Management Reports • Mar 30, 2020
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Evonik Industries AG Essen Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 Zusammengefasster Lagebericht scroll 1. Grundlagen des Konzerns 1.1 Geschäftsmodell 1.2 Strategie und Ziele 1.3 Steuerungssysteme 2. Wirtschaftsbericht 2.1 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage 2.2 Wirtschaftliches Umfeld 2.3 Wichtige Ereignisse 2.4 Geschäftsverlauf 2.5 Prognose-Ist-Vergleich 2.6 Entwicklung in den Segmenten 2.7 Entwicklung in den Regionen 2.8 Ertragslage 2.9 Finanzlage 2.10 Vermögenslage 3. Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG 4. Forschung & . Entwicklung 5. Nachhaltigkeit 5.1 Mitarbeiter 5.2 Sicherheit 5.3 Umwelt 5.4 Wertschöpfungskette 6. Chancen- und Risikobericht 6.1 Chancen- und Risikomanagement 6.2 Gesamtsituation Chancen und Risiken 6.3 Chancen und Risiken „Märkte und Wettbewerb" 6.4 Chancen und Risiken „Recht/Compliance" 6.5 Risken „Prozesse/Organisation" 7. Prognosebericht 7.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 7.2 Ausblick Corporate-Governance-Bericht und Erklärung zur Unternehmensführung Vergütungsbericht Übernahmerelevante Angaben Zusammengefasster Lagebericht 2019 Bei diesem Lagebericht handelt es sich um einen zusammengefassten Lagebericht für den Evonik-Konzern und die Evonik Industries AG. Die für den Evonik-Konzern getroffenen Aussagen hinsichtlich der Entwicklung in den Segmenten gelten aufgrund der Einflüsse aus den Segmenten entsprechend für die Evonik Industries AG. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und der Jahresabschluss nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Vergütungsbericht und die übernahmerelevanten Angaben werden im Abschnitt Corporate Governance gezeigt und sind Bestandteile des vom Abschlussprüfer geprüften zusammengefassten Lageberichts. Die Erklärung zur Unternehmensführung findet sich ebenfalls im Abschnitt Corporate Governance sowie im Internet unter www.evonik.de/erklaerung-zur-unternehmensfuehrung und ist ein nicht geprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Der gesonderte zusammengefasste nichtfinanzielle Bericht ist im Finanzbericht unter den Weiteren Informationen sowie im Internet unter www.evonik.de/nichtfinanzieller-Bericht zu finden und ebenfalls ein nicht geprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. 1. Grundlagen des Konzerns >>Wir machen Spezialchemie. Das heißt, unsere Produkt- und Lösungskompetenz leistet bei unseren Kunden einen unverzichtbaren Beitrag.<< Thomas Hermann, Head of Corporate Strategy Auf keinen Endmarkt entfallen mehr als 20 % des Umsatzes Über 80 % des Umsatzes stammen aus führenden Marktpositionen 1.1 Geschäftsmodell Evonik ist ein weltweit führendes Unternehmen der Spezialchemie. Zu unseren Stärken zählt ein ausgewogenes Spektrum an Arbeitsgebieten, Endmärkten und Regionen. Rund 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaften wir aus führenden Marktpositionen1, die wir konsequent ausbauen. Unsere starke Stellung im Wettbewerb basiert auf der engen Zusammenarbeit mit Kunden, unserer hohen Innovationskraft und unseren integrierten Technologieplattformen. Unsere Spezialchemieprodukte leisten bei unseren Kunden einen unverzichtbaren Beitrag zum Nutzen ihrer Produkte, mit denen diese im globalen Wettbewerb erfolgreich sind. Durch den engen Austausch mit unseren Kunden bauen wir tiefgreifendes Wissen über deren Geschäfte auf. Dadurch können wir Produkte für Kundenanforderungen „maßschneidern" und umfassende technische Serviceleistungen bieten. Eine bedeutende Rolle spielen dabei unsere Technologie- und Kundenberatungszentren in der ganzen Welt. Unsere marktorientierte Forschung & Entwicklung ist ein wichtiger Treiber für profitables Wachstum. Grundlage dafür ist unsere ausgeprägte Innovationskultur, die wir in unserem Innovationsmanagement und unserer Führungskräfteentwicklung verankert haben. Gute Ideen werden schnell erkannt, vorangetrieben und mit unseren Kunden umgesetzt. Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg sind unsere sehr gut ausgebildeten Mitarbeiter, die Evonik mit ihrem Einsatz und ihrer hohen Identifikation mit dem Unternehmen jeden Tag voranbringen. Wir haben deshalb zahlreiche Aktivitäten entwickelt, um talentierte und qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, weiterzuentwickeln und an uns als attraktiven Arbeitgeber zu binden. Als Voraussetzungen für die Zukunftsfähigkeit von Evonik gehören nachhaltiges Wirtschaften und verantwortungsvolles Handeln zu den Grundpfeilern unseres Geschäftsmodells. Im engen Dialog mit unseren Stakeholdern treiben wir unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten entlang der Wertschöpfungskette voran: Neben unseren eigenen Produktionsprozessen und den vermarkteten Produkten betrachten wir dabei immer auch unsere Lieferkette sowie den Produktnutzen bei unseren Kunden und deren Kunden. Wir verzeichnen eine steigende Nachfrage nach Produkten, die eine ausgewogene Balance ökonomischer, ökologischer und sozialer Faktoren aufweisen. Dies eröffnet Evonik ein vielfältiges Spektrum an zukunftsträchtigen Geschäftschancen in attraktiven Märkten. Längst hat sich Nachhaltigkeit in vielen unserer Geschäfte zu einem Wachstumstreiber entwickelt. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere neue Nachhaltigkeitsstrategie 2020+ verabschiedet. Wichtige Elemente sind die Integration von Nachhaltigkeit in strategische Steuerungsprozesse, ein CO2-Preis für sämtliche Investitionen sowie ehrgeizige Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen und zur Einführung eines globalen Wassermanagements. Konzernstruktur wird neu ausgerichtet Unser operatives Spezialchemiegeschäft war 2019 in drei produzierende Chemiesegmente gegliedert, die nah an den Märkten und Kunden agieren und über ein hohes Maß an unternehmerischer Selbstständigkeit verfügen. Unterstützt werden diese durch ein Servicesegment. 1 Hierunter verstehen wir die Positionen 1, 2 oder 3 in den relevanten Märkten. Quelle: Interne Auswertungen auf Basis 2018. Konzernstruktur 2019 Die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency operieren überwiegend in attraktiven Märkten mit überdurchschnittlichem Wachstum. Beide Segmente bieten ihren Kunden maßgeschneiderte, individuelle und innovationsgetriebene Lösungen. Ziel ist es, in diesen Segmenten mit Innovationen, Investitionen, aber auch Akquisitionen überdurchschnittliches und profitables Wachstum zu erreichen. Das Segment Performance Materials ist durch rohstoff- sowie energieintensive Prozesse gekennzeichnet. Daher liegt das Hauptaugenmerk auf integrierten kostenoptimierten Technologieplattformen, effizienten Abläufen und Skaleneffekten. Unser strategischer Auftrag an dieses Segment ist, Ergebnisbeiträge zur Finanzierung des Wachstums im Evonik-Konzern zu leisten. Investitionen und gegebenenfalls Kooperationen konzentrieren sich auf die Sicherung der guten Marktpositionen. Zum 1. Juli 2020 werden wir unsere Konzernstruktur anhand unserer vier Wachstumskerne neu ausrichten. Die neuen Chemie-Divisionen sollen in ihrer Größe und Profitabilität ausgeglichener sein und lassen sich durch eine eindeutigere Zuordnung der Technologieplattformen leichter steuern. Breit gefächerte Endmärkte Unsere Kunden sind überwiegend Industrieunternehmen, die unsere Produkte weiterverarbeiten. Das Spektrum der Märkte, in denen diese tätig sind, ist vielfältig und ausgewogen. Auf keinen dieser Endmärkte entfallen mehr als 20 Prozent unseres Umsatzes. Globale Produktion Evonik erwirtschaftet 83 Prozent ihres Umsatzes außerhalb Deutschlands und ist in über 100 Ländern tätig. Wir betreiben Produktionsanlagen in 26 Ländern auf sechs Kontinenten und sind damit nah an unseren Märkten und Kunden. Die größten Produktionsstandorte wie Marl, Wesseling und Rheinfelden in Deutschland sowie Antwerpen (Belgien), Mobile (Alabama, USA), Schanghai (China) und Singapur beheimaten integrierte Technologieplattformen, die überwiegend für mehrere Einheiten produzieren. Integrierte Technologieplattformen als Wettbewerbsvorteil Unsere Produkte stellen wir auf Basis hochentwickelter Technologien her, die wir ständig weiter optimieren. Vielfach verfügt Evonik über integrierte Produktionskomplexe, in denen wichtige Vorprodukte in angrenzenden Produktionsanlagen selbst hergestellt werden. Unseren Kunden bieten wir dadurch ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit. Gleichzeitig stellen die integrierten World-Scale-Produktionsan lagen in Verbindung mit technologisch anspruchsvollen Herstellungsprozessen hohe Eintrittsbarrieren für diese Geschäfte dar. Digitalisierung leistet Beitrag zu profitablem Wachstum Die Digitalisierung bedingt tiefgreifende Veränderungen in den Prozessen der chemischen Industrie. Sie verändert beispielsweise die Prozesse beim Einkauf von Rohstoffen, der Steuerung von Produktionsanlagen, im Marketing und Vertrieb sowie in Forschung und Entwicklung. Der Einsatz künstlicher Intelligenz, zum Beispiel bei der Planung und Optimierung von Produktionsanlagen, birgt das Potenzial großer Effizienz- und Effektivitätsgewinne. Evonik treibt die Digitalisierung im gesamten Konzern voran. Wir begreifen Digitalisierung als Gestaltungsaufgabe und sorgen für Vernetzung der vielzähligen dezentralen Initiativen, sodass die Fachbereiche mit ihren digitalen Projekten voneinander lernen und im Konzern eine breite digitale Kompetenz wachsen kann. Die einzelnen Aktivitäten gliedern sich entlang von vier Clustern (#CognitiveSolutions, #DigitalBusiness, #SmartOperations und #HumanWork). Immer stehen dahinter die Steigerung der Effizienz unserer Prozesse und die Wahrnehmung von Opportunitäten. Wie wir Digitalisierung leben wollen, haben wir in unserem „Leitbild Digitalisierung" festgelegt. Die Evonik Digital GmbH hat die Aufgabe, neue Geschäftsmodelle und Lösungen schnell und flexibel zu erproben und deren Nutzen zu bewerten. Insbesondere werden leistungsfähige E-Commerce-Lösungen und -Plattformen sowie digitale Serviceangebote entwickelt. Entlang dieser Projekte erfolgen Aufbau, Bündelung und Verbreitung digitaler Kompetenzen und agiler Arbeitsmethoden. Eine große Bedeutung hat die Qualifizierung unserer Mitarbeiter in der digitalen Welt. 1.2 Strategie und Ziele Auf dem Weg zum besten Spezialchemiekonzern der Welt Unser Anspruch, das beste Spezialchemieunternehmen der Welt zu werden, ist eng verbunden mit dem Ziel profitablen Wachstums. Um den Wert unseres Unternehmens zu steigern, setzen wir auf eine Strategie mit drei Schwerpunkten: scroll • Ausgewogenes und fokussiertes Portfolio • Führend in der Innovation • Vertrauensvolle und ergebnisorientierte Unternehmenskultur. Wir wollen uns noch stärker auf Geschäfte mit klarem Spezialchemiecharakter fokussieren. Um das Portfolio besser auszubalancieren und gleichzeitig dort zu wachsen, wo Evonik heute schon stark ist, sich aber auch besonders vielversprechende Perspektiven abzeichnen, konzentriert sich unsere Strategie auf die vier Wachstumskerne Specialty Additives, Animal Nutrition, Health & Care sowie Smart Materials. Nach diesen richten wir ab dem 1. Juli 2020 auch unsere Konzernstruktur aus. Vor allem für die Wachstumskerne werden wir unsere Mittel zielgerichtet für Neu- und Weiterentwicklungen, Investitionen und Akquisitionen einsetzen. Jeder dieser vier Wachstumskerne nimmt andere Märkte in den Blick. Eines aber ist ihnen gemeinsam: Sie sind konsequent darauf ausgerichtet, innovative Lösungen für die Themen und Fragestellungen zu liefern, die Industrie und Endkunden in den kommenden Jahrzehnten bewegen werden. Ein wichtiger Treiber für profitables Wachstum ist Innovation, sie ist ein Hebel, um neue Produkte und Anwendungen zu erschließen. Unser Fokus liegt dabei auf der intensiven Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern entlang der Wertschöpfungsketten. Innerhalb der vier Wachstumskerne hat Evonik spezielle Innovationswachstumsfelder2 definiert, die auf neue, hochattraktive Märkte abzielen, in denen der Konzern ihre Kernkompetenzen wirkungsvoll einsetzen kann. Der dritte Schwerpunkt ist eine ergebnisorientierte Unternehmenskultur, deren Grundlage unsere neuen Konzernwerte „Performance", „Trust", „Openness" und „Speed" sind. Wir stoßen Wandel an, halten unsere Versprechen, belohnen Leistung sowie Risikobereitschaft, fördern Querdenker und sind offen für neue Ideen. Wir sind agil, entscheidungsfreudig und reaktionsschnell. Dabei verstehen wir uns als internationales Unternehmen und begreifen Diversität als Chance. Wachstumskerne Specialty Additives: Spezialadditive stecken in unzähligen Alltagsgegenständen und verbessern deren Eigenschaften. Als Hilfs– oder Zusatzstoffe werden Additive den Produkten in der Herstellung in kleinen Mengen zugesetzt um unterschiedliche Effekte zu erreichen - etwa ein bestimmter Härtegrad von Polstern oder die gewünschten Viskosität von Schmierstoffen. Animal Nutrition: Nachhaltige Lebensmittelproduktion ist eine große Herausforderung unserer Zeit. Der steigende Lebensstandard in Schwellenländern treibt die globale Fleischproduktion weiter an. Der Bedarf an Nutzflächen steigt damit ebenso wie der Ausstoß von Methangasen durch die Viehbestände. Viele Lösungen von Evonik adressieren diese Entwicklung bereits. Zudem beeinflussen der Wunsch nach mehr Lebensmittelsicherheit und -qualität sowie die Kritik am Einsalz von Antibiotika in der Tierernährung die Märkte. Health & Care: Dieser Wachstumskern beinhaltet die Produkte und Services in den Bereichen Pharma, Medizintechnik, Kosmetik sowie Nahrungsergänzungsmittel. Exemplarisch dafür stehen Pharmapolymere, die die Wirkstoffe in Medikamenten im Körper genau dort freisetzen, wo sie gebraucht werden, und zwar zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Smart Materials: Bei den sogenannten Smart Materials handelt es sich um Werkstoffe mit maßgeschneiderten Eigenschaften. Diese ,,intelligenten” Materialien spielen dann eine Rolle, wenn es darum geht, Produkte und ihre Eigenschaften zu optimieren. Beispiele sind Silical oder Polyamid 12. 2 Siehe hierzu Kapitel 4. Forschung & Entwicklung. Anspruchsvolle Ziele Um unser Ziel profitables Wachstum sicherzustellen, haben wir uns sechs anspruchsvolle Finanzziele gesetzt. Finanzielle Ziele Evonik-Konzern scroll Mengenwachstum > BIP Bereinigte EBITDA-Marge zwischen 1 8% und 20% Free Cashflow deutlich über Dividendenniveau ROCE über den Kapitalkosten Rating solides Investment Grade Dividende attraktiv und verlässlich Als verantwortungsvolles Spezialchemieunternehmen verfolgen wir unverändert auch unsere ambitionierten nichtfinanziellen Ziele.3 Angesichts der vorzeitigen Erfüllung unseres Zieles zur Verringerung der spezifischen Treibhausgasemissionen4 haben wir ein neues Umweltziel beschlossen. Wir wollen die absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen5 bis 2025 um 50 Prozent vermindern. Das Basisjahr ist 2008 - dies entspricht dem ersten vollen Jahr nach der Gründung von Evonik. Damit bekräftigen wir unser Bekenntnis zu den Beschlüssen des Pariser Klimaabkommens. Nichtfinanzielle Ziele Evonik-Konzern scroll Unfallhäufigkeit1) im Jahr 2020 maximal 1,30 Ereignishäufigkeit2) im Jahr 2020 maximal 1,10 Spezifische Treibhausgasemissionen im Jahr 2020 Reduzierung um 12%3) Spezifische Wasserförderung im Jahr 2020 Reduzierung um 10%3) Absolute CO2-Emissionen (Scope 1 und Scope 2) im Jahr 2025 Reduzierung um 50%4) 1) Alle Arbeitsunfälle (keine Wegeunfälle) mit Ausfallzeit ab einer komplett ausgefallenen Schicht, bezogen auf 1 Million Arbeitsstunden. 2) Anzahl Ereignisse pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter. 3) Bezogen auf den Basiswert von 2012. 4) Bezogen auf den Basiswert von 2008. 1.3 Steuerungssysteme Bedeutende finanzielle Leistungsindikatoren Die finanzielle Unternehmenssteuerung von Evonik erfolgt auf der Basis eines konsistenten, wertorientierten Kennzahlensystems. Diese Steuerungskennzahlen dienen der Beurteilung des wirtschaftlichen Erfolgs der operativen Geschäftseinheiten und des Konzerns. Die konsequente Ausrichtung an diesen Kennzahlen zielt auf die Steigerung des Unternehmenswertes durch profitables Wachstum und Rentabilitätsverbesserung. Als finanzielle Steuerungskennzahl verwenden wir ein um Sondereffekte bereinigtes EBITDA. Das bereinigte EBITDA und als korrespondierende relative Kennzahl die bereinigte EBITDA-Marge zeigen die operative Ertragskraft unabhängig von Kapitalstruktur und Investitionsneigung. Wir verwenden sie insbesondere für den internen und externen Vergleich unserer Geschäfte hinsichtlich ihrer Kostenstruktur und Profitabilität. Zusätzlich dient im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung der Return an Capital Employed (ROCE) als Indikator für die Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Zur Errechnung wird das bereinigte EBIT in das Verhältnis zum durchschnittlichen eingesetzten Kapital (Capital Employed) gesetzt. Der Vergleich mit dem Kapitalkostensatz, der die risikoadjustierte Renditeforderung unserer Kapitalgeber angibt, zeigt die relative Wertschaffung von Evonik. Hierfür wird ein gewichteter durchschnittlicher Kapitalkostensatz verwendet, der sowohl die Renditeforderung der Eigenkapitalgeber, abgeleitet aus dem Capital Asset Pricing Model, als auch die der Fremdkapitalgeber berücksichtigt. 3 Siehe hierzu in den Kapiteln 5.2 Sicherheit und 5.3 Umwelt. 4 Treibhausgasemissionen bezogen auf die produzierte Menge. 5 Scope 1 umfasst die direkten Energie- und Prozessemissionen und Scope 2 die Emissionen aus eingekaufter Elektrizität und Wärme. Unter Scope 3 werden indirekte Emissionen, wie beispielsweise aus der Herstellung eingekaufter Rohmaterialien, erfasst. Zu den Sondereinflüssen, um die wir unsere operativen Ergebnisgrößen bereinigtes EBITDA und bereinigtes EBIT anpassen, gehören Restrukturierungen, Wertaufholungen/Wertminderungen, Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen sowie weitere Erträge und Aufwendungen, die aufgrund ihrer Art oder Höhe nicht dem typischen laufenden operativen Geschäft zuzurechnen sind. Bereinigte Ergebnisgrößen erscheinen uns besser geeignet, die Leistung der operativen Einheiten über mehrere Perioden hinweg zu vergleichen, als unbereinigte Ergebnisgrößen. Als weitere Steuerungsgröße betrachten wir den Free Cashflow. Dieser wird errechnet aus dem Cashflow der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der fortgeführten Aktivitäten abzüglich der Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Der Free Cashflow stellt den verbleibenden Finanzierungsspielraum dar und zeigt damit die Fähigkeit des Unternehmens zur Innenfinanzierung. Bedeutende nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Zur Unternehmenssteuerung verwendet Evonik darüber hinaus eine Reihe verschiedener nichtfinanzieller Kennzahlen. Besonders hohe Bedeutung messen wir traditionell der Sicherheit bei. Sicherheit wird hierbei als ganzheitliche Managementaufgabe verstanden, die auf allen Hierarchieebenen gelebt wird. Unser Sicherheitsleitbild ist für alle Führungskräfte und Mitarbeiter verbindlich. Entsprechend der Konzernvorgabe haben alle operativen Bereiche von Evonik ein Ziel in der Arbeitssicherheit und alle produzierenden Bereiche zusätzlich ein Ziel für Anlagensicherheit. Die hierfür relevanten Kennzahlen sind die Unfallhäufigkeit und die Ereignishäufigkeit.6 6 Siehe hierzu Kapitel 5.2 Sicherheit. 2. Wirtschaftsbericht "Zur Erreichung unserer Finanzziele kann jeder Mitarbeiter beitragen — hierzu gehört auch ein stärkerer Fokus auf den Free Cashflow.” Simone Hildmann, Member of the Board of Management Evonik Resource Efficienty GmbH 2.153 Mio. € bereinigtes EBITDA 16,4 % bereinigtes EBITDA-Marge 2.1 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage Strategisch haben wir 2019 deutliche Fortschritte bei der Weiterentwicklung von Evonik erzielt. Mit dem Ende Juli erfolgten Verkauf des Methacrylatgeschäfts, das großvolumige Monomere wie Methylmethacrylat (MMA), verschiedene Spezialmonomere sowie die PMMA-Formmassen und —Halbzeuge unter der Marke PLEXIGLAS® umfasst, haben wir die Konzentration auf die Spezialchemie erfolgreich fortgesetzt. Wir fokussieren uns strategisch auf unsere vier Wachstumskerne Specialty Additives, Animal Nutrition, Health & Care sowie Smart Materials, in die wir unsere Mittel zielgerichtet investieren. Am 1. Juli 2020 werden wir auch unsere neue Konzernstruktur nach den Wachstumskernen ausrichten. Wir haben wichtige Investitionen, wie den Bau des Methioninkomplexes in Singapur und der AEROSIL®-Anlage in Antwerpen, fertiggestellt. 2019 haben wir neue bedeutende Projekte begonnen. Dazu gehören die Errichtung eines Anlagenkomplexes für den Spezialkunststoff Polyamid 12 in Marl — die größte Investition von Evonik in Deutschland — sowie die Errichtung eines modernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks ebenfalls in Marl. Zudem konnten wir durch die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens PeroxyChem Anfang 2020 unsere Wasserstoffperoxidaktivitäten verstärken. Angesichts der auch weiterhin anspruchsvoll bleibenden weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden wir konsequent an der Verschlankung unserer Strukturen und Verbesserung unserer Effizienz arbeiten. Gute Fortschritte haben wir im bereits Ende 2017 gestarteten Programm SGEiA 20207 gemacht, das die globale Optimierung von Prozessen und dauerhafte Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten zum Ziel hat. Auch das Programm Oleo2020 und weitere Aktivitäten zur Effizienzsteigerung kommen gut voran. Weitere Impulse versprechen wir uns auch durch den angestoßenen kulturellen Wandel hin zu einer offeneren, ergebnisorientierteren Unternehmenskultur. Operativ hat sich Evonik in dem schwierigeren konjunkturellen Umfeld gut behauptet und unsere Prognose für wichtige Kennzahlen erreicht. Unsere Spezialchemieprodukte waren weiterhin weltweit stark nachgefragt. Insgesamt ging der Konzernumsatz bei leicht geringeren Verkaufsmengen und -preisen um 1 Prozent auf 13.108 Millionen € zurück. Das bereinigte EBITDA lag mit 2.153 Millionen € auf der Höhe des Vorjahres. Positiv wirkten sich die durchgeführten Kostensenkungsmaßnahmen sowie die erstmalige Anwendung von IFRS 16 „Leases" 8 aus. Belastet wurde das Ergebnis jedoch von nachgebenden Preisen in den Segmenten Nutrition & Care sowie Performance Materials. Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich auf 16,4 Prozent (Vorjahr: 16,2 Prozent), blieb damit aber noch unter dem mittelfristigen Zielkorridor von 18 Prozent bis 20 Prozent. Der ROCE verringerte sich vor allem infolge des niedrigeren bereinigten EBIT bei gleichzeitig höherem Capital Employed auf 8,6 Prozent und lag damit unter den Kapitalkosten. Das Konzernergebnis stieg infolge des Ertrags aus dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts um 126 Prozent auf 2.106 Millionen €. Das um Sondereinflüsse bereinigte Konzernergebnis der fortgeführten Aktivitäten ging um 11 Prozent auf 902 Millionen € zurück. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung erneut eine Dividende von 1,15 € je Aktie vor. Wir haben einen — vor einmaligen Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts von 717 Millionen € erwirtschaftet. Zu der Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 191 Millionen € trug auch die erstmalige Anwendung des IFRS 16 bei. Der Free Cashflow vor diesen Steuerzahlungen übertraf die Dividendenzahlung für 2018 in Höhe von 536 Millionen €. Unser Finanzprofil ist weiterhin sehr gut: Evonik verfügt über ein solides Investment-Grade-Rating. Die Nettofinanz-verschuldung konnte dank des Eingangs des Veräußerungserlöses für das Methacrylatgeschäft deutlich zurückgeführt werden. 7 Siehe hierzu Kapitel 2.4 Geschäftsverlauf. 8 Siehe hierzu Anhangziffern 3.4 und 9.2. Vorjahreszahlen angepasst. 2015 bis 2017 enthalten noch das im Juli 2019 verkaufte Methacrylatgeschäft. 2.2 Wirtschaftliches Umfeld Weltwirtschaft mit deutlich schwächerer Dynamik Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr schlechter entwickelt, als wir zu Jahresbeginn erwartet hatten. Nach unserer Einschätzung ist die Weltwirtschaft 2019 insgesamt um 2,6 Prozent gewachsen. Anfang 2019 waren wir noch von einem Wachstum von 2,9 Prozent ausgegangen. Damit wuchs die Wirtschaft im Jahr 2019 deutlich langsamer als im Vorjahr, als noch ein Wachstum von 3,2 Prozent zu verzeichnen war. Die Handelskonflikte, ein stagnierender Welthandel und auch die Unsicherheiten aus dem mehrfach verschobenen Brexit haben insbesondere in den Industrienationen zu einem Rückgang von Investitionen und Industrieproduktion geführt. Erste Anzeichen einer Stabilisierung der Konjunktur gegen Jahresende haben jedoch zu einer leichten Besserung der wirtschaftlichen Stimmung beigetragen. Treiber dieser Entwicklung waren eine erste Annäherung zwischen den USA und China im Handelskonflikt sowie eine anhaltende expansive Geldpolitik der Notenbanken. In Westeuropa verlor die Konjunktur weiter an Dynamik und die Industrieproduktion ging deutlich zurück. Hier wirkte sich, insbesondere in Deutschland, die Abhängigkeit von Exporten und globalen Handelsströmen aus. Die weiterhin expansive Politik der Europäischen Zentralbank, die im September unter anderem die Wiederaufnahme der Anleihekäufe beschloss, sowie die weiterhin gute Beschäftigungslage und dadurch bedingt das stabile Konsumverhalten konnten dagegen positive Wachstumsimpulse setzen, sodass sich Ende des Jahres eine leichte Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage einstellte. Auch in Osteuropa verlangsamte sich das Wachstum, was zu einem großen Teil auf die geringere Wachstumsdynamik der Türkei und Russlands zurückzuführen war. Einzelne Volkswirtschaften, wie zum Beispiel Polen und Ungarn, zeigten hingegen ein robustes Wachstum, welches vor allem aus steigenden Löhnen resultierte. Das zunächst noch recht stabile Wachstum in Nordamerika wurde maßgeblich von der Wirtschaft in den USA getragen, verlor jedoch zum Jahresende an Schwung. Ursächlich hierfür waren auslaufende fiskalpolitische Effekte der Steuerreform von 2018 sowie rückläufige Exporte und Investitionen. Aufgrund der sich verschlechternden Konjunkturlage begann die US-Notenbank im Sommer mit Zinssenkungen und senkte ihren Leitzins in drei Schritten um insgesamt 0,75 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent. In Mittel- & Südamerika war im vergangenen Jahr nur eine geringe wirtschaftliche Dynamik zu verzeichnen. Ursächlich hierfür waren unter anderem der schwache Welthandel und eine weltweit sinkende Nachfrage, die einen negativen Einfluss auf die exportorientierten Rohstofflieferanten hatte. Aber auch politische Unsicherheiten haben das Wachstum gebremst. Aufgrund der Zinssenkungen in den USA konnten viele Notenbanken in Mittel- & Südamerika ihre Zinssätze jedoch ebenfalls senken und somit dem Wirtschaftsabschwung entgegensteuern. Die Region Asien-Pazifik erzielte im Vergleich zum Vorjahr ein geringeres Wachstum. In Japan verbesserte sich die konjunkturelle Dynamik aufgrund der starken Binnennachfrage. Vor allem der Handelsstreit mit den USA führte in China mit voraussichtlich 6,1 Prozent zu dem schwächsten Wachstum seit 1992. Schwächere Entwicklung in den Endkundenindustrien Die globale Entwicklung der von Evonik war 2019 sowohl zwischen den Regionen als auch den Industrien unterschiedlich. Wir erwarten, dass das allgemeine Industriewachstum im Vergleich zum Vorjahr insgesamt abgenommen hat. Die Nachfrage nach Konsum- und Pflegeprodukten erhöhte sich im Vorjahresvergleich in Asien-Pazifik deutlich und konnte in Europa leicht zulegen, während sie in Nordamerika und Mittel- & Südamerika abnahm. Die Wachstumsdynamik der Nahrungs- und Futtermittelindustrie nahm in allen Regionen und insbesondere in Asien-Pazifik zu. Die Produktion im Fahrzeug- und Maschinenbau ging dagegen in Europa deutlich und in Nordamerika ebenfalls zurück. Das Wachstum der Bauwirtschaft blieb in Europa und Asien-Pazifik auf hohem Niveau. Die Rohstoffpreise waren im Geschäftsjahr 2019 leicht rückläufig, vor allem durch die schwache Dynamik der Weltkonjunktur und die damit verbundene sinkende Rohstoffnachfrage. Insbesondere zwischen Mai und August sind die Preise für Rohstoffe fossilen Ursprungs analog zum Rohölpreis gesunken. Insgesamt hat sich 2019 der Evonik-Rohstoffpreisindex gegenüber dem Vorjahr verringert. Im Vergleich zu der für Evonik wichtigsten Fremdwährung—dem US-Dollar—verlor der Euro 2019 mit einem Durchschnittskurs von 1,12 US$ gegenüber dem Durchschnittsniveau des Vorjahres (1,18 US$) deutlich an Wert. 2.3 Wichtige Ereignisse Im Rahmen der konsequenten Umsetzung unserer Unternehmensstrategie haben wir am 31. Juli 2019 das Methacrylatgeschäft an Advent International Corporation, Boston (Massachusetts, USA), abgegeben.9 Das Methacrylatgeschäft wurde bereits nach der Unterzeichnung des Verkaufsvertrags im März 2019 in die nicht fortgeführten Aktivitäten umgegliedert und zum 31. Juli 2019 entkonsolidiert. Die Vorjahreszahlen der Gewinn- und Verlustrechnung, der Kapital-flussrechnung sowie der steuerungsrelevanten Kennzahlen wurden entsprechend angepasst. Das Methacrylatgeschäft umfasst großvolumige Monomere wie Methylmethacrylat (MMA), verschiedene Spezialmonomere sowie die PMMA-Formmassen und -Halbzeuge unter der Marke PLEXIGLAS® und war überwiegend dem Segment Performance Materials zugeordnet, ein kleinerer Teil dem Segment Resource Efficiency. Evonik hatte Ende 2018 eine Vereinbarung mit One Equity Partners über den Erwerb des US-amerikanischen Unternehmens PeroxyChem unterzeichnet. PeroxyChem ist ein Hersteller von Wasserstoffperoxid sowie Peressigsäure und verfügt über eine gute Positionierung in margenstarken Spezialanwendungen. Die für den Sommer 2019 geplante Übernahme von PeroxyChem hat sich infolge einer Klage durch die US-amerikanische Behörde Federal Trade Commission (FTC) verzögert. Im Januar 2020 wurde die Klage abgewiesen, sodass der Vollzug der Transaktion am 3. Februar 2020 für 640 Millionen US$ erfolgte.10 9 Siehe hierzu Anhangziffer 4.2. 10 Siehe hierzu Anhangziffer 9.7. 2.4 Geschäftsverlauf Umsatz leicht unter Vorjahr Der des Evonik-Konzerns verringerte sich um 1 Prozent auf 13.108 Millionen €. Hierzu trugen sowohl geringere Mengen als auch niedrigere Verkaufspreise bei. Leicht positiv wirkten Währungskurseinflüsse und sonstige Effekte. Umsatzveränderung 2019 gegenüber 2018 scroll in % Menge -1 Preis -2 Organische Umsatzveränderung -3 Währung 1 Portfolio/Sonstige Effekte 1 Gesamt -1 Bereinigtes EBITDA auf Vorjahreshöhe Das bereinigte EBITDA erreichte mit 2.153 Millionen € insgesamt die Höhe des Vorjahres. Hierin enthalten sind 142 Millionen € aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16. Zudem wirkten sich auch die durchgeführten Kostensenkungsmaßnahmen positiv aus. Belastend wirkten dagegen die nachgebenden Preise bei den Aminosäuren im Segment Nutrition & Care sowie bei der Ca-Chemie im Segment Performance Materials. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich von 16,2 Prozent im Vorjahr auf 16,4 Prozent. Bereinigtes EBITDA nach Segmenten scroll Veränd. in Millionen € 2018 2019 in % Nutrition & Care 810 728 -10 Resource Efficiency 1.283 1.290 1 Performance Materials 239 224 -6 Services 100 122 22 Corporate, andere Aktivitäten, Konsolidierung -282 -211 25 Evonik 2.150 2.153 - Vorjahreszahlen angepasst. Im bereinigten EBITDA von Corporate, anderen Aktivitäten einschließlich Konsolidierungen sind unter anderem die Aufwendungen für das Corporate Center und die strategische Forschung enthalten. Einen wesentlichen Einfluss auf die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr hatten die erfolgreichen Kostensenkungsmaßnahmen. scroll Veränd. in Millionen € 2018 2019 in % Umsatz 13.267 13.108 -1 Bereinigtes EBITDA 2.150 2.153 - Bereinigte Abschreibungen und Wertminderungen -789 -952 Bereinigtes EBIT 1.361 1.201 -12 Bereinigungen -312 -115 davon entfallen auf Restrukturierung -204 -18 Wertminderungen/Wertaufholungen 7 -47 Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen -31 -30 Sonstiges -84 -20 Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten (EBIT) 1.049 1.086 4 Finanzergebnis -155 -132 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 894 954 7 Ertragsteuern -186 -180 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 708 774 9 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 246 1.353 Ergebnis nach Steuern 954 2.127 123 davon Ergebnis anderer Gesellschafter 22 21 Konzernergebnis 932 2.106 126 Ergebnis je Aktie 2,00 4,52 Vorjahreszahlen angepasst. Die Abschreibungen umfassen seit dem 1. Januar 2019 durch die erstmalige Anwendung des IFRS 16 auch Abschreibungen auf Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten von 130 Millionen €. Das bereinigte EBIT ging um 12 Prozent auf 1.201 Millionen € zurück. Die Bereinigungen betrugen -115 Millionen € gegenüber -312 Millionen € im Vorjahr. Die Wertminderungen von -47 Millionen € betrafen hauptsächlich das Kohlekraftwerk in Marl, das 2022 durch ein neues Erdgaskraftwerk abgelöst werden soll, sowie eine Beteiligung des Segments Nutrition & Care. Weitere -30 Millionen € entfielen auf den Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen und entstanden im Zusammenhang mit dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts, dem Kauf von PeroxyChem sowie der Integration von Akquisitionen aus Vorjahren. Die Restrukturierungsaufwendungen von -18 Millionen € beinhalten das Programm SG & A 2020 zur Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten und das Projekt Oleo 2020 zur Effizienzsteigerung der Oleochemie im Segment Nutrition & Care. Der Vorjahreswert der Bereinigungen von -312 Millionen € enthielt vor allem Restrukturierungsaufwendungen, die hauptsächlich das Programm SG & A 2020 betrafen. Zudem waren Projektaufwendungen für die Käufe von Unternehmensbeteiligungen enthalten. Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -132 Millionen €, es enthält Sondererträge von 53 Millionen € vor allem aus der Auflösung von Rückstellungen. Das bereinigte Finanzergebnis ging aufgrund höherer Zinsaufwendungen für Rückstellungen und aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 (16 Millionen €) um 34 Millionen € auf -185 Millionen € zurück. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten stieg um 7 Prozent auf 954 Millionen €. Die Ertragsteuerquote der fortgeführten Aktivitäten und die bereinigte Ertragsteuerquote lagen auch aufgrund der Neubewertung aktiver latenter Steuern bei 19 Prozent bzw. 20 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten enthielt das Methacrylatgeschäft und stieg infolge des hohen Abgangsergebnisses von 246 Millionen € auf 1.353 Millionen €. Das Konzernergebnis verbesserte sich daher um 126 Prozent auf 2.106 Millionen €. Zur Beurteilung der Ertragskraft der fortgeführten Aktivitäten insbesondere im längerfristigen Vergleich sowie zur Prognose der zukünftigen Entwicklung verwenden wir das bereinigte Konzernergebnis. Bei der Ermittlung starten wir beim um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA11 und passen zusätzlich das Finanzergebnis an. Dieses bereinigen wir um Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Kauf/Verkauf von Unternehmensbeteiligungen sowie weitere Erträge und Aufwendungen, die aufgrund ihrer Art oder Höhe nicht dem typischen laufenden Finanzierungsgeschäft zuzurechnen sind. Weiterhin ziehen wir Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte ab, da sie vor allem aus Akquisitionen resultieren, und korrigieren die Ertragsteuerposition um Steuern auf die Sondereinflüsse. 2019 blieb das bereinigte Konzernergebnis mit 902 Millionen € um 11 Prozent unter dem hohen Wert von 2018. Überleitung zum bereinigten Konzernergebnis scroll Veränd. in Millionen € 2018 2019 in % Bereinigtes EBITDA 2.150 2.153 - Bereinigte Abschreibungen und Wertminderungen -789 -952 Bereinigtes EBIT 1.361 1.201 -12 Bereinigtes Finanzergebnis -151 -185 Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögenswerte 143 136 Bereinigtes Ergebnis vor Ertragsteuern1) 1.353 1.152 -15 Bereinigte Ertragsteuern -317 -229 Bereinigtes Ergebnis nach Steuern1) 1.036 923 -11 davon bereinigtes Ergebnis anderer Gesellschafter 22 21 Bereinigtes Konzernergebnis1) 1.014 902 -11 Bereinigtes Ergebnis je Aktie in €1) 2,18 1,94 Vorjahreszahlen angepasst. 1) Fortgeführte Aktivitäten. Programme zur Kostensenkung wurden 2019 übererfüllt Zur Unterstützung unserer finanziellen Ziele, insbesondere der Verbesserung der bereinigten EBITDA-Marge, hatten wir im November 2017 das Programm SGEiA 2020 gestartet. Ziel ist es, den Kostenblock für Vertrieb und Verwaltung bis zum Jahr 2021 dauerhaft um 200 Millionen € abzusenken. Für 2019 konnte das erwartete Ziel von 50 Millionen € um nahezu 20 Millionen € übertroffen werden. Die zur Erreichung des Gesamtziels von 200 Millionen € noch ausstehenden Einsparungen waren zum Jahresende 2019 vollständig mit Maßnahmen hinterlegt. Das andauernde Programm zur kontinuierlichen Verbesserung der Prozesseffizienz insbesondere im Funktionsbereich der Herstellung konnte 2019 das Einsparziel von 120 Millionen € mit umgesetzten Maßnahmen übererfüllen. Zusätzlich haben wir im vierten Quartal 2019 kurzfristige Maßnahmen zur Ergebnissicherung auf den Weg gebracht und ergebniswirksam umgesetzt. Effektive und effiziente Beschaffung Versorgungssicherheit, die Erschließung neuer Beschaffungsmärkte und die fortwährende Materialkostenoptimierung sind die wesentlichen Kernaufgaben unseres Einkaufs. Geplante und ungeplante Produktionsstillstände wichtiger Lieferanten, Produktionsausfälle in China aufgrund von Betriebsschließungen infolge der verstärkten Umweltpolitik sowie der Handelsstreit zwischen den USA und China beeinträchtigten die Rohstoffverfügbarkeit im Jahr 2019. Dennoch führten die reduzierten Wachstumsraten der Weltkonjunktur und die damit verbundene sinkende Rohstoffnachfrage im Jahresdurchschnitt zu niedrigeren Rohstoffpreisen im Vergleich zu 2018. 11 Siehe hierzu Kapitel 1.3 Steuerungssysteme. Der Rohstoffeinkauf hat im Rahmen einer ganzheitlichen Optimierung erstmals Ende 2019 Kleinstbedarfe gebündelt ausgeschrieben mit dem Ziel, eine wesentliche Verbesserung bei der Prozessabwicklung und Reduzierung bei den Primärkosten zu erreichen. Im indirekten Einkauf (Beschaffung von technischen und allgemeinen Gütern sowie Services) wurde die weltweite Einführung einer cloudbasierten neuen IT-Lösung für Katalogbestellungen abgeschlossen. Als Folge konnten weitere Fortschritte in der Steigerung der Automatisierungsquote erzielt werden. Darüber hinaus lag 2019 ein weiterer Schwerpunkt des indirekten Einkaufs auf den Beschaffungsaktivitäten für den Neubau der Polyamid-12-Anlage in Marl. Auch 2019 wurde im Einkauf der Einsatz neuer digitaler Lösungen vorangetrieben, um operative Aufgaben weiter zu automatisieren (unter anderem mithilfe von Bots) und den Wertbeitrag strategischer Tätigkeiten zu erhöhen. So wurde eine cloudbasierte Plattform zur Zentralisierung der Rohstoffpreisvorhersagen und für eine entsprechend automatisierte Berichterstattung implementiert. Für wichtige strategische Rohstoffe wurden, unter Nutzung von selbstlernenden Algorithmen, datenbasierte Rohstoffpreisprognosen entwickelt und schrittweise eingeführt — mit dem Ziel, die Qualität der Preisvorhersagen zu objektivieren und zu verbessern. Zusätzlich zur Beteiligung an Einkaufsallianzen mit anderen Unternehmen und der Qualifizierung neuer Lieferanten wurde weiter intensiv am Ausbau strategischer Lieferantenbeziehungen gearbeitet. Fokus unserer strategischen Lieferantenbeziehungen ist die Suche nach zusätzlichen Möglichkeiten zur Risikoreduzierung, Kostenverbesserung sowie Kooperation und Innovation. Evonik hat im Jahr 2019 Rohstoffe, Handelswaren, technische Güter und Dienstleistungen sowie Energien und sonstige Betriebsmittel im Wert von rund 9,4 Milliarden € eingekauft. Der Anteil der Rohstoffe am gesamten Beschaffungsvolumen beträgt etwa 55 Prozent. Auf petrochemische Rohstoffe entfallen rund 3,4 Milliarden € - dies entspricht einem Anteil von 66 Prozent des Rohstoffbeschaffungsvolumens. Der Einsatz regenerativer Rohstoffe bleibt für Evonik von großer Bedeutung. So lag der Anteil nachwachsender Rohstoffe 2019 bei rund 8 Prozent der Rohstoffbasis. Wesentliche Einsatzgebiete dieser Rohstoffe sind Aminosäuren sowie Vorprodukte für die Kosmetikindustrie. Verzinsung des eingesetzten Kapitals unter Vorjahr Im Rahmen der wertorientierten Unternehmenssteuerung messen wir unseren Erfolg insbesondere am ROCE, der mit 8,6 Prozent unter unserem Kapitalkostensatz lag. Dieser betrug für 2019 10,0 Prozent vor Steuern. Im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung wird er infolge geringerer Fremdkapitalkosten sowie eines niedrigeren Beta-Faktors für das Geschäftsjahr 2020 auf 9,0 Prozent vor Steuern angepasst. Capital Employed, ROCE und Economic Value Added (EVA®) scroll in Millionen € 2018 2019 Immaterielle Vermögenswerte 5.837 5.883 + Sachanlagen 6.093 6.333 + Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten - 489 + Beteiligungen 38 40 + Vorräte 1.925 2.032 + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.650 1.626 + Übrige unverzinsliche Vermögenswerte 431 421 - Unverzinsliche Rückstellungen -872 -845 - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1.288 -1.326 - Übrige unverzinsliche Verbindlichkeiten -515 -618 = Capital Employed1) 13.299 14.035 Bereinigtes EBIT 1.361 1.201 ROCE (Bereinigtes EBIT / Capital Employed) in % 10,2 8,6 Kapitalkosten (Capital Employed * Kapitalkostensatz) 1.329 1.404 EVA® (Bereinigtes EBIT - Kapitalkosten) 32 -203 Vorjahreszahlen angepasst. 1) Jeweils Jahresdurchschnittswerte. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich um 0,7 Milliarden € auf 14,0 Milliarden €. Hierzu trugen maßgeblich die erstmals zu aktivierenden Leasing-Nutzungsrechte gemäß IFRS 16 sowie Sachinvestitionen in unser operatives Geschäft bei. Der ROCE für den Konzern verringerte sich 2019 infolge des geringeren EBIT und des höheren durchschnittlichen Capital Employed. In allen Chemiesegmenten ging der ROCE zurück. In den Segmenten Resource Efficiency und Performance Materials wurde jedoch eine überdurchschnittliche Verzinsung des gebundenen Kapitals deutlich über den Kapitalkosten erzielt. ROCE nach Segmenten scroll in % 2018 2019 Nutrition & Care 11,2 8,0 Resource Efficiency 20,4 19,3 Performance Materials 29,4 17,4 Services -4,6 -5,4 Evonik (einschl. Corporate, andere Aktivitäten) 10,2 8,6 Vorjahreszahlen angepasst. EVA® unter Vorjahr Der Economic Value Added (EVA®) errechnet sich als Differenz zwischen bereinigtem EBIT und den Kapitalkosten, die sich aus der Multiplikation des durchschnittlichen Capital Employed mit dem Kapitalkostensatz ergeben. Der EVA® belief sich 2019 auf -203 Millionen €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 235 Millionen € resultierte aus dem geringeren operativen Ergebnis und dem höheren Capital Employed. 2.5 Prognose-Ist-Vergleich Wir haben unsere am Jahresanfang gegebene Prognose nach der im März 2019 erfolgten Umgliederung des Methacrylatgeschäfts in die nicht fortgeführten Aktivitäten angepasst und im Mai 2019 eine neue Prognose nur für die fortgeführten Aktivitäten veröffentlicht. Anfang November erfolgte infolge der verspürten konjunkturellen Abschwächung eine Anpassung der Prognose für den Umsatz, den ROCE und die Sachinvestitionen. 2019 haben wir unsere Prognose für das bereinigte EBITDA trotz der schwierigeren weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit 2.153 Millionen € eingehalten. Beim Free Cashflow beziehen wir uns — wie im August 2019 angekündigt — auf den Free Cashflow vor einmaligen Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts von 245 Millionen €, da diese Steuerzahlungen den Verkauf der nicht fortgeführten Aktivitäten betreffen und nicht aus dem operativen Geschäft stammen. Den um diese Steuerzahlungen angepassten Free Cashflow konnten wir — wie prognostiziert — deutlich von 526 Millionen € auf 717 Millionen € steigern. Der Free Cashflow nach den Steuerzahlungen lag mit 472 Millionen € unter dem Vorjahreswert. Der Konzernumsatz verringerte sich um 1 Prozent auf 13,1 Milliarden €; dies entspricht der angepassten Prognose. Der ROCE ging 2019 auf 8,6 Prozent zurück und liegt damit spürbar unter den Kapitalkosten und dem Vorjahreswert. Hier wirkte sich auch das höhere Capital Employed belastend aus. Die Sachinvestitionen reduzierten wir in Anbetracht des angespannten konjunkturellen Umfelds etwas stärker als prognostiziert auf 842 Millionen €. Unsere Ziele bei den nichtfinanziellen Kennzahlen Unfallhäufigkeit und Ereignishäufigkeit haben wir auch 2019 eingehalten. Prognose-Ist-Vergleich scroll Mit Methacrylatgeschäft Prognostizierte Kennzahlen 20181) Prognose 20191) 2018 Fortgeführte Aktivitäten Konzernumsatz 15,0 Mrd. € leicht rückläufig bis stabil 13,3 Mrd. € Bereinigtes EBITDA 2,60 Mrd. € leicht unter Vorjahr bis stabil 2,15 Mrd. € ROCE 12,1% über Kapitalkosten, leicht unter Vorjahr 10,2% Sachinvestitionen3) 1,05 Mrd. € etwa 1 Mrd. € 969 Mio. € Free Cashflow 672 Mio.€ deutlich über Vorjahr 526 Mio. € Unfallhäufigkeit 0,87 unter Obergrenze von 1,30 0,87 Ereignishäufigkeit 1,08 verbessert und unter Obergrenze von 1,10 1,08 scroll Ohne Methacrylatgeschäft Prognostizierte Kennzahlen Prognose 2019 Fortgeführte Aktivitäten Angepasste Prognose 20192) Fortgeführte Aktivitäten 2019 Prognose 2020 Konzernumsatz mindestens stabil leicht geringer 13,1 Mrd. € stabil Bereinigtes EBITDA mindestens stabil 2,15 Mrd. € zwischen 2,0 Mrd. € und 2,3 Mrd. € ROCE über Kapitalkosten, etwa auf Vorjahr leicht unter Vorjahr und Kapitalkosten 8,6% auf Vorjahresniveau Sachinvestitionen3) rund 950 Mio. € rund 900 Mio. € 842 Mio. € auf Vorjahresniveau Free Cashflow deutlich über Vorjahr4) 717 Mio. €4) leicht höher Unfallhäufigkeit unter Obergrenze von 1,30 1,18 maximal 1,30 Ereignishäufigkeit verbessert und unter Obergrenze von 1,10 1,10 maximal 1,10 1) Wie im Finanzbericht 2018 berichtet. 2) In der Quartalsmitteilung Q3,2019. 3) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. 4) Vor Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts. 2.6 Entwicklung in den Segmenten Segment Nutrition & Care Kennzahlen Segment Nutrition Care scroll Veränd. in Millionen € 2018 2019 in % Außenumsatz 4.646 4.582 -1 Bereinigtes EBITDA 810 728 -10 Bereinigte EBITDA-Marge in % 17,4 15,9 - Bereinigtes EBIT 535 404 -24 Sachinvestitionen1) 486 260 -47 Abschreibungen 263 311 18 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 4.774 5.044 6 ROCE in % 11,2 8,0 – Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 8.218 8.090 -2 Vorjahreszahlen angepasst. 1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Leichter Mengenanstieg Der Umsatz im Segment Nutrition & Care verringerte sich bei weltweit hoher Nachfrage um 1 Prozent auf 4.582 Millionen €. Ursächlich für den Rückgang sind geringere Verkaufspreise, während sich die Mengen leicht erhöhten. Der Währungskurseinfluss wirkte positiv. Bei den essenziellen Aminosäuren für die Tierernährung ging der Umsatz spürbar zurück. Bei einer positiven Mengenentwicklung gaben die Verkaufspreise insbesondere für Methionin infolge ausreichender Produktverfügbarkeit am Markt weiter nach. Das bereits 2018 initiierte Maßnahmenprogramm zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung kommt gut voran. Das Care-Solutions-Geschäft erzielte einen auf Vorjahreshöhe liegenden Umsatz. Erfreulich entwickelten sich vor allem die Spezialitäten im Bereich der Cosmetic-Solutions-Produktlinie. Die zum Jahresanfang 2019 erfolgte Neustrukturierung mit dem Ziel einer höheren Effizienz und der Hebung von Synergien zeigte bereits Erfolge. Die Additive für Polyurethanschäume erwirtschafteten einen höheren Umsatz. Hier verzeichneten insbesondere Produkte, die zum Beispiel in Matratzen und Isolationsmaterialien als Dämmung zur Anwendung kommen, eine sehr gute Mengenentwicklung. Im Health-Care-Geschäft haben sich sowohl die Pharma und Food Ingredients als auch die Exklusivsynthese sehr erfreulich entwickelt. Bereinigtes EBITDA unter Vorjahr Das bereinigte EBITDA des Segments Nutrition & Care verringerte sich um 10 Prozent auf 728 Millionen €. Dies ist auf die geringeren Verkaufspreise zurückzuführen, während höhere Mengen und erfolgreiche Kosteneinsparungen den Rückgang minderten. Die bereinigte EBITDA-Marge ging von 17,4 Prozent im Vorjahr auf 15,9 Prozent zurück. Investitionen unter hohem Vorjahreswert Die Sachinvestitionen des Segments Nutrition & Care lagen mit 260 Millionen € unter dem hohen Vorjahreswert, der einen Großteil der Investition in einen weiteren World-Scale-Anlagenkomplex für Methionin in Singapur enthielt. Die Investitionen lagen damit unter den Abschreibungen von 311 Millionen €. Das durchschnittliche Capital Employed stieg vor allem aufgrund der Investitionstätigkeit des vergangenen Jahres auf 5.044 Millionen €. Der ROCE ging infolge des geringeren Ergebnisses und des höheren Capital Employed deutlich auf 8,0 Prozent zurück. Investitionsprojekte für weiteres Wachstum Aufgrund des starken Marktwachstums für Methionin hat Nutrition & Care für etwa eine halbe Milliarde Euro eine weitere Produktionsanlage in Singapur errichtet und im Sommer in Betrieb genommen. Der vollständig rückwärtsintegrierte Produktionskomplex inklusive der Herstellung aller Vor- und Zwischenprodukte steht neben und im Verbund mit der im November 2014 in Betrieb genommenen Anlage auf Jurong Island. Das von Evonik gemeinsam mit Royal DSM, Heerlen (Niederlande), gegründete Joint Venture Veramaris hat im November 2019 eine Anlage zur Herstellung von Omega-3-Fettsäuren aus natürlichen Meeresalgen fertiggestellt. Beide Partner investierten zusammen rund 200 Millionen US$. Die neue Anlage steht am Evonik-Standort in Blair (Nebraska, USA), um dort die jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der industriellen Fermentationstechnologie zu nutzen. Das hochkonzentrierte Algenöl von Veramaris ermöglicht der Tierernährungsindustrie, mit der steigenden Nachfrage nach diesen essenziellen Omega-3-Fettsäuren Schritt zu halten und gleichzeitig dabei den Einsatz von Fischöl aus Wildfischbeständen zu reduzieren bzw. darauf zu verzichten. Beide Investitionen stärken den Wachstumskern Animal Nutrition. Zur Stärkung unseres Wachstumskerns Health & Care haben wir von Interface Biologics, einem Materialforschungsunternehmen in Toronto (Kanada), dessen patentgeschützte Endexo®-Technologie übernommen. Endexo verbessert die Biokompatibilität von Medizinprodukten wie zum Beispiel Kathetern, die mit Gewebe, Blut oder anderen biologischen Flüssigkeiten in Berührung kommen. Mit diesem Erwerb erweitern wir unsere Fähigkeit, als Entwicklungspartner und Lösungsanbieter für Medizinprodukteunternehmen weltweit tätig zu sein. Segment Resource Efficiency Kennzahlen Segment Resource Efficiency scroll Veränd. in Millionen € 2018 2019 in % Außenumsatz 5.708 5.685 Bereinigtes EBITDA 1.283 1.290 1 Bereinigte EBITDA-Marge in % 22,5 22,7 - Bereinigtes EBIT 983 964 -2 Sachinvestitionen1) 287 373 30 Abschreibungen 287 324 13 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 4.821 4.992 4 ROCE in % 20,4 19,3 - Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 10.270 10.153 -1 Vorjahreszahlen angepasst. 1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Umsatz erreicht die Vorjahreshöhe Das Segment Resource Efficiency hat sich in dem schwierigeren konjunkturellen Umfeld insgesamt gut behauptet. Der Umsatz lag mit 5.685 Millionen € auf der Höhe des Vorjahres. Der Effekt aus leicht rückläufigen Mengen konnte durch höhere Verkaufspreise und einen positiven Währungseinfluss nahezu ausgeglichen werden. Die weltweite konjunkturelle Abschwächung, insbesondere im Automobil- und Coating-Sektor, wirkte sich belastend auf das Geschäft mit Beschichtungsadditiven (Coating Additives), Coating & Adhesive Resins sowie Öladditiven aus. Die Umsätze lagen spürbar unter Vorjahr. Auch das Geschäft mit Kieselsäuren (Silica) verzeichnete geringere Verkaufsmengen insbesondere in industrienahen Bereichen. Einen höheren Umsatz erzielten dagegen die Hochleistungskunststoffe, die von einer soliden Nachfrage und einer positiven Entwicklung, insbesondere im 3D-Druck und bei den Membranen, profitierten. Die Vernetzer (Crosslinkers), die vor allem für umweltfreundliche Lacksysteme/Beschichtungen, Hochleistungsverbund-werkstoffe und Spezialkunststoffe eingesetzt werden, konnten vor allem dank einer hohen Nachfrage im Windenergiemarkt insbesondere aus China ihren Umsatz steigern. Die Aktivsauerstoffprodukte profitierten von einer guten Entwicklung der klassischen Anwendungen sowie von Lizenzeinnahmen und erzielten ebenfalls einen höheren Umsatz. Ergebnis weiter gesteigert Das Segment Resource Efficiency konnte sein bereinigtes EBITDA um 1 Prozent auf 1.290 Millionen € steigern. Hierzu trugen neben den verbesserten Preisen auch Lizenzeinnahmen sowie eine strikte Kostendisziplin bei. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich von 22,5 Prozent auf 22,7 Prozent. Ansprechende Kapitalverzinsung Die Sachinvestitionen des Segments Resource Efficiency erhöhten sich um 30 Prozent auf 373 Millionen € und lagen damit über den Abschreibungen. Das durchschnittliche Capital Employed nahm leicht auf 4.992 Millionen € zu. Der ROCE liegt mit 19,3 Prozent auf einem sehr guten Niveau. Investitionsprojekte zum Ausbau der Marktpositionen In Antwerpen (Belgien) haben wir im Sommer 2019 für einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag eine neue Produktionsanlage für pyrogene Kieselsäuren in Betrieb genommen. Typische Anwendungen dieser speziellen Kieselsäure, die Evonik unter dem Namen AEROSIL® vermarktet, sind Farben und Lacke, moderne Klebstoffsysteme, transparente Silikone sowie nicht brennbare Hochleistungsisolationsmaterialien. In Zhenjiang (Provinz Jiangsu, China) hat unser Joint Venture Evonik Wynca (Zhenjiang) Silicon Material Co., Ltd. mit dem chinesischen Unternehmen Wynca mit dem Bau einer neuen Produktionsanlage für AEROSIL® begonnen. Mit der geplanten Inbetriebnahme 2021 werden wir das globale Produktionsnetzwerk für pyrogene Kieselsäuren weiter ausbauen und eine stabilere Belieferung unserer chinesischen Kunden gewährleisten. Die Produktionskapazitäten für gefällte Kieselsäuren bauen wir derzeit im türkischen Adapazari bis 2020 weiter aus. Kieselsäuren werden überwiegend für hochwertige, rollwiderstandsreduzierte Reifen, aber auch in der Lebensmittel-, Futtermittel- und Agroindustrie eingesetzt. Gefällte und pyrogene Kieselsäuren zählen zum Wachstumskern Smart Materials. In Marl haben wir mit dem Bau eines neuen Anlagenkomplexes für den Spezialkunststoff Polyamid 12 (PA 12) begonnen. Mit dieser Investition von mehr als 400 Millionen € erweitern wir unsere Gesamtkapazität für PA 12 um mehr als 50 Prozent. Es entstehen dazu neben der dort bereits bestehenden PA-12-Produktion zusätzliche Anlagen für das Polymer und seine Vorstufen. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2021 geplant. Mit dem Hochleistungspolymer PA 12 bedienen wir weltweit strategische Wachstumsmärkte wie den 3D-Druck. Aber auch im Automobilbau leisten wir mit diesem leichten und langlebigen Kunststoff einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung: Dank seiner herausragenden Eigenschaften - hohe Stabilität bei gleichzeitiger Flexibilität sowie hohe Temperaturbeständigkeit und geringes Gewicht wird dieser Hochleistungskunststoff in vielen anspruchsvollen Anwendungen als Ersatz für Stahl eingesetzt. Auch mit dieser Investition stärken wir den Wachstumskern Smart Materials. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Leichtbaumaterialien für Spezialanwendungen bauen wir unsere Produktion von Hochleistungshartschäumen der Marke ROHACELL® am Standort Mobile (Alabama, USA) aus. Die Fertigstellung der Produktionserweiterung ist für das vierte Quartal 2020 geplant. ROHACELL® ist ein steifer Strukturschaumstoff aus Polymethacrylimid, der bei der Konstruktion und der Herstellung von Sandwichbauteilen in der Luftfahrt, bei Automobilen, Schiffen, in Sportausrüstung, in Elektronik und der Medizintechnologie zum Einsatz kommt. Der extrem leichte Schaumstoff hält hohen Temperaturen und hohem Druck stand und ist daher ideal als Kernmaterial für Composite-Bauteile geeignet. Segment Performance Materials Kennzahlen Segment Performance Materials scroll Veränd. in Millionen € 2018 2019 in % Außenumsatz 2.233 2.043 -9 Bereinigtes EBITDA 239 224 -6 Bereinigte EBITDA-Marge in % 10,7 11,0 - Bereinigtes EBIT 179 123 -31 Sachinvestitionen1) 45 48 7 Abschreibungen 59 101 71 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 609 707 16 ROCE in % 29,4 17,4 - Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 1.539 1.622 5 Vorjahreszahlen angepasst. 1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Umsatz unter Vorjahr Im Segment Performance Materials ging der Umsatz um 9 Prozent auf 2.043 Millionen € zurück. Dies resultierte sowohl aus deutlich geringeren Preisen als auch leicht rückläufigen Mengen. Die Entwicklung bei den Performance Intermediates war durch ein niedrigeres Öl-/Naphthapreisniveau, leicht nachgebende Verkaufspreise, Anlagenstillstände sowie Engpässe aus der Rohstoffversorgung beeinträchtigt. Der Umsatz ging deutlich zurück. Bei den Functional Solutions verzeichneten die Alkoholate eine sehr erfreuliche Entwicklung. Der Umsatz lag jedoch unter dem Vorjahreswert, der noch den Beitrag der im November 2018 verkauften Evonik Jayhawk Fine Chemicals Corp., Galena (Kansas, USA), enthielt. Höhere bereinigte EBITDA-Marge Das bereinigte EBITDA blieb mit 224 Millionen € um 6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Beide Jahre waren von Sondereinflüssen geprägt: 2019 wurde von Engpässen bei der Rohstoffversorgung und Anlagenstillständen belastet, während sich 2018 insbesondere das niedrige Rheinwasser negativ ausgewirkt hatte. Die bereinigte EBITDA-Marge erhöhte sich dank des unterproportionalen Ergebnisrückgangs von 10,7 Prozent auf 11,0 Prozent. Kapitalrendite unter Vorjahr Die Investitionen des Segments Performance Materials zielen auf die Sicherung seiner führenden Marktpositionen, Effizienzsteigerung sowie die Verbreiterung der Technologiebasis. Die Sachinvestitionen nahmen leicht auf 48 Millionen € zu und lagen damit deutlich unter den Abschreibungen. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich um 16 Prozent auf 707 Millionen €. Der ROCE ging vor allem infolge des geringeren Ergebnisses und des höheren Capital Employed von 29,4 Prozent auf 17,4 Prozent zurück. Gezielte Investitionen Performance Materials plant, die Kapazität für Natriummethylat in Rosario (Argentinien) um 50 Prozent auf 90.000 Jahrestonnen zu erhöhen. Natriummethylat ist ein wichtiger Katalysator für die großtechnische Herstellung von Biodiesel. Die Erweiterung soll der wachsenden Nachfrage nach Biodiesel in Südamerika, hauptsächlich in Argentinien und Brasilien, Rechnung tragen. Hintergrund ist sowohl die geplante Erhöhung der Beimischung von Biodiesel in Brasilien als auch die steigende Wettbewerbsfähigkeit von Biodieselexporten aus Argentinien. Gleichzeitig stärkt die Erweiterung unsere Marktführerschaft auf globaler Ebene. Segment Services Kennzahlen Segment Services scroll Veränd. in Millionen € 2018 2019 in % Außenumsatz 664 763 15 Bereinigtes EBITDA 100 122 22 Bereinigte EBITDA-Marge in % 15,1 16,0 - Bereinigtes EBIT -29 -42 -45 Sachinvestitionen1) 139 150 8 Abschreibungen 120 160 33 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 637 785 23 ROCE in % -4,6 -5,4 - Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 12.091 12.037 - Vorjahreszahlen angepasst. 1) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Das Segment Services erzielt sowohl Innenumsätze mit den Spezialchemiesegmenten und dem Corporate Center (2019: 1.831 Millionen €) als auch Außenumsätze mit externen Kunden. Der Außenumsatz erhöhte sich um 15 Prozent auf 763 Millionen €. Hierzu trug auch der Verkauf des Methacrylatgeschäfts bei, das nun als externer Kunde Standortleistungen von Evonik in Anspruch nimmt. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich um 22 Prozent auf 122 Millionen €. Hierzu trugen vor allem höhere Ergebnisse aus der Ver- und Entsorgung sowie dem technischen Service bei. Die Sachinvestitionen des Segments Services nahmen um 8 Prozent auf 150 Millionen € zu und lagen damit unter den Abschreibungen von 160 Millionen €. Neues Erdgaskraftwerk spart CO2-Emissionen Im Chemiepark Marl entsteht bis 2022 ein hocheffizientes und modernes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk. Damit beendet Evonik die Erzeugung von Strom und Dampf auf der Basis von Steinkohle in Marl und senkt ihren CO2-Ausstoß um bis zu 1 Million Tonnen pro Jahr. Ende August 2019 wurden die Verträge mit dem Partner Siemens, der die Planung und Errichtung des gesamten Kraftwerks verantwortet, für den Bau des aus zwei Blöcken bestehenden Kraftwerks unterzeichnet. Die hocheffiziente und hochflexible Anlage, die Strom und Dampf in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, soll einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent haben. Das Projektvolumen liegt im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Mit dem neuen Kraftwerk stellt Evonik zudem langfristig die wirtschaftliche und zukunftsfähige Energieversorgung für den Chemiepark Marl, den größten Produktionsstandort von Evonik, sicher. Für die Produktion im Chemiepark ist neben der Stromerzeugung insbesondere die Dampferzeugung wichtig. Durch die hochflexible Laststeuerung kann die Anlage einen Beitrag leisten, schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energien ins Stromnetz auszugleichen — ein wichtiger und unverzichtbarer Baustein für die Energiewende. 2.7 Entwicklung in den Regionen Weltweit tätig Im Geschäftsjahr 2019 erzielten wir 83 Prozent unseres Umsatzes außerhalb Deutschlands. Der Umsatz in Westeuropa verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent auf 5.531 Millionen €. Alle drei Chemiesegmente steuerten geringere Umsätze bei. Der Anteil Westeuropas am Konzernumsatz betrug 42 Prozent. Westeuropa war erneut der Schwerpunkt unserer Investitionstätigkeit. Die Sachinvestitionen lagen mit 547 Millionen € über dem Vorjahreswert von 424 Millionen €. In Antwerpen (Belgien) wurden im Sommer 2019 die Kapazitäten für pyrogene Kieselsäuren erweitert. In Marl errichten wir einen neuen Anlagenkomplex für den Spezialkunststoff Polyamid 12, der Anfang 2021 in Betrieb gehen soll. In Osteuropa erhöhte sich der Umsatz um 3 Prozent auf 814 Millionen €. Die Segmente Resource Efficiency und Performance Materials steuerten hierzu höhere Umsätze bei. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz lag bei 6 Prozent. In der Region Naher Osten & Afrika ging der Umsatz um 9 Prozent auf 355 Millionen € zurück, dies entsprach einem Anteil am Konzernumsatz von 3 Prozent. Umsatz in Amerika gehalten In Nordamerika erreichte der Umsatz mit 2.952 Millionen € die Vorjahreshöhe. Hierbei wurden geringere Umsätze aus dem Segment Performance Materials von höheren Umsätzen der Wachstumssegmente ausgeglichen. Der Anteil am gesamten Konzernumsatz betrug 23 Prozent. Die Sachinvestitionen lagen mit 137 Millionen € unter dem Vorjahreswert (199 Millionen €). In Mittel- & Südamerika ging der Umsatz um 3 Prozent auf 591 Millionen € zurück, entsprechend einem Anteil von 5 Prozent am Konzernumsatz. Höherer Umsatz in Asien-Pazifik Der Umsatz in der Region Asien-Pazifik Nord stieg um 4 Prozent auf 2.042 Millionen €. Die Segmente Nutrition & Care sowie Resource Efficiency steuerten hierzu erfreuliche Umsatzzuwächse bei. Der Anteil dieser Region am Konzernumsatz lag bei 16 Prozent. Die Sachinvestitionen betrugen 66 Millionen €. In Asien-Pazifik Süd nahm der Umsatz um 3 Prozent auf 823 Millionen € ab, dies entsprach einem Anteil am Konzernumsatz von 6 Prozent. Die Sachinvestitionen betrugen 70 Millionen €; der Vorjahreswert von 303 Millionen € betraf vor allem die Errichtung des World-Scale-Anlagenkomplexes für Methionin, der Mitte 2019 in Betrieb ging. 2.8 Ertragslage Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten leicht über Vorjahr Der Umsatz ging bei leicht geringeren Verkaufsmengen und -preisen um 1 Prozent auf 13,1 Milliarden € zurück. Die Kosten der umgesetzten Leistungen erhöhten sich auch infolge von Aufwendungen im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten. Das Bruttoergebnis verminderte sich insgesamt um 8 Prozent auf 3,7 Milliarden €. Die Erfolge unseres laufenden Kosteneinsparungsprogramms SG & A 2020 trugen wesentlich zum Rückgang der Vertriebskosten und der allgemeinen Verwaltungskosten bei. Die Forschungs- und Entwicklungskosten gingen auch infolge einer zielgerichteteren Ausrichtung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zurück. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich insbesondere infolge von Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen aufgrund der Neueinschätzung von Rückstellungen für das Programm SG & A 2020. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen insbesondere aufgrund niedrigerer Aufwendungen für Restrukturierung sowie geringerer Projektaufwendungen im Zusammenhang mit dem Kauf von Unternehmen zurück. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern erhöhte sich vor allem aufgrund eines geringeren Saldos der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen um 4 Prozent auf 1.086 Millionen €. Gewinn- und Verlustrechnung Evonik-Konzern scroll in Millionen € 2018 2019 Veränd. in % Umsatzerlöse 13.267 13.108 -1 Kosten der umgesetzten Leistungen -9.271 -9.413 2 Bruttoergebnis vom Umsatz 3.996 3.695 -8 Vertriebskosten -1.563 -1.511 -3 Forschungs- und Entwicklungskosten -437 -428 -2 Allgemeine Verwaltungskosten -599 -568 -5 Sonstige betriebliche Erträge 223 359 61 Sonstige betriebliche Aufwendungen -581 -466 -20 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 10 5 -50 Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.049 1.086 4 Finanzergebnis -155 -132 -15 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 894 954 7 Ertragsteuern -186 -180 -3 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 708 774 9 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 246 1.353 450 Ergebnis nach Steuern 954 2.127 123 davon Ergebnis anderer Gesellschafter 22 21 -5 Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 932 2.106 126 Vorjahreszahlen angepasst. Erheblich höheres Konzernergebnis Das Finanzergebnis beinhaltet Sondereinflüsse von 53 Millionen € gegenüber -3 Millionen € im Vorjahr. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten erhöhte sich um 7 Prozent auf 954 Millionen €. Die Ertragsteuern lagen in etwa auf der Höhe des Vorjahres. Das Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten enthielt das Methacrylatgeschäft und lag infolge des hohen Veräußerungsergebnisses erheblich über dem Vorjahr. Die Anteile anderer Gesellschafter betrafen anteilige Gewinne bzw. Verluste von konzernfremden Anteilseignern vollkonsolidierter Tochterunternehmen. Das Konzernergebnis stieg vor allem infolge des Ergebnisses aus der Abgabe des Methacrylatgeschäfts um 126 Prozent auf 2.106 Millionen €. 2.9 Finanzlage Zentrales Finanzmanagement Wesentliche Ziele des Finanzmanagements sind die Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit des Evonik-Konzerns und die Begrenzung von Finanzrisiken. Wir verfolgen eine zentrale Finanzierungsstrategie. Kredite und Anleihen werden im Regelfall durch die Evonik Industries AG oder durch die Finanzierungsgesellschaft Evonik Finance B.V., Amsterdam (Niederlande), aufgenommen. Deren Verbindlichkeiten werden vollständig von der Evonik Industries AG garantiert. Zur Reduzierung von externen Kreditaufnahmen werden Liquiditätsüberschüsse der Konzerngesellschaften in einem Cashpool auf Konzernebene genutzt, um daraus über konzerninterne Darlehen Finanzbedarfe in anderen Konzerngesellschaften zu decken. Zur Sicherung konzerninterner Darlehen in Fremdwährung werden auf Konzernebene Währungsderivate eingesetzt. Evonik verfügt über ein flexibles Finanzierungsinstrumentarium zur Deckung des Liquiditätsbedarfs für laufende Geschäftstätigkeit, Investitionen und Fälligkeiten von Finanzschulden. Solides Investment-Grade-Rating bestätigt 2019 haben sowohl Moody's als auch Standard & Poor's (S & P) ihre Bonitätseinstufungen der Evonik Industries AG bestätigt. Moody's stuft Evonik unverändert mit Baal und S & P unverändert mit BBB+ ein — bei jeweils stabilem Ausblick. Die Aufrechterhaltung eines soliden Investment-Grade-Ratings ist zentraler Bestandteil unserer Finanzierungsstrategie. Wir sichern uns damit Zugang zu einer breiten Investorenbasis bei adäquaten Finanzierungsbedingungen und erhalten damit unsere finanzielle Flexibilität. Ein solides Investment-Grade-Rating bietet Banken, Investoren, Kunden und Lieferanten eine verlässliche Basis für eine langfristige Geschäftsbeziehung mit Evonik. Ansprechender Free Cashflow Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten verringerte sich um 122 Millionen € auf 1.352 Millionen €. Dieser Rückgang resultiert maßgeblich aus einmaligen Steuerzahlungen in Höhe von 245 Millionen € aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts. Ohne diesen zur Vorbereitung der Desinvestition notwendigen Sachverhalt ergibt sich ein Anstieg um 123 Millionen €. Positiv wirkten sich vor allem ein spürbarer Abbau des Nettoumlaufvermögens sowie die erstmalige Anwendung von IFRS 16 (142 Millionen €) aus. Analog verhält sich die Veränderung des Free Cashflow: Während dieser infolge der einmaligen Steuerzahlungen um 54 Millionen € auf 472 Millionen € zurückging, verbesserte sich der Free Cashflow vor Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts um 191 Millionen € auf 717 Millionen €. Zu dieser erfreulichen Entwicklung der Innenfinanzierung aus der operativen Geschäftstätigkeit trug auch eine Reduzierung der Investitionsauszahlungen um 68 Millionen € bei. Kapitalflussrechnung (Kurzfassung) scroll in Millionen € 2018 2019 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 1.474 1.352 Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -948 -880 Free Cashflow (nach Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts) 526 472 nachrichtlich: Free Cashflow vor Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts 526 717 Cashflow aus übriger Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 64 635 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten -798 -848 Cashflow aus nicht fortgeführten Aktivitäten 194 -86 Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel -14 173 Vorjahreszahlen angepasst. Aus der übrigen Investitionstätigkeit resultierte ein Mittelzufluss von 635 Millionen €, hierbei wurde der Effekt aus der Einzahlung aus dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts durch die Anlage eines Teils des Veräußerungserlöses in kurzfristige Wertpapiere gemindert. Die Finanzierungstätigkeit führte zu einem Mittelabfluss von 848 Millionen €, im Wesentlichen durch die Zahlung der Dividende von 536 Millionen € für das Geschäftsjahr 2018. Nettofinanzverschuldung signifikant zurückgeführt Die Nettofinanzverschuldung konnte gegenüber dem 1. Januar 2019 signifikant um 1.432 Millionen € auf 2.141 Millionen € zurückgeführt werden. Dies resultiert maßgeblich aus dem erhaltenen Kaufpreis für das Methacrylatgeschäft sowie dem verbesserten Free Cashflow vor Steuerzahlungen aus dem Carve-out dieses Geschäfts. Gegenläufig wirkten unter anderem die Steuerzahlungen aus dem Carve-out, die Zahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2018 (536 Millionen €) sowie die Übernahme von Anteilen an der Vivawest aus dem CTA12 (Evonik Pensionstreuhand e.V.), die im Rahmen der Strategieänderung für das Pensionsvermögen erfolgte. Nettofinanzverschuldung scroll in Millionen € 31.12.2018 01.01.20191) 31.12.2019 Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten2) -3.683 -4.228 -3.712 Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten2) -230 -351 -806 Finanzverschuldung -3.913 -4.579 -4.518 Flüssige Mittel 988 988 1.165 Kurzfristige Wertpapiere 8 8 1.203 Sonstige Geldanlagen 10 10 9 Finanzvermögen 1.006 1.006 2.377 Nettofinanzverschuldung laut Bilanz -2.907 -3.573 -2.141 1) Anpassung durch Erstanwendung von IFRS 16 zum 1. Januar 2019: Zugang von Verbindlichkeiten aus Leasing in Höhe von 666 Millionen €. 2) Ohne Derivate, ohne Verbindlichkeiten aus Rückerstattung für Rabatt- und Bonusvereinbarungen und ohne Verbindlichkeiten aus tauschähnlichen Geschäften mit Mitbewerbern. 12 Contractual Trust Arrangement. Anleihen als zentrales Finanzierungsinstrument Die Finanzverschuldung von 4.518 Millionen € setzte sich am Bilanzstichtag zusammen aus sechs Anleihen mit einem Buchwert von 3.637 Millionen €, Verbindlichkeiten aus Leasing von 650 Millionen €, Bankkrediten von 150 Millionen € und sonstigen Finanzschulden von 81 Millionen €. Das Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen im Volumen von bis zu 5 Milliarden € war zum Bilanzstichtag mit 3,15 Milliarden € in Anspruch genommen. Anleihen scroll Nominalvolumen in Millionen € Rating (S&P/Moody's) Fälligkeit Zinskupon in Prozent Ausgabekurs in Prozent Evonik Industries AG Festverzinsliche Anleihe 2013/20201) 500 BBB+ / Baa1 8.4.2020 1,875 99,185 Festverzinsliche Anleihe 2015/2023') 750 BBB+ / Baa1 23.01.2023 1,000 99,337 Hybridanleihe 2017/2077 500 BBB- / Baa3 7.7.2077 2,125 99,383 Evonik Finance B.V. Festverzinsliche Anleihe 2016/2021') 650 BBB+ / Baa1 8.3.2021 0,000 99,771 Festverzinsliche Anleihe 2016/20241) 750 BBB+ / Baa1 7.9.2024 0,375 99,490 Festverzinsliche Anleihe 2016/20281) 500 BBB+ / Baa1 7.9.2028 0,750 98,830 1) Unter dem Emissionsprogramm begeben. Die originären Finanzverbindlichkeiten des Konzerns sind zu rund 95 Prozent auf Euro denominiert (Vorjahr: 97 Prozent). Unter Berücksichtigung von zu Finanzierungszwecken abgeschlossenen Währungsderivaten lauten rund 72 Prozent der Finanzverbindlichkeiten auf Euro, 13 Prozent auf Singapur-Dollar (SGD), 12 Prozent auf US-Dollar und 3 Prozent auf andere Währungen. Weiterhin starke Liquiditätsposition Evonik verfügte am 31. Dezember 2019 über flüssige Mittel von 1.165 Millionen € und kurzfristige Wertpapiere von 1.203 Millionen €. Daneben steht Evonik als zentrale Liquiditätsvorsorge eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1,75 Milliarden € zur Verfügung. Die im Juni 2017 abgeschlossene Linie hat nach Ausübung einer zweiten und letzten Verlängerungsoption im Juni 2019 eine Laufzeit bis Juni 2024. Sie wurde im gesamten Geschäftsjahr 2019 nicht in Anspruch genommen und enthält keine Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten. Darüber hinaus bestehen aufgrund lokaler Anforderungen insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum diverse Kreditlinien, von denen per 31. Dezember 2019 ein Betrag von 408 Millionen € nicht in Anspruch genommen war. Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen auf solidem Niveau Pensionsrückstellungen stellen in etwa die Hälfte unserer Gesamtverschuldung (Summe aus Finanzverschuldung und Pensionsrückstellungen) dar. Sie sind langfristig und abhängig vom Abzinsungssatz. Gegenüber dem Jahresende 2018 sind die Pensionsrückstellungen um 235 Millionen € auf 3.967 Millionen € angestiegen. Der durch den gesunkenen Rechnungszins bedingte Anstieg des Barwertes der Pensionsverpflichtungen wurde durch eine robuste Performance des Planvermögens sowie die Abgabe von Pensionsrückstellungen im Rahmen des Verkaufs des Methacrylatgeschäfts größtenteils kompensiert. Der Ausfinanzierungsgrad13 der Pensionsverpflichtungen liegt zum Bilanzstichtag mit 68 Prozent weiterhin auf einem soliden und im Industrievergleich üblichen Niveau. Sachinvestitionen deutlich unter Vorjahresniveau Investitionsprojekte sollen zur Wertsteigerung beitragen und zielgerichtet Potenziale für nachhaltiges und profitables Wachstum eröffnen. Daher expandiert Evonik in der Spezialchemie in Geschäfte und Märkte, die weiter ausgebaut werden sollen oder in denen bereits starke Wettbewerbspositionen vorhanden sind. Jedes Projekt muss sich umfangreichen wirtschaftlichen und strategischen Analysen unterziehen. Der Anspruch von Evonik an sämtliche Projekte ist eine Mindestrenditeanforderung in Höhe der Kapitalkosten. Bei dem Ausbau unserer führenden Marktpositionen gehen wir flexibel und diszipliniert vor. Sämtliche Projekte werden regelmäßig auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft. Die Sachinvestitionen14 haben wir 2019 als Reaktion auf ein schwächeres wirtschaftliches Umfeld um 13 Prozent auf 842 Millionen € verringert. Aufgrund von Zahlungszielen erfolgen die Auszahlungen für Sachinvestitionen grundsätzlich zeitlich leicht versetzt. Im Berichtszeitraum betrugen die Auszahlungen für Sachinvestitionen 880 Millionen € (Vorjahr: 948 Millionen €). Mit 44 Prozent bzw. 31 Prozent entfiel der größte Teil der Sachinvestitionen auf die Wachstumssegmente Resource Efficiency sowie Nutrition & Care, 18 Prozent wurden im Segment Services und 6 Prozent im Segment Performance Materials investiert. Regional lag der Schwerpunkt der Sachinvestitionen mit einem Anteil von 65 Prozent in Westeuropa, gefolgt von Nordamerika mit 16 Prozent und Asien-Pazifik Süd und Asien-Pazifik Nord mit jeweils 8 Prozent. Bedeutende im Jahr 2019 fertiggestellte bzw. weitgehend fertiggestellte Einzelprojekte scroll Segment Ort Projekt Nutrition & Care Jurong Island (Singapur) Bau eines Produktionskomplexes für Methionin Blair (Nebraska, USA) Gründung eines Joint Venture sowie Bau einer Produktionsanlage für Algenöl Resource Efficiency Antwerpen (Belgien) Kapazitätserweiterung Silica-/SilaneVerbund Performance Materials Marl Kapazitätserweiterung ITDA-Anlage (Isotridecanol) Weitere Informationen zu aktuellen Investitionsprojekten finden Sie im Kapitel 2.6 Entwicklung in den Segmenten. Die Finanzinvestitionen betrugen 436 Millionen €. Sie betrafen vor allem die Übertragung von Anteilen an der Vivawest aus dem CTA an Evonik im Rahmen der Strategieänderung für das Pensionsvermögen. 13 Verhältnis Planvermögen zu Pensionsverpflichtungen. 14 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. 2.10 Vermögenslage Höhere Bilanzsumme Zum 31. Dezember 2019 stieg die Bilanzsumme um 1,7 Milliarden € auf 22,0 Milliarden €. Das langfristige Vermögen erhöhte sich um 0,7 Milliarden € auf 15,4 Milliarden €. Dabei wurde der Abgang der langfristigen Vermögenswerte des Methacrylatgeschäfts durch den Zugang von Nutzungsrechten an geleasten Vermögenswerten durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 sowie höhere finanzielle Vermögenswerte mehr als kompensiert. Der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen betrug 70 Prozent (Vorjahr: 72 Prozent); es ist fristenkongruent finanziert. Das kurzfristige Vermögen nahm um 1,0 Milliarden € auf 6,6 Milliarden € zu. Hauptgrund hierfür ist der Eingang des Veräußerungserlöses aus dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts, der zu einem Anstieg der sonstigen finanziellen Vermögenswerte und flüssigen Mittel führte. Gleichzeitig verringerten sich die Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ebenfalls infolge des Abgangs des Methacrylatgeschäfts. Der Anteil des kurzfristigen Vermögens am Gesamtvermögen erhöhte sich auf 30 Prozent (Vorjahr: 28 Prozent). Das Eigenkapital15 stieg um 1,2 Milliarden € auf 9,1 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 39 Prozent auf 41 Prozent. Das langfristige Fremdkapital erhöhte sich leicht auf 9,4 Milliarden €. Hierzu trug vor allem der erstmalige Ausweis der Verbindlichkeiten aus Leasing im Zuge der Erstanwendung von IFRS 16 bei. Der Anteil des langfristigen Fremdkapitals an der Bilanzsumme ging von 45 Prozent auf 43 Prozent zurück. 15 Siehe zu den Angaben gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG Anhangziffer 6.9. 3. Wirtschaftliche Entwicklung der Evonik Industries AG ,,In einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld hält Evonik die Dividende stabil.” Maike Schuh, Head of Accounting & Financial Services 1,15 € Dividende je Aktie 4,2 % Dividendenrendite Die Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist das Mutterunternehmen des Evonik-Konzerns. Sie hält direkt und indirekt die Anteile an den zum Konzern gehörenden Tochterunternehmen. Der Jahresabschluss der Evonik Industries AG wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Ertragslage der Evonik Industries AG wird maßgeblich von der Ergebnisvereinnahmung aus den Tochterunternehmen, Aufwendungen und Erträgen aus der Konzernfinanzierung sowie aus Portfoliomaßnahmen bestimmt. Die finanzielle Steuerung erfolgt daher mit der Ergebnisgröße „Jahresüberschuss", die die genannten Effekte beinhaltet. Gewinn- und Verlustrechnung Evonik Industries AG scroll in Millionen € 2018 2019 Umsatzerlöse 705 467 Andere aktivierte Eigenleistungen 2 1 Sonstige betriebliche Erträge 484 611 Materialaufwand -263 -58 Personalaufwand -415 -359 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -24 -26 Sonstige betriebliche Aufwendungen -855 -866 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit -366 -230 Beteiligungsergebnis 564 1.474 Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens -15 -6 Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 11 17 Zinsergebnis -136 -28 Ergebnis vor Ertragsteuern 58 1.227 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -121 -245 Ergebnis nach Steuern -63 982 Jahresfehlbetrag (-) /Jahresüberschuss (+) -63 982 Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 234 - Entnahmen aus (+)/ Einstellungen in (-) andere(n) Gewinnrücklagen 365 -32 Bilanzgewinn 536 950 Die Reduzierung der Umsatzerlöse um 34 Prozent auf 467 Millionen € resultierte im Wesentlichen aus der Umstellung von Fakturierungsprozessen beim Einkauf von Rohstoffen. Diese Rohstoffe werden nunmehr nach Vermittlung durch die Evonik Industries AG direkt von den konzerninternen Gesellschaften erworben. Entsprechend verringerte sich der Materialaufwand um 78 Prozent auf 58 Millionen €. Der Personalaufwand lag mit 359 Millionen € um 13 Prozent unter dem Wert des Vorjahres, der Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen für das Programm SG & A 2020 zur Senkung der Kosten in Verwaltung und Vertrieb enthielt. Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen auf 611 Millionen €. Hierzu trugen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 104 Millionen € sowie Währungskursdifferenzen bei. Im Rahmen der Bruttodarstellung werden die Erträge aus Währungskursdifferenzen von 454 Millionen € (Vorjahr: 420 Millionen €) und die entsprechenden Aufwendungen von 442 Millionen € (Vorjahr: 419 Millionen €) getrennt in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesen. Saldiert ergab sich ein Ertrag von 12 Millionen € (Vorjahr: 1 Million €). Das Beteiligungsergebnis erhöhte sich um 161 Prozent auf 1.474 Millionen €. Dieser Anstieg resultiert aus höheren Erträgen aus Gewinnabführungsverträgen, die wiederum in erster Linie aus dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts stammen. Die Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens von 6 Millionen € betrafen sonstige Wertpapiere. Die Zuschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens von 17 Millionen € wurden auf Anteile an verbundenen Unternehmen vorgenommen. Das Zinsergebnis verbesserte sich deutlich gegenüber dem Vorjahreswert von -136 Millionen € auf -28 Millionen €. Ursächlich waren im Wesentlichen die Erträge im Zusammenhang mit der Bewertung des Pensionsdeckungsvermögens, während sich im Vorjahr aus der Bewertung des Pensionsdeckungsvermögens ein Aufwand ergab. Das Zinsergebnis beinhaltet außerdem Erträge und Aufwendungen aus dem konzernweiten Cashpool, der bei der Evonik Industries AG konzentriert ist. Das Ergebnis vor Ertragsteuern erhöhte sich vor allem infolge der gestiegenen Erträge aus Gewinnabführungen sowie der erhöhten Zinserträge auf 1.227 Millionen €. Der Ertragsteueraufwand betrug 245 Millionen € nach 121 Millionen € im Vorjahr. Die Evonik Industries AG erwirtschaftete einen handelsrechtlichen von 982 Millionen €, dies sind 1.045 Millionen € mehr als im Vorjahr. Nach Einstellung von 32 Millionen € in andere Gewinnrücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn von 950.000.000 €. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn 535.900.000 € auszuschütten; dies entspricht einer Dividende von 1,15 € je Stückaktie. Weiterhin sollen 414.100.000 € in das Geschäftsjahr 2020 vorgetragen werden. Bilanz Evonik Industries AG scroll in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 Aktiva Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 69 54 Finanzanlagen 8.998 8.454 Anlagevermögen 9.067 8.508 Vorräte 6 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.884 3.477 Wertpapiere 1.197 Flüssige Mittel 604 837 Umlaufvermögen 4.494 5.511 Rechnungsabgrenzungsposten 15 12 Summe Aktiva 13.576 14.031 Passiva Gezeichnetes Kapital 466 466 Kapitalrücklage 721 722 Gewinnrücklagen 4.246 4.278 Bilanzgewinn 536 950 Eigenkapital 5.969 6.416 Rückstellungen 777 742 Verbindlichkeiten 6.830 6.873 Summe Passiva 13.576 14.031 Die Bilanzsumme der Evonik Industries AG hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 13,6 Milliarden € auf 14,0 Milliarden € erhöht. Die Finanzanlagen umfassen insbesondere die Anteile an den Tochterunternehmen. In den Forderungen sind im Wesentlichen Finanzforderungen von 3,1 Milliarden € (Vorjahr: 3,6 Milliarden €) vor allem aus Ausleihungen sowie der Cashpool-Tätigkeit enthalten. In den Wertpapieren werden die Anteile an zwei Spezialfonds in Höhe von insgesamt 1,2 Milliarden € ausgewiesen, die 2019 erworben wurden. Das Eigenkapital stieg vor allem infolge des hohen Jahresüberschusses um 0,4 Milliarden € auf 6,4 Milliarden €. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 44,0 Prozent im Vorjahr auf 45,7 Prozent. Die Verbindlichkeiten und die Forderungen spiegeln die konzernweite Finanzierungsfunktion als Konzernführungsgesellschaft wider. In den Verbindlichkeiten sind 6,8 Milliarden € Finanzverbindlichkeiten (Vorjahr: 6,6 Milliarden €) enthalten. Hiervon entfallen 4,9 Milliarden € (Vorjahr: 4,8 Milliarden €) auf verbundene Unternehmen, die weitestgehend aus der Cashpool-Tätigkeit resultieren. Weitere 1,8 Milliarden € (Vorjahr: 1,8 Milliarden €) betreffen Kapitalmarktanleihen. Chancen und Risiken Die bedeutenden operativ tätigen Gesellschaften in Deutschland sind über Ergebnisabführungsverträge mit der Evonik Industries AG verbunden. Infolge der zentralen Finanzierungsstrategie des Evonik-Konzerns werden die internen und externen Finanzierungsgeschäfte im Wesentlichen über die Evonik Industries AG abgewickelt. Daher unterliegt die Evonik Industries AG grundsätzlich den gleichen Risiken und Chancen wie der Evonik-Konzern. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 6. Chancen- und Risikobericht. Prognose16 für 2020 Für 2020 erwarten wir für die Evonik Industries AG einen deutlichen Ergebnisrückgang im Vergleich zu dem hohen Wert von 2019. Insbesondere das Beteiligungsergebnis wird unter dem durch den Verkauf des Methacrylatgeschäfts geprägten Vorjahreswert liegen. Zudem wird es im Rahmen der Optimierung von Legalstrukturen bei unseren Beteiligungen auch 2020 zu Verschmelzungen bei Tochterunternehmen kommen. Daraus resultierende Verschmelzungsverluste werden ebenfalls zu verminderten Beteiligungserträgen führen. Weiterhin gehen wir davon aus, dass die Erträge aus der Bewertung des Deckungsvermögens unter den hohen Werten von 2019 liegen werden. Abhängigkeitsbericht Über die Beziehungen der Evonik Industries AG zu verbundenen Unternehmen wurde ein Bericht nach § 312 AktG erstellt, der mit folgender Erklärung abschließt: „Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen worden sind, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen." 16 Zu den Annahmen siehe Kapitel 7. Prognosebericht. 4. Forschung & Entwicklung „Die Fokussierung auf unsere Innovationswachstumsfelder führt zu transformativen Innovationen mit substanziellen Wachstumspotenzialen.” Dr. Ulrich Küsthardt, Head of Corporate Innovation Neid of Ccu-porate lnnovatrvn 3, 3% F&E-Quote 47% patentgeschützter Umsatz Unsere Vision: Evonik ist führend in der Innovation Die Verbindung von Innovationskraft und Kundennähe ist für Evonik ein entscheidender Erfolgsfaktor und Motor für profitables Wachstum. In den für uns relevanten Wachstumskernen — Specialty Additives, Animal Nutrition, Health & Care und Smart Materials — haben wir zukunftsträchtige Innovationswachstumsfelder in hochattraktiven Märkten mit überproportional hohen Wachstumsraten identifiziert und nutzen diese zur Erreichung unserer ehrgeizigen Ziele. Unsere Vision ist es, führend in der Innovation zu sein. Wir kooperieren bereichsübergreifend mit Kunden sowie externen Partnern. Und wir setzen Anreize für Neues, damit aus guten Ideen marktreife Innovationen werden. Mit strategischen Investitionen wollen wir die Erkenntnisse aus den Wachstumsfeldern schneller und profitabler zur Marktreife bringen. Die Forschung & Entwicklung (FEIE) in unserer strategischen Innovationseinheit Creavis sowie in den Wachstumssegmenten richten wir auf diese sechs Innovationswachstumsfelder aus: scroll • Sustainable Nutrition: Etablierung weiterer Produkte und Services für eine nachhaltige Ernährung in der Tierhaltung und für den Menschen • Healthcare Solutions: Entwicklung neuer Materialien für Implantate und als Bestandteile von Zellkulturmedien sowie maßgeschneiderte, innovative Medikamentenformulierungen • Advanced Food Ingredients: Aufbau eines Portfolios von gesundheitsfördernden Substanzen und Nahrungsergänzungsmitteln als Beitrag zur gesunden Ernährung • Membranes: Ausweitung der SEPURAN®-Technologie zur effizienten Gasseparation für weitere Anwendungen • Cosmetic Solutions: Entwicklung weiterer naturbasierter Produkte für kosmetische Anwendungen sowie sensorisch optimierter Formulierungen für Hautpflegeprodukte • Additive Manufacturing: Auf- und Ausbau von Produkten und Technologien in dem Bereich additive Fertigung Mit diesen Innovationswachstumsfeldern wollen wir bis 2025 einen zusätzlichen Umsatz von mehr als 1 Milliarde € erwirtschaften. Im Wachstumsfeld Additive Manufacturing sind wir 2019 deutlich vorangekommen. Hier wollen wir Evonik als Lösungsanbieter für „ready-to-use" Hochleistungsmaterialien positionieren. Mithilfe der im Januar 2019 akquirierten Technologie von Structured Polymers Inc., Austin (Texas, USA), zur Herstellung von speziellen Polymerpulvern haben wir ein neuartiges Copolyester-Elastomer-Pulver in den Markt eingeführt. Das neue Material verhält sich flexibel und zäh zugleich und ergänzt unsere Produktpalette für pulverbasierte 3D-Druck-Technologien. Über ihre Venture-Capital-Einheit investierte Evonik darüber hinaus in ein israelisches Software-Start-up, das Industrieunternehmen bei der Einführung des 3D-Drucks unterstützt. Die Software von Castor Technologies Ltd., Kfar Hess (Israel), prüft die Druckbarkeit eines Bauteils, das ideale Druckmaterial und ermittelt Produktionskosten sowie Vorlaufzeiten. Das hilft Herstellern bei der Entscheidung, ob und wie sie 3D-Druck auf ihre Produktionsprozesse anwenden können. Mit dieser Investition erhält Evonik die Möglichkeit, künftig auch Dienstleistungen anzubieten, die Kunden erlauben, die Druckbarkeit ihrer Bauteile zu testen. Eine weitere strategische Kooperation im Wachstumsfeld Additive Manufacturing erfolgte durch das Venture-Investment in das chinesische Start-up Meditool (Shanghai) Enterprise Co., Shanghai (China), das Implantate für die Neuro-und Wirbelsäulenchirurgie herstellt. Meditool entwickelt eigene Hardware- und Softwaresysteme, die Bilder gängiger Magnetresonanztomografen (MRT) und Computertomografen (CT) direkt lesen und verarbeiten können. Aus diesen Daten generiert die Software ein druckbares 3D-Modell und sendet es an einen Drucker. Dieser fertigt die Implantate im 3D-Druck mit dem von Evonik gelieferten Hochleistungspolymer Polyetheretherketon (PEEK). Erfolgreiches Innovationsmanagement Neue Produkte und Verfahren sichert Evonik mit einer umfassenden Patentstrategie ab. Den Wert und die Qualität unseres Patentportfolios haben wir in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. Im Jahr 2019 wurden rund 225 Patente neu eingereicht. Der patentgeschützte17 Anteil am Gesamtumsatz des Unternehmens betrug rund 47 Prozent. Im Jahr 2019 erzielte Evonik 13 Prozent des Konzernumsatzes mit Produkten und Anwendungen, die jünger sind als fünf Jahre. 2019 gingen die Aufwendungen für F & E aufgrund unserer kontinuierlichen zielorientierteren Steuerung um 2 Prozent auf 428 Millionen € zurück. Die Steuerung der F & E-Projekte erfolgt über den bei Evonik entwickelten mehrstufigen Prozess „Idea-to-Profit", mit dem wir eine Idee von der systematischen Entwicklung bis zur profitablen Vermarktung begleiten. Unsere Innovationspipeline umfasst grundlegend neue Geschäftsoptionen ebenso wie die Sicherung oder perspektivische Erweiterung bestehender Aktivitäten. Produkt- und Prozessinnovationen sowie Geschäftsmodell- und Systeminnovationen stehen gleichermaßen im Fokus. Wir richten unser Projektportfolio differenziert an der Strategie der jeweiligen Geschäftseinheiten aus und fokussieren uns auf Wachstumsbereiche mit hohen Nachhaltigkeitsvorteilen. Vorjahreszahlen angepasst. 2015 bis 2017 enthalten das im Juli 2019 abgegebene Methacrylatgeschäft. Zielgerichtete Forschung & Entwicklung Rund 85 Prozent unserer F & E-Aufwendungen entfallen auf die drei produzierenden Chemiesegmente. Dazu zählen vor allem Forschungsaktivitäten, die spezifisch auf deren Kerntechnologien und -märkte ausgerichtet sind sowie auf die Entwicklung neuer Geschäfte. Ein überdurchschnittlicher Anteil unserer F & E-Mittel fließt in die Wachstumssegmente Nutrition & Care und Resource Efficiency. Das Segment Performance Materials fokussiert sich auf Prozess- und Produktoptimierungen. 17 Produktumsätze gelten dann als geschützt, wenn mindestens ein relevantes Schutzrecht weltweit aktiv ist. Creavis konzentriert sich auf mittel- und langfristige Innovationsprojekte, die die Wachstums- und Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns unterstützen und neue Geschäftsoptionen eröffnen. Zudem identifiziert Creavis Zukunftsthemen und dient dem Konzern als interner Inkubator. Mithilfe der Szenario-Methode haben Wissenschaftler des Unternehmens Zukunftsbilder für die Spezialchemie erarbeitet. Die Ergebnisse der weltweit größten Studie dieser Art über die Zukünfte der Spezialchemie will Evonik nutzen, um Innovationen frühzeitig und zielgerichtet anzustoßen. Außerdem können langfristige Strategien an den Szenarien gemessen und weiterentwickelt werden. Innovationsprojekte, die einen organisationsübergreifenden Charakter haben, werden in Projekthäusern bearbeitet. Die Experten der an einem Projekthaus beteiligten Organisationseinheiten kommen in der Regel für drei Jahre zusammen und arbeiten gemeinsam an den Entwicklungsthemen des jeweiligen Projekthauses. Das 2018 innerhalb des R & D Hubs in Singapur gegründete zwölfte Projekthaus „Tissue Engineering" beschäftigt sich mit neuen Lösungen zum Wachstum von Zellgeweben und unterstützt das Innovationswachstumsfeld Healthcare Solutions. Ziel sind Materialien für biologische Implantate in der Medizin. Für das Innovationswachstumsfeld Cosmetic Solutions werden optimierte Ansätze für Hautmodelle mit besserer Vorhersagekraft und Skalierung bei gleichzeitig exzellenter Reproduzierbarkeit erforscht, die ihren Einsatz zu Forschungs- und Testzwecken im Labor finden, um damit zum Beispiel neue kosmetische Wirkstoffe, Reinigungsmittel oder auch Chemikalien zu prüfen. Evonik und Siemens haben das gemeinsame Forschungsprojekt Rheticus II gestartet. Ziel ist eine effiziente und leistungsfähige Versuchsanlage, die mithilfe von Bakterien Spezialchemikalien erzeugt - aus Kohlendioxid (CO2) und Wasser sowie Strom aus erneuerbaren Quellen. In Rheticus 1 haben die beiden Unternehmen zwei Jahre lang die Grundlagen für die technische Machbarkeit dieser künstlichen Fotosynthese aus Bioreaktor und Elektrolyseur entwickelt. Evonik und Siemens führen nun die beiden bislang noch getrennten Anlagenteile in einer Versuchsanlage am Evonik-Standort Marl zusammen. Zugang zu innovativen Technologien und neuen Geschäftsoptionen sichert sich Evonik auch durch ihre Corporate-Venture-Capital-Aktivitäten. 2019 hat Evonik einen zweiten Fonds für Wagniskapital aufgelegt. Mit einer Einlage von 150 Millionen € wird das Gesamtvolumen auf 250 Millionen € mehr als verdoppelt. Gezielt investieren wir in spezialisierte Technologiefonds und Start-ups mit strategischem Bezug zum Konzern. So erhalten wir in sehr frühen Phasen Einblicke in innovative Entwicklungen. Seit 2012 sind wir mehr als 30 Beteiligungen eingegangen. 2019 investierte Evonik, neben den Beteiligungen zur Stärkung des Wachstumsfelds Additive Manufacturing, unter anderem auch in Modern Meadow, New Jersey (USA). Die richtungsweisende Technologie von Modern Meadow produziert über einen Fermentationsprozess mit Hefezellen tierfreies Kollagen, ein Protein, das ein natürlicher Bestandteil von Tierhäuten ist. Das nach dieser biotechnologischen Methode produzierte nicht tierische Material ähnelt stärker natürlichem Leder als synthetisch hergestellte Ersatzprodukte, da es mit Kollagen den Hauptstrukturbestandteil von Rindsleder enthält. Einen wesentlichen Einfluss auf die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens sehen wir in der Innovationskultur. Dazu gehören Engagement, Leidenschaft und Durchhaltevermögen, aber bei mangelnder Erfolgsperspektive auch die Kraft zum Beenden von FEE-Projekten sowie der konstruktive Umgang mit Fehlern. Vor diesem Hintergrund verstehen wir uns als offenes, lernendes Unternehmen. FEE bei Evonik scroll 2019 F& E-Aufwand 428 Millionen € F& E-Quote 3,3% Umsatz mit neuen Produkten und Anwendungen jünger als fünf Jahre rund 13% Patentgeschützter Umsatz 47% Anzahl neu eingereichter Patente rund 225 Bestand Patente und Patentanmeldungen rund 24.000 Bestand Markenregistrierungen/-anmeldungen rund 6.900 F& E-Mitarbeiter rund 2.560 F& E-Standorte 38 5. Nachhaltigkeit „Unser Anspruch ist, Nachhaltigkeit in Profitabilität zu übersetzen und das Leben möglichst vieler Menschen besser zu machen. Tag für Tag. Heute und für kommende Generationen.” Stefan Haver, Head of Corporate Responsibility 1,18 Unfallhäuftigkeit 1,10 Ergebnishäufigkeit Verantwortungsvolle Unternehmensführung Anspruch von Evonik ist, das weltweit beste Spezialchemieunternehmen zu werden. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie 2020+ ist Ausdruck dieser Ambition. Immer mehr Kunden erwarten, dass wir sie bei der Entwicklung ressourcenschonender Anwendungen unterstützen und bei der Erreichung ihrer eigenen Nachhaltigkeitsziele begleiten. Das geht Hand in Hand mit unserer Verantwortung für Mitarbeiter, Umwelt und die Gesellschaft. Zahlreiche Selbstverpflichtungen und Engagements Evonik hat sich zur Einhaltung international anerkannter Standards sowie eigener, darüber hinausgehender Leitlinien und Verhaltensgrundsätze verpflichtet. Dazu zählen beispielsweise die zehn Prinzipien des UN Global Compact. Außerdem engagieren wir uns in zahlreichen Netzwerken, wie der Nachhaltigkeitsinitiative der chemischen Industrie in Deutschland „Chemie3" oder im Weltwirtschaftsrat für Nachhaltige Entwicklung (WBCSD). Zusammen mit dem Verhaltenskodex bilden unsere Global Social Policy, unsere Werte für Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität und die Menschenrechtliche Grundsatzerklärung des Vorstandes den Rahmen für die verantwortungsvolle Unternehmensführung bei Evonik. Nachhaltigkeitsstrategie 2020+ in der Umsetzung Im Februar 2019 hat der Vorstand unsere neue Nachhaltigkeitsstrategie 2020+ verabschiedet, die wir nun ausgestalten und umsetzen. Wichtige Elemente sind die Integration von Nachhaltigkeit in strategische Steuerungsprozesse, ein CO2-Preis für sämtliche Investitionen sowie ehrgeizige Ziele zur Verringerung der CO2-Emissionen und zur Einführung eines globalen Wassermanagements. Transparenz und Messbarkeit haben hohen Stellenwert Dem wachsenden Interesse wesentlicher Stakeholder an unseren Nachhaltigkeitsaktivitäten entsprechen wir mit umfassender Transparenz und fundierten Analysemethoden. Mit unserer Nachhaltigkeitsanalyse 2.0 wollen wir den Geschäftserfolg von Produkten und Lösungen, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, sichtbar machen. 2019 haben wir diese erstmals entsprechend der im Vorjahr weiterentwickelten und extern geprüften Methodik angewendet. Darüber hinaus ist es für Evonik als Industrieunternehmen wichtig, sich intensiv mit den Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit auseinanderzusetzen. Im Rahmen einer Wirkungsanalyse messen und bewerten wir regelmäßig die direkten und indirekten Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten. Damit zeigen wir auch den gesellschaftlichen Mehrwert auf, den die Unternehmenstätigkeit von Evonik bedeutet. Intensiver Dialog mit Stakeholdern Der Austausch mit unseren Stakeholdern ist uns wichtig, um unterschiedliche Perspektiven besser verstehen zu können und eigene Positionen regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Erkenntnisse und Impulse aus Stakeholderdialogen helfen uns, sich abzeichnende Marktentwicklungen und Trends frühzeitig zu erkennen. So können wir Produkte und Lösungen passgenau an den Anforderungen von Kunden und Märkten ausrichten. Für den Dialog mit unseren Stakeholdern nutzen wir unterschiedliche Formate. Dazu zählte 2019 beispielsweise ein Erfahrungsaustausch zur „Faszination Innovation" mit ausgewählten Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Nicht-regierungsorganisationen. Unsere Stakeholderkonferenz „Evonik-Perspektiven" mit rund 150 Stakeholdern stand unter dem Leitgedanken „Die Zukunft läuft rund — Circular Economy als Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland". Rückmeldungen aus diesen Dialogen nutzen wir auch dazu, unsere Wesentlichkeitsanalyse zu validieren, die Relevanz von Themen zu bestätigen und gegebenenfalls anzupassen. Durch diese regelmäßige Überprüfung streben wir eine kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung unseres Stakeholder-Engagements an. Die nach Ansicht aller Stake-holdergruppen drei wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen für Evonik sind „Nachhaltigere Produkte/Lösungen für unsere Kunden", „Klimawandel" sowie „Effizienter Umgang mit knappen Ressourcen/Circular Economy". Auf diese Themen wollen wir uns künftig noch stärker fokussieren. 5.1. Mitarbeiter Mitarbeiter bilden das Fundament unseres Erfolgs Bei Evonik steht der Mensch im Mittelpunkt der Arbeitswelt. Unsere Mitarbeiter sind die Grundlage für unseren Erfolg. Ihre fachliche Qualifikation und ihr Engagement zeichnen sie aus und machen Evonik stark. Evonik hat den Anspruch, das beste Spezialchemieunternehmen der Welt zu werden. Dazu entwickeln wir uns auch als Arbeitgeber kontinuierlich weiter. Denn unser Ziel erreichen wir nur mit erstklassig qualifizierten, motivierten und gesunden Mitarbeitern. Weltweite Steuerung Im Rahmen des jährlichen Strategieprozesses stellen wir sicher, dass die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Personalarbeit im Einklang von Wesentlichkeitsanalyse und Personalstrategie erfolgt. Unsere Personalstrategie umfasst die Themenfelder „Gewinnung", „Entwicklung", „Leistung", „Bindung" und „Führung". Zur Erfolgsmessung nutzen wir ein globales HR-Kennzahlensystem. Oberstes HR-Entscheidungsgremium ist das Executive Committee HR. Es verabschiedet die globale HR-Strategie und trifft Entscheidungen zur konzernweiten HR-Organisation. Das Gremium setzt sich aus dem Personalvorstand, den Arbeitsdirektoren der Segmente sowie den Leitern Corporate Talent- und Business Management zusammen. Die Entwicklung von Konzernführungskräften ist direkt dem Vorstandsvorsitzenden zugeordnet. Gezieltes Talentmanagement Klare Prozesse, systematische Job-Rotationen und hochwertige Entwicklungsprogramme sind maßgeblich für die Entwicklung künftiger Top-Führungskräfte. Auf Personalklausuren mit Vorstandsbeteiligung werden Potenzialeinschätzungen, Nachfolgeszenarien und Entwicklungsbedarfe von Talenten bei Evonik regelmäßig diskutiert und bewertet. Eine differenzierte Entwicklungslandschaft berücksichtigt gleichermaßen Managementanforderungen, Führungsthemen und persönliche Erwartungen. Mentoringprogramme und themenspezifische Initiativen runden das Angebot ab. Von unseren Führungskräften (Executives) erwarten wir, dass sie unsere Konzernwerte Performance, Trust, Openness und Speed in vorbildlicher Weise leben und das Unternehmen auch in seiner Kultur weiterentwickeln. Für diese Zielgruppe haben wir eine Lernreise zu Digital- und Start-up-Unternehmen in Deutschland und den USA etabliert. Attraktivität als Arbeitgeber Zu den Kernanforderungen moderner Personalarbeit gehört, die besten Talente für uns zu gewinnen und zu entwickeln. Entsprechend wichtig ist uns, für ein attraktives Arbeitsumfeld zu sorgen und unsere faire, erfolgsorientierte Vergütung durch zusätzliche Leistungen und Anreize zu ergänzen. Dabei legen wir besonderen Wert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Erfolgreiche Arbeitgebermarke Unsere globale Kampagne zur Arbeitgebermarke #HumanChemistry rückt unsere Mitarbeiter selbst in den Mittelpunkt und macht sie zu den wichtigsten Botschaftern des Unternehmens. Persönliche und lebensnahe Einblicke in die Arbeitswelt bei Evonik sind auf unserer Karriereseite unter #HumanChemistry abrufbar. Den Erfolg unserer Arbeitgebermarke messen wir sowohl über das Abschneiden in externen Arbeitgeber-Rankings als auch über interne Mitarbeiterbefragungen. Eine weitere Kennzahl, mit der wir unsere Arbeitgeber-Attraktivität messen, ist für uns die Frühfluktuation18. Im Rahmen unserer fünften konzernweiten Mitarbeiterbefragung (MAB) im November 2018 waren rund 35.000 Mitarbeiter19 aufgerufen, eine anonyme Einschätzung ihres Arbeitsumfelds abzugeben. Über ein neu eingeführtes Befragungsinstrument ermöglichen wir unseren Führungskräften, die Entwicklung des Meinungsbildes im Nachfeld unserer MAB zu verfolgen. Das betrifft die Wirkungskontrolle eingeleiteter Maßnahmen ebenso wie die Wahrnehmung priorisierter Themenschwerpunkte. 2019 wurden über 25 solcher punktuellen Befragungen durchgeführt. Die Themen reichen von einem Monitoring unseres 2019 neu eingeführten Performance-Management-Systems bin hin zu Nutzererfahrungen bei unseren IT-Anwendungen. Alles das trägt zu einer lebhaften Feedbackkultur im Unternehmen bei. 18 Eigenkündigung neu eingestellter Mitarbeiter innerhalb des ersten Jahres. 19 Einschließlich der Mitarbeiter des im Juli 2019 abgegebenen Methacrylatgeschäfts. Neues Performance-Management-System Zu Jahresbeginn 2019 hat Evonik weltweit ein neues Performance-Management-System eingeführt. Der Ansatz konzentriert sich auf kontinuierlichen Dialog, Leistungsförderung und konsequenten Bürokratieabbau. Ab 2020 werden auch die Mitarbeiter im Vertriebsaußendienst das neue System nutzen, wovon wir uns eine weitere Verschlankung unserer Personalprozesse erhoffen. Langfristige Arbeitsplätze Wir möchten unseren Mitarbeitern zur Erhöhung ihrer Planungssicherheit einen attraktiven Vertragsstatus bieten. Daher sind über 95 Prozent unserer Beschäftigten weltweit mit unbefristeten Verträgen ausgestattet. Zur Überbrückung kurzfristiger bzw. temporärer Engpässe arbeiten wir in Deutschland mit Zeitarbeitsunternehmen zusammen. Diese müssen eine gültige Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung nachweisen. Da in der chemischen Industrie ein großer Bedarf an hoch qualifizierten Mitarbeitern besteht, sind hier im Vergleich zu anderen produzierenden Branchen weniger Leiharbeitnehmer eingesetzt. Bei Evonik war der Anteil von Leiharbeitnehmern an der Gesamtbelegschaft in Deutschland zum 31. Dezember 2019 gering. Mitarbeiter nach Vertragsstatus scroll 2018 2019 Beschäftigte 32.623 32.423 davon Stammpersonal unbefristet 29.406 29.568 davon Stammpersonal befristet 1.828 1.594 davon Auszubildende/Trainees1) 1.389 1.261 Vorjahreszahlen angepasst. 1) Einschließlich eines Anteils Auszubildender im Ausland und Auszubildender mit Evonik-Vertrag für Dritte. Auszeichnungen 2019 Zum zweiten Mal in Folge erhielt unser Unternehmen die Auszeichnung „Leading Employer" in Deutschland und ist Branchenbester in der Chemie. In China ist Evonik 2019 erneut unter den beliebtesten Arbeitgebern gelistet (Top Employer Institute). Mitarbeiterbefragung 2018 Unsere Mitarbeiterbefragung (MAB) im November 2018 umfasste Themenbereiche wie „Unser Unternehmen", „Team & Zusammenarbeit" oder „Innovation & Kundenorientierung". Die Beteiligungsquote war mit 85 Prozent sehr hoch. Nach einer detaillierten Analyse der Befragungsergebnisse haben wir seitdem über 2.000 Maßnahmen abgeleitet und weltweit zahlreiche Workshops zur Ergebniskommunikation durchgeführt. Auf gute Bindung und hohe Mitarbeiterzufriedenheit weist die im Vergleich zu anderen Unternehmen geringe Fluktuationsrate bei neu eingestellten Mitarbeitern hin. Kennzahlen zur Arbeitgeberbindung scroll 2018 2019 Fluktuationsrate in % 6,7 5,2 Frühfluktuationsrate in % 0,9 0,9 Durchschnittliche Konzernzugehörigkeit in Jahren 14,5 14,8 Weltweit geltende Vergütungsrichtlinien Eine faire, markt- und leistungsgerechte Vergütung ist weltweit in unseren Personalinstrumenten verankert. Unsere Grundsätze der Vergütungsgestaltung sind in konzernweit geltenden Rahmenrichtlinien zur Vergütung und zu Nebenleistungen definiert. Die Vergütung orientiert sich an Kriterien wie Verantwortung, Kompetenzen und Erfolg. Personenbedingte Merkmale wie Geschlecht, Alter etc. spielen keine Rolle. In Deutschland gelten für nahezu 100 Prozent, weltweit für etwa 70 Prozent unserer Mitarbeiter kollektivrechtliche Vereinbarungen zur Vergütung. An fast allen Standorten bzw. Gesellschaften gibt es leistungs- bzw. erfolgsorientierte Anreizsysteme. Evonik schränkt weder das Recht der Mitarbeiter auf Versammlungsfreiheit noch das Recht auf Kollektivverhandlungen ein. Dies gewährleisten wir auch in Ländern, in denen die Koalitionsfreiheit staatlich nicht geschützt ist. In allen Regionen, in denen Evonik tätig ist, bieten wir unseren Mitarbeitern freiwillige soziale Leistungen an. Darüber hinaus haben wir unseren Mitarbeitern in Deutschland, den USA, China, Belgien und Singapur auch 2019 wieder die Teilnahme an dem Mitarbeiter-Aktienprogramm „Share" angeboten. Die Beteiligungsquote erreichte 2019 mit 37 Prozent erneut ein hohes Niveau. Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben Evonik legt Wert auf eine familienfreundliche und lebensphasenbewusste Personalpolitik. Kern unseres Ansatzes ist das Angebot an flexiblen Arbeitszeitmodellen, die Unterstützung bei der Kinderbetreuung sowie der Pflege naher Angehöriger. In diesem Jahr erhielten wir erneut das Zertifikat des Audits „berufundfamilie" der Hertie-Stiftung. Mit zahlreichen Angeboten fördern wir die körperliche und geistige Fitness unserer Mitarbeiter. 2019 haben wir in unseren Mitarbeiterrestaurants an allen deutschen Standorten unser Ernährungskonzept ausgebaut, das auf eine Sensibilisierung für gesunde Ernährung abzielt. Weltweit bieten viele unserer Standorte außerdem diverse Sportmöglichkeiten an. Vielfalt und Chancengleichheit Wir sind ein internationales Unternehmen und begreifen Vielfalt (Diversity) als Chance. Diversity ist nach unserem Verständnis mehr als eine gesellschaftliche und politische Verpflichtung. Vielmehr liegt darin einer der Schlüssel zu unserem wirtschaftlichen Erfolg. Vielfalt bereichert Evonik ist weltweit in einer Vielzahl von Märkten vertreten. Schon deshalb ist Vielfalt für uns Normalität in der Ausrichtung unserer Unternehmenstätigkeit. Mitarbeiter unterschiedlicher Herkunft und Prägung bereichern unsere Teams und unser Unternehmen. Das sorgt für mehr Kreativität, Innovationsstärke und Kundennähe. Unser Diversity Council hat den Auftrag, Vielfalt tief in der Organisation zu verankern und nach übergreifenden Kriterien weiterzuentwickeln. In dem Council vertreten sind Mitglieder des Vorstandes, Leiter der Segmente und Regionen sowie Führungskräfte verschiedener Konzerneinheiten. Weit über diesen Personenkreis hinaus ist die Förderung von Vielfalt zentraler Anspruch an jede Führungsfunktion im Konzern. Unser Verhaltenskodex und unsere Global Social Policy untersagen die Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Behinderung. Mitarbeiter, die sich diskriminiert fühlen, haben die Möglich der Beschwerde. An jedem Standort gibt es hierzu Ansprechpartner. Altersstruktur Im Jahr 2019 lag das Durchschnittsalter der Evonik-Mitarbeiter bei 42 Jahren. Längere Erwerbsbiografien und geänderte Berufsanforderungen beginnen das Arbeitsleben zu verändern. Entsprechend fördern und fordern wir unsere Mitarbeiter über alle Lebensphasen hinweg, beispielsweise durch die Initiative well@work oder durch die Online-Plattform Learning and lndividualized Library (LILY) für lebenslanges Lernen. Höherer Frauenanteil Es ist unser erklärtes Ziel, den Frauenanteil im Unternehmen weltweit und auf allen Ebenen zu erhöhen. Derzeit sind 26 Prozent unserer Mitarbeiter weiblich. Der Anteil weiblicher Mitarbeiter in Managementfunktionen lag 2019 bei 25 Prozent. Bei der Rekrutierung von Managementfunktionen orientieren wir uns bei der Einstellung an den für uns relevanten Studiengängen und deren Geschlechterverteilung. Kennzahlen zur Vielfalt scroll 2018 2019 Anteil Frauen an der Gesamtbelegschaft in % 26 26 Anteil Frauen in Managementfunktionen in % 24 25 Anteil Frauen im Top-Management in % 11 13 Nationalitäten 102 101 Vorjahreszahlen angepasst. Ein umfangreiches Maßnahmenpaket unterstützt die Erreichung unserer Ziele. Dazu gehören Entwicklungsmaßnahmen, Netzwerkveranstaltungen, Mentoren- und Förderprogramme. Beispiele sind spezielle Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie eine neu eingeführte Jobsharing-Plattform. Das Angebot ist so gestaffelt, dass es Frauen aller Führungsebenen erreicht. Als global agierendes Unternehmen ist uns ein breites Spektrum unterschiedlicher Nationalitäten in der Belegschaft wichtig. Derzeit beschäftigt Evonik Menschen mit 101 unterschiedlichen Nationalitäten an 195 Standorten in über 50 Ländern der Welt. Der Anteil von Mitarbeitern in Managementfunktionen, die aus anderen Ländern als Deutschland kommen, liegt bei rund 43 Prozent. Im mittleren Management beträgt er konzernweit rund 27 Prozent. Aus-/Weiterbildung Gut ausgebildete Mitarbeiter sind ein bedeutender Wettbewerbsvorteil. Unsere Personalentwicklungsprogramme orientieren sich an den Konzernzielen sowie an künftigen Geschäftsanforderungen. Lernstrategie zur Weiterbildung Unsere Aktivitäten zur Aus- und Weiterbildung umfassen die Fortbildung der bestehenden Mitarbeiter sowie die Ausbildung junger Menschen. Evonik verfügt über eine Lernstrategie, die gemeinsam mit unseren Mitarbeitern entwickelt wurde. Diese umfasst zwei Angebote: das Global-Development-Portal (GDP) als zentrale Anlaufstelle für alle Lernbedarfe sowie die Learning and Individualized Library (LILY) als stets verfügbare Bibliothek von Lernressourcen. Das GDP ist allen Mitarbeitern weltweit zugänglich und soll umfassende Transparenz hinsichtlich Lernangeboten, Kontakten und Kosten gewährleisten. Zudem tragen wir mit dem Online-Angebot der fortschreitenden Digitalisierung Rechnung. LILY hilft unseren Mitarbeitern vermittels strukturierter Lernpfade („learning journeys"), mit den Anforderungen von Beschleunigung und disruptiven Veränderungen umzugehen. Weiterhin hohe Ausbildungsquote Zur Sicherung der Fachkräftebedarfe, insbesondere in der Produktion und den produktionsnahen Bereichen, hat Evonik bereits 2016 die bedarfsgerechte Ausbildung eingeführt. Auf dieser Basis wurde mit der Sommerprüfung der Auszubildenden 2019 die Beschäftigungszusage für leistungswillige und leistungsfähige Auszubildende umgesetzt. Evonik bildete 2019 in Deutschland rund 1.600 junge Menschen aus, über 400 davon für andere Unternehmen. Die Ausbildung erfolgte an 15 Standorten in 32 anerkannten Berufen sowie in ausbildungsbegleitenden und kooperativen Studiengängen. Mit rund 6,8 Prozent lag unsere Ausbildungsquote weiterhin über dem bundesdeutschen Durchschnitt von rund 5 Prozent. Insgesamt beliefen sich unsere Aufwendungen für die Ausbildung von Mitarbeitern auf 60 Millionen €. Unser hohes Engagement in der beruflichen Ausbildung schlägt sich auch in den Prüfungsergebnissen nieder. Im Jahresverlauf 2019 nahmen insgesamt 90 noch nicht ausbildungsfähige Jugendliche am Projekt „Start in den Beruf" teil. Enthalten war darin die Bildungsinitiative 20/20/20 der Evonik Stiftung, die 40 Plätze finanzierte, davon 20 für geflüchtete Jugendliche. Im Berichtsjahr hat Evonik rund 500 € pro Mitarbeiter für Schulung und Weiterbildung investiert, insgesamt 16 Millionen €. Gesundheitsschutz und -förderung Das weltweite Management von Gesundheitsschutz und -förderung bei Evonik ist langfristig und ganzheitlich ausgerichtet. Wir betrachten dabei die Beschäftigten selbst, die Arbeitssituation und das betriebliche Umfeld. Gesunde Mitarbeiter sind unser Ziel Unser Ansatz umfasst eine bedarfsorientierte, qualitativ hochwertige arbeitsmedizinische Betreuung, eine gesundheitsgerechte, ergonomische Gestaltung der Arbeitswelt sowie ein funktionierendes betriebliches Notfallmanagement. Wir bieten darüber hinaus gezielte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung an, die in der Konzerninitiative well@work gebündelt sind. Damit unterstützen wir unsere Mitarbeiter, einen gesunden Lebensstil zu führen. Die wesentlichen Ziele und Aspekte unserer Occupational-Health-Strategie sind im „Programm für Gesundheitsschutz" beschrieben. Auf dieser Basis entwickeln wir unsere Strategie konsequent weiter und passen sie den jeweils aktuellen Entwicklungen an. Basierend auf deutschen Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutzbelangen haben wir die Richtlinien für die globale Belegschaft erarbeitet. Die an den Standorten etablierten Arbeitsschutzausschüsse tagen mindestens viermal jährlich. Auch an internationalen Standorten bestehen vergleichbare Gremien. Die Umsetzung geltender Anforderungen wird regelmäßig im Rahmen von Konzernaudits und regionalen Audits für die Bereiche Umwelt, Sicherheit und Gesundheit sowie über ein umfangreiches Berichterstattungssystem für Arbeits- und Gesundheitsschutz überwacht. Hinweisen auf Verbesserungspotenziale oder Abweichungen von geltenden Regelungen gehen wir aktiv nach. Wo erforderlich, werden Verbesserungen angeregt oder eingefordert. Die Erreichung unserer Ziele zum Gesundheitsschutz messen wir mit unserem Occupational-Health-Performance-Index, der sich aus Parametern zu den Themenfeldern Arbeitsmedizin, Gesundheitsförderung und medizinische Notfall-vorsorge berechnet. 2016 haben wir uns ein Langzeitziel von 5,020 gesetzt und dieses gemäß den Meldungen unserer Einheiten auch eingehalten. Im Rahmen des präventiven Gesundheitsschutzes wirkt Evonik Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsstörungen durch geeignete Schutzmaßnahmen entgegen. In diesem Zusammenhang berichtet Evonik regelmäßig über Berufskrankheiten. Betriebliche Gesundheitsförderung Der Schwerpunkt unseres Programms well@work liegt auf drei Themen: Bewegung, gesunde Ernährung sowie Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Die betriebliche Gesundheitsförderung ist dabei ein fester Bestandteil. Evonik setzt bei der Gesundheitsförderung auf langfristig angelegte Basisprogramme zur Förderung eines gesunden Lebensstils. Ergänzt werden die Basisprogramme durch jährlich wechselnde Aktionsthemen. An allen deutschen Standorten bestehen interdisziplinär besetzte Arbeitskreise, die sich mit der operativen Umsetzung von well@work beschäftigen. Mitarbeiterzahl nahezu unverändert Zum Jahresende 2019 waren im Evonik-Konzern 32.423 Mitarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zum Jahresende 2018 ging die Zahl der Mitarbeiter maßgeblich aufgrund der Abgabe des — unter den nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesenen — Methacrylatgeschäfts um 3.620 Personen zurück. In den fortgeführten Aktivitäten ging die Mitarbeiterzahl um 200 Personen zurück. Dies resultierte vor allem aus der Umsetzung des Programms zur Optimierung der Verwaltungsfunktionen sowie einzelnen kleineren Optimierungen in den Chemiesegmenten. Mitarbeiter nach Segmenten scroll 31.12.2018 31.12.2019 Nutrition & Care 8.218 8.090 Resource Efficiency 10.270 10.153 Performance Materials 1.539 1.622 Services 12.091 12.037 Sonstige Aktivitäten 505 521 Fortgeführte Aktivitäten 32.623 32.423 Nicht fortgeführte Aktivitäten 3.420 - Evonik 36.043 32.423 Der Personalaufwand einschließlich Sozialabgaben und des Aufwands für die Altersvorsorge verringerte sich 2019 um 4 Prozent auf 3.156 Millionen €. Die Personalaufwandsquote lag damit bezogen auf den Umsatz bei 24,1 Prozent (Vorjahr: 24,7 Prozent). 20 Maximal erreichbar: 6,0. 5.2 Sicherheit Sicherheit als Managementaufgabe Unsere Kulturinitiative „Sicherheit bei Evonik" haben wir zu einem konzernweiten Managementansatz für alle Themen der betrieblichen Sicherheit und der Transportsicherheit weiterentwickelt. Darin sind verbindliche Handlungsgrundsätze definiert, die Mitarbeitern und Führungskräften eine verlässliche Orientierung für sicherheitskonformes Verhalten im Alltag geben. Evonik kommt ihrer Steuerungsfunktion in der Arbeits- und Anlagensicherheit in weltweit gültigen Richtlinien und Verfahrensanweisungen nach, die integraler Bestandteil unseres Managementsystems sind. Die Einhaltung dieser Regelungen ist Gegenstand zentraler Auditierungen, deren geschäftsspezifische Umsetzung von den Segmenten übernommen wird. Konzerngremien stellen sicher, dass erfolgskritische Prozesse segmentübergreifend standardisiert sind. Die Umsetzung der Anforderungen und zusätzlichen Handlungsbedarf prüfen wir im Rahmen kennzahlengestützter Konzernziele. Häufigkeit und Schwere von Unfällen fließen auch in die variable Vergütung des Vorstandes ein. Unser Krisen- und Ereignismanagement fokussiert sich auf die Schadensabwehr und/oder -begrenzung bei Dennoch-Störfällen. Für einen entsprechenden Erfahrungsaufbau und -austausch beteiligen wir uns an verschiedenen nationalen und internationalen Netzwerken. Ereignisse analysieren wir sorgfältig, um daraus Lehren zu ziehen und unsere Sicherheitsperformance weiter zu verbessern. Unser weltweiter Newsletter „Voneinander lernen" informiert darüber ebenso wie über aktuelle Sicherheitsthemen. Unser übergeordnetes Ziel ist die Vermeidung jeglicher Unfälle und Ereignisse. Jährlich geben wir uns einzuhaltende Obergrenzen für die Kennzahlen zur Arbeits- und Anlagensicherheit als Zielgrößen vor. Für 2020 lauten diese unverändert: scroll • Die Unfallhäufigkeit soll maximal 1,30 betragen. • Die Ereignishäufigkeit soll maximal 1,10 betragen. Unfallhäufigkeit unter der Obergrenze Besonderes Augenmerk legen wir auf die Arbeitssicherheit. Die Sicherheit unserer Mitarbeiter umfasst neben der Arbeit auch den Arbeitsweg und schließt die an unseren Standorten tätigen Fremdfirmenmitarbeiter ein. Die Unfallhäufigkeit21 ist unsere Steuerungskennzahl für die Arbeitssicherheit. 2019 haben wir unser selbst gestecktes Ziel, bei der Unfallhäufigkeit der eigenen Mitarbeiter22 unter der Obergrenze von 1,30 zu bleiben, erreicht. Mit 1,18 liegen wir allerdings über dem sehr guten Vorjahreswert (0,87). Der Schwerpunkt des Unfallgeschehens 2019 lag bei den Serviceeinheiten, insbesondere im Bereich Logistik. An den überproportional betroffenen Standorten werden 2020 zielgerichtet Gegenmaßnahmen ergriffen. 21 Anzahl der Arbeitsunfälle (keine Wegeunfälle) mit Ausfallzeit ab einer komplett ausgefallenen Schicht, bezogen auf 1 Million Arbeitsstunden. 22 Mitarbeiter von Evonik einschließlich Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG). 2019 verzeichneten wir an unseren Standorten keinen tödlichen Arbeitsunfall eines eigenen Mitarbeiters oder eines Fremd-firmenmitarbeiters. Allerdings ereignete sich in Belgien ein tödlicher Wegeunfall auf dem Weg zur Arbeit. Die Unfallhäufigkeit der Fremdfirmenmitarbeiter23 liegt mit 3,03 leicht über dem sehr guten Vorjahreswert (2,77). Der Anstieg der Unfallhäufigkeit ist auf den Bereich Catering zurückzuführen, es handelte sich aber nur um kleinere Verletzungen. Ereignishäufigkeit auf sehr gutem Niveau Sicherheit gehört zu unserer DNA: Sie ist Grundvoraussetzung für den Betrieb und die Performance unserer Anlagen. Die Ereignishäufigkeit24 ist die Steuerungsgröße, mit der wir die Anlagensicherheit messen. Unser Ziel, unter oder maximal auf der Obergrenze von 1,10 zu bleiben, haben wir mit einer Ereignishäufigkeit von 1,10 erneut erreicht. Die Entwicklung der Ereignishäufigkeit über die vergangenen Jahre zeigt, dass unsere eingeleiteten Maßnahmen langfristig wirken. Unser Bestreben ist es, unsere Sicherheitsperformance immer weiter zu verbessern. Dazu haben wir eine neue Kennzahl25 eingeführt, mit der wir Produkt- bzw. Energieaustritt unter der bis jetzt angenommenen Mengenschwelle erfassen. Zudem misst die neue Kennzahl die Anzahl der Ereignisse pro 200.000 Arbeitsstunden in unseren Produktionseinrichtungen anstatt wie bisher pro 1 Million Arbeitsstunden. Damit können wir unsere Maßnahmen im Rahmen unseres Sicherheitsmanagements noch effizienter und effektiver steuern. Zudem erwarten wir durch die detailliertere Ermittlung und Auswertung der Ereignisse ein tieferes Verständnis von Verbesserungspotenzialen. Gleichzeitig schließt sich Evonik damit den Empfehlungen des Weltchemieverbands ICCA an. 23 Berechnung basiert auf Annahmen und Schätzungen. Die Berechnungsmethode der Arbeitsstunden wurde geändert. Ein direkter Vergleich zum Vorjahreswert ist nicht möglich. 24 Anzahl der Ereignisse mit Stofffreisetzungen, Bränden oder Explosionen (Process Safety Performance Indicator gemäß der Definition des Europäischen Chemieverbands Cefic) pro 1 Million Arbeitsstunden der Mitarbeiter. 25 Ebenfalls gemäß Definition von Cefic. 5.3 Umwelt Der Schutz von Klima und Umwelt gehört zu den wesentlichen globalen Herausforderungen unserer Zeit. Es ist Teil unserer unternehmerischen Verpflichtung, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachkommende Generationen zu erhalten. Dazu gehört, im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie unsere Emissionen kontinuierlich zu senken. Als Spezialchemie-unternehmen sind wir uns der möglichen Auswirkungen unserer Produktionstätigkeit auf die Umwelt bewusst. Um diese zu minimieren, ergreifen wir vielfältige Maßnahmen. Weltweites Management Unser Handeln beruht auf einem umfassenden, integrierten Managementsystem für Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität. Dieses gilt für den gesamten Evonik-Konzern und basiert auf gesetzlichen Rahmenvorgaben sowie internen Richtlinien und Verfahrensanweisungen. Über die bloße Erfüllung von Compliance-Anforderungen unterstützen wir damit die kontinuierliche Verbesserung unserer Umwelt-Performance. Zusätzlich verpflichten wir unsere produzierenden Standorte auf die Zertifizierung nach der international anerkannten Norm für Umweltmanagement ISO 14001. Die Abdeckungsquote zertifizierter Produktionsmengen schwankt aufgrund der Heranführung neuerworbener Einheiten an die Anforderungen, liegt aber immer zwischen 95 Prozent und 100 Prozent. Die Umsetzung von Strategie und Managementsystem kontrollieren wir über ein zentrales Auditsystem. Über die Ergebnisse der Audits wird der Vorstand jährlich informiert. Die Prozesse zur Erhebung und Verarbeitung von Umweltdaten unterliegen internen und externen Überprüfungen. Wir untermauern unseren hohen Qualitätsanspruch durch regelmäßige Schulungen. Die globale Strategie für ESHQ (Environment, Safety, Health and Quality) wird im Executive Committee HR festgelegt. Klimawandel Klimawandel ist gemäß unserer Wesentlichkeitsanalyse eines der drei wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen. Neben der Produktion nachhaltiger und Effizienz steigernder Produkte für unsere Kunden senken wir unsere CO2-Emissionen durch Erneuerung und Umstellung unserer Energieinfrastruktur. 2019 haben wir einen CO2-Preis als zusätzliche Prämisse für unsere Investitionen eingeführt. Verantwortung auf höchster Ebene Das Thema Klimawandel hat höchste Bedeutung im Gesamtvorstand. Die Verantwortung für die konzernweite Nachhaltigkeits- und Klimastrategie, das Monitoring und die Berichterstattung liegt bei dem für Personal, Nachhaltigkeit und ESHQ zuständigen Vorstandsmitglied. Die Leitung von Corporate ESHQ berichtet dem Vorstand regelmäßig über klimarelevante Themen. Dazu gehören Umweltkennzahlen, einschließlich klimabezogener Leistungsindikatoren, sowie Ziele und deren Erreichung. Darüber hinaus sind das zuständige Vorstandsmitglied und die Leitungen Corporate ESHQ sowie Corporate Nachhaltigkeit Mitglieder des Executive Committee HR, dem Strategiegremium auch für klimarelevante Fragestellungen. In diesem Gremium sitzen außerdem Vertreter der Segmente, Konzernfunktionen, Regionen sowie technische Experten. Relevante Themen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität sowie der Status und Fortschritt verschiedener Programme werden vierteljährlich im Vorstand mit den Leitungen der Segmente und Konzernfunktionen diskutiert. Unsere bisherigen Umweltziele Für den Zeitraum 2013 bis 2020 hatten wir uns anspruchsvolle Umweltziele gesetzt, bezogen auf die Tonne Produktion mit dem Referenzjahr 2012: scroll • Reduzierung der spezifischen Treibhausgasemissionen26 um 12 Prozent. • Reduzierung der spezifischen Wasserförderung27 um 10 Prozent. 26 Treibhausgasemissionen bezogen auf die Produktionsmenge. 27 Ohne standortbedingte Sondereffekte bei der Förderung von Oberflächen- bzw. Grundwasser. Zusätzliches Ziel war die weitere Verringerung unserer Produktionsabfälle. Status unserer Umweltziele1) scroll in % 2018 2019 Reduktion der spezifischen Treibhausgasemissionen2) -17 -17 Reduktion der spezifischen Wasserförderung -6 -5 1) Bezogen auf das Basisjahr 2012. 2) Umfasst sowohl Scope-1- wie auch Scope-2-Emissionen. Scope 2 wird gemäß Greenhouse Gas Protocol mit dem marktbasierten Ansatz berücksichtigt. Das im Juli 2019 abgegebene Methacrylatgeschäft hatte bedeutende Auswirkungen auf die Entwicklung der Umsatzkennzahlen 2019. Insgesamt sind davon 14 Produktionsstandorte betroffen. Da 2019 keine gesonderte Steuerung des Methacrylatgeschäfts mehr erfolgte, werden im Berichtsjahr in der Darstellung der Umweltkennzahlen sowie bei dem Stand der Umweltziele nur noch die fortgeführten Aktivitäten berichtet. Dadurch sind die spezifischen Kennzahlen 2019 nicht mehr mit denen von 2018 vergleichbar. Das Produktportfolio mit den entsprechenden Produktionsmengen und Umweltauswirkungen weicht zu stark ab. Beispielsweise wurde im Methacrylatverbund überwiegend mit Kreislauf- anstatt Durchlaufkühlung gekühlt, weshalb sich die Abgabe des Geschäfts auf die Wasserförderung 2019 eher gering auswirkte. Sie führte aber zu einem starken Rückgang der Produktionsmengen um 17 Prozent, der größtenteils für den Anstieg der spezifischen Wasserförderung im Jahr 2019 um 1 Prozentpunkt verantwortlich ist. Neue Umweltziele zum Klimaschutz Angesichts der vorzeitigen Erfüllung unseres Ziels „Verringerung spezifischer Treibhausgasemissionen" hat der Vorstand im Februar 2019 neue Umweltziele beschlossen. Mit dem Ziel einer erstmaligen Minderung unserer absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen28 um 50 Prozent bis 2025 auf Basis 2008 — dem ersten vollen Jahr nach der Gründung von Evonik —bekräftigen wir unser Bekenntnis zu den Beschlüssen des Pariser Klimaabkommens. Wir gehen dabei derzeit von einer durchschnittlichen Reduktion klimarelevanter Emissionen um jährlich 3 Prozent aus. Die relativ kurze Laufzeit bis 2025 berücksichtigt, dass darüber hinausreichende technologische und regulatorische Entwicklungen aus heutiger Sicht nur unzureichend abschätzbar sind. Darüber hinaus wollen wir künftig auch unsere Scope-3-Emissionen in der vorgelagerten Wertschöpfungskette um jährlich 3 Prozent verbessern. Zu der Zielerreichung tragen unter anderem alternative Technologien und effiziente Produktionsprozesse bei. Zur Steigerung der Energieeffizienz nutzen wir ein breites Spektrum technischer und organisatorischer Maßnahmen. Dazu zählen etwa der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen oder der Ausbau der Verbundstrukturen zwischen Chemieproduktion und Energieanlagen, in die wir auch Produktionsstätten Dritter einbinden. Wir prüfen ferner den Einsatz erneuerbarer Energien. Unsere Energiemanagementsysteme folgen vielfach den hohen Standards der ISO 50001. Vor diesem Hintergrund plant Evonik in Marl die Errichtung eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerks, das bis Ende 2022 das letzte Kohlekraftwerk am Standort ersetzen wird. Dadurch reduzieren sich unsere CO2-Emissionen um bis zu 1 Million Tonnen CO2 pro Jahr. Gleichzeitig können die neuen Anlagen mit ihrer modernen Strom- und Dampferzeugung den stetig wechselnden Bedarf im Chemiepark Marl deutlich besser abdecken. Neben dem Chemiepark Marl profitieren auch unsere anderen deutschen Standorte von den neuen Anlagen, da diese für Evonik die wirtschaftliche Erzeugung von Eigenstrom in ganz Deutschland sicherstellen. 28 Scope 1 umfasst die direkten Energie- und Prozessemissionen und Scope 2 die Emissionen aus eingekaufter Elektrizität und Wärme. Unter Scope 3 werden indirekte Emissionen, wie beispielsweise aus der Herstellung eingekaufter Rohmaterialien, erfasst. Geringere Treibhausgasemissionen Die Scope-1-Treibhausgasemissionen verringerte sich 2019 hauptsächlich infolge des Abgangs des Methacrylatgeschäfts um 13 Prozent auf 4,92 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Die Summe der Treibhausgasemissionen aus Scope 1 und Scope 2 (netto; marktbasiert) verringerte sich aus dem gleichen Grund um 17 Prozent auf 5,49 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Die Scope-2-Emissionen werden saldiert, um durch den Abzug des Verkaufs von Strom und Dampf an Dritte den Eigenbedarf der Produktion bilanzieren zu können. Bezogen auf das Basisjahr 2008 nahmen die Treibhausgasemissionen nach Scope 1 und Scope 2 um 42 Prozent ab. Von den 24 Anlagen, die Evonik betreibt und die den Regelungen des CO2-Emissionshandels (EU Emissions Trading System, EU ETS) unterliegen, wurden im Berichtsjahr 3,3 Millionen Tonnen CO2 (Vorjahr einschließlich des abgegebenen Methacrylatgeschäfts: 3,9 Millionen Tonnen CO2) emittiert. Investitionsrechnungen berücksichtigen CO2-Preisentwicklung Für eine erfolgreiche Steuerung unseres neuen CO2-Reduktionsziels haben wir bereits im Februar 2019 die Einführung länderspezifischer CO2-Preise für sämtliche Investitionen beschlossen. Dies erfolgte unabhängig von bereits bestehenden oder abzusehenden regulatorischen Rahmenbedingungen. Hiermit ergänzt Evonik bislang bestehende Planungsprämissen für Investitionen um einen weiteren relevanten Indikator zur Risikoabschätzung. Ziel ist es, die erwarteten Entwicklungen bei CO2-intensiven Investitionen weltweit zuverlässig und harmonisiert für alle Investitionsanträge abbilden zu können. Wir gehen davon aus, dass spätestens in zehn Jahren in allen für Evonik relevanten Regionen Marktpreise oder regulatorische Preissysteme von mindestens 50 €/t CO2 etabliert sein werden. Aufgrund regional unterschiedlicher Ausgangssituationen haben wir Preisentwicklungsszenarien für die nächsten zehn Jahre ansteigend auf den global angenommenen Endpreis entwickelt. Erstmals Informationen nach TCFD erstellt Mit großem Interesse verfolgen wir die Ziele der Task Force an Climate-related Financial Disclosures (TCFD) und die Weiterentwicklung etablierter Berichtsstandards im Markt. Im Rahmen der Teilnahme am CDP Climate Change hat Evonik auch 2019 Strategien, Datenmaterial sowie Entwicklungspfade zum Thema Klimawandel wieder detailliert veröffentlicht.29 Erstmals haben wir in einem TCFD-Index30 wichtige klimabezogene Informationen entsprechend der TCFD-Struktur in den Kategorien Governance, Strategie, Risikomanagement sowie Kennzahlen und Ziele zusammengestellt. Wassermanagement Wir verwenden Wasser möglichst sparsam und arbeiten daran, unsere Emissionen in Gewässer weiter zu verringern. Dabei bleibt eine gute Wasserversorgung eine wichtige Voraussetzung für die reibungslose Produktion. Effiziente Wassernutzung Evonik strebt konzernweit einen möglichst effizienten Umgang mit der Ressource Wasser an. Im Rahmen der Einführung des neuen Wasserziels fokussieren wir uns zunächst auf Standorte in für Wasserstress" sensitiven Regionen. Unter Berücksichtigung klimatischer und sozioökonomischer Entwicklungsprojektionen haben wir Standorte ermittelt, die in den nächsten 20 Jahren insbesondere von Wasserstress betroffen sein könnten. Durch Entwicklung standortspezifischer Maßnahmenpläne wollen wir hier qualifiziert Vorsorge treffen. Untersucht werden alternative Kühlsysteme oder Transportoptionen sowie Möglichkeiten der Prozesswasserminderung. Um der besonderen Bedeutung von Süßwasser gerecht zu werden, berücksichtigen wir dabei Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser. 29 Diese Informationen sind auf unserer Internetseite www.evonik/de verfügbar. 30 Siehe TCFD-Index (unterlag nicht der Prüfung durch den Abschlussprüfer). 31 Wasserstress beschreibt einen Zustand, der ursprünglich die Auswirkungen von Wassermangel auf lebende Organismen wie beispielsweise Pflanze beschreibt. Zunehmend wird der Begriff auch mit Blick auf die Wasserverfügbarkeit industrieller Prozesse verwendet. Mit unserer Wasserstressanalyse 2018 haben wir 107 Standorte hinsichtlich der Wasserverfügbarkeit für die industrielle Nutzung in den nächsten zwei Dekaden untersucht und die Standorte identifiziert, die von Wasserknappheit betroffen sind. Für die am meisten betroffenen Standorte haben wir Detailinterviews vor Ort geführt und wollen nun spezifische Maßnahmenpläne entwickeln. Das bisherige Ziel einer konzernweiten Senkung der spezifischen Wasserförderung ersetzen wir durch die globale Entwicklung standortspezifischer Maßnahmenpläne. Unter Berücksichtigung klimatischer und sozioökonomischer Entwicklungsprojektionen werden Standorte ermittelt, die in den nächsten 20 Jahren in besonderem Maße von Wasserstress betroffen sein könnten. Dort wollen wir qualifiziert Vorsorge treffen: Untersucht werden beispielsweise alternative Kühlsysteme oder Transportoptionen sowie Möglichkeiten der Prozesswasserminderung. 5.4 Wertschöpfungskette32 Unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten treiben wir entlang der Wertschöpfungskette voran. Unsere Aufmerksamkeit gilt neben den eigenen Produktions- und Geschäftsprozessen immer auch der Lieferkette von Rohstoffen, Gütern und Dienstleistungen sowie dem Produktnutzen und den Anwendungen auf Kundenseite. Bekämpfung von Korruption und Bestechung Evonik bekennt sich zu einem fairen Wettbewerb zum Nutzen der Kunden, Aktionäre und weiterer Stakeholder. Alle Mitarbeiter sind verpflichtet, im geschäftlichen Umfeld regelkonform zu handeln. Wir respektieren die Unabhängigkeit von Amtsträgern. Jede Form von Korruption, einschließlich sogenannter Beschleunigungszahlungen, ist bei Evonik verboten. Damit setzen wir ganz bewusst in einigen Ländern strengere Standards, als sie gesetzlich vorgegeben sind. Grundlegende Regelungen zur Korruptionsbekämpfung sind in unserem Verhaltenskodex, in unserer Rahmenrichtlinie zum Umgang mit Geschenken, Einladungen und sonstigen Vergünstigungen sowie in der Richtlinie für den Einsatz von externen Dritten beim Vertrieb und bei Behördenkontakten („Vermittlerrichtlinie") enthalten. Unser Verhaltenskodex gilt weltweit verbindlich im gesamten Konzern für alle Mitarbeiter, den Vorstand und die Organe sämtlicher Evonik-Gesellschaften. Sie alle haben die Regelungen des Verhaltenskodex einzuhalten und sind verpflichtet, sich über seinen Inhalt zu informieren sowie an entsprechenden Schulungen teilzunehmen.33 Lieferkette Verhaltenskodex für Lieferanten Von unseren Lieferanten erwarten wir, dass sie unsere Grundsätze teilen und in jeder Hinsicht korrekt handeln, also ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern, ihren Geschäftspartnern, der Gesellschaft und der Umwelt gerecht werden. Daher haben wir für Lieferanten einen eigenen Verhaltenskodex aufgelegt, der die Anforderungen an diesen Partnerkreis verbindlich regelt. Der Kodex basiert auf unseren Konzernwerten, den Prinzipien des UN Global Compact, den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie den Themenfeldern der Responsible-Careo-Initiative. Vermittler — hierzu gehören vor allem Vertriebshändler — werden vor Aufnahme der Geschäftsbeziehungen und danach alle fünf Jahre einer Compliance-Prüfung unterzogen. Vermittler müssen zudem eine Compliance-Erklärung unterzeichnen. Durch die sorgfältige Auswahl von Lieferanten sichern bzw. erhöhen wir nicht nur deren eigene Nachhaltigkeitsstandards sondern auch die Qualität der gesamten Wertschöpfungskette. Zum einen fokussieren wir uns auf die Qualifizierung und Bewertung von Lieferanten, zum anderen unterziehen wir Lieferanten einzelner Rohstoffe einer gesonderten Betrachtung. Dazu zählen etwa nachwachsende Rohstoffe sowie Rohstoffe mit potenziellem Liefer- oder Reputationsrisiko. Für solche „kritischen Rohstoffe", deren Verfügbarkeit essenziell für unsere Produktionsprozesse sein kann, haben wir strategische Beschaffungskonzepte implementiert. Die Prozesse sind in einem entsprechenden Managementsystem integriert und abgebildet. 32 Kapitel unterlag nicht der Prüfung durch den Abschlussprüfer. 33 Siehe hierzu auch unter Compliance im Corporate-Governance-Bericht. Bei der Qualifizierung und Bewertung unserer Lieferanten arbeiten wir konsequent sowohl am Ausbau strategischer Lieferantenbeziehungen als auch an der Qualifizierung neuer Lieferanten. Diese umfasst wirtschaftliche und qualitätsbezogene Anforderungen ebenso wie Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance- sowie menschenrechtliche Aspekte. Der Einkauf34 von Evonik ist global organisiert und umfasst den direkten Einkauf (Rohstoffe, Logistik und Packmittel) und den indirekten Einkauf (technische sowie allgemeine Güter und Services). Beide sind in strategische und operative Beschaffungstätigkeiten unterteilt. Neben wirtschaftlichen Betrachtungen haben wir in unserer Beschaffungsstrategie Nachhaltigkeitsthemen wie Gesundheit, Qualität, Sicherheit, Soziales und Umweltschutz verankert. Lieferanten werden bewertet Evonik treibt Nachhaltigkeit und Transparenz in der Lieferkette auch im Rahmen der Brancheninitiative „Together for Sustainability" (TfS) voran, wo wir zu den sechs Gründungsmitgliedern zählen. Ziel von TfS ist die gemeinsame Entwicklung und Implementierung eines globalen Assessment- und Auditprogramms zur verantwortungsvollen Beschaffung von Gütern und Leistungen. Als Mitglied der Initiative stellt sich Evonik selbst regelmäßig den Bewertungen von TfS. Mit einem Gold-Rating gehörte Evonik 2019 wiederholt zu den bestbewerteten Unternehmen. Im Rahmen des strategischen Lieferantenmanagements haben wir uns folgende globale Ziele gesetzt: scroll • 100 Prozent Abdeckung der Rohstofflieferanten mit jährlichem Beschaffungsvolumen > 100 Tausend € bis Ende 2025 • Jährliche Durchführung von mindestens 20 Lieferanten-Nachhaltigkeitsaudits unter Berücksichtigung des Shared-Audit-Prinzips von TfS • Bis 2020: Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von 90 Prozent der Lieferanten kritischer Rohstoffe35. 2019 haben wir 26 Nachhaltigkeitsaudits durchgeführt und damit unser Ziel erreicht. Zudem lag der Anteil der bewerteten Lieferanten kritischer Rohstoffe bei 92 Prozent; damit haben wir unser Ziel für 2020 bereits erreicht. Kennzahlen zur Lieferkette scroll 2018 2019 Anzahl Nachhaltigkeitsaudits Evonik 22 26 Anzahl Nachhaltigkeitsassessments Evonik 130 117 Anzahl Nachhaltigkeitsaudits TfS 358 309 Anzahl Nachhaltigkeitsassessments TfS 1.491 1.043 Als verantwortlich handelndes Unternehmen erfüllt Evonik ihre Sorgfaltspflicht hinsichtlich Konfliktmineralien36 in der Lieferkette und führt eine Überprüfung der Herkunft von infrage kommenden Stoffen bei bestehenden Lieferanten durch. 2019 haben wir bei den durchgeführten Überprüfungen keinen Bezug von Konfliktmineralien festgestellt. Produktverantwortung Mit unseren Produkten und Lösungen zielen wir darauf, einen messbaren Beitrag zur Schonung der Umwelt zu leisten und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Dazu gehört, mögliche Gesundheits- und Umweltrisiken in unserem Portfolio frühzeitig zu erkennen und zu bewerten. Jedes unserer Produkte betrachten wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette—von der Rohstoffbeschaffung bis zur Abgabe an unsere industriellen Kunden. Diesen stellen wir alle relevanten Informationen für den Umgang mit unseren Produkten einschließlich deren Entsorgung zur Verfügung. Dazu zählen beispielsweise Sicherheitsdatenblätter und technische Merkblätter. Produktverantwortung bei Evonik umfasst sowohl die Einhaltung aller gesetzlichen Standards — beispielsweise der Europäischen Chemikalienverordnung REACH oder des Global Harmonisierten Systems zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) — als auch ein darüber hinausgehendes freiwilliges Engagement. 34 Zu unseren aktuellen Einkaufsaktivitäten siehe Kapitel 2.4 Geschäftsverlauf. 35 Hierunter verstehen wir Rohstoffe, deren Verfügbarkeit essenziell für unsere Produktionsprozesse ist. 36 Hierbei handelt es sich um mineralische Rohstoffe aus der Demokratischen Republik Kongo oder deren Nachbarländern, die häufig zur Finanzierung bewaffneter Konflikte benutzt werden. Seit vielen Jahren bekennen wir uns zur internationalen Responsible-Care®-Initiative und zur Responsible Care® Global Charter des Weltchemieverbands International Council of Chemical Associations, die auch eine „Global Product Strategy" umfasst. Zusätzlich haben wir die Eckpunkte unserer Produktverantwortung in der eigenen „Product Policy" festgelegt. Wir unterziehen sämtliche von uns in Verkehr gebrachten Stoffe (> 1 Tonne/Jahr) einer Bewertung. Besonders gefährliche Stoffe berücksichtigen wir auch in kleineren Mengen. Das ermöglicht eine fundierte Risikoabschätzung. Im Bedarfsfall werden bestimmte Verwendungsmuster eingeschränkt oder im Extremfall sogar Anwendungsverbote für einzelne Produkte ausgesprochen. Für die Bewertung unserer Stoffe verwenden wir das von Evonik selbst entwickelte Chemicals-Management-System. Dieses unterstützt uns, unsere Produkte auf globaler Ebene—ähnlich einer Lebenswegbetrachtung— zu bewerten. Ergänzend dazu bezieht sich unser Chemicals-Management-Systere-us auf Produkte, die besonders besorgniserregende Stoffe enthalten. Diese werden einer vertieften Betrachtung unterzogen, um potenzielle Auswirkungen auf Mensch und Umwelt weiter zu vermindern. Achtung der Menschenrechte Menschenrechte betrachtet Evonik entlang der Wertschöpfungskette — vom Lieferanten über die eigenen Prozesse bis hin zur Anwendung beim Kunden. Die Anforderungen an unsere Lieferanten haben wir in einem eigenen Kodex festgelegt. Wir überprüfen dessen Einhaltung regelmäßig anhand unserer Prozesse zur Lieferantenqualifizierung und —bewertung. Hinweise zu Verstößen gegen unsere Selbstverpflichtungen können über ein von dritter Seite betriebenes Whistleblower-System adressiert werden. Die Anonymität des Hinweisgebers wird gewährleistet. Hierüber können auch potenzielle Verletzungen von Menschenrechten durch Mitarbeiter und Externe — beispielsweise Nachbarn, Lieferanten, Kunden — gemeldet werden. Jedem entsprechenden Hinweis geht der Zentralbereich Corporate Responsibility nach. Im Jahr 2019 haben wir keine Hinweise hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen erhalten. Unsere menschenrechtliche Risikolandkarte hilft uns, potenzielle menschen- und arbeitsrechtliche Risiken zu erfassen und zu bewerten. Außerdem haben wir die menschenrechtlichen Trainingsprogramme weiterentwickelt und mit Mitarbeitern und Führungskräften verschiedener Länder durchgeführt. Dazu zählten beispielsweise Singapur, Brasilien und die USA. Die Schulungen geben den Teilnehmern einen grundsätzlichen Überblick über Menschenrechte, stellen die relevanten Evonik-Regelwerke vor und setzen diese in Beziehung zu den entsprechenden Menschen- und Arbeitsrechten. Der „Nationale Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP)" ist eine Initiative der deutschen Bundesregierung zur Verbesserung der Menschenrechtssituation entlang der Wertschöpfungskette. Die Bundesregierung überprüft 2019 und 2020 im Rahmen einer Umfrage die Umsetzung der Kernelemente menschenrechtlicher Sorgfalt im Sinne des NAP. Wir haben uns mit der Evonik Nutrition & Care GmbH an dieser Überprüfung beteiligt. Auf Basis des Monitorings will die Bundesregierung über ein mögliches Gesetzesvorhaben entscheiden. Gesellschaftliches Engagement Wir produzieren dort, wo unsere Märkte und Kunden sind, und betreiben daher Produktionsanlagen in 26 Ländern auf sechs Kontinenten. Die Nachbarn im Umfeld unserer Standorte nehmen eine besonders wichtige Rolle im Stakeholdermanagement von Evonik ein. An allen Standorten haben diese ein originäres Interesse, Evonik in ihrem Umfeld als verlässlichen Partner zu erleben, und möchten über aktuelle Entwicklungen in unserem Konzern zeitnah informiert sein. Diesen Dialog pflegen wir beispielsweise über Einladungen zu Besichtigungen, persönliche Gespräche oder Informationsschreiben. Die wichtigsten Themen für unsere Nachbarn sind beispielsweise die Sicherheit unserer Produktionsstandorte, Fragen zur aktuellen Geschäftsentwicklung und betrieblichen Veränderungen, die Attraktivität von Evonik als Arbeitgeber sowie unser lokales Engagement. Unser Engagement umfasst Spenden und Sponsoring-Aktivitäten unter besonderer Berücksichtigung der Evonik-Kernkompetenzen Kreativität, Spezialistentum, Selbsterneuerung und Verlässlichkeit. Als Sponsor beteiligen wir uns nur an solchen Projekten und Initiativen, die auf den Markenkern von Evonik einzahlen. Daneben wollen wir weltweit zu einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung an unseren Standorten beitragen. Unsere operativen Einheiten unterstützen im Rahmen strategischer Leitplanken, die sowohl in unserer Spenden- als auch in unserer Sponsoringrichtlinie festgehalten sind, eigene Projekte mit Bezug zu ihren jeweiligen Geschäften und Nachbarschaften. Insgesamt konzentrieren wir unsere Engagements auf die Bereiche Bildung und Wissenschaft, Soziales, Kunst und Kultur sowie Sport. Einen besonderen Stellenwert bei der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung nimmt die Evonik Stiftung ein. Das Stiftungsmotto lautet: „Menschen fördern Zukunft — Wir fördern Menschen!". Die Evonik Stiftung verfolgt ihre Ziele durch Umsetzung eigener Programme und Projekte sowie die Förderung von Projekten Dritter mit Spenden. Im Stiftungsleitbild festgelegt sind die inhaltlichen Leitthemen „Junge Menschen, Naturwissenschaften und Integration". Die Evonik Stiftung engagiert sich überwiegend in Deutschland und mit einem besonderen Fokus auf das regionale Umfeld der Unternehmensstandorte. 6. Chancen- und Risikobericht ,,Gerade in einem herausfordernden makro-ökonomischen Umfeld leistet unser Risikomanagement einen wichtigen Beitrag zur angestrebten Zielerreichung.” Rüdiger Eberhard, Head of Corporate Controlling Wesentliche Risiken (Erwartungswert > 100 Mio. €) • Gesamtwirtschaftliche Entwicklung • Wechselkursveränderungen • Margenentwicklung C4-Chernie • Bedrohung durch elektronische Angriffe Wesentliche Chancen (Erwartungswert >100 Mio. €) • Gesamtwirtschaftliche Entwicklung • Wechselkursveränderungen 6.1 Chancen- und Risikomanagement Risikostrategie Evonik verfügt über ein konzernweites internes Chancen- und Risikomanagement (im Folgenden insgesamt als Risikomanagement bezeichnet) als zentrales Element der Unternehmenssteuerung. Als Teil des Risikomanagements entspricht das Risikofrüherkennungssystem den Anforderungen an ein börsennotiertes Unternehmen. Ziele sind die möglichst frühzeitige Identifikation von Risiken und die Entwicklung von Maßnahmen zur Minimierung und Gegensteuerung. Zur optimalen Wahrnehmung von Chancen sollen diese ebenfalls frühzeitig erkannt und verfolgt werden. Unternehmerische Risiken gehen wir nur ein, wenn wir überzeugt sind, dadurch den Unternehmenswert nachhaltig steigern und dabei gleichzeitig mögliche negative Auswirkungen dauerhaft begrenzen zu können. Aufbau und Organisation des Risikomanagements Das Risikomanagement ist auf Konzernebene dem Finanzvorstand zugeordnet und gemäß der Organisationsstruktur von Evonik dezentral aufgebaut. Die originäre Risikoverantwortung liegt bei den Segmenten, Zentral- und Servicebereichen. Dies beinhaltet die Früherkennung von Risiken sowie die Abschätzung ihrer Auswirkungen. Zudem müssen geeignete Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen eingeleitet sowie die interne Kommunikation der Risiken sichergestellt sein. Innerhalb der Organisationseinheiten stimmen Risikokoordinatoren die jeweiligen Risikomanagementaktivitäten ab. Auf allen Ebenen des Konzerns ist die systematische und zeitnahe Risikoberichterstattung ein wesentliches Element der strategischen und operativen Planung, der Vorbereitung von Investitionsentscheidungen, der Ermittlung von Hochrechnungen sowie weiterer Management- und Entscheidungsprozesse. Für den Konzern nimmt ein zentraler Corporate Risk Officer die Steuerungs- und Kontrollfunktionen für Abläufe und Systeme wahr. Er ist Ansprechpartner für alle Risikokoordinatoren sowie für Dokumentation, Information und Koordination auf Konzernebene zuständig. Gleichzeitig verantwortet er die methodische Weiterentwicklung des Risikomanagements. Das Risikokomitee unter Leitung des Finanzvorstandes mit Vertretern der Zentralbereiche nimmt die Aufgaben der Validierung der konzernweiten Risikosituation und der Verifizierung der angemessenen Berücksichtigung von Risiken im Zahlenwerk wahr. Der Aufsichtsrat, insbesondere der Prüfungsausschuss, überwacht das Risikomanagementsystem. Im Geschäftsjahr 2019 wurden erneut alle im Evonik-Konzern konsolidierten Gesellschaften im Risikomanagement berücksichtigt. In Unternehmen, auf die wir keinen beherrschenden Einfluss ausüben, setzen wir unsere Anforderungen an das Risikomanagement primär über die Wahrnehmung von Gesellschaftsrechten in Management- oder Kontrollgremien durch. Die Konzernrevision prüft das Risikomanagement in den Organisationseinheiten, um die Erfüllung der gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen sowie den kontinuierlichen Verbesserungsprozess des Risikomanagements sicherzustellen. Gemäß den Modalitäten für börsennotierte Aktiengesellschaften ist das Risikofrüherkennungssystem in die Jahresabschlussprüfung mit einbezogen. Die Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem von Evonik geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, rechtzeitig zu erkennen. Das Risikomanagementsystem orientiert sich an dem international anerkannten Risikomanagementstandard COSO-Enterprise-Management. Die Umsetzung erfolgt anhand einer konzernweit verbindlichen Richtlinie. Mithilfe einer speziellen Software für das Risikomanagement werden Einzelrisiken systematisch erfasst und verwaltet. Sie werden hinsichtlich ihrer möglichen Schadenshöhe (Auswirkung) und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet und mit ihren Erwartungswerten (Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung) dokumentiert. Die Bewertung erfolgt analog zur aktuellen Planung über einen Zeitraum von drei Jahren (Mittelfristplanung). Chancen und Risiken sind dabei als positive bzw. negative Abweichungen von der Planung definiert. Zu den relevanten Zielgrößen gehört unter anderem das bereinigte EBITDA. Zusätzlich werden längerfristige Chancen und Risiken unter anderem aus dem Bereich Nachhaltigkeit erfasst. Die Organisationseinheiten führen einmal jährlich in Verbindung mit der Mittelfristplanung eine umfassende Risikoinventur durch. Für dabei erkannte Risiken werden Sicherungsmaßnahmen benannt, umgehend eingeleitet und deren Umsetzung zeitnah verfolgt. Die interne Steuerung (beispielsweise in der Berichterstattung des Risikokomitees) ist auf den Mittelfristzeitraum ausgelegt. Identifizierte Chancen und Risiken werden in die Größenklassen gering, mittel und hoch eingeordnet (siehe Chancen- und Risikomatrix). Die Bewertung folgt stets einer Nettobetrachtung, also unter Berücksichtigung von Risikobegrenzungsmaßnahmen. Über Risikobegrenzungsmaßnahmen können Bruttorisiken vermindert, transferiert oder vermieden werden. Übliche Maßnahmen sind wirtschaftliche Gegensteuerungsmaßnahmen, Versicherungen oder bilanzielle Vorsorge. Ergänzt wird die Risikoinventur durch eine vierteljährliche Überprüfung aller Chancen und Risiken des laufenden Jahres, bei der sowohl Veränderungen vorhandener Chancen und Risiken als auch aktuell aufgetretene Chancen und Risiken erfasst werden. Als wesentliche Einzelrisiken und Einzelchancen werden alle hohen Risiken und Chancen sowie mittlere Risiken und Chancen mit einem Erwartungswert von mehr als 100 Millionen € bezogen auf den Mittelfristzeitraum angesehen. Der Erwartungswert dient ausschließlich der Priorisierung und Fokussierung der Berichterstattung auf wesentliche Themen. 6.2 Gesamtsituation Chancen und Risiken Die konzernweit identifizierten Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen bzw. geplanten Maßnahmen haben zum Bilanzstichtag einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf Evonik als Ganzes; dies schließt die Evonik Industries AG als Konzernführungsgesellschaft mit ein. Für das Geschäftsjahr 2019 gingen wir von mehr Risiken als Chancen aus. Im Laufe des Geschäftsjahres wurden insbesondere durch den Verkauf des Methacrylatgeschäfts Chancen und Risiken deutlich reduziert. Insgesamt traten 2019 in allen Segmenten mehr Risiken als Chancen ein. In der Berichterstattung werden die Kategorien Märkte und Wettbewerb, Recht und Compliance sowie Prozesse und Organisation unterschieden. In Bezug auf die Risikokategorien lagen wesentliche Einflussgrößen sowohl bei den realisierten Chancen als auch den eingetretenen Risiken in der Entwicklung von spezifischen Markt- und Wettbewerbssituationen. Für das Geschäftsjahr 2020 besteht aus aktueller Sicht erneut ein höheres Risiko- als Chancenpotenzial. Im Vergleich zum Jahr 2019 haben sich für den Konzern insbesondere aufgrund des Verkaufs des Methacrylatgeschäfts sowohl die Chancen als auch die Risiken reduziert. Wesentliche Einzelchancen und Einzelrisiken des Konzerns stellen Wechselkursveränderungen sowie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung dar. Weitere wesentliche Risiken betreffen die Margenentwicklung der Ca-Chemie sowie die zunehmende Bedrohung durch elektronische Angriffe. Maßnahmen zur Verringerung der Risiken stellen unter anderem allgemeine wirtschaftliche Gegensteuerungsmaßnahmen und insbesondere in Bezug auf die Risiken aus Wechselkursveränderungen der Einsatz von Sicherungsinstrumenten (Hedging) dar. In den folgenden Kapiteln 6.3, 6.4 und 6.5 werden die wesentlichen Einzelrisiken und Einzelchancen sowie weitere Chancen und Risiken innerhalb der jeweiligen Kategorien beschrieben. Sofern nicht anders dargestellt, gelten diese für alle Segmente. 6.3 Chancen und Risiken „Märkte und Wettbewerb" Gemäß unserer internen Steuerung ordnen wir Chancen und Risiken der Kategorie Märkte und Wettbewerb auf der Ebene von Unterkategorien (siehe Grafik) in Größenklassen ein. Die folgende Abbildung zeigt jeweils die höchste Größenklasse, der ein Einzelrisiko bzw. eine Einzelchance zugeordnet ist. Die einzelnen Chancen und Risiken können dabei je nach Ausprägung auch zu kleineren Klassen gehören. 1. Absatzmärkte Die makroökonomische Entwicklung der Weltwirtschaft bietet für Evonik wesentliche Chancen und Risiken. Treiber für diese Chancen und Risiken ergeben sich insbesondere durch die weitere Entwicklung von Handelskonflikten, die Auswirkungen des Brexit und die konjunkturelle Entwicklung in großen Volkswirtschaften. Entwicklungen in wirtschaftlichen Schlüsselsektoren können Auswirkungen auf die Nachfrage in den für Evonik relevanten Teilmärkten haben. Die weltwirtschaftliche Entwicklung beeinflusst die Ergebnis- und Cashflow-Entwicklung von Evonik. Wir begegnen den konjunkturellen Risiken durch kontinuierliches Monitoring des makroökonomischen Umfelds, durch Optimierung der Kostenstrukturen und der Wettbewerbspositionen in den bestehenden Evonik-Geschäften, durch die Errichtung von Produktionsstätten in der Nähe unserer Absatzmärkte sowie durch den Ausbau konjunkturrobuster Geschäfte im Evonik-Portfolio. Neben der allgemeinen Nachfragesituation birgt der intensive Wettbewerb in verschiedenen Marktsegmenten Chancen und Risiken. Diese können sowohl aus der Nachfrage in einzelnen Märkten als auch der Wettbewerbssituation in unterschiedlichen Industrien resultieren. Veränderungen der Nachfrage können sich spürbar auf den Absatz und Umsatz unserer Geschäfte auswirken. Chancen und Risiken bestehen hier unter anderem für das Aminosäurengeschäft oder für die C4-Chemie. Auch aus dem Klimawandel können sich in unseren Marktsegmenten sowohl Chancen als auch Risiken für Evonik ergeben. Die wachsende Nachfrage unserer Kunden nach ressourcenschonenden Produkten kann deutlich zunehmen mit entsprechend positiver Wirkung auf unser Geschäft. Zusätzliche Regulationen oder wetterbedingte Ereignisse können zum einen die Kosten unserer Produktion belasten und zum anderen zu steigender Nachfrage nach unseren ressourcen-schonenden Produkten führen. Um Risiken zu reduzieren, beobachten wir die spezifischen Entwicklungen akribisch und arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Konkurrenz aus Schwellen- und Entwicklungsländern sorgt mit neuen Kapazitäten und aggressiver Preispolitik für verschärften Wettbewerbsdruck, der sowohl unsere Absatzpreise als auch die Mengenentwicklung beeinträchtigen kann. Dem wirken wir durch den Ausbau unserer Produktionsbasis im Ausland sowie die Erschließung neuer Märkte in Regionen mit höheren Wachstumsraten, wie Asien und Südamerika, entgegen. Die betroffenen operativen Einheiten reduzieren diese Wettbewerbsrisiken außerdem durch verschiedene Maßnahmen zur engeren Kundenbindung und zur Gewinnung von Neukunden sowie durch strategische Forschungspartnerschaften mit Kunden sowie den Ausbau von Serviceleistungen entlang der Wertschöpfungskette. Dem Risiko der Substitution von Chemieprodukten durch neue, verbesserte oder kostengünstigere Materialien bzw. Technologien begegnen wir fortlaufend durch die eigene Entwicklung neuer, attraktiver und wettbewerbsfähiger Produkte bzw. Technologien. Chancen und Risiken ergeben sich hier auch durch den Verkauf von Lizenzen. Ein mögliches Risiko für unser Aminosäurengeschäft besteht etwa in Asien durch eine gegebenenfalls unzureichende Lebensmittelqualität und —sicherheit. Optionen für künftiges profitables Wachstum nutzen wir, indem wir im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung neue Märkte erschließen. In unseren Chemiegeschäften besteht insgesamt eine geringe Kundenkonzentration. Auf keinen der von uns belieferten Endmärkte entfallen mehr als 20 Prozent des Umsatzes. Einzelne operative Einheiten, insbesondere in den Segmenten Nutrition & Care und Resource Efficiency, und unser Segment Services sind gleichwohl in einem gewissen Maß von wichtigen Hauptkunden abhängig. Dies gilt in den operativen Geschäften vor allem bei Produktionsanlagen, die in unmittelbarer Nähe unseres Hauptkunden errichtet werden. Ein möglicher Ausfall eines wesentlichen Kunden kann dabei neben geringeren Umsätzen auch Wertberichtigungen von Forderungen und getätigten Investitionen erfordern sowie Auswirkungen auf unsere langfristigen Rohstoffverträge oder die Finanzstruktur unserer Beteiligungen haben. 2. Finanzmärkte Die Steuerung von Liquiditäts-, Kreditausfall-, Währungs- und Zinsrisiken sowie der Risiken im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen erfolgt grundsätzlich zentral. Gemäß den konzernweit bestehenden Richtlinien und Grundsätzen wird jede wesentliche finanzielle Risikoposition erfasst und bewertet. Auf dieser Grundlage führen wir gezielt risikobegrenzende Absicherungsmaßnahmen durch. Bei der Begrenzung der Risiken durch den Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten berücksichtigt Evonik den Grundsatz der Funktionstrennung von Handel, Risikocontrolling und Abwicklung und orientiert sich an den bankentypischen Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) sowie den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Derivative Finanzinstrumente37 werden ausschließlich im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften eingesetzt. 37 Detaillierte Angaben zu den verwendeten derivativen Finanzinstrumenten sowie deren Bewertung und Bilanzierung finden sich unter Anhangziffer 9.4. Volatilität von Wechselkursen Transaktionsbedingte Wechselkursrisiken ergeben sich aus der Umrechnung von monetären Bilanzposten in die funktionale Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft. Das hieraus resultierende Nettorisiko wird in der Regel in voller Höhe mit derivativen Instrumenten abgesichert. Des Weiteren berücksichtigen wir in unserem transaktionsbedingten Währungsmanagement geplante Zahlungsein- und -ausgänge, die im Rahmen der Plansicherung mit einer Zielsicherungsquote von bis zu 75 Prozent abgesichert werden. Aus den dann noch offenen Positionen sowie den Abweichungen der künftigen Ist-Kurse von den Durchschnittskursen der Plansicherungen können sich Chancen und Risiken in wesentlichem Ausmaß ergeben, zu deren Abschätzung und Kontrolle wir Szenarioanalysen durchführen. Hierbei stehen die für den Konzern wesentlichen Fremdwährungen US-Dollar, chinesischer Renminbi Yuan und Singapur-Dollar im Vordergrund. Bedingt durch die steigende Bedeutung von Regionen außerhalb des Euro-Raums steigen langfristig gesehen die Chancen und Risiken aus Fremdwährungstransaktionen. Hinzu kommen wechselkursbedingte Risiken aus der Translation von Einzelabschlüssen. Eine zunehmende Volatilität der Wechselkurse zeigt sich dabei insbesondere in den Schwellenländern, wie dem Hyperinflationsland Argentinien. Darüber hinaus ergeben sich ökonomische Risiken aus dem Einfluss der Wechselkurse auf unsere Wettbewerbsfähigkeit in den globalen Märkten. Zinsänderungen Die potenzielle Änderung von Kapitalmarktzinsen führt zu Chancen und Risiken, die zum einen in der Änderung des beizulegenden Zeitwertes von festverzinslichen Finanzinstrumenten und zum anderen in veränderten Zinszahlungen bei variabel verzinslichen Finanzinstrumenten bestehen. Zur Kontrolle dieser Risiken achtet Evonik bei der Festlegung der Zinskonditionen bewusst auf die Gestaltung des Fix-Float-Verhältnisses38 und setzt gegebenenfalls Zinsswaps zur weiteren Optimierung ein. Durch den Einsatz von festverzinslichen Darlehen und Zinssicherungsinstrumenten waren zum Bilanzstichtag 83 Prozent aller finanziellen Verbindlichkeiten als festverzinslich einzustufen und unterlagen damit keiner wesentlichen Zinsänderung. Liquiditätsrisiken Zur Steuerung der Zahlungsfähigkeit des Konzerns existiert ein zentrales Liquiditätsrisikomanagement39, dessen Kern ein konzernweites Cashpooling ist. Darüber hinaus sichern eine breit gefächerte Finanzierungsstruktur, eine revolvierende Kreditlinie von 1,75 Milliarden € als zentrale Liquiditätsvorsorge und unser solides Investment-Grade-Rating die finanzielle Unabhängigkeit von Evonik. Insgesamt sind wir der Auffassung, mit den zur Verfügung stehenden Finanzierungsinstrumenten eine jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung sicherstellen zu können. Ausfallrisiken Ausfallrisiken beinhalten die Gefahr eines Verlustes, sofern unsere Schuldner teilweise oder vollständig ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Daher wird bei Vertragsabschluss systematisch das Kreditrisiko unserer Kunden und Finanzkontrahenten geprüft und danach laufend überwacht. Im Zuge von internen bzw. ratinggestützten Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Vertragspartner festgelegt. Finanzielle Chancen und Risiken im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen Zugleich Chancen wie auch Risiken ergeben sich aus einer möglichen Veränderung der Bewertungsparameter unserer Pensionsverpflichtungen40. Veränderungen insbesondere des Zinssatzes, aber auch der Sterbewahrscheinlichkeiten und Gehaltssteigerungsraten können eine Veränderung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen bedingen, was unmittelbar zu einer Veränderung des Eigenkapitals und in der Folge auch zu veränderten Aufwendungen für die Pensionspläne führen kann. 38 Verhältnis zwischen festverzinslichen und variabel verzinslichen Finanzinstrumenten. 39 Eine detaillierte Darstellung der Liquiditätsrisiken und ihres Managements findet sich in Anhangziffer 9.4. Einzelheiten zur Konzernfinanzierung und Liquiditätssicherung umfasst das Kapitel 2.9 Finanzlage. 40 Siehe hierzu Anhangziffer 6.10. Marktchancen und -risiken sowie Liquiditäts- und Ausfallrisiken aus Finanzinstrumenten entstehen auch bei der Verwaltung unseres Pensionsplanvermögens. Diesen Risiken begegnen wir durch einen aktiven Risikomanagementansatz, kombiniert mit einem detaillierten Risikocontrolling. Die Portfolios werden über regelmäßig erstellte Aktiv-Passiv-Studien strategisch gesteuert. Um Verluste zu minimieren, werden gegebenenfalls derivative Absicherungsmechanismen genutzt. Die breite Streuung über Vermögensklassen, Mandatsgrößen und auch Vermögensverwalter stellt eine Vermeidung von Klumpenrisiken sicher. In den Einzelanlagen verbleiben unvermeidbare Restrisiken. Wertminderungsrisiko Das Risiko einer Wertminderung von Vermögenswerten entsteht, wenn der für einen Wertminderungstest anzunehmende Zinssatz steigt, die prognostizierten Cashflows sinken oder Investitionsprojekte eingestellt werden. Konkrete Risiken können sich beim Goodwill oder einzelnen Vermögenswerten ergeben. 3. Rohstoffmärkte Für unser Geschäft benötigen wir zum einen großvolumige Massenrohstoffe, zum anderen aber auch strategisch relevante Rohstoffe mit geringen Einkaufsmengen und hohen Anforderungen an die Spezifikation. In beiden Fällen sieht sich Evonik mit Chancen und Risiken aus zunehmend volatilen Rohstoffverfügbarkeiten und Rohstoffpreisen konfrontiert. Die operativen Geschäfte sind abhängig von der Preisentwicklung strategischer Rohstoffe, insbesondere von direkt oder indirekt aus Rohöl gewonnenen petrochemischen Rohstoffen. Aber auch im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe gibt es eine hohe Preisvolatilität, getrieben beispielsweise durch wetterabhängige Ernten. Ein weiterer beachtenswerter Aspekt bei Preisrisiken sind strukturelle Wechselkursveränderungen. Diese Risiken werden durch Optimierung der globalen Ausrichtung der Einkaufsaktivitäten wie zum Beispiel der Erschließung neuer Märkte sowie durch den Abschluss marktgerechter Verträge abgesichert. Zur weiteren Verringerung der Rohstoffpreisrisiken bei rohstoffintensiven Endprodukten ist es unser Ziel, etwaige Rohstoffpreisvolatilitäten (Risiko wie Chance) nach Bedarfsfall beispielsweise mithilfe von Formelpreisverträgen in der Wertschöpfungskette weiterzugeben. Als übergeordnetes Ziel ist in der Beschaffungsstrategie die Sicherstellung der Rohstoffverfügbarkeit unter bestmöglichen wirtschaftlichen Konditionen verankert. Kurz- oder mittelfristige Einschränkungen der Verfügbarkeit von Vor- und Zwischenprodukten stellen potenzielle Risiken dar. Neben der Vorbereitung von Lieferantensubstitutionen in Notfällen beobachten wir kontinuierlich die wirtschaftliche Lage ausgewählter Lieferanten wichtiger Rohstoffe, um Engpässe antizipieren und Risiken abwehren zu können. Die zunehmenden Volatilitäten erfordern eine stetige Beschäftigung mit entsprechenden Risiken entlang der Wertschöpfungskette. Die sich aus der Rohstoffpreisentwicklung von Petrochemikalien ergebenden Chancen und Risiken betreffen aufgrund ihrer großen Einkaufsvolumina insbesondere das Segment Performance Materials. Risiken im Zusammenhang mit Single Sourcing oder der kurzfristigen Einschränkung der Verfügbarkeit von Rohstoffen bestehen insbesondere in den Segmenten Nutrition & Care sowie Resource Efficiency. Lieferkette Ein zentrales Beschaffungsthema ist die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien in der Wertschöpfungskette. Wir erwarten von unseren Lieferanten, dass sie unsere Grundsätze unternehmerischer Verantwortung teilen. Daher haben wir für Lieferanten einen eigenen Verhaltenskodex aufgelegt, der auf den Prinzipien des UN Global Compact, den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie der Responsible-Caree-Initiative basiert. Zudem werden Nachhaltigkeitsaspekte auch durch die Brancheninitiative „Together for Sustainability", bei der Evonik Gründungsmitglied ist, auf globaler Basis durch standardisierte Assessments unterstützt. Die wesentlichen Lieferanten von Evonik sowie die Mehrheit der kritischen Lieferanten haben sich diesen bereits unterzogen. Die Bewertung erfolgt durch ein neutrales Sustainability-Rating-Unternehmen. 4. Sonstige Zur Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeit gehört die stetige Verbesserung unserer Kostenposition. Wir streben an, den Kostenblock für Vertrieb und Verwaltung im Rahmen des Programms SG & A 2020 bis zum Jahr 2021 dauerhaft um 200 Millionen € abzusenken. Im Zusammenhang mit SG & A 2020 und darüber hinausgehenden Restrukturierungsprojekten ergeben sich neben den damit verbundenen Potenzialen zur Erhöhung der strategischen Flexibilität und Stärkung der operativen Einheiten auch Risiken im Rahmen der Umsetzung. Dazu zählen eine verzögerte Umsetzung der Zeitpläne, der Verlust von Know-how-Trägern, mangelnde Wirksamkeit der Maßnahmen oder höhere Kosten für die Realisierung der Maßnahmen. Diesen Risiken wirken wir durch ein striktes Projektmanagement unter Einbeziehung der relevanten Stakeholder entgegen. 5. Produktion Evonik ist als Spezialchemieunternehmen den Risiken von Betriebsunterbrechungen, Qualitätsproblemen und unerwarteten technischen sowie informationstechnologischen Schwierigkeiten ausgesetzt. Eingeschränkte Kapazitäten können organisches Wachstum limitieren. Wir produzieren mithilfe komplexer Herstellungsverfahren, die teilweise voneinander abhängige Produktionsschritte vorsehen. Dementsprechend können Störungen und Ausfälle auch Folgestufen und —produkte negativ beeinflussen. Der Ausfall von Produktionsanlagen oder Störungen in Produktionsabläufen können einen signifikanten negativen Einfluss auf die Geschäfts- und Ertragsentwicklung nehmen und darüber hinaus auch Personen- und Umweltschäden zur Folge haben. Konzernweit gültige Richtlinien zu Projekt- und Qualitätsmanagement, eine hohe Mitarbeiterqualifikation und die regelmäßige Wartung unserer Anlagen gewährleisten eine wirksame Minimierung dieser Risiken. Sach- und Betriebsunterbrechungsschäden an Anlagen und Werken sind in einem wirtschaftlich vertretbaren Maße versichert, sodass die wirtschaftlichen Folgen von möglicherweise eintretenden Produktionsrisiken weitgehend abgesichert werden. Gleichwohl können nicht vorhersehbare Einzelereignisse Risiken darstellen. 6. Personal Als weltweit tätiger Konzern achten wir die Grundsätze der internationalen Charta der Menschenrechte, die zehn Prinzipien des UN Global Compact, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen sowie die Arbeits- und Sozialstandards der ILO. Die Einhaltung aller Arbeitsgesetze ist für uns von besonderer Bedeutung. Qualifizierte Fach- und Führungskräfte sind die Basis für die Erreichung unserer strategischen und operativen Ziele und damit ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Sowohl der Verlust von Leistungsträgern als auch Schwierigkeiten bei der Gewinnung und Einstellung qualifizierter und talentierter Mitarbeiter können grundsätzlich in diesem Zusammenhang ein Risiko darstellen. Um auch für künftige Anforderungen entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu binden, bietet Evonik weltweit vielseitige Beschäftigungsmöglichkeiten, systematische Personalentwicklungsmaßnahmen und eine wettbewerbsfähige Vergütung. Evonik unterstützt als verantwortungsvoller Arbeitgeber den Großteil der Mitarbeiter in der Absicherung wesentlicher Risiken wie Unfall oder Invalidität sowie bei der Vorsorge für ein gesichertes Leben im Alter —entweder direkt oder durch Beitragszahlungen an externe Dienstleister. Dabei richten sich die Leistungen an den jeweiligen wirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern aus. Auch darüber hinaus übernehmen wir mit Programmen wie „well@work" persönliche Fürsorge gegenüber unseren Mitarbeitern, beispielsweise durch diverse Beratungsangebote zur Pflege von nahen Angehörigen oder Unterstützungsmaßnahmen bei der Kinderbetreuung. Damit binden und fördern wir unsere Leistungsträger sowie talentierte Mitarbeiter und sind für Bewerber ein attraktiver Arbeitgeber. Wir pflegen intensive Kontakte zu Universitäten und Berufsverbänden, um geeignete Nachwuchskräfte für das Unternehmen gewinnen zu können. Sowohl unser Employer Branding als auch viele interne Aktivitäten sind auf Vielfalt (Diversity) ausgerichtet, womit wir die Attraktivität von Evonik für Talente, Fach- und Führungskräfte weiter steigern.41 Im Rahmen der strategischen Personalplanung ermitteln wir regelmäßig die Bedarfe für einen Fünfjahreszeitraum und können frühzeitig Maßnahmen ableiten, um den künftigen Personalbedarf zu decken. Damit haben wir mögliche Personalrisiken weitgehend abgedeckt. Darüber hinaus können sich Chancen und Risiken aus der Entwicklung von Personalkosten, beispielsweise durch künftige Tarifabschlüsse, ergeben. 7. Eneragiemärkte Evonik benötigt zum Einsatz in Chemie- und Infrastrukturanlagen erhebliche Energiemengen aus verschiedenen Quellen. Der Hauptanteil entfällt auf Erdgas, Strom und — derzeit noch - Kohle. Den Bedarf an Strom und Dampf decken wir an mehreren Standorten bevorzugt über ressourceneffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Die Entwicklung der nationalen und internationalen Energiemärkte wird von uns fortlaufend beobachtet, um auf dieser Basis risiko- und kostenbewusst agieren zu können. In Ländern, in denen der Energiebezug nicht staatlich reguliert ist, haben wir Energien und, soweit erforderlich, Emissionshandelsberechtigungen (CO2-Zertifikate) innerhalb definierter Risikostrategien beschafft bzw. gehandelt. Ziel ist es, die Risiken und Chancen volatiler Energiemärkte in ein ausgewogenes Verhältnis zu setzen. In Abhängigkeit von der Entwicklung der Rahmenbedingungen können hier zusätzliche Kosten für unsere operativen Segmente entstehen. Für unsere Anlagen, die dem europäischen Emissionshandelssystem unterliegen, werden sich höhere Belastungen aus der zukünftigen Ausgestaltung der vierten Handelsperiode (2021 bis 2030) und dort insbesondere aus einer Verschärfung von Benchmarks, die der kostenlosen Zuteilung von CO2-Zertifikaten zugrunde liegen, ergeben. Evonik wird darüber hinaus voraussichtlich von dem ab 2021 geplanten deutschen Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) für die Sektoren Verkehr und Wärme (Non-ETS) betroffen sein. Für die wirtschaftlichen Auswirkungen wird es entscheidend sein, inwieweit die Politik wie angekündigt Maßnahmen zum Schutz der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie vorsieht. Auch in anderen Jurisdiktionen sind weitere Klimaschutzgesetze nicht auszuschließen. Im weiteren regulatorischen Umfeld der Energiemärkte ist für Evonik in Deutschland insbesondere von Belang, wie sich die Belastung der Eigenstromerzeugung mit der EEG-Umlage entwickelt. Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass die bestehende Eigenstromerzeugung sowie der beschlossene Ersatz des Kohlekraftwerkes am Standort Marl durch ein hocheffizientes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk auch zukünftig zur Stützung der Wettbewerbsfähigkeit unserer deutschen Standorte beitragen werden. Mögliche zusätzliche Belastungen können aus dem durch die Energiewende getriebenen Anstieg der Stromnetzentgelte einschließlich weiterer staatlich induzierter Kostenbestandteile sowie aus möglichen grundsätzlichen Änderungen der Netzentgelt-systematik resultieren. Insgesamt sind wir bei einzelnen Energieträgern aufgrund der spezifischen Angebots-/Nachfragesituationen und der politischen Entwicklungen gewissen Marktpreis- und Kostenschwankungen ausgesetzt. Hier bieten sich sowohl Chancen als auch Risiken. 8. Investitionen Das Wachstum von Evonik durch Investitionen ist hinsichtlich der Einhaltung des geplanten Umfangs und des Umsetzungszeitpunkts der Projekte mit Risiken behaftet. Diesen Risiken begegnen wir durch bewährte strukturierte Prozesse. So gehen wir bei der Umsetzung unseres Investitionsprogramms diszipliniert vor. Noch nicht begonnene und auch bereits laufende Projekte werden stets auf sich verändernde Entwicklungen in den jeweiligen Märkten überprüft und gegebenenfalls verschoben. Gleichzeitig sehen wir durch den Aufbau neuer Produktionsanlagen in dynamisch wachsenden Regionen Möglichkeiten für weiteres profitables Wachstum. 41 Siehe auch Kapitel 5.1 Mitarbeiter. 9. Mergers & Acquisitions Aktives Portfoliomanagement hat im Rahmen der wertorientierten Steuerung von Evonik einen hohen Stellenwert. Für die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung von Akquisitionen und Desinvestitionen haben wir klare Vorgehensweisen etabliert, die insbesondere auch Zuständigkeitsregeln und Genehmigungsprozesse enthalten. So unterziehen wir im Vorfeld eines Kaufs die in Betracht kommenden Akquisitionsobjekte einer intensiven Überprüfung (Due Diligence). Damit erfassen wir systematisch alle wesentlichen Chancen und Risiken und nehmen eine angemessene Bewertung vor. Zentrale Aspekte sind dabei strategische Ausrichtung, Ertragskraft und Entwicklungspotenzial auf der einen Seite sowie bestehende Ertragsrisiken, rechtliche Risiken und Altlasten auf der anderen Seite. Neu erworbene Unternehmen werden umgehend in den Konzern und damit in unsere Risikomanagement- und Controllingprozesse integriert. Jede Transaktion dieser Art birgt das Risiko, dass die Geschäftsintegration nicht erfolgreich ist bzw. die Integrationskosten unerwartet hoch sind und diese damit das Erreichen der geplanten quantitativen und qualitativen Ziele, wie beispielsweise Synergien, gefährden. Für Aktivitäten, die nicht mehr zu unserer Strategie passen oder unsere Renditevorgaben trotz Optimierung nicht mehr erfüllen, prüfen wir auch externe Optionen. Sollte ein potenzieller Verkauf nicht wie geplant erfolgreich umgesetzt werden, können Risiken mit Wirkung auf die Ergebnissituation des Konzerns entstehen. 10. Forschung & Entwicklung Möglichkeiten ergeben sich für Evonik auch durch die marktorientierte Forschung & Entwicklung (FEE), in der wir einen wichtigen Motor für profitables Wachstum sehen. Unsere FEE-Pipeline ist gut gefüllt und umfasst einen ausbalancierten Mix von kurz-, mittel- und langfristigen Projekten. Zum einen arbeiten wir ständig an der Verbesserung unserer Prozesse, um unsere führende Kostenposition zu stärken, zum anderen stoßen wir mit unseren Projekten in neue Märkte und in neue technologische Felder vor. Das Portfolio unserer Projekte richten wir konsequent an den Wachstumskernen und den Innovationswachstumsfeldern mit hohen Nachhaltigkeitsvorteilen aus. Mit unserem Venture-Capital-Programm beteiligen wir uns an Firmen, die uns bei gemeinsamen Entwicklungen mit ihrem Know-how unterstützen können. Dabei gewinnen Themen aus der Digitalisierung zunehmend an Bedeutung. In der Forschung & Entwicklung bestehen stets Chancen und Risiken in Bezug auf den Umsetzungszeitpunkt und die Realisierbarkeit von geplanten Vorhaben der Produkt- und Prozessentwicklung. Zusätzliche Potenziale aus der Einführung neuer Produkte, die über unsere derzeitige Planung hinausgehen, sehen wir hauptsächlich in den sechs Innovationswachsturnsfeldern. 6.4 Chancen und Risiken „Recht/ Compliance" Die Chancen und Risiken der Kategorie Recht/Compliance sind im Vergleich zu denen im Umfeld Märkte und Wettbewerb deutlich schwieriger zu quantifizieren, da sie neben den finanziellen Auswirkungen häufig auch Einfluss auf die Reputation des Unternehmens haben und/oder strafrechtliche Aspekte mit sich bringen. Für die finanziellen Auswirkungen treffen wir für diese Themen bi lanziel le Vorsorge, die sich gemäß unserer Systematik risikoreduzierend auswirkt. Um dieser Komplexität der Bewertung Rechnung zu tragen, ordnen wir Chancen und Risiken der Kategorie Recht/Compliance nicht in die oben abgebildete Chancen- und Risikomatrix ein und nehmen keine Einordnung in die Größenklassen vor. 1. Compliance, Recht und regulatorische Rahmenbedingungen Compliance umfasst das regelkonforme Verhalten im geschäftlichen Umfeld. Wesentliche Compliance-Vorgaben sind im Evonik-Verhaltenskodex festgelegt. Danach sind zum Beispiel jede Form von Korruption, einschließlich sogenannter Beschleunigungszahlungen, sowie Verstöße gegen kartellrechtliche Vorgaben ausdrücklich verboten. Risiken können sich aus der Nichtbeachtung der entsprechenden Regeln ergeben. Die Sensibilisierung und umfassende Schulung der Mitarbeiter durch Präsenztrainings und/oder E-Learning-Programme tragen dazu bei, diese Compliance-Risiken zu minimieren. Unser Verhaltenskodex gilt weltweit verbindlich im gesamten Evonik-Konzern für alle Mitarbeiter, den Vorstand und die Organe sämtlicher Evonik-Gesellschaften. Sie alle haben die Regelungen des Verhaltenskodex einzuhalten und sind verpflichtet, sich über seinen Inhalt zu informieren sowie an entsprechenden Schulungen teilzunehmen.42 Evonik achtet auf die Einhaltung der Menschenrechte entlang ihrer Wertschöpfungskette. Um entsprechende Risiken zu minimieren, fordern wir die Einhaltung des Evonik-Verhaltenskodex für Lieferanten, unserer Global Social Policy sowie der Menschenrechtlichen Grundsatzerklärung. Evonik ist grundsätzlich rechtlichen Risiken ausgesetzt. Diese resultieren beispielsweise aus Rechtsstreitigkeiten, wie privatrechtlichen Schadensersatzansprüchen, oder Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren. Im operativen Geschäft unterliegt der Konzern Haftungsrisiken, insbesondere in der Produkthaftung sowie dem Patent-, Steuer-, Wettbewerbs-, Kartell- und Umweltrecht. Auch Änderungen von Regulierungen des öffentlichen Rechts können eine rechtliche Risikoposition begründen oder diese materiell verändern. Als Chemiekonzern mit eigenen Stromerzeugungsanlagen ist hier insbesondere eine mögliche Veränderung der Regulierung der EEG-Umlage und des europäischen Emissionshandels relevant. Außerdem können sich aus getätigten Desinvestitionen Gewährleistungsansprüche gegenüber Evonik ergeben. Nachlaufende Haftungs- und Gewährleistungsrisiken aus Desinvestitionen unterliegen einer strukturierten Folgeüberwachung. Für den kontrollierten Umgang mit solchen rechtlichen Risiken haben wir ein Konzept mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickelt. Zur Absicherung der finanziellen Folgen von gleichwohl eingetretenen Schäden wurden Versicherungen bezüglich Sachschäden, Produkthaftung und anderer Risiken abgeschlossen. Soweit erforderlich, hat Evonik für rechtliche Risiken Rückstellungen gebildet. Die nachfolgend beschriebenen Sachverhalte stellen die aus heutiger Sicht relevanten rechtlichen Risiken dar. Bei Chancen und Risiken aus laufenden und potenziellen Verfahren sowie geltend gemachten und potenziellen Ansprüchen enthalten wir uns grundsätzlich der Darstellung einer Bewertung finanzieller Auswirkungen, um unsere Position nicht zu beeinflussen. Im Zusammenhang mit dem Verkauf des früheren Rußgeschäfts hat der Erwerber seinen angeblichen Freistellungsanspruch aus Umweltgewährleistungen unter anderem wegen angeblicher Verletzung des US Clean Air Act nunmehr im Rahmen eines Schiedsverfahrens mit Schiedsklage vom 11. Juni 2019 geltend gemacht. Nachdem Evonik diese Ansprüche mit der Klageerwiderung zurückgewiesen hat, hat das Schiedsgericht zwischenzeitlich die Strukturierung des Schiedsverfahrens bis zu einem Erörterungstermin im Frühjahr 2021 festgelegt. Anknüpfend an eine Bußgeldentscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 2002 gegen verschiedene Methionin-Produzenten (einschließlich Evonik) hat die brasilianische Kartellbehörde ein Bußgeldverfahren gegen Evonik im Hinblick auf Methionin-Lieferungen nach Brasilien eingeleitet. Nach Einschätzung von Evonik ist eine Bußgeldverhängung wegen Verjährung nicht zulässig. In arbeitsrechtlicher Hinsicht bestehen beispielsweise Risiken bezüglich der Neuberechnung der von Evonik und deren Rechtsvorgängern gemachten Versorgungszusagen. In steuerlicher Hinsicht können sich Risiken im Zusammenhang mit der unterschiedlichen Wertung von Geschäftsprozessen, Investitionen und Restrukturierungen seitens der Finanzverwaltung, Steuerreformen in einzelnen Ländern sowie aus potenziellen Nachzahlungen aufgrund von Betriebsprüfungen ergeben. 2. Schutz von geistigem Eigentum und Know-how sowie Informationssicherheit Innovationen haben einen ganz wesentlichen Anteil am unternehmerischen Erfolg von Evonik. Deshalb ist der Schutz von geistigem Eigentum und Know-how von zentraler Bedeutung. Gerade im Hinblick auf die immer enger werdenden Märkte und die Globalisierung der Geschäfte sind kompetente Antworten zum Schutz unseres Wettbewerbsvorsprungs zu Eckpfeilern der Investitionstätigkeit geworden. Insbesondere beim Neubau von Produktionsanlagen in bestimmten Ländern sind unsere Geschäfte dem Risiko ausgesetzt, dass geistiges Eigentum selbst durch Patente nicht in hinreichendem Umfang geschützt werden kann. Ebenso birgt der Transfer von Know-how in Joint Ventures und andere Kooperationsformen das Risiko, dass Kompetenzen von Evonik abfließen. So gibt es beispielsweise nach einer möglichen Trennung von einem Joi nt-Venture- oder Kooperationspartner keine Gewähr dafür, dass Know-how nicht weiterverwendet oder gegenüber Dritten offengelegt wird und damit der Wettbewerbsposition von Evonik geschadet wird. 42 Siehe Erklärung zur Unternehmensführung. Die Steuerung der Aufgaben zur Reduzierung und Vermeidung dieser Risiken nehmen die Bereiche Unternehmenssicherheit, Recht und Intellectual Property Management wahr. IT-Risiken Elektronisch verarbeitete Informationen sind ein entscheidender Schlüssel für den Erfolg von Evonik. Dem nachhaltigen Schutz von Informationen sowie der Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität von IT-gestützten Geschäftsprozessen kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Die Kompromittierung dieser Systeme und Informationen kann als wesentliches Risiko zur Beeinträchtigung unserer Geschäfts- und Produktionsprozesse führen. Um diese und das damit verbundene Wissen innerhalb sowie außerhalb des Konzerns vor Cyber-Kriminalität (auch digitale Wirtschaftsspionage, Manipulation durch elektronische Angriffe) zu schützen sowie derartige Risiken zu minimieren, hat Evonik eine Strategie zur IT-Sicherheit entwickelt sowie organisatorische und technische Maßnahmen etabliert. Die sichere Nutzung von Informationssystemen wird durch konzernweit verbindliche Richtlinien und Regelungen beschrieben und im Rahmen eines internen Kontrollsystems forciert und überwacht. Angesichts einer kontinuierlich wachsenden starken Bedrohungslage prüfen wir unsere Schutzmaßnahmen regelmäßig, setzen notwendige Gegenmaßnahmen risikobasiert um und passen diese, wo immer notwendig, an. Durch zum Teil verpflichtende Schulungen und stetige Informationen beispielsweise im Konzern-Intranet oder auf der unternehmensinternen sozialen Plattform sorgen wir dafür, dass das Thema IT-Sicherheit im Bewusstsein der Mitarbeiter steht. Dabei werden die besonders schützenswerten streng vertraulichen Informationen von Evonik ermittelt und entsprechende Schutzmaßnahmen veranlasst; gleichzeitig werden Führungskräfte für das Thema sensibilisiert. Das Evonik „Cyber Defense Team" (CDT) ist auf verschiedenen Ebenen extern vernetzt (national: Mitglied Deutscher CERT-Verbund, Europa: Mitglied TF-CSIRT*, global: FIRST-Mitgliedschaft). 3. Umweltrisiken (Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, Qualität) Evonik ist Risiken in den Bereichen Arbeits- und Anlagensicherheit ausgesetzt. Aus Arbeitsunfällen und Ereignissen in den Produktionsanlagen können beispielsweise Verletzungen von Mitarbeitern oder Stofffreisetzungen, die die Gesundheit unserer Mitarbeiter sowie die Nachbarn unserer Produktionsstandorte beeinträchtigen, resultieren. Diesen Risiken begegnen wir mit unserem Verständnis von Sicherheit als ganzheitlicher Managementaufgabe, die auf allen Hierarchieebenen gelebt wird. Unser Sicherheitsleitbild ist für alle Führungskräfte und Mitarbeiter verbindlich. So verdeutlicht Evonik, dass das Thema Sicherheit ein zentraler Teil der Unternehmenskultur ist. Ereignisse und Unfälle analysieren wir sorgfältig, um daraus unsere Lehren zu ziehen. Im Auftrag des Vorstandes werden zudem Audits durchgeführt, bei denen der kontrollierte Umgang mit den vorgenannten Risiken geprüft wird. Im Rahmen der Produktsicherheit wollen wir mögliche Gesundheits- und Umweltrisiken in unserem Portfolio frühzeitig erkennen und bewerten. Jedes unserer Produkte betrachten wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette - von der Rohstoffbeschaffung bis zur Abgabe an unsere industriellen Kunden. Diesen stellen wir alle relevanten Informationen für den Umgang mit unseren Produkten einschließlich deren Entsorgung zur Verfügung. Dazu zählen beispielsweise Sicherheitsdatenblätter und technische Merkblätter. Produktverantwortung bei Evonik umfasst sowohl die Einhaltung aller gesetzlichen Standards — beispielsweise der Europäischen Chemikalienverordnung REACH oder des Global Harmonisierten Systems zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) — als auch ein darüber hinausgehendes freiwilliges Engagement. Die Auswirkungen des Klimawandels sind heute schon beispielsweise durch Wasserstress43 oder Extremwetterereignisse, wie Niedrigrheinwasser oder Hurrikane, zu erkennen. Neben diesen negativen direkten Auswirkungen des Klimawandels sehen wir uns auch Risiken, die aus strikteren umweltrechtlichen Vorschriften resultieren, ausgesetzt. Zudem wird das nach internationalen Normen zertifizierte konzernweite Managementsystem für Umweltschutz und Qualität ständig weiterentwickelt und verbessert. Als verantwortungsbewusstes Unternehmen der chemischen Industrie betreibt Evonik diese Prozesse nach den Grundsätzen der weltweiten Initiative Responsible Care® und des UN Global Compact. Für die erforderliche Sanierung bzw. Sicherung von Altlasten hat Evonik ausreichende bilanzielle Vorsorge getroffen. Neben dem im Rahmen der strukturierten internen Prozesse ermittelten aktuellen Anpassungsbedarf der Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen können, beispielsweise durch Veränderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen, gegebenenfalls weitere, ungeplante Zuführungen zu Rückstellungen für Umweltschutzmaßnahmen notwendig werden. 6.5 Risiken „Prozesse/Organisation" 1. Allgemein Die Risikokategorie Prozesse/Organisation stellt die Schnittstelle des Risikomanagements mit dem internen Kontrollsystem (IKS) dar. Risiken in dieser Kategorie entstehen in der Regel aus konkreten Prozessschwächen. Dies schließt neben allgemeinen Prozessschwächen insbesondere auch Risiken im IKS und dem rechnungslegungsbezogenen IKS ein. Die Kategorisierung greift dabei auf den Prozesskatalog der internen Konzernrevision zurück. Basierend auf wesentlichen Unternehmensprozessen wird das Vorhandensein von entsprechenden Kontrollzielen und Standardkontrollen für die identifizierten Hauptrisiken abgefragt. Aufgrund der Risikoarten in dieser Risikokategorie erfolgt hier in der Regel eine rein qualitative Bewertung. Die Erhebung der konkreten Risiken aus Prozessschwächen in den Einheiten hat lediglich geringfügige Optimierungspotenziale für bestehende Prozesse bei Wirksamkeit der derzeitigen Kontrollen ergeben. Entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung wurden identifiziert. Es wurden daher keine Hinweise auf systematische Fehler im IKS des Evonik-Konzerns gefunden. 2. Internes Kontrollsystem bezogen auf den Rechnungslegungsprozess Die Identifizierung der wesentlichen Risiken der Finanzberichterstattung im Rahmen des IKS erfolgt auf Basis einer quantitativen sowie einer qualitativen Analyse. Je Risikobereich des Rechnungslegungsprozesses sind Kontrollmaßnahmen dokumentiert, die in regelmäßigen Abständen auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und, wenn notwendig, verbessert werden. Alle Bestandteile dieses Regelprozesses werden stichprobenartig durch die interne Revision geprüft. Grundlage zur Sicherstellung der Abschlussqualität ist eine konzernweit gültige Richtlinie, die einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze für alle in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Unternehmen vorgibt. Für einen Großteil der Gesellschaften erfolgt die Abschlusserstellung in den Global Financial Services. So können durch konsequente Prozessorientierung und —standardisierung sowie die Nutzung von Skaleneffekten nachhaltig Kostenvorteile realisiert werden bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität der Rechnungslegung. Die Global Financial Services haben eine standardisierte Kontrollmatrix für das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem entwickelt. Diese wurde in den drei globalen Shared Service Centern in Offenbach (Deutschland) für die Länder Deutschland, Österreich und Finnland, in Kuala Lumpur (Malaysia) für die Region Asien und die nicht in Offenbach betreuten Länder der EMEA44-Region und in San Jose (Costa Rica) für die Region Amerika implementiert. So soll ein global einheitlicher Standard des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems gewährleistet werden. Grundsätzlich lassen wir für alle vollkonsolidierten und alle als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierten Gesellschaften eine Jahresabschlussprüfung durch den Wirtschaftsprüfer durchführen; bei den wenigen Ausnahmen von diesem Grundsatz wurde gemeinsam mit dem Abschlussprüfer eine vorherige Risikoeinschätzung vorgenommen. 43 Insbesondere mangelnde Wasserverfügbarkeit. 44 Europa, Naher Osten und Afrika. Die Konsolidierung aller Daten wird mithilfe des Systems SAP SEM-BCS im Zentralbereich Rechnungswesen durchgeführt. Die Einreichung der Abschlüsse der Konzerngesellschaften erfolgt über eine webbasierte Schnittstelle. Schon bei diesem Schritt werden zahlreiche technische Validierungen durchgeführt. Maschinelle wie auch manuelle Prozesskontrollen und das Vier-Augen-Prinzip stellen wichtige Überwachungsmaßnahmen im Abschlusserstellungsprozess dar. Die monatliche Erstellung einer konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Erstellung von drei veröffentlichten Quartalsabschlüssen ermöglichen einerseits eine frühzeitige Befassung mit neuen Sachverhalten und bilden andererseits eine gute Basis für eine Plausibilisierung im Konzernabschluss. Die Berichterstattung an den Vorstand erfolgt monatlich und an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates quartalsweise. Sachverhalte, die zukünftige bilanziell zu erfassende Chancen oder Risiken darstellen könnten, werden frühzeitig im Rahmen des Risikomanagementsystems erfasst und bewertet. Dies erlaubt eine enge Verzahnung des Risikomanagements mit den Controlling- und Rechnungslegungsprozessen. 7. Prognosebericht »Die Effizienzprogramme und der Wachsturnstrend unserer Spezialitätengeschäfte tragen dazu bei, dass sich die strukturelle Ergebnisqualität des Porifolios nachhaltig verbessert.« Ute Wolf, Finanzvorstand Grundlagen für unsere Prognose sind: • Weltweites Wachstum von 2,5 Prozent (2019: 2,6 Prozent) • Wechselkurs Euro/US-Dollar von 1,12 US$ (2019: 1,12 US$) • Interner Rohstoffkostenindex leicht geringer im Vergleich zum Vorjahr 7.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Stabilisierung der Weltwirtschaft etwa auf Vorjahresniveau erwartet Wir erwarten auch für das Jahr 2020 schwierige weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen. Die erzielte Teileinigung im Handelsstreit zwischen den USA und China dürfte einer weiteren Eskalation des Handelsstreits jedoch voraussichtlich entgegenwirken. Weitere protektionistische Maßnahmen der US-amerikanischen Regierung werden vermutlich im Jahr der Wahl des US-Präsidenten unterbleiben, wodurch sich der Welthandel wieder etwas stabilisieren dürfte. Die voraussichtliche Fortsetzung der weltweit expansiven Geldpolitik dürfte die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2020 unterstützen. Des Weiteren bemühen sich diverse Volkswirtschaften, mittels staatlicher Interventionen einer weiteren Abschwächung der wirtschaftlichen Entwicklung entgegenzuwirken. Insgesamt erwarten wir für das Jahr 2020 mit 2,5 Prozent einen Zuwachs der globalen Wirtschaftsleistung auf Vorjahresniveau. Wir nehmen an, dass sich das Expansionstempo in Westeuropa im Jahr 2020 im Vergleich mit dem Vorjahr leicht abschwächen wird. Auch wenn Ende 2019 eine weitere Eskalation des globalen Handelskrieges vorerst verhindert werden konnte, bestehen weiterhin handelspolitische Risiken. Dazu zählt unter anderem die Unsicherheit bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich, welche im Jahr 2020 fortbestehen und die Konjunktur dämpfen dürfte. Unterstützend wirken dagegen in Westeuropa die gute Beschäftigungslage und der robuste private Konsum vor dem Hintergrund einer anhaltend expansiven Geldpolitik. In Nordamerika gehen wir von einer Fortsetzung des robusten Wachstums aus, allerdings wird das Expansionstempo aufgrund der globalen Abschwächung etwas moderater werden. Das Wachstum wird weiterhin von einer lebhaften Konsumnachfrage und einem starken Arbeitsmarkt getragen. Die Geldpolitik wird voraussichtlich weiterhin expansiv bleiben. Eine Erhöhung des Leitzinses im Jahresverlauf halten wir für unwahrscheinlich. Das Wachstum in Mittel- & Südamerika dürfte sich im Jahr 2020 erholen. Der fehlende Rückenwind durch die Weltkonjunktur sowie politische Unsicherheiten in einigen Ländern wirken jedoch einer deutlichen Aufhellung der konjunkturellen Aussichten in der Region entgegen. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen, auch aufgrund der Lockerung der US-Geldpolitik, verbessert. In Asien-Pazifik wird das Wachstum auf hohem Niveau bleiben. Die Wirtschaft in Japan wird sich trotz der expansiven Geld-und Fiskalpolitik im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich weniger dynamisch entwickeln. Für China rechnen wir angesichts der weiterhin bestehenden handelspolitischen Risiken mit weiteren konjunkturstützenden Maßnahmen der Regierung und erwarten im Vergleich mit dem Vorjahr ein leicht geringeres Wirtschaftswachstum. Die Projektion für die Weltwirtschaft ist weiterhin mit Unsicherheiten behaftet. So sehen wir trotz der erzielten Teileinigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China das Risiko, dass eine erneute Eskalation die weltwirtschaftliche Aktivität spürbar bremsen könnte. Auch eine direkte Ausweitung des Konflikts auf andere Regionen, insbesondere auf Europa, stellt weiterhin ein Risiko für den Welthandel und die globale Konjunktur dar. Ein weiteres Risiko für die Weltwirtschaft liegt in einer Zuspitzung der politischen Konflikte im Nahen Osten, mit potenziell negativen Folgen für den Ölpreis. Auch eine stärkere Abschwächung der chinesischen Wirtschaft, unter anderem bedingt durch das Coronavirus (SARS-CoV-2), würde das globale Wachstum deutlich verlangsamen. Ferner dürfte die weitere Unsicherheit bezüglich der zukünftigen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich die konjunkturelle Dynamik dämpfen. Die weltwirtschaftliche Entwicklung könnte sich ebenfalls durch ein — zurzeit allerdings nicht erwartetes - Straffen der Geldpolitik der Zentralbanken verschlechtern. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass sich die Schwäche der Industrie auf andere Bereiche der Wirtschaft und damit auch auf den noch sehr robusten Konsum auswirkt. Die globale Inflation wird nach unserer Einschätzung infolge der voraussichtlich mäßigen Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft sowie der erwarteten stabilen Entwicklung der Rohstoffpreise relativ konstant bleiben. Trotz der weiterhin hohen Verunsicherung auf den Weltmärkten erwarten wir weitgehend stabile Rohstoffpreise. In Summe rechnen wir für die Evonikspezifischen Rohstoffe mit einem leicht geringeren Preisniveau für 2020 im Vergleich zu 2019. Wir gehen davon aus, dass der Euro — bedingt durch die aktuellen Rahmendaten zwischen der Eurozone und den USA — im Jahr 2020 im Durchschnitt in etwa auf dem Niveau von 2019 bleibt. 7.2 Ausblick Grundlagen für unsere Prognose sind: scroll • Weltweites Wachstum von 2,5 Prozent (2019: 2,6 Prozent) • Wechselkurs Euro/US-Dollar von 1,12 US$ (2019: 1,12 US$) • Interner Rohstoffkostenindex leicht geringer im Vergleich zum Vorjahr Umsatz- und Ergebnisentwicklung Die folgende Prognose enthält die Beiträge des US-amerikanischen Unternehmens PeroxyChem (Vollzug der Transaktion am 3. Februar 2020). Aufgrund der im Kapitel 7.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen beschriebenen, anhaltend schwächeren Dynamik der Weltwirtschaft gehen wir für 2020 von einem stabilen Umsatz aus (2019: 13,1 Milliarden €). Die Spezialitätengeschäfte in unserem Portfolio sollten ihren Wachstumstrend fortsetzen und gemeinsam mit der weiteren Umsetzung der Effizienzprogramme dazu beitragen, dass sich die strukturelle Ergebnisqualität des Portfolios nachhaltig verbessert. Auf der anderen Seite erwarten wir, dass sich das schwächere makroökonomische Umfeld dämpfend auf die verbleibenden Basisgeschäfte in unserem Portfolio auswirken wird. Insgesamt erwarten wir ein bereinigtes EBITDA zwischen 2,0 Milliarden € und 2,3 Milliarden € (2019: 2,153 Milliarden €). Im Segment Nutrition & Care gehen wir für die Spezialitätengeschäfte von einer Fortsetzung des Mengenwachstums und der positiven Ergebnisentwicklung aus. Bei den für die Tierernährung essenziellen Aminosäuren rechnen wir mit einem anhaltend starken Volumenwachstum und im Jahresdurchschnitt in etwa stabilen Preisen im Vergleich zum Vorjahr. Im Baby-Care-Geschäft gehen wir von einem niedrigeren Ergebnis aus. Insgesamt erwarten wir für das Segment Nutrition & Care ein leicht über dem Vorjahr liegendes Ergebnis. Das Geschäft im Segment Resource Efficiency wird auch im Jahr 2020 weiterhin von schwacher Wachstumsdynamik in den Endmärkten Automobil und Coatings beeinflusst sein. Das Segment wird aber weiterhin von seiner diversifizierten Aufstellung und dem Trend zu ressourceneffizienten Lösungen profitieren. Das übernommene PeroxyChem-Geschäft wird sich zusätzlich positiv auf Umsatz und Ergebnis auswirken. Das hohe Niveau an Lizenzeinnahmen des Jahres 2019 wird sich 2020 allerdings nicht wiederholen. Insgesamt erwarten wir ein mindestens auf dem Niveau des Vorjahres liegendes Ergebnis. Im Segment Performance Materials rechnen wir aufgrund des anhaltend schwachen Marktumfelds mit im Jahresvergleich schwächeren Produkt-Spreads. Dagegen sollten sich die negativen Effekte aus Engpässen bei der Rohstoffversorgung und Anlagenstillständen aus 2019 nicht wiederholen. Insgesamt erwarten wir im Jahr 2020 für das Segment ein stabiles bis leicht niedrigeres Ergebnis. Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals, gemessen am ROCE (Return an Capital Employed), sollte im Jahr 2020 auf dem Niveau des Vorjahres liegen (2019: 8,6 Prozent). Investitionen und Finanzierung Wir erwarten für das Jahr 2020, dass die Sachinvestitionen in etwa auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres bleiben werden (2019: 842 Millionen €). Für den Free Cashflow gehen wir von einer leichten Verbesserung gegenüber dem Vorjahr aus (2019: 717 Millionen €45). Positiv wirken dabei die weiterhin hohe Investitionsdisziplin, ein unverändert konsequentes Management des Nettoumlaufvermögens sowie geringere Bonuszahlungen für das Jahr 2019. Dagegen erwarten wir höhere Steuerzahlungen und Auszahlungen für das Effizienzsteigerungsprogramm SG & A 2020. Arbeits- und Anlagensicherheit Unser Anspruch ist die Vermeidung jeglicher Unfälle und Ereignisse. Bei der wirken wir auf eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahreswert hin (2019: 1,18) und erwarten, unter der für 2020 definierten Obergrenze von maximal 1,30 zu bleiben. Bei der Ereignishäufigkeit in der Anlagensicherheit erwarten wir, uns leicht zu verbessern (2019: 1,10) und unter der Obergrenze von maximal 1,10 zu bleiben. Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. 45 Vor einmaligen Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts. Corporate Governance scroll Corporate-Governance-Bericht und Erklärung zur Unternehmensführung (Teil des Lageberichts) Vergütungsbericht (Teil des Lageberichts) Übernahmerelevante Angaben (Teil des Lageberichts) Corporate-Governance-Bericht und Erklärung zur Unternehmensführung46 Im Folgenden berichten Vorstand und Aufsichtsrat der Evonik Industries AG gemeinsam über die Corporate Governance und die Grundlagen der Unternehmensführung bei Evonik. Die Ausführungen bilden damit den Corporate-Governance-Bericht gemäß Ziffer 3.10 Deutscher Corporate Governance Kodex (Kodex oder DCGK) sowie die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d HGB. 1. Grundlagen der Corporate Governance und Unternehmensstruktur Corporate Governance umfasst alle Grundsätze für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. In diesem Sinne ist Corporate Governance als Ausdruck von guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung ein wesentlicher Bestandteil der Führungsphilosophie von Evonik. Die Grundsätze von Corporate Governance betreffen vor allem die Zusammenarbeit im Vorstand, im Aufsichtsrat und zwischen beiden Gremien sowie zwischen den Organen und den Aktionären, insbesondere in der Hauptversammlung. Sie betreffen auch das Verhältnis unserer Gesellschaft zu anderen Personen und Einrichtungen, die in einer wirtschaftlichen Beziehung zu uns stehen. Bekenntnis zum Deutschen Corporate Governance Kodex Evonik Industries ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht, deren Aktien seit dem 25. April 2013 börsennotiert gehandelt werden. Den Ausgangspunkt für die Sicherstellung einer verantwortungsbewussten, auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichteten Leitung und Kontrolle des Unternehmens bildet für Evonik daher — neben der Befolgung der einschlägigen gesetzlichen Normen — die Anerkennung des Deutschen Corporate Governance Kodex auf Grundlage der Fassung vom 7. Februar 2017. Der von der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" verabschiedete Kodex enthält neben wesentlichen gesetzlichen Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften national und international anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung in Form von Empfehlungen und Anregungen. Vorstand und Aufsichtsrat der Evonik Industries AG bekennen sich ausdrücklich zu einer verantwortungsvollen Corporate Governance und identifizieren sich mit den Zielen des Kodex. Dies schließt gemäß der Präambel des Kodex im Sinne einer guten Unternehmensführung und aktiven Corporate-Governance-Kultur nicht aus, in einzelnen Aspekten Kodex-vorgaben nicht zu entsprechen, wenn die Abweichungen aufgrund von Unternehmensspezifika sachgerecht sind. 46 Die Erklärung zur Unternehmensführung ist zugleich Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts für die Evonik Industries AG (§§ 289 ff. HGB) und den Evonik-Konzern (§§ 315 ff. HGB). Gemäß § 317 Abs. 2 Satz 6 HGB sind die Angaben nicht in die Prüfung durch den Abschlussprüfer einbezogen. 2. Angaben zur Corporate Governance und Unternehmensführung 2.1 Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG § 161 AktG verpflichtet den Vorstand und den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG, jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" (Kodex) entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht. Die Erklärung ist auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft öffentlich zugänglich zu machen. Vorstand und Aufsichtsrat der Evonik Industries AG erklären gemäß § 161 AktG: Die Gesellschaft hat seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom Dezember 2018 sämtlichen Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017, die am 24. April 2017 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde, uneingeschränkt entsprochen und wird diesen auch künftig entsprechen. Auch wurden und werden nahezu alle Anregungen des Kodex in der vorgenannten Fassung befolgt, mit folgenden Ausnahmen: Die Anregung nach Ziffer 2.3.3 des Kodex (Ermöglichung der Verfolgung der Hauptversammlung über moderne Kommunikationsmedien) wurde nicht erfüllt und soll auch künftig nicht umgesetzt werden. Stattdessen werden aus organisatorischen Gründen nur die Reden des Aufsichtsratsvorsitzenden und des Vorstandsvorsitzenden übertragen. Dieses Vorgehen entspricht einer verbreiteten Praxis. Bei einer darüber hinausgehenden Übertragung ist nicht auszuschließen, dass Persönlichkeitsrechte der Aktionäre verletzt werden. Zudem wurde Ziffer 2.3.2 Satz 2, 2. Halbsatz des Kodex (Erreichbarkeit des Vertreters für die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts auch in der Hauptversammlung) nicht eingehalten und soll auch künftig nicht erfüllt werden. Eine Umsetzung dieser Anregung wäre nur bei einer vollständigen Übertragung der Hauptversammlung über moderne Kommunikationsmedien sachgerecht. Die von dieser Anregung vorausgesetzte Erreichbarkeit der von der Gesellschaft benannten Stimmrechtsvertreter noch während der Hauptversammlung über elektronische Medien ist zudem mit technischen Unsicherheiten verbunden. Diese und damit einhergehende Risiken für die Wirksamkeit der Beschlussfassungen sollen vermieden werden. Essen, Dezember 2019 Der Vorstand Der Aufsichtsrat 2.2 Relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken Corporate Governance Die Gesellschaft bekennt sich ausdrücklich zu guter Corporate Governance und beachtet die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex sowie — mit zwei Ausnahmen — dessen Anregungen.47 Compliance Unter dem Begriff Compliance versteht Evonik das regelkonforme Verhalten eines Unternehmens, seiner Organe und seiner Mitarbeiter im Hinblick auf alle anwendbaren verbindlichen Standards wie rechtliche Bestimmungen, gesetzliche Ge- und Verbote, unternehmensinterne Richtlinien und eingegangene Selbstverpflichtungen. Die wichtigsten externen und internen Grundsätze und Regeln sind im konzernweit verbindlichen Verhaltenskodex zusammengefasst. Er gilt für den Vorstand ebenso wie für alle Evonik-Mitarbeiter intern im Umgang miteinander und extern im Kontakt mit Anteilseignern, Geschäftspartnern, Behörden- und Regierungsvertretern sowie der Öffentlichkeit. Er fordert von allen Mitarbeitern die strikte Befolgung aller einschlägigen Gesetze, Regeln und sonstigen Normen. Evonik macht keine Geschäfte um jeden Preis. Alle Mitarbeiter weltweit werden regelmäßig zum Verhaltenskodex und zu speziellen Themen geschult. Verstöße gegen dieses Regelwerk werden konsequent geahndet. Im House of Compliance sind die für unser Unternehmen als besonders relevant identifizierten Compliance-Themen zusammengefasst. Hierzu gehören Kartellrecht, Bekämpfung von Korruption, Geldwäsche und Betrug/Untreue sowie Verhaltenskodex, Außenwirtschafts- und Zollrecht, Kapitalmarktrecht, Datenschutz, Steuern und Personal. Die Themen Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität werden in einem eigenen Zentralbereich auch im Hinblick auf Compliance-relevante Fragen gesteuert und überwacht. Zweck des House of Compliance ist es, im Hinblick auf die oben genannten Themen konzernweit Mindeststandards für die jeweiligen Compliance-Management-Systeme zu definieren und deren Umsetzung sicherzustellen. Willensbildung, Erfahrungsaustausch und Koordination der gemeinsamen Aktivitäten erfolgen im Compliance Committee, das sich aus den für ihre Themen eigenständig verantwortlichen Leitern der einzelnen Fachbereiche und dem Leiter der Revision zusammensetzt. Die Compliance-Fachbereiche tragen für das ihnen zugeordnete Compliance-Thema die Verantwortung für die Angemessenheit und Wirksamkeit des jeweiligen Compliance-Management-Systems. 47 Im Einzelnen vgl. Punkt 2.1. Weitere Informationen zum Compliance-Management-System bei Evonik und zu entsprechenden Schwerpunkten und Maßnahmen im Berichtsjahr finden sich im Nachhaltigkeitsbericht. Corporate Responsibility Vorstand und Aufsichtsrat beschäftigen sich mehrmals im Jahr mit Themen der Nachhaltigkeit, insbesondere mit Aspekten der Umwelt, Sicherheit und Gesellschaft. Im Jahr 2019 wurde die neue Nachhaltigkeits- und Klimastrategie vom Vorstand verabschiedet und im Aufsichtsrat vorgestellt. Die Entwicklung der Unfallhäufigkeit und —schwere im Geschäftsjahr fließt zudem als eine der erfolgsabhängigen Komponenten in die variable Vergütung des Vorstandes mit ein. Ausführliche Informationen zur Corporate Responsibility finden sich im Kapitel 5. Nachhaltigkeit des Lageberichts und im Nachhaltigkeitsbericht48. Transparenz Die zeitnahe und gleichmäßige Information der Öffentlichkeit ist für Evonik ein wichtiger Baustein guter Corporate Governance. Evonik stellt auf ihrer Internetseite ein ausführliches Informationsangebot auf Deutsch und Englisch zur Verfügung. Einen schnellen Überblick über wesentliche Veröffentlichungstermine gibt unser Finanzkalender.49 Die Geschäftsentwicklung von Evonik wird insbesondere in den Finanzberichten sowie in den Investor-Relations-Präsentationen erläutert. Zusätzlich sind Details rund um die Evonik-Aktie, Konditionen begebener Anleihen und eine Übersicht zum Rating von Evonik verfügbar. Pflichtveröffentlichungen — wie Ad-hoc-Mitteilungen, Stimmrechtsmitteilungen oder Informationen über Directors' Dealings — werden unverzüglich ebenfalls auf die Investor-Relations-Internetseite gestellt50. Erläuterungen der Unternehmensstrategie, -struktur und -organisation runden das Angebot ab. Des Weiteren finden sich auf der Investor-Relations-Internetseite Informationen darüber, wie Evonik ihre unternehmerische Verantwortung (Corporate Responsibility) und die verantwortungsbewusste, auf nachhaltige Wertsteigerung ausgerichtete Leitung und Kontrolle des Unternehmens (Corporate Governance) wahrnimmt.51 48 Der Nachhaltigkeitsbericht ist nicht Teil des geprüften zusammengefassten Lageberichts, www.evonik.de/verantwortung 49 www.evonik.de/investor-relations 50 www.evonik.de/investor-relations unter IR News/Ad-hoc-Mitteilungen, Aktie/Stimmrechtsmitteilungen und Corporate Governance/Directors' Dealings. 51 www.evonik.de/investor-relations unter Nachhaltig investieren (SRI) und Corporate Governance. 2.3 Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat Das Aktiengesetz ist die gesetzliche Grundlage der Unternehmensverfassung der Evonik Industries AG. Näher ausgestaltet wird sie durch die Satzung der Gesellschaft und die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex.52 Vorstand Der Vorstand der Evonik Industries AG leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung im Unternehmensinteresse, also unter Berücksichtigung der Belange der Aktionäre, seiner Arbeitnehmer und der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Gruppen (Stakeholder) mit dem Ziel nachhaltiger Wertsteigerung. Mit den übrigen Organen der Gesellschaft arbeitet er zum Wohle des Unternehmens vertrauensvoll zusammen. Der Vorstand hat die unternehmerischen Ziele, die grundlegende strategische Ausrichtung, die Geschäftspolitik sowie die Konzernorganisation der Gesellschaft festzulegen und fortzuschreiben. Er sorgt für die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien und wirkt auf deren Beachtung durch die Konzernunternehmen hin (Compliance). Zudem hat er für angemessene, an der Risikolage des Unternehmens ausgerichtete Maßnahmen (Compliance-Management-System) und für ein angemessenes Risikomanagement und -controlling im Unternehmen zu sorgen. Es wurde ein Hinweisgebersystem eingerichtet, durch das Beschäftigten sowie Dritten die Möglichkeit eingeräumt wird, geschützt Hinweise auf Rechtsverstöße im Unternehmen geben zu können. Bei der Besetzung von Führungsfunktionen im Unternehmen achtet der Vorstand auf Vielfalt (Diversity) und strebt dabei insbesondere eine angemessene Berücksichtigung von Frauen an. Dem Vorstand gehören derzeit vier Mitglieder an. Ein Mitglied ist zum Vorsitzenden ernannt. Der Vorstand hat sich mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine Geschäftsordnung einschließlich eines Geschäftsverteilungsplans gegeben. Der Vorstandsvorsitzende koordiniert die Zusammenarbeit des Vorstandes sowie die Information des Aufsichtsrates und hält mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden regelmäßigen Kontakt. Ist der Vorsitzende verhindert, so übernimmt der stellvertretende Vorsitzende diese Aufgaben. Die Mitglieder des Vorstandes tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäftsführung. Sie arbeiten kollegial zusammen und unterrichten sich gegenseitig laufend über wichtige Maßnahmen und Vorgänge in ihren Ressorts. Der Vorstand, im Bemühen um Einstimmigkeit, beschließt mit einfacher Mehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Die ausreichende Informationsversorgung des Aufsichtsrates ist die gemeinsame Aufgabe von Vorstand und Aufsichtsrat. Der Vorstand erstattet dem Aufsichtsrat die gemäß § 90 AktG sowie nach der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates zu verfassenden Berichte. Er informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für die Gesellschaft und den Konzern relevanten Fragen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements sowie über die Beachtung der Compliance. Er geht auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen unter Angabe von Gründen ein. Außerdem legt der Vorstand dem Aufsichtsrat rechtzeitig die Geschäfte und Maßnahmen vor, die gemäß Satzung oder der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen. Darüber hinaus kann der Aufsichtsrat auch weitere Geschäfte und Maßnahmen im Einzelfall von seiner Zustimmung abhängig machen. Die Vorstandsmitglieder sind dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Kein Mitglied des Vorstandes darf bei seinen Entscheidungen persönliche Interessen verfolgen oder Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen. Die Mitglieder des Vorstandes unterliegen während ihrer Tätigkeit für das Unternehmen einem umfassenden Wettbewerbsverbot. Eine weitere Beschäftigung, insbesondere Mandate in Aufsichtsräten von Gesellschaften, die nicht Beteiligungsgesellschaften der Evonik Industries AG sind, dürfen sie nur mit Zustimmung des Aufsichtsrates übernehmen. In diesen Fällen nimmt das betroffene Vorstandsmitglied das Amt als persönliches Mandat wahr - unter Beachtung seiner strikten Verschwiegenheitspflicht und der strikten Trennung von seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied. Jedes Mitglied des Vorstandes ist verpflichtet, unverzüglich jeglichen Interessenkonflikt gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden offenzulegen und die anderen Vorstandsmitglieder hierüber zu informieren. 52 Siehe hierzu Punkt 2.1. Im Geschäftsjahr 2019 ist es nicht zu Interessenkonflikten bei Vorstandsmitgliedern der Evonik Industries AG gekommen. Alle Geschäfte zwischen der Gesellschaft oder einer ihrer Konzerngesellschaften einerseits und den Vorstandsmitgliedern sowie ihnen nahestehenden Personen oder ihnen nahestehenden Unternehmungen andererseits haben branchenüblichen Standards zu entsprechen. Auf entsprechende Geschäfte im abgelaufenen Geschäftsjahr geht der Bericht des Aufsichtsrates ein. Die Zusammensetzung des Vorstandes sowie die jeweiligen Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und Kontrollgremien sind im Kapitel Weitere Angaben zu den Organen beschrieben. Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand. Er bestellt die Mitglieder des Vorstandes und ernennt eines der Vorstandsmitglieder zum Vorstandsvorsitzenden. Er legt die Vergütung der Vorstandsmitglieder fest. Zu Entscheidungen von wesentlicher und grundsätzlicher Bedeutung, die in einem Katalog zustimmungspflichtiger Geschäftsvorfälle konkretisiert sind, bedarf der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrates. Hierzu zählen unter anderem: scroll • die grundsätzliche Änderung der Unternehmens- und Konzernorganisation, • die Festlegung des jährlichen Budgets für den Konzern, • Investitionen größer als 100 Millionen €, • die Aufnahme von Krediten und Begebung von Anleihen größer als 300 Millionen € und mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr. Der Aufsichtsrat prüft den Jahresabschluss, den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns, den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht. Er prüft auch den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht. Über das Ergebnis der Prüfung berichtet der Aufsichtsrat schriftlich an die Hauptversammlung. Für den Aufsichtsrat gilt das Mitbestimmungsgesetz. Demgemäß besteht er aus 20 Mitgliedern, die sich aus zehn Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner und zehn Aufsichtsratsmitgliedern der Arbeitnehmer zusammensetzen. Die Hauptversammlung wählt die Anteilseignervertreter. Hierzu macht der Aufsichtsrat nach Vorbereitung im Nominierungsausschuss entsprechende Wahlvorschläge. Die Arbeitnehmervertreter werden von den Arbeitnehmern gewählt, wobei sieben Arbeitnehmer und drei Vertreter der Gewerkschaften zu bestimmen sind. Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder insgesamt die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen besitzen. Aufsichtsratsmitglieder sollen keine Organfunktion oder Beratungsaufgabe bei wesentlichen Wettbewerbern des Unternehmens ausüben. Dem Aufsichtsrat sollen nicht mehr als zwei ehemalige Mitglieder des Vorstandes angehören. In den Aufsichtsrat wurde ein ehemaliges Vorstandsmitglied gewählt, wobei das Ende seiner Vorstandsbestellung gemäß der gesetzlichen Karenzzeit bereits zum Zeitpunkt der Wahl mehr als zwei Jahre zurücklag. Jedes Aufsichtsratsmitglied achtet darauf, dass ihm für die Wahrnehmung seines Aufsichtsratsmandats genügend Zeit zur Verfügung steht. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft angehören, sollen nicht mehr als zwei, Aufsichtsratsmitglieder, die keinem Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft angehören, sollen nicht mehr als fünf Aufsichtsratsmandate bei konzernexternen börsennotierten Gesellschaften oder vergleichbare Funktionen wahrnehmen, wobei ein Aufsichtsratsvorsitz doppelt zählt. Jedes Mitglied des Aufsichtsrates ist dem Unternehmensinteresse verpflichtet und darf bei seinen Entscheidungen weder persönliche Interessen verfolgen noch Geschäftschancen, die dem Unternehmen zustehen, für sich nutzen. Einen Interessenkonflikt hat ein Mitglied dem Aufsichtsrat gegenüber offenzulegen. Es ist von der Beschlussfassung bei Sitzungen des Aufsichtsrates ausgeschlossen, in denen die Angelegenheit behandelt wird, hinsichtlich derer der Interessenkonflikt besteht. Der Aufsichtsrat wird in seinem Bericht an die Hauptversammlung über aufgetretene Interessenkonflikte und deren Behandlung informieren. Wesentliche und nicht nur vorübergehende Interessenkonflikte in der Person eines Aufsichtsratsmitglieds sollen zur Beendigung des Mandats führen. Berater- und sonstige Dienstleistungs- und Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds mit der Gesellschaft bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrates. Solche Verträge bestanden im Geschäftsjahr 2019 nicht. Der Aufsichtsrat hat eine Geschäftsordnung erlassen, die auch die Bildung und die Aufgaben der Ausschüsse regelt. In jedem Kalenderhalbjahr finden mindestens zwei Aufsichtsratssitzungen statt. Darüber hinaus werden nach Bedarf Aufsichtsratssitzungen einberufen bzw. Beschlüsse des Aufsichtsrates außerhalb von Sitzungen gefasst. Bei Abstimmung im Aufsichtsrat hat bei Stimmengleichheit der Vorsitzende des Aufsichtsrates die ausschlaggebende Stimme, falls eine zweite Abstimmung erneut zu einer Stimmengleichheit führt. Der Aufsichtsrat hat für seine Zusammensetzung folgende Ziele festgelegt, die bei den Beschlussvorschlägen an die Hauptversammlung im Rahmen der turnusmäßigen Aufsichtsratswahlen und bei der Nachwahl eines Aufsichtsratsmitglieds berücksichtigt werden: scroll • Mindestens zwei Mitglieder sollen aufgrund ihrer Herkunft oder Berufserfahrung mit internationalem Bezug vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in Regionen besitzen, in denen der Evonik-Konzern maßgebliches Geschäft betreibt. • Mindestens zwei Mitglieder sollen besondere Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich der Betriebswirtschaft und des Finanzwesens/der Rechnungslegung oder der Abschlussprüfung besitzen. • Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen in ihrer Gesamtheit mit dem Sektor der Chemie vertraut sein. • Mindestens zwei Mitglieder des Aufsichtsrates sollen Erfahrung in der Führung oder Überwachung eines Großunternehmens besitzen. • Das Gremium setzt sich zu mindestens 30 Prozent aus Frauen und zu mindestens 30 Prozent aus Männern zusammen. • Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen keine Beratungs- oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern ausüben, die zu einem Interessenkonflikt führen können. Hiervon kann im besonders zu begründenden Einzelfall abgewichen werden. • Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen bei ihrer Wahl in der Regel nicht älter als 75 Jahre sein. • Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen dem Aufsichtsrat in der Regel nicht länger als drei volle Amtszeiten im Sinne von § 102 Abs. 1 AktG (das heißt grundsätzlich 15 Jahre) angehören; von dieser Regel kann insbesondere bei einem Aufsichtsratsmitglied abgewichen werden, das direkt oder indirekt mindestens 25 Prozent der Aktien der Gesellschaft hält oder einem Organ eines Aktionärs angehört, der direkt oder indirekt mindestens 25 Prozent der Aktien der Gesellschaft hält. • Die Mitglieder des Aufsichtsrates sollen in angemessenem Umfang die Kenntnisse und Erfahrungen des Kompetenzprofils für das Gesamtgremium abdecken. • Mindestens sechs Mitglieder des Aufsichtsrates auf Anteilseignerseite sollen unabhängig von der Gesellschaft und deren Vorstand und unabhängig von einem kontrollierenden Aktionär sein. Die letzte Anpassung der Ziele erfolgte im Dezember 2019. Der Aufsichtsrat besteht derzeit aus sieben Frauen und 13 Männern. Entsprechend seiner eigenen Ziele und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben setzt er sich damit zu jeweils mindestens 30 Prozent aus Frauen und Männern zusammen. Im Hinblick auf die Unabhängigkeit eines Aufsichtsratsmitgliedes auf Anteilseignerseite kommt es darauf an, dass das Mitglied unabhängig von der Gesellschaft und deren Vorstand und unabhängig von einem kontrollierenden Aktionär ist. Der Aufsichtsrat stuft alle derzeitigen Mitglieder als unabhängig ein. Dabei hat er sich insbesondere vergewissert, dass sich aus der Gremienmitgliedschaft von Herrn Dr. Luther und Herrn Dr. Trautz von mehr als zwölf Jahren und der Tätigkeit von Herrn Tönjes als Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung für die Arbeit im Aufsichtsrat keinen Interessenkonflikt, der einer Unabhängigkeit entgegenstehen würde, ergibt. Auch unter Heranziehung der in der Empfehlung der Europäischen Kommission vom 15. Februar 2005 genannten, weitergehenden Kriterien bestehen keine Interessenkonflikte und damit Zweifel an der Unabhängigkeit der Mitglieder des Aufsichtsrates.53 Die vom Aufsichtsrat als unabhängig eingestuften Mitglieder der Anteilseigner sind: Bernd Tönjes, Prof. Dr. Barbara Albert, Prof. Dr. Aldo Belloni, Prof. Dr. Barbara Grunewald, Dr. Siegfried Luther, Michael Rüdiger, Peter Spuhler, Angela Titzrath, Dr. Volker Trautz und Ulrich Weber. Die Dauer der Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat ist im Zusammenhang mit den Lebensläufen der Aufsichtsratsmitglieder offengelegt. In der gegenwärtigen Besetzung sind die Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates erfüllt. Der Aufsichtsrat ist der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex gefolgt und hat neben den Zielen für seine Zusammensetzung auch ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium erarbeitet. An diesem Profil wird er künftig seine Vorschläge für die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern ausrichten. Zusammen bilden die Ziele und das Profil gemäß §§ 289f Abs. 2 Nr. 6, 315d HGB das Diversitätskonzept des Aufsichtsrates, das unter Punkt 2.4 dargestellt wird. Zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung seiner Aufgaben erachtet der Aufsichtsrat folgende näher beschriebenen Kompetenzen für sachgerecht und abgedeckt: scroll • Internationale Erfahrungen Hierfür erforderlich ist eine berufliche Tätigkeit für einen längeren Zeitraum im Ausland oder mit einem sonstigen internationalen Bezug. Derzeit erfüllen sechs Mitglieder des Aufsichtsrates diese Kompetenz. • Betriebswirtschaftliche Kenntnisse Eine Grundlage für solche Kenntnisse können sowohl eine Ausbildung oder ein Studium als auch eine berufliche Tätigkeit mit betriebswirtschaftlichem Bezug bilden. Neun Mitglieder des Aufsichtsrates verfügen über entsprechende betriebswirtschaftliche Kenntnisse. • Erfahrungen in Personal- und Sozialangelegenheiten Für diese Erfahrungen wird eine berufliche Tätigkeit vorausgesetzt, deren Gegenstand die Organisation, Auswahl und Einstellung von Personal umfasst. Erfahrungen in Personal- und Sozialangelegenheiten haben hiernach 14 Mitglieder des Aufsichtsrates. • Naturwissenschaftliche Kenntnisse (insbesondere in der Chemie) Diese Kenntnisse können durch eine Ausbildung, ein Studium oder eine berufliche Tätigkeit mit naturwissenschaftlichem Bezug erworben werden. Bei acht Mitgliedern des Aufsichtsrates ist dies der Fall. • Erfahrungen in Unternehmensführung Vorausgesetzt für Erfahrungen in Unternehmensführung wird eine langjährige berufliche Tätigkeit in leitenden Positionen mit Personal- und Führungsverantwortung in einem Unternehmen. Diese Kompetenz haben acht Mitglieder des Aufsichtsrates. Der Aufsichtsrat hat folgende Ausschüsse eingerichtet: Der Präsidialausschuss besteht aus dem Aufsichtsratsvorsitzenden, seinem Stellvertreter sowie zwei weiteren Mitgliedern. Er erledigt laufende Angelegenheiten und berät den Vorstand in Grundsatzfragen der strategischen Fortentwicklung des Unternehmens. Der Präsidialausschuss beschließt im Rahmen des gesetzlich Zulässigen anstelle des Gesamtaufsichtsrates, wenn eine vorherige erforderliche Beschlussfassung des Aufsichtsrates nicht ohne wesentliche Nachteile für die Gesellschaft abgewartet werden kann sowie über die Zustimmung zur Ausnutzung von genehmigten Kapitalia. Er bereitet die Sitzungen des Aufsichtsrates und insbesondere Personalentscheidungen sowie Beschlüsse zum Vergütungssystem für den Vorstand einschließlich der wesentlichen Vertragselemente und zur Festsetzung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder vor. Daneben ist er zuständig für Abschluss, Änderung und Beendigung der Anstellungsverträge der Mitglieder des Vorstandes, soweit dies nicht die Änderung oder Festsetzung der Bezüge betrifft, sowie für die Vertretung der Gesellschaft bei anderen Rechtsgeschäften mit aktiven und ehemaligen Vorstandsmitgliedern und bestimmten, diesen nahestehenden Personen. 53 Ziffer 13.2 i.V.m. Anhang 2 der Empfehlung der Kommission vom 15. Februar 2005 zu den Aufgaben von nicht geschäftsführenden Direktoren/Aufsichtsratsmitgliedern börsennotierter Gesellschaften sowie zu den Ausschüssen des Verwaltungs-/Aufsichtsrates (2005/162/EG). Mitglieder: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers, Dr. Volker Trautz. Der Prüfungsausschuss besteht aus sechs Mitgliedern, die in ihrer Gesamtheit mit dem Sektor der Chemie vertraut sind. Mitglieder des Prüfungsausschusses verfügen über besondere Kenntnisse und Erfahrungen in der Anwendung der Rechnungslegung und interner Kontrollsysteme. Der Vorsitzende ist zudem unabhängig und kein ehemaliges Vorstandsmitglied der Gesellschaft. Der Prüfungsausschuss ist beauftragt und ermächtigt, sich im Namen des Aufsichtsrates insbesondere mit der Überwachung der Rechnungslegung, des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontroll-, des Risikomanagement- und des internen Revisionssystems sowie der Abschlussprüfung, hier insbesondere der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen durch vorherige Zustimmung und nachträgliche Überprüfung, sowie der Compliance zu befassen und die damit verbundenen Entscheidungen zu treffen. Er kann Empfehlungen oder Vorschläge zur Gewährleistung der Integrität des Rechnungslegungsprozesses unterbreiten. Er bereitet den Vorschlag des Aufsichtsrates zur Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung vor, der in den Fällen der Ausschreibung des Prüfungsmandats mindestens zwei Kandidaten umfasst. Er hat über die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer, die Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und die Honorarvereinbarung zu entscheiden. Er nimmt die einem Prüfungsausschuss durch geltendes Recht und namentlich durch die Verordnung (EU) Nr. 537/2014 über spezifische Anforderungen an die Abschlussprüfung bei Unternehmen von öffentlichem Interesse zugewiesenen Aufgaben wahr. Der Prüfungsausschuss bereitet die Entscheidung des Aufsichtsrates über die Feststellung des Jahresabschlusses und die Billigung des Konzernabschlusses vor. Zu diesem Zweck obliegt ihm eine Vorprüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts und des Vorschlags des Vorstandes für die Gewinnverwendung; der Prüfungsausschuss befasst sich auch mit dem Prüfungsbericht des Abschlussprüfers. Der Prüfungsausschuss bereitet außerdem die Entscheidung des Aufsichtsrates über den zusammengefassten nichtfinanziellen (Konzern-)Bericht vor. Zu diesem Zweck obliegt ihm eine Vorprüfung des Berichts. Der Prüfungsausschuss befasst sich mit den Zwischenberichten, insbesondere dem Halbjahresfinanzbericht, erörtert den Bericht über die prüferische Durchsicht—sofern eine solche beauftragt wurde - mit dem Abschlussprüfer und stellt abschließend fest, ob Einwendungen zu erheben sind. Er beschäftigt sich darüber hinaus mit Fragen der Corporate Governance und berichtet dem Aufsichtsrat mindestens einmal jährlich über den Stand, die Effektivität und eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten der Corporate Governance des Unternehmens sowie über neue Anforderungen und Entwicklungen auf diesem Gebiet. Mitglieder: Dr. Siegfried Luther (Vorsitzender), Karin Erhard (stellvertretende Vorsitzende), Jens Barnhusen, Prof. Dr. Barbara Grunewald, Dr. Thomas Sauer, Angela Titzrath. Der Finanz- und Investitionsausschuss setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen. Er wird auf dem Gebiet der Konzernfinanzierung und der Investitionsplanung tätig. So entscheidet er unter anderem anstelle des Aufsichtsrates über die Zustimmung zu Investitionen und Grundstücksgeschäften, sofern diese einen Wert von 100 Millionen € übersteigen. Weiter entscheidet der Finanz- und Investitionsausschuss anstelle des Aufsichtsrates über die Zustimmung zur Errichtung, zum Erwerb und zur Veräußerung von Unternehmen sowie über Kapitalmaßnahmen bei anderen Unternehmen zwischen 100 Millionen € und 500 Millionen € und bereitet die Entscheidungen des Gesamtgremiums zu diesen Maßnahmen von mehr als 500 Millionen € vor. Auch entscheidet er über die Zustimmung zur Herauslegung von Avalen und die Gewährung von Krediten, die einen Wert von 50 Millionen € übersteigen, sowie zu Finanzanlagen in Beteiligungen mit einem Wert von mehr als 100 Millionen €. Mitglieder: Michael Rüdiger (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers, Prof. Dr. Aldo Belloni, Frank Löllgen, Anke Strüber-Hummelt, Bernd Tönjes, Ulrich Weber. Der Innovations- und Forschungsausschuss besteht aus sechs Mitgliedern. Er befasst sich mit der Innovations- und Forschungsstrategie der Gesellschaft, indem er insbesondere die künftig zu erwartenden Entwicklungen sowohl der Chemiebranche als auch die für die Gesellschaft relevanten Märkte analysiert. Mit dem Vorstand bespricht er die sich hieraus ergebenden Konsequenzen für die Innovations- und Forschungsprogramme der Gesellschaft. Mitglieder: Prof. Dr. Barbara Albert (Vorsitzende), Frank Löllgen (stellvertretender Vorsitzender), Hussin El Moussaoui, Martina Reisch, Bernd Tönjes, Dr. Volker Trautz. Der Nominierungsausschuss besteht aus drei Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseigner. Aufgabe des Nominierungsausschusses ist es, dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten für den Aufsichtsrat zu unterbreiten. Mitglieder: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Dr. Volker Trautz, Ulrich Weber. Schließlich besteht ein gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz verpflichtend zu bildender Vermittlungsausschuss mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden, seinem Stellvertreter und je einem Anteilseigner- und Arbeitnehmervertreter. Dieser Ausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern, wenn im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen der Aufsichtsratsmitglieder nicht erreicht wird. Mitglieder: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers, Dr. Volker Trautz. Der Vermittlungsausschuss tagt nur bei Bedarf. Alle übrigen Ausschüsse tagen turnusmäßig sowie darüber hinaus bei konkreten Anlässen entsprechend ihrer jeweiligen Zuständigkeit nach der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates. Auf die Tätigkeit des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse im abgelaufenen Geschäftsjahr geht der Bericht des Aufsichtsrates ein. Dort sind auch die Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse sowie Angaben bezüglich der Sitzungsteilnahmen der Aufsichtsratsmitglieder dargestellt. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrates sowie die jeweiligen Mitgliedschaften in weiteren Aufsichtsräten und Kontrollgremien sind im Kapitel Weitere Angaben zu den Organen beschrieben. Der Aufsichtsrat prüft regelmäßig die Effizienz seiner Arbeitsweise. Für das Jahr 2020 ist eine Selbstbeurteilung mithilfe eines von den Aufsichtsratsmitgliedern auszufüllenden Evaluierungsfragebogen geplant. Die Auswertung und die gegebenenfalls erforderlichen Umsetzungsmaßnahmen erfolgen im weiteren Jahresverlauf. Aktiengeschäfte von Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates Gemäß der seit dem 3. Juli 2016 geltenden EU-Marktmissbrauchsverordnung (Art. 19 Abs. 1 MMVO) sind die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat sowie in enger Beziehung zu ihnen stehende Personen (unter anderem Ehepartner, Partner, die einem Ehepartner gleichgestellt sind, und unterhaltsberechtigte Kinder) verpflichtet, Eigengeschäfte mit Anteilen oder Schuldtiteln der Evonik Industries AG oder damit verbundenen Derivaten oder anderen damit verbundenen Finanzinstrumenten der Evonik Industries AG und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu melden. Dies gilt für Geschäfte, die getätigt werden, nachdem innerhalb eines Kalenderjahres ein Gesamtvolumen von 5.000 € erreicht worden ist. Die mitgeteilten Geschäfte sind auf der Internetseite der Evonik Industries AG veröffentlicht. 2.4 Vielfalt (Diversity) bei Evonik Als börsennotierte Gesellschaft, die zugleich dem Mitbestimmungsgesetz unterliegt, gelten für die Evonik Industries AG sowohl die Diversity-Vorgaben des Aktiengesetzes als auch die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. Für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates ist die gesetzlich vorgeschriebene Geschlechterquote von jeweils mindestens 30 Prozent Frauen und Männern maßgeblich. Der Aufsichtsrat erfüllt diese Quote, indem ihm neben 13 Männern sieben Frauen angehören, davon drei auf Anteilseignerseite und vier als Arbeitnehmervertreterinnen. Der Aufsichtsrat hat für den Frauenanteil im Vorstand eine Zielgröße von mindestens 25 Prozent festgelegt und eine Frist zur Erreichung bis zum 30. Juni 2022 bestimmt. Dem Vorstand gehören eine Frau und drei Männer an, sodass er diese Zielgröße erfüllt. Der Vorstand hat für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2019 für den Frauenanteil für die erste und zweite Führungsebene unterhalb des Vorstandes als Zielgröße jeweils 20 Prozent festgelegt. Der Frauenanteil betrug Ende 2019 in der ersten Führungsebene 26,1 Prozent und in der zweiten Führungsebene 24,1 Prozent. Die festgelegten Zielgrößen wurden damit übertroffen. Für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 hat der Vorstand für den Frauenanteil der ersten Führungsebene als Zielgröße 27,3 Prozent und der zweiten Führungsebene 25,0 Prozent festgelegt. Diversitätskonzept Diese bislang geltenden Diversity-Vorgaben des Aktiengesetzes und des Deutschen Corporate Governance Kodex sind für börsennotierte Aktiengesellschaften, die zugleich große Kapitalgesellschaften sind, mit der Neuregelung des § 289f Abs. 2 Nr. 6 HGB erweitert worden. Das hiernach zu beschreibende Diversitätskonzept, das bei der Besetzung von Aufsichtsrat und Vorstand verfolgt wird, erfasst bei der Evonik Industries AG folgende Bestandteile: Das Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat besteht bei Evonik sowohl aus den Zielen des Aufsichtsrates für seine Zusammensetzung als auch dem Kompetenzprofil für das Gesamtgremium. Nähere Ausführungen hierzu finden sich unter Punkt 2.3. Die mit der Neuregelung an das Diversitätskonzept des Aufsichtsrates gestellten Anforderungen werden zu einem großen Teil bereits durch die Ziele des Aufsichtsrates abgedeckt. Diese umfassen Angaben zum Alter und Geschlecht der Aufsichtsratsmitglieder, aber auch zu Berufserfahrungen und Kenntnissen im Bereich der Betriebswirtschaft und der Chemie. Ergänzt werden die Ziele durch das Kompetenzprofil, welches die Voraussetzungen der Kompetenzen im Einzelnen festlegt und den Stand der Erfüllung dokumentiert. Die Umsetzung des Diversitätskonzeptes erfolgt insofern, als die Vorschläge an die Hauptversammlung für die Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern sowohl die Erfüllung der Ziele als auch des Profils berücksichtigen. Das Gremium erfüllt in seiner aktuellen Zusammensetzung sämtliche Vorgaben des Diversitätskonzeptes. Aufsichtsrat, Präsidialausschuss und Vorstand sorgen gemeinsam für eine langfristige Nachfolgeplanung für die Besetzung des Vorstandes. Ein strukturiertes Talentmanagement und eine gezielte Führungskräfteentwicklung bilden die Basis um Vorstandsfunktionen möglichst aus den eigenen Reihen besetzen zu können. Die Grundsätze der Nachfolgeplanung werden mit dem Präsidialausschuss abgestimmt, mögliche Kandidaten werden regelmäßig zwischen Vorstandsvorsitzendem und Aufsichtsratsvorsitzendem diskutiert. Der Aufsichtsratsvorsitzende informiert bei Bedarf den Präsidialausschuss bzw. das Aufsichtsratsplenum über den Stand der Nachfolgeplanung. Grundlage bildet dabei auch das Diversitätskonzept für den Vorstand, das neben der oben beschriebenen Zielgröße für den Frauenanteil von 25 Prozent eine Altersobergrenze für Vorstandsmitglieder von 65 Jahren umfasst. Der Aufsichtsrat sorgt ergänzend zu dieser Altersgrenze bei der Auswahl geeigneter Kandidaten zur Sicherstellung einer langfristigen Nachfolgeplanung für eine hinreichende Altersmischung im Vorstand. Zudem wird bei Evonik als einem weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie bei der Besetzung des Vorstandes hinsichtlich der fachlichen Qualifikation darauf geachtet, dass jeweils mindestens ein Mitglied Kenntnisse auf dem Gebiet Personalwesen, ein Mitglied Kenntnisse im Finanz- und Rechnungswesen und ein Mitglied Kenntnisse auf dem Gebiet der Chemie hat. Darüber hinaus soll mindestens ein Mitglied des Vorstandes über internationale berufliche Erfahrungen verfügen. In der gegenwärtigen Besetzung des Vorstandes sind die Vorgaben dieses Diversitätskonzeptes erfüllt. 3. Aktionäre und Hauptversammlung Die Aktionäre nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung wahr. Die Hauptversammlung wählt den Abschlussprüfer sowie die Aufsichtsratsmitglieder der Anteilseigner und beschließt insbesondere über die Entlastung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates, die Verwendung des Bilanzgewinns, Kapitalmaßnahmen und Satzungsänderungen. Die Aktien lauten auf den Namen. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des Stimmrechts sind diejenigen Aktionäre berechtigt, die im Aktienregister eingetragen sind und sich rechtzeitig vor der Hauptversammlung angemeldet haben. Die Aktionäre können ihr Stimmrecht in der Hauptversammlung selbst ausüben oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl oder einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben lassen. Jede Aktie gewährt eine Stimme. 4. Angaben zur Rechnungslegung und Abschlussprüfung Die Evonik Industries AG erstellt ihren Jahresabschluss nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes. Der Konzernabschluss wird nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt. Die Hauptversammlung am 28. Mai 2019 hat auf Vorschlag des Aufsichtsrates die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Frankfurt am Main, zum Abschlussprüfer für den Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht der Evonik Industries AG für das Geschäftsjahr 2019 gewählt. Der Aufsichtsrat hatte sich zuvor von der Unabhängigkeit des Prüfers überzeugt. Die unterzeichnenden Wirtschaftsprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss der Evonik Industries AG sind Herr Eckhard Sprinkmeier (seit dem Geschäftsjahr 2017) und Frau Antje Schlotter (Jahresabschluss der Evonik Industries AG seit dem Geschäftsjahr 2013, Konzernabschluss seit dem Geschäftsjahr 2014). Die Prüfungen umfassten neben dem Rechnungswesen auch das Risikofrüherkennungssystem und das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem. Darüber hinaus hat PwC, aufgrund des Wahlbeschlusses vom 28. Mai 2019, den Halbjahresfinanzbericht im Geschäftsjahr 2019 einer prüferischen Durchsicht unterzogen. 5. Risikomanagement und Internes Kontrollsystem (IKS) Das Risikomanagement im Evonik-Konzern inklusive des IKS bezogen auf den Rechnungslegungsprozess wird im Chancen-und Risikobericht des zusammengefassten Lageberichts dargestellt. 6. Vergütung Die Grundzüge des Vergütungssystems und die Vergütung für die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates werden im Vergütungsbericht dargestellt. Vergütungsbericht54 Der Vergütungsbericht beschreibt die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie die Höhe und Struktur der individuellen Vergütungen. Der Bericht entspricht den Anforderungen des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) unter Einbeziehung der Grundsätze des Deutschen Rechnungslegungs Standards Nr. 17 (DRS 17) und den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex. 1. Vergütungssystem des Vorstandes Grundlagen und Zielsetzung Das Vergütungssystem für den Vorstand zielt darauf ab, die Vorstandsmitglieder entsprechend ihrem Aufgaben- und Verantwortungsbereich angemessen zu vergüten und die Leistung eines jeden Vorstandsmitglieds sowie den Erfolg des Unternehmens unmittelbar zu berücksichtigen. Die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand der Evonik Industries AG zielt auf eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes und eine erfolgsorientierte Unternehmensführung ab. Das Vergütungssystem des Vorstandes setzt sich aus einer festen, monatlich zahlbaren Grundvergütung, welche die Aufgaben und Leistungen der Vorstandsmitglieder berücksichtigt, einer von der Erreichung der jährlichen Performanceziele des Unternehmens abhängigen, kurzfristigen variablen Vergütung in Form einer Jahrestantieme und einer Langfristvergütung, die unmittelbar mit der Wertentwicklung des Unternehmens im Zusammenhang steht und somit einen Anreiz für nachhaltiges Engagement für das Unternehmen schaffen soll, zusammen. Die Ziele für die kurz- und langfristige variable Vergütung werden aus der Unternehmensstrategie der Evonik Industries AG abgeleitet. Darüber hinaus werden die üblichen Nebenleistungen gewährt. Insgesamt trägt die Vergütung zur langfristigen Entwicklung der Gesellschaft bei. Die Vergütungsbestandteile teilen sich 2019 wie in der nachfolgenden Grafik dargestellt auf. Die Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen sowie die betriebliche Altersversorgung (Dienstzeitaufwand IFRS) sind in der Festvergütung enthalten: 54 Dieser Bericht ist Bestandteil des geprüften zusammengefassten Lageberichts. Erfolgsunabhängige Komponenten Feste Jahresvergütung Die feste ist eine auf das Geschäftsjahr bezogene Barvergütung, die sich insbesondere an dem Verantwortungsumfang des jeweiligen Vorstandsmitglieds orientiert. Das individuell festgelegte Fixeinkommen wird in zwölf gleichen Teilen ausgezahlt. Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen enthalten insbesondere Sachleistungen wie Dienstwagen mit Fahrer, Einrichtung von Telekommunikationsmitteln sowie einen Anspruch auf eine jährliche ärztliche Untersuchung. Für dienstlich veranlasste Zweitwohnungen kann ein Mietzuschuss gewährt werden. Anfallende Sachbezüge werden in diesem Vergütungsbericht mit den durch steuerliche Vorschriften vorgegebenen Werten dargestellt. Ferner können Vorstandsmitglieder für Tätigkeiten im Interessenbereich der Gesellschaft (gesellschaftsgebundene Mandate) zusätzliche Mandatsvergütungen erhalten. Mit Ausnahme der insoweit an die Vorstandsmitglieder gezahlten Sitzungsgelder werden diese auf die Jahrestantieme angerechnet bzw. an die Gesellschaft abgeführt. Die Bezüge aus gesellschaftsgebundenen Mandaten werden in diesem Vergütungsbericht insgesamt unter Nebenleistungen ausgewiesen. Erfolgsabhängige Komponenten Kurzfristige variable Vergütung Die erfolgsabhängige Jahrestantieme errechnet sich aus dem Erreichen kennzahlenbezogener betriebswirtschaftlicher Ziele (Tantiemefaktor) und der Erfüllung individueller Ziele (Performancefaktor). Zwischen Tantiemefaktor und Performancefaktor besteht eine multiplikative Verknüpfung. Die Höhe des Tantiemefaktors ist abhängig vom Grad des Erreichens der vereinbarten wirtschaftlichen Ziele und kann zwischen 0 Prozent und 200 Prozent betragen. Als betriebswirtschaftliche Zielkennzahlen werden bereinigte EBITDA-Marge, bereinigtes EBITDA und Free Cashflow herangezogen. Dabei werden alle Kennzahlen anhand der langfristigen, strategischen Unternehmenszielsetzung auf Basis der Ist-Ergebnisse des Kalenderjahres gemessen. Außerdem hat die Entwicklung der Anlagensicherheit und der Unfallhäufigkeit sowie deren Schwere im abgelaufenen Geschäftsjahr Einfluss. Der Performancefaktor würdigt die Erfüllung von qualitativen Zielen und kann zwischen 80 Prozent und 120 Prozent betragen. Die Bezugsparameter sind auf die Performanceziele des Vorstands abgestimmt und haben in der Regel im Rahmen der Zielstellung einen mehrjährigen Gesamtkontext. Dabei kommen etwa Ziele in den Themenbereichen „Strategie/Portfolio", „Kostenstruktureffizienz" und „Unternehmenskultur" in Betracht. Bei jeweils 100-prozentiger Erreichung der qualitativen und wirtschaftlichen Ziele entspricht die Jahrestantieme dem vertraglich vereinbarten Zielwert. Unterschreitet das Unternehmensergebnis die vorgegebenen Planwerte, kann der Tantiemefaktor — unabhängig von der persönlichen Zielerreichung — im Extremfall auf null fallen. Somit ist ein vollständiger Ausfall der Jahrestantieme möglich. Die Tantieme ist der Höhe nach auf insgesamt 200 Prozent der Zieltantieme begrenzt. Die wirtschaftlichen und qualitativen Ziele der Vorstandsmitglieder als Grundlage für den Tantieme- bzw. Performancefaktor werden jährlich zwischen Aufsichtsrat und den Vorstandsmitgliedern zu Beginn des Geschäftsjahres schriftlich vereinbart und nach dessen Ablauf der Grad der Zielerreichung durch den Aufsichtsrat festgestellt. Langfristige variable Vergütung (LTI) Den Mitgliedern des Vorstandes wird im Rahmen von Long-Term-Incentive–Plänen (kurz LTI-Plänen) eine langfristige variable Vergütung gewährt. Bemessungsgrundlage für die Langfristvergütung im Allgemeinen ist die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Die Performance wird auf Basis der absoluten Entwicklung des Evonik-Aktienkurses sowie der relativen Entwicklung des Evonik-Aktienkurses im Vergleich zum MSCI World Chemicals Indexsm berechnet. Aus dem vertraglichen Zielwert in Form eines Eurobetrags wird grundsätzlich zu Beginn des Performancezeitraums auf Basis des dann gegebenen Aktienkurses die Anzahl der fiktiven Aktien ermittelt. Maßgeblich sind hierfür die letzten 60 Handelstage vor Beginn des Performancezeitraums. Der Performancezeitraum beginnt stets am 1. Januar des Zuteilungsjahres und beträgt grundsätzlich vier Jahre. Zum Ende des Performancezeitraums wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums zuzüglich tatsächlich gezahlter Dividenden je Aktie während des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die Entwicklung des Vergleichsindex auf Tota I-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt. Nach Ende des Performancezeitraums wird den Berechtigten das Ergebnis mitgeteilt. Diese haben die Möglichkeit, den errechneten Auszahlungsbetrag anzunehmen oder den Performancezeitraum einmalig um ein Jahr zu verlängern. In letzterem Fall erfolgt eine erneute Berechnung zum Ende des verlängerten Performancezeitraums. Ab dem Jahr 2019 wird die Werthaltigkeit des LTI am Ende eines jeden Jahres des vierjährigen Performancezeitraums gemessen, indem der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie zuzüglich tatsächlich gezahlter Dividenden je Aktie während des Performancezeitraums gesetzt wird. Dem wird die jeweilige Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt. Die Möglichkeit, den Performancezeitraum zu verlängern, entfällt. Die relative Performance kann zwischen 70 Prozentpunkten und 130 Prozentpunkten betragen. Liegt das Ergebnis der relativen Performance unter einem Wert von 70 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf den Wert Null gesetzt. Ergibt das Ergebnis der relativen Performance einen Wert von größer als 130 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf 130 Prozent festgelegt. Die Berechnung des Auszahlungsbetrags ergibt sich aus der Multiplikation der relativen Performance mit der Anzahl der zugeteilten fiktiven Aktien sowie dem Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums. Ab dem Jahr 2019 wird die Gesamtperformance und damit der Auszahlungsbetrag am Ende der Laufzeit als Durchschnitt der einzelnen Jahresergebnisse ermittelt. Der Auszahlungsgrad der Langfristvergütung ist nach oben begrenzt und kann maximal 300 Prozent des individuellen Zusagebetrags ergeben. Die beizulegenden Zeitwerte der LTI-Tranchen 2014 bis 2019 zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage werden in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: LTI-Tranchen1) scroll 2014 2015 Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Christian Kullmann 13.562 307 28.506 893 Dr. Harald Schwager --- --- --- --- Thomas Wessel 27.125 614 28.506 893 Ute Wolf 27.125 614 28.506 893 Summe 67.812 1.535 85.518 2.679 scroll 2016 Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Christian Kullmann 28.803 616 Dr. Harald Schwager --- --- Thomas Wessel 23.637 505 Ute Wolf 23.637 505 Summe 76.077 1.626 scroll 2017 2018 Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Christian Kullmann 41.787 1.033 39.949 1.018 Dr. Harald Schwager 12.090 299 31.959 814 Thomas Wessel 27.203 672 23.969 611 Ute Wolf 27.203 672 23.969 611 Summe 108.283 2.676 119.846 3.054 scroll 2019 Anzahl fiktiver Aktien in Tausend € Christian Kullmann 64.504 1.429 Dr. Harald Schwager 46.912 1.039 Thomas Wessel 35.184 779 Ute Wolf 35.184 779 Summe 181.784 4.026 1) Der Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage entspricht dem Zeitpunkt der Gewährung. Der Gesamtaufwand 2019 aller LTI-Tranchen des Vorstandes beträgt 2.044 Tausend €. Im Einzelnen beträgt der Aufwand für Herrn Kullmann 716 Tausend €, für Herrn Dr. Schwager 556 Tausend €, für Herrn Wessel 386 Tausend € sowie für Frau Wolf 386 Tausend €. Betriebliche Altersversorgung Als Regelaltersversorgung ist ein beitragsorientiertes Altersversorgungssystem eingeführt. Es handelt sich dabei um ein kapitalbasiertes, rückstellungsfinanziertes System. Als jährlicher Fixbeitrag des Unternehmens werden 15 Prozent der Zielvergütung, das heißt der festen Jahresvergütung sowie der Zieltantieme (kurzfristige variable Vergütung bei 100 Prozent Zielerreichung), gutgeschrieben. Die Garantieverzinsung beträgt jährlich 5 Prozent. Die Altersleistung besteht aus dem aufgelaufenen Kontostand, der sich aus den gezahlten Beiträgen und Zinsen ergibt. Bei Tod oder Invalidität erfolgt eine Hochrechnung des Kontostands einschließlich der Beiträge und Zinsen bis zum 55. Lebensjahr. Die Auszahlung erfolgt grundsätzlich als lebenslange Rente. Abweichend dazu hat das Vorstandsmitglied die Wahl, dass ein Teilbetrag des Versorgungsguthabens, maximal jedoch 50 Prozent des Versorgungsguthabens, in sechs bis zehn Raten ausgezahlt werden kann. Sofern Vorstandsmitglieder aus ihrer Tätigkeit vor der Bestellung in den Vorstand über Versorgungsanwartschaften verfügen, werden diese entweder in das System als Initialbaustein integriert oder getrennt weitergeführt. Bei Beendigung des Vorstandsdienstvertrags vor Eintritt des Versorgungsfalles wird das Konto beitragsfrei gestellt, allerdings bis zum Versorgungsfall verzinst, und zwar mit einem marktüblichen Zins, orientiert an der durchschnittlichen Verzinsung großer deutscher Lebensversicherungsgesellschaften, mindestens jedoch mit 2,25 Prozent jährlich. Die Mitglieder des Vorstandes haben nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen - bei Ausscheiden mit oder nach Erreichen der individuell vereinbarten Regelaltersgrenze oder bei Ausscheiden wegen dauernder Dienstunfähigkeit - einen Anspruch auf Ruhegeldzahlungen. Die Herren Kullmann und Wessel haben zusätzlich einen Anspruch auf Ruhegeldzahlung ab einer unternehmensseitig veranlassten vorzeitigen Beendigung oder Nichtverlängerung der Vorstandstätigkeit, ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt. Dieser Anspruch besteht für Versorgungsanwartschaften, die diese vor der Bestellung zum Vorstandsmitglied erworben hatten. Mit Dr. Harald Schwager ist eine vom Altersversorgungssystem abweichende Regelung vereinbart worden. Er erhält eine Ruhegeldzusage in Höhe von 40 Tausend € jährlicher, lebenslanger Rente für jedes volle Dienstjahr. Jedes anteilige Dienstjahr wird ratierlich berücksichtigt. Im laufenden Jahr wurde für die Vorstandsmitglieder ein Dienstzeitaufwand in Höhe von insgesamt 2.066 Tausend € (Vorjahr: 1.860 Tausend €) nach HGB bzw. 2.540 Tausend € (Vorjahr: 2.431 Tausend €) nach IFRS aufwandswirksam berücksichtigt. Der Dienstzeitaufwand für die Pensionszusagen weicht aufgrund unterschiedlicher Bewertungsansätze für den Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtungen nach HGB sowie für den Barwert der Pensionsverpflichtungen nach IFRS voneinander ab. Die Pensionsverpflichtungen in Höhe ihrer Barwerte beliefen sich für den Vorstand nach HGB auf 17.844 Tausend € (Vorjahr: 13.662 Tausend €) bzw. nach IFRS auf 23.998 Tausend € (Vorjahr: 17.671 Tausend €). Dienstzeitaufwand und Barwert der Pensionsverpflichtungen scroll HGB Dienstzeitaufwand Erfüllungsbetrag der Pensionsverpflichtung zum 31.12. in Tausend € 2018 2019 2018 2019 Christian Kullmann 568 682 5.410 7.009 Dr. Harald Schwager 651 727 951 1.852 Thomas Wessel 339 321 4.964 5.928 Ute Wolf 302 336 2.337 3.055 Summe 1.860 2.066 13.662 17.844 scroll IFRS Dienstzeitaufwand Barwert der Pensionsverpflichtung (DBO) zum 31.12. in Tausend € 2018 2019 2018 2019 Christian Kullmann 785 814 7.213 9.794 Dr. Harald Schwager 824 878 1.175 2.363 Thomas Wessel 428 442 6.217 7.658 Ute Wolf 394 406 3.066 4.183 Summe 2.431 2.540 17.671 23.998 Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen bestanden zum Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von 65.314 Tausend € (Vorjahr: 61.985 Tausend €) nach HGB bzw. in Höhe von 86.502 Tausend € (Vorjahr: 79.549 Tausend €) nach IFRS. Festlegung der Maximalvergütung Die Maximalvergütung ist für die Mitglieder des Vorstandes wie folgt festgelegt worden und orientiert sich an den jeweils maximal möglichen erfolgsunabhängigen und -abhängigen Vergütungskomponenten inklusive des Dienstzeitaufwands für die betriebliche Altersversorgung: scroll Vorstandsvorsitzender: 9.700 Tausend € Stellvertretender Vorsitzender: 7.200 Tausend € Personalvorstand: 5.200 Tausend € Finanzvorstand: 5.200 Tausend € Erläuterungen zur Vergütungsfestsetzung Die Vergütung wird regelmäßig durch den Aufsichtsrat überprüft, der sich hierbei bei Bedarf auf eingeholte Vergütungsgutachten unabhängiger Berater stützt. Im Rahmen dieser Überprüfung wird sowohl die Vergütungsstruktur als auch die Höhe der Vorstandsvergütung insbesondere im Vergleich zum externen Markt (horizontale Angemessenheit) sowie zu den sonstigen Vergütungen im Unternehmen (vertikale Angemessenheit) gewürdigt. Für den externen Vergleich werden hierbei Peergroups herangezogen, die zum einen aus vergleichbaren Unternehmen im Geschäftsfeld Chemie, zum anderen aus Unternehmen des MDAX/DAX zusammengestellt sind. Bei der vertikalen Angemessenheit wird unternehmensintern die Relation der Vorstandsvergütung zur durchschnittlichen Vergütung der ersten Konzernebene sowie zur Vergütung der Gesamtbelegschaft ermittelt und diese Relation mit der zuvor genannten Peergroup verglichen und auf Marktangemessenheit geprüft, wobei auch die zeitliche Entwicklung der Vergütung berücksichtigt wird. Der Aufsichtsrat legt fest, wie der obere Führungskreis und die relevante Belegschaft abzugrenzen sind und wie die Vergütung im Vergleich dazu beurteilt wird. Sollte sich hieraus die Notwendigkeit einer Veränderung des Vergütungssystems, der Vergütungsstruktur oder der Vergütungshöhe ergeben, macht der Präsidialausschuss des Aufsichtsrates dem Aufsichtsrat entsprechende Vorschläge zur Beschlussfassung. Soweit der Aufsichtsrat einen externen Vergütungsexperten heranzieht, achtet er auf dessen Unabhängigkeit. Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte letztmalig eine externe Überprüfung des Vergütungssystems auf Angemessenheit. Daraus abgeleitet wurde beschlossen, den Zielwert für die kurzfristige, variable Vergütung ab dem 1. Januar 2019 für den Vorstandsvorsitzenden Herrn Kullmann um 200 Tausend € sowie für Herrn Wessel und Frau Wolf um je 50 Tausend € zu erhöhen. Gleichzeitig wurde beschlossen, den Zielwert für die Langfristvergütung für alle Mitglieder des Vorstandes zu erhöhen, und zwar für den Vorstandsvorsitzenden um 400 Tausend €, für den stellvertretenden Vorsitzenden um 200 Tausend € sowie für alle anderen ordentlichen Vorstandsmitglieder um 150 Tausend €. Abfindungs-Cap bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit Entsprechend dem Deutschen Corporate Governance Kodex sehen die Dienstverträge aller Vorstandsmitglieder eine generelle Begrenzung einer etwaigen Abfindung (Abfindungs-Cap) vor, nach der Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit den Wert von zwei Jahresvergütungen einschließlich variabler Vergütungsbestandteile nicht überschreiten, keinesfalls aber mehr als die Restlaufzeit des Dienstvertrags vergüten dürfen. Für den Fall einer Vertragsbeendigung aus einem von dem Vorstandsmitglied zu vertretenden wichtigen Grund sehen die Dienstverträge keine Abfindung vor. Bei der Berechnung dieses Abfindungs-Caps ist auf die Gesamtvergütung einschließlich Nebenleistungen des abgelaufenen Geschäftsjahres und gegebenenfalls auch auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr abzustellen. Nachvertragliche Wettbewerbsverbote Nachvertragliche Wettbewerbsverbote sind mit dem Vorstand nicht vereinbart. Claw-back-Klausel Für den Fall von schwerwiegenden Verstößen des Vorstandsmitglieds gegen seine gesetzlichen Pflichten oder gegen unternehmensinterne Verhaltensrichtlinien wird in die Vorstandsverträge zukünftig die vertragliche Möglichkeit eingeführt, die für den jeweiligen Bemessungszeitraum ausgezahlten variablen Vergütungsbestandteile vom Vorstandsmitglied ganz oder teilweise zurückzufordern bzw. einzubehalten, sogenannte Claw-back-Klausel. Vergütung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2019 Die Gesamtbezüge des Vorstandes für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2019 belaufen sich inklusive Mandatsbezügen auf 12.387 Tausend€ (2018: 11.969 Tausende. Im laufenden Geschäftsjahr sind hierin Zahlungen in Höhe von 594 Tausend € für Tantiemen des Vorjahres enthalten, die in der Rückstellung für das Jahr 2018 nicht gebildet waren. Die folgende Tabelle zeigt die Vergütung für das Jahr 2019 auf Basis der geschilderten Grundsätze für die einzelnen Vorstandsmitglieder. Vergütung des Vorstandes scroll Erfolgsunabhängige Vergütung Festvergütung Sachbezüge und sonstige Nebenleistungen in Tausend € 2018 2019 2018 2019 Christian Kullmann 1.400 1.400 67 59 Dr. Harald Schwager 1.130 1.130 99 222 Thomas Wessel 800 800 232 227 Ute Wolf 800 800 112 113 Summe 4.130 4.130 510 621 scroll Erfolgsabhängige Vergütung Jahrestantieme LTI1) in Tausend € 2018 2019 2018 2019 Christian Kullmann 1.607 1.521 1.018 1.429 Dr. Harald Schwager 1.169 805 814 1.039 Thomas Wessel 698 597 611 779 Ute Wolf 801 687 611 779 Summe 4.275 3.610 3.054 4.026 scroll Gesamtbezüge nach DRS 17 in Tausend € 2018 2019 Christian Kullmann 4.092 4.409 Dr. Harald Schwager 3.212 3.196 Thomas Wessel 2.341 2.403 Ute Wolf 2.324 2.379 Summe 11.969 12.387 1) Beizulegender Zeitwert zum Zeitpunkt der rechtsverbindlichen Zusage bzw. zum Gewährungszeitpunkt. Kein Mitglied des Vorstandes hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Leistungen oder entsprechende Zusagen von einem Dritten im Hinblick auf seine Tätigkeit als Vorstandsmitglied erhalten. Darüber hinaus bestanden zum 31. Dezember 2019 keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Vorstandes. Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Vorstandes eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche die Haftungsrisiken aus der Organtätigkeit abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstandsmitglieds vor. Vergütungsausweis nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex Der Deutsche Corporate Governance Kodex empfiehlt für börsennotierte Gesellschaften zusätzlich den Ausweis der Vorstandsvergütung in Form einer vorgegebenen Gewährungs- und Zuflusstabelle. Gewährte Zuwendungen scroll Christian Kullmann Vorsitzender des Vorstandes in Tausend € 2018 2019 2019 (Min.) 2019 (Max.) Festvergütung 1.400 1.400 1.400 1.400 Nebenleistungen 67 59 59 59 Summe 1.467 1.459 1.459 1.459 Einjährige variable Vergütung 1.000 1.200 - 2.400 Mehrjährige variable Vergütung 1.018 1.429 - 4.950 LTI 2018 bis 2021 1.018 - - - LTI 2019 bis 2022 - 1.429 - 4.950 Summe 3.485 4.088 1.459 8.809 Versorgungsaufwand (Service Cost) 785 814 814 814 Gesamtvergütung 4.270 4.902 2.273 9.623 scroll Dr. Harald Schwager Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes in Tausend € 2018 2019 2019 (Min.) 2019 (Max.) Festvergütung 1.130 1.130 1.130 1.130 Nebenleistungen 99 222 222 222 Summe 1.229 1.352 1.352 1.352 Einjährige variable Vergütung 750 750 - 1.500 Mehrjährige variable Vergütung 814 1.039 - 3.600 LTI 2018 bis 2021 814 - - - LTI 2019 bis 2022 - 1.039 - 3.600 Summe 2.793 3.141 1.352 6.452 Versorgungsaufwand (Service Cost) 824 878 878 878 Gesamtvergütung 3.617 4.019 2.230 7.330 scroll Thomas Wessel Personalvorstand/Arbeitsdirektor in Tausend € 2018 2019 2019 (Min.) 2019 (Max.) Festvergütung 800 800 800 800 Nebenleistungen 232 227 227 227 Summe 1.032 1.027 1.027 1.027 Einjährige variable Vergütung 550 600 - 1.200 Mehrjährige variable Vergütung 611 779 - 2.700 LTI 2018 bis 2021 611 - - - LTI 2019 bis 2022 - 779 - 2.700 Summe 2.193 2.406 1.027 4.927 Versorgungsaufwand (Service Cost) 428 442 442 442 Gesamtvergütung 2.621 2.848 1.469 5.369 scroll Ute Wolf Finanzvorstand in Tausend € 2018 2019 2019 (Min.) 2019 (Max.) Festvergütung 800 800 800 800 Nebenleistungen 112 113 113 113 Summe 912 913 913 913 Einjährige variable Vergütung 550 600 - 1.200 Mehrjährige variable Vergütung 611 779 - 2.700 LTI 2018 bis 2021 611 - - - LTI 2019 bis 2022 - 779 - 2.700 Summe 2.073 2.292 913 4.813 Versorgungsaufwand (Service Cost) 394 406 406 406 Gesamtvergütung 2.467 2.698 1.319 5.219 Zufluss scroll Christian Kullmann Dr. Harald Schwager Vorsitzender des Vorstandes Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes in Tausend € 2018 2019 2018 2019 Festvergütung 1.400 1.400 1.130 1.130 Nebenleistungen 67 59 99 222 Summe 1.467 1.459 1.229 1.352 Einjährige variable Vergütung1),2),3) 1.851 1.320 1.340 645 Mehrjährige variable Vergütung 306 620 - - LTI 2014 bis 2017 306 - - - LTI 2015 bis 2018 - 620 - - Summe 2.157 1.940 1.340 645 Versorgungsaufwand (Service Cost) 785 814 824 878 Gesamtvergütung 4.409 4.213 3.393 2.875 scroll Thomas Wessel Ute Wolf Personalvorstand/ Arbeitsdirektor Finanzvorstand in Tausend € 2018 2019 2018 2019 Festvergütung 800 800 800 800 Nebenleistungen 232 227 112 113 Summe 1.032 1.027 912 913 Einjährige variable Vergütung1),2),3) 845 480 935 570 Mehrjährige variable Vergütung 611 620 611 620 LTI 2014 bis 2017 677 - 677 - LTI 2015 bis 2018 - 620 - 620 Summe 1.456 1.100 1.546 1.190 Versorgungsaufwand (Service Cost) 428 442 394 406 Gesamtvergütung 2.916 2.569 2.852 2.509 1) Mandatsbezüge werden teilweise mit der einjährigen variablen Vergütung verrechnet, die in den Nebenleistungen enthalten ist; 2018: Schwager 58 Tausend €, Wessel 180 Tausend €, Wolf 90 Tausend €; 2019: Schwager 180 Tausend €, Wessel 180 Tausend €, Wolf 90 Tausend €. 2) Einjährige variable Vergütung 2018 entspricht dem tatsächlichen Auszahlungswert 2019 für das Geschäftsjahr 2018 (Abweichung tatsächliche Auszahlung zum Ausweis der Schätzung im Vergütungsbericht 2018 korrigiert). 3) Einjährige variable Vergütung 2019 noch nicht abschließend festgelegt, Schätzung beruht auf den für die Rückstellungen getroffenen Annahmen. Frühere Mitglieder des Vorstandes Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen beliefen sich für das Geschäftsjahr 2019 auf 2.849 Tausend € (2018: 1.872 Tausend €). 2. Vergütungssystem des Aufsichtsrates Die Vergütung des Aufsichtsrates wird in § 15 der Satzung der Gesellschaft geregelt. Das Vergütungssystem trägt der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der Aufsichtsratsmitglieder Rechnung. Der Aufsichtsrat leistet durch die ihm obliegende Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes einen Beitrag zur Förderung der Geschäftsstrategie und zur langfristigen Entwicklung der Gesellschaft. Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten neben der Erstattung ihrer baren Auslagen und der jeweils auf die Vergütung und die Auslagen anfallenden Umsatzsteuer jeweils eine feste jährliche Vergütung. Eine variable Vergütungskomponente ist nicht vorhanden. Aufgrund der besonderen Natur der Aufsichtsratsvergütung, die für die Tätigkeit gewährt wird, die sich grundlegend von der Tätigkeit der Arbeitnehmer und des Konzerns unterscheidet, kommt ein sogenannter vertikaler Vergleich mit der Arbeitnehmervergütung nicht in Betracht. Die feste jährliche Vergütung unterscheidet sich in der Höhe für den Vorsitzenden (250 Tausend e, seinen Stellvertreter (175 Tausend €) sowie die übrigen Mitglieder (100 Tausend €). Der Vorsitzende des Präsidialausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 60 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 45 Tausend € und die übrigen Mitglieder je 35 Tausend €. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 90 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 60 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 50 Tausend €. Der Vorsitzende des Finanz- und Investitionsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 60 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 45 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 35 Tausend €. Die Vorsitzende des Innovations- und Forschungsausschusses erhält eine zusätzliche Vergütung von 30 Tausend €, der stellvertretende Vorsitzende von 20 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 15 Tausend €. Die Vorsitzenden des Nominierungsausschusses und des Vermittlungsausschusses erhalten eine zusätzliche Vergütung von je 20 Tausend €, die stellvertretenden Vorsitzenden von je 10 Tausend € und die übrigen Mitglieder von je 10 Tausend €. Ein Anspruch auf die zusätzliche Vergütung für die Tätigkeit im Vermittlungsausschuss besteht nur, wenn der Ausschuss tatsächlich innerhalb des Geschäftsjahres zusammengetreten ist. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates für jede Sitzung des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse, an der sie teilgenommen haben, ein Tagesgeld in Höhe von 1 Tausend €. Sofern an einem Tag mehrere Sitzungen stattfinden, wird nur ein Tagesgeld gezahlt. Für Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nur während eines Teils des jeweiligen Geschäftsjahres angehören, wird die Vergütung zeitanteilig gewährt. Entsprechendes gilt für die Erhöhung der Vergütung für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates und seinen Stellvertreter sowie für die Erhöhung der Vergütung für Mitgliedschaft und Vorsitz in einem Aufsichtsratsausschuss. Vergütung des Aufsichtsrates scroll Feste Vergütung Vergütung für Ausschusstätigkeiten in Tausend € 2018 2019 2018 2019 Martin Albers 100 100 58 70 Prof. Dr. Barbara Albert 100 100 30 30 Jens Barnhusen (seit 23.05.2018) 67 100 10 35 Prof. Aldo Belloni 100 100 35 35 Hussin El Moussaoui (seit 11.12.2019) - 8 - 1 Karin Erhard 100 100 60 60 Carmen Fuchs (bis 11.12.2019) 100 100 15 15 Edeltraud Glänzer 175 175 87 90 Prof. Dr. Barbara Grunewald 100 100 50 50 Ralf Hermann (bis 23.05.2018) 42 - 33 - Prof. Wolfgang A. Herrmann (bis 23.05.2018) 42 - - - Michael Hofmann (seit 23.05.2018, bis 30.04.2019) 67 33 33 17 Martin Kubessa (seit 23.05.2018) 67 100 Frank Löllgen 100 100 55 55 Dr. Siegfried Luther 100 100 90 90 Dr. Werner Müller (bis 23.05.2018) 104 - 54 - Norbert Pohlmann (bis 31.03.2018) 25 - 13 - Martina Reisch (seit 13.05.2019) - 67 - 9 Dr. Wilfried Robers (bis 23.05.201 8) 42 - 21 - Michael Rüdiger 100 100 60 60 Dr. Thomas Sauer (seit 23.05.2018) 67 100 33 50 Peter Spuhler (seit 23.05.2018) 67 100 - Anke Strüber-Hummelt 100 100 30 35 Ulrich Terbrack (bis 23.05.201 8) 42 - - - Angela Titzrath 100 100 50 50 Bernd Tönjes (seit 23.05.2018) 167 250 87 130 Dr. Volker Trautz 100 100 60 60 Ulrich Weber 100 100 45 45 Summe 2.274 2.233 1.009 987 scroll Tagungsgelder Summe in Tausend € 2018 2019 2018 2019 Martin Albers 12 9 170 179 Prof. Dr. Barbara Albert 7 6 137 136 Jens Barnhusen (seit 23.05.2018) 6 9 83 144 Prof. Aldo Belloni 7 9 142 144 Hussin El Moussaoui (seit 11.12.2019) - - - 9 Karin Erhard 9 10 169 170 Carmen Fuchs (bis 11.12.2019) 7 6 122 121 Edeltraud Glänzer 13 8 275 273 Prof. Dr. Barbara Grunewald 10 10 160 160 Ralf Hermann (bis 23.05.2018) 4 - 79 - Prof. Wolfgang A. Herrmann (bis 23.05.2018) 2 - 44 - Michael Hofmann (seit 23.05.2018, bis 30.04.2019) 7 1 107 51 Martin Kubessa (seit 23.05.2018) 5 5 72 105 Frank Löllgen 9 9 164 164 Dr. Siegfried Luther 10 10 200 200 Dr. Werner Müller (bis 23.05.2018) 3 - 161 - Norbert Pohlmann (bis 31.03.2018) 2 - 40 - Martina Reisch (seit 13.05.2019) - 5 - 81 Dr. Wilfried Robers (bis 23.05.201 8) 4 - 67 - Michael Rüdiger 9 9 169 169 Dr. Thomas Sauer (seit 23.05.2018) 7 10 107 160 Peter Spuhler (seit 23.05.2018) 3 4 70 104 Anke Strüber-Hummelt 9 9 139 144 Ulrich Terbrack (bis 23.05.201 8) 2 - 44 - Angela Titzrath 8 6 158 156 Bernd Tönjes (seit 23.05.2018) 11 12 265 392 Dr. Volker Trautz 10 8 170 168 Ulrich Weber 10 8 155 153 Summe 186 163 3.469 3.383 Die Aufsichtsratsvergütung sowie die Tagesgelder für die Jahre 2018 und 2019 wurden aufwandsbezogen in die Darstellung einbezogen. Für die in den Jahren 2018 und 2019 ausgeschiedenen beziehungsweise eingetretenen Aufsichtsratsmitglieder wurden die Werte zeitanteilig ermittelt. Zum 31. Dezember 2019 bestanden keine Vorschüsse und Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrates. Darüber hinaus haben die Aufsichtsratsmitglieder im Jahr 2019 keine Vergütungen für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, erhalten. Schließlich besteht zugunsten der Mitglieder des Aufsichtsrates eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, welche die Haftungsrisiken aus der Organtätigkeit abdeckt. Diese sieht für den Versicherungsfall einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Aufsichtsratsmitglieds vor. Angaben gemäß §§ 289a Abs. 1, 315a Abs. 1 HGB und erläuternder Bericht des Vorstandes gemäß § 176 Abs. 1 AktG55 Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals Das Grundkapital der Evonik Industries AG beträgt 466.000.000 € und ist eingeteilt in 466.000.000 nennbetragslose, auf den Namen lautende Stückaktien. Jede Aktie gewährt ein Stimmrecht. Der Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seines Anteils ist gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung ausgeschlossen, soweit nicht eine Verbriefung nach den Regeln erforderlich ist, die an einer Börse gelten, an der die Aktie zugelassen ist. Verschiedene Aktiengattungen oder Aktien mit Sonderrechten bestehen nicht. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen Im Rahmen der von Evonik durchgeführten Mitarbeiter-Aktienprogramme bestehen für teilnehmende Mitarbeiter zeitliche Verfügungsbeschränkungen an Aktien, insbesondere jeweils eine Haltefrist bis zum Ende des übernächsten, auf die Zuteilung folgenden Kalenderjahres. Weitere Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, sind dem Vorstand nicht bekannt. Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten Nach dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) hat jeder Aktionär, der durch Erwerb, Veräußerung oder sonstige Weise bestimmte Anteile an Stimmrechten der Gesellschaft erreicht, überschreitet oder unterschreitet, dies der Gesellschaft und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mitzuteilen. Die relevanten Schwellen betragen gemäß § 33 Abs. 1 WpHG 3, 5, 10, 15, 20, 25, 30, 50 und 75 Prozent der Stimmrechte an der Gesellschaft. Stimmrechtsveränderungen, die zwischen den genannten Schwellen liegen, unterliegen nicht der Meldepflicht nach dem WpHG, sodass die nachfolgenden Angaben von aktuelleren Darstellungen zur Aktionärsstruktur abweichen können. Eine Darstellung sämtlicher der Evonik Industries AG gemäß § 33 WpHG gemeldeten Stimmrechtsmitteilungen befindet sich gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG im Anhang des Jahresabschlusses der Gesellschaft. Nach §§ 289a Abs. 1 S. 1 Nr. 3, 315a Abs. 1 S. 1 Nr. 3 HGB sind alle direkten und indirekten Beteiligungen anzugeben, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten. Zum 31. Dezember 2019 bestand mit der RAG-Stiftung, Essen, nur noch eine dem Vorstand der Gesellschaft gemeldete direkte Beteiligung am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreitet. Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Grundkapital der Gesellschaft, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, sind dem Vorstand nicht bekannt. Art der Stimmrechtskontrolle im Fall von Arbeitnehmerbeteiligungen Im Rahmen von Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen werden Arbeitnehmer Aktionäre der Gesellschaft. Es besteht die Möglichkeit, dass am Kapital der Gesellschaft beteiligte Arbeitnehmer ihre Kontrollrechte nicht selbst ausüben, sondern auf einen ihre Interessen wahrnehmenden Mitarbeiteraktionärsverein übertragen. Zum Stichtag waren 89.073 Stimmrechte auf den Mitarbeiteraktionärsverein übertragen. 55 Dieser Bericht ist Bestandteil des geprüften zusammengefassten Lageberichts. Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder, Satzungsänderungen Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes der Evonik Industries AG richtet sich nach den §§ 84 AktG, 31 MitbestG in Verbindung mit § 6 der Satzung. Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen; im Übrigen legt der Aufsichtsrat die Anzahl der Vorstandsmitglieder fest. Änderungen der Satzung werden grundsätzlich durch die Hauptversammlung beschlossen. Nach § 20 Abs. 2 der Satzung wird der Beschluss, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, soweit das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst. Nach § 11 Abs. 7 der Satzung ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Der Beschluss erfolgt mit einfacher Mehrheit. Befugnisse des Vorstandes, insbesondere zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Mai 2016 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 17. Mai 2021 Aktien der Gesellschaft im Umfang von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals zu erwerben. Die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt oder die ihr gemäß §§ 71d und 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 Prozent des Grundkapitals ausmachen. Der Erwerb darf nicht zum Zweck des Handels in eigenen Aktien erfolgen. Der Erwerb kann unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse sowie mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kauf- oder Aktientauschangebots erfolgen, bei dem — vorbehaltlich eines im Einzelfall zugelassenen Ausschlusses des Andienungsrechts — ebenfalls der Gleichbehandlungsgrundsatz (§ 53a AktG) zu beachten ist. Die von der Hauptversammlung am 11. März 2013 beschlossene Ermächtigung des Vorstandes zum Erwerb eigener Aktien wurde aufgehoben. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 wurde § 4 Abs. 6 der Satzung geändert, wonach der Vorstand ermächtigt ist, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates in der Zeit bis zum 22. Mai 2023 um bis zu 116.500.000 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018). Von der Ermächtigung kann ein- oder mehrmals in Teilbeträgen Gebrauch gemacht werden. Die Ausgabe kann gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bei Ausgabe der neuen Aktien in folgenden Fällen auszuschließen: scroll • Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, • wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet, • zum Ausschluss von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, • soweit es erforderlich ist, um den Inhabern und/oder Gläubigern von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. den Schuldnern von Wandlungs- und/oder Optionspflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- und/oder Optionspflichten zustehen würde, • zur Gewährung von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 1 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet, • zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (Scrip Dividend). Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen entfällt, die nach dem 23. Mai 2018 unter Bezugsrechtsausschluss veräußert bzw. ausgegeben worden sind, darf 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Als Bezugsrechtsausschluss ist es auch anzusehen, wenn die Veräußerung bzw. Ausgabe in entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital 2018 festzulegen. Das genehmigte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen. Im Zusammenhang mit einer Ermächtigung vom 23. Mai 2018 zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen von bis zu 1,25 Milliarden € bis zum 22. Mai 2023 ist das Grundkapital um weitere bis zu 37.280.000 € bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2018). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten bzw. die Schuldner von Options- bzw. Wandlungspflichten aus Options- und/oder Wandelanleihen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben bzw. garantiert werden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw. ihren Options- bzw. Wandlungspflichten nachkommen und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil. Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen Die Evonik Industries AG ist Vertragspartei folgender Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen: scroll • Die Gesellschaft hat 2017 mit ihrem Kernbankenkreis eine syndizierte Kreditlinie über 1,75 Milliarden € abgeschlossen, welche bis zum 31. Dezember 2019 nicht in Anspruch genommen worden ist. Die kreditgewährenden Banken können die Kreditlinie im Falle eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots kündigen. Dieser besteht nach den Bedingungen dann, wenn ein neuer Großaktionär (mit Ausnahme von RAG-Stiftung und ihren Tochtergesellschaften) direkt oder indirekt - auch im Rahmen einer Stimmrechtsvereinbarung mit einem oder mehreren anderen Aktionären (gemäß § 30 Abs. 2 WpÜG) - mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an der Evonik Industries AG erwirbt. • Die Gesellschaft hat ein Emissionsprogramm für die Begebung von Anleihen (Debt-Issuance-Programm) von bis zu 5 Milliarden € aufgelegt. Hierunter wurden bis zum 31. Dezember 2019 fünf Anleihen im Gesamtvolumen von 3,15 Milliarden € begeben. Die Anleihebedingungen enthalten eine Kontrollwechsel-Klausel. Gläubigern der Anleihe steht für den Fall eines Kontrollwechsels aufgrund eines Übernahmeangebots und einer sich innerhalb von 90 Tagen nach dem Eintritt des Kontrollwechsels anschließenden Verschlechterung des Kreditratings der Evonik Industries AG in den Non-Investment-Grade-Bereich aufgrund des Kontrollwechsels das Recht zu, von Evonik Industries AG die Rückzahlung der Schuldverschreibungen zum Nennbetrag zuzüglich aufgelaufener Zinsen zu verlangen. Ein Kontrollwechsel gilt als eingetreten, wenn eine Person (außer der RAG-Stiftung oder einer (direkten oder indirekten) Tochtergesellschaft der RAG-Stiftung) oder Personen, die ihr Verhalten aufeinander abgestimmt haben, direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an der Evonik Industries AG erwerben. • Die Gesellschaft hat 2017 eine Hybridanleihe über 500 Millionen € emittiert. Tritt ein Kontrollwechsel ein und werden innerhalb des festgelegten Kontrollwechselzeitraums sämtliche vorher für die Gesellschaft vergebene Ratings der Ratingagenturen zurückgezogen oder in den Non-Investment-Grade-Bereich herabgestuft, hat die Evonik Industries AG das Recht, die Anleihe innerhalb einer festgelegten Frist zu kündigen. Erfolgt keine Kündigung, erhöht sich der für die Zinszahlung auf die Anleihe anwendbare Zinssatz um 5 Prozentpunkte p. a. Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstandes oder Arbeitnehmern getroffen sind Kontrollwechsel-Vereinbarungen sind mit den Mitgliedern des Vorstandes allein im Rahmen der Langfristvergütung getroffen. Als Kontrollwechsel gelten dabei die Fälle, in denen ein anderes Unternehmen die Kontrolle im Sinne des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) über die Evonik Industries AG erlangt oder sich der Aktionärskreis der Gesellschaft aufgrund einer Verschmelzung oder eines vergleichbaren Umwandlungs- bzw. Zusammenschlussvorgangs wesentlich verändert. In diesem Fall wird der Auszahlungsbetrag der Langfristvergütung umgehend zeitratierlich, das heißt in Relation des Zeitraums von der Zuteilung bis zum Ereignis im Vergleich zur Gesamtlaufzeit von vier Jahren, ermittelt und zum nächsten regulären Zeitpunkt der Entgeltabrechnung auf das Gehaltskonto der Berechtigten überwiesen. Konzernabschluss scroll Gewinn- und Verlustrechnung Gesamtergebnisrechnung Bilanz Eigenkapitalveränderungsrechnung Kapitalflussrechnung Anhang Segmentberichterstattung Allgemeine Informationen Grundlagen der Abschlussaufstellung Veränderungen im Konzern Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Erläuterungen zur Bilanz Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Erläuterungen zur Segmentberichterstattung Weitere Angaben Angaben nach nationalen Vorschriften Gewinn- und Verlustrechnung scroll in Millionen € Anhang 2018 2019 Umsatzerlöse 5.1 13.267 13.108 Kosten der umgesetzten Leistungen 5.2 -9.271 -9.413 Bruttoergebnis vom Umsatz 3.996 3.695 Vertriebskosten 5.2 -1.563 -1.511 Forschungs- und Entwicklungskosten 5.2 -437 -428 Allgemeine Verwaltungskosten 5.2 -599 -568 Sonstige betriebliche Erträge 5.3 223 359 Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.3 -581 -466 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 5.4 10 5 Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.049 1.086 Zinserträge 49 104 Zinsaufwendungen -200 -221 Sonstiges Finanzergebnis -4 -15 Finanzergebnis 5.5 -155 -132 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 894 954 Ertragsteuern 5.6 -186 -180 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 708 774 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 246 1.353 Ergebnis nach Steuern 5.7 954 2.127 davon entfallen auf andere Gesellschafter 22 21 Gesellschafter der Evonik Industries AG (Konzernergebnis) 932 2.106 Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) 5.8 2,00 4,52 davon entfallen auf fortgeführte Aktivitäten 1,47 1,62 nicht fortgeführte Aktivitäten 0,53 2,90 Gesamtergebnisrechnung scroll in Millionen € 2018 2019 Ergebnis nach Steuern 954 2.127 Sonstiges Ergebnis aus Sicherungsinstrumenten: Designierte Risikokomponenten -126 13 Sonstiges Ergebnis aus Sicherungsinstrumenten: Kosten der Absicherung -17 2 Sonstiges Ergebnis aus der Währungsumrechnung 160 104 Sonstiges Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen (nach Ertragsteuern) 2 Latente Steuern 44 -5 Reklassifizierbares sonstiges Ergebnis 63 114 Sonstiges Ergebnis aus der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen -300 -823 Sonstiges Ergebnis aus Eigenkapitalinstrumenten 29 25 Latente Steuern aus der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen 106 357 Nicht reklassifizierbares sonstiges Ergebnis -165 -441 Sonstiges Ergebnis nach Steuern -102 -327 Gesamtergebnis 852 1.800 davon entfallen auf andere Gesellschafter 22 21 Gesellschafter der Evonik Industries AG 830 1.779 Vorjahreszahlen angepasst. Bilanz scroll in Millionen € Anhang 31.12.2018 31.12.2019 Immaterielle Vermögenswerte 6.1, 6.5 6.134 5.858 Sachanlagen 6.2, 6.5 6.785 6.435 Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten 6.3 - 640 At Equity bilanzierte Unternehmen 6.4, 6.5 46 45 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6.6 233 625 Latente Steuern 6.14 1.419 1.718 Laufende Ertragsteueransprüche 6.14 16 12 Sonstige Vermögenswerte 6.8 56 82 Langfristige Vermögenswerte 14.689 15.415 Vorräte 6.7 2.304 1.884 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.6 1.686 1.569 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6.6 140 1.278 Laufende Ertragsteueransprüche 6.14 180 325 Sonstige Vermögenswerte 6.8 295 387 Flüssige Mittel 6.6, 7.3 988 1.165 Kurzfristige Vermögenswerte 5.593 6.608 Summe Vermögenswerte 20.282 22.023 Gezeichnetes Kapital 466 466 Kapitalrücklage 1.167 1.167 Gewinnrücklagen inklusive Bilanzgewinn 6.237 7.341 Sonstige Eigenkapitalbestandteile -141 -4 Eigenkapital der Gesellschafter der Evonik Industries AG 7.729 8.970 Anteile anderer Gesellschafter 96 90 Eigenkapital 6.9 7.825 9.060 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 6.10 3.732 3.967 Sonstige Rückstellungen 6.11 855 779 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.12 3.689 3.713 Latente Steuern 6.14 557 537 Laufende Ertragsteuerschulden 6.14 223 320 Sonstige Verbindlichkeiten 6.13 47 93 Langfristige Schulden 9.103 9.409 Sonstige Rückstellungen 6.11 1.047 778 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.12 1.493 1.324 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.12 395 918 Laufende Ertragsteuerschulden 6.14 64 59 Sonstige Verbindlichkeiten 6.13 355 475 Kurzfristige Schulden 3.354 3.554 Summe Eigenkapital und Schulden 20.282 22.023 Eigenkapitalveränderungsrechnung scroll in Millionen € Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Eigene Anteile Gewinnrücklagen/ Bilanzgewinn Stand 31.12.2017 466 1.167 - 6.012 Anpassungen gemäß IAS 8 1 - - - 23 Stand 01.01.2018 466 1.167 - 6.035 Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen - - - - Dividendenausschüttung - - - -536 Kauf eigener Anteile - - -17 - Anteilsbasierte Vergütungen - 4 - - Verkauf eigener Anteile - -4 17 - Ergebnis nach Steuern - - - 932 Sonstiges Ergebnis nach Steuern - - - -194 Gesamtergebnis - - - 738 Sonstige Veränderungen - - - - Stand 31.12.2018 466 1.167 - 6.237 Anpassungen gemäß IAS 8 - - - - Stand 01.01.2019 466 1.167 - 6.237 Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen - - - - Dividendenausschüttung - - - -536 Kauf eigener Anteile - - -17 - Anteilsbasierte Vergütungen - 4 - - Verkauf eigener Anteile - -4 17 - Ergebnis nach Steuern - - - 2.106 Sonstiges Ergebnis nach Steuern - - - -466 Gesamtergebnis - - - 1.640 Sonstige Veränderungen - - - - Stand 31.12.2019 466 1.167 - 7.341 scroll in Millionen € Sonstige Eigenkapital- bestandteile Eigenkapital der Gesellschafter der Evonik Industries AG Anteile anderer Gesellschafter Summe Eigenkapital Stand 31.12.2017 -214 7.431 88 7.519 Anpassungen gemäß IAS 8 1 -16 7 - 7 Stand 01.01.2018 -230 7.438 88 7.526 Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen - - 2 2 Dividendenausschüttung - -536 -16 -552 Kauf eigener Anteile - -17 - -17 Anteilsbasierte Vergütungen - 4 - 4 Verkauf eigener Anteile - 13 - 13 Ergebnis nach Steuern - 932 22 954 Sonstiges Ergebnis nach Steuern 92 -102 - -102 Gesamtergebnis 92 830 22 852 Sonstige Veränderungen -3 -3 - -3 Stand 31.12.2018 -141 7.729 96 7.825 Anpassungen gemäß IAS 8 - - - - Stand 01.01.2019 -141 7.729 96 7.825 Kapitalzuführungen/ -herabsetzungen - - 4 4 Dividendenausschüttung - -536 -16 -552 Kauf eigener Anteile - -17 - -17 Anteilsbasierte Vergütungen - 4 - 4 Verkauf eigener Anteile - 13 - 13 Ergebnis nach Steuern - 2.106 21 2.127 Sonstiges Ergebnis nach Steuern 139 -327 - -327 Gesamtergebnis 139 1.779 21 1.800 Sonstige Veränderungen -2 -2 -15 -17 Stand 31.12.2019 -4 8.970 90 9.060 1) Aus der Erstanwendung von IFRS 9 Kapitalflussrechnung scroll Anhang 7 in Millionen € 2018 2019 Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 1.049 1.086 Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen langfristiger Vermögenswerte 787 984 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen -10 -5 Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte 3 -13 Veränderung der Vorräte -242 129 Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 75 41 Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 15 -62 Veränderung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen -229 -60 Veränderung der sonstigen Rückstellungen 158 -294 Veränderung der übrigen Vermögenswerte/Schulden 26 -15 Dividendeneinzahlungen 12 15 Steuerzahlungen aus dem Carve-out des Methacrylatgeschäfts - -245 Aus-/Einzahlungen für übrige Ertragsteuern -170 -209 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fortgeführter Aktivitäten 1.474 1.352 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten' 286 -31 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.760 1.321 Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -948 -880 Auszahlungen für die Übernahme der Beherrschung über Geschäftsbetriebe -21 -25 Auszahlungen für den Erwerb von übrigen Unternehmensbeteiligungen -18 -402 Einzahlungen aus Veräußerungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 16 25 Einzahlungen aus der Veräußerung des Methacrylatgeschäfts 2.206 Ein-/Auszahlungen aus dem Verlust der Beherrschung über Geschäftsbetriebe 68 1 Ein-/Auszahlungen aus Veräußerungen von übrigen Unternehmensbeteiligungen 1 Ein-/Auszahlungen für Wertpapiere, Geldanlagen und Ausleihungen -24 -1.223 Zinseinzahlungen 43 52 Cashflow aus Investitionstätigkeit fortgeführter Aktivitäten -884 -245 Cashflow aus Investitionstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten 1 -89 -47 Cashflow aus Investitionstätigkeit -973 -292 Kapitaleinzahlungen/-auszahlungen 2 4 Dividendenauszahlung an Gesellschafter der Evonik Industries AG -536 -536 Dividendenauszahlungen an andere Gesellschafter -16 -12 Auszahlungen für den Kauf eigener Anteile -17 -17 Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Anteile 13 13 Aufnahme von Finanzschulden 61 110 Tilgung der Finanzschulden -192 -295 Ein-/Auszahlungen im Zusammenhang mit Finanztransaktionen 8 -1 Zinsauszahlungen -121 -114 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit fortgeführter Aktivitäten -798 -848 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten' -3 -8 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -801 -856 Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel -14 173 Finanzmittelbestand zum 01.01. 1.004 988 Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel -14 173 Einfluss von Wechselkurs- und sonstigen Veränderungen der Finanzmittel -2 4 Finanzmittelbestand zum 31.12. 988 1.165 Finanzmittelbestand/Flüssige Mittel zum 31.12. laut Bilanz 988 1.165 Vorjahreszahlen angepasst. 1) Cashflows aus nicht fortgeführten Aktivitäten ergeben sich ausschließlich aus dem Methacrylatgeschäft. Anhang 1. Segmentberichterstattung Segmentberichterstattung nach operativen Segmenten Anhang 8.1 scroll Nutrition & Care Resource Efficiency in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Außenumsatz 4.646 4.582 5.708 5.685 Innenumsatz 34 28 44 46 Gesamtumsatz 4.680 4.610 5.752 5.731 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 1 -12 3 9 Bereinigtes EBITDA 810 728 1.283 1.290 Bereinigte EBITDA-Marge in % 17,4 15,9 22,5 22,7 Bereinigtes HIT 535 404 983 964 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 4.774 5.044 4.821 4.992 ROCE in % 11,2 8,0 20,4 19,3 Abschreibungen1) -263 -311 -287 -324 Sachinvestitionen2) 486 260 287 373 Finanzinvestitionen 12 43 - 9 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 8.218 8.090 10.270 10.153 scroll Performance Materials Services in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Außenumsatz 2.233 2.043 664 763 Innenumsatz 127 94 2.059 1.831 Gesamtumsatz 2.360 2.137 2.723 2.594 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen - - 6 8 Bereinigtes EBITDA 239 224 100 122 Bereinigte EBITDA-Marge in % 10,7 11,0 15,1 16,0 Bereinigtes HIT 179 123 -29 -42 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 609 707 637 785 ROCE in % 29,4 17,4 -4,6 -5,4 Abschreibungen1) -59 -101 -120 -160 Sachinvestitionen2) 45 48 139 150 Finanzinvestitionen - - 14 15 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 1.539 1.622 12.091 12.037 scroll Andere Aktivitäten Corporate, Konsolidierung in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Außenumsatz 15 34 1 1 Innenumsatz 27 39 -2.291 -2.038 Gesamtumsatz 42 73 -2.290 -2.037 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen - - - - Bereinigtes EBITDA -86 -39 -196 -172 Bereinigte EBITDA-Marge in % - - - - Bereinigtes HIT -102 -62 -205 -186 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) -42 -36 2.500 2.543 ROCE in % - - - - Abschreibungen1) -14 -23 -10 -13 Sachinvestitionen2) 11 10 1 1 Finanzinvestitionen - 369 - - Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 217 232 288 289 scroll Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten) in Millionen € 2018 2019 Außenumsatz 13.267 13.108 Innenumsatz - - Gesamtumsatz 13.267 13.108 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen 10 5 Bereinigtes EBITDA 2.150 2.153 Bereinigte EBITDA-Marge in % 16,2 16,4 Bereinigtes HIT 1.361 1.201 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 13.299 14.035 ROCE in % 10,2 8,6 Abschreibungen1) -753 -932 Sachinvestitionen2) 969 842 Finanzinvestitionen 26 436 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 32.623 32.423 Vorjahreszahlen angepasst. Für die Segmentierung von Wertminderungen und Wertaufholungen nach IAS 36 vgl. Anhangziffer 6.5. 1) Auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten. 2) In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Segmentberichterstattung nach Regionen Anhang 8.2 scroll Westeuropa Osteuropa in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Außenumsatz') 5.719 5.531 787 814 Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31.12.2) 2.273 2.283 50 50 Sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zum 31.12.2) 3.862 4.416 27 41 Sachinvestitionen 424 547 7 15 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 21.836 21.828 527 496 scroll Nordamerika Mittel- & Südamerika in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Außenumsatz') 2.944 2.952 609 591 Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31.12.2) 1.894 1.932 31 32 Sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zum 31.12.2) 1.870 1.961 155 148 Sachinvestitionen 199 137 6 6 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 4.312 4.287 672 656 scroll Asien-Pazifik Nord Asien-Pazifik Süd in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Außenumsatz') 1.971 2.042 848 823 Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31.12.2) 152 153 98 101 Sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zum 31.12.2) 615 632 1.101 1.158 Sachinvestitionen 29 66 303 70 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 3.277 3.211 1.840 1.793 scroll Naher Osten & Afrika Summe Konzern (fortgeführte Aktivitäten) in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Außenumsatz') 389 355 13.267 13.108 Geschäfts- oder Firmenwerte zum 31.12.2) 19 19 4.517 4.570 Sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen zum 31.12.2) 6 7 7.636 8.363 Sachinvestitionen 1 1 969 842 Mitarbeiter zum 31.12. (Anzahl) 159 152 32.623 32.423 2. Allgemeine Informationen Die Evonik Industries AG ist ein in Deutschland ansässiges, international tätiges Spezialchemieunternehmen. Sie hat ihren Sitz in der Rellinghauser Straße 1-11, 45128 Essen, und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Essen, HRB Nr. 19474, eingetragen. Als Tochterunternehmen der RAG-Stiftung, Essen, wird die Evonik Industries AG mit ihren Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der RAG-Stiftung einbezogen. Diese stellt den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen auf, dem Evonik und ihre Tochterunternehmen angehören. Der Konzernabschluss der RAG-Stiftung wird im Bundesanzeiger veröffentlicht. Der vorliegende Konzernabschluss der Evonik Industries AG und ihrer Tochterunternehmen (zusammen Evonik oder Konzern) wurde vom Vorstand der Evonik Industries AG in seiner Sitzung am 19. Februar 2020 aufgestellt, wird in der Sitzung des Prüfungsausschusses am 26. Februar 2020 erörtert und dem Aufsichtsrat für die Sitzung am 3. März 2020 zur Billigung vorgelegt. Der Konzernabschluss wird ebenfalls im Bundesanzeiger veröffentlicht. 3. Grundlagen der Abschlussaufstellung 3.1 Übereinstimmung mit den IFRS Der vorliegende Konzernabschluss wurde in Anwendung des § 315e Abs. 1 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie von der Europäischen Union (EU) übernommen wurden, aufgestellt und stimmt mit diesen überein. 3.2 Abschlussaufstellung und Methoden Der Konzernabschluss umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 und wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge werden, soweit nicht anders vermerkt, in Millionen Euro (Millionen €) angegeben. Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich Werte in diesem Bericht nicht exakt zur angegebenen Summe aufaddieren und dass sich Prozentangaben nicht exakt aus den dargestellten Werten ergeben. Die im Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden innerhalb der jeweiligen Anhangziffern erläutert. Die Methoden sowie der Ausweis von Posten im Konzernabschluss werden grundsätzlich von Periode zu Periode beibehalten. Abweichungen von diesem Grundsatz werden bei Änderungen von Rechnungslegungsstandards unter Anhangziffer 3.4, weitere Anpassungen von Vorjahreszahlen unter Anhangziffer 3.5 bzw. unter den jeweiligen Anhangziffern dargestellt. 3.3 Annahmen und Schätzunsicherheiten Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden Annahmen und Einschätzungen getroffen, welche die Zukunft betreffen. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen können von den späteren Gegebenheiten abweichen. Schätzungsanpassungen werden zum Zeitpunkt besserer Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Diejenigen Annahmen und Schätzungen, die ein beträchtliches Risiko in Form einer Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen können, werden in den entsprechenden Anhangziffern dargestellt. 3.4 Erstmalig anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften Im Geschäftsjahr 2019 waren verschiedene überarbeitete bzw. neu verabschiedete Rechnungslegungsvorschriften und Klarstellungen erstmalig anzuwenden. Im Folgenden werden nur die Rechnungslegungsvorschriften erläutert, die für Evonik wesentlich sind. Erstmalige Anwendung von IFRS 16 Evonik wendet IFRS 16 „Leases" erstmalig zum 1. Januar 2019 an. Die Erstanwendung erfolgt nach dem modifizierten retrospektiven Ansatz und somit ohne Anpassung von Vorjahreszahlen. IFRS 16 sieht vor, dass der Leasingnehmer grundsätzlich alle Leasingverhältnisse als Barwerte in Form eines Nutzungsrechts am geleasten Vermögenswert und einer Verbindlichkeit aus Leasing in der Bilanz ansetzt. Das Nutzungsrecht wird in der Regel über die Vertragslaufzeit abgeschrieben und die Verbindlichkeit aus Leasing nach der Effektivzinsmethode aufgezinst sowie durch Leasingzahlungen getilgt. Insofern fallen hier keine Mietaufwendungen mehr in der Gewinn- und Verlustrechnung an. Das Nutzungsrecht unterliegt dem Wertminderungstest nach IAS 36 „Impairment of Assets". Mit der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 wurden Nutzungsrechte am geleasten Vermögenswert in Höhe von 662 Millionen € und Verbindlichkeiten aus Leasing in Höhe von 666 Millionen € angesetzt. Dabei wurden nachfolgende Erleichterungsvorschriften angewandt. Ehemals operative Leasingverhältnisse gemäß IAS 17 „Leases" wurden nicht daraufhin überprüft, ob sie auch die Definition für Leasingverhältnisse nach IFRS 16 erfüllen. Bei der Bestimmung der Laufzeit des Leasingverhältnisses wurden Verlängerungs- und Kündigungsoptionen neu beurteilt. Anfängliche direkte Kosten wurden bei der Bewertung des Nutzungsrechts nicht angesetzt. Im Falle der Anwendung des Grenzfremdkapitalzinssatzes wurden einheitliche Abzinsungszinssätze genutzt, die die Vertragslaufzeit, die Vertragswährung und das wirtschaftliche Umfeld des Leasingverhältnisses berücksichtigen. Darüber hinaus wendet Evonik weitere Erleichterungsvorschriften an: scroll • Keine Anwendung des IFRS 16 für immaterielle Vermögenswerte (IFRS 16.4). • Kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte werden nicht nach IFRS 16 in der Bilanz angesetzt, sondern weiterhin als Mietaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst (IFRS 16.5). • Für folgende Klassen von Vermögenswerten werden Leasing- und Nicht-Leasingkomponenten zusammengefasst (IFRS 16.15): Kraftwerke, Schiffe und Tanklager. Die Überleitung der außerbilanziellen Leasingverpflichtungen gemäß IAS 17 zum 31. Dezember 2018 auf die bilanzierten Verbindlichkeiten aus Leasing gemäß IFRS 16 zum 1. Januar 2019 stellt sich wie folgt dar: Überleitung Verbindlichkeiten aus Leasing scroll in Millionen € 1.1.2019 Operative Leasingnehmer-Verpflichtungen zum 31.12.2018 747 Neueinschätzung von Laufzeiten und Raten -9 Anwendung der Erleichterung für angesetzte Nicht-Leasingkomponenten 13 Sonstiges 2 Nominalwert der Verbindlichkeiten aus Leasing zum 01.01.2019 753 Abzinsung -87 Zusätzliche Verbindlichkeiten aus Leasing aus der Erstanwendung von IFRS 16 zum 01.01.2019 666 Gewichteter durchschnittlicher Grenzfremdkapitalzinssatz aus der Erstanwendung von IFRS 16 in % 2,4 Zum Erstanwendungszeitpunkt und zum Bilanzstichtag hat Evonik folgende Nutzungsrechte an den geleasten Vermögenswerten in einer eigenen Bilanzposition ausgewiesen: Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten scroll in Millionen € 1.1.2019 31 .1 2.201 9 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude 176 216 Technische Anlagen und Maschinen 338 313 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 148 111 662 640 Unter den technischen Anlagen und Maschinen werden im Wesentlichen die Nutzungsrechte für Kraftwerke und Tanklager ausgewiesen. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung beinhalten im Wesentlichen die Nutzungsrechte für Eisenbahnwaggons und Transportcontainer, Schiffe sowie motorbetriebene Fahrzeuge. Die Verbindlichkeiten aus Leasing werden unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. 3.5 Weitere Anpassungen von Vorjahreszahlen Ausweisänderungen in der Kapitalflussrechnung Zur besseren Vergleichbarkeit innerhalb der Branche wurde zum 1. Januar 2019 die Struktur der Kapitalflussrechnung angepasst; entsprechend erfolgte eine Anpassung der Vorjahreszahlen. Die Zinsauszahlungen werden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen und die Zinseinzahlungen im Cashflow aus Investitionstätigkeit. Beide wurden in Vorjahren im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit gezeigt. Für das Geschäftsjahr 2018 betragen die Zinsauszahlungen -121 Millionen € und die Zinseinzahlungen 43 Millionen €. Die Auszahlungen zur Dotierung des Pensionstreuhandvereins werden nunmehr im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit gezeigt. Diese wurden in Vorjahren im Cashflow aus Investitionstätigkeit ausgewiesen. Für das Geschäftsjahr 2018 wurden Auszahlungen in Höhe von 26 Millionen € umgegliedert. Im aktuellen Jahr betragen diese 23 Millionen €. Anpassungen in der Segmentberichterstattung Im Rahmen des weltweiten Effizienzprogramms wurden Verwaltungsfunktionen neu zugeordnet. In der Segmentbericht-erstattung führt dies zu einer Verschiebung von Funktionen, die bisher unter Corporate ausgewiesen wurden, in das Segment Services. Durch die rückwirkende Anpassung verringerten sich das bereinigte EBITDA und das bereinigte EBIT des Segments Services jeweils um 31 Millionen € für das Gesamtjahr 2018. Das Methacrylatgeschäft wurde am 31. Juli 2019 veräußert (vgl. Anhangziffer 4.2). Bereits nach der Unterzeichnung des Verkaufsvertrags im März 2019 erfolgte die Klassifizierung dieses Geschäfts als nicht fortgeführte Aktivität. Der Vorstand der Evonik Industries AG hat seit diesem Zeitpunkt die Bewertung der Ertragskraft und die Ressourcenallokation nur noch auf Ebene der fortgeführten Aktivitäten durchgeführt und das Methacrylatgeschäft bis zum Verkauf nicht mehr gesteuert. Daher zeigt die Segmentberichterstattung nur noch die fortgeführten Aktivitäten. Die Kennzahlen wurden rückwirkend angepasst. Betroffen sind neben dem Gesamtkonzern die Segmente Performance Materials, Resource Efficiency und Services. Im Rahmen der Veräußerung des Methacrylatgeschäfts wurde das Geschäft mit Application Monomers in das Segment Resource Efficiency (bisher: Segment Performance Materials) integriert. Mit dem Segmentübergang sind auch Konsolidierungseffekte verbunden. Die folgende Tabelle stellt die Auswirkungen aus der rückwirkenden Anpassung auf die Kennzahlen für diese Umgliederung dar. Rückwirkende Umgliederung des Geschäfts mit Application Monomers — Geschäftsjahr 2018 scroll in Millionen € Resource Efficiency Performance Materials Corporate, Konsolidierung Außenumsatz 161 -161 - Innenumsatz -6 - 6 Gesamtumsatz 155 -161 6 Bereinigtes EBITDA 25 -26 1 Bereinigtes EBIT 22 -23 1 Capital Employed (Jahresdurchschnitt) 67 -62 -5 Abschreibungen 3 -3 - Sachinvestitionen 3 -3 - 3.6 Noch nicht verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften Das International Accounting Standards Board (IASB) hat weitere Rechnungslegungsvorschriften (IFRS, IAS) und Interpretationen (IFRIC, SIC) verabschiedet, die im Geschäftsjahr 2019 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren bzw. von der Europäischen Union noch nicht in europäisches Recht übernommen wurden (Klarstellungen zu IFRS 3: „Business Combinations", IAS 1 und IAS 8: „Definition of Material", IAS 1: „Presentation of Financial Statements: Classification of Liabilities as Current or Non-Current" sowie IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7:„Interest Rate Benchmark Reform"). Wesentliche Auswirkungen dieser neuen Regelungen auf die laufende oder auf künftige Berichtsperioden sowie auf absehbare künftige Transaktionen sind nicht absehbar, werden aber fortlaufend analysiert. 3.7 Konsolidierungskreis und -methoden Konsolidierungskreis Neben der Evonik Industries AG werden in den Konzernabschluss alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen sowie zwei Spezialfonds zur Liquiditätsanlage voll einbezogen, die die Evonik Industries AG unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Die Evonik Industries AG beherrscht ein Unternehmen oder einen Fonds, wenn sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement bei dem Unternehmen oder Fonds ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Renditen mittels ihrer Verfügungsmacht über das Unternehmen oder den Fonds beeinflussen kann. Evonik hat über die beiden Spezialfonds LBBW AM-EVO, Essen, und Union Treasury 1, Essen, Verfügungsmacht, da Evonik vertraglich vereinbarte unbedingte Abberufungsrechte hat und damit die Fondsverwaltungen als Agenten anzusehen sind, deren Verfügungsmacht Evonik zuzurechnen ist. Gemeinschaftliche Tätigkeiten werden anteilig in den Konzernabschluss einbezogen. Eine gemeinschaftliche Tätigkeit ist eine gemeinsame Vereinbarung, bei der die Parteien, die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte an den der Vereinbarung zuzurechnenden Vermögenswerten und Verpflichtungen für deren Schulden haben. Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierte Unternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert. Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine gemeinschaftliche Vereinbarung, bei der der Konzern zusammen mit anderen Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt, wobei er Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung besitzt. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen der Konzern einen maßgeblichen Einfluss, jedoch keine Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung in Bezug auf die Finanz- und Geschäftspolitik hat. Die ARG mbH & Co. KG, Oberhausen wird trotz eines Stimmrechts- und Kapitalanteils von jeweils unter 20 Prozent als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen, da aufgrund vertraglicher Vereinbarungen ein maßgeblicher Einfluss vorliegt. Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns im Einzelnen und insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist, werden nach den Vorschriften des IFRS 9 „Financial Instruments" zu ihren beizulegenden Zeitwerten bilanziert und sind der Kategorie „Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ohne Recycling" zugeordnet. Die Veränderungen des Konsolidierungskreises werden unter der Anhangziffer 4.1 dargestellt. Konsolidierungsmethoden Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochterunternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Im Erwerbszeitpunkt erfolgt die Kapitalkonsolidierung durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen. Anschaffungsnebenkosten sind nicht im Beteiligungsbuchwert, sondern als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Vermögenswerte und Schulden (Reinvermögen) der Tochterunternehmen werden dabei mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Werden vor Übergang der Beherrschung bereits Anteile an einem Tochterunternehmen gehalten, so sind diese Anteile neu zu bewerten und hieraus resultierende Wertänderungen in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erfassen. Gewinne oder Verluste, die erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst wurden, sind auf derselben Grundlage auszubuchen, wie dies erforderlich wäre, wenn der Erwerber den zuvor gehaltenen Anteil unmittelbar veräußert hätte. Verbleibende positive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Negative Unterschiedsbeträge werden nach erneuter Überprüfung der beizulegenden Zeitwerte des Reinvermögens erfolgswirksam erfasst. Änderungen der Beteiligungsquote an einem bereits konsolidierten Tochterunternehmen, die nicht zu einem Beherrschungsverlust führen, werden als erfolgsneutrale Transaktion zwischen Eigentümern direkt im Eigenkapital bilanziert. Unter diesen Umständen sind die Anteile der Eigentümer des Mutterunternehmens und der anderen Gesellschafter so anzupassen, dass sie die Änderungen der an dem Tochterunternehmen bestehenden Anteilsquoten widerspiegeln. Jede Differenz zwischen dem Betrag, um den die Anteile anderer Gesellschafter angepasst werden, und dem beizulegenden Zeitwert der gezahlten oder erhaltenen Gegenleistung ist unmittelbar im Eigenkapital zu erfassen und den Anteilen der Eigentümer des Mutterunternehmens zuzuordnen. Direkt zurechenbare Transaktionskosten sind ebenfalls als Bestandteil der erfolgsneutralen Transaktion zwischen Eigentümern zu bilanzieren, mit der Ausnahme von Kosten für die Emission von Schuldtiteln oder Eigenkapitalinstrumenten, die weiterhin gemäß den Vorschriften für Finanzinstrumente zu erfassen sind. Ein- und Auszahlungen aus diesen Transaktionen werden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Mit dem Zeitpunkt der Beendigung der Beherrschung über ein Tochterunternehmen ist das Tochterunternehmen nicht mehr in den Konzernabschluss einzubeziehen. Im Rahmen der Entkonsolidierung werden das Reinvermögen des Tochterunternehmens und die Anteile anderer Gesellschafter ausgebucht. Der Veräußerungsgewinn bzw. -verlust ist aus Konzernsicht zu ermitteln. Er ergibt sich als Differenz aus dem Veräußerungserlös (Veräußerungspreis abzüglich Veräußerungskosten) und dem abgehenden anteiligen Reinvermögen des Tochterunternehmens (inklusive verbliebener stiller Reserven und Lasten sowie eines zuzuordnenden Geschäfts- oder Firmenwertes). Die Anteile, die Evonik am ehemaligen Tochterunternehmen behält, werden mit dem zum Zeitpunkt des Beherrschungsverlustes beizulegenden Zeitwert neu angesetzt. Alle hieraus resultierenden Gewinne und Verluste sind in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen zu erfassen. Darüber hinaus werden Beträge, die im Eigenkapital unter den sonstigen Eigenkapitalbestandteilen erfasst sind, ebenfalls in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, soweit nicht eine andere Rechnungslegungsvorschrift eine direkte Übertragung in die Gewinnrücklagen verlangt. Aufwendungen und Erträge, Zwischenergebnisse sowie Forderungen und Schulden zwischen den einbezogenen Tochterunternehmen werden voll, bei gemeinschaftlichen Tätigkeiten anteilig eliminiert. In Einzelabschlüssen vorgenommene Abschreibungen auf deren Anteile werden zurückgenommen. Die Einbeziehung der gemeinschaftlichen Tätigkeiten in den Konzernabschluss erfolgt anteilig mit ihren Vermögenswerten und Schulden sowie Erträgen und Aufwendungen, entsprechend den Rechten und Pflichten von Evonik. Die Konsolidierungsgrundsätze für Tochterunternehmen gelten grundsätzlich auch für die nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen, wobei ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz ausgewiesen wird. Die Abschlüsse der at Equity bilanzierten Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. 3.8 Währungsumrechnung Die Abschlüsse der Evonik Industries AG und ihrer Tochterunternehmen werden grundsätzlich in deren funktionaler Währung aufgestellt. In den Einzelabschlüssen dieser Unternehmen werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung umgerechnet. Bis zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Bewertung von monetären Vermögenswerten bzw. Schulden in fremder Währung zum Stichtagskurs werden erfolgswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen oder unter dem sonstigen Finanzergebnis erfasst. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der Vermögenswerte und Schulden aller ausländischen Tochterunternehmen von der jeweiligen funktionalen Währung in den Euro zu Stichtagskursen am Bilanzstichtag. Geschäfts- oder Firmenwerte sowie stille Reserven und stille Lasten aus dem Erwerb eines ausländischen Tochterunternehmens werden als Vermögenswerte und Schulden dieses Unternehmens mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet, die sich als Mittelwert aus den Währungskursen am Monatsende der vergangenen 13 Monate ergeben. Unterschiede aus der Währungsumrechnung gegenüber der Umrechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz werden innerhalb der Gesamtergebnis-rechnung im sonstigen Ergebnis aus der Währungsumrechnung erfasst und erst bei Abgang des ausländischen Tochterunternehmens erfolgswirksam berücksichtigt. Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung von ausländischen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, wird entsprechend vorgegangen. Wechselkurse scroll Jahresdurchschnittskurs Stichtagskurs 1€ entspricht 2018 2019 31.12.2018 31.12.2019 Brasilianischer Real (BRL) 4,30 4,42 4,44 4,52 Britisches Pfund (GBP) 0,89 0,88 0,89 0,85 Chinesischer Renminbi Yuan (CNY) 7,81 7,74 7,88 7,82 Japanischer Yen (JPY) 130,39 122,26 125,85 121,94 Singapur-Dollar (SGD) 1,59 1,53 1,56 1,51 US-Dollar (USD) 1,18 1,12 1,15 1,12 Seit dem 1. Juli 2018 ist Argentinien als Hochinflationsland eingestuft und für zwei argentinische Tochtergesellschaften wird das Konzept historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten nach IAS 29 „Financial Reporting in Hyperinflationary Economies" angewendet. Der Verlust aus der Nettoposition der monetären Posten wird im Finanzergebnis erfasst und beträgt 1 Million € (Vorjahr: 1 Million €). Die Fremdwährungsumrechnung und —bewertung erfolgt in diesem Jahr erstmalig auf Basis des vom National Institute of Statistics and Censuses of the Argentine Republic (INDEC) veröffentlichten Verbraucherpreisindex zum 30. November 2019 in Höhe von 273,22, da dieser im Vergleich zum im Vorjahr verwendeten Verbraucherpreisindex des International Monetary Fund (1. Oktober 2018: 325,352) monatlich aktualisiert wird. 4. Veränderungen im Konzern 4.1 Konsolidierungskreis Veränderung Konsolidierungskreis scroll Anzahl Inland Ausland Gesamt Evonik Industries AG und konsolidierte Tochterunternehmen Stand 31.12.2018 42 112 154 Erwerbe - 1 1 Sonstige Erstkonsolidierungen 2 3 5 Verkäufe -3 -9 -12 Verschmelzungen -6 -2 -8 Sonstige Abgänge aus dem Konsolidierungskreis - -1 -1 Stand 31.12.2019 35 104 139 Als gemeinschaftliche Tätigkeiten bilanzierte Unternehmen Stand 31.12.2018 1 2 3 Stand 31.12.2019 1 2 3 Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen Stand 31.12.2018 4 10 14 Verkäufe - -1 -1 Stand 31.12.2019 4 9 13 40 115 155 Die wesentlichen Erwerbe und Verkäufe des laufenden Geschäftsjahres werden unter Anhangziffer 4.2 erläutert. Die folgende Auflistung zeigt die nach quantitativen und qualitativen Kriterien ausgewählten wesentlichen Tochterunternehmen. Die Zusammenstellung aller in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften und des gesamten Anteils-besitzes gemäß § 313 Abs. 2 HGB erfolgt in der Anteilsbesitzliste.56 56 Die vollständige Anteilsbesitzliste wird mit dem Konzernabschluss im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht und kann auf der Internetseite von Evonik (www.evonik.de/anteilsbesitzliste) eingesehen werden. Wesentliche in den Konzern einbezogene Tochterunternehmen scroll Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Inland Evonik Functional Solutions GmbH Essen (Deutschland) 100,00 Evonik Nutrition & Care GmbH Essen (Deutschland) 100,00 Evonik Operations GmbH Essen (Deutschland) 100,00 Evonik Real Estate GmbH & Co. KG Marl (Deutschland) 100,00 Evonik Resource Efficiency GmbH Essen (Deutschland) 100,00 Evonik Technology & Infrastructure GmbH Essen (Deutschland) 100,00 LBBW AM-EVO57 Essen (Deutschland) 0,00 Union Treasury 157 Essen (Deutschland) 0,00 Ausland Evonik Antwerpen NV Antwerpen (Belgien) 100,00 Evonik Brasil Ltda. Säo Paulo (Brasilien) 100,00 Evonik Canada Inc. Calgary (Kanada) 100,00 Evonik Corporation Parsippany (New Jersey, USA) 100,00 Evonik Degussa (China) Co., Ltd. Peking (China) 100,00 Evonik Finance B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik India Pvt. Ltd. Mumbai (Indien) 100,00 Evonik International Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 100,00 Evonik Korea Ltd. Seoul (Südkorea) 100,00 Evonik Methionine SEA Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 Evonik Oil Additives USA, Inc. Horsham (Pennsylvania, USA) 100,00 Evonik Oxeno Antwerpen NV Antwerpen (Belgien) 100,00 Evonik Specialty Chemicals (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai (China) 100,00 Evonik Speciality Organics Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Taiwan Ltd. Taipeh (Taiwan) 100,00 Evonik Ticaret Ltd. Sirketi Tuzla/Istanbul (Türkei) 100,00 Evonik UK Holdings Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Nippon Aerosil Co., Ltd. Tokio (Japan) 80,00 OOO Evonik Chimia Moskau (Russische Föderation) 100,00 4.2 Akquisitionen und Desinvestitionen Bei der Bilanzierung von Erwerben werden alle identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden mit ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Die wesentlichen Schätzungsunsicherheiten beziehen sich auf die Bestimmung dieser beizulegenden Zeitwerte. Grundstücke und Gebäude werden in der Regel auf Basis unabhängiger Gutachten, technische Anlagen und Maschinen mit ihren geschätzten Wiederbeschaffungskosten bewertet. Die Identifizierung und Bewertung immaterieller Vermögenswerte erfolgt in Abhängigkeit von der Art der immateriellen Vermögenswerte und der Komplexität der Bestimmung ihrer beizulegenden Zeitwerte unter Verwendung angemessener Bewertungstechniken, deren Grundlage üblicherweise die Prognose der erwarteten künftigen Cashflows ist. Diese Bewertungen sind eng mit den Annahmen verbunden, die das Management hinsichtlich der künftigen Wertentwicklung der jeweiligen Vermögenswerte und des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes getroffen hat. 57 Gemäß IFRS 10.B8 i.V.m. B19 (b) vollkonsolidiertes strukturiertes Unternehmen. Akquisition der Endexo®-Technologie von Interface Biologics, Inc. Am 31. Juli 2019 übernahm Evonik im Rahmen eines Asset Deals die Endexo®-Technologie von Interface Biologics, Inc., Toronto (Kanada). Die Technologie wurde in das Segment Nutrition & Care eingegliedert. Endexo® verbessert die Biokompatibilität von Medizinprodukten wie zum Beispiel Kathetern, die mit Gewebe, Blut oder anderen biologischen Flüssigkeiten in Berührung kommen. Mit diesem Erwerb erweitert Evonik ihre Fähigkeit, als Entwicklungspartner und Lösungsanbieter für Medizinprodukteunternehmen weltweit tätig zu sein. Kaufpreisallokation für die Endexo®-Technologie zum Erwerbszeitpunkt scroll in Millionen € Angesetzte beizulegende Zeitwerte Immaterielle Vermögenswerte 27 Negativer Unterschiedsbetrag -1 Kaufpreis gemäß IFRS 3 26 Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten erworbene Technologien sowie die Endexo®-Marke. Bei den Technologien wurden Nutzungsdauern zwischen 15 Jahren und 20 Jahren unter Verwendung von Abschmelzraten angenommen. Bei der Endexo®-Marke wurde eine Nutzungsdauer von 20 Jahren unter Verwendung von Abschmelzraten und ein Lizenzgebührensatz von 2 Prozent zugrunde gelegt. Für die Abzinsung wurden gewichtete Kapitalkosten auf Basis von Unternehmen mit vergleichbaren Geschäftsaktivitäten unter Berücksichtigung von Risikoadjustierungen verwendet. Da der Verkäufer keinen Auktionsprozess mit weiteren potenziellen Kaufinteressenten initiiert hatte, ergab sich ein negativer Unterschiedsbetrag, der unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst wurde. Der in US-Dollar vereinbarte Kaufpreis wurde durch flüssige Mittel beglichen. Es wurden darüber hinaus Vereinbarungen getroffen, wonach ein Betrag von maximal 3 Millionen €an den Verkäufer gezahlt werden muss, wenn festgelegte Umsatzziele erreicht werden. Von diesem Betrag wurde nur ein unwesentlicher Teil als Kaufpreis gemäß IFRS 3 klassifiziert. Die Beiträge der Endexo®-Technologie zu Umsatz und Ergebnis waren sowohl seit dem Erwerbszeitpunkt als auch pro forma seit dem 1. Januar 2019 im Verhältnis zum Segment Nutrition & Care nicht wesentlich. Desinvestition des Methacrylatgeschäfts Im Zuge der strategischen Ausrichtung auf Produkte der Spezialchemie, die weniger konjunkturabhängig sind, hatte Evonik am 4. März 2019 einen Vertrag zum Verkauf des Methacrylatgeschäfts an Advent International Corporation, Boston (Massachusetts, USA), unterzeichnet. Dieses Geschäft umfasst großvolumige Monomere wie Methylmethacrylat (MMA), verschiedene Spezialmonomere sowie die Polymethylmethacrylat (PMMA)-Formmassen und -Halbzeuge unter der Marke PLEXIGLAS®. Der Verkauf wurde am 31. Juli 2019 vollzogen und erfolgte hauptsächlich durch den Verkauf von Geschäftsanteilen (Share Deals). Nach Berücksichtigung der übertragenen Schulden und Zahlungsmittel sowie nach vorläufigen, vertraglich vereinbarten Kaufpreisanpassungen vor Closing ergibt sich ein Zahlungseingang von 2,4 Milliarden €, der in der Kapitalflussrechnung mit dem Abgang der veräußerten Zahlungsmittel von 0,2 Milliarden € zu saldieren ist, sodass dort ein Zufluss von 2,2 Milliarden € aus dieser Desinvestition gezeigt wird. Vertragliche Vereinbarungen, wie die endgültige Bewertung des Nettoumlaufvermögens nach Closing, können bis in die erste Jahreshälfte 2020 hinein noch zu Änderungen des Kaufpreises führen. Das Methacrylatgeschäft wurde bis zum Vollzug des Verkaufs als nicht fortgeführte Aktivität gemäß IFRS 5 „Non-current assets held for sale and discontinued operations" klassifiziert, vgl. Anhangziffer 4.3. Weitere Desinvestitionen Mit Vertrag vom 12. Juli 2019 hatte Evonik ihren 100-prozentigen Anteil an der Evonik Agroferm Zrt., Kaba (Ungarn), an Bug Venture, LLC (Conagen, Inc.), Rancho Santa Margarita (Kalifornien, USA), verkauft. Die Veräußerung der zum Segment Nutrition & Care gehörenden Gesellschaft wurde am 4. September 2019 vollzogen. Mit Vertrag vom 15. November 2019 hatte Evonik ihren 100-prozentigen Anteil an der Evonik Thai Aerosil Co., Ltd., Bangkok (Thailand) an Shin-Etsu Silicones (Thailand) Limited, Bangkok (Thailand), verkauft. Die Veräußerung der zum Segment Resource Efficiency gehörenden Gesellschaft wurde am 2. Dezember 2019 vollzogen. Der vorläufige Kaufpreis lag im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und ist vollständig zahlungswirksam zugeflossen. Bilanzielle Auswirkungen der Desinvestitionen Die Veräußerungen wirkten sich zusammengefasst zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung bzw. Veräußerung auf die Bilanz wie folgt aus: Bilanzielle Auswirkungen der Desinvestitionen scroll in Millionen € Langfristige Vermögenswerte 1.062 Kurzfristige Vermögenswerte 710 davon flüssige Mittel 227 Summe Vermögenswerte 1.772 Langfristige Schulden 737 Kurzfristige Schulden 181 Summe Schulden 918 Nettovermögen 854 Ergebnis aus der Entkonsolidierung von Tochterunternehmen Das Ergebnis aus der Entkonsolidierung beträgt 1.472 Millionen € (Vorjahr: -6 Millionen €). Davon entfallen 1.469 Millionen € auf die Veräußerung des Methacrylatgeschäfts. Dieser Betrag wird ebenso wie das Ergebnis aus dem Abgang eines at Equity bilanzierten Unternehmens, das ebenfalls im Rahmen der Veräußerung des Methacrylatgeschäfts abgegeben wurde, im Ergebnis vor Ertragsteuern nicht fortgeführter Aktivitäten ausgewiesen. 4.3 Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und nicht fortgeführte Aktivitäten Ein langfristiger Vermögenswert oder eine Veräußerungsgruppe werden in der Bilanz als zur Veräußerung vorgesehen ausgewiesen, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Die Vorjahreszahlen werden nicht angepasst. Eine Veräußerungsgruppe kann auch kurzfristige Vermögenswerte und Schulden enthalten. Unmittelbar vor der erstmaligen Einstufung als zur Veräußerung vorgesehen werden die Vermögenswerte und Schulden gemäß den bisher relevanten Rechnungslegungsvorschriften bewertet. Danach werden die langfristigen Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Ergebnisse weiterhin in den fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen. Ein zur Veräußerung vorgesehener langfristiger Vermögenswert oder eine Veräußerungsgruppe kann zusätzlich die Kriterien zur Einstufung als nicht fortgeführte Aktivität erfüllen. Dabei handelt es sich entweder um einen bedeutenden geschäftlichen oder geografischen Bereich des Unternehmens, der im Rahmen eines einzelnen Plans als Gesamtheit oder in Teilen veräußert oder eingestellt wurde bzw. werden soll, oder um ein mit Veräußerungsabsicht erworbenes Tochterunternehmen. Die Ergebnisse aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Bewertung und der Veräußerung einer nicht fortgeführten Aktivität werden in der Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von den fortgeführten Aktivitäten dargestellt. Ebenso werden die Cashflows in der Kapitalflussrechnung gesondert ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen werden jeweils angepasst. Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten scroll Laufendes Ergebnis nach Steuern Veräußerungsergebnis nach Steuern in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Methacrylatgeschäft 243 72 - 1.283 Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten - - 3 -2 243 72 3 1.281 scroll Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten in Millionen € 2018 2019 Methacrylatgeschäft 243 1.355 Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten 3 -2 246 1.353 Evonik hatte am 4. März 2019 einen Vertrag zum Verkauf des Methacrylatgeschäfts an Advent International Corporation, Boston (Massachusetts, USA), unterzeichnet. Der Verkauf wurde am 31. Juli 2019 vollzogen, vgl. Anhangziffer 4.2. Das Methacrylatgeschäft stellte einen bedeutenden geschäftlichen Bereich dar und wurde dementsprechend bis zum Vollzug des Verkaufs als nicht fortgeführte Aktivität klassifiziert. Laufendes Ergebnis des Methacrylatgeschäfts scroll in Millionen € 2018 2019 Erträge 1.779 994 Aufwendungen -1.471 -893 Laufendes Ergebnis vor Ertragsteuern des Methacrylatgeschäfts 308 101 Ertragsteuern -65 -29 Laufendes Ergebnis nach Steuern des Methacrylatgeschäfts 243 72 Veräußerungsergebnis der nicht fortgeführten Aktivitäten scroll in Millionen € 2018 2019 Methacrylatgeschäft - 1.506 Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten 3 -2 Ergebnis vor Ertragsteuern aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten 3 1.504 Methacrylatgeschäft - -223 Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten - - Ertragsteuern - -223 Methacrylatgeschäft - 1.283 Sonstige nicht fortgeführte Aktivitäten 3 -2 Ergebnis nach Steuern aus der Veräußerung nicht fortgeführter Aktivitäten 3 1.281 5. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 5.1 Umsatzerlöse Die Umsatzrealisierung erfolgt grundsätzlich bei Erfüllung der in einem Vertrag bzw. Vertragsbündel enthaltenen separaten Leistungsverpflichtungen in Höhe des Transaktionspreises, der diesen erfüllten Leistungsverpflichtungen zugeordnet wird. Liegt einem Vertrag mit einem Kunden eine durchsetzbare wirtschaftliche Substanz zugrunde, sind die Zahlungsbedingungen bekannt und ist der Leistungsaustausch wahrscheinlich, liegt grundsätzlich ein Vertrag im Anwendungsbereich des IFRS 15 „Revenue from contracts with customers" vor. Eine Zusammenfassung von Verträgen mit demselben Kunden ist für Bilanzierungszwecke vorzunehmen, wenn die Verträge in zeitlicher Nähe geschlossen werden und wirtschaftlich miteinander zusammenhängen. Tauschgeschäfte von gleichartigen Produkten mit Mitbewerbern zur Überbrückung von Engpässen oder zur Einsparung von Transportkosten sind explizit nicht im Anwendungsbereich des IFRS 15 und führen demnach nicht zu einem Umsatzausweis. Eine separate Leistungsverpflichtung liegt dann vor, wenn die im Vertrag enthaltenen Produkte oder Dienstleistungen separat identifizierbar sind und der Kunde das Produkt oder die Dienstleistung direkt nutzen und von anderen Produkten und Dienstleistungen aus dem gleichen Vertrag trennen kann. Frachtleistungen im Rahmen von Produktlieferungen sind dann separate Leistungsverpflichtungen, wenn die Frachtleistung nach Übertragung der Kontrolle der Produkte auf den Kunden stattfindet. Wird im Rahmen von Produktverkäufen mit dem Kunden eine vorübergehende Lagerung der Produkte bis zur finalen Abholung durch den Kunden oder Versendung an diesen vereinbart und findet diese Lagerung nach der Übertragung der Kontrolle der Produkte auf den Kunden statt, liegt eine separate Leistungsverpflichtung in Form einer Lagerleistung vor. An Kunden in Einzelfällen kostenlos übertragene Draufgaben stellen in der Regel ebenfalls eine separate Leistungsverpflichtung dar. Der Transaktionspreis ist die von dem Kunden erwartete Gegenleistung für die Übertragung der Produkte oder die Erbringung der Dienstleistungen. Dieser beinhaltet fixe und variable Komponenten. Bei der Bestimmung des Transaktionspreises werden mengenabhängige Rabatte und Boni mit ihrem Erwartungswert einbezogen. Dies führt zu einer regelmäßigen Anpassung des Transaktionspreises auf Basis der Schätzung der für die Zahlung von Rabatten und Boni zugrunde liegenden Jahresmengen. Bei Vorliegen einer signifikanten Finanzierungskomponente aufgrund von langfristigen Vorauszahlungen des Kunden steigt der Transaktionspreis und diese Finanzierungskomponente führt zu einer Erfassung von Finanzierungsaufwendungen. Bei Vorliegen mehrerer Leistungsverpflichtungen erfolgt die Allokation des Transaktionspreises einschließlich möglicher Preisnachlässe auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen entsprechend den relativen Einzelveräußerungspreisen. Sind die Einzelveräußerungspreise nicht anhand eines beobachtbaren Marktpreises ermittelbar, werden angemessene Schätzungen angewendet. Für Fracht- oder Lagerleistungen, die im Rahmen von Produktlieferungen eine separate Leistungsverpflichtung darstellen, ist ein Teil des Transaktionspreises aus dem Produktliefervertrag auf die Fracht- oder Lagerleistung zu allokieren. Ist eine kostenlos übertragene Draufgabe eine separate Leistungsverpflichtung und enthält der zugrunde liegende Produktliefervertrag eine festgelegte Mindestabnahmemenge, wird angenommen, dass die Vergütung der kostenlos gelieferten Draufgabe über die Mindestabnahmemengen vom jeweiligen Kunden erfolgt und demnach auch ein Teil des Transaktionspreises auf die Draufgabe zu allokieren ist. Bei den Kriterien für die Erfüllung einer Leistungsverpflichtung erfolgt folgende Differenzierung: Umsatzerlöse aus Produktlieferungen werden im Konzern zeitpunktbezogen realisiert, sobald der Kunde die Kontrolle über die Produkte erlangt hat. Hierbei sind Regelungen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen wie auch individuelle vertragliche Vereinbarungen zu beurteilen; dazu gehören unter anderem auch die Incoterms©. Mit einigen Kunden bestehen Konsignationslagervereinbarungen, für die der Kontrollübergang der Waren auf den Kunden in der Regel erst bei Entnahme der Waren aus dem Lager stattfindet. Eine Abrechnung der Waren und die dazugehörige Rechnungsstellung erfolgt überwiegend monatlich mit kurzfristigen Zahlungsbedingungen (weniger als drei Monate). Umsatzerlöse aus Dienstleistungen werden im Konzern zeitraumbezogen realisiert. Die Bestimmung der Höhe der zu realisierenden Umsatzerlöse erfolgt anhand des Fertigstellungsgrads in Höhe der bereits geleisteten Arbeiten in Relation zur Gesamtleistung. Für die Ermittlung des Fertigstellungsgrads werden sowohl input- als auch outputbezogene Verfahren herangezogen. Eine vertragliche Verbindlichkeit für durch Kunden geleistete langfristige Vorauszahlungen wird linear über den vertraglich vereinbarten Zeitraum der Leistungserbringung als Umsatzerlöse erfasst. Die Umsatzerlöse betragen 13.108 Millionen € (Vorjahr: 13.267 Millionen €) und beinhalten in allen Segmenten hauptsächlich Erlöse aus dem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen. Produktverkäufe erfolgen in allen Segmenten über mehrjährige Rahmenverträge mit jährlichen Anpassungen der Mengen und Preise. Daneben existieren Kundenvereinbarungen zur Lieferung festgelegter Kapazitäten, die ebenfalls hinsichtlich Mengen und Preisen regelmäßig neu verhandelt werden. Des Weiteren beliefert der Konzern einen Teil der Kunden auch über kurzfristige Bestellungen. In Einzelfällen vereinbart der Konzern mit Kunden rechtlich durchsetzbare Mindest-abnahmemengen. Die zugrunde liegenden Preise sind häufig variabel, das heißt beispielsweise rohstoffpreisbasiert oder energiepreisindexiert, und stehen erst zum Zeitpunkt der Lieferung bzw. des Kontrollübergangs fest. Darüber hinaus existieren mengenabhängige Rabatte und Boni, die in der Regel auf Jahresbasis vereinbart werden. In Einzelfällen leisten Kunden langfristige Vorauszahlungen für das Vorhalten bzw. Aufbauen von kundenspezifischen Produktionskapazitäten. Diese werden als vertragliche Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden ausgewiesen und über den Zeitraum der Leistungserbringung umsatzwirksam. Im Rahmen von Standortverträgen beliefert der Konzern Kunden mit Energie (zum Beispiel Dampf, Wasser, Strom, Gas), üblicherweise über längerfristige Zeiträume. Die Lieferung der Energien erfolgt in der Regel frei Verbrauchsstelle der Kunden, das heißt inklusive des Transports zwischen Erzeugungsanlage und Verbrauchsstelle. Die Festlegung der Bestellmengen erfolgt durch den Kunden. Die Preise unterteilen sich in Arbeits- und Leistungspreise. Die Rechnungsstellung erfolgt bei Lieferung, mindestens einmal monatlich. Die Zahlungskonditionen sind in der Regel kurzfristiger Natur, das heißt, es werden Zahlungsziele zwischen 30 Tagen und 60 Tagen gewährt. Dienstleistungen werden im Wesentlichen vom Segment Services und im geringeren Umfang auch von den anderen operativen Segmenten (zum Beispiel Lohnfertigung bestimmter chemischer Produkte) erbracht. Das Segment Services bietet für die drei Chemiesegmente und für externe Kunden an unseren Standorten Leistungen rund um Standortmanagement, Ver- und Entsorgung, technischen Service, Verfahrenstechnik und Engineering sowie Logistik an. Das Segment Nutrition & Care bietet zudem auftragsbezogene Entwicklungen für Kunden. Der Entwicklungsprozess ist in der Regel langfristig und kann sowohl als reiner Dienstleistungsvertrag wie auch als Werkvertrag ausgestaltet sein. Im Falle von Werkverträgen bei Entwicklungen für Kunden sind die Transaktionspreise häufig abhängig von Meilensteinen. Kundenzahlungen werden zeitnah nach Erreichen des jeweiligen Meilensteins fällig. Die Umsatzrealisierung erfolgt in diesem Fall zeitraumbezogen auf Basis von outputbezogenen Verfahren. Bei kundenspezifischer Auftragsentwicklung, die für den Konzern keinen alternativen Nutzen darstellt und die für keine anderen Kunden angeboten werden könnte, realisiert der Konzern den Umsatz zeitraumbezogen, sofern jederzeit ein Anspruch auf Vergütung der bereits erfolgten Arbeiten, inklusive Marge, besteht. Darüber hinaus erfolgt eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung, sofern der Konzern ein bestehendes Kundenprodukt oder ein kundenbezogenes Know-how weiterentwickelt. Hängt die Erreichung von Meilensteinen von Faktoren ab, die Evonik nicht beeinflussen kann, wie zum Beispiel die erfolgreiche Zulassung bestimmter Wirkstoffe oder Produkte durch den Kunden, erfolgt eine Umsatzrealisierung erst in dem Zeitpunkt, in dem das Erreichen des Meilensteins sicher feststeht. In den drei Chemiesegmenten werden darüber hinaus Lizenzen vergeben unter anderem zur Nutzung von Know-how, zum Bau von Anlagen sowie zur Herstellung und zum Vertrieb von Produkten. Die Lizenzen sind in der Regel separate Leistungsverpflichtungen, die entweder als Nutzungs- oder als Zugangsrecht ausgestaltet sind. Bei Nutzungsrechten erfolgt die Umsatzrealisierung zeitpunktbezogen und bei Zugangsrechten zeitraumbezogen. Die Transaktionspreise für Lizenzen beinhalten in Einzelfällen fest vereinbarte Lizenzzahlungen, die häufig zeitnah nach Erreichen eines vordefinierten Meilensteins fällig werden. In weiteren Fällen zahlen die Kunden umsatzbasierte Lizenzentgelte, die erst als Umsatz realisiert werden, wenn die jeweiligen Kundenumsätze erzielt wurden. Umsatzerlöse nach Segmenten und Regionen 2019 scroll in Millionen € Nutrition & Care Resource Efficiency Performance Materials Services Westeuropa 1.327 2.117 1.383 698 Osteuropa 303 367 139 1 Nordamerika 1.403 1.343 161 45 Mittel- & Südamerika 365 155 69 - Asien-Pazifik Nord 624 1.236 147 17 Asien-Pazifik Süd 386 367 65 1 Naher Osten & Afrika 174 100 79 1 Summe Konzern 4.582 5.685 2.043 763 davon Umsatzerlöse, die nicht in den Anwendungsbereich von /FRS 75 fallen -32 -36 -10 74 scroll in Millionen € Andere Aktivitäten Corporate, Konsolidierung Summe Konzern Westeuropa 5 1 5.531 Osteuropa 4 - 814 Nordamerika - - 2.952 Mittel- & Südamerika 2 - 591 Asien-Pazifik Nord 18 - 2.042 Asien-Pazifik Süd 4 - 823 Naher Osten & Afrika 1 - 355 Summe Konzern 34 1 13.108 davon Umsatzerlöse, die nicht in den Anwendungsbereich von /FRS 75 fallen 4 - -60 Umsatzerlöse nach Segmenten und Regionen 2018 scroll in Millionen € Nutrition & Care Resource Efficiency Performance Materials Westeuropa 1.385 2.178 1.523 Osteuropa 309 348 130 Nordamerika 1.381 1.336 196 Mittel- & Südamerika 370 168 70 Asien-Pazifik Nord 576 1.206 176 Asien-Pazifik Süd 408 369 71 Naher Osten & Afrika 217 103 67 Summe Konzern 4.646 5.708 2.233 davon Umsatzerlöse, die nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 15 fallen 23 25 11 scroll in Millionen € Services Andere Aktivitäten Corporate, Konsolidierung Summe Konzern Westeuropa 630 2 1 5.719 Osteuropa - - - 787 Nordamerika 30 1 - 2.944 Mittel- & Südamerika - 1 - 609 Asien-Pazifik Nord 2 11 - 1.971 Asien-Pazifik Süd - - - 848 Naher Osten & Afrika 2 - - 389 Summe Konzern 664 15 1 13.267 davon Umsatzerlöse, die nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 15 fallen 9 4 - 72 Vorjahreszahlen angepasst. Bei den Umsatzerlösen, die nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 15 fallen, handelt es sich um im Hedge Accounting erfasste Ergebnisse aus der Währungssicherung für geplante Fremdwährungsumsätze und um Umsatzerlöse aus Operating-Leasing-Verhältnissen. Umsatzerlöse können aus Leistungsverpflichtungen resultieren, die in früheren Perioden bereits erfüllt wurden. Dies kann bei Rabatt- und Bonusvereinbarungen zutreffen, wenn die in Vorjahren gebildete Verbindlichkeit aus Rückerstattung für Rabatt- und Bonusvereinbarungen nicht zur Endabrechnung im aktuellen Geschäftsjahr passt. Weiterhin trifft dies auf Lizenzvereinbarungen zu, die als Nutzungsrecht mit umsatzbasierten Lizenzentgelten ausgestaltet sind. Umsatzerlöse aus Leistungsverpflichtungen, die in früheren Perioden erfüllt wurden scroll in Millionen € 2018 2019 Rabatt- und Bonusvereinbarungen 13 18 Lizenzvereinbarungen 1 1 14 19 Vorjahreszahlen angepasst. Fest kontrahierte Leistungsverpflichtungen, die zum Abschlussstichtag noch nicht vollständig erfüllt wurden, führen voraussichtlich zu der nachfolgend dargestellten Umsatzrealisierung. Dabei wendet Evonik die Ausnahmeregelung gemäß IFRS 15.121 an und verzichtet auf die Angabe der verbleibenden Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit einer erwarteten Laufzeit von maximal einem Jahr. Transaktionspreise verbleibender Leistungsverpflichtungen scroll Umsatzrealisierung in 2019 in Millionen € über 1 bis 3 Jahren über 3 bis 5 Jahren über 5 Jahren Gesamt Transaktionspreise verbleibender Leistungsverpflichtungen 867 452 1.006 2.325 Transaktionspreise verbleibender Leistungsverpflichtungen scroll Umsatzrealisierung in 2018 in Millionen € über 1 bis 3 Jahren über 3 bis 5 Jahren über 5 Jahren Gesamt Transaktionspreise verbleibender Leistungsverpflichtungen 1.038 482 965 2.485 Vorjahreszahlen angepasst. Die Ermittlung des Transaktionspreises der verbleibenden Leistungsverpflichtungen erfolgt grundsätzlich in Höhe der bereits zum Bilanzstichtag fest mit Kunden kontrahierten Mengen und Leistungen, für die sowohl der Kunde eine Abnahmeverpflichtung als auch der Konzern eine Leistungsverpflichtung hat. Variable Transaktionspreiselemente werden auf Basis einer Schätzung, die sich am aktuellen Preis orientiert, in die zukünftigen Umsatzerlöse einbezogen. Umsatz- oder nutzungsbasierte Lizenzerlöse, die als Zugangsrecht ausgestaltet sind, werden bei rechtlich durchsetzbarer Mindest-abnahmemenge einbezogen. Weitere Informationen zu vertraglichen Vermögenswerten aus Verträgen mit Kunden werden in der Anhangziffer 6.8 dargestellt und zu vertraglichen Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden in der Anhangziffer 6.13. 5.2 Funktionskosten Zur Ermittlung der Kosten der Funktionsbereiche muss grundsätzlich auf Daten aus der Kostenrechnung zurückgegriffen werden. Die Bewertung nach IFRS ist der führende Wertansatz im Konzern. Den Funktionsbereichen dürfen daher keine kalkulatorischen Kosten zugeordnet werden. Die Ermittlung der Funktionskosten erfolgt nach interner Leistungsverrechnung, damit Leistungsbeziehungen zwischen Funktionsbereichen berücksichtigt werden. Evonik unterscheidet zwischen folgenden Funktionsbereichen: Kosten der umgesetzten Leistungen, Vertriebskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten und allgemeine Verwaltungskosten. Nicht den Funktionsbereichen zuordenbare, operative Aufwendungen werden als sonstige betriebliche Aufwendungen ausgewiesen. Die Funktionskosten betragen 11.920 Millionen € (Vorjahr: 11.870 Millionen €). In den Funktionskosten sind im Vorjahr Wertminderungen nach IAS 36 „Impairment of Assets" in Höhe von 1 Million € enthalten. Die Segmentierung sowie zusätzliche Erläuterungen werden zusammen mit den in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesenen Wertminderungen nach IAS 36 unter Anhangziffer 6.5 dargestellt. 5.3 Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen scroll Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Aufwendungen in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Restrukturierungsmaßnahmen 3 83 -207 -101 davon Wertaufholungen / -minderungen nach lAS 36 - -5 -6 davon aus dem Abgang von Vermögenswerten - - -6 -8 davon aus der Auflösung von / Zuführung zu übrigen Rückstellungen 3 73 -156 -56 Wertaufholungen / -minderungen nach IAS 36 - -33 -52 Rekultivierungs- und Umweltschutzmaßnahmen 1 1 -9 -23 REACH-Verordnung 2 1 -11 -10 Abgang von Vermögenswerten 8 21 -12 -9 Operative Währungssicherung (Nettodarstellung)1) - - -26 -7 Auflösung von / Zuführung zu übrigen Rückstellungen 63 86 -73 -34 Wertaufholungen / -minderungen nach IFRS 9 (Nettodarstellung)1) 2 - - -5 Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten (Nettodarstellung)1) 5 - - -4 Übrige 139 167 -210 -221 223 359 -581 -466 davon Bereinigungen 24 138 -336 -240 Vorjahreszahlen angepasst. 1) Bruttoerträge und —aufwendungen aus der operativen Währungssicherung, aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten und aus Wertminderungen und —aufholungen nach IFRS 9 werden miteinander saldiert; die hieraus resultierenden Nettoergebnisse sind entsprechend ihrem jeweiligen Vorzeichen in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder Aufwendungen ausgewiesen. Die Erträge und Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen resultieren im Wesentlichen aus dem Programm zur Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten. Im Jahr 2019 kam es zu einer Neueinschätzung der Verpflichtungen aus diesem Programm, die mit einer Veränderung der betroffenen Mitarbeiter einherging. Dies führte zu Auflösungen von Restrukturierungsrückstellungen sowie einer Neubildung entsprechender Rückstellungen. Darüber hinaus werden Kosten für die Schließung und des vollzogenen Verkaufs des Produktionsstandortes in Ungarn ausgewiesen. Des Weiteren sind Wertminderungen von Sachanlagen an Standorten in Europa im Zusammenhang mit der Effizienzsteigerung der Oleochemie im Segment Nutrition und Care enthalten. Im Vorjahr resultierten die Erträge und Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen im Wesentlichen aus Programmen zur Senkung der Vertriebs- und Verwaltungskosten, zur Effizienzsteigerung der Oleochemie, zur Optimierung des Produktportfolios des Segments Performance Materials und aus der Schließung des Produktionsstandortes in Ungarn. In der Zeile Restrukturierungsmaßnahmen werden auch Erträge und Aufwendungen ausgewiesen, die ansonsten aufgrund ihrer Art anderen Zeilen der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen zuzuordnen wären. Insgesamt sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen -58 Millionen € (Vorjahr: -38 Millionen €) Wertminderungen nach IAS 36 enthalten. Die Segmentierung sowie zusätzliche Erläuterungen zu den nach IAS 36 ermittelten Wertminderungen und Wertaufholungen werden zusammen mit den in den Funktionskosten ausgewiesenen Wertminderungen nach IAS 36 unter Anhangziffer 6.5 dargestellt. Abgang von Vermögenswerten scroll in Millionen € Gewinne Verluste 2018 2019 2018 2019 Sachanlagen 8 10 -8 -4 Beteiligungen - 11 -8 -7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - - -2 -3 Sonstige Vermögenswerte - - - -3 8 21 -18 -17 Vorjahreszahlen angepasst. Die Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Beteiligungen resultieren aus dem Verkauf der Tochterunternehmen Evonik Thai Aerosil Co., Ltd. und Evonik Agroferm Zrt. Im Vorjahr sind in den Verlusten aus dem Abgang von Beteiligungen Effekte im Zusammenhang mit der Auflösung der gemeinschaftlichen Tätigkeit StoHaas sowie im Zusammenhang mit der Optimierung des Produktportfolios des Segments Performance Materials enthalten. Im laufenden Jahr sind keine Nettoerträge aus Wertminderungen und Wertaufholungen nach IFRS 9 „Financial Instruments" für erwartete Kreditverluste angefallen. Im Vorjahr betrafen diese mit 2 Millionen € vollständig Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Nettoerträge bzw. —aufwendungen aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten und aus der operativen Währungssicherung betreffen in Fremdwährung erfasste Bilanzpositionen, die im Rahmen des operativen Geschäfts entstanden sind und deren Währungsrisiko in einem Portfolioansatz gesichert wird; vgl. Anhangziffer 9.4.5. Die übrigen Erträge in Höhe von 167 Millionen € (Vorjahr: 139 Millionen €) enthalten in Höhe von 71 Millionen € (Vorjahr: 59 Millionen €) Erträge aus gelegentlichen, ungeplanten und nicht auf Dauer angelegten Geschäftstätigkeiten des Konzerns (Nebengeschäfte). Weiterhin sind in Höhe von 7 Millionen € (Vorjahr: 15 Millionen €) Erträge aus Fördergeldern enthalten, die im Zusammenhang mit Maßnahmen im Rahmen der Energiewende stehen. Des Weiteren werden in den übrigen Erträgen Versicherungserstattungen, —prämien und -provisionen ausgewiesen. Die übrigen Aufwendungen in Höhe von -221 Millionen € (Vorjahr: -210 Millionen €) beinhalten in Höhe von 41 Millionen € (Vorjahr: -27 Millionen €) Kosten im Zusammenhang mit dem Erwerb der PeroxyChem, Philadelphia (Pennsylvania, USA), weiteren Akquisitionen aus Vorjahren und dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts. Darüber hinaus werden hierunter Versicherungsselbstbehalte, Fremd- und Betriebsleistungen, Aufwendungen für Nebengeschäfte, Provisionen, sonstige Steuern und Rechts- und Beratungskosten ausgewiesen. Evonik bezeichnet die Sondereinflüsse, die bei der Ermittlung der operativen Steuerungsgrößen bereinigtes EBITDA und bereinigtes EBIT herausgerechnet werden, als Bereinigungen. Diese Bereinigungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung Bestandteil der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen und betreffen folgende Funktionsbereiche: Bereinigungen scroll Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Aufwendungen in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Herstellungsbezogen 7 23 -43 -76 Vertriebsbezogen - 18 -42 -22 Verwaltungsbezogen 6 43 -145 -74 Keinem Funktionsbereich zugeordnet 11 54 -106 -68 24 138 -336 -240 Vorjahreszahlen angepasst. 5.4 Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen scroll in Millionen € 2018 2019 Erträge aus der Equity-Bewertung 11 19 Aufwendungen aus der Equity-Bewertung -1 -14 10 5 davon Bereinigungen - -13 Vorjahreszahlen angepasst. Die Aufwendungen des laufenden Jahres enthalten eine in den Bereinigungen erfasste Wertminderung in Höhe von -13 Millionen €. Die Segmentierung sowie zusätzliche Erläuterungen zu den nach IAS 36 ermittelten Wertminderungen werden unter Anhangziffer 6.5 dargestellt. 5.5 Finanzergebnis Finanzergebnis scroll in Millionen € 2018 2019 Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen 5 12 Zinsen und ähnliche Erträge aus Derivaten 13 7 Sonstige zinsähnliche Erträge 31 85 Zinserträge 49 104 Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlichkeiten -50 -47 Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus Derivaten -53 -36 Zinsaufwand aus sonstigen Rückstellungenl) -17 -34 Netto-Zinsaufwand aus Pensionen -60 -66 Zinsaufwand aus Leasingverhältnissen -16 Sonstige zinsähnliche Aufwendungen -20 -22 Zinsaufwendungen -200 -221 Ergebnis aus der Umrechnung finanzierungsbezogener Bilanzposten -17 -12 Ergebnis aus finanzierungsbezogener Währungssicherung 15 3 Übrige Finanzerträge und -aufwendungen -2 -6 Sonstiges Finanzergebnis -4 -15 -155 -132 Vorjahreszahlen angepasst. 1) Diese Position enthält Aufwendungen aus der Aufzinsung sowie aus Zinssatzänderungen der sonstigen Rückstellungen. Zinserträge aus Ausleihungen sowie Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlichkeiten werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Durch die negative Verzinsung von kurzfristigen Geldanlagen ergibt sich wie im Vorjahr ein negativer Zinsertrag von 1 Million €, der in die Position Zinsaufwendungen aus Finanzverbindlichkeiten eingeflossen ist. Die sonstigen zinsähnlichen Erträge enthalten einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag aus der Auflösung von Rückstellungen für beendete Rechtsstreitigkeiten und 16 Millionen € anrechenbare Steuern (Vorjahr: 21 Millionen €) im Zusammenhang mit Erträgen aus dem Planvermögen. Die Position Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus Derivaten sowie die entsprechende Ertragsposition enthalten im Wesentlichen die Zinsabgrenzungen und die realisierten Zinsen aus dem Zinstausch der zur Währungssicherung von langfristigen konzerninternen Darlehen eingesetzten Zins-Währungs-Swaps. Die sonstigen zinsähnlichen Aufwendungen enthalten 1 Million € (Vorjahr: 1 Million €) für eine signifikante Finanzierungskomponente im Zusammenhang mit langfristigen Vorauszahlungen von Kunden. Das im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesene Ergebnis aus der Umrechnung finanzierungsbezogener Bilanzposten resultiert im Wesentlichen aus dem Wechselkursrisiko der in Fremdwährung denominierten kurzfristigen konzerninternen Finanzierungstransaktionen (Cashpooling) sowie der Fremdwährungszahlungsmittelbestände, da diese Bilanzpositionen nicht im Rahmen von Hedge Accounting bilanziert werden. Die Effekte der zugehörigen Währungssicherungen werden innerhalb der Position Ergebnis aus finanzierungsbezogener Währungssicherung ausgewiesen, in der auch die Ineffektivitäten gezeigt werden, vgl. Anhangziffer 9.4.5. In den übrigen Finanzerträgen und -aufwendungen ist kein Nettogewinn (Vorjahr: 1 Million €) im Hinblick auf wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte enthalten. 5.6 Ertragsteuern Ertragsteuern in der Gewinn- und Verlustrechnung scroll in Millionen € 2018 2019 Laufende Ertragsteuern 182 356 davon periodenfremd -18 72 Latente Steuern 4 -176 davon periodenfremd -19 -72 davon aus temporären Differenzen 73 -729 186 180 Vorjahreszahlen angepasst. Die steuerliche Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung von den erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern der Gewinn- und Verlustrechnung. Die erwarteten Ertragsteuern basieren auf einem Gesamtsteuersatz von 32 Prozent. Der Gesamtsteuersatz setzt sich aus der Körperschaftsteuer mit 15 Prozent, dem Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent sowie einer durchschnittlichen Gewerbesteuer von ca. 16 Prozent zusammen. Die effektiven Ertragsteuern schließen die laufenden Ertragsteuern und latenten Steuern ein. Steuerliche Überleitungsrechnung scroll in Millionen € 2018 2019 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 894 954 Hierauf erwartete Ertragsteuern 286 305 Abweichung durch die Bemessungsgrundlage für die Gewerbesteuer 5 5 Abweichungen von dem erwarteten Steuersatz -48 -67 Bewertungsänderungen latenter Steuern -29 -12 Verluste ohne Bildung latenter Steuern sowie Nutzung von Verlustvorträgen -5 -60 Änderungen des Steuersatzes und der Steuergesetze - -11 Nicht abzugsfähige Aufwendungen 20 47 Zinsschranke - - Steuerfreie Erträge -20 -14 Ergebnisse aus at Equity bilanzierten Unternehmen - -2 Sonstige -23 -11 Effektive Ertragsteuern (laufende Ertragsteuern und latente Steuern) 186 180 Effektiver Ertragsteuersatz in % 20,8 18,9 Vorjahreszahlen angepasst. Die Position Bewertungsänderungen latenter Steuern beinhaltet überwiegend Wertaufholungen bisher nicht angesetzter latenter Steuern. Gegenläufig wirkten Wertberichtigungen von 2 Millionen €, welche ausschließlich auf Verlustvorträge entfielen. Im Vorjahr betraf die Position nur Wertaufholungen und entfiel größtenteils auf temporäre Differenzen. Unter der Position Sonstige werden unter anderem periodenfremde laufende und latente Steuern ausgewiesen. 5.7 Ergebnis nach Steuern Ergebnis nach Steuern scroll in Millionen € 2018 2019 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 708 774 davon entfallen auf andere Gesellschafter 686 753 Gesellschafter der Evonik Industries AG 22 21 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 246 1.353 davon entfallen auf andere Gesellschafter - - Gesellschafter der Evonik Industries AG 246 1.353 Vorjahreszahlen angepasst. 5.8 Ergebnis je Aktie Das in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Ergebnis je Aktie errechnet sich aus der Division des Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien in Höhe von 466.000.000 Stück. Das Konzernergebnis stellt das insgesamt erwirtschaftete Ergebnis des Jahres nach Abzug der auf andere Gesellschafter entfallenden Ergebnisanteile dar, unter Einschluss des Ergebnisses der nicht fortgeführten Aktivitäten. Das Ergebnis je Aktie kann durch sogenannte potenzielle Stammaktien verwässert werden. Da in beiden Berichtsperioden keine potenziellen Stammaktien bestanden, entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie. Ergebnis je Aktie scroll in Millionen € 2018 2019 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 708 774 Ergebnis nach Steuern nicht fortgeführter Aktivitäten 246 1.353 Abzüglich der Anteile anderer Gesellschafter am Ergebnis nach Steuern -22 -21 Anteile der Anteilseigner der Evonik Industries AG am Ergebnis nach Steuern (Konzernergebnis) 932 2.106 Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) aus fortgeführten Aktivitäten 1,52 1,66 aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,53 2,90 abzüglich auf die anderen Gesellschafter entfallendes Ergebnis je Aktie -0,05 -0,04 Ergebnis je Aktie in € (unverwässert und verwässert) auf Anteile der Anteilseigner der Evonik Industries AG 2,00 4,52 Vorjahreszahlen angepasst. 6. Erläuterungen zur Bilanz 6.1 Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und - sofern die Nutzungsdauer bestimmbar ist - planmäßig linear abgeschrieben. Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs und Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer insbesondere Geschäfts- oder Firmenwerte - werden mindestens einmal jährlich daraufhin überprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung). Für Konzessionen, Schutzrechte und Lizenzen liegen die geschätzten Nutzungsdauern zwischen 5 Jahren und 25 Jahren. Uneingeschränkt nutzbare Marken (unbestimmbare Nutzungsdauer) werden jährlich daraufhin geprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen und ob die Nutzungsdauer weiterhin als unbestimmbar einzustufen ist. Sofern sich die Einschätzung ändert und die Nutzungsdauer als bestimmbar gilt, wird der Buchwert der Marken linear über die erwartete Restnutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn sie einem neu entwickelten Produkt oder Verfahren, welches technisch realisierbar ist und der eigenen Nutzung oder Vermarktung dienen kann, eindeutig zugeordnet werden können. Die Abschreibung erfolgt linear über die geschätzte Nutzungsdauer von 3 Jahren bis 15 Jahren. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte umfassen überwiegend erworbene Kundenbeziehungen. Deren Nutzungsdauern werden anhand von vertraglichen Grundlagen und Erfahrungswerten eingeschätzt und liegen überwiegend zwischen 5 Jahren und 20 Jahren. Die Höhe der planmäßigen Abschreibung berücksichtigt auch die Fortführungswahrscheinlichkeit der Kundenbeziehungen in Form einer Abschmelzrate. Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte scroll in Millionen € Geschäfts- oder Firmenwerte Konzessionen, Schutzrechte, Lizenzen Aktivierte Entwicklungskosten Sonstige immaterielle Vermögenswerte Gesamt Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 01.01.2018 4.739 2.085 164 1.266 8.254 Währungsumrechnung 94 3 - 24 121 Zugänge Unternehmenserwerbe 18 2 - 1 21 Sonstige Zugänge - 15 - 12 27 Umgliederungen gemäß IFRS 5 -6 - - - -6 Abgänge - -11 - - -11 Umbuchungen - 32 - -15 17 Stand 31.12.2018 4.845 2.126 164 1.288 8.423 Währungsumrechnung 57 3 - 15 75 Zugänge Unternehmenserwerbe 5 1 - 26 32 Sonstige Zugänge - 13 2 12 27 Umgliederungen gemäß IFRS 5 -240 -56 -20 -2 -318 Abgänge -1 -23 - - -24 Umbuchungen - 12 - -6 6 Stand 31.12.2019 4.666 2.076 146 1.333 8.221 Abschreibungen und Wertminderungen - - - - - Stand 01.01.2018 97 1.380 163 509 2.149 Währungsumrechnung - 2 - 3 5 Abschreibungen - 80 - 53 133 Wertminderungen - 13 - - 13 Abgänge - -11 - - -11 Stand 31.12.2018 97 1.464 163 565 2.289 Währungsumrechnung - 2 - 2 4 Abschreibungen - 78 1 57 136 Wertminderungen - 1 - - 1 Umgliederungen gemäß IFRS 5 - -22 -20 -2 -44 Abgänge - -23 - - -23 Stand 31.12.2019 97 1.500 144 622 2.363 Buchwerte 31.12.2018 4.748 662 1 723 6.134 Buchwerte 31.12.2019 4.569 576 2 711 5.858 In den Konzessionen, Schutzrechten und Lizenzen sind Marken 172 Millionen € (Vorjahr: 203 Millionen €) enthalten. Zum Bilanzstichtag bestanden wie im Vorjahr keine Vermögenswerten. 6.2 Sachanlagen Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und über ihre Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs werden sie daraufhin geprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung). Anschaffungskosten beinhalten die direkt dem Erwerb zurechenbaren Ausgaben. Herstellungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie die systematisch zurechenbaren Material- und Fertigungsgemeinkosten. Zum Anschaffungs- bzw. Herstellungszeitpunkt werden zudem die Kosten, die sich aus der Verpflichtung der Beseitigung nach Ende der Nutzung der Sachanlage ergeben, aktiviert. Darüber hinaus können Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten auch Gewinne oder Verluste aus Cashflow-Hedges enthalten, die im Rahmen der Fremdwährungssicherung von Anlageneinkäufen angefallen sind und bis zu ihrer Übertragung auf die Sachanlagen im sonstigen Ergebnis der Gesamtergebnisrechnung erfasst wurden. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes (erforderlicher Zeitraum von mehr als einem Jahr) zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert. Zuwendungen der öffentlichen Hand für den Erwerb oder Bau von Sachanlagen vermindern die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. Sie werden über die Nutzungsdauer der Sachanlage in Form geminderter Abschreibungen erfolgswirksam erfasst. Die Abschreibung erfolgt planmäßig linear über die erwartete Nutzungsdauer der Sachanlagen. Diese liegt bei Gebäuden zwischen 5 Jahren und 50 Jahren, bei technischen Anlagen und Maschinen zwischen 2 Jahren und 25 Jahren sowie bei anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung zwischen 3 Jahren und 25 Jahren. Gewinne und Verluste aus dem Abgang werden erfolgswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Entwicklung der Sachanlagen scroll in Millionen € Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 01.01.2018 3.560 13.457 1.077 1.048 19.142 Währungsumrechnung 38 100 3 19 160 Sonstige Zugänge 51 203 36 733 1.023 Umgliederungen gemäß IFRS 5 -5 -97 -1 -8 -111 Abgänge -19 -163 -36 -5 -223 Umbuchungen 76 416 27 -539 -20 Stand 31.12.2018 3.701 13.916 1.106 1.248 19.971 Währungsumrechnung 33 98 4 13 148 Sonstige Zugänge 42 216 41 526 825 Umgliederungen gemäß IFRS 5 -334 -1.413 -59 -71 -1.877 Abgänge -47 -199 -54 -6 -306 Umbuchungen 197 699 32 -922 6 Stand 31.12.2019 3.592 13.317 1.070 788 18.767 Abschreibungen und Wertminderungen Stand 01.01.2018 1.766 9.955 873 53 12.647 Währungsumrechnung 15 72 3 - 90 Abschreibungen 83 553 68 - 704 Wertminderungen 3 20 - 1 24 Umgliederungen gemäß IFRS 5 -3 -63 -1 - -67 Abgänge -17 -156 -32 -3 -208 Umbuchungen 1 -7 3 -1 -4 Stand 31.12.2018 1.848 10.374 914 50 13.186 Währungsumrechnung 11 65 3 - 79 Abschreibungen 89 526 66 - 681 Wertminderungen 4 51 1 - 56 Umgliederungen gemäß IFRS 5 -211 -1.113 -49 -6 -1.379 Abgänge -40 -200 -53 -1 -294 Umbuchungen 2 1 - - 3 Stand 31.12.2019 1.703 9.704 882 43 12.332 Buchwerte 31.12.2018 1.853 3.542 192 1.198 6.785 Buchwerte 31.12.2019 1.889 3.613 188 745 6.435 Der Buchwert der Sachanlagen, die zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten dienen, beträgt 23 Millionen € (Vorjahr: 22 Millionen €). In den Sachanlagen sind Vermögenswerte in Höhe von 3 Millionen € (Vorjahr: 3 Millionen €) enthalten, die Evonik als Leasinggeber im Rahmen eines Operating-Leasings an Dritte vermietet. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Grundstücke. 6.3 Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten werden in der Regel in Höhe der Verbindlichkeiten aus Leasing aktiviert und planmäßig abgeschrieben. Bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs werden sie daraufhin geprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung). Die Abschreibung erfolgt planmäßig linear, in der Regel über die erwartete Vertragslaufzeit des Nutzungsrechts. Im Wesentlichen liegen diese bei Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und Gebäuden zwischen 2 und 99 Jahren, bei technischen Anlagen und Maschinen zwischen 5 und 50 Jahren sowie bei anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung zwischen 2 und 20 Jahren. Unter den technischen Anlagen und Maschinen werden im Wesentlichen die Nutzungsrechte für Kraftwerke und Tanklager ausgewiesen. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung beinhalten im Wesentlichen die Nutzungsrechte für Eisenbahnwaggons und Transportcontainer, Schiffe sowie motorbetriebene Fahrzeuge. Entwicklung der Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten scroll in Millionen € Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Gesamt Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 01.01.2019 176 338 148 662 Währungsumrechnung 3 1 1 5 Sonstige Zugänge 83 22 30 135 Umgliederungen gemäß IFRS 5 -3 -9 -14 -26 Abgänge -8 -2 -9 -19 Stand 31.12.2019 251 350 156 757 Abschreibungen und Wertminderungen Stand 01.01.2019 - - - - Abschreibungen 38 39 53 130 Wertminderungen - - 1 1 Umgliederungen gemäß IFRS 5 - - -1 -1 Abgänge -3 -2 -8 -13 Stand 31.12.2019 35 37 45 117 Buchwerte 31.12.2019 216 313 111 640 6.4 At Equity bilanzierte Unternehmen Assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bilanziert. Die erstmalige Bewertung erfolgt zu den Anschaffungskosten der Beteiligung inklusive aller direkt zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten. Bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs werden sie daraufhin geprüft, ob Gründe für eine Wertminderung vorliegen (Werthaltigkeitsprüfung). Bei der Erstbewertung wird der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem anteiligen Eigenkapital der Beteiligung bestimmt. Verbleibt nach der Aufteilung etwaiger stiller Reserven und Lasten ein positiver Unterschiedsbetrag, ist dieser als Geschäfts- oder Firmenwert zu behandeln und im Beteiligungsbuchwert auszuweisen. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird unmittelbar erfolgswirksam aufgelöst, indem der Wertansatz der Beteiligung erhöht wird. Von den Anschaffungskosten ausgehend wird der Buchwert in den Folgeperioden um das anteilige Jahresergebnis erhöht bzw. gemindert. Weitere Anpassungen des Beteiligungswertes sind notwendig, wenn sich das Eigenkapital des Beteiligungsunternehmens aufgrund von im sonstigen Ergebnis erfassten Sachverhalten verändert hat. Im Rahmen der Folgebewertung muss die Abschreibung der im Zuge der Erstbewertung aufgedeckten stillen Reserven berücksichtigt und vom anteiligen Jahresüberschuss in Abzug gebracht werden. Erhaltene Dividendenzahlungen sind zur Vermeidung einer Doppelerfassung vom Wertansatz abzuziehen. At Equity bilanzierte Unternehmen scroll in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 Buchwert einzeln nicht wesentlicher assoziierter Unternehmen 8 8 Buchwert einzeln nicht wesentlicher Gemeinschaftsunternehmen 38 37 46 45 Die zusammengefassten Finanzinformationen der at Equity bilanzierten Unternehmen, die einzeln nicht wesentlich sind, stellen sich, bezogen auf die Anteile von Evonik, wie folgt dar: Zusammengefasste Finanzinformationen für einzeln nicht wesentliche at Equity bilanzierte Unternehmen scroll Assoziierte Unternehmen Gemeinschaftsunternehmen in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Ergebnis nach Steuern fortgeführter Aktivitäten 6 8 4 -3 Gesamtergebnis 6 8 4 -3 Vorjahreszahlen angepasst. Zu Eventualschulden gegenüber assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen vgl. Anhangziffer 9.5. 6.5 Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 Die Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36 „Impairment of Assets" wird für immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten, at Equity bilanzierte Unternehmen und bestimmte sonstige Vermögenswerte bei Vermutung eines Wertminderungsbedarfs durchgeführt. Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Die Überprüfung erfolgt überwiegend für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit (Cash Generating Unit, CGU) oder für eine Gruppe von CGUs. Dabei wird der erzielbare Betrag dem Buchwert der CGU/Gruppe von CGUs gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag wird bestimmt als der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten der Veräußerung und Nutzungswert der CGU/Gruppe von CGUs. Eine Wertminderung ist vorzunehmen, wenn der erzielbare Betrag niedriger als der Buchwert ist. Soweit der Grund für den Wertminderungsbedarf entfallen ist, werden — außer beim Geschäfts- oder Firmenwert — erfolgswirksame Zuschreibungen vorgenommen. Für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung von Geschäfts- oder Firmenwerten erfolgt die Bestimmung des erzielbaren Betrags durch die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Abgangskosten des jeweiligen Segments. Dieser wird mittels eines Bewertungsmodells als Barwert der künftigen Cashflows und somit auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren ermittelt (Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie des IFRS 13 „Fair Value Measurement"), welche aus der aktuellen dreijährigen Mittelfristplanung abgeleitet werden. Die Planung basiert sowohl auf Erfahrungen als auch auf Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Marktentwicklung. Die wesentlichen volkswirtschaftlichen Rahmendaten wie das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, die Wechselkurse, die Rohstoff- und Energiepreise sowie das Wachstum der Löhne und Gehälter, die der Planung zugrunde liegen, werden zentral von Evonik vorgegeben und aus internen und externen Markterwartungen abgeleitet. Das spezifische Wachstum der einzelnen Segmente ist aus Erfahrungen und Zukunftserwartungen abgeleitet; im Fall der ewigen Rente wird eine Wachstumsrate unterstellt. Die erwarteten Cashflows werden mit den gewichteten segmentspezifischen Kapitalkosten nach Steuern abgezinst. Die Kapitalkosten werden je Segment auf Basis eines Kapital-marktpreisbildungsmodells (Capital Asset Pricing Model) als gewichteter Durchschnitt der Eigen- und Fremdkapitalkosten berechnet. Anlässlich der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 wurden Anpassungen bei der Ermittlung der Kapitalkosten als auch der Ableitung des erzielbaren Betrags vorgenommen. Für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung von anderen immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Nutzungsrechten an geleasten Vermögenswerten erfolgt die Bestimmung des erzielbaren Betrags überwiegend durch die Ermittlung des Nutzungswerts der jeweiligen CGU/Gruppe von CGUs. Parameter Werthaltigkeitsprüfung und Geschäfts- oder Firmenwerte nach Segmenten scroll Gewichtete Kapitalkosten nach Steuern (in %) Wachstumsrate in der ewigen Rente (in %) 2018 2019 2018 2019 Nutrition & Care 7,17 7,52 1,50 1,50 Resource Efficiency 7,33 6,63 1,50 1,50 Performance Materials 7,30 7,07 1,50 1,50 Services 7,28 7,09 1,50 1,50 scroll Geschäfts- oder Firmenwerte (in Millionen €) 31.12.2018 31.12.2019 Nutrition & Care 2.040 2.070 Resource Efficiency 2.160 2.155 Performance Materials 486 286 Services 62 59 Grundsätzlich werden die Geschäfts- oder Firmenwerte unmittelbar in den Segmenten ausgewiesen. Eine Ausnahme hierzu bildet der Geschäfts- oder Firmenwert aus den früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Operations GmbH (Evonik Operations), Essen. Dieser wird in der Segmentberichterstattung unter „Corporate, Konsolidierung" ausgewiesen. Für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung wird auch dieser Geschäfts- oder Firmenwert auf die drei Chemiesegmente verteilt. Die Werthaltigkeitsprüfung für den Geschäfts- oder Firmenwert führte wie im Vorjahr zu keinen Wertminderungen. Die Werthaltigkeitsprüfung für den Geschäfts- oder Firmenwert erfordert Annahmen und Schätzungen, die Änderungen unterliegen können, die zu Wertminderungen in zukünftigen Perioden führen würden. Bei keinem der Segmente würde eine relative Erhöhung des gewichteten Kapitalkostensatzes nach Steuern um 10 Prozent oder ein Absenken der Netto-Cashflows bzw. der Wachstumsrate in der ewigen Rente um 10 Prozent zu einem Wertminderungsbedarf führen. Die Werthaltigkeitsprüfungen für andere immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten haben für einzelne CGUs zu Wertminderungen geführt: Wertminderungen nach Vermögenswerten und Segmenten scroll Nutrition & Care Resource Efficiency in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Immaterielle Vermögenswerte 3 - 10 - Sachanlagen 13 13 5 6 Nutzungsrechte - - - - At Equity bilanzierte Unternehmen - 13 - - Sonstige Forderungen - - - - Summe Konzern 16 26 15 6 scroll Services Andere Aktivitäten in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Immaterielle Vermögenswerte - - - 1 Sachanlagen 1 37 - - Nutzungsrechte - 1 - - At Equity bilanzierte Unternehmen - - - - Sonstige Forderungen 7 - - - Summe Konzern 8 38 1 scroll Summe Konzern in Millionen € 2018 2019 Immaterielle Vermögenswerte 13 1 Sachanlagen 19 56 Nutzungsrechte - 1 At Equity bilanzierte Unternehmen - 13 Sonstige Forderungen 7 - Summe Konzern 39 71 Vorjahreszahlen angepasst. Die Wertminderungen im Segment Nutrition & Care betreffen Produktionsanlagen in Europa, die vollständig wertgemindert wurden, und eine Containeranlage am Standort Singapur, die vollständig wertgemindert wurde. Zudem ist ein at Equity bilanziertes Unternehmen teilweise wertgemindert worden. Die Entscheidung, Forschungs- und Entwicklungsprojekte nicht weiterzuführen, führte im Segment Resource Efficiency zu Wertminderungen von Sachanlagen. Im Segment Services wurde ein Kohlekraftwerk am Standort Marl vollständig wertgemindert. Da Forschungs- und Entwicklungsprojekte nicht mehr weitergeführt werden, wurden weitere Sachanlagen sowie Nutzungsrechte wertgemindert. Bei allen Wertminderungen erfolgte eine Abwertung auf den jeweiligen Nutzungswert (Value in Use). Der Werthaltigkeitstest für Marken mit unbestimmbarer Nutzungsdauer erfolgt auf Ebene der Geschäftsgebiete. Die Buchwerte der Marken verteilen sich über die Segmente wie folgt: Buchwerte der Marken mit unbestimmter Nutzungsdauer nach Segmenten scroll in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 Nutrition & Care 45 45 Resource Efficiency 130 125 Performance Materials 28 2 203 172 Für die Bewertung der Marken wird die Methode der Lizenzpreisanalogie herangezogen. Dabei werden unter Verwendung eines Analogieschlusses die Cashflows eines immateriellen Vermögenswertes durch Lizenzentgelte approximiert. Es wird ermittelt, welche Lizenzzahlungen fiktiv zu entrichten wären, wenn sich der betreffende immaterielle Vermögenswert im Eigentum eines Dritten befände. Die Berechnung erfolgt auf Grundlage der für die jeweilige Marke relevanten Umsatzerlöse. Diese werden aus der aktuellen dreijährigen Mittelfristplanung abgeleitet. Der Lizenzgebührensatz wird auf Grundlage von Erfahrungen bestimmt. Zu den gewichteten Kapitalkosten für die Abzinsung verweisen wir auf unsere Ausführungen zur Werthaltigkeitsprüfung für die Geschäfts- oder Firmenwerte am Anfang dieses Kapitels. 6.6 Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte scroll 31.12.2018 31.12.2019 in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.686 - 1.569 - Flüssige Mittel 988 - 1.165 - Übrige Beteiligungen 149 149 556 556 Ausleihungen 63 7 47 7 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 24 16 1.225 22 Forderungen aus Derivaten 118 58 58 37 Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte 19 3 17 3 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 373 233 1.903 625 3.047 233 4.637 625 Der Abgang des Methacrylatgeschäfts führte zu einer Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 176 Millionen €. Die übrigen Beteiligungen sind sämtlich in die Kategorie „Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ohne Recycling" designiert. Die Beteiligung an der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA ist zum Börsenwert am Bilanzstichtag angesetzt, die restlichen Eigenkapitaltitel sind nicht börsennotiert. Im Geschäftsjahr 2019 wurden von dem Evonik Pensionstreuhand e.V. im Rahmen der Strategieänderung des Pensionsvermögens 7,5 Prozent Anteile an der Vivawest GmbH zu einem Kaufpreis von 369 Millionen € erworben. Bei den übrigen nicht börsennotierten Eigenkapitaltiteln in Höhe von 52 Millionen € (Vorjahr: 41 Millionen €) handelt es sich um eine mittlere zweistellige Anzahl mit im Einzelnen unwesentlichen beizulegenden Zeitwerten in einer Bandbreite von 0 Millionen € bis 8 Millionen €. Davon betreffen 32 Millionen € (Vorjahr: 28 Millionen €) Eigenkapitaltitel aus Venture-Capital-Aktivitäten. Übrige Beteiligungen scroll in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 108 120 Vivawest GmbH - 384 Übrige 41 52 149 556 Bei den Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen handelt es sich um börsennotierte Renten- und Geldmarktpapiere, die zum Zwecke der kurzfristigen Anlage liquider Mittel erworben wurden, sowie um Anteile an nicht börsennotierten Fondsbeteiligungen aus Venture-Capital-Aktivitäten, in die Evonik langfristig strategisch investiert hat. Forderungen aus Derivaten scroll in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 Forderungen aus Zinsswaps 1 2 Forderungen aus Zins-Währungs-Swaps 101 33 Forderungen aus Devisentermingeschäften, Devisenoptionsgeschäften und Devisenswaps 16 23 118 58 Die übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 17 Millionen € (Vorjahr: 19 Millionen €) enthalten Termingelder bei Kreditinstituten, Forderungen aus der Ergebnisabführung nicht vollkonsolidierter Beteiligungen sowie Ansprüche aus Vertragsauflösungen. Weiterhin sind Forderungen aus Finanzierungsleasing in Höhe von 3 Millionen € (Vorjahr: 6 Millionen €) enthalten. 6.7 Vorräte Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. In der Regel werden die Kosten einheitlich auf Basis der Durchschnittsmethode, der First-in-First-out-Methode oder der Standardkostenmethode bestimmt. Die Herstellungskosten fertiger und unfertiger Erzeugnisse umfassen die Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, direkte Personalkosten, andere direkte Kosten und der Produktion systematisch zurechenbare Gemeinkosten. Vorräte scroll in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (RHB-Stoffe) 483 427 Unfertige Erzeugnisse und unfertige Leistungen 73 85 Fertige Erzeugnisse und Waren 1.746 1.372 Rechte auf Rücklieferung von Vorräten 2 - 2.304 1.884 Die Veräußerung des Methacrylatgeschäfts führte zu einer Reduzierung der Vorräte in Höhe von 253 Millionen €. Im Jahr 2019 wurden Wertminderungen auf RHB-Stoffe und Waren in Höhe von 19 Millionen € (Vorjahr: 50 Millionen €) sowie Wertaufholungen in Höhe von 44 Millionen € (Vorjahr: 20 Millionen €) erfolgswirksam erfasst. Die Wertaufholungen sind im Wesentlichen durch gestiegene Absatzpreise und eine verbesserte Marktgängigkeit begründet. Rechte auf Rücklieferung von Vorräten resultieren aus tauschähnlichen Geschäften mit Mitbewerbern, die nicht im Anwendungsbereich des IFRS 15 sind. 6.8 Sonstige Vermögenswerte Sonstige Vermögenswerte scroll 31.12.2018 31.12.2019 in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig Geleistete Anzahlungen 25 - 22 - Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 47 10 42 9 Vertragliche Vermögenswerte aus Verträgen mit Kunden 11 6 18 12 Übrige sonstige Vermögenswerte 268 40 387 61 351 56 469 82 Die vertraglichen Vermögenswerte aus Verträgen mit Kunden resultieren aus Lizenzverträgen, die auf Meilensteinen basieren und bei denen den Kunden ein Nutzungsrecht gewährt wurde, aus Verträgen zur Entwicklung von Produkten, die zeitraumbezogen realisiert werden, und einem Take-or-Pay-Vertrag, bei dem die Unterschreitung der vereinbarten Mindestabnahmemenge wahrscheinlich ist. Die vertraglichen Vermögenswerte werden in die Forderungen umgebucht, sobald die damit verbundenen Rechte unbedingt werden. Die Angaben zur Risikovorsorge werden in der Anhangziffer 9.4.5 dargestellt. Entwicklung der vertraglichen Vermögenswerte aus Verträgen mit Kunden scroll in Millionen € 2018 2019 Stand 01.01. 5 11 Zugänge 9 10 Umbuchungen in Forderungen -3 -3 Stand 31.12. 11 18 Die übrigen sonstigen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen Forderungen aus sonstigen Steuern, Forderungen gegenüber der öffentlichen Hand sowie Forderungen aus Versicherungsverträgen. 6.9 Eigenkapital Die Positionen gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage beinhalten das eingezahlte Eigenkapital der Evonik Industries AG. Dagegen wird das den Aktionären der Evonik Industries AG zustehende erwirtschaftete Kapital des Evonik-Konzerns in den Positionen Gewinnrücklagen inklusive Bilanzgewinn und sonstige Eigenkapitalbestandteile ausgewiesen. Nicht beherrschenden Gesellschaftern zustehende Anteile am eingezahlten und erwirtschafteten Eigenkapital von in den Evonik-Konzern einbezogenen Tochterunternehmen werden unter der Position Anteile anderer Gesellschafter gezeigt. Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der Gesellschaft betrug zum Bilanzstichtag unverändert 466.000.000 €. Es ist in 466.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt. Der rechnerische Wert je Aktie liegt bei 1 €. Jede Stückaktie gewährt ein Stimmrecht. Das genehmigte Kapital ist durch die Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 beschlossen worden. Danach ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates in der Zeit bis zum 22. Mai 2023 um bis zu 116.500.000 € durch Ausgabe neuer auf den Namen lautender Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018). Von der Ermächtigung kann ein- oder mehrmals in Teilbeträgen Gebrauch gemacht werden. Die Ausgabe kann gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bei Ausgabe der neuen Aktien in folgenden Fällen auszuschließen: scroll • Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, • wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet, • zum Ausschluss von Spitzenbeträgen, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, • soweit es erforderlich ist, um den Inhabern und/oder Gläubigern von Wandlungs- und/oder Optionsrechten bzw. den Schuldnern von Wandlungs- und/oder Optionspflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungs- und/oder Optionspflichten zustehen würde, • zur Gewährung von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital 1 Prozent des Grundkapitals nicht überschreitet, • zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (Scrip Dividend). Der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag am Grundkapital zusammen mit dem anteiligen Betrag am Grundkapital, der auf eigene Aktien oder auf Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. -pflichten aus Schuldverschreibungen entfällt, die nach dem 23. Mai 2018 unter Bezugsrechtsausschluss veräußert bzw. ausgegeben worden sind, darf 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten. Als Bezugsrechtsausschluss ist es auch anzusehen, wenn die Veräußerung bzw. Ausgabe in entsprechender oder sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital 2018 festzulegen. Das genehmigte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen. Ebenfalls durch Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 ist das Grundkapital um weitere bis zu 37.280.000 € eingeteilt in bis zu 37.280.000 auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2018). Die bedingte Kapitalerhöhung steht im Zusammenhang mit einer in der vorgenannten Hauptversammlung erteilten Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelanleihen. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten bzw. die Schuldner von Options- bzw. Wandlungspflichten aus Options- und/oder Wandelanleihen, die aufgrund der von der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 beschlossenen Ermächtigung ausgegeben bzw. garantiert werden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen bzw. ihren Options- bzw. Wandlungspflichten nachkommen und soweit nicht andere Erfüllungsformen eingesetzt werden. Den Aktionären steht grundsätzlich das gesetzliche Bezugsrecht auf die Options- und/oder Wandelanleihen zu; die Ermächtigung regelt bestimmte Fälle, in denen der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre auf Options- und/oder Wandelanleihen ausschließen kann. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Das bedingte Kapital wurde bislang nicht in Anspruch genommen. Am 5. März 2019 kündigte die Evonik Industries AG den Kauf eigener Aktien in einem Volumen von bis zu 143.880.000 € bis spätestens zum 5. April 2019 unter Ausnutzung der am 18. Mai 2016 erteilten Ermächtigung der Hauptversammlung an. Der Erwerb diente der Ausgabe von Aktien an Mitarbeiter der Evonik Industries AG und bestimmter nachgeordneter Konzerngesellschaften sowie Mitglieder der Geschäftsführung von nachgeordneten verbundenen Unternehmen der Evonik Industries AG im Rahmen eines Mitarbeiter-Aktienprogramms. Die Evonik Industries AG hat im Rahmen des Rückerwerbs bis zum 29. März 2019 insgesamt 681.009 Stück eigene Aktien zurückgekauft, was einem Anteil am Grundkapital von 0,1 Prozent bzw. 681.009 € entspricht. Für die Käufe wurden insgesamt 16,8 Millionen € aufgewendet, was einem durchschnittlichen Kurs von 24,67 € je Aktie entspricht. Der Erwerb erfolgte ab dem 7. März 2019 mit einem durchschnittlichen täglichen Volumen von rund 40.000 Aktien an jedem Xetra-Handelstag durch eine von der Evonik Industries AG beauftragte Bank. Hierbei durfte der maximale Kaufpreis je zurückerworbene Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) den am Handelstag durch die Eröffnungsauktion ermittelten Börsenkurs der Aktie der Evonik Industries AG im Xetra-Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse um nicht mehr als 5 Prozent überschreiten und um nicht mehr als 5 Prozent unterschreiten. Im April 2019 wurden 608.209 Stammaktien (davon 162.913 Gratisaktien) auf Basis des am 4. April 2019 gültigen Aktienkurses von 25,53 € je Aktie und der am gleichen Tag gültigen Fremdwährungswechselkurse an die teilnehmenden Mitarbeiter übertragen. Die verbliebenen 72.800 Stammaktien wurden bis zum 29. April 2019 zu einem durchschnittlichen Kurs von 26,52 € je Aktie über die Börse veräußert. Zum 31. Dezember 2019 weist die Evonik Industries AG daher keine eigenen Anteile mehr aus. Die Kapitalrücklage enthält vor allem sonstige Zuzahlungen von Anteilseignern nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB. Die Position Gewinnrücklagen inklusive Bilanzgewinn in Höhe von 7.341 Millionen € (Vorjahr: 6.237 Millionen €) enthält sowohl die im laufenden Geschäftsjahr und in der Vergangenheit erzielten Konzernergebnisse als auch die sonstigen Ergebnisse aus der Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen. Für das Geschäftsjahr 2019 wird der Hauptversammlung vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn der Evonik Industries AG in Höhe von 950.000.000 € eine Dividende in Höhe von 535.900.000 € auszuschütten und den verbleibenden Betrag in Höhe von 414.100.000 € in andere Gewinnrücklagen einzustellen. Dies entspricht einer Dividende von 1,15 € je Stückaktie. Die sonstigen Eigenkapitalbestandteile enthalten Gewinne und Verluste, die nicht über die Gewinn- und Verlustrechnung — also erfolgsneutral — erfasst werden. Die sonstigen Eigenkapitalbestandteile aus Eigenkapitalinstrumenten enthalten die erfolgsneutral berücksichtigten Auf- und Abwertungen der beizulegenden Zeitwerte von übrigen Beteiligungen. In den sonstigen Eigenkapitalbestandteilen aus Sicherungsinstrumenten für designierte Risikokomponenten sind Nettogewinne oder -verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwertes des effektiven Teils von Cashflow-Hedges sowie Hedges of a Net Investment enthalten. In den sonstigen Eigenkapitalbestandteilen aus Sicherungsinstrumenten für Kosten der Absicherung werden die Veränderungen aus dem Zeitwert von Optionen sowie der Zinsdifferenz (Terminkomponente) und der Fremdwährungs-Basis-Spreads von Devisentermingeschäften bzw. -swaps gezeigt. Die Sicherungskosten beziehen sich dabei sowohl auf zeitpunkt- als auch zeitraumbezogene Grundgeschäfte. Die sonstigen Eigenkapitalbestandteile aus der Neubewertung bei sukzessiven Anteilserwerben enthalten die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten von bis zum 31. Dezember 2009 erstmalig einbezogenen Tochterunternehmen im Zusammenhang mit bereits vor Übergang der Kontrolle gehaltenen Anteilen. Die sonstigen Eigenkapitalbestandteile aus der Währungsumrechnung enthalten die Umrechnungsdifferenzen von ausländischen Abschlüssen. Veränderung der sonstigen Eigenkapitalbestandteile für das Eigenkapital der Gesellschafter der Evonik Industries AG scroll in Millionen € Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere (IAS 39) Finanzinstrumente in Sicherungsbeziehungen (IAS 39) Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert Sicherungsinstrumente: Designierte Risikokomponenten Stand 31.12.2017 38 72 - - Anpassungen gemäß IAS 8 -38 -72 22 72 Stand 01.01.2018 - - 22 72 Sonstiges Ergebnis laut Gesamtergebnisrechnung - - 29 -86 Erfasste Gewinne oder Verluste - - 29 -55 Erfolgswirksame Entnahme - - - -71 Währungsumrechnung - - - - Aus at Equity bilanzierten Unternehmen (nach Ertragsteuern) - - - - Latente Steuern - - - 40 Sonstige Veränderungen - - - - Stand 31.12.2018 - - 51 -14 Sonstiges Ergebnis laut Gesamtergebnisrechnung - - 25 5 Erfasste Gewinne oder Verluste - - 25 -27 Erfolgswirksame Entnahme - - - 40 Währungsumrechnung - - - - Latente Steuern - - - -8 Sonstige Veränderungen - - - - Stand 31.12.2019 - - 76 -9 scroll in Millionen € Sicherungsinstrumente: Kosten der Absicherung Neubewertung bei sukzessiven Anteilserwerben Währungsumrechnung Gesamt Stand 31.12.2017 - 7 -331 -214 Anpassungen gemäß IAS 8 - - - -16 Stand 01.01.2018 - 7 -331 -230 Sonstiges Ergebnis laut Gesamtergebnisrechnung -13 - 162 92 Erfasste Gewinne oder Verluste -30 - - -56 Erfolgswirksame Entnahme 13 - - -58 Währungsumrechnung - - 160 160 Aus at Equity bilanzierten Unternehmen (nach Ertragsteuern) - - 2 2 Latente Steuern 4 - - 44 Sonstige Veränderungen - -3 - -3 Stand 31.12.2018 -13 4 -169 -141 Sonstiges Ergebnis laut Gesamtergebnisrechnung 5 - 104 139 Erfasste Gewinne oder Verluste -33 - - -35 Erfolgswirksame Entnahme 35 - - 75 Währungsumrechnung - - 104 104 Latente Steuern 3 - - -5 Sonstige Veränderungen - -2 - -2 Stand 31.12.2019 -8 2 -65 -4 Im Jahr 2019 wurde aus den sonstigen Eigenkapitalbestandteilen aus Sicherungsinstrumenten für designierte Risikokomponenten und für die Kosten der Absicherung insgesamt ein Sicherungsergebnis in Höhe von -75 Millionen € (Vorjahr: 58 Millionen €) entnommen und wie folgt in die Gewinn- und Verlustrechnung übertragen: Übertragung Sicherungsergebnis aus sonstigen Eigenkapitalbestandteilen in die Gewinn- und Verlustrechnung scroll in Millionen € 2018 2019 Umsatzerlöse 62 -80 Kosten der umgesetzten Leistungen 1 2 Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen 2 2 Zinsergebnis -2 - Sonstiges Finanzergebnis -5 1 58 -75 Zur Entwicklung der sonstigen Eigenkapitalbestandteile aus Sicherungsinstrumenten für designierte Risikokomponenten und für die Kosten der Absicherung und deren Verteilung auf die einzelnen Risikoarten vgl. Anhangziffer 9.4.5. Unter den Anteilen anderer Gesellschafter in Höhe von 90 Millionen € (Vorjahr: 96 Millionen €) werden die Anteile am gezeichneten Kapital und an den Rücklagen von einbezogenen Tochterunternehmen ausgewiesen, die nicht den Anteilseignern der Evonik Industries AG zuzurechnen sind. Sonstige Veränderungen des aktuellen Jahres von insgesamt 15 Millionen € resultieren in Höhe von 8 Millionen € aus dem Verkauf von Gesellschaften mit Anteilen anderer Gesellschafter. Die Anteilsveränderungen an Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung waren im Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr unwesentlich. Die sonstigen Eigenkapitalbestandteile für Anteile anderer Gesellschafter betragen -1 Million € (Vorjahr: - 1 Million €) und betreffen vollständig das sonstige Ergebnis aus der Währungsumrechnung. 6.10 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt nach dem in IAS 19 „Employee Benefits" vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen (Defined Benefits) auf Altersversorgung. Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten und biometrische Annahmen berücksichtigt. Die Pensionsverpflichtungen werden unter Berücksichtigung landesspezifischer Rechnungsgrundlagen und Parameter ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste in den Verpflichtungen und Vermögenserträge auf das Planvermögen (ohne Zinsertrag) ergeben sich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen den zum Jahresende rechnungsmäßig erwarteten und den tatsächlich ermittelten Pensionsverpflichtungen sowie aus Abweichungen zwischen dem zum Jahresende erwarteten und dem tatsächlich festgestellten Zeitwert des Planvermögens. Neu entstandene Wertänderungen aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten aus den Verpflichtungen, Vermögenserträge auf das Planvermögen (ohne Zinsertrag), Veränderungen der Limitierung des Planvermögens (ohne Zinskosten) und Vermögenserträge auf Erstattungsansprüche (ohne Zinsertrag) werden direkt erfolgsneutral gegen das sonstige Ergebnis verrechnet. Dem Verpflichtungsumfang zum Jahresende wird der Zeitwert des Planvermögens gegenübergestellt (Finanzierungsstand); unter Berücksichtigung der Limitierung des Planvermögens (Asset Ceiling) und des auf der Aktivseite ausgewiesenen Vermögenswertes aus überdeckten Plänen ergeben sich hieraus die Pensionsrückstellungen. Beitragsorientierte Zusagen (Defined Contribution) führen in der Periode zu Aufwand, in der die Zahlung erfolgt. Beitragsorientierte Verpflichtungen existieren sowohl aufgrund betrieblicher Zusagen als auch aufgrund staatlicher Pläne (gesetzliche Rentenversicherung). Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden-und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Leistungszusagen variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes, in dem die Unternehmen tätig sind. Die Höhe der Zusagen hängt in der Regel von der Dienstzeit und dem Entgelt der Mitarbeiter ab. Die betriebliche Altersversorgung erfolgt bei inländischen Unternehmen überwiegend auf Basis von Leistungszusagen. Die Leistungszusagen in Deutschland sind im Wesentlichen durch Rückstellungen und das Vermögen von Pensionskassen und eines Pensionstreuhandvereins (Contractual Trust Arrangement) finanziert. Bei den ausländischen Unternehmen sind sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Zusagen vereinbart. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen und der beizulegende Zeitwert des Planvermögens zum 31. Dezember 2019 verteilen sich im Wesentlichen auf die folgenden Länder: Aufteilung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen und des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens scroll 2018 2019 in Millionen € Pensionsverpflichtungen Planvermögen Pensionsverpflichtungen Planvermögen Evonik-Konzern 11.669 8.037 12.225 8.364 davon Deutschland 10.417 6.938 10.847 7.134 davon Pensionskasse/Rückgedeckte Unterstützungskasse 4.843 3.474 5.424 3.660 davon über Contractual Trust Arrangement abgedeckt 5.239 3.464 5.096 3.474 davon USA 606 395 658 455 davon Vereinigtes Königreich 479 576 529 630 Für Mitarbeiter in Deutschland existieren folgende Versorgungspläne von wesentlichem Umfang: Pensionskasse: Es gibt mehrere geschlossene Pläne. Einkommensabhängige Beiträge werden in feste Leistungen umgerechnet und in der konzerneigenen Pensionskasse Degussa angelegt. Die Tarifgestaltung einschließlich der Vermögensanlage unterliegt der Versicherungsaufsicht. Die Pensionskasse gehört zu den gemeinschaftlichen Plänen mehrerer Unternehmen. Die Finanzierung der Pensionskasse erfolgt nach dem Anwartschaftsdeckungsverfahren. Die Höhe der reservierten Deckungsmittel ergibt sich aus dem aufsichtsbehördlich genehmigten Technischen Geschäftsplan sowie den gesetzlichen Vorgaben. Die Deckungsmittel müssen eine jederzeitige Ausfinanzierung der beitragsfreien Anwartschaften sicherstellen. Im Tarif DuPK wird der Firmenbeitrag so bemessen, dass dieser zusammen mit den Mitgliedsbeiträgen eine Ausfinanzierung der daraus entstehenden Anwartschaften gemäß Technischem Geschäftsplan bietet. In den Tarifen Marl und Troisdorf erfolgt die Festsetzung des Firmenbeitrags auf Vorschlag des verantwortlichen Aktuars und bemisst sich nach den zur Ausfinanzierung der Leistungen erforderlichen Mitteln. Die Evonik Operations GmbH hat als Trägerunternehmen der Pensionskasse hinsichtlich der Tarife Marl und Troisdorf eine vertragliche Einstandspflicht für den Fall einer nicht ausreichenden Kapitalausstattung der Kasse. Diese Einstandspflicht unterscheidet nicht nach der Konzernzugehörigkeit der Versicherten. Sie wurde auf Anforderung der Aufsichtsbehörde bereits bei Einrichtung der Tarife eingegangen, als ausschließlich eigene Mitarbeiter zu versichern waren. Inwieweit die Einstandspflicht neben den im Verlustfall vorgesehenen satzungsmäßigen Instrumenten der Pensionskasse wie Anhebung von Firmenbeiträgen oder Kürzung von Leistungen praktische Bedeutung erlangen könnte, ist aus heutiger Sicht nicht abschätzbar. Unterstützungskasse: Die Unterstützungskasse umfasst zwei Pläne, von denen einer für Neueintritte offen ist. Hierüber kann auch Entgeltumwandlung betrieben werden. Einkommensabhängige Beiträge werden in feste Leistungen umgerechnet und in der konzerneigenen Pensionskasse Degussa rückversichert. Die Tarifgestaltung einschließlich der Vermögensanlage unterliegt der Versicherungsaufsicht. Eine Rentenanpassung von 1 Prozent jährlich ist fest zugesagt. Die Unterstützungskasse erfüllt den Tatbestand für gemeinschaftliche Pläne mehrerer Unternehmen. Die Finanzierung der Unterstützungskasse erfolgt über eine Rückdeckung bei der Pensionskasse Degussa, welche für den offenen Plan die Rentenanpassung umfasst. Die Pensionskasse hält hierfür entsprechend dem Versicherungsaufsichtsgesetz sowie ergangenen Verordnungen der Aufsichtsbehörde ausreichend Deckungsmittel vor. Die Deckungsmittel müssen eine jederzeitige Ausfinanzierung der beitragsfreien Anwartschaften sicherstellen. Die Höhe der Leistung richtet sich nach den eingezahlten Beiträgen. Es besteht aus der Unterstützungskasse keine Haftungsgrundlage, nach der der Konzern im Falle nicht ausreichender Kapitalausstattung für die Verpflichtungen konzernfremder Gesellschaften einzustehen hätte. Direktzusagen: Hier gibt es verschiedene leistungsorientierte Pläne, bei denen die Versorgungsleistung zumeist direkt oder indirekt endgehaltsorientiert ist. Die meisten dieser Pläne gewähren eine höhere oder ausschließliche Leistung für Einkommensteile oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze in der allgemeinen Rentenversicherung. Die endgehalts-orientierten Pläne sind durchweg geschlossen und werden zum großen Teil auch für die noch aktiven Planteilnehmer nur in Form von Besitzständen aufrechterhalten. Offene Direktzusagen gibt es lediglich für obere Führungskräfte sowie für freiwillige Entgeltumwandlung. Hierbei wird aus einem einkommensabhängigen Beitrag bzw. aus der Einbringung des Arbeitnehmers eine feste Leistung bestimmt. Dabei kann der Begünstigte zwischen verschiedenen Auszahlungsformen wie Kapital, Rente und gegebenenfalls Ratenzahlung wählen. Die Höhe der Leistung berücksichtigt eine feste Rentenanpassung von 1 Prozent jährlich. Für größere Konzerngesellschaften, welche den weitaus größten Teil der Verpflichtungen aus Direktzusagen abdecken, wird Planvermögen im Evonik Pensionstreuhand e. V. aufgebaut. Hierzu gibt es weder regulatorische Vorgaben noch Mindestdotierungsverpflichtungen. Im Evonik Pensionstreuhand e. V. wird eine Strategie des Ausgleichs einer Veränderung der Verpflichtungen über eine mitlaufende Veränderung des Planvermögens (Asset-Liability-Matching) angewandt. Hierbei werden die Zins- und Kreditsensitivitäten der Verpflichtungen im Planvermögen teilweise repliziert. Beschreibung der möglichen Risiken aus den Versorgungsplänen: Die allermeisten deutschen Versorgungspläne enthalten lebenslang laufende Rentenzusagen. Ein spezifisches Risiko besteht hierbei in einer Ausweitung der Leistungen durch steigende Lebenserwartung. Für einen Großteil dieser Pläne orientiert sich die Anpassung der laufenden Leistungen an der Entwicklung des Verbraucherpreisindex. Hier ergibt sich ein weiteres Risiko aus der Entwicklung der Inflation. Für Pläne, die ein Wahlrecht seitens der Arbeitnehmer hinsichtlich der Auszahlung in Kapital- oder Rentenform vorsehen, besteht ein Auswahlrisiko dahin gehend, dass diese Option abhängig von der individuellen Einschätzung zu Gesundheitszustand und Lebenserwartung vorgenommen werden könnte. Bei den endgehaltsorientierten Plänen ergeben sich Leistungsrisiken aus der künftigen Entwicklung der Gehälter im tariflichen und außertariflichen Bereich sowie teilweise auch aus der Entwicklung der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung. Pläne mit extern angelegtem Vermögen in der Pensionskasse, der Unterstützungskasse oder im Evonik Pensionstreuhand e. V. sind einem Kapitalmarktrisiko ausgesetzt. Hier bestehen je nach Zusammensetzung der Kapitalanlage Wertänderungsrisiken sowie Ertragsrisiken dahin gehend, dass eine unterstellte Wertentwicklung bzw. Verzinsung über die Laufzeit nicht erzielt wird. Hinsichtlich fest zugesagter Leistungen bzw. garantierter Verzinsungen muss für diese Risiken nach dem deutschen Betriebsrentenrecht grundsätzlich der Arbeitgeber einstehen. Für Mitarbeiter in den USA existieren folgende Versorgungspläne von wesentlichem Umfang: In den USA gibt es ungedeckte, ganz bzw. teilweise gedeckte Pensionspläne und Pensionsverpflichtungen aus Gesundheitsfürsorgeplänen. Der überwiegende Teil der Verpflichtungen betrifft die gedeckten Pläne. Alle leistungsorientierten Pensionspläne in den USA sind für Neueintritte geschlossen. Die Leistungen orientieren sich an verschiedenen Größen, wie Endgehältern, durchschnittlichen Karrieregehältern, am Stand eines individuellen Kontos und Festbeträgen. Für die meisten Verpflichtungen besteht ein Wahlrecht auf Einmalzahlung mit einem entsprechenden Inanspruchnahmerisiko für die Gesellschaften. Eine Asset-Liability-Matching-Strategie unterstützt die Einhaltung von Mindestgraden der Aus-finanzierung, um Volatilitäten zu vermeiden. Dies geschieht in erster Linie durch US-Staatsanleihen und US-Dollar-Unternehmensanleihen. Das Vermögen wird durch einen Pensionstrust verwaltet. Für Mitarbeiter im Vereinigten Königreich (UK) existieren folgende Versorgungspläne von wesentlichem Umfang: Der überwiegende Teil der Verpflichtungen im Vereinigten Königreich betrifft unverfallbar Ausgeschiedene und Rentner. Die Pläne werden durch externe Trusts organisiert und sind zum überwiegenden Teil mit Vermögen unterlegt, welches in Fonds investiert wurde. Nur ein Plan ist hier noch offen für Neueintritte. Die Pläne sind fast komplett endgehaltsorientiert. Die Vermögen der Pensionspläne unterliegen der Limitierung des Planvermögens. Die Pläne müssen Mindestgrade der Ausfinanzierung erfüllen, welche mit den Trustees abzustimmen sind. Auch kann überschüssiges Vermögen nicht ohne Zustimmung der Trustees an die Gesellschaften zurückfließen. Die Anlagestrategie des Planvermögens verfolgt eine Asset-Liability-Matching-Strategie, die im Wesentlichen durch an die Inflation gekoppelte UK-Staatsanleihen und UK-Unternehmensanleihen erfolgt. Die bei der versicherungsmathematischen Bewertung der Verpflichtungen zugrunde gelegten Prämissen sind als gewichtete Durchschnitte der folgenden Tabelle zu entnehmen: Parameter der Bewertung der Pensionsverpflichtungen scroll Konzern Deutschland in % 2018 2019 2018 2019 Abzinsungssatz zum 31.12. 2,15 1,44 2,00 1,30 Künftige Entgeltsteigerungen 2,55 2,55 2,50 2,50 Künftige Rentensteigerungen 1,58 1,57 1,50 1,50 Kostentrend im Bereich der medizinischen Versorgung 6,27 6,47 – – Der Abzinsungssatz für Deutschland und die Euro-Länder bestimmt sich, indem auf Basis der Euro-Unternehmensanleihen mit AA-Rating eine Zinsstrukturkurve abgeleitet und für Bereiche, in denen keine Marktdaten mehr existieren, mittels Zinsstrukturkurve für Nullkupon-Bundesanleihen und unter Berücksichtigung eines Risikoaufschlags für Euro-Unternehmensanlei hen mit AA-Rating extrapoliert wird. Für die Datenbasis der verwendeten Euro-Unternehmensanleihen mit AA-Rating werden solche Anleihen herangezogen, welche von mindestens einer der großen international anerkannten Ratingagenturen ein AA-Rating erhalten haben. Mit der auf Basis der Euro-Unternehmensanleihen mit AA-Rating abgeleiteten Zinsstrukturkurve wird dann der Barwert der Cashflows aus den Pensionsverpflichtungen im Unternehmen bestimmt. Der Abzinsungssatz entspricht dem gerundeten konstanten Zinssatz, der bei Anwendung auf den Cashflow zum gleichen Barwertergebnis führt. Zum 31. Dezember 2019 wurde die bisherige Rundung von 25 Basispunkten auf 10 Basispunkte geändert, was der gängigen Praxis anderer Unternehmen entspricht. Der Abzinsungssatz hätte zum 31. Dezember 2019 vor Änderung der Rundung 1,25 Prozent betragen — der neue Satz liegt bei 1,30 Prozent. Bei einem Abzinsungssatz von 1,25 Prozent wäre der Barwert der Pensionsverpflichtungen um 98 Millionen€ höher gewesen. Im Jahr 2020 würde die ursprüngliche Rundung zu einem um 4 Millionen € geringeren Netto-Zinsaufwand führen. In den USA und im Vereinigten Königreich werden analoge Verfahren angewandt. Der gerundete Abzinsungssatz in den USA lag zum 31. Dezember 2019 bei 3,29 Prozent (Vorjahr: 4,26 Prozent) und der gerundete Abzinsungssatz im Vereinigten Königreich bei 1,94 Prozent (Vorjahr: 2,75 Prozent). Die Bewertung für die inländischen Unternehmen basiert auf den biometrischen Grundlagen der „Richttafeln 2018 G" von Klaus Heu beck, für die Gesellschaften im Vereinigten Königreich werden die sogenannten „S2PXA"-Tafeln und für die USA werden sogenannte „MP-2019 mortality projection sca les" verwendet. Entwicklung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen scroll in Millionen € 2018 2019 Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 01.01. 11.563 11.669 Laufender Dienstzeitaufwand 185 186 Zinsaufwand 240 232 Beiträge der Arbeitnehmer 43 42 Versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) (Neubewertungskomponente) 61 1.355 davon finanziell induziert -66 1.378 davon demografisch induziert 92 1 davon eingetretene Veränderungen im abgelaufenen Jahr 35 -24 Gezahlte Leistungen -456 -435 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 2 -3 Veränderungen bei den Unternehmen 6 -3 Umgliederungen gemäß IFRS 5 - -849 Gewinn/Verlust aus Planabgeltungen - -10 Währungsumrechnung 25 41 Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12. 11.669 12.225 Die gewichtete Laufzeit der Verpflichtungen beträgt 17,6 Jahre (Vorjahr: 16,9 Jahre). Aufteilung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen scroll in Millionen € 2018 2019 Ungedeckte Pläne 364 361 Ganz oder teilweise gedeckte Pläne 11.205 11.761 Verpflichtungen für Gesundheitsfürsorge 100 103 Barwert aller leistungsorientierten Verpflichtungen zum 31.12. 11.669 12.225 Der Bewertung von Pensionsverpflichtungen liegen unter anderem Annahmen über Abzinsungssätze, erwartete zukünftige Gehalts- und Rentensteigerungen, Kostentrends im Bereich der medizinischen Versorgung sowie Sterbetafeln zugrunde. Diese Annahmen können aufgrund veränderter wirtschaftlicher Bedingungen oder einer veränderten Marktlage von den tatsächlichen Daten abweichen. Sensitivitätsanalyse: Auswirkungen von Änderungen der Parameter auf die DBO scroll Verminderung um 1 Prozentpunkt Erhöhung um 1 Prozentpunkt in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 31.12.2018 31.12.2019 Konzernweiter Abzinsungssatz 2.218 2.449 -1.696 -1.852 Künftige Entgeltsteigerung -146 -123 157 129 Künftige Rentensteigerung -906 -904 1.087 1.084 Kostentrend im Bereich der medizinischen Versorgung -9 -9 11 11 Eine Verminderung der Sterblichkeit in der Rentenbezugsphase um 20 Prozent bei sonst unveränderten Parametern würde zu einer Erhöhung der DBO um 956 Millionen € (Vorjahr: 861 Millionen €) führen. Entwicklung des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens scroll in Millionen € 2018 2019 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.01. 8.087 8.037 Zinserträge auf das Planvermögen 173 167 Beiträge der Arbeitgeber 213 206 Beiträge der Arbeitnehmer 11 10 Vermögensertrag, ohne Zinsertrag auf das Planvermögen (Neubewertungskomponente) -250 606 Sonstiger Verwaltungsaufwand -5 -6 Gezahlte Leistungen -206 -383 Umgliederungen gemäß IFRS 5 - -313 Währungsumrechnung 14 40 Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. 8.037 8.364 Die gezahlten Leistungen enthalten 2019 erstmalig Erstattungen für Rentenzahlungen von Gesellschaften durch den Evonik Pensionstreuhand e.V. Aufteilung des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens scroll 31.12.2018 31.12.2019 in Millionen € in % in Millionen € in % Kasse/Bankguthaben (Cash) 209 2,6 268 3,2 Aktien - aktiver Markt 755 9,4 1.171 14,0 Staatsanleihen - aktiver Markt 1.045 13,0 786 9,4 Staatsanleihen - nicht aktiver Markt 24 0,3 17 0,2 Unternehmensanleihen - aktiver Markt 2.363 29,4 2.777 33,2 Unternehmensanleihen - nicht aktiver Markt 603 7,5 586 7,0 Sonstige Anleihen - aktiver Markt 338 4,2 510 6,1 Immobilien (direkte und indirekte Beteiligungen) - aktiver Markt 16 0,2 17 0,2 Immobilien (direkte und indirekte Beteiligungen) - nicht aktiver Markt 1.712 21,3 1.012 12,1 Alternative Investments (Infrastruktur/Hedgefonds/Rohstoffe) - aktiver Markt 587 7,3 736 8,8 Alternative Investments (Infrastruktur/Hedgefonds/Rohstoffe) - nicht aktiver Markt 273 3,4 351 4,2 Sonstiges - aktiver Markt 32 0,4 33 0,4 Sonstiges - nicht aktiver Markt 80 1,0 100 1,2 8.037 100,0 8.364 100,0 Im Geschäftsjahr 2019 gab es analog zum Vorjahr im Planvermögen keine sonstigen Vermögensgegenstände, die selbst genutzt wurden. Entwicklung der Limitierung des Planvermögens scroll in Millionen € 2018 2019 Begrenzung der Vermögenswerte zum 01.01. 109 100 Zinsaufwand auf den nicht aktivierbaren Teil des Planvermögens 3 3 Veränderung der Begrenzung, ohne Zinskosten (Neubewertungskomponente) -11 -1 Währungsumrechnung -1 4 Begrenzung der Vermögenswerte zum 31.12. 100 106 Entwicklung des Nettobilanzansatzes der Pensionen scroll in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 Nettobilanzansatz zum 01.01. 3.585 3.732 Laufender Dienstzeitaufwand 185 186 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 2 -3 Gewinn/Verlust aus Planabgeltung - -10 Netto-Zinsen 70 68 Beiträge der Arbeitnehmer 32 32 Sonstiger Verwaltungsaufwand 5 6 Erfolgsneutrale Veränderung im sonstigen Ergebnis (Neubewertungen) 300 748 Gezahlte Leistungen -250 -52 Beiträge der Arbeitgeber -213 -206 Veränderungen bei den Unternehmen 6 -3 Umgliederungen gemäß IFRS 5 - -536 Währungsumrechnung 10 5 Nettobilanzansatz zum 31.12. 3.732 3.967 Die bilanzierten Pensionsrückstellungen enthielten auch Krankenversorgungsansprüche im Wesentlichen von Betriebsrentnern der amerikanischen Tochtergesellschaften. Die Umgliederung des Methacrylatgeschäfts in nicht fortgeführte Aktivitäten fand am 4. März 2019 statt. Im Zeitpunkt der Veräußerung zum 31. Juli 2019 beliefen sich die in den nicht fortgeführten Aktivitäten enthaltenen Pensionsrückstellungen auf 612 Millionen € (Barwert der Pensionsverpflichtungen: 941 Millionen €, Zeitwert des Planvermögens: 329 Millionen €). Erwartete Entwicklung der Nettoleistungszahlungen scroll in Millionen € Vorjahresangabe Berichtsjahresangabe 2019 247 - 2020 258 236 2021 263 243 2022 268 249 2023 274 253 2024 - 260 In der Darstellung der zukünftigen Nettoleistungszahlungen sind in der Berichtsjahresangabe keine Rentenerstattungen durch den Evonik Pensionstreuhand e.V. enthalten, da es den Gesellschaften im jeweiligen Geschäftsjahr noch freisteht, diese einzufordern. Die erwarteten Arbeitgeberbeiträge für das Folgejahr betragen 168 Millionen € (Vorjahr: 216 Millionen €). Der Netto-Zinsaufwand ist im Finanzergebnis ausgewiesen, vgl. Anhangziffer 5.5. Die anderen Pensionsbeträge sind in den Funktionsbereichen als Personalaufwand (Pensionsaufwendungen) erfasst. Der gesamte Personalaufwand wird unter Anhangziffer 10.2 dargestellt. Bezüglich der mit den Pensionsrückstellungen im Zusammenhang stehenden aktiven latenten Steuern verweisen wir auf die Ausführungen in Anhangziffer 6.14 Latente Steuern, laufende Ertragsteuern. Bei den ausländischen Tochtergesellschaften wurden für beitragsorientierte Zusagen 32 Millionen € (Vorjahr: 34 Millionen €) aufgewandt, die ebenfalls als Personalaufwand (Pensionsaufwendungen) erfasst sind. Darüber hinaus wurden für beitragsorientierte staatliche Pläne (gesetzliche Rentenversicherung) im In- und Ausland 135 Millionen € (Vorjahr: 151 Millionen €) aufgewandt. Diese sind auch als Personalaufwand (Aufwendungen für soziale Abgaben) ausgewiesen. 6.11 Sonstige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen sind Schulden, die bezüglich ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe ungewiss sind. Sie werden gebildet, sofern gegenwärtig rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen werden. Darüber hinaus muss die Schätzung der Höhe der Verpflichtung verlässlich möglich sein. Rückstellungen werden mit ihrem wahrscheinlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und berücksichtigen auch zukünftige Kostensteigerungen. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst. Auflösungen von Rückstellungen werden in den Funktionsbereichen als Ertrag erfasst, in denen ursprünglich der Aufwand bei Bildung der Rückstellung ausgewiesen wurde. Die Bestimmung der sonstigen Rückstellungen, insbesondere in Bezug auf rechtliche Risiken, Rekultivierung und Umweltschutz sowie Restrukturierungen, unterliegt naturgemäß in hohem Maße Schätzungsunsicherheiten bezüglich der Höhe oder des Eintrittszeitpunkts der Verpflichtungen. Das Unternehmen muss teilweise aufgrund von Erfahrungswerten Annahmen bezüglich der Eintrittswahrscheinlichkeit oder zukünftiger Entwicklungen, wie zum Beispiel der zur Verpflichtungsbewertung anzusetzenden Kosten, treffen. Insbesondere langfristige Rückstellungen unterliegen Schätzungsunsicherheiten und sind im besonderen Maße von der Wahl und Entwicklung der marktgerechten Abzinsungssätze abhängig. Im Konzern werden nach Währungen und Restlaufzeiten gestaffelte Zinssätze verwendet. Sonstige Rückstellungen scroll 31.12.2018 31.12.2019 in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig Personal 932 304 687 248 Rekultivierung und Umweltschutz 299 246 308 261 Restrukturierung 241 160 193 121 Absatz und Beschaffung 44 8 22 6 Sonstige Steuern und Zinsen auf Steuern 49 37 64 47 Übrige Verpflichtungen 337 100 283 96 1.902 855 1.557 779 Die sonstigen Rückstellungen verringerten sich im Saldo gegenüber dem Vorjahr um 345 Millionen €. Dies lag im Wesentlichen an der Entwicklung der Personalrückstellungen, auch aufgrund der Umgliederung nicht fortgeführter Aktivitäten, sowie an der Veränderung der Rückstellungen für Restrukturierung und übrige Verpflichtungen. Es wird erwartet, dass die Hälfte der gesamten Rückstellungen im Folgejahr zu Auszahlungen führen werden. Die Rückstellungen im Zusammenhang mit relevanten rechtlichen Risiken werden grundsätzlich entsprechend ihrer Art den verschiedenen Rückstellungskategorien zugeordnet. Im Berichts- und Vorjahr sind diese Rückstellungen vollständig unter den übrigen Verpflichtungen ausgewiesen. Sie enthalten angemessene Aufwendungen für Gerichts- und Anwaltskosten, Leistungen an Kläger sowie eventuelle Vergleichs- oder Freistellungszahlungen. Zur Beurteilung der Rückstellungshöhe werden unter anderem die Art des Rechtsstreits bzw. Anspruchs, der Stand des Verfahrens, die Auffassung von Anwälten und Erfahrungen aus vergleichbaren Sachverhalten herangezogen sowie Annahmen über Eintrittswahrscheinlichkeiten getroffen. Ein relevantes rechtliches Risiko, für das eine Rückstellung gebildet wurde, besteht in Bezug auf einen angeblichen Freistellungsanspruch aus Umweltgewährleistungen seitens des Erwerbers des früheren Rußgeschäfts. Des Weiteren wurden die erwarteten Verfahrenskosten für ein Bußgeldverfahren gegen Evonik im Hinblick auf Methionin-Lieferungen nach Brasilien zurückgestellt. Die Sachverhalte sind detailliert im zusammengefassten Lagebericht, Kapitel 6.4, beschrieben. Auf die Nennung von Rückstellungsbeträgen wird in der Berichtsperiode verzichtet, da hierdurch die Lage von Evonik in laufenden Rechtsstreitigkeiten beeinträchtigt werden könnte. Entwicklung der sonstigen Rückstellungen scroll in Millionen € Personal Rekultivierung, Umweltschutz Restrukturierung Absatz, Beschaffung Stand 01.01.2019 932 299 241 44 Zuführungen 359 40 60 6 Inanspruchnahmen -515 -27 -31 -3 Auflösungen -23 -20 -75 -22 Aufzinsung/Zinssatzänderung 16 16 - - Umgliederungen gemäß IFRS 5 -88 -1 -2 -3 Übrige Bewegungen 6 1 - - Stand 31.12.2019 687 308 193 22 scroll in Millionen € Sonstige Steuern, Zinsen auf Steuern Übrige Verpflichtungen Gesamt Stand 01.01.2019 49 337 1.902 Zuführungen 45 116 626 Inanspruchnahmen -4 -70 -650 Auflösungen -26 -96 -262 Aufzinsung/Zinssatzänderung - - 32 Umgliederungen gemäß IFRS 5 -6 -100 Übrige Bewegungen - 2 9 Stand 31.12.2019 64 283 1.557 Rückstellungen für Personal werden für eine Vielzahl unterschiedlicher Sachverhalte gebildet. Hierzu zählen unter anderem Tantiemen und variable Vergütungen, inklusive der sogenannten Long-Term-Incentive-Pläne. Hierbei handelt es sich um ein erfolgsabhängiges Vergütungssystem mit langfristiger Anreizwirkung für Vorstandsmitglieder und Führungskräfte von Evonik. Die entstandenen Verpflichtungen werden entsprechend IFRS 2 „Share-based Payment" als Vergütung mit Barausgleich ermittelt und erfolgswirksam erfasst. Darüber hinaus werden Personalrückstellungen für gesetzliche Alters-teilzeitregelungen und andere betriebliche Vorruhestandsvereinbarungen, Lebensarbeitszeitregelungen sowie Jubiläumsverpflichtungen gebildet. Etwa die Hälfte der langfristigen Rückstellungen für Personal führt nach Ende des Jahres 2024 zu Auszahlungen. Rückstellungen für Rekultivierung und Umweltschutz sind aufgrund von Verträgen und Gesetzen sowie behördlichen Auflagen zu bilden. Sie umfassen Verpflichtungen zur Bodenaufbereitung, zum Gewässerschutz, zur Rekultivierung von Deponien sowie zur Bodendekontaminierung. Etwas mehr als drei Viertel des langfristigen Teils der Rückstellungen führen nach Ende des Jahres 2024 zu Auszahlungen. Rückstellungen für Restrukturierung werden nur angesetzt, wenn eine faktische Verpflichtung aufgrund eines detaillierten, formalen Plans besteht und bei den Betroffenen die gerechtfertigte Erwartung geweckt wurde, dass die Restrukturierungsmaßnahme auch durchgeführt wird. Solche Maßnahmen sind als Programm definiert, das von einem Unternehmen geplant und kontrolliert wird und ein Tätigkeitsfeld oder die Art, in der dieses Geschäft geführt wird, wesentlich verändert. Restrukturierungsrückstellungen dürfen nur für Aufwendungen gebildet werden, die direkt durch die Restrukturierung entstehen. Hierzu zählen Abfindungen, Sozialplan- und Vorruhestandsleistungen, Aufwendungen für die Beendigung von Verträgen, für Abbrucharbeiten und für Bodenaufbereitungen, Mietaufwendungen für ungenutzte Anlagen sowie alle weiteren Aufwendungen, die allein der Stilllegung oder Abwicklung dienen. Zum Bilanzstichtag waren hier unter anderem Rückstellungen für Programme zur Optimierung der Vertriebs- und Verwaltungsfunktionen erfasst. Die Veränderung dieser Rückstellungen hat wesentlich zur Verringerung der Rückstellungen für Restrukturierung in der Berichtsperiode beigetragen. Die Auszahlungen des langfristigen Teils aller Restrukturierungsrückstellungen finden überwiegend bis Ende des Jahres 2024 statt. Die Rückstellungen für Absatz und Beschaffung betreffen insbesondere Garantieverpflichtungen sowie Verträge, bei denen die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtung höher sind als der erwartete wirtschaftliche Nutzen. Die Auszahlungen des langfristigen Teils der Rückstellungen finden bis Ende des Jahres 2024 statt. Die Rückstellungen für sonstige Steuern und Zinsen auf Steuern sind im Wesentlichen für Grund- und Umsatzsteuer sowie für Verzinsungsverpflichtungen für alle Steuerarten gebildet. Die Auszahlungen des langfristigen Teils der Rückstellungen finden bis Ende des Jahres 2024 statt. Die Rückstellungen für übrige Verpflichtungen umfassen verschiedenartige Sachverhalte, die nicht einer der obigen Rückstellungskategorien zugeordnet werden können. Hierzu zählen unter anderem Rechtsstreitigkeiten, Verwaltungs- bzw. Bußgeldverfahren, Haftungsrisiken, Gewährleistungsansprüche aus getätigten Desinvestitionen sowie Abbruchverpflichtungen. Darüber hinaus werden hier Rückstellungen für Rechts- und Beratungskosten, Prüfungsaufwendungen sowie für Änderungen von Regulierungen des öffentlichen Rechts, zum Beispiel in Bezug auf die EEG58-Umlage und den europäischen Emissionshandel, ausgewiesen. Die langfristigen Rückstellungen für übrige Verpflichtungen führen bis Ende des Jahres 2024 zu Auszahlungen. 6.12 Finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten scroll 31.12.2018 31.12.2019 in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.493 - 1.324 - Anleihen 3.632 3.632 3.637 3.137 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 214 52 150 25 Kredite von Nichtbanken 18 - 18 - Verbindlichkeiten aus Leasing - - 650 539 Verbindlichkeiten aus Derivaten 107 5 68 1 Verbindlichkeiten aus Rückerstattung 61 - 45 - Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 52 - 63 11 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 4.084 3.689 4.631 3.713 5.577 3.689 5.955 3.713 Die Veräußerung des Methacrylatgeschäfts führte zu einer Verringerung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 112 Millionen €. Die folgende Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung der Finanzverschuldung, deren Aufnahme und Tilgung in der Kapitalflussrechnung im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt werden. Die Definition der Finanzverschuldung ist im zusammengefassten Lagebericht erläutert, vgl. dort Kapitel 2.9. 58 Erneuerbare-Energien-Gesetz. Finanzverschuldung scroll in Millionen € Anleihen Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten Kredite von Nichtbanken Stand 31.12.2017 3.624 350 18 Aufnahme und Tilgung Finanzschulden1) - -128 - Veränderung- Konsolidierungskreis - -1 - Währungsumrechnung - -8 - Sonstiges 8 1 - Stand 31.12.2018 3.632 214 18 Anpassungen gemäß IFRS 16 - - - Stand 01.01.2019 3.632 214 18 Aufnahme und Tilgung - - - Finanzschulden - -63 - Veränderung Konsolidierungskreis - -1 - Währungsumrechnung - - - Umgliederungen gemäß IFRS 5 - - - Sonstiges 5 - - Stand 31.12.2019 3.637 150 18 scroll in Millionen € Verbindlichkeiten aus Leasing1) Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten2) Gesamt Stand 31.12.2017 - 53 4.045 Aufnahme und Tilgung Finanzschulden1) - -6 -134 Veränderung- Konsolidierungskreis - - -1 Währungsumrechnung - - -8 Sonstiges - 2 11 Stand 31.12.2018 - 49 3.913 Anpassungen gemäß IFRS 16 666 - 666 Stand 01.01.2019 666 49 4.579 Aufnahme und Tilgung - - Finanzschulden -126 4 -185 Veränderung Konsolidierungskreis - - -1 Währungsumrechnung 4 - 4 Umgliederungen gemäß IFRS 5 -26 - -26 Sonstiges 132 10 147 Stand 31.12.2019 650 63 4.518 1) Die sonstigen Veränderungen enthalten 137 Millionen € aus Zugängen neuer Leasingvereinbarungen. 2) Ohne finanzielle Verbindlichkeiten aus tauschähnlichen Geschäften mit Mitbewerbern. 3) Die Aufnahme und Tilgung von Finanzschulden in Höhe von -3 Millionen € ist im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit nicht fortgeführter Aktivitäten enthalten. Anleihen scroll Zinskupon in % Nominalvolumen Buchwert in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 Evonik Industries AG Festverzinsliche Anleihe 2013/2020 1.875 500 499 500 Festverzinsliche Anleihe 2015/2023 1.000 750 747 747 Hybridanleihe 2017/20771) 2.125 500 496 497 Evonik Finance B.V. Festverzinsliche Anleihe 2016/2021 0 650 649 650 Festverzinsliche Anleihe 2016/2024 375 750 746 747 Festverzinsliche Anleihe 2016/2028 750 500 495 496 3.650 3.632 3.637 scroll Börsenwert in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 Evonik Industries AG Festverzinsliche Anleihe 2013/2020 511 503 Festverzinsliche Anleihe 2015/2023 761 771 Hybridanleihe 2017/20771) 481 516 Evonik Finance B.V. Festverzinsliche Anleihe 2016/2021 646 651 Festverzinsliche Anleihe 2016/2024 720 755 Festverzinsliche Anleihe 2016/2028 452 512 3.571 3.708 1) Die formelle Laufzeit der Anleihe beträgt 60 Jahre, wobei Evonik im Jahr 2022 ein erstes Rückzahlungsrecht besitzt. Unter den kurzfristigen Krediten von Nichtbanken wird die Abgrenzung der Kuponzahlungen für die jeweils ausstehenden Anleihen in Höhe von 18 Millionen € (Vorjahr: 18 Millionen €) ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten aus Leasing enthalten den Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen. Weiterführende Informationen zu den Verbindlichkeiten aus Leasing finden sich in den Anhangziffern 9.2 und 9.4. Verbindlichkeiten aus Derivaten scroll in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 Verbindlichkeiten aus Zins-Währungs-Swaps 22 - Verbindlichkeiten aus Devisentermingeschäften und Devisenswaps 84 64 Verbindlichkeiten aus Commodity-Derivaten 1 4 107 68 Die Verbindlichkeiten aus Rückerstattung zeigen die Verpflichtungen aus Rabatt- und Bonusvereinbarungen im Rahmen von Verträgen mit Kunden. Die übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten gegenüber Partnern von gemeinschaftlichen Tätigkeiten in Höhe von 54 Millionen € (Vorjahr: 34 Millionen €) und im Vorjahr in Höhe von 3 Millionen € Verbindlichkeiten aus tauschähnlichen Geschäften mit Mitbewerbern. Tauschähnliche Geschäfte mit Mitbewerbern sind nicht im Anwendungsbereich des IFRS 15. 6.13 Sonstige Verbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten scroll 31.12.2018 31.12.2019 in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig Vertragliche Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden 89 40 133 75 Passive Rechnungsabgrenzungsposten 11 3 24 15 Übrige sonstige Verbindlichkeiten 302 4 411 3 402 47 568 93 Die vertraglichen Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden resultieren hauptsächlich aus von Kunden erhaltenen Vorauszahlungen sowie aus Frachtleistungen, die als separate Leistungsverpflichtungen deklariert werden. Die Umsatzerlöse werden erst erfasst, wenn die entsprechenden Leistungsverpflichtungen erfüllt wurden. Entwicklung der vertraglichen Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden scroll in Millionen € 2018 2019 Stand 01.01. 82 89 Währungsumrechnung 2 1 Zugänge 47 82 Umbuchungen 1 - Umgliederungen gemäß IFRS 5 -5 -6 Rückzahlungen -1 -2 Umsatzrealisierung -37 -31 Stand 31.12. 89 133 Die Umsatzrealisierung der vertraglichen Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden in Höhe von -31 Millionen€(Vorjahr: -37 Millionen €) betrifft mit -13 Millionen € (Vorjahr: -24 Millionen €) vertragliche Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden, die in Vorjahren gebildet wurden, und mit -18 Millionen € (Vorjahr: -13 Millionen €) vertragliche Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden, die im aktuellen Jahr gebildet wurden. Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern, Verbindlichkeiten gegenüber der öffentlichen Hand sowie Verbindlichkeiten aus Versicherungsverträgen. 6.14 Latente Steuern, laufende Ertragsteuern Latente Steuern werden für temporäre Ansatz- und Bewertungsunterschiede von Vermögenswerten und Schulden zwischen der Steuerbilanz und der IFRS-Bilanz gebildet. Steuerliche Verlustvorträge, die wahrscheinlich zukünftig genutzt werden können, werden in Höhe des latenten Steueranspruchs (aktive latente Steuern), unter Berücksichtigung ihrer begrenzten bzw. unbegrenzten Vortragsfähigkeit, aktiviert. Der Ansatz des latenten Steueranspruchs bei Unternehmen mit steuerlichen Verlustvorträgen ergibt sich einerseits aus vorliegenden Planungsrechnungen, die regelmäßig fünf Jahre betragen, sowie andererseits aus dem Vorhandensein von ausreichenden zu versteuernden temporären Differenzen. Aktive latente Steuern sind grundsätzlich mit der Maßgabe angesetzt, dass ein künftiges zu versteuerndes Einkommen wahrscheinlich ist, mit dem die Latenzen realisiert werden können. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, so ist eine erfolgswirksame Wertberichtigung der aktiven latenten Steuern vorzunehmen. Die Berechnung latenter Steuern erfolgt auf Basis der Steuersätze, die nach der derzeitigen Rechtslage zu dem Zeitpunkt gelten, in dem sich die nur vorübergehenden Differenzen wieder ausgleichen werden. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden (passive latente Steuern) werden saldiert, soweit das Unternehmen ein Recht zur Aufrechnung der laufenden Ertragsteueransprüche und -schulden hat und wenn sich die aktiven und passiven latenten Steuern auf laufende Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden. Laufende Ertragsteuern für die Berichtsperiode und für frühere Perioden sind mit dem Betrag zu bemessen, in dessen Höhe eine Zahlung an bzw. eine Erstattung durch die Steuerbehörden erwartet wird. Sie werden anhand der am Bilanzstichtag geltenden gesellschaftsbezogenen Steuersätze ermittelt. Die Unternehmen des Konzerns sind weltweit in einer Vielzahl von Ländern ertragsteuerpflichtig. Bei der Beurteilung der weltweiten Ertragsteueransprüche und —schulden kann insbesondere die Interpretation von steuerlichen Vorschriften mit Unsicherheiten behaftet sein. Eine unterschiedliche Sichtweise der jeweiligen Finanzbehörden bezüglich der richtigen Interpretation von steuerlichen Normen kann nicht ausgeschlossen werden. Änderungen der Annahmen über die richtige Interpretation von steuerlichen Normen wie zum Beispiel aufgrund geänderter Rechtsprechung fließen in die Bilanzierung der ungewissen Ertragsteueransprüche und -schulden im entsprechenden Wirtschaftsjahr ein. Ungewisse Ertragsteueransprüche und —schulden werden angesetzt, sobald die Eintrittswahrscheinlichkeit höher als 50 Prozent ist. Bilanzierte unsichere Ertragsteuerpositionen werden, je nachdem welcher Wert bei Eintritt der Unsicherheit das Ergebnis besser widerspiegelt, mit dem wahrscheinlichsten Wert oder dem Erwartungswert angesetzt. Latente und laufende Ertragsteuern in der Bilanz scroll 31.12.2018 31.12.2019 in Millionen € Gesamt davon langfristig Gesamt davon langfristig Aktive latente Steuern 1.419 1.283 1.718 1.632 Laufende Ertragsteueransprüche 196 16 337 12 Passive latente Steuern 557 487 537 497 Laufende Ertragsteuerschulden 287 223 379 320 Die Veräußerung des Methacrylatgeschäfts führte zu einer Reduzierung der aktiven latenten Steuern in Höhe von 233 Millionen € und der passiven latenten Steuern in Höhe von 44 Millionen €. Die kurzfristigen Elemente der latenten Steuern wurden in Übereinstimmung mit IAS 1 „Presentation of Financial Statements" in der Bilanz unter den langfristigen Vermögenswerten bzw. Schulden ausgewiesen. Latente Steuern nach Bilanzposten und Sachverhalten scroll Aktive latente Steuern Passive latente Steuern in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 31.12.2018 31.12.2019 Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte 6 175 207 210 Sachanlagen 63 28 382 354 Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten – – – 169 Finanzielle Vermögenswerte 1.009 961 78 16 Vorräte 64 47 2 Sonstige Vermögenswerte 43 54 40 51 Schulden Rückstellungen 1.383 1.496 1.017 880 Verbindlichkeiten 98 210 85 82 Sonderposten mit Rücklageanteil (nach nationalem Recht) - - 38 44 Verlustvorträge 30 18 - - Steuergutschriften 6 2 - - Sonstige 9 - 2 2 Latente Steuern (brutto) 2.711 2.991 1.849 1.810 Saldierungen -1.292 -1.273 -1.292 -1.273 Latente Steuern (netto) 1.419 1.718 557 537 Von den aktiven latenten Steuern auf Rückstellungen entfallen 1.351 Millionen € (Vorjahr: 1.150 Millionen €) auf die in der Bilanz ausgewiesenen Pensionsrückstellungen. In der Position Verbindlichkeiten sind aktive latente Steuern von 170 Millionen € für Verbindlichkeiten aus Leasing enthalten. Für temporäre Differenzen in Höhe von 84 Millionen € (Vorjahr: 92 Millionen €) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da es nicht wahrscheinlich ist, dass künftig steuerpflichtiges Einkommen zu deren Realisierung in ausreichender Höhe vorhanden sein wird. Die steuerpflichtigen temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, für die keine latenten Steuern angesetzt wurden, betragen 162 Millionen € (Vorjahr: 162 Millionen €). Evonik ist in der Lage, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen zu steuern. In Höhe von 25 Millionen € (Vorjahr: 89 Millionen €) wurden bei Gesellschaften, bei denen ein Verlust vorlag, aktive latente Steuern angesetzt. Die Nutzung wird durch Umstrukturierungen sichergestellt. Ergänzend neben den mit latenten Steuern belegten steuerlichen Verlustvorträgen bestanden nicht nutzbare und nicht mit latenten Steuern belegte Verlustvorträge. Verlustvorträge nach Verfallszeiten scroll Körperschaftsteuer (In- und Ausland) Lokale Steuer (In- und Ausland) in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Bis 1 Jahr - - - - Über 1 bis 5 Jahre 165 40 - - Über 5 bis 10 Jahre 5 - - - Unbegrenzt 470 331 191 201 640 371 191 201 scroll Steuergutschriften (Ausland) in Millionen € 2018 2019 Bis 1 Jahr - - Über 1 bis 5 Jahre - - Über 5 bis 10 Jahre - - Unbegrenzt - 4 - 4 7. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung stellt die zahlungswirksamen Veränderungen der Finanzmittel des Konzerns im Laufe der Berichtsperiode dar. Sie ist nach den Zahlungsströmen (Cashflows) aus laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Die Netto-Cashflows der nicht fortgeführten Aktivitäten, die mit Konzernfremden anfallen, werden gesondert dargestellt. Auswirkungen aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises wurden eliminiert. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern der fortgeführten Aktivitäten wird um Auswirkungen von nicht zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen sowie um Posten, die der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, bereinigt. Des Weiteren werden bestimmte Veränderungssalden der Bilanz ermittelt und diesem Ergebnis hinzugerechnet. Dividendeneinzahlungen werden ebenfalls diesem Cashflow zugerechnet. Zinseinzahlungen werden dem Cashflow aus Investitionstätigkeit zugerechnet. Zins- und Dividendenauszahlungen werden dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit zugerechnet. Der Finanzmittelbestand beinhaltet die in der Bilanz und — sofern vorhanden — unter den zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten ausgewiesenen flüssigen Mittel. Diese umfassen Guthaben bei Kreditinstituten sowie Schecks und Kassenbestände. Weiterhin werden hier hoch liquide Finanztitel mit einer Laufzeit — gerechnet vom Erwerbszeitpunkt — von nicht mehr als drei Monaten ausgewiesen, sofern sie jederzeit in Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungen unterliegen. Ihr Ansatz erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. In den Auszahlungen für die Übernahme der Beherrschung über Geschäftsbetriebe sind unter anderem die Bruttokaufpreise für den Anteilserwerb der erstmals einbezogenen Tochterunternehmen enthalten. Die Kaufpreise waren wie im Vorjahr vollständig zahlungswirksam abgeflossen. Mit den Käufen wurden wie im Vorjahr keine flüssigen Mittel erworben. In den Einzahlungen aus der Veräußerung des Methacrylatgeschäfts sowie den Ein-/Auszahlungen aus dem Verlust der Beherrschung über Geschäftsbetriebe sind Bruttoverkaufspreise von 2.439 Millionen € (Vorjahr: 71 Millionen €) abzüglich 227 Millionen€(Vorjahr: keine) abgegebener flüssiger Mittel enthalten. Die Verkaufspreise waren wie im Vorjahr vollständig zahlungswirksam zugeflossen. Die übrigen Ein-/Auszahlungen aus dem Verlust der Beherrschung über Geschäftsbetriebe betreffen wie im Vorjahr Veräußerungen der Vorperioden. Der Finanzmittelbestand in Höhe von 1.165 Millionen € (Vorjahr: 988 Millionen €) umfasst die in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel. 8. Erläuterungen zur Segmentberichterstattung 8.1 Berichterstattung nach operativen Segmenten Die Ressourcenallokation und die Bewertung der Ertragskraft der Aktivitäten im Konzern werden durch den Vorstand der Evonik Industries AG auf Ebene der folgenden Berichtssegmente, die das operative Kerngeschäft abbilden (im Weiteren auch kurz: Segmente), wahrgenommen: scroll • Nutrition & Care, • Resource Efficiency, • Performance Materials, • Services. Die Berichterstattung nach operativen Segmenten folgt somit dem internen Berichtswesen und der internen Steuerung des Konzerns (Management Approach). Es werden dieselben Rechnungslegungsvorschriften angewandt, wie sie für die externe Rechnungslegung gelten, vgl. Anhangziffer 3 sowie die in den anderen Anhangziffern dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Ausgenommen hiervon sind konzerninterne Leasingtransaktionen, die weiterhin als Aufwand bzw. Ertrag in den Segmenten erfasst werden. Nachfolgend die Beschreibung der Segmente von Evonik: Das Segment Nutrition Care produziert schwerpunktmäßig für Anwendungen in Konsumgütern des täglichen Bedarfs, in der Tierernährung und im Bereich Gesundheit. Einen wichtigen Teil des Segments bilden Inhaltsstoffe, Spezialadditive und Systemlösungen für hochwertige Konsumgüter und spezielle industrielle Anwendungen. Das Segment verfügt hierfür über exzellentes Know-how in der Grenzflächenchemie und insbesondere in der Wirkweise der angebotenen Lösungen in den kundenspezifischen Anwendungen. Die Produkte basieren auf einer umfangreichen Palette oleochemischer Derivate, organomodifizierter Silikone und biotechnologisch hergestellter Wirkstoffe. Schlüsselfaktoren für den Erfolg sind eine hohe Innovationskraft, integrierte Technologieplattformen sowie strategische Partnerschaften mit bedeutenden Konsumgüterherstellern. Des Weiteren produziert und vermarktet Nutrition & Care essenzielle Aminosäuren und Probiotika für die Tierernährung. Erfolgsfaktor ist, neben der hohen technologischen Kompetenz, die langjährige Erfahrung in chemischer Synthese als auch in der Biotechnologie. Die Kompetenz für nachhaltige Lösungen in der Tierernährung, das globale Vertriebsnetz und das umfassende Angebot an differenzierenden Produkten und Dienstleistungen treiben das Wachstum und sind verantwortlich für den Wettbewerbsvorteil. Nutrition & Care ist ein strategischer Partner der Healthcare-Industrie mit den Schwerpunkten Wirkstoffsynthese und kontrollierte Wirkstofffreisetzung für moderne Arzneimittel. Das Segment Resource Efficiency unterstützt mit maßgeschneiderten Lösungen Kunden in unterschiedlichsten Industrien dabei, sich für die Bedürfnisse der Zukunft besser aufzustellen. Die umweltfreundlichen und energieeffizienten Lösungen sind unter anderem in der Farben- und Lackindustrie, Automobil- und Bauindustrie sowie zahlreichen weiteren Branchen gefragt. In der Automobilbranche ersetzen zum Beispiel Leichtbaumaterialien des Segments Metallteile in Karosserie, Fahrwerk, Innenraum und am Motor. Zudem verbessern die Produkte von Resource Efficiency die Widerstandskraft und Nachhaltigkeit von Lackierungen, leisten einen Beitrag in Leichtlaufreifen und verbessern Automobil- und Industrieschmierstoffe. So werden Fahrzeuge leichter und der Kraftstoffverbrauch sinkt ebenso wie der Ausstoß von Emissionen. Auch beim Neubau von Gebäuden oder energetischen Sanierungen kommen Produkte dieses Segments zum Einsatz. Besonderen Fokus legt das Segment auf innovative Lösungen, so werden ausgesuchte Wachstumsfelder, wie zum Beispiel 3D-Druck oder Gasseparations-Membranen, besonders entwickelt. Ressourcenschonung und die Entwicklung von energieeffizienten, umweltschonenden Produkten sind dabei Schlüsselfaktor für die erfolgreiche Geschäftsentwicklung aller neun Geschäftsgebiete dieses Segments. Im Mittelpunkt des Segments Performance Materials steht die Herstellung von polymeren Werkstoffen sowie Zwischenprodukten vor allem für die Kautschuk-, Kunststoff- und Agroindustrie. Dabei hat Performance Materials den Anspruch, ein führender Anbieter zu sein. Zu den besonderen Stärken gehören die Produkteigenschaften, Verbundstrukturen, Erfahrungen und Kompetenzen. Deswegen ist das Segment mit großvolumigen Zwischenprodukten, aber auch maßgeschneiderten Lösungen vielerorts Marktführer. Das gilt für den C4-Verbund oder auch für Alkoholate, die unter anderem zur Herstellung von Biodiesel eingesetzt werden. Das Segment Services bietet für die Chemiesegmente und für externe Kunden an Standorten von Evonik Leistungen rund um das Standortmanagement, die Ver- und Entsorgung, den technischen Service, die Verfahrenstechnik und das Engineering sowie die Logistik an. Darüber hinaus unterstützt das Segment die Chemiegeschäfte und die Managementholding mit konzernweit standardisierten kaufmännischen Dienstleistungen unter anderem auf den Gebieten IT, Personal, Rechnungswesen und Recht. Unter „Andere Aktivitäten" sind die keinem Berichtssegment zugeordneten Geschäfte des Konzerns enthalten. In der Spalte „Corporate, Konsolidierung" werden unter anderem die Managementholding, die strategische Forschung, stille Reserven und Lasten und der Geschäfts- oder Firmenwert aus den früheren Erwerben von Anteilen an der Evonik Operations GmbH sowie die Konsolidierungseffekte zwischen den Segmenten ausgewiesen. 8.2 Berichterstattung nach Regionen Für die Berichterstattung nach Regionen werden Länder und Ländergruppen zu Regionen zusammengefasst. Im Einzelnen ist die Berichterstattung nach Regionen unter Anhangziffer 8.3 weiter ausgeführt. 8.3 Erläuterung der Segmentkennzahlen Der Außenumsatz spiegelt den Umsatz der Segmente mit Konzernexternen wider. Die Umsätze zwischen den Segmenten werden als Innenumsatz ausgewiesen und grundsätzlich zu Marktpreisen oder nach der Kostenaufschlagsmethode verrechnet. Überleitung der Gesamtumsätze aller Berichtssegmente zu den Umsatzerlösen des Konzerns scroll in Millionen € 2018 2019 Gesamtumsatz der Berichtssegmente 15.515 15.072 Gesamtumsatz der anderen Aktivitäten 42 73 Corporate, Konsolidierung abzüglich nicht fortgeführter Aktivitäten -2.290 –2.037 Außenumsatz des Konzerns 13.267 13.108 Vorjahreszahlen angepasst. Außenumsätze nach Ländern (Standort des Kunden) scroll in Millionen € 2018 2019 USA 2.584 2.593 Deutschland 2.301 2.290 China 950 1.009 Schweiz 681 712 Niederlande 581 577 Japan 486 511 Vereinigtes Königreich 504 391 Frankreich 431 387 Brasilien 371 359 Italien 331 321 Sonstige Länder 4.047 3.958 Außenumsatz des Konzerns 13.267 13.108 Vorjahreszahlen angepasst. Das Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen entspricht dem in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellten Ergebnis, das aus diesen Beteiligungen erzielt wird, vgl. Anhangziffer 5.4. Der Vorstand der Evonik Industries AG nutzt das bereinigte EBITDA als Hauptsteuerungsgröße zur Messung der operativen Leistung. Das bereinigte EBITDA stellt die wesentliche von der jeweiligen Segmentführung beeinflussbare Ergebnisgröße dar. Es beinhaltet das operative Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern und nach Bereinigungen und wird um Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen angepasst, die nicht bereits Bestandteil der Bereinigungen sind. Überleitung vom bereinigten EBITDA der Berichtssegmente zum Ergebnis vor Ertragssteuern der fortgeführten Aktivitäten im Konzern scroll in Millionen € 2018 2019 Bereinigtes EBITDA der Berichtssegmente 2.432 2.364 Bereinigtes EBITDA der anderen Aktivitäten -87 -39 Bereinigtes EBITDA Corporate -193 -176 Konsolidierungen -2 4 Abzüglich nicht fortgeführter Aktivitäten - - Bereinigtes EBITDA Corporate, Konsolidierung -195 -172 Bereinigtes EBITDA 2.150 2.153 Abschreibungen -753 -932 Wertminderungen/Wertaufholungen -38 -76 In den Bereinigungen enthaltene Abschreibungen, Wertminderungen/Wertaufholungen 2 56 Bereinigte Abschreibungen und Wertminderungen -789 -952 Bereinigtes EBIT 1.361 1.201 Bereinigungen 1) -312 -115 Finanzergebnis -155 -132 Ergebnis vor Ertragsteuern fortgeführter Aktivitäten 894 954 Vorjahreszahlen angepasst durch Neuzuordnung von Verwaltungsfunktionen (siehe hierzu Anhangziffer 3.5). 1) Siehe zusammengefasster Lagebericht, Kapitel 2.4. Aus dem Verhältnis des bereinigten EBITDA zum Außenumsatz ergibt sich die bereinigte EBITDA-Marge. Das bereinigte EBIT beinhaltet das operative Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern und nach Bereinigungen. Es wird zur Berechnung der internen Steuerungsgröße Return an Capital Employed (ROCE) verwendet. Das Capital Employed stellt als Nettogröße das betriebsnotwendige Vermögen der Berichtssegmente dar. Es wird berechnet, indem zunächst die Summe aus immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen, Beteiligungen, Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und den übrigen unverzinslichen Vermögenswerten ermittelt wird und davon die unverzinslichen Rückstellungen, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen unverzinslichen Verbindlichkeiten abgezogen werden. Als weitere interne Steuerungsgröße des Konzerns wird die Kapitalrendite Return an Capital Employed (ROCE) verwendet. Sie wird ermittelt, indem das bereinigte EBIT in das Verhältnis zum eingesetzten Kapital (Capital Employed) gesetzt wird. Zur Glättung von Stichtagseffekten wird das Capital Employed für die Kennzahlenermittlung mit dem Durchschnittswert der Berichtsperiode angesetzt. Die Abschreibungen zeigen die planmäßige Verteilung des Werteverzehrs der immateriellen Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten über deren geschätzte Nutzungsdauer. Als Sachinvestitionen werden die Zugänge der Berichtsperiode zu immateriellen Vermögenswerten (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung) und Sachanlagen dargestellt. Zugänge aufgrund von Veränderungen des Konsolidierungskreises werden nicht berücksichtigt. Die Sachinvestitionen nach Regionen werden entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert. Als Finanzinvestitionen werden die Zugänge der Berichtsperiode zu at Equity bilanzierten Unternehmen, übrigen Beteiligungen, langfristigen Ausleihungen sowie langfristigen Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen dargestellt. Der Erwerb von Tochterunternehmen wird im Jahr des Zugangs als Finanzinvestition ausgewiesen (einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung). Die Anzahl der Mitarbeiter wird zum Bilanzstichtag erhoben. Die Mitarbeiter werden nach Kopfzahl angegeben, wobei Teilzeitbeschäftigte voll einbezogen sind. Die Anzahl der Mitarbeiter nach Regionen wird entsprechend dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert. Die Geschäfts- oder Firmenwerte, die sonstigen immateriellen Vermögenswerte und die Sachanlagen werden nach dem Standort der Tochterunternehmen segmentiert. Zusammengefasst ergeben diese Vermögenswerte das langfristige Vermögen gemäß IFRS 8 „Operating Segments" (vgl. IFRS 8.33 b). Aufteilung des im Konzern eingesetzten langfristigen Vermögens nach Ländern scroll in Millionen € 31 .12.2018 31.12.2019 Deutschland 4.700 5.037 USA 3.643 3.732 Singapur 1.071 1.129 Belgien 587 810 China 589 593 Sonstige Länder 1.563 1.632 Langfristige Vermögenswerte 12.153 12.933 9. Weitere Angaben 9.1 Aktivierte Fremdkapitalkosten Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten zugeordnet werden konnten, wurden in Höhe von 6 Millionen € (Vorjahr: 5 Millionen €) aktiviert; der zugrunde gelegte Finanzierungskostensatz betrug im Durchschnitt 1,0 Prozent (Vorjahr: 0,8 Prozent). 9.2 Zusätzliche Informationen zu Leasing Leasing ist eine Vereinbarung, in der gegen eine Zahlung oder eine Reihe von Zahlungen das Recht auf Nutzung eines Vermögenswertes für einen bestimmten Zeitraum übertragen wird. Der Konzern tritt hauptsächlich als Leasingnehmer von betriebsnotwendigen Vermögenswerten (vgl. auch Anhangziffer 6.3) und als Leasinggeber im Rahmen von Operating-Leasing-Verträgen nicht betriebsnotwendiger Grundstücke (vgl. auch Anhangziffer 6.2) auf. Nach IFRS 16 hat der Leasingnehmer grundsätzlich alle Leasingverhältnisse als Barwerte in Form eines Nutzungsrechts am geleasten Vermögenswert und einer Verbindlichkeit aus Leasing in der Bilanz anzusetzen. Das Nutzungsrecht wird in der Regel über die Vertragslaufzeit abgeschrieben und die Verbindlichkeit aus Leasing nach der Effektivzinsmethode aufgezinst sowie durch Leasingzahlungen getilgt. Insofern fallen hier keine Mietaufwendungen mehr in der Gewinn- und Verlustrechnung an. Das Nutzungsrecht unterliegt dem Wertminderungstest nach IAS 36. Zur Ermittlung des Barwertes der Verbindlichkeiten aus Leasing und deren nachfolgender Aufzinsung wird in der Regel der Grenzfremdkapitalzinssatz genutzt, der auf einheitlichen Abzinsungszinssätzen beruht, die die Vertragswährung, die Vertragslaufzeit und das wirtschaftliche Umfeld des Leasingverhältnisses berücksichtigen. Die Verbindlichkeiten aus Leasing werden unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Evonik wendet als Leasingnehmer die Erleichterungsvorschriften für kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasing-verhältnisse über geringwertige Vermögenswerte an, die dann nicht nach IFRS 16 in der Bilanz anzusetzen sind, sondern weiterhin als Mietaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden (IFRS 16.5). Darüber hinaus werden für folgende Klassen von Vermögenswerten die Leasing- und Nicht-Leasingkomponenten zusammengefasst (IFRS 16.15): Kraftwerke, Schiffe und Tanklager. Der Leasinggeber hat weiterhin seine Leasingverhältnisse in Finanzierungs- oder Operating-Leasing nach dem Verhältnis der übertragenen Chancen und Risiken zu klassifizieren. Im Falle eines Finanzierungsleasings geht der zugrunde liegende Vermögenswert aus der Bilanz ab und eine Forderung aus Finanzierungsleasing wird erfasst. Beim Operating-Leasing verbleibt der zugrunde liegende Vermögenswert in der Bilanz und die erhaltenen Leasingzahlungen werden als Umsatzerlöse aus Operating-Leasing in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Werte aus Leasingnehmer-Transaktionen scroll in Millionen € 2019 Nutzungsrechte an geleasten Vermögenswerten1 zum 31.12. 640 Verbindlichkeiten aus Leasing2 zum 31.12. 650 Abschreibungen und Wertminderungen 131 Zinsaufwand 16 Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse 13 Aufwendungen für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte 2 Aufwendungen aus nicht bilanzierten variablen Leasingzahlungen 7 Umsatzerlöse aus Untermietverhältnissen 2 Summe aller Auszahlungen für Leasing 164 Gewinne oder Verluste aus "Sale-and-Leaseback"-Transaktionen 1 1) Vgl. auch Anhangziffer 6.3. 2) Vgl. auch Anhangziffern 6.12 und 9.4. Auch im Vorjahr 2018 fielen Umsatzerlöse aus Untermietverhältnissen in Höhe von 2 Millionen € an. Evonik mietet oder least betriebsnotwendige Gegenstände, die überwiegend die Peripherie der Produktion betreffen oder, wie zum Beispiel bei Verwaltungsgebäuden, auch geringeren Bezug zur Produktion haben. Zu den wesentlichen Nutzungsrechten an geleasten Vermögenswerten gehören Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte (18 Prozent), Gebäude (17 Prozent), Kraftwerke (12 Prozent) und Tanklager (32 Prozent). Zu den Vertragslaufzeiten siehe Anhangziffer 6.3. Evonik hat als Leasingnehmer sicher anfallende Leasingauszahlungen als Verbindlichkeit aus Leasing in der Bilanz angesetzt. Darüber hinaus können weitere potenzielle Leasingauszahlungen anfallen, die die Bilanzierungsfähigkeit nicht erfüllten, weil entweder (wie zum Beispiel im Fall nutzungsabhängiger variabler Leasingzahlungen) ein Bilanzierungsverbot existiert oder der Liquiditätsabfluss nicht ausreichend sicher erscheint. Im Evonik-Konzern sind solche variablen Leasingzahlungen nicht wesentlich. Viele Leasingverträge beinhalten Verlängerungs- und! oder Kündigungsoptionen. Diese Optionen geben Evonik die Flexibilität, das Leasingportfolio an sich verändernde Geschäftsbedürfnisse anzupassen. Die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit der Optionsausübung bedarf eines hohen Maßes an Ermessensentscheidungen. Unter Beachtung aller Fakten und Umstände sieht Evonik nur bei hoher Eintrittswahrscheinlichkeit die Optionen als ausübbar an. Im Falle veränderter Fakten und Umstände erfolgt eine Neueinschätzung der Optionsausübung. Bis dahin betrachtet Evonik die bilanzierte Verpflichtung als besten Indikator für die zukünftigen Zahlungsabflüsse. Zur detaillierten Darstellung zukünftiger Zahlungsabflüsse aus Leasing siehe Anhangziffer 9.4.5.2. Evonik hat keine unbilanzierten Restwertgarantien, aus denen in der Zukunft mögliche Auszahlungen resultieren könnten, und keine wesentlichen Leasingverträge, die unterschrieben sind, aber nach dem Bilanzstichtag erstmalig bilanziert werden. Ferner sind in den abgeschlossenen Leasingverträgen keine Klauseln enthalten, die Evonik beschränken oder zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten. Es liegen keine wesentlichen Sale-and-Leaseback-Transaktionen vor. Werte aus Leasinggeber-Transaktionen scroll in Millionen € 2018 2019 Vermögenswerte, die einem Operating-Leasing zugrunde liegen1 3 3 Forderungen aus Finanzierungsleasing2 6 3 Umsatzerlöse (Operating-Leasing) 15 18 davon Umsatzerlöse aus variablen Leasingzahlungen, die auf der Nutzung des Leasinggegenstands basieren - 1 1) Vgl. auch Anhangziffer 6.2. 2) Vgl. auch Anhangziffern 6.6 und 9.4. Evonik ist als Leasinggeber im Rahmen von Finanzierungsleasing-Transaktionen keinen verbleibenden Risiken bezüglich der zugrunde liegenden Vermögenswerte ausgesetzt. Fälligkeiten der künftigen Mindestleasingzahlungen (Leasinggeber/Operating-Leasing) scroll in Millionen € 2018 2019 Fällig bis 1 Jahr 5 14 Fällig in über 1 bis 2 Jahren 5 9 Fällig in über 2 bis 3 Jahren 5 7 Fällig in über 3 bis 4 Jahren 4 5 Fällig in über 4 bis 5 Jahren 4 5 Fällig nach über 5 Jahren 144 142 167 182 9.3 Erfolgsabhängige Vergütungen Das Vergütungssystem von Evonik beinhaltet neben der Grundvergütung und der einjährigen variablen Vergütung auch eine langfristige Komponente, die Long-Term-Incentive (LTI)-Pläne für Vorstände und Führungskräfte. Mit dem LTI-Plan für das Jahr 2013 ist erstmals mit dem Börsengang die Wertentwicklung der Evonik-Aktie in den Mittelpunkt des LTI gerückt worden. Für Vorstände und Führungskräfte wurde das neue Plandesign gleichermaßen eingeführt. Es handelt sich um eine anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich. Die Pläne werden jeweils am Bewertungsstichtag mit einer Monte-Carlo-Simulation bewertet. Hierbei wird das Ausübungsverhalten durch das Modell simuliert. Die Pläne führen zu Personalaufwand, der grundsätzlich über die Laufzeit der jeweiligen Tranche verteilt wird. Die Performance wird auf Basis der absoluten Entwicklung des Evonik-Aktienkurses sowie der relativen Entwicklung des Evonik-Aktienkurses im Vergleich zum MSCI World Chemicals Indexsm berechnet. Aus dem vertraglichen Zielwert in Form eines Eurobetrags wird grundsätzlich zu Beginn des Performancezeitraums auf Basis des dann gegebenen Aktienkurses die Anzahl der fiktiven Aktien ermittelt. Maßgeblich sind hierfür die letzten 60 Handelstage vor Beginn des Performancezeitraums. Der Performancezeitraum beginnt stets am 1. Januar des Zuteilungsjahres und beträgt grundsätzlich vier Jahre. Zum Ende des Performancezeitraums wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt. Liegt das Ergebnis der relativen Performance bei einem Wert von unter 70 Prozentpunkten, wird die relative Performance auf den Wert Null gesetzt. Beträgt das Ergebnis der relativen Performance einen Wert von über 130 Prozentpunkten, wird der Wert der relativen Performance auf den Wert 130 Prozent festgelegt. Die Berechnung des Auszahlungsbetrags ergibt sich aus der Multiplikation der relativen Performance mit der Anzahl der zugeteilten fiktiven Aktien sowie mit dem Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende des Performancezeitraums. Am Ende des Performancezeitraums besteht für die LTI-Tranchen bis einschließlich 2018 die Möglichkeit, diesen einmalig um ein Jahr zu verlängern. Eine Teilausübung nach Ende des ursprünglichen Performancezeitraums ist nicht möglich. Der Auszahlungsgrad der Langfristvergütung ist nach oben begrenzt und kann maximal 300 Prozent des individuellen Zusagezielwertes betragen. Ab dem Jahr 2019 wird die Werthaltigkeit des LTI nicht mehr nur am Ende des Performancezeitraums, sondern am Ende jeden Jahres des vierjährigen Performancezeitraums gemessen. Entsprechend der bisherigen Berechnung wird der Startkurs der Evonik-Aktie in Relation zum Durchschnittskurs der Evonik-Aktie am Ende jeden Jahres des Performance-zeitraums zuzüglich tatsächlich gezahlter Dividenden je Aktie während des Performancezeitraums gesetzt. Dem wird die jeweilige Entwicklung des Vergleichsindex auf Total-Shareholder-Return-Basis gegenübergestellt. Am Ende der Laufzeit wird die Gesamtperformance als Durchschnitt der einzelnen Jahresergebnisse ermittelt. Die Möglichkeit, den Performance-zeitraum zu verlängern, entfällt. LTI-Plan für Vorstandsmitglieder - Tranchen 2014 bis 2019 scroll Tranche 2014 Tranche 2015 Tranche 2016 Zusagezeitpunkt Datum 14.04.2014 29.04.2015 18.05.2016 Fiktive Aktien zugeteilt Anzahl 140.145 175.787 139.109 Fiktive Aktien entfallen Anzahl - - - Fiktive Aktien ausgeübt Anzahl 140.145 147.281 - Fiktive Aktien zum 31.12.2019 Anzahl - 28.506 139.109 Laufzeit der Tranche von - bis 01.01.2014- 31.12.2017 01.01.2015- 31.12.20191) 01.01.2016- 31.12.20201) Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € - 21 -486 Buchwert der Rückstellung in Tausend € - 750 2.000 scroll Tranche 2017 Tranche 2018 Tranche 2019 Zusagezeitpunkt Datum 7.6.2017 15.05.2018 2.7.2019 Fiktive Aktien zugeteilt Anzahl 108.283 119.846 181.784 Fiktive Aktien entfallen Anzahl - - - Fiktive Aktien ausgeübt Anzahl - - - Fiktive Aktien zum 31 .12.2019 Anzahl 108.283 119.846 181.784 Laufzeit der Tranche von-bis 01.01.2017-31.12.2020 01.01.2018-31 .12.2021 1.1.2019–31.12.2022 Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € 675 825 1.008 Buchwert der Rückstellung in Tausend € 1.434 1.281 1.008 1) Teilweise Verlängerungszeitraum optiert. LTI-Plan für Führungskräfte - Tranchen 2014 bis 2019 scroll Tranche 2014 Tranche 2015 Tranche 2016 Zusagezeitpunkt Datum 11.4.2014 18.05.2015 18.05.2016 Fiktive Aktien zugeteilt Anzahl 420.598 535.195 436.125 Fiktive Aktien entfallen Anzahl 17.177 14.821 27.736 Fiktive Aktien ausgeübt Anzahl 403.421 518.474 - Fiktive Aktien zum 31.12.2019 Anzahl - 1.900 408.389 Laufzeit der Tranche von - bis 01.01.2014–31.12.20181) 01.01.2015-31.12.20191) 01.01.2016–31.12.20201) Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € - 120 -2.733 Buchwert der Rückstellung in Tausend € - 34 - scroll Tranche 2017 Tranche 2018 Tranche 2019 Zusagezeitpunkt Datum 06.06.2017 11.05.2018 02.07.2019 Fiktive Aktien zugeteilt Anzahl 523.169 460.694 532.476 Fiktive Aktien entfallen Anzahl 40.630 33.477 6.647 Fiktive Aktien ausgeübt Anzahl - - - Fiktive Aktien zum 31 .12.2019 Anzahl 482.539 427.217 525.829 Laufzeit der Tranche von - bis 1.1.2017–31.12.2020 1.1.2018–31.12.2021 1.1.2019–31.12.2022 Aufwand (+)/Ertrag (-) der Periode in Tausend € 2.722 2.824 2.916 Buchwert der Rückstellung in Tausend € 6.391 4.567 2.916 1) Teilweise Verlängerungszeitraum optiert. Zum 31. Dezember 2019 betrugen die Rückstellungen für anteilsbasierte Vergütungen insgesamt 20,4 Millionen € (Vorjahr: 27,2 Millionen €). Im Jahr 2019 betrug der Gesamtaufwand für anteilsbasierte Vergütungen 7,9 Millionen € (Vorjahr: 2,8 Millionen €). 9.4 Zusätzliche Informationen zu Finanzinstrumenten Als originäre oder derivative Finanzinstrumente werden vertraglich vereinbarte Rechte und Verpflichtungen bilanziert, aus denen ein Zu- oder Abfluss von finanziellen Vermögenswerten oder die Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten resultiert. Derivative Finanzinstrumente (Derivate) werden zur Absicherung von Risiken aus Währungs-, Warenpreis- und Zinsänderungen eingesetzt. Derivate werden entweder freistehend oder im Rahmen einer bilanziellen Sicherungsbeziehung mit dem zugehörigen abzusichernden Grundgeschäft (Hedge Accounting) bilanziert. Während sich alle derivativen Finanzinstrumente in einer ökonomischen Sicherungsbeziehung befinden, ist nur ein Teil dieser Beziehungen im Hedge Accounting abgebildet (siehe Anhangziffer 9.4.4). Der erstmalige Ansatz von originären finanziellen Vermögenswerten erfolgt zum Erfüllungstag, der von Derivaten zum Handelstag. Die Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte erfolgt, wenn die vertraglichen Rechte auf Erhalt von Zahlungen erloschen sind oder übertragen wurden und Evonik im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn sie getilgt sind und somit die Verpflichtung beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist. Die erstmalige Bewertung von Finanzinstrumenten erfolgt mit ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich direkt zuordenbarer Transaktionskosten. Eine Ausnahme bilden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne signifikante Finanzierungskomponente, die gemäß den Regelungen des IFRS 15 zu ihrem Transaktionspreis bewertet werden. Transaktionskosten von Finanzinstrumenten, die der Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zuzuordnen sind, werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der beizulegende Zeitwert ist der Betrag, der bei Veräußerung eines finanziellen Vermögenswertes oder bei der Übertragung einer finanziellen Verbindlichkeit im Rahmen einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag erhalten bzw. gezahlt würde, und stellt somit einen Abgangspreis basierend auf einer hypothetischen Transaktion am Bewertungsstichtag dar. Die Ermittlung erfolgt auf Basis der dreistufigen Hierarchie des IFRS 13: Sofern vorhanden, werden die auf einem aktiven Markt beobachtbaren Börsen- oder Marktpreise für identische finanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten unangepasst herangezogen (Stufe 1). Ist ein solcher Preis nicht verfügbar, werden Bewertungstechniken (finanzmathematische Methoden) mit direkt oder indirekt beobachtbaren Inputfaktoren genutzt (Stufe 2). In allen anderen Fällen wird auf Bewertungstechniken zurückgegriffen, bei denen die verwendeten Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (Stufe 3). Werden für ein Finanzinstrument Inputfaktoren unterschiedlicher Stufen zur Bewertung herangezogen, so wird der beizulegende Zeitwert des Finanzinstruments in seiner Gesamtheit der niedrigsten Stufe der wesentlichen Inputfaktoren zugeordnet. Die Folgebewertung der Finanzinstrumente richtet sich nach ihrer Klassifizierung in Bewertungskategorien. Originäre finanzielle Vermögenswerte werden auf Grundlage des vom Unternehmen zur Steuerung des jeweiligen finanziellen Vermögenswertes herangezogenen Geschäftsmodells sowie der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme des Finanzinstruments den Kategorien „Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ohne Recycling", „Zu fortgeführten Anschaffungskosten" oder „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Originäre finanzielle Verbindlichkeiten sind grundsätzlich der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet. Freistehende derivative Finanzinstrumente sind in die Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" einzustufen. In bilanziellen Sicherungsbeziehungen stehende Derivate sind keiner Bewertungskategorie des IFRS 9 zugeordnet. Auch sie werden zum beizulegenden Zeitwert in der Bilanz angesetzt. Die Behandlung ihrer Wertänderungen richtet sich jedoch nach den speziellen Regelungen für Hedge Accounting. Eine freiwillige Designation als „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" (Fair Value Option) liegt aktuell weder bei finanziellen Vermögenswerten noch bei finanziellen Verbindlichkeiten vor. Die Anteile an übrigen Beteiligungen wurden unwiderruflich in die Kategorie „Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ohne Recycling" designiert, da Evonik diese Beteiligungen als langfristige, strategische Investitionen einstuft. Die Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten" umfasst insbesondere die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Ausleihungen und übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte, soweit deren vertragliche Ausstattungsmerkmale ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen und das Geschäftsmodell „Halten" vorliegt. Diese finanziellen Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode bewertet und unterliegen den Wertminderungsvorschriften für erwartete Kreditverluste. Die Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" enthält Ausleihungen und Wertpapiere sowie übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte, deren vertragliche Ausstattungsmerkmale nicht ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Bei den finanziellen Verbindlichkeiten sind der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten" insbesondere die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kredite von Nichtbanken zugeordnet. Diese werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektiv-zinsmethode bewertet. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus tauschähnlichen Geschäften mit Mitbewerbern, die nicht im Anwendungsbereich des IFRS 15 liegen und bei Evonik unter den übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen werden, sind der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten" zugeordnet. Forderungen aus Finanzierungsleasing, die bei Evonik unter den übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen werden, sowie Verbindlichkeiten aus Leasing sind keiner Kategorie zugeordnet, da sie nicht nach den Vorschriften des IFRS 9, sondern des IFRS 16 (Vorjahr: IAS 17) bewertet werden. Ebenfalls keiner Bewertungskategorie zugeordnet sind Verbindlichkeiten aus Rückerstattung für Rabatt- und Bonusvereinbarungen nach IFRS 15, die in den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. 9.4.1 Angaben zu Buch- und Zeitwerten der Finanzinstrumente Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 31.12.2019 scroll Buchwerte je Bewertungskategorie in Millionen € Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ohne Recycling Zu fortgeführten Anschaffungskosten Erfolgswirksam zum beizulegen- den Zeitwert Keiner Kategorie zugeordnet Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.569 - - Flüssige Mittel - 1.165 - - Übrige Beteiligungen 556 - - - Ausleihungen - 39 8 - Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche - - 1.225 - Forderungen aus Derivaten - - 11 47 Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte - 14 - 3 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 556 53 1.244 50 556 2.787 1.244 50 scroll 31 .12.2019 in Millionen € Buchwert Beizulegender Zeitwert Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.569 1.569 Flüssige Mittel 1.165 1.165 Übrige Beteiligungen 556 556 Ausleihungen 47 47 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 1.225 1.225 Forderungen aus Derivaten 58 58 Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte 17 17 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.903 1.903 4.637 4.637 Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte zum 31.12.2018 scroll Buchwerte je Bewertungskategorie in Millionen € Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ohne Recycling Zu fortgeführten Anschaffungskosten Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Keiner Kategorie zugeordnet Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 1.686 - - Flüssige Mittel - 988 - - Übrige Beteiligungen 149 - - - Ausleihungen - 60 3 - Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche - - 24 - Forderungen aus Derivaten - - 8 110 Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte - 13 - 6 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 149 73 35 116 149 2.747 35 116 scroll 31.12.2018 in Millionen € Buchwert Beizulegender Zeitwert Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.686 1.686 Flüssige Mittel 988 988 Übrige Beteiligungen 149 149 Ausleihungen 63 63 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 24 24 Forderungen aus Derivaten 118 118 Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte 19 19 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 373 373 3.047 3.047 Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 31.12.2019 scroll Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2019 in Millionen€ Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Zu fortgeführten Anschaffungskosten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.324 - 1.324 1.324 Anleihen - 3.637 - 3.637 3.707 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - 150 - 150 153 Kredite von Nichtbanken - 18 - 18 18 Verbindlichkeiten aus Leasing - - 650 650 650 Verbindlichkeiten aus Derivaten 16 - 52 68 68 Verbindlichkeiten aus Rückerstattung - - 45 45 45 Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - 63 - 63 63 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 16 3.868 747 4.631 4.704 16 5.192 747 5.955 6.028 Buchwerte und beizulegende Zeitwerte finanzieller Verbindlichkeiten zum 31.12.2018 scroll Buchwerte je Bewertungskategorie 31.12.2018 in Millionen € Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Zu fortgeführten Anschaffungskosten Keiner Kategorie zugeordnet Buchwert Beizulegender Zeitwert Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – 1.493 – 1.493 1.493 Anleihen – 3.632 – 3.632 3.571 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – 214 – 214 223 Kredite von Nichtbanken – 18 – 18 18 Verbindlichkeiten aus Derivaten 14 – 93 107 107 Verbindlichkeiten aus Rückerstattung – – 61 61 61 Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten – 52 52 52 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14 3.916 154 4.084 4.032 14 5.409 154 5.577 5.525 Zu beizulegenden Zeitwerten bilanzierte Finanzinstrumente werden den folgenden Stufen der Fair-Value-Hierachie zugeordnet: Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente zum 31.12.2019 scroll Beizulegende Zeitwerte ermittelt auf Basis 31.12.2019 in Millionen € öffentlich notierter Marktpreise (Stufe 1) marktnaher, direkt ableitbarer Werte (Stufe 2) individueller Bewertungsparameter (Stufe 3) Übrige Beteiligungen 120 – 436 556 Ausleihungen – – 8 8 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 1.201 – 24 1.225 Forderungen aus Derivaten – 58 – 58 Verbindlichkeiten aus Derivaten – -68 – -68 Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente zum 31.12.2018 scroll Beizulegende Zeitwerte ermittelt auf Basis 31.12.2018 in Millionen € öffentlich notierter Marktpreise (Stufe 1) marktnaher, direkt ableitbarer Werte (Stufe 2) individueller Bewertungsparameter (Stufe 3) Übrige Beteiligungen 108 – 41 149 Ausleihungen – – 3 3 Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche 6 – 18 24 Forderungen aus Derivaten – 118 – 118 Verbindlichkeiten aus Derivaten – -107 – -107 Die Finanzinstrumente der Stufe 1 sind zum aktuellen Börsenkurs angesetzt. Sie umfassen Wertpapiere, Fonds sowie eine Beteiligung. Alle Derivate sind zum aktuellen Bilanzstichtag der Stufe 2 zugeordnet. Dabei handelt es sich um Währungs-, Zins- und Commodity-Derivate, deren beizulegende Zeitwerte mithilfe von Discounted-Cashflow-Verfahren oder Optionspreis-modellen auf Basis von Wechselkursnotierungen der Europäischen Zentralbank, beobachtbaren Zinsstrukturkurven, Währungsvolatilitäten, Commodity-Preisnotierungen und Kreditausfallprämien bestimmt wurden. Bei den übrigen Beteiligungen, die der Stufe 3 zugeordnet sind, handelt es sich um nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente, deren Bewertung auf Basis der besten verfügbaren Informationen zum Abschlussstichtag vorgenommen wurde. Die Bewertung der Anteile an der Vivawest GmbH (beizulegender Zeitwert zum 31. Dezember 2019: 384 Millionen €) erfolgte mittels Discounted-Cashflow-Verfahren. Die wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren bei der Bewertung waren die Kapitalkosten und das Umsatzwachstum. Eine Erhöhung der Kapitalkosten bei gleichzeitigem Rückgang des Umsatzwachstums um je 10 Prozent würde zu einer Reduzierung des beizulegenden Zeitwertes um 127 Millionen €, ein Rückgang der Kapitalkosten bei gleichzeitiger Erhöhung des Umsatzwachstums um je 10 Prozent würde zu einer Erhöhung des beizulegenden Zeitwertes um 166 Millionen € führen. Die beizulegenden Zeitwerte der weiteren übrigen Beteiligungen (52 Millionen €) wurden aus beobachtbaren Preisen im Rahmen von Eigenkapitalrefinanzierungen sowie mittels Discounted-Cashflow-Verfahren und Multiple-Verfahren abgeleitet. Eine relative Veränderung der wesentlichen Bewertungsparameter (segmentspezifische Kapitalkostensätze, nachhaltige Dividendenerwartungen, EBITDA-Multiple) um je 10 Prozent führt nicht zu einer wesentlichen Veränderung der beizulegenden Zeitwerte. Es besteht keine Absicht zur Veräußerung der übrigen Beteiligungen. Bei den Ausleihungen, die der Stufe 3 zugeordnet sind, handelt es sich um Wandelanleihen. Grundlage für die bilanzierten beizulegenden Zeitwerte sind die Nominalwerte der Anleihen; sofern wesentlich, wird das Wandlungsrecht berücksichtigt. Bei den Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen, die der Stufe 3 zugeordnet sind, handelt es sich um nicht börsennotierte Fondsbeteiligungen. Grundlage für die bilanzierten beizulegenden Zeitwerte sind die von den Investmentfondsgesellschaften bereitgestellten Net Asset Values, die auf Basis international anerkannter Bewertungsrichtlinien ermittelt werden. Es fanden in der Berichtsperiode keine Umgliederungen zwischen den einzelnen Stufen der Fair-Value-Hierarchie statt. Beizulegende Zeitwerte der Stufe 3: Überleitungsrechnung von den Eröffnungs- zu den Schlusssalden scroll in Millionen € Übrige Beteiligungen Ausleihungen Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche Gesamt Stand 01.01.2018 35 6 12 53 Zugänge / Abgänge 2 -3 5 4 Erfolgsneutral erfasste Gewinne oder Verluste der Periode 4 - - 4 Erfolgswirksam erfasste Gewinne oder Verluste der Periode (Sonstiges Finanzergebnis) - - 1 1 Stand 31.12.2018 41 3 18 62 Zugänge / Abgänge 382 5 2 389 Erfolgsneutral erfasste Gewinne oder Verluste der Periode 13 - - 13 Erfolgswirksam erfasste Gewinne oder Verluste der Periode (Sonstiges Finanzergebnis) - - 4 4 Stand 31.12.2019 436 8 24 468 Die beizulegenden Zeitwerte der zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Finanzinstrumente werden wie folgt ermittelt: Als beizulegender Zeitwert der Anleihen wird deren direkt beobachtbarer Börsenkurs zum Bilanzstichtag verwendet. Bei Ausleihungen, übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Krediten von Nichtbanken sowie übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten wird der beizulegende Zeitwert als Barwert der erwarteten zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse oder —abflüsse ermittelt und ist somit der Stufe 2 zuzuordnen. Die Abzinsung erfolgt unter Anwendung des zum Bilanzstichtag aktuellen laufzeitadäquaten Zinssatzes unter Berücksichtigung der Bonität der Kontrahenten. Aufgrund der überwiegend kurzfristigen Laufzeiten für die sonstigen finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten sowie für die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stimmen bei diesen, ebenso wie bei den liquiden Mitteln, die beizulegenden Zeitwerte mit den Buchwerten überein. 9.4.2 Ergebnisse aus Finanzinstrumenten Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen bzw. Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten sind wie folgt den Bewertungskategorien des IFRS 9 zuzuordnen: Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2019 scroll Nettoergebnisse je Bewertungskategorie in Millionen € Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (ohne Recycling) Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Ergebnis aus dem Abgang -3 - - - Ergebnis aus der Währungssicherung - - - -4 Ergebnis aus der Umrechnung monetärer Bilanzposten -15 - - - Wertminderungen/Wertaufholungen -6 - - - Zinserträge 6 - - 13 Zinsaufwendungen - -47 - -36 Ergebnis aus Wertpapieren und übrigen Beteiligungen 1) - - 1 -4 -18 -47 1 -31 scroll 2019 in Millionen € Ergebnis aus dem Abgang -3 Ergebnis aus der Währungssicherung -4 Ergebnis aus der Umrechnung monetärer Bilanzposten -15 Wertminderungen/Wertaufholungen -6 Zinserträge 19 Zinsaufwendungen -83 Ergebnis aus Wertpapieren und übrigen Beteiligungen 1) -3 -95 1) Im Geschäftsjahr 2019 wurde 1 Million € Dividenden von übrigen Beteiligungen vereinnahmt. Darin waren keine Dividenden von im Geschäftsjahr veräußerten übrigen Beteiligungen enthalten. Nettoergebnisse je Bewertungskategorie 2018 scroll Nettoergebnisse je Bewertungskategorie in Millionen € Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Finanzielle Vermögens- werte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (ohne Recycling) Finanzielle Vermögens-werte und Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Ergebnis aus dem Abgang -5 - - - Ergebnis aus der Währungssicherung - - - -11 Ergebnis aus der Umrechnung monetärer Bilanzposten -12 - - - Wertminderungen/Wertaufholungen 3 - - - Zinserträge 5 - - 13 Zinsaufwendungen -1 -50 - -53 Ergebnis aus Wertpapieren und übrigen Beteiligungen1) - - 1 - -10 -50 1 -51 scroll 2018 in Millionen € Ergebnis aus dem Abgang -5 Ergebnis aus der Währungssicherung -11 Ergebnis aus der Umrechnung monetärer Bilanzposten -12 Wertminderungen/Wertaufholungen 3 Zinserträge 18 Zinsaufwendungen -104 Ergebnis aus Wertpapieren und übrigen Beteiligungen1) 1 -110 1) Im Geschäftsjahr 2018 wurde 1 Million € Dividenden von übrigen Beteiligungen vereinnahmt. Darin waren keine Dividenden von im Geschäftsjahr veräußerten übrigen Beteiligungen enthalten. Der Posten „Ergebnis aus Derivaten" beinhaltet nicht die Ergebnisse aus derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert werden. Der wertgeminderte Teil von finanziellen Vermögenswerten bzw. von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liefert wie im Vorjahr keinen Beitrag zum Zinsergebnis. 9.4.3 Nominalwerte der Derivate Der Nominalwert von Derivaten entspricht bei Zinsswaps dem vereinbarten Kapitalbetrag, auf den sich die Zinstausch-vereinbarung bezieht, bei Zins-Währungs-Swaps, Devisentermingeschäften, Devisenoptionsgeschäften und Devisenswaps dem in Euro umgerechneten gesicherten Fremdwährungswert und bei Commodity-Derivaten den in Euro umgerechneten gesicherten Anschaffungskosten. Nominalwerte der derivativen Finanzinstrumente scroll 31 .12.2018 in Millionen€ Gesamt davon kurzfristig davon langfristig Zinsswaps 650 - 650 Zins-Währungs-Swaps 1.668 1.017 651 Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte und Devisenswaps 4.755 4.481 274 Com modity-Derivate 15 13 2 7.088 5.511 1.577 scroll 31.12.2019 in Millionen€ Gesamt davon kurzfristig davon langfristig Zinsswaps 650 - 650 Zins-Währungs-Swaps 460 - 460 Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte und Devisenswaps 5.637 5.413 224 Com modity-Derivate 34 27 7 6.781 5.440 1.341 9.4.4 Hedge Accounting Im Rahmen des Hedge Accounting bilden die derivativen Sicherungsinstrumente und die zugehörigen abzusichernden Grundgeschäfte eine bilanzielle Sicherungsbeziehung. Das Hedge Accounting setzt insbesondere eine ausführliche Dokumentation der Sicherungsbeziehung und seiner Wirksamkeit voraus. Die Effektivität der Sicherungsbeziehung wird prospektiv ermittelt. Sie berücksichtigt den wirtschaftlichen Zusammenhang zwischen gesichertem Grundgeschäft und Sicherungsinstrument sowie das Kreditrisiko. Das Hedge Accounting ist zu beenden, wenn die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind. Während Sicherungsinstrumente mit positivem Marktwert in der Bilanzposition Sonstige finanzielle Vermögenswerte enthalten sind, werden die Sicherungsinstrumente mit negativem Marktwert in den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Cashflow-Hedges (CFH) verfolgen den Zweck, das Risiko der Volatilität künftiger Zahlungsströme abzusichern. Dieses Risiko kann durch einen bilanzierten Vermögenswert bzw. eine Verbindlichkeit oder eine mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende geplante Transaktion begründet sein. Der effektive Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwertes eines Sicherungsinstruments wird erfolgsneutral und der ineffektive Teil erfolgswirksam erfasst. Der ineffektive Teil wird bei Sicherungen von geplanten Fremdwährungsumsätzen und geplanten Rohstoffeinkäufen in den Sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen, bei Sicherungen von konzerninternen Fremdwährungsdarlehen und geplanten Akquisitionen im Sonstigen Finanzergebnis und bei Sicherungen des Zinsänderungsrisikos in den Zinsaufwendungen ausgewiesen. Mögliche Ineffektivitäten ergeben sich unabhängig von der Risikokategorie aus signifikanten Änderungen des Ausfallrisikos von Evonik oder der Gegenpartei des Derivats. Im sonstigen Ergebnis der Gesamtergebnisrechnung erfasste Beträge werden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht, sobald das abgesicherte Grundgeschäft diese berührt. Bei einer Zinssicherung laufen diese Beträge in das Zinsergebnis, bei einer Währungssicherung für geplante Fremdwährungs-umsätze in die Umsatzerlöse und im Fall einer Absicherung von Wareneinkäufen in die Kosten der umgesetzten Leistung. Leading Beyond Chemistry Besteht die abgesicherte zukünftige Transaktion aus dem Ansatz eines nichtfinanziellen Vermögenswertes oder einer nichtfinanziellen Verbindlichkeit, werden die zuvor erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfassten Gewinne oder Verluste in die Erstbewertung der Anschaffungskosten dieses Vermögenswertes oder dieser Verbindlichkeit einbezogen. Eine Beendigung des Hedge Accounting ist erforderlich, wenn der Eintritt der vorhergesehenen Transaktion nicht mehr erwartet wird. Der im sonstigen Ergebnis erfasste Betrag ist dann erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen. Hedges of a Net Investment (NIH) verfolgen den Zweck, das Fremdwährungsrisiko aus Beteiligungen mit ausländischer Funktionalwährung abzusichern. Solche Absicherungen werden wie Cashflow-Hedges behandelt. Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne oder Verluste werden mit Veräußerung des ausländischen Tochterunternehmens bzw. Rückführung des Auslandsinvestments erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Fair Value Hedges (FVH) verfolgen den Zweck, die beizulegenden Zeitwerte von bilanzierten Vermögenswerten oder bilanzierten Schulden abzusichern. Sowohl die auf das abgesicherte Risiko entfallenden Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Sicherungsinstruments als auch des abgesicherten Grundgeschäfts werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Aufgrund dieser Vorgehensweise kompensieren sich bei Effektivität der Absicherung die Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft in der Gewinn— und Verlustrechnung der Periode. Der Nachweis der Effektivität der jeweiligen Sicherungsbeziehungen erfolgt über die Dollar-Offset-Methode, den Critical Term Match, die hypothetische Derivate-Methode und mittels Regressionsanalysen. Im Berichtsjahr wurden folgende wesentliche Sicherungstransaktionen im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert: Geplante Fremdwährungsumsätze werden mittels Devisentermingeschäften und Devisenswaps im Rahmen von Cashflow-Hedges gegen Währungskursschwankungen gesichert. Dabei wird nur ein Teil der geplanten Fremdwährungsumsätze abgesichert. Die Währungskomponente der Sicherungsinstrumente wird mittels Spot-to-Spot-Methode designiert, die Terminkomponente und die Fremdwährungs-Basis-Spreads werden als Kosten der Absicherung behandelt. Die effektiven Teile dieser Komponenten werden in die sonstigen Eigenkapitalbestandteile gesteuert. Es wird ein direktes Absicherungsverhältnis verwendet und der ökonomische Zusammenhang durch Vergleich der Nominale der Sicherungsinstrumente zum Grundgeschäft überprüft. Mögliche Ineffektivitäten können auftreten, wenn die Nominale der Sicherungsinstrumente zum Grundgeschäft nicht übereinstimmen oder die Laufzeiten abweichen. Letzteres ist dadurch gegeben, dass sich die Laufzeit der Sicherungsinstrumente auf den Zeitpunkt der Umsatzrealisierung bezieht, während das Laufzeitende des zugehörigen hypothetischen Derivats, welches die Charakteristika des Grundgeschäfts spiegelt und zur Effektivitätsmessung herangezogen wird, auf dem erwarteten Einzahlungszeitpunkt liegt. Die hieraus entstehenden Ineffektivitäten waren wie im Vorjahr nicht wesentlich. Bei Evonik wird das Währungsrisiko aus konzerninternen Fremdvvährungsdarlehen durch Zins-Währungs-Swaps, Devisentermingeschäfte und Devisenswaps im Rahmen von Cashflow-Hedges gegen die jeweils funktionale Währung der betroffenen Konzerngesellschaften gesichert. Bei Devisentermingeschäften und Devisenswaps wird die Währungskomponente mittels Spot-to-Spot-Methode designiert, die Terminkomponente und die Fremdwährungs-Basis-Spreads werden als Kosten der Absicherung behandelt. Bei den Zins-Währungs-Swaps wird die Währungskomponente mittels Forward-to-Forward-Methode designiert und nur die Fremdwährungs-Basis-Spreads werden als Kosten der Absicherungen behandelt. Die effektiven Teile dieser Komponenten werden in die sonstigen Eigenkapitalbestandteile gesteuert. Es wird ein direktes Absicherungsverhältnis verwendet und der ökonomische Zusammenhang durch Vergleich der Nominale der Sicherungsinstrumente zum Grundgeschäft überprüft. Die Laufzeiten des Sicherungsinstruments und des Grundgeschäfts entsprechen sich. Mögliche Ineffektivitäten können auftreten, wenn die Nominale der Sicherungsinstrumente zum Grundgeschäft nicht übereinstimmen oder die Laufzeiten abweichen. Aus der Absicherung des Währungsrisikos ergeben sich für die folgenden wesentlichen Währungspaare die nachfolgend genannten gewichteten durchschnittlichen Sicherungskurse. Absicherung des Währungsrisikos scroll Fälligkeit Fälligkeit 2020 2021 Durchschnittskurs EUR/USD 1,18 1,07 Durchschnittskurs EUR/CNH1) 8,06 8,11 Durchschnittskurs EUR/SGD 1,57 - 1) CNH ist die technische Markenbezeichnung für den außerhalb des Staatsgebiets Chinas handel- und lieferbaren Renminbi. Für die Absicherung des Währungsrisikos aus der nach dem Bilanzstichtag getätigten Akquisition der PeroxyChem wurde ein US-Dollar-Devisenoptionsgeschäft abgeschlossen und im Rahmen eines Cashflow-Hedges bis Juli 2019 bilanziert. Das Nominalvolumen betrug 113 Millionen US$. Der innere Wert der Option wurde designiert. Der Zeitwert der Option wurde als Kosten der Absicherung behandelt und mit seinem effektiven Teil ebenfalls in den sonstigen Eigenkapitalbestandteilen aus Sicherungsinstrumenten erfasst. Es wurde ein direktes Absicherungsverhältnis verwendet und der ökonomische Zusammenhang durch Vergleich der Nominale der Sicherungsinstrumente zum Grundgeschäft überprüft. Da die Nominale und die Laufzeiten der Sicherungsinstrumente mit Grundgeschäft übereinstimmten, sind keine Ineffektivitäten aufgetreten. Das Hedge Accounting wurde im Juli 2019 mit Einreichung der Klage durch die amerikanische Behörde Federal Trade Commission (FTC) beendet. Die Übertragung der in den sonstigen Eigenkapitalbestandteilen erfassten effektiven designierten Risikokomponenten und Kosten der Sicherung auf das Grundgeschäft erfolgt zum Vollzug der Akquisition. Im Rahmen von Hedges of a Net Investment kommen für eine rollierende Sicherung von Tochterunternehmen im Vereinigten Königreich gegen das Fremdvvährungsrisiko Devisentermingeschäfte und —swaps zum Einsatz. Daneben gibt es einen beendeten Hedge of a Net Investment, der erst bei Abgang der gesicherten Gesellschaft reklassifiziert wird. Zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos können bei Evonik Cashflow-Hedges und Fair Value Hedges zur Anwendung kommen. Im laufenden Geschäftsjahr besteht ein Fair Value Hedge mit einer Laufzeit bis 2021, bei dem ein fester Zinssatz von 0,00 Prozent in einen variablen Zinssatz getauscht wird. Das Preisrisiko aus geplanten Rohstoffeinkäufen wird mittels Gas- und Kohle-Commodity-Swaps im Rahmen von Cashflow-Hedges gesichert. Im laufenden Geschäftsjahr wurde ein im Vorjahr beendeter Proxy-Hedge für eine Naphtha-Komponente in Rohstoffbezugsverträgen mit dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts aus den sonstigen Eigenkapitalbestandteilen reklassifiziert und in das operative Ergebnis aufgelöst. Sicherungsinstrumente im Rahmen des Hedge Accounting zum 31.1 2.2019 scroll in Millionen € Nominalwert gesamt davon langfristig Forderungen aus Derivaten Verbindlich-keiten aus Derivaten Währungsrisiken Devisentermingeschäfte und Devisenswaps 1.962 224 6 44 Devisenoptionsgeschäfte 95 - 6 - Zins-Währungs-Swaps 460 460 32 - Cashflow-Hedge 2.517 684 44 44 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps 76 - - 4 Hedge of a Net Investment 76 - - 4 2.593 684 44 48 Zinsrisiken Zinsswaps 650 650 2 - Fair Value Hedge 650 650 2 - Rohstoffpreisrisiken Gas-Derivate 1) 16 7 - 2 Kohle-Derivate 2) 18 - - 2 Cashflow-Hedge 34 7 - 4 1) Gesichertes Volumen der Gas-Derivate 195 Millionen m3 (davon langfristig: 89 Millionen m3). 2) Gesichertes Volumen der Kohle-Derivate 329 Tausend t (davon langfristig: keine). Sicherungsinstrumente im Rahmen des Hedge Accounting zum 31.1 2.2018 scroll in Millionen € Nominalwert gesamt davon langfristig Forderungen aus Derivaten Verbindlichkeiten aus Derivaten Währungsrisiken Devisentermingeschäfte und Devisenswaps 1.792 271 4 70 Devisenoptionsgeschäfte 96 - 3 - Zins-Währungs-Swaps 1.668 651 101 22 Cashflow-Hedge 3.556 922 108 92 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps 73 - 1 - Hedge of a Net Investment 73 - 1 - 3.629 922 109 92 Zinsrisiken Zinsswaps 650 650 1 - Fair Value Hedge 650 650 1 - Rohstoffpreisrisiken Gas-Derivate 1) 8 2 - - Kohle-Derivate 2) 7 - - 1 Cashflow-Hedge 15 2 - 1 1) Gesichertes Volumen der Gas-Derivate 167 Millionen m3 (davon langfristig: 91 Millionen m3). 2) Gesichertes Volumen der Kohle-Derivate 123 Tausend t (davon langfristig: keine). Ohne Berücksichtigung von latenten Steuern haben sich folgende Entwicklungen der sonstigen Eigenkapitalbestandteile aus Sicherungsinstrumenten für designierte Risikokomponenten und für die Kosten der Absicherung gemäß IFRS 9 ergeben: Entwicklung der sonstigen Eigenkapitalbestandteile aus Sicherungsinstrumenten für designierte Risikokomponenten scroll in Millionen € Währungssicherung Zinssicherung Rohstoffpreissicherung Stand am 01.01.2018 106 -2 - Erfolgsneutrale Veränderung aus effektiven Sicherungsbeziehungen (CFH) -61 - 5 Erfolgsneutrale Veränderung aus effektiven Sicherungsbeziehungen (NIH) 1 - - Erfolgswirksame Reklassifizierungen aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts (CFH) -70 - -1 Erfolgswirksame Reklassifizierungen aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts (NIH) - - - Reklassifizierung als Verrechnungen mit den Anschaffungskosten (CFH) - - - Reklassifizierung aufgrund vorzeitiger Beendigung der Sicherungsbeziehung (CFH) - 2 -2 Stand am 31.12.2018 -24 - 2 Erfolgsneutrale Veränderung aus effektiven Sicherungsbeziehungen (CFH) -22 - -1 Erfolgsneutrale Veränderung aus effektiven Sicherungsbeziehungen (NIH) -4 - - Erfolgswirksame Reklassifizierungen aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts (CFH) 44 - -2 Erfolgswirksame Reklassifizierungen aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts (NIH) - - - Reklassifizierung als Verrechnungen mit den Anschaffungskosten (CFH) - - - Reklassifizierung aufgrund vorzeitiger Beendigung der Sicherungsbeziehung (CFH) - - -2 Stand am 31.12.2019 -6 - -3 Entwicklung der sonstigen Eigenkapitalbestandteile aus Sicherungsinstrumenten für die Kosten der Absicherung scroll in Millionen€ Effekte aus Fremdwährungs-Basis-Spreads und Terminkomponenten von Devisenderivaten Stand am 01.01.2018 Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts -24 Absicherung eines zeitraumbezogenen Grundgeschäfts -6 Erfolgsneutrale Veränderung aus effektiven Sicherungsbeziehungen (CFH) -30 Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts 6 Absicherung eines zeitraumbezogenen Grundgeschäfts 6 Erfolgswirksame Reklassifizierungen aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts (CFH) 12 Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts - Reklassifizierungen als Verrechnung mit den Anschaffungskosten (CFH) - Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts 1 Absicherung eines zeitraumbezogenen Grundgeschäfts - Reklassifizierungen aufgrund vorzeitiger Beendigung der Sicherungsbeziehung (CFH) 1 Stand am 31.12.2018 -17 Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts -33 Absicherung eines zeitraumbezogenen Grundgeschäfts - Erfolgsneutrale Veränderung aus effektiven Sicherungsbeziehungen (CFH) -33 Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts 35 Absicherung eines zeitraumbezogenen Grundgeschäfts - Erfolgswirksame Reklassifizierungen aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts (CFH) 35 Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts - Reklassifizierungen als Verrechnung mit den Anschaffungskosten (CFH) - Absicherung eines zeitpunktbezogenen Grundgeschäfts - Absicherung eines zeitraumbezogenen Grundgeschäfts - Reklassifizierungen aufgrund vorzeitiger Beendigung der Sicherungsbeziehung (CFH) - Stand am 31.12.2019 -15 Effekte aus Zeitwertänderungen können lediglich aus Devisenoptionsgeschäften resultieren. Im Geschäftsjahr haben sich keine wesentlichen Effekte hieraus ergeben. Während sich Effekte aus Fremdwährungs-Basis-Spreads sowohl durch die eingesetzten Zins-Währungs-Swaps als auch durch Devisentermingeschäfte und -swaps ergeben, resultieren Effekte von Terminkomponenten ausschließlich aus Devisentermingeschäften und Devisenswaps. Sonstige Eigenkapitalbestandteile von aktiven und beendeten Sicherungsbeziehungen zum 31.12.2019 scroll in Millionen € Währungssicherung Zinssicherung Rohstoffpreissicherung Buchwert der sonstigen Eigenkapitalbestandteile von aktiven Sicherungsbeziehungen -16 - -3 Buchwert der sonstigen Eigenkapitalbestandteile von beendeten Sicherungsbeziehungen - - - Cashflow-Hedges -16 - -3 Buchwert der sonstigen Eigenkapitalbestandteile von aktiven Sicherungsbeziehungen -8 - - Buchwert der sonstigen Eigenkapitalbestandteile von beendeten Sicherungsbeziehungen 3 - - Hedge of a Net Investment -5 - - Sonstige Eigenkapitalbestandteile von aktiven und beendeten Sicherungsbeziehungen zum 31.12.2018 scroll in Millionen € Währungssicherung Zinssicherung Rohstoffpreissicherung Buchwert der sonstigen Eigenkapitalbestandteile von aktiven Sicherungsbeziehungen -40 - 1 Buchwert der sonstigen Eigenkapitalbestandteile von beendeten Sicherungsbeziehungen - - 1 Cashflow-Hedges -40 - 2 Buchwert der sonstigen Eigenkapitalbestandteile von aktiven Sicherungsbeziehungen -4 - - Buchwert der sonstigen Eigenkapitalbestandteile von beendeten Sicherungsbeziehungen 3 - - Hedge of a Net Investment -1 - - Für die Sicherung des Zinsrisikos einer Finanzverbindlichkeit durch einen Fair Value Hedge kommt ein Zinsswap mit einem Nominalwert von 650 Millionen € zum Einsatz. Fair Value Hedge in der Bilanz scroll Zinssicherung in Millionen € 2018 2019 Buchwert des bilanziell erfassten Grundgeschäfts 649 648 Kumulierte Fair-Value-Hedge-Anpassung der aktiven Sicherungsbeziehung -1 -2 Für die Darstellung der Effektivität von im Rahmen mit Hedge Accounting bilanzierten Sicherungsbeziehungen werden in der folgenden Tabelle die Fair-Value-Änderungen der designierten Grundgeschäfte den designierten Sicherungsgeschäften gegenübergestellt. Für alle Sicherungsbeziehungen ergaben sich keine erfolgswirksam erfassten Ineffektivitäten. Effektivität der Sicherungsbeziehungen 2019 scroll in Millionen € Währungssicherung Zinssicherung Rohstoffpreissicherung Wertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts 31 - 3 Änderung des designierten Wertes des Sicherungsinstruments -31 - -3 Cashflow-Hedges - - - Wertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts 4 - - Änderung des designierten Wertes des Sicherungsinstruments -4 - - Hedge of a Net Investment - - - Wertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts - - - Änderung des designierten Wertes des Sicherungsinstruments - - - Fair Value Hedges - - - Effektivität der Sicherungsbeziehungen 2018 scroll in Millionen € Währungssicherung Zinssicherung Rohstoffpreissicherung Wertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts 198 - -4 Änderung des designierten Wertes des Sicherungsinstruments -198 - 4 Cashflow-Hedges - - - Wertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts -1 - - Änderung des designierten Wertes des Sicherungsinstruments 1 - - Hedge of a Net Investment - - - Wertänderungen des gesicherten Grundgeschäfts - -3 - Änderung des designierten Wertes des Sicherungsinstruments - 3 - Fair Value Hedges - - - 9.4.5 Erläuterungen zum finanzwirtschaftlichen Risikomanagement Evonik ist als international operierendes Unternehmen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit finanziellen Risiken ausgesetzt. Ein wesentliches Ziel der Unternehmenspolitik ist die Begrenzung von Markt-, Liquiditäts- und Ausfallrisiken sowohl für den Unternehmenswert als auch für die Ertragskraft des Konzerns, um negative Cashflow- und Ergebnisschwankungen weitgehend einzudämmen, ohne auf Chancen aus positiven Marktentwicklungen zu verzichten. Zu diesem Zweck wurde ein systematisches Finanz- und Risikomanagement etabliert. Die Steuerung der Zins- und Währungsrisiken erfolgt grundsätzlich zentral durch den Finanzbereich der Evonik Industries AG, während die Steuerung der Rohstoffrisiken im Rahmen bestehender Konzernrichtlinien durch die Segmente des Konzerns verantwortet wird. Die von Evonik eingesetzten derivativen Finanzinstrumente stehen ausschließlich im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften aus der originären unternehmerischen Tätigkeit des Konzerns und weisen zu diesen Grundgeschäften ein gegenläufiges Risikoprofil auf. Es handelt sich hierbei um marktübliche Produkte. Im Zins- und Währungsbereich sind dies Devisenswaps, Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte, Zins-Währungs-Swaps und Zinsswaps. Zur Absicherung von Rohstoffpreisrisiken bei Kohle, Erdgas, Strom und petrochemischen Rohstoffen kommen Commodity-Swaps zum Einsatz. Die Versorgung mit Emissionszertifikaten zur Erfüllung der Abgabeverpflichtung nach § 6 TEHG59 kann durch Emissionsberechtigungs- und Emissionsreduktionsgeschäfte mit Swaps und Termingeschäften abgesichert werden. 59 Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz. Übersicht finanzieller Risiken scroll Risiko Risikopositionen entstehen aus Messung Management Marktrisiko - Währungsrisiko nicht bilanzierten (schwebenden oder geplanten) Transaktionen; bilanzierten finanziellen Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten in Währungen, die nicht der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft entsprechen Cashflow-Planung; Sensitivitätsanalysen Devisentermingeschäfte; Devisenoptionsgeschäfte; Devisenswaps; Zins-Währungs-Swaps Marktrisiko- variables Zinsänderungsrisiko langfristigen Krediten / Anleihen mit variabler Verzinsung Sensitivitätsanalysen Zinsswaps Marktrisiko - Festzinsänderungsrisiko langfristigen Krediten / Anleihen mit fester Verzinsung Sensitivitätsanalysen Zinsswaps Marktrisiko - Werthaltigkeitsrisiko Investitionen in Eigenkapitalinstrumente Sensitivitätsanalysen Beobachtung und Portfolioentscheidungen Marktrisiko - Commodity-Risiko Rohstoffeinkäufen und -verkäufen Sensitivitätsanalysen Preisgleitklauseln, Swapgeschäfte Liquiditätsrisiko nicht geplantem Liquiditätsbedarf Rollierende Cashflow-Planung Flüssige Mittel; Verfügbarkeit von zugesagten Kreditlinien Ausfallrisiko flüssigen Mitteln, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, derivativen Finanzinstrumenten, Schuldpapieren und vertraglichen Vermögenswerten Analyse der Altersstruktur Bonitätsbewertungen / Ratings Diversifizierung von Bankeinlagen, Kreditlinien und Akkreditiven; Kreditversicherungen; Investitionsrichtlinien für Schuldpapiere 9.4.5.1 Marktrisiko Währungsrisiken entstehen sowohl auf der Einkaufsseite durch den Bezug von Rohstoffen als auch auf der Verkaufsseite durch den Absatz von Endprodukten in Währungen, die nicht der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft entsprechen. Ein Ziel des Währungsrisikomanagements ist es, das operative Geschäft dieser Gesellschaften gegen Ergebnis-und Cashflow-Schwankungen infolge von Kursänderungen gegenüber diesen Währungen abzusichern. Gegenläufige Effekte aus der Ein- und Verkaufsseite werden hierbei berücksichtigt. Ein weiteres Ziel des Währungsrisikomanagements besteht in der Eliminierung von Währungsrisiken aus Finanzierungstransaktionen, die nicht in der funktionalen Währung der betroffenen Konzerngesellschaften denominiert sind. Beim Management der Währungsrisiken unterscheidet Evonik zwischen bilanzierten und nicht bilanzierten (also schwebenden und geplanten) Risikopositionen. Im Rahmen der Sicherung von kurzfristigen bilanziellen Risikopositionen verfolgt Evonik grundsätzlich einen Portfolioansatz, bei dem die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente voneinander getrennt bilanziert werden. Dagegen werden für langfristige Darlehen und Risiken aus schwebenden oder geplanten Geschäften Einzelsicherungen vorgenommen. Diese werden in einer formellen Sicherungsbeziehung mit dem zugehörigen Grundgeschäft bilanziert (Cashflow-Hedge-Accounting bzw. Net Investment Hedge Accounting), was bei den Sicherungen für schwebende oder geplante Geschäfte zu einer Synchronisation der Ergebniseffekte aus den Sicherungsgeschäften mit den erst später bilanzierungsfähigen Grundgeschäften führt bzw. bei den Darlehenssicherungen eine lineare Verteilung der Sicherungskosten über die Laufzeit der Sicherungsbeziehung erlaubt. Im Einzelfall kann es bei geplanten Geschäften zu einer zeitlichen Verschiebung des Grundgeschäfts kommen. In dem Fall werden die Sicherungsstrategie unverändert beibehalten, der dem Risiko ausgesetzte Betrag aktualisiert und die Sicherungsgeschäfte angepasst. Bei der Portfoliosicherung werden in jeder Konzerngesellschaft Nettorisikopositionen je Fremdwährung bestimmt, die dann grundsätzlich über konzerninterne Geldanlagen oder — aufnahmen im Cashpool gesichert werden. Die auf den Cashpool-Salden auf Konzernebene resultierenden Nettorisikopositionen werden je Fremdwährung über konzernexterne Derivate am Markt abgesichert. Die Bruttoerträge und —aufwendungen aus der Umrechnung der operativen bilanziellen Risikopositionen werden ebenso miteinander saldiert wie die Bruttoerträge und —aufwendungen der zugehörigen operativen Währungssicherungen; das hieraus resultierende Nettoergebnis aus der Umrechnung operativer monetärer Bilanzposten und das Nettoergebnis aus der operativen Währungssicherung werden entsprechend ihrem jeweiligen Vorzeichen in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Entsprechend erfolgt eine Saldierung der Bruttoerträge und —aufwendungen aus der Umrechnung finanzierungsbezogener Risikopositionen bzw. aus der finanzierungsbezogenen Währungssicherung; der Ausweis der hieraus resultierenden Nettoergebnisse für Umrechnung und Währungssicherung erfolgt im sonstigen Finanzergebnis. Die Nettodarstellung der jeweiligen Ergebnisse spiegelt nicht nur das von Evonik vorgenommene Management der Risikopositionen, sondern auch den wirtschaftlichen Gehalt wider. Einzelsicherungen von bilanzierten Fremdwährungspositionen (zum Beispiel die finanzierungsbezogene Währungssicherung langfristiger Darlehen mit Zins-Währungs-Swaps) sowie die Fremdwährungssicherungen für geplante oder fest kontrahierte Fremdwährungszahlungsströme (zum Beispiel die operativen Planumsatzsicherungen) schlagen sich aufgrund der in diesen Fällen grundsätzlich stattfindenden Anwendung von Hedge Accounting lediglich mit ihrer gegebenenfalls vorhandenen Ineffektivität in der Gewinn- und Verlustrechnung nieder. Die effektiven Ergebnisse der im Cashflow-Hedge-Accounting abgebildeten Einzelsicherungen sowie die Sicherungskosten (Terminkomponente, Zeitwert von Optionen und Fremdwährungs-Basis-Spreads) werden dagegen bis zum Eintritt der jeweiligen Grundgeschäfte in den sonstigen Eigenkapitalbestandteilen ausgewiesen. Nach Eintritt dieser Grundgeschäfte erfolgt bei Umsatzsicherungen eine Übertragung in die Umsatzerlöse, bei Sicherungen des Fremdwährungsrisikos von Warenbeschaffungen in die Vorräte oder in die Kosten der umgesetzten Leistungen und bei Sicherungen des Fremdwährungsrisikos von Anlagenbeschaffungen in den Erstansatz der Anlagegüter. Bei der im Cashflow-Hedge-Accounting abgebildeten Währungssicherung von Darlehen erfolgt eine Entnahme der effektiven Teile der Sicherungsergebnisse aus den sonstigen Eigenkapitalbestandteilen zum Ausgleich der durch die Grundgeschäfte ausgelösten Nettoergebnisse aus der Währungsumrechnung monetärer Posten (vgl. hierzu auch Anhangziffer 6.9 (Sonstige Eigenkapitalbestandteile)). Darüber hinaus wird das Währungsrisiko von Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe gesichert und in das Hedge Accounting als Hedge of a Net Investment einbezogen. Ziel des Zinsmanagements ist es, das Konzernergebnis gegen negative Auswirkungen aus Schwankungen der Marktzinssätze und hieraus resultierenden Veränderungen beizulegender Zeitwerte oder von Zahlungsströmen zu schützen. Die Risikosteuerung erfolgt durch den Einsatz von originären und derivativen Finanzinstrumenten. Hierdurch wird ein unter Berücksichtigung von Kosten-Risiko-Aspekten angemessenes Verhältnis aus festen (mit einer Zinsbindung von länger als einem Jahr) und variablen (mit einer Zinsbindung von weniger als einem Jahr) Zinssätzen erzielt. Zum Bilanzstichtag waren 98 Prozent (Vorjahr: 96 Prozent) der als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten bilanzierten originären Finanzinstrumente festverzinslich; unter Berücksichtigung derivativer Finanzinstrumente reduziert sich der festverzinsliche Anteil auf 83 Prozent (Vorjahr: 79 Prozent). Aus den unter Wertpapieren und wertpapierähnlichen Ansprüchen bilanzierten Renten-und Geldmarktpapieren ergeben sich Zinsrisiken, die durch einen kurzen Anlagehorizont minimiert werden. Die durchschnittliche Zinsduration liegt bei einem Jahr. Zur Messung der Marktrisiken im Währungs- und Zinsbereich wurden zum 31. Dezember 2019 mehrere Szenarioana lysen durchgeführt. Im Währungsbereich stellen der US-Dollar (USD) sowie der chinesische Renminbi Yuan (CNY/CNH) die für Evonik wichtigsten Währungen dar. CNH ist die technische Marktbezeichnung für den außerhalb des Staatsgebiets Chinas handel-und lieferbaren Renminbi. Für diese Währungen wurde zum 31. Dezember 2019 eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, bei der die Wechselkurse um jeweils 5 Prozent bzw. 10 Prozent relativ zu allen anderen Währungen verändert wurden, um so die durch originäre und derivative Finanzinstrumente bedingte Auswirkung einer Auf- oder Abwertung dieser Währungen auf die Bilanz zu simulieren. Die prozentuale Standardabweichung der Wechselkursänderungen gegenüber dem Euro betrug für den USD 4,8 Prozent (Vorjahr: 6,7 Prozent) und für den CNY/CNH 5,5 Prozent (Vorjahr: 6,1 Prozent). USD-Sensitivitätsanalyse scroll 31.12.2018 31.12.2019 in Millionen € Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt +5% 4 -49 10 -41 -5% -4 49 -10 41 +10% 8 -98 20 -83 -10% -8 98 -20 83 CNY-/CNH-Sensitivitätsanalyse scroll 31.12.2018 31.12.2019 in Millionen € Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt +5% 1 -11 - -11 -5% -1 11 - 11 +10% 1 -22 -1 -21 -10% -1 22 1 21 Für den Zinsbereich wurden zum 31. Dezember 2019 mehrere Szenarioanalysen durchgeführt. Hierbei handelte es sich um Verschiebungen der EUR-Zinsstrukturkurve, das heißt der EUR-Zinssätze, um jeweils 50, 100 und 150 Basispunkte. Damit sollte der Ergebnis- und Eigenkapitaleffekt eines zinssatzinduzierten Wertverlustes für originäre und derivative Finanzinstrumente simuliert werden. EUR-Zins-Sensitivitätsanalyse scroll 31.12.2018 31.12.2019 in Millionen € Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt +50 Basispunkte - -1 -6 - -50 Basispunkte - 1 6 - +100 Basispunkte - -2 -12 -1 -100 Basispunkte - 2 12 1 +150 Basispunkte - -3 -18 -1 -150 Basispunkte - 3 18 1 Werthaltigkeitsrisiken resultieren für börsennotierte Eigenkapitaltitel zum einen aus unternehmensindividuellen Daten einzelner Fonds- und Aktiengesellschaften, zum anderen aus dem allgemeinen Marktrisiko durch mögliche negative Entwicklungen am Aktienmarkt. Für nicht börsennotierte Eigenkapitaltitel ergibt sich das Risiko aus unternehmensindividuellen Aspekten und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage. Die Risikomessung erfolgt durch Sensitivitätsanalysen und das Risikomanagement durch konstante Beobachtung und daraus abgeleitete Portfolioentscheidungen. Commodity-Risiken resultieren aus Marktpreisänderungen von Rohstoffeinkäufen und -verkäufen. Rohstoffeinkäufe wurden überwiegend zur Deckung des eigenen Bedarfs durchgeführt. Für die Risikosituation des Konzerns sind die Verfügbarkeit sowie die Preisabhängigkeit von relevanten Rohstoffen sowie Vor- und Zwischenprodukten von großer Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist für den Konzern die Abhängigkeit wichtiger Rohstoffpreise von Wechselkursen und dem Rohölpreis anzuführen. Im Rahmen des von den Segmenten verantworteten Commodity-Managements werden die Beschaffungsrisiken erfasst und wirksame risikominimierende Maßnahmen festgelegt. Preisvolatilitäten werden beispielsweise durch Preisgleitklauseln und Swapgeschäfte ausgeglichen. Die Preis- und Bezugsrisiken auf den Beschaffungsmärkten verringert der Konzern außerdem durch weltweite Einkaufsaktivitäten sowie optimierte Verfahren zum Kauf zusätzlicher, sofort verfügbarer Rohstoffmengen. Ferner wird bei verschiedenen Herstellungsverfahren die Verwendung von Ersatzrohstoffen geprüft und an der Entwicklung alternativer Produktionstechnologien gearbeitet. In geringem Umfang wurden zur Absicherung von Beschaffungspreisrisiken auch derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Bei einer Erhöhung bzw. Verminderung des Erdgaspreises um 10 Prozent würden sich aus der Bewertung der am Bilanzstichtag vorhandenen Commodity-Derivate wie im Vorjahr Auswirkungen auf die sonstigen Eigenkapitalbestandteile aus Sicherungsinstrumenten von +1 Million € bzw. -1 Million € ergeben. Die Ergebniseffekte wären wie im Vorjahr unwesentlich. 9.4.5.2 Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko wird auf Basis der Geschäftsplanung gesteuert, um sicherzustellen, dass die erforderlichen Mittel zur Finanzierung des operativen Geschäfts und der laufenden und künftigen Investitionen in allen Konzerngesellschaften zeitgerecht und in der erforderlichen Währung zu optimalen Kosten zur Verfügung stehen. Im Rahmen des Liquiditätsrisikomanagements wird der Liquiditätsbedarf aus dem operativen Geschäft, aus Investitionstätigkeiten sowie aus anderen finanziellen Maßnahmen in Form eines Finanzstatus und einer Liquiditätsplanung ermittelt. Nach Maßgabe der rechtlichen Möglichkeiten und der Wirtschaftlichkeit wird die vorhandene Liquidität über ein zentrales Cash-Management gepoolt. Durch das zentrale Liquiditätsrisikomanagement werden eine kostengünstige Fremdmittelaufnahme und ein vorteilhafter Finanzausgleich erreicht. Evonik verfügte am 31. Dezember 2019 über flüssige Mittel von 1.165 Millionen € und kurzfristige Wertpapiere von 1.203 Millionen €. Daneben steht Evonik als zentrale Liquiditätsvorsorge eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 1,75 Milliarden € zur Verfügung. Die im Juni 2017 abgeschlossene Linie hat nach Ausübung einer zweiten und letzten Verlängerungsoption im Juni 2019 eine Laufzeit bis Juni 2024. Sie wurde im gesamten Geschäftsjahr 2019 nicht in Anspruch genommen und enthält keine Klauseln, die Evonik zur Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen verpflichten. Darüber hinaus bestehen aufgrund lokaler Anforderungen insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum diverse Kreditlinien, von denen per 31. Dezember 2019 ein Betrag von 408 Millionen € nicht in Anspruch genommen war. Nachfolgend sind die Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente basierend auf den vereinbarten Fälligkeitsterminen der Summen aus Zins- und Tilgungszahlungen dargestellt: Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente 2019 scroll Zahlungen fällig in in Millionen € bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 bis 5 Jahren über 5 Jahren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.324 – – – Anleihen 516 1.199 1.521 515 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 124 19 6 1 Kredite von Nichtbanken 18 – – – Verbindlichkeiten aus Leasing 124 179 124 390 Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 53 12 – – Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 835 1.409 1.651 906 scroll 31.12.2019 in Millionen € Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.324 Anleihen 3.751 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 150 Kredite von Nichtbanken 18 Verbindlichkeiten aus Leasing 817 Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 65 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 4.801 Restlaufzeiten der originären Finanzinstrumente 2018 scroll Zahlungen fällig in in Millionen € bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 bis 5 Jahren über 5 Jahren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.493 - - - Anleihen 16 1.209 1.289 1.272 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 168 48 8 1 Kredite von Nichtbanken 18 - - - Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 52 - - - Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 254 1.257 1.297 1.273 scroll 31.12.2018 in Millionen € Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.493 Anleihen 3.786 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 225 Kredite von Nichtbanken 18 Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 52 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 4.081 Eine Angabe zu Fälligkeiten bestehender finanzieller Garantien erfolgt im Abschnitt „Ausfallrisiko" dieses Kapitels. Der Konzern erfüllte sämtliche Zahlungsvereinbarungen in Bezug auf seine finanziellen Verbindlichkeiten. Die folgende Restlaufzeitengliederung der Summe aus Zins- und Tilgungszahlungen bezieht sich auf derivative Finanzinstrumente mit positiven und negativen beizulegenden Zeitwerten. Die Tabelle zeigt die saldierten Zahlungsmittelzuflüsse und -abflüsse. Da bei Devisentermingeschäften, Devisenswaps, Zinsswaps und den Zins-Währungs-Swaps kein Nettoausgleich vereinbart wurde, erfolgt die Darstellung für diese Derivate brutto: Restlaufzeiten der derivativen Finanzinstrumente 2019 scroll Zahlungen fällig in 31.12.2019 in Millionen € bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 Jahren Zinsswaps Zahlungsmittelzufluss 2 - - 2 Zins-Währungs-Swaps -12 32 - 20 Zahlungsmittelzufluss 3 499 - 502 Zahlungsmittelabfluss -15 -467 - -482 Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte und Devisenswaps 16 -3 - 13 Zahlungsmittelzufluss 1.898 195 - 2.093 Zahlungsmittelabfluss -1.882 -198 - -2.080 Forderungen aus Derivaten 6 29 - 35 Devisentermingeschäfte, Devisenoptionsgeschäfte und Devisenswaps -71 -1 - -72 Zahlungsmittelzufluss 3.417 28 - 3.445 Zahlungsmittelabfluss -3.488 -29 - -3.517 Commodity-Derivate -3 -1 - -4 Verbindlichkeiten aus Derivaten -74 -2 - -76 Restlaufzeiten der derivativen Finanzinstrumente 2018 scroll Zahlungen fällig in 31 .12.2018 in Millionen € bis zu 1 Jahr über 1 bis 3 Jahren über 3 Jahren Zinsswaps Zahlungsmittelzufluss 2 2 - 4 Zins-Währungs-Swaps 25 21 4 50 Zahlungsmittelzufluss 526 516 122 1.164 Zahlungsmittelabfluss -501 -495 -118 -1.114 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps 11 -5 - 6 Zahlungsmittelzufluss 1.393 173 - 1.566 Zahlungsmittelabfluss -1.382 -178 - -1.560 Forderungen aus Derivaten 38 18 4 60 Zins-Währungs-Swaps -34 -3 - -37 Zahlungsmittelzufluss 473 84 - 557 Zahlungsmittelabfluss -507 -87 - -594 Devisentermingeschäfte und Devisenswaps -98 -5 - -103 Zahlungsmittelzufluss 2.993 101 - 3.094 Zahlungsmittelabfluss -3.091 -106 - -3.197 Commodity-Derivate -1 - - -1 Verbindlichkeiten aus Derivaten -133 -8 - -141 Im aktuellen Geschäftsjahr werden unter den Forderungen aus Zins-Währungs-Swaps Geschäfte mit negativen Netto-Cashflows gezeigt, die sich aus positiven Euro-Zuflüssen und negativen Fremdwährungsabflüssen ergeben. Im Laufzeitband von bis zu 1 Jahr sind die in Euro konvertierten Fremdwährungsabflüsse größer als die originären Euro-Zuflüsse. Durch die Umrechnung und Abzinsung des wertmäßig höheren Nominaltausches in den späteren Laufzeitbändern ergibt sich ein insgesamt positiver Marktwert des Zins-Währungs-Swaps. Dieser Effekt ist auch die Ursache für negative Netto-Cashflows für Zahlungen im Laufzeitband von über 1 bis 3 Jahren bei Forderungen aus Devisentermingeschäften, Optionsgeschäften und Devisenswaps im aktuellen Geschäftsjahr wie im Vorjahr. 9.4.5.3 Ausfallrisiko Das Ausfallrisiko (Bonitätsrisiko) wird auf Konzernebene gesteuert. Im Zuge des Bonitätsrisikomanagements werden drei Kategorien unterschieden, die jeweils gemäß ihren Besonderheiten einzeln behandelt werden: Finanzkontrahenten (meist Banken, aber auch andere Finanzinstitutionen sowie Industrieadressen, soweit mit ihnen Derivatehandel durchgeführt wird), sonstige Kontrahenten (in erster Linie Debitoren und Kreditoren) sowie Länder. Bonitätsrisiken werden allgemein als potenzielle Beeinträchtigung von Ertragskraft und/oder Unternehmenswert aufgrund der Verschlechterung der jeweiligen vertraglichen Kontrahenten definiert. Im engeren Sinne wird darunter der Forderungsausfall bei Zahlungsunfähigkeit / Insolvenz der Kontrahenten verstanden. Evonik hält grundsätzlich keine finanziellen Vermögenswerte, deren Bonität bereits bei Erwerb oder Ausreichung beeinträchtigt war. Zur Überwachung etwaiger Risikokonzentrationen werden für die Geschäftspartner individuelle Risikolimits aufgrund interner und externer Ratings festgelegt. Bei Finanzkontrahenten umfasst das Bonitätsrisiko zusätzlich Ertrags- und Werteffekte direkter Art (zum Beispiel ein von einem Finanzkontrahenten emittiertes Wertpapier verliert aufgrund einer Rating-Herabstufung an Wert) sowie indirekter Art aufgrund von Bonitätsverschlechterungen (zum Beispiel Wahrscheinlichkeit wird geringer, dass ein Kontrahent einer zukünftig zu erfüllenden Verpflichtung gegenüber dem Konzern — wie etwa aus einem Aval oder aus einer Kreditzusage — in der ursprünglich vereinbarten Art nachkommen kann). Zur Steuerung des Bonitätsrisikos wird für Finanzkontrahenten ein spezifisches Limit für die jeweilige Risikoart (Geldmarkt, Kapitalmarkt und Derivate) bestimmt. Im Zuge der Bonitätsanalysen werden Höchstgrenzen für die jeweiligen Vertragspartner festgelegt. Dies geschieht vor allem auf Basis von Ratings und eigener interner Beurteilungen. Dabei werden zusätzlich die Entwicklungen der Preise für CDS (Credit-Default-Swaps) und der Aktienkurse (wenn vorhanden) analysiert. Für den Geld- und Kapitalmarkt gelten Länderlimits, um eine Diversifikation der Länderrisiken zu gewährleisten. Bei Debitoren und Kreditoren und sonstigen Kontrahenten erfasst das Bonitätsrisikomanagement zusätzlich mögliche Schäden aus noch nicht erfüllten, aber bereits kontrahierten Aufträgen sowie weitere potenzielle Schäden, die dem Konzern aus der Nichterfüllung einer Liefer-, Leistungs- oder sonstigen Verpflichtung eines Kontrahenten entstehen könnten. Die Risikoprüfung und -überwachung erfolgt durch ein internes Limitsystem. Bei Exportaufträgen kommt es zusätzlich zu einer Analyse des politischen Risikos (Länderrisiko), sodass ein Gesamtrisiko bestehend aus politischem und wirtschaftlichem Risiko gebildet wird. Im Zuge dieser Prüfung kommt es zur Festsetzung von Höchstgrenzen für das jeweilige Ausfallrisiko gegenüber einem Vertragspartner. Für Vertragspartner gilt, dass deren Bonität über ein Rating bzw. Scoringverfahren laufend aktualisiert wird. Das verwendete interne Scoring-Modell umfasst insgesamt 6 Risikokategorien (1 = hohe Bonität; 6 = geringe Bonität) und ist in der folgenden Tabelle dargestellt. Scoring-Modell Ausfallrisiko scroll Risikokategorie Charakteristika 1 = hohe Bonität - Sehr gutes Zahlungsverhalten im letzten Jahr - Langjährige Geschäftsbeziehungen - Länder mit guten bis sehr guten wirtschaftlichen und politischen Risikobewertungen 2 = gute Bonität - Gutes Zahlungsverhalten im letzten Jahr - Mehrmonatige Geschäftsbeziehungen - Länder mit guten wirtschaftlichen und politischen Risikobewertungen 3 = mittlere Bonität - Regelmäßige Zahlungen - Junge Geschäftsbeziehungen - Länder mit schwächeren wirtschaftlichen und politischen Aussichten 4-6 - geringe Bonität - Teils unpünktliche Zahlungen - Länder mit politischen und wirtschaftlichen Risiken Das Wertminderungsmodell des IFRS 9 für erwartete Kreditverluste wendet Evonik wie folgt an: Für finanzielle Vermögenswerte, die den Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 unterliegen, wird eine Risikovorsorge für erwartete Verluste gebildet. Bei Evonik zählen hierzu Ausleihungen der Kategorie „Zu fortgeführten Anschaffungskosten", übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte, die dem allgemeinen Wertminderungsmodell unterliegen, sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus Finanzierungsleasing und vertragliche Vermögenswerte (mit und ohne Finanzierungskomponente), bei denen das vereinfachte Wertminderungsmodell mittels einer Wertberichtigungsmatrix zur Anwendung kommt. Evonik investiert grundsätzlich nur in Finanzkontrahenten mit einem Investment Grade. Ein niedriges Ausfallrisiko (Stufe 1 des allgemeinen Wertminderungsmodells) wird bei Finanzkontrahenten dann angenommen, wenn ein Investment Grade (mindestens Baa3 (Moody's) bzw. BBB- (Standard & Poor's oder Fitch)) vorliegt. Andere Instrumente gelten als „mit geringem Ausfallrisko behaftet", wenn das Risiko der Nichterfüllung gering ist und der Emittent jederzeit in der Lage ist, seine vertraglichen Zahlungsverpflichtungen kurzfristig zu erfüllen. Für die Ermittlung des 12-Monats-Kreditverlustes wird für die Ausfallwahrscheinlichkeit der jeweilige CDS-Wert zum Bilanzstichtag verwendet und für den LGD (Loss Given Default) konzernweit ein Wert von 40 Prozent angenommen. Im CDS sind zukunftsgerichtete Informationen implizit berücksichtigt. Der EAD (Exposure at Default) entspricht den Nominalwerten. Die Einschätzung, ob eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz vorliegt (Stufe 2 des allgemeinen Wertminderungsmodells), erfolgt mindestens quartärlich. Ein Transfer in die Stufe 2 erfolgt bei einer Überfälligkeit von 30 Tagen. Sofern nicht bereits zu einem früheren Zeitpunkt Indikatoren für eine Beeinträchtigung der Bonität vorliegen (Stufe 3 des allgemeinen Wertminderungsmodells), wird diese generell angenommen, wenn Zahlungen mehr als 90 Tage überfällig sind. Finanzielle Vermögenswerte mit signifikanten Überfälligkeiten, die aufgrund der Kundenstruktur auch mehr als 90 Tage betragen können, oder solche, über deren Schuldner ein Insolvenz- oder ein vergleichbares Verfahren eröffnet wurde, werden einzeln auf eine Wertminderung überprüft. Die Wertberichtigungsmatrix für das vereinfachte Wertminderungsmodell stellt auf die über die jeweiligen Laufzeiten erwarteten Kreditverluste ab. Sie berücksichtigt alle Forderungsbestandteile mit einem Ausfallrisiko, soweit sie nicht einer Einzelwertberichtigung unterliegen, und ist zweistufig aufgebaut. Nicht ausfallgefährdete Forderungsbestandteile (insbesondere Umsatzsteueranteil, kreditversicherte Forderungen) bleiben bei der Ermittlung der Wertminderung unberücksichtigt. Auf alle risikobehafteten Forderungsbestandteile erfolgt in der ersten Stufe (ECL1 ) die Ermittlung des erwarteten Kreditverlustes zunächst für alle Kunden auf Basis der jeweiligen Kundenrisikokategorien. In der zweiten Stufe wird für alle Kunden der Risikokategorien 4 bis 6 zusätzlich noch eine Wertminderung aufgrund einer Überfälligkeitenanalyse ermittelt (ECL2). Die erwarteten Verlustquoten beruhen auf den Zahlungsprofilen der Umsätze der letzten fünf Jahre und den entsprechenden Ausfällen in diesem Zeitraum. Die historischen Verlustquoten werden angepasst, um aktuelle und zukunftsorientierte Informationen zu makroökonomischen Faktoren abzubilden, die sich auf die Fähigkeit der Kunden, die Forderungen zu begleichen, auswirken. Die Ermittlung der Wertminderung für Forderungen aus Finanzierungsleasing und vertragliche Vermögenswerte erfolgt grundsätzlich analog dem Vorgehen bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf Basis gemeinsamer Kreditrisikomerkmale und Überfälligkeitstage, da sie im Wesentlichen die gleichen Risikomerkmale aufweisen und die erwarteten Verlustquoten für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen daher einen angemessenen Näherungswert auch für die vertraglichen Vermögenswerte und die Forderungen aus Finanzierungsleasing darstellen. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente unterliegen grundsätzlich ebenfalls den Wertminderungsvorschriften des IFRS 9. Aufgrund ihrer täglichen Fälligkeit ist der Wertminderungsbedarf jedoch regelmäßig unwesentlich. Das allgemeine Wertminderungsmodell betrifft zum 31. Dezember 2019 Ausleihungen in Höhe von 39 Millionen € (Vorjahr: 60 Millionen €) und übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 14 Millionen € (Vorjahr: 13 Millionen €), die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Davon haben 39 Millionen €Ausleihungen und 3 Millionen € übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte ein Investment-Grade-Rating. Bei den übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten ist für 11 Millionen € kein externes Rating verfügbar. Analog zum Vorjahr weisen die Ausleihungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerte sämtlich ein absolut geringes Ausfallrisiko aus und wurden daher der Stufe 1 zugeordnet, für die nur ein 12-Monats-Kreditverlust ermittelt wird. Im Geschäftsjahr 2019 wurde keine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos festgestellt, sodass die Zuordnung zur Stufe 1 sowohl für die Ausleihungen als auch für die übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2019 unverändert ist. Die Ermittlung des erwarteten 12-Monats-Kreditverlustes führte im Geschäftsjahr auch nicht zu einer wesentlichen Wertminderung, sodass auf eine tabellarische Darstellung der Entwicklung der Risikovorsorge verzichtet wird. Während der Berichtsperiode wurden keine signifikanten Änderungen der Schätzverfahren oder Annahmen vorgenommen. Es lagen keine Überfälligkeiten vor. Das vereinfachte Wertminderungsmodell betrifft zum 31. Dezember 2019 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.569 Millionen € (Vorjahr: 1.686 Millionen €), Forderungen aus Finanzierungsleasing in Höhe von 3 Millionen € (Vorjahr: 6 Millionen €) und vertragliche Vermögenswerte in Höhe von 18 Millionen € (Vorjahr: 11 Millionen €). Während der Berichtsperiode wurden keine signifikanten Änderungen der Schätzverfahren oder Annahmen vorgenommen. Der für die Forderungen aus Finanzierungsleasing und vertraglichen Vermögenswerte auf dieser Grundlage ermittelte Wertminderungsbedarf und dessen Entwicklung ist nicht materiell. Risikovorsorge für finanzielle Vermögenswerte — vereinfachtes Wertminderungsmodell (Wertberichtigungsmatrix) scroll in Millionen € Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Stand 01.01.2018 5 Veränderung 2 Stand 31.12.2018 7 Veränderung 2 Stand 31.12.2019 9 Ausfallrisiko Wertberichtigungsmatrix zum 31.12.2019 scroll Kreditausfallrate in % Bruttobuchwert in Millionen € Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 1) - 59 Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 2) - 343 Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 3) - 474 Forderungen mit erhöhtem Ausfallrisiko (Kategorie 4-6) 2,4 375 Summe 1.251 scroll Über die Gesamtlaufzeit erwarteter Kreditverlust basierend auf Kreditrisikomerkmalen Überfälligkeitstagen in Millionen € 1-180 Tage 181-270 Tage 271-365 Tage > 365 Tage Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 1) Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 1) Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 2) - Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 3) - Forderungen mit erhöhtem Ausfallrisiko (Kategorie 4-6) 2 1 - - 6 Summe 2 1 - - 6 Der über die Gesamtlaufzeit erwartete Kreditverlust basierend auf Kreditrisikomerkmalen betrug für Forderungen der Kategorien 1 bis 3 insgesamt weniger als 0,4 Millionen € und wurde daher in der Tabelle nicht einzeln erfasst. Ausfallrisiko Wertberichtigungsmatrix zum 31.12.2018 scroll Kreditausfallrate in % Bruttobuchwert in Millionen € Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 1) - 37 Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 2) - 384 Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 3) - 528 Forderungen mit erhöhtem Ausfallrisiko (Kategorie 4-6) 1,5 461 Summe 1.410 scroll Über die Gesamtlaufzeit erwarteter Kreditverlust basierend auf Kreditrisikomerkmalen Überfälligkeitstagen in Millionen € 1-180 Tage 181-270 Tage 271-365 Tage > 365 Tage Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 1) - Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 2) - Forderungen mit niedrigem Ausfallrisiko (Kategorie 3) - Forderungen mit erhöhtem Ausfallrisiko (Kategorie 4-6) 2 1 - 1 3 Summe 2 1 - 1 3 Der über die Gesamtlaufzeit erwartete Kreditverlust basierend auf Kreditrisikomerkmalen betrug für Forderungen der Kategorien 1 bis 3 insgesamt weniger als 0,5 Millionen € und wurde daher in der Tabelle nicht einzeln erfasst. Risikovorsorge für finanzielle Vermögenswerte, die einzeln auf eine Wertminderung überprüft wurden scroll in Millionen € Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Stand 01.01.2018 40 Veränderung Konsolidierungskreis - Zuführung 10 Inanspruchnahme -12 Auflösung -14 Stand 31.12.2018 24 Veränderung Konsolidierungskreis -3 Zuführung 7 Inanspruchnahme -9 Auflösung -4 Stand 31.12.2019 15 Im Berichtszeitraum wurden keine finanziellen Vermögenswerte abgeschrieben, deren Betrag vertragsrechtlich noch ausstehend war und die noch einer Vollstreckungsmaßnahme unterlagen. Eine Ausbuchung der Forderungen wird erst vorgenommen, wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr erwartet wird: Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Insolvenzverfahren über den Schuldner abgeschlossen wurde. Zum Jahresende war ein Bestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 415 Millionen € (Vorjahr: 473 Millionen €) durch Kreditversicherungen (nach Abzug des Selbstbehalts) abgedeckt. Das maximale Ausfallrisiko betrug 1.154 Millionen € (Vorjahr: 1.213 Millionen €). Für alle weiteren finanziellen Vermögenswerte, die im Anwendungsbereich des Wertminderungsmodells liegen, lagen zum Bilanzstichtag keine erhaltenen Sicherheiten vor. Das maximale Ausfallrisiko entspricht ihrem bilanzierten Buchwert. Wie im Vorjahr wurden bei den langfristigen Ausleihungen und bei den nicht fälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen keine Konditionen neu verhandelt. Alle weiteren finanziellen Vermögenswerte, die nicht dem Wertminderungsmodell des IFRS 9 unterliegen, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die für diese Instrumente ausgewiesenen Buchwerte entsprechen somit dem maximalen Ausfallrisiko. Bei den übrigen Beteiligungen liegt kein Ausfallrisiko vor, da es sich um Eigenkapitalinstrumente handelt. Aufgrund der unterschiedlichen Geschäfte und der Vielzahl an Kunden und Finanzkontrahenten ergaben sich in der Berichtsperiode keine bedeutenden Risikokonzentrationen. Das Ausfallrisiko bei derivativen Finanzinstrumenten besteht in Höhe des positiven beizulegenden Zeitwertes. Dieses Risiko wird minimiert durch die hohen Anforderungen, die an die Bonität der Vertragspartner gestellt werden. Dabei kommen ausschließlich marktgängige Instrumente mit ausreichender Marktliquidität zum Einsatz. Wesentliche Ausfallrisiken werden daher in diesem Bereich nicht erwartet. Evonik schließt für derivative Finanzinstrumente bedingte Globalaufrechnungsvereinbarungen und ähnliche Verträge ab, die insbesondere im Insolvenzfall eines beteiligten Vertragspartners greifen. Die sich hieraus ergebenden Nettopositionen bei den Forderungen und Verbindlichkeiten aus Derivaten sind in der folgenden Tabelle dargestellt: Aufrechnungsrechte bei finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten scroll Forderungen aus Derivaten Verbindlichkeiten aus Derivaten in Millionen € 31.12.2018 31.12.2019 31.12.2018 31.12.2019 Aufrechnung bei finanziellen Vermögenswerten / Verbindlichkeiten Bruttobetrag der von Aufrechnungsrechten betroffenen Transaktionen 117 57 104 64 Betrag, der nach den Aufrechnungskriterien des IAS 32 saldiert wurde - - - - Bilanzansatz der betroffenen Transaktionen 117 57 104 64 Von durchsetzbarem Globalverrechnungsvertrag oder ähnlicher Vereinbarung betroffen Forderungen/Verbindlichkeiten, die nicht vollständig die Saldierungskriterien erfüllen 42 22 42 22 Beträge im Zusammenhang mit finanziellen Sicherheiten - - - - Nettobetrag 75 35 62 42 Weitere Ausfallrisiken bestehen durch die Gewährung finanzieller Garantien. Zum Bilanzstichtag waren Garantiebeträge gegenüber einem Gemeinschaftsunternehmen im Nominalwert von insgesamt 35 Millionen € (Vorjahr: 33 Millionen €) zugesagt, die zugleich das maximale Ausfallrisiko darstellen, vgl. Anhangziffer 9.6. Die Garantien können jederzeit und grundsätzlich in voller Höhe innerhalb der Restlaufzeiten (2021 bzw. 2022) gezogen werden, sobald die vertraglichen Voraussetzungen erfüllt sind. Es deuten derzeit keinerlei Anzeichen darauf hin, dass aus diesen finanziellen Garantien ein Verlust droht. 9.5 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Der Konzern steht — über die im Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen hinaus — mit nahestehenden Unternehmen, öffentlichen Stellen und Personen in Beziehung. Als nahestehende Unternehmen gelten als Anteilseigner der Evonik Industries AG die RAG-Stiftung, Essen, wegen ihres beherrschenden Einflusses, die Schwesterunternehmen von Evonik im RAG-Stiftung-Konzern sowie die assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen von Evonik, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen scroll RAG-Stiftung Schwesterunternehmen in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Erbrachte Lieferungen und Leistungen - 1 1 2 Bezogene Lieferungen und Leistungen - - -23 -5 Sonstige Erträge - - - - Forderungen zum 31.12. - - - - Schulden zum 31.12. - - -2 -1 Eventualschulden zum 31.12. - - - - scroll Gemeinschaftsunternehmen Assoziierte Unternehmen in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Erbrachte Lieferungen und Leistungen 28 28 7 3 Bezogene Lieferungen und Leistungen - - -2 -1 Sonstige Erträge 3 6 6 8 Forderungen zum 31.12. 4 2 1 - Schulden zum 31.12. -21 -38 -1 - Eventualschulden zum 31.12. -33 -35 - - Die Dividende für das Geschäftsjahr 2018 wurde nach dem Beschluss durch die Hauptversammlung am 28. Mai 2019 im zweiten Quartal gezahlt. Die RAG-Stiftung, Essen, erhielt 344 Millionen €. Im Jahr 2019 erhielt Evonik von assoziierten Unternehmen und von Gemeinschaftsunternehmen 14 Millionen € (Vorjahr: 9 Millionen €) Dividenden. Die zum 31. Dezember 2019 in der Spalte Gemeinschaftsunternehmen ausgewiesene Eventualschuld in Höhe von 33 Millionen € resultiert aus einer Garantie zur Besicherung eines Darlehensrahmens für das Gemeinschaftsunternehmen Saudi Acrylic Polymers Company, Ltd., Jubail (Saudi-Arabien). Darüber hinaus wurde eine Garantie in Höhe von insgesamt 2 Millionen € zur Besicherung einer Fazilität für Sicherungsgeschäfte des Gemeinschaftsunternehmens LiteCon GmbH, Hönigsberg/Mürzzusch lag (Österreich), ausgegeben. Als nahestehende öffentliche Stellen gelten die Bundesrepublik Deutschland, das Land Nordrhein-Westfalen sowie das Saarland. Diese öffentlichen Stellen haben aufgrund ihrer geborenen Mitgliedschaft im Kuratorium der RAG-Stiftung einen maßgeblichen Einfluss auf die RAG-Stiftung. In der Berichtsperiode zwischen Evonik und diesen öffentlichen Stellen bzw. ihren Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen getätigte Geschäfte betrafen allgemein zugängliche Zuwendungen der öffentlichen Hand sowie Anlagen in deren Wertpapiere. Darüber hinaus bestanden gewöhnliche Geschäftsbeziehungen zum Deutsche Bahn-Konzern und zur Duisport-Gruppe. Als nahestehende Personen gelten die Mitglieder des Managements, die direkt oder indirekt für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeit des Konzerns zuständig und verantwortlich sind, sowie deren nahe Familienangehörige. Bei Evonik sind dies der Vorstand und der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG, der Vorstand und das Kuratorium der RAG-Stiftung sowie das sonstige Management in Schlüsselpositionen des Konzerns. Leistungen an nahestehende Personen scroll Vorstand der Evonik Industries AG Aufsichtsrat der Evonik Industries AG in Tausend € 2018 2019 2018 2019 Kurzfristig fällige Leistungen 8.915 8.361 3.469 3.383 Anteilsbasierte Vergütung 566 2.044 - Erdiente Anwartschaften auf Altersversorgung (laufender Dienstzeitaufwand) 2.431 2.540 - - Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses - - - - scroll Sonstiges Management Gesamt in Tausend € 2018 2019 2018 2019 Kurzfristig fällige Leistungen 16.646 13.683 29.030 25.427 Anteilsbasierte Vergütung 567 1.653 1.133 3.697 Erdiente Anwartschaften auf Altersversorgung (laufender Dienstzeitaufwand) 1.555 1.612 3.986 4.152 Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses - - - - Die kurzfristig fälligen Leistungen beinhalteten erfolgsunabhängige und kurzfristige erfolgsabhängige Vergütungen. Zum 31. Dezember 2019 bestanden für den Vorstand Rückstellungen für die kurzfristige erfolgsabhängige Vergütung in Höhe von 3.015 Tausend € (Vorjahr: 4.375 Tausend €) sowie für das sonstige Management in Höhe von 7.872 Tausend € (Vorjahr: 12.525 Tausend €). Die Rückstellungen für die anteilsbasierte Vergütung des Vorstandes inklusive ehemaliger Vorstände beliefen sich zum 31. Dezember 2019 auf 6.473 Tausend € (Vorjahr: 7.915 Tausend €), für die des sonstigen Managements auf 4.043 Tausend € (Vorjahr: 4.880 Tausend €). Bei den Angaben zur anteilsbasierten Vergütung handelt es sich um Aufwendungen des Jahres 2019 für die LTI 2015 bis 2019. Die Barwerte der Pensionsverpflichtungen (Defined Benefit Obligations) beliefen sich für den Vorstand auf 23.998 Tausend € (Vorjahr: 17.671 Tausend €) und für das sonstige Management auf 38.884 Tausend € (Vorjahr: 29.009 Tausend €). Des Weiteren stand den Arbeitnehmervertretern, die in den Aufsichtsrat der Evonik Industries AG gewählt wurden, weiterhin ein reguläres Gehalt im Rahmen ihres Arbeitsvertrags zu. Die Höhe des Gehalts entsprach einer angemessenen Vergütung für die entsprechende Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen. Darüber hinaus unterhielt Evonik keine wesentlichen Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen, öffentlichen Stellen oder Personen. 9.6 Eventualschulden, Eventualforderungen und sonstige finanzielle Verpflichtungen Eventualschulden sind, soweit sie nicht im Rahmen eines Unternehmenserwerbs anzusetzen waren, nicht in der Bilanz zu erfassende mögliche oder gegenwärtige Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und bei denen ein Abfluss von Ressourcen nicht unwahrscheinlich ist. Als Eventualschulden werden im Wesentlichen Verpflichtungen aus Gewährleistungsverträgen und Bürgschaften in Höhe von 58 Millionen € (Vorjahr: 56 Millionen €) ausgewiesen. Diese beinhalten unter anderem Garantien in Höhe von 35 Millionen € zugunsten von Gemeinschaftsunternehmen, vgl. Anhangziffer 9.5, und Freistellungsverpflichtungen aus getätigten Desinvestitionen in Höhe von 7,3 Millionen €. Im Rahmen der Corporate-Venture-Capita I-Aktivitäten investiert der Konzern indirekt auch in spezialisierte Technologiefonds. Evonik hält an diesen Spezialfonds zwischen 0,82 Prozent und 25 Prozent des jeweiligen (Sub-)Fonds-vermögens und weist diese mit einem Gesamtbuchwert in Höhe von 21 Millionen € (Vorjahr: 15 Millionen €) als Wertpapiere und wertpapierähnliche Ansprüche unter den Finanziellen Vermögenswerten aus. Aufgrund vertraglicher Vereinbarungen bestehen auf Abruf der Fondsgesellschaften Einzahlungsverpflichtungen in die Fondsvermögen in einer Maximalhöhe von 17 Millionen € (Vorjahr: 14 Millionen €). Das maximale Ausfallrisiko aus diesen Investments ergibt sich aus der Summe der bilanzierten Buchwerte und der noch bestehenden Zahlungsverpflichtungen. Es besteht keine Absicht zu weiteren finanziellen oder sonstigen Unterstützungsleistungen. Darüber hinaus sind im Nachgang zu einem abgeschlossenen Bußgeldverfahren im Ausland Schadensersatzklagen einzelner Kunden nicht unwahrscheinlich. Nach Einschätzung von Evonik ist das Risiko unter Berücksichtigung der geringen Wahrscheinlichkeit mit einem niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag zu bewerten. Zum 31. Dezember 2019 bestanden keine Eventualforderungen. Sonstige finanzielle Verpflichtungen resultieren aus unbelasteten schwebenden Rechtsgeschäften, Dauerschuld-verhältnissen, öffentlich-rechtlichen Auflagen oder sonstigen wirtschaftlichen Verpflichtungen, die nicht bereits unter den bilanzierten Schulden oder den Eventualschulden erfasst sind. Sonstige finanzielle Verpflichtungen betreffen das Bestellobligo für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Zum Bilanzstichtag bestanden Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 1 Million € (Vorjahr: 1 Million €) und für den Erwerb von Sachanlagen in Höhe von 314 Millionen € (Vorjahr: 206 Millionen €). 9.7 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Evonik hatte am 7. November 2018 einen Vertrag zur Übernahme des Unternehmens PeroxyChem, Philadelphia (Pennsylvania, USA), von One Equity Partners, Chicago (Illinois, USA), unterzeichnet. PeroxyChem ist ein Hersteller von Wasserstoffperoxid und Peressigsäure. Die Übernahme verzögerte sich zunächst, da die US-amerikanische Behörde FTC gegen den Erwerb geklagt hatte. Im Januar 2020 wurde die Klage abgewiesen und der Erwerb konnte daraufhin am 3. Februar 2020 vollzogen werden. Die Akquisition erfolgte durch den Erwerb von jeweils 100 Prozent der Anteile an 16 Gesellschaften, einem 50prozentigen und einem 20-prozentigen Gesellschaftsanteil (Share Deals). Aufgrund kartellrechtlicher Auflagen musste der 100-prozentige Anteil an einer kanadischen PeroxyChem-Gesellschaft umgehend weiterveräußert werden. PeroxyChem wird in das Segment Resource Efficiency eingegliedert. Mit dem Erwerb erweitert Evonik sein Portfolio an umweltfreundlichen und wachstumsstarken Spezialanwendungen. Das Geschäft zeichnet sich durch überdurchschnittliches Wachstum, niedrige Kapitalintensität und geringe zyklische Schwankungen aus. Der im Zusammenhang mit der Akquisition vorläufig gezahlte Betrag betrug 583 Millionen €. Dieser war vertraglich in US-Dollar vereinbart und wurde durch flüssige Mittel beglichen. Es können sich aufgrund der Finalisierung von vereinbarten Kaufpreisanpassungen, die sich unter anderem auf das Nettoumlaufvermögen, die flüssigen Mittel und die Schulden zum Erwerbszeitpunkt beziehen, noch Änderungen dieses Betrags ergeben. Die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesenen Kosten im Zusammenhang mit der Akquisition beliefen sich im Jahr 2019 auf 22 Millionen € (Vorjahr: 8 Millionen €) und sind in den Bereinigungen enthalten. Erste, vorläufige Analysen von externen Bewertungsexperten deuten darauf hin, dass sich die im Rahmen der Kaufpreisallokation aufzudeckenden stillen Reserven im Wesentlichen auf immaterielle Vermögenswerte, wie Kundenbeziehungen und Technologien, sowie Vorräte und Sachanlagen beziehen. Ein Gutachten über die Kaufpreisallokation liegt noch nicht vor. Weitere Angaben können mit Verweis auf IFRS 3.666 nicht erfolgen, da die benötigten Informationen erst im weiteren Verlauf der Kaufpreisallokation ermittelt werden. Am 14. Februar 2020 hat Evonik ihren Anteilsbesitz an der börsennotierten Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA von 14,8 Prozent auf 9,8 Prozent reduziert. Mit dieser Transaktion verbunden war auch eine Neuregelung des Sponsoring-konzepts, die zu einer Abgabe von Werberechten führte. 10. Angaben nach nationalen Vorschriften 10.1 Angaben zum Anteilsbesitz nach § 313 Abs. 2 HGB Die Zusammenstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften und des gesamten Anteilsbesitzes gemäß § 313 Abs. 2 HGB und die Angaben zur Befreiung von Tochtergesellschaften von Bilanzierungs- und Offenlegungspflichten sind Bestandteil des testierten und im elektronischen Bundesanzeiger eingereichten Konzernabschlusses. Die vollständige Anteilsbesitzliste ist außerdem im Internet veröffentlicht.60 An den folgenden Kapitalgesellschaften hält Evonik mehr als 5 Prozent der Stimmrechte: Angabe nach § 313 Abs. 2 Nr. 4 und 5 HGB scroll in Millionen € Kapitalanteil in % Ergebnis nach Steuern 2018 2019 2018 2019 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 14,78 14,78 26,7 26,2 Vivawest GmbH' 25,00 15,00 217,6 165,6 scroll in Millionen € Eigenkapital 2018 2019 Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA 369 390 Vivawest GmbH' 1.833 1.822 60 www.evonik.de/anteilsbesitzliste 61 Aufgrund der Planvermögenseigenschaft wurden die Anteile in Höhe von 7,5 Prozent (Vorjahr: 25 Prozent) nach IAS 19 zum beizulegenden Zeitwert bewertet. 10.2 Personalaufwand und Anzahl der Mitarbeiter nach § 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB Die Angaben nach § 314 Abs. 1 Nr. 4 enthalten sowohl für das Vorjahr als auch für das aktuelle Jahr das Methacrylatgeschäft bis zum Vollzug des Verkaufs. Personalaufwand scroll in Millionen € 2018 2019 Löhne und Gehälter 2.876 2.633 Aufwendungen für soziale Abgaben 414 416 Pensionsaufwendungen 221 213 Sonstige Personalaufwendungen 84 86 3.595 3.348 In den Angaben zu Löhnen und Gehältern sind auch Aufwendungen für Restrukturierungen enthalten. Der Netto-Zinsaufwand der Pensionsrückstellungen wird im Finanzergebnis ausgewiesen, vgl. Anhangziffer 5.5. Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt scroll Anzahl 2018 2019 Nutrition & Care 8.248 8.142 Resource Efficiency 10.263 10.213 Performance Materials 4.212 3.095 Services 12.915 12.512 Corporate, andere Aktivitäten 563 513 36.201 34.475 Die anteilig in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften verfügen über keine Mitarbeiter. 10.3 Bezüge der Organe nach § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB Die Gesamtbezüge des Vorstandes der Evonik Industries AG für die Tätigkeit im Jahr 2019 beliefen sich auf 12.387 Tausend € (Vorjahr: 11.969 Tausend €). Im laufenden Geschäftsjahr sind hierin Zahlungen in Höhe von 594 Tausend € für Tantiemen des Vorjahres enthalten, die in der Rückstellung für das Jahr 2018 nicht gebildet waren. Nähere Einzelheiten einschließlich der individualisierten Vergütung sind dem Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht zu entnehmen. Die Gesamtbezüge für frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen beliefen sich für das Jahr 2019 auf 2.849 Tausend € (Vorjahr: 1.872 Tausend €). Die Barwerte der Pensionsverpflichtungen (Defined Benefit Obligations) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 86.502 Tausend € (Vorjahr: 79.549 Tausend €). Die Bezüge des Aufsichtsrates für das Jahr 2019 betrugen 3.383 Tausend € (Vorjahr: 3.469 Tausend €). 10.4 Erklärung zum Corporate Governance Kodex Vorstand und Aufsichtsrat der Evonik Industries AG haben im Dezember 2019 die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.62 10.5 Honorar des Abschlussprüfers nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB Abschlussprüfer des Konzernabschlusses von Evonik war die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Frankfurt, Zweigstelle Düsseldorf. In den durch den PwC-Verbund erbrachten Abschlussprüfungsleistungen waren insbesondere Aufwendungen für die gesetzliche Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der Evonik Industries AG und ihrer inländischen und ausländischen Tochterunternehmen, die prüferische Durchsicht von Zwischenabschlüssen, die prüferische Begleitung im Zusammenhang mit der Veränderung der Konzernstruktur sowie die Prüfung von Informationssystemen und Prozessen enthalten. Die unter den anderen Bestätigungsleistungen ausgewiesenen Honorare betreffen insbesondere Leistungen im Zusammenhang mit regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen sowie der Desinvestition des Methacrylatgeschäfts. Die sonstigen Leistungen beinhalten im Wesentlichen projektbezogene Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der Veränderung der Konzernstruktur und der Optimierung und Steuerung von Geschäftsprozessen. Honorar des Abschlussprüfers scroll Inland Ausland in Millionen € 2018 2019 2018 2019 Abschlussprüfungsleistungen 4,7 4,2 4,3 4,0 Andere Bestätigungsleistungen 0,7 1,2 - 0,2 Steuerberatungsleistungen - - - - Sonstige Leistungen 1,6 1,4 - 0,1 7,0 6,8 4,3 4,3 scroll Gesamthonorar in Millionen € 2018 2019 Abschlussprüfungsleistungen 9,0 8,2 Andere Bestätigungsleistungen 0,7 1,4 Steuerberatungsleistungen - - Sonstige Leistungen 1,6 1,5 11,3 11,1 Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der Evonik Industries AG zusammengefasst ist, der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Essen, 19. Februar 2020 Evonik Industries AG Der Vorstand Kullmann Dr. Schwager Wessel Wolf BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS An die Evonik Industries AG, Essen VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der Evonik Industries AG, Essen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) — bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019, der Gewinn- und Verlustrechnung, der Gesamtergebnisrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden — geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Evonik Industries AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse scroll • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und • vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (1DW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfung des Konzernabschlusses haben wir unter ergänzender Beachtung der International Standards an Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften, Grundsätzen und Standards ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung: (1) Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte (2) Pensionsrückstellungen (3) Verkauf des Methacrylatgeschäfts Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert: 1) Sachverhalt und Problemstellung 2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse 3) Verweis auf weitergehende Informationen Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: (1) Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte 1) In dem Konzernabschluss der Evonik Industries AG werden unter dem Bilanzposten „Immaterielle Vermögenswerte" insgesamt Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von € 4,57 Mrd ausgewiesen, die 21 % der Konzernbilanzsumme ausmachen. Geschäfts- oder Firmenwerte werden zum Bewertungsstichtag oder anlassbezogen von der Gesellschaft einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie des verwendeten Diskontierungszinssatzes abhängig und mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der zugrundeliegenden Komplexität der Bewertung dieses betragsmäßig bedeutsamen Postens war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung. 2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung der Werthaltigkeitstests nachvollzogen. Die Angemessenheit der bei den Werthaltigkeitsprüfungen im Geschäftsjahr 2019 verwendeten erwarteten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse haben wir unter anderem durch Abgleich dieser Angaben mit den aktuellen Budgets aus der von den gesetzlichen Vertretern verabschiedeten und vom Aufsichtsrat gebilligten Mittelfristplanung sowie durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. Ergänzende Anpassungen der Mittelfristplanung für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung wurden von uns mit den zuständigen Fachbereichen diskutiert und nachvollzogen. Zudem haben wir auch die sachgerechte Berücksichtigung der Kosten von Konzernfunktionen beurteilt. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir uns intensiv mit der Bestimmung der für den verwendeten Diskontierungszinssatz herangezogenen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen. Aufgrund der materiellen Bedeutung der Geschäfts- oder Firmenwerte sowie der Tatsache, dass die Bewertung derselben auch von volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängt, die außerhalb der Einflussmöglichkeit der Gesellschaft liegen, haben wir ergänzend zu den Analysen der Gesellschaft eigene Sensitivitätsanalysen für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durchgeführt und festgestellt, dass die jeweiligen Geschäfts- oder Firmenwerte unter Berücksichtigung der verfügbaren Informationen ausreichend durch die diskontierten künftigen Zahlungsmittelüberschüsse gedeckt sind. Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten. 3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Geschäfts- oder Firmenwerten sind in den Abschnitten 6.1 „Immaterielle Vermögenswerte" und 6.5 „Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36" des Anhangs enthalten. (2) Pensionsrückstellungen 1) In dem Konzernabschluss der Evonik Industries AG werden Pensionsrückstellungen in Höhe von € 3,97 Mrd ausgewiesen. Für alle leistungsorientierten Pensionspläne beträgt der Barwert der Verpflichtungen € 12,23 Mrd, der beizulegende Zeitwert des Planvermögens € 8,36 Mrd und die Auswirkung der Vermögensobergrenze € 0,10 Mrd. Der überwiegende Anteil entfällt davon auf Altersversorgungszusagen in Deutschland, den USA und Großbritannien, daneben bestehen in den USA in geringerem Maße noch Verpflichtungen aus Plänen zur medizinischen Versorgung. Die Bewertung der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen sowie den Plänen zur medizinischen Versorgung erfolgt nach der Anwartschaftsbarwertmethode (Projected Unit Credit Method) gemäß IAS 19. Dabei sind insbesondere Annahmen über den langfristigen Gehalts- und Rententrend sowie die durchschnittliche Lebenserwartung bzw. den Kostentrend im Bereich der medizinischen Versorgung zu treffen. Ferner ist der Abzinsungssatz zum Bilanzstichtag aus der Rendite hochwertiger, währungskongruenter Unternehmensanleihen mit Laufzeiten, die mit den voraussichtlichen Fristigkeiten der Verpflichtungen übereinstimmen, abzuleiten. Änderungen dieser Bewertungsannahmen sind als versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste im sonstigen Ergebnis zu erfassen. So entstanden im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der Verpflichtungsseite versicherungsmathematische Verluste in Höhe von € 1,36 Mrd. Aus unserer Sicht waren diese Sachverhalte im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung, da der Ansatz und die Bewertung dieses betragsmäßig bedeutsamen Postens in einem hohen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter basiert. 2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem die von den jeweiligen Konzerngesellschaften eingeholten versicherungsmathematischen Gutachten und die fachliche Qualifikation der externen Gutachter gewürdigt. Angesichts der spezifischen Besonderheiten der versicherungsmathematischen Berechnungen haben uns dabei unsere internen Pensions-Spezialisten unterstützt. Mit diesen gemeinsam haben wir das den Bewertungen zugrundeliegende Bewertungsverfahren sowie die angewandten Bewertungsparameter auf Standardkonformität und Angemessenheit überprüft. Zudem wurden auf Basis der versicherungsmathematischen Gutachten die Verpflichtungsentwicklungen sowie die Kostenkomponenten vor dem Hintergrund der eingetretenen Änderungen in den Bewertungsparametern sowie den Veränderungen im Mengengerüst analysiert und plausibilisiert. Schließlich wurden die Rückstellungsbuchungen und Angaben im Anhang auf Basis der Gutachten abgestimmt. Für die Prüfung des Zeitwertes des im Planvermögen enthaltenen Unternehmensanteils an der Vivawest GmbH lag uns eine interne Unternehmensbewertung vor, die wir nachvollzogen haben. Des Weiteren haben wir Bankbestätigungen für die Zeitwerte der im Planvermögen enthaltenen börsennotierten Wertpapiere im Direktbestand, Fondsanteile und Bankguthaben eingeholt. Für börsennotierte Wertpapiere, bei denen die Bankbestätigungen keine Zeitwerte enthalten, nicht börsennotierte Anleihen und strukturierte Produkte im Direktbestand sowie Fondsanteile haben wir unter Einbindung unserer internen Spezialisten die der jeweiligen Bewertung zugrundeliegenden Verfahren sowie die angewandten Bewertungsparameter in Stichproben überprüft. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen begründet und hinreichend dokumentiert sind. 3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Pensionsrückstellungen sind im Abschnitt 6.10 „Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen" des Anhangs enthalten. (3) Verkauf des Methacrylatgeschäfts 1) Mit Kaufvertrag vom 4. März 2019 hat die Evonik Industries AG ihr Methacrylatgeschäft an die Advent International Corporation, Boston (Massachusetts/USA), veräußert. Der Verkauf wurde zum 31. Juli 2019 vollzogen. Bei einem vorläufigen Kaufpreis von € 2,4 Mrd ergab sich nach Berücksichtigung der Kosten der Veräußerung ein Veräußerungsergebnis nach Steuern in Höhe von € 1,3 Mrd. Bis zum Vollzug des Verkaufs und der damit verbundenen Entkonsolidierung war das Methacrylatgeschäft als „Veräußerungsgruppe" und "nicht fortgeführte Aktivitäten" („discontinued operations") nach IFRS 5 klassifiziert, d. h. es erfolgte ein separater Ausweis der zu übertragenden Teile in der Gewinn- und Verlustrechnung und in der Kapitalflussrechnung sowie als „Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte" bzw. „Zur Veräußerung bestimmte Schulden" in der Bilanz. Die Bewertung dieser Bilanzposten richtete sich nach den besonderen Vorschriften des IFRS 5, die grundsätzlich eine Bewertung mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten vorsehen. Im Rahmen des zum Umklassifizierungszeitpunkts seitens der Gesellschaft durchgeführten Wertminderungstests wurde kein Wertminderungsbedarf identifiziert. Die Abgrenzung der zu übertragenden Teile, die Anpassung von Ausweis und Bewertung nach den Vorschriften des IFRS 5 sowie die Abbildung der Verkaufstransaktion im Konzernabschluss waren aufgrund der Komplexität der zugrundeliegenden vertraglichen Regelungen und der wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung. 2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns mit Unterstützung unserer internen Spezialisten aus dem Bereich Capital Markets & Accounting Advisory Services (CMAAS) zunächst ein Verständnis von den gesellschaftsrechtlichen Grundlagen und den zugrundeliegenden vertraglichen Vereinbarungen verschafft sowie deren Auswirkungen auf die Abgrenzung und den Ausweis der Vermögenswerte und Schulden des Methacrylatgeschäfts sowie die Abbildung der Verkaufstransaktion im Konzernabschluss gewürdigt. Damit einhergehend haben wir zur Einschätzung der Erfüllung der Voraussetzungen für die unterjährige Klassifizierung als „Veräußerungsgruppe" und „nicht fortgeführte Aktivitäten" nach 1FRS 5 Gespräche mit den an der Verkaufstransaktion beteiligten verantwortlichen Mitarbeitern des Evonik-Konzerns geführt und weitere Nachweise eingeholt. Anschließend haben wir die Auswirkungen der unterjährigen Klassifizierung als „Veräußerungsgruppe" auf die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden gewürdigt und den Wertminderungstest einschließlich der Angemessenheit der zugrunde liegenden Annahmen nachvollzogen. Ferner haben wir die Entkonsolidierung des Methacrylatgeschäfts und die Darstellung der Verkaufstransaktion im Anhang beurteilt. Wir konnten uns davon überzeugen, dass die Annahmen, die der unterjährigen Klassifizierung als „Veräußerungsgruppe" und „nicht fortgeführte Aktivitäten" nach 1FRS 5 und der Bewertung der Vermögenswerte und Schulden des Methacrylatgeschäfts zugrunde lagen, hinreichend dokumentiert und begründet und die Abbildung der Verkaufstransaktion im Konzernabschluss sowie die zugehörigen Angaben im Anhang sachgerecht sind. 3) Die Angaben der Gesellschaft zum Verkauf des Methacrylatgeschäfts und zum Ausweis nach IFRS 5 sind in den Abschnitten 4.2 „Akquisitionen und Desinvestitionen" und 4.3 „Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte und nicht fortgeführte Aktivitäten" des Anhangs enthalten. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts: scroll • die in Abschnitt "Corporate Governance-Bericht und Erklärung zur Unternehmensführung" des Konzernlageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB • den Corporate Governance-Bericht nach Nr. 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex • den gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 289b Abs. 3 HGB und § 315b Abs. 3 HGB • das Unterkapitel 5.4 „Wertschöpfungskette" im Kapitel 5 „Nachhaltigkeit" des Konzernlageberichts Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Finanzberichts — ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen —, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen scroll • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen — beabsichtigten oder unbeabsichtigten — falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen — beabsichtigten oder unbeabsichtigten — falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus scroll • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben. • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile. • beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns. • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen. Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO Wir wurden von der Hauptversammlung am 28. Mai 2019 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 17. Oktober 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen, seitdem die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2013 erstmals die Anforderungen als Unternehmen von öffentlichem Interesse im Sinne des § 319a Abs. 1 Satz 1 HGB erfüllte, als Konzernabschlussprüfer der Evonik Industries AG, Essen, tätig. Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen. VERANTWORTLICHE WIRTSCHAFTSPRÜFERIN Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Antje Schlotter. ANTEILSBESITZLISTE 2019 Anlage zum Konzernabschluss 2019 der Evonik Industries AG Anteilsbesitzliste gem. § 313 Abs. 2 HGB In den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen scroll Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil1 in % Konsolidierte Unternehmen Inland BK-Wolfgang-Wärme GmbH Hanau 100,00 CPM Netz GmbH Essen 100,00 Evonik Animal Nutrition GmbH Essen 100,00 Evonik Beteiligungs-GmbH Frankfurt am Main 2 100,00 Evonik Catering Services GmbH Marl 100,00 Evonik Creavis GmbH Essen 2 100,00 Evonik Dahlenburg GmbH Dahlenburg 2 100,00 Evonik Digital GmbH Essen 2 100,00 Evonik Dr. Straetmans GmbH Hamburg 100,00 Evonik Eastern Europe GmbH Essen 100,00 Evonik Functional Solutions GmbH Essen 100,00 Evonik Goldschmidt Rewo GmbH Essen 100,00 Evonik Gorapur GmbH Wittenburg 2 100,00 Evonik IP GmbH Gründau 2 100,00 Evonik Logistics Services GmbH Marl 2 100,00 Evonik Materials GmbH Marl 2 100,00 Evonik Nutrition & Care GmbH Essen 2 100,00 Evonik Operations GmbH Essen 100,00 Evonik Performance Materials GmbH Essen 2 100,00 Evonik Real Estate GmbH & Co. KG Marl 2 100,00 Evonik Real Estate Verwaltungs-GmbH Marl 100,00 Evonik Resource Efficiency GmbH Essen 2 100,00 Evonik Risk and Insurance Services GmbH Essen 2 100,00 Evonik Technology & Infrastructure GmbH Essen 2 100,00 Evonik Venture Capital GmbH Hanau 2 100,00 HD Ceracat GmbH Frankfurt am Main 100,00 KMV Vermögensverwaltungs-GmbH Marl 100,00 LBBW AM-EVO Essen 3 0,00 RBV Verwaltungs-GmbH Essen 100,00 RCIV Vermögensverwaltungs-GmbH Essen 100,00 RÜTGERS Dienstleistungs-GmbH Essen 100,00 RÜTGERS GmbH Essen 100,00 Stockhausen Unterstützungseinrichtung GmbH Krefeld 100,00 Union Treasury 1 Essen 3 0,00 Westgas GmbH Marl 100,00 1 Die Anteile am Kapital wurden gemäß § 16 AktG berechnet. Demnach wurden Anteile, die von dem Mutterunternehmen, von einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen oder von einer für Rechnung dieser Unternehmen handelnden Person gehalten wurden, bei der Berechnung berücksichtigt. 2 Inanspruchnahme von Erleichterungen nach §§ 264 Abs. 3 bzw. 264b HGB. 3 Gemäß IFRS 10.138 i.V.m. B19 (b) vollkonsolidiertes strukturiertes Unternehmen. In den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen scroll Kapitalantei1l Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens in % Konsolidierte Unternehmen Ausland Degussa International, Inc. Wilmington (Delaware, USA) 100,00 DSL. Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 51,00 Egesil Kimya Sanayi ve Ticaret A.S. Istanbul (Türkei) 51,00 Evonik Advanced Botanicals S.A.S. Parcay Meslay (Frankreich) 100,00 Evonik Aerosil France S.A.R.L. Salaise-sur-Sanne (Frankreich) 100,00 Evonik Africa (Pty) Ltd. Midrand (Südafrika) 100,00 Evonik Amalgamation Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Antwerpen NV Antwerpen (Belgien) 100,00 Evonik Argentina S.A. Buenos Aires (Argentinien) 100,00 Evonik Australia Pty Ltd. Mount Waverley (Australien) 100,00 Evonik Brasil Ltda. Sāo Paulo (Brasilien) 100,00 Evonik Canada Inc. Calgary (Kanada) 100,00 Evonik Catalysts India Pvt. Ltd. Dombivli (Indien) 100,00 Evonik Chemicals Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Chile SpA Santiago (Chile) 100,00 Evonik Colombia S.A.S. Medellin (Kolumbien) 100,00 Evonik Corporation Parsippany (New Jersey, USA) 100,00 Evonik Degussa Africa (Pty) Ltd. Midrand (Südafrika) 100,00 Evonik Degussa (China) Co., Ltd. Peking (China) 100,00 Evonik Dutch Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik España y Portugal, S.A.U. Granollers (Spanien) 100,00 Evonik Fermas s.r.o. Slovenská L'upča (Slowakei) 100,00 Evonik Fibres GmbH Schörfling (Österreich) 100,00 Evonik Finance B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik France S.A.S. Ham (Frankreich) 100,00 Evonik Goldschmidt UK Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Gulf FZE Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) 100,00 Evonik Holding Egypt LLC Kairo (Ägypten) 100,00 Evonik Hong Kong Ltd. Hongkong (Hongkong) 100,00 Evonik India Pvt. Ltd. Mumbai (Indien) 100,00 Evonik Industries de Mexico, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00 Evonik International AG Zürich (Schweiz) 100,00 Evonik International Costa Rica, S.A. Santa Ana (Costa Rica) 100,00 Evonik International Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik International Trading (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai (China) 100,00 Evonik Iran AG Teheran (Iran) 100,00 Evonik Italia S.r.l. Pandino (Italien) 100,00 Evonik Japan Co., Ltd. Tokio (Japan) 100,00 Evonik Korea Ltd. Seoul (Südkorea) 100,00 Evonik LIL Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Limited Egypt Kairo (Ägypten) 100,00 Evonik Malaysia Sdn. Bhd. Kuala Lumpur (Malaysia) 100,00 Evonik Materials Netherlands B.V. (i.L.) Utrecht (Niederlande) 100,00 Evonik Membrane Extraction Technology Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Methionine SEA Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 Evonik Metilatos S.A. Rosario (Argentinien) 100,00 Evonik Mexico, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00 Evonik OiI Additives Asia Pacific Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 Evonik Oil Additives Canada Inc. Morrisburg (Kanada) 100,00 Evonik Oil Additives S.A.S. Lauterbourg (Frankreich) 100,00 Evonik Oil Additives USA, Inc. Horsham (Pennsylvania, USA) 100,00 Evonik Oxeno Antwerpen NV Antwerpen (Belgien) 100,00 Evonik Para-Chemie GmbH (i.L.) Gramatneusiedl (Österreich) 100,00 Evonik Pension Scheme Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Peroxid GmbH Weißenstein (Österreich) 100,00 Evonik Peroxide Africa (Pty) Ltd. Umbogintwini (Südafrika) 100,00 Evonik Peroxide Holding B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik Peroxide Ltd. Morrinsville (Neuseeland) 100,00 Evonik Peroxide Netherlands B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 Evonik Perú S.A.C. Lima (Peru) 100,00 Evonik (Philippines) Inc. Taguig Stadt (Philippinen) 99,99 Evonik Porphyrio NV Leuven (Belgien) 100,00 Evonik Re S.A. Luxemburg (Luxemburg) 100,00 Evonik Rexim (Nanning) Pharmaceutical Co., Ltd. Nanning (China) 100,00 Evonik Rexim S.A.S. Ham (Frankreich) 100,00 Evonik (SEA) Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 Evonik Servicios, S.A. de C.V. Mexiko-Stadt (Mexiko) 100,00 Evonik (Shanghai) Investment Management Co., Ltd. Schanghai (China) 100,00 Evonik Silica Belgium BVBA Oostende (Belgien) 100,00 Evonik Silica Finland Oy Hamina (Finnland) 100,00 Evonik Silquimica, S.A.U. Zubillaga-Lantaron (Spanien) 100,00 Evonik Singapore Specialty Chemicals Pte. Ltd. Singapur (Singapur) 100,00 Evonik Speciality Organics Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Specialty Chemicals (Jilin) Co., Ltd. Jilin (China) 100,00 Evonik Specialty Chemicals (Nanjing) Co., Ltd. Nanjing (China) 100,00 Evonik Specialty Chemicals (Shanghai) Co., Ltd. Schanghai (China) 100,00 Evonik Specialty Silica India Pvt. Ltd. Mumbai (Indien) 100,00 Evonik Taiwan Ltd. Taipeh (Taiwan) 100,00 Evonik Tasnee Marketing LLC Riad (Saudi-Arabien) 75,00 Evonik (Thailand) Ltd. Bangkok (Thailand) 100,00 Evonik Tianda (Liaoyang) Chemical Additive Co., Ltd. Liaoyang (China) 97,04 Evonik Ticaret Ltd. Sirketi Tuzla/Istanbul (Türkei) 100,00 Evonik Trustee Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik UK Holdings Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik United Silica Industrial Ltd. Taoyuan Hsien (Taiwan) 100,00 Evonik United Silica (Siam) Ltd. Rayong (Thailand) 70,00 Evonik Vietnam Limited Liability Company Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) 100,00 Evonik Wellink Silica (Nanping) Co., Ltd. Nanping (China) 60,00 Evonik Wynca (Zhenjang) Silicon Material Co., Ltd. Zhenjiang (China) 60,00 Granollers Química, S.L.U. Granollers (Spanien) 100,00 Insilco Ltd. Gajraula (Indien) 73,11 JIDA Evonik High Performance Polymers (Changchun) Co., Ltd. Changchun (China) 84,04 Laporte Nederland (Holding) B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 MedPalett AS Sandnes (Norwegen) 100,00 Nilok Chemicals Inc. (i.L.) Parsippany (New Jersey, USA) 100,00 Nippon Aerosil Co., Ltd. Tokio (Japan) 80,00 000 Evonik Chimia Moskau (Russische Föderation) 100,00 PT. Evonik Indonesia Cikarang Bekasi (Indonesien) 99,98 PT. Evonik Sumi Asih Bekasi Timur (Indonesien) 75,00 Qingdao Evonik Silica Materials Co., Ltd. Qingdao (China) 100,00 Rutgers Organics LLC Wilmington (Delaware, USA) 100,00 Silbond Corporation Weston (Michigan, USA) 100,00 SKC Evonik Peroxide Korea Co., Ltd. Ulsan (Südkorea) 55,00 Stockhausen Nederland B.V. Amsterdam (Niederlande) 100,00 1 Die Anteile am Kapital wurden gemäß§ 16 AktG berechnet. Demnach wurden Anteile, die von dem Mutterunternehmen, von einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen oder von einer für Rechnung dieser Unternehmen handelnden Person gehalten wurden, bei der Berechnung berücksichtigt. In den Konzernabschluss anteilig einbezogene gemeinschaftliche Tätigkeiten scroll Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens Kapitalanteil 1 in % Gemeinschaftliche Tätigkeiten Inland Neolyse Ibbenbüren GmbH Ibbenbüren 50,00 Ausland Veramaris (USA) LLC Blair (Nebraska, USA) 50,00 Veramaris V.O.F. Delft (Niederlande) 50,00 In den Konzernabschluss nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen scroll Kapitalanteil 1 Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens in % Gemeinschaftsunternehmen Ausland Daicel-Evonik Ltd. Tokio (Japan) 50,00 Evonik Headwaters LLP (i.L) Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 50,00 Evonik Lanxing (Rizhao) Chemical Industrial Co., Ltd. Rizhao (China) 50,00 Evonik Treibacher GmbH Treibach/Althofen (Österreich) 50,00 LiteCon GmbH Hönigsberg/Mürzzuschlag (Österreich) 49,00 Rusferm Limited Nikosia (Zypern) 49,00 San-Apro Ltd. Kyoto (Japan) 50,00 Saudi Acrylic Polymers Company, Ltd. Jubail (Saudi-Arabien) 25,00 Assoziierte Unternehmen Inland ARG mbH & Co. KG Oberhausen 4 19,93 TÜV NORD InfraChem GmbH & Co. KG Marl 49,00 TÜV NORD InfraChem Verwaltungsgesellschaft mbH Marl 49,00 Vestaro GmbH München 49,00 Ausland ABCR Laboratorios, S.L. Forcarei (Spanien) 50,00 1 Die Anteile am Kapital wurden gemäß§ 16 AktG berechnet. Demnach wurden Anteile, die von dem Mutterunternehmen, von einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen oder von einer für Rechnung dieser Unternehmen handelnden Person gehalten wurden, bei der Berechnung berücksichtigt. 4 Aufgrund vertraglicher Vereinbarungen liegt ein maßgeblicher Einfluss vor. In den Konzernabschluss wegen untergeordneter Bedeutung nicht einbezogene Unternehmen scroll Kapitalanteil1 Name des Unternehmens Sitz des Unternehmens in % Nicht konsolidierte Tochterunternehmen Inland PKU Pulverkautschuk Union GmbH Marl 100,00 Studiengesellschaft Kohle mbH Mülheim 84,18 Ausland EGL Ltd. Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Bangladesh Ltd. Dhaka (Bangladesch) 100,00 Evonik East Africa Limited Nairobi (Kenia) 100,00 Evonik Ecuador S.A. Quito (Ecuador) 100,00 Evonik Guatemala, S.A. Guatemala-Stadt (Guatemala) 100,00 Evonik Gulf FZE/Jordan (Free Zone) LLC Amman (Jordanien) 100,00 Evonik LCL Limited Milton Keynes (Vereinigtes Königreich) 100,00 Evonik Pakistan (Private) Limited Karachi (Pakistan) 100,00 LLC Evonik Ukraine (i.L.) Kiew (Ukraine) 100,00 Structured Polymers Inc. Austin (Texas, USA) 100,00 Gemeinschaftsunternehmen Inland dev.log GmbH Niederkassel 50,00 StoHaas Management GmbH (i.L) Marl 50,00 Ausland RSC Evonik Sweeteners Co., Ltd. Bangkok (Thailand) 50,00 Assoziierte Unternehmen Inland ARG Verwaltungs GmbH Oberhausen 20,00 Umschlag Terminal Marl GmbH & Co. KG Marl 50,00 Umschlag Terminal Marl Verwaltungs-GmbH Marl 50,00 Ausland HPNow ApS Kopenhagen (Dänemark) 33,82 OPTIFARM Ltd. Great Chesterford (Vereinigtes Königreich) 40,00 1 Die Anteile am Kapital wurden gemäß § 16 AktG berechnet. Demnach wurden Anteile, die von dem Mutterunternehmen, von einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen oder von einer für Rechnung dieser Unternehmen handelnden Person gehalten wurden, bei der Berechnung berücksichtigt. Bericht des Aufsichtsrates Bericht des Aufsichtsrates Sehr geehrte Damen und Herren, der Aufsichtsrat der Evonik Industries AG (Evonik) hat im Geschäftsjahr 2019 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß und mit großer Sorgfalt wahrgenommen und die Arbeit des Vorstandes gewissenhaft und regelmäßig überwacht. Bei der Leitung und strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens haben wir den Vorstand beratend unterstützt. Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat Der Vorstand hat uns über alle wesentlichen Angelegenheiten des Konzerns stets unverzüglich und umfassend unterrichtet sowie in alle für das Unternehmen grundlegenden Entscheidungen eingebunden. Schwerpunkte waren dabei der Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens sowie Aspekte der Geschäftspolitik, der Unternehmensplanung sowie der strategischen Weiterentwicklung von Evonik. Bezugspunkte für die Überwachung des Vorstandes durch den Aufsichtsrat waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der konzernweiten Geschäftsführung durch den Vorstand. Gegenstände und Umfang der Berichterstattung des Vorstandes wurden den vom Gesetz, von den Grundsätzen guter Corporate Governance und vom Aufsichtsrat gestellten Anforderungen gerecht. § 16 der Satzung der Evonik Industries AG und die Geschäftsordnung des Aufsichtsrates enthalten bestimmte Geschäfte und Maßnahmen von grundlegender Bedeutung, zu deren Vornahme der Vorstand der Zustimmung des Aufsichtsrates bzw., unter bestimmten Voraussetzungen, einzelner Ausschüsse bedarf. Der Aufsichtsrat hat über vom Vorstand vorgelegte, zustimmungspflichtige Geschäfte und Maßnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr entschieden, nachdem er diese geprüft und mit dem Vorstand erörtert hatte. Zusammenkünfte und Arbeitsweise des Aufsichtsrates In fünf Sitzungen am 4. März, 28. Mai, 4. Juni, 19. September und 11. Dezember 2019 haben wir uns mit den für das Unternehmen zentralen Fragen auseinandergesetzt. Die Arbeit des Aufsichtsrates wurde auch im Geschäftsjahr 2019 durch seine Ausschüsse begleitet und vorbereitet. Folgende Ausschüsse mit den nachstehend genannten Mitgliedern waren im Berichtsjahr eingesetzt: • Präsidialausschuss: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers, Dr. Volker Trautz. • Prüfungsausschuss: Dr. Siegfried Luther (Vorsitzender; zugleich Finanzexperte im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG und Ziff. 5.3.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex), Karin Erhard (stellvertretende Vorsitzende), Jens Barnhusen (seit 4. Juni 2019), Prof. Dr. Barbara Grunewald, Michael Hofmann (bis 30. April 2019), Dr. Thomas Sauer, Angela Titzrath. • Finanz- und Investitionsausschuss: Michael Rüdiger (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers, Prof. Dr. Aldo Belloni, Frank Löllgen, Anke Strüber-Hummelt, Bernd Tönjes, Ulrich Weber. • Innovations- und Forschungsausschuss: Prof. Dr. Barbara Albert (Vorsitzende), Frank Löllgen (stellvertretender Vorsitzender), Jens Barnhusen (bis 31. Mai 2019), Carmen Fuchs (bis 11. Dezember 2019), Hussin El Moussaoui (seit 12. Dezember 2019), Martina Reisch (seit 4. Juni 2019), Bernd Tönjes, Dr. Volker Trautz. • Nominierungsausschuss: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Dr. Volker Trautz, Ulrich Weber. • Vermittlungsausschuss: Bernd Tönjes (Vorsitzender), Edeltraud Glänzer (stellvertretende Vorsitzende), Martin Albers, Dr. Volker Trautz. Die Erklärung zur Unternehmensführung beschreibt die diesen Ausschüssen zugewiesenen Aufgaben unter Punkt 2.3 S.77 ff. im Einzelnen. Im Berichtsjahr ist der Präsidialausschuss zu sechs Sitzungen zusammengekommen. Der Prüfungsausschuss hat fünf Sitzungen und der Finanz- und Investitionsausschuss vier Sitzungen abgehalten. Der Innovations- und Forschungsausschuss führte zwei Sitzungen durch. Der Nominierungsausschuss trat im Berichtszeitraum nicht zusammen. Für eine Sitzung des Vermittlungsausschusses bestand im Berichtsjahr erneut keine Notwendigkeit. Der jeweilige Ausschussvorsitzende oder sein Vertreter haben den Aufsichtsrat in seinen Sitzungen über den Inhalt und die Ergebnisse aller Sitzungen der Ausschüsse unterrichtet. Der Aufsichtsrat war daher stets umfassend über sämtliche wichtigen Angelegenheiten des Evonik-Konzerns informiert. In der März-Sitzung des Aufsichtsrates standen die Jahresabschlussprüfung — nach vorangegangener, detaillierter Vorbefassung durch den Prüfungsausschuss — sowie die Veräußerung des Methacrylatgeschäfts im Vordergrund. Weitere Themen bildeten die Vorbereitung der ordentlichen Hauptversammlung, der Corporate-Governance-Bericht, der nichtfinanzielle Bericht und die Erklärung zur Unternehmensführung, die Vorstands-Tantiemen für das abgelaufene Geschäftsjahr und die Ziele für den Vorstand für das Geschäftsjahr 2019. Die Sitzung am 28. Mai 2019 diente der ergänzenden Information unmittelbar vor der Hauptversammlung. Die Sitzungen im Juni und im September widmete der Aufsichtsrat der Entgegennahme und Erörterung der Vorstandsberichte und der Berichte aus den Ausschüssen. In der Dezember-Sitzung hat der Aufsichtsrat das Budget für 2020 beschlossen, die Mittelfristplanung bis 2022 erörtert, das Konzept für die Effizienzprüfung 2020 beschlossen, die Auswahlempfehlung des Prüfungsausschusses im Rahmen der Ausschreibung der Abschlussprüfung beraten sowie zustimmend zur Kenntnis genommen und die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG beschlossen. Zudem hat der Aufsichtsrat in der Dezember-Sitzung im Vorgriff auf die Änderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex Anpassungen seiner Geschäftsordnung beschlossen und die Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrates geändert. Der Präsidialausschuss hat sich im Berichtsjahr insbesondere mit den nachfolgenden Themen befasst: Veräußerung des Methacrylatgeschäfts; Tantiemen des Vorstandes für 2018 und dessen Ziele für 2019; Erörterung der Geschäftslage, der aktuellen Projekte und des Aktienkurses von Evonik; die für Mitte 2020 geplante Änderung der Konzernstruktur mit der Beendigung des Betriebsführungsmodells und der Abschaffung der Segment-gesellschaften; Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) und der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex; Stand des fusionskontrollrechtlichen Genehmigungsverfahrens im Rahmen der Akquisition der PeroxyChem; gesamtwirtschaftliches Umfeld für 2020 sowie Budget 2020 und Mittel-fristplanung 2020 bis 2022. Im Mittelpunkt der Sitzung des Prüfungsausschusses im Februar stand der Jahres- und Konzernabschluss. Zudem hat sich der Prüfungsausschuss unter anderem mit dem Chancen- und Risikomanagement, dem Compliance-Jahresbericht 2018, dem Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2019 und der Beauftragung des Abschlussprüfers befasst. Schwerpunkt der Mai-Sitzung war die Quartalsmitteilung zum 31. März 2019. In seiner Sitzung im Juli hat sich der Prüfungsausschuss unter anderem ausführlich mit der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2019 und dem Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2019 befasst. Darüber hinaus hat er unter anderem einen Bericht zur Tax Compliance entgegengenommen. Der Prüfungsausschuss hat während des gesamten Berichtszeitraums in allen regulären Sitzungen die Ausschreibung der Abschlussprüfung für das Jahr 2021 intensiv begleitet und — neben einer Informationsveranstaltung im April — zusätzlich eine Sondersitzung zu diesem Thema im September abgehalten. Wesentliche Beratungsgegenstände der Sitzung im November bildeten die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal 2019, die Quartalsmitteilung zum 30. September 2019, die Prüfungsschwerpunkte für die Abschlussprüfung 2019, die Wirksamkeit des internen Revisionssystems und die Entgegennahme sowie die Diskussion der Jahresberichte von Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität (ESHQ) sowie Group Security. Der Finanz- und Investitionsausschuss war im Berichtsjahr insbesondere mit den Wachstumsprojekten und dem Status der Integration der Akquisitionen in den Konzern befasst (Näheres dazu unter „Investitionen, Akquisitionen, Desinvestitionen"). Weitere Themen waren das gesamtwirtschaftliche Umfeld, die Kapitalmarktsicht auf Evonik und die geplante neue Konzernstruktur. Der Innovations- und Forschungsausschuss hat sich in seiner Sitzung im Juni ausführlich mit der Budgetverwendung im Bereich Forschung & Entwicklung sowie dem Innovationswachstumsfeld Membrane beschäftigt. Im Vordergrund der Dezember-Sitzung des Innovations- und Forschungsausschusses standen Maßnahmen zur Förderung und Identifikation von Innovationen sowie die Chancen und Risiken aus der Automobilwende. Daneben haben der Aufsichtsrat bzw. seine Ausschüsse — abgesehen von der gesetzlichen Regelberichterstattung — insbesondere folgende Themen intensiv beraten und geprüft: Lage und Entwicklung des Konzerns Evonik hat sich 2019 in einem schwierigeren konjunkturellen Umfeld insgesamt gut behauptet. Die Spezialchemieprodukte waren trotz der wirtschaftlichen Abschwächung weiterhin weltweit stark nachgefragt. Insgesamt ging der Konzernumsatz bei nur leicht geringeren Mengen und Verkaufspreisen um 1 Prozent auf 13.108 Millionen € zurück. Das bereinigte EBITDA lag mit 2.153 Millionen € auf der Höhe des Vorjahres. Dazu trugen auch die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen bei. Das Konzernergebnis verbesserte sich infolge des Ertrags aus dem Verkauf des Methacrylatgeschäfts um 126 Prozent auf 2.106 Millionen €. Investitionen, Akquisitionen, Desinvestitionen Gegenstand unserer Beratungen waren Desinvestitionen sowie die wesentlichen Wachstumsprojekte einschließlich des Investitionscontrollings laufender Projekte. Zu den Veräußerungs- und den Wachstumsprojekten, mit denen sich der Aufsichtsrat bzw. der Finanz- und Investitionsausschuss besonders intensiv beschäftigt haben, zählten unter anderem: Ersatz des Kohlekraftwerks am Standort Marl durch ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (Deutschland) Joint Venture mit der chinesischen Unternehmensgruppe Wynca zur Errichtung einer neuen Produktionsstätte für pyrogene Kieselsäuren am Standort Zhenjiang (China) Erwerb der Verwaltungs- und Forschungsgebäude am Standort Allentown (USA) • Erwerb der PeroxyChem von One Equity Partners • Joint Venture mit der chinesischen Unternehmensgruppe Wynca zur Errichtung einer neuen Produktionsstätte für pyrogene Kieselsäuren am Standort Zhenjiang (China) • Erwerb der Verwaltungs- und Forschungsgebäude am Standort Allentown (USA) • Erwerb der PeroxyChem von One Equity Partners • Veräußerung des Methacrylatgeschäfts an Advent International • Pachtvertrag über eine von der Duisburger Hafen AG zu errichtende Lagerhalle am Standort Essen Goldschmidt (Deutschland) Zu den folgenden, in der näheren Vergangenheit abgeschlossenen Projekten hat der Finanz- und Investitionsausschuss jeweils einen Projektbericht, eine sogenannte „Post Completion Information", entgegengenommen: • Ausbau hochmolekularer Polyester in Witten (Deutschland) • Neubau einer Anlage für gefällte Kieselsäuren in Charleston und Kapazitätsumwidmung in Chester (beide USA) • Zudem hat der Finanz- und Investitionsausschuss Nachbetrachtungen, sogenannte „Post Completion Audits“, für die folgenden Projekte erörtert: • Erwerb des Spezialadditivgeschäfts von Air Products (USA) • Erweiterung der VESTOSINT®-Kapazitäten (Straße 4) am Standort Marl (Deutschland) • Akquisition des Silicageschäfts des US-amerikanischen Unternehmens J.M. Huber Corporation • Erweiterung der Kapazitäten zur Herstellung von Hohlfasermembranmodulen der Marke SEPURAN® in Schörfling (Österreich) Weitere Themen des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse Über die vorstehend beschriebenen Sachverhalte und Entwicklungen hinaus widmeten sich der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem auch folgenden Themen: • Beschlussvorschläge an die ordentliche Hauptversammlung im Mai 2019 • Beschlussfassung über die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG und zum Bericht des Aufsichtsrates an die Hauptversammlung • Kapitalmarktsicht auf Evonik • Neue Konzernstruktur und Ende der Betriebsführung Mitte 2020 • Beschlussfassung über den Kreditermächtigungsrahmen 2020 — 2022 • Beschlussfassung über das Mitarbeiter-Aktienprogramm 2020. Individualisierte Offenlegung der Sitzungsteilnahme im Aufsichtsrat und in seinen Ausschüssen scroll Aufsichtsratsmitglieder Aufsichtsrat Präsidialausschuss Anwesenheit in % Anwesenheit in % Bernd Tönjes (Vorsitzender) 5/5 100 6/6 100 Edeltraud Glänzer (stellv. Vorsitzende) 4/5 80 5/6 83 Martin Albers 5/5 100 6/6 100 Prof. Dr. Barbara Albert 5/5 100 Jens Barnhusen 5/5 100 Prof. Dr. Aldo Belloni 5/5 100 Karin Erhard 5/5 100 Carmen Fuchs (bis 11.12.2019) 5/5 100 Prof. Dr. Barbara Grunewald 5/5 100 Michael Hofmann (bis 30.04.201 9) 1/1 100 Martin Kubessa 5/5 100 Frank Löllgen 4/5 80 Dr. Siegfried Luther 5/5 100 Hussin EI Moussaoui (seit 11.12.2019) 0/0 Martina Reisch (seit 13.05.2019) 4/4 100 Michael Rüdiger 5/5 100 Dr. Thomas Sauer 5/5 100 Peter Spuhler 4/5 80 Anke Strüber-Hummelt 5/5 100 Angela Titzrath 3/5 60 Dr. Volker Trautz 5/5 100 6/6 100 Ulrich Weber 4/5 80 scroll Aufsichtsratsmitglieder Finanz- und Investitionsausschuss Prüfungsausschuss Anwesenheit in % Anwesenheit in % Bernd Tönjes (Vorsitzender) 4/4 100 Edeltraud Glänzer (stellv. Vorsitzende) 4/4 100 Martin Albers 4/4 100 Prof. Dr. Barbara Albert Jens Barnhusen 3/3 100 Prof. Dr. Aldo Belloni 4/4 100 Karin Erhard 5/5 100 Carmen Fuchs (bis 11.12.2019) Prof. Dr. Barbara Grunewald 5/5 100 Michael Hofmann (bis 30.04.201 9) 0/1 0 Martin Kubessa Frank Löllgen 4/4 100 Dr. Siegfried Luther 5/5 100 Hussin EI Moussaoui (seit 11.12.2019) Martina Reisch (seit 13.05.2019) Michael Rüdiger 4/4 100 Dr. Thomas Sauer 5/5 100 Peter Spuhler Anke Strüber-Hummelt 4/4 100 Angela Titzrath 3/5 60 Dr. Volker Trautz Ulrich Weber 4/4 100 scroll Aufsichtsratsmitglieder Nominierungsausschuss Vermittlungsausschuss Innovations- und Forschungsausschuss Anwesenheit in % Anwesenheit in % Anwesenheit in % Bernd Tönjes (Vorsitzender) 0/0 0/0 2/2 100 Edeltraud Glänzer (stellv. Vorsitzende) 0/0 Martin Albers 0/0 Prof. Dr. Barbara Albert 2/2 100 Jens Barnhusen 0/0 Prof. Dr. Aldo Belloni Karin Erhard Carmen Fuchs (bis 11.12.2019) 2/2 100 Prof. Dr. Barbara Grunewald Michael Hofmann (bis 30.04.201 9) Martin Kubessa Frank Löllgen 1/2 50 Dr. Siegfried Luther Hussin EI Moussaoui (seit 11.12.2019) 0/0 Martina Reisch (seit 13.05.2019) 2/2 100 Michael Rüdiger Dr. Thomas Sauer Peter Spuhler Anke Strüber-Hummelt Angela Titzrath Dr. Volker Trautz 0/0 0/0 2/2 100 Ulrich Weber 0/0 Corporate Governance Der Aufsichtsrat bekennt sich zu den Grundsätzen einer guten Unternehmensführung. Eine wesentliche Grundlage bildet dabei die Anerkennung der Vorgaben des Deutschen Corporate Gover-nance Kodex (Kodex oder DCGK), sowohl in der im Berichtszeitraum noch anzuwendenden Fassung vom 7. Februar 2017 als auch in der im kommenden Berichtsjahr geltenden Fassung vom 9. Mai 2019. Dies schließt nicht aus, in einzelnen, begründeten Aspekten von den Empfehlungen und Anregungen des Kodex abzuweichen. Als börsennotiertes Unternehmen unterliegt Evonik der Pflicht, nach § 161 des Aktiengesetzes zu erklären, inwieweit den Empfehlungen des Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden; Abweichungen von Empfehlungen sind zu begründen (Entsprechenserklärung). Vorstand und Aufsichtsrat haben im Dezember 2019 eine Entsprechenserklärung beschlossen, die sowohl auf der Internetseite der Gesellschaft als auch in der Erklärung zur Unternehmensführung veröffentlicht ist. Für seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat Ziele festgelegt, die bei Beschlussvorschlägen an die Hauptversammlung im Rahmen von Aufsichtsratswahlen berücksichtigt werden. In der gegenwärtigen Besetzung des Aufsichtsrates sind alle Ziele für die Zusammensetzung erfüllt, insbesondere: • Der Aufsichtsrat besteht aus sieben Frauen und 13 Männern. Entsprechend seinen eigenen Zielen und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben setzt er sich damit zu jeweils mindestens 30 Prozent aus Frauen und Männern zusammen. • Mindestens sechs Mitglieder des Aufsichtsrates auf Anteils-eignerseite sollen unabhängig von der Gesellschaft und deren Vorstand und unabhängig von einem kontrollierenden Aktionär sein. Der Aufsichtsrat stuft alle derzeitigen Mitglieder als unabhängig ein. Weitere Einzelheiten zur Unabhängigkeit der Aufsichtsratsmitglieder und zu den Diversity-Vorgaben sind in der Erklärung zur Unternehmensführung dargestellt. Die Gesellschaft führt jährlich Fortbildungsmaßnahmen für die Mitglieder des Aufsichtsrates durch. Im Berichtszeitraum befasste sich der Aufsichtsrat in einer ganztägigen Veranstaltung mit den Themen der Kapitalmarkt-Compliance und den Neuerungen bei den IFRS-Standards. Die Teilnahmequote betrug 70 Prozent. Zusätzlich nahm Hussin El Moussaoui an der Fortbildungsveranstaltung bereits als Gast teil. Auch für das abgelaufene Geschäftsjahr erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrates neben den Sitzungsgeldern reine Festvergütungen für die Aufsichtsratsarbeit sowie gegebenenfalls Ausschusstätigkeiten (siehe dazu im Vergütungsbericht unter Punkt 2 S.91ff.). Es bestanden 2019 keine Berater- oder sonstigen Dienstleistungs- und Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds mit der Gesellschaft. Ebenso wurden keine Geschäfte zwischen der Gesellschaft oder einer ihrer Konzerngesellschaften einerseits und den Aufsichtsratsmitgliedern oder ihnen nahestehenden Personen oder ihnen nahestehenden Unternehmen andererseits getätigt. Jahresabschlussprüfung Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), Frankfurt am Main, hat den nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellten Jahresabschluss der Evonik Industries AG zum 31. Dezember 2019, den gemäß § 315e Abs. 1 HGB auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS aufgestellten Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019 geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß § 322 HGB versehen. Den Prüfungsauftrag für den Jahresabschluss der Evonik Industries AG und den Konzernabschluss hatte der Aufsichtsrat entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Mai 2019 erteilt. Die Prüfung des Risikofrüherkennungssystems ist gemäß § 317 Abs. 4 HGB in die Jahresabschlussprüfung mit einbezogen. Die Prüfung hat ergeben, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen hat und dass das Risiko-früherkennungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen. Der Vorstand hat die vorstehend genannten Abschlussunterlagen, die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Vorbereitung auf die Beratung in der Sitzung des Aufsichtsrates vom 3. März 2020 zugeleitet. In seiner Sitzung am 26. Februar 2020 hat der Prüfungsausschuss zur Vorbereitung der Prüfung und Behandlung dieser Unterlagen im Aufsichtsratsplenum die Abschlüsse und die Prüfungsberichte sowie den Gewinnverwendungsvorschlag unter Teilnahme des Abschlussprüfers erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Prüfungsausschuss vom Abschlussprüfer über die Zusammenarbeit mit der internen Revision und anderen in das Risikomanagement einbezogenen Stellen sowie über die Wirksamkeit des Risikofrüher-kennungssystems in Bezug auf die Rechnungslegung berichten. In diesem Zusammenhang erklärte der Abschlussprüfer, der Vorstand habe die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form getroffen; ferner sei das Risikofrüherkennungssystem geeignet, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Evonik Industries AG, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019 sowie den Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns — nach Erläuterung dieser Vorlagen durch den Vorstand — eingehend geprüft und in seiner Sitzung am 3. März 2020 behandelt. An dieser Sitzung hat auch der Abschlussprüfer teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet sowie Fragen des Aufsichtsrates hinsichtlich der Art und des Umfangs der Prüfung sowie der Prüfungsergebnisse beantwortet. Die Erörterung bezog sich auch auf das Risikofrüherkennungssystem. Der Aufsichtsrat teilt die Auffassung des Prüfungsausschusses zur Wirksamkeit dieses Systems. Der Aufsichtsrat konnte sich davon überzeugen, dass die Prüfung durch den Abschlussprüfer ordnungsgemäß durchgeführt worden ist und dass die Prüfung wie auch die Prüfungsberichte den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Nach eingehender Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts (einschließlich der Erklärung zur Unternehmensführung) erklärt der Aufsichtsrat, dass er nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände gegen den Jahres- und Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht erhebt. Der Empfehlung des Prüfungsausschusses folgend hat der Aufsichtsrat den Ergebnissen des Abschlussprüfers zugestimmt. Damit hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 3. März 2020 gebilligt. Der Jahresabschluss 2019 ist somit festgestellt. Der Aufsichtsrat stimmt in seiner Einschätzung der Lage von Gesellschaft und Konzern mit der vom Vorstand im zusammengefassten Lagebericht zum Ausdruck gebrachten Einschätzung überein. Den Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Bilanzgewinns hat der Aufsichtsrat insbesondere unter den Gesichtspunkten der Ausschüttungspolitik, der Auswirkungen auf Liquidität sowie unter Berücksichtigung der Aktionärsinteressen gewürdigt; dies schloss auch eine Erläuterung durch den Vorstand und eine Erörterung mit dem Abschlussprüfer mit ein. Anschließend stimmte der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns zu und schloss sich diesem an. Prüfung des gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Berichts Evonik hat für das Geschäftsjahr 2019 einen gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht (§§ 289b Abs. 3, 315b Abs. 3 HGB) erstellt. Wesentliche Berichtsgegenstände sind Arbeitnehmer- und Umweltbelange, die Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Sozialbelange sowie die Lieferkette. Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht auf der Grundlage einer Vorbefassung durch den Prüfungsausschuss in seiner Sitzung am 3. März 2020 geprüft und erhebt gegen den Bericht keine Einwendungen. Prüfung des Berichts des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Der Vorstand hat einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 aufgestellt, den der Abschlussprüfer geprüft und dem er folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nach § 313 AktG erteilt hat: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war." Der Vorstand hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers hierzu allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Vorbereitung auf die Beratung in der Aufsichtsratssitzung vom 3. März 2020 zugeleitet. Der Prüfungsausschuss hat sich mit diesen Unterlagen in seiner Sitzung am 26. Februar 2020 eingehend befasst, um die Prüfung durch den und die Beschlussfassung des Aufsichtsrates hierzu vorzubereiten. Dabei haben die Mitglieder des Vorstandes den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen eingehend erläutert und Fragen hierzu beantwortet. Der an den Sitzungen teilnehmende Abschlussprüfer hat dem Prüfungsausschuss über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen berichtet und Fragen der Mitglieder des Prüfungsausschusses beantwortet. Die Mitglieder des Prüfungsausschusses haben den Prüfungsbericht und den Bestätigungsvermerk zur Kenntnis genommen. Der Prüfungsausschuss konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen und gelangte insbesondere zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht — wie auch die vom Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung selbst — den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Der Prüfungsausschuss hat dem Aufsichtsrat empfohlen, dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer zuzustimmen und, da nach Beurteilung des Prüfungsausschusses keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstandes zum Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu erheben sind, eine entsprechende Beurteilung zu beschließen. Der Aufsichtsrat hat sich mit dem Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen in seiner Sitzung am 3. März 2020 befasst. Auch in dieser Sitzung haben die Mitglieder des Vorstandes den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen eingehend erläutert und Fragen hierzu beantwortet. Zudem hat auch der Abschlussprüfer an der Aufsichtsratssitzung teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen berichtet sowie Fragen der Aufsichtsratsmitglieder beantwortet. Auf dieser Grundlage hat der Aufsichtsrat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften geprüft, ob nach den Umständen, die im Zeitpunkt ihrer Vornahme bekannt waren, die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind. Dazu hat er sich insbesondere für die Rechtsgeschäfte von wesentlicher Bedeutung erläutern lassen, nach welchen Grundsätzen die Leistungen der Gesellschaft und die dafür erhaltenen Gegenleistungen festgesetzt worden sind. Der Prüfungsausschuss hat den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen beraten und dem Aufsichtsrat eingehend über das Ergebnis seiner Beratung berichtet. Der Aufsichtsrat konnte sich von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfung und des Prüfungsberichts überzeugen und gelangte insbesondere zu der Überzeugung, dass der Prüfungsbericht — wie auch die vom Abschlussprüfer durchgeführte Prüfung selbst—den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Er hat dabei insbesondere die Vollständigkeit und Richtigkeit des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Anhaltspunkte für Beanstandungen sind nicht ersichtlich geworden. Der Aufsichtsrat erhebt gegen die Schlusserklärung des Vorstandes im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen keine Einwände und schließt sich dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers an. Personelle Angelegenheiten im Aufsichtsrat Am 15. Juli 2019 ist der Ehrenvorsitzende und langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrates Dr. Werner Müller im Alter von 73 Jahren verstorben. Wir werden ihn als großen Denker und als Menschen sehr vermissen. Evonik hat eine Persönlichkeit von außergewöhnlicher Gestaltungskraft verloren und wird Dr. Werner Müller stets ein ehrendes Andenken bewahren. Im Geschäftsjahr 2019 kam es zu zwei personellen Veränderungen auf der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat. Michael Hofmann ist durch Niederlegung seines Mandats mit Ablauf des 30. April 2019 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Für Michael Hofmann ist Martina Reisch durch Beschluss des Amtsgerichts Essen mit Wirkung ab dem 13. Mai 2019 als Mitglied des Aufsichtsrates gewählt worden. Das für Michael Hofmann im Rahmen der Wahl der Arbeitnehmervertreter 2018 nach dem Mitbestimmungsgesetz gewählte Ersatzmitglied hatte zuvor erklärt, dass es für ein Mandat im Aufsichtsrat nicht mehr zur Verfügung stehe. Martina Reisch hatte ihr Mandat als im Rahmen der Wahl der Arbeitnehmervertreter 2018 gewähltes Ersatzmitglied für Martin Albers zugleich ebenfalls niedergelegt. Carmen Fuchs hat ihr Mandat im Aufsichtsrat mit Wirkung zum 11. Dezember 2019 niedergelegt. Für sie ist das im Rahmen der Wahl der Arbeitnehmervertreter im Jahr 2018 nach dem Mitbestimmungsgesetz gewählte Ersatzmitglied Hussin El Moussaoui in den Aufsichtsrat nachgerückt. Infolge der Personalveränderungen im Aufsichtsrat kam es auch zu Personalveränderungen in den Ausschüssen. Der Aufsichtsrat wählte Martina Reisch mit Wirkung ab dem 4. Juni 2019 zum Mitglied im Innovations- und Forschungsausschuss, nachdem Jens Barnhusen sein Ausschussmandat zum 31. Mai 2019 niedergelegt hatte. Jens Barnhusen übernahm ab dem 4. Juni 2019 das Mandat von Michael Hofmann im Prüfungsausschuss. Hussin El Moussaoui hat das Mandat von Carmen Fuchs im Innovations- und Forschungsausschuss mit Wirkung vom 12. Dezember 2019 übernommen. Der Aufsichtsrat dankt Carmen Fuchs und Michael Hofmann für ihre engagierte Mitwirkung zum Wohle des Unternehmens und seiner Belegschaft. Schlussbemerkung Der Aufsichtsrat dankt darüber hinaus dem Vorstand, den Betriebsräten und Sprecherausschüssen sowie allen Mitarbeitern der Evonik Industries AG und der verbundenen Unternehmen für die erfolgreiche Arbeit im zurückliegenden Geschäftsjahr. Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht in seiner Sitzung am 3. März 2020 gemäß § 171 Abs. 2 AktG beschlossen. Essen, 3. März 2020 Für den Aufsichtsrat Bernd Tönjes, Vorsitzender
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