Board/Management Information • Apr 23, 2019
Board/Management Information
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AlzChem Group AG Trostberg Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2018 bis zum 31.12.2018 Bericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Damen und Herren, die AlzChem Group AG kann auf ein erfolgreiches Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 (Rumpfgeschäftsjahr 2018/II) zurückblicken. Mit einem Umsatz von TEUR 179.976 und einem EBITDA von TEUR 18.421 auf Konzernebene entwickelte sich das Unternehmen weiterhin entlang der Prognosen. Darüber hinaus wird AlzChem durch den planmäßigen Verlauf der Erweiterungsinvestitionen in die Creamino- und Nitrile-Kapazitäten seine Marktposition und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken können. Im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II hat der Aufsichtsrat der AlzChem Group AG die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen, den Vorstand bei der Leitung der AlzChem Group AG und des Gesamtkonzerns ausführlich beraten und die Geschäftsführung kontinuierlich überwacht. Zu keinem Zeitpunkt bestanden Zweifel an der Recht- und Ordnungsmäßigkeit der Vorstandstätigkeit. Der Aufsichtsrat hat sich fortlaufend und eingehend mit der aktuellen Unternehmenssituation und der weiteren Entwicklung des AlzChem-Konzerns befasst. Dabei ist der Vorstand seinen Informationspflichten jederzeit in vollem Umfang nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und mündlicher Form über alle wesentlichen Entwicklungen des AlzChem-Konzerns informiert. Dazu zählten insbesondere die Geschäftsentwicklung, die Lage des Konzerns, die Unternehmensstrategie, die beabsichtigte Geschäftspolitik, die Rentabilität der Gesellschaft, das Risikomanagement, die Compliance sowie die Unternehmensplanung einschließlich Finanz-, Investitions- und Personalplanung. Darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat in alle Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren, frühzeitig eingebunden. Der Aufsichtsrat hat sämtliche Berichte und Unterlagen eingehend geprüft. Planabweichungen wurden vom Vorstand ausführlich erläutert und vom Aufsichtsrat ebenfalls mit großer Sorgfalt geprüft. Zustimmungspflichtige Geschäfte wurden dem Aufsichtsrat vom Vorstand ordnungsgemäß und frühzeitig vorgelegt. Sämtliche zustimmungspflichtigen Geschäfte wurden positiv beschieden. Außerhalb der Sitzungen stand der Aufsichtsratsvorsitzende in einem regelmäßigen Informationsaustausch mit dem Vorstand, um sich fortlaufend über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorgänge unterrichten zu lassen. Besondere Aufmerksamkeit erforderte weiterhin die bislang größte Investition der Unternehmensgeschichte in den Ausbau der Creamino-Produktion. Wir als Aufsichtsrat haben dieses zentrale Zukunftsprojekt beratend und kontrollierend begleitet. ARBEIT DES AUFSICHTSRATS UND DER AUSSCHÜSSE Der Aufsichtsrat trat im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II zu zwei Sitzungen am 4. September und 22. November 2018 zusammen. Das Plenum war bei jeder Sitzung vollständig anwesend. Gegenstand der Sitzungen waren die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Vermögens- und Finanzlage, die Investitionsvorhaben, die Risikolage, das Risikomanagementsystem, die Compliance, das interne Kontrollsystem sowie die Unternehmensplanung und -strategie. Ebenfalls im Fokus standen die Entwicklung der Absatz- und Beschaffungsmärkte sowie die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des AlzChem-Konzerns. Der Prüfungsausschuss trat - unter Beteiligung aller Mitglieder - am 4. September 2018 zusammen. Der Ausschuss prüfte eingehend - unter Berücksichtigung der Prüfberichte des Abschlussprüfers und im Gespräch mit diesem - den handelsrechtlichen Jahresabschluss und Lagebericht sowie den nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 30. Juni 2018. Der Ausschuss erörterte zudem den Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr beginnend am 1. Juli 2018 sowie Fragen der Rechnungslegung, des internen Kontrollsystems und des Risikomanagements. Darüber hinaus wurden der Lagebericht und der Konzernlagebericht eingehend diskutiert, die entsprechenden Empfehlungen an den Aufsichtsrat vorbereitet und dem Aufsichtsrat über die Ergebnisse der Prüfungen berichtet. Am 8. November 2018 führte der Prüfungsausschuss eine Sitzung mittels Telefonkonferenz durch, um den Quartalsbericht für den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 30. September 2018 zu erörtern. Der Nominierungsausschuss hielt im Berichtszeitraum keine Sitzung ab. CORPORATE GOVERNANCE Ein fester Bestandteil der Aufsichtsratssitzungen der AlzChem Group AG ist die Umsetzung einer guten Corporate Governance in enger Anlehnung an den Deutschen Corporate Governance Kodex. Auch im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II haben Vorstand und Aufsichtsrat über die Empfehlungen und Anregungen des Kodex intensiv beraten. Gemäß Punkt 5.6. des Kodex hat der Aufsichtsrat seine eigene Arbeit laufend auf Effizienz hin überprüft. Die Prüfung bestätigte erneut eine sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit innerhalb des Gremiums und mit dem Vorstand. Im Berichtszeitraum traten bei den einzelnen Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern keine Interessenkonflikte auf, die dem Aufsichtsrat gegenüber offenzulegen waren. Am 4. September 2018 haben Vorstand und Aufsichtsrat eine neue Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG beschlossen und abgegeben. Die aktuelle Entsprechenserklärung sowie die vorangegangenen Erklärungen sind im Internet jederzeit unter www.alzchem.com im Bereich Investor Relations zugänglich. Über die Corporate Governance berichtet im Übrigen der Vorstand zugleich auch für den Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Kodex im Corporate-Governance-Bericht der Gesellschaft. JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSSPRÜFUNG Der Jahresabschluss der AlzChem Group AG und der Lagebericht wurden nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS). Der Aufsichtsrat beauftragte gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 22. November 2018 die PriceWaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, als Abschlussprüfer für die AG und für den Konzern für das Rumpfgeschäftsjahr 2018/II. Der Wirtschaftsprüfer legte mit dem Aufsichtsrat die Prüfungsschwerpunkte fest. Darüber hinaus beschloss der Aufsichtsrat die Vergütung des Abschlussprüfers und überprüfte dessen Qualifikation und Unabhängigkeit nach den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Abschlussprüfer hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss unter Einbeziehung der entsprechenden Lageberichte geprüft und berichtete schriftlich über das Ergebnis seiner Prüfung, die zu keinen Einwendungen geführt hat. Der Jahres- und der Konzernabschluss erhielten den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Darüber hinaus stellte der Abschlussprüfer im Rahmen seiner Beurteilung des Risikomanagementsystems fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen getroffen hat, um Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für das Rumpfgeschäftsjahr 2018/II, den Lagebericht und den Konzernlagebericht - unter Berücksichtigung des Berichts des Abschlussprüfers und der Ergebnisse der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss - auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Sämtliche Unterlagen sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen dem Gremium rechtzeitig vor und wurden in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 19. März 2019 eingehend erörtert und geprüft. Der Abschlussprüfer berichtete über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand dem Aufsichtsrat für Fragen und ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Aufsichtsrat hat insbesondere geprüft, ob die vom Vorstand in den Lageberichten getroffenen Einschätzungen mit den Einschätzungen in den Berichten an den Aufsichtsrat übereinstimmen und ob die Aussagen in den Lageberichten der eigenen Einschätzung des Aufsichtsrats entsprechen. Der Aufsichtsrat hat nach eigener gründlicher Prüfung keine Einwände erhoben, den Prüfungsberichten und den Ergebnissen der Vorprüfungen durch den Prüfungsausschuss zugestimmt sowie den Jahresabschluss, Lagebericht, Konzernabschluss und Konzernlagebericht gebilligt. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der AG wurde damit festgestellt. Den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands, eine Dividende von EUR 0,09 je dividendenberechtigter Aktie auszuzahlen und den Restbetrag von EUR 6.444.180,39 auf neue Rechnung vorzutragen, hat der Aufsichtsrat im Hinblick auf die Liquidität der Gesellschaft sowie ihre Finanz- und Investitionsplanung ausführlich besprochen. Nach eingehender Prüfung schließen wir uns dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands an. Darüber hinaus haben wir den nichtfinanziellen Konzernbericht zur Corporate Social-Responsibilty geprüft und gebilligt. ZUSAMMENSETZUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT Im Vorstand und Aufsichtsrat kam es im Berichtszeitraum zu keinen personellen Veränderungen. Dem Aufsichtsrat der AlzChem Group AG gehören unverändert Herr Markus Zöllner (Vorsitzender), Herr Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein (stellvertretender Vorsitzender), Frau Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer und Herr Steve Röper an. Der Vorstand setzt sich weiterhin aus Herrn Ulli Seibel (CEO), Herrn Andreas Niedermaier (CFO) und Herrn Klaus Dieter Englmaier (COO) zusammen. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre engagierten Leistungen. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wäre die positive Entwicklung im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II nicht möglich gewesen. Trostberg, 19. März 2019 Markus Zöllner, Vorsitzender des Aufsichtsrats der AlzChem Group AG ALZCHEM-AKTIE ENTWICKLUNG DER ALZCHEM-AKTIE Die AlzChem-Aktie startete in das Rumpfgeschäftsjahr 2018/II mit einem Xetra-Kurs von EUR 3,08. Im weiteren Jahresverlauf war eine durchaus positive Kursentwicklung bis zu einem Höchstkurs am 13. und 14. September 2018 von EUR 3,41 zu beobachten. Im Zuge der Umplatzierung gab der Kurs deutlich nach und erreichte seinen Tiefstkurs im Berichtszeitraum am 19. Dezember 2018 mit EUR 2,14. Der Schlusskurs am 28. Dezember 2018 betrug EUR 2,22, was damit einer Marktkapitalisierung von EUR 225,9 Mio. und bezogen auf den Berichtszeitraum einer Kursperformance von -27,9 % entsprach. STAMMDATEN scroll ISIN/WKN DE000A0AHT46/A0AHT4 Börsenkürzel SFP1 101.763.355 auf den Inhaber Art und Anzahl der Aktien lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) Handelssegment Regulierter Markt (Prime Standard) Designated Sponsor Baader Bank AG KENNZAHLEN scroll Xetra 01.07. - 31.12.2018 Eröffnungskurs EUR 3,08 Höchstkurs EUR 3,41 Tiefstkurs EUR 2,14 Schlusskurs EUR 2,22 Gesamtentwicklung -27,9 % Ergebnis je Aktie EUR 0,07 Marktkapitalisierung EUR 225,9 Mio. * Schlusskurs zum 28. Dezember 2018 AKTIONÄRSSTRUKTUR scroll AKTIONÄR % LIVIA Corporate Development SE 37,7 HDI Vier CE GmbH 20,4 four two na GmbH 15,8 Streubesitz 26,1 davon M&G Investment Management Limited 7,6 davon Ulli Seibel 4,9 * Angaben zum Streubesitz entsprechend Ziffer 2.3 des Leitfadens zu den Aktienindizes der Deutschen Börse AG in der derzeit geltenden Fassung Konzernlagebericht 1. GRUNDLAGEN DES KONZERNS 1.1. GESCHÄFTSMODELL Die Unternehmen der AlzChem-Gruppe entwickeln, produzieren und handeln mit chemischen Erzeugnissen aller Art und erbringen Dienstleistungen, unter anderem als Chemieparkbetreiber. AlzChems vernetzte Produktionsstruktur schafft eine leistungsfähige Wertschöpfungskette, die von Basisprodukten, wie zum Beispiel metallurgischen Zusätzen oder Düngemitteln, bis zu Spezialprodukten für verschiedenste Märkte, wie zum Beispiel ― Creamino als Futtermittelzusatzstoff, ― Creapure(r) als Nahrungsergänzungsmittel, ― Dormex(r) als Wachstumsregler für landwirtschaftliche Anwendungen, ― Bioselect(r) für den Pharmamarkt, reicht. Die AlzChem-Gruppe bedient mit ihrem Produktportfolio ein breit gefächertes Branchenspektrum: ― Ernährung: Der Bereich Ernährung umfasst die Vermarktung hochqualitativer Produkte der Marken Creapure(r) und LIVADUR(r) für Lebens- und Sportnahrungsmittel als Nahrungsergänzungsmittel sowie als Additiv bei der Herstellung von Kosmetika. Weiterhin finden die Produkte Einsatz in der pharmazeutischen Industrie. Das neue Tiernahrungsergänzungsmittel Creamino leistet einen wertvollen Beitrag im Bereich der Nutztierhaltung. ― Pharma und Feinchemie: Auf Basis von Kohle, Kalk und Stickstoff baut die Gesellschaft auf einen weit verzweigten Produktstammbaum. In den Mehrzweckanlagen werden die Basisprodukte veredelt und es wird eine breite Palette an Feinchemikalien gewonnen, die, wie Bioselect(r), mitunter Anwendung in der pharmazeutischen Industrie finden. ― Landwirtschaft: Das Produktsortiment der AlzChem-Gruppe umfasst neben Spezialdüngemitteln, wie Perlka(r), und Wachstumsreglern, wie Dormex(r), für den Wein- und Obstanbau unter anderem auch Pflanzungsstärkungsmittel. ― Erneuerbare Energien: Mit der DYHARD(r)-Produktpalette ist die AlzChem Trostberg GmbH an der Entwicklung immer größerer Windkraftanlagen beteiligt. Das Produkt Silzot(r) SQ hat eine wichtige Funktion bei der wettbewerbsfähigen Produktion von Solarwafern aus polykristallinem Silizium. ― Metallurgie: Hier bedient die Gesellschaft zwei wichtige Bereiche in der Stahlindustrie: Roheisenentschwefelung und Sekundärmetallurgie. ― Service: Als Standortbetreiber zweier Chemieparks ist die AlzChem Trostberg GmbH mit der Herstellung und Verteilung von diversen Infrastrukturleistungen beauftragt. AlzChem produziert an vier Standorten im südostbayerischen Chemiedreieck sowie in Sundsvall, Schweden. In den strategisch wichtigen Märkten USA und China ist das Unternehmen mit Vertriebsgesellschaften präsent. Das operative Geschäft der AlzChem-Gruppe lässt sich entlang der kompletten Wertschöpfungskette und nach der internen Berichtsstruktur in die drei Geschäftssegmente Specialty Chemicals, Basics & Intermediates sowie Other & Holding einteilen. Gegenstand des Segments Specialty Chemicals sind die Produktion und der Vertrieb von hochwertigen Produkten der Spezialchemie, wie zum Beispiel Creamino, Creapure(r), Bioselect(r), Silzot(r), DYHARD(r) und Dormex(r). Das Segment Basics & Intermediates umfasst die Produktion von Basis- und Zwischenprodukten, die entweder für die Herstellung von Spezialchemikalien benötigt oder als eigenständige Produkte vermarktet werden. Letztere bedienen ein umfassendes Spektrum von Anwendungen, zum Beispiel in der Landwirtschaft, der Stahlerzeugung sowie in der Automobilindustrie. Im Segment Other & Holding sind alle übrigen Aktivitäten zusammengefasst, die nicht den anderen Segmenten zuzuordnen sind. Im Wesentlichen handelt es sich um Dienstleistungen rund um die Chemieparks Trostberg und Hart, die AlzChem (auch für Dritte) betreibt. Darüber hinaus werden dem Segment administrative Leistungen zugeordnet. 1.2. KONZERNSTRUKTUR Durch die Auflösung der Dormex Company LLC (Atlanta, USA) zum 31. August 2018 wurde die Konzernstruktur vereinfacht. Das Geschäft läuft unter dem Dach der AlzChem LLC weiter. Sonst gab es keine Konzernstrukturänderungen gegenüber dem 30. Juni 2018. Die AlzChem Group AG fungiert als Konzernobergesellschaft (ohne eigene Geschäftstätigkeit) der AlzChem-Gruppe. Zum Konsolidierungskreis des AlzChem-Konzerns gehörten zum Stichtag 31. Dezember 2018 folgende Unternehmen: scroll Gesellschaft Sitz Konsolidierung AlzChem Group AG Trostberg, Deutschland Konzernmutter AlzChem Trostberg GmbH Trostberg, Deutschland Voll konsolidiert AlzChem International GmbH Trostberg, Deutschland Voll konsolidiert AlzChem Stahltechnik GmbH Trostberg, Deutschland Voll konsolidiert AlzChem Nutrition GmbH Trostberg, Deutschland Voll konsolidiert NIGU Chemie GmbH Waldkraiburg, Deutschland Voll konsolidiert AlzChem Shanghai Co. Ltd. Shanghai, China Voll konsolidiert AlzChem LLC Atlanta, USA Voll konsolidiert Nordic Carbide AB Sundsvall, Schweden Voll konsolidiert AlzChem Netz GmbH Trostberg, Deutschland Voll konsolidiert Seit dem 5. Oktober 2017 werden die Aktien der AlzChem Group AG (WKN: A0AHT4) an der Frankfurter Wertpapierbörse im Teilbereich des Regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) gehandelt. 1.3. ÄNDERUNG DES GESCHÄFTSJAHRES Die Hauptversammlung der AlzChem Group AG hat am 22. November 2018 beschlossen, ein weiteres Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 (RGJ 2018/II) zu bilden, damit das Geschäftsjahr ab dem 1. Januar 2019 wieder dem Kalenderjahr entspricht und sämtliche Jahresabschlüsse der AlzChem-Konzerngesellschaften wieder im Gleichklang mit einem Geschäftsjahresende zum 31. Dezember sind. Die angegebenen Vorjahreswerte beziehen sich auf das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 30. Juni 2018 (RGJ 2018/I). Aufgrund saisonaler Nachfrageschwankungen im Agrarsektor hat der zeitraumbezogene Vergleich im vorliegenden Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr 2018/II lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft. Deshalb verzichtet AlzChem auf eine quantitative und teilweise auch erläuternde Darstellung der Veränderung. Um die Entwicklung des AlzChem-Konzerns im Zeitablauf transparent zu machen und eine Vergleichbarkeit mit dem Geschäftsjahr 2017 zu gewährleisten, werden ergänzend auch Finanzkennzahlen zur Gewinn- und Verlustrechnung und Kapitalflussrechnung des Gesamtjahres 2018 angegeben und erläutert. Diese wurden durch Addition der jeweiligen Finanzkennzahlen des Rumpfgeschäftsjahres 2018/I und des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II ermittelt. 1.4. STEUERUNGSSYSTEM Die Konzernsteuerung erfolgt durch turnusmäßige Sitzungen und Berichte der jeweiligen Gremien, Organe und Fachabteilungen. Dies beinhaltet unter anderem: ― Vorstandssitzungen im 2-Wochen-Turnus, ― Regelmäßige Sitzungen der erweiterten Geschäftsleitung (monatlich), ― Regelmäßige Abstimmung von Produktion und Technik, ― Regelmäßige Abstimmung von Sales und Marketing inklusive Innovationsmanagement, Supply Chain Management sowie Produktion, ― Regelmäßige Besprechungen zur Steuerung und Ressourcenallokation der Abteilung Innovationsmanagement, ― Regelmäßige Liquiditätssteuerung und Finanzierungssteuerung (täglich, monatlich). Der Steuerungsprozess wird durch eine finanzielle Unternehmenssteuerung auf Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems begleitet. Die zum Teil täglichen, wöchentlichen und monatlichen Berichte umfassen eine detaillierte Ergebnisanalyse aller Geschäftsvorfälle mit entsprechenden Maßnahmenkatalogen in Abstimmung mit den jeweiligen Prozessverantwortlichen. Der Kennzahlenkatalog zur finanziellen Unternehmenssteuerung stellt sich wie folgt dar: scroll Kennzahl Berechnung Eigenkapitalquote des Konzerns Eigenkapital Bilanzsumme Vorratsquote1 Vorratsvermögen Umsatz Umsatz Absoluter Wert Verschuldungsgrad2des Konzerns Netto-Fremdkapital Gesamtkapital Die Berechnung erfolgt auf Basis von Monats-, Quartals- und Jahresberichten. Damit wird sichergestellt, dass Plan/st-Abweichungen frühzeitig erkannt und gegensteuernde Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden können. Darüber hinaus werden folgende wesentliche Profitabilitätskennzahlen auf Ebene des Vorstands des AlzChem-Konzerns Herangezogen: scroll Kennzahl Berechnung EBIT Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern EBITDA Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen EBITDA-Marge EBITDA Umsatzerlöse Mit Ausnahme der konzernbezogenen Eigenkapitalquote sowie des Verschuldungsgrads werden die übrigen Steuerungskennzahlen zur Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs auf Basis der Berichtseinheiten und Segmente herangezogen. Die zentrale Steuerungskennzahl bildet das EBITDA, welches zur Messung der Zielerreichung auch auf die operativen Einheiten und Segmente heruntergebrochen wird. Das EBITDA und die korrespondierende relative Kennzahl, die EBITDA-Marge, zeigen die operative Ertragskraft unabhängig von Kapitalstruktur sowie Investitionsneigung und ermöglichen den internen sowie externen Vergleich der Geschäfte hinsichtlich Kostenstruktur. Da die Abschreibungen (planmäßige und außerplanmäßige) unberücksichtigt bleiben, handelt es sich zudem um eine cashflow-nahe Größe, die somit auch als umsatzbezogene Cashflow-Rendite herangezogen werden kann. 1 AlzChem befindet sich in einem teilweise stark wachsenden Marktumfeld und ist im abgelaufenen Geschäftsjahr dazu übergegangen, das Vorratsvermögen im Verhältnis zum Umsatz zu verfolgen und nachzuhalten. 2 Verschuldungsgrad = Verhältnis von Nettofremdkapital zu Gesamtkapital. Das Nettofremdkapital ist definiert als Summe sämtlicher Schulden abzüglich bestehender Zahlungsmittel und Zahlungsmwitteläquivalente. Die interne Steuerung und Berichterstattung im AlzChem-Konzern basieren grundsätzlich auf den im IFRS-Konzernabschluss beschriebenen Grundsätzen der Rechnungslegung nach IFRS. Der Konzern misst den Erfolg seiner Segmente anhand von Segmentergebnisgrößen, die in der internen Steuerung und Berichterstattung als EBIT sowie EBITDA bezeichnet werden. Die Segmentergebnisgröße EBIT setzt sich zusammen aus dem Bruttoergebnis vom Umsatz, den Vertriebs-, den allgemeinen Verwaltungs-, den Forschungs- und den nicht aktivierten Entwicklungskosten sowie den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen. Soweit Erlösbeziehungen zwischen den Segmenten bestehen, werden diese unter Anwendung der Regelungen der Konzernkalkulation sowie Einhaltung von Transferpreisvorgaben berechnet und im jeweiligen Segment nicht als Umsatz, sondern gleich konsolidiert dargestellt. Darüber hinaus wird die Kennzahl des Vorratsvermögens auf Segmentebene berichtet und überwacht. 1.5. INNOVATIONSMANAGEMENT, FORSCHUNG & ENTWICKLUNG AlzChem sieht das Innovationsmanagement als einen wesentlichen Wachstumstreiber und investiert daher intensiv in den Bereich Forschung & Entwicklung. Hauptbereiche der Forschung sind die Produkt-, Anwendungs- und Verfahrensentwicklung. Im Bereich der Produkt- und Anwendungsentwicklung werden neue Produkte erforscht und bestehende Produkte weiterentwickelt. Zudem werden für spezielle Kundenanforderungen chemische Lösungen entwickelt. Der Bereich der Verfahrensentwicklung konzentriert sich auf die Übertragung neuer Erkenntnisse in den Produktionsprozess und die stetige Weiterentwicklung der Effizienz im eigenen Produktionsprozess. Wesentliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten beziehen sich auf das Segment Specialty Chemicals, wirken jedoch auch unterstützend im Segment Basics & Intermediates an den Standorten Trostberg, Schalchen, Hart und Waldkraiburg. Im Segment Other & Holding finden keine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten statt. Die insgesamt angefallenen Kosten der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten stellen sich wie folgt dar: scroll in TEUR 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 Forschung 6.744 2.771 3.586 6.357 Verfahrensentwicklung 2.271 1.179 1.142 2.321 2 Forschungs- und Entwicklungskosten 9.015 3.950 4.728 8.678 % des Konzernumsatzes 2,6 % 2.0 % 2,6 % 2,3 % Für das Segment Specialty Chemicals lagen die Aufwendungen im Verhältnis zum Umsatz für das RGJ 2018/II bei 3,12 % (RGJ 2018/I: 2,44 %) und für das Gesamtjahr 2018 bei 1,65 %. Im Berichtszeitraum waren die Voraussetzungen für eine Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungskosten nicht erfüllt. Die gesamten aktivierten Leistungen in diesem Bereich (im Wesentlichen Investitionen im Sachanlagevermögen) betrugen TEUR 497 (RGJ 2018/I: TEUR 249). Hierbei handelte es sich im Wesentlichen um die regelmäßige Erneuerung zum Beispiel von Analysegeräten der verschiedenen Abteilungen des Bereichs Innovationsmanagement. Die Aufwendungen des Segments Basics & Intermediates für Forschung & Entwicklung lagen im Berichtszeitraum bei 1,9 % (RGJ 2018/I: 1,4 %) des Umsatzes. Insgesamt waren im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II in der AlzChem-Gruppe 98 (RGJ 2018/I: 93) Mitarbeiter im Bereich Forschung & Entwicklung beschäftigt. 2. WIRTSCHAFTSBERICHT Soweit nicht anders angegeben, erfolgen alle Betragsangaben in TEUR. Aus rechnerischen Gründen können in Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe von ± einer Einheit auftreten. 2.1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN 2.1.1. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN Nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW)3hat die Weltkonjunktur im Verlauf des Jahres 2018 an Fahrt verloren. Die wirtschaftliche Stimmung hat sich nahezu überall deutlich eingetrübt. Hierzu hat neben einer Verunsicherung durch zunehmende handelspolitische Konflikte die Straffung der Geldpolitik in den Vereinigten Staaten beigetragen, in deren Folge es zu einem Umschwung bei den internationalen Kapitalströmen kam, der die wirtschaftliche Expansion in den Schwellenländern bremst. Insgesamt wird für die Weltproduktion 2018 dennoch wie im vergangenen Jahr ein Wachstum von 3,7 % erwartet. Im Euroraum zeigte sich 2018 ein ähnliches Bild wie auf globaler Ebene. Dort verlor die Konjunktur bereits in der ersten Jahreshälfte merklich an Schwung. Dieser Trend setzte sich auch im dritten Quartal fort. Die Abschwächung ist zwar wesentlich durch einen starken Rückgang der Automobilproduktion bedingt, der mit der Einführung neuer Standards für die Abgasmessung in Zusammenhang steht und vermutlich temporärer Natur ist. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt spricht jedoch dafür, dass sich die Konjunktur auch in der Grundtendenz verlangsamt hat. Für das Gesamtjahr 2018 erwartet das IfW ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Eurozone von 1,9 % (2017: 2,5 %). In Deutschland gerät der Aufschwung nach Angaben des IfW4ebenfalls zunehmend ins Stocken. Dementsprechend ging die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2018 zum ersten Mal seit drei Jahren zurück. Dieser Rückgang war in erster Linie Sonderfaktoren geschuldet, vor allem den Problemen mit dem neuen WLTP-Zulassungsverfahren beim Fahrzeugbau. Hinzu kamen Produktionsbeeinträchtigungen aufgrund des Niedrigwassers im Rhein. Auch nach dem Wegfall dieser temporär belastenden Faktoren dürfte der Aufschwung mehr und mehr an seine Grenzen stoßen. Während Unternehmen angesichts der bereits sehr hohen Kapazitätsauslastung ihre Produktion nur zunehmend schwerer weiter in hohem Tempo ausweiten können, dürften auch die spürbaren Knappheiten am Arbeitsmarkt Bestand haben. Insgesamt wird für die deutsche Konjunktur im Gesamtjahr 2018 ein Produktionsanstieg von 1,5 % (2017: 2,2 %) erwartet. 2.1.2. BRANCHENBEZOGENE RAHMENBEDINGUNGEN Entwicklung der weltweiten Chemie- und Pharmaindustrie Nach Angaben des Verbandes der Chemischen Industrie e. V. (VCI)5verlor die globale Chemie- und Pharmaproduktion aufgrund der nachlassenden Dynamik seitens wichtiger Kundenbranchen im dritten Quartal 2018 an Fahrt. Besonders betroffen waren die EU und China. Insgesamt lag das Wachstum gegenüber dem Vorquartal bei 0,9 %. Der Vorjahreszeitraum wurde mit +4,2 % allerdings noch kräftig übertroffen. Auf Gesamtjahressicht soll der globale Produktionsanstieg voraussichtlich bei 4,0 % (2017: 3,9 %) liegen. Entwicklung der weltweiten Stahlindustrie Nach Angaben der World Steel Association6summierte sich die weltweite Stahlproduktion der 64 an die World Steel Association berichtenden Länder von Januar bis November 2018 auf 1,6 Mrd. Tonnen. Dies entspricht einem Anstieg von 4,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In Asien lag das Wachstum bei 5,8 %. Hierzu trugen insbesondere China (+6,7 %) und Indien (+4,9 %) bei. In Nordamerika nahm die Stahlproduktion insgesamt um 3,7 % zu, während in der EU28 ein leichter Rückgang von 0,5 % zu verzeichnen war. Wesentlich dazu beigetragen haben Deutschland (-2,6 %) und Österreich (-16,2 %). 3 Kieler Konjunkturberichte - Weltkonjunktur im Winter 2018, Nr. 49 (2018/Q4), abgeschlossen am 11. Dezember 2018:https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/-ifw/Konjunktur/Prognosetexte/deutsch/2018/KKB_49_2018-Q4_Welt_DE.pdf 4 Kieler Konjunkturberichte - Deutsche Konjunktur im Winter 2018, Nr. 50 (2018/Q4), abgeschlossen am 11. Dezember 2018:https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/-ifw/Konjunktur/Prognosetexte/deutsch/2018/KKB_50_2018-Q4_Deutschland_DE.pdf 5 Verband der Chemischen Industrie e.V., BusinessWorldwide (11. Dezember 2018): https://www.vci.de/ergaenzende-downloads/business-worldwide-wirtschaftliche-lage-globa-le-chemie.pdf 6 https://www.worldsteel.org/en/dam/jcnfab4cbaf-9d12-460d-b560-ba4cd78f435c/November %25202018 %2520Crude %2520Steel %2520Production %2520Table.pdf Entwicklung der deutschen Landwirtschaft Laut Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) von September 20187wird die aktuelle wirtschaftliche Lage gegenüber Juni 2018 deutlich negativer eingeschätzt, was unter anderem auf die Dürreschäden in vielen Regionen Deutschlands und die schwierige Situation auf wichtigen Märkten zurückzuführen ist. Die Liquidität der Betriebe hat sich ebenfalls weiter verschlechtert. Insgesamt ist der Index des Konjunkturbarometers Agrar gegenüber Juni 2018 jedoch von 21,1 Punkten auf 23,4 Punkte leicht gestiegen, was in einem gewissen Zweckoptimismus begründet ist. 7 https://media.repro-mayr.de/34/717034.pdf 2.2. GESCHÄFTSVERLAUF 2.2.1. VORBEMERKUNG Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 22. November 2018 hat die AlzChem Group AG das Geschäftsjahr umgestellt und dazu für die Zeit vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 ein Rumpfgeschäftsjahr gebildet, über das dieser Konzernlagebericht informiert. Die angegebenen Vorjahreswerte beziehen sich auf das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 30. Juni 2018 (RGJ 2018/I). Aufgrund saisonaler Nachfrageschwankungen im Agrarsektor hat der zeitraumbezogene Vergleich im vorliegenden Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr 2018/II lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft. Deshalb verzichtet AlzChem auf eine quantitative und teilweise auch erläuternde Darstellung der Veränderung. Um eine Vergleichbarkeit mit dem Geschäftsjahr 2017 zu gewährleisten, werden ergänzend auch die nicht geprüften und nicht testierten Finanzkennzahlen zur Gewinn- und Verlustrechnung und Kapitalflussrechnung des Gesamtjahres 2018 angegeben. Diese wurden durch Addition der jeweiligen Finanzkennzahlen des Rumpfgeschäftsjahres 2018/I und des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II ermittelt. 2.2.2. ABSATZ UND UMSATZ Die Bestell- und Auftragslage des abgeschlossenen Rumpfwirtschaftsjahres sowie des kompletten Kalenderjahres 2018 zeigte eine positive Tendenz. Die operative Geschäftsentwicklung im Berichtszeitraum verlief für die AlzChem-Gruppe weiterhin sehr positiv und entsprach grundsätzlich den Erwartungen. Teilweise wurden diese sogar übertroffen, teilweise konnten nicht alle Segmente beziehungsweise Teilbereiche selbiger die Prognoseziele komplett erreichen. So liegt beispielsweise die Entwicklung des Vorratsvermögens nach wie vor über den anvisierten Werten. Der Umsatz im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II addierte sich auf TEUR 179.976, während im Rumpfgeschäftsjahr 2018/I aufgrund der Saisonalität ein höherer Umsatz in Höhe von TEUR 195.241 erreicht wurde. Die ausgeprägte Dynamik in der Geschäftsentwicklung zeigt sich im 12-Monatsvergleich: So sind die Umsatzerlöse für das Kalenderjahr 2018 um 6,0 % von TEUR 353.920 in 2017 auf TEUR 375.217 gestiegen. Besonders dynamisch entwickelten sich das auch strategisch stark im Fokus stehende Segment Specialty Chemicals und dort insbesondere das Geschäft aus den Mehrzweckanlagen. Die Breite des Produktportfolios erwies sich erneut als Stärke des Konzerns, um absatzseitigen Schwankungen zu begegnen. Die Entwicklung wurde ganz wesentlich durch das Absatzwachstum der Marken DYHARD(r), Creamino, Creapure(r) und Dormex(r) sowie durch die Verbreiterung der Produktpalette aus den Mehrzweckanlagen unterstützt. Im Segment Basics & Intermediates war die Entwicklung besonders stark von den gestiegenen Rohstoffpreisen betroffen. Dies spiegelt sich vor allem in der Ertragsentwicklung wider. Im Umsatz schlägt sich das schwierige Umfeld bei landwirtschaftlichen Anwendungen nieder, so dass die hohen Umsätze des Vorjahres 2017, trotz sehr erfreulicher Geschäftsentwicklungen in Geschäftsbereichen der Basischemikalien, nicht ganz erreicht werden konnten. Die Nachfrage nach Serviceleistungen an den Standorten Trostberg, Schalchen und Hart lag auf einem stabilen Niveau, vergleichbar mit dem des Rumpfgeschäftsjahres 2018/I. AlzChem ist hier bestrebt, ein attraktives und auf den Kunden zugeschnittenes Leistungsspektrum anzubieten. In 2017 wurden hier verschiedene Investitionen und Strukturmaßnahmen getätigt, die sich 2018 positiv bemerkbar machten. Entsprechend erfreulich entwickelten sich die Geschäftszahlen im Segment Other & Holding. Insgesamt konnten wir unsere gute Positionierung auf den Absatzmärkten ausbauen, den Konzernumsatz im Kalenderjahr 2018 steigern und die Marktstellung unserer bestehenden sowie neueren Produkte weiter verbessern. Beeinflusst wurden Umsatz und Ergebnis durch die teilweise stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise. Die Veränderungen der Währungsrelationen der wesentlichen Konzernwährungen USD und JPY übten ebenso einen deutlichen Effekt auf die Ergebnislage des Konzerns aus. Dem Umsatz- und Mengenwachstum, im Wesentlichen bedingt durch das Segment Specialty Chemicals, sowie der hohen Anlagenauslastung innerhalb der NCN-Verbundkette folgend, zeigte sich die Anzahl der Konzernmitarbeiter8in der Berichtsperiode anwachsend bei 1.561 gegenüber 1.524 im Rumpfgeschäftsjahr 2018/I. In allen Absatzregionen (mit Ausnahme der Region Asien/Pazifik) konnte der Umsatz im Kalenderjahr 2018 gesteigert werden. Die regulatorischen und fiskalischen Rahmenbedingungen unterlagen im Berichtsjahr keinen signifikanten Änderungen. Weiter verschärft hat sich die Entwicklung des handelspolitischen Umfelds. 2.2.3 VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE 2.2.3.1. ERTRAGSLAGE scroll in TEUR 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 Umsatzerlöse 353.920 195.241 179.976 375.217 Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 1.768 4.790 671 5.461 Sonstige betriebliche Erträge 11.594 6.599 6.837 13.436 Materialaufwand -137.870 -80.180 -75.249 -155.428 Personalaufwand -109.248 -58.625 -55.560 -114.185 Sonstige betriebliche Aufwendungen -74.496 -36.867 -38.254 -75.121 EBITDA 45.668 30.958 18.421 49.380 Abschreibungen -13.990 -7.498 -7.689 -15.186 EBIT 31.678 23.460 10.732 34.193 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 662 315 227 543 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -3.004 -1.422 -1.393 -2.816 Finanzergebnis -2.342 -1.107 -1.166 -2.273 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 29.336 22.353 9.566 31.920 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -8.764 -6.291 -2.845 -9.136 Konzernjahresergebnis 20.572 16.062 6.721 22.784 davon nicht beherrschende Anteile 179 57 82 138 davon Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG 20.393 16.005 6.639 22.646 Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert) 0,20 0,16 0,07 0,22 Im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II lag der Konzernumsatz bei TEUR 179.976 (RGJ 2018/I: TEUR 195.241) und im Gesamtjahr 2018 bei TEUR 375.217 (2017: TEUR 353.920). Das entspricht im Kalenderjahr 2018 einem Umsatzwachstum von 6,0 %. Die gute Umsatzentwicklung resultierte im Wesentlichen aus dem Segment Specialty Chemicals, wodurch der leichte Umsatzrückgang im Segment Basics & Intermediates überkompensiert werden konnte. Vor allem in Europa und im NAFTA-Raum partizipierte AlzChem sehr erfolgreich am allgemeinen Marktwachstum. Die Nachfrageentwicklung setzte sich entsprechend dem Vorjahrestrend auf einem hohen bis teils sehr hohen Niveau fort. Der Umsatz verteilte sich wie folgt auf Regionen: scroll in TEUR 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 Deutschland 152.643 80.385 79.851 160.236 Europäische Union (ohne Deutschland) 100.536 54.450 47.953 102.403 Restliches Europa 12.447 13.343 8.703 22.047 NAFTA 34.626 17.312 21.387 38.700 Asien 36.341 17.319 16.848 34.167 Rest der Welt 17.327 12.432 5.234 17.666 Gesamt 353.920 195.241 179.976 375.217 Trotz negativer Abweichungen, welche im Wesentlichen aus einer direkten Auswirkung der geringeren Auslieferungen in landwirtschaftliche Düngemittelanwendungen stammen, konnte der Umsatz in Deutschland über den Betrachtungszeitraum von 12 Monaten deutlich über dem Vorjahr 2017 abschließen. Die klimatischen Bedingungen in Form von sehr hohen Temperaturen und sehr niedrigen Niederschlägen, gepaart mit einer latent vorhandenen Planungsunsicherheit, wirkten negativ auf die Nachfrage im Sektor Landwirtschaft. Höhere Auslieferungen aus dem restlichen Bereich der Basischemikalien, aber auch des Segments Specialty Chemicals konnten den Rückgang jedoch wieder auffangen bzw. überkompensieren. In der Europäischen Union konnte der Trend des Vorjahres 2017 fortgesetzt werden. In dem turbulenten Marktumfeld der Stahlindustrie konnten die Anwendungen der AlzChem-Gruppe überzeugen und so zu einem leichten Wachstum in dieser Region beitragen. Ebenso konnte AlzChem seine Produkte zur Wasser- bzw. Abwasserbehandlung erfolgreicher als die Konkurrenz platzieren. Die strategischen Säulen Qualität, Flexibilität, Verlässlichkeit und vertrauensvolle Zusammenarbeit haben sich einmal mehr als überlegen erwiesen. Speziell im RGJ 2018/II lagen jedoch die Auslieferungen der metallurgischen Produkte unter dem Niveau des RGJ 2018/I. Auslösendes Moment waren geplante Anlagenabstellungen bei unseren Kunden. Die Auslieferungen in das restliche europäische Gebiet konnten im Vergleich zum Geschäftsjahr 2017 signifikant gesteigert werden. Im Gegensatz zum Anstieg innerhalb der EU konnten in diesem Marktbereich äußerst erfolgreich Spotmengen im RGJ 2018/I platziert werden. Das Geschäft im NAFTA-Raum konnte im zweiten Halbjahr 2018 bzw. im RGJ 2018/II deutlich an Schwung zulegen. Wir spürten einen deutlichen Nachfrageanstieg bei unseren Nahrungsergänzungsmitteln, aber auch bei unseren chemischen Produkten. Die USD/EUR-Währungsrelation der ersten Monate des RGJ 2018/I belastete die Verkäufe zwar, konnte jedoch durch ein leichtes Volumenwachstum kompensiert werden. Der asiatische Geschäftsraum zeigte sich im ersten Halbjahr 2018 bzw. im RGJ 2018/I von seiner schwierigeren Seite. Zwar konnte AlzChem einerseits seine Marktposition deutlich ausweiten, litt jedoch gleichzeitig unter den kurzfristig geänderten Rahmenbedingungen hinsichtlich der Erneuerbaren Energien. Mit Hilfe seiner Vertriebsgesellschaft, der AlzChem Shanghai LLC, arbeitet AlzChem konsequent an der Ausweitung seines Produktportfolios auf dem chinesischen Markt, so dass Schwankungen einzelner Geschäftsfelder besser ausgeglichen werden können. Auf Jahressicht 2018 konnte trotz aller Maßnahmen nicht ganz das Vorjahresniveau 2017 erreicht werden. Bei den restlichen Ländern ist Südamerika eines der wesentlichen Absatzmärkte von AlzChem. Aufbauend auf langjährigen strategischen Partnerschaften konnte die Gruppe auch im ersten Halbjahr 2018 ihre Marktposition ausweiten. Auch hier zeigen sich die Attribute Qualität und Verlässlichkeit, verbunden mit einer hohen Kompetenz im Hinblick auf die landwirtschaftliche Anwendungsberatung, als langfristig zielführend. Rein saisonbedingt sinken die Umsätze im zweiten Halbjahr jeden Jahres stark ab - so war es auch im RGJ 2018/II. Im Betrachtungszeitraum des Kalenderjahres konnten wir auch hier trotz einer sehr aktiven Konkurrenz unsere Marktposition festigen und in einige Anwendungsregionen sowie Kulturen sogar ausbauen. Die sonstigen betrieblichen Erträge werden im Wesentlichen geprägt durch die aktivierten Eigenleistungen. Diese resultieren aus der Ansatzpflicht von selbst erstellten Posten des Sachanlagevermögens. Mit einem Volumen von TEUR 3.544 im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II stehen sie für rund die Hälfte der sonstigen betrieblichen Erträge. Den Erträgen aus Kursgewinnen von TEUR 1.669 stehen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesene Aufwendungen aus Kursverlusten von TEUR 1.423 gegenüber. Der Materialaufwand lag im Berichtszeitraum bei TEUR 75.249. Die Entwicklung war einerseits geprägt durch eine direkte Korrelation mit dem Umsatz. Darüber hinaus spiegeln sich im Materialaufwand der gestiegene Absatz, die höhere Produktion und der Wachstumstrend des Segments Specialty Chemicals wider. Gleichzeitig führte die höhere Leistung im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II zu einem überproportionalen Wachstum. Andererseits unterlagen nahezu alle Rohstoffbezüge inklusive der Strompreise teils signifikanten Preissteigerungen, so dass zusätzlich zu den Volumenanstiegen auch Kostenanstiege zu verzeichnen waren. Trotz Anpassung der Einsatzverhältnisse beziehungsweise Mischungen konnten die Kostensteigerungen nicht in Gänze aufgefangen werden. Dabei müssen insbesondere auch die (wenn auch teilweise nur temporären) Anlagenstillegungen in China berücksichtigt werden. Umfangreiche Kontrollen im Zusammenhang mit Umweltauflagen haben somit auch Auswirkung auf die kurz- und mittelfristige Verfügbarkeit von Rohstoffen von AlzChem. Trotz der veränderten Rohstoffmarktsituation konnte die Versorgung immer sichergestellt werden. Die klassischen Rohstoffkosten unterlagen im Wesentlichen, bedingt durch den Anstieg der Schwarzstoffkosten, einer deutlichen Veränderung. Die resultierenden Stromkosten sind sowohl in Deutschland als auch in Schweden vor allem durch günstige Bandabsicherungen spezifisch gesunken. Mit Hilfe eines stabilen und kontinuierlichen Ofenbetriebs konnten weitere Kostensteigerungen erfolgreich kompensiert werden und zusätzlich zur (lokalen) Netzstabilität beitragen. In Verbindung mit der nachhaltig gestiegenen Anlagenauslastung erwuchs die Notwendigkeit, neben den entstehenden Medien des Produktionsverbunds weitere im Wesentlichen fossile Brennstoffe einzusetzen. Die beschriebene Entwicklung des Materialaufwands im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II zeigte sich in ganz ähnlicher Weise auch im 12-Monatszeitraum 2018. Der Materialaufwand stieg überproportional zum Umsatzwachstum um 12,7 % auf TEUR 155.428 nach TEUR 137.870 in 2017. Der Personalaufwand lag im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II bei TEUR 55.560. Beim Vergleich der Kalenderjahre 2017 und 2018 zeigt sich, dass es AlzChem gelungen ist, den Personaleinsatz zu optimieren. Der Personalaufwand stieg unterproportional um 4,5 % von TEUR 109.248 auf TEUR 114.185. Die AlzChem-Gruppe verzeichnete durch das fortlaufende Wachstum und die weiter gestiegene Anlagenauslastung parallel einen Zuwachs der Mitarbeiterzahl sowohl im Vergleich zum Rumpfgeschäftsjahr 2018/I als auch im Vergleich der 12-Monatszeiträume. scroll Mitarbeiter9 2015 2016 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II Gewerbliche Arbeitnehmer 748 749 766 781 802 Angestellte (inkl. Leitende und Ferienbeschäftigte) 611 595 610 624 635 Auszubildende 121 125 115 119 125 Summe Mitarbeiter 1.480 1.469 1.491 1.524 1.561 Veränderung 1,6 % -0,8 % 1,5 % 2,2 % 2,4 % 9 Durchschnittsermittlung der am Ende der letzten vier Quartale Beschäftigten inkl. derer im Ausland Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 38.254 sind geprägt durch die Vertriebskosten, die sich im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II auf TEUR 8.222 beliefen, einhergehend mit gestiegenen Mengen und teilweise steigenden Frachtraten. Weitere wesentliche Positionen sind die sonstigen Fremdleistungen (TEUR 4.886) und die Instandhaltungskosten (TEUR 5.690). Darüber hinaus hatten auch die Umwelt- und Entsorgungskosten in Höhe von TEUR 4.548 Einfluss auf die Entwicklung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen. In Verbindung mit steigenden Produktionsmengen erwuchs die Notwendigkeit, einen steigenden Anteil an Entsorgungsleistung extern zuzukaufen. Im Kalenderjahr 2018 wirkten sich diese Effekte entsprechend aus. Gleichzeitig ist es im Kalenderjahr 2018 gelungen, den sonstigen betrieblichen Aufwand mit TEUR 75.121 auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. Das EBITDA lag im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II bei TEUR 18.421. In der operativen Ergebnisentwicklung wirkte sich auch eine einmalige rückwirkend für die Jahre 2012 und 2013 zu leistende Rückzahlung in Höhe von TEUR 1.524 (davon TEUR 61 Zinsen) aus, nachdem die damalige Befreiung von Netzentgelten von der EU-Kommission als Verstoß gegen Beihilferegelungen eingestuft und somit teilweise zurückgefordert wurde. Das EBITDA für das Kalenderjahr 2018 verbesserte sich von TEUR 45.668 auf TEUR 49.380. Die Abschreibungen stellen sich insgesamt wie folgt dar: scroll in TEUR 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 Abschreibungen auf immaterielles Anlagenvermögen 451 250 224 474 Abschreibungen auf Sachanlagevermögen 13.539 7.248 7.465 14.713 "SUMMENZEICHEN" Abschreibungen 13.990 7.498 7.689 15.186 Die planmäßigen Abschreibungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen belaufen sich auf TEUR 7.689 im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II und TEUR 15.186 im Kalenderjahr 2018. Das gestiegene Abschreibungsvolumen ist auf die umfangreiche Investitionstätigkeit der Gruppe im abgelaufenen Rumpfgeschäftsjahr 2018/II und in den Vorjahren zurückzuführen. Das Finanzergebnis des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II in Höhe von TEUR -1.166 war vor allem durch Zinsen und ähnliche Aufwendungen geprägt. Diese enthalten im Wesentlichen die nicht zahlungswirksamen Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen für Pensionen und Deponien sowie Bank- und Factoringzinsen, die insbesondere für die langfristigen Darlehen angefallen sind. Im Kalenderjahr 2018 ist es gelungen, das Finanzergebnis um 2,9 % auf TEUR 2.273 zu verbessern. Im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II betrug die effektive Konzernsteuerquote 30 % (RGJ 2018/I: 28 %). Der Ertragsteueraufwand von TEUR 2.845 spiegelt die gute Ertragsentwicklung wider. Dies gilt in vergleichbarer Ausprägung auch für das Kalenderjahr 2018 mit einer leicht verbesserten Konzernsteuerquote von 28,6 % (2017: 30 %) und einem nahezu stabilen Ertragssteueraufwand von TEUR 9.136. Die Aufwendungen aus der Veränderung von latenten Steuern betrugen im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II TEUR 46 und im Kalenderjahr 2018 TEUR 530. Das Konzernergebnis für das Rumpfgeschäftsjahr 2018/II erreichte TEUR 6.721 (RGJ 2018/I: TEUR 16.062). Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von EUR 0,07 (RGJ 2018/I: EUR 0,16). Im Kalenderjahr 2018 konnte das Konzernergebnis um 10,8 % von TEUR 20.572 auf TEUR 22.784 gesteigert werden. Entsprechend wuchs auch das Ergebnis je Aktie überproportional von EUR 0,20 auf EUR 0,22. 2.2.3.1.1. ENTWICKLUNG IN DEN SEGMENTEN 2.2.3.1.1.1. SEGMENT SPECIALTY CHEMICALS Kennzahlen des Segments scroll In TEUR 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 Außenumsätze 185.681 110.734 98.680 209.414 EBITDA 42.709 28.776 21.916 50.692 Abschreibungen 5.061 2.623 2.490 5.113 EBIT 37.648 26.153 19.426 45.579 Vorräte 44.315 47.403 49.672 49.672 Vorratsquote 24 % 43 % 50 % 24 % EBITDA-Marge 23,0 % 26,0 % 22,2 % 24,2 % Das nachhaltige Wachstum im Segment Specialty Chemicals konnte auch im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II fortgesetzt werden. Der Umsatz belief sich auf TEUR 98.680 (RGJ 2018/I: TEUR 110.734). Deutlicher wird die gute Entwicklung beim Vergleich der Kalenderjahre, der nicht durch die Saisonalität beeinflusst ist. Hier stiegen die Umsatzerlöse um 12,8 % von TEUR 185.681 auf TEUR 209.414. Das Wachstum basiert insbesondere auf Mengeneffekten und zu einem deutlich geringeren Anteil auf Preiseffekten. Negative Währungseinflüsse dämpften demgegenüber die Entwicklung. Der wesentliche Wachstumsmotor waren die Mehrzweckanlagen. Die erfolgreiche Überführung von Produkten aus dem chemischen Labor in den großtechnischen Maßstab trug im Berichtszeitraum deutlich zum Wachstum bei. Nahezu alle chemischen Anlagen werden nahe der technischen Kapazitätsgrenze betrieben. Auch der Bereich Ernährung (Futtermittel und Nahrungsergänzungsmittel) mit den Marken Creamino und Creapure(r) zeigte sich dynamisch. 2.2.3.1.1.2. SEGMENT BASICS & INTERMEDIATES Kennzahlen des Segments scroll In TEUR 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 Außenumsätze 140.869 71.081 68.885 139.966 EBITDA 5.592 1.248 -2.137 -889 Abschreibungen 4.334 2.407 2.575 4.983 EBIT 1.258 -1.159 -4.712 -5.871 Vorräte 26.091 26.327 28.125 28.125 Vorratsquote 19 % 37 % 41 % 20 % EBITDA-Marge 4,0 % 1,8 % -3,1 % -0,6 % Die Umsatzerlöse im Segment Basics & Intermediates addierten sich im Berichtszeitraum auf TEUR 68.885 nach TEUR 71.081 im Rumpfgeschäftsjahr 2018/I. Im Kalenderjahr 2018 zeigte sich eine insgesamt stabile Umsatzentwicklung bei einem Erlösniveau von TEUR 139.966 (2017: TEUR 140.869). Im Wesentlichen dämpften Mengen- und negative Währungseffekte die Entwicklung. In ausgewählten Geschäftsbereichen konnten die Verkaufspreise, bedingt durch die sehr deutlich gestiegenen Rohstoffpreise, angepasst werden. Nichtsdestotrotz lagen die Kostensteigerungen auf der Einkaufsseite noch deutlich über den möglichen Anpassungen auf der Absatzseite, so dass im Kalenderjahr 2018 ein leicht negatives EBITDA zu verzeichnen war. Das Ergebnis des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II belasteten zusätzlich geplante technische Jahresrevisionen. Der leichte Anstieg des Vorratsvermögens im Segment spiegelt die höheren Einkaufspreise sowie die hohe Auslastung der chemischen Anlagen wider. 2.2.3.1.1.3. SEGMENT OTHER & HOLDING Kennzahlen des Segments scroll In TEUR 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 Außenumsätze 27.374 13.421 12.404 25.825 EBITDA -2.640 497 -305 192 Abschreibungen 4.516 2.614 2.804 5.418 EBIT -7.157 -2.117 -3.109 -5.226 Vorräte 3.142 3.761 3.766 3.766 Vorratsquote 11 % 28 % 30 % 15 % EBITDA-Marge -9,6 % 3,7 % -2,5 % 0,7 % Das Geschäftsvolumen an den Chemieparks in Trostberg und Hart blieb im Wesentlichen stabil. Die Umsatzerlöse addierten sich im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II auf TEUR 12.404 nach TEUR 13.421 in den ersten sechs Monaten 2018. Die Entwicklung im Segmentvorratsvermögen bei einem Volumen von TEUR 3.766 ist unter anderem in Verbindung mit regulären Schwankungen bei den Hilfs- und Betriebsstoffen zu sehen. 2.2.3.2. FINANZLAGE 2.2.3.2.1. KAPITALSTRUKTUR Bei der Auswahl der Finanzinstrumente steht eine fristenkongruente Finanzierung im Vordergrund, die über die Steuerung der Laufzeiten erreicht wird. 2017 konnte die AlzChem Trostberg GmbH die Projektfinanzierung der neuen Creamino-Produktionsanlage mit einem Investitionskredit in Höhe von TEUR 50.730 vertraglich vereinbaren. Flankierend zu den projektbezogenen Finanzierungsmaßnahmen mit einer Laufzeit von mehr als 1 Jahr und einem bilanzierten Stichtagswert von TEUR 32.577 (30. Juni 2018: TEUR 16.403) ist die AlzChem-Gruppe durch kurz- bis mittelfristige Finanzierungsvereinbarungen (siehe Liquidität) stabil aufgestellt, um das operative Geschäft begleiten zu können. 2.2.3.2.2. INVESTITIONEN Im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II wurden Investitionsmaßnahmen in Höhe von TEUR 28.686 (RGJ 2018/I: TEUR 15.961) und im Kalenderjahr 2018 in Höhe von TEUR 44.647 (2017: TEUR 24.784) durchgeführt. Investiert wurde in den Perioden im Wesentlichen in die Bereiche Produktion und Infrastruktur. Die Investitionsziele lagen überwiegend im Ausbau der Kapazitäten, in der Erhaltung, Erweiterung, Modernisierung sowie Rationalisierung. Die betragsmäßig wesentlichsten Wachstumsinvestitionen im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II waren: ― Ausbau der Creamino-Kapazität, inklusive Logistik ― Kapazitätserweiterung im Produktbereich Nitrile Aufgrund der Verbundstruktur und damit verbundenen Verzahnung der Infra- und Investitionsstruktur werden segmentbezogene Angaben zu Investitionen unterlassen (nicht aussagefähig). 2.2.3.2.3. LIQUIDITÄT Innerhalb der AlzChem-Gruppe übernimmt die AlzChem Trostberg GmbH die konzerninterne Finanzierungsfunktion und stellt die kurzfristige Liquidität der Tochtergesellschaften über ein Cashpooling sicher. Ferner steht die Gesellschaft bei langfristigen Finanzierungen den Tochtergesellschaften als Kreditnehmer beziehungsweise als zusätzliche Absicherung gegenüber den Banken zur Verfügung. Neben den langfristigen projektbezogenen Finanzierungen für bereits umgesetzte Maßnahmen mit einer Laufzeit von mehr als 1 Jahr (TEUR 32.577) wurde im Geschäftsjahr 2017 das bereits erwähnte Investitionsdarlehen in Höhe von TEUR 50.730 abgeschlossen und bereits mit TEUR 20.560 in Anspruch genommen. Die Bedienung dieser Verpflichtungen erfolgte im Berichtsjahr planmäßig. Darüber hinaus wurden mit mehreren Kreditinstituten kurzfristige Finanzierungslinien (Geldmarktkredite oder Kontokorrentkredite) über insgesamt TEUR 37.500 (RGJ 2018/I: TEUR 32.500) vereinbart. In Verbindung mit dem gestiegenen Geschäftsvolumen entstand ebenso die Notwendigkeit einer unterjährigen Anpassung des kurzfristigen Finanzierungsrahmens. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 wurden TEUR 18.24410(RGJ 2018/I: TEUR 15.661) dieser Linien in Anspruch genommen. Die restliche Differenz zum bilanzierten Wert von TEUR 25.353 (RGJ 2018/I: TEUR 22.122) in Höhe von TEUR 7.109 (RGJ 2018/I: TEUR 6.461) entstammt den langfristigen Darlehen mit einer Laufzeitklassifizierung von weniger als 1 Jahr. Des Weiteren nutzt die Gesellschaft Factoring als Finanzierungsmittel. Hier ist der zur Verfügung stehende Finanzierungsrahmen in Höhe von TEUR 30.000 im Durchschnitt des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II nur zu etwa 20 % (RGJ 2018/I: 20 %) ausgeschöpft worden. Die Darlehens- und Kreditverträge beinhalten die am Kapitalmarkt üblichen Covenants-Vereinbarungen. Eine Beeinträchtigung dieser Vorgaben ist im Rahmen der Mittelfristplanung nicht erkennbar. Die Liquidität ist durch die bestehenden Finanzierungsinstrumente jederzeit gewährleistet. Die liquiden Mittel betragen zum Stichtag 31. Dezember 2018 von TEUR 12.857 (30. Juni 2018: TEUR 9.844). Die gegenüber der Regierung von Oberbayern für den Betrieb der eigenen Deponien gestellten Sicherheiten in Höhe von TEUR 5.902 (30. Juni 2018: TEUR 5.902) werden aufgrund der über 3 Monate laufenden Festanlage als sonstiger kurzfristiger Vermögenswert ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um Gelder, die in vollem Maße verfügungsbeschränkt sind, aber gemäß den Regularien der Verfügungsbeschränkung für einen Zeitraum von maximal einem Jahr angelegt werden dürfen. Die Veränderung des Finanzmittelbestands stellt sich wie folgt dar: scroll in TEUR 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 Finanzmittelfonds am 1. Januar bzw. 1. Juli 12.089 12.802 9.844 12.802 Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 30.664 15.436 19.220 34.654 Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit11 -24.784 -15.724 -24.162 -39.884 Mittelabfluss (-)/Mittelzufluss (+) aus Finanzierungstätigkeit -5.060 -2.742 7.992 5.250 Veränderung des Finanzmittelfonds 820 -3.030 3.050 21 Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds -107 72 -36 36 Finanzmittelfonds am 31. Dezember bzw. 30. Juni 12.802 9.844 12.857 12.857 Die Kapitalflussrechnung wird nach der indirekten Methode erstellt. Der Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2018 beträgt TEUR 12.857 (30. Juni 2018: TEUR 9.844) und umfasst sofort verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks sowie Kassenbestände. Im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II wurde als Folge der starken operativen Ergebnisse ein positiver Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR 19.220 erwirtschaftet. Auf das gesamte Kalenderjahr 2018 gerechnet lag er bei TEUR 34.654. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit setzt sich im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II zusammen aus TEUR 24.167 für Sachanlageninvestitionen und Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen von TEUR 6. Im Kalenderjahr 2018 betrug der Mittelabfluss insgesamt TEUR 39.884 nach TEUR 24.784 in 2017. Die gesamten Aufwendungen für Investitionen betrugen TEUR 44.647 für 2018 (2017: TEUR 24.878). Der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit resultiert im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II aus dem Erhalt der Auszahlung von Darlehensverbindlichkeiten (TEUR 20.560), der Rückführung von Darlehensverbindlichkeiten (TEUR -3.885), der Auszahlung von kurzfristigen Finanzierungslinien (TEUR 2.585), der Auszahlung von Gewinnansprüchen an nicht beherrschende Anteilseigner (TEUR -74) und einer Dividendenzahlung (TEUR -11.194). 10 Inkl. TEUR 80 Zollaval 11 Auszahlungen für Investitionen im Kalenderjahr 2018 von TEUR 40.127 (2017: TEUR 24.878), Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen von TEUR 243 (2017: TEUR 69), Zahlungsmittelzufluss aus Unternehmenserwerb (2017: TEUR 25) 2.2.3.3. VERMÖGENSLAGE scroll 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 TEUR Anteil TEUR Anteil TEUR Anteil Vermögen Immaterielle Vermögenswerte 1.009 0 % 991 0 % 870 0 % Sachanlagen 115.131 41 % 123.161 40 % 144.265 46 % Finanzielle Vermögenswerte 20 0 % 20 0 % 20 0 % Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1.071 0 % 1.067 0 % 891 0 % Latente Steueransprüche 25.433 9 % 24.625 8 % 24.954 8 % Langfristiges Vermögen 142.664 51 % 149.864 49 % 171.000 55 % Vorräte 71.382 25 % 75.579 25 % 78.856 25 % Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 35.035 13 % 52.336 17 % 34.351 11 % Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 16.308 6 % 14.515 5 % 14.510 5 % Ertragsteueransprüche 1.990 1 % 2.321 1 % 1.977 1 % Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 12.802 5 % 9.844 3 % 12.857 4 % Summe kurzfristige Vermögenswerte 137.517 49 % 154.595 51 % 142.551 45 % Summe Vermögenswerte 280.181 100 % 304.459 100 % 313.551 100 % Kapital Eigenkapital 57.894 21 % 74.044 24 % 68.392 22 % Langfristiges Fremdkapital 146.278 52 % 145.007 48 % 164.001 52 % Kurzfristiges Fremdkapital 76.009 27 % 85.408 28 % 81.158 26 % Bilanzsumme 280.181 100 % 304.459 100 % 313.551 100 % Die Vermögenswerte sind seit dem 30. Juni 2018 um TEUR 9.092 auf TEUR 313.551 gestiegen. Neben der deutlich erweiterten Investitionstätigkeit in Sachanlagen ist dies im Wesentlichen auf den Anstieg des Vorratsvermögens zurückzuführen. Der Anstieg des Vorratsvermögens um TEUR 3.277 auf TEUR 78.856 spiegelt in wesentlichen Teilen die hohe Anlagenauslastung und die im Berichtsjahr angepasste, strategische Ausrichtung der AlzChem-Gruppe wider. Im Zusammenhang mit geplanten Erweiterungsinvestitionen wurde beziehungsweise wird der Bestand an Creamino sukzessive aufgebaut, um parallel zur Bauphase die stetig steigende Nachfrage bedienen zu können. Die Kampagnengrößen in den Mehrzweckanlagen wurden verlängert, um gleichzeitig Rüst- und Reinigungszeit als produktive Anlagenzeit nutzbar zu machen. Entsprechend gab es eine Verschiebung der Bestände weg von den unfertigen Erzeugnissen hin zu den Fertigerzeugnissen. Der Anstieg bei den Fertigerzeugnissen wurde getragen durch den Bestandsaufbau bei Creamino, die notwendige Kampagnenproduktion in den Mehrzweckanlagen, den Nitrilebetrieb, aber auch aus DYHARD(r) am Standort Schalchen. Die Vorratsintensität12liegt bei gestiegenen Vorräten und zugleich höherer Bilanzsumme mit 25 % auf dem gleichen Niveau wie zum 30. Juni 2018. Aufgrund der damit verbundenen hohen Kapitalbindung stellt die absolute Höhe des Vorratsvermögens einen finanziellen Leistungsindikator dar, der kontinuierlich für die gesamte Gruppe und für die Segmente einzeln überwacht wird. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich um TEUR 17.985 auf TEUR 34.351. Der Vergleichswert von TEUR 52.366 zum 30. Juni 2018 war in bestimmten Bereichen von saisonalen und zum Teil auch stichtagsbezogen Effekten geprägt. Zum Bilanzstichtag waren TEUR 15.755 (30. Juni 2018: TEUR 8.846) verkauft. Darüber hinaus erfolgte eine zinsoptimierende Factoring-Andienung. Zum Anstieg im Sachanlagevermögen verweisen wir auf Punkt 2.2.3.2.2. Investitionen. 12 Vorräte zu Bilanzsumme Der Anstieg der latenten Steueransprüche um TEUR 329 beruht im Wesentlichen auf der höheren Zwischenergebniseliminierung von Vorräten. Rein bezogen auf die Pensionsrückstellungen der Konzerngesellschaften AlzChem Group AG, AlzChem Trostberg GmbH und NIGU Chemie GmbH wurde ein Wert in Höhe von TEUR 19.512 (30. Juni 2018: TEUR 19.235) in den latenten Steueransprüchen erfasst. Die Konzerneigenkapitalquote verringerte sich zum 31. Dezember 2018 um 2,5 Prozentpunkte auf 21,8 %. Grund hierfür sind im Wesentlichen die Dividendenzahlung sowie der Anstieg im Fremdkapital. Die Erhöhung des langfristigen Fremdkapitals ist in erster Linie auf gestiegene Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zurückzuführen, die der langfristigen Finanzierung unserer Großinvestitionen dienen. Die im Wesentlichen stabile Entwicklung der Pensionsrückstellungen basiert auf einem Rechnungszins von 1,9 % (30. Juni 2018: 1,8 %). Die Veränderung der Pensionsrückstellungen durch Änderungen der versicherungsmathematischen Parameter wurde in Höhe von TEUR +1.650 (30. Juni 2018: TEUR +1.152) im sonstigen Ergebnis und nicht im Konzernjahresergebnis erfasst. scroll in % 2015 2016 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II Rechnungszins 2,50 1,75 1,75 1,80 1,90 Lohn- und Gehaltstrend 2,75 2,75 2,75 2,75 2,75 Rententrend 1,75 1,75 1,75 1,75 2,00 Trend Beitragsmessungsgrenze Sozialversicherung 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 Das kurzfristige Fremdkapital reduzierte sich um TEUR 4.250 auf TEUR 81.158. Dem Anstieg der Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (TEUR +3.085) standen niedrigere übrige Verbindlichkeiten (TEUR -5.163) und Ertragssteuerschulden (TEUR -1.482) entgegen. 2.2.3.4. FINANZIELLE UND NICHTFINANZIELLE EISTUNGSINDIKATOREN 2.2.3.4.1. FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN scroll Kennzahl Einheit 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 Eigenkapitalquote des Konzerns % 20,7 24,3 21,8 21,8 EBIT TEUR 31.678 23.460 10.732 34.193 EBITDA TEUR 45.668 30.958 18.421 49.380 EBITDA-Marge % 12,9 15,9 10,2 13,2 Vorratsvermögen TEUR 71.382 75.579 78.856 78.856 Vorratsquote % 20,2 38,7 43,8 21,0 Umsatz TEUR 353.920 195.241 179.976 375.217 Verschuldungsgrad des Konzerns Verhältnis 0,75 0,72 0,74 0,74 2.2.3.4.2. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Im Nachhaltigkeitsbericht oder auch Corporate Social Responsibility-Report (CSR-Report) werden die nachfolgend aufgeführten Sachverhalte im Detail ausgeführt. Die nichtfinanziellen Ziele der AlzChem-Gruppe sind sowohl kurz- als auch langfristig ausgerichtet und unterstützen als Hilfsindikatoren die operative Geschäftssteuerung. Dementsprechend wird - auch vor dem Hintergrund der Wesentlichkeit für den Jahresabschlussadressaten - auf eine Quantifizierung verzichtet. Nachhaltige Kundenbindung: Unser Geschäft ist geprägt durch eine hohe Wiederkaufrate von Stammkunden. AlzChem ist bestrebt, die Kundenbindungsrate auf dem hohen Niveau zu halten und in einzelnen Geschäftsfeldern weiter auszubauen. Ausbildung: Die Personalentwicklung beginnt bei AlzChem unter anderem mit der betrieblichen Ausbildung. Ein beachtlicher Anteil an den Mitarbeiterbedarfen wird aus der eigenen betrieblichen Verbundausbildung rekrutiert. Bezeichnend hierfür ist die im Branchenvergleich hohe Ausbildungsquote der AlzChem-Gruppe von 9,3 % (RGJ 2018/I: 7,0 %). Jährlich starten ca. 40 Azubis ihre Ausbildung in kaufmännischen, metall- und elektrotechnischen sowie chemischen Bereichen bei AlzChem. Managementsysteme: Der Geschäftsverlauf wird nachhaltig darauf ausgerichtet, die Anforderungen der im Folgenden aufgeführten Managementsysteme und Zertifikate zu erfüllen. Bei den Managementsystemen und Zertifikaten handelt es sich nicht um nichtfinanzielle Leistungsindikatoren im engeren Sinne. Die von Seiten der Gruppe erhaltene Zertifizierung nach ISO27001 und DIN27019 hatte folgende konkrete Anlässe: Durch die Bundesnetzagentur wird für öffentliche Verteilnetzbetreiber die Umsetzung der Auflagen gemäß § 11 Absatz 1a EnWG in Bezug auf IT-Sicherheit bis zum 31. Januar 2018 gefordert. Für die AlzChem Trostberg GmbH als Netzbetreiber war die Einführung der ISO27001 somit verpflichtend. Umwelt und Energie: AlzChem veröffentlicht jährlich eine Erklärung zu den Umweltauswirkungen der deutschen Produktionsstandorte, inklusive relevanter Kennzahlen zur Umweltleistung, zum Beispiel Ressourcenverbräuche, Emissionswerte etc. Die hiermit geschaffene Transparenz zeigt den hohen Stellenwert des verantwortungsvollen Umgangs mit der Umwelt innerhalb der AlzChem-Gruppe. 2.2.4. GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE Der Vorstand der AlzChem Group AG ist mit dem Geschäftsverlauf im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II und der wirtschaftlichen Lage insgesamt sehr zufrieden. Das Unternehmen konnte sich in einem anhaltend kompetitiven Marktumfeld behaupten und erfolgreich seine Wachstumsstrategie verfolgen. Was wir uns operativ und strategisch vorgenommen hatten, haben wir auch erreicht. Umsatz und Ertrag konnten dabei entlang der Prognosen des Kalenderjahres 2017 für das Kalenderjahr 2018 sowie des RGJ 2018/I für den Zeitraum 7/2018 bis 6/2019 verbessert werden. Unverändert positiv betrachten wir die Entwicklung der finanziellen Lage im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II. Trotz der sehr umfangreichen Investitionen konnten die liquiden Mittel durch den starken operativen Cashflow sowie die Ausnutzung des bestehenden Finanzierungsrahmens auf einem guten Niveau gehalten werden. Weitere Ausführungen betreffend den Geschäftsverlauf 2018/II, in Bezug auf die Prognose für den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 30. Juni 2019 sowie das Geschäftsjahr 2019 entnehmen Sie bitte dem Kapitel 4. Prognosebericht. 2.2.5. VERGLEICH DER ERWARTETEN MIT DER TATSÄCHLICHEN ENTWICKLUNG IM GESCHÄFTSJAHR Der AlzChem-Konzern hat im Konzernabschluss 2017 eine Prognose für das Kalenderjahr 2018 sowie im Konzernabschluss 2018/I eine Prognose für den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 30. Juni 2019 abgegeben. 2.2.5.1. VERGLEICH DER ERWARTETEN MIT DER TATSÄCHLICHEN ENTWICKLUNG IM KALENDERJAHR 2018 Die vollständige Prognose auf Konzern- und Segmentebene für das Kalenderjahr 2018 lautete wie folgt: scroll Prognose13für das Kalenderjahr 2018 Umsatz EBITDA EBITDA-Marge EBIT Vorratsvermögen EK-Quote AlzChem-Konzern steigend steigend stabil leicht steigend stark steigend gleichbleibend Specialty Chemicals steigend stark steigend leicht steigend stark steigend stark steigend - Basics & Intermediates leicht stark stark stark gleich- steigend sinkend sinkend sinkend bleibend Other & Holding leicht steigend stark sinkend stark sinkend stark sinkend stark steigend - scroll Prognose13für das Kalenderjahr 2018 Verschuldungsgrad AlzChem-Konzern gleichbleibend Specialty Chemicals - Basics & Intermediates Other & Holding - Die Überprüfung der Prognose aus 2017 zeigt folgende Entwicklungen im Kalenderjahr 2018: scroll Ist-Entwicklung Kalenderjahr 2018 Umsatz EBITDA EBITDA-Marge EBIT vermögen EK-Quote AlzChem-Konzern steigend stark steigend leicht steigend stark steigend stark steigend steigend Specialty Chemicals stark steigend stark steigend steigend stark steigend stark steigend - Basics & Intermediates leicht stark stark stark stark sinkend sinkend sinkend sinkend steigend Other & Holding sinkend stark steigend stark steigend stark steigend stark steigend - scroll Ist-Entwicklung Kalenderjahr 2018 Verschuldungsgrad AlzChem-Konzern gleichbleibend Specialty Chemicals - Basics & Intermediates Other & Holding - Der Vergleich der relevanten Finanzkennzahlen zeigt, dass die Prognosen für das Kalenderjahr 2018 überwiegend erfüllt wurden. Dabei konnten Umsatz, EBITDA und EBIT wie prognostiziert gesteigert werden. 2.2.5.2. VERGLEICH DER ERWARTETEN MIT DER TATSÄCHLICHEN ENTWICKLUNG FÜR DEN ZEITRAUM VOM 1. JULI 2018 BIS ZUM 30. JUNI 2019 Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die prognostizierten Bandbreiten und Werte der finanziellen Leistungsindikatoren für den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 30. Juni 2019: scroll Prognose zum Stichtag 30.06.2018 [TEUR] Umsatz EBITDA EBITDA-Marge EBIT Vorratsvermögen AlzChem-Konzern 370,6 - 380,6 48,1 - 53,0 12,9 % - 13,9 % 32,6 - 37,5 75,5 - 80,5 Specialty Chemicals 200,1 - 205,1 45,9 - 48,9 22,9 % - 23,8 % 38,9 - 43,4 52,5 - 53,5 Basics & Intermediates 147,1 - 150,1 2,6 - 3,6 1,8 % - 2,3 % -2,9 - 1,1 21,5 - 23,0 Other & Holding 23,4 - 25,4 -0,4 - 0,5 -0,2 % - 0,2 % -3,4 - -4,8 1,5 - 4,0 scroll Prognose zum Stichtag 30.06.2018 [TEUR] EK-Quote Verschuldungsgrad AlzChem-Konzern 22,5 % - 24,5 % 0,72 - 0,75 Specialty Chemicals - - Basics & Intermediates - - Other & Holding - - 13 stark steigend = > 7 %; steigend (deutlich) = 3 % bis 7 %; leicht steigend = 1 % bis 3 %; gleichbleibend (stabil); leicht rückläufig (sinkend) = -1 % bis -3 %; rückläufig (sinkend) = -3 % bis -7 %; stark rückläufig (sinkend) = > -7 % Die Überprüfung der Prognose zeigt folgende Entwicklungen im Vergleich zur Prognose zum Stichtag 30.06.2018: scroll Prognose zum Stichtag 31.12.2018 [TEUR] Umsatz Bereinigtes EBITDA EBITDA-Marge Bereinigtes EBIT Vorratsvermögen EK-Quote AlzChem-Konzern 370,6 - 375,6 41,7 - 45,7 11,3 % - 11,9 % 25,7 - 29,7 78,5 - 84,5 21,5 % - 23,5 % Specialty Chemicals 199,1 - 204,1 43,7 - 44,7 21,2 % - 21,9 % 36,7 - 37,7 49,5 - 52,5 - Basics & Intermediates 147,1 - 149,8 -1,0 - 1,0 -0,7 % - 0,7 % -6,0 - -4,0 27,5 - 29,5 - Other & Holding 25,2 - 26,2 -1,0 - 0,0 -4,0 % - 0 % -5,0 - -4,0 1,5 - 2,5 - scroll Prognose zum Stichtag 31.12.2018 [TEUR] Verschuldungsgrad AlzChem-Konzern 0,74 - 0,76 Specialty Chemicals - Basics & Intermediates - Other & Holding - In Bezug auf den Prognosezeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 30. Juni 2019 belegen die erzielten Resultate bei Umsatz, EBIT, EBITDA sowie EBITDA-Marge, dass sich die AlzChem-Gruppe im RGJ 2018/II sowohl auf Konzern- als auch auf Segment-Ebene insgesamt entlang der abgegeben Prognosen entwickelte. 3. RISIKO- UND CHANCENBERICHT Um die gesetzlich geforderte Überwachung der wesentlichen Geschäftsrisiken durch den Vorstand und den Aufsichtsrat zu gewährleisten, existieren ein internes Kontrollsystem zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen und wirksamen Rechnungslegung (§§ 289 Abs. 5, 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB), ein Compliance-Managementsystem sowie ein Risikofrüherkennungssystem nach § 91 Abs. 2 AktG. 3.1. RISIKOBERICHT Das Risikomanagement erfolgt durch turnusmäßige Sitzungen und Berichte der jeweiligen Gremien, Organe und Fachabteilungen. Dies beinhaltet unter anderem regelmäßige Sitzungen, Berichterstattungen und damit verbundene Abstimmungen. Des Weiteren erfolgt ein straffes Debitoren- und Kreditorenmanagement im Hinblick auf ein zeitnahes Mahnwesen inklusive eines internen Kreditmanagements für alle Debitoren. Hierbei wurden pro einzelnem Debitor maximale Volumen definiert, welche nicht überschritten werden dürfen. Hinzu kommt eine rollierende, kurz- und langfristige Ergebnis- und Finanzplanung mit einer monatlichen Liquiditätsvorausschau. Monatliche Projektpläne im Rahmen der REACH14-Verordnung stellen den ungehinderten Warenfluss zum Kunden sicher. Im Energiebereich arbeiten wir eng mit externen Beratern zusammen. Das Risikomanagement der AlzChem-Gruppe umfasst die Gesamtheit aller Maßnahmen zu einem systematischen sowie transparenten Umgang mit Risiken und ist durch seine Verzahnung mit den Controllingprozessen ein integraler Bestandteil der Unternehmensführung. Alljährlich wird eine standardisierte Risikoinventur nach dem Enterprise-Risk-Management-Ansatz durchgeführt. Für eine möglichst vollständige Identifikation aller relevanten Risiken dient ein Katalog mit entsprechenden Risikokategorien. Darüber hinaus stehen standardisierte Bewertungs- und Berichtswerkzeuge für die Erfassung und Bewertung von Risiken zur Verfügung. Je nach Art des Risikos kommen unterschiedliche Instrumente, wie beispielsweise Monte-Carlo-Simulationen, Sensitivitäts- oder Szenario-Analysen, zur Beurteilung und Bewertung zum Einsatz. Die Ermittlung des skalierten Risikovolumens erfolgt unter Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe. Ziel dieser Maßnahme sind die frühzeitige Identifizierung, Bewertung und Steuerung jener Risiken, die das Erreichen der strategischen, operativen, finanziellen und regelkonformen Ziele des Unternehmens in wesentlichem Maße beeinflussen können. Für die Beurteilung der Risiken werden die erwarteten Effekte der Risikoausmaße in ihren spezifischen Ausprägungen (sehr gering, gering, mittel und hoch) mit ihrer individuellen Eintrittswahrscheinlichkeit (sehr gering, gering, mittel und hoch) gewichtet und anschließend in einen Punktwert einer 3-stufigen Skala überführt. Die Höhe des Punktwertes bestimmt anschließend die Einstufung der Risikobedeutung als gering, mittel und hoch für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Bereits getroffene Maßnahmen zur Risikobegrenzung mindern die Einstufung der Risikobedeutung. 14 REACH = Regulation concerning the Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals; REACH ist die Europäische Chemikalienverordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe. Sie ist seit 2007 in Kraft und soll ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sicherstellen. Sie soll gleichzeitig den freien Verkehr von Chemikalien auf dem Binnenmarkt gewährleisten sowie Wettbewerbsfähigkeit und Innovation fördern. Der Bewertung liegen im Einzelnen nachfolgende Annahmen zugrunde: scroll sehr gering gering mittel hoch Eintrittswahrscheinlichkeit < 10 % 10 % - < 30 % 30 % - < 50 % > 50 % Als Betrachtungszeitraum gilt eine Periode von 3 Jahren. Sollten Risiken in fernerer Zukunft liegen, so wurden auch diese erfasst, wobei bei der Schadensabschätzung der zeitliche Horizont berücksichtigt wurde. Den Risikoausmaßen liegen nachfolgende Annahmen zugrunde, die als Indikator für die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dienen: scroll sehr gering gering mittel hoch Risikoausmaß vom EBITDA < 2 % 2 % - < 10 % 10 % - < 25 % > 25 % Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem für die Rechnungslegung verwendeten Konsolidierungskreis. Die Risiken unterscheiden sich nicht wesentlich zwischen den Segmenten beziehungsweise konzentrieren sich nicht nur auf ein Segment. Die im Nachfolgenden beschriebenen Risiken liegen vielmehr gruppenweit und segmentübergreifend vor. Im Rahmen dieses Risikomanagementprozesses konnten folgende Inhalte identifiziert werden, die wesentliche beziehungsweise erheblich nachteilige Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft haben können. Als eine Folge der Verbundstruktur der AlzChem-Gruppe wirken die nachfolgend aufgeführten Risiken in ähnlichem Maße auf die drei operativen Segmente des Konzerns. Das dargestellte Risikomanagementsystem konzentriert sich primär auf Geschäftsrisiken, greift aber gleichzeitig auch Chancen auf. Der Chancenmanagementprozess ist überdies in unsere internen Controllingprozesse integriert und wird auf Grundlage der Unternehmensstrategie in den operativen Segmenten durchgeführt. 3.1.1. OPERATIVE RISIKEN 3.1.1.1. RISIKO STEIGENDER BESCHAFFUNGSPREISE Die wichtigsten Grundstoffe für das Produktportfolio von AlzChem, das auf Carbid/Calciumcyanamid basiert, sind Kalk, Koks und elektrische Energie. Darüber hinaus wird für den Produktionsprozess eine Reihe chemischer Rohstoffe benötigt. Die Marktpreise für Kalk, Koks und Energie sowie andere chemische Rohstoffe unterliegen erheblichen Schwankungen. AlzChem beschafft Energie überwiegend in Form von Strom, jedoch auch in Form von Erdgas. Die Energiekosten werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst, unter anderem von der Verfügbarkeit bestimmter Energieträger und von Schwankungen der Energiepreise. Die Energiepreise, insbesondere die Strompreise, können in der Zukunft steigen. Die Energiekosten von großen energieintensiven Unternehmen sind in besonderem Maße von dem regulatorischen Umfeld abhängig. Dieses umfasst auch Steuern und bestimmte behördliche Abgaben auf den Energieverbrauch oder die Netznutzung, die bei großen energieintensiven Unternehmen einen bedeutenden Teil der Energiekosten ausmachen können. In Deutschland könnten diese Steuern und Abgaben in der Zukunft angehoben werden, um die höheren Kosten infolge des Ausstiegs aus der Atomenergie und des Umstiegs von fossilen auf erneuerbare Energiequellen auszugleichen. Zudem ist AlzChem auf bestimmte Befreiungen von Abgaben und Steuern auf Energie angewiesen (siehe Abschnitt 3.1.3.). Das Unternehmen verfügt in Deutschland indirekt durch die Evonik Degussa GmbH über langfristige Stromlieferverträge mit festen Strompreisen für bestimmte Strommengen für die Jahre 2019 bis 2020 und hat in Schweden feste Preise für bestimmte Strommengen für die Jahre 2019 bis 2021 vereinbart. Einerseits wird dadurch das Risiko steigender Strompreise in gewissem Umfang gemindert, doch andererseits sind diese Vereinbarungen für AlzChem in einem Szenario fallender Strompreise mit relativen Nachteilen gegenüber Wettbewerbern verbunden. Darüber hinaus ist AlzChem in Deutschland darauf angewiesen, dass Evonik Degussa seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber AlzChem zur Lieferung der vereinbarten Strommengen zu dem festgelegten Preis erfüllt. Die Preise, die AlzChem für bestimmte Rohstoffe zahlen muss, unterliegen Schwankungen. Da es sich bei den primären Rohstoffen von AlzChem um natürliche Rohstoffe handelt, wird ihr Preis in der Regel auf Grundlage der allgemeinen Abbau- und Erzeugungsvolumen sowie der Nachfrage in der Industrie bestimmt. Zwar besitzt AlzChem definierte Beschaffungsstrategien für die wichtigsten Rohstoffe und schließt langfristige Lieferverträge oder Jahresverträge zur Minimierung von Preis- und Mengenrisiken ab. Dennoch ist das Unternehmen nicht dazu in der Lage, die Risiken aus Preisschwankungen bei Rohstoffen vollständig zu beseitigen. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass AlzChem in Zeiten sinkender Rohstoffpreise aufgrund langfristiger Lieferverträge an höhere Preise gebunden ist, in Zeiten steigender Preise dagegen nicht dazu in der Lage ist, vorteilhafte Lieferverträge abzuschließen. Ein Anstieg von Rohstoff- und Energiepreisen kann auch in Zeiten einer guten allgemeinen Wirtschaftslage wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben. In Bezug auf die Beschaffungspreisrisiken geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. 3.1.1.2. MARKTRISIKO AlzChem bietet eine große Anzahl unterschiedlicher Chemieprodukte auf Basis der NCN-Kette auf diversifizierten Märkten an, von denen einige zyklisch geprägt sind, hohe Schwankungen aufweisen und unter anderem gegenüber Verbraucherausgaben und -präferenzen, Verbrauchervertrauen und -einkommen, Arbeitslosenquoten, Zinssätzen und Energiepreisen sensitiv sind. Daher kann die Nachfrage nach den Produkten von AlzChem durch negative Entwicklungen in diversifizierten Sektoren und Industrien beeinträchtigt werden, insbesondere im Agrarsektor, in der Futtermittel-, Pharma-, Kosmetik-, Chemie-, Metall-, Erneuerbare-Energien- und Automobilindustrie sowie auf dem Ernährungsmarkt. Im Agrarsektor hängt die Nachfrage nach AlzChem-Produkten vom Produktionsniveau ab, weshalb das Unternehmen saisonalen Schwankungen sowie meteorologischen und klimatischen Bedingungen ausgesetzt ist. Da das Unternehmen seine Produkte in der Regel über Großhändler oder Importeure verkauft, könnten durch Veränderungen beim Einzelhandel in diesem Sektor, beispielsweise eine potenzielle Verlagerung zu anderen Großhändlern oder Importeuren oder zur Direktvermarktung, Beeinträchtigungen entstehen. Darüber hinaus sind die Produkte von AlzChem auf bestimmte Methoden der industrialisierten Landwirtschaft ausgelegt, so dass eine Verschiebung der Verbraucherpräferenzen hin zu Agrarerzeugnissen aus nicht industrialisierter Landwirtschaft indirekt zu einer sinkenden Nachfrage führen könnte. Zudem kann der technologische Fortschritt, etwa im Bereich der Gentechnologie, zu einem verstärkten Einsatz anderer landwirtschaftlicher Methoden führen, für die die Produkte von AlzChem nicht mehr oder nur noch in geringem Maße benötigt werden. In der Futtermittel- und Agrochemieindustrie könnte eine Änderung der Verbrauchergewohnheiten und -präferenzen, beispielsweise ein zunehmender Trend, nur Fleisch aus biologischer Tierzucht zu verzehren, zu einem Rückgang der Nachfrage nach den Produkten von AlzChem führen. Falls Verbraucher sich dazu entscheiden, weniger Fleisch zu konsumieren, ist es grundsätzlich möglich, dass sich dies ebenfalls negativ auf die Nachfrage nach AlzChem-Produkten auswirkt. In der Pharma-, Kosmetik- und Chemieindustrie durchlaufen die Arzneimittel, für die AlzChem chemischen Bausteine herstellt, in der Regel einen Produktlebenszyklus, an dessen Ende eine neue Generation des Arzneimittels auf den Markt gebracht wird. Somit besteht das Risiko, dass die Produkte von AlzChem in künftigen Generationen der betroffenen Arzneimittel nicht mehr benötigt werden oder seitens der Kunden von AlzChem von einem anderen Anbieter bezogen werden. Im Bereich der Kosmetika ist das Unternehmen den zyklischen Schwankungen der Verbrauchermärkte ausgesetzt, während bei den Produkten für die chemische Industrie das Risiko eines Nachfragerückgangs infolge eines Wirtschaftsabschwungs besteht. In der Metallindustrie ist die Nachfrage nach den Produkten von AlzChem ebenfalls dem Risiko eines Wirtschaftsabschwungs ausgesetzt. Zudem könnten technologische Veränderungen in der Stahlproduktion, wie etwa eine mögliche Verlagerung hin zur Stahlproduktion aus Schrott, bei der keine Entschwefelung erforderlich ist, zu einem Rückgang der Nachfrage nach AlzChem-Produkten führen. Nachdem in der Vergangenheit die europäische Stahlindustrie gegenüber den Wettbewerbern aus China an Boden verloren und einen Trend zur Konsolidierung verzeichnet hat, kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Entwicklungen auch negative Auswirkungen auf AlzChem haben werden. Im Erneuerbare-Energien-Sektor ist AlzChem den Entwicklungen in der Photovoltaik- und Windenergieindustrie ausgesetzt, da es sich bei beiden um innovative Industrien mit Potenzial für kontinuierliche technologische Veränderungen handelt, die zu einem Rückgang der Nachfrage nach den Produkten von AlzChem führen oder diese sogar überflüssig machen könnten. Zudem könnte eine Verschiebung der politischen Rahmenbedingungen in den USA negative Auswirkungen auf die Photovoltaikindustrie und die Windenergieindustrie haben.15In China sollen staatliche Förderungen für die Nutzung erneuerbarer Energien reduziert werden. Zudem wurde der Bau von geförderten Solarprojekten bis auf weiteres ausgesetzt.16 In der Automobilindustrie ist AlzChem insbesondere von der Nachfrage nach Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen abhängig, die direkt mit der Lage der Weltwirtschaft zusammenhängt. So würde sich beispielsweise eine weitere wirtschaftliche Abkühlung in China, das mittlerweile den weltweit größten Markt für Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge darstellt, nachteilig auf die Nachfrage nach Fahrzeugen auswirken. Im Ernährungssektor ist AlzChem bei seinen Nahrungs-ergänzungsmitteln den zyklischen Schwankungen der Verbrauchermärkte ausgesetzt. Zudem hängt die Nachfrage von der allgemeinen Akzeptanz von Nahrungsergänzungsmitteln ab. In bestimmten Segmenten und Industrien, in denen AlzChem tätig ist, passen die Kunden typischerweise ihre Beschaffungsaktivitäten an die erwarteten Wachstumsraten auf ihrem jeweiligen Markt an. Bei einem tatsächlichen oder erwarteten Wirtschaftsabschwung bemühen sich diese Kunden um eine Verringerung ihres Betriebskapitals und ihrer Lagerbestände, was zu einem erheblichen Rückgang des Absatzvolumens der AlzChem-Produkte führen kann. In Zeiten des Aufschwungs stocken Kunden ihre Lagerbestände tendenziell wieder auf, was eine höhere Nachfrage nach den Produkten von AlzChem zur Folge haben kann. Dieser Auf- und Abbau von Lagerbeständen beeinflusst sowohl die tatsächliche als auch die prognostizierte Nachfrage nach den Produkten von AlzChem und kann zu unerwarteten oder unerwartet starken Nachfrageschwankungen führen. Dies wiederum kann unerwartete Änderungen der Produktionsvolumen und der Auslastung der Produktionskapazitäten bei AlzChem zur Folge haben, die aufgrund der Kosten und Investitionen für den Betrieb der Produktionsstätten in hohem Maße mit dem Betriebsergebnis des Unternehmens korrelieren. Ein Rückgang der Nachfrage auf einem der Märkte von AlzChem, der auch in Zeiten einer im Allgemeinen guten Wirtschaftslage möglich ist, kann wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben. In Bezug auf das Marktrisiko geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer geringen bis mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. 15 Trump verkündet Ausstieg aus Pariser Klimaschutzabkommen. In: Die Zeit, 2. Juni 2017, abgerufen am 2. Juni 2017 16 https://www.theepochtimes.com/chinas-solar-industry-in-trouble-despite-years-of-government-support_2600482.html (08.08.2018) 3.1.1.3. WETTBEWERBSRISIKO AlzChem sieht sich mit seinen verschiedenen Produkten Wettbewerb in unterschiedlicher Intensität gegenüber. In einigen Bereichen ist das Unternehmen regionaler Marktführer, weil internationale Wettbewerber - aufgrund der geografischen Distanz der Region und der chemischen Spezifikationen der betroffenen Produkte - in diesen Regionen weniger aktiv sind. In anderen Bereichen herrscht hingegen intensiver Wettbewerb. Auf einigen maßgeblichen Märkten kommen die Hauptwettbewerber aus China und Indien, die dort von Kostenvorteilen in den Bereichen Personal, Energie, Abfallentsorgung und Umwelt profitieren. Auf anderen Märkten konkurriert AlzChem mit gut etablierten und starken Wettbewerbern aus führenden Industrieregionen, die häufig weltweit tätig sind und globale Vertriebsnetze besitzen. Einige Wettbewerber - hauptsächlich in Schwellenländern -liefern bestimmte Produkte möglicherweise unterhalb des üblichen Marktpreises und zwingen AlzChem so zur Senkung seiner Verkaufspreise, was wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Margen und Rentabilität haben könnte. Verschiedene Faktoren können Einfluss auf den Preis haben, zu dem ein Wettbewerber zur Lieferung seiner Produkte bereit ist, darunter auch der Zugang zu günstigen Rohstoffen und staatlichen Fördermitteln, zu denen AlzChem keinen Zugang hat. Zudem könnten im Staatseigentum stehende oder staatlich unterstützte Wettbewerber auf Maßnahmen, wie Kapazitätssteigerungen und/oder Preissenkungen auf Dumping-Niveau, zurückgreifen. Die Fähigkeit von AlzChem zur Aufrechterhaltung oder Steigerung der Rentabilität ist abhängig von der Fähigkeit, sinkende Preise und Margen bei seinen Produkten durch eine Verbesserung der Produktionseffizienz und Steigerung der Absatzvolumen auszugleichen, sich auf individualisierte Produkte mit höheren Margen zu konzentrieren sowie bestehende Produkte und Anwendungen durch Innovationen zu verbessern - allesamt Maßnahmen, die Wettbewerber möglicherweise besser und kosteneffizienter umsetzen können als AlzChem. Bei vielen Produkten erfolgt der Wettbewerb neben dem Preis noch über andere Kriterien, etwa über die Leistungsfähigkeit und Qualität des Produkts, Preisfestsetzungsstrategien, Produktverfügbarkeit und Liefersicherheit. Es ist möglich, dass Wettbewerber erfolgreicher darin sind, die Kundenanforderungen an Produkteigenschaften zu erfüllen und kosteneffizient zu produzieren. In der Zukunft könnte der Preiswettbewerb bei einem größeren Teil der Produkte zunehmen, was AlzChem zu Preissenkungen zwingen könnte. Der Wettbewerb könnte sich zudem durch neue Marktteilnehmer oder Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit konsolidieren und so Skaleneffekte erzielen, intensivieren. Einige Wettbewerber verfügen über höhere Produktionskapazitäten als AlzChem oder könnten diese aufbauen und besitzen möglicherweise umfangreichere finanzielle Ressourcen. Diese Wettbewerber könnten zudem eine wesentlich höhere operative und finanzielle Flexibilität als AlzChem besitzen. Infolgedessen könnten diese Wettbewerber besser dazu in der Lage sein, Volatilität auf ihrem jeweiligen Markt, Preisänderungen bei Rohstoffen oder Energie oder ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen standzuhalten. Zudem könnte sich AlzChem einem zunehmenden Wettbewerb durch Unternehmen ausgesetzt sehen, die Produkte auf Basis alternativer Materialien, Technologien und Prozesse anbieten und die möglicherweise wettbewerbsfähiger oder im Hinblick auf Preis oder Leistungsfähigkeit überlegen sind und so derzeitige Kunden von AlzChem gewinnen, was zu einem Umsatzrückgang bei AlzChem führen könnte. Der Eintritt eines oder mehrerer der vorstehend beschriebenen Risiken könnte wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben. In Bezug auf das Wettbewerbsrisiko geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer geringen bis mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. 3.1.1.4. SUBSTITUTIONSRISIKEN Eine Substitution von wesentlichen Produkten im Portfolio der AlzChem-Gruppe wird aktuell als wenig wahrscheinlich angesehen. Im Bereich der chemischen Erzeugnisse besteht das latente Risiko, dass einzelne Verbindungen durch andere chemische Substanzen beziehungsweise Verbindungen ersetzt werden. Dies wird jedoch in einem so geringen Umfang erwartet, dass die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sehr gering sein wird. Im Marktumfeld der Landwirtschaft und der Metallurgie besteht ein latentes Risiko für die Substitution bestimmter Substanzen, zum Beispiel bei magnesiumbasierter anstatt calciumcarbidbasierter Roheisenentschwefelung oder bei der Verwendung von Kalkammonsalpeter 27 % N beziehungsweise Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung 30 % N anstatt Perlka(r). Diesen Risiken begegnet die Gruppe durch die Entwicklung kundenspezifischer Produkte, eine intensive technische Betreuung und Beratung der Kunden sowie eine gemeinsame (Neu-)Produktentwicklung, speziell auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtet. Besonders im landwirtschaftlichen Umfeld sind eine Anwendungsberatung und ein intensiver Kundenkontakt erforderlich, so dass AlzChem durch die etablierten Strukturen in der Lage ist, die Nettorisiken deutlich zu reduzieren, und somit auch hier die Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als sehr gering bis gering eingestuft werden kann. Neben den Substitutionsrisiken des Marktes ist die Gruppe auch dem Risiko durch Substitutionen basierend auf Verordnungen und Gesetzen ausgesetzt. AlzChem arbeitet hier sehr eng mit einer Vielzahl von renommierten Wissenschaftlern zusammen, um alle aktuellen und zukünftigen rechtlichen Rahmenbedingungen einhalten zu können. Nichtsdestotrotz kann nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Substanzen kurz-, mittel- oder langfristig nicht mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen. In Bezug auf die Substitutionsrisiken geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer geringen bis mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. 3.1.1.5. VERTRIEBSRISIKEN Trotz der hohen Produktdiversifikation des Gruppenportfolios kommt es zu einer gewissen Konzentration auf der Abnehmerseite. AlzChem beliefert eine Vielzahl der Global Player der weltweiten Chemiebranche und ist somit einem branchenimmanenten Risiko ausgesetzt. Diesem wird mit einer breitgefächerten Produktpalette und einer vertragsbasierten Zusammenarbeit begegnet. Parallel zu den kundenspezifischen Produktentwicklungen werden Substanzen für verschiedenste Anwendungsgebiete beforscht, bemustert und hergestellt. Die Umstellung des Creamino-Vertriebs auf Eigenvertrieb könnte dazu führen, dass die Kunden weniger kaufen, da AlzChem weniger bekannt ist und nicht als Futtermittelexperte wahrgenommen wird. Im Zusammenhang mit dem Einstieg in den Eigenvertrieb des Produktes Creamino unterliegt AlzChem einem latenten Risiko rein aufgrund der Tatsache, dass die Marktansprache nun direkt über die bzw. von der AlzChem-Vertriebsorganisation erfolgt. In den letzten Monaten wurden eine komplette Vertriebsorganisation sowie eine Anwendungstechnik aufgebaut. Creamino ist weltweit sehr gut positioniert und am Markt etabliert, und wir verfügen über einen funktionierenden Vertrieb in der Landwirtschaft. Dieses Angebot erweitern wir nun nachhaltig und substanziell um Creamino. Auch neue Regionen und neue Tierarten stehen bereits sehr kurzfristig auf unserer Agenda. Wir gehen derzeit davon aus, dass die Wachstumskurve eine kurze Verschnaufpause macht, langfristig jedoch anhaltend stabil steigend verlaufen wird. In Bezug auf das Vertriebsrisiko geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit und von einer mittleren bis hohen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. 3.1.2. FINANZMARKTRISIKEN 3.1.2.1. WÄHRUNGSRISIKO Die Berichtswährung von AlzChem ist der Euro (EUR). Jedoch besitzt AlzChem Tochterunternehmen in den USA, in Schweden und in China, deren Rechnungslegung in der jeweiligen lokalen Währung erfolgt, das heißt in US-Dollar beziehungsweise schwedischen Kronen beziehungsweise chinesischem Renminbi. Zudem ist AlzChem in einer großen Anzahl von Ländern auf der ganzen Welt tätig. Demzufolge ist das Unternehmen Risiken aufgrund von Wechselkursschwankungen ausgesetzt, insbesondere im Hinblick auf den Wechselkurs von Euro zu US-Dollar (USD), chinesischen Renminbi (CNY), japanischen Yen (JPY) und schwedischen Kronen (SEK). Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Tochterunternehmen werden zu dem am Ende der jeweiligen Berichtsperiode geltenden Wechselkurs in Euro umgerechnet. Gewinn- und Verlustrechnungen von ausländischen Tochterunternehmen werden zum durchschnittlichen Wechselkurs in der Periode in Euro umgerechnet. Dementsprechend steigt oder sinkt bei Wertschwankungen anderer Währungen gegenüber dem Euro das sonstige Ergebnis und somit das Eigenkapital von AlzChem. Gruppenunternehmen von AlzChem schließen Geschäfte in anderen Währungen als ihren funktionalen Währungen ab. Diese Geschäfte werden in der anwendbaren funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft verbucht, wobei der Wechselkurs am Tag der erstmaligen Buchung verwendet wird. Spätere Änderungen dieses Wechselkurses führen zu Gewinnen oder Verlusten aus Währungsumrechnung, die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter "sonstige betriebliche Erträge" beziehungsweise "sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen werden. Somit ist AlzChem dem Risiko ausgesetzt, (i) dass bei der Währungsumrechnung Verluste entstehen und (ii) dass etwaige Erträge aus der Währungsumrechnung niedriger ausfallen als in früheren Perioden. Zusätzliche Währungsrisiken ergeben sich aus Wechselkursänderungen bei verbuchten finanziellen und betrieblichen Positionen (einschließlich Forderungen und Verbindlichkeiten) sowie bei erwarteten betrieblichen Positionen. Zu diesen Positionen zählen Rohstoffe und/oder der Verkauf von Produkten, deren Preise auf andere Währungen als die funktionale Währung der operativen Einheit lauten. Ungünstige Wechselkursänderungen können höhere Kosten oder niedrigere Absätze als diese bei Vertragsabschluss erwartet wurden sowie niedrigere Margen zur Folge haben. Die von den Gruppenunternehmen von AlzChem in Fremdwährungen abgeschlossenen Geschäfte beziehen sich auf die Beschaffung von Rohstoffen und den Verkauf von Waren. Insbesondere erfolgt der Rohstoffeinkauf zu einem bedeutenden Teil in USD. Darüber hinaus findet ein erheblicher Teil der Verkäufe in USD und JPY statt. Auch wenn die auf USD lautenden Ein- und Verkäufe von AlzChem in gewissem Umfang eine "natürliche Absicherung" bilden, beliefen sich in den Berichtsperioden die Kosten der auf USD lautenden Einkäufe auf weniger als die Hälfte des Werts der auf USD lautenden Verkäufe in den entsprechenden Perioden. Demzufolge können Änderungen des Wechselkurses des USD und/oder JPY gegenüber dem Euro erhebliche Auswirkungen auf die Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben. Neben den unmittelbaren Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung von AlzChem und somit die konsolidierte Eigenkapitalausstattung des Unternehmens können Wechselkursschwankungen auch Auswirkungen auf das operative Geschäft haben. Änderungen der Wechselkurse (zum Beispiel eine Aufwertung des EUR gegenüber dem JPY und eine Abwertung des EUR gegenüber dem USD) hätten negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von AlzChem in bestimmten Märkten. Risiken aus Wechselkursschwankungen und eine unzureichende Absicherung gegen diese könnten wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von AlzChem haben. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird zwar als mittel bis hoch angesehen, doch werden die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als sehr gering bis gering eingestuft. Neben den beschriebenen Risiken unterliegt AlzChem aufgrund des weltweiten Marktauftritts auch etwaigen negativen Einflüssen aus Währungsverlusten aus sog. Hochinflationsländern. Wir sehen diese Risiken für die AlzChem-Gruppe als sehr gering an und begegnen selbigen u. a. mit der Vermeidung der Auslieferung in den betroffenen Währungen. 3.1.2.2. ZINSENTWICKLUNG ALS RISIKO FÜR PENSIONSVERPFLICHTUNGEN Der AlzChem-Konzern hat Verpflichtungen gegenüber jetzigen und früheren Mitarbeitern aus Pensions- und anderen pensionsähnlichen Leistungszusagen. Veränderungen relevanter Bewertungsparameter, wie Diskontierungssatz, Sterbewahrscheinlichkeiten, Lohn- und Gehaltssteigerungsraten sowie Rentensteigerungsraten, können eine Erhöhung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen zur Folge haben. Die nach den Vorgaben des IAS 19 ermittelte Pensionsrückstellung wurde in Höhe von TEUR 109.960 in der AlzChem-Gruppe bilanziert. Änderungen des Diskontierungssatzes entfalten c. p. deutliche Effekte innerhalb der Bilanz (Eigenkapital) und der Gewinn- und Verlustrechnung (Personalaufwand, Finanzergebnis). Die Gruppe trägt diesem Umstand in der Form Rechnung, dass regelmäßige Neubewertungen der Verpflichtungen erfolgen und somit eine hohe Aktualität der bilanzierten Werte sichergestellt wird. In Bezug auf das Zinsrisiko geht das Management von einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit und einer geringen bis mittleren Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. Der Vorstand lässt in regelmäßigen Abständen Szenariobetrachtungen im Hinblick auf die Einhaltung der Financial Covenants-Kennzahlen durchführen und stellt somit sicher, dass Veränderungen frühzeitig erkannt und hierauf basierend Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. 3.1.2.3. LIQUIDITÄTSRISIKEN Zur Steuerung der Liquiditätsrisiken im Konzern existiert eine zentrale Finanzierungsabteilung, welche u. a. über eine Cashpoolingstruktur die Liquidität der Konzerngesellschaften sicherstellt. Darüber hinaus sichert eine gefächerte Finanzierungsstruktur die finanzielle Unabhängigkeit von AlzChem. Wir sind der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können. Bestehende Kreditrisiken aus Finanzkontrakten werden systematisch bei Vertragsabschluss geprüft und danach laufend überwacht. In Bezug auf das Liquiditätsrisiko geht das Management von einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit und einer sehr geringen bis geringen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. AlzChem hat zum Stichtag 31. Dezember 2018 keine Sicherungsgeschäfte (§ 315 Abs. 2 Nr. 1 HGB) abgeschlossen, so dass hieraus keine Risiken für bzw. Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu erwarten sind. Marktchancen und -risiken sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken aus Finanzierungsinstrumenten begegnet AlzChem durch einen aktiven Risikomanagementansatz. Durch eine aktive Zahlungsstromverfolgung können wir latente Risiken minimieren und frühzeitig angemessene Gegenmaßnahmen einleiten. 3.1.3. REGULATORISCHE RISIKEN 3.1.3.1. ENERGIERECHT In Deutschland profitiert AlzChem gegenwärtig von Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsreglungen für Stromkosten im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes (KWKG), der Stromnetzentgeltverordnung (StromNEV), der Strompreiskompensation und bestimmter Befreiungsregelungen im Hinblick auf die Stromsteuer. Alle diese Regelungen ermöglichen energieintensiven Industrien einen Betrieb mit einem niedrigeren Stromkostenniveau, um ihre allgemeine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Zusammen genommen führen diese Regelungen zu erheblichen Verringerungen der Stromkosten von AlzChem. Ohne diese Nachlässe wäre AlzChem nicht zu einem wettbewerbsfähigen Betrieb in der Lage und hätte in allen Berichtsperioden negative Betriebsergebnisse ausgewiesen. Insofern liegt für den Konzern eine entwicklungsbeeinträchtigende Tatsache vor. Das EEG regelt die finanzielle Förderung von Energie aus erneuerbaren Quellen. Zudem sieht es als Grundprinzip vor, dass Versorgungsunternehmen zur Finanzierung der Förderung von erneuerbaren Energien für jede kWh Strom, die sie an Endverbraucher liefern, die sogenannte EEG-Umlage zahlen müssen. Die Versorgungsunternehmen stellen die EEG-Umlage wiederum den Endverbrauchern in Rechnung. Unter bestimmten Voraussetzungen sieht das EEG jedoch Reduzierungen der EEG-Umlage für stromintensive Unternehmen17aus ausgewählten Branchen vor. Diese Reduzierung kann jährlich auf Antrag vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt werden. AlzChem hat in der Vergangenheit an drei Abnahmestellen von Reduzierungen der EEG-Umlage profitiert und nahm diese Reduzierungsregelung18auch im Jahr 2018 in Anspruch. Mit Beschluss des sog. Energiesammelgesetzes im Dezember 2018 wurden neue Anforderungen an den Antrag betreffend die besonderen Ausgleichsregelungen gestellt. AlzChem sieht sich weiterhin in der Lage, die Antragsvoraussetzungen für das Jahr 2019 zu erfüllen und wird termingerecht bis zum 31. März 2019 die geforderten Unterlagen einreichen. Die StromNEV enthält Vorschriften zu Netzentgelten. Gemäß § 19 Abs. 2 StromNEV haben energieintensive Unternehmen, die an einer Abnahmestelle mindestens 10 GWh verbrauchen und eine Benutzungsstundenzahl von mindestens 7.000 Stunden19im Jahr erreichen, Anspruch auf ein individuelles Netzentgelt für die jeweiligen Abnahmestelle. Auf dieser Grundlage profitiert AlzChem derzeit von reduzierten Netzentgelten für die Abnahmestellen in Hart und Trostberg. Im Rahmen des KWKG wird eine moderate Finanzierung für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bereitgestellt. Diese Finanzierung beruht auf einem Aufschlag auf die Netzentgelte (KWKG-Umlage) und führt somit zu einem Anstieg der allgemeinen Energiepreise. Dieser Aufschlag wird bei einem jährlichen Verbrauch von bis zu 1 GWh grundsätzlich in voller Höhe erhoben. Energieintensive Unternehmen, wie AlzChem, profitieren jedoch von einer Begrenzung der KWKG-Umlage. Nach Besprechungen zwischen der deutschen Regierung und der Europäischen Kommission wurden das KWKG und insbesondere die Regelung für energieintensive Unternehmen geändert, um sie in Einklang mit den EU-Vorschriften zu staatlichen Beihilfen zu bringen. Gemäß den neuen Vorschriften, die am 1. Januar 2017 in Kraft getreten sind, haben Unternehmen, die die Anforderungen für eine Reduzierung der EEG-Umlage erfüllen, auch Anspruch auf eine Reduzierung der KWKG-Umlage. In ihrer Pressemitteilung vom 23. Mai 201720hat die EU-Kommission nach den EU-Beihilfevorschriften die Ermäßigung für Umlagen für energieintensive Unternehmen genehmigt21. Im Rahmen der Strompreiskompensation können geeignete Unternehmen staatliche Beihilfen beantragen, um sich für die steigenden Strompreise infolge des Emissionshandels finanziell entschädigen zu lassen. Die staatlichen Beihilfen sind auf Unternehmen aus bestimmten Wirtschaftssektoren mit besonders stromintensiven Produktionsprozessen - wie AlzChem - beschränkt. Der Zuschuss wird nach dem Ermessen der zuständigen Behörde auf Antrag durch den Begünstigten gewährt; ein Rechtsanspruch auf die Gewährung der Beihilfen besteht nicht. Unternehmen konnten erstmals im Jahr 2014 eine Kompensation für indirekte CO2-Kosten in 2013 beantragen. AlzChem wurde in der Vergangenheit eine Strompreiskompensation bewilligt. Auch für die Zukunft erwartet das Unternehmen, eine solche Strompreiskompensation zu erhalten. Jedoch gilt die Strompreiskompensation nur bis zum Jahr 2020 und ist jährlich auf einen festen Gesamtbetrag begrenzt. Darüber hinaus wird die staatliche Beihilfe von 2013 bis 2020 schrittweise zurückgefahren. Ferner wurde in der Strompreiskompensation der Preis für CO2-Zertifikate festgeschrieben. Die Marktpreise für CO2-Zertifikate sind seither deutlich angestiegen. Ferner profitiert AlzChem als Verteilnetzbetreiber derzeit von einer Vereinbarung mit einem benachbarten Verteilnetzbetreiber, nach der beide Parteien ein Pooling von zwei Netzanschlüssen und die Berechnung eines gemeinsamen Netzentgelts vornehmen. Bei einer gepoolten Berechnung von Netznutzungsentgelten sinken die Netzentgelte in der Regel, weil die kostenintensiven Lastspitzen begradigt werden. Das Pooling ist für AlzChem somit vorteilhaft, da es die Netznutzungsentgelte reduziert. Laut einer aktuellen gerichtlichen Entscheidung ist es jedoch derzeit unklar, ob die Rechtsgrundlage für dieses Pooling, § 17 Abs. 2a StromNEV, Bestand hat. Zwar hat das BGH in zwei Entscheidungen (EnVR 22/17 und EnVR 32/17) dieses Jahr die Pooling-Vorschriften anerkannt, ein latentes Restrisiko kann u. E. jedoch nicht komplett ausgeschlossen werden. 17 Die besondere Ausgleichsregelung wurde von Seiten der EU-Kommission im Juli 2014 für zehn Jahre beihilfenrechtlich genehmigt. 18 Merkblatt für stromkostenintensive Unternehmen 2017, Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Seite 25 3.3 Nachweiszeitraum für Ermittlung der Stromkostenintensität 19 Berechnet als Quotient aus pro Jahr entnommener oder eingespeister elektrischer Arbeit und der in diesem Jahr höchsten Last der Entnahme oder Einspeisung - § 2 Nr. 3 StromNEV 20 Europäische Kommission-Pressemitteilung, Brüssel, 23. Mai 2017: "Staatliche Beihilfen: Kommission gibt grünes Licht für Ermäßigungen bei KWK-Umlagen für energieintensive Unternehmen in Deutschland und Italien" IP/17/1440 21 Die Genehmigung der Kommission ist für 10 Jahre befristet lt. Rn. 39 der Entscheidung C (2017) 3400 final vom 23. Mai 2017. Ferner kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Voraussetzungen oder der Umfang der vorstehend genannten Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsreglungen ― die Reduzierungen ― der EEG-Umlage, ― der Netzentgelte und ― der KWKG-Umlage, ― die Strompreiskompensation, ― die Befreiungen von der Stromsteuer, ― das Pooling von Netzanschlüssen und ― die Erhebung eines gemeinsamen Netznutzungsentgelts ― durch neue gesetzliche Vorschriften geändert werden, dass diese Rechte abgeschafft werden, dass Regulierungsbehörden ihren Ermessensspielraum im Hinblick auf diese Sonderrechte zum Nachteil von AlzChem ausüben oder dass durch Rechtsprechung gesetzliche Vorschriften zum Nachteil von AlzChem konkretisiert werden. Auch wenn es wahrscheinlich ist, dass einige Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsreglungen für energieintensive Industrien in der Zukunft weitgehend beibehalten werden, um deren internationale Wettbewerbsfähigkeit zu fördern, besteht gleichzeitig eine allgemeine gesetzgeberische Tendenz - häufig ausgelöst durch EU-Kontrollen zu staatlichen Beihilfen - zum Abbau entsprechender Vorrechte. Kosten- und Steuerreduzierungen sowie Befreiungsreglungen für energieintensive Unternehmen wurden beziehungsweise werden in der politischen Debatte in regelmäßigen Abständen kritisiert und Vertreter bestimmter politischer Parteien haben immer wieder eine Abschaffung der bestehenden Rechte gefordert. Es kann somit nicht ausgeschlossen werden, dass zukünftig, politisch getrieben, die Abschaffung der Rechte für energieintensive Industrien gefordert wird. Darüber hinaus haben gesetzgeberische Maßnahmen in anderen Bereichen der Energieregulierung, wie etwa Beschränkungen hinsichtlich der Stromerzeugung aus Atomkraft in Deutschland sowie staatliche Unterstützungsmaßnahmen für Erneuerbare Energien, zu einem allgemeinen Anstieg der Energiekosten geführt und können dies auch künftig tun. Alle diese Aspekte bergen ein hohes Risiko, dass AlzChem bedeutend höhere Energiepreise zahlen muss, was wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hätte. In Bezug auf die Risikoeinschätzung im Zusammenhang mit Änderungen dieses komplexen Rechtsgebiets geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit, jedoch von einer sehr hohen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. Vor diesem Hintergrund besteht zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung keine wesentliche Unsicherheit, die einzeln oder insgesamt bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen könnte. 3.1.3.2. BREXIT Die AlzChem-Gruppe unterhält auch Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich. Aufgrund des eher untergeordneten Umfangs geht die Gruppe heute zwar mit einer mittleren bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit davon aus, dass es auch im B2B-Geschäft zu nachhaltigen Veränderungen beziehungsweise administrativen Hürden kommen wird, diese jedoch von keiner wesentlichen Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sein werden. 3.1.4. COMPLIANCE-RISIKEN Der AlzChem-Konzern betreibt Produktionen in Deutschland und Schweden sowie Vertriebsgesellschaften in USA und China, so dass bereits aufgrund der komplexen internationalen und nationalen Rechtslage das latente Risiko einer Regelverletzung vorliegt. Aus diesem Grund hat der Konzern einen Compliance Manager bestellt und eine Compliance-Organisation aufgebaut. Unser Compliance-Managementsystem hat zum Ziel, das rechtmäßige, verantwortungsbewusste und nachhaltige Handeln unserer Mitarbeiter sicherzustellen. Potenzielle Zuwiderhandlungen sollen schon im Vorfeld erkannt und systematisch unterbunden werden. Das Compliance-Managementsystem leistet folglich einen wesentlichen Beitrag zur Integration von Compliance in unseren operativen Geschäftseinheiten und deren Prozessen. Regelmäßige Schulungsmaßnahmen der Mitarbeiter in Deutschland, Schweden, USA und China sollen das Verständnis und die Sensibilität gegenüber dem Themenkomplex verstärken. In Bezug auf das Risiko der grundsätzlichen Compliance-Verstöße geht das Management von einer hohen Wirkung der aufgestellten Organisation aus, so dass eine sehr geringe Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine sehr geringe negative Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gesehen werden. 3.1.5. RECHTS-, PROZESS- UND GESETZESÄNDERUNGSRISIKEN Der AlzChem-Konzern ist zahlreichen Risiken aus Rechtsstreitigkeiten oder -verfahren ausgesetzt. Dazu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Kartellrecht, Wettbewerbsrecht, Patentrecht, Steuerrecht und Umweltschutz. Aktuell befindet sich die Gruppe in keinen wesentlichen Gerichts- oder Schiedsverfahren, die einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten. Die geschäftlichen Aktivitäten von AlzChem, insbesondere die Standorte, die Anlagen, die Produkte und die operative Tätigkeit, müssen eine Vielzahl unterschiedlicher regulatorischer Anforderungen in den Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist, einhalten und werden von diesen beeinflusst. Der regulatorische Rahmen für die Geschäftstätigkeit von AlzChem unterliegt laufenden gesetzgeberischen Änderungen und Entwicklungen, die kostenintensive Compliance-Maßnahmen erforderlich machen können. Insbesondere der regulatorische Rahmen für Umweltschutz-, Gesundheits- und Sicherheitsangelegenheiten allgemein sowie für die Herstellung und das Inverkehrbringen von Produkten unterliegt häufigen Änderungen, die in den meisten Fällen zur Auferlegung strengerer Anforderungen führen. Diese strengeren Anforderungen resultieren in der Regel aus dem wissenschaftlichen Fortschritt oder aus einer Änderung der sozialen Akzeptanz von Risiken, die unter anderem für das aus gesundheits- und sicherheitssensiblen Produkten bestehende Produktportfolio von AlzChem relevant ist. Für AlzChem sind die ständige gesetzgeberische Veränderung und Entwicklung von großer Bedeutung, da das Unternehmen in regulierten Bereichen tätig ist, in denen Genehmigungen, Erlaubnisse, Bescheinigungen und andere Bewilligungen, wie etwa Produktgenehmigungen und wasserrechtliche Erlaubnisse, in der Regel nur für einen begrenzten Zeitraum gewährt werden und nur verlängert werden, wenn -möglicherweise geänderte - Anforderungen erfüllt werden. Es besteht grundsätzlich keine Gewissheit, dass AlzChem zur Verlängerung aller für seine Geschäftstätigkeit erforderlichen Genehmigungen, Bewilligungen, Bescheinigungen und Erlaubnisse in der Lage sein wird. Darüber hinaus können vorhandene Genehmigungen, Bewilligungen, Bescheinigungen und Erlaubnisse zu einem späteren Zeitpunkt von der zuständigen Behörde mit Einschränkungen oder Verpflichtungen versehen werden, um strengere rechtliche Anforderungen aufzuerlegen. Insbesondere können die vorhandenen Genehmigungen, Erlaubnisse, Bewilligungen, Registrierungen sowie Aufführungen in Listen oder sonstigen Formen von Genehmigungen von AlzChem für das Inverkehrbringen von Produkten aufgrund der sich weiterentwickelnden wissenschaftlichen Erkenntnisse, die die Grundlage für bestimmte Risikobewertungen bilden, zeitlich beschränkt oder widerrufen werden. Darüber hinaus wird in zahlreichen rechtlichen - insbesondere umweltrechtlichen - Vorschriften auf undefinierte Rechtsbegriffe wie "Stand der Technik" oder "Stand von Wissenschaft und Technik" Bezug genommen. Aus diesem Grund kann es angesichts des technischen Fortschritts und der wissenschaftlichen Entwicklung erforderlich werden, Anlagen, Systeme und andere Einrichtungen sowie Abläufe und Produkte anzupassen, ohne dass eine ausdrückliche rechtliche Änderung vorliegt. In Deutschland sind bereits mehrere für AlzChem relevante umweltrechtliche Änderungen (TA Luft, 43. BImSCHV, VO über mittelgroße Feuerungsanlagen) absehbar, von denen die wichtigsten den Immissions- und Wasserschutz zum Gegenstand haben: die Störfallverordnung, die derzeit auf der Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996 (Seveso II) basiert, wird durch die Richtlinie 2012/18/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. Juli 2012 (Seveso III) geändert. Der Umsetzungsprozess in Deutschland wurde Mitte Januar 2017 abgeschlossen. AlzChem erwartete insbesondere strengere Auflagen in Bezug auf die Antragsverfahren und öffentliche Beteiligung. Ferner fallen die Standorte in Hart und Sundsvall künftig unter die Störfallverordnung, da diese erstmals auch Calciumcarbid erfassen wird. AlzChem hat erfolgreich mehrere technische Maßnahmenpakete erstellt und kann so auch die geänderten gesetzlichen Anforderungen einhalten. Die 43. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (43. BImSchV) ist seit dem 31. Juli 2018 in Kraft. AlzChem hat den Gesetzgebungsprozess intensiv verfolgt und bereits interne Maßnahmen eingeleitet, um die drohenden und erheblichen Beeinträchtigungen der Geschäftstätigkeit und damit auch die indirekten wesentlichen und nachteiligen Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu minimieren. AlzChem geht davon aus, dass die eingeleiteten sowie geplanten Maßnahmen auch eine Einhaltung etwaiger Anforderungen des nationalen Luftreinhalteprogramms nach § 4 der 43. BImSchV gewährleisten werden. Beim Wasserrecht wurden die bestehenden Verordnungen der Bundesländer über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in einer einzigen Bundesverordnung zusammengeführt (in Kraft seit 1. August 2017). Insgesamt zeichnet sich eine erhebliche Zunahme der bürokratischen Belastung der Geschäftstätigkeit von AlzChem ab. Das Unternehmen könnte zudem gegenwärtig oder künftig umweltrechtlichen und sonstigen Vorschriften unterliegen, von denen es bislang keine Kenntnis hat. Mit Abarbeitung aller neuen beziehungsweise geänderten Regelungen ist nicht auszuschließen, dass heute noch nicht in Gänze abschätzbare Risiken, Anforderungen oder Einschränkungen auftreten. 3.1.6. IT RISIKEN Die teils hochintegrierten IT-Systeme von AlzChem bilden ein wesentliches Rückgrat und die Grundlage für das Funktionieren unserer Geschäftsmodelle. Probleme mit IT-Systemen können zu enormen Schäden führen. Dies reicht von Produktionsausfällen über Umsatzeinbußen bis hin zur existenziellen Bedrohung. Zu den möglichen Risiken zählen beispielsweise Hardwareausfälle, Softwarefehler, Datendiebstahl, Datenverlust, Datenmissbrauch oder Spionage. Da IT-Systeme immer komplexer werden und prinzipiell fehleranfällig sind, ergeben sich zahlreiche Bedrohungsszenarien mit großen Risiken. Um diesen Risiken zu begegnen und mit ihnen umzugehen, kommt unser IT-Risikomanagement zum Einsatz. Es umfasst alle Maßnahmen, die möglichen Risiken zu erkennen, zu analysieren, zu bewerten, zu überwachen und sie zu kontrollieren. Das IT-Risikomanagement kommt schon bei der Implementierung der Informationssysteme zur Anwendung und begleitet den kompletten Lebenszyklus aller IT-Komponenten. Dies reicht von der Konzeption über die Entwicklung und Umsetzung bis hin zum Betrieb und zu der Stilllegung der IT-Systeme. Ein weiteres großes Gefahrenpotenzial ergibt sich durch das Internet und mögliche Bedrohungen von außen. Durch Hackerangriffe können Daten gestohlen, manipuliert oder missbraucht werden. Auch diese Sicherheitsrisiken sind im IT-Risikomanagement zu berücksichtigen. Ziel aller Maßnahmen ist es, die wesentlichen Gefahren für die IT zu minimieren oder beim tatsächlichen Eintreten der Risiken deren Auswirkungen zu begrenzen. AlzChem ist auf die unterschiedlichen Risiken vorbereitet und hält entsprechende Abwehrmaßnahmen und Notfallpläne bereit. In Bezug auf die Risikoeinschätzung geht das Management von einer sehr geringen bis geringen Eintrittswahrscheinlichkeit sowie von einer sehr geringen bis geringen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus. 3.1.7. ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG DER RISIKOLAGE Die Risikosituation der AlzChem-Gruppe hat sich im Vergleich zum Rumpfgeschäftsjahr 2018/I nicht wesentlich verändert. Die aktuelle Bewertung zeigt auf, dass heute keine der zuvor berichteten Risiken bestandsgefährdend sind. Darüber hinaus konnten wir keine Interdependenzen erkennen, die sich zu einer Bestandsgefährdung unseres Unternehmens aufbauen könnten. Aufgrund unseres breitgefächerten Produktportfolios, unserer Fachkenntnisse und Marktexpertisen sowie der nachhaltigen Innovationskraft sind wir überzeugt, die aus unserem unternehmerischen Handeln resultierenden Chancen realisieren und den Herausforderungen, die sich aus den vorgenannten Risiken ergeben, erfolgreich begegnen zu können. 3.2. CHANCENBERICHT Im Rahmen unseres Risikomanagements identifizieren und bewerten wir auch regelmäßig Chancen, die sich in unseren Geschäftsfeldern ergeben. Diese stellen jedoch nur einen kleinen, aber den für uns bedeutendsten Ausschnitt der sich uns bietenden Möglichkeiten dar. Zudem ist die Bewertung der Chancen fortlaufenden Änderungen unterworfen. Die hier aufgeführten bedeutendsten Chancen werden von uns gleichgewichtig verfolgt. Die Chancen verfolgen wir aktiv und transferieren selbige in unsere internen Steuerungsgrößen. Hierzu verweisen wir auf unsere oben genannten Leistungsindikatoren. Der Chancenkonsolidierungskreis entspricht dem für die Rechnungslegung verwendeten Konsolidierungskreis. Die Chancen unterscheiden sich nicht wesentlich zwischen den Segmenten beziehungsweise konzentrieren sich nicht nur auf ein Segment. Die im Nachfolgenden beschriebenen Chancen liegen vielmehr gruppenweit und segmentübergreifend vor. 3.2.1. DIVERSIFIKATION Die AlzChem-Gruppe betreibt einen stabilen NCN-Stammbaum mit den wesentlichen Produkten Calciumcarbid, Düngemittel Kalkstickstoff/Perlka(r), Cyanamid, Dicyandiamid, Nitroguanidin und weiteren hochwertigen Derivaten, wie zum Beispiel DYHARD(r), Creapure(r) und Creamino. Das Unternehmen ist bestrebt, mit einer Kombination aus Diversifikation, Marktdurchdringung und Marktentwicklung die Chancen auf Wachstum konsequent zu nutzen. Neben traditionellen Produkten investiert die Gesellschaft fortlaufend in neue Produkte, wie zum Beispiel Creamino und LIVADUR(r). Die gesamte Produktpalette wird überwiegend in den Märkten Ernährung, Erneuerbare Energien, Feinchemie, Pharma, Landwirtschaft und Metallurgie abgesetzt. Aufgrund der breiten Produktpalette und der Vielzahl an Endmärkten entwickelte sich die Gesellschaft bisher mit stabilem Umsatz- und Ergebniswachstum. Diese hohe Diversifizierung unterstützt dauerhaft ein sehr ausgeglichenes Umsatz- und Ergebniswachstum mit Standbeinen in vielen unterschiedlichen Marktsegmenten und Branchen. Hierbei ist es dem Konzern bisher immer gelungen, konjunkturelle oder regionale Absatzschwankungen in der einen Branche durch Wachstum in einem anderen Segment oder Land auszugleichen oder überzukompensieren. 3.2.2. GLOBALE PRÄSENZ Durch die globale Präsenz in mehr als 70 Ländern werden umfassende Marktpotenziale identifiziert und mit den hausintern fortentwickelten Projekttools konsequent abgearbeitet sowie kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt. 3.2.3. MARKTEINTRITTSBARRIEREN AlzChem profitiert von den Eintrittsbarrieren zu den Märkten, in denen das Unternehmen tätig ist. Für potenzielle neue Wettbewerber kann es zeitaufwendig und kostenintensiv sein, (i) einen integrierten Produktionsverbund ähnlich dem von AlzChem betriebenen einzuführen, (ii) Zertifizierungen, Registrierungen und Zulassungen für Anlagen und Produkte in einem stark regulierten Marktumfeld zu erlangen sowie (iii) das Niveau von AlzChem an Know-how und gewerblichen Schutzrechten zu erreichen. Integrierter Produktionsverbund AlzChem ist ein vertikal integrierter Hersteller von Spezialchemikalien der NCN-Kette. Die Wettbewerber konzentrieren sich auf verschiedene Sektoren der NCN-Kette, während AlzChem mit dem integrierten Produktionsverbund die Möglichkeit hat, die gesamte NCN-Kette abzudecken. Der integrierte Produktionsverbund gibt dem Unternehmen besondere Flexibilität, um mit Nachfrageveränderungen bei einzelnen Produkten besser umgehen zu können. AlzChem ist in der Lage, eine geringere Nachfrage nach Produkten des Segments Specialty Chemicals durch eine Verringerung der Produktion dieser Produkte und durch einen vermehrten Verkauf der hiermit verbundenen Produkte des Segments Basics & Intermediates mit geringeren Margen teilweise aufzufangen (und umgekehrt). Zudem ist AlzChem aufgrund des breit gefächerten Produktsortiments und der Ausrichtung auf verschiedene Märkte weniger von bestimmten Branchen abhängig. Mit dem diversifizierten Geschäftsmodell in Verbindung mit dem integrierten Produktionsverbund ist es wahrscheinlicher, dass negative Entwicklungen in einer Branche durch positive Entwicklungen in anderen Branchen ausgeglichen werden können, insbesondere auch aufgrund von Synergieeffekten, die AlzChem im Produktionsprozess sowie in der Forschung und Entwicklung erzielen kann, da alle Produkte des Unternehmens auf der NCN-Kette basieren. Überdies ist das Segment Specialty Chemicals nicht von externen Zulieferern für Zwischenprodukte auf Basis von Calciumcarbid abhängig. AlzChem ist somit in geringerem Maße nachteiligen Markttendenzen ausgesetzt. Nach Auffassung des Unternehmens bedingen all diese Faktoren ein effizientes und belastbares Geschäftsmodell, das sich als stabil und - wegen der Kostenwettbewerbsfähigkeit - als finanziell erfolgreich erwiesen hat. AlzChem kann trotz der hohen Spezialisierung der Produkte des Segments Specialty Chemicals seine Produktionsstätten für eine Vielzahl an Produkten nutzen, was dem Unternehmen nach seiner Einschätzung infolge der Vertikalintegration einen Wettbewerbsvorteil bei der Ressourceneffizienz verleiht. Aufsichtsrechtliche Eintrittsbarrieren in den Märkten Einige der Sektoren, in denen AlzChem tätig ist, sind stark reguliert. Dies gilt in besonderem Maße für den Markt für chemische Erzeugnisse im Allgemeinen, den Markt für Biozid-Produkte und Pflanzenschutzmittel, den Markt für Nahrungsergänzungsmittel und Tierfutterzusatzstoffe sowie den Pharma- und Kosmetiksektor. AlzChem verfügt über die nötigen Zulassungen, Registrierungen und Bescheinigungen, um seine Produkte in diesen stark regulierten Märkten zu produzieren und zu vertreiben. Das Unternehmen besitzt bestimmte Bescheinigungen, Registrierungen und Zulassungen, deren Erlangung für potenzielle Wettbewerber unter Umständen schwierig, kostenintensiv oder zeitaufwendig ist. Beispielsweise betreibt AlzChem Anlagen, die mit den Grundsätzen und Leitlinien der guten Herstellungspraxis (good manufacturing practice - GMP) im Einklang stehen. Die Einhaltung dieser GMP ist unter anderem für die Produktion von Medizin- und Kosmetikprodukten in der EU eine regulatorische Voraussetzung. AlzChem hat zudem die Zulassung für zwei gesundheitsbezogene Angaben für sein Produkt Creapure(r) eingeholt und darf somit bei der Werbung für das Produkt bestimmte Angaben machen. Know-how, Marken und gewerbliche Schutzrechte Hohe Produktqualität, Lieferzuverlässigkeit, Prozess-Know-how und gewerbliche Schutzrechte sind das Ergebnis der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit von AlzChem, so dass es für die Wettbewerber schwierig ist, in die Märkte zu gelangen, in denen die AlzChem-Marken vorherrschen. Insbesondere im Segment Specialty Chemicals sind Innovationen und Know-how von grundlegender Bedeutung. Zudem sind mehrere AlzChem-Produkte durch Patente geschützt, die Wettbewerber daran hindern, Produkte von AlzChem zu imitieren und zu niedrigeren Preisen zu vertreiben. Zum aktuellen Stichtag hält das Unternehmen 529 erteilte Patente und weitere 89 Patentanmeldungen. Bis zum 31. Dezember 2018 hat AlzChem darüber hinaus 5 weitere Patente in Meldung. 3.2.4. WACHSTUMSPOTENZIAL IM EINKLANG MIT MEGATRENDS AlzChem vertreibt seine Produkte in diversifizierten Märkten, die sich voraussichtlich entsprechend den globalen Megatrends entwickeln werden, das Potenzial zu einem stabilen Wachstum haben und somit der Geschäftsentwicklung von AlzChem zugutekommen dürften. Bevölkerungswachstum Im Jahr 1900 lebten weltweit ca. 1,7 Mrd. Menschen. Bis zum Jahr 2000 erhöhte sich diese Zahl auf mehr als 6,1 Mrd. Nur 17 Jahre später belief sich die Weltbevölkerung auf rund 7,6 Mrd. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis 2030 ein Anstieg auf über 8,6 Mrd. Menschen realistisch ist.22AlzChem sieht sich gut positioniert, um von diesem Megatrend zu profitieren. Die Düngemittel und anderen Produkte für die Landwirtschaft seiner Segmente Specialty Chemicals und Basics & Intermediates treiben das Wachstum der industriellen landwirtschaftlichen Produktion voran. Creamino ist zum Beispiel ein patentiertes Futtermitteladditiv des AlzChem-Segments Specialty Chemicals, das weltweit eingesetzt wird. Es führt zu einer besseren Versorgung mit dem wichtigen Biomolekül Kreatin. Dadurch wird die Energieversorgung verbessert und letztendlich werden ein gesundes Wachstum sowie ein effizienter Futterverbrauch gefördert. Neben der Verwendung für Geflügel wird Creamino in diversen Ländern, wie auch in Europa, in der Ernährung für Schweine genutzt, wodurch eine bessere Futterverwertung, ein höheres Schlachtgewicht, eine kürzere Mastzeit und im Falle von Geflügel ein höherer Anteil an Brustfleisch erreicht werden können. Daher ist AlzChem überzeugt, von der zunehmenden Industrialisierung und Standardisierung der Fleischproduktion profitieren zu können, die durch die begrenzte Verfügbarkeit von Anbaufläche und das Bevölkerungswachstum noch verstärkt werden. 22 UN-Prognose zur Entwicklung der Weltbevölkerung (https://esa.un.org/unpd/wpp/Publications/Files/WPP2017_Wallchart.pdf) Gesundes Altern AlzChem geht davon aus, dass die Pharmabranche, insbesondere das Segment der aktiven pharmazeutischen Wirkstoffe (Active Pharmaceutical Ingredients - API), von einer alternden Bevölkerung, einem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein bei den Verbrauchern (insbesondere in Schwellenländern), dem Aufkommen neuer Trägerstoffe in der Pharmabranche sowie dem vermehrten Auftreten lebensstil- und altersbedingter Erkrankungen profitieren wird. Nach Einschätzung von AlzChem wird die Ernährungsindustrie von dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher und Innovationen bei Gesundheitstechnologien beeinflusst. Die Produkte Creapure(r), ein Nahrungsergänzungsmittel, das von AlzChem bisher hauptsächlich an die Sporternährungsindustrie vertrieben wurde und den Muskelaufbau und die körperliche Leistungsfähigkeit fördert, sowie Bioselect(r), das aus hochreinem Guanidinhydrochlorid besteht und in der Biotechnologie, der Diagnostik und der Pharmaindustrie angewandt wird, dürften von diesen Megatrends profitieren - insbesondere weil einige dieser Produkte möglicherweise auch in Nischenbereichen der Kosmetik und des Gesundheitswesens eingesetzt werden können. Energieeffizienz Am 12. Dezember 2015 schlossen 195 Länder das Übereinkommen von Paris zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen. Trotz des angekündigten Austritts der USA erwartet AlzChem, dass diese und andere damit verbundene politische Entwicklungen zum Megatrend der Ablösung fossiler Energiequellen durch Erneuerbare Energien auf mittel- bis langfristige Sicht beitragen werden. Vor dem Hintergrund eines Rekordausstoßes23von Treibhausgasen, extrem hoher Temperaturen und eines starken Anstiegs der Eisschmelze in der Arktis geht das Unternehmen davon aus, dass es zu einer weltweiten Zunahme der Photovoltaik- und Windkraftanlagen als Quellen für Erneuerbare Energien kommen wird beziehungsweise muss. Das Segment Specialty Chemicals von AlzChem umfasst unter anderem die Produktgruppe DYHARD(r) in Windturbinen, aber auch in der Automobil- sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie, die das Gewicht von Autos und Flugzeugen verringert und damit deren Energieeffizienz verbessert. Im Gesamtjahr 2018 waren mehr als die Hälfte der Umsatzerlöse des Segments Specialty Chemicals auf die Megatrends Bevölkerungswachstum, gesundes Altern und Energieeffizienz zurückzuführen. 3.2.5. STARKE MARKEN AlzChem verfügt über ca. 650 registrierte Marken und hat ca. 60 Markenanmeldungen beantragt. Dieses breite, etablierte Markenspektrum bietet dem Unternehmen besondere Marktchancen. 3.2.6. DIREKTVERTRIEB AlzChem hat im abgelaufenen Rumpfgeschäftsjahr sukzessive seine Direktvermarktungskanäle für verschiedene Produkte ausgebaut. In 2019 werden weitere Schritte in diese Richtung folgen, so dass AlzChem auf Basis einer höheren Kundennähe ein attraktiveres Preis- und Serviceangebot offerieren kann. Auch der Einstieg in den Eigenvertrieb unseres Produktes Creamino bringt eine Vielzahl von Chancen und Möglichkeiten mit sich. Für uns besteht die Möglichkeit, dass wir die Integration, die ja in der Verbundproduktion ohnehin tief in unserer DNA verankert ist, nun auch auf die volle Wertschöpfung für unser derzeit zukunftsstärkstes Produkt ausdehnen können. Durch unsere Kundennähe können wir gezielter auf die Anforderungen und Wünsche der Anwender eingehen und so unser Creamino stetig den Kunden- bzw. Marktanforderungen anpassen. 23 Die Emissionen der drei schädlichsten Treibhausgase, Kohlendioxid (CO2), Methan und Lachgas, haben 2017 neue Rekordausmaße erreicht, hieß es in dem Jahresreport 2017 der Amerikanischen Meteorologischen Gesellschaft (AMS) und der Nationalen Meeres- und Atmosphärenbehörde (NOAA). Die weltweite Kohlendioxid-Konzentration stieg demnach im Jahr 2017 auf einen Wert von 405 ppm. Dies ist der höchste Wert seit Beginn dieser Messungen. Seit den frühen sechziger Jahren habe sich die Zunahme von CO2in der Erdatmosphäre fast vervierfacht, konstatierten die US-Experten. 3.2.6. ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG DER CHANCEN Obwohl die reine Anzahl der beschriebenen Risiken unter Umständen höher erscheinen mag als die der identifizierten konkreten Chancen, schätzen wir die Verteilung von Risiken und Chancen als ausgewogen ein. Ein ausgeglichenes Gesamtbild wird zudem dadurch verstärkt, dass sich Umsatzerlöse und wirtschaftlicher Erfolg auf einen stabilen Mix aus neuen, wachstumsstarken und im Markt etablierten Produkten beziehungsweise Marken in verschiedenen Branchen stützen. Da sich die Märkte in ihrer Struktur und in ihren Konjunkturzyklen unterscheiden, trägt diese Diversifikation zu einer Risikominderung bei. Wir investieren gezielt über unser Wachstumsprodukt Creamino sowie die Produktbereiche der Erneuerbaren Energien und Ernährung in zukunftsträchtige Branchen. Dabei steht das Thema Innovation bei sämtlichen Aktivitäten im Mittelpunkt unserer Tätigkeit. Die oben aufgeführten Aktivitäten bieten über den zugrundeliegenden Prognosezeitraum hinaus mittel- bis langfristig bedeutende Chancen für uns. Wir verfolgen die sich bietenden Möglichkeiten und konkretisieren die erwarteten Effekte in der prognostizierten Entwicklung zu Umsatzerlösen, EBITDA beziehungsweise Konzernjahresüberschuss. Des Weiteren werden wir neue Chancen aktiv suchen, deren Umsetzung prüfen und gegebenenfalls vorantreiben. Sofern sich zusätzlich zu den prognostizierten Entwicklungen Chancen ergeben oder diese schneller als erwartet eintreten sollten, könnte dies positive Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage haben. 4. PROGNOSEBERICHT 4.1. PROGNOSEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019 Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die prognostizierten Bandbreiten und Werte der finanziellen Leistungsindikatoren für das Geschäftsjahr 2019: scroll Prognose24für 2019 [TEUR] Umsatz Bereinigtes EBITDA Bereinigte EBITDA-Marge Bereinigtes EBIT Vorratsquote AlzChem-Konzern 389,9 - 398,9 46,5 - 51,9 11,6 % - 13,0 % 27,1 - 32,5 17,4 % -19,6 % Specialty Chemicals 213,7 - 216,7 43,1 - 46,5 19,8 % - 21,5 % 35,9 - 39,3 19,2 % - 21,0 % Basics & Intermediates 150,4 - 154,4 3,2 - 4,9 2,1 % - 3,2 % -3,5 - -1,8 16,7 % - 18,7 % Other & Holding 25,8 - 27,8 0,2 - 0,5 0,8 % - 1,8 % -5,3 - -5,0 8,3 % - 14,3 % scroll Prognose24für 2019 [TEUR] EK-Quote Verschuldungsgrad AlzChem-Konzern 22,9 % - 23,9 % 0,73 - 0,75 Specialty Chemicals - - Basics & Intermediates - - Other & Holding - - 24 stark steigend = > 7 %; steigend (deutlich) = 3 % bis 7 %; leicht steigend = 1 % bis 3 %; gleichbleibend (stabil); leicht rückläufig (sinkend) = -1 % bis -3 %; rückläufig (sinkend) = -3 % bis -7 %; stark rückläufig (sinkend) = > -7 % Das geplante Umsatzwachstum soll organisch erzielt werden. Vordringlicher Wachstumstreiber sind Mengeneffekte. Preiseffekte werden in dem Maße eine Rolle spielen, wie es die Situation auf den Rohstoffmärkten gegebenenfalls erfordert. Ziel wird weiterhin sein, den Produktmix noch weiter hin zu komplexen Molekülen sowie wertschöpfungskettenintensiven Produkten zu entwickeln und so zusätzliche Impulse für Umsatz und Ertrag zu generieren. Die Geschäftsentwicklung in den Segmenten stellt sich stabil wachsend dar. Im Segment Specialty Chemicals sollen neue Produkte aus der Forschungs- und Entwicklungs-Pipeline den anhaltenden Wachstumstrend des Ernährungsmarktes bedienen und dadurch zu deutlich steigenden Umsatzerlösen führen. Das Segment Basics & Intermediates wird voraussichtlich von einer Erholung im Landwirtschaftssektor und einem deutlich steigenden Basischemikaliengeschäft profitieren. Zusätzlich werden, aufbauend auf einem etwas stabileren Marktumfeld in der Stahlindustrie, eine solide Mengenentwicklung und ein Umsatzwachstum erwartet. Im Segment Other & Holding sollen stabile Umsätze an den Chemieparks in Trostberg und Hart erzielt werden. Der Start für die zusätzlichen Kapazitäten in der neuen Creamino-Produktionsanlage soll Mitte 2019 erfolgen. Basierend auf einer stabilen Werksinfrastruktur können Produktionskapazitäten sukzessive mit dem erwarteten Marktwachstum erweitert werden. Im Gleichklang hierzu werden die kontinuierliche Prozessoptimierung und Engpassbeseitigung vorangetrieben. Ergebnisseitig werden Kostensteigerungen aus dem Rohstoffsektor nicht mehr die gleiche Dynamik haben wie im Gesamtjahr 2018 gegenüber 2017. Es wird mit einer gewissen Beruhigung auf relativ hohem Niveau kalkuliert. Anders zeigt sich das Bild im Energiesektor, in dem die Strompreise an der deutschen und schwedischen Börse seit Monaten einem steigenden Trend folgen. Darüber hinaus zeigen die Forwards bis 2020 ein hohes bis teilweise sehr hohes Niveau. Zudem erwartet AlzChem Personalkostensteigerungen von 8 % bis 12 %, wobei der Anstieg in wesentlichen Teilen auf eine höhere Zahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter entfallen wird. Auf Basis des ambitioniert geplanten Umsatzanstiegs wird ein prozentual starkes EBITDA-Wachstum erwartet, die EBITDA-Marge dürfte gleichbleibend bis leicht sinkend sein. Für den finanziellen Leistungsindikator Vorratsvermögen wird eine stark sinkende bis sinkende Entwicklung prognostiziert. Wesentlicher Faktor ist, dass ab Mitte 2019 die zusätzlichen Kapazitäten der neuen Creamino-Produktionsanlage genutzt werden können und damit die temporär bewusst deutlich erhöhten Vorratsbestände wieder abgebaut und normalisiert werden können. Auf Ebene der einzelnen Segmente erwarten wir somit einen sehr deutlichen Rückgang im Bereich Specialty Chemicals, insbesondere durch den Abbau der Creamino- und Creapure(r)-Bestände sowie die anhaltend gute Auslastung unserer Mehrzweckanlagen an den Standorten Schalchen und Trostberg, und einen Rückgang in den Segmenten Basics & Intermediates sowie Other & Holding. Wesentlich auf das Vorratsvermögen wird sich neben der nachhaltig gestiegenen Basis der Bezugspreise auch die anhaltend schwierige Versorgungssituation aus Asien auswirken. AlzChem ist bestrebt, seine Kunden termingerecht in der vereinbarten Spezifikation zu beliefern, so dass durchaus Einlagerzeiten von mehr als 6 Monaten in Kauf genommen werden müssen. Beide Effekte wirken sich mit EUR 4 Mio. bis EUR 8 Mio. auf das Vorratsvermögen aus. AlzChem wird im Betrachtungszeitraum seine Wachstumsprojekte weiter vorantreiben und aller Voraussicht nach im Kosten- und Zeitrahmen fertigstellen. Dazu gehören: ― die Kapazitätserweiterung der Creamino-Anlage, ― die Kapazitätserweiterung der Nitrile-Produktion, ― die Anpassung der Logistikinfrastruktur an die gestiegenen Stoffströme in den Chemieparks in Trostberg und Schalchen sowie ― die kontinuierliche Erneuerung der Verteilnetzstruktur der AlzChem Netz GmbH. Basierend auf der Annahme eines sehr deutlich steigenden Umsatzes und somit folgend auch einer positiven Geschäftsentwicklung sowie unter Berücksichtigung der im November 2018 erfolgten Dividendenausschüttung von EUR 11,2 Mio. (2017: EUR 1 1,775 Mio.) geht der Vorstand von einer leicht ansteigenden Eigenkapitalquote durch das Konzernjahresergebnis aus. Trotz der sehr starken Investitionstätigkeit in 2018 und auch noch in 2019 geht der Vorstand von einer stabilen bis leicht steigenden Verschuldung sowie einem stabilen bis leicht steigenden Verschuldungsgrad im Jahr 2019 aus. Die kurz-, mittel- und langfristige Finanzierung der AlzChem-Gruppe ist weiterhin sichergestellt. Bei den nichtfinanziellen Leistungsindikatoren (siehe 2.2.3.4.2.) ― nachhaltige Kundenbindung, ― Ausbildung, ― Managementsysteme sowie ― Umwelt und Energie ist AlzChem darüber hinaus motiviert, die Prognosen zu erreichen. Das Unternehmen ist bestrebt, die Kundenbindung auf dem Niveau der Vorjahre zu halten bzw. in ausgewählten Geschäftsfeldern nach Möglichkeit sogar noch zu intensivieren. Ein Erfolgsfaktor des AlzChem-Geschäftsmodells ist sicherlich die Nähe zum Kunden. Hieraus erwachsen die Chancen, schnell auf Anfragen und Problemstellungen der Kunden reagieren zu können. Im Bereich der Ausbildung wird die Anzahl der Auszubildenden aufrecht gehalten, rein über den Anstieg der Belegschaft kann es somit jedoch zu einem leichten Absinken der prozentualen Kennzahl kommen. Alle Managementsysteme und Zertifikate werden weiterhin aufrechterhalten. Bei den Kennzahlen Umwelt und Energie ist AlzChem aus fünf wesentlichen Gründen bestrebt, eine Optimierung, was in der Regel eine Reduzierung bedeutet, herbeizuführen: ― Reduzierung des Einflusses auf die Umwelt, ― Reduzierung der Aufwendungen für Entsorgung, ― Ressourcenschonung, ― Ausrichtung der Produktionsstätten auf zukunftsfähige und nachhaltige Prozesse, ― Einhaltung der nationalen und internationalen Vorgaben. In diesem Zusammenhang ist eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen in der Umsetzung, so dass wir auch weiterhin davon ausgehen, dass die gesteckten Ziele erreicht werden. Die Prognosen basieren auf unveränderten regulatorischen Annahmen, wie beispielsweise der Fortführung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), des § 19 Abs. 2 StromNEV, der Strompreiskompensation oder Produktzulassungen. Ferner sind in die Zukunft gerichtete Aussagen enthalten, welche auf gegenwärtigen Einschätzungen des Managements und auf derzeit verfügbaren Informationen basieren. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die außerhalb der Möglichkeiten von AlzChem bezüglich einer Kontrolle oder präzisen Einschätzung liegen, wie beispielsweise in Bezug auf das zukünftige Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, die erfolgreiche Integration von potentiellen Neuerwerben und die Realisierung der daraus erwarteten Synergieeffekte sowie Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollte einer dieser Unsicherheitsfaktoren oder andere Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen explizit genannten oder implizit enthaltenen Ergebnissen abweichen. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der AlzChem-Konzern mit seiner breiten Aufstellung und soliden finanziellen Fundierung für herausfordernde Phasen gut gerüstet ist. Hierauf werden wir auch zukünftig weiterhin großen Wert legen. 5. INTERNES KONTROLLSYSTEM BEZOGEN AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS (BERICHT NACH § 315 ABS. 4 HGB) Das Management der AlzChem-Gruppe und ihrer konsolidierten Tochtergesellschaften ist für die Einrichtung, Anwendung und Weiterentwicklung eines angemessenen internen Kontrollsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess verantwortlich. Unser rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem steht unter der Aufsicht unseres Finanzvorstands. Es soll hinreichende Sicherheit darüber gewähren, dass die Aufstellung des Konzernabschlusses im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) steht und die externe Finanzberichterstattung zuverlässig ist. Überdies ist sicherzustellen, dass der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Darüber hinaus sind Vorkehrungen und Maßnahmen zu treffen, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es sicherzustellen, dass die Rechnungslegung einheitlich und im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben, den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung sowie den internen Richtlinien erfolgt. Der Rechnungslegungsprozess selbst beinhaltet diejenigen operativen Prozesse, die die Werteflüsse für die finanzielle Berichterstattung liefern, den Prozess der Konzernabschlusserstellung sowie die Informationsquellen und -prozesse, aus denen die wesentlichen Angaben zum Konzernabschluss abgeleitet werden. Um eine ordnungsgemäße und einheitliche Konzernrechnungslegung sicherzustellen, gelten die Grundprinzipien Funktionstrennung, 4-Augen-Prinzip und IT-Zugriffsbeschränkungen zur Vermeidung von unberechtigten Datenzugriffen auf rechnungslegungsrelevante Inhalte. Die Berichterstattung an die Konzernzentrale erfolgt durch ein konzernweit implementiertes einheitliches Berichtstool. Weitere Kontrollmaßnahmen, die Risiken in den wesentlichen Prozessen abdecken und somit ein verlässliches Rechnungs- und Berichtswesen gewährleisten, werden in der Regel dezentral in den Fachabteilungen ausgestaltet. Die Rechenwerke aller in den Konzernabschluss einbezogenen Produktionsgesellschaften sind in einer EDV-technischen SAP-Umgebung mit einer einheitlichen Systemkonfiguration angesiedelt und unterliegen demnach einheitlichen Kontenplänen, Kontierungsvorgaben, Prozessen und Prozesskontrollen. Die Vertriebsgesellschaften arbeiten mit auf die Größe der Unternehmen angepassten ERP-Lösungen. Die Steuerung des Prozesses der Konzernrechnungslegung erfolgt innerhalb des Bereichs Controlling/Rechnungswesen der AlzChem Trostberg GmbH. Wesentliches Element des internen Kontrollsystems in Bezug auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess ist eine gelebte konzernweite Bilanzierungsvorgehensweise, welche im Zuge der monatlichen Berichterstattung von Mitarbeitern in der Abteilung Finanzcontrolling und Hauptbuchhaltung laufend auf Plausibilität hinterfragt wird. Die Konzernberichterstattung erfolgt auf Basis eines monatlich erstellten Excel-Konsolidierungstools, welches umfangreiche Prüf- und Validierungsroutinen enthält. Für Spezialgebiete der Rechnungslegung, wie zum Beispiel Pensionsgutachten zur Ermittlung der entsprechenden Pensionsrückstellungen (IAS 19), Bewertung von Finanzinstrumenten und den Anhangangaben dazu (IFRS 9, IFRS 7, IFRS 13) sowie zur Bilanzierung der aktienbasierten Vergütung (IFRS 2), wird auf externe Sachverständige zurückgegriffen. Daneben gibt es in den deutschen Gesellschaften verbindliche Verfahrensanweisungen, welche konkrete Auswirkung auf die Rechnungslegung entfalten, zum Beispiel Verfahrensablauf im Einkauf, Abgang von Anlagevermögen, Abwicklung von Vorauskasse. Im Speziellen das 4-Augen-Prinzip wird über einen standardisierten SAP-Workflow (XFlow) und eine systemverankerte Unterschriftenrichtlinie sichergestellt. Buchhaltungs- und Controllingdaten sind mit Hilfe eines SAP-Zugriffskonzeptes nur einem eingeschränkten beziehungsweise festgelegten Personenkreis zugänglich. Rechnungslegungsrelevante Informationen werden kontinuierlich mit dem Leiter Controlling, Rechnungswesen und dem Leiter Compliance ausgetauscht sowie in regelmäßig stattfindenden Besprechungen an den Finanzvorstand kommuniziert. Neben dem Jahres- und Konzernabschluss befasst sich der Aufsichtsratsvorsitzende mit den Mitgliedern des Vorstands auf regelmäßiger Basis mit den Finanzkennzahlen der Gruppe. Betreffend die ausländischen Gesellschaften werden auf monatlicher Basis Berichte an das verantwortliche Management übergeben und Board Meetings abgehalten. 6. BERICHT NACH § 315A HGB Die nachfolgenden Angaben gelten, sofern nicht anders angegeben, für das gesamte Berichtsjahr (RGJ 2018/II) und insbesondere auch für den Bilanzstichtag. 6.1. ZUSAMMENSETZUNG DES GEZEICHNETEN KAPITALS NACH § 315A ABS. 1 NR. 1 HGB Das gezeichnete Kapital stellt das nominelle Kapital der Muttergesellschaft dar. In der Kapitalrücklage sind alle der Gesellschaft von außen zugeführten Beträge des Eigenkapitals, die nicht gezeichnetes Kapital sind, dargestellt. Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital der Gesellschaft werden als nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. Das gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG in Höhe von EUR 101.763.355 setzt sich zum Bilanzstichtag aus 101.763.355 auf den Inhaber lautenden Stückaktien ohne Nennbetrag mit gleichen Rechten zusammen. Der rechnerische Anteil am Grundkapital je Aktie beträgt EUR 1,00. Unterschiedliche Aktiengattungen bestehen nicht. Die Gesellschaft hält keine eigenen Aktien. Die Gesellschaft hat keine Aktien mit Sonderrechten emittiert. Mit allen Aktien sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. scroll Gesellschaft Gezeichnetes Kapital 31.12.2018 AlzChem Group AG, Trostberg, Deutschland 101.763 TEUR AlzChem Trostberg GmbH, Trostberg, Deutschland 11.000 TEUR NIGU Chemie GmbH, Waldkraiburg, Deutschland 1.410 TEUR AlzChem International GmbH, Trostberg, Deutschland 1.000 TEUR AlzChem Stahltechnik GmbH, Trostberg, Deutschland 25 TEUR AlzChem Nutrition GmbH, Trostberg, Deutschland 25 TEUR AlzChem Netz GmbH, Trostberg, Deutschland 25 TEUR AlzChem LLC, Atlanta, USA 0 USD AlzChem Shanghai Co. Ltd., Shanghai, China 3.670 TCNY Nordic Carbide AB, Sundsvall, Schweden 50 TSEK 6.2. BESCHRÄNKUNGEN DES STIMMRECHTS ODER BEI DER ÜBERTRAGUNG DER AKTIEN NACH § 315A ABS. 1 NR. 2 HGB Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Beschränkungen des Stimmrechts der Aktien können sich insbesondere aus den Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) ergeben. Beispielsweise unterliegen Aktionäre unter bestimmten Voraussetzungen nach § 136 AktG einem Stimmverbot. Auch können Verstöße gegen die Mitteilungspflichten nach § 33 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) dazu führen, dass nach Maßgabe des § 44 WpHG Rechte aus Aktien - darunter das Stimmrecht - zumindest teilweise nicht bestehen. Vertragliche Beschränkungen, die Stimmrechte aus den Aktien betreffen, sind dem Vorstand nicht bekannt. Die Satzung enthält keine Einschränkungen hinsichtlich der Übertragung von Aktien. 6.3. DIREKTE ODER INDIREKTE BETEILIGUNGEN AM KAPITAL, DIE MEHR ALS 10 % DER STIMMRECHTE ÜBERSCHREITEN NACH § 315A ABS. 1 NR. 3 HGB Folgende direkte und indirekte Beteiligungen am Kapital der AlzChem Group AG, die 10 % der Stimmrechte überschreiten, sind der Gesellschaft gemäß §§ 33 und 34 WpHG oder anderweitig von den Aktionären mitgeteilt worden: Die Stimmrechtsanteile inklusive gegenseitiger Zurechnungen des nachfolgend genannten Aktionärs und der nachfolgend genannten Gesellschaft überschreiten jeweils 10 % und betragen insgesamt 37,7 %: ― Prof. Dr. Dr. Peter Löw ― LIVIA Corporate Development SE Die Stimmrechtsanteile inklusive gegenseitiger Zurechnungen des nachstehend genannten Aktionärs und der nachstehend genannten Gesellschaften überschreiten jeweils 10 % und betragen insgesamt 20,4 %: ― Dr. Martin Vorderwühlbecke ― High Definition Industries GmbH ― HDI Vier CE GmbH Die Stimmrechtsanteile inklusive gegenseitiger Zurechnungen des nachfolgend genannten Aktionärs und der nachfolgend genannten Gesellschaft überschreiten jeweils 10 % und betragen insgesamt 15,8 %: ― Markus Zöllner ― four two na GmbH 6.4. AKTIEN MIT SONDERRECHTEN NACH § 315A ABS. 1 NR. 4 HGB Es bestehen keine Aktien der Gesellschaft, die ihren Inhabern im Vergleich zu den übrigen Aktionären Sonderrechte, insbesondere Kontrollbefugnisse über die Gesellschaft, verleihen. 6.5. ART DER STIMMRECHTSKONTROLLE BEI BETEILIGUNGEN VON ARBEITNEHMERN AM KAPITAL NACH § 315A ABS. 1 NR. 5 HGB Dem Vorstand sind keine Beteiligungen von Arbeitnehmern am Kapital der Gesellschaft bekannt. Arbeitnehmer, die am Kapital der Gesellschaft beteiligt sind, üben ihre Kontrollrechte wie andere Aktionäre unmittelbar nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften und der Satzung aus. 6.6. GESETZLICHE VORSCHRIFTEN UND BESTIMMUNGEN DER SATZUNG ÜBER DIE ERNENNUNG UND ABBERUFUNG DES VORSTANDS UND ÜBER DIE ÄNDERUNG DER SATZUNG NACH § 315A ABS. 1 NR. 6 HGB Die Voraussetzungen für die Ernennung und Abberufung des Vorstands sowie die Änderung der Satzung richten sich nach den Regelungen der Satzung und des Aktiengesetzes. Gemäß § 6.1 der Satzung der AlzChem Group AG besteht der Vorstand aus einer oder mehreren Personen. Der Aufsichtsrat bestellt die Vorstandsmitglieder und bestimmt ihre Zahl. Der Aufsichtsrat kann gemäß § 6.1 der Satzung und § 84 AktG einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands bestellen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat das Gericht gemäß § 85 AktG in dringenden Fällen auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen. Gemäß § 84 AktG kann der Aufsichtsrat die Bestellung zum Vorstandsmitglied und die Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden widerrufen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Gemäß § 84 AktG werden die Mitglieder des Vorstands für höchstens fünf Jahre bestellt. Wiederbestellungen sind gemäß § 84 AktG zulässig. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands durch Beschluss mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Änderungen der Satzung bedürfen eines Beschlusses der Hauptversammlung. Soweit die Satzung keine andere Mehrheit vorsieht, bedürfen Beschlüsse der Hauptversammlung über Satzungsänderungen gemäß § 179 Abs. 2 AktG einer Mehrheit von mindestens drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Die Satzung der Gesellschaft sieht in § 21 Abs. 1 vor, dass Beschlüsse grundsätzlich mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst werden, sofern nicht nach zwingenden gesetzlichen Vorschriften oder der Satzung eine größere Mehrheit erforderlich ist. Gemäß § 16 der Satzung der AlzChem Group AG ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur deren Fassung betreffen. Gemäß § 5 Nr. 4 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat werden die Beschlüsse des Aufsichtsrats mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst, soweit das Gesetz nicht zwingend etwas anderes bestimmt. Ergibt eine Abstimmung Stimmgleichheit, steht dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats bei nochmaliger Abstimmung, welche vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats angeordnet werden kann, eine zweite Stimme zu. 6.7. BEFUGNISSE DES VORSTANDS ZUR AKTIENAUSGABE UND ZUM AKTIENRÜCKKAUF NACH § 315A ABS. 1 NR. 7 HGB 6.7.1. GENEHMIGTES KAPITAL Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 31. Juli 2022 das Grundkapital der AlzChem Group AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 10.063.333,00 (in Worten: Euro zehn Millionen dreiundsechzigtausend dreihundertdreiunddreißig) durch Ausgabe von bis zu 10.063.333 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017). Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann auch in der Weise eingeräumt werden, dass die neuen Aktien von einem durch den Vorstand bestimmten Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären der Gesellschaft zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen: ― bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen, insbesondere zum Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen; ― bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenen neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung nicht wesentlich unterschreitet und der auf die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenen neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung und des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals nicht überschreitet. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind Aktien anzurechnen, die in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausübung ausgegeben oder veräußert wurden; ― zur Vermeidung von Spitzenbeträgen; ― um Aktien im Rahmen von Aktienbeteiligungs- oder anderen aktienbasierten Programmen gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, Mitglieder des Vertretungsorgans eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens oder an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens auszugeben, wobei das Arbeitsverhältnis beziehungsweise Organverhältnis zur Gesellschaft oder zu einem mit ihr verbundenen Unternehmen im Zeitpunkt der Zusage der Aktienausgabe bestehen muss. Soweit Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft Aktien gewährt werden sollen, entscheidet hierüber allein der Aufsichtsrat der Gesellschaft. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, einschließlich einer von § 60 Abs. 2 AktG abweichenden Gewinnbeteiligung, festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Satzung der Gesellschaft nach vollständiger oder teilweiser Ausnutzung oder dem zeitlichen Ablauf des genehmigten Kapitals entsprechend anzupassen, insbesondere in Bezug auf die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der bestehenden Stückaktien. 6.7.2. BEDINGTES KAPITAL Hinsichtlich einer bedingten Kapitalerhöhung wurden dem Vorstand keine Rechte vonseiten der Hauptversammlung eingeräumt. 6.7.2.1. BERECHTIGUNG ZUM ERWERB EIGENER AKTIEN Um der AlzChem Group AG die Möglichkeit zu verschaffen, gegebenenfalls eigene Aktien zu erwerben und wieder veräußern zu können, hat die Hauptversammlung die AlzChem Group AG gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum Ablauf des 31. Juli 2022 eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die AlzChem Group AG zum Zeitpunkt des Erwerbs erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß den §§ 71d oder 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung darf von der AlzChem Group AG nicht zum Zwecke des Handelns in eigenen Aktien genutzt werden. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals durch die AlzChem Group AG oder durch abhängige oder im Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehende Unternehmen oder durch Dritte, die auf Rechnung der AlzChem Group AG oder von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehenden Unternehmen handeln, ausgenutzt werden. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen. Im Falle des Erwerbs über die Börse darf der Erwerbspreis (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Kurs der Aktie im Xetra-Handel (oder in einem vergleichbaren Nachfolgesystem) um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Im Falle des Erwerbs über ein öffentliches Kaufangebot dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der Kaufpreisspanne je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den Schlusskurs im Xetra-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) am dritten Börsenhandelstag vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des Angebots um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Ergeben sich nach der Veröffentlichung des öffentlichen Kaufangebots nicht unerhebliche Abweichungen des maßgeblichen Kurses, kann das Angebot angepasst werden. In diesem Fall wird auf den Kurs am dritten Börsenhandelstag vor der öffentlichen Ankündigung einer etwaigen Anpassung abgestellt. Das Volumen des Angebots kann begrenzt werden. Sofern die gesamte Zeichnung des Angebots das festgesetzte Volumen überschreitet, muss die Annahme nach Quote erfolgen. Eine bevorrechtigte Annahme geringer Stückzahlen bis 100 angedienter Aktien je Aktionär kann vorgesehen werden. Der Vorstand ist ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben worden sind, zu allen gesetzlichen Zwecken zu verwenden. Insbesondere ist der Vorstand zu Folgendem ermächtigt: Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Veräußerung eigener Aktien, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, über die Börse oder durch Angebote an alle Aktionäre vorzunehmen. Bei Veräußerung über die Börse besteht kein Bezugsrecht der Aktionäre. Für den Fall einer Veräußerung durch öffentliches Angebot wird der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Veräußerung eigener Aktien, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, auch in anderer Weise als über die Börse oder durch Angebote an alle Aktionäre vorzunehmen, wenn die erworbenen eigenen Aktien zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Dabei ist das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen. Diese Ermächtigung beschränkt sich auf insgesamt 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals oder, wenn dieses geringer ist, des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind Aktien anzurechnen, die in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausübung ausgegeben oder veräußert wurden. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, als (Teil-)Gegenleistung im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Erwerb von Unternehmen, Beteiligungen an Unternehmen, Unternehmensteilen oder sonstigen Vermögensgegenständen zu verwenden. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, Mitarbeitern der Gesellschaft oder ihrer Konzerngesellschaften zum Erwerb anzubieten oder zu übertragen. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer früher erteilten Ermächtigung erworben wurden, Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft zum Erwerb anzubieten oder zu übertragen. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben wurden, einzuziehen, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Die Ermächtigung zur Einziehung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden. Die Einziehung führt zur Kapitalherabsetzung. Der Vorstand kann abweichend davon bestimmen, dass das Grundkapital nicht herabgesetzt wird, sondern sich der Anteil der übrigen Aktionäre am Grundkapital gemäß § 8 Abs. 3 AktG erhöht. Der Aufsichtsrat ist in diesem Fall ermächtigt, die Angabe der Zahl der Aktien in der Satzung anzupassen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist im Vollzug der Maßnahmen unter (2) bis (5) ausgeschlossen. Sämtliche vorbezeichneten Ermächtigungen können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilbeträgen, einzeln oder gemeinsam ausgeübt werden. 6.8. VEREINBARUNGEN UNTER DER BEDINGUNG EINES KONTROLLWECHSELS NACH § 315A ABS. 1 NR. 8 HGB Es gibt in einzelnen Kreditvereinbarungen marktübliche Regelungen, die Rechtsfolgen an eine mehrheitliche Übernahme, Beherrschung oder eine Veräußerung der wesentlichen Vermögenswerte der Gesellschaft knüpfen. 6.9. ENTSCHÄDIGUNGSVEREINBARUNGEN FÜR DEN FALL EINES ÜBERNAHMEANGEBOTES NACH § 315A ABS. 1 NR. 9 HGB Es wurden keine speziellen Regelungen mit Vorständen oder anderen Arbeitnehmern für den Fall eines Kontrollwechsels getroffen, das heißt, wenn ein Dritter die Kontrolle im Sinne von § 29 Abs. 2, § 30 WpÜG über die Gesellschaft erlangt. 6.10. GRUNDZÜGE DES VERGÜTUNGSSYSTEMS NACH § 315A ABS. 2 HGB (VERGÜTUNGSBERICHT) Das Vergütungssystem des AlzChem-Konzerns ist darauf ausgerichtet, eine nachhaltige Unternehmensentwicklung zu fördern. Die Vergütungsstrukturen richten sich nach den Prinzipien der Angemessenheit und der Leistungsorientierung. Diese Grundprinzipien betreffen sowohl die Gehaltsstrukturen der Mitarbeiter als auch die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat. 6.10.1. VERGÜTUNG DES VORSTANDS Der Vorstand der AlzChem Group AG bestand im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II aus Ulli Seibel (CEO), Andreas Niedermaier (CFO) und Klaus Englmaier (COO). Die Vergütung der Vorstandsmitglieder orientiert sich an der Größe, Komplexität und wirtschaftlichen Lage des Unternehmens sowie an der Leistung des Vorstands. Als weitere Richtgröße wurden Vorstandsvergütungen bei vergleichbaren Unternehmen einbezogen. Die Abreden mit Vorstandsmitgliedern zu einer etwaigen vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit erfüllten zum Bilanzstichtag vollumfänglich die Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Zum Bilanzstichtag existieren mit den Vorstandsmitgliedern keine Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots. Die Bezüge des Vorstands setzen sich wie folgt zusammen: ― Festvergütung ― Jährliche variable Vergütung ― Aktienbasiertes, langfristig orientiertes Vergütungsprogramm (Long-Term-Incentive-Programm - LTI-Programm) ― Sachbezüge und sonstige Zusatzleistungen ― Betriebliche Altersversorgung Die Festvergütung ist eine fixe, auf das Gesamtjahr bezogene Vergütung, die in gleichen Raten ausbezahlt wird. Sie wird in regelmäßigen Abständen vom Aufsichtsrat überprüft und gegebenenfalls angepasst. Die jährliche variable Vergütung (Jahrestantieme) basiert auf der Leistung des Gesamtvorstands und dem Zielerreichungsgrad für zuvor definierte Ziele. Im Dienstvertrag sind die Ziele bezüglich der Finanzkennzahlen der Gruppe vereinbart. Zusätzlich besteht eine Maximalbonusregelung. Mit Ablauf des Geschäftsjahres werden die Zielerreichungsgrade und somit der auszuzahlende Tantiemebetrag ermittelt. Im Rahmen der Einbringung der AlzChem Trostberg GmbH wurden im Geschäftsjahr 2017 mit den drei Vorständen neue Dienstverträge geschlossen, in welchen als Long Term Incentive sog. Stock Appreciation Rights (SAR) gewährt werden. Ein SAR gewährt einen Anspruch auf Zahlung eines Bonus (LTI), wenn der Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den letzten 30 Handelstagen vor dem 1. Januar 2020 (DSK Ausübung) EUR 0,75 oder mehr über dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den 60 Handelstagen ab dem 9. Oktober 2017 (einschließlich) liegt (DSK Einbringung), wobei der DSK Einbringung bei mindestens EUR 2,50 liegen muss. Bei Vorliegen der Voraussetzung ist der Bonus (LTI) bis spätestens 31. März 2020 an das jeweilige Vorstandsmitglied auszuzahlen. Zu den Sachbezügen und sonstigen Zusatzvergütungen (Nebenleistungen) zählen die Zurverfügungstellung von Dienstwagen in Sach- oder Geldleistung sowie Ausgleich s-leistungen für entgangene RV-Beiträge. Im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II wurden Mitgliedern des Vorstands keine Kredite oder Vorschüsse gewährt. Die Aufwände für betriebliche Altersversorgung beinhalten die Zuführung zu Rückstellungen für Direktzusagen (service costs nach IAS 19) und laufende Arbeitgeberbeiträge zu einer rückgedeckten Unterstützungskasse. Höhe der Gesamtvergütung Für das am 1. Januar 2017 begonnene Geschäftsjahr und für nachfolgende Geschäftsjahre werden die Bezüge individuell offengelegt. In Anlehnung an die Mustertabelle des Deutschen Corporate Governance Kodex25berichten wir über die im Berichtsjahr erfassten Aufwendungen und ausbezahlten Beträge in den nachfolgenden Tabellen. scroll Ulli Seibel Andreas Niedermaier CEO seit 2. Oktober 2017 CFO seit 2. Oktober 2017 Gewährte Zuwendungen26in TEUR 2017 2017 (Min) 2017 (Max) 2017 2017 (Min) 2017 (Max) Festvergütung 280 220 Nebenleistungen 12 20 Σ 292 240 Einjährige variable Vergütung 356 0 800 285 0 640 Mehrjährige variable Vergütung27 11 0 1.300 8 0 1.000 Planbezeichnung (Planlaufzeit) Long Term Incentive bis 31.03.2020 Σ 659 533 Versorgungsaufwand 71 42 Gesamtvergütung 730 575 scroll Klaus Englmaier COO seit 2. Oktober 2017 Gewährte Zuwendungen26in TEUR 2017 2017 (Min) 2017 (Max) Festvergütung 180 - Nebenleistungen 15 - Σ 195 - Einjährige variable Vergütung 160 0 360 Mehrjährige variable Vergütung27 6 0 650 Planbezeichnung (Planlaufzeit) Σ 362 Versorgungsaufwand 35 Gesamtvergütung 397 scroll Ulli Seibel Andreas Niedermaier Klaus Englmaier CEO seit 2. Oktober 2017 CFO seit 2. Oktober 2017 COO seit 2. Oktober 2017 Σ Zufluss28in TEUR 2017 2017 2017 2017 Festvergütung 280 220 180 680 Nebenleistungen 12 20 16 48 Σ 292 240 196 728 Einjährige variable Vergütung 407 479 172 1.058 Mehrjährige variable Vergütung Planbezeichnung (Planlaufzeit) Σ 699 719 368 1.786 Versorgungsaufwand 71 42 35 148 Gesamtmittelzufluss 770 761 402 1.933 25 Deutscher Corporate Governance Kodex Anlage Mustertabelle 1 zu Nummer 4.2.5 Absatz 3 (1. und 2. Spiegelstrich) 26 Erfasste Aufwendungen 27 Long Term Incentive; erworbener Anspruch des aktuellen Geschäftsjahres 28 Ausbezahlte Beträge scroll Ulli Seibel Andreas Niedermaier CEO seit 2. Oktober 2017 CFO seit 2. Oktober 2017 Gewährte Zuwendungen in TEUR 2018/I 2018 2018 (Min) 2018 (Max) 2018/I 2018 Festvergütung 140 280 - - 110 220 Nebenleistungen 6 12 - - 10 20 Σ 146 292 - - 120 240 Einjährige variable Vergütung 222 395 0 800 178 316 Mehrjährige variable Vergütung29 18 2 0 1.300 15 2 Planbezeichnung (Planlaufzeit) Long Term Incentive bis 31.03.2020 Σ 386 689 - - 313 558 Versorgungsaufwand 38 56 - - 30 42 Gesamtvergütung 424 745 - - 343 600 scroll Andreas Niedermaier Klaus Englmaier CFO seit 2. Oktober 2017 COO seit 2. Oktober 2017 Gewährte Zuwendungen in TEUR 2018 (Min) 2018 (Max) 2018/I 2018 2018 (Min) 2018 (Max) Festvergütung - - 90 180 - - Nebenleistungen - - 7 15 - - Σ - - 97 195 - - Einjährige variable Vergütung 0 640 100 178 0 360 Mehrjährige variable Vergütung29 0 1.000 9 1 0 650 Planbezeichnung (Planlaufzeit) Long Term Incentive bis 31.03.2020 Σ - - 206 374 - - Versorgungsaufwand - - 25 33 - - Gesamtvergütung - - 231 407 - - scroll Ulli Seibel Andreas Niedermaier Klaus Englmaier CEO seit 2. Oktober 2017 CFO seit 2. Oktober 2017 COO seit 2. Oktober 2017 Zufluss in TEUR 2018/I 2018 2018/I 2018 2018/I 2018 Festvergütung 140 280 110 220 90 180 Nebenleistungen 6 12 10 20 7 15 Σ 146 292 120 240 97 195 Einjährige variable Vergütung30 365 365 292 292 164 164 Mehrjährige variable Vergütung 0 0 0 0 0 0 Planbezeichnung (Planlaufzeit) Long Term Incentive bis 31.03.2020 Σ 511 657 412 532 261 359 Versorgungsaufwand 38 56 30 42 25 33 Gesamtmittelzufluss 549 713 442 574 286 392 29 Long Term Incentive; erworbener Anspruch des aktuellen Geschäftsjahres 30 Auszahlung im Berichtsjahr (inkl. Bonus Börsengang in 2017) Versorgungszusagen Die Versorgungsansprüche aus Direktzusagen belaufen sich zum 31. Dezember 2018 für Ulli Seibel auf TEUR 0 (30. Juni 2018: TEUR 0), für Andreas Niedermaier auf TEUR 271 (30. Juni 2018: TEUR 259) und auf TEUR 744 (30. Juni 2018: TEUR 713) für Klaus Englmaier. Sonstiges Die Mitglieder des Vorstands erhalten vom Unternehmen keine Kredite und Vorschüsse. 6.10.2. VERGÜTUNG DES AUFSICHTSRATS Die Vergütung des Aufsichtsrats ist wie folgt geregelt: Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält für jedes volle Geschäftsjahr seiner Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat eine feste, nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbare Vergütung in Höhe von EUR 20.000, der Vorsitzende das Doppelte und der stellvertretende Vorsitzende das 1,5-Fache. Diese Beiträge erhöhen sich um 10 % je Mitgliedschaft in einem Ausschuss des Aufsichtsrats. Dies setzt voraus, dass der jeweilige Ausschuss in dem Geschäftsjahr mindestens zweimal getagt hat. Die Mitglieder erhalten ferner Ersatz aller Auslagen sowie Ersatz der etwa auf ihre Vergütung und Auslagen zu entrichtenden Umsatzsteuer. Aufsichtsratsmitgliedern, die zugleich Mitglieder des Aufsichtsrats der AlzChem Group AG sind, wird die Vergütung, die das Aufsichtsratsmitglied in seiner Eigenschaft als Aufsichtsrat der AlzChem Group AG erhält, auf die Vergütung nach den vorstehenden Absätzen angerechnet. Bis zum 31. Dezember 2017 übten die Aufsichtsratsmitglieder der AlzChem Group AG ihr Amt unentgeltlich aus. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben oder nur während eines Teils des Geschäftsjahres das Amt des Vorsitzenden oder des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats innehatten, erhalten eine anteilige Vergütung unter Aufrundung auf volle Monate. Die Mitglieder des Aufsichtsrats, Markus Zöllner, Steve Röper, Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer und Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein, waren im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II zu Aufsichtsräten der AlzChem Trostberg GmbH und der AlzChem Group AG bestellt. Die Vergütung der Mitglieder der Aufsichtsräte der Konzerngesellschaften (AlzChem Group AG) gestaltete sich wie folgt: scroll Aufsichtsratsvergütung in TEUR 2017 RGJ 2018/I RGJ 2018/II 2018 Markus Zöllner, Vorsitzender des Aufsichtsrats 40 22 22 44 Steve Röper 20 10 10 20 Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein 20 16 6 22 Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer 20 10 12 22 2 Aufsichtsratsvergütung 100 58 50 108 Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten vom Unternehmen keine Kredite und Vorschüsse. 7. NICHTFINANZIELLE KONZERNERKLÄRUNG (NACHHALTIGKEITSBERICHT), §§ 315B ABS. 1, 315C I. V. M. § 289C HGB Ziel des Berichts ist es, die Anspruchsgruppen des Unternehmens, wie etwa Kunden, Mitarbeiter, Geschäftspartner, Anwohner und Kapitalmarkt, über die Nachhaltigkeitsleistung des Unternehmens zu informieren, wie es nun auch nach §§ 315b, 315c i. V. m. § 289c HGB gefordert ist. Der Geschäftsbericht der AlzChem Group AG bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018. Aufgrund der besseren Vergleichbarkeit bezieht sich die nichtfinanzielle Konzernerklärung (Nachhaltigkeitsbericht) auf den Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018. Bei der Erstellung des Berichts haben wir uns an dem Chemie3 31-Berichterstattungsleitfaden für KMU orientiert. Inhalte und Gliederung des Berichts orientieren sich an den durch uns definierten Dimensionen der Nachhaltigkeit sowie den gesetzlichen Vorgaben: Lieferkette, Umwelt, Arbeitnehmer, Sozialbelange, Compliance, insbesondere Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung, sowie Sicherheit. AlzChem - mehr als ein Arbeitgeber Unsere verhaltensorientierten Prinzipien Verlässlichkeit, Vertrauen, Fairness, offene Kommunikation, Verantwortung und Qualität sind Maßstab für die Zusammenarbeit im Unternehmen, aber auch für den Kontakt mit Kunden, Lieferanten und der Öffentlichkeit. Arbeiten bei der AlzChem-Gruppe heißt Mitwirken am Erfolg eines mittelständischen Unternehmens mit Potenzial. Arbeiten bei der AlzChem-Gruppe bedeutet auch, Teil einer hochmotivierten Belegschaft zu sein, die mit Stolz auf die Tradition des Unternehmens sieht und gerne zukunftsweisende Schritte mitgestaltet. Wir sind ein verantwortungsbewusstes und profitables Chemieunternehmen im bayerischen Raum. Das Wohl unserer Mitarbeiter, die Weiterentwicklung unserer Produkte sowie die Stärkung der Region Oberbayern stehen dabei im Mittelpunkt unseres Handelns - Ziele, die wir auch in den Bereichen Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität verfolgen. Wir stellen uns dieser wichtigen Herausforderung. Als Gründungsmitglied des ersten und zweiten Umweltpaktes Bayern32fühlen wir uns somit auch dem Motto "nachhaltiges Wirtschaften im 21. Jahrhundert" verpflichtet. Kernidee des Umweltpaktes Bayern ist die Bündelung der Anstrengungen von Staat und Wirtschaft, um gemeinsame Fortschritte auf dem Weg zu einer dauerhaft umweltverträglichen Entwicklung zu erzielen. 31 Chemie3ist die Initiative der deutschen Chemie. Der praxisorientierte Leitfaden für die Nachhaltigkeitsberichterstattung richtet sich an mittelständische Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung aufbauen oder ausweiten wollen. Der Leitfaden sowie weitere Tools stehen im Mitgliederbereich der Chemie3-Website zum Download bereit (www.chemiehoch3.de). 32 Der Umweltpakt Bayern ist eine Vereinbarung zwischen der Bayerischen Staatsregierung und der bayerischen Wirtschaft. Dahinter steht die gemeinsame Überzeugung von Staat und Wirtschaft, dass die natürlichen Lebensgrundlagen mit Hilfe einer freiwilligen und zuverlässigen Kooperation von Staat und Wirtschaft besser geschützt werden können als mit Gesetzen und Verordnungen. Wesentliche Gesellschaften des Konzerns sind seit 1997 EMAS33registriert und erstellen jährlich eine Umwelterklärung. In der nun vorliegenden Umwelterklärung 2018 werden die AlzChem-Gruppe und ihr Integriertes Managementsystem vorgestellt, die Kennzahlen der Standorte Trostberg, Schalchen, Hart und Waldkraiburg veröffentlicht sowie das aktuelle Umwelt-, Sicherheits- und Qualitätsprogramm dargestellt. Die wichtigsten Kennzahlen haben wir erstmals in einer Übersicht ("Kennzahlen AlzChem-Gruppe") zusammengefasst. Darüber hinaus enthält dieser Bericht im Vergleich zum Vorjahr ausführlichere Kommentierungen, um den Informationsgehalt und die Transparenz über unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten weiter zu erhöhen. 7.1. GESCHÄFTSMODELL DER ALZCHEM-GRUPPE, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 1 HGB Für eine detaillierte Übersicht über das Geschäftsmodell der AlzChem-Gruppe verweisen wir auf Ziffer 1.1 des Lageberichts. 7.2. KENNZAHLEN DER GRUPPE scroll Bereich Kennzahl 2017 RGJ 2018/I 2018 Umsatz in EUR Mio. 353,9 195,2 375,2 Strategie und Wachstum EBITDA in EUR Mio. 45,7 31,0 49,3 EBITDA-Marge 12,9 % 15,9 % 13,1 % Governance und Compliance Anteil Frauen im Aufsichtsrat 25 % 25 % 25 % Anteil Frauen im Vorstand 0 % 0 % 0 % Fluktuationsrate34 3,2 % 1,6 % 3,7 % Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in Jahren 19,4 19,4 19,0 Mitarbeiter Anzahl Bildungstage pro Mitarbeiter 1,46 0,67 1,21 Anteil Frauen in Führungspositionen35 8 % 8 % 10 % Ausbildungsquote36 8,6 % 7,0 % 9,3 % Wertschöpfungskette und F&E-Aufwendungen in EUR Mio. 9,0 3,95 8,7 Produkte F&E-Quote37 2,5 % 2,0 % 2,3 % Produktionsmenge/Produktionsoutput in 1.000 t39 570 284 594 Verbrauch elektrische Energie in MWh/a 669.007 353.970 677.618 Brennstoffverbrauch in MWh/a 204.164 101.497 192.843 Wärmerückgewinnung in MWh/a40 17.783 8.393 16.841 Umwelt38 CO2-Emissionen in t/a 113.840 58.066 112.105 Nicht emittiertes CO2in t/a 44.615 22.526 46.087 Staubemissionen in t/a 50 29 32 Abwasseraufkommen (CSB) in kg/a 93.474 50.887 94.470 Abfallaufkommen in t/a 43.929 21.314 41.562 davon gefährlich t/a 26.034 10.566 29.101 Sicherheit 1.000-Mann-Quote 6,2 2,8 4,9 KSUND-Kennzahl41 18,1 14,1 17,2 33 Das Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS) ist ein von den Europäischen Gemeinschaften 1993 entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Die aktuelle Rechtsgrundlage ist die Verordnung (EG) Nr. 1221/2009. Diese Novellierung ist am 11. Januar 2010 in Kraft getreten. Der Aufbau eines UMS und die Abläufe entsprechen seit 2001 auch bei EMAS der ISO 14001. 34 Berechnung Fluktuationsrate: Abgänge im Berichtszeitraum / durchschnittlicher Personalbestand im Berichtszeitraum * 100 35 Nur übertariflicher Bereich 36 Berechnung Ausbildungsquote: Anzahl der Auszubildenden / Anzahl der Beschäftigten zum Stichtag * 100 37 Verhältnis von F&E-Aufwendungen zu Umsatz 38 AlzChem kann aufgrund des hoch diversifizierten Produktspektrums flexibel auf Nachfrageänderungen des Marktes reagieren. Aufgrund der sich dadurch ergebenden Produktionsänderungen können die im Bereich Umwelt genannten Kennzahlen von Jahr zu Jahr erheblich variieren. 39 Die Angaben im Nachhaltigkeitsbericht 2018 können unter Umständen von den Kennzahlen in nachlaufenden Berichtserstattungen (z. B. Umwelterklärung) abweichen. 40 Betrifft nur den Produktionsstandort in Trostberg. 41 Kennzahl für Sicherheit und Unfälle mit externen Arztbehandlungen (berücksichtigt werden eigenen Mitarbeiter, Mitarbeiter nach AÜG und Kontraktoren-Mitarbeiter). Berechnung: Anzahl externer Arztbehandlungen * 1 Mio. Arbeitsstunden / Gesamtarbeitsstunden im Betrachtungszeitraum 7.3. NACHHALTIGKEIT IM UNTERNEHMEN Unsere Vision lautet: "Auf Basis unseres integrierten Produktionsverbunds mit innovativer Chemie liefern wir kundennahe Anwendungen in ausgewählte Märkte." Um diese zu verwirklichen, bauen wir auf folgende Verhaltensprinzipien: Durch Verlässlichkeit, Fairness, zeitnahe Information und offene Kommunikation sowie eine ausgeprägte Feedbackkultur stärken wir das gegenseitige Vertrauen. Mit unternehmerischem Handeln verfolgen wir die Zielsetzungen von AlzChem. Mit unseren Entscheidungen übernehmen wir dabei Verantwortung. Wir streben nach höchster Qualität und Fehler sind für uns auch Chance und Verpflichtung zum Lernen. Wir entwickeln zusammen konstruktive Lösungen und setzen getroffene Entscheidungen gemeinsam um. Im Dialog mit unseren Geschäftspartnern und der Öffentlichkeit suchen wir nach verantwortungsbewussten und attraktiven Lösungen. Mit unseren Produkten wollen wir uns an einer nachhaltigen Zukunftsentwicklung beteiligen. Wir haben das Bevölkerungswachstum, das gesunde Altern sowie die Energieeffizienz als nachhaltige Wachstumstreiber definiert, zu welchen wir durch unsere Produkte einen Beitrag leisten wollen. Bevölkerungswachstum Im Jahr 1900 lebten weltweit ca. 1,7 Mrd. Menschen. Bis zum Jahr 2000 erhöhte sich diese Zahl auf mehr als 6,1 Mrd. Nur 17 Jahre später, im Jahr 2017, belief sich die Weltbevölkerung auf rund 7,6 Mrd. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass bis 2030 ein Anstieg auf über 8,6 Mrd. Menschen realistisch ist.42Gleichzeitig sind die landwirtschaftlich nutzbaren Anbauflächen weltweit begrenzt. Vor diesem Hintergrund sind effiziente Prozesse notwendig, um die wachsende Bevölkerung auch zukünftig bestmöglich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Die Produkte der AlzChem-Gruppe entsprechen diesen Anforderungen und können in einer zunehmend an optimierten Erträgen orientierten Agrarproduktion eingesetzt werden. Gesundes Altern Die Weltbevölkerung, insbesondere in den westlichen Industrienationen, altert beständig. So lag die durchschnittliche globale Lebenserwartung im Jahr 2000 bei rund 66,4 Jahren. Bereits im Jahr 2016 betrug die globale Lebenserwartung im Schnitt ca. 72,0 Jahre.43Wissenschaftler erwarten, dass die Lebenserwartung in den kommenden Jahren nochmals deutlich steigen wird.44Maßgeblich verantwortlich ist der medizinische Fortschritt sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von Krankheiten. Nichtsdestotrotz nehmen sogenannte Zivilisations- und Alterserkrankungen zu. Gleichzeitig gewinnt das Bewusstsein für Gesundheit und Ernährung an Bedeutung, so dass vor allem ältere Menschen sich verstärkt sportlich betätigen und bewusst auf eine gesunde Ernährung achten. Mit ihren Produkten will die AlzChem-Gruppe diese Entwicklungen im Nahrungsergänzungsmittel-, Pharma-, Kosmetik- und Gesundheitsbereich unterstützen. Energieeffizienz Energieeffizienz und Erneuerbare Energien gewinnen weltweit zunehmend an Bedeutung. Dies ist einerseits bedingt durch rechtliche und regulatorische Vorgaben; andererseits befinden sich mittlerweile viele Technologien in einem Stadium, in dem eine wirtschaftliche Nutzung attraktiv ist. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Photovoltaik- und Windkraftanlagen an. So erhöhte sich die global installierte Leistung von Wind- und Solarenergieanlagen von rund 130 GW im Jahr 2008 auf rund 905 GW im Jahr 2017.45Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von ca. 24 %. Es wird erwartet, dass sich dieser Wachstumstrend auch zukünftig fortsetzt. AlzChem sieht sich gut positioniert, um an dieser Entwicklung zu partizipieren. 42 UN-Prognose zur Entwicklung der Weltbevölkerung (https://esa.un.org/unpd/wpp/Publications/Files/WPP2017_Wallchart.pdf) 43 WHO-Homepage: http://www.who.int/gho/mortality_burden_disease/life_tables/situation_trends/en/ (23.01.2019) 44 Lancet Medical Journal-Homepage: http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(16)32381-9/abstract (23.01.2019) 45 International Renewable Energy Agency (IRENA): Renewable Capacity Statistics 2018 7.4. LIEFERKETTE Verbundproduktion Wesentliches Merkmal der AlzChem-Gruppe ist die vertikale Integration entlang der Calciumcarbid-/Calciumcyanamid-Kette (NCN-Kette). Das bedeutet, dass die meisten Erzeugnisse des Unternehmens auf denselben Ausgangsstoffen basieren, nämlich Kalk, Kohle und Strom. Viele Schritte der Verarbeitung und zunehmenden Veredelung dieser Ausgangsstoffe werden von AlzChem selbst übernommen. Der Betrieb dieses integrierten Fertigungssystems ist nur möglich, da sich die vier historisch gewachsenen Standorte im bayerischen Chemiedreieck durch eine große räumliche Nähe auszeichnen. Die Verbundproduktion erlaubt es AlzChem, auf Nachfrageänderungen flexibel zu reagieren, da viele Produkte aus dem Segment Basics & Intermediates gleichzeitig auch Rohstoffe für Erzeugnisse im Segment Specialty Chemicals sind. Zudem ergeben sich Synergien im Produktionsprozess sowie im Bereich Forschung und Entwicklung. Durch die Verbundproduktion ist das Unternehmen außerdem weniger abhängig von externen Zulieferern. Zusätzlich erlaubt uns das integrierte Fertigungssystem, das während der Verbundproduktion entstehende Kohlenmonoxid zu sammeln und als Ausgangsmaterial für weitere chemische Reaktionen zu verwenden. Dadurch werden klimaschädliche Emissionen während der Verbundproduktion auf das Nötigste reduziert. Auditierung Gesellschaftliche Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility - CSR) wird in der weltweiten Lieferkette zunehmend gefordert. Daher hat sich AlzChem 2017 dem unabhängigen CSR-Rating durch die weltweit tätige Bewertungsplattform EcoVadis unterzogen. Bei dieser Bewertung wurden die Aktivitäten des Unternehmens in den Bereichen Schutz der Umwelt, Arbeitsbedingungen und Menschenrechte, faire Geschäftspraktiken und nachhaltige Beschaffung auf den Prüfstand gestellt. Mit 68 von 100 in der Bewertung erreichbaren Punkten liegt AlzChem deutlich über dem Industriedurchschnitt von 42,5 Punkten und gehört weltweit zu den besten drei Prozent der bisher durch EcoVadis geprüften Unternehmen in dieser Branche. Unsere Kunden führen regelmäßig Audits unseres Managementsystems durch und attestieren uns hohe Kompetenz sowie ein sehr gut funktionierendes System. Dies wurde uns auch in einem mehrtägigen Audit der TfS-Initiative (Together for Sustainability) bestätigt, in denen die Schwerpunkte Umwelt, Sicherheit und Gesundheit (USG) überprüft wurden. Die TfS-Initiative ist ein Zusammenschluss der großen europäischen Chemie- und Pharmaproduzenten (AkzoNobel, Arkema, BASF, Bayer Clariant, DSM, Evonik, Henkel, Lanxess, Merck, Solvay, Wacker, AlzChem). Die für die Beurteilung relevanten Dokumente sind auf der Plattform EcoVadis einsehbar. Einkauf / Lieferantenfreigabe Im Bereich Einkauf/Lieferantenfreigabe stellen wir sicher, dass unternehmensweite Standards bei der Beschaffung unserer Rohstoffe eingehalten werden. Der Verfahrensablauf für den Einkauf und für die Rohstoffqualifizierung ist in einer Verfahrensanweisung festgelegt und die Verantwortlichkeiten sind klar definiert. Lieferanten werden basierend auf festgelegten Kriterien auditiert; die Häufigkeit der Audits hängt von der Bedeutung des Rohstoffes für die Beschaffungskette ab. Auch haben wir uns als Mitglied der BME46-Compliance-Initiative verpflichtet, von allen unseren Lieferanten die Einhaltung des von dieser Initiative festgelegten Verhaltenskodex zu fordern. 46 Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) ist der Fachverband für Einkäufer, Supply Chain Manager und Logistiker. Durch den Beitritt zum Verhaltenskodex des BME verpflichten sich die Gesellschaften der AlzChem Group AG, Bestechung zu unterbinden und ethische Grundsätze gegenüber Kunden, Mitbewerbern und Geschäftspartnern einzuhalten. Alle geschäftlichen Handlungen und Entscheidungen sind an geltenden Gesetzen auszurichten. Produktion Die deutschen Produktionsstätten von AlzChem sind in Trostberg, Schalchen, Hart und Waldkraiburg angesiedelt und werden damit durch ein sehr detailliertes Gesetzeswerk reguliert, dessen Umsetzung wir gemeinsam mit den lokalen Überwachungsbehörden regelmäßig überprüfen. Ein analoges Vorgehen erfolgt auch für unseren schwedischen Produktionsstandort Sundsvall. Sicherheit gehört zu den obersten Unternehmenszielen. Entsprechend wird vor der Inbetriebnahme von Anlagen oder neuen Prozessen eine detaillierte Sicherheitsbetrachtung durchgeführt, deren Ergebnis bei überwachungspflichtigen Anlagen von externen Experten bewertet und bezüglich der Implementierung nachverfolgt wird. Ein sicherer Anlagenbetrieb erfordert eine Bewertung der Risiken und kontinuierliche Weiterbildung des Personals. Ergebnisse von Risikobewertungen werden dokumentiert und die kontinuierliche Weiterbildung des Personals wird nachverfolgt sowie ebenfalls dokumentiert. Unterstützt wird dies durch die Software LeManSys, in der auch die Überprüfung der Lerninhalte stattfindet. Alle Produktionsbetriebe unterliegen einem vorbeugenden Instandhaltungsprogramm, das auch die Kalibrierung aller relevanten Messstellen beinhaltet. Die Produktion verschiedener Stoffe in Mehrzweckanlagen birgt das Risiko einer Kreuzkontamination. Wir haben daher ein systematisches Vorgehen zur Verhinderung von Kreuzkontamination etabliert. Produktsicherheit AlzChem will alle relevanten chemikalienrechtlichen Vorgaben der EU und der Bundesrepublik Deutschland einhalten, so dass unsere Produkte gemäß den Bestimmungen der EU-Chemikalienverordnung, kurz REACH, hergestellt und geprüft werden. Sicherheitsvorgaben für die Verwendung unserer Produkte werden ständig auf dem neuesten Stand gehalten und in unseren Sicherheitsdatenblättern den Anwendern zur Verfügung gestellt. Wir nehmen somit unsere Verantwortung ernst und setzen ebenso bei all unseren Lieferanten und Auftragnehmern ein gleichwertiges Vorgehen nicht nur voraus, sondern stellen das auch durch Überprüfungen sicher. Qualitätskontrolle AlzChem besitzt eigene Prüflabore. Der Bereich ist unabhängig von der Produktion. Die Freigabe unserer Produkte erfolgt durch hierzu autorisierte Laborleiter des Bereichs Analytik. Die Labore in Trostberg sind zudem nach DIN EN ISO 17025 akkreditiert und GLP zertifiziert. Wir nehmen Rückstellmuster von allen Produktionschargen und lagern diese unter geeigneten Bedingungen. Die Aufbewahrungsdauer dieser Muster wird durch deren Stabilität beeinflusst und beträgt aufgrund interner Regelungen normalerweise zwei Jahre. Das nach ISO 9001 zertifizierte Qualitätsmanagementsystem stellt sicher, dass Kundenanforderungen systematisch ermittelt, bewertet und umgesetzt werden, mit dem Ziel, diese vollständig zu erfüllen. Unsere deutschen Standorte sind nach den Normen ISO 9001, ISO 14001, EMAS, ISO 50001, ISO 27001 und OHRIS zertifiziert. Letzteres entspricht den Anforderungen der OHSAS 18001/ ISO 45001. Unser Prüflabor in Trostberg ist nach ISO 17025 akkreditiert. scroll Standorte47 Trostberg Schalchen Hart Waldkraiburg Sundsvall ISO 9001:2015/ISÜ 14001:2015 (Qualitäts- und Umweltmanagement) X X X X X ISO 17025 (Prüflaboratorien) X ISO 50001:2011/Energiemanagement X X X X ISO/IEC 27001:2013/Informations-sicherheitsmanagement X X X X ISO/IEC TR 27019 IT-Sicherheitskatalog (SiKat) X X X EMAS III/Umweltmanagement X X X X Umweltpakt Bayern X X X X OHRIS/Arbeitsschutzmanagement X X X X OHSAS 18001:2007/Arbeitsschutz-management X Qualitätsmanagement im Nahrungsmittelproduktionsbereich X BfR-XXXVI-Empfehlung: ISEGA-Zertifikat X GLP (Analytik) X EFB/Entsorgungsfachbetrieb X AEO-F (Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter) X X X X BME-Verhaltensrichtlinie/Zertifikat X ECM/Bescheinigung über die Instandhaltungsfunktionen X ECM/Bescheinigung über die Instandhaltungsstelle X ECM/Fachtechnische Begutachtung nach VPI X ECM/Qualifizierter Lieferant der Deutschen Bahn für Güterwageninstandhaltung Risikoklasse hoch X 7.5. UMWELTBELANGE, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 2 NR. 1 HGB Es ist ein Anliegen der AlzChem-Gruppe, den Umweltschutz stets weiter zu verbessern. Das aktuelle Umweltprogramm mit den definierten Zielen und zugehörigen Maßnahmen findet sich standortbezogen in der jährlich zu veröffentlichenden Umwelterklärung.48 Wesentliche Ziele beim Umweltschutz sind die ― Reduzierung des Energieeinsatzes, ― Reduzierung und Vermeidung von Abfällen, ― Schutz der Gewässer und ― Immissions- und Lärmschutz. Um diese Ziele zu erreichen, haben die deutschen Produktionsgesellschaften der AlzChem-Gruppe folgende Managementsysteme eingeführt: ― EMAS Umweltmanagement ― ISO 14001 Umweltmanagement ― ISO 9001 Qualitätsmanagement ― ISO 50001 Energiemanagement Diese Managementsysteme sind Teil des oben geschilderten Integrierten Managementsystems (IMS), dessen Vorteil darin besteht, durch Nutzung von Synergien im Vergleich zu mehreren isolierten Managementsystemen ein schlankeres, effizienteres Management zu ermöglichen. Das Integrierte Managementsystem der AlzChem-Gruppe ist unter anderem im sogenannten IMS-Handbuch beschrieben. Es enthält relevante Abläufe und Regelungen sowie Verantwortlichkeiten und Aufgaben. 47 Die hier genannten Zertifikate der deutschen Standorte können auf der Homepage der AlzChem Group AG eingesehen werden: https://www.alzchem.com/de/qualitaet-umwelt 48 AlzChem Group AG-Homepage:https://www.alzchem.com/sites/default/files/uploads/Downloads_ Bro_Fly_Zert/Umwelt_Zertifikate/alzchem_bro_umwelterklaerung_2018.pdf (29.06.2018) Auszug IMS-Programm scroll Unterkategorie Standort Beschreibung Zieltermin Status Arbeitssicherheit Hart Durch die Inbetriebnahme eines automatischen Räumwerkzeuges sollen gefahrengeneigte Tätigkeiten im Ofenbereich reduziert werden. Q1 2018 erledigt Emissionen Schalchen Durch die Einbindung von zwei Behälteratmungen auf dem Abgaswäscher sollen diffuse Emissionen reduziert werden. Q1 2018 erledigt Arbeitssicherheit Schalchen Durch die Inbetriebnahme eines automatischen Palettenmagazins soll die Ergonomie verbessert werden. Q1 2018 erledigt Energie Schalchen Durch die Beschaffung einer neuen Zentrifuge soll der Stromverbrauch um ca. 17 MWh gesenkt werden. Q32018 erledigt Abfall Trostberg Durch die Rückführung von Reinigungs- und Spülwässern soll der Frischwasserbedarf bzw. die anfallende Abfallmenge gesenkt werden. Q32018 erledigt Emissionen Trostberg Durch die Installation einer neuen Ventilsackabfüllung sollen Staubemissionen reduziert werden. Q32018 erledigt Arbeitssicherheit Trostberg Durch die Installation von hydraulischen Hubtischen soll die Ergonomie verbessert werden. Q1 2018 erledigt Energie Trostberg Durch die Nutzung der Energie aus anfallendem Dampfkondensat soll der Energieverbrauch reduziert werden. Q32018 erledigt Energie Waldkraiburg Durch die Installation eines frequenzgeregelten Schraubenverdichters soll der Stromverbrauch gesenkt werden. Q1 2018 erledigt Die Gesamtverantwortung für das Integrierte Managementsystem liegt beim Vorstand, wobei innerhalb des Vorstands Herr Englmaier als COO die Ressortzuständigkeit innehat. Dieser legt in Abstimmung mit den Abteilungen die Umwelt-, Sicherheits-, Gesundheits- und Qualitätsprogramme fest und gibt die dazu erforderlichen Mittel frei. Jährlich bewertet der Vorstand die erreichten Ergebnisse und leitet gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen ein. Zur Umsetzung der Umweltpolitik und aufgrund der Ergebnisse der durchgeführten Umweltbetriebsprüfung haben die Standorte ihr neues Programm mit konkreten technischen, organisatorischen und mitarbeiterbezogenen Zielen und Maßnahmen festgelegt. Bei der Erstellung der Konzepte zur Verbesserung des Umweltschutzes stehen wir im Dialog mit unseren Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Behörden, Nachbarn und der breiten Öffentlichkeit. Wir überwachen, dokumentieren und bewerten regelmäßig die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umwelt, indem wir umweltbezogene Kennzahlen ermitteln. Durch die systematische Erhebung von Daten aus den Bereichen Wasser, Energie, Abfall, Emissionen oder Verkehr sowie deren Abbildung und Bewertung mittels Kennzahlen versuchen wir, Veränderungen, Umweltbelastungen und Maßnahmen zu veranschaulichen, um sie so transparent zu machen. Denn was messbar ist, kann auch bearbeitet und verbessert werden. Durch die Darstellung der Umweltleistung im Rahmen der Nachhaltigkeitskennzahlen soll eine quantitative Übersicht der für AlzChem wichtigsten Trends geliefert werden. Durch den Einsatz von Rauchgas (CO2) in verschiedenen Prozessen reduziert sich die emittierte CO2-Menge um ca. 45.000 Tonnen pro Jahr. Des Weiteren konnten in den vergangenen Jahren die Energiemengen aus der Wärmerückgewinnung gesteigert werden und somit, neben den eingesetzten CO2-Mengen, positiv zum Klimaschutz beitragen. In den letzten Jahren konnten die Staubemissionen in die Luft insgesamt auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten werden. Ebenso sind die NOX-Emissionen in den letzten drei Jahren durch verschieden Verbesserungen im Bereich der Brennstoffqualität deutlich gesunken. Wo es uns möglich ist, werden produktionsspezifische Abfälle in den Produktionsprozess zurückgeführt oder intern verwertet. Grundsätzlich legen wir zur Bewertung der Umweltleistung die Anforderungen von EMAS und der ISO 14001 194Szugrunde. Für weiterführende Informationen verweisen wir auf die jährlich zu veröffentlichende Umwelterklärung. AlzChem kann aufgrund des hoch diversifizierten Produktspektrums flexibel auf Nachfrageänderungen des Marktes reagieren. Aufgrund der sich dadurch ergebenden Produktionsänderungen können die in der Umwelterklärung sowie im Nachhaltigkeitsbericht genannten Kennzahlen von Jahr zu Jahr erheblich variieren. Außerhalb der produktionsbezogenen Schwankungen waren für das Gesamtjahr 2018 keine gegenüber dem Vorjahr signifikanten Abweichungen zu verzeichnen. Die AlzChem-Gruppe führt jährlich zahlreiche interne Audits durch (inkl. Umweltbetriebsprüfungen), bei denen geprüft wird, ob die Anforderungen aus dem Integrierten Managementsystem sowie rechtliche Vorgaben in den verschiedenen Abteilungen und Betrieben eingehalten werden. Als Auditoren fungieren AlzChem-Mitarbeiter, die dafür ausgebildet wurden. Werden durch die Audits Abweichungen oder Verbesserungsmöglichkeiten ermittelt, werden Korrektur- oder Vorbeugemaßnahmen definiert. Deren Wirksamkeit wird in Folgeaudits bewertet. So ergibt sich ein Regelkreis, der einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess unterstützt. Neben internen Audits nehmen auch externe Überwachungsaudits im Rahmen des Rezertifizierungsbeziehungsweise Revalidierungsprozesses durch eine externe Überwachungsgesellschaft eine wichtige Rolle ein. Die Unternehmen der AlzChem-Gruppe führen außerdem Lieferanten- und Kundenaudits durch. Hier werden neben Qualitätsthemen auch Umweltaspekte betrachtet. Auch die Behörden überprüfen regelmäßig die Einhaltung der Anforderungen aus Genehmigungsbescheiden und des Umweltrechts beim Betrieb unserer Anlagen. Um diese Überprüfungen sowohl für die Überwachungsbehörde als auch für die AlzChem-Gruppe möglichst effizient durchführen zu können, wurde ein Projekt in Zusammenarbeit mit den Behörden und mit anderen Unternehmen im Chemiedreieck, das Modell der kooperativen Anlagenüberwachung, entwickelt. Durch die Vorarbeit des Unternehmens kann das Überwachungsaudit deutlich effizienter abgearbeitet werden. Für diese Pilotarbeit wurde die AlzChem Trostberg GmbH durch den Bayerischen Umweltminister ausgezeichnet. Unsere Tochtergesellschaft Nordic Carbide AB mit Sitz in Sundsvall (Schweden) unterliegt der schwedischen Umweltgesetzgebung. Das Unternehmen erstellt auch eine jährliche Umwelterklärung, welche den lokalen Behörden vorgelegt wurde. Aufgrund der derzeitigen Entwicklung gehen wir in Sundsvall davon aus, für das Geschäftsjahr 2019 keine zusätzlichen CO2-Zertifikate am Markt erwerben zu müssen. Wasser/Abwasser Wir engagieren uns für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser, wollen Wasser möglichst sparsam verwenden und unseren Wasserverbrauch weiter verringern. Eine gute Wasserversorgung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen reibungslosen Produktionsablauf, denn Wasser ist einer der wichtigsten Hilfsstoffe für die chemische Industrie.50 Unsere Standorte Trostberg, Hart, Schalchen und Waldkraiburg liegen nördlich der Alpen. Diese Gegend zeichnet sich durch dicke, sehr poröse Kiesschichten aus, welche erhebliche Grundwasservorkommen enthalten. Diese geologische Besonderheit erlaubt uns das Fördern des gesamten benötigten Kühl-, Brauch- und Trinkwassers aus eigenen Grundwasserbrunnen. Das implementierte Wassermanagement der deutschen AlzChem-Standorte ermöglicht eine Überwachung der Abwässer, welche überwiegend aus Kühl- und Regenwasser bestehen. Nur ein kleiner Bruchteil der Abwässer (ca. 0,5 %) muss in einer Kläranlage gereinigt werden. Der Brauchwassereinsatz in den verschiedenen Herstellungsprozessen führt notwendigerweise zum Entstehen von verunreinigten Prozessabwässern. Verunreinigtes Prozessabwasser wird zum einen intern anstelle von Frischwasser verwertet (falls qualitäts- und umweltunschädlich möglich) oder extern als Abfall entsorgt. Zum anderen erfolgt eine Reinigung der Abwässer in der werkseigenen zentralen Abwasserbehandlungsanlage (ZABA). 49 Die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001 legt weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest. Für die Zertifizierung durch die TÜV SÜD Management Service GmbH siehe Homepage der AlzChem Group AG:https://www.alzchem.com/sites/default/files/uploads/Downloads_Bro_ Fly_Zert/Umwelt_Zertifikate/Zertifikate/alzchem_zert_9001-14001_tro_2018_de.pdf (02.07.2018) 50 EU-BREF CWW - Best Available Techniques (BAT) reference documents: Common Waste Water and Waste Gas Treatment/Management Systems in the Chemical Sector: http://eippcb.jrc.ec.europa.eu/reference/cww.html (23.01.2019) Die Kühlwasserversorgung der Nordic Carbide AB wird durch den dortigen Standortbetreiber an der Mündung des Ljungan mit einer durchschnittlichen Wasserführung von 200 m3/s sichergestellt. Für die Carbidherstellung werden maximal 0,5 m3/s benötigt, so dass der Umwelteingriff als sehr gering bezeichnet werden kann. Abfall Die Gesamtmenge an Abfällen unserer Standorte variierte gegenüber 2017 im Rahmen der normalen Produktionsschwankungen. Die produktionsspezifischen Abfälle stellen den größten Anteil dar, während die nicht produktionsspezifischen Abfälle alle sonstigen Abfälle betreffen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um bei Bau- und Abbruchmaßnahmen anfallende Abfälle. Das Verhältnis entspricht in etwa dem der Vorjahre. Soweit möglich, werden produktionsspezifische Abfälle in internen Produktionsprozessen verwertet. Umweltziele im Bereich Abfall helfen, Abfall zu vermeiden bzw. die Menge an Abfall zu vermindern. Für weiterführende und standortbezogene Angaben sowie die entsprechenden Ziele verweisen wir hier auf die jährlich zu veröffentlichende Umwelterklärung. Die AlzChem Group AG ist ständig bestrebt, die Recyclingquote sowie den Wiederverwertungsanteil zu verbessern. Als Beispiel kann hier die Carbidproduktion am Standort Hart angeführt werden. Im Rahmen des Herstellungsprozesses entstehen das als Nebenprodukt anfallende Carbidofengas und KOKA-Granulat. Das Gas wird aufwändig in mehreren Stufen gereinigt, anschließend verdichtet und über eine Ferngasleitung an die Standorte Trostberg und Schalchen gefördert, wo es als Heiz- und Synthesegas verwendet wird. Das KOKA-Granulat wird vermarktet. Energiemanagementsystem Die AlzChem Trostberg GmbH als energieintensives Unternehmen ist bestrebt, ihren Umgang mit der Ressource Energie weiter zu optimieren. Mit einer erfolgreichen Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 in 2014 wurde die Einführung des Energiemanagementsystems bei der AlzChem Trostberg GmbH abgeschlossen. Eine stetige Weiterentwicklung und Optimierung des Systems sollen die Grundlage für eine kontinuierliche Verbesserung der energiebezogenen Leistung der Unternehmensbereiche gewährleisten. Das Energiemanagement beinhaltet eine systematische Durchführung der energetischen Bewertung der Betriebsbereiche, der Energieleistungskennzahlen, der Energieziele und der Aktionspläne zur kontinuierlichen Verbesserung der energiebezogenen Leistung. Für weiterführende und standortbezogene Angaben sowie die entsprechenden Ziele verweisen wir hier auf die jährlich zu veröffentlichende Umwelterklärung. 7.6. ARBEITNEHMERBELANGE, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 2 NR. 2 HGB Wir setzen auf unsere Kolleginnen und Kollegen und bieten neben einem attraktiven Entgeltsystem auch Arbeitsplatzsicherheit, kollegiales Handeln sowie die Möglichkeit, berufliche Entwicklungen selbst zu gestalten. Unsere Verhaltensprinzipien Verlässlichkeit, Fairness, Vertrauen, Verantwortung und Qualität sind Maßstab für die Zusammenarbeit im Unternehmen, aber auch im Kontakt mit Kunden und Lieferanten. Wir verfolgen das Ziel, geeignete Mitarbeiter zu gewinnen, zu binden, zu motivieren und engagiert zu halten. Wir möchten für unsere Mitarbeiter ein nachhaltig stabiles Umfeld schaffen - ohne die Notwendigkeit von Restrukturierungen oder betriebsbedingten Kündigungen. Besonderes Augenmerk richten wir dabei auf die Zufriedenheit und das Engagement unserer Mitarbeiter. Die Höhe der Fluktuation und die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit geben uns Hinweise, wie zufrieden unsere Mitarbeiter tatsächlich sind. Diese Messgrößen betrugen im Jahr 2018 3,7 % (12 Monate 2017: 3,2 %) und 19,0 Jahre (12 Monate 2017: 19,4 Jahre). Mit diesen beiden Messgrößen hebt sich AlzChem von den in Deutschland herrschenden Durchschnittswerten für Betriebszugehörigkeit (11,2 Jahre51) und Fluktuation (13 %52) deutlich ab. Zur Erreichung unserer Ziele haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen, auf welche wir nachfolgend kurz eingehen wollen. Die Gesamtverantwortung hierfür liegt beim Vorstand, wobei innerhalb des Vorstands Herr Niedermaier als CFO die Ressortzuständigkeit innehat. 51 IWD - Institut der deutschen Wirtschaft: https://www.iwd.de/artikel/lange-im-betrieb-355822/ (23.01.2019) 52 Statistisches Bundesamt-Homepage: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetige/ BroeschuereArbeitsmarktBlick0010022169004.pdf?_blob-publicationFile (23.01.2019) Flexible Arbeitszeiten Innerhalb einer festgelegten Rahmenzeit können unsere Mitarbeiter Arbeitsbeginn und Arbeitsende selbst festlegen sowie ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten. Attraktive Vergütung Durch unsere Mitgliedschaft im Verein der Bayerischen Chemischen Industrie e.V. (VBCI) wollen wir zum einen unserer gesellschafts- und sozialpolitischen Verantwortung gerecht werden. Der VBCI setzt sich als Arbeitgeberverband unter anderem für Chemiestandorte und Arbeitsplätze ein. Zum anderen wollen wir durch die Anwendung des Chemie-Tarifvertrages unseren Mitarbeitern attraktive Vergütungsbedingungen bieten. Ebenso sind wir auch an unserem Standort Sundsvall Mitglied eines Arbeitgeberverbandes. Der Arbeitgeberverband IKEM53vertritt ca. 1.400 Unternehmen, für welche er Tarifverträge verhandelt sowie mit dem VBCI vergleichbare Dienstleistungen erbringt. Über die tariflichen Konditionen hinaus bieten wir eine der persönlichen Leistung und der jeweiligen Position beziehungsweise Verantwortung entsprechende Vergütung an. Zudem erhalten unsere Mitarbeiterinnen eine vom Unternehmenserfolg abhängige Erfolgsbeteiligung. Betriebliche und soziale Zusatzleistungen sind feste Bestandteile unseres Vergütungssystems. Jeder Mitarbeiter unserer deutschen Standorte wird in die Gruppen-Unfallversicherung eingeschlossen, welche im Leistungsfall sowohl den betrieblichen als auch den privaten Bereich abdeckt. Gesundheitsmanagement54 Die Gesundheit unserer Mitarbeiter ist ausschlaggebend für unseren gemeinsamen Erfolg und die damit verbesserte Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens. Die Gesundheit ist neben der fachlichen, intellektuellen und sozialen Kompetenz das wertvollste Gut, welches unsere Mitarbeiter in das Unternehmen einbringen. Deshalb gibt es vielfältige Angebote, die von der Ernährung über maßvolle Bewegung bis hin zur Gesundheitsvorsorge die Möglichkeit geben, sich sein Gesundheitsprogramm individuell zusammenzustellen. Mit unserer Aktion "gesund punkten" können sich unsere Mitarbeiter gesund halten und sie werden zudem mit Sachpreisen belohnt. Das gesamte Programm der Aktion besteht aus drei Bausteinen: Ernährung, Bewegung und Vorsorge. Zu den jeweiligen Bausteinen werden entsprechende Einzelmaßnahmen (zum Beispiel Spinning-, Lauf-, Rückenfitkurse etc.) angeboten, die wiederum mit Gesundheitspunkten belohnt werden. In unserem Betriebsrestaurant und in unseren Kiosk-Verkaufsstellen werden Mahlzeiten/Snacks angeboten, welche nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zubereitet und durch AlzChem mit bis zu EUR 2 am Tag gefördert werden. Medizinischer Dienst (Werksarzt und Sanitäter) An unseren Standorten Trostberg und Hart bieten wir unseren Mitarbeitern eine umfassende medizinische Betreuung an. Die Arbeits- und Notfallmedizin umfasst hierbei alle Maßnahmen zur Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen oder Berufskrankheiten, zur Gesunderhaltung am Arbeitsplatz sowie zur Diagnostik und Therapie von Unfällen sowie akuten Erkrankungen. scroll Qualifizierung Beratung Prävention Therapie Ersthelferschulung Allgemeine Sprechstunde Biomonitoring Versorgung bei Arbeitsunfällen Elektronische Gesundheitsschulungen Beratung bei Arbeitsplatzproblemen Einstellungs- und Übernahmeuntersuchungen Versorgung bei Erkrankungen Reisemedizin Arbeitsmedizinische Vorsorgen Rettungsdienst Impfungen 53 IKEM - Innovations- och kemiindustrierna i Sverige (Industrie- und Arbeitgeberorganisation für Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Kunststoffe, Pharma, Biotechnologie und Biochemie) 54 AlzChem Group AG-Homepage: https://www.alzchem.com/de/karriere (02.07.2018) Betriebliches Eingliederungsmanagement Oftmals bereitet die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach Erkrankungen keine Schwierigkeiten. In einigen Fällen ist jedoch eine Weiterbeschäftigung im bisherigen Sinne nicht ohne weiteres möglich. Hier werden in Zusammenarbeit mit dem Eingliederungsteam Maßnahmen erarbeitet, die eine beeinträchtigungsgerechte Beschäftigung ermöglichen. Die Maßnahmen sind vielfältig und können zum Beispiel inhaltliche Änderungen der Tätigkeit, personelle Unterstützung oder technische Veränderung des Arbeitsplatzes umfassen. Bei der Suche nach der jeweils "richtigen" Maßnahme werden sowohl die Interessen des betroffenen Arbeitnehmers als auch die betrieblichen Belange berücksichtigt. Das Eingliederungsteam unterstützt unsere Mitarbeiter jedoch nicht nur im Akutfall, sondern erarbeitet auch präventive Angebote, damit Krankheiten gar nicht erst entstehen. Ideenmanagement Ideen, die durch Mitarbeiter generiert werden, sind von uns ausdrücklich erwünscht. Wir möchten unsere Mitarbeiter motivieren, an kontinuierlicher Verbesserung aktiv mit ihren Ideen teilzunehmen. Somit fördern sie die Zusammenarbeit und helfen, Unfälle zu vermeiden, den Umweltschutz zu verbessern, den technischen Fortschritt umzusetzen und schlussendlich die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu steigern. In Abhängigkeit der persönlichen Vergütung können bei Verbesserungsvorschlägen, für die ein nachweislicher Jahresnutzen entsteht, bis zu 20 % des geschätzten Jahresnutzens als Prämie vergütet werden. Betriebliche Altersvorsorge Unsere betriebliche Altersversorgung wird im Zuge eines Bausteinsystems durchgeführt. In den diversen Bausteinen werden sowohl vom Arbeitgeber als auch vom Arbeitnehmer monatliche Beträge eingezahlt. Des Weiteren bieten wir unseren Mitarbeitern ein Langzeitkonto an, in das sowohl Entgelt als auch Urlaub oder Altersfreizeiten eingebracht werden können. Demografiefonds Durch den Abschluss des Tarifvertrags "Lebensarbeitszeit und Demografie" haben Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und Chemie-Arbeitgeber tarifpolitisches Neuland betreten. Als erste Branche haben die Chemie-Sozialpartner einen Tarifvertrag entwickelt, der die Herausforderungen des demografischen Wandels annimmt. Ein zentrales Element dieses Tarifvertrages ist der Demografiefonds. Dies ist kein Geldfonds im klassischen Sinne, der von einem Finanzdienstleister verwaltet wird. Vielmehr ist der Demografiefonds ein betrieblich geschaffener Topf. In ihm werden die vom Arbeitgeber geleisteten Demografiebeiträge für die Tarifmitarbeiter gesammelt. Die Mittel aus diesem Topf werden dazu verwendet, Instrumente für die Gestaltung des demografischen Wandels zu finanzieren. Anders als bei Tariferhöhungen besteht kein individueller Anspruch des Arbeitnehmers, sondern nur ein kollektiver Gestaltungsspielraum für die Betriebsparteien. AlzChem und der Betriebsrat haben auf dem Wege einer freiwilligen Betriebsvereinbarung festgelegt, wie der Demografiefonds zu verwenden ist. Der Demografiefonds soll primär die Altersteilzeit für gewerbliche Mitarbeiter im Schichtdienst ermöglichen - zusätzlich können die Mittel des Fonds auch für Langzeitkonten verwendet werden. Mit dem Tarifabschluss 2015 in der chemischen Industrie stellten Arbeitgeber ab 2016 pro Tarifarbeitnehmer und Jahr EUR 550 in einem betrieblichen Demografiefonds zur Verfügung. Ab 2017 stieg der Demografiebetrag noch einmal auf EUR 750. Weiterbildung Um uns auf dem Gebiet der Spezialchemie auch in Zukunft behaupten zu können, benötigen wir eine zukunftsorientierte, qualifizierte Belegschaft. Wir bieten unseren Mitarbeitern in jeder Berufssparte eine fachorientierte Aus- und Weiterbildung am Arbeitsplatz oder in Fachinstitutionen. Zahlreiche Weiterbildungsangebote im sprachlichen Bereich der Bürokommunikation, der Persönlichkeitsbildung etc. ermöglichen eine konsequente berufliche Weiterentwicklung. Unsere Personalentwicklung ist darauf ausgerichtet, Potenziale und Talente im Unternehmen frühzeitig zu erkennen und zu entwickeln. Ein auf mehreren Säulen ruhendes Personalentwicklungskonzept, gekoppelt mit vielfältigen Trainingsprogrammen und Schulungsmöglichkeiten, gewähr I eistet, dass unsere Mitarbeiter gut für ihre jeweiligen Aufgaben gerüstet sind und ihre Fähigkeiten fortlaufend erweitern. Ein breites Angebot an persönlichen und fachlichen Bausteinen in den Bereichen Führungskräfteentwicklung, Qualifizierung, Wissensmanagement, Gesundheitsmanagement und Unternehmenskultur rundet unser Personalentwicklungskonzept ab. Auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter gehen wir individuell ein. Damit legen wir den Grundstein für die Besetzung von Schlüsselpositionen aus den eigenen Reihen. Ausbildung AlzChem ist einer der größten Ausbilder in der Region. Im Rahmen einer praxisnahen Ausbildung in den entsprechenden Fachabteilungen bieten wir unseren Auszubildenden ein hochmodernes Ausbildungslabor und ideale Lehrwerkstätten sowie eine abwechslungsreiche kaufmännische Ausbildung an. Die hohe Qualität unserer Ausbildung wird auch von internationalen Konzernen anerkannt - so sehr, dass diese von uns ausbilden lassen. Um potenziellen Nachwuchs für die Chemie und AlzChem zu begeistern, fand im Mai 2018 der jährliche Tag der Ausbildung statt. Den vielen interessierten Besuchern wurden unter anderem Technik-Stationen, eine bunte Versuchswelt im Labor, eine Azubi-Bar, Bewerbertraining und vieles mehr geboten. Ausbilder und Auszubildende zeigten die Ausbildungsstätten und informierten die "kleinen" und "großen" Besucher über die verschiedenen Berufe sowie über ihren Alltag während der Ausbildung. Jährlich starten ca. 40 Azubis ihre Ausbildung in kaufmännischen, metall- und elektrotechnischen sowie chemischen Bereichen bei AlzChem. Die Ausbildungsquote von AlzChem für das Gesamtjahr 2018 liegt mit 9,3 % deutlich über der deutschlandweiten Ausbildungsquote von 4,9 % liegt. AlzChem verantwortet damit im Chemiepark die Ausbildung von insgesamt 143 künftigen Fachkräften. Beteiligungs- und Standortentwicklungsvereinbarung Im November 2006 haben die AlzChem-Gesellschaften an den Standorten Trostberg, Schalchen und Hart eine Betriebsvereinbarung geschlossen, mit der die Vertragsparteien das gemeinsame Ziel verfolgten, der NCN-Chemie in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld an diesen Standorten eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Perspektive zu verschaffen. Dieser Anspruch galt für AlzChem und die Arbeitnehmer in gleicher Weise; partnerschaftlich wurde über Maßnahmen gesprochen, bei denen jede Partei deutliche Beiträge leisten sollte, die insgesamt in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen. Zur Zielerreichung gehörten deshalb Maßnahmen zur Kostensenkung und Produktivitätssteigerung ebenso wie Maßnahmen zur langfristigen Erhaltung von Arbeitsplätzen. Parallel zu den erforderlichen gesellschaftsrechtlichen und organisatorischen Veränderungen haben beide Vertragsparteien im Rahmen der Vereinbarung deutliche Beiträge zur Kostenreduzierung und Produktivitätssteigerung geleistet. Durch die gemeinsamen Anstrengungen haben sich die Rahmenbedingungen für AlzChem zunehmend verbessert. Die in der aktuellen Fassung gültige Betriebsvereinbarung hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2020 und enthält im Wesentlichen Vereinbarungen zur Anpassung der Arbeitszeit, zur betrieblichen Altersvorsorge, zu Investitionszusagen an den deutschen Standorten sowie zum Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen. 7.7. SOZIALBELANGE, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 2 NR. 3 HGB Ein politisches und staatsbürgerliches Engagement von Unternehmen und deren Arbeitnehmern im demokratischen Umfeld ist für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft unentbehrlich. Die AlzChem Group AG begrüßt das soziale Engagement ihrer Mitarbeiter bei der Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung, im Sport sowie im karitativen und im kulturellen Bereich und hat sich zum Ziel gesetzt, das gesellschaftliche Leben an ihren Standorten aktiv mit zu verbessern. Die AlzChem-Gruppe engagiert sich, fördert Kinder- und Jugendprojekte, unterstützt Schulprojekte und ist Mitglied in dem gemeinnützigen Verein zur Förderung von Bildung und Unternehmertum in Deutschland, der Wissensfabrik.55 Über Ziele und Rahmenbedingungen von Spenden und Sponsoring-Maßnahmen der AlzChem-Gruppe entscheidet der Vorstand, wobei innerhalb des Vorstands Herr Seibel als CEO die Ressortzuständigkeit innehat. Als regional verwurzeltes Unternehmen übernehmen wir Verantwortung, vor allem im regionalen Umfeld unserer Standorte. Auch 2018 engagierte sich die AlzChem-Gruppe mit zahlreichen Spenden- und Sponsoringprojekten. Aus den bereitgestellten Mitteln wurden zahlreiche Projekte und Maßnahmen mit den Schwerpunkten Soziales, Sport, Kultur und Bildung gefördert. AlzChem ist Mitglied des Trostberger Förderkreises der Wirtschaft, welcher sich zur Aufgabe gemacht hat, Bildung, Kunst, Heimatpflege, Musik und andere kulturelle Zwecke sowie den Sport und soziale Einrichtungen in Trostberg zu fördern. Er ist bemüht, dass der Stadt Trostberg Zuwendungen mit der vorgenannten Zweckbestimmung zukommen. Des Weiteren obliegen dem Trostberger Förderkreis die Koordinierung der Spenden und das Setzen von Prioritäten. Als aktives Mitglied gewährt AlzChem dem Trostberger Förderkreis der Wirtschaft eine jährliche Unterstützung von EUR 10.000. AlzChem fördert Bildung Es ist uns ein Anliegen, jungen Menschen schon frühzeitig die Faszination der Chemie/Naturwissenschaften zu vermitteln und ihnen auf diese Weise auch die vielfältigen beruflichen Perspektiven der AlzChem-Gruppe aufzuzeigen. Die AlzChem-Bildungsinitiative umfasst nicht nur finanzielle Zuwendungen an Schulen im Einzugsbereich unserer Standorte, sondern auch Kooperationen im Bereich naturwissenschaftlicher Lerninhalte. Die Chemieunternehmen AlzChem und BASF schließen mit Kindergärten und Grundschulen in der Region Kooperationsvereinbarungen über eine Bildungspartnerschaft ab. Diese erhalten Experimentierkisten und Lehrerskripte mit Anleitungen und fachlichen Hintergrundinformationen. Unsere NaWi-Team-Mitglieder geben ihr Wissen an die Lehrerinnen und Lehrer der beteiligten Schule weiter. Diese lernen die Experimente kennen und gewinnen Sicherheit im Umgang mit den Materialien. Die Veranstaltung ist als Lehrerfortbildung anerkannt. Die Lehrkräfte übernehmen die Umsetzung. Die NaWi-Versuche werden zum festen Bestandteil des Sachunterrichts an den Grundschulen. Nach etwa sechs Monaten treffen sich die NaWi-Team-Mitglieder und die Lehrkräfte, um Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt auszutauschen. Zusätzlich erfolgt eine wissenschaftliche Evaluation. NaWi - 4 Minis NaWi (Kindergarten)56 Naturwissenschaften machen Spaß und sie helfen uns, die Welt zu verstehen - das ist die Botschaft von NaWi 4 Minis. Das Programm wurde eigens für Kindergärten entwickelt und spricht die Neugier und den Forschergeist der Kleinen an: Mit Teelicht, Löffel oder Eiswürfel - und immer unter Anleitung eines Erziehers oder einer Erzieherin - dürfen die Kinder selbst ausprobieren, beobachten und staunen. Die Experimente zu den Themen Wasser und Luft sind ungefährlich, gelingen praktisch immer und geben den Kindern Antworten auf spannende Fragen des Alltags. Alle nötigen Materialien, Hilfsmittel und Anleitungen liefert eine eigens für das Projekt entwickelte Experimentierkiste, bereitgestellt von den Kooperationspartnern AlzChem und BASF. 55 Wissensfabrik - Unternehmen für Deutschland; https://www.wissensfabrik.de/portal/fep/de/dt.jsp (23.01.2019) 56 AlzChem Group AG-Homepage: http://www.alzchem.com/de/kontakt-unternehmen/unser-engagement-schule-und-kindergarten@#kindergarten (23.01.2019) NaWi - geht das? (Grundschule) Die NaWi-Experimente liefern Grundschülern auf kindgerechte Weise Antworten auf Fragen aus der Welt der Naturwissenschaften. Der Ansatz ist praxisnah und handlungsorientiert. Die Kinder dürfen zu zweit oder in Gruppen ausprobieren, beobachten und schlussfolgern. Auf diese Weise entwickeln sie ein natürliches Interesse am Experimentieren. Die Versuche mit vertrauten Gegenständen, wie zum Beispiel Teelicht, Löffel, Eiswürfel oder Magnet, Schere und Lupe, sind ungefährlich, gelingen praktisch immer und beziehen sich auf die alltägliche Lebenswelt von Kindern. Alle nötigen Materialien und Hilfsmittel im Klassensatz liefert eine Experimentierkiste, die eigens für das Projekt entwickelt wurde. In "NaWi - geht das?" stehen die Themen Wasser, Luft und Lebensmittel im Zentrum. Durch den großen Erfolg dieses Leuchtturmprojekts gibt es inzwischen eine Fortsetzung: "NaWi plus" zielt auf die Themen "Stoffe und ihre Eigenschaften", "Umweltschutz und Recycling" sowie "Feuer und Brandschutz". Beide Projekte, welche in 2017 ihr 10-jähriges Jubiläum feierten, sind eine erfolgreiche und bereits bewährte Aktion und Kooperation der AlzChem Group AG, der BASF in Trostberg und der Wissensfabrik. Die "Wissensfabrik - Unternehmen für Deutschland" ist eine offene Plattform für alle Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Initiativen, die Wissen als Schlüssel für mehr Wirtschaftswachstum fördern und teilen. Die Wissensfabrik und wir haben ein wichtiges Ziel: Die nächste Generation und somit den Standort Deutschland fit für die Zukunft zu machen. Wir sehen uns in der Verantwortung, Impulse zu geben und Schulen, Universitäten sowie die Politik in ihrem Bildungsauftrag zu unterstützen. Dies Academicus Sich Zeit nehmen für junge Menschen, das hat bei AlzChem Tradition und einen hohen Stellenwert. Der "Dies Academicus" ist nur eine unserer vielen Aktivitäten als Corporate Citizen. Bei uns fängt die Nachwuchsförderung bereits im Kindergarten an. Mit Projekten wie "NaWi - Naturwissenschaft, wie geht das?" wecken wir schon bei den ganz Kleinen die Neugier. Als Chemieunternehmen aus Leidenschaft geben wir unsere Begeisterung gerne weiter. Die etwas älteren Schüler können bei AlzChem Praktika, Schnupperlehren oder Workshops im Ausbildungslabor absolvieren. Mit Aktionen wie dem "Dies Academicus" engagiert sich die AlzChem Group AG für die Fachkräfte von morgen. Raus aus dem Schul- und rein in den Arbeitsalltag - diese besondere Erfahrung durften Schüler des König-Karlmann-Gymnasiums Altötting beim jährlichen "Dies Academicus" in unserem Hause machen. Bereits zum fünften Mal hatte der Standort Trostberg seine Türen geöffnet, um Jugendlichen einen Tag lang Einblicke in die Arbeitswelt zu geben. Am "Dies Academicus" nehmen Akademiker der AlzChem-Gruppe, wie Chemiker, oder Produktmanager ihre jungen Begleiter morgens in Empfang und führen diese durch das Unternehmen. Die AlzChem Group AG sieht das Engagement für den Nachwuchs als eine Investition sowohl in die eigene als auch die regionale Zukunft. Wir fühlen uns der Region sehr verbunden und möchten ganz im Sinne guter Nachbarschaft Kindern und Jugendlichen berufliche Perspektiven bieten. Die AlzChem-Gruppe steht für offenen Dialog, sei es im Umgang mit eigenen Mitarbeitern und Arbeitnehmervertretungen oder im Verhältnis zu Geschäftspartnern, Nachbarn und Behörden. Bei behördlichen oder internen Prüfungen sind alle Mitarbeiter verpflichtet, kooperativ zur Aufklärung beizutragen und alle von den Dritten benötigten Informationen zur Verfügung zu stellen. 7.8. COMPLIANCE, ACHTUNG DER MENSCHENRECHTE UND BEKÄMPFUNG VON KORRUPTION UND BESTECHUNG, § 315C HGB I. V. M. § 289C ABS. 2 NR. 4, 5 HGB Der Begriff Compliance bezeichnet die Gesamtheit aller einzuhaltenden Maßnahmen, die das regelkonforme Verhalten eines Unternehmens und seiner Mitarbeiter im Hinblick auf alle gesetzlichen Ge- und Verbote begründen. Darüber hinaus soll die Übereinstimmung des unternehmerischen Geschäftsgebarens auch mit allen gesellschaftlichen Richtlinien und zentralen Wertvorstellungen gewährleistet werden. Hierzu zählen insbesondere die Einhaltung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Erklärtes Ziel der AlzChem-Gruppe ist es, stets sämtliche geltenden Gesetze und die zentralen gesellschaftlichen Wertvorstellungen, insbesondere die Einhaltung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung, zu gewähren. Kein Mitarbeiter, Stellenbewerber oder Geschäftspartner darf aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden. Jegliche Art von Belästigung ist untersagt. Zur Erreichung dieser Ziele hat die AlzChem-Gruppe ein Compliance-System etabliert, das der Vorbeugung von Schäden beziehungsweise deren Begrenzung, der Aufdeckung und Beendigung von Verstößen sowie der Erfüllung der gesetzlichen Pflichten dient. Die AlzChem Group AG ist dem Verhaltenskodex des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) beigetreten. Das Unternehmen verpflichtet sich damit, Bestechung zu unterbinden und ethische Grundsätze gegenüber Kunden, Mitbewerbern und Geschäftspartnern einzuhalten. Alle geschäftlichen Handlungen und Entscheidungen sind an geltenden Gesetzen auszurichten. Die in den BME-Verhaltensrichtlinien beschriebenen ethischen Leitlinien beruhen insbesondere auf den Grundsätzen des UN Global Compact, den ILO-Konventionen, auf der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen über die Rechte der Kinder und zur Beseitigung jeder Form der Diskriminierung von Frauen sowie auf den OECD-Richtlinien für internationale Unternehmen. Die festgelegten Richtlinien bilden Mindeststandards und sollen Situationen vorbeugen, welche die Integrität der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter in Frage stellen können. Als Erweiterung des BME-Verhaltenskodex hat die AlzChem Group AG eigene Leitlinien implementiert, welche die wichtigsten unternehmenspolitischen Grundsätze und Normen von AlzChem zusammenfassen, mit denen alle Mitarbeiter vertraut sein müssen. Sie geben Orientierung zu grundlegenden rechtlichen und ethischen Pflichten von AlzChem-Mitarbeitern und verleihen ihnen die Sicherheit für ihr richtiges Verhalten im Beruf. Die Unternehmensleitlinien bestimmen unser Verhalten, intern im Umgang miteinander und extern im Kontakt mit Geschäftspartnern oder der Öffentlichkeit sowie Behörden und Regierungsstellen. In Bekenntnis zum Themenbereich Governance & Compliance hat AlzChem im November 2017 ein Hinweisgebersystem ("Whistleblower Hotline")57mit einer externen Meldestelle eingerichtet. Als externe Meldestelle für die Mitarbeiter der AlzChem-Gruppe sowie Dritte, zum Beispiel Geschäftspartner und Kunden, fungiert die Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, eine unabhängige Rechtsanwaltskanzlei. Daneben steht nach wie vor der Compliance Manager als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Rechtsanwälte der Heussen Rechtsanwaltsgesellschaft mbH unterliegen nach den für Rechtsanwälte geltenden berufsrechtlichen Vorschriften der Schweigepflicht. Sie werden, soweit von dem Mitarbeiter gewünscht und rechtlich möglich, die Identität des Mitarbeiters und die erteilten Hinweise auch im Verhältnis zu Unternehmen der AlzChem-Gruppe vertraulich behandeln. In Betriebsversammlungen und im Intranet wurden die Mitarbeiter über das Hinweisgebersystem beziehungsweise die Möglichkeit der Kontaktaufnahme informiert. AlzChem toleriert keine Benachteiligung von Mitarbeitern, die mögliche oder tatsächliche Verstöße melden oder Ermittlungen in diesem Zusammenhang unterstützen - es sei denn, die Hinweise wurden missbräuchlich gegeben oder die Mitarbeiter haben selbst gegen Gesetze oder die Unternehmensleitlinie verstoßen. 57 E-Mail: [email protected], T + 49 89 29 09 74 98 Spenden erfolgen in Form von Geld- und Sachzuwendungen zur Förderung kultureller, sozialer, religiöser, wissenschaftlicher, politischer und gemeinnütziger Zwecke. Spenden im Namen von AlzChem bedürfen der Genehmigung durch den Vorstand. Die Abwicklung erfolgt ausschließlich durch die Kommunikationsabteilung. Für die Umsetzung unserer Unternehmensleitlinien sind der Vorstand der AlzChem Group AG, der Compliance Manager und alle Mitarbeiter zuständig. Der Compliance Manager gewährleistet als Ansprechpartner eine unabhängige und objektive Bearbeitung aller an ihn gerichteten Anliegen. Er ist dem Vorstand unterstellt, jedoch fachlich weisungsunabhängig. Der Compliance Manager steht allen Beschäftigten als Ansprechpartner sowohl zur Beantwortung von Fragen als auch als Berater im Zusammenhang mit den Unternehmensleitlinien zur Verfügung. Er nimmt alle eingehenden Hinweise auf und geht ihnen mit der notwendigen Sorgfalt nach. Durch die Kontaktaufnahme zum Compliance Manager werden den betroffenen Mitarbeitern keine Nachteile entstehen, sofern diese nicht selbst gegen Gesetze oder die Unternehmensleitlinien verstoßen haben. Vorgesetzte sind verpflichtet, durch vorbildliches Verhalten aktiv unsere Unternehmensleitlinien und deren Verhaltensprinzipien zu unterstützen. Ferner haben sie dafür Sorge zu tragen und zu überwachen, dass ihre Beschäftigten regelmäßig auf die Inhalte der Unternehmensleitlinien hingewiesen werden und diese Vorgaben einhalten. Unsere Mitarbeiter werden mit der Schulung "Richtig Handeln" mit den AlzChem-Unternehmensleitlinien weiter vertraut gemacht. Diese wird den Mitarbeitern als Pflichtschulung zugewiesen und deren erfolgreiche Abarbeitung dokumentiert. Zudem werden zu relevanten Themen (zum Beispiel Export- und Terrorismuskontrolle, Kartellrecht sowie Umwelt, Sicherheit und Gesundheit) für definierte Personenkreise spezielle Schulungen angeboten, an denen die Teilnahme verpflichtend sein kann. Die Teilnahme an diesen Schulungen wird ebenfalls dokumentiert. Die Integrität sämtlicher Handlungen ist eine wesentliche Voraussetzung für nachhaltig erfolgreiches Wirtschaftsleben. Als weltweit tätiger Konzern unterliegt AlzChem zahlreichen nationalen und überstaatlichen Rechtsvorschriften (zum Beispiel Verordnungen der EU), aber auch Rechtsvorschriften anderer Länder. Sämtliche Geschäftsangelegenheiten und -prozesse müssen deshalb so geführt werden, dass sie allen anzuwendenden Gesetzen und anderen bindenden Vorschriften entsprechen, in deren Geltungsbereich AlzChem seine Geschäftstätigkeit ausübt. Unseren Mitarbeitern ist es untersagt, eine hiervon abweichende Anweisung zu erteilen, die zu einer Verletzung der in unseren Leitlinien geregelten Verhaltensweisen in der Ausübung der Geschäftstätigkeit führt. Demzufolge ist auch jegliche aktive und passive Bestechung oder Vorteilsannahme entsprechend den Vorschriften der §§ 299 ff. Strafgesetzbuch sowie der Versuch derselben untersagt. Wir wollen durch unser Handeln vermeiden, dass der Anschein entsteht, unsere Mitarbeiter wollten durch sachfremde Mittel Einfluss nehmen. In der AlzChem-Gruppe dürfen Geschenke, Gefälligkeiten, Bewirtungen oder sonstige Vergünstigungen nur gewährt oder angenommen werden, wenn sie nicht den Rahmen der geschäftlichen Gepflogenheiten in der betroffenen Region überschreiten, zugleich keinen unangemessen hohen Wert besitzen und im Rahmen des gesetzlich beziehungsweise arbeitsrechtlich Erlaubten liegen. Die AlzChem-Gruppe bekennt sich zu einem fairen Wettbewerb zum Nutzen der eigenen Kunden und weiterer Stakeholder - zudem respektieren wir die Unabhängigkeit von Amtsträgern. Deshalb ist bei der AlzChem-Gruppe jede Form von Korruption, einschließlich sogenannter Beschleunigungszahlungen, verboten. GrundIage der Regelungen zur Korruptionsbekämpfung bilden unsere Unternehmensleitlinien. Wir behandeln alle Geschäftspartner in einer rechtlich einwandfreien sowie fairen Art und Weise. Die Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern erfolgt durch die Einkaufsorganisation in einem geordneten Verfahren nach objektiven und nachvollziehbaren Kriterien. Aufträge werden, soweit möglich und sinnvoll, auf der Basis von Wettbewerbsangeboten vergeben. Wir achten bei der Auswahl unserer Lieferanten darauf, dass diese entsprechend den Grundsätzen unserer Unternehmerleitlinien handeln. Anreize, wie leistungsbezogene Provisionen, Rabatte, Preisnachlässe oder kostenlose Warenlieferungen, bedürfen in ihrer Anwendung großer Umsicht, um die Beachtung der unterschiedlichen gesetzlichen Regelungen zu gewährleisten. Daher sind in der AlzChem-Gruppe die geschäftlichen Anreize umfassend und zutreffend zu dokumentieren. Um dolosen Handlungen vorzubeugen, erfolgt die Bezahlung von Lieferungen und Leistungen unmittelbar an den jeweiligen Vertragspartner. Zusätzlich ist die gesamte oder teilweise Bezahlung durch Barmittel, außer in Bagatellfällen, untersagt. AlzChem begrüßt und fördert das politische und staatsbürgerliche Engagement seiner Mitarbeiter. Gleichfalls respektieren wir als AlzChem die Entscheidungsfreiheit unserer Mitarbeiter zur politischen Selbstbestimmung. Insbesondere dürfen Mitarbeiter in keiner Weise direkt oder indirekt angehalten werden, Parteispenden zu leisten oder eine politische Partei oder die Kandidatur einer Person für ein politisches Amt zu unterstützen. AlzChem-Mitarbeiter sollen ihre politischen Mandate ihrem Vorgesetzten oder dem Compliance Manager melden. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit und berichtet darüber im Bericht des Aufsichtsrats als Bestandteil des Geschäftsberichts. Um den zunehmenden Anforderungen an den Aufsichtsrat gerecht zu werden, erfolgten in 2017 eine Neuaufstellung des Aufsichtsrats sowie die Erhöhung der Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder auf vier. Der Frauenanteil im Aufsichtsrat beträgt 25 % und erfüllt damit nahezu die vom Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männer in Führungspositionen geforderte Quote. Im Übrigen wird auf den gemeinsamen Corporate-Governance-Bericht des Vorstands und Aufsichtsrats als Bestandteil des Geschäftsberichts verwiesen. 7.9. SICHERHEIT Der Schutz der Menschen vor Beeinträchtigung der Sicherheit und Gesundheit durch Produkte, Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen sind für die AlzChem Group AG elementare Bestandteile verantwortlichen unternehmerischen Handelns. Von der Einhaltung von Gesetzen und Vereinbarungen als Basis ausgehend, arbeiten wir daran, die Leistungen und ihr Managementsystem auf diesem Gebiet stetig weiter zu verbessern. Als Unternehmen im Chemiepark Trostberg wollen nicht nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern auch ein guter Partner, Arbeitgeber, Ausbilder und Nachbar sein. Aus diesem Selbstverständnis heraus übernehmen wir Verantwortung auch für die Sicherheit und den Schutz unserer Umwelt. Seit über 100 Jahren betreiben wir an den Standorten Trostberg, Schalchen und Hart Anlagen, die der sogenannten Störfall-Verordnung unterliegen. Diese Verordnung regelt den Schutz von Mensch und Umwelt vor den Folgen von möglichen Störfällen bei technischen Anlagen, bei denen ggf. gefährliche Stoffe austreten könnten. Vielfältige eigene Sicherheitsinitiativen, eine bestens geschulte Werkfeuerwehr und die in Zusammenarbeit mit den Behörden optimierten umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen in unseren Betrieben und Anlagen tragen dazu bei, Gefahren für unsere Mitarbeiter und die Menschen in unserer Nachbarschaft zu minimieren. Mit einer aktuellen Broschüre informieren wir als Unternehmen des ChemDelta Bavaria über Sicherheitsmaßnahmen und das richtige Verhalten bei Störfällen. Die in der Broschüre enthaltenen Informationen können jederzeit auf der Homepage der AlzChem Group AG eingesehen werden. Das Carbidwerk in Schweden fällt ebenfalls in den Anwendungsbereich der europäischen SEVESO-III-Richtlinie und unterliegt damit den entsprechenden schwedischen Gesetzen, die mit der deutschen Störfallverordnung vergleichbar sind. Die Feuerwehrübung 2018 im Chemiepark Trostberg stand unter dem Schwerpunkt der Melde- und Kommunikationswege, da die Abarbeitung von Ereignissen nur dann gelingt, wenn auch die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften funktioniert. An der Übung nahmen rund 100 Einsatzkräfte von Feuerwehren, Polizei und internen Einsatzkräften teil. Koordiniert wurde die Übung von der Werkfeuerwehr Chemiepark Trostberg in enger Zusammenarbeit mi den Bereitschaftsdiensten von AlzChem und BASF. Geprobt wird der Ernstfall einmal jährlich mit der Unterstützung von externen, freiwilligen Einsatzkräften. Ziel ist es, die Melde- und Kommunikationswege zwischen den beteiligten Organisationen, wie Feuerwehr, Landratsamt und der Integrierten Leitstelle Traunstein (ILS), der Polizei und den Unternehmen, zu üben. Zusätzlich finden interne Ereignisübungen über das ganze Jahr verteilt an verschiedenen AlzChem-Standorten statt. Arbeits- und Anlagensicherheit/Arbeitsschutzmaßnahmen AlzChem hat ein Arbeitsschutzmanagement nach OHRIS (Occupational Health and Risk Managementsystem) eingeführt. Die langjährig bestehende Zertifizierung wurde 2018 durch die Regierung von Oberbayern um drei Jahre verlängert. Alle Gesellschaften, die an den von der AlzChem betriebenen Standorten ansässig sind, beteiligen sich an einer gemeinsamen Sicherheitsarbeit in sieben Arbeitsausschüssen: A1 (Ereignisanalysen), A2 (Sicherheitsaudits), A3 (Regeln und Unterweisung), A4 (Ordnung), A5 (Persönliche Schutzausrüstung), B1 (Gesundheit) und B2 (Aktionen). Der Steuerungskreis Sicherheit ist die maßgebliche Instanz in der Sicherheits- und Gesundheitsarbeit an den deutschen Standorten der AlzChem Group AG. Der in der Regel monatlich tagende Steuerungskreis Sicherheit wird vom Vorstandsvorsitzenden geführt; dieser steuert und koordiniert so die Aktivitäten des Sicherheits- und Gesundheitsprogramms. Verletzungen und unerwünschte Ereignisse sind oftmals Folge von unsicheren Handlungen. Sicherheitsaudits sind ein wichtiges Instrument unseres Sicherheitsmanagementsystems zur Vermeidung unsicherer Handlungen. Sie haben das Ziel, alle Mitarbeiter regelmäßig zu sicherem Handeln zu motivieren und Fehlverhalten sowie Sicherheitsmängel zu erkennen und abzustellen. Da kein Zusammenhang zwischen der Anzahl der Sicherheitsaudits sowie der Sicherheitsleistung festgestellt werden konnte, wurde 2018 die Anzahl der Audits an den deutschen Standorten verringert. Einen signifikanten Anstieg der KSUND-Kennzahl konnte über diesen Zeitraum nicht festgestellt werden. Des Weiteren halten wir unsere Mitarbeiter an, auch Beinaheunfälle zu melden. Ein Beinaheunfall ist ein Ereignis, das keine Konsequenzen hatte (Personen- oder Sachschaden, Versorgungsunterbrechungen etc.), jedoch schwerwiegende Folgen hätte haben können. Der Fachbegriff für einen Beinaheunfall lautet "Near Miss". In den Near-Miss-Fällen liegt großes Potenzial, da daraus viel gelernt werden kann, bevor etwas passiert. Beinaheunfälle geben uns die Möglichkeit, uns aktiv mit Fehlern und Gefahren auseinanderzusetzen. Um die Erfassung von Beinaheunfällen zu vereinfachen, wurde 2018 eine Softwareanwendung zu deren Erfassung eingeführt. Diese ermöglicht jedem Mitarbeiter von AlzChem die Meldung von (Beinahe-)Unfällen - auch in anonymer Form. Als weitere wichtige Säule im Arbeitsschutz sind verschiedene Arten von Gefährdungsbeurteilungen zu nennen. Dieser Aufwand hat sich gelohnt und spiegelt sich in entsprechenden Kennzahlen zum Arbeitsschutz wider: Die 1.000-Mann-Quote - also die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle bezogen auf 1.000 Vollzeitmitarbeiter - lag im Gesamtjahr 2018 an den deutschen Standorten mit 4,9 weit unter dem von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) genannten Mittelwert von 18,10.58 Neben der 1.000-Mann-Quote ermittelt die AlzChem-Gruppe die eigene Sicherheitsleistung anhand der Kennzahl KSUND. KSUND ist eine Kennzahl für Sicherheit und Unfälle mit externer medizinischer Betreuung und berücksichtigt neben eigenen Mitarbeitern auch Mitarbeiter nach AÜG sowie Kontraktoren-Mitarbeiter. Für das Gesamtjahr 2018 liegt die KSUND-Rate bei 17,4 und damit unter dem Vorjahreswert, jedoch über dem vorgegebenen Ziel von 15,3. Dies zeigt, dass es weiterer Anstrengungen bedarf, um das Bewusstsein für das Thema Sicherheit weiter zu schärfen. Obwohl in 2018 aufgrund der großen Investitionsprojekte -Ausbau der Creamino-Kapazitäten inklusive Logistik sowie Kapazitätserweiterung im Produktbereich Nitrile - deutlich mehr Kontraktoren im Chemiepark Trostberg tätig waren, konnte bei den KSUND-Ereignissen mit Kontraktoren ein Rückgang verzeichnet werden. Dadurch konnte die Verbesserung des Kontraktorenmanagements erreicht und somit einer der Schwerpunkte des Steuerungskreises Sicherheit in 2018 erfolgreich umgesetzt werden. 2018 fanden turnusgemäße Überprüfungen durch die Aufsichtsbehörden, wie die Störfallinspektion im Werk Trostberg, statt. Weiterhin werden neue Verfahren sowie Verfahrens- und Anlagenänderungen auf ihr Gefahrenpotenzial hin untersucht. Im Notfall- und Ereignismanagement wurde eine systematische Vorgehensweise im Alarmfall entwickelt. Es ist gute Praxis, dass in den letzten Jahren wieder zahlreiche Übungen durchgeführt wurden, um im Falle eines Falles vorbereitet und handlungsfähig zu sein. 58 DGUV-Homepage: http://www.dguv.de/de/zahlen-fakten/au-wu-geschehen/au-1000-vollarbeiter/index.jsp (23.01.2019) Informationssicherheit Der Forderung der Bundesnetzagentur für öffentliche Verteilnetzbetreiber nach Umsetzung der Auflagen gemäß § 11 Absatz 1a EnWG59in Bezug auf Informationssicherheit wurde durch Einführung und Aufbau eines ISMS60gemäß ISO 27001 unter Berücksichtigung der ISO/IEC 27019 SiKat6mit der Zertifizierung 2017 erfüllt. Über die TÜV Süd-Audits zum Erhalt der Zertifizierung hinaus wird jährlich ein externer Dienstleister zur Durchführung unabhängiger Systemaudits beauftragt. Die konsequente Umsetzung der Anforderungen zur Informationssicherheit wird anhand der Plan-Do-Check-Act-Methode durchgeführt. Zur Maßnahmenverfolgung und Überprüfung der Wirksamkeit verwenden wir die Werkzeuge analog dem Qualitätsmanagement nach ISO 9001. Unser asset-basiertes Risikomanagement der Informationssicherheit berücksichtigt nicht nur die technische Infrastruktur, sondern bezieht auch die gesamte Organisation, auch in Bezug auf menschliches Verhalten und immateriellen Schadensklassen, wirksam mit ein. Um das für die AlzChem-Gruppe optimale Sicherheitsniveau zu erreichen, wurden beispielsweise für die physische Sicherheit Schutzzonen definiert, Informationen anhand einer sogenannten "Vertraulichkeitsmatrix" klassifiziert und mit Verfahrensanweisungen ein gleiches Verständnis des gelebten Sicherheitsprozesses erreicht. Regelmäßige, anlassbezogene Informationen und verpflichtende Schulungen sorgen dafür, dass das Thema Informationssicherheit im Bewusstsein der Mitarbeiter präsent bleibt. IT-Compliance Der zuständige Fachbereich überwacht die Umsetzung der Compliance-Anforderungen des Gesetzgebers und der AlzChem-Gruppe. Im Berichtszeitraum wurde das interne Kontrollsystem ausgebaut und entsprechende Prozesse automatisiert. Die Betriebssicherheit - insbesondere von kritischen IT-Systemen - wird durch ein optimiertes Systemmanagement stetig verbessert. Angesichts einer kontinuierlich wachsenden Bedrohungslage prüfen wir unsere Schutzmaßnahmen regelmäßig, setzen notwendige Gegenmaßnahmen risikobasiert um und überprüfen diese kontinuierlich auf Aktualität. Rechtskonformität AlzChem hält die Rechtsvorschriften im Hinblick auf die Umweltauswirkungen ein. Neben den Genehmigungsbescheiden sind das Bundesimmissionsschutzgesetz mit seinen Verordnungen (zum Beispiel Störfall-Verordnung, 17. BImSchV), das Wasserhaushaltsgesetz, die Abwasser-Verordnung, die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS) sowie diverse Gesetze und Verordnungen zum Abfallrecht und Naturschutzrecht wesentlich. Zur Umsetzung der Einhaltung der Rechtsvorschriften und zur Regelwerksverfolgung nutzt AlzChem das sogenannte Dialogsystem "Recht im Betrieb", welches regelmäßig aktualisiert wird. In dieser wurden alle Vorschriften auf Einschlägigkeit geprüft und den jeweiligen Abteilungen zugeordnet. In monatlichen Updates werden Änderungen in die Datenbank eingestellt und den betroffenen Bereichen zur Information zur Verfügung gestellt. 59 EnWG - Energiewirtschaftsgesetz 60 ISMS - Informationssicherheitsmanagementsystem 61 SiKat - Sicherheitskatalog 8. CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT UND ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG NACH § 315D HGB I. V. M. § 289F HGB 8.1. CORPORATE GOVERNANCE UND ENTSPRECHENS-ERKLÄRUNG NACH § 161 AKTG Corporate Governance umfasst alle Grundsätze für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. In diesem Sinne ist Corporate Governance als Ausdruck von guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung ein wesentlicher Bestandteil der Führungsphilosophie der AlzChem-Gruppe. Die Grundsätze von Corporate Governance betreffen vor allem die Zusammenarbeit im Vorstand, im Aufsichtsrat, zwischen beiden Organen sowie das Verhältnis zu unseren Aktionären, insbesondere in der Hauptversammlung. Sie betreffen auch das Verhältnis unserer Gesellschaft zu anderen Personen und Einrichtungen, die in einer wirtschaftlichen Beziehung zu uns stehen. Den Ausgangspunkt für die Sicherstellung einer verantwortungsbewussten, auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichteten Leitung und Kontrolle des Unternehmens bildet für AlzChem daher - neben der Befolgung der einschlägigen gesetzlichen Normen - die Anerkennung des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex oder DCGK) auf Grundlage der aktuellen Fassung vom 7. Februar 2017. Entsprechenserklärung nach § 161 AktG Vorstand und Aufsichtsrat der AlzChem Group AG (die "Gesellschaft") erklären gemäß § 161 AktG: Den vom Bundesministerium der Justiz im Amtlichen Teil des Bundesanzeigers veröffentlichten Empfehlungen der Regierungskommission "Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 7. Februar 2017 wurde seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im März 2018 mit den nachstehend erläuterten Abweichungen entsprochen. Die Gesellschaft beabsichtigt, diesen Empfehlungen auch künftig mit den nachstehend erläuterten Abweichungen zu entsprechen. Selbstbehalt bei der D&O (Directors-and-Officers) Versicherung für Mitglieder des Aufsichtsrats (Ziffer 3.8 des Kodex) Die von der Gesellschaft abgeschlossene D&O-Versicherung sieht keinen Selbstbehalt für Aufsichtsratsmitglieder vor, insbesondere keinen Selbstbehalt von mindestens 10 % des Schadens bis zu mindestens dem eineinhalbfachen der fixen jährlichen Vergütung. Für Aufsichtsratsmitglieder ist ein solcher Selbstbehalt nicht gesetzlich vorgeschrieben, vielmehr sind die Mitglieder des Aufsichtsrats von den obligatorischen Selbstbehalten befreit. Angesichts der Rolle des Aufsichtsrats, die sich auch in der unterschiedlichen Vergütungsstruktur gegenüber dem Vorstand widerspiegelt, erscheint diese Unterscheidung in der Behandlung von Vorstand und Aufsichtsrat angemessen. Weder Vorstand noch Aufsichtsrat sehen einen Selbstbehalt als effektiven Weg zur Steigerung der Motivation und des Verantwortungsbewusstseins der Mitglieder des Aufsichtsrats. Festlegung des angestrebten Versorgungsniveaus bei Versorgungszusagen zugunsten der Mitglieder des Vorstands (Ziffer 4.2.3 des Kodex) Der Kodex empfiehlt, dass der Aufsichtsrat das angestrebte Versorgungsniveau für Versorgungszusagen zugunsten der Mitglieder des Vorstands - auch nach der Dauer der Vorstandszugehörigkeit - festlegen und dabei die daraus abgeleiteten jährlichen und langfristigen Aufwendungen für das Unternehmen berücksichtigen sollte. Der Aufsichtsrat hat kein solches Versorgungsniveau definiert. Stattdessen hat jedes Vorstandsmitglied Anspruch auf ein beitragsgestütztes Pensionsmodul, dessen Höhe sich als Prozentsatz des jährlichen Grundgehaltes und gegebenenfalls eines Teils der variablen Vergütung des einzelnen Vorstandsmitglieds bestimmt. Hierdurch erhält der Aufsichtsrat eine Vorstellung von den jährlichen und langfristigen Aufwendungen für die Gesellschaft, die ebenfalls von versicherungsmathematischen Effekten aufgrund der Rücklagenbildung abhängen. Es ist zunehmend üblich, eine beabsichtigte Rentenpraxis nicht zu definieren, sondern ein beitrags- und leistungsorientiertes System zu verwenden. Zusammensetzung des Aufsichtsrats (Ziffer 5.4.1 Absätze 2 und 3 des Kodex) Mit Ausnahme der Festlegung einer Altersgrenze hat sich der Aufsichtsrat noch keine konkreten Zielvorgaben hinsichtlich seiner Zusammensetzung, insbesondere nicht solche, die die unternehmensspezifische Situation, die internationale Tätigkeit des Unternehmens, potenzielle Interessenkonflikte sowie Vielfalt (Diversity) berücksichtigen, gegeben. Auch ein ausdrückliches Kompetenzprofil i. S. d. Ziff. 5.4.1 des DCGK wurde bislang nicht beschlossen. Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass bei der Auswahl der Mitglieder des Aufsichtsrats vor allem die Kenntnisse und Fertigkeiten der künftigen Mitglieder sowie die fachliche Kompetenz im Vordergrund stehen sollten. Der Aufsichtsrat begrüßt zwar die Absicht des Kodex, die vorgenannten Kriterien bei der Zusammensetzung eines Aufsichtsrats stärker zu berücksichtigen, ist jedoch der Auffassung, dass die Festlegung spezifischer Ziele zu diesem Zeitpunkt nicht angemessen wäre. Trostberg, 4. September 2018 AlzChem Group AG Der Vorstand Der Aufsichtsrat 8.2. RELEVANTE ANGABEN ZU UNTERNEHMENSFÜHRUNGSPRAKTIKEN Die Gesellschaft beachtet sämtliche gesetzlichen Anforderungen und entspricht - mit den vorstehend erläuterten Abweichungen - den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK). Maßgeblich für die Unternehmensführung sind darüber hinaus insbesondere die internen Unternehmensleitlinien für unternehmerisches Verhalten ("Unternehmensleitlinien der AlzChem"). 8.2.1. ARBEITSWEISE VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT 8.2.1.1. VORSTAND Die Mitglieder des Vorstands haben die Geschäfte der Gesellschaft in eigener Verantwortung im Unternehmensinteresse nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung, der Geschäftsordnung für den Vorstand und des Geschäftsverteilungsplans zu führen. Er beachtet die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und berichtet über Abweichungen. Der Vorstand hat die unternehmerischen Ziele, die grundlegende strategische Ausrichtung, die Geschäftspolitik und die Konzernorganisation der Gesellschaft festzulegen, stimmt diese mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für ihre Umsetzung. Er hat für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen sowie der unternehmensinternen Richtlinien zu sorgen und wirkt auf deren Beachtung durch die Konzernunternehmen hin (Compliance). Zudem ist es seine Aufgabe, für ein angemessenes Risikomanagement und -controlling im Unternehmen zu sorgen. Dem Vorstand gehören derzeit drei Mitglieder an. Ein Mitglied ist zum Vorsitzenden ernannt. Der Aufsichtsrat hat mit Beschlussfassung vom 24. August 2017 eine neue Geschäftsordnung für den Vorstand einschließlich eines Geschäftsverteilungsplans verabschiedet. Der bestellte Vorstandsvorsitzende koordiniert die Zusammenarbeit des Vorstands sowie die Information des Aufsichtsrats und hält mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden regelmäßigen Kontakt. Er hat darauf hinzuwirken, dass die Führung der Vorstandsbereiche einheitlich auf die durch die Beschlüsse des Vorstands festgelegten Ziele ausgerichtet wird. Von den Mitgliedern des Vorstands kann er jederzeit Auskünfte über einzelne Angelegenheiten ihrer Bereiche verlangen und bestimmen, dass er über bestimmte Arten von Geschäften im Vorhinein unterrichtet wird. Der Vorstandsvorsitzende repräsentiert den Vorstand und die Gesellschaft gegenüber der Öffentlichkeit in Angelegenheiten, die das gesamte Unternehmen betreffen. Er kann diese Aufgaben für bestimmte Arten von Angelegenheiten oder im Einzelfall auf ein anderes Mitglied des Vorstands übertragen. Die Zuständigkeiten der einzelnen Vorstandsmitglieder ergeben sich aus dem Geschäftsverteilungsplan, der - auch im Falle zukünftiger Änderungen - von den Mitgliedern des Vorstands vorgeschlagen wird und der Zustimmung des Aufsichtsrats bedarf. Der aktuelle Geschäftsverteilungsplan sieht folgende Verantwortungsverteilung vor. scroll Ulli Seibel CEO Andreas Niedermaier CFO Klaus Englmaier COO Kommunikation Controlling, Finanzen, Steuern Produktion Marketing Versicherung Technik Vertrieb Recht Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität Wesentliche Funktionen Innovationsmanagement Personal Strategie Supply Chain Management Investor Relations IT Risikomanagement Innerhalb seines Geschäftsbereiches trifft jeder Vorstand seine Entscheidungen selbstständig, wobei die Gesamtverantwortung und Kollegialität der Vorstände besonders zu beachten ist. Soweit die Geschäftsbereiche mehrerer Vorstände berührt werden, entscheiden diese gemeinsam. Wenn eine Einigung nicht zustande kommt, ist jedes beteiligte Mitglied des Vorstands verpflichtet, eine Beschlussfassung des Vorstands herbeizuführen. In diesem Fall hat die Maßnahme bis zur Entscheidung des Vorstands zu unterbleiben, es sei denn, die Maßnahme ist nach pflichtgemäßem Ermessen zur Vermeidung unmittelbar drohender schwerer Nachteile für die Gesellschaft erforderlich. Über einen solchen Vorgang ist der Vorstand unverzüglich zu unterrichten. Der Vorstand erfüllt seine in § 90 AktG und sonstigen gesetzlichen Vorschriften, der Satzung der Gesellschaft sowie dieser Geschäftsordnung genannten Berichtspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat, wobei der Vorstand gemäß § 90 AktG an den Aufsichtsrat und aus wichtigen Anlässen gemäß § 90 Absatz 1 Satz 3 AktG an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats berichtet. Berichte des Vorstands an den Aufsichtsrat sind in der Regel in Textform zu erstatten, soweit nicht das Gesetz eine anderweitige Form vorsieht. Sofern im Einzelfall wegen besonderer Dringlichkeit erforderlich, ist dem Aufsichtsrat mündlich zu berichten. Im Rahmen seiner Berichterstattung informiert der Vorstand den Aufsichtsrat, vor allem im Zuge von dessen Sitzungen, regelmäßig, zeitnah und umfassend insbesondere über grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung, der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und der Rentabilität sowie über die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft, ihrer Tochterunternehmen und von Gemeinschaftsunternehmen. Der Vorstand hat auf Abweichungen von den früher aufgestellten Plänen und Zielen unter Angabe von Gründen einzugehen. Die Berichterstattung des Vorstands hat auch Angaben zur Risikolage, zum Risikomanagement und zur Compliance zu enthalten. Soweit vom Aufsichtsrat nicht abweichend bestimmt, berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat in der letzten Sitzung des Aufsichtsrats eines Geschäftsjahres über die beabsichtigte Geschäftspolitik sowie andere grundsätzliche Fragen der Unternehmensplanung und legt dem Aufsichtsrat das Budget für das folgende Geschäftsjahr (einschließlich der Finanz-, Investitions- und Personalplanung) vor. Dabei geht er insbesondere auf Abweichungen des tatsächlichen Geschäftsverlaufs von den früher vorgestellten Plänen und Zielen unter Angabe von Gründen ein. Soweit vom Aufsichtsrat nicht abweichend bestimmt, informiert und unterrichtet der Vorstand den Aufsichtsrat in der Sitzung des Aufsichtsrats, in der über den Jahresabschluss verhandelt wird, über die Rentabilität der Gesellschaft, insbesondere die Rentabilität des Eigenkapitals. Soweit vom Aufsichtsrat nicht abweichend bestimmt, berichtet der Vorstand dem Aufsichtsrat regelmäßig im Rahmen der ordentlichen Aufsichtsratssitzungen über den Gang der Geschäfte, insbesondere den Umsatz, die Lage der Gesellschaft, insbesondere die Risikolage und das Risikomanagement, sowie über alle für die Gesellschaft relevanten Fragen der Geschäftspolitik und der Rentabilität. Darüber hinaus berichtet der Vorstandsvorsitzende dem Aufsichtsratsvorsitzenden rechtzeitig über Geschäfte, die für die Rentabilität oder Liquidität der Gesellschaft von erheblicher Bedeutung sein können. Unbeschadet bestehender Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrats und der insbesondere in § 90 AktG festgelegten Berichtspflichten unterrichtet der Vorstand den Vorsitzenden des Aufsichtsrats zeitnah und umfassend über alle geschäftlichen Angelegenheiten, denen aufgrund ihrer finanziellen Auswirkungen und/oder ihrer Bedeutung für die allgemeine Unternehmenspolitik besondere Bedeutung zukommt, insbesondere auch der Risikolage und des Risikomanagements. 8.2.1.2. AUFSICHTSRAT Der Aufsichtsrat berät den Vorstand bei der Leitung der Gesellschaft und überwacht dessen Geschäftsführung (vgl. zur Tätigkeit des Aufsichtsrats auch den Bericht des Aufsichtsrats in diesem Geschäftsbericht). Der Aufsichtsrat achtet darauf, dass der Vorstand seine in § 90 AktG genannten Berichtspflichten erfüllt. Der Aufsichtsrat übt seine Tätigkeit nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung der Gesellschaft und der Geschäftsordnung aus. Die den Aufsichtsrat betreffenden Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex werden beachtet, soweit sich aus der nach § 161 AktG auf der Webseite der Gesellschaft zu veröffentlichenden Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat nichts Abweichendes ergibt. Seine Mitglieder haben gleiche Rechte und Pflichten und sind an Weisungen nicht gebunden. Der Aufsichtsrat arbeitet bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben vertrauensvoll und eng mit dem Vorstand zum Wohle der Gesellschaft zusammen. Der Aufsichtsrat überprüft regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit. Der Aufsichtsrat der AlzChem Group AG (Konzernobergesellschaft) besteht derzeit aus vier Mitgliedern. Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Der Aufsichtsrat benennt unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex konkrete Ziele für seine Zusammensetzung. Jedes Mitglied des Aufsichtsrats achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seines Mandats genügend Zeit zur Verfügung steht. Die Amtsperiode eines Aufsichtsratsmitglieds soll in der Regel mit dem Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung, die auf die Vollendung des 75. Lebensjahres des Aufsichtsratsmitglieds folgt, enden. Dem Aufsichtsrat muss eine nach seiner Einschätzung ausreichende Anzahl unabhängiger Mitglieder angehören. Ein Aufsichtsratsmitglied ist insbesondere dann nicht als unabhängig anzusehen, wenn es in einer persönlichen oder einer geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, deren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Mindestens ein unabhängiges Mitglied des Aufsichtsrats muss über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügen (§ 100 Abs. 5 AktG). Dem Aufsichtsrat dürfen nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstands angehören. Vorstandsmitglieder dürfen vor Ablauf von zwei Jahren nach dem Ende ihrer Bestellung nicht Mitglied des Aufsichtsrats werden, es sei denn, ihre Wahl erfolgt auf Vorschlag von Aktionären, die mehr als 25 % der Stimmrechte an der Gesellschaft halten. Im letzteren Fall soll der Wechsel in den Aufsichtsratsvorsitz eine der Hauptversammlung zu begründende Ausnahme sein. Die Mitglieder des Aufsichtsrats dürfen keine Organfunktionen oder Beratungsaufgaben bei wesentlichen Wettbewerbern der Gesellschaft ausüben. Die Mitglieder des Aufsichtsrats dürfen, soweit sie gleichzeitig als Vorstandsmitglieder einer börsennotierten Gesellschaft tätig sind, neben dem Aufsichtsratsmandat für die Gesellschaft nicht mehr als zwei weitere Aufsichtsratsmandate in konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder von Gesellschaften mit vergleichbaren Anforderungen ausüben. Die vorstehenden Regeln sind bei Vorschlägen zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern zu berücksichtigen. Der Aufsichtsrat wählt zu Beginn seiner Amtszeit in einer ohne besondere Einberufung stattfindenden Sitzung aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden. Es können zwei weitere stellvertretende Vorsitzende gewählt werden. Die Wahl erfolgt - soweit bei der Wahl nicht eine kürzere Amtszeit bestimmt wird - jeweils für die Amtszeit des gewählten Aufsichtsratsmitgliedes. Wenn der Vorsitzende oder ein stellvertretender Vorsitzender während seiner Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausscheidet, ist unverzüglich eine Neuwahl für den Ausgeschiedenen vorzunehmen. Die Wahl leitet das an Lebensjahren älteste anwesende Aufsichtsratsmitglied. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit des Aufsichtsrats. Er und der erste stellvertretende Vorsitzende unterrichten sich laufend gegenseitig, insbesondere bei Maßnahmen aus Anlass dringender zustimmungsbedürftiger Geschäfte. Willenserklärungen des Aufsichtsrats werden namens des Aufsichtsrats durch den Vorsitzenden - im Fall seiner Verhinderung durch seinen Stellvertreter -abgegeben. Der Vorsitzende - im Fall seiner Verhinderung sein Stellvertreter - ist ermächtigt, Erklärungen für den Aufsichtsrat entgegenzunehmen. Der Stellvertreter hat nur dann die Rechte und Pflichten des Vorsitzenden, wenn zwingendes Gesetz oder die Satzung ihm diese Rechte und Pflichten ausdrücklich übertragen. Dem Stellvertreter steht die Zweitstimme nicht zu. Der Aufsichtsrat setzte sich im Berichtszeitraum wie folgt zusammen: scroll Mitglied Seit Markus Zöllner 04.08.2017 Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer 04.08.2017 Dr. Caspar Freiherr von Schnurbein 04.08.2017 Steve Röper 02.10.2017 Im Einklang mit Ziff. 5.4.2. DCGK ist bei der der Zusammensetzung des Aufsichtsrats die Eigentümerstruktur berücksichtigt. Mit Frau Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer gehört dem Aufsichtsrat ein unabhängiges Mitglied i. S. d. Ziff. 5.4.2. DCGK an. Den Vorsitz des Aufsichtsrats hat Herr Markus Zöllner inne. Der Prüfungsausschuss besteht aus Frau Prof. Dr. Heigl-Murauer (Vorsitz), Herrn Dr. Freiherr von Schnurbein und Herrn Markus Zöllner. Dem Nominierungsausschuss gehören Herr Markus Zöllner (Vorsitz), Herr Dr. Freiherr von Schnurbein und Herr Steve Röper an. Im Übrigen wird zur Vermeidung von Wiederholungen für die Tätigkeit des Aufsichtsrats und der Ausschüsse auf den Bericht des Aufsichtsrats verwiesen. 8.2.1.3. VERMEIDUNG VON INTERESSENSKONFLIKTEN Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats legen etwaige Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat unverzüglich offen. In der Berichtsperiode sind bei den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats keine Interessenkonflikte aufgetreten. 8.3. DIVERSITÄTSKONZEPT Der Vorstand der AlzChem Group AG ist ausgewogen und unternehmensadäquat zusammenzusetzen, so dass seine Mitglieder insgesamt über die zur Geschäftsführung eines international tätigen Chemiekonzerns erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen. Grundlegende Eignungskriterien für eine Vorstandsposition sind insbesondere Persönlichkeit, Integrität, überzeugende Führungsqualitäten, die fachliche Qualifikation für das zu übernehmende Ressort, die bisherigen Leistungen sowie die Fähigkeit zur Anpassung von Geschäftsmodellen und Prozessen in einer sich verändernden Welt. Bei der Zusammensetzung des Vorstands sind das Unternehmens interesse sowie sich gegenseitig ergänzende Profile der Mitglieder entscheidend. Dabei werden insbesondere auch folgende Diversitätsaspekte berücksichtigt: ― Vorstandsmitglieder sollen über langjährige Führungserfahrung verfügen. ― Vorstandsmitglieder sollen über unterschiedliche Berufserfahrung sowie umfassende Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen. ― Der Vorstand soll in seiner Gesamtheit über langjährige Erfahrung in der chemischen Industrie verfügen. ― Im Vorstand soll eine hinreichende Altersmischung vorhanden sein. Mit welcher Persönlichkeit eine konkrete Vorstandsposition gegebenenfalls besetzt werden soll, ist unter Würdigung aller Umstände des Einzelfalls zu entscheiden. 8.4. ANGABEN ZU GESETZLICHEN MINDESTQUOTEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN Die AlzChem Group AG als börsennotierte Muttergesellschaft und die Tochtergesellschaften der AlzChem Group AG, die dem Drittelbeteiligungsgesetz unterliegen, haben die Festlegungen nach § 76 Absatz 4 und § 111 Absatz 5 des Aktiengesetzes zu erfüllen. Der Aufsichtsrat der AlzChem Group AG (zu diesem Zeitpunkt noch Softmatic AG) legte am 3. August 2017 die Zielgrößen für den Frauenanteil, der im Aufsichtsrat und im Vorstand bis zum 31. Dezember 2018 erreicht werden soll, jeweils mit 0 % fest. Per 31. Dezember 2018 lag der Frauenanteil im Aufsichtsrat bei 25 % und im Vorstand bei 0 %. Daneben hat der Vorstand der AlzChem Group AG den Zielwert für den Frauenanteil für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 0 % bis zum 30. Juni 2022 festgelegt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass nur sehr wenige Mitarbeiter bei der AlzChem Group AG beschäftigt sind. Der Aufsichtsrat der AlzChem Trostberg GmbH legte die Zielgrößen am 29. September 2017 für den Frauenanteil, der im Aufsichtsrat und im Vorstand bis zum 30. Juni 2022 erreicht werden soll, wie folgt fest: (i) Aufsichtsrat 16,66 % sowie (ii) 0 % im Vorstand. Daneben hat die Geschäftsleitung mit Beschluss vom 29. Juni 2017 die Zielgrößen des Vorjahres bekräftigt und den Zielwert im Zeitraum bis zum 30. Juni 2022 für den Frauenanteil für die erste Führungsebene auf 0 % sowie auf 8 % für die zweite Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung festgelegt. Dies entspricht jeweils dem Stand bei Beschlussfassung und berücksichtigt die Nachfolgeplanung innerhalb der Frist für beide Führungsebenen. Per 31. Dezember 2018 wurden die Zielgrößen für die erste und zweite Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung mit 11,7 % erreicht. Aufgrund der spezifischen Gegebenheiten in der chemischen Industrie sehen wir Zielgrößen, die dem gesetzlichen Mindestanteil entsprechen, aktuell als nicht erreichbar an. 9. NACHTRAGSBERICHT Nach Abschluss des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II haben sich bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts keine Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben. 10. VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Trostberg, 28. Februar 2019 AlzChem Group AG Der Vorstand Ulli Seibel, CEO Klaus Englmaier, COO Andreas Niedermaier, CFO ANLAGE I ERKLÄRUNG ZUM ENTGELTTRANSPARENZGESETZ NACH § 264 ABS. 3, § 289 HGB Das Gesetz zur Förderung der Entgelttransparenz zwischen Frauen und Männern ist am 6. Juli 2017 in Kraft getreten. Im Mittelpunkt des Gesetzes steht ein Auskunftsanspruch des einzelnen Beschäftigten zum Entgelt des jeweils anderen Geschlechts in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten. Darüber hinaus enthält das Gesetz eine Aufforderung an den Arbeitgeber zur Durchführung von Prüfverfahren hinsichtlich der Einhaltung des Entgeltgleichheitsgebots sowie eine Berichtspflicht des Arbeitgebers mit mehr als 500 Beschäftigten zu statistischen Angaben und den im Unternehmen durchgeführten Gleichstellungsmaßnahmen. Der Auskunftsanspruch konnte erstmals ab Februar 2018 geltend gemacht werden. Der Gleichstellungsbericht ist erstmals im Jahr 2018 für das Jahr 2016 zu erstellen. Der Bericht ist dem Lagebericht als Anlage beizufügen und im Bundesanzeiger offenzulegen, § 22 Abs. 4. Entgelttransparenzgesetz. Er gehört nicht zu den Jahresabschlussunterlagen und zum Lagebericht. AlzChem sichert seinen Beschäftigten Vergütungsgerechtigkeit und Entgelttransparenz zu. Dies wird im Einzelnen wie folgt erreicht: ― Die AlzChem Trostberg GmbH, NIGU Chemie GmbH sowie Nordic Carbide AB sind Mitglied im Arbeitgeberverband VBCI bzw. IKEM und wenden die Tarifverträge der chemischen Industrie an. Die Tarifverträge und Entgelttabellen sind für alle Beschäftigten einsehbar. ― AlzChem führt mit seinem Betriebspartner aufgrund einer Betriebsvereinbarung für den Bereich der gewerblich Beschäftigten regelmäßig analytische Arbeitsplatzbewertungen durch. Diese gemeinsame analytische Bewertung führt verbindlich zu einer fairen und geschlechtsneutralen Eingruppierung und Entgeltfindung. ― AlzChem führt mit seinem Betriebspartner für den Bereich der Angestellten eine summarische Überprüfung von vergleichbaren Arbeitsplätzen durch. Die Bildung von sog. Jobfamilien führt zu fairen, transparenten und geschlechtsneutralen "Entgeltkorridoren". ― AlzChem hat mit seinem Betriebspartner für die Bereiche der außertariflichen Angestellten und der leitenden Angestellten ein verbindliches Regelwerk zur geschlechtsneutralen, wettbewerbsfähigen Gehaltsfindung und -entwicklung vereinbart. Darüber hinaus besteht eine paritätisch besetzte Bewertungskommission, die eine geschlechtsneutrale und einheitliche Bewertung und Einstufungen der Positionen sicherstellt. ― AlzChem fördert eine frauen- und familienfreundliche Arbeitswelt. Dies gelingt vor allem durch flexible, mit dem Betriebspartner vereinbarte Arbeitszeiten und eine Vielzahl von Teilzeit-Modellen. Die AlzChem-Gruppe beschäftigte zum Stichtag 31. Dezember 2018 1.276 Männer (inkl. der 3 Vorstände) und 163 Frauen in Vollzeit sowie 48 Männer und 116 Frauen in Teilzeit. KONZERNABSCHLUSS Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 2018 DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG scroll in TEUR Anhang Nr. 01.01. - 31.12.2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich62 01.07. - 31.12.2018 Umsatzerlöse 1 353.920 195.241 375.217 179.976 Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 1.768 4.790 5.461 671 Sonstige betriebliche Erträge 2 11.594 6.599 13.436 6.837 Materialaufwand 3 -137.870 -80.180 -155.429 -75.249 Personalaufwand 4 -109.248 -58.625 -114.185 -55.560 Sonstige betriebliche Aufwendungen 5 -74.496 -36.867 -75.121 -38.254 EBITDA 45.668 30.958 49.379 18.421 Abschreibungen 6 -13.990 -7.498 -15.187 -7.689 EBIT 31.678 23.460 34.192 10.732 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 7 662 315 542 227 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 7 -3.004 -1.422 -2.815 -1.393 Finanzergebnis 7 -2.342 -1.107 -2.273 -1.166 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 29.336 22.353 31.919 9.566 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 8 -8.764 -6.291 -9.136 -2.845 Konzernjahresergebnis 20.572 16.062 22.783 6.721 nicht beherrschende Anteile am Konzernjahresergebnis 9 179 57 139 82 Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG am Konzernjahresergebnis 20.393 16.005 22.644 6.639 Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert und verwässert) IV 0,20 0,16 0,23 0,07 Um die Entwicklung des AlzChem-Konzerns (AlzChem Group AG) im Zeitablauf transparent zu machen und eine Vergleichbarkeit mit dem Geschäftsjahr 2017 zu gewährleisten, werden ergänzend auch Finanzkennzahlen zur Gewinn- und Verlustrechnung und Kapitalflussrechnung des Gesamtjahres 2018 angegeben und erläutert. Diese wurden durch Addition der jeweiligen Finanzkennzahlen des Rumpfgeschäftsjahres 2018/I und des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II ermittelt. 62 Die Gesamtjahreszahlen für den Zeitraum 01.01. - 31.12.2018 ergeben sich rechnerisch durch Addition der geprüften Zahlen der beiden Rumpfgeschäftsjahre 01.01. - 30.06.2018 und 01.07. - 31.12.2018. KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG, FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JULI BIS 31. DEZEMBER 2018 scroll in TEUR Anhang Nr. 01.01. - 31.12.2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich 01.07. - 31.12.2018 Konzernjahresergebnis 19 20.572 16.062 22.783 6.721 Sonstiges Ergebnis Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden Ergebnis aus der Neubewertung von leistungsorientierten Plänen 89 1.152 -498 -1.650 Latente Steuern -26 -321 141 462 Summe der Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 63 831 -357 -1.188 Posten, die später in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden Ergebnis aus der Marktbewertung von finanziellen Vermögenswerten 0 4 4 0 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung -1.090 125 208 83 Latente Steuern 0 -1 -1 0 Summe der Posten, die später in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden -1.090 128 211 83 Sonstiges Ergebnis 19 -1.027 959 -146 -1.105 Nicht beherrschende Anteile am sonstigen Ergebnis -17 2 -13 -15 Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG am sonstigen Ergebnis -1.010 957 -133 -1.090 Konzerngesamtergebnis 19 19.545 17.021 22.637 5.616 Nicht beherrschende Anteile am sonstigen Konzerngesamtergebnis 162 59 126 67 Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG am Konzerngesamtergebnis 19.383 16.962 22.511 5.549 Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018 DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG scroll Vermögenswerte in TEUR Anhang Nr. 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Langfristige Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte 10 1.009 991 870 Sachanlagen 11 115.131 123.161 144.265 Finanzielle Vermögenswerte 12 20 20 20 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 13 1.071 1.067 891 Latente Steueransprüche 14 25.433 24.625 24.954 Summe langfristige Vermögenswerte 142.664 149.864 171.000 Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte 15 71.382 75.579 78.856 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 16 35.035 52.336 34.351 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 13 16.308 14.515 14.510 Ertragsteueransprüche 17 1.990 2.321 1.977 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 18 12.802 9.844 12.857 Summe kurzfristige Vermögenswerte 137.517 154.595 142.551 Summe Vermögenswerte 280.181 304.459 313.551 Eigenkapital und Schulden in TEUR Anhang Nr. 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Eigenkapital Kapital und Rücklagen Gezeichnetes Kapital 19 101.763 101.763 101.763 Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition 19 -88.128 -88.128 -88.128 Kapitalrücklage 19 24.981 24.981 24.981 Übriges kumuliertes Eigenkapital 19 -31.993 -31.033 -32.123 Bilanzgewinn 19 49.047 65.032 60.478 55.670 72.615 66.971 Nicht beherrschende Anteile 19 2.224 1.429 1.420 Summe Eigenkapital 57.894 74.044 68.392 Schulden Langfristige Schulden Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 20 107.234 107.218 109.960 Sonstige Rückstellungen 21 17.443 18.295 18.863 Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 22 19.203 16.403 32.577 Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing 23 223 223 0 Übrige Verbindlichkeiten 25 10 684 513 Latente Steuerschulden 14 2.165 2.184 2.089 Summe langfristige Schulden 146.278 145.007 164.002 Kurzfristige Schulden Sonstige Rückstellungen 21 1.209 3.491 2.554 Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 22 22.122 22.268 25.353 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 24 28.199 30.617 30.863 Übrige Verbindlichkeiten 25 23.421 26.022 20.859 Ertragssteuerschulden 26 1.058 3.010 1.528 Summe kurzfristige Schulden 76.009 85.408 81.157 Summe Schulden 222.287 230.415 245.159 Summe Eigenkapital und Schulden 280.181 304.459 313.551 KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG, FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JULI BIS 31. DEZEMBER 2018 scroll in TEUR Anhang Nr. Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Rev. Acquisition Kapitalrücklage Übriges kumuliertes Eigenkapital Bilanzgewinn Stand am 01.01.2018 101.763 -88.128 24.981 -31.993 49.047 Effekt aus Änderung der Rechnungslegungsvorschriften IV 0 0 0 4 -21 Ausgleichsanspruch nicht beherrschende Anteile 9 0 0 0 0 0 Summe Transaktionen mit Anteilseignern 0 0 0 0 0 Konzernjahresergebnis 19 0 0 0 0 16.005 Sonstiges Ergebnis 19 0 0 0 957 0 Konzerngesamtergebnis 0 0 0 957 16.005 Stand am 30.06.2018 101.763 -88.128 24.981 -31.033 65.032 Stand am 01.07.2018 101.763 -88.128 24.981 -31.033 65.032 Dividende IV 0 0 0 0 -11.194 Auszahlung Gewinnanteile an nicht beherrschende Anteile 9 0 0 0 0 0 Summe Transaktionen mit Anteilseignern 0 0 0 0 -11.194 Konzernjahresergebnis 19 0 0 0 0 6.639 Sonstiges Ergebnis 19 0 0 0 -1.090 0 Konzerngesamtergebnis 0 0 0 -1.090 6.639 Stand am 31.12.2018 101.763 -88.128 24.981 -32.123 60.478 scroll in TEUR Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG Nicht beherrschende Anteile Eigenkapital gesamt Stand am 01.01.2018 55.670 2.224 57.894 Effekt aus Änderung der Rechnungslegungsvorschriften -17 0 -17 Ausgleichsanspruch nicht beherrschende Anteile 0 -855 -855 Summe Transaktionen mit Anteilseignern 0 -855 -855 Konzernjahresergebnis 16.005 57 16.062 Sonstiges Ergebnis 957 2 959 Konzerngesamtergebnis 16.962 59 17.021 Stand am 30.06.2018 72.615 1.429 74.044 Stand am 01.07.2018 72.615 1.429 74.044 Dividende -11.194 0 -11.194 Auszahlung Gewinnanteile an nicht beherrschende Anteile 0 -74 -74 Summe Transaktionen mit Anteilseignern -11.194 -74 -11.268 Konzernjahresergebnis 6.639 82 6.721 Sonstiges Ergebnis -1.090 -15 -1.105 Konzerngesamtergebnis 5.549 67 5.616 Stand am 31.12.2018 66.971 1.420 68.392 scroll in TEUR Anhang Nr. Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Rev. Acquisition Kapitalrücklage Übriges kumuliertes Eigenkapital Bilanzgewinn Stand am 01.01.2017 310 10.690 24.981 -30.984 48.353 Bardividende 19 0 0 0 0 -17.775 Sachdividende 19 0 0 0 0 -1.925 Sachkapitalerhöhung 19 100.323 -100.323 0 0 0 Barkapitalerhöhung 19 1.130 1.469 0 0 0 Effekt aus Gegenleistung Reverse Acquisition 19 0 775 0 0 0 Transaktionskosten der Kapitalerhöhungen 19 0 -740 0 0 0 Summe Transaktionen mit Anteilseignern 101.453 -98.818 0 0 -19.700 Konzernjahresergebnis 19 0 0 0 0 20.393 Sonstiges Ergebnis 19 0 0 0 -1.010 0 Konzerngesamtergebnis 0 0 0 -1.010 20.393 Stand am 31.12.2017 101.763 -88.128 24.981 -31.993 49.047 Nachrichtlich, ungeprüft Stand am 01.01.2018 101.763 -88.128 24.981 -31.993 49.047 Effekt aus Änderung der Rechnungslegungsvorschriften IV 0 0 0 4 -21 Ausgleichsanspruch nicht beherrschende Anteile 9 0 0 0 0 0 Dividende 0 0 0 0 -11.194 Auszahlung Gewinnanteile an nicht beherrschende Anteile 0 0 0 0 0 Summe Transaktionen mit Anteilseignern 0 0 0 0 -11.194 Konzernjahresergebnis 19 0 0 0 0 22.644 Sonstiges Ergebnis 19 0 0 0 -133 0 Konzerngesamtergebnis 0 0 0 -133 22.644 Stand am 31.12.2018 101.763 -88.128 24.981 -32.123 60.478 scroll in TEUR Anteile der Aktionäre der AlzChem Group AG Nicht beherrschende Anteile Eigenkapital gesamt Stand am 01.01.2017 53.350 137 53.487 Bardividende -17.775 0 -17.775 Sachdividende -1.925 1.925 0 Sachkapitalerhöhung 0 0 0 Barkapitalerhöhung 2.599 0 2.599 Effekt aus Gegenleistung Reverse Acquisition 775 0 775 Transaktionskosten der Kapitalerhöhungen -740 0 -740 Summe Transaktionen mit Anteilseignern -17.065 1.925 -15.140 Konzernjahresergebnis 20.393 179 20.572 Sonstiges Ergebnis -1.010 -17 -1.027 Konzerngesamtergebnis 19.383 162 19.545 Stand am 31.12.2017 55.670 2.224 57.894 Nachrichtlich, ungeprüft Stand am 01.01.2018 55.670 2.224 57.894 Effekt aus Änderung der Rechnungslegungsvorschriften -17 0 -17 Ausgleichsanspruch nicht beherrschende Anteile 0 -855 -855 Dividende -11.194 0 -11.194 Auszahlung Gewinnanteile an nicht beherrschende Anteile 0 -74 -74 Summe Transaktionen mit Anteilseignern -11.194 -929 -12.123 Konzernjahresergebnis 22.644 139 22.783 Sonstiges Ergebnis -133 -13 -146 Konzerngesamtergebnis 22.511 126 22.637 Stand am 31.12.2018 66.971 1.420 68.392 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG DER ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG, FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JULI BIS 31. DEZEMBER 2018 scroll in TEUR Anhang Nr. 27 01.01. - 31.12.2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich 01.07. - 31.12.2018 Konzernjahresergebnis vor Steuern 29.336 22.353 31.919 9.566 Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 13.990 7.498 15.187 7.689 Abnahme der Pensionsrückstellungen -641 -340 -725 -385 Gewinn aus dem Verkauf von langfristigen Vermögenswerten -62 -3 -9 -6 Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen 5.991 4.716 5.341 625 Finanzergebnis 2.342 1.107 2.273 1.166 Erhaltene Zinsen 395 128 156 28 Gezahlte Zinsen -702 -332 -476 -144 Gezahlte Ertragsteuern -9.920 -4.186 -8.103 -3.917 Zunahme der Vorräte -8.190 -3.840 -5.306 -1.466 Abnahme (+)/Zunahme (-) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 1.066 -15.921 1.738 17.659 Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Verbindlichkeiten sowie sonstigen Rückstellungen -2.019 4.026 -7.608 -11.634 Veränderung der sonstigen Bilanzpositionen -922 230 268 38 Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 30.664 15.436 34.655 19.219 Auszahlungen für Investitionen des Anlagevermögens -24.878 -15.961 -40.128 -24.167 Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen 69 237 243 6 Zahlungsmittelzufluss aus dem Unternehmenserwerb/Reverse Acquisition 25 0 0 0 Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -24.784 -15.724 -39.885 -24.161 Free Cashflow 5.880 -288 -5.230 -4.942 Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen 0 0 20.560 20.560 Einzahlungen (+)/Auszahlungen (-) aus kurzfristigen Finanzierungslinien 15.700 -119 2.466 2.585 Auszahlungen aus der Rückführung von Darlehensverbindlichkeiten -4.844 -2.623 -6.508 -3.885 Dividendenzahlungen -17.775 0 -11.194 -11.194 Dividendenzahlungen an nicht beherrschende Anteile 0 0 -74 -74 Einzahlung aus Barkapitalerhöhung 2.599 0 0 0 Auszahlung Transaktionskosten der Kapitalerhöhungen -740 0 0 0 Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit -5.060 -2.742 5.250 7.992 Nettoabnahme (-)/-zunahme (+) von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 820 -3.030 20 3.050 Finanzmittelfonds am Beginn der Periode (zum Stichtagskurs des Vorjahres) 12.089 12.802 12.802 9.844 Veränderungen durch Wechselkursänderungen -107 72 35 -36 Finanzmittelfonds am Ende der Periode 12.802 9.844 12.857 12.857 Nettoabnahme (-)/-zunahme (+) von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 820 -3.030 20 3.050 Konzernanhang zum 31. Dezember 2018 I. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten für den Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2018: scroll in TEUR Specialty Chemicals Basics & Intermediates Other & Holding Konsolidierung Konzern Außenumsätze 98.680 68.885 12.404 7 179.976 EBITDA 21.916 -2.137 -305 -1.053 18.421 Abschreibungen -2.490 -2.575 -2.804 180 -7.689 EBIT 19.426 -4.712 -3.109 -873 10.732 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 227 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.393 Finanzergebnis -1.166 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 9.566 Vorräte zum 31.12.2018: 49.672 28.125 3.766 -2.707 78.856 Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2018: scroll in TEUR Specialty Chemicals Basics & Intermediates Other & Holding Konsolidierung Konzern Außenumsätze 110.734 71.081 13.421 5 195.241 EBITDA 28.776 1.248 497 437 30.958 Abschreibungen -2.623 -2.407 -2.614 146 -7.498 EBIT 26.153 -1.159 -2.117 583 23.460 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 315 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -1.422 Finanzergebnis -1.107 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 22.353 Vorräte zum 30.06.2018: 47.403 26.327 3.761 -1.912 75.579 Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 (nachrichtlich, ungeprüft): scroll in TEUR Specialty Chemicals Basics & Intermediates Other & Holding Konsolidierung Konzern Außenumsätze 209.414 139.966 25.825 12 375.217 EBITDA 50.692 -889 192 -616 49.379 Abschreibungen -5.113 -4.982 -5.418 326 -15.187 EBIT 45.579 -5.871 -5.226 -290 34.192 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 542 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.815 Finanzergebnis -2.273 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 31.919 Vorräte zum 31.12.2018: 49.672 28.125 3.766 -2.707 78.856 Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017: scroll in TEUR Specialty Chemicals Basics & Intermediates Other & Holding Konsolidierung Konzern Außenumsätze 185.681 140.869 27.374 -4 353.920 EBITDA 42.709 5.592 -2.640 7 45.668 Abschreibungen -5.061 -4.334 -4.516 -79 -13.990 EBIT 37.648 1.258 -7.157 -71 31.678 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 662 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -3.004 Finanzergebnis -2.342 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 29.336 Vorräte zum 31.12.2017: 44.315 26.091 3.142 -2.166 71.382 Segmentberichterstattung nach Regionen: scroll in TEUR Inland Ausland Konzern Außenumsätze 01.07. - 31.12.2018: 79.851 100.125 179.976 Außenumsätze 01.01. - 30.06.2018: 80.385 114.856 195.241 Außenumsätze 01.01. - 31.12.2018 (nachrichtlich, ungeprüft): 160.236 214.981 375.217 Außenumsätze 01.01. - 31.12.2017: 152.643 201.277 353.920 Langfristige Vermögenswerte zum 31.12.2018: 142.078 3.057 145.135 Langfristige Vermögenswerte zum 30.06.2018: 121.505 2.646 124.151 Langfristige Vermögenswerte zum 31.12.2017: 113.637 2.504 116.141 In den dargestellten Berichtsperioden trug ein Kunde zu mindestens je 10 % des gesamten Konzernumsatzes im Berichtszeitraum bei. Der Umsatz des Kunden betrug TEUR 33.641 (Vorjahr: TEUR 31.548; 2017: TEUR 57.927; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 65.189) und ist in allen Berichtsperioden in den Segmenten Specialty Chemicals, Basics & Intermediates und Other & Holding enthalten. IFRS 8 verlangt die Segmentierung in operative Teilbereiche gemäß der internen Organisations- und Berichtsstruktur. Ein operatives Segment wird als "Unternehmensbestandteil" definiert, der aus seiner Geschäftstätigkeit Erträge und Aufwendungen generiert, dessen Ertragslage durch die verantwortliche Unternehmensinstanz im Rahmen der Ressourcenallokation sowie der Performancebeurteilung regelmäßig analysiert wird und für den eigenständige Finanzdaten vorliegen. Die verantwortliche Unternehmensinstanz ist der Vorstand der AlzChem Group AG. Die berichtspflichtigen Segmente innerhalb der AlzChem-Gruppe sind die Segmente ― Specialty Chemicals ― Basics & Intermediates ― Other & Holding Das Segment Specialty Chemicals erwirtschaftet Umsätze hauptsächlich aus dem Verkauf von Produkten der Spezialchemie. Das Segment ist geprägt durch innovative Produkte, welche in der chemischen Industrie, der Ernährungs- und Futtermittelindustrie und im Bereich der Erneuerbaren Energien Anwendung finden. Die Produkte für Kunden in der Ernährungsindustrie basieren im Wesentlichen auf Verbindungen der NCN-Chemie (Stickstoff-Kohlenstoff-Stickstoff) und werden als körpereigenes Nahrungsergänzungsmittel Creapure(r), in der Pharmazie und in der Kosmetik angewendet. Im Bereich der Futtermittelindustrie wird hauptsächlich Guanidinessigsäure unter dem Produktnamen Creamino zum Einsatz als Futtermittelzusatzstoff hergestellt. Die Produkte, die AlzChem an Kunden der Erneuerbaren Energien veräußert, finden Einsatz bei der Herstellung von Verbundwerkstoffen und Klebstoffen als Siliziumnitrid für Hochleistungskeramik und für die Herstellung von Photovoltaikmodulen in der Solarindustrie. Des Weiteren ist diesem Segment die Produktion von Nitroguanidin zur Anwendung in Agro- und Pharmawirkstoffen und als Gasgenerator in Treibmitteln zugeordnet. Das Segment Basics & Intermediates bündelt im Wesentlichen die Tätigkeiten der Verbundchemie auf Basis der primären Stickstoff-Kohlenstoff-Stickstoff-Bindung (NCN-Kette). In diesem Segment werden auf Basis von Kalk, Kohle und Strom Rohstoffe für Specialty Chemicals, Produkte für Kunden im Bereich der Landwirtschaft und der Metallurgie sowie Zwischenprodukte für die weitere Verwendung in der chemischen Industrie hergestellt. Kunden im Bereich der Landwirtschaft setzen Kalkstickstoff-Produkte z. B. als Düngemittel oder als Hygienemittel ein. Für Kunden der Metallurgie werden in diesem Segment kalk- und carbid-basierte Hilfsmittel zur Roheisenentschwefelung sowie Produkte zur Desoxidation, zur Entschwefelung und zum Aufsticken von Stahl im Bereich der Sekundärmetallurgie hergestellt. Des Weiteren sind diesem Segment die Produktion und der Verkauf von Guanidinsalzen als Rohstoff für Agrochemikalien und Pharmawirkstoffe sowie die Herstellung von Nitrilen und Guanaminen als Zwischenprodukte für die weiterverarbeitende chemische Industrie zugeordnet. Im Segment Other & Holding sind alle übrigen Tätigkeiten des Konzerns und nicht auf die anderen Segmente umgelegte Holding-Tätigkeiten zusammengefasst. Die hier erzielten Umsätze umfassen zum überwiegenden Teil Dienstleistungsumsätze. Bei der Erstellung der Segmentberichterstattung nach dem internen Management-Ansatz werden dieselben Rechnungslegungsvorschriften angewandt, die auch bei der Erstellung des IFRS-Konzernabschlusses angewandt werden. Der Außenumsatz stellt den Segmentumsatz mit externen Kunden dar. Die dargestellten Umsatzerlöse nach Regionen beziehen sich auf die Rechnungsadresse der Kunden. Das EBITDA stellt die wesentliche Ergebnisgröße dar, die vom Management regelmäßig zur Bewertung der Ertragskraft der Segmente herangezogen wird. Zusätzlich werden die Abschreibungen und das EBIT regelmäßig an das Management berichtet. Die bei der Ermittlung von EBITDA und EBIT zu berücksichtigenden Aufwendungen werden in den einzelnen Segmenten verursachungsgerecht über eine Kalkulation verrechnet. Das Vorratsvermögen stellt die wesentliche Vermögensgröße dar, welche dem Management regelmäßig berichtet wird. Die langfristigen Vermögenswerte, die gemäß IFRS 8 nach bestimmten Regionen zu berichten sind, setzen sich aus den immateriellen Vermögenswerten und dem Sachanlagevermögen zusammen. In der Spalte Konsolidierung werden Konzerneliminierungen und Konzernbuchungen ausgewiesen, die lediglich für Zwecke der Konzernabschlusserstellung vorgenommen werden. Die in dieser Spalte ausgewiesenen Umsatzerlöse enthalten Währungseffekte, die nicht auf die anderen Segmente verteilt werden konnten. II. GESCHÄFTSJAHRESWECHSEL UND DARAUS FOLGENDE DARSTELLUNG IM IFRS-KONZERNABSCHLUSS Nachdem das Vorjahr bereits ein Rumpfgeschäftsjahr mit dem Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2018 war (RGJ 2018/I), schlugen Vorstand und Aufsichtsrat der AlzChem Group AG der Hauptversammlung am 22. November 2018 vor, ein weiteres Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 (RGJ 2018/II) zu beschließen, damit das Geschäftsjahr ab dem 1. Januar 2019 wieder dem Kalenderjahr entspricht und sämtliche Jahresabschlüsse der AlzChem-Konzerngesellschaften wieder im Gleichklang mit einem Geschäftsjahresende zum 31. Dezember sind. Nachdem die Aktionärinnen und Aktionäre diesem Vorschlag zugestimmt hatten, wurde dementsprechend für die Zeit vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 ein weiteres Rumpfgeschäftsjahr gebildet. Die Änderung des Geschäftsjahres betrifft nur die Konzernmutter AlzChem Group AG. Für alle anderen in diesen IFRS-Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften entspricht das Wirtschaftsjahr weiterhin dem Kalenderjahr und wurde historisch auch nicht geändert. Zur erneuten Umstellung des Geschäftsjahres hat die AlzChem Group AG für die Zeit vom 1. Juli 2018 bis 31. Dezember 2018 ein weiteres Rumpfgeschäftsjahr gebildet (RGJ 2018/II) und einen vollumfänglichen IFRS-Konzernabschluss zum Rumpfgeschäftsjahr 2018/II erstellt. Die angegebene aktuelle Berichtsperiode umfasst den Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2018 bzw. den Stichtag 31. Dezember 2018. Die angegebenen geprüften Vorjahreswerte beziehen sich auf das vorangegangene Rumpfgeschäftsjahr 2018/I und somit auf den Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis zum 30. Juni 2018 bzw. auf den Stichtag 30. Juni 2018. Obwohl beide Rumpfgeschäftsjahre einen 6-Monatszeitraum abdecken, hat ein Vergleich mit den Vorjahreswerten im vorliegenden IFRS-Konzernabschluss lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft. Dies ist im Wesentlichen durch die unterschiedliche Saisonalität der beiden Kalenderhalbjahre begründet. Um die Entwicklung des AlzChem-Konzerns (AlzChem Group AG) im Zeitablauf transparent zu machen und eine Vergleichbarkeit mit dem Geschäftsjahr 2017 zu gewährleisten, werden ergänzend auch Finanzkennzahlen zur Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung und Kapitalflussrechnung des Gesamtjahres 2018 angegeben und erläutert. Diese wurden durch Addition der jeweiligen Finanzkennzahlen des Rumpfgeschäftsjahres 2018/I und des Rumpfgeschäftsjahres 2018/II ermittelt. Zu diesem Zweck wurden daher die folgenden zusätzlichen Informationen nachrichtlich und freiwillig in diesen IFRS-Konzernabschluss aufgenommen: ― Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum 01.01.2017 - 31.12.2017 ― Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeit raum 01.01.2018 - 31.12.2018(rechnerisch ermittelt durch Addition der beiden Rumpfgeschäftsjahre und ungeprüft) ― Konzern-Bilanz zum 31.12.2017 ― Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum 01.01.2017 - 31.12.2017 ― Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum 01.01.2018 - 31.12.2018 (rechnerisch ermittelt durch Addition der beiden Rumpfgeschäftsjahre und ungeprüft) ― Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum 01.01.2017- 31.12.2017 ― Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum 01.01.2018- 31.12.2018 (rechnerisch ermittelt durch Addition der beiden Rumpfgeschäftsjahre und ungeprüft) ― Segmentberichterstattung für den Zeitraum 01.01.2017 - 31.12.2017 ― Segmentberichterstattung für den Zeitraum 01.01.2018 - 31.12.2018(rechnerisch ermittelt durch Addition der beiden Rumpfgeschäftsjahre und ungeprüft). Das aktuelle Rumpfgeschäftsjahr vom 01.07. bis 31.12.2018 bezeichnen wir im Folgenden auch als RGJ 2018/II. Das vorangegangene Rumpfgeschäftsjahr vom 01.01. bis 30.06.2018 bezeichnen wir im Folgenden als Vorjahr bzw. RGJ 2018/I. Das komplette Geschäftsjahr/Kalenderjahr vom 01.01.2017 bis 31.12.2017 bezeichnen wir als Geschäftsjahr 2017. Das rechnerische ungeprüfte Geschäftsjahr/Kalenderjahr vom 01.01.2018 bis 31.12.2018 bezeichnen wir als Geschäftsjahr 2018. III. VORBEMERKUNG Gegenstand des Konzernabschlusses sind die AlzChem Group AG, eine Kapitalgesellschaft nach deutschem Recht mit Sitz in der Dr.-Albert-Frank-Str. 32, Trostberg, Deutschland, und deren Tochterunternehmen. Das zuständige Registergericht befindet sich in Traunstein (HRB 28592). Die AlzChem Group AG ist das Mutterunternehmen der AlzChem-Gruppe und stellt diesen IFRS-Konzernabschluss auf. Der Konzernabschluss wurde durch den Vorstand am 28. Februar 2019 aufgestellt. Die Unternehmen der AlzChem-Gruppe entwickeln, produzieren und handeln mit chemischen Erzeugnissen aller Art und erbringen Dienstleistungen u. a. als Chemieparkbetreiber. Aus den Basisrohstoffen Kohle, Kalk und Strom werden in weiteren Produktionsschritten an den Standorten Trostberg, Schalchen, Hart, Waldkraiburg und Sundsvall (Schweden) vielseitig einsetzbare Produkte mit typischer Stickstoff-Kohlenstoff-Stickstoff-Verbindung in sehr hoher Qualität hergestellt. Des Weiteren sind kleinere Vertriebseinheiten in Atlanta (USA) und Shanghai (China) angesiedelt. Die Aktien der Gesellschaft werden seit dem 5. Oktober 2017 im Teilbereich des regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt (WKN A0AHT4). Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Aktien im regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen. Die Aktionärsstruktur setzt sich zum 31.12.2018 wie folgt zusammen: scroll Aktionär Anteil am Kapital in % LIVIA Corporate Development SE 37,7 HDI Vier CE GmbH 20,4 four two na GmbH 15,8 M&G Investment Management Limited 7,6 Jan Ulli Seibel 4,9 Free Float 17,6 Gesamt 100 Mit Gesellschafterbeschluss vom 22. November 2018 wurden die NIGU Chemie GmbH, die AlzChem Nutrition GmbH und die AlzChem International GmbH gemäß § 264 Abs. 3 HGB von der Verpflichtung zur Offenlegung des Jahresabschlusses und Lageberichtes für das Geschäftsjahr 2018 befreit. Die Befreiungsbeschlüsse für das Geschäftsjahr 2017 wurden durch die Tochterunternehmen NIGU Chemie GmbH und AlzChem Nutrition GmbH im Bundesanzeiger veröffentlicht. IV. ERLÄUTERUNGEN ZU GRUNDLAGEN UND METHODEN DES KONZERNABSCHLUSSES Grundlagen der Rechnungslegung Der Konzernabschluss der AlzChem Group AG wurde nach den Vorschriften des International Accounting Standards Board (IASB), London, in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Die Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (vormals IFRIC und SIC) wurden dabei angewendet. Der Konzernabschluss steht im Einklang mit den Richtlinien der Europäischen Union zur Konzernrechnungslegung (Richtlinie 83/349/EWG). Zur Erzielung der Gleichwertigkeit mit einem nach dem Handelsgesetzbuch aufgestellten Konzernabschluss sind sämtliche über die Vorschriften des IASB hinausgehenden Angaben und Erläuterungen nach § 315e Handelsgesetzbuch (HGB) gemacht worden. Der Konzernabschluss entspricht in der vorliegenden Fassung der Vorschrift des § 315e HGB; diese Vorschrift bildet die Rechtsgrundlage für die Konzernrechnungslegung nach internationalen Standards in Deutschland zusammen mit der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002, betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards. Es wurden diejenigen Bestimmungen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, angewendet, die bis zum Bilanzstichtag 31.12.2018 zwingend anzuwenden waren. Von einer vorzeitigen Anwendung noch nicht verpflichtend per 31.12.2018 anzuwendender Standards wurde abgesehen. Diese Vorgehensweise führt zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AlzChem-Gruppe. Der Konzernabschluss ist in Euro (EUR) dargestellt, der funktionalen Währung der Muttergesellschaft AlzChem Group AG. Aus Gründen der Übersichtlichkeit erfolgen die Zahlenangaben im Konzernabschluss, sofern nicht anders angegeben, in Tausend Euro (TEUR). Sämtliche Werte wurden entsprechend kaufmännischer Rundung auf TEUR auf- oder abgerundet, so dass sich einzelne Zahlen nicht genau zur angegebenen Summe addieren. STANDARDS, INTERPRETATIONEN UND ÄNDERUNGEN ZU VERÖFFENTLICHTEN STANDARDS, DIE IM GESCHÄFTSJAHR ERSTMALIG ANGEWENDET WURDEN Mit Beginn dieses Rumpfgeschäftsjahres zum 1. Juli 2018 waren keine durch das IASB überarbeitete bzw. neu herausgegebene Standards und Interpretationen verpflichtend neu anzuwenden. Die Effekte der im Vorjahr zum 1. Januar 2018 erstmalig anzuwendenden Standards IFRS 15 und IFRS 9 sind entsprechend im Vorjahreskonzernabschluss erläutert. STANDARDS, INTERPRETATIONEN UND ÄNDERUNGEN ZU VERÖFFENTLICHTEN STANDARDS, DIE NOCH NICHT ZWINGEND ANWENDBAR SIND Folgende Standards, Änderungen zu Standards und Interpretationen wurden bereits verabschiedet, sind jedoch verpflichtend erst in Berichtsperioden, die am oder nach dem 01.01.2019 beginnen, anzuwenden. Die AlzChem-Gruppe wird diese ab dem 01.01.2019 oder einem eventuell später vorgeschriebenen Datum anwenden und hat die voraussichtlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der einzelnen Standards, Änderungen zu Standards und Interpretationen eingeschätzt, sofern diese Abschätzung bereits möglich war. scroll Standards Änderung betrifft Anwendungspflicht ab Übernahme durch EU-Kommission IAS 19 Planänderungen, -kürzungen oder -abgeltungen 01.01.2019 Nein Div. Jährlicher Verbesserungszyklus der International Financial Reporting Standards (Zyklus 2015-2017) (Änderungen an IFRS 3, Unternehmenszusammenschlüsse, IFRS 11, Gemeinsame Vereinbarungen, IAS 12, Ertragsteuern, und IAS 23, Fremdkapitalkosten) 01.01.2019 Nein IFRS 16 Leasing 01.01.2019 Ja IFRS 9 Finanzinstrumente betreffend vorzeitiger Rückzahlungsoptionen mit negativer Vorfälligkeitsentschädigung 01.01.2019 Ja IAS 28 Langfristige Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 01.01.2019 Ja IAS 1/IAS 8 Definitionsbegriff der Wesentlichkeit von Abschlussinformationen 01.01.2020 Nein IFRS 3 Definition eines Geschäftsbetriebs 01.01.2020 Nein IFRS 17 Versicherungsverträge 01.01.2021 Nein IFRS 10/IAS 28 Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung in sein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen unbestimmt Nein Interpretationen IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung 01.01.2019 Ja Auf Grund eines laufenden Forschungsprojektes wurde die verpflichtende Erstanwendung der Änderungen von IFRS 10 und IAS 28 hinsichtlich der Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung in ein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen durch den Standardsetter auf unbestimmte Zeit verschoben. Daher wurde auch die Übernahme in Europäisches Recht auf unbestimmte Zeit verschoben. IFRS 16 ersetzt zum 01.01.2019 den bisherigen Standard IAS 17. Damit sind künftig grundsätzlich in der Bilanz des Leasingnehmers für alle Leasingverhältnisse Vermögenswerte für die erlangten Nutzungsrechte zu aktivieren und Verbindlichkeiten für die eingegangenen Zahlungsverpflichtungen zu passivieren. Bisher werden künftige Zahlungsverpflichtungen aus Operate Leases nur im Anhang als Teil der Anhangsangabe Nr. 30 Sonstige finanzielle Verpflichtungen angegeben. Diese betreffen im Wesentlichen Miet-, Pacht- und Leasingverträge. Für kurzfristige Leasingverhältnisse und Verträge mit geringem Wert bestehen Erleichterungsvorschriften. Die AlzChem-Gruppe wird IFRS 16 erstmalig zum 01.01.2019 anwenden. Bei der erstmaligen Anwendung werden wir die vereinfachte Übergangsmethode wählen und den neuen Standard nicht vollumfänglich retrospektiv anwenden. Danach werden zur erstmaligen Ermittlung der entsprechenden Leasing-Verbindlichkeiten die zum 1. Januar 2019 ausstehenden Leasingzahlungen mit dem aktuellen Grenzkapitalzinssatz diskontiert und passiviert. Die zugehörigen Nutzungsrechte werden in gleicher Höhe, allerdings gemindert um bereits vorausbezahlte oder passivisch abgegrenzte Leasing-Zahlungen, aktiviert. In Vorbereitung auf die erstmalige Anwendung von IFRS 16 wurde in der AlzChem-Gruppe ein Projekt aufgesetzt, in welchem sämtliche Leasingverhältnisse der AlzChem-Gruppe auf die zukünftige Bilanzierung nach IFRS 16 untersucht wurden. Aufgrund der erfolgten Analysen erwarten wir die folgenden Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung zum 01.01.2019: ― Zum 31.12.2018 entfallen von den insgesamt TEUR 8.243 sonstigen finanziellen Verpflichtungen (siehe Anhangsangabe Nr. 30) TEUR 6.428 auf Miet- bzw. Leasingverträge. Leasingverhältnisse als Leasingnehmer bestehen im Wesentlichen für Kfz, Gabelstapler, Eisenbahnwaggons und Software. Leasingverhältnisse über kleinere, vornehmlich arbeitsplatzgebundene IT-Geräte, wie Drucker und Kopierer, werden als Leasingverträge mit geringerem Wert klassifiziert und nicht bilanziell erfasst. Ebenso werden wir vom Erleichterungswahlrecht Gebrauch machen und Leasingzahlungen über kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu 12 Monaten Laufzeit) weiterhin als Aufwand im Gewinn und Verlust erfassen. Auf die Anwendung der Vorschriften des IFRS 16 auf Leasingverhältnisse über immaterielle Vermögenswerte verzichten wir. Enthalten die Verträge neben einer Leasing-Komponente auch eine Nicht-Leasing-Komponente, so werden diese Komponenten getrennt betrachtet, sofern sich eine Separierung direkt aus dem Vertrag ergibt. Enthält der Vertrag keine Separierung dieser Komponenten, werden die Nicht-Leasing-Komponenten wie die Leasing-Komponenten behandelt. ― Die Leasingzahlungen für Leasingverträge mit geringerem Wert in Höhe von ca. TEUR 54 und Leasingzahlungen für kurzfristige Leasingverträge in Höhe von ca. TEUR 906 werden im Geschäftsjahr 2019 weiterhin linear als Aufwand im Gewinn oder Verlust ausgewiesen. ― Wir erwarten durch die erstmalige Anwendung eine Aktivierung von Nutzungsrechten zum 01.01.2019 in Höhe von TEUR 2.931 und gleichlautende Passivierung der Leasing-Verbindlichkeiten. Latente Steueransprüche und Schulden entstehen in gleicher Höhe, so dass sich hierdurch kein Effekt auf die Nettovermögenslage ergeben wird. ― Durch die erstmalige Anwendung erwarten wir einen positiven Effekt auf die Kennzahl EBITDA in der Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2019 um ca. TEUR 1.500, da zukünftig Abschreibungen auf die Nutzungsrechte und Zinsaufwand für die Leasing-Verbindlichkeiten anstatt Leasingaufwendungen erfasst werden. Nur letztere fließen in die Kennzahl EBITDA ein. ― In der Kapitalflussrechnung werden wir nach der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 den Tilgungsanteil für die Leasing-Verbindlichkeiten im Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit zeigen. Obwohl die Zinszahlungen weiterhin im Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) gezeigt werden, erwarten wir dadurch einen Anstieg im Netto-Cashflow zulasten des Mittelabflusses aus Finanzierungstätigkeit um ca. TEUR 1.500 im Geschäftsjahr 2019. ― Alle hier angegebenen geschätzten Effekte für das Geschäftsjahr 2019 basieren auf den zum Bilanzstichtag abgeschlossenen Leasingverträgen und beinhalten keine im Geschäftsjahr 2019 eventuell neu beginnenden Leasingverträge. Aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 auf Verträge, bei denen die AlzChem Leasinggeber ist, erwarten wir keine wesentlichen Effekte. Im Mai 2017 wurde IFRIC 23, Unsicherheit bei der ertragsteuerlichen Behandlung, vom IASB herausgegeben. IFRIC 23 stellt die Anforderungen an den Ansatz und die Bewertung von unsicheren Ertragsteuerpositionen klar. Im Rahmen der Einschätzung der Unsicherheit ist zu beurteilen, ob es wahrscheinlich ist, dass die Steuerjurisdiktion die ertragsteuerliche Behandlung akzeptieren wird. Zum Bilanzstichtag gehen wir davon aus, dass die steuerlichen Behörden keine anderslautende Einschätzung zu der von uns gewählten ertragsteuerlichen Behandlung haben werden. Daher erwarten wir aus der erstmaligen Anwendung von IFRIC 23 keine Auswirkungen. Die Gesellschaft geht bei den Änderungen resultierend aus IAS 19, IAS 28, IFRS 9, IFRS 17 sowie den ab 2019 anzuwendenden Änderungen aus dem jährlichen Verbesserungszyklus der International Financial Reporting Standards (Zyklus 20152017) davon aus, dass diese keine wesentlichen Auswirkungen haben werden. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung der sonstigen überarbeiteten bzw. neu erlassenen Standards und Interpretationen, die erst ab dem Geschäftsjahr 2020 oder danach anzuwenden sind, sind derzeit nicht verlässlich abzuschätzen. Die im Folgenden dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden kamen bei der Erstellung des Konzernabschlusses zur Anwendung. KONSOLIDIERUNGSKREIS/ANTEILSBESITZ In den Konzernabschluss sind neben der AlzChem Group AG Group AG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der die folgenden sechs inländischen und drei ausländischen Stimmrechte zusteht: Tochterunternehmen einbezogen, bei denen der AlzChem scroll Name, Sitz Anteil am Kapital in % Währung Gezeichnetes Kapital in Landeswährung AlzChem Trostberg GmbH, Trostberg, Deutschland (vormals AlzChem AG) 100 EUR 11.000 TEUR Nigu Chemie GmbH, Waldkraiburg, Deutschland 100 EUR 1.410 TEUR AlzChem International GmbH, Trostberg, Deutschland 94 EUR 1.000 TEUR AlzChem Stahltechnik GmbH, Trostberg, Deutschland 100 EUR 25 TEUR AlzChem Nutrition GmbH, Trostberg, Deutschland 100 EUR 25 TEUR AlzChem Netz GmbH, Trostberg, Deutschland 100 EUR 25 TEUR AlzChem LLC, Atlanta, USA 100 USD 0 TUSD AlzChem Shanghai Co. Ltd., Shanghai, China 100 CNY 3.670 TCNY Nordic Carbide AB, Sundsvall, Schweden 100 SEK 50 TSEK Im Mai 2017 wurde an die Gesellschafter der AlzChem Trostberg GmbH eine Sachdividende in Höhe von 6 % der Anteile an der AlzChem International GmbH ausgeschüttet. Infolge der Sachdividende verringerte sich der Besitzanteil der AlzChem Trostberg GmbH an der AlzChem International GmbH auf 94 %. Mit Wirkung zum 28.11.2017 wurde die AlzChem Netz GmbH gegründet, welche ab dem 01.01.2018 alle Aktivitäten in Verbindung mit dem Betrieb des Stromnetzes in der AlzChem-Gruppe wahrnimmt. Die bisher mit 51 % Anteilsbesitz in den Konzernabschluss aufgenommene Dormex Company LLC, Fresno, USA, wurde im September 2018 liquidiert. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, welche die AlzChem Group AG mittelbar oder unmittelbar beherrscht. Die AlzChem Group AG beherrscht ein Unternehmen dann, wenn sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement bei dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Unternehmen beeinflussen kann. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen, zu welchem die Beherrschung auf den Konzern übergegangen ist (Vollkonsolidierung). Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem die Beherrschung endet. Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden gemäß IFRS 10 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Konzerninterne Gewinne und Verluste, Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie zwischen konsolidierten Tochterunternehmen bestehende Forderungen und Verbindlichkeiten werden eliminiert. Sofern die Voraussetzungen für eine Konsolidierung von Drittschuldverhältnissen vorliegen, wird hiervon Gebrauch gemacht. Zwischengewinne werden eliminiert. Auf temporäre Unterschiede aus Konsolidierungsmaßnahmen werden die nach IAS 12 (Ertragsteuern) erforderlichen Steuerabgrenzungen vorgenommen. KAPITALKONSOLIDIERUNG Die Kapitalkonsolidierung der Tochterunternehmen erfolgt nach IFRS 10 (Konzernabschlüsse) in Verbindung mit IFRS 3 (Unternehmenszusammenschlüsse) durch Verrechnung des Beteiligungsbuchwertes mit dem neu bewerteten Eigenkapital des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt des Erwerbes (Erwerbsmethode) bzw. mit dem satzungsmäßigen Eigenkapital bei Neugründungen. UNTERNEHMENSERWERBE/ UMGEKEHRTER UNTERNEHMENSERWERB Die AlzChem-Gruppe wendet die Erwerbsmethode zur Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen an. Die übertragene Gegenleistung entspricht dem beizulegenden Zeitwert der übertragenen Vermögenswerte, der übernommenen Schulden und den ausgegebenen Eigenkapitalanteilen im Erwerbszeitpunkt. Anschaffungsnebenkosten werden als Aufwand erfasst. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet. Der Überschuss der übertragenen Gegenleistung über den Saldo der zum Erwerbszeitpunkt bestehenden zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Ist die übertragene Gegenleistung geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach nochmaliger Überprüfung direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Einbringung der AlzChem Trostberg GmbH inklusive ihrer Tochtergesellschaften in die AlzChem Group AG im Vorjahr wurde gemäß IFRIC Agenda Decision March 2013 als eine Eigenkapitaltransaktion der AlzChem Trostberg GmbH identifiziert, welche nach den Vorschriften des IFRS 2 als eine anteilsbasierte Vergütung zu bilanzieren ist. Die Bilanzierung dieser Transaktion erfolgte danach nach den Bilanzierungsvorgaben für einen umgekehrten Unternehmenszusammenschluss aus IFRS 3 B19 - B27 mit der einzigen Ausnahme, dass durch die Transaktion kein Geschäfts- oder Firmenwert entstehen durfte, sondern eine solche Differenz nach IFRS 2.8 sofort als Aufwand zu erfassen war. Folglich stellt der IFRS-Konzernabschluss der AlzChem Group AG seit dem Tag der Einbringung im Oktober 2017 eine Fortführung des IFRS-Konzernabschlusses der AlzChem Trostberg GmbH dar. WÄHRUNGSUMRECHNUNG Die Aufstellungswährung und gleichzeitig die funktionale Währung der AlzChem-Gruppe ist der Euro (EUR). In den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen, die in Euro geführt werden, werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung bewertet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und Kursverluste aus der Umrechnung von monetären Vermögenswerten bzw. Schulden wird Rechnung getragen; Gewinne und Verluste aus Kursänderungen werden erfolgswirksam im sonstigen betrieblichen Ertrag bzw. Aufwand berücksichtigt. Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften werden in die Berichtswährung der AlzChem-Gruppe umgerechnet. Ihre funktionale Währung ist die jeweilige Landeswährung. Funktionale Währung und Berichtswährung der Muttergesellschaft und damit des Konzernabschlusses ist der Euro. Vermögenswerte und Schulden ausländischer Konzerngesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, rechnet AlzChem zum Stichtagskurs (Devisenkassamittelkurs) am Periodenende um. Aufwendungen, Erträge und das Ergebnis werden hingegen zu Durchschnittskursen umgerechnet. Alle sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen wurden als eigener Posten im Eigenkapital erfasst. Die Posten der Konzern-Kapitalflussrechnung werden zu Durchschnittskursen, die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente hingegen zum Stichtagskurs (Devisenkassamittelkurs) am Ende der Periode umgerechnet. Die für die Währungsumrechnung zu Grunde gelegten Wechselkurse wesentlicher Währungen sind in der folgenden Tabelle dargestellt: scroll Stichtagskurs Durchschnittskurs 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 2017 01.01. - 30.06.2018 USA USD 1,1993 1,1658 1,145 1,1293 1,2108 China CNY 7,8044 7,7170 7,8751 7,6264 7,7100 Schweden SEK 9,8438 10,4530 10,2548 9,6369 10,1519 scroll Durchschnittskurs 01.07. - 31.12.2018 USA 1,1522 China 7,9048 Schweden 10,3616 * Gegenwert für EUR 1 V. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden grundsätzlich stetig angewendet. ANLAGEVERMÖGEN UND ABSCHREIBUNGEN Immaterielle Vermögenswerte Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Alle erworbenen immateriellen Vermögenswerte mit einer bestimmbaren Nutzungsdauer werden planmäßig linear abgeschrieben. Den planmäßigen Abschreibungen liegen konzerneinheitlich folgende wirtschaftliche Nutzungsdauern zugrunde: scroll Konzessionen, Rechte, Lizenzen: 3 bis 5 Jahre oder ggf. kürzere Vertragslaufzeit Software: 3 bis 5 Jahre. Kosten, die mit dem Betrieb oder der Aufrechterhaltung von Software verbunden sind, werden im Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte liegen im Berichtszeitraum jedoch nicht vor. Finanzierungskosten werden als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert, wenn die Voraussetzungen für eine Aktivierung erfüllt sind. Wird eine Wertminderung erkannt, die über die regelmäßige Abschreibung hinausgeht, wird auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. In der Berichtsperiode gab es keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer. Sachanlagen Vermögenswerte des Sachanlagevermögens, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt werden, sind mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Wesentliche Komponenten einer Sachanlage werden einzeln angesetzt und abgeschrieben. Nachträgliche Anschaffungskosten werden nur dann als Teil der Anschaffungskosten des Vermögenswertes berücksichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig ermittelt werden können. Alle anderen Reparaturen und Wartungen werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind. Finanzierungskosten werden als Bestandteil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert, wenn die Voraussetzungen für eine Aktivierung erfüllt sind. Grundstücke werden nicht abgeschrieben. Bei allen weiteren Vermögenswerten erfolgt die Abschreibung linear, wobei die Anschaffungskosten über die erwartete Nutzungsdauer der Vermögenswerte wie folgt abgeschrieben werden: scroll Gebäude: 25 bis 40 Jahre Betriebseinrichtungen, technische Anlagen und Maschinen: 5 bis 25 Jahre Betriebs- und Geschäftsausstattung: 3 bis 10 Jahre Fahrzeuge: 4 bis 6 Jahre. Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswertes seinen geschätzten erzielbaren Betrag, so wird er sofort auf letzteren abgeschrieben. Gewinne und Verluste aus den Abgängen von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungserlösen und dem Restbuchwert ermittelt und erfolgswirksam erfasst. GEMEINSCHAFTLICH GEFÜHRTE VERMÖGENSWERTE Bei Vermögenswerten, die mit einem konzernfremden Unternehmen gemeinschaftlich geführt werden, bilanziert die AlzChem-Gruppe ihren Anteil an diesen Vermögenswerten innerhalb des Sachanlagevermögens, auch wenn die AlzChem-Gruppe nicht der rechtliche Eigentümer des gemeinschaftlich geführten Vermögenswertes ist. FREMDKAPITALKOSTEN Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, sind als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts zu aktivieren. Andere Fremdkapitalkosten sind in der Periode ihres Anfalls als Aufwand zu erfassen. Bei der Bestimmung der zu aktivierenden Fremdkapitalkosten werden etwaige Anlageerträge aus der vorübergehenden Zwischenanlage dieser Mittel abgezogen. Im Betrachtungszeitraum kam es zu keiner zusätzlichen Aktivierung von Fremdkapitalkosten als Anschaffungskosten von Sachanlagen. Andere Fremdkapitalkosten werden in der Periode ihres Anfalls als Aufwand erfasst. FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSKOSTEN Die AlzChem-Gruppe ist in diverse Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten involviert mit dem primären Ziel, neue Produkte oder Verfahren zu entwickeln oder bereits bestehende Produkte oder Verfahren zu verbessern. Ausgaben für Forschungsaktivitäten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in welcher sie angefallen sind. Eine Überprüfung der in IAS 38 genannten 6 Kriterien zum Vorliegen einer Aktivierungspflicht für Entwicklungskosten hat ergeben, dass zum Bilanzstichtag nicht alle Kriterien erfüllt sind. Demzufolge werden auch die Entwicklungskosten in der Periode als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in welcher sie angefallen sind. Die AlzChem-Gruppe überprüft das Vorliegen der Kriterien jedoch laufend bei neuen Projekten. Sofern erkannt wird, dass bei einzelnen Projekten die Voraussetzungen zur Aktivierung der Entwicklungskosten vorliegen, werden die anfallenden Kosten aktiviert. LEASING Leasingverhältnisse werden als Finanzierungsleasing klassifiziert, wenn durch die Leasingbedingungen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Konzern als Leasingnehmer übertragen werden. Alle anderen Leasingverhältnisse werden als Operating-Leasing klassifiziert. Anlagevermögen, das gemietet bzw. geleast wurde und dessen wirtschaftliches Eigentum bei der jeweiligen Konzerngesellschaft liegt (Finanzierungsleasing), wird gemäß den Vorschriften des IAS 17 (Leasingverhältnisse) mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert aktiviert und entsprechend seiner Nutzungsdauer abgeschrieben. Ist zu Beginn des Leasingverhältnisses nicht hinreichend sicher, dass das Eigentum auf den Konzern als Leasingnehmer übergeht, so ist der Vermögenswert über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit des Leasingverhältnisses oder Nutzungsdauer abzuschreiben. Die entsprechende Verbindlichkeit in Höhe des Barwertes der Mindestleasingzahlungen gegenüber dem Leasinggeber wird in der Bilanz als Verpflichtung aus Finanzierungsleasing unter den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing ausgewiesen. Die Leasingzahlungen werden so auf Zinsaufwendungen und Tilgung der Leasingverpflichtung aufgeteilt, dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt wird. Leasingzahlungen innerhalb eines Operating-Leasingverhältnisses werden als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfasst. Soweit die AlzChem-Gruppe als Leasinggeber auftritt, wird bei einem Finanzierungsleasing statt Anlagevermögen eine Leasingforderung gegenüber dem Leasingnehmer bilanziert. Die Höhe der Leasingforderung entspricht im Zugangszeitpunkt dem Nettoinvestitionswert des Leasingobjekts. Die Erträge aus Finanzierungsleasing werden in der Weise auf die Perioden verteilt, dass eine konstante periodische Verzinsung des ausstehenden Nettoinvestitionswertes aus den Leasingverhältnissen gezeigt wird. Mieteinnahmen aus Operating-Leasing werden linear über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst. Im Berichtszeitraum wurden keine Leasingverträge als Finanzierungsleasing klassifiziert, bei denen die AlzChem-Gruppe als Leasinggeber auftritt. WERTMINDERUNG NICHT-MONETÄRER VERMÖGENSWERTE Vermögenswerte, die einer planmäßigen Abschreibung unterliegen, werden auf Wertminderungsbedarf überprüft, wenn entsprechende Ereignisse bzw. Änderungen der Umstände anzeigen, dass der Buchwert gegebenenfalls nicht mehr erzielbar ist. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwertes erfasst. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswertes abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Cashflows separat identifiziert werden können (zahlungsmittelgenerierende Einheiten). Bei anschließender Umkehrung einer Wertminderung wird der Buchwert des Vermögenswertes (der zahlungsmittelgenerierenden Einheit) auf den neu geschätzten erzielbaren Betrag erhöht. Die Erhöhung des Buchwertes ist dabei auf den fortgeführten Wert beschränkt, der bestimmt worden wäre, wenn für den Vermögenswert (der zahlungsmittelgenerierenden Einheit) in Vorjahren kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Eine Umkehrung des Wertminderungsaufwandes wird sofort erfolgswirksam erfasst. ÖFFENTLICHE ZUWENDUNGEN Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und die AlzChem-Gruppe die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendungen erfüllt. Öffentliche Zuschüsse für Kosten werden über den Zeitraum erfasst, in dem die entsprechenden Kosten, für deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen. LAUFENDE ERTRAGSTEUERN/ERTRAGSTEUERSCHULDEN Der anzuwendende Ertragsteuersatz berechnet sich auf Basis der Steuergesetze, die am Bilanzstichtag für die Länder gelten, in denen die Tochterunternehmen der Gesellschaft operieren. Für die Ermittlung der laufenden Steuern in Deutschland wird auf ausgeschüttete und einbehaltene Gewinne ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz von 15,0 % und darauf ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % zu Grunde gelegt. Neben der Körperschaftsteuer wird für in Deutschland erzielte Gewinne Gewerbesteuer erhoben, die Gewerbesteuerbelastung liegt zwischen 12,0 % und 13,0 %. Der von ausländischen Tochtergesellschaften erwirtschaftete Gewinn wird auf der Grundlage des jeweiligen nationalen Steuerrechts ermittelt und mit dem regionalen maßgeblichen Steuersatz versteuert. Der anzuwendende landesspezifische Ertragsteuersatz liegt zwischen 21 % und 25 %. Auf Grundlage dieser Steuervorschriften wird erwarteten Steuerzahlungen durch angemessene und sachgerechte Bildung von Ertragsteuerschulden Rechnung getragen. Das Management der AlzChem-Gruppe überprüft regelmäßig Steuerdeklarationen vor allem in Bezug auf auslegungsfähige Sachverhalte und bildet, wenn angemessen, Ertragsteuerschulden basierend auf den Beträgen, die erwartungsgemäß an die jeweiligen Finanzbehörden abzuführen sind. LATENTE STEUERN Latente Steuern werden gem. IAS 12 für alle temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte/ Verbindlichkeiten (tax base) und ihren Buchwerten im IFRS-Konzernabschluss angesetzt (sog. Verbindlichkeiten-Methode). Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze und Steuervorschriften bewertet, die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird. Latente Steuerforderungen werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuernder Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die temporäre Differenz verwendet werden kann. Ist der zukünftige steuerliche Vorteil aus Verlustvorträgen mit hinreichender Sicherheit in künftigen Perioden nutzbar, wird hierfür eine latente Steuer aktiviert. Nach IAS 12.39 sind latente Steuern auf temporäre Unterschiede in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen ("outside basis differences") im Konzernabschluss nur dann anzusetzen, wenn die folgenden Kriterien nicht erfüllt sind: ― das Mutterunternehmen, der Anteilseigner oder das Partnerunternehmen ist in der Lage, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenz zu steuern; und ― es ist wahrscheinlich, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflösen wird. Die temporäre Differenz löst sich in aller Regel erst bei Verkauf der Gesellschaft auf. Zum aktuellen Zeitpunkt plant die AlzChem-Gruppe keine Unternehmensverkäufe, wäre aber auch in der Lage, den Zeitpunkt des Verkaufs zu steuern. Im Konzernabschluss der AlzChem-Gruppe werden keine latenten Steuern auf temporäre Unterschiede in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen gebildet. Latente Steuern, die sich auf direkt im Eigenkapital erfasste Posten beziehen, werden ebenfalls im Eigenkapital erfasst. Die Veränderungen aller anderen latenten Steueransprüche und Steuerschulden werden erfolgswirksam erfasst. Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht besteht, die laufenden Steueransprüche gegen die laufenden Steuerschulden aufzurechnen, und wenn die latenten Steuern gegen dieselbe Steuerbehörde bestehen. VORRÄTE Die Vorräte umfassen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und Waren, fertige Erzeugnisse und Waren und geleistete Anzahlungen auf Vorräte. Die Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsverlauf erzielbare Verkaufserlös abzüglich der notwendigen variablen Veräußerungskosten. Die Herstellungskosten beinhalten neben Material- und Fertigungseinzelkosten auch alle direkt zurechenbaren Kosten und angemessene Teile der notwendigen Gemeinkosten und Abschreibungen. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden auf Basis der Durchschnittsmethode bestimmt. Sofern notwendig, werden Abwertungen für Überreichweiten, Überalterung sowie für verminderte Gängigkeit vorgenommen. Fremdkapitalkosten wurden nicht in den Anschaffungs- oder Herstellungskosten berücksichtigt, da keine qualifizierten Vermögenswerte vorlagen. FINANZINSTRUMENTE Innerhalb der AlzChem-Gruppe sind die folgenden Kategorien finanzieller Vermögenswerte zum Ansatz gekommen: ― Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC) ― Verpflichtend über das sonstige Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI) ― Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVTPL) Innerhalb der finanziellen Verbindlichkeiten sind die folgenden Kategorien enthalten: ― Bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE Die unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Anteile an übrigen Beteiligungen gehören ausnahmslos der Bewertungskategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" an. Von der Möglichkeit, Beteiligungen erfolgsneutral zum Marktwert ohne späteres Recycling zu bilanzieren, wurde kein Gebrauch gemacht. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wird bei öffentlich notierten finanziellen Vermögenswerten der jeweilige Marktpreis herangezogen. Liegt kein aktiver Markt vor, wird der beizulegende Zeitwert mithilfe der Verwendung der jüngsten Marktgeschäfte oder mittels einer Bewertungsmethode (wie beispielsweise der Discounted-Cashflow-Methode) ermittelt. Sollten die Inputparameter für eine derartige Bewertung nicht mit einem für die Wesentlichkeit der Beteiligung angemessenen Aufwand verlässlich ermittelt werden können, geht die AlzChem-Gruppe davon aus, dass die Anschaffungskosten die bestmögliche Schätzung für den aktuellen beizulegenden Zeitwert darstellen. Derivative Finanzinstrumente Zu beiden Berichtsstichtagen bestanden keine derivativen Finanzinstrumente. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden bei Zugang zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Folgebewertung hängt von der Bewertungskategorie ab. Bei der AlzChem-Gruppe ist ein Teil der Forderungen aufgrund von regelmäßigen Forderungsverkäufen im Rahmen des Factorings einem gemischten Geschäftsmodell zuzuordnen und daher als "verpflichtend über das sonstige Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewertet" einzustufen. Forderungen aus Lieferungen und Leistung von Gesellschaften ohne Factoring-Aktivitäten werden als "zu fortgeführten Anschaffungskosten" klassifiziert. In beiden Fällen werden Wertberichtigungen auf Basis des erwarteten Verlustes innerhalb der Gesamtlaufzeit der Forderung erfolgswirksam erfasst. Soweit keine objektiven Hinweise auf einen tatsächlichen Ausfall des Schuldners vorliegen, wird für die "verpflichtend über das sonstige Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewerteten" Forderungen diese Wertanpassung über das sonstige Ergebnis wieder korrigiert, da davon ausgegangen wird, dass diese erwarteten Verluste keinen zusätzlichen Einfluss auf den zum beizulegenden Zeitwert der Forderungen haben und bereits beim Eingehen der Forderungen "eingepreist" waren. Die Ermittlung der erwarteten Verluste beruht auf historischen Daten der AlzChem-Gruppe, bei denen in Abhängigkeit vom Alter der Forderungen die erwarteten Ausfallquoten und Wiedergewinnungsquoten ermittelt werden. Soweit der aktuelle ökonomische Ausblick oder sonstige makroökonomische Parameter dies rechtfertigen, erfolgt eine entsprechende Anpassung der historisch ermittelten Ausfallquoten. Zum Berichtsstichtag hat die AlzChem-Gruppe keine Faktoren identifiziert, die eine Anpassung der historischen Quoten rechtfertigen. Die entsprechenden Quoten werden dann auf den nicht über eine Warenkreditversicherung abgesicherten Forderungsbestand ohne individuell identifizierte Ausfälle angewendet. In Übereinstimmung mit den vertraglichen Regelungen im Rahmen des Factorings stuft die Gruppe Forderungen als ausgefallen ein, soweit sie 120 Tage nach Fälligkeit nicht bedient wurden. Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte sind anfänglich zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode - bei langfristigen Forderungen - sowie unter Abzug von Wertminderungen bewertet. Sofern Risiken bestehen, sind diese durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Hierbei kommen dieselben Prozesse und Vorgaben zur Anwendung, die auf die Ermittlung der Wertberichtigungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen angewendet werden. Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte sind als finanzielle Vermögenswerte der Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet. Für die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte wird bei Zugang eine Risikovorsorge in Höhe des erwarteten Verlustes innerhalb eines Jahres ermittelt (Risikovorsorgestufe 1). Soweit sich eine signifikante Verschlechterung der Bonität des Schuldners seit Zugang der Forderungen ergeben hat, wird der Ermittlungshorizont auf die Gesamtlaufzeit der Forderung ausgedehnt (Risikovorsorgestufe 2). Soweit ein tatsächlicher Ausfall des Schuldners festgestellt wird, erfolgt eine Umgliederung in die Risikovorsorgestufe 3. Auch hier wird die Risikovorsorge auf Basis der erwarteten Verluste über die Lebenszeit ermittelt. Abweichend von den vorherigen Stufen werden eventuelle Zinserträge jedoch nicht mehr auf den Bruttobuchwert, sondern auf Basis des Nettobuchwerts nach Wertberichtigung mit dem Effektivzins ermittelt. Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos liegt spätestens bei einem Zahlungsverzug von 30 Tagen vor. Eine frühere Umgliederung auf Basis von Erkenntnissen aus dem Kreditmanagement-Prozess ist grundsätzlich möglich, jedoch bei der AlzChem-Gruppe von geringer praktischer Relevanz. Von einem Ausfall im Bereich der übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte wird bei einem Zahlungsverzug von 90 Tagen oder mehr ausgegangen oder wenn aufgrund anderer Ereignisse (z. B. Eröffnung eines Insolvenzverfahrens) die Zahlung als nicht mehr wahrscheinlich angesehen wird. Aufgrund des geringen Umfangs und der mangelnden historischen Daten für Ausfälle von übrigen finanziellen Forderungen bei der AlzChem-Gruppe erfolgt die Ermittlung der tatsächlichen erwarteten Verluste basierend auf gewichteten Expertenschätzungen. Bei einer veränderten Wesentlichkeit der Positionen würden zusätzliche externe Daten herangezogen werden. Finanzielle Vermögenswerte werden generell zum Handelstag bilanziert. Im Darstellungszeitraum wurden keine finanziellen Vermögenswerte mit finanziellen Verbindlichkeiten verrechnet und bilanziell nicht aufrechenbare Nettoerfüllungsvereinbarungen bestehen nicht. FACTORING Zwei Unternehmen der AlzChem-Gruppe treten ihre Kundenforderungen teilweise an finanzierende Unternehmen (Forderungskäufer) ab. Entsprechend IFRS 9 werden verkaufte Forderungen dann vollständig ausgebucht, wenn im Wesentlichen alle damit verbundenen Chancen und Risiken vom veräußernden Unternehmen auf den Forderungskäufer übertragen wurden oder, sofern die Chancen und Risiken im Wesentlichen weder übertragen noch zurückbehalten wurden, die Kontrolle über die Forderungen übergegangen ist. Sofern die Chancen und Risiken im Wesentlichen weder übertragen noch zurückbehalten wurden, jedoch die Verfügungsmacht über die Forderungen beim veräußernden Unternehmen verbleibt, bilanziert dieses ein anhaltendes Engagement. Durch vertragliche Vereinbarungen wird das Risiko der Zahlungsunfähigkeit des Kunden (Delkredere) auf den Forderungskäufer übertragen. Zum Bilanzstichtag wird jeweils eine Analyse durchgeführt, ob bei dem verkauften Forderungsbestand von einem vollen oder nur teilweisen Abgang und damit Übergang der Chancen und Risiken aus den verkauften Forderungen auszugehen ist. Ergibt die Analyse, dass AlzChem jeweils noch einen Teil des Spätzahlungsrisikos aus diesen Forderungen trägt, erfolgt zum Bilanzstichtag gemäß den Vorgaben des IFRS 9 lediglich eine Teilausbuchung der verkauften Forderungen, wobei der Anteil, der als "Continuing Involvement" verbleibt, verglichen mit dem Gesamtbetrag der veräußerten Forderungen gering ist. In diesen Fällen wird das verbleibende Spätzahlungsrisiko unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als "Continuing Involvement" bilanziert. Diesem verbleibenden Engagement steht eine korrespondierende Verbindlichkeit gegenüber, welche unter den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen wird. Zu allen dargestellten Berichtsstichtagen ergab die Analyse, dass es sich um einen vollständigen Abgang handelt und somit kein "Continuing Involvement" zu erfassen war. Die vom finanzierenden Unternehmen zunächst als Sicherheit einbehaltenen Kaufpreiseinbehalte aus Factoring werden separat unter den sonstigen Vermögenswerten bilanziert. Sie werden fällig, sobald die Zahlung des Kunden eingegangen ist. Zusätzlich werden mit dem Forderungskäufer Sperreinbehalte für das Risiko von Erlösschmälerungen vereinbart, die ebenfalls unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen werden. Die Sperreinbehalte werden nach einer Sperrfrist vollständig fällig, sofern keine Friktion in den Zahlungsflüssen aufgetreten ist. Die Zahlung des restlichen Kaufpreises durch den Forderungskäufer erfolgt entweder bei Zahlungseingang bei dem Forderungskäufer oder gegen Verzinsung auf Anforderung des abtretenden Unternehmens. Der noch ausstehende Teil der Kaufpreisforderung ist unter den kurzfristigen sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen. Zinsaufwendungen, die aus dem Verkauf der Forderungen resultieren, werden im Finanzergebnis erfasst. Verwaltungsgebühren werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen und andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten sowie Kontokorrentguthaben. In Anspruch genommene Kontokorrentkredite werden als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten unter den kurzfristigen Finanzschulden gezeigt. Für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente gelten grundsätzlich die gleichen Prinzipien zur Ermittlung von Wertberichtigungen, wie sie bereits für die übrigen finanziellen Forderungen beschrieben wurden. Da die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente per Definition nur hochwertige und kurzfristige Anlagen umfassen, kommt darüber hinaus die Low-Credit-Risk-Ausnahme zur Anwendung, welche die Prüfung eines Transfers von Risikovorsorgestufe 1 nach Risikovorsorgestufe 2 obsolet macht. Aufgrund der kurzen ursprünglichen Laufzeit von unter 3 Monaten könnte dies lediglich in einem geänderten Ausweis, nicht jedoch zu einer geänderten Höhe der Wertberichtigung führen. Aufgrund der kurzen Laufzeiten und der hohen Bonitäten der betroffenen Kreditinstitute ist der rechnerische Wertberichtigungsbedarf zu vernachlässigen und von untergeordneter Bedeutung für die AlzChem-Gruppe. BEIZULEGENDER ZEITWERT VON FINANZINSTRUMENTEN Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten, die in der Bilanz mit ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst wurden, erfolgte auf Grundlage der für die Bewertung verwendeten Daten bzw. Eingangsparameter nach einer dreistufigen Hierarchie gem. den Vorgaben des IFRS 13: Stufe 1: Börsen- oder Marktpreis auf einem aktiven Markt für ähnliche Finanzinstrumente. Stufe 2: Andere Eingangsparameter als die in Stufe 1 enthaltenen notierten Preise, die für die Finanzinstrumente direkt oder indirekt verfügbar sind. Stufe 3: Eingangsparameter für die Finanzinstrumente sind nicht am Markt verfügbar. EIGENKAPITAL Das Eigenkapital besteht aus Gezeichnetem Kapital, Kapitalrücklage, dem übrigen kumulierten Eigenkapital und dem Bilanzgewinn. Das Gezeichnete Kapital stellt das nominelle Kapital der Muttergesellschaft dar. In der Kapitalrücklage sind alle der Gesellschaft von außen zugeführten Beträge des Eigenkapitals, die nicht Gezeichnetes Kapital sind, dargestellt. Für die Erläuterung des Postens Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition verweisen wir auf Anhangsangabe 19. Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital der Gesellschaft werden als nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Rückstellungen werden gebildet, wenn die AlzChem-Gruppe eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, die aus einem vergangenen Ereignis resultiert, es wahrscheinlich ist, dass die Begleichung der Verpflichtung zu einer Vermögensbelastung führen wird, und die Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt werden kann. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen besteht, wird die Wahrscheinlichkeit einer Vermögensbelastung auf Basis der Gruppe dieser Verpflichtungen ermittelt. Die Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller daraus erkennbaren Risiken zum Barwert der erwarteten Ausgaben angesetzt und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Langfristige Rückstellungen sind mit ihren auf den Bilanzstichtag abgezinsten erwarteten Ausgaben angesetzt, soweit der Zinsanteil wesentlich ist. Der dabei zum Ansatz kommende Zinssatz ist ein Zinssatz vor Steuern, welcher der momentanen wirtschaftlichen Situation des Marktumfeldes entspricht und das Risiko der Verpflichtung berücksichtigt, soweit dieses nicht bereits in den zukünftigen geschätzten Zahlungsmittelabflüssen abgebildet wurde. LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER Pensionsverpflichtungen In der AlzChem-Gruppe liegen unterschiedliche Versorgungspläne vor. Dies beinhaltet sowohl leistungsorientierte als auch beitragsorientierte Pläne. Beitragsorientierte Pläne sind Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, bei denen das Unternehmen festgelegte Beiträge an eine eigenständige Einheit (etwa einen Fonds oder eine Versicherung) entrichtet und weder rechtlich noch faktisch zur Zahlung darüber hinausgehender Beiträge verpflichtet ist, auch wenn der Fonds oder die Ansprüche aus dem ab geschlossenen Versicherungsvertrag nicht über ausreichende Vermögenswerte verfügt, um alle Leistungen in Bezug auf Arbeitsleistungen der Arbeitnehmer in der Berichtsperiode und früheren Perioden zu erbringen. Ein leistungsorientierter Plan ist ein Plan, der kein beitragsorientierter Plan ist. Die den leistungsorientierten Plänen zu Grunde liegenden Vereinbarungen sehen in der Gruppe, abhängig von der Tochtergesellschaft, unterschiedliche Leistungen vor. Diese umfassen im Wesentlichen ― Pensionszusagen ab Erreichen des jeweiligen Rentenalters, ― Einmalzahlungen bei Beendigung von Dienstverhältnissen. Die Rückstellung, die aus leistungsorientierten Plänen in der Konzernbilanz angesetzt wird, ergibt sich aus dem Barwert der Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag abzüglich des beizulegenden Zeitwerts eventuell vorhandenen Planvermögens. Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen für die betriebliche Altersversorgung erfolgt gemäß der in IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) vorgeschriebenen Methode der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Methode), wobei zu jedem Bilanzstichtag eine versicherungsmathematische Bewertung durch unabhängige versicherungs-mathematische Gutachter durchgeführt wird. Im Rahmen dieses Anwartschaftsbarwertverfahrens werden die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften und die künftig zu erwartenden Steigerungen der Gehälter und Renten berücksichtigt. Grundlage der Bewertungen sind die rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes. Die ausschließlich im Inland bestehenden Verpflichtungen werden mit den folgenden Parametern ermittelt: scroll 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Diskontierungssatz in % 1,75 1,80 1,90 Lohn- und Gehaltstrend in % 2,75 2,75 2,75 Rententrend in % 1,75 1,75 2,00 Im Vorjahr (RGJ 2018/I) ist die AlzChem-Gruppe dazu übergegangen, Änderungen im Diskontierungssatz bereits bei einer Änderung gegenüber dem Diskontierungssatz des vorherigen Stichtages in gerundeten 0,10 %-Punkten zu berücksichtigen. Bisher wurden diese Änderungen lediglich bei Veränderungen von 0,25 %-Punkten gegenüber dem Vorjahr in die Bewertung übernommen. Diese Änderung soll zu einer verbesserten Genauigkeit in der Bewertung der leistungsorientierten Verpflichtung führen. Die Mitarbeiterfluktuation ist betriebsspezifisch ermittelt und alters-/dienstzeitabhängig berücksichtigt. Den versicherungsmathematischen Bewertungen liegen zum 31.12.2018 die biometrischen Grundlagen der "Richttafeln 2018 G" (Vorjahr: "Richttafeln 2005 G") von Klaus Heubeck zugrunde. Die Rückstellung setzt sich aus dem Anwartschaftsbarwert abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens zusammen. Die sich bei den leistungsorientierten Plänen ergebenden versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus nicht erwarteten Änderungen der Pensionsverpflichtungen sowie aus Änderungen der versicherungsmathematischen Annahmen werden im sonstigen Ergebnis und in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung in den Perioden ausgewiesen, in denen sie angefallen sind. Die nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwendungen sowie Gewinne bzw. Verluste aus Planabgeltungen werden unmittelbar mit der Plananpassung, -kürzung oder -abgeltung erfolgswirksam erfasst. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil der Rückstellungszuführung (Zinskosten für Pensionsverpflichtungen und erwarteter Ertrag aus Planvermögen) wird als Zinsaufwand innerhalb des Finanzergebnisses gezeigt. Der Dienstzeitaufwand wird innerhalb des operativen Personalaufwands ausgewiesen. Zahlungen aus einem beitragsorientierten Versorgungsplan werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und innerhalb der operativen Personalaufwendungen ausgewiesen. Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden gewährt, wenn ein Mitarbeiter vor dem regulären Renteneintritt entlassen wird, oder wenn ein Mitarbeiter gegen eine Abfindungsleistung freiwillig aus dem Arbeitsverhältnis ausscheidet. Der Konzern erfasst Abfindungsleistungen sofort, wenn er nachweislich und unausweichlich verpflichtet ist, das Arbeitsverhältnis von gegenwärtigen Mitarbeitern entsprechend eines detaillierten formalen Plans, der nicht rückgängig gemacht werden kann, zu beenden, oder wenn er nachweislich Abfindungen bei freiwilliger Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch Mitarbeiter zu leisten hat. Leistungen, die nach mehr als zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag fällig werden, werden auf ihren Barwert abgezinst. Die Ansprüche auf Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden unter den Personalrückstellungen ausgewiesen. Gewinnbeteiligungen und Bonuspläne In der AlzChem-Gruppe wird eine Rückstellung in den Fällen passiviert, in denen eine vertragliche Verpflichtung auf Gewinnbeteiligung oder sonstige ergebnisabhängige Mitarbeiterboni besteht oder sich für den Konzern auf Grund der Geschäftspraxis der Vergangenheit eine faktische Verpflichtung ergibt. Aktienorientierte Vergütungen Den Vorständen der AlzChem Group AG wurden als "Long Term Incentive" (LTI) sog. Stock Appreciation Rights (SAR) gewährt. Die gewährten Stock Appreciation Rights wurden als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich gem. IFRS 2.30 ff. klassifiziert und bewertet. Der beizulegende Zeitwert der von den Vorständen erbrachten Arbeitsleistungen als Gegenleistung für die Gewährung der Optionen wird gemäß IFRS 2 als Aufwand über den Erdienungszeitraum verteilt erfasst und anhand einer Monte-Carlo-Simulation zu jedem Bilanzstichtag neu ermittelt. Weitere Erläuterungen werden in Anhangsangabe 33 gegeben. Die Rückstellung wird innerhalb der sonstigen langfristigen Rückstellungen und der Aufwand innerhalb des operativen Personalaufwands ausgewiesen. SCHULDEN Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die Darlehensverbindlichkeiten werden anfänglich zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Soweit bei langfristigen Verbindlichkeiten Differenzen zwischen historischen Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag vorliegen, werden diese entsprechend der Effektivzinsmethode berücksichtigt. Der Erstansatz der Finanzschulden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, erfolgt zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung der Transaktionskosten. Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, sofern die Rückzahlung innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erfolgen hat. Die Darlehensverbindlichkeiten sind der Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet. Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen werden passiviert, sofern das wirtschaftliche Eigentum hinsichtlich der geleasten bzw. gemieteten Leasinggegenstände den Unternehmen der AlzChem-Gruppe zuzurechnen ist und diese unter den Sachanlagen aktiviert sind (Finanzierungsleasing). Beim erstmaligen Ansatz der Leasingverpflichtungen wird der beizulegende Zeitwert des Leasinggegenstandes oder der niedrigere Barwert der Summe der zukünftig zu leistenden Leasingraten angesetzt. Die Finanzierungskosten sind hierbei so über die Laufzeit des Leasingverhältnisses verteilt, dass sich im Zeitablauf ein konstanter Zinssatz auf die verbleibende Finanzierungsleasing-Verbindlichkeit ergibt. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrigen Verbindlichkeiten sind anfänglich zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Transaktionskosten und in weiterer Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten sind der Kategorie "finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, sofern die vertragsmäßige Zahlung innerhalb der nächsten zwölf Monate zu erfolgen hat. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN Eventualverbindlichkeiten sind mögliche oder bestehende Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen, bei denen ein Ressourcenabfluss jedoch als nicht wahrscheinlich eingeschätzt wird. Solche Verpflichtungen sind nach IAS 37 nicht in der Bilanz zu erfassen, sondern im Anhang zu nennen. UMSATZREALISIERUNG Bis 31. Dezember 2017 erfolgte die Umsatzrealisierung wie folgt: Die Umsatzerlöse umfassen den beizulegenden Zeitwert der für den Verkauf von Waren und Dienstleistungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erhaltenen bzw. zu erhaltenden Gegenleistung. Umsatzerlöse werden ohne Umsatzsteuer abzüglich Rabatte und Preisnachlässe ausgewiesen. Allgemeine Voraussetzungen für die Erfassung von Erlösen sind, dass die Höhe der Erlöse und die Höhe der hiermit im Zusammenhang stehenden Kosten verlässlich bestimmt werden können. Des Weiteren ist der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen. Die Erfassung von Umsatzerlösen und sonstigen Erträgen erfolgt grundsätzlich erst dann, wenn die Leistungen erbracht bzw. die Waren oder Erzeugnisse geliefert worden sind und der Gefahrenübergang auf den Kunden erfolgt ist. Der Zeitpunkt des Gefahrenübergangs wird anhand der vereinbarten Incoterms bestimmt. Vereinbarte Jahresboni werden bei der Umsatzrealisierung berücksichtigt. Seit dem 1. Januar 2018 erfolgt die Umsatzrealisierung wie folgt: AlzChem erzielt Umsatzerlöse durch den Verkauf von chemischen Produkten an Kunden und durch die Erbringung von Dienstleistungen im Rahmen von Standortservices. Die Ermittlung der Höhe des Umsatzes und des Zeitpunktes der Umsatzrealisierung stellt sich für diese Erlöskategorien unterschiedlich dar. LIEFERUNG VON PRODUKTEN Im Produktbereich besteht die Leistungsverpflichtung der AlzChem in der Lieferung von chemischen Erzeugnissen an den vom Kunden zu bestimmenden Lieferort. Aus den Verträgen mit Kunden ergibt sich in der Regel nur eine Leistungsverpflichtung. Übernimmt und organisiert die AlzChem auch die Transportleistung zum Kunden, so gehört diese in der Regel zu den Kosten zur Erfüllung der Leistungsverpflichtung gegenüber dem Kunden (sog. "Fulfilment Costs"). Die Transportleistung ist jedoch dann eine separate Leistungsverpflichtung, wenn die Leistungsverpflichtung zur Lieferung der chemischen Produkte vor Beendigung der Transportleistung erfüllt wurde. Der Transaktionspreis ist pro Einheit des gelieferten Produktes festgelegt. Beträge, die im Namen Dritter eingezogen werden (lediglich Umsatzsteuer), sind nicht Bestandteil des Transaktionspreises. Variable Gegenleistungen bestehen im Rahmen von Bonusabsprachen mit Kunden basierend auf vertraglich festgelegten Volumina und zum Teil aus gewährten Skonti unter Einhaltung bestimmter verkürzter Zahlungsfristen. In diesen Fällen ermittelt die AlzChem den Transaktionspreis unter Berücksichtigung des wahrscheinlichsten Betrages und bezieht die variablen Preisbestandteile bereits bei der Realisierung des Umsatzes ein, wenn es wahrscheinlich ist, dass der Kunde die vereinbarten Ziele erreicht oder basierend auf dem Zahlungsverhalten des Kunden in der Vergangenheit davon auszugehen ist, dass der Kunde den gewährten Skonto-Betrag in Abzug bringen wird. Kommt es durch die finale Abrechnung mit Kunden nachträglich zu Änderungen im Transaktionspreis, so wird diese Änderung als Umsatzminderung oder -erhöhung in der Periode erfasst, in der die finale Abrechnung mit dem Kunden erfolgt. Diese Periode kann von der Periode, in der die Leistungsverpflichtung erfüllt wurde, abweichen. Weitere Ermessensentscheidungen als diese Einschätzung zu den variablen Preisbestandteilen sind nicht notwendig. Aufgrund der langjährigen Erfahrungen mit Kunden mit variabler Preisgestaltung erachtet die AlzChem diese Vorgehensweise als bestmögliche Schätzung der variablen Preiskomponente und geht nicht davon aus, dass es bei der finalen Abrechnung mit den Kunden zu wesentlichen Umsatzänderungen kommt. Diese Annahme wird jährlich durch das Verhältnis von nachträglich erfassten Umsatzerlösen zu den im Vorjahr realisierten Umsatzerlösen überprüft - im aktuellen Berichtszeitraum betraf dies 0,21 % (Vorjahr: 0,05 %) der im Vorjahr erfassten Umsatzerlöse. Finanzierungskomponenten sind aufgrund der vertraglich vereinbarten kurzfristigen Zahlungsziele nicht zu berücksichtigen. Die AlzChem erhält im Produktbereich keine nicht zahlungswirksamen Gegenleistungen von ihren Kunden. Die Aufteilung des Transaktionspreises auf mehrere Leistungsverpflichtungen ist in aller Regel nicht nötig. Wenn die Transportleistung als separate Leistungsverpflichtung identifiziert wurde, wird der eigenständige Verkaufspreis anhand der erwarteten Kosten zuzüglich einer angemessenen Marge ermittelt. Bei Produktlieferungen erfolgt die Leistungserbringung und somit die Umsatzrealisierung zu einem bestimmten Zeitpunkt. Eine Umsatzrealisierung über einen Zeitraum erfolgt nicht. Bei der Bestimmung des Zeitpunktes der Leistungserbringung werden die folgenden Indikatoren herangezogen: ― Es besteht ein unbedingter Zahlungsanspruch der AlzChem. ― Der Kunde hat rechtlich das Eigentum über die gelieferten Produkte erlangt. ― Das gelieferte Produkt ist in den physischen Besitz des Kunden übergegangen. ― Die Risiken und Chancen im Zusammenhang mit dem gelieferten Produkt sind auf den Kunden übergegangen. ― Der Kunde hat das Gut oder die Leistung abgenommen. Die Gesamtwürdigung dieser Indikatoren führt bei Produktlieferungen der AlzChem zu einer Umsatzrealisierung zu dem Zeitpunkt des Gefahrenübergangs anhand der mit dem Kunden vereinbarten Incoterms. Die AlzChem verkauft den Kunden ihre Produkte unter der Zusicherung, dass das Produkt den genauen Spezifikationen der chemischen Zusammensetzung entspricht. Darüber hinaus werden keine weiteren Garantien gegeben. In den sehr seltenen Fällen, in denen die Produktspezifikation nicht erzielt wurde, wird einzelfallbezogen eine Rückstellung für eine Garantieverpflichtung nach den Vorgaben des IAS 37 angesetzt und unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. Eine Berücksichtigung im Transaktionspreis bei der Bestimmung der Höhe der Umsatzerlöse erfolgt basierend auf den Erfahrungen der Vergangenheit und der Qualitätskontrolle der Produkte vor der Auslieferung nicht. ERBRINGUNG VON DIENSTLEISTUNGEN Die Leistungen als Standortbetreiber können permanente Dienstleistungen oder variable Dienstleistungen sein, welche der Kunde immer erst einzeln abrufen muss. Die von der AlzChem zu erfüllende Leistungsverpflichtung ist pro Dienstleistung über ein Term Sheet genau definiert. Weitere separate Leistungsverpflichtungen pro Term Sheet liegen im Dienstleistungsbereich nicht vor. Der Transaktionspreis wird als Preis pro Einheit ermittelt. Weitere Preiskomponenten existieren im Dienstleistungsbereich nicht. Finanzierungskomponenten sind aufgrund der vertraglich vereinbarten kurzfristigen Zahlungsziele nicht zu berücksichtigen. Die AlzChem erhält im Dienstleistungsbereich keine nicht zahlungswirksamen Gegenleistungen von ihren Kunden. Da pro Vertrag nur eine Leistungsverpflichtung vorliegt, ist eine Verteilung des Transaktionspreises auf mehr als eine Leistungsverpflichtung nicht notwendig. Dem Kunden fließt der Nutzen während der Leistungserbringung durch die AlzChem zu und er konsumiert diesen zufließenden Nutzen auch sofort. Somit wird die Leistungsverpflichtung aus den einzelnen Standortservices über einen Zeitraum erfüllt. Die Methode, die den Nutzenübergang und somit die Erfüllung der Leistungsverpflichtung auf den Kunden am besten darstellt, ist für die variablen Dienstleistungen die output-orientierte Methode, welche sich an der Erbringung der Dienstleistungen orientiert. Diese variablen Dienstleistungen werden dem Kunden immer dann in Rechnung gestellt, wenn die Dienstleistung erbracht, also vom Kunden in Anspruch genommen wurde und der Zahlungsanspruch entstanden ist. Zum gleichen Zeitpunkt erfolgt die Umsatzrealisierung. Bei den permanenten Standortservices erfolgt die Erbringung der Leistungsverpflichtung jeweils über einen Zeitraum von 12 Monaten. Die Abrechnung darüber erfolgt monatlich in Höhe von 1/12 des Jahresbetrages. Hierbei kommt es nicht darauf an, ob der Kunde den Service auch tatsächlich in Anspruch genommen hat. Die AlzChem muss hier den Dienst lediglich 12 Monate bereitstellen (wie z. B. Feuerwehr und Betriebsarzt) und nach 1 Monat ist jeweils 1/12 der Leistungsverpflichtung erbracht. In diesen Fällen liegt eine sog. "Stand-Ready-Leistungsverpflichtung" vor, da AlzChem den permanenten Standortservice lediglich bereitstellen muss und der Kunde bereits aus der Bereitstellung einen Nutzen zieht. Die Umsatzrealisierung erfolgt für diese Standortservices linear über den 12-Monatszeitraum des Vertrages, da diese Vorgehensweise die beste Schätzung für eine output-orientierte Ermittlung des Leistungsfortschrittes für diese Leistungsverpflichtungen darstellt. Bei der Bestimmung der Höhe und des Zeitpunktes der Umsatzerlöse aus Dienstleistungen wurden keine signifikanten Ermessensentscheidungen getroffen. Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden führen zu Forderungen, die vollumfänglich in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten sind. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die zugehörigen Umsatzerlöse werden in der Regel direkt nach Erfüllung der Leistungsverpflichtung erfasst. SONSTIGE ERTRÄGE UND AUFWANDSREALISIERUNG Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung als Aufwand erfasst. Mieterträge und Mietaufwendungen werden periodengerecht als Aufwand oder Ertrag erfasst. FINANZERGEBNIS Zinserträge und Zinsaufwendungen werden periodengerecht unter Berücksichtigung der ausstehenden Darlehenssumme und des anzuwendenden Zinssatzes nach der Effektivzinsmethode abgegrenzt. Der anzuwendende Zinssatz entspricht dem Zinssatz, der die geschätzten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes auf den Nettobuchwert des Vermögenswertes abzinst. Beim Vorliegen eines Finanzierungsleasingvertrages werden die Zahlungen mit finanzmathematischen Methoden in einen Zins- und Tilgungsanteil aufgeteilt. Fremdkapitalkosten werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie anfallen, sofern es sich nicht um aktivierungspflichtige Fremdkapitalkosten für qualifizierte Vermögenswerte handelt. KOSTEN DER KAPITALERHÖHUNGEN In den beiden Rumpfgeschäftsjahren wurden keine Kapitalerhöhungen durchgeführt. Im Geschäftsjahr 2017 wurden zwei Kapitalerhöhungen in der AlzChem Group AG durchgeführt. Gemäß IAS 32 sind die direkt zurechenbaren Kosten der Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten unter Berücksichtigung von Steuervorteilen im Moment der Ausgabe als Abzug vom Eigenkapital zu bilanzieren. Im Zeitpunkt der Kapitalerhöhung wird der Betrag in das Eigenkapital umgegliedert. Wird die Transaktion nicht durchgeführt, werden die abgegrenzten Kosten aufwandswirksam aufgelöst. Die direkt den beiden Kapitalerhöhungen der AlzChem Group AG des Vorjahres zurechenbaren Kosten wurden im Zeitpunkt der Durchführung der Kapitalerhöhungen als Abzug vom Eigenkapital dargestellt. Unter Berücksichtigung von Steuervorteilen wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 740 direkt vom Eigenkapitalposten "Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition" in Abzug gebracht. DIVIDENDENAUSSCHÜTTUNG Die Ansprüche der Anteilseigner auf Dividendenausschüttungen werden in derjenigen Periode erfasst, in der die entsprechende Beschlussfassung erfolgt ist. ERGEBNIS JE AKTIE Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 besteht das Eigenkapital der AlzChem Group AG aus 101.763.355 (30.06.2018 und 31.12.2017: 101.763.355) Stückaktien. Für den aktuellen Berichtszeitraum und das Vorjahr (RGJ 2018/I) wird für die Ermittlung des Ergebnisses je Aktie somit auf eine Aktienanzahl von 101.763.355 abgestellt. Im Geschäftsjahr 2017 wurden in der AlzChem Group AG zwei Kapitalerhöhungen durchgeführt. Durch die Sachkapitalerhöhung erhöhte sich die Anzahl der Stückaktien auf 100.633.339 Stück. Durch die gleich darauffolgende Barkapitalerhöhung erhöhte sich die Anzahl der Stückaktien auf 101.763.355 Stück. Für die Ermittlung der Anzahl der Aktien bei einem umgekehrten Unternehmenszusammenschluss sieht IFRS 3 spezifische Regelungen vor. Für die Ermittlung der durchschnittlich gewichteten Anzahl der während der Periode, in der der umgekehrte Unternehmenserwerb erfolgt, ausstehenden Stammaktien ist die Anzahl der ausstehenden Stammaktien vom Beginn dieser Periode bis zum Erwerbszeitpunkt auf der Grundlage der durchschnittlich gewichteten Anzahl der in dieser Periode ausstehenden Stammaktien des rechtlich erworbenen Unternehmens (des bilanziellen Erwerbers), die mit dem im Fusionsvertrag angegebenen Tauschverhältnis multipliziert werden, zu berechnen. Zudem ist die Anzahl der ausstehenden Stammaktien vom Erwerbszeitpunkt bis zum Ende dieser Periode gleich der tatsächlichen Anzahl der ausstehenden Stammaktien des formal-rechtlichen Erwerbers (des bilanziell erworbenen Unternehmens) während dieser Periode. Die Anwendung dieser Vorschrift führte zu einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 100.700.203 Stück für das Geschäftsjahr 2017. Nach diesen Vorgaben ermittelte sich das Ergebnis je Aktie wie folgt: scroll 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Konzernjahresergebnis in TEUR (beherrschende Anteile) 20.393 16.005 22.644 6.639 Anzahl Aktien in Stück 100.700.203 101.763.355 101.763.355 101.763.355 Ergebnis je Aktie in EUR 0,20 0,16 0,22 0,07 Zur besseren Vergleichbarkeit geben wir zusätzlich noch das Würde die Berechnung mit der Anzahl der Stückaktien in allen Ergebnis je Aktie auf den letzten Stand, also bezogen auf dargestellten Berichtsperioden mit der Aktienanzahl zum 101.763.355 Aktien für jede dargestellte Berichtsperiode an. 31.12.2018 erfolgen, ergäbe sich folgendes Ergebnis je Aktie: scroll 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Konzernjahresergebnis in TEUR (beherrschende Anteile) 20.393 16.005 22.644 6.639 Anzahl Aktien in Stück 101.763.355 101.763.355 101.763.355 101.763.355 Ergebnis je Aktie in EUR 0,20 0,16 0,22 0,07 Verwässerungseffekte bestehen zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Die Ermittlung erfolgt durch Division des den Aktionären der AlzChem Group AG zustehenden Konzernergebnisses durch die Anzahl der ausstehenden Aktien. RECHTSSTREITIGKEITEN UND SCHADENSERSATZANSPRÜCHE Die Gesellschaften der AlzChem-Gruppe sind im Rahmen des allgemeinen Geschäftsbetriebs an verschiedenen Prozessen und behördlichen Verfahren beteiligt oder es könnten in der Zukunft solche eingeleitet oder geltend gemacht werden. Auch wenn der Ausgang der einzelnen Verfahren im Hinblick auf die Unwägbarkeiten, mit denen Rechtsstreitigkeiten behaftet sind, nicht mit Bestimmtheit vorhergesagt werden kann, wird sich nach derzeitiger Einschätzung über die im Abschluss als Verbindlichkeiten oder Rückstellungen berücksichtigten Risiken hinaus kein erheblich nachteiliger Einfluss auf die Ertragslage des Konzerns ergeben. VERWENDUNG VON ANNAHMEN UND SCHÄTZUNGEN Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet worden, die sich auf Ausweis und Höhe der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge, Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten ausgewirkt haben. Diese Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die konzerneinheitliche Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern, die Beurteilung der Werthaltigkeit der Warenvorräte, die Bewertung von Rückstellungen, Pensionen oder standortbezogenen Risiken sowie die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen insbesondere aus Verlustvorträgen. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis berücksichtigt. Unsere Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die unter den gegebenen Umständen als zutreffend erachtet werden. Die tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen. Die Einschätzungen und Annahmen werden laufend überprüft. Ertragsteuern Die AlzChem-Gruppe ist in verschiedenen Ländern zur Entrichtung von Ertragsteuern nach jeweils unterschiedlichen Bemessungsgrundlagen verpflichtet. Die weltweite Steuerrückstellung wird auf Basis einer nach den lokalen Steuervorschriften vorgenommenen Gewinnermittlung und der anwendbaren lokalen Steuersätze gebildet. Die Höhe der Steuerrückstellungen und -schulden basiert auf Schätzungen, ob und in welcher Höhe Ertragsteuern fällig werden. Etwaige Risiken aus einer abweichenden steuerlichen Behandlung werden, wenn nötig, in angemessener Höhe zurückgestellt. Daneben sind Schätzungen vorzunehmen, um die Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern beurteilen zu können. Ausschlaggebend für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern ist die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, ob künftig steuerliche Gewinne (zu versteuerndes Einkommen) zur Verfügung stehen. Im Übrigen bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Auslegung komplexer Steuervorschriften und der Höhe und des Zeitpunkts künftiger, zu versteuernder Einkünfte. Insbesondere vor dem Hintergrund der internationalen Verflechtungen können Unterschiede zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und unseren Annahmen oder künftige Änderungen dieser Annahmen Änderungen des Steuerergebnisses in künftigen Perioden zur Folge haben. Rückstellungen Bei der Ermittlung des Ansatzes von Rückstellungen sind Annahmen über die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des Ressourcenabflusses zu treffen. Diese Annahmen stellen die bestmögliche Einschätzung der dem Sachverhalt zu Grunde liegenden Situation dar, unterliegen jedoch durch die notwendige Verwendung von Annahmen einer gewissen Unsicherheit. Bei der Bemessung der Rückstellungen sind ebenfalls Annahmen über die Höhe des möglichen Ressourcenabflusses zu treffen. Eine Änderung der Annahmen kann somit zu einer abweichenden Höhe der Rückstellung führen. Demnach ergeben sich durch die Verwendung von Annahmen auch hier gewisse Unsicherheiten. Die Ermittlung des Barwertes von Pensionsverpflichtungen ist maßgeblich abhängig von der Auswahl des Diskontierungszinssatzes und der weiteren versicherungsmathematischen Annahmen, welche zum Ende eines jeden Geschäftsjahres neu ermittelt werden. Der zu Grunde liegende Diskontierungszinssatz ist dabei der Zinssatz von Unternehmensanleihen mit hoher Bonität, welche auf die Währung lauten, in der auch die Leistungen bezahlt werden, und welche laufzeitkongruent zu den Pensionsverpflichtungen sind. Änderungen dieser Zinssätze können zu wesentlichen Änderungen der Höhe der Pensionsverpflichtung führen. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses wurden im Rahmen der zu Grunde gelegten Annahmen und Schätzungen alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. VI. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 1. UMSATZERLÖSE Die AlzChem erzielt Umsatzerlöse durch den Verkauf von chemischen Produkten an Kunden und durch die Erbringung von Dienstleistungen im Rahmen von Standortservices. Die Umsatzerlöse des Konzerns stellen sich aufgeteilt auf diese beiden Kategorien wie folgt dar: scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Umsätze aus Produktverkäufen 333.375 182.997 351.898 168.901 Umsätze aus Dienstleistungen 20.545 12.244 23.319 11.075 353.920 195.241 375.217 179.976 Die Umsatzerlöse verteilen sich wie folgt auf die in der Segmentberichterstattung dargestellten Segmente: scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Produkterlöse im Segment Specialty Chemicals 185.681 110.734 209.414 98.680 Produkterlöse im Segment Basics & Intermediates 140.869 71.081 139.966 68.885 Produkterlöse im Segment Other & Holding 6.825 1.182 2.518 1.336 Dienstleistungsumsätze im Segment Other & Holding 20.545 12.244 23.319 11.075 353.920 195.241 375.217 179.976 Die gesamten Umsatzerlöse verteilen sich geographisch wie folgt: scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Deutschland 152.643 80.385 160.236 79.851 Europäische Union 100.536 54.450 102.403 47.953 Restliches Europa 12.447 13.343 22.046 8.703 NAFTA 34.626 17.312 38.699 21.387 Asien 36.341 17.319 34.167 16.848 Rest der Welt 17.328 12.432 17.666 5.234 353.920 195.241 375.217 179.976 Die Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden führen zu Forderungen, die vollumfänglich in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten sind. Die Eröffnungs- und Schlusssalden dieser Forderungen können zum jeweiligen Stichtag der Bilanzposition Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entnommen werden. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben beim erstmaligen Ansatz eine heterogene Fälligkeitsstruktur, welche im Durchschnitt zwischen 30-60 Tagen liegt. Die in der aktuellen Berichtsperiode erfassten Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen können der Anhangsangabe 16 entnommen werden. Zu beiden Stichtagen bestehen weder Vertragsvermögenswerte noch Vertragsverbindlichkeiten. Im aktuellen Berichtszeitraum wurden TEUR 413 (Vorjahr: TEUR 167; 2017: TEUR 632; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 580) Erlöse erfasst, bei welchen die Leistungsverpflichtung bereits in der Vorperiode erfüllt wurde. Diese resultieren aus der Endabrechnung von volumenbasierten Preisgestaltungen mit einzelnen Kunden im aktuellen Geschäftsjahr. Abgrenzungen aufgrund von Transportleistungen waren im gesamten Berichtszeitraum nicht vorzunehmen. Auf die Angabe zur Gesamthöhe der verbleibenden Leistungsverpflichtungen wird verzichtet, da es keine über 1 Jahr laufenden Verträge mit Kunden gibt. 2. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Aktivierte Eigenleistungen 6.158 3.376 6.920 3.544 Erträge aus Währungsumrechnung 1.655 1.799 3.468 1.669 Ertrag aus Leistungen an Dritte 907 619 934 315 Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1.048 294 952 658 Erträge aus Zuschüssen 503 149 270 121 Erträge aus Energiesteuererstattungen 260 79 252 173 Erträge aus der Bewertung von Derivaten 142 0 0 0 Übrige sonstige Erträge 921 283 640 357 11.594 6.599 13.436 6.837 Die aktivierten Eigenleistungen resultieren aus der Aktivierung von selbst erstellten Posten des Sachanlagevermögens. Die Zuschüsse enthalten im Wesentlichen Forschungszuschüsse. Die Erträge aus Leistungen an Dritte enthalten Aufwandsentschädigungen im Zusammenhang mit der europäischen Chemikalienverordnung (REACH). In den Erträgen aus der Bewertung von Derivaten waren im Geschäftsjahr 2017 in Höhe von TEUR 142 die positiven Wertänderungen der derivativen Währungsabsicherungsgeschäfte erfasst, die nicht im Rahmen des Hedge Accounting über das sonstige Ergebnis erfasst wurden. In den beiden Rumpfgeschäftsjahren bestanden in der AlzChem-Gruppe keine derivativen Finanzinstrumente. 3. MATERIALAUFWAND scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, produktionsbezogenen Strom und bezogene Waren 135.655 78.578 67.797 73.932 Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.215 1.602 1.126 1.317 137.870 80.180 68.923 75.249 4. PERSONALAUFWAND scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Löhne und Gehälter 90.044 48.791 93.430 44.639 Sozialabgaben und Altersversorgung 19.204 9.834 20.755 10.921 109.248 58.625 114.185 55.560 Im Posten Sozialabgaben und Altersversorgung wurden laufende Beitragszahlungen für Arbeitgeberbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung in Höhe von TEUR 3.599 (Vorjahr: TEUR 3.138; 2017: TEUR 6.381; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 6.737) und Sozialabgaben in Höhe von TEUR 2.167 (Vorjahr: TEUR 1.913; 2017: TEUR 3.777; 2018 -nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 4.080) erfasst. Die folgende Tabelle zeigt die in der Berichtsperiode durchschnittlich in der AlzChem-Gruppe beschäftigten Mitarbeiter: scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.07. - 31.12.2018 Gewerbliche Arbeitnehmer 766 781 802 Angestellte (inkl. Leitende und Ferienbeschäftigte) 610 624 635 Auszubildende 115 119 125 1.491 1.524 1.562 5. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Vertriebskosten 15.213 10.083 18.305 8.222 Instandhaltung 11.362 4.475 10.165 5.690 Sonstige Fremdleistungen 11.243 4.185 9.071 4.886 Umwelt-/Entsorgungskosten 7.573 4.717 9.265 4.548 Aufwand aus Währungsumrechnung 3.953 1.810 3.233 1.423 Beratungs-, Forschungs- und Entwicklungskosten 3.793 1.568 4.632 3.064 Versicherungen 2.351 1.239 2.291 1.052 IT-Kosten 2.123 1.235 2.656 1.421 Sonstige Steuern 2.009 856 1.631 775 Miete, Pacht und Leasing 1.960 1.078 2.193 1.115 Sonstige Gebühren und Beiträge 1.590 920 1.570 650 Gutachten- und Prüfungskosten 1.543 775 1.797 1.022 Marketing 1.284 787 1.249 462 Reisekosten 1.137 553 1.259 706 Übriger sonstiger Aufwand 7.362 2.586 5.804 3.218 74.496 36.867 75.121 38.254 Die Aufwendungen für Operating-Leasingverträge betrugen im Geschäftsjahr TEUR 1.115 (Vorjahr: TEUR 1.078; 2017: TEUR 1.960; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 2.193). In allen dargestellten Berichtsperioden sind keine bedingten Mietzahlungen angefallen. In den oben aufgeführten Forschungs- und Entwicklungskosten sind lediglich die externen Forschungs- und Entwicklungskosten aufgeführt. Insgesamt wurden in der Periode TEUR 4.728 (Vorjahr: TEUR 3.950; 2017: TEUR 9.015; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 8.678) Forschungs- und Entwicklungskosten als Aufwand erfasst. 6. ABSCHREIBUNGEN UND WERTMINDERUNGEN Die Details zu den planmäßigen Abschreibungen können dem Konzernanlagespiegel entnommen werden. In der aktuellen Berichtsperiode wurden wie im Vorjahr keine Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte vorgenommen. 7. FINANZERGEBNIS Das Finanzergebnis setzt sich aus den folgenden Posten, unterteilt nach der Entstehung, zusammen: scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Zinsertrag Forderungen gegenüber Kreditinstituten 377 118 203 85 Übriges 285 197 339 142 662 315 542 227 Zinsaufwand Zinsaufwand aus der Zuführung zu Pensionsrückstellungen 1.842 935 1.876 941 Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 652 302 568 266 Zinsaufwand aus Forderungsverkauf 105 51 103 52 Zinsaufwand aus der Zuführung zu sonstigen lfr. Rückstellungen 384 2 110 108 Finanzierungsleasing 12 6 9 3 Übriges 9 126 149 23 3.004 1.422 2.815 1.393 Finanzergebnis -2.342 -1.107 -2.273 -1.166 Die Zinserträge gegenüber Kreditinstituten resultieren aus laufenden Kontokorrentguthaben und kurzfristigen Geldanlagen. In den übrigen Zinserträgen sind lediglich im Geschäftsjahr 2017 Zinsen aus Steuerguthaben (TEUR 18) enthalten. In diesem Posten sind auch TEUR 65 (Vorjahr: TEUR 142; 2017: TEUR 224; 2018 -nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 20) Zinsänderungseffekte der für die Bewertung der Deponierückstellungen, sonstigen langfristigen Rückstellungen und übrigen Verbindlichkeiten anzuwendenden Abzinsungssätze enthalten. In den übrigen Zinsaufwendungen des Geschäftsjahres 2017 sind TEUR 6 Zinsaufwendungen aus Steuernachzahlungen enthalten. In den weiteren Berichtsperioden sind keine Zinsaufwendungen oder Zinserträge aus Steuernachzahlungen angefallen. Der Gesamtzinsertrag für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, oder finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, betrug im Geschäftsjahr TEUR 87 (Vorjahr: TEUR 121; 2017: TEUR 379; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 208). Der Gesamtzinsaufwand für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, oder finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, betrug im Geschäftsjahr TEUR 318 (Vorjahr: TEUR 428; 2017: TEUR 652; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 746). Für finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet werden, wurden in keiner Berichtsperiode Zinserträge oder Zinsaufwendungen erfasst. Alle Zinserträge und Zinsaufwendungen, die aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten resultieren, wurden nach der Effektivzinsmethode errechnet. 8. STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen: scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Tatsächlicher Steueraufwand -5.791 -5.807 -8.605 -2.798 Latente Steuern -2.973 -484 -531 -47 -8.764 -6.291 -9.136 -2.845 Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten bzw. geschuldeten Ertragsteuern sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr wurden TEUR 31 (Vorjahr: TEUR 0; 2017: TEUR 0; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 31) periodenfremde tatsächliche Steuererträge und TEUR 55 (Vorjahr: TEUR 0; 2017: TEUR 251; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 55) periodenfremde tatsächliche Steueraufwendungen erfasst. Die ausgewiesenen latenten Steuern entfallen im Wesentlichen auf Änderungen temporärer Differenzen. Der Ermittlung der latenten Steuern liegen die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt erwarteten Steuersätze zugrunde; diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw. verabschiedeten gesetzlichen Regelungen. In der nachfolgenden Überleitungsrechnung werden die Unterschiede zwischen dem tatsächlich gebuchten Ertragsteueraufwand und dem erwarteten Ertragsteueraufwand ausgewiesen. Der erwartete Ertragsteueraufwand ergibt sich aus dem Ergebnis vor Ertragsteuern multipliziert mit dem anzuwendenden Ertragsteuersatz. Der anzuwendende Ertragsteuersatz ist nach IAS 12.85 derjenige, der für die Informationsdarstellung am geeignetsten ist. Obwohl der Steuersatz der AlzChem Group AG 29 % beträgt, wurde für die steuerliche Überleitungsrechnung mit dem Steuersatz der AlzChem Trostberg GmbH gerechnet, da dieser den wesentlichsten Einfluss auf die Konzernsteuerquote hat. scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Konzernjahresergebnis vor Ertragsteuern 29.336 22.353 31.919 9.566 Anzuwendender Ertragsteuersatz 28,00 % 28,00 % 28,00 % 28,00 % Erwarteter Ertragsteueraufwand 8.214 6.259 8.937 2.678 Effekte aus abweichenden ausländischen Steuersätzen -90 -27 -25 2 Effekte aus abweichenden inländischen Steuersätzen 55 17 95 78 Steuerwirkungen Steuerliche Hinzurechnungen 483 217 368 151 Steuerfreie Erträge -80 -60 -64 -4 Periodenfremde Steuererträge -278 -157 -219 -62 Periodenfremder Steueraufwand 403 16 55 39 Nichtansatz latenter Steuern auf permanente Differenzen 60 0 0 0 Sonstige Abweichungen -3 26 -11 -37 Summe Steuerauswirkungen 585 42 129 87 Summe Steueraufwand 8.764 6.291 9.136 2.845 Effektive Steuerquote 29,88 % 28,14 % 28,62 % 29,74 % VIII. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ 9. NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE AM KONZERNJAHRESERGEBNIS Die nicht beherrschenden Anteile am Konzernjahresergebnis betreffen die 49 % Fremdanteile an der Dormex Company LLC und die 6 % Fremdanteile an der AlzChem International GmbH, die von den vier ehemaligen Hauptanteilseignern der AlzChem Group AG gehalten werden. Die Dormex Company LLC wurde im September 2018 liquidiert und ist somit in den unten aufgeführten bilanziellen Kennziffern zum 31.12.2018 nicht mehr enthalten. In den zeitraumbezogenen Angaben ist die Dormex Company LLC bis zu ihrer Liquidation im September 2018 enthalten. Aus der Endkonsolidierung der Gesellschaft waren keine wesentlichen erfolgswirksamen Effekte zu erfassen. Die Entwicklung der nicht beherrschenden Anteile ist der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen. Die folgenden Finanzinformationen betreffen die nicht beherrschenden Anteile (prozentual) an den Tochterunternehmen: scroll in TEUR 31.12.2017 bzw. 2017 30.06.2018 bzw. 01.01. - 30.06.2018 31.12.2018 bzw. 01.07. - 31.12.2018 Langfristige Vermögenswerte 4.805 4.907 5.001 Kurzfristige Vermögenswerte 180 196 71 Langfristige Schulden 0 0 0 Kurzfristige Schulden 2.760 2.786 2.966 Cashflow 85 -9 -100 Entnahmen 0 0 -74 Jahresergebnis 179 90 35 Sonstiges Ergebnis -17 2 -15 Gesamtergebnis 162 93 20 Von den oben aufgeführten Werten entfallen die folgenden Werte nur auf AlzChem International GmbH: scroll in TEUR 31.12.2017 bzw. 2017 30.06.2018 bzw. 01.01. - 30.06.2018 31.12.2018 bzw. 01.07. - 31.12.2018 Langfristige Vermögenswerte 4.805 4.907 5.001 Kurzfristige Vermögenswerte 60 104 71 Langfristige Schulden 0 0 0 Kurzfristige Schulden 2.760 2.786 2.966 Cashflow 0 0 -100 Entnahmen 0 0 0 Jahresergebnis 180 119 39 Sonstiges Ergebnis 0 0 0 Gesamtergebnis 180 119 39 Zwischen der AlzChem Trostberg GmbH und der AlzChem International GmbH wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2018 ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Demzufolge führt die AlzChem International GmbH ihre zukünftigen Gewinne vollumfänglich an die AlzChem Trostberg GmbH ab und diese übernimmt auch vollumfänglich eventuell auftretende Verluste der AlzChem International GmbH. Der Vertrag wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren geschlossen und kann währenddessen nicht ordentlich gekündigt werden. Aufgrund des Vertrags fließen dem Konzern seit dem 1. Januar 2018 das gesamte Jahresergebnis und Gesamtergebnis der AlzChem International GmbH zu. Folglich fließen den nicht beherrschenden Anteilen für den Zeitraum des Gewinnabführungsvertrages keine weiteren Jahresergebnisse zu. Den Minderheitsgesellschaftern der AlzChem International GmbH (6 % am Kapital der Gesellschaft) wurde für den Verlust ihres variablen Ergebnisanspruches eine Ausgleichszahlung in Höhe von EUR 2,85 (brutto) pro Geschäftsanteil und Jahr für die Dauer des Gewinnabführungsvertrages gewährt. In der Konzernbilanz wurde der Barwert der zukünftig zu leistenden Ausgleichszahlungen bereits in voller Höhe (TEUR 855) in den kurzfristigen und langfristigen übrigen Verbindlichkeiten erfasst. In gleicher Höhe wurde der nicht beherrschende Anteil im Konzerneigenkapital gemindert. Die jährlich an die nicht beherrschenden Anteile zu leistenden Ausgleichszahlungen werden jeweils (anteilig) dem Konzernjahresergebnis der nicht beherrschenden Anteile zugewiesen und entsprechen somit nicht dem tatsächlichen Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile, da dies in den Jahren des Gewinnabführungsvertrages null ist. Die oben in der Übersicht berichtete Zahl entspricht 6 % des tatsächlichen Jahresergebnisses der AlzChem International GmbH. Bilanziell wurden dem Konzernjahresergebnis der nicht beherrschenden Anteile jedoch TEUR 85 (Vorjahr: TEUR 85) aus der AlzChem International GmbH zugewiesen. Die erstmalige zahlungswirksame Abrechnung erfolgt im Januar 2019. 10. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten erworbene Software, Rechte und Lizenzen. In der AlzChem-Gruppe existieren keine selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte zu den abgebildeten Stichtagen. Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte im Geschäftsjahr 2017 stellt sich wie folgt dar: scroll in TEUR Software Konzessionen, Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte Gesamt Anschaffungskosten 01.01.2017 3.203 1.811 5.014 Zugänge 655 0 655 Abgänge -24 0 -24 Umgliederung -114 119 5 Währungsumrechnung -2 -2 -4 Stand am 31.12.2017 3.718 1.928 5.646 Abschreibungen 01.01.2017 2.829 1.378 4.207 Zugänge 260 191 451 Abgänge -18 0 -18 Umgliederung 0 0 0 Währungsumrechnung -1 -2 -3 Stand am 31.12.2017 3.070 1.567 4.637 Nettobuchwert 31.12.2016 374 433 807 Nettobuchwert 31.12.2017 648 361 1.009 Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte im Zeitraum vom 01.01. bis 30.06.2018 stellt sich wie folgt dar: scroll in TEUR Software Konzessionen, Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte Gesamt Anschaffungskosten 01.01.2018 3.718 1.928 5.646 Zugänge 231 0 231 Abgänge -92 -6 -98 Umgliederung -78 78 0 Währungsumrechnung 1 -4 -3 Stand am 30.06.2018 3.780 1.996 5.776 Abschreibungen 01.01.2018 3.070 1.567 4.637 Zugänge 171 79 250 Abgänge -92 -6 -98 Umgliederung 0 0 0 Währungsumrechnung 0 -4 -4 Stand am 30.06.2018 3.149 1.636 4.785 Nettobuchwert 31.12.2017 648 361 1.009 Nettobuchwert 30.06.2018 631 360 991 Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte im Zeitraum vom 01.07. bis 31.12.2018 stellt sich wie folgt dar: scroll in TEUR Software Konzessionen, Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte Gesamt Anschaffungskosten 01.07.2018 3.780 1.996 5.776 Zugänge 87 17 104 Abgänge -5 -2 -7 Umgliederung 0 0 0 Währungsumrechnung 0 0 0 Stand am 31.12.2018 3.862 2.011 5.873 Abschreibungen 01.07.2018 3.149 1.636 4.785 Zugänge 155 69 224 Abgänge -5 -2 -7 Umgliederung 0 0 0 Währungsumrechnung 0 1 1 Stand am 31.12.2018 3.299 1.704 5.003 Nettobuchwert 30.06.2018 631 360 991 Nettobuchwert 31.12.2018 563 307 870 Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte im Zeitraum vom 01.01. bis 31.12.2018 stellt sich wie folgt dar (nachrichtlich, ungeprüft): scroll in TEUR Software Konzessionen, Patente, Lizenzen und ähnliche Rechte Gesamt Anschaffungskosten 01.01.2018 3.718 1.928 5.646 Zugänge 318 17 335 Abgänge -97 -8 -105 Umgliederung -78 78 0 Währungsumrechnung 1 -4 -3 Stand am 31.12.2018 3.862 2.011 5.873 Abschreibungen 01.01.2018 3.070 1.567 4.637 Zugänge 326 148 474 Abgänge -97 -8 -105 Umgliederung 0 0 0 Währungsumrechnung 0 -3 -3 Stand am 31.12.2018 3.299 1.704 5.003 Nettobuchwert 31.12.2017 648 361 1.009 Nettobuchwert 31.12.2018 563 307 870 Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte wurden in allen Berichtsperioden nicht erfasst. In den dargestellten Berichtsperioden gab es keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer und keine immateriellen Vermögenswerte, die zum Stichtag noch nicht nutzungsbereit waren. 11. SACHANLAGEN Die Entwicklung des Sachanlagevermögens im Geschäftsjahr 2017 stellt sich wie folgt dar: scroll in TEUR Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt Anschaffungskosten 01.01.2017 45.453 168.030 15.698 8.455 237.636 Zugänge 1.169 5.806 2.207 15.041 24.223 Abgänge -1 -327 -273 -250 -852 Umgliederung 1.030 4.600 658 -6.293 -5 Währungsumrechnung 41 237 -11 -382 -115 Stand am 31.12.2017 47.691 178.345 18.279 16.571 260.886 Abschreibungen 01.01.2017 18.679 102.731 11.400 0 132.810 Zugänge 1.364 9.938 2.237 0 13.539 Abgänge -1 -292 -262 0 -555 Umgliederung 0 0 0 0 0 Währungsumrechnung 0 -26 -12 0 -38 Stand am 31.12.2017 20.041 112.350 13.364 0 145.755 Nettobuchwert 31.12.2016 26.774 65.299 4.298 8.455 104.827 Nettobuchwert 31.12.2017 27.649 65.995 4.915 16.571 115.131 Die Entwicklung des Sachanlagevermögens im Zeitraum vom 01.01. bis 30.06.2018 stellt sich wie folgt dar: scroll in TEUR Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt Anschaffungskosten 01.01.2018 47.691 178.345 18.279 16.571 260.886 Zugänge 129 1.801 657 13.143 15.730 Abgänge -29 -163 -2.283 -228 -2.703 Umgliederung 269 4.692 716 -5.677 0 Währungsumrechnung -22 -158 11 -38 -207 Stand am 30.06.2018 48.038 184.517 17.380 23.771 273.706 Abschreibungen 01.01.2018 20.041 112.350 13.364 0 145.755 Zugänge 685 5.366 1.197 0 7.248 Abgänge -7 -148 -2.246 0 -2.401 Umgliederung 0 0 0 0 0 Währungsumrechnung -1 -57 1 0 -57 Stand am 30.06.2018 20.718 117.511 12.316 0 150.545 Nettobuchwert 31.12.2017 27.649 65.995 4.915 16.571 115.131 Nettobuchwert 30.06.2018 27.320 67.006 5.064 23.771 123.161 Die Entwicklung des Sachanlagevermögens im Zeitraum vom 01.07. bis 31.12.2018 stellt sich wie folgt dar: scroll in TEUR Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt Anschaffungskosten 01.07.2018 48.038 184.517 17.380 23.771 273.706 Zugänge 556 4.865 1.395 21.767 28.583 Abgänge -24 -3.685 -300 0 -4.009 Umgliederung 408 5.069 96 -5.573 0 Währungsumrechnung 6 50 15 4 75 Stand am 31.12.2018 48.984 190.816 18.586 39.969 298.355 Abschreibungen 01.07.2018 20.718 117.511 12.316 0 150.545 Zugänge 704 5.409 1.352 0 7.465 Abgänge -14 -3.635 -293 0 -3.942 Umgliederung 0 0 0 0 0 Währungsumrechnung 0 22 0 0 22 Stand am 31.12.2018 21.408 119.307 13.375 0 154.090 Nettobuchwert 30.06.2018 27.320 67.006 5.064 23.771 123.161 Nettobuchwert 31.12.2018 27.576 71.509 5.211 39.969 144.265 Die Entwicklung des Sachanlagevermögens im Zeitraum vom 01.01. bis 31.12.2018 stellt sich wie folgt dar (nachrichtlich, ungeprüft): scroll in TEUR Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt Anschaffungskosten 01.01.2018 47.691 178.345 18.279 16.571 260.886 Zugänge 685 6.666 2.052 34.910 44.313 Abgänge -53 -3.848 -2.583 -228 -6.712 Umgliederung 677 9.761 812 -11.250 0 Währungsumrechnung -16 -108 26 -34 -132 Stand am 31.12.2018 48.984 190.816 18.586 39.969 298.355 Abschreibungen 01.01.2018 20.041 112.350 13.364 0 145.755 Zugänge 1.389 10.775 2.549 0 14.713 Abgänge -21 -3.783 -2.539 0 -6.343 Umgliederung 0 0 0 0 0 Währungsumrechnung -1 -35 1 0 -35 Stand am 31.12.2018 21.408 119.307 13.375 0 154.090 Nettobuchwert 31.12.2017 27.649 65.995 4.915 16.571 115.131 Nettobuchwert 31.12.2018 27.576 71.509 5.211 39.969 144.265 Wertminderungen auf Sachanlagen wurden in keiner dargestellten Berichtsperiode erfasst. Die Sachanlagen enthalten mit TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 223; 31.12.2017: TEUR 223) Vermögenswerte, die im Rahmen eines Finanzierungsleasings gehalten werden. Im laufenden Geschäftsjahr hat AlzChem die Kaufoption ausgeübt und das Grundstück vom bisherigen Vermieter erworben. Innerhalb der Anlagen und Maschinen sind zum Bilanzstichtag TEUR 310 (Vorjahr: TEUR 362; 31.12.2017: TEUR 414) gemeinschaftlich geführte Vermögenswerte enthalten. Hierbei handelt es sich um einen Dampfkessel, welchen die Nigu Chemie GmbH am Standort Waldkraiburg zusammen mit einem benachbarten Unternehmen auf dessen Grundstück betreibt. Der Anteil der AlzChem-Gruppe an dieser gemeinschaftlichen Vereinbarung beträgt 50 %. Die beiden Gesellschaften nehmen jeweils 50 % des vom Dampfkessel produzierten Volumens für eigene Produktionsprozesse ab. Der Anteil der Aufwendungen aus diesem gemeinschaftlich geführten Vermögenswert betrug im Geschäftsjahr TEUR 665 (Vorjahr: TEUR 643; 2017: TEUR 1.140; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 1.308). Erlöse aus diesem gemeinschaftlich geführten Vermögenswert sind wie im Vorjahr nicht angefallen. Im aktuellen Geschäftsjahr wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von TEUR 80 (Vorjahr: TEUR 0; 2017: TEUR 0; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 80) als Bestandteil der Herstellungskosten der technischen Anlagen und Maschinen aktiviert. Der zugrunde liegende Finanzierungskostensatz entspricht dem Darlehenszinssatz der direkt zurechenbaren Darlehen. Das Sachanlagevermögen dient in Höhe von TEUR 16.135 (Vorjahr: TEUR 16.536; 31.12.2017: TEUR 16.804) als Sicherheit für Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. 12. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte umfassen in vollem Umfang Anteile an übrigen Beteiligungen und werden der Bewertungskategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Da für diese Beteiligungen keine beobachtbaren Marktwerte vorliegen und unter Berücksichtigung der insgesamt untergeordneten Bedeutung für die AlzChem-Gruppe auch keine verlässlichen Parameter für eine Modellbewertung mit angemessenem Aufwand ermittelt werden können, werden die Anschaffungskosten als beste verfügbare Indikation für den beizulegenden Zeitwert herangezogen. Zum aktuellen Zeitpunkt plant die AlzChem-Gruppe keine Veräußerung der Beteiligungen. 13. ÜBRIGE FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE Die langfristigen und kurzfristigen übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten setzen sich aus den folgenden finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerten zusammen: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Darin finanzielle Vermögenswerte Erstattungsansprüche an Lieferanten 6 0 0 Gesamte langfristige finanzielle Vermögenswerte 6 0 0 Darin nicht finanzielle Vermögenswerte Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 1.065 1.041 886 Sonstiges 0 26 5 Gesamte langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 1.065 1.067 891 Gesamte langfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1.071 1.067 891 Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Darin finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Kaufpreiseinbehalt, Sondersperrkonto und Abrechnungskonto 7.480 4.911 5.689 Kurzfristige verfügungsbeschränkte Geldanlagen 5.902 5.902 5.902 Sonstiges 499 1.032 190 Gesamte kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 13.881 11.845 11.781 Darin nicht finanzielle Vermögenswerte Steuerforderungen 1.490 270 1.798 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 916 2.375 887 Sonstiges 21 25 44 Gesamte kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 2.427 2.670 2.729 Gesamte kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 16.308 14.515 14.510 Die Forderungen aus Kaufpreiseinbehalt, Sondersperrkonto und Abrechnungskonto resultieren aus FactoringTransaktionen und stellen Forderungen gegen den Factorer dar. Die kurzfristigen Geldanlagen betreffen liquide Mittel, die mit einer Zinsbindungsfrist von maximal 12 Monaten bei Kreditinstituten angelegt sind. Diese Geldanlage in Höhe von TEUR 5.902 (Vorjahr: TEUR 5.902; 31.12.2017: TEUR 5.902) dient in voller Höhe als Sicherheit gemäß den gesetzlichen Auflagen zur Nachsorge und Rekultivierung von Deponieflächen. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden im Wesentlichen für Vorausbezahlungen von Versicherungen und Wartungsverträgen gebildet. Im langfristigen Bereich werden auch Versicherungen im Zusammenhang mit der laufenden Börsennotierung in Höhe von TEUR 245 (Vorjahr: TEUR 270; 31.12.2017: TEUR 223) ausgewiesen. Auf die oben aufgeführten langfristigen und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte wurden weder Wertberichtigungen gebildet noch sind hierin überfällige Beträge enthalten. Zum Bilanzstichtag liegen keine Anhaltspunkte vor, dass die Zahlungen bei Fälligkeit dieser Posten nicht geleistet werden. In den hier abgebildeten kurz- und langfristigen finanziellen Vermögenswerten sind folgende Forderungen in Fremdwährung enthalten: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Gesamt 457 114 161 USD 290 7 3 SEK 51 53 49 CNY 116 54 109 14. LATENTE STEUERANSPRÜCHE UND STEUERSCHULDEN Latente Steueransprüche und -schulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht besteht, die laufenden Steueransprüche gegen die laufenden Steuerschulden aufzurechnen, und wenn die latenten Steuern gegen dieselbe Steuerbehörde bestehen. Die latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden beziehen sich auf folgende Positionen: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Latente Steueransprüche Immaterielle Vermögenswerte 121 106 91 Sachanlagen 1.057 916 730 Finanzielle Vermögenswerte 54 56 16 Vorräte 644 594 807 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 749 947 1.124 Rückstellungen 22.291 21.630 21.823 davon auf Pensionsverpflichtungen 19.554 19.234 19.512 Verbindlichkeiten 54 51 3 Steuerliche Verlustvorträge 463 325 360 Summe latente Steueransprüche 25.433 24.625 24.954 davon kurzfristig 1.502 1.648 1.950 davon langfristig 23.931 22.977 23.004 Latente Steuerschulden Sachanlagen 328 345 224 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 1.792 1.792 1.793 Verbindlichkeiten 45 47 72 Summe latente Steuerschulden 2.165 2.184 2.089 davon kurzfristig 1.792 1.792 1.797 davon langfristig 373 392 292 Saldierung aktiver und passiver latenter Steuern 0 0 0 Bilanzansatz latente Steueransprüche 25.433 24.625 24.954 Bilanzansatz latente Steuerschulden 2.165 2.184 2.089 Die Veränderungen der latenten Steuern zum Vorjahr wurden in Höhe von TEUR -47 (Vorjahr: TEUR -484; 2017: -2.973; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR -531) aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. In Höhe von TEUR 462 (Vorjahr: TEUR -321; 2017: TEUR -26; 2018 -nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 141) wurde die Veränderung der latenten Steuern auf Pensionsrückstellungen im sonstigen Ergebnis erfasst. Die hier aufgeführten aktiven latenten Steueransprüche auf ertragsteuerliche Verlustvorträge entfallen in Höhe von TEUR 7 (Vorjahr: TEUR 6; 31.12.2017: TEUR 14) auf inländische Gesellschaften. Auf Gewerbesteuer entfallen hiervon TEUR 3 (Vorjahr: TEUR 3; 31.12.2017: TEUR 10) und auf Körperschaftsteuer TEUR 4 (Vorjahr: TEUR 3; 31.12.2017: TEUR 4). Im Berichtsjahr wurden auf sämtliche ertragsteuerlichen Verlustvorträge aktive latente Steuern angesetzt. Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge sind unverfallbar. Die Ermittlung der latenten Steuern führte zu einem Überhang an latenten Steueransprüchen. Aufgrund der verabschiedeten Unternehmensplanung ist davon auszugehen, dass in Zukunft genügend steuerliche Ergebnisse vorliegen werden, welche die Realisierung der aktiven latenten Steueransprüche wahrscheinlich macht. Auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 80.357 (Vorjahr: TEUR 8.979; 31.12.2017: TEUR 8.979) wurden keine latenten Steuerschulden angesetzt. Im Übrigen verweisen wir auf die Ausführungen bei den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen und die Erläuterungen unter Abschnitt IV. 15. VORRÄTE scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 23.663 23.347 25.771 Unfertige Erzeugnisse 13.753 17.242 15.943 Unfertige Leistungen 196 295 194 Fertige Erzeugnisse 33.237 34.439 36.509 Handelswaren 456 215 439 Geleistete Anzahlungen 77 41 0 71.382 75.579 78.856 Im aktuellen Geschäftsjahr wurden ergebniswirksame Wertminderungen auf Vorräte in Höhe von TEUR 395 (Vorjahr: TEUR 477; 2017: 1.268; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 872) und Wertaufholungen in Höhe von TEUR 2.206 (Vorjahr: TEUR 834; 2017: 408; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 3.040) in den Materialaufwendungen erfasst. Die Wertminderungen wurden im Wesentlichen für Überreichweiten, mangelnde Gängigkeiten und für Abwertungen auf den Nettoveräußerungswert vorgenommen. Der Gesamtbetrag der Vorräte, die im Geschäftsjahr als Aufwand erfasst wurden, beträgt TEUR 75.249 (Vorjahr: TEUR 80.180; 2017: TEUR 137.870; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 155.429). 16. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Die auf dem Wertberichtigungskonto erfassten Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt: scroll in TEUR 01.01.2017 Zuführung Verbrauch Auflösung 31.12.2017 (IAS 39) Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 507 252 0 -148 611 Unter Berücksichtigung der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 ergab sich im Vorjahr die folgende Veränderung der Wertberichtigungen: scroll in TEUR 01.01.2018 Zuführung Verbrauch Auflösung Währungsumrechnung 30.06.2018 Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (AC) 144 9 -18 0 -3 132 Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (FVOCI) 497 4 0 0 0 501 Gesamt 641 13 -18 0 -3 633 Im Rahmen der Erstanwendung des IFRS 9 sind die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 01.01.2018 um TEUR 30 erhöht worden. Davon entfielen TEUR 6 auf erfolgsneutral über das sonstige Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI) zu bewertenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und TEUR 24 auf die zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bewerteten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. In Höhe von TEUR 491 (FVOCI) bzw. TEUR 121 (AC) wurden die bestehenden Wertberichtigungen nach IAS 39 übernommen. Die weitere Entwicklung der Wertberichtigungen im aktuellen Geschäftsjahr stellt sich wie folgt dar: scroll in TEUR 01.07.2018 Zuführung Verbrauch Auflösung Währungsumrechnung 31.12.2018 Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (AC) 132 0 0 -24 -2 106 Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (FVOCI) 501 1 0 0 0 502 Gesamt 633 1 0 -24 -2 608 Die Wertberichtigungen zum Berichtsstichtag beziehen sich auf ein Bruttoforderungsvolumen vor Sicherheiten und Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 20.987 (FVOCI) (Vorjahr: TEUR 38.183; 31.12.2017: TEUR 21.813) bzw. TEUR 13.971 (AC) (Vorjahr: TEUR 14.781; 31.12.2017: TEUR 13.222). Die Quote des erwarteten Verlusts gemessen an dem gesamten Forderungsbestand beträgt zum Stichtag 1,77 %, wobei die auf historischen Werten basierenden Einzelraten je nach Überfälligkeit der Forderungen zwischen 0,05 % und 6,56 % schwanken. Für Forderungen, die den Status "ausgefallen" erreicht haben, konnten historisch betrachtet rund 80 % des ausstehenden Betrags durch Sicherheitenverwertung oder sonstige Beitreibungsmaßnahmen realisiert werden. Die AlzChem-Gruppe hat zum aktuellen Stichtag Sicherheiten aus Warenkreditversicherungen für die Besicherung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 11.986 (Vorjahr: TEUR 28.121; 31.12.2017: TEUR 12.101) erhalten. Davon entfallen auf überfällige Forderungen Sicherheiten in Höhe von TEUR 2.888 (Vorjahr: TEUR 1.973; 31.12.2017: TEUR 773). Bei den weder wertgeminderten noch überfälligen Forderungen liegen zum Bilanzstichtag keine Anhaltspunkte vor, dass die Zahlungen bei Fälligkeit nicht geleistet werden. Auf Grund der internationalen Tätigkeit des Konzerns sind zu den Stichtagen in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen folgende in Konzernwährung Euro umgerechnete Fremdwährungsforderungen enthalten: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Gesamt 12.538 15.977 16.474 USD 7.772 9.194 9.878 CNY 1.999 894 1.338 JPY 1.421 2.443 2.420 SEK 1.332 3.308 2.838 Sonstige 14 138 0 Die im Rahmen des Factorings veräußerten Forderungen belaufen sich auf TEUR 15.755 (Vorjahr: TEUR 8.846; 31.12.2017: TEUR 12.660). Die Analyse zum Übergang oder Verbleib der Chancen und Risiken aus den verkauften Forderungen zum aktuellen Stichtag und zu den Vorjahresstichtagen hat einen vollständigen Übergang ergeben, so dass innerhalb der AlzChem-Gruppe kein verbleibendes Engagement ausgewiesen wird. Sowohl im laufenden Jahr als auch in den dargestellten Vorjahren gab es keine Zahlungsmittelrückflüsse aus den Kaufpreiseinbehalten im Rahmen des Factorings an die Factoring-Gesellschaft. 17. ERTRAGSTEUERANSPRÜCHE Die Steuerforderungen umfassen in voller Höhe Ertragsteuerforderungen inländischer Gesellschaften. Diese resultieren aus Überzahlungen des aktuellen als auch des vorangegangenen Geschäftsjahres. 18. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen sich wie folgt zusammen: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Guthaben bei Kreditinstituten 12.796 9.837 12.852 Kassenbestand 6 7 5 12.802 9.844 12.857 19. EIGENKAPITAL GEZEICHNETES KAPITAL Das Gezeichnete Kapital entspricht dem der AlzChem Group AG. Zum 31.12.2018 beträgt das Gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG wie im Vorjahr und zum 31.12.2017 EUR 101.763.355,00 und ist ebenso unverändert gegenüber dem Vorjahr und zum 31.12.2017 in 101.763.355 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von je EUR 1 eingeteilt. In beiden dargestellten Rumpfgeschäftsjahren des Kalenderjahres 2018 gab es keine Veränderungen des Gezeichneten Kapitals. Im Geschäftsjahr 2017 wurde das Gezeichnete Kapital im Wege einer Sachkapitalerhöhung gegen Einbringung sämtlicher Aktien der AlzChem Trostberg GmbH von EUR 310.000,00 um EUR 100.323.339,00 auf EUR 100.633.339,00 erhöht. Ebenfalls im Geschäftsjahr 2017 wurde im Rahmen einer Barkapitalerhöhung das Gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG um weitere EUR 1.130.016,00 auf EUR 101.763.355,00 erhöht. GENEHMIGTES KAPITAL 2017 Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 31. Juli 2022 das Grundkapital der AlzChem Group AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 10.063.333,00 (in Worten: Euro zehn Millionen dreiundsechzigtausend dreihundertdreiunddreißig) durch Ausgabe von bis zu 10.063.333 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017). Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen; das gesetzliche Bezugsrecht kann auch in der Weise eingeräumt werden, dass die neuen Aktien von einem durch den Vorstand bestimmten Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären der Gesellschaft zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen: ― Bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen, insbesondere zum Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen; ― Bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, wenn der Ausgabebetrag der unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung nicht wesentlich unterschreitet und der auf die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung und des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung vorhandenen Grundkapitals nicht überschreitet. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind Aktien anzurechnen, die in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausübung ausgegeben oder veräußert wurden; ― Zur Vermeidung von Spitzenbeträgen; ― Um Aktien im Rahmen von Aktienbeteiligungs- oder anderen aktienbasierten Programmen gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, Mitglieder des Vertretungsorgans eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens oder an Arbeitnehmer der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens auszugeben, wobei das Arbeitsverhältnis bzw. Organverhältnis zur Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen im Zeitpunkt der Zusage der Aktienausgabe bestehen muss; soweit Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft Aktien gewährt werden sollen, entscheidet hierüber allein der Aufsichtsrat der Gesellschaft. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung, insbesondere den Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe, einschließlich einer von § 60 Abs. 2 AktG abweichenden Gewinnbeteiligung, festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Satzung der Gesellschaft nach vollständiger oder teilweiser Ausnutzung oder dem zeitlichen Ablauf des genehmigten Kapitals entsprechend anzupassen, insbesondere in Bezug auf die Höhe des Grundkapitals und die Anzahl der bestehenden Stückaktien. Die Hauptversammlung hat dem Vorstand keine Rechte hinsichtlich einer bedingten Kapitalerhöhung eingeräumt. BERECHTIGUNG ZUM ERWERB EIGENER AKTIEN Zu beiden Berichtsstichtagen hält die Gesellschaft keine eigenen Aktien. Die Hauptversammlung hat die AlzChem Group AG gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum Ablauf des 31. Juli 2022 eigene Aktien in einem Volumen von bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals zu erwerben. Auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die AlzChem Group AG zum Zeitpunkt des Erwerbs erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß den §§ 71d oder 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung darf von der AlzChem Group AG nicht zum Zwecke des Handelns in eigenen Aktien genutzt werden. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals durch die AlzChem Group AG oder durch abhängige oder in Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehende Unternehmen oder durch Dritte, die auf Rechnung der AlzChem Group AG oder von abhängigen oder in Mehrheitsbesitz der AlzChem Group AG stehende Unternehmen handeln, ausgenutzt werden. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots erfolgen. Im Falle des Erwerbs über die Börse darf der Erwerbspreis (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Kurs der Aktie im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Im Falle des Erwerbs über ein öffentliches Kaufangebot dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der Kaufpreisspanne je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den Schlusskurs im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) am dritten Börsenhandelstag vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des Angebots um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Ergeben sich nach der Veröffentlichung des öffentlichen Kaufangebots nicht unerhebliche Abweichungen des maßgeblichen Kurses, kann das Angebot angepasst werden. In diesem Fall wird auf den Kurs am dritten Börsenhandelstag vor der öffentlichen Ankündigung einer etwaigen Anpassung abgestellt. Das Volumen des Angebots kann begrenzt werden. Sofern die gesamte Zeichnung des Angebots das festgesetzte Volumen überschreitet, muss die Annahme nach Quote erfolgen. Eine bevorrechtigte Annahme geringer Stückzahlen bis 100 angedienter Aktien je Aktionär kann vorgesehen werden. KAPITALRÜCKLAGE-AUSGLEICHSPOSTEN REVERSE ACQUISITION Im Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition werden die Anpassung des Gezeichneten Kapitals der AlzChem Trostberg GmbH an das Gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG und die Geschäftsvorfälle aus den Kapitalerhöhungen im Geschäftsjahr 2017 dargestellt, welche nicht das Gezeichnete Kapital der AlzChem Group AG betreffen. Diese Anpassungen waren erforderlich, um die Anforderungen zur Bilanzierung und zum Ausweis eines umgekehrten Unternehmenszusammenschlusses im Geschäftsjahr 2017 darzustellen (siehe hierzu die Erläuterungen in II. Geschäftsmodellwechsel und daraus folgende Darstellung im IFRS-Konzernabschluss zum 31.12.2017). Der Posten hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Das Gezeichnete Kapital der AlzChem Trostberg GmbH beträgt zum Berichtsstichtag TEUR 11.000 (Vorjahr: TEUR 11.000). Aus der Barkapitalerhöhung der AlzChem Group AG sind im Geschäftsjahr 2017 TEUR 1.469 in die Kapitalrücklage der AlzChem Group AG geflossen. Der auf die Gegenleistung für den bilanziellen Erwerb der AlzChem Group AG entfallende Betrag wurde im Geschäftsjahr 2017 in Höhe von TEUR 775 ebenfalls in diesem Posten erfasst. Die direkt den beiden Kapitalerhöhungen der AlzChem Group AG des Geschäftsjahres 2017 zurechenbaren Kosten wurden im Zeitpunkt der Durchführung der Kapitalerhöhungen als Abzug vom Eigenkapital dargestellt. Unter Berücksichtigung von Steuervorteilen wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 740 direkt vom Eigenkapitalposten "Kapitalrücklage-Ausgleichsposten Reverse Acquisition" in Abzug gebracht. KAPITALRÜCKLAGE Die Kapitalrücklage stellt diejenige der AlzChem Trostberg GmbH dar und beträgt im gesamten Berichtszeitraum unverändert TEUR 24.981. ÜBRIGES KUMULIERTES EIGENKAPITAL Im Übrigen kumulierten Eigenkapital werden solche Gewinne und Verluste ausgewiesen, die nicht über die Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im sonstigen Ergebnis erfasst werden. In der AlzChem-Gruppe umfasst dies im Betrachtungszeitraum den Unterschiedsbetrag aus den Umrechnungsdifferenzen von ausländischen Abschlüssen in die Berichtswährung, Effekte aus der Neubewertung der leistungsorientierten Verpflichtungen, die Änderungen aus der Marktbewertung von finanziellen Vermögenswerten im sonstigen Ergebnis und darauf entfallende latente Steuerabgrenzungen. Die Entwicklung der einzelnen Posten im Betrachtungszeitraum stellt sich wie folgt dar: scroll in TEUR Bewertung von zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung Bewertung Pensionsrückstellungen Gesamt Stand am 01.01.2017 0 1.691 -32.671 -30.983 Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+) oder Verluste (-) 0 0 89 89 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 0 -1.090 0 -1.090 Latente Steuern 0 0 -26 -26 Stand am 31.12.2017 0 600 -32.610 -32.010 Stand am 01.01.2018 0 600 -32.610 -32.010 Effekt aus der Änderung der Rechnungslegungsvorschriften 4 0 0 4 Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+) oder Verluste (-) 4 0 1.152 1.156 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 0 125 0 125 Latente Steuern -1 0 -321 -322 Stand am 30.06.2018 7 725 -31.779 -31.047 Stand am 01.07.2018 7 725 -31.779 -31.047 Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+) oder Verluste (-) 0 0 -1.650 -1.650 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 0 83 0 83 Latente Steuern 0 0 462 462 Umgliederung in Gewinn- und Verlustrechnung 0 29 0 29 Stand am 31.12.2018 7 837 -32.967 -32.123 Stand am 01.01.2018 0 600 -32.610 -32.010 Effekt aus der Änderung der Rechnungslegungsvorschriften 4 0 0 4 Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne (+) oder Verluste (-) 4 0 -498 -494 Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 0 208 0 208 Latente Steuern -1 0 141 140 Umgliederung in Gewinn- und Verlustrechnung 0 29 0 -29 Stand am 31.12.2018 7 837 -32.967 -32.123 Die hier dargestellten Effekte umfassen das gesamte übrige kumulierte Eigenkapital inklusive der nicht beherrschenden Anteile. Durch die Liquidierung der Dormex Company LLC im aktuellen Geschäftsjahr entspricht das hier dargestellte Übrige kumulierte Eigenkapital ab dem 31.12.2018 dem bilanziell ausgewiesenen Übrigen kumulierten Eigenkapital. Der Posten "Bewertung von zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten" wurde durch die erstmalige Anwendung von IFRS 9 zum 01.01.2018 hinzugefügt (weitere Erläuterungen dazu sind in IV. Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses aufgeführt). BILANZGEWINN Der Bilanzgewinn enthält die in laufenden und vorherigen Geschäftsjahren angesammelten Ergebnisse vermindert um Dividendenzahlungen an die Aktionäre. Gemäß den Anforderungen zur Bilanzierung und zum Ausweis eines umgekehrten Unternehmenszusammenschlusses ist der Bilanzgewinn eine Fortführung des IFRS-Konzernbilanzgewinns der AlzChem Trostberg GmbH zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses im Geschäftsjahr 2017. Der Ergebnisbeitrag der AlzChem Group AG wurde erst ab dem Akquisitionsstichtag im Geschäftsjahr 2017 in den Konzernbilanzgewinn einbezogen. Im aktuellen Berichtszeitraum wurde von der AlzChem Group AG eine Dividende in Höhe von TEUR 11.194 (Vorjahr: TEUR 0; 2017: TEUR 19.122; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 11.194) an die Aktionäre ausgeschüttet. Bezogen auf die zum Bilanzstichtag ausstehenden Anteile der AlzChem Group AG in Höhe von 101.763.355,00 Stück ergab dies eine Dividende pro Anteil von EUR 0,11 (Vorjahr: EUR 0; 2017: EUR 0,19; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: EUR 0,11). Die Dividende im aktuellen Geschäftsjahr wurde als Bardividende ausgeschüttet. Die Dividende im Geschäftsjahr 2017 wurde in Höhe von TEUR 17.775 als Bardividende und der Rest als Sachdividende ausgeschüttet. Die Sachdividende bestand aus 6 % der Anteile an der AlzChem International GmbH. Durch die dadurch zugegangenen nicht beherrschenden Anteile wurden die bis dahin unter den beherrschenden Anteilen des Konzernbilanzgewinns ausgewiesenen Posten des Eigenkapitals der AlzChem International GmbH anteilig in Höhe von TEUR 1.925 in die nicht beherrschenden Anteile umgegliedert. Im Konzernbilanzgewinn wurde zum 01.01.2018 der Effekt aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 erfasst (weitere Erläuterungen dazu sind in IV. Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses aufgeführt). NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE Unter den nicht beherrschenden Anteilen in Höhe von TEUR 1.420 (Vorjahr: TEUR 1.429; 31.12.2017 TEUR 2.224) werden die Anteile am Kapital der AlzChem International GmbH ausgewiesen, die nicht den Anteilseignern der AlzChem Trostberg GmbH zuzurechnen sind. Bis zum 30.06.2018 wurden hier auch die nicht beherrschenden Anteile an der Dormex Company LLC ausgewiesen, welche im aktuellen Geschäftsjahr liquidiert wurde. Die Veränderungen sind in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Zwischen der AlzChem Trostberg GmbH und der AlzChem International GmbH wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2018 ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen. Demzufolge führt die AlzChem International GmbH ihre zukünftigen Gewinne vollumfänglich an die AlzChem Trostberg GmbH ab und diese übernimmt auch vollumfänglich eventuell auftretende Verluste der AlzChem International GmbH. Der Vertrag wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren geschlossen und kann währenddessen nicht ordentlich gekündigt werden. Aufgrund des Vertrags fließen dem Konzern seit dem 1. Januar 2018 das gesamte Jahresergebnis und Gesamtergebnis der AlzChem International GmbH zu. Folglich fließen den nicht beherrschenden Anteilen für den Zeitraum des Gewinnabführungsvertrages keine weiteren Jahresergebnisse zu. Den Minderheitsgesellschaftern der AlzChem International GmbH (6 % am Kapital der Gesellschaft) wurde für den Verlust ihres variablen Ergebnisanspruches eine Ausgleichszahlung in Höhe von EUR 2,85 (brutto) pro Geschäftsanteil und Jahr für die Dauer des Gewinnabführungsvertrages gewährt. Die Ausgleichszahlung erfolgt über die AlzChem Trostberg GmbH. In der Konzernbilanz wurde der Barwert der zukünftig zu leistenden Ausgleichszahlungen bereits in voller Höhe (TEUR 855) in den kurzfristigen und langfristigen übrigen Verbindlichkeiten erfasst. In gleicher Höhe wurde der nicht beherrschende Anteil im Konzerneigenkapital gemindert. Die jährlich an die nicht beherrschenden Anteile zu leistenden Ausgleichszahlungen werden jeweils (anteilig) dem Konzernjahresergebnis der nicht beherrschenden Anteile zugewiesen. Weitere Finanzinformationen zu den nicht beherrschenden Anteilen befinden sich in Anhangsangabe 9. KAPITALSTEUERUNG Die Ziele der AlzChem-Gruppe im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen zum einen in der langfristigen Sicherstellung der Unternehmensfortführung und der Erwirtschaftung angemessener Renditen für die Gesellschafter, zum anderen in der Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu reduzieren. Die Kapitalstruktur wird dahingehend gesteuert, dass sie den Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie Risiken aus den zugrundeliegenden Vermögenswerten Rechnung trägt. Durch den starken operativen Cashflow befindet sich die Gesellschaft in der Lage, die eigenen Finanzmittel optimal einsetzen zu können. Dabei wird bei generell nur unter starker Abwägung von Kosten-/Nutzenpotentialen getätigten Investitionen regelmäßig überprüft, ob die zur Verfügung stehenden eigenen Finanzmittel durch langfristige Finanzierungen zugunsten verbesserter Rohstoffbezugspreise ersetzt werden können. Grundsätzlich steht die AlzChem-Gruppe in permanentem Kontakt mit Banken und anderen Finanzierungsgesellschaften, um den Einsatz von Bankkrediten und anderen Finanzierungsmöglichkeiten zur Optimierung der Eigenkapitalrendite zu prüfen. Im Rahmen dessen wird die Fremdkapitalbeschaffung anhand einer Ziel-Fremdkapitalstruktur gesteuert, die sich an Unternehmen der gleichen Branche und mit ähnlichen Größenmerkmalen der AlzChem-Gruppe orientiert. Bei der Auswahl der Finanzinstrumente steht eine fristenkongruente Finanzierung im Vordergrund, die über die Steuerung der Laufzeiten erreicht wird. Bei der Überwachung der Kapitalstruktur und weiteren daraus resultieren Kennzahlen stehen die Berücksichtigung und Einhaltung von vertraglich geregelten Abreden in Finanzierungsverträgen (Covenants) im Vordergrund. Das Kapital wird auf Basis des Verschuldungsgrades überwacht, berechnet aus dem Verhältnis von Nettofremdkapital zu Gesamtkapital. Das Nettofremdkapital ist definiert als Summe sämtlicher Schulden abzüglich bestehender Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Gesamtkapital 280.181 304.459 313.551 Netto-Fremdkapital 209.487 220.571 232.302 Verschuldungsgrad 0,75 0,72 0,74 Zusätzlich enthalten einige Darlehensverträge bestimmte Covenants im Hinblick auf die Eigenkapitalquote, weshalb auch diese auf Konzerngesamtebene regelmäßig überwacht wird. 20. RÜCKSTELLUNGEN FÜR PENSIONEN UND ÄHNLICHE VERPFLICHTUNGEN Bei den Rückstellungen für Pensionen handelt es sich um Leistungszusagen für ehemalige und aktuell beschäftigte Mitarbeiter der AlzChem-Gruppe. Die Rückstellungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Höhe der individuellen Versorgungsleistungen aus den Zusagen bemisst sich nach dem Lohn- beziehungsweise Gehaltsniveau und/oder der Position in der Unternehmenshierarchie sowie der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Die Dauer der Leistungszulage ist während der Lebenszeit des Bezugsberechtigten nicht begrenzt. Somit ist die AlzChem-Gruppe den Risiken aus zukünftigen Gehaltssteigerungen und Langlebigkeit ausgesetzt. Dem Gehaltssteigerungsrisiko begegnet die Gesellschaft regelmäßig bei Tarifverhandlungen und versucht hier, das Risiko gering zu halten. Durch den relativ geringen Anteil an Planvermögen werden die Risiken allerdings nicht wesentlich begrenzt. Der Betrag der ausschließlich im Inland bilanzierten Rückstellung stellt sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Rückstellungen für Pensionen 107.234 107.218 109.960 Der bei den Gesellschaften der AlzChem-Gruppe auf Grund von Leistungszusagen (Defined Benefit Obligations) bestehende Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen entwickelte sich wie folgt: scroll in TEUR DBO Planvermögen Rückstellung Stand zum 01.01.2017 105.097 191 104.904 Effekte aus der Neubewertung -89 0 -89 davon Änderung demographischer Annahmen 0 0 davon Änderung finanzieller Annahmen 0 0 davon erfahrungsbedingte Anpassungen -89 -89 Zinsaufwand 1.842 1.842 Laufender Dienstzeitaufwand 1.222 1.222 Gezahlte Renten -674 -674 Erwartete Erträge aus Planvermögen 0 5 -5 Auszahlungen aus Planvermögen 0 -33 33 Stand zum 31.12.2017 107.399 163 107.234 scroll in TEUR DBO Planvermögen Rückstellung Stand zum 01.01.2018 107.399 163 107.234 Effekte aus der Neubewertung -1.152 0 -1.152 davon Änderung demographischer Annahmen 0 0 0 davon Änderung finanzieller Annahmen -1.162 0 -1.162 davon erfahrungsbedingte Anpassungen 10 0 10 Zinsaufwand 935 0 935 Laufender Dienstzeitaufwand 540 0 541 Gezahlte Renten -340 0 -340 Erwartete Erträge aus Planvermögen 0 0 0 Auszahlungen aus Planvermögen 0 0 0 Stand zum 30.06.2018 107.383 163 107.218 scroll in TEUR DBO Planvermögen Rückstellung Stand zum 01.07.2018 107.383 163 107.218 Effekte aus der Neubewertung 1.650 0 1.650 davon Änderung demographischer Annahmen 582 0 582 davon Änderung finanzieller Annahmen 907 0 907 davon erfahrungsbedingte Anpassungen 161 0 161 Zinsaufwand 941 0 941 Laufender Dienstzeitaufwand 540 0 540 Gezahlte Renten -385 0 -385 Erwartete Erträge aus Planvermögen 0 5 -5 Auszahlungen aus Planvermögen 0 0 0 Stand zum 31.12.2018 110.129 168 109.960 Überleitung der Verpflichtungen zum Rückstellungswert: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Defined Benefit Obligation nicht fondsfinanziert 107.234 107.218 109.960 Defined Benefit Obligation fondsfinanziert 164 164 168 Zwischensumme 107.399 107.382 110.128 Abzüglich Marktwert des Planvermögens -164 -164 -168 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 107.234 107.218 109.960 Die im aktuellen Geschäftsjahr im Übrigen kumulierten leistungsorientierten Verpflichtungen setzen sich wie folgt Eigenkapital erfassten Effekte aus der Neubewertung der zusammen: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Änderung demographischer Annahmen 0 0 582 Änderung finanzieller Annahmen 0 -1.162 907 Erfahrungsbedingte Anpassungen -89 10 161 -89 -1.152 1.650 Die in der Berichtsperiode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Beträge setzen sich wie folgt zusammen: scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Zinsaufwand 1.842 935 1.876 941 Dienstzeitaufwand 1.222 541 1.081 540 Erwarteter Ertrag aus Planvermögen -5 0 -5 -5 3.059 1.476 2.952 1.476 Die erwarteten Liquiditätsabflüsse aus den Pensionsverpflichtungen im nächsten Jahr betragen insgesamt TEUR 1.157 (Vorjahr: TEUR 1.022; 31.12.2017: TEUR 870). Die laufenden Beitragszahlungen für Arbeitgeberbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung sind als Aufwand des jeweiligen Jahres im operativen Ergebnis ausgewiesen und beliefen sich im Geschäftsjahr im Konzern insgesamt auf TEUR 3.599 (Vorjahr: TEUR 3.138; 2017: TEUR 6.381; 2018 -nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 6.737). Das Planvermögen entwickelte sich wie folgt: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Stand zum 01.01. 191 163 163 Erwarteter Ertrag aus Planvermögen 5 0 5 Auszahlungen aus Planvermögen -33 0 0 Stand zum 30.06./31.12. 163 163 168 Das Planvermögen besteht in voller Höhe aus einer Rückdeckungsversicherung, für welche es keinen auf einem aktiven Markt notierten Marktpreis gibt. Eine Veränderung der drei wesentlichen Einflussgrößen auf den Barwert der Pensionsverpflichtung unter sonst unveränderten Annahmen würde sich auf den Barwert der Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag wie folgt auswirken: scroll Barwert der Pensionsverpflichtung in TEUR Rechnungszins Zum 31.12.2018: 1,90 % 110.129 Anstieg auf 2,00 % 107.810 Absinken auf 1,80 % 112.516 Lohn- und Gehaltstrend Zum 31.12.2018: 2,75 % 110.129 Anstieg auf 3,75 % 116.859 Absinken auf 1,75 % 105.500 Rententrend Zum 31.12.2018: 2,00 % 110.129 Anstieg auf 3,00 % 124.891 Absinken auf 1,00 % 98.142 Bei einem Absinken der Rentnersterblichkeit um 20 % wäre der Barwert der Pensionsverpflichtung bei TEUR 117.384. Bei der Berechnung der Sensitivität der DBO für die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen wurde die gleiche Methode angewandt (Ermittlung des Barwerts nach der Methode der laufenden Einmalprämien) wie für die Berechnung der Rückstellungen für Pensionen, die in der Konzernbilanz erfasst sind. Bei der Ermittlung der Sensitivitäten wurde lediglich der eine Parameter geändert und alle anderen Annahmen wurden beibehalten. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung bezogen auf den Barwert der Pensionsverpflichtung stellt sich zum Stichtag wie folgt dar: scroll Barwert der Pensionsverpflichtung in TEUR Durchschnittliche Laufzeit in Jahren Verpflichtetes Unternehmen 109.922 22 AlzChem Trostberg GmbH/AlzChem Group AG 207 36 Nigu Chemie GmbH Auf die im Konzern angesetzten Pensionsrückstellungen wurden TEUR 19.512 (Vorjahr: TEUR 19.234; 31.12.2017: TEUR 19.554) latente Steueransprüche angesetzt. 21. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN (LANG- UND KURZFRISTIG) scroll in TEUR Rückstellungen für Deponien Rückstellungen für Personal Rückstellungen für Garantien aus Produktverkäufen Rückstellungen für nachträgliche Kundenvergütungen/ Provisionen Übrige Rückstellungen Gesamt Stand 01.01.2017 7.387 15.698 202 148 799 24.235 Inanspruchnahme 0 -7.455 -9 -72 -21 -7.558 Zuführung 80 2.521 39 47 242 2.929 Auflösung 0 -232 -2 -57 -49 -340 Umgliederung 0 -816 0 0 0 -816 Aufzinsung/Zinsänderung -170 386 0 0 -4 212 Währungsumrechnung 0 -4 -2 -2 -1 -10 Stand 31.12.2017 7.297 10.098 228 64 965 18.652 Langfristig 7.297 9.908 0 0 236 17.443 Kurzfristig 0 189 228 64 729 1.209 Stand 31.12.2017 7.297 10.098 228 64 965 18.652 Stand 01.01.2018 7.297 10.098 228 64 965 18.652 Inanspruchnahme 0 -677 0 -15 -115 -807 Zuführung 455 1.643 0 2.373 29 4.500 Auflösung 0 0 0 -32 0 -32 Umgliederung 0 -405 0 0 0 -405 Aufzinsung/Zinsänderung -44 -77 0 0 2 -119 Währungsumrechnung 0 -5 0 0 2 -4 Stand 30.06.2018 7.708 10.577 228 2.390 883 21.786 Langfristig 7.708 10.175 0 0 412 18.295 Kurzfristig 0 402 228 2.390 471 3.491 Stand 30.06.2018 7.708 10.577 228 2.390 883 21.786 Stand 01.07.2018 7.708 10.577 228 2.390 883 21.786 Inanspruchnahme 0 -784 0 -809 -215 -1.808 Zuführung 645 1.312 51 97 263 2.368 Auflösung 0 -107 0 0 -411 -518 Umgliederung 0 -523 0 0 0 -523 Aufzinsung/Zinsänderung 64 45 0 0 0 109 Währungsumrechnung 0 2 0 0 1 3 Stand 31.12.2018 8.417 10.522 279 1.678 521 21.417 Langfristig 8.417 10.251 0 0 197 18.863 Kurzfristig 0 271 279 1.678 324 2.554 Stand 31.12.2018 8.417 10.522 279 1.678 521 21.417 Nachrichtlich, ungeprüft Stand 01.01.2018 7.297 10.098 228 64 965 18.652 Inanspruchnahme 0 -1.461 0 -824 -330 -2.615 Zuführung 1.100 2.955 51 2.470 292 6.868 Auflösung 0 -107 0 -32 -411 -550 Umgliederung 0 -928 0 0 0 -928 Aufzinsung/Zinsänderung 20 -32 0 0 2 -10 Währungsumrechnung 0 -3 0 0 3 0 Stand 31.12.2018 8.417 10.522 279 1.678 521 21.417 Langfristig 8.417 10.251 0 0 197 18.863 Kurzfristig 0 271 279 1.678 324 2.554 Stand 31.12.2018 8.417 10.522 279 1.678 521 21.417 Die Rückstellungen für Deponien stehen in Zusammenhang mit gesetzlichen Auflagen zur Nachsorge und Rekultivierung von Deponieflächen. Die Rückstellungen wurden basierend auf internen und teilweise externen (durch Gutachter) Kosteneinschätzungen und unter Berücksichtigung einer laufzeitadäquaten Abzinsung gebildet. Die Veränderungen im Geschäftsjahr resultierten aus Parameteränderungen und Aufzinsung. Die Zahlungsmittelabflüsse aus diesen langfristigen Rückstellungen erwarten wir im Rahmen der Nachsorgeverpflichtungen über einen substanziellen Zeitraum. Die Rückstellungen für Personal betreffen Rückstellungen für Dienstzeitprämien, Rückstellungen für Jahresurlaub im Versorgungsfall sowie sonstige soziale Leistungen an Arbeitnehmer. Der Ansatz erfolgt unter Berücksichtigung von versicherungsmathematischen Annahmen und einer laufzeitadäquaten Abzinsung. Die Rückstellungen für Garantien aus Produktverkäufen werden basierend auf Erfahrungswerten gebildet. Der Ansatz wird jährlich geprüft und an die aktuelle Entwicklung angepasst. Die Rückstellungen für nachträgliche Kundenvergütungen und Provisionen stehen in Zusammenhang mit über den Bilanzstichtag laufenden Lieferverträgen mit Kunden, denen bei Überscheiten von bestimmten Mindestabnahmemengen nachträgliche Preisnachlässe gewährt werden. Die übrigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für sonstige noch nicht abgerechnete Gebühren. Diese betreffen Beiträge zur Sozial- und Unfallversicherung für Arbeitnehmerüberlassung sowie IHK-Beiträge. 22. DARLEHENSVERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Restlaufzeit zum Bilanzstichtag von unter einem Jahr 22.122 22.268 25.353 davon kurzfristiger Anteil der Darlehensverbindlichkeiten 6.422 6.686 7.187 Restlaufzeit zum Bilanzstichtag von über einem Jahr 19.203 16.403 32.577 41.325 38.671 57.930 Die langfristigen Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit einem Zinssatz zwischen 1,15 % und 2,65 % fest verzinslich und wurden in den Geschäftsjahren 2013, 2015 und im aktuellen Geschäftsjahr gewährt. Die Darlehen werden vierteljährlich mit einer letzten Tilgung zum 30.09.2027 getilgt. Zum Bilanzstichtag wurden zur Abdeckung von Liquiditätsspitzen bei Kreditinstituten kurzfristige Geldmarktkredite in Höhe von TEUR 18.167 (Vorjahr: TEUR 15.581 31.12.2017: TEUR 15.700) aufgenommen. Die in voller Höhe auf EUR lautenden Geldmarktkredite werden innerhalb eines Monats zurückgeführt und sind mit einem festen Zinssatz zwischen 0,52 % und 0,75 % (Vorjahr: 0,52 % und 0,75 %; 31.12.2017: 0,53 % und 0,70 %) verzinst. Basierend auf den üblichen Zahlungsvereinbarungen mit den Kreditinstituten stellen sich die Fälligkeiten und damit der Mittelabfluss aus den kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wie folgt dar: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Buchwert 22.122 22.268 25.353 in den folgenden Zeitbändern fällig: < 30 Tage 16.521 16.667 18.167 30 - 90 Tage 1.400 1.400 1.400 90 - 180 Tage 1.400 1.400 1.400 180 Tage - 1 Jahr 2.801 2.801 4.386 Die Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zum Stichtag durch Sachanlagevermögen mit einem Buchwert von TEUR 16.135 (Vorjahr: TEUR 16.536; 31.12.2017: TEUR 16.804) besichert. Sämtliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Euro zurückzuführen. Die Darlehensverbindlichkeiten haben sich im Berichtszeitraum wie folgt entwickelt: scroll in TEUR Kurzfristige Darlehensverbindlichkeiten Langfristige Darlehensverbindlichkeiten Stand 01.01.2017 5.601 24.805 Zahlungswirksame Veränderung Tilgung -4.844 0 Aufnahme 15.700 0 Zahlungsunwirksame Veränderung Zinsabgrenzung 64 0 Umgliederung 5.601 -5.601 Stand 31.12.2017 22.122 19.203 Stand 01.01.2018 22.122 19.203 Zahlungswirksame Veränderung Tilgung -2.741 0 Aufnahme 0 0 Zahlungsunwirksame Veränderung Zinsabgrenzung 87 0 Umgliederung 2.800 -2.800 Stand 30.06.2018 22.268 16.403 Stand 01.07.2018 22.268 16.403 Zahlungswirksame Veränderung Tilgung -3.885 0 Aufnahme 2.585 20.560 Zahlungsunwirksame Veränderung Zinsabgrenzung 0 0 Umgliederung 4.386 -4.386 Stand 31.12.2018 25.353 32.577 Nachrichtlich Stand 01.01.2018 22.122 19.203 Zahlungswirksame Veränderung Tilgung -6.539 0 Aufnahme 2.585 20.560 Zahlungsunwirksame Veränderung Zinsabgrenzung 0 0 Umgliederung 7.186 -7.186 Stand 31.12.2018 25.353 32.577 23. VERPFLICHTUNGEN AUS FINANZIERUNGSLEASING Im Sachanlagevermögen des Konzerns war bis zum 30.06.2018 in dem Posten Grundstücke ein Vermögenswert enthalten, der wegen der Gestaltung des ihm zu Grunde liegenden Leasingvertrages dem Konzern als wirtschaftlichem Eigentümer zuzurechnen ist. Die Verpflichtungen des Konzerns aus diesem Finanzierungsleasing-Vertrag werden aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Finanzierungsleasing-Verträge Zukünftig zu leistende Mindestzahlungen bis zu 1 Jahr 10 10 0 1 bis 5 Jahre 245 239 0 über 5 Jahre 0 0 0 255 249 0 Abzinsungen bis zu 1 Jahr 10 10 0 1 bis 5 Jahre 22 16 0 über 5 Jahre 0 0 0 32 26 0 Barwert bis zu 1 Jahr 0 0 0 1 bis 5 Jahre 223 223 0 über 5 Jahre 0 0 0 223 223 0 Hierbei handelte es sich um ein Grundstück mit einer günstigen Kaufoption zum Ende des Leasingvertrages. Im laufenden Geschäftsjahr wurde die Kaufoption vorzeitig ausgeübt und das Grundstück erworben. Die Fälligkeiten und damit der Mittelabfluss der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing "bis 1 Jahr" stellen sich wie folgt dar: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Gesamt innerhalb eines Jahres fällig 10 10 0 davon in den folgenden Zeitbändern fällig: < 30 Tage 0 0 0 30 - 90 Tage 2 2 0 90 - 180 Tage 3 3 0 180 Tage - 1 Jahr 5 5 0 24. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Basierend auf den üblichen Zahlungsvereinbarungen mit Lieferanten und sonstigen Geschäftspartnern stellen sich die Fälligkeiten und damit der Mittelabfluss der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wie folgt dar: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Buchwert 28.199 30.617 30.863 davon in den folgenden Zeitbändern fällig: < 30 Tage 24.881 27.749 28.005 30 - 90 Tage 3.040 2.412 1.471 90 - 180 Tage 79 57 108 180 Tage - 1 Jahr 199 399 1.279 Auf Grund der internationalen Tätigkeit des Konzerns sind zu den Stichtagen in den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen folgende in Konzernwährung EUR umgerechnete Fremdwährungsverbindlichkeiten enthalten: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Gesamt 4.766 2.680 4.386 USD 3.091 1.034 1.766 SEK 1.173 1.166 1.618 CNY 493 444 999 JPY 0 9 2 Sonstige 9 27 1 Für die ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind bis auf den üblichen länderspezifischen Eigentumsvorbehalt keinerlei Sicherheiten hinterlegt. Zu den Bilanzstichtagen sind keine Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen überfällig. 25. ÜBRIGE VERBINDLICHKEITEN Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten stellen sich im Detail wie folgt dar: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Personalverbindlichkeiten 13.122 14.013 12.091 Verbindlichkeiten aus Bonusabrechnungen an Kunden 2.958 1.725 1.254 Verbindlichkeiten aus Energieabgaben 4.006 6.842 3.632 Sonstige Steuerverbindlichkeiten 1.727 1.958 1.749 Verbindlichkeit ggü. Berufsgenossenschaft 407 38 975 Übrige 1.201 1.446 1.158 23.421 26.022 20.859 In den Verbindlichkeiten aus Energieabgaben ist zum 30.06.2018 die Rückforderung von Netzentgeltbefreiungen der Geschäftsjahre 2012 und 2013 infolge der Entscheidung der EU-Kommission vom Mai 2018 in Höhe von TEUR 1.463 enthalten, welche im aktuellen Geschäftsjahr gezahlt wurde. In den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 6.191 (Vorjahr: TEUR 9.035; 31.12.2017: TEUR 7.671) enthalten. Darin sind folgende in Euro umgerechnete Beträge in Fremdwährung enthalten: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Gesamt 186 561 175 USD 147 460 76 CNY 39 34 29 JPY 0 65 70 Sonstige 0 2 0 Die Fälligkeiten und damit der Mittelabfluss der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar: scroll in TEUR 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Buchwert 7.671 9.035 6.191 davon in den folgenden Zeitbändern fällig: < 30 Tage 259 955 275 30 - 90 Tage 1.046 1.949 1.280 90 - 180 Tage 4.806 2.865 4.007 180 Tage - 1 Jahr 1.560 3.266 629 Zum Bilanzstichtag betrugen die langfristigen übrigen Verbindlichkeiten TEUR 513 (Vorjahr: TEUR 684; 31.12.2017: TEUR 10). Hierin sind TEUR 513 (Vorjahr: TEUR 684; 31.12.2017:TEUR 0) finanzielle Verbindlichkeiten, alle rückzahlbar in Euro, enthalten. 26. ERTRAGSTEUERSCHULDEN Die Ertragsteuerschulden beinhalten in Höhe von TEUR 1.512 (Vorjahr: TEUR 2.943; 31.12.2017: TEUR 1.045) inländische und TEUR 16 (Vorjahr: TEUR 67; 31.12.2017: TEUR 12) ausländische Ertragsteuerschulden. 27. KAPITALFLUSSRECHNUNG Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Finanzmittelfonds der AlzChem-Gruppe im Berichtsjahr und Vorjahr verändert hat. Der Finanzmittelfonds ist dabei als Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten abzüglich der Zahlungsmittel mit eingeschränkter Verfügbarkeit definiert. Entsprechend IAS 7 werden die Zahlungsströme nach dem Mittelzufluss/-abfluss aus laufender Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert. scroll in TEUR 01.01. - 31.12.2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich 01.07. - 31.12.2018 Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow) 30.664 15.436 34.655 19.219 Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -24.784 -15.724 -39.885 -24.161 Free Cashflow 5.880 -288 -5.230 -4.942 Mittelabfluss (-)/Mittelzufluss (+) aus Finanzierungstätigkeit -5.060 -2.742 5.250 7.992 Nettoabnahme (-)/Zunahme (+) von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten 820 -3.030 20 3.050 Die Kapitalflussrechnung wird nach der indirekten Methode erstellt. Der Finanzmittelfonds zum 31.12.2018 beträgt TEUR 12.857 (Vorjahr: TEUR 9.844; 31.12.2017: TEUR 12.802) und umfasst sofort verfügbare Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks sowie Kassenbestände. Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen in Höhe von TEUR 625 (Vorjahr: TEUR 4.716; 31.12.2017: TEUR 5.991; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 5.341) enthalten im Wesentlichen Wertberichtigungen auf Vorräte und Zuführungen zu bzw. Auflösungen aus Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen. Darüber hinaus haben keine weiteren wesentlichen zahlungsunwirksamen Geschäftsvorfälle stattgefunden. Im Geschäftsjahr 2017 sind der AlzChem-Gruppe durch den bilanziellen Erwerb der AlzChem Group AG TEUR 25 Zahlungsmittel zugeflossen. Da die Gegenleistung aus Unternehmensanteilen bestand, ist kein liquiditätswirksamer Kaufpreis geflossen. In den übrigen Berichtsperioden hat kein Unternehmenserwerb stattgefunden. 28. RISIKOMANAGEMENT UND EINSATZ VON DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTEN Der Finanzbereich der AlzChem Trostberg GmbH überwacht und steuert die finanzwirtschaftlichen Risiken der gesamten AlzChem-Gruppe. Diese sind speziell: ― Liquiditätsrisiken ― Marktrisiken (Zins- und Währungsrisiken) ― Bonitätsrisiken Aufgrund ihrer Tätigkeit ist die AlzChem-Gruppe einer Vielzahl von finanziellen Risiken ausgesetzt. Unter Risiko verstehen wir unerwartete Ereignisse und mögliche Entwicklungen, die sich negativ auf das Erreichen gesetzter Ziele und Erwartungen auswirken. Relevant sind Risiken mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Das Risikomanagementsystem der AlzChem-Gruppe analysiert unterschiedliche Risiken und versucht negative Effekte auf die finanzielle Lage der Gesellschaft zu minimieren. Das Risikomanagement wird im Bereich Finanzen unter Berücksichtigung bestehender Richtlinien durchgeführt. Für die Messung und Steuerung wesentlicher Einzelrisiken unterscheidet der Konzern zwischen Liquiditäts-, Kredit- und Marktrisiken. LIQUIDITÄTSRISIKEN Unter Liquiditätsrisiko im engeren Sinn verstehen wir das Risiko, gegenwärtigen oder künftigen Zahlungsverpflichtungen nicht oder nur zu ungünstigen Bedingungen nachkommen zu können. Die Gesellschaft generiert finanzielle Mittel überwiegend durch das operative Geschäft. Die AlzChem Trostberg GmbH fungiert für die Gesellschaften der AlzChem-Gruppe als finanzwirtschaftlicher Koordinator, um eine möglichst kostengünstige und betragsmäßig stets ausreichende Deckung des Finanzbedarfs für das operative Geschäft und für Investitionen sicherzustellen. Die erforderlichen Informationen werden über eine Konzernfinanzplanung mit zusätzlicher wöchentlich rollierender 14-Tages-Liquiditätsplanung bereitgestellt und laufend analysiert. Die langfristige Unternehmensfinanzierung der AlzChem-Gruppe wird durch den laufenden Zahlungsstrom aus dem operativen Geschäft und ausreichend zur Verfügung stehende kurz- und langfristige Fremdfinanzierungen sichergestellt. Durch den konzerninternen Finanzverrechnungsverkehr werden kurzfristige Liquiditätsüberschüsse einzelner Konzerngesellschaften zur internen Finanzierung der Geldbedarfe anderer Konzerngesellschaften genutzt. Dies trägt zu einer Reduzierung des externen Fremdmittelfinanzierungsvolumens und einer Optimierung der Geld- und Kapitalanlagen bei und hat somit positive Auswirkungen auf das Zinsergebnis des Konzerns. Auf Ebene der AlzChem-Gruppe wird eine konsolidierte und integrierte Liquiditätsplanung auf dem jeweils letzten Stand der Unternehmensplanung/-hochrechnung samt zusätzlich kurzfristig erkennbaren Sondereffekten erstellt. Die Finanzierung der AlzChem-Gruppe erfolgt im Wesentlichen durch die im operativen Geschäft erwirtschafteten liquiden Mittel des Konzerns. Darüber hinaus bestehen Kreditlinien bei den Hausbanken in Höhe von TEUR 37.500 (Vorjahr: TEUR 32.500; 31.12.2017: TEUR 27.500), welche in Höhe von TEUR 19.333 (Vorjahr: TEUR 16.919; 31.12.2017: TEUR 11.800) nicht ausgenutzt waren. Zur Finanzierung von Investitionen wurden in den Geschäftsjahren 201 1, 2013 und 2015 langfristige Darlehen aufgenommen, welche zur Ausnutzung einer besseren Zinsstruktur im Geschäftsjahr 2015 teilweise vorzeitig zurückgeführt wurden. Im Geschäftsjahr 2017 hat die AlzChem Trostberg GmbH eine weitere Finanzierungszusage über insgesamt TEUR 50.730 erhalten. Die Finanzierung steht im Zusammenhang mit der beschlossenen Investition in eine neue Produktionsanlage und ist zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 20.560 (Vorjahre: TEUR 0) bereits in Anspruch genommen. Die Auszahlung des restlichen Darlehensbetrages ist für das erste Quartal 2019 geplant. Zum Bilanzstichtag beträgt der offene Darlehensstand bezogen auf diese langfristigen Finanzierungen TEUR 39.763 (Vorjahr: TEUR 23.089; 31.12.2017: TEUR 25.625). Der kurzfristige Anteil dieser Darlehensverbindlichkeiten beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 7.187 (Vorjahr: TEUR 6.686; 31.12.2017: TEUR 6.422). Darüber hinaus waren kurzfristige Geldmarktkredite bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 18.167 (Vorjahr: TEUR 15.581; 31.12.2017: TEUR 15.700) in Anspruch genommen. Die anderen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten aus originären Finanzinstrumenten betragen zum Bilanzstichtag TEUR 37.054 (Vorjahr: TEUR 39.652; 31.12.2017: TEUR 35.870). Als weiteres kurzfristiges Finanzierungsinstrument wird der Verkauf von Kundenforderungen an einen Factorer genutzt. Das maximale Factoring-Volumen betrug im gesamten Betrachtungszeitraum EUR 30 Mio. Zum Bilanzstichtag waren Forderungen in Höhe TEUR 15.755 (Vorjahr: TEUR 8.846; 31.12.2017: TEUR 12.660) an den Factorer verkauft. FÄLLIGKEITSANALYSE DER FINANZIELLEN VERBINDLICHKEITEN Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeitsstruktur der vertraglichen, undiskontierten Zahlungsströme aus Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten: scroll 31.12.2017 in TEUR Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Uber 5 Jahre Gesamt Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 22.598 18.773 1.242 42.613 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 28.199 0 0 28.199 Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 7.671 0 0 7.671 Gesamt 58.468 18.773 1.242 78.483 scroll 30.06.2018 in TEUR Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Uber 5 Jahre Gesamt Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 22.686 16.402 617 39.705 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30.617 0 0 30.617 Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 9.035 684 0 9.719 Gesamt 62.338 17.086 617 80.041 scroll 31.12.2018 in TEUR Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Uber 5 Jahre Gesamt Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 26.254 41.280 24.374 91.908 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30.863 0 0 30.863 Übrige finanzielle Verbindlichkeiten 6.191 513 0 6.704 Gesamt 63.308 41.793 24.374 129.475 Den hier zum 31.12.2018 dargestellten undiskontierten Zahlungsströmen stehen TEUR 30.170 Zahlungsmittelzuflüsse aus der vollständigen Auszahlung der im Geschäftsjahr 2017 gewährten neuen Darlehen im ersten Quartal 2019 entgegen. Die AlzChem-Gruppe hat in Bezug auf ihre finanziellen Verbindlichkeiten nicht gegen Zahlungsvereinbarungen verstoßen. Die undiskontierten Zahlungsabflüsse unterliegen der Bedingung, dass die Tilgung von Verbindlichkeiten auf den frühesten Fälligkeitstermin bezogen ist. Eine detailliertere Darstellung des Laufzeitbands "bis 1 Jahr" erfolgt für die Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in der Anhangsangabe 22, zu den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing in Anhangsangabe 23, zu den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in der Anhangsangabe 24 sowie zu den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten in der Anhangsangabe 25. Vom Bestand der im Konzern ausgewiesenen originären finanziellen Verbindlichkeiten zum 31.12.2018 in Höhe von TEUR 95.497 (Vorjahr: TEUR 79.007; 31.12.2017: TEUR 77.195) sind TEUR 16.135 (Vorjahr: TEUR 16.536; 31.12.2017: TEUR 16.804) oder 17 % (Vorjahr: 21 %; 31.12.2017: 22 %) besichert. Die Sicherheiten setzen sich wie folgt zusammen: scroll 31.12.2017 Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in TEUR Grundstücke und Gebäude 11.000 Technische Anlagen und Maschinen 5.804 Gesamt 16.804 scroll 30.06.2018 Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in TEUR Grundstücke und Gebäude 11.000 Technische Anlagen und Maschinen 5.536 Gesamt 16.536 scroll 31.12.2018 Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in TEUR Grundstücke und Gebäude 11.000 Technische Anlagen und Maschinen 5.135 Gesamt 16.135 Zusätzlich wird der überwiegende Teil der Gesellschaften unter länderspezifischem Eigentumsvorbehalt beliefert. Verteilt man die originären finanziellen Verbindlichkeiten nach Regionen, ergeben sich folgende Risikokonzentrationen: scroll 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 TEUR % TEUR % TEUR % Gesamt 77.195 100 79.007 100 95.497 100 Deutschland 65.677 85 72.559 92 85.284 89 Europa - EU (ohne Deutschland) 5.649 7 4.540 6 6.305 7 Europa - Sonstige 2.332 3 62 0 977 1 Rest der Welt 3.537 5 1.846 2 2.931 3 KREDITRISIKEN Bonitätsrisiken entstehen durch den vollständigen oder teilweisen Ausfall eines Kunden, beispielsweise durch Insolvenz, und im Rahmen von Geldanlagen. Das Ausfallrisiko beläuft sich maximal in Höhe der Buchwerte aller finanziellen Vermögenswerte. Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie auf übrige Forderungen und Vermögenswerte werden nach konzerneinheitlichen Regeln gebildet und decken alle erkennbaren Bonitätsrisiken ab. Im Zuge des Risikomanagements sind für alle Geschäftspartner der AlzChem-Gruppe Mindestanforderungen an die Bonität und zudem individuelle Höchstgrenzen für das Engagement festgelegt. Die Höhe der Kreditobergrenze spiegelt die Kreditwürdigkeit einer Vertragspartei und die typische Größe des Transaktionsvolumens mit dieser Vertragspartei wider. Grundlage ist dabei eine in den Treasury-Richtlinien festgeschriebene Limitsystematik, die zum einen auf den Einstufungen internationaler Rating-Agenturen und auf internen Bonitätsprüfungen, zum anderen auf intern gewonnenen Erfahrungswerten mit den jeweiligen Vertragsparteien basiert. Darüber hinaus werden für jeden Kunden die speziellen Limite der Warenkreditversicherung berücksichtigt. Die AlzChem-Gruppe ist somit Bonitätsrisiken nur in sehr geringem Maße ausgesetzt. Die folgende Tabelle zeigt das maximale Ausfallrisiko und die gehaltenen Sicherheiten der AlzChem-Gruppe aufgeteilt nach Bilanzposten und Bewertungskategorie zu den Stichtagen 30.06.2018 und 31.12.2018: scroll 30.06.2018 Maximales Ausfallrisiko Gehaltene Sicherheiten Rechnerisches Risiko Bilanzposten/Bewertungskategorie TEUR TEUR % TEUR Finanzielle Vermögenswerte - - - - Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam 20 0 0 20 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Zu fortgeführten Anschaffungskosten 11.845 0 0 11.845 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zu fortgeführten Anschaffungskosten 14.644 71 0 14.573 Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis 37.692 28.050 74 9.642 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zu fortgeführten Anschaffungskosten 9.844 0 0 9.844 Summe finanzielle Vermögenswerte 74.045 28.121 38 45.924 scroll 31.12.2018 Maximales Ausfallrisiko Gehaltene Sicherheiten Rechnerisches Risiko Bilanzposten/Bewertungskategorie TEUR TEUR % TEUR Finanzielle Vermögenswerte - - - - Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam 20 0 0 20 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Zu fortgeführten Anschaffungskosten 11.781 0 0 11.781 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zu fortgeführten Anschaffungskosten 13.856 3.430 25 10.426 Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis 20.495 8.555 42 11.940 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zu fortgeführten Anschaffungskosten 12.857 0 0 12.857 Summe finanzielle Vermögenswerte 59.009 11.985 20 47.024 Die gesamten Besicherungen bestehen in voller Höhe durch Warenkreditversicherungen. Zum 31.12.2017 waren vom Bestand der im Konzern ausgewiesenen Darlehen und Forderungen in Höhe von TEUR 61.724 insgesamt TEUR 12.101 besichert. Dies entspricht einer besicherten Quote von 20 Die gesamten Besicherungen bestanden ebenfalls in voller Höhe durch Warenkreditversicherungen. Das maximale Ausfallrisiko der ausgewiesenen Darlehen und Forderungen verringerte sich damit auf TEUR 49.632. Wie unter IV. Erläuterungen zu Grundlagen und Methoden des Konzernabschlusses erläutert, werden erkennbare Ausfallrisiken im Forderungsbestand grundsätzlich durch Bildung von Wertberichtigungen in ausreichender Höhe berücksichtigt. Die Entwicklung der Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in der Anhangsangabe 16 dargestellt. Die folgende Tabelle zeigt die Ausfallrisiko-Konzentration in den von der AlzChem überwachten Ausfallrisiko-Klassen der finanziellen Vermögenswerte aufgeteilt nach Bilanzposten und Bewertungskategorie zu den Stichtagen 31.12.2018 und 30.06.2018: scroll 30.06.2018 Bruttobuchwert Nicht fällig Überfällig in den folgenden Zeitbändern Bilanzposten/Bewertungskategorie in TEUR 1 - 30 31 - 120 >120 Finanzielle Vermögenswerte - - - Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam 20 20 0 0 0 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Zu fortgeführten Anschaffungskosten 11.845 11.845 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zu fortgeführten Anschaffungskosten 14.782 12.267 1.313 1.098 104 Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis 38.183 35.190 2.069 433 491 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zu fortgeführten Anschaffungskosten 9.844 9.844 0 0 0 Summe finanzielle Vermögenswerte 74.674 69.166 3.382 1.531 595 scroll 31.12.2018 Bruttobuchwert Nicht fällig Überfällig in den folgenden Zeitbändern Bilanzposten/Bewertungskategorie in TEUR 1 - 30 31 - 120 >120 Finanzielle Vermögenswerte - - - Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam 20 20 0 0 0 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte Zu fortgeführten Anschaffungskosten 11.781 11.781 0 0 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Zu fortgeführten Anschaffungskosten 13.971 10.371 916 193 2.491 Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis 20.987 19.816 413 266 493 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zu fortgeführten Anschaffungskosten 12.857 12.857 0 0 0 Summe finanzielle Vermögenswerte 59.616 54.845 1.329 459 2.984 Verteilt man die gesamten finanziellen Vermögenswerte des Konzerns zu den Stichtagen 31.12.2018 und 30.06.2018 auf Regionen, ergeben sich folgende Risikokonzentrationen: scroll 30.06.2018 in TEUR % Gesamt 74.046 100 Deutschland 37.912 51 Europa - EU (ohne Deutschland) 12.464 17 Europa - Sonstige 1.965 3 Rest der Welt 21.705 29 scroll 31.12.2018 in TEUR % Gesamt 59.009 100 Deutschland 33.978 58 Europa - EU (ohne Deutschland) 6.035 10 Europa - Sonstige 805 1 Rest der Welt 18.191 31 Verteilt man die gesamten finanziellen Vermögenswerte der Kategorie Darlehen und Forderungen des Vorjahres nach Regionen, ergeben sich folgende Risikokonzentrationen: scroll 31.12.2017 in TEUR % Gesamt 61.724 100 Deutschland 38.651 63 Europa - EU (ohne Deutschland) 5.050 8 Europa - Sonstige 202 0 Rest der Welt 17.821 29 MARKTRISIKEN (ZINS- UND WÄHRUNGSRISIKEN) Unter Marktrisiko verstehen wir das Risiko eines Verlusts, der infolge einer Veränderung bewertungsrelevanter Marktparameter (Währung, Zins, Preis) entstehen kann. Währungsrisiken Der Konzern ist international tätig und in Folge dessen einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das auf den Wechselkursänderungen verschiedener Fremdwährungen basiert. Fremdwährungsrisiken entstehen aus erwarteten zukünftigen Transaktionen, bilanzierten Vermögenswerten und Schulden sowie Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe. Die AlzChem-Gruppe setzt zur Absicherung der Währungsrisiken aus zukünftigen Transaktionen teilweise Sicherungsgeschäfte ein. In den beiden Rumpfgeschäftsjahren des Kalenderjahres 2018 kamen jedoch keine Absicherungsgeschäfte zum Einsatz. Im Geschäftsjahr 2017 kamen Devisentermingeschäfte auf JPY zum Einsatz. Zu den ausgewiesenen Bilanzstichtagen bestanden daraus jedoch keine offenen Verpflichtungen mehr. Von den im Konzern ausgewiesenen originären Finanzinstrumenten entfallen TEUR 28.412 (Vorjahr: TEUR 24.223; 31.12.2017: TEUR 24.763) auf finanzielle Vermögenswerte in Fremdwährung und TEUR 4.561 (Vorjahr: TEUR 3.240; 31.12.2017: TEUR 4.952) auf in Fremdwährung lautende finanzielle Verbindlichkeiten. Die auf Fremdwährung bezogene Risikokonzentration stellt sich wie folgt dar: scroll Finanzielle 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Vermögenswerte TEUR % TEUR % TEUR % Gesamt 24.763 100 24.223 100 28.412 100 USD 10.464 42 12.660 52 13.127 46 JPY 8.414 34 2.471 10 2.517 9 SEK 3.560 14 5.109 21 4.967 17 CNY 2.307 10 3.845 16 7.798 27 Sonstige 18 0 138 1 3 0 scroll Finanzielle 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Verbindlichkeiten TEUR % TEUR % TEUR % Gesamt 4.952 100 3.240 100 4.561 100 USD 3.238 65 1.494 46 1.842 40 SEK 1.173 24 74 2 1.618 35 JPY 532 11 478 15 71 2 CNY 0 0 1.166 36 1.029 23 Sonstige 9 0 28 1 1 0 Zur Darstellung von Währungsrisiken wurden zu den Stichtagen Sensitivitätsanalysen durchgeführt, welche Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist. Zur Analyse der Währungssensitivitäten wurde lediglich auf die für die AlzChem-Gruppe wesentlichen Währungen USD, JPY, CNY und SEK abgestellt. Zum Bilanzstichtag unterliegt die AlzChem-Gruppe Währungsrisiken, die im Wesentlichen in den Bilanzpositionen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente reflektiert werden. Wäre der Euro zum 31.12.2018 gegenüber den wesentlichen Fremdwährungen, in denen die AlzChem-Gruppe tätig ist, um 10 % aufgewertet bzw. abgewertet gewesen, hätte sich das ausgewiesene Eigenkapital in funktionaler Währung um TEUR -2.167 (Vorjahr: TEUR -1.898; 31.12.2017: TEUR -1.800) bzw. TEUR 2.650 (Vorjahr: TEUR 2.319; 31.12.2017: TEUR 2.200) verändert. Die hypothetische Ergebnisauswirkung (vor Steuern) von TEUR -2.167 (Vorjahr: TEUR -1.898; 31.12.2017: TEUR -1.800) bzw. TEUR 2.650 (Vorjahr: TEUR 2.319; 31.12.2017: TEUR 2.200) ergibt sich im Einzelnen aus den folgenden Währungssensitivitäten: scroll 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 +10 % -10 % +10 % -10 % +10 % -10 % GuV gesamt -1.800 2.200 -1.898 2.319 -2.167 2.650 EUR/USD -657 803 -1.015 1.241 -1.026 1.254 EUR/SEK -217 265 -244 298 -304 372 EUR /JPY -716 876 -218 266 -222 272 EUR/CNY -210 256 -421 514 -615 752 Sonstiges Ergebnis gesamt 0 0 0 0 0 0 Effekt EK gesamt -1.800 2.200 -1.898 2.319 -2.167 2.650 Zinsrisiken Zinsänderungsrisiken können vorwiegend durch Änderungen der Marktzinssätze entstehen, die zu Veränderungen der erwarteten Zahlungsströme führen. Um Zinsänderungsrisiken zu minimieren, werden, wenn notwendig, Kredite nur langfristig und zu Festzinssätzen aufgenommen bzw. abgeschlossen. Die lang- und kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit fester Verzinsung abgeschlossen und unterliegen daher keinen Zinsänderungsrisiken. Preisrisiken Preisrisiken entstehen im Wesentlichen im Einkaufsbereich durch Marktpreisänderungen von Rohstoffen, Strom und Gas. Preisvolatilitäten wird hier insbesondere durch Termingeschäfte und Preisgleitklauseln entgegengewirkt. Die Termingeschäfte beziehen sich auf den Einkauf von Strom ausschließlich für den eigenen Bedarf. BUCH- UND BEIZULEGENDE ZEITWERTE VON FINANZINSTRUMENTEN Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments ist der Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen wird. Die nachstehende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte je Bewertungskategorie nach IFRS 9 (zum 31.12.2017 nach IAS 39) dar: scroll Zu fortgeführten Anschaffungskosten Zum beizulegenden Zeitwert 31.12.2017 in TEUR Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte Darlehen und Forderungen Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte Derivate im Hedge Accounting Gesamtsumme Bilanzposten Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Beizulegender Zeitwert Finanzielle Vermögenswerte 20 - - - 20 20 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte - 13.887 - - 13.887 13.887 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 35.035 - - 35.035 35.035 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - 12.802 - - 12.802 12.802 Summe finanzielle Vermögenswerte 20 61.724 - - 61.744 61.744 scroll Zu fortgeführten Anschaffungskosten Zum beizulegenden Zeitwert 30.06.2018 in TEUR Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte mit nachträglicher Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertete finanzielle Vermögenswerte Gesamtsumme Bilanzposten Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Beizulegender Zeitwert Finanzielle Vermögenswerte - - 20 20 20 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 11.781 - - 11.845 11.845 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13.856 20.495 - 52.336 52.336 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 9.844 - - 9.844 9.844 Summe finanzielle Vermögenswerte 36.333 37.692 20 74.045 74.045 scroll Zu fortgeführten Anschaffungskosten Zum beizulegenden Zeitwert 31.12.2018 in TEUR Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte mit nachträglicher Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertete finanzielle Vermögenswerte Gesamtsumme Bilanzposten Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Beizulegender Zeitwert Finanzielle Vermögenswerte - - 20 20 20 Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 11.781 - - 11.781 11.781 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 13.856 20.495 - 34.351 34.351 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 12.857 - - 12.857 12.857 Summe finanzielle Vermögenswerte 38.494 20.495 20 59.009 59.009 Die nachstehende Tabelle stellt die Buch- und beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Verbindlichkeiten je Bewertungskategorie nach IFRS 9 (zum 31.12.2017 nach IAS 39) dar: scroll Zu fortgeführten Anschaffungskosten Zum beizulegenden Zeitwert 31.12.2017 in TEUR Sonstige Verbindlichkeiten Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten Wertansatz nach IAS 17 Gesamtsumme Bilanzposten Buchwert Buchwert Buchwert Buchwert Beizulegender Zeitwert Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 41.325 - - 41.325 43.403 Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing - - 223 223 255 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 28.199 - - 28.199 28.199 Finanzielle Verbindlichkeiten - - - - - Übrige Verbindlichkeiten 7.671 - - 7.671 7.671 Summe finanzielle Verbindlichkeiten 77.195 - 223 77.418 79.528 scroll Zu fortgeführten Anschaffungskosten 30.06.2018 in TEUR Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten Wertansatz nach IAS 17 Gesamtsumme Bilanzposten Buchwert Buchwert Buchwert Beizulegender Zeitwert Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 38.671 - 38.671 39.709 Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing - 223 223 255 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30.617 - 30.617 30.617 Finanzielle Verbindlichkeiten - - - - Übrige Verbindlichkeiten 9.719 - 9.719 9.719 Summe finanzielle Verbindlichkeiten 79.007 223 79.230 80.300 scroll Zu fortgeführten Anschaffungskosten 31.12.2018 in TEUR Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten Wertansatz nach IAS 17 Gesamtsumme Bilanzposten Buchwert Buchwert Buchwert Beizulegender Zeitwert Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 57.930 - 57.930 61.233 Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing - - 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30.863 - 30.863 30.863 Finanzielle Verbindlichkeiten - - - - Übrige Verbindlichkeiten 6.704 - 6.704 6.704 Summe finanzielle Verbindlichkeiten 95.497 - 95.497 98.800 Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente wurden auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen und anhand der nachfolgend dargestellten Methoden und Prämissen ermittelt. Aufgrund der kurzfristigen Laufzeiten der finanziellen Vermögenswerte wird unterstellt, dass die beizulegenden Zeitwerte näherungsweise den Buchwerten entsprechen. Die Bilanzpositionen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und übrige Verbindlichkeiten enthalten grundsätzlich Verbindlichkeiten mit regelmäßig kurzen Restlaufzeiten, so dass annahmegemäß die beizulegenden Zeitwerte näherungsweise den ausgewiesenen Buchwerten entsprechen. Die Posten Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing enthalten kurzfristige und langfristige finanzielle Verbindlichkeiten. Die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten größer als 1 Jahr ermitteln sich durch Diskontierung der mit den Verbindlichkeiten verbundenen Zahlungsströme unter Berücksichtigung der aktuellen am Markt beobachtbaren Zinsparameter. Dabei werden die individuellen Bonitäten der Gruppe in Form von marktüblichen Bonitäts- bzw. Liquiditätsspreads bei der barwertigen Ermittlung berücksichtigt. Diese Vorgehensweise entspricht in der Hierarchiestufe des IFRS 13 der Stufe 2. Unter Anwendung von IAS 39 wurden zum 31.12.2017 keine Finanzinstrumente auf wiederkehrender Basis zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Durch die erstmalige Anwendung von IFRS 9 zum 01.01.2018 waren bestimmte finanzielle Vermögenswerte erstmalig und in weiterer Folge wiederkehrend zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten und den entsprechenden Kategorien des IFRS 9 zuzuordnen. Die folgende Tabelle zeigt diese finanziellen Vermögenswerte und deren Bewertungslevel nach IFRS 13: scroll 30.06.2018 in TEUR Vermögenswerte Stufe 2 Stufe 3 Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertet 37.692 0 37.692 Finanzielle Vermögenswerte - Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertet 0 20 20 Summe Vermögenswerte 37.692 20 37.712 scroll 31.12.2018 in TEUR Vermögenswerte Stufe 2 Stufe 3 Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertet 20.495 0 20.495 Finanzielle Vermögenswerte - Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertet 0 20 20 Summe Vermögenswerte 20.495 20 20.515 Finanzielle Verbindlichkeiten wurden im Berichtszeitraum nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Im Berichtszeitraum haben keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Hierarchien zur Bestimmung von beizulegenden Zeitwerten stattgefunden. Der Marktwert der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist der Stufe 2 zugeordnet. Die Marktwerte der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden unter Bezugnahme auf Transaktionen in vergleichbaren Instrumenten hergeleitet. Speziell werden die Transaktionspreise im Rahmen der Forderungsverkäufe, bei denen der Ankäufer regelmäßig auf den Nominalwert abstellt, herangezogen. Im Fall eines Ausfallereignisses werden diese Werte um den Wertberichtigungsbedarf korrigiert. Die AlzChem-Gruppe hält in der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" eine Beteiligung, deren Marktwert der Stufe 3 zuzurechnen ist. Veränderungen durch Zu- oder Abgänge haben sich in der Berichtsperiode nicht ergeben. Mangels verlässlicher Inputparameter für ein komplexeres Modell und der untergeordneten Bedeutung dieser Beteiligungen für die AlzChem-Gruppe wurde der Marktwert auf Basis der Anschaffungskosten geschätzt. Eine Abweichung des tatsächlichen Marktwertes von diesem Schätzwert im Rahmen einer realistischen Bandbreite hätte keinen wesentlichen Einfluss auf die Bedeutung des Postens für die AlzChem-Gruppe oder auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der AlzChem-Gruppe. In der Berichtsperiode wurden TEUR 41 (Vorjahr: TEUR 37) Erträge aus diesen finanziellen Vermögenswerten erfasst, die innerhalb des Finanzergebnis ausgewiesen wurden. NETTOERGEBNIS AUS FINANZINSTRUMENTEN NACH BEWERTUNGSKATEGORIEN Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung und im sonstigen Ergebnis berücksichtigten Nettogewinne oder -verluste von Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien dar: scroll 2017 (IAS 39) in TEUR Zinsen Währungsumrechnungen Bewertung von Derivaten Wertminderungen/ Wertaufholungen Beteiligungserträge Nettoergebnis Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte 0 0 0 0 37 37 Darlehen und Forderungen 379 1.655 0 -118 0 1.916 Zu Handelszwecken gehaltene Verbindlichkeiten 0 0 142 0 0 142 Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten -652 -3.953 0 0 0 -4.605 -273 -2.298 142 -118 37 -2.510 scroll 01.01. - 30.06.2018 in TEUR Zinsen Währungsumrechnungen Wertminderungen/ Wertaufholungen Beteiligungserträge Nettoergebnis GuV Sonstiges Ergebnis Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 121 -304 -9 0 -192 0 Zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertete finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 37 37 0 Zum beizulegenden Zeitwert über das sonstige Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte 0 -236 -4 0 -240 4 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten -428 551 0 0 123 0 -307 11 -13 37 -272 4 Im Berichtszeitraum wurden keine Zinserträge aus wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vereinnahmt. DERIVATE UND HEDGE ACCOUNTING In den beiden Rumpfgeschäftsjahren des Kalenderjahres 2018 kamen keine Absicherungsgeschäfte zum Einsatz. Im Geschäftsjahr 2017 kamen Devisentermingeschäfte auf JPY zum Einsatz. Zu den ausgewiesenen Bilanzstichtagen bestanden daraus jedoch keine offenen Verpflichtungen mehr. Im Geschäftsjahr 2017 waren die Voraussetzungen für eine Bilanzierung im Rahmen des Hedge Accounting nicht erfüllt. Die Wertänderungen im beizulegenden Zeitwert der offenen Devisentermingeschäfte wurden ergebniswirksam über die Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet. 29. UNTERNEHMENSERWERBE In den beiden Rumpfgeschäftsjahren des Kalenderjahres 2018 waren keine Unternehmenserwerbe abzubilden. Im Geschäftsjahr 2017 war die Einbringung der Anteile an der AlzChem Trostberg GmbH in die AlzChem Group AG gemäß den Vorgaben des IFRS 2 i. V. m. IFRS 3 wie ein umgekehrter Unternehmenszusammenschluss zu bilanzieren. Dadurch ergab sich die Abbildung im Konzernabschluss des Geschäftsjahres 2017 so, als die AlzChem Group AG das bilanziell erworbene Unternehmen ist. Der erstmalige Einbezug der AlzChem Group AG in diesen IFRS-Konzernabschluss erfolgte zum 2. Oktober 2017. Die AlzChem Group AG hatte keine eigene operative Geschäftstätigkeit und stellt seit der Unternehmenstransaktion die Konzernobergesellschaft der AlzChem-Gruppe dar. Die Geschäftstätigkeit der AlzChem Trostberg GmbH und ihrer Tochtergesellschaften wurde somit zur Geschäftstätigkeit der AlzChem Group AG. Die Gegenleistung für den umgekehrten Unternehmenserwerb der AlzChem Group AG wurde nach den Vorschriften des IFRS 2 Aktienbasierte Vergütung bestimmt und betrug TEUR 775. Er wurde in Anteilen an der AlzChem Trostberg GmbH geleistet und unterliegt keinen weiteren bedingten Zahlungen. Die erworbenen Netto-Vermögenswerte (Gesamtaktiva abzüglich Gesamtschulden) der AlzChem Group AG zum Akquisitionsstichtag betrugen TEUR -67. Der Unterschiedsbetrag aus der Gegenleistung für den umgekehrten Unternehmenserwerb der AlzChem Group AG und den im Rahmen des umgekehrten Unternehmenserwerbs zugegangenen Netto-Vermögenswerten (Gesamtaktiva abzüglich Gesamtschulden) der AlzChem Group AG wurde in Höhe von TEUR 842 erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Ein Goodwill nach den Vorschriften des IFRS 3 entstand nicht. Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden stellten sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar: scroll in TEUR Beizulegender Zeitwert Kurzfristige Vermögenswerte Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 865 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 25 Schulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -882 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten -75 Nettovermögenswerte -67 Unter Berücksichtigung der Gegenleistung für die erworbenen Vermögenswerte und Schulden in Höhe von TEUR 775 ergab sich aus dem Unternehmenszusammenschluss ein Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 842, der sofort aufwandswirksam erfasst wurde. Die beizulegenden Zeitwerte der Vermögenswerte und Schulden wurden grundsätzlich anhand von beobachtbaren Marktpreisen bestimmt. Konnten keine Marktpreise festgestellt werden, kamen einkommensorientierte Ansätze oder kostenorientierte Verfahren für die Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden zur Anwendung. Die Bruttobeträge der erworbenen Forderungen entsprechen den oben aufgeführten beizulegenden Zeitwerten. Zum Erwerbszeitpunkt lagen keine Erkenntnisse vor, dass Forderungen uneinbringlich sein könnten. Die Angaben zum Konzernumsatz und zum Konzernjahresüberschuss bis zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung und ab dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung bis zum Bilanzstichtag 31.12.2017 konnten nicht gemacht werden, da die Gesellschaft bis zum Tag der Einbringung keine operative Tätigkeit ausgeführt hatte und danach lediglich eine Holdingfunktion übernommen hat. Der Unternehmenszusammenschluss führte zu einem Netto-Zufluss von Zahlungsmitteln in Höhe von TEUR 25. Die angefallenen Transaktionskosten sind hierin nicht berücksichtigt. Weitere Unternehmenserwerbe haben nicht stattgefunden. VIII. SONSTIGE ERLÄUTERUNGEN 30. SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN Zum Bilanzstichtag 31.12.2018 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus bis zum Laufzeitende unkündbaren Miet-, Pacht-, Leasing- und Serviceverträgen, die der Konzern im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit eingegangen ist. Die Summe der künftigen Zahlungen aus den Verträgen setzt sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammen: scroll 31.12.2017 in TEUR Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt Miet- und Leasingverpflichtungen 2.688 3.483 0 6.171 Übrige Verpflichtungen 1.315 536 8 1.859 Gesamt 4.003 4.019 8 8.030 scroll 30.06.2018 in TEUR Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt Miet- und Leasingverpflichtungen 2.691 3.893 0 6.584 Übrige Verpflichtungen 812 380 3 1.195 Gesamt 3.503 4.273 3 7.779 scroll 31.12.2018 in TEUR Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt Miet- und Leasingverpflichtungen 2,891 3.537 0 6.428 Übrige Verpflichtungen 1.380 422 13 1.815 Gesamt 4.271 3.959 13 8.243 Der Gesamtbetrag der Miet- und Leasingverpflichtungen aus Operating-Lease-Verträgen in Höhe von TEUR 6.428 (Vorjahr: TEUR 6.584; 31.12.2017: TEUR 6.171) verteilt sich auf Miet- und Leasingverträge für Grundstücke, Gebäude und Büroräume in Höhe von TEUR 331 (Vorjahr: TEUR 397; 31.12.2017: TEUR 20) sowie auf Operating-Lease-Vereinbarungen für technische Anlagen und Maschinen in Höhe von TEUR 5.278 (Vorjahr: TEUR 6.187; 31.12.2017: TEUR 6.151). Die übrigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von TEUR 1.815 (Vorjahr: TEUR 1.195; 31.12.2017: TEUR 1.859) beinhalten Instandhaltungs- und Serviceverträge für Maschinen und Anlagen, Software und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung. Zum Bilanzstichtag 31.12.2018 bestehen zudem Bestellobligo in Höhe von TEUR 55.312 (Vorjahr: TEUR 83.228; 31.12.2017: TEUR 57.868). Diese bestehen im Wesentlichen aus langfristigen Abnahmeverpflichtungen für Kalk- und Stromlieferungen und für die im Bau befindliche neue Produktionsanlage. Die Summe der künftigen Zuflüsse aus Mindestleasingzahlungen aus vermieteten Objekten beläuft sich zum 31.12.2018 auf TEUR 5.245 (Vorjahr: TEUR 5.311; 31.12.2017: TEUR 5.976). scroll 31.12.2017 in TEUR Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt Mindestleasingzahlungen aus Operate-Lease-Vereinbarungen 1.281 2.297 2.398 5.976 Gesamt 1.281 2.297 2.398 5.976 scroll 30.06.2018 in TEUR Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt Mindestleasingzahlungen aus Operate-Lease-Vereinbarungen 1.082 1.881 2.348 5.311 Gesamt 1.082 1.881 2.348 5.311 scroll 31.12.2018 in TEUR Bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre Über 5 Jahre Gesamt Mindestleasingzahlungen aus Operate-Lease-Vereinbarungen 1.371 1.577 2.297 5.245 Gesamt 1.371 1.577 2.297 5.245 31. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE Für mögliche Umweltverpflichtungen aus dem Verkauf des Legierungsbetriebes im Jahr 2008 bestehen bis 2038 Haftungen in Höhe von EUR 2,1 Mio. Aufgrund der industriellen Struktur am Standort schließt die Gesellschaft jedoch ein solches Risiko aus. 32. ORGANE DER GESELLSCHAFT Als Vorstände der AlzChem Group AG waren im Berichtszeitraum bestellt: ― Ulli Seibel, Dipl. Wirtsch.-Ing. (CEO), ― Klaus Englmaier, Dipl. Wirtsch.-Ing. (COO), ― Andreas Niedermaier, Dipl. Wirtsch.-Ing. (FH) (CFO). Die Vorstände Ulli Seibel, Klaus Englmaier und Andreas Niedermaier waren im Geschäftsjahr 2017 auch als Vorstände der AlzChem Trostberg GmbH berufen und wurden nach der Unternehmenstransaktion im Oktober 2017 auch zu Vorständen der AlzChem Group AG bestellt. Die Vorstände sind die Personen in Schlüsselpositionen der AlzChem-Gruppe gem. IAS 24. Die Bezüge der Vorstände beliefen sich im Berichtszeitraum vom 01.07. bis 31.12.2018 auf insgesamt TEUR 792 (Vorjahr: TEUR 997; 2017: TEUR 1.701; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 1.747). Zur Ermittlung der Vorstandsbezüge im Geschäftsjahr 2017 wurde auf einen Ganzjahreszeitraum abgestellt. Hierbei wurden die Bezüge der Vorstände Ulli Seibel, Klaus Englmaier und Andreas Niedermaier aus den Bezügen der AlzChem Trostberg GmbH (bis September 2017) und aus der AlzChem Group AG (seit Bestellung zum Vorstand) in das Geschäftsjahr 2017 einbezogen. Die Bezüge können wie folgt untergliedert werden: scroll 01.01 - 31.12.2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich 01.07. - 31.12. 2018 Fixbezüge 680 340 680 340 Tantieme 801 499 889 390 Sachbezüge 47 23 47 24 Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 148 93 131 38 Anteilsbasierte Vergütung (Long Term Incentive) 25 42 0 0 1.701 997 1.747 792 Die daraus ausstehenden Salden zum 31.12.2018 belaufen sich auf TEUR 390 (Vorjahr: TEUR 499; 31.12.2017: TEUR 801) und werden innerhalb der übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses belaufen sich für die Vorstände auf TEUR 1.015 (Vorjahr: TEUR 972; 31.12.2017: TEUR 995) und werden innerhalb der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ausgewiesen. Die Rückstellung für die anteilsbasierte Vergütung in Höhe von TEUR 5 (Vorjahr: TEUR 67; 31.12.2017: TEUR 25) wird innerhalb der langfristigen sonstigen Rückstellungen ausgewiesen. Die individuelle Vergütung ist im Vergütungsbericht im Lagebericht enthalten. Der Aufsichtsrat der Konzernobergesellschaft AlzChem Group AG, bestehend aus vier Mitgliedern, tritt gemäß Satzung mindestens einmal halbjährlich zu einer Sitzung zusammen. Im Berichtsjahr gehörten dem Aufsichtsrat folgende Personen an: ― Markus Zöllner (Vorsitzender), ― Steve Röper, ― Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer, ― Dr. Caspar Frhr. von Schnurbein. Die Mitglieder des Aufsichtsrates Markus Zöllner, Steve Röper, Prof. Dr. Martina Heigl-Murauer und Dr. Caspar Frhr. von Schnurbein sind im gesamten Berichtszeitraum auch zu Aufsichtsräten der AlzChem Trostberg GmbH bestellt. Darüber hinaus waren die Arbeitnehmervertreter Karl Held und Otto Wolf im gesamten Berichtszeitraum zu Aufsichtsräten der AlzChem Trostberg GmbH bestellt. Die genannten Aufsichtsratsmitglieder sind ebenfalls Personen in Schlüsselpositionen der AlzChem-Gruppe gem. IAS 24. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten im Berichtszeitraum vom 01.07. bis 31.12.2018 Bezüge in Höhe von TEUR 75 (Vorjahr: TEUR 83; 2017: TEUR 150; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 158), welche zu ausstehenden Salden zum Stichtag in Höhe von TEUR 158 (Vorjahr: TEUR 83; 31.12.2017: TEUR 150) führten. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der AlzChem Trostberg GmbH erhielten für ihre Tätigkeiten eine marktübliche Entlohnung. 33. AKTIENBASIERTE VERGÜTUNG STOCK APPRECIATION RIGHTS 2017 Die Vorstände Ulli Seibel, Klaus Englmaier und Andreas Niedermaier haben Vorstandsverträge geschlossen, in welchen als "Long Term Incentive" sog. "Stock Appreciation Rights" (SAR) gewährt werden. Die Gewährung der SAR hing dabei von der Einbringung der Anteile an der AlzChem Trostberg GmbH in die AlzChem Group AG ab. Ein SAR gewährt einen Anspruch auf Barzahlung in Abhängigkeit von der Entwicklung des Börsenkurses der AlzChem Group AG. Insgesamt wurden den Vorständen im Geschäftsjahr 2017 2.250.000 SAR gewährt. Weitere SAR wurden seitdem nicht gewährt. Die Ausübung der SAR kann nur bei Vorliegen der folgenden Ausübungsbedingungen erfolgen: Ab dem 01.01.2020 können die SAR nur ausgeübt werden, wenn der Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der Gesellschaft in den letzten 30 Handelstagen vor dem 01.01.2020 EUR 0,75 oder mehr über dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den 60 auf den Tag der Einbringung folgenden Handelstage liegt, wobei dieser Durchschnittskurs bei mindestens EUR 2,50 liegen muss. Für die Begünstigten wurde eine Auszahlungsobergrenze in Bezug auf die gesamten LTI der Vorstände in Höhe von TEUR 2.950 definiert. Der Auszahlungsbetrag bei Ausübung der SAR ermittelt sich als Produkt zwischen der Anzahl der ausgeübten SAR und dem Durchschnitt der Schlusskurse der Aktien der Gesellschaft während der letzten 30 Handelstage vor dem 01.01.2020 abzüglich des Durchschnittes der Schlusskurse der Aktie der AlzChem Group AG in den 60 Handelstagetagen ab dem 09.10.2017 (einschließlich). Zu beiden Berichtsstichtagen beträgt die Anzahl der gewährten SAR 2.250.000 Stück. Der beizulegende Zeitwert wurde auf Basis eines Monte-Carlo-Modells ermittelt und der im Personalaufwand ausgewiesene Aufwand wird linear vom Tag der Gewährung bis zum Beginn des Ausübungszeitraumes verteilt. Im Rumpfgeschäftsjahr 2018/II wurde aus diesem Plan ein Personalaufwand in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 42; 2017: TEUR 25; 2018 - nachrichtlich, ungeprüft: TEUR 0) erfasst, der zu einer Rückstellung in Höhe von TEUR 5 (Vorjahr: TEUR 67; 31.12.2017: TEUR 25) führte. Der Bewertung wurden die folgenden Parameter zugrunde gelegt: scroll 31.12.2017 30.06.2018 31.12.2018 Restlaufzeit (in Jahren) 2,13 1,63 1,13 Erwartete Volatilität 21,61 % 20,01 % 25,18 % Risikoloser Zinssatz -0,62 % -0,71 % -0,72 % Dividendenrendite 2,00 % 2,00 % 2 % Ausübungskurs EUR 4,17 EUR 3,39 EUR 3,39 Aktienkurs zum Bewertungszeitpunkt EUR 2,89 EUR 3,10 EUR 2,22 Die erwartete Volatilität der AlzChem-Aktie wurde auf Basis der laufzeitadäquaten historischen Volatilität vergleichbarer Unternehmen ermittelt. Da es sich bei den vorliegenden Bezugsrechten (SAR) um keine Optionen handelt und die Bezugsrechte eine Zahlung in Höhe des bei Ausübung gültigen Aktienkurses verbriefen, beträgt der Ausübungspreis für die SAR EUR 0,00. 34. BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN Zu den nahe stehenden Personen zählen die Personen in Schlüsselpositionen der AlzChem-Gruppe. Diese sind namentlich und mit ihren Bezügen in Anhangsangabe 33 aufgeführt. Die von den Aktionären LIVIA Corporate Development SE, HDI Vier CE GmbH (beide mit Sitz in München) und four two na GmbH, Bichl, kontrollierten Unternehmen und von deren Gesellschaftern oder gesetzlichen Vertretern kontrollierten Unternehmen gelten als nahestehende Unternehmen der AlzChem-Gruppe. Die AlzChem Group AG hatte zum Zeitpunkt der Sachkapitalerhöhung im Oktober 2017 eine Verbindlichkeit gegenüber der Livia Corporate Development S.E. in Höhe von TEUR 74, welche nach Durchführung der Unternehmenstransaktion im Geschäftsjahr 2017 bezahlt wurde. 35. RECHTSSTREITIGKEITEN UND SCHADENERSATZANSPRÜCHE Die AlzChem-Gruppe ist nicht an Gerichts- oder Schiedsverfahren mit erheblichem Einfluss auf die Lage des Konzerns beteiligt. Die bestehenden, insgesamt unwesentlichen Verfahren sind noch nicht abgeschlossen bzw. erwartet das Management hieraus keine wesentlichen Verpflichtungen. Generell lässt sich die genaue Höhe einer möglichen Verpflichtung bzw. der Ansprüche auf Grund der mit solchen Verfahren verbundenen hohen Unsicherheiten nicht verlässlich bestimmen. 36. HONORARE FÜR DIE ABSCHLUSSPRÜFER Für Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers im Sinne von § 318 HGB sind im aktuellen Geschäftsjahr Honorare in einer Gesamthöhe von TEUR 256 (Vorjahr: TEUR 232; 2017: TEUR 769; 2018 - nachrichtlich: TEUR 488) angefallen. Hierin sind TEUR 3 (Vorjahr: TEUR 1; 2017: TEUR 178; 2018 -nachrichtlich: TEUR 1) enthalten, die auf das Vorjahr entfallen. Im Berichtszeitraum wurden keine weiteren Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen getätigt. scroll in TEUR 2017 01.01. - 30.06.2018 01.01. - 31.12.2018 Nachrichtlich, ungeprüft 01.07. - 31.12.2018 Andere Prüfungs- und Bestätigungsleistungen 481 8 16 8 Abschlussprüfungsleistungen 288 206 448 242 Steuerberatungsleistungen 0 7 7 0 Sonstige Leistungen 0 11 17 6 Gesamt 769 232 488 256 Die Honorare für andere Prüfungs- und Bestätigungsleistungen sind in der aktuellen Periode und im Vorjahr für regulatorische Bestätigungsleistungen im Energiesektor angefallen. Im Geschäftsjahr 2017 waren hier im Wesentlichen Bestätigungsleistungen im Rahmen der Kapitalerhöhungen, wie Comfort Letter und prüferischen Durchsichten der im Wertpapierprospekt veröffentlichten Zwischenberichte und anderer Finanzinformationen, enthalten. Die Steuerberatungsleistungen im Vorjahr sind für die steuerliche Würdigung der erstmalig gebildeten steuerlichen Organschaft angefallen. In den sonstigen Leistungen sind regulatorische Beratungsleistungen im Energiesektor enthalten. 37. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Nach Abschluss des Geschäftsjahres haben sich bis zum Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses keine Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben. Trostberg, 28. Februar 2019 AlzChem Group AG Der Vorstand Ulli Seibel, CEO Klaus Englmaier, COO Andreas Niedermaier, CFO Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers AN DIE ALZCHEM GROUP AG, TROSTBERG VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der AlzChem Group AG, Trostberg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) -bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der AlzChem Group AG für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse ― entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie seiner Ertragslage für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 und ― vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli 2018 bis zum 31. Dezember 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Aus unserer Sicht war folgender Sachverhalt am bedeutsamsten in unserer Prüfung: 1) Pensionsrückstellungen Unsere Darstellung dieses besonders wichtigen Prüfungssachverhalts haben wir wie folgt strukturiert: 1) Sachverhalt und Problemstellung 2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse 3) Verweis auf weitergehende Informationen Nachfolgend stellen wir den besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar 1) Pensionsrückstellungen 1) In dem Konzernabschluss der AlzChem Group AG werden "Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen" von insgesamt € 109,9 Mio. (35,1 % der Konzernbilanzsumme) ausgewiesen. Die Pensionsrückstellungen setzen sich zusammen aus den Verpflichtungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen für Zusagen für Alters-, Invaliden und Hinterbliebenenleistungen in Höhe von € 110,1 Mio. abzüglich des Planvermögens in Höhe von € 0,2 Mio. Die Bewertung der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen erfolgt nach der Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method). Dabei sind insbesondere Annahmen über die langfristigen Gehalts- und Rententrends, die durch schnittliche Lebenserwartung und die Fluktuation zu treffen. Der Abzinsungssatz zum Bilanzstichtag ist aus der Rendite hochwertiger, währungskongruenter Unternehmensanleihen mit Laufzeiten, die mit den voraussichtlichen Fristigkeiten der Verpflichtungen vergleichbar sind, abzuleiten. Dabei müssen regelmäßig Extrapolationen vorgenommen werden, da keine ausreichenden langfristigen Unternehmensanleihen existieren. Die Bewertung des Planvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der wiederum mit Schätzungsunsicherheiten verbunden ist. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung, da der Ansatz und die Bewertung dieses betragsmäßig bedeutsamen Postens in einem wesentlichen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft basieren. 2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem die von den jeweiligen Konzerngesellschaften eingeholten versicherungsmathematischen Gutachten und die fachliche Qualifikation der externen Gutachter gewürdigt. Angesichts der spezifischen Besonderheiten der versicherungsmathematischen Berechnungen haben uns dabei unsere internen Spezialisten für Pensionsbewertungen unterstützt. Wir haben unter anderem das den Bewertungen zugrundeliegende Bewertungsverfahren, das Mengengerüst sowie die angewandten versicherungsmathematischen Bewertungsparameter auf Standardkonformität und Angemessenheit überprüft. Zudem wurde die Entwicklung der Verpflichtung und der Aufwandskomponenten gemäß der versicherungsmathematischen Gutachten vor dem Hintergrund der eingetretenen Änderungen in den Bewertungsparametern und im Mengengerüst analysiert und plausibilisiert. Für die Prüfung des Zeitwertes des Planvermögens haben wir einen Nachweis eines Versicherungsinstituts gewürdigt. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen begründet und hinreichend dokumentiert sind. 3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind in den Abschnitten V und VII (Nr. 20) des Konzernanhangs enthalten. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts: ― die in Abschnitt 9 des Konzernlageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB ― den Corporate Governance-Bericht nach Nr. 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex ― die in Abschnitt 8 des Konzernlageberichts enthaltene nichtfinanzielle Erklärung nach § 289b Abs. 1 HGB und § 315b Abs. 1 HGB Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen ― wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder ― anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus ― identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. ― gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben. ― beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. ― beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. ― holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile. ― beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns. ― führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen. Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO Wir wurden von der Hauptversammlung am 22. November 2018 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 11. Dezember 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2017 als Konzernabschlussprüfer der AlzChem Group AG, Trostberg, tätig. Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen. VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Anita Botzenhardt. München, den 29. Februar 2019 PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Anita Botzenhardt, Wirtschaftsprüfer ppa. Sylvia Eichler, Wirtschaftsprüfer
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