Annual / Quarterly Financial Statement • May 21, 2019
Annual / Quarterly Financial Statement
Open in ViewerOpens in native device viewer

Aktiva
scroll
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | 555.415 | 439.348 |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 167 | 237 |
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 167 | 237 |
| II. Sachanlagen | 66.475 | 67.353 |
| 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 62.180 | 63.933 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 897 | 1.141 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.354 | 2.264 |
| 4. Geleistete Anzahlungen | 1.044 | 15 |
| III. Finanzanlagen | 488.773 | 371.758 |
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 338.291 | 330.355 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 138.379 | 31.228 |
| 3. Beteiligungen | 3.152 | 3.152 |
| 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 2.940 | 3.540 |
| 5. Wertpapiere des Anlagevermögens | 6.011 | 3.483 |
| B. Umlaufvermögen | 209.457 | 276.954 |
| I. Vorräte | 25 | 40 |
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 25 | 27 |
| 2. Geleistete Anzahlungen | 0 | 13 |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 81.953 | 89.558 |
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 71 | 43 |
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 78.616 | 89.360 |
| 3. Sonstige Vermögensgegenstände | 3.266 | 155 |
| III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 127.479 | 187.356 |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 2.706 | 2.490 |
| Summe Aktiva | 767.578 | 718.792 |
| Passiva | ||
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
| A. Eigenkapital | 595.678 | 533.887 |
| I. Gezeichnetes Kapital | 148.819 | 148.819 |
| Bedingtes Kapital 28.600 TEUR (i. Vj. 28.600 TEUR) | ||
| II. Kapitalrücklage | 180.756 | 180.756 |
| III. Gewinnrücklagen | 147.140 | 74.410 |
| 1. Gesetzliche Rücklagen | 415 | 415 |
| 2. Andere Rücklagen | 146.725 | 73.995 |
| IV. Bilanzgewinn | 118.963 | 129.902 |
| B. Rückstellungen | 21.040 | 19.901 |
| 1. Rückstellungen für Pensionen | 2.879 | 2.935 |
| 2. Steuerrückstellungen | 8.270 | 7.867 |
| 3. sonstige Rückstellungen | 9.891 | 9.099 |
| C. Verbindlichkeiten | 150.860 | 165.004 |
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 103.000 | 114.000 |
| 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.703 | 2.164 |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 45.119 | 46.384 |
| 4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 1 | 0 |
| 5. Sonstige Verbindlichkeiten | 1.037 | 2.456 |
| davon aus Steuern | 228 | 1.657 |
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit | 27 | 22 |
| Summe Passiva | 767.578 | 718.792 |
scroll
| in TEUR | 1.1. - 31.12.2018 | 1.1. - 31.12.2017 |
|---|---|---|
| 1. Umsatzerlöse | 22.533 | 23.646 |
| 2. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen | 18.468 | 20.387 |
| 3. Bruttoergebnis vom Umsatz | 4.065 | 3.259 |
| 4. Vertriebskosten | 1.850 | 516 |
| 5. Allgemeine Verwaltungskosten | 15.850 | 14.456 |
| 6. Forschungs- und Entwicklungskosten | 253 | 172 |
| 7. Sonstige betriebliche Erträge | 7.667 | 5.964 |
| davon Erträge aus Währungsumrechnungen | 4.251 | 1.599 |
| 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen | 8.025 | 7.203 |
| davon Aufwendungen aus Währungsumrechnungen | 3.144 | 4.144 |
| 9. Erträge aus Beteiligungen | 500 | 7.125 |
| 10. Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen | 103.592 | 85.586 |
| 11. Aufwendungen aus der Verlustübernahme im Rahmen von Ergebnisabführungsverträgen | 1 | 1 |
| 12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 3.303 | 1.455 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | 2.486 | 684 |
| 13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 1.269 | 1.389 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | 1.071 | 1.053 |
| 14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens | 976 | 792 |
| 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 3.601 | 3.560 |
| davon an verbundene Unternehmen | 155 | 58 |
| davon Aufwendungen aus der Rückstellungsabzinsung | 244 | 214 |
| 16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 10.876 | 7.674 |
| 17. Ergebnis nach Steuern | 78.963 | 70.404 |
| 18. Jahresüberschuss | 78.963 | 70.404 |
| 19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 40.000 | 59.498 |
| 20. Bilanzgewinn | 118.963 | 129.902 |
Die JENOPTIK AG hat ihren Sitz in Jena und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Jena (Reg.Nr. 200146 B).
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften in Verbindung mit dem AktG aufgestellt.
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2018 ist in Tausend Euro dargestellt.
Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Gegenstände des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet und über den Zeitraum der erwarteten Nutzungsdauer linear abgeschrieben.
Die immateriellen Vermögensgegenstände beinhalten entgeltlich erworbene Software, Lizenzen und Schutzrechte.
Den Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
scroll
| Jahre | |
|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 1- 13 |
| Gebäude | 1- 50 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 3 - 25 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 - 15 |
Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Wertpapiere und Ausleihungen sind mit ihren Anschaffungskosten bzw. im Falle einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.
Die Ermittlung des beizulegenden Werts erfolgt auf Basis einer Discounted-Cashflow-Methode. Grundlage hierfür ist die fünfjährige, vom Management genehmigte und dem Aufsichtsrat vorgelegte Unternehmensplanung. Aus dem fünften Planjahr des Planungshorizonts wird eine ewige Rente unter Einbeziehung einer Wachstumskomponente abgeleitet. Der für die Barwertermittlung erforderliche gewichtete Kapitalkostensatz nach Steuern wird unter Verwendung des Capital Asset Pricing Models für die Ermittlung des Eigenkapitalkostensatzes bestimmt.
Der Wertansatz der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit dem Nominalwert angesetzt. Für zweifelhafte Forderungen wurden in angemessenem Umfang Einzelwertberichtigungen gebildet.
Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert abzüglich notwendiger Einzelwertberichtigungen angesetzt.
Fremdwährungsforderungen werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Einbuchung bzw. bei Forderungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Forderungen mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr werden im Falle eines nachteiligeren Fremdwährungskurses zu diesem Kurs am Bilanzstichtag bewertet.
Bargeldbestände und Festgelder in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.
Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden gemäß § 250 Abs. 1 und 3 HGB Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, und Disagien abgegrenzt.
Die Berechnungen der Pensionsrückstellungen wurden durch einen versicherungsmathematischen Gutachter auf Basis der "Projected Unit Credit Method" durchgeführt. Als Grundlage dienten die "Richttafeln 2018G" der Heubeck-Richttafeln GmbH in Köln. Nach § 253 HGB wurde für die Bewertung der Pensionsrückstellungen der von der Bundesbank ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre zugrunde gelegt. Für die Bewertung der Pensionsrückstellungen wurde ein Diskontierungszinssatz von 3,21 Prozent (i.Vj. 3,68 Prozent) verwendet sowie ein Rententrend von 1,90 Prozent (i.Vj. 1,90 Prozent) unterstellt.
Sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden grundsätzlich gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem von der Deutschen Bundesbank ermittelten und monatlich bekanntgegebenen den Restlaufzeiten entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden nicht abgezinst.
Die Jubiläumsrückstellung wurde auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Der Rechnungszinsfuß beträgt 2,32 Prozent p.a. (i.Vj. 2,8 Prozent), der berücksichtigte Gehaltstrend beträgt 2,75 Prozent (i.Vj. 2,67 Prozent) und die angenommene Fluktuationsrate 3,67 Prozent (i.Vj. 3,2 Prozent).
Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle bis heute erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Ihre Höhe entspricht dem Erfüllungsbetrag, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist. Die Schätzung des Erfüllungsbetrages erfolgt unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten aus gleichartigen Sachverhalten sowie Gutachten Dritter. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt soweit ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.
Alle Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.
Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Tag der Einbuchung bzw. bei Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr werden im Falle eines nachteiligeren Fremdwährungskurses zu diesem am Bilanzstichtag bewertet.
Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Dabei werden nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzposten einbezogen, sondern auch solche, die bei Organgesellschaften bzw. bei Personengesellschaften bestehen, an denen die JENOPTIK AG als Gesellschafter beteiligt ist.
Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.
Von dem Wahlrecht zum Ansatz des aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird kein Gebrauch gemacht.
Derivate Finanzinstrumente werden einzeln mit dem Marktwert am Stichtag bewertet. Für Derivate, die die Voraussetzungen zur Bildung von Bewertungseinheiten erfüllen, werden die Sicherungs- und Grundgeschäfte zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst. Zur Anwendung kommt die sogenannte Einfrierungsmethode, bei der sich ausgleichende Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 3 HGB aufgestellt.
Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2018 ist dem Anlagespiegel (Anlage zum Anhang) zu entnehmen.
Zu- und Abgänge bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen resultieren aus Auszahlungen an und planmäßigen Tilgungen von Tochtergesellschaften. Die Zugänge in Höhe von 100.664 TEUR beinhalten die Ausreichung von Darlehen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Anteile an der Prodomax Automation Ltd., Barrie, Kanada, durch die JENOPTIK North America, Inc., Jupiter, USA.
Die Zugänge bei den Wertpapieren des Anlagevermögens, die im Zusammenhang mit der Verwaltung des Pensionstreuhandvermögens angeschafft wurden, resultieren im Wesentlichen aus Investitionen in bestehende und neue Investmentfonds in Höhe von 3.252 TEUR und Abgängen in Höhe von 691 TEUR aus Verkäufen innerhalb bestehender Investmentfonds.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 80.717 TEUR (i.Vj. 89.360 EUR) betreffen Forderungen aus Cashpooling von 77.848 TEUR (i.Vj. 79.456 TEUR), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2.861 TEUR (i.Vj. 2.324 TEUR) und sonstigen Forderungen in Höhe von 8 TEUR (i.Vj. 0 TEUR).
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
Wesentlicher Bestandteil der Guthaben bei Kreditinstituten sind Festgeldanlagen von 67.919 TEUR (i.Vj. 82.030 TEUR). Die Laufzeit der Festgeldanlagen betragen weniger als ein Jahr.
Der Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 2.706 TEUR (i.Vj. 2.490 TEUR) beinhaltet Disagien und Bearbeitungsgebühren für Kreditverbindlichkeiten von 1.288 TEUR (i.Vj. 1.889 TEUR), Abgrenzungen für bereits gezahlte Mietnebenkosten von 1.211 TEUR (i.Vj. 386 TEUR), deren Endabrechnung erst im Geschäftsjahr 2018 erfolgt, sowie sonstige Rechnungsabgrenzungen von 207 TEUR (i.Vj. 215 TEUR).
Das gezeichnete Kapital beträgt 148.819 TEUR und ist eingeteilt in 57.238.1 15 auf den Namen lautende Stückaktien.
Anfang Juli 2011 teilten die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG, Erfurt, die Thüringer Industriebeteiligungsgeschäftsführungs GmbH, Erfurt, die bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH, Erfurt, die Stiftung für Unternehmensbeteiligungen und -förderungen in der gewerblichen Wirtschaft Thüringens (StUWT), Erfurt, die Thüringer Aufbaubank Erfurt und der Freistaat Thüringen, Erfurt, mit, dass sie am 30. Juni 2011 die Schwellen von 3, 5 und 10 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG überschritten haben und ihnen zu diesem Tag 11,00 Prozent der Stimmrechte (6.296.193 Stimmrechte) zustanden. Die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG hat die Stimmrechte von der ECE Industriebeteiligungen GmbH erworben.
Die Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH, Frankfurt, Deutschland, hat uns am 21. August 2014 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 19. August 2014 überschritten hat. Der Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH standen danach an diesem Tag 5,20 Prozent der Stimmrechte (2.978.179 Stimmrechte) zu. Davon wurden von der Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH 5,06 Prozent der Stimmrechte (2.898.579 Stimmrechte) an diesem Tag direkt gehalten, 0,14 Prozent der Stimmrechte (79.600 Stimmrechte) waren ihr an diesem Tag nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 WpHG (a.F.) zuzurechnen.
Die Capital Group Companies, Inc., Los Angeles, Kalifornien, USA, hat uns am 12. Dezember 2018 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 10. Dezember 2018 überschritten haben. Der Capital Group Companies, Inc. standen danach an diesem Tag 5,01 Prozent der Stimmrechte (2.867.000 Stimmrechte) zu, die ihr indirekt gemäß § 34 WpHG (n.F.) zuzurechnen waren. Mehr als 3 Prozent der Stimmrechte werden dabei von der SMALLCAP World Fund, Inc. gehalten.
Der SMALLCAP World Fund, Inc., Baltimore, Maryland, USA, hat uns am 4. Februar 2019 mitgeteilt, dass er die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 31. Januar 2019 überschritten hat. Dem SMALLCAP World Fund, Inc. standen danach an diesem Tag 5,04 Prozent der Stimmrechte (2.885.141 Stimmrechte) zu, die ihm direkt gemäß § 33 WpHG (n.F.) zuzurechnen waren.
Die Templeton Investment Counsel, LLC, Wilmington, Delaware, USA, hat uns am 21. Juni 2018 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 20. Juni 2018 unterschritten hat. Der Templeton Investment Counsel, LLC standen danach an diesem Tag 2,98 Prozent der Stimmrechte (1.707.585 Stimmrechte) zu, welche ihr indirekt nach § 34 WpHG (n.F.) zuzurechnen waren.
Die BlackRock, Inc., Wilmington, USA, hat uns am 13. Juni 2018 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 8. Juni 2018 überschritten haben. BlackRock, Inc. standen danach an diesem Tag 3,17 Prozent der Stimmrechte (1.812.914 Stimmrechte) zu. 3,02 Prozent der Stimmrechte (1.721.197 Stimmrechte) waren BlackRock, Inc. indirekt gemäß § 34 WpHG zuzurechnen. 0,02 Prozent der Stimmrechte (2.052 Stimmrechte) entfielen auf Instrumente nach § 38 Abs.1 Nr. 1 WpHG (n.F.) und 0,15 Prozent der Stimmrechte (83.665 Stimmrechte) auf Instrumente nach § 38 Abs.1 Nr. 2 WpHG (n.F.).
Das Ministry of Finance, Oslo, Norwegen, hat uns im Namen des norwegischen Staates am 4. November 2016 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 2. November 2016 überschritten haben. Dem Ministry of Finance standen danach an diesem Tag 3,06 Prozent der Stimmrechte (1.752.411 Stimmrechte) zu, welche ihr an diesem Tag indirekt nach § 22 WpHG (a.F.) zuzurechnen waren. Die Stimmrechte werden direkt von der Norges Bank, Oslo, Norwegen, gehalten.
Oppenheimer International Small-Mid Company Fund, Wilmington, Delaware, USA, hat uns am 30. Januar 2018 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 25. Januar 2018 überschritten haben. Oppenheimer International Small-Mid Company Fund standen danach an diesem Tag 3,16 Prozent der Stimmrechte (1.808.844 Stimmrechte) zu. Über die Oppenheimer International Small-Mid Company Fund ist Oppenheimer Funds, Inc., Denver, Colorado, USA, indirekt beteiligt.
Stimmrechtsmitteilungen der letzten Jahre und solche nicht mehr beteiligter Aktionäre sind auch auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Aktie / Stimmrechtsmitteilungen veröffentlicht.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Juni 2015 wurde ein "genehmigtes Kapital 2015" wie folgt geschaffen: Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juni 2020 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44.000 TEUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautende Stückaktien gegen Bareinlagen und / oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen ("genehmigtes Kapital 2015"). Die neuen Aktien können von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben in Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft; c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet; d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.
Sämtliche vorstehende Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals - bzw. falls dieser Wert geringer ist -auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden.
Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 28.600 TEUR durch Ausgabe von bis zu 11.000.000 neuen Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2017"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie
| ― | die Gläubiger bzw. Inhaber von Options- und / oder Wandlungsrechten aus Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 bis zum 6. Juni 2022 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und / oder |
| ― | die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 6. Juni 2022 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und / oder Andienungen von Aktien erfolgen und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen. |
Bei einer Ausnutzung der Ermächtigung zur Begebung von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen unter Ausschluss des Bezugsrechts ist die Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss insoweit beschränkt, als der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf unter dieser Ermächtigung nach Ausübung von Wandlungs- und / oder Optionsrechten bzw. -pflichten auszugebende Aktien entfällt, 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung bzw. -falls dieser Wert geringer ist -des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen darf. Auf diese 20-Prozent-Grenze ist auch die Veräußerung eigener Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit der vorstehenden Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss erfolgt; ferner sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss unter einem genehmigten Kapital ausgegeben werden.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juni 2018 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 4. Juni 2023 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens zehn Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals oder -falls dieser Betrag geringer ist -des zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands als Kauf unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in der öffentlich zugänglichen Einladung zur Hauptversammlung 2018 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Hauptversammlung beschrieben.
Die Hauptversammlung 2018 hat für das Geschäftsjahr 2017 beschlossen, eine Dividende in Höhe von 0,30 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten. Damit wurden aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2017 in Höhe von 129.901.622,70 Euro ein Betrag in Höhe von 17.171.434,50 Euro ausgeschüttet, ein Betrag in Höhe von 72.730.188,20 EUR in andere Gewinnrücklagen eingestellt und ein Betrag in Höhe von 40.000.000 Euro auf neue Rechnung vorgetragen.
Für das Geschäftsjahr 2018 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 118.963.445,04 Euro bestehend aus Jahresüberschuss 2018 in Höhe von 78.963.445,04 Euro zuzüglich eines Gewinnvortrags von 40.000.000,00 Euro.
Die Rückstellungen für Pensionen betreffen im Wesentlichen frühere Organmitglieder bzw. deren Ehegatten (2.610 TEUR; siehe auch Abschnitt 5 Vorstand).
Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen für Pensionen nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren, welcher der Ausschüttungssperre gemäß § 253 Abs. 6 HGB unterliegt, beträgt 301 TEUR.
Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 9.891 TEUR (i.Vj. 9.099 TEUR) betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Personal von 5.697 TEUR (i.Vj. 4.745 TEUR), Drohverlustrückstellungen von 1.070 TEUR (i.Vj. 1.613 TEUR), Rückstellungen für ausstehende Rechnungen von 941 TEUR (i.Vj. 682 TEUR), Rückstellung für Aufsichtsratvergütung von 657 TEUR (i.Vj. 657 TEUR) sowie Rückstellungen im Zusammenhang mit Grundstückssanierungspflichten von 578 TEUR (i.Vj. 572 TEUR).
Die Rückstellungen für Steuern beinhalten ausschließlich Ertragssteuerrückstellungen.
Latente Steuern ergeben sich aus Ansatz- und Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanzwerten bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge. Die temporären Differenzen betreffen im Wesentlichen handels- und steuerrechtlich abweichende Wertansätze bei den immateriellen Vermögensgegenständen, Sach- und Finanzanlagen, Pensionsrückstellungen sowie sonstigen Rückstellungen. Passive latente Steuern wurden mit aktiven latenten Steuern verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive latente Steuern wurden in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB nicht aktiviert. Die temporären Differenzen und steuerlichen Verlustvorträge, deren Verrechnung in den nächsten 5 Jahren erwartet wird, wurden mit einem Steuersatz von 29,74 Prozent (i.Vj. 29,74 Prozent) bewertet.
Die Fälligkeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stellen sich wie folgt dar:
scroll
| bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | Gesamt | |
|---|---|---|---|
| Schuldscheindarlehen | 0 | 103.000 | 103.000 |
| (11.000) | (103.000) | (114.000) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Von den Schuldscheindarlehen werden 34.000 TEUR im Jahr 2020 und die restlichen 69.000 TEUR im Jahr 2022 zur Tilgung fällig. Weiterhin steht der Gesellschaft ein Konsortialkreditrahmen in Höhe von 230.000 TEUR, der mit 17.359 TEUR beansprucht ist, zur Verfügung, der eine Laufzeit bis März 2022 hat.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betragen 45.119 TEUR (i.Vj. 46.384 TEUR) und resultieren aus Cashpooling-Verbindlichkeiten in Höhe von 38.239 TEUR (i.Vj. 46.009 TEUR), aus kurzfristigen Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 3.136 TEUR, aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 3.273 TEUR (i.Vj. 220 TEUR) und aus sonstigen Verbindlichkeiten von 471 TEUR (i.Vj. 155 TEUR). Die Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.
Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 1.037 TEUR (i.Vj. 2.457 TEUR) bestehen im Wesentlichen aus Zinsabgrenzungen für Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 675 TEUR sowie aus Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 229 TEUR. Die sonstigen Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.
Wesentliche Posten der Umsatzerlöse sind:
scroll
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Umsätze aus Vermietung und Verpachtung | 14.171 | 15.015 |
| Umsätze auskonzerninternen Dienstleistungen und sonstige Umlagen | 8.036 | 6.166 |
| Sonstige Umsätze | 623 | 2.465 |
| Summe Umsatzerlöse | 22.830 | 23.646 |
Die Umsatzerlöse setzen sich nach geographisch bestimmten Märkten wie folgt zusammen:
scroll
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Deutschland | 21.442 | 21.933 |
| Europe | 527 | 424 |
| Amerika | 506 | 805 |
| Asien / Pazifik | 355 | 484 |
| Summe Umsatzerlöse | 22.830 | 23.646 |
Die Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen betragen 18.468 TEUR. Hierin sind vor allem Kosten im Zusammenhang mit dem Vermietungsgeschäft einschließlich des Werteverzehrs des Sachanlagevermögens in Höhe von 12.967 TEUR sowie Aufwendungen in Höhe von 5.501 TEUR für konzerninterne Dienstleistungen.
Wesentlicher Bestandteile der allgemeinen Verwaltungskosten in Höhe von 15.850 TEUR sind vor allem die Personalkosten in Höhe von 12.823 TEUR. Weitere Bestandteile sind EDV-Dienstleistungen in Höhe von 789 TEUR sowie Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten in Höhe von 596 TEUR.
Ebenfalls Bestandteil der allgemeinen Verwaltungskosten ist das Gesamthonorar 2018 für den Abschlussprüfer Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart in Höhe von 332 TEUR, das sich wie folgt aufgliedert:
scroll
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Abschlussprüfungsleistungen | 286 | 351 |
| Sonstige Leistungen | 27 | 45 |
| Sonstige Bestätigungsleistungen | 17 | 17 |
| Steuerliche Beratungsleistungen | 2 | 0 |
Die Honorare für Abschlussprüfungsleistungen betreffen Aufwendungen für die Prüfung des Einzelabschlusses der JENOPTIK AG und des Konzernabschlusses der Jenoptik-Gruppe. Die sonstigen Leistungen des Abschlussprüfers betreffen zulässige Beratungsleistungen in Fragen der Rechnungslegung wie der neuer Leasingstandard IFRS 16. Andere Bestätigungsleistungen wurden im Rahmen der Bescheinigung von Finanzkennzahlen sowie nach der European Market Infrastructure Regulation (EMIR) erbracht.
Die Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten Aufwendungen für das zentrale Innovationsmanagement und die Koordination von Forschung und Entwicklung im Jenoptik-Konzern.
Wesentliche Posten der sonstigen betrieblichen Erträge sind:
scroll
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Währungsgewinne | 4.251 | 1.598 |
| Erträge aus Weiterberechnungen | 1.622 | 2.398 |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (periodenfremd) | 995 | 1.008 |
| Erträge aus dem Abgang und Zuschreibung von Finanzanlagen / Sachanlagen | 313 | 738 |
| Sonstige periodenfremde Erträge | 15 | 31 |
| Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen | 2 | 190 |
| Übrige sonstige Erträge | 469 | 0 |
| Summe Erträge | 7.667 | 5.963 |
Die JENOPTIK AG ist in ihrer Holdingfunktion für die Bereitstellung von Liquidität in allen erforderlichen Währungen zuständig und unterliegt damit hohen Währungsschwankungen, welche sich in Abhängigkeit von den Währungskursentwicklungen in hohen Währungsgewinnen / -verlusten widerspiegeln. Außerdem ist sie Vertragspartner für diverse Dienstleistungen, die ohne Aufschlag an die jeweiligen Tochtergesellschaften weiterberechnet werden. Die zu diesen Erträgen aus Weiterberechnungen gehörenden Aufwendungen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind zurückzuführen auf:
scroll
| in TEUR | 2018 | 2017 |
|---|---|---|
| Währungsverluste | 3.144 | 4.144 |
| Aufwand aus Weiterberechnungen | 1.622 | 2.277 |
| Periodenfremde Aufwendungen | 238 | 3 |
| Einzelwertberichtigungen | 77 | 10 |
| Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen | 0 | 750 |
| Übrige Aufwendungen | 2.944 | 19 |
| Summe Aufwendungen | 8.025 | 7.203 |
Wesentlicher Bestandteil der übrigen Aufwendungen sind Kosten in Höhe von 2.877 TEUR für ein konzernweites Projekt zur Analyse und Optimierung der Geschäftsprozesse und Einführung eines SAP S / 4-Systems, das auf der leistungsfähigen In-Memory-Plattform SAP HANA basiert und mit den SAP Fiori Apps eine moderne Benutzeroberfläche bietet.
Die Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 500 TEUR (i.Vj. 7.125 TEUR) resultierten aus der Dividendenzahlungen.
Die Erträge in Höhe von 103.592 TEUR resultieren aus der Übernahme der Ergebnisse folgender Gesellschaften, mit denen ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag besteht:
scroll
| in TEUR | |
|---|---|
| JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena | 45.022 |
| JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein | 17.285 |
| JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel | 11.335 |
| JENOPTIK Industrial Metrology GmbH, Villingen-Schwenningen | 11.266 |
| JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena | 8.323 |
| JENOPTIK Laser GmbH, Jena | 7.260 |
| JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis | 2.565 |
| JENOPTIK SSC GmbH, Jena | 536 |
Dieser Posten beinhaltet Zinserträge für Ausleihungen in Höhe von 3.229 TEUR und Erträge aus Wertpapieren des Anlagevermögens von 74 TEUR.
In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen in Höhe von 1.269 TEUR (i.Vj. 1.389 TEUR) sind im Wesentlichen Erträge aus dem Cashpooling für verbundene Unternehmen in Höhe von 680 TEUR und Erträge aus Avalgebühren in Höhe von 391 TEUR enthalten.
Aufgrund voraussichtlich dauerhafter Wertminderung erfolgten außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 976 TEUR (i.Vj. 792 TEUR).
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von 3.601 TEUR (i.Vj. 3.560 TEUR) setzen sich im Wesentlichen aus Zinsen für Bankkredite und Schuldscheindarlehen von 1.680 TEUR, Aufwand für Disagio in Höhe von 601 TEUR sowie aus Provisionen für Kreditinstitute in Höhe von 421 TEUR zusammen.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten vor allem Aufwendungen für das laufende Geschäftsjahr 2018. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag enthalten keine latenten Steuern.
Die Materialaufwendungen des Geschäftsjahres 2018 betragen 12.104 TEUR (i.Vj. 11.809 TEUR) und entfallen in voller Höhe auf Aufwendungen für bezogene Leistungen. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten insbesondere Mietnebenkosten, Instandhaltungsleistungen und sonstige Dienstleistungen.
Der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2018 betrug 14.498 TEUR (i.Vj. 13.195 TEUR), davon entfielen12.707 TEUR (i. Vj. 11.694 TEUR) auf Löhne und Gehälter sowie 1.403 TEUR (i.Vj. 1.130 TEUR) auf soziale Abgaben und 388 TEUR (i.Vj. 371 TEUR) auf Aufwendungen für Altersversorgung.
Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen am Abschlussstichtag Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 75.522 TEUR (i.Vj.) 73.053 TEUR) aus Bürgschaften für verbundene Unternehmen.
Bürgschaften für verbundene Unternehmen, welche auch Rückgriffsansprüche aus Bankgarantien und Bankbürgschaften beinhalten, sichern insbesondere Risiken aus erhaltenen Anzahlungen aus dem operativen Grundgeschäft von Tochtergesellschaften ab.
Unter Berücksichtigung der zum Aufstellungszeitpunkt bestehenden Erkenntnisse über die finanzielle Lage der Hauptschuldner geht die JENOPTIK AG derzeit davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zugrunde liegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern wie auch in der Vergangenheit erfüllt werden können. Die JENOPTIK AG schätzt daher eine Inanspruchnahme aus den aufgeführten Haftungsverhältnissen als nicht wahrscheinlich ein.
Für mittelbare Versorgungszusagen in der Struktur einer rückgedeckten Gruppenunterstützungskasse bestehen Risiken aus der Subsidiärhaftung in Höhe von 55 TEUR.
Aus längerfristigen Miet-, Leasing- und Wartungsverträgen sowie sonstigen vertraglichen Vereinbarungen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 1.176 TEUR (i.Vj. 1.562 TEUR), die sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammensetzen:
scroll
| 2019 | 2020 - 2023 | Summe | |
|---|---|---|---|
| Leasingverträge | 106 | 65 | 171 |
| davon verbundene Unternehmen | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige Verträge | 875 | 130 | 1.005 |
| Summe | 981 | 195 | 1.176 |
Zum 31. Dezember 2018 bestand ein Bestellobligo in Höhe von 931 TEUR.
Zudem wurden Zusagen für konzerninterne Darlehen von 3.085 TEUR nicht in Anspruch genommen.
Die JENOPTIK AG ist im Rahmen ihrer Tätigkeit verschiedenen Risiken ausgesetzt, wobei die finanziellen Risiken vor allem Zins- und Währungsrisiken umfassen.
Zinsänderungsrisiken ist die JENOPTIK AG aufgrund von Schwankungen der Marktzinssätze grundsätzlich bei allen verzinsten finanziellen Vermögenswerten und Schulden ausgesetzt. Im Geschäftsjahr 2018 betraf dies im Wesentlichen ausgereichte Schuldscheindarlehen in Höhe von 103.000 TEUR sowie Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten von 127.479 TEUR. Des Weiteren waren an Tochtergesellschaften ausgereichte Darlehen in Höhe von 138.379 TEUR (jeweils zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018) davon betroffen. Ferner hat die JENOPIK AG im Rahmen des Cashpoolings Forderungen gegenüber verbunden Unternehmen von 77.848 TEUR und Verbindlichkeiten von 38.239 TEUR.
Im Rahmen der Steuerung von Zinsrisiken setzt die JENOPTIK AG auf eine Mischung aus fest und variabel verzinslichen Vermögenswerten und Schulden sowie auf verschiedene Zinssicherungsgeschäfte. Hier kommen, zum Beispiel Zinsswaps, Zinscaps und -floors sowie kombinierte Zins- und Währungsswaps in Betracht.
Nachdem im Oktober 2018 ein Zinsswap mit einem Nominalvolumen von 8.000 TEUR ausgelaufen ist, wurde die im Vorjahr passivierte Drohverlustrückstellung von 182 TEUR ausgebucht.
Ein zur Absicherung gegen das Zinsänderungsrisiko abgeschlossenes Derivat zum 31.12.2018 hat folgende Struktur:
scroll
| Zins- und Währungsswap | |
|---|---|
| Nominalvolumen | 17.980 TCNY |
| Laufzeit | 12. März 2015 bis 12. März 2025 |
| Festzinssatz | 5,10 % p.a. |
| Variabler Zinssatz | 6-Monats-Euribor |
Im Jahr 2015 wurde ursprünglich für ein konzerninternes Darlehen in Höhe von 17.980 TCNY ein kombinierter Zins- und Währungsswap in gleicher Höhe abgeschlossen. Das Derivat hat zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 einen positiven Marktwert von 101 TEUR (i.Vj. 225 TEUR). Aufgrund unterschiedlicher Abschlussparameter konnte keine Bewertungseinheit zwischen dem konzerninternen Darlehen und dem Zins- und Währungsswap etabliert werden. Die Wertveränderungen des Derivates und des konzerninternen Darlehens werden freistehend verbucht.
Das Währungsrisiko resultiert aus der durch Wechselkursveränderungen hervorgerufenen Schwankung von Zahlungsströmen in Fremdwährung. Zur Absicherung dieses Risikos werden derivative Finanzinstrumente, vorrangig Devisentermingeschäfte und Devisenswaps, eingesetzt.
Die JENOPTIK AG fungiert als Dienstleister für ihre operativen Tochtergesellschaften. Die Währungssicherungsanfragen zur Absicherung des operativen Grundgeschäftes der Tochtergesellschaften werden mit externen Geschäftspartnern (i.d.R. Banken) abgeschlossen. Anschließend wird mit den Tochtergesellschaften ein gegenläufiges Sicherungsgeschäft mit denselben (bzw. umgekehrten) Parametern abgeschlossen, wodurch das jeweilige Sicherungsgeschäft faktisch weitergereicht wird.
Es werden wesentliche Zahlungsströme in Fremdwährung aus dem operativen Geschäft der Tochtergesellschaften (insbesondere Umsatzerlöse und Materialeinkäufe) abgesichert. Dabei werden bereits fixierte Cashflows 1:1 über sogenannte Mikro-Hedges abgesichert. Geplante zukünftige Cashflows aus schwebenden Geschäften und voraussichtlich hochwahrscheinlich eintretenden Transaktionen werden im Rahmen von antizipativem Hedging abgesichert.
Für beide Geschäfte (sowohl für das externe mit der Bank als auch für das interne mit der Tochtergesellschaft) wird jeweils eine sogenannte Bewertungseinheit (BWE) gebildet, wodurch bei nachgewiesener Effektivität die (gegenläufigen) Wertveränderungen der Geschäfte nicht erfolgswirksam zu erfassen sind.
Zusätzlich sichert die JENOPTIK AG die zu erwartenden Cashflows aus in Fremdwährung ausgereichten konzerninternen Darlehen mit derivativen Finanzinstrumenten ab. Hier wurde ebenfalls eine Bewertungseinheit mit dem jeweiligen Grundgeschäft (= Darlehensforderung in Fremdwährung) gebildet. Deshalb sind auch hier bei nachgewiesener Effektivität die Wertveränderungen der Grundgeschäfte und die aus den Schwankungen der Kassakurse resultierenden Wertveränderungen der Sicherungsgeschäfte nicht erfolgswirksam zu erfassen. Die Wertveränderungen der Sicherungsgeschäfte, die aus den Schwankungen der Terminauf- bzw. -abschläge resultieren, werden hingegen immer erfolgswirksam erfasst.
Zum Stichtag 31. Dezember 2018 sind folgende konzerninterne Darlehen abgesichert wurde
scroll
| Grundgeschäft / Sicherungsinstrument | Risiko / Art der Bewertungseinheit | einbezogener Betrag in Fremdwährung | Höhe des abgesicherten Risikos in TEUR |
|---|---|---|---|
| Fremdwährungsforderung IC Darlehen / Devisenswap | Währungsrisiko / Mikro Hedge | 10.000 TGBP | 12.590 TEUR |
| Fremdwährungsforderung IC Darlehen /Devisentermingeschäfte | Währungsrisiko / Portfolio Hedge | 19.500 TGBP | 8.813 TEUR |
| Fremdwährungsforderung IC Darlehen / Devisenswap | Währungsrisiko / Mikro Hedge | 62.838 TJPY | 465 TEUR |
Des Weiteren wurde für das operative Geschäft der Tochtergesellschaften folgende Bewertungseinheiten gebildet worden:
scroll
| Grundgeschäft / Sicherungsinstrument | Risiko / Art der Bewertungseinheit | einbezogener Betrag in Fremdwährung | Höhe des abgesicherten Risikos in TEUR |
|---|---|---|---|
| Zahlungsströme Tochtergesellschaften USD Verkäufe | Währungsrisiko / Mikro-Hedges und Portfolio-Hedges | 134.808 TUSD | 111.267 TEUR |
| Zahlungsströme Tochtergesellschaften USD Ankäufe | Währungsrisiko / Mikro-Hedges und Portfolio-Hedges | 80 TUSD | 67 TEUR |
| Zahlungsströme Tochtergesellschaften KRW Verkäufe | Währungsrisiko / Mikro-Hedges und Portfolio-Hedges | 732.548 TKRW | 572 TEUR |
| Zahlungsströme Tochtergesellschaften CNY Verkäufe | Währungsrisiko / Mikro-Hedges | 8.088 TCNY | 990TEUR |
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 existierten, bis auf den Zins- und Währungsswap, keine weiteren Währungssicherungsgeschäfte, bei denen keine Bewertungseinheit gebildet wurde bzw. die Bewertungseinheit aufgelöst wurde.
Zur Messung der Effektivität wird prospektiv die Critical Terms Match-Methode und retrospektiv die Dollar-Offset-Methode verwendet. Bis zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft ausgeglichen.
Die beizulegenden Zeitwerte aller Derivate werden anhand der allgemein anerkannten Barwertmethode ermittelt. Dabei werden die über den jeweils vereinbarten Terminkurs bzw. Zinssatz determinierten zukünftigen Zahlungsströme mit aktuellen Marktdaten diskontiert. Die dabei verwendeten Marktdaten sind führenden Finanzinformationssystemen, wie beispielsweise Reuters, entnommen. Kommt eine Interpolation von Marktdaten zur Anwendung, erfolgt diese linear.
Die beizulegenden Zeitwerte sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:
scroll
| in TEUR | 31.12.2018 | 31.12.2017 |
|---|---|---|
| positive Marktwerte | ||
| in BWE | 2.581 | 5.379 |
| ohne BWE | 127 | 227 |
| Summe positiver Marktwerte | 2.708 | 5.606 |
| negative Marktwerte | ||
| in BWE | 3.205 | 486 |
| ohne BWE | 720 | 834 |
| Summe negativer Marktwerte | 3.925 | 1.321 |
Die negativen Marktwerte der Derivate ohne Bewertungseinheit werden unter dem Posten sonstige Rückstellungen ausgewiesen.
Die JENOPTIK AG hatte für das Geschäftsjahr 2018 mit folgenden Tochtergesellschaften Ergebnisabführungs- und Beherrschungsverträge:
| ― | JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel |
| ― | JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena |
| ― | JENOPTIK Industrial Metrology GmbH, Villingen-Schwenningen |
| ― | JENOPTIK Laser GmbH, Jena |
| ― | JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena |
| ― | JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis |
| ― | JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein |
| ― | JENOPTIK SSC GmbH, Jena |
| ― | JENOPTIK Einundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena i.L. |
Im Unternehmen waren im Geschäftsjahr 2018 durchschnittlich 135 (i.Vj. 121) Angestellte beschäftigt.
Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG haben im Dezember 2018 die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 abgegeben. Die Erklärung ist im Corporate-Governance-Bericht ab Seite 36 abgedruckt und wurde den Aktionären auf der Internet-Seite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Corporate Governance dauerhaft zugänglich gemacht. Die Erklärung liegt auch in den Geschäftsräumen der JENOPTIK AG (Carl-Zeiß-Straße 1, 07743 Jena) zur Einsichtnahme aus.
Als nahestehende Personen gelten Unternehmen bzw. Personen, die den Jenoptik-Konzern beherrschen oder von ihm beherrscht werden oder unter gemeinschaftlicher Führung stehen, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Dazu gehören auch Vorstände und der Aufsichtsrat. Beherrschung liegt hierbei vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte an der JENOPTIK AG hält oder umgekehrt oder kraft Satzungsbestimmungen oder vertraglicher Vereinbarungen die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements des Jenoptik-Konzerns zu steuern.
Die JENOPTIK AG unterhält umfangreiche Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit konsolidierten und nichtkonsolidierten Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen. Von diesen Geschäften ist nachfolgendes Darlehen mit einer Tochtergesellschaft zu marktunüblichen Zinskonditionen abgeschlossen:
| ― | Niedrigverzinste Darlehen (1,25 Prozent) gegenüber der KORBEN Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG i.L., Grünwald, in Höhe von 1.935 TEUR |
Ausführliche Angaben zur Vergütung für Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes werden in den Angaben zu Vorstand und Aufsichtsrat (vgl. Abschnitt 5) aufgeführt. Im Geschäftsjahr 2018 gab es keine Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen der Gesellschaft und den Mitgliedern beider Gremien.
Der Vorstand empfiehlt auf Grund des guten Jahresergebnisses für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung 2018 für das Geschäftsjahr 2018 eine um 16,7 Prozent erhöhte Dividende von 0,35 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorzuschlagen (i.Vj. 0,30 Euro). Damit soll von dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2018 in Höhe von 118.963.445,04 Euro ein Betrag in Höhe von 20.033.340,25 Euro ausgeschüttet, ein Betrag von 68.930.104,79 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt und ein Betrag in Höhe von 30.000.000,00 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2018 gab es nicht.
Als Mitglieder des Vorstands waren im Geschäftsjahr 2018 folgende Herren bestellt:
scroll
| weitere Mandate bei: | |
|---|---|
| Dr. Stefan Traeger Vorsitzender des Vorstands der JENOPTIK AG | JENOPTIK North America, Inc., USA (ki; Vorsitzender, vgl. Kgr.) |
| JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd; China (ki; Vorsitzender, vgl. Kgr., seit April 2018) | |
| JENOPTIK (Shanghai) International Trading Co., Ltd., China (ki, Mitglied, vgl. Kgr., seit 25. Dezember 2018) Prodomax Automation Ltd., Kanada (ki, Mitglied, vgl. Kgr., seit Juni 2018) | |
| JENOPTIK Korea Corp., Ltd., Korea (ki, Mitglied, vgl. Kgr., seit Juli 2018) | |
| JENOPTIK JAPAN Co. Ltd., Japan (ki, Mitglied, vgl. Kgr., seit März 2018) | |
| TELSTAR-HOMMEL Co., Ltd., Korea (ki, Mitglied, vgl. Kgr., seit Juli 2018) | |
| Hans-Dieter Schumacher Mitglied des Vorstands der JENOPTIK AG | Prodomax Automation Ltd., Kanada (ki, Mitglied, vgl. Kgr., seit Juni 2018) |
| JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd; China (ki; Mitglied, vgl. Kgr., seit April 2018) | |
| JENOPTIK (Shanghai) International Trading Co., Ltd., China (ki, Mitglied, vgl. Kgr., seit 25. Dezember 2018) |
Abkürzungen: vgl. Kgr. -vergleichbares Kontrollgremium, ki -konzerninternes Mandat
Die nachstehende Übersicht zeigt die Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2018. Diese umfasst neben den direkt oder indirekt geleisteten Vergütungsbestandteilen auch den beizulegenden Zeitwert des aktienbasierten Vergütungsinstruments (Performance Shares). Eine ausführliche Beschreibung des Vergütungssystems finden Sie im Vergütungsbericht ab Seite 45 des zusammengefassten Lageberichts im Kapitel Corporate Governance.
Die Anzahl der virtuellen Aktien der Vorstände in Form von Performance Shares sowie Long Term Incentives (LTI) beträgt zum Stichtag 31.12.2018 91.652 Stück.
Die Nebenleistungen umfassen Beiträge zur Unfallversicherung sowie die Bereitstellung von Firmenwagen.
Zur näheren Erläuterung des Vergütungssystems verweisen wir auf den Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht.
Pensionszahlungen an frühere Vorstandsmitglieder bzw. deren Ehegatten wurden in Höhe von 181 TEUR (i.Vj. 181 TEUR) geleistet. Die Pensionsrückstellungen für frühere Vorstandsmitglieder beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 2.610 TEUR (i.Vj. 2.656 TEUR). Der für diese bestehenden Rückstellungen im Geschäftsjahr 2018 erfasste Aufwand aus Zinskosten belief sich auf 224 TEUR (i.Vj. 194 TEUR).
In 2018 wurden dem ehemaligen Vorstandsmitglied Dr. Michael Mertin Überbrückungsleistungen in Höhe von 810 TEUR gezahlt.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden -wie in den Jahren zuvor -keine Kredite oder Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder ausgereicht. Folglich gab es auch keine Darlehensablösungen.
scroll
| Dr. Stefan Traeger (Vorstandsvorsitzender seit 01. Mai 2017) | Hans-Dieter Schumacher (Mitglied des Vorstands) | |||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 600,0 | 400,0 | 437,5 | 400,0 |
| Variable Vergütung | 521,7 | 200,0 | 347,8 | 235,3 |
| LTI / Performance Shares des Geschäftsjahrs -bewertet zum beizulegenden Zeitwert | 324,3 | 266,7 | 243,2 | 235,3 |
| gewährt für Dividendenschutz Altaktien | n. a. | n. a. | 14,7 | 9,9 |
| Altersversorgung | 200,0 | 116,7 | 160,0 | 160,0 |
| Nebenleistungen | 15,0 | 9,8 | 18,3 | 13,8 |
| Gesamtvergütung | 1.660,9 | 993,1 | 1.221,5 | 1.054,4 |
Als Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2018 folgende Damen und Herren bestellt:
scroll
| Mitglied im | Weitere Mandate bei | |
|---|---|---|
| Matthias Wierlacher (Vorsitzender) Vorstandsvorsitzender der Thüringer Aufbaubank bestellt seit 2012, Vorsitzender seit Juli 2015 | • Personalausschuss (Vorsitzender) | • Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen mbH (AR Mitglied) |
| • Investitionsausschuss (Vorsitzender, seit 22. März 2018) | • bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH (ki, AR Vorsitz) | |
| • Nominierungsausschuss (Vorsitzender) | • ThüringenForst - Anstalt öffentlichen Rechts - (AR Mitglied) | |
| • Vermittlungsausschuss (Vorsitzender) | ||
| Michael Ebenau1) (stellvertretender Vorsitzender) Gewerkschaftssekretär IG Metall Bezirksleitung Mitte bestellt seit 2007 | • Personalausschuss | • Samag Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH (vgl. Kgr.) |
| • Investitionsausschuss (seit 22. März 2018) | ||
| • Vermittlungsausschuss | ||
| Astrid Biesterfeldt1) Vice President Business Unit Energy & Drive bei der JENOPTIK Advanced Systems GmbH bestellt seit 2014 | • Prüfungsausschuss | keine |
| Evert Dudok Executive Vice President CIS Airbus Defence & Space bestellt seit 2015 | • Dornier Consulting International GmbH (ki, AR Vorsitzender, bis Januar 2018) | |
| • EURASSPACE Gesellschaft für Raumfahrttechnik mbH (ki, AR Mitglied) | ||
| Elke Eckstein Executive Advisor & Board Consultant bestellt seit 2017 | • Investitionsausschuss (seit 22. März 2018) | • Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH (vgl. Kgr.) |
| • Enics AG, Schweiz (vgl. Kgr.) | ||
| • Saferoad SRH Holding AS, Norwegen (vgl. Kgr., seit 1. Oktober 2018) | ||
| • Weidmüller S.A., Spanien (vgl. Kgr., ki; bis 31. August 2018) | ||
| • Weidmüller & IZ, proizvodnja prenapetostnih zascit, d.o.o., Slowenien (vgl. Kgr., ki, bis 31. August 2018) | ||
| • Weidmüller Interface (Shanghai) Co., Ltd., China (vgl. Kgr., ki; bis 31.August 2018) | ||
| • Weidmüller Interface (Suzhou) Co., Ltd., China (vgl. Kgr. Vorsitz, ki; bis 31. August 2018) | ||
| • Weidmüller Interconnections, LLC., USA (vgl. Kgr., ki; bis 31. August 2018) | ||
| Thomas Klippstein1) Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Jenoptik bestellt seit 1996 | • Personalausschuss | keine |
| • Prüfungsausschuss | ||
| Dörthe Knips1) Mitarbeiterin Fertigungssteuerung bei der JENOPTIK Laser GmbH bestellt seit 2017 | • Investitionsausschuss (seit 22. März 2018) | keine |
| Dieter Kröhn1) Fertigungsplaner bei der JENOPTIK Advanced Systems GmbH bestellt Oktober 1999 bis Juni 2007, wieder bestellt seit Dezember 2010 | • Investitionsausschuss (seit 22. März 2018) | keine |
| • Vermittlungsausschuss | ||
| Doreen Nowotne selbstständige Unternehmensberaterin bestellt seit 2015 | • Prüfungsausschuss (stv. Vorsitzende) | • Brenntag AG (AR Mitglied) |
| • Investitionsausschuss (seit 22. März 2018) | • Lufthansa Technik AG (AR Mitglied) | |
| • Franz Haniel & Cie. GmbH (AR Mitglied seit 28.4.2018) | ||
| Heinrich Reimitz Mitglied der Geschäftsführung der HPS Holding GmbH, Österreich bestellt seit 2008 | • Prüfungsausschuss (Vorsitzender) | Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Mitglied) |
| • Personalausschuss | ||
| • Nominierungsausschuss | ||
| Stefan Schaumburg1) Funktionsbereichsleiter und Gewerkschaftssekretär beim IG Metall Vorstand, Frankfurt bestellt seit 2012 | • Personalausschuss | • GKN Driveline International GmbH, Lohmar (stv. AR-Vorsitzender, vgl. Kgr.) |
| Prof. Dr. rer. nat. habil., Dipl.-Physiker Andreas Tünnermann Direktor des Instituts für Angewandte Physik und Hochschullehrer für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität und Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena bestellt seit 2007 | • Personalausschuss | • Docter Optics SE (vgl. Kgr. Mitglied) |
| • Vermittlungsausschuss | ||
| • Nominierungsausschuss |
1) Vertreter / -in der Arbeitnehmer
Abkürzungen: AR - Aufsichtsrat, vgl. Kgr. -vergleichbares Kontrollgremium, ki -konzerninternes Mandat, stv. - Stellvertretender / -s
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2018 folgende Gesamtvergütung:
scroll
| davon | ||||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Gesamtbezüge | feste jährliche Vergütung 2018 | Sitzungsgelder (zzgl. Auslagenersatz) | Umsatzsteuer1) |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Matthias Wierlacher (Vorsitzender) | 126,9 | 116,4 | 10,5 | 20,3 |
| Michael Ebenau (stv. Vorsitzender) | 91,5 | 82,0 | 9,5 | 14,6 |
| Astrid Biesterfeldt | 71,6 | 59,5 | 12,1 | 11,4 |
| Evert Dudok | 54,4 | 47,6 | 6,8 | 8,7 |
| Elke Eckstein | 60,8 | 52,2 | 8,5 | 9,7 |
| Thomas Klippstein | 79,7 | 65,4 | 14,3 | 12,7 |
| Dörthe Knips | 60,6 | 52,2 | 8,3 | 9,7 |
| Dieter Kröhn | 60,6 | 52,2 | 8,3 | 9,7 |
| Doreen Nowotne | 84,8 | 70,1 | 14,7 | 13,5 |
| Heinrich Reimitz | 82,1 | 65,0 | 17,1 | - |
| Stefan Schaumburg | 60,6 | 53,6 | 7,0 | 9,7 |
| Prof. Dr. rer. nat. habil. Andreas Tünnermann | 61,7 | 53,6 | 8,1 | 9,8 |
| Gesamt | 895,4 | 769,9 | 125,5 | 129,9 |
1) In Gesamtbezügen, Festvergütung und Sitzungsgeldern enthalten; Herr Mag. Heinrich Reimitz ist aufgrund seines Wohnsitzes im Ausland in Deutschland beschränkt steuerpflichtig; da auf seine Vergütung ein Steuereinbehalt gemäß § 50 a Abs. 1 Nr. 4 EStG gezahlt wurde, fiel keine Umsatzsteuer an.
Zur näheren Erläuterung des Vergütungssystems des Aufsichtsrats verweisen wir auf den Vergütungsbericht als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts im Kapitel Corporate Governance.
scroll
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | Abschreibungen | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzpositionen | Stand 1.1.2018 | Zugang | Umbuchung (+ / -) | Abgang | Stand 31.12.2018 | Stand 1.1.2018 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 1.899 | 35 | 0 | 0 | 1.934 | 1.662 |
| Summe I | 1.899 | 35 | 0 | 0 | 1.934 | 1.662 |
| II. Sachanlagen | ||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken | 112.582 | 1.020 | 0 | 0 | 113.602 | 48.649 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 16.966 | 25 | 9 | 26 | 16.974 | 15.825 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3.514 | 216 | 6 | 37 | 3.699 | 1.250 |
| 4. Geleistete Anzahlungen | 15 | 1.044 | - 15 | 0 | 1.044 | 0 |
| Summe II | 133.077 | 2.305 | 0 | 63 | 135.319 | 65.724 |
| III. Finanzanlagen | ||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 343.346 | 7.936 | 0 | 0 | 351.282 | 12.991 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 36.607 | 108.577 | 0 | 1.095 | 144.089 | 5.379 |
| 3. Beteiligungen | 10.464 | 0 | 0 | 0 | 10.464 | 7.312 |
| 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 4.831 | 0 | 0 | 600 | 4.231 | 1.291 |
| 5. Wertpapiere des Anlagevermögens | 4.223 | 3.252 | 0 | 691 | 6.784 | 740 |
| 6. Sonstige Ausleihungen | 65.272 | 646 | 0 | 1 | 65.917 | 65.272 |
| Summe III | 464.743 | 120.411 | 0 | 2.387 | 582.767 | 92.985 |
| Gesamt | 599.719 | 122.751 | 0 | 2.450 | 720.020 | 160.371 |
scroll
| Abschreibungen | Buchwert | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzpositionen | Abschreibungen des Geschäftsjahres | Umbuchung (+ / -) | Auflösung Abgang | Zuschreibung | Stand 31.12.2018 | 31.12.2018 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 104 | 0 | 0 | 1.776 | 168 | |
| Summe I | 104 | 0 | 0 | 1.776 | 168 | |
| II. Sachanlagen | ||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken | 3.036 | 0 | 262 | 51.423 | 62.179 | |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 278 | 26 | 0 | 16.077 | 897 | |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 131 | 36 | 0 | 1.345 | 2.354 | |
| 4. Geleistete Anzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 1.044 | |
| Summe II | 3.445 | 62 | 262 | 68.845 | 66.474 | |
| III. Finanzanlagen | ||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 0 | 0 | 0 | 12.991 | 338.291 | |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 331 | 0 | 0 | 5.710 | 138.379 | |
| 3. Beteiligungen | 0 | 0 | 0 | 7.312 | 3.152 | |
| 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 0 | 0 | 0 | 1.291 | 2.940 | |
| 5. Wertpapiere des Anlagevermögens | 33 | 0 | 0 | 773 | 6.011 | |
| 6. Sonstige Ausleihungen | 646 | 0 | 1 | 65.917 | 0 | |
| Summe III | 1.010 | 0 | 1 | 93.994 | 488.773 | |
| Gesamt | 4.559 | 62 | 263 | 164.605 | 555.415 |
scroll
| Bilanzpositionen | Buchwert 31.12.2017 |
|---|---|
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 237 |
| Summe I | 237 |
| II. Sachanlagen | |
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken | 63.933 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 1.141 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.264 |
| 4. Geleistete Anzahlungen | 15 |
| Summe II | 67.353 |
| III. Finanzanlagen | |
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 330.355 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 31.228 |
| 3. Beteiligungen | 3.152 |
| 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 3.540 |
| 5. Wertpapiere des Anlagevermögens | 3.483 |
| 6. Sonstige Ausleihungen | 0 |
| Summe III | 371.758 |
| Gesamt | 439.348 |
scroll
| Nr. | Name und Sitz der Gesellschaft | Anteil JENOPTIK bzw. des unmittelbaren Gesellschafters in % |
Eigenkapital 31.12.2018 TEUR |
Ergebnis 2018 TEUR |
|---|---|---|---|---|
| 1. Verbundene konsolidierte Unternehmen | ||||
| -unmittelbare Beteiligungen | ||||
| 1. | JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland | 100 | 13.359 | 3) |
| 2. | JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH, Villingen-Schwenningen, Deutschland | 100 | 16.381 | 3) |
| 3. | JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena, Deutschland | 100 | 7.660 | 3) |
| 4. | JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel, Deutschland | 100 | 51.703 | 3) |
| 5. | JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena, Deutschland | 100 | 43.054 | 3) |
| 6. | JENOPTIK Laser GmbH, Jena, Deutschland | 100 | 11.576 | 3) |
| 7. | JENOPTIK Polymer Systems GmbH, Triptis, Deutschland | 100 | 5.039 | 3) |
| 8. | JENOPTIK SSC GmbH, Jena, Deutschland | 100 | 8.250 | 3) |
| 9. | JENOPTIK North America, Inc., Jupiter (FL), USA | 100 | 41.66210) | -8.04810) |
| 10. | JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd., Singapore, Singapur | 100 | 21.35310) | - 6510) |
| 11. | JENOPTIK Einundsiebzigste Verwaltungsgesellschaft mbH, i.L. Jena, Deutschland | 100 | 23 | 3) |
| 12. | JENOPTIK MedProjekt GmbH, Jena, Deutschland, i.L.6) | 100 | -4.02413) | 1613) |
| 13. | FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland | 100 | 5013) | 313) |
| 14. | LEUTRA SAALE Gewerbegrundstücksverwaltungsgesellschaft mbH, Grünwald, Deutschland, i.L.6) | 100 | 2413) | - 113) |
| 15. | SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH, Pullach im Isartal, Deutschland, i.L.6) | 100 | 3013) | 113) |
| -mittelbare Beteiligungen | ||||
| 16. | JENOPTIK Traffic Solutions Switzerland AG, Uster, Schweiz | 100 | 1.057 | 334 |
| 17. | JENOPTIK ROBOT MALAYSIA SDN BHD, Kuala Lumpur, Malaysia | 100 | 694 | - 495 |
| 18. | ROBOT Nederland B.V., Riel, Niederlande | 100 | 1.927 | 699 |
| 19. | JENOPTIK Holdings UK Ltd., Milton Keynes, Großbritannien | 96.5 | - 20.657 | - 6.534 |
| 20. | Vysionics ITS Holdings Ltd., Milton Keynes, Großbritannien | 100 | 08) | 08) |
| 21. | JENOPTIK Traffic Solutions UK Ltd., Camberley, Großbritannien | 100 | 08) | 08) |
| 22. | Computer Recognition Systems Ltd., Milton Keynes, Großbritannien | 100 | 08) | 08) |
| 23. | Domestic and Commercial Security Ltd., Saltash, Großbritannien | 100 | 08) | 08) |
| 24. | JENOPTIK Industrial Metrology Switzerland SA, Peseux, Schweiz | 100 | 1.488 | 780 |
| 25. | JENOPTIK Industrial Metrology France SAS, Bayeux, Frankreich | 100 | 7.643 | 2.355 |
| 26. | OTTO Vision Technology GmbH, Jena, Deutschland | 100 | 2.761 | 685 |
| 27. | OVITEC GmbH, Jena, Deutschland | 100 | 36211) | 23211) |
| 28. | JENOPTIK Power Systems GmbH, Altenstadt, Deutschland | 100 | 6.224 | 3) |
| 29. | PHOTONIC SENSE GmbH, Eisenach, Deutschland | 100 | 1.895 | 506 |
| 30. | JENOPTIK Diode Lab GmbH, Berlin, Deutschland | 100 | 1.025 | 3) |
| 31. | Traffipax, LLC, Jupiter (FL), USA | 100 | 7.29910) | 48910) |
| 32. | JENOPTIK Automotive North America, LLC, Rochester Hills (MI), USA | 100 | 4.59410) | -4.80610) |
| 33. | JENOPTIK INDUSTRIAL METROLOGY DE MEXICO, S. DE R.L. DE C.V., Saltillo, Mexiko | 98 | 9) | 9) |
| 34. | Five Lakes Automation, LLC, Novi (MI), USA | 100 | -7.5849) | -5.1 239) |
| 35. | JENOPTIK Optical Systems, LLC, Jupiter (FL), USA | 100 | 21.526 | 5.785 |
| 36. | JENOPTIK Advanced Systems, LLC, El Paso (TX), USA | 100 | 1.912 | 1.313 |
| 37. | Prodomax Automation Ltd., Barrie, Kanada | 100 | - 34.972 | 6.485 |
| 38. | JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd., Shanghai, China | 100 | - 2.224 | - 874 |
| 39. | JENOPTIK (Shanghai) International Trading Co., Ltd., Shanghai, China | 100 | 2) | 2) |
| 40. | JENOPTIK Australia Pty Ltd., Sydney, Australien | 100 | 1.533 | - 1.077 |
| 41. | JENOPTIK Korea Corporation, Ltd., Pyeongtaek, Korea | 66.6 | 1.631 | 172 |
| 42. | JENOPTIK JAPAN Co. Ltd., Yokohama, Japan | 66.58 | 377 | 103 |
| 43. | JENOPTIK India Private Limited, Bangalore, Indien | 100 | 524 | 358 |
| 44. | AD-Beteiligungs GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland | 100 | 22413) | -213) |
| 45. | RADARLUX Radar Systems GmbH, Leverkusen, Deutschland | 100 | 0 | 319 |
| 46. | PHOTONIC SENSE, INC., Nashua (NH), USA | 100 | 1 | 1 |
| 47. | JENOPTIK do Brasil Instrumentos de Precisao e Equipamentos Ltda., Sao Paulo, Brasilien | 100 | 14413) | - 14813) |
| 48. | Traffipax do Brasil Ltda., Sao Paulo, Brasilien | 100 | -1.00813) | -13213) |
| 49. | JENOPTIK Saudi Arabia, LLC, Jeddah, Saudi-Arabien | 90 | 506) 13) | - 436)13) |
| 50. | Asam Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbh & Co. Vermietungs KG, Mainz, Deutschland | 94 | 0 | - 39 |
| - Zweckgesellschaften | ||||
| 51. | SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Jena, Deutschland, i.L.6) | 100 | 44 | 3 |
| 52. | FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH + Co. Vermietungs KG, Grünwald, Deutschland | 100 | 6.99913) | 59313) |
| 53. | KORBEN Verrwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Grünwald, Deutschland | 100 | -1.97413) | -16413) |
| 2. Gemeinschaftsunternehmen | ||||
| 54. | HILLOS GmbH, Jena, Deutschland | 501) | 14.541 | 898 |
| 3. Beteiligungen | ||||
| -unmittelbare Beteiligungen | ||||
| 55. | JENAER BILDUNGSZENTRUM gGmbH SCHOTT CARL ZEISS JENOPTIK, Jena, Deutschland | 33,33 | 701 | 0 |
| -mittelbare Beteiligungen | ||||
| 56. | JT Optical Engine GmbH + Co. KG, Jena, Deutschland, i.L.6) | 505) | 24 | 0 |
| 57. | JT Optical Engine Verwaltungs GmbH, Jena, Deutschland, i.L.6) | 505) | 509 | - 1 |
| 58. | JENOPTIK Robot Algérie SARL, Alger, Algerien | 49 | 9613) | - 1213) |
| 59. | HOMMEL CS. s.r.o., Teplice, Tschechische Republik | 40 | 908 | 118 |
| 60. | TELSTAR-HOMMEL CORPORATION, Ltd., Pyeongtaek, Korea | 33.4 | 15.575 | 1.611 |
| 61. | Zenteris GmbH, Jena, Deutschland, i.I.7) | 24,95) | 2) | 2) |
1) Quotenkonsolidiert
2) Daten nicht verfügbar
3) Ergebnisabführungsvertrag (HGB) mit der Muttergesellschaft
4) abweichendes Geschäftsjahr zum 31.10.
5) abweichendes Geschäftsjahr zum 30.6.
6) i.L. = in Liquidiation
7) i.I. = in Insolvenz
8) Im Jahresabschluss Traffic Solutions UK Ltd. enthalten
9) Im Jahresabschluss JENOPTIK Automotive North America, LLC. enthalten
10) Basis IFRS-Abschluss 31.12.2018
11) Im Jahresabschluss OTTO Vision enthalten
12) Angaben für Jahresabschluss 2016
13) Angaben für Jahresabschluss 2017
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
Jenoptik ist nach einem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr weiterhin klar auf Wachstumskurs. Alle Segmente, aber auch unsere 2018 akquirierten Unternehmen, die kanadische Prodomax Automation Ltd. sowie die OTTO-Gruppe, haben im vergangenen Geschäftsjahr 2018 zu der erfreulichen Entwicklung mit Bestmarken beim Umsatz, Ergebnis und Free-Cashflow beigetragen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand während des gesamten Geschäftsjahres intensiv begleitet. Durch die konsequente Umsetzung unserer neuen Strategie mit einer noch stärkeren Fokussierung auf photonische Technologien und einer weiteren Internationalisierung konnten wir gemeinsam die Herausforderungen bewältgen. Das lässt uns zuversichtlich in das laufende Geschäftsjahr blicken.
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2018 seine gesetzlichen, satzungsmäßigen sowie die in seiner Geschäftsordnung festgelegten Aufgaben sorgfältig wahrgenommen, den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Tätigkeit kontinuierlich überwacht. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in alle Entscheidungen, die für Jenoptik von grundlegender Bedeutung waren, frühzeitig eingebunden und ihn regelmäßig, zeitnah und umfassend in mündlicher und schriftlicher Form über den Gang der Geschäfte, die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche Lage, die Risikolage, das Risikomanagement sowie relevante Fragen der Compliance, der Strategie und der Unternehmensplanung unterrichtet. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich in den Ausschuss- und Plenumssitzungen umfassend mit den vorgelegten Berichten des Vorstands auseinandergesetzt. Soweit es zu Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen kam, erläuterte der Vorstand diese dem Aufsichtsrat unter Angabe von Gründen detailliert. Den Berichtspflichten gemäß §90 AktG und dem Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") hat der Vorstand vollumfänglich entsprochen.
Der Aufsichtsrat hat zustimmungspflichtigen Geschäften nach gründlicher Prüfung und Beratung seine Zustimmung erteilt. Insgesamt trat er im Geschäftsjahr 2018 zu fünf turnusgemäßen Sitzungen sowie einer außerordentlichen Sitzung zusammen, an denen auch die Mitglieder des Vorstands teilnahmen. Einzelne Tagesordnungspunkte in Bezug auf Personalangelegenheiten des Vorstands wurden ohne Anwesenheit der Vorstandsmitglieder behandelt. Zudem wurden in einem schriftlichen Umlaufverfahren Beschlüsse gefasst. Der Aufsichtsrat konnte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr eine konstant hohe Teilnahmequote verzeichnen. Alle Aufsichtsratsmitglieder haben an deutlich mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats sowie der Ausschüsse, denen sie angehören, teilgenommen. Die Präsenz bei den Plenumssitzungen lag im Durchschnitt bei 97 Prozent. Weiterhin fanden fünf Sitzungen des Prüfungsausschusses (davon eine telefonisch), zwei Sitzungen des Personalausschusses (davon ebenfalls eine telefonisch) sowie zwei Sitzungen des neu eingerichteten Investitionsausschusses statt. Die Präsenz bei den Prüfungsausschusssitzungen lag bei 95 Prozent, bei den übrigen Ausschusssitzungen bei 100 Prozent.
Vorstand und Aufsichtsrat haben stets vertrauensvoll und in offener Atmosphäre zusammengearbeitet. In der Zeit zwischen den Sitzungen des Plenums bzw. der Ausschüsse standen der Aufsichtsratsvorsitzende und die Vorsitzenden der Ausschüsse mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt. Allen Aufsichtsratsmitgliedern wurden zwischen den Sitzungen regelmäßig detaillierte Monatsberichte zur Lage der Gesellschaft zugesandt.
In allen turnusmäßigen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat mit den ausführlichen Berichten des Vorstands über die Geschäftslage der JENOPTIK AG und des Konzerns, insbesondere mit der aktuellen Umsatz- und Ergebnisentwicklung sowie der Finanz- und Vermögenslage. Hierzu gehörte auch die umfassende Prüfung und Erörterung der Monats- und Quartalsberichte. Wiederkehrende Gegenstände mehrerer Sitzungen waren zudem ausführliche Erläuterungen und Diskussionen zu verschiedenen M & A-Transaktionen, insbesondere zur Akquisition der Prodomax Automation Ltd. und der OTTO-Gruppe.
In einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am 26. Januar 2018 stellte der Vorstand dem Aufsichtsrat die geplanten Maßnahmen zur Kommunikation der langfristigen strategischen Ausrichtung des Jenoptik-Konzerns vor, deren erste Veröffentlichung zum Neujahrsempfang am 6. Februar 2018 erfolgte.
In einem schriftlichen Umlaufverfahren im Februar 2018 verabschiedeten die Mitglieder des Aufsichtsrats ihren Bericht an die Hauptversammlung 2018 und stimmten der Erklärung zur Unternehmensführung sowie dem Corporate-Governance-Bericht für den Geschäftsbericht 2017 zu. Ferner wurden entsprechend der Empfehlung von Ziffer 5.4.1 Absatz 5 Satz 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex die Lebensläufe der Aufsichtsratsmitglieder mit dem vom Aufsichtsrat verabschiedeten Kompetenzprofil abgeglichen, aktualisiert und anschließend auf der Webseite der JENOPTIK AG veröffentlicht.
In der Sitzung am 21. März 2018 hat sich der Aufsichtsrat in Gegenwart des Abschlussprüfers intensiv mit der Prüfung und Erörterung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG, des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts, des nichtfinanziellen Berichts sowie mit der Verwendung des Bilanzgewinns befasst. Der Aufsichtsrat stimmte nach ausführlicher Diskussion dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zu, der eine Erhöhung der Dividende um 20 Prozent auf 0,30 Euro pro Stückaktie vorsah, und billigte den Jahresabschluss der JENOPTIK AG sowie den Konzernabschluss. Damit war der Jahresabschluss festgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Verabschiedung der Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung am 5. Juni 2018. Gegenstand der Sitzung waren zudem die Abrechnung der Zielvereinbarungen der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2017, die Beschlussfassung über eine neue Zielmetrik ab 2018 sowie der Abschluss neuer Zielvereinbarungen für beide Vorstandsmitglieder für das Jahr 2018. Der Aufsichtsrat befasste sich auch mit verschiedenen potenziellen Akquisitionszielen und beschloss die Einrichtung eines Investitionsausschusses. Dieser soll sich mit gemäß der Geschäftsordnung des Vorstands zustimmungspflichtigen Investitionsmaßnahmen, insbesondere mit der Vorbereitung und Durchführung von M & A-Transaktionen beschäftigen. Der Aufsichtsrat verabschiedete zudem eine umfassend überarbeitete Geschäftsordnung für den Vorstand.
Zusätzlich zu den wiederkehrenden Themen beschäftigte sich der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 4. Juni 2018 mit der aktuellen Geschäfts- und Finanzlage des Unternehmens nach Abschluss des 1. Quartals sowie mit Konzernprojekten zur Änderung der Organisationsstruktur bei zwei Sparten und dem Corporate Center. Der Aufsichtsrat informierte sich über Detailfragen zu der am Folgetag stattfindenden Hauptversammlung und genehmigte eine geplante Investition am Standort der Sparte Automotive in Villingen-Schwenningen. Nach einer erneuten Erörterung und umfassender Diskussion im Plenum sowie nach Vorarbeiten durch den Investitionsausschuss stimmte der Aufsichtsrat dem Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile an der kanadischen Prodomax Automation Ltd. zu.
Die Sitzung am 12. September 2018 fand am Standort Wedel der JENOPTIK Advanced Systems GmbH statt. Nach einer Werksbesichtigung erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand neben den turnusmäßigen Vorlagen den aktuellen Risiko- und Chancenbericht des Konzerns. Weitere Schwerpunkte der Sitzung waren erneut Informationen zu aktuellen M & A-Themen. Die Konzernpersonalleiterin stellte Projekte und Initiativen des Bereiches Human Resources vor.
Während der zweitägigen Strategiesitzung im November erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand und den weiteren Mitgliedern des Executive Management Committees ausführlich die aus der Anfang des Jahres vorgestellten neuen langfristigen Unternehmensstrategie abgeleiteten strategischen Positionierungen der einzelnen Divisionen aus Markt-, Wettbewerbs- und Kundensicht.


In der letzten Sitzung des Jahres am 11. Dezember 2018 beschäftigte sich der Aufsichtsrat neben den wiederkehrenden Themen und dem Abschluss des 3. Quartals detailliert mit der Mittelfristplanung und der Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2019 und verabschiedete diese. Nach Prüfung einer Corporate-Governance-Checkliste beschloss der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Absatz 1 AktG für das Geschäftsjahr 2018. Er entschied zudem, den gesonderten nichtfinanziellen Bericht des Geschäftsberichts extern mittels einer sogenannten prüferischen Durchsicht prüfen zu lassen, beauftragte hierfür eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und delegierte diese Aufgabe für die Zukunft an den Prüfungsausschuss. Abschließend informierte er sich über Änderungen in der D & O-Versicherung für den Konzern.
Zur effizienteren Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat insgesamt vier Ausschüsse eingerichtet. Diese treffen, soweit dies gesetzlich gestattet ist, im Einzelfall Entscheidungen anstelle des Plenums und bereiten Themen vor, die anschließend im Aufsichtsrat behandelt werden. Über die Inhalte und Ergebnisse der jeweiligen Ausschusssitzungen wurde der Aufsichtsrat durch die Ausschussvorsitzenden bzw. ihre Stellvertreter in der jeweils nächsten Sitzung des Plenums ausführlich informiert. Angaben zu der personellen Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse finden Sie im Konzernanhang des Geschäftsberichts ab Seite 202.
Der von Herrn Heinrich Reimitz geleitete Prüfungsausschuss hielt im Berichtszeitraum vier Sitzungen und eine Telefonkonferenz ab. An den Sitzungen nahmen stets beide Vorstandsmitglieder, der Leiter Konzerncontrolling sowie der Leiter Konzernrechnungswesen und -steuern und zu einzelnen Themen die Leiter der jeweiligen Fachbereiche teil. Ein besonderes Augenmerk des Prüfungsausschusses galt neben den Monats-, Quartals- und Halbjahresabschlüssen sowie dem Jahres- und Konzernabschluss der Wirksamkeit und der Weiterentwicklung des Risikomanagement-, des internen Kontroll- sowie des Compliance-Management-Systems. Außerdem befasste sich der Prüfungsausschuss regelmäßig mit aktuellen Analysteneinschätzungen sowie der Entwicklung der Jenoptik-Aktie.
In einer Telefonkonferenz vor der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen im Februar 2018 diskutierte und erörterte der Prüfungsausschuss mit dem Vorstand die Eckdaten des Geschäftsjahres 2017 sowie den aktuellen Status der Erstellung des Jahres- und des Konzernabschlusses.
Schwerpunkt der Bilanzsitzung im März war in Anwesenheit zweier Vertreter des Abschlussprüfers die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts, des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und des Konzernabschlusses sowie des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands. Mit einem Vertreter von PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ("PWC") wurden zudem der erstmals erstellte nichtfinanzielle Bericht sowie die Ergebnisse seiner prüferischen Durchsicht erörtert. Der Chief Compliance & Risk Officer erläuterte den aktuellen Konzernrisiko- und -chancenbericht. Weiterer Gegenstand der Sitzung war die Empfehlung des Prüfungsausschusses an den Aufsichtsrat, der Hauptversammlung die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, ("EY") als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2018 zur Wahl vorzuschlagen. EY hat bestätigt, dass keine Umstände vorlagen, die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen könnten.
In der Sitzung im Mai befasste sich der Prüfungsausschuss ausführlich mit dem Quartalsabschluss für das 1. Quartal 2018 und informierte sich über durchgeführte Prüfungen der Internen Revision sowie über den neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 16.
Gegenstand der Beratungen im August waren neben dem Halbjahresabschluss die Festlegung der Prüfungsschwerpunkte, die Prüfung der Honorarvereinbarung sowie die anschließende Beauftragung von EY als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2018. Der Ausschuss befasste sich dabei auch mit der Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Zu diesem Zweck überprüfte er die im abgelaufenen Jahr erbrachten Nichtprüfungsleistungen und aktualisierte den von ihm beschlossenen Katalog der zulässigen Nichtprüfungsleistungen. Zudem wurde der Prüfungsausschuss über eine Konkretisierung der Ziele für die Erstellung des nichtfinanziellen Berichts informiert.
In der letzten Sitzung des Jahres im November beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit dem Abschluss zum 3. Quartal. Der Leiter Internal Audit berichtete über geplante Änderungen im Prüfungsprozess der Internen Revision sowie die Prüfungsplanung bis März 2020. Abschließend stellte der Leiter Investor Relations den Prozess zum Monitoring der festgelegten Ziele und Maßnahmen im Rahmen der Berichterstattung zum Thema Nachhaltigkeit im nichtfinanziellen Bericht vor.
Der vom Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Matthias Wierlacher, geleitete Personalausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei Mal; eine Sitzung davon wurde als Telefonkonferenz durchgeführt. Gegenstand der Sitzungen waren die Abrechnung der Zielvereinbarung 2017 von Herrn Schumacher, Empfehlungen zur Festlegung der Zielmetrik für das neue Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder sowie die langfristige Nachfolgeplanung für die Besetzung des Vorstands.
Der neu gebildete Investitionsausschuss wird ebenfalls vom Aufsichtsratsvorsitzenden, Herrn Matthias Wierlacher, geleitet. Er tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei Mal und befasste sich mit verschiedenen Akquisitionsprojekten, insbesondere mit der Übernahme der kanadischen Prodomax Automation Ltd.
Der Nominierungsausschuss und der Vermittlungsausschuss haben im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht getagt. Beide Ausschüsse werden ebenfalls von Herrn Wierlacher geleitet.
Der Aufsichtsrat hat sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr mit Corporate-Governance-Themen auseinandergesetzt und sich insbesondere in seiner Sitzung im Juni über aktuelle Gesetzesvorhaben aus diesem Bereich informiert. Im Dezember verabschiedete der Aufsichtsrat nach umfassender Prüfung einer Corporate-Governance-Checkliste gemeinsam mit dem Vorstand die Entsprechenserklärung nach § 161 Abs.1 AktG. Die aktuelle Entsprechenserklärung sowie die Erklärungen der Vorjahre sind den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Die aktuelle Entsprechenserklärung ist auch im Geschäftsbericht auf der Seite 36 zu finden.
Nachdem im Dezember 2017 die Effizienzprüfung sowohl mittels eines Fragebogens als auch durch vertiefende Einzelinterviews mit Unterstützung eines externen, unabhängigen Experten durchgeführt wurde, hat der Aufsichtsrat im Dezember 2018 eine interne Selbsteinschätzung vorgenommen. Die Prüfung hat ein positives Bild der Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ergeben. Effizienzdefizite wurden nicht festgestellt. Die nächste externe Effizienzprüfung ist für das Jahr 2020 vorgesehen.
Einzelne Mitglieder des Aufsichtsrats der JENOPTIK AG üben eine Organfunktion bei Unternehmen aus, mit denen Jenoptik in einer Geschäftsbeziehung steht. Hierbei handelt es sich nach Einschätzung von Jenoptik in allen Fällen um keine wesentlichen Geschäfte, die zudem zu Bedingungen erfolgen, wie sie auch mit einem fremden Unternehmen abgeschlossen worden wären. Daher beeinträchtigen sie nach Auffassung des Aufsichtsrats die Unabhängigkeit der Mitglieder nicht. Informationen zu Geschäften mit sogenannten nahestehenden Personen oder Unternehmen finden Sie im Kapitel 8.6 des Konzernanhangs auf Seite 198 f. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind keine berichtspflichtigen Interessenkonflikte aufgetreten, die die Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder entsprechend den Vorgaben des Corporate Governance Kodex berührt hätten.
Ausführliche Informationen zur Corporate Governance bei Jenoptik finden Sie im Corporate-Governance-Bericht ab Seite 36 des Geschäftsberichts sowie im Vergütungsbericht ab Seite 45.
Entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung wurde EY, Stuttgart, zum dritten Mal in Folge mit der Prüfung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG und des Konzernabschlusses beauftragt. Verantwortlicher Prüfungspartner war Herr Michael Blesch. EY hat den vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellten Jahresabschluss, den gemäß § 315e HGB auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Auch die prüferische Durchsicht des nichtfinanziellen Berichts wurde mit einem uneingeschränkten Prüfungsvermerk durch PWC versehen. Der Abschlussprüfer hat im Rahmen seiner Tätigkeiten auch geprüft, ob der Vorstand geeignete Maßnahmen getroffen hat, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig erkannt werden. Der Abschlussprüfer hat seine Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfberichte, der Jahresabschluss, der Konzernabschluss, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie der zusammengefasste Lagebericht einschließlich des nichtfinanziellen Berichts wurden unverzüglich nach ihrer Fertigstellung an alle Mitglieder versandt und sowohl vom Prüfungsausschuss als auch vom Aufsichtsratsplenum in ihren März-Sitzungen neben den vom Vorstand vorgelegten Unterlagen intensiv und ausführlich erörtert. Beide Gremien haben sich dabei ausführlich auch mit den besonders wichtigen Prüfungssachverhalten (Key Audit Matters) beschäftigt. Vertreter des Abschlussprüfers EY sowie die vom Prüfungsausschuss mit der prüferischen Durchsicht des nichtfinanziellen Berichts beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC berichteten in den Sitzungen persönlich über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen. Sie standen für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Der Abschlussprüfer informierte ferner über Leistungen, die zusätzlich zu den Abschlussprüferleistungen erbracht wurden. Umstände, nach denen Gründe für Befangenheit bestehen könnten, waren nach Auskunft des Abschlussprüfers nicht gegeben. Wesentliche Schwächen des Risikofrüherkennungssystems sowie des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems wurden nicht berichtet. Auch der Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtete dem Aufsichtsrat ausführlich über die Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses durch den Prüfungsausschuss.
Nach dem abschließenden Ergebnis der Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss sowie der eigenen Prüfung und Diskussion hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 20. März 2019 keine Einwendungen gegen die Ergebnisse der Abschlussprüfung erhoben und den vom Vorstand aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss 2018 ist damit gemäß §172 Satz 1 AktG festgestellt. Der Aufsichtsrat hat den Gewinnverwendungsbeschluss des Vorstands, der eine Erhöhung der Dividende auf 0,35 Euro pro Stückaktie vorsieht, ausführlich erörtert und diesem nach eigener Prüfung zugestimmt.
In der Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats hat es im abgelaufenen Geschäftsjahr keine personellen Veränderungen gegeben.
Unser Dank gilt den Mitgliedern des Vorstands sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes persönliches Engagement sowie unseren Aktionärinnen und Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.
Jena, im März 2019
Für den Aufsichtsrat
Matthias Wierlacher, Vorsitzender
Im folgenden Corporate-Governance-Bericht nehmen Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") in seiner Fassung vom 7. Februar 2017 Stellung. Wir betrachten den "Vergütungsbericht" (ab Seite 45) ebenfalls als Bestandteil des Corporate-Governance-Berichts.
Die Erklärung zur Unternehmensführung sowie die aktuelle Entsprechenserklärung und die Erklärungen der vergangenen Jahre sind auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de/ investoren/ corporate-governance dauerhaft zugänglich.
Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu einer verantwortungsvollen und auf eine langfristige Wertschöpfung ausgerichteten Unternehmensführung und -kontrolle. Sie sehen in einer guten Corporate Governance die Grundlage für eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Diese trägt auch dazu bei, das Vertrauen von Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern sowie der breiten Öffentlichkeit in Jenoptik zu stärken.
Vorstand und Aufsichtsrat orientieren sich an den anerkannten Standards. Sie bekennen sich zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" ("Kodex").
Auch im Berichtsjahr haben sich die Leitungs- und Kontrollgremien der JENOPTIK AG eingehend mit der Erfüllung der Vorgaben des Kodex befasst. Die aktuelle Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG wurde im Dezember 2018 von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam verabschiedet und den Aktionären auf der Internetseite des Konzerns dauerhaft zugänglich gemacht. Jenoptik folgt - bis auf eine Ausnahme -den im Kodex enthaltenen Anregungen. Sollten sich künftig Änderungen ergeben, wird die Entsprechenserklärung unterjährig aktualisiert.
Nach § 161 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.
Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" und erklären gemäß § 161 Absatz 1 Satz 1 Aktiengesetz:
Seit der letzten Entsprechenserklärung im Dezember 2017 wurde und wird künftig den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" ("Kodex") in der Fassung vom 7. Februar 2017 bis auf die nachfolgende Ausnahme entsprochen:
Gemäß Ziffer 5.4.1 Abs. 2 Satz 2 des Kodex soll der Aufsichtsrat im Rahmen der Benennung konkreter Ziele für seine Zusammensetzung eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat festlegen.
Dieser Empfehlung wurde und wird künftig nicht entsprochen. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, im Hinblick auf die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat keine für alle Mitglieder geltende Regelgrenze festzulegen. Sie ist nicht konsequent vereinbar mit dem nach dem Mitbestimmungsgesetz vorgesehenen Verfahren zur Wahl von Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat.
11. Dezember 2018
JENOPTIK AG
Für den Vorstand
Dr. Stefan Traeger
Für den Aufsichtsrat
Matthias Wierlacher
Die Aktionäre der JENOPTIK AG nehmen ihre Rechte in der mindestens einmal jährlich stattfindenden Hauptversammlung wahr. Jede Aktie der JENOPTIK AG gewährt eine Stimme. Sonderstimmrechte bestehen nicht. Seit September 2018 sind die Aktien der JENOPTIK AG Namensaktien und nicht mehr Inhaberaktien. Die Inhaber der Aktien müssen sich mit ihren Aktien in das Aktienregister der JENOPTIK AG eintragen lassen und die nach Gesetz und Satzung erforderlichen Angaben mitteilen. Nur die im Aktienregister eingetragenen Aktionäre sind auf der Hauptversammlung stimmberechtigt. Sie können selbst an der Hauptversammlung teilnehmen, ihr Stimmrecht durch einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft, per Briefwahl oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben. Die Anteilseigner werden dabei von der Gesellschaft angemessen unterstützt. Die für die Hauptversammlung gesetzlich erforderlichen Berichte sowie sonstige Unterlagen und Informationen zur Hauptversammlung sind auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/ Hauptversammlung abrufbar und werden in den Geschäftsräumen der Gesellschaft zur Einsicht ausgelegt. Im Anschluss an die Hauptversammlung werden im Internet auch die Präsenz, die Abstimmungsergebnisse sowie die Rede des Vorstands veröffentlicht.
Im Rahmen unserer Investor-Relations-Arbeit berichten wir umfassend über die Entwicklung im Unternehmen. Dabei folgen wir dem Grundsatz, die Kapitalmarktteilnehmer sowie die interessierte Öffentlichkeit gleichberechtigt, kontinuierlich, zeitnah und umfassend zu informieren, um so eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten. Zusammen mit dem Vorstand steht das Investor-Relations-Team auf Roadshows, Kapitalmarktkonferenzen und anderen Veranstaltungen in regelmäßigem und intensivem Kontakt mit Kapitalmarktteilnehmern.
Mit den Geschäfts- und Zwischenberichten geben wir vier Mal im Jahr ausführlich über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns Auskunft. Darüber hinaus wird in Pressemitteilungen bzw., wenn erforderlich, in Ad-hoc-Meldungen über wichtige Ereignisse und aktuelle Entwicklungen berichtet. Diese Unterlagen, der Finanzkalender, die Satzung sowie weitere Informationen stehen auch auf der Internetseite der Jenoptik unter www.jenoptik.de in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Hü
Den gesetzlichen Vorgaben der EU-Marktmissbrauchsverordnung entsprechend werden Insiderinformationen unverzüglich veröffentlicht, sofern die JENOPTIK AG nicht im Einzelfall von einer Veröffentlichung befreit ist. Durch die Nutzung elektronischer Distributionswege wird sichergestellt, dass die Meldungen weltweit zeitgleich in deutscher und englischer Sprache publiziert werden.
Jenoptik veröffentlicht unverzüglich wesentliche Veränderungen der Aktionärsstruktur, wenn ihr mitgeteilt wird, dass meldepflichtige Stimmrechtsschwellen erreicht bzw. über- oder unterschritten wurden. Sämtliche Veröffentlichungen sind auf unserer Internetseite unter der Rubrik Investoren / Aktie / Stimmrechtsmitteilungen abrufbar. Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Anhang im Kapitel Eigenkapital.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden uns von keinem Mitglied des Vorstands oder Aufsichtsrats bzw. von Personen, die in enger Beziehung zu diesen stehen, meldepflichtige Wertpapiergeschäfte gemäß Artikel 19 der EU-Marktmissbrauchsverordnung mitgeteilt.
Directors'-Dealings-Veröffentlichungen der Vorjahre siehe www.jenoptik.de !unter der Rubrik Investoren/Corporate Governance/ Directors' Dealings.
Der Jenoptik-Konzern verfügte zum 31. Dezember 2018 -wie bereits in den Vorjahren - über wertpapierorientierte Anreizsysteme in Form von sogenannten Performance Shares für die Mitglieder des Vorstands und auf virtuellen Aktien basierende Long Term Incentives für Teile des Top-Managements.
Weitere Informationen zum Vergütungssystem des Vorstands und des Aufsichtsrats siehe Vergütungsbericht und Anhang.
Der Konzernabschluss sowie sämtliche Konzernzwischenabschlüsse werden nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Aufstellung des für die Dividendenzahlung maßgeblichen Jahresabschlusses der JENOPTIK AG erfolgt gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB). Der Konzern- und der Jahresabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts werden durch den Abschlussprüfer geprüft. Die Hauptversammlung hat am 5. Juni 2018 auf Vorschlag des Aufsichtsrats die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, ("EY") zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2018 gewählt. Die erstmalige Bestellung erfolgte für das Geschäftsjahr 2016 nach einer externen Ausschreibung. Für die Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts übernahm Michael Blesch die Funktion des verantwortlichen Wirtschaftsprüfers (seit dem Geschäftsjahr 2016).
Der Aufsichtsrat hat mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass dieser den Aufsichtsratsvorsitzenden über Ausschluss- und Befangenheitsgründe sowie über alle wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse, die während der Prüfung auftreten, unterrichtet. Dies gilt auch, falls bei der Abschlussprüfung Unrichtigkeiten der von Vorstand und Aufsichtsrat nach § 161 AktG abgegebenen Entsprechenserklärung festgestellt werden.
EY hat in einer Unabhängigkeitserklärung dem Aufsichtsrat vor Unterbreitung des Wahlvorschlags an die Hauptversammlung bestätigt, dass keine geschäftlichen, finanziellen, persönlichen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer, seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits bestehen, die Zweifel an der Unabhängigkeit des Prüfers begründen könnten. EY informierte auch darüber, in welchem Umfang im vorausgegangenen Geschäftsjahr Nichtprüfungsleistungen für Jenoptik erbracht bzw. welche für das laufende Jahr vertraglich vereinbart wurden. Der Prüfungsausschuss hat im Sommer 2018 die im abgelaufenen Jahr erbrachten Nichtprüfungsleistungen von EY überprüft und den Katalog der zulässigen, vordefinierten Nichtprüfungsleistungen aktualisiert.
Mit dem Ziel, die Geschäftsprozesse zu verbessern und dadurch die Compliance und Corporate Governance im Unternehmen zu stärken, führt die Interne Revision der Jenoptik unabhängige und objektive Prüfungs- und Beratungsleistungen für den Konzernvorstand und den Aufsichtsrat durch. Die Interne Revision dient der Sicherung der betrieblichen Abläufe und überwacht insbesondere die Einhaltung von Grundsätzen der Ordnungsmäßigkeit und Gesetzmäßigkeit.
Chancen und Risiken, die sich aus unternehmerischem Handeln ergeben können, kontinuierlich und verantwortungsvoll abzuwägen, gehört für Jenoptik zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Ziel unseres Risiko- und Chancenmanagements ist es, die Umsetzung der Strategie zu unterstützen und Maßnahmen festzulegen, die eine optimale Balance zwischen Wachstums- und Renditezielen einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits schaffen.
Zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung gehört für Jenoptik auch die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen und internen Regelwerken. National und international anerkannte Compliance-Anforderungen sind deshalb fester Bestandteil unserer Risikoprävention und der Prozesse des Compliance-Management-Systems (CMS). Die Basis des CMS bilden die Jenoptik-Werte, der Verhaltenskodex für Jenoptik-Mitarbeiter sowie verschiedene Richtlinien, deren Beachtung Grundvoraussetzung für das Vertrauen unserer Geschäftspartner, Aktionäre und der Öffentlichkeit in die Leistung und Integrität von Jenoptik ist. Wesentlich im verantwortungsvollen Umgang mit allen Stakeholdern sind für uns unter anderem Respekt, Fairness und Offenheit. Innerhalb des Vorstands ist der Vorstandsvorsitzende Dr. Traeger für den Bereich Compliance & Risikomanagement verantwortlich. Um den international steigenden Anforderungen noch besser gerecht zu werden, erweitert Jenoptik seine bisherige Compliance-Organisation. So werden wir ein Kompetenzzentrum in Deutschland etablieren und unsere Compliance-Aktivitäten in den Wachstumsmärkten Nordamerika und Asien / Pazifik verstärken.
Unser Verhaltenskodex fasst die wichtigsten Verhaltensgrundsätze zusammen und ist für alle Mitarbeiter des Jenoptik-Konzerns gleichermaßen verbindlich. Er setzt Mindeststandards und dient als Orientierungsrahmen, um ein Höchstmaß an Integrität sowie an ethischen und rechtlichen Standards bei Jenoptik zu schaffen.
Bei Fragen zum Verhaltenskodex oder bei dem Verdacht von gesetzes- oder regelwidrigen Sachverhalten können sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jenoptik vertrauensvoll an die jeweilige Führungskraft bzw. an die im Kodex benannten Ansprechpartner wenden. Zur Meldung von wesentlichen Verstößen, bei denen eine vertrauliche Behandlung gewahrt werden muss, steht allen Mitarbeitern zudem ein Meldesystem im Jenoptik-Intranet, per Telefon oder via E-Mail zur Verfügung.
Mit den implementierten Unternehmensrichtlinien für wesentliche Geschäftsprozesse verfügt der Jenoptik-Konzern über ein System an Prozessen und Kontrollen, um mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifizieren und mit entsprechenden Maßnahmen minimieren bzw. eliminieren zu können. Die Unternehmensrichtlinien werden kontinuierlich überprüft, erweitert, aktualisiert und über das Intranet den Mitarbeitern zugänglich gemacht.
Durch regelmäßige Online-Schulungen und Präsenzveranstaltungen für die in- und ausländischen Unternehmenseinheiten werden die Mitarbeiter mit Compliancerelevanten Themengebieten wie Korruptionsprävention, Kartellrecht sowie Datenschutz vertraut gemacht und dafür sensibilisiert. So wird ein unternehmensweit einheitliches Verständnis unserer Compliance-Standards geschaffen. Neben den Haupttrainingskursen, die im Rahmen des Onboardings für neue Mitarbeiter durchgeführt werden, sind die Mitarbeiter auch verpflichtet, an E-Learning-Auffrischungskursen teilzunehmen. Ziel ist es, den Mitarbeitern die Inhalte zu wichtigen Compliance-Themen kontinuierlich, mindestens jedoch einmal jährlich, näherzubringen und mit einem Test zu belegen. Darüber hinaus können die Mitarbeiter bei allen Fragen, die Compliance- oder Risiko-Themen bei Jenoptik betreffen, den Zentralbereich Compliance & Risk Management ansprechen sowie einen Helpdesk im Intranet oder eine App auf dem Smartphone nutzen.
Die JENOPTIK AG unterliegt als international tätige Aktiengesellschaft mit Sitz in Deutschland dem deutschen Aktienrecht und verfügt daher über ein duales Führungssystem, bestehend aus Vorstand und Aufsichtsrat. Der Vorstand leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse mit dem Ziel einer werthaltigen Unternehmensentwicklung.
Er berücksichtigt dabei die Belange aller Stakeholder, insbesondere der Aktionäre und der im Konzern beschäftigten Arbeitnehmer. Der Aufsichtsrat bestellt, berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Informationen, unter anderem zu wesentlichen Unternehmensführungspraktiken sowie eine Beschreibung der Arbeitsweisen von Vorstand und Aufsichtsrat sind in der Erklärung zur Unternehmensführung zu finden.
Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§289f, 315d HGB ist ungeprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Sie beinhaltet neben den oben genannten Unternehmensführungspraktiken sowie der Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG, eine Beschreibung der Zusammensetzung und Arbeitsweise der Ausschüsse des Aufsichtsrats, die Festlegungen von Zielgrößen für den Frauenanteil im Unternehmen sowie eine Beschreibung des bei der Besetzung des Vorstands und Aufsichtsrats verfolgten Diversitätskonzepts.
Die Erklärung zur Unternehmensführung sowie die aktuelle und die Entsprechenserklärungen der vergangenen Jahre sind unter www.jenoptik.de unter der Rubrik Investoren/Corporate Governance dauerhaft zugänglich.
Der Aufsichtsrat der JENOPTIK AG setzt sich entsprechend Ziffer 5.4.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex so zusammen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Unter Berücksichtigung der Größe und des Gegenstands des Unternehmens sowie der internationalen Ausrichtung des Jenoptik-Konzerns hat der Aufsichtsrat Ziele hinsichtlich seiner Zusammensetzung festgelegt, die dem Gedanken der Vielfalt ("Diversity") Rechnung tragen. Zusätzlich hat der Aufsichtsrat ein Anforderungs- und Kompetenzprofil erarbeitet. Dieses soll sicherstellen, dass im Gremium sämtliche Fähigkeiten und Erfahrungen vorhanden sind, die für die Tätigkeiten des Jenoptik-Konzerns als wesentlich erachtet werden. Zudem sollen die Mitglieder über ausreichend Zeit zur Wahrnehmung des Mandats verfügen. Zu den erforderlichen Kompetenzen gehören nach Einschätzung des Aufsichtsrats insbesondere:
| ― | vertiefte Erfahrungen in der Aufsicht eines börsennotierten Unternehmens, |
| ― | finanz- und betriebswirtschaftliche Kompetenzen, Personalkompetenz sowie Vertriebs- und absatzseitige Erfahrungen, |
| ― | unternehmensbezogene Kompetenzen in den folgenden Bereichen: Digitalisierung, Technologie, Strategie und Wachstum / M & A, Märkte und Internationalität, Unternehmertum / Management und Kapitalmärkte, |
| ― | CEO-Erfahrungen, auch in einem börsennotierten Unternehmen. |
Nach Einschätzung des Aufsichtsrats werden mit den im Gremium insgesamt vorhandenen Fähigkeiten, Erfahrungen und Kompetenzen die vorgenannten Anforderungen größtenteils erfüllt. Die Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder sind aus den Lebensläufen ersichtlich, die auf unserer Website unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance / Aufsichtsrat veröffentlicht sind.
Entsprechend seinem Diversity Statement wird der Aufsichtsrat darauf achten, dass ihm jederzeit Mitglieder angehören, die im besonderen Maße das Kriterium der Internationalität erfüllen.
Des Weiteren sollen dem Aufsichtsrat mindestens vier Frauen angehören. Damit wird die durch das Aktiengesetz geforderte Quote von mindestens 30 Prozent erfüllt.
Nähere Angabe zu den Festlegungen von Zielgrößen zur Frauenquote siehe Erklärung zur Unternehmensführung unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Corporate Governance.
Im Hinblick auf die Zugehörigkeitsdauer hat der Aufsichtsrat beschlossen, keine für alle Mitglieder geltende Regelgrenze festzulegen, da sie nicht konsequent mit dem nach dem Mitbestimmungsgesetz vorgesehenen Verfahren zur Wahl von Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat vereinbar ist.
Darüber hinaus sollen die Mitglieder des Aufsichtsrats weder eine Beratungsfunktion noch eine Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern der JENOPTIK AG wahrnehmen, wenn dies zu einem wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt führt.
Zu den Zielen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats gehört auch, dass mindestens die Hälfte der Anteilseignervertreter unabhängig ist. Bei Wahlvorschlägen sollen keine Personen berücksichtigt werden, die zum Zeitpunkt der Wahl bereits das 70. Lebensjahr vollendet haben.
Der Aufsichtsrat wird der Hauptversammlung bei Wahlen zum Aufsichtsrat insbesondere unter Beachtung der fachlichen Eignung und persönlichen Integrität die aus seiner Sicht am besten geeigneten Kandidaten zur Wahl vorschlagen.
Weitere Informationen zu Vorstand und Aufsichtsrat, insbesondere zu deren Arbeitsweisen einschließlich der Arbeit in den Ausschüssen, zur Teilnahme an den Sitzungen, zu den von den Mitgliedern wahrgenommenen weiteren Mandaten, zur Umsetzung der Ziele bezüglich der Zusammensetzung des Aufsichtsrats sowie zur D & O-Versicherung, finden Sie im Bericht des Aufsichtsrats und im Konzernanhang in diesem Geschäftsbericht sowie in der Erklärung zur Unternehmensführung unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance.
Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.
Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2018 betrug das gezeichnete Kapital 148.819 TEUR (i.Vj. 148.819 TEUR). Es ist eingeteilt in 57.238.1 15 (i.Vj. 57.238.1 15) auf den Namen lautende Stückaktien. Damit ist jede Aktie am Grundkapital in Höhe von 2,60 Euro beteiligt.
Mit allen Aktien der Gesellschaft sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft (§§ 58 Abs. 4, 60 AktG). Zu den Vermögensrechten der Aktionäre gehört ferner das Bezugsrecht auf Aktien bei Kapitalerhöhungen (§ 186 AktG). Daneben stehen den Aktionären Verwaltungsrechte zu, zum Beispiel das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen, und die Befugnis, Fragen und Anträge zu stellen sowie das Stimmrecht auszuüben. Die weiteren Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich aus dem AktG, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff., 186 AktG. Ein Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seiner Aktien ist gemäß §4 Abs. 3 der Satzung ausgeschlossen.
Gesetzliche Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, bestehen gemäß § 136 Abs. 1 AktG bei der Abstimmung über die jährliche Entlastung in Bezug auf Aktien, die von Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitgliedern direkt oder indirekt gehalten werden. Auch Verstöße gegen die Mitteilungspflichten im Sinne der §§ 33 Abs. 1 oder 2 sowie nach §38 Abs. 1 oder § 39 Abs.1 des Wertpapierhandelsgesetzes können dazu führen, dass gemäß § 44 WpHG das Stimmrecht zumindest vorübergehend nicht besteht.
Gemäß § 67 Abs. 2 AktG gilt im Verhältnis zur JENOPTIK AG als Aktionär nur, wer im Aktienregister eingetragen ist. Die Aktionäre haben der JENOPTIK AG zur Eintragung in das Aktienregister die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben (Name bzw. Firma, Adresse, ggf. Sitz, Geburtsdatum und Zahl der von ihnen gehaltenen Aktien) zu machen; E-Mail-Adressen und ihre jeweiligen Änderungen sollen gemäß der Satzung zur Erleichterung der Kommunikation angegeben werden. Mitzuteilen ist gemäß der Satzung ferner, inwieweit die Aktien demjenigen, der als Inhaber im Aktienregister eingetragen werden soll, gehören. Aktionäre, die diesen Auskunftspflichten nicht nachkommen, dürfen ihr Stimmrecht gemäß §67 Abs. 2 Sätze 2 und 3 AktG nicht ausüben.
Informationen zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, finden Sie im Konzernanhang unter Punkt 5.16 "Eigenkapital" ab Seite 176.
Es existieren keine Aktien der JENOPTIK AG, die mit Sonderrechten versehen sind.
Es gibt keine Arbeitnehmerbeteiligungen und somit auch keine daraus ableitbare Stimmrechtskontrolle.
Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern erfolgt ausschließlich in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen der §§ 84, 85 AktG sowie § 31 MitbestG. Demzufolge sieht die Satzung in § 6 Abs. 2 vor, dass die Bestellung der Mitglieder des Vorstands, der Widerruf ihrer Bestellung sowie der Abschluss, die Änderung und die Beendigung von Dienstverträgen mit Mitgliedern des Vorstands durch den Aufsichtsrat erfolgen. Nach § 31 Abs. 2 MitbestG ist für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Ein Widerruf einer Bestellung zum Mitglied des Vorstands ist nur aus wichtigem Grund möglich (§ 84 Abs. 3 AktG).
Gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1 der Satzung muss der Vorstand der JENOPTIK AG aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat in dringenden Fällen das Gericht auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen (§ 85 Abs. 1 Satz 1 AktG). Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands oder einen Sprecher des Vorstands ernennen (§ 84 Abs. 2 AktG, § 6 Abs. 2 Satz 2 der Satzung).
Inhaltliche Satzungsänderungen werden gemäß §§ 119 Abs.1 Ziff. 5, 179 Abs. 1 Satz 1 AktG von der Hauptversammlung beschlossen. Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, können hingegen gemäß § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG i.V.m. § 13 Absatz 3 der Satzung vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist ferner berechtigt, Änderungen der Satzung nach der Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2015 sowie des bedingten Kapitals 2017 zu beschließen. Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen gemäß § 24 Abs.1 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas anderes vorschreibt. In den Fällen, in denen das Gesetz eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erfordert, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, sofern nicht durch Gesetz etwas anderes zwingend vorgeschrieben ist.
Gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Juni 2020 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44,0 Mio Euro, durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlagen und / oder Sacheinlagen zu erhöhen ("genehmigtes Kapital 2015"). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben in Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft; c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet; d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.
Sämtliche vorstehende Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals bzw. -falls dieser Wert geringer ist -auf 20 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden. Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien, entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats.
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 250 Mio Euro zu begeben. Zur Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von solchen Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen ist gemäß § 4 Abs. 6 der Satzung das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 28,6 Mio Euro durch Ausgabe von bis zu 11 Mio neuen Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2017"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie
| ― | die Gläubiger bzw. Inhaber von Options- und / oder Wandlungsrechten aus Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 bis zum 6. Juni 2022 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und / oder |
| ― | die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 6. Juni 2022 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und / oder Andienungen von Aktien erfolgen |
und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter bestimmten Voraussetzungen das Bezugsrecht der Aktionäre auf die Schuldverschreibungen auszuschließen. Die Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss ist jedoch insoweit beschränkt, als der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf unter dieser Ermächtigung nach Ausübung von Wandlungs- und / oder Optionsrechten bzw. -pflichten auszugebende Aktien entfällt, 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung bzw. -falls dieser Wert geringer ist -des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen darf. Auf diese 20 Prozent-Grenze ist auch die Veräußerung eigener Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit der vorstehenden Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss erfolgen; ferner sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss unter einem genehmigten Kapital ausgegeben werden.
Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung (wie zum Beispiel die Ausstattung der Schuldverschreibungen, den Zinssatz, die Ausgestaltung der Verzinsung, die konkrete Laufzeit, die Stückelung, den Ausgabekurs, den Options- bzw. Wandlungspreis und den Options- bzw. Wandlungszeitraum) in den Anleihebedingungen festzulegen.
Die weiteren Einzelheiten der geschaffenen Ermächtigung sind TOP 9 der Einladung zur Hauptversammlung 2017 zu entnehmen, die auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Hauptversammlung veröffentlicht ist.
Aufgrund eines Beschlusses der Hauptversammlung vom 5. Juni 2018 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 4. Juni 2023 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals oder -falls dieser Betrag geringer ist -des zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, ein Mal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) als Kauf über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Zum Zwecke des Schutzes der Aktionäre vor einer Verwässerung ihrer Anteile sieht der Beschlussvorschlag ausdrücklich eine Beschränkung der Verwendung erworbener eigener Aktien dergestalt vor, dass auf die Summe der erworbenen Aktien zusammen mit Aktien, die von der Gesellschaft während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter einer anderen Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben oder veräußert werden oder die den Bezug von Aktien ermöglichen oder zu ihm verpflichten, rechnerisch ein Anteil am Grundkapital von insgesamt nicht mehr als 20 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung oder -falls der nachfolgende Wert geringer ist -zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung entfallen darf. Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in TOP 9 der Einladung zur Hauptversammlung 2018 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Hauptversammlung beschrieben. Zum 31. Dezember 2018 verfügte die Gesellschaft über keine eigenen Aktien.
Klauseln in von der JENOPTIK AG geschlossenen Verträgen, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 120,0 Mio Euro (i.Vj. 122,7 Mio Euro).
Die Bedingungen für die Annahme eines Kontrollwechsels sind in den Kreditverträgen jeweils unterschiedlich ausgestaltet. Bei den Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von 103 Mio Euro haben die Darlehensgeber das Recht, im Falle eines Kontrollwechsels das Darlehen zu dem Betrag, der ihrem Anteil am Gesamtvolumen entspricht, außerordentlich zu kündigen und die unverzügliche Rückzahlung dieses Betrags zuzüglich der bis zur Rückzahlung aufgelaufenen Zinsen zu verlangen. Ein Kontrollwechsel liegt dabei vor, wenn eine oder mehrere abgestimmt handelnde Personen, die nicht dem Kreis der zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehenden Hauptaktionäre zuzurechnen sind, zu irgendeiner Zeit mittelbar oder unmittelbar mehr als 50 Prozent des ausstehenden Grundkapitals oder mehr als 50 Prozent der Stimmrechte erwerben.
Bei dem im Jahr 2015 abgeschlossenen revolvierenden Konsortialkredit führt jede Veränderung im jeweils aktuellen Aktionärskreis der JENOPTIK AG, derzufolge mindestens 50 Prozent der Aktien oder Stimmrechte von einer oder mehreren im Sinne des § 2 Abs. 5 WpÜG gemeinsam handelnden Personen gehalten werden, zu der Möglichkeit, weitere Auszahlungen zu verweigern sowie Kreditzusagen innerhalb von bis zu 15 Bankarbeitstagen nach Benachrichtigung über einen solchen Kontrollwechsel ganz oder teilweise zu kündigen und erfolgte Auszahlungen ganz oder teilweise mit einer Frist von 16 Bankarbeitstagen fällig zu stellen, einschließlich der Unterkreditlinien und der aufgelaufenen Zinsen. Der Konsortialkredit hat ein Gesamtvolumen von 230 Mio Euro, von denen 17,0 Mio Euro zum 31. Dezember 2018 (i.Vj. 8,7 Mio Euro) ausgenutzt waren.
Mit den Mitgliedern des Vorstands ist kein Kündigungsrecht für den Fall eines Kontrollwechsels, das heißt, eines Erwerbs von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte durch einen Dritten, vereinbart. Sie haben in diesem Fall auch keinen Anspruch auf eine Abfindung. Wird mit einem Vorstandsmitglied aus Anlass eines Kontrollwechsels eine vorzeitige Beendigung der Vorstandstätigkeit vereinbart, ist die Höhe einer vereinbarten Abfindung auf maximal drei Jahresvergütungen begrenzt. Keinesfalls darf die Abfindung jedoch höher sein als die für die Restlaufzeit des Dienstvertrages geschuldete Vergütung.
Im folgenden Vergütungsbericht werden die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder beschrieben und die individualisierte Gesamtvergütung offengelegt. Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.
Für die Festlegung des Vergütungssystems und die Zusammensetzung der individuellen Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat nach Vorbereitung durch den Personalausschuss zuständig. Kriterien für die Angemessenheit der Vorstandsvergütung bei Jenoptik sind insbesondere die jeweiligen Aufgaben und Verantwortungsbereiche der Vorstandsmitglieder, ihre persönlichen Leistungen sowie die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Hinzu kommt die Üblichkeit der Vergütung im Vergleichsumfeld und im Verhältnis zu festgelegten Vergleichsgruppen im Unternehmen.
Die Vergütung des Jenoptik-Vorstands besteht aus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Bestandteilen.
Das System der erfolgsabhängigen Vergütung des Vorstands wurde mit Eintritt von Dr. Stefan Traeger mit Wirkung seit 1. Mai 2017 und für Hans-Dieter Schumacher mit Wirkung seit 1. Januar 2018 vom Aufsichtsrat unter Mitwirkung eines unabhängigen externen Vergütungsberaters neu und für beide Mitglieder des Vorstands identisch gestaltet.
Für Hans-Dieter Schumacher entfaltet das bis 2017 geltende Vergütungssystem Nachwirkungen, da die ihm von 2015 bis 2017 zugeteilten virtuellen Aktien in den Jahren 2020 bis 2022 zur Auszahlung kommen. Details hierzu finden sich im Geschäftsbericht 2017 auf Seite 46.
Mit dem ehemaligen Vorstandsmitglied Dr. Michael Mertin wurde im Jahr 2016 eine Vereinbarung zu den Modalitäten seines Ausscheidens geschlossen. Gemäß dieser Vereinbarung hat die Gesellschaft von Juli 2017 bis Juni 2018 Überbrückungsleistungen in Höhe von 80 Prozent seiner Jahresvergütung und die auf diesen Zeitraum entfallenden Versorgungsbeiträge gezahlt. Zu den Einzelheiten wird auf den Geschäftsbericht 2017 auf die Seiten 49 f. verwiesen.

* ohne Nebenleistungen
** Auszahlung der mehrjährigen variablen Vergütung
*** bei gleichbleibendem Aktienkurs
Fixum. Die erfolgsunabhängige Grundvergütung wird anteilig pro Monat ausgezahlt. Sie betrug 2018 für Dr. Stefan Traeger insgesamt 600 TEUR sowie für Hans-Dieter Schumacher bis zum 31. März 2018 400 TEUR p. a. und seit 1. April 2018 450 TEUR p. a.
Altersversorgung und Nebenleistungen. Mit den Mitgliedern des Vorstands wurden Verträge zur betrieblichen Altersversorgung abgeschlossen. Der Versorgungszusage liegt ein mittels einer Lebensversicherung rückgedecktes Versorgungskonzept zugrunde. Es handelt sich um eine beitragsorientierte Versorgung im Rahmen einer Unterstützungskasse. Der jährliche und der langfristige Aufwand für Jenoptik ist klar definiert.
Die Auszahlungen bei Erreichen der Altersgrenze belasten Jenoptik -mit Ausnahme einer möglichen Subsidiärhaftung -nicht mehr. Die Versorgungsbeiträge betrugen 2018 für Dr. Stefan Traeger 200 TEUR und für Hans-Dieter Schumacher 160 TEUR.
Für die Mitglieder des Vorstands bestehen eine Unfallversicherung und eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung. Letztere enthält die vertragliche Verpflichtung, einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens je Schadensfall zu tragen, maximal jedoch für sämtliche Schadensfälle pro Jahr 150 Prozent der Festvergütung des jeweiligen Vorstandsmitglieds. Weiterhin haben die Vorstandsmitglieder Anspruch auf die private Nutzung eines Firmenfahrzeugs.
Wettbewerbsverbot. Mit Dr. Stefan Traeger besteht ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot für die Dauer von einem Jahr nach Beendigung seines Dienstvertrags. Als Entschädigung für das Wettbewerbsverbot ist ein Betrag von 50 Prozent der Jahresvergütung vereinbart. Jenoptik kann vor Beendigung des Dienstverhältnisses durch schriftliche Erklärung auf das nachvertragliche Wettbewerbsverbot verzichten.
Die variable Vergütung des Vorstands basiert auf persönlichen Zielvereinbarungen, die im 1. Quartal eines jeden Kalenderjahrs mit dem jeweiligen Vorstandsmitglied abgeschlossen werden. Die Zielsetzungen sind dabei auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet.
Die erfolgsabhängige variable Vergütung setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Die (einjährige) Tantieme (ca. 40 Prozent der variablen Vergütung) basiert auf dem Erreichen bestimmter Ziele innerhalb eines Zwölfmonatszeitraums und wird jeweils im Folgejahr in bar ausgezahlt. Der zweite Teil der erfolgsabhängigen variablen Vergütung (ca. 60 Prozent der variablen Vergütung) richtet sich nach dem Zielerreichungsgrad nach Beendigung einer vierjährigen Performance-Periode. Die Zuteilung von sogenannten Performance Shares in Form virtueller Aktien erfolgt dabei jährlich. Für jede gewährte Tranche der Performance Shares wird nach Ablauf der vierjährigen Performance-Periode die Zielerreichung ermittelt und es wird der sich nach einer vordefinierten Berechnungsmethode ergebende Betrag in bar ausgezahlt.
Die erfolgsabhängige variable Vergütung kann bei Dr. Stefan Traeger zwischen 0 EUR und höchstens 1.400 TEUR und bei Hans-Dieter Schumacher zwischen 0 EUR und maximal 1.000 TEUR liegen. Der Wert von 0 EUR ergibt sich bei einer Zielerreichung aller Ziele von weniger als 50 Prozent. Für den jeweiligen Höchstbetrag müssen alle Ziele zu 200 Prozent erreicht werden.
Tantieme. Nach Ablauf des Geschäftsjahres stellt der Aufsichtsrat den Grad der Erreichung der für diese Komponente vereinbarten finanziellen Ziele fest. Die finanziellen Ziele und ihre Gewichtung sind in der Grafik G06 dargestellt.

Der Maßstab für die Bestimmung des Zielerreichungsgrades muss nicht linear verlaufen, d. h. eine Zielerreichung von 200 Prozent erfordert nicht zwingend eine Verdopplung des Ausgangswerts der finanziellen Kenngröße. Ebenso wie eine 50-prozentige Zielerreichung nicht zwingend bei der Hälfte der ursprünglich festgelegten finanziellen Ausgangsgröße für 100 Prozent erreicht sein muss. Die genaue Kalibrierung der Ziele erfolgt anhand historischer Erfahrungs- und künftiger Erwartungswerte sowie des verabschiedeten Budgets des jeweiligen Jahres.
Im Falle einer Zielerreichung von weniger als 50 Prozent besteht kein Tantiemeanspruch, sodass die Tantieme auch vollständig entfallen kann. Diese 2018 vereinbarten finanziellen Ziele sind in der Grafik T04 dargestellt.
scroll
| Zielerreichung in % |
|||
|---|---|---|---|
| Ziele | 100 | 50 (unterer Cap) | 200 (oberer Cap) |
| --- | --- | --- | --- |
| Umsatzwachstum in % | 8,0 | 4,0 | 12,0 |
| Free Cashflow in Mio Euro* | 75,8 | 37,9 | 94,8 |
| EBITDA-Marge in % | 15,0 | 10,0 | 20,0 |
* Bereinigt um Free Cashflow wirksame Beiträge und Kosten im Zusammenhang mit Akquisitionen
Zur Berücksichtigung nichtfinanzieller Aspekte wird der sich aus der Zielerreichung ergebende Tantiemebetrag für das jeweilige Vorstandsmitglied mit einem Performance-Faktor, dem sogenannten Multipikator, multipliziert. Der Wert hierfür kann zwischen 0,8 und 1,2 liegen. Die Ermittlung des Multipikators erfolgt anhand festgelegter Kriterien für die Bewertung der individuellen Leistung des Vorstandsmitglieds, der kollektiven Leistung des Gesamtvorstands, wie zum Beispiel erfolgreich durchgeführter Akquisitionsvorhaben, und bestimmter Stakeholder Ziele aus den Bereichen Nachhaltigkeit/ Corporate Social Responsibility, Mitarbeiterzufriedenheit und Diversity. Über diesen Multiplikator kann der Aufsichtsrat die variable Vergütung im Sinne einer Malus-Regelung auch bei einer guten Erreichung oder Übererfüllung der finanziellen Ziele um bis zu 20 Prozent reduzieren, wenn es beispielsweise in dem Verhalten des Vorstandsmitglieds gewichtige Gründe gibt, die aber nicht schwerwiegend genug sind, eine Kündigung oder eine Haftung wegen Pflichtverletzung zu begründen oder eine Vergütungsreduzierung nach § 87 Abs. 2 AktG nicht möglich ist.
Dr. Stefan Traeger erhält bei 100-prozentiger Zielerreichung und einem Multiplikator von 1,0 eine variable Vergütung von 300 TEUR, Hans-Dieter Schumacher von 200 TEUR. In jedem Fall ist die Tantieme bei Dr. Stefan Traeger auf höchstens 600 TEUR, bei Hans-Dieter Schumacher auf 400 TEUR begrenzt. Dieser Teil der erfolgsabhängigen variablen Vergütung wird nach der Zielabrechnung und Feststellung des Jahresabschlusses in bar ausgezahlt.
Der Personalausschuss des Aufsichtsrats hat auf Basis seiner Einschätzung in Bezug auf die individuellen Leistungen der Vorstandsmitglieder, der Zusammenarbeit in den Gremien sowie der Umsetzung verschiedener Stakeholderziele für das Geschäftsjahr 2018 für beide Vorstandsmitglieder beschlossen, dem Aufsichtsrat die Anwendung eines Multiplikators in Höhe von 1,1 vorzuschlagen.
scroll
| Zielgröße | Geschäftsjahr 2018 Tatsächlich erreicht | Zielerreichung | Zahlung bei Dr. Stefan Traeger | Zahlung bei Hans Dieter Schumacher |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzwachstum | 11,6 % | 189,60 % | 227,52 Tsd Euro | 151,68 Tsd Euro |
| Free Cashflow* | 104,2 Mio Euro | 200,00 % | 120,00 Tsd Euro | 80,00 Tsd Euro |
| EBITDA-Marge | 15,3 % | 105,60 % | 126,72 Tsd Euro | 84,48 Tsd Euro |
| Multiplikator | 1,1 | 47,42 Tsd Euro | 31,62 Tsd Euro | |
| Summe | 521,66 Tsd Euro | 347,78 Tsd Euro |
* Bereinigt um Free Cashflow wirksame Beiträge und Kosten im Zusammenhang mit Akquisitionen
Performance Shares. Ausgehend von einem Wert von 400 TEUR bei Dr. Stefan Traeger und 300 TEUR bei Hans-Dieter Schumacher werden dem Vorstandsmitglied im 1. Quartal eines jeden Geschäftsjahres Performance Shares zugeteilt. Zur Ermittlung der vorläufigen Anzahl der zuzuteilenden Performance Shares wird der erwähnte Ausgangswert durch den durchschnittlichen volumengewichteten Schlusskurs der Jenoptik-Aktie (volume weighted average price - VWAP) an den zwanzig Handelstagen nach der Bekanntgabe der vorläufigen Jahreszahlen geteilt. Der VWAP für den genannten Zeitraum 2018 betrug 28,165 Euro. Somit wurden Dr. Stefan Traeger insgesamt 14.202 und Hans-Dieter Schumacher 10.652 Performance Shares vorläufig zugeteilt (Tranche 2018). Für jede Tranche werden langfristige Erfolgsziele vereinbart, deren Erreichen jeweils nach Ablauf der vierjährigen "Performance-Periode" gemessen wird. Für die 2018 vorläufig zugeteilten Performance Shares erfolgt die Messung der Erreichung der Erfolgsziele Anfang 2022.

Die Berechnung des ROCE und des Relativen TSR erfolgt nach der im Glossar auf Seite 220. beschriebenen Methode.
Auch hier gilt, dass der Maßstab für die Bestimmung des Zielerreichungsgrades nicht linear verlaufen muss.
scroll
| Ziele | Zielerreichung 100 Prozent | Zielerreichung 50 Prozent | Zielerreichung 150 Prozent | Gewichtung |
|---|---|---|---|---|
| Return on Capital Employed - ROCE | 16 % durchschnittlich über die Performance-Periode | 11 % durchschnittlich über die Performance-Periode | 21 % durchschnittlich über die Performance-Periode | 30 % |
| Relativer Total Shareholder Return - TSR | Outperformance der Jenoptik-Aktie gegenüber dem TecDax 5 % | Underperformance der Jenoptik-Aktie gegenüber dem TecDax i.H.v. minus 20 % | Outperformance der Jenoptik-Aktie gegenüber dem TecDax 30 % | 70 % |
In Abhängigkeit von dem Zielerreichungsgrad ermittelt sich nach Ablauf der vierjährigen Performance-Periode die Anzahl der final zuzuteilenden Performance Shares. Deren Anzahl ist auf das Anderthalbfache der vorläufig zugeteilten Performance Shares begrenzt ("Zuteilungscap"). Bei einer Zielerreichung von weniger als 50 Prozent entfällt der Anspruch auf finale Zuteilung von Performance Shares.
Die Zahl der final zugeteilten Performance Shares wird mit dem VWAP der Jenoptik-Aktie an den zwanzig Handelstagen nach der Bekanntgabe der vorläufigen Jahreszahlen für das letzte Geschäftsjahr der Performance-Periode multipliziert. Der sich so ergebende Betrag wird nach der Feststellung des Jahresabschlusses in bar ausgezahlt. Der Auszahlungsbetrag ist auf maximal 200 Prozent des Ausgangswertes, also bei Dr. Stefan Traeger auf 800 TEUR und bei Hans-Dieter Schumacher auf 600 TEUR begrenzt ("Auszahlungscap").
Die Funktionsweise der Vergütung mit Performance Shares ist zusammenfassend wie folgt:
scroll
| Jahr 1: | Vereinbarung eines Erfolgsziels für die Tranche des Jahres 1 ("Tranche 1") mit dem Vorstandsmitglied; vorläufige Zuteilung von Performance Shares für die |
| Jahr 1- 4: | Tranche 1; Ermittlung der vorläufigen Anzahl durch Division des Ausgangswertes durch einen im Jahr 1 ermittelten VWAP. Performance-Periode für die Tranche 1. |
| Jahr 5: | Messung der Zielerreichung, daraus Ermittlung der Zahl der final zuzuteilenden Performance Shares für die Tranche 1 unter Beachtung des Zuteilungscaps; Multiplikation dieser finalen Anzahl mit einem im Jahr 5 ermittelten VWAP Auszahlung dieses Betrags unter Beachtung des Auszahlungscaps an das Vorstandsmitglied. |
Im Falle der Beendigung der Vorstandstätigkeit werden noch nicht final, sondern nur vorläufig zugeteilte Performance Shares nicht vorzeitig final zugeteilt und ausgezahlt, sondern entsprechend der regulären Verfahrensweise zum Ende der jeweiligen Performance-Periode in Abhängigkeit der Zielerreichung bewertet, zugeteilt und sodann ausgezahlt. Im Falle der Beendigung des Dienstverhältnisses durch die JENOPTIK AG aus einem von dem Vorstandsmitglied zu vertretenden wichtigen Grund verfallen sämtliche vorläufig zugeteilten Performance Shares, für die die Performance-Periode noch nicht abgelaufen ist, ersatz- und entschädigungslos.
Dr. Stefan Traeger und Hans-Dieter Schumacher haben keinen Anspruch auf Zahlung von Überbrückungsleistungen nach ihrem Ausscheiden. Auch wurde mit ihnen kein Kündigungsrecht für den Fall eines Kontrollwechsels vereinbart.
scroll
| Dr. Stefan Traeger Vorsitzender des Vorstands seit 1.5.2017 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2017 | 2018 | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| in EUR | Tatsächlich | Mindestens | 100 % |
Maximal | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 400.000 | 600.000 | 600.000 | 600.000 | 600.000 |
| Nebenleistungen | 9.784 | 14.956 | 14.956 | 14.956 | 14.956 |
| Summe | 409.784 | 614.956 | 614.956 | 614.956 | 614.956 |
| Einjährige variable Vergütung | 200.000 | 521.664 | 0 | 300.000 | 600.000 |
| Mehrjährige variable Vergütung* | 266.667 | 324.274 | 0 | 400.000 | 800.000 |
| davon LTI 2018 / Performance Shares (Laufzeit bis 2023)* | 0 | 324.274 | 0 | 400.000 | 800.000 |
| LTI 2017 / Performance Shares (Laufzeit bis 2022)* | 266.667 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| bei LTI Dividenden auf ausstehende LTI Tranchen | n. a. | n. a. | n. a. | n. a. | n. a. |
| Summe | 876.451 | 1.460.894 | 614.956 | 1.314.956 | 2.014.956 |
| Versorgungsaufwand | 116.667 | 200.000 | 200.000 | 200.000 | 200.000 |
| Gesamtvergütung | 1.009.784 | 1.660.894 | 814.956 | 1.514.956 | 2.214.956 |
scroll
| Hans-Dieter Schumacher Mitglied des Vorstands | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2017 | 2018 | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| in EUR | Tatsächlich | Mindestens | 100 % |
Maximal | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 400.000 | 437.500 | 437.500 | 437.500 | 437.500 |
| Nebenleistungen | 13.831 | 18.337 | 18.337 | 18.337 | 18.337 |
| Summe | 413.831 | 455.837 | 455.837 | 455.837 | 455.837 |
| Einjährige variable Vergütung | 235.330 | 347.776 | 0 | 200.000 | 400.000 |
| Mehrjährige variable Vergütung* | 245.278 | 257.868 | 14.651 | 314.651 | 614.651 |
| davon LTI 2018 / Performance Shares (Laufzeit bis 2023)* | 0 | 243.217 | 0 | 300.000 | 600.000 |
| LTI 2017 / Performance Shares (Laufzeit bis 2022)* | 235.330 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| bei LTI Dividenden auf ausstehende LTI Tranchen | 9.948 | 14.651 | 14.651 | 14.651 | 14.651 |
| Summe | 894.440 | 1.061.481 | 470.488 | 970.488 | 1.470.488 |
| Versorgungsaufwand | 160.000 | 160.000 | 160.000 | 160.000 | 160.000 |
| Gesamtvergütung | 1.054.440 | 1.221.481 | 630.488 | 1.130.488 | 1.630.488 |
* bei LTI jeweils zuzüglich Wertentwicklung der neu gewährten LTI gegenüber dem der Zuteilung zugrunde gelegten Kurs
Die Tabellen T07 und T08 beinhalten die im abgelaufenen Geschäftsjahr gewährten Vergütungsbestandteile für die Vorstandsmitglieder Dr. Stefan Traeger und Hans-Dieter Schumacher. In den Übersichten wird dabei zwischen den fünf Komponenten Festvergütung, Nebenleistungen, erfolgsabhängiger variabler Vergütung mit einjähriger (Tantieme) und mehrjähriger Bemessungsgrundlage (Performance Shares) und Versorgungsaufwand unterschieden.
Nach dem Grad der Erreichung der Zielwerte für die Tantieme (siehe Tabelle T05) und bei Annahme des vom Personalausschuss empfohlenen Multiplikators von 1,1 wird die variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2018 vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats für Dr. Stefan Traeger 521,66 TEUR in bar und für Hans-Dieter Schumacher 347,78 TEUR in bar betragen. Für die Tranche 2018 wurden Dr. Stefan Traeger 14.202 und Hans-Dieter Schumacher 10.652 Performance Shares vorläufig zugeteilten. Ob und in welcher Höhe die vorläufig zugeteilten Performance Shares final zugeteilt und in bar ausgezahlt werden können, entscheidet sich Anfang 2023 in Abhängigkeit von der Erreichung der 2019 vereinbarten mehrjährigen Ziele (siehe Grafik G07).
Weitere Angaben zur anteilsbasierten Vergütung mittels Performance Shares / virtueller Aktien sind im Anhang unter Punkt 5.21 auf Seite 184 f. aufgeführt. Wir betrachten diese ebenfalls als Bestandteil dieses Vergütungsberichts.
scroll
| Dr. Stefan Traeger Vorsitzender des Vorstands seit 1.5.2017 | Hans-Dieter Schumacher Mitglied des Vorstands | |||
|---|---|---|---|---|
| in EUR | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Festvergütung | 400.000 | 600.000 | 400.000 | 437.500 |
| Nebenleistungen | 9.784 | 14.956 | 13.831 | 18.337 |
| Summe | 409.784 | 614.956 | 413.831 | 455.837 |
| Einjährige variable Vergütung | 0 | 200.000 | 256.018 | 235.330 |
| Mehrjährige variable Vergütung | 0 | 0 | 0 | 0 |
| davon LTI 2017 (Laufzeit bis 2022) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| davon LTI 2016 (Laufzeit bis 2021) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| davon LTI 2015 (Laufzeit bis 2020) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| davon LTI 2014 (Laufzeit bis 2019) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| davon LTI 2013 (Laufzeit bis 2018) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| davon LTI 2012 (Laufzeit bis 2017) | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe | 409.784 | 814.956 | 669.849 | 691.167 |
| Versorgungsaufwand | 133.333 | 200.000 | 160.000 | 160.000 |
| Gesamtvergütung | 543.117 | 1.014.956 | 829.849 | 851.167 |
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält für seine Tätigkeit eine feste jährliche Vergütung in Höhe von 40 TEUR. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrags.
Zusätzlich erhält jedes Mitglied eines Ausschusses eine jährliche Vergütung in Höhe von 5 TEUR pro Jahr. Der Ausschussvorsitzende erhält das Doppelte dieses Betrages. Die jährliche Vergütung für Mitglieder des Prüfungsausschusses, deren Tätigkeit mit einem besonders hohen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist, beträgt 10 TEUR. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrages. Für die Mitgliedschaft in Ausschüssen, die im Geschäftsjahr nicht getagt haben, wird keine Vergütung gezahlt. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat oder einem Ausschuss angehört haben, erhalten eine zeitanteilige Vergütung. Sämtliche vorgenannten Vergütungen sind nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbar.
Für die Teilnahme an einer Sitzung erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats ein Sitzungsgeld in Höhe von 1 TEUR. Bei der Teilnahme an Telefonkonferenzen wird die Hälfte dieses Betrages gezahlt. Entsprechendes gilt bei mehreren Sitzungen an einem Tag ab der zweiten Sitzung. Nachgewiesene Auslagen, die im Zusammenhang mit einer Sitzung stehen, werden zusätzlich zu dem Sitzungsgeld, bei inländischen Sitzungen begrenzt auf einen Betrag von 1 TEUR, erstattet. Die JENOPTIK AG erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern zusätzlich eine etwaige auf ihre Vergütung entfallende Umsatzsteuer.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind in eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung einbezogen. Diese enthält die vertragliche Verpflichtung, einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens je Schadensfall zu tragen, maximal jedoch für sämtliche Schadensfälle pro Jahr in Höhe von 150 Prozent der Festvergütung des betreffenden Aufsichtsratsmitglieds.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden für die im Januar 2019 zu zahlende Festvergütung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse 657,3 TEUR (netto) sowie für ausstehende Sitzungsgelder und Spesen aus 2018 5 TEUR (netto) zurückgestellt. Jenoptik hat keine sonstigen Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, an die Mitglieder des Aufsichtsrats gezahlt.
Die JENOPTIK AG mit Hauptsitz in Jena übernimmt als Corporate Center für die Unternehmensgruppe übergeordnete Funktionen wie die strategische Unternehmensentwicklung und das Innovationsmanagement sowie zentrale Aufgaben in den Bereichen Controlling, Immobilien, Investor Relations, Mergers & Acquisitions, Personal, Rechnungswesen, Recht, Revision, Compliance & Risk, Treasury, Steuern, Unternehmenskommunikation und Corporate Marketing. Darüber hinaus sind hier die Zentralfunktionen IT, Einkauf, Sicherheit, Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Gebäudemanagement gebündelt.
Das operative Geschäft der Jenoptik ist auf Wachstumsmärkte ausgerichtet und wird seit 1. Januar 2019 in den drei photonischen Divisionen "Light & Optics" (OEM-Geschäft), "Light & Production" (Industriekundengeschäft) und "Light & Safety" (Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern) zusammengefasst. Die drei Divisionen bauen auf gemeinsamen Kernkompetenzen der Photonik auf. Dazu zählen Know-how rund um Optik, Sensorik, Imaging, Robotik, Datenanalyse und Mensch-Maschine-Schnittstellen. Die Aktivitäten des bisherigen Segments Defense & Civil Systems, die auf mechatronischen Technologien basieren, werden unter der neuen eigenständigen Marke in der vierten Division "VINCORION" geführt. Die Divisonen stellen künftig auch die Segmente im Sinne von IFRS 8 dar.

Mit der seit Anfang 2019 etablierten vereinfachten Konzernstruktur hat Jenoptik in der neuen Division Light & Optics die beiden bisherigen Sparten Optical Systems und Healthcare & Industry sowie die photonischen Aktivitäten der früheren Sparte Defense & Civil Systems zusammengeführt. Die Division Light & Production entspricht der früheren Sparte Automotive und die Division Light & Safety der Sparte Traffic Solutions. Auch innerhalb der Divisionen und im Corporate Center sollen die Strukturen vereinfacht werden, dafür wurden unter anderem 2018 zwei konzerninterne Projekte gestartet. Die rechtliche Verschmelzung der GmbHs in der Division Light & Optics wird 2019 schrittweise vollzogen. Auch die rechtliche Verschmelzung der JENOPTIK AG und der JENOPTIK SSC GmbH ist für das laufende Geschäftsjahr geplant.
In den letzten Jahren hat Jenoptik das internationale Geschäft und die damit verbundenen Strukturen weiter ausgebaut. Unter der Führung der US-Holding am Standort Jupiter, Florida, erfolgt die Steuerung der Gesamtstrategie und die Koordination der Finanzaktivitäten für den amerikanischen Markt. Im Juni 2018 verabschiedete Jenoptik eine neue Organisationsstruktur für Asien, mit der die komplexen Unternehmensstrukturen vereinfacht und die Zuständigkeiten klarer definiert wurden. Die administrativen Funktionen für Gesamt-Asien wurden im vergangenen Jahr von Singapur, dem bisherigen regionalen Asien-Hauptsitz, an den Standort Shanghai verlagert. In Europa werden die operativen Geschäfte aus Deutschland heraus über die Hauptstandorte geführt.
Jenoptik ist in über 80 Ländern weltweit vertreten, davon in 19 mit direkter Präsenz, zum Beispiel mit eigenen Gesellschaften, Beteiligungen oder Zweigniederlassungen. Produktionsschwerpunkt des Konzerns ist Deutschland, gefolgt von den USA. Durch die Akquisition des kanadischen Unternehmens Prodomax Automation Ltd. (Prodomax) ist ein neuer Standort in Barrie, Ontario, Kanada, hinzugekommen. Am Hauptsitz des Konzerns in Jena sind vor allem die photonischen Aktivitäten der Divisionen Light & Optics sowie Light & Production beheimatet. Weitere größere deutsche Standorte sind Wedel bei Hamburg, Essen und Altenstadt (VINCORION), Monheim bei Düsseldorf (Light & Safety), Villingen-Schwenningen (Light & Production) sowie Dresden, Berlin und Triptis (Light & Optics).
Außerhalb Deutschlands unterhält Jenoptik Standorte in den USA, Frankreich, Großbritannien, China, Kanada und der Schweiz. Darüber hinaus ist der Konzern in Algerien, Australien, Brasilien, Indien, Japan, Korea, Malaysia, Mexiko, den Niederlanden, Singapur und Tschechien mit Tochtergesellschaften oder Zweigniederlassungen vertreten.

Stand: Dezember 2018
Jenoptik ist ein international agierender Technologiekonzern und mit dem überwiegenden Teil seines Leistungsspektrums im Photonik-Markt tätig. Unter Photonik sind die Grundlagen sowie Anwendungsfelder von optischen Verfahren und Technologien zu verstehen, die sich mit der Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von Informationen durch Licht befassen. Dabei werden die besonderen physikalischen Eigenschaften von Lichtquanten (Photonen) anstelle von Elektronen genutzt und auch Optik und Elektronik kombiniert. Unter der Marke VINCORION bietet der Konzern seinen Kunden darüber hinaus mechatronische Lösungen an.
Als Lieferant von hochwertigen und innovativen Investitionsgütern ist Jenoptik vorrangig Partner von Industrieunternehmen. Unser Angebot umfasst OEM- bzw. Standardkomponenten, Module und Subsysteme bis hin zu komplexen Systemen und Produktionsanlagen für verschiedene Branchen. Auch umfassende Gesamtlösungen und komplette Betreibermodelle gehören zum Leistungsspektrum. Neben Industriekunden zählen vor allem in den Divisionen Light & Safety sowie VINCORION auch öffentliche Auftraggeber zu den Kunden, zum Teil auch indirekt über Systemintegratoren.
Zu den Schlüsselmärkten zählen vor allem Halbleiterausrüstung, Medizintechnik, Automotive und Maschinenbau, Verkehr, Luftfahrt sowie Sicherheits- und Wehrtechnik.
Mit dem Produktportfolio konkurriert Jenoptik mit zahlreichen international agierenden Unternehmen, die sich nicht selten auf nur einen bzw. wenige der genannten Produktbereiche und Märkte spezialisiert haben. Die unterschiedlichen Leistungsangebote sind nur bedingt vergleichbar und erschweren daher auch konkrete Marktanteilsschätzungen.
Für Jenoptik nimmt Forschung und Entwicklung eine Schlüsselstellung ein. Kooperationen und Auftragsentwicklungen sind häufig der Start für Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen entlang der Wertschöpfungskette. Unsere technologieintensiven Produkte und Systeme entstehen oft in enger Zusammenarbeit mit Kunden. Voraussetzung dafür sind gegenseitiges Vertrauen und das Wissen um die Bedürfnisse der Partner. Eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden ist daher für uns ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Die Division Light & Optics ist ein weltweit aktiver OEM-Anbieter von Lösungen und Produkten, die auf photonischen Technologien basieren. Jenoptik bietet hier ein breites Leistungsspektrum und vereint dabei umfassendes Fachwissen aus Optik, Lasertechnik, digitaler Bildverarbeitung, Optoelektronik und Sensorik. Unsere Systeme, Module und Komponenten helfen den Kunden, ihre Herausforderungen mithilfe photonischer Technologien optimal zu meistern. Zu den Kunden gehören führende Anlagen- und Maschinenbauer, Gerätehersteller in Bereichen wie Halbleiterausrüstung, Lasermaterialbearbeitung, Medizintechnik und Life Science, Industrieautomation, Automotive & Mobility und Sicherheit sowie forschende Institute. Mit einer starken Marktposition als photonisches Hightech-Unternehmen kann Jenoptik als OEM-Partner seine Kunden mit einem breiten Technologieportfolio von der Entwicklung bis zur Serienfertigung unterstützen.
Jenoptik ist einer der führenden Entwicklungs- und Produktionspartner für optische und mikrooptische Systeme und Präzisionskomponenten mit höchsten Qualitätsansprüchen. Dies umfasst komplette Systeme und Module bis hin zu speziellen optischen Komponenten und kundenspezifischen Lösungen für Wellenlängen vom fernen Infrarot (IR) bis zum Deep-Ultraviolet(DUV)-Bereich. Der Konzern besitzt herausragende Kompetenz und somit auch eine außerordentliche Marktstellung in der Entwicklung und Fertigung von Mikrooptiken zur Strahlformung, die unter anderem in der Halbleiterausrüstungsindustrie zum Einsatz kommen. Mit ihren Stärken bei optischen und mikrooptischen Lösungen erschließt sich Jenoptik zudem weiteres Wachstumspotenzial im Umfeld der Digitalisierung, zum Beispiel im Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie. Darüber hinaus werden auch die Märkte für Lasermaterialbearbeitung sowie Sicherheits- und Verteidigungstechnik adressiert.
Im Bereich der Biophotonics konzentriert sich die Division zukünftig auf Applikationen für Bio-Imaging und Laser-based Therapy. Auf Basis ihrer Kernkompetenzen von Laser- und LED-basierten Strahlquellen über optische Komponenten und Module bis hin zu Sensorik, digitaler Bildverarbeitung und Systemintegration ist Jenoptik führend in der Entwicklung von OEM-Lösungen und Produkten für die Medizintechnik /Life-Science-Branche. Ein neues, innovatives Produktkonzept für die Bereiche Diagnostik und Analytik ist die nach Kundenwunsch konfigurierbare Technologieplattform für die digitale Bildverarbeitung und -analyse. Diese kombiniert bewährte Jenoptik-Module zu einer Micro-Imaging-Lösung, die dem Anwender höchste Bilddatenqualität bietet und sich einfach in die Systemarchitektur medizinischer bzw. Laborgeräte integrieren lässt.
Unsere Dioden- und Festkörperlaser eignen sich optimal für die Bereiche Augenheilkunde, Dermatologie und Chirurgie. Hier nimmt Jenoptik ebenfalls eine führende Position ein und beliefert nationale und internationale Medizintechnikunternehmen. Darüber hinaus entwickelt und produziert Jenoptik optische und optoelektronische Komponenten sowie Mikroskopkameras mit einem breiten Anwendungsbereich für ihre Kunden.
Für die Industrie bietet Jenoptik optoelektronische Hochleistungskomponenten und -module sowie integrierte Lösungen, die je nach Bedarf Optik, Lasertechnik, Sensorik und digitale Bildverarbeitung intelligent kombinieren. Der Fokus liegt hier auf Anwendungen in den Bereichen Industrieautomation und Automotive & Mobility. Neben komplexen Komponenten für Head-up-Displays, innovativen Objektiven für Fahrerassistenzsysteme sowie Polymeroptiken für Machine Vision oder Augmented-Reality-Anwendungen werden auch leistungsstarke und energieeffiziente LED-Industrieleuchten hergestellt. Im Bereich der Industrielaser für die Materialbearbeitung ist Jenoptik in der gesamten Laser-Wertschöpfungskette präsent. Die sensorischen Produkte umfassen Infrarot-Kamerasysteme und Laser-Distanzmessgeräte. Einsatz finden sie in der Automatisierungstechnik, der Sicherheitstechnik und der militärischen Aufklärung.
Regionale Absatzschwerpunkte der Division liegen in Europa und Nordamerika sowie zunehmend auch in der Region Asien / Pazifik. Die Kernmärkte sind Halbleiterausrüstung, Medizintechnik / Life Science, Informations- und Kommunikationstechnologie, Show- und Entertainment, Automotive sowie die Verteidigungs- und Sicherheitstechnik. Jenoptik besetzt hier spezielle Marktsegmente und nimmt in diesen eine führende Position ein. Die Wettbewerber sind häufig nur auf einzelne Produktgruppen und Nischen spezialisiert. Durch die zunehmende Ausrichtung auf applikationsorientierte Systemlösungen im Bereich der Optik/ Mikrooptik konnte der Jenoptik-Konzern seine Marktposition in den letzten Jahren weiter ausbauen. Zu den Wettbewerbern der Division Light & Optics gehören unter anderem MKS / Newport, Qioptiq, Excelitas und Berliner Glas.
Die Division Light & Production unterstützt Industriekunden dabei, ihre Produktionsprozesse durch den Einsatz optischer und photonischer Technologien effektiver und effizienter zu gestalten.
Dabei zählt Jenoptik zu den führenden Herstellern von Messtechnik und Laseranlagen für Fertigungsprozesse in der Automobilindustrie.
Zum Portfolio gehört hochpräzise berührende und berührungslose Fertigungsmesstechnik für die pneumatische, taktile oder optische Prüfung von Rauheit, Konturen, Form und die Bestimmung von Dimensionen in jeder Phase des Fertigungsprozesses sowie im Messraum. Umfassende Dienstleistungen wie Beratung, Schulung und Service inklusive langfristiger Wartungsverträge runden das Metrology-Angebot ab. Mit der Übernahme der OTTO Vision Technology GmbH und der OVITEC GmbH (OTTO-Gruppe) im September 2018 stärkte der Jenoptik-Konzern sein Leistungsangebot an innovativen Metrology-Lösungen und baute seine Marktstellung als Systemanbieter für Fertigungsmesstechnik sowie Anwendungen der industriellen Bildverarbeitung weiter aus.
Darüber hinaus entwickelt Jenoptik 3D-Lasermaschinen, die im Zuge der Prozessoptimierung und Automatisierung in Fertigungslinien der Kunden integriert werden. Diese dienen der Bearbeitung von Kunststoffen, Metallen und Leder mit höchster Effizienz, Präzision und Sicherheit. Im Sommer 2018 erwarb Jenoptik das kanadische Unternehmen Prodomax. Ähnlich wie die 2017 akquirierte Five Lakes Automation (FLA) plant und konzipiert Prodomax automatisierte Produktionslinien und integriert diese in die Fertigungsumgebung des Kunden. Services und Produkte rund um die Themen Prozess Engineering und Implementierung umfassen Anlagenlayout, Simulation, Maschinen-Steuerung und Software-Design, Robot-Handling-Systeme sowie Transportvorrichtungen. Während sich FLA jedoch auf kleine und mittlere Aufträge konzentriert, verfügt Prodomax über die Kapazitäten und die starke Kundenbasis, um auch größere Aufträge zu realisieren. Mit der Übernahme hat Jenoptik die Position als Komplettanbieter von automatisierten Fertigungslösungen ausgebaut und kann jetzt nicht nur "Stand-alone"-Laseranlagen, sondern komplette Prozesslösungen aus einer Hand anbieten. Ergänzt wird das Produktportfolio durch energieeffiziente und umweltfreundliche Abluftreinigungsanlagen für Laser- und andere industrielle Bearbeitungsprozesse.
Die Division Light & Production ist weltweit aktiv und verfügt neben Deutschland auch über Produktionsstätten in den USA und Kanada sowie in Frankreich und China. Die regionale Ausrichtung wird dabei vorrangig durch Markterfordernisse bestimmt. Dies sind die Zentren der globalen Automobil- und Automobilzulieferindustrie in Europa, Nordamerika und Asien. Unternehmen wie Marposs, Mahr oder Vici Vision stehen im Wettbewerb mit den Jenoptik-Messtechnik-Aktivitäten, beispielsweise Trumpf oder Prima Power mit dem Laseranlagen-Geschäft, und Unternehmen wie Centerline Automation und Legacy Automation mit dem Automations-Geschäft.
Für öffentliche Kunden entwickelt, produziert und vertreibt Jenoptik in der Division Light & Safety verschiedene Komponenten, Systeme und Dienstleistungen, die Straßen weltweit sicherer machen.
Zum Produktportfolio gehören umfassende Systeme rund um den Straßenverkehr wie Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen und spezielle Lösungen zur Ermittlung anderer Verkehrsverstöße. Zusätzliche Expertise besteht in der Messung von Durchschnittsgeschwindigkeiten (Section Control) und der automatisierten Kennzeichenerfassung (ANPR) einschließlich Applikationen für die Polizei. Jenoptik bietet damit integrierte Lösungen für die öffentliche Sicherheit und künftige "Smart Cities".
Bei Dienstleistungen rund um die Verkehrsüberwachung deckt Jenoptik die gesamte begleitende Prozesskette ab -von der Systementwicklung über den Aufbau und die Installation der Überwachungsinfrastruktur bis zur Aufnahme der Verstoßbilder und deren automatisierte Weiterverarbeitung.
Jenoptik hat zur technischen Weiterentwicklung der Mautkontrolle in Deutschland beigetragen. Der Konzern bietet hierfür innovative Mautkontrollsäulen, die verschiedene digitale Sensortechnologien wie Stereobildverarbeitung und Achsdetektion in einem System vereinen.
Auch in der Division Light & Safety wird die regionale Ausrichtung vorrangig durch die Kunden bestimmt. Hier ist Jenoptik ein führender Anbieter in der fotografischen Überwachung und hat weltweit mehr als 30.000 Geräte im Einsatz. Wettbewerber sind hier beispielsweise Redflex, die Sensys Gatso Group, Safran oder Vitronic. Im Bereich Verkehrssicherheit bestimmen zunehmend große Projekte den Markt. Die Verkehrssicherheitsanlagen werden in Deutschland von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig geprüft und zertifiziert. Lieferungen ins Ausland unterliegen der Kontrolle nationaler Institute, wobei in verschiedenen Ländern auch die deutsche PTB-Prüfbescheinigung oder Zulassungen anderer namhafter europäischer Zulassungsbehörden ganz oder teilweise anerkannt werden. Diese Verfahren stellen eine maßgebliche Markteintrittsbarriere für potenzielle Anbieter dar und belegen die Messgenauigkeit der eingesetzten Systeme.
VINCORION entwickelt, produziert und vertreibt mechatronische Produkte für zivile und militärische Märkte, insbesondere für die Sicherheits- und Verteidigungstechnik, die Luftfahrt sowie die Bahn- und Transportindustrie. Das Portfolio reicht von einzelnen Baugruppen, die von den Kunden in deren Systeme integriert werden, bis hin zu kompletten Systemen und Endprodukten. Die Kompetenzfelder sind Energiesysteme, Antriebs- und Stabilisierungssysteme, Luftfahrt-Systeme sowie Radome und Composites. Ein leistungsfähiger Kundendienst sichert die Betreuung der Produkte über die meist langjährigen Nutzungsphasen ab. Zu den Produkten zählen dieselelektrische Aggregate, elektrische Maschinen wie Generatoren, Elektromotoren oder Umformer, Leistungselektronik, Heiz- und Liftsysteme sowie Rettungswinden und Radome. Diese werden eingesetzt in Antriebs-, Stabilisierungs- und Energiesystemen für militärische und zivile Fahrzeug-, Bahn- und Flugzeugausrüstungen.
Die Division ist Ausrüster großer Systemhäuser wie beispielsweise Krauss-Maffei Wegmann oder Rheinmetall in Deutschland, Airbus (Frankreich/ Deutschland), BAE Systems (Großbritannien) oder Raytheon (USA) bzw. beliefert staatliche Endkunden auch direkt. Mit der Sicherheits- und Wehrtechnik sowie im Bereich der Luftfahrt- und Bahnausrüstung ist VINCORION damit Geschäftspartner von nationalen und internationalen Kunden, wobei die Endprodukte oft durch die belieferten Systemhäuser weltweit exportiert werden. Viele der Komponenten und Subsysteme werden speziell im Auftrag von Kunden entwickelt. Künftig werden jedoch auch neue eigenentwickelte Produkte mit kurzen Lieferzeiten, niedrigen Kosten der Anpassungsentwicklung und klaren Alleinstellungsmerkmalen für Wachstum sorgen. Das Geschäft ist vorwiegend langfristig ausgerichtet und unterliegt strengen Sicherheits-, Zertifizierungs- und Exportkontrollanforderungen. Die Plattformen, in denen die Systeme eingesetzt werden, sind oft über viele Jahre und Jahrzehnte im Einsatz. Wichtig werden dadurch auch das Ersatzteilgeschäft und Modernisierungsvorhaben. Der Konzern konkurriert oft nur im Bereich einzelner Produktgruppen mit anderen Marktteilnehmern. Zu den Wettbewerbern der Division gehören unter anderem Moog, UTC Aerospace Systems oder Meggitt.
Der Jenoptik-Konzern ist mit dem überwiegenden Teil seines Leistungsangebots, wie im Kapitel "Geschäftsmodell und Märkte" beschrieben, im Photonik-Markt tätig. Als sogenannte "Enabler"-Technologien verfügen die hochpräzisen, flexiblen Methoden und Verfahren der Photonik über eine große wirtschaftliche Hebelwirkung und werden somit künftig einen wachsenden Anteil an der industriellen Wertschöpfung haben. Dabei tragen unsere Lösungen zu einer höheren Effizienz und Präzision der Produkte unserer Kunden sowie zu einer besseren Umweltverträglichkeit bei.
Anfang 2018 stellte der Vorstand der JENOPTIK AG die Strategie 2022 vor. In deren Mittelpunkt steht die Konzentration auf die Jenoptik-Kernkompetenzen Licht und Optik. Mit einer stärkeren Ausrichtung auf photonische Wachstumsmärkte wollen wir uns in den kommenden Jahren zu einem fokussierten und global aufgestellten Photonik-Unternehmen entwickeln. Bei der Realisierung der Strategie 2022 setzt Jenoptik neben der Fokussierung auf die Bausteine Internationalisierung und Innovation.

Um die Wachstumsstrategie umzusetzen,
| ― | fokussieren wir uns auf unsere Kernkompetenzen auf dem Gebiet der Photonik, |
| ― | reorganisieren und vereinfachen wir unsere Geschäftsstruktur, |
| ― | betreiben wir ein aktives Portfoliomanagement mit Blick auf ergänzende Zukäufe sowie transformatorische Akquisitionen und selektive Desinvestitionen, |
| ― | arbeiten wir konsequent an der weiteren Internationalisierung verbunden mit einer höheren Wertschöpfungstiefe und Kundennähe in unseren Schwerpunktregionen, |
| ― | investieren wir stärker in Forschung und Entwicklung, bauen unsere System- und Applikationskompetenz aus und entwickeln uns dabei zum Lösungsanbieter, |
| ― | treiben wir einen aktiven Kulturwandel im Unternehmen voran und stärken kontinuierlich weiter unsere Finanzkraft. |
Bei unseren Aktivitäten im Markt für photonische Technologien nehmen die Anwendungsfelder Informationsverarbeitung, intelligente Fertigungsprozesse, Sensorik, Messtechnik sowie Biophotonik einen Schwerpunkt ein. Dies sind für uns Märkte, die sich nicht nur durch Wachstum, sondern auch durch technologisches Differenzierungspotenzial auszeichnen. Jenoptik profitiert dabei weiterhin von den globalen Trends der digitalen Welt, Gesundheit, Mobilität & Effizienz, Infrastruktur sowie Sicherheit und etabliert sich zunehmend als strategischer Systempartner internationaler Kunden, mit denen gemeinsam zukunftsweisende Lösungen gestaltet werden.
Mit der im Januar 2019 in Kraft getretenen neuen Organisationsstruktur haben wir unsere Markt- und Kundenorientierung weiter verbessert. Die Geschäftsaktivitäten innerhalb unserer bisherigen Segmente wurden neu geordnet und die betreffenden Teile des operativen Geschäfts nach einem ähnlichen Markt- und Kundenverständnis anhand gleicher Geschäftsmodelle zusammengefasst. Dies hilft, unsere Produkte und Lösungen noch näher am Kunden zu positionieren, und eröffnet uns bessere Wachstumschancen. Die drei neu entstandenen photonischen Divisionen Light & Optics, Light & Production sowie Light & Safety bauen dabei auf einem umfassenden Know-how rund um Optik, Sensorik, Imaging, Robotik, Datenanalyse und Mensch-Maschine-Schnittstellen auf. Für die mechatronischen Aktivitäten aus dem ehemaligen Segment Defense & Civil Systems hat Jenoptik 2018 eine eigenständige Marke eingeführt. Unter VINCORION können künftig auf Basis der mechatronischen Produkte und Lösungen die Kunden aus der Luftfahrt und Verteidigungsindustrie deutlich fokussierter als bisher angesprochen werden.
Fokussierung bedeutet für uns nicht nur die Ausrichtung auf unsere Kernkompetenzen, sondern auch, Strukturen zu vereinfachen und das Unternehmen agiler zu machen. 2019 werden beispielsweise die Holding und das Shared-Service-Center (SSC) organisatorisch zusammengelegt. Wir haben alle notwendigen Maßnahmen zur Verringerung der Anzahl rechtlich eigenständiger Gesellschaften im Konzern auf den Weg gebracht. Entscheidungsprozesse sowie Verantwortung wurden weiter dezentralisiert und wieder verstärkt in die operativen Bereiche zurückverlagert. So können wir Initiativen für das künftige Wachstum klarer priorisieren und zum Erfolg führen.
Als innovatives Hightech-Unternehmen ist es für Jenoptik existenziell, künftige Kundenbedürfnisse und Trends frühzeitig zu erkennen, strategische Maßnahmen und Geschäftsaktivitäten darauf auszurichten, um daraus entsprechende Technologie- und Produktentwicklungen abzuleiten. Wir wollen daher unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung einschließlich der kundenbezogenen Projekte bis 2022 auf einen Gesamtbetrag von etwa 10 Prozent vom Umsatz erhöhen (2018: rund 8,3 Prozent), um unsere Position als einer der weltweit führenden Anbieter von Produkten und Lösungen auf dem Gebiet der Photonik auszubauen. Zudem werden wir den segmentübergreifenden Ausbau unserer Technologieplattformen vorantreiben, um Synergien besser zu nutzen. Das geplante profitable Wachstum wird darüber hinaus durch Effizienzmaßnahmen und zunehmend auch durch den weiteren Ausbau des System- und Servicegeschäfts sowie die Realisierung von Skaleneffekten unterstützt.
Als Systempartner sucht Jenoptik zusammen mit unseren Kunden permanent nach neuen Lösungen. Soweit möglich, werden die Kunden bereits in sehr frühen Stadien in Entwicklungsprozesse einbezogen. So können wir unsere Kundenbeziehungen festigen und stetig die Wertschöpfung erhöhen.
Aufgrund des Trends zur Stärkung der Industrieproduktion sowie der demografischen Entwicklung sieht Jenoptik in den Regionen Amerika und Asien / Pazifik ein besonders großes Potenzial für das künftige Wachstum. Wir fokussieren uns daher bei der Internationalisierung auf diese Märkte. 2018 haben wir mit der Neuausrichtung unserer asiatischen Geschäftsaktivitäten und dem Umbau der dortigen Strukturen begonnen. Ein neues Führungsteam konnte für Asien gewonnen werden, das nun die Geschäfts- und Strukturentwicklung des Konzerns vor Ort steuert. Durch die Gründung einer neuen Handelsgesellschaft sollte Jenoptik künftig auch von den für Freihandelszonen in China geltenden Besonderheiten profitieren. Im Geschäftsjahr 2019 werden diese eingeleiteten Maßnahmen unverändert eine wichtige Rolle im Rahmen unserer strategischen Entwicklung einnehmen. Wir streben an, weitere Wertschöpfung wie Produktion, Produktentwicklungen sowie Forschung und Entwicklung in dieser Region auszubauen. So können wir den lokalen Kunden mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen auch vor Ort hergestellte Produkte und Lösungen mit entsprechendem Service anbieten. Es ist geplant, bis 2022 regionale F + E-Teams sowie eigene Produktion in allen wichtigen Wachstumsmärkten vor Ort zu etablieren. Auf diese Art und Weise können wir unsere Kunden in ihren lokalen Märkten bei der Umsetzung ihrer Innovationsziele unterstützen. Darüber hinaus sollte bis 2022 mindestens eine Division des Unternehmens ihren Hauptsitz außerhalb Deutschlands haben.
Für die weitere Verbesserung der Marktorientierung und Kundennähe passen wir unsere Strukturen an und entwickeln Produkte und Lösungen, die konsequent an Trends und Bedürfnissen unserer Kunden ausgerichtet sind. Auch künftig investiert Jenoptik weiter in den Aufbau neuer und die Erweiterung bestehender Vertriebs- und Servicestrukturen. Dabei setzen wir sowohl auf eigene direkte Vertriebskanäle als auch auf vorhandene Händlerstrukturen. Die Eröffnung neuer Applikationszentren, insbesondere im asiatischen Raum, ist für die kommenden Jahre vorgesehen.
Durch ein aktives Portfoliomanagement wollen wir unser organisches Wachstum auch künftig durch Akquisitionen ergänzen und prüfen dafür kontinuierlich Möglichkeiten. Mit dem Zukauf von Unternehmen wollen wir unseren Markt- bzw. Kundenzugang -nicht nur in Europa, sondern insbesondere auch in Amerika und Asien -stärken oder unser Portfolio durch Vorwärtsintegration bzw. zusätzliches System-Know-how abrunden. Beispiele hierfür waren die 2018 erfolgreich abgeschlossenen Übernahmen der kanadischen Prodomax sowie der deutschen OTTO-Gruppe. Jede Akquisition muss strategisch und kulturell zu uns passen, Wachstumschancen und einen fundierten Business Case bieten und so die Kriterien der Unternehmenswertsteigerung sowie Integrierbarkeit erfüllen. Auch die Aufgabe von bereits bestehenden Geschäftsaktivitäten bzw. die Veräußerung von Unternehmensteilen wird vor dem Hintergrund der angestrebten Fokussierung auf photonische Kernkompetenzen kontinuierlich geprüft und ist im Rahmen eines aktiven Portfoliomanagements für die Zukunft nicht ausgeschlossen.
Um nachhaltig profitabel zu wachsen, müssen wir hochqualifizierte und leistungsfähige Mitarbeiter gewinnen und an das Unternehmen binden. In einem demografisch anspruchsvoller werdenden Umfeld erfordert dies eine strukturierte Personalplanung. Über zielgerichtete Maßnahmen des Personalmarketings positioniert sich Jenoptik auch künftig als attraktiver Arbeitgeber. Personalentwicklungsmaßnahmen sowie verbesserte Rahmenbedingungen und eine modernere und offene Unternehmenskultur sollen künftig noch mehr dazu beitragen, die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen zu stärken. Die Anfang 2019 neu eingeführten Werte -open, driving, confident -bilden die Basis für unsere Unternehmenskultur und tragen dazu bei, dass Jenoptik über verschiedene Kultur- und Rechtssysteme hinweg noch mehr zusammenwächst. Im Rahmen der Personalarbeit ist daher die aktive Unterstützung der Unternehmenswerte ein weiterer Schwerpunkt bei der Realisierung unserer strategischen Zielsetzungen.
Auch die Marke "Jenoptik" soll im Rahmen der 2018 begonnenen konzernweiten Kampagne "More Light" gestärkt und die Bekanntheit sowie Akzeptanz, insbesondere auch international, weiter gesteigert werden.
Im Zuge der Strategie 2022 hatte sich der Vorstand der JENOPTIK AG für das abgeschlossene Geschäftsjahr folgende Prioritäten gesetzt:
| ― | Reorganisation der Unternehmensstruktur |
| ― | Neuausrichtung des Asiengeschäfts |
| ― | Einführung einer neuen Marke für das Mechatronik-Geschäft |
An der Realisierung dieser definierten strategischen Meilensteine haben Vorstand sowie Mitarbeiter der Jenoptik 2018 mit Hochdruck gearbeitet und sie umgesetzt. Das abgelaufene Geschäftsjahr stand darüber hinaus ganz im Zeichen der Erarbeitung der einzelnen Divisionsstrategien, die den Zielsetzungen der Konzernstrategie folgen. Im laufenden Jahr 2019 wird mit der Umsetzung der neu festgelegten Divisionsstrategien begonnen.
Für 2019 hat das Management des Jenoptik-Konzerns im Rahmen der Realisierung der Strategie 2022 neue Prioritäten definiert:
| ― | Wachstum in Asien |
| ― | Operative Excellence in unseren Produktionsprozessen |
| ― | Förderung von Innovationen |
Die im Zuge der neuen Geschäftsstruktur entstandenen Divisionen des Konzerns sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden. Insbesondere kann ein Technologie- oder Know-how-Transfer zwischen den Divisionen erfolgen. Darüber hinaus werden Infrastrukturen und Querschnittsfunktionen verstärkt gemeinsam genutzt, beispielsweise bei der weltweiten Beschaffung oder beim Ausbau des internationalen Vertriebsnetzwerkes. Gemeinsame Standorte und die Nutzung von Infrastruktur erleichtern den Markteintritt, ermöglichen in den wichtigen Regionen weltweit schneller das Erreichen einer kritischen Größe und helfen, die Kostenbasis unter Ausnutzung von Synergien zu optimieren. Über globale Beschaffung und Produktion werden Kostenvorteile realisiert und Währungsrisiken minimiert.
In der Division Light & Optics richten wir unser OEM-Geschäft mit optischen Systemen weiter konsequent auf den Megatrend "Digitale Welt" aus. Mit den Stärken bei optischen und mikrooptischen Lösungen sollen neben dem Markt für Halbleiterausrüstung weitere Märkte der Digitalen Welt wie Advanced Manufacturing oder Industrial Solutions erschlossen werden. So positioniert sich Jenoptik bereits heute schon im Markt für optische Informations- und Kommunikationstechnologie. Die weitere Internationalisierung, der Ausbau des Systemgeschäfts sowie der Fokus auf Schlüsselkunden bilden die Basis für das nachhaltig profitable Wachstum. Auch die Nutzung von Skaleneffekten sowie kunden- bzw. technologieseitige Synergien sollen dazu beitragen.
Darüber hinaus fokussieren wir uns im Markt für Biophotonik auf den Megatrend "Gesundheit". Auf der Basis von Laser- und LED-basierten Strahlquellen, optischen Präzisionskomponenten, digitaler Bildverarbeitung und Plattformtechnologien wollen wir uns stärker als einer der führenden und profitabel wachsenden Partner für die Entwicklung von Systemlösungen und Produkten für Diagnostik, Analyse, Vorsorge sowie Therapie in der Gesundheits- und Life-Science-Industrie positionieren. Wir partizipieren aber auch mit innovativen Industrie-Applikationen an dem Trend nach mehr Mobilität und Effizienz. Ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt auf dem Ausbau des Volumengeschäfts mit optoelektronischen und polymeroptischen Hochleistungskomponenten und -modulen. Darüber hinaus verfolgen wir auch künftig entlang unserer Kernkompetenzen vielversprechende Wachstumsoptionen für innovative Anwendungen wie zum Beispiel Fahrerassistenzsysteme oder Technologien für das autonome Fahren (LiDAR). Auch auf diesen Anwendungsgebieten wollen wir uns zu einem international agierenden Anbieter entwickeln.
In der neuen Division Light & Production adressieren wir als zuverlässiger Anbieter von Produkten, Anlagen, Engineering-Lösungen sowie Service für Industriekunden (B2B) vor allem den Trend nach mehr Stabilität und Effizienz in Produktionsprozessen. Mit unseren leistungsfähigen Anwendungen im Bereich Smart Manufacturing unterstützen wir die Herstellung effizienter und nachhaltiger Produkte in verschiedenen Branchen wie zum Beispiel in der Automobilindustrie. Mit der optischen Inspektions- und Fertigungsmesstechnik setzt Jenoptik unter anderem auf Trends zur Verringerung des Treibstoffverbrauchs und des CO2-Ausstoßes. Dabei soll unsere Position als ein führendes Unternehmen im Bereich der optischen 2D- und 3D-Messtechnik für moderne Antriebssysteme und in der Elektronikfertigung ausgebaut werden. Im Bereich der Laseranlagen wird die Fokussierung auf die automatisierte Kunststoff- und Metallbearbeitung das künftige Wachstum unterstützen. Zu dieser Entwicklung tragen auch die Übernahmen von Prodomax und der OTTO-Gruppe bei. Jenoptik ist nun in der Lage, angefangen von eigenen Produkten und Systemen über automatisierte Anlagenkonzepte bis hin zu kompletten Prozesslösungen alles aus einer Hand für effiziente Fertigungsumgebungen anzubieten. Zugleich wollen wir künftig auch das Geschäft auf anderen Märkten abseits der Automobilindustrie ausbauen. Regional wollen wir das Geschäft vor allem in Asien und Nordamerika stärken.
In der Division Light & Safety folgen wir mit dem Schwerpunkt Infrastruktur und öffentliche Sicherheit zwei weiteren Zukunftstrends. Als einer der weltweit führenden Anbieter auf dem Gebiet der Verkehrsüberwachung unterstützen wir unsere Kunden -vorrangig öffentliche Auftraggeber (B2G) -mittels Komplettlösungen auch künftig dabei, ihre Ziele in der Verbesserung der Verkehrssicherheit zu erreichen. Durch die globalen Trends der steigenden Mobilität, Urbanisierung und Sicherheit, insbesondere in Schwellenländern, erschließen sich Jenoptik zudem neue Absatzregionen. Im weltweiten Markt für Verkehrssicherheitstechnik ist eine Entwicklung hin zu größeren Projekten mit einer Kombination aus Gerätegeschäft und Dienstleistung, dem sogenannten Traffic Service Provision, zu erkennen. Daher setzt Jenoptik auf eine Stärkung dieses profitablen Servicegeschäfts. Nachdem mit dem Großauftrag für Systeme zur Mautkontrolle auch der Einstieg in einen neuen Markt gelang, will Jenoptik dieses Geschäft künftig weiterentwickeln. Neben dem Bereich der Verkehrssicherheit gewinnt aber auch der Markt für öffentliche Sicherheit an Bedeutung. Basierend auf den bereits vorhandenen Systemen und Softwareapplikationen will sich die Division hin zu einem integrierten Lösungsanbieter für öffentliche Sicherheit und künftige Smart Cities entwickeln. Der Ausbau der Präsenz in internationalen Märkten, ausgewählte Kooperationen sowie die Konzentration auf innovative und wettbewerbsfähige Produkte sollen das künftige Wachstum absichern und die Position als einer der führenden Anbieter stärken.
Das Mechatronik-Geschäft von Jenoptik wurde unter der Marke VINCORION in der gleichnamigen Division gebündelt und positioniert sich auch künftig als Partner für Systemhäuser und Kunden mit Bedarf an individuellen Lösungen, die den hohen Anforderungen stark regulierter Märkte wie der Luftfahrt und Verteidigungstechnik entsprechen. Chancen für das weitere Wachstum sehen wir in den globalen Trends wie dem wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit, Mobilität & Effizienz sowie der vermehrten Elektrifizierung im militärischen und zivilen Bereich. Aus diesem Grund liegt der künftige Fokus unter anderem auf dem wachstumsstarken Geschäftsfeld Energiesysteme. Darüber hinaus soll sich der Anteil von Systemen erhöhen, die in zivilen Bereichen wie der Bahntechnik und der Luftfahrt eingesetzt werden. Kundenbeziehungen zu OEMs und Endkunden weltweit sollen intensiviert werden. Die Division strebt außerdem an, das Servicegeschäft sowie die internationalen Vertriebs- und Servicestrukturen, vor allem in Nordamerika und Asien, auszubauen.
Der Bereich Corporate Development der Jenoptik berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden und stellt eine optimale strategische Ausrichtung unseres Konzerns mit seinen Bereichen und ausländischen Standorten in der Zukunft sicher.
Dafür sind umfassende Kenntnisse der Position und Kompetenzen unseres Unternehmens im Marktumfeld unverzichtbar. Zur Untersetzung der Konzern- und Einzelstrategien erfolgt einerseits eine enge Zusammenarbeit zwischen Corporate Development und den Divisionen im Bereich der Market Intelligence -das betrifft Informationen über globale Zielmärkte, Trends und Kundenanforderungen, disruptive Entwicklungen, Chancen und Risiken sowie Wettbewerber und sonstige Rahmenbedingungen. Andererseits gilt es, unsere eigene Technologie-Kompetenz und Alleinstellungsmerkmale zu bündeln und auszubauen, unter anderem mittels geeigneter Patente, strategischer Roadmaps und Strukturanpassungen. Auch hier werden die operativen Geschäftseinheiten prozessual und inhaltlich unterstützt. Das sichert Jenoptik letztlich die angestrebte Marktposition.
Weiterhin unterstützt die zentrale Abteilung Corporate Development die operativen Einheiten dabei, deren strategische Vorhaben zu planen und umzusetzen sowie Geschäftsmodelle und Strukturen zu konzeptionieren -alles mit dem Ziel, ein nachhaltiges profitables Wachstum im Konzern abzusichern. Dieses Ziel kann auch durch Unternehmenskäufe unterstützt werden.
Die Unternehmenssteuerung ist an der langfristigen Unternehmensstrategie ausgerichtet. Sie orientiert sich zudem konsequent an den kurz- bis mittelfristigen Zielen des Konzerns. Der Vorstand ist verantwortlich für die Gesamtplanung und somit für die Realisierung der formulierten Ziele im Rahmen der strategischen Unternehmensentwicklung.
Mittels eines Strategieprozesses lenken der Vorstand und das Executive Management Committee (EMC) die Entwicklung der Geschäftseinheiten und überwachen die Umsetzung festgelegter Maßnahmen. Ausgehend von globalen Trends werden in den jährlich stattfindenden Strategiemeetings Wachstumspfade definiert, Chancen und Risiken bewertet, Portfolioentscheidungen getroffen und mittels sogenannter Technologie-Roadmaps Schwerpunkte für eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bestimmt. Strategie- und Planungsmeetings bilden die markt- und wettbewerbsorientierte Grundlage für die Planung des Folgejahres und die mittelfristige Konzernplanung.
Auf Basis der langfristig orientierten Unternehmensstrategie wird jährlich eine Planungsrechnung für das kommende Jahr und einen Fünf-Jahres-Zeitraum erstellt. Im Laufe eines Geschäftsjahres wird die Planung in mehreren Prognosezyklen aktualisiert. Geplant wird im "Gegenstromverfahren" (bottom up -top down). Den Ausgangspunkt hierfür bilden die marktorientierten strategischen Planungen der Divisionen.
Die 2017 eingeführte Business-Intelligence-Umgebung ermöglichte auch 2018 weitere Verbesserungen bei der Analyse der Geschäftsentwicklung, dem Reporting sowie dem Planungsprozess. Die monatlichen Ergebnismeetings im Rahmen der EMC-Sitzungen dienen der operativen Steuerung. In diesen Gesprächen informieren die Leiter der Divisionen bzw. die Regionalverantwortlichen den Vorstand über die wirtschaftliche Lage, die Entwicklung der Kundenbeziehungen und Wettbewerbssituation sowie über außergewöhnliche Geschäftsvorfälle. Grundlage hierfür ist ein standardisiertes Reporting, das maßgeblich auf Steuerungskennzahlen, Informationsgrößen und qualitativen Einschätzungen basiert, aus denen dann gegebenenfalls bei Planabweichungen weitere operative sowie strategische Einzelmaßahmen zur Zielerreichung definiert werden können. Im internen Reporting für die monatlichen Vorstandssitzungen werden die nach Divisionen aggregierten Finanzinformationen berichtet, um auf dieser Grundlage den Konzern global zu steuern, Ressourcen zielgerichtet zu allokieren und Vorstandsbeschlüsse zu fassen. Im Geschäftsjahr 2018 wurden die Kennzahlen auf Basis der noch bestehenden Segmentstruktur ermittelt und berichtet.
Das 2018 im internen Reporting und zur Steuerung der Geschäftseinheiten angewandte Kennzahlensystem umfasst Leistungsindikatoren hoher Priorität (sogenannte Top-Steuerungsgrößen) sowie weitere finanzielle und nichtfinanzielle Informationsgrößen. Alle Kennzahlen orientieren sich dabei primär am Shareholder Value, an den Anforderungen des Kapitalmarktes und der Strategie des Unternehmens. Die wichtigsten Kennzahlen sind in der Grafik auf Seite 80 dargestellt. Neben den Top-Steuerungsgrößen auf Konzernebene gibt es auch Steuerungsgrößen, die nur auf Ebene der Geschäftseinheiten Anwendung finden, zum Beispiel der Auftragsbestand oder die Anzahl der Mitarbeiter. Zur Steuerung der Unternehmensentwicklung dient neben den Prognosen ein rollierender 3-Monats-Forecast für Umsatz und Auftragseingang.

Mit Beginn des Geschäftsjahres 2018 wurden das Steuerungssystem weiterentwickelt und die Kennzahlenbasis angepasst, um die für die Unternehmenssteuerung relevanten Leistungsindikatoren noch stärker in den Mittelpunkt der Analyse zu stellen. Neu als Top-Steuerungsgrößen aufgenommen wurden die EBITDA-Marge und Investitionen, nicht mehr dazu zählen Ergebnis vor Steuern, Nettoverschuldung und ROCE. Ab dem Geschäftsjahr 2019 wird die EBIT-Marge nicht mehr als Top-Steuerungsgröße, sondern nur noch als Informationsgröße geführt.
Auch im laufenden Geschäftsjahr wird der Jenoptik-Konzern seine Prozesse kontinuierlich verbessern. Einen zentralen Platz wird dabei weiterhin die Implementierung eines SAP Business Warehouses einnehmen. Damit tragen wir der dynamischen Entwicklung der Märkte besser Rechnung und können schneller sowie effizienter über die relevanten Steuerungsinformationen verfügen.
Forschung und Entwicklung (F + E) hat für Jenoptik als Technologiekonzern eine sehr große Bedeutung. Mit innovativen Produkten bzw. Leistungen erlangen wir Wettbewerbsvorteile, die über unsere Leistungsfähigkeit und damit den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden. Eines unserer wesentlichen strategischen Ziele ist es daher, unsere Innovationsfähigkeit vor allem in den photonischen Wachstumsmärkten auszuweiten. Wir entwickeln dabei marktkonforme Produkte und Plattformen mit Alleinstellungsmerkmalen und sichern diese, wenn möglich, über Schutzrechte ab. Mit unseren Lösungen tragen wir dazu bei, die Leistungsfähigkeit unserer Kunden zu steigern und damit deren Ertragskraft zu stärken.
Innovationsmanagement ist bei Jenoptik ein wichtiges Instrument, um erfolgversprechende Ideen systematisch zu identifizieren und umzusetzen. Mit den vernetzten Prozessen ist es primär darauf ausgerichtet, aus Wissen Kapital zu erwirtschaften, indem Markt- und Unternehmenssicht objektiv zusammengeführt werden. Unser Innovationsmanagement hat eine konzernweit einheitliche Struktur, die individuell an das jeweilige Geschäftsmodell angepasst ist. Es setzt Rahmenbedingungen, anhand derer Entwicklungen vorangetrieben werden, um für den gesamten Konzern positive Wertbeiträge zu leisten. Innovationsmanagement liegt bei Jenoptik im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden. Die Innovationsmanager aus dem Zentralbereich Strategie steuern konzernweit alle Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Sie sind daher mit verschiedenen Unternehmensbereichen wie zum Beispiel Controlling und Investitionsmanagement eng vernetzt und intensiv in die rollierenden Strategie- und Planungsprozesse eingebunden.
Innovation ist auch eine der drei tragenden Säulen der Strategie 2022. Entwicklungen im direkten Kundenauftrag spielen weiterhin eine wichtige Rolle bei unseren Innovationen. Künftig ist es jedoch notwendig, noch stärker auf eigene Entwicklungen zu setzen sowie mehr Mittel für reine Forschungsaktivitäten aufzuwenden. Beim Innovationsprozess von Jenoptik werden ausgehend von einer strategischen Analyse der globalen Trends und den Bedürfnissen unserer Kunden in einem ersten Schritt Wachstumsoptionen identifiziert. Auf dieser Basis entstehen Innovationsprojekte unter Berücksichtigung unserer Kernkompetenzen, oftmals in direkter Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden.
Der Innovationsprozess im Jenoptik-Konzern ist mehrstufig und folgt den prozessualen Vorgaben des zentralen Innovationsmanagements. Strategische Entwicklungsvorhaben werden in F + E-Roadmaps geplant und anhand entsprechender Meilensteine überwacht. Dies gilt für Produkt-, Technologie- und Prozessinnovationen. Neben ausgewählten Photonik-Märkten haben vor allem die Ausweitung unserer Applikationskompetenzen sowie neue digitale Geschäftsmodelle auf Basis unserer schon vorhandenen Technologien und unseres Know-hows einen enormen Wachstumshebel und stehen im Zentrum unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit.
Um unsere Innovationskraft weiter zu steigern, müssen wir nicht allein Technologien und Produkte weiterentwickeln. Auf den Innovationstagen 2018 stand beispielsweise das für Jenoptik neue Konzept des "Design Thinking" im Fokus, das den Kunden und seine Bedürfnisse konsequent in den Mittelpunkt des Innovationsprozesses stellt. Gesamtsieger des Jenoptik Innovation Awards 2018 war das Team der Jenoptik Traffic Solutions UK, das für die Einführung von Deep-Learning-Methoden ausgezeichnet wurde. Mit sogenannter künstlicher Intelligenz bzw. computerbasierten Algorithmen lässt sich die Erkennungsrate der Kennzeichen-Erfassung mittels ANPR-Kameras (Automated Number Plate Recognition) deutlich auf bis zu 98 Prozent steigern. Vier weitere von insgesamt neun eingereichten Projekten erhielten ebenfalls einen Innovation Award.
Ganz wesentlich für eine erfolgreiche Forschung und Entwicklung sind die Erfahrungen und das Know-how unserer Mitarbeiter. Entsprechend hoch ist unser Anspruch an ihr Qualifikationsniveau. Ihr Wissen wird sowohl für spezifische Aufgaben als auch segmentübergreifend in entsprechenden Entwicklungsprojekten genutzt.
scroll
| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| Anzahl Mitarbeiter im F + E-Bereich | 506 | 461 |
| Anteil an der Gesamtmitarbeiterzahl in % | 12,5 | 12,7 |
Über gezielte strategische Kooperationen erschließt sich Jenoptik zusätzliches externes Know-how. Durch Forschungskooperationen können Verbundvorhaben marktorientiert realisiert, Entwicklungszeiten verkürzt sowie Spezialwissen erfolgreich aufgebaut werden. Jenoptik kooperiert dabei sowohl mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen als auch mit Industriepartnern und Schlüsselkunden. Mit dem Wissenschaftlichen Beirat steht Jenoptik ein Gremium aus hochkarätigen Experten zur Seite, welches den Konzern bei der Beobachtung und Einschätzung langfristiger Technologietrends unterstützt. Die Zusammenarbeit mit dem Beirat, der in seiner Zusammensetzung der künftigen technologischen sowie marktseitigen Ausrichtung des Unternehmens entspricht, wurde weiter intensiviert und vielversprechende Ideen und Ansätze in -teilweise segmentübergreifende - Kooperationsprojekte überführt. Im vergangenen Jahr war Jenoptik unter anderem an den nachfolgend genannten Kooperationen aktiv beteiligt.
Freiformoptiken bieten im Vergleich zu klassischen Optiken fundamentale Vorteile wie Verkleinerung, Vereinfachung und Stabilität, erfordern jedoch ebenfalls einen größeren Herstellungsaufwand. Im Projekt "Wachstumskern+ fo+" entwickelt Jenoptik in Kooperation mit neun Partnern aus Industrie und Wissenschaft daher eine Technologieplattform zur Serienfertigung freiformoptischer Systeme für den spektralbreitbandigen UV-VIS-IR Bereich. Die Ergebnisse des Projektes werden im Anschluss in konkrete neue Produkte überführt und können so eine Vielzahl bestehender Produkte und Lösungen signifikant verbessern.
Das Konsortium des Vorgängerprojektes "Wachstumskern fo+", an welchem Jenoptik ebenfalls aktiv beteiligt war, wurde am 15. Mai 2018 mit dem Wissenschaftspreis "Forschung im Verbund" des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft ausgezeichnet. Mit dem Preis würdigte die Jury unter anderem die wirtschaftlichen Auswirkungen sowie die Neuartigkeit des wissenschaftlichmethodischen Ansatzes und den Erkenntnisfortschritt.
Mit der Initiative "Vision Zero" wird auf nationaler sowie internationaler Ebene das Ziel verfolgt, die Zahl der im Straßenverkehr schwer verletzten und getöteten Personen signifikant zu verringern. Ein Schwerpunkt hierbei ist insbesondere der Schutz der Fußgänger und Radfahrer als sogenannte "schwache Verkehrsteilnehmer". Derzeit kommt es beispielsweise jedes Jahr innerhalb der EU noch zu ca. 2.000 tödlichen Unfällen von Radfahrern, viele davon in Kreuzungsbereichen. In dem von Jenoptik im Verbund mit neun europäischen Partnern durchgeführten XCYCLE-Projekt wurden unter anderem sensorische Sicherheitslösungen zur Erkennung von Fahrradfahrern und Fußgängern entwickelt, um diese Unfallzahlen signifikant zu senken. Projektergebnisse werden derzeit an der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt betreuten Forschungskreuzung in Braunschweig erprobt und sollen im Anschluss in konkrete Produkte überführt werden.
Darüber hinaus ist Jenoptik in zahlreichen branchen- und technologieorientierten Verbänden aktiv. Beispielhaft hierfür sind das Photoniknetzwerk Optonet auf regionaler, der Deutsche Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V (SPECTARIS) auf nationaler sowie das European Photonics Industry Consortium (EPIC) auf europäischer Ebene. Hier setzt sich der Konzern für ein innovationsfreundliches Umfeld und die Imageförderung der photonischen Technologien ein.
Die F + E-Leistung des Jenoptik-Konzerns einschließlich der Entwicklungen im Kundenauftrag erhöhten sich 2018 auf 69,2 Mio Euro (i.Vj. 66,6 Mio Euro). Grund hierfür waren trotz der geringeren Kosten für Entwicklungen im Kundenauftrag die gestiegenen Aufwendungen für eigene Entwicklungstätigkeiten. Die Kosten für Entwicklungen im Kundenauftrag sanken 2018 auf 20,2 Mio Euro und sind den Umsatzkosten zugerechnet. Im Vorjahr fiel hier vor allem aufgrund des Maut-Projektes ein deutlich höherer Aufwand an (i.Vj. 22,2 Mio Euro).
scroll
| 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | |
|---|---|---|---|---|---|
| F + E-Kosten | 47,4 | 43,1 | 42,3 | 41,8 | 39,4 |
| Aktivierte Entwicklungsleistungen einschließlich Patente | 1,5 | 1,4 | 0,1 | 0,4 | 0,5 |
| Entwicklungen im Kundenauftrag | 20,2 | 22,2 | 15,0 | 10,9 | 10,5 |
| F + E-Leistungen | 69,2 | 66,6 | 57,4 | 53,1 | 50,4 |
| F + E-Quote 1 (F + E-Leistung / Umsatz) in % | 8,3 | 8,9 | 8,4 | 7,9 | 8,5 |
| F + E-Quote 2 (F + E-Kosten / Umsatz) in % | 5,7 | 5,8 | 6,2 | 6,2 | 6,7 |
Die F + E-Leistung verteilt sich wie in der Tabelle dargestellt auf die Segmente:
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 69,2 | 66,6 | 3,9 |
| Optics & Life Science | 23,8 | 21,1 | 12,7 |
| Mobility | 26,8 | 30,0 | - 10,7 |
| Defense & Civil Systems | 18,6 | 14,9 | 24,6 |
| Sonstige inklusive Konsolidierung | 0,0 | 0,7 | - 97,9 |
Die F + E-Leistung des Segmentes Optics & Life Science enthielt Aufwendungen für Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 7,5 Mio Euro (i.Vj. 6,8 Mio Euro). Die F + E-Kosten lagen 2018 bei 15,7 Mio Euro (i.Vj. 13,4 Mio Euro).
In der F + E-Leistung des Segmentes Mobility waren Entwicklungen im Kundenauftrag von 9,2 Mio Euro (i.Vj. 13,5 Mio Euro) enthalten. Der hohe Vorjahreswert ist im Wesentlichen dem Maut-Projekt im Bereich Verkehrssicherheit zuzuordnen. Die F + E-Kosten des Segmentes beliefen sich auf 17,5 Mio Euro (i.Vj. 16,4 Mio Euro).
2018 betrugen die Entwicklungen im direkten Kundenauftrag im Segment Defense & Civil Systems 3,5 Mio Euro (i.Vj. 1,8 Mio Euro). Das Segment ist unter anderem langfristiger Partner großer Systemhäuser und entwickelt Plattformtechnologien gemeinsam mit den Kunden. Die F + E-Kosten stiegen auf 14,2 Mio Euro (i. Vj. 12,6 Mio Euro), insbesondere aufgrund von Entwicklungsprojekten im Bereich Aviation.
Unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung werden über das zentrale IP-Management in enger Zusammenarbeit mit den operativen Bereichen geschützt. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Schutzrechtsanmeldungen in dynamischen Wachstumsmärkten wie zum Beispiel China und den USA gelegt. 2018 wurden insgesamt 44 Patente durch Jenoptik-Tochtergesellschaften angemeldet (i.Vj. 52 Patente), mehr als die Hälfte davon im Bereich Optische Komponenten und Optische Module. Im Zuge unserer Strategie 2022 wurden aufgrund der Intensivierung unserer internationalen F+E-Aktivitäten im letzten Jahr zunehmend Patentanmeldungen von ausländischen Gesellschaften (UK und USA) eingereicht.
In den Patentzahlen sind angemeldete Designs, Gebrauchsmuster sowie Markenanmeldungen nicht enthalten. Informationen zu Lizenznahmen und Lizenzvergaben veröffentlicht Jenoptik aus Wettbewerbsgründen nicht.

Unser Ziel ist es, exzellente Lösungen für unsere Kunden anzubieten. Dafür kombinieren wir umfassendes Know-how mit einem breiten Erfahrungsschatz im Umgang mit Innovationen rund um photonische Technologien zum Nutzen unserer Kunden. 2018 hat Jenoptik unter anderem folgende Lösungen entwickelt bzw. in den Markt eingeführt:
Für den Markt der Halbleiterausrüstung wurde beispielsweise mit der Entwicklung einer neuen Generation hochpräziser mikrooptischer Sensoren zur Unterstützung künftiger Technologien und zur Kostenoptimierung begonnen. Hierbei werden innovative Werkstoffe mit äußerst leistungsfähigen Fertigungstechnologien zur Mikrostrukturierung verknüpft. Im Zuge steigender Anforderungen in der Halbleiterfertigung wurde ebenfalls mit der Optimierung bestehender Sensorgenerationen begonnen. Die Fähigkeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und Anpassung bestehender Fertigungstechnologien an die in immer kürzeren Zyklen steigenden Produktionsanforderungen ist hierbei ein entscheidender Erfolgsfaktor. Auch das vorhandene Produkt-Portfolio an verkapselten Transmissionsgittern höchster Effizienz, die in Ultrakurzpuls-Lasern sowie zur Strahlkombination verwendet werden, wurde im Laufe des Geschäftsjahres im Bereich kurzer Wellenlängen komplettiert. Die Qualität und Leistungsfähigkeit dieser Gitter sind mittlerweile weltweit führend.
Der Markt der Informations- und Kommunikationstechnik (ICT) wurde mit mehreren Entwicklungen adressiert und das entsprechende Produktportfolio weiter ausgebaut. Zum einen konnte im Rahmen einer Funktionsmusterentwicklung ein neuartiger Ansatz zum parallelen elektrischen und optischen Testen von photonisch Integrierten Schaltungen (PIC) auf Waferebene erfolgreich erprobt werden. Diese PICs finden Anwendung insbesondere in optoelektronischen Transceivern, die heute in Datenzentren in Millionenstückahlen zur Wandlung zwischen elektrischen und optischen Signalen verwendet werden und für die in den nächsten Jahren ein signifikantes Wachstum erwartet wird. Zum anderen wurden sogenannten TOSA Mikrolinsen für die Anwendung in 100Gb/s und 400Gb/s Transceivern weiterentwickelt und vereinheitlicht.
Im Bereich hochpräziser Strahlformungselemente, die in der Laser-Materialbearbeitung eingesetzt werden, wurden 2018 Systeme für die maskenlose Lithographie in der Display-Herstellung in Serie überführt und die Fertigung von hohen Stückzahlen vorbereitet. Sie ermöglichen die hochauflösende Strukturierung von Displays bei größtmöglicher Flexibilität. Als Bestandteil der Technologie-Roadmap wurde ein Verfahren zur Systemkorrektur neu entwickelt, welches nun in der gesamten Lieferkette umgesetzt wird. Jenoptik konnte 2018 auch das Katalog-Sortiment von F-Theta-Objektiven sowie Strahlerweiterungsoptiken (Beam Expander) ausbauen. Unsere Entwicklungen im Bereich der Hochleistungs-Laseranwendungen für die Mikromaterialbearbeitung zeichnen sich durch einzigartige Präzision und thermische Stabilität aus. Mit diesen Produkten werden beispielsweise die Wachstumsmärkte Automobil- und Maschinenbau sowie Medizintechnik adressiert.
Für unsere Kunden in der Medizintechnik und Life Science Industrie stand die Weiterentwicklung der digitalen Micro-Imaging-Plattform "SYIONS", unter anderem für die Fluoreszenzmikroskopie, im Fokus. Eine neuartige Abbildungsmethode für kontrastschwache lebende Zellen konnte 2018 implementiert und in ersten Projekten mit OEM-Kunden umgesetzt werden. Mit "SYIONS" erweiterte Jenoptik die umfassende Lösungskompetenz im Bereich Diagnostik und Analytik um eine kundenspezifisch konfigurierbare Plattform für die digitale Bilderfassung, -verarbeitung und -analyse. Mit der neuen Lösung können schnell und effizient alle Arten von Bilddaten in Geräten der In-vitro-Diagnostik im wissenschaftlichen und klinischen Einsatz generiert werden. Anwendungen in den Bereichen Live Cell Imaging, Durchflusszytometrie und molekulare Diagnostik lassen sich mit Hilfe des Baukastenkonzepts schnell und kostengünstig realisieren. Damit gehört eine Entnahme der Proben zur Analyse der Vergangenheit an und erleichtert somit den Workflow beim Kunden.
Um leistungsfähige und innovative Systemlösungen für bildgebende Verfahren und Diagnostikanwendungen im Healthcare-Markt anbieten zu können, erweiterte Jenoptik das Technologieportfolio im abgelaufenen Geschäftsjahr um Laserstrahlquellen und Bildverarbeitungssysteme der nächsten Generation. Für den wachsenden Markt der ästhetischen Laser-Behandlungen bietet der Konzern künftig integrierte Lösungen und anwendungsspezifische Baugruppen an, die eine effizientere Behandlung ermöglichen. Die für neuartige Ophthalmologie-Anwendungen geforderte Tiefenauflösung ebnet den Weg zu hochaufgelösten 3D-Aufnahmen von Augenstrukturen mit wenigen Artefakten. Die neue Technologie kann neben der Augenheilkunde auch in anderen medizinischen Bereichen (Krebsdiagnose und Dermatologie) eingesetzt werden.
Für die Automobilindustrie entwickelte der Konzern auch 2018 zahlreiche neue Produkte und initiierte für den Bereich Elektro-Mobilität erste strategische Projekte. Unser F + E-Team untersuchte auch intensiv die Einflüsse von Industrie 4.0 und Digitalisierung, damit diese in die Lastenhefte der künftigen Entwicklungen einfließen können. Automatisierung, Flexibilisierung und Verkürzung von Messzeiten zur Steigerung der Prozesseffizienz der Kunden sind heute schon im Fokus von laufenden Entwicklungen.
Weiterentwickelt wurde beispielsweise die Produktfamilie der Laserperforationsmaschinen, um auch die Verarbeitung besonders empfindlicher Stoffe wie Leder und dünne Folien anbieten zu können. Dies ermöglicht unseren Kunden den Einsatz neuer Materialien zum Beispiel bei der Gestaltung von Fahrzeug-Innenräumen. Durch ein speziell entwickeltes Bildverarbeitungssystem tragen unsere automatisierten Schneidlösungen zur Verarbeitung von hydrogeformten Rohren für E-Mobilitätsanwendungen künftig zur Erhöhung der Prozessflexibilität und -qualität bei.
Jenoptik ist als ein führender Anbieter photonischer Lösungen im Zukunftsfeld LiDAR aktiv (Light Detection and Ranging). Wir verfügen über sehr viel Kompetenz und langjährige Erfahrung in allen für hochleistungsfähige Li DAR-Systeme notwendigen Basistechnologien. Dazu gehören unter anderem präzise optische Komponenten, Mikrooptiken und diffraktive optische Elemente (DOE), optoelektronische Systeme aus Glas und Polymer, Laserdioden sowie Laser-Module für die Distanzmessung mittels Licht. Einsatz finden diese Produkte unter anderem in den Bereichen Automotive, Mobility und Automatisierungstechnik.
Auch ein Wellenmesssystem der Opticline-Serie für die effiziente Prozessautomatisierung wurde 2018 weiterentwickelt: Das effiziente Wellenmesssystem Opticline C305 wurde mit einem neuen Handlingsroboter mit Werkstückspeicher kombiniert. Die Kombination optischer Wellenmesstechnik und automatisierter Roboterbeladung ermöglicht eine sekundenschnelle Inspektion zahlreicher Prüfmerkmale. Zudem werden wichtige Mitarbeiterressourcen geschont und mögliche negative Werkereinflüsse gezielt vermieden. Der Kunde kann somit den Fokus stärker auf die Qualitäts- und Prozesskontrolle legen. Durch die Erhöhung der Prüfintervalle kann eine einhundertprozentige Kontrolle erfolgen und die Produktsicherheit in der Fertigung signifikant gesteigert werden. Die Prozesskosten werden optimiert und die Verlässlichkeit als qualifizierter Lieferant wird damit deutlich erhöht.
Um den Kundenanforderungen hinsichtlich flexibler, schneller und präziser Messvorgänge gerecht zu werden, entwickelte Jenoptik die neue Generation von Rauheits- und Konturenmessgeräten der Produktlinie Waveline weiter. Die Messplätze sind modular konzipiert und können jederzeit erweitert werden. Die W800-Modellreihe eignet sich besonders für die vielen unterschiedlichen Messaufgaben im Messraum mit typischerweise manuellen oder halbautomatisierten Messabläufen. Mit dem neuen Oberflächenprüfsystem Visionline IPS B5 ist nun auch die Prüfung kleiner Bohrungen (ab 5 mm Durchmesser) möglich. Durch innovative Kamera- und Beleuchtungstechnik, eine adaptive, dynamische Maskierung und eine hohe Auflösung ist eine automatisierte Prüfung von Planflächen in der jeweils vorgegebenen Taktzeit möglich. Das Messsystem erlaubt eine schnelle Inspektion der kompletten Bohrungsinnenflächen, die Überprüfung und Vermessung von Innenkonturen sowie die Bewertung von Defektstellen. Die 360°-Optik der Sensoren erstellt ein Bild der gesamten Bohrungsfläche. Der schnelle und robuste Sensor erfüllt somit alle Anforderungen an eine einhundertprozentige Kontrolle der Produktqualität in einer Fertigungslinie.
Der Bereich Verkehrssicherheit hat 2018 die Entwicklungsabteilung neu strukturiert. Ein Team von Entwicklern in UK und Deutschland arbeitet nun standortübergreifend zusammen. 2018 stärkte Jenoptik beispielsweise das Know-how im Bereich der künstlichen Intelligenz. Zudem konnte durch die Einführung von Deep Learning im Bereich der automatischen Kennzeichenerfassung die Erkennungsrate mittels ANPR-Kameras deutlich gesteigert werden.
Im Markt der LKW-Mautkontrolle wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 600 von Jenoptik entwickelte Systeme zur Erfassung und Klassifizierung von LKW auf Bundesstraßen erfolgreich ausgeliefert. Die neuen Systeme wurden an das deutschlandweite übergeordnete Kontrollsystem des Mautbetreibers Toll Collect angeschlossen und verfügen über moderne Sensorik mit Stereobildverarbeitung, Seitenkamera und Radar. Damit ist eine Achsdetektion der Fahrzeuge verbunden mit der Erfassung der Dimensionen möglich. Die Kommunikation zwischen On-Board-Unit und Back-Office war ebenso Bestandteil der Entwicklungsarbeit wie die Dokumentation im Verstoßfall. Die Mautkontrollanlagen wurden seitlich der Bundesstraßen aufgebaut. Sie machen damit dank ihrer innovativen Technologie eine flächendeckende Installation von Kontrollbrücken überflüssig und reduzieren notwendige Eingriffe in die Umwelt erheblich.
Im Markt für Sicherheits- und Wehrtechnik vervollständigte der Bereich Energy & Drive mit seinem luftgekühlten Generator SAM 600 A das Produktportfolio und setzt dabei auf ein innovatives und modulares Plattformkonzept. Elektrische Generatoren von Jenoptik erzeugen bedarfsgerecht, zuverlässig und effizient Strom für die Bordnetze verschiedenster militärischer Fahrzeuge und sichern Mobilität und Einsatzbereitschaft. Der 28V-Generator zeichnet sich durch einen hohen Anteil standardisierter Bauteile aus und ist optimiert für einen geringen Platzbedarf und hohen Wirkungsgrad. Entwickelt wurde auch ein Batteriemanagementsystem, welches den Ladezustand von neuen und bereits genutzten Fahrzeugbatterien im Zellverbund zuverlässig innerhalb von kurzer Zeit erkennt.
Im Bereich Aviation wurde ein Fußbodenheizsystem für die Eingangsbereiche im Airbus A330 entwickelt, vorhandene Heizelemente modifiziert und das Produktportfolio ergänzt. Das Heizsystem ist extrem prozesssicher und robust; es kann weder überhitzen noch durchbrennen und sorgt für mehr Komfort und Sicherheit in der zivilen Luftfahrt. Die erste Lieferung der innovativen beheizten Fußbodenplatten für den A330 ist im 1. Halbjahr 2019 geplant, für den A350 Ende 2019. Das Entwicklungsteam arbeitete auch an der neuen elektrischen Hubschrauber-Rettungswinde "SkyHoist 800", die dank ihrer innovativen Produktmerkmale bei weniger als 50 Kilogramm Eigengewicht, Zuglasten bis 350 Kilogramm und einer Hebegeschwindigkeit von bis zu 2 Metern pro Sekunde die marktüblichen Parameter übertrifft. Ihr modulares Konzept reduziert zudem wartungsbedingte Standzeiten und somit auch die Betriebskosten.
Zum 31. Dezember 2018 verzeichnete Jenoptik mit 4.043 Mitarbeitern (inkl. Auszubildende) einen Beschäftigungszuwachs von 9,9 Prozent (31.12.2017: 3.680 Mitarbeiter). Dabei stieg unter anderem aufgrund der Akquisitionen und Erstkonsolidierungen die Anzahl der Jenoptik-Mitarbeiter im Ausland um 22,3 Prozent auf 981 Mitarbeiter (31.12.2017: 802). Der Anteil der Belegschaft im Ausland erhöhte sich damit auf insgesamt 24,3 Prozent (31.12.2017: 21,8 Prozent) und trägt somit der Internationalisierungsstrategie Rechnung.
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
Veränderung absolut | |
|---|---|---|---|---|
| Konzern | 4.043 | 3.680 | 9,9 | 363 |
| Optics & Life Science | 1.241 | 1.149 | 8,0 | 92 |
| Mobility | 1.527 | 1.326 | 15,2 | 201 |
| Defense & Civil Systems | 912 | 897 | 1,7 | 15 |
| Sonstige | 363 | 308 | 17,9 | 55 |
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
Veränderung absolut | |
|---|---|---|---|---|
| Inland | 3.062 | 2.878 | 6,4 | 184 |
| Inland in % | 75,7 | 78,2 | ||
| Ausland | 981 | 802 | 22,3 | 179 |
| Ausland in % | 24,3 | 21,8 | ||
| Europa (ohne Deutschland) | 220 | 198 | 11,1 | 22 |
| Amerika | 568 | 346 | 64,2 | 222 |
| Asien / Pazifik | 193 | 258 | - 25,2 | - 65 |
Zur Abdeckung von Produktionsspitzen und für Großprojekte wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr Leiharbeitnehmer beschäftigt. Der Einsatz erfolgte dabei vorwiegend in den operativen Bereichen und schwankte unterjährig. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 waren 107 Leiharbeitnehmer im Konzern tätig (31.12.2017: 114).
Mit 278,3 Mio Euro lagen die Personalkosten (Löhne, Gehälter, Sozialabgaben, Aufwendungen für Altersversorgung) 2018 um 7,7 Prozent über dem Vorjahresniveau von 258,3 Mio Euro. Der Zuwachs ist einerseits auf die gestiegene Mitarbeiterzahl im Konzern sowie andererseits auf Lohn- und Gehaltserhöhungen zurückzuführen.
Der Umsatz je Mitarbeiter entwickelte sich aufgrund des starken Umsatzwachstums ebenfalls positiv und stieg um 4,2 Prozent auf 221,8 TEUR (i.Vj. 212,8 TEUR)

Die Altersstruktur der Beschäftigten ist, wie in der nachfolgenden Tabelle ersichtlich, ausgewogen. Die Werte sind im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend unverändert.
scroll
| unter 30 | 30 - 39 | 40 - 49 | 50 - 59 | 60 - 65 | über 65 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2018 | 14,75 | 25,87 | 22,78 | 25,29 | 10,26 | 1,05 |
| 2017 | 13,01 | 26,30 | 22,81 | 25,29 | 11,32 | 0,97 |
Zum 31. Dezember 2018 betrug der Frauenanteil im Konzern (In- und Ausland) 26,3 Prozent und blieb damit nahezu konstant (31.12.2017: 26,9 Prozent).
Auch der Krankenstand der Jenoptik-Beschäftigten in Deutschland lag 2018 mit 5,3 Prozent fast auf Vorjahresniveau (i.Vj. 5,5 Prozent). Die Fluktuationsrate wurde 2018 erstmalig konzernweit erhoben und betrug 4,5 Prozent. Sie wird aus der Anzahl der Austritte der Mitarbeiter ohne Aushilfen und Azubis im Gesamtmonat durch die Anzahl der Mitarbeiter zum Stichtag am Monatsende berechnet. Die Fluktuationsrate in Deutschland erhöhte sich leicht von 3,0 Prozent 2017 auf 3,7 Prozent 2018.
Zum 31. Dezember 2018 waren 117 Auszubildende und Studenten der dualen Hochschule im Konzern beschäftigt (31.12.2017: 109). Davon waren 38 Neueinstellungen. Zugleich konnten im Berichtsjahr 26 Auszubildende und Studenten der dualen Hochschulen ihre Ausbildung erfolgreich abschließen und in den Konzern übernommen werden.
An den Standorten Wedel, Villingen-Schwenningen, Jena und Triptis werden die Nachwuchskräfte in den optischen, feinmechanischen, elektronischen und kaufmännischen Berufen in Bildungszentren berufsspezifisch ausgebildet. Das Jenaer Bildungszentrum gGmbH - Schott, Zeiss, Jenoptik, in dem Jenoptik Gesellschafter ist, hat sich zudem auch als Qualifizierungszentrum in den Bereichen Optik und Photonik deutschlandweit etabliert.
Im Geschäftsjahr 2018 haben wir erstmalig die Kosten für Ausbildung und Personalentwicklung zusammengefasst. Der Gesamtbetrag fällt somit entsprechend höher aus, da sowohl die Aufwendungen für Auszubildende und Studenten der dualen Hochschulen als auch die Kosten für die Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter enthalten sind. In die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investierte Jenoptik 2018 rund 2,5 Mio Euro (i.Vj. 2,0 Mio Euro). Im Berichtsjahr haben 1.866 Mitarbeiter (i.Vj. 1.755 Mitarbeiter) von Weiterbildungsmaßnahmen profitiert. Der Entwicklungsbedarf wird in regelmäßigen Mitarbeitergesprächen aufgenommen und durch passende Maßnahmen umgesetzt.
Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) hat sich das Wachstum in der Weltwirtschaft 2018 deutlicher abgeschwächt, als zu Jahresbeginn vorhersehbar war. In seinem World Economic Outlook vom Januar 2019 geht der IWF für 2018 von einem Wachstum von nur 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Nicht nur durch das langsamere Wachstum in China, sondern auch zunehmende Handelskonflikte und geopolitische Unsicherheiten, zum Beispiel in Argentinien, Saudi-Arabien und der Türkei, belasteten die Weltkonjunktur. Auch der wahrscheinlich bevorstehende Brexit dämpfte das Investitionsklima, nicht zuletzt in Europa.
In der Euro-Zone verlangsamte sich das Wachstum 2018 laut Eurostat von 2,4 Prozent 2017 auf 1,8 Prozent. In Italien wurde die Wirtschaft durch die Schuldenkrise belastet, in Frankreich im Schlussquartal durch die Proteste der sogenannten Gelbwesten-Bewegung. Mit Japan schloss die EU Anfang Juli ein neues Freihandelsabkommen (JEFTA), das 2019 in Kraft tritt, während in Nordamerika ein neues Handelsabkommen zwischen Kanada, den USA und Mexiko geschlossen wurde.
In den USA wurde das Wirtschaftswachstum unter anderem vom starken Privatkonsum, Staatsausgaben, Exporten und der Steuerreform begünstigt. Laut dem Handelsministerium erhöhte sich das US-Bruttoinlandsprodukt 2018 um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
In China ist das Wirtschaftswachstum 2018 auf ein historisches Tief gefallen: Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich nur um 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Exporte stiegen dennoch um fast 10 Prozent, die Importe um fast 16 Prozent. Der Handelsstreit mit den USA führte zu einem Rückgang der chinesischen Direktinvestitionen in Europa und Nordamerika um fast drei Viertel.
Auch in Deutschland schwächte sich die konjunkturelle Dynamik insbesondere in der zweiten Jahreshälfte ab, unter anderem infolge der Einführung eines neuen Abgasprüfverfahrens und der damit verbundenen Produktionsdrosselung in der Automobilindustrie sowie einer geringen Auslandsnachfrage. Insgesamt fiel das Wirtschaftswachstum mit 1,5 Prozent so gering aus wie seit fünf Jahren nicht mehr. Nach einem Rückgang im 3. Quartal folgte eine leichte Erholung im Schlussquartal, wodurch eine Rezession vermieden werden konnte. Im Export wurden die internationalen Krisen und die konjunkturelle Eintrübung spürbar. Zwar stiegen die Exporte das fünfte Jahr in Folge um 3,0 Prozent auf einen Wert von über 1,3 Billionen Euro, doch das Wachstum verlangsamte sich deutlich, so das Statistische Bundesamt. Gestiegen sind die Investitionen in Ausrüstungen, Bauten und sonstige Anlagen ebenso wie die Privat- und Staatsausgaben.
scroll
| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| Welt | 3,7 | 3,8 |
| USA | 2,9 | 2,2 |
| Euro-Zone | 1,8 | 2,4 |
| Deutschland | 1,5 | 2,5 |
| China | 6,6 | 6,9 |
| Indien | 7,3 | 6,7 |
| Schwellenländer | 4,6 | 4,7 |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2019
Für die deutsche Photonik-Branche zog der Industrieverband Spectaris zum Jahresbeginn 2019 eine positive Bilanz: Nach 34,8 Mrd Euro Umsatz im Vorjahr ermittelte der Verband nach vorläufigen Schätzungen einen Anstieg von 6 bis 8 Prozent auf 38,0 Mrd Euro für 2018. Motor für die gute Entwicklung sei das Auslandsgeschäft, denn knapp 70 Prozent werden exportiert. Rund 47 Prozent der Exporte gehen in die Länder der Europäischen Union, fast 25 Prozent nach Asien und etwa 13 Prozent nach Nordamerika. Vor diesem Hintergrund blickt die Branche daher besorgt auf den zunehmenden Trend hin zu mehr Protektionismus.
Im vergangenen Jahr haben die deutschen Medizintechnik-Hersteller nach vorläufigen Spectaris-Berechnungen erstmals die Marke von 30 Mrd Euro beim Umsatz überschritten, nach 29,9 Mrd Euro 2017. Das meldete der Verband Anfang 2019. Über die Hälfte der Ausfuhren ging in europäische Länder, ansonsten vor allem in die USA und nach China.
Der internationale Laser-Markt hat das Rekordjahr 2017 erneut übertroffen: Laut dem Jahresbericht für die Laser-Industrie, veröffentlicht im Magazin "Laser Focus World", stieg der weltweite Umsatz 2018 um 5,3 Prozent auf 13,7 Mrd US-Dollar. Das größte Segment bildeten erneut Laser für Materialbearbeitung und Lithografie, gefolgt von Lasern für Kommunikations- und optische Speichertechnik. Der Markt zeigte weiter Anzeichen einer Konsolidierung, zum Beispiel im Bereich der DNA-Sequenzierung oder VCSEL-Kompetenz, die für 3D-Sensorik in Smartphones nötig ist.
Nach zwei außergewöhnlich starken Jahren wurde für 2018 ein Einbruch in der Halbleiterindustrie befürchtet, der sich jedoch nicht realisierte. So stiegen die weltweiten Umsätze laut dem IT-Marktforscher Gartner um 13,4 Prozent auf 476,7 Mrd US-Dollar und damit deutlich stärker, als Marktbeobachter im Frühjahr 2018 erwartet hatten. Auch die Semiconductor Industry Association (SIA) ermittelte einen Rekordumsatz der Branche von 468,8 Mrd US-Dollar, 13,7 Prozent mehr als 2017. Dennoch blieb die Unsicherheit: Weltweit sanken angesichts der geringeren Nachfrage in allen Industriezweigen die Chippreise, insbesondere für Speicherchips. Das Geschäft mit Smartphones stagnierte 2018 und der Handelskonflikt zwischen den USA und China belastete das Investitionsklima.
Nach zum Teil überdurchschnittlichen Ergebnissen in der Halbleiterausrüstungsindustrie zum Jahresbeginn 2018 deutete sich ab dem 3. Quartal eine leichte Abschwächung an, als die Umsätze laut dem Branchenverband Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) 5 Prozent unter das Vorjahresniveau fielen. Dennoch erzielte die Branche 2018 erneut einen Umsatzrekord: Weltweit wurden 62,1 Mrd US-Dollar umgesetzt (i.Vj. 56,6 Mrd US-Dollar) und damit 9,7 Prozent mehr als im Vorjahr, so vorläufige Berechnungen von SEMI. Regional betrachtet war Südkorea 2017 der größte Halbleiterausrüstungsmarkt, gefolgt erstmals von China.
Im 1. Halbjahr 2018 blieb der deutsche Maschinen- und Anlagenbau auf Wachstumskurs. Einen Dämpfer erhielten die exportorientierten deutschen Maschinenbauer ab dem 3. Quartal, als protektionistische Tendenzen in den USA und China spürbar wurden. Dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zufolge war besonders das Jahresende schlechter als erwartet: Der Auftragseingang lag unter Vorjahr, die Produktion war infolge von Kapazitätsengpässen, Materialknappheit und Fachkräftemangel schwächer. Im Gesamtjahr stieg der Auftragseingang um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Produktion wurde dagegen nur um 2 Prozent ausgeweitet: Damit verfehlte die Branche ihr Produktionsziel von 5 Prozent. Der Umsatz lag nach vorläufigen Angaben bei 228 Mrd Euro.
Für die Robotik und Automation in Deutschland rechnet der VDMA-Fachverband für 2018 mit einem Umsatzwachstum von 9 Prozent auf 15,8 Mrd Euro. Der weltweite Trend zur Digitalisierung und Automatisierung der Fertigung sorge für Wachstumsimpulse, vor allem in der Automobil- und -zulieferindustrie. Immer mehr Fabriken und Produktionsanlagen werden automatisiert, wovon auch die Maschinenbauer aus Deutschland profitieren, so der VDMA-Fachverband Elektrische Automation. Für das Gesamtjahr rechnet der Fachverband mit einem Umsatzplus von 6 Prozent. Der Internationale Roboterverband IFR spricht Industrierobotern eine Schlüsselrolle für den Fortschritt in der Fertigungsindustrie zu. Der weltweite Absatz von Industrierobotern hat sich von 2013 bis 2017 verdoppelt, so der IFR im Oktober 2018.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) zog eine robuste Jahresbilanz für die großen Automärkte: Während Europa, die USA und Japan stagnierten, erholten sich die Märkte in Russland, Brasilien und Indien. Dagegen sank der Autoabsatz in China erstmals seit zwei Jahrzehnten, was nicht nur am Handelskonflikt, sondern auch an heimischen Faktoren lag wie der hohen Verschuldung oder Fahrbeschränkungen in Metropolen. Alarm schlug auch der britische Branchenverband: Die Autoproduktion ging 2018 um 9 Prozent zurück, die Investitionen um fast 50 Prozent. In Summe rechnet der VDA für 2018 mit einem Pkw-Weltmarkt von 85 Mio Fahrzeugen; das entspricht dem Vorjahresniveau.
Autohersteller und Zulieferer in Europa meldeten vor allem ab dem 3. Quartal deutliche Belastungen ihrer Bilanzen und des operativen Geschäfts, unter anderem wegen der Auswirkungen des Dieselskandals, Nachrüstungs- und Gewährleistungsmaßnahmen sowie wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Die Folge waren mehrere Gewinnwarnungen. Fast die gesamte Branche kritisierte die im Sommer 2017 beschlossene Einführung der neuen Verbrauchs- und Abgastests nach dem sogenannten WLTP-Standard. Eine langsame Zulassung nach dem neuen Standard führte zu erhöhtem Wettbewerbsdruck in der Branche, weshalb einige Hersteller ihre Produktion zurückfuhren. Wegen einer zu hohen Stickstoffdioxid-Belastung wurden Fahrverbote für Straßen in mehreren deutschen Städten beschlossen, darunter Hamburg und Berlin. Insgesamt gibt es laut der Bundesregierung 14 besonders belastete Städte, die Maßnahmen erforderten.
Für den Bereich der Verkehrssicherheit geht das Statistische Bundesamt in seiner vorläufigen Unfallstatistik davon aus, dass die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist, und zwar um 2,7 Prozent auf 3.265 Menschen. In den USA starben 2018 zum dritten Mal in Folge über 40.000 Menschen im Straßenverkehr, so der US-amerikanische National Safety Council, und damit 1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Zum 1. Juli 2018 wurde in Deutschland die Lkw-Maut auf das 39.000 Kilometer lange Bundesstraßennetz ausgeweitet. Die Mautkontrolle erfolgt mit Säulen aus Jenoptik-Fertigung. Mit einem Jenoptik-System zur Abschnittskontrolle wurde Anfang 2019 das erste sogenannte Streckenradar in Deutschland in Betrieb genommen. Dabei wird auf der Bundesstraße 6 südlich von Hannover die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer bestimmten Strecke überwacht. Diese "Section Control" hat sich in anderen europäischen Ländern bereits bewährt. In Deutschland wurden zusätzliche Datenschutz-Vorgaben für die Durchführung verankert.
In der deutschen Bahnindustrie wurde im Herbst 2018 das "Zukunftsbündnis Schiene" ins Leben gerufen. Schwerpunkte dieser Expertenkommission sind unter anderem die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Elektromobilität, Digitalisierung, Automatisierung und Innovationen im Schienensektor. Um dem Wettbewerb im Bahngeschäft, hauptsächlich aus China, zu begegnen, wollten sich Siemens und der französische Hersteller Alstom zusammenschließen. Die Fusion wurde im Februar 2019 von der EU-Kommission wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken untersagt.
In der Luftfahrtbranche haben die großen Flugzeugbauer Airbus und Boeing 2018 ihr Duopol gestärkt. So hat Airbus das Flugzeugprogramm C-Series des kanadischen Unternehmens Bombardier übernommen. Boeing gründete ein Joint Venture für Verkehrsflugzeuge mit dem brasilianischen Hersteller Embraer. Durch die jeweiligen Allianzen erschließen sich Airbus und Boeing neue Märkte bei Regionalflugzeugen mit rund 100 Sitzen, die bislang vor allem von Bombardier und Embraer gefertigt wurden. Airbus hat im Februar 2019 angekündigt, die Produktion des Flugzeugs A380 ab 2021 einzustellen. Mit Blick auf die Bilanzen lag Boeing bei Bestellungen und Auslieferungen erneut vor Airbus, obwohl letzterer trotz erheblicher Zuliefererprobleme zum Jahresbeginn einen neuen eigenen Rekord bei den Auslieferungen erzielte.
Für die deutsche Sicherheits- und Wehrtechnikbranche gab das Bundeswirtschaftsministerium die Rüstungsexporte für 2018 im Bundestag bekannt. Die Gesamtsumme der Einzelgenehmigungen lag bei 4,82 Mrd Euro, fast ein Viertel unter dem Vorjahreswert von 6,24 Milliarden -darunter auch Exporte nach Saudi-Arabien und in die Türkei. Nach dem Tod eines saudi-arabischen Journalisten hat die deutsche Bundesregierung einen Exportstopp für Rüstungsgüter nach Saudi-Arabien verhängt. Ursprünglich auf zwei Monate begrenzt, wurde der Lieferstopp bis März 2019 verlängert und gilt auch für bereits genehmigte Exporte. Im Bereich der Raketenabwehr wurde im März 2018 die Etablierung des Patriot-Systems in Polen besiegelt: Die Auslieferung ist ab 2022 geplant. Die USA haben im Januar 2019 eine neue Abwehrstrategie vorgestellt, die Investitionen in neue Raketenabwehrsysteme vorsieht. Zum Jahresbeginn 2019 haben die USA und Russland angekündigt, aus dem sogenannten INF-Vertrag zum Verbot von nuklearen Mittelstreckenraketen auszusteigen.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit blieben 2018 im Wesentlichen konstant und hatten daher auch keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Jenoptik-Konzerns.
Mit der Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse im Februar 2018 prognostizierte das Jenoptik-Management einen Umsatz zwischen 790 und 810 Mio Euro und eine EBIT-Marge zwischen 10,5 und 11,0 Prozent. Im März, mit Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2017, wurde dieser Ausblick bestätigt, die Prognose für die EBITDA-Marge lautete 14,5 bis 15,0 Prozent.
scroll
| Zielgröße | Stand Jahresende 2017 | Prognose 2018 | Stand Jahresende 2018 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | Februar: | Zwischen 790 und 810 Mio Euro | |||
| Juli: | Zwischen 805 und 820 Mio Euro | ||||
| 747,9 | November: | Zwischen 820 und 830 Mio Euro | 834,6 | 11,6 | |
| Optics & Life Science | 259,4 | März: | Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich | 290,0 | 11,8 |
| Mobility | 270,1 | März: | Wachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich | 327,8 | 21,4 |
| Defense & Civil Systems | 219,3 | März: | Stabil | 218,6 | - 0,3 |
| EBITDA/ EBITDA-Marge | März | Zwischen 14,5 und 15,0% | |||
| 106,9 / 14,3 % | August: | Rund 15% | 127,5 / 15,3 % | 19,3 | |
| Optics & Life Science | 58,7 | März: | Stabil auf hohem Niveau | 69,9 | 19,1 |
| Mobility | 27,9 | März: | Deutlicher Anstieg | 40,5 | 45,4 |
| Defense & Civil Systems | 23,8 | März: | Stabil | 24,4 | 2,2 |
| EBIT/ EBIT-Marge | Februar: | Zwischen 10,5 und 11,0% | |||
| 78,0 / 10,4 % | August: | Ca. 11% | 94,9 / 11,4 % | 21,6 | |
| Auftragseingang | 802,9 | März: | Stabil (2017 enthält operativen Einmaleffekt) | 873,7 | 8,8 |
| Free Cashflow | 72,2 | März: | Leicht über Wert von 2017 | 108,3 | 49,9 |
| Investitionen1) | 37,9 | März: | Über 40 Mio Euro | 42,5 | 12,2 |
1) ohne Finanzanlageinvestition
Mit der Bekanntgabe des Zukaufs des kanadischen Unternehmens Prodomax und aufgrund der anhaltend guten Nachfrage im Jenoptik-Geschäft erhöhte der Vorstand im Juli 2018 die Umsatzprognose auf 805 bis 820 Mio Euro. Diese Umsatzerwartung wurde bei Veröffentlichung der Ergebnisse des 1. Halbjahres 2018 Anfang August bestätigt. Da sich auch die Profitabilität des laufenden Geschäfts, vor allem aufgrund eines positiveren Produktmix besser als erwartet entwickelt hatte, erhöhte der Vorstand die Ergebnisziele für 2018. Die EBITDA-Marge wurde bei rund 15 Prozent, die EBIT-Marge bei rund 11 Prozent erwartet.
Infolge eines anhaltend guten Geschäftsverlaufs sowie der positiven Entwicklung von Prodomax und der OTTO-Gruppe hob der Vorstand Anfang November mit Veröffentlichung der Neun-Monats-Zahlen die Umsatzprognose nochmals auf eine neue Spanne von 820 bis 830 Mio Euro an. Trotz erheblicher Effekte aus der Kaufpreisallokation im Zusammenhang mit den getätigten Akquisitionen und der Erwerbskosten solltendie Margen im Geschäftsjahr 2018 unverändert bei den im Sommer angehobenen Werten von rund 15 Prozent für das EBITDA und ca. 11 Prozent für das EBIT liegen.
Im Berichtsjahr erzielte der Jenoptik-Konzern mit 834,6 Mio Euro einen Umsatz, der inklusive der Akquisitionen die prognostizierte Größenordnung leicht überstieg.
Die EBITDA-Marge übertraf mit 15,3 Prozent die prognostizierten rund 15 Prozent. Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 11,4 Prozent und lag damit ebenfalls über dem im August angekündigten Wert. Die Profitabilität konnte damit im Vergleich zum Vorjahr (i.Vj. 14,3 Prozent EBITDA bzw. 10,4 Prozent EBIT) deutlich verbessert werden.
Die Entwicklung von Umsatz und EBITDA der Segmente ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Der Auftragseingang legte 8,8 Prozent zu. Hier war das Management zu Jahresbeginn 2018 von einer stabilen Entwicklung ausgegangen, da 2017 positive operative Einmaleffekte im Auftragseingang enthalten waren.
Besser als im Frühjahr 2018 vorhergesehen entwickelte sich auch der Free Cashflow, der mit 108,3 Mio Euro den Vorjahreswert nicht nur, wie ursprünglich erwartet, leicht, sondern sehr deutlich überstieg.
Investitionen waren in einer Höhe von mehr als 40 Mio Euro prognostiziert worden und lagen mit 42,5 Mio Euro auf dem erwarteten Niveau.
In den Tabellen des Lageberichts, die wichtige Kennzahlen nach Segmenten aufgliedern, sind in der Position "Sonstige" das Corporate Center, das Shared Service Center, die Immobilien sowie die Konsolidierungseffekte enthalten.
Einen neuen Rekordwert erzielte der Jenoptik-Konzern im Geschäftsjahr 2018 mit einem Umsatz von 834,6 Mio Euro (i.Vj. 747,9 Mio Euro), der den Vorjahreswert um 11,6 Prozent übertraf. Das umsatzstärkste Quartal sowohl des abgelaufenen Geschäftsjahres als auch der Vorjahre war mit 241,2 Mio Euro das 4. Quartal 2018 (i.Vj. 221,1 Mio Euro). Das Wachstum kam 2018 aus den beiden Segmenten Mobility sowie Optics & Life Science. Getragen wurde die insgesamt sehr gute Geschäftsentwicklung von einer hohen Nachfrage aus der Halbleiterausrüstungsindustrie, aber auch der Bereich Verkehrssicherheit unterstützte das Wachstum erheblich. Zudem leisteten die Akquisitionen im Bereich Automotive, vor allem Prodomax Automation Ltd., einen deutlichen Umsatzbeitrag in Höhe von insgesamt 37,0 Mio Euro.
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 834,6 | 747,9 | 11,6 |
| Optics & Life Science | 290,0 | 259,4 | 11,8 |
| Mobility | 327,8 | 270,1 | 21,4 |
| Defense & Civil Systems | 218,6 | 219,3 | - 0,3 |
| Sonstige | - 1,8 | - 0,8 | - 114,5 |
Regional betrachtet kamen die Wachstumsimpulse aus dem In- und Ausland. Umsatzstärkste Zielregion außerhalb Deutschlands blieb Europa, gefolgt von Amerika. Die Umsätze in Deutschland stiegen auf 240,5 Mio Euro, insbesondere aufgrund der Auslieferungen der Mautkontrollsäulen im Segment Mobility In Europa konnte der Anteil am Konzernumsatz infolge der guten Nachfrage aus der Halbleiterausrüstungsindustrie auf 29,3 Prozent (i.Vj. 28,4 Prozent) zulegen. Auch in Amerika stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr signifikant um 19,7 Prozent aufgrund der Akquisition, aber auch durch eine höhere Nachfrage nach optischen Systemen und Laserbearbeitungsanlagen für die Automobilindustrie. Der Umsatz im Raum Asien / Pazifik reduzierte sich auf 100,8 Mio Euro (i.Vj. 111,3 Mio Euro). Dieser Rückgang war hauptsächlich auf die Beendigung eines Verkehrssicherheitsprojekts in Australien zurückzuführen. Im Raum Mittlerer Osten / Afrika stiegen die Umsätze auf 40,8 Mio Euro und lagen damit deutlich über Vorjahresniveau (i.Vj. 28,1 Mio Euro). Mit 594,1 Mio Euro erzielte Jenoptik im abgelaufenen Geschäftsjahr 71,2 Prozent des Umsatzes im Ausland (i. Vj. 525,3 Mio Euro bzw. 70,2 Prozent).
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 834,6 | 747,9 | 11,6 |
| Deutschland | 240,5 | 222,6 | 8,0 |
| Europa | 244,7 | 212,3 | 15,3 |
| Amerika | 207,7 | 173,6 | 19,7 |
| Asien / Pazifik | 100,8 | 111,3 | - 9,4 |
| Mittlerer Osten /Afrika | 40,8 | 28,1 | 45,2 |
Auch 2018 erwirtschaftete Jenoptik mit 33,7 Prozent den größten Umsatzanteil im Zielmarkt Automotive & Maschinenbau (i.Vj. 30,4 Prozent). Der Umsatzanteil im Bereich Sicherheits-& Wehrtechnik war mit 18,9 Prozent (i. Vj. 20,8 Prozent) leicht rückläufig. Zugelegt haben die Umsätze mit der Halbleiterausrüstungsindustrie aufgrund des Branchenbooms, das Geschäft im Markt für Luftfahrt & Verkehr sowie im Markt für Medizintechnik. 2018 entfielen auf die Top-3-Kunden 18,0 Prozent des Konzernumsatzes (i.Vj. 18,3 Prozent).
scroll
| 2018 | 2017 | |||
|---|---|---|---|---|
| Automotive und Maschinenbau | 281,3 | 33,7% | 227,0 | 30,4 % |
| Sicherheits- und Wehrtechnik | 157,7 | 18,9 % | 155,8 | 20,8 % |
| Luftfahrt und Verkehr | 162,5 | 19,5 % | 153,0 | 20,5 % |
| Halbleiterausrüstungsindustrie | 150,0 | 18,0 % | 127,8 | 17,1 % |
| Medizintechnik | 44,6 | 5,3 % | 43,4 | 5,8 % |
| Sonstige | 38,7 | 4,6% | 41,0 | 5,5% |
| Gesamt | 834,6 | 100% | 747,9 | 100 % |
Die Umsatzkosten stiegen um 11,9 Prozent auf 541,5 Mio Euro und damit leicht stärker als der Umsatz (i.Vj. 484,0 Mio Euro), vor allem aufgrund der Material- und Personalkosten. In den Umsatzkosten enthalten sind Aufwendungen für Entwicklungen im Kundenauftrag von insgesamt 20,2 Mio Euro (i.Vj. 22,2 Mio Euro), denen entsprechende Umsatzerlöse gegenüberstanden.
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzkosten | 541,5 | 484,0 | 11,9 |
| F + E-Kosten | 47,4 | 43,1 | 10,1 |
| Vertriebskosten | 87,0 | 80,3 | 8,4 |
| Verwaltungskosten | 56,1 | 55,8 | 0,6 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 20,9 | 15,7 | 32,5 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 28,4 | 22,6 | 25,9 |

Das Bruttoergebnis vom Umsatz erhöhte sich auf 293,1 Mio Euro (i.Vj. 263,9 Mio Euro). Die Bruttomarge lag mit 35,1 Prozent leicht unter dem Vorjahr (i.Vj. 35,3 Prozent), bedingt durch einen veränderten Produktmix, der zum Teil. wie bei Prodomax einen höheren Materialeinsatz erfordert, sowie Effekte aus der Kaufpreisallokation.
Eine wesentliche Bedeutung für die künftige Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns hat Forschung und Entwicklung. Im Rahmen der Strategie 2022 wollen wir künftig stärker in den Ausbau unserer System- und Applikationskompetenz investieren. Die Forschungs- und Entwicklungskosten erhöhten sich 2018 auf 47,4 Mio Euro (i.Vj. 43,1 Mio Euro). Der Anteil der F+E-Kosten am Umsatz lag mit 5,7 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 5,8 Prozent).
Internationalisierung verbunden mit einer höheren Wertschöpfungstiefe und Kundennähe in unseren Schwerpunktregionen sind ebenfalls wesentlicher Bestandteil der Strategie 2022. Im Zuge des Ausbaus der weltweiten Aktivitäten stiegen die Vertriebskosten 2018 um 8,4 Prozent auf 87,0 Mio Euro, unter anderem aufgrund von Abschreibungen im Zusammenhang mit der Akquisition von Prodomax. Die Vertriebskostenquote lag mit 10,4 Prozent leicht unter Vorjahresniveau (i.Vj. 10,7 Prozent).
Die allgemeinen Verwaltungskosten konnten mit 56,1 Mio Euro trotz erfolgter Erstkonsolidierungen im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil gehalten werden (i.Vj. 55,8 Mio Euro). Das Vorjahr war unter anderem geprägt von einer höheren Bewertung aktienbasierter Vergütungen für Vorstand und Teile des Top-Managements. Die Verwaltungskostenquote lag mit 6,7 Prozent unter dem Vorjahreswert von 7,5 Prozent.
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich auf 20,9 Mio Euro (i.Vj. 15,7 Mio Euro), insbesondere aufgrund positiver Währungseffekte von insgesamt 9,7 Mio Euro (i.Vj. 8,2 Mio Euro) und Erträgen aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 28,4 Mio Euro (i.Vj. 22,6 Mio Euro). Sie enthielten unter anderem Aufwendungen für Konzernprojekte wie die Vorbereitung auf die neueste cloudbasierte Business-Warehouse-Technologie und weitere Prozessoptimierungen sowie Kosten im Zusammenhang mit den Akquisitionen. Die Währungsverluste fielen mit 8,8 Mio Euro geringer aus als im Vorjahr (i.Vj. 11,8 Mio Euro), wohingegen Wertminderungen sowie Abschreibungen aus der KaufpreisaIIokation einen Anstieg verzeichneten.
Der starke Umsatzzuwachs und ein unterproportionaler Anstieg der Funktionskosten führten zu einer signifikanten Verbesserung des operativen Ergebnisses um 21,6 Prozent (i.Vj. 78,0 Mio Euro). Mit insgesamt 94,9 Mio Euro erreichte Jenoptik damit eine neue Bestmarke beim Betriebsergebnis (EBIT). Im Konzern-EBIT enthalten ist das operative Ergebnis der erworbenen Unternehmen in Höhe von minus 0,5 Mio Euro, inklusive der Effekte aus der Kaufpreisallokation von minus 10,5 Mio Euro. Die Erwerbskosten beliefen sich auf 1,9 Mio Euro. Trotz der vorgenannten negativen Effekte kletterte die EBIT-Marge des Konzerns auf 11,4 Prozent (i.Vj. 10,4 Prozent) und lag damit über dem für 2018 anvisierten Ziel von rund 11 Prozent. Wesentlich dazu beigetragen hat der deutliche Ergebnisanstieg der Segmente Optics & Life Science sowie Mobility.
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 94,9 | 78,0 | 21,6 |
| Optics & Life Science | 62,3 | 50,5 | 23,4 |
| Mobility | 27,7 | 18,5 | 49,4 |
| Defense & Civil Systems | 20,1 | 19,2 | 4,9 |
| Sonstige | - 15,2 | - 10,1 | - 50,0 |
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen folgte dieser positiven Entwicklung und stieg ebenfalls überproportional zum Umsatz um 19,3 Prozent auf in Summe 127,5 Mio Euro (i.Vj. 106,9 Mio Euro). Die EBITDA-Marge erhöhte sich dementsprechend auf 15,3 Prozent (i.Vj.14,3 Prozent). Im EBITDA sind Effekte aus der Kaufpreisallokation in Höhe von minus 7,0 Mio Euro und Erwerbskosten von 1,9 Mio Euro enthalten.
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 127,5 | 106,9 | 19,3 |
| Optics & Life Science | 69,9 | 58,7 | 19,1 |
| Mobility | 40,5 | 27,9 | 45,4 |
| Defense & Civil Systems | 24,4 | 23,8 | 2,2 |
| Sonstige | - 7,3 | - 3,5 | - 109,5 |
Aufgrund der Ergebnissteigerung verbesserte sich zum 31. Dezember 2018 auch der ROCE (Return on Capital Employed) des Konzerns auf 20,2 Prozent (i.Vj. 18,2 Prozent). Jenoptik berichtet diese Kennzahl inklusive der Geschäfts- oder Firmenwerte und vor Steuern. Die Berechnung des ROCE ist im Glossar auf Seite 220 erläutert und in der folgenden Tabelle dargestellt. Das durchschnittlich gebundene Kapital errechnet sich als Durchschnitt der Monatsendwerte im Betrachtungszeitraum.
scroll
| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| Langfristig unverzinsliches Vermögen | 327,6 | 284,0 |
| Kurzfristig unverzinsliches Vermögen | 332,5 | 316,0 |
| Unverzinsliches Fremdkapital | -190,7 | -171,4 |
| Durchschnittlich gebundenes Kapital | 469,5 | 428,6 |
| EBIT | 94,9 | 78,0 |
| ROCE (in Prozent) | 20,2 | 18,2 |
Das Finanzergebnis reduzierte sich auf insgesamt minus 3,5 Mio Euro (i.Vj. 2,0 Mio Euro). Eine wesentliche Ursache hierfür war ein deutlich geringeres Beteiligungsergebnis, da 2017 ein Gewinn aus dem Abgang einer ausländischen Minderheitsbeteiligung stark positiv wirkte. Ergebniserhöhend wirkten positive Währungseffekte von insgesamt 1,0 Mio Euro (i.Vj. minus 1,0 Mio Euro), ergebnismindernd geringere Zinserträge in Höhe von 0,3 Mio Euro (i. Vj. 0,7 Mio Euro) sowie gestiegene Zinsaufwendungen von minus 4,9 Mio Euro (i.Vj. minus 4,4 Mio Euro).
Trotz eines geringeren Finanzergebnisses spiegelte sich der starke Anstieg des EBIT deutlich im Ergebnis vor Steuern wider, das mit insgesamt 91,4 Mio Euro um 14,2 Prozent über dem Vorjahreswert lag (i.Vj. 80,1 Mio Euro).
Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag minderten sich auf 11,0 Mio Euro (i.Vj. 14,3 Mio Euro). Davon entfallen 11,2 Mio Euro (i.Vj. 8,0 Mio Euro) auf das Inland und minus 0,2 Mio Euro (i.Vj. 6,4 Mio Euro) auf das Ausland. Der Anstieg im Inland ist insbesondere auf das erhöhte Einkommen im Berichtszeitraum zurückzuführen. Die negativen Steuern im Ausland resultieren unter anderem aus einer Rückerstattung im Zusammenhang mit der US-Steuerreform, der Anrechnung von steuerlichen Guthaben und einer abweichenden Gewinnbesteuerung im Rahmen der Akquisition von Prodomax. Im Inland wirkte der Verlustvortrag der JENOPTIK AG steuermindernd.
Die liquiditätswirksame Steuerquote des Jenoptik-Konzerns, das Verhältnis zwischen den laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und dem Ergebnis vor Steuern, blieb mit 12,0 Prozent (i.Vj. 17,9 Prozent) aufgrund des hohen Inlandsergebnisses und der anrechenbaren Verlustvorträge auf einem für deutsche Unternehmen vergleichsweise niedrigen Niveau.
Der nicht zahlungswirksame latente Steuerertrag betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 7,0 Mio Euro (i.Vj. 6,9 Mio Euro). Die Konzernsteuerquote belief sich damit auf 4,38 Prozent (i. Vj. 9,27 Prozent). Für das laufende Geschäftsjahr 2019 wird wieder mit einer höheren Steuerquote gerechnet.
Jenoptik erwirtschaftete 2018 somit nicht zuletzt auch infolge des latenten Steuerertrags ein um 20,4 Prozent deutlich verbessertes Ergebnis nach Steuern von 87,4 Mio Euro (i.Vj. 72,7 Mio Euro). Das Ergebnis der Aktionäre lag mit 87,6 Mio Euro signifikant über dem Vorjahreswert von 72,5 Mio Euro und auch das Ergebnis je Aktie übertraf mit 1,53 Euro den Vorjahreswert von 1,27 Euro je Aktie deutlich.
Einen neuen Spitzenwert erreichte mit 873,7 Mio Euro auch der im Geschäftsjahr 2018 um insgesamt 70,8 Mio Euro gestiegene Auftragseingang (i.Vj. 802,9 Mio Euro). Der Anstieg ist auf eine stärkere Nachfrage aus den Segmenten Optics & Life Science sowie Mobility zurückzuführen. Die Großaufträge zur Lieferung von Verkehrssicherheitstechnik in den Nahen Osten sind bereits darin enthalten. Damit lag der Auftragseingang 2018 sowohl über dem Vorjahreswert als auch über dem Umsatzniveau.
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 873,7 | 802,9 | 8,8 |
| Optics & Life Science | 350,8 | 295,5 | 18,7 |
| Mobility | 319,3 | 303,7 | 5,2 |
| Defense & Civil Systems | 203,5 | 206,2 | - 1,3 |
| Sonstige | 0,1 | - 2,4 | 103,5 |
Die Book-to-Bill-Rate blieb vor diesem Hintergrund nahezu stabil bei 1,05 (i.Vj. 1,07).
scroll
| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| Konzern | 1,05 | 1,07 |
| Optics & Life Science | 1,21 | 1,14 |
| Mobility | 0,97 | 1,12 |
| Defense & Civil Systems | 0,93 | 0,94 |

Der Auftragsbestand zum Jahresende 2018 erhöhte sich deutlich auf 521,5 Mio Euro (31.12.2017: 453,5 Mio Euro). Von diesem Auftragsbestand werden 79 Prozent noch im laufenden Jahr zu Umsatz führen und sind in Verbindung mit der gut gefüllten Projekt-Pipeline eine solide Basis für das prognostizierte Wachstum im Geschäftsjahr 2019.
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 521,5 | 453,5 | 15,0 |
| Optics & Life Science | 165,0 | 109,1 | 51,2 |
| Mobility | 182,0 | 144,7 | 25,8 |
| Defense & Civil Systems | 175,4 | 202,6 | - 13,4 |
| Sonstige | - 0,9 | - 2,9 | 67,8 |
Darüber hinaus bestanden Kontrakte in Höhe von 62,5 Mio Euro (31.12.2017: 87,6 Mio Euro). Bei Kontrakten handelt es sich um Verträge bzw. Rahmenvereinbarungen mit Kunden, deren genaue Höhe und Eintrittszeitpunkt noch nicht exakt angegeben werden können. Der Rückgang in den Kontrakten ist auf die Umbuchung in den Auftragseingang bzw. auf die kundenseitige Reduzierung von Kontraktvolumen zurückzuführen.
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 62,5 | 87,6 | - 28,7 |
| Optics & Life Science | 11,8 | 11,1 | 6,5 |
| Mobility | 19,2 | 30,1 | - 36,3 |
| Defense & Civil Systems | 31,4 | 46,3 | - 32,2 |
Der Zentralbereich Treasury plant den Bedarf und steuert die Bereitstellung liquider Mittel innerhalb des Konzerns. Auf Basis einer mehrjährigen Finanzplanung und einer monatlich rollierenden Liquiditätsplanung werden die finanzielle Flexibilität und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns zu jeder Zeit gewährleistet.
Ein Cashpooling-System stellt zudem die Liquiditätsversorgung aller wesentlichen Gesellschaften in der Euro-Zone und Nordamerika sicher. Dabei werden seit 2018 erstmalig USD-Beträge auf täglicher Basis automatisch zwischen der JENOPTIK North America, Inc. in den USA und der JENOPTIK AG in Deutschland hin und her transferiert.
Aufgrund der genannten Maßnahmen, des bestehenden Konsortialkredits, der ausgereichten Schuldscheindarlehen sowie des hohen Zahlungsmittelbestands war im abgelaufenen Geschäftsjahr die Liquiditätsversorgung des Konzerns zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.
Vor allem mit Devisentermingeschäften sichert Jenoptik Aufträge in Fremdwährung ab und reduziert so die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf Ergebnis und Cashflow. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Sicherung des operativen Geschäfts sowie betriebsnotwendiger Finanztransaktionen, wie zum Beispiel konzerninterner Darlehen oder Akquisitionsfinanzierungen in Fremdwährung, eingesetzt. Dabei haben wir die Absicherung unserer konzerninternen Darlehen in GBP im Hinblick auf den Brexit zuletzt etwas erhöht.
Die Finanzierungsgrundsätze haben sich damit im Geschäftsjahr 2018 nicht verändert.
Mit einer sehr guten Eigenkapitalquote von 60,6 Prozent zum 31. Dezember 2018, den Schuldscheindarlehen sowie dem Konsortialkredit verfügt der Konzern über eine tragfähige Finanzierungsstruktur. Dies gibt Jenoptik die Flexibilität sowie den finanziellen Spielraum, um das künftige organische Wachstum und Akquisitionen zu finanzieren und so die internationale Wachstumsstrategie umzusetzen.
Die 2015 begebenen Schuldscheindarlehen mit einer Laufzeit von ursprünglich fünf bzw. sieben Jahren und einem Gesamtvolumen von 125,0 Mio Euro werden variabel bzw. fix verzinst. Damit sichert sich Jenoptik auch weiterhin eine Finanzierungsstruktur im mittelfristigen Bereich. Zudem kann der Konzern mit dem 2015 abgeschlossenen und nach der Ausübung von Verlängerungsoptionen bis 2022 gültigen Konsortialkreditvertrag über 230,0 Mio Euro eine Kreditlinie zu attraktiven Konditionen nutzen. Für den Konsortialkredit wurden Financial Covenants vereinbart, die Jenoptik einhält.
Neben den Zahlungsmitteln von 89,3 Mio Euro und kurzfristigen Finanzanlagen von 59,5 Mio Euro kann der Konzern damit auf ein ungenutztes Volumen aus Rahmenkreditverträgen in Höhe von insgesamt 220,2 Mio Euro zurückgreifen. Somit stehen Jenoptik mehr als 350 Mio Euro für Maßnahmen zur Unternehmensentwicklung zur Verfügung.
2018 erhöhten sich die langfristigen Finanzverbindlichkeiten des Konzerns leicht auf 111,4 Mio Euro (31.12.2017: 108,6 Mio Euro). Der Bilanzposten enthielt fast ausschließlich Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 108,2 Mio Euro (31.12.2017: 107,9 Mio Euro). Ende 2018 betrug der Anteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten an den Finanzverbindlichkeiten von Jenoptik rund 92 Prozent (31.12.2017: 85 Prozent).
Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sanken auf 10,1 Mio Euro (31.12.2017: 19,3 Mio Euro), unter anderem aufgrund der Tilgung einer Tranche der Schuldscheindarlehen.
Da sich das zum Jahresende 2018 ausgewiesene Eigenkapital im Vergleich zum Vorjahr um 68,0 Mio Euro erhöhte, das Fremdkapital aber nur um 28,8 Mio Euro stieg, verbesserte sich der Verschuldungsgrad weiter auf 0,65 (31.12.2017: 0,68). Der Verschuldungsgrad wird als Verhältnis von Fremdkapital (388,0 Mio Euro) zu Eigenkapital (598,0 Mio Euro) definiert.

Die Net-Cash-Position betrug zum Jahresende 2018 138,6 Mio Euro (31.12.2017: 177,5 Mio Euro). Sie wird definiert als die Summe aus Zahlungsmitteln und kurzfristigen Finanzanlagen abzüglich der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Die Zahlungsmittel inklusiver kurzfristiger Finanzanlagen reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr vor allem aufgrund der Akquisitionen von Prodomax und der OTTO-Gruppe auf 148,7 Mio Euro (31.12.2017: 196,9 Mio Euro), die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sanken auf 10,1 Mio Euro (i.Vj. 19,3 Mio Euro).
Nachdem der Konzern, vor allem bedingt durch die Unternehmenserwerbe, am Ende des 3. Quartals eine geringe Nettoverschuldung ausgewiesen hatte, war Jenoptik aufgrund des guten Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit zum Geschäftsjahresende wieder nettoschuldenfrei. Zum 31. Dezember 2018 betrug die Nettoverschuldung minus 27,2 Mio Euro (31.12.2017: minus 69,0 Mio Euro). Diese positive Entwicklung gelang trotz der bereits genannten Akquisitionen, der Ausschüttung einer höheren Dividende von 17,2 Mio Euro (i.Vj. 14,3 Mio Euro) sowie gestiegener Investitionen.
scroll
| 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 111,4 | 108,6 | 120,5 | 113,2 | 156,8 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 10,1 | 19,3 | 4,1 | 14,9 | 5,1 |
| Bruttoverschuldung | 121,5 | 127,9 | 124,6 | 128,1 | 161,9 |
| abzüglich Wertpapiere | 59,5 | 64,6 | 50,5 | 0,4 | 0,3 |
| abzüglich Zahlungsmittel | 89,3 | 132,3 | 92,0 | 83,8 | 69,5 |
| Nettoverschuldung | - 27,2 | - 69,0 | - 17,9 | 43,9 | 92,1 |
Die Investitionsschwerpunkte werden aus der Konzernstrategie abgeleitet und stehen im Einklang mit den geplanten Wachstumszielen und der Vermögensstruktur des Konzerns. Um dies sicherzustellen, werden die Einzelinvestitionen systematisch anhand von erfolgs- und finanzwirtschaftlichen Kennzahlen auf ihre Zukunftsfähigkeit beziehungsweise ihren Wertbeitrag geprüft und eine dezidierte Chancen- sowie Risiko-Betrachtung vorgenommen.
2018 wandte der Konzern 42,5 Mio Euro (i.Vj. 37,9 Mio Euro) für immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien auf. Die Investitionen erfolgten vor allem, um die Voraussetzungen für Wachstum und neue Kundenaufträge zu schaffen. So wurden Fertigungskapazitäten an verschiedenen Standorten im In- und Ausland, unter anderem in Bayeux und Berlin, erweitert. Mit dem Projekt eines neuen Firmengebäudes mit modernsten Entwicklungs-, Produktions- und Büroflächen für den Bereich der Industriellen Messtechnik am Standort Villingen-Schwenningen wurde 2018 begonnen.
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Investitionen | 42,5 | 37,9 | 12,2 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 4,5 | 4,2 | 9,1 |
| Sachanlagen | 37,9 | 33,8 | 12,3 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 0,1 | 0 | - |
| Abschreibungen /Wertminderungen und -aufholungen | 32,6 | 28,9 | 12,9 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 10,1 | 7,4 | 37,1 |
| Sachanlagen | 22,4 | 21,4 | 4,7 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 0,1 | 0,1 | 3,3 |
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Konzern | 42,5 | 37,9 | 12,2 |
| Optics & Life Science | 16,4 | 11,3 | 45,8 |
| Mobility | 13,8 | 17,5 | - 21,2 |
| Defense & Civil Systems | 5,7 | 4,5 | 26,0 |
| Sonstige | 6,6 | 4,7 | 42,5 |
Mit 37,9 Mio Euro floss erneut der größte Teil der Investitionen in die Sachanlagen (i.Vj. 33,8 Mio Euro).
Insbesondere infolge höherer Lizenzkosten und aktivierter Entwicklungskosten lagen die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte mit 4,5 Mio Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 4,2 Mio Euro). Investiert wurde erneut in die IT-Landschaft sowie weitere Konzernprojekte. Entwicklungsleistungen aus internen Projekten wurden im Berichtszeitraum in Höhe von 1,3 Mio Euro aktiviert (i.Vj. 0,5 Mio Euro).
Die planmäßigen Abschreibungen betrugen 30,6 Mio Euro (i.Vj. 28,7 Mio Euro). Wertminderungen und Wertaufholungen beliefen sich auf insgesamt minus 2,1 Mio Euro (i. Vj. minus 0,2 Mio Euro).
Die Abschreibungen auf Sachanlagen lagen nahezu unverändert bei 21,6 Mio Euro (i.Vj. 21,2 Mio Euro) und waren damit deutlich geringer als die Sachanlageinvestitionen.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte beliefen sich auf 8,9 Mio Euro (i.Vj. 7,4 Mio Euro) und beinhalteten wie im Vorjahr in erster Linie Abschreibungen von Patenten, Warenzeichen und Software sowie im Rahmen von Unternehmenserwerben identifizierte immaterielle Vermögenswerte.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit kletterte im Berichtsjahr auf 135,5 Mio Euro (i.Vj. 96,3 Mio Euro), vor allem infolge des höheren Ergebnisses vor Steuern und dem positiven Effekt aus der Veränderung des Working Capitals. Negativ wirkten die höheren Ertragsteuerzahlungen, die aufgrund gestiegener Nach- und Vorauszahlungen zulegten.
scroll
| 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 135,5 | 96,3 | 100,1 | 85,1 | 46,3 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | - 117,5 | - 42,2 | - 71,3 | - 7,2 | - 37,6 |
| Cashflow aus laufender Finanzierungstätigkeit | - 60,9 | - 12,9 | - 20,7 | - 66,5 | - 13,8 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | - 42,9 | 41,3 | 8,0 | 11,4 | - 5,0 |
| Nicht zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | - 0,1 | - 0,9 | 0,1 | 2,9 | 2,9 |
| Veränderung des Finanzmittelfonds | - 43,1 | 40,3 | 8,1 | 14,3 | - 2,1 |
| Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres | 89,3 | 132,3 | 92,0 | 83,8 | 69,5 |
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag 2018 bei minus 117,5 Mio Euro (i.Vj. minus 42,2 Mio Euro). Die Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen in Höhe von 81,4 Mio Euro waren der wesentliche Grund. Aber auch die höheren Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen beeinflussten den Cashflow. Die Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition überstiegen die Auszahlungen um 4,1 Mio Euro und hatten damit einen positiven Effekt (i.Vj. negativer Effekt von minus 14,5 Mio Euro).
Die Verbesserung des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern und Zinsen führte im Berichtszeitraum trotz höherer Investitionen zu einem signifikanten Anstieg des Free Cashflows auf 108,3 Mio Euro (i. Vj. 72,2 Mio Euro). Der Free Cashflow ergibt sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen in Höhe von 149,3 Mio Euro (i.Vj. 105,1 Mio Euro) abzüglich der Ausgaben für operative Investitionstätigkeit, das heißt abzüglich der Ein- und Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 41,1 Mio Euro (i.Vj. 32,8 Mio Euro).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2018 minus 60,9 Mio Euro (i. Vj. minus 12,9 Mio Euro). Er wurde vor allem durch die Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und Krediten von minus 40,3 Mio Euro (i.Vj. minus 3,6 Mio Euro) beeinflusst. In diesem Posten sind neben der Tilgung einer Tranche der Schuldscheindarlehen insbesondere Auszahlungen für die Ablösung von Bankdarlehen der Prodomax im Rahmen der Akquisition enthalten. Zudem wurde der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit durch die Zahlung einer höheren Dividende von 17,2 Mio Euro (i.Vj. 14,3 Mio Euro) beeinflusst.
Im Vergleich zum Jahresende 2017 erhöhte sich die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns zum 31. Dezember 2018 auf 985,9 Mio Euro (31.12.2017: 889,1 Mio Euro). Der Anstieg um 96,8 Mio Euro ist hauptsächlich auf die Unternehmenserwerbe zurückzuführen. Dagegen war insbesondere bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie den sonstigen kurzfristigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten ein Rückgang zu verzeichnen.
Die langfristigen Vermögenswerte legten deutlich auf 491,8 Mio Euro zu (31.12.2017: 376,2 Mio Euro). Besonders hoch war der Zuwachs bei den immateriellen Vermögenswerten und den Sachanlagen. Erstere stiegen vor allem, da im Zusammenhang mit dem Erwerb der Anteile an Prodomax und der OTTO-Gruppe im Rahmen der Kaufpreisallokation verschiedene immaterielle Vermögenswerte wie Kundenstämme und Auftragsbestände identifiziert und darüber hinaus Geschäfts- und Firmenwerte erfasst wurden. Der Posten Geschäfts- oder Firmenwert erhöhte sich, insbesondere aufgrund der Akquisitionen, auf 159,8 Mio Euro (31.12.2017: 101,4 Mio Euro) und blieb damit der größte Posten in den immateriellen Vermögenswerten. Die Sachanlagen legten auf 185,9 Mio Euro zu (31.12.2017: 164,7 Mio Euro). Aufgrund der Aktivierung weiterer latenter Steuern auf Verlustvorträge stiegen die aktiven latenten Steuern im Berichtsjahr auf 86,3 Mio Euro (i.Vj. 78,9 Mio Euro).
Bei den übrigen Posten der langfristigen Vermögenwerte gab es nur geringere Veränderungen.
Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 494,1 Mio Euro (31.12.2017: 512,9 Mio Euro). Die im Berichtszeitraum getätigten Übernahmen wurden vollständig aus den liquiden Mitteln bezahlt, was zu einem Rückgang der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente auf 89,3 Mio Euro (31.12.2017: 132,3 Mio Euro) führte. Ebenfalls zurückgegangen sind die kurzfristigen Finanzanlagen, die sich durch die Rückzahlung von Geldanlagen verringerten. Aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 wurde der Posten Vertragsvermögenswerte mit 23,4 Mio Euro neu ausgewiesen. Insbesondere diese Ausweisänderung führte zu einem Rückgang der kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf 131,2 Mio Euro (31.12.2017: 136,0 Mio Euro). Die Vorräte erhöhten sich auf 175,6 Mio Euro (31.12.2017: 168,6 Mio Euro), da der Anstieg aufgrund der operativen Tätigkeit (15,4 Mio Euro) den Effekt aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 15 (minus 8,5 Mio Euro) überkompensierte.
Vor allem infolge höherer operativer Forderungen (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte) und Vorräte, die sowohl aus dem Umsatzwachstum als auch den Unternehmenserwerben resultierten, stieg das Working Capital und betrug Ende Dezember 216,8 Mio Euro (31.12.2017: 214,8 Mio Euro). Trotz der absoluten Erhöhung gelang es, die Working-Capital-Quote, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz, infolge eines aktiven Working Capital Managements deutlich auf 26,0 Prozent zu senken (31.12.2017: 28,7 Prozent).
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Vorräte | 175,6 | 168,6 | 4,1 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (i.Vj. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte sowie aus Fertigungsaufträgen) | 131,2 | 135,8 | - 3,4 |
| Vertragsvermögenswerte | 23,4 | 0 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (i.Vj. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten sowie aus Fertigungsaufträgen) | 60,1 | 61,5 | - 2,3 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 53,3 | 0 | |
| Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen | 0 | 28,2 | |
| Gesamt | 216,8 | 214,8 | 1,0 |
scroll
| bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | Gesamt zum 31.12. | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | 2018 | 2017 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 9,3 | 19,2 | 108,2 | 107,9 | 117,5 | 127,0 |
| Verbindlichkeiten aus Finance Lease | 0,8 | 0,2 | 3,2 | 0,7 | 4,0 | 0,9 |
| Gesamt | 10,1 | 19,3 | 111,4 | 108,6 | 121,5 | 127,9 |
Insbesondere das zum Ende des Geschäftsjahres 2018 ausgewiesene, deutlich bessere Ergebnis nach Steuern, verringert um die Dividendenzahlung, führte zu einem Anstieg des Eigenkapitals inklusive der nicht beherrschenden Anteile um 68,0 Mio Euro auf 598,0 Mio Euro (31.12.2017: 529,9 Mio Euro). Infolge des überproportionalen Anstiegs des Eigenkapitals zur Bilanzsumme verbesserte sich die Eigenkapitalquote, das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme, weiter auf 60,6 Prozent (31.12.2017: 59,6 Prozent).

scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Kurzfristig | 10,1 | 19,3 | - 47,6 |
| Kreditverbindlichkeiten | 9,3 | 19,2 | - 51,5 |
| Finance-Lease-Verbindlichkeiten | 0,8 | 0,2 | 359,6 |
| Langfristig | 111,4 | 108,6 | 2,6 |
| Kreditverbindlichkeiten | 108,2 | 107,9 | 0,3 |
| Finance-Lease-Verbindlichkeiten | 3,2 | 0,7 | 360,4 |
Ende 2018 erhöhten sich die langfristigen Schulden auf 170,3 Mio Euro (31.12.2017: 162,1 Mio Euro). Wesentliche Ursachen waren die um 2,8 Mio Euro auf 111,4 Mio Euro gestiegenen langfristigen Finanzverbindlichkeiten (neue Finanzierungsleasingverträge und erstmalige Konsolidierung ASAM Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG), die Zunahme der sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten (variable Kaufpreisbestandteile aus dem Erwerb der OTTO-Gruppe und Derivate) sowie die passiven latenten Steuern im Zusammenhang mit der Akquisition von Prodomax.
Wichtiger Bestandteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind die Schuldscheindarlehen mit einem Gesamtvolumen von 103 Mio Euro.
Die kurzfristigen Schulden stiegen auf 217,7 Mio Euro (31.12.2017: 197,1 Mio Euro). Erstmals ausgewiesen wurde aufgrund von IFRS 15 der Posten Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von 53,3 Mio Euro. Die sonstigen kurzfristigen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten verringerten sich hauptsächlich aufgrund der Umgliederung von erhaltenen Anzahlungen in die Vertragsverbindlichkeiten. Wesentlich für die Abnahme der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten war die Tilgung von Schuldscheindarlehen. Die kurzfristigen Schulden enthielten zum Jahresende 2018 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 60,1 Mio Euro (31.12.2017: 61,7 Mio Euro). Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen erhöhten sich auf 58,7 Mio Euro (31.12.2017: 51,2 Mio Euro), vor allem infolge der Zuführungen unter anderem zu den Personal- und Garantierückstellungen für das Geschäftsjahr 2018.
Folgende wesentliche Unternehmenskäufe und -verkäufe fanden 2018 statt:
Im Juli erwarb Jenoptik über die US-amerikanische Gesellschaft JENOPTIK North America Inc. 100 Prozent der Anteile an der Prodomax Automation Ltd., Barrie (Ontario), Kanada.
Jenoptik hat Ende August 2018 100 Prozent der Anteile an der OTTO Vision Technology GmbH und der OVITEC GmbH übernommen (OTTO-Gruppe).
Weitere Informationen zum Erwerb der beiden Unternehmen finden Sie im Segmentbericht auf Seite 106 und im Anhang ab Seite 148 ff.
Weitere wesentliche Unternehmenskäufe und -verkaufe fanden 2018 nicht statt.
Der Wert der Marke Jenoptik zählt zu den wesentlichen nicht bilanzierten Werten. In dem stark fragmentierten, von einer Vielzahl von hochspezialisierten Unternehmen geprägten Photonik-Markt wird Jenoptik als ein bedeutender Anbieter wahrgenommen. Unsere Markenwahrnehmung soll in den kommenden Jahren vor allem international weiter steigen. Seit Februar 2019 ist das Unternehmen mit einer neuen Markenpositionierung und einem neuem Corporate Design im Markt aktiv. Mit der Strategie 2022 konzentriert sich der Konzern unter der Marke Jenoptik künftig auf die photonischen Kernkompetenzen Licht und Optik. Für das Mechatronik-Geschäft (bisher Bestandteil des Segments Defense & Civil Systems) wurde 2018 die eigenständige Marke VINCORION eingeführt, die den spezifischen Markterfordernissen besser Rechnung trägt.
Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge. Steuerliche Verlustvorträge resultieren aus Verlusten der Vergangenheit, die bisher nicht mit steuerlichen Gewinnen verrechnet werden konnten. Sie stellen potenzielle Liquiditätsvorteile in der Zukunft dar, da durch deren Verrechnung mit steuerlichen Gewinnen tatsächliche Steuerzahlungen verringert werden können.
Für verbleibende Verlustvorträge werden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 26,2 Mio Euro (i.Vj. 105,0 Mio Euro) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 181,7 Mio Euro (i. Vj. 267,9 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern bilanziert, da diese voraussichtlich nicht in einem festgelegten Planungshorizont verbraucht werden. Gleichermaßen wurden für abzugsfähige zeitliche Bilanzunterschiede in Höhe von 8,3 Mio Euro (i. Vj. 6,2 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern angesetzt.
Jenoptik nutzt keine außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente für die Finanz- und Vermögenslage, wie zum Beispiel Forderungsverkäufe oder Asset-Backed-Securities. Bezüglich des operativen Leasings verweisen wir auf den Konzernanhang ab Seite 171 f.
Informationen zu den Eventualforderungen und -verbindlichkeiten befinden sich im Konzernanhang ab Seite 198.
Klauseln in Verträgen der JENOPTIK AG, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 120,0 Mio. Euro (i.Vj. 122,7 Mio Euro). Weitere Angaben dazu sind im Vergütungsbericht ab Seite 44 sowie bei den Übernahmerechtlichen Angaben ab Seite 41 zu finden.
Im Geschäftsjahr 2018 setzte Jenoptik den erfolgreichen Wachstumskurs fort und erzielte bei Umsatz und Ergebnis neue Bestmarken. Zum Umsatzanstieg trugen die beiden Segmente Optics & Life Science sowie Mobility bei. Das Segment Defense & Civil Systems zeigte erwartungsgemäß eine stabile Entwicklung. Gestützt wurde der Umsatzanstieg insbesondere von einer hohen Nachfrage aus der Halbleiterausrüstungsindustrie und nach Verkehrssicherheitstechnik (Mautkontrollsäulen) sowie regional von einem starken Wachstum in Amerika und Europa. Zudem leisteten die 2018 im Bereich Automotive erfolgreich abgeschlossenen Akquisitionen, insbesondere Prodomax, einen deutlichen Umsatzbeitrag. Dank eines profitableren Umsatz-mixes, aber auch eines aktiven Kostenmanagements gelang es uns, das EBITDA und das EBIT trotz der mit den Akquisitionen verbundenen Effekte aus der Kaufpreisallokation überdurchschnittlich zu steigern.
Einen deutlichen Zuwachs erreichten wir auch beim Auftragseingang und Auftragsbestand. Mit einer Book-to-Bill-Rate von 1,05 haben wir eine sehr solide Grundlage für das weitere profitable Wachstum des Konzerns geschaffen.
Durch eine sehr gute Ertragskraft und starke Cashflows waren wir in der Lage, nicht nur unser operatives Geschäft, sondern auch die gestiegenen Investitionen sowie die Akquisitionen von Prodomax und der OTTO-Gruppe zu finanzieren. Den Free Cashflow konnten wir sogar deutlich steigern, und zum Jahresende 2018 war der Konzern trotz der Unternehmenserwerbe nettoschuldenfrei. Die Eigenkapitalquote haben wir erneut gesteigert. Unsere Bilanzsumme sowie weitere Finanz- und Bilanzkennzahlen konnten wir verbessern.
Der Vorstand war mit der Geschäftsentwicklung insgesamt sehr zufrieden.
Das Angebotsspektrum sowie die Wettbewerbspositionen der Segmente werden im Kapitel Geschäftsmodell des Konzerns ab Seite 72 näher erläutert.
Informationen zu den jeweiligen Märkten finden Sie im Branchenbericht ab Seite 88 und zur zukünftigen Entwicklung im Prognosebericht ab Seite 124.
Im Geschäftsjahr 2018 baute der Jenoptik-Konzern im Segment Optics & Life Science seine starke Marktposition als photonisches Hightech-Unternehmen weiter aus. Das Segment unterstützt als OEM Partner seine Kunden mit einem breiten Technologieportfolio von der Entwicklung bis zur Serienfertigung. Die Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Marktführern als Entwicklungs- und Produktionspartner wurde intensiviert. Integrierte Lösungen für die Halbleiterfertigung wurden weiterentwickelt, das Produktportfolio für den Markt der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) ausgebaut. Auch der Markt für Medizintechnik & Life Science stand im Fokus, zum Beispiel wurde im abgeschlossen Geschäftsjahr eine modulare Technologieplattform zur Realisierung von Analyse-Diagnostik-Lösungen im Bereich Bio Imaging erfolgreich am Markt eingeführt.
Das Segment Optics & Life Science erzielte 2018 einen neuen Umsatz- und Ergebnisrekord. Der Umsatz stieg um 11,8 Prozent auf 290,0 Mio Euro (i.Vj. 259,4 Mio Euro). Dabei profitierte das Segment insbesondere von einem guten Geschäft mit Lösungen für die Halbleiterausrüstungsindustrie, aber auch von einer positiven Entwicklung im Bereich Healthcare & Industry. Insgesamt wurden 2018 rund 79 Prozent des Segmentumsatzes im Ausland erzielt (i.Vj. 79 Prozent). Die Region Europa stellte hierbei unverändert den größten Anteil, gefolgt von Amerika.
Das Segment erzielte ein EBIT von 62,3 Mio Euro (i.Vj. 50,5 Mio Euro). Das Betriebsergebnis verbesserte sich damit um 23,4 Prozent, vor allem aufgrund der oben genannten Gründe. Die EBIT-Marge stieg signifikant auf 21,5 Prozent (i.Vj. 19,5 Prozent). Auch das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA) legte deutlich um 19,1 Prozent auf 69,9 Mio Euro zu (i.Vj. 58,7 Mio Euro), die EBITDA-Marge wurde auf 24,1 Prozent (i.Vj. 22,6 Prozent) gesteigert.
Der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2018 übertraf, vor allem nach einem starken 4. Quartal, mit 350,8 Mio Euro das Vorjahresniveau (i.Vj. 295,5 Mio Euro) deutlich um 18,7 Prozent. Er war insbesondere von einer höheren Nachfrage im Bereich der optischen Systeme geprägt. Da der Auftragseingang stärker als der Umsatz stieg, verbesserte sich auch die Book-to-Bill-Rate auf 1,21 (i.Vj. 1,14).
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 290,0 | 259,4 | 11,8 |
| EBITDA | 69,9 | 58,7 | 19,1 |
| EBITDA-Marge in % | 24,1 | 22,6 | |
| EBIT | 62,3 | 50,5 | 23,4 |
| EBIT-Marge in % | 21,5 | 19,5 | |
| Investitionen | 16,4 | 11,3 | 45,8 |
| Free Cashflow | 52,7 | 47,5 | 11,1 |
| Auftragseingang | 350,8 | 295,5 | 18,7 |
| Auftragsbestand | 165,0 | 109,1 | 51,2 |
| Kontrakte | 11,8 | 11,1 | 6,5 |
| Mitarbeiter | 1.241 | 1.149 | 8,0 |
Der Auftragsbestand erhöhte sich zum Jahresende um 55,9 Mio Euro auf 165,0 Mio Euro (31.12.2017: 109,1 Mio Euro) und bildet damit eine gute Basis für das laufende Geschäftsjahr. Darüber hinaus verfügte das Segment über zusätzliche Kontrakte in Höhe von 11,8 Mio Euro (31.12.2017: 11,1 Mio Euro).
Mit einem Free Cashflow von 52,7 Mio Euro (vor Zinsen und Ertragsteuern) konnte das Segment trotz höherer Investitionen und der wachstumsbedingten Steigerung des Working Capitals das gute Vorjahresniveau übertreffen (i.Vj. 47,5 Mio Euro). Dies war hauptsächlich auf die positive Ergebnisentwicklung zurückzuführen. Das Working Capital des Segmentes stieg auf 64,1 Mio Euro, insbesondere aufgrund höherer Vorräte, die in Vorbereitung auf die Umsätze 2019 aufgebaut wurden (i.Vj. 56,0 Mio Euro).
Das Segment beschäftigte zum 31. Dezember 2018 insgesamt 1.241 Mitarbeiter und damit 92 Personen mehr als im Vorjahr. Ende 2018 standen 31 Menschen in einem Ausbildungsverhältnis.
Die F + E-Kosten lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 15,7 Mio Euro (i.Vj. 13,4 Mio Euro). Einschließlich der Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag belief sich die F + E-Leistung des Segmentes auf 23,8 Mio Euro und lag etwas über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 21,1 Mio Euro). Der Anteil der Gesamtaufwendungen für F + Eam Segmentumsatz betrug 8,2 Prozent (i.Vj. 8,1 Prozent).
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte erhöhten sich deutlich auf 16,4 Mio Euro (i.Vj. 11,3 Mio Euro). Ihnen standen Abschreibungen in Höhe von 7,7 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 8,0 Mio Euro). Investitionsschwerpunkte waren im Geschäftsjahr 2018 die Kapazitätserweiterung und technologische Weiterentwicklung der Fertigungsinfrastruktur, zum Beispiel für die Fertigung und Beschichtung optischer Komponenten. Jenoptik modernisiert und erweitert seit 2018 zudem die Produktionsanlagen am Standort Berlin. Dank neuer Anlagen wird dort die Auftragsabwicklung für die Fertigung von Hochleistungs-Laserdioden beschleunigt. Das Segment rüstet sich damit für die anhaltend hohe Nachfrage nach Halbleiterlasern. Mit den getätigten Investitionen sichert sich der Konzern langfristig die Wettbewerbsfähigkeit im photonischen Kerngeschäft.
Produktion und Organisation. Im Segment wurden 2018 verschiedene Initiativen mit Fokus auf interne Kunden-Lieferantenbeziehungen fortgesetzt. So konnten die Qualität der gefertigten Produkte, aber auch die Entwicklung neuer Produkte verbessert werden. Durch die Weiterentwicklung der sogenannten Work-Cell-Struktur wurden kundenspezifische Planungsprozesse stärker mit den internen Prozessen verzahnt. Im Ergebnis verkürzten sich die Durchlauf-, Liege- und Wartezeiten.
An den einzelnen Fertigungsstandorten wurde schrittweise eine nach Produktionssystemen ausgerichtete Führungsstruktur eingeführt und eine entsprechende Infrastruktur und Qualitätsmanagementsystematik etabliert. So gelang es, die Produktivität insgesamt weiter zu verbessern. Auf der Grundlage eines höheren Geschäftsanteils, unter anderem in den Marktsegmenten Automotive und Consumer Electronics, und der daraus resultierenden hohen bzw. sehr hohen Stückzahlen investierte das Segment zudem gezielt in neue Produktionsanlagen und steigerte sowohl den Automatisierungsgrad als auch die Effizienz der Fertigungslinien deutlich.
Um den wachsenden Anforderungen unserer internationalen Kunden stärker gerecht zu werden, eröffnete Jenoptik zu Beginn des Geschäftsjahres 2018 einen neuen Standort im Silicon Valley, im kalifornischen Fremont, und positioniert sich damit in unmittelbarer Nähe zu den Kunden an der US-Westküste. Jenoptik kann so die speziellen Bedürfnisse in dieser Region vor allem in den Bereichen Applikations-Engineering und Produktentwicklung gezielt ansprechen und das eigene Wachstum insbesondere in den USA weiter vorantreiben.
Am 1. Januar 2019 startete die Division Light & Optics mit ihrer neuen Organisationsstruktur. Die beiden bisherigen Sparten Optical Systems und Healthcare & Industry sowie der bisher zur Sparte Defense & Civil Systems gehörende Bereich Sensorik wurden zusammengeführt. Die neue Division agiert in drei strategischen Business Units: Semiconductor & Advanced Manufacturing, Biophotonics und Industrial Solutions. Der Vertrieb und die Produktion (Operations) wurden global unter einer Leitung zusammengeführt.
Darüber hinaus wird die Gesellschaftsstruktur in Deutschland deutlich vereinfacht. Die rechtliche Verschmelzung der Gesellschaften wird im März 2019 schrittweise vollzogen.
Das Segment Mobility konnte 2018 seine Position als einer der führenden Anbieter von hochpräzisen, automatisierten Messsystemen und Lösungen für die Lasermaterialbearbeitung in der Automobilindustrie weiter stärken. Mit den Erwerben von Pro-domax und der OTTO-Gruppe vollzog das Segment einen weiteren Schritt in Richtung eines integrierten Anbieters für hochentwickelte Fertigungsumgebungen bzw. für Fertigungsmesstechnik und Anwendungen der industriellen Bildverarbeitung.
Der Umsatz des Segmentes Mobility legte 2018 um 21,4 Prozent auf 327,8 Mio Euro zu (i.Vj. 270,1 Mio Euro). Die erworbenen Unternehmen haben mit 37,0 Mio Euro dazu beigetragen. Das organische Wachstum betrug somit 7,7 Prozent. Sowohl die Lösungen für die Automobilindustrie als auch Systeme für Verkehrssicherheitstechnik verzeichneten eine höhere Nachfrage, letztere vor allem aufgrund der Auslieferung der Mautkontrollsäulen. Insbesondere im 4. Quartal konnte das Segment durch einen starken Umsatzbeitrag beider Bereiche Automotive und Traffic Solutions mit 104,4 Mio Euro den bisher größten Quartalsumsatz verbuchen.
Mit rund 70 Prozent generierte das Segment auch 2018 den Großteil seiner Umsätze im Ausland (i.Vj. rund 72 Prozent). In Amerika stiegen die Umsätze insbesondere durch den Umsatzbeitrag von Prodomax, in Deutschland durch die Auslieferung der Mautkontrollsäulen und im Mittleren Osten / Afrika durch die Abrechnung von Verkehrssicherheitsprojekten. Etwas zurückgegangen sind projektbedingt die Erlöse in Asien / Pazifik.
Auf Basis der guten Umsatzentwicklung legte das Segment-EBIT auf 27,7 Mio Euro zu (i.Vj. 18,5 Mio Euro). Auch hier war das 4. Quartal mit 10,8 Mio Euro das ertragsstärkste im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das Segment zeigte damit wie erwartet eine gegenüber dem Vorjahr deutlich verbesserte Ertragsqualität. Das EBIT der erworbenen Unternehmen belief sich auf minus 0,5 Mio Euro. Im Ergebnis berücksichtigt wurden die Auswirkungen der oben genannten Akquisitionen. Die Effekte aus der Kaufpreisallokation betrugen minus 10,5 Mio Euro, die Kosten für die Erwerbe 1,9 Mio Euro. Im Vorjahres-EBIT des Konzerns waren Einmalkosten für das Projekt zur Auslieferung von Mautkontrollsäulen enthalten. Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 8,4 Prozent (i.Vj. 6,9 Prozent). Das EBITDA kletterte um 45,4 Prozent auf 40,5 Mio Euro (i.Vj. 27,9 Mio Euro). Die EBITDA-Marge stieg auf 12,4 Prozent nach 10,3 Prozent im Vorjahr. Im EBITDA sind ergebnismindernde Effekte aus der Kaufpreisallokation in Höhe von minus 7,0 Mio Euro und Erwerbskosten von 1,9 Mio Euro enthalten.
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 327,8 | 270,1 | 21,4 |
| EBITDA | 40,5 | 27,9 | 45,4 |
| EBITDA-Marge in % | 12,4 | 10,3 | |
| EBIT | 27,7 | 18,5 | 49,4 |
| EBIT-Marge in % | 8,4 | 6,9 | |
| Investitionen | 13,8 | 17,5 | - 21,2 |
| Free Cashflow | 45,5 | 10,1 | 349,8 |
| Auftragseingang | 319,3 | 303,7 | 5,2 |
| Auftragsbestand | 182,0 | 144,7 | 25,8 |
| Kontrakte | 19,2 | 30,1 | - 36,3 |
| Mitarbeiter | 1.527 | 1.326 | 15,2 |
Der Auftragseingang des Segmentes stieg 2018 um 5,2 Prozent auf 319,3 Mio Euro (i.Vj. 303,7 Mio Euro). Der Zuwachs wurde im Bereich Automotive erzielt, im Bereich der Verkehrssicherheit konnte der im Auftragseingang des Vorjahres enthaltene Großauftrag zur Lieferung der Mautkontrollsäulen nicht vollständig kompensiert werden. Im Auftragseingang enthalten sind zudem die seit dem Erwerbszeitpunkt erhaltenen Aufträge von Prodomax und der OTTO-Gruppe in Höhe von rund 24 Mio Euro. Die Book-to-Bill-Rate erreichte 2018 einen Wert von 0,97 (i.Vj. 1,12). Im 4. Quartal 2018 erhielt Jenoptik zwei Aufträge zur Lieferung von mehreren hundert Systemen zur Verkehrsüberwachung von Kunden im Nahen Osten. Beide Aufträge zusammen haben einen Wert im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Im Januar 2019 meldete Jenoptik zwei Aufträge von nordamerikanischen Automobil-Kunden zur Lieferung von Automationslösungen über mehr als 12 Mio Euro.
Der Auftragsbestand erhöhte sich zum Jahresende 2018 um 25,8 Prozent auf 182,0 Mio Euro (31.12.2017: 144,7 Mio Euro). Der darin enthaltene Auftragsbestand der erworbenen Unternehmen belief sich auf 35,9 Mio Euro. Der Bestand an Kontrakten sank auf 19,2 Mio Euro (31.12.2017: 30,1 Mio Euro).
Niedrigere Investitionen und ein verbessertes Ergebnis waren wesentliche Gründe für den signifikanten Anstieg des Free Cashflows (vor Zinsen und Ertragsteuern) des Segmentes auf 45,5 Mio Euro (i.Vj. 10,1 Mio Euro). Das Working Capital im Segment stieg auf 69,9 Mio Euro (i. Vj. 68,0 Mio Euro). Der Zuwachs war vergleichsweise gering, da höheren Vorräten und Forderungen, die in Vorbereitung auf die Umsätze im neuen Geschäftsjahr aufgebaut wurden, auch gestiegene Verbindlichkeiten gegenüberstanden.
Aufgrund der Akquisitionen waren zum 31. Dezember 2018 mit 1.527 Personen wesentlich mehr Mitarbeiter im Segment Mobility beschäftigt als ein Jahr zuvor (31.12.2017: 1.326 Mitarbeiter). Zum Stichtag befanden sich insgesamt 28 Menschen in Ausbildung (31.12.2017: 22 Auszubildende).
Die F + E-Leistung des Segmentes sank auf 26,8 Mio Euro (i.Vj. 30,0 Mio Euro). Darin enthalten sind Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 9,2 Mio Euro (i.Vj. 13,5 Mio Euro). Im Vorjahr verzeichnete das Segment Entwicklungsaufwendungen insbesondere für den Auftrag zur Auslieferung der Mautkontrollsäulen. Die F + E-Kosten beliefen sich auf 17,5 Mio Euro (i.Vj. 16,4 Mio Euro). Der Anteil der F + E-Leistung am Gesamtumsatz betrug 2018 im Segment Mobility 8,2 Prozent (i.Vj. 11,1 Prozent).
Die Investitionen des Segmentes in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Effekte aus Akquisitionen) reduzierten sich um 21,2 Prozent auf 13,8 Mio Euro (i.Vj. 17,5 Mio Euro). Im Vorjahr enthielten die Investitionen unter anderem die Ausgaben für den Bau des neuen Technologie-Campus am US-Standort Rochester Hills, Michigan. Den Investitionen standen Abschreibungen in Höhe von 11,7 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 9,3 Mio Euro).
2018 investierte Jenoptik weiter in den Ausbau und die Modernisierung eigener Entwicklungs- und Produktionsstätten. Rund 3 Millionen Euro wurden in ein modernes Produktions- und Vertriebsumfeld für hochpräzise industrielle Messtechnik am französischen Standort in Bayeux investiert. Der Einzug der 48 Mitarbeiter in das ca. 2.500 m2große Gebäude erfolgt im 1. Quartal 2019. Für mehr als 13 Mio Euro entstehen am Standort Villingen-Schwenningen modernste Entwicklungs-, Produktions- und Büroflächen für die industrielle Messtechnik. Die Bauarbeiten werden im Frühjahr 2019 beginnen, ein Jahr später soll der Geschäftsbetrieb am neuen Standort planmäßig starten.
Darüber hinaus wurden 2018 die Applikationsstandorte des Bereichs Laser Processing weltweit ausgebaut. In Rochester Hills, USA, wurde zum Beispiel die neue Laserapplikations anlage VOTAN A Scan installiert, die die bisherigen Applikationsanlagen zum Schneiden und Schweißen ergänzt und unseren Kunden die Möglichkeit zur Prozessentwicklung für neue Materialien bietet.
Akquisitionen. Im Geschäftsjahr 2018 schloss das Segment Mobility den Erwerb von drei Unternehmen erfolgreich ab.
Prodomax Automation Ltd. Mit Closing im Juli 2018 hat Jenoptik über die US-amerikanische Gesellschaft JENOPTIK North America Inc. 100 Prozent der Anteile an der Prodomax Automation Ltd. mit Sitz in Barrie (Ontario), Kanada, erworben. Die Gesellschaft ist spezialisiert auf Prozessautomation in der Automobilindustrie. Mit der Übernahme stärkt der Konzern seine Position als Komplettanbieter von automatisierten Fertigungslösungen. Jenoptik hatte bereits 2017 mit der Akquisition von Five Lakes Automation begonnen, diesen Markt zu bearbeiten. Durch die Kombination von Automationslösungen und Laserbearbeitungsanlagen erschließt sich der Jenoptik-Konzern zusätzliches Wachstumspotenzial im Bereich Advanced Manufacturing.
OTTO Vision Technology GmbH und OVITEC GmbH. Jenoptik übernahm im August 2018 100 Prozent der Anteile an den Schwestergesellschaften OTTO Vision Technology GmbH und OVITEC GmbH. Beide Gesellschaften sind spezialisiert auf optische Prüfsysteme zur Produktkontrolle und Prozessoptimierung sowie auf komplexe Bildverarbeitungssysteme für Anwendungen in der Teilevermessung, Oberflächenprüfung und Lageerkennung.
Produktion und Organisation. Mit Beginn des Geschäftsjahres 2019 wurde das Segment Mobility in die beiden Divisionen Light & Production (bisher Sparte Automotive) und Light& Safety (bisher Traffic Solutions) aufgeteilt.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden wichtige Positionen im Segment Mobility neu besetzt. Bereits zu Jahresbeginn 2018 wurde die Leitung der Sparte Traffic Solutions und im Januar 2019 der Division Light & Production neu besetzt. In dieser Sparte wurden darüber hinaus die operativen Leitungsstrukturen gestrafft. In internen Projekten wurde das Key-Account-Management im Vertrieb optimiert und globale Zuständigkeiten für einzelne Funktionsbereiche etabliert. Unterstützt durch die Zentralfunktionen des Konzerns begann das Segment auch mit der Post-Merger-Integration der erworbenen Unternehmen.
In der Sparte Traffic Solutions wurden die konsequente und nachhaltige Ausrichtung auf die Kundenerwartungen sowie Wachstum und Effizienz vorangetrieben. Dazu wurde im zweiten Halbjahr 2018 ein Projekt zur Strukturierung der Sparte in die Bereiche Global Sales Services, Global Strategy& Business Development, Global Development, Regional Units, Operations und Finance durchgeführt und Mitte Dezember 2018 erfolgreich abgeschlossen.
Das Segment Defense & Civil Systems verantwortete 2018 das mechatronische Geschäft und die Sensorik. Seit Mitte September 2018 präsentiert der Konzern sein Angebot an mechatronischen Leistungen für die Märkte Luftfahrt, Sicherheits- und Verteidigungstechnik sowie Bahn unter der Marke VINCORION. Mit dem neuen Markennamen gewährleistet der Konzern auch ein fokussiertes Auftreten in den relevanten Zielmärkten, besser als dies unter dem Markennamen Jenoptik möglich war.
Im Geschäftsjahr 2018 hat sich das Segment Defense& Civil Systems weiter als Partner für Systemhäuser und Kunden mit Bedarf an individuellen Lösungen etabliert und zahlreiche neue Produkte am Markt vorgestellt. Die internationalen Vertriebs- und Servicestrukturen wurden weiter ausgebaut und der Technologie- bzw. Know-how-Transfer in Richtung der zivilen Bereiche fortgesetzt.
Der Umsatz blieb mit 218,6 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahr wie erwartet nahezu stabil (i.Vj. 219,3 Mio Euro). Mit etwa 61 Prozent stieg der Anteil des Auslandsumsatzes (i.Vj. 57 Prozent), fiel jedoch im Vergleich zu den anderen beiden Segmenten immer noch geringer aus. Einen signifikanten Zuwachs verzeichnete das Segment in Europa, insbesondere in Großbritannien. In Deutschland dagegen lag der Umsatz mit 84,4 Mio Euro projektbedingt unter dem Vorjahr (i.Vj. 93,8 Mio Euro). Dennoch wird ein wesentlicher Teil der Produkte nach wie vor an deutsche Abnehmer verkauft, deren Endkunden jedoch zum großen Teil im internationalen Absatzmarkt tätig sind.
scroll
| 2018 | 2017 | Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatz | 218,6 | 219,3 | - 0,3 |
| EBITDA | 24,4 | 23,8 | 2,2 |
| EBITDA-Marge in % | 11,2 | 10,9 | |
| EBIT | 20,1 | 19,2 | 4,9 |
| EBIT-Marge in % | 9,2 | 8,7 | |
| Investitionen | 5,7 | 4,5 | 26,0 |
| Free Cashflow | 25,5 | 22,3 | 14,4 |
| Auftragseingang | 203,5 | 206,2 | - 1,3 |
| Auftragsbestand | 175,4 | 202,6 | - 13,4 |
| Kontrakte | 31,4 | 46,3 | - 32,2 |
| Mitarbeiter | 912 | 897 | 1,7 |
Das Segment-EBIT lag mit 20,1 Mio Euro leicht über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 19,2 Mio Euro). Ein geänderter Produktmix, niedrigere Währungsverluste sowie Kosteneinsparungen im Vertrieb führten zu einem Anstieg der EBIT-Marge auf 9,2 Prozent (i.Vj. 8,7 Prozent). Das EBITDA legte ebenfalls etwas zu, auf 24,4 Mio Euro (i. Vj. 23,8 Mio Euro). Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 11,2 Prozent (i.Vj. 10,9 Prozent).
Wie erwartet konnte das Segment im 4. Quartal seinen Auftragseingang steigern und neue Aufträge im Wert von rund 60 Mio Euro verbuchen. Der Auftragseingang lag dennoch im Gesamtjahr mit 203,5 Mio Euro geringfügig unter dem Niveau des Vorjahrs, das durch mehrere Großprojekte geprägt war (i.Vj. 206,2 Mio Euro). Vor allem im 1. Quartal 2017 hatte Jenoptik verschiedene Großaufträge im Bereich der Energie- und Sensorsysteme erhalten. Die Book-to-Bill-Rate im Segment blieb 2018 mit 0,93 stabil (i.Vj. 0,94). Der Auftragsbestand erreichte zum 31. Dezember 2018 175,4 Mio Euro (31.12.2018: 202,6 Mio Euro). Des Weiteren verfügte das Segment über Kontrakte in Höhe von 31,4 Mio Euro (31.12.2017: 46,3 Mio Euro). Der Rückgang ist unter anderem auf die kundenseitige Reduzierung von Kontraktvolumen zurückzuführen.
Mit insgesamt 912 Mitarbeitern ist die Zahl der zum Jahresende beschäftigten Personen im Segment Defense & Civil Systems leicht gestiegen (31.12.2017: 897 Mitarbeiter). Ende Dezember standen insgesamt 55 Menschen in einem Ausbildungsverhältnis (31.12.2017: 59 Auszubildende).
2018 erhöhte sich die F+E-Leistung des Segmentes auf 18,6 Mio Euro (i. Vj. 14,9 Mio Euro). Höhere Aufwendungen resultierten insbesondere aus Projekten zur Entwicklung neuer Produkte im Bereich Aviation. Die Entwicklungskosten im Kundenauftrag legten auf 3,5 Mio Euro zu (i.Vj. 1,8 Mio Euro). Sie sind vorrangig auf gemeinsame Entwicklungsvorhaben mit den Systemhäusern zurückzuführen. Die F+E-Kosten des Segmentes überstiegen mit 14,2 Mio Euro das Vorjahresniveau (i.Vj. 12,6 Mio Euro).
Das Segment investierte 5,7 Mio Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (i.Vj. 4,5 Mio Euro). Damit fiel das Investitionsvolumen um 26,0 Prozent höher aus als im Jahr zuvor. Wesentliche Projekte waren der Aufbau der Serienfertigung für die beheizbare Bodenplatte in Flugzeugen sowie Modernisierung und Erweiterungen des Maschinenparks. Abschreibungen und Wertminderungen in Höhe von 4,3 Mio Euro (i.Vj. 4,7 Mio Euro) standen den Investitionen gegenüber.
Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) verbesserte sich von 22,3 Mio Euro im Vorjahr auf 25,5 Mio Euro im Geschäftsjahr 2018, was vor allem auf das höhere Ergebnis sowie die Veränderungen im Working Capital, unter anderem auf Zahlungseingänge aus Forderungen, zurückzuführen war. Das Working Capital sank zum 31. Dezember 2018 auf 86,8 Mio Euro, nach 95,7 Mio Euro im Vorjahr.
Produktion und Organisation. Im Geschäftsjahr 2018 wurden verschiedene Initiativen im Bereich der Fertigung von mechatronischen Produkten umgesetzt, um so die Herstellkosten zu reduzieren und die Qualität zu verbessern.
Die drei operativen Segmente des Jenoptik-Konzerns haben sich 2018 in Abhängigkeit von ihren Zielmärkten unterschiedlich entwickelt. Das Segment Optics & Life Science erreichte bei wichtigen Kennzahlen neue Rekorde. Dem Segment Mobility gelang eine Umsatzsteigerung, zu der neben einem Großauftrag auch die erworbenen Unternehmen Prodomax und die OTTO-Gruppe beigetragen haben. Das Segment Defense& Civil Systems zeigte wie erwartet eine stabile Entwicklung. Der Großteil der Umsätze wurde in allen drei Segmenten im Ausland erzielt.
Eine hohe Nachfrage in einzelnen Märkten, die Auslieferung der Mautkontrollsäulen aber auch die Akquisitionen nahmen Einfluss auf das EBITDA und das EBIT der operativen Bereiche im Jahresverlauf. Die EBITDA-Marge im Segment Optics & Life Science lag 2018 über dem avisierten Zielkorridor. Im Segment Mobility wurde die EBITDA-Marge im Vergleich zum Vorjahr durch die oben genannten Effekte aus den Akquisitionen beeinflusst. Das Segment Defense & Civil Systems verzeichnete eine leicht positive Margenentwicklung.
Beim Free Cashflow erzielten alle drei Segmente eine Verbesserung. Im Segment Mobility fiel diese aufgrund des stark gestiegenen Ergebnisses, einer signifikanten Reduzierung des Working Capitals und niedrigerer Investitionen besonders deutlich aus. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr investierte Jenoptik weiter in den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen, in effiziente Abläufe sowie die Entwicklung zukunftsfähiger, renditestarker Produkte.
Auch 2018 gelang es uns, unsere Position in internationalen Wachstumsmärkten auszubauen, ein breiteres Systemangebot zu etablieren und internationale Projekte sowie Neukunden zu gewinnen. Aufgrund der guten Nachfrage nach optischen Systemen stieg der Auftragseingang im Segment Optics & Life Science deutlich. Im Segment Mobility konnte der 2017 im Auftragseingang enthaltene Großauftrag für das Mautprojekt unter anderem durch den Auftragseingang der 2018 erworbenen Unternehmen überkompensiert werden. Das Geschäft im Segment Defense & Civil Systems ist langfristig ausgerichtet und durch Großprojekte geprägt, dies spiegelt sich auch in Schwankungen im Auftragseingang wider.
Ergänzend zur Berichterstattung über den Jenoptik-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der JENOPTIK AG.
Die JENOPTIK AG ist das Mutterunternehmen des Jenoptik-Konzerns und hat ihren Sitz in Jena. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG ist maßgeblich durch ihre Eigenschaft als Holdinggesellschaft für den Jenoptik-Konzern bestimmt. Die operative Tätigkeit der JENOPTIK AG umfasst im Wesentlichen die Untervermietung von Gewerbeflächen und die Erbringung von Dienstleistungen für Tochtergesellschaften.
Der Jahresabschluss der JENOPTIK AG wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Daraus resultieren Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Diese betreffen vor allem Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Derivate, Rückstellungen und latente Steuern.
scroll
| 1.1.- 31.12.2018 | 1.1. -31.12.2017 | |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 22.533 | 23.646 |
| Umsatzkosten | 18.468 | 20.387 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 4.065 | 3.259 |
| Vertriebskosten | 1.850 | 516 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | 15.850 | 14.456 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 253 | 172 |
| Sonstiges betriebliches Ergebnis | - 357 | - 1.238 |
| Erträge und Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen und Beteiligungserträge | 104.092 | 92.711 |
| Finanzergebnis | - 6 | - 1.508 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 10.876 | 7.674 |
| Ergebnis nach Steuern | 78.963 | 70.405 |
| Jahresüberschuss | 78.963 | 70.404 |
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 40.000 | 59.498 |
| Bilanzgewinn | 118.963 | 129.902 |
Der Umsatz sank geringfügig gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Mio Euro auf 22,5 Mio Euro. Das resultierte vor allem aus den Umsätzen des Vermietungsgeschäftes infolge der Reduktion externer Vermietungen zugunsten der Eigennutzung im Konzernverbund.
Die Verwaltungskosten stiegen um 1,4 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das resultierte vor allem aus den gestiegenen zusätzlichen Kosten im Zusammenhang mit strategischen und betriebswirtschaftlichen Sonderprojekten.
Die JENOPTIK AG verzeichnete Forschungs- und Entwicklungskosten von 0,3 Mio Euro (i.Vj. 0,2 Mio Euro). Diese umfassten vor allem Aufwendungen für das Innovationsmanagement sowie die Koordination von F + E-Aktivitäten im Jenoptik-Konzern.
Die Vertriebskosten von 1,9 Mio Euro (i.Vj. 0,5 Mio Euro) betrafen Aufwendungen für strategische Marketingprojekte, Kommunikation, Werbung und Sponsoring.
Das sonstige betriebliche Ergebnis beinhaltete sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 7,7 Mio Euro (i.Vj. 6,0 Mio Euro). Diesen standen sonstige betriebliche Aufwendungen von 8,0 Mio Euro (i.Vj. 7,2 Mio Euro) gegenüber.
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthielten im Wesentlichen Währungsgewinne von 4,3 Mio Euro (i. Vj. 1,6 Mio Euro), konzerninterne Weiterberechnungen in Höhe von 1,8 Mio Euro (i.Vj. 2,4 Mio Euro) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von 1,0 Mio Euro (i.Vj. 1,0 Mio Euro).
Wesentliche Positionen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren Währungsverluste von 3,1 Mio Euro (i.Vj. 4,1 Mio Euro), Aufwendungen für konzerninterne Weiterberechnungen von 1,6 Mio Euro (i.Vj. 2,3 Mio Euro) sowie 2,9 Mio Euro für ein konzerninternes Projekt zur Analyse und Optimierung der Geschäftsprozesse und Einführung eines SAP S / 4 -Systems, das auf der leistungsfähigen In-Memory-Plattform SAP HANA basiert.
Das Finanzergebnis von Null (i.Vj. minus 1,5 Mio Euro) beinhaltete Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen, Abschreibungen auf Ausleihungen sowie das Zinsergebnis. Die Verbesserung um 1.5 Mio Euro resultierte im Wesentlichen aus Zinserträgen für konzerninterne Darlehen in Höhe von 100,7 Mio Euro, die im Zusammenhang mit dem Kauf der Prodomax gewährt wurden.
Mit dem 2018 gestiegenen Ergebnis vor Steuern erhöhten sich die Steuern von Einkommen und Ertrag um 3,2 Mio Euro auf 10,9 Mio Euro (i.Vj. 7,7 Mio Euro).
Der Jahresüberschuss der JENOPTIK AG stieg insgesamt um 8.6 Mio Euro bzw. 12,2 Prozent auf 79,0 Mio Euro (i.Vj. 70,4 Mio Euro). Maßgeblich beeinflusst wurde die Ertragslage der Gesellschaft durch die Ergebnisse der Tochtergesellschaften, die aufgrund bestehender Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge an die JENOPTIK AG abgeführt werden. Der Netto-Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaften hat sich gegenüber dem Vorjahr um 18,0 Mio Euro auf 103,6 Mio Euro erhöht. Ergebnismindernd wirkten Aufwendungen für Konzernprojekte von 2,9 Mio Euro.
Die Bilanzsumme der JENOPTIK AG lag mit 767,6 Mio Euro 6,8 Prozent über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 718,8 Mio Euro).
Die Aktivseite der Bilanz reflektierte die Holdingeigenschaft der JENOPTIK AG: Neben einer Anlagenintensität von 72,2 Prozent, wovon 63,5 Prozent auf Finanzanlagen und 8,6 Prozent auf Sachanlagen entfielen, ist die Bilanzsumme durch einen hohen Bestand an liquiden Mitteln von 16,6 Prozent sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 10,5 Prozent geprägt.
Der Anstieg bei den Finanzanlagen um 117,0 Mio Euro resultierte in Höhe von 100,7 Mio Euro aus der Ausreichung von konzerninternen Darlehen, die im Zusammenhang mit dem Kauf der Prodomax stehen.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 78,6 Mio Euro (i.Vj. 89,3 Mio Euro) sind vor allem zurückzuführen auf die Ausreichung oder Abrechnung von liquiden Mitteln an und von Konzerngesellschaften. Die Forderungen betrafen im Wesentlichen Verrechnungskonten für Cashpool-Bestände.
Der Abbau der liquiden Mittel um 59,9 Mio Euro von 187,3 Mio Euro auf 127,5 Mio Euro resultierte einerseits aus dem Kauf der kanadischen Firma Prodomax und den damit ausgereichten Darlehen in Höhe von 100,7 Mio Euro, andererseits wirkte gegenläufig der Aufbau der liquiden Mittel um 43,2 Mio Euro aufgrund der zurückgeführten Verrechnungskonten sowie den positiven Ergebnisbeiträgen der Tochtergesellschaften.
Der Rechnungsabgrenzungsposten resultierte im Wesentlichen aus abgegrenzten Kosten. Diese entstanden unter anderem im Zusammenhang mit der Erweiterung und Verlängerung von Finanzverbindlichkeiten und werden über die Laufzeiten der Finanzierungen verteilt.
scroll
| 31.12.2018 | 31.12.2017 | |
|---|---|---|
| Aktiva | ||
| Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen | 66.642 | 67.590 |
| Finanzanlagen | 488.773 | 371.758 |
| Anlagevermögen | 555.415 | 439.348 |
| Vorräte, Forderungen, Wertpapiere und sonstige Vermögensgegenstände | 81.978 | 89.598 |
| Zahlungsmittel | 127.479 | 187.356 |
| Umlaufvermögen | 209.457 | 276.954 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 2.706 | 2.490 |
| 767.578 | 718.792 | |
| Passiva | ||
| Gezeichnetes Kapital | 148.819 | 148.819 |
| (Bedingtes Kapital 28.600 TEUR) | ||
| Kapitalrücklagen | 180.756 | 180.756 |
| Gewinnrücklagen | 147.140 | 74.410 |
| Bilanzgewinn | 118.963 | 129.902 |
| Eigenkapital | 595.678 | 533.887 |
| Rückstellungen | 21.040 | 19.901 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 103.000 | 114.000 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.703 | 2.164 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 46.155 | 48.840 |
| Verbindlichkeiten | 150.860 | 165.004 |
| 767.578 | 718.792 |
Auf der Passivseite zeigte sich insbesondere die Finanzierungsfunktion der JENOPTIK AG als Holding für den Jenoptik-Konzern. Das Eigenkapital betrug 595,7 Mio Euro und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 103,0 Mio Euro (13,4 Prozent der Bilanzsumme).
Das Eigenkapital verbesserte sich durch das positive Jahresergebnis in Höhe von 79,0 Mio Euro um 61,8 Mio Euro. Gegenläufig wirkte die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2017 in Höhe von 17,1 Mio Euro. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 74,3 Prozent auf 77,6 Prozent.
Aufgrund der positiven Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften, die sich in dem positiven Ergebnis der Holding widerspiegeln, stiegen die Personalrückstellungen um 1,0 Mio Euro und die Steuerrückstellungen des Organkreises um 0,4 Mio Euro. Die anderen Rückstellungen blieben auf Vorjahresniveau.
Die Übrigen Verbindlichkeiten resultierten in Höhe von 41,4 Mio Euro aus Cashpool-Beständen sowie in Höhe von 0,2 Mio Euro aus Steuerverbindlichkeiten.
Der Verschuldungsgrad der JENOPTIK AG verbesserte sich im Berichtsjahr durch den Anstieg des Eigenkapitals von 34,6 Prozent auf 28,9 Prozent.
Die JENOPTIK AG beschäftigte zum 31. Dezember 2018 135 Mitarbeiter; davon 10 Aushilfen (i.Vj. 121 Mitarbeiter, davon 7 Aushilfen).
Die Geschäftsentwicklung der JENOPTIK AG unterliegt aufgrund der Funktion als Holdinggesellschaft den gleichen Risiken und Chancen wie der Jenoptik-Konzern. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die JENOPTIK AG grundsätzlich entsprechend ihrer Beteiligung. Die Risiken und Chancen des Konzerns und der Segmente sind im Risiko- und Chancenbericht ab Seite 120 dargestellt.
Das Jahresergebnis der JENOPTIK AG ist maßgeblich von der Entwicklung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften abhängig.
Auf Basis der dargestellten Entwicklung im Konzern-Prognosebericht rechnet die JENOPTIK AG für das Geschäftsjahr 2019 mit höheren Erlösen aus Holding-Dienstleistungen durch die im Jahr 2018 erfolgte Zentralisierung in einzelnen Funktionalbereichen und damit der Ausweitung des Serviceumfangs.
Das Ergebnis der JENOPTIK AG -vor Abführung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften -wird durch die mit der Umsetzung der Strategie 2022 verbundenen höheren Marketingaufwendungen leicht zurückgehen.
Für eine detaillierte Darstellung der erwarteten zukünftigen Entwicklung des Jenoptik-Konzerns und seiner Segmente verweisen wir auf den Prognosebericht ab Seite 128.
Bestandteil der neuen Strategie des Jenoptik-Konzerns ist es auch, bestimmte Zentralfunktionen der Holding mit denen des Shared Service Centers (SSC) zusammenzulegen. Die Anzahl der rechtlich eigenständigen Gesellschaften im Konzern soll reduziert, Entscheidungsprozesse sowie Verantwortung weiter dezentralisiert und wieder verstärkt in die operativen Bereiche zurückverlagert werden. Mit einer vereinfachten Struktur wird es besser als bisher möglich sein, Initiativen für das künftige Wachstum klar zu priorisieren und zum Erfolg zu führen.
Der Vorstand der JENOPTIK AG hat am 7. März 2019 die Weitergabe des vorliegenden Konzernabschlusses an den Aufsichtsrat genehmigt. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 20. März 2019 zu prüfen und zu billigen.
Dividende. Nach dem Aktiengesetz richtet sich der Betrag, der zur Dividendenzahlung an die Aktionäre zur Verfügung steht, nach dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft JENOPTIK AG, der nach den Vorschriften des HGB ermittelt wird. Für das Geschäftsjahr 2018 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 118.963.445,04 Euro bestehend aus dem Jahresüberschuss 2018 in Höhe von 78.963.445,04 Euro zuzüglich eines Gewinnvortrags von 40.000.000,00 Euro.
Der Vorstand empfiehlt auf Grund des guten Jahresergebnisses für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung 2019 für das Geschäftsjahr 2018 eine um 17 Prozent erhöhte Dividende von 0,35 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorzuschlagen (i.Vj. 0,30 Euro). Damit soll vom Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahrs 2018 ein Betrag in Höhe von 20.033.340,25 Euro ausgeschüttet werden. Vom verbleibenden Bilanzgewinn der JENOPTIK AG soll ein Betrag von 68.930.104,79 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt und ein Betrag in Höhe von 30.000.000,00 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2018 gab es nicht.
Für Jenoptik gehört das Abwägen von Risiken und Chancen der Unternehmensumwelt zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Zur Umsetzung unserer Strategie ist es notwendig, Risiken und Chancen frühzeitig zu identifizieren, zutreffend zu bewerten und effizient zu steuern. Dies geschieht durch die Förderung einer offenen Risikokultur und eine regelmäßige Überprüfung des etablierten Risikomanagement-Systems. Das Risiko- und Chancenmanagement von Jenoptik wird hierbei stetig weiterentwickelt. Die Berichterstattung erfolgt mittels einer zentralen Software.
Als Risiken sind mögliche künftige Entwicklungen und Ereignisse definiert, die zu einer für das Unternehmen negativen Ziel- und Prognoseabweichung führen können und die Unsicherheit über den Eintritt eines Sachverhaltes bergen. Chancen sind entsprechend Ereignisse, die eine positive Abweichung zu unseren Erwartungswerten zur Folge haben können.
Risiken und Chancen von Jenoptik werden mithilfe der Faktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß anhand einer Schlüssel-Matrix berechnet. Mittels einer einheitlichen Bewertungsskala von 1 bis 5 ergibt sich eine errechnete Risikokennzahl von 1 bis 25 pro Sachverhalt. Die so dargestellten Risiken und Chancen sind das Ergebnis der Aggregation dezentral identifizierter Risiken und Chancen, die jeweils vorgegebenen Kategorien zugeordnet wurden.

Die Gesamtverantwortung für das Risiko- und Chancenmanagement-System des Jenoptik-Konzerns liegt beim Vorstand.
Die konzernweite Vorgehensweise ist in einem Risikohandbuch festgelegt.
Der Zentralbereich Compliance & Risk Management organisiert und steuert das System in enger Zusammenarbeit mit den Zentralbereichen sowie den Risikobeauftragten und Risikoverantwortlichen der Divisionen, welche die Umsetzung des Risiko- und Chancenmanagement-Systems in den jeweiligen Risiko-Reportingeinheiten verantworten. Bei den Risiko-Reportingeinheiten handelt es sich um definierte Berichtseinheiten, die der genauen Identifizierung und Zuordnung der Risiken und Chancen dienen und sowohl Business Units als auch einzelne Tochtergesellschaften sein können.
Die Interne Revision kontrolliert die Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems, während der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats die externe Kontrollfunktion für bzw. mit dem Aufsichtsrat wahrnimmt.
Im Rahmen des Risk Committees werden alle aggregierten Reportingergebnisse zu einer übergreifenden Bewertung der Risikolage des Konzerns zusammengeführt. Das Risk Committee besteht aus den Mitgliedern des Vorstands sowie dem Leiter des Zentralbereichs Compliance & Risk Management.
Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem bilanziellen Konsolidierungskreis.

Das Risiko- und Chancenmanagement-System von Jenoptik orientiert sich am Standard ISO 31000.
Die Definition und permanente Weiterentwicklung des Systems erfolgen in enger Abstimmung zwischen dem Zentralbereich Compliance & Risk Management, dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Verantwortet und beschlossen wird es vom Vorstand. Der Zentralbereich Compliance & Risk Management kommuniziert die Anforderungen an das Risikomanagement-System, berät bei der effizienten Umsetzung und überwacht die Maßnahmen sowie die Ergebnisse der Risikomanagement-Prozesse.
Kernprozess des Risikomanagements sind die verschiedenen Risiko-Assessments. Diese erfolgen in einer Kombination von Top-Down- und Bottom-Up-Elementen. Um eine möglichst vollständige Risiko-Identifizierung und Vergleichbarkeit innerhalb des Unternehmens zu gewährleisten, wurde ein Risiko-Register entwickelt, welches das Management bei der Evaluierung der Risiken unterstützt. Es enthält mehrere vorgegebene Kategorien, denen die Risiko-Reportingeinheiten potenzielle Risiken und Chancen zuordnen. Damit soll sichergestellt werden, dass sich jede Risiko-Reportingeinheit mit der gesamten Risikolandschaft auseinandersetzt und gleichzeitig eine Aggregation der Ergebnisse über die vorgegebenen Kategorien gewährleistet ist. Während operative und finanzwirtschaftliche Ziele für einen Zeithorizont von bis zu zwei Jahren betrachtet werden, sind strategische Themen für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren berücksichtigt.
Im Rahmen der Risikoanalyse ermitteln die Reportingeinheiten die Risiken und Chancen, um sie im nächsten Schritt bezüglich der Bewertungsmethoden (qualitativ oder quantitativ) und der bereits getroffenen oder noch notwendigen Maßnahmen einer validen Risikobewertung unterziehen zu können. Diese erfolgt nach der Nettomethode, das heißt, mitigierende Maßnahmen werden in die Bewertung bereits mit einbezogen, sodass nur das bewertete Residualrisiko berichtet und aggregiert wird. Die Bewertung eines Risikos ist das Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und der quantitativen Schadenshöhe bzw. dem qualitativen Schadensausmaß. Analog werden auch die Chancen bewertet.

Für die beiden genannten Bewertungsfaktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe besteht jeweils eine Skala von 1 bis 5, sodass die kleinstmögliche Risikokennzahl 1 und die größtmögliche Risikokennzahl 25 ist.

Die Ergebnisse der Risiko-Assessments werden halbjährlich vom Zentralbereich Compliance & Risk Management bei den Risiko-Reportingeinheiten abgefragt und zum Konzern-Risiko- und -Chancenbericht aggregiert. Anschließend werden die Ergebnisse der Risiko-Reportingeinheiten durch die Zentralbereiche des Corporate Centers validiert, bevor die Ergebnisse im Risk Committee diskutiert und durch den Vorstand sowohl eine übergreifende Bewertung vorgenommen wird als auch gegebenenfalls weitere Maßnahmen beschlossen werden. Nachdem der Vorstand den Konzern-Risiko- und -Chancenbericht verabschiedet hat, wird er im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vorgestellt und diskutiert und anschließend dem Aufsichtsrat vorgelegt.
Darüber hinaus werden unterjährig identifizierte Risiken, die eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit und ein hohes potenzielles Schadensausmaß haben, unverzüglich an den Chief Compliance & Risk Officer und den Vorstand kommuniziert. Diese entscheiden nach gemeinsamer Analyse mit den Fachabteilungen über weitere Maßnahmen und die gegebenenfalls erforderliche Kommunikation.
Die genannten Berichtsinstrumente sind auch die Basis des Risikofrüherkennungssystems. Dieses wird im Rahmen der Abschlussprüfung vom Prüfer evaluiert, um sicherzustellen, dass das System geeignet ist, alle potenziell den Bestand des Unternehmens gefährdenden Risiken rechtzeitig zu erfassen, zu bewerten und zu kommunizieren.
Risikoprävention ist ein wesentliches Element des Risikomanagement-Systems und integrativer Bestandteil der ordentlichen Geschäfts- und Gremientätigkeit.
Sie besteht im Wesentlichen aus dem Risikomonitoring im Rahmen der verschiedenen Assessments sowie speziellen Genehmigungsprozessen. So werden in den monatlichen Vorstandssitzungen, Sitzungen des EMC sowie in Strategiemeetings Risiken und Chancen sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmen diskutiert. Gleichzeitig können potenzielle Risiken für das Erreichen der strategischen Ziele direkt im Strategieentwicklungsprozess berücksichtigt und durch geeignete Maßnahmen minimiert werden.
Die Einhaltung nationaler und internationaler Compliance-Anforderungen ist fester Bestandteil der Risikoprävention und der Prozesse des Risikomanagement-Systems von Jenoptik.
Um die Mitarbeiter zu sensibilisieren und ein unternehmensweit einheitliches Verständnis der Compliance-Standards zu erreichen, gibt es regelmäßige Schulungen zu Compliancerelevanten Themengebieten wie Korruptionsprävention oder Kartellrecht, aber auch zu datenschutzrechtlichen Aspekten oder Insider-Handel. Für alle Mitarbeiter ist ein Online-Training zu den bedeutendsten Compliance-Themen verpflichtend. Für wichtige Risiko- oder Compliance-relevante Fragen der Mitarbeiter steht ein entsprechender Helpdesk im Intranet zur Verfügung. Die im Konzern implementierten Unternehmensrichtlinien zu den wesentlichen Geschäftsprozessen werden kontinuierlich überprüft, erweitert, aktualisiert und über das Intranet veröffentlicht. Zudem dienen unser Verhaltenskodex sowie die Konzernrichtlinien der weiteren Risikoprävention.
Der Lieferantenkodex verpflichtet Auftragnehmer von Jenoptik, entsprechend den internationalen Standards verschiedene Compliance-Anforderungen einzuhalten.
Mithilfe zentraler Geschäftspartner-Screenings (Third Party Due Diligence) soll überprüft werden, ob eine Zusammenarbeit mit entsprechenden Geschäftspartnern aus Compliance-Sicht erfolgen kann.
Jenoptik verfügt damit über ein System an Regelungen, Prozessen und Kontrollen, mit deren Hilfe mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert werden können.
Das Interne Kontrollsystem (IKS) ist neben dem Risikomanagement- und dem Compliance-Management-System wesentlicher Bestandteil der Corporate Governance. Es umfasst technische und organisatorische Regelungen und Kontrollschritte, die der Einhaltung von Richtlinien und zur Abwehr von Schäden dienen, sowie klare Verantwortlichkeiten und Funktionstrennungen unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips. Es soll insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung sowie die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung gewährleisten und wird regelmäßig von der Internen Revision geprüft. Die etablierten IKS- und Compliance-Self-Assessments, die vom Management aller Tochtergesellschaften sowie der JENOPTIK AG in Form von Fragebögen bearbeitet werden müssen, wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführt. Das Monitoring sowie die Beurteilung der ausgefüllten Fragebögen erfolgt durch die Zentralbereiche Compliance & Risk Management, Rechnungswesen, Controlling und Interne Revision. Berichtete Defizite werden analysiert und entsprechende Gegenmaßnahmen festgelegt, um diese nachhaltig zu beseitigen.
Die Interne Revision ist durch prozessunabhängige Prüfungen permanent in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems eingebunden. Sie ist als Stabstelle dem Finanzvorstand unterstellt. Die Interne Revision führt unabhängige Prüfungen durch. Dabei werden die Organisationseinheiten des Jenoptik-Konzerns auf Basis eines risikoorientierten Prüfungsplans analysiert und geprüft. Wesentliche Bestandteile der Prüfung sind die Einhaltung und ordnungsgemäße Umsetzung der anzuwendenden Richtlinien. Dabei werden nicht nur Fehler oder Prozessschwächen festgestellt, sondern auch mögliche Prozessverbesserungen im Sinne eines "Best-Practice-Ansatzes" aufgezeigt. Die Empfehlungen werden priorisiert, kategorisiert und direkt an die Verantwortlichen der geprüften Einheiten, die jeweiligen Zentralbereiche sowie den Vorstand berichtet. Verstöße oder Fehler werden analysiert und deren schnellstmögliche Abstellung initiiert. Die geprüfte Einheit berichtet im Anschluss dem Vorstand, mittels welcher Maßnahmen und bis zu welchem Zeitpunkt die ausgesprochenen Empfehlungen umgesetzt wurden. Dem folgen sogenannte Follow-up-Prüfungen, in denen die Umsetzung der Empfehlungen überprüft und über deren Ergebnisse die jeweiligen Leitungsebenen und Zentralbereiche sowie der Vorstand informiert werden. Die Interne Revision berichtet mindestens einmal jährlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats über wesentliche Feststellungen seit der letzten Berichterstattung. Im Jahr 2018 wurden sechs Jenaudits, zwei Follow-up-Prüfungen und drei Sonderprüfungen durchgeführt sowie sechs Einheiten bei der Umsetzung hieraus resultierender Maßnahmen begleitet.
Jenoptik verfügt über ein zentrales Finanzmanagement. Der Zentralbereich Treasury koordiniert den Konzernfinanzbedarf, stellt die Liquidität sicher und überwacht die Währungs-, Zins- und Liquiditätsrisiken auf Basis einer konzernweit geltenden Richtlinie und entsprechender Prozessbeschreibungen. Diese Vorgaben sehen unter anderem die personelle Trennung von Geschäftsabschluss und -kontrolle sowie den Handel innerhalb vorgegebener Limits vor.
Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, finanzwirtschaftliche Risiken aus Veränderungen von Marktsätzen, zum Beispiel Zinssätzen und Wechselkursen, zu begrenzen. Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zum Zweck der Sicherung von Grundgeschäften und nicht zu Spekulationszwecken genutzt und nur mit Banken guter bis sehr guter Bonität abgeschlossen.
Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist Teil des IKS des Jenoptik-Konzerns. Es soll unter anderem einen ordnungsgemäßen Prozess der Konzernabschlusserstellung gewährleisten und dabei sicherstellen, dass gesetzliche Vorschriften, Rechnungslegungsvorschriften und interne Richtlinien für einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze eingehalten werden, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich sind. Neue Vorschriften und Änderungen bestehender Regelungen werden zeitnah analysiert und umgesetzt. Alle in den Rechnungslegungs-Prozess eingebundenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult.
Durch Zugangsbeschränkungen in den entsprechenden IT-Systemen werden die Finanzsysteme vor Missbrauch geschützt. Eine zentrale Steuerung und die regelmäßige Sicherung der IT-Systeme reduzieren das Risiko von Datenverlusten.
Zur Erstellung des Konzernabschlusses werden die Daten der Gesellschaften von diesen direkt im Konsolidierungstool LucaNet erfasst. Die übertragenen Abschlussdaten und Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden durch systemtechnische und manuelle Kontrollen überprüft. Sämtliche zur Erstellung des Konzernabschlusses erforderlichen Konsolidierungsprozesse werden dokumentiert. Über diese Prozesse, Systeme und Kontrollen gewährleistet Jenoptik einen IFRS- sowie gesetzeskonformen Konzernrechnungslegungsprozess. Der Konzernabschlussprüfer prüft den Konzernabschluss der JENOPTIK AG nach den in der EU anzuwendenden IFRS-Vorschriften.
Den Corporate-Governance-Bericht finden Sie im Geschäftsbericht auf den Seiten 36 ff. Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289 f, 315 d HGB ist nachzulesen auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/ Corporate Governance. Gemäß § 317 Abs. 2 Satz 6 HGB sind die Angaben nach §§ 289 f, 315 d HGB nicht in die Prüfung durch den Abschlussprüfer einbezogen.
Mithilfe der verschiedenen Risiko- und Chancen-Assessments der jeweiligen Segmente wurde das Risikoprofil des Konzerns ausgehend vom Jahr 2018 für die Folgejahre ermittelt. Bestandteil der Risikobewertung der Segmente ist auch ein Review durch die Zentralfunktionen des Corporate Centers, sodass deren Risiken in der Segmentberichterstattung bzw. in der finalen Konzernbewertung inkludiert sind. Das Risiko- und Chancenmanagement ermöglicht einen direkten Vergleich der einzelnen Risikosubkategorien und der dazugehörigen Risikosymptome. Die Risikobewertung der einzelnen Subkategorien wird in der nachfolgenden Grafik detaillierter dargestellt.
scroll
| Konzern-Risikobewertung | ||
|---|---|---|
| Aktuell | Vorjahr | |
| --- | --- | --- |
| Strategische Risiken | ||
| Marktentwicklung | Mittel | Mittel |
| Produktentwicklung (inklusive F+E) | Mittel | Mittel |
| Unternehmensentwicklung (Portfolio und Struktur) | Mittel | Mittel |
| Organisationsentwicklung (Abläufe und Ressourcen) | Mittel | Mittel |
| Operationale Risiken | ||
| Supply Chain Management | Mittel | Mittel |
| Arbeits- und Umweltschutz | Niedrig | Niedrig |
| Fertigung (inklusive Qualitätsmanagement) | Mittel | Mittel |
| Marketing und Vertrieb | Mittel | Mittel |
| Patente und Schutzrechte | Niedrig | Niedrig |
| Personalmanagement | Mittel | Mittel |
| IT | Mittel | Mittel |
| Compliance | Mittel | Mittel |
| Recht | Niedrig | Niedrig |
| Immobilien | Niedrig | Niedrig |
| Finanzwirtschaftliche Risiken | ||
| Rechnungswesen | Niedrig | Niedrig |
| Finanzmanagement | Niedrig | Niedrig |
| Controlling | Mittel | Mittel |
| Steuern | Niedrig | Niedrig |
| Gesamtrisiko | Mittel | Mittel |
Insgesamt liegt das Risiko des Konzerns weiterhin am unteren Ende des mittleren Risikobereichs. Im Vergleich zum Vorjahr konnten keine signifikanten Änderungen festgestellt werden.
Strategische Risiken und Chancen des Gesamtkonzerns wurden auch 2018 im Vergleich zu den operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken durchschnittlich am höchsten bewertet. Jenoptik ist auf unterschiedlichen Märkten tätig. Durch die im Jahr 2018 initiierte strategische Neuausrichtung mit Fokus auf photonische Marktfelder stellt deren Entwicklung für den Konzern Chance und Risiko zugleich dar.
Die teilweise unsichere gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Wachstumsmärkte von Jenoptik, beispielsweise in China, die nur schwer einschätzbaren handels- und außenpolitischen Maßnahmen der US-Administration, politische Konflikte durch bereits entstandene bzw. entstehende Handelsbarrieren sowie die zum Entstehungszeitpunkt dieses Berichts nach wie vor bestehenden Unsicherheiten hinsichtlich des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union bergen potenzielle Risiken für aktuelle und zukünftige Geschäfte des Konzerns.
Die Auswirkungen des Brexits werden von uns kontinuierlich überwacht. Beispielsweise haben wir unsere Supply Chain analysiert und untersucht, welche Auswirkungen welcher Lieferant auf welchen Kunden haben kann. Gegenmaßnahmen wurden initiiert, um Engpässe in der Lieferkette -beispielsweise durch Alternativlieferanten oder gezielte Anpassungen des Working Capitals -wirksam entgegenzutreten. Zudem betrachten wir Effekte aus potenziellen finanzwirtschaftlichen Aspekten wie zum Beispiel möglicherweise entstehende Zoll- bzw. Exportbeschränkungen oder Währungskursschwankungen, denen wir mit entsprechenden Sicherungsmaßnahmen begegnen.
Auch die anhaltend hohe Staatsverschuldung in Teilen Europas und die damit einhergehenden Haushaltskonsolidierungen erschweren Investitionen der öffentlichen Auftraggeber, aber auch von privaten Konsumenten. Im Rahmen eines aktiven Risikomanagements entwickeln wir, wo möglich, auch für politische Unsicherheiten adäquate Gegenmaßnahmen innerhalb unserer Geschäftsprozesse.
In allen Geschäftsbereichen ist Jenoptik einem intensiven Wettbewerb ausgesetzt. Dem Risiko der Verdrängung durch Konkurrenzunternehmen begegnet Jenoptik beispielsweise durch gezielte und flexible Anpassungen des Produktspektrums bzw. durch individuelle Adaptionen für unsere Kunden. Akquisitionen und Fusionen auf den von uns adressierten Märkten könnten zudem dazu führen, dass sich die Wettbewerbssituation weiter verschärft und eventuell verbesserte Kostenstrukturen des Wettbewerbs und damit einhergehender steigender Preisdruck negative Auswirkungen auf das Konzern-Ergebnis haben könnten. Wir begegnen diesem Risiko durch eine stetige Analyse unseres Unternehmensportfolios, das heißt, ob und wie gezielte Unternehmenszukäufe unser Angebot sinnvoll ergänzen können, um nachhaltiges profitables Wachstum zu generieren. M&A-Aktivitäten sowie die Integration der Akquisitionen bergen ein grundsätzliches Risiko für den Konzern. Wir wirken diesem Risiko aktiv durch eine umfangreiche Due Diligence sowie einem strukturiertem und individuell auf das erworbene Unternehmen angepassten Integrationsprozess entgegen.
Operationale Risiken und Chancen wurden konzernübergreifend mit niedrigen bis mittleren Risikokennzahlen bewertet.
Die zunehmende Zahl komplexer internationaler und vor allem technisch anspruchsvoller Projekte stellt sehr hohe operative Anforderungen an alle Geschäftsbereiche. Insbesondere das Supply Chain Management und die Fertigung sind für die Sicherstellung der Qualität unserer ausgelieferten Produkte verantwortlich. Unter anderem die Nutzung von einzelnen Single-Source-Lieferanten kann das Risiko der Abhängigkeit erhöhen. Die stetige Weiterentwicklung unserer Einkaufs- und Produktionsorganisationen soll dabei sicherstellen, dass unsere Kunden auch weiterhin qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Lösungen termingerecht erhalten.
Die globalen IT-Systeme und -Prozesse sind für Jenoptik segmentübergreifend von großer Bedeutung. Die Sicherheit und Verfügbarkeit der Systeme haben dabei oberste Priorität. Die Daten werden auf redundanten Speichermedien gelagert und durch ein teilweise mehrstufiges Archiv- und Backup-System vor Datenverlust gesichert. Dies soll im Krisenfall eine zeitnahe Wiederherstellung ermöglichen. Weltweit ist ein Anstieg von Bedrohungen in der Informationstechnik zu verzeichnen, so zum Beispiel in Form von sogenannten Phishing- oder anderen Virus-Angriffen, bei denen durch Täuschung Unternehmensinformationen durch Dritte eingeholt werden. Trotz verschiedener technischer Voraussetzungen, etablierter Prozesse sowie interner Schulung der verantwortlichen Mitarbeiter besteht das Risiko des Datenverlusts bzw. der eingeschränkten Nutzung der IT-Infrastruktur. Dies wiederum könnte negative Auswirkungen auf die Geschäftslage haben. Um auch etwaige finanzielle Auswirkungen für den Konzern zu begrenzen, schloss Jenoptik 2018 eine Cyber-Risk-Versicherung ab.
Den wichtigsten Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten unsere Mitarbeiter. Als internationaler Technologiekonzern benötigen wir hierfür auch weiterhin weltweit engagierte und sehr gut qualifizierte Kolleginnen und Kollegen. Aufgrund des Fachkräftemangels, vor allem in Deutschland, besteht auch für Jenoptik das Risiko, vakante Stellen zeitnah nicht besetzen zu können. Wir begegnen diesem Risiko durch ein zielgerichtetes "Employer Branding" sowie attraktiven und individuell angepassten Anreiz- und Bindungssystemen. Diese richten wir unter anderem auch nach Trends und Entwicklungen im Personalbereich aus.
Die Nichteinhaltung gesetzlicher, ethischer oder vertraglicher Anforderungen stellt vor dem Hintergrund der internationalen Geschäftstätigkeit von Jenoptik ebenfalls ein bereichsübergreifendes Risiko dar. Als Unternehmen mit Kunden und Geschäftspartnern in zahlreichen Ländern, Auftraggebern im öffentlichen Dienst und Engagement im US-amerikanischen Verteidigungsmarkt muss sich Jenoptik mit vielen und teilweise wachsenden Compliance-Anforderungen in den unterschiedlichsten Märkten auseinandersetzen. Obwohl mit einer konzernweiten Exportkontrollorganisation, dem Zentralbereich Compliance & Risk Management sowie mit entsprechenden Prozessen die notwendigen organisatorischen Strukturen und Maßnahmen implementiert sind, um mögliche Compliance-Verstöße zu minimieren, können diese jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Mithilfe der strikten Einhaltung des Compliance-Programms sowie der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Compliance Management Systems sollen mögliche Prozesslücken geschlossen sowie gesetzes- und regeltreue Verfahren sichergestellt werden.
Die finanzwirtschaftlichen Risiken wurden 2018 konzernübergreifend durchschnittlich niedrig bewertet. Die nachfolgenden Themen umfassen dabei auch die segmentspezifischen Risiken. Eine zentrale Aufgabe des Zentralbereichs Treasury der Jenoptik ist es, die Finanzierung aller Konzerngesellschaften langfristig sicherzustellen und zu koordinieren. Jenoptik verfügt über eine gute interne Finanzierung sowie Zugang zu alternativen externen Finanzierungsoptionen. Für den Konsortialkredit der JENOPTIK AG sind Finanzkennzahlen vereinbart, deren Einhaltung kontinuierlich überwacht wird und die regelmäßig an die Kreditgeber berichtet werden. Währungsbedingte Risiken resultieren aus den internationalen Aktivitäten des Konzerns. Der Zentralbereich Treasury identifiziert diese Risiken in Zusammenarbeit mit den Konzerngesellschaften und steuert sie mit geeigneten Maßnahmen, zum Beispiel durch den Abschluss von Devisentermingeschäften. Grundsätzlich müssen alle Konzerngesellschaften Fremdwährungspositionen zum Zeitpunkt ihrer Entstehung sichern. Die Sicherung erfolgt mit dem Ziel, eine Sicherungsbeziehung mit möglichst hoher Effektivität herzustellen.
Das Zinsänderungsrisiko wird unter anderem durch den Abschluss festverzinslicher Darlehen reduziert. Zusätzlich kommen sogenannte Zinsswaps zum Einsatz, die das Zinsänderungsrisiko bei variabel verzinsten Darlehen reduzieren. Bei einem Teil der Darlehen wurde bewusst eine variable Verzinsung vereinbart, um von dem aktuell niedrigen Zinsumfeld vollumfänglich zu profitieren.
Die Liquiditätsplanung dient dazu, Liquiditätsrisiken frühzeitig zu erkennen und konzernweit systematisch zu minimieren. Zur Liquiditätssteuerung und -überwachung dienen regelmäßige Treasury-Reports sowie ein monatlich rollierender Liquiditäts-Forecast.
In den Bereichen Controlling sowie Rechnungswesen ergeben sich Chancen vor allem durch den weiteren Ausbau und die Optimierung eines einheitlichen ERP-Systems sowie durch Zentralisierungen von Buchhaltungsaktivitäten zur permanenten Qualitätssteigerung. Durch die kontinuierliche Etablierung und Fortentwicklung moderner und zielgerichteter Controlling-Instrumente begegnen wir dem Risiko möglicher fehlender geschäftsentscheidender Informationen im internen Berichtswesen.
Das Risiko- und Chancenprofil des Jenoptik-Konzerns wurde von den unterschiedlichen Risikoprofilen der Segmente abgeleitet. Finanzwirtschaftliche Risiken werden gebündelt im Risiko- und Chancenprofil des Konzerns abgebildet.
scroll
| Risikobewertung | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Segment Optics & Life Science | Segment Mobility | Segment Defense & Civil Systems | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Aktuell | Vorjahr | Aktuell | Vorjahr | Aktuell | Vorjahr | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Strategische Risiken | ||||||
| Marktentwicklung | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Produktentwicklung (inkl. F+E) | Mittel | Mittel | Mittelhoch | Mittelhoch | Mittel | Mittel |
| Unternehmensentwicklung (Portfolio & Struktur) | Mittel | Mittel | Mittel | Mittelhoch | Mittel | Mittel |
| Organisationsentwicklung (Abläufe & Ressourcen) | Mittel | Mittel | Mittel | Mittelhoch | Mittel | Mittel |
| Operationale Risiken | ||||||
| Supply Chain Management | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Arbeits- und Umweltschutz | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig |
| Fertigung (inklusive Qualitätsmanagement) | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Niedrig | Niedrig |
| Marketing & Vertrieb | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Patente und Schutzrechte | Niedrig | Niedrig | Mittel | Niedrig | Niedrig | Niedrig |
| Personalmanagement | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| IT | Mittel | Niedrig | Mittel | Mittel | Niedrig | Mittel |
| Compliance | Niedrig | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
| Recht | Niedrig | Niedrig | Mittel | Niedrig | Mittel | Mittel |
| Immobilien | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Mittel | Niedrig | Mittel |
| Finanzwirtschaftliche Risiken | ||||||
| Rechnungswesen | Niedrig | Niedrig | Mittel | Mittel | Niedrig | Niedrig |
| Finanzmanagement | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig | Niedrig |
| Controlling | Niedrig | Niedrig | Mittel | Mittel | Niedrig | Mittel |
| Steuern | Niedrig | Niedrig | Mittel | Niedrig | Niedrig | Niedrig |
| Gesamtrisiko | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel | Mittel |
Strategische Risiken und Chancen resultieren vor allem aus der Nachfrage in der Halbleiterausrüstungsindustrie, welche von zyklischen Entwicklungen geprägt ist. Sie kann das Ergebnis deutlich positiv, aber auch negativ beeinflussen. Darüber hinaus birgt die Fokussierung auf größere Kunden grundsätzlich das Risiko, dass negative Geschäftsentwicklungen oder der Verlust der Kunden deutliche Umsatz- und Ergebnisauswirkungen haben könnten. Andererseits ermöglicht die Bindung solcher Kunden aufgrund von Skaleneffekten ein profitables Umsatzwachstum. Zwar ist dieses durch eine zunehmende Anzahl vor allem asiatischer Wettbewerber sowie den Trend von Lieferanten und Kunden zur Vorwärts- bzw. Rückwärtsintegration immer latent gefährdet, kann jedoch durch den stetigen Ausbau der bestehenden Wettbewerbsvorteile und Internationalisierung realisiert werden. Zudem begegnet der Geschäftsbereich diesem Risiko durch eine kontinuierliche Überprüfung der Wertschöpfungstiefe mit dem Ziel, mehr Systemlösungen für unsere Kunden anbieten zu können.
Die zunehmende Bedeutung von Digitalisierung und die damit verbundene starke Nachfrage nach Anwendungen und Geräten sowohl durch Privathaushalte als auch von Unternehmen bieten für das Segment in den kommenden Jahren weiterhin große Chancen. Auch die demografische Entwicklung in den Industrienationen sowie der ständig steigende medizinischtechnologische Fortschritt, vor allem in unseren Kernmärkten Asien und Amerika, führen zu steigenden Nachfragen nach unseren Produktlösungen. Durch die ständige Weiterentwicklung des Produktportfolios sowie die stärkere Marktorientierung von Jenoptik können die Anforderungen unserer Kunden besser bedient werden. Jedoch verursacht das zunehmende Finanzierungsproblem der nationalen Gesundheitswesen einen stark steigenden Preisdruck unter den Anbietern. Die tendenziell zunehmende Komplexität des Marktumfelds erschwert eindeutige und sichere Prognosen vor allem in innovativen Anwendungsfeldern.
Die spezifischen Kundenanforderungen führen zu besonderen operationalen Risiken und Chancen im Bereich des Supply Chain Managements sowie in den Fertigungsprozessen. Es gibt für zahlreiche Komponenten des Segmentes nur eine sehr begrenzte Anzahl qualifizierter Lieferanten, die die notwendigen Spezifikationen zeitgerecht erfüllen können. Beim Ausfall eines solchen Lieferanten oder sich verändernden Spezifikationen durch die Kunden kann es zu entsprechenden Problemen im Entwicklungs- bzw. Produktionsprozess kommen. Mithilfe des strategischen Einkaufs werden kontinuierlich Partner qualifiziert, um mittelund langfristig über eine stabile Basis von geeigneten Lieferanten zu verfügen. Spezifische Kundenanforderungen, vor allem hinsichtlich der Qualität der Produkte, führen zudem zu gestiegenen Anforderungen an den Anlagenbestand im Bereich Fertigung, die durch gezielte Erweiterungs- bzw. Ersatzinvestitionen erfüllt werden. Sollten notwendige Investitionen ausbleiben, besteht das Risiko, dass die Qualitätsanforderungen nicht zur vereinbarten Zeit oder gar nicht erfüllt werden können, was entweder zu Verzögerungen bei der Auslieferung oder zur Nichtabnahme beim Kunden führen kann.
Im Segment Mobility beeinflussen sowohl die Marktentwicklung als auch die politischen Rahmenbedingungen die strategischen Risiken bzw. Chancen. Im Bereich der Messtechnik ist das Erreichen der Umsatzziele stark an den Automobilmarkt gekoppelt. Der Trend zur elektrischen Mobilität stellt für uns Chance und Risiko zugleich dar. Die Verringerung der Anzahl mechanischer Teile bedeutet ein Risiko für das bereits etablierte Geschäftsmodell. Mithilfe der neuen strategischen Fokussierung des Segmentes und der dementsprechenden Anpassung des Produktportfolios bzw. der gezielten Erweiterung unserer bisherigen Aktivitäten durch Zukauf von Prodomax und der OTTO-Gruppe begegnen wir diesem Trend aktiv.
Die aktuell unsicheren wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen auf dem asiatischen und nordafrikanischen Markt stellen für unser Verkehrssicherheitsgeschäft ein Risiko dar. Jenoptik ist als Auftragnehmer vor allem internationaler öffentlicher Auftraggeber sowohl der politischen als auch der wirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Länder ausgesetzt. Dies kann besonders bei Unruhen, Regierungswechseln oder im Zusammenhang mit dem Brexit dazu führen, dass Projekte nur verzögert abgewickelt oder ganz gestoppt werden. Die wiederum teilweise verbesserte politische Lage in bestimmten Absatzmärkten und die wirtschaftliche Prosperität der Länder eröffnen hingegen Chancen, die sich daraus entwickelnde Nachfrage nach Verkehrssicherheitstechnik besser bedienen zu können. Zugleich bieten der gestiegene Bedarf an Sicherheitstechnologien sowie intelligenten Verkehrsstromlösungen (Smart City), vor allem in Ballungsräumen, erhöhte Chancen für das Segment. Durch eine permanente Optimierung des Produktportfolios entwickeln wir strategische Vorteile gegenüber dem Wettbewerb.
In den operationalen Risiken und Chancen spiegelt sich die zunehmende Internationalisierung von Projekten und Teilen der Wertschöpfungskette in erhöhten Anforderungen an die Bereiche Supply Chain Management, Fertigung, Marketing und Vertrieb sowie Personalmanagement wider. Der konsequente Ausbau effizienter Service- und Vertriebsstrukturen ist von entscheidender Bedeutung für die Erreichung der Wachstumsziele insbesondere im Ausland.
Ein ungeregelter Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union könnte für das Segment Mobility Auswirkungen haben. Wie bereits beschrieben, analysieren wir fortwährend mögliche Konsequenzen und haben bereits Maßnahmen vorbereitet. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Risiko- und Chancenberichts sind diese jedoch nicht vollumfänglich abschätzbar. Wir können deshalb das Risiko nicht ausschließen, dass ungeplante Maßnahmen sowie Verzögerungen in unseren Geschäftsabläufen zu höheren Aufwänden führen, die das Ergebnis des Segmentes negativ beeinflussen.
Neuerungen bzw. Prozessanpassungen in implementierten ERP-Systemen können derzeit noch vereinzelt zu Verzögerungen in der Organisation führen. Bei einer langfristigen Nutzung des konzernweiten ERP-Systems überwiegen jedoch die Chancen hinsichtlich Effektivität und verbesserter Steuerungsmöglichkeiten.
Die gesteigerten Compliance-Anforderungen, sei es durch Kunden oder durch den Gesetzgeber, bergen das Risiko von Verzögerungen in unseren Geschäftsprozessen bzw. von zusätzlichen Aufwänden, die das Ergebnis des Bereiches negativ beeinträchtigen könnten. Die Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung sind im Bereich der Verkehrssicherheitstechnik von besonderer Bedeutung.
Strategische Risiken und Chancen. Der Verteidigungsmarkt ist stark geprägt von der jeweiligen politischen Willensbildung, insbesondere von der öffentlichen Haushaltslage sowie der restriktiven Handhabung von Exportgenehmigungen der Bundesregierung, vor allem für den Raum Naher Osten. Verstärkende Impulse für das Marktumfeld geben perspektivisch die Forderung, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts der NATO-Mitglieder für Rüstung und Militär auszugeben, sowie die Überlegungen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu einer gemeinsamen Rüstungspolitik. Der geplante Anstieg des Verteidigungsetats und die damit verbundenen verstärkten Investitionen der Bundesregierung können zu höheren Auftragseingängen bei VINCORION führen.
Im Rahmen der Unternehmensentwicklung wird dem möglichen Risiko der Abhängigkeit von politischen Entscheidungen und öffentlichen Budgets unter anderem mit dem gezielten Ausbau des zivilen und vor allem internationalen Produktportfolios begegnet. Dafür müssen im Zuge der strategischen Organisationsentwicklung auch die notwendigen Abläufe und Ressourcen sukzessive angepasst werden. Auch die Marketing- und Vertriebsaktivitäten werden kontinuierlich intensiviert, um die entsprechenden Wachstumsoptionen ausschöpfen zu können. Die neue Marke VINCORION soll dabei helfen, unsere Kunden noch besser adressieren zu können.
Da ein Großteil des Umsatzes der Marke VINCORION aus dem Projektgeschäft resultiert, sind Produktentwicklungen und -einführungen größtes Risiko und größte Chance zugleich. Langfristige Entwicklungsprojekte bieten hohes Potenzial für die Generierung zukünftigen Umsatzes. Allerdings bestehen auch hier immanente technologische und organisatorische Risiken, die den zeitgerechten Entwicklungserfolg gefährden könnten.
Die Entscheidung von Airbus, die Produktion des A380 einzustellen, wird nach derzeitigem Kenntnisstand zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf von VINCORION für 2019 und 2020 führen. Zumal das Ersatzteilgeschäft sowie Reparatur- und Wartungsarbeiten der im Einsatz befindlichen A380 weiter zu unserem Ergebnis beitragen.
Aufgrund des auf langfristige Kundenbeziehungen ausgerichteten Geschäftsmodells des Segmentes und langer Produktlebenszyklen ist die Lieferantenperformance ein wichtiger Erfolgsfaktor. Operationale Risiken und Chancen ergeben sich vor allem durch die teilweise hohe Abhängigkeit von einzelnen Bezugsquellen. Diese könnten zukünftige Geschäftschancen gefährden. Das Risiko wurde im Vergleich zum Vorjahr durch ein aktives Supply Chain Management operativ reduziert.
Im Bereich der zivilen Anwendungen ergeben sich Risiken aufgrund der hohen Leistungsanforderungen an die zu produzierenden Systeme sowie der teilweise geringen Stückzahlen.
Insgesamt hat der Jenoptik-Konzern im Durchschnitt von strategischen, operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken ein im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend unverändertes Risiko-Exposure zu verzeichnen und liegt aktuell weiterhin am unteren Ende des mittleren Risikobereichs.
Den mit "Mittel" bewerteten strategischen Risiken stehen adäquate Chancen gegenüber bzw. wird mit Maßnahmen begegnet, die eine nachhaltig vorteilhafte strategische Positionierung ermöglichen. Dies betrifft insbesondere die Risiken der Subkategorien "Produktentwicklung", "Unternehmensentwicklung" und "Organisationsentwicklung". Die Risiken der Subkategorie "Marktentwicklung" resultieren aus externen Risikoquellen, denen ebenfalls durch geeignete strategische Maßnahmen entgegengewirkt wird.
Im Bereich der operationalen Risiken sind der erfolgreiche Auf- und Ausbau der Vertriebsstrukturen von entscheidender Bedeutung. Gleiches gilt für das Supply Chain Management und die Fertigung, denen aufgrund der hohen technologischen Anforderungen in einem internationalen Marktumfeld und einem damit teilweise einhergehenden Single-Sourcing besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht werden muss.
Die finanzwirtschaftlichen Risiken für den Konzern ergaben in Summe keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zum Vorjahr.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Neuausrichtung der strategischen Marktsegmente des Konzerns (mithilfe der Strategie 2022) sukzessive dazu beitragen kann, bestehende strategische Risiken zu senken. Die zunehmende Bedeutung der photonischen Industrie und die damit verbundene starke Nachfrage nach Anwendungen und Systemen, sowohl durch Privathaushalte als auch von Unternehmen, bieten für Jenoptik weiterhin entsprechendes Wachstumspotenzial.
Insgesamt besteht ein zufriedenstellendes Verhältnis zwischen Risiken und Chancen im Jenoptik-Konzern. Es wurden keine den Bestand des Konzerns gefährdende Risiken identifiziert.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose im Januar 2019 erneut gesenkt. Für die Weltwirtschaft rechnet er mit einem Wachstum von 3,5 Prozent für 2019 (vorherige Prognose: 3,7 Prozent), für 2020 mit 3,6 Prozent. Das Risiko eines stärkeren Rückgangs des weltweiten Wachstums sei gestiegen; die Schwäche aus dem 2. Halbjahr 2018 werde in den kommenden Quartalen anhalten. Risiken sind neben der Eskalation von Handelskonflikten zwischen den USA und anderen Volkswirtschaften ein möglicherweise ungeordneter Brexit, eine neue Schuldenkrise in der Euro-Zone, zum Beispiel in Italien, und die nachlassende wirtschaftliche Dynamik in China.
Die chinesische Regierung will der konjunkturellen Abkühlung entgegenwirken und plant größere Steuer- und Abgabensenkungen sowie höhere Infrastrukturausgaben im laufenden Jahr. Angesichts des Handelskonflikts und der schwächeren Weltkonjunktur rechnet China für 2019 mit einem Anstieg des BIP von nur noch 6 bis 6,5 Prozent.
Das Wirtschaftswachstum der USA wird laut IWF weiter anhalten.
scroll
| 2019* | 2020* | |
|---|---|---|
| Welt | 3,5 | 3,6 |
| USA | 2,5 | 1,8 |
| Euro-Zone | 1,6 | 1,7 |
| Deutschland | 1,3 | 1,6 |
| China | 6,2 | 6,2 |
| Indien | 7,5 | 7,7 |
| Schwellenländer | 4,5 | 4,9 |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economie Outlook (Update), Januar 2019
* Prognose
Dagegen hat der IWF die Prognose für Deutschland deutlich reduziert: Eine schwache Industrieproduktion, insbesondere in der Automobilindustrie, und eine geringere Auslandsnachfrage werden das Wachstum voraussichtlich von 1,9 Prozent auf nur noch 1,3 Prozent in 2019 drücken. Die deutsche Wirtschaft befindet sich zum Jahresbeginn in einem Abschwung, so das Ifo-Institut. Im Januar fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex zum fünften Mal in Folge, wobei nicht nur die aktuelle Lage, sondern auch die Aussichten schlechter bewertet wurden. Die Unsicherheiten resultieren aus Problemen in wichtigen Schwellenländern, dem Handelskonflikt zwischen den USA und China, Protektionismus, der Sorge vor einem ungeregelten Brexit sowie einer sich abkühlenden Konjunktur in China. Die Bundesregierung rechnet deshalb nur noch mit einem Wachstum von 1,0 Prozent im laufenden Jahr. Die ursprüngliche Prognose von 2,1 Prozent war bereits 2018 auf 1,8 Prozent reduziert worden. Für 2020 erwartet die Bundesregierung wieder ein stärkeres Wachstum von 1,6 Prozent.
Offen ist zum Zeitpunkt der Berichterstellung die wirtschaftliche Perspektive infolge des Brexits, insbesondere für den Fall, dass Großbritannien den europäischen Binnenmarkt und die Zollunion ohne Übergangsvereinbarung verlassen sollte. Nach Angaben der britischen Handelskammer haben bereits Tausende britische Unternehmen Notfallpläne für den Fall eines ungeordneten Brexits erarbeitet und Vorräte aufgebaut, um Lieferengpässen vorzubeugen. Einige Autohersteller und der Flugzeugbauer Airbus haben bereits Werksschließungen oder Produktionsverlagerungen auf das europäische Festland angekündigt, sollte es ab Ende März 2019 zu einem solchen "harten Brexit" kommen. Die dann erforderliche Zollkontrolle bzw. -bürokratie würde laut Deutschem Industrie- und Handelskammertag (DIHK) allein für deutsche Unternehmen bis zu 10 Mio zusätzliche Zollanmeldungen jährlich und mehr als 200 Mio Euro an zusätzlichen Kosten bringen.
Der globale Photonik-Markt wird nach Angaben der Analysten von Markets and Markets von 530 Mrd US-Dollar bis 2022 auf 795 Mrd US-Dollar wachsen. Das wären durchschnittlich 8,4 Prozent jährlich. Wachstumstreiber sei die große Nachfrage in Bereichen wie Displays, Informations- und Kommunikationstechnik, Medizintechnik und Life Sciences, Messtechnik, Lighting sowie Produktionstechnik. Auch der deutsche Industrieverband Spectaris bewertet die Aussichten für die deutsche Photonik-Industrie gut: Wichtige Treiber für die Branchenentwicklung sind Themen wie Industrie 4.0 und Smart Factories, wo viel optische Sensorik, Bilderfassung und -verarbeitung benötigt werde. Auch die Automobilindustrie werde mit Blick auf das autonome oder teilautonome Fahren eine große Rolle spielen, nicht zuletzt optische Messtechnik zur Datengewinnung oder LiDAR-Sensorik. Der Automotive-LiDAR-Markt soll in den nächsten zehn Jahren um jährlich durchschnittlich fast 30 Prozent wachsen, bedingt durch die Zunahme autonomer Fahrzeuge und Fahrerassistenzsysteme (ADAS), so die Marktforscher von Research and Markets.
Photonische Technologien sind ein Kernbestandteil vieler Diagnoseverfahren und Behandlungsmethoden in der Medizintechnik, zum Beispiel in der In-vitro-Diagnostik, Endoskopie und in sogenannten Point-of-Care-Lösungen zur patientennahen Behandlung. Dem globalen Weltmarkt für Medizintechnik prognostiziert der Marktforscher EvaluateMedTech, den Spectaris zitiert, ein jährliches Wachstum von rund 5 Prozent auf etwa 530 Mrd US-Dollar im Jahr 2022. Hinzu kämen regulatorische Unsicherheiten im Bereich der Medizintechnik und der Umweltgesetzgebungen.
Der internationale Laser-Markt könnte nach dem Rekordjahr 2018 auch 2019 wieder um 5 bis 6 Prozent wachsen, so die Prognose im Jahresbericht im Magazin "Laser Focus World". Allerdings könnten die volatilen makroökonomischen Bedingungen dieses Ziel gefährden.

Quelle: VDMA, ZVEI, Spectaris: Branchenbericht Photonik 2013
Nach mehreren Rekordjahren sind die großen Halbleiterausrüster vorsichtiger für 2019. Die leichte Abschwächung aus der zweiten Jahreshälfte 2018 wird sich voraussichtlich in den ersten Monaten 2019 fortsetzen. Eine geringere Nachfrage nach Halbleitern für Smartphones, Tablets, Server und Autos wird begleitet von hohen Lagerbeständen bei Kunden sowie der allgemeinen Verunsicherung durch Handelskonflikte und die schwächere Weltkonjunktur. Der Fachverband SEMI rechnet für 2019 mit einem Umsatzrückgang in Höhe von 4 Prozent. Für 2020 ist SEMI optimistischer: Mit einem Wachstum von 20,7 Prozent auf 71,9 Mrd US-Dollar könne ein neues Allzeithoch erreicht werden.
Auch die Halbleiterindustrie stellt sich auf moderates Wachstum ein: Nach Prognosen von SIA werden sich die weltweiten Umsätze 2019 nur um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöhen. Weil das Geschäft mit Smartphones nicht mehr wächst, müssen die Unternehmen in andere Bereiche wie das Internet oder Automotive expandieren. Halbleiterhersteller erhoffen sich ein starkes Geschäft mit autonomen Fahrzeugen und aus der Elektromobilität.

Quelle: Semiconductor Equipment and Materials International (semi)
* vorläufige Berechnung
** Prognose
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer starteten mit einem Auftragspolster von etwa 8 Monaten in das Jahr 2019, was Einschränkungen durch den Brexit zeitweilig überbrücken könnte. Schwierig wird es, wenn mehrere Risiken gleichzeitig durchschlagen: ein harter Brexit, eine Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China und eine Verschärfung der Schuldenkrise in Italien -dann wären vier von fünf Hauptexportmärkten betroffen. Dennoch prognostiziert der VDMA für 2019 ein Wachstum von 2 Prozent. Der Verband veröffentlichte zudem eine Studie zum "Chinageschäft der Zukunft": Demnach werden immer mehr chinesische Unternehmen mit staatlicher Hilfe zu Konkurrenten deutscher Mittelständler aufgebaut, auch im High-End-Segment.
Der Trend hin zu mehr Automatisierung hält an: Marktforscher Gartner rechnet damit, dass der Markt für "Robotic Process Automation"-Software bis 2022 auf 2,4 Billionen US-Dollar steigen soll, nach 680 Mio US-Dollar 2018. Die International Federation of Robotics (IFR) prognostiziert einen zunehmenden Roboterabsatz im Zuge der weiteren Automatisierung in der Automobilindustrie. So soll der weltweite Absatz von Industrierobotern bis 2021 um jährlich durchschnittlich 14 Prozent steigen. Auch kleine und mittlere Hersteller würden zunehmend auf Automation setzen, was flexible und einfache Robotik-Lösungen erfordere. Der internationale Roboterverband geht davon aus, dass neben großen Robotern in der Automobilindustrie zunehmend auch sogenannte Cobots gefragt sind, kleinere "kollaborative Roboter", die eine enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine erlauben.
In der Automobilindustrie zeichnet sich eine Marktöffnung in China ab, wenn auch bislang ohne konkrete Details: Das Land wolle die Zölle auf Autoimporte senken sowie allgemein mehr Marktzugang und bessere Investitionsbedingungen für ausländische Unternehmen schaffen. Der Automobilverband VDA begrüßte diese Ankündigungen im April 2018, da China für die deutschen Hersteller und Zulieferer ein wichtiger Exportmarkt und Produktionsstandort sei. Mit Sorgen betrachtet der VDA die Entwicklung der internationalen Handelspolitik: Die deutsche Automobilindustrie sei auf freien Marktzugang angewiesen. Sollte es nach Verhandlungspausen zu neuen Strafzöllen kommen, sind Umfang und Auswirkungen noch nicht absehbar. Importzölle könnten zum Beispiel in der Automobilindustrie zu höheren Preisen, Umsatzeinbußen, Investitionsstau und Jobverlusten in Produktion, Zulieferkette und Handel führen, warnen Industrieverbände.
Darüber hinaus stellt sich die Automobilindustrie auf neue, sehr strenge Technik- und Umweltvorgaben ein. Nach der Einführung des neuen Abgasprüfverfahrens WLTP wurde die Autoproduktion vieler Hersteller gedrosselt, was sich nur langsam wieder normalisiert. Darüber hinaus wollen die EU-Staaten die Kohlendioxidgrenzen für Neuwagen verschärfen: Von 2020 Optics & Life Science bis 2030 sollen die Grenzwerte um 35 Prozent gesenkt und die Anzahl der Elektro- und Hybridfahrzeuge in der EU erhöht werden. Für Letzteres will das EU-Parlament die Autohersteller mit einer Quote verpflichten, bis 2030 mindestens 35 Prozent emissionsarme Fahrzeuge zu verkaufen.
Die Studie "Global Automotive Outlook", veröffentlicht im Juli 2018 von der Unternehmensberatung AlixPartners, prognostiziert schwächere Jahre für die Hersteller und Zulieferer: Zum einen verlangsamt sich das Wachstum des globalen Automarktes bis 2025. Zum anderen müssten hohe Investitionen gestemmt werden, insbesondere für Elektroantriebe und autonomes Fahren. Deshalb planen Autobauer Partnerschaften untereinander und mit Autozulieferern, IT- und Mobilitätsdienstleistern.
Der globale Markt der Verkehrssicherheit wird voraussichtlich von 2,6 Mrd US-Dollar im Jahr 2016 auf 4,1 Mrd US-Dollar 2021 und damit jährlich um durchschnittlich 9,3 Prozent wachsen, so das US-Marktforschungsunternehmen Markets and Markets im Report "Road Safety Market by Solution, Service". Wesentliche Faktoren sind die weitere Zunahme von Verkehrsunfällen, die wachsende Urbanität und Mobilität sowie mehr gesetzliche Regelungen für Verkehrssicherheit. Die automatische Kennzeichenerfassung (ANPR) wird als Mittel der Verkehrsüberwachung und Prävention wichtiger: Marktforscher rechnen in Branchenstudien mit einem Wachstum im ANPR-Marktsegment von durchschnittlich 12,8 Prozent jährlich auf ein Volumen von 1,4 Mrd US-Dollar bis 2023. Sie könnte auch zum Einsatz kommen, sollte ein harter Brexit Zollkontrollen erfordern. Der automatische Kennzeichenabgleich könnte auch für die Überwachung von Einfahrgenehmigungen bzw. Sperrzonen angewendet werden, wie sie durch Dieselfahrverbote in Deutschland nötig werden. Dafür müssen die entsprechenden (ordnungs-)politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Laut der EU-Kommission wird es schwierig, das politische Ziel zu erreichen, die Zahl der Verkehrstoten zwischen den Jahren 2010 und 2020 auf rund 16.000 zu halbieren. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, will die EU-Kommission neue Maßnahmen ergreifen, mit dem langfristigen Ziel, dass es ab 2050 gar keine Verkehrstoten mehr auf Europas Straßen gibt. Beispiele seien Strategien für vernetzte und automatisierte Mobilität, die Finanzierung von Forschungsprojekten, verbesserte Fahrzeugtechnik oder sogenannte intelligente Geschwindigkeitsassistenten, die bei der Einhaltung von Tempolimits unterstützen.
In der Bahnindustrie hat der verschärfte internationale Wettbewerb der Zughersteller Konsequenzen: Bombardier hat eine Neuausrichtung bis 2020 mit Personalabbau bei gleichzeitigem Erhalt aller deutschen Werke angekündigt: Dagegen wurde die Fusion von Siemens und Alstom aus Wettbewerbsgründen von der EU-Kommission untersagt. Der Marktforscher SCI Verkehr sieht ein neues Hoch in der Konsolidierungswelle in der Branche, die die Herstellerlandschaft nachhaltig verändern dürfte, um der chinesischen Konkurrenz entgegenzuwirken. Die Unternehmen erhoffen sich von den Zusammenschlüssen vor allem Einsparungen bei Entwicklungs- und Zulassungskosten. Der weltweite Markt für Bahntechnik ist laut SCI Verkehr mit einem aktuellen Marktvolumen von 183 Mrd Euro und einer erwarteten jährlichen Wachstumsrate von 2,8 Prozent auf Wachstumskurs. Allerdings, so der "Worldwide Market for Railway Industries 2018", veröffentlicht anlässlich der Fachmesse Innotrans im Oktober 2018, könne dieses Wachstum auch stärker als bisher durch Protektionismus und die politische und wirtschaftliche Unsicherheit gefährdet werden. Wichtige Trends sind neben der Elektrifizierung von Strecken vor allem alternative Antriebskonzepte, die Digitalisierung und Automatisierung mit dem langfristigen Ziel des autonomen Fahrens. Der chinesische Bahntechnologiemarkt, aktuell mit einem Volumen von 34 Mrd Euro, wird in den nächsten fünf Jahren auf hohem Niveau bleiben, aber nicht mehr wachsen, so die Studie "The Chinese Railway Market" von SCI Verkehr. Aufgrund ihres Kapazitätsüberhangs müssen sich chinesische Unternehmen verstärkt auf das internationale Geschäft konzentrieren, um die gebremste Entwicklung in ihrem Heimatland auszugleichen.
Die großen Flugzeugbauer haben im Sommer 2018 ihre Langzeitprognosen für die Luftfahrt erhöht, so konzerneigene Meldungen von Airbus und Boeing. Airbus rechnet im "Global Market Forecast" damit, dass Fluggesellschaften bis zum Jahr 2037 insgesamt knapp 37.400 neue Passagierjets und Frachtmaschinen im Wert von 5,8 Billionen US-Dollar kaufen werden. Boeing prognostiziert einen Bedarf von 42.730 Maschinen im Wert von 6,3 Billionen US-Dollar. Beide Flugzeugbauer erhoffen sich Auftrieb durch neue Modelle im MOM-Segment ("Middle of the Markets"), werden aber zunehmend von kleineren Wettbewerbern unter Druck gesetzt, so eine Studie von AlixPartners. Airbus wird die Produktion des Flugzeugs A380 nach der letzten geplanten Auslieferung 2021 einstellen. Nach der Stornierung von zwei Großaufträgen reiche der Auftragsbestand nicht aus, um die Produktion darüber hinaus fortzusetzen.
In der Sicherheits- und Wehrtechnik wollen die EU-Staaten stärker zusammenarbeiten. Im Zentrum der 2017 gegründeten europäischen Verteidigungsunion "Pesco" stehen die künftige gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern und Koordination von Rüstungsprojekten, unterstützt durch einen europäischen Verteidigungsfonds für Forschungsprojekte in Höhe von 13 Mrd Euro bis 2027. Insbesondere Deutschland und Frankreich planen eine engere Kooperation bei der gemeinsamen Entwicklung eines Kampflugzeugs, das künftig die Modelle Eurofighter und Rafale ersetzen soll. Das Bundesverteidigungsministerium erhält 33 neue Eurofighter, wodurch Airbus die Produktion für einige weitere Jahre aufrechterhalten kann. Großbritannien will wieder in ein Projekt zum Panzerbau einsteigen: Mit einem Joint Venture zwischen Rheinmetall und BAE Systems soll die Wertschöpfung in Großbritannien gesichert werden, unter anderem durch den Aufbau eines Fertigungszentrums für gepanzerte Fahrzeuge.
In Deutschland sollen die Ausgaben für Sicherheit und Wehrtechnik nach Plänen des Verteidigungsministeriums deutlich steigen: von knapp 43 Mrd Euro im Jahr 2019 auf 60 Mrd Euro bis 2023. Das entspräche voraussichtlich 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Die Investitionen seien auf die Anforderungen der NATO ausgerichtet, mehr Ausgaben für die Bündnis- und Landesverteidigung bereitzustellen. Eine neue Rüstungsspirale könnte drohen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die USA und Russland den sogenannten INF-Vertrag zum Verbot von nuklearen Mittelstreckenraketen aufkündigen und neue Raketen entwickeln wollen.
Die Prognose der künftigen Geschäftsentwicklung wurde auf Basis der Konzernplanung vom Herbst 2018 sowie der Anfang 2018 veröffentlichten Strategie 2022 erstellt. Seit dem 1. Januar 2019 hat Jenoptik folgende berichtspflichtige Segmente: die Divisionen Light & Optics, Light & Production, Light & Safety sowie VINCORION.
Den Ausgangspunkt bilden die Einzelplanungen der Divisionen und operativen Geschäftseinheiten, die aufeinander abgestimmt in die Konzernplanung einfließen. Mögliche Akquisitionen sowie Wechselkursschwankungen wurden in der Planung nicht berücksichtigt.
Das System der Top-Steuerungsgrößen umfasst die Kennzahlen Umsatz, EBITDA-Marge, Auftragseingang, Free Cashflow und Investitionen. Weitere Kennzahlen werden auch künftig regelmäßig erhoben und dienen dem Top-Management als Informationsgrößen.
2018 haben wir mit der Umsetzung unserer Strategie 2022 begonnen, in deren Mittelpunkt die Fokussierung auf photonische Technologien steht. Dabei setzen wir auf drei Bausteine -stärkere Fokussierung, Innovation und Internationalisierung. Mit Beginn des Geschäftsjahres 2019 wurde wie geplant unsere neue Unternehmensstruktur etabliert, in der wir ab 1. Januar 2019 berichten werden.
In der Division Light & Optics geht der Jenoptik-Konzern 2019 weiterhin von einer positiven Entwicklung des Geschäfts aus. Durch die Intensivierung unserer Geschäftsaktivitäten als weltweit aktiver OEM-Anbieter von Lösungen und Produkten, die auf photonischen Technologien basieren, die Fokussierung auf die Hauptabsatzmärkte, die Erweiterung der globalen Präsenz sowie durch innovative Produkte und ein größeres Angebot an integrierten Systemlösungen soll die führende Position im Photonik-Markt weiter gestärkt werden. Für den Halbleiterausrüstungsmarkt erwarten Marktbeobachter im laufenden Jahr eine etwas schwächere Nachfrage. Die Division kann jedoch hier von ihrer Position als einer der führenden Anbieter von optischen und mikrooptischen Systemlösungen für die Halbleiterfertigung profitieren. Um die positive Entwicklung zu unterstützen und uns in unseren Kernmärkten breiter aufzustellen, gewinnt die Fokussierung auf optische Informations- und Kommunikationstechnologien zunehmend an Bedeutung. Im Bereich der Medizintechnik & Life Science soll die bereits bestehende Zusammenarbeit mit internationalen Schlüsselkunden im laufenden Geschäftsjahr weiter ausgebaut werden und zum Wachstum beitragen. Die Division wird auch im laufenden Geschäftsjahr in die nationalen und internationalen Produktionsstandorte und den Vertrieb investieren, um das künftige Wachstum zu unterstützen und den Prozess der Internationalisierung fortzusetzen. Jenoptik investiert zum Beispiel in Berlin weiter in moderne Produktionsausrüstung, rüstet sich damit für die anhaltend hohe Nachfrage nach Halbleiterlasern und sichert die langfristige Wettbewerbsfähigkeit in einem photonischen Kerngeschäft.
In der Division Light & Production erwarten wir 2019 in einem schwieriger werdenden Marktumfeld ebenfalls eine positive Entwicklung. Hierzu werden auch die akquirierten Unternehmen beitragen. Im Bereich der Messtechnik gehen wir davon aus, dass sich der Trend zu fertigungsnaher integrierter Messtechnik fortsetzt. Das spielt vor allem dann eine wichtige Rolle, wenn Präzisionsteile gefertigt werden, wie sie beispielsweise die Automobilindustrie für effiziente und umweltschonende Antriebe fordert. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, investiert die Division weiter in die Entwicklung innovativer, leistungsstarker Technologien und Systeme. Am Standort Villingen-Schwenningen werden ab dem Frühjahr 2019 neue Entwicklungs- und Produktionskapazitäten sowie moderne Büroräume entstehen. Wichtige Wachstumsimpulse sollen auch aus dem Bereich der Laseranlagen kommen. Neben den etablierten Systemen für die Kunststoffbearbeitung in der Automobilindustrie konzentriert sich die Division hier vor allem auf den Bereich der 3D-Materialbearbeitung. Im Sommer 2018 hat die Division das kanadische Unternehmen Prodomax erworben. Durch die Kombination von Automationslösungen und Laserbearbeitungsanlagen erschließt sich Jenoptik zusätzliches Wachstumspotenzial im Bereich Advanced Manufacturing und vollzieht einen weiteren Schritt in Richtung eines integrierten Anbieters für hochentwickelte Fertigungsumgebungen. Fortgesetzt wird auch die Entwicklung von Stand-Alone-Anlagen hin zu modular integrierbaren Systemen / Lösungen für die Kundenfertigung im B2B-Geschäft, um so zur Erhöhung der Produktivität unserer Kunden beizutragen. Dem zunehmenden Preisdruck durch den Wettbewerb wollen wir mit effizienten und flexibleren Systemlösungen begegnen. Auch die internationale Aufstellung soll, insbesondere in China, weiter ausgebaut werden.
Nach einem Geschäftsjahr mit Umsatzwachstum und deutlicher Margenverbesserung steht die Division Light & Safety 2019 vor der Aufgabe, den wegfallenden Umsatz- und Ergebnisbeitrag aus dem Projekt zur Lieferung von Systemen zur Mautkontrolle zu kompensieren. Dazu werden unter anderem die im Herbst des vergangenen Jahres in der Region Nordafrika/ Mittlerer Osten gewonnenen Aufträge beitragen. Hier konnte sich Jenoptik nach Ausschreibung mit hohen technischen Anforderungen gegen mehrere internationale Hersteller durchsetzen. Weitere Aufträge sind in der Pipeline. Im Herbst 2018 erhielt Jenoptik in Deutschland die Zulassung für Messanlagen zur Abschnittskontrolle, einer Technik, die sich bereits in anderen Ländern bewährt hat. Darüber hinaus wird das Geschäftsmodell Traffic Service Provision weiter ausgebaut. Auch der Bereich "Civil Security" gewinnt zunehmend an Bedeutung. 2019 werden wir insbesondere im Bereich der Verkehrsüberwachung die Produktpalette weiterentwickeln. Für Safety- bzw. Civil Security-Applikationen soll die Deep Learning Technologie noch stärker zum Einsatz kommen. Aus regionaler Sicht erwartet Jenoptik in der Division Light & Safety Wachstumsimpulse vor allem in den Regionen Europa und Amerika.
2019 soll die Division VINCORION eine stabile Entwicklung zeigen. Das Geschäft ist überwiegend projektbasiert und langfristig orientiert. Nach jahrelangem Stillstand ziehen die Verteidigungsausgaben in Europa wieder an, insbesondere in Osteuropa. Auch in Deutschland stehen verschiedene neue Beschaffungsprojekte größeren Ausmaßes an. Wichtige Kriterien dabei sind neben Vernetzbarkeit und Automatisierung auch Energieeffizienz. Gleichzeitig kann die potenziell restriktivere Exportpolitik der Bundesregierung in Deutschland Projekte beeinflussen bzw. zeitlich verzögern.
Mittelfristig ist darüber hinaus ein deutlicher Anstieg der Investitionen für die Bundeswehr politisch gewollt, kurzfristig erwarten wir daraus jedoch noch keine Auswirkungen auf unser Geschäft, da die politischen Entscheidungsprozesse sehr langwierig sind. In den kommenden Jahren könnten diese jedoch zu höheren Umsätzen beitragen. Die Internationalisierung bleibt auch 2019 ein wichtiges Thema, das Auslandsgeschäft soll vor allem in Nordamerika und Asien / Pazifik kontinuierlich ausgebaut werden. Darüber hinaus setzt die Division weiter auf eine Erhöhung des Anteils von Systemen, die auch in zivilen Bereichen eingesetzt werden. Dazu gehören Systemlösungen für die zivile Luftfahrt wie beispielsweise die Rettungswinde.
Auf Basis der starken Auftragslage, aber auch aufgrund der anhaltend guten Nachfrage aus unseren Märkten geht der Vorstand für 2019 von einem Umsatz- und Ergebniswachstum aus. Marktentwicklungen und aktuell erkennbare Risiken wie eine angespannte Lieferkette werden kontinuierlich überwacht. Voraussetzung für das geplante Wachstum ist darüber hinaus, dass sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern. Dazu gehören insbesondere konjunkturelle Trends, die möglichen Auswirkungen des Brexits, Regulierungen auf europäischer Ebene, Exportrestriktionen sowie weitere rahmenpolitische Entwicklungen auf unseren Absatzmärkten.
Der Jenoptik-Konzern erwartet 2019 ein Umsatzwachstum ohne größere Portfolioänderungen im mittleren einstelligen Prozentbereich (i.Vj. 834,6 Mio Euro). Vor allem die Divisionen Light & Optics sowie Light & Production sollen zum Umsatzwachstum beitragen.
Aktuell rechnet Jenoptik im Geschäftsjahr 2019 beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen) mit einem Zuwachs (2018: 127,5 Mio Euro), die EBITDA-Marge soll zwischen 15,5 und 16,0 Prozent liegen. Darin berücksichtigt sind die positiven Effekte, die sich durch die Einführung von IFRS 16 "Leasingverhältnisse" ergeben.
Der Auftragseingang einer Periode wird auch von Großaufträgen vor allem in den Divisionen VINCORION sowie Light & Safety beeinflusst. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielt Jenoptik neue Aufträge in Höhe von 873,7 Mio Euro und verfügte damit zum Jahresende 2018 über eine sehr gute Auftragsbasis. Für das laufende Geschäftsjahr geht Jenoptik davon aus, dass der Auftragseingang trotz des hohen Ausgangswertes leicht zulegen wird. Zu beachten ist auch, dass Jenoptik zum Jahresende 2018 über Kontrakte in Höhe von 62,5 Mio Euro verfügt, die nicht im Auftragseingang und -bestand enthalten sind. Rund 79 Prozent des Ende Dezember 2018 ausgewiesenen Auftragsbestands (31.12.2017: rund 79 Prozent) werden 2019 umsatzwirksam.
scroll
| Ist 2018 | Prognose 2019 | |
|---|---|---|
| Umsatz | 834,6 | Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich (ohne größere Portfolioänderungen) |
| Light & Optics | 339,6 | Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich |
| Light & Production | 210,9 | Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich |
| Light & Safety | 116,9 | Spürbarer Rückgang (2018: Abrechnung eines Großauftrags) |
| VINCORION | 166,4 | Stabil |
| EBITDA / EBITDA-Marge | 127,5 / 15,3 % | EBITDA-Marge zwischen 15,5 und 16 Prozent |
| Light & Optics | 74,1 | Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich |
| Light & Production | 26,3 | Wachstum etwas stärker als beim Umsatz |
| Light & Safety | 15,9 | Rückgang analog zum Umsatz |
| VINCORION | 20,1 | Leichter Anstieg, verbesserte Marge |
| Auftragseingang | 873,7 | Leichter Anstieg |
| Free Cashflow | 108,3 | Rund 80 Mio Euro |
| Investitionen1) | 42,5 | Starker Anstieg |
1) ohne Finanzanlageinvestition
Nach dem sehr positiven Geschäftsverlauf 2018 mit neuen Rekordwerten bei Umsatz und Ergebnis erwartet die Division Light & Optics 2019 ein Wachstum von Umsatz und EBITDA im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Unterstützt durch die Umsatzbeiträge der akquirierten Unternehmen geht die Division Light & Production im laufenden Geschäftsjahr von einer Umsatzsteigerung im niedrigen zweistelligen Prozentbereich aus. Beim EBITDA wird ein etwas stärkerer Zuwachs als beim Umsatz erwartet. Beeinflusst wird die Prognosegenauigkeit in dieser Division durch den Zeitpunkt von Projektabrechnungen.
Die Division Light & Safety konnte 2018 mit der Auslieferung der Mautkontrollsäulen einen großen Auftrag abrechnen, dessen Umsatzbeitrag in diesem Geschäftsjahr voraussichtlich nicht komplett kompensiert werden kann. Die Division erwartet daher einen spürbaren Rückgang bei Umsatz und EBITDA. Beeinflusst wird die Prognosegenauigkeit auch in dieser Division durch den Zeitpunkt von Projektabrechnungen.
Für das Geschäftsjahr 2019 soll die Division VINCORION mit einem stabilen Umsatz, einem leicht steigenden EBITDA und einer verbesserten EBITDA-Marge zum Unternehmenserfolg beitragen.
Im Geschäftsjahr 2019 geht Jenoptik von einer starken Steigerung der Investitionen aus. Die größte Einzelinvestition mit mehr als 13 Mio Euro wird der Neubau von Entwicklungs-, Produktions- und Büroflächen für industrielle Messtechnik am Standort Villingen-Schwenningen sein. Die Sachanlageinvestitionen werden auf die Wachstumsbereiche innerhalb der Divisionen fokussiert bzw. erfolgen im Rahmen von neuen Kundenprojekten. Mit den Investitionen sollen Kapazitäten erweitert und so das künftige Wachstum abgesichert werden.
Nach dem signifikanten Anstieg des Free Cashflow im abgelaufenen Geschäftsjahr rechnen wir 2019 mit einem Free Cashflow von etwa 80 Mio Euro. Damit können auch bei steigenden Investitionen alle Zins-, Steuer- und Dividendenzahlungen aus dem Free Cashflow gedeckt werden.
Dividende. Für die Zukunft strebt der Vorstand neben der Finanzierung des weiteren Wachstums eine am Unternehmenserfolg ausgerichtete Dividendenpolitik an. Eine solide Ausstattung mit Eigenkapital bleibt nach Auffassung des Vorstands für nachhaltiges organisches Wachstum zur Steigerung des Unternehmenswertes sowie die Nutzung von Akquisitionschancen auch im Interesse der Aktionäre von entscheidender Bedeutung.
Wichtiger Hinweis. Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den beschriebenen und nachfolgend zusammengefassten Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn eine der im Bericht genannten Unsicherheiten eintritt oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen, auch im Hinblick auf die konjunkturelle Entwicklung, als unzutreffend erweisen.
Der Jenoptik-Konzern wird im laufenden Geschäftsjahr 2019 die Umsetzung seiner Strategie 2022 fortsetzen, in deren Mittelpunkt die Fokussierung auf photonische Technologien steht. Bei der wirtschaftlichen Entwicklung legen wir das Hauptaugenmerk auch weiterhin auf profitables Wachstum. Nach unserer Einschätzung werden Umsatzwachstum, daraus resultierende Skaleneffekte, effizientere und schnellere Prozesse zu einer Steigerung und Nachhaltigkeit der Ergebnisse führen.
Jenoptik will trotz eines schwieriger werdenden Umfelds auch 2019 weiter erfolgreich wachsen. Dabei können wir auf einem starken Auftragsbestand sowie auf einer guten Nachfrage in unseren Märkten aufbauen. Die solide Vermögenslage und eine tragfähige Finanzierungsstruktur bieten uns gleichzeitig ausreichend Handlungsspielraum für die Finanzierung des weiteren Wachstums aber auch für neue Akquisitionen. Für 2019 prognostiziert der Vorstand ein Umsatzwachstum ohne größere Portfolioänderungen im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine EBITDA-Marge zwischen 15,5 und 16,0 Prozent. Die Erreichung dieser Ziele ist abhängig vom wirtschaftlichen und politischen Umfeld.
Auch im laufenden Geschäftsjahr werden wir einen wesentlichen Teil unserer Mittel in den Ausbau der internationalen Vertriebs- und Wertschöpfungsstrukturen und die Entwicklung innovativer Produkte investieren. Im Rahmen des aktiven Portfoliomanagements werden mögliche Akquisitionen intensiv geprüft, Desinvestitionen werden nicht ausgeschlossen.
Im Geschäftsjahr 2019 erwartet der Vorstand insgesamt eine positive Geschäftsentwicklung für den Jenoptik-Konzern.
Jena, 7. März 2019
JENOPTIK AG
Der Vorstand
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der JENOPTIK AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der JENOPTIK AG beschrieben sind.
Jena, 7. März 2019
Dr. Stefan Traeger, Vorsitzender des Vorstands
Hans-Dieter Schumacher, Finanzvorstand
An die JENOPTIK AG
Wir haben den Jahresabschluss der JENOPTIK AG, Jena -bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden -geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Jenoptik AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
| ― | entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 und |
| ― | vermittelt der beigefügte Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend beschreiben wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalt:
Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt:
Für Zwecke der Werthaltigkeitsüberprüfung ermitteln die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft jährlich für alle Anteile an verbundenen Unternehmen die beizulegenden Zeitwerte unter Anwendung eines Discounted-Cashflow-Verfahrens.
Das Ergebnis der Bewertungen ist in hohem Maße von der Einschätzung der Höhe der zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie dem verwendeten Diskontierungszinssatz abhängig. Aufgrund der Wesentlichkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen sowie der Tatsache, dass die Werthaltigkeitsüberprüfung in besonderem Maße mit Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten behaftet ist, haben wir die Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt.
Wir haben die Angemessenheit und rechnerische Richtigkeit des verwendeten Bewertungsmodells nachvollzogen. Die Ableitung des Diskontierungszinssatzes und dessen einzelner Bestandteile haben wir unter Hinzuziehung unserer internen Bewertungsspezialisten beurteilt, indem wir insbesondere die Peer Group hinterfragt, Marktdaten mit externen Nachweisen abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit der Ermittlung überprüft haben.
Die für die Werthaltigkeitsüberprüfung verwendeten Planungen haben wir in Stichproben mit der von Vorstand und Aufsichtsrat genehmigten Unternehmensplanung der Gesellschaft abgestimmt. Darüber hinaus haben wir uns mit den für die Fortschreibung der Planung verwendeten Wachstumsraten für Erträge und Aufwendungen durch Abgleich mit internen und externen Daten befasst. Zudem haben wir die Planungsrechnungen einzelner Beteiligungen im Hinblick auf die Planungstreue der Vergangenheit analysiert, die Vorjahresplanung mit der aktuellen Planung verglichen und unterstützende Nachweise für einzelne Annahmen der Planungsrechnung eingeholt.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine wesentlichen Einwendungen hinsichtlich der Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen ergeben.
Die Angaben der Gesellschaft zur Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen sind im Anhang auf Seite 1 enthalten.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Versicherung der gesetzlichen Vertreter und den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht gemäß CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz.
Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
| ― | wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
| ― | anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
| ― | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher -beabsichtigter oder unbeabsichtigter -falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können; |
| ― | gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben; |
| ― | beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben; |
| ― | ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann; |
| ― | beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt; |
| ― | beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft; |
| ― | führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 5. Juni 2018 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 7. August 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2016 als Abschlussprüfer der JENOPTIK AG tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Michael Blesch.
Stuttgart, 7. März 2019
**Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**
Blesch, Wirtschaftsprüfer
Pester, Wirtschaftsprüfer
Unternehmerisches Handeln ist für Jenoptik nicht ausschließlich auf die Umsetzung wirtschaftlicher Ziele beschränkt, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft und Umwelt. Gemeinsam mit unseren Kunden gestalten wir zukunftsweisende Trends in den Bereichen Energieeffizienz, Gesundheit, Umwelt, Mobilität und Sicherheit. Für uns als international agierendes Technologieunternehmen ist Innovation eine treibende Kraft und Grundlage für unseren Geschäftserfolg. Mit unseren innovativen Produkten leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen sowie zur Schonung und effizienten Nutzung von Ressourcen.
Der Jenoptik-Konzern war 2018 in den drei Segmenten Optics & Life Science, Mobility und Defense & Civil Systems aktiv und mit dem überwiegenden Teil des Leistungsspektrums im Photonik-Markt tätig. Mit hochwertigen Investitionsgütern -von der Standardkomponente über Module bis hin zu komplexen Lösungen -sind wir vorrangig Partner von Industrieunternehmen und öffentlichen Auftraggebern. Seit Anfang 2019 berichtet Jenoptik in der neuen Organisationsstruktur in den vier Divisionen Light & Optics, Light & Production, Light & Safety sowie VINCORION.
Unser Nachhaltigkeitsverständnis beruht auf der Überzeugung, dass wir unsere ökonomischen Ziele und damit dauerhaft profitables Wachstum vor allem auch durch verantwortungsvolles Verhalten gegenüber Umwelt und Gesellschaft erreichen können. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist das Thema Nachhaltigkeit (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) sowie gesellschaftliche Verantwortung (CSR) bei Jenoptik im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden angesiedelt. Der Arbeitskreis Nachhaltigkeit -bestehend aus den Verantwortlichen der Abteilungen Finanzen, Investor Relations, Kommunikation & Marketing, Personal, Umweltmanagement sowie Compliance & Risk Management -berichtet zu relevanten Themen regelmäßig an Vorstand und Aufsichtsrat.
Im Folgenden informieren wir über Nachhaltigkeitsthemen, die für ein besseres Verständnis des Geschäftsverlaufs und die künftige Entwicklung des Unternehmens wesentlich sind.
Mit dem hier veröffentlichten gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht werden die Anforderungen an das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RLUG) gemäß §§ 315b, 315c i.V.m. 289b bis 289e HGB erfüllt. Der Bericht erläutert die sowohl für unsere externen Zielgruppen als auch aus Unternehmenssicht wesentlichen Themen in den Bereichen Arbeitnehmer, Umwelt, Soziales Engagement, Menschenrechte sowie Anti-Korruption im Geschäftsjahr 2018. Die Beschreibung der hier dargestellten Konzepte orientiert sich am Standard 103 der Global Reporting Initiative (GRI). Dies bedeutet, dass Jenoptik im Rahmen der Beschreibung unter anderem Komponenten wie Ziele, vorhandene Richtlinien, Verantwortlichkeiten, aber auch konkrete Maßnahmen wie zum Beispiel Projekte, Programme und Initiativen darstellt. Bei der Auswahl der Kennzahlen diente der GRI-Standard als Orientierungshilfe, wurde jedoch nicht zur weiteren Detaillierung herangezogen. Dies betrifft unter anderem Angaben zur Anzahl der Mitarbeiter, Mitarbeiter in Elternzeit oder die Fluktuationsrate. Die Wesentlichkeitsanalyse und Risikobetrachtung wurden gemäß den Anforderungen des CSR-RL-UG erstellt. Gemäß §315b Abs. 1 Satz 3 HGB wird dabei zu einzelnen Aspekten auch auf andere im Konzernlagebericht enthaltene Angaben verwiesen. Die nachfolgende Auflistung zeigt alle für den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht relevanten Bestandteile im Lagebericht.
| ― | Geschäftsmodell siehe Seite 72 |
| ― | Strategie siehe Seite 75 ff. |
| ― | F+E / Innovationsmanagement siehe Seite 81 ff. |
| ― | Risiken und Chancen ab Seite 113 |
| ― | Diversitätskonzept siehe Erklärung zur Unternehmensführung, www.jenoptik.de / investoren / corporate governance |
Jenoptik steht im kontinuierlichen Dialog mit ihren Stakeholdern. Im Rahmen einer 2017 durchgeführten Analyse erfolgte eine unabhängige Bewertung aller für Jenoptik nichtfinanziellen Aspekte, die für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung sowohl aus Jenoptik-Sicht als auch aus Sicht der jeweiligen externen Zielgruppen (Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter, Aktionäre, Lieferanten sowie der breiten Öffentlichkeit) wesentlich sind. Dabei haben wir, stellvertretend für unsere externen Zielgruppen, Annahmen über die Bedeutung und die Auswirkungen auf die benannten Nachhaltigkeitsaspekte getroffen. Die Ergebnisse der Gesamtbewertung sind in einer Wesentlichkeitsmatrix zusammengefasst und besitzen auch für 2018 uneingeschränkt ihre Gültigkeit. Themen im rechten oberen Quadranten sind dabei sowohl aus Sicht unserer Stakeholder als auch aus Jenoptik-Sicht für die Geschäftsentwicklung des Konzerns von größter Bedeutung.


Die nachfolgende Übersicht zeigt auf, in welchen Bereichen der Wertschöpfungskette Jenoptik Handlungsschwerpunkte sieht.
Mit unserer neuen Strategie 2022 Hand in Hand geht auch ein Wandel der Unternehmenskultur hin zu einem offeneren, agileren und weniger komplexen Unternehmen, dessen Mitarbeiter mit Engagement und Motivation zum Erfolg beitragen sollen. Darüber hinaus müssen wir im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte bestehen und ein vertrauensvolles und attraktives Arbeitsumfeld schaffen, in dem Bestleistungen möglich sind. Aus diesem Grund hatten im abgelaufenen Geschäftsjahr unsere Unternehmenskultur, die Entwicklung unserer Mitarbeiter sowie unsere Marke und Reputation oberste Priorität. Diese Themen sowie die dafür im Arbeitskreis Nachhaltigkeit zusammen mit Human Resources (HR) und dem Jenoptik-Management definierten nichtfinanziellen Ziele werden auf den Folgeseiten ausführlich beschrieben. Darüber hinaus berichten wir über Umweltbelange sowie unser soziales Engagement auf freiwilliger Basis. Aber auch den Themen Innovation, Qualitätsmanagement und Compliance widmet Jenoptik große Aufmerksamkeit.
| ― | Höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Förderung guter Rahmenbedingungen für mehr Innovationen sichern beispielsweise ein substanzielles Wachstum und entscheiden maßgeblich über unsere künftige Leistungsfähigkeit. Innovations- sowie IP-Management sind deshalb für ein Technologieunternehmen wie Jenoptik unverzichtbar. |
| ― | Unser zukünftiger Erfolg hängt auch entscheidend von einem tiefen Verständnis der Kunden- und Marktanforderungen sowie einem funktionierenden Vertriebsnetzwerk ab. |
| ― | Gesetzestreues und regelkonformes Verhalten unter Achtung der Menschenrechte sind für uns ebenso selbstverständlich wie die Sicherstellung einer überdurchschnittlichen Qualität unserer Produkte und Services. |
| ― | Als verantwortungsvoll handelndes und sozial engagiertes Unternehmen sieht sich Jenoptik in der Pflicht, das eigene Umfeld aktiv mitzugestalten. Auch das regionale Engagement genießt daher hohe Aufmerksamkeit. |
| ― | Unsere Verpflichtung gegenüber der Umwelt liegt uns ebenfalls besonders am Herzen. Umweltthemen spielen für uns bei allen unternehmerischen Entscheidungen eine wesentliche Rolle. |
Alle wesentlichen Themen spiegeln sich in unserer Unternehmensstrategie wider und sind Werttreiber in den jeweiligen Unternehmensbereichen.
Unsere Wesentlichkeitsmatrix bildet somit die Basis aller langfristig angelegten Aktivitäten. In den nachfolgenden Abschnitten werden diese wesentlichen Themen detailliert erläutert.
Regelkonform zu handeln und unternehmerische Risiken und Chancen abzuwägen -das zählt für Jenoptik zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Der Konzern verfügt über ein Risikohandbuch sowie über ein System von Richtlinien, die konzernweit alle relevanten Prozesse dokumentieren und ein verlässliches Rahmenwerk für alle Mitarbeiter bilden. Zwei Mal jährlich erfasst der Bereich Compliance & Risk Management konzernweit alle Risiken und diskutiert -einer Nettobetrachtung unterzogen -die Top-Themen mit dem Vorstand. Unser Risikobewertungssystem berücksichtigt dabei neben finanziellen auch alle relevanten nichtfinanziellen Faktoren wie beispielsweise Arbeits- und Umweltschutz, Compliance, Marketing und Vertrieb, Personal- und Qualitätsmanagement. Im Rahmen der Netto-Betrachtung wurden keine Risiken identifiziert, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die genannten wesentlichen, nichtfinanziellen Aspekte haben oder haben werden.
Als wichtigste Ressource sind unsere Mitarbeiter mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen ein essentieller Garant für den wirtschaftlichen Erfolg des Jenoptik-Konzerns. Eine strukturierte Personalarbeit und die verantwortungsbewusste Gestaltung von Arbeitsbedingungen zählen daher zu unseren wesentlichen Aufgaben. Denn nur engagierte Mitarbeiter machen langfristig unternehmerische Bestleistungen möglich.
Personalarbeit bei Jenoptik umfasst alle operativen und strategischen mitarbeiterbezogenen Maßnahmen zur Verwirklichung der Konzernziele und ist damit ein wesentlicher Teil des allgemeinen Führungs- und Managementprozesses. Der Personalbereich hat sich intern als global agierender Business Partner positioniert, der bei allen Jenoptik-Bereichen sowohl das operative Geschäft unterstützt als auch bei der Umsetzung von strategischen Entscheidungen mitwirkt. Die Personalarbeit erfüllt dabei drei unterschiedliche Anforderungen. Sie liefert einen lokalen Service für alle Mitarbeiter und Führungskräfte, unterstützt divisionsspezifische Projekte und bietet Expertenwissen in den Bereichen Recruiting, Employer Branding, Personalentwicklung, Arbeitsrecht und Entgeltvergütung. Der Bereich Personal berichtet über die Funktion Head of Global HR direkt an den Vorstandsvorsitzenden, der zugleich Arbeitsdirektor ist. Für die Mitarbeiter und Führungskräfte im Konzern sind HR Service Partner erste Ansprechpartner für alle personalrelevanten Themen im Tagesgeschäft. Jede Division hat einen festen HR Business Partner, der Teil des Management-Teams ist. Gemeinsam mit dem Division Management erarbeiten die HR Business Partner personalstrategische Themen und setzen diese um. Konzernweit gültige Richtlinien regeln alle relevanten Prozesse, Abläufe und Berechtigungen der Mitarbeiter im Innen- und Außenverhältnis.
Im Know-how und der Erfahrung unserer Mitarbeiter, in ihrer Leistungsbereitschaft sowie der Bindung an das Unternehmen und in einer attraktiven Unternehmenskultur sehen wir wichtige Werte. Das bestätigten auch die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse, die im Bereich Human Resources insbesondere auf Themen wie Unternehmenskultur, Personalentwicklung sowie Mitarbeiterzufriedenheit verweisen. Diesen Punkten widmet sich Jenoptik zukünftig noch stärker. Im Arbeitskreis Nachhaltigkeit wurden deshalb im abgelaufenen Geschäftsjahr zusammen mit HR und dem Jenoptik-Management nichtfinanzielle Ziele für 2019 und Folgejahre im Rahmen der Unternehmensstrategie definiert.
Auf Basis der definierten Ziele wird das Thema "Mitarbeiterbelange" 2019 im Mittelpunkt unserer Aktivitäten stehen. Zu Monitoring-Zwecken wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein internes Reporting spezieller, nichtfinanzieller Leistungsindikatoren (KPls) aufgebaut, mit dem der Vorstand regelmäßig informiert wird. Um die definierten Ziele zu erreichen, erarbeitete unser HR-Team konkrete Maßnahmen, die in den folgenden Abschnitten beschrieben werden.
scroll
| Aspekte | Ziele | Leistungsindikatoren | Target |
|---|---|---|---|
| Unternehmenskultur | • Wir wollen die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeiter erhöhen | • Fluktuation | < 5 Prozent |
| • Krankenstand | < 5 Prozent | ||
| • Engagement Score | > 68 Prozent | ||
| • Net Promoter Score | > 67 Prozent | ||
| Recruiting | • Wir wollen mehr interne offene Stellen durch bei Jenoptik ausgebildete Fachkräfte besetzen | • Ausbildungsquote Deutschland | > 4 Prozent |
| • Anzahl übernommener Auszubildender | 100 Prozent | ||
| Marke & Reputation | • Wir wollen die Attraktivität von Jenoptik als Arbeitgeber steigern | • Fluktuation | < 5 Prozent |
| • Engagement Score | > 68 Prozent |
Ausführliche Informationen zur Geschlechtergleichstellung und den Zielgrößen des Frauenanteils im Vorstand bzw. den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands finden sich im Corporate-Governance-Bericht sowie der Erklärung zur Unternehmensführung.
Eine attraktive Unternehmenskultur bietet Orientierung nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für Kunden, Lieferanten und potenzielle Bewerber. Mit der Umsetzung der im Februar 2018 veröffentlichten Konzernstrategie steht auch die Etablierung einer dialogorientierten Unternehmenskultur im Fokus, die von Eigeninitiative sowie Respekt für Vielfalt und Chancengerechtigkeit geprägt ist. Ein intensiver Austausch mit Mitarbeitern, Kunden und Vertretern des Managements in Form von Umfragen, Workshops und Interviews bildete die Basis für die drei neu definierten Jenoptik-Werte -open, driving, confident. Wir glauben, dass engagierte und neugierige Menschen immer Herausragendes leisten. Wir wertschätzen neue Ideen und entwickeln sie in einem offenen Dialog weiter. Um unsere Ziele zu erreichen, fördern wir Mitarbeiter, die Dinge vorantreiben und die den Willen zum Erfolg haben. Wir haben den Mut, die Überzeugung und das Know-how, sich bietende Chancen zu ergreifen und auf dem Gebiet der Photonik führend zu sein. Anfang 2019 haben wir die Jenoptik-Werte mit einem Informations- und Workshop-Programm unternehmensweit eingeführt.
Jenoptik soll künftig auch in Sachen Führungskultur moderner und flexibler werden. Ausschlaggebend hierfür sind unter anderem ein respektvoller Umgang am Arbeitsplatz, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flexible Arbeitszeiten sowie ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld.
Die Zufriedenheit und das Engagement unserer Mitarbeiter messen wir durch eine jährliche Mitarbeiterbefragung. Diese wird seit 2018 global durchgeführt, um ein ganzheitliches Bild zu erhalten. In der Befragung bewerten die Mitarbeiter die verschiedenen Facetten ihrer Arbeit sowie der Unternehmens- und Führungskultur. Weiterhin wird auch das Engagement unserer Mitarbeiter (Engagement Score) sowie die Weiterempfehlungsquote (Net Promoter Score) erhoben.
Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung wurden durch unsere Führungskräfte an ihre Teams kommuniziert, die in einem gemeinsamen Workshop teamspezifische Maßnahmen erarbeiteten. Alle Maßnahmen werden regelmäßig im EMC (Executive Management Committee) präsentiert. Für das 1. Quartal 2019 ist geplant, dass alle Führungskräfte beginnen, die Maßnahmen aus ihren Aktionsplänen umzusetzen. Im Mai 2019 soll die nächste Mitarbeiterbefragung stattfinden, um die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen zu messen. Die Top 3-Themen der jüngsten Mitarbeiterbefragung, die von allen Teilnehmern weltweit als besonders wichtig bewertet wurden, waren
| ― | Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten, |
| ― | die Unterstützung durch den Vorgesetzten bei der Erkennung ihrer Entwicklungsbereiche sowie |
| ― | eine transparente Kommunikation der Jenoptik mit ihren Mitarbeitern. |
An der Befragung 2018 haben insgesamt 67 Prozent unserer Mitarbeiter teilgenommen. Das Engagement unserer Mitarbeiter, der "Engagement Score" liegt bei 68 Prozent, das heißt, 68 Prozent unserer Mitarbeiter identifizieren sich positiv mit ihren Aufgaben bei Jenoptik und bringen sich aktiv ein. Mit einem Net Promoter Score von 67 Prozent würden rund zwei Drittel unserer Mitarbeiter Jenoptik als guten Arbeitgeber weiterempfehlen. Damit liegt Jenoptik zwei Prozentpunkte über dem von unserem Dienstleister Qualtrics ermittelten Benchmark von 65 Prozent.
2019 wird erstmalig eine Befragung unserer Auszubildenden sowie unserer neuen Mitarbeiter zum Onboarding-Prozess bei Jenoptik durchgeführt. Ziel ist es, unsere Ausbildungsqualität sowie den Prozess des Onboardings weiter zu verbessern.
Jenoptik ist familienfreundlich und geht durch flexiblere Arbeitszeitmodelle auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ein. Mit Gleitzeit, Teilzeit und flexiblen Elternzeitphasen ermöglichen wir unseren Mitarbeitern, die individuelle Balance zwischen Familien- und Berufsleben selbst zu bestimmen. 2018 haben 157 Mitarbeiter Elternzeit in Anspruch genommen (i.Vj. 156 Mitarbeiter). Die Anzahl der Teilzeitverträge ist 2018 auf 6,7 Prozent gesunken (i.Vj. 7,4 Prozent). Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist die Möglichkeit einer Kinderbetreuung. Jenoptik investiert seit mehreren Jahren in Kindertagesstätten an den Standorten Jena, Wedel und Monheim sowie in Modelle von flexibler Kinderbetreuung. Dadurch steht unseren Mitarbeitern ein festes Platzkontingent in Kitas zur Verfügung. Dass die Mitarbeiter Jenoptik auch als attraktiven Arbeitgeber schätzen, zeigt sich unter anderem in der Fluktuationsrate von 4,5 Prozent, die 2018 erstmalig konzernweit erhoben wurde. Deutschlandweit lag die Fluktuation im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 3,7 Prozent (i.Vj. 3,0 Prozent).
Personalentwicklung ist ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und das Engagement unserer Mitarbeiter. Um diese entsprechend ihrer Potenziale und Interessen zu fördern, wird der Entwicklungsbedarf in regelmäßigen Mitarbeitergesprächen aufgenommen und durch passende Trainings umgesetzt. Regelmäßige Mitarbeitergespräche wird es 2019 an allen Standorten geben. Für das Geschäftsjahr 2018 wurden die Reportingstruktur geändert und die Kosten für die Ausbildung und die Personalentwicklung zusammengefasst. Der Gesamtbetrag fällt somit entsprechend höher aus, da sowohl die Kosten für Auszubildende und Studenten der dualen Hochschulen als auch die Kosten für die Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter enthalten sind. 2018 investierte Jenoptik rund 2,5 Mio Euro (i.Vj. 2,0 Mio Euro) in die Aus- und Weiterbildung eigener Mitarbeiter. Davon haben im Berichtsjahr 1.866 Mitarbeiter im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen profitiert (i.Vj. 1.755 Mitarbeiter). Zukünftig wird Lernen bei Jenoptik nach dem 70:20:10-Prinzip aufgebaut: Da Mitarbeiter und ihre Vorgesetzten die Experten für die eigene Weiterentwicklung sind, finden 70 Prozent des Lernens am Arbeitsplatz und 20 Prozent durch Lernen von anderen statt. Lediglich 10 Prozent sind Präsenz- oder Online-Trainings.
Diesem Lernprinzip folgen wir zukünftig auch in der Entwicklung unserer Führungskräfte: Das bisherige Führungskräfteprogramm J2LP (Jenoptik Junior Leadership Programm) wird durch mehrere zielgruppenspezifische Programme ersetzt. Unsere Führungskräfte sind weiterhin ein wesentlicher Hebel für die Führungskultur bei Jenoptik und somit für den Unternehmenserfolg. Sie sind verantwortlich für die Motivation der Mitarbeiter und haben direkten Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit. Diese neuen Programme richten sich an Potenzialträger sowie an neue und erfahrene Führungskräfte, sodass eine einheitliche Führungskultur und die divisionsübergreifende Vernetzung der Teilnehmer sichergestellt werden.
Personal-Rekrutierung. Der Personalbedarf der Jenoptik ist an der internationalen Wachstumsstrategie des Konzerns ausgerichtet. Hierdurch ergibt sich insbesondere in Asien und den USA ein erhöhter Rekrutierungsbedarf. Aber auch im Inland werden Experten und Führungskräfte gesucht. Zielgruppen der Rekrutierung und damit auch des Personalmarketings sind vor allem Spezialisten und Facharbeiter aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Experten mit betriebswirtschaftlichem und juristischem Hintergrund.
Um mehr offene Stellen durch bei Jenoptik ausgebildete, interne Fachkräfte zu besetzen, wurde die Ausbildungsquote unter Berücksichtigung der Altersaustritte im Rahmen der Nachfolgeplanung angehoben. Dadurch können ab 2019 signifikant mehr Auszubildende eingestellt werden. Im Jahr 2018 haben 38 junge Menschen ihre Ausbildung bei Jenoptik begonnen. Damit waren 2018 insgesamt 108 Auszubildende deutschlandweit im Konzern beschäftigt. Für 2019 soll die Zahl der Auszubildenden auf insgesamt 137 erhöht werden. Damit werden 29 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen. Die Übernahmequote für Auszubildende lag 2018 bei 90 Prozent. Die Auszubildenden wurden vom Unternehmen unbefristet übernommen.
Schüler, Studenten und Absolventen mit hohem Potenzial gezielt zu fördern -das gehört zur Fachkräftestrategie des Konzerns, um eine frühzeitige Bindung an das Unternehmen zu gewährleisten und damit die Rekrutierung zu erleichtern. Eine Auswahl gezielter Initiativen und Kooperationen zeigt die untenstehende Tabelle.
scroll
| Jenoptik unterstützt | • Projekte zur Berufswahlvorbereitung an Schulen und bietet Schülern die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren |
| • als langjähriges Landespatenunternehmen von "Jugend forscht" junge Forscher in Thüringen | |
| • diverse branchenspezifische Organisationen zur Förderung der Aus- und Weiterbildung | |
| • Studenten in Form von Abschlussarbeiten, Praktika und Stipendien | |
| Jenoptik kooperiert mit | • ausgewählten Hochschulen weltweit im Sinne des Personalmarketings und der Rekrutierung, zu Forschungszwecken und im Rahmen der Weiterbildung von Mitarbeitern |
| • ausgewählten Hochschulen weltweit bei Projekten sowie Sponsoring und ist in unterschiedlichen Gremien und Netzwerken beratend tätig |
Die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern steht im Fokus des Employer Branding bei Jenoptik. Durch eine klare und unterscheidbare Positionierung als attraktiver Arbeitgeber soll die Rekrutierung unterstützt und ein positives und unverwechselbares Arbeitgeberimage als zukunftsorientiertes, innovatives Hightech-Unternehmen der Photonik-Branche aufgebaut werden. Die Definition der Employer Brand und die Entwicklung der Employer Value Proposition erfolgten 2018 in Anlehnung an die Jenoptik-Strategie 2022 unter dem Motto "More Light".
Ab 2019 nutzt Jenoptik international ein einheitliches Bewerbermanagement-System, das die vorher bestehenden landesspezifischen Systeme ablöst.
Gesundheitsschutz und Sicherheit sind ebenfalls wichtige Maßnahmen, wenn es um die Grundbedürfnisse unserer Mitarbeiter und deren Zufriedenheit am Arbeitsplatz geht. Sie sind fest im Betriebsprozess des Konzerns verankert, um Risiken aus der Arbeitsumgebung zu minimieren, die zur Gefährdung der Mitarbeiter führen können. Für die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen in allen Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sind die Jenoptik-Gesellschaften verantwortlich. Die zentrale Abteilung Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz (AGU) berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden und steht allen Gesellschaften beratend zur Seite. Sie koordiniert die Aufgaben und unterstützt den Vorstand bei der Durchsetzung von Maßnahmen. Quartalsweise finden in allen Divisionen Sitzungen der Arbeitsschutzausschüsse statt. Alle Mitarbeiter werden zudem mindestens einmal jährlich in Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes unterwiesen. An allen deutschen Standorten haben rund 10 Prozent der Beschäftigten eine Ausbildung als Ersthelfer. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeits- und Wegeunfälle lag in Deutschland 2018 bei einer Quote von 12,77 je 1.000 Mitarbeiter (i.Vj. 10,73 je 1.000 Mitarbeiter). Sie untergliedert sich in Arbeitsunfälle 7,45 und Wegeunfälle 5,32. Damit liegt Jenoptik im Vergleich zu den Mitgliedern der Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro und Medienerzeugnisse erheblich unter dem Durchschnitt von 22,5 im Jahr 2017. Im Interesse der Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter bietet der Konzern regelmäßig betriebsärztliche Untersuchungen an und führte 2018 Gesundheitstage für die Mitarbeiter an den Standorten Jena, Triptis und Berlin durch.
Wir sehen es als unsere unternehmerische Verantwortung, an allen Standorten weltweit effizient mit Ressourcen und Energie umzugehen, und berichten an dieser Stelle freiwillig über wesentliche Umweltbelange des Jenoptik-Konzerns. Da viele unserer Produkte zu einem effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen beitragen, leistet Jenoptik vor allem einen indirekten Beitrag zu Ressourcenschonung.
Umweltmanagement ist fester Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns. Aber auch unsere Lieferanten und Vertragspartner werden zur Einhaltung der jeweils geltenden Vorschriften verpflichtet, um Umweltrisiken zu minimieren. Als produzierendes Unternehmen richtet sich unser Fokus auf ein effizientes Ressourcenmanagement, um den Energieverbrauch und entsprechende Treibhausgasemissionen im Rahmen unserer Möglichkeiten zu reduzieren, Rohstoffe und Materialien schonend und sicher einzusetzen und gefährliche Abfälle weitgehend zu vermeiden. Entsprechend ihrer Umweltrelevanz sind ausgewählte Jenoptik-Gesellschaften nach dem Umweltmanagement-System ISO 14001 zertifiziert.
Das Umweltmanagement wird vom zentralen Bereich Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz verantwortet. Für die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen in allen Fragen des Umweltschutzes sind die Jenoptik-Gesellschaften selbst verantwortlich. Der zentrale Umweltschutzbeauftragte steht bei Bedarf beratend zur Seite und prüft beispielsweise alle konzernweiten Investitionsvorhaben hinsichtlich ihrer Umweltrelevanz. Zwei Mal jährlich findet ein Erfahrungsaustausch mit den für Umweltthemen verantwortlichen Managern der deutschen Standorte statt, um eine einheitliche Vorgehensweise bei der Umsetzung umweltrechtlicher Anforderungen und Prozesse zu gewährleisten. Abfallbeauftragte kümmern sich um alle Belange in Verbindung mit der Entstehung, Verwertung und Entsorgung gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle.
Die gesetzlichen Natur- und Umweltschutzvorgaben setzt Jenoptik bei allen Neubauten, Erweiterungen und Modernisierungen der Produktion um und geht zum Teil darüber hinaus. Bei der Ausstattung der Produktion werden neueste Technologien für ressourcenschonende und umweltschützende Verfahren implementiert. Der Firmenneubau der Division Light & Production in Frankreich entspricht den bei Jenoptik eingeführten Mindeststandards bezüglich des Umweltschutzes vollumfänglich. So erhielt der Neubau 2018 beispielsweise eine moderne Dämmung, sensorgesteuerte LED-Beleuchtung und energiesparende Heiz- und Klimatechnik.
Als Technologieunternehmen verursacht Jenoptik nur in geringem Maße Emissionen innerhalb der Werkstore (Scope1);
der Großteil des Schadstoffausstoßes ist zurückzuführen auf beschaffte und außerhalb eingekaufte Energie (Fernwärme oder Strom). Um unserem Ziel, einer konzernweiten Erfassung des Energieverbrauchs an allen Hauptproduktionsstandorten näher zu kommen, wurden 2017 erstmalig die wesentlichen amerikanischen Produktionsstandorte Rochester Hills, Jupiter und Huntsville sowie der chinesische Produktionsstandort Shanghai in das Berichtswesen mit einbezogen. Für Europa kommen unsere Standorte in Frankreich und Großbritannien hinzu. Damit liegen künftig Vergleichswerte vor, die eine Einschätzung des Energieverbrauchs in Relation zum Umsatz und damit zur Entwicklung der Energieeffizienz der Produktion möglich machen. Um die CO2-Emission zu berechnen, wurde der Medienverbrauch (Strom, Fernwärme, Gas, Heizöl, Holzpellets) aller wesentlichen Jenoptik-Produktionsstandorte herangezogen. Für 2017 ergaben sich CO2 -Emissionen in Höhe von 13.471 Tonnen.
scroll
| 2017 | 2016 | |
|---|---|---|
| Deutschland | 8.979 | 9.038 |
| Europa | 148 | k.A. |
| Amerika | 4.151 | k.A. |
| Asien / Pazifik | 192 | k.A. |
| CO2-Emission gesamt | 13.471 | 9.038 |
scroll
| Strom | Gas | Holzpellets | Fernwärme | Heizöl | Energieverbrauch | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Deutschland | 34.546 | 16.027 | 1.080 | 9.223 | 637 | 61.513 |
| Europa | 645 | 57 | 0 | 0 | 281 | 983 |
| Amerika | 5.686 | 2.129 | 0 | 0 | 0 | 7.814 |
| Asien / Pazifik | 283 | 0 | 0 | 0 | 0 | 283 |
| Gesamt | 41.160 | 18.212 | 1.080 | 9.223 | 917 | 70.593 |
Im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit entstehen in den Produktionsprozessen auch gefährliche Abfälle, beispielsweise Elektroschrott, Klebstoffreste oder Lösungsmittel. In Deutschland werden die Abfallarten in allen Segmenten systematisch erfasst, kategorisiert und deren Mengen ermittelt. Für das Berichtsjahr 2018 reduzierte sich die Menge gefährlicher Abfälle, die in Aufbereitungs- bzw. Entsorgungsanlagen entsorgt wurden, leicht auf 162 Tonnen (i.Vj. 175 Tonnen). Die Menge nicht gefährlicher Abfälle stieg hingegen auf 1.022 Tonnen (i.Vj. 871 Tonnen), hauptsächlich verursacht durch die Abfälle an Papier, Pappe und Kartonagen sowie gemischte Verpackungen. Jenoptik strebt grundsätzlich eine Abfallverwertung über zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe an. Durch kontinuierliche Abfalltrennung und Schulung der Mitarbeiter zur Abfallvermeidung konnte der Restabfall weiter verringert werden. Durch Erweiterung der Rückführung von Kunststoffmaterialien in den Recyclingprozess werden am Standort Triptis beispielsweise die Ressourcen geschont, Ausgaben für Entsorgung vermieden und Einnahmen erzielt.
Als Hightech-Unternehmen ist Jenoptik auf verschiedenste Rohstoffe angewiesen. Durch die zunehmende Ressourcenknappheit ist der sparsame Umgang mit den eingesetzten Stoffen für Jenoptik selbstverständlich. Wir halten uns an geltende Regelungen, zum Beispiel an die Vorgaben der europäischen Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) sowie der europäischen RoHS-Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances) und engagieren uns in entsprechenden Gremien. Da Jenoptik für die Fertigungsprozesse keine großen Wassermengen einsetzen muss, sehen wir uns an dieser Stelle mit keinen wesentlichen Risiken konfrontiert. Auch Naturschutzvorgaben spielen für den Konzern aufgrund seines Geschäftsgegenstandes eine sehr geringe Rolle. Unsere Einkaufsprozesse zielen darauf ab, sämtlichen Vorgaben bezüglich Konfliktmineralien in Anlehnung an den Dodd-Frank Act zu entsprechen.
Eine Vielzahl innovativer Produkte und Leistungen von Jenoptik trägt zu einem effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bei. Als Technologieunternehmen engagieren wir uns zumeist in den Bereichen, in denen Produktionsprozesse und Produkte unserer Kunden effizienter gestaltet werden können. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über den Beitrag ausgewählter Jenoptik-Produkte zur Ressourcenschonung.
scroll
| Produkt | Beitrag zur Ressourcenschonung |
|---|---|
| Jenoptik-Diodenlaser und Laseranlagen für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten zum Beispiel in der Medizintechnik oder Automobilindustrie | • Effizienteste verfügbare Lichtquellen mit einem Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent |
| • Ressourcensparende Alternative im Vergleich zu klassischen Bearbeitungsverfahren, insbesondere bei der Bearbeitung hochfester Stähle mit geringerem Gewicht | |
| "JENOPTIK RayLance" -leistungsstarkes und energieeffizientes LED-Beleuchtungssystem | • Ca. 40 Prozent höhere Lichtausbeute als die Vorgängergeneration bei gleichzeitig hoher Energieeffizienz |
| • Vielfältiger Einsatz besonders in industriellen Räumen wie Lager-, Logistik- und Produktionshallen | |
| Optische Systeme und Komponenten für die Informations- und Datenübertragung sowie medizinische Diagnoseverfahren | • Stetige Weiterentwicklung hin zu noch kleineren kristallinen Strukturen in der Halbleiterfertigung erschließt wieder neue Einsatzmöglichkeiten |
| • Zeitsparendere Abläufe und kostengünstigere Produktion schonen Ressourcen | |
| Messtechnik - Systeme und Anlagen zur Prüfung von Formen und Rauheiten, insbesondere in der Automobilindustrie | • Ergebnisse sind präzisere Oberflächen und geringere Toleranzen von Motorenkomponenten (Downsizing) und damit Fahrzeuge, die weniger Kraftstoff benötigen und den Schadstoffausstoß verringern |
| • Komplexere Getriebe im Bereich der Elektromobilität erfordern verstärkten Einsatz von Messtechnik | |
| Hybrid-Stromerzeugersysteme zur effizienten Energieversorgung für das Flugabwehr-Raketensystem Patriot | • Senkung des Kraftstoffverbrauchs durch Einsatz von Batterietechnik |
| • Längere Lebenszyklen für Kunden, geringere Serviceaufwendungen und somit nachhaltige Produkte | |
| Verkehrsüberwachungssysteme kontrollieren die Einhaltung geltender Vorschriften im Straßenverkehr Mautkontrollanlagen auf Bundesstraßen | • Beitrag zur erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr und Reduktion von Unfällen |
| • Senkung der Schadstoff- sowie Lärmemissionen | |
| • Montage seitlich der Verkehrswege begrenzt Eingriffe in die Umwelt (Installation von Kontrollbrücken entfällt) |
Junge Menschen zu fördern, in Wissenschaft und Bildung ebenso wie in sozialen Projekten -das steht im Zentrum des gesellschaftlichen Engagements von Jenoptik. Der Konzern unterstützt eine Vielzahl gemeinnütziger Projekte, Organisationen und Initiativen und engagiert sich in den folgenden drei Förderschwerpunkten, vorrangig in Deutschland, aber zunehmend auch im Ausland:
| ― | Engagement für die junge Generation durch Projekte in Wissenschaft und Bildung sowie auf sozialem Gebiet, |
| ― | Kunst und Kulturprojekte zur attraktiven Gestaltung unserer Unternehmensstandorte und Schaffung guter Bedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für unsere Mitarbeiter, |
| ― | Engagement für Integration und Internationalität, um die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken. |
Als verantwortungsvoll handelndes und sozial engagiertes Unternehmen sieht sich Jenoptik in der Pflicht, das eigene Unternehmensumfeld aktiv mitzugestalten. Dabei streben wir vor allem enge und langfristige Partnerschaften an und unterstützen nicht nur finanziell, sondern auch ideell. Mit unserem Engagement für die Gesellschaft wollen wir auch das Vertrauen in Jenoptik stärken und die Identifikation der eigenen Mitarbeiter mit dem Unternehmen erhöhen. Zudem versprechen wir uns daraus positive Einflüsse auf Markenimage und Reputation sowie auf unsere Attraktivität als Arbeitgeber.
scroll
| Soziales | Jenoptik unterstützt | • Osterbenefizkonzert der Internationalen Jungen Orchesterakademie zugunsten der Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V |
| • "Habitat for Humanity" & "Friends of Foster Children" in Jupiter, Florida | ||
| • Spendenaktion anlässlich des Neujahrsempfangs zugunsten der Arbeit des Kinder- und Jugendzentrums KLEX in Jena | ||
| • Sommerferiencamps für Kinder von Jenoptik-Mitarbeitern und Kinder anerkannter Flüchtlingsfamilien | ||
| • Weihnachtsaktionen zugunsten kranker und bedürftiger Kinder an den Jenoptik-Standorten Jena, Jupiter und Toronto | ||
| Wissenschaft und Bildung | Jenoptik als langjähriger Partner bei | • Thüringer Nachwuchswettbewerb "Jugend forscht" (seit 1991) |
| • Wettbewerb "Schüler experimentieren" (seit 2012) | ||
| • Applied Photonics Award des Jenaer Fraunhofer IOF | ||
| • Workshop-Reihe "BEGEGNUNGEN Kultur Technik Wirtschaft" für Studierende der Ernst-Abbe-Hochschule Jena | ||
| • MINT-Festival Jena | ||
| • Lothar Späth Award für herausragende Innovationen in Wissenschaft und Wirtschaft | ||
| • Authentic Career Experience am Standort Rochester Hills | ||
| Kunst und Kultur | Jenoptik fördert vor allem regionale und junge Künstler und bereichert mit der eigenen Kunstausstellungsreihe tangente (seit 1994) | • tangente Werner Klotz "Colore Mobile Immensum" |
| • tangente Thomas H. Saunders "Art of Microscopy" | ||
| • Kunstausstellung Oster & Koezle im Rahmen des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums 2019 | ||
| Jenoptik fördert Kulturprojekte mit Partnern | • Open Air-Kulturfestival "Kulturarena" der Stadt Jena | |
| • Sommertheaterspektakel des Jenaer Theaterhauses | ||
| • Konzertsommer der Klosterkirche Thalbürgel |
Der Bereich Corporate Citizenship wird vom Bereich Kommunikation & Marketing verantwortet. Konzernweit gültige Richtlinien regeln die Grundsätze zur strukturierten und einheitlichen Umsetzung unseres Konzepts "Jenoptik als Corporate Citizen" und stellen ein standardisiertes und einheitliches Vorgehen für die Behandlung von Spenden und Sponsoringanfragen und die Umsetzung von Sponsoringprojekten sicher.
Eine besondere Relevanz hat unser regionales Engagement. Seit 1996 unterstützt der Konzern mit der Schirmherrschaft die Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V Durch Zuwendungen, das Einwerben von Spenden bei Partnern sowie die Organisation verschiedener Veranstaltungen konnten krebskranke Kinder und deren Eltern unterstützt werden -beispielsweise durch das 2018 neu eröffnete Vereinshaus EkkStein. Ganz in der Nähe der neuen Kinderkrebsstation in Jena-Lobeda finden hier betroffene Familien eine Zuflucht vor dem Klinikalltag. Einen wichtigen Platz nimmt dabei das Osterbenefizkonzert der Internationalen Jungen Orchesterakademie ein, dessen Erlöse ebenfalls dem Verein zugutekommen. In den USA helfen die Mitarbeiter am Standort Rochester Hills, Michigan, Jugendlichen aus wirtschaftlich benachteiligten Familien, sich auf ihrem Bildungs- und Karriereweg zu orientieren. Die Jenoptik-Mitarbeiter am Standort Jupiter, Florida, setzen sich bei "Habitat for Humanity" für bezahlbaren und lebenswerten Wohnraum ein und helfen beim Wohnungsbau für bedürftige Familien. Jenoptik am Standort Jupiter arbeitete bereits zum dritten Mal in Folge mit "Friends of Foster Children" von Palm Beach County zusammen und hat zwei Pflegekindern Feiertagsfreuden beschert. Die Mitarbeiter erfüllten Geschenkewünsche in Form von Spielzeug und Geldspenden, um den Kindern in dieser Zeit ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Schon seit den Unternehmensanfängen bereichert Jenoptik den Standort Jena mit Kunst- und Kulturprojekten. Einen wichtigen Platz nimmt dabei die eigene Kunstausstellungsreihe "tangente" ein. Als Mitglied im Förderkreis "Familienfreundliches Jena e. V." unterstützt der Konzern gemeinsam mit zahlreichen Partnern Projekte des "Jenaer Bündnis für Familie" und schafft damit bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie für Chancengleichheit in der Bildung. Jenoptik unterstützt verschiedene Modelle familienfreundlicher Kinderbetreuung, die "Saaleknirpse" in Jena, die "Wasserstrolche" in Wedel und den "Talentschuppen" in Monheim. Höhepunkt war erneut das gemeinsame Feriencamp von Jenoptik-Mitarbeiterkindern und Kindern anerkannter Flüchtlingsfamilien.
Verantwortungsvolle Unternehmensführung und gesetzestreues, regelkonformes Verhalten sind für Jenoptik in einem globalisierten Marktumfeld selbstverständlich. Auf dieser Basis treffen wir unternehmerische Entscheidungen und achten stets darauf, dass unser Handeln im Einklang mit Vorschriften, Gesetzen und unseren Werten steht. Der Bereich Compliance & Risk Management liegt deshalb im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden und berichtet ihm direkt und regelmäßig. Der Chief Compliance & Risk Officer steht in engem Kontakt mit allen Mitarbeitern der gesamten Organisation. Er steuert das Risiko- und Chancenmanagement-System des Konzerns in enger Zusammenarbeit mit den Zentralbereichen sowie den Risikobeauftragten der Sparten.
Die Achtung von Menschenrechten hat für Jenoptik hohe Priorität, insbesondere in der Lieferkette. Jenoptik bekennt sich zur Einhaltung international anerkannter Standards für Menschenrechte und toleriert keine Formen von Sklaverei, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Menschenhandel oder Ausbeutung in der eigenen Geschäftstätigkeit oder Lieferkette. Wir erwarten von unseren Lieferanten die Einhaltung und Achtung international anerkannter Menschenrechtsstandards wie bspw. dem Slavery and Human Trafficking Statement. Unsere Lieferanten werden grundsätzlich vertraglich verpflichtet, die Standards des "Verhaltenskodex für Lieferanten des Jenoptik-Konzerns" einzuhalten und diese auch an ihre eigenen Lieferanten weiterzugeben. Um Verstöße zu erkennen und risikobehaftete Geschäftspartner rechtzeitig zu identifizieren, werden die Compliancerelevanten Prozesse fortlaufend überarbeitet. Eine Compliance-Erklärung der Lieferanten sowie ein zusätzlicher Verhaltenskodex für Distributoren verpflichten all unsere Geschäftspartner im ersten Schritt zu gesetzeskonformem Verhalten. Ein zentralisiertes Screening risikobehafteter Geschäftspartner soll in einem zweiten Schritt erreichen, dass eine Zusammenarbeit nur mit denjenigen Geschäftspartnern erfolgt, die den Compliance-Anforderungen von Jenoptik entsprechen.
Anti-Korruption: Jenoptik bekämpft jede Form von aktiver und passiver Korruption und erwartet dies auch von allen Geschäftspartnern. Dass sich unsere Kunden und Lieferanten gesetzeskonform verhalten, sehen wir auch in unserer Verantwortung. Für detaillierte Informationen zum Compliance-Management-System der Jenoptik, den Unternehmensrichtlinien und Verhaltenskodizes für Mitarbeiter, Lieferanten und Vertriebspartner, unseren Online-Schulungen sowie unserem Hinweisgebersystem verweisen wir auf den Corporate-Governance-Bericht auf Seite 38 f. sowie den Risiko- und Chancenbericht ab Seite 113.
Der Erfolg von Jenoptik als Technologieunternehmen beruht maßgeblich auf der Qualität der von uns angebotenen Produkte und Lösungen. Die langjährige Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden auch in Form von Entwicklungspartnerschaften und das uns entgegengebrachte Vertrauen der Partner sind ein Beweis dafür, dass unsere Produkte und Lösungen durch ihre Qualität überzeugen. Die Sicherstellung einer überdurchschnittlichen Produkt- und Servicequalität ist für uns als Qualitätsführer in vielen unserer Produktbereiche selbstverständlich. Qualitätsmanagement wird bei Jenoptik dezentral in den Geschäftseinheiten gesteuert und von den Divisionsleitern verantwortet. Jede Division steuert dabei nach individuellen Qualitätskennzahlen. Unten stehende Übersicht fasst wesentliche KPls zum Qualitätsmanagement im Jenoptik-Konzern zusammen.
scroll
| Kriterium | Beispiele für KPIs der Divisionen |
|---|---|
| Qualität aus Kundenperspektive | • Kundenzufriedenheit |
| • Reklamationskostenquote | |
| • Garantie- und Gewährleistungskosten | |
| Qualität zum internen Businesspartner | • Interne Audits |
| • Maßnahmen im kontinuierlichen Verbesserungsprozess | |
| • Prozess- und Produktqualität | |
| - Gutausbeute / Qualitätsgrad | |
| - Nacharbeitungskosten | |
| - Ausschusskosten | |
| Qualität aus Lieferantenperspektive | • Externe Lieferantenaudits |
| • Geeignete Lieferanten | |
| • Lieferantenqualität und Lieferung fehlerhafter Teile |
Eine Maßnahme zur Sicherstellung und weiteren Verbesserung unserer Qualität ist unsere Qualitätsinitiative, deren Auswirkungen sich in allen Bereichen bemerkbar machen -von der Entwicklung neuer Produkte über Qualitätsplanung und -sicherung bis hin zur Qualität des Endproduktes. 2018 wurden auf Basis der Jenoptik- und Spartenstrategien Themen wie die internationale Qualitäts- und Arbeitssicherheit sowie Umweltschutzprogramme ausgearbeitet. Im Bereich Automotive erfolgte beispielsweise die Integration der Jenoptik-Tochter Five Lakes Automation in das internationale QM-System der Sparte sowie die Erarbeitung eines neuen Qualitäts-Reportings und Rollout-Plans für anstehende Zertifizierungen. Die Initiative wird auch 2019 weitergeführt. Der Schwerpunkt wird sich dabei noch mehr auf die internen Kunden- und Lieferantenbeziehungen konzentrieren, das heißt ein besseres Verständnis jedes Einzelnen in Bezug auf nachgelagerte Prozesse.
Neben Zertifizierungen sind für Jenoptik auch Standardisierungen, Prozesskontrollen und Tests sowie der ständige Dialog mit Kunden, zum Beispiel durch Analysen der Kundenzufriedenheit, weitere Handlungsfelder im Qualitätsmanagement. Nahezu alle unsere Konzernunternehmen befolgen die Vorgaben der Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001, viele unserer Gesellschaften erfüllen die Anforderungen des Umweltmanagement-Systems nach ISO 14001.
Tabelle T14 zeigt eine Auswahl der im Konzern vorliegenden Zertifizierungen und die 2018 durchgeführten Maßnahmen. Die Sparte Optical Systems hat das Überwachungsaudit nach dem internationalen Standard für Qualitäts- und Umweltmanagement ISO 9001 und ISO 14001 erneut erfolgreich bestanden. Auch die deutschen Standorte der Sparte Defense & Civil Systems erhielten die Re-Zertifizierungsaudits für die Umsetzung ihrer Qualitäts- und Umweltmanagement-Systeme. Geprüft wurden erfolgreich die Umsetzung der Umweltmanagement-Norm ISO 14001:2015 (in Wedel, Essen und Jena), die Einhaltung der branchenspezifischen Norm EN 9100:2016 (in Wedel und Essen), in Altenstadt die Einhaltung der Bahn-Norm "International Railway Industry Standard" (IRIS Rules:2017, ISO /TS 22163:2017) sowie der allgemeinen internationalen Norm für Qualitätsmanagement ISO 9001:2015. Die Auditoren bescheinigten eine gute Systematik der integrierten Prozessanalyse, eine gute Risiko-Chancen-Analyse und sahen Stärken im Innovationsmanagement. Zudem bescheinigten sie den Mitarbeitern ein sehr hohes Ausbildungsniveau. Der Fertigungsbereich der Sparte Automotive am Standort Shanghai konnte im Juni erfolgreich ein Audit der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS) bestehen. Das erste Mal wurden die Anforderungen des ISO 9001 übergreifend im Werk auditiert. Das Shopfloormanagement in der Montage stach dabei besonders positiv hervor.
scroll
| Zertifizierung | Genaue Bezeichnung | Maßnahmen 2018 |
|---|---|---|
| ISO 9001 | Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen | • Re-Zertifizierung im Segment Optics & Life Science (JENOPTIK Optical Systems Inc.) sowie im Segment Defence & Civil Systems (JENOPTIK Power Systems GmbH) |
| • Überwachungsauditn Segment Mobility sowie Defense & Civil Systems (JENOPTIK Advanced Systems GmbH) (JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH) (JENOPTIK Industrial Metrology GmbH an allen europäischen Standorten und in den USA) | ||
| • Zertifizierung der JENOPTIK Shanghai PIE Co. Ltd. | ||
| ISO 50001 | Zertifizierung für das Energiemanagement-System | Zertifizierung der Photonic Sence GmbH aufgrund energieintensiver Verarbeitungsprozesse |
| EN 9100 | Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen speziell für die Luft- und Raumfahrt und die Verteidigungsindustrie | Überwachungsaudit im Segment Defence & Civil Systems (JENOPTIK Advanced Systems GmbH an den Standorten Wedel und Essen) |
| ISO 13485 | Zertifizierung übergreifender Managementsysteme zum Design und zur Herstellung von Medizinprodukten | Re-Zertifizierung im Segment Optics & Life Science (JENOPTIK Optical Systems GmbH) (JENOPTIK Polymer Systems GmbH) |
| ISO 14001 | Zertifizierung für das Umweltmanagement-System | Erneuerung der Zertifizierung im Segment Optics & Life Science (JENOPTIK Polymer Systems GmbH) sowie im Segment Defense & Civil Systems (JENOPTIK Advanced Systems GmbH) |
| ISO / TS 16949 | Zertifizierung für die Automobilindustrie | Re-Zertifizierung im Segment Optics & Life Science (JENOPTIK Polymer Systems GmbH) |
| EG 748/2012 | Zertifizierung als Herstellbetrieb für die zivile Luftfahrt | |
| EG 2042/2003 | Zertifizierung als Instandsetzungsbetrieb für die zivile Luftfahrt | |
| IRIS | International Railway Industry Standard | Re-Zertifizierung im Segment Defense & Civil Systems (JENOPTIK Power Systems GmbH) |
| ILO-OSH-2001 / OHSAS 18001 | Zertifizierung Arbeitsschutzmanagement | |
| AQAO 2110/ 2210 | NATO Qualitätssicherungssystem | Erneuerung der Zertifizierung im Segment Defence & Civil Systems (JENOPTIK Advanced Systems GmbH) |
Markenimage und Reputation sind für Jenoptik in vielerlei Hinsicht von wesentlicher Bedeutung -für das uns entgegengebrachte Vertrauen von Seiten unserer Stakeholder, unsere Positionierung im Wettbewerbsumfeld, unsere Attraktivität als Arbeitgeber sowie die Identifikation der eigenen Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Als internationaler Photonik-Konzern agieren wir auf verschiedenen Märkten und konkurrieren mit zahlreichen Unternehmen, um für Kunden als Lieferant von hochwertigen Investitionsgütern und für künftige Mitarbeiter sichtbar, einschätzbar und attraktiv zu sein. Voraussetzung dafür sind dauerhafte und stabile Beziehungen zu unseren Kunden und Lieferanten, Aktionären und anderen Stakeholdern, die wir durch transparente Kommunikation und Vertrauen permanent stärken. Interne und externe Kommunikation ist bei Jenoptik Aufgabe der zentralen Abteilung Kommunikation & Marketing, die direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet und für ein konsistentes Erscheinungsbild des Gesamtkonzerns und der Marke Jenoptik sorgt. Ziel ist dabei eine aktuelle, verständliche, stetige, kontinuierliche und einprägsame Kommunikation und Außendarstellung des Unternehmens, die sich an den strategischen Vorgaben des Vorstands orientiert. Alle Themen zu Märkten und Produkten werden dezentral in den operativen Bereichen von den Marketingverantwortlichen der Divisionen gesteuert. Konzernweit gültige Richtlinien regeln beispielsweise die Informationswege der internen Kommunikation und das zentrale Marketing. Die Kommunikation gegenüber dem Kapitalmarkt obliegt dem Bereich Investor Relations, der ebenfalls an den Vorstandsvorsitzenden berichtet und mit der Unternehmenskommunikation in engem, regelmäßigem Austausch steht.
Die Marke Jenoptik wird in dem hochspezialisierten, von einer Vielzahl von kleineren Unternehmen geprägten Photonik-Markt als großer Anbieter wahrgenommen -mit einem produktübergreifenden und integrierten Markenimage. Die Dachmarke Jenoptik wird seit über zehn Jahren konzernweit aktiv gestaltet. Im Februar 2018 verkündete der Vorstand die Strategie 2022 der Jenoptik. Kern dieser Strategie: Jenoptik konzentriert sich auf das, was das Unternehmen auszeichnet - Optik und Photonik. Für die Umsetzung der Strategie ist eine einheitliche und die Strategie unterstützende Unternehmenskultur auf Basis eines gemeinsamen Verständnisses, gemeinsamer Werte und einer klar positionierten Marke unabdingbar. Auf essentielle Fragen wie "Wofür steht Jenoptik?", "Warum entscheiden sich Kunden für Jenoptik?" und "Wofür steht Jenoptik im Markt?"
wurden im Jahresverlauf 2018 in einem umfassenden Prozess Antworten erarbeitet. Mitarbeiter, Vertreter des Managements der Jenoptik sowie Kunden und Partner wurden in Form von Umfragen, Workshops und Interviews intensiv mit einbezogen. Die erste globale Online-Befragung aller Mitarbeiter und eine erste globale Kundenbefragung fanden statt und mehr als 400 Mitarbeiter der Jenoptik arbeiteten in Workshops zur Zukunft der Jenoptik zusammen. Auf dieser Basis wurden die drei Jenoptik-Werte "open", "driving" und "confident" und die Positionierung der Marke Jenoptik definiert. Mit einem Markenhaus und einem neuen Corporate Design positioniert sich Jenoptik im Markt und gegenüber dem Wettbewerb ab Februar 2019 als Top-Photonik-Anbieter. Über Informationsveranstaltungen und Workshops an verschiedenen Standorten wurde dies zunächst den Mitarbeitern vermittelt mit dem Ziel, aktiv mit den Werten und der Marke zu arbeiten, um das Wissen, die Akzeptanz und den neuen Spirit ins gesamte Unternehmen zu tragen.
Mit der neuen Strategie konzentriert sich der Konzern unter der Marke Jenoptik künftig auf die photonischen Kernkompetenzen Licht und Optik. Eine der Prioritäten im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Einführung der eigenständigen Marke VINCORION für das Mechatronik-Geschäft (bisher Bestandteil des Segments Defense & Civil Systems), die den spezifischen Markterfordernissen besser Rechnung trägt.
Der Jenoptik-Konzern profitiert unter anderem vom Ansehen des Hauptstandorts Jena. Dieser genießt bei Wissenschaftlern, aber auch Kunden, als sogenanntes "Optical Valley" einen exzellenten Ruf. Jenoptik ist sich dessen bewusst und engagiert sich mit verschiedenen Aktivitäten für die nachhaltige Gestaltung des Standorts.
Den Prüfungsvermerk zum gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht finden Sie auf Seite 216.
An die Jenoptik AG, Jena
Wir haben den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht nach §§ 289b Abs. 3 und 315b Abs. 3 HGB der Jenoptik AG, Jena, (im Folgenden die "Gesellschaft") für den Zeitraum vom 1.1.2018 bis 31.12.2018 (im Folgenden der "nichtfinanzielle Bericht") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des nichtfinanziellen Berichts in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c i.V.m. 289b bis 289e HGB.
Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines nichtfinanziellen Berichts zu ermöglichen, der frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Angaben ist.
Wir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten.
Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen -insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätssicherungsstandards 1 "Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis" (IDW QS 1) -an und unterhält dementsprechend ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem, das dokumentierte Regelungen und Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung beruflicher Verhaltensanforderungen, beruflicher Standards sowie maßgebender gesetzlicher und anderer rechtlicher Anforderungen umfasst.
Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die Angaben in dem nichtfinanziellen Bericht abzugeben.
Nicht Gegenstand unseres Auftrages ist die Beurteilung von externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen, auf die im nichtfinanziellen Bericht verwiesen wird.
Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1.1.2018 bis 31.12.2018 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c i.V.m. 289b bis 289e HGB aufgestellt worden ist.
Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir u.a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:
| ― | Verschaffung eines Verständnisses über die Struktur der Nachhaltigkeitsorganisation |
| ― | Befragung der gesetzlichen Vertreter und relevanter Mitarbeitern, die in die Aufstellung des nichtfinanziellen Berichts einbezogen wurden, über den Aufstellungsprozess, über das auf diesen Prozess bezogene interne Kontrollsystem sowie über Angaben im nichtfinanziellen Bericht |
| ― | Identifikation wahrscheinlicher Risiken wesentlicher falscher Angaben in dem nichtfinanziellen Bericht |
| ― | Analytische Beurteilung von Angaben des nichtfinanziellen Berichts |
| ― | Abgleich von Angaben mit den entsprechenden Daten im Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht |
| ― | Beurteilung der Darstellung der Angaben |
Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1.1.2018 bis 31.12.2018 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315b und 315c i.V.m. 289b bis 289e HGB aufgestellt worden ist.
Wir erteilen diesen Vermerk auf Grundlage des mit der Gesellschaft geschlossenen Auftrags. Die Prüfung wurde für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt und der Vermerk ist nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt.
Der Vermerk ist nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-) Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung.
München, den 7. März 2019
**PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**
Hendrik Fink
ppa. Barbara Wieler
Wirtschaftsprüfer
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.