergebnisses (vgl. Anlage 2) durch die durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt für das Geschäftsjahr 2018 bei € 2,17 (im Vorjahr € 1,66). Es wurde wie folgt berechnet:

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2018 2017
gewichteter Durchschnitt Anzahl Aktien 3.205.000 3.205.000
Periodenergebnis 6.942 T€ 5.330 T€
unverwässertes Ergebnis je Aktie 2,17 € 1,66 €

Sowohl im Geschäftsjahr 2018 als auch in 2017 haben sich keine Verwässerungseffekte ergeben.

F. Erläuterungen zur Bilanz Langfristige Vermögenswerte

(10) Immaterielle Vermögenswerte

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in T€ Software Kundenstamm Entwicklungskosten Geschäfts oder Firmenwert Geleistete Anzahlungen Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.18 10.213 4.532 6.144 899 217 22.005
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0
Zugänge 572 0 281 0 29 883
Umbuchungen 118 0 0 0 -118 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0 0
Abgänge 242 0 214 0 0 456
Stand: 31.12.18 10.662 4.532 6.211 899 128 22.432
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.18 9.079 1.134 5.685 0 0 15.898
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0
Zugänge 697 324 273 0 0 1.294
Umbuchungen 0 0 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0 0
Abgänge 242 0 214 0 0 456
Zuschreibungen 0 0 0 0 0
Stand: 31.12.18 9.534 1.458 5.744 0 0 16.737
Buchwerte
Stand: 31.12.18 1.128 3.074 467 899 128 5.694
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.17 9.387 4.532 5.983 899 467 21.268
Zu-/ Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0
Zugänge 593 0 311 0 104 1.008
Umbuchungen 354 0 0 0 -354 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0 0
Abgänge 121 0 150 0 0 271
Stand: 31.12.17 10.213 4.532 6.144 899 217 22.005
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.17 8.542 810 5.606 0 0 14.958
Zu-/ Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0
Zugänge 658 324 229 0 0 1.211
Umbuchungen 0 0 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0 0
Abgänge 121 0 150 0 0 271
Zuschreibungen 0 0 0 0 0 0
Stand: 31.12.17 9.079 1.134 5.685 0 0 15.898
Buchwerte
Stand: 31.12.17 1.134 3.398 459 899 217 6.106

Der Posten Software enthält erworbene Software, die über eine Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren abgeschrieben wird.

Der Kundenstamm enthält u.a. vertraglich fixierte Kundenbeziehungen der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH (NBP) mit Anschaffungskosten in Höhe von T€ 3.226, die planmäßig über eine Nutzungsdauer von 18 Jahren abgeschrieben werden. Für 2018 beläuft sich der Abschreibungsbetrag auf T€ 179 (VJ: T€ 179). Der Buchwert beträgt T€ 2.868. Unabhängig von diesem Vorgehen wurde die Überprüfung der Werthaltigkeit vorgenommen, da Fachhandelspartner teils ausgeschieden sind, oder zur NORDWEST Handel AG übergegangen sind. Die Betrachtung des Kundenstamms ist isoliert vorzunehmen, da es sich bei dem bei der NORDWEST Handel AG wachsenden Kundenstamm um einen originären Kundenstamm handelt.

Der Vorstand hat folgende Annahmen für die Nutzungswertbestimmung des Kundenstamms zugrunde gelegt, die auf internen und externen Quellen basieren:

Die Planungsrechnung zur Beurteilung der Werthaltigkeit des Kundenstamms wird unter Berücksichtigung der Anzahl der erworbenen Kunden bzw. die Höhe des mit allen diesen erworbenen Kunden generierten Umsatzes erstellt. Dabei handelt es sich ausschließlich um Umsätze der Geschäftsart Zentralregulierung.

Die Netto-Zahlungsmittelüberschüsse werden mit einem gewichteten Kapitalkostensatz aus Eigen- und Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 8,4% vor Steuern (VJ: 8,2%) (Kapitalkostensatz nach Unternehmenssteuern 2018 5,9% (VJ: 5,8%)) abgezinst. Die geplante durchschnittliche EBT-Entwicklung im Detailplanungszeitraum basiert auf einer Abschmelzungsrate von 5,0%. Die über die Detailplanungsphase von 4 Jahren hinausgehenden Cashflows werden mit einer Wachstumsrate von 1,0% (VJ: 1,0%) extrapoliert. Im Rahmen der ereignisinduzierten Überprüfung der Werthaltigkeit des bis dahin nicht abnutzbaren Kundenstamms wurde der Buchwert - wie im Vorjahr auch - bestätigt.

Darüber hinaus wird innerhalb dieses Postens ein weiterer Kundenstamm aus der Akquisition der TeamFaktor NW GmbH mit Anschaffungskosten in Höhe von T€ 1.306 ausgewiesen, bei dem es sich um vertraglich fixierte Kundenbeziehungen handelt, die planmäßig über eine Nutzungsdauer von 9 Jahren abgeschrieben werden. Dies waren im Geschäftsjahr T€ 145 (VJ: T€ 145). Der Buchwert beträgt zum 31. Dezember 2018 T€ 206 (VJ: T€ 351). Ein Wertminderungsbedarf besteht - wie auch im Vorjahr - nicht.

Die Aktivierung von Entwicklungskosten betreffen Entwicklungen insbesondere für die Stammdatenpflege von Katalogen sowohl im Online- als auch im Printbereich. Im Geschäftsjahr 2018 wurde ein Betrag von T€ 340 (VJ: T€ 311) aktiviert. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten Abschreibungen / Wertminderungen erfasst.

Die Entwicklungskosten werden mit Erreichen der Betriebsbereitschaft planmäßig über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer von 3 Jahren abgeschrieben. Die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte wird regelmäßig überprüft. Sofern erforderlich, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Anhaltspunkte für Wertminderungen ergaben sich - wie im Vorjahr - nicht.

Über die Entwicklungskosten des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungs- und Entwicklungskosten angefallen.

Der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von T€ 899 stammt ebenfalls aus der in 2007 vollzogenen Akquisition der NBP. Jährlich wird auf Basis einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes getestet. Grundlage ist eine Detailplanung von vier Jahren. Die Netto Zahlungsmittelüberschüsse werden mit einem gewichteten Kapitalkostensatz aus Eigen- und Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 8,4% vor Steuern (VJ: 8,2%) (Kapitalkostensatz nach Unternehmenssteuern 2018 5,9% (VJ: 5,8%)) abgezinst. Die geplante durchschnittliche EBT-Entwicklung im Detailplanungszeitraum basiert auf einer Abschmelzungsrate von 5,0%. Die über die Detailplanungsphase von 4 Jahren hinausgehendenden Cashflows werden mit einer Wachstumsrate von 1,0% (VJ: 1,0%) extrapoliert. Im Rahmen der jährlichen Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- und Firmenwerts wurde der Buchwert - wie im Vorjahr auch - bestätigt.

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse für den Geschäfts- oder Firmenwert wurde eine Erhöhung der Kapitalkosten um 1,0%-Punkte sowie eine Verminderung des geplanten Wachstums um 5% untersucht. Danach ergäben sich ebenfalls keine Wertminderungen.

Die geleisteten Anzahlungen auf Software betreffen insbesondere eine Software zur elektronischen Rechnungseingangsverarbeitung, ein neues Datenmanagementsystem sowie das Redesign des NORDWEST-Informationssystems.

(11) Sachanlagen

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in T€ Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten inkl. Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.18 19.245 1.622 3.375 74 24.316
Zu-/ Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Zugänge 798 0 299 0 1.097
Umbuchungen 74 0 0 -74 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 321 17 111 0 449
Stand: 31.12.18 19.795 1.605 3.563 0 24.964
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.18 471 312 1.019 0 1.802
Zu-/ Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Zugänge 357 169 496 0 1.023
Umbuchungen 0 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 321 6 110 0 437
Zuschreibungen 0 0 0 0 0
Stand: 31.12.18 507 475 1.405 0 2.388
Buchwerte
Stand: 31.12.18 19.288 1.130 2.158 0 22.576
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.17 18.053 1.610 2.640 119 22.422
Zu-/ Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Zugänge 1.192 12 724 74 2.002
Umbuchungen 0 0 119 -119 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 0 0 108 0 108
Stand: 31.12.17 19.245 1.622 3.375 74 24.316
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.17 116 140 650 0 906
Zu-/ Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Zugänge 355 172 471 0 998
Umbuchungen 0 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 0 0 102 0 102
Zuschreibungen 0 0 0 0 0
Stand: 31.12.17 471 312 1.019 0 1.802
Buchwerte
Stand: 31.12.17 18.774 1.310 2.356 74 22.514

Im Geschäftsjahr 2015 wurde eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 15 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2018 eine Finanzierung für den Erwerb und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen Parkplatzes aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 1,5 Mio. € verteilt sich ebenfalls auf die drei refinanzierenden Hausbanken.

Die Laufzeiten der Darlehen betragen fünf Jahre. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Zum Bilanzstichtag wurden 12,8 Mio. € besichert.

Hinsichtlich des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund besteht ein Wartungsvertrag mit der Depenbrock Gebäudemanagement GmbH & Co. KG der eine Laufzeit bis zum 31.12.2021 hat. Die Höhe der Vergütung hängt jeweils von der Art der zu erbringenden Leistung ab und kann somit nicht verlässlich quantifiziert werden. In 2018 sind dafür 60 T€ aufgewendet worden. Darüber hinaus gibt es eine jährliche Pauschalvergütung in Höhe von 59 T€.

(12) Finanzielle Vermögenswerte

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Buchwerte
2018 2017
--- --- ---
a) Finanzanlagen T€ T€
Beteiligungen 0 0
Übrige finanzielle Vermögenswerte 10 10
10 10
b) Langfristige Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 697 1.021
Mietfactoring 608 938
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 155 156
1.470 2.124

Die Finanzanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

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in T€ Beteiligungen Übrige finanzielle Vermögenswerte Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.18 850 10 860
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Abgänge
Stand: 31.12.18 850 10 860
Kumulierte Abschreibungen / Wertberichtigungen
Stand: 01.01.18 850 0 850
Zu-/ Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Abgänge
Zuschreibungen
Stand: 31.12.18 850 0 850
Buchwerte
Stand: 31.12.18 0 10 10
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.17 850 10 860
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0
Zugänge 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0
Abgänge 0 0 0
Stand: 31.12.17 850 10 860
Kumulierte Abschreibungen / Wertberichtigungen
Stand: 01.01.17 850 0 850
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0
Zugänge 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0
Abgänge 0 0 0
Zuschreibungen 0 0 0
Stand: 31.12.17 850 0 850
Buchwerte
Stand: 31.12.17 0 10 10

Die Entwicklung der (langfristigen) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in nachfolgender Tabelle dargestellt:

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in T€
Anschaffungskosten
Stand: 01.01.18 1.448
Zugänge 0
Abgänge 214
Umgliederung 0
Stand: 31.12.18 1.234
Wertminderung
Stand: 01.01.18 427
Zuführung 135
Abgänge 24
Umgliederung 0
Stand: 31.12.18 538
Buchwerte
Stand: 31.12.18 696

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in T€
Anschaffungskosten
Stand: 01.01.17 852
Zugänge 774
Abgänge 213
Umgliederung 36
Stand: 31.12.17 1.448
Wertminderung
Stand: 01.01.17 519
Zuführung 0
Abgänge 92
Umgliederung 0
Stand: 31.12.17 427
Stand: 31.12.17 1.021

Unter diesem Posten werden die Warendarlehen ausgewiesen, die das Mutterunternehmen seinen Fachhandelspartnern verzinslich zur Verfügung gestellt hat. Die Wertminderung entfällt in voller Höhe auf die Warendarlehen.

Darüber hinaus sind in den langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen langfristige Forderungen aus einem Mietfactoring-Vertrag der Teamfaktor NW GmbH mit einem Factoringnehmer in Höhe von T€ 608 (VJ: T€ 938) enthalten.

Die Sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von T€ 155 (VJ: T€ 156) betreffen den langfristigen Anteil einer Vergleichsforderung der Teamfaktor NW GmbH.

Kurzfristige Vermögenswerte

(13) Vorräte

Nach IAS 2 umfassen die Anschaffungskosten des Erwerbs von Vorräten den Kaufpreis zuzüglich direkt zurechenbarer Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen. Dieser Wert wird abgeschrieben auf den Nettoveräußerungswert, sofern dieser niedriger ist als die Anschaffungskosten. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

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31.12.2018

T€
31.12.2017

T€
Unfertige Erzeugnisse 293 87
Handelswaren 32.182 26.874
Vorratsvermögen 32.475 26.961

Die Wertminderung der Handelswaren bezogen auf den Bruttowert beträgt T€ 641 (VJ: T€ 919).

Im Rahmen der Vertragsprolongation der Kontokorrentlinien im Herbst 2016, der seit dem 1. November 2011 vereinbarten, mittelfristigen Finanzierung, sind die Handelswaren der NORDWEST Handel AG den Banken als Sicherheit übertragen. Siehe dazu auch Erläuterungen unter (20) zu den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten.

(14) Finanzinstrumente

a) Risikoarten und Risikomanagement

Der Effekt aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 ist in der Anhangangabe im Abschnitt (A) und (B) dargestellt.

Der Konzern verfolgt einen zentralen Ansatz des finanziellen Risikomanagements zur Identifizierung, Messung und Steuerung von Risiken. Die Risikopositionen betreffen Zinssatz- und Bonitätsrisiken als Marktrisiken sowie allgemeine Liquiditätsrisiken.

Zinsänderungsrisiken werden durch aktive Beobachtung des Marktes und permanente Überwachung von Zinsinstrumenten (soweit vorhanden) gesteuert.

Zur Steuerung der Bonitätsrisiken insbesondere unter Anwendung von IFRS 9 siehe Erläuterungen unter (A), (B), (15) und I. Sonstige Angaben.

Liquiditätsrisiken, die sich aus Finanzverbindlichkeiten ergeben, werden über eine zentrale Liquiditätsplanung gesteuert. Entscheidend ist darüber hinaus für die Geschäftsart Zentralregulierung u.a. die Bereitstellung ausreichender Barlinien. Hierzu erfolgt eine regelmäßige Abstimmung mit den finanzierenden Kreditinstituten.

Der Erfolg der Risikosteuerung wird regelmäßig überwacht. In konzerninternen Richtlinien sind die Ziele, Grundsätze, Aufgaben und Kompetenzen für den Finanzbereich verbindlich und unter Beachtung des Grundsatzes der Funktionstrennung festgelegt. Für weitere Angaben verweisen wir auf den zusammengefassten Lagebericht.

b) Übersicht über die Finanzinstrumente

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In T€ Buchwert 31.12.2018 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet Zum beizulegenden Zeitwert bewertet
Aktiva
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare / gehaltene finanzielle Vermögenswerte 10 10 0
Warendarlehen 696 696 0
Mietfactoring 608 608 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 155 155 0
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 143.208 143.208 0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 12.181 12.181 0
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 15.117 15.117 0
in T€ Buchwert 31.12.2018 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet Zum beizulegenden Zeitwert bewertet
Passiva
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 12.763 12.763 0
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 102.183 102.183 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 27.816 27.816 0

In Bezug auf die Kreditqualität und das maximale Ausfallrisiko der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte (Finanzielle Vermögenswerte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Übrige Forderungen und Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel) werden diese nach einbringlich und notleidend unterteilt. Die finanziellen Vermögenswerte betreffend die Warendarlehen sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden nach dem vereinfachten Ansatz unter Berücksichtigung ihrer Wertminderungen erfasst (siehe (12) und (15)). Die übrigen Vermögenswerte und die Zahlungsmittel sind sämtlich einbringlich.

Nachfolgend wird die Vorjahresangabe zum 31.12.2017 aus dem Geschäftsbericht 2017 nach IAS 39 übernommen. Auf eine Überleitungsrechnung von IAS 39 auf IFRS 9 konnte verzichtet werden. Das in Bezug auf die Finanzinstrumente 2018 ausgeführte, gilt auch entsprechend für die Finanzinstrumente 2017.

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In T€ Buchwert 31.12.2017 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet Zum beizulegenden Zeitwert bewertet
Aktiva
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare/ gehaltene finanzielle Vermögenswerte 10 10 0
Warendarlehen (Kredite und Forderungen) 1.021 1.021 0
Mietfactoring (Kredite und Forderungen) 938 938 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (Kredite und Forderungen) 156 156 0
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Kredite und Forderungen) 137.279 137.279 0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente* (Kredite und Forderungen) 11.436 11.436 0
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte (Kredite und Forderungen) 16.342 16.342 0
* davon verfügungsbeschränkt T€ 1.500
in T€ Buchwert 31.12.2017 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet Zum beizulegenden Zeitwert bewertet
Passiva
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 12.713 12.713 0
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 109.184 109.184 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 17.990 17.990 0

Eine Überleitungsrechnung von IAS 39 auf IFRS 9 entfällt, da sich keine Auswirkungen aufgrund der Erstanwendung ergeben.

Der Buchwert von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten, von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten entspricht aufgrund der kurzen Laufzeit in etwa dem beizulegenden Zeitwert.

Die Warendarlehen (T€ 696; Vorjahr T€ 1.021) sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden auf der Basis spezifischer Parameter wie Bonität und Risikostruktur des Fachhandelspartners bewertet. Entsprechend werden Wertminderungen für zu erwartende Forderungsausfälle gebildet.

Die Aufwendungen, Erträge, Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten lassen sich nach den folgenden Kategorien zuordnen:

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in T€ 2018 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten
Zinserträge 55
Zinsaufwendungen -530
Diskonterträge 488
Diskontaufwendungen 0

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in T€ 2017 Forderungen Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten
Zinserträge 18
Zinsaufwendungen -546
Diskonterträge 335
Diskontaufwendungen 0

Aus der Anwendung der Effektivzinsmethode bei den Finanzverbindlichkeiten ergibt sich ein Gesamtzinsaufwand in Höhe von T€ 10 (VJ: T€ 12).

(15) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind am Abschlussstichtag zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Notwendige Wertminderungen sind in der Bilanz aktivisch abgesetzt. Die Bewertung stellt sich wie folgt dar:

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31.12.2018

T€
31.12.2017

T€
Nominalwert der Forderungen 160.384 152.429
- Einzelwertberichtigungen -15.306 -13.393
- kollektive Risikovorsorge -1.871 -1.757
\= Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lt. Bilanz 143.208 137.279

Die Wertminderungen haben sich insgesamt folgendermaßen entwickelt:

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2018

T€
2017

T€
Stand 01.01. 15.577 16.408
Auflösungen -111 -154
Zuführungen 1.711 1.047
Inanspruchnahmen 0 -1.724
Zwischensumme 17.177 15.577
Wertminderungen auf langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -538 -427
Stand 31.12. 16.639 15.150

Die Zuführungen zu den Wertminderungen werden in einer eigenen Zeile der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Inanspruchnahmen mindern grundsätzlich die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfassten Forderungsausbuchungen. Die Auflösungen von Wertminderungen werden unter den sonstigen Erträgen erfasst.

Aufgrund der bestehenden spezifischen Rahmenbedingungen für das Factoring wird in den nachstehenden Ausführungen zwischen Forderungen aus den Geschäftsarten Zentralregulierung, Strecke und Lager sowie Forderungen im Zusammenhang mit Factoring unterschieden.

Forderungen aus den Geschäftsarten Zentralregulierung, Strecke und Lager

Die Abteilung Kreditmanagement ist verantwortlich für das gesamte Forderungsmanagement sowie die Einschätzung zur Aufnahme und Entwicklung von Fachhandelspartnern. Vor Aufnahme eines neuen Fachhandelspartners nutzt NORDWEST externe und interne Bonitätsprüfungsmechanismen, um die Kreditwürdigkeit des Interessenten zu beurteilen. Die Beurteilungen der Bonität der Handelspartner werden darüber hinaus regelmäßig aktualisiert und überwacht. Dabei wird jeder Änderung der Bonität durch eine Veränderung des internen Ratings Rechnung getragen.

Forderungen gelten dann als überfällig, wenn sie nicht innerhalb eines Zahlungszieles von 60 Tagen beglichen werden. Zum Bilanzstichtag bestanden nach dieser Definition überfällige Forderungen in Höhe von T€ 1.547 (VJ: T€ 1.849), die nicht wertgemindert sind. Diese Überfälligkeiten resultieren im Wesentlichen aus Forderungen, die gegen krisenbehaftete Unternehmen bestehen. Für diese Forderungen stehen zum Teil Eigentumsvorbehaltsrechte, sowie darüber hinaus zusätzliche Sicherheiten zur Verfügung. Zudem besteht teilweise Kreditversicherungsschutz einer renommierten deutschen Versicherungsgesellschaft.

Die wertgeminderten Forderungen (brutto) der NORDWEST Handel AG belaufen sich zum Bilanzstichtag auf T€ 17.986 (VJ: T€ 16.431), die zugehörige Wertminderung lag bei T€ 14.411 (VJ: T€ 13.574), so dass sich ein Nettobuchwert von T€ 3.575 (VJ: T€ 2.857) ergibt. Wertminderungen wurden vorgenommen bei Handelspartnern, über die das Insolvenzverfahren eröffnet wurde oder bei denen auf Grund der eigenen Einschätzung nicht oder nicht in voller Höhe mit einem vollständigen Rückfluss der Zahlungen gerechnet werden kann. Damit können auch signifikante Überfälligkeiten einhergehen.

Die Risikovorsorge auf Grundlage der erwarteten Kreditverluste wurde auf die Verhältnisse zum Stichtag angepasst und ist entsprechend im Zahlenwerk verarbeitet.

Es bestehen für diese Forderungen Sicherheiten (inklusive Eigentumsvorbehaltsrechten) in Höhe von rund 3,6 Mio. € (VJ: 2,9 Mio. €). Die Höhe der vorgenannten Sicherheiten ist maßgeblich davon abhängig, welche Verwertungseinschätzung/Erlöserwartung zum Bilanzstichtag auf Basis der zu diesem Zeitpunkt bekannten Sachverhalte bestand. Darüber hinaus bestimmt die Höhe der Zahlungserwartungen aus der Warenkreditversicherung die Höhe der Sicherheiten.

Rund 72% (VJ: 81%) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die weder überfällig noch wertberichtigt sind, wurden im Rahmen der durchgeführten Bonitätsprüfung mit einer mindestens befriedigenden Bonität beurteilt.

Forderungen aus Factoring

Die Forderungen aus Factoring werden durch eine eigene Abteilung Kreditmanagement bei der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH überwacht. Diese führt im Bestandskundengeschäft laufend und stets vor Geschäftsanbahnungen Bonitätsprüfungen der Factoringnehmer durch. Hierzu bedient sie sich der Jahresabschlüsse- und BWA-Analysen sowie externer Auskunfteien. Zudem wird das Veritätsrisiko (das Risiko des rechtlichen Bestandes und der Realisierbarkeit der angekauften Forderungen) durch so genannte Audits vor Ort bei den Factoringnehmern analysiert. Das Adressenausfallrisiko der Debitoren (Schuldner der angekauften Forderungen) wird durch Kreditversicherungen unter Berücksichtigung von Selbstbehalten gedeckt. Die vorstehenden Informationen werden systematisiert erfasst und zu einem eigenen Rating zusammengeführt.

Beim Factoring gelten Forderungen dann als überfällig, wenn sie nicht innerhalb eines Zahlungszieles von 30 Tagen nach dem vereinbarten Zahlungsziel beglichen werden.

Zum Bilanzstichtag bestanden bei der TeamFaktor NW GmbH insgesamt überfällige Forderungen in Höhe von T€ 6.266 (VJ: T€ 7.269), die nicht wertgemindert sind. Diese Forderungen unterfallen - unter Berücksichtigung von Bagatellgrenzen und Selbstbehalten - grundsätzlich dem Kreditversicherungsschutz von namhaften Warenkreditversicherungen.

Die wertgeminderten Forderungen (brutto) zum Bilanzstichtag belaufen sich auf T€ 1.951 (VJ: T€ 2.616), die zugehörige Wertminderung lag bei T€ 351 (VJ: T€ 243), so dass sich ein Nettobuchwert von T€ 1.600 (VJ: T€ 2.373) ergibt. Wertminderungen wurden vorgenommen bei Debitoren, über deren Vermögen das Insolvenzverfahren eröffnet wurde oder bei denen auf Grund der eigenen Einschätzung nicht oder nicht in voller Höhe mit einem vollständigen Zufluss der Forderungen gerechnet wird. Die Risikovorsorge aus Altersstruktur sowie Kreditrisikomerkmalen wurde zum 31.12.2018 aufgrund der Veränderung des makroökonomischen Umfeldes angepasst. Dies führte zu einer Erhöhung über die Laufzeitbänder von 188 T€; gegenläufig wirkte sich eine Auflösung von 80 T€ aus.

Forderungen aus Dienstleistungen

Daneben wurde für Forderungen aus Dienstleistungen mit einem Bruttowert von T€ 155 eine Wertminderung von T€ 6 erfasst.

Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten

Im abgelaufenen Geschäftsjahr bestanden zwischen der TeamFaktor NW GmbH und zwei Finanzdienstleistern unverändert Forderungsrahmenkaufverträge, die die Finanzdienstleister bei Vorliegen bestimmter Kriterien zum Ankauf von Forderungen bis zu einem Höchstbetrag von insgesamt 25 Mio. € verpflichten.

Bei den in diesem Zusammenhang übertragenen Vermögenswerten handelt es sich um Forderungen gegen Debitoren, die die TeamFaktor NW GmbH im Rahmen ihrer originären Geschäftstätigkeit als Finanzdienstleister von ihren Factoringnehmern angekauft hat. Zur Refinanzierung der eigenen Finanzdienstleistungen überträgt die TeamFaktor NW GmbH ihrerseits die angekauften Forderungen an diese Finanzdienstleister. Im Rahmen des unechten Factorings trägt die TeamFaktor NW GmbH das Ausfallrisiko. Weitergehende Rechtsgeschäfte sind in Bezug auf die übertragenen finanziellen Vermögenswerte nur mit Zustimmung des jeweiligen Finanzdienstleisters möglich. Die als Gegenleistung von den Finanzdienstleistern erhaltenen Zahlungsmittel werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten passiviert. Zum 31. Dezember 2018 wurden Forderungen mit einem Buchwert in Höhe von T€ 38.641 (VJ: T€ 18.479) übertragen und sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 21.483 (VJ: T€ 13.863) angesetzt.

Im Jahr 2018 wurden insgesamt T€ 156 (VJ: T€ 172) als Factoringgebühren und Zinskosten aus der Übertragung von finanziellen Vermögenswerten aufwandswirksam erfasst.

(16) Übrige Forderungen und Vermögenswerte

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

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31.12.2018

T€
31.12.2017

T€
Boni-Forderungen 4.518 4.967
Delkredereprovisionen 2.353 2.247
Debitorische Kreditoren 2.798 3.076
Skontoerträge 2.143 2.204
WKZ-Forderungen 1.457 1.415
Versicherungserstattungen 947 0
Vermittlungsumlagen 0 1.056
Rechnungsabgrenzungsposten 384 376
Übrige Vermögenswerte 477 1.001
Übrige Forderungen und Vermögenswerte lt. Bilanz 15.117 16.342

Sämtliche Posten werden zu Anschaffungs- bzw. fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Die Boni und die WKZ-Forderungen werden zum Bilanzstichtag periodengerecht abgegrenzt, sofern sie vertraglich vereinbart sind und die Realisation wahrscheinlich ist. Die Abgrenzungen basieren auf Hochrechnungen, soweit es um Lieferantenvergütungen geht, die an gewisse Kalenderjahresziele gekoppelt sind.

Die Forderungen aus Versicherungserstattungen enthalten zum einen Erstattungen aus der D&O-Versicherung hinsichtlich des im Geschäftsjahr 2018 beendeten Compliance-Cases in Höhe von 650 T€ und zum anderen eine periodenfremde Versicherungserstattung über 297 T€ für die Geschäftsjahre 2015 bis 2017.

Aufgrund der Umgestaltung der IG Stahl in den Stahlverbund Phoenix wurde die IG Stahl bereits im Dezember 2018 endabgerechnet, so dass zum 31.12.2018 keine Forderungen aus Vermittlungsumlagen mehr bestehen.

(17) Kurzfristige Steuererstattungsansprüche

In diesem Posten wird ein Gewerbesteueranspruch aus Überzahlungen von T€ 40 (VJ: T€ 99) ausgewiesen.

(18) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

Der im Vorjahr unter diesem Posten ausgewiesene Vermögenswert (bebautes Grundstück) wurde zum 29.03.2018 veräußert. Ursprünglich war die Veräußerung zum 31.12.2018 geplant, aufgrund einer kurzfristigen Einigung mit dem ehemaligen Mieter der Immobilie erfolgte der Eigentumsübergang aber entsprechend früher, so dass in 2018 noch Mieteinahmen von T€ 40 erzielt wurden. Der Veräußerungserträge beträgt T€ 110, da eine im Vorjahr vorgenommene Wertberichtigung nicht zum Tragen kam.

(19) Eigenkapital

Die einzelnen Posten des Eigenkapitals und deren Entwicklung können der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen werden.

Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) der NORDWEST Handel AG beträgt unverändert zum Vorjahr € 16.500.000,00 und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien).

Die Kapitalrücklage in Höhe von T€ 672 (unverändert zum Vorjahr) enthält das Aufgeld, welches die Aktionäre bei der Emission der Aktien bezahlt haben.

Die Gewinnrücklagen beinhalten die nach den Vorschriften des Aktiengesetzes vorgeschriebene gesetzliche Rücklage des Mutteruntenehmens in Höhe von T€ 3.273 (unverändert zum Vorjahr), die in die Gewinnrücklagen eingestellten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die Anpassungen aus der Umstellung der Konzernrechnungslegung auf die IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, die erfolgsneutral erfassten Aufwendungen und Erträge und die angesammelten thesaurierten Ergebnisse.

Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn des gemäß den handelsrechtlichen Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs aufgestellten Jahresabschlusses der NORDWEST Handel AG. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn 2018 einen Betrag von € 2.243.500,00 auszuschütten und einen Teilbetrag in Höhe von € 16.668.542,83 in die Gewinnrücklagen einzustellen. Der Rest in Höhe von € 2.000.000,00 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die vorgeschlagene Ausschüttung entspricht einer Dividende von € 0,70 je dividendenberechtigter Aktie.

Zur Entwicklung der direkt im Eigenkapital erfassten Gewinne bzw. Verluste verweisen wir auf die Gesamtergebnisrechnung und die Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Kapitalmanagement

Ziele der Kapitalmanagementstrategie des NORDWEST-Konzerns sind die Sicherung des Geschäftsbetriebs, die Steigerung des Unternehmenswerts, die Schaffung einer soliden Kapitalbasis zur Finanzierung des zukünftigen Wachstums sowie die Gewährleistung attraktiver Dividendenzahlungen und des Kapitaldienstes. Seit dem Dezember 2017 betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Liquiditätsunterdeckungen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso wird hierdurch die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns erhöht und der Kapitaldienst optimiert.

(20) Langfristige und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Die NORDWEST Handel AG hat im Geschäftsjahr 2015 Ratentilgungsdarlehen mit einem Gesamtvolumen von 14,76 Mio. Euro aufgenommen, die Laufzeiten bis 2030 haben. Die Darlehen werden zu Zinssätzen zwischen 0,76% und 1,35% gewährt und haben unterschiedliche Restlaufzeiten. Die Finanzmittel sind zweckgebunden und werden ausschließlich zur Finanzierung der Errichtung der neuen Konzernzentrale am Standort Dortmund verwendet.

Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2018 eine Finanzierung für den Erwerb und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen Parkplatzes aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 1,5 Mio. € verteilt sich ebenfalls auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen betragen fünf Jahre und werden zu Zinssätzen zwischen 0,95% und 1,15% aufgenommen und enden am 31.03.2023.

Im Geschäftsjahr 2018 wurden für alle Darlehen, den Neubau und die Erweiterung des Parkplatzes betreffend, planmäßig T€ 1.367 getilgt.

Für sechs Tilgungsdarlehen reicht die Zinsbindung bis zum Ende der Laufzeit, für die übrigen drei Tilgungsdarlehen wurde eine Zinsbindungsfrist bis zum 31.03.2025 vereinbart.

Aufgrund der Anwendung der Effektivzinsmethode für die Alt-Darlehen ergibt sich zum 31.12.2018 ein Unterschied von insgesamt T€ 48 zwischen der noch zu tilgenden Kreditsumme in Höhe von T€ 11.513 und den für diese Darlehen noch ausgewiesenen langfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von T€ 11.465.

Beim erstmaligen Ansatz wurden die den Verbindlichkeiten direkt zurechenbaren Transaktionskosten in Höhe von T€ 90 entsprechend in Abzug gebracht. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Differenz wird über die Laufzeit verteilt und im Zinsergebnis erfasst.

Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €: Die zugehörigen Darlehen haben sich aufgrund von Tilgungen und unter Berücksichtigung der Neuaufnahme von 1,5 Mio. € auf 12,8 Mio. € reduziert.

In der nachfolgenden Tabelle ist die Fälligkeitsstruktur mit vertraglich vereinbarten Restlaufzeiten einschließlich der vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen dargestellt:

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Cash Flow (T€) Gesamt Cash Flow (T€) 2019 Cash Flow (T€) 2019-2023 Cash Flow (T€) 2024-2030
Zins und Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung
--- --- --- --- --- --- --- ---
Finanzverbindlichkeiten 13.672 160 1.469 456 5.583 246 5.758

Weiterhin sind in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten Einbehalte der TeamFaktor NW GmbH in Höhe von T€ 94 (VJ: T€ 94) enthalten, die aus einem in 2016 abgeschlossenen Mietfactoring-Vertrag resultieren.

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die nunmehr zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Hierfür wird folgende Sicherheit gestellt:

Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren.

Eine Sensitivitätsanalyse zur Beurteilung der Auswirkungen von Zinsänderungen für die variabel verzinslichen, kurzfristigen Verbindlichkeiten wurde mit folgendem Ergebnis durchgeführt: Bei einem am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höheren Marktzinsniveau wäre das Ergebnis und das Eigenkapital um rund 220 T€ gesunken (Vorjahr: Minderung um T€ 93).

(21) Rückstellungen für Pensionen

Rückstellungen für Pensionen

Die Leistungen des Konzerns umfassen unmittelbare Zusagen auf lebenslängliche Alters-, Invaliden-, Witwen- und Waisenrente in Deutschland. Versorgungsberechtigt sind alle am 15.11.1987 bzw. bis zum 31.08.1992 ungekündigt beschäftigten Mitarbeiter sowie die Vorstände auf Basis einzelvertraglicher Regelungen.

Pensionsrückstellungenen werden für leistungsorientierte Altersversorgungssysteme nach der Projected-Unit-Credit-Method ermittelt. Die Anwartschaften auf Witwenrente wurde unter Berücksichtigung der kollektiven Methode ermittelt.

Für die Pensionsrückstellungen wurden folgende Parameter zugrunde gelegt:

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- Zinssatz: 1,80% (VJ: 1,80%)
- Gehaltstrend: 2,50% (VJ: 2,50%)
- Rententrend 1,25% (VJ: 1,25%)
- Fluktuation 0,00% (VJ: 0,00%)

Es wurden die „Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit differenzierter Struktur für Arbeitnehmer und Angestellte angewendet.

Der Versorgungsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

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2018

T€
2017

T€
Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres 30 32
+ Zinsaufwand des Geschäftsjahres 258 263
\= Versorgungsaufwand des Geschäftsjahres 288 295

Die Pensionsverpflichtungen haben sich wie folgt entwickelt:

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2018

T€
2017

T€
Verpflichtungen 01.01. 14.605 14.865
+ Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres 30 32
+ Zinsaufwand des Geschäftsjahres 258 263
- Pensionszahlungen -623 -625
-/+ versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -82 71
\= Verpflichtungen 31.12. 14.188 14.605

NORDWEST hat aufgrund einer einzelvertraglichen Zusage an einen ehemaligen Vorstand zur Rückdeckung einer direkten Pensionszusage eine Versicherung abgeschlossen, die unwiderruflich und auch im Insolvenzfall ausschließlich für den Versorgungszweck zur Verfügung steht. Diese wird als sog. Plan Asset angesetzt und von der Schuld aus der leistungsorientierten Verpflichtung abgesetzt.

Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt:

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2018

T€
2017

T€
Beizulegender Zeitwert zum 01.01. 2.165 2.206
+ Erwartete Erträge aus Fondsdotierungen 38 39
- gezahlte Versorgungsleistungen -96 -95
+/- Neubewertungseffekte -15 17
\= Beizulegender Zeitwert zum 31.12. 2.092 2.165

Der beizulegende Zeitwert des Plan Assets entspricht der dazugehörigen DBO mit Mio. € 2,1 (VJ: Mio. € 2,1).

Der tatsächliche Gewinn aus dem Planvermögen beträgt im Geschäftsjahr T€ 38 (VJ: T€ 17).

Die in der Konzernbilanz ausgewiesene Schuld ergibt sich wie folgt:

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2018

T€
2017

T€
Barwert der Pensionsverpflichtungen 14.188 14.605
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -2.092 -2.165
Pensionsrückstellungen 12.096 12.440

Für das Geschäftsjahr 2019 werden die zu zahlenden Versorgungsleistungen auf rd. T€ 540 geschätzt. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Versorgungszusagen beträgt ca. 15 Jahre.

Für die Sensitivitätsberechnungen wurden die Pensionsverpflichtungen zum Stichtag angesetzt und die Zinssätze bzw. die Rententrends um 0,25%-Punkte nach oben und unten verändert. Der Barwert der Pensionsverpflichtung entwickelt sich wie folgt:

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Zinssatz 1,55%; R-Trend 1,25%

T€
Zinssatz 2,05%; R-Trend 1,25%

T€
Barwert der Pensionsverpflichtungen 14.648 13.727

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Zinssatz 1,8%; R-Trend 1,00%

T€
Zinssatz 1,8%; R-Trend 1,50%

T€
Barwert der Pensionsverpflichtungen 13.775 14.593

(22) Lieferantenverbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig und unterliegen bei den Eigengeschäften den üblichen Eigentumsvorbehalten.

(23) Sonstige Verbindlichkeiten

Die übrigen Verbindlichkeiten werden, sofern nicht anders vorgeschrieben, zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Ihre Restlaufzeiten betragen grundsätzlich nicht mehr als ein Jahr. Sie teilen sich wie folgt auf:

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31.12.2018

T€
31.12.2017

T€
Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen 21.483 13.863
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer und Lohnsteuer 2.570 1.243
Kreditorische Debitoren 1.648 794
Rechnungsabgrenzungsposten 670 858
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 574 668
Ausstehende Kundenboni 536 269
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 270 233
Übrige Verbindlichkeiten 65 62
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten lt. Bilanz 27.816 17.990

Zu dem unter den Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen ausgewiesenen Betrag verweisen wir auf unsere Ausführungen unter (15).

Aus den unter den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing enthaltenen Leasingverhältnissen werden in den Folgeperioden folgende Leasingzahlungen fällig:

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in T€ Bis 1 Jahr Bis 5 Jahre >5 Jahre Summe
Leasingzahlungen 104 416 78 598
Abzinsungsbeträge 8 16 0 24
Barwerte 96 400 78 574

Bei diesem Leasingobjekt handelt es sich um eine Erweiterung am Logistikstandort in Gießen der Rhenus SE & Co. KG. Die Erweiterung betrifft die ausschließlich durch die NORDWEST Handel AG genutzten Flächen und wurde in enger Abstimmung zwischen beiden Gesellschaften durchgeführt.

(24) Steuerschulden

Die Steuerschulden entfallen auf folgende Steuern:

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31.12.2018

T€
31.12.2017

T€
Gewerbesteuer 1.884 1.964
Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag 731 608
Steuerschulden lt. Bilanz 2.616 2.572

(25) Sonstige Rückstellungen

Die Entwicklung der Rückstellungen ergibt sich wie folgt:

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01.01.2018

T€
Inanspruchnahme

T€
Auflösung

T€
Zuführung

T€
31.12.2018

T€
Leistungsprämie 3.615 3.615 0 2.819 2.819
Personalrückstellungen 2.139 1.633 257 1.680 1.929
Aufsichtsratsbezüge 210 210 0 200 200
Umsatzsteuer und Zinsen 0 0 0 899 899
Übrige Rückstellungen 1.156 741 163 1.899 2.151
7.120 6.199 420 7.497 7.998

Die sonstigen Rückstellungen sind grundsätzlich kurzfristig. Da auch die erfolgsabhängigen Komponenten der Vorstandsvergütung in Höhe von T€ 380 (Vorjahr T€ 249), die erst im dritten bzw. vierten Jahr nach dem Bezugsjahr zur Auszahlung gelangen (weitere Informationen siehe Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht), in 2019 zur Auszahlung kommen, sind auch diese als kurzfristig zu klassifizieren.

Die Übrigen Rückstellungen umfassen auch solche für Rechts- und Prozessrisiken in Höhe von T€ 262. Aktuell bestehen mehrere Rechtsstreitigkeiten in denen NORDWEST sowohl Klägerin als auch Beklagte ist. Für ein Verfahren gegen NORDWEST wurde eine Einzelrückstellung in Höhe von T€ 265 gebildet. Darüber hinaus wurde für die Abwicklung des Importgeschäftes ein Betrag in Höhe von T€ 336 zurückgestellt.

(26) Sonstige Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zu den gegenüber Kreditinstituten bestehenden Sicherheiten verweisen wir auf (20).

Die Gesellschaft least 64 Fahrzeuge für ihren Fuhrpark. Diese Leasingverhältnisse sind in 2018 letztmalig nach IAS 17.10 als Operating-Leasingverhältnisse zu klassifizieren. Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus zum Bilanzstichtag unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen beträgt mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr T€ 394 (VJ: T€ 331) und mit einer Laufzeit von 1 bis 5 Jahren T€ 337 (VJ: T€ 201). Mit einer Laufzeit von mehr als 5 Jahren bestehen keine Leasingverbindlichkeiten. Im Geschäftsjahr 2018 wurden an Leasingaufwendungen T€ 477 (VJ: T€ 531) erfasst.

Die Gebäudereinigung für den Neubau Dortmund wird durch die Linder GmbH erbracht, der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 30.09.2019. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig von der gereinigten Fläche. Die die monatlichen Aufwendungen betragen rund 10 T€. Im Geschäftsjahr 2018 wurden insgesamt 124 T€ abgerechnet.

Es besteht ein Vertrag mit der Rhenus SE & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.10.2024 hat. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig vom Lagervolumen und der Umschlagshäufigkeit des gelagerten Bestands und kann für den Zeitraum bis zu 100 Mio. € betragen.

Mit der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG, Bielefeld, besteht ein Vertrag von Rechenzentrumsdienstleistungen, Infrastrukturen für den Betrieb von IT-Systemen, die Gestellung von Mitarbeitern für die Systembetreuung sowie beratende Unterstützung in allen Fragen des Hardware- und Systemsoftwareeinsatzes als auch die Unterstützung der Implementierung von Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende Verpflichtung für das Geschäftsjahr 2019 beläuft sich auf rund 1.311 T€. Für das Geschäftsjahr 2020 besteht ein Gesamtverpflichtungsaufwand von rund 1.311 T€.

Es besteht ein Mietvertrag für den Gewerberaum am Niedersachsenweg 23 in Dortmund mit einer Laufzeit bis zum 30.06.2020. Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 91 T€, davon sind 61 T€ innerhalb eines Jahres fällig.

Aus weiteren Dienstleistungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2019 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von rund 1.244 T€. Hierbei handelt es sich weitestgehend um vertragliche Verpflichtungen hinsichtlich der Wartung und Pflege von Hard- und Software. Für die folgenden Geschäftsjahre besteht auf Basis der Laufzeit der Verträge eine Verpflichtung in Höhe von 438 T€.

Es besteht ein Werbevertrag mit dem Deutschen Handballbund e.V. und der HMG Handball Marketing Gesellschaft mbH. Für den Zeitraum vom 15.10.2017 bis zum 31.12.2020 ist die NORDWEST Handel AG „Offizieller Partner des Deutschen Handballbundes“. Hieraus ergibt sich ein zukünftiger Verpflichtungsaufwand in Höhe von 390 T€. Hiervon sind 195 T€ innerhalb eines Jahres und 195 T€ innerhalb von 2 Jahren fällig.

G. Angaben zur Kapitalflussrechnung

Ergänzende Informationen zu Zahlungsvorgängen, die im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit enthalten sind:

erhaltene Zinsen von T€ 598 (Vorjahr: T€ 387) und
gezahlte Zinsen von T€ 449 (Vorjahr: T€ 546)
gezahlte Ertragsteuern von T€ 3.228 (Vorjahr: T€ 857) und
erhaltene Ertragsteuern von T€ 93 (Vorjahr: T€ 317)

Der Finanzmittelfonds entspricht den flüssigen Mitteln.

Die Finanzverbindlichkeiten betragen T€ 12.763 (VJ: T€ 12.713). Die Veränderung von T€ 50 resultiert aus der Aufnahme von Darlehen mit T€ 1.500 und der Tilgung von T€ 1.367 sowie nicht zahlungswirksamen Effekten in Höhe von T€ 83 aus der Effektivzinsmethode. Die Leasingverbindlichkeit beträgt T€ 574 (VJ: T€ 669).

H. Segmentberichterstattung

NORDWEST berichtet über vier Berichtssegmente, deren Betriebsergebnisse regelmäßig von der verantwortlichen Unternehmensinstanz überwacht werden. Zu diesen gehören die Geschäftsbereiche Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I), Haustechnik (H) und Stahl (S), sowie das Segment Dienstleistungen (DL), welches den Geschäftsbereich Dienstleistungen der NORDWEST Handel AG, die e-direct Datenportal GmbH, sowie die TeamFaktor NW GmbH (TF) umfasst.

Die Konzerngesellschaften NORDWEST Handel AG, HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH, Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH und die NORDWEST Handels Ges.m.b.H. werden den einzelnen Segmenten anhand der Geschäftsbereiche zugeordnet. Diese sind für das Segment B-H-I der Geschäftsbereich Bau und der Geschäftsbereich Handwerk und Industrie. Da in diesen beiden Geschäftsbereichen vergleichbare Produkte und Dienstleistungen an vergleichbare Kundengruppen zu vergleichbaren Vertriebsmethoden angeboten werden, wurden sie zu einem Segment zusammengefasst. Die Aufteilung der Segmente Haustechnik und Stahl erfolgt analog anhand der jeweiligen Geschäftsbereiche. Während die Geschäftsbereiche B-H-I und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Streckengeschäft und Zentralregulierung.

In der Überleitungsrechnung werden die nicht zu den operativen Geschäftsbereichen B-H-I, Haustechnik, Stahl und Dienstleistungen gehörenden Stabstellen und deren Aufwendungen und Erträge erfasst. Die Ermittlung der Segmentergebnisse erfolgt analog zur internen Berichterstattung unter Zugrundelegung der deutschen handelsrechtlichen Regelungen (HGB) als Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (=EBIT). Durch diese Vorgehensweise kommt es zu einer Abweichung von Segmentergebnis und dem in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns ausgewiesenen EBIT, da dieses nach IFRS Vorschriften erstellt wird. Die Überleitung der Segmentberichterstattung umfasst neben den bewertungsrelevanten Einflüssen der Rechnungslegung nach IFRS auch das Finanzergebnis sowie die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.

Nahezu sämtliche Segmenterlöse und -einzelaufwendungen aus der Zentralregulierung (Provisionen und Skonti) bzw. aus dem Strecken- und Lagergeschäft (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in den operativen Geschäftsbereichen erzielt. Daneben werden den Segmenteinzelaufwendungen direkt zurechenbare Personal- und Sachkosten zugeordnet. Zusätzlich beinhalten die Segmente B-H-I, Haustechnik und Stahl in den Segmenteinzelaufwendungen das Delkredereergebnis einschließlich Risikovorsorge. Hierzu erfolgt auf Ebene der einzelnen Debitoren eine Zuordnung auf die Geschäftsbereiche.

Der Segmentgemeinaufwand enthält die saldierten Erträge und Aufwendungen der indirekten Bereiche (Technik, Logistik, Personal, Informatik und Rechnungswesen). Die Umlage auf die operativen Segmente erfolgt nach dem Verursachungsprinzip anhand differenzierter Bezugsgrößen. Weiterhin erfolgt eine Zurechnung des sonstigen Gemeinkostenblocks (Overhead) nach dem Tragfähigkeitsprinzip.

Aufgrund einer Anpassung der Darstellungsweise der Segmentberichterstattung an die Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns, erfolgt der Ausweis der gewährten Boni bei der Ermittlung der Segmentergebnisse für das Jahr 2018 nunmehr in den Segmenterlösen und nicht wie in den Vorjahren in den Segmenteinzelaufwendungen. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst. Darüber hinaus wurde die in der Gewinn- und Verlustrechnung vorgenommene Ausweisänderung der Skontoerträge aus dem Zentralregulierungsgeschäft auch für die Segmentberichterstattung berücksichtigt. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Die Abweichung zwischen den Segmenterlösen und den Umsatzerlösen der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns beruht auf der Umlage der indirekten Bereiche auf die operativen Segmente, welche wie oben beschrieben in den Segmentgemeinkosten erfolgt.

2018

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Konzern B-H-I H / HAGRO S DL Überleitung Gesamt
Segmenterlöse 133.508 25.497 323.565 2.494 213 485.277
Sonstige Erlöse -26 89 0 281 2.010 2.354
Gesamterlöse 133.482 25.586 323.565 2.775 2.223 487.631
Segmenteinzelaufwand 90.201 21.413 320.851 2.737 4.313 439.515
davon Abschreibungen 227 40 4 51 865 1.187
Segmentgemeinaufwand 31.308 4.114 2.599 411 0 38.432
davon Abschreibungen 570 84 54 0 0 708
Gesamtaufwand 121.509 25.527 323.450 3.148 4.313 477.947
Segmentergebnis 11.973 59 115 -373 -2.090 9.684
Finanzergebnis - - - - -333 -333
Steuern - - - - -3.204 -3.204
IFRS-Effekte - - - - 795 795
Konzernergebnis 6.942

2017

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Konzern B-H-I H / HAGRO S DL Überleitung Gesamt
Segmenterlöse 119.050 29.257 270.604 2.268 149 421.375
Sonstige Erlöse 14 149 0 316 617 1.096
Gesamterlöse 119.111 29.406 270.604 2.584 766 422.471
Segmenteinzelaufwand 81.694 24.209 268.315 2.601 2.488 379.307
davon Abschreibungen 233 45 6 64 1.112 1.460
Segmentgemeinaufwand 27.244 4.785 2.186 438 0 34.653
davon Abschreibungen 652 119 65 0 0 836
Gesamtaufwand 108.938 28.994 270.501 3.039 2.488 413.960
Segmentergebnis 10.173 412 103 -455 -1.722 8.511
Finanzergebnis - - - - -476 -476
Steuern - - - - -2.736 -2.736
IFRS-Effekte - - - - 31 31
Konzernergebnis 5.330

Im Bereich B-H-I spiegelt sich die positive Geschäftsentwicklung in einem deutlichen Anstieg des Segmentergebnisses wider. Dabei ist insbesondere die Entwicklung im Lagergeschäft zu nennen, welche zu einem deutlichen Anstieg der Segmenterlöse führt. Korrespondierend dazu erhöht sich der Segmentaufwand aufgrund der mit dem höheren Lagerumsatz verbundenen steigenden Wareneinsatz- sowie Logistikkosten. Im Segment Stahl wird aufgrund der positiven Entwicklung des Geschäftsvolumens und damit der Segmenterlöse ein Ergebnis knapp über dem Vorjahresniveau erzielt. Dabei spiegelt sich der prozentuale Anstieg der Segmenterlöse jedoch nicht in gleicher Höhe in der Ergebnisentwicklung des Bereiches wieder. Grund hierfür sind Kosten, die im Rahmen des neuen Stahlverbundes Phoenix angefallen sind und zu einem Anstieg in den Segmentaufwendungen geführt haben. Das Segment DL profitiert von der guten Entwicklung der TeamFaktor NW GmbH und verbessert sein Ergebnis gegenüber dem Vorjahr. Im Segment H/ HAGRO wird das Ergebnis durch den Verlust von Fachhandelspartnern belastet. Dies zeigt sich in den deutlich rückläufigen Segmenterlösen. Analog zu dieser Entwicklung sinken auch der Segmenteinzel- und der Segmentgemeinaufwand. Grund hierfür sind der mit dem rückläufigen Lagerumsatz gesunkene Wareneinsatz sowie die niedrigeren Logistikkosten. Die Entwicklung in der Überleitungsrechnung ist zum einen durch einen Anstieg der sonstigen Erlöse geprägt. Dieser ist auf eine Versicherungserstattung aus der D&O-Versicherung sowie auf eine periodenfremde Versicherungserstattung für die Geschäftsjahre 2015 bis 2017 zurückzuführen. Gegenläufig erhöht sich jedoch, insbesondere durch eine Rückstellung für Umsatzsteuernachzahlungen, der Segmenteinzelaufwand. Der Anstieg der IFRS-Effekte ist auf eine unterschiedliche Behandlung der Pensionsrückstellungen nach HGB und IFRS zurückzuführen. Während sich nach HGB eine Absenkung des für die Pensionsrückstellungen relevanten Zinssatzes ergab, blieb dieser unter IFRS konstant.

I. Sonstige Angaben

Nahestehende Personen

Gemäß IAS 24 berichtet der NORDWEST Konzern auch über Geschäftsvorfälle zwischen NORDWEST und ihr nahe stehenden Personen bzw. deren Familienangehörigen. Als nahe stehende Personen wurden Vorstand, Aufsichtsrat, Hauptbereichsleiter und deren Familienangehörige sowie Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3%, deren Unternehmen einen geregelten Geschäftsbetrieb zum NORDWEST-Konzern unterhalten, definiert.

Folgende Geschäftsvorfälle zwischen dem NORDWEST Konzern und nahe stehenden Personen fanden im Geschäftsjahr 2018 statt:

In zwei (Vorjahr zwei) Fällen unterhielten Aufsichtsratsmitglieder bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen sind durch den Fachhandelspartnervertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Im geregelten Geschäftsverkehr ist den Personen bzw. deren Unternehmen durch ihre Aufsichtsratstätigkeit kein Vorteil entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im Geschäftsjahr 2018 wurde über NORDWEST ein Geschäftsvolumen in Höhe von T€ 153.852 (VJ: T€ 124.117) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen T€ 3.206 (VJ: T€ 4.264).

In einem Fall unterhielten Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3% bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen sind durch den Fachhandelspartner- und Lieferantenvertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Im geregelten Geschäftsverkehr ist den Personen bzw. deren Unternehmen durch ihren Anteilsbesitz kein Vorteil entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im Geschäftsjahr 2018 wurde über NORDWEST ein Geschäftsvolumen in Höhe von T€ 10.872 (VJ: T€ 8.262) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Verbindlichkeiten betragen T€ 703 (VJ: T€ 420). Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen T€ 266 (VJ: T€ 393).

Hinsichtlich der Nutzung von artikelbezogenen Daten besteht ein Vertrag mit dem Beteiligungsunternehmen nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG. Die Geschäfte in Höhe von T€ 124 (VJ: T€ 135) zwischen diesem Unternehmen und dem NORDWEST Konzern wurden zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Aus diesen Geschäften bestehen zum 31. Dezember 2018 keine offenen Forderungen (VJ: T€ 0).

Risikomanagement

Die durch den Konzern verwendeten Finanzinstrumente - mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente - umfassen im Wesentlichen Kontokorrentkredite und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. In 2015 hat NORDWEST ein verfügungsbeschränktes Darlehen zur Finanzierung der in 2016 fertiggestellten Konzernzentrale aufgenommen. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2018 eine Finanzierung für den Erwerb und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen Parkplatzes aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 1,5 Mio. € verteilt sich ebenfalls auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen betragen fünf Jahre.

Diese Kredite werden zum 31.12.2018 mit T€ 12.763 (VJ: T€ 12.619) in den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

Zum 31.12.2018 standen NORDWEST Kontokorrent-Kreditlinien von drei (Vorjahr drei) Banken mit einem Gesamtvolumen von T€ 21.000 (VJ: T€ 21.000) zur Verfügung. Bei der NORDWEST Handel AG wurden die gewährten Linien in Höhe von T€ 21.000 zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen. Die TeamFaktor NW GmbH hat zum 31.12.2018 ebenfalls keine Inanspruchnahme (VJ: T€ 0). Die Konditionen richten sich nach dem 3-Monats-Euribor zuzüglich eines 2%igen Aufschlages. Ein Risiko weiteres Fremdkapital zu erhalten, sehen wir aus heutiger Sicht nicht. Der Hauptzweck dieser Finanzinstrumente ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Konzerns.

Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren. Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen Bonitäts- und Cashflow-Risiken sowie Liquiditäts- und Kreditrisiken.

Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, resultiert im Wesentlichen aus den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten (Kontokorrente) mit einem variablen Zinssatz. Die Kreditlinien der NORDWEST Handel AG sind bis zum 31. Dezember 2019 gewährt. Feste Zinsanpassungstermine liegen nicht vor, vielmehr erfolgt eine Anpassung bei Veränderung der Marktzinsen. Hieraus ergibt sich das mögliche Risiko einer jederzeit bzw. vorzeitigen Kündigung bei entsprechend negativer Unternehmensentwicklung. Covenants sind bei der NORDWEST Handel AG nicht vereinbart.

Ausnahmen bilden zum einen die für den Neubau der Konzernzentrale aufgenommenen Finanzmittel, für die eine Zinsbindung bis in das Jahr 2025 vereinbart wurde. Die Zinssätze für diese langfristigen Kredite betragen zwischen 0,76 - 1,35% p.a. Zum anderen wurde in 2018 eine Finanzierung für den Erwerb (aus 2017) und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen Parkplatzes aufgenommen. Die Laufzeiten der Darlehen betragen fünf Jahre und werden zu Zinssätzen zwischen 0,95% und 1,15% aufgenommen und enden am 31.03.2023.

Der Konzern schließt Geschäfte mit kreditwürdigen Dritten ab. Alle Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht, so dass wesentliche Ausfallrisiken möglichst nicht entstehen. Das Bonitäts- und Ausfallrisiko ergibt sich aus der Gefahr, dass Geschäftspartner bei einem Geschäft über ein Finanzinstrument ihrer Verpflichtung nicht nachkommen können und dadurch Vermögensverluste verursacht werden. Die Gesamtheit der bei den Aktiva (15) ausgewiesenen Beträge stellt somit das maximale Ausfallrisiko dar.

Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten des Konzerns (u.a. Zahlungsmittel) entspricht das maximale Kreditausfallrisiko bei Ausfall des Kontrahenten dem Buchwert dieser Instrumente.

Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels einer konzernweiten Liquiditätsplanung, die die Laufzeiten der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte (z.B. Forderungen, andere finanzielle Vermögenswerte) sowie erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit berücksichtigt.

Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements des Konzerns ist es, sicherzustellen, dass auch in Zukunft die Schuldentilgungsfähigkeit und seine finanzielle Substanz erhalten bleiben, siehe dazu (20).

Vergütung des Vorstands/Aufsichtsrats

Die Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich im Gesamtjahr 2018 auf T€ 1.134 (VJ: T€ 1.057). Rentenzahlungen für frühere bzw. ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene wurden in Höhe von T€ 324 (VJ: T€ 311) geleistet. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs für diesen Personenkreis beläuft sich auf insgesamt Mio. € 7,7 (VJ: Mio. € 7,8). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.

Die langfristigen Rückstellungen enthalten Zuführungen zu den erfolgsbezogenen Komponenten der Vorstandsvergütung in Höhe von T€ 131 (Vorjahr T€ 214), die erst im dritten bzw. vierten Jahr nach dem Bezugsjahr zur Auszahlung gelangen.

Für die Vergütung des Aufsichtsrats wurden T€ 200 (VJ: T€ 210) zurückgestellt. Für die individualisierte Einzelaufstellung der Bezüge der Vorstandsmitglieder - u. a. auch aus Beendigung des Vorstands- und Dienstvertrages mit Herrn Dressler - wird auf die Angaben im zusammengefassten Lagebericht verwiesen.

Honorar des Abschlussprüfers

Die im Geschäftsjahr unter dem Posten „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ erfassten Honorare unseres Abschlussprüfers betragen:

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2018

T€
2017

T€
Abschlussprüfungsleistungen 246 205
Steuerberatungsleistungen 220 151
sonstige Leistungen 0 30
466 386

Die Abschlussprüferleistungen bezogen sich vor allem auf die Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses der Gesellschaft, der Jahresabschlussprüfung der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH sowie der Desktop-Reviews der übrigen deutschen Tochtergesellschaften. Darüber hinaus sind in den Abschlussprüferleistungen auch die Honorare für die prüferische Durchsicht des Konzernabschlusses zum 30.06. des Geschäftsjahres enthalten, sowie Leistungen im Hinblick auf die 2018 stattgefundene Prüfung durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung. Weiterhin ist erstmals auch die Prüfung nach IDW PS 951 (Die Prüfung des internen Kontrollsystems bei Dienstleistungsunternehmen) Bestandteil dieser Position. Die Steuerberatungsleistungen umfassen Leistungen im Zusammenhang mit der umsatzsteuerlichen Beratung, die sich aus der Durchführung des Zentralregulierungs- und Streckgeschäftes ergeben. Diese Leistungen betreffen im Wesentlichen die Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen Fachhandels- und Industriepartnern und haben deshalb keinen unmittelbaren Einfluss auf den Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG. Darüber hinaus enthalten die Steuerberatungsleistungen Leistungen, die im Zusammenhang mit der in 2018 begonnenen Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2012 - 2015 des NORDWEST-Konzerns durch das Finanzamt Dortmund-Hörde stehen. Daneben besteht zwischen unserem Abschlussprüfer und unserer Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH noch eine Vereinbarung zur Durchführung der Jahresabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2018 (18 T€).

Aufsichtsrats-, Beirats- und andere Mandate der Aufsichtsratsmitglieder sowie des Vorstandes der NORDWEST Handel AG

A = Mandat in gesetzlich zu bildendem Aufsichtsrat

B = Mandat in vergleichbarem in- bzw. ausländischem Kontrollgremium von Wirtschaftsunternehmen

C = anderes Mandat

Mitglieder des Vorstandes der NORDWEST Handel AG

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Bernhard Dressler
Vorstandsvorsitzender bis 30.11.2018
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart, bis 30.11.2018 A
Mitglied des Aufsichtsrates der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart, bis 31.01.2019 A
Martin Helmut Bertinchamp
Vorstandsvorsitzender als Stellvertreter gemäß § 105 Abs. 2 AktG des verhinderten Vorstandsvorsitzenden Bernhard Dressler vom 24.10.2018 bis 30.11.2018 bzw. eines fehlenden Vorstandsmitglieds ab 01.12.2018
Inhaber der MB Prochairman Consulting, München
Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen A
Mitglied des Aufsichtsrats der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Janoschka AG, Kippenheim A
Mitglied und Vorsitzender (Chairman) des Beirates (Board of Directors) der WernerCo, Greenville, USA B
Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Rhodius GmbH, Burgbrohl B
Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Schock GmbH, Regen B
Mitglied des Verwaltungsrats der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart B
Mitglied und Vorsitzender des Beirates der Werner International Holding SARL., Luxemburg B
Jörg Axel Simon
Vorstand Stahl, Finanzen & Administration

Mitglieder des Aufsichtsrates der NORDWEST Handel AG

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Martin Helmut Bertinchamp
Mitglied des Aufsichtsrates, bis zum 23.10.2018 Vorsitzender des Aufsichtsrates.
Vorstandsvorsitzender als Stellvertreter gemäß § 105 Abs. 2 AktG des verhinderten Vorstandsvorsitzenden Bernhard Dressler vom 24.10.2018 bis 30.11.2018 bzw. eines fehlenden Vorstandsmitglieds ab 01.12.2018. Während der Vertretungszeit (ab 24.10.2018) hat Herr Bertinchamp gemäß § 105 Abs. 2 AktG seine Tätigkeit als Mitglied des Aufsichtsrates nicht ausgeübt.
Inhaber der MB Prochairman Consulting, München
Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen A
Mitglied des Aufsichtsrats der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Janoschka AG, Kippenheim A
Mitglied und Vorsitzender (Chairman) des Beirates (Board of Directors) der WernerCo, Greenville, USA B
Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Rhodius GmbH, Burgbrohl B
Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Schock GmbH, Regen B
Mitglied des Verwaltungsrats der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart B
Mitglied und Vorsitzender des Beirates der Werner International Holding SARL., Luxemburg B
Eberhard Frick
Mitglied und bis 23.10.2018 stellvertretender Vorsitzender, ab 24.10.2018 Vorsitzender des Aufsichtsrates
Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen
Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der BDS AG Bundesverband Deutscher Stahlhandel, Düsseldorf A
Mitglied des Beirats der KAEFER Stahl+Baustoffe GmbH & Co. KG, Brilon B
Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Kerschgens Holding GmbH & Co. KG, Stolberg B
Norbert Unterharnscheidt
Geschäftsführer der e.systeme21 GmbH, Dornstadt, der team4energy GmbH (vormalig GfEM Gesellschaft für Energie-Management mbH), Dornstadt, und der UHS Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH, Ulm, sowie Inhouse Consultant (Prokurist) bei der LEISTRITZ Turbinentechnik GmbH, Remscheid
Mitglied des Verwaltungsrats des Verband Deutscher Treasurer e.V., Limburg (bis November 2018) C
Hans Stumpf
Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling
Geschäftsführender Gesellschafter der IBS Isar Betonstahlbiegerei GmbH, Plattling
Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf, Deggendorf B
Rüdiger Bäcker *)
Kaufm. Angestellter
Andreas Rüth *)
Kaufm. Angestellter

*) Arbeitnehmervertreter

Dortmund, den 15.03.2019

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Martin Helmut Bertinchamp

Jörg Axel Simon

Entsprechenserklärung

Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Geschäftsjahr 2018 ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.nordwest.com/investorrelations/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht.

Dortmund, den 15. März 2019

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Martin Helmut Bertinchamp

Jörg Axel Simon

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die NORDWEST Handel AG, Dortmund

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG, Dortmund und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der NORDWEST Handel AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 und
vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

I. Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
II. Realisierung von Bonusforderungen

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

1. Sachverhalte und Problemstellung
2. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
3. Verweis auf weitergehende Informationen

I. Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

1. Im Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG werden unter dem Bilanzposten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen insgesamt Mio. € 143 (Vorjahr Mio. € 137) ausgewiesen. Damit stellen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen wesentlichen Bestandteil des Gesamtvermögens dar.

NORDWEST Handel AG übernimmt in ihrer Funktion als Zentralregulierer für ihre Forderungen geschäftsartenbedingt die uneingeschränkte Delkrederehaftung. Der Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie einer umfassenden Berücksichtigung der damit zusammenhängenden weiteren Faktoren (z.B. der Bewertung von Sicherheiten) kommt damit im Rahmen der Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhebliche Bedeutung zu. Diese im Forderungsmanagementsystem von NORDWEST zusammengefassten Vorkehrungen und Maßnahmen sind ermessensabhängig und basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit und künftigen Erwartungen. Der angemessenen Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie der sachgerechten Ermittlung der Sicherheiten kommt angesichts der Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine erhebliche Bedeutung im Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG zu.

2. Wir haben den Prozess zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen einer Systemprüfung und anhand von aussagebezogenen Prüfungshandlungen insbesondere hinsichtlich der Bonitätsüberwachung und der Ermittlung von Sicherheiten beurteilt.

Nach prüferischem Ermessen haben wir außerdem die Identifikation risikobehafteter Forderungen nachvollzogen, um einzelfallbezogen u.a. die zugrunde gelegten Annahmen und Daten zur Ermittlung der Wertberichtigungen zu den Forderungen zu verifizieren.

Die Prozesse und getroffenen Annahmen zur Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen halten wir für angemessen.

3. Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben im Konzernanhang unter B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und die Erläuterungen zur Bilanz, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, (16). Der Chancen- und Risikobericht als Teil des zusammengefassten Lageberichts enthält weitergehende Informationen zum internen Risikomanagement-Prozess bezüglich des Kreditrisikos.

II. Realisierung von Bonusforderungen

1. Im Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG werden unter dem Bilanzposten Übrige Forderungen und Vermögenswerte Bonusansprüche gegen Vertragslieferanten ausgewiesen, die vertragsartenbedingt mit Bonusansprüchen der Fachhandelspartner verrechnet werden.

NORDWEST Handel AG schließt mit Lieferanten Vereinbarungen über Einkaufskonditionen ab, die nachträgliche Vergütungen in Form von Boni und Rabatten in den Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager seitens der Lieferanten an die NORDWEST Handel AG vorsehen. Daneben bestehen Vereinbarungen zwischen der NORDWEST Handel AG und den Fachhandelspartnern über die Weitergabe von Bonusvergütungen.

Die Berechnung der Bonusansprüche basiert angesichts einer Vielzahl entsprechender Vereinbarungen insbesondere auf Schätzungen der bonusrelevanten Abrechnungsvolumina und ist insoweit ermessensabhängig.

2. Wir haben den Prozess zur Erfassung und Dokumentation der Bonusansprüche im Rahmen einer Systemprüfung überprüft.

Für stichprobenartig ausgewählte Bonusforderungen haben wir darüber hinaus die zugrunde liegenden Kontrakte mit Lieferanten und Fachhandelspartnern für die Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager eingesehen und mit den bilanzierten Bonusansprüchen abgeglichen. Ferner haben wir im Rahmen von Einzelfallprüfungen die Datengrundlage und die Berechnungen nachvollzogen.

Darüber hinaus haben wir mittels Zeitreihenvergleichen und Strukturanalysen die Entwicklung der Bonusansprüche für den betrachteten Prüfungszeitraum analytisch hinterfragt und die Zuverlässigkeit und Genauigkeit dieses Schätzverfahrens retrospektiv beurteilt.

Die Bilanzierung der Bonusforderungen erfolgt in Einklang mit den zugrunde liegenden Kontrakten; die Annahmen zum Realisierungsgrad der noch nicht abgerechneten Bonusforderungen stimmen mit unseren Erwartungen überein.

3. Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben im Konzernanhang unter B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und zu den Erläuterungen zur Bilanz, Übrige Forderungen und Vermögenswerte (17).

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die folgenden sonstigen Informationen verantwortlich:

die Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Erklärung zur Unternehmensführung nach § 315d Abs. 5 i.V.m. § 289f Abs. 1 HGB
die Corporate Governance Erklärung im Geschäftsbericht 2018
sonstige nicht prüfungspflichtige Teile im Geschäftsbericht der NORDWEST Handel AG, Dortmund, für das zum 31. Dezember 2018 endende Geschäftsjahr.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist es, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 17. Mai 2018 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 16. Juli 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 1999 als Konzernabschlussprüfer der NORDWEST Handel AG, Dortmund, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Kathrin Jaeger.

Düsseldorf, den 18. März 2019

**Baker Tilly GmbH & Co. KG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Düsseldorf**

Stephan Martens, Wirtschaftsprüfer

Kathrin Jaeger, Wirtschaftsprüferin

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