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NORDWEST Handel AG

Annual Report Apr 15, 2019

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Annual Report

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NORDWEST Handel AG

Dortmund

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG („NORDWEST“) hat im Berichtsjahr 2018 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung des Vorstands sorgfältig überprüft und überwacht und ihn bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet. Maßstab für die Überwachung waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung des Vorstands sowie die Leistungsfähigkeit des Risikomanagements und der Unternehmensorganisation. Der Aufsichtsrat hat sich zudem mit der Lage und der Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns sowie den Geschäftsvorgängen im Geschäftsjahr 2018 intensiv befasst. In sämtliche Entscheidungen, die für die NORDWEST Handel AG oder den NORDWEST Konzern von grundlegender Bedeutung waren, war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden.

Grundlage der Tätigkeit des Aufsichtsrats waren die in schriftlicher und mündlicher Form zeitnah und umfassend erstatteten regelmäßigen Berichte des Vorstands über die Geschäftsentwicklung und die Geschäfts- und Finanzlage, die vertriebliche und strategische Weiterentwicklung, die unter anderem die Reduzierung der Logistikkosten, die Neuausrichtung der Bereiche Haustechnik und Bau, die Unternehmensplanung (namentlich Investitions-, Personal- und Finanzplanung) sowie die Risikolage, das Risikomanagement, Compliance-Fragen und die Rentabilität des NORDWEST Konzerns umfasste. Der Vorstand ging dabei auch auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen ein und erläuterte diese. Auch außerhalb von Aufsichtsratssitzungen ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig über wichtige Geschäftsvorgänge und Geschäftsentwicklungen schriftlich und mündlich vom Vorstand unterrichten. Anhand der Berichte des Vorstands wurden insbesondere die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge im Gesamtaufsichtsrat geprüft und eingehend erörtert; dies gilt namentlich für Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften und die für die Rentabilität und Liquidität des NORDWEST Konzerns bedeutsamen Geschäfte. Die vorgelegten Berichte hat der Aufsichtsrat auf ihre Plausibilität sorgfältig überprüft und mit dem Vorstand, soweit notwendig, eingehend erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand ergänzende Informationen erteilen. Insbesondere stand der Vorstand in den Aufsichtsratssitzungen zur Erörterung und Beantwortung der Fragen des Aufsichtsrats zur Verfügung. Über die Aufsichtsratssitzungen hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und hat sich über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorgänge informiert, die er sodann mit dem Vorstand im Einzelnen erörterte. Der Vorstand und der Vorsitzende des Aufsichtsrats haben sich dabei regelmäßig auch über strategische Fragen und solche des Risikomanagements, der Risikolage, der Planung sowie der Compliance beraten. Von dem Prüfungsrecht nach § 111 Abs. 2 AktG hat der Aufsichtsrat nicht Gebrauch gemacht, da aufgrund der Berichterstattung durch den Vorstand keine Veranlassung dazu bestand.

Tätigkeit des Aufsichtsrats, Sitzungen

Die Tätigkeiten des Aufsichtsrats im Berichtsjahr 2018 umfassten neben der Begleitung der Geschäftsentwicklung und -planung insbesondere wesentliche geschäftspolitische Entscheidungen sowie Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften.

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit der strategischen Ausrichtung der Gesellschaft. Insbesondere die Neuausrichtung des Geschäftsbereiches Haustechnik und die Begleitung der Entwicklung und Umsetzung des Projektes „Hategro“ standen dabei im Mittelpunkt. Ferner wurde die strategische Ausrichtung des Produktbereiches Bau durch den Aufsichtsrat begleitet. Das Gremium befasste sich ebenso mit dem Projekt „SMARTilligent“, das NORDWEST und ihren Kooperationspartnern den SmartHome-Markt eröffnen soll, und dem entsprechenden Businessplan. Darüber hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit dem Konzept „Stahlverbund PHOENIX“. Das Gremium befasste sich weiter mit der turnusgemäßen Prüfung der DRIVE-Strategie und der Zielerreichung bei den strategischen Erfolgsfaktoren. Auch die Ernennung von Prokuristen und die Personalplanung für die Führungsebenen bzw. für strategisch wichtige Positionen in zentralen Unternehmensbereichen waren Gegenstand der Behandlung im Gremium.

Die Reduzierung der Logistikkosten stellte einen weiteren Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit im Berichtszeitraum dar. Darüber hinaus begleitete der Aufsichtsrat die Entwicklung einer Zukunftsstrategie für die NORDWEST Zentrallogistik.

Zudem befasste sich das Gremium mit dem Cash-Pooling der Gesellschaft und ließ sich fortlaufend über die aktuelle Liquiditätslage berichten. Der Aufsichtsrat hat darüber hinaus die Neuausschreibung und Vergabe des gesamten Versicherungspaketes beratend begleitet.

Das Gremium hat sich ferner mit der Verwendung von Verlustvorträgen zur Senkung der Steuerlast der Gesellschaft detailliert beschäftigt und erörterte diese Themen mit dem Vorstand.

Der Aufsichtsrat hat sich sowohl im Vorjahr als auch im Berichtsjahr mit dem Kauf eines zusätzlichen Nachbargrundstückes am Verwaltungssitz der Gesellschaft als räumliche Expansionsmöglichkeit und mit dessen Bebauung mit einer Parkplatzanlage und einer Lagerhalle befasst. Er ließ sich vom Vorstand regelmäßig über den aktuellen Stand, die Zeit, Investitions- und Budgetplanung und alle wesentlichen Entwicklungen berichten und befasste sich mit diesen ausführlich. Darüber hinaus ließ sich das Gremium über das Konzept und die Gestaltung der 100-Jahr-Feier im Jahr 2019 sowie die entsprechende Kostenplanung informieren.

Wesentliche Themen im Aufsichtsrat - wie auch seines Personalausschusses - waren Personal- und Vertragsangelegenheiten des Vorstands, ab Oktober 2018 die Vertretungsregelung für den zunächst erkrankten und dann durch Amtsniederlegung ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden Herrn Bernhard Dressler und im November 2018 die dienstvertragliche Regelung seines Ausscheidens, damit einhergehend außerdem die Suche nach einer geeigneten Persönlichkeit zwecks Berufung in den Vorstand der Gesellschaft. Ergänzend wird hierzu auf die unten folgenden Ausführungen im Abschnitt „Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat“ dieses Berichts verwiesen.

Der Aufsichtsrat hat sich zudem regelmäßig über die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Liquiditätssituation und -entwicklung, die Deckungsbeitragsrechnung, die Kostenentwicklung, das Finanz- und Kreditmanagement und die Zahlungsangelegenheiten der Gesellschaft informiert und diese mit dem Vorstand eingehend erörtert. In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat auch die Unternehmensfinanzierung der Gesellschaft mit dem Vorstand thematisiert und die Budgetplanung des Vorstands für 2019 genehmigt. Ferner hat sich das Gremium über die Fachhandelspartner- und Konjunkturentwicklung sowie den Status laufender und potenzieller Kooperationen und Fachhandelspartner-Akquisitionen informiert.

Einen weiteren Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit stellte die Berichterstattung der Ausschüsse, insbesondere des Prüfungs- und des Nominierungsausschusses (für die in der ordentlichen Hauptversammlung zur Wahl stehenden Aufsichtsratskandidaten), und die Überwachung der internen Revision und des Risikomanagementsystems, die Risikoanalyse und die Dokumentation des Risikokontrollsystems, dar.

Weiter hat sich der Aufsichtsrat mit der Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2018, seiner Effizienzprüfung, der Geschäftsabschlussprüfung 2017, dem Gewinnverwendungsvorschlag an die ordentliche Hauptversammlung, der Vorbereitung der ordentlichen und außerordentlichen Hauptversammlung sowie der Entsprechenserklärung / Erklärung zur Unternehmensführung befasst. Im Zuge der außerordentlichen Hauptversammlung konnte eine seit dem Jahr 2015 andauernde rechtliche Auseinandersetzung mit zwei ehemaligen Vorstandsmitgliedern über mögliche Ersatzansprüche wegen Sorgfaltspflichtverletzungen im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Wettbewerbers im Zuge einer Vergleichsvereinbarung, die mit den Betroffenen unter Einbeziehung der beteiligten D&O-Haftpflichtversicherern geschlossen wurde und zu der die außerordentliche Hauptversammlung am 14.11.2018 mit einer Mehrheit von 99,9561 % der abgegebenen Stimmen ihre Zustimmung erteilte, ihrem Ende zugeführt werden. Das Gesamt-Gremium hat diesen Prozess kontinuierlich begleitet und dabei auch fortlaufend die angefallenen Kosten überprüft und freigegeben.

Schließlich hat der Aufsichtsrat fortlaufend die Einhaltung insbesondere aktien- und kapitalmarktrechtlicher Pflichten durch die Organe der Gesellschaft überwacht; er hat dazu auch Rücksprache mit dem Vorstand gehalten und zudem die Wahrung der Vertraulichkeit seiner Arbeit überprüft.

Insgesamt fanden im Berichtsjahr 2018 zehn Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats, davon sechs Präsenzsitzungen (am 30.01.2018, am 22.03.2018 (Bilanzsitzung), am 16.05.2018, am 17.05.2018 (konstituierende Sitzung), ferner am 29.08.2018 und am 14.11.2018) sowie vier telefonische Sitzungen (am 19.09.2018, am 18.10.2018, am 23.10.2018 und am 09.11.2018) statt. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr 2018 zwei Beschlüsse (am 26.11.2018 und am 18.12.2018) außerhalb von Sitzungen des Aufsichtsrats gefasst.

Der Aufsichtsrat hatte im Berichtsjahr 2018 aus seiner Mitte drei Ausschüsse gebildet: den Personal-, den Prüfungs- und den Nominierungsausschuss.

Im Berichtsjahr 2018 fanden drei Sitzungen des Personalausschusses, davon eine Präsenzsitzung (am 30.01.2018) sowie zwei telefonische Sitzungen (am 16.11.2018 und am 21.11.2018) statt. Darüber hinaus wurde im Berichtsjahr ein Beschluss (am 12.12.2018) außerhalb von Sitzungen des Personalausschusses gefasst.

Mitglieder des Personalausschusses waren im Berichtsjahr die Herren Martin Helmut Bertinchamp (bis 23.10.2018, hierbei zugleich als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick (durchgängig in 2018, davon ab 24.10.2018 als Ausschussvorsitzender), Rüdiger Bäcker (durchgängig in 2018) und Norbert Unterharnscheidt (ab 24.10.2018).

Zweimal, am 21.03.2018 und am 13.11.2018, tagte der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Er befasste sich insbesondere mit der Rechnungslegung (auch mit den unterjährigen Finanzinformationen, mithin dem Konzern-Halbjahresfinanzbericht und den Konzern-Quartalsfinanzberichten). Dabei wurde auch die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung von ihm zusätzlich erbrachter Leistungen überprüft. Weitere Gegenstände waren die Auftragskonditionen bzw. die Honorarvereinbarung und die Beauftragung des von der Hauptversammlung im Mai 2018 gewählten Abschlussprüfers. Gegenstand der Diskussion mit dem Abschlussprüfer war die Abstimmung der Prüfungsschwerpunkte für den Einzel- und Konzernabschluss unter Berücksichtigung der besonders wichtigen Prüfungssachverhalte („Key Audit Matters"). Darüber hinaus wurden die weiteren Entwicklungen in der Rechnungslegung sowie die in 2018 von der Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) durchgeführte Prüfung behandelt. Ferner beschäftigte sich das Gremium mit der durchgeführten IT-Systemprüfung und den Möglichkeiten zur Absicherung von Haftungsrisiken aus Stahlimporten. Zudem wurden die steuerlichen Sonderthemen der Umsatzsteuer im Vermittlungs- und Reihengeschäft behandelt. Weiter standen die Betriebsprüfung, die Prüfung der standardmäßigen Risikoinventur und des Risikomanagements sowie wesentliche Risiken in der Debitorenstruktur im Fokus der Tätigkeit des Prüfungsausschusses. Darüber hinaus wurden die Höhe der zur Ausschüttung vorzuschlagenden Dividende und Einzelfragen zu Themen der Abschlussprüfung sowie der Abhängigkeitsbericht behandelt. Einen weiteren Schwerpunkt der Tätigkeit bildeten die Erörterungen des aktuellen Standes der Compliance der Gesellschaft. Ferner beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit der Finanz- und Liquiditätslage des Konzerns und dem Finanzierungsmanagement (mittelfristige Kapitalbedarfsprognose und -planung). Ebenfalls befasste sich der Prüfungsausschuss mit den Prüfungsberichten der Internen Revision und der Revisionsplanung für die Jahre 2019 bis 2021.

Mitglieder des Prüfungsausschusses waren im gesamten Berichtsjahr die Herren Norbert Unterharnscheidt (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Andreas Rüth.

Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtsjahr einmal (am 22.03.2018) und befasste sich mit den Vorschlägen zur Wahl zweier Aufsichtsratsmitglieder durch die ordentliche Hauptversammlung am 17.05.2018.

Mitglieder des Nominierungsausschusses waren im Berichtsjahr die Herren Martin Helmut Bertinchamp (bis 23.10.2018, zugleich als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick (ab 24.10.2018, zugleich als Ausschussvorsitzender), Hans Stumpf und Norbert Unterharnscheidt (beide Letztgenannten durchgängig in 2018).

Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat

Die personelle Zusammensetzung von Aufsichtsrat und Vorstand war im Geschäftsjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr zunächst unverändert, im Verlauf des Berichtsjahres ergaben sich jedoch Veränderungen, was nachstehend im Einzelnen dargestellt wird.

Der Aufsichtsrat bestand im Berichtsjahr aus den Herren Martin Helmut Bertinchamp, Eberhard Frick, Norbert Unterharnscheidt und Hans Stumpf (als Anteilseignervertreter) sowie Andreas Rüth und Rüdiger Bäcker (als Arbeitnehmervertreter). Am 17.05.2018 hat die Hauptversammlung die Herren Martin Helmut Bertinchamp und Norbert Unterharnscheidt wieder in den Aufsichtsrat gewählt.

In seiner konstituierenden Sitzung am 17.05.2018 wählte der Aufsichtsrat sodann Herrn Martin Helmut Bertinchamp wieder zu seinem Vorsitzenden und Herrn Eberhard Frick zum stellvertretenden Vorsitzenden.

Dem Vorstand gehörte im Berichtsjahr Herr Jörg Axel Simon durchgängig an. Vorsitzender des Vorstands war bis zu seiner zum Ablauf des 30.11.2018 erklärten Amtsniederlegung Herr Bernhard Dressler.

Durch jeweilige Beschlüsse des Aufsichtsrats wurde das Aufsichtsratsmitglied Herr Bertinchamp zunächst für die Zeit ab dem 24.10.2018 zum Stellvertreter des wegen Erkrankung an der Ausübung seines Amtes verhinderten Vorstandsvorsitzenden Herrn Dressler und sodann für die Zeit nach dessen Ausscheiden aus dem Vorstand ab dem 01.12.2018 bis (derzeit) 31.05.2019 zum Stellvertreter des fehlenden Vorstandsvorsitzenden bestellt.

Im Hinblick darauf hatte Herr Bertinchamp den Vorsitz im Aufsichtsrat mit Wirkung zum Ablauf des 23.10.2018 niedergelegt und während der Dauer seiner Stellvertretertätigkeit im Vorstand seine Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied entsprechend der Vorschrift in § 105 Abs. 2 Satz 3 AktG nicht ausgeübt. Für die Zeit ab 24.10.2018 hat der Aufsichtsrat daraufhin zu seinem Vorsitzenden Herrn Eberhard Frick gewählt.

Jahres- und Konzernabschluss

Der vom Vorstand aufgestellte, fristgerecht vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31.12.2018, der zusammengefasste Lagebericht für die Aktiengesellschaft und den Konzern für das Geschäftsjahr 2018 (der den erläuternden Bericht zu den Angaben nach § 289a Abs. 1 bzw. § 315a Abs. 1 HGB umfasst) sowie die Buchführung und das Risikomanagementsystem wurden durch die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht wurden nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.

Zum bestehenden Risikofrüherkennungssystem stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen, insbesondere zur Einrichtung eines Überwachungssystems, in geeigneter Weise getroffen hat und das Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, geeignet ist.

Der Jahres- und der Konzernabschluss nebst dem zusammengefassten Lagebericht für die Aktiengesellschaft und den Konzern sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegt worden. Prüfungsschwerpunkte waren insbesondere die im Vorfeld der Prüfung zwischen Aufsichtsrat und Abschlussprüfer abgestimmten sowie im Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers zum Jahres- bzw. zum Konzernabschluss aufgeführten, besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters).

Die Abschlussunterlagen wurden im Rahmen einer Sitzung des Prüfungsausschusses am 18.03.2019 zusammen mit dem Vorstand in Anwesenheit des Abschlussprüfers durchgesprochen und erörtert. Dabei berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen und erläuterte diese. Hierbei beantworteten der Abschlussprüfer und der Vorstand Fragen seitens des Aufsichtsrats. Gegenstand dieser Besprechung waren insbesondere Einzelfragen zu Bilanzansätzen und zur Bewertung sowie zu den Prüfungsschwerpunkten zum Jahres- und Konzernabschluss und das Interne Kontrollsystem. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung, die vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vorbereitet worden war, keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss 2018 durch Beschluss vom 19.03.2019 im Rahmen seiner Sitzung gebilligt. Der Jahresabschluss ist somit gemäß § 172 AktG festgestellt worden.

Gegenstand einer eigenständigen Prüfung durch den Aufsichtsrat war außerdem der vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2018. Der Abhängigkeitsbericht war ebenfalls vom Abschlussprüfer geprüft und mit dem folgenden Bestätigungsvermerk versehen worden:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind,
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen."

Der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers zum Abhängigkeitsbericht lag dem Aufsichtsrat ebenfalls vor. Die genannten Unterlagen wurden vom Prüfungsausschuss in seiner vorgenannten Sitzung mit Abschlussprüfer und Vorstand erörtert und geprüft. Das Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts keine Einwendungen erhoben.

In der Sitzung des Aufsichtsrats am 19.03.2019 haben Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam beschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,70 € pro Aktie vorzuschlagen. Hierbei wurde insbesondere die Lage der Gesellschaft, namentlich ihre Finanzierungs- und Kapitalstruktur, diskutiert und geprüft.

Corporate Governance

Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtsjahr an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, denen das betreffende Mitglied angehört, teilgenommen. Die Präsenzquote im Einzelnen lag bei Sitzungen des Aufsichtsrats mit 98,7 Prozent und bei Sitzungen der Ausschüsse mit jeweils 100 Prozent erfreulich hoch.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die Effizienz seiner Arbeit, namentlich die Frequenz seiner Sitzungen, deren Vorbereitung und Durchführung mithilfe eines Fragebogens überprüft. Die Ergebnisse der Effizienzprüfung wurden in der Sitzung am 05.02.2019 im Gesamt-Gremium vorgestellt und erörtert. Der Aufsichtsrat ist insgesamt zu einer positiven Einschätzung seiner Effizienz gelangt.

Der Aufsichtsrat prüft kontinuierlich, ob es etwaige Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern während des Geschäftsjahres gibt, über deren Auftreten und Behandlung gemäß Nummer 5.5.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex zu berichten ist. Über die Corporate Governance berichten Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Nummer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung. Vorstand und Aufsichtsrat haben im März 2018 und aktuell im März 2019 gemeinsame Entsprechenserklärungen gemäß § 161 AktG abgegeben, wonach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in dessen jeweils gültiger Fassung weitgehend Rechnung getragen wird. Die Erklärungen nebst dazu veranlassten Erläuterungen wurden den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Im Übrigen wird auf die Ausführungen im Corporate Governance-Bericht verwiesen, der in der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite der Gesellschaft verfügbar ist.

Der Aufsichtsrat dankt den im Geschäftsjahr 2018 amtierenden Mitgliedern des Vorstands, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NORDWEST Konzerns für ihren erfolgreichen Einsatz im Geschäftsjahr 2018, das erstmalig in der Firmengeschichte mit einem Geschäftsvolumen von über 3 Mrd. EUR abgeschlossen werden konnte.

Den Fachhandelspartnern und Aktionären gilt unser herzlicher Dank für das der Gesellschaft erwiesene Vertrauen.

Dortmund, 19.03.2019

Für den Aufsichtsrat

Eberhard Frick, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Zusammengefasster Lagebericht

der NORDWEST Handel AG

Grundlagen des Konzerns und der Gesellschaft

1. Geschäftsmodell

Der NORDWEST-Konzern (nachfolgend kurz: NORDWEST) ist seit 100 Jahren im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH) operativ tätig. Der Handelsverbund wurde 1919 in Bremen als Vereinigung von 22 Eisenwarenhändlern gegründet, die durch gemeinsamen Einkauf vor allem Konditionsvorteile erreichen wollten. NORDWEST ist seit 1999 börsennotiert und seit 2013 an der Frankfurter Börse im General Standard gelistet.

NORDWEST beliefert in der AG 853 Fachhandelspartner (+66 ggü. VJ) und im Konzern 1.052 Fachhandelspartner (+50 ggü. VJ) mit einem diversifizierten Produktsortiment, das in jedem gewerblichen Umfeld gebraucht wird - von der Großbaustelle bis zum hochspezialisierten metallverarbeitenden Betrieb. Die Kernaufgabe des Handelsverbundes ist die Unterstützung der Fachhandelspartner aus den Bereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie sowie Sanitär- und Heizungstechnik. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Bündelung der Einkaufsvolumina und die Übernahme der uneingeschränkten Delkrederehaftung in der Zentralregulierung. Ferner wurde im Bereich der Finanzdienstleistungen das Factoringgeschäft als weitere Kernaufgabe nachhaltig etabliert. Neben der Warenbeschaffung und dem Factoring bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, IT und Marketing/Vertrieb an. Mit attraktiven Konditionen, eigenen Exklusivmarken und speziellen Dienstleistungen stärkt der Handelsverbund die Position seiner Fachhandelspartner im regionalen Wettbewerb. NORDWEST ist auch in Europa operativ aktiv, insbesondere in Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und Benelux. In Österreich hat der Handelsverbund seit über 25 Jahren eine eigene Tochtergesellschaft.

Geschäftsmatrix

Das operative Geschäft von NORDWEST wird im Konzern unterteilt in die vier Kerngeschäftsbereiche: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI), Haustechnik und TeamFaktor/Services. Die Geschäfte werden in drei verschiedenen Geschäftsarten abgewickelt: Die Geschäftsarten sind die Zentralregulierung, das Streckengeschäft und das Lagergeschäft. Während die Bereiche BHI und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Strecken- und Zentralregulierungsgeschäften.

Die Aktivitäten des Geschäftsbereiches TeamFaktor/Services (TF/S) werden in der Geschäftsart Zentralregulierung gebündelt. In der folgenden Übersicht wird die operative Geschäftsmatrix zusammengefasst:

Geschäftsbereiche

Gemessen am Geschäftsvolumen ist der größte Geschäftsbereich der Verbundgruppe der Stahlbereich. NORDWEST Stahl ist ein Stahlhandelsverbund mit ca. 130 angeschlossenen mittelständischen, meist inhabergeführten Unternehmen. Der Geschäftsbereich begleitet seine Fachhandelspartner aktiv bei der Beschaffung im Werks- und Handelsgeschäft sowie mit umfassenden Service- und Finanzdienstleistungen. Hierzu zählen die Übernahme der Zentralregulierungsfunktion, das Streckengeschäft, die Beschaffungskonzentration und die Generierung von leistungsorientierten Konditionsvorteilen. Darüber hinaus erbringt NORDWEST Stahl verschiedene Dienstleistungen für die Fachhandelspartner, wie Marktbegleitung und Marktpflege, Marktbeobachtung, Marktinformation und Erfahrungsaustausch sowie den Ausbau der Leistungsgemeinschaft Stahlverbund PHOENIX. Mit der Einführung der „Treuhandabrechnung Stahl" hat NORDWEST im Jahre 2006 eine Innovation entwickelt, die bis heute unter den Abrechnungsmodalitäten der Verbundgruppen selten ist. Mit der Vorstellung des „Stahlverbund PHOENIX" im Sommer 2017 und der Umsetzung im Geschäftsjahr 2018 hat NORDWEST ein neues Stahlkonzept präsentiert, welches den verschiedenen Bedürfnissen der Fachhandelspartner entspricht und den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht wird. Dabei ist unter der Berücksichtigung der unterschiedlichen Größen und gesonderten Anforderungen der Handelshäuser ein jeweils passendes Gesamtpaket erarbeitet. So gelingt es NORDWEST, durch eine bedarfsorientierte Zusammenführung der Fachhandelspartner die Zusammenarbeit zu stärken.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) bietet eine breite Produktpalette an Geräten, Ausstattungs- und Produktionsmitteln, Werkzeugen und Dienstleistungen für die Branchen Bau, Handwerk und Industrie an. Die BHI-Aktivitäten werden unterteilt in folgende 12 Bereiche: Arbeitsschutz, Technischer Handel, Mess- und Oberflächentechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, Baugeräte, Werkstatt- und Industriebedarf, Beschlagsysteme und Sicherheitstechnik, Bauelemente und Verbindungstechnik. Zur Vertriebsoptimierung und besseren Kundenbetreuung wird der BHI-Bereich durch einen eigenen Außendienst ergänzt. Die Außendienstmitarbeiter, die als regionale Gebietsverkaufsleiter fungieren, dienen den Fachhandelspartnern als direkte Ansprechpartner vor Ort und haben ferner eine bedeutende Aufgabe bei der Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Zusätzlich unterstützen umfangreiche und individualisierbare NORDWEST-Kataloge die Vertriebsaktivitäten der Fachhandelspartner vor Ort. In den produktspezifischen Leistungsgemeinschaften arbeiten Fachhandelspartner mit NORDWEST zielorientiert zusammen und erarbeiten u. a. gemeinschaftlich Vertriebskonzepte. Von einer besonders wichtigen Bedeutung für den BHI-Bereich ist die seit 1987 existierende NORDWEST-Exklusivmarke PROMAT.

Der Geschäftsbereich Haustechnik umfasst das Sanitär- und Heizungsgeschäft von NORDWEST. Seit 2006 wird das Haustechnikgeschäft namentlich in der Tochtergesellschaft HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH geführt, die als Kooperation der Geschäftsbereiche für Sanitär und Heizung von NORDWEST und Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH entstanden ist. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik ein „Rundum-sorglos-Paket" vom Einkauf über die Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Das Leistungsangebot umfasst u.a. Marketing- und Ausstellungskonzepte, Vertriebskonzepte zu neuen Technologien und endkundenorientierte Verbraucherkonzepte. Insbesondere hervorzuheben sind das führende NORDWEST-Haustechniklager in Gießen und die Haustechnik-Exklusivmarke „delphis", welche in einem umkämpften Markt helfen, die Wettbewerbsposition der Fachhandelspartner zu stärken.

Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services umfasst neben dem Bereich Rahmenabkommen hauptsächlich das Factoring-Geschäft von NORDWEST, das über die 100%ige Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH angeboten wird. Im Bereich Rahmenabkommen werden den NORDWEST-Fachhandelspartnern die Vorzüge der Volumenbündelung auch auf der Ebene von ergänzenden Dienstleistungen geboten. NORDWEST ist als Verbundunternehmen für eine Vielzahl von weiteren Anbietern wie beispielsweise KFZ-Herstellern, Versicherungen, Hotels, Telefon- und Stromanbietern ein interessanter Kunde. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren.

Geschäftsarten

Mit Blick auf die Geschäftsarten ist die Zentralregulierung die Geschäftsart mit dem höchsten Geschäftsvolumen. Die Fachhandelspartner von NORDWEST, die die Zentralregulierung nutzen, bestellen ihre Waren direkt bei den Industriepartnern von NORDWEST und werden auch direkt von den NORDWEST-Lieferanten beliefert. Die Lieferantenrechnungen werden auf den Namen des Fachhändlers ausgestellt, jedoch zur Abrechnung an NORDWEST geschickt. Dies geschieht überwiegend EDV-gestützt. Neben dem Postversand können Lieferanten das Rechnungsimage auch elektronisch zustellen oder im Datenaustauschverfahren die Rechnungsdaten inklusive Image übermitteln.

Beim Datenaustausch werden alle relevanten Daten an das NORDWEST Rechenzentrum gemeldet und über Nacht automatisch verarbeitet. Datenaustauschlieferanten, die das Rechnungsimage nicht elektronisch zur Verfügung stellen, senden die Originalrechnung zwecks Archivierung an NORDWEST. NORDWEST fasst alle Lieferantenrechnungen für seine Fachhandelspartner zu Sammelabrechnungen zusammen.

Anschließend bezahlen die Fachhandelspartner ihre Abrechnung an NORDWEST und NORDWEST begleicht die offenen Forderungen der Lieferanten. In der Zentralregulierung werden Zahlungsströme gebündelt. Auch die Fachhandelspartner können an den bereits automatisierten und digitalisierten Prozessen partizipieren. Neben den Sammelabrechnungen werden auch Rechnungen elektronisch zur Verfügung gestellt und sind online im NORDWEST Informations-System, kurz NIS, einsehbar. Sowohl die Fachhandelspartner als auch die Vertragslieferanten reduzieren ihren administrativen Aufwand durch den Service von NORDWEST erheblich.

NORDWEST übernimmt gegenüber den Lieferanten die Haftung für die pünktliche Zahlung der Rechnungen. Für diese Absicherung zahlen die Lieferanten eine Provision an NORDWEST. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass die Delkredereprovision und Skontoerträge aus der Zentralregulierung abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni dem Umsatz von NORDWEST in der Gewinn- und Verlustrechnung zugeschrieben werden. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen (Summe der regulierten Rechnungsbeträge) wird daher nicht in der Kennziffer Umsatz, sondern in der Kennzahl Geschäftsvolumen zusammengefasst.

Die folgende Grafik verdeutlicht die Waren- und Zahlungsströme zwischen den Lieferanten, dem Handelsverbund NORDWEST und deren Fachhandelspartnern:

Der Handelsverbund betreibt die Geschäftsart Lagergeschäft auf eigene Rechnung. Seit 2005 wird das NORDWEST-Lager in Gießen durch den Logistikdienstleister Rhenus SE & Co. KG betrieben. Über das NIS können die Fachhandelspartner von NORDWEST insgesamt ca. 160.000 verschiedene Artikel bestellen, davon sind rund 52.000 in Gießen bestandsgeführt. NORDWEST sichert durch hohe Artikelverfügbarkeit die bundesweite Lieferung der bestandsgeführten Waren über das Gießener Lager innerhalb von 24 Stunden an den Handelspartner zu. Die Nutzung des NORDWEST-Lagers hat bei den Fachhandelspartnern eine deutliche Verbesserung der Liquidität zur Folge, da sie mit einer Verringerung ihrer eigenen Lagerbestände die Kapitalbindung entscheidend senken.

Darüber hinaus ermöglicht das Lagergeschäft den Fachhandelspartnern einen hohen Service und große Flexibilität, denn das NORDWEST-Zentrallager umfasst komplette Vollsortimente ausgewählter strategischer Industriepartner und die Bestellungen können nach Wunsch auch direkt an den Endkunden des Fachhandelspartners versandt werden. Das bietet den Händlern einen optimalen Nutzen und minimiert Prozesse.

Die Geschäftsart Streckengeschäft stellt eine besondere Form des Handels dar. Beim Streckengeschäft erwirbt NORDWEST für seine Fachhandelspartner Ware vom Lieferanten, der diese unmittelbar an den Handelspartner bzw. dessen Kunden weiterleitet. Die Rechnung des Lieferanten wird auf NORDWEST ausgestellt und NORDWEST stellt dem Fachhandelspartner eine separate Rechnung aus. Im Gegensatz zum NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ist die Streckenlieferung vom Hersteller teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden. Das Streckengeschäft wird insbesondere im Geschäftsbereich Stahl genutzt, weil ausländische Lieferanten die Geschäftsart der Zentralregulierung nicht praktizieren.

Vertriebsunterstützung: Kataloge, Marketing, IT- und Datenservices

Die gesamte Produktpalette des NORDWEST-Konzerns wird durch vielfältige Dienstleistungen und Serviceangebote abgerundet. Hierzu gehören vor allem Kataloge und Marketingaktivitäten sowie IT-Dienstleistungen. Die Finanzdienstleistungen (Factoring und Rahmenabkommen) werden im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services gebündelt.

Im Rahmen der Erstellung von Vertriebskonzepten werden Marketingstrategien und -maßnahmen sowie individualisierbare Kataloge und Werbemittel für die Fachhandelspartner entwickelt. NORDWEST hat vor mehr als 25 Jahren eine eigene Katalogproduktion aufgebaut und erstellt aktuell über 20.000 neue Seiten pro Jahr. Da die Produktion hochwertiger Kataloge nur bei einer hohen Gesamtauflage wirtschaftlich realisierbar ist, profitieren die Fachhandelspartner von der hohen Nachfrage nach NORDWEST-Katalogen. Den Fachhandelspartnern stehen zur Individualisierung ihrer Kataloge viele Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können beispielsweise auf dem Katalogtitel individuelle mehrfarbige Firmenlogos platzieren, komplette Katalogumschläge im eigenen Corporate Design in Auftrag geben oder individuelle Seiten zur Darstellung des eigenen Leistungsspektrums wählen. Zudem ist eine kundenspezifische Sortimentsauswahl in den kundenindividuellen Katalogen ein weiteres Serviceangebot von NORDWEST an seine Fachhandelspartner.

Zusätzlich bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Lösungskonzepte zur Bewältigung der digitalen Herausforderungen und der damit verbundenen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit an. Dazu zählen insbesondere die digitale Vernetzung mit dem Endkunden (E-Procurement), die Anbindung der Endkunden an den eSHOP der Fachhandelspartner (Kundenbindung) und weitere umfangreiche IT-& E-Business-Lösungen. Das erfahrene und stark ausgebaute NORDWEST-Kompetenzteam unterstützt die Fachhandelspartner bei der Automatisierung ihrer Prozesse und bei der Digitalisierung des Belegflusses vom Lieferanten bis zum Endkunden. Die eigens auf Datenpflege der Herstellervollsortimente fokussierte Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH (Haustechnik und BHI) rundet das NORDWEST-Dienstleistungsspektrum zur Digitalisierung ab.

Die Aktivitäten im Bereich Datenservices fußen auf der Überzeugung, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Daten ein strategischer Wettbewerbsfaktor ist. Dabei reicht es nicht aus, Daten lediglich zu sammeln und bereitzustellen, sondern es sind vielmehr die Prüfung, Aufbereitung und Veredelung von Daten und der Aufbau einer umfassenden, medienneutralen Datenbank, die den Usern einen wertvollen Mehrwert verschaffen. NORDWEST hält derzeit allein für Katalogdaten rund 200.000 Artikel bereit. Die Produktpalette der NORDWEST-Lieferanten geht in aller Regel über das hinaus, was in den NORDWEST-Katalogen gedruckt wird. Damit die Fachhandelspartner von NORDWEST die Daten vollständiger Sortimente nutzen können, werden in der Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH die Datensätze der Lieferanten systematisiert und vervollständigt.

Das NIS ist eine Serviceplattform auf Extranet-Basis. Die Plattform dient nicht nur der Information der Fachhandelspartner und Lieferanten, sondern ist ein interaktives Lagerbestellsystem einschließlich Verfügbarkeitsauskunft und aktueller Informationen zum Auftragsstatus. Mit mobilen Endgeräten ist über die NIS-App der Zugriff hauptsächlich auf das Lagerbestellsystem des NIS möglich. Im Zuge des Digitalisierungsprozesses hat NORDWEST den papierbehafteten Belegversand an die Fachhandelspartner im Herbst 2018 eingestellt. Das NIS stellt dafür mit dem ZR-Online sowohl ein papierloses und rein onlinebasiertes Abrechnungssystem, als auch ein digitales Archivsystem für sämtliche Buchungsbelege zur Verfügung.

2. Ziele und Strategien

NORDWEST versteht sich als Handelsverbund zwischen Industrie und Fachhandel, der für alle Teilnehmer Mehrwert schafft. Im finanzbezogenen Bereich sind Wachstum und Profitabilität die zentralen Unternehmensziele. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit als oberste Ziele angesehen. Der Erfolg des Handelsverbundes hängt primär vom Erfolg und der Zufriedenheit der Fachhandelspartner von NORDWEST ab.

Die aktuelle Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST ist eine Wachstumsstrategie. Im Fokus der Wachstumsstrategie steht der Fachhandelspartner, der mit den NORDWEST-Leistungen wettbewerbsfähiger und damit erfolgreicher gemacht werden soll. Dabei erfolgt die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ganzheitlich anhand folgender Mission:

„Der Erfolg unserer Fachhandelspartner ist unser wichtigstes Ziel. Das NORDWEST-Team steht für hocheffiziente Prozesse, höchsten Kundennutzen, niedrige Kosten, nachhaltige Unternehmenswertsteigerung und Zukunftssicherheit der Fachhandelspartner.“

Das Kernziel der Wachstumsstrategie ist ein deutlicher Anstieg des Geschäftsvolumens. Dies soll primär durch die Intensivierung der vorhandenen Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer Fachhandelspartner in Deutschland und in den Schwerpunktländern des europäischen Auslandes erfolgen. Weitere Ziele sind beispielsweise die Verbesserung der Einkaufskonditionen, die Optimierung des Vertriebs- und Dienstleistungsangebotes, der Ausbau des Lagergeschäftes und die Stärkung der Personalressourcen.

Ausgehend von einer wachstumsorientierten Vision wird die Unternehmensstrategie kontinuierlich weiter entwickelt: Das Umsetzungspotenzial der Strategie wird in jährlichen Planungen und Hochrechnungen aktualisiert. Das Management hält unverändert an der weiterentwickelten strategischen Neuausrichtung DRIVE NORDWEST fest und verfolgt die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen.

Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Grundsätzlich wird von der Verwaltung die Auszahlung des ausschüttungsfähigen Jahresgewinns an die Aktionäre von bis zu 50% befürwortet, wobei zu beachten ist, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.

3. Steuerungssystem

Die Steuerung der Zielumsetzung erfolgt durch ein regelmäßiges und zeitnahes Reporting an den Vorstand und die zweite Führungsebene. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung informiert. Abweichungen zu angestrebten Zielen werden der Verwaltung unverzüglich gemeldet. NORDWEST verwendet zur Steuerung des Unternehmens Ertragskennzahlen, die im Folgenden näher erläutert werden. Ferner haben Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Durchführung von Veranstaltungen für Fachhandelspartner des Handelsverbundes eine grundlegende Bedeutung für NORDWEST.

3.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen Kennzahlen zur Steuerung des operativen Geschäfts sind das Geschäftsvolumen, das operative Ergebnis und das Jahresergebnis. Über das Geschäftsvolumen wird entsprechend der im Geschäftsmodell vorgestellten Geschäftsmatrix nach Geschäftsarten und Geschäftsbereichen berichtet. Im Geschäftsbereich Stahl wird zusätzlich über die Veränderung der Absatzmenge (Tonnage) und des Stahlpreises berichtet. Das operative Ergebnis, sowohl der NORDWEST Handel AG, als auch auf Konzernebene, ist das um das Finanzergebnis und Ertragsteuern bereinigte Jahresergebnis (EBIT).

Wichtig hervorzuheben ist, dass die für die Unternehmenssteuerung verwendete branchengängige Kennzahl Geschäftsvolumen nicht mit den Umsatzerlösen aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Umsatz) gleichzusetzen ist. Die gravierende Größenabweichung zwischen den beiden Kennzahlen Geschäftsvolumen und GuV-Umsatz resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Berücksichtigung der Geschäftsart Zentralregulierung: Während die Kennzahl Geschäftsvolumen alle Umsätze inklusive der jeweils gesetzlich geltenden Umsatzsteuer aus den Geschäftsarten Lager, Strecke und Zentralregulierung umfasst, werden gemäß den gesetzlichen Vorschriften im GuV-Umsatz lediglich der Netto-Umsatz aus dem Lager- und Streckengeschäft (Eigengeschäft) sowie die Delkredereprovision und Skontoerträge für das Zentralregulierungsgeschäft abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni berücksichtigt. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen findet im GuV-Umsatz keine Berücksichtigung. Weitere Details zur Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich in den Erläuterungen im Anhang des Einzelabschlusses nach HGB und im Konzernanhang nach IFRS sowie in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dieses zusammengefassten Lageberichts.

3.2 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

NORDWEST erhält nähere Informationen zur Kundenzufriedenheit, und damit insbesondere über die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST, primär aus dem direkten Kontakt mit den Geschäftspartnern. Die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST ist Grundlage für die Kundenbindung und damit für den langfristigen Erfolg des Handelsverbundes. Eine Kennzahl, aus der die Kundenzufriedenheit abgeleitet werden kann, ist die Entwicklung der Anzahl der Fachhandelspartner im Berichtszeitraum. Diese Entwicklung wird aus dem Endstand der Fachhandelspartner der Vorperiode zuzüglich der Neuzugänge und abzüglich der Abgänge ermittelt. Darüber hinaus werden bei NORDWEST nach Bedarf Befragungen der Fachhandelspartner durchgeführt.

Ferner kann aus der Entwicklung der Lagerumsätze auf die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit dem Lagergeschäft von NORDWEST geschlossen werden. Eine Indikation für die unternehmensinterne Zufriedenheit erhalten die NORDWEST-Führungskräfte aus dem engen und direkten Austausch mit ihren Mitarbeitern. Der allgemeine Stand der Mitarbeiterzufriedenheit wird darüber hinaus in den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen festgestellt. Die wichtige Bedeutung der Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg ist auch in der Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST verankert, die die Entwicklung der Personalressourcen vorsieht. Im Rahmen der Aufgaben als Handelsverbund legt NORDWEST großen Wert darauf, für seine Fachhandelspartner und Lieferanten mehrwertschaffende Veranstaltungen durchzuführen.

Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftsentwicklung in 2018

Die deutsche Wirtschaft ist auch in 2018 weiter gewachsen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt ist gegenüber dem Vorjahreswert um 1,5% gestiegen. Getragen wird die positive Gesamtentwicklung im besonderen Maße durch staatliche und private Konsumausgaben, ebenso durch sehr hohe Auftragsbestände im Baugewerbe und Investitionen in Ausrüstungen. Jedoch ist die Entwicklung der heimischen Wirtschaft den hohen Erwartungen, die für das vergangene Jahr ein stärkeres Wachstum vorgesehen haben, nicht vollumfänglich gerecht geworden. Das liegt zum einen an einer global abgeschwächten Konjunktur und zum anderen an Sondereinflüssen, insbesondere die zum Jahresbeginn aufgetretene Grippewelle, die anhaltende Dürreperiode zur Jahresmitte und Absatzproblematiken der hiesigen Automobilindustrie. Die deutsche Preissteigerungsrate liegt im Jahresdurchschnitt bei 1,9% und damit auf dem Niveau der Zielinflationsrate der Europäischen Zentralbank für das gesamte Eurowährungsgebiet von 2,0%. Die Erwerbstätigkeit ist auch in 2018 weiter gestiegen, so dass die Arbeitslosenquote zum Jahresende auf 4,9% gesunken ist.

Auch die globale Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt. Während das Bruttoinlandsprodukt in den USA und in Brasilien noch deutlich gestiegen ist, entwickelten sich andere große Volkswirtschaften, wie z. B. die chinesische oder die indische, weniger stark als im vergangenen Jahr. Die europäische Wirtschaft ist ebenfalls mit abgeschwächter Dynamik gewachsen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ist um 1,5% und das der Euroländer um 1,2% gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen. Die Arbeitslosenquote ist bei den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union auf 6,6% und bei den Euroländern auf 7,9% gesunken. Die Preissteigerungsrate hat sich dabei auf 1,7% (EU-Mitgliedsstaaten) bzw. auf 1,6% (Euroländer) verringert.

Quellen: eurostat, Statistisches Bundesamt, Monatsbericht 02-2019 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Jahreswirtschaftsbericht 2019 der Bundesregierung

2. Geschäftsverlauf in 2018

Mit einem Geschäftsvolumen von 3.041.131 T€ im zurückliegenden Geschäftsjahr wird der Vorjahreswert um 21,1% deutlich übertroffen. Erstmalig in der 100-jährigen Unternehmensgeschichte überschreitet NORDWEST beim Geschäftsvolumen die 3- Milliarden-Euro Marke.

Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:

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Geschäftsvolumen NORDWEST-Konzern* (brutto inkl. MwSt.) 2017

in T€
2018

in T€
Veränderung zum Vorjahr
Stahl 940.895 1.193.640 26,9%
Bau-Handwerk-Industrie 913.513 1.117.513 22,3%
Haustechnik 202.732 183.042 -9,7%
TeamFaktor/Services 453.406 546.936 20,6%
Summe 2.510.545 3.041.131 21,1%

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen. *Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen und der Entwicklung nach Segmenten ist deckungsgleich.

Ein Grundstein für diesen erfolgreichen Geschäftsverlauf bildet dabei die stets vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Fachhandelspartnern, deren Anzahl auch in 2018 weiter gestiegen ist. Dabei zeichnet es NORDWEST aus, durch Leistung zu überzeugen und diese in gleichem Maße auch zu honorieren. Nicht zuletzt die Zuwachsraten im BHI-Lagergeschäft verdeutlichen dieses Wechselspiel. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und Umsetzung von Projekten, wie z. B. das neue Stahlkonzept "Stahlverbund PHOENIX", das Konzept Fachhandelspartner 4.0+ und der Relaunch der Exklusivmarke delphis, konnten in 2018 saldiert 50 neue Fachhandelspartner von einer Zusammenarbeit mit NORDWEST überzeugt werden. Zum Jahresende sind nunmehr 1.052 Häuser dem NORDWEST-Konzernverbund angeschlossen.

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Anzahl
01.01.2018 1.002
Saldo Zu-/Abgänge 50
31.12.2018 1.052

Stahl

Der Geschäftsbereich Stahl erzielt mit einem Geschäftsvolumen von 1.193.640 T€ einen neuen Rekordwert in der Unternehmensgeschichte und übertrifft den Vorjahreswert (2017: 940.895 T€) um 26,9%. Die Entwicklung resultiert dabei zu fast gleichen Teilen aus einem Anstieg der abgesetzten Tonnage in allen Produktfeldern sowie aus einem im Vergleich zum Vorjahr höheren Preisniveau. Die abgesetzte Tonnage konnte dabei um 13,5% ggü. dem Vorjahr gesteigert werden. Mit dieser Geschäftsentwicklung wurde die im Zwischenergebnis per 30.06.2018 gegenüber dem Lagebericht 2017 angepasste Prognose nochmals deutlich übertroffen.

Wachstumstreiber ist nach wie vor der Bereich Bewehrungsstahl. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die hohe Nachfrage aufgrund intensiver Bautätigkeiten zurückzuführen. NORDWEST geht von einer Fortführung der Entwicklung aus. Die allgemeine Nachfragesituation wird jedoch maßgeblich von der nur schwer vorhersehbaren Entwicklung der Schrott- und Rohstoffpreise sowie von den Auswirkungen der Strafzölle auf Importe aus Drittländern und auf Exporte in die USA abhängig sein. Mit dem neuen Stahlkonzept „Stahlverbund PHOENIX“, welches den verschiedenen Bedürfnissen der Fachhandelspartner entspricht und den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht wird, aber auch durch den personellen Ausbau des schlagkräftigen Stahlteams stärkt NORDWEST die Zusammenarbeit mit den Fachhandelspartnern.

Bau-Handwerk-Industrie

Im Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie wird die herausragende Entwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt. Das im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 erzielte Geschäftsvolumen von 1.117.513 T€ übertrifft den Vorjahreswert um 22,3% deutlich und stellt für NORDWEST einen weiteren Rekordwert dar. Die im Zwischenergebnis per 30.06.2018 nach oben angepasste Prognose zur Entwicklung des Geschäftsvolumens von über 20% ist eingetroffen. Wesentlichen Anteil an der sehr guten Entwicklung haben die Produktfelder Beschlagsysteme & Sicherheitstechnik, Technischer Handel, Bauelemente, Schweißtechnik, Verbindungstechnik, Baugeräte und Werkstatt & Industriebedarf.

Der Bereich Bau erreicht ein Geschäftsvolumen in Höhe von 381.741 T€ und damit einen deutlichen Anstieg von 59,3% gegenüber dem Vorjahr. Damit setzt der Bereich die fulminante Entwicklung des ersten Halbjahres auch im weiteren Jahresverlauf fort. Der Anstieg des Geschäftsvolumens ist hauptsächlich auf die Ausweitung der Zusammenarbeit mit der VBH Deutschland GmbH zurückzuführen. Neben der bereits seit langem erfolgreichen Anbindung des Kooperationspartners an das nordwesteigene Zentrallager werden seit dem letzten Quartal 2017 zusätzlich Geschäfte im Rahmen der Zentralregulierung abgewickelt. Auch ohne die Berücksichtigung der VBH Deutschland GmbH verzeichnet der Bereich Bau, insbesondere durch die auf Kontinuität, Beharrlichkeit und Vertrauen basierende erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Fachhandelspartnern, eine erfreuliche Entwicklung. Eingebettet in einem robusten Marktumfeld und einen in der Bau-Branche insgesamt hohen Auftragsbestand wirken sich eine Erweiterung des Lieferantenportfolios und die Akquisitionserfolge positiv auf die Ausweitung der Geschäftsvolumina aus.

Der Bereich Handwerk & Industrie steigert das Geschäftsvolumen um 9,2% gegenüber dem Vorjahreswert auf 735.771 T€. Die starke Entwicklung des Bereichs fußt auf einem nach wie vor überzeugenden Anstieg der Lagerumsätze. Die kontinuierliche Optimierung der Logistikleistungen, wie z. B. die Weiterentwicklung des Zentrallagersortiments oder die stetige Verbesserung der Endkundenbelieferung trägt zu dieser Entwicklung bei. Darüber hinaus zeigt sich auch das hervorragende Wachstum der Exklusivmarke PROMAT in den gesteigerten Lagerumsätzen. Mit einem Anstieg von 15,1% gegenüber dem Vorjahr setzt die Exklusivmarke diesen positiven Trend fort. Bereits im vergangenen Berichtszeitraum ist der PROMAT-Umsatz zweistellig gewachsen. Die stetige Verbesserung der Einkaufskonditionen wirkt sich überdies spürbar auf die Ausweitung der im Rahmen der Zentralregulierung abgerechneten Volumina aus.

Haustechnik

Im Geschäftsbereich Haustechnik ist ein positiver Geschäftsverlauf durch das Ausscheiden von Fachhandelspartnern verhindert. Mit 183.042 T€ wird zwar ein Minus von 9,7% im Vergleich zum Vorjahr (2017: 202.732 T€) erzielt, bereinigt um die Volumina der ausgeschiedenen Händler kann sich der Geschäftsbereich jedoch gegenüber dem Vorjahr um 10,2% verbessern. Die im Lagebericht 2017 veröffentlichte und mit dem Zwischenergebnis per 30.06.2018 bestätigte Prognosebandbreite zur Geschäftsentwicklung von -5% bis +/-0% ist unter Berücksichtigung des Sondereffekts nicht vollständig eingetreten.

Trotz dieser Entwicklung bleibt festzuhalten: Der Neustart in der Haustechnik ist wie geplant gelungen. Personell ist der Bereich zukunftsträchtig neu aufgestellt und der Relaunch der Exklusivmarke delphis wird am Markt sehr gut aufgenommen. Die Exklusivmarke delphis stellt eine echte Alternative zu den bekannten Marken dar und ist bereits jetzt fester Bestandteil in den Ausstellungsbädern der angeschlossenen Haustechnik-Händler.

TeamFaktor/Services

Der durch die Factoring-Aktivitäten der TeamFaktor NW GmbH geprägte Geschäftsbereich TeamFaktor/Services kann das Volumen im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern und übertrifft mit einem Geschäftsvolumen von 546.936 T€ den Vorjahreswert um 20,6%. Die im Zwischenergebnis per 30.06.2018 nach oben angepasste Prognose zur Entwicklung des Geschäftsvolumens von über 15% ist eingetroffen.

Trotz zunehmender gesetzlicher Anforderungen, einem auf der gesamten Branche liegenden Margendruck und einem anhaltend niedrigen Zinsumfeld verzeichnet der mittelständische Factoring-Markt deutliche Zuwachsraten. Eingebettet in dieser dynamischen Marktentwicklung zeichnet sich die TeamFaktor NW GmbH durch überdurchschnittliche Wachstumsraten aus. Das Wachstum beruht insbesondere auf dem weiteren Ausbau des Kundenstamms.

Nach wie vor erfährt die TeamFaktor NW GmbH großen Zuspruch bei den NORDWEST-Fachhandelspartnern und hat sich dabei als Spezialdienstleister für breitgefächerte Debitorenportfolien mit kleinvolumigen Rechnungsgrößen etabliert. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Ergänzung des Dienstleistungspakets „Factoring" stellt die weitere positive Geschäftsentwicklung sicher. Hierzu zählt insbesondere ein Angebot, auch den Kunden der Fachhandelspartner das Factoring anzubieten. Dieses Konzept wird von den Fachhandelspartnern selbst vermarktet, sodass sich ihnen eine weitere Differenzierungsmöglichkeit in ihrem Wettbewerb bietet. Darüber hinaus sollen einzelne Leistungsbausteine bis hin zum Angebot einer gesamten Buchhaltungslösung das Leistungsportfolio der TeamFaktor NW GmbH erweitern und dadurch auch das Dienstleistungspaket der NORDWEST Handel AG abrunden.

Mit der Darstellung des Geschäftsverlaufs des NORDWEST-Konzerns ist auch der Geschäftsverlauf der Nordwest Handel AG verbunden, da die Nordwest Handel AG den Geschäftsverlauf maßgeblich prägt. Für die Nordwest Handel AG isoliert betrachtet entwickelt sich das Geschäftsvolumen wie folgt:

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Geschäftsvolumen NORDWEST AG

(brutto inkl. MwSt.)
2017

in T€
2018

in T€
Veränderung zum Vorjahr
Stahl 940.788 1.193.285 26,8%
Bau-Handwerk-Industrie 847.379 1.048.736 23,8%
Haustechnik 157.188 147.606 -6,1%
TeamFaktor/Services 453.172 546.609 20,6%
Summe 2.398.527 2.936.236 22,4%

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Hinsichtlich näherer Darstellungen verweisen wir auf das Geschäftsvolumen des Nordwest-Konzerns.

3. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsjahr 2018

3.1. Die Lage des NORDWEST-Konzerns

3.1.1. Ertragslage des NORDWEST-Konzerns

Der NORDWEST-Konzern weist für das Jahr 2018 ein Konzernperiodenergebnis in Höhe von 6.942 T€ aus und bewegt sich mit dem Anstieg von 30,2% deutlich über dem Vorjahr. Bei steigenden Geschäftsvolumina und dem damit verbundenem Anstieg des Rohergebnisses steigt das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT), bei gleichzeitig steigenden sonstigen betrieblichen Aufwendungen, um 27,8% ggü. dem Vorjahr auf jetzt insgesamt 10.642 T€. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie der Konzernanteilseigner liegt bei 2,17 € nach 1,66 € im Vorjahr.

Hinsichtlich der veröffentlichten Prognosen für das Geschäftsjahr 2018 führt der NORDWEST-Konzern wie folgt aus:

Das in 2018 erzielte Geschäftsvolumen sowie das EBIT übersteigen die ursprünglich im Lagebericht 2017 prognostizierten Entwicklungen deutlich. Für das Geschäftsvolumen betrug das angegebene Wachstum +2% bis +10% ggü. dem Vorjahr, während für das EBIT ein Ergebnis von 9,5 Mio. € mit einer Range von +/- 0,5 Mio. € prognostiziert wurde. Bedingt durch die unterjährig erkennbare deutlich bessere Entwicklung wurde im Zwischenergebnis per 30.06.2018 eine Anpassung der Prognose vorgenommen. Das in 2018 erzielte EBIT übersteigt die angepasste Prognoserange, welche ein maximales operatives Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 10.409 T€ vorsah, um 2,2%. Das Geschäftsvolumen erreicht mit einem Anstieg von 21,1% eine um 1,1%-Punkte bessere Entwicklung als prognostiziert.

Die mit 21,1% gegenüber dem Vorjahr deutlich positive Entwicklung der Geschäftsvolumina spiegelt sich nur unterproportional im Anstieg der Umsatzerlöse mit 15,2% wider. Begründet ist die abweichende Entwicklung insbesondere durch die Zusammensetzung dieser GuV-Position. Die Umsatzerlöse setzen sich aus den Eigenumsätzen aus dem Strecken-, Lager- und Dienstleistungsgeschäft sowie aus den - im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes - abgerechneten Provisionen und Skontoerträgen zusammen. Bedingt durch die ungleiche Entwicklung der einzelnen Geschäftsarten steigen die Umsatzerlöse lediglich unterproportional zum ausgewiesenen Geschäftsvolumen.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde eine Ausweisänderung von dem Posten Materialaufwand in den Posten Umsatzerlöse betreffend Skontoerträge aus Zentralregulierung mit Vorjahresanpassung vorgenommen. Aufgrund dieser Umgliederung erhöhen sich die Umsatzerlöse um 31.580 T€ (Vj. 25.480 T€); die Materialaufwendungen erhöhen sich entsprechend.

Die Abweichung der sonstigen Erträge zum Vorjahr in Höhe von 1.269 T€ resultiert insbesondere aus einer Versicherungserstattung aus der D&O-Versicherung hinsichtlich des im Geschäftsjahr 2018 beendeten Compliance-Cases in Höhe von 650 T€ und zum anderen aus einer periodenfremden Versicherungserstattung über 297 T€ für die Geschäftsjahre 2015 bis 2017. Ebenfalls sind Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von 162 T€ durch die Beendigung des Compliance-Cases den sonstigen Erträgen zuzuordnen.

Die Umsatzerlöse gemäß Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt (in T€):

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2017 2018 Abw.

in %
Streckengeschäft 269.506 321.400 19,26%
Lagergeschäft 128.176 138.569 8,11%
Delkredereprovision 41.440 43.338 4,58%
Skontoerträge Zentralregulierung* 25.480 31.580 23,94%
Sonstige Erlöse 7.692 9.262 20,41%
Eigenumsatz 472.294 544.149 15,21%
./. Skonto, Umsatzvergütungen -50.179 -57.865 15,32%
Umsatzerlöse lt. GuV 422.115 486.284 15,20%

* Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung

Aufgegliedert auf Segmentebene steigen die Umsatzerlöse im Segment Stahl (S) aufgrund der Ausweitung des Geschäftsvolumens insbesondere im Streckengeschäft im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Auch im Segment Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I) sorgt ein gestiegenes Geschäftsvolumen für einen Anstieg der Segmenterlöse. Hervorzuheben ist hier insbesondere die sehr gute Entwicklung im Lagergeschäft. Die Steigerung der Umsatzerlöse im Segment Dienstleistung (DL) beruht insbesondere auf der sehr guten Entwicklung der TeamFaktor NW GmbH. Einzig im Segment Haustechnik (H/ HAGRO) sind die Erlöse aufgrund des Verlustes von Fachhandelspartnern rückläufig.

Aufgliederung Umsatzerlöse NORDWEST Konzern nach Segmenten

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Jahr B-H-I H / HAGRO S DL Überleitung Gesamt
2018 133.508 25.497 323.565 2.494 213 485.277
2017 119.050 29.257 270.604 2.268 149 421.375

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es bedingt durch die Umlage von erlöstragenden indirekten Bereichen auf die ausgewiesenen Segmente zu einem im Vergleich zur Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST Konzerns abweichenden Ausweis der Umsatzerlöse kommt. Für die weiteren Ausführungen zur Entwicklung der Segmente verweisen wir auf die Segmentberichterstattung im Konzernanhang.

Die sehr gute Entwicklung der Geschäftsvolumina im Gesamtjahr 2018 zeigt sich in der Steigerung des Rohergebnisses. Hier führen die starke Umsatzentwicklung im Lagergeschäft des Bereiches B-H-I sowie der deutliche Ausbau im Zentralregulierungsgeschäft zu einer Steigerung von rd. 10,5% gegenüber dem Vorjahr.

Der NORDWEST Konzern beschäftigte am 31.12.2018 368 Mitarbeiter (Köpfe, Stichtag) und damit 9 Mitarbeiter mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Dadurch bedingt steigt der Personalaufwand von 24.167 T€ im Vorjahr auf 24.402 T€ im Geschäftsjahr 2018.

In dem Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen spiegelt sich die deutlich positive Entwicklung im Lagergeschäft wider. Während die Ertragsbestandteile dieser Geschäftsart zu einem steigenden Rohergebnis beitragen, enthalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen korrespondierend dazu die in diesem Zusammenhang steigenden Aufwendungen für die Lagerlogistik sowie die Kosten für den Warenversand. Darüber hinaus führen Kosten für die Einrichtung von digitalisierten Geschäftsprozessen zu steigenden Aufwendungen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Bildung einer Rückstellung für mögliche Umsatzsteuer-Nachzahlungen von 760 T€ aufgrund einer noch nicht abgeschlossenen Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2012-2015 belastet ferner die sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Dieser Betrag entfällt zu 550 T€ auf mögliche Umsatzsteuernachzahlungen aufgrund der Folgen des sog. Ibero-Tours-Urteils und zu 210 T€ auf weitere Prüfungsfeststellungen. Auf Basis dieses Urteils mindern grundsätzlich Preisnachlässe, die ein Zentralregulierer seinen Anschlusskunden für den Bezug von Waren von bestimmten Lieferanten gewährt, nicht die Bemessungsgrundlage für die Leistungen, die der Zentralregulierer gegenüber den Lieferanten erbringt, und führen dementsprechend auch nicht zu einer Berichtigung des Vorsteuerabzugs beim Anschlusskunden. Ob und inwieweit NORDWEST von dieser Regelung betroffen ist, wird derzeit durch die zuständige OFD NRW geprüft.

Das Delkredereergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Forderungsverlusten, Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie der Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen zusammensetzt, die innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen gezeigt werden, erhöht sich um 545 T€ gegenüber dem Vorjahr auf 1.790 T€. Während die Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen das Vorjahresniveau leicht unterschreitet, übersteigt die Vorsorge für einzelwertberichtigte Engagements das Vorjahresvolumen deutlich. Darüber hinaus wurde für ein Verfahren gegen NORDWEST eine Einzelrückstellung in Höhe von 265 T€ gebildet.

Aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 sind in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung die Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in einer separaten Zeile darzustellen. Diese betragen 1.711 T€ (Vj 1.047 T€) und sind Teil des Delkredereergebnisses.

Der Rückgang der Aufwendungen für Abschreibungen geht insbesondere auf einen Sondereffekt im Vorjahr zurück, in dem eine außerplanmäßige Abschreibung auf das Grundstück und die Immobilie in Herford vorgenommen wurde. Unberücksichtigt hiervon bewegt sich der Wert auf Vorjahresniveau.

Bei einem nahezu konstanten Zinsniveau resultiert die negative Entwicklung des Finanzergebnisses im Wesentlichen aus gestiegenen Zinsaufwendungen für kurzfristige Inanspruchnahmen und aufgrund der Dotierung der Pensionsrückstellungen.

Die Ertragsteuern in Höhe von 3.423 T€ beinhalten neben den bereits geleisteten Vorauszahlungen eine Rückstellung für Steuern auf die Jahresergebnisse 2018 der einbezogenen Unternehmen.

3.1.2. Vermögenslage des NORDWEST-Konzerns

Die Bilanzsumme zum 31.12.2018 beläuft sich auf rd. 234.509 T€ und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 8.584 T€ angestiegen. Während die langfristigen Vermögenswerte leicht gesunken sind, führen insbesondere die Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund der steigenden Umsatzvolumina sowie der Anstieg des Vorratsvermögens zu einer Ausweitung der kurzfristigen Vermögenswerte.

Investitionen in die Parkplatzerweiterung (794 T€) aufgrund der stetig wachsenden Zahl an Mitarbeitern und zur Abwicklung der zahlreichen Fachhandelspartner- und Lieferantenveranstaltungen am neuen Standort sowie Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 837 T€ führen bei planmäßigen Abschreibungen von rund 1.989 T€ zu einem leichten Rückgang der immateriellen Vermögenswerte sowie des Sachanlagevermögens.

Der Rückgang der finanziellen Vermögenswerte resultiert aus Tilgungen für einzelne, langfristige Fachhandelspartner-Engagements (Warendarlehen).

Gegenüber dem 31.12.2017 steigt das Vorratsvermögen um rund 20,5% an. Dies ist zum einen der anhaltend guten Entwicklung der Geschäftsvolumina im BHI-Lagergeschäft und der damit verbundenen weiteren Optimierung der Lieferfähigkeit sowie dem Ausbau der Sortimentstiefe geschuldet. Zum anderen erfolgte im zweiten Quartal der vollständige Relaunch der Haustechnik-Exklusivmarke delphis. Aufgrund der Erstbevorratung ergibt sich auch für diesen Bereich eine deutliche Ausweitung des Vorratsvermögens.

Die anhaltend starke Entwicklung der ZR- und Streckenvolumina sowie die Ausweitung der Factoring-Volumina führen zu einem Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um rund 5.928 T€ (+4,3% ggü. dem Vorjahr).

Die Zahlungsmittel erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 744 T€ auf 12.181 T€.

Die um rund 1.225 T€ rückläufigen übrigen Forderungen und Vermögenswerte von 15.117 T€ sind insbesondere auf die bereits unterjährig ausgeschütteten Boni zurückzuführen.

Die Eigenkapitalquote steigt aufgrund der Ausweitung der Gewinnrücklagen von 27,8% auf jetzt 29,0%.

Bei einem konstanten Referenzzinssatz für die Bewertung der Pensionsrückstellungen gehen diese aufgrund der geleisteten Zahlungen an den Kreis der Anspruchsberechtigten zurück.

Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen enthalten in Höhe von 760 T€ Rückstellungen für Umsatzsteuernachzahlungen, die sich aus der noch nicht abgeschlossenen Betriebsprüfung ergeben könnten. Darüber hinaus ergibt sich der Anstieg der sonstigen Rückstellungen aus erfolgsbezogenen Rückstellungen für Personal, die aufgrund der guten Ergebnissituation der AG und des Konzerns erheblich angestiegen sind.

Der weitere Ausbau der Geschäftsvolumina führt auch zu einem Anstieg der Verbindlichkeiten insgesamt. Die deutliche Ausweitung des Factoring-Geschäfts erhöht geschäftsartenbedingt die sonstigen Verbindlichkeiten aus Refinanzierungsgründen. Gleichzeitig sinken bei der TeamFaktor NW GmbH die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, da im Vorjahr noch höhere, angediente Forderungsbestände nicht ausgezahlt waren.

Die Ertragsteuerschulden enthalten insbesondere Steuern für das laufende Ergebnis sowie die Auswirkungen der laufenden Betriebsprüfung für die Jahre 2012 bis 2015.

3.1.3. Finanzlage des NORDWEST-Konzerns

Die sich ergebenden Finanzierungsnotwendigkeiten bei der NORDWEST Handel AG und ihren Tochtergesellschaften wurden grundsätzlich durch eigene Mittel abgedeckt. Es waren stets ausreichend liquide Mittel verfügbar, um den Zahlungsverpflichtungen im Geschäftsjahr pünktlich nachzukommen. Lediglich bei der TeamFaktor NW GmbH und bei der NORDWEST Handel AG wurden Kreditmittel für die Finanzierung der operativen Tätigkeit verwendet.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21.000 T€ vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Erste Gespräche über eine Prolongation über das Jahr 2019 hinaus wurden bereits geführt. Mit einem Abschluss der Verhandlungen wird im Laufe der ersten Jahreshälfte 2019 gerechnet.

NORDWEST betreibt zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Kreditinanspruchnahmen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso soll die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns durch vorausschauende Finanzmittelplanung erhöht werden.

Im Geschäftsjahr 2018 wurde eine Finanzierung für den Erwerb und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen Parkplatzes aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 1,5 Mio. € verteilt sich ebenfalls auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen betragen fünf Jahre.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit entwickelte sich aufgrund des guten Jahresergebnisses bei einer deutlichen Ausweitung des Vorratsvermögens und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie einer unterproportionalen Steigerung der Verbindlichkeiten positiv. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit enthält insbesondere die Auszahlungen für die Erweiterung des Parkplatzes am Standort in Dortmund, sowie die Einzahlungen aus dem Verkauf der Immobilie in Herford. Die Auszahlungen für die Kredite zur Erweiterung des Parkplatzes sind Bestandteil des Cashflow aus Finanzierungstätigkeit und lassen diesen bei konstanten Beträgen hinsichtlich der Rückführung der Darlehen für das Neubauvorhaben in Dortmund sowie der leicht erhöhten Auszahlung der Dividende an die Aktionäre der Gesellschaft gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert erscheinen.

3.2 Die Lage der NORDWEST Handel AG

3.2.1. Ertragslage der NORDWEST Handel AG

Die NORDWEST Handel AG weist für das Jahr 2018 einen Jahresüberschuss, der nach handelsrechtlichen Grundlagen ermittelt wurde, in Höhe von 4.853 T€ aus und bewegt sich mit 16,1% deutlich über dem Vorjahr. Bei einer steigenden Geschäftsvolumenentwicklung und dem damit verbundenen Anstieg des Rohergebnisses erreicht das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) bei gleichzeitig steigenden sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit insgesamt 8.129 T€ einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 20,4%.

Hinsichtlich der veröffentlichten Prognosen für das Geschäftsjahr 2018 führt die NORDWEST Handel AG wie folgt aus:

Das in 2018 erzielte Geschäftsvolumen sowie das EBIT übersteigen die im Lagebericht 2017 prognostizierten Entwicklungen zum Teil deutlich. Für das um 22,4% gegenüber dem Vorjahr steigende Geschäftsvolumen betrug die im Rahmen der Prognose angegebene Range +2% bis +10%, während für das EBIT ein Ergebnis von 7,7 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,4 Mio. € prognostiziert wurde.

Die deutlich positive Entwicklung der Geschäftsvolumina spiegelt sich nur unterproportional im Anstieg der Umsatzerlöse mit 14,6% wider. Begründet ist die abweichende Entwicklung insbesondere durch die Zusammensetzung dieser GuV-Position. Die Umsatzerlöse setzen sich aus den Eigenumsätzen aus dem Strecken-, Lager- und Dienstleistungsgeschäft sowie aus den - im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes - abgerechneten Provisionen zusammen. In der Gewinn- und Verlustrechnung wurde eine Ausweisänderung von dem Posten Materialaufwand in die Umsatzerlöse betreffend Skontoerträge aus Zentralregulierung mit Vorjahresanpassung vorgenommen. Aufgrund dieser Umgliederung erhöhen sich die Umsatzerlöse um 31.580 T€ (Vj. 25.480 T€); die Materialaufwendungen erhöhen sich entsprechend. Bedingt durch die ungleiche Entwicklung der einzelnen Geschäftsarten steigen die Umsatzerlöse lediglich unterproportional zum ausgewiesenen Geschäftsvolumen.

Die Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt (in T€):

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2017 2018 Abw.

in %
Streckengeschäft 269.506 321.300 19,22%
Lagergeschäft 128.176 138.569 8,11%
Delkredereprovision 38.442 40.624 5,68%
Skontoerträge Zentralregulierung* 25.480 31.580 23,94%
Sonstige Erlöse 4.299 4.889 13,72%
Eigenumsatz 465.902 536.961 15,25%
./. Skonto, Umsatzvergütungen -49.131 -56.890 15,79%
Umsatzerlöse lt. GuV 416.771 480.071 15,19%

* Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung

Die sehr gute Entwicklung der Geschäftsvolumina im Gesamtjahr 2018 zeigt sich in der Steigerung des Rohergebnisses. Hier führen die starke Umsatzentwicklung im Lagergeschäft des Bereiches Bau-Handwerk-Industrie sowie der deutliche Ausbau im Zentralregulierungsgeschäft zu einer Steigerung von rd. 8,9% gegenüber dem Vorjahr.

Die sonstigen Erlöse enthalten insbesondere Erträge aus dem Eigen-Geschäft mit Katalogen und Datendienstleistungen. Aufgrund der Steigerung der Katalogauflage in der Muttergesellschaft steigen die sonstigen Erlöse deutlich an.

Die Abweichung der sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 1.130 T€ resultiert zum einen aus einer Versicherungserstattung aus der D&O-Versicherung hinsichtlich des im Geschäftsjahr 2018 beendeten Compliance-Cases in Höhe von 650 T€ und zum anderen aus einer periodenfremden Versicherungserstattung über 297 T€ für die Geschäftsjahre 2015 bis 2017. Ebenfalls sind Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von 162 T€ durch die Beendigung des Compliance-Cases dieser Position zuzuordnen.

Während sich die Mitarbeiteranzahl (Köpfe, Stichtag) der NORDWEST Handel AG am 31.12.2018 mit 322 Mitarbeitern konstant auf dem Vorjahresniveau bewegt, übersteigen die Personalkosten mit 22.649 T€ den Vorjahreswert um 508 T€. Maßgeblich verantwortlich hierfür ist insbesondere eine Belastung aus der Dotierung von Pensionsrückstellungen, welche im Zusammenhang mit dem weiteren Abschmelzen des maßgeblichen 10-Jahres-Durchschnittszinses steht.

In dem Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen spiegelt sich die deutlich positive Entwicklung im Lagergeschäft wider. Während die Ertragsbestandteile dieser Geschäftsart zu einem steigenden Rohergebnis beitragen, enthält der sonstige betriebliche Aufwand korrespondierend dazu die in diesem Zusammenhang steigenden Aufwendungen für die Lagerlogistik sowie die Kosten für den Warenversand. Darüber hinaus führen Kosten für die Einrichtung von digitalisierten Geschäftsprozessen zu steigenden Aufwendungen im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Das Delkredereergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Forderungsverlusten, Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie der Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen zusammensetzt, die innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen gezeigt werden, erhöht sich gegenüber dem Vorjahr auf 1.724 T€. Während die Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen das Vorjahresniveau leicht unterschreitet, übersteigt die Vorsorge für einzelwertberichtigte Engagements das Vorjahresvolumen deutlich. Darüber hinaus wurde für ein Verfahren gegen NORDWEST eine Einzelrückstellung in Höhe von 265 T€ gebildet.

Der Rückgang der Aufwendungen für Abschreibungen geht insbesondere auf einen Sondereffekt im Vorjahr zurück, in dem eine außerplanmäßige Abschreibung auf das Grundstück und die Immobilie in Herford vorgenommen wurde. Unberücksichtigt hiervon bewegt sich der Wert auf Vorjahresniveau.

Bei einem nahezu konstanten Zinsniveau resultiert die positive Entwicklung des Finanzergebnisses im Wesentlichen aus gestiegenen Zinserträgen, die auf die Unterstützung der FHPs im operativen Finanzierungsgeschäft und einer damit verbundenen Generierung von Zinserträgen zurückzuführen sind.

Die Ertragsteueraufwendungen in Höhe von 2.418 T€ (VJ 2.339 T€) beinhalten neben den bereits geleisteten Vorauszahlungen eine Rückstellung für Steuern auf das Jahresergebnis 2018.

Der sonstige Steueraufwand in Höhe von 902 T€ (VJ: 85 T€) enthält in 2018 Umsatzsteuernachzahlungen in Höhe von 760 T€, die sich aus der noch nicht abgeschlossenen Betriebsprüfung ergeben könnten. Dieser Betrag entfällt zu 550 T€ auf mögliche Umsatzsteuernachzahlungen aufgrund der Folgen des sog. Ibero-Tours-Urteils und zu 210 T€ auf sonstige Prüfungsfeststellungen.

3.2.2. Vermögenslage der NORDWEST Handel AG

Die Bilanzsumme zum 31.12.2018 beläuft sich auf rd. 202.389 T€ und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 7.826 T€ angestiegen. Während die langfristigen Vermögensgegenstände leicht gesunken sind, führen insbesondere die Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund der steigenden Umsatzvolumina sowie der Anstieg des Vorratsvermögens zu einer Ausweitung des Umlaufvermögens.

Investitionen in die Parkplatzerweiterung (794 T€) aufgrund der stetig wachsenden Zahl an Mitarbeitern und zur Abwicklung der zahlreichen Fachhandelspartner- und Lieferantenveranstaltungen am neuen Standort sowie Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 837 T€ führen bei planmäßigen Abschreibungen von rund 1.989 T€ zu einem leichten Rückgang der immateriellen Vermögensgegenstände sowie des Sachanlagevermögens.

Bedingt durch die Tilgung einer Ausleihung gegen die Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH ist das Finanzanlagevermögen um 816 T€ gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Darüber hinaus sind in dieser Position ein der TeamFaktor NW GmbH nachrangig gewährtes Darlehen in Höhe von 5.000 T€ enthalten, das zur Zinsoptimierung im Konzern beiträgt.

Gegenüber dem 31.12.2017 steigt das Vorratsvermögen um rund 19,8% an. Dies ist zum einen der anhaltend guten Entwicklung der Geschäftsvolumina im BHI-Lagergeschäft und der damit verbundenen weiteren Optimierung der Lieferfähigkeit sowie dem Ausbau der Sortimentstiefe geschuldet. Zum anderen erfolgte im zweiten Quartal der vollständige Relaunch der Haustechnik-Exklusivmarke delphis. Aufgrund der Erstbevorratung ergibt sich auch für diesen Bereich eine deutliche Ausweitung des Vorratsvermögens. Darüber hinaus führen auch die stetig steigenden Stahl-Importvolumina zu einer Erhöhung des Warenbestandes.

Die anhaltend starke Entwicklung der ZR- und Streckenvolumina führt zu einem Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um rund 5.218 T€ (+5,0% ggü. dem Vorjahr).

Die Zahlungsmittel erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 694 T€ auf 9.473 T€.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind im Vergleich zum Vorjahr um 1.031 T€ geringer und betragen nunmehr 5.921 T€. Diese Position besteht maßgeblich aus einer Forderung gegen die TeamFaktor NW GmbH, die auf das eingesetzte Cash-Pooling zurückzuführen ist. Darüber hinaus sind die sonstigen Vermögensgegenstände um 276 T€ rückläufig und betragen zum 31.12.2018 14.405 T€. Die bereits vermehrt unterjährig ausgeschütteten Boni begründen den Rückgang dieses Postens.

Die Eigenkapitalquote steigt aufgrund des höheren Bilanzgewinns von 30,2% auf jetzt 30,6%.

Bedingt durch den Rückgang des maßgeblichen 10-Jahres-Durchschnittszinses der deutschen Bundesbank, welcher weiter deutlich auf den HGB-Rechnungszins durchschlägt, ergeben sich Zuführungen im Sollwert der Pensionsrückstellung trotz des Alters der Anspruchsberechtigten. Änderungen im Kreise der anspruchsberechtigten Personen hat es nicht gegeben. Weiterhin wurden eine Gehaltsdynamik von 2,5%, ein Rententrend von 1,25% p.a. und eine Fluktuation von 0,0% in Ansatz gebracht. Die Berechnung erfolgte erstmals unter Verwendung der Richttafeln 2018G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln. Hieraus hat sich eine Erhöhung der Pensionsrückstellungen um rund 8 T€ ergeben.

Aufgrund des Bundesbesoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetz 2018/2019/2020, in welchem eine Erhöhung im Laufe des Jahres 2019 von 3,09% und im Laufe des Jahres 2020 von 1,06% schon vor dem Bilanzstichtag gesetzlich verankert wurde, ist für zwei Zusagen gegenüber ehemaligen Vorständen die Rententrendannahme in 2018 von 1,25% auf 3% heraufgesetzt worden, um den Stichtagsprinzip Rechnung zu tragen.

Die Steuerrückstellungen enthalten in Höhe von 760 T€ Rückstellungen für Umsatzsteuernachzahlungen, die sich aus der noch nicht abgeschlossenen Betriebsprüfung ergeben könnten. Dieser Betrag entfällt zu 550 T€ auf mögliche Umsatzsteuernachzahlungen aufgrund der Folgen des sog. Ibero-Tours-Urteils und zu 210 T€ auf sonstige Prüfungsfeststellungen.

Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen resultiert insbesondere aus erfolgsbezogenen Rückstellungen für Personal, die aufgrund der guten Ergebnissituation der AG und des Konzerns erheblich ansteigen.

Bei deutlich steigenden Geschäftsvolumina und einer Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bleiben die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen annähernd konstant. Dies ergibt sich aus der Anpassung von Zahlungszielen gegenüber Industriepartnern auf Ebene einzelner Fachhandelspartner.

3.2.3. Finanzlage der NORDWEST Handel AG

Hinsichtlich unserer Finanzierung und der geplanten Neufinanzierung verweisen wir auf die Ausführungen zur Konzern-Finanzlage unter 3.1.3.

Seit dem Dezember 2017 betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Liquiditätsunterdeckungen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso soll die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns durch vorausschauende Finanzmittelplanung erhöht werden. Die Ein- und Auszahlungen aus dem Cash-Pooling sind Bestandteil des Cashflows aus Investitionstätigkeit.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit entwickelte sich aufgrund des guten Jahresergebnisses bei einer deutlichen Ausweitung des Vorratsvermögens und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie einer unterproportionalen Steigerung der Verbindlichkeiten, die nicht der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, positiv. Die Erhöhung des working capital ist zurückzuführen auf die Anpassung von Zahlungszielen gegenüber Industriepartnern auf Ebene einzelner Fachhandelspartner. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit enthält insbesondere die Auszahlungen für die Erweiterung des Parkplatzes am Standort in Dortmund, sowie die Einzahlungen aus dem Verkauf der Immobilie in Herford. Die Auszahlungen für die Kredite zur Erweiterung des Parkplatzes sind Bestandteil des Cashflow aus Finanzierungstätigkeit und lassen diesen bei konstanten Beträgen hinsichtlich der Rückführung der Darlehen für das Neubauvorhaben in Dortmund sowie der leicht erhöhten Auszahlung der Dividende an die Aktionäre der Gesellschaft gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert erscheinen.

3.3. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2018

Das Jahr 2018 war für NORDWEST das erfolgreichste Geschäftsjahr in der bisherigen Firmengeschichte. Sowohl bei der Entwicklung des Geschäftsvolumens, als auch bei der Ergebnisentwicklung wurden neue Bestwerte erreicht. Dies ist das Ergebnis der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Fachhandelspartnern, deren Anzahl auch im Geschäftsjahr 2018 weiter gestiegen ist. Gemeinsam wurden Projekte wie das neue Stahlkonzept „Stahlverbund PHOENIX", das Konzept Fachhandelspartner 4.0+ und der Relaunch der Exklusivmarke Delphis ins Leben gerufen, die das Fundament für den zukünftigen Erfolg von NORDWEST bilden. Die neuen Rekordwerte bekräftigen, dass NORDWEST hiermit auf dem richtigen Weg ist. Und auch für das Jubiläumsjahr 2019, in dem sich die Gründung von NORDWEST zum 100. Mal jährt, stehen viele neue Ideen und Projekte an, die uns positiv in die Zukunft blicken lassen. Hierzu zählen insbesondere der Start der neuen Kooperation HATEGRO in der Haustechnik, weitere Innovationen im Lagergeschäft und der Logistik und zukunftsweisende Projekte in der IT.

Prognosebericht

Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2018, in dem das prognostizierte Geschäftsvolumen sowie das prognostizierte Ergebnis vollständig erreicht wurden und in beiden Bereichen neue Bestwerte aufgestellt werden konnten, blickt NORDWEST zuversichtlich auf das Jahr 2019. Eine weiterhin enge Zusammenarbeit mit unseren Fachhandelspartnern und eine konsequente Weiterführung der in 2018 begonnenen Projekte tragen maßgeblich dazu bei, dass sowohl für die Entwicklung des Geschäftsvolumens als auch für die Entwicklung des Ergebnisses eine positive Prognose gestellt werden kann.

1. Konjunkturprognose

In der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Januar 2019 veröffentlichten Konjunkturprognose wird für das kommende Geschäftsjahr von einer, wenn auch im Vergleich zum Vorjahr abgeschwächten Fortführung des Wachstumskurses ausgegangen. Gleichlautend positiv sind die Prognosen der führenden Forschungsinstitute für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) sowie das ifo Institut gehen in den jeweils im Dezember 2018 veröffentlichten Prognosen davon aus, dass das BIP im kommenden Jahr um 1,8 % bzw. 1,1% steigen wird.

BIP Wachstum in Deutschland in 2018: Soll-Ist-Prognosevergleich

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2017 Ist Prognose 2018 2018 Ist* Prognose 2019
BMWi 2,2% 2,4% 1,5% 1,0%
ifo 2,2% 2,6% 1,5% 1,1%
IfW 2,2% 2,5% 1,5% 1,8%

* Schätzungen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 war die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland nach Aussage des statistischen Bundesamtes zweigeteilt. Während im ersten Halbjahr 2018 eine positive Entwicklung zu verzeichnen war, war die Entwicklung im zweiten Halbjahr eher rückläufig, sodass das BIP in 2018 insgesamt um 1,5% steigen konnte.

Das ifo Institut erwartet für das Jahr 2019 nach der Phase der Hochkonjunktur eine Abkühlung der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und rechnet mit einem Rückgang des Wirtschaftswachstums auf 1,1%. Eine Rezession hält es aufgrund von binnenkonjunkturellen Kräften jedoch für nicht wahrscheinlich. Insbesondere die gute Konjunktur im Baugewerbe, die privaten Konsumausgaben, die sehr gute Arbeitsmarktlage, das expandierende Realeinkommen sowie die vorteilhaften Finanzierungsbedingungen stimmen das Institut positiv.

2. NORDWEST: erwartete Entwicklung

NORDWEST hat mit 2018 das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Firmengeschichte hinter sich gelassen. Nun gilt es, an diese Entwicklung auch im kommenden Geschäftsjahr 2019 anzuknüpfen und den Wachstumskurs weiter fortzuführen. Getragen durch die zahlreichen umgesetzten Projekte, wie beispielsweise die Neuausrichtung im Geschäftsbereich Stahl durch den Stahlverbund PHOENIX, die Gründung der Hategro e.G. im Bereich Haustechnik oder das durch den Bereich Bau-Handwerk-Industrie initiierte Fachhandelspartner 4.0+ Konzept, wird davon ausgegangen, auch im kommenden Geschäftsjahr sowohl das Geschäftsvolumen als auch das Ergebnis erneut zu steigern.

Ebenfalls dazu beitragen wird der Zuwachs im Kreise der angeschlossenen Fachhandelspartner. Die in den Projekten gezeigte Dynamik hat, zusammen mit der klaren Ausrichtung im operativen Geschäft, die angeschlossenen Fachhandelspartner bestmöglich zu unterstützen, dazu geführt, dass sich in 2018 per Saldo 50 neue Fachhandelspartner NORDWEST angeschlossen haben. Deren Engagement wird erfahrungsgemäß erst ab dem zweiten Jahr der Mitgliedschaft vollumfänglich zum Tragen kommen.

Die für das Geschäftsjahr 2019 gesetzten Prämissen im Hinblick auf die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche und Geschäftsarten werden im Folgenden näher erläutert.

Erwartete Entwicklung der Kerngeschäftsbereiche

Im Bereich Bau-Handwerk-Industrie wird für das Jahr 2019 von einer Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses ausgegangen. Dabei muss allerdings Berücksichtigung finden, dass mit Blick auf die Vorjahresentwicklung ein gleichlautendes Umsatzwachstum für das aktuelle Geschäftsjahr als nicht realistisches Szenario angesehen wird. Während das Wachstum in 2018 insbesondere durch neu hinzugewonnene Kooperationspartner maßgeblich beeinflusst wurde, heißt es für 2019, die bereits umgesetzten Konzepte weiter zu vermarkten, neue Ideen zu konkretisieren und deren Realisierung voranzutreiben. Hierzu zählen neben dem Fachhandelspartner 4.0+ Konzept weitere Vertriebskonzepte, die aktuell die Planungsphase durchlaufen und noch im laufenden Geschäftsjahr operativ umgesetzt werden. Im Fokus steht dabei weiterhin das nordwesteigene Lagergeschäft mit einem maßgeschneiderten Warensortiment. Durch die Möglichkeit, weitere kundenindividuelle Sortimente zu ergänzen, bietet NORDWEST den Fachhandelspartnern insbesondere die Möglichkeit, die eigene Wertschöpfungskette vom Industriepartner hin zum Endkunden zu optimieren. Mit den durch die Fokussierung auf das NORDWEST-Lager frei gewordenen Kapazitäten am Point-of-Sale bietet NORDWEST den Fachhandelspartnern die Möglichkeit, die Konzentration auf das Kerngeschäft, den Vertrieb von Waren, zu erhöhen.

Zusammen mit einer weiterhin stabilen, wenn auch abgeschwächten konjunkturellen Entwicklung sowie den erzielten Erfolgen beim Ausbau des Fachhandelspartnerkreises wird für 2019 von einer positiven Entwicklung der Geschäftsvolumina im Bereich Bau-Handwerk-Industrie von +2% bis +9% gegenüber dem Vorjahr ausgegangen.

Dem Bereich Stahl ist es bereits 2018 gelungen, den Grundstein für die weitere erfolgreiche Entwicklung zu legen. Mit dem neu gegründeten Stahlverbund PHOENIX, welcher als Nachfolger der IG-Stahl das Kernstück der Neuausrichtung darstellt, hat NORDWEST dafür die bestmöglichen Voraussetzungen geschaffen. Kernpunkt der Neuausrichtung bildet dabei ein auf die Ansprüche und Größenverhältnisse der Fachhandelspartner zugeschnittenes Leistungsportfolio, welches neben einer verlässlichen und leistungsorientierten Bonifizierung die Erschließung von zusätzlichen Beschaffungsoptionen und die Erweiterung des Lieferantenportfolios beinhaltet.

Gleichwohl bewegt sich der Geschäftsbereich in einem volatilen Marktumfeld. Globale Einflussfaktoren, wie beispielsweise die verhängten Strafzölle einer protektionistischen Handelspolitik der USA, weitere Gegenmaßnahmen der EU oder die Folgen des Brexit, lassen keinen verlässlichen Ausblick auf die binnenwirtschaftliche Entwicklung in diesem Bereich zu. Daher möchten wir der unsicheren Entwicklung der Stahlbranche unter Verwendung einer Szenariobetrachtung entgegentreten.

Für das ermittelte Basisszenario wird ein Anstieg der abgesetzten Tonnage sowie eine stabile Preisentwicklung unterstellt, welche zusammengenommen zu einer insgesamt positiven Entwicklung der Geschäftsvolumina von bis zu 10% über dem Vorjahresniveau führt. Daneben impliziert das ermittelte Positivszenario mit einer sowohl positiven Tonnagen- als auch Preisentwicklung, einen möglichen Anstieg von bis zu 10%-Punkten oberhalb des Basisszenarios. Dem gegenüber wird im Negativszenario, bei einer rückläufigen Tonnagen- und Preisentwicklung von einem bis zu 10% geringeren Geschäftsvolumen als im Vorjahreszeitraum ausgegangen.

Der Bereich Haustechnik steht in 2019 vor einer für die weitere Zukunft richtungsweisenden Entwicklung. Die erfolgte Gründung der Hategro e.G., welche als exklusive Händlergemeinschaft nicht nur als reine Einkaufsorganisation fungiert, sondern den Fokus auf die Vertriebsaktivitäten des Großhandels legt, bildet dabei das Fundament der zukünftigen Entwicklung. Damit verbundene erste Erfolge konnten bereits erzielt werden. So konnten Anfang 2019 bereits mehrere NORDWEST zugehörige sowie neu hinzugewonnene Fachhandelspartner für das Konzept begeistert werden. Ein weiterer Erfolgsfaktor im Bereich Haustechnik stellt die NORDWEST-Exklusivmarke „delphis" dar. Im Rahmen des in 2018 stattgefundenen Markenrelaunchs wurde das Portfolio der angebotenen Artikel sowohl in der Sortimentsbreite als auch -tiefe überarbeitet, mit dem Ziel, die Attraktivität für die angeschlossenen Fachhandelspartner weiter zu steigern und deren Position im Markt weiter zu stärken.

Unter den zuvor genannten Planungsprämissen ergibt sich für den Bereich eine Prognose für das Geschäftsvolumen von +5% bis +15% gegenüber dem Vorjahr.

Die deutlichen Steigerungsraten der Vorjahre im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services werden in 2019 in abgeschwächter Form fortgeführt. Wesentlicher Wachstumsfaktor ist dabei weiterhin das Factoringgeschäft der TeamFaktor NW GmbH, deren Entwicklung auch in 2019 durch einen weiterhin guten Zuspruch aus dem NW-Händlerkreis positiv beeinflusst werden wird. Insgesamt profitiert die Factoringbranche nach wie vor davon, dass Factoring verstärkt als ergänzende Wachstumsfinanzierung gesehen wird, welche auf vorhandene Vermögenswerte abstellt. Zusätzlich bietet der Geschäftsbereich seinen angeschlossenen Fachhandelspartnern ein breit gefächertes Portfolio an Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat. Für 2019 erwarten wir für den gesamten Geschäftsbereich einen Anstieg des Geschäftsvolumens von +2% bis zu +10% gegenüber dem Vorjahr.

Erwartete Entwicklung der Geschäftsarten

Das operative Geschäft von NORDWEST setzt sich aus den Kerngeschäftsbereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik zusammen. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich über die drei Geschäftsarten Zentralregulierung, Lager und Strecke angeboten. Die Geschäftsmatrix ist im Abschnitt zu den Grundlagen des Konzerns und der Gesellschaft erläutert. Wir stellen im Folgenden unsere Erwartungen für die Entwicklung der beiden wichtigsten Geschäftsarten Lager und Zentralregulierung vor. Das Streckengeschäft ist hauptsächlich von der Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl abhängig, auf das an dieser Stelle verwiesen wird.

Auch für das kommende Geschäftsjahr wird für das Lagergeschäft eine positive Entwicklung prognostiziert. Getragen wird diese Annahme insbesondere durch das bereits im Bereich Bau-Handwerk-Industrie genannte Fachhandelspartner 4.0+ Konzept, welches die Fokussierung der angeschlossenen Fachhandelspartner auf das nordwesteigene Lagergeschäft als Hauptziel beinhaltet. In Kombination mit dem stetigen Ausbau der eigenen Sortimente und dem maßgeschneiderten Angebot einer kundenindividuellen Logistiklösung sind wir sicher, dass auch zukünftig die angeschlossenen Fachhandelspartner an einem der besten und funktionsfähigsten Läger in der Branche partizipieren werden.

In der Zentralregulierung hat die Überwachung der Kreditrisiken einen sehr hohen Stellenwert. Wir rechnen für 2019 im wahrscheinlichsten Geschäftsverlauf mit keinen gravierenden außerplanmäßigen Forderungsausfällen, die die Abdeckung der vorhandenen umfangreichen Rückversicherung überschreiten.

Eckdaten-Prognose 2019

Unter Berücksichtigung der geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen ist das NORDWEST-Management für das Geschäftsjahr 2019 optimistisch gestimmt und erwartet unter Berücksichtigung des Basis-Szenarios im Geschäftsfeld Stahl beim Geschäftsvolumen sowohl für die AG, als auch für den Konzern eine Entwicklung von +1% bis +10% ggü. VJ. Das operative Ergebnis (EBIT) sehen wir bei rund 11,5 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,6 Mio. € (AG: 9,5 Mio. €, +/- 0,6 Mio. €). Das Jahresergebnis wird sich in Konzern und AG vorbehaltlich finanzieller und steuerlicher Sonderthemen analog zum EBIT entwickeln.

3. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Durch die stetige Optimierung des angebotenen Leistungsportfolios ist es NORDWEST in den zurückliegenden Jahren immer gelungen, neue Fachhandelspartner für sich zu begeistern. Neben den klassischen finanzwirtschaftlichen Leitungsindikatoren wie Umsatz- oder Ergebniskennziffern, kann insbesondere anhand dieser Kennzahl die nachhaltige Entwicklung eines Handelsverbundes abgelesen werden. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 konnte die Anzahl der mit NORDWEST verbundenen Fachhändler um insgesamt 50 erhöht werden (95 Zugänge, 45 Abgänge). Dies verdeutlicht, dass NORDWEST am Markt als verlässlicher und leistungsfähiger Partner wahrgenommen und geschätzt wird. Insgesamt gehören per 31.12.2018 1.052 Fachhandelspartner NORDWEST an. Wir rechnen auch in 2019 mit einer weiteren Ausweitung des NORDWEST-Fachhandelspartnerkreises.

Ein weiterer nichtfinanzieller Leistungsindikator, anhand dessen die Attraktivität von NORDWEST als Arbeitgeber abgelesen werden kann, ist die Entwicklung der Mitarbeiteranzahl. Für NORDWEST sind die eigenen Mitarbeiter ein essentieller Kernerfolgsfaktor - nicht nur für das kurzfristige Erreichen der Ergebnisziele im laufenden Jahr, sondern vielmehr zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs. Um den stetig steigenden Leistungsanforderungen auch zukünftig gerecht zu werden, ist ein weiterer Ausbau des Mitarbeiterstamms geplant. Zum 31.12.2018 belief sich im NORDWEST Konzern die Anzahl der Stellen auf 368 (Stichtag, Kopfzahl) und damit auf 9 Stellen mehr als im Vorjahr (NORDWEST Handel AG: 322; +/- 0 ggü. VJ).

4. Fazit

Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2018 gilt es, die auf den Weg gebrachten Konzepte weiter voran zu treiben, um auch das Jahr 2019 positiv zu gestalten. Im Fokus dabei steht die bestmögliche Unterstützung aller angeschlossenen Fachhandelspartner. Mit Blick auf die Geschäftsbereiche erwarten wir eine durchgehend positive Entwicklung. Nach zuvor deutlichen Steigerungsraten stellt sich dabei insbesondere die Entwicklung im Stahlgeschäft als herausfordernd dar. Bei den Geschäftsarten sehen wir unverändert das Lagergeschäft als besonders wachstumsstark an.

Chancen- und Risikobericht

Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen die unternehmerischen Aktivitäten der NORDWEST Handel AG Chancen und inhärente Risiken. Je nach Art des Geschäftsbereiches und der Geschäftsart können diese unterschiedlich ausgeprägt sein. Das Handelsgeschäft von NORDWEST wird dabei durch Unsicherheiten in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Ausgestaltung der verfolgten Risikostrategie wird dabei insbesondere durch die vom Vorstand implementierte Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST bestimmt. Das Risikomanagement soll bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und unter Hinzunahme der damit verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen. Die nachfolgenden Ausführungen gelten sowohl für die NORDWEST Handel AG als auch den Konzern.

Organisation

Als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung hat das Risikomanagement der NORDWEST Handel AG zum Ziel, konzernweit Chancen zu identifizieren und nutzbar zu machen. Daneben ist die frühzeitige und systematische Erfassung von Risiken sowie deren Überwachung und Steuerung essentieller Bestandteil. Dazu ist ein, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt werden und es kann im Bedarfsfall rasch gegengesteuert werden, um das Erreichen der definierten Unternehmensziele zu gewährleisten. Die in diesem Zusammenhang definierten Rahmenbedingungen gelten dabei für sämtliche, den Risikoprozess tangierenden Bereiche.

Chancenmanagement-Prozess

Die Identifizierung sowie die Beurteilung und Erschließung von Chancen für NORDWEST ist eng verbunden mit der strategischen Ausrichtung DRIVE NORDWEST. Die innerhalb dieser Wachstumsstrategie verankerten Ziele fußen auf strategischen Erfolgsfaktoren, welche durch den Vorstand im abgelaufenen Jahr im Kern bestätigt, jedoch im Detail überarbeitet und erweitert wurden. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Chancen. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen, der es ermöglicht, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern wie z.B. der Marktentwicklung oder der Fachhandelspartnerstruktur zu reagieren.

Im Wesentlichen sieht NORDWEST Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbau bestehender Produktfelder sowie in der Steigerung von Marktanteilen durch die Akquisition von neuen Fachhandelspartnern oder durch das Hinzugewinnen von neuen Kooperationspartnern.

Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche wird an dieser Stelle auf die weiteren Ausführungen des Prognoseberichts verwiesen.

Risikomanagement-Prozess

Jährlich wird eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses ist festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist. Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben obliegt den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Der Bereich Controlling & Risikomanagement übernimmt dabei die Koordination und Durchführung der Risikoinventur. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Konzerns ermöglicht. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Zur Beurteilung des jeweiligen Risikos wird dieses zunächst einer Risikoklasse zugeordnet.

Risikoklassen (RK):

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1 unbedeutend
2 mittel
3 bedeutend
4 schwerwiegend
5 bestandsgefährdend

Für die Risiken der Klasse 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) erfolgt zusätzlich eine Bewertung hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine Quantifizierung der Schadenshöhe mit der Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Neben der jährlichen Überwachung aller identifizierten Risiken erfolgt zusätzlich eine halbjährliche Überprüfung aller schwerwiegenden und bestandsgefährdenden Risiken durch die Verantwortlichen.

Festgestellte Änderungen oder Abweichungen sowie ergriffene Maßnahmen werden im Rahmen dieser Überprüfung dem Controlling & Risikomanagement mitgeteilt und dokumentiert.

Abb. Ablauf Risikoinventur

Nach der Identifizierung des Einzelrisikos erfolgt durch den Risikoverantwortlichen eine Zuordnung innerhalb der definierten Risikofelder mit den dazugehörigen Risikobereichen. Für das Jahr 2018 ergab sich für NORDWEST die folgende Risikostruktur:

Abb. Darstellung Risikofelder/-bereiche inkl. Angabe der durchschnittlichen Risikoklasse je Risikofeld

Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Zudem prüft der Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem. Hier liegt das Augenmerk insbesondere darauf, zu prüfen, ob die grundsätzliche Eignung vorliegt, Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Kreditrisiko

Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen des unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich insbesondere durch die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern. Im Bereich des Kreditrisikos werden dabei insbesondere die Risiken von Zahlungsausfällen abgebildet, die durch den Verlust von Geschäftspartnern, durch Insolvenz oder durch mögliche temporäre Liquiditätsprobleme auftreten können. Bonitäts- und Liquiditätsprobleme von Fachhandels- und Industriepartnern und die damit verbundenen Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Darüber hinaus können Forderungsausfälle unmittelbar die Ergebnissituation sowie die Liquiditätslage von NORDWEST negativ beeinflussen. Diese Risiken sind dem Geschäftsmodell immanent.

Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt, das insbesondere Verschlechterungen im Zahlungsverhalten und Limit-Überschreitungen von zugesagten Wechsel- und Darlehenszusagen erkennbar werden lässt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V.. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Fachhandelspartner. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Fachhandelspartnern erfasst und ausgewertet. Zur Erreichung einer höheren Vorlagequote von Jahresabschlüssen werden Teile der jährlichen Rückvergütung der Fachhandelspartner an die Bilanzeinreichung gekoppelt.

Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist aufgrund der eigenen liquiden Mittel und über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung abgeschlossen, die in regelmäßigen Abständen überprüft und im Umfang an die aktuelle Risikostruktur angepasst wird.

Auf der Grundlage der eingeleiteten Vertriebsoffensive, insbesondere auch der Forcierung des Auslandsgeschäftes durch Ausweitung der Zentralregulierung, besteht konsequenter Weise auch weiterhin eine Auslandskreditversicherung, welche möglichst sämtliche ausländischen Debitoren mit einschließt.

Der Möglichkeit von Zahlungsausfällen trägt das NORDWEST-Management in seiner Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Es ist dem Geschäftsmodell immanent und wird mit einer Ergebnisauswirkung von mehr als einer Million Euro eingeplant. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse laufend analysiert und verfeinert.

Neben den Kreditrisiken aus der Zentralregulierung bestehen zudem entsprechende Adressausfallrisiken im Factoringgeschäft der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH. Diese Risiken werden nur im Einklang mit der Risikostrategie eingegangen und regelmäßig im Rahmen der Risikoinventur bewertet. Zur Steuerung der Risiken werden die Vorgaben der Bundesaufsicht umgesetzt und es existiert ein für Finanzdienstleistungsinstitute der Factoringbranche angemessenes Risikomanagementsystem. Hierzu gehören insbesondere eine angemessene Aufbau- und Ablauforganisation, Risikosteuerungs- und -controllingprozesse sowie die Interne Revision. Nicht zuletzt bestehen für die eingegangenen Kreditrisiken im Factoringgeschäft entsprechende Absicherungen über Warenkreditversicherungen.

Den Risiken aus dem Factoringgeschäft stehen entsprechende Chancen gegenüber. Diese bestehen nach wie vor in der sehr engen Anbindung an NORDWEST sowie dem daraus resultierenden Kundenzugang. Gerade in der Zielgruppe der kleinen und mittleren Händler besteht ein entsprechendes Wachstumspotential, da sich insbesondere dieser Kundenkreis bisher noch alternativen Finanzierungslösungen wenig geöffnet hat.

Marktrisiko

Weitere Risiken, die durch das Wahrnehmen von Chancen im Rahmen des unternehmerischen Handelns entstehen können, ergeben sich durch die Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen. Sowohl ein verlangsamtes Wachstum als auch eine Belebung des nationalen sowie europäischen Marktes bergen Risiken und Chancen und können sich auf die Geschäftsaktivitäten von NORDWEST auswirken. Mögliche Verluste aufgrund von Markt-, Marktpreis- und Konditionsveränderungen sowie mögliche Wechselkursschwankungen durch den weiteren Ausbau der Importaktivitäten werden unter dem Risikofeld Marktrisiko subsumiert.

Ein strategisches Wachstumsfeld, welches im Rahmen der Ausrichtung DRIVE NORDWEST identifiziert und in den vergangenen Geschäftsjahren umgesetzt wurde, betrifft den Ausbau der Importaktivitäten seitens NORDWEST, hin zum Direktbezug der Exklusivmarke PROMAT. Eine mögliche wechselkursrelevante Beschaffung der Produkte, insbesondere der Exklusivmarkenprodukte, kann sich zu Ungunsten von NORDWEST entwickeln. Die damit verbundenen Preiserhöhungen könnten aufgrund von mangelnder Marktakzeptanz zu Margenverlusten führen. Die kontinuierliche Beobachtung der Wechselkurse sowie der enge Kontakt zu den Industriepartnern von NORDWEST sind daher unerlässlicher Bestandteil des unternehmerischen Handelns.

Neben den Importaktivitäten ist NORDWEST auch auf dem nationalen Markt potenziellen Preis- und Konditionsveränderungen ausgesetzt. Die Lieferanten befinden sich in einer angespannten Marktlage und sehen sich ebenfalls einem Preis- und Kostendruck ausgesetzt. Diesen Druck könnten die Industriepartner über Preiserhöhungen und Konditionsanpassungen an NORDWEST weitergeben und in der Folge an die Fachhandelspartner, sofern eine Kompensation seitens NORDWEST nicht möglich ist.

Liquiditätsrisiko

Dem Risiko, benötigte Zahlungsmittel / Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu stark erhöhten Kosten beschaffen zu können, trägt NORDWEST im Risikofeld Liquiditätsrisiko Rechnung.

Trotz einer Finanzmarktlage, welche weiterhin durch ein historisches Zinstief geprägt ist, haben die vergangenen Finanzmarkt- und Bankenkrisen gezeigt, dass sich die Liquiditätsbeschaffung auf dem Banken- und Kapitalmarkt für Unternehmen durchaus problematisch gestalten kann. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und es zu begrenzen, hat NORDWEST mit drei Kernbanken mittelfristige Finanzierungszusagen bis zum 31.12.2019 getroffen. Erste Gespräche über eine Prolongation über das Jahr 2019 hinaus wurden bereits geführt. Mit einem Abschluss der Verhandlungen wird im Laufe der ersten Jahreshälfte 2019 gerechnet.

Der kontinuierliche Informationsaustausch mit den Banken schafft zusätzlich Vertrauen und legt die Basis für eine zuverlässige Zusammenarbeit. Mit Blick auf die durchgeführte Verlegung des Firmensitzes im Geschäftsjahr 2016 und des damit verbundenen Neubaus wurde bereits im Rahmen der Neubaufinanzierung das Risiko einer Zinserhöhung nach Ablauf der vertraglich fixierten Zinsbindung aufgenommen. Dem soll insbesondere durch eine Überprüfung und möglichen Abschlusses eines Forward-Darlehns in Abhängigkeit vom zukünftigen Zinsniveau vor Ablauf der Zinsbindung entgegengewirkt werden.

Operationelles Risiko / Betriebsrisiko

Für NORDWEST ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Risiken, die zu Störungen im Betriebsablauf führen könnten und in der Folge die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern gefährden, auf ein Minimum begrenzt werden. Neben diesen technischen und infrastrukturbedingten Risiken, die bedingt durch die Verlagerung der Konzernzentrale nach Dortmund und den damit verbundenen technischen Neuerungen und Voraussetzungen nochmals deutlich reduziert und minimiert wurden, werden in diesem Risikofeld auch den möglichen Gefahren aus den Bereichen Personal sowie der Missachtung von gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben sowie bestehenden Compliance-Regularien Rechnung getragen.

Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsproblemen, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-up- und Sicherungssysteme implementiert. Ferner sind in den vergangenen Jahren alle kritischen Systeme an einen IT-Dienstleister ausgelagert worden, um den stetig steigenden Anforderungen an IT-Sicherheit permanent und zukunftsorientiert Rechnung tragen zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken ist daher verschwindend gering, dennoch könnte der Ausfall einzelner Systeme jeweils eine Ergebnisauswirkung von bis zu einer halben Million Euro nach sich ziehen. Darüber hinaus hat NORDWEST durch die in 2018 durchgeführte Umstellung hin zum papierlosen Rechnungsversand im Bereich der Archivdienstleistungen sein Leistungsspektrum ausgebaut und ein internes Kontrollsystem (IKS) implementiert, welches aktuell zertifiziert wird.

Im Rahmen des Risikofeldes Operationelles Risiko / Betriebsrisiko werden in angemessener Weise Verstöße gegen Vorgaben und Sachzwänge gesetzlicher Regularien subsumiert und in entsprechender Art und Weise im Rahmen der Risikoinventur berücksichtigt.

Als Rechtsrisiko mit besonderer Tragweite wird zudem die Bedrohung des originären Geschäftsmodells von NORDWEST verstanden. Eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen im Hinblick auf das Kerngeschäft (Zentralregulierung mit Delkredereübernahme), könnte weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit mit den Lieferanten und Fachhandelspartnern haben. Eine wesentliche Veränderung der Rahmenbedingungen, die zu einer Einstellung des Geschäftsmodells führen würde, hätte somit schwerwiegende Auswirkungen.

Als Handelsunternehmen geht NORDWEST speziell im Bereich der Exklusivmarken Promat und delphis in Bezug auf die Auswahl der Lieferanten mit größter Sorgfalt vor. NORDWEST achtet insbesondere auf die Verlässlichkeit der Exklusivmarkenlieferanten in Bezug auf die Produktqualität sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards. Abweichendes Verhalten oder verminderte Produktqualitäten schaden dem Ansehen von NORDWEST und können den Unternehmenserfolg nicht zuletzt im Rahmen von Produkthaftungsrisiken nachhaltig gefährden.

Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe. Um Fachkompetenz zu sichern, treibt NORDWEST die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem man unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbietet. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denk- und Handlungsweise seiner Mitarbeiter. In den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen, welche auch für das aktuelle Geschäftsjahr konzernweit durchgeführt wurden, besteht für die Mitarbeiter die Möglichkeit eines bilateralen Austauschs mit seiner Führungskraft. Hierbei wird insbesondere durch die Definition von gegenseitigen Erwartungen sowie durch die Beurteilung von Leistungen die Basis für eine gezielte Personalentwicklung geschaffen.

Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.

Des Weiteren beinhaltet das Versicherungsportfolio von NORDWEST bereits seit 2012 eine Vertrauensschadens-Versicherung. Diese Versicherung umfasst sämtliche Risiken aus unerlaubten Handlungen (Betrug, Diebstahl, etc.), welche durch Angestellte von NORDWEST und deren Tochtergesellschaften begangen werden könnten.

Mit Blick auf die Geschäftsarten wird der besonderen Bedeutung des Lagergeschäftes und damit verbunden des Logistikdienstleisters dadurch Rechnung getragen, dass eine intensive Verzahnung durch eine Vertretung vor Ort besteht. Überdies hinaus ist NORDWEST mit einem Sitz im Lenkungsausschuss der Niederlassung des Logistikdienstleisters vertreten. Somit wird gewährleistet, dass NORDWEST frühzeitig über Entwicklungen informiert würde, die einer zeitnahen Versorgung der Fachhandelspartner mit Ware in Verbindung mit einer optimierten Kostenstruktur, entgegenstehen.

Unternehmensstrategisches Risiko

Unter dem unternehmensstrategischen Risiko werden sämtliche Gefahren subsumiert, die bedingt durch das Geschäftskonzept /-modell und den damit verbundenen strategischen Entscheidungen entstehen können. Hierzu zählen u.a. der Vertrieb und Einkauf mit den jeweiligen Strukturen aber auch Entscheidungen hinsichtlich der Beteiligungen und der Konzernstruktur.

Die wesentlichen Risiken ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen und in spezifischen Debitorenrisiken. In den Geschäftsbereichen ist NORDWEST mit Wettbewerbsdruck konfrontiert und könnte Marktanteilsverlusten, verlangsamtem Wachstum oder gar rückläufigen Marktentwicklungen ausgesetzt sein. Aber auch eine Belebung der Konjunktur im Binnenmarkt oder auf europäischer Ebene birgt sowohl Chancen- als auch Risikopotentiale. Belebungen im Markt werden dazu führen, dass solvente Fachhandelspartner gestärkt werden und - nach neuen Marktanteilen suchend - das Wachstum an sich ziehen werden. Andere werden diese Dynamik nicht mitgehen können und dadurch Anteile verlieren oder aus dem Markt verdrängt werden. Allen diese Auswirkungen auf die bestehende Fachhandelspartnerstruktur trägt NORDWEST Rechnung durch ein intensives Monitoring der Fachhandelspartner und eine enge Verzahnung aller involvierten Bereiche innerhalb des Unternehmens. Dennoch würde ein gleichzeitiges Ausscheiden der größten Fachhandelspartner von NORDWEST und das damit verbundene Fehlen der Geschäftsvolumina sicherlich ein schwerwiegendes Risiko darstellen. Insgesamt geht das NORDWEST-Management davon aus, dass die Fachhandelspartner durch das wettbewerbsfähige Produktportfolio und durch eine noch intensivere Betreuung vom Leistungsportfolio überzeugt und deren Bezugsquoten über NORDWEST gesteigert werden können. Dies spiegelt sich ebenfalls in der Tatsache wider, dass der NORDWEST-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als tausend Fachhandelspartner angehörten. Ferner sollen sich bietende Chancen durch den gezielten Auf- und Ausbau bestehender und weiterer Kooperationen gewinnbringend genutzt werden.

In gleichem Maße und unter denselben Voraussetzungen erfolgt die Ausrichtung von NORDWEST hinsichtlich seiner Lieferanten. Eine enge Begleitung durch Lieferantengespräche und eine permanente Sondierung alternativer Beschaffungsquellen ist dabei unerlässlich. Die heterogene Struktur der NORDWEST-Fachhandelspartner und deren individuelles Einkaufsverhalten, bedeuten eine enorme Vielfalt bezüglich des Warensortimentes. Verbunden mit dem hohen Warenumschlag sind somit organisatorische, informationstechnische und logistische Risiken sowie Warenbestandsrisiken in dieser Geschäftsart vorhanden. Diese Risiken erhöhen sich durch die internationale Ausrichtung.

Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen. Die identifizierten Risiken betreffen unerwartete Abweichungen von Planungen und Prognosen. Diese könnten dazu führen, dass Neubewertungen von Vermögenswerten, einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten vorgenommen werden müssen, welche die Vermögens- und Ertragslage von NORDWEST negativ beeinträchtigen könnten. Grundsätzlich liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Risiken im einstelligen Bereich. Dennoch ist festzuhalten, dass derartige Vermögenswerte im siebenstelligen Bereich existieren. Zur Begrenzung dieser Risiken nutzt NORDWEST ein enges Monitoring von Chancen und Risiken sowie interne Kontrollen für den Planungs- und Prognoseprozess. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist regelmäßig Teil des Prüfungsplans der internen Revision.

Der etablierte Risikomanagement Prozess, die identifizierten Risikofelder und die ganzheitliche Betrachtungsweise der dazugehörigen Chancen sind integraler Bestandteil der NORDWEST Unternehmenskultur und dienen in einem wiederkehrenden Zyklus als Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.

Internes Kontroll- und Steuerungssystem

Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwendet das NORDWEST-Management quantitative Kenngrößen und Messinstrumente. Zu den Grundsätzen des NORDWEST-Konzerns gehört, dass das eingesetzte unternehmensinterne Steuerungssystem permanent weiter entwickelt und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüft werden, damit diese bei Bedarf an die sich ändernden Marktgegebenheiten angepasst werden können. Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag im Konzern anhand von definierten Leistungsindikatoren sichergestellt werden. Zusätzlich wurde als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung ein umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung implementiert.

Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in die Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up innerhalb der definierten Planungseinheiten in Abstimmung zwischen den Planungsverantwortlichen, den jeweiligen Geschäftsbereichs-/Hauptbereichsleitern und dem Vorstand. Sie umfasst dabei Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.

Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen. Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur aktuellen Entwicklung und zur Zielerreichung von definierten Leistungsindikatoren wie z.B. Jahresüberschuss oder Geschäftsvolumen sowie mögliche Abweichungen und ggf. einzuleitende Maßnahmen.

Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Fachhandelspartner-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.

NORDWEST stellt die Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung mithilfe eines darauf bezogenen internen Kontrollsystems (IKS) sicher. Es soll gewährleisten, dass die gesetzlichen Regelungen eingehalten werden und die interne wie externe Rechnungslegung im Hinblick auf die numerische Abbildung der Geschäftsprozesse valide ist. Der Buchungsstoff soll vollständig und richtig erfasst und verarbeitet werden. Fehler in der Rechnungslegung sollen grundsätzlich vermieden beziehungsweise wesentliche Fehlbewertungen zeitnah aufgedeckt werden. Die Ausgestaltung des Konzern weiten rechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Konzerns und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet.

Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Konzernabschlusserstellung erfolgen bei NORDWEST durch die Hauptbuchhaltung und das Controlling. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und IT-gestützte Auswertungen.

Die Ausgestaltung dieses Kontrollsystems umfasst organisatorische und technische Maßnahmen, in die alle Gesellschaften des Konzerns einbezogen sind. Durch die zentralisierte Hauptbuchhaltung in den Räumen der Muttergesellschaft wird sichergestellt, dass die Bilanzierungsstandards nach IFRS und HGB einheitlich und konzernweit angewendet und entsprechende Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen den Konzerngesellschaften verlässlich abgestimmt werden können. Die Rechnungslegung wird bei der Muttergesellschaft gebündelt, um Abläufe zu zentralisieren und zu standardisieren. Ein einheitlicher Kontenrahmen ist für alle Konzerngesellschaften verpflichtend. Neuerungen in der internationalen Rechnungslegung werden fortlaufend durch die Hauptbuchhaltung zeitnah auf Relevanz überprüft und ihre Umsetzung entsprechend frühzeitig angekündigt. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Die IFRS-Abschlüsse der einzelnen Konzerngesellschaften werden in einem einheitlichen System, basierend auf einer MS-Office-Anwendung, erfasst und in einer einstufigen Konsolidierung an einem zentralen Standort verarbeitet. Automatische Plausibilitätsprüfungen und systemseitige Validierungen der Buchhaltungsdaten sind ein weiterer Bestandteil des Kontrollsystems. Daneben erfolgen regelmäßig manuelle Kontrollen durch das zentrale Rechnungswesen und den zuständigen CFO. In den Konzern-Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das konzernrechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, und allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen gehören. Die Wirksamkeit des IKS wird vom Prüfungsausschuss der NORDWEST regelmäßig überwacht.

Über die genannten Strukturen des IKS und des Risikomanagements hinaus ist die interne Revision ein wesentliches Organ im Steuerungs- und Überwachungssystem des Konzerns. Im Rahmen ihrer risikoorientierten Prüfungshandlungen kontrolliert sie regelmäßig die für die Rechnungslegung relevanten Prozesse und berichtet dem Vorstand über die Ergebnisse. Unter chronologischen Aspekten werden vor- und nachgelagerte Kontrollen und Analysen der gemeldeten Daten erstellt. Falls erforderlich, wird auf die Expertise externer Gutachter zurückgegriffen, zum Beispiel bei Pensionsrückstellungen. Schließlich garantiert die konzerneinheitlich gesteuerte Durchführung des Abschlussprozesses im Rahmen eines zentral verwalteten Abschlusskalenders einen strukturierten und effizient gestalteten Prozess der Rechnungslegung.

Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung jederzeit möglich.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Corporate Governance publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist in den jeweiligen Dienstverträgen geregelt und besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil erfasst neben Sachbezügen (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz) monatlich auszuzahlende Barbezüge. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme gewährt.

Für die sog. Tantieme 1 wird den Vorständen grundsätzlich eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) der Gesellschaft jeweils nach Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Einzelwertberichtigungen bzw. vor Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Pauschalwertberichtigungen gewährt. Für die Tantieme 1 wird der vom Aufsichtsrat gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres bzw. in Ermangelung einer solchen Billigung, der von der Hauptversammlung gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres zugrunde gelegt, wobei der Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen nach billigem Ermessen entscheidet.

Das maßgebliche Konzern-EBT ist jeweils auf einen maximalen Betrag p. a. beschränkt (Cap). Übersteigt das Konzern-EBT diesen jährlichen Höchstbetrag, steht es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats der Gesellschaft, die Tantieme 1 für das entsprechende Geschäftsjahr freiwillig zu erhöhen. Die Gewährung der Tantieme 1 entfällt bei Kündigung oder Abberufung des Vorstands aus wichtigem Grund oder bei der vorzeitigen Kündigung bzw. Amtsniederlegung durch das Vorstandsmitglied, ohne dass die Gesellschaft einen wichtigen Grund hierfür gesetzt hat (sog. Bad-Leaver-Regelung).

Ferner wird die Tantieme bei vorzeitiger Vertragsbeendigung auch in sog. Good-Leaver-Fällen in Abhängigkeit von der Dauer des jeweiligen Bestands des Dienstvertrages im Kalenderjahr gekürzt.

Die sog. Tantieme 2 wird ebenfalls als eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT gewährt, jedoch berechnet auf einen Dreijahreszeitraum. Sie wird nur gewährt, wenn das relevante EBT im dritten Geschäftsjahr beziehungsweise aufgrund einer Vertragsergänzung für ein Vorstandsmitglied im vierten Geschäftsjahr das EBT im Jahr vor Vertragsbeginn um einen bestimmten Prozentsatz überschritten hat (hurdle rate); außerdem wird ein Höchstbetrag (Cap) für die Berechnung der Mehrjahresbonifizierung festgelegt, wobei es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats steht, die Tantieme 2 freiwillig zu erhöhen, wenn der jeweilige Höchstbetrag überschritten wird. Für die Tantieme 2 ist ebenfalls eine entsprechende Bad-Leaver-Regelung vereinbart. Darüber hinaus wird in den vertraglichen Vereinbarungen ausdrücklich auf § 87 Abs. 2 S. 1 AktG Bezug genommen.

Die Vorstandsdienstverträge von Herrn Dressler und Herrn Simon enthalten durch die Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung.

Mit Vertrag vom 29.11.2018 wurde der Dienstvertrag (inkl. Sideletter) vom 17.12.2014 nebst zwei Nachträgen vom 17.02.2017 mit Herrn Bernhard Dressler mit Wirkung zum 31.01.2019 aufgehoben, nachdem Herr Dressler seit dem 03.10.2018 krankheitsbedingt sein Amt nicht mehr ausüben konnte. Der Dienstvertrag endete zum 31.01.2019. Für den seit dem 30.11.2018 nicht mehr amtierenden Vorstandsvorsitzenden (Bernhard Dressler) werden bis zum Ausscheiden in 2019 noch die vereinbarten Leistungen (Festvergütung und Nebenleistungen) gewährt und ausgezahlt. Die Herrn Dressler aufgrund des Vertrags zugesagten Leistungen für die Beendigung seiner Tätigkeit (Festvergütung, Nebenleistungen für den Monat Januar 2019 und den in der Aufhebungsvereinbarung festgelegten Betrag) wurden zum 31.12.2018 entsprechend berücksichtigt.

Mit den Beschlüssen des Aufsichtsrats vom 23.10.2018 und 26.11.2018 wurde Herr Martin Bertinchamp zum Stellvertreter des verhinderten Vorstandsvorsitzenden (Bernhard Dressler) für die Zeit vom 24.10.2018 bis zum 28.02.2019 zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Mit dem Beschluss vom 18.12.2018 wurde Herr Martin Helmut Bertinchamp über den bis dahin festgelegten Zeitraum hinaus, mithin ab 01.03.2019 bis zum Ablauf des 31.05.2019, zum Stellvertreter des fehlenden Mitglieds und Vorsitzenden des Vorstands bestellt. Die Vergütung des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ist im jeweiligen Dienstvertrag sowie Nachtrag Nr. 1 zum Dienstvertrag geregelt und besteht aus einem fixen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil umfasst in 2018 keine Sachbezüge (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz).

Aktienoptionsprogramme oder wertpapierorientierte Anreizsysteme bestehen derzeit nicht.

Für den Fall der Arbeitsunfähigkeit bzw. im Todesfall bestehen vertraglich vereinbarte Gehaltsfortzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder.

Eine betragsmäßige Höchstgrenze der Vorstandsvergütung ist nicht vorgesehen, weil durch die Begrenzung der Bemessungsgrundlagen und eine auf Ausnahmen beschränkte und korrekte Ermessensausübung ein ausreichendes Regulativ geschaffen ist.

Die Gesamtvergütung sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile der Vorstandsmitglieder sind sowohl insgesamt als auch im Verhältnis zueinander angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Entwicklung des Unternehmens. Zusagen für Ruhegeld und Witwengeld bestehen nur noch für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands.

Für Leistungen und Ansprüche der früheren und ausgeschiedenen Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 324 T€ (VJ: 311 T€) als Gesamtbezüge innerhalb der Rechnungslegungsvorschrift nach HGB ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 4,2 Mio. € (VJ: 3,7 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Darüber hinaus besteht für Herrn Dr. Günter Stolze ein Pensionsanspruch, der mit der zugehörigen Rückdeckungsversicherung saldiert wird; im Geschäftsjahr 2018 führte die Verrechnung der Pensionsrückstellung und des Deckungsvermögens erstmalig zu einem passiven Überhang in Höhe von 32 T€, der unter den Pensionsrückstellungen nach HGB ausgewiesen wird.

Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden nach den Rechnungslegungsvorschriften der IFRS keine Aufwendungen innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Auszahlung der Renten erfolgt unmittelbar im Wege der Inanspruchnahme der Rückstellung. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs belief sich im Konzernabschluss auf insgesamt 7,7 Mio. € (VJ: 7,8 Mio. €). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet und beträgt T€ 2.092.

Vorstandsvergütung 2018

In den nachstehenden Tabellen werden gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) die für die Jahre 2018 und 2017 gewährten Zuwendungen einschließlich Nebenleistungen sowie der jeweilige Zufluss und der Versorgungsaufwand individuell dargestellt. Die Angabe der gewährten Zuwendungen ist bei den variablen Vergütungskomponenten ergänzt um die erreichbare Minimal- und Maximalvergütungen.

Für die einjährige variable Vergütung Tantieme 1 ist den Anforderungen des DCGK entsprechend der Zielwert (d.h. der Wert bei einer Zielerreichung von 100%), der für das Berichtsjahr gewährt wird, anzugeben. Bei der mehrjährigen, nicht aktien-basierten variablen Vergütung Tantieme 2 ist nach den Anforderungen des DCGK zum Zeitpunkt der Zusage (sofern vorhanden) der Zielwert bzw. ein vergleichbarer Wert eines „mittleren Wahrscheinlichkeitsszenarios“ anzugeben.

Da die Tantieme 2 nicht jährlich, sondern in einem mehrjährigen Rhythmus gewährt wird, ist nach den Anforderungen des DCGK entsprechend ein ratierlicher Wert auf Jahresbasis zu ermitteln und anzugeben. Die Rückstellung für die Tantieme 2 beläuft sich für Herrn Dressler auf 254 T€ und für Herrn Simon auf 127 T€.

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK

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Bernhard Dressler
Gewährte Zuwendungen Vorsitzender des Vorstands

seit 01.02.2015 bis 30.11.2018
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in € 2017 2018 2018 (Min.) 2018 (Max.)
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Festvergütung 310.620 359.748* 359.748 359.748
Nebenleistung 13.355 13.138 13.138 13.138
Summe 323.975 372.886 372.886 372.886
Einjährige variable Vergütung (Tantieme 1) 167.000 200.000** 0 200.000
Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2 (2016 - 2018)) 165.000** 88.626** 0 200.000
Gesamtvergütung 655.975 661.512 372.886 772.886

* Nach dem Aufhebungsvertrag mit Herrn Dressler steht Herrn Dressler sein Jahresgehalt zu; ferner hat er Anspruch auf sein Gehalt von T€ 27 für den Monat Januar 2019, dass in der Festvergütung berücksichtigt ist.

** Daneben hat Herr Dressler Anspruch auf einen Einmalbetrag von T€ 454, der über Tantieme 1 und 2 ausgeglichen wird.

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Jörg Axel Simon
Gewährte Zuwendungen Finanzvorstand

seit 10.06.2015
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in € 2017 2018 2018 (Min.) 2018 (Max.)
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Festvergütung 251.901 251.906 251.906 251.906
Nebenleistung 15.906 22.260 22.260 22.260
Summe 267.807 274.166 274.166 274.166
Einjährige variable Vergütung 84.000 100.000 0 100.000
Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2 (2016 - 2018)) 49.000 42.813 0 100.000
Gesamtvergütung 400.807 416.979 274.166 474.166

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Martin Bertinchamp
Gewährte Zuwendungen Stellvertr. Vorsitzender des Vorstandes

seit 24.10.2018
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in € 2017 2018 2018 (Min.) 2018 (Max.)
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Festvergütung 0 56.000 56.000 56.000
Nebenleistung 0 0 0 0
Summe 0 56.000 56.000 56.000
Gesamtvergütung 0 56.000 56.000 56.000

Zufluss gemäß DCGK

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Bernhard Dressler Jörg Axel Simon Martin Bertinchamp
Zufluss Vorsitzender des Vorstands Finanzvorstand stellv. Vorsitzender des Vorstandes
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in € Eintritt 01.02.2015

Austritt: 30.11.2018
Eintritt 10.06.2015 Eintritt 24.10.2018
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2017 2018 2017 2018 2017 2018
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Festvergütung 310.620 332.748 251.901 251.906 0 42.000
Nebenleistung 13.355 13.138 15.906 22.260 0 0
Summe 323.975 345.886 267.807 274.166 0 42.000
Einjährige variable Vergütung (Tantieme 1) 140.416 163.673 70.208 81.837 0 0
Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2) 0 0 0 0 0 0
Sonstiges 0 0 0 0 0 0
Gesamtvergütung 464.391 509.559 338.015 356.003 0 42.000

Aufsichtsratsvergütung 2018

Für die Vergütung des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung beschlossen, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats neben einem angemessenen Versicherungsschutz und dem Ersatz ihrer Auslagen, zu denen auch die auf ihre Bezüge entfallende Umsatzsteuer gehört, eine feste Grundvergütung sowie ein Sitzungsgeld für ihre Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen und Ausschusssitzungen erhalten. Die Grundvergütung beträgt 18.000 €, der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und der Prüfungsausschussvorsitzende das Doppelte. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten die Grundvergütung zeitanteilig. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen beträgt 1.000 € für den Aufsichtsratsvorsitzenden, 750 € für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und den Prüfungsausschussvorsitzenden sowie 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Ausschusssitzungen beträgt 1.000 € für den jeweiligen Ausschussvorsitzenden und 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Maßgeblich für das Sitzungsgeld ist jeweils die physische Teilnahme an Präsenzsitzungen. Die Vergütung ist angesichts des Verantwortungsumfangs und der zeitlichen Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.

Für den Zeitraum vom 24.10.2018 bis zum 31.05.2019, in dem Herr Bertinchamp durch den Aufsichtsrat zum Vorstandsvorsitzenden (als Stellvertreter gemäß § 105 Abs. 2 AktG) berufen ist, ruht sein Mandat im Aufsichtsrat und es werden in diesem Zeitraum die verbleibenden fünf Mitglieder tätig sein. Zudem hat der Aufsichtsrat für diesen Zeitraum Herrn Eberhard Frick, den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates, nunmehr zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt.

AR-Vergütung 2018

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Bertinchamp Frick Unterharnscheidt Stumpf Rüth Bäcker
in T€ (Vorsitzender bis 23.10.2018) (Stellv. Vorsitzender bis 23.10.2018, Vorsitzender ab 24.10.2018) (Vorsitzender Prüfungsausschuss)
--- --- --- --- --- --- ---
Basisvergütung 43,8 39,4 36,0 18,0 18,0 18,0
Summe Sitzungsgeld 5,0 5,8 6,5 3,0 4,0 3,0
Summe AR-Vergütung 2018 48,8 45,2 42,5 21,0 22,0 21,0

AR-Vergütung 2017

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Bertinchamp Frick Unterharnscheidt Stumpf Rüth Bäcker
in T€ (Vorsitzender) (Stellv. Vorsitzender) (Vorsitzender Prüfungsausschuss))
--- --- --- --- --- --- ---
Basisvergütung 54,0 36,0 36,0 18,0 18,0 18,0
Summe Sitzungsgeld 7,0 6,0 6,5 3,0 4,0 3,0
Summe AR-Vergütung 2017 61,0 42,0 42,5 21,0 22,0 21,0

Angaben nach: §§ 289a Abs.1 und 315a Abs. 1 HGB

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST in Höhe von 16.500.000 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, Deutschland, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 29.03.2018 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 28.03.2018 die Schwelle von 30% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 33,41% (das entspricht 1.070.719 Stimmrechten) betragen hat. Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, Deutschland, hat am 20.11.2018 auf ihrer Homepage mit der Ergänzung zur Bekanntmachung gem. § 23 Absatz 2 Satz 1 des Wertpapiererwerbs und Übernahmegesetzes („WpÜG") am 20.11.2018 mitgeteilt, dass sie nunmehr 47,2% der Anteile an der NORDWEST Handel AG hält.

Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2018 nicht gemeldet.

Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.

Vorstand

Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.

Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.

Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.

Satzung

Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.

Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht

Schlusserklärung zum Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG.

Die NORDWEST Handel AG war im Geschäftsjahr 2018 ein von der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, abhängiges Unternehmen i. S. d. § 312 AktG. Der Vorstand der NORDWEST Handel AG hat deshalb gemäß § 312 Abs. 1 AktG einen Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt, der die folgende Schlusserklärung enthält:

„Gemäß § 312 Abs. 3 AktG erklären wir, dass die NORDWEST Handel AG bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten vorgenommenen Rechtsgeschäften und getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde.“

Dortmund, den 15. März 2019

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Martin Helmut Bertinchamp

Jörg Axel Simon

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahres- und der Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft bzw. des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft sowie des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben werden.

Dortmund, den 15. März 2019

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Martin Helmut Bertinchamp

Jörg Axel Simon

Bilanz

Aktiva

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2018

2017

A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 408.341,91 400.303,91
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.133.293,09 1.163.368,09
3. Geleistete Anzahlungen auf Software 128.750,00 217.753,25
1.670.385,00 1.781.425,25
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 19.288.286,25 19.793.492,95
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.151.732,00 1.341.980,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.157.905,00 2.355.216,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 73.581,37
22.597.923,25 23.564.270,32
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.206.625,75 2.206.625,75
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5.000.000,00 5.815.888,30
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 9.828,08 9.828,08
7.216.453,83 8.032.342,13
31.484.762,08 33.378.037,70
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 292.985,96 87.423,69
2. Fertige Erzeugnisse und Waren 31.651.411,77 26.578.836,78
31.944.397,73 26.666.260,47
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 108.776.304,01 103.558.235,73
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:
31.12.2018 € 696.103,48
31.12.2017 € 822.787,49
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 5.921.432,91 6.952.502,24
3. Sonstige Vermögensgegenstände 14.405.048,39 14.680.938,16
129.102.785,31 125.191.676,13
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 9.473.320,23 8.779.057,52
C. Rechnungsabgrenzungsposten 383.583,30 375.727,14
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 0,00 172.107,74
202.388.848,65 194.562.866,70
Passiva
2018

2017

A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 16.500.000,00 16.500.000,00
II. Kapitalrücklage 671.500,09 671.500,09
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 3.273.000,00 3.273.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen 20.577.914,71 20.577.914,71
IV. Bilanzgewinn 20.912.042,83 17.819.866,95
61.934.457,63 58.842.281,75
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 8.815.038,90 8.203.060,00
2. Steuerrückstellungen 2.985.111,79 2.016.856,08
3. Sonstige Rückstellungen 7.085.211,02 7.072.511,71
18.885.361,71 17.292.427,79
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12.810.032,00 12.676.544,00
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:
31.12.2018 € 1.469.152,00
31.12.2017 € 1.163.872,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 98.916.698,67 98.407.753,60
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:
31.12.2018 € 98.916.698,67
31.12.2017 € 98.407.753,60
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 4.167.035,18 3.565.934,41
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:
31.12.2018 € 4.167.035,18
31.12.2017 € 3.565.934,41
4. Sonstige Verbindlichkeiten 5.021.589,48 2.920.121,22
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:
31.12.2018 € 5.021.589,48
31.12.2017 € 2.225.709,74
davon aus Steuern:
31.12.2018 € 1.904.771,86
31.12.2017 € 1.116.251,31
120.915.355,33 117.570.353,23
D. Rechnungsabgrenzungsposten 653.673,98 857.803,93
202.388.848,65 194.562.866,70

Gewinn- und Verlustrechnung

der NORDWEST Handel AG

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2018

2017

1. Umsatzerlöse* 480.070.771,16 416.771.236,67
2. Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 205.562,27 -91.108,40
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 281.303,77 311.226,70
4. Sonstige betriebliche Erträge 2.387.778,85 1.257.520,75
davon aus Währungsumrechnung:
2018 € 164.396,94
2017 € 191.184,08
482.945.416,05 418.248.875,72
5. Materialaufwand*
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -417.216.993,06 -358.719.382,18
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -2.803.445,80 -1.746.985,50
-420.020.438,86 -360.466.367,68
6. Rohergebnis 62.924.977,19 57.782.508,04
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -18.586.792,52 -18.521.692,09
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -4.062.155,08 -3.619.510,72
davon für Altersversorgung:
2018 € 912.953,18
2017 € 486.148,42
-22.648.947,60 -22.141.202,81
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -1.989.228,62 -2.281.185,41
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen -30.157.959,33 -26.612.476,90
10. EBIT 8.128.841,64 6.747.642,92
11. Erträge aus Beteiligungen 45.655,66 225,00
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 796.869,76 496.171,99
davon aus verbundenen Unternehmen:
2018 € 198.938,13
2017 € 143.891,44
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -797.904,24 -639.571,43
davon aus Aufzinsungen:
2018 € 277.620,00
2017 € 377.688,00
davon an verbundene Unternehmen:
2018 € 1.089,64
2017 € 0,00
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2.418.221,05 -2.338.526,91
15. Ergebnis nach Steuern 5.755.241,77 4.265.941,57
16. Sonstige Steuern -901.815,89 -85.269,06
17. Jahresüberschuss 4.853.425,88 4.180.672,51
18. Gewinnvortrag 17.819.866,95 15.017.344,44
19. Ausschüttungen an Anteilseigner -1.761.250,00 -1.378.150,00
20. Bilanzgewinn 20.912.042,83 17.819.866,95

* Siehe Erläuterung zur Ausweisänderung im Anhang.

Kapitalflussrechnung

der NORDWEST Handel AG

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2018

T€
2017

T€
Periodenergebnis vor Verwendung 4.853 4.181
+ Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 1.989 2.281
-/+ Abnahme / Zunahme der Rückstellungen 347 3.204
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge 769 -192
-/+ Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -9.055 -23.233
+/- Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 3.607 10.670
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -78 2
+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge 1 143
+/- Ertragsteueraufwand / -ertrag 2.418 2.339
-/+ Ertragsteuerzahlungen -2.267 -774
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 2.585 -1.379
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -837 -1.002
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 1.100 2
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -1.097 -2.000
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 0
+ Einzahlung aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögen 816 0
+ Einzahlung Körperschaftssteuerguthaben 0 419
+ Erhaltene Zinsen 598 484
+/- Einzahlungen/Auszahlungen aus Cash-Pooling -570 -2.112
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 10 -4.209
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 1.500 0
- Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten -1.367 -1.164
+ Rückzahlung gewährte Ausleihungen 0 0
- Gezahlte Dividenden -1.761 -1.378
- Gezahlte Zinsen -438 -334
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -2.066 -2.876
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 529 -8.464
Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds 164 192
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 8.780 17.052
Finanzmittelfonds am Ende der Periode * 9.473 8.780
* davon verfügungsbeschränkt 0 1.500

Anhang

der NORDWEST Handel AG

A. Allgemeine Angaben

Die NORDWEST Handel AG, Dortmund, ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB und ist unter HRB 28436 beim Amtsgericht Dortmund registriert. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 wurde nach handelsrechtlichen (§§ 238 ff., §§ 264 ff. HGB) und aktienrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften erstellt.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren.

Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätze nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 Abs. 1 S. 2,266 ff. HGB).

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Das Wahlrecht zur Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen gemäß § 248 Abs. 2 HGB wird ausgeübt. Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten gem. § 255 Abs. 2 S. 1 und 2 und § 255 Abs. 2a HGB vermindert um planmäßige Abschreibungen nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer bewertet. Sofern erforderlich, sind bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen worden. Geringwertige Anlagegüter werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben und als Abgang erfasst. Die voraussichtliche Nutzungsdauer wird überwiegend entsprechend den von der Finanzverwaltung veröffentlichten amtlichen AfA-Tabellen festgelegt, in der Regel ergeben sich folgende Nutzungsdauern in Jahren:

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2018 2017
Immaterielle Vermögensgegenstände 3 bis 5 3 bis 5
Gebäude 25 bis 50 25 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 15 5 bis 15
EDV-technische Ausstattung 3 bis 8 3 bis 8
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 20 3 bis 20

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie Geschäftsguthaben bei eingetragenen Genossenschaften sind zu Anschaffungskosten bilanziert, z. T. vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung. Die Ausleihungen werden zum Nennwert ggf. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Den Risiken, die sich aus Lagerdauer, verminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Erlöswerten ergeben, wird durch Abwertung Rechnung getragen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bewertet. Unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden unter Verwendung eines fristadäquaten Zinssatzes mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Sonstigen Risiken wird durch einen pauschalen Abschlag Rechnung getragen.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert bewertet.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Der im Vorjahr auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag in Höhe von 172 T€ aus der Vermögensverrechnung betraf den aktivischen Überhang aus der nach § 246 Abs. 2 HGB vorgeschriebenen Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der Pensionsverpflichtung eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes. Die Bewertung der Rückdeckungsversicherung erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen, Beteiligungen, sonstigen Vermögensgegenständen, Pensionsrückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten ermittelt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des aktuellen Ertragsteuersatzes von 32,8%. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle eines Überhangs aktiver latenter Steuern würde in Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB keine Aktivierung erfolgen. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt ein - nicht bilanzierter - Überhang aktiver latenter Steuern.

Das Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert.

Die Pensionsrückstellung in Höhe von 8.815 T€ wurde nach den Vorschriften des HGB anhand versicherungsmathematischer Methoden ermittelt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sogenannten „Projected Unit Credit-Method" (PUC-Methode). Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung auf Grund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten verdient worden ist.

Als Rechnungszinsfuß wurde ein Zinssatz in Höhe von 3,21% p.a. gemäß dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, angesetzt. Die nach HGB erforderliche Vergleichsbewertung wurde mit einem Zinssatz in Höhe von 2,32% durchgeführt (Stand Dezember 2018, Referenzzeitraum der Durchschnittsbildung: 7 Jahre). Der der Ausschüttungssperre unterliegende Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 S.1 HGB (Effekt der Ausdehnung des Zeitraumes der Durchschnittsbildung beim Zinssatz) beläuft sich auf 1.068 T€.

Weiterhin wurden eine Gehaltsdynamik von 2,5%, ein Rententrend von 1,25% p.a. und eine Fluktuation von 0,0% in Ansatz gebracht. Die Berechnung erfolgte erstmals unter Verwendung der Richttafeln 2018G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln. Hieraus hat sich eine Erhöhung der Pensionsrückstellungen um rund 8 T€ ergeben.

Aufgrund des Bundesbesoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetz 2018/2019/2020, in welchem eine Erhöhung im Laufe des Jahres 2019 von 3,09% und im Laufe des Jahres 2020 von 1,06% schon vor dem Bilanzstichtag gesetzlich verankert wurde, ist für zwei Zusagen gegenüber ehemaligen Vorständen die Rententrendannahme in 2018 von 1,25% auf 3% heraufgesetzt worden, um den Stichtagsprinzip Rechnung zu tragen.

Darüber hinaus besteht für Herrn Dr. Günter Stolze ein Pensionsanspruch, der mit der zugehörigen Rückdeckungsversicherung saldiert wird. Im Geschäftsjahr 2018 führte die Verrechnung der Pensionsrückstellung und des Deckungsvermögens erstmalig zu einem passiven Überhang in Höhe von 32 T€, der nunmehr unter den Pensionsrückstellungen nach HGB ausgewiesen wird.

Die Steuerrückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet.

Die sonstigen Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet. Dabei werden die erwarteten zwischenzeitlichen Kosten- und Erlössteigerungen berücksichtigt. Sie wurden gebildet für ungewisse Verbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sind zum Stichtagskurs entsprechend § 256a HGB bewertet.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

Entwicklung des Anlagevermögens in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018

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Anschaffungs-/Herstellungskosten
01.01.2018 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2018
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I. Immaterielle Vermögegengegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 974.566,39 281.303,77 0,00 214.006,32 1.041.863,84
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 9.746.226,56 526.815,83 118.003,25 241.932,43 10.149.113,21
3. Geleistete Anzahlungen 217.753,25 29.000,00 -118.003,25 0,00 128.750,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 10.938.546,20 837.119,60 0,00 455.938,75 11.319.727,05
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 20.686.892,50 797.874,30 73.581,37 1.441.307,84 20.117.040,33
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.612.813,54 0,00 0,00 17.138,00 1.595.675,54
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.332.959,45 299.052,72 0,00 110.879,87 3.521.132,30
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 73.581,37 0,00 -73.581,37 0,00 0,00
Summe Sachanlagen 25.706.246,86 1.096.927,02 0,00 1.569.325,71 25.233.848,17
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.206.625,75 0,00 0,00 0,00 2.206.625,75
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5.815.888,30 0,00 0,00 815.888,30 5.000.000,00
3. Beteiligungen 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22
4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 9.828,08 0,00 0,00 0,00 9.828,08
Summe Finanzanlagen 8.852.539,35 0,00 0,00 815.888,30 8.036.651,05
Summe Anlagevermögen 45.497.332,41 1.934.046,62 0,00 2.841.152,76 44.590.226,27

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Abschreibungen
01.01.2018 Zugänge Zuschreibung Abgänge 31.12.2018
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I. Immaterielle Vermögegengegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 574.262,48 273.265,77 0,00 214.006,32 633.521,93
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 8.582.858,47 674.894,08 0,00 241.932,43 9.015.820,12
3. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 9.157.120,95 948.159,85 0,00 455.938,75 9.649.342,05
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 893.399,55 366.154,05 0,00 430.799,52 828.754,08
2. Technische Anlagen und Maschinen 270.833,54 179.394,00 0,00 6.284,00 443.943,54
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 977.743,45 495.520,72 0,00 110.036,87 1.363.227,30
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe Sachanlagen 2.141.976,54 1.041.068,77 0,00 547.120,39 2.635.924,92
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
3. Beteiligungen 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22
4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Summe Finanzanlagen 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22
Summe Anlagevermögen 12.119.294,71 1.989.228,62 0,00 1.003.059,14 13.105.464,19

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Buchwert
31.12.2018 31.12.2017
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I. Immaterielle Vermögegengegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 408.341,91 400.303,91
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.133.293,09 1.163.368,09
3. Geleistete Anzahlungen 128.750,00 217.753,25
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 1.670.385,00 1.781.425,25
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 19.288.286,25 19.793.492,95
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.151.732,00 1.341.980,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.157.905,00 2.355.216,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 0,00 73.581,37
Summe Sachanlagen 22.597.923,25 23.564.270,32
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.206.625,75 2.206.625,75
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5.000.000,00 5.815.888,30
3. Beteiligungen 0,00 0,00
4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 9.828,08 9.828,08
Summe Finanzanlagen 7.216.453,83 8.032.342,13
Summe Anlagevermögen 31.484.762,08 33.378.037,70

C. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem vorstehend abgebildeten Anlagespiegel dargestellt. Im Geschäftsjahr 2018 hat die NORDWEST Handel AG das an die Betriebsimmobilie in Dortmund angrenzende Grundstück mit Parkflächen für Mitarbeiter und zur Abwicklung der vielfältigen Fachhandelspartner- und Lieferantenveranstaltungen am neuen Standort bebaut. Hierfür wurden im Geschäftsjahr 2018 rund 725 T€ aufgewendet. Da der Kaufvertrag für die Immobilie und das Grundstück in Herford bereits früher als erwartet umgesetzt werden konnte, erfolgte die zunächst für das Jahresende geplante Übertragung der Vermögensgegenstände bereits zum 31.03.2018.

Die NORDWEST Handel AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Aktivierungswahlrecht für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände Gebrauch gemacht und einen Betrag von 281 T€ (VJ 311 T€) aktiviert. Vermindert wurden diese Beträge im abgelaufen Geschäftsjahr um eine planmäßige Abschreibung von 273 T€ (VJ 229 T€). Über die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungs- und Entwicklungskosten angefallen.

Für eine gegen die TeamFaktor NW GmbH zum 31. Dezember 2018 bestehende Ausleihung in Höhe von 5,0 Mio. € liegt eine Rangrücktrittserklärung seitens NORDWEST vor. Das Risiko eines Ausfalls dieser Ausleihung wird als niedrig eingeschätzt.

Zum 31.12.2018 wurden wechselunterlegte Forderungen in Höhe von Mio. € 3,8 regresslos an die Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH veräußert. Durch den Verkauf wird das Ausfallrisiko reduziert.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen zum einen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zum anderen betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung seit Dezember 2017 innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling; diese Forderungen sind mit 5,7 Mio. € dem Posten Sonstige Vermögensgegenstände zuzuordnen.

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen ist eine Forderung gegen eine Beteiligungsgesellschaft von T€ 45 (anteilige Gewinnausschüttung) ausgewiesen.

Das Grundkapital der NORDWEST Handel AG beträgt 16.500.000,00 € und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, Deutschland, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 29.03.2018 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 28.03.2018 die Schwelle von 30% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 33,41% (das entspricht 1.070.719 Stimmrechten) betragen hat. Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, Deutschland, hat am 20.11.2018 auf ihrer Homepage mit der Ergänzung zur Bekanntmachung gem. § 23 Absatz 2 Satz 1 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes („WpÜG") am 20.11.2018 mitgeteilt, dass sie nunmehr 47,2% der Anteile an der NORDWEST Handel AG hält.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten Verpflichtungen auf Grund einzelvertraglicher Vereinbarungen und Rückstellungen für die NORDWEST-Altersversorgung. Darüber hinaus besteht auf Grund einer einzelvertraglichen Vereinbarung ein Pensionsanspruch, der mit der zugehörigen Rückdeckungsversicherung saldiert wird. Der passive Überhang von 32 T€ setzt sich aus der Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 2018 in Höhe von 2.039 T€ abzgl. des zum beizulegenden Zeitwerts bewerteten Deckungsvermögens in Höhe von 2.007 T€ zusammen. Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens belaufen sich auf 1,4 Mio. €. Für diese Rückstellung wurden Aufwendungen von T€ 282 mit Erträgen von T€ 69 verrechnet.

Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ursprünglich ein zusätzlicher Rückstellungsbetrag in Höhe von 1.550 T€, in 2013 reduzierte sich dieser aufgrund des Ablebens eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes auf 1.469 T€. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB wird Gebrauch gemacht und von diesem Betrag jährlich ein fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von 98 T€ zugeführt. Der Ausweis erfolgt in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Der derzeit noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von 587 T€ wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt.

Die Steuerrückstellungen enthalten Rückstellungen für noch nicht abgerechneten Steueraufwand des Geschäftsjahres 2018 sowie Steueraufwand aus Feststellungen der laufenden Betriebsprüfung für die Wirtschaftsjahre 2012 bis 2015.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen die Rückstellungen für Leistungsprämie, Tantiemen für leitende Angestellte und Vorstände sowie Aufsichtsratsbezüge. Darüber hinaus sind hier angemessene Rückstellungen für noch ausstehende Personalmaßnahmen enthalten.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die nunmehr zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Hierfür wird folgende Sicherheit gestellt:

Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen.

Im Geschäftsjahr 2015 wurde eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2018 eine Finanzierung für den Erwerb und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen Parkplatzes aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 1,5 Mio. € verteilt sich ebenfalls auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen betragen fünf Jahre. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Zum Bilanzstichtag wurden 12,8 Mio. € besichert.

Die Restlaufzeiten für diese Darlehen ergeben sich wie folgt:

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Darlehensbetrag in € per 31.12.2018 Restlaufzeiten
Bis 1 Jahr Bis 5 Jahre >5 Jahre Summe
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Darlehensgeber
Sparkasse Hagen 559.920,00 93.360,00 373.440,00 93.120,00 559.920,00
Sparkasse Hagen 3.342.854,00 297.144,00 1.188.576,00 1.857.134,00 3.342.854,00
Sparkasse Hagen 425.000,00 100.000,00 325.000,00 0,00 425.000,00
Commerzbank 364.270,00 85.720,00 278.550,00 0,00 364.270,00
Commerzbank 3.342.854,00 297.144,00 1.188.576,00 1.857.134,00 3.342.854,00
Commerzbank 425.000,00 100.000,00 325.000,00 0,00 425.000,00
Deutsche Bank 559.920,00 93.360,00 373.440,00 93.120,00 559.920,00
Deutsche Bank 3.342.854,00 297.144,00 1.188.576,00 1.857.134,00 3.342.854,00
Deutsche Bank 447.360,00 105.280,00 342.080,00 0,00 447.360,00
Stand zum 31.12.2018 12.810.032,00 1.469.152,00 5.583.238,00 5.757.642,00 12.810.032,00
Stand zum 31.12.2017 12.676.544,00 1.163.872,00 4.655.488,00 6.857.184,00 12.676.544,00

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen sowohl Lager- und Streckengeschäfte (Eigengeschäfte) als auch Zentralregulierungsgeschäfte. Während die Eigengeschäfte in der Regel mit den üblichen Eigentumsvorbehalten besichert sind, besteht bei den Zentralregulierungsgeschäften eine direkte Besicherung zwischen Fachhandels- und Industriepartner. Geschäftsbedingt vermischen sich diese Geschäftsarten bei der NORDWEST Handel AG, sodass eine wertmäßige Aufteilung nicht vorgenommen werden kann.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen sonstige Verbindlichkeiten aus Cash-Pooling.

Gemäß § 268 Abs.1 Satz 2 HGB hat sich der Bilanzgewinn wie folgt entwickelt:

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NORDWEST Handel AG
2018

2017

--- --- ---
Vortrag 01.01. 17.819.866,95 15.017.344,44
Zahlung einer Dividende -1.761.250,00 -1.378.150,00
Jahresergebnis 4.853.425,88 4.180.672,51
Stand 31.12. 20.912.042,83 17.819.866,95

Gewinnverwendungsvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn einen Betrag von 2.243.500,00 € auszuschütten und einen Teilbetrag in Höhe von 16.668.542,83 € in die Gewinnrücklagen einzustellen. Der Rest in Höhe von 2.000.000,00 € wird auf neue Rechnung vorgetragen. Dies entspricht einer Dividende von 0,70 € je dividendenberechtigter Aktie.

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den einzelnen Tätigkeitsbereichen der NORDWEST Handel AG wurden folgende Umsätze (ohne USt.) getätigt:

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2018

T€
2017

T€
Streckengeschäft 321.300 269.506
Lagergeschäft 138.569 128.176
Delkredereprovision 40.624 38.442
Skontoerträge Zentralregulierung 31.580 25.480
Sonstige Erlöse 4.889 4.299
Eigenumsatz 536.961 465.902
./. Skonto, Umsatzvergütungen -56.890 -49.131
Umsatzerlöse lt. GuV 480.071 416.771

In der Gewinn- und Verlustrechnung wurde eine Ausweisänderung von dem Posten Materialaufwand in die Umsatzerlöse betreffend Skontoerträge aus Zentralregulierung mit Vorjahresanpassung vorgenommen. Aufgrund dieser Umgliederung erhöhen sich die Umsatzerlöse um T€ 31.580 (Vj. T€ 25.480); die Materialaufwendungen erhöhen sich entsprechend. Grund für die Ausweisänderung ist ein mündlicher Hinweis aus der in 2018 durchgeführten Prüfung der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung, wonach den Skontoerträgen aus der Zentralregulierung kein Materialaufwand gegenübersteht, so dass ein Ausweis innerhalb der Umsatzerlöse erfolgt. Die auf das Zentralregulierungsgeschäft entfallenen Skontoerträge können näherungsweise ermittelt werden, da die lieferantenseitige Ermittlung für alle Geschäftsarten summarisch erfolgt. Die näherungsweise Verteilung der Skontoerträge auf die Geschäftsarten erfolgt über das abgerechnete Geschäftsvolumen.

Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Aufwendungen (Bonusabgrenzungen) von 75 T€ (VJ: Erträge 201 T€).

Die im Geschäftsjahr aktivierten Eigenleistungen Entwicklungskosten in Höhe von 281 T€ (VJ 311 T€) betreffen Entwicklungen insbesondere für die Stammdatenpflege von Katalogen sowohl im Online- als auch im Printbereich.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Herabsetzung von Einzelwertberichtigungen, Erträge aus abgeschriebenen Forderungen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie sonstige Erträge. Die Erträge aus abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 29 T€ (VJ 14 T€), die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 333 T€ (VJ 275 T€) sowie sonstige Erträge in Höhe von 947 T€ (VJ 94 T€) sind anderen Perioden zuzurechnen. Die sonstigen Erträge betreffen in Höhe von 947 T€ zum einen eine Versicherungserstattung aus der D&O-Versicherung hinsichtlich des im Geschäftsjahr 2018 beendeten Compliance-Cases in Höhe von 650 T€ und zum anderen eine periodenfremde Versicherungserstattung über 297 T€ für die Geschäftsjahre 2015 bis 2017. Ebenfalls sind Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von 162 T€ der Beendigung des Compliance-Cases zuzuordnen.

Der periodenfremde Steuerertrag beträgt 85 T€. Er resultiert aus einer Auflösung der Steuerrückstellung für 2016 in Höhe von 7 T€ und in Höhe von 78 T€ aus Ertragsteuererstattungen für die Jahre 2012 bis 2015, die aus der laufenden Betriebsprüfung zu erwarten sind. Der sonstige Steueraufwand in Höhe von 760 T€ enthält Umsatzsteuernachzahlungen, die sich aus der noch nicht abgeschlossenen Betriebsprüfung ergeben könnten. Dieser Betrag entfällt zu 550 T€ auf mögliche Umsatzsteuernachzahlungen aufgrund der Folgen des sog. Ibero-Tours-Urteils und zu 210 T€ auf sonstige Prüfungsfeststellungen. Auf Basis dieses Urteils mindern grundsätzlich Preisnachlässe, die ein Zentralregulierer seinen Anschlusskunden für den Bezug von Waren von bestimmten Lieferanten gewährt, nicht die Bemessungsgrundlage für die Leistungen, die der Zentralregulierer gegenüber den Lieferanten erbringt, und führen dementsprechend auch nicht zu einer Berichtigung des Vorsteuerabzugs beim Anschlusskunden. Ob und inwieweit NORDWEST von dieser Regelung betroffen ist, wird derzeit durch die zuständige OFD NRW geprüft. Je nach Prüfungsausgang besteht für NORDWEST das Risiko, dass Veranlagungszeiträume bei den Fachhandelspartnern bereits bestandskräftig sind und es zu einer einseitigen Belastung für die Gesellschaft kommt. Diesem Risiko wurde angemessen Rechnung getragen.

Der im Zuführungsbetrag zu den Pensionsrückstellungen enthaltene Zinsaufwand in Höhe von 278 T€ (VJ 378 T€) wird unter dem Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen erfasst.

E. § 285 Nr. 28 HGB: Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen

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in €
Aktivierung selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände 408.341,91
Aktivierter Unterschiedsbetrag i.S.v. § 268 Abs.8 S. 3 HGB 585.232,80
Ausschüttungsgesperrte Beträge nach § 253 Abs.6 S. 3 HGB n.F. 1.068.192,00
Ausschüttungsgesperrter Betrag 2018 2.061.766,71

F. § 285 Nr. 29 HGB: Angaben zu latenten Steuern

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31.12.2018 31.12.2017
Aktive latente Steuern

in €
Passive latente Steuern

in €
Aktive latente Steuern

in €
Passive latente Steuern

in €
--- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögensgegenstände 133.788,96 131.319,70
Beteiligungen 204.596,04 122.049,95
Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 668.932,63 610.886,24
Pensionsrückstellungen 370.311,04 228.289,60
Sonstige Verbindlichkeiten 16.683,74 36.702,97
Summe latente Steuern 1.260.523,45 133.788,96 997.928,77 104.495,38
./. Saldierung -133.788,96 -133.788,96 -131.319,70 -104.495,38
Latente Steuern nach Saldierung (= Aktivüberhang) 1.126.734,49 0,00 866.609,07 0,00

Die latenten Steuern wurden mit einem Steuersatz von 32,8% (VJ 32,8%) bewertet. In Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde der Überhang an aktiven latenten Steuern nicht bilanziert.

G. Erklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.investor-relations.nordwest.com/websites/nordwest/German/7000/corporate-governance.html dauerhaft zugänglich gemacht.

H. Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Die im Geschäftsjahr unter dem Posten sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfassten Honorare für den Abschlussprüfer des Einzel- und Konzernabschlusses betragen:

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2018

T€
2017

T€
Abschlussprüferleistungen 205 169
Steuerberatungsleistungen 220 126
sonstige Leistungen 0 30
Summe Honorare des Abschlussprüfers 425 325

Die Abschlussprüferleistungen bezogen sich vor allem auf die Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses der Gesellschaft. Darüber hinaus sind in den Abschlussprüferleistungen auch die Honorare für die prüferische Durchsicht des Konzernabschlusses zum 30.06. des Geschäftsjahres enthalten, sowie Leistungen im Hinblick auf die 2018 stattgefundene Prüfung durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung. Weiterhin ist erstmals auch die Prüfung nach IDW PS 951 Bestandteil dieser Position. Die Steuerberatungsleistungen umfassen Leistungen im Zusammenhang mit der umsatzsteuerlichen Beratung, die sich aus der Durchführung des Zentralregulierungs- und Streckengeschäftes ergeben. Diese Leistungen betreffen im Wesentlichen die Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen Fachhandels- und Industriepartnern und haben deshalb keinen unmittelbaren Einfluss auf den Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG. Darüber hinaus enthalten die Steuerberatungsleistungen Leistungen, die im Zusammenhang mit der in 2018 begonnenen Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2012 - 2015 des NORDWEST-Konzerns durch das Finanzamt Dortmund-Hörde stehen. Daneben besteht zwischen unserem Abschlussprüfer und unserer Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH noch eine Vereinbarung zur Durchführung der Jahresabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2018 (18 T€). Die Honorare für die Durchsicht der in den Konzernabschluss einbezogenen inländischen Tochtergesellschaften (T€ 24) sind im jeweiligen Jahresabschluss erfasst.

I Anteilsbesitzliste gemäß § 285 Nr. 11 HGB

Die Angaben nach § 285 Nr. 11 HGB sind der folgenden Aufstellung zu entnehmen:

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Firma Sitz Anteile der NORDWEST Handel AG

%
Eigenkapital 31.12.2018

T€
Jahresergebnis 2018

T€
NORDWEST Handel Ges.m.b.H. Salzburg, Österreich 100,0 1.959 259
Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 2.949 619
nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG Stuttgart, Deutschland 9,7 *7.857 *2.594
e-direct Datenportal GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 993 120
HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 36 27
TeamFaktor NW GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 896 268

* 31.12.2017

Am Abschlussstichtag zum 31.12.2017 lagen Anzeichen für eine vorübergehende Wertminderung der Anteile an der Hagro Haustechnik GmbH vor. Der Buchwert der Anteile beträgt T€ 250, wobei T€ 175 von der NORDWEST Handel AG und T€ 75 von der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandel GmbH gehalten werden. Mit einem positiven Ergebnisses in Höhe von 27 T€ im Geschäftsjahr 2018 sowie dem damit verbundenen Anstieg des Eigenkapitals auf 36 T€ haben sich die im Vorjahr erwarteten Verbesserungen bereits eingestellt. Die vorübergehende Wertminderung ergab sich insbesondere aus Kundenabgängen zum Ende des Geschäftsjahres 2016. Auch für die Zukunft gehen wir daher von einer weiteren Verbesserung der Ertragssituation aus. vom Wahlrecht zur außerplanmäßigen Abschreibung gemäß § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB wird kein Gebrauch gemacht, weil der beizulegende Zeitwert basierend auf der mittelfristigen Unternehmensplanung die Beteiligungsbuchwerte übersteigt.

Aufsichtsrats-, Beirats- und andere Mandate der Aufsichtsratsmitglieder sowie des Vorstandes der NORDWEST Handel AG

A = Mandat in gesetzlich zu bildendem Aufsichtsrat

B = Mandat in vergleichbarem in- bzw. ausländischem Kontrollgremium von Wirtschaftsunternehmen

C = anderes Mandat

Mitglieder des Vorstandes der NORDWEST Handel AG

Bernhard Dressler

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Vorstandsvorsitzender bis 30.11.2018
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart, bis 30.11.2018 A
Mitglied des Aufsichtsrates der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart, bis 31.01.2019 A

Martin Helmut Bertinchamp

Vorstandsvorsitzender als Stellvertreter gemäß § 105 Abs. 2 AktG des verhinderten Vorstandsvorsitzenden Bernhard Dressler vom 24.10.2018 bis 30.11.2018 bzw. eines fehlenden Vorstandsmitglieds ab 01.12.2018

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Inhaber der MB Prochairman Consulting, München
Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen A
Mitglied des Aufsichtsrats der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Janoschka AG, Kippenheim A
Mitglied und Vorsitzender (Chairman) des Beirates (Board of Directors) der WernerCo, Greenville, USA B
Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Rhodius GmbH, Burgbrohl B
Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Schock GmbH, Regen B
Mitglied des Verwaltungsrats der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart B
Mitglied und Vorsitzender des Beirates der Werner International Holding SARL., Luxemburg B

Jörg Axel Simon

Vorstand Stahl, Finanzen & Administration

Mitglieder des Aufsichtsrates der NORDWEST Handel AG

Martin Helmut Bertinchamp

Mitglied des Aufsichtsrates, bis zum 23.10.2018 Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Vorstandsvorsitzender als Stellvertreter gemäß § 105 Abs. 2 AktG des verhinderten Vorstandsvorsitzenden Bernhard Dressler vom 24.10.2018 bis 30.11.2018 bzw. eines fehlenden Vorstandsmitglieds ab 01.12.2018. Während der Vertretungszeit (ab 24.10.2018) hat Herr Bertinchamp gemäß § 105 Abs. 2 AktG seine Tätigkeit als Mitglied des Aufsichtsrates nicht ausgeübt.

Inhaber der MB Prochairman Consulting, München

Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main

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Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen A
Mitglied des Aufsichtsrats der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Janoschka AG, Kippenheim A
Mitglied und Vorsitzender (Chairman) des Beirates (Board of Directors) der WernerCo, Greenville, USA B
Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Rhodius GmbH, Burgbrohl B
Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Schock GmbH, Regen B
Mitglied des Verwaltungsrats der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart B
Mitglied und Vorsitzender des Beirates der Werner International Holding SARL., Luxemburg B

Eberhard Frick

Mitglied und bis 23.10.2018 stellvertretender Vorsitzender, ab 24.10.2018 Vorsitzender des Aufsichtsrates

Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen

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Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der BDS AG Bundesverband Deutscher Stahlhandel, Düsseldorf A
Mitglied des Beirats der KAEFER Stahl+Baustoffe GmbH & Co. KG, Brilon B
Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Kerschgens Holding GmbH & Co. KG, Stolberg B

Norbert Unterharnscheidt

Geschäftsführer der e.systeme21 GmbH, Dornstadt, der team4energy GmbH (vormalig GfEM Gesellschaft für Energie-Management mbH), Dornstadt, und der UHS Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH, Ulm, sowie Inhouse Consultant (Prokurist) bei der LEISTRITZ Turbinentechnik GmbH, Remscheid

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Mitglied des Verwaltungsrats des Verband Deutscher Treasurer e.V., Limburg (bis November 2018) C

Hans Stumpf

Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling

Geschäftsführender Gesellschafter der IBS Isar Betonstahlbiegerei GmbH, Plattling

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Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf, Deggendorf B

Rüdiger Bäcker *)

Kaufm. Angestellter

Andreas Rüth *)

Kaufm. Angestellter

*) Arbeitnehmervertreter

Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes bestanden nicht.

J. Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Vorstandes haben in 2018 Gesamtbezüge von 1.134 T€ (VJ 1.057 T€) erhalten. Für Leistungen und Ansprüche früherer und ausgeschiedener Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 322 T€ (VJ 311 T€) als Gesamtbezüge ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 6,5 Mio. € (VJ 5,9 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betragen im Geschäftsjahr 2018 insgesamt 200 T€ (VJ 210 T€). Die Angaben gemäß § 285 Nr. 9a S. 5-8 HGB sind im Lagebericht der Gesellschaft enthalten.

K. Sonstiges

Die Zahl der 2018 beschäftigten Mitarbeiter betrug:

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NORDWEST Handel AG
Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte Auszubildende
--- --- --- --- --- --- ---
2018 (2017) 2018 (2017) 2018 (2017)
--- --- --- --- --- --- ---
kaufm. Mitarbeiter 253 (259) 51 (43) 13 (16)
gewerbl. Mitarbeiter 2 (2) 0 (0) 0 (0)
Gesamt 255 (261) 51 (43) 13 (16)

Haftungsverhältnisse

Die TeamFaktor NW GmbH hat im Jahr 2018 zwei Re-Factoringlinien für unechte Factoringverfahren zur Verfügung gestellt bekommen. Zur Absicherung dieser Linien hat die NORDWEST Handel AG zu Gunsten der TeamFaktor NW GmbH eine harte Patronatserklärung gegenüber den beiden Factoringgesellschaften abgegeben. Zum Bilanzstichtag beliefen sich die Verbindlichkeiten dieser Tochtergesellschaft gegenüber den beiden Factoringgesellschaften auf rund 21,5 Mio. €. Mit einer Inanspruchnahme wird aufgrund der soliden Finanzsituation der Tochtergesellschaft sowie der regulatorisch bedingten und umfassend implementierten Risikofrüherkennungssysteme nicht gerechnet.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die gemäß § 285 HGB nicht in der Bilanz ausgewiesen wurden und auch keine Haftungsverhältnisse im Sinne von § 251 HGB darstellen, bestanden am Abschlussstichtag in folgender Höhe:

Hinsichtlich des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund besteht ein Wartungsvertrag mit der Depenbrock Gebäudemanagement GmbH & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.12.2021 hat. Die Höhe der Vergütung hängt jeweils von der Art der zu erbringenden Leistung ab und kann somit nicht verlässlich quantifiziert werden. In 2018 sind dafür 60 T€ aufgewendet worden. Darüber hinaus gibt es eine jährliche Pauschalvergütung in Höhe von 59 T€.
Die Gebäudereinigung für den Neubau Dortmund wird durch die Linder GmbH erbracht, der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 30.09.2019. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig von der gereinigten Fläche. Die monatlichen Aufwendungen betragen rund 10 T€. Im Geschäftsjahr 2018 wurden insgesamt 124 T€ abgerechnet.
Dauerschuldverhältnisse (Pkw-Leasing): Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 496 T€ (VJ 511 T€), davon sind 270 T€ (VJ 310 T€) innerhalb eines Jahres fällig. Die Verträge haben unterschiedliche Restlaufzeiten. Risiken bestehen bei einer vorzeitigen Auflösung eines Leasingvertrages, bei einer Rückgabe von Pkw mit Feststellungen von Schäden oder einer höheren Kilometerleistung als im Vertrag vorgesehen.
Es besteht ein Vertrag mit der Rhenus SE & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.10.2024 hat. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig vom Lagervolumen und der Umschlagshäufigkeit des gelagerten Bestands und kann für den Zeitraum bis zu 100 Mio. € betragen.
Mit der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG, Bielefeld, besteht ein Vertrag von Rechenzentrumsdienstleistungen, Infrastrukturen für den Betrieb von IT-Systemen, die Gestellung von Mitarbeitern für die Systembetreuung sowie beratende Unterstützung in allen Fragen des Hardware- und Systemsoftwareeinsatzes als auch die Unterstützung der Implementierung von Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende Verpflichtung für das Geschäftsjahr 2019 beläuft sich auf rund 1.311 T€. Für das Geschäftsjahr 2020 besteht ein Gesamtverpflichtungsaufwand von rund 1.311 T€.
Es besteht ein Mietvertrag für den Gewerberaum am Niedersachsenweg 23 in Dortmund mit einer Laufzeit bis zum 30.06.2020. Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 91 T€, davon sind 61 T€ innerhalb eines Jahres fällig.
Aus weiteren Dienstleistungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2019 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von rund 1.244 T€. Hierbei handelt es sich weitestgehend um vertragliche Verpflichtungen hinsichtlich der Wartung und Pflege von Hard- und Software. Für die folgenden Geschäftsjahre besteht auf Basis der Laufzeit der Verträge eine Verpflichtung in Höhe von 438 T€.
Es besteht ein Werbevertrag mit dem Deutschen Handballbund e.V. und der HMG Handball Marketing Gesellschaft mbH. Für den Zeitraum vom 15.10.2017 bis zum 31.12.2020 ist die NORDWEST Handel AG „Offizieller Partner des Deutschen Handballbundes“. Hieraus ergibt sich ein zukünftiger Verpflichtungsaufwand in Höhe von 390 T€. Hiervon sind 195 T€ innerhalb eines Jahres und 195 T€ innerhalb von 2 Jahren fällig.

Sämtliche aufgeführten finanziellen Verpflichtungen betreffen die Betriebstätigkeit der NORDWEST Handel AG und wurden aus wirtschaftlichen Erwägungen abgeschlossen, um u.a. eine Verbesserung der Liquiditätslage und Erhöhung der Eigenkapitalquote einzugehen.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.

Angaben über das Bestehen einer Beteiligung an der Gesellschaft nach § 160 Nr. 8 AktG, § 33 WpHG:

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, Deutschland, hat uns gemäß § 33 Abs. 1 WpHG am 29.03.2018 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 28.03.2018 die Schwelle von 30% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 33,41% (das entspricht 1.070.719 Stimmrechten) betragen hat. Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, Deutschland, hat am 20.11.2018 auf ihrer Homepage mit der Ergänzung zur Bekanntmachung gem. § 23 Abs. 2 Satz 1 des Wertpapiererwerbs und Übernahmegesetzes („WpÜG“) am 20.11.2018 mitgeteilt, dass sie nunmehr 47,2% der Anteile an der NORDWEST Handel AG hält.

Am 14.11.2018 hat uns Herr Roland Oetker gemäß § 33 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 12.11.2018 die Schwelle von 10% der Stimmrechte unterschritten und an diesem Tag 0,28% (das entspricht 8.900 Stimmrechten) betragen hat.

Dortmund, 15.03.2019

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Martin Helmut Bertinchamp

Jörg Axel Simon

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die NORDWEST Handel AG, Dortmund

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG, Dortmund - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der NORDWEST Handel AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist (zusammengefasster Lagebericht) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 und
vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

I. Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
II. Realisierung von Bonusforderungen

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

1. Sachverhalt und Problemstellung
2. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
3. Verweis auf weitergehende Informationen

I. Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

1. Im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG werden unter dem Bilanzposten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen insgesamt Mio. € 109 (Vorjahr: Mio. € 104) ausgewiesen. Damit stellen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen wesentlichen Bestandteil des Gesamtvermögens dar.

NORDWEST Handel AG übernimmt in ihrer Funktion als Zentralregulierer für ihre Forderungen geschäftsartenbedingt die uneingeschränkte Delkrederehaftung. Der Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie einer umfassenden Berücksichtigung der damit zusammenhängenden weiteren Faktoren (z.B. der Bewertung von Sicherheiten) kommt damit erhebliche Bedeutung im Rahmen der Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu. Diese im Forderungsmanagementsystem von NORDWEST zusammengefassten Vorkehrungen und Maßnahmen sind ermessensabhängig und basieren auf künftigen Erwartungen. Der angemessenen Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie der sachgerechten Ermittlung von Sicherheiten kommt angesichts der Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine erhebliche Bedeutung im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG zu.

2. Wir haben den Prozess zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen einer Systemprüfung und anhand von aussagebezogenen Prüfungshandlungen insbesondere hinsichtlich der Bonitätsüberwachung und der Ermittlung von Sicherheiten beurteilt.

Nach prüferischem Ermessen haben wir außerdem die Identifikation risikobehafteter Forderungen nachvollzogen, um einzelfallbezogen u.a. die zugrunde gelegten Annahmen und Daten zur Ermittlung der Wertberichtigungen zu den Forderungen zu überprüfen.

Die Prozesse und getroffenen Annahmen zur Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen halten wir für angemessen.

3. Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter Abschnitt B. Der Chancen- und Risikobericht als Teil des zusammengefassten Lageberichts enthält weitergehende Informationen zum internen Risikomanagement-Prozess bezüglich des Kreditrisikos.

II. Realisierung von Bonusforderungen

1. Im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG werden unter dem Bilanzposten Sonstige Vermögensgegenstände Bonusansprüche gegen Vertragslieferanten ausgewiesen, die vertragsartenbedingt mit Bonusansprüchen der Fachhandelspartner verrechnet werden.

NORDWEST Handel AG schließt Vereinbarungen mit Lieferanten über Einkaufskonditionen ab, die nachträgliche Vergütungen in Form von Boni und Rabatten in den Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager seitens der Lieferanten an die NORDWEST Handel AG vorsehen. Gleichzeitig bestehen Vereinbarungen zwischen der NORDWEST Handel AG und seinen Fachhandelspartnern zur Weitergabe von Bonusvergütungen. Im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG erfolgt der Ausweis in dem Bilanzposten Sonstige Vermögensgegenstände.

Die Ermittlung der Bonusansprüche basiert angesichts einer Vielzahl von entsprechenden Vereinbarungen insbesondere auf Schätzungen der bonusrelevanten Abrechnungsvolumina und ist damit ermessensabhängig.

2. Wir haben den Prozess zur Erfassung und Dokumentation der Bonusansprüche im Rahmen einer Systemprüfung überprüft.

Für stichprobenartig ausgewählte Bonusforderungen haben wir darüber hinaus die zugrunde liegenden Kontrakte mit Lieferanten und Fachhandelspartnern für die Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager eingesehen und mit den bilanzierten Bonusansprüchen abgeglichen. Ferner haben wir im Rahmen von Einzelfallprüfungen die Datengrundlage und die Berechnungen nachvollzogen.

Darüber hinaus haben wir mittels Zeitreihenvergleichen und Strukturanalysen die Entwicklung der Bonusansprüche für den betrachteten Prüfungszeitraum analytisch hinterfragt und die Zuverlässigkeit und Genauigkeit dieses Schätzverfahrens retrospektiv beurteilt.

Die Bilanzierung der Bonusforderungen erfolgt in Einklang mit den zugrunde liegenden Kontrakten; die Annahmen zum Realisierungsgrad der noch nicht abgerechneten Bonusforderungen stimmen mit unseren Erwartungen überein.

3. Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter Abschnitt B.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die folgenden sonstigen Informationen verantwortlich:

die Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 1 HGB
die Corporate Governance Erklärung im Geschäftsbericht 2018
sonstige nicht prüfungspflichtige Teile im Geschäftsbericht der NORDWEST Handel AG, Dortmund, für das zum 31. Dezember 2018 endende Geschäftsjahr.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist es, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschluss relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass zukünftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 17. Mai 2018 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 16. Juli 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 1999 als Abschlussprüfer der NORDWEST Handel AG, Dortmund, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Kathrin Jaeger.

Düsseldorf, den 18. März 2019

**Baker Tilly GmbH & Co. KG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

(Düsseldorf)**

Stephan Martens, Wirtschaftsprüfer

Kathrin Jaeger, Wirtschaftsprüferin

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