Management Reports • May 17, 2019
Management Reports
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Grundlagen des Konzerns
Wirtschaftsbericht
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Wirtschaftliches Umfeld
Wichtige Ereignisse
Geschäftsverlauf
Prognose-Ist-Vergleich
Entwicklung in den Segmenten
Entwicklung in den Regionen
Ertragslage
Finanzlage
Vermögenslage
Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG
Forschung & Entwicklung
Nachhaltigkeit
Mitarbeiter
Sicherheit und Umwelt
Chancen- und Risikobericht
Prognosebericht
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Ausblick
Corporate-Governance-Bericht und Erklärung zur Unternehmensführung
Vergütungsbericht
Übernahmerelevante Angaben
Zusammengefasster Lagebericht 2018
Bei diesem Lagebericht handelt es sich um einen zusammengefassten Lagebericht für den Evonik-Konzern und die Evonik Industries AG.
Die für den Evonik-Konzern getroffenen Aussagen hinsichtlich der Entwicklung in den Segmenten gelten aufgrund der Einflüsse aus den Segmenten entsprechend für die Evonik Industries AG. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und der Jahresabschluss nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.
Der Vergütungsbericht und die übernahmerelevanten Angaben werden im Abschnitt Corporate Governance gezeigt und sind Bestandteile des vom Abschlussprüfer geprüften zusammengefassten Lageberichts. Die Erklärung zur Unternehmensführung findet sich ebenfalls im Abschnitt Corporate Governance sowie im Internet unter www.evonik.de/erklaerung-zur-unternehmensfuehrung und ist ein nicht geprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Der gesonderte zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht ist im Internet unter www.evonik.de/nichtfinanzieller-bericht abrufbar und ebenfalls ein nicht geprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.
1. Grundlagen des Konzerns
Spezialchemieunternehmen mit Fokus auf starke Marktpositionen, ausgeprägte Innovationskultur und nachhaltiges Wirtschaften
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| o Konzernstruktur mit drei nah an Märkten und Kunden agierenden Chemiesegmenten | o Tiefgreifendes Wissen über die Geschäfte unserer Kunden gepaart mit aktivem Innovationsmanagement als Treiber für profitables Wachstum |
| o Konzentration auf ein ausbalanciertes Portfolio mit den Wachstumskernen Specialty Additives, Animal Nutrition, Smart Materials und Health & Care | o Ausgewogenes Management von ökonomischen, ökologischen und sozialen Faktoren |

Sechs Finanzziele unterstützen das Unternehmensziel profitables Wachstum
o Mengenwachstum> RIP
o Bereinigte EBITDA-Marge zwischen 12 Prozent und 20 Prozent
o Free Cashflow deutlich über Dividendenniveau
o ROCE über den Kapitalkosten
o Solides Investment-Grade-Rating
o Attraktive und verlässliche Dividende
1.1 Geschäftsmodell
Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Zu unseren Stärken zählt ein ausgewogenes Spektrum an Arbeitsgebieten, Endmärkten und Regionen. Rund 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaften wir aus führenden Marktpositionen1, die wir konsequent ausbauen. Unsere starke Stellung im Wettbewerb basiert auf der engen Zusammenarbeit mit Kunden, unserer hohen Innovationskraft und unseren integrierten Technologieplattformen.
Unsere Spezialchemieprodukte leisten bei unseren Kunden einen unverzichtbaren Beitrag zum Nutzen ihrer Produkte, mit denen diese im globalen Wettbewerb erfolgreich sind. Durch den engen Austausch mit unseren Kunden bauen wir tiefgreifendes Wissen über deren Geschäfte auf. Dadurch können wir Produkte für Kundenanforderungen „maßschneidern" und umfassende technische Serviceleistungen bieten. Eine bedeutende Rolle spielen dabei unsere Technologie- und Kundenberatungszentren in der ganzen Welt.
Unsere marktorientierte Forschung & Entwicklung ist ein wichtiger Treiber für profitables Wachstum. Grundlage dafür ist unsere ausgeprägte Innovationskultur, die wir in unserem Innovationsmanagement und unserer Führungskräfteentwicklung verankert haben. Gute Ideen werden schnell erkannt, vorangetrieben und mit unseren Kunden umgesetzt.
Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg sind unsere sehr gut ausgebildeten Mitarbeiter, die Evonik mit ihrem Einsatz und ihrer hohen Identifikation jeden Tag voranbringen. Wir haben deshalb zahlreiche Aktivitäten entwickelt, um talentierte und qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, weiterzuentwickeln und an uns als attraktiven Arbeitgeber zu binden.
Als Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Evonik gehören nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolles Handeln zu den Grundpfeilern unseres Geschäftsmodells. Im engen Dialog mit unseren Stakeholdern treiben wir unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten entlang der Wertschöpfungskette voran: Neben unseren eigenen Produktionsprozessen und den vermarkteten Produkten betrachten wir dabei immer auch unsere Lieferkette sowie den Produktnutzen bei unseren Kunden und deren Kunden. Wir verzeichnen eine steigende Nachfrage nach Produkten, die eine ausgewogene Balance ökonomischer, ökologischer und sozialer Faktoren aufweisen. Dies eröffnet Evonik ein vielfältiges Spektrum an zukunftsträchtigen Geschäftschancen in attraktiven Märkten. Längst hat sich Nachhaltigkeit in vielen unserer Geschäfte zu einem Wachstumstreiber entwickelt.
Vor diesem Hintergrund haben wir 2018 unsere Nachhaltigkeitsstrategie weiter präzisiert insbesondere in Bezug auf vorausschauendes Ressourcenmanagement und die Integration von Nachhaltigkeit in strategische Steuerungsprozesse.
Dezentrale Konzernstruktur
Unser operatives Spezialchemiegeschäft ist in drei produzierende Chemiesegmente gegliedert, die nah an den Märkten und Kunden agieren und über ein hohes Maß an unternehmerischer Selbstständigkeit verfügen. Unterstützt werden diese durch ein Servicesegment.
1 Hierunter verstehen wir die Positionen 1, 2 oder 3 in den relevanten Märkten.

Die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency operieren überwiegend in attraktiven Märkten mit überdurchschnittlichem Wachstum. Beide Segmente bieten ihren Kunden maßgeschneiderte, individuelle und innovationsgetriebene Lösungen. Ziel ist es, in diesen Segmenten mit Innovationen, Investitionen, aber auch Akquisitionen überdurchschnittliches und profitables Wachstum zu erreichen.
Das Segment Performance Materials ist durch rohstoff- sowie energieintensive Prozesse gekennzeichnet. Daher liegt das Hauptaugenmerk auf integrierten kostenoptimierten Technologieplattformen, effizienten Abläufen und Skaleneffekten. Unser strategischer Auftrag an dieses Segment ist, Ergebnisbeiträge zur Finanzierung des Wachstums im Evonik-Konzern zu leisten. Investitionen und gegebenenfalls Kooperationen konzentrieren sich auf die Sicherung der guten Marktpositionen.
Breit gefächerte Endmärkte
Unsere Kunden sind überwiegend Industrieunternehmen, die unsere Produkte weiterverarbeiten. Das Spektrum der Märkte, in denen diese tätig sind, ist vielfältig und ausgewogen. Auf keinen dieser Endmärkte entfallen mehr als 20 Prozent unseres Umsatzes.

Globale Produktion
Evonik erwirtschaftet 83 Prozent seines Umsatzes außerhalb Deutschlands und ist in über 100 Ländern tätig. Wir betreiben Produktionsanlagen in 28 Ländern auf sechs Kontinenten und sind damit nah an unseren Märkten und Kunden. Die größten Produktionsstandorte wie Marl, Wesseling und Rheinfelden in Deutschland sowie Antwerpen (Belgien), Mobile (Alabama, USA), Schanghai (China) und Singapur beheimaten integrierte Technologieplattformen, die für mehrere Einheiten produzieren.
Integrierte Technologieplattformen als Wettbewerbsvorteil
Unsere Produkte stellen wir auf Basis hochentwickelter Technologien her, die wir ständig weiter optimieren. Vielfach verfügt Evonik über integrierte Produktionskomplexe, in denen wichtige Vorprodukte in angrenzenden Produktionsanlagen selbst hergestellt werden. Unseren Kunden bieten wir dadurch ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit. Gleichzeitig stellen die integrierten World-Scale-Produktionsanlagen in Verbindung mit technologisch anspruchsvollen Herstellungsprozessen hohe Eintrittsbarrieren für diese Geschäfte dar.
Digitale Transformation auf gutem Weg
Die Digitalisierung bedingt auch tiefgreifende Veränderungen in den Prozessen der chemischen Industrie. Das beginnt mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz in Forschung und Entwicklung und geht über den Einkauf von Rohstoffen sowie das Planen und Betreiben von Produktionsanlagen bis hin zu Marketing und Vertrieb.
Evonik treibt die Digitalisierung im gesamten Konzern voran. Hierbei wollen wir sowohl neue Geschäftsmodelle, Lösungen und Services für Kunden eruieren als auch unsere Mitarbeiter in der digitalen Welt qualifizieren. Evonik begreift Digitalisierung auch als Möglichkeit, weitere Effizienzsteigerungen zu erreichen. Um unsere Position in der digitalen Welt langfristig auszubauen, schließen wir strategische Partnerschaften mit Technologieunternehmen, Hochschulen und unternehmensübergreifenden Netzwerken.
1.2 Strategie und Ziele
Auf dem Weg zum besten Spezialchemiekonzern der Welt
Unser Anspruch, das beste Spezialchemieunternehmen der Welt zu werden, ist eng verbunden mit dem Ziel profitablen Wachstums. Um den Wert unseres Unternehmens zu steigern, setzen wir auf eine Strategie mit drei Schwerpunkten:
• Ausgewogenes und fokussiertes Portfolio
• Führend in der Innovation
• Vertrauensvolle und ergebnisorientierte Unternehmenskultur.
Wir wollen uns noch stärker auf Geschäfte mit klarem Spezialchemiecharakter ausrichten. Um das Portfolio besser auszubalancieren und gleichzeitig dort zu wachsen, wo Evonik heute schon stark ist, sich aber auch besonders vielversprechende Perspektiven abzeichnen, konzentriert sich unsere Strategie auf vier Wachstumskerne:
• Specialty Additives
• Animal Nutrition
• Smart Materials
• Health & Care
Vor allem für die Wachstumskerne werden wir unsere Mittel zielgerichtet für Neu- und Weiterentwicklungen, Investitionen und Akquisitionen einsetzen. Jeder dieser vier Wachstumskerne nimmt andere Märkte in den Blick. Eines aber ist ihnen gemeinsam: Sie sind konsequent darauf ausgerichtet, innovative Lösungen für die Themen und Fragestellungen zu liefern, die Industrie und Endkunden in den kommenden Jahrzehnten bewegen werden.
Ein wichtiger Treiber für profitables Wachstum ist Innovation, sie ist ein Hebel, um neue Produkte und Anwendungen zu erschließen. Unser Fokus liegt dabei auf der intensiven Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern entlang der Wertschöpfungsketten. Innerhalb der vier Wachstumskerne hat Evonik spezielle Innovationswachstumsfelder2 definiert, die auf neue, hochattraktive Märkte abzielen, in denen der Konzern seine Kernkompetenzen wirkungsvoll einsetzen kann.
Der dritte Schwerpunkt ist eine ergebnisorientierte Unternehmenskultur, deren Grundlage unsere neuen Konzernwerte „Performance", „Trust", „Openness" und „Speed" sind. Wir stoßen Wandel an, halten unsere Versprechen, belohnen Leistung sowie Risikobereitschaft, fördern Querdenker und sind offen für neue Ideen. Wir sind agil, entscheidungsfreudig und reaktionsschnell. Dabei verstehen wir uns als internationales Unternehmen und begreifen Diversität als Chance.
Wachstumskerne
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| Specialty Additives | Smart Materials |
|---|---|
| Spezialadditive stecken in unzähligen Alltagsgegenständen und verbessern deren Eigenschaften. Als Hilfs- oder Zusatzstoffe werden Additive den Produkten in der Herstellung in kleinen Mengenzugesetzt, um unterschiedliche Effekte zu erreichen - etwa ein bestimmter Härtegrad von Polstern oder die gewünschte Viskosität von Schmierstoffen. | Bei den sogenannten Smart Materials handelt es sich um Werkstoffe mit maßgeschneiderten Eigenschaften. Diese ,intelligenten' Materialien spielen dann eine Rolle, wenn es darum geht, Produkte und ihre Eigenschaften zu optimieren. Beispiele sind Silica oder Polyamid 12. |
| Animal Nutrition | Health & Care |
| Nachhaltige Lebensmittelproduktion ist eine große Herausforderung unserer Zeit. Der steigende Lebensstandard in Schwellenländern treibt die globale Fleischproduktion weiter an. Der Bedarf an Nutzflächen steigt damit ebenso wie der Ausstoß von Methangasen durch die Viehbestände. Viele Lösungen von Evtanik adressieren diese Entwicklung bereits. Zudem beeinflussen der Wunsch nach mehr Lebensmittelsicherheit und -qualität sowie die Kritik am Einsatz von Antibiotika in der Tierernährung die Märkte. | Dieser Wachstumskern beinhaltet die Produkte und Services in den Bereichen Pharma, Medizintechnik, Kosmetik sowie Nahrungsergänzungsmittel. Exemplarisch dafür stehen Pharmapolymere, die die Wirkstoffe in Medikamenten im Körper genau dort freisetzen, wo sie gebraucht werden, und zwar zur richtigen Zeit am richtigen Ort. |
Anspruchsvolle Ziele
Um unser Ziel profitables Wachstum zu unterstützen, haben wir uns sechs anspruchsvolle Finanzziele gesetzt.
2 Siehe hierzu Kapitel Forschung & Entwicklung.
Finanzielle Ziele Evonik-Konzern
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| Mengenwachstum | > BIP |
| Bereinigte EBITDA-Marge | zwischen 18% und 20% |
| Free Cashflow | deutlich über Dividendenniveau |
| ROCE | über den Kapitalkosten |
| Rating | solides Investment Grade |
| Dividende | attraktiv und verlässlich |
Als verantwortungsvolles Spezialchemieunternehmen verfolgen wir unverändert auch unsere ambitionierten nichtfinanziellen Ziele.3
Nichtfinanzielle Ziele Evonik-Konzern
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| Unfallhäufigkeit1) im Jahr 2019 | unter Obergrenze von 1,30 |
| Ereignishäufigkeit2) im Jahr 2019 | unter Obergrenze von 1,10 |
| Spezifische Treibhausgasemissionen im Jahr 2020 | Reduzierung um 12%3) |
| Spezifische Wasserförderung im Jahr 2020 | Reduzierung um 10%3) |
1) Alle Arbeitsunfälle (keine Wegeunfälle) mit Ausfallzeit ab einer komplett ausgefallenen Schicht, bezogen auf 1 Million Arbeitsstunden.
2) Anzahl Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter.
3) Bezogen auf den Basiswert von 2012.
1.3 Steuerungssysteme
Bedeutende finanzielle Leistungsindikatoren
Die finanzielle Unternehmenssteuerung von Evonik erfolgt auf der Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems. Diese Steuerungskennzahlen dienen der Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs der operativen Geschäftseinheiten und des Konzerns. Die konsequente Ausrichtung an diesen Kennzahlen zielt auf die Steigerung des Unternehmenswertes durch profitables Wachstum und Rentabilitätsverbesserung.
Als finanzielle Steuerungskennzahl verwenden wir ein um Sondereffekte bereinigtes EBITDA. Das bereinigte EBITDA und als korrespondierende relative Kennzahl die bereinigte EBITDA-Marge zeigen die operative Ertragskraft unabhängig von Kapitalstruktur und Investitionsneigung. Wir verwenden sie insbesondere für den internen und externen Vergleich unserer Geschäfte hinsichtlich ihrer Kostenstruktur und Profitabilität.
Zusätzlich dient im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung der Return an Capital Employed (ROCE) als Indikator für die Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Zur Errechnung wird das bereinigte EBIT in das Verhältnis zum durchschnittlichen eingesetzten Kapital (Capital Employed) gesetzt. Der Vergleich mit dem Kapitalkostensatz, der die risikoadjustierte Renditeforderung unserer Kapitalgeber angibt, zeigt die relative Wertschaffung von Evonik. Hierfür wird ein gewichteter durchschnittlicher Kapitalkostensatz verwendet, der sowohl die Renditeforderung der Eigenkapitalgeber, abgeleitet aus dem Capital Asset Pricing Model, als auch die der Fremdkapitalgeber berücksichtigt.
3 Siehe hierzu Kapitel Sicherheit und Umwelt.
Zu den Sondereinflüssen, um die wir unsere operativen Ergebnisgrößen bereinigtes EBITDA und bereinigtes EBIT anpassen, gehören Restrukturierungen, Wertaufholungen/Wertminderungen, Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen sowie weitere Erträge und Aufwendungen, die aufgrund ihrer Art oder Höhe nicht dem typischen laufenden operativen Geschäft zuzurechnen sind. Bereinigte Ergebnisgrößen erscheinen uns besser geeignet, die Leistung der operativen Einheiten über mehrere Perioden hinweg zu vergleichen, als unbereinigte Ergebnisgrößen.
Als weitere Steuerungsgröße betrachten wir den Free Cashflow. Dieser wird errechnet aus dem Cashflow der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten abzüglich der Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Der Free Cashflow stellt den verbleibenden Finanzierungsspielraum dar und zeigt damit die Fähigkeit des Unternehmens zur Innenfinanzierung.
Bedeutende nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Zur Unternehmenssteuerung verwendet Evonik darüber hinaus eine Reihe verschiedener nichtfinanzieller Kennzahlen. Wir berichten beispielsweise jährlich im Nachhaltigkeitsbericht4 über ökologische und gesellschaftliche Themen und ergänzen damit die ökonomische Berichterstattung.
Besonders hohe Bedeutung messen wir traditionell der Sicherheit bei. Sicherheit wird hierbei als ganzheitliche Managementaufgabe verstanden, die auf allen Hierarchieebenen gelebt wird. Unser Sicherheitsleitbild ist für alle Führungskräfte und Mitarbeiter verbindlich und wurde 2015 im Rahmen einer globalen Sicherheitskultur-Initiative nochmals gefestigt. Entsprechend der Konzernvorgabe haben alle operativen Bereiche von Evonik ein Ziel in der Arbeitssicherheit und alle produzierenden Bereiche zusätzlich ein Ziel für Anlagensicherheit. Die hierfür relevanten Kennzahlen sind die Unfallhäufigkeit und die Ereignishäufigkeit.5
4 Dieser orientiert sich an den Global Reporting Initiative (GRI) Standards 2016.
5 Siehe hierzu Kapitel Sicherheit und Umwelt.
2. Wirtschaftsbericht
Strategische Umsetzung kommt gut voran
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| Stärkung der Wachstumskerne | Kostensenkung in Vertrieb und Verwaltung |
|---|---|
| o Erfolgreiche Integration der 2017 erworbenen Geschäfte | o 2018 bereits etwa 50 Millionen € eingespart |
| o Zielgerichtete Investitionstätigkeit | o Weitere 150 Millionen € mit Maßnahmen hinterlegt |
| o Bündelung oleochemischer Aktivitäten | |
| o Vertrag zur Übernahme der PeroxyChem unterzeichnet | Kulturellen Wandel zur Stärkung der Ergebnisorientierung angestoßen |
| o Prüfung der Optionen zur Weiterentwicklung des Methacrylatgeschäfts |

2.1 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Strategisch sind wir 2018 mit der weiteren Stärkung unserer vier definierten Wachstumskerne Specialty Additives, Animal Nutrition, Smart Materials sowie Health & Care gut vorangekommen. Diese zeichnen sich durch überdurchschnittliches Wachstum und geringe zyklische Schwankungen aus.
Wichtige Investitionen, wie der Bau des Methioninkomplexes in Singapur, wurden zielgerichtet fortgeführt und neue Projekte auf den Weg gebracht. Dazu gehören die geplante Errichtung eines Anlagenkomplexes für den Spezialkunststoff Polyamid 12 in Marl - die größte Investition von Evonik in Deutschland - sowie die beabsichtigte Übernahme des amerikanischen Unternehmens PeroxyChem6, Philadelphia (Pennsylvania, USA), das unsere Wasserstoffperoxidaktivitäten hervorragend ergänzt. Die Integration der 2017 erworbenen Geschäfte von Air Products and Chemicals, Inc., Allentown (Pennsylvania, USA) und J.M. Huber Corporation, Atlanta (Georgia, USA), verlief sehr erfolgreich. Im Rahmen des 2018 neu aufgelegten Programms Oleo 20207 bündeln wir unsere oleochemischen Aktivitäten; damit wollen wir die Effizienz steigern, Synergien heben und Komplexität verringern.
Nicht zu unseren Wachstumskernen gehört das Methacrylatgeschäft, das großvolumige Monomere wie Methylmethacrylat (MMA), verschiedene Spezialmonomere sowie die PMMA-Formmassen und -Halbzeuge unter der Marke PLEXIGLAS® umfasst. Daher haben wir im März 2018 beschlossen, für dieses Geschäft sämtliche Optionen für dessen künftige Weiterentwicklung zu prüfen, einschließlich möglicher Partnerschaften oder einer vollständigen Trennung. Auch die am Standort Jayhawk in Galena (Kansas, USA) hergestellten Vorprodukte für Agrarchemikalien sind nicht Teil der Wachstumsgeschäfte. Dieser Standort des Segments Performance Materials wurde im November 2018 verkauft.
Gute Fortschritte haben wir im bereits Ende 2017 gestarteten Programm SG & A 20208 gemacht, das die globale Optimierung von Prozessen und dauerhafte Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten zum Ziel hat. Weitere Impulse versprechen wir uns auch durch den angestoßenen kulturellen Wandel hin zu einer offeneren, ergebnisorientierteren Unternehmenskultur.
Operativ hat sich unser Geschäft erfolgreich entwickelt. Bei weltweit hoher Nachfrage nach unseren Produkten erzielten wir ein organisches Umsatzwachstum von 5 Prozent, das im Wesentlichen aus höheren Verkaufspreisen stammt. Bei den Verkaufsmengen verlief die Entwicklung unterschiedlich. Während das Segment Nutrition & Care einen deutlich über dem Weltwirtschaftswachstum (3,2 Prozent erwartet) liegenden Mengenanstieg erzielte, war insbesondere die Mengenentwicklung des Segments Performance Materials von Effekten aus dem niedrigen Rheinwasser beeinträchtigt. Insgesamt stieg der Umsatz um 4 Prozent auf 15.024 Millionen €.
Das bereinigte EBITDA stieg um 10 Prozent auf 2.601 Millionen €. Hierzu steuerten alle Segmente höhere Ergebnisse bei.
Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich auf 17,3 Prozent (Vorjahr: 16,4 Prozent), blieb damit aber noch unter dem mittelfristigen Zielkorridor von 18 bis 20 Prozent. Der ROCE von 12,1 Prozent übertraf sowohl die Kapitalkosten als auch den Vorjahreswert (11,2 Prozent).
Das Konzernergebnis stieg um 31 Prozent auf 932 Millionen €. Das um Sondereinflüsse bereinigte Konzernergebnis erhöhte sich um 29 Prozent und erreichte mit 1.294 Millionen € einen neuen Rekordwert. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung erneut eine Dividende von 1,15 € je Aktie vor.
6 Siehe hierzu Kapitel Wichtige Ereignisse.
7 Siehe hierzu Kapitel Entwicklung in den Segmenten.
8 Siehe hierzu Kapitel Geschäftsverlauf.
Wir haben einen Free Cashflow von 672 Millionen € erwirtschaftet. Dieser lag um 161 Millionen € über dem Vorjahreswert und deutlich über der Dividendenzahlung für 2017 in Höhe von 536 Millionen €. Unser Finanzprofil ist weiterhin sehr gut: Evonik verfügt über ein solides Investment-Grade-Rating. Die Nettofinanzverschuldung konnte dank des Free Cashflows leicht zurückgeführt werden.

2.2 Wirtschaftliches Umfeld
Weltwirtschaft mit schwächerer Dynamik
Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr im Rahmen unserer Erwartungen entwickelt. Nach unserer Einschätzung ist die Weltwirtschaft 201 8 insgesamt um etwa 3,2 Prozent gewachsen. Allerdings hat sich das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr (3,3 Prozent) abgeschwächt. Die wirtschaftliche Stimmung hat sich im Jahresverlauf deutlich eingetrübt. Hierzu hat neben der Verunsicherung durch zunehmende handelspolitische Konflikte die Straffung der Geldpolitik in den Vereinigten Staaten beigetragen, in deren Folge es zu einem Umschwung bei den internationalen Kapitalströmen kam, der die wirtschaftliche Expansion in den Schwellenländern bremste.

Die Unterschiede in der konjunkturellen Dynamik zwischen den Regionen haben sich insgesamt vergrößert.
In Westeuropa hat die Konjunktur zuletzt an Dynamik verloren. So haben die Probleme in der Automobilindustrie mit der Zertifizierung der Fahrzeuge nach dem neuen Emissionstestverfahren die Industrieproduktion geschwächt. Exporte litten aufgrund einer schwächeren globalen Nachfrage, insbesondere aus China. Zudem haben die erhöhten politischen Unsicherheiten hinsichtlich des bevorstehenden Brexits sowie des Regierungswechsels in Italien die wirtschaftliche Aktivität gedämpft.
In Osteuropa hat sich das Wachstum abgeschwächt, was zu einem erheblichen Teil auf die Wachstumsverlangsamung in der Türkei zurückzuführen war. Die russische Wirtschaft setzte ihren verhaltenen Wachstumskurs fort. Während der private Konsum die Konjunktur stützte, wirkte die Abschwächung im verarbeitenden Gewerbe dämpfend.
Das starke Wachstum in Nordamerika wurde maßgeblich von der Wirtschaft in den USA getragen, die von umfangreichen Steuersenkungen sowie höheren staatlichen Investitionen profitierte. Die Zunahme der Beschäftigung und der Löhne führte zu einem höheren Binnenkonsum. Aufgrund der guten Konjunkturlage setzte die US-Notenbank ihre monetäre Straffung fort und hob ihren Leitzins in vier Schritten um insgesamt 1,0 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent an.
In Mittel- und Südamerika fiel das Wachstum relativ gering aus. Politische Unsicherheiten, hohe Arbeitslosigkeit und private Verschuldung sowie strukturelle Probleme wirkten einer deutlichen Aufhellung der Konjunktur weiterhin entgegen. Argentinien rutschte nach zwei Jahren Wirtschaftswachstum erneut in eine Rezession.
Die Region Asien-Pazifik erzielte im Vergleich zum Vorjahr ein etwas geringeres Wachstum. In Japan verlangsamte sich die konjunkturelle Dynamik aufgrund der schwächeren Industrieproduktion sowie des Außenhandels. Der Handelsstreit mit den USA, der Schuldenabbau und Reformen führten in China zu einem geringeren Wachstum.
Schwächere Entwicklung in den Endkundenindustrien
Die globale Entwicklung der Endkundenindustrien von Evonik war 2018 sowohl zwischen den Regionen als auch den Industrien unterschiedlich. Wir erwarten, dass das allgemeine Industriewachstum im Vergleich zum Vorjahr abgenommen hat.
Die Nachfrage nach Konsum- und Pflegeprodukten erhöhte sich im Vorjahresvergleich in Nordamerika aufgrund besserer Konsumstimmung und fallender Arbeitslosigkeit und blieb in Asien-Pazifik auf hohem Niveau. Die Wachstumsdynamik der Nahrungs- und Futtermittelindustrie nahm in Nordamerika zu, während sie sich in Mittel- und Südamerika abschwächte. Die Produktion im Fahrzeug- und Maschinenbau ging im Vergleich zum Vorjahr in Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik zurück. In Europa stieg die Wachstumsdynamik der Bauwirtschaft vor allem dank einer zunehmenden Investitionstätigkeit im Vergleich zu 2017, während sich die Wachstumsraten in Asien-Pazifik stabilisierten.
Infolge des deutlichen Anstiegs der Rohölpreise zwischen Januar und Oktober 2018 haben sich die rohölbasierten Rohstoffpreise von Evonik im selben Zeitraum kontinuierlich erhöht und sich mit der starken Absenkung des Rohölpreises im November und Dezember 2018 wieder verringert. Zusätzlich führte eine verstärkte Nachfrage bei gleichem Angebot zu weiteren Rohstoffpreisanhebungen. Insgesamt hat sich 2018 der Evonik-Rohstoffpreisindex gegenüber dem Vorjahr erhöht.
Im Vergleich zu der für Evonik wichtigsten Fremdwährung - dem US-Dollar - legte der Euro 2018 mit einem Durchschnittskurs von 1,18 US$ gegenüber dem Durchschnittsniveau des Vorjahres (1,13 US$) an Wert zu.
2.3 Wichtige Ereignisse
Am 7. November 2018 haben wir mit One Equity Partners, Chicago (Illinois, USA), einen Vertrag zur Übernahme des amerikanischen Unternehmens PeroxyChem, Philadelphia (Pennsylvania, USA), für 625 Millionen US$ unterzeichnet. PeroxyChem ist ein Hersteller von Wasserstoffperoxid sowie Peressigsäure und verfügt über eine gute Positionierung in margenstarken Spezialanwendungen. Mit dieser Akquisition erweitern wir unser Portfolio an umweltfreundlichen und wachstumsstarken Spezialanwendungen im Segment Resource Efficiency. Zudem erhalten wir ein attraktives Geschäft, das sich durch überdurchschnittliches Wachstum, niedrige Kapitalintensität und geringe zyklische Schwankungen auszeichnet. Die Transaktion soll bis Mitte 2019 abgeschlossen werden und steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden.
2.4 Geschäftsverlauf
Organisches Umsatzwachstum
Der Umsatz des Evonik-Konzerns stieg um 4 Prozent auf 15.024 Millionen €. Das organische Umsatzwachstum von 5 Prozent stammt aus höheren Verkaufspreisen, die teilweise aus der Weitergabe gestiegener Rohstoffkosten resultierten. Die Mengen lagen - auch aufgrund des im Herbst 2018 durch das niedrige Rheinwasser eingeschränkten Warenverkehrs - insgesamt auf der Vorjahreshöhe. 1 Prozentpunkt des Umsatzanstiegs resultierte aus der erstmaligen Einbeziehung des zum 1. September 2017 übernommenen Silicageschäfts von Huber (enthalten in Portfolio/Sonstige Effekte). Gegenläufig wirkte der negative Währungskurseinfluss.
Umsatzveränderung 2018 gegenüber 2017
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| in % | |
|---|---|
| Menge | - |
| Preis | 5 |
| Organische Umsatzveränderung | 5 |
| Währung | -3 |
| Portfolio/Sonstige Effekte | 2 |
| Gesamt | 4 |
Bereinigtes EBITDA spürbar über Vorjahr
Das bereinigte EBITDA stieg infolge höherer Ergebnisse in allen Segmenten sowie der ersten Erfolge aus dem Programm zur Senkung der Kosten in Verwaltung und Vertrieb insgesamt um 10 Prozent auf 2.601 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich von 16,4 Prozent im Vorjahr auf 17,3 Prozent.
Bereinigtes EBITDA nach Segmenten
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| in Millionen € | 2018 | 2017 | Veränd. in % |
|---|---|---|---|
| Nutrition & Care | 810 | 747 | 8 |
| Resource Efficiency | 1.288 | 1.173 | 10 |
| Performance Materials | 670 | 658 | 2 |
| Services | 146 | 133 | 10 |
| Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung | -313 | -354 | 12 |
| Evonik | 2.601 | 2.357 | 10 |
Vorjahreszahlen angepasst.
Der Anstieg des bereinigten EBITDA im Segment Nutrition & Care resultierte vor allem aus höheren Verkaufsmengen und -preisen. Das Segment Resource Efficiency konnte sein bereinigtes EBITDA bei anhaltend hoher Nachfrage vor allem preisbedingt steigern. Das Segment Performance Materials erwirtschaftete ein leicht verbessertes und das Segment Services ein spürbar höheres Ergebnis. Das bereinigte EBITDA von Corporate, anderen Aktivitäten einschließlich Konsolidierungen verbesserte sich auch infolge der erfolgreichen Kostensenkungsmaßnahmen gegenüber dem Vorjahr. Hierin enthalten sind unter anderem die Aufwendungen für das Corporate Center und die strategische Forschung.
Umsatz und Überleitung vom bereinigten EBITDA zum Konzernergebnis
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| in Millionen € | 2018 | 2017 | Veränd. in % |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 15.024 | 14.383 | 4 |
| Bereinigtes EBITDA | 2.601 | 2.357 | 10 |
| Bereinigte Abschreibungen und Wertminderungen | -877 | -871 | |
| Bereinigtes EBIT | 1.724 | 1.486 | 16 |
| Bereinigungen | -357 | -261 | |
| davon entfallen auf | |||
| Restrukturierung | -208 | -25 | |
| Wertminderungen/Wertaufholungen | 7 | -82 | |
| Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen | -31 | -89 | |
| Sonstiges | -125 | -65 | |
| Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) | 1.367 | 1.225 | 12 |
| Finanzergebnis | -165 | -203 | |
| Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten | 1.202 | 1.022 | 18 |
| Ertragsteuern | -250 | -292 | |
| Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten | 952 | 730 | 30 |
| Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten | 2 | - | |
| Ergebnis nach Steuern | 954 | 730 | 31 |
| davon Ergebnis anderer Gesellschafter | 22 | 17 | |
| Konzernergebnis | 932 | 713 | 31 |
| Ergebnis je Aktie | 2,00 | 1,53 |
Vorjahreszahlen angepasst.
Die Bereinigungen betrugen -357 Millionen € gegenüber -261 Millionen € im Vorjahr. Die erheblich höheren Restrukturierungsaufwendungen standen vor allem im Zusammenhang mit dem Programm SG & A 2020 zur Senkung der Kosten in Verwaltung und Vertrieb, dem Programm Oleo 2020 zur Effizienzsteigerung der Oleochemie im Segment Nutrition & Care sowie der Schließung eines Produktionsstandortes in Ungarn. Auf den Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen entfielen -31 Millionen €, maßgeblich Aufwendungen für die Integration der 2017 erworbenen Geschäfte sowie den geplanten Erwerb der PeroxyChem. In der Position Sonstiges sind unter anderem Aufwendungen für die Prüfung von Optionen zur Weiterentwicklung des Methacrylatgeschäfts sowie ein Projekt zur optimierten Beauftragung von Fremdleistungen enthalten. Der Vorjahreswert von -261 Millionen € betraf im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit den 2017 getätigten Akquisitionen sowie Wertminderungen von Vermögenswerten in den Segmenten Resource Efficiency sowie Nutrition & Care.
Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -165 Millionen €, es enthält Sondereinflüsse von -3 Millionen € für Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Bildung von Rückstellungen. Der Vorjahreswert von -203 Millionen € enthielt Sondereinflüsse von -27 Millionen € im Wesentlichen für die Wertminderung von Ausleihungen an eine Equity-Beteiligung (-13 Millionen €) sowie die Währungssicherung des Kaufpreises des Silicageschäfts von Huber (-9 Millionen €). Das bereinigte Finanzergebnis verbesserte sich um 14 Millionen € auf -162 Millionen €. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten stieg um 18 Prozent auf 1.202 Millionen €. Die Ertragsteuerquote betrug im Wesentlichen bedingt durch niedrigere ausländische Steuersätze und positive Effekte aus der Neubewertung latenter Steuern 21 Prozent. Die um Steuern auf Sondereinflüsse bereinigte Ertragsteuerquote lag bei 23 Prozent.
Das Konzernergebnis verbesserte sich vor allem dank des höheren operativen Ergebnisses um 31 Prozent auf 932 Millionen €.
Zur Beurteilung der Ertragskraft der fortgeführten Aktivitäten insbesondere im längerfristigen Vergleich sowie zur Prognose der zukünftigen Entwicklung verwenden wir das bereinigte Konzernergebnis. Bei der Ermittlung starten wir beim um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA9 und passen zusätzlich das Finanzergebnis an. Dieses bereinigen wir um Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen sowie weitere Erträge und Aufwendungen, die aufgrund ihrer Art oder Höhe nicht dem typischen laufenden Finanzierungsgeschäft zuzurechnen sind. Weiterhin ziehen wir Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte ab, da sie vor allem aus Akquisitionen resultieren, und korrigieren die Ertragsteuerposition um Steuern auf die Sondereinflüsse.
2018 verbesserte sich das bereinigte Konzernergebnis infolge der guten operativen Ergebnisentwicklung um 29 Prozent auf 1.294 Millionen € und erreichte damit einen neuen Rekordwert.
Überleitung zum bereinigten Konzernergebnis
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| in Millionen € | 2018 | 2017 | Veränd. in % |
|---|---|---|---|
| Bereinigtes EBITDA | 2.601 | 2.357 | 10 |
| Bereinigte Abschreibungen und Wertminderungen | -877 | -871 | |
| Bereinigtes EBIT | 1.724 | 1.486 | 16 |
| Bereinigtes Finanzergebnis | -162 | -176 | |
| Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte | 145 | 129 | |
| Bereinigtes Ergebnis vor Ertragsteuern1) | 1.707 | 1.439 | 19 |
| Bereinigte Ertragsteuern | -391 | -415 | |
| Bereinigtes Ergebnis nach Steuern1) | 1.316 | 1.024 | 29 |
| davon bereinigtes Ergebnis anderer Gesellschafter | 22 | 17 | |
| Bereinigtes Konzernergebnis1) | 1.294 | 1.007 | 29 |
| Bereinigtes Ergebnis je Aktie in €1) | 2,78 | 2,16 |
Vorjahreszahlen angepasst.
1) Fortgeführte Aktivitäten.
Programm zur Kostensenkung kommt gut voran
Zur Unterstützung unserer finanziellen Ziele, insbesondere der Verbesserung der bereinigten EBITDA-Marge, hatten wir im November 2017 das Programm SG & A 2020 gestartet. Ziel ist es, den Kostenblock für Vertrieb und Verwaltung bis zum Jahr 2021 dauerhaft um 200 Millionen € abzusenken. Die ersten 50 Millionen € Einsparungen wurden bereits 2018 erreicht. Die weiteren 150 Millionen € waren zum Jahresende 2018 vollständig mit Maßnahmen hinterlegt.
9 Siehe hierzu Kapitel Steuerungssysteme.
Effektive und effiziente Beschaffung
Versorgungssicherheit, die Erschließung neuer Beschaffungsmärkte und die fortwährende Materialkostenoptimierung sind die wesentlichen Kernaufgaben unseres Einkaufs.
Das Jahr 2018 war insbesondere durch eingeschränkte Rohstoffverfügbarkeiten und steigende Rohstoffpreise geprägt. Produktionsprobleme wichtiger Lieferanten, die langanhaltende Niedrigwassersituation im Rhein sowie der zunehmende Handelsstreit zwischen den USA und China waren hier von wesentlicher Bedeutung. Ein weiterer beeinflussender Faktor waren die vielzähligen Betriebsschließungen in China vor dem Hintergrund der Intensivierung der Umweltpolitik. Aufgrund unserer Nachhaltigkeitsstrategie war Evonik nicht direkt betroffen, dennoch führte dies zu einer zusätzlichen Verknappung auf den Rohstoffmärkten.
2018 wurde der Einsatz neuer digitaler Lösungen innerhalb des Einkaufs weiter vorangetrieben, um einerseits operative Aufgaben weiter zu automatisieren und andererseits aber auch den Wertbeitrag strategischer Tätigkeiten zu erhöhen. So arbeitet der Einkauf an einer Anwendung, die mithilfe von künstlicher Intelligenz einen kompetitiven Vorteil in der Rohstoffbeschaffung generiert, der sich in schnellerer Reaktionszeit auf marktrelevante Ereignisse, zeitlichen Einsparungen in der Informationsbeschaffung und einer verbesserten Verhandlungsposition manifestiert. Darüber hinaus wird die Nutzung neuer Methoden, wie beispielsweise maschinelles Lernen zur Automatisierung und Verbesserung unserer Rohstoffpreisprognosen, aktiv geprüft.
Im indirekten Einkauf (Beschaffung von technischen und allgemeinen Gütern sowie Services) stand vor allem die weltweite Einführung einer cloudbasierten neuen IT-Lösung für Katalogbestellungen im Fokus, mit deren Hilfe weitere Fortschritte in der Steigerung der Automatisierungsquote erzielt werden konnten. Bei der Beschaffung von Bauleistungen und technischen Dienstleistungen wurden weitere Optimierungen verfolgt, um die Herausforderungen aus Fachkräftemangel und Bauboom insbesondere in Deutschland zu lösen. Dabei konnten große Fortschritte bei der Qualifizierung neuer Lieferanten und beim Ausbau langfristiger Lieferantenbeziehungen erzielt werden.
Neben der Beteiligung an Einkaufsallianzen mit anderen Unternehmen und der Qualifizierung neuer Lieferanten wird weiter intensiv am Ausbau strategischer Lieferantenbeziehungen gearbeitet. Dabei wird nach zusätzlichen Möglichkeiten zur Risikoreduzierung, Kostenverbesserung sowie Kooperation und Innovation mit unseren heute schon strategisch wichtigsten Lieferanten gesucht. Unserer Verantwortung innerhalb der Lieferkette sind wir uns bewusst. Themen wie Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz, Corporate Responsibility und Qualität stellen feste Bestandteile der Beschaffungsstrategie dar. Diese Nachhaltigkeitsaspekte werden auch durch die von Evonik mitgegründete Brancheninitiative „Together for Sustainability" (TfS) auf globaler Basis durch standardisierte Audits und Assessments unterstützt. Die wesentlichen Lieferanten von Evonik sowie 83 Prozent der Lieferanten kritischer Rohstoffe10 haben bereits ein entsprechendes Audit oder Assessment durchgeführt.
Evonik hat im Jahr 2018 Rohstoffe, Handelswaren, technische Güter und Dienstleistungen sowie Energien und sonstige Betriebsmittel im Wert von rund 9,9 Milliarden € eingekauft. Der Anteil von Rohstoffen am gesamten Beschaffungsvolumen beträgt 60 Prozent. Auf petrochemische Rohstoffe entfallen rund 4,0 Milliarden €, entsprechend einem Anteil von 67 Prozent an der Rohstoffbasis.
Der Einsatz regenerativer Rohstoffe bleibt für Evonik von Bedeutung. Der Anteil nachwachsender Rohstoffe lag 2018 bei rund 8 Prozent der Rohstoffbasis. Wesentliche Einsatzgebiete dieser Rohstoffe sind Aminosäuren sowie Vorprodukte für die Kosmetikindustrie.
10 Hierunter verstehen wir Rohstoffe, deren Verfügbarkeit essenziell für unsere Produktionsprozesse ist.
Erneut gute Verzinsung des eingesetzten Kapitals
Im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung messen wir unseren Erfolg insbesondere am ROCE, der mit 12,1 Prozent über unserem Kapitalkostensatz lag. Dieser wurde im Rahmen seiner regelmäßigen Überprüfung für das Geschäftsjahr 2018 bestätigt und betrug wie im Vorjahr 10,0 Prozent vor Steuern.
Capital Employed, ROCE und Economic Value Added (EVA®)
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| in Millionen € | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 6.105 | 5.476 |
| + Sachanlagen | 6.590 | 6.300 |
| + Beteiligungen | 47 | 46 |
| + Vorräte | 2.204 | 1.952 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.819 | 1.815 |
| + Übrige unverzinsliche Vermögenswerte | 461 | 490 |
| - Unverzinsliche Rückstellungen | -934 | -915 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -1.535 | -1.371 |
| - Übrige unverzinsliche Verbindlichkeiten | -462 | -536 |
| \= Capital Employed1) | 14.295 | 13.257 |
| Bereinigtes EBIT | 1.724 | 1.486 |
| ROCE (Bereinigtes EBIT / Capital Employed) in % | 12,1 | 11,2 |
| Kapitalkosten (Capital Employed * Kapitalkostensatz) | 1.430 | 1.325 |
| EVA® (Bereinigtes EBIT - Kapitalkosten) | 294 | 161 |
Vorjahreszahlen angepasst.
1) Jeweils Jahresdurchschnittswerte.
Das durchschnittliche Capital Employed stieg um 1,0 Milliarden € auf 14,3 Milliarden €. Hierzu trugen maßgeblich die Akquisitionen des Spezialadditivgeschäfts von Air Products und des Silicageschäfts von Huber im Jahr 2017 bei. Aufgrund der Durchschnittsbildung wirken sich diese Zugänge im Jahr 2018 erstmals vollständig auf das durchschnittliche Capital Employed aus und erhöhen insbesondere die immateriellen Vermögenswerte, die Sachanlagen und das Nettoumlaufvermögen deutlich.
Aufgrund der guten Entwicklung des bereinigten EBIT konnte der ROCE für den Konzern 2018 trotz des höheren durchschnittlichen Capital Employed gesteigert werden.
In den drei Chemiesegmenten liegt der ROCE über den Kapitalkosten. Eine weit überdurchschnittliche Verzinsung des gebundenen Kapitals erzielten die Segmente Resource Efficiency und Performance Materials. Das Segment Nutrition & Care konnte den ROCE im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöhen.
ROCE nach Segmenten
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| in % | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Nutrition & Care | 11,2 | 10,9 |
| Resource Efficiency | 20,5 | 20,8 |
| Performance Materials | 42,5 | 41,3 |
| Services | 1,3 | 1,5 |
| Evonik (einschl. Corporate, andere Aktivitäten) | 12,1 | 11,2 |
Vorjahreszahlen angepasst.
Deutlich Wert geschaffen
Der Economic Value Added (EVA®) errechnet sich als Differenz zwischen bereinigtem EBIT und den Kapitalkosten, die sich aus der Multiplikation des durchschnittlichen Capital Employed mit dem Kapitalkostensatz ergeben. Mit einem positiven EVA® schafft Evonik Wert (Value-Spread-Ansatz). 2018 erwirtschafteten wir einen EVA® von 294 Millionen €. Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 133 Millionen € resultierte aus dem Anstieg des operativen Ergebnisses.
2.5 Prognose-Ist-Vergleich
Wir haben unsere Prognosen vollständig erreicht bzw. bei einigen Kennzahlen sogar übertroffen.
Prognose-Ist-Vergleich
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| Prognostizierte Kennzahlen | 2017 | Prognose 2018 | Angepasste Prognose 20181) | 2018 | Prognose 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Konzernumsatz | 14,4 Mrd. € | leichter Anstieg | 15,0 Mrd. € | leicht2) rückläufig bis stabil | |
| Bereinigtes EBITDA | 2,36 Mrd. € | zwischen 2,4 und 2,6 Mrd. € | zwischen 2,60 und 2,65 Mrd. € | 2,60 Mrd. € | leicht2) unter Vorjahr bis stabil |
| ROCE | 11,2% | über Kapitalkosten, etwa auf Vorjahr | 12,1% | über Kapitalkosten, leicht unter Vorjahr | |
| Sachinvestitionen3) | 1,08 Mrd. € | etwa 1,0 Mrd. € | 1,05 Mrd. € | etwa 1,0 Mrd. € | |
| Free Cashflow | 0,51 Mrd. € | leicht über Vorjahr | spürbar über Vorjahr | 0,67 Mrd. € | deutlich über Vorjahr |
| Unfallhäufigkeit | 1,16 | stabil und unter Obergrenze von 1,30 | 0,87 | unter Obergrenze von 1,30 | |
| Ereignishäufigkeit | 1,11 | unter der Obergrenze von 1,10 | 1,08 | verbessert und unter Obergrenze von 1,10 |
Vorjahreszahlen angepasst.
1) Im Halbjahresfinanzbericht 2018.
2) In Bezug auf die Prognose entspricht „leicht" beim Umsatz einer Veränderung von 1 bis 5 Prozent und bei dem bereinigten EBITDA einer Veränderung von 1 bis 10 Prozent.
3) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.
2.6 Entwicklung in den Segmenten
Segment Nutrition & Care
Kennzahlen Segment Nutrition & Care
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| in Millionen € | 2018 | 2017 | Veränd. in % |
|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 4.646 | 4.507 | 3 |
| Bereinigtes EBITDA | 810 | 747 | 8 |
| Bereinigte EBITDA-Marge in % | 17,4 | 16,6 | - |
| Bereinigtes EBIT | 535 | 463 | 16 |
| Sachinvestitionen1) | 486 | 391 | 24 |
| Abschreibungen | 263 | 262 | - |
| Capital Employed (Jahresdurchschnitt) | 4.774 | 4.259 | 12 |
| ROCE in % | 11,2 | 10,9 | - |
| Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) | 8.224 | 8.257 | - |
Vorjahreszahlen angepasst.
1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.
Spürbarer Mengenanstieg
Der Umsatz im Segment Nutrition & Care stieg bei weltweit hoher Nachfrage um 3 Prozent auf 4.646 Millionen €. Hierzu trugen spürbar höhere Mengen sowie gestiegene Verkaufspreise bei. Gegenläufig wirkte ein negativer Währungseinfluss.
Im Health-Care-Geschäft haben sich die funktionellen Polymere für intelligente Wirkstofffreigabesysteme in oralen und parenteralen pharmazeutischen Anwendungen sowie die Exklusivsynthese für die Pharmaindustrie sehr erfolgreich entwickelt. Auch die Personal-Care-Produkte erzielten bei gestiegenen Mengen und Verkaufspreisen einen erkennbaren Umsatzzuwachs. Die Additive für Polyurethanschäume, die zum Beispiel in Matratzen und Isolationsmaterialien als Dämmung zur Anwendung kommen, steuerten einen etwa auf Vorjahreshöhe liegenden Umsatz bei. Bei den essenziellen Aminosäuren für die Tierernährung zeigte sich das Marktwachstum bei Methionin weiterhin robust. Der Umsatz lag bei gesteigerten Verkaufsmengen auf Vorjahreshöhe. Die Verkaufspreise notierten aufgrund verbesserter Produktverfügbarkeit am Markt unter Vorjahr. Zur Ergebnissicherung wurde ein breites Maßnahmenprogramm zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung erfolgreich implementiert.
Mit dem 2018 aufgelegten Programm Oleo 2020 bündeln wir unsere oleochemischen Aktivitäten. Zum Jahresbeginn 2019 wurden unsere Aktivitäten mit Personal-Care- und Household-Care-Produkten sowie der dazugehörigen Technologieplattform für Oleochemie zusammengeführt. Die neue Einheit Care Solutions wird sich auf Spezialitäten mit einer hohen Differenzierung konzentrieren. Ziel ist eine höhere Effizienz in der Kundenbetreuung und das Heben von Synergien in der Produktion. Zudem werden zwei Standorte in Großbritannien und Spanien aufgegeben.

Bereinigtes EBITDA spürbar verbessert
Das bereinigte EBITDA des Segments Nutrition & Care stieg um 8 Prozent auf 810 Millionen €. Hierzu trugen der Mengenzuwachs, die konsequente Ausrichtung auf höhermargige Produkte sowie erfolgreiche Kosteneinsparungen bei. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich von 16,6 Prozent im Vorjahr auf 17,4 Prozent.

Gestiegene Investitionen
Die Sachinvestitionen des Segments Nutrition & Care stiegen um 24 Prozent auf 486 Millionen €. Grund für den Anstieg ist die Großinvestition in einen weiteren World-Scale-Anlagenkomplex für Methionin in Singapur. Die Investitionen lagen damit deutlich über den Abschreibungen von 263 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed stieg vor allem aufgrund der Investitionstätigkeit auf 4.774 Millionen €. Der ROCE nahm dank des höheren Ergebnisses auf 11,2 Prozent zu.
Investitionsprojekte für weiteres Wachstum
Aufgrund des starken Marktwachstums für Methionin baut Nutrition & Care derzeit einen weiteren World-Scale-Anlagenkomplex in Singapur. Er entsteht neben der im November 2014 in Betrieb genommenen Anlage auf Jurong Island als vollständig rückwärtsintegrierter Produktionskomplex inklusive der Herstellung aller Vor-und Zwischenprodukte. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2019 geplant.
Das von Evonik gemeinsam mit Royal DSM, Heerlen (Niederlande), gegründete Joint Venture Veramaris errichtet derzeit eine Anlage zur Herstellung von Omega-3-Fettsäuren aus natürlichen Meeresalgen. Beide Partner investieren zusammen rund 200 Millionen US$. Die neue Anlage entsteht am Evonik-Standort in Blair (Nebraska, USA), um dort die jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der industriellen Fermentationstechnologie zu nutzen. Die Inbetriebnahme soll Mitte 2019 erfolgen. Das hochkonzentrierte Algenöl von Veramaris wird es der Tierernährungsindustrie erstmals ermöglichen, mit der steigenden Nachfrage nach diesen essenziellen Omega-3-Fettsäuren Schritt zu halten, ohne dabei auf Fischöl aus Wildfischbeständen angewiesen zu sein.
Beide Investitionen stärken den Wachstumskern Animal Nutrition.
Segment Resource Efficiency
Kennzahlen Segment Resource Efficiency
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| in Millionen € | 2018 | 2017 | Veränd. in % |
|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 5.709 | 5.393 | 6 |
| Bereinigtes EBITDA | 1.288 | 1.173 | 10 |
| Bereinigte EBITDA-Marge in % | 22,6 | 21,8 | - |
| Bereinigtes EBIT | 985 | 885 | 11 |
| Sachinvestitionen1) | 289 | 340 | -15 |
| Abschreibungen | 290 | 281 | 3 |
| Capital Employed (Jahresdurchschnitt) | 4.815 | 4.256 | 13 |
| ROCE in % | 20,5 | 20,8 | - |
| Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) | 10.268 | 10.260 | - |
Vorjahreszahlen angepasst.
1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.
Höherer Umsatz
Im Segment Resource Efficiency setzte sich die erfolgreiche Geschäftsentwicklung auch 2018 fort. Der Umsatz stieg um 6 Prozent auf 5.709 Millionen €. Hierzu trugen insbesondere höhere Verkaufspreise, teilweise aus der Weitergabe gestiegener Rohstoffkosten, sowie die Einbeziehung des zum 1. September 2017 erworbenen Silicageschäfts von Huber bei. Gegenläufig wirkten leicht geringere Mengen und ein negativer Währungseinfluss.
Einen deutlich höheren Umsatz steuerten die Kieselsäuren (Silica) bei. Neben der erstmaligen Einbeziehung des Geschäfts von Huber für acht Monate entwickelten sich insbesondere die Produkte für die Reifenindustrie sehr erfreulich. Die Beschichtungsadditive (Coating Additives), die hauptsächlich anwendungstechnische Lösungen für Beschichtungstechnologien anbieten, erzielten einen ebenfalls deutlich höheren Umsatz. Bei den Hochleistungskunststoffen waren insbesondere die Polyamid-12-Produkte, beispielsweise für die Automobilindustrie und den 3D-Druck, sehr gefragt. Der Umsatz nahm dank eines verbesserten Produktmixes sowie gestiegener Preise zu. Die Vernetzer (Crosslinkers), die vor allem für umweltfreundliche Lacksysteme/Beschichtungen, Hochleistungsverbundwerkstoffe und Spezialkunststoffe eingesetzt werden, verzeichneten weltweit eine gute Entwicklung und konnten ihren Umsatz mengen- und preisbedingt steigern. Die Öladditive für die Automobil-, Bau- und Transportindustrie erzielten einen auf Vorjahreshöhe liegenden Umsatz.

Ergebnis weiter gesteigert
Das bereinigte EBITDA des Segments Resource Efficiency erhöhte sich dank der gestiegenen Anlagenauslastung sowie der zusätzlichen Ergebnisbeiträge der übernommenen Aktivitäten von Huber um 10 Prozent auf 1.288 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich von 21,8 Prozent auf 22,6 Prozent.

Ansprechende Kapitalverzinsung
Die Sachinvestitionen des Segments Resource Efficiency verringerten sich um 15 Prozent auf 289 Millionen € und lagen damit auf der Höhe der Abschreibungen. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich auf 4.815 Millionen €. Der ROCE liegt mit 20,5 Prozent auf einem sehr guten Niveau.
Investitionsprojekte zum Ausbau der Marktpositionen
Am Standort Witten wurde eine neue Produktionsanlage für hochmolekulare Polyester fertiggestellt. Als Bindemittel für Lacke finden Spezial-Copolyester in der Beschichtung von großflächigen Metallbändern und zunehmend auch von Lebensmitteldosen Anwendung.
Mit der globalen Kapazitätserweiterung für gefällte Kieselsäure begleitet das Segment Resource Efficiency das Wachstum seiner weltweiten Kunden aus der Reifen- und Bauindustrie sowie in attraktiven Spezialitätensegmenten. In Nordamerika wurde bei Charleston (South Carolina, USA) in der Nähe zu allen wichtigen Reifenkunden für einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag eine neue Produktionsanlage für gefällte Kieselsäure errichtet. Im türkischen Adapazari bauen wir bis 2020 die Produktionskapazitäten ebenfalls für gefällte Kieselsäuren weiter aus. Die wachstumsstarken Kieselsäuren werden überwiegend für hochwertige, rollwiderstandsreduzierte Reifen, aber auch in der Lebensmittel-, Futtermittel- und Agroindustrie eingesetzt.
In Antwerpen (Belgien) investiert Resource Efficiency einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in den Ausbau seiner Kapazitäten für pyrogene Kieselsäuren. Der Anlagenkomplex soll im Sommer 2019 in Betrieb gehen. Typische Anwendungen dieser speziellen Kieselsäure, die Evonik unter dem Namen AEROSIL® vermarktet, sind Farben und Lacke, moderne Klebstoffsysteme, transparente Silikone sowie nicht brennbare Hochleistungsisolationsmaterialien. Gefällte und pyrogene Kieselsäuren zählen zum Wachstumskern Smart Materials.
Um der stark wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, planen wir einen neuen Anlagenkomplex für den Spezialkunststoff Polyamid 12 (PA 12) in Marl, der Anfang 2021 in Betrieb gehen soll. Aufgrund seiner herausragenden Eigenschaften - hohe Stabilität bei gleichzeitiger Flexibilität sowie hohe Temperaturbeständigkeit und geringes Gewicht - wird dieser Hochleistungskunststoff in vielen anspruchsvollen Anwendungen als Ersatz für Stahl eingesetzt: im Automobil- und Leichtbau ebenso wie für Öl- und Gasleitungen. Zudem kommt das Material im medizinischen Bereich und im 3D-Druck zum Einsatz. Auch mit dieser Investition stärken wir den Wachstumskern Smart Materials.
Zudem haben wir am 7. November 2018 einen Vertrag zur Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens PeroxyChem11 unterzeichnet und wollen damit unser Geschäft mit Spezialprodukten für das Aktivsauerstoffgeschäft erweitern.
11 Siehe hierzu Kapitel Wichtige Ereignisse.
Segment Performance Materials
Kennzahlen Segment Performance Materials
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| in Millionen € | 2018 | 2017 | Veränd. in % |
|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 3.976 | 3.751 | 6 |
| Bereinigtes EBITDA | 670 | 658 | 2 |
| Bereinigte EBITDA-Marge in % | 16,9 | 17,5 | - |
| Bereinigtes EBIT | 534 | 5047 | 5 |
| Sachinvestitionen1) | 114 | 163 | -30 |
| Abschreibungen | 133 | 139 | –4 |
| Capital Employed (Jahresdurchschnitt) | 1.256 | 1.227 | 2 |
| ROCE in % | 42,5 | 41,3 | - |
| Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) | 4.132 | 4.364 | -5 |
Vorjahreszahlen angepasst.
1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.
Umsatz gestiegen
Im Segment Performance Materials erhöhte sich der Umsatz um 6 Prozent auf 3.976 Millionen €. Dies ist auf deutlich höhere Verkaufspreise - vor allem bedingt durch gestiegene Rohstoffkosten - zurückzuführen. Ein negativer Währungseinfluss wirkte dem Umsatzanstieg entgegen. Die Mengen waren aufgrund des durch das niedrige Rheinwasser eingeschränkten Warenverkehrs rückläufig.
Die Methacrylate verzeichneten erneut eine sehr gute Geschäftsentwicklung und erzielten einen deutlich höheren Umsatz. Eine anhaltend gute Nachfrage insbesondere aus der Coatings- und Automobilindustrie traf auf ein knappes Marktangebot. Ein erfreuliches Wachstum konnten wir in den attraktiven Spezialanwendungsbereichen wie beispielsweise in der Medizintechnik und im Marktsegment Automobil erzielen. In diesem Marktumfeld fokussiert sich das Geschäft besonders auf attraktive Anwendungsbereiche. Der Umsatz der Performance Intermediates stieg infolge rohstoffbedingt höherer Verkaufspreise. Hier wirkten jedoch Mengenverluste aufgrund des eingeschränkten Warenverkehrs deutlich entgegen.

Bereinigtes EBITDA auf hohem Niveau
Das bereinigte EBITDA verbesserte sich vor allem preisbedingt um 2 Prozent auf 670 Millionen €, belastend wirkten dagegen höhere Logistikkosten durch den niedrigen Wasserstand im Rhein. Die bereinigte EBITDA-Marge ging von 1 7,5 Prozent auf 16,9 Prozent zurück.

Ausgezeichnete Kapitalrendite
Die Investitionen des Segments Performance Materials zielen auf die Sicherung seiner führenden Marktpositionen, Effizienzsteigerung sowie die Verbreiterung der Technologiebasis. Die Sachinvestitionen verringerten sich auf 11 4 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich leicht um 2 Prozent auf 1.256 Millionen €. Der ROCE stieg vor allem dank des verbesserten Ergebnisses bei weitgehend abgeschriebenen Anlagen auf 42,5 Prozent.
Gezielte Investitionen
Performance Materials hat am Standort Weiterstadt eine neue Produktionsanlage für qualitativ hochwertige Flachfolien aus mehrschichtigem Polymethylmethacrylat (PMMA) in Betrieb genommen. Mehrschichtige Folien aus PLEXIGLAS® und EUROPLEX® kommen unter anderem in der Medizintechnik, im Fenster- und Fassadenbau sowie in der grafischen Industrie zum Einsatz.
Segment Services
Kennzahlen Segment Services
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| in Millionen € | 2018 | 2017 | Veränd. in % |
|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 677 | 717 | -6 |
| Bereinigtes EBITDA | 146 | 133 | 10 |
| Bereinigte EBITDA-Marge in % | 21,6 | 18,5 | - |
| Bereinigtes EBIT | 9 | 10 | -10 |
| Sachinvestitionen1) | 148 | 162 | -9 |
| Abschreibungen | 127 | 124 | 2 |
| Capital Employed (Jahresdurchschnitt) | 675 | 652 | 4 |
| ROCE in % | 1,3 | 1,5 | - |
| Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) | 12.913 | 13.021 | -1 |
Vorjahreszahlen angepasst.
1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.
Das Segment Services erzielt sowohl Innenumsätze mit den Spezialchemiesegmenten und dem Corporate Center (2018: 2.247 Millionen €) als auch Außenumsätze mit externen Kunden. Der Außenumsatz verringerte sich um 6 Prozent auf 677 Millionen €. Dies resultierte vor allem aus geringeren Erlösen aus den Beschaffungsaktivitäten für externe Kunden an unseren Standorten. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich um 10 Prozent auf 146 Millionen €. Hierzu trugen vor allem höhere Ergebnisse aus der Ver- und Entsorgung sowie dem Standortmanagement bei.
Die Sachinvestitionen des Segments Services verringerten sich um 9 Prozent auf 148 Millionen € und lagen dabei über den Abschreibungen von 127 Millionen €.
2.7 Entwicklung in den Regionen
Weltweit tätig
Im Geschäftsjahr 2018 konnten wir den Umsatz in allen Regionen steigern. 83 Prozent unseres Umsatzes erzielten wir außerhalb Deutschlands.
Der Umsatz in Westeuropa erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent auf 6.397 Millionen €. Hierzu trugen insbesondere die Wachstumssegmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency bei, aber auch das Segment Performance Materials konnte einen höheren Umsatz erzielen. Der Anteil Westeuropas am Konzernumsatz betrug 43 Prozent.
Westeuropa war erneut der Schwerpunkt unserer Investitionstätigkeit. Die Sachinvestitionen lagen mit 480 Millionen € jedoch unter dem hohen Vorjahreswert von 576 Millionen €. Am Standort Weiterstadt nahm eine neue Produktionsanlage für qualitativ hochwertige Flachfolien aus mehrschichtigem Polymethylmethacrylat (PMMA) den Betrieb auf. Eine Produktionsanlage für hochmolekulare Polyester wurde in Witten fertiggestellt. In Antwerpen (Belgien) werden bis zum Sommer 2019 die Kapazitäten für pyrogene Kieselsäuren erweitert. In Marl planen wir einen neuen Anlagenkomplex für den Spezialkunststoff Polyamid 12, der Anfang 2021 in Betrieb gehen soll.
In Osteuropa erhöhte sich der Umsatz um 13 Prozent auf 947 Millionen €. Die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency steuerten hierzu ein überproportionales Umsatzwachstum bei. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz lag unverändert bei 6 Prozent.
In der Region Naher Osten & Afrika stieg der Umsatz um 3 Prozent auf 435 Millionen €, dies entsprach einem Anteil am Konzernumsatz von 3 Prozent.
Höherer Umsatz in Amerika
In Nordamerika stieg der Umsatz um 3 Prozent auf 3.409 Millionen €. Neben der erstmaligen Einbeziehung der Umsätze des am 1. September 2017 übernommenen Silicageschäfts von Huber trug hierzu insbesondere die gute Entwicklung im Segment Performance Materials bei. Der Anteil am gesamten Konzernumsatz betrug unverändert 23 Prozent. Die Sachinvestitionen lagen mit 213 Millionen € unter dem Vorjahreswert (254 Millionen €). Für gefällte Kieselsäuren haben wir in Charleston (South Carolina, USA) eine neue Produktionsanlage fertiggestellt und Kapazitäten in Chester (Pennsylvania, USA) umgewidmet.
In Mittel- und Südamerika wuchs der Umsatz um 13 Prozent auf 624 Millionen €, entsprechend einem Anteil von 4 Prozent am Konzernumsatz.
Höhere Investitionen in Asien-Pazifik
Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik Nord stieg um 6 Prozent auf 2.276 Millionen €. Die Segmente Resource Efficiency und Performance Materials steuerten hierzu erfreuliche Umsatzzuwächse bei. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz lag unverändert bei 15 Prozent. Die Sachinvestitionen betrugen 40 Millionen €.
In Asien-Pazifik Süd erhöhte sich der Umsatz um 5 Prozent auf 936 Millionen €, dies entsprach einem Anteil am Konzernumsatz von 6 Prozent. Die Sachinvestitionen stiegen auf 303 Millionen € (Vorjahr: 173 Millionen €). In Singapur entsteht ein weiterer World-Scale-Anlagenkomplex für Methionin, der Mitte 2019 in Betrieb gehen soll.

2.8 Ertragslage
Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten spürbar über Vorjahr
Der Umsatz stieg im Wesentlichen infolge höherer Verkaufspreise sowie der erstmaligen Einbeziehung des zum 1. September 2017 erworbenen Silicageschäfts von Huber um 4 Prozent auf 15,0 Milliarden €. Gegenläufig wirkte der negative Währungseinfluss. Die Kosten der umgesetzten Leistungen erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund der Einbeziehung der neuen Geschäfte sowie gestiegener Rohstoffkosten. Die Vertriebskosten stiegen hauptsächlich aufgrund der Ausweitung unseres Geschäfts. Die Forschungs- und Entwicklungskosten gingen auch infolge einer zielgerichteteren Ausrichtung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zurück. Die allgemeinen Verwaltungskosten verringerten sich vor allem infolge der erfolgreich umgesetzten Kostensenkungsmaßnahmen. Die sonstigen betrieblichen Erträge enthielten im Vorjahr einen Ertrag im Zusammenhang mit der Beendigung einer gemeinschaftlichen Tätigkeit. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten höhere Restrukturierungsaufwendungen, aber geringere Aufwendungen für Käufe von Unternehmensbeteiligungen. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern erhöhte sich vor allem infolge der besseren operativen Geschäftsentwicklung um 12 Prozent auf 1.367 Millionen €.
Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern
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| in Millionen € | 2018 | 2017 | Veränd. in % |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 15.024 | 14.383 | 4 |
| Kosten der umgesetzten Leistungen | -10.399 | -9.905 | 5 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 4.625 | 4.478 | 3 |
| Vertriebskosten | -1.752 | -1.695 | 3 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | -459 | -476 | -4 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | -656 | -714 | -8 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 238 | 311 | -23 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -637 | -689 | -8 |
| Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen | 8 | 10 | -20 |
| Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten | 1.367 | 1.225 | 12 |
| Finanzergebnis | -165 | -203 | -19 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten | 1.202 | 1.022 | 18 |
| Ertragsteuern | -250 | -292 | -14 |
| Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten | 952 | 730 | 30 |
| Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten | 2 | - | - |
| Ergebnis nach Steuern | 954 | 730 | 31 |
| davon Ergebnis anderer Gesellschafter | 22 | 17 | 29 |
| Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) | 932 | 713 | 31 |
Vorjahreszahlen angepasst.
Verbessertes Konzernergebnis
Das Finanzergebnis beinhaltet Sondereinflüsse von -3 Millionen € gegenüber -27 Millionen € im Vorjahr. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten erhöhte sich um 18 Prozent auf 1.202 Millionen €. Die Ertragsteuern verringerten sich vor allem aufgrund periodenfremder Steuererträge sowie der Neubewertung latenter Steuern. Die Anteile anderer Gesellschafter betrafen anteilige Gewinne bzw. Verluste von konzernfremden Anteilseignern vollkonsolidierter Tochterunternehmen.
Das Konzernergebnis stieg vor allem infolge der besseren operativen Geschäftstätigkeit um 31 Prozent auf 932 Millionen €.
2.9 Finanzlage
Zentrales Finanzmanagement
Wesentliche Ziele des Finanzmanagements sind die Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit des Evonik-Konzerns und die Begrenzung von Finanzrisiken. Wir verfolgen eine zentrale Finanzierungsstrategie. Kredite und Anleihen werden im Regelfall durch die Evonik Industries AG oder durch die Finanzierungsgesellschaft Evonik Finance B.V., Amsterdam (Niederlande), aufgenommen. Deren Verbindlichkeiten werden vollständig von der Evonik Industries AG garantiert. Zur Reduzierung von externen Kreditaufnahmen werden Liquiditätsüberschüsse der Konzerngesellschaften in einem Cashpool auf Konzernebene genutzt, um daraus über konzerninterne Darlehen Finanzbedarfe in anderen Konzerngesellschaften zu decken. Zur Sicherung konzerninterner Darlehen in Fremdwährung werden auf Konzernebene Währungsderivate eingesetzt. Evonik verfügt über ein flexibles Finanzierungsinstrumentarium zur Deckung des Liquiditätsbedarfs für laufende Geschäftstätigkeit, Investitionen und Fälligkeiten von Finanzschulden.
Solides Investment-Grade-Rating bestätigt
2018 haben sowohl Moody's als auch Standard & Poor's (S & P) ihre Bonitätseinstufungen der Evonik Industries AG bestätigt. Moody's stuft Evonik unverändert mit Baal und S & P unverändert mit BBB+ ein - bei jeweils stabilem Ausblick. Die Aufrechterhaltung eines soliden Investment-Grade-Ratings ist zentraler Bestandteil unserer Finanzierungsstrategie. Wir sichern uns damit Zugang zu einer breiten Investorenbasis bei adäquaten Finanzierungsbedingungen und erhalten damit unsere finanzielle Flexibilität. Ein solides Investment-Grade-Rating bietet Banken, Investoren, Kunden und Lieferanten eine verlässliche Basis für eine langfristige Geschäftsbeziehung mit Evonik.
Guter Free Cashflow erwirtschaftet
Der Free Cashflow verbesserte sich um 161 Millionen € auf 672 Millionen €. Darin enthalten sind Auszahlungen von etwa 15 Millionen € im Zusammenhang mit den laufenden Restrukturierungsprogrammen.
Der Anstieg des Free Cashflows resultierte vor allem aus dem höheren Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, der mit 1.704 Millionen € den Vorjahreswert um 153 Millionen € übertraf. Haupteinflussfaktor war das bessere operative Ergebnis, während ein Aufbau des Nettoumlaufvermögens gegenläufig wirkte.
Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)
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| in Millionen € | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 1.704 | 1.551 |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | -1.032 | -1.040 |
| Free Cashflow | 672 | 511 |
| Cashflow aus übriger Investitionstätigkeit | -10 | -4.141 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -676 | 23 |
| Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel | -14 | -3.607 |
Aus der übrigen Investitionstätigkeit resultierte ein Mittelabfluss von 10 Millionen €; der Vorjahreswert von 4.141 Millionen € betraf im Wesentlichen Auszahlungen für den Erwerb von Unternehmensbeteiligungen.
Die Finanzierungstätigkeit führte zu einem Mittelabfluss von 676 Millionen €, im Wesentlichen durch die Zahlung der Dividende von 536 Millionen € für das Geschäftsjahr 2017.

Nettofinanzverschuldung leicht zurückgeführt
Mit dem Free Cashflow von 672 Millionen € konnte die Zahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2017 vollständig finanziert werden. Die Nettofinanzverschuldung wurde gegenüber dem 31. Dezember 2017 um 116 Millionen € auf 2.907 Millionen € zurückgeführt.
Nettofinanzverschuldung
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| in Millionen € | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten1) | -3.683 | -3.694 |
| Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten1) | -230 | -351 |
| Finanzverschuldung | -3.913 | -4.045 |
| Flüssige Mittel | 988 | 1.004 |
| Kurzfristige Wertpapiere | 8 | 9 |
| Sonstige Geldanlagen | 10 | 9 |
| Finanzvermögen | 1.006 | 1.022 |
| Nettofinanzverschuldung laut Bilanz | -2.907 | -3.023 |
1) Ohne Derivate, ohne Verbindlichkeiten aus Rückerstattung für Rabatt— und Bonusvereinbarungen und ohne Verbindlichkeiten aus tauschähnlichen Geschäften mit Mitbewerbern.
Anleihen als zentrales Finanzierungsinstrument
Die Finanzverschuldung von 3.913 Millionen € setzte sich am Bilanzstichtag zusammen aus sechs Anleihen mit einem Buchwert von 3.632 Millionen €, Bankkrediten von 214 Millionen € und sonstigen Finanzschulden von 67 Millionen €. Das Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen im Volumen von bis zu 5 Milliarden € war zum Bilanzstichtag mit 3,15 Milliarden € in Anspruch genommen.
Anleihen
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| Nominalvolumen in Millionen € | Rating (S& P / Moody's) | Fälligkeit | Zinskupon in Prozent | Ausgabekurs in Prozent | |
|---|---|---|---|---|---|
| Evonik Industries AG | |||||
| Festverzinsliche Anleihe 2013/20201) | 500 | BBB+ / Baal | 08.04.2020 | 1,875 | 99,185 |
| Festverzinsliche Anleihe 2015/20231) | 750 | BBB+ / Baal | 23.01.2023 | 1,000 | 99,337 |
| Hybridanleihe 2017/2077 | 500 | BBB- / Baa3 | 07.07.2077 | 2,125 | 99,383 |
| Evonik Finance B.V. | |||||
| Festverzinsliche Anleihe 2016/20211) | 650 | BBB+ / Baal | 08.03.2021 | 0,000 | 99,771 |
| Festverzinsliche Anleihe 2016/20241) | 750 | BBB+ / Baal | 07.09.2024 | 0,375 | 99,490 |
| Festverzinsliche Anleihe 2016/20281) | 500 | BBB+ / Baal | 07.09.2028 | 0,750 | 98,830 |
1) Unter dem Emissionsprogramm begeben.
Die originären Finanzverbindlichkeiten des Konzerns sind zu rund 97 Prozent auf Euro denominiert (Vorjahr: 94 Prozent). Über den Einsatz von Währungsderivaten wird eine währungskongruente Finanzierung der globalen operativen Tätigkeiten des Konzerns angestrebt. Unter Berücksichtigung dieser Währungsderivate lauten rund 42 Prozent der Finanzverbindlichkeiten auf Euro, 33 Prozent auf US-Dollar, 12 Prozent auf Singapur-Dollar (SGD), 11 Prozent auf chinesische Renminbi Yuan (CNY) und 2 Prozent auf andere Währungen.

Weiterhin starke Liquiditätsposition
Evonik verfügte am 31. Dezember 2018 über flüssige Mittel von 988 Millionen €. Neben den flüssigen Mitteln und kurzfristigen Wertpapieren steht Evonik als zentrale Liquiditätsvorsorge eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1,75 Milliarden € zur Verfügung. Die im Juni 2017 abgeschlossene Linie hat nach Ausübung einer ersten Verlängerungsoption im Juni 2018 eine Laufzeit bis Juni 2023 mit einer weiteren Verlängerungsoption von einem Jahr und endet damit spätestens im Juni 2024. Sie wurde im gesamten Geschäftsjahr 2018 nicht in Anspruch genommen und enthält keine Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten.
Darüber hinaus bestehen aufgrund lokaler Anforderungen insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum diverse Kreditlinien, von denen per 31. Dezember 2018 ein Betrag von 495 Millionen € nicht in Anspruch genommen war.
Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen auf solidem Niveau
Pensionsrückstellungen stellen in etwa die Hälfte unserer Gesamtverschuldung dar. Sie sind langfristig und abhängig vom Abzinsungssatz. Gegenüber dem Jahresende 2017 sind die Pensionsrückstellungen bei konstantem Abzinsungssatz um 85 Millionen € auf 3.732 Millionen € zurückgegangen. Der Ausfinanzierungsgrad12 der Pensionsverpflichtungen liegt zum Bilanzstichtag mit 69 Prozent auf einem soliden und im Industrievergleich üblichen Niveau.
Sachinvestitionen leicht unter Vorjahr
Investitionsprojekte sollen zielgerichtet Potenziale für nachhaltiges und profitables Wachstum eröffnen und zur Wertsteigerung beitragen. Daher expandiert Evonik in der Spezialchemie in Geschäfte und Märkte, in denen bereits starke Wettbewerbspositionen vorhanden sind oder die weiter ausgebaut werden sollen. Jedes Projekt muss sich umfangreichen strategischen und wirtschaftlichen Analysen unterziehen. Sämtliche Projekte müssen unsere Mindestrenditeanforderung in Höhe der Kapitalkosten von Evonik erfüllen. Bei dem Ausbau unserer führenden Marktpositionen gehen wir flexibel und diszipliniert vor. Alle Projekte werden regelmäßig auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft.
Die Sachinvestitionen13 lagen mit 1.050 Millionen € leicht unter dem Vorjahreswert (1.078 Millionen €).14 Mit 46 Prozent bzw. 28 Prozent entfiel der größte Teil der Sachinvestitionen auf die Wachstumssegmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency, 14 Prozent wurden im Segment Services und 11 Prozent im Segment Performance Materials investiert. Regional lag der Schwerpunkt der Sachinvestitionen mit einem Anteil von 46 Prozent in Westeuropa, gefolgt von Asien-Pazifik Süd mit 29 Prozent, Nordamerika mit 20 Prozent und Asien-Pazifik Nord mit 4 Prozent.
Bedeutende im Jahr 2018 fertiggestellte bzw. weitgehend fertiggestellte Einzelprojekte
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| Segment | Ort | Projekt |
|---|---|---|
| Resource Efficiency | Witten | Ausbau hochmolekulare Polyester |
| Charleston (South Carolina, USA) | Neubau einer Anlage für gefällte Kieselsäuren | |
| Chester (Pennsylvania, USA) | Kapazitätsumwidmung gefällte Kieselsäuren | |
| Performance Materials | Weiterstadt | Kapazitätserweiterung Folienextrusion |
Weitere Informationen zu aktuellen Investitionsprojekten finden Sie im Kapitel Entwicklung in den Segmenten.
12 Verhältnis Planvermögen zu Pensionsverpflichtungen.
13 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.
14 Die Auszahlungen für Sachinvestitionen erfolgen aufgrund von Zahlungszielen grundsätzlich zeitlich leicht versetzt.
Die Finanzinvestitionen betrugen 30 Millionen €. Der Vorjahreswert von 4.322 Millionen € war geprägt durch die Erwerbe des Spezialadditivgeschäfts von Air Products und des Silicageschäfts von Huber.
2.10 Vermögenslage
Leicht höhere Bilanzsumme
Zum 31. Dezember 2018 erhöhte sich die Bilanzsumme um 0,3 Milliarden € auf 20,3 Milliarden €. Das langfristige Vermögen stieg vor allem infolge der Investitionstätigkeit leicht um 0,2 Milliarden € auf 14,7 Milliarden €. Der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen betrug 72 Prozent (Vorjahr: 73 Prozent); es ist fristenkongruent finanziert.
Das kurzfristige Vermögen nahm um 0,1 Milliarden € auf 5,6 Milliarden € zu. Die Vorräte erhöhten sich auch aufgrund höherer Rohstoffpreise um 0,3 Milliarden € auf 2,3 Milliarden €. Gegenläufig wirkte eine Verringerung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 0,1 Milliarden € auf 1,7 Milliarden €. Der Anteil des kurzfristigen Vermögens am Gesamtvermögen erhöhte sich leicht auf 28 Prozent (Vorjahr: 27 Prozent).

Das Eigenkapital15 stieg um 0,3 Milliarden € auf 7,8 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 38 Prozent auf 39 Prozent.
Das langfristige Fremdkapital betrug unverändert 9,1 Milliarden €. Der Anteil des langfristigen Fremdkapitals an der Bilanzsumme verringerte sich leicht von 46 Prozent auf 45 Prozent.
15 Siehe zu den Angaben gem. § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG Anhangziffer 6.8 ( d ).
3. Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG


Die Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist das Mutterunternehmen des Evonik-Konzerns. Sie hält direkt und indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen. Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.
Die Ertragslage der Evonik Industries AG wird maßgeblich von der Ergebnisvereinnahmung aus den Tochterunternehmen, Aufwendungen und Erträgen aus der Konzernfinanzierung sowie aus Portfoliomaßnahmen bestimmt. Die finanzielle Steuerung erfolgt daher mit der Ergebnisgröße ‚Jahresüberschuss", die die genannten Effekte beinhaltet.
Gewinn- und Verlustrechnung Evonik Industries AG
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| in Millionen € | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 705 | 667 |
| Veränderung des Bestands an Erzeugnissen | - | -5 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 2 | 5 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 484 | 971 |
| Materialaufwand | -263 | -246 |
| Personalaufwand | -415 | -366 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | -24 | -20 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -855 | -1.356 |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit | -366 | -350 |
| Beteiligungsergebnis | 564 | 834 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens | -15 | -49 |
| Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens | 11 | 149 |
| Zinsergebnis | -136 | -43 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 58 | 541 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -121 | -166 |
| Ergebnis nach Steuern | -63 | 375 |
| Jahresfehlbetrag (-)/ Jahresüberschuss (+) | -63 | 375 |
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 234 | 400 |
| Entnahmen aus (+)/ Einstellungen in (-) andere(n) Gewinnrücklagen | 365 | -5 |
| Bilanzgewinn | 536 | 770 |
Die Zunahme der Umsatzerlöse um 6 Prozent auf 705 Millionen € resultierte im Wesentlichen aus höheren Verkaufspreisen, die aus der Weitergabe gestiegener Rohstoffkosten stammen. Entsprechend stieg der Materialaufwand um 7 Prozent auf 263 Millionen €. Der Personalaufwand lag mit 415 Millionen € um 49 Millionen € über dem Wert des Vorjahres. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Bildung von Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Programm SG & A 2020 zur Senkung der Kosten in Verwaltung und Vertrieb. Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich auf 484 Millionen €. Der Rückgang resultiert maßgeblich aus den Erträgen aus Währungskursdifferenzen. Im Rahmen der Bruttodarstellung werden die Erträge aus Währungskursdifferenzen von 420 Millionen € (Vorjahr: 910 Millionen €) und die entsprechenden Aufwendungen von 419 Millionen € (Vorjahr: 914 Millionen €) getrennt in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesen. Saldiert ergab sich ein Ertrag von 1 Million € (Vorjahr: Aufwand 4 Millionen €).
Das Beteiligungsergebnis ging um 32 Prozent auf 564 Millionen € zurück. Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus gesunkenen Erträgen aus Gewinnabführungsverträgen, die wiederum in erster Linie durch negative Effekte im Rahmen der Bewertung des Pensionsdeckungsvermögens der betroffenen Tochtergesellschaften bedingt sind. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens von 15 Millionen € und Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens von 11 Millionen € betrafen verbundene Unternehmen. Im Vorjahr wurden Zuschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 149 Millionen € vorgenommen.
Das Zinsergebnis lag mit -136 Millionen € deutlich unter dem Vorjahreswert von -43 Millionen €. Ursächlich waren im Wesentlichen die Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Bewertung des Pensionsdeckungsvermögens sowie die Zinseffekte aus der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen auf Basis der 2018 aktualisierten biometrischen Grundlagen der „Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck. Im Vorjahr ergab sich aus der Bewertung des Pensionsdeckungsvermögens ein Ertrag. Zudem sind hier Zinserträge und Zinsaufwendungen aus dem konzernweiten Cashpool, der bei der Evonik Industries AG konzentriert ist, enthalten.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern verringerte sich vor allem infolge der geringeren Erträge aus Gewinnabführungen sowie der erhöhten Zinsaufwendungen auf 58 Millionen €. Der Ertragsteueraufwand betrug 121 Millionen € nach 166 Millionen € im Vorjahr.
Das handelsrechtliche Ergebnis der Evonik Industries AG sank gegenüber dem Vorjahr um 438 Millionen € auf einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 63 Millionen €.
Dies ist unter anderem auf bereits oben aufgeführte Sachverhalte zurückzuführen, die sich nur in der handelsrechtlichen Bilanzierung des Einzelabschlusses der Evonik Industries AG ergebniswirksam ausgewirkt haben, nicht jedoch in der IFRS-Konzernbilanzierung. Nach Entnahme von 365.064.677,09 € aus anderen Gewinnrücklagen und unter Berücksichtigung eines Gewinnvortrags aus dem Vorjahr in Höhe von 234.100.000,00 € verbleibt ein Bilanzgewinn von 535.900.000,00 €. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn vollständig auszuschütten; dies entspricht einer Dividende von 1,15 € je Stückaktie.
Aktiva
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| in Millionen € | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen | 69 | 68 |
| Finanzanlagen | 8.998 | 9.430 |
| Anlagevermögen | 9.067 | 9.498 |
| Vorräte | 6 | 6 |
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 3.884 | 3.327 |
| Flüssige Mittel | 604 | 637 |
| Umlaufvermögen | 4.494 | 3.970 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 15 | 16 |
| Summe Aktiva | 13.576 | 13.484 |
| Passiva | ||
| Gezeichnetes Kapital | 466 | 466 |
| Kapitalrücklage | 721 | 721 |
| Gewinnrücklagen | 4.246 | 4.611 |
| Bilanzgewinn | 536 | 770 |
| Eigenkapital | 5.969 | 6.568 |
| Rückstellungen | 777 | 610 |
| Verbindlichkeiten | 6.830 | 6.305 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | - | 1 |
| Summe Passiva | 13.576 | 13.484 |
Die Bilanzsumme der Evonik Industries AG hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 13,5 Milliarden € auf 13,6 Milliarden € erhöht. Die Finanzanlagen umfassen insbesondere die Anteile an den Tochterunternehmen. In den Forderungen sind im Wesentlichen Finanzforderungen von 3,6 Milliarden € (Vorjahr: 3,0 Milliarden €) vor allem aus Ausleihungen sowie der Cashpool-Tätigkeit enthalten.
Das Eigenkapital ging aufgrund der Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2017 sowie infolge des Jahresfehlbetrages um 0,6 Milliarden € auf 6,0 Milliarden € zurück. Die Eigenkapitalquote verringerte sich von 48,7 Prozent im Vorjahr auf 44,0 Prozent. Die Rückstellungen stiegen vor allem infolge von Zinseffekten bei den Pensionsverpflichtungen sowie höherer sonstiger Rückstellungen von 0,6 Milliarden € auf 0,8 Milliarden €. Die Verbindlichkeiten und die Forderungen spiegeln die konzernweite Finanzierungsfunktion als Konzernführungsgesellschaft wider. In den Verbindlichkeiten sind 6,6 Milliarden € Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr: 6,1 Milliarden €) enthalten. Hiervon entfallen im Wesentlichen 4,8 Milliarden € (Vorjahr: 4,2 Milliarden €) auf verbundene Unternehmen, die weitestgehend aus der Cashpool-Tätigkeit resultieren. Weitere 1,8 Milliarden € (Vorjahr: 1,8 Milliarden €) betreffen Kapitalmarktanleihen.
Chancen und Risiken
Die bedeutenden operativ tätigen Gesellschaften in Deutschland sind über Ergebnisabführungsverträge mit der Evonik Industries AG verbunden. Infolge der zentralen Finanzierungsstrategie des Evonik-Konzerns werden die internen und externen Finanzierungsgeschäfte im Wesentlichen über die Evonik Industries AG abgewickelt. Daher unterliegt die Evonik Industries AG grundsätzlich den gleichen Risiken und Chancen wie der Evonik-Konzern. Weitere Informationen finden Sie im Chancen- und Risikobericht.
Prognose16 für 2019
Für 2019 erwarten wir für die Evonik Industries AG einen leichten Ergebnisanstieg im Vergleich zu dem Wert von 2018 und rechnen daher wieder mit einem Jahresüberschuss. Hierbei gehen wir von einem ansprechenden Beteiligungsergebnis aus. Belastend können dagegen weiterhin Effekte bei den Pensionsrückstellungen im Rahmen des Niedrigzinsniveaus wirken.
Abhängigkeitsbericht
Über die Beziehungen der Evonik Industries AG zu verbundenen Unternehmen wurde ein Bericht nach 312 AktG erstellt, der mit folgender Erklärung abschließt: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen worden sind, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen."
16 Zu den Annahmen siehe Kapitel Prognosebericht.
4. Forschung & Entwicklung
Unser Anspruch: Führend in der Innovation


Unsere Vision: Evonik ist führend in der Innovation
Die Verbindung von Innovationskraft und Kundennähe ist für Evonik ein entscheidender Erfolgsfaktor und Motor für profitables Wachstum. In den für uns relevanten Wachstumskernen - Specialty Additives, Animal Nutrition, Smart Materials und Health & Care - haben wir zukunftsträchtige Innovationswachstumsfelder in hochattraktiven Märkten mit überproportional hohen Wachstumsraten identifiziert und nutzen diese zur Erreichung unserer ehrgeizigen Ziele. Unsere Vision ist es, führend in der Innovation zu sein.
Wir kooperieren bereichsübergreifend mit Kunden sowie externen Partnern. Und wir setzen Anreize für Neues, damit aus guten Ideen marktreife Innovationen werden. Mit strategischen Investitionen wollen wir die Erkenntnisse aus den Wachstumsfeldern schneller und profitabler zur Marktreife bringen.
Die Forschung & Entwicklung (F & E) in unserer strategischen Innovationseinheit Creavis sowie in den Wachstumssegmenten richten wir auf diese sechs Innovationswachstumsfelder aus:
• Sustainable Nutrition: Etablierung weiterer Produkte und Services für eine nachhaltige Ernährung in der Tierhaltung und für den Menschen
• Healthcare Solutions: Entwicklung neuer Materialien für Implantate und als Bestandteile von Zellkulturmedien sowie maßgeschneiderte, innovative Medikamentenformulierungen
• Advanced Food Ingredients: Aufbau eines Portfolios von gesundheitsfördernden Substanzen und Nahrungsergänzungsmitteln als Beitrag zur gesunden Ernährung
• Membranes: Ausweitung der SEPURAN® Technologie zur effizienten Gasseparation für weitere Anwendungen
• Cosmetic Solutions: Entwicklung weiterer naturbasierter Produkte für kosmetische Anwendungen sowie sensorisch optimierter Formulierungen für Hautpflegeprodukte
• Additive Manufacturing: Auf- und Ausbau von Produkten und Technologien in den Bereichen additive Fertigung
Ein erfreuliches Beispiel im Wachstumsfeld Cosmetic Solutions ist die gute Marktentwicklung neuer Produkte mit Nachhaltigkeitsaspekten. So wurde 2018 eine Neuentwicklung unseres Personal-Care-Geschäfts ausgezeichnet: RHEANCE® One, eine Reinigungssubstanz für Haut und Haare aus der Klasse der Glycolipide wird fermentativ aus Zucker hergestellt und kommt ganz ohne tropische Öle aus.
Im Wachstumsfeld Sustainable Nutrition beschäftigt sich beispielsweise das aus der erfolgreichen Forschungszusammenarbeit vom Segment Nutrition & Care mit DSM hervorgegangene Gemeinschaftsunternehmen Veramaris mit der Herstellung von Omega-3-Fettsäuren aus Algen.
Weitere strategische Investitionen in dieses Wachstumsfeld wurden im Programm Precision-Livestock-Farming getätigt. Im Oktober 2018 wurde die Übernahme der Porphyrio NV, der Spin-off-Gesellschaft der KU Leuven mit Sitz in Herent (Belgien), abgeschlossen. Porphyrio ist ein führender Anbieter von Big-Data-Lösungen für die Tierproduktion. Über die Venture-Capital-Einheit wurde in das Start-up OPTIFARM Ltd., Great Chesterford (Vereinigtes Königreich), sowie in das Biotechnologie-Start-up In Ovo, Leiden (Niederlande), investiert. Mit beiden Investitionen können wir unsere Kunden bei der Verbesserung der Performance und Nachhaltigkeit unterstützen und stärken den Wachstumskern Animal Nutrition.
Erfolgreiches Innovationsmanagement
Neue Produkte und Verfahren sichert Evonik mit einer umfassenden Patentstrategie ab. Den Wert und die Qualität unseres Patentportfolios haben wir in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. Im Jahr 2018 wurden rund 240 Patente neu eingereicht. Der patentgeschützte17 Anteil am Gesamtumsatz des Unternehmens betrug rund 50 Prozent. Im Jahr 2018 erzielte Evonik 12 Prozent des Konzernumsatzes mit Produkten und Anwendungen, die jünger sind als fünf Jahre. Die deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr (10 Prozent) ist auf Innovationen aus den erworbenen Geschäften und auch auf erste Markterfolge aus den Innovationswachstumsfeldern zurückzuführen. 2018 gingen die Aufwendungen für F & E aufgrund einer zielorientierteren Steuerung um 4 Prozent auf 459 Millionen € zurück.
Die Steuerung der F & E-Projekte erfolgt über den bei Evonik entwickelten mehrstufigen Prozess „Idea-to-Profit", mit dem wir eine Idee von der systematischen Entwicklung bis zur profitablen Vermarktung begleiten.
Unsere Innovationspipeline umfasst grundlegend neue Geschäftsoptionen ebenso wie die Sicherung oder perspektivische Erweiterung bestehender Aktivitäten. Produkt- und Prozessinnovationen sowie Geschäftsmodell- und Systeminnovationen stehen gleichermaßen im Fokus. Wir richten unser Projektportfolio differenziert an der Strategie der jeweiligen Geschäftseinheiten aus.

Zielgerichtete Forschung & Entwicklung
Rund 90 Prozent unserer F & E-Aufwendungen entfallen auf die Segmente. Dazu zählen vor allem Forschungsaktivitäten, die spezifisch auf deren Kerntechnologien und -märkte ausgerichtet sind sowie auf die Entwicklung neuer Geschäfte. Ein überdurchschnittlicher Anteil unserer F & E-Mittel fließt in die Wachstumssegmente Nutrition & Care und Resource Efficiency. Das Segment Performance Materials fokussiert sich auf Prozess- und Produktoptimierungen.
17 Produktumsätze gelten dann als geschützt, wenn mindestens ein relevantes Schutzrecht weltweit aktiv ist.

Creavis konzentriert sich auf mittel- und langfristige Innovationsprojekte, die die Wachstums- und Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns unterstützen und neue Geschäftsoptionen eröffnen. Zudem identifiziert Creavis Zukunftsthemen und dient dem Konzern als interner Inkubator. Innovationsprojekte, die einen organisationsübergreifenden Charakter haben, werden in Projekthäusern bearbeitet. Die Experten der an einem Projekthaus beteiligten Organisationseinheiten kommen in der Regel für drei Jahre zusammen und arbeiten gemeinsam an den Entwicklungsthemen des jeweiligen Projekthauses. Seit April 2018 wird das Projekthaus Medical Devices mit sieben erfolgversprechenden Projekten als Kompetenzzentrum innerhalb des Geschäftsgebiets Health Care weitergeführt. Das 201 8 innerhalb des R & D Hub in Singapur neu gegründete Projekthaus „Tissue Engineering" beschäftigt sich mit neuen Lösungen zum Wachstum von Zellgeweben und unterstützt das Innovationswachstumsfeld Healthcare Solutions. Ziel sind Materialien für biologische Implantate in der Medizin.
Evonik und Siemens forschen seit Anfang 2018 im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojekts „Rheticus" an der künstlichen Fotosynthese: Kohlendioxid soll mithilfe von Strom aus erneuerbaren Quellen und Bakterien in Spezialchemikalien umgewandelt werden. Eine erste Versuchsanlage an unserem Standort Marl ist im Bau.
Zugang zu innovativen Technologien und neuen Geschäftsoptionen sichert sich Evonik auch durch seine Corporate-Venture-Capital-Aktivitäten. Gezielt investieren wir in spezialisierte Technologiefonds und Start-ups mit strategischem Bezug zum Konzern. So erhalten wir in sehr frühen Phasen Einblicke in innovative Entwicklungen. Seit 2012 sind wir mehr als 24 Beteiligungen eingegangen. 201 8 investierte Evonik, neben den Beteiligungen zur Stärkung des Wachstumsfeldes Sustainable Nutrition, unter anderem auch in Velox Puredigital Ltd, Rosh Ha'Ayin (Israel). Velox verfügt über eine neue Digitaldruck-Technologie, mit der Verpackungen aus Metall, Plastik oder Glas in höchster Qualität im Kleinst- wie auch im industriellen Maßstab bedruckt werden können. Dadurch bietet sich dem Geschäftsgebiet Coating Additives die Möglichkeit, gemeinsam mit Velox passgenaue Additivlösungen für den Wachstumsmarkt der Verpackungsindustrie zu entwickeln.
Evonik will in der chemischen Industrie Vorreiter bei der Digitalisierung sein. In diesem Rahmen beteiligten wir uns 201 8 an dem amerikanischen Hightech-Start-up mySkin, Inc., Jersey City (New Jersey, USA), das einen neuen Weg bei der Bestimmung und Verbesserung von Hauteigenschaften durch den Verbraucher eröffnet. Das Unternehmen hat ein mobiles Endgerät entwickelt, das verschiedenste Hauteigenschaften analysiert und Empfehlungen zur Hautpflege gibt.
Einen wesentlichen Einfluss auf die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens sehen wir in der Innovationskultur. Dazu gehören Engagement, Leidenschaft und Durchhaltevermögen, aber bei mangelnder Erfolgsperspektive auch die Kraft zum Beenden von F & E-Projekten sowie der konstruktive Umgang mit Fehlern. Vor diesem Hintergrund verstehen wir uns als offenes, lernendes Unternehmen.
5. Nachhaltigkeit
Wir übernehmen Verantwortung für unsere Geschäfte, unsere Mitarbeiter und die Umwelt
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| o Sicherheit hat oberste Priorität | o Mit einem attraktiven Arbeitsumfeld wollen wir dafür sorgen, dass unsere Mitarbeiter gerne bei Evonik arbeiten und ihr Potenzial entfalten |
| o Unsere Produkte unterstützen unsere Kunden, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen | o Schutz von Klima und Umwelt ist uns wichtig |


Verantwortungsvolle Unternehmensführung
Nachhaltigkeit ist Teil des Marktversprechens von Evonik. Unsere Produkte und Lösungen tragen in zahlreichen Bereichen dazu bei, das Leben der Menschen zu verbessern und den Einsatz begrenzter Ressourcen zu schonen. Damit möchten wir auch zu den 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDGs) beitragen, die bis 2030 erreicht werden sollen. Im Berichtsjahr haben wir uns in vielfacher Hinsicht mit diesen SDGs und ihrer Relevanz für den Konzern beschäftigt.
Evonik hat sich zur Einhaltung international anerkannter Standards sowie eigener, darüber hinausgehender Leitlinien und Verhaltensgrundsätze verpflichtet. Dazu zählen beispielsweise die zehn Prinzipien des UN Global Compact. Außerdem orientieren wir uns an den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie den Leitlinien für multinationale Unternehmen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Evonik engagiert sich in zahlreichen Netzwerken, wie der Nachhaltigkeitsinitiative der chemischen Industrie in Deutschland „Chemie3" oder im Weltwirtschaftsrat für Nachhaltige Entwicklung (WBCSD). Zusammen mit dem Verhaltenskodex bilden unsere Global Social Policy, unsere Werte für Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität und die Menschenrechtliche Grundsatzerklärung des Vorstandes den Rahmen für die verantwortungsvolle Unternehmensführung bei Evonik.
Nachhaltigkeitsstrategie präzisiert
Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolles Handeln Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sind. Vor diesem Hintergrund haben wir 2018 unsere Nachhaltigkeitsstrategie weiter präzisiert - insbesondere in Bezug auf vorausschauendes Ressourcenmanagement und die Integration von Nachhaltigkeit in strategische Steuerungsprozesse.
Intensiver Dialog mit Stakeholdern
Der Austausch mit unseren Stakeholdern ist uns wichtig, um unterschiedliche Perspektiven besser verstehen zu können und eigene Positionen regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Erkenntnisse und Impulse aus Stakeholderdialogen helfen uns, sich abzeichnende Marktentwicklungen, Trends sowie Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen. So können wir Produkte und Lösungen passgenau an den Anforderungen von Kunden und Märkten ausrichten.
Für den Dialog mit unseren Stakeholdern nutzen wir unterschiedliche Formate. Dazu zählte 2018 beispielsweise ein Erfahrungsaustausch zur „Zukunft Europas" mit ausgewählten Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen. Unsere Stakeholderkonferenz „Evonik-Perspektiven" mit rund 150 Teilnehmern stand unter dem Leitgedanken „Auftrag 2 Grad - Der Beitrag der Industrie zur Erreichung der Klimaziele".
Umfassende Überprüfung der Wesentlichkeitsanalyse
Rückmeldungen aus diesen Dialogen sind auch in die umfassende Überprüfung unserer Wesentlichkeitsanalyse eingeflossen. Die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen für Evonik sind nach Ansicht von insgesamt mehr als 400 Stakeholdern und internen Experten „Nachhaltigere Produkte/Lösungen für unsere Kunden", „Klimawandel und Emissionen in die Luft" sowie „Effizienter Umgang mit knappen Ressourcen/Circular Economy". Auf diese Themen wollen wir uns künftig noch stärker fokussieren.
Methodik der Nachhaltigkeitsanalyse weiterentwickelt
Nachhaltigkeit ist in vielen unserer Märkte ein wichtiges Kriterium und wird zunehmend zum Wachstumstreiber. Den Beitrag entsprechender Produkte und Lösungen zum Geschäftserfolg machen wir mit unserer Nachhaltigkeitsanalyse messbar. Die Methodik dieser Analyse haben wir im Jahr 2018 weiterentwickelt und einer externen Validierung unterzogen. Wir analysieren unsere Geschäfte nun nach der WBCSD-Methodik auf der Ebene von PARCs18, wobei eine PARC aus einem Produkt in einer definierten Anwendung in einer bestimmten Region besteht.
Kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeitsberichterstattung
In unserer Berichterstattung setzen wir auf Messbarkeit und Transparenz; das Erscheinungsdatum unseres Nachhaltigkeitsberichts19 ziehen wir auf das des Finanzberichts und des gesonderten nichtfinanziellen Berichts20 vor. Evonik ist in führenden Ratings und Rankings gut positioniert und Mitglied in wichtigen nachhaltigkeitsorientierten Indexfamilien.
5.1 Mitarbeiter
Mitarbeiter bilden das Fundament unseres Erfolgs
Entscheidend für den unternehmerischen Erfolg von Evonik sind qualifizierte und motivierte Mitarbeiter. Mit einem attraktiven Arbeitsumfeld wollen wir dafür sorgen, dass unsere Mitarbeiter gerne bei Evonik arbeiten und ihre Talente entfalten können. Wir fördern die Kreativität unserer Mitarbeiter und bieten ihnen Freiräume, ihre eigenen Wege zu innovativen Lösungen zu gehen. Wir wollen eine Atmosphäre schaffen, die auf Vertrauen, Respekt und Offenheit beruht. Wir belohnen Leistung sowie Risikobereitschaft und entwickeln unsere eigenen Führungskräfte.
Dieser Anspruch wird durch unsere Personalstrategie reflektiert, die sich in die Handlungsfelder Gewinnung, Entwicklung, Leistung, Bindung und Führung gliedert.
Gewinnung
Employer Branding - Positionierung als attraktiver Arbeitgeber
Wir suchen kreative und kompetente Mitarbeiter mit hohem Potenzial und bieten diesen ein Arbeitsumfeld, das Ideen fördert, Gestaltungsfreiräume bietet und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben fördert. Diese Arbeitgeberqualitäten setzen wir auch im Wettbewerb ein, um die besten Mitarbeiter und Führungskräfte für uns zu gewinnen.
Unsere Arbeitgebermarkenkampagne #HumanChemistry stellt Mitarbeiter aus verschiedenen Regionen vor, die ihre Erfahrungen und Perspektiven aus dem Arbeitsalltag bei Evonik teilen. Deutlich gestiegene Besucherzahlen auf unserer Karriereseite zeigen, dass diese Form der Zielgruppenansprache gute Resonanz findet. Unser Unternehmen erhielt die Auszeichnung „Leading Employer 2018" in Deutschland und ist Branchenbester in der Chemie. In der Gesamtbewertung von über 70.000 Unternehmen belegt Evonik Platz 22.
18 Eine PARC besteht aus einem Produkt oder einer Produktgruppe in einer definierten Anwendung in einer bestimmten Region.
19 Der Nachhaltigkeitsbericht ist nicht Teil des Lageberichts und abrufbar unter www.evonik.de/verantwortung
20 Der gesonderte nichtfinanzielle Bericht ist ein nicht geprüfter Bestandteil des Lageberichts und abrufbar unter www.evonik.de/ nichtfinanzieller-bericht
Entwicklung
Weiterbildung zur Zukunftssicherung
Wir wollen die Potenziale unserer Mitarbeiter frühzeitig erkennen und entsprechend entwickeln, fördern und fordern. Unsere Lern- und Personalentwicklungsstrategie orientiert sich an künftigen Geschäftsanforderungen. Dabei steht das Thema Digitalisierung im Zentrum unserer strategischen Ziele. Eine wichtige Neuerung war die Entwicklung einer Lernstrategie gemeinsam mit unseren Mitarbeitern. Ergebnis sind zwei Angebote: das Global Development Portal (GDP) als zentrale Anlaufstelle für alle Lernbedarfe sowie die Learning and Individualized Library (LILY) als stets verfügbare Bibliothek von Lernressourcen. Für unsere Lernstrategie und unsere Angebote hat Evonik den Gold Excellence Award 2018 für Lernen und Entwicklung in Asien gewonnen.
In die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter haben wir im Jahr 2018 rund 17 Millionen € investiert.
Ausbildung für Fachkräfte von heute und morgen
Unsere Fachkräfte möchten wir weiterhin gezielt aus dem eigenen Nachwuchs gewinnen, den wir mit hohem Engagement entwickeln. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung eröffnen wir allen Neuanfängern mit unbefristeten Arbeitsverträgen eine klare Zukunftsperspektive.
Evonik bildete 2018 in Deutschland insgesamt rund 1.800 junge Menschen aus, gut 400 davon für andere Unternehmen. Die Ausbildung erfolgte an 16 Standorten in 33 anerkannten Berufen sowie in ausbildungsbegleitenden und kooperativen Studiengängen. Im Projekt „Start in den Beruf" wurden im Jahresverlauf 2018 insgesamt 90 Plätze mit noch nicht ausbildungsfähigen Jugendlichen besetzt. Enthalten war darin die Bildungsinitiative der Evonik-Stiftung, die 40 Plätze finanzierte, davon 20 für geflüchtete Jugendliche. Im Rahmen des über die RAG-Stiftung mit 1,35 Millionen € geförderten Praktikumsprogramms „MATCHING 2020" wird Evonik 1.500 zusätzliche Praktikumsplätze bis 2020 schaffen, um Jugendliche bei der Berufsorientierung zu unterstützen.
Mit rund 6,8 Prozent lag unsere Ausbildungsquote weiterhin über dem bundesdeutschen Durchschnitt von rund 5 Prozent21. Insgesamt beliefen sich unsere Investitionen in die Ausbildung von Mitarbeitern auf 63 Millionen €. Für die Qualität der Ausbildung ist Evonik 2018 erneut als einer der „Besten Ausbilder Deutschlands" ausgezeichnet worden.
Talentmanagement - Entwicklung der Führungskräfte und Fachkarrieren von morgen
Schlüsselpositionen besetzen wir vorrangig mit internen Talenten. Hierzu entwickeln wir Potenzialträger über Hierarchien, Funktionen und organisatorische Einheiten hinweg. Wichtige Ziele in der Talententwicklung sind für uns Eigenverantwortung, Vielfalt, Internationalität, Flexibilität/Mobilität und unternehmerisches Denken und Handeln.
Die Entwicklung künftiger Top-Führungskräfte ist in einem strukturierten Prozess organisiert: In regelmäßigen Personalklausuren mit Vorstandsbeteiligung werden Job-Rotationen, Potenzialeinschätzungen und Nachfolgeszenarien eingehend diskutiert und bewertet. Neben der laufenden Entwicklung kooperiert Evonik mit dem International Institute for Management Development in Lausanne (Schweiz). Gemeinsam werden Programme für unterschiedliche Talentgruppen durchgeführt. Der Fokus liegt dabei auf unmittelbar geschäftsrelevanten Inhalten sowie auf Anforderungen aus dem Führungsalltag. Die persönliche Entwicklung von Führungskräften unterstützen wir durch Formate, in denen persönliche Motive, Einstellungen sowie die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung im Mittelpunkt stehen.
Fortschreitende Digitalisierung von Arbeitsprozessen
Flexibilisierung und Individualisierung, Digitalisierung und Vernetzung sind Entwicklungen, die die Arbeitswelt massiv verändern. Um die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen, bezieht Evonik die Ideen und Erfahrungen seiner Mitarbeiter systematisch mit ein.
21 Quelle: BiBB-Datenreport 2018 (BiBB = Bundesinstitut für Berufsbildung).
So steht der Mensch im Mittelpunkt der digitalen Transformation bei Evonik. Übergreifend unterstützt der Bereich #HumanWork u. a. die Digitalisierungsinitiativen der Segmente, Regionen und Serviceeinheiten und schafft hierüber Erprobungsräume für neue Arbeitsformen, die sogenannten New Work Labs. Hier erproben Mitarbeiter alternative Kooperations- und Arbeitsformen auf freiwilliger Basis in einem festgelegten Zeitraum. Nach Abschluss einer Lab-Phase wird entschieden, ob eine punktuelle oder konzernweite Umsetzung des Arbeitsmodells möglich und für das Unternehmen sinnvoll ist. Darüber hinaus bietet #HumanWork Zugang zu neuen Arbeits- und Lernformaten, wie beispielsweise Agile Methodik, Design Thinking oder Working Out Loud und fördert den Umgang mit unternehmensinternen, kollaborativen Tools.
Leistung
Eine gesunde Leistungsorientierung ist aus unserer Sicht die Basis für den Unternehmenserfolg wie auch für die individuelle Motivation jedes Mitarbeiters. Dabei spielt eine faire, leistungsgerechte Vergütung eine ebenso zentrale Rolle wie die Mitarbeitergespräche zwischen Führungskraft und Mitarbeiter.
Vergütung - weltweit leistungsgerecht und erfolgsabhängig
Bei der Ausgestaltung der Vergütungssysteme legt Evonik Wert auf marktkonforme und leistungsgerechte Entgelte bei Fach- und Führungsfunktionen. Für nahezu alle Mitarbeiter enthält die Vergütung variable Komponenten, die sich am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens und/oder an der persönlichen Leistung orientieren. 2018 hat Evonik das Bonussystem stärker an den strategischen Finanzzielen der Evonik wie Profitabilität, Wachstum und Liquidität ausgerichtet.
Für das Jahr 2019 planen wir zudem die Neuausrichtung unseres globalen Performance-Managements für Mitarbeiter in Managementfunktionen. Der neue Ansatz soll für die Vorgesetzten und deren Mitarbeiter flexibler und weniger bürokratisch sein. Regelmäßige Feedbackgespräche und eine klare Leistungsbeurteilung sollen den kulturellen Wandel von Evonik und die Etablierung der neuen Unternehmenswerte unterstützen. Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitern in Deutschland, den USA, China, Belgien und Singapur die Teilnahme an dem Mitarbeiter-Aktienprogramm „Share" an. Die Beteiligungsquote erreichte 2018 mit 39 Prozent erneut ein hohes Niveau.
Bindung
Diversity - Vielfalt bereichert
Evonik ist weltweit in einer Vielzahl von Märkten vertreten. Schon deshalb ist Vielfalt (Diversity) für uns Normalität in der Ausrichtung unserer Unternehmenstätigkeit. Mitarbeiter unterschiedlicher Herkunft und Prägung bereichern unsere Teams und unser Unternehmen. Das macht Vielfalt zu einem Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg von Evonik, denn sie führt zur mehr Kreativität, Innovationsstärke und Kundennähe. Die Förderung von Vielfalt ist zentraler Anspruch an jede Führungsfunktion im Konzern. Unsere Diversity-Strategie enthält klare Zielgrößen. Den Frauenanteil im Unternehmen wollen wir weltweit und auf allen Ebenen erhöhen. Bei der Rekrutierung von Managementfunktionen orientieren wir uns bei der Einstellung an den für uns relevanten Studiengängen und deren Geschlechterverteilung. In Deutschland streben wir im Rahmen des Gesetzes zur gleichberechtigten Teilhabe von Männern und Frauen in Führungspositionen für die Evonik Industries AG einen Frauenanteil von jeweils 20 Prozent auf der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstandes an.
Als global agierendes Unternehmen ist uns ein breites Spektrum unterschiedlicher Nationalitäten in der Belegschaft wichtig. Der Anteil von Mitarbeitern in Managementfunktionen, die aus anderen Ländern als Deutschland kommen, liegt bei rund 42 Prozent. Im mittleren Management liegen wir konzernweit bei 23,2 Prozent.
Kennzahlen zur Vielfalt
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| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| Anteil Frauen an der Gesamtbelegschaft in % | 24,9 | 24,9 |
| Anteil Frauen im gesamten Management in % | 23,8 | 23,2 |
| Altersdurchschnitt in Jahren | 42,0 | 41,9 |
| Nationalitäten | 104 | 110 |

Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Evonik steht für eine familienfreundliche und lebensphasenbewusste Personalpolitik. Daher ist es uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter eine Balance zwischen Beruf und Privatleben finden. Für über 93 Prozent unserer Mitarbeiter bieten wir weltweit entsprechende Initiativen an. Hierzu gehören flexible Arbeitszeitmodelle, die Unterstützung in Situationen der Pflege naher Angehöriger sowie bei der Kinderbetreuung. Zahlreiche Angebote fördern die körperliche und geistige Fitness unserer Mitarbeiter. Weltweit bieten viele unserer Standorte diverse Sportmöglichkeiten an.
Mitarbeiterzufriedenheit auf gutem Niveau
Im November 2018 haben wir unsere fünfte konzernweite Mitarbeiterbefragung (MAB) durchgeführt. Die Beteiligungsquote lag bei über 85 Prozent und konnte die Beteiligungsquote aus der letzten Befragung von 201 5 nochmals übertreffen. Der Commitment-Index, der die Verbundenheit mit dem Unternehmen und das persönliche Engagement ausdrückt, ist im Vergleich zur MAB 2015 gefallen, liegt aber nur leicht unter dem Benchmark der Vergleichsgruppe externer Unternehmen. Gründe hierzu finden sich zum Beispiel in einer individuell gefühlten Unsicherheit aufgrund eines deutlich aktiveren Konzern-Portfoliomanagements sowie in weiteren Optimierungen im Verwaltungsbereich. Zusätzlich zeigen die Ergebnisse mögliches Potenzial für Verbesserungen im Feld der konzernweiten Zusammenarbeit auf. Nach einer detaillierten Analyse der Befragungsergebnisse wollen wir im ersten Halbjahr 2019 konkrete Maßnahmen ableiten.
Kennzahlen zur Arbeitgeberbindung
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| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| Fluktuationsrate in % | 6,2 | 5,8 |
| Durchschnittliche Konzernzugehörigkeit in Jahren | 14,7 | 14,6 |
Kultur und Führung
Fokus auf ergebnisorientierte Unternehmenskultur
Kern unserer Führungskultur ist ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Mitarbeitern und Führungskräften. Wir setzen hierbei auf einen Dreiklang: klar in den Ankündigungen, konsequent im Handeln und kooperativ mit den Mitarbeitern.
Eine zentrale Aufgabe der Evonik-Führungskräfte ist der kulturelle Wandel bei Evonik. Ausgehend von den vier neuen Unternehmenswerten „Performance", „Trust", „Openness" und „Speed", die im Rahmen der Executive Conference 2018 vom Top-Management positioniert worden sind, stehen die Führungskräfte in der Verantwortung. Während wir 2018 den Prozess „top down" gestartet haben, werden die Führungskräfte 2019 in den Dialog mit den Mitarbeitern einsteigen und hierbei die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung nutzen.
Mitarbeiterzahl nahezu unverändert
Zum Jahresende 2018 waren im Evonik-Konzern 36.043 Mitarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zum Jahresende 2017 ging die Zahl der Mitarbeiter leicht um 480 Personen zurück. Dies resultierte vor allem aus der Umsetzung des Programms zur Optimierung der Verwaltungsfunktionen sowie einzelnen kleineren Optimierungen in den Chemiesegmenten. Gegenläufig wirkten die Investitionen in Wachstumsprojekte in den Segmenten Nutrition & Care sowie Resource Efficiency.
Mitarbeiter nach Segmenten
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| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
|---|---|---|
| Nutrition & Care | 8.224 | 8.257 |
| Resource Efficiency | 10.268 | 10.260 |
| Performance Materials | 4.132 | 4.364 |
| Services | 12.913 | 13.021 |
| Sonstige Aktivitäten | 506 | 621 |
| Evonik | 36.043 | 36.523 |
Der Personalaufwand einschließlich Sozialabgaben und des Aufwands für die Altersvorsorge stieg 2018 um 7 Prozent auf 3.595 Millionen €. Die Personalaufwandsquote lag damit bezogen auf den Umsatz bei 23,9 Prozent (Vorjahr: 23,4 Prozent).

5.2 Sicherheit und Umwelt
Sicherheit als Managementaufgabe
Besonders wichtig nehmen wir unsere Verantwortung in Bezug auf die Sicherheit, ob bei der Produktion unserer Produkte oder beim Transport der Güter zu unseren Kunden. Wir schützen sowohl unsere Mitarbeiter und die Anwohner unserer Standorte als auch die Umwelt vor möglichen negativen Auswirkungen unserer Aktivitäten. Die konzernweite Initiative „Sicherheit bei Evonik" haben wir als ständigen Prozess zur Entwicklung unserer Sicherheitskultur und als grundlegenden Managementansatz für alle Themen der betrieblichen Sicherheit und der Verkehrssicherheit fest etabliert. Unser Sicherheitsleitbild und der Rahmen zur Sicherheitskultur geben Struktur und Richtung für unsere Konzernziele und Aktivitäten vor. Verbindliche Handlungsgrundsätze gelten für alle unsere Mitarbeiter, ob Mitarbeiter vor Ort oder im Management, und geben klare und überprüfbare Orientierung für persönliches Verhalten und Führung vor.
Unser übergeordnetes Ziel ist die Vermeidung jeglicher Unfälle und Ereignisse. Jährlich geben wir uns einzuhaltende Obergrenzen für die Kennzahlen zur Arbeits- und Anlagensicherheit als Zielgrößen vor. Für 2019 lauten diese unverändert:
• Die Unfallhäufigkeit soll maximal 1,30 betragen.
• Die Ereignishäufigkeit soll maximal 1,10 betragen.
Unfallhäufigkeit deutlich verbessert und unter Obergrenze
Besonders im Fokus unserer Initiative steht die Sicherheit unserer Mitarbeiter - bei der Arbeit und auf dem Weg von und zu der Arbeitsstelle, aber auch die Sicherheit der für uns tätigen Fremdfirmenmitarbeiter auf unseren Standortgeländen. 2018 blieb die Unfallhäufigkeit22 der eigenen Mitarbeiter mit 0,87 mit Abstand unter unserer selbst gesteckten Obergrenze von 1,30. Gegenüber dem Vorjahr (1,16) hat sie sich deutlich verbessert. Aus den Unfalldiskussionen haben wir wertvolle Hinweise für die zukünftige Vermeidung von Unfällen abgeleitet und an die Mitarbeiter kommuniziert.
22 Anzahl der Arbeitsunfälle (keine Wegeunfälle) mit Ausfallzeit ab einer komplett ausgefallenen Schicht, bezogen auf 1 Million Arbeitsstunden.

Im Berichtsjahr verzeichneten wir keinen tödlichen Arbeitsunfall eines eigenen Mitarbeiters oder von Fremdfirmenmitarbeitern. Tödliche Wegeunfälle - auf dem Weg von und zu der Arbeit sowie auf Dienstreisen ereigneten sich nicht.
Die Unfallhäufigkeit der Fremdfirmenmitarbeiter ist mit 2,77 im Vergleich zum Vorjahr (3,52) deutlich gesunken.23
Ereignishäufigkeit auf sehr gutem Niveau
Die Prozesssicherheit unserer Anlagen ist ein weiterer Schwerpunkt unserer Initiative. Die Konzepte zur Verhinderung von Brand oder Austritt gefährlicher Stoffe werden regelmäßig und umfassend analysiert. Ziel ist es, Risiken so frühzeitig zu erkennen, dass entsprechende Schutzkonzepte entwickelt werden können, die den Gefahreneintritt zuverlässig verhindern. Unsere Anlagensicherheit beobachten und bewerten wir mit der Kennzahl Ereignishäufigkeit24. 2018 hat sich die Ereignishäufigkeit leicht auf 1,08 verbessert und ist damit unter der selbst gesetzten Obergrenze geblieben. Die Entwicklung der Ereignishäufigkeit über die vergangenen drei Jahre zeigt, dass die eingeleiteten Maßnahmen langfristig wirken.

Anspruchsvolle Umweltziele
Der Schutz von Klima und Umwelt gehört zu den wesentlichen globalen Herausforderungen unserer Zeit. Es ist Teil unserer unternehmerischen Verpflichtung, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachkommende Generationen zu erhalten. Dazu gehört, unsere Emissionen kontinuierlich zu senken sowie Material- und Ressourceneffizienz fortwährend zu steigern.
23 Berechnung basiert auf Annahmen und Schätzungen.
24 Anzahl der Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter.
Als Spezialchemieunternehmen sind wir uns der Auswirkungen unserer Produktionstätigkeit auf die Umwelt bewusst. Unsere Wesentlichkeitsanalyse bestätigt die für das Handlungsfeld „Umwelt" relevanten Themen: insbesondere „Klimawandel und Emissionen in die Luft", „Wassermanagement", „Abfallmanagement" sowie „Biodiversität".
Darüber hinaus entwickeln wir Produkte, die ihrerseits einen spürbaren Beitrag leisten, um ökonomischen Erfolg und ökologischen Fortschritt zuverlässig miteinander zu verbinden.
Für den Zeitraum 2013 bis 2020 (Referenzjahr 2012) hatten wir uns anspruchsvolle Umweltziele gesetzt:
• Reduzierung der spezifischen Treibhausgasemissionen25 um 12 Prozent.
• Reduzierung der spezifischen Wasserförderung26 um 10 Prozent.
Zusätzliches Ziel ist die weitere Verringerung unserer Produktionsabfälle.
Status unserer Umweltziele a
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| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| Reduktion der spezifischen Treibhausgasemissionen | -17 | -17 |
| Reduktion der spezifischen Wasserförderung | -6 | -5 |
a Bezogen auf das Basisjahr 2012.
Mit einer Minderung der spezifischen Treibhausgasemissionen um 17 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2012 liegen wir auf dem sehr guten Niveau des Vorjahres und haben das für 2020 gesetzte Ziel bereits mehr als erreicht.
Der Wasserbedarf für die Produktion wurde von den benötigten Durchlauf-Kühlwassermengen der Bestandsanlagen beeinflusst. Diese benötigten 2018 aufgrund der langen und heißen Trockenperiode in Deutschland und Belgien mehr Oberflächen-Kühlwasser. Gleichzeitig nahm der Bedarf in China wegen vereinzelter Produktionsausfälle ab. Insgesamt fiel der spezifische Gesamtwassereinsatz in Prozent bezogen auf 2012 um 1 Prozentpunkt gegenüber 2017.
Die Summe der gefährlichen und nicht gefährlichen Abfälle aus der Produktion verringerte sich um 1 Prozent auf 393.000 Tonnen, was unter anderem auf die Reduktion des Klärschlammaufkommens in Antwerpen und die höhere Verfügbarkeit der Schwefelsäurespaltanlage in Marl zurückzuführen ist.
Die derzeitigen Umweltziele von Evonik laufen 2020 aus. Im Berichtsjahr haben wir deshalb neue Umweltziele erarbeitet: Wir wollen unsere Treibhausgasemissionen bis 2025 gegenüber den Werten von 2008 um 50 Prozent verringern (Umsetzungsstand 2018: 30 Prozent). Damit bekräftigen wir unser Bekenntnis zu den Beschlüssen des Pariser Klimaabkommens. Mit der relativ kurzen Laufzeit bis 2025 berücksichtigen wir, dass über diesen Zeitraum hinausreichende technologische und regulatorische Entwicklungen aus heutiger Sicht nur unzureichend abschätzbar sind.
Das bisherige Ziel einer konzernweiten Reduzierung spezifischer Wasserförderung verfolgen wir weiter, ersetzen aber die zentrale Kennziffer durch Einführung eines weltweiten Wassermanagementsystems und die Entwicklung darauf beruhender standortspezifischer Maßnahmenpläne.
Akquisitionsbedingt leicht höhere Treibhausgasemissionen
Unsere Produktionsmenge lag mit 11,0 Millionen Tonnen auf Vorjahresniveau. Der Anstieg der Scope-1-Treibhausgasemissionen um 1 Prozent auf 5,69 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente resultiert hauptsächlich aus einem erhöhten Erdgasbedarf durch die erstmalige Einbeziehung27 des Silicageschäfts von Huber. Die Summe der Treibhausgasemissionen aus Scope 1 und Scope 2 (netto; marktbasiert) erhöhte sich ebenfalls um 1 Prozent auf 6,57 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Die Scope-2-Emissionen werden saldiert, um durch den Abzug des Verkaufs von Strom und Dampf an Dritte den Eigenbedarf der Produktion bilanzieren zu können.
Von den 30 Anlagen, die Evonik betreibt und die den Regelungen des CO2 -Emissionshandels (EU Emissions Trading System, EU ETS) unterliegen, wurden im Berichtsjahr 3,9 Millionen Tonnen CO2 (Vorjahr: 3,8 Millionen Tonnen CO2) emittiert.
25 Der Scope umfasst sowohl Scope-1- wie auch Scope-2-Emissionen. Scope 2 wird gemäß Greenhouse Gas Protocol mit dem marktbasierten Ansatz berücksichtigt.
26 Ohne standortbedingte Sondereffekte bei der Förderung von Oberflächen- bzw. Grundwasser.
27 Das erworbene Silicageschäft von Huber wurde erst ab 1. Januar 2018 in die Umweltdaten einbezogen.
6. Chancen- und Risikobericht
Ziele des Chancen- und Risikomanagements
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| o Möglichst frühzeitige Identifikation von Risiken | o Optimale Wahrnehmung von Chancen |
| o Entwicklung von Maßnahmen zur Minimierung und Gegensteuerung |


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| Wesentliche Risiken | Wesentliche Chancen |
|---|---|
| (Erwartungswert > 100 Mio. €) | (Erwartungswert > 100 Mio. €) |
| o Wechselkursveränderungen | o Wechselkursveränderungen |
| o Margenentwicklung in der C4-Chemie | o Margenentwicklung in der C4-Chemie |
| o Gesamtwirtschaftliche Entwicklung | |
| o Bedrohung durch elektronische Angriffe |
6.1 Chancen- und Risikomanagement
Risikostrategie
Evonik verfügt über ein konzernweites internes Chancen- und Risikomanagement (im Folgenden insgesamt als Risikomanagement bezeichnet) als zentrales Element der Unternehmenssteuerung. Als Teil des Risikomanagements entspricht das Risikofrüherkennungssystem den Anforderungen an ein börsennotiertes Unternehmen. Ziele sind die möglichst frühzeitige Identifikation von Risiken und die Entwicklung von Maßnahmen zur Minimierung und Gegensteuerung. Zur optimalen Wahrnehmung von Chancen sollen diese ebenfalls frühzeitig erkannt und verfolgt werden. Unternehmerische Risiken gehen wir nur ein, wenn wir überzeugt sind, dadurch den Unternehmenswert nachhaltig steigern und dabei gleichzeitig mögliche negative Auswirkungen dauerhaft begrenzen zu können.
Aufbau und Organisation des Risikomanagements
Das Risikomanagement ist auf Konzernebene dem Finanzvorstand zugeordnet und gemäß der Organisationsstruktur von Evonik dezentral aufgebaut.
Die originäre Risikoverantwortung liegt bei den Segmenten, Zentral- und Servicebereichen. Dies beinhaltet die Früherkennung von Risiken sowie die Abschätzung ihrer Auswirkungen. Zudem müssen geeignete Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen eingeleitet sowie die interne Kommunikation der Risiken sichergestellt sein. Innerhalb der Organisationseinheiten stimmen Risikokoordinatoren die jeweiligen Risikomanagementaktivitäten ab. Auf allen Ebenen des Konzerns ist die systematische und zeitnahe Risikoberichterstattung ein wesentliches Element der strategischen und operativen Planung, der Vorbereitung von Investitionsentscheidungen, der Ermittlung von Hochrechnungen sowie weiterer Management- und Entscheidungsprozesse.
Für den Konzern nimmt ein zentraler Corporate Risk Officer die Steuerungs- und Kontrollfunktionen für Abläufe und Systeme wahr. Er ist Ansprechpartner für alle Risikokoordinatoren sowie für Dokumentation, Information und Koordination auf Konzernebene zuständig. Gleichzeitig verantwortet er die methodische Weiterentwicklung des Risikomanagements. Das Risikokomitee unter Leitung des Finanzvorstandes mit Vertretern der Zentralbereiche nimmt die Aufgaben der Validierung der konzernweiten Risikosituation und der Verifizierung der angemessenen Berücksichtigung von Risiken im Zahlenwerk wahr. Der Aufsichtsrat, insbesondere der Prüfungsausschuss, überwacht das Risikomanagementsystem.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden erneut alle im Evonik-Konzern konsolidierten Gesellschaften im Risikomanagement berücksichtigt. In Unternehmen, auf die wir keinen beherrschenden Einfluss ausüben, setzen wir unsere Anforderungen an das Risikomanagement primär über die Wahrnehmung von Gesellschaftsrechten in Management- oder Kontrollgremien durch.
Die Konzernrevision prüft das Risikomanagement in den Organisationseinheiten, um die Erfüllung der gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen sowie den kontinuierlichen Verbesserungsprozess des Risikomanagements sicherzustellen. Gemäß den Modalitäten für börsennotierte Aktiengesellschaften ist das Risikofrüherkennungssystem in die Jahresabschlussprüfung mit einbezogen. Die Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem von Evonik geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, rechtzeitig zu erkennen.
Das Risikomanagementsystem orientiert sich an dem international anerkannten Risikomanagementstandard COSO-Enterprise-Management. Die Umsetzung erfolgt anhand einer konzernweit verbindlichen Richtlinie. Mithilfe einer speziellen Software für das Risikomanagement werden Einzelrisiken systematisch erfasst und verwaltet. Sie werden hinsichtlich ihrer möglichen Schadenshöhe (Auswirkung) und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und mit ihren Erwartungswerten (Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung) dokumentiert. Die Bewertung erfolgt analog zur aktuellen Planung über einen Zeitraum von drei Jahren (Mittelfristplanung). Chancen und Risiken sind dabei als positive bzw. negative Abweichungen von der Planung definiert. Zu den relevanten Zielgrößen gehört unter anderem das bereinigte EBITDA. Zusätzlich werden längerfristige Chancen und Risiken unter anderem aus dem Bereich Nachhaltigkeit erfasst.
Die Organisationseinheiten führen einmal jährlich in Verbindung mit der Mittelfristplanung eine umfassende Risikoinventur durch. Für dabei erkannte Risiken werden Sicherungsmaßnahmen benannt, umgehend eingeleitet und deren Umsetzung zeitnah verfolgt. Die interne Steuerung (beispielsweise in der Berichterstattung des Risikokomitees) ist auf den Mittelfristzeitraum ausgelegt. Identifizierte Chancen und Risiken werden in die Größenklassen gering, mittel und hoch eingeordnet (siehe Chancen- und Risikomatrix). Die Bewertung folgt stets einer Nettobetrachtung, also unter Berücksichtigung von Risikobegrenzungsmaßnahmen. Über Risikobegrenzungsmaßnahmen können Bruttorisiken vermindert, transferiert oder vermieden werden. Übliche Maßnahmen sind wirtschaftliche Gegensteuerungsmaßnahmen, Versicherungen oder bilanzielle Vorsorge.

Ergänzt wird die Risikoinventur durch eine vierteljährliche Überprüfung aller Chancen und Risiken des laufenden Jahres, bei der sowohl Veränderungen vorhandener Chancen und Risiken als auch aktuell aufgetretene Chancen und Risiken erfasst werden.
Als wesentliche Einzelrisiken und Einzelchancen werden alle hohen Risiken und Chancen sowie mittlere Risiken und Chancen mit einem Erwartungswert von mehr als 100 Millionen € bezogen auf den Mittelfristzeitraum angesehen. Der Erwartungswert dient ausschließlich der Priorisierung und Fokussierung der Berichterstattung auf wesentliche Themen.
6.2 Gesamtsituation Chancen und Risiken
Die konzernweit identifizierten Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen bzw. geplanten Maßnahmen haben zum Bilanzstichtag einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf Evonik als Ganzes; dies schließt die Evonik Industries AG als Konzernführungsgesellschaft mit ein.
Für das Geschäftsjahr 2018 gingen wir von mehr Risiken als Chancen aus. Im Laufe des Geschäftsjahres konnten erfreulicherweise mehr Chancen als Risiken realisiert werden. Insbesondere im Segment Performance Materials konnten Chancen in den Absatzmärkten erfolgreich genutzt werden. In den Segmenten Nutrition & Care und Resource Efficiency balancierten sich die eingetretenen Chancen und Risiken weitestgehend aus. In der Berichterstattung werden die Kategorien Märkte und Wettbewerb, Recht und Compliance sowie Prozesse und Organisation unterschieden. In Bezug auf die Risikokategorien lagen wesentliche Einflussgrößen sowohl bei den realisierten Chancen als auch den eingetretenen Risiken in der Entwicklung von spezifischen Markt-und Wettbewerbssituationen. Für das Geschäftsjahr 2019 besteht aus aktueller Sicht erneut ein höheres Risiko- als Chancenpotenzial. Im Vergleich zum Jahr 2018 haben sich für den Konzern die Risiken leicht erhöht, während die Chancen konstant geblieben sind.
Wesentliche Einzelchancen und Einzelrisiken des Konzerns stellen Wechselkursveränderungen sowie die Margenentwicklung in der Ca-Chemie dar. Weitere wesentliche Risiken betreffen die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie die zunehmende Bedrohung durch elektronische Angriffe. Maßnahmen zur Verringerung der Risiken stellen u. a. allgemeine wirtschaftliche Gegensteuerungsmaßnahmen und insbesondere in Bezug auf die Risiken aus Wechselkursveränderungen der Einsatz von Sicherungsinstrumenten (Hedging) dar. In den folgenden Kapiteln 6.3 und 6.4 werden die wesentlichen Einzelrisiken und Einzelchancen sowie weitere Chancen und Risiken innerhalb der jeweiligen Kategorien beschrieben. Sofern nicht anders dargestellt, gelten diese für alle Segmente.
6.3 Chancen und Risiken „Märkte und Wettbewerb"
Gemäß unserer internen Steuerung ordnen wir Chancen und Risiken der Kategorie Märkte und Wettbewerb auf der Ebene von Unterkategorien (siehe Grafik) in Größenklassen ein. Die folgende Abbildung zeigt jeweils die höchste Größenklasse, der ein Einzelrisiko bzw. eine Einzelchance zugeordnet ist. Die einzelnen Chancen und Risiken können dabei je nach Ausprägung auch zu kleineren Klassen gehören. Sofern zwei Unterkategorien die gleichen Ausprägungen in der Grafik aufweisen, haben wir uns bei der Sortierung zunächst an den Chancen orientiert. Im Anschluss wurde entsprechend den größten Erwartungswerten absteigend sortiert.

1. Absatzmärkte
Die konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft bietet für Evonik Chancen und wesentliche Risiken. Eine Verstärkung oder Abschwächung des wirtschaftlichen Wachstums zum Beispiel durch politische Entwicklungen, durch geänderte Zins-und Währungspolitik oder durch Entwicklungen in wirtschaftlichen Schlüsselsektoren (wie beispielsweise dem Banken- und Immobiliensektor) kann Auswirkungen auf die Nachfrage in den für Evonik relevanten Teilmärkten haben.
Eine Eskalation der Handelskonflikte sowie eine weitere Zuspitzung der bereits erhöhten politischen Risiken in der Europäischen Union, inklusive der zukünftigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich nach dem Brexit, könnten die konjunkturelle Dynamik dämpfen. Ferner kann es im Rahmen der geldpolitischen Straffung der US-Notenbank zur weiteren Umkehr von Kapitalströmen kommen, die insbesondere die Schwellenländer belasten würde. Diese Entwicklungen können bereits in Argentinien, der Türkei und Südafrika beobachtet werden.
Die weltwirtschaftliche Entwicklung beeinflusst die Ergebnis- und Cashflow-Entwicklung von Evonik. Wir begegnen den konjunkturellen Risiken durch kontinuierliches Monitoring des makroökonomischen Umfelds, durch Optimierung der Kostenstrukturen und der Wettbewerbspositionen in den bestehenden Evonik-Geschäften, durch die Errichtung von Produktionsstätten in der Nähe unserer Absatzmärkte sowie durch den Ausbau konjunkturrobuster Geschäfte im Evonik-Portfolio.
Neben der allgemeinen Nachfragesituation birgt der intensive Wettbewerb in verschiedenen Marktsegmenten Chancen und Risiken. Diese können sowohl aus der Nachfrage in einzelnen Märkten als auch der Wettbewerbssituation in unterschiedlichen Industrien resultieren. Veränderungen der Nachfrage können sich spürbar auf den Absatz und Umsatz unserer Geschäfte auswirken. Chancen und Risiken bestehen hier u. a. für das Aminosäurengeschäft oder in wesentlichem Umfang für die Ca-Chemie. Auch aus dem Klimawandel können sich in unseren Marktsegmenten sowohl Chancen als auch Risiken für Evonik ergeben. Die wachsende Nachfrage unserer Kunden nach ressourcenschonenden Produkten kann deutlich zunehmen mit entsprechend positiver Wirkung auf unser Geschäft. Zusätzliche Regulationen oder wetterbedingte Ereignisse können zum einen die Kosten unserer Produktion belasten und zum anderen zu steigender Nachfrage nach unseren ressourcenschonenden Produkten führen. Um Risiken zu reduzieren, beobachten wir die spezifischen Entwicklungen akribisch und arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Konkurrenz aus Schwellen- und Entwicklungsländern sorgt mit neuen Kapazitäten und aggressiver Preispolitik für verschärften Wettbewerbsdruck, der sowohl unsere Absatzpreise als auch die Mengenentwicklung beeinträchtigen kann. Dem wirken wir durch den Ausbau unserer Produktionsbasis im Ausland sowie die Erschließung neuer Märkte in Regionen mit höheren Wachstumsraten, wie Asien und Südamerika, entgegen. Die betroffenen operativen Einheiten reduzieren diese Wettbewerbsrisiken außerdem durch verschiedene Maßnahmen zur engeren Kundenbindung und zur Gewinnung von Neukunden sowie durch strategische Forschungspartnerschaften mit Kunden sowie den Ausbau von Serviceleistungen entlang der Wertschöpfungskette.
Dem Risiko der Substitution von Chemieprodukten durch neue, verbesserte oder kostengünstigere Materialien bzw. Technologien begegnen wir fortlaufend durch die eigene Entwicklung neuer, attraktiver und wettbewerbsfähiger Produkte bzw. Technologien. Ein mögliches Risiko für unser Aminosäurengeschäft besteht etwa in Asien durch eine gegebenenfalls unzureichende Lebensmittelqualität und -sicherheit, insbesondere durch die Vogelgrippe. Optionen für künftiges profitables Wachstum nutzen wir, indem wir im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung neue Märkte erschließen. Ein attraktiver Markt für unser Aminosäurengeschäft ist beispielsweise die Aquakultur, für die wir innovative Produkte entwickelt haben. Aufgrund des globalen Bevölkerungswachstums, steigenden Wohlstands in aufstrebenden Märkten und der Überfischung der Weltmeere wächst der weltweite Markt für Aquakulturen schneller als andere Bereiche der Tierzucht.
In unseren Chemiegeschäften besteht insgesamt eine geringe Kundenkonzentration. Auf keinen der von uns belieferten Endmärkte entfallen mehr als 20 Prozent des Umsatzes. Einzelne operative Einheiten, insbesondere in den Segmenten Nutrition & Care und Resource Efficiency, und unser Segment Services sind gleichwohl in einem gewissen Maß von wichtigen Hauptkunden abhängig. Dies gilt in den operativen Geschäften vor allem bei Produktionsanlagen, die in unmittelbarer Nähe unseres Hauptkunden errichtet werden. Ein möglicher Ausfall eines wesentlichen Kunden kann dabei neben geringeren Umsätzen auch Wertberichtigungen von Forderungen und getätigten Investitionen erfordern sowie Auswirkungen auf unsere langfristigen Rohstoffverträge oder die Finanzstruktur unserer Beteiligungen haben.
2. Finanzmärkte
Die Steuerung von Liquiditäts-, Kreditausfall-, Währungs- und Zinsrisiken sowie der Risiken im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen erfolgt grundsätzlich zentral. Gemäß den konzernweit bestehenden Richtlinien und Grundsätzen wird jede wesentliche finanzielle Risikoposition erfasst und bewertet. Auf dieser Grundlage führen wir gezielt risikobegrenzende Absicherungsmaßnahmen durch. Bei der Begrenzung der Risiken durch den Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten berücksichtigt Evonik den Grundsatz der Funktionstrennung von Handel, Risikocontrolling und Abwicklung und orientiert sich an den bankentypischen Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) sowie den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Derivative Finanzinstrumente28 werden ausschließlich im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften eingesetzt.
Volatilität von Wechselkursen
Transaktionsbedingte Wechselkursrisiken ergeben sich aus der Umrechnung von monetären Bilanzposten in die funktionale Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft. Das hieraus resultierende Nettorisiko wird in der Regel in voller Höhe mit derivativen Instrumenten abgesichert. Des Weiteren berücksichtigen wir in unserem transaktionsbedingten Währungsmanagement geplante Zahlungsein- und -ausgänge, die im Rahmen der Plansicherung mit einer Zielsicherungsquote von bis zu 75 Prozent abgesichert werden. Aus den dann noch offenen Positionen sowie den Abweichungen der künftigen Ist-Kurse von den Durchschnittskursen der Plansicherungen können sich Chancen und Risiken in wesentlichem Ausmaß ergeben, zur deren Abschätzung und Kontrolle wir Szenarioanalysen durchführen. Hierbei stehen die für den Konzern wesentlichen Fremdwährungen US-Dollar, chinesischer Renminbi Yuan und Singapur-Dollar im Vordergrund. Bedingt durch die steigende Bedeutung von Regionen außerhalb des Euro-Raums steigen langfristig gesehen die Chancen und Risiken aus Fremdwährungstransaktionen. Hinzu kommen wechselkursbedingte Risiken aus der Translation von Einzelabschlüssen. Eine zunehmende Volatilität der Wechselkurse zeigt sich dabei insbesondere in den Schwellenländern, wie dem Hyperinflationsland Argentinien oder der Türkei. Darüber hinaus ergeben sich ökonomische Risiken aus dem Einfluss der Wechselkurse auf unsere Wettbewerbsfähigkeit in den globalen Märkten.
Zinsänderungen
Die potenzielle Änderung von Kapitalmarktzinsen führt zu Chancen und Risiken, die zum einen in der Änderung des beizulegenden Zeitwertes von festverzinslichen Finanzinstrumenten und zum anderen in veränderten Zinszahlungen bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten bestehen. Zur Kontrolle dieser Risiken achtet Evonik bei der Festlegung der Zinskonditionen bewusst auf die Gestaltung des Fix-Float-Verhältnisses und setzt gegebenenfalls Zinsswaps zur weiteren Optimierung ein. Durch den Einsatz von festverzinslichen Darlehen und Zinssicherungsinstrumenten waren zum Bilanzstichtag 79 Prozent aller finanziellen Verbindlichkeiten als festverzinslich einzustufen und unterlagen damit keiner wesentlichen Zinsänderung.
Liquiditätsrisiken
Zur Steuerung der Zahlungsfähigkeit des Konzerns existiert ein zentrales Liquiditätsrisikomanagement29, dessen Kern ein konzernweites Cashpooling ist. Darüber hinaus sichern eine breit gefächerte zur Konzernfinanzierung und Liquiditätssicherung umfasst das Kapitel Finanzlage.
Finanzierungsstruktur, eine revolvierende Kreditlinie von 1,75 Milliarden € als zentrale Liquiditätsvorsorge und unser solides Investment-Grade-Rating die finanzielle Unabhängigkeit von Evonik. Insgesamt sind wir der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können.
28 Detaillierte Angaben zu den verwendeten derivativen Finanzinstrumenten sowie deren Bewertung und Bilanzierung finden sich unter Anhangziffer 9.2.
29 Eine detaillierte Darstellung der Liquiditätsrisiken und ihres Managements findet sich in Anhangziffer 9.2. Einzelheiten
Ausfallrisiken
Ausfallrisiken beinhalten die Gefahr eines Verlustes, sofern unsere Schuldner teilweise oder vollständig ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Daher wird bei Vertragsabschluss systematisch das Kreditrisiko unserer Kunden und Finanzkontrahenten geprüft und danach laufend überwacht. Im Zuge von internen bzw. ratinggestützten Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Vertragspartner festgelegt.
Finanzielle Chancen und Risiken im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen
Zugleich Chancen wie auch Risiken ergeben sich aus einer möglichen Veränderung der Bewertungsparameter unserer Pensionsverpflichtungen30. Veränderungen insbesondere des Zinssatzes, aber auch der Sterbewahrscheinlichkeiten und Gehaltssteigerungsraten können eine Veränderung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen bedingen, was unmittelbar zu einer Veränderung des Eigenkapitals und in der Folge auch zu veränderten Aufwendungen für die Pensionspläne führen kann.
Marktchancen und -risiken sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken aus Finanzinstrumenten entstehen auch bei der Verwaltung unseres Pensionsplanvermögens. Diesen Risiken begegnen wir durch einen aktiven Risikomanagementansatz, kombiniert mit einem detaillierten Risikocontrolling. Die Portfolios werden über regelmäßig erstellte Aktiv-Passiv-Studien strategisch gesteuert. Um Verluste zu minimieren, werden gegebenenfalls derivative Absicherungsmechanismen genutzt. Die breite Streuung über Vermögensklassen, Mandatsgrößen und auch Vermögensverwalter stellt eine Vermeidung von Klumpenrisiken sicher. In den Einzelanlagen verbleiben unvermeidbare Restrisiken.
Wertminderungsrisiko
Das Risiko einer Wertminderung von Vermögenswerten entsteht, wenn der für einen Wertminderungstest anzunehmende Zinssatz steigt, die prognostizierten Cashflows sinken oder Investitionsprojekte eingestellt werden. Konkrete Risiken können sich beim Goodwill oder einzelnen Vermögenswerten ergeben.
3. Rohstoffmärkte
Für unser Geschäft benötigen wir zum einen großvolumige Massenrohstoffe, zum anderen aber auch strategisch relevante Rohstoffe mit geringen Einkaufsmengen und hohen Anforderungen an die Spezifikation. In beiden Fällen sieht sich Evonik mit Chancen und Risiken aus zunehmend volatilen Rohstoffverfügbarkeiten und Rohstoffpreisen konfrontiert.
Die operativen Geschäfte sind abhängig von der Preisentwicklung strategischer Rohstoffe, insbesondere von direkt oder indirekt aus Rohöl gewonnenen petrochemischen Rohstoffen. Aber auch im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe gibt es eine hohe Preisvolatilität, getrieben beispielsweise durch wetterabhängige Ernten. Ein weiterer beachtenswerter Aspekt bei Preisrisiken sind strukturelle Wechselkursveränderungen. Diese Risiken werden durch Optimierung der globalen Ausrichtung der Einkaufsaktivitäten wie zum Beispiel der Erschließung neuer Märkte sowie durch den Abschluss marktgerechter Verträge abgesichert. Zur weiteren Verringerung der Rohstoffpreisrisiken bei rohstoffintensiven Endprodukten ist es unser Ziel, etwaige Rohstoffpreisvolatilitäten (Risiko wie Chance) nach Bedarfsfall beispielsweise mithilfe von Formelpreisverträgen in der Wertschöpfungskette weiterzugeben.
30 Siehe hierzu Anhangziffer 6.9.
Als übergeordnetes Ziel ist in der Beschaffungsstrategie die Sicherstellung der Rohstoffverfügbarkeit unter bestmöglichen wirtschaftlichen Konditionen verankert. Kurz- oder mittelfristige Einschränkungen der Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten stellen potenzielle Risiken dar. Neben der Vorbereitung von Lieferantensubstitutionen in Notfällen beobachten wir kontinuierlich die wirtschaftliche Lage ausgewählter Lieferanten wichtiger Rohstoffe, um Engpässe antizipieren und Risiken abwehren zu können.
Die zunehmenden Volatilitäten erfordern eine stetige Beschäftigung mit entsprechenden Risiken entlang der Wertschöpfungskette.
Die sich aus der Rohstoffpreisentwicklung von Petrochemikalien ergebenden Chancen und Risiken betreffen aufgrund ihrer großen Einkaufsvolumina insbesondere das Segment Performance Materials. Risiken im Zusammenhang mit Single Sourcing oder der kurzfristigen Einschränkung der Verfügbarkeit von Rohstoffen bestehen insbesondere in den Segmenten Nutrition & Care sowie Resource Efficiency.
Lieferkette
Ein zentrales Beschaffungsthema ist die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien in der Wertschöpfungskette. Wir erwarten von unseren Lieferanten, dass sie unsere Grundsätze unternehmerischer Verantwortung teilen. Daher haben wir für Lieferanten einen eigenen Verhaltenskodex aufgelegt, der auf den Prinzipien des UN Global Compact, den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie der Responsible-Care®-Initiative basiert. Zudem werden Nachhaltigkeitsaspekte auch durch die Brancheninitiative „Together for Sustainability", bei der Evonik Gründungsmitglied ist, auf globaler Basis durch standardisierte Assessments unterstützt. Die wesentlichen Lieferanten von Evonik sowie die Mehrheit der kritischen Lieferanten haben sich diesen bereits unterzogen. Die Bewertung erfolgt durch ein neutrales Sustainability-Rating-Unternehmen.
4. Produktion
Evonik ist als Spezialchemieunternehmen den Risiken von Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen und unerwarteten technischen sowie informationstechnologischen Schwierigkeiten ausgesetzt. Eingeschränkte Kapazitäten können organisches Wachstum limitieren. Wir produzieren mithilfe komplexer Herstellungsverfahren, die teilweise voneinander abhängige Produktionsschritte vorsehen. Dementsprechend können Störungen und Ausfälle auch Folgestufen und -produkte negativ beeinflussen. Der Ausfall von Produktionsanlagen oder Störungen in Produktionsabläufen können einen signifikanten negativen Einfluss auf die Geschäfts- und Ertragsentwicklung nehmen und darüber hinaus auch Personen- und Umweltschäden zur Folge haben. Konzernweit gültige Richtlinien zu Projekt- und Qualitätsmanagement, eine hohe Mitarbeiterqualifikation und die regelmäßige Wartung unserer Anlagen gewährleisten eine wirksame Minimierung dieser Risiken. Sach- und Betriebsunterbrechungsschäden an Anlagen und Werken sind in einem wirtschaftlich vertretbaren Maße versichert, sodass die wirtschaftlichen Folgen von möglicherweise eintretenden Produktionsrisiken weitgehend abgesichert werden. Gleichwohl können nicht vorhersehbare Einzelereignisse Risiken darstellen.
5. Forschung & Entwicklung
Möglichkeiten ergeben sich für Evonik auch durch die marktorientierte Forschung & Entwicklung (F & E), in der wir einen wichtigen Motor für profitables Wachstum sehen. Unsere F & E-Pipeline ist gut gefüllt und umfasst einen ausbalancierten Mix von kurz-, mittel- und langfristigen Projekten. Zum einen arbeiten wir ständig an der Verbesserung unserer Prozesse, um unsere führende Kostenposition zu stärken, zum anderen stoßen wir mit unseren Projekten in neue Märkte und in neue technologische Felder vor. Das Portfolio unserer Projekte richten wir konsequent an den Wachstumskernen und den Innovationswachstumsfeldern aus. Mit unserem Venture-Capital-Programm beteiligen wir uns an Firmen, die uns bei gemeinsamen Entwicklungen mit ihrem Know-how unterstützen können. Dabei gewinnen Themen aus der Digitalisierung zunehmend an Bedeutung.
In der Forschung & Entwicklung bestehen stets Chancen und Risiken in Bezug auf den Umsetzungszeitpunkt und die Realisierbarkeit von geplanten Vorhaben der Produkt- und Prozessentwicklung. Chancen aus der Einführung neuer Produkte, die über unsere derzeitige Planung hinausgehen, sehen wir hauptsächlich in den sechs Innovationswachstumsfeldern.
6. Mergers & Acquisitions
Aktives Portfoliomanagement hat im Rahmen der wertorientierten Steuerung von Evonik einen hohen Stellenwert. Für die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung von Akquisitionen und Desinvestitionen haben wir klare Vorgehensweisen etabliert, die insbesondere auch Zuständigkeitsregeln und Genehmigungsprozesse enthalten. So unterziehen wir im Vorfeld eines Kaufs die in Betracht kommenden Akquisitionsobjekte einer intensiven Überprüfung (Due Diligence). Damit erfassen wir systematisch alle wesentlichen Chancen und Risiken und nehmen eine angemessene Bewertung vor. Zentrale Aspekte sind dabei strategische Ausrichtung, Ertragskraft und Entwicklungspotenzial auf der einen Seite sowie bestehende Ertragsrisiken, rechtliche Risiken und Altlasten auf der anderen Seite. Neu erworbene Unternehmen werden umgehend in den Konzern und damit in unsere Risikomanagement- und Controllingprozesse integriert. Jede Transaktion dieser Art birgt das Risiko, dass die Geschäftsintegration nicht erfolgreich ist bzw. die Integrationskosten unerwartet hoch sind und diese damit das Erreichen der geplanten quantitativen und qualitativen Ziele, wie beispielsweise Synergien, gefährden.
Im Zuge der laufenden Integration des 2017 übernommenen Spezialadditivgeschäfts von Air Products sowie des Silicageschäfts von Huber richtet Evonik hohes Augenmerk auf die Realisierung von identifizierten Chancen sowie die Mitigation von Risiken durch entsprechende Maßnahmen.
Für Aktivitäten, die nicht mehr zu unserer Strategie passen oder unsere Renditevorgaben trotz Optimierung nicht mehr erfüllen, prüfen wir auch externe Optionen. Sollte ein potenzieller Verkauf nicht wie geplant erfolgreich umgesetzt werden, können Risiken mit Wirkung auf die Ergebnissituation des Konzerns entstehen.
7. Sonstige
Zur Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeit gehört die stetige Verbesserung unserer Kostenposition. Wir streben an, den Kostenblock für Vertrieb und Verwaltung bis zum Jahr 2021 dauerhaft um 200 Millionen € abzusenken. Im Zusammenhang mit diesem Programm und darüber hinausgehenden Restrukturierungsprojekten ergeben sich neben den damit verbundenen Potenzialen zur Erhöhung der strategischen Flexibilität und Stärkung der operativen Einheiten auch Risiken im Rahmen der Umsetzung. Dazu zählen eine verzögerte Umsetzung der Zeitpläne, der Verlust von Know-how-Trägern, mangelnde Wirksamkeit der Maßnahmen oder höhere Kosten für die Realisierung der Maßnahmen. Diesen Risiken wirken wir durch ein striktes Projektmanagement unter Einbeziehung der relevanten Stakeholder entgegen.
8. Investitionen
Das Wachstum von Evonik durch Investitionen ist hinsichtlich der Einhaltung des geplanten Umfangs und des Umsetzungszeitpunkts der Projekte mit Risiken behaftet. Diesen Risiken begegnen wir durch bewährte strukturierte Prozesse. So gehen wir bei der Umsetzung unseres Investitionsprogramms diszipliniert vor. Noch nicht begonnene und auch bereits laufende Projekte werden stets auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft und gegebenenfalls verschoben.
Gleichzeitig sehen wir durch den Aufbau neuer Produktionsanlagen in dynamisch wachsenden Regionen Möglichkeiten für weiteres profitables Wachstum. So beflügeln sozioökonomische Megatrends die Entwicklung unseres Aminosäurengeschäfts. Nach dem erfolgreichen Anlaufen einer World-Scale-Anlage für DL-Methionin im Herbst 2014 in Singapur planen wir die Inbetriebnahme einer weiteren Anlage im Jahr 2019. Durch das Wachstum der Weltbevölkerung wird der Bedarf an tierischem Eiweiß auch in Zukunft stetig steigen. Aus ökologischen Gründen erhält zudem die umweltverträgliche, ressourcenschonende Erzeugung von Produkten für die Tierernährung und Nahrungsmittelproduktion weltweit einen immer höheren Stellenwert.
Ressourcenschonung ist die Basis für zahlreiche energieeffiziente, umweltschonende Produkte von Evonik. Ein Beispiel hierfür sind gefällte Kieselsäuren, bei denen wir eine führende Marktposition innehaben. Durch den Einsatz dieser Kieselsäuren in Kombination mit Silanen werden Reifen produziert, die im Vergleich zu herkömmlichen Pkw-Reifen durch einen deutlich geringeren Rollwiderstand zur Einsparung von bis zu 8 Prozent Kraftstoff führen. Unterstützt wird das künftige Wachstum hier unter anderem durch die Ausdehnung der Reifen-Kennzeichnungsvorschriften auf weitere Länder. Um die damit verbundenen Optionen zu nutzen, bauen wir unsere Kieselsäurekapazitäten gezielt aus. So haben wir Ende 2018 eine neue Produktionsanlage in den USA in Betrieb genommen und bauen bis 2020 die Produktionskapazitäten für gefällte Kieselsäuren in der Türkei weiter aus.
Eine führende Marktposition besetzen wir auch beim Spezialkunststoff Polyamid 12 (PA 12). Aufgrund seiner herausragenden Eigenschaften - hohe Stabilität bei gleichzeitiger Flexibilität sowie hohe Temperaturbeständigkeit und geringes Gewicht - wird der Hochleistungskunststoff in vielen anspruchsvollen Anwendungen als Ersatz für Stahl eingesetzt: im Automobil- und Leichtbau ebenso wie für Öl- und Gasleitungen. Zudem kommt das Material im medizinischen Bereich und im 3D-Druck zum Einsatz. Um der stark wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, planen wir einen neuen Anlagenkomplex für PA 12 in Marl, der Anfang 2021 in Betrieb gehen soll.
Die oben beschriebenen Investitionen sind bereits Bestandteil der Mittelfristplanung.
9. Energiemärkte
Evonik benötigt zum Einsatz in Chemie- und Infrastrukturanlagen erhebliche Energiemengen aus verschiedenen Quellen. Der Hauptanteil entfällt auf Erdgas, Strom und Kohle. Den Bedarf an Strom und Dampf decken wir an mehreren Standorten ganz oder teilweise über ressourceneffiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. Auch 2018 haben wir die Entwicklung der nationalen und internationalen Energiemärkte fortlaufend beobachtet und entsprechend risiko- und kostenbewusst agiert.
In Ländern, in denen der Energiebezug nicht staatlich reguliert ist, haben wir Energien und, soweit erforderlich, Emissionshandelsberechtigungen (CO2-Zertifikate) innerhalb definierter Risikostrategien beschafft bzw. gehandelt. Ziel ist es, Risiken und Chancen der volatilen Energiemärkte in ein ausgewogenes Verhältnis zu setzen. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Rahmenbedingungen können hier zusätzliche Kosten für unsere operativen Segmente entstehen.
Für unsere Anlagen, die dem europäischen Emissionshandelssystem unterliegen, können sich Belastungen aus der zukünftigen Ausgestaltung der vierten Handelsperiode (2021 bis 2030) und dort insbesondere aus einer möglichen Verschärfung von Benchmarks, die der kostenlosen Zuteilung von CO2-Zertifikaten zugrunde liegen, ergeben. Im weiteren regulatorischen Umfeld der Energiemärkte ist für Evonik in Deutschland insbesondere von Bedeutung, wie sich die Belastung der Eigenstromerzeugung mit der EEG-Umlage weiterentwickelt, auch vor dem Hintergrund des europäischen Rechtsrahmens. Grundsätzlich gehen wir aber davon aus, dass die bestehende Eigenstromerzeugung auch zukünftig zur Stützung der Wettbewerbsfähigkeit unserer deutschen Standorte beitragen wird. Mögliche Belastungen können aus dem durch die Energiewende getriebenen Anstieg der Stromnetzentgelte einschließlich weiterer staatlich induzierter Kostenbestandteile sowie aus möglichen grundsätzlichen Änderungen der Netzentgeltsystematik resultieren. Insgesamt sind wir bei einzelnen Energieträgern aufgrund der spezifischen Angebots-/Nachfragesituationen und der politischen Entwicklungen gewissen Marktpreis- und Kostenschwankungen ausgesetzt. Hier bieten sich sowohl Chancen als auch Risiken.
10. Personal
Als weltweit tätiger Konzern achten wir die Grundsätze der internationalen Charta der Menschenrechte, die zehn Prinzipien des UN Global Compact, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen sowie die Arbeits- und Sozialstandards der ILO. Die Einhaltung aller Arbeitsgesetze ist für uns von besonderer Bedeutung.
Qualifizierte Fach- und Führungskräfte sind die Basis für die Erreichung unserer strategischen und operativen Ziele und damit ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Sowohl der Verlust von Leistungsträgern als auch Schwierigkeiten bei der Gewinnung und Einstellung qualifizierter und talentierter Mitarbeiter können grundsätzlich in diesem Zusammenhang ein Risiko darstellen.
Um auch für künftige Anforderungen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu binden, bietet Evonik weltweit vielseitige Beschäftigungsmöglichkeiten, systematische Personalentwicklungsmaßnahmen und eine wettbewerbsfähige Vergütung. Evonik unterstützt als verantwortungsvoller Arbeitgeber den Großteil der Mitarbeiter in der Absicherung wesentlicher Risiken wie Unfall oder Invalidität sowie bei der Vorsorge für ein gesichertes Leben im Alter - entweder direkt oder durch Beitragszahlungen an externe Einrichtungen. Dabei richten sich die Leistungen an den jeweiligen wirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern aus. Auch darüber hinaus übernehmen wir mit Programmen wie „well@work" persönliche Fürsorge gegenüber unseren Mitarbeitern, beispielsweise durch diverse Beratungsangebote zur Pflege von nahen Angehörigen oder Unterstützungsmaßnahmen bei der Kinderbetreuung. Damit binden und fördern wir unsere Leistungsträger sowie talentierte Mitarbeiter und sind für Bewerber ein attraktiver Arbeitgeber. Wir pflegen intensive Kontakte zu Universitäten und Berufsverbänden, um geeignete Nachwuchskräfte für das Unternehmen gewinnen zu können. Sowohl unser Employer Branding als auch viele interne Aktivitäten sind auf Vielfalt (Diversity) ausgerichtet, womit wir die Attraktivität von Evonik für Talente, Fach- und Führungskräfte weiter steigern.31
Im Rahmen der strategischen Personalplanung ermitteln wir regelmäßig die Bedarfe für einen Fünfjahreszeitraum und können frühzeitig Maßnahmen ableiten, um den künftigen Personalbedarf zu decken. Damit haben wir mögliche Personalrisiken weitgehend abgedeckt. Darüber hinaus können sich Chancen und Risiken hinsichtlich der Entwicklung von Personalkosten, beispielsweise durch künftige Tarifabschlüsse, ergeben.
6.4 Chancen und Risiken „Recht/ Compliance"
Die Chancen und Risiken der Kategorie Recht/Compliance sind im Vergleich zu denen im Umfeld Märkte und Wettbewerb deutlich schwieriger zu quantifizieren, da sie neben den finanziellen Auswirkungen häufig auch Einfluss auf die Reputation des Unternehmens haben und/oder strafrechtliche Aspekte mit sich bringen. Für die finanziellen Auswirkungen treffen wir für diese Themen bilanzielle Vorsorge, die sich gemäß unserer Systematik risikoreduzierend auswirkt. Um dieser Komplexität der Bewertung Rechnung zu tragen, ordnen wir Chancen und Risiken der Kategorie Recht/Compliance nicht in die oben abgebildete Chancen- und Risikomatrix ein und nehmen keine Einordnung in die Größenklassen vor.
31 Siehe auch Kapitel Mitarbeiter.
1. Compliance, Recht und regulatorische Rahmenbedingungen
Compliance umfasst das regelkonforme Verhalten im geschäftlichen Umfeld. Wesentliche Compliance-Vorgaben sind im Evonik-Verhaltenskodex festgelegt. Danach sind zum Beispiel jede Form von Korruption, einschließlich sogenannter Beschleunigungszahlungen, sowie Verstöße gegen kartellrechtliche Vorgaben ausdrücklich verboten. Risiken können sich aus der Nichtbeachtung der entsprechenden Regeln ergeben. Die Sensibilisierung und umfassende Schulung der Mitarbeiter durch Präsenztrainings und/oder E-Learning-Programme tragen dazu bei, diese Compliance-Risiken zu minimieren. Unser Verhaltenskodex gilt weltweit verbindlich im gesamten Evonik-Konzern für alle Mitarbeiter, den Vorstand und die Organe sämtlicher Evonik-Gesellschaften. Sie alle haben die Regelungen des Verhaltenskodex einzuhalten und sind verpflichtet, sich über seinen Inhalt zu informieren sowie an entsprechenden Schulungen teilzunehmen.32
Evonik achtet auf die Einhaltung der Menschenrechte entlang seiner Wertschöpfungskette. Um entsprechende Risiken zu minimieren, fordern wir die Einhaltung des Evonik-Verhaltenskodex für Lieferanten, unserer Global Social Policy sowie der Menschenrechtlichen Grundsatzerklärung.
Evonik ist grundsätzlich rechtlichen Risiken ausgesetzt. Diese resultieren beispielsweise aus Rechtsstreitigkeiten, wie privatrechtlichen Schadensersatzansprüchen, oder Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren. Im operativen Geschäft unterliegt der Konzern Haftungsrisiken, insbesondere in der Produkthaftung sowie dem Patent-, Steuer-, Wettbewerbs-, Kartell- und Umweltrecht. Auch Änderungen von Regulierungen des öffentlichen Rechts können eine rechtliche Risikoposition begründen oder diese materiell verändern. Als Chemiekonzern mit eigenen Stromerzeugungsanlagen ist hier insbesondere eine mögliche Veränderung der Regulierung der EEG-Umlage und des europäischen Emissionshandels relevant.
Außerdem können sich aus getätigten Desinvestitionen Gewährleistungsansprüche gegenüber Evonik ergeben. Nachlaufende Haftungs- und Gewährleistungsrisiken aus Desinvestitionen unterliegen einer strukturierten Folgeüberwachung. Für den kontrollierten Umgang mit solchen rechtlichen Risiken haben wir ein Konzept mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickelt.
Zur Absicherung der finanziellen Folgen von gleichwohl eingetretenen Schäden wurden Versicherungen bezüglich Sachschäden, Produkthaftung und anderer Risiken abgeschlossen. Soweit erforderlich, hat Evonik für rechtliche Risiken Rückstellungen gebildet.
Die nachfolgend beschriebenen Sachverhalte stellen die aus heutiger Sicht relevanten rechtlichen Risiken dar. Bei Chancen und Risiken aus laufenden und potenziellen Verfahren sowie geltend gemachten und potenziellen Ansprüchen enthalten wir uns grundsätzlich der Darstellung einer Bewertung finanzieller Auswirkungen, um unsere Position nicht zu beeinflussen.
Evonik befindet sich derzeit in zwei laufenden Spruchverfahren im Zusammenhang mit dem Ausschluss von Minderheitsaktionären gemäß 55 327a ff. AktG: der 2003 erfolgte Squeeze-out der Minderheitsgesellschafter der RÜTGERS AG (heute RÜTGERS GmbH) sowie der 2006 durchgeführte Squeeze-out der Minderheitsgesellschafter der Degussa AG (heute Evonik Degussa GmbH). In den Spruchverfahren wird die Angemessenheit der Barabfindung gerichtlich überprüft.
Im Zusammenhang mit dem Verkauf des früheren Rußgeschäfts hat der Erwerber einen Freistellungsanspruch aus Umweltgewährleistungen u. a. wegen angeblicher Verletzung des US Clean Air Act geltend gemacht. Evonik befindet sich hierüber mit dem Erwerber in Auseinandersetzungen.
Anknüpfend an eine Bußgeldentscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 2002 gegen verschiedene Methionin-Produzenten (einschließlich Evonik) hat die brasilianische Kartellbehörde ein Bußgeldverfahren gegen Evonik im Hinblick auf Methionin-Lieferungen nach Brasilien eingeleitet. Nach Einschätzung von Evonik ist eine Bußgeldverhängung wegen Verjährung nicht zulässig.
32 Siehe Erklärung zur Unternehmensführung.
Darüber hinaus sind im Nachgang zu einem abgeschlossenen Bußgeldverfahren im Ausland Schadensersatzklagen einzelner Kunden nicht ausgeschlossen.
In arbeitsrechtlicher Hinsicht bestehen beispielsweise Risiken bezüglich der Neuberechnung der von Evonik und deren Rechtsvorgängern gemachten Versorgungszusagen.
In steuerlicher Hinsicht können sich Risiken im Zusammenhang mit der unterschiedlichen Wertung von Geschäftsprozessen, Investitionen und Restrukturierungen seitens der Finanzverwaltung, Steuerreformen in einzelnen Ländern sowie aus potenziellen Nachzahlungen aufgrund von Betriebsprüfungen ergeben.
2. Schutz von geistigem Eigentum und Know-how sowie Informationssicherheit
Innovationen haben einen ganz wesentlichen Anteil am unternehmerischen Erfolg von Evonik. Deshalb ist der Schutz von geistigem Eigentum und Know-how von zentraler Bedeutung. Gerade im Hinblick auf die immer enger werdenden Märkte und die Globalisierung der Geschäfte sind kompetente Antworten zum Schutz unseres Wettbewerbsvorsprungs zu Eckpfeilern der Investitionstätigkeit geworden. Insbesondere beim Neubau von Produktionsanlagen in bestimmten Ländern sind unsere Geschäfte dem Risiko ausgesetzt, dass geistiges Eigentum selbst durch Patente nicht in hinreichendem Umfang geschützt werden kann. Ebenso birgt der Transfer von Know-how in Joint Ventures und andere Kooperationsformen das Risiko, dass Kompetenzen von Evonik abfließen. So gibt es beispielsweise nach einer möglichen Trennung von einem Joint-Venture- oder Kooperationspartner keine Gewähr dafür, dass an diesen übertragenes Know-how nicht weiterverwendet oder gegenüber Dritten offengelegt wird und damit der Wettbewerbsposition von Evonik geschadet wird.
Die Steuerung der Aufgaben zur Reduzierung und Vermeidung dieser Risiken nehmen die Bereiche Unternehmenssicherheit, Recht und Intellectual Property Management wahr.
IT-Risiken
Elektronisch verarbeitete Informationen sind ein entscheidender Schlüssel für den Erfolg von Evonik. Dem nachhaltigen Schutz von Informationen sowie der Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität von IT-gestützten Geschäftsprozessen kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Die Kompromittierung dieser Systeme und Informationen kann als wesentliches Risiko zur Beeinträchtigung unserer Geschäfts- und Produktionsprozesse führen. Um diese und das damit verbundene Wissen innerhalb sowie außerhalb des Konzerns vor Cyber-Kriminalität (auch digitale Wirtschaftsspionage, Manipulation durch elektronische Angriffe) zu schützen sowie derartige Risiken zu minimieren, hat Evonik eine Strategie zur IT-Sicherheit entwickelt sowie organisatorische und technische Maßnahmen etabliert. Die sichere Nutzung von Informationssystemen wird durch konzernweit verbindliche Richtlinien und Regelungen beschrieben und im Rahmen eines internen Kontrollsystems forciert und überwacht.
Angesichts einer kontinuierlich wachsenden starken Bedrohungslage prüfen wir unsere Schutzmaßnahmen regelmäßig, setzen notwendige Gegenmaßnahmen risikobasiert um und passen diese, wo immer notwendig, an. Durch zum Teil verpflichtende Schulungen und stetige Informationen beispielsweise im Konzern-Intranet oder auf der unternehmensinternen sozialen Plattform sorgen wir dafür, dass das Thema IT-Sicherheit im Bewusstsein der Mitarbeiter steht. Dabei werden die besonders schützenswerten streng vertraulichen Informationen von Evonik ermittelt und entsprechende Schutzmaßnahmen veranlasst; gleichzeitig werden Führungskräfte für das Thema sensibilisiert. Das Evonik „Computer Emergency Response Team" (CERT) ist auf verschiedenen Ebenen extern vernetzt (national: Mitglied Deutscher CERT-Verbund, Europa: Mitglied TF-CSIRT*, global: FIRST Mitgliedschaft).
3. Umweltrisiken (Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität)
Evonik ist Risiken in den Bereichen Arbeits- und Anlagensicherheit ausgesetzt. Aus Arbeitsunfällen und Ereignissen in den Produktionsanlagen können beispielsweise Verletzungen von Mitarbeitern oder Stofffreisetzungen, die die Gesundheit unserer Mitarbeiter sowie die Nachbarn unserer Produktionsstandorte beeinträchtigen, resultieren. Diesen Risiken begegnen wir mit unserem Verständnis von Sicherheit als ganzheitlicher Managementaufgabe, die auf allen Hierarchieebenen gelebt wird. Unser Sicherheitsleitbild ist für alle Führungskräfte und Mitarbeiter verbindlich. So verdeutlicht Evonik, dass das Thema Sicherheit ein zentraler Teil der Unternehmenskultur ist. Ereignisse und Unfälle analysieren wir sorgfältig, um daraus unsere Lehren zu ziehen. Im Auftrag des Vorstandes werden zudem Audits durchgeführt, bei denen der kontrollierte Umgang mit den vorgenannten Risiken geprüft wird.
Im Rahmen der Produktsicherheit wollen wir mögliche Gesundheits- und Umweltrisiken in unserem Portfolio frühzeitig erkennen und bewerten. Jedes unserer Produkte betrachten wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette - von der Rohstoffbeschaffung bis zur Abgabe an unsere industriellen Kunden. Diesen stellen wir alle relevanten Informationen für den Umgang mit unseren Produkten einschließlich deren Entsorgung zur Verfügung. Dazu zählen beispielsweise Sicherheitsdatenblätter und technische Merkblätter. Produktverantwortung bei Evonik umfasst sowohl die Einhaltung aller gesetzlichen Standards - beispielsweise der Europäischen Chemikalienverordnung REACH oder des Global Harmonisierten Systems zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) - als auch ein darüber hinausgehendes freiwilliges Engagement.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind heute schon beispielsweise durch Wasserstress33 oder akute wetterbedingte Ereignisse, wie Niedrigrheinwasser oder Hurrikane, zu erkennen. Neben diesen negativen direkten Auswirkungen des Klimawandels, sehen wir uns auch Risiken, die aus strikteren umweltrechtlichen Vorschriften resultieren, ausgesetzt.
Zudem wird das nach internationalen Normen zertifizierte konzernweite Managementsystem für Umweltschutz und Qualität ständig weiterentwickelt und verbessert. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen der chemischen Industrie betreibt Evonik diese Prozesse nach den Grundsätzen der weltweiten Initiative Responsible Care® und des UN Global Compact.
Für die erforderliche Sanierung bzw. Sicherung von Altlasten hat Evonik ausreichende bilanzielle Vorsorge getroffen. Neben dem im Rahmen der strukturierten internen Prozesse ermittelten aktuellen Anpassungsbedarf der Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen können, beispielsweise durch Veränderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen, gegebenenfalls weitere, ungeplante Zuführungen zu Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen notwendig werden.
6.5 Risiken „Prozesse/Organisation"
1. Allgemein
Die Risikokategorie Prozesse/Organisation stellt die Schnittstelle des Risikomanagements mit dem internen Kontrollsystem (IKS) dar. Risiken in dieser Kategorie entstehen in der Regel aus konkreten Prozessschwächen. Dies schließt neben allgemeinen Prozessschwächen insbesondere auch Risiken im IKS und dem rechnungslegungsbezogenen IKS ein. Die Kategorisierung greift dabei auf den Prozesskatalog der internen Konzernrevision zurück. Basierend auf wesentlichen Unternehmensprozessen wird das Vorhandensein von entsprechenden Kontrollzielen und Standardkontrollen für die identifizierten Hauptrisiken abgefragt. Aufgrund der Risikoarten in dieser Risikokategorie erfolgt hier in der Regel eine rein qualitative Bewertung.
Die Erhebung der konkreten Risiken aus Prozessschwächen in den Einheiten hat lediglich geringfügige Optimierungspotenziale für bestehende Prozesse bei Wirksamkeit der derzeitigen Kontrollen ergeben.
33 Insbesondere mangelnde Wasserverfügbarkeit.
Entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung wurden identifiziert. Es wurden daher keine Hinweise auf systematische Fehler im IKS des Evonik-Konzerns gefunden.
2. Internes Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess
Die Identifizierung der wesentlichen Risiken der Finanzberichterstattung im Rahmen des IKS erfolgt auf Basis einer quantitativen sowie einer qualitativen Analyse. Je Risikobereich des Rechnungslegungsprozesses sind Kontrollmaßnahmen dokumentiert, die in regelmäßigen Abständen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und, wenn notwendig, verbessert werden. Alle Bestandteile dieses Regelprozesses werden stichprobenartig durch die interne Revision geprüft.
Grundlage zur Sicherstellung der Abschlussqualität ist eine konzernweit gültige Richtlinie, die einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für alle in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen vorgibt. Für einen Großteil der Gesellschaften erfolgt die Abschlusserstellung in den Global Financial Services. So können durch konsequente Prozessorientierung und -standardisierung sowie die Nutzung von Skaleneffekten nachhaltig Kostenvorteile realisiert werden bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität der Rechnungslegung. Die Global Financial Services haben eine standardisierte Kontrollmatrix für das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem entwickelt. Diese wurde in den drei globalen Shared Service Centern in Offenbach (Deutschland) für die Länder Deutschland, Österreich und Finnland, in Kuala Lumpur (Malaysia) für die Region Asien und die nicht in Offenbach betreuten Länder der EMEA34-Region und in San Jose (Costa Rica) für die Region Amerika implementiert. So soll ein global einheitlicher Standard des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems gewährleistet werden. Grundsätzlich lassen wir für alle vollkonsolidierten und alle als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierten Gesellschaften eine Jahresabschlussprüfung durch den Wirtschaftsprüfer durchführen; bei den wenigen Ausnahmen von diesem Grundsatz wurde gemeinsam mit dem Abschlussprüfer eine vorherige Risikoeinschätzung vorgenommen.
Die Konsolidierung aller Daten wird mithilfe des Systems SAP SEM-BCS im Zentralbereich Rechnungswesen durchgeführt. Die Einreichung der Abschlüsse der Konzerngesellschaften erfolgt über eine webbasierte Schnittstelle. Schon bei diesem Schritt werden zahlreiche technische Validierungen durchgeführt. Maschinelle wie auch manuelle Prozesskontrollen und das Vier-Augen-Prinzip stellen wichtige Überwachungsmaßnahmen im Abschlusserstellungsprozess dar. Die monatliche Erstellung einer konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Erstellung von drei veröffentlichten Quartalsabschlüssen ermöglichen einerseits eine frühzeitige Befassung mit neuen Sachverhalten und bilden andererseits eine gute Basis für eine Plausibilisierung im Konzernabschluss. Die Berichterstattung an den Vorstand erfolgt monatlich und an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates quartalsweise.
Sachverhalte, die zukünftige bilanziell zu erfassende Chancen oder Risiken darstellen könnten, werden frühzeitig im Rahmen des Risikomanagementsystems erfasst und bewertet. Dies erlaubt eine enge Verzahnung des Risikomanagements mit den Controlling- und Rechnungslegungsprozessen.
34 Europa, Naher Osten und Afrika.
7. Prognosebericht
Grundlagen für unsere Prognose
o Weltweites Wachstum von 2,9 Prozent
o Wechselkurs Euro/US-Dollar von 1,15 USS
o Interne Rohstoffkosten leicht geringer im Vergleich zum Vorjahr
Ausblick 2019

7.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Schwächeres Wachstum der Weltwirtschaft für 2019 erwartet
Wir erwarten, dass sich die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2019 schwächer entwickeln werden als im Geschäftsjahr 2018. Die protektionistischen Maßnahmen der US-amerikanischen Regierung werden vermutlich auch im Jahr 2019 den Welthandel und über die globalen Wertschöpfungsketten auch die Industrieproduktion und damit die Weltkonjunktur beeinträchtigen. Ferner wird die Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen aufgrund der voraussichtlichen Fortsetzung der geldpolitischen Straffung der US-amerikanischen Notenbank insbesondere das Wachstum der hoch verschuldeten Schwellenländer weiterhin dämpfen. Insgesamt erwarten wir eine schwächere Dynamik des globalen Wachstums mit einer Zunahme von 2,9 Prozent im Jahr 2019 gegenüber 2018 (3,2 Prozent).

Wir nehmen an, dass das Expansionstempo in Westeuropa allmählich nachlassen wird. Hierzu trägt vor allem die Schwäche des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland, Frankreich und Italien bei. Zudem wird der außenwirtschaftliche Gegenwind voraussichtlich zunehmen. Unterstützend wirken dagegen anhaltende geldpolitische Stimulierungsmaßnahmen sowie der robuste private Konsum. Die Unsicherheit bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich dürfte 2019 bestehen bleiben und die Konjunktur insbesondere im Vereinigten Königreich dämpfen.
In den USA gehen wir von einer Fortsetzung des robusten Wachstums aus. Das Expansionstempo wird allerdings etwas moderater, weil die Effekte der fiskalischen Maßnahmen - wie steuerliche Entlastungen und höhere Staatsausgaben - im Vergleich zum Vorjahr geringer ausfallen werden. Das Wachstum wird darüber hinaus von einer lebhaften Konsumnachfrage und soliden Investitionen getragen. Die Geldpolitik wird weniger expansiv wirken.
Begünstigt durch die Belebung der brasilianischen Wirtschaft dürfte sich das Wachstum in Mittel- und Südamerika weiter erholen. Politische Unsicherheiten in einigen Ländern, hohe Arbeitslosigkeit und private Verschuldung wirken jedoch einer deutlichen Aufhellung der konjunkturellen Aussichten in der Region entgegen.
In Asien-Pazifik wird das Wachstum auf hohem Niveau bleiben. Die Wirtschaft in Japan wird durch expansive Geld- und Fiskalpolitik gestützt und sich im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich leicht abschwächen. In China gehen wir von einer weiteren Wachstumsverlangsamung aus. Angesichts der Bereitschaft der Regierung zu konjunkturstützenden Maßnahmen, um die Auswirkungen der US-amerikanischen Strafzölle zu mildern, nehmen wir für 2019 jedoch keine drastische Verlangsamung der Wachstumsdynamik an.
Die Projektion für die Weltwirtschaft ist mit zunehmenden Unsicherheiten behaftet. So sehen wir das Risiko, dass eine Eskalation der Handelskonflikte die weltwirtschaftliche Aktivität spürbar bremst. Eine stärkere Abschwächung der chinesischen Wirtschaft könnte das globale Wachstum deutlich verlangsamen. Ferner würde eine weitere Zuspitzung der bereits erhöhten politischen Risiken in der Europäischen Union, inklusive der Unsicherheit bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich, die konjunkturelle Dynamik dämpfen. Schließlich gibt es erste Anzeichen dafür, dass es sowohl im Rahmen der Normalisierung der US-amerikanischen Geldpolitik als auch im Rahmen der Risiken aus den anhaltenden Handelsstreitigkeiten zu einer Verunsicherung an den Kapitalmärkten kommen kann. Folgen könnten schubartige Korrekturen an den Finanzmärkten sein oder eine verstärkte Umkehr von Kapitalströmen, die insbesondere die Schwellenländer belasten und die Weltkonjunktur bremsen würde.
Die globale Inflation wird nach unserer Einschätzung infolge der voraussichtlich schwächeren Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft sowie der relativ stabilen Entwicklung der Rohstoffpreise nur moderat zunehmen.
Aufgrund des starken Rückgangs des Rohölpreises Ende 2018 erwarten wir eine Reduzierung der rohölbasierten Evonik-Rohstoffpreise im ersten Quartal 2019. Anschließend sollten sich die Preise, trotz der momentan hohen Verunsicherung auf den Weltmärkten, stabilisieren. Insgesamt erwarten wir für die für Evonik spezifischen Rohstoffe ein leicht geringeres Preisniveau für 2019 im Vergleich zu 2018.
Wir gehen davon aus, dass der Euro - bedingt durch die Wachstums- und Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und den USA - im Jahr 2019 im Durchschnitt in etwa auf dem Niveau von 2018 bleibt.
7.2 Ausblick
Grundlagen für unsere Prognose sind:
• Weltweites Wachstum von 2,9 Prozent
• Wechselkurs Euro/US-Dollar von 1,15 US$ (2018: 1,18 US$)
• Interner Rohstoffkostenindex leicht geringer im Vergleich zum Vorjahr
Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Die folgende Prognose enthält weiterhin das Methacrylatgeschäft und berücksichtigt die Effekte aus der im Jahr 2019 erstmaligen Anwendung des IFRS 16 „Leases". Der Ergebnisbeitrag aus der beabsichtigten Übernahme des amerikanischen Unternehmens PeroxyChem ist noch nicht berücksichtigt.
Die im Abschnitt „Wirtschaftliche Rahmenbedingungen" beschriebene erwartete schwächere Dynamik der Weltwirtschaft wird unsere Geschäftsentwicklung im Jahr 2019 beeinflussen.
Für 2019 gehen wir deshalb von einem leicht35 rückläufigen bis stabilen Umsatz aus (2018: 15,0 Milliarden €).
35 In Bezug auf den Umsatz entspricht „leicht" einer Veränderung von 1 bis 5 Prozent; in Bezug auf das bereinigte EBITDA entspricht „leicht" einer Veränderung von 1 bis 10 Prozent.
Auch für das bereinigte EBITDA erwarten wir eine leicht35 unter Vorjahr liegende bis stabile Entwicklung (2018: 2,601 Milliarden €). Dies berücksichtigt bereits den negativen Effekt aus der Normalisierung der zuletzt sehr vorteilhaften Angebots-/Nachfragesituation im Methacrylatgeschäft.
Auf das bereinigte EBITDA sollten weitere Synergien aus der Integration der 2017 erworbenen Geschäfte von Air Products und Huber sowie Kosteneinsparungen aus unserem Effizienzprogramm für Verwaltung und Vertrieb (SG & A 2020) ergebnissteigernd wirken.
Im Segment Nutrition & Care gehen wir für den überwiegenden Teil der Geschäfte von einer Fortsetzung des Mengenwachstums und der positiven Ergebnisentwicklung aus. Bei den für die Tierernährung essenziellen Aminosäuren rechnen wir durch das Hochfahren neuer Produktionskapazitäten im Jahresdurchschnitt mit niedrigeren Preisen im Vergleich zum Vorjahr. Um diesem Ergebniseffekt entgegenzuwirken, wurde bereits im Jahr 2018 ein Programm zur Steigerung der Effizienz im Bereich Tierernährung initiiert. Außerdem werden sich Kosten für den zur Jahresmitte 2019 geplanten Hochlauf unserer neuen Methioninanlage in Singapur negativ auf das Ergebnis auswirken. Insgesamt erwarten wir für das Segment Nutrition & Care ein leicht unter dem Vorjahr liegendes Ergebnis.
Das Segment Resource Efficiency wird auch im Jahr 2019 von seiner guten Aufstellung in den jeweiligen Märkten und dem Trend zu ressourceneffizienten Lösungen profitieren. Trotz der erwarteten Wachstumsabschwächung in einigen Endmärkten und Regionen erwarten wir ein leicht über dem Vorjahr liegendes Ergebnis.
Im Segment Performance Materials erwarten wir eine Normalisierung der zuletzt sehr vorteilhaften Angebots-/Nachfragesituation bei den Methacrylaten. Daher wird das Segment das sehr hohe Ergebnisniveau von 2018 nicht fortsetzen können und spürbar unter dem Vorjahresergebnis bleiben.
Die Ergebniseffekte aus den leicht niedriger erwarteten Rohstoffpreisen können in den einzelnen Geschäften unterschiedlich wirken, sollten sich aber über das gesamte Portfolio hinweg weitestgehend ausgleichen.
Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals, gemessen am ROCE (Return an Capital Employed), wird auch im Jahr 2019 die Kapitalkosten (10,0 Prozent vor Steuern) übersteigen. Der ROCE wird dabei leicht unter dem Vorjahresniveau liegen (2018: 12,1 Prozent) - dies ist auch bedingt durch einen Anstieg des Capital Employed infolge der erstmaligen Anwendung des IFRS 16.
Investitionen und Finanzierung
Wir erwarten für das Jahr 2019, dass die Sachinvestitionen mit etwa 1 Milliarde € auf dem Niveau des Vorjahres (2018: 1,05 Milliarden €) liegen werden. Dabei liegt das Budget für Instandhaltungs- und Wachstumsinvestitionen bei rund 850 Millionen €, hinzu kommen als temporärer Effekt im Jahr 2019 die Auszahlungen für den Bau einer vollständig rückintegrierten Polyamid-12-Anlage in Marl.
Für den Free Cashflow 2019 erwarten wir eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (2018: 672 Millionen €). Positiv wirken dabei die erstmalige Erstattung von Pensionszahlungen aus dem CTA36, die den Free Cashflow deutlich und nachhaltig verbessern, sowie ein gegenüber dem Vorjahr geringerer Mittelabfluss aus dem Nettoumlaufvermögen. Negativ wirken eine Normalisierung der Steuerzahlungen, Auszahlungen für das Effizienzsteigerungsprogramm SG & A 2020 sowie höhere Bonuszahlungen aufgrund der erfolgreichen Geschäftsentwicklung im Jahr 2018.
36 Contractual Trust Arrangement.
Arbeits- und Anlagensicherheit
Bei der Unfallhäufigkeit gehen wir davon aus, unter der für 2019 definierten Obergrenze von 1,30 zu bleiben. Bei der Ereignishäufigkeit in der Anlagensicherheit erwarten wir, uns leicht zu verbessern (2018: 1,08) und unter der Obergrenze von maximal 1,10 zu bleiben.
Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen.
Corporate Governance
Corporate-Governance-Bericht und Erklärung zur Unternehmensführung (Teil des Lageberichts)
Vergütungsbericht (Teil des Lageberichts)
Übernahmerelevante Angaben (Teil des Lageberichts)
Corporate-Governance-Bericht und Erklärung zur Unternehmensführung37
Im Folgenden berichten Vorstand und Aufsichtsrat der Evonik Industries AG gemeinsam über die Corporate Governance und die Grundlagen der Unternehmensführung bei Evonik. Die Ausführungen bilden damit den Corporate-Governance-Bericht gemäß Ziffer 3.10 Deutscher Corporate Governance Kodex (Kodex oder DCGK) sowie die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d HGB.
1 Grundlagen der Corporate Governance und Unternehmensstruktur
Corporate Governance umfasst alle Grundsätze für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. In diesem Sinne ist Corporate Governance als Ausdruck von guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung ein wesentlicher Bestandteil der Führungsphilosophie von Evonik. Die Grundsätze von Corporate Governance betreffen vor allem die Zusammenarbeit im Vorstand, im Aufsichtsrat und zwischen beiden Gremien sowie zwischen den Organen und den Aktionären, insbesondere in der Hauptversammlung. Sie betreffen auch das Verhältnis unserer Gesellschaft zu anderen Personen und Einrichtungen, die in einer wirtschaftlichen Beziehung zu uns stehen.
Bekenntnis zum Deutschen Corporate Governance Kodex
Evonik Industries ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht, deren Aktien seit dem 25. April 2013 börsennotiert gehandelt werden.
Den Ausgangspunkt für die Sicherstellung einer verantwortungsbewussten, auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichteten Leitung und Kontrolle des Unternehmens bildet für Evonik daher - neben der Befolgung der einschlägigen gesetzlichen Normen - die Anerkennung des Deutschen Corporate Governance Kodex auf Grundlage der Fassung vom 7. Februar 2017. Der von der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" verabschiedete Kodex enthält neben wesentlichen gesetzlichen Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften national und international anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung in Form von Empfehlungen und Anregungen.
Vorstand und Aufsichtsrat der Evonik Industries AG bekennen sich ausdrücklich zu einer verantwortungsvollen Corporate Governance und identifizieren sich mit den Zielen des Kodex. Dies schließt gemäß der Präambel des Kodex im Sinne einer guten Unternehmensführung und aktiven Corporate-Governance-Kultur nicht aus, in einzelnen Aspekten Kodexvorgaben nicht zu entsprechen, wenn die Abweichungen aufgrund von Unternehmensspezifika sachgerecht sind.
37 Die Erklärung zur Unternehmensführung ist zugleich Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts für die Evonik Industries AG (§§ 289 ff. HGB) und den Evonik-Konzern (§§ 315 ff. HGB). Gemäß § 317 Abs. 2 Satz 4 HGB sind die Angaben nicht in die Prüfung durch den Abschlussprüfer einbezogen.
2 Angaben zur Corporate Governance und Unternehmensführung
2.1 Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG
§ 161 AktG verpflichtet den Vorstand und den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG, jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" (Kodex) entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Die Erklärung ist auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft öffentlich zugänglich zu machen.
Vorstand und Aufsichtsrat der Evonik Industries AG erklären gemäß § 161 AktG:
Die Gesellschaft hat seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom Dezember 2017 sämtlichen Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017, die am 24. April 2017 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde, uneingeschränkt entsprochen und wird diesen auch künftig entsprechen.
Auch wurden und werden nahezu alle Anregungen des Kodex in der vorgenannten Fassung befolgt, mit folgenden Ausnahmen:
Die Anregung nach Ziffer 2.3.3 des Kodex (Ermöglichung der Verfolgung der Hauptversammlung über moderne Kommunikationsmedien) wurde nicht erfüllt und soll auch künftig nicht umgesetzt werden. Stattdessen werden aus organisatorischen Gründen nur die Reden des Aufsichtsratsvorsitzenden und des Vorstandsvorsitzenden übertragen. Dieses Vorgehen entspricht einer verbreiteten Praxis. Bei einer darüber hinausgehenden Übertragung ist nicht auszuschließen, dass Persönlichkeitsrechte der Aktionäre verletzt werden.
Zudem wurde Ziffer 2.3.2 Satz 2, 2. Halbsatz des Kodex (Erreichbarkeit des Vertreters für die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts auch in der Hauptversammlung) nicht eingehalten und soll auch künftig nicht erfüllt werden. Eine Umsetzung dieser Anregung wäre nur bei einer vollständigen Übertragung der Hauptversammlung über moderne Kommunikationsmedien sachgerecht. Die von dieser Anregung vorausgesetzte Erreichbarkeit der von der Gesellschaft benannten Stimmrechtsvertreter noch während der Hauptversammlung über elektronische Medien ist zudem mit technischen Unsicherheiten verbunden. Diese und damit einhergehende Risiken für die Wirksamkeit der Beschlussfassungen sollen vermieden werden.
Essen, Dezember 2018
Der Vorstand
Der Aufsichtsrat
2.2 Relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken
Corporate Governance
Die Gesellschaft bekennt sich ausdrücklich zu guter Corporate Governance und beachtet die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie - mit zwei Ausnahmen - dessen Anregungen.38
Compliance
Unter dem Begriff Compliance versteht Evonik das regelkonforme Verhalten eines Unternehmens, seiner Organe und seiner Mitarbeiter im Hinblick auf alle anwendbaren verbindlichen Standards wie rechtliche Bestimmungen, gesetzliche Ge- und Verbote, unternehmensinterne Richtlinien und eingegangene Selbstverpflichtungen.
Die wichtigsten externen und internen Grundsätze und Regeln sind im konzernweit verbindlichen Verhaltenskodex zusammengefasst. Er gilt für den Vorstand ebenso wie für alle Evonik-Mitarbeiter intern im Umgang miteinander und extern im Kontakt mit Anteilseignern, Geschäftspartnern, Behörden- und Regierungsvertretern sowie der Öffentlichkeit. Er fordert von allen Mitarbeitern die strikte Befolgung aller einschlägigen Gesetze, Regeln und sonstigen Normen. Evonik macht keine Geschäfte um jeden Preis. Alle Mitarbeiter weltweit werden regelmäßig zum Verhaltenskodex und zu speziellen Themen geschult. Verstöße gegen dieses Regelwerk werden konsequent geahndet.

Im House of Compliance sind die für unser Unternehmen als besonders relevant identifizierten Compliance-Themen zusammengefasst. Hierzu gehören Kartellrecht, Bekämpfung von Korruption, Geldwäsche und Betrug/Untreue sowie Verhaltenskodex, Außenwirtschafts- und Zollrecht, Kapitalmarktrecht, Datenschutz, Steuern und Personal. Die Themen Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität werden in einem eigenen Zentralbereich auch im Hinblick auf Compliance-relevante Fragen gesteuert und überwacht.
38 Im Einzelnen vgl. Punkt 2.1.
Zweck des House of Compliance ist es, im Hinblick auf die oben genannten Themen konzernweit Mindeststandards für die jeweiligen Compliance-Management-Systeme zu definieren und deren Umsetzung sicherzustellen. Willensbildung, Erfahrungsaustausch und Koordination der gemeinsamen Aktivitäten erfolgen im Compliance Committee, das sich aus den für ihre Themen eigenständig verantwortlichen Leitern der einzelnen Fachbereiche und dem Leiter der Revision zusammensetzt. Die Compliance-Fachbereiche tragen für das ihnen zugeordnete Compliance-Thema die Verantwortung für die Angemessenheit und Wirksamkeit des jeweiligen Compliance-Management-Systems.

Weitere Informationen zum Compliance-Management-System bei Evonik und zu entsprechenden Schwerpunkten und Maßnahmen im Berichtsjahr finden sich im Nachhaltigkeitsbericht.
Corporate Responsibility
Vorstand und Aufsichtsrat beschäftigen sich mehrmals im Jahr mit Themen der Nachhaltigkeit, insbesondere mit Aspekten der Umwelt, Sicherheit und Gesellschaft. Die Entwicklung der Unfallhäufigkeit und -schwere im Geschäftsjahr fließt zudem als eine der erfolgsabhängigen Komponenten in die variable Vergütung des Vorstandes mit ein. Ausführliche Informationen zur Corporate Responsibility finden sich im Kapitel Nachhaltigkeit des Lageberichts, im Nachhaltigkeitsbericht39 sowie in dem gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht40.
Transparenz
Die zeitnahe und gleichmäßige Information der Öffentlichkeit ist für Evonik ein wichtiger Baustein guter Corporate Governance. Evonik stellt auf seiner Internetseite ein ausführliches Informationsangebot auf Deutsch und Englisch zur Verfügung. Einen schnellen Überblick über wesentliche Veröffentlichungstermine gibt unser Finanzkalender.41
Die Geschäftsentwicklung von Evonik wird insbesondere in den Finanzberichten sowie in den Investor-Relations-Präsentationen erläutert. Zusätzlich sind Details rund um die Evonik-Aktie, Konditionen begebener Anleihen und eine Übersicht zum Rating von Evonik verfügbar.
39 Der Nachhaltigkeitsbericht ist nicht Teil des geprüften zusammengefassten Lageberichts, www.evonik.de/verantwortung
40 www.evonik.de/nichtfinanzieller-bericht
41 www.evonik.de/investor-relations.
Pflichtveröffentlichungen - wie Ad-hoc-Mitteilungen, Stimmrechtsmitteilungen oder Informationen über Directors' Dealings - werden unverzüglich ebenfalls auf die Investor-Relations-Internetseite gestellt.42
Erläuterungen der Unternehmensstrategie, -struktur und -organisation runden das Angebot ab. Des Weiteren finden sich auf der Investor-Relations-Internetseite Informationen darüber, wie Evonik seine unternehmerische Verantwortung (Corporate Responsibility) und die verantwortungsbewusste, auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichtete Leitung und Kontrolle des Unternehmens (Corporate Governance) wahrnimmt.43
2.3 Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat
Das Aktiengesetz ist die gesetzliche Grundlage der Unternehmensverfassung der Evonik Industries AG. Näher ausgestaltet wird sie durch die Satzung der Gesellschaft und die Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex.44
Vorstand
Der Vorstand der Evonik Industries AG leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung im Unternehmensinteresse, also unter Berücksichtigung der Belange der Aktionäre, seiner Arbeitnehmer und der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Gruppen (Stakeholder) mit dem Ziel nachhaltiger Wertsteigerung. Mit den übrigen Organen der Gesellschaft arbeitet er zum Wohle des Unternehmens vertrauensvoll zusammen.
Der Vorstand hat die unternehmerischen Ziele, die grundlegende strategische Ausrichtung, die Geschäftspolitik sowie die Konzernorganisation der Gesellschaft festzulegen und fortzuschreiben. Er sorgt für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien und wirkt auf deren Beachtung durch die Konzernunternehmen hin (Compliance). Zudem hat er für angemessene, an der Risikolage des Unternehmens ausgerichtete Maßnahmen (Compliance-Management-System) und für ein angemessenes Risikomanagement und -controlling im Unternehmen zu sorgen. Es wurde ein Hinweisgebersystem eingerichtet, durch das Beschäftigten sowie Dritten die Möglichkeit eingeräumt wird, geschützt Hinweise auf Rechtsverstöße im Unternehmen geben zu können.
Bei der Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen achtet der Vorstand auf Vielfalt (Diversity) und strebt dabei insbesondere eine angemessene Berücksichtigung von Frauen an.
Dem Vorstand gehören derzeit vier Mitglieder an. Ein Mitglied ist zum Vorsitzenden ernannt. Der Vorstand hat sich mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine Geschäftsordnung einschließlich eines Geschäftsverteilungsplans gegeben. Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Zusammenarbeit des Vorstandes sowie die Information des Aufsichtsrates und hält mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden regelmäßigen Kontakt. Ist der Vorsitzende verhindert, so übernimmt der stellvertretende Vorsitzende diese Aufgaben. Die Mitglieder des Vorstandes tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Sie arbeiten kollegial zusammen und unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Ressorts. Der Vorstand, im Bemühen um Einstimmigkeit, beschließt mit einfacher Mehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag.
42 www.evonik.de/investor-relations unter IR News/Ad-hoc-Mitteilungen, Aktie/Stimmrechtsmitteilungen und Corporate Governance/Directors` Dealings.
43 www.evonik.de/investor-relations unter Nachhaltig investieren (SRI) und Corporate Governance.
44 Siehe hierzu Punkt 2.1.
Die ausreichende Informationsversorgung des Aufsichtsrates ist die gemeinsame Aufgabe von Vorstand und Aufsichtsrat. Der Vorstand erstattet dem Aufsichtsrat die gemäß § 90 AktG sowie nach der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates zu verfassenden Berichte. Er informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für die Gesellschaft und den Konzern relevanten Fragen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements sowie über die Beachtung der Compliance. Er geht auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen unter Angabe von Gründen ein.
Außerdem legt der Vorstand dem Aufsichtsrat rechtzeitig die Geschäfte und Maßnahmen vor, die gemäß Satzung oder der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen. Darüber hinaus kann der Aufsichtsrat auch weitere Geschäfte und Maßnahmen im Einzelfall von seiner Zustimmung abhängig machen.
Die Vorstandsmitglieder sind dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Kein Mitglied des Vorstandes darf bei seinen Entscheidungen persönliche Interessen verfolgen oder Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen.
Die Mitglieder des Vorstandes unterliegen während ihrer Tätigkeit für das Unternehmen einem umfassenden Wettbewerbsverbot. Eine weitere Beschäftigung, insbesondere Mandate in Aufsichtsräten von Gesellschaften, die nicht Beteiligungsgesellschaften der Evonik Industries AG sind, dürfen sie nur mit Zustimmung des Aufsichtsrates übernehmen. In diesen Fällen nimmt das betroffene Vorstandsmitglied das Amt als persönliches Mandat wahr - unter Beachtung seiner strikten Verschwiegenheitspflicht und der strikten Trennung von seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied. Jedes Mitglied des Vorstandes ist verpflichtet, unverzüglich jeglichen Interessenkonflikt gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden offenzulegen und die anderen Vorstandsmitglieder hierüber zu informieren.
Im Geschäftsjahr 2018 ist es nicht zu Interessenkonflikten bei Vorstandsmitgliedern der Evonik Industries AG gekommen.
Alle Geschäfte zwischen der Gesellschaft oder einer ihrer Konzerngesellschaften einerseits und den Vorstandsmitgliedern sowie ihnen nahestehenden Personen oder ihnen nahestehenden Unternehmungen andererseits haben branchenüblichen Standards zu entsprechen. Entsprechende Geschäfte wurden im Berichtszeitraum nicht getätigt.
Die Zusammensetzung des Vorstandes sowie die jeweiligen Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und Kontrollgremien sind im Kapitel Weitere Angaben zu den Organen beschrieben.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand. Er bestellt die Mitglieder des Vorstandes und ernennt eines der Vorstandsmitglieder zum Vorstandsvorsitzenden. Er legt die Vergütung der Vorstandsmitglieder fest. Zu Entscheidungen von wesentlicher und grundsätzlicher Bedeutung, die in einem Katalog zustimmungspflichtiger Geschäftsvorfälle konkretisiert sind, bedarf der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrates. Hierzu zählen unter anderem:
• die grundsätzliche Änderung der Unternehmens- und Konzernorganisation,
• die Festlegung des jährlichen Budgets für den Konzern,
• Investitionen größer als 100 Millionen €,
• die Aufnahme von Krediten und Begebung von Anleihen größer als 300 Millionen € und mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr.
Der Aufsichtsrat prüft den Jahresabschluss, den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns, den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht. Er prüft auch den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht. Über das Ergebnis der Prüfung berichtet der Aufsichtsrat schriftlich an die Hauptversammlung.
Für den Aufsichtsrat gilt das Mitbestimmungsgesetz 1976. Demgemäß besteht er aus 20 Mitgliedern, die sich aus zehn Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner und zehn Aufsichtsratsmitgliedern der Arbeitnehmer zusammensetzen. Die Hauptversammlung wählt die Anteilseignervertreter. Hierzu macht der Aufsichtsrat nach Vorbereitung im Nominierungsausschuss entsprechende Wahlvorschläge. Die Arbeitnehmervertreter werden von den Arbeitnehmern gewählt, wobei sieben Arbeitnehmer und drei Vertreter der Gewerkschaften zu bestimmen sind.
Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen besitzen. Aufsichtsratsmitglieder sollen keine Organfunktion oder Beratungsaufgabe bei wesentlichen Wettbewerbern des Unternehmens ausüben.
Dem Aufsichtsrat sollen nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstandes angehören. In den Aufsichtsrat wurde ein ehemaliges Vorstandsmitglied gewählt, wobei das Ende seiner Vorstandsbestellung bereits zum Zeitpunkt der Wahl mehr als zwei Jahre zurücklag. Jedes Aufsichtsratsmitglied achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seines Aufsichtsratsmandats genügend Zeit zur Verfügung steht. Aufsichtsratsmitglieder, die gleichzeitig Mitglied des Vorstandes einer börsennotierten Aktiengesellschaft sind, nehmen zudem insgesamt nicht mehr als drei Aufsichtsratsmandate in konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder in Aufsichtsgremien von Gesellschaften mit vergleichbaren Anforderungen wahr.
Jedes Mitglied des Aufsichtsrates ist dem Unternehmensinteresse verpflichtet und darf bei seinen Entscheidungen weder persönliche Interessen verfolgen noch Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen. Einen Interessenkonflikt hat ein Mitglied dem Aufsichtsrat gegenüber offenzulegen. Es ist von der Beschlussfassung bei Sitzungen des Aufsichtsrates ausgeschlossen, in denen die Angelegenheit behandelt wird, hinsichtlich derer der Interessenkonflikt besteht. Der Aufsichtsrat wird in seinem Bericht an die Hauptversammlung über aufgetretene Interessenkonflikte und deren Behandlung informieren. Wesentliche und nicht nur vorübergehende Interessenkonflikte in der Person eines Aufsichtsratsmitglieds sollen zur Beendigung des Mandats führen.
Berater- und sonstige Dienstleistungs- und Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds mit der Gesellschaft bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrates. Solche Verträge bestanden im Geschäftsjahr 2018 nicht.
Der Aufsichtsrat hat eine Geschäftsordnung erlassen, die auch die Bildung und die Aufgaben der Ausschüsse regelt. In jedem Kalenderhalbjahr finden mindestens zwei Aufsichtsratssitzungen statt. Darüber hinaus werden nach Bedarf Aufsichtsratssitzungen einberufen bzw. Beschlüsse des Aufsichtsrates außerhalb von Sitzungen gefasst. Bei Abstimmung im Aufsichtsrat hat bei Stimmengleichheit der Vorsitzende des Aufsichtsrates die ausschlaggebende Stimme, falls eine zweite Abstimmung erneut zu einer Stimmengleichheit führt.
Der Aufsichtsrat hat für seine Zusammensetzung folgende Ziele festgelegt, die bei den Beschlussvorschlägen an die Hauptversammlung im Rahmen der turnusmäßigen Aufsichtsratswahlen und bei der Nachwahl eines Aufsichtsratsmitglieds berücksichtigt werden:
• Mindestens zwei Mitglieder sollen aufgrund ihrer Herkunft oder Berufserfahrung mit internationalem Bezug vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in Regionen besitzen, in denen der Evonik-Konzern maßgebliches Geschäft betreibt.
• Mindestens zwei Mitglieder sollen besondere Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der Betriebswirtschaft und des Finanzwesens/der Rechnungslegung oder der Abschlussprüfung besitzen.
• Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen in ihrer Gesamtheit mit dem Sektor der Chemie vertraut sein.
• Mindestens zwei Mitglieder des Aufsichtsrates sollen Erfahrung in der Führung oder Überwachung eines Großunternehmens besitzen.
• Das Gremium setzt sich zu mindestens 30 Prozent aus Frauen und zu mindestens 30 Prozent aus Männern zusammen.
• Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen keine Beratungs- oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern ausüben, die zu einem Interessenkonflikt führen können. Hiervon kann im besonders zu begründenden Einzelfall abgewichen werden.
• Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen bei ihrer Wahl in der Regel nicht älter als 75 Jahre sein.
• Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen dem Aufsichtsrat in der Regel nicht länger als drei volle Amtszeiten im Sinne von § 102 Abs. 1 AktG (das heißt grundsätzlich 15 Jahre) angehören; von dieser Regel kann insbesondere bei einem Aufsichtsratsmitglied abgewichen werden, das direkt oder indirekt mindestens 25 Prozent der Aktien der Gesellschaft hält oder einem Organ eines Aktionärs angehört, der direkt oder indirekt mindestens 25 Prozent der Aktien der Gesellschaft hält.
• Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen in angemessenem Umfang die Kenntnisse und Erfahrungen des Kompetenzprofils für das Gesamtgremium abdecken.
• Mindestens fünf Mitglieder des Aufsichtsrates sollen unabhängig im Sinne von Ziffer 5.4.2 DCGK sein.
Die letzte Anpassung der Ziele erfolgte im Dezember 2017.
Der Aufsichtsrat besteht derzeit aus sieben Frauen und 13 Männern. Entsprechend seinen eigenen Ziele und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben setzt er sich damit zu jeweils mindestens 30 Prozent aus Frauen und Männern zusammen.
Im Hinblick auf die Unabhängigkeit i.S.v. Ziffer 5.4.2 DCGK kommt es darauf an, dass ein Mitglied in keiner persönlichen oder geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, deren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, sofern sie einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Der Aufsichtsrat stuft alle derzeitigen Mitglieder als unabhängig ein, namentlich auch deshalb, weil nach seiner Einschätzung die Bestellung als Arbeitnehmervertreter der Unabhängigkeit nicht entgegensteht. Auch unter Heranziehung der in der Empfehlung der Europäischen Kommission vom 15. Februar 2005 genannten, weitergehenden Kriterien bestehen keine Interessenkonflikte und damit Zweifel an der Unabhängigkeit der Mitglieder des Aufsichtsrates.45
Die vom Aufsichtsrat als unabhängig eingestuften Mitglieder der Anteilseigner sind: Bernd Tönjes, Prof. Dr. Barbara Albert, Prof. Dr. Aldo Belloni, Prof. Dr. Barbara Grunewald, Dr. Siegfried Luther, Michael Rüdiger, Peter Spuhler, Angela Titzrath, Dr. Volker Trautz und Ulrich Weber.
In der gegenwärtigen Besetzung sind die Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates erfüllt.
Der Aufsichtsrat ist der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex gefolgt und hat neben den Zielen für seine Zusammensetzung auch ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium erarbeitet. An diesem Profil wird er künftig seine Vorschläge für die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern ausrichten. Zusammen bilden die Ziele und das Profil gemäß 55 289f Abs. 2 Nr. 6, 31 5d HGB das Diversitätskonzept des Aufsichtsrates, das unter Punkt 2.4 dargestellt wird.
Zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung seiner Aufgaben erachtet der Aufsichtsrat folgende näher beschriebenen Kompetenzen für sachgerecht und abgedeckt:
45 Ziffer 13.2 i.V.m. Anhang 2 der Empfehlung der Kommission vom 15. Februar 2005 zu den Aufgaben von nicht geschäftsführenden Direktoren/Aufsichtsratsmitgliedern börsennotierter Gesellschaften sowie zu den Ausschüssen des Verwaltungs- /Aufsichtsrates (2005/162/ EG).
• Internationale Erfahrungen
Hierfür erforderlich ist eine berufliche Tätigkeit für einen längeren Zeitraum im Ausland oder mit einem sonstigen internationalen Bezug. Derzeit erfüllen sechs Mitglieder des Aufsichtsrates diese Kompetenz.
• Betriebswirtschaftliche Kenntnisse
Eine Grundlage für solche Kenntnisse können sowohl eine Ausbildung oder ein Studium als auch eine berufliche Tätigkeit mit betriebswirtschaftlichem Bezug bilden. Neun Mitglieder des Aufsichtsrates verfügen über entsprechende betriebswirtschaftliche Kenntnisse.
• Erfahrungen in Personal- und Sozialangelegenheiten
Für diese Erfahrungen wird eine berufliche Tätigkeit vorausgesetzt, deren Gegenstand die Organisation, Auswahl und Einstellung von Personal umfasst. Erfahrungen in Personal- und Sozialangelegenheiten haben hiernach 15 Mitglieder des Aufsichtsrates.
• Naturwissenschaftliche Kenntnisse (insbesondere in der Chemie)
Diese Kenntnisse können durch eine Ausbildung, ein Studium oder eine berufliche Tätigkeit mit naturwissenschaftlichem Bezug erworben werden. Bei neun Mitgliedern des Aufsichtsrates ist dies der Fall.
• Erfahrungen in Unternehmensführung
Vorausgesetzt für Erfahrungen in Unternehmensführung wird eine langjährige berufliche Tätigkeit in leitenden Positionen mit Personal- und Führungsverantwortung in einem Unternehmen. Diese Kompetenz haben acht Mitglieder des Aufsichtsrates.
Der Aufsichtsrat hat folgende Ausschüsse eingerichtet:
Der Präsidialausschuss besteht aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden, seinem Stellvertreter sowie zwei weiteren Mitgliedern. Er erledigt laufende Angelegenheiten und berät den Vorstand in Grundsatzfragen der strategischen Fortentwicklung des Unternehmens. Der Präsidialausschuss beschließt im Rahmen des gesetzlich Zulässigen anstelle des Gesamtaufsichtsrates, wenn eine vorherige erforderliche Beschlussfassung des Aufsichtsrates nicht ohne wesentliche Nachteile für die Gesellschaft abgewartet werden kann sowie über die Zustimmung zur Ausnutzung von genehmigten Kapitalia. Er bereitet die Sitzungen des Aufsichtsrates und insbesondere Personalentscheidungen sowie Beschlüsse zum Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente und zur Festsetzung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder vor. Daneben ist er zuständig für Abschluss, Änderung und Beendigung der Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstandes, soweit dies nicht die Änderung oder Festsetzung der Bezüge betrifft, sowie für die Vertretung der Gesellschaft bei anderen Rechtsgeschäften mit aktiven und ehemaligen Vorstandsmitgliedern und bestimmten, diesen nahestehenden Personen.
Der Prüfungsausschuss besteht aus sechs Mitgliedern, die in ihrer Gesamtheit mit dem Sektor der Chemie vertraut sind. Mitglieder des Prüfungsausschusses verfügen über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung der Rechnungslegung und interner Kontrollsysteme. Der Vorsitzende ist zudem unabhängig und kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft. Der Prüfungsausschuss ist beauftragt und ermächtigt, sich im Namen des Aufsichtsrates insbesondere mit der Überwachung der Rechnungslegung, des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontroll-, des Risikomanagement- und des internen Revisionssystems sowie der Abschlussprüfung, hier insbesondere der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen durch vorherige Zustimmung und nachträgliche Überprüfung, sowie der Compliance zu befassen und die damit verbundenen Entscheidungen zu treffen. Er kann Empfehlungen oder Vorschläge zur Gewährleistung der Integrität des Rechnungslegungsprozesses unterbreiten. Er bereitet den Vorschlag des Aufsichtsrates zur Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung vor, der in den Fällen der Ausschreibung des Prüfungsmandats mindestens zwei Kandidaten umfasst. Er hat über die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, die Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und die Honorarvereinbarung zu entscheiden und den Aufsichtsratsvorsitzenden zu ermächtigen, den Prüfungsauftrag zu erteilen. Er nimmt die einem Prüfungsausschuss durch geltendes Recht und namentlich durch die Verordnung (EU) Nr. 537/2014 über spezifische Anforderungen an die Abschlussprüfung bei Unternehmen von öffentlichem Interesse zugewiesenen Aufgaben wahr. Der Prüfungsausschuss bereitet die Entscheidung des Aufsichtsrates über die Feststellung des Jahresabschlusses und die Billigung des Konzernabschlusses vor. Zu diesem Zweck obliegt ihm eine Vorprüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts und des Vorschlags des Vorstandes für die Gewinnverwendung; der Prüfungsausschuss befasst sich auch mit dem Prüfungsbericht des Abschlussprüfers. Der Prüfungsausschuss bereitet außerdem die Entscheidung des Aufsichtsrates über den zusammengefassten nichtfinanziellen (Konzern-)Bericht vor. Zu diesem Zweck obliegt ihm eine Vorprüfung des Berichts. Der Prüfungsausschuss befasst sich mit den Zwischenberichten, insbesondere dem Halbjahresfinanzbericht, erörtert den Bericht über die prüferische Durchsicht - sofern eine solche beauftragt wurde - mit dem Abschlussprüfer und stellt abschließend fest, ob Einwendungen zu erheben sind. Er beschäftigt sich darüber hinaus mit Fragen der Corporate Governance und berichtet dem Aufsichtsrat mindestens einmal jährlich über den Stand, die Effektivität und eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten der Corporate Governance des Unternehmens sowie über neue Anforderungen und Entwicklungen auf diesem Gebiet.
Der Finanz- und Investitionsausschuss setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen. Er wird auf dem Gebiet der Konzernfinanzierung und der Investitionsplanung tätig. So entscheidet er unter anderem anstelle des Aufsichtsrates über die Zustimmung zu Investitionen und Grundstücksgeschäften, sofern diese einen Wert von 100 Millionen € übersteigen. Weiter entscheidet der Finanz- und Investitionsausschuss anstelle des Aufsichtsrates über die Zustimmung zur Errichtung, zum Erwerb und zur Veräußerung von Unternehmen sowie über Kapitalmaßnahmen bei anderen Unternehmen zwischen 100 Millionen € und 500 Millionen € und bereitet die Entscheidungen des Gesamtgremiums zu diesen Maßnahmen von mehr als 500 Millionen € vor. Auch entscheidet er über die Zustimmung zur Herauslegung von Avalen und die Gewährung von Krediten, die einen Wert von 50 Millionen € übersteigen, sowie zu Finanzanlagen in Beteiligungen mit einem Wert von mehr als 100 Millionen €.
Der Innovations- und Forschungsausschuss besteht aus sechs Mitgliedern. Er befasst sich mit der Innovations- und Forschungsstrategie der Gesellschaft, indem er insbesondere die künftig zu erwartenden Entwicklungen sowohl der Chemiebranche als auch die für die Gesellschaft relevanten Märkte analysiert. Mit dem Vorstand bespricht er die sich hieraus ergebenden Konsequenzen für die Innovations- und Forschungsprogramme der Gesellschaft.
Der Nominierungsausschuss besteht aus drei Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner. Aufgabe des Nominierungsausschusses ist es, dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für den Aufsichtsrat zu unterbreiten.
Schließlich besteht ein gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz verpflichtend zu bildender Vermittlungsausschuss mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden, seinem Stellvertreter und je einem Anteilseigner-und Arbeitnehmervertreter. Dieser Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Aufsichtsratsmitglieder nicht erreicht wird.
Der Vermittlungsausschuss tagt nur bei Bedarf. Alle übrigen Ausschüsse tagen turnusmäßig sowie darüber hinaus bei konkreten Anlässen entsprechend ihrer jeweiligen Zuständigkeit nach der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates.
Auf die Tätigkeit des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse im abgelaufenen Geschäftsjahr geht der Bericht des Aufsichtsrates ein. Dort sind auch die Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse sowie Angaben bezüglich der Sitzungsteilnahmen der Aufsichtsratsmitglieder dargestellt. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates sowie die jeweiligen Mitgliedschaften in weiteren Aufsichtsräten und Kontrollgremien sind im Kapitel Weitere Angaben zu den Organen beschrieben.
Der Aufsichtsrat prüft regelmäßig die Effizienz seiner Arbeitsweise. Nähere Ausführungen dazu finden sich im Bericht des Aufsichtsrates.
Aktiengeschäfte von Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates
Gemäß der seit dem 3. Juli 2016 geltenden EU-Marktmissbrauchsverordnung (Art. 19 Abs. 1 MMVO) sind die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat sowie in enger Beziehung zu ihnen stehende Personen (unter anderem Ehepartner, Partner, die einem Ehepartner gleichgestellt sind, und unterhaltsberechtigte Kinder) verpflichtet, Eigengeschäfte mit Anteilen oder Schuldtiteln der Evonik Industries AG oder damit verbundenen Derivaten oder anderen damit verbundenen Finanzinstrumenten der Evonik Industries AG und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu melden. Dies gilt für Geschäfte, die getätigt werden, nachdem innerhalb eines Kalenderjahres ein Gesamtvolumen von 5.000 € erreicht worden ist. Die mitgeteilten Geschäfte sind auf der Internetseite der Evonik Industries AG veröffentlicht.
2.4 Vielfalt (Diversity) bei Evonik
Als börsennotierte Gesellschaft, die zugleich dem Mitbestimmungsgesetz unterliegt, gelten für die Evonik Industries AG sowohl die Diversity-Vorgaben des Aktiengesetzes als auch die des Deutschen Corporate Governance Kodex.
Für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates ist die gesetzlich vorgeschriebene Geschlechterquote von jeweils mindestens 30 Prozent Frauen und Männern maßgeblich. Der Aufsichtsrat erfüllt diese Quote, indem ihm neben 13 Männern sieben Frauen angehören, davon drei auf Anteilseignerseite und vier als Arbeitnehmervertreterinnen.
Der Aufsichtsrat hat für den Frauenanteil im Vorstand eine Zielgröße von mindestens 25 Prozent festgelegt und eine Frist zur Erreichung bis zum 30. Juni 2022 bestimmt. Dem Vorstand gehören eine Frau und drei Männer an, sodass er diese Zielgröße erfüllt.
Der Vorstand hat für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2019 für den Frauenanteil für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstandes als Zielgröße jeweils 20 Prozent festgelegt. Der Frauenanteil betrug Ende 2018 in der ersten Führungsebene 27,3 Prozent und in der zweiten Führungsebene 20 Prozent.
Diversitätskonzept
Diese bislang geltenden Diversity-Vorgaben des Aktiengesetzes und des Deutschen Corporate Governance Kodex sind für börsennotierte Aktiengesellschaften, die zugleich große Kapitalgesellschaften sind, mit der Neuregelung des § 289f Abs. 2 Nr. 6 HGB erweitert worden. Das hiernach zu beschreibende Diversitätskonzept, das bei der Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand verfolgt wird, erfasst bei der Evonik Industries AG folgende Bestandteile:
Das Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat besteht bei Evonik sowohl aus den Zielen des Aufsichtsrates für seine Zusammensetzung als auch dem Kompetenzprofil für das Gesamtgremium. Nähere Ausführungen hierzu finden sich unter Punkt 2.3. Die mit der Neuregelung an das Diversitätskonzept des Aufsichtsrates gestellten Anforderungen werden zu einem großen Teil bereits durch die Ziele des Aufsichtsrates abgedeckt. Diese umfassen Angaben zum Alter und Geschlecht der Aufsichtsratsmitglieder, aber auch zu Berufserfahrungen und Kenntnissen im Bereich der Betriebswirtschaft und der Chemie. Ergänzt werden die Ziele durch das Kompetenzprofil, welches die Voraussetzungen der Kompetenzen im Einzelnen festlegt und den Stand der Erfüllung dokumentiert. Die Umsetzung des Diversitätskonzeptes erfolgt insofern, als die Vorschläge an die Hauptversammlung für die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern sowohl die Erfüllung der Ziele als auch des Profils berücksichtigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist dies bei der Neuwahl des Aufsichtsrates geschehen. Das neu zusammengesetzte Gremium erfüllt sämtliche Vorgaben des Diversitätskonzeptes.
Das Diversitätskonzept für den Vorstand umfasst neben der oben beschriebenen Zielgröße für den Frauenanteil von 25 Prozent eine Altersobergrenze für Vorstandsmitglieder von 65 Jahren. Der Aufsichtsrat sorgt ergänzend zu dieser Altersgrenze bei der Auswahl geeigneter Kandidaten zur Sicherstellung einer langfristigen Nachfolgeplanung für eine hinreichende Altersmischung im Vorstand. Zudem wird bei Evonik als einem weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie bei der Besetzung des Vorstandes hinsichtlich der fachlichen Qualifikation darauf geachtet, dass jeweils mindestens ein Mitglied Kenntnisse auf dem Gebiet Personalwesen, ein Mitglied Kenntnisse im Finanz- und Rechnungswesen und ein Mitglied Kenntnisse auf dem Gebiet der Chemie hat. Darüber hinaus soll mindestens ein Mitglied des Vorstandes über internationale berufliche Erfahrungen verfügen. In der gegenwärtigen Besetzung des Vorstandes sind die Vorgaben dieses Diversitätskonzeptes erfüllt.
3 Aktionäre und Hauptversammlung
Die Aktionäre nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung wahr. Die Hauptversammlung wählt den Abschlussprüfer sowie die Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner und beschließt insbesondere über die Entlastung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates, die Verwendung des Bilanzgewinns, Kapitalmaßnahmen und Satzungsänderungen. Die Aktien lauten auf den Namen. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des Stimmrechts sind diejenigen Aktionäre berechtigt, die im Aktienregister eingetragen sind und sich rechtzeitig vor der Hauptversammlung angemeldet haben. Die Aktionäre können ihr Stimmrecht in der Hauptversammlung selbst ausüben oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl oder einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben lassen. Jede Aktie gewährt eine Stimme.
4 Angaben zur Rechnungslegung und Abschlussprüfung
Die Evonik Industries AG erstellt ihren Jahresabschluss nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes. Der Konzernabschluss wird nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt.
Die Hauptversammlung am 23. Mai 2018 hat auf Vorschlag des Aufsichtsrates die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Frankfurt am Main, zum Abschlussprüfer für den Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht der Evonik Industries AG für das Geschäftsjahr 2018 gewählt. Der Aufsichtsrat hatte sich zuvor von der Unabhängigkeit des Prüfers überzeugt. Die unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss der Evonik Industries AG sind Herr Eckhard Sprinkmeier (seit dem Geschäftsjahr 2017) und Frau Antje Schlotter (Jahresabschluss der Evonik Industries AG seit 2013, Konzernabschluss seit dem Geschäftsjahr 2014). Die Prüfungen umfassten neben dem Rechnungswesen auch das Risikofrüherkennungssystem und das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem. Darüber hinaus hat PwC, aufgrund des Wahlbeschlusses vom 23. Mai 2018, den Halbjahresfinanzbericht im Geschäftsjahr 2018 einer prüferischen Durchsicht unterzogen.
5 Risikomanagement und internes Kontrollsystem (IKS)
Das Risikomanagement im Evonik-Konzern inklusive des IKS bezogen auf den Rechnungslegungsprozess wird im Chancen- und Risikobericht des Lageberichts dargestellt.
6 Vergütung
Die Grundzüge des Vergütungssystems und die Vergütung für die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden im Vergütungsbericht dargestellt.
Vergütungsbericht46
Der Vergütungsbericht beschreibt die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie die Höhe und Struktur der individuellen Vergütungen. Der Bericht entspricht den Anforderungen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) unter Einbeziehung der Grundsätze des Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 17 (DRS 1 7) und den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.
1 Vergütung des Vorstandes
Grundlagen und Zielsetzung
Das Vergütungssystem für den Vorstand zielt darauf ab, die Vorstandsmitglieder entsprechend ihrem Aufgaben- und Verantwortungsbereich angemessen zu vergüten und die Leistung eines jeden Vorstandsmitglieds sowie den Erfolg des Unternehmens unmittelbar zu berücksichtigen. Die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand der Evonik Industries AG zielt auf eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes und eine erfolgsorientierte Unternehmensführung ab. Das Vergütungssystem des Vorstandes setzt sich zunächst aus einer festen, monatlich zahlbaren Grundvergütung, welche die Aufgaben und Leistungen der Vorstandsmitglieder berücksichtigt, sowie einer von der Erreichung der jährlichen Performanceziele des Unternehmens abhängigen, kurzfristigen variablen Vergütung in Form einer Jahrestantieme zusammen. Darüber hinaus werden eine Langfristvergütung, die unmittelbar mit der Wertentwicklung des Unternehmens im Zusammenhang steht und somit einen Anreiz für nachhaltiges Engagement für das Unternehmen schaffen soll, sowie die üblichen Nebenleistungen gewährt.
Die Vergütung wird regelmäßig durch den Aufsichtsrat überprüft, der sich hierbei bei Bedarf auf eingeholte Vergütungsgutachten unabhängiger Berater stützt. Im Rahmen dieser Überprüfung wird sowohl die Vergütungsstruktur als auch die Höhe der Vorstandsvergütung insbesondere im Vergleich zum externen Markt (horizontale Angemessenheit) sowie zu den sonstigen Vergütungen im Unternehmen (vertikale Angemessenheit) gewürdigt. Sollte sich hieraus die Notwendigkeit einer Veränderung des Vergütungssystems, der Vergütungsstruktur oder der Vergütungshöhe ergeben, macht das Präsidium des Aufsichtsrates dem Aufsichtsrat entsprechende Vorschläge zur Beschlussfassung. Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte letztmalig eine externe Überprüfung des Vergütungssystems auf Angemessenheit. Daraus abgeleitet wurde beschlossen, den Zielwert für die kurzfristige, variable Vergütung ab dem 1. Januar 2019 für den Vorstandsvorsitzenden Herrn Kullmann um 200 Tausend € sowie für Herrn Wessel und Frau Wolf um je 50 Tausend € zu erhöhen. Gleichzeitig wurde beschlossen, den Zielwert für die Langfristvergütung für alle Mitglieder des Vorstandes zu erhöhen, und zwar für den Vorstandsvorsitzenden um 400 Tausend €, für den stellvertretenden Vorsitzenden um 200 Tausend € sowie für alle anderen ordentlichen Vorstandsmitglieder um 150 Tausend €.
Die wesentlichen Vergütungsbestandteile, das heißt ohne Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen sowie die betriebliche Altersversorgung, teilen sich 2018 wie folgt auf:
46 Dieser Bericht ist Bestandteil des geprüften zusammengefassten Lageberichts.

Erfolgsunabhängige Komponenten
Feste Jahresvergütung
Die feste Jahresvergütung ist eine auf das Geschäftsjahr bezogene Barvergütung, die sich insbesondere an dem Verantwortungsumfang des jeweiligen Vorstandsmitglieds orientiert. Das individuell festgelegte Fixeinkommen wird in zwölf gleichen Teilen ausgezahlt.
Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen
Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen enthalten insbesondere Sachleistungen wie Dienstwagen mit Fahrer, Einrichtung von Telekommunikationsmitteln sowie einen Anspruch auf eine jährliche ärztliche Untersuchung. Für dienstlich veranlasste Zweitwohnungen kann ein Mietzuschuss gewährt werden. Anfallende Sachbezüge werden in diesem Vergütungsbericht mit den durch steuerliche Vorschriften vorgegebenen Werten dargestellt.
Ferner können Vorstandsmitglieder für Tätigkeiten im Interessenbereich der Gesellschaft (gesellschaftsgebundene Mandate) zusätzliche Mandatsvergütungen erhalten. Mit Ausnahme der insoweit an die Vorstandsmitglieder gezahlten Sitzungsgelder werden diese auf die Jahrestantieme angerechnet bzw. an die Gesellschaft abgeführt. Die Bezüge aus gesellschaftsgebundenen Mandaten werden in diesem Vergütungsbericht insgesamt unter Nebenleistungen ausgewiesen.
Erfolgsabhängige Komponenten
Kurzfristige variable Vergütung
Die erfolgsabhängige Jahrestantieme errechnet sich aus dem Erreichen kennzahlenbezogener betriebswirtschaftlicher Ziele (Tantiemefaktor) und der Erfüllung individueller Ziele (Performancefaktor). Zwischen Tantiemefaktor und Performancefaktor besteht eine multiplikative Verknüpfung. Die Höhe des Tantiemefaktors ist abhängig vom Grad des Erreichens der vereinbarten wirtschaftlichen Ziele und kann zwischen 0 und 200 Prozent betragen. Als betriebswirtschaftliche Zielkennzahlen werden bereinigte EBITDA-Marge, bereinigtes EBITDA und Free Cashflow herangezogen. Dabei werden die bereinigte EBTDA-Marge und der Free Cashflow anhand der strategischen Zielsetzung gemessen, das Ziel für das bereinigte EBITDA wurde aus der Unternehmensplanung abgeleitet. Außerdem hat die Entwicklung der Anlagensicherheit und der Unfallhäufigkeit sowie deren Schwere im abgelaufenen Geschäftsjahr Einfluss.
Der Performancefaktor würdigt die Erfüllung von qualitativen Zielen und kann zwischen 80 und 120 Prozent betragen. Die Bezugsparameter sind auf die Performanceziele des Vorstands abgestimmt und haben in der Regel im Rahmen der Zielstellung einen mehrjährigen Gesamtkontext.
Bei jeweils 100-prozentiger Erreichung der qualitativen und wirtschaftlichen Ziele entspricht die Jahrestantieme dem vertraglich vereinbarten Zielwert. Unterschreitet das Unternehmensergebnis die vorgegebenen Planwerte, kann der Tantiemefaktor - unabhängig von der persönlichen Zielerreichung - im Extremfall auf null fallen. Somit ist ein vollständiger Ausfall der Jahrestantieme möglich. Die Tantieme ist der Höhe nach auf insgesamt 200 Prozent der Zieltantieme begrenzt.
Die wirtschaftlichen und qualitativen Ziele der Vorstandsmitglieder als Grundlage für den Tantieme- bzw. Performancefaktor werden jährlich zwischen Aufsichtsrat und den Vorstandsmitgliedern zu Beginn des Geschäftsjahres schriftlich vereinbart und nach dessen Ablauf der Grad der Zielerreichung durch den Aufsichtsrat festgestellt.
Langfristige variable Vergütung (LTI)
Den Mitgliedern des Vorstandes wird im Rahmen von Long-Term-Incentive-Plänen (kurz LTI-Plänen) eine langfristige variable Vergütung gewährt. Bemessungsgrundlage für die Langfristvergütung im Allgemeinen ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes.
Mit dem Börsengang der Evonik Industries AG im Jahr 2013 hat der Aufsichtsrat das Plandesign neu aufgesetzt. Seitdem wird die Performance auf Basis der absoluten Entwicklung des Evonik-Aktienkurses sowie der relativen Entwicklung des Evonik-Aktienkurses im Vergleich zum MSCI World Chemicals Indexsm berechnet.
Aus dem vertraglichen Zielwert in Form eines Eurobetrags wird grundsätzlich zu Beginn des Performancezeitraums auf Basis des dann gegebenen Aktienkurses die Anzahl der fiktiven Aktien ermittelt. Maßgeblich sind hierfür die letzten 60 Handelstage vor Beginn des Performancezeitraums. Der Performancezeitraum beginnt stets am 1. Januar des Zuteilungsjahres und beträgt grundsätzlich vier Jahre. Für die Ermittlung der fiktiven Aktien der Tranche 2013 waren ausnahmsweise mangels Aktienkurs zu Beginn des Performancezeitraums die ersten 60 Handelstage ab Börsengang (25. April 2013) maßgeblich. Zum Ende des Performancezeitraums wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums zuzüglich tatsächlich gezahlter Dividenden je Aktie während des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt.
Die relative Performance kann zwischen 70 und 130 Prozentpunkten betragen. Liegt das Ergebnis der relativen Performance unter einem Wert von 70 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf den Wert Null gesetzt. Ergibt das Ergebnis der relativen Performance einen Wert von größer als 130 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf 130 Prozent festgelegt.
Die Berechnung des Auszahlungsbetrags ergibt sich aus der Multiplikation der relativen Performance mit der Anzahl der zugeteilten fiktiven Aktien sowie dem Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums.
Nach Ende des Performancezeitraums wird den Berechtigten das Ergebnis mitgeteilt. Diese haben die Möglichkeit, den errechneten Auszahlungsbetrag anzunehmen oder den Performancezeitraum einmalig um ein Jahr zu verlängern. In letzterem Fall erfolgt eine erneute Berechnung zum Ende des verlängerten Performancezeitraums. Eine Teilausübung nach Ende des ursprünglichen Performancezeitraums ist nicht möglich. Der Auszahlungsgrad der Langfristvergütung ist nach oben begrenzt und kann maximal 300 Prozent des individuellen Zusagebetrages ergeben.
Die beizulegenden Zeitwerte der LTI-Tranchen 2013 bis 2018 zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
LTI-Tranchen
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| LTI-Tranchen1) | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2013 | 2014 | 2015 | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Anzahl fiktiver Aktien | in Tausend € | Anzahl fiktiver Aktien | in Tausend € | Anzahl fiktiver Aktien | in Tausend € | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Christian Kullmann | --- | --- | 13.562 | 307 | 28.506 | 893 |
| Dr. Harald Schwager | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Thomas Wessel | 25.880 | 617 | 27.125 | 614 | 28.506 | 893 |
| Ute Wolf | 6.470 | 154 | 27.125 | 614 | 28.506 | 893 |
| Summe | 32.350 | 771 | 67.812 | 1.535 | 85.518 | 2.679 |
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| LTI-Tranchen1) | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2016 | 2017 | 2018 | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Anzahl fiktiver Aktien | in Tausend € | Anzahl fiktiver Aktien | in Tausend € | Anzahl fiktiver Aktien | in Tausend € | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Christian Kullmann | 28.803 | 616 | 41.787 | 1.033 | 39.949 | 1.018 |
| Dr. Harald Schwager | --- | --- | 12.090 | 299 | 31.959 | 814 |
| Thomas Wessel | 23.637 | 505 | 27.203 | 672 | 23.969 | 611 |
| Ute Wolf | 23.637 | 505 | 27.203 | 672 | 23.969 | 611 |
| Summe | 76.077 | 1.626 | 108.283 | 2.676 | 119.846 | 3.054 |
1) Der Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage entspricht dem Zeitpunkt der Gewährung.
Der Gesamtaufwand 2018 aller LTI-Tranchen des Vorstandes beträgt 566 Tausend €. Im Einzelnen beträgt der Aufwand für Herrn Kullmann 187 Tausend €, für Herrn Dr. Schwager 135 Tausend €, für Herrn Wessel 122 Tausend € sowie für Frau Wolf 122 Tausend €.
Betriebliche Altersversorgung
Für Christian Kullmann, Thomas Wessel und Ute Wolf gilt ein beitragsorientiertes Altersversorgungssystem. Es handelt sich dabei um ein kapitalbasiertes, rückstellungsfinanziertes System. Als jährlicher Fixbeitrag des Unternehmens werden 15 Prozent der Zielvergütung, das heißt der festen Jahresvergütung sowie der Zieltantieme (kurzfristige variable Vergütung bei 100 Prozent Zielerreichung), gutgeschrieben. Die Garantieverzinsung beträgt jährlich 5 Prozent. Die Altersleistung besteht aus dem aufgelaufenen Kontostand, der sich aus den gezahlten Beiträgen und Zinsen ergibt. Bei Tod oder Invalidität erfolgt eine Hochrechnung des Kontostands einschließlich der Beiträge und Zinsen bis zum 55. Lebensjahr. Die Auszahlung erfolgt grundsätzlich als lebenslange Rente. Abweichend dazu hat das Vorstandsmitglied die Wahl, dass ein Teilbetrag des Versorgungsguthabens, maximal jedoch 50 Prozent des Versorgungsguthabens, in sechs bis zehn Raten ausgezahlt werden kann. Versorgungsanwartschaften, die vor der Bestellung zum Vorstandsmitglied erworben wurden, sind entweder in das System als Initialbaustein integriert worden oder werden getrennt weitergeführt. Bei Beendigung des Vorstandsdienstvertrags vor Eintritt des Versorgungsfalles wird das Konto beitragsfrei gestellt, allerdings bis zum Versorgungsfall verzinst, und zwar mit einem marktüblichen Zins, orientiert an der durchschnittlichen Verzinsung großer deutscher Lebensversicherungsgesellschaften, mindestens jedoch mit 2,25 Prozent jährlich.
Die Mitglieder des Vorstandes haben nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen - bei Ausscheiden mit oder nach Erreichen der Regelaltersgrenze von 60 bzw. 62 Jahren (abhängig von der individuellen Zusage) oder bei Ausscheiden wegen dauernder Dienstunfähigkeit - einen Anspruch auf Ruhegeldzahlungen. Die Herren Kullmann und Wessel haben zusätzlich einen Anspruch auf Ruhegeldzahlung ab einer unternehmensseitig veranlassten vorzeitigen Beendigung oder Nichtverlängerung der Vorstandstätigkeit, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt. Dieser Anspruch besteht für Versorgungsanwartschaften, die diese vor der Bestellung zum Vorstandsmitglied erworben hatten.
Mit Dr. Harald Schwager ist eine vom Altersversorgungssystem abweichende Regelung vereinbart worden. Er erhält eine Ruhegeldzusage in Höhe von 40 Tausend € jährlicher, lebenslanger Rente für jedes volle Dienstjahr. Jedes anteilige Dienstjahr wird ratierlich berücksichtigt.
Im laufenden Jahr wurde für die Vorstandsmitglieder ein Dienstzeitaufwand in Höhe von insgesamt 1.860 Tausend € (2017: 1.311 Tausend €) nach HGB bzw. 2.431 Tausend € (2017: 1.482 Tausend €) nach IFRS aufwandswirksam berücksichtigt.
Der Dienstzeitaufwand für die Pensionszusagen weicht aufgrund unterschiedlicher Bewertungsansätze für den Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen nach HGB sowie für den Barwert der Pensionsverpflichtungen nach IFRS voneinander ab.
Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte beliefen sich für den Vorstand nach HGB auf 13.662 Tausend € (2017: 10.191 Tausend €) bzw. nach IFRS auf 17.671 Tausend € (2017: 14.713 Tausend €).
Dienstzeitaufwand und Barwert der Pensionsverpflichtungen
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| HGB | ||||
|---|---|---|---|---|
| Dienstzeitaufwand | Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtung zum 31.12. | |||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| in Tausend € | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Christian Kullmann | 568 | 505 | 5.410 | 4.142 |
| Dr. Harald Schwager (ab 01.09.2017) | 651 | 208 | 951 | 220 |
| Thomas Wessel | 339 | 318 | 4.964 | 4.082 |
| Ute Wolf | 302 | 280 | 2.337 | 1.747 |
| Summe | 1.860 | 1.311 | 13.662 | 10.191 |
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| IFRS | ||||
|---|---|---|---|---|
| Dienstzeitaufwand | Barwert der Pensionsverpflichtung (DBO) zum 31.12. | |||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| in Tausend € | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Christian Kullmann | 785 | 642 | 7.213 | 6.225 |
| Dr. Harald Schwager (ab 01.09.2017) | 824 | --- | 1.175 | 297 |
| Thomas Wessel | 428 | 435 | 6.217 | 5.620 |
| Ute Wolf | 394 | 405 | 3.066 | 2.571 |
| Summe | 2.431 | 1.482 | 17.671 | 14.713 |
Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen bestanden zum Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von 61.985 Tausend € (2017: 57.714 Tausend €) nach HGB bzw. in Höhe von 79.549 Tausend € (2017: 79.626 Tausend €) nach IFRS.
Regelungen für den Fall der Beendigung der Vorstandstätigkeit
Abfindungs-Cap bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit
Entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex sehen die Dienstverträge aller Vorstandsmitglieder eine generelle Begrenzung einer etwaigen Abfindung (Abfindungs-Cap) vor, nach der Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit den Wert von zwei Jahresvergütungen einschließlich variabler Vergütungsbestandteile nicht überschreiten, keinesfalls aber mehr als die Restlaufzeit des Dienstvertrags vergüten dürfen. Für den Fall einer Vertragsbeendigung aus einem von dem Vorstandsmitglied zu vertretenden wichtigen Grund sehen die Dienstverträge keine Abfindung vor. Bei der Berechnung dieses Abfindungs-Caps ist auf die Gesamtvergütung einschließlich Nebenleistungen des abgelaufenen Geschäftsjahres und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr abzustellen.
Nachvertragliche Wettbewerbsverbote
Nachvertragliche Wettbewerbsverbote sind mit dem Vorstand nicht vereinbart.
Kontrollwechsel-Klausel
Kontrollwechsel-Vereinbarungen sind mit den Mitgliedern des Vorstandes allein im Rahmen der Langfristvergütung getroffen. Als Kontrollwechsel gelten dabei die Fälle, in denen ein anderes Unternehmen die Kontrolle im Sinne des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) über die Evonik Industries AG erlangt oder sich der Aktionärskreis der Gesellschaft aufgrund einer Verschmelzung oder eines vergleichbaren Umwandlungs- bzw. Zusammenschlussvorgangs wesentlich verändert. In diesem Fall wird der Auszahlungsbetrag der Langfristvergütung umgehend ermittelt und zum nächsten regulären Zeitpunkt der Entgeltabrechnung abgerechnet. Ab der Tranche 2013 erfolgt eine zeitratierliche Bestimmung des Auszahlungswertes, die sich in Relation des Zeitraums von der Zuteilung bis zum Ereignis im Vergleich zur Gesamtlaufzeit von vier Jahren ermittelt.
Vergütung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2018
Die Gesamtbezüge des Vorstandes für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2018 belaufen sich inkl. Mandatsbezügen auf 11.969 Tausend € (2017: 11.296 Tausend € inkl. zwei ausgeschiedener Vorstände). Im laufenden Geschäftsjahr wurden Rückstellungen für Vorstandstantiemen des Vorjahres in Höhe von 100 Tausend € aufgelöst.
Auf Basis der geschilderten Grundsätze ergab sich 2018 folgende Vergütung für die einzelnen Vorstandsmitglieder:
Vergütung des Vorstandes
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| Erfolgsunabhängige Vergütung | ||||
|---|---|---|---|---|
| Festvergütung | Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen | |||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| in Tausend € | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Christian Kullmann | 1.400 | 1.141 | 67 | 86 |
| Dr. Harald Schwager2) | 1.130 | 327 | 99 | 21 |
| Thomas Wessel | 800 | 700 | 232 | 230 |
| Ute Wolf | 800 | 700 | 112 | 118 |
| Summe | 4.130 | 2.868 | 510 | 455 |
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| Erfolgsabhängige Vergütung | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Jahrestantieme | LTI1) | Gesamtbezüge nach DRS 17 | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| in Tausend € | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Christian Kullmann | 1.607 | 1.431 | 1.018 | 1.033 | 4.092 | 3.691 |
| Dr. Harald Schwager2) | 1.169 | 390 | 814 | 299 | 3.212 | 1.037 |
| Thomas Wessel | 698 | 698 | 611 | 672 | 2.341 | 2.300 |
| Ute Wolf | 801 | 774 | 611 | 672 | 2.324 | 2.264 |
| Summe | 4.275 | 3.293 | 3.054 | 2.676 | 11.969 | 9.292 |
1) Beizulegender Zeitwert zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage bzw. zum Gewährungszeitpunkt.
2) 2017 anteilig ab 1. September 2017.
Kein Mitglied des Vorstandes hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Leistungen oder entsprechende Zusagen von einem Dritten im Hinblick auf seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied erhalten. Darüber hinaus bestanden zum 31. Dezember 2018 keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstandes.
Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Vorstandes eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche die Haftungsrisiken aus der Organtätigkeit abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstandsmitglieds vor.
Vergütungsausweis nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex
Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt für börsennotierte Gesellschaften zusätzlich den Ausweis der Vorstandsvergütung in Form einer vorgegebenen Gewährungs- und Zuflusstabelle.
Gewährte Zuwendungen
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| Christian Kullmann1) | ||||
|---|---|---|---|---|
| Vorsitzender des Vorstandes | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| in Tausend € | 2017 | 2018 | 2018 (Min.) | 2018 (Max.) |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 1.141 | 1.400 | 1.400 | 1.400 |
| Nebenleistungen | 86 | 67 | 67 | 67 |
| Summe | 1.227 | 1.467 | 1.467 | 1.467 |
| Einjährige variable Vergütung | 1.052 | 1.000 | 2.000 | |
| Mehrjährige variable Vergütung | 1.033 | 1.018 | 3.750 | |
| LT1 2017 bis 2020 | 1.033 | - | - | |
| LT1 2018 bis 2021 | - | 1.018 | - | 3.750 |
| Summe | 3.312 | 3.485 | 1.467 | 7.217 |
| Versorgungsaufwand (Service Cost) | 642 | 785 | 785 | 785 |
| Gesamtvergütung | 3.954 | 4.270 | 2.252 | 8.002 |
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| Dr. Harald Schwager | ||||
|---|---|---|---|---|
| Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes (ab 1. September 2017) | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| in Tausend € | 2017 | 2018 | 2018 (Min.) | 2018 (Max.) |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 327 | 1.130 | 1.130 | 1.130 |
| Nebenleistungen | 21 | 99 | 99 | 99 |
| Summe | 348 | 1.229 | 1.229 | 1.229 |
| Einjährige variable Vergütung | 300 | 750 | 1.500 | |
| Mehrjährige variable Vergütung | 299 | 814 | 3.000 | |
| LT1 2017 bis 2020 | 299 | - | - | - |
| LT1 2018 bis 2021 | - | 814 | - | 3.000 |
| Summe | 947 | 2.793 | 1.229 | 5.729 |
| Versorgungsaufwand (Service Cost) | - | 824 | 824 | 824 |
| Gesamtvergütung | 947 | 3.617 | 2.053 | 6.553 |
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| Thomas Wessel | ||||
|---|---|---|---|---|
| Personalvorstand/Arbeitsdirektor | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| in Tausend € | 2017 | 2018 | 2018 (Min.) | 2018 (Max.) |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 700 | 800 | 800 | 800 |
| Nebenleistungen | 230 | 232 | 232 | 232 |
| Summe | 930 | 1.032 | 1.032 | 1.032 |
| Einjährige variable Vergütung | 650 | 550 | 1.100 | |
| Mehrjährige variable Vergütung | 672 | 611 | 2.250 | |
| LT1 2017 bis 2020 | 672 | - | - | |
| LT1 2018 bis 2021 | - | 611 | - | 2.250 |
| Summe | 2.252 | 2.193 | 1.032 | 4.382 |
| Versorgungsaufwand (Service Cost) | 435 | 428 | 428 | 428 |
| Gesamtvergütung | 2.687 | 2.621 | 1.460 | 4.810 |
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| Ute Wolf | ||||
|---|---|---|---|---|
| Finanzvorstand | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| in Tausend € | 2017 | 2018 | 2018 (Min.) | 2018 (Max.) |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 700 | 800 | 800 | 800 |
| Nebenleistungen | 118 | 112 | 112 | 112 |
| Summe | 818 | 912 | 912 | 912 |
| Einjährige variable Vergütung | 650 | 550 | 1.100 | |
| Mehrjährige variable Vergütung | 672 | 611 | 2.250 | |
| LT1 2017 bis 2020 | 672 | - | - | - |
| LT1 2018 bis 2021 | - | 611 | - | 2.250 |
| Summe | 2.140 | 2.073 | 912 | 4.262 |
| Versorgungsaufwand (Service Cost) | 405 | 394 | 394 | 394 |
| Gesamtvergütung | 2.545 | 2.467 | 1.306 | 4.656 |
1) Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstandes ab dem 24. Mai 2017; ab diesem Zeitpunkt Anpassung der jährlichen Festvergütung, des Zielwertes der einjährigen variablen Vergütung sowie des Zuteilungswertes der mehrjährigen variablen Vergütung.
Zufluss
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| Christian Kullmann1) | Dr. Harald Schwager | |||
|---|---|---|---|---|
| Vorsitzender des Vorstandes | Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes (ab 1. September 2017) | |||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| in Tausend € | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 1.141 | 1.400 | 327 | 1.130 |
| Nebenleistungen | 86 | 67 | 21 | 99 |
| Summe | 1.227 | 1.467 | 348 | 1.229 |
| Einjährige variable Vergütung2),3),4) | 1.295 | 1.637 | 379 | 1.180 |
| Mehrjährige variable Vergütung | - | 306 | - | - |
| LT1 2013 bis 2016 | - | - | - | - |
| LT1 2014 bis 2017 | - | 306 | - | - |
| Summe | 2.522 | 3.410 | 727 | 2.409 |
| Versorgungsaufwand (Service Cost) | 642 | 785 | - | 824 |
| Gesamtvergütung | 3.164 | 4.195 | 727 | 3.233 |
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| Thomas Wessel | Ute Wolf | |||
|---|---|---|---|---|
| Personalvorstand/Arbeitsdirektor | Finanzvorstand | |||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| in Tausend € | 2017 | 2018 | 2 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 700 | 800 | 700 | 800 |
| Nebenleistungen | 230 | 232 | 118 | 112 |
| Summe | 930 | 1.032 | 818 | 912 |
| Einjährige variable Vergütung2),3),4) | 636 | 728 | 738 | 818 |
| Mehrjährige variable Vergütung | 571 | 611 | 143 | 611 |
| LT1 2013 bis 2016 | 571 | - | 143 | - |
| LT1 2014 bis 2017 | - | 611 | - | 611 |
| Summe | 2.137 | 2.371 | 1.699 | 2.341 |
| Versorgungsaufwand (Service Cost) | 435 | 428 | 405 | 394 |
| Gesamtvergütung | 2.572 | 2.799 | 2.104 | 2.735 |
1) Ernennung zum Vorsitzenden des Vorstandes ab dem 24. Mai 2017; ab diesem Zeitpunkt Anpassung der jährlichen Festvergütung, des Zielwertes der einjährigen variablen Vergütung sowie des Zuteilungswertes der mehrjährigen variablen Vergütung.
2) Mandatsbezüge werden teilweise mit der einjährigen variablen Vergütung verrechnet, die in den Nebenleistungen enthalten ist; 2017: Kullmann 30 T€, Wessel 180 T€, Wolf 90 T€. 2018: Schwager 58 T€, Wessel 180 T€, Wolf 90 T€.
3) Einjährige variable Vergütung 2017 entspricht dem tatsächlichen Auszahlungswert 2018 für das Geschäftsjahr 2017 (Abweichung tatsächliche Auszahlung zum Ausweis der Schätzung im Vergütungsbericht 2017 korrigiert).
4) Einjährige variable Vergütung 201 8 noch nicht abschließend festgelegt, Schätzung beruht auf den für die Rückstellungen getroffenen Annahmen.
Frühere und im Geschäftsjahr ausgeschiedene Mitglieder des Vorstandes
Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen beliefen sich für das Geschäftsjahr 2018 auf 1.872 Tausend € (2017, inkl. zwei im Geschäftsjahr ausgeschiedener Vorstände: 11.492 Tausend €).
2 Vergütung des Aufsichtsrates
Die Vergütung des Aufsichtsrates wird in § 15 der Satzung der Gesellschaft geregelt.
Das Vergütungssystem trägt der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der Aufsichtsratsmitglieder Rechnung. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten neben der Erstattung ihrer baren Auslagen und der jeweils auf die Vergütung und die Auslagen anfallenden Umsatzsteuer jeweils eine feste jährliche Vergütung. Eine variable Vergütungskomponente ist nicht vorhanden.
Die feste jährliche Vergütung unterscheidet sich in der Höhe für den Vorsitzenden (250 Tausend €), seinen Stellvertreter (175 Tausend €) sowie die übrigen Mitglieder (100 Tausend €).
Der Vorsitzende des Präsidialausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 60 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 45 Tausend € und die übrigen Mitglieder je 35 Tausend €. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 90 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 60 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 50 Tausend €. Der Vorsitzende des Finanz-und Investitionsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 60 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 45 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 35 Tausend €. Die Vorsitzende des Innovations- und Forschungsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 30 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 20 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 15 Tausend €. Die Vorsitzenden des Nominierungsausschusses und des Vermittlungsausschusses erhalten eine zusätzliche Vergütung von je 20 Tausend €, die stellvertretenden Vorsitzenden von je 10 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 10 Tausend €. Ein Anspruch auf die zusätzliche Vergütung für die Tätigkeit im Vermittlungsausschuss besteht nur, wenn der Ausschuss tatsächlich innerhalb des Geschäftsjahres zusammengetreten ist.
Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates für jede Sitzung des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse, an der sie teilgenommen haben, ein Tagesgeld in Höhe von 1 Tausend €. Sofern an einem Tag mehrere Sitzungen stattfinden, wird nur ein Tagesgeld gezahlt.
Für Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nur während eines Teils des jeweiligen Geschäftsjahres angehören, wird die Vergütung zeitanteilig gewährt. Entsprechendes gilt für die Erhöhung der Vergütung für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates und seinen Stellvertreter sowie für die Erhöhung der Vergütung für Mitgliedschaft und Vorsitz in einem Aufsichtsratsausschuss.
Vergütung des Aufsichtsrates
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| Feste Vergütung | Vergütung für Ausschusstätigkeiten | |||
|---|---|---|---|---|
| in Tausend € | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Martin Albers | 100 | 100 | 58 | 30 |
| Prof. Dr. Barbara Albert | 100 | 100 | 30 | - |
| Jens Barnhusen (ab 23.05.18) | 67 | - | 10 | - |
| Prof. Aldo Belloni (ab 24.05.17) | 100 | 67 | 35 | 20 |
| Karin Erhard | 100 | 100 | 60 | 50 |
| Carmen Fuchs | 100 | 100 | 15 | - |
| Stephan Gemkow (bis 23.05.17) | - | 42 | - | 13 |
| Edeltraud Glänzer | 175 | 175 | 87 | 75 |
| Prof. Dr. Barbara Grunewald | 100 | 100 | 50 | 40 |
| Ralf Hermann (bis 23.05.18) | 42 | 100 | 33 | 75 |
| Prof. Wolfgang A. Herrmann (bis 23.05.18) | 42 | 100 | - | - |
| Michael Hofmann (ab 23.05.18) | 67 | - | 33 | - |
| Martin Kubessa (ab 23.05.18) | 67 | - | - | - |
| Frank Löllgen | 100 | 100 | 55 | 30 |
| Dr. Siegfried Luther | 100 | 100 | 90 | 75 |
| Dr. Werner Müller (bis 23.05.18) | 104 | 250 | 54 | 110 |
| Norbert Pohlmann (bis 31.03.18) | 25 | 100 | 13 | 40 |
| Dr. Wilfried Robers (bis 23.05.18) | 42 | 100 | 21 | 40 |
| Michael Rüdiger | 100 | 100 | 60 | 50 |
| Dr. Thomas Sauer (ab 23.05.18) | 67 | - | 33 | - |
| Peter Spuhler (ab 23.05.18) | 67 | - | - | - |
| Anke Strüber-Hummelt | 100 | 100 | 30 | - |
| Ulrich Terbrack (bis 23.05.18) | 42 | 100 | - | - |
| Angela Titzrath | 100 | 100 | 50 | 40 |
| Bernd Tönjes (ab 23.05.18) | 167 | - | 87 | - |
| Dr. Volker Trautz | 100 | 100 | 60 | 45 |
| Ulrich Weber | 100 | 100 | 45 | 40 |
| Summe | 2.274 | 2.234 | 1.009 | 773 |
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| Tagungsgelder | Summe | |||
|---|---|---|---|---|
| in Tausend € | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Martin Albers | 12 | 9 | 170 | 139 |
| Prof. Dr. Barbara Albert | 7 | 5 | 137 | 105 |
| Jens Barnhusen (ab 23.05.18) | 6 | - | 83 | - |
| Prof. Aldo Belloni (ab 24.05.17) | 7 | 6 | 142 | 93 |
| Karin Erhard | 9 | 9 | 169 | 159 |
| Carmen Fuchs | 7 | 5 | 122 | 105 |
| Stephan Gemkow (bis 23.05.17) | - | 2 | - | 57 |
| Edeltraud Glänzer | 13 | 10 | 275 | 260 |
| Prof. Dr. Barbara Grunewald | 10 | 9 | 160 | 149 |
| Ralf Hermann (bis 23.05.18) | 4 | 10 | 79 | 185 |
| Prof. Wolfgang A. Herrmann (bis 23.05.18) | 2 | 5 | 44 | 105 |
| Michael Hofmann (ab 23.05.18) | 7 | - | 107 | - |
| Martin Kubessa (ab 23.05.18) | 5 | - | 72 | - |
| Frank Löllgen | 9 | 8 | 164 | 138 |
| Dr. Siegfried Luther | 10 | 8 | 200 | 183 |
| Dr. Werner Müller (bis 23.05.18) | 3 | 15 | 161 | 375 |
| Norbert Pohlmann (bis 31.03.18) | 2 | 9 | 40 | 149 |
| Dr. Wilfried Robers (bis 23.05.18) | 4 | 9 | 67 | 149 |
| Michael Rüdiger | 9 | 9 | 169 | 159 |
| Dr. Thomas Sauer (ab 23.05.18) | 7 | - | 107 | - |
| Peter Spuhler (ab 23.05.18) | 3 | - | 70 | - |
| Anke Strüber-Hummelt | 9 | 5 | 139 | 105 |
| Ulrich Terbrack (bis 23.05.18) | 2 | 5 | 44 | 105 |
| Angela Titzrath | 8 | 9 | 158 | 149 |
| Bernd Tönjes (ab 23.05.18) | 11 | - | 265 | - |
| Dr. Volker Trautz | 10 | 9 | 170 | 154 |
| Ulrich Weber | 10 | 7 | 155 | 147 |
| Summe | 186 | 163 | 3.469 | 3.170 |
Die Aufsichtsratsvergütung sowie die Tagesgelder für die Jahre 2017 und 2018 wurden aufwandsbezogen in die Darstellung einbezogen. Für die in den Jahren 2017 und 2018 ausgeschiedenen beziehungsweise eingetretenen Aufsichtsratsmitglieder wurden die Werte zeitanteilig ermittelt.
Zum 31. Dezember 2018 bestanden keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrates. Darüber hinaus haben die Aufsichtsratsmitglieder im Jahr 2018 keine Vergütungen für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, erhalten.
Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Aufsichtsrates eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche die Haftungsrisiken aus der Organtätigkeit abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Aufsichtsratsmitglieds vor.
Angaben gem. §§ 289a Abs. 1, 31 5a Abs. 1 HGB und erläuternder Bericht des Vorstandes gem. § 176 Abs. 1 AktG47
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals
Das Grundkapital der Evonik Industries AG beträgt 466.000.000 € und ist eingeteilt in 466.000.000 nennbetragslose, auf den Namen lautende Stückaktien. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht.
Der Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seines Anteils ist gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung ausgeschlossen, soweit nicht eine Verbriefung nach den Regeln erforderlich ist, die an einer Börse gelten, an der die Aktie zugelassen ist.
Verschiedene Aktiengattungen oder Aktien mit Sonderrechten bestehen nicht.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen
Im Rahmen der von Evonik durchgeführten Mitarbeiter-Aktienprogramme bestehen für teilnehmende Mitarbeiter zeitliche Verfügungsbeschränkungen an Aktien, insbesondere jeweils eine Haltefrist bis zum Ende des übernächsten, auf die Zuteilung folgenden Kalenderjahres.
Weitere Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, sind dem Vorstand nicht bekannt.
Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten
Nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) hat jeder Aktionär, der durch Erwerb, Veräußerung oder sonstige Weise bestimmte Anteile an Stimmrechten der Gesellschaft erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mitzuteilen. Die relevanten Schwellen betragen gemäß § 33 Abs. 1 WpHG48 3, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 50 und 75 Prozent der Stimmrechte an der Gesellschaft. Stimmrechtsveränderungen, die zwischen den genannten Schwellen liegen, unterliegen nicht der Meldepflicht nach dem WpHG, sodass die nachfolgenden Angaben von aktuelleren Darstellungen zur Aktionärsstruktur abweichen können. Eine Darstellung sämtlicher der Evonik Industries AG gemäß § 33 WpHG gemeldeten Stimmrechtsmitteilungen befindet sich gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG im Anhang des Jahresabschlusses der Gesellschaft.
Nach §§ 289a Abs. 1 S. 1 Nr. 3, 315a Abs. 1 S. 1 Nr. 3 HGB sind alle direkten und indirekten Beteiligungen anzugeben, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten.
Zum 31. Dezember 2018 bestand mit der RAG-Stiftung, Essen, nur noch eine dem Vorstand der Gesellschaft gemeldete direkte Beteiligung am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreitet.
Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Grundkapital der Gesellschaft, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, sind dem Vorstand nicht bekannt.
Art der Stimmrechtskontrolle im Fall von Arbeitnehmerbeteiligungen
Im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen werden Arbeitnehmer Aktionäre der Gesellschaft. Es besteht die Möglichkeit, dass am Kapital der Gesellschaft beteiligte Arbeitnehmer ihre Kontrollrechte nicht selbst ausüben, sondern auf einen ihre Interessen wahrnehmenden Mitarbeiteraktionärsverein übertragen. Zum Stichtag waren 59.915 Stimmrechte auf den Mitarbeiteraktionärsverein übertragen.
47 Dieser Bericht ist Bestandteil des geprüften zusammengefassten Lageberichts.
48 § S 33 Abs. 1 WpHG in der seit dem 3. Januar 2018 geltenden Fassung.
Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder, Satzungsänderungen
Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes der Evonik Industries AG richtet sich nach den §§ 84 AktG, 31 MitbestG in Verbindung mit § 6 der Satzung. Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen; im Übrigen legt der Aufsichtsrat die Anzahl der Vorstandsmitglieder fest.
Änderungen der Satzung werden grundsätzlich durch die Hauptversammlung beschlossen. Nach § 20 Abs. 2 der Satzung wird der Beschluss, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.
Nach § 11 Abs. 7 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Der Beschluss erfolgt mit einfacher Mehrheit.
Befugnisse des Vorstandes, insbesondere zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Mai 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 17. Mai 2021 Aktien der Gesellschaft im Umfang von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß §§ 71d und 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals ausmachen. Der Erwerb darf nicht zum Zweck des Handels in eigenen Aktien erfolgen.
Der Erwerb kann unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse sowie mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kauf- oder Aktientauschangebots erfolgen, bei dem vorbehaltlich eines im Einzelfall zugelassenen Ausschlusses des Andienungsrechts - ebenfalls der Gleichbehandlungsgrundsatz (§ 53a AktG) zu beachten ist.
Die von der Hauptversammlung am 11. März 2013 beschlossene Ermächtigung des Vorstandes zum Erwerb eigener Aktien wurde aufgehoben.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 wurde § 4 Abs. 6 der Satzung geändert, wonach der Vorstand ermächtigt ist, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates in der Zeit bis zum 22. Mai 2023 um bis zu 116.500.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018).
Von der Ermächtigung kann ein- oder mehrmals in Teilbeträgen Gebrauch gemacht werden.
Die Ausgabe kann gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bei Ausgabe der neuen Aktien in folgenden Fällen auszuschließen:
• Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen,
• wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet,
• zum Ausschluss von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben,
• soweit es erforderlich ist, um den Inhabern und/oder Gläubigern von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. den Schuldnern von Wandlungs- und/oder Optionspflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs-und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- und/oder Optionspflichten zustehen würde,
• zur Gewährung von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 1 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet,
• zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (Scrip Dividend).
Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen entfällt, die nach dem 23. Mai 2018 unter Bezugsrechtsausschluss veräußert bzw. ausgegeben worden sind, darf 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Als Bezugsrechtsausschluss ist es auch anzusehen, wenn die Veräußerung bzw. Ausgabe in entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital 2018 festzulegen. Das genehmigte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen.
Im Zusammenhang mit einer Ermächtigung vom 23. Mai 2018 zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen von bis zu 1,25 Milliarden € bis zum 22. Mai 2023 ist das Grundkapital um weitere bis zu 37.280.000 € bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2018).
Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten bzw. die Schuldner von Options- bzw. Wandlungspflichten aus Options-und/oder Wandelanleihen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben bzw. garantiert werden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw. ihren Options- bzw. Wandlungspflichten nachkommen und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden.
Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil.
Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen
Die Evonik Industries AG ist Vertragspartei folgender Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen:
• Die Gesellschaft hat 2017 mit ihrem Kernbankenkreis eine syndizierte Kreditlinie über 1,75 Milliarden € abgeschlossen, welche bis zum 31. Dezember 2018 nicht in Anspruch genommen worden ist. Die kreditgewährenden Banken können die Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots kündigen. Dieser besteht nach den Bedingungen dann, wenn ein neuer Großaktionär (mit Ausnahme von RAG-Stiftung und ihren Tochtergesellschaften) direkt oder indirekt - auch im Rahmen einer Stimmrechtsvereinbarung mit einem oder mehreren anderen Aktionären (gemäß § 30 Abs. 2 WpÜG) - mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an der Evonik Industries AG erwirbt.
• Die Gesellschaft hat ein Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen (Debt-Issuance-Programm) von bis zu 5 Milliarden € aufgelegt. Hierunter wurden bis zum 31. Dezember 2018 fünf Anleihen im Gesamtvolumen von 3,15 Milliarden € begeben. Die Anleihebedingungen enthalten eine Kontrollwechsel-Klausel. Gläubigern der Anleihe steht für den Fall eines Kontrollwechsels aufgrund eines Übernahmeangebots und einer sich innerhalb von 90 Tagen nach dem Eintritt des Kontrollwechsels anschließenden Verschlechterung des Kreditratings der Evonik Industries AG in den Non-Investment-Grade-Bereich aufgrund des Kontrollwechsels das Recht zu, von Evonik Industries AG die Rückzahlung der Schuldverschreibungen zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zu verlangen. Ein Kontrollwechsel gilt als eingetreten, wenn eine Person (außer der RAG-Stiftung oder einer (direkten oder indirekten) Tochtergesellschaft der RAG-Stiftung) oder Personen, die ihr Verhalten aufeinander abgestimmt haben, direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an der Evonik Industries AG erwerben.
• Die Gesellschaft hat 2017 eine Hybridanleihe über 500 Millionen € emittiert. Tritt ein Kontrollwechsel ein und werden innerhalb des festgelegten Kontrollwechselzeitraums sämtliche vorher für die Gesellschaft vergebene Ratings der Ratingagenturen zurückgezogen oder in den Non-Investment-Grade-Bereich herabgestuft, hat die Evonik Industries AG das Recht, die Anleihe innerhalb einer festgelegten Frist zu kündigen. Erfolgt keine Kündigung, erhöht sich der für die Zinszahlung auf die Anleihe anwendbare Zinssatz um 5 Prozentpunkte p. a.
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstandes oder Arbeitnehmern getroffen sind
Kontrollwechsel-Vereinbarungen sind mit den Mitgliedern des Vorstandes allein im Rahmen der Langfristvergütung getroffen. Als Kontrollwechsel gelten dabei die Fälle, in denen ein anderes Unternehmen die Kontrolle im Sinne des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) über die Evonik Industries AG erlangt oder sich der Aktionärskreis der Gesellschaft aufgrund einer Verschmelzung oder eines vergleichbaren Umwandlungs- bzw. Zusammenschlussvorgangs wesentlich verändert. In diesem Fall wird der Auszahlungsbetrag der Langfristvergütung umgehend zeitratierlich, d.h. in Relation des Zeitraums von der Zuteilung bis zum Ereignis im Vergleich zur Gesamtlaufzeit von vier Jahren, ermittelt und zum nächsten regulären Zeitpunkt der Entgeltabrechnung auf das Gehaltskonto der Berechtigten überwiesen.
Inhaltsverzeichnis
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
Anhang für das Geschäftsjahr 2018
1 Grundlagen des Jahresabschlusses
1.1 Allgemeine Erläuterungen
1.2 Bilanzierung und Bewertung
2 Erläuterung der Bilanz
2.1 Anlagevermögen
2.2 Vorräte
2.3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
2.4 Flüssige Mittel
2.5 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
2.6 Eigenkapital
2.7 Rückstellungen
2.8 Verbindlichkeiten
3 Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung
3.1 Umsatzerlöse
3.2 Sonstige betriebliche Erträge
3.3 Materialaufwand
3.4 Personalaufwand
3.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen
3.6 Beteiligungsergebnis
3.7 Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
3.8 Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
3.9 Zinsergebnis
3.10 Latente Steuern der Gesellschaft
3.11 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
4 Sonstige Angaben
4.1 Periodenangaben
4.2 Haftungsverhältnisse
4.3 Angaben nach § 285 Nr. 3 und Nr. 3a HGB
4.4 Derivative Finanzinstrumente
4.5 Erfolgsabhängige Vergütungen
4.6 Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen
4.7 Organe der Gesellschaft
4.8 Gesamtbezüge des Vorstandes und des Aufsichtsrates
4.9 Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex
4.10 Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG
4.11 Einbeziehung in den Konzernabschluss der RAG-Stiftung
4.12 Anteilsbesitzliste
4.13 Nachtragsbericht
4.14 Gewinnverwendungsvorschlag
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
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| in Millionen € | Anhang | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 23 | 16 | |
| Sachanlagen | 46 | 52 | |
| Finanzanlagen | 8.998 | 9.430 | |
| Anlagevermögen | 2,1 | 9.067 | 9.498 |
| Vorräte | 2,2 | 6 | 6 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 7 | 9 | |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 3.694 | 3.221 | |
| Sonstige Vermögensgegenstände | 183 | 97 | |
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 2,3 | 3.884 | 3.327 |
| Flüssige Mittel | 2,4 | 604 | 637 |
| Umlaufvermögen | 4.494 | 3.970 | |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 2,5 | 15 | 16 |
| Summe Aktiva | 13.576 | 13.484 | |
| Gezeichnetes Kapital | 466 | 466 | |
| Kapitalrücklage | 721 | 721 | |
| Gewinnrücklagen | 4.246 | 4.611 | |
| - gesetzliche Rücklage | 47 | 47 | |
| - andere Gewinnrücklagen | 4.199 | 4.564 | |
| Bilanzgewinn | 536 | 770 | |
| Eigenkapital | 2,6 | 5.969 | 6.568 |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 161 | 54 | |
| Steuerrückstellungen | 196 | 198 | |
| Sonstige Rückstellungen | 420 | 358 | |
| Rückstellungen | 2,7 | 777 | 610 |
| Anleihen | 1.750 | 1.750 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 77 | 80 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 74 | 82 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 4.900 | 4.336 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 29 | 57 | |
| Verbindlichkeiten | 2,8 | 6.830 | 6.305 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | - | 1 | |
| Summe Passiva | 13.576 | 13.484 |
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| in Millionen € | Anhang | 2018 | 2017 |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 3,1 | 705 | 667 |
| Veränderung des Bestands an Erzeugnissen | - | -5 | |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 2 | 5 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 3,2 | 484 | 971 |
| Materialaufwand | 3,3 | -263 | -246 |
| Personalaufwand | 3,4 | -415 | -366 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | -24 | -20 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 3,5 | -855 | -1.356 |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit | -366 | -350 | |
| Erträge aus Gewinnabführungsverträgen | 563 | 832 | |
| Erträge aus Beteiligungen | 1 | 2 | |
| Beteiligungsergebnis | 3,6 | 564 | 834 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens | 3,7 | -15 | -49 |
| Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens | 3,8 | 11 | 149 |
| Zinsergebnis | 3,9 | -136 | -43 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 58 | 541 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 3,11 | -121 | -166 |
| Ergebnis nach Steuern | -63 | 375 | |
| Jahresfehlbetrag (-)/Jahresüberschuss (+) | -63 | 375 | |
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 234 | 400 | |
| Entnahmen aus (+)/Einstellungen in (-) andere(n) Gewinnrücklagen | 365 | -5 | |
| Bilanzgewinn | 536 | 770 |
1 Grundlagen des Jahresabschlusses
1.1 Allgemeine Erläuterungen
Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG (Evonik Industries AG oder Gesellschaft), Essen, wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.
Im Interesse der Klarheit werden in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einige Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.
Die Erstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren.
Die Evonik Industries AG ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Essen und ist unter der Nummer 19474 im Handelsregister B des Amtsgerichts Essen eingetragen.
Zwischen der Evonik Industries AG und der Evonik Degussa GmbH, Essen, bestehen ein Beherrschungsvertrag und ein Gewinnabführungsvertrag, beide zuletzt geändert 2013. Weiterhin besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der Evonik Industries AG und der Evonik Risk and Insurance Services GmbH, Essen, zuletzt geändert 2013.
1.2 Bilanzierung und Bewertung
1.2.1 Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten angesetzt und planmäßig über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Als Nutzungsdauer gelten grundsätzlich ein bis fünf Jahre. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert.
Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten angesetzt. Vor dem 1. Januar 2008 sowie im Geschäftsjahr 2009 zugegangene Wirtschaftsgüter des abnutzbaren Sachanlagevermögens werden, soweit steuerlich zulässig, degressiv — mit Übergang auf die lineare Abschreibungsmethode — abgeschrieben. Für Neuzugänge ab dem Geschäftsjahr 2010 kommt dagegen ausschließlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Der Bemessung der Abschreibungen der einzelnen Sachanlagegruppen liegen die nachfolgend genannten betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern zugrunde.
Nutzungsdauer der Sachanlagen
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| in Jahren | |
|---|---|
| Andere Baulichkeiten | 15 |
| Betriebsvorrichtungen | 20 |
| Verteilungsanlagen | 15 |
| Maschinen und sonstige maschinelle Einrichtungen | 10 |
| Fahrzeuge | 5 |
| EDV-Anlagen | 3 bis 7 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 5 bis 10 |
Beim beweglichen Sachanlagevermögen werden Zugänge des Geschäftsjahres ab dem Monat des Zugangs linear pro rata temporis abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von mehr als 250€, aber nicht mehr als 1.000€ werden in einen Jahressammelposten eingestellt. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des Sammelpostens werden im Jahr der Bildung sowie den folgenden vier Geschäftsjahren jeweils zu einem Fünftel abgeschrieben.
Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.
1.2.2 Finanzanlagevermögen
Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen, zu niedrigeren beizulegenden Zeitwerten bilanziert. Bei Beteiligungen an börsennotierten Gesellschaften wird bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen auf den niedrigeren Kurs am Bilanzstichtag abgeschrieben. Wenn und soweit die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind, wird eine Zuschreibung auf den Zeitwert bzw. auf den höheren Kurs am Bilanzstichtag, maximal aber bis zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen. Die in den Finanzanlagen enthaltenen Beteiligungen stellen gemäß § 271 Abs. 1 Satz 1 HGB Anteile an anderen Unternehmen dar, die bestimmt sind, dem eigenen Geschäftsbetrieb durch Herstellung einer dauernden Verbindung zu dienen.
1.2.3 Vorräte
Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Die Anschaffungskosten werden nach der Durchschnittsmethode, zuzüglich Anschaffungsnebenkosten, ermittelt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Bestandsrisiken aus verminderter Verwertbarkeit, erhöhter Lagerdauer oder Ähnliches werden durch Abwertungen berücksichtigt.
1.2.4 Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel
Die Forderungen, sonstigen Vermögensgegenstände und flüssigen Mittel werden zum Nennwert bilanziert. Besonderen Risiken im Forderungsbestand wird durch Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das allgemeine Kreditrisiko im Forderungsbestand wird mit einer Pauschalwertberichtigung berücksichtigt.
1.2.5 Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) ist mit dem Nennwert in der Bilanz angesetzt.
1.2.6 Rückstellungen
Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt gemäß § 253 Abs. 1 und 2 HGB nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen (Projected-Unit-Credit-Methode). Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Entgelten und Renten berücksichtigt. Die Bewertung basiert auf den 2018 aktualisierten biometrischen Grundlagen der „Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck.
Die Pensionsrückstellungen sowie sonstige langfristige Personalrückstellungen für Altersteilzeit, Vorruhestand, Entgeltfortzahlung im Todesfall, Jahresleistung und Jahresurlaub im Versorgungsfall, Jubiläum und Teile der Langzeitkonten werden versicherungsmathematisch berechnet.
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich im Falle von Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und im Falle sonstiger Rückstellungen aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ergibt, abgezinst. Gemäß § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB unterliegt der Unterschiedsbetrag, welcher der Differenz zwischen der Pensionsrückstellung bewertet mit dem zehnjährigen Durchschnittszins zum Bilanzstichtag und der Pensionsrückstellung bewertet mit dem siebenjährigen Durchschnittszins zum Bilanzstichtag entspricht, abzüglich hierfür bilanzierter latenter Steuern, der Ausschüttungssperre.
Die Abzinsung der Rückstellungen erfolgt unter Ausübung des Wahlrechts gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 und 3 HGB für eine angenommene Laufzeit von 15 Jahren. Für die Bewertung zum 31. Dezember 2018 wird der entsprechende Zinssatz auf Basis der zum 30. November 2018 veröffentlichten Zinsinformationen auf den 31. Dezember 2018 prognostiziert. Er beträgt für die letzten sieben Geschäftsjahre 2,32 Prozent (Vorjahr: 2,80 Prozent) und für die letzten zehn Geschäftsjahre 3,21 Prozent (Vorjahr: 3,68 Prozent). Diese sind identisch mit dem veröffentlichten Bundesbank-Zinssatz zum 31. Dezember 2018.
Die bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Verpflichtungen zugrunde gelegten Prämissen sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:
Versicherungsmathematische Prämissen
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| in % | 2018 |
|---|---|
| Künftige Entgeltsteigerungen | 2,50 |
| Fluktuation | 2,82 |
| Künftige Rentensteigerungen | 1,50 |
Die Verpflichtungen der Pensionszusagen betreffen die betriebliche Altersversorgung.
In den Vorjahren hat die Gesellschaft Vermögenswerte (sogenanntes Pensionsdeckungsvermögen) in den Evonik Pensionstreuhand e.V., Essen eingezahlt. Hierdurch werden Teile der Pensionszusagen an alle Mitarbeiter insolvenzgesichert.
Der Vermögenswert wurde gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen von 902 Millionen € (Vorjahr: 820 Millionen €) verrechnet. Der Zeitwert des saldierten Pensionsdeckungsvermögens beträgt 741 Millionen € (Vorjahr: 766 Millionen €).
Die historischen Anschaffungskosten der Vermögenswerte betrugen 600 Millionen € (Vorjahr: 594 Millionen €). Die Marktwerte wurden zum beizulegenden Zeitwert angesetzt, der den Marktwerten zum 28. Dezember 2018 aus dem Masterfonds entspricht.
Gemäß § 268 Abs. 8 HGB unterliegen über die Anschaffungskosten hinausgehende Beträge zeitwertbewerteter Vermögensgegenstände zur Altersvorsorge, abzüglich hierfür bilanzierter passiver latenter Steuern, der Ausschüttungssperre. Dies trifft für die Gesellschaft nicht zu, da sie über genügend frei verfügbare Rücklagen verfügt.
Die Gesellschaft hat für Mitarbeiter, die bereits in Altersteilzeit sind oder bereits Verträge abgeschlossen haben und in Altersteilzeit gehen werden, die Aufstockungs- und Abfindungsleistungen in voller Höhe sowie das Arbeitsentgelt in der Freistellungsphase ratierlich zurückgestellt.
Um den sozial verträglichen Personalanpassungsprozess zu unterstützen, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie in den Vorjahren Rückstellungen für Abkehrmaßnahmen gebildet und im Geschäftsjahr entsprechend angepasst. Im Rahmen des Programms SG & A 2020 zur Senkung der Kosten in Verwaltung und Vertrieb wurden den Rückstellungen im abgelaufenen Geschäftsjahr 52 Millionen € zugeführt.
Die Zusagen für Langzeitkonten enthalten zwei Komponenten. Die erste Komponente umfasst die als Rückstellung bilanzierten Verpflichtungen für tarifliche Einmalzahlungen, Urlaub während der Freistellungsphase sowie die Schlussförderung. Die Anwartschaften mit noch nicht vereinbarter Schlussförderung sind nach Inanspruchnahmewahrscheinlichkeiten gewichtet worden. Die zweite Komponente beinhaltet die laufenden Arbeitnehmer- und Arbeitgebereinbringungen in ein individuelles Wertguthabenkonto, welches durch eine doppelseitige Treuhand insolvenzgesichert ist. Bei dieser Komponente handelt es sich um eine wertpapiergebundene Zusage gemäß § 253 Abs. 1 Satz 3 HGB.
Der Verpflichtungsumfang entspricht dabei dem Zeitwert der hinterlegten Vermögenswerte von insgesamt 45 Millionen € (Vorjahr: 36 Millionen €). Gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB werden die Vermögenswerte, die zur Insolvenz-sicherung der Verpflichtungen aus dem Wertguthabenkonto bestimmt sind, mit diesen Verpflichtungen verrechnet. Die historischen Anschaffungskosten der Vermögenswerte betrugen insgesamt 43 Millionen € (Vorjahr: 33 Millionen €). Soweit Marktwerte für die Vermögenswerte vorliegen, werden jene zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Vermögenswerte werden in einem Spezialfonds der Assetklasse Aktien und Renten gehalten. Die Vermögenswerte entsprechen den Marktwerten zum 28. Dezember 2018 aus dem Spezialfonds der Allianz.
Die sonstigen Rückstellungen und die Steuerrückstellungen berücksichtigen in ausreichendem Umfang alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sie werden mit dem Betrag der voraussichtlichen Inanspruchnahme in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags bilanziert. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.
1.2.7 Verbindlichkeiten
Anleihen und Verbindlichkeiten werden zum Nennwert bzw. zum Erfüllungsbetrag ausgewiesen.
Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden im Rahmen der Erstbewertung zu historischen Entstehungskursen bilanziert. Posten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden im Rahmen der Folgebewertung imparitätisch mit dem am Stichtag geltenden Devisenkassamittelkurs bewertet, wobei positive Wertansätze unberücksichtigt bleiben. Posten mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden mit dem am Stichtag geltenden Devisenkassamittelkurs bewertet, sodass auch positive Wertansätze berücksichtigt werden.
Die Bewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Cashpool, Tagesgeldern, Lieferungen und Leistungen sowie der flüssigen Mittel und der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erfolgt zum Devisenkassamittelkurs (täglich fixierter EZB-Kurs).
Bewertungseinheiten werden gemäß § 254 HGB gebildet, indem die Marktwerte der Termingelder den zu Marktwerten bewerteten Sicherungsgeschäften gegenübergestellt werden. Soweit sich daraus ein negativer Überhang ergibt, wird eine Drohverlustrückstellung passiviert. Die bilanzielle Behandlung der Bewertungseinheiten erfolgt nach der Einfrierungsmethode.
1.2.8 Latente Steuern
Latente Steuern werden nach § 274 Abs. 1 HGB für Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen gebildet, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Steuerliche Verlustvorträge und Zinsvorträge werden bei der Berechnung aktiver latenter Steuern in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verrechnung berücksichtigt.
Zur Ermittlung der latenten Steuern wurden die Steuersätze angewendet, die nach der derzeitigen Rechtslage zu dem Zeitpunkt gelten, zu dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich abbauen werden. Die Bewertung der Bilanzdifferenzen erfolgte mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz von 32,2 Prozent (Vorjahr: 32,2 Prozent). Dieser setzt sich zusammen aus 15 Prozent Körperschaftsteuer, darauf 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag, und 16,4 Prozent Gewerbesteuer.
Besteht eine steuerliche Organschaft, werden die latenten Steuern grundsätzlich dem Organträger zugerechnet (formale Betrachtungsweise).
Soweit sich insgesamt eine Steuerentlastung ergibt (Aktivüberhang), wird das Aktivierungswahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht ausgeübt. Wenn sich eine Steuerbelastung ergibt, wird diese als passive latente Steuer in der Bilanz ausgewiesen. In der Gewinn- und Verlustrechnung ist die Veränderung der latenten Steuern dann unter dem Posten „Steuern vom Einkommen und vom Ertrag" gesondert ausgewiesen.
1.2.9 Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse werden unter Abzug von Erlösschmälerungen und unter Kürzung der Umsatzsteuer und aller sonstigen direkt mit dem Umsatz verbundenen Steuern ausgewiesen. Sie beinhalten Erlöse aus dem Verkauf und der Vermietung oder Verpachtung von Produkten und aus der Erbringung von Dienstleistungen.
Als Produkte werden die Erzeugnisse und Waren bilanziert, die einen Bezug zum normalen Absatzprogramm aufweisen. Zusätzlich weisen solche Vermögensgegenstände den Charakter eines Produkts auf und werden als Umsatzerlöse ausgewiesen, die regelmäßig im Rahmen der Geschäftstätigkeit des bilanzierenden Unternehmens veräußert werden. Erlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen werden als Umsatzerlöse erfasst, sofern ihnen ein Leistungsaustausch zugrunde liegt.
2 Erläuterung der Bilanz
(in Millionen €, sofern nicht anders angegeben)
2.1 Anlagevermögen
Entwicklung der immateriellen Vermögensgegenstände
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| in Millionen € | Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | Geleistete Anzahlungen | Gesamt |
|---|---|---|---|
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | |||
| Stand 01.01.2017 | 34 | - | 34 |
| Zugänge | 5 | - | 5 |
| Abgänge | - | - | - |
| Umbuchungen | 6 | - | 6 |
| Stand 31.12.2017 | 45 | - | 45 |
| Zugänge | 7 | - | 7 |
| Abgänge | - | - | - |
| Umbuchungen | 8 | - | 8 |
| Stand 31.12.2018 | 60 | - | 60 |
| Abschreibungen und Wertminderungen | |||
| Stand 01.01.2017 | 23 | - | 23 |
| Abschreibungen | 6 | - | 6 |
| Zuschreibungen | - | - | - |
| Abgänge | - | - | - |
| Umbuchungen | - | - | - |
| Stand 31.12.2017 | 29 | - | 29 |
| Abschreibungen des Geschäftsjahres | 8 | - | 8 |
| Zuschreibungen des Geschäftsjahres | - | - | - |
| Abgänge | - | - | - |
| Umbuchungen | - | - | - |
| Stand 31.12.2018 | 37 | - | 37 |
| Buchwerte 31.12.2017 | 16 | - | 16 |
| Buchwerte 31.12.2018 | 23 | - | 23 |
Entwicklung der Sachanlagen
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| in Millionen € | Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | Technische Anlagen und Maschinen | Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | |||||
| Stand 01.01.2017 | 1 | 3 | 70 | 11 | 85 |
| Zugänge | 1 | - | 18 | 9 | 28 |
| Abgänge | - | - | -2 | - | -2 |
| Umbuchungen | - | - | 3 | -9 | -6 |
| Stand 31.12.2017 | 2 | 3 | 89 | 11 | 105 |
| Zugänge | - | - | 6 | 11 | 17 |
| Abgänge | - | - | -1 | - | -1 |
| Umbuchungen | - | - | 5 | -13 | -8 |
| Stand 31.12.2018 | 2 | 3 | 99 | 9 | 113 |
| Abschreibungen und Wertminderungen | |||||
| Stand 01.01.2017 | - | 2 | 39 | - | 41 |
| Abschreibungen | 1 | - | 13 | - | 14 |
| Zuschreibungen | - | - | - | - | - |
| Abgänge | - | - | -2 | - | -2 |
| Umbuchungen | - | - | - | - | - |
| Stand 31.12.2017 | 1 | 2 | 50 | - | 53 |
| Abschreibungen des Geschäftsjahres | - | - | 16 | - | 16 |
| Zuschreibungen des Geschäftsjahres | - | - | - | - | - |
| Abgänge | - | - | -2 | - | -2 |
| Umbuchungen | - | - | - | - | - |
| Stand 31.12.2018 | 1 | 2 | 64 | - | 67 |
| Buchwerte 31.12.2017 | 1 | 1 | 39 | 11 | 52 |
| Buchwerte 31.12.2018 | 1 | 1 | 35 | 9 | 46 |
Entwicklung der Finanzanlagen
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| in Millionen € | Anteile an verbundenen Unternehmen | Ausleihungen an verbundene Unternehmen | Beteiligungen | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | ||||
| Stand 01.01.2017 | 9.086 | 485 | 65 | 9.636 |
| Zugänge | 117 | 381 | - | 498 |
| Abgänge | - | -155 | - | -155 |
| Umbuchungen | - | -24 | - | -24 |
| Stand 31.12.2017 | 9.203 | 687 | 65 | 9.955 |
| Zugänge | 19 | 3 | 1 | 23 |
| Abgänge | - | - | - | - |
| Umbuchungen | - | -500 | - | -500 |
| Stand 31.12.2018 | 9.222 | 190 | 66 | 9.478 |
| Abschreibungen und Wertminderungen | ||||
| Stand 01.01.2017 | 625 | - | - | 625 |
| Abschreibungen | - | 49 | - | 49 |
| Zuschreibungen | -149 | - | - | -149 |
| Abgänge | - | - | - | - |
| Umbuchungen | - | - | - | - |
| Stand 31.12.2017 | 476 | 49 | - | 525 |
| Abschreibungen des Geschäftsjahres | 15 | - | - | 15 |
| Zuschreibungen des Geschäftsjahres | -11 | - | - | -11 |
| Abgänge | - | - | - | - |
| Umbuchungen | - | -49 | - | -49 |
| Stand 31.12.2018 | 480 | - | - | 480 |
| Buchwerte 31.12.2017 | 8.727 | 638 | 65 | 9.430 |
| Buchwerte 31.12.2018 | 8.742 | 190 | 66 | 8.998 |
Der Zugang bei verbundenen Unternehmen resultiert aus Einzahlungen in die Kapitalrücklage einer Gesellschaft in Höhe von insgesamt 19 Millionen €.
Zu den Angaben der Anteilsbesitzliste der Evonik Industries AG wird auf Anhangziffer 4.12 verwiesen.
2.2 Vorräte
Vorräte
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| in Millionen € | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Handelswaren | 6 | 6 |
| 6 | 6 |
2.3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
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| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |||
|---|---|---|---|---|
| Restlaufzeit | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| in Millionen € | bis 1 Jahr | über 1 Jahr | Gesamt | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 7 | - | 7 | 9 |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 3.694 | - | 3.694 | 3.221 |
| Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | - | - | - | - |
| Sonstige Vermögensgegenstände | 169 | 14 | 183 | 97 |
| 3.870 | 14 | 3.884 | 3.327 |
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen gliedern sich wie folgt:
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
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| in Millionen € | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Finanzforderungen | 3.570 | 3.039 |
| Sonstige Forderungen | 12 | 40 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 112 | 142 |
| 3.694 | 3.221 |
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten unter anderem Ansprüche aus Gewinnabführungen und Cashpool im Wesentlichen gegen die Evonik Degussa GmbH. Bei den sonstigen Vermögensgegenständen handelt es sich im Wesentlichen um Erstattungsansprüche aus Betriebsführung sowie Forderungen aus Ertragsteuern und Umsatzsteuerguthaben.
2.4 Flüssige Mittel
Unter den flüssigen Mitteln sind die Guthaben bei Kreditinstituten erfasst.
2.5 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden unter anderem Disagio und Bankgebühren aus der Emission von Anleihen in Höhe von 2 Millionen € abgegrenzt.
2.6 Eigenkapital
( a ) Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag unverändert 466.000.000 €. Es ist in 466.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt. Der rechnerische Wert je Aktie liegt bei 1 €.
( b ) Genehmigtes Kapital
Durch die Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 ist ein genehmigtes Kapital beschlossen worden. Danach ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates in der Zeit bis zum 22. Mai 2023 um bis zu 116.500.000 € durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018).
Von der Ermächtigung kann ein- oder mehrmals in Teilbeträgen Gebrauch gemacht werden.
Die Ausgabe kann gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bei Ausgabe der neuen Aktien in folgenden Fällen auszuschließen:
• Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen,
• wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet,
• zum Ausschluss von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben,
• soweit es erforderlich ist, um den Inhabern und/oder Gläubigern von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. den Schuldnern von Wandlungs- und/oder Optionspflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- und/oder Optionspflichten zustehen würde,
• zur Gewährung von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 1 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet,
• zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (Scrip Dividend).
Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen entfällt, die nach dem 23. Mai 2018 unter Bezugsrechtsausschluss veräußert bzw. ausgegeben worden sind, darf 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Als Bezugsrechtsausschluss ist es auch anzusehen, wenn die Veräußerung bzw. Ausgabe in entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital 2018 festzulegen.
Das genehmigte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen.
( c ) Bedingtes Kapital
Ebenfalls durch Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 ist das Grundkapital um weitere bis zu 37.280.000 € eingeteilt in bis zu 37.280.000 auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2018). Die bedingte Kapitalerhöhung steht im Zusammenhang mit einer in der vorgenannten Hauptversammlung erteilten Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen.
Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten bzw. die Schuldner von Options- bzw. Wandlungspflichten aus Options- und/oder Wandelanleihen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben bzw. garantiert werden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw. ihren Options- bzw. Wandlungspflichten nachkommen und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden. Den Aktionären steht grundsätzlich das gesetzliche Bezugsrecht auf die Options- und/oder Wandelanleihen zu; die Ermächtigung regelt bestimmte Fälle, in denen der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre auf Options- und/oder Wandelanleihen ausschließen kann. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis.
Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.
Das bedingte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen.
( d ) Eigene Aktien
Am 6. März 2018 kündigte die Evonik Industries AG den Kauf eigener Aktien in einem Volumen von bis zu 139,5 Millionen € bis spätestens zum 6. April 2018 unter Ausnutzung der am 18. Mai 2016 erteilten Ermächtigung der Hauptversammlung an. Der Erwerb diente der Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter der Evonik Industries AG und bestimmter nachgeordneter Konzerngesellschaften sowie Mitglieder der Geschäftsführung von nachgeordneten verbundenen Unternehmen der Evonik Industries AG im Rahmen eines Mitarbeiter-Aktienprogramms.
Die Evonik Industries AG hat im Rahmen des Rückerwerbs bis zum 4. April 2018 insgesamt 594.663 Stück eigene Aktien zurückgekauft, was einem Anteil am Grundkapital von 0,1 Prozent bzw. 594.663 € entspricht. Für die Käufe wurden insgesamt 16,9 Millionen € aufgewendet, was einem durchschnittlichen Kurs von 28,44 € je Aktie entspricht. Der Erwerb erfolgte ab dem 8. März 2018 mit einem durchschnittlichen täglichen Volumen von rund 33.000 Aktien an jedem Xetra-Handelstag durch eine von der Evonik Industries AG beauftragte Bank. Hierbei durfte der maximale Kaufpreis je zurückerworbener Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Börsenkurs der Aktie der Evonik Industries AG im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse um nicht mehr als 5 Prozent überschreiten und um nicht mehr als 5 Prozent unterschreiten. In den Monaten April und Mai 2018 wurden 566.447 Stammaktien (davon 146.131 Gratisaktien) auf Basis des am 5. April 2018 gültigen Aktienkurses und US-Dollar-, Singapur-Dollar- und chinesischen Yuan-Wechselkurses an die teilnehmenden Mitarbeiter übertragen. Die verbliebenen 28.216 Stammaktien wurden bis zum 11. April 2018 über die Börse veräußert. Zum 31. Dezember 2018 weist die Evonik Industries AG daher keine eigenen Anteile mehr aus.
( e ) Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage in Höhe von 721 Millionen € resultiert im Wesentlichen aus Einstellungen nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB. Im Geschäftsjahr 2018 erfolgte eine Entnahme in Höhe von 101 Tausend €, die aus dem Erwerb und der Ausgabe von eigenen Aktien im Rahmen des Mitarbeiter-Aktienprogramms resultierte.
( f ) Gewinnrücklagen
Der Bilanzposten beinhaltet die gesetzliche Rücklage in Höhe von 47 Millionen €. Die anderen Gewinnrücklagen betragen zum 31. Dezember 2018 4.199 Millionen € (Vorjahr: 4.564 Millionen €).
Die Veränderung der anderen Gewinnrücklagen resultiert aus der Entnahme eines Teilbetrags der anderen Gewinnrücklagen in Höhe von 365.064.677,09 €.
( g ) Bilanzgewinn
Im Bilanzgewinn ist ein Gewinnvortrag aus dem Vorjahr von 234 Millionen € gemäß dem Gewinnverwendungsbeschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 enthalten.
( h ) Ausschüttungsgesperrte Beträge
Die unrealisierte Vermögensmehrung aus der Bewertung zum Zeitwert von mit Pensionsverpflichtungen verrechneten Vermögensgegenständen in Höhe von 141 Millionen € sowie die Anpassung des Pensionszinses von einem siebenjährigen auf einen zehnjährigen Durchschnittszinssatz in Höhe von 132 Millionen € führen zu einem zur Ausschüttung gesperrten Betrag von insgesamt 273 Millionen €. Gewinne dürfen nur insoweit ausgeschüttet werden, als nach der Ausschüttung frei verfügbare Rücklagen zuzüglich eines Gewinn- und abzüglich eines Verlustvortrags in dieser Höhe vorhanden sind. Zum 31. Dezember 2018 verfügte die Evonik Industries AG über genügend frei verfügbare Rücklagen.
2.7 Rückstellungen
Rückstellungen
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| in Millionen € | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 161 | 54 |
| Steuerrückstellungen | 196 | 198 |
| Sonstige Rückstellungen | 420 | 358 |
| davon entfallen auf | ||
| - Personal | 152 | 170 |
| - übrige sonstige Rückstellungen | 268 | 188 |
| 777 | 610 |
Eine Bewertung der Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Geschäftsjahre führt zu einer Verpflichtung zum Bilanzstichtag von 1.034 Millionen €. Eine Bewertung der Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten zehn Geschäftsjahre führt zu einer Verpflichtung zum Bilanzstichtag von 902 Millionen €. Daraus resultiert ein Unterschiedsbetrag von 132 Millionen €.
Die Steuerrückstellungen enthalten angemessene Beträge für noch nicht endgültig veranlagte Geschäftsjahre.
In den sonstigen Rückstellungen sind u.a. Rückstellungen für Strukturmaßnahmen, ausstehende Rechnungen, Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sowie eine Rückstellung für ein laufendes Spruchverfahren enthalten. Im Rahmen des Programms SG & A 2020 zur Senkung der Kosten in Verwaltung und Vertrieb wurden den Rückstellungen im abgelaufenen Geschäftsjahr 52 Millionen € zugeführt.
Vom Gesamtbetrag der Rückstellungen entfallen 495 Millionen €(Vorjahr: 359 Millionen €) auf einen Anteil mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
2.8 Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten
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| 31.12.2018 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Restlaufzeit | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| in Millionen € | bis 1 Jahr | über 1 Jahr | davon über 5 Jahre | Gesamt |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Anleihen | - | 1.750 | - | 1.750 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 77 | - | - | 77 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 74 | - | - | 74 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 4.866 | 34 | 25 | 4.900 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 29 | - | - | 29 |
| davon aus Steuern | 6 | - | - | 6 |
| davon für soziale Sicherheit | 1 | - | - | 1 |
| 5.046 | 1.784 | 25 | 6.830 |
Verbindlichkeiten
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| 31.12.2017 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Restlaufzeit | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| in Millionen € | bis 1 Jahr | über 1 Jahr | davon über 5 Jahre | Gesamt |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Anleihen | - | 1.750 | 750 | 1.750 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 80 | - | - | 80 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 82 | - | - | 82 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 4.049 | 287 | 28 | 4.336 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 54 | 3 | - | 57 |
| davon aus Steuern | 6 | - | - | 6 |
| davon für soziale Sicherheit | 1 | - | - | 1 |
| 4.265 | 2.040 | 778 | 6.305 |
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt:
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
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| in Millionen € | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Finanzverbindlichkeiten | 4.795 | 4.225 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 17 | 17 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 88 | 94 |
| 4.900 | 4.336 |
Die Finanzverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten unter anderem Darlehen von der Evonik Peroxide Holding B.V., Amsterdam (Niederlande), Evonik Dutch Holding B.V., Amsterdam (Niederlande), RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH, Essen und der Evonik Industries de Mexico S.A. de C.V., Mexiko-Stadt (Mexiko) sowie Verbindlichkeiten aus Cashpooling unter anderem mit der Evonik Corporation, Parsippany (New Jersey, USA), RBV Verwaltungs-GmbH, Essen, RÜTGERS GmbH, Essen, Evonik Technology & Infrastructure GmbH, Essen, Evonik Röhm GmbH, Darmstadt, Evonik Resource Efficiency GmbH, Essen, Evonik International Holding B.V., Amsterdam (Niederlande), Evonik Antwerpen N.V., Antwerpen (Belgien), Evonik Performance Materials GmbH, Essen, Evonik Speciality Organics Ltd., Milton Keynes (Vereinigtes Königreich), RÜTGERS Dienstleistungs-GmbH, Essen und der Evonik Oil Additives GmbH, Darmstadt. Ferner enthalten die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten aus organschaftlich abgerechneter Umsatzsteuer, anrechenbaren Steuern sowie Verbindlichkeiten aus Aufwandserstattungen.
Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 29 Millionen € enthalten Verbindlichkeiten aus Anleihezinsen (16 Millionen €, aus abzuführender Lohnsteuer (5 Millionen €) sowie aus Sonderbeiträgen zur Pensionskasse (3 Millionen €).
3 Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung
(in Millionen €, sofern nicht anders angegeben)
3.1 Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2018 teilen sich wie folgt auf die Berichtseinheiten auf:
Umsatzerlöse
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| in Millionen € | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Procurement | 297 | 279 |
| IT-Services | 207 | 183 |
| HR-Germany | 84 | 86 |
| Legal, IPM & Compliance | 38 | 29 |
| Financial Services | 24 | 27 |
| Übrige | 55 | 63 |
| 705 | 667 |
Die regionale Differenzierung der Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2018 stellt sich wie folgt dar:
Regionale Differenzierung der Umsatzerlöse
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| in Millionen € | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Westeuropa | 648 | 609 |
| davon Deutschland | 612 | 569 |
| Nordamerika | 33 | 34 |
| Asien-Pazifik Nord | 11 | 11 |
| Asien-Pazifik Süd | 8 | 8 |
| Zentral- und Südamerika | 3 | 3 |
| Osteuropa | 1 | 1 |
| Mittlerer Osten und Afrika | 1 | 1 |
| 705 | 667 |
3.2 Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Erträge
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| in Millionen € | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Erträge aus Währungskursdifferenzen | 420 | 910 |
| Erträge aus der Weiterbelastung von Projekt- und Beratungskosten | 24 | 20 |
| Diverse Kostenweiterbelastungen | 21 | 27 |
| Übrige sonstige betriebliche Erträge | 2 | 7 |
| Periodenfremde Erträge | ||
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 14 | 6 |
| Sonstige periodenfremde Erträge | 3 | 1 |
| 484 | 971 |
Der Ausweis der Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 420 Millionen € erfolgt gemäß Saldierungsverbot des § 246 Abs. 2 HGB auf Bruttobasis. Diesen ausgewiesenen Erträgen stehen Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 419 Millionen € gegenüber, die unter wirtschaftlicher Betrachtungsweise als Einheit zu werten sind. In einer Nettodarstellung hätten sich Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 1 Million € ergeben.
3.3 Materialaufwand
Materialaufwand
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| in Millionen € | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 253 | 228 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | 10 | 18 |
| 263 | 246 |
3.4 Personalaufwand
Personalaufwand
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| in Millionen € | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 346 | 304 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 69 | 62 |
| davon für Altersversorgung | 34 | 28 |
| 415 | 366 |
3.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
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| in Millionen € | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen | 419 | 914 |
| IT-Aufwand | 136 | 134 |
| Konzerndienstleistungen | 72 | 103 |
| Rechts- und Beratungsleistungen | 51 | 35 |
| Aufwand aus der Zuführung von Rückstellungen | 34 | 2 |
| Mietkosten | 19 | 25 |
| Patentaufwand | 3 | 7 |
| Sonstige Steuern | 2 | 3 |
| Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen | 117 | 133 |
| Periodenfremde Aufwendungen | ||
| Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen | 2 | - |
| 855 | 1.356 |
Der Ausweis der Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 419 Millionen € erfolgt gemäß Saldierungsverbot des § 246 Abs. 2 HGB auf Bruttobasis. Diesen ausgewiesenen Aufwendungen stehen Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 420 Millionen € gegenüber, die unter wirtschaftlicher Betrachtungsweise als Einheit zu werten sind. In einer Nettodarstellung hätten sich Erträge aus Währungskursdifferenzen in Höhe von 1 Million € ergeben.
3.6 Beteiligungsergebnis
Beteiligungsergebnis
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| in Millionen € | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Erträge aus Gewinnabführungsverträgen | 563 | 832 |
| Erträge aus Beteiligungen | 1 | 2 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | - | 1 |
| 564 | 834 |
Die gesunkenen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen gegenüber dem Vorjahr resultieren im Wesentlichen aus der geringeren Gewinnabführung der Evonik Degussa GmbH.
3.7 Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Finanzanlagen belaufen sich auf 15 Millionen € (Vorjahr: 49 Millionen €). Dieser Betrag resultiert aus Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert eines verbundenen Unternehmens in Höhe von 15 Millionen €.
3.8 Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
Die Zuschreibungen auf Finanzanlagen belaufen sich auf 11 Millionen € (Vorjahr: 149 Millionen €) und resultieren aus der Zuschreibung eines verbundenen Unternehmens.
3.9 Zinsergebnis
Zinsergebnis
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| in Millionen € | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 99 | 116 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | 80 | 79 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -235 | -159 |
| davon aus Aufzinsung von Rückstellungen | -124 | -35 |
| davon an verbundene Unternehmen | -19 | -12 |
| -136 | -43 |
Der Zinsänderungseffekt aus den Pensions- und Personalverpflichtungen ist in Höhe von 60 Millionen € in den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten. Die aus der allgemeinen Marktlage resultierenden diesjährigen Aufwendungen des Pensionsdeckungsvermögens in Höhe von 31 Millionen € sind ebenfalls Bestandteil der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen.
3.10 Latente Steuern der Gesellschaft
Besteht eine steuerliche Organschaft, werden die latenten Steuern grundsätzlich dem Organträger zugerechnet (formale Betrachtungsweise).
Latente Steuern wurden für zeitlich begrenzte Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen gebildet, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Eine sich daraus ergebende Steuerentlastung führte zur Bildung von aktiven latenten Steuern (insbesondere bei Differenzen auf den Positionen Ausleihungen und sonstige Forderungen). Passive latente Steuern resultierten aus einer sich künftig ergebenden Steuerbelastung (insbesondere bei Differenzen auf den Positionen Rückstellungen für Pensionen und sonstige Rückstellungen). Aktive latente Steuern wurden mit passiven latenten Steuern saldiert. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive latente Steuern (Aktivüberhang) auf temporäre Differenzen wurden gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert.
3.11 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Der Steueraufwand in Höhe von insgesamt 121 Millionen € setzt sich aus Steueraufwand für Steuern des laufenden Jahres in Höhe von 109 Millionen € und für Vorjahre in Höhe von 12 Millionen € zusammen. Die Steuern des laufenden Jahres betreffen die Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag in Höhe von 52 Millionen € und die Gewerbesteuer in Höhe von 57 Millionen €.
4 Sonstige Angaben
4.1 Periodenangaben
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt
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| Anzahl | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| AT-Angestellte | 1.211 | 1.201 |
| Angestellte | 1.409 | 1.460 |
| 2.620 | 2.661 |
Abschlussprüferhonorare
Abschlussprüfer des Jahresabschlusses der Evonik Industries AG war die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Düsseldorf.
Für die Evonik Industries AG und die von ihr beherrschten Unternehmen fielen Abschlussprüfungsleistungen an, die insbesondere Aufwendungen für die gesetzliche Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der Evonik Industries AG, die prüferische Durchsicht von Zwischenabschlüssen, die prüferische Begleitung im Zusammenhang mit der Umsetzung neuer Rechnungslegungsvorschriften sowie die Prüfung von Informationssystemen und Prozessen enthalten. Weiterhin wurden andere Bestätigungsleistungen, die insbesondere Leistungen im Zusammenhang mit regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen betreffen, sowie sonstige Leistungen, die im Wesentlichen projektbezogene Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der Optimierung und Steuerung von Geschäftsprozessen beinhalten, erbracht.
Auf die Angaben zum Honorar des Abschlussprüfers gemäß § 285 Nr. 17 HGB wird verzichtet, da diese in den Konzernabschluss der Evonik Industries AG einfließen.
4.2 Haftungsverhältnisse
Haftungsverhältnisse
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| in Millionen € | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Bürgschaften | 80 | 79 |
| davon Verpflichtungen betreffend die Altersversorgung | - | - |
| davon gegenüber verbundenen Unternehmen | 80 | 79 |
| davon gegenüber assoziierten Unternehmen | - | - |
| Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen | 2.441 | 2.573 |
| davon Verpflichtungen betreffend die Altersversorgung | 126 | 169 |
| davon gegenüber verbundenen Unternehmen | 2.441 | 2.573 |
| davon gegenüber assoziierten Unternehmen | - | - |
| 2.521 | 2.652 |
Die Evonik Industries AG übernimmt im Rahmen der Konzernfinanzierung Bürgschaften und Gewährleistungen gegenüber Banken für Unternehmen des Evonik-Konzerns. Des Weiteren hat die Evonik Industries AG Bürgschaften und Gewährleistungen für eventuelle Verpflichtungen von Konzerngesellschaften gegenüber Dritten übernommen.
Der Avalbestand wird laufend durch das Rechnungswesen und die Abteilung Finanzen überwacht. Avale wurden fast ausschließlich zur Absicherung von Aktivitäten der Konzerngesellschaften herausgelegt. Insofern droht keine Inanspruchnahme.
Der Bestand an Kreditbesicherungsbürgschaften und -garantien, die mit einem Volumen von 2.137 Millionen € begeben worden sind, wird im Rahmen der monatlichen Finanzberichterstattung und der Liquiditätsplanungen einer entsprechenden Beobachtung unterzogen. Die Liquidität der Tochtergesellschaften im Evonik-Konzern wird durch die einheitliche Konzernfinanzierungsstrategie sichergestellt, daher droht keine Inanspruchnahme.
Vertragserfüllungsavale stehen mit 170 Millionen € zu Buche. Die Konzerngesellschaften sind gehalten, eingegangene vertragliche Verpflichtungen zu erfüllen. Im Rahmen des bei den Konzerngesellschaften bestehenden Vertragscontrollings ist eine laufende Kontrolle gewährleistet, somit sind Inanspruchnahmen unwahrscheinlich.
In den Vertragserfüllungsavalen sind neben den Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen der Evonik Industries AG auch Garantien zur Absicherung der Altersteilzeit-Wertguthaben im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Insolvenzsicherung enthalten. Die Absicherung der Wertguthaben erfolgt über halbjährlich zu erneuernde Garantien, die den im betreffenden Zeitraum jeweils maximal erreichten Wertguthabenstand absichern. Grundlage für die Höhe der Garantien sind die einzelnen in die Absicherung einbezogenen Gesellschaften bzw. die ermittelten Vorschaudaten der dort abzusichernden Mitarbeiter. Treuhänder für dieses Altersteilzeitabsicherungsmodell ist die Deutsche Treuinvest Stiftung, Frankfurt am Main. Zum Bilanzstichtag ergibt sich hieraus ein Gesamtvolumen in Höhe von 126 Millionen €.
Sonstige Bürgschaften und Garantien bestehen in einem Umfang von 214 Millionen €. Die zuständigen Fachabteilungen, insbesondere der Bereich Recht, tragen für ein entsprechendes Fallmanagement Sorge, daher wird nicht von einer Inanspruchnahme ausgegangen.
Evonik hat gegenüber verbundenen Unternehmen Patronatserklärungen abgegeben, in denen sie sich verpflichtet, den verbundenen Unternehmen liquide Mittel zur Verfügung zu stellen, soweit dies erforderlich ist, damit diese ihre am 31. Dezember 2018 bestehenden und ihre im Geschäftsjahr 2019 entstehenden Verpflichtungen, die während eines Zeitraums von nicht weniger als zwölf Monaten nach dem 31. Dezember 2018 fällig werden, erfüllen können. Die Liquidität der Tochtergesellschaften im Evonik-Konzern wird durch die einheitliche Konzernfinanzierungsstrategie sichergestellt. Mit einer Inanspruchnahme ist daher nicht zu rechnen.
4.3 Angaben nach § 285 Nr. 3 und Nr. 3a HGB
Angaben nach § 285 Nr. 3 und Nr. 3a HGB
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| in Millionen € | 31.12.2018 |
|---|---|
| Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen | |
| fällig 2019 | 11 |
| fällig 2020 | 11 |
| fällig 2021 | 11 |
| fällig 2022 | 11 |
| fällig 2023 | 10 |
| fällig nach 2023 | 26 |
| Summe | 80 |
| davon gegenüber verbundenen Unternehmen | - |
| davon gegenüber assoziierten Unternehmen | - |
| davon betreffend die Altersversorgung | - |
| Bestellobligo aus Investitionen | 6 |
| Verpflichtungen aus langfristigen Abnahmeverträgen und Rechtsverhältnissen | |
| fällig 2019 | 76 |
| fällig 2020 | 67 |
| fällig 2021 | 18 |
| fällig 2022 | 5 |
| fällig 2023 | - |
| fällig nach 2023 | - |
| Summe | 166 |
| davon gegenüber verbundenen Unternehmen | - |
| davon gegenüber assoziierten Unternehmen | - |
| davon betreffend die Altersversorgung | - |
4.4 Derivative Finanzinstrumente
Im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit ist die Evonik Industries AG Währungs- und Zinsrisiken ausgesetzt. Zur Reduzierung bzw. Eliminierung dieser Risiken werden derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Abgesichert werden Fremdwährungs-forderungen und -verbindlichkeiten. Gleichzeitig schließt die Evonik Industries AG derivative Finanzinstrumente für Tochtergesellschaften ab. Finanzderivate werden nur mit Banken und Handelshäusern erstklassiger Bonität im Rahmen festgelegter Limite abgeschlossen. Dabei kommen ausschließlich marktgängige Instrumente mit ausreichender Marktliquidität zum Einsatz. Folglich geht Evonik davon aus, dass keine wesentlichen Kreditrisiken existieren.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden zur Absicherung von Währungsrisiken Devisentermingeschäfte, Devisenoptionen und Zins-Währungs-Swaps abgeschlossen.
Die beizulegenden Zeitwerte der Währungs- und Zinsderivate wurden mithilfe von Discounted-Cashflow-Verfahren auf Basis von Wechselkursnotierungen der Europäischen Zentralbank und beobachtbaren Zinsstrukturkurven bestimmt.
Die Bilanzierung der Marktwerte erfolgt imparitätisch: Negative Marktwerte werden als Drohverlustrückstellungen ausgewiesen, sofern sie nicht in ein Bewertungsportfolio oder in eine Bewertungseinheit mit entsprechenden Grundgeschäften einbezogen sind. Im Rahmen der Währungssicherung hat die Evonik Industries AG mit Tochtergesellschaften abgeschlossene Devisentermingeschäfte teilweise kongruent an Banken durchgehandelt und teilweise zu einem Währungsportfolio zusammengefasst und nach internem Ausgleich die Spitzenposition mit Banken abgesichert. Die mit Banken kongruent abgeschlossenen Devisentermingeschäfte sowie die jeweiligen Gegengeschäfte mit den Tochtergesellschaften wurden mittels Portfolio-Bewertungseinheiten zusammengefasst, die nach der Einfrierungsmethode bilanziert werden, sodass lediglich ein geringes Bewertungsergebnis entsteht. Zur Feststellung der Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird die Critical-Terms-Match-Methode angewendet, wobei die durchschnittliche Laufzeit der Derivate weniger als ein Jahr beträgt. Darüber hinaus wurden für die nicht durchgehandelten Geschäfte der Evonik Industries AG Portfolio-Bewertungseinheiten gebildet. Für negative Salden aus diesen Währungsportfolien sowie für negative Marktwerte von Devisentermingeschäften, denen kein bilanziertes Gegengeschäft zugrunde lag, wurden zum 31. Dezember 2018 Drohverlustrückstellungen in Höhe von 9 Millionen € angesetzt. Die Ergebnisse für die Bildung der Rückstellungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gezeigt.
Im Zusammenhang mit Devisentermingeschäften wurden die folgenden Grundgeschäfte mit den folgenden Nominalvolumina in Bewertungseinheiten einbezogen:
Grundgeschäfte bei Devisentermingeschäften
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| in Millionen € | 31.12.2018 |
|---|---|
| Vermögensgegenstände | 1.742 |
| Schulden | 723 |
| 2.465 |
Darüber hinaus hat die Evonik Industries AG konzerninterne Fremdwährungsdarlehen in chinesischen Renminbi Yuan (CNY) und US-Dollar (USD) durch Zins-Währungs-Swaps mit einer Laufzeit bis maximal 2023 abgesichert. Durch den Einsatz dieser Swaps sichert die Evonik Industries AG das Währungsrisiko aus den Tilgungs- und Zins-Cashflows der Fremdwährungsdarlehen ab. Die Evonik Industries AG hat Mikro-Bewertungseinheiten gebildet. Die Bilanzierung erfolgt nach der Einfrierungsmethode, die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird anhand der Dollar-Offset-Methode festgestellt. Zum 31. Dezember 2018 war keine Drohverlustrückstellung anzusetzen. Im Zusammenhang mit Zins-Währungs-Swaps wurden Grundgeschäfte in Höhe von 521 Millionen € in Bewertungseinheiten einbezogen. Um die gewünschte Sicherungsstruktur der Fremdwährungsdarlehen mit Zins-Währungs-Swaps zu erreichen, wurden teilweise mehrere Sicherungsgeschäfte pro Bewertungseinheit abgeschlossen.
Für die Sicherung der geplanten Akquisition der PeroxyChem hat die Evonik Industries AG mit einer Bank eine US-Dollar-Devisenoption mit Laufzeit August 2019 abgeschlossen und diese kongruent an eine niederländische Tochtergesellschaft weitergereicht. Die beiden Geschäfte wurden zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst.
Zum Bilanzstichtag bestanden bei der Evonik Industries AG folgende derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Währungsrisiken:
Derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken
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| Nominalvolumen <1 Jahr | Nominalvolumen >1 Jahr | Marktwerte | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2018 | 31.12.2018 | 31.12.2018 | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| in Millionen € | extern | konzernintern | extern | konzernintern | positiv | negativ |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Devisentermingeschäfte und -optionen | 4.326 | 1.678 | 274 | 274 | 69 | 91 |
| Zins-Währungs-Swaps | 1.017 | 564 | 651 | 579 | 107 | 114 |
Darüber hinaus war zum 31. Dezember 2018 ein externer, langfristiger Zinsswap mit einem Nominalvolumen in Höhe von 650 Millionen € und einem positiven Marktwert in Höhe von 1 Million € im Bestand. Dieser wurde mit identischen Parametern an eine Tochtergesellschaft durchgehandelt, was dazu führt, dass der interne Zinsswap mit einem Nominalvolumen in Höhe von 650 Millionen € einen negativen Marktwert in Höhe von 1 Million € aufweist.
Die Angaben der Nominalvolumina erfolgen in absoluten Werten, die Angaben der Marktwerte erfolgen inklusive der aufgelaufenen Stückzinsen.
Alle Commodity-Swaps wurden im Geschäftsjahr 2018 vorfällig aufgelöst. Hieraus ergab sich ein Ertrag in Höhe von 4 Millionen €.
4.5 Erfolgsabhängige Vergütungen
Das Vergütungssystem von Evonik beinhaltet neben der Grundvergütung und der einjährigen variablen Vergütung auch eine langfristige Komponente, die Long-Term-Incentive (LTI)-Pläne für Vorstände und Führungskräfte. Mit dem LTI-Plan für das Jahr 2013 ist erstmals mit dem Börsengang die Wertentwicklung der Evonik-Aktie in den Mittelpunkt des LTI gerückt worden. Für Vorstände und Führungskräfte wurde das neue Plandesign gleichermaßen eingeführt.
Es handelt sich um eine anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich. Die Pläne werden jeweils am Bewertungsstichtag mit einer Monte-Carlo-Simulation bewertet. Hierbei wird das Ausübungsverhalten durch das Modell simuliert. Die Pläne führen zu Personalaufwand, der grundsätzlich über die Laufzeit der jeweiligen Tranche verteilt wird.
Evonik LTI-Plan für Vorstände und Führungskräfte — Tranchen 2013 bis 2018
Die Performance wird auf Basis der absoluten Entwicklung des Evonik-Aktienkurses sowie der relativen Entwicklung des Evonik-Aktienkurses im Vergleich zum MSCI World Chemicals IndexSM berechnet.
Aus dem vertraglichen Zielwert in Form eines Eurobetrags wird grundsätzlich zu Beginn des Performancezeitraums auf Basis des dann gegebenen Aktienkurses die Anzahl der fiktiven Aktien ermittelt. Maßgeblich sind hierfür die letzten 60 Handelstage vor Beginn des Performancezeitraums. Der Performancezeitraum beginnt stets am 1. Januar des Zuteilungsjahres und beträgt grundsätzlich vier Jahre. Für die Ermittlung der fiktiven Aktien der Tranche 2013 waren ausnahmsweise mangels Aktienkurs zu Beginn des Performancezeitraums die ersten 60 Handelstage ab Börsengang (25. April 2013) maßgeblich. Zum Ende des Performancezeitraums wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt.
Liegt das Ergebnis der relativen Performance bei einem Wert von unter 70 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf den Wert Null gesetzt. Beträgt das Ergebnis der relativen Performance einen Wert von über 130 Prozentpunkten, wird der Wert der relativen Performance auf den Wert 130 Prozent festgelegt.
Die Berechnung des Auszahlungsbetrags ergibt sich aus der Multiplikation der relativen Performance mit der Anzahl der zugeteilten fiktiven Aktien sowie mit dem Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums.
Am Ende des Performancezeitraums besteht die Möglichkeit, diesen einmalig um ein Jahr zu verlängern. Eine Teilausübung nach Ende des ursprünglichen Performancezeitraums ist nicht möglich. Der Auszahlungsgrad der Langfristvergütung ist nach oben begrenzt und kann maximal 300 Prozent des individuellen Zusagezielwertes betragen.
Da der bisherige Performancezeitraum des LTI für Führungskräfte bis einschließlich der Tranche 2012 auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegt war, ist die Tranche 2013 für die Führungskräfte so festgelegt worden, dass die erste Hälfte des LTI 2013 bereits nach drei Jahren und die zweite Hälfte nach vier Jahren ausgeübt werden kann. Als weiterer Anreiz für den Übergang wurden Auszahlungsbeträge aus dieser Tranche mit dem Faktor 1,2 multipliziert. Ab der Tranche 2014 beträgt die Planlaufzeit auch für die Führungskräfte vier Jahre. Für die Evonik LTI-Pläne 2013, 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018 besteht zum 31. Dezember 2018 eine Rückstellung in Höhe von 27,2 Millionen € (Vorjahr: 38,9 Millionen €).
Zum 31. Dezember 2018 betrugen die Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütungen insgesamt 27,2 Millionen € (Vorjahr: 38,9 Millionen €). Im Jahr 2018 betrug der Gesamtaufwand für anteilsbasierte Vergütungen 2,8 Millionen € (Vorjahr: 14,8 Millionen €).
4.6 Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen
Die Aufstellung enthält sämtliche wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen. Für die Definition des Kreises der nahe stehenden Unternehmen und Personen sind auch nach HGB die Bestimmungen des IAS 24 maßgeblich.
Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen 2018
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| in Millionen € | Art der Beziehung | |
|---|---|---|
| Art des Geschäfts | Verbundene Unternehmen | Unternehmen der öffentlichen Hand |
| --- | --- | --- |
| Haftungsverhältnisse | 2.521 | - |
| Währungskurserträge | 177 | - |
| Währungskursverluste | 219 | - |
| Erbrachte Dienstleistungen | 649 | - |
| Kostenerstattungen und sonstige Aufwendungen | 104 | 1 |
| Zinserträge | 80 | - |
| Erträge aus Weiterbelastung von Kosten | 44 | - |
| Zinsaufwendungen | 19 | - |
| Mieterträge | 4 | - |
| Sonstige finanzielle Verpflichtungen | - | 1 |
| Mietaufwendungen | 15 | - |
In Bezug auf die Erträge und Aufwendungen aus Gewinnabführungsverträgen mit Tochtergesellschaften wird auf Anhangziffer 3.6 verwiesen. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2017 wurde nach dem Beschluss durch die Hauptversammlung am 23. Mai 2018 im zweiten Quartal gezahlt. Die RAG-Stiftung, Essen (RAG-Stiftung), erhielt 363 Millionen €.
Als nahe stehende Personen gelten die Mitglieder des Managements, die direkt oder indirekt für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeit des Konzerns zuständig und verantwortlich sind, sowie deren nahe Familienangehörige. Bei Evonik sind dies der Vorstand und der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG, der Vorstand und das Kuratorium der RAG-Stiftung.
In Bezug auf die Leistungen an den Vorstand und den Aufsichtsrat verweisen wir auf die Angaben nach § 285 Nr. 9 HGB (siehe auch Anhangziffer 4.8).
4.7 Organe der Gesellschaft
Mitglieder des Vorstandes
Christian Kullmann, Hamminkeln
Vorsitzender des Vorstandes
a) Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
Dr. Harald Schwager, Speyer
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes
a) Evonik Nutrition & Care GmbH (Vorsitz)
Evonik Resource Efficiency GmbH (Vorsitz)
Evonik Performance Materials GmbH (Vorsitz)
b) KSB Management SE
Thomas Wessel, Recklinghausen
Personalvorstand/Arbeitsdirektor
a) Evonik Nutrition & Care GmbH
Evonik Resource Efficiency GmbH
Evonik Performance Materials GmbH
Evonik Technology & Infrastructure GmbH (Vorsitz)
Pensionskasse Degussa VVaG (Vorsitz)
Vivawest GmbH
Vivawest Wohnen GmbH
b) Gesellschaft zur Sicherung von Bergmannswohnungen mbH
Ute Wolf, Düsseldorf
Finanzvorstand
a) Deutsche Asset Management Investment GmbH (bis 21. März 2018)
DWS Group GmbH & Co. KGaA (seit 22. März 2018)
Evonik Nutrition & Care GmbH
Evonik Resource Efficiency GmbH
Evonik Performance Materials GmbH
Klöckner & Co. SE
Pensionskasse Degussa VVaG
b) Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH (seit 25. November 2018)
Legende:
a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten.
b) Mitgliedschaft in anderen Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG.
Mitglieder des Aufsichtsrates
Bernd Tönjes, Marl
Vorsitzender des Aufsichtsrates (seit 23. Mai 2018)
Vorsitzender des Vorstandes der RAG-Stiftung (seit 24. Mai 2018)
a) RAG Aktiengesellschaft (seit 24. Mai 2018 Vorsitz) RAG Deutsche Steinkohle AG (seit 24. Mai 2018 Vorsitz)
b) DEKRA e.V.
Edeltraud Glänzer, Hannover
Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates
Stellvertretende Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
a) B. Braun Melsungen AG
Merck KGaA
Martin Albers, Dorsten
Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der Evonik Industries AG Vorsitzender des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Essen Campus
a) Pensionskasse Degussa VVaG (bis 6. Juli 2018)
b) PEAG Holding GmbH (bis 20. Juni 2018)
Prof. Dr. Barbara Albert, Darmstadt
Professorin für Festkörperchemie am Eduard-Zintl-Institut für Anorganische und Physikalische Chemie der Technischen Universität Darmstadt
a) Schunk GmbH
Jens Barnhusen, Bottrop
(seit 23. Mai 2018)
Vorsitzender des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Goldschmidtstraße
a) Pensionskasse Degussa VVaG (seit 6. Juli 2018)
Prof. Dr. Aldo Belloni, München
Vorsitzender des Vorstandes der Linde Aktiengesellschaft
b) TÜV Süd e. V.
Karin Erhard, Hannover
Justiziarin der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
a) INEOS Deutschland GmbH (bis 5. Dezember 2018)
INEOS Köln GmbH (bis 10. September 2018)
Carmen Fuchs, Alzenau
Stellvertretende Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates
Vorsitzende des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Hanau
a) Pensionskasse Degussa VVaG (bis 6. Juli 2018)
Prof. Dr. Barbara Grunewald, Bonn
Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht der Universität zu Köln
Michael Hofmann, Griesheim
(seit 23. Mai 2018)
Mitglied des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Darmstadt/Weiterstadt/Wörth (bis 31. Dezember 2018 auch Vorsitzender)
Martin Kubessa, Velbert
(seit 23. Mai 2018)
Mitglied des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Marl
a) Evonik Technology & Infrastructure GmbH
Frank Löllgen, Köln
Landesbezirksleiter Nordrhein der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
a) Bayer AG
Dr. Siegfried Luther, Gütersloh
Ehemaliger Finanzvorstand der Bertelsmann AG (heute: Bertelsmann SE & Co. KGaA)
a) Schaeffler AG
Sparkasse Gütersloh-Rietberg
Michael Rüdiger, Utting am Ammersee
Vorsitzender des Vorstandes der DekaBank Deutsche Girozentrale
a) Deka Immobilien GmbH
Deka Investment GmbH (Vorsitz)
Deka Vermögensmanagement GmbH (seit 15. Januar 2018 Vorsitz)
(bisher: Landesbank Berlin Investment GmbH)
Liquiditäts-Konsortialbank GmbH i. L. (Vorsitz) (bis 23. Juli 2018)
Dr. Thomas Sauer, Bad Homburg
(seit 23. Mai 2018)
Vorsitzender des Gesamtsprecherausschusses Evonik-Konzern
Peter Spuhler, Weiningen, Schweiz
(seit 23. Mai 2018)
Verwaltungsratspräsident der Stadler Rail AG, Bussnang, Schweiz und der PCS Holding AG, Frauenfeld, Schweiz
b) Aebi Schmidt Holding AG, Frauenfeld (Schweiz) (Vorsitz)
AngelStar S.r.l., Mola di Bari (Italien)
Allreal Holding AG, Zug (Schweiz)
Autoneum Holding AG, Winterthur (Schweiz)
Chesa Sül Spelm AG, Frauenfeld (Schweiz)
DSH Holding AG, Warth-Weiningen (Schweiz)
Jahresabschluss der Evonik Industries AG 2018
Estonia Train Finance AG, Frauenfeld (Schweiz) (Vorsitz)
European Loc Pool AG, Frauenfeld (Schweiz) (seit 25. Juni 2018)
Gleisag Gleis- und Tiefbau AG, Goldach (Schweiz) (Vorsitz)
Nordic Train Finance AG, Frauenfeld (Schweiz) (Vorsitz)
Rana Aps AG, Warth-Weiningen (Schweiz) (Vorsitz)
Rana Aps Iberica S.L., Warth-Weiningen (Schweiz) (Vorsitz)
Rieter Holding AG, Winterthur (Schweiz)
Stadler CIS AG, Bussnang (Schweiz) (Vorsitz)
Stadler Minsk CJSC, Minsk (Weißrussland) (Vorsitz)
Stadler Pankow GmbH, Berlin (Vorsitz)
Stadler Trains Magyarorszäg Kft., Budapest (Ungarn)
Stadler US Inc., Westfield (USA)
Walo Bertschinger AG, Zürich (Schweiz)
Wohnpark Promenade AG, Frauenfeld (Schweiz)
ZLE Betriebs AG, Zürich (Schweiz) bis 19. September 2018:
Stadler Altenrhein AG, Altenrhein (Schweiz) (Vorsitz)
Stadler Bussnang AG, Bussnang (Schweiz) (Vorsitz)
Stadler Stahlguss AG, Biel (Schweiz)
Stadler Winterthur AG, Winterthur (Schweiz) (Vorsitz)
Anke Strüber-Hummelt, Marl
Stellvertretende Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der Evonik Industries AG
Vorsitzende des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Marl
Angela Titzrath, Hamburg
Vorsitzende des Vorstandes der Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft
a) AXA Konzern Aktiengesellschaft (bis 30. April 2018)
Talanx AG (seit 8. Mai 2018)
Dr. Volker Trautz, München
Ehemaliger Vorsitzender des Vorstandes der LyondellBasell Industries
a) Citigroup Global Markets Deutschland AG
b) CERONA Companhia de Energia Renovável, São Paulo (Brasilien)
Ulrich Weber, Krefeld
Ehemaliger Vorstand Personal & Recht der Deutschen Bahn AG
a) HDI Global SE
ias Aktiengesellschaft
bis 30. Mai 2018:
DEVK Deutsche Eisenbahn Versicherung-Lebensversicherungsverein AG
Betriebliche Sozialeinrichtung der Deutschen Bahn
DEVK Deutsche Eisenbahn Versicherung-Lebensversicherungsverein AG
Sach- und HUK-Versicherungsverein AG
Aus dem Aufsichtsrat der Evonik Industries AG sind im Geschäftsjahr 2018 ausgeschieden:
Dr. Werner Müller, Mülheim an der Ruhr
Vorsitzender des Aufsichtsrates (bis 23. Mai 2018)
Vorsitzender des Vorstandes der RAG-Stiftung (bis 23. Mai 2018)
a) Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
RAG Aktiengesellschaft (Vorsitz)
RAG Deutsche Steinkohle AG (Vorsitz)
b) Contilia GmbH
Stadler Rail AG, Bussnang (Schweiz)
Ralf Hermann, Herten
(bis 23. Mai 2018)
Mitglied des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Marl (bis 23. April 2018)
a) Pensionskasse Degussa VVaG
b) RAG-Stiftung
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang A. Herrmann, Freising
(bis 23. Mai 2018)
Präsident der Technischen Universität München
b) Bayerische Forschungsallianz GmbH (Vorsitz)
Norbert Pohlmann, Essen
(bis 31. März 2018)
Mitglied des Betriebsrates des Gemeinschaftsbetriebs Goldschmidtstraße (bis 31. März 2018)
a) BKK Novitas
Dr. Wilfried Robers, Gescher
(bis 23. Mai 2018)
Vorsitzender des Gesamtsprecherausschusses Evonik-Konzern (bis 25. April 2018)
Ulrich Terbrack, Reinheim
(bis 23. Mai 2018)
Mitglied des Betriebsrates Darmstadt (bis 22. März 2018)
Legende:
a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten.
b) Mitgliedschaft in anderen Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 5 AktG.
4.8 Gesamtbezüge des Vorstandes und des Aufsichtsrates
Die Gesamtbezüge des Vorstandes für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2018 belaufen sich auf 11.969 Tausend € (Vorjahr: 11.296 Tausend € inkl. zwei ausgeschiedener Vorstände). Im laufenden Geschäftsjahr wurden Rückstellungen für Vorstandstantiemen des Vorjahres in Höhe von 100 Tausend € aufgelöst. Ebenfalls in den Gesamtbezügen enthalten ist der beizulegende Zeitwert zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage bzw. zum Gewährungszeitpunkt aus dem LTI-Plan 2018. Dieser beträgt zum Zuteilungszeitpunkt über die Laufzeit von vier Jahren im Unternehmen 3.054 Tausend €. Die Anzahl der fiktiven Aktien, die zur Bestimmung für mögliche, spätere Auszahlungsbeträge als Berechnungsbasis herangezogen werden, beläuft sich auf insgesamt 119.846. Es handelt sich um eine erfolgsabhängige Vergütung.
Darüber hinaus fielen laufende Aufwendungen für die Altersvorsorge der Vorstände in Höhe von 1.860 Tausend € (Vorjahr: 1.311 Tausend €) an. Der Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen belief sich zum 31. Dezember 2018 auf 13.662 Tausend € (Vorjahr: 10.191 Tausend €).
Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen belaufen sich für das Geschäftsjahr 2018 auf 1.546 Tausend € (Vorjahr: 11.176 Tausend € inkl. zwei ausgeschiedener Vorstände).
Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen bestehen zum Bilanzstichtag Rückstellungen von 61.985 Tausend € (Vorjahr: 57.714 Tausend €).
Die Bezüge des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2018 betragen 3.469 Tausend € (Vorjahr: 3.170 Tausend €).
Einzelheiten zum Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder und die Individualisierung der Vorstands- und Aufsichtsratsbezüge finden sich im zusammengefassten Lagebericht der Evonik Industries AG für das Geschäftsjahr 2018 im Abschnitt Vergütungsbericht.
4.9 Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex
Vorstand und Aufsichtsrat haben die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG abgegeben. Sie ist sowohl auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.evonik.de/verantwortung veröffentlicht als auch Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB.
4.10 Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG
Veröffentlichungen gemäß § 40 Abs. 1 WpHG1
Bis zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung haben wir die nachstehenden Mitteilungen nach § 33 Abs. 1 oder Abs. 2 WpHG1 über Beteiligungen an der Evonik Industries AG erhalten. Nach dem WpHG sind von einem Meldepflichtigen nicht nur direkt erworbene Stimmrechte an der Gesellschaft zu melden (§ 33 WpHG1), sondern auch diejenigen Stimmrechte, die dem Meldepflichtigen über ein Tochterunternehmen oder über einen Dritten, mit dem eine schuldrechtliche Vereinbarung besteht, zugerechnet werden (§ 34 Abs. 1 WpHG1). Des Weiteren kann auf Ebene der Aktionäre eine Zurechnung aufgrund von Gesellschaftervereinbarungen bestehen (§ 34 Abs. 2 WpHG1). Der insgesamt ausgewiesene Stimmrechtsanteil setzt sich daher zusammen sowohl aus den direkt erworbenen Stimmrechten als auch den indirekt aufgrund Zurechnung vermittelten Stimmrechten.
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass sich die Mitteilungen jeweils auf den in der Mitteilung genannten Stichtag beziehen. Daher kann sich der Aktienbesitz der Mitteilungspflichtigen bis zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung verändert haben, ohne dass eine erneute Mitteilung gemäß § 33 WpHG1 erforderlich war, sofern keine relevante Meldeschwelle berührt wurde.
Mitteilungen gemäß § 33 Abs. 1 WpHG1
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| Mitteilungspflichtiger | Stimmrechtsanteil | Zurechnung der Stimmrechtea) | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Datum der Änderung | Schwellenwert | in % | absolut | ||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Regierung von Singapur, vertreten durch den Finanzminister, Singapur (Republik Singapur) | 06.10.2016 | 3% | 0,39 % | 1.806.000 | 0,39 % zugerechnet gemäß § 22 WpHG |
| CVC Nominees Limited, St. Heller (Jersey) | 31.05.2016 | 3% | 1,33 % | 6.185.556 | 1,33 % zugerechnet gemäß § 22 WpHG |
| BlackRock, Inc., Wilmington (Delaware, USA) | 07.02.2017 | 3% | 2,97 % | 13.848.139 | 2,97 % zugerechnet gemäß § 22 WpHG |
| RAG-Stiftung, Essen | 16.07.2015 | 75% | 74,04 % | 345.005.998 | 6,13 % zugerechnet gemäß § 22 Abs. 2 WpHG, der Stimmrechtsanteil von The Gabriel Finance Limited Partnership beträgt hierbei mehr als 3 % |
a) Die nachstehenden Angaben von Paragrafen beziehen sich auf die im Zeitpunkt der jeweiligen Stimmrechtsmitteilung geltende Gesetzesfassung.
4.11 Einbeziehung in den Konzernabschluss der RAG-Stiftung
Die RAG-Stiftung, Essen, ist das Mutterunternehmen der Evonik Industries AG, das den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt. Dieser wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Die Offenlegung des Konzernabschlusses der Evonik Industries AG erfolgt ebenfalls im Bundesanzeiger.
1 In der seit dem 3. Januar 2018 geltenden Fassung.
4.12 Anteilsbesitzliste
Anteilsbesitzliste
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| Name der Gesellschaft | Sitz | Anteil in % | Geschäftsjahr | Fußnote | Eigenkapital | Ergebnis vor EAV | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | |||||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Konsolidierte verbundene Unternehmen - Land: Deutschland | |||||||
| 1 | BK-Wolfgang-Wärme GmbH | Hanau | 100,00 | 2018 | 2 | 1 | |
| 2 | CPM Netz GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | - | - |
| 3 | CyPlus GmbH | Hanau | 100,00 | 2018 | 1 | 8 | 12 |
| 4 | Evonik Animal Nutrition GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 8 | -3 | |
| 5 | Evonik Beteiligungs-GmbH | Frankfurt am Main | 100,00 | 2018 | 1 | 1 | - |
| 6 | Evonik Catering Services GmbH | Marl | 100,00 | 2018 | 1 | - | 3 |
| 7 | Evonik Creavis GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 5 | - |
| 8 | Evonik Dahlenburg GmbH | Dahlenburg | 100,00 | 2018 | 1 | 2 | 2 |
| 9 | Evonik Degussa GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 4.907 | 561 |
| 10 | Evonik Digital GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 3 | -5 |
| 11 | Evonik Dr. Straetmans GmbH | Hamburg | 100,00 | 2018 | 1 | 16 | - |
| 12 | Evonik Functional Solutions GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 20 | 5 |
| 13 | Evonik Goldschmidt Rewo GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 37 | -18 | |
| 14 | Evonik Gorapur GmbH | Wittenburg | 100,00 | 2018 | 1 | 1 | 4 |
| 15 | Evonik Gorapur Verwaltungs-GmbH | Wittenburg | 100,00 | 2018 | 25 | 4 | |
| 16 | Evonik IP GmbH | Gründau | 100,00 | 2018 | 1 | 63 | 114 |
| 17 | Evonik Logistics Services GmbH | Marl | 100,00 | 2018 | 1 | 1 | 10 |
| 18 | Evonik Materials GmbH | Marl | 100,00 | 2018 | 1 | 14 | - |
| 19 | Evonik Nutrition & Care GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 234 | 11 |
| 20 | Evonik Oil Additives GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 31 | 179 |
| 21 | Evonik Performance Materials GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 244 | 17 |
| 22 | Evonik Peroxygens Holding GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 62 | - | |
| 23 | Evonik Projekt-Beteiligung Verwaltungs-GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | - | - | |
| 24 | Evonik Projekt-Beteiligungs-GmbH & Co. KG | Essen | 99,00 | 2018 | 343 | - | |
| 25 | Evonik Real Estate GmbH & Co. KG | Marl | 100,00 | 2018 | 1 | 205 | 21 |
| 26 | Evonik Real Estate Verwaltungs-GmbH | Marl | 100,00 | 2018 | - | - | |
| 27 | Evonik Resource Efficiency GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 285 | 33 |
| 28 | Evonik Risk and Insurance Services GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 1 | 2 |
| 29 | Evonik Röhm GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 170 | 374 |
| 30 | Evonik Schlüchtern GmbH | Schlüchtern | 100,00 | 2018 | 1 | 19 | - |
| 31 | Evonik Technochemie GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 58 | -30 |
| 32 | Evonik Technology & Infrastructure GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 303 | - |
| 33 | Evonik Venture Capital GmbH | Hanau | 100,00 | 2018 | 1 | 9 | -2 |
| 34 | HD Ceracat GmbH | Frankfurt am Main | 100,00 | 2018 | 86 | 5 | |
| 35 | KMV Vermögens- verwaltungs-GmbH |
Marl | 100,00 | 2018 | 10 | - | |
| 36 | Mönch-Kunststoff- technik GmbH |
Bad König | 100,00 | 2018 | 1 | 1 | 3 |
| 37 | RBV Verwaltungs-GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 890 | 12 | |
| 38 | RCIV Vermögensverwaltungs- GmbH |
Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 26 | -1 |
| 39 | RÜTGERS Dienstleistungs- GmbH |
Essen | 100,00 | 2018 | 1 | 6 | -17 |
| 40 | RÜTGERS GmbH | Essen | 100,00 | 2018 | 309 | -4 | |
| 41 | Stockhausen Unterstützungs- einrichtung GmbH |
Krefeld | 100,00 | 2018 | - | - | |
| 42 | Westgas GmbH | Marl | 100,00 | 2018 | 1 | 8 | 9 |
| Konsolidierte verbundene Unternehmen - Land: Sonstige | |||||||
| 43 | Degussa International, Inc. | Wilmington (Delaware, USA) | 100,00 | 2018 | 1.318 | 24 | |
| 44 | DSL. Japan Co., Ltd. | Tokio (Japan) | 51,00 | 2018 | 13 | 3 | |
| 45 | Egesil Kimya Sanayi ve Ticaret A.S. | Istanbul (Türkei) | 51,00 | 2018 | 14 | 13 | |
| 46 | Evonik (Philippines) Inc. | Taguig Stadt (Philippinen) | 99,99 | 2018 | - | - | |
| 47 | Evonik (SEA) Pte. Ltd. | Singapur (Singapur) | 100,00 | 2018 | 386 | 16 | |
| 48 | Evonik (Shanghai) Investment Management Co., Ltd. | Schanghai (China) | 100,00 | 2018 | 3 | - | |
| 49 | Evonik (Thailand) Ltd. | Bangkok (Thailand) | 100,00 | 2018 | 8 | 2 | |
| 50 | Evonik Acrylics Africa (Pty) Ltd. | Johannesburg (Südafrika) | 100,00 | 2018 | 2 | - | |
| 51 | Evonik Advanced Botanicals S.A.S. | Parcay Meslay (Frankreich) | 100,00 | 2018 | -1 | - | |
| 52 | Evonik Aerosil France S.A.R.L. | Salaise-sur-Sanne (Frankreich) | 100,00 | 2018 | 3 | - | |
| 53 | Evonik Africa (Pty) Ltd. | Midrand (Südafrika) | 100,00 | 2018 | 14 | 2 | |
| 54 | Evonik Agroferm Zrt. | Kaba (Ungarn) | 100,00 | 2018 | 22 | 2 | |
| 55 | Evonik Amalgamation Ltd. | Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) | 100,00 | 2018 | - | - | |
| 56 | Evonik Antwerpen NV | Antwerpen (Belgien) | 100,00 | 2018 | 423 | 19 | |
| 57 | Evonik Argentina S.A. | Buenos Aires (Argentinien) | 100,00 | 2018 | 13 | 3 | |
| 58 | Evonik Australia Pty Ltd. | Mount Waverley (Australien) | 100,00 | 2018 | 4 | 1 | |
| 59 | Evonik Brasil Ltda. | São Paulo (Brasilien) | 100,00 | 2018 | 190 | 7 | |
| 60 | Evonik Canada Inc. | Calgary (Kanada) | 100,00 | 2018 | 42 | 12 | |
| 61 | Evonik Catalysts India Pvt. Ltd. | Dombivli (Indien) | 100,00 | 2018 | 20 | 3 | |
| 62 | Evonik Chemicals Ltd. | Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) | 100,00 | 2018 | 106 | 4 | |
| 63 | Evonik Chile SpA | Santiago (Chile) | 100,00 | 2018 | - | - | |
| 64 | Evonik Colombia S.A.S. | Medellín (Kolumbien) | 100,00 | 2018 | - | - | |
| 65 | Evonik Corporation | Parsippany (New Jersey, USA) | 100,00 | 2018 | 2.962 | -2 | |
| 66 | Evonik Cyro Canada Inc. | Burlington (Kanada) | 100,00 | 2018 | 11 | - | |
| 67 | Evonik Cyro LLC | Wilmington (Delaware, USA) | 100,00 | 2018 | 195 | 60 | |
| 68 | Evonik Degussa Africa (Pty) Ltd. | Midrand (Südafrika) | 100,00 | 2018 | 10 | - | |
| 69 | Evonik Degussa (China) Co., Ltd. | Peking (China) | 100,00 | 2017 | 89 | 69 | |
| 70 | Evonik Dutch Holding B.V. | Amsterdam (Niederlande) | 100,00 | 2018 | 42 | - | |
| 71 | Evonik España y Portugal, S.A.U. | Granollers (Spanien) | 100,00 | 2018 | 28 | 2 | |
| 72 | Evonik Fermas s.r.o. | Slovenská L’upča (Slowakei) | 100,00 | 2018 | 22 | 3 | |
| 73 | Evonik Fibres GmbH | Schörfling (Österreich) | 100,00 | 2018 | 14 | 2 | |
| 74 | Evonik Finance B.V. | Amsterdam (Niederlande) | 100,00 | 2018 | 249 | 3 | |
| 75 | Evonik Foams Inc. | Wilmington (Delaware, USA) | 100,00 | 2018 | 56 | 5 | |
| 76 | Evonik Forhouse Optical Polymers Corporation | Taichung (Taiwan) | 51,00 | 2018 | 13 | - | |
| 77 | Evonik France S.A.S. | Ham (Frankreich) | 100,00 | 2018 | 52 | - | |
| 78 | Evonik Goldschmidt UK Ltd. | Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) | 100,00 | 2018 | 24 | 2 | |
| 79 | Evonik Gulf FZE | Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) | 100,00 | 2018 | 1 | - | |
| 80 | Evonik Hong Kong Ltd. | Hongkong (Hongkong) | 100,00 | 2018 | 12 | 2 | |
| 81 | Evonik India Pvt. Ltd. | Mumbai (Indien) | 100,00 | 2018 | 19 | 4 | |
| 82 | Evonik Industries de Mexico, S.A. de C.V. | Mexiko-Stadt (Mexiko) | 100,00 | 2018 | 63 | 6 | |
| 83 | Evonik International AG | Zürich (Schweiz) | 100,00 | 2018 | 3 | - | |
| 84 | Evonik International Costa Rica, S.A. | Santa Ana (Costa Rica) | 100,00 | 2018 | 2 | 1 | |
| 85 | Evonik International Holding B.V. | Amsterdam (Niederlande) | 100,00 | 2018 | 4.958 | 189 | |
| 86 | Evonik International Trading (Shanghai) Co., Ltd. | Schanghai (China) | 100,00 | 2018 | 1 | - | |
| 87 | Evonik Iran AG | Teheran (Iran) | 100,00 | 2018 | 1 | - | |
| 88 | Evonik Italia S.r.l. | Pandino (Italien) | 100,00 | 2018 | 11 | 1 | |
| 89 | Evonik Japan Co., Ltd. | Tokio (Japan) | 100,00 | 2018 | 116 | 23 | |
| 90 | Evonik Korea Ltd. | Seoul (Südkorea) | 100,00 | 2018 | 25 | 7 | |
| 91 | Evonik LIL Limited | Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) | 100,00 | 2018 | 3 | - | |
| 92 | Evonik Limited Egypt | Kairo (Ägypten) | 100,00 | 2018 | - | - | |
| 93 | Evonik Malaysia Sdn. Bhd. | Kuala Lumpur (Malaysia) | 100,00 | 2018 | 2 | 1 | |
| 94 | Evonik Materials Corporation | Wilmington (Delaware, USA) | 100,00 | 2018 | 134 | -17 | |
| 95 | Evonik Materials Netherlands B.V. | Utrecht (Niederlande) | 100,00 | 2018 | 4 | - | |
| 96 | Evonik Membrane Extraction Technology Limited | Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) | 100,00 | 2018 | -6 | - | |
| 97 | Evonik Methionine SEA Pte. Ltd. | Singapur (Singapur) | 100,00 | 2018 | 429 | -21 | |
| 98 | Evonik Metilatos S.A. | Rosario (Argentinien) | 100,00 | 2018 | 13 | 9 | |
| 99 | Evonik Mexico, S.A. de C.V. | Mexiko-Stadt (Mexiko) | 100,00 | 2018 | 11 | 2 | |
| 100 | Evonik Oil Additives Asia Pacific Pte. Ltd. | Singapur (Singapur) | 100,00 | 2018 | 78 | 42 | |
| 101 | Evonik Oil Additives Canada Inc. | Morrisburg (Kanada) | 100,00 | 2018 | 7 | 5 | |
| 102 | Evonik Oil Additives S.A.S. | Lauterbourg (Frankreich) | 100,00 | 2018 | 17 | 4 | |
| 103 | Evonik 011 Additives USA, Inc. | Horsham (Pennsylvania, USA) | 100,00 | 2018 | 42 | 17 | |
| 104 | Evonik Oxeno Antwerpen NV | Antwerpen (Belgien) | 100,00 | 2018 | 82 | -7 | |
| 105 | Evonik Para-Chemie GmbH in Liqu. | Gramatneusiedl (Österreich) | 99,00 | 2018 | in | Liquidation | |
| 106 | Evonik Pension Scheme Trustee Limited | Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) | 100,00 | 2018 | - | - | |
| 107 | Evonik Peroxid GmbH | Weißenstein (Österreich) | 100,00 | 2018 | 11 | 2 | |
| 108 | Evonik Peroxide Africa (Pty) Ltd. | Umbogintwini (Südafrika) | 100,00 | 2018 | 6 | -1 | |
| 109 | Evonik Peroxide Holding B.V. | Amsterdam (Niederlande) | 100,00 | 2018 | 194 | - | |
| 110 | Evonik Peroxide Ltd. | Morrinsville (Neuseeland) | 100,00 | 2018 | 19 | 2 | |
| 111 | Evonik Peroxide Netherlands B.V. | Amsterdam (Niederlande) | 100,00 | 2018 | 15 | 1 | |
| 112 | Evonik Perú S.A.C. | Lima (Peru) | 100,00 | 2018 | 3 | - | |
| 113 | Evonik Porphyrio NV | Herent (Belgien) | 100,00 | 2018 | -1 | - | |
| 114 | Evonik Re S.A. | Luxemburg (Luxemburg) | 100,00 | 2018 | 50 | 45 | |
| 115 | Evonik Rexim (Nanning) Pharmaceutical Co., Ltd. | Nanning (China) | 100,00 | 2018 | 19 | 3 | |
| 116 | Evonik Rexim S.A.S. | Ham (Frankreich) | 100,00 | 2018 | 7 | -2 | |
| 117 | Evonik Servicios, S.A. de C.V. | Mexiko-Stadt (Mexiko) | 100,00 | 2018 | - | 1 | |
| 118 | Evonik Silica Belgium BVBA | Oostende (Belgien) | 100,00 | 2018 | 10 | 1 | |
| 119 | Evonik Silica Finland Oy | Hamina (Finnland) | 100,00 | 2018 | 16 | 1 | |
| 120 | Evonik Silquimica, S.A.U. | Zubillaga-Lantaron (Spanien) | 100,00 | 2018 | 12 | 1 | |
| 121 | Evonik Singapore Specialty Chemicals Pte. Ltd. | Singapur (Singapur) | 100,00 | 2018 | 1 | - | |
| 122 | Evonik Speciality Organics Ltd. | Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) | 100,00 | 2018 | 249 | - | |
| 123 | Evonik Specialty Chemicals (Jilin) Co., Ltd. | Jilin (China) | 100,00 | 2018 | -99 | -3 | |
| 124 | Evonik Specialty Chemicals (Nanjing) Co., Ltd. | Nanjing (China) | 100,00 | 2018 | 78 | 5 | |
| 125 | Evonik Specialty Chemicals (Shanghai) Co., Ltd. | Schanghai (China) | 100,00 | 2018 | 259 | 70 | |
| 126 | Evonik Specialty Silica India Pvt. Ltd. | Mumbai (Indien) | 100,00 | 2018 | 21 | - | |
| 127 | Evonik Taiwan Ltd. | Taipeh (Taiwan) | 100,00 | 2018 | 6 | 4 | |
| 128 | Evonik Tasnee Marketing LLC | Riad (Saudi-Arabien) | 75,00 | 2018 | 9 | - | |
| 129 | Evonik Thai Aerosil Co., Ltd. | Bangkok (Thailand) | 100,00 | 2018 | 20 | 4 | |
| 130 | Evonik Tianda (Liaoyang) Chemical Additive Co., Ltd. | Liaoyang (China) | 97,04 | 2018 | 33 | 4 | |
| 131 | Evonik Ticaret Ltd. Sirketi | Tuzla/Istanbul (Türkei) | 100,00 | 2018 | 8 | 3 | |
| 132 | Evonik Trustee Limited | Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) | 100,00 | 2018 | - | - | |
| 133 | Evonik UK Holdings Ltd. | Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) | 100,00 | 2018 | 687 | -4 | |
| 134 | Evonik United Silica Industrial Ltd. | Taoyuan Hsien (Taiwan) | 100,00 | 2018 | 33 | 7 | |
| 135 | Evonik United Silica (Siam) Ltd. | Rayong (Thailand) | 70,00 | 2018 | 19 | 4 | |
| 136 | Evonik Vietnam Limited Liability Company | Ho-Chl-Minh-Stadt (Vietnam) | 100,00 | 2018 | 3 | 1 | |
| 137 | Evonik Wellink Silica (Nanping) Co., Ltd. | Nanping (China) | 60,00 | 2018 | 35 | 9 | |
| 138 | Evonik Wynca (Zhenjiang) Silicon Material Co.,Ltd. | Zhenjiang (China) | 60,00 | 2018 | 5 | - | |
| 139 | Insilca Ltd. | Gajraula (Indien) | 73,11 | 2018 | 11 | - | |
| 140 | JIDA Evonik High Performance Polymers (Changchun) Co., Ltd. | Changchun (China) | 84,04 | 2018 | 11 | 1 | |
| 141 | Laporte Nederland (Holding) B.V. | Amsterdam (Niederlande) | 100,00 | 2018 | 37 | 6 | |
| 142 | MedPalett AS | Sandnes (Norwegen) | 100,00 | 2018 | 3 | 2 | |
| 143 | Nilok Chemicals Inc. (i.L.) | Parsippany (New Jersey, USA) | 100,00 | 2018 | in Liquidation | ||
| 144 | Nippon Aerosil Co., Ltd. | Tokio (Japan) | 80,00 | 2018 | 68 | 17 | |
| 145 | OOO DESTEK | Podolsk (Russische Föderation) | 65,25 | 2018 | 5 | 5 | |
| 146 | OOO Evonik Chimia | Moskau (Russische Föderation) | 100,00 | 2018 | 17 | 5 | |
| 147 | PT. Evonik Indonesia | Cikarang Bekasi (Indonesien) | 99,98 | 2018 | 5 | -2 | |
| 148 | PT. Evonik Sumi Asih | Bekasi Timur (Indonesien) | 75,00 | 2018 | 11 | - | |
| 149 | Qingdao Evonik Silica Materials Co., Ltd. | Qingdao (China) | 100,00 | 2018 | 36 | 2 | |
| 150 | Roha B.V. | Tilburg (Niederlande) | 100,00 | 2018 | 2 | - | |
| 151 | Rutgers Organics LLC | State College (Pennsylvania, USA) | 100,00 | 2018 | 3 | -3 | |
| 152 | SKC Evonik Peroxide Korea Co., Ltd. | Ulsan (Südkorea) | 55,00 | 2018 | 32 | 7 | |
| 153 | Silbond Corporation | Weston (Michigan, USA) | 100,00 | 2018 | 56 | 5 | |
| 154 | Stockhausen Nederland B.V. | Amsterdam (Niederlande) | 100,00 | 2018 | - | - | |
| Als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierte Unternehmen - Land: Deutschland | |||||||
| 155 | Neolyse Ibbenbüren GmbH | Ibbenbüren | 50,00 | 2018 | 18 | 1 | |
| Als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierte Unternehmen - Land: Sonstige | |||||||
| 156 | Veramaris (USA) LLC | Blair (Nebraska, USA) | 50,00 | 2018 | 47 | 2 | |
| 157 | Veramaris V.O.F. | Delft (Niederlande) | 50,00 | 2018 | 6 | -3 | |
| Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen - Land: Deutschland | |||||||
| 158 | PKU Pulverkautschuk Union GmbH | Marl | 100,00 | 2017 | 2 | 1 | |
| 159 | Studiengesellschaft Kohle mbH | Mülheim | 84,18 | 2017 | - | - | |
| Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen - Land: Sonstige | |||||||
| 160 | EGL Ltd. | Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) | 100,00 | 2017 | - | - | |
| 161 | Evonik Bangladesh Ltd. | Dhaka (Bangladesh) | 100,00 | 2018 | - | - | |
| 162 | Evonik East Africa Limited | Nairobi (Kenia) | 100,00 | 2017 | - | - | |
| 163 | Evonik Ecuador S.A. | Quito (Ecuador) | 100,00 | 2018 | 1 | - | |
| 164 | Evonik Guatemala, S.A. | Guatemala-Stadt (Guatemala) | 100,00 | 2018 | 1 | - | |
| 165 | Evonik LCL Limited | Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) | 100,00 | 2017 | - | - | |
| 166 | Evonik Pakistan (Private) Limited | Karachi (Pakistan) | 100,00 | 2018 | - | - | |
| 167 | LLC "Evonik Ukraine" | Kiew (Ukraine) | 100,00 | 2017 | 17 | 5 | |
| 168 | Roehm Hong Kong Co., Limited | Hongkong (Hongkong) | 100,00 | 2018 | - | - | |
| Gemeinschaftsunternehmen (at Equity) - Land: Sonstige | |||||||
| 169 | CyPlus Idesa, S.A.P.I. de C.V. | Mexiko-Stadt (Mexiko) | 50,00 | 2018 | 21 | -5 | |
| 170 | Daicel-Evonik Ltd. | Tokio (Japan) | 50,00 | 2018 | 18 | 4 | |
| 171 | Evonik Headwaters LLP | Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) | 50,00 | 2018 | - | - | |
| 172 | Evonik Lanxing (Rizhao) Chemical Industrial Co., Ltd. | Rizhao (China) | 50,00 | 2018 | 5 | - | |
| 173 | Evonik Treibacher GmbH | Treibach/Althofen (Österreich) | 50,00 | 2018 | 11 | 1 | |
| 174 | LiteCon GmbH | Hönigsberg/Mürzzuschlag (Österreich) | 49,00 | 2017 | 2 | 1 | |
| 175 | Rusferm Limited | Nikosia (Zypern) | 49,00 | 2017 | - | - | |
| 176 | San-Apro Ltd. | Kyoto (Japan) | 50,00 | 2018 | 9 | 3 | |
| 177 | Saudi Acrylic Polymers Company, Ltd. | Jubail (Saudi-Arabien) | 25,00 | 2017 | 18 | -79 | |
| Gemeinschaftsunternehmen (nicht at Equity) - Land: Deutschland | |||||||
| 178 | dev.log GmbH | Niederkassel | 50,00 | 2018 | 1 | - | |
| 179 | StoHaas Management GmbH i.L. | Marl | 50,00 | 2018 | in Liquidation | ||
| Gemeinschaftsunternehmen (nicht at Equity) - Land: Sonstige | |||||||
| 180 | Idevo Servicios, S.A. de C.V. | Mexiko-Stadt (Mexiko) | 50,00 | 2018 | - | - | |
| 181 | RSC Evonik Sweeteners Co., Ltd. | Bangkok (Thailand) | 50,00 | 2017 | 2 | - | |
| Assoziierte Unternehmen (at Equity) - Land: Deutschland | |||||||
| 182 | ARG mbH & Co. KG | Duisburg | 19,93 | 2018 | 8 | 27 | |
| 183 | TÜV NORD InfraChem GmbH & Co. KG | Marl | 49,00 | 2017 | 2 | - | |
| 184 | TÜV NORD InfraChem Verwaltungs- gesellschaft mbH |
Marl | 49,00 | 2017 | - | - | |
| 185 | Vestaro GmbH | München | 49,00 | 2017 | 1 | - | |
| Assoziierte Unternehmen (at Equity) - Land: Sonstige | |||||||
| 186 | ABCR Laboratorios, S.L. | Forcarei (Spanien) | 50,00 | 2017 | 8 | 1 | |
| Assoziierte Unternehmen (nicht at Equity) - Land: Deutschland | |||||||
| 187 | ARG Verwaltungs GmbH | Duisburg | 20,00 | 2018 | - | 1 | |
| 188 | Umschlag Terminal Marl GmbH & Co. KG | Marl | 50,00 | 2018 | - | - | |
| 189 | Umschlag Terminal Marl Verwaltungs-GmbH | Marl | 50,00 | 2017 | - | - | |
| 190 | Vivawest GmbH | Essen | 25,00 | 2018 | 1.393 | 308 | |
| Assoziierte Unternehmen (nicht at Equity) - Land: Sonstige | |||||||
| 191 | HPNow ApS | Kopenhagen (Dänemark) | 21,19 | 2017 | - | - | |
| 192 | OPTIFARM Ltd. | Great Chesterford (Vereinigtes Königreich) | 40,00 | 2018 | - | - |
1 Mit diesen Gesellschaften bestehen Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsverträge.
An der folgenden gemäß § 267 Abs. 3 HGB großen Kapitalgesellschaft hält Evonik mehr als 5 Prozent der Stimmrechte (Angabe nach § 285 Nr. 11b HGB):
Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, Dortmund (Kapitalanteil: 14,78 Prozent; Geschäftsjahr: 2017/2018; Ergebnis nach Steuern: 26,7 Millionen €; Eigenkapital: 369 Millionen €).
4.13 Nachtragsbericht
Nach dem Bilanzstichtag gab es kein berichtspflichtiges Ereignis.
4.14 Gewinnverwendungsvorschlag
Seit dem 1. Januar 2017 ist der Anspruch der Aktionäre auf ihre Dividende am dritten auf den Hauptversammlungsbeschluss folgenden Geschäftstag fällig, sofern nicht in der Satzung oder dem Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns eine spätere Fälligkeit festgelegt wird (§ 58 Abs. 4 Satz 2 und 3 AktG). Eine frühere Fälligkeit kann nicht vorgesehen werden. Aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2018 sollen € 1,15 je dividendenberechtigter Stückaktie ausgeschüttet werden.
Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn der Evonik Industries AG für das Geschäftsjahr 2018 in Höhe von € 535.900.000,— wie folgt zu verwenden:
Verwendung des Bilanzgewinns
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| - Ausschüttung einer Dividende von € 1,15 je dividendenberechtigter Stückaktie | \= € 535.900.000,- |
| - Einstellung in andere Gewinnrücklagen | \= € 0,- |
| - Gewinnvortrag | \= € 0,- |
| Bilanzgewinn | \=€ 535.900.000,- |
Die Auszahlung der Dividende erfolgt am 3. Juni 2019.
Dieser Gewinnverwendungsvorschlag basiert auf dem am 18. Februar 2019 (Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses) dividendenberechtigten Grundkapital in Höhe von € 466.000.000,—, eingeteilt in 466.000.000 Stückaktien. Die Anzahl der dividendenberechtigten Aktien — und damit die Dividendensumme — kann sich bis zum Zeitpunkt der Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns verringern. In diesem Fall wird von Vorstand und Aufsichtsrat ein entsprechend angepasster Beschlussvorschlag zur Gewinnverwendung unterbreitet, der unverändert eine Ausschüttung von € 1,15 je dividendenberechtigter Stückaktie vorsieht, bei dem sich aber der Gewinnvortrag entsprechend erhöht.
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.
Essen, 18. Februar 2019
Evonik Industries AG
Der Vorstand
Kullmann
Dr. Schwager
Wessel
Wolf
An die Evonik Industries AG, Essen
VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS
Prüfungsurteile
Wir haben den Jahresabschluss der Evonik Industries AG, Essen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Evonik Industries AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 geprüft. Die im Abschnitt „Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 und
• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt „Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts.
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
Grundlage für die Prüfungsurteile
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grund-sätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
(1) Pensionsrückstellungen
(2) Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen
(3) Restrukturierungsrückstellung
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:
(1) Sachverhalt und Problemstellung
(2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
(3) Verweis auf weitergehende Informationen
Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
(1) Pensionsrückstellungen
(1) Im Jahresabschluss der Evonik Industries AG werden Pensionsrückstellungen in Höhe von € 161 Mio. ausgewiesen, die sich als Saldo aus dem handelsrechtlichen Erfüllungsbetrag der unmittelbaren Verpflichtungen aus den Pensionsplänen der Gesellschaft in Höhe von € 902 Mio. und dem beizulegenden Zeitwert des Deckungsvermögens in Höhe von € 741 Mio. ergeben. Die Bewertung der Verpflichtungen aus den Pensionsplänen der unmittelbaren Versorgungszusagen erfolgt nach der Anwartschaftsbarwertmethode. Dabei sind insbesondere Annahmen über die langfristigen Gehalts- und Rententrends, die Fluktuation sowie die durchschnittliche Lebenserwartung zu treffen. Die Bewertung des Deckungsvermögens der Gesellschaft erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der wiederum mit Schätzungsunsicherheiten verbunden ist Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung, da der Ansatz und die Bewertung dieses bedeutsamen Postens in einem hohen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft basiert.
(2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das versicherungsmathematische Gutachten und die fachliche Qualifikation der externen Gutachter gewürdigt. Angesichts der spezifischen Besonderheiten der versicherungsmathematischen Berechnungen haben uns dabei unsere internen Pensions-Spezialisten unterstützt Mit diesen gemeinsam haben wir das den Bewertungen zugrundeliegende Bewertungsverfahren sowie die angewandten Bewertungsparameter auf Angemessenheit überprüft. Zudem wurden auf Basis des versicherungsmathematischen Gutachtens die Verpflichtungsentwicklungen sowie die Auswirkungen der Änderungen in den Bewertungsparametern und im Mengengerüst analysiert und plausibilisiert. Schließlich wurden die Rückstellungsbuchungen und Angaben im Anhang auf Basis des Gutachtens abgestimmt Wir haben Bankbestätigungen für die beizulegenden Zeitwerte der im Deckungsvermögen enthaltenen börsennotierten Wertpapiere im Direktbestand, Fondsanteile und Bankguthaben eingeholt. Für börsennotierte Wertpapiere, bei denen die Bankbestätigungen keine beizulegenden Zeitwerte enthalten, nicht börsennotierte Anleihen und strukturierte Produkte im Direktbestand sowie weitere Fondsanteile haben wir unter Einbindung unserer internen Spezialisten die der jeweiligen Bewertung zugrundeliegenden Verfahren sowie die angewandten Bewertungsparameter in Stichproben überprüft. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen begründet und hinreichend dokumentiert sind.
(3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Pensionsrückstellungen sind im Abschnitt 1.2.6. „Rückstellungen" und 2.7 „Rückstellungen" des Anhangs enthalten.
(2) Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen
(1) Die Evonik Industries AG schließt eine Vielzahl unterschiedlicher derivativer Finanzinstrumente insbesondere Devisentermingeschäfte und -optionen, Zins-Währungs-Swaps und Zinsswaps zur Absicherung gegen Währungs- und Zinsrisiken ab. Basis dafür ist die von den gesetzlichen Vertretern vorgegebene Sicherungspolitik, die in entsprechenden internen Richtlinien dokumentiert ist Im Rahmen der Währungssicherung hat die Evonik Industries AG mit Tochterunternehmen abgeschlossene Devisentermingeschäfte und Zins-Währungs-Swaps teilweise kongruent an Banken durchgehandelt und teilweise zu einem Währungsportfolio zusammengefasst und nach internem Ausgleich die Spitzenposition mit Banken abgesichert. Des Weiteren schließt die Gesellschaft externe Zins-Währungs-Swaps ab, um das Währungsrisiko aus den Tilgungs- und Zins-Cashflows von konzerninternen Fremdwährungsdarlehen sowie aus konzerninternen Zins-Währungs-Swaps abzusichern. Zum Bilanzstichtag bestanden bei der Evonik Industries AG Devisentermingeschäfte und -optionen in Höhe von € 6.552 Mio. (Nominalvolumen), Zins-Währungs-Swaps in Höhe von € 2.811 Mio. (Nominalvolumen) sowie Zinsswaps in Höhe von € 1.300 Mio. (Nominalvolumen). Die positiven beizulegenden Zeitwerte der insgesamt zur Sicherung eingesetzten derivativen Finanzinstrumente betragen zum Bilanzstichtag € 177 Mio; die negativen beizulegenden Zeitwerte betragen € 206 Mio. Die derivativen Finanzinstrumente werden - soweit möglich - zusammen mit den jeweiligen Grundgeschäften in Bewertungseinheiten für handelsrechtliche Zwecke einbezogen. Neben Mikrobewertungseinheiten werden insbesondere im Bereich der Währungssicherung auch Portfoliobewertungseinheiten gebildet Dies hat zur Folge, dass Wert- oder Zahlungsstromänderungen der derivativen Finanzinstrumente über die Dauer der Sicherungsbeziehung unter Anwendung der Einfrierungsmethode bilanziell unberücksichtigt bleiben, soweit die Sicherungsbeziehung wirksam ist. Soweit die Sicherungsbeziehung unwirksam ist und ein Verlust verbleibt, wird eine Drohverlustrückstellung gebildet.
Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte aufgrund der hohen Komplexität und Anzahl der Sicherungsinstrumente sowie der umfangreichen Anforderungen an die Bilanzierung und Berichterstattung von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung.
(2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir mit Unterstützung unserer internen Spezialisten unter anderem die vertraglichen und finanztechnischen Grundlagen des Sicherungszusammenhangs zwischen den Grundgeschäften und den derivativen Finanzinstrumenten als Sicherungsinstrumente gewürdigt und die Bilanzierung beurteilt Die Bildung von Bewertungseinheiten und deren Bilanzierung einschließlich der unwirksamen Beträge haben wir nachvollzogen. Weiterhin haben wir das eingerichtete Risikomanagementsystem der Gesellschaft im Bereich der derivativen Finanzinstrumente einschließlich der internen Überwachung der Einhaltung der Sicherungspolitik gewürdigt. Die internen Richtlinien der Gesellschaft zur Absicherung gegen Währungs- und Zinsrisiken haben wir insbesondere hinsichtlich einer schriftlich dokumentierten Risikomanagementstrategie und der Zuordnung von Verantwortlichkeiten durch die gesetzlichen Vertreter gewürdigt und hinsichtlich ihrer Angemessenheit und Funktionsfähigkeit beurteilt Ferner haben wir bei der Prüfung der Bewertung der derivativen Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert auch die Berechnungsmethoden auf Basis von Marktdaten nachvollzogen. Hinsichtlich der erwarteten Zahlungsströme und der Effektivitätsbeurteilung von Sicherungsbeziehungen haben wir im Wesentlichen rückblickend die Sicherungsgrade in der Vergangenheit beurteilt. Darüber hinaus haben wir die Bilanzierung der Sicherungsbeziehungen, insbesondere deren Ausweis in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung nachvollzogen sowie auf Übereinstimmung mit einschlägigen Rechnungslegungsvorschriften beurteilt. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen begründet und hinreichend dokumentiert sind.
(3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Sicherungsbeziehungen sind im Abschnitt 4.4 „Derivative Finanzinstrumente" des Anhangs enthalten.
(3) Restrukturierungsrückstellung
(1) Die Evonik Industries AG hat ein Strategieprogramm zur Reduzierung der Gemeinkosten beschlossen. Im Rahmen dieses Strategieprogramms sollen die Verwaltungs- und Vertriebskosten dauerhaft gesenkt werden. Unter anderem soll in diesem Zusammenhang die Anzahl der Mitarbeiter reduziert werden. Im Geschäftsjahr 2018 hat sich die Gesellschaft mit den Arbeitnehmergremien auf ein Programm für Abfindungsangebote sowie auf einen Rahmeninteressenausgleich und einen Rahmensozialplan geeinigt. Diese verbindlichen Vereinbarungen bilden die Grundlage für den angestrebten Stellenabbau der Gesellschaft. Für ungewisse Verbindlichkeiten sind Rückstellungen nach § 249 Abs. 1 S. 1 HGB zu bilden. Hierfür muss insbesondere eine Außenverpflichtung vorliegen, die im Geschäftsjahr rechtlich entstanden oder wirtschaftlich verursacht wurde, und es muss ernsthaft mit einer Inanspruchnahme gerechnet werden. Daher hat die Gesellschaft nach der Einigung mit den Arbeitnehmergremien und der entsprechenden Veröffentlichung des Strategieprogramms in 2018 aufwandswirksam eine Restrukturierungsrückstellung angesetzt. Aus unserer Sicht war dieser Sachverhalt von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung, da die Bilanzierung von Restrukturierungsrückstellungen in einem hohen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter beruht
(2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir das Vorliegen der einzelnen Ansatzkriterien sowie die sachgerechte Bewertung der Restrukturierungsrückstellung beurteilt. Hierzu haben wir uns entsprechende Nachweise von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft vorlegen lassen und diese gewürdigt. Wir konnten uns davon überzeugen, dass dieser Sachverhalt sowie die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen für den Ansatz und die Bewertung der Restrukturierungsrückstellung hinreichend dokumentiert und begründet sind. Die Bewertung erfolgt innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten.
(3) Die Angaben der Gesellschaft zu der Restrukturierungsrückstellung sind im Abschnitt 1.2.6. „Rückstellungen" und 2.7. „Rückstellungen" des Anhangs enthalten.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Lageberichts:
• die in Abschnitt „Corporate-Governance-Bericht und Erklärung zur Unternehmensführung" des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB
• den Corporate Governance-Bericht nach Nr. 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex
• den gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 289b Abs. 3 HGB und § 315b Abs. 3 HGB.
Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
• wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
• anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN
Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO
Wir wurden von der Hauptversammlung am 23. Mai 2018 als Abschlussprüfer gewählt Wir wurden am 11. September 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seitdem die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2013 erstmals die Anforderungen als Unternehmen von öffentlichem Interesse im Sinne des § 319a Abs. 1 Satz 1 HGB erfüllte als Abschlussprüfer der Evonik Industries AG, Essen, tätig. Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
VERANTWORTLICHE WIRTSCHAFTSPRÜFERIN
Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Antje Schlotter.
Düsseldorf, den 19. Februar 2019
PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Eckhard Sprinkmeier, Wirtschaftsprüfer
Antje Schlotter, Wirtschaftsprüferin
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG (Evonik) hat im Geschäftsjahr 2018 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß und mit großer Sorgfalt wahrgenommen und die Arbeit des Vorstandes gewissenhaft und regelmäßig überwacht. Bei der Leitung und strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens haben wir den Vorstand beratend unterstützt.
Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat
Der Vorstand hat uns über alle wesentlichen Angelegenheiten des Konzerns stets unverzüglich und umfassend unterrichtet sowie in alle für das Unternehmen grundlegenden Entscheidungen eingebunden. Schwerpunkte waren dabei der Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens sowie Aspekte der Geschäftspolitik, der Unternehmensplanung sowie der strategischen Weiterentwicklung von Evonik.
Bezugspunkte für die Überwachung des Vorstandes durch den Aufsichtsrat waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der konzernweiten Geschäftsführung durch den Vorstand. Gegenstände und Umfang der Berichterstattung des Vorstandes wurden den vom Gesetz, von den Grundsätzen guter Corporate Governance und vom Aufsichtsrat gestellten Anforderungen gerecht.
§ 16 der Satzung der Evonik Industries AG und die Geschäftsordnung des Aufsichtsrates enthalten bestimmte Geschäfte und Maßnahmen von grundlegender Bedeutung, zu deren Vornahme der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrates bzw., unter bestimmten Voraussetzungen, einzelner Ausschüsse bedarf. Der Aufsichtsrat hat über vom Vorstand vorgelegte, zustimmungspflichtige Geschäfte und Maßnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr entschieden, nachdem er diese geprüft und mit dem Vorstand erörtert hatte.
Zusammenkünfte und Arbeitsweise des Aufsichtsrates
In sieben Sitzungen am 5. März, 23. Mai (zwei Sitzungen), 27. Juni, 25. September, 7. November und 12. Dezember 2018 haben wir uns mit sämtlichen für das Unternehmen wichtigen Fragen auseinandergesetzt.
Die Arbeit des Aufsichtsrates wurde auch im Geschäftsjahr 2018 durch seine Ausschüsse begleitet und vorbereitet. Folgende Ausschüsse mit den nachstehend genannten Mitgliedern waren im Berichtsjahr eingesetzt:
• Präsidialausschuss: Bernd Tönjes (seit 23. Mai 2018; Vorsitzender), Dr. Werner Müller (bis 23. Mai 2018; Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers (seit 23. Mai 2018), Ralf Hermann (bis 23. Mai 2018), Dr. Volker Trautz.
• Prüfungsausschuss: Dr. Siegfried Luther (Vorsitzender; zugleich Finanzexperte im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG und Ziff. 5.3.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex), Karin Erhard (stellvertretende Vorsitzende), Prof. Dr. Barbara Grunewald, Michael Hofmann (seit 23. Mai 2018), Norbert Pohlmann (bis 31. März 2018), Dr. Wilfried Robers (bis 23. Mai 2018), Dr. Thomas Sauer (seit 23. Mai 2018), Angela Titzrath.
• Finanz- und Investitionsausschuss: Michael Rüdiger (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (seit 23. Mai 2018 auch stellvertretende Vorsitzende), Ralf Hermann (bis 23. Mai 2018; stellvertretender Vorsitzender), Martin Albers, Prof. Dr. Aldo Belloni, Frank Löllgen, Dr. Werner Müller (bis 23. Mai 2018), Anke Strüber-Hummelt (seit 23. Mai 2018), Bernd Tönjes (seit 23. Mai 2018), Ulrich Weber.
• Innovations- und Forschungsausschuss: Prof. Dr. Barbara Albert (Vorsitzende), Frank Löllgen (stellvertretender Vorsitzender), Jens Barnhusen (seit 23. Mai 2018), Carmen Fuchs, Dr. Werner Müller (bis 23. Mai 2018), Anke Strüber-Hummelt (bis 23. Mai 2018), Bernd Tönjes (seit 23. Mai 2018), Dr. Volker Trautz.
• Nominierungsausschuss: Bernd Tönjes (seit 23. Mai 2018; Vorsitzender), Dr. Werner Müller (bis 23. Mai 2018; Vorsitzender), Dr. Volker Trautz, Ulrich Weber.
• Vermittlungsausschuss: Bernd Tönjes (seit 23. Mai 2018; Vorsitzender), Dr. Werner Müller (bis 23. Mai 2018; Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers (seit 23. Mai 2018), Ralf Hermann (bis 23. Mai 2018), Dr. Volker Trautz.
Der Corporate-Governance-Bericht beschreibt die diesen Ausschüssen zugewiesenen Aufgaben unter Punkt 2.3 im Einzelnen.
Im Berichtsjahr ist der Präsidialausschuss zu acht Sitzungen zusammengekommen. Zudem hat der Präsidialausschuss in einem schriftlichen Umlaufverfahren zwei Beschlüsse gefasst. Der Prüfungsausschuss hat vier Sitzungen und der Finanz- und Investitionsausschuss fünf Sitzungen abgehalten. Der Innovations- und Forschungsausschuss führte zwei Sitzungen durch. Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtszeitraum zweimal. Für eine Sitzung des Vermittlungsausschusses bestand im Berichtsjahr keine Notwendigkeit. Der jeweilige Ausschussvorsitzende oder sein Vertreter haben den Aufsichtsrat in seinen Sitzungen über den Inhalt und die Ergebnisse aller Sitzungen der Ausschüsse unterrichtet. Der Aufsichtsrat war daher stets umfassend über sämtliche wichtigen Angelegenheiten des Evonik-Konzerns informiert.
In der März-Sitzung des Aufsichtsrates stand die Jahresabschlussprüfung — nach vorangegangener, detaillierter Vor-befassung durch den Prüfungsausschuss — im Vordergrund. Weitere Themen bildeten die Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung, der Corporate-Governance-Bericht und die Erklärung zur Unternehmensführung, die Vorstands-Tantiemen für das abgelaufene Geschäftsjahr und die Ziele für den Vorstand für das Geschäftsjahr 2018 sowie die Anlagerichtlinie des Evonik Pensionstreuhand e.V. Die erste der beiden Sitzungen am 23. Mai 2018 diente der ergänzenden Information unmittelbar vor der Hauptversammlung. Im Anschluss an die Durchführung der Hauptversammlung trat der neu gewählte Aufsichtsrat in einer zweiten Sitzung zu seiner Konstituierung und zur Besetzung seiner Ausschüsse zusammen. Die Sitzungen im Juni und im September widmete der Aufsichtsrat der Erörterung der Vorstandsberichte und der Berichte aus den Ausschüssen. Zusätzlich setzte er sich im Juni mit der Konzernstrategie auseinander. In der außerordentlichen Sitzung im November befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Erwerb der Geschäftsanteile an der PeroxyChem Holding LLC. In der Dezember-Sitzung hat der Aufsichtsrat das Budget für 2019 beschlossen, die Mittelfristplanung bis 2021 erörtert und im Rahmen der Vorstandsvergütung eine Anpassung der Bedingungen für die längerfristigen Vergütungskomponenten des Vorstandes sowie die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG beschlossen. Zudem hat der Aufsichtsrat in der Dezember-Sitzung auf Grundlage intensiver Vorberatung einer Strategieänderung im Anlagekonzept beim Evonik Pensionstreuhand e.V. und einem möglichen Verkauf eines Teils der Beteiligung an der Vivawest GmbH durch den Evonik Pensionstreuhand e.V. an die RAG-Stiftung zugestimmt.
Der Präsidialausschuss hat sich im Berichtsjahr insbesondere mit den nachfolgenden Themen befasst: Prüfung aller Optionen für die Weiterentwicklung des Methacrylatgeschäfts; Tagesordnung und Beschlussvorschläge für die Hauptversammlung; Tantiemen des Vorstandes für 2017 und dessen Ziele für 2018; Anpassung der Vorstandsvergütung zum 1. Januar 2019; Erörterung der Geschäftslage, der aktuellen Projekte und des Aktienkurses von Evonik; Optimierung der Kostenstrukturen und Senkung der Gemeinkosten im Unternehmen; Erwerb sämtlicher Anteile an der PeroxyChem Holding LLC.
Im Mittelpunkt der Sitzung des Prüfungsausschusses im Februar stand der Jahres- und Konzernabschluss. Darüber hinaus hat sich der Prüfungsausschuss mit dem Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2018 und der Beauftragung des Abschlussprüfers intensiv beschäftigt. Schwerpunkt der Mai-Sitzung war die Quartalsmitteilung zum 31. März 2018. In der Sitzung im August hat sich der Prüfungsausschuss ausführlich mit der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2018 und dem Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2018 befasst. Wesentliche Beratungsgegenstände der Sitzung im November bildeten die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal 2018, die Quartalsmitteilung zum 30. September 2018 sowie die Prüfungsschwerpunkte für die Abschlussprüfung 2018.
Der Finanz- und Investitionsausschuss war im Berichtsjahr insbesondere mit den Wachstumsprojekten und der Begleitung der Integration der Akquisitionen in den Konzern befasst (näher dazu unter „Investitionen und Akquisitionen").
Nachdem der Nominierungsausschuss in der Sitzung am 4. November 2017 bereits die Vorbereitung der 2018 durchgeführten Neuwahl des Aufsichtsrates beraten hatte, hat er sich in seiner Sitzung im Februar ergänzend dafür ausgesprochen, Bernd Tönjes zur Wahl in den Aufsichtsrat vorzuschlagen, nachdem Dr. Werner Müller zuvor erklärt hatte, dass er dem Aufsichtsrat für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehe. Am 23. Mai 2018 ist der Nominierungsausschuss nach Beendigung der Hauptversammlung und Durchführung der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates zusammengekommen und hat Bernd Tönjes zu seinem Vorsitzenden gewählt.
Der Innovations- und Forschungsausschuss hat sich in seiner Sitzung im Mai mit den Kennzahlen zur Forschung und Entwicklung sowie den mittelfristigen Innovationszielen beschäftigt. Im Vordergrund der November-Sitzung des Innovations- und Forschungsausschusses stand die Internationalisierungsstrategie für Forschung & Entwicklung im Konzern.
Daneben haben der Aufsichtsrat bzw. seine Ausschüsse — abgesehen von der gesetzlichen Regelberichterstattung —insbesondere folgende Themen intensiv beraten und geprüft:
Lage und Entwicklung des Konzerns
Das operative Geschäft des Evonik-Konzerns hat sich 2018 besonders erfolgreich entwickelt. Bei weltweit hoher Nachfrage nach unseren Produkten stieg der Umsatz um 4 Prozent auf 15.024 Millionen €. Dieser Anstieg resultiert insbesondere aus höheren Verkaufspreisen, die teilweise aus der Weitergabe gestiegener Rohstoffkosten stammen. Die Mengen lagen — auch aufgrund des im Herbst 2018 durch das niedrige Rheinwasser eingeschränkten Warenverkehrs — insgesamt auf Vorjahreshöhe. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich um 10 Prozent auf 2.601 Millionen €. Das bereinigte Konzernergebnis erreichte mit 1.294 Millionen € und einer Steigerung von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen Rekordwert.
Das handelsrechtliche Ergebnis der Evonik Industries AG sank dagegen gegenüber dem Vorjahr um 438 Millionen € auf einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 63 Millionen €. Dies ist im Wesentlichen auf Sachverhalte zurückzuführen, die sich nur in der HGB-Bilanzierung des Einzelabschlusses der Evonik Industries AG ausgewirkt haben, nicht jedoch in der IFRS-Konzernbilanzierung. Aus steuerlichen sowie finanzierungsbedingten Gründen war eine Kompensation dieser Effekte durch Ausschüttungen ausländischer Tochtergesellschaften an die Evonik Industries AG nicht sinnvoll.
Investitionen und Akquisitionen
Gegenstand unserer Beratungen waren auch die wesentlichen Wachstumsprojekte einschließlich des Investitionscontrollings laufender Projekte. Zu den Projekten, mit denen sich der Aufsichtsrat bzw. der Finanz- und Investitionsausschuss besonders intensiv beschäftigt haben, zählten unter anderem:
• Errichtung neuer Produktionskapazitäten für Polyamid 12 in Marl (Deutschland)
• Prüfung aller Optionen für die Weiterentwicklung des Methacrylatgeschäfts
• Kapazitätsausbau von hochmolekularen Polyestern in Witten (Deutschland)
• Veräußerung der Evonik Jayhawk Fine Chemicals Corporation (USA)
• Erwerb der PeroxyChem, einem globalen Hersteller von Wasserstoffperoxid sowie Peressigsäure, von One Equity Partners
• Anpassung der Anlagenrichtlinie im Evonik Pensionstreuhand e.V.
• Möglicher Verkauf eines Teils der Beteiligung an der Vivawest GmbH, Essen (Deutschland)
Zudem hat der Finanz- und Investitionsausschuss Nachbetrachtungen, sogenannte „Post Completion Audits", für die folgenden Projekte erörtert:
• Errichtung einer Produktionsanlage für hydroxyl-terminiertes Polybutadien am Standort Marl (Deutschland)
• Joint Venture CyPlus Idesa zum Bau und Betrieb einer Natriumcyanidanlage (Mexiko)
• Erwerb der Transferra Nanosciences, Inc. (Kanada)
• Review zum Erwerb der L-Methionin-Technologie von Metabolic Explorer (Frankreich)
• ACA-Produktion und Ansiedlung von Bayer CropScience (USA)
• Erwerb der Dr. Straetmans GmbH in Hamburg (Deutschland)
• Ausbau der Silikoneplattform (China)
Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse haben auch 2018 die weitere Integration der erworbenen Spezialadditiv- und Silicageschäfte in den Evonik-Konzern begleitet.
Weitere Themen des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse
Über die vorstehend beschriebenen Sachverhalte und Entwicklungen hinaus widmeten sich der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem auch folgenden Themen:
• Beschlussvorschläge an die ordentliche Hauptversammlung im Mai 2018, insbesondere die Vorschläge des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung zur Neuwahl des Aufsichtsrates sowie über die Schaffung eines genehmigten und eines bedingten Kapitals
• Senkung der jährlichen Gemeinkosten des Konzerns
• Kapitalmarktsicht auf Evonik
• Digitalisierung und Innovation
• Ernennung von Dr. Werner Müller zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrates (näher hierzu unter „Personelle Angelegenheiten im Aufsichtsrat")
• Beschlussfassung über die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG und zum Bericht des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung
• Beschlussfassung über den Kreditermächtigungsrahmen 2019
• Beschlussfassung über das Mitarbeiter-Aktienprogramm 2019.
Individualisierte Offenlegung der Sitzungsteilnahme im Aufsichtsrat und in seinen Ausschüssen
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| Aufsichtsrat | Präsidialausschuss | Finanz- und Investitionsausschuss | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Aufsichtsratsmitglieder | Anwesenheit | in % | Anwesenheit | in % | Anwesenheit | in % |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Bernd Tönjes (seit 23.05.2018; Vorsitzender) | 5/5 | 100 | 6/6 | 100 | 3/4 | 75 |
| Dr. Werner Müller (bis 23.05.2018; Vorsitzender) | 2/2 | 100 | 2/2 | 100 | 0/1 | 0 |
| Edeltraud Glänzer (stellv. Vorsitzende) | 7/7 | 100 | 8/8 | 100 | 5/5 | 100 |
| Martin Albers | 7/7 | 100 | 6/6 | 100 | 5/5 | 100 |
| Prof. Dr. Barbara Albert | 7/7 | 100 | ||||
| Jens Barnhusen (seit 23.05.2018) | 5/5 | 100 | ||||
| Prof. Dr. Aldo Belloni | 6/7 | 86 | 3/5 | 60 | ||
| Karin Erhard | 7/7 | 100 | ||||
| Carmen Fuchs | 7/7 | 100 | ||||
| Prof. Dr. Barbara Grunewald | 7/7 | 100 | ||||
| Ralf Hermann (bis 23.05.2018) | 2/2 | 100 | 2/2 | 100 | 1/1 | 100 |
| Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang A. Herrmann (bis 23.05.2018) | 2/2 | 100 | ||||
| Michael Hofmann (seit 23.05.2018) | 5/5 | 100 | ||||
| Martin Kubessa (seit 23.05.2018) | 5/5 | 100 | ||||
| Frank Löllgen | 6/7 | 86 | 5/5 | 100 | ||
| Dr. Siegfried Luther | 7/7 | 100 | ||||
| Norbert Pohlmann (bis 31.03.2018) | 1/1 | 100 | ||||
| Dr. Wilfried Robers (bis 23.05.2018) | 2/2 | 100 | ||||
| Michael Rüdiger | 6/7 | 86 | 5/5 | 100 | ||
| Dr. Thomas Sauer (seit 23.05.2018) | 5/5 | 100 | ||||
| Peter Spuhler (seit 23.05.2018) | 3/5 | 60 | ||||
| Anke Strüber-Hummelt | 7/7 | 100 | 4/4 | 100 | ||
| Ulrich Terbrack (bis 23.05.2018) | 2/2 | 100 | ||||
| Angela Titzrath | 5/7 | 71 | ||||
| Dr. Volker Trautz | 7/7 | 100 | 8/8 | 100 | ||
| Ulrich Weber | 7/7 | 100 | 4/5 | 80 |
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| Prüfungsausschuss | Nominierungsausschuss | Vermittlungsausschuss | Innovations- und Forschungsausschuss | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Aufsichtsratsmitglieder | Anwesenheit | in % | Anwesenheit | in % | Anwesenheit | in % | Anwesenheit | in % |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Bernd Tönjes (seit 23.05.2018; Vorsitzender) | 1/1 | 100 | 0/0 | 2/2 | 100 | |||
| Dr. Werner Müller (bis 23.05.2018; Vorsitzender) | I | 1/1 | 100 | 0/0 | 0/0 | |||
| Edeltraud Glänzer (stellv. Vorsitzende) | 0/0 | |||||||
| Martin Albers | 0/0 | |||||||
| Prof. Dr. Barbara Albert | 2/2 | 100 | ||||||
| Jens Barnhusen (seit 23.05.2018) | 2/2 | 100 | ||||||
| Prof. Dr. Aldo Belloni | ||||||||
| Karin Erhard | 3/4 | 75 | ||||||
| Carmen Fuchs | 2/2 | 100 | ||||||
| Prof. Dr. Barbara Grunewald | 4/4 | 100 | ||||||
| Ralf Hermann (bis 23.05.2018) | 0/0 | |||||||
| Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang A. Herrmann (bis 23.05.2018) | ||||||||
| Michael Hofmann (seit 23.05.2018) | 2/2 | 100 | ||||||
| Martin Kubessa (seit 23.05.2018) | ||||||||
| Frank Löllgen | 1/2 | 50 | ||||||
| Dr. Siegfried Luther | 4/4 | 100 | ||||||
| Norbert Pohlmann (bis 31.03.2018) | 1/1 | 100 | ||||||
| Dr. Wilfried Robers (bis 23.05.2018) | 2/2 | 100 | ||||||
| Michael Rüdiger | ||||||||
| Dr. Thomas Sauer (seit 23.05.2018) | 2/2 | 100 | ||||||
| Peter Spuhler (seit 23.05.2018) | ||||||||
| Anke Strüber-Hummelt | 0/0 | |||||||
| Ulrich Terbrack (bis 23.05.2018) | ||||||||
| Angela Titzrath | 3/4 | 75 | ||||||
| Dr. Volker Trautz | 2/2 | 100 | 0/0 | 2/2 | 100 | |||
| Ulrich Weber | 2/2 | 100 |
Corporate Governance
Der Aufsichtsrat bekennt sich zu den Grundsätzen einer guten Unternehmensführung. Eine wesentliche Grundlage bildet dabei die Anerkennung der Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex (Kodex oder DCGK) in der aktuellen Fassung vom 7. Februar 2017. Dies schließt nicht aus, in einzelnen, begründeten Aspekten von den Empfehlungen und Anregungen des Kodex abzuweichen.
Als börsennotiertes Unternehmen unterliegt Evonik der Pflicht, nach § 161 des Aktiengesetzes zu erklären, inwieweit den Empfehlungen des Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden; Abweichungen von Empfehlungen sind zu begründen (Entsprechenserklärung). Vorstand und Aufsichtsrat haben im Dezember 2018 eine Entsprechenserklärung beschlossen, die sowohl auf der Internetseite der Gesellschaft als auch im folgenden Corporate-Governance-Bericht veröffentlicht ist.
Für seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat Ziele festgelegt, die bei Beschlussvorschlägen an die Hauptversammlung im Rahmen von Aufsichtsratswahlen berücksichtigt werden. Ebenso wie in der 2018 abgelaufenen Amtsperiode sind auch in der gegenwärtigen Besetzung alle Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates erfüllt.
Der Aufsichtsrat besteht aus sieben Frauen und 13 Männern. Entsprechend seinen eigenen Zielen und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben setzt er sich damit zu jeweils mindestens 30 Prozent aus Frauen und Männern zusammen.
Mindestens fünf Mitglieder des Aufsichtsrates sollen unabhängig im Sinne von Ziffer 5.4.2 DCGK sein. Dabei kommt es darauf an, dass ein Mitglied in keiner persönlichen oder geschäftlichen Beziehung zu der Gesellschaft, deren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, sofern diese Beziehung einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt begründen kann. Der Aufsichtsrat stuft alle derzeitigen Mitglieder als unabhängig ein, namentlich auch deshalb, weil nach seiner Einschätzung die Bestellung als Arbeitnehmervertreter der Unabhängigkeit nicht entgegensteht.
Weitere Einzelheiten zu den Diversity-Vorgaben und zum Zielkatalog sind im Corporate-Governance-Bericht unter Punkt 2.4 dargestellt.
Auch für das abgelaufene Geschäftsjahr erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates neben den Sitzungsgeldern reine Festvergütungen für die Aufsichtsratsarbeit sowie ggf. Ausschusstätigkeiten (siehe dazu im Vergütungsbericht unter Punkt 2).
Im Geschäftsjahr 2018 gab es in der Person des Aufsichtsratsvorsitzenden einen potenziellen Interessenkonflikt bei der Befassung des Aufsichtsrates mit dem möglichen Verkauf eines Teils der Beteiligung an der Vivawest GmbH an die RAG-Stiftung, deren Vorstandsvorsitzender er zugleich ist. Zur Vermeidung des Konfliktes hat Bernd Tönjes bei dem Tagesordnungspunkt nicht an der Beratung teilgenommen und sich bei der Abstimmung der Stimme enthalten.
Es bestanden 2018 keine Berater- oder sonstigen Dienstleistungs- und Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds mit der Gesellschaft. Ebenso wurden keine Geschäfte zwischen der Gesellschaft oder einer ihrer Konzerngesellschaften einerseits und den Aufsichtsratsmitgliedern oder ihnen nahestehenden Personen oder ihnen nahestehenden Unternehmen andererseits getätigt.
Jahresabschlussprüfung
Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Düsseldorf, hat den nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der Evonik Industries AG zum 31. Dezember 2018, den gemäß § 315e Abs. 1 HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS aufgestellten Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2018 geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß § 322 HGB versehen. Den Prüfungsauftrag für den Jahresabschluss der Evonik Industries AG und den Konzernabschluss hatte der Aufsichtsrat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 erteilt. Die Prüfung des Risikofrüherkennungs-systems ist gemäß § 317 Abs. 4 HGB in die Jahresabschlussprüfung mit einbezogen. Die Prüfung hat ergeben, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen hat und dass das Risikofrüherkennungs-system geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen.
Der Vorstand hat die vorstehend genannten Abschlussunterlagen, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Vorbereitung auf die Beratung in der Sitzung des Aufsichtsrates vom 4. März 2019 zugeleitet. In seiner Sitzung am 26. Februar 2019 hat der Prüfungsausschuss zur Vorbereitung der Prüfung und Behandlung dieser Unterlagen im Aufsichtsratsplenum die Abschlüsse und die Prüfungsberichte sowie den Gewinnverwendungsvorschlag unter Teilnahme des Abschlussprüfers erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Prüfungsausschuss vom Abschlussprüfer über die Zusammenarbeit mit der internen Revision und anderen in das Risikomanagement einbezogenen Stellen sowie über die Wirksamkeit des Risikofrüherkennungs-systems in Bezug auf die Rechnungslegung berichten. In diesem Zusammenhang erklärte der Abschlussprüfer, der Vorstand habe die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen; ferner sei das Risikofrüherkennungssystem geeignet, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen.
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Evonik Industries AG einschließlich der Ursachen für den Jahresfehlbetrag der Gewinn- und Verlustrechnung, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2018 sowie den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns — nach Erläuterung dieser Vorlagen durch den Vorstand — eingehend geprüft und in seiner Sitzung am 4. März 2019 behandelt. An dieser Sitzung hat auch der Abschlussprüfer teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet sowie Fragen des Aufsichtsrates hinsichtlich der Art und des Umfangs der Prüfung sowie der Prüfungsergebnisse beantwortet. Die Erörterung bezog sich auch auf das Risikofrüherkennungssystem. Der Aufsichtsrat teilt die Auffassung des Prüfungsausschusses zur Wirksamkeit dieses Systems.
Der Aufsichtsrat konnte sich davon überzeugen, dass die Prüfung durch den Abschlussprüfer ordnungsgemäß durchgeführt worden ist und dass die Prüfung wie auch die Prüfungsberichte den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Nach eingehender Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts (einschließlich der Erklärung zur Unternehmensführung) erklärt der Aufsichtsrat, dass er nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände gegen den Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht erhebt. Der Empfehlung des Prüfungsausschusses folgend hat der Aufsichtsrat den Ergebnissen des Abschlussprüfers zugestimmt. Damit hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 4. März 2019 gebilligt. Der Jahresabschluss 2018 ist somit festgestellt. Der Aufsichtsrat stimmt in seiner Einschätzung der Lage von Gesellschaft und Konzern mit der vom Vorstand im zusammengefassten Lagebericht zum Ausdruck gebrachten Einschätzung überein. Den Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Bilanzgewinns hat der Aufsichtsrat insbesondere unter den Gesichtspunkten der Ausschüttungspolitik, der Auswirkungen auf Liquidität sowie unter Berücksichtigung der Aktionärsinteressen gewürdigt; dies schloss auch eine Erläuterung durch den Vorstand und eine Erörterung mit dem Abschlussprüfer mit ein. Anschließend stimmte der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns zu und schloss sich diesem an.
Prüfung des gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Berichts
Evonik hat für das Geschäftsjahr 2018 einen gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht (§§ 289b Abs. 3, 315b Abs. 3 HGB) erstellt. Wesentliche Berichtsgegenstände sind Arbeitnehmer- und Umweltbelange, die Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Sozialbelange sowie die Lieferkette. Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht auf der Grundlage einer Vorbefassung durch den Prüfungsausschuss in seiner Sitzung am 4. März 2019 geprüft und erhebt gegen den Bericht keine Einwendungen.
Prüfung des Berichts des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2018 aufgestellt, den der Abschlussprüfer geprüft und dem er folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nach § 313 AktG erteilt hat:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."
Der Vorstand hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers hierzu allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Vorbereitung auf die Beratung in der Aufsichtsratssitzung vom 4. März 2019 zugeleitet.
Der Prüfungsausschuss hat sich mit diesen Unterlagen in seiner Sitzung am 26. Februar 2019 eingehend befasst, um die Prüfung durch den und die Beschlussfassung des Aufsichtsrates hierzu vorzubereiten. Dabei haben die Mitglieder des Vorstandes den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen eingehend erläutert und Fragen hierzu beantwortet. Der an den Sitzungen teilnehmende Abschlussprüfer hat dem Prüfungsausschuss über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen berichtet und Fragen der Mitglieder des Prüfungsausschusses beantwortet. Die Mitglieder des Prüfungsausschusses haben den Prüfungsbericht und den Bestätigungsvermerk zur Kenntnis genommen. Der Prüfungsausschuss konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen und gelangte insbesondere zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht—wie auch die vom Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung selbst —den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtsrat empfohlen, dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zuzustimmen und, da nach Beurteilung des Prüfungsausschusses keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstandes zum Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu erheben sind, eine entsprechende Beurteilung zu beschließen.
Der Aufsichtsrat hat sich mit dem Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen in seiner Sitzung am 4. März 2019 befasst. Auch in dieser Sitzung haben die Mitglieder des Vorstandes den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen eingehend erläutert und Fragen hierzu beantwortet. Zudem hat auch der Abschlussprüfer an der Aufsichtsratssitzung teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen berichtet sowie Fragen der Aufsichtsratsmitglieder beantwortet. Auf dieser Grundlage hat der Aufsichtsrat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften geprüft, ob nach den Umständen, die im Zeitpunkt ihrer Vornahme bekannt waren, die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind. Dazu hat er sich insbesondere für die Rechtsgeschäfte von wesentlicher Bedeutung erläutern lassen, nach welchen Grundsätzen die Leistungen der Gesellschaft und die dafür erhaltenen Gegenleistungen festgesetzt worden sind. Der Prüfungsausschuss hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen beraten und dem Aufsichtsrat eingehend über das Ergebnis seiner Beratung berichtet. Der Aufsichtsrat konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen und gelangte insbesondere zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht — wie auch die vom Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung selbst — den gesetzlichen Anforderungen entspricht.
Er hat dabei insbesondere die Vollständigkeit und Richtigkeit des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Anhaltspunkte für Beanstandungen sind nicht ersichtlich geworden.
Der Aufsichtsrat erhebt gegen die Schlusserklärung des Vorstandes im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwände und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers an.
Personelle Angelegenheiten im Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 5. März 2018 Dr. Werner Müller mit Wirkung seines Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat mit Ablauf der Hauptversammlung am 23. Mai 2018 zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrates bestellt. Der Aufsichtsrat hat damit das gestalterische Wirken von Dr. Werner Müller für den Konzern, aber auch über die Konzerngrenzen hinaus, gewürdigt und ausgezeichnet. Ohne ihn gäbe es Evonik in der heutigen Form nicht. Bei der sozialverträglichen und finanziell tragbaren Beendigung des deutschen Steinkohlenbergbaus zum Ende des Jahres 2018 hat er sich große Verdienste erworben. Nicht zuletzt ist das Stiftungsmodell zur Finanzierung der Ewigkeitslasten des deutschen Steinkohlenbergbaus als sein Werk untrennbar mit seinem Namen verbunden.
Der Aufsichtsrat wurde mit Beendigung der Hauptversammlung am 23. Mai 2018 turnusmäßig neu zusammengesetzt.
Zunächst hat die Delegiertenversammlung am 20. Februar 2018 die Mitglieder der Arbeitnehmerseite gewählt. Für die Arbeitnehmer (ohne leitende Angestellte) wurden gewählt: Martin Albers, Jens Barnhusen, Carmen Fuchs, Michael Hofmann, Martin Kubessa, Anke Strüber-Hummelt. Für die leitenden Angestellten wurde Dr. Thomas Sauer als Mitglied gewählt. Für die Gewerkschaften wurden als Mitglieder gewählt:
Edeltraud Glänzer, Karin Erhard, Frank Löllgen. Die Amtszeit begann mit Beendigung der Hauptversammlung am 2018.
In der Hauptversammlung am 23. Mai 2018 hat die Hauptversammlung sodann die nachstehenden Aufsichtsratsmitglieder der Aktionäre gewählt: Bernd Tönjes, Prof. Dr. Barbara Albert, Prof. Dr. Aldo Belloni, Prof. Dr. Barbara Grunewald, Dr. Siegfried Luther, Michael Rüdiger, Peter Spuhler, Angela Titzrath, Dr. Volker Trautz, Ulrich Weber.
In der anschließenden konstituierenden Sitzung hat der Aufsichtsrat am 23. Mai 2018 Bernd Tönjes zum Vorsitzenden und Edeltraud Glänzer zur stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt.
Auf der Anteilseignerseite sind mit der Neuwahl am 23. Mai 2018 Dr. Werner Müller und Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang A. Herrmann und auf der Arbeitnehmerseite Ralf Hermann, Dr. Wilfried Robers und Ulrich Terbrack ausgeschieden. Zuvor war bereits Norbert Pohlmann am 31. März 2018 mit Eintritt in den Ruhestand und dem damit verbundenen Ausscheiden aus dem Unternehmen als Arbeitnehmervertreter ausgeschieden. Der Aufsichtsrat dankt seinen ausgeschiedenen Mitgliedern für ihre langjährige, engagierte Mitwirkung zum Wohle des Unternehmens und seiner Belegschaft.
Schlussbemerkung
Der Aufsichtsrat dankt darüber hinaus dem Vorstand, den Betriebsräten und Sprecherausschüssen sowie allen Mitarbeitern der Evonik Industries AG und der verbundenen Unternehmen für die erfolgreiche Arbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr.
Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht in seiner Sitzung am 4. März 2019 gemäß § 171 Abs. 2 AktG beschlossen.
Essen, 4. März 2019
Für den Aufsichtsrat
Bernd Tönjes, Vorsitzender
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