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United Internet AG

Annual / Quarterly Financial Statement Apr 8, 2020

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Annual / Quarterly Financial Statement

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United Internet AG Montabaur United Internet AG - Konzern-Jahresfinanzbericht 2019 Konzernabschluss 2019 Hinweise: Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Jahresabschluss bei geschlechtsspezifischen Bezeichnungen die männliche Form gewählt. United Internet weist darauf hin, dass die Verwendung der männlichen Form explizit als geschlechtsunabhängig zu verstehen ist. Dieser Jahresabschluss liegt in deutscher und englischer Sprache vor. Beide Fassungen stehen auch im Internet unter www.united-internet.de zum Download bereit. Im Zweifelsfall ist die deutsche Version maßgeblich. Hinweis auf ungeprüfte Abschnitte des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der United Internet AG zum 31. Dezember 2019 Im Rahmen der Lageberichterstattung kann es vorkommen, dass neben lageberichtstypischen Angaben ebenfalls lageberichtsfremde Angaben (gesetzlich nicht gefordert) enthalten sind, die keiner inhaltlichen Prüfung durch den Abschlussprüfer unterzogen werden müssen. Daneben kann es vorkommen, dass bestimmte Angaben für den Abschlussprüfer nicht prüfbar sind. "Nicht prüfbare Angaben" sind solche, die aufgrund der Art der Angaben bzw. aufgrund nicht vorhandener geeigneter Kriterien für den Abschlussprüfer nicht beurteilbar sind. Im Bericht der United Internet AG über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns zum 31. Dezember 2019 wurden folgende Kapitel bzw. Angaben als "nicht geprüfte Lageberichtsangaben" identifiziert: ― Bei den im Unterkapitel "1.4 Forschung und Entwicklung" enthaltenen Angaben handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da "lageberichtsfremde Angaben" inhaltlich nicht geprüft werden. ― Bei den in den Unterkapiteln "2.2 Geschäftsverlauf" und "2.3 Lage des Konzerns" enthaltenen Tabellen "Quartalsentwicklung" mit Finanzkennzahlen auf Quartalsbasis für die Segmente und den Konzern handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da United Internet ihre Zwischenabschlüsse keiner prüferischen Durchsicht oder Prüfung unterzieht. ― Bei den im Unterkapitel "2.4 Wesentliche nicht-finanzielle Leistungsindikatoren" enthaltenen Angaben unter "Green-IT" und "Soziales Engagement" handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da "lageberichtsfremde Angaben" inhaltlich nicht geprüft werden. ― Bei dem Kapitel "7. Erklärung zur Unternehmensführung / Corporate Governance Bericht" handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da die Prüfung der Angaben in der Erklärung zur Unternehmensführung durch den Abschlussprüfer gem. § 317 Abs. 2 S. 6 HGB darauf zu beschränken ist, dass die Angaben gemacht wurden und der in Abschnitt 7 enthaltene Corporate Governance Bericht nach Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex eine "lageberichtsfremde Angabe" darstellt, die inhaltlich nicht geprüft wird. LAGEBERICHT 1. GRUNDLAGEN DER GESELLSCHAFT UND DES KONZERNS 1.1 Geschäftsmodell Konzernstruktur Die 1988 gegründete United Internet AG mit Hauptsitz in Montabaur, Deutschland, ist die Konzernobergesellschaft der United Internet Gruppe. Die United Internet AG konzentriert sich zusammen mit ihrer Servicegesellschaft United Internet Corporate Services GmbH im Wesentlichen auf zentrale Funktionen wie Finanzen, Corporate Controlling & Accounting, Tax, Beteiligungsmanagement, Presse, Investor Relations, Legal, Corporate Governance, Compliance & Sustainability, Risikomanagement, Corporate Audit (Interne Revision), Personalmanagement, Facility-Management, Einkauf sowie Corporate IT. Die Konzernstruktur zum 31. Dezember 2019 hat sich im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert. Das operative Geschäft im Segment "Consumer Access" wird im Wesentlichen durch die - unter dem Dach der 1&1 Drillisch AG agierenden Gesellschaften - Drillisch Online GmbH und 1&1 Telecom GmbH betrieben. Im Segment "Business Access" ist United Internet insbesondere über die - von der United Internet Service Holding GmbH gehaltene - 1&1 Versatel GmbH tätig. Das operative Geschäft im Segment "Consumer Applications" wird im Wesentlichen über die - unter der 1&1 Mail & Media Applications SE zusammengefassten Gesellschaften - 1&1 De-Mail GmbH, 1&1 Mail & Media GmbH und United Internet Media GmbH betrieben. Im Segment "Business Applications" ist United Internet primär - über die von den Holdinggesellschaften 1&1 IONOS TopCo SE (vormals: 1&1 Internet TopCo SE) und 1&1 IONOS Holding SE (vormals: 1&1 Internet Holding SE) gehaltene - Strato AG und deren Tochter Cronon GmbH (vormals: Cronon AG) sowie über die 1&1 IONOS SE inklusive derer wesentlicher Tochterunternehmen im In- und Ausland tätig. Dazu zählen - neben den Auslandsgesellschaften 1&1 IONOS Inc. (USA), 1&1 IONOS Ltd. (vormals: 1&1 Internet Ltd., Großbritannien), 1&1 IONOS S.A.R.L. (vormals: 1&1 Internet S.A.R.L., Frankreich) und 1&1 IONOS España S.L.U. (vormals: 1&1 Internet España S.L.U., Spanien) - insbesondere die Arsys Internet S.L.U. (Spanien), die Fasthosts Internet Ltd. (Großbritannien), die home.pl S.A. (Polen), die InterNetX GmbH, die Sedo GmbH, die united-domains AG sowie die World4You Internet Services GmbH (Österreich). Neben diesen operativ tätigen und vollkonsolidierten Tochterunternehmen hielt United Internet zum 31. Dezember 2019 eine Reihe weiterer Beteiligungen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die - von der United Internet Investments Holding AG & Co. KG - gehaltenen Anteile an der börsennotierten Tele Columbus AG, Berlin (29,90 %), sowie um Beteiligungen an den strategischen Partnern ePages GmbH, Hamburg (25,01 %), Open-Xchange AG, Köln (25,39 %), rankingCoach International GmbH, Köln (30,70 %), und uberall GmbH, Berlin (27,42 %). Zudem hält United Internet - nach der Einbringung von affilinet in Awin im Jahr 2017 - über die 1&1 Mail & Media Applications SE Anteile an der AWIN AG, Berlin (20,00 %). Einzelheiten zu den Beteiligungen sowie Veränderungen bei den Beteiligungen finden sich unter Punkt 2.2 "Geschäftsverlauf" unter "Beteiligungen im Konzern". Eine vereinfachte Darstellung der Konzernstruktur von United Internet inklusive wesentlicher operativ tätiger Tochterunternehmen sowie wesentlicher Beteiligungen - mit Stand 31. Dezember 2019 - zeigt das folgende Organigramm. Geschäftstätigkeit United Internet ist mit 24,74 Mio. kostenpflichtigen Kundenverträgen (Vorjahr: 23,85 Mio.) sowie 37,59 Mio. werbefinanzierten Free-Accounts (Vorjahr: 37,00 Mio.) ein führender europäischer Internet-Spezialist. Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche "Access" und "Applications", die sich wiederum in die Berichtssegmente "Consumer Access" und "Business Access" sowie "Consumer Applications" und Business Applications" unterteilen. Geschäftsbereich "Access" Im Geschäftsbereich "Access" mit den beiden Segmenten "Consumer Access" und "Business Access" sind die kostenpflichtigen Access-Produkte von United Internet für Privat- und Geschäftskunden zusammengefasst. Dazu zählen - im Privatkundengeschäft - Breitband- und Mobile-Access-Produkte inklusive damit verbundener Anwendungen (wie Heimvernetzung, Online-Storage, Telefonie, Video-on-Demand oder IPTV) sowie - im Geschäftskundenbereich - Daten- und Netzwerklösungen für mittelständische Unternehmen sowie Infrastrukturleistungen für Großunternehmen. Mit rund 48.500 km Länge betreibt United Internet eines der größten Glasfasernetze in Deutschland. Zudem hat die Gesellschaft - indirekt über die 2017 übernommene 1&1 Drillisch AG - als einziger MBA MVNO in Deutschland langfristig Anspruch auf einen bis zu 30 %-igen Anteil an der genutzten Netzkapazität von Telefónica Deutschland und damit einen weitreichenden Zugriff auf eines der größten Mobilfunknetze in Deutschland. Daneben hat United Internet im Geschäftsjahr 2019 erfolgreich an der 5G-Frequenzauktion teilgenommen und zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz ersteigert. Mit diesem Frequenzerwerb wurde der Grundstein für den Aufbau eines eigenen leistungsfähigen Mobilfunknetzes gelegt. Neben dem eigenen Festnetz sowie dem privilegierten Zugang zum Telefónica-Netz kauft die Gesellschaft zusätzlich von verschiedenen Vorleistungsanbietern standardisierte Netzleistungen ein. Diese Vorleistungen werden mit Endgeräten, selbstentwickelten Applikationen und Services aus der eigenen "Internet-Fabrik" veredelt, um sich so vom Wettbewerb zu differenzieren. Im Geschäftsbereich "Access" ist United Internet ausschließlich in Deutschland tätig und zählt - gemessen an Kundenverträgen und Umsätzen - zu den führenden Anbietern. Vermarktet werden die Access-Produkte über bekannte Marken wie 1&1 oder Discount-Marken, wie yourfone und smartmobile.de, mit denen der Markt umfassend und zielgruppenspezifisch adressiert wird. Geschäftsbereich "Applications" Der Geschäftsbereich "Applications" mit den beiden Segmenten "Consumer Applications" und "Business Applications" umfasst werbefinanzierte und kostenpflichtige Applications-Produkte für Privat- und Geschäftskunden. Zu diesen Applikationen gehören z. B. Domains, Homepages, Webhosting, Server und E-Shops, Anwendungen für Personal Information Management (E-Mail, Aufgaben, Termine, Adressen), Groupwork, Online-Storage und Office-Applikationen. Die Applikationen werden in der eigenen "Internet-Fabrik" oder in Kooperation mit Partnerfirmen entwickelt und in den 10 Rechenzentren der Gesellschaft auf rund 90.000 Servern betrieben. Im Geschäftsbereich "Applications" gehört United Internet - gemessen an Domains, Kundenverträgen und Umsätzen - auch international zu den führenden Unternehmen mit Aktivitäten in europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Schweiz, Spanien) sowie in Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA). Die zielgruppenspezifische Vermarktung der Applikationen an Privat- und Geschäftskunden erfolgt über die unterschiedlich positionierten Marken GMX, mail.com, WEB.DE, IONOS, Arsys, Fasthosts, home.pl, InterNetX, Strato, united-domains und World4You. Darüber hinaus bietet United Internet seinen Kunden über die Marke Sedo professionelle Dienstleistungen rund um das aktive Domain-Management an. Die Monetarisierung der kostenfreien Applikationen über Werbung erfolgt über United Internet Media. Geschäftsbereiche, Segmente und Marken (Stand: 31. Dezember 2019) Unternehmensleitung Der Vorstand der United Internet AG bestand im Geschäftsjahr 2019 aus folgenden 2 Mitgliedern: ― Ralph Dommermuth, Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender (seit 1988 im Unternehmen) ― Frank Krause, Finanzvorstand (seit 2015 im Unternehmen) Der von der Hauptversammlung 2015 gewählte Aufsichtsrat der United Internet AG bestand im Geschäftsjahr 2019 unverändert aus folgenden 3 Mitgliedern: ― Kurt Dobitsch, Aufsichtsratsvorsitzender ― Michael Scheeren, stellv. Vorsitzender ― Kai-Uwe Ricke Wesentliche Absatzmärkte und Wettbewerbsposition Mit einem Umsatzanteil von fast 92 % am weltweiten Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2019 ist Deutschland der bei weitem wichtigste Absatzmarkt der United Internet Gruppe. Neben Deutschland sind ― Großbritannien, ― die USA, ― Spanien, ― Frankreich, ― Polen und ― Österreich die wesentlichsten Absatzmärkte des Konzerns. Wettbewerbsposition im Segment "Consumer Access" Nach dem Zusammenschluss mit Drillisch (inzwischen 1&1 Drillisch) in 2017 ist United Internet im rein national aufgestellten Segment "Consumer Access" - gemessen an Kundenverträgen, Umsätzen und Profitabilität - nach der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland die 4. Kraft im deutschen Telekommunikationsmarkt mit Festnetz- und Mobilfunkprodukten. Wettbewerbsposition im Segment "Business Access" Auch im ebenfalls auf Deutschland beschränkten Segment "Business Access" gehört United Internet zu den führenden Unternehmen. Mit dem ca. 48.500 km Länge umfassenden Glasfasernetz von 1&1 Versatel betreibt United Internet eines der größten Glasfasernetze in Deutschland. Wettbewerbsposition im Segment "Consumer Applications" Im Segment "Consumer Applications" ist United Internet über die Marken GMX und WEB.DE in Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie zudem über die internationale Marke mail.com in Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Spanien aktiv. Im Heimatmarkt Deutschland ist United Internet der - gemessen an der Anzahl der Nutzer - führende E-Mail-Anbieter und einer der führenden Cloud-Anbieter. Wettbewerbsposition im Segment "Business Applications" Mit seinen Hosting- und Cloud-Applikationen ist United Internet im ebenfalls international aufgestellten Segment "Business Applications" in insgesamt 12 Ländern aktiv. Dabei ist die Gesellschaft - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - seit Jahren Marktführer in Deutschland und konnte diese Position mit dem Abschluss der Übernahme des Wettbewerbers Strato in 2017 weiter festigen. Im europäischen Ausland ist United Internet mit seinen Hosting- und Cloud-Applikationen inzwischen - direkt vor Ort oder aus Deutschland heraus - in allen wichtigen Märkten aktiv. Dazu zählen neben dem Heimatmarkt Deutschland vor allem die großen europäischen Volkswirtschaften Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Spanien. Mit Ausnahme von Italien gehört die Gesellschaft in den anderen vorgenannten Ländern zu den jeweiligen Marktführern. Damit steht United Internet auch insgesamt - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - mit an der Spitze der europäischen Hosting- und Cloud-Anbieter. Neben Europa sind auch die nordamerikanischen Länder Kanada, USA und Mexiko wesentliche Zielmärkte. Im dort wichtigsten Markt, den USA, gehört United Internet - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - ebenfalls zu den führenden Unternehmen in diesem Segment. Damit zählt United Internet auch weltweit gesehen zu den führenden Unternehmen im Geschäft mit Hosting- und Cloud-Applikationen. Wesentliche Standorte Der United Internet Konzern beschäftigte zum 31. Dezember 2019 insgesamt 9.374 Mitarbeiter an über 30 in- und ausländischen Standorten. Wesentliche Standorte (gemessen an der Anzahl der Beschäftigten; > 50 Mitarbeiter) scroll Standort Segment Wesentliche Gesellschaft Montabaur (Headquarter) Corporate / Zentralfunktionen United Internet Consumer Access 1&1 Telecommunication Karlsruhe Corporate / Zentralfunktionen United Internet Consumer Access 1&1 Telecommunication Consumer Applications 1&1 Mail & Media Applications Business Applications 1&1 IONOS Berlin Consumer Access 1&1 Telecommunication Business Access 1&1 Versatel Business Applications 1&1 IONOS, Strato Zweibrücken Consumer Access 1&1 Telecommunication Business Applications 1&1 IONOS Cebu City (Philippinen) Business Applications 1&1 IONOS München Consumer Access 1&1 Drillisch Consumer Applications 1&1 Mail & Media Applications Madrid / Logroño (Spanien) Business Applications 1&1 IONOS, Arsys Stettin (Polen) Business Applications home.pl Flensburg Business Access 1&1 Versatel Düsseldorf Business Access 1&1 Versatel Krefeld Consumer Access 1&1 Drillisch Gloucester (Großbritannien) Business Applications 1&1 IONOS, Fasthosts Dortmund Business Access 1&1 Versatel Bukarest (Rumänien) Business Applications 1&1 IONOS Maintal Consumer Access 1&1 Drillisch Essen Business Access 1&1 Versatel Chesterbrook / Lenexa (USA) Business Access 1&1 IONOS Regensburg Business Applications InterNetX Stuttgart Business Access 1&1 Versatel Köln Business Applications Sedo Starnberg Business Applications united-domains 1.2 Strategie Das Geschäftsmodell von United Internet basiert überwiegend auf Kundenverträgen (elektronischen Abonnements) mit festen monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten. Ein solches Geschäftsmodell sichert in der Regel stabile und planbare Umsätze und Cashflows, bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse und eröffnet finanzielle Spielräume, um Chancen in neuen / erweiterten Geschäftsfeldern und neuen / erweiterten Märkten zu nutzen - organisch oder durch Übernahmen und Beteiligungen. Die große Zahl an Kundenbeziehungen hilft der Gesellschaft, sogenannte Skaleneffekte zu nutzen: Je mehr Kunden die Produkte nutzen, die von den Entwicklungsteams erstellt und in den firmeneigenen Rechenzentren betrieben werden, und / oder in eigenen Netzen Daten transportieren, desto größer der Gewinn. Diese Gewinne können anschließend wiederum in neue Kunden, neue Entwicklungen und neue oder erweiterte Geschäftsfelder investiert werden. Aus heutiger Sicht sind Mobile Internet und Cloud-Applikationen die Wachstumsmärkte der nächsten Jahre. Mit ihrer klaren Positionierung in den Geschäftsfeldern "Access" und "Applications" ist die United Internet Gruppe strategisch gut aufgestellt, um das erwartete Marktpotenzial zu nutzen. Angesichts der dynamischen Marktentwicklung in den Bereichen Cloud-Applikationen und Mobile Internet liegen die Wachstumschancen der Gesellschaft auf der Hand: Überall verfügbare, immer leistungsfähigere Breitband-Anschlüsse ermöglichen neue, aufwändigere Cloud-Applikationen. Diese internetbasierten Anwendungen für Privatanwender und Unternehmen sind auch die Wachstumstreiber für United Internet in den nächsten Jahren - sowohl als eigenständige Produkte im Geschäftsbereich "Applications" wie auch in Kombination mit den festnetz- und mobilfunkbasierten Zugangsprodukten im Geschäftsbereich "Access". Dank der langjährigen Erfahrung als Zugangs- und Applikations-Provider, den Kompetenzen bei Software-Entwicklung und Rechenzentrums-Betrieb, Marketing, Vertrieb und Kundenbetreuung, den starken und bekannten Marken (wie z. B. 1&1, GMX und WEB.DE) sowie den bestehenden Kundenbeziehungen zu Millionen Privatanwendern, Freiberuflern und kleinen Unternehmen im In- und Ausland (aktuell weltweit über 62 Mio. Kunden-Accounts) ist die Gesellschaft sehr gut positioniert. Um diese Positionierung auch für weiteres und nachhaltiges Wachstum zu nutzen, wird United Internet auch künftig stark in neue Kunden, neue Produkte und neue / erweiterte Geschäftsfelder sowie die weitere Internationalisierung investieren. Neben dem organischen Wachstum prüft United Internet kontinuierlich auch mögliche Firmenübernahmen, Beteiligungen und Kooperationen, um Marktpositionen und Kompetenzen weiter auszubauen. Dank der planbaren und hohen Free Cashflows verfügt United Internet über eine hohe Eigenfinanzierungskraft und einen guten Zugang zu Fremdfinanzierungsmärkten. Weitere Informationen zu Eigenfinanzierungskraft und Fremdfinanzierung finden sich unter Punkt 2.2 Geschäftsverlauf und 2.3 Lage des Konzerns. Weitere Informationen zu Strategie, Chancen und Zielen enthält der "Risiko-, Chancen- und Prognosebericht" unter Punkt 4. 1.3 Steuerungssysteme Die internen Steuerungssysteme unterstützen das Management bei der Steuerung und Überwachung des Konzerns und der Segmente. Die Systeme bestehen aus Planungs-, Ist- und Forecast-Rechnungen und basieren auf der jährlich überarbeiteten strategischen Planung des Konzerns. Dabei werden insbesondere Marktentwicklungen, technologische Entwicklungen und Trends, deren Einfluss auf die eigenen Produkte und Services sowie die finanziellen Möglichkeiten des Konzerns berücksichtigt. Die Unternehmenssteuerung hat das Ziel, United Internet und ihre Tochterunternehmen kontinuierlich und nachhaltig zu entwickeln. Das Konzern-Berichtswesen umfasst monatliche Ergebnisrechnungen sowie quartalsweise erstellte IFRS-Reportings aller konsolidierten Tochtergesellschaften und stellt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie der Unternehmensbereiche dar. Die Finanzberichterstattung wird durch weitere Detailinformationen ergänzt, die für die Beurteilung und Steuerung des operativen Geschäfts notwendig sind. Die zentralen Steuerungsgrößen der United Internet Gruppe für das oberste Führungsgremium sind in der "Segmentberichterstattung" des Konzernanhangs unter Punkt 5 dargestellt. Ein weiterer Bestandteil der Steuerungssysteme sind vierteljährlich erstellte Berichte zu den wesentlichen Risiken des Unternehmens. Die genannten Berichte werden in den Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen diskutiert und stellen wesentliche Beurteilungs- und Entscheidungsgrundlagen dar. Zur Steuerung des Konzerns verwendet die United Internet AG insbesondere Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung (Umsatz, EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen), EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern), EPS (Ergebnis pro Aktie)), der Kapitalflussrechnung (Free Cashflow) sowie der Bilanz (Vermögenspositionen, Finanzverbindlichkeiten). Darüber hinaus wird die Gesellschaft über nicht-finanzielle Kennzahlen, insbesondere über Anzahl und Wachstum der kostenpflichtigen Kundenverträge sowie der werbefinanzierten Free-Accounts, gesteuert. Verwendung und Definition relevanter finanzieller Kennzahlen finden sich unter Punkt 2.2. Die für die Unternehmensleitung zentralen Steuerungsgrößen sind der Umsatz und das EBITDA. Diese Größen finden sich entsprechend auch in der Prognoseberichterstattung wieder. Ein Vergleich zwischen den in der Prognose benannten Steuerungskennzahlen und den Ist-Werten dieser Steuerungskennzahlen findet sich in diesem Lagebericht unter Punkt 2.2 "Geschäftsverlauf" im Bereich "Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf" sowie unter Punkt 2.3 "Lage des Konzerns". Als Frühwarnsystem dienen insbesondere die Anzahl der Kundenverträge, die Brutto- und Netto-Vertriebszahlen sowie die damit verbundenen Kundengewinnungskosten - im Vergleich zu den Planungs- und Forecast-Rechnungen der Gesellschaft. 1.4 Forschung und Entwicklung Als Internet Service Provider betreibt die United Internet Gruppe keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung (F&E). Vor diesem Hintergrund weist United Internet keine F&E-Kennzahlen aus. Gleichwohl stehen die United Internet Marken für leistungsstarke Internet-Access-Lösungen sowie für innovative, webbasierte Produkte und Applikationen, die zumeist im eigenen Haus entwickelt werden. Die Fähigkeit, innovative Produkte und Dienste zu entwickeln, zu kombinieren, anzupassen und in große Märkte einzuführen, bildet die Basis für den Erfolg der Gesellschaft. Dank leistungsfähiger Entwicklungsteams kann United Internet dabei schnell und flexibel auf neue Ideen und Trends reagieren und etablierte Produkte weiterentwickeln und wechselnden Bedürfnissen anpassen - ein wichtiges Erfolgsmerkmal im überaus dynamischen Internet-Markt. Durch die Kompetenz bei Produktentwicklung, -weiterentwicklung und -rollout ist die Gesellschaft in vielen Bereichen unabhängig von Entwicklungsarbeiten und Zulieferungen Dritter und kann damit wichtige Wettbewerbs- und Geschwindigkeitsvorteile nutzen. Die eigenen Entwicklungszentren (insbesondere in Karlsruhe, Berlin und Bukarest) mit rund 3.000 Entwicklern, Produktmanagern und technischen Administratoren (und damit rund 32 % aller Mitarbeiter) arbeiten überwiegend mit Open-Source-Codes und im Rahmen fest definierter und modellierter Entwicklungsumgebungen. Ergänzend werden Programmierleistungen Dritter in Anspruch genommen, um bestimmte Projekte rasch und effizient umzusetzen. So können Produkte innerhalb kürzester Zeit entwickelt und zeitnah neuen Kundenbedürfnissen angepasst werden. Darüber hinaus bezieht United Internet auch Lösungen von Partnern, die anschließend modifiziert und in die eigenen Systeme integriert werden. Mittels der eigenentwickelten sowie der integrierten Anwendungen verfügt United Internet über eine Art Baukastensystem, dessen Module sich zu verschiedenen leistungsfähigen Anwendungen kombinieren und mit produkt- und länderspezifischen Benutzeroberflächen versehen lassen - ein großer Vorteil bei der Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen sowie dem internationalen Produkt-Rollout. Aufgrund der stetig wachsenden Kundenzahl werden die Anforderungen an Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Verfügbarkeit immer höher. Neben der Weiterentwicklung der Produkte und den ständigen Optimierungen im Backend-Bereich gilt es dabei auch, vorhandene Prozesse ständig zu verbessern, um die Zuverlässigkeit der Systeme und damit auch die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen. Schwerpunkte 2019 "Consumer Access" ― Einführung der "eSIM" ― Ausbau der "Open-Access-Plattform" zur Realisierung von FTTH-Anschlüssen mit Geschwindigkeiten von 1 GBit/s ― Einführung einer neuen "Set-Top-Box" für IPTV ― Entwicklung neuer "IPTV-Applikationen" für Smart TVs auf Basis von Android "Business Access" ― Basisinstallation eines Software Defined Network (SDN) - Enabling of Dynamic Products "Consumer Applications" ― Start der "Smart-Inbox" bei GMX und WEB.DE ― Ausbau der Big Data Plattform zur KI-basierten Smart Data Plattform mit Self Service Analytics ― Einführung einer "Zwei-Faktor-Authentifizierung" bei GMX und WEB.DE "Business Applications" ― Start der "Private Cloud beta" auf VMware-Basis ― Einführung eines neuen "Managed-Kubernetes"-Produkts für die IONOS Enterprise Cloud zur Verwaltung von Container-Workloads ― Einführung einer rechtssicheren und GOBD-konformen E-Mail-Archivierung für IONOS-Kunden ― Einführung eines integrierten eCommerce-Angebots für die Website-Baukästen (MyWebsite) bei IONOS ― Integration eines "Virtual-Desktop-Infrastructure"-Produkts (VDI) für Enterprise-Kunden bei Arsys ― Einführung eines neuen "Managed-SAP-HANA"-Produkts für Enterprise-Kunden bei Arsys ― Einführung einer Markenüberwachung für mehr als 140 Markenämter ― Einführung der "OX App Suite" als deutsche Alternative zu Microsoft Office 365 und G-Suite ― Einführung von "Hosted Exchange 2019" als professionelle E-Mail Lösung für mittlere und größere Unternehmen ― Einführung des "WordPress Pro Hosting Portfolios" speziell für Professionals und Agenturen ― Einführung neuer professioneller Backup Lösung für alle Server und Cloud-Produkte bei IONOS und IONOS Enterprise Cloud ― Einführung neuer "Dedicated Bare Metal Server" mit der Intel Cascade Lake CPU 2. WIRTSCHAFTSBERICHT 2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Entwicklung der Gesamtwirtschaft Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Jahr 2019 seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft unterjährig mehrfach nach unten korrigiert. Im Rahmen des letzten Updates seines "World Economic Outlook" vom 20. Januar 2020 hat der IWF für das Jahr 2019 ein vorläufiges Wachstum der Weltwirtschaft von 2,9 % ausgewiesen. Das Wachstum lag damit deutlich unter dem Vorjahresniveau (3,6 %) und gleichzeitig 0,6 Prozentpunkte unter der IWF-Prognose vom Januar 2019 (3,5 %). Die Ursachen für die schwächer als erwartet ausgefallene globale Wirtschaftsentwicklung sieht der Fonds unter anderem in zunehmenden Handelsbarrieren und wachsenden Unsicherheiten in Folge geopolitischer Risiken. Aus Sicht von United Internet haben sich die Volkswirtschaften der heutigen Zielländer der Gesellschaft allesamt schlechter als ursprünglich prognostiziert entwickelt. Gleichzeitig gab auch das Wachstumstempo der Volkswirtschaften der Zielländer im Vergleich zum Vorjahr nach. Die US-Wirtschaft blieb im Jahr 2019 mit einem Wachstum von 2,3 % deutlich gegenüber dem Vorjahr (2,9 %) zurück und verfehlte auch die Erwartungen des IWF zu Jahresbeginn (Prognose von Januar 2019: 2,5 %). Auch das Wirtschaftswachstum in Kanada blieb mit 1,5 % deutlich gegenüber dem Vorjahr (1,9 %) zurück und konnte ebenfalls die ursprünglichen IWF-Erwartungen (1,9 %) nicht erfüllen. In Mexiko stagnierte die Wirtschaft und lag mit 0,0 % deutlich unter dem Vorjahreswert (2,1 %) sowie der IWF-Prognose (2,1 %). Auch die Wirtschaft der Euro-Zone verfehlte mit einem Plus von 1,2 % deutlich das Wachstum des Vorjahres (1,9 %) und gleichzeitig auch die ursprüngliche IWF-Erwartung (1,6 %). Dabei lag die Wirtschaftsleistung in Frankreich mit einem Wachstum von 1,3 % sowohl unter dem Vorjahresniveau (1,7 %) als auch unter der ursprünglichen Erwartung (1,5 %). Auch Spanien konnte mit einem Wirtschaftswachstum von 2,0 % weder das Vorjahr (2,4 %) noch die ursprünglichen IWF-Erwartung (2,2 %) erreichen. Gleiches gilt für Italien, das mit einem Plus von nur 0,2 % das Vorjahresniveau (0,8 %) als auch die ursprüngliche IWF-Prognose (0,6 %) deutlich verfehlte. Die wirtschaftliche Entwicklung im Nicht-Euro-Land Großbritannien war mit einem Plus von 1,3 % stabil im Vergleich zum Vorjahr, blieb allerdings ebenfalls hinter der ursprünglichen Erwartung des IWF (1,5 %) zurück. Für Deutschland, dem aus Sicht von United Internet wichtigsten Markt (Umsatzanteil 2019 fast 92 %), hat der IWF in 2019 ein Wirtschaftswachstum von lediglich 0,5 % errechnet. Dies sind 1,0 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr (1,5 %) und auch 0,8 Prozentpunkte weniger als ursprünglich erwartet (1,3 %). Die Berechnungen des Fonds für Deutschland decken sich dabei weitgehend mit den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis), das ein Wachstum des (preis- und kalenderbereinigten) Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,6 % (Vorjahr: 1,5 %) festgestellt hat. Unterjährige Veränderungen der Wachstumsprognosen 2019 für wesentliche Zielländer und -regionen von United Internet scroll Januar-Prognose April-Prognose Juli-Prognose Oktober-Prognose Ist 2019 Abweichung zur Januar-Prognose Welt 3,5 % 3,3 % 3,2 % 3,0 % 2,9 % -0,6 Prozentpunkte USA 2,5 % 2,3 % 2,6 % 2,4 % 2,3 % -0,2 Prozentpunkte Kanada 1,9 % 1,5 % 1,5 % 1,5 % 1,5 % -0,4 Prozentpunkte Mexiko 2,1 % 1,6 % 0,9 % 0,4 % 0,0 % -2,1 Prozentpunkte Euro-Zone 1,6 % 1,3 % 1,3 % 1,2 % 1,2 % -0,4 Prozentpunkte Frankreich 1,5 % 1,3 % 1,3 % 1,2 % 1,3 % -0,2 Prozentpunkte Spanien 2,2 % 2,1 % 2,3 % 2,2 % 2,0 % -0,2 Prozentpunkte Italien 0,6 % 0,1 % 0,1 % 0,0 % 0,2 % -0,4 Prozentpunkte Großbritannien 1,5 % 1,2 % 1,3 % 1,2 % 1,3 % -0,2 Prozentpunkte Deutschland 1,3 % 0,8 % 0,7 % 0,5 % 0,5 % -0,8 Prozentpunkte Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2020 Mehrperiodenübersicht: Entwicklung des BIP in wesentlichen Zielländern und -regionen von United Internet scroll 2015 2016 2017 2018 2019 Veränderung zum Vorjahr Welt 3,2 % 3,2 % 3,7 % 3,6 % 2,9 % -0,7 Prozentpunkte USA 2,6 % 1,5 % 2,3 % 2,9 % 2,3 % -0,6 Prozentpunkte Kanada 0,9 % 1,4 % 3,0 % 1,9 % 1,5 % -0,4 Prozentpunkte Mexiko 2,6 % 2,9 % 2,0 % 2,1 % 0,0 % -2,1 Prozentpunkte Euro-Zone 2,0 % 1,8 % 2,4 % 1,9 % 1,2 % -0,7 Prozentpunkte Frankreich 1,3 % 1,2 % 1,8 % 1,7 % 1,3 % -0,4 Prozentpunkte Spanien 3,2 % 3,3 % 3,1 % 2,4 % 2,0 % -0,4 Prozentpunkte Italien 0,7 % 0,9 % 1,6 % 0,8 % 0,2 % -0,6 Prozentpunkte Großbritannien 2,2 % 1,9 % 1,7 % 1,3 % 1,3 % 0,0 Prozentpunkte Deutschland 1,5 % 1,9 % 2,5 % 1,5 % 0,5 % -1,0 Prozentpunkte Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2020 Mehrperiodenübersicht: Entwicklung des preis- und kalenderbereinigten BIP in Deutschland scroll 2015 2016 2017 2018 2019 Veränderung zum Vorjahr BIP 1,5 % 2,1 % 2,8 % 1,5 % 0,6 % -0,9 Prozentpunkte Quelle: Statistisches Bundesamt, Januar 2020 Entwicklung der Branche / Kernmärkte Für den deutschen ITK-Markt hat der Branchenverband Bitkom im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz vom 14. Januar 2020 ein deutliches Plus von 2,0 % (Vorjahr: + 2,2 %) auf 169,6 Mrd. € in 2019 prognostiziert. Zu Jahresanfang 2019 war der Verband noch von einem um 0,5 Prozentpunkte geringeren Wachstum von 1,5 % ausgegangen. Mit einem Umsatz von 92,9 Mrd. € und einem Wachstum von 2,9 % (Vorjahr: + 3,5 %) verzeichnete dabei der Markt der Informationstechnik weiterhin das stärkste Wachstum und zugleich das größte Marktvolumen. Besonders nachgefragt wurden dabei auch in 2019 die Anbieter von Software (+ 6,3 %) und IT-Services (+ 2,4 %). Der Telekommunikationsmarkt legte auch in 2019 wieder zu und erreichte ein Plus von 2,0 % (Vorjahr: + 1,9 %) auf 68,1 Mrd. €. Dabei legten Endgeräte (+ 11,1 %) und Telekommunikationsinfrastruktur (+ 1,5 %) zu, während die Telekommunikationsdienste auf Vorjahresniveau stagnierten. Der Markt der Unterhaltungselektronik befindet sich weiter auf Talfahrt und verlor mit - 7,7 % (Vorjahr: - 6,6 %) erneut deutlich auf 8,6 Mrd. €. Die aus Sicht des Geschäftsmodells von United Internet wichtigsten ITK-Märkte sind insbesondere der deutsche Telekommunikationsmarkt (Breitband-Anschlüsse und Mobile-Internet) im überwiegend abonnementfinanzierten Geschäftsbereich "Access" sowie der weltweite Cloud-Computing-Markt und der deutsche Online-Werbemarkt im abonnement- und werbefinanzierten Geschäftsbereich "Applications". (Stationärer) Breitband-Markt in Deutschland Die Nachfrage nach neuen festnetzbasierten Breitband-Anschlüssen in Deutschland hat sich in den letzten Jahren infolge der bereits breiten Haushaltsabdeckung sowie des starken Trends zur mobilen Internetnutzung verlangsamt. Mit einem erwarteten Plus von 1,0 Mio. bzw. 2,9 % neuen Anschlüssen in 2019 auf 35,2 Mio. blieb die Anzahl der Neuschaltungen deutlich hinter früheren Rekordjahren zurück. Zu diesem Ergebnis kamen der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) und Dialog Consult in ihrer gemeinsamen "21. TK-Marktanalyse Deutschland 2019" (Oktober 2019). Bei vorgenanntem Zuwachs legten die für United Internet relevanten Anschlüsse in den beiden Technologiebereichen DSL und FTTB / FTTH um 0,3 Mio. auf 25,3 Mio. bzw. um 0,4 Mio. auf 1,5 Mio. zu. Die Anzahl der Kabelanschlüsse stieg um 0,3 Mio. auf 8,4 Mio. Weitere 0,1 Mio. Anschlüsse werden in Deutschland unverändert über Satellit / Powerline betrieben. Die im Festnetzgeschäft erzielten Umsätze blieben mit 32,8 Mrd. € in 2019 unverändert auf Vorjahresniveau. In diesen Umsatzzahlen enthalten sind - neben den Endkundenumsätzen - u. a. auch Vorleistungs-, Interconnection- und Endgeräteumsätze. Weitaus stärker als die Anzahl der neu geschalteten Anschlüsse und die im Festnetz realisierten Umsätze hat sich gemäß einer Hochrechnung von Dialog Consult / VATM das durchschnittlich verbrauchte Datenvolumen - als Indikator für die weiter steigende Nutzung von z. B. IPTV oder Cloud-Anwendungen - mit einem Anstieg um 26,0 % auf 137,1 GB (pro Anschluss und Monat) entwickelt. Entsprechend stark entwickelte sich auch die Nachfrage nach leistungsstärkeren Breitband-Anschlüssen. So stieg etwa der Anteil von geschalteten Breitband-Anschlüssen mit Geschwindigkeiten von mindestens 50 MBit / s von 33,3 % im Vorjahr um 7,0 Prozentpunkte auf 40,3 % in 2019. Markt-Kennzahlen: Festnetz in Deutschland scroll 2019 2018 Veränderung Festnetz-Umsätze (in Mrd. €) 32,8 32,8 0,0 % Quelle: Dialog Consult / VATM, TK-Marktanalyse Deutschland 2019, Oktober 2019 Mobile-Internet-Markt in Deutschland Im deutschen Mobilfunk-Markt hat sich die Anzahl der aktiven SIM-Karten nach Schätzungen von Dialog Consult / VATM im Rahmen ihrer gemeinsamen "21. TK-Marktanalyse Deutschland 2019" in 2019 um 3,8 Mio. bzw. 2,8 % auf 140,8 Mio. erhöht. Die Mobilfunkumsätze stiegen gleichzeitig um 2,0 % auf 25,6 Mrd. €. Auch in diesen Umsatzzahlen sind - neben den Endkundenumsätzen - auch Interconnection-, Wholesale- und Endgeräteumsätze enthalten. Weitaus stärker als die SIM-Karten-Anzahl und die Mobilfunkumsätze nahm dabei nach Prognosen von Dialog Consult / VATM das durchschnittlich verbrauchte Datenvolumen (pro Anschluss und Monat) - als Zeichen für die zunehmende Nutzung mobiler Datendienste - um 58,6 % auf 2,5 GB zu. Gleichzeitig legte auch die Anzahl der für 4G / 5G Netze geeigneten SIM Karten um 7,3 Mio. auf 57,5 Mio. zu, während 2G / 3G SIM-Karten um 3,5 Mio. auf 83,3 Mio. zurückgingen. Markt-Kennzahlen: Mobilfunk in Deutschland scroll 2019 2018 Veränderung Mobilfunk-Umsätze (in Mrd. €) 25,6 25,1 + 2,0 % Quelle: Dialog Consult / VATM, TK-Marktanalyse Deutschland 2019, Oktober 2019 Cloud-Computing-Markt weltweit Auch der Cloud-Computing-Markt hat sich in 2019 dynamisch weiterentwickelt. In einem Update der Studie "Forecast Analysis: Public Cloud Services, Worldwide" (November 2019) erwartet Gartner, Inc. für 2019 ein weltweites Wachstum für Public Cloud Services von 196,71 Mrd. $ um 15,8 % auf 227,80 Mrd. $. Cloud Computing ist kein kurzfristiger Trend, sondern bedeutet einen tief greifenden Wandel bei der Bereitstellung und Nutzung von IT-Leistungen. Die genannten Zahlen zeigen, welche Dynamik in diesem Markt steckt. Die Anwender von IT erhalten mit Cloud Computing bessere Leistungen für weniger Geld. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen bekommen dadurch Zugang zu IT-Anwendungen, die sich in der Vergangenheit nur große Unternehmen leisten konnten. Markt-Kennzahlen: Cloud Computing weltweit scroll in Mrd. $ 2019 2018 Veränderung Umsatz Public Cloud Services weltweit 227,80 196,71 + 15,8 % davon Application Infrastructure Services (PaaS) 32,23 26,35 + 22,3 % davon Application Services (SaaS) 99,53 85,72 + 16,1 % davon System Infrastructure Services (laaS) 40,32 32,44 + 24,3 % davon Management and Security Services 12,03 10,49 + 14,7 % davon Business Process Services (BPaaS) 43,69 41,71 + 4,7 % Quelle: Gartner, November 2019 Online-Werbemarkt in Deutschland Bei den im deutschen Online-Werbemarkt erzielten Umsätzen (netto) erwartet die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers - laut der Studie "German Entertainment and Media Outlook 2019 - 2023" (Oktober 2019) - einen Anstieg um 6,9 % auf insgesamt 8,51 Mrd. € in 2019. Mit einem Wachstum um 23,1 % konnte dabei die mobile Online-Werbung - insbesondere infolge der nochmals stark gestiegenen Nutzung mobiler Endgeräte - den stärksten Zuwachs verzeichnen. Aber auch die Video-Werbung sowie die Suchwortvermarktung konnten mit einem Plus von 9,5 % bzw. 5,5 % erneut stark zulegen. Markt-Kennzahlen: Online-Werbung in Deutschland scroll in Mrd. € 2019 2018 Veränderung Online-Werbeumsätze 8,51 7,96 + 6,9 % davon Suchwortvermarktung 3,86 3,66 + 5,5 % davon Display-Werbung 1,66 1,62 + 2,5 % davon mobile Online-Werbung 1,28 1,04 + 23,1 % davon Affiliate / Classifieds 1,02 1,01 + 1,0 % davon Video-Werbung 0,69 0,63 + 9,5 % Quelle: PricewaterhouseCoopers, German Entertainment and Media Outlook 2019 - 2023, Oktober 2019 Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse Rechtliche Rahmenbedingungen Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit von United Internet blieben im Geschäftsjahr 2019 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018 im Wesentlichen konstant und hatten daher keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung im United Internet Konzern. Wesentliche Ereignisse ― Die für Regulierungsthemen zuständige Bundesnetzagentur hat zum 1. Juni 2019 die Preise für die Bereitstellung der Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) zum 1. Juli 2019 angehoben. Aus dieser Preiserhöhung resultierte im Geschäftsjahr 2019 eine EBITDA-Belastung in Höhe von 8,8 Mio. €. ― Die United Internet Tochter 1&1 Drillisch AG hat im Rahmen ihrer Finanzberichterstattungen darüber informiert, dass gewisse Vorleistungspreise Gegenstand mehrerer von 1&1 Drillisch eingeleiteter schiedsgutachterlicher Verfahren sind, in deren Rahmen 1&1 Drillisch verbindliche Entscheidungen über die Art und Höhe dauerhafter Preisanpassungen in Form rückwirkend niedrigerer Vorleistungspreise erwartet. 1&1 Drillisch hat am 24. Oktober 2019 den Entwurf des Schiedsgutachtens im ersten, mit Wirkung zum September 2017 eingeleiteten Preisanpassungsverfahren (Price Review 1) erhalten. Dem Antrag von 1&1 Drillisch auf rückwirkende Senkung der Vorleistungspreise ab dem vorgenannten Zeitpunkt wurde dabei nicht stattgegeben. Aus dem Entwurf des Schiedsgutachtens ergab sich, dass sich die Geschäftszahlen 2017 und - zumindest vorerst -die Ergebnisse 2018 und 2019 von 1&1 Drillisch nicht durch Preissenkungen verbessern werden. Außerdem blieb eine Preiserhöhung aufgrund des Wegfalls eines zum Jahresende 2018 befristeten vertraglichen Anpassungsmechanismus zumindest vorerst weiterhin gültig. Mit dem am 19. Dezember 2019 erhaltenen finalen Schiedsgutachten bestätigte der Gutachter seine im Entwurf des Schiedsgutachtens angekündigte Entscheidung. 1&1 Drillisch hatte in seiner Jahresprognose 2019 keine Vorleistungs-Preissenkungen eingeplant, ist aber davon ausgegangen, im Umfeld beständig sinkender Marktpreise für die mobile Datennutzung, die ab Januar 2019 einsetzende Preiserhöhung abwenden zu können. Vor diesem Hintergrund hat United Internet nach Erhalt des Entwurfs des Schiedsgutachtens am 24. Oktober 2019 ihre EBITDA-Prognose für das Geschäftsjahr 2019 um ca. 85 Mio. € auf ein EBITDA von rund 1.250 Mio. € nach unten korrigiert. 1&1 Drillisch hält das Schiedsgutachten aus verschiedenen Gründen für unrichtig und sieht methodische Fehler sowie inhaltliche Diskrepanzen. 1&1 Drillisch sieht zudem wesentliche Merkmale des im Rahmen der Fusionsfreigabe der E-Plus-Übernahme eingeführten MBA-Modells im Schiedsgutachten nicht angemessen berücksichtigt. Dazu zählt vor allem die besondere Privilegierung des MBA MVNOs. Im Interesse ihrer Aktionäre prüft 1&1 Drillisch rechtliche Schritte gegen das Schiedsgutachten. Aus der vorgenannten Preiserhöhung resultierte im Geschäftsjahr 2019 letztendlich eine EBITDA-Belastung in Höhe von 83,1 Mio. €. Darüber hinaus fanden im Geschäftsjahr 2019 keine wesentlichen Ereignisse statt, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf hatten. 2.2 Geschäftsverlauf Erstmalige Anwendung von IFRS 16 Das International Accounting Standards Board (IASB) hat am 13. Januar 2016 mit IFRS 16 eine neue Vorschrift für die Bilanzierung von Leasingverhältnissen veröffentlicht. Die Anwendungspflicht gilt für ab dem 1. Januar 2019 beginnende Berichtsperioden und somit auch für den vorliegenden Jahresabschluss 2019. United Internet schließt Leasingverträge ganz überwiegend in der Rolle als Leasingnehmer und nur in geringem Ausmaß in der Rolle als Leasinggeber ab. Der Großteil der Leasingverträge im Konzern entfällt dabei auf die Anmietung von Netzinfrastrukturen, Gebäuden, technischen Anlagen und Fahrzeugen. Nach IFRS 16 werden Leasingverhältnisse nicht mehr als klassische Mietverhältnisse, sondern grundsätzlich als Finanzierungsgeschäfte angesehen: Der Leasingnehmer erwirbt ein Nutzungsrecht an dem Leasinggegenstand und finanziert dieses über die Leasingraten. Daher muss der Leasingnehmer für die Nutzung des geleasten Gegenstands aktivisch ein Nutzungsrecht und passivisch eine Verbindlichkeit in der Bilanz ansetzen. So wird jedes Leasing- und Mietverhältnis in der Bilanz abgebildet. Ausgenommen von der Bilanzierungspflicht sind lediglich Leasing- oder Mietverträge mit bis zu zwölf Monaten Laufzeit sowie Verträge mit einem wertmäßig geringen Vermögenswert. United Internet hat sich im Rahmen der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 dazu entschieden, den Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht mit dem Wert der dazugehörigen Leasingverbindlichkeit zum 1. Januar 2019 anzusetzen und diesen Standard nicht retrospektiv für jede dargestellte frühere Berichtsperiode anzuwenden. Die Anwendung der neuen Vorschrift führte in der Konzernbilanz von United Internet zu einem Anstieg des Anlagevermögens (für das Nutzungsrecht) und gleichzeitig zu einem Anstieg der Finanzverbindlichkeiten (aufgrund der Zahlungsverpflichtung). In der Gewinn- und Verlustrechnung führte dies zu einer Reduzierung der Mietaufwendungen, höheren Abschreibungen sowie Zinsaufwendungen und damit zu einem Anstieg des EBITDA. Weitere finanzielle Ergebniskennzahlen "unterhalb" des EBITDA wie EBIT, EBT oder EPS werden von der Neubilanzierung hingegen kaum bzw. nicht beeinflusst. In konkreten Zahlen wirkte sich die erstmalige Anwendung von IFRS 16 im Geschäftsjahr 2019 mit rund 87,0 Mio. € positiv auf das EBITDA im Konzern aus. Diese EBITDA-Effekte entfielen dabei im Wesentlichen auf die Segmente "Business Access" (+59,6 Mio. €) und "Business Applications" (+13,7 Mio. €). Um eine Vergleichbarkeit der sich nach IFRS 16 ergebenden EBITDA-Kennzahlen des Geschäftsjahres 2019 mit den sich nach IFRS 15 ergebenden EBITDA-Kennzahlen des Geschäftsjahres 2018 zu gewährleisten, werden die wesentlichsten Effekte im Rahmen der Kommentierungen von "Geschäftsverlauf" und "Lage im Konzern" zusätzlich berichtet. Verwendung und Definition relevanter finanzieller Kennzahlen Für eine klare und transparente Darstellung der Geschäftsentwicklung von United Internet werden in den Jahres- und Zwischenabschlüssen des Konzerns - neben den nach International Financial Reporting Standards (IFRS) geforderten Angaben - weitere finanzielle Kennzahlen wie z. B. EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT, EBIT-Marge oder Free Cashflow angegeben. Diese Kennzahlen sind bei United Internet wie folgt definiert: ― EBIT: Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes; Ergebnis vor Zinsen und Steuern) stellt das in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesene Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten dar. ― EBIT-Marge: Die EBIT-Marge stellt das Verhältnis von EBIT zu Umsatz dar. ― EBITDA: Das EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization; Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) errechnet sich aus dem EBIT / Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten zuzüglich der (in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Positionen) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte. ― EBITDA-Marge: Die EBITDA-Marge stellt das Verhältnis von EBITDA zu Umsatz dar. ― Free Cashflow: Der Free Cashflow errechnet sich aus den (in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Positionen) Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Die vorgenannten Kennzahlen werden, soweit es für eine klare und transparente Darstellung notwendig ist, um Sonderfaktoren / Sondereffekte bereinigt. Die Sondereffekte betreffen in der Regel nur solche Effekte, die aufgrund ihrer Art, ihrer Häufigkeit und / oder ihres Umfangs geeignet sind, die Aussagekraft der finanziellen Kennzahlen für die Finanz- und Ertragsentwicklung des Konzerns zu beeinträchtigen. Alle Sondereffekte werden zum Zwecke der Überleitung zu den unbereinigten finanziellen Kennzahlen im jeweiligen Abschnitt des Abschlusses aufgezeigt und erläutert. Einmalaufwendungen (One-Offs) aus Integrations- und Rebranding-Projekten der Geschäftsjahre 2018 und 2019 wurden nicht bereinigt, sondern in den jeweiligen Abschnitten aufgezeigt. Währungsbereinigte Umsatz- und Ergebniszahlen werden berechnet, indem Umsatz und Ergebnis mit den durchschnittlichen Wechselkursen der Vergleichsperiode anstatt der laufenden Periode umgerechnet werden. Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf 2019 Die United Internet AG hat ihren Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2019 fortgesetzt. Die Gesellschaft konnte den Umsatz sowie die Ergebniskennzahlen erneut verbessern und ihre Prognose von Oktober 2019 erreichen. Im Zuge der fortschreitenden Integrationsmaßnahmen im Segment "Consumer Access" hat United Internet den Umsatzausweis einer in 2017 übernommenen Konzerntochter von 1&1 Drillisch, bei der bislang umsatzmindernde Effekte als Umsatzkosten erfasst wurden, im 4. Quartal 2019 auf einen konzerneinheitlichen Ausweis hin angepasst. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden auch die Umsatzerlöse und Umsatzkosten des Geschäftsjahres 2018 angepasst. Dadurch reduzierten sich die ausgewiesenen Umsatzerlöse sowie die Umsatzkosten des Vorjahres im Segment "Consumer Access" sowie auf Konzernebene um jeweils 27,9 Mio. €. Hierbei handelt es sich um eine reine Umgliederung zwischen diesen beiden Posten der Gesamtergebnisrechnung. Die Anpassung hat keine Auswirkungen auf die Ergebniskennzahlen (EBITDA und EBIT) des Segments und des Konzerns. Prognostizierter Geschäftsverlauf United Internet hat im Rahmen ihres Jahresabschlusses 2018 die Prognosen für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlicht und in 2019 unterjährig wie folgt konkretisiert bzw. korrigiert: scroll Ist 2018 Prognose 2019 (März 2019) Konkretisierung(1) (August 2019) Korrektur(2) (Oktober 2019) Umsatz 5,103 Mrd. € (3) ca. + 4 % ca. + 2 % ca. + 2 % Umsatz ohne Hardware-Umsatz 4,359 Mrd. € ca. + 3 % ca. + 3 % EBITDA 1,201 Mrd. € ca. + 12 % ca. + 11 % ca. 1,250 Mrd. € (IFRS 15) (IFRS 16) (IFRS 16) (IFRS 16) ca. + 8 % ca. + 7 % (IFRS 15) (IFRS 15) (1) Konkretisierung der Umsatz-Prognose aufgrund des schwächer laufenden (margenschwachen) Hardware-Geschäfts und der unterjährig verstärkten Nachfrage von Bestandskunden nach LTE-Mobilfunktarifen. Gleichzeitig Konkretisierung der EBITDA-Prognose infolge des erst nach der Planerstellung 2019 neu regulierten TAL-Entgelts (Erhöhung ab Juli 2019; ca. -10 Mio. € erwartete Auswirkung in 2019) und initialer Kosten im Zusammenhang mit Planungen und Vorbereitungen für das 5G-Mobilfunknetz (ca. -5 Mio. € erwartete Auswirkung in 2019). (2) Korrektur der EBITDA-Prognose nach Erhalt des Entwurfs des Schiedsgutachtens im ersten, mit Wirkung zum September 2017 eingeleiteten Preisanpassungsverfahren (Price Review 1). Dabei wurde dem Antrag von 1&1 Drillisch auf rückwirkende Senkung von Vorleistungspreisen ab diesem Zeitpunkt nicht stattgegeben. Zudem blieb eine Preiserhöhung aufgrund des Wegfalls eines zum Jahresende 2018 befristeten vertraglichen Anpassungsmechanismus (ca. -85 Mio. € erwartete Auswirkung in 2019) weiterhin gültig. (3) Nach Anpassung des Umsatzausweises 2018 im Segment "Consumer Access" und somit auch im Gesamtkonzern Tatsächlicher Geschäftsverlauf Der Umsatz auf Konzernebene stieg im Geschäftsjahr 2019 von 5,103 Mrd. € im Vorjahr um 1,8 % auf 5,194 Mrd. € und liegt damit im Zielbereich der letzten Prognose (ca. + 2 %). Gleiches gilt für den um Hardware bereinigten Umsatz, der von 4,359 Mrd. € im Vorjahr um 3,0 % auf 4,491 Mrd. € zulegte und damit ebenfalls im Zielbereich der Prognose liegt (ca. + 3 %). Das EBITDA im Konzern legte im Geschäftsjahr 2019 von 1,201 Mrd. € im Vorjahr (nach IFRS 15) um 5,4 % auf 1,266 Mrd. € (nach IFRS 16) zu und liegt auch damit im Zielbereich der Prognose (ca. 1,250 Mrd. €). Zusammenfassung: Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf 2019 scroll Ist 2018 Prognose (Oktober 2019) Ist 2019 Umsatz 5,103 Mrd. € ca. + 2 % + 1,8 % Umsatz ohne Hardware-Umsatz 4,359 Mrd. € ca. + 3 % + 3,0 % EBITDA 1,201 Mrd. € (IFRS 15) ca. 1,250 Mrd. € (IFRS 16) 1,266 Mrd. € (IFRS 16) Entwicklung der Geschäftsbereiche und Segmente Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche "Access" und "Applications", die sich wiederum in die Segmente "Consumer Access" und "Business Access" sowie "Consumer Applications" und "Business Applications" unterteilen. Geschäftsbereich "Access" Im Geschäftsbereich "Access" mit den beiden Segmenten "Consumer Access" und "Business Access" sind die kostenpflichtigen Access-Produkte von United Internet für Privat- und Geschäftskunden zusammengefasst. Dazu zählen - im Privatkundengeschäft - Breitband- und Mobile-Access-Produkte inklusive damit verbundener Anwendungen (wie Heimvernetzung, Online-Storage, Telefonie, Video-on-Demand oder IPTV) sowie - im Geschäftskundenbereich - Daten- und Netzwerklösungen für mittelständische Unternehmen sowie Infrastrukturleistungen für Großunternehmen. Mit rund 48.500 km Länge betreibt United Internet eines der größten Glasfasernetze in Deutschland. Zudem hat die Gesellschaft - indirekt über die 2017 übernommene 1&1 Drillisch AG - als einziger MBA MVNO in Deutschland langfristig Anspruch auf einen bis zu 30 %-igen Anteil an der genutzten Netzkapazität von Telefónica Deutschland und damit einen weitreichenden Zugriff auf eines der größten Mobilfunknetze in Deutschland. Daneben hat United Internet im Geschäftsjahr 2019 erfolgreich an der 5G-Frequenzauktion teilgenommen und zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz ersteigert. Mit dem Frequenzerwerb wurde der Grundstein für den Aufbau eines eigenen leistungsfähigen Mobilfunknetzes gelegt. Neben dem eigenen Festnetz sowie dem privilegierten Zugang zum Telefónica-Netz kauft die Gesellschaft zusätzlich von verschiedenen Vorleistungsanbietern standardisierte Netzleistungen ein. Diese Vorleistungen werden mit Endgeräten, selbstentwickelten Applikationen und Services aus der eigenen "Internet-Fabrik" veredelt, um sich so vom Wettbewerb zu differenzieren. Im Geschäftsbereich "Access" ist United Internet ausschließlich in Deutschland tätig und zählt - gemessen an Kundenverträgen und Umsätzen - zu den führenden Anbietern. Vermarktet werden die Access-Produkte über bekannte Marken wie 1&1 oder Discount-Marken, wie yourfone und smartmobile.de, mit denen der Markt umfassend und zielgruppenspezifisch adressiert wird. Segment "Consumer Access" Im Segment "Consumer Access" wurden im Geschäftsjahr 2019 im operativen Geschäft weitere Integrationsmaßnahmen im Rahmen der Zusammenführung der in 2017 übernommenen Drillisch AG (inzwischen 1&1 Drillisch AG) mit der 1&1 Telecommunication SE durchgeführt. Dabei hat United Internet auch den Umsatzausweis einer in 2017 übernommenen Konzerntochter von 1&1 Drillisch, bei der bislang umsatzmindernde Effekte als Umsatzkosten erfasst wurden, im 4. Quartal 2019 auf einen konzerneinheitlichen Ausweis hin angepasst. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden auch die Umsatzerlöse und Umsatzkosten des Geschäftsjahres 2018 angepasst. Dadurch reduzierten sich die ausgewiesenen Umsatzerlöse sowie die Umsatzkosten des Vorjahres im Segment "Consumer Access" um jeweils 27,9 Mio. €. Die Anpassung hat keine Auswirkungen auf die Ergebniskennzahlen (EBITDA und EBIT) des Segments. Neben den Integrationsmaßnahmen stand die weitere Gewinnung von werthaltigen Breitband- und Mobile-Internet-Verträgen im Fokus. Insgesamt stieg die Zahl der kostenpflichtigen Verträge im Segment "Consumer Access" im Geschäftsjahr 2019 um 790.000 Verträge auf 14,33 Mio. Dabei konnten im Mobile-Internet-Geschäft 790.000 Kundenverträge hinzugewonnen und damit die Vertragszahl auf 9,99 Mio. gesteigert werden. Breitband-Anschlüsse blieben konstant bei 4,34 Mio. Entwicklung der Consumer-Access-Verträge im Geschäftsjahr 2019 scroll in Mio. 31.12.2019 31.12.2018 Veränderung Consumer Access, Verträge gesamt 14,33 13,54 + 0,79 davon Mobile Internet 9,99 9,20 + 0,79 davon Breitband-Anschlüsse 4,34 4,34 0,00 Entwicklung der Consumer-Access-Verträge im 4. Quartal 2019 scroll in Mio. 31.12.2019 30.09.2019 Veränderung Consumer Access, Verträge gesamt 14,33 14,12 + 0,21 davon Mobile Internet 9,99 9,78 + 0,21 davon Breitband-Anschlüsse 4,34 4,34 0,00 Der Umsatz im Segment "Consumer Access" stieg im Geschäftsjahr 2019 moderat von 3.600,8 Mio. € im Vorjahr um 1,3 % auf 3.647,5 Mio. €. Dabei verbesserten sich die margenstarken Service-Umsätze, die das Kerngeschäft des Segments darstellen, trotz eines wettbewerbsintensiven Umfelds von 2.854,4 Mio. € um 3,1 % auf 2.943,0 Mio. €. Ausschlaggebend für den auf den ersten Blick nur moderaten Anstieg des Gesamtumsatzes sind insbesondere unterjährig schwankende (margenschwache) Hardware-Umsätze (-41,9 Mio. € gegenüber Vorjahr). Die Hardware-Umsätze (insbesondere aus dem Einsatz von Smartphones, die vom Kunden gegen keine oder eine nur geringe Einmalzahlung bei Vertragsabschluss erworben und über die Vertragslaufzeit in Form von höheren Tarifpreisen bezahlt werden) sind saisonal schwankend und von der Attraktivität neuer Geräte und von den Modellzyklen der Hardware-Hersteller abhängig. Von daher kann sich dieser Effekt in Zukunft wieder umkehren. Sollte dies nicht der Fall sein, hätte dies jedoch keine nennenswerten Auswirkungen auf die EBITDA-Entwicklung des Segments. Das Segment-EBITDA blieb mit 686,6 Mio. € hinter dem Vorjahreswert (719,3 Mio. €) zurück. Ursächlich für diesen Rückgang sind insbesondere Mehrkosten für den Mobilfunk-Vorleistungsbezug (-83,1 Mio. €), nachdem der zeitlich befristete Anpassungsmechanismus eines Vorleistungsvertrages zum Jahresende 2018 ausgelaufen ist. Entgegen den ursprünglichen Erwartungen konnte die ausgelaufene Regelung im Berichtszeitraum nicht durch eine Preissenkung kompensiert werden. Jedoch sind die entsprechenden Vorleistungspreise Gegenstand mehrerer von 1&1 Drillisch eingeleiteter schiedsgutachterlicher Verfahren, in deren Rahmen 1&1 Drillisch verbindliche Entscheidungen über die geforderten dauerhaften Preisanpassungen erwartet. 1&1 Drillisch hat am 24. Oktober 2019 den Entwurf des Schiedsgutachtens im ersten, mit Wirkung zum September 2017 eingeleiteten Preisanpassungsverfahren (Price Review 1) erhalten. Dem Antrag von 1&1 Drillisch auf rückwirkende Senkung der Vorleistungspreise ab vorgenanntem Zeitpunkt wurde dabei nicht stattgegeben. Aus dem Entwurf des Schiedsgutachtens ergab sich, dass sich die Geschäftszahlen 2017 und - zumindest vorerst - die Ergebnisse 2018 und 2019 von 1&1 Drillisch nicht durch Preissenkungen verbessern werden. Außerdem blieb die vorgenannte Preiserhöhung aufgrund des Wegfalls des zum Jahresende 2018 befristeten vertraglichen Anpassungsmechanismus zumindest vorerst weiterhin gültig. In dem am 19. Dezember 2019 erhaltenen finalen Schiedsgutachten bestätigte der Gutachter seine im Entwurf des Schiedsgutachtens angekündigte Entscheidung. Ebenfalls im EBITDA enthalten sind Einmalaufwendungen / One-Offs (-3,2 Mio. €; Vorjahr: -25,1 Mio. €) aus laufenden Integrationsprojekten, die Senkung der regulierten Endkundentarife für Gespräche und SMS in andere EU-Staaten seit 15. Mai 2019 (-5,6 Mio. €), die Erhöhung des regulierten TAL-Entgelts seit 1. Juli 2019 (-8,8 Mio. €) sowie initiale Kosten im Zusammenhang mit Planungen und Vorbereitungen für das 5G-Mobilfunknetz (-5,7 Mio. €). Ohne Berücksichtigung der vorgenannten Effekte sowie - gegenläufig - eines positiven IFRS-16-Effekts (+8,2 Mio. €) wäre ein zum Vorjahr vergleichbares EBITDA um 5,4 % gestiegen. Das von der IFRS-16-Bilanzierung nahezu unbeeinflusste Segment-EBIT blieb mit 536,1 Mio. € ebenfalls hinter dem Vorjahreswert (560,6 Mio. €) zurück. Auch im EBIT sind die vorgenannten Ergebnisbelastungen und One-Offs enthalten. Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Segment stieg in 2019 um 0,4 % auf 3.163 (Vorjahr: 3.150). Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment "Consumer Access" (in Mio. €) (1) Hardware-Umsätze inkl. geringfügiger sonstiger Umsätze (2) Inklusive Einmalaufwendungen aus laufenden Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,2 Mio. €) (3) Inklusive Einmalaufwendungen aus laufenden Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -25,1 Mio. €) Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal scroll in Mio. € Q1 2019 (IFRS 16) Q2 2019 (IFRS 16) Q3 2019 (IFRS 16) Q4 2019 (IFRS 16) Q4 2018 (IFRS 15) Veränderung Umsatz 895,4 897,5 916,3 938,3 917,3 + 2,3 % davon Service-Umsatz 720,8 731,0 748,5 742,7 718,0 + 3,4 % davon Hardware-Umsatz (1) 174,6 166,5 167,8 195,6 199,3 - 1,9 % EBITDA 168,5 (2) 171,9 (3) 168,2 (4) 178,0 (5) 197,5 (6) - 9,9 % EBIT 130,6 (2) 134,1 (3) 132,0 (4) 139,4 (5) 159,5 (6) - 12,6 % (1) Hardware-Umsätze inkl. geringfügiger sonstiger Umsätze (2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -2,1 Mio. €) (3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,2 Mio. €) (4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -1,5 Mio. €) (5) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +0,6 Mio. € durch Auflösung von Rückstellungen) (6) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -12,7 Mio. €) Mehrperiodenübersicht (1) : Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen scroll in Mio. € 2016 (IAS 18) 2017 (IAS 18) 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) Umsatz 2.414,0 2.781,6 3.600,8 3.647,5 davon Service-Umsatz 2.317,9 2.631,0 2.854,4 2.943,0 davon Hardware-Umsatz (2) 96,1 150,6 746,4 704,5 EBITDA 395,2 541,2 (3) 719,3 (4) 686,6 (5) EBITDA-Marge 16,4 % 19,5 % 20,0 % 18,8 % EBIT 384,5 471,4 (3) 560,6 (4) 536,1 (5) EBIT-Marge 15,9 % 16,9 % 15,6 % 14,7 % (1) Infolge der erst im Rahmen des Jahresabschlusses 2018 durchgeführten Neusegmentierung beschränkt sich die Darstellung der sonst üblicherweise 5-jährigen Mehrperiodenübersicht auf die Geschäftsjahre 2016 - 2019 (2) Hardware-Umsätze inkl. geringfügiger sonstiger Umsätze (3) Ohne außerordentlichen Ertrag aus der Neubewertung der Drillisch Aktien (EBITDA- und EBIT-Effekt: +303,0 Mio. €) sowie ohne Restrukturierungskosten im Offline-Vertrieb (EBITDA- und EBIT-Effekt: -28,3 Mio. €) (4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -25,1 Mio. €) (5) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,2 Mio. €) Neben dem operativen Geschäft hat United Internet über 1&1 Drillisch erfolgreich an der am 12. Juni 2019 beendeten 5G-Frequenzauktion teilgenommen und zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz ersteigert. Der Gesamtzuschlagspreis betrug rund 1,07 Mrd. €. Mit dem Frequenzerwerb wurde der Grundstein für eine erfolgreiche und dauerhafte Positionierung der 1&1 Drillisch Gruppe als vierter Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland gelegt. Die Gesellschaft beabsichtigt, auf dieser Basis ein leistungsfähiges Mobilfunknetz aufzubauen. Während das 3,6 GHz-Spektrum bereits zur Verfügung steht, werden die eigenen Frequenzen im 2 GHz Bereich erst ab dem 1. Januar 2026 nutzbar sein. Vor diesem Hintergrund hat 1&1 Drillisch zwei Frequenzblöcke von jeweils 10 MHz im Bereich 2,6 GHz bei Telefónica angemietet, die bis zum 31. Dezember 2025 zur Verfügung stehen. Basis dieser Vereinbarung ist eine Selbstverpflichtung von Telefónica im Rahmen der EU-Fusionsfreigabe des Zusammenschlusses mit E-Plus im Jahr 2014. Darüber hinaus hat 1&1 Drillisch am 5. September 2019 eine Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) über den Bau von Mobilfunkstandorten in sogenannten "weißen Flecken" geschlossen. Damit hilft 1&1 Drillisch, bestehende Versorgungslücken zu schließen, und leistet mit dem Bau hunderter Antennenstandorte einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen. Im Gegenzug darf 1&1 Drillisch die ursprünglich in 2019 und 2024 zu zahlenden Lizenzkosten für die 5G-Frequenzen in Raten bis 2030 verteilt an den Bund überweisen. Die unter anderem zur Finanzierung der Höchstgebote aus der Frequenzauktion arrangierte Kreditlinie über ursprünglich 2,8 Mrd. € wurde damit nicht mehr benötigt und wurde "zurückgegeben". Die Vereinbarung mit dem BMVI sowie dem BMF passt zur langfristigen Finanzierungsstrategie von 1&1 Drillisch, die vorsieht, den Großteil der Aufwendungen für den Bau des eigenen Mobilfunknetzes aus laufenden Einnahmen zu leisten. Am 30. Dezember 2019 hat 1&1 Drillisch schließlich plangemäß die erste Option zur Verlängerung des bis zum 30. Juni 2020 mit Telefónica Deutschland laufenden MBA MVNO Vertrages ausgeübt, so dass der Vertrag nun bis mindestens zum 30. Juni 2025 weiterläuft. Damit und mit einer weiteren Verlängerungsoption sichert 1&1 Drillisch den Zugang zum Mobilfunknetz von Telefónica langfristig ab. Um eine lückenlose Versorgung der Endkunden während der Aufbauphase des eigenen bundesweiten Netzes zu gewährleisten, werden parallel unter anderem Verhandlungen zum Abschluss eines National Roaming Vertrages auf Basis der Selbstverpflichtung von Telefónica Deutschland im Rahmen der EU-Fusionsfreigabe des Zusammenschlusses mit E-Plus im Jahr 2014 geführt. Segment "Business Access" Zentrale Themen im Segment "Business Access" waren im Geschäftsjahr 2019 der Ausbau des Glasfasernetzes sowie die Erschließung weiterer Standorte. Dabei konnte das Netz von 47.013 km im Vorjahr auf eine Länge von 48.489 km vergrößert und die Anzahl angeschlossener Standorte von 13.998 auf 17.145 ausgebaut werden. Der Umsatz im Segment "Business Access" stieg im Geschäftsjahr 2019 von 465,9 Mio. € im Vorjahr um 2,3 % auf 476,6 Mio. €. Das Segment-EBITDA verbesserte sich von 72,6 Mio. € um 102,8 % auf 147,2 Mio. €. Ursächlich für diese Steigerung waren auch Effekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 (+59,6 Mio. €). Ohne Berücksichtigung dieser Effekte legte das vergleichbare EBITDA um 20,7 % zu. Die Steigerungen bei Umsatz und EBITDA zeigen, dass es 1&1 Versatel zunehmend gelingt, das Potenzial ihres Glasfasernetzes immer stärker auszuspielen. Das von der IFRS-16-Bilanzierung nahezu unbeeinflusste Segment-EBIT belief sich durch hohe Abschreibungen im Bereich der Netzinfrastruktur, infolge Kundenwachstum und der fortschreitenden Layer-2-Erschließung, die sich erst in den Folgeperioden amortisieren werden, auf -51,2 Mio. € -nach -58,1 Mio. € im Vorjahr. Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Segment stieg in 2019 um 8,1 % auf 1.184 (Vorjahr: 1.095). Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment "Business Access" Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal scroll in Mio. € Q1 2019 (IFRS 16) Q2 2019 (IFRS 16) Q3 2019 (IFRS 16) Q4 2019 (IFRS 16) Q4 2018 (IFRS 15) Veränderung Umsatz 119,3 115,0 118,2 124,1 131,3 - 5,5 % EBITDA 35,7 34,4 34,9 42,2 29,0 + 45,5 % EBIT -13,5 -15,3 -14,2 -8,2 -5,6 Mehrperiodenübersicht (1) : Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen scroll in Mio. € 2016 (IAS 18) 2017 (IAS 18) 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) Umsatz 513,7 447,9 465,9 476,6 EBITDA 124,0 81,5 72,6 147,2 EBITDA-Marge 24,1 % 18,2 % 15,6 % 30,9 % EBIT -1,0 -40,2 -58,1 -51,2 EBIT-Marge - - - - (1) Infolge der erst im Rahmen des Jahresabschlusses 2018 durchgeführten Neusegmentierung beschränkt sich die Darstellung der sonst üblicherweise 5-jährigen Mehrperiodenübersicht auf die Geschäftsjahre 2016 - 2019 Geschäftsbereich "Applications" Der Geschäftsbereich "Applications" mit den beiden Segmenten "Consumer Applications" und "Business Applications" umfasst werbefinanzierte und kostenpflichtige Applications-Produkte für Privat- und Geschäftskunden. Zu diesen Applikationen gehören z. B. Domains, Homepages, Webhosting, Server und E-Shops, Anwendungen für Personal Information Management (E-Mail, Aufgaben, Termine, Adressen), Groupwork, Online-Storage und Office-Applikationen. Die Applikationen werden in der eigenen "Internet-Fabrik" oder in Kooperation mit Partnerfirmen entwickelt und in den 10 Rechenzentren der Gesellschaft auf rund 90.000 Servern betrieben. Im Geschäftsbereich "Applications" gehört United Internet - gemessen an Domains, Kundenverträgen und Umsätzen - auch international zu den führenden Unternehmen mit Aktivitäten in europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Schweiz, Spanien) sowie in Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA). Die zielgruppenspezifische Vermarktung der Applikationen an Privat- und Geschäftskunden erfolgt über die unterschiedlich positionierten Marken GMX, mail.com, WEB.DE, IONOS, Arsys, Fasthosts, home.pl, InterNetX, Strato, united-domains und World4You. Darüber hinaus bietet United Internet seinen Kunden über die Marke Sedo professionelle Dienstleistungen rund um das aktive Domain-Management an. Die Monetarisierung der kostenfreien Applikationen über Werbung erfolgt über United Internet Media. Segment "Consumer Applications" Im Segment "Consumer Applications" stiegen die werbefinanzierten Free-Accounts im Geschäftsjahr 2019 um 590.000 auf 37,59 Mio. Die Anzahl der kostenpflichtigen Accounts (Verträge) bei Consumer Applications stieg im Berichtszeitraum insgesamt um 10.000 auf 2,26 Mio. Damit legten die Consumer-Accounts insgesamt um 600.000 auf 39,85 Mio. Accounts zu. Entwicklung der Consumer-Applications-Accounts im Geschäftsjahr 2019 scroll in Mio. 31.12.2019 31.12.2018 Veränderung Consumer Applications, Accounts gesamt 39,85 39,25 + 0,60 davon mit Premium-Mail-Subscription 1,54 1,54 0,00 davon mit Value-Added-Subscription 0,72 0,71 + 0,01 davon Free-Accounts 37,59 37,00 + 0,59 Entwicklung der Consumer-Applications-Accounts im 4. Quartal 2019 scroll in Mio. 31.12.2019 30.09.2019 Veränderung Consumer Applications, Accounts gesamt 39,85 39,26 + 0,59 davon mit Premium-Mail-Subscription 1,54 1,54 0,00 davon mit Value-Added-Subscription 0,72 0,72 0,00 davon Free-Accounts 37,59 37,00 + 0,59 Im Segment "Consumer Applications" waren - wie bereits im Jahresabschluss 2018 angekündigt - weiterhin die Neupositionierung und der Umbau der Portale GMX und WEB.DE (inkl. der damit verbundenen Reduktion der Werbeflächen) sowie der parallel stattfindende Aufbau datengetriebener Geschäftsmodelle die zentralen Themen. Im Zuge dieser Transformation zeichnen sich erste Erfolge ab, was sich in einer Stabilisierung der Nutzerzahlen bei kostenpflichtigen Premium-Mail-Accounts sowie einem Wachstum um 590.000 Free-Accounts im Vergleich zum 31. Dezember 2018 niederschlägt. Daneben haben sich durch die aktive Zustimmung der Nutzer (Opt-Ins) bereits rund 9 Monate nach dem Start über 4,1 Mio. Nutzer (Stand: 31. Dezember 2019) für die Smart-Inbox entschieden, auf deren Basis zur DMEXCO im September 2019 die ersten datengetriebenen Werbevermarktungsprodukte vorgestellt wurden. Die vorgenannten Maßnahmen haben im Geschäftsjahr 2019 die Umsatz- und Ergebniskennzahlen erwartungsgemäß belastet und sollen ihre positive Wirkung sukzessive ab dem Geschäftsjahr 2020 entfalten. Gleichwohl wurde im 4. Quartal 2019 wieder ein leichtes Plus bei Umsatz und EBITDA im Vergleich zum Vorjahresquartal erzielt. Vor diesem Hintergrund blieb der Umsatz im Kerngeschäft des Segments mit Pay-Accounts und der Vermarktung des Werbeinventars der eigenen Portale im Geschäftsjahr 2019 mit 242,2 Mio. € erwartungsgemäß hinter dem Vorjahreswert (250,6 Mio. €) zurück. Ausschlaggebend für den Umsatz-Rückgang war insbesondere die im 2. Quartal 2018 gestartete und weiterhin andauernde Neupositionierung und die damit verbundene Reduzierung der Werbeflächen (Umsatz-Effekt: -25,4 Mio. €), von der das Vorjahr nur zum Teil (-17,0 Mio. €) betroffen war. Der Umsatz im Bereich der margenschwachen Fremdvermarktung lag mit 12,8 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert (23,6 Mio. €). Somit entwickelte sich der Gesamtumsatz des Segments auch insgesamt rückläufig von 274,2 Mio. € auf 255,0 Mio. €. Ohne Berücksichtigung der Werbeflächen-Reduktion sowie des Rückgangs der Fremdvermarktung blieb der vergleichbare Umsatz konstant. Durch die reduzierten Werbeflächen und die Investitionen in den Aufbau datengetriebener Geschäftsmodelle (EBITDA- und EBIT-Effekt: -24,3 Mio. €; Vorjahr: -15,9 Mio. €) blieb auch das Segment-EBITDA mit 103,6 Mio. € (Vorjahr: 112,8 Mio. €) hinter dem Vorjahreswert zurück. Ohne Berücksichtigung der Werbeflächen-Reduktion sowie eines positiven IFRS-16-Effekts (+4,1 Mio. €) ging das vergleichbare EBITDA um -3,8 % zurück. Entsprechend lag auch das von der IFRS-16-Bilanzierung nahezu unbeeinflusste Segment-EBIT mit 85,9 Mio. € unter dem Vorjahreswert (100,8 Mio. €). Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Segment stieg in 2019 um 6,3 % auf 1.007 (Vorjahr: 947). Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment "Consumer Applications" (in Mio. €) Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal scroll in Mio. € Q1 2019 (IFRS 16) Q2 2019 (IFRS 16) Q3 2019 (IFRS 16) Q4 2019 (IFRS 16) Q4 2018 (IFRS 15) Veränderung Umsatz 60,4 63,4 60,7 70,6 70,3 + 0,4 % davon Pay-Accounts/Portalvermarktung 57,9 58,6 57,8 67,9 67,8 + 0,1 % davon Fremdvermarktung 2,5 4,8 2,9 2,7 2,5 + 8,0 % EBITDA 21,4 25,9 23,3 33,1 32,9 + 0,6 % EBIT 18,3 20,9 19,0 27,7 30,0 - 7,7 % Mehrperiodenübersicht (1) : Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen scroll in Mio. € 2016 (IAS 18) 2017 (IAS 18) 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) Umsatz 283,6 284,2 274,2 255,0 davon Pay-Accounts/Portalvermarktung 269,3 264,6 250,6 242,2 davon Fremdvermarktung 14,3 19,6 23,6 12,8 EBITDA 127,6 124,0 112,8 103,6 EBITDA-Marge 45,0% 43,6% 41,1% 40,6% EBIT 115,0 112,1 100,8 85,9 EBIT-Marge 40,6% 39,4% 36,8% 33,7% (1) Infolge der erst im Rahmen des Jahresabschlusses 2018 durchgeführten Neusegmentierung beschränkt sich die Darstellung der sonst üblicherweise 5-jährigen Mehrperiodenübersicht auf die Geschäftsjahre 2016 - 2019 Segment "Business Applications" Neben Projekten zur Integration der in 2017 übernommenen Unternehmen Strato und ProfitBricks wurde im Segment "Business Applications" in 2019 das Rebranding von "1&1 Internet" über die Übergangsmarken "1&1 IONOS" und "IONOS by 1&1" vorangetrieben und damit ein weiterer Schritt zum angestrebten IPO gegangen. Dieser soll dann - nach einer Übergangsphase - unter der zukünftig eigenständigen Marke "IONOS" stattfinden. Ein weiterer Schwerpunkt lag auch in 2019 auf dem Absatz zusätzlicher Features an Bestandskunden (z. B. weitere Domains, E-Shops oder Business-Apps) sowie der Gewinnung von hochwertigen Kundenbeziehungen. Gleichwohl konnte auch die Zahl der kostenpflichtigen Verträge für Business-Applikationen im Geschäftsjahr 2019 organisch um 90.000 Verträge auf insgesamt 8,15 Mio. ausgebaut werden. Entwicklung der Business-Applications-Verträge im Geschäftsjahr 2019 scroll in Mio. 31.12.2019 31.12.2018 Veränderung Business Applications, Verträge gesamt 8,15 8,06 + 0,09 davon "Inland" 3,90 3,82 + 0,08 davon "Ausland" 4,25 4,24 + 0,01 Entwicklung der Business-Applications-Verträge im 4. Quartal 2019 scroll in Mio. 31.12.2019 30.09.2019 Veränderung Business Applications, Verträge gesamt 8,15 8,13 + 0,02 davon "Inland" 3,90 3,88 + 0,02 davon "Ausland" 4,25 4,25 0,00 Der Umsatz im Segment "Business Applications" stieg im Geschäftsjahr 2019 von 841,8 Mio. € im Vorjahr um 5,8 % auf 890,6 Mio. €. Das Segment-EBITDA verbesserte sich trotz erhöhter Marketing-Ausgaben (-26,7 Mio. €, davon -19,2 Mio. € One-Offs für Rebranding-Maßnahmen (Vorjahr: -16,6 Mio. € One-Offs für Integrationsprojekte)) von 290,4 Mio. € um 5,4 % auf 306,2 Mio. €. Gegenläufig zu den stark angestiegenen Marketing-Ausgaben wirkten sich positive Effekte aus der erstmaligen Bilanzierung nach IFRS 16 (+13,7 Mio. €) aus. Ohne Berücksichtigung dieser Effekte wuchs das vergleichbare EBITDA um 4,0 %. Auch im EBIT sind die vorgenannten Ergebnisbelastungen und One-Offs enthalten. Hinzu kamen gestiegene Abschreibungen (u. a. durch den Erwerb von World4You und den Ausbau der Server-Parks). Vor diesem Hintergrund blieb das von der IFRS-16-Bilanzierung nahezu unbeeinflusste Segment-EBIT mit 201,4 Mio. € leicht hinter dem Vorjahreswert (202,1 Mio. €) zurück. Nicht in vorstehendes Segment-EBIT eingerechnet ist ein Sondereffekt aus Markenwert-Zuschreibungen auf die Marke "Strato" (+19,4 Mio. €). Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Segment stieg in 2019 um 1,8 % auf 3.416 (Vorjahr: 3.355). Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment "Business Applications" (in Mio. €) (1) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -19,2 Mio. €); exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €) (2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -16,6 Mio. €) Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal scroll in Mio. € Q1 2019 (IFRS 16) Q2 2019 (IFRS 16) Q3 2019 (IFRS 16) Q4 2019 (IFRS 16) Q4 2018 (IFRS 15) Veränderung Umsatz 220,2 223,1 222,4 224,9 207,1 + 8,6 % EBITDA 73,7 (1) 74,6 (2) 88,5 (3) 69,4 (4) 56,5 (5) + 22,8 % EBIT 45,7 (1) 49,5 (2) 61,6 (3) 44,6 (4) 33,7 (5) + 32,3 % (1) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -7,0 Mio. €) (2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -6,7 Mio. €) (3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -1,4 Mio. €) (4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -4,1 Mio. €); exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €) (5) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -7,8 Mio. €) Mehrperiodenübersicht (1) : Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen scroll in Mio. € 2016 (IAS 18) 2017 (IAS 18) 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) Umsatz 638,9 762,1 841,8 890,6 EBITDA 202,5 247,3 (2) 290,4 (3) 306,2 (4) EBITDA-Marge 31,7 % 32,4 % 34,5 % 34,4 % EBIT 159,2 175,4 (2) 202,1 (3) 201,4 (4) EBIT-Marge 24,9 % 23,0 % 24,0 % 22,6 % (1) Infolge der erst im Rahmen des Jahresabschlusses 2018 durchgeführten Neusegmentierung beschränkt sich die Darstellung der sonst üblicherweise 5-jährigen Mehrperiodenübersicht auf die Geschäftsjahre 2016 - 2019 (2) Ohne außerordentlichen Ertrag aus der Neubewertung der ProfitBricks-Anteile (EBITDA- und EBIT-Effekt: +16,1 Mio. €), ohne intern weiterbelastete M&A-Kosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -8,7 Mio. €) und ohne Markenwert-Abschreibungen Strato (EBIT-Effekt: -20,7 Mio. €) (3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -16,6 Mio. €) (4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -19,2 Mio. €); exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €) Beteiligungen im Konzern Auch im Geschäftsjahr 2019 hat United Internet ihr Beteiligungsportfolio weiter optimiert. Im Rahmen dieser Optimierung wurden die Anteile an virtual minds und Rocket Internet veräußert. Wesentliche Veränderungen bei Beteiligungen Verkauf der Anteile an virtual minds Im 2. Quartal 2019 hat United Internet ihre Anteile an der nicht mehr zum strategischen Beteiligungsportfolio gehörenden virtual minds AG (Stimmrechtsanteil zum 31. Dezember 2018: 25,10 %) veräußert. Aus dem bereits im Geschäftsjahr 2018 vorbereiteten Verkauf resultierte ein Verkaufsertrag in Höhe von 21,5 Mio. €. Verkauf der Anteile an Rocket Internet Im Geschäftsjahr 2019 hat United Internet ihre Anteile an der Rocket Internet SE in mehreren Schritten veräußert (Stimmrechtsanteil zum 31. Dezember 2018: 9,0 %). Konkret hat die United Internet Investments Holding AG & Co. KG im Juli 2019 2.500.000 Aktien zu einem Preis von 25,00 € je Aktie veräußert und im 4. Quartal 2019 das öffentliche Aktienrückkaufangebot von Rocket Internet, das über bis zu 15.076.729 Aktien lief, für die restlichen 11.219.841 von ihr gehaltenen Rocket Internet Aktien gegen Zahlung des Angebotspreises in Höhe von 21,50 € je Aktie angenommen. Rocket Internet konnte aufgrund der Überzeichnung ihres Rückkaufangebots die Annahmeerklärung der United Internet Investments Holding nur für 8.764.483 Aktien berücksichtigen. Die nach dem Vollzug des Aktienrückkaufangebots noch gehaltenen 2.455.358 Rocket Internet Aktien hat Herr Oliver Samwer Ende 2019 vereinbarungsgemäß zum Angebotspreis erworben. Neben den (vollkonsolidierten) operativen Kerngesellschaften hielt United Internet zum 31. Dezember 2019 folgende Beteiligungen. Minderheitsbeteiligungen an börsennotierten Unternehmen Im Februar 2016 hat United Internet eine Beteiligung an der Tele Columbus AG bekannt gegeben. Zum 31. Dezember 2019 betrug der Stimmrechtsanteil 29,90 % (Vorjahr: 28,52 %). Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft belief sich insgesamt auf rund 357 Mio. € (Vorjahr: 370 Mio. €) zum 31. Dezember 2019. Minderheitsbeteiligungen an Partnerunternehmen Im Juli 2013 hat sich United Internet an der Open-Xchange AG (Tätigkeitsschwerpunkt: E-Mail- und Collaboration-Lösungen) beteiligt. United Internet arbeitet in ihrem Applications-Geschäft bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit der Gesellschaft zusammen. Zum 31. Dezember 2019 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 25,39 %. Open-Xchange hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen. Im Februar 2014 beteiligte sich United Internet an der ePages GmbH (Tätigkeitsschwerpunkt: E-Shop-Lösungen). Über die Beteiligung hinaus arbeiten ePages und die Konzerntochter 1&1 IONOS SE im Bereich der E-Shops-Lösungen zusammen. Zum 31. Dezember 2019 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 25,01 %. ePages hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Im April 2014 hat United Internet eine Beteiligung an der uberall GmbH (Tätigkeitsschwerpunkt: Online-Listings) gezeichnet. Darüber hinaus haben uberall und die 1&1 IONOS SE einen langfristigen Kooperationsvertrag zur Nutzung der uberall-Lösungen geschlossen. Zum 31. Dezember 2019 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 27,42 %. uberall befindet sich noch in der Phase des Geschäftsausbaus und hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen. Im April 2017 hat sich United Internet an der rankingCoach International GmbH (Tätigkeitsschwerpunkt: Online-Marketing-Lösungen) beteiligt. Über die Beteiligung hinaus haben sich rankingCoach und die 1&1 IONOS SE auf einen langfristigen Kooperationsvertrag zur Nutzung der Online-Marketing-Lösungen von rankingCoach durch die 1&1 IONOS SE im Rahmen ihrer in Europa und Nordamerika angebotenen Hosting- und Cloud-Produkte verständigt. Zum 31. Dezember 2019 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 30,70 %. rankingCoach befindet sich noch in der Phase des Geschäftsausbaus und hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen. Darüber hinaus hält United Internet infolge der Einbringung der affilinet GmbH in AWIN im Oktober 2017 auch einen Anteil an der AWIN AG (Tätigkeitsschwerpunkt: Affiliate-Marketing). Aktuell arbeiten mehrere Konzernunternehmen von United Internet mit AWIN zusammen und nutzen das Affiliate-Netzwerk der Gesellschaft im Rahmen ihres Marketing-Mix. Zum 31. Dezember 2019 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 20,00 %. AWIN hat auch das Geschäftsjahr 2019 mit einem deutlich positiven Ergebnis abgeschlossen. Aktie und Dividende Aktie Die Aktie der United Internet AG hat sich im Geschäftsjahr 2019 rückläufig entwickelt und um 23,4 % auf 29,28 € zum 31. Dezember 2019 nachgegeben (31. Dezember 2018: 38,20 €). Damit hat sich die Aktie deutlich schlechter entwickelt als die gestiegenen Indices DAX (+ 25,5 %) und MDAX (+ 31,2 %). Entwicklung des Aktienkurses 2019, indexiert Die Marktkapitalisierung der United Internet AG sank entsprechend von rund 7,83 Mrd. € im Vorjahr auf rund 6,00 Mrd. € zum 31. Dezember 2019. Im Geschäftsjahr 2019 wurden über das elektronische Computerhandelssystem XETRA täglich durchschnittlich rund 523.000 Aktien (Vorjahr: rund 405.000) im Wert von durchschnittlich 16,4 Mio. € (Vorjahr: 19,3 Mio. €) gehandelt. Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Aktie (in €; alle Börsenangaben beziehen sich auf den Xetra-Handel) scroll 2015 2016 2017 2018 2019 Jahresendkurs 50,91 37,10 57,34 38,20 29,28 Performance + 35,8 % -27,1 % + 54,6 % -33,4 % -23,4 % Jahreshoch 51,94 49,89 59,17 59,80 40,42 Jahrestief 36,17 34,42 37,01 34,14 24,21 0 Börsenumsatz am Tag 15.279.407 16.301.156 19.666.155 19.261.114 16.415.087 0 Börsenumsatz am Tag (Stück) 354.904 407.372 418.771 404.956 522.809 Aktien zum Jahresende (Stück) 205 Mio. 205 Mio. 205 Mio. 205 Mio. 205 Mio. Börsenwert zum Jahresende 10,44 Mrd. 7,61 Mrd. 11,75 Mrd. 7,83 Mrd. 6,00 Mrd. EPS (1) 1,80 0,86 3,06 0,94 2,13 Bereinigtes EPS (2) 1,73 2,11 2,02 1,96 1,99 (1) EPS aus fortgeführten Geschäftsbereichen (2) EPS aus fortgeführten Geschäftsbereichen und ohne Sonderfaktoren: 2015 ohne Ergebniseffekte aus dem Verkauf der Goldbach-Aktien sowie dem Teilverkauf der virtual-minds-Anteile (EPS-Effekt: +0,07 €); 2016 ohne negativen Einmaleffekt aus Rocket-Wertminderungen (EPS-Effekt: -1,25 €); 2017 ohne im Saldo positive Einmaleffekte aus Bewertungsthemen, Transaktions- und Restrukturierungskosten, Markenwert-Abschreibungen, Abschreibungen auf Finanzanlagen / Rocket Wertminderungen, Finanzierungskosten und einmaligen Steuereffekten (EPS-Effekt: +1,04 €); 2018 ohne negativen Effekt aus Tele-Columbus-Wertminderungen (EPS-Effekt: -1,02 €); 2019 ohne positive Effekte aus Tele-Columbus-Wertaufholungen (EPS-Effekt: +0,09 €) und Strato-Markenwert-Zuschreibungen (EPS-Effekt: +0,05 €) Daten zur Aktie scroll Aktientyp Namens-Stammaktien Rechnerischer Anteil am Grundkapital 1,00 € Wertpapierkennnummer (WKN) 508903 Internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) DE0005089031 Börsenkürzel Xetra UTDI Reuters-Symbol UTDI.DE Bloomberg-Symbol UTDI.GR Segment Prime Standard Index MDAX, TecDAX Sektor Software Aktionärsstruktur scroll Aktionär Anteil Ralph Dommermuth - Ralph Dommermuth GmbH & Co. KG Beteiligungsgesellschaft (39,27 %) - RD Holding GmbH & Co. KG (0,98 %) 40,24 % United Internet (eigene Aktien) 8,46 % Allianz Global Investors 5,52 % Flossbach von Storch 5,01 % BlackRock 3,48 % Streubesitz 37,29 % Stand 31. Dezember 2019; Darstellung basiert auf der jeweils letzten Stimmrechtsmitteilung Dividende Die Dividenden-Policy von United Internet sieht vor, ca. 20 - 40 % des bereinigten Konzernergebnisses nach Minderheitenanteilen (das auf die "Anteilseigner der United Internet AG" entfallende bereinigte Konzernergebnis - gemäß Konzern-Gesamtergebnisrechnung) an die Aktionäre auszuschütten, sofern die Mittel nicht für die weitere Unternehmensentwicklung benötigt werden. Die Konzerntochter 1&1 Drillisch AG hat am 24. Januar 2019 bekannt gegeben, einen Antrag auf Zulassung zur Auktion zur Vergabe von Mobilfunkfrequenzen ("5G-Frequenzversteigerung") bei der Bundesnetzagentur zu stellen und im Falle einer erfolgreichen Ersteigerung von Frequenzen ein 5G-Mobilfunknetz aufzubauen und zu betreiben. Antragstellerin war die 100-%-ige Konzerntochter der 1&1 Drillisch AG, die Drillisch Netz AG. Nach der Zulassung durch die Bundesnetzagentur am 25. Februar 2019 startete die 5G Frequenzversteigerung am 19. März 2019. Vor dem Hintergrund der zum damaligen Zeitpunkt noch laufenden 5G-Frequenversteigerung und den im Falle einer erfolgreichen Ersteigerung von Frequenzen erforderlichen zusätzlichen Investitionen haben Vorstand und Aufsichtsrat am 27. März 2019 bekannt gegeben, der am 23. Mai 2019 stattfindenden Hauptversammlung einen Dividendenvorschlag zu unterbreiten, der den Ausgang der derzeit laufenden Auktion zur Vergabe von Mobilfunkfrequenzen berücksichtigt. Dementsprechend wurde für den Fall einer erfolgreichen Ersteigerung von Frequenzen durch die United Internet Tochtergesellschaft 1&1 Drillisch bis zum 20. Mai 2019, eine Dividende von 0,05 € je United Internet Aktie vorgeschlagen. Da die 5G-Frequenzversteigerung auch am 20. Mai 2019 noch nicht beendet war und ungeachtet ihrer schon damals historisch langen Dauer weiter andauerte, war auch nach Ablauf des Stichtags (20. Mai 2019) nicht klar, ob 1&1 Drillisch im Rahmen der 5G-Frequenzversteigerung Frequenzen ersteigern wird. Wie am 7. Mai 2019 für diesen Fall von der Gesellschaft bereits angekündigt, haben Vorstand und Aufsichtsrat von United Internet deshalb am 20. Mai 2019 beschlossen und bekanntgegeben, der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 0,05 € je Aktie vorzuschlagen. Durch diese vorsorgliche Maßnahme sollte sichergestellt werden, dass die erforderlichen zusätzlichen Investitionen getätigt werden können, sollte 1&1 Drillisch bis zum Abschluss der 5G-Frequenzversteigerung erfolgreich Frequenzen ersteigern. Die vorgeschlagene Dividende orientierte sich dabei an der in § 254 Abs. 1 AktG vorgesehenen Mindestdividende. Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 23. Mai 2019 dem Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat über die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,05 € (Vorjahr: 0,85 €) je Aktie für das Geschäftsjahr 2018 mit 99,8 % der abgegebenen Stimmen zugestimmt. Die Ausschüttung in der Gesamthöhe von 10,0 Mio. € (Vorjahr: 170,0 Mio. €) erfolgte am 28. Mai 2019. Die Ausschüttungsquote lag damit bei 2,5 % des bereinigten Konzernergebnisses 2018 nach Minderheitenanteilen (392,6 Mio. €). Für das Geschäftsjahr 2019 schlägt der Vorstand der United Internet AG dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie vor (Vorjahr: 0,05 €). Über diesen Dividendenvorschlag beraten Vorstand und Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung am 25. März 2020 (und somit nach dem Aufstellungsstichtag dieses Lageberichts). Über den gemeinsamen Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat entscheidet dann die Hauptversammlung der United Internet AG 2020. Der konkrete Termin der ursprünglich für den 20. Mai 2020 geplanten Hauptversammlung ist vor dem Hintergrund der Corona-Krise derzeit noch offen. Ausgehend von rund 187,7 Mio. dividendenberechtigten Aktien (Stand: 31. Dezember 2019) ergäbe sich für das Geschäftsjahr 2019 eine Ausschüttungssumme von 93,9 Mio. €. Die Ausschüttungsquote läge damit bei 23,7 % des bereinigten Konzernergebnisses 2019 nach Minderheitenanteilen (396,4 Mio. €) und damit - vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen in ein eigenes Mobilfunknetz - im unteren Bereich der Dividenden-Policy. Die Dividendenrendite beliefe sich - bezogen auf den Schlusskurs der Aktie zum 31. Dezember 2019 - auf 1,7 %. Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Dividende scroll Für 2015 Für 2016 Für 2017 Für 2018 Für 2019(1) Dividende je Aktie (in €) 0,70 0,80 0,85 0,05 0,50 Gesamtausschüttung (in Mio. €) 142,9 161,3 169,9 10,0 93,9 Ausschüttungsquote 39,0 % 90,0 % 26,2 % 5,3 % 22,2 % Bereinigte Ausschüttungsquote (2) 39,0 % 37,2 % 42,1 % 2,5 % 23,7 % Dividendenrendite (3) 1,4 % 2,2 % 1,5 % 0,1 % 1,7 % (1) Vorbehaltlich der Zustimmung von Aufsichtsrat und Hauptversammlung 2020 (2) Ohne Sonderfaktoren: Abschreibungen auf Finanzanlagen / Rocket-Wertminderungen (2016); im Saldo positive Einmaleffekte aus nicht-cashwirksamen Bewertungsthemen, Transaktions- und Restrukturierungskosten, Markenwert-Abschreibungen, Abschreibungen auf Finanzanlagen / Rocket Wertminderungen, Finanzierungskosten, einmaligen Steuereffekten sowie nicht-fortgeführten Geschäftsbereichen (2017); Wertminderungen auf Tele-Columbus-Aktien (2018); Wertaufholungen bei Tele-Columbus-Aktien und Markenwert-Zuschreibungen Strato (2019) (3) Stand: 31. Dezember Hauptversammlung 2019 Die Hauptversammlung der United Internet AG fand am 23. Mai 2019 in Frankfurt am Main statt. Bei der Abstimmung waren 81,11 % des Grundkapitals bzw. 83,02 % des Grundkapitals abzüglich eigener Aktien vertreten. Die Aktionäre erteilten allen abstimmungspflichtigen Tagesordnungspunkten mit großer Mehrheit ihre Zustimmung. Grundkapital und eigene Aktien Der Vorstand der United Internet AG hat am 14. August 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein neues Aktienrückkaufprogramm aufzulegen. Damit machte die United Internet AG von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 18. Mai 2017 erteilten Ermächtigung Gebrauch, nach der bis zum 18. September 2020 Aktien im Umfang von bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bzw., falls dieser Wert geringer ist, des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zurückgekauft werden dürfen. Von dieser Ermächtigung wurde zuvor kein Gebrauch gemacht. Im Rahmen des neuen Aktienrückkaufprogramms sollten bis zu 6 Mio. Aktien der Gesellschaft (dies entsprach ca. 2,93 % des damaligen Grundkapitals) zurückgekauft werden. Das Volumen des Aktienrückkaufprogramms betrug insgesamt bis zu 192,0 Mio. €. Das Programm ist am 16. August 2019 gestartet und sollte längstens bis zum 31. März 2020 durch den Rückkauf von Aktien über die Börse durchgeführt werden. Im Rahmen dieses Aktienrückkaufprogramms, das mit Wirkung zum Ablauf des 9. Dezember 2019 vorzeitig beendet wurde, wurden insgesamt 3.919.999 eigene Aktien zu einem Durchschnittskurs von 29,38 € und einem Gesamtvolumen von 115,2 Mio. € zurückgekauft. Zeitgleich mit der Beendigung des vorgenannten Aktienrückkaufprogramms hat der Vorstand der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein öffentliches Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG über insgesamt bis zu 9.000.000 Aktien zu einem Preis von 29,65 € je Aktie zu machen. Gleichzeitig hat sich die Rocket Internet SE gegenüber United Internet unwiderruflich verpflichtet, das öffentliche Aktienrückkaufangebot der United Internet AG für 8.135.804 von Rocket Internet gehaltenen United Internet Aktien anzunehmen. Im Falle der Überzeichnung des öffentlichen Aktienrückkaufangebots der Gesellschaft sollte eine verhältnismäßige Zuteilung an Rocket Internet erfolgen. Bei dem öffentlichen Aktienrückkaufangebot machte United Internet erneut von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 18. Mai 2017 erteilten Ermächtigung Gebrauch. Im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebots der United Internet AG wurden der Gesellschaft bis zum Ablauf der Annahmefrist insgesamt 8.715.524 Aktien zu einem Preis von 29,65 € und einem Gesamtvolumen von 258,4 Mio. € angedient. Damit hielt United Internet zum 31. Dezember 2019 insgesamt 17.338.513 eigene Aktien (31. Dezember 2018: 4.702.990). Dies entsprach ca. 8,46 % des damaligen Grundkapitals in Höhe von 205.000.000 € (31. Dezember 2018: 2,29 %). Investor Relations Auch im Geschäftsjahr 2019 informierten Vorstand und Investor-Relations-Abteilung der United Internet AG institutionelle und private Anleger regelmäßig und ausführlich. Der Kapitalmarkt erhielt Informationen im Rahmen der Quartalsmitteilungen, des Halbjahresfinanz- und des Geschäftsberichts, in Presse- und Analystenkonferenzen sowie verschiedenen Webcasts. Das Management und die Investor-Relations-Abteilung erläuterten die Strategie und die Finanzergebnisse in zahlreichen persönlichen Gesprächen am Unternehmenssitz in Montabaur sowie auf Roadshows und Konferenzen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, der Schweiz und den USA. Über 20 nationale und internationale Investmenthäuser stehen mit der Investor-Relations-Abteilung der Gesellschaft in Kontakt und veröffentlichen regelmäßig Studien und Kommentare zur Geschäftsentwicklung und zur Aktie. Auch außerhalb persönlicher Treffen können sich Aktionäre und interessierte Anleger unter www.united-internet.de jederzeit über die aktuelle Entwicklung des Unternehmens informieren. Liquidität und Finanzierung Die Konzernfinanzierung orientiert sich primär an den strategischen Geschäftsplänen der operativen Geschäftseinheiten. Um ausreichende Flexibilität für weiteres Wachstum zur Verfügung zu stellen, verfolgt United Internet daher laufend Trends der sich an den Finanzmärkten ergebenden Finanzierungsmöglichkeiten. Verschiedene Finanzierungsoptionen wie auch Potenziale zur Optimierung von bestehenden Finanzierungsinstrumenten werden regelmäßig geprüft. Die jederzeitige Sicherstellung ausreichender Liquidität sowie die finanzielle Unabhängigkeit des Konzerns stehen dabei im Vordergrund. Neben der starken Innenfinanzierungskraft unterhält der Konzern ausreichend Liquiditätsreserven bei Kernbanken. Die flexible Ausnutzung dieser Liquiditätsreserven ermöglicht eine effiziente Steuerung der Konzernliquidität, ein optimales Verschuldungsmanagement zur Reduzierung von Zinskosten sowie die Vermeidung von negativen Zinsen auf Guthaben. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beliefen sich im Konzern zum 31. Dezember 2019 auf 1.738,4 Mio. € (Vorjahr: 1.939,1 Mio. €) und setzen sich im Wesentlichen aus Schuldscheindarlehen und Konsortialkrediten zusammen. Schuldscheindarlehen Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 bestanden insgesamt 835,5 Mio. € Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen (Vorjahr: 835,5 Mio. €) mit maximalen Laufzeiten bis März 2025. Konsortialkreditrahmen & Konsortialkredite Die Gesellschaft hat von einer vertraglich zugesagten Verlängerungsoption Gebrauch gemacht und die Laufzeit des am 21. Dezember 2018 abgeschlossenen revolvierenden Konsortialkreditrahmens über 810 Mio. € von ursprünglich 5 Jahren, um ein weiteres Jahr, von Januar 2024 auf Januar 2025 verlängert. Zum 31. Dezember 2019 war der revolvierende Konsortialkreditrahmen mit 700 Mio. € in Anspruch genommen (Vorjahr: 700 Mio. €). Damit stehen aus dem noch nicht abgerufenen Kreditrahmen Mittel in Höhe von 110 Mio. € (Vorjahr: 110 Mio. €) zur Verfügung. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 steht zudem ein endfälliger Konsortialkredit in Höhe von 200 Mio. € mit einer Laufzeit bis August 2021 aus (Vorjahr: 200 Mio. €). Der im August 2019 fällige Konsortialkredit über 200 Mio. € wurde fristgerecht aus dem laufenden Cashflow zurückgezahlt. Mit den vorgenannten Inanspruchnahmen unter dem revolvierenden Konsortialkreditrahmen stehen somit 900 Mio. € Verbindlichkeiten aus Konsortialkreditrahmen und Konsortialkrediten zum Stichtag aus. Der Gesellschaft steht darüber hinaus eine bilaterale Betriebsmittellinie in Höhe von 200 Mio. € zur Verfügung. Diese ist bis auf weiteres eingeräumt. Zum Bilanzstichtag war die Betriebsmittellinie nicht in Anspruch genommen. Zum 31. Dezember 2019 verfügt United Internet somit über insgesamt 310 Mio. € freie Kreditlinien. Die von der 1&1 Drillisch AG zur Teilnahme an der 5G Frequenzauktion arrangierten Kreditmittel wurden aufgrund einer mit der Bundesregierung im September 2019 getroffenen Vereinbarung zur Stundung und Ratenzahlung der Frequenzkaufpreise vollständig zurückgegeben. Weitere Angaben zu den verschiedenen Finanzierungsinstrumenten, zu Inanspruchnahmen, Zinssätzen und Laufzeiten finden sich auch im Konzernanhang unter Punkt 31. 2.3 Lage des Konzerns Ertragslage im Konzern Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge im United Internet Konzern konnte im Geschäftsjahr 2019 um insgesamt 890.000 auf 24,74 Mio. Verträge gesteigert werden. Werbefinanzierte Free-Accounts stiegen um 590.000 auf 37,59 Mio. Der Umsatz auf Konzernebene stieg im Geschäftsjahr 2019 von 5.102,9 Mio. € im Vorjahr um 1,8 % auf 5.194,1 Mio. €. Im Zuge der fortschreitenden Integrationsmaßnahmen im Segment "Consumer Access" hat United Internet den Umsatzausweis einer in 2017 übernommenen Konzerntochter von 1&1 Drillisch, bei der bislang umsatzmindernde Effekte als Umsatzkosten erfasst wurden, im 4. Quartal 2019 auf einen konzerneinheitlichen Ausweis hin angepasst. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden auch die Umsatzerlöse und Umsatzkosten des Geschäftsjahres 2018 angepasst. Dadurch reduzierten sich die ausgewiesenen Umsatzerlöse sowie die Umsatzkosten des Vorjahres im Segment "Consumer Access" sowie auf Konzernebene um jeweils 27,9 Mio. €. Hierbei handelt es sich um eine reine Umgliederung zwischen diesen beiden Posten der Gesamtergebnisrechnung. Die Anpassung hat keine Auswirkungen auf die Ergebniskennzahlen (EBITDA und EBIT) des Segments und des Konzerns. Ursächlich für das auf den ersten Blick nur moderate Wachstum sind insbesondere unterjährig schwankende (margenschwache) Hardware-Umsätze (-41,9 Mio. € gegenüber Vorjahr) im Segment "Consumer Access". Hinzu kommt die im April 2018 begonnene Werbeflächen-Reduktion im Rahmen der Neupositionierung im Segment "Consumer Applications" (-25,4 Mio. €; Vorjahr: -17,0 Mio. €). Die Umsätze im Ausland verbesserten sich von 401,0 Mio. € um 8,0 % auf 433,0 Mio. €. Die Umsatzkosten stiegen durch die Mehrkosten im Vorleistungseinkauf von 3.350,1 Mio. € (65,7 % vom Umsatz) im Vorjahr auf 3.427,0 Mio. € (66,0 % vom Umsatz). Die Bruttomarge sank entsprechend von 34,3 % auf 34,0 %. Das Bruttoergebnis legte damit von 1.752,8 Mio. € um 0,8 % auf 1.767,1 Mio. € zu. Die Vertriebskosten stiegen insbesondere infolge der erhöhten Marketing-Ausgaben im Rahmen des Rebrandings im Segment "Business Applications" von 678,2 Mio. € (13,3 % vom Umsatz) im Vorjahr überproportional auf 741,8 Mio. € (14,3 % vom Umsatz) an. Die Verwaltungskosten sanken dagegen von 218,9 Mio. € im Vorjahr (4,3 % vom Umsatz) auf 205,9 Mio. € (4,0 % vom Umsatz). Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Kostenpositionen scroll in Mio. € 2015 (IAS 18) 2016 (IAS 18) 2017 (IAS 18) 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) Umsatzkosten 2.437,2 2.461,8 2.691,1 3.350,1 3.427,0 Umsatzkostenquote 65,6 % 64,6 % 64,0 % 65,7 % 66,0 % Bruttomarge 34,4 % 35,4 % 36,0 % 34,3 % 34,0 % Vertriebskosten 557,2 521,2 638,3 678,2 741,8 Vertriebskostenquote 15,0 % 13,7 % 15,2 % 13,3 % 14,3 % Verwaltungskosten 182,2 182,9 185,1 218,9 205,9 Verwaltungskostenquote 4,9 % 4,8 % 4,4 % 4,3 % 4,0 % Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen von 24,0 Mio. € auf 17,0 Mio. € zurück, während die sonstigen betriebliche Erträge von 77,9 Mio. € auf 102,9 Mio. € stiegen. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte beliefen sich auf 94,2 Mio. € (Vorjahr: 98,5 €). Das EBITDA im Konzern wurde durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 (+87,0 Mio. €) im Geschäftsjahr 2019 positiv beeinflusst. Gegenläufig wirkten sich im Segment "Consumer Access" - neben den angekündigten One-Offs (-3,2 Mio. €; Vorjahr: -25,1 Mio. €), den Regulierungsentscheidungen zur seit dem 15. Mai 2019 gültigen Senkung der Endkundentarife für Gespräche und SMS in andere EU-Staaten (-5,6 Mio. €) und zur seit dem 1. Juli 2019 gültigen TAL-Preiserhöhung (-8,8 Mio. €) sowie den initialen Kosten für das 5G-Mobilfunknetz (-5,7 Mio. €) - insbesondere Mehrkosten (-83,1 Mio. €) für den Vorleistungsbezug aus, nachdem der zeitlich befristete Anpassungsmechanismus eines Vorleistungsvertrages zum Jahresende 2018 ausgelaufen ist. Entgegen den ursprünglichen Erwartungen konnte die ausgelaufene Regelung im Berichtszeitraum nicht durch eine Preisanpassung kompensiert werden. Jedoch sind die entsprechenden Vorleistungspreise Gegenstand mehrerer von 1&1 Drillisch eingeleiteter schiedsgutachterlicher Verfahren, in deren Rahmen 1&1 Drillisch verbindliche Entscheidungen über die geforderten dauerhaften Preisanpassungen erwartet. 1&1 Drillisch hat am 24. Oktober 2019 den Entwurf des Schiedsgutachtens im ersten, mit Wirkung zum September 2017 eingeleiteten Preisanpassungsverfahren (Price Review 1) erhalten. Dem Antrag von 1&1 Drillisch auf rückwirkende Senkung der Vorleistungspreise ab diesem Zeitpunkt wurde dabei nicht stattgegeben. Aus dem Entwurf des Schiedsgutachtens ergab sich, dass sich die Geschäftszahlen 2017 und -zumindest vorerst - die Ergebnisse 2018 und 2019 von 1&1 Drillisch nicht durch Preissenkungen verbessern werden. Außerdem blieb die vorgenannte Preiserhöhung aufgrund des Wegfalls des zum Jahresende 2018 befristeten vertraglichen Anpassungsmechanismus zumindest vorerst weiterhin gültig. In dem am 19. Dezember 2019 erhaltenen finalen Schiedsgutachten bestätigte der Gutachter seine im Entwurf des Schiedsgutachtens angekündigte Entscheidung. Neben diesen Mehrkosten wirkten sich plangemäß umgesetzte Zukunftsinvestitionen, wie die Neupositionierung des Segments "Consumer Applications" (-24,3 Mio. €; Vorjahr: -15,9 Mio. €) sowie erhöhte Marketing-Ausgaben im Segment "Business Applications" (-26,7 Mio. €), zunächst negativ aus. Ein Anteil von -19,2 Mio. € der erhöhten Marketing-Ausgaben entfiel dabei auf One-Offs für Rebranding-Maßnahmen (Vorjahr: -16,6 Mio. € One-Offs für Integrationsprojekte). Insgesamt stieg das EBITDA im Geschäftsjahr 2019 von 1.201,3 Mio. € um 5,4 % auf 1.265,7 Mio. € (gemäß IFRS 16). Das vergleichbare Wachstum nach IFRS 15 betrug -1,9 %. Die Ergebniskennzahlen "unterhalb des EBITDA" wurden in den Geschäftsjahren 2018 und 2019 von unterschiedlichen Sondereffekten geprägt. ― Der Sondereffekt "Wertminderungen Tele Columbus 2018" resultiert aus den im Ergebnis aus at-equity enthaltenen Wertminderungen auf die von United Internet gehaltenen Aktien der Tele Columbus AG und wirkte sich im Geschäftsjahr 2018 negativ auf EBT, Konzernergebnis und EPS aus. ― Der Sondereffekt "Wertaufholungen Tele Columbus 2019" resultiert aus den im Ergebnis aus at-equity enthaltenen Wertaufholungen auf die von United Internet gehaltenen Aktien der Tele Columbus AG und wirkte sich im Geschäftsjahr 2019 positiv auf EBT, Konzernergebnis und EPS aus. ― Der Sondereffekt "Markenwert-Zuschreibungen Strato 2019" resultiert aus Markenwert-Zuschreibungen auf die Marke "Strato" und wirkte sich im Geschäftsjahr 2019 positiv auf EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus. Herleitung von EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS (laut Gesamtergebnisrechnung) auf die um Sondereffekte bereinigten Werte scroll in Mio. €; EPS in € Geschäftsjahr 2019 Geschäftsjahr 2018 EBIT 811,1 811,0 Markenwert-Zuschreibungen Strato 2019 - 19,4 EBIT vor Sondereffekten (operativ) 791,7 811,0 EBT 779,7 561,9 Markenwert-Zuschreibungen Strato 2019 - 19,4 Wertaufholungen Tele Columbus 2019 - 18,5 Wertminderungen Tele Columbus 2018 + 203,8 EBT vor Sondereffekten (operativ) 741,8 765,7 Konzernergebnis 539,0 312,1 Markenwert-Zuschreibungen Strato 2019 - 13,5 Wertaufholungen Tele Columbus 2019 - 18,5 Wertminderungen Tele Columbus 2018 + 203,8 Konzernergebnis vor Sondereffekten (operativ) 507,0 515,9 Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet" 423,9 188,8 Markenwert-Zuschreibungen Strato 2019 - 9,0 Wertaufholungen Tele Columbus 2019 - 18,5 Wertminderungen Tele Columbus 2018 + 203,8 Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet" vor Sondereffekten (operativ) 396,4 392,6 EPS 2,13 0,94 Markenwert-Zuschreibungen Strato 2019 - 0,05 Wertaufholungen Tele Columbus 2019 - 0,09 Wertminderungen Tele Columbus 2018 + 1,02 EPS vor Sondereffekten (operativ) 1,99 1,96 Ohne Berücksichtigung der vorgenannten gegenläufigen Sondereffekte haben sich die Ergebniskennzahlen EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS im Geschäftsjahr 2019 wie folgt entwickelt: Das von der IFRS-16-Bilanzierung nahezu unbeeinflusste operative EBIT im Konzern lag infolge der vorgenannten Ergebnisbelastungen und One-Offs mit 791,7 Mio. € unter dem Vorjahreswert (811,0 Mio. €). Gleiches gilt für das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) sowie das operative Konzernergebnis, die mit 741,8 Mio. € (Vorjahr: 765,7 Mio. €) bzw. 507,0 Mio. € (Vorjahr: 515,9 Mio. €) ebenfalls hinter den vergleichbaren Vorjahreswerten zurückblieben. Das auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallene operative Konzernergebnis verbessert sich hingegen von 392,6 Mio. € auf 396,4 Mio. €. Entsprechend stieg auch das operative EPS von 1,96 € auf 1,99 €. Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Konzern (in Mio. €) (1) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -22,4 Mio. €); exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €) (2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -41,7 Mio. €) Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal scroll in Mio. € Q1 2019 (IFRS 16) Q2 2019 (IFRS 16) Q3 2019 (IFRS 16) Q4 2019 (IFRS 16) Q4 2018 (IFRS 15) Veränderung Umsatz 1.276,5 1.280,0 1.298,5 1.339,1 1.302,5 + 2,8 % EBITDA 299,7 (1) 330,3 (2) 314,0 (3) 321,7 (4) 326,7 (5) - 1,5 % EBIT 181,1 (1) 209,7 (2) 196,8 (3) 204,1 (4) 228,2 (5) - 10,6 % (1) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -9,1 Mio. €) (2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -6,9 Mio. €) (3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -2,9 Mio. €) (4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,5 Mio. €); exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €) (5) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -20,5 Mio. €) Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen scroll in Mio. € 2015 (IAS 18) 2016 (IAS 18) 2017 (IAS 18) 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) Umsatz 3.715,7 3.808,1 4.206,3 5.102,9 5.194,1 EBITDA 757,2 (1) 835,4 979,6 (2) 1.201,3 (3) 1.265,7 (4) EBITDA-Marge 20,4 % 21,9 % 23,3 % 23,5 % 24,4 % EBIT 541,7 (1) 642,7 704,0 (2) 811,0 (3) 791,7 (4) EBIT-Marge 14,6 % 16,9 % 16,7 % 15,9 % 15,2 % (1) Ohne Einmalerträge aus dem Verkauf der Goldbach-Aktien sowie dem Teilverkauf von virtual-minds-Anteilen (EBITDA- und EBIT-Effekt: +14,0 Mio. €) (2) Ohne außerordentlichen Ertrag aus der Neubewertung der Drillisch-Aktien (EBITDA- und EBIT-Effekt: +303,0 Mio. €) und der Neubewertung der ProfitBricks-Anteile (EBITDA- und EBIT-Effekt: +16,1 Mio. €) sowie ohne M&A-Transaktionskosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -17,1 Mio. €), ohne Restrukturierungskosten im Offline-Vertrieb (EBITDA- und EBIT-Effekt: -28,3 Mio. €) und ohne Markenwert-Abschreibungen Strato (EBIT-Effekt: -20,7 Mio. €) (3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -41,7 Mio. €) (4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrations- und Rebranding-Projekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -22,4 Mio. €); exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €) Finanzlage im Konzern Dank der positiven Ergebnisentwicklung stieg der Cashflow der betrieblichen Tätigkeit von 889,5 Mio. € im Vorjahr auf 935,0 Mio. € im Geschäftsjahr 2019. Die Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit des Geschäftsjahres 2019 legten deutlich von 482,3 Mio. € im Vorjahr auf 828,9 Mio. € zu. Ursächlich für diesen Anstieg waren im Wesentlichen die hohen Vorauszahlungen an Vorleister und der gleichzeitige starke Aufbau von Vorräten im Vorjahr. Der Cashflow aus dem Investitionsbereich weist im Berichtszeitraum Nettoeinzahlungen in Höhe von 87,2 Mio. € (Vorjahr: Nettoauszahlungen von 350,9 Mio. €) aus. Diese resultieren im Wesentlichen aus Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 252,8 Mio. € (Vorjahr: 271,8 Mio. €). Gegenläufig wirkten sich insbesondere Einzahlungen aus der Veräußerung von assoziierten Unternehmen (im Wesentlichen aus dem Abschluss des bereits 2018 vorbereiteten Verkaufs der virtual minds Anteile) mit 35,6 Mio. € (davon Verkaufsertrag: 21,5 Mio. €) sowie Einzahlungen aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten (im Wesentlichen aus dem Verkauf der Rocket Internet Aktien) mit 303,7 Mio. € aus. Der Cashflow aus dem Investitionsbereich des Vorjahres war -neben den vorgenannten Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen - zusätzlich durch die Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an verbundenen Unternehmen (World4You) sowie einen nachträglichen Mittelabfluss aus dem Verkauf der yourfone Shop GmbH geprägt. Der Free Cashflow ist bei United Internet definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Der Free Cashflow stieg infolge der stark angestiegenen Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit sowie der geringeren Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen von 254,6 Mio. € (ohne Berücksichtigung einer Steuerzahlung in Höhe von 34,7 Mio. € aus dem Geschäftsjahr 2016) auf 607,0 Mio. € (ohne Berücksichtigung von Steuerzahlungen aus dem Geschäftsjahr 2017 und Vorjahren in Höhe von 22,1 Mio. €). Mit der Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 wird der Tilgungsanteil von Leasingverbindlichkeiten seit dem Geschäftsjahr 2019 im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen. Abzüglich der Cashflow-Position "Tilgung von Finanzierungsleasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechten" (-111,0 Mio. €) belief sich der Free Cashflow auf 496,0 Mio. €. Bestimmend im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich waren im Geschäftsjahr 2019 der Erwerb eigener Aktien in Höhe von 373,6 Mio. € (Vorjahr: 0 €), Kreditrückzahlungen von im Saldo 200,8 Mio. € (Vorjahr: 22,9 Mio. €), die Tilgung von Frequenzverbindlichkeiten in Höhe von 61,3 Mio. € (Vorjahr: 0 €), die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 111,0 Mio. € (Vorjahr: 25,9 Mio. €), die sich durch die IFRS-16-Bilanzierung deutlich erhöht haben, die Dividendenzahlung der United Internet AG in Höhe von 10,0 Mio. € (Vorjahr: 170,0 Mio. €), Ausschüttungen an Minderheitsaktionäre (insbesondere Dividende der 1&1 Drillisch AG) in Höhe von 2,6 Mio. € (Vorjahr: 75,4 Mio. €) sowie Auszahlungen an Minderheitsaktionäre (insbesondere im Rahmen der Anteilserhöhung an 1&1 Drillisch) in Höhe von 98,4 Mio. € (Vorjahr: 15,4 Mio. €). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 31. Dezember 2019 auf 117,6 Mio. €, nach 58,1 Mio. € zum Vorjahresstichtag. Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Cashflow-Kennzahlen scroll in Mio. € 2015 (IAS 18) 2016 (IAS 18) 2017 (IAS 18) 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 554,5 644,2 656,4 889,5 935,0 Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit 533,2 (2) 587,0 (3) 655,7 (4) 482,3 828,9 Cashflow aus dem Investitionsbereich -766,0 -422,7 -897,7 -350,9 87,2 Free Cashflow (1) 300,5 (2) 423,0 (3) 424,4 (4) 254,6 (5) 496,0 (6) Cashflow aus dem Finanzierungsbereich 23,1 -43,2 312,2 -312,6 -857,6 Zahlungsmittel zum 31. Dezember 84,3 101,7 238,5 58,1 117,6 (1) Free Cashflow ist definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen (2) 2015 ohne Berücksichtigung einer Kapitalertragsteuerrückerstattung (netto 242,7 Mio. €) sowie inklusive einer ursprünglich für das 4. Quartal 2015 geplanten Ertragsteuerzahlung (rund 100,0 Mio. €) (3) 2016 ohne Berücksichtigung vorgenannter Ertragsteuerzahlung (100,0 Mio. €) (4) 2017 ohne Berücksichtigung einer ursprünglich für das 4. Quartal 2016 geplanten Kapitalertragssteuerrückerstattung (70,3 Mio. €) (5) 2018 ohne Berücksichtigung einer Steuerzahlung aus dem Geschäftsjahr 2016 (34,7 Mio. €) (6) 2019 ohne Berücksichtigung von Steuerzahlungen aus dem Geschäftsjahr 2017 und Vorjahren (22,1 Mio. €); inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten (111,0 Mio. €), die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden Vermögenslage im Konzern Im Geschäftsjahr 2018 hat United Internet eine detaillierte Folgenabschätzung zur Bilanzierung gemäß IFRS 16 vorgenommen. Zusammenfassend stellen sich die Auswirkungen aus der Erstanwendung von IFRS 16 in Bezug auf bisher als Operating Leases bilanzierte Leasingnehmerverträge zum 1. Januar 2019 wie folgt dar: Die Bilanzsumme im Konzern erhöhte sich zum 1. Januar 2019 um ca. 275 Mio. €. Der Aktivierung von Nutzungsrechten in Höhe von ca. 275 Mio. € steht dabei die Passivierung von Leasingverbindlichkeiten in nahezu gleicher Höhe gegenüber, die mit abgegrenzten Vorauszahlungen für Leasingverhältnisse verrechnet wurde. Insgesamt erhöhte sich die Bilanzsumme von 8,174 Mrd. € per 31. Dezember 2018 auf 9,086 Mrd. € zum 31. Dezember 2019. Ursächlich für diesen Anstieg ist insbesondere die erstmalige Bilanzierung der erworbenen 5G-Frequenzen. Daraus resultieren zum 31. Dezember 2019 immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.070,2 Mio. € sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 1.008,9 Mio. €. Gemäß den IFRS Regelungen sind die aus dem Erwerb resultierenden immateriellen Vermögenswerte zu Anschaffungskosten und die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten zum Fair Value zu erfassen. Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen leicht von 1.364,7 Mio. € per 31. Dezember 2018 auf 1.371,2 Mio. € zum 31. Dezember 2019. Dabei erhöhte sich der in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesene Bestand an liquiden Mitteln stichtagsbedingt von 58,1 Mio. € auf 117,6 Mio. €. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gingen von 351,4 Mio. € auf 346,0 Mio. € zurück. Die Position Vertragsvermögenswerte stieg von 427,0 Mio. € auf 507,8 Mio. € und beinhaltet kurzfristige Ansprüche gegenüber Kunden aus der im Rahmen der Anwendung von IFRS 15 vorgezogenen Umsatzrealisierung. Vorräte reduzierten sich von 89,6 Mio. € auf 79,3 Mio. €. Die abgegrenzten Aufwendungen erhöhten sich von 224,8 Mio. € auf 237,0 Mio. € und beinhalten im Wesentlichen den kurzfristigen Anteil der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kundengewinnung (Vertragserlangung) und der Vertragserfüllung gemäß IFRS 15. Sonstige finanzielle Vermögenswerte reduzierten sich von 72,8 Mio. € auf 48,1 Mio. € und Ertragsteueransprüche von 129,6 Mio. € auf 21,5 Mio. €. Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich deutlich von 6.809,2 Mio. € per 31. Dezember 2018 auf 7.715,2 Mio. € zum 31. Dezember 2019. Dabei sanken die Anteile an assoziierten Unternehmen durch den Ergebnisbeitrag der Beteiligungen in Summe von 206,9 Mio. € auf 196,0 Mio. €. Sonstige finanzielle Vermögenswerte gingen infolge des Verkaufs der zuvor gehaltenen Aktien der Rocket Internet SE von 348,0 Mio. € auf 90,4 Mio. € zurück. Sachanlagen stiegen im Wesentlichen durch die erstmalige Bilanzierung nach IFRS 16 von 818,0 Mio. € auf 1.118,2 Mio. €. Immaterielle Vermögenswerte stiegen deutlich von 1.244,6 Mio. € auf 2.167,4 Mio. € an. Ursächlich hierfür ist die vorgenannte erstmalige Bilanzierung der erworbenen 5G-Frequenzen. Firmenwerte blieben mit 3.616,5 Mio. € nahezu unverändert. Die Position Vertragsvermögenswerte blieb mit 174,3 Mio. € ebenfalls nahezu unverändert und beinhaltet langfristige Ansprüche gegenüber Kunden aus der im Rahmen der Anwendung von IFRS 15 vorgezogenen Umsatzrealisierung. Die abgegrenzten Aufwendungen reduzierten sich von 341,2 Mio. € auf 284,3 Mio. € und beinhalten im Wesentlichen den langfristigen Anteil der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kundengewinnung (Vertragserlangung) und der Vertragserfüllung sowie geleistete Vorauszahlungen im Rahmen langfristiger Einkaufsverträge. Latente Steueransprüche blieben mit 10,4 Mio. € weitgehend unverändert. Die kurzfristigen Schulden gingen von 1.299,7 Mio. € per 31. Dezember 2018 auf 1.269,0 Mio. € zum 31. Dezember 2019 zurück. Dabei reduzierten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt von 557,7 Mio. € auf 475,5 Mio. €. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen durch Umbuchungen von langfristig in kurzfristig entsprechend der Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten von 206,2 Mio. € auf 243,7 Mio. €. Die Ertragsteuerschulden gingen von 187,9 Mio. € auf 91,7 Mio. € zurück. Die Position kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten blieb mit 149,9 Mio. € weitgehend unverändert und beinhaltet vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist. Der Anstieg der kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von 124,1 Mio. € auf 239,4 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus der erstmaligen Bilanzierung gemäß IFRS 16. Die langfristigen Schulden stiegen deutlich von 2.352,6 Mio. € per 31. Dezember 2018 auf 3.202,6 Mio. € zum 31. Dezember 2019. Dabei sanken die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten deutlich von 1.733,0 Mio. € auf 1.494,6 Mio. €. Latente Steuerschulden reduzierten sich von 389,8 Mio. € auf 351,8 Mio. €. Die Position langfristige Vertragsverbindlichkeiten blieb mit 34,9 Mio. € nahezu unverändert und beinhaltet vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist. Der Anstieg der langfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von 87,0 Mio. € auf 1.247,5 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus dem vorgenannten Erwerb der 5G-Frequenzen sowie deren erstmaliger Bilanzierung gemäß IFRS 16. Das Eigenkapital im Konzern stieg von 4.521,5 Mio. € per 31. Dezember 2018 auf 4.614,7 Mio. € zum 31. Dezember 2019. Gleichwohl sank die Eigenkapitalquote infolge des gleichzeitig noch stärkeren Anstiegs der Bilanzsumme von 55,3 % auf 50,8%. Der Vorstand der United Internet AG hat am 14. August 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein neues Aktienrückkaufprogramm aufzulegen. Damit machte die United Internet AG von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 18. Mai 2017 erteilten Ermächtigung Gebrauch, nach der bis zum 18. September 2020 Aktien im Umfang von bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bzw., falls dieser Wert geringer ist, des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zurückgekauft werden dürfen. Von dieser Ermächtigung wurde zuvor noch kein Gebrauch gemacht. Im Rahmen des neuen Aktienrückkaufprogramms sollten bis zu 6 Mio. Aktien der Gesellschaft (dies entsprach ca. 2,93 % des damaligen Grundkapitals) zurückgekauft werden. Das Volumen des Aktienrückkaufprogramms betrug insgesamt bis zu 192,0 Mio. €. Das Programm ist am 16. August 2019 gestartet und sollte längstens bis zum 31. März 2020 durch den Rückkauf von Aktien über die Börse durchgeführt werden. Im Rahmen dieses Aktienrückkaufprogramms, das mit Wirkung zum Ablauf des 9. Dezember 2019 vorzeitig beendet wurde, wurden insgesamt 3.919.999 Aktien zu einem Durchschnittskurs von 29,38 € und einem Gesamtvolumen von 115,2 Mio. € zurückgekauft. Zeitgleich mit der Beendigung des vorgenannten Aktienrückkaufprogramms hat der Vorstand der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein öffentliches Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG über insgesamt bis zu 9.000.000 Aktien zu einem Preis von 29,65 € je Aktie zu machen. Gleichzeitig hat sich die Rocket Internet SE gegenüber United Internet unwiderruflich verpflichtet, das öffentliche Aktienrückkaufangebot der United Internet AG für 8.135.804 von Rocket Internet gehaltene United Internet Aktien anzunehmen. Im Falle der Überzeichnung des öffentlichen Aktienrückkaufangebots der Gesellschaft sollte eine verhältnismäßige Zuteilung an Rocket Internet erfolgen. Mit dem öffentlichen Aktienrückkaufangebot machte United Internet erneut von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 18. Mai 2017 erteilten Ermächtigung Gebrauch. Im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebots der United Internet AG sind der Gesellschaft bis zum Ablauf der Annahmefrist insgesamt 8.715.524 Aktien zu einem Preis von 29,65 € und einem Gesamtvolumen von 258,4 Mio. € angedient worden. Damit hält United Internet zum 31. Dezember 2019 insgesamt 17.338.513 eigene Aktien (31. Dezember 2018: 4.702.990). Dies entsprach ca. 8,46 % des damaligen Grundkapitals in Höhe von 205.000.000 € (31. Dezember 2018: 2,29 %). Die United Internet Tochter 1&1 Drillisch hat am 5. September 2019 eine Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) über den Bau von Mobilfunkstandorten in sogenannten "weißen Flecken" geschlossen. Damit hilft 1&1 Drillisch, bestehende Versorgungslücken zu schließen, und leistet mit dem Bau hunderter Antennenstandorte einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen. Im Gegenzug darf 1&1 Drillisch die ursprünglich in 2019 und 2024 zu zahlenden Lizenzkosten für die 5G-Frequenzen in Raten bis 2030 verteilt an den Bund überweisen. Die unter anderem zur Finanzierung der Höchstgebote aus der Frequenzauktion arrangierte Kreditlinie über ursprünglich 2,8 Mrd. € wurde damit nicht mehr benötigt und wurde "zurückgegeben". Die Vereinbarung mit den Ministerien passt zur langfristigen Finanzierungsstrategie von 1&1 Drillisch, die vorsieht, den Großteil der Aufwendungen für den Bau des eigenen Mobilfunknetzes aus laufenden Einnahmen zu leisten. Die Netto-Bankverbindlichkeiten im Konzern (d. h. der Saldo aus Bankverbindlichkeiten und liquiden Mitteln) sanken deutlich von 1.881,1 Mio. € per 31. Dezember 2018 auf 1.620,8 Mio. € zum 31. Dezember 2019. Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der relativen Verschuldung scroll 2015 (IAS 18) 2016 (IAS 18) 2017 (IAS 18) 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) Netto-Bankverbindlichkeiten (1) / EBITDA 1,88 1,98 1,37 1,57 1,28 Netto-Bankverbindlichkeiten (1) / Free Cashflow (2) 3,63 3,88 4,04 7,39 3,27 (1) Netto-Bankverbindlichkeiten = Saldo aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und liquiden Mittel (2) Free Cashflow ohne Berücksichtigung einer Kapitalertragsteuerrückerstattung von (netto) 242,7 Mio. € (2015), einer ursprünglich für das 4. Quartal 2015 geplanten Ertragssteuerzahlung von rund 100,0 Mio. € (2016), einer ursprünglich für das 4. Quartal 2016 geplanten Kapitalertragsteuererstattung von 70,3 Mio. € (2017), einer Steuerzahlung aus dem Geschäftsjahr 2016 von 34,7 Mio. € (2018) sowie Steuerzahlungen aus dem Geschäftsjahr 2017 und Vorjahren von 22,1 Mio. € (2019); Free Cashflow 2019 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 111,0 Mio. €, die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden Weitere Angaben zu Zielsetzung und Methoden des Finanzrisiko-Managements im Konzern finden sich auch im Konzernanhang unter Punkt 43. Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Bilanzpositionen scroll in Mio. € 2015 (IAS 18) 2016 (IAS 18) 2017 (IAS 18) 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) Bilanzsumme 3.885,4 4.073,7 7.605,2 8.173,8 9.086,4 Liquide Mittel 84,3 101,7 238,5 58,1 117,6 Anteile an assoziierten Unternehmen 468,4 755,5 (1) 418,0 (1) 206,9 (1) 196,0 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 449,0 287,7 (2) 333,7 (2) 348,1 (2) 90,4 (2) Sachanlagen 665,2 655,0 747,4 (3) 818,0 1.118,2 (3) Immaterielle Vermögenswerte 389,5 369,5 1.408,4 (3) 1.244,6 2.167,4 (4) Firmenwerte 1.100,1 1.087,7 3.564,1 (5) 3.612,6 (5) 3.616,5 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.536,5 1.760,7 (6) 1.955,8 (6) 1.939,1 1.738,4 Grundkapital 205,0 205,0 205,0 205,0 205,0 Eigenkapital 1.149,8 1.197,8 4.048,7 (7) 4.521,5 (7) 4.614,7 Eigenkapitalquote 29,6 % 29,4 % 53,2 % 55,3 % 50,8 % (1) Anstieg durch Beteiligung an Tele Columbus (2016); Rückgang durch Übernahme und Konsolidierung von ProfitBricks und Drillisch (2017); Rückgang durch Tele Columbus Wertminderungen (2018) (2) Rückgang durch Folgebewertung von Anteilen an börsennotierten Unternehmen (2016); Anstieg durch Folgebewertung von Anteilen an börsennotierten Unternehmen (2017); Anstieg durch Folgebewertung von Anteilen an börsennotierten Unternehmen (2018); Rückgang durch den Verkauf der Rocket Internet Aktien (2019) (3) Anstieg durch Übernahmen von Strato, ProfitBricks und Drillisch (2017); Anstieg durch erstmalige IFRS-16-Bilanzierung (2019) (4) Anstieg durch erstmalige Bilanzierung der erworbenen 5G-Frequenzen (2019) (5) Anstieg durch Übernahme von Strato, ProfitBricks und Drillisch (2017); Anstieg durch Übernahme von World4You (2018) (6) Anstieg durch Tele Columbus Beteiligung (2016); Anstieg durch Strato Übernahme und Aufstockung der Anteile an Drillisch und Tele Columbus (2017) (7) Anstieg durch Konsolidierungseffekte im Zusammenhang mit der Beteiligung von Warburg Pincus am Segment Business Applications sowie Übernahme von Strato (2017); Übergangseffekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 (2018) Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns Das Wachstum der Volkswirtschaften in allen wichtigen Zielländern der United Internet Gruppe hat sich im Berichtszeitraum schlechter als im Vorjahr entwickelt und gleichzeitig auch schlechter als erwartet. Der aus Sicht von United Internet wichtigste Markt, Deutschland, konnte sein Bruttoinlandsprodukt ebenfalls um lediglich 0,6 % steigern - nach 1,5 % im Vorjahr. Und auch der deutsche ITK-Markt blieb mit einem Umsatz-Plus von 2,0 % hinter dem Wachstum des Vorjahres von 2,2 % zurück. Mit einem organischen Zuwachs um 890.000 Kundenverträge auf 24,74 Mio., einem Umsatzwachstum um 1,8 % auf 5,194 Mrd. € sowie einer EBITDA-Steigerung um 5,4 % auf 1,266 Mrd. € hat sich United Internet auch im Geschäftsjahr 2019 - trotz zum Teil unerwarteter Umsatz- und Ergebnisbelastungen - positiv weiterentwickelt und letztendlich auch die selbst gesteckten Ziele erreicht. Diese positive Unternehmensentwicklung zeigt - gerade auch im Vergleich zu den schwächelnden konjunkturellen Rahmenbedingungen und Branchen-Trends - die Vorteile des Geschäftsmodells von United Internet, das überwiegend auf elektronischen Abonnements basiert - mit festen monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten. Dies sichert stabile und planbare Umsätze und Cashflows, bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse und eröffnet finanzielle Spielräume, um neue Kunden zu gewinnen, Kundenbeziehungen auszubauen und Chancen in neuen Geschäftsfeldern bzw. neuen Märkten zu nutzen. Organisch oder durch Beteiligungen und Übernahmen. Entsprechend stark hat die Gesellschaft auch im Geschäftsjahr 2019 wieder in die Gewinnung und den Ausbau von Kundenverhältnissen sowie in neue Produkte investiert und hat damit die Basis für künftiges Wachstum geschaffen. Neben diesen operativen Weichenstellungen hat United Internet über 1&1 Drillisch auch erfolgreich an der am 12. Juni 2019 beendeten 5G-Frequenzauktion teilgenommen und zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz ersteigert. Mit dem Frequenzerwerb wurde der Grundstein für eine erfolgreiche und dauerhafte Positionierung der 1&1 Drillisch Gruppe als vierter Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland gelegt. Die Gesellschaft beabsichtigt, auf dieser Basis ein leistungsfähiges Mobilfunknetz aufzubauen. Die Finanzlage der United Internet AG hat sich auch im Geschäftsjahr 2019 stark dargestellt. Der um Steuereffekte bereinigte Free Cashflow lag mit 607,0 Mio. € bzw. 496,0 Mio. € nach Leasing einmal mehr auf einem hohen Niveau (vergleichbarer Vorjahreswert: 254,6 Mio. €). Darin zeigt sich erneut die sehr gute Cash-Generierung der Unternehmensgruppe bei einem gleichzeitig stabilen und qualitativen Wachstum. Vor diesem Hintergrund plant die Gesellschaft auch, den Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes größtenteils aus laufenden Einnahmen zu leisten. Insgesamt sieht der Vorstand die United Internet Gruppe - zum Abschlussstichtag des Geschäftsjahres 2019 wie auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts - für die weitere Unternehmensentwicklung sehr gut aufgestellt. Er schätzt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage - vorbehaltlich eventueller Sondereffekte - positiv ein und blickt optimistisch in die Zukunft. 2.4 Lage der Gesellschaft Ertragslage der United Internet AG Die Ertragslage der United Internet AG als reine Holding Gesellschaft ist üblicherweise durch das Beteiligungs- und Finanzergebnis geprägt. Der Umsatz der Einzelgesellschaft belief sich im Geschäftsjahr 2019 auf 0,3 Mio. € (Vorjahr: 0,01 Mio. €) und resultiert überwiegend aus für Konzerngesellschaften erbrachten Dienstleistungen. Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 1,0 Mio. € (Vorjahr: 147,6 Mio. €) und stammen im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 0,6 Mio. € sowie konzerninternen Weiterbelastungen in Höhe von 0,2 Mio. €. Die sonstigen betrieblichen Erträge des Vorjahres waren insbesondere durch außerordentliche Erträge im Zusammenhang mit dem Abgang von Finanzanlagen in Höhe von 143,8 Mio. € (planmäßige Ausübung einer Put Option aus 2017 auf die Vorzugsaktie der damaligen 1&1 Internet Holding SE (heute: 1&1 IONOS Holding SE)), durch sonstige betriebliche Erträge im Rahmen von konzerninternen Weiterbelastungen in Höhe von 2,3 Mio. € sowie durch periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 1,6 Mio. € geprägt. Bereinigt um Effekte aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen betrug der Personalaufwand 0,5 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken auf 12,7 Mio. € (Vorjahr: 36,9 Mio. €) und enthalten im Wesentlichen Aufwendungen aus internen Weiterbelastungen in Höhe von 6,5 Mio. € (Vorjahr: 28,7 Mio. €) sowie Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten in Höhe von 2,2 Mio. € (Vorjahr: 3,8 Mio. €). Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen in Höhe von 122,3 Mio. € (Vorjahr: 117,7 Mio. €) resultieren aus den Gewinnabführungen der 1&1 Mail & Media Applications SE in Höhe von 70,5 Mio. € (Vorjahr: 93,6 Mio. €), der United Internet Investments Holding AG & Co. KG in Höhe von 48,9 Mio. €, der United Internet Corporate Services GmbH in Höhe von 2,7 Mio. € (Vorjahr: 24,1 Mio. €) und der United Internet Service SE in Höhe von 0,2 Mio. €. Die Erträge aus Beteiligungen beliefen sich auf 6,5 Mio. € (Vorjahr: 209,6 Mio. €) und beinhalten im Wesentlichen die Dividende der 1&1 Drillisch AG (Vorjahr: 189,7 Mio. €). Die Erträge aus Beteiligungen des Vorjahres enthielten neben der Dividende der 1&1 Drillisch AG auch eine Dividende der damaligen 1&1 Internet TopCo SE (heute: 1&1 IONOS TopCo SE) in Höhe von 19,9 Mio. €. Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen in Höhe von 37,4 Mio. € (Vorjahr: 263,6 Mio. €) betrafen im Wesentlichen den Ergebnisausgleich der United Internet Service Holding GmbH in Höhe von 37,2 Mio. € (Vorjahr: 41,3 Mio. €). Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen des Vorjahres enthielten zudem einen Ergebnisausgleich der United Internet Investments Holding AG & Co. KG in Höhe von 222,2 Mio. €. Das Ergebnis vor Steuern im Einzelabschluss belief sich auf 177,6 Mio. € (Vorjahr: 273,3 Mio. €). Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 58,9 Mio. € (Vorjahr: 68,4 Mio. €) enthalten laufende Steuern des Jahres 2019 in Höhe von 53,5 Mio. € (davon 26,8 Mio. € Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag und 26,6 Mio. € Gewerbesteuer) und 6,8 Mio. € aus Vorjahren. Gegenläufig wirkten sich Erträge aus der Auflösung von passiven latenten Steuern in Höhe von 1,4 Mio. € aus. Der Jahresüberschuss im Einzelabschluss der United Internet AG belief sich im Geschäftsjahr 2019 auf 118,7 Mio. € (Vorjahr: 204,9 Mio. €). Finanz- und Vermögenslage der United Internet AG Die Bilanzsumme der Einzelgesellschaft sank von 6.233,8 Mio. € zum 31. Dezember 2018 auf 5.944,6 Mio. € zum 31. Dezember 2019. Das Anlagevermögen der Einzelgesellschaft in Höhe von 5.670,9 Mio. € (Vorjahr: 5.981,3 Mio. €) ist im Wesentlichen geprägt durch die Finanzanlagen. Dabei erhöhten sich die Anteile an verbundenen Unternehmen auf 3.763,4 Mio. € (Vorjahr: 3.668,8 Mio. €). Ursächlich hierfür war insbesondere die Aufstockung der Anteile an der 1&1 Drillisch AG. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen sanken auf 1.907,6 Mio. € (Vorjahr: 2.312,5 Mio. €). Der Rückgang resultiert insbesondere aus der Rückzahlung konzerninterner Darlehen. Das Umlaufvermögen der Einzelgesellschaft in Höhe von 273,6 Mio. € (Vorjahr: 252,3 Mio. €) umfasst die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie sonstige Vermögensgegenstände. Dabei stiegen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen auf 216,2 Mio. € (Vorjahr: 207,1 Mio. €). Diese enthalten insbesondere Forderungen im Rahmen des Cash-Managements innerhalb der United Internet Gruppe. Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 14,8 Mio. € (Vorjahr: 40,7 Mio. €) beinhalten im Wesentlichen Forderungen gegen das Finanzamt. Das Eigenkapital der Einzelgesellschaft belief sich zum 31. Dezember 2019 auf 3.352,5 Mio. € (Vorjahr: 3.617,3 Mio. €). Der Rückgang des Eigenkapitals im Berichtsjahr resultiert vor allem aus dem Rückkauf eigener Aktien (373,6 Mio. €), die offen vom Eigenkapital abzusetzen sind, und der Dividendenzahlung (10,0 Mio. €) sowie gegenläufig dem Jahresüberschuss (118,7 Mio. €). Die Eigenkapitalquote sank von 58,0 % im Vorjahr auf 56,4 % zum 31. Dezember 2019. Bei den Rückstellungen der Einzelgesellschaft in Höhe von 54,7 Mio. € (Vorjahr: 80,8 Mio. €) handelt es sich insbesondere um Steuerrückstellungen in Höhe von 51,8 Mio. € (Vorjahr: 76,9 Mio. €) sowie um sonstige Rückstellungen für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme, Rechts-, Prüfungs- und Beratungskoste, Tantiemen und Sonstige in Höhe von 2,9 Mio. € (Vorjahr: 3,9 Mio. €). Die Verbindlichkeiten der Einzelgesellschaft sind insbesondere von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen geprägt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gingen im Geschäftsjahr 2019 auf 1.740,7 Mio. € (Vorjahr: 1.943,8 Mio. €) zurück. Die Bankverbindlichkeiten setzen sich im Wesentlichen aus zwei Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 835,5 Mio. € sowie Konsortialkrediten in Höhe von insgesamt 900,0 Mio. € zusammen. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen auf 783,9 Mio. € (Vorjahr: 575,0 Mio. €) und beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Salden im Rahmen des Cash-Managements innerhalb der United Internet Gruppe (737,3 Mio. €), aus Leistungsbeziehungen (7,9 Mio. €) sowie aus Gewinnabführungsverträgen (37,4 Mio. €). Bei den sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 3,6 Mio. € (Vorjahr: 5,4 Mio. €) handelt es sich im Wesentlichen um Umsatzsteuerverbindlichkeiten. Der Cashflow im Einzelabschluss der Gesellschaft ist geprägt durch Zahlungsmittelzuflüsse aus den Gewinnabführungsverträgen sowie den Dividenden der Beteiligungen. Gegenläufig wirkten sich im Finanzierungsbereich die im Geschäftsjahr 2019 erworbenen eigenen Aktien sowie die gezahlte Dividende aus. Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage der Einzelgesellschaft Die wirtschaftliche Lage der United Internet AG auf Ebene des Einzelabschlusses ist aufgrund ihrer Rolle als Holding-Gesellschaft im Wesentlichen durch das Beteiligungs- und Finanzergebnis beeinflusst. Insofern gilt die Gesamtaussage des Vorstandes zur wirtschaftlichen Lage im Konzern qualitativ auch für die United Internet AG selbst. 2.5 Wesentliche nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Unternehmerisches Handeln ist nach dem Selbstverständnis der United Internet AG nicht ausschließlich auf die Verfolgung und Umsetzung wirtschaftlicher Ziele beschränkt, sondern beinhaltet darüber hinaus auch eine Verpflichtung und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt. Dieser Verantwortung stellt sich United Internet in verschiedener Weise. Die wichtigsten Aspekte im Rahmen des Lageberichts, nachhaltige Geschäftspolitik, Mitarbeiter, Green IT und soziales Engagement, sind in den folgenden Abschnitten zusammengefasst. Für diese und weitere Nachhaltigkeitsthemen wird auf die - sich am Rahmenwerk der Global Reporting Initiative (GRI) orientierende - Nichtfinanzielle Erklärung 2019 (Nachhaltigkeitsbericht) der United Internet AG verwiesen, die Anfang April 2020 unter https://www.united-internet.de/investor-relati-ons/publikationen/berichte.html veröffentlicht wird. Nachhaltige Geschäftspolitik Die United Internet AG fühlt sich einer nachhaltigen Geschäftspolitik verpflichtet. Diese Nachhaltigkeit zeigt sich insbesondere durch hohe Investitionen in Kundenbeziehungen und Kundenzufriedenheit, in Service-, Produkt- und Netz-Qualität, in Sicherheit und Datenschutz sowie in Kundenvertrauen / Empfehlungsverhalten - und damit auch in nachhaltiges Wachstum. Kundenbeziehungen und Kundenzufriedenheit Auch im Geschäftsjahr 2019 hat United Internet wieder stark in das Kundenwachstum investiert und konnte organisch um 890.000 kostenpflichtige Kundenverträge wachsen und auf 24,74 Mio. (Vorjahr: 23,85 Mio.) zulegen. Neben den genannten Kundenverträgen in den reporteten Produktlinien hält United Internet weitere 0,37 Mio. Verträge (Vorjahr: 0,41 Mio.) ohne monatliche Grundgebühr und Service-Provider-Verträge (Volumen-Tarife / MSP-Tarife) sowie 0,03 Mio. (Vorjahr: 0,06 Mio.) Breitband-Anschlüsse in den auslaufenden Produktlinien T-DSL / R-DSL. Über diese kostenpflichtigen Verträge hinaus betreibt United Internet in ihren Rechenzentren 37,59 Mio. aktive Free-Accounts (Vorjahr: 37,00 Mio.), die über Werbung refinanziert werden. Insgesamt operiert United Internet damit 62,73 Mio. Kunden-Accounts (Vorjahr: 61,32 Mio.) weltweit. Ein Blick auf die vergangenen Jahren zeigt, dass die werthaltigen Verträge mit Grundgebühr in den reporteten Produktlinien stark ausgebaut wurden, während die weniger werthaltigen Verträge ohne monatliche Grundgebühr sowie die Altverträge mit T-DSL und R-DSL reduziert wurden (Ausnahme: 2017 infolge der im Rahmen der Drillisch-Übernahme hinzugekommenen 0,49 Mio. Verträge ohne Grundgebühr / Altverträge). Auch die Anzahl der Kundenbeziehungen über werbefinanzierten Free-Accounts, die für United Internet ein Potenzial für Up- und Cross-Selling-Maßnahmen bieten, konnte in den letzten Jahren stetig verbessert werden. Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Kundenbeziehungen scroll Wachstum in Mio. 2015(1) 2016 2017(2) 2018(3) 2019 Verträge mit Grundgebühr + 1,25 + 1,06 + 6,10 + 1,28 + 0,89 Verträge ohne Grundgebühr / Altverträge - 0,06 - 0,06 + 0,40 - 0,11 - 0,07 Free-Accounts + 1,03 + 1,14 + 1,13 + 1,33 + 0,59 Kunden-Accounts insgesamt + 2,22 + 2,14 + 7,63 + 2,50 + 1,41 (1) Inkl. 0,34 Mio. Verträge mit Grundgebühr aus der Übernahme von home.pl sowie gegenläufig 0,08 Mio. Vertragsbereinigung (2) Inkl. 3,35 Mio. Verträge mit Grundgebühr und 0,49 Mio. Verträge ohne Grundgebühr / Altverträge aus der Übernahme von Drillisch sowie inkl. 1,87 Mio. Verträge mit Grundgebühr aus der Übernahme von Strato (3) Inkl. 0,25 Mio. Verträge mit Grundgebühr aus der Übernahme von World4You Neben der Neukundengewinnung ist beim Ausbau des Kundenbestands das Halten und Binden von Bestandskunden der wesentlichste Faktor. Wichtigstes Steuerungskriterium bei United Internet ist dabei die Kundenzufriedenheit. Deshalb wurden in allen Segmenten Strukturen und Prozesse etabliert, um die Zufriedenheit der Kunden kontinuierlich und nachhaltig über KPIs (Key Performance Indicator) zu messen, zu analysieren und letztendlich zu verbessern. Um das Feedback der Kunden zu erhalten, werden dabei regelmäßig Kundenumfragen, Markt-Recherchen und Analysen von z. B. Beiträgen auf Social-Media-Plattformen durchgeführt. Je nach Segment wird die Kundenzufriedenheit über verschiedene KPIs wie den Kundenstimmungswert (KST) und / oder die Weiterempfehlungsrate / Net Promoter Score (NPS) erhoben und gesteuert. Die aus den Kundenzufriedenheitsanalysen gewonnenen Erkenntnisse werden zur Identifikation von Verbesserungspotenzialen genutzt und anschließend in konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Kundenzufriedenheit (etwa im Bereich der Service- oder Produkt-Qualität) umgesetzt. So haben seit Oktober 2018 beispielsweise alle Kunden der Marke IONOS die Möglichkeit, kostenlos einen persönlichen Berater als zentralen Ansprechpartner bei allen Fragen rund um die Produkte, ihren Vertrag und den geschäftlichen Erfolg im Internet zu nutzen. Damit begleitet IONOS Freiberufler und Unternehmen durch alle Phasen der Firmenentwicklung - von der Domain-Registrierung, dem Bau der ersten Homepage über Shop-Systeme und eigene Server bis hin zur Nutzung von Enterprise-Cloud-Infrastrukturen. Zusätzlich haben Firmen die Möglichkeit, zahlreiche Cloud-Anwendungen zu nutzen, die ihr Geschäft unterstützen. Service-Qualität Im Rahmen der vorgenannten Maßnahmen wurde auch auf Ebene der Service-Qualität, z. B. mit der Einführung des sogenannten 1&1 Prinzips sowie dessen ständigen Optimierungen, in den letzten Jahren viel investiert. Mit dem 1&1 Prinzip erhalten Breitband- und Mobile-Internet-Kunden fünf klare, produktspezifische Leistungsversprechen. Dazu zählen z. B. eine einmonatige Testphase und eine hochverfügbare Experten-Hotline, eine Auslieferung des bestellten Produkts innerhalb eines Werktages oder ein Vor-Ort-Austausch defekter Geräte am nächsten Werktag. Mit dem 1&1 Austausch-Service wird seit 2017 zusätzlich ein umfangreicher Rundumschutz angeboten: Im Schadensfall erhalten Kunden innerhalb von 24 Stunden ein neues Handy - und zwar in der gleichen Modellvariante. Sollte dies in Ausnahmefällen nicht verfügbar sein, wird umgehend ein gleichwertiges Smartphone geliefert. Dieser Premium-Service ist seit September 2018 bei Vertragsabschluss für alle Mobile 1&1 All-Net-Flat-Tarife mit Smartphone inklusive und für die Kunden kostenlos. Das Besondere daran: Über die übliche Gerätegarantie hinaus greift der 1&1 Austausch-Service auch bei selbstverschuldeten Schäden, wie zum Beispiel bei Wasserschäden oder Displaybruch. Dieser Rundumschutz ist während der gesamten Mindestlaufzeit gültig. Dass die Investitionen in die Service-Qualität wirken, zeigen auch die sehr guten Bewertungen bei Service-Befragungen im Jahr 2019. Wie schon in den vergangenen Jahren hat die Zeitung DIE WELT gemeinsam mit ServiceValue systematisch die Service-Qualität deutscher Unternehmen aus Kundensicht untersucht. ServiceValue ist eine auf das Beziehungsmanagement zwischen Unternehmen und Anspruchstellern (Stakeholdern) spezialisierte Analyse- und Beratungsgesellschaft mit Sitz in Köln. Das Service-Ranking aus Kundensicht basiert auf dem wissenschaftlich belastbaren "Service Experience Score" (SES). Dieser Prozentwert wird analog zur allgemein bekannten Wahlerhebung "Sonntagsfrage" ermittelt und stellt ein klares, verständliches und effizientes Messinstrument dar. Im Rahmen des "SERVICE-CHAMPIONS 2019" (Veröffentlichung: Oktober 2019) wurden aus insgesamt 3.530 Unternehmen in 353 verschiedenen Branchen per Kundenurteil die jeweils besten im erlebten Service ermittelt. Dabei konnte die United Internet Marke 1&1 (Segment: Consumer Access) die Auszeichnung "Nr. 1 im erlebten Kundenservice" sowohl in der Branche "Telekommunikation" als auch in der Branche "Internet-Provider" (DSL) gewinnen. Branchensieger wurden auch die United Internet Marken GMX (Segment: Consumer Applications) in der Branche "E-Mail-Anbieter" sowie Strato (Segment: Business Applications) - bereits zum 6. Male infolge - in der Branche "Webhosting-Anbieter", in der IONOS (Segment: Business Applications) direkt dahinter Rang 2 belegte. 1&1 Versatel (Segment: Business Access) gehört zu den beliebtesten Telekommunikationsdienstleistern des Mittelstands. Das zeigt ein Ranking des Magazins WirtschaftsWoche (Veröffentlichung: Februar 2019). Auch in 2019 ermittelte die WirtschaftsWoche in Kooperation mit ServiceValue die beliebtesten Dienstleister des deutschen Mittelstands. Hierfür wurden über 9.000 Entscheider, Einkäufer und Nutzer mittelständischer Unternehmen befragt. Bewertet wurden neben der allgemeinen Kundenzufriedenheit sieben weiteren Kategorien - wie z. B. Beratungsleistung, Preis-Leistungs-Verhältnis und Servicequalität. Insgesamt wurden Kundenurteile zu 356 Anbietern aus 33 Branchen eingeholt. 1&1 Versatel erzielte in gleich zwei Kategorien (Telekommunikation-Telefonie/Internet und Telekommunikation-Telefonie/Internet/Mobilfunk) sehr gute Ergebnisse und landete jeweils auf dem zweiten Platz. Dass die guten Ergebnisse hinsichtlich der Service-Qualität nicht auf Deutschland beschränkt sind, zeigt ein Blick auf die Auszeichnungen für den besten Kundenservice von IONOS in Spanien und Frankreich (Business Applications). In Spanien konnte die IONOS Hotline im Oktober 2019 bereits zum sechsten Mal in Folge den begehrten Service-Award "Elegido servicio de atención al cliente" in der Kategorie "Web products" gewinnen. Gleiches gilt für die IONOS Hotline in Frankreich, die im Oktober 2019 mit dem Service-Award "Élu Service Client de l'Année" zum zweiten Mal in Folge für den besten Kundenservice in der Kategorie "Web products" ausgezeichnet wurde. Ebenfalls in 2019 wurde der "Persönlicher Berater" von IONOS bei den "European Contact Center & Customer Service Awards" mit Gold für die beste Kundenservice Initiative ausgezeichnet. Damit belegt IONOS in diesem Segment den 1. Platz bei einem der renommiertesten Awards der Kundenkontaktbranche unter 30 Teilnehmern. Produkt-Qualität Auch die Produkt-Qualität der United Internet Marken wurde im Geschäftsjahr 2019 ausgezeichnet. So belegten die United Internet Marken IONOS und Strato Platz 1 und Platz 2 im Test "Webbaukästen für den KMU-Bereich" des PC Magazin (Veröffentlichung: April 2019). Im Rahmen des Tests haben sich die Tester darauf konzentriert, Webhosting-Pakete zu finden und zu testen, die es Einsteigern ermöglichen, schnell und einfach eine Präsenz im Internet für ihre Bürogemeinschaft, ihren Handwerksbetrieb oder die eigene Kanzlei zu erstellen. Deshalb waren Einfachheit, Übersichtlichkeit und gute Hilfestellungen wichtige Faktoren. Der Testsieger IONOS erreichte diese Position nicht zuletzt durch die umfangreiche und persönliche Kundenbetreuung. Die Information Service Group (ISG) hat IONOS als Rising Star 2019 im IaaS-Markt ausgezeichnet. Damit bescheinigt das Analysehaus dem Cloud Computing-Anbieter eine herausragende Entwicklung innerhalb der vergangenen zwölf Monate, verbunden mit einem hohen Zukunftspotenzial. Insgesamt verglich das Analysehaus weltweit zwölf Anbieter von Cloud-Infrastrukturen. Dabei überzeugt IONOS insbesondere aus Preis-/Leistungssicht, der lokalen Datenschutzperspektive, einem einfachem Zugang sowie hoher Performance. Netz-Qualität Auf Ebene der Netz-Qualität konnte die 1&1 Drillisch bei den deutschlandweit tätigen "Big Player" mit 872 von max. 1.000 möglichen Punkten den 3. Platz im renommierten Breitband- und Festnetztest der Fachzeitschrift connect (Veröffentlichung: August 2019) erringen. 1&1 erreichte darin erneut die Gesamtnote "sehr gut". connect führt seinen Test jährlich durch und untersuchte 2019 an Testanschlüssen aller renommierten Anbieter die Kategorien "Sprache", "Daten", "Crowdsourcing", "Web-Services" und "Web-TV". 1&1 greift bei der Realisierung von Breitband-Anschlüssen auf das Glasfasernetz der Schwestergesellschaft 1&1 Versatel zurück. An Standorten, wo dieses Netz noch nicht verfügbar ist, kooperiert 1&1 mit anderen Telekommunikationsgesellschaften. Telefonie-Leistungen realisiert 1&1 über ihre seit über 10 Jahren bewährte und stetig weiter entwickelte Voice-over-IP (VoIP) Plattform. Letztere überzeugte in der Kategorie "Sprache" auch diesmal mit schnellen Verbindungs- und Sprachlaufzeiten. Im Bereich "Sprache" bzw. Highspeed Internet erzielte 1&1 gemeinsam mit dem regionalen Anbieter M-net die besten Leistungen. In der neuen Kategorie "Crowdsourcing" landete 1&1 im Mittelfeld. Bei den "Web-Services" zählt 1&1 mit Telefónica und M-net zum Spitzen-Trio, bei Web-TV wurde 1&1 zusammen mit M-net Zweitbeste. Der Festnetztest wurde im Auftrag der Zeitschrift connect durch die zafaco GmbH durchgeführt. Hierzu wurden laut connect über Testanschlüsse in insgesamt 52 Städten in ganz Deutschland in einem Zeitraum von rund vier Wochen rund 4,6 Mio. Messungen durchgeführt. Sicherheit und Datenschutz Mit der im Jahr 2013 gestarteten Initiative "E-Mail made in Germany" (in Kooperation und im Verbund mit der Deutschen Telekom und freenet) bieten die United Internet E-Mail-Dienste GMX und WEB.DE (Segment: Consumer Applications) ihren Kunden bei der E-Mail-Kommunikation auch hohe Standards in Sachen Sicherheit und Datenschutz. Dazu gehören die verschlüsselte Übertragung aller E-Mails auf allen Übertragungswegen des Verbunds, die Verarbeitung und Speicherung aller Daten in Deutschland nach deutschem Datenschutz sowie die Kennzeichnung sicherer E-Mail-Adressen im Rahmen der E-Mail-Anwendungen. Seit April 2014 werden im Verbund "E-Mail made in Germany" ausschließlich in Deutschland zertifizierte SSL-Schlüssel eingesetzt und alle Übertragungswege komplett verschlüsselt. Als wichtige Ergänzung des Sicherheitsstandards "E-Mail made in Germany" haben GMX und WEB.DE in 2015 eine auf dem weltweit anerkannten Standard "Pretty Good Privacy" (PGP) basierende Verschlüsselungslösung entwickelt. Die neue Sicherheitsstufe für E-Mail funktioniert auf allen gängigen Endgeräten, steht allen Kunden der E-Mail-Dienste kostenlos zur Verfügung und ist kompatibel zu allen bisherigen PGP-Anwendungen. In 2016 wurde die PGP-Lösung von GMX und WEB.DE über die internationale E-Mail-Marke mail.com auch in die ausländischen Märkte Frankreich, Spanien und Großbritannien ausgerollt. Nach der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für E-Mails in den Vorjahren haben GMX und WEB.DE im Geschäftsjahr 2017 auch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Cloud-Inhalte ihrer Kunden umgesetzt. Neben dem automatischen Foto-Upload vom Smartphone in die Cloud sowie verbesserten Freigabe- und Teilen-Funktionen wurde die Sicherheit erhöht: Mit dem "Tresor" können alle Nutzer von WEB.DE und GMX im DACH-Raum kostenfrei ihre Daten in der Cloud Ende-zu-Ende verschlüsseln und somit vor Fremdzugriff schützen. Damit stärken die Portalmarken ihre Initiative "Cloud made in Germany" und grenzen sich deutlich von den nicht europäischen Lösungen ab. In 2018 haben GMX und WEB.DE einen neuen Schutz gegen Kalender-Spam eingeführt. Kalender-Spam ist noch ein relativ neues Phänomen. Dabei schicken Spammer gefälschte Termin-Einladungen ins Postfach und in den digitalen Kalender. Bei GMX und WEB.DE können Kunden Kalender-Spam melden und löschen. Per Klick auf einen neuen "Spam"-Knopf verschwinden die falschen Einladungen mit Werbung, vermeintlichen Rabatt-Aktionen oder Links zu Schadsoftware- und Phishing-Seiten aus dem Posteingang. Seit 2019 bieten GMX und WEB.DE ihren Nutzern in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit der "Zwei-Faktor-Authentifizierung" (2FA) noch einen weiteren Schutz gegen Hacker an. Sobald die 2FA aktiviert und eingerichtet ist, wird beim Login nicht nur das Passwort (der erste Faktor), sondern ein zusätzlicher Bestätigungscode (der zweite Faktor) abgefragt. Dieser Code wird durch eine Authentifizierungs-App auf dem Smartphone generiert. Mit diesen und anderen Sicherheitsmerkmalen sicherte sich WEB.DE auch den Testsieg bei der Stiftung Warentest (test 05/2019). Dabei testete die Stiftung insgesamt elf deutschsprachige systemübergreifende Cloud-Speicherdienste mit Gratisvarianten. Besonderes Augenmerk legten die Tester auf die Sicherheit der Daten in der Cloud. Hier punktet der WEB.DE Online-Speicher mit der Einhaltung der strengen deutschen Datenschutzgesetze. Alle Daten lagern auf Servern in deutschen Rechenzentren. Auch die transparente Ausgestaltung der Nutzungsbedingungen hat die Tester überzeugt. Sowohl die AGBs als auch die Datenschutzerklärungen waren zu 100 Prozent mängelfrei. Kundenvertrauen / Empfehlungsverhalten Eine hohe Service-, Produkt- und Netzqualität verbunden mit hohen Standards bei Sicherheit und Datenschutz wirken sich auch positiv auf den Aspekt Kundenvertrauen und damit letztendlich auch auf das Empfehlungsverhalten der Kunden aus. So ist die United Internet Marke GMX beispielsweise der E-Mail-Anbieter, dem die Deutschen am meisten vertrauen. Das geht aus einer Studie (September 2019) hervor, die die WirtschaftsWoche in Auftrag gegeben hat. GMX erhielt darin erneut die Auszeichnung "Höchstes Kundenvertrauen", während WEB.DE mit "Sehr hohem Kundenvertrauen" ausgezeichnet wurde. Seit 2014 untersucht die WirtschaftsWoche einmal jährlich gemeinsam mit ServiceValue das Vertrauen der deutschen Verbraucher in Unternehmen. Die Ergebnisse werden in "Deutschlands größtem Vertrauensranking" veröffentlicht. 2019 wurden dafür ca. 474.000 Kunden von 1.619 Unternehmen aus 131 Branchen befragt. 81,1 % aller Befragten sprachen dabei GMX ihr Vertrauen aus. Damit belegt GMX bereits zum fünften Mal in Folge Platz 1 unter den E-Mail-Anbietern und erzielt 2019 ein Resultat, das um 16,3 Prozentpunkte über dem durchschnittlichen Wert aller E-Mail-Anbieter (64,8 %) liegt. Wissenschaftlich begleitet wurde die Studie vom Psychologischen Institut der Goethe-Universität Frankfurt / Main. Focus Money hat gemeinsam mit ServiceValue in 2019 eine groß angelegte Kundenbefragung über 82 Branchen und über 1.200 Unternehmen (Anbieter) zum Empfehlungsverhalten der Kunden durchgeführt (Juni 2019). Dabei wurden ca. 494.000 Kundenurteile von ServiceValue nach einer wissenschaftlichen Methode ausgewertet. Dabei belegte die United Internet Marken GMX und IONOS mit ihren Empfehlungsquoten Platz 1 in der Kategorie "E-Mail" bzw. "Webhosting". Platz 2 in der Kategorie "Webhosting" ging mit Strato an eine weitere Marke von United Internet im Segment Business Applications. Mitarbeiter Die Internet-Branche zeichnet sich durch eine hohe Dynamik, kurze Innovationszyklen und globale Vernetzung aus. Diesen Herausforderungen stellt sich die United Internet AG seit vielen Jahren mit großem Erfolg. Einer der Schüsselfaktoren für den Erfolg und das Wachstum der United Internet Gruppe stellen die engagierten, kompetenten sowie gleichzeitig unternehmerisch denkenden und eigenverantwortlich handelnden Mitarbeiter und Führungskräfte der Gesellschaft dar. Das Unternehmen legt deshalb großen Wert auf eine nachhaltige und ausgewogene Strategie über alle Aspekte des Personalbereichs: von der Mitarbeitergewinnung, einem zielgruppengerechten Angebot von Einstiegs- und Ausbildungsformaten, funktionsadäquaten Qualifizierungsangeboten, der Begleitung auf individuellen Karrierepfaden, bis hin zur nachhaltigen Führungskräfteentwicklung und Bindung der Potenzial- und Leistungsträger. Die United Internet AG ist auch 2019 wieder anerkannter Top Arbeitgeber. Basierend auf einer unabhängigen Studie des "Top Employers Institute" wurde United Internet, wie schon in den vergangenen Jahren, die Auszeichnung als "TOP Arbeitgeber Deutschland" verliehen. Die Zertifizierung wird an Unternehmen vergeben, die ihren Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen bieten. Die Bewertungen erfolgen zu Karrieremöglichkeiten, Arbeitgeberleistungen, Arbeitsbedingungen, Fortbildung und Entwicklungsmöglichkeiten sowie der Unternehmenskultur. Personalbestand und Kennzahlen Im stark umkämpften Markt um Fachkräfte im ITK-Sektor ist es United Internet erneut gelungen, Schlüsselpositionen mit Top-Kräften zu besetzen und damit der Geschäftsausweitung gerecht zu werden. Neben einem zielgruppengerechten Arbeitgebermarketing, Kooperationen mit Aus- und Weiterbildungsträgern und dem positiven Abstrahleffekt der Produktmarken auf Kandidaten, steht ein kandidatenfreundlicher, wettbewerbsfähiger Akquise- und Auswahlprozess im Mittelpunkt der erfolgreichen Personalgewinnung. Im Geschäftsjahr 2019 stieg die Anzahl der Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr um 3,1 % auf 9.374 (Vorjahr: 9.093). Dabei legte die Zahl der Beschäftigten in Deutschland um 2,6 % auf 7.761 Mitarbeiter zum 31. Dezember 2019 (Vorjahr: 7.567) zu. In den ausländischen Gesellschaften stieg die Anzahl der Beschäftigten um 5,7 % auf 1.613 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.526). Aus Segment-Sicht waren 3.163 Mitarbeiter im Segment "Consumer Access" (Vorjahr: 3.150) tätig, 1.184 im Segment "Business Access" (Vorjahr: 1.095), 1.007 im Segment "Consumer Applications" (Vorjahr: 947) sowie 3.416 im Segment "Business Applications" (Vorjahr: 3.355). Weitere 604 Mitarbeiter waren im Bereich "Corporate / Zentralfunktionen" (Vorjahr: 546) beschäftigt. Der sukzessive Anstieg der Mitarbeiter im Bereich "Corporate / Zentralfunktionen" resultiert insbesondere aus dem Transfer von Mitarbeitern aus den Segmenten, die bereits in der Vergangenheit zentrale Funktionen wahrgenommen haben, sowie aus der Zusammenfassung von Auszubildenden in einer eigens dafür geschaffenen Gesellschaft. Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Mitarbeiterzahl nach Inland / Ausland (1) scroll 2015 2016 2017 2018 2019 Veränderung zu 2018 Mitarbeiter, gesamt 8.239 7.897 9.414 9.093 9.374 + 3,1 % davon Inland 6.502 6.322 7.890 7.567 7.761 + 2,6 % davon Ausland 1.737 1.575 1.524 1.526 1.613 + 5,7 % (1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Mitarbeiterzahl nach Segmenten (1) scroll 2015 2016 2017 2018 2019 Veränderung zu 2018 Mitarbeiter, gesamt 8.239 7.897 9.414 9.093 9.374 + 3,1 % davon Consumer Access 2.401 3.457 3.150 3.163 + 0,4 % davon Business Access 1.077 1.069 1.095 1.184 + 8,1 % davon Consumer Applications 978 961 947 1.007 + 6,3 % davon Business Applications 3.243 3.586 3.355 3.416 + 1,8 % davon Corporate / Zentralfunktionen 198 341 546 604 + 10,6 % (1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres; infolge der erst im Rahmen des Jahresabschlusses 2018 durchgeführten Neusegmentierung beschränkt sich die Darstellung der Segmente auf die Geschäftsjahre 2016 - 2019 Der Personalaufwand stieg im Geschäftsjahr 2018 um 2,6 % auf 552,8 Mio. € (Vorjahr: 538,8 Mio. €). Die Personalaufwandsquote lag damit bei 10,6 % (Vorjahr: 10,5 %). Mehrperiodenübersicht: Entwicklung des Personalaufwands scroll in Mio. € 2015 2016 2017 2018 2019 Veränderung zu 2018 Personalaufwand 429,7 433,8 489,0 538,8 552,8 + 2,6 % Personalaufwandsquote 11,6 % 11,4 % 11,6 % 10,5 % 10,6 % Der Umsatz pro Mitarbeiter bezogen auf die Mitarbeiterzahl im Jahresdurchschnitt betrug für das Geschäftsjahr 2019 ca. 563 Tsd. € (Vorjahr: ca. 551 Tsd. €). Gezielte Mitarbeiterförderung und Weiterentwicklung Um mit neuen Technologien, kompetitiven Ideen und Markttrends Schritt zu halten oder gar vorweggehen zu können, bedarf es einer kontinuierlichen Entwicklung der Mitarbeiter. Das Wissen zu bündeln und zu binden, erfordert eine nachhaltige Beschäftigung damit, Anforderungen des Unternehmens und des Marktes an die verschiedenen Funktionen mit den individuellen Karrierezielen der Mitarbeiter in Einklang zu bringen und Perspektiven zu bieten. United Internet legt großen Wert darauf, allen Mitarbeitern an allen Standorten, egal welcher Bereiche und Funktionen, die gleichen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu geben. Deshalb wurde bereits früh ein übergreifender, transparenter Rahmen für die Personalentwicklung definiert. Das Angebot umfasst einheitliche Programme und Fördermaßnahmen, ebenso wie funktionsadäquate, auf den Mitarbeiter und dessen Kompetenzprofil zugeschnittene Angebote. Konkret bedeutet dies eine sukzessive Verantwortungsübernahme und Kompetenzerweiterung innerhalb der Funktion - vom Einsteiger bis zum Spezialisten. Dabei werden die Mitarbeiter im Arbeitsalltag ("on the job") sowie durch gezielte Trainingsmaßnahmen begleitet. Auch hier geht United Internet mit der Zeit und bietet zusätzlich zum bereits vorhandenen Angebot umfassende Trainingsangebote auf einer digitalen Plattform (1&1 Campus) an. Denn für jeden ist es täglich spürbar: Lernen ist längst nicht mehr auf Schule und Ausbildung beschränkt. Gesellschaftliche, wirtschaftliche und vor allem auch technologische Entwicklungen fordern und ermöglichen einen permanenten Lernprozess. Die Plattform bietet flexible Lernmöglichkeiten, unterschiedlichste Formate, einfache Nutzungsmöglichkeiten und fordert von den Lernenden eine hohe Selbststeuerung beim Aneignen von Wissen. Neben dem vertikalen Entwicklungspfad sind auch horizontale Entwicklungen in eine andere Funktion möglich. Daneben erlaubt die Durchlässigkeit in der Organisation einen Wechsel zwischen den Produkten oder Segmenten und ermöglicht so eine interdisziplinäre Weiterentwicklung der Mitarbeiter. Für Mitarbeiter, die nach Erreichen der höchsten Kompetenzstufe in einer Funktion, dem sogenannten "Senior-Level", gerne weiter Verantwortung für ein Spezialthema oder in einer Führungsrolle übernehmen möchten, bietet die Gesellschaft zwei Laufbahnmodelle an: die "Führungslaufbahn" und die "Expertenlaufbahn". Während die Mitarbeiter in der "Führungslaufbahn" schrittweise Personalverantwortung übernehmen, verfügen die "Experten" über hohes Fachwissen. Sie haben keine disziplinarische Führungsverantwortung, sondern sind wichtige Leistungs- / Know-how-Träger und Berater zu strategischen Fragestellungen in ihrem speziellen Fachgebiet und wirken als Multiplikatoren für ihr Wissen in- und außerhalb der Gesellschaft. Sowohl die Führungs- als auch die Expertenlaufbahn ist "durchlässig", d. h. auch hier ist eine horizontale Bewegung möglich und ein Experte kann sich zur Führungskraft entwickeln und umgekehrt. Potenzial und Leistung frühzeitig entdecken und gezielt fördern Mittels Nachwuchsförderprogrammen fördert United Internet frühzeitig junge Talente, die gerade ihr Studium abgeschlossen haben. Als Hauptziel wird dabei die nachhaltige Gewinnung und Ausbildung von zukünftigen Führungs- und Fachkräften aus den eigenen Reihen angestrebt. Für besonders leistungsstarke Mitarbeiter und Potenzialträger aus allen Bereichen des Unternehmens werden weitere Förderprogramme angeboten. Darin werden diese Mitarbeiter strukturiert durch individuelle Entwicklungs- und Trainingspläne begleitet, um sie für ihre künftigen persönlichen Herausforderungen und die des Unternehmens vorzubereiten (MyWay+ und Senior+ für Mitarbeiter auf Advanced- / Senior-Level). Fachtrainings von Kollegen für Kollegen Eine besondere Training-on-the-Job Initiative der Technikbereiche der United Internet Gruppe ist der TEC Campus. Der TEC Campus besteht aus einer Vortragsreihe ("Business Academy"), Trainings zu Tools, Prozessen und Methoden sowie E-Learnings und zwei internen Konferenzen, den länder- und standortübergreifenden TECDays. Das Programm und die Inhalte werden von Kollegen aus Technik und Human Resources in Abstimmung mit den Technikvorständen gemeinsam gestaltet. Das Ziel ist es, einen Rahmen zu schaffen, in dem Kollegen vom gegenseitigen Wissen und Netzwerk profitieren können. Die "PASK" (Project/Agile/Scrum/Kanban-Methoden) ist eine Konferenz rund um Themen der Agilität: Hierbei werden zweimal jährlich Technologien aus Entwicklung und Betrieb behandelt. An beiden Veranstaltungen finden sowohl Vorträge als auch interaktive Formate wie Workshops, Diskussionsrunden und Open Spaces statt. Die breit gefächerten Themen und die intensive Bündelung an zwei Tagen ziehen Kolleginnen und Kollegen aus allen Standorten und Bereichen an und erweitern Netzwerke und Erfahrungsschätze. Auch dank der beschriebenen Förderprogramme konnten im Geschäftsjahr 2019 innerhalb der United Internet Gruppe rund 70 % der Führungspositionen intern besetzt werden (Vorjahr: rund 65 %). Ausbildung mit hohem Stellenwert Auch die berufliche Erstausbildung hat innerhalb der United Internet Gruppe einen hohen Stellenwert. Die Gesellschaft bildet Nachwuchskräfte selbst aus und ermöglicht jungen Menschen einen erfolgreichen Start ins Berufsleben. Zurzeit werden in den kaufmännischen und technischen Berufen Fachinformatiker (Anwendungsentwicklung / Systemintegration), IT-Systemkaufleute, Kaufleute für Dialogmarketing, Kaufleute für Marketingkommunikation sowie Kaufleute für Büromanagement ausgebildet. In Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) bietet United Internet an den Hochschulstandorten Karlsruhe, Stuttgart und Mannheim Studiengänge in den Bereichen Informatik, Wirtschaftsinformatik, RSW / Accounting & Controlling, BWL / Marketing Management sowie BWL / Digital Business Management an. Alle Teilnehmer durchlaufen während ihrer dreijährigen Ausbildung oder ihres DHBW-Studiums ein breites Spektrum unterschiedlicher Fachabteilungen im Unternehmen. Während ihrer Einsätze dort werden sie voll in die Teams integriert und weitgehend in die Tagesabläufe eingebunden. Als besonders erfolgreich erweisen sich die Lehrwerkstätten an den Standorten in Karlsruhe und Montabaur. Hier verbringen vor allem die Auszubildenden in den technischen Berufen einen Teil ihrer Ausbildungszeit, um sich möglichst schon in der Anfangszeit die für ihren späteren Einsatz nötigen fachlichen Grundlagen zu erarbeiten. Neben dem Vermitteln von Fach- und Methodenkompetenz legt die Gesellschaft im Rahmen der Ausbildung auch viel Wert auf das Verhalten im Einklang mit der Unternehmenskultur. Das Verinnerlichen der Unternehmenskultur, fachliches Know-how, methodische Skills sowie ein von den Unternehmenswerten geprägtes Verhalten bilden die Basis für einen erfolgreichen Übergang in die Zeit nach der Ausbildung. So sind viele der in der United Internet Gruppe Ausgebildeten bestens für eine Übernahme in die Festanstellung vorbereitet. Um trotz schwächer werdender Jahrgänge die Anzahl von hochkarätigen Auszubildenden zu sichern, setzt United Internet inzwischen noch früher an: Neben Kooperationen und Veranstaltungen mit Schulen, bietet die Gesellschaft seit einiger Zeit auch individuelle Berufsberatungen an, die sowohl von Mitarbeiterkindern als auch von Jugendlichen ohne direkten persönlichen Bezug zum Unternehmen angenommen werden. An gezielten Informationstagen informieren die Ausbildungsleiter über die Ausbildungsberufe und -möglichkeiten im Unternehmen und stehen auch beratend zur Seite. Ergänzend werden Schülerpraktika angeboten, um einen eigenen Einblick in das Berufsleben zu ermöglichen. Zum Jahresende 2019 befanden sich konzernweit rund 227 junge Menschen in Ausbildung oder Studium (Vorjahr: 239). United Internet ist bestrebt, möglichst viele der Ausgebildeten nach bestandener Prüfung zu übernehmen und jedem Absolventen ein attraktives Angebot für eine Anstellung zu machen. Im Geschäftsjahr 2019 wurden 48 Auszubildende und DHBW-Studenten in eine Festanstellung übernommen (Vorjahr: 58). Im Rahmen der "Fair Company Initiative" verpflichtet sich United Internet Praktikanten gegenüber, faire Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen und ihnen so einen hohen Nutzen aus dem Praktikum zu garantieren. Neben einer angemessenen finanziellen Aufwandsentschädigung erhalten die Praktikanten eine intensive persönliche Betreuung sowohl seitens der Fachbereiche als auch seitens HR. Praktikanten und ehemalige Praktikanten heben dies regelmäßig hervor und betonen den hohen Lerneffekt während ihrer Praktika. Jedes Jahr werden Praktikumsplätze für Studierende der Fachgebiete IT, Produktmanagement und Online-Marketing aber auch in den Bereichen Finanzen und HR angeboten. Darüber hinaus ist United Internet als Förderer im Rahmen des "Deutschlandstipendiums" tätig, bei dem Unternehmen und Staat zu jeweils gleichen Teilen angehende Akademiker fördern, um ihnen ein erfolgreiches und anspruchsvolles Studium zu ermöglichen. Das Stipendium unterstützt dabei Studierende, deren Werdegang herausragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lässt. Seit dem Start des Programms 2011 fördert United Internet Studierende der beiden Elite-Universitäten LMU und TU München. United Internet beschränkt sich dabei nicht auf die finanzielle Unterstützung, sondern betreut die aktuell 3 Studierenden (Vorjahr: 5) vor allem auch persönlich durch Kollegen aus den Fachbereichen. Häufig entstehen daraus Praktika oder Werkstudententätigkeiten. Diversity Ohne die individuellen Stärken der Mitarbeiter/innen wäre United Internet nicht das, was es heute ist: Ein international erfolgreiches, innovatives Unternehmen auf Wachstumskurs. Die konstruktive Nutzung des Diversity-Managements, der Umgang mit der sozialen Vielfalt aller Mitarbeiter, hat für United Internet eine herausragende Bedeutung. Die United Internet Gruppe steht für eine wertschätzende Unternehmenskultur, bei der die individuelle Verschiedenheit hinsichtlich Kultur, Nationalität, Geschlecht, Altersgruppe und Religion, sexueller Orientierung und Behinderung gewünscht wird, also alles, was die einzelnen Mitarbeiter/innen innerhalb des Unternehmens einzigartig und unverwechselbar macht. Eine Belegschaft, die sich aus verschiedensten Persönlichkeiten zusammensetzt, bietet optimale Rahmenbedingungen für Kreativität und Produktivität. Das daraus resultierende Ideen- und Innovationspotenzial stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft und steigert die Chancen in Zukunftsmärkten. Diesem Gedanken folgend, soll für jeden Mitarbeiter das Tätigkeitsfeld und die Funktion gefunden werden, in der die jeweiligen individuellen Potenziale und Talente bestmöglich ausgeschöpft werden können. Neben der Produktivität wird mit Diversity auch die Mitarbeiterzufriedenheit im Allgemeinen gefördert. Dies sind wichtige Entscheidungskriterien für viele Bewerber bei der Auswahl ihres Arbeitgebers. Aber auch die Kunden von United Internet mit ihren vielfältigen Bedürfnissen schätzen einen Geschäftspartner, der ihrer eigenen Diversity gerecht wird. Die Förderung von Vielfältigkeit kann jedoch keiner Einheitslösung folgen. Mitarbeiter und Bewerber werden aufgrund objektiver Faktoren wie Qualifikation, fachliche Eignung und Kompetenz eingestellt, beschäftigt und gefördert. In Unternehmensbereichen, in denen Frauen strukturell unterrepräsentiert sind, strebt United Internet bei gleicher Qualifikation, Kompetenz und sonstiger Eignung grundsätzlich eine höhere Berücksichtigung von Frauen an, entscheidet aber stets von Fall zu Fall. Die Entwicklung von Frauen in den United Internet Unternehmen wird seit dem Vorjahr mit einer strukturierten Planung von Aktivitäten wie Vorträgen, kollegialer Fallberatung, themenbezogenen Austauschgruppen und auch individuellen Maßnahmen wie beispielsweise Coaching- oder Mentoring-Maßnahmen unterstützt. Mehrperiodenübersicht: Mitarbeiter nach Geschlecht (1) scroll 2015 2016 2017 2018 2019 Frauen 34 % 34 % 31 % 32 % 32 % Männer 66 % 66 % 69 % 68 % 68 % (1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres Das Durchschnittsalter je Mitarbeiter im United Internet Konzern betrug zum Ende des Geschäftsjahres 2019 rund 38 Jahre (Vorjahr: 38 Jahre). Mehrperiodenübersicht: Altersstruktur der Mitarbeiter (1) scroll 2015 2016 2017 2018 2019 < 30 Jahre 27 % 28 % 24 % 26 % 23 % 30 - 39 Jahre 40 % 41 % 36 % 38 % 34 % 40 - 49 Jahre 25 % 23 % 27 % 25 % 27 % ≥ 50 Jahre 8 % 8 % 13 % 11 % 16 % (1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres Die Mitarbeiter der United Internet AG arbeiten in einem internationalen Umfeld an weltweit über 30 Standorten. Mehrperiodenübersicht: Mitarbeiter nach Ländern (1) scroll 2015 2016 2017 2018 2019 Mitarbeiter, gesamt 8.239 7.897 9.414 9.093 9.374 davon Deutschland 6.502 6.322 7.890 7.567 7.761 davon Frankreich 25 3 3 3 3 davon Großbritannien 234 209 232 216 233 davon Österreich 8 6 5 37 43 davon Philippinen 390 386 366 351 360 davon Polen 263 258 251 270 309 davon Rumänien 229 194 174 176 195 davon Spanien 339 322 319 331 330 davon USA 239 197 174 142 140 davon Sonstige 10 0 0 0 0 (1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres Green IT Im Zuge der globalen Klimadebatte und stetig steigender Energieverbräuche ist in der Computer-Branche häufig von "Green IT" die Rede. Der Begriff "Green IT" umfasst im Prinzip sämtliche Maßnahmen, die dazu beitragen, sowohl den CO2-Ausstoß als auch den Energieverbrauch eines Unternehmens zu reduzieren. Die ITK-Branche leistet heute einen wesentlichen Beitrag zur weltweiten Wertschöpfung und ist damit ein starker Wirtschaftsfaktor. Gleichzeitig ist sie auch ein nicht unbedeutender CO2-Emittent und benötigt viel Strom. Dies gilt bei Internet Service Providern wie United Internet insbesondere für die Rechenzentren, in denen viele Millionen Cloud-Anwendungen für Privatpersonen und Gewerbetreibende betreut werden. Für die Rechenzentren in Deutschland nutzt United Internet bereits seit über zehn Jahren Strom aus erneuerbaren Energien. Inzwischen setzt die Gesellschaft in allen Ländern, in denen Rechenzentren betrieben werden, wie z. B. in den USA, Großbritannien und Spanien, auf einen Mix aus erneuerbaren Energien und dem Ausgleich von CO2-Emissionen durch die Nutzung von Zertifikaten. Dadurch werden die Rechenzentren klimaneutral betrieben. Zudem legt die Gesellschaft Wert darauf, dass die erneuerbare Energie geographisch benachbart produziert wird - also zumeist im gleichen Land oder in einem nahe angrenzenden Gebiet (z. B. dem Alpenraum). Die wichtigsten Bausteine hinsichtlich der Einsparung von Energie bei den internationalen Rechenzentren sind: ― Der Betrieb eines zertifizierten Energiemanagementsystems nach ISO 50001:2011, welches sicherstellt, dass bei der Beschaffung, dem Betrieb sowie der Wartung aller Infrastrukturkomponenten Energieeffizienz nachhaltig betrachtet und umgesetzt wird. ― Server-Hardware: Ein Teil der Server wird speziell für United Internet zusammengebaut. Dabei wird auf überflüssige Komponenten verzichtet und es werden u. a. stromsparende Prozessoren sowie Netzteile mit geringem Wärmeverlust eingesetzt. Dadurch wird nur wenig Hitze abgesondert, so dass die Rechnerräume weniger stark abgekühlt werden müssen. Die Server werden am Ende ihrer Lebenszeit von zertifizierten Unternehmen nachhaltig verwertet. ― Eingesetzte Software: Das von United Internet eingesetzte Webhosting-System ist eine hochoptimierte Eigenentwicklung, basierend auf Linux. Dank der Modifikation können so auf einem einzigen Rechner Daten von einigen tausend Kunden verwaltet und damit gleichzeitig Ressourcen sinnvoll genutzt werden. ― Virtualisierung und der Einsatz von Containern: Die Serverhardware in Rechenzentren ist häufig im Schnitt nur zu 15 % bis 25 % ausgelastet. Durch Virtualisierung kann die Effizienz deutlich gesteigert und damit Energie eingespart werden. ― Container optimieren das Virtualisierungsprinzip weiter, in dem auf den redundanten Betrieb von Betriebssystemen verzichtet wird. Diese werden stattdessen von mehreren Instanzen geteilt. Dies ermöglicht ebenfalls ein noch stärkeres "elastisches" lastabhängiges Skalieren der bereitgestellten IT-Ressourcen. Virtualisierung und Container kommen sowohl im internen Betrieb als auch für Kunden-Produkte zum Einsatz. Soziales Engagement Stiftung "United Internet for UNICEF" Im September 2006 wurde von Ralph Dommermuth die Stiftung "United Internet for UNICEF" gegründet. "United Internet for UNICEF" ist eine selbstständige, rechtsfähige Stiftung des deutschen bürgerlichen Rechts. Sie unterstützt in erster Linie Projekte von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Aus dem breiten Spektrum der von UNICEF behandelten Themen werden gezielt Projekte ausgewählt und auf den reichweitenstarken Portalen der United Internet Gruppe (1&1, GMX und WEB.DE) vorgestellt, um möglichst viele Spenderinnen und Spender - für die jeweiligen Projekte oder als dauerhafte UNICEF-Paten - zu gewinnen. Insbesondere in akuten Notsituationen, wie beispielsweise im März und April 2019 als 2,2 Mio. Menschen, davon über eine Million Kinder, von den Auswirkungen der Zyklone Idai und Kenneth betroffen waren, können per Newsletter innerhalb von 24 Stunden über 30 Mio. Menschen für eine effektive Spendensammlung erreicht werden. 2019 unterstützte die Stiftung schwerpunktmäßig die Krisengebiete im Südsudan, in Somalia und im Jemen und förderte außerdem Projekte in Indien und Venezuela. Zudem versendete sie zwei Nothilfe-Newsletter für die Opfer der vorgenannten Zyklone Idai und Kenneth in Mosambik, wodurch "United Internet for UNICEF" 1,2 Mio. € für die Nothilfe in dem Land zur Verfügung stellen konnte. Die auf den Portalen von United Internet gewonnenen Einzel- und Dauerspenden können zu 100 % an UNICEF weitergeleitet werden, denn alle Stiftungsmitarbeiter arbeiten ehrenamtlich bzw. werden nicht durch Spenden von "United Internet for UNICEF" bezahlt. Die Entscheidung, mit einer Stiftung hauptsächlich UNICEF zu unterstützen, hat mehrere Gründe: ― UNICEF verbessert die Lebensbedingungen von Kindern nachhaltig. Gemäß dem Ansatz der "Hilfe zur Selbsthilfe" entwickelt UNICEF überall auf der Welt landesweite Programme mit den Schwerpunkten Bildung, Gesundheit, Kinderschutz oder Kampf gegen Mangelernährung. UNICEF bezieht die Bevölkerung intensiv in die Entwicklungsarbeit ein und unterstützt sie so, für sich selbst und ihre Kinder zu sorgen. ― UNICEF hilft langfristig, ist aber auch in der Nothilfe ein reaktionsschneller und verlässlicher Partner. Nach Erdbeben, Flutkatastrophen oder in Kriegssituationen versorgt UNICEF die Kinder mit sauberem Trinkwasser und Medikamenten, sorgt für Notschulen und psychosoziale Betreuung. Dabei kommen UNICEF die langjährige Erfahrung und weltweite Präsenz zugute. ― Die Verwendung von Spenden unterliegt bei UNICEF strengen Kontrollen. Sowohl die UNICEF-Vertretungen in den Programmländern als auch die Partner vor Ort werden regelmäßig überprüft um sicherzustellen, dass die Mittel exakt wie vorgesehen verwendet werden. Im Geschäftsjahr 2019 konnten - nach vorläufigen Zahlen - weitere 4,7 Mio. € (Vorjahr: 3,6 Mio. €) Spenden gewonnen und an UNICEF übergeben werden. Damit konnten seit Bestehen der Stiftung insgesamt 47,8 Mio. € gesammelt werden. Weitere Informationen zur Stiftung "United Internet for UNICEF" finden sich im Internet unter www.united-internet-for-unicef-stiftung.de. Unterstützung für Geflüchtete Noch immer stellt die Integration von Menschen, die vor Krieg und Zerstörung geflohen sind, die Gesellschaft vor Herausforderungen wie Versorgung, Sprachbarrieren sowie kulturelle und wirtschaftliche Integration. Neben der Stiftung "United Internet for UNICEF" engagiert sich die United Internet Gruppe deshalb seit dem Jahr 2015 mit verschiedenen Maßnahmen für die nachhaltige Integration von Flüchtlingen in Deutschland. Die Integrationsmaßnahmen der Gesellschaft knüpfen dabei am jeweils aktuellen Bedarf der Geflüchteten an und sind daher in den letzten Jahren immer wieder angepasst worden. Die Initiative nahm 2015 ihren Anfang, als Mitarbeiter von United Internet mit "1&1 Welcome" unterschiedliche Angebote in Erstunterkünften machten, um den Geflüchteten das Ankommen zu erleichtern (z. B. Musizieren, Sport, Freizeitaktivitäten, Verschönerung der Unterkünfte). Wenig später wurden mit "1&1 Language" in der Nähe der Unterkünfte Anlaufstellen geschaffen, um es Geflüchteten zu ermöglichen, die deutsche Sprache zu erlernen. Mit der Schließung von Unterkünften veränderte sich auch die Nachfrage nach den Initiativen. Seit März 2016 liegt der Fokus deshalb auf "1&1 Fit for Job". Im Rahmen dieses Qualifizierungsprogramms werden Geflüchtete - ergänzend zu staatlichen und lokalen Maßnahmen - auf den deutschen Arbeitsmarkt vorbereitet. An den Standorten Montabaur, Karlsruhe und München bietet United Internet ein modulares Kursprogramm an, in dem Teilnehmer einen allgemeinen Einblick in die Büroarbeit, das kulturelle Umfeld, Berufsbilder des Unternehmens sowie praktische Trainingseinheiten zu Bewerbungsthemen oder PC-Skills erhalten. Dozenten und Trainer sind qualifizierte Mitarbeiter von United Internet, die dafür bis zu 10 % ihrer Arbeitszeit verwenden können. Neben einem Kernteam haben sich bis heute über 190 Mitarbeiter freiwillig im Rahmen von "1&1 Fit for Job" engagiert. Inzwischen haben fast 400 Flüchtlinge und Migranten an dem Programm "1&1 Fit for Job" teilgenommen. Mehr als 130 Teilnehmer haben im Anschluss ein Praktikum in Unternehmen der United Internet Gruppe absolviert. 2017 wurde der Schwerpunkt des Engagements erneut verändert, um sich den veränderten Bedürfnissen der Teilnehmer anzupassen. So gab es vermehrt "Follow-up"-Veranstaltungen, die zunehmend die Arbeit mit PCs und Bewerbungstraining in den Mittelpunkt gerückt haben. Im Jahr 2018 wurden die Formate (Schulungsprogramm, Follow-up-Veranstaltungen, Praktikantenprogramm, Individualpraktikum, Patenprogramm, Arbeitgeberveranstaltungen, Netzwerkgründung) ein weiteres Mal angepasst, da sich inzwischen der Bedarf weg von Trainingsreihen und hin zu gezielter Berufsvorbereitung und Hilfe beim Berufseinstieg gewandelt hat. Während ein Praktikum einen Eindruck vom Berufsleben in Deutschland vermittelt, gelingt es aus Sicht von United Internet erst über eine Ausbildung, Fuß im Berufsleben zu fassen. Deshalb absolvieren aktuell 30 geflüchtete Menschen eine Ausbildung in den Konzernunternehmen und werden intensiv durch Lernbegleitung, Sprachförderung und Patenschaften unterstützt. Dass sich die Initiative lohnt, zeigt sich auch darin, dass 2019 sieben Geflüchtete ihre Ausbildung erfolgreich abschließen konnten und sechs von ihnen anschließend von einem Unternehmen der United Internet Gruppe übernommen wurden. 3. NACHTRAGSBERICHT Die United Internet AG hat von ihrem Recht Gebrauch gemacht, eine variabel verzinsliche Schuldscheintranche in Höhe von insgesamt 50 Mio. € vorzeitig zu beenden und wird diese zum Zinszahlungstermin am 27. März 2020 zurückzahlen. Ursprünglich war diese Tranche, die mit 0,80 % p.a. verzinst wurde, zum 27. März 2023 fällig. Die in der Konzernbilanz dargestellte Aufteilung der Schulden in kurz- und langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verändert sich damit um vorgenannten Betrag. Der Vorstand der United Internet AG hat am 12. März 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats und auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 18. Mai 2017 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien beschlossen, 11.000.000 eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital der United Internet AG von 205.000.000 € um 11.000.000 € auf 194.000.000 € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduziert sich entsprechend von 205.000.000 Aktien um 11.000.000 Aktien auf 194.000.000 Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien bleibt unverändert bei 1 € je Aktie. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet-Aktionäre. Nach Durchführung der Kapitalherabsetzung liegt das Grundkapital der Gesellschaft wieder auf dem Niveau vor der Kapitalerhöhung im Zuge der Versatel-Übernahme im Jahr 2014. Die United Internet AG hält nach der Einziehung dieser 11.000.000 Aktien noch 6.338.513 eigene Aktien. Durch die fortschreitende globale Ausbreitung des Corona-Virus (Sars-CoV-2) hat sich die Risikosituation für den United Internet Konzern u. a. in den Risikofeldern "Beschaffungsmarkt" und "Höhere Gewalt" zunehmend verändert. Sollte sich die Ausbreitung des Virus weiterhin dauerhaft fortsetzen, kann sich dies u. a. negativ auf die Nachfrage sowie das Nutzungs- und Zahlungsverhalten von Konsumenten und Gewerbetreibende, den Bezug von Vorleistungen (z. B. Smartphones, Router, Server oder Netzwerktechnik) oder die Gesundheit und Einsatzfähigkeit von Mitarbeitern und somit letztendlich auch auf die Leistungsfähigkeit der United Internet Gruppe auswirken. Eine genaue Risikoeinschätzung hinsichtlich der Dauer und der konkreten Auswirkungen der Corona-Krise ist derzeit nicht möglich, da sich auch die Einschätzungen von Gesundheitsexperten und die Maßnahmen der Politik fast stündlich ändern. Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 sind bei United Internet keine weiteren Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die größere Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens bzw. des Konzerns mit Auswirkungen auf Rechnungslegung und Berichterstattung haben. Aussagen zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns und der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts finden sich unter Punkt 4.3 im "Prognosebericht". 4. RISIKO-, CHANCEN- UND PROGNOSEBERICHT Die Risiko- und Chancenpolitik des United Internet Konzerns orientiert sich an dem Ziel, die Werte des Unternehmens zu erhalten und nachhaltig zu steigern, indem Chancen wahrgenommen und Risiken frühzeitig erkannt und gesteuert werden. Das "gelebte" Risiko- und Chancenmanagement stellt sicher, dass die United Internet AG ihre Geschäftstätigkeiten in einem kontrollierten Unternehmensumfeld ausüben kann. Das Risiko- und Chancenmanagement regelt den verantwortungsvollen Umgang mit Unsicherheiten, die mit unternehmerischem Handeln stets verbunden sind. 4.1 Risikobericht Risikomanagement Konzeption, Organisation und Aufgabe des Risikomanagements der United Internet AG werden von Vorstand und Aufsichtsrat vorgegeben und im Rahmen einer konzernweit verfügbaren und gültigen Risikomanagementstrategie sowie dem Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Diese Vorgaben werden laufend an die sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst und kontinuierlich weiterentwickelt. Das Konzern-Risikomanagement koordiniert die Umsetzung und Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems und ist im Auftrag des Vorstands für den zentral gesteuerten Risikomanagementprozess verantwortlich. Das Risikomanagement-System umfasst ausschließlich die Risiken des Konzerns, während die Verantwortung für das frühzeitige und kontinuierliche Identifizieren, Bewerten und Steuern von Chancen direkt dem Konzernvorstand sowie den operativen Führungsebenen in den jeweiligen Segmenten obliegt. Das Konzern-Risikomanagement (Corporate Risk Management) wird vom Risikomanagement der jeweiligen Segmente (Company Risk Management) unterstützt. Zur Unterstützung des Segment-Risikomanagements sind zusätzlich dezentrale Risikomanager in den für den Geschäftserfolg der Gesellschaft besonders wesentlichen Geschäftsbereichen (beispielsweise in den Bereichen "Technik und Entwicklung" der Gesellschaften) installiert. Für den konzernweiten Austausch und den Abgleich von Risikoinformationen finden regelmäßige Risk-Manager-Meetings zwischen den Risikomanagern sowie auch mit den unternehmensweiten, querschnittsverantwortlichen Stellen statt. Die Abteilung Corporate Audit (Interne Revision) prüft in regelmäßigen Abständen die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Der Abschlussprüfer prüft im Rahmen des gesetzlichen Prüfungsauftrags für den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, ob das Risikofrüherkennungssystem grundsätzlich geeignet ist, bestandsgefährdende Risiken und Entwicklungen so frühzeitig zu erkennen, dass diesen rechtzeitig entgegengewirkt werden kann. Das System entspricht den gesetzlichen Anforderungen an ein Risikofrüherkennungssystem, steht im Einklang mit dem zum Zeitpunkt der letzten Entsprechenserklärung von United Internet geltenden Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex und orientiert sich in seiner Ausgestaltung an den in der internationalen ISO Norm ISO 31000:2018 festgelegten Merkmalen. Der Aufsichtsrat überprüft gemäß den Vorschriften des Aktiengesetzes die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Methoden und Ziele des Risikomanagements Das Risikomanagementsystem umfasst die Maßnahmen, die es United Internet erlauben, mögliche Risiken, die die Erreichung der Unternehmensziele gefährden könnten, frühzeitig durch Assessments und Frühwarnsysteme zu erkennen, monetär und szenario-orientiert zu bewerten, zu steuern und zu überwachen. Das Ziel des konzernweit etablierten Risikomanagements ist es dabei, dem Management die größtmögliche Transparenz über die tatsächliche Risikosituation, deren Veränderung sowie der verfügbaren Handlungsoptionen zu verschaffen, um so das bewusste Eingehen oder das Vermeiden von Risiken zu ermöglichen. Unternehmensgefährdende Risiken sind dabei grundsätzlich zu vermeiden. Hierbei ist konzernweit immer eine über die regulären Berichtswege etablierte indirekte Anbindung und für alle wesentlichen Geschäftsbereiche eine direkte Anbindung an das konzernweit etablierte zentrale Risikomanagement mit definierten Zuständigkeiten realisiert. Damit wird die Vollständigkeit der erfassten Risiken im Risikomanagementsystem sichergestellt. Der Status der wesentlichen Risiken wird viermal im Jahr in Berichtsform an Vorstand und Aufsichtsrat kommuniziert. Bei identifizierten, unvermittelt wirkenden wesentlichen Risiken oder bei einer erheblichen Risikoveränderung wird eine Ad-hoc-Berichtspflicht ausgelöst. Das Risiko wird dann unverzüglich an den Finanzvorstand der United Internet AG gemeldet und von diesem gegebenenfalls auch an den Aufsichtsrat berichtet. Auf diesem Wege können wesentliche Risiken schnellstmöglich adressiert werden. Die Bewertung der Risiken erfolgt in einer Netto-Betrachtung, d. h. Effekte durch mitigierende (korrigierende) Maßnahmen werden erst nach Umsetzung der Maßnahme in der Risikobewertung berücksichtigt. Risiken für United Internet Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis einer konsolidierten Betrachtung aller bekannten wesentlichen Risiken. Aus der Gesamtheit dieser im Konzern identifizierten Risiken erläutern die folgenden Abschnitte die aus Sicht der Gesellschaft wesentlichen Risikofelder. Ausgangspunkt zur Einschätzungen der Wesentlichkeit der Risiken bilden die Ausprägungen "Eintrittswahrscheinlichkeit" und "potenzieller Schaden". Der potenzielle Schaden umfasst dabei den potenziell entgehenden Umsatz sowie potenzielle externe und interne Aufwände. Ausgehend von der Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellem Schaden werden die Risiken wie folgt in die drei Risikoeinstufungen "bedeutende", "moderate" und "geringe Risiken" kategorisiert. Konkrete Einschätzungen seitens des Vorstands der Gesellschaft zur Risikosituation des Konzerns sowie zu Eintrittswahrscheinlichkeit, potenziellem Schaden und der daraus abgeleiteten Risikoeinstufung der im Folgenden beschriebenen Risiken befinden sich am Ende dieses Risikoberichts. Strategie Beteiligungen und Investitionen Der Erwerb und das Halten von Beteiligungen sowie die Tätigung von strategische Investitionen stellen einen wesentlichen Erfolgsfaktor der United Internet AG dar. Neben einem besseren Zugang zu bestehenden und neuen Wachstumsmärkten und zu neuen Technologien / Know-how dienen Beteiligungen und Investitionen auch der Erschließung von Synergie- und Wachstumspotenzialen. Mit diesen Chancen gehen gleichzeitig auch Risiken einher. So besteht die Gefahr, dass die erhofften Potenziale nicht wie erwartet ausgeschöpft werden können oder erworbene Beteiligungen sich nicht wie erwartet entwickeln (Teilwertabschreibungen, Veräußerungsverluste, Dividendenausfall oder Verminderung der stillen Reserven). Alle Beteiligungen unterliegen deshalb einem kontinuierlichen Überwachungsprozess durch das Beteiligungsmanagement und werden bei Bedarf zeitnah unterstützt. Dieses Risiko ist weitgehend ohne EBITDA-Relevanz, da im Eintrittsfall überwiegend nicht-cashwirksame Wertminderungen entstehen. Die Werthaltigkeit der getätigten Investitionen wird von Management und Controlling fortlaufend überwacht. Geschäftsentwicklung und Innovationen Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor für United Internet ist es auch, neue und ständig verbesserte Produkte und Services zu entwickeln, um Umsätze und Ergebnisse weiter zu steigern, neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kundenverhältnisse auszubauen. Dabei besteht das Risiko, dass Neuentwicklungen zu spät auf den Markt kommen oder seitens der Zielgruppe nicht wie erwartet angenommen werden. Diesen Risiken begegnet United Internet durch eine intensive und permanente Markt-, Produkt- und Wettbewerbsbeobachtung sowie eine ständig auf das Feedback der Kunden reagierende Produktentwicklung. Im Rahmen der Diversifikation des Geschäftsmodells bzw. der Erweiterung der Wertschöpfungskette steigt United Internet gelegentlich in neue Märkte bzw. in vor- oder nachgelagerte Märkte ein. So hat der Vorstand der 1&1 Drillisch AG, ein Tochterunternehmen der United Internet AG, am 24. Januar 2019 mit Zustimmung seines Aufsichtsrats beschlossen, einen Antrag auf Zulassung zur Auktion zur Vergabe von Mobilfunkfrequenzen in den Bereichen 2 GHz und 3,6 GHz zu stellen und im Falle einer erfolgreichen Ersteigerung von Frequenzen ein 5G-Mobilfunknetz aufzubauen und zu betreiben. Derzeit basieren die Mobilfunkangebote der Gesellschaft auf der Nutzung fremder Netze. Nach der Zulassung durch die Bundesnetzagentur am 25. Februar 2019 startete die 5G Frequenzversteigerung am 19. März 2019. Am 12. Juni 2019 hat 1&1 Drillisch ihre Teilnahme an der Versteigerung von 5G-Frequen-zen erfolgreich abgeschlossen und hat zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz für einen Gesamtpreis von 1,07 Mrd. € ersteigert. Mit diesen Frequenzen plant die Gesellschaft sukzessive ein leistungsfähiges eigenes Mobilfunknetz aufzubauen und ihre Wertschöpfung auch im Mobilfunkgeschäft weiter zu vergrößern und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Neben den sich daraus ergebenden Chancen sind mit einer solchen unternehmerischen Entscheidung auch Risiken verbunden. Beispielsweise genannt seien an dieser Stelle die Risikofelder "Technischer Anlagenbetrieb", "Beschaffungsmarkt", "Rechtsstreitigkeiten", "Finanzierung" und "Liquidität". Die Gesellschaft versucht diese Risiken u. a. mit der Zusammenarbeit mit spezialisierter Partnerunternehmen sowie detaillierten und langfristigen Planungen in den Risikofeldern "Finanzierung" und "Liquidität" zu minimieren. Kooperationen und Outsourcing In einigen Unternehmensbereichen arbeitet United Internet mit spezialisierten Kooperations- und Outsourcing-Partnern zusammen. Dabei stehen Ziele wie beispielsweise die Konzentration auf das eigentliche Kerngeschäft, Kostenreduktion oder das Partizipieren am Fachwissen des Partners im Vordergrund. Mit diesen Chancen gehen gleichzeitig auch Gefahren in Form von Abhängigkeiten von externen Dienstleistern sowie Vertrags- und Ausfallrisiken einher. Zur Reduzierung dieser Risiken wird vor größeren Vertragsabschlüssen mit externen Dienstleistern eine detaillierte Marktanalyse sowie eine Due Diligence Prüfung durchgeführt und auch nach Vertragsabschluss ein enger und partnerschaftlicher Austausch mit den Kooperations- und Outsourcing-Partnern aufrechterhalten. Organisationsstruktur und Entscheidungsfindung Die Wahl der geeigneten Organisationsstruktur ist wesentlich für die Effizienz und den Erfolg des Unternehmens. Neben der Organisationsstruktur ist der Geschäftserfolg auch maßgeblich vom Treffen richtiger Entscheidungen abhängig. Die Grundlage von Entscheidungen kann hierbei von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel der eingeschränkten Flexibilität durch vorhandene Geschäftsprozesse und Strukturen oder Missverständnisse bedingt durch Unklarheiten in der Definition von Kennzahlen negativ beeinflusst werden. Sollte die Effizienz durch einen oder mehrere Faktoren gefährdet sein, stellt dies ein strategisches Risiko für United Internet dar, welches, sofern wirtschaftlich sinnvoll, vermieden werden sollte. United Internet sieht sich hier, aufgrund der hohen Agilität in der Organisation generell gut aufgestellt und unternimmt eine Vielzahl an Maßnahmen zur Vereinheitlichung und Optimierung von Prozessen, Strukturen und Kennzahlen. Personalentwicklung und -bindung Hoch qualifizierte und gut ausgebildete Mitarbeiter bilden die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg von United Internet. Neben der erfolgreichen Rekrutierung von qualifiziertem Personal (siehe auch Risiko "Personalbeschaffung"), sind die Personalentwicklung und die langfristige Bindung von Leistungsträgern an das Unternehmen von strategischer Bedeutung. Wenn es nicht gelingt, Führungskräfte und Mitarbeiter mit speziellem Fach- oder Technologiewissen weiterzuentwickeln und an die Gesellschaft zu binden, besteht die Gefahr, dass United Internet nicht in der Lage sein könnte, ihrer Geschäftstätigkeit effektiv nachzugehen und ihre Wachstumsziele zu erreichen. Durch eine konzentrierte Ansammlung von strategischem Wissen und Fähigkeiten (sogenanntes Kopfmonopol) kann es bei einem Ausfall eines entsprechenden Mitarbeiters zu erheblichen Auswirkungen bei der Leistungserstellung der Gesellschaft kommen. United Internet wirkt diesem Risiko entgegen, indem Mitarbeiter- und Führungskompetenzen ständig weiterentwickelt werden. So werden gezielt Maßnahmen zur beruflichen Weiterentwicklung, Mentoren- und Coaching-Programme sowie besondere Angebote für Potenzialträger angeboten, die auf die Weiterentwicklung von Talenten und Führungskompetenzen ausgerichtet sind. Weitere Angaben zum Thema Personal finden sich unter Punkt 2.5 "Wesentliche nichtfinanzielle Leistungsindikatoren" dieses Lageberichts unter "Mitarbeiter". Markt Absatzmarkt und Wettbewerb Die Märkte von United Internet sind durch einen starken und anhaltenden Wettbewerb geprägt. Abhängig von der Strategie der am Markt beteiligten Parteien können unterschiedliche Effekte auftreten, die u. a. eine Anpassung der eigenen Geschäftsmodelle oder der eigenen Preispolitik nach sich ziehen können. Auch durch den Markteintritt von neuen Wettbewerbern könnten Marktanteile, Wachstumsziele oder Margen gefährden werden. United Internet steigt zudem selbst gelegentlich in neue, zusätzliche Märkte mit großen Wettbewerbern ein. Mit einer solchen unternehmerischen Entscheidung sind stets auch neue Risiken verbunden. United Internet versucht diese Risiken mit einer detaillierten Planung auf Basis interner Erfahrungswerte und externer Marktstudien sowie durch ein ständiges Monitoring von Markt und Wettbewerb zu minimieren. Beschaffungsmarkt Eine Lücke in der Beschaffung bzw. der Lieferung von zum Unternehmensbetrieb benötigen Ressourcen kann auch zu Engpässen oder Ausfällen bei United Internet führen. Dies betrifft sowohl den Einkauf von Hardware als auch den Bezug von Vorleistungen. Auch eine Preiserhöhung der eingekauften Produkte und Leistungen stellt ein Risiko für die zu erzielenden Produktmargen dar. Auch geplante positive Effekte aus vertraglich fixierten Preisanpassungsrunden können aufgrund von zeitlichen Verzögerungen zu Risiken für die periodische Zielerreichung des Unternehmens werden. United Internet begegnet diesen Risiken durch die Zusammenarbeit mit mehreren und langfristig gebundenen Dienstleistern und Lieferanten sowie - sofern wirtschaftlich sinnvoll - einem Ausbau der eigenen Wertschöpfungskette. Finanzmarkt United Internet AG ist mit ihren Aktivitäten grundsätzlich Risiken am Finanzmarkt ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für Risiken aus der Änderung von Zinssätzen sowie von Wechselkursen. ■ Zinsen Die Gesellschaft ist Zinsrisiken ausgesetzt, da Finanzmittel im Wesentlichen zu variablen Zinssätzen mit unterschiedlichen Laufzeiten aufgenommen wurden. Die Gesellschaft prüft auf der Grundlage der Liquiditätsplanung ständig die verschiedenen Anlagemöglichkeiten der liquiden Mittel und die Konditionen der Finanzschulden. Ein entstehender Finanzierungsbedarf wird mittels geeigneter Instrumente zur Liquiditätssteuerung gedeckt. Liquiditätsüberschüsse werden bestmöglich im Geldmarkt angelegt. Aufgrund der Entwicklung auf den weltweiten Finanzmärkten blieb das Zinsrisiko weitgehend unverändert. Marktzinsänderungen könnten sich auf das Zinsergebnis auswirken und gehen in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten ein. Zur Darstellung von Marktrisiken verwendet United Internet eine Sensitivitätsanalyse, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf das Ergebnis vor Steuern zeigt. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag bezogen werden. ■ Währung Das Währungsrisiko von United Internet resultiert im Wesentlichen aus der operativen Geschäftstätigkeit (wenn Umsatzerlöse und / oder Aufwendungen auf eine von der funktionalen Währung des Konzerns abweichende Währung lauten) und den Netto-Investitionen in ausländischen Tochterunternehmen. Personalbeschaffung Es ist von zentraler Bedeutung für United Internet, dass die personellen Ressourcen effektiv gesteuert werden, damit der kurz-, mittel- und auch langfristige Bedarf an Mitarbeitern und die erforderlichen Fachkenntnisse sichergestellt werden. Wenn es nicht gelingt, Führungskräfte und Mitarbeiter mit speziellem Fach- und Technologiewissen zu gewinnen, wäre United Internet nicht in der Lage, ihrer Geschäftstätigkeit effektiv nachzugehen und ihre Wachstumsziele zu erreichen. Als attraktiver Arbeitgeber sieht sich United Internet gut aufgestellt, um auch künftig hervorragend qualifizierte Fach- und Führungskräfte mit Potenzial zur Steigerung des Geschäftserfolgs einstellen zu können. Dies wurde wie schon in den vergangenen Jahren durch das Top Employers Institute mit der Auszeichnung "Top Arbeitgeber 2019" bestätigt. Weitere Angaben zum Thema Personal finden sich unter Punkt 2.5 "Wesentliche nichtfinanzielle Leistungsindikatoren" dieses Lageberichts unter "Mitarbeiter". Leistungserstellung Arbeitsabläufe und -prozesse Vor dem Hintergrund der stetig steigenden Komplexität und Interoperabilität der angebotenen Produkte sind zunehmend steigende Anforderungen an die Weiterentwicklung der internen Arbeitsabläufe und -prozesse zu verzeichnen. Dies geht mit ständig wachsenden Abstimmungs- und Koordinationsaufwänden einher. Die besondere Herausforderung liegt hierbei neben der Sicherstellung der Qualitätsstandards vor allem in der Anpassung an das sich immer schneller vollziehende Marktgeschehen - und das auf vielen unterschiedlichen in- und ausländischen Märkten. Diesen Risiken begegnet die Gesellschaft mit einer ständigen Weiterentwicklung und Verbesserung der internen Abläufe und Prozesse, der gezielten Bündelung und Bindung von Experten und Kompetenzträgern sowie der kontinuierlichen Optimierung der organisatorischen Strukturen. Informationssicherheit United Internet realisiert den Unternehmenserfolg im Wesentlichen im Telekommunikationsmarkt sowie im Umfeld des Internet. Zur Leistungserbringung werden im Rahmen der Geschäftsprozesse Informations- und Telekommunikationstechnologien (Rechenzentren, Übertragungssysteme, Vermittlungsknoten u. a.) eingesetzt, die stark mit dem Internet vernetzt sind und deren Verfügbarkeit durch Bedrohungen aus dem Internet gefährdet werden können. Um solchen Risiken zunehmend schneller begegnen zu können, wird das bestehende Überwachungs- und Alarmierungssystem inklusive der nötigen Prozesse und Dokumentationen kontinuierlich optimiert. Es besteht zudem das Risiko eines Hackerangriffs mit dem Ziel, Kundendaten auszuspionieren, zu löschen oder Leistungen missbräuchlich in Anspruch zu nehmen. Auch im Geschäftsjahr 2019 war eine ansteigende Professionalisierung der Angreifer und ihrer Angriffsmethoden zu beobachten. Die Zahl bekannter Schadprogrammvarianten belief sich nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Zeitraum Juni 2018 bis Mai 2019 auf rund 114 Mio. neue Schadprogramm-Varianten. United Internet begegnet diesem Risiko mit dem Einsatz von Virenscannern, Firewalling-Konzepten, eigens initiierten Tests und diversen technischen Kontrollmechanismen. Die Bedrohungspotenziale aus dem Internet stellen für United Internet hinsichtlich ihrer Auswirkungen eine der größten Risikogruppe dar, die insgesamt durch eine Vielzahl an technischen und organisatorischen Maßnahmen kontrolliert werden. Insbesondere seien hier der Betrieb und die kontinuierliche Verbesserung des Sicherheitsmanagementsystems sowie der stetige Ausbau der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) der Systeme genannt. Kapazitätsengpässe Aufgrund von temporärer oder dauerhafter Knappheit von technischen Ressourcen, z. B. durch temporäre Überbelastung von Systemen oder dem Fehlen von Ressourcen zum Betrieb der Rechenzentren, könnte die geplante Leistungserstellung gefährdet werden und entsprechende Umsatzausfälle drohen. Nicht berücksichtigt werden hier Risiken aus der Beschaffung von Ressourcen wie bspw. Produkte oder Dienstleistungen am Markt. Um diesen Risiken zu begegnen werden neben dem engen Austausch mit z. B. Energielieferanten und den mit diesen vereinbarten Notfallkonzepten im Umfeld der Rechenzentren, mehrere interne Lager betrieben. Sollte es zu Ausfällen kommen, können diese aufgrund vorgenannter Maßnahmen kurzfristig kompensiert werden. Projekte Die klassischen Projektziele Qualität, Zeit und Budget werden vor bzw. bei Start eines Projektes festgelegt und sind folglich Gegenstand unternehmerischer Planung. Werden im Rahmen der Planung bzw. der Projektierung bereits potenzielle Risiken sichtbar (z. B. bei dem geplanten Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes) oder werden im Verlauf der Umsetzung eines Projektes negative Abweichungen von diesen Planungen erkennbar, werden diese bei den Risiken erfasst. Darüber hinaus können in Projekten auch Risiken liegen, die zwar auf das Projekt selbst keine Auswirkungen haben, sich jedoch im Anschluss an das Projekt ergeben (zum Beispiel Sicherheitsschwachstellen in einem neuen Software-Code). Zur Reduzierung der vorgenannten Risiken finden neben der Aufrechterhaltung des bereits vorhandenen professionellen Projektmanagements regelmäßig spezialisierte Schulungen zum Projektmanagement statt, um zum Beispiel die Aspekte Sicherheit- oder Datenschutzanforderungen zu steigern. Die Projektziele Qualität, Zeit und Budget werden zudem durch Management und Controlling eng überwacht. Technischer Anlagenbetrieb Die Produkte von United Internet sowie die dazu benötigten Geschäftsprozesse basieren auf einer komplexen technischen Infrastruktur und einer Vielzahl erfolgskritischer Softwaresysteme (Server, Kundenverwaltungsdatenbanken, Statistiksysteme etc.). Die ständige Anpassung an sich verändernde Kundenbedürfnisse führt zu einer zunehmenden Komplexität dieser technischen Infrastruktur, an der regelmäßig Änderungen vorgenommen werden müssen. In der Folge, aber auch durch größere Umstellungen wie beispielsweise Migrationen von Datenbeständen, kann es zu vielfältigen Störungen oder Ausfällen kommen. Sollten davon z. B. Leistungssysteme betroffen sein, könnte United Internet gegenüber ihren Kunden die zugesicherte Leistung nicht oder vorübergehend nicht mehr erbringen. Diesen Risiken begegnet die Gesellschaft durch gezielte Architekturanpassungen, Qualitätssicherheitsmaßnahmen und eine räumlich getrennte (georedundante) Auslegung der Kernfunktionalitäten. Für den Betrieb der Systeme besteht das Risiko gezielter Angriffe von innen und außen, z. B. durch Hacker oder durch Manipulation seitens zugriffsberechtigter Mitarbeiter, die Ausfälle oder Verschlechterungen der Services nach sich ziehen könnten. Um diesem Risiko zu begegnen, werden verschiedene soft- und hardwarebasierte Sicherheitsvorkehrungen eingesetzt, die Infrastruktur und Verfügbarkeit schützen. Durch die Teilung von Aufgaben werden risikobehaftete Handlungen oder Geschäftsvorfälle nicht von einem Mitarbeiter allein, sondern nach dem "Vier-Augen-Prinzip" ausgeführt. Manuelle und technische Zugriffsbeschränkungen stellen darüber hinaus sicher, dass Mitarbeiter nur in ihren Verantwortungsbereichen tätig sind. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme gegen Datenverlust werden die vorhandenen Datenbestände einer regelmäßigen Datensicherung unterzogen und in georedundanten Rechenzentren gespeichert. Compliance Datenschutz Es kann nie vollständig ausgeschlossen werden, dass Datenschutzbestimmungen, beispielsweise durch menschliches Fehlverhalten oder technische Schwachstellen verletzt werden. In einem solchen Fall drohen United Internet Bußgelder und der Verlust von Kundenvertrauen. United Internet speichert die Daten ihrer Kunden auf Servern in nach internationalen Sicherheitsstandards zertifizierten firmeneigenen sowie in angemieteten Rechenzentren. Der Umgang mit diesen Daten unterliegt umfangreichen gesetzlichen Vorgaben. Die Gesellschaft ist sich dieser großen Verantwortung bewusst und räumt dem Datenschutz einen hohen Stellenwert und besondere Beachtung ein. Durch den Einsatz neuester Technologien, die ständige Überprüfung der datenschutzrechtlichen und sonstigen gesetzlichen Vorgaben, einem umfangreichen datenschutzrechtlichen Schulungsprogramm für Mitarbeiter sowie die möglichst frühzeitige Einbindung von Datenschutzaspekten und -anforderungen in die Produktentwicklung investiert United Internet kontinuierlich in die Verbesserung des Datenschutzniveaus. Seit Mai 2018 gelten die neuen Regeln der EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO). Aufgrund der Erhöhung der Sanktionen bei Pflichtverletzungen ist die Auswirkung von Datenschutzrisiken gestiegen. Neben der Erhöhung der Sanktionen beinhalten die EU-DSGVO u. a. auch Neuregelungen bezüglich Einwilligungserklärungen sowie neue Meldepflichten gegenüber Behörden und Betroffenen im Falle von Datenverlust. Fehlverhalten und Regelwidrigkeiten Die Nichteinhaltung oder Nichtbeachtung gesellschaftlicher Normen, Trends und Besonderheiten kann zu Fehlverhalten und Fehlentscheidungen und damit zu Einnahmeverlusten und -ausfällen führen. Als international agierendes Unternehmen steht United Internet außerdem vor der Herausforderung, auch im Bereich der internen Abläufe und Prozesse solchen negativen Faktoren durch ein adäquates Management zu begegnen. Nicht jede Entscheidung oder geschäftliche Praxis, die aus juristischer Sicht nicht zu beanstanden ist, ist dies auch im jeweiligen kulturellen, ethischen oder sozialen Kontext. Den Risiken aus Fehlverhalten und Regelwidrigkeiten begegnet United Internet unter anderem mit der "Kultur des Miteinanders", der Bereitstellung eines Verhaltenskodexes, dem länderspezifischen Management sowie Compliance als integralem Bestandteil der Unternehmenskultur. Gesetzgebung und Regulierung Änderungen der bestehenden Gesetzgebung, der Erlass neuer Gesetze sowie Änderungen bei staatlichen Regulierungsthemen können unerwartete negative Auswirkungen auf die durch United Internet verfolgten Geschäftsmodelle und deren Weiterentwicklung haben. Vor allem im Segment "Consumer Access" haben die Entscheidungen der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts Einfluss auf den Netzzugang und die Gestaltung der Internetzugangstarife. Preiserhöhungen der Leitungsbetreiber, von denen United Internet Vorleistungen für die eigenen Kunden bezieht, könnten sich negativ auf die Profitabilität der Tarife auswirken. Gleichermaßen besteht die Möglichkeit, dass eine fehlende Regulierung das Marktumfeld für United Internet verschlechtert. United Internet begegnet dem tendenziell steigenden Regulierungsrisiko durch eine Zusammenarbeit mit mehreren Vorleistungspartnern und einer aktiven Verbandsarbeit. Zudem verfügt United Internet mit der Komplettübernahme von Versatel im Jahr 2014 inzwischen auch über ein eigenes Festnetz. Die eigene Netzinfrastruktur gibt United Internet die Möglichkeit, ihre Wertschöpfung zunehmend zu vertiefen und weniger Breitband-Vorleistungen zu beziehen. Darüber hinaus hat United Internet seit der Übernahme von Drillisch (heute 1&1 Drillisch) im Jahr 2017 als einziger MBA MVNO in Deutschland langfristig Anspruch auf einen, auf bis zu 30 % steigenden Anteil an der genutzten Netzkapazität von Telefónica Deutschland. Damit hat United Internet einen weitreichenden Zugriff auf eines der größten Mobilfunknetze in Deutschland sowie zu allen zur Verfügung stehenden Mobilfunktechnologien wie z. B. auch 5G. Rechtsstreitigkeiten Die United Internet Gruppe ist gegenwärtig an verschiedenen Rechtsstreitigkeiten und Schiedsverfahren beteiligt, die sich aus den normalen Geschäftstätigkeiten ergeben. Der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten ist naturgemäß ungewiss und stellt daher ein Risiko dar. Sofern die Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden kann, sind die Risiken aus den Rechtsstreitigkeiten in den Rückstellungen, sofern zulässig, berücksichtigt. Steuerliche Risiken United Internet als international agierendes Unternehmen unterliegt den in den jeweiligen Ländern geltenden steuerlichen Rechtsvorschriften. Aus Änderungen der Steuergesetze bzw. der Rechtsprechung sowie der unterschiedlichen Auslegung existierender Vorschriften können sich Risiken ergeben. United Internet begegnet diesen Risiken durch den kontinuierlichen Ausbau des bestehenden Tax-Managements. Finanzen Finanzierung Die im Wesentlichen bei der United Internet AG im Zuge der Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeit entstehenden finanziellen Verbindlichkeiten umfassen Bankdarlehen, Kontokorrentkredite sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. United Internet verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte, die unmittelbar aus ihrer Geschäftstätigkeit resultieren. Diese umfassen im Wesentlichen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Die Gesellschaft verfügte zum Bilanzstichtag im Wesentlichen über originäre Finanzinstrumente. Ziel des Finanzrisikomanagements ist es, Risiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen. Fraud und Forderungsausfall Um dem dynamischen Kundenwachstum sowie einer möglichst schnellen Leistungsbereitstellung im Sinne des Kunden Rechnung zu tragen, sind die Bestell- und Bereitstellungsprozesse von United Internet - wie bei vielen großen Unternehmen im Massenmarktgeschäft - weitgehend automatisiert. Diese automatisierten Prozesse bieten naturgemäß Angriffsmöglichkeiten für Betrüger. Aufgrund der hohen Attraktivität der angebotenen Produkten und Services, erhöhen sich neben der Anzahl der Kunden auch die Anzahl von Nichtzahlern und Betrügern. Als Folge sind steigende Forderungsausfälle zu verzeichnen. So könnten United Internet beispielsweise Schäden durch Hardware- oder automatisierte Domainbestellungen entstehen, die unter einer falschen Identität bestellt und nicht bezahlt werden. Auch durch missbräuchliche SIM-Kartennutzungen, z. B. infolge von massenhaften Anrufweiterleitungen oder Roaming-Calls, können Schäden entstehen. United Internet versucht, durch den permanenten Ausbau des Fraud-Managements, durch eine enge Zusammenarbeit mit Vordienstleistern sowie durch entsprechende Produktgestaltung Fraud-Angriffe zu vermeiden oder zumindest frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden. Liquidität Das Liquiditätsrisiko von United Internet besteht grundsätzlich darin, dass die Gesellschaft möglicherweise ihren finanziellen Verpflichtungen - beispielsweise der Tilgung von Finanzschulden - nicht nachkommen kann. Ziel der Gesellschaft ist die kontinuierliche Deckung des Finanzmittelbedarfs und die Sicherstellung der Flexibilität, auch durch die Nutzung von Kontokorrentkrediten und Darlehen. Im Cash-Management werden konzernweit der Bedarf und Überschuss an Zahlungsmitteln zentral ermittelt. Durch das konzerninterne Saldieren (Netting) von Bedarf und Überschuss wird die Anzahl externer Bankgeschäfte auf ein Mindestmaß reduziert. Dies geschieht unter anderem durch den Einsatz von Cash-Pooling-Verfahren. Die Gesellschaft hat zur Steuerung ihrer Bankkonten und der internen Verrechnungskonten sowie zur Durchführung automatisierter Zahlungsvorgänge standardisierte Prozesse und Systeme etabliert. Neben der operativen Liquidität unterhält United Internet auch weitere Liquiditätsreserven, die kurzfristig verfügbar sind. Höhere Gewalt Aufgrund von externen Ereignissen wie beispielweise Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen, Tsunamis usw.), personelle Krisen (Pandemien, Streiks usw.), infrastrukturelle Krisen (Stromausfälle, Beschädigungen von Straßen usw.) oder Gewaltereignisse (Amokläufe, Terrorangriffe usw.) kann es zur Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebs von United Internet kommen. United Internet begegnet diesen Risiken soweit möglich mit einer Vielzahl verschiedener Maßnahmen. Beispiele sind die Einrichtung von Gebäudezutrittsbeschränkungen, der Betrieb von georedundanten Rechenzentren oder (wie aktuell im Falle des Corona-Virus) Hygienevorkehrungen, standortunabhängige Arbeitsplätze, die Nutzung moderner Kommunikationsmedien zur Vermeidung von Reisetätigkeiten sowie die Ausarbeitung von Notfallkonzepten. Zusätzliche Angaben zu Risiken, Finanzinstrumenten und Finanzrisikomanagement Zusätzliche Angaben zu Risiken, Finanzinstrumenten und dem Finanzrisikomanagement finden sich in Kapitel 43 "Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements" in den Erläuterungen zum Konzernabschluss. Gesamtaussage des Vorstands zur Risikosituation des Konzerns Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Risikofelder bzw. Einzelrisiken unter Berücksichtigung der Interdependenzen. Die bedeutendsten Herausforderungen stellen aus heutiger Sicht die Risikofelder "Informationssicherheit", "Rechtsstreitigkeiten" und "Geschäftsentwicklung & Innovationen" dar. Die Risikoeinstufungen der Risikofelder "Rechtsstreitigkeiten" sowie "Geschäftsentwicklung & Innovationen" wurden unterjährig infolge von Rechtstreitigkeiten mit Vorleistern bzw. durch die Entscheidung, ein leistungsfähiges eigenes Mobilfunknetz aufzubauen, angehoben. Durch den kontinuierlichen Ausbau des Risikomanagements begegnet United Internet diesen Risiken und anderen Risiken und begrenzt sie, soweit sinnvoll, mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen auf ein Minimum. Im nicht-operativen Geschäft können, abhängig von der weiteren Kursentwicklung der börsennotierten Beteiligungen von United Internet, (nicht-cashwirksame) Belastungen aus Wertminderungen entstehen. Das Gesamtrisiko ist im Vergleich zum Vorjahr insgesamt gestiegen. Grund hierfür ist insbesondere die unternehmerische Entscheidung, sukzessive ein leistungsfähiges eigenes Mobilfunknetz aufzubauen und so die Wertschöpfung auch im Mobilfunkgeschäft weiter zu vergrößern und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Bei der Beurteilung der Gesamtrisikosituation blieben die für United Internet bestehenden Chancen unberücksichtigt. Bestandsgefährdende Risiken für den United Internet Konzern waren im Geschäftsjahr 2019 sowie zum Aufstellungsstichtag dieses Lageberichts weder aus Einzelrisikopositionen noch aus der Gesamtrisikosituation erkennbar. Durch die fortschreitende globale Ausbreitung des Corona-Virus (Sars-CoV-2) hat sich die Risikosituation für den United Internet Konzern u. a. in den Risikofeldern "Beschaffungsmarkt" und "Höhere Gewalt" zunehmend verändert. Sollte sich die Ausbreitung des Virus weiterhin dauerhaft fortsetzen, kann sich dies u. a. negativ auf die Nachfrage sowie das Nutzungs- und Zahlungsverhalten von Konsumenten und Gewerbetreibende, den Bezug von Vorleistungen (z. B. Smartphones, Router, Server oder Netzwerktechnik) oder die Gesundheit und Einsatzfähigkeit von Mitarbeitern und somit letztendlich auch auf die Leistungsfähigkeit der United Internet Gruppe auswirken. Eine genaue Risikoeinschätzung hinsichtlich der Dauer und der konkreten Auswirkungen der Corona-Krise ist derzeit nicht möglich, da sich auch die Einschätzungen von Gesundheitsexperten und die Maßnahmen der Politik fast stündlich ändern. Eintrittswahrscheinlichkeit, potenzieller Schaden und Risikoeinstufung der Risiken aus Konzernsicht und ihre Relevanz für die verschiedenen Segmente / Bereiche: scroll Wesentliche Segment-Relevanz Eintritts- wahrscheinlichkeit Potenzieller Schaden Risikoeinstufung Änderung ggü. Vorjahr Risiken im Bereich "Strategie" Beteiligungen & Investitionen Corporate Hoch Gering Moderat → Geschäftsentwicklung & Innovationen Consumer Access Gering Extrem hoch Bedeutend ↗ Kooperationen & Outsourcing Business Applications Gering Sehr gering Gering → Organisationsstruktur & Entscheidungsfindung Business Applications Gering Sehr gering Gering → Personalentwicklung & -bindung Business Applications Hoch Gering Moderat → Risiken im Bereich "Markt" Absatzmarkt & Wettbewerb Business Applications Hoch Hoch Moderat → Beschaffungsmarkt Business Applications Gering Gering Moderat → Finanzmarkt Business Applications Sehr hoch Sehr gering Gering → Personalbeschaffungsmarkt Business Access Business Applications Hoch Sehr gering Gering → Risiken im Bereich "Leistungserstellung" Arbeitsabläufe & -prozesse Business Applications Gering Gering Moderat → Informationssicherheit Business Applications Gering Extrem hoch Bedeutend → Kapazitätsengpässe Business Applications Gering Sehr gering Gering → Projekte Consumer Access Gering Hoch Moderat ↗ Technischer Anlagenbetrieb Business Applications Gering Hoch Moderat → Risiken im Bereich "Compliance" Datenschutz Consumer Applications Business Applications Hoch Hoch Moderat → Fehlverhalten & Regelwidrigkeiten Business Applications Sehr gering Sehr gering Gering → Gesetzgebung & Regulierung Business Applications Consumer Applications Gering Hoch Moderat → Rechtsstreitigkeiten Consumer Access Gering Extrem hoch Bedeutend ↗ Steuerliche Risiken Business Applications Hoch Sehr gering Gering → Risiken im Bereich "Finanzen" Finanzierung Business Applications Sehr gering Sehr gering Gering → Fraud & Forderungsausfall Consumer Access Hoch Gering Moderat → Liquidität Business Applications Gering Sehr gering Gering → Risiken im Bereich "Höhere Gewalt" Höhere Gewalt Business Access Business Applications Sehr gering Hoch Moderat → scroll Legende: ↘ verbessert → unverändert ↗ verschlechtert 4.2 Chancenbericht Chancenmanagement Das Chancenmanagement hat seine Grundlage in der strategischen Planung und den daraus abgeleiteten Maßnahmen für die Entwicklung von Produkten und deren Positionierung in den unterschiedlichen Zielgruppen, Märkten und Ländern während des Produkt-Lebenszyklus. Die direkte Verantwortung für das frühzeitige und kontinuierliche Identifizieren, Bewerten und Steuern von Chancen obliegt dem Konzernvorstand sowie der operativen Führungsebene in den jeweiligen Geschäftssegmenten. Das Management der United Internet AG beschäftigt sich intensiv mit detaillierten Auswertungen, Modellen und Szenarien zu aktuellen und künftigen Branchen- und Technologietrends, Produkten, Märkten / Marktpotenzialen und Wettbewerbern im Umfeld der Gesellschaft. Die bei diesen strategischen Analysen identifizierten Chancenpotenziale werden anschließend unter Betrachtung der kritischen Erfolgsfaktoren sowie der bestehenden Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der United Internet AG analysiert, in den Planungsgesprächen zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und den operativ verantwortlichen Führungskräften diskutiert und in konkrete Maßnahmen, Ziele und Meilensteine umgesetzt. Fortschritt und Erfolg der Maßnahmen werden fortlaufend von den operativ Verantwortlichen sowie von den Geschäftsführern und Vorständen der Gesellschaften überwacht. Chancen für United Internet Das stabile und weitgehend konjunkturunabhängige Geschäftsmodell von United Internet sichert planbare Umsätze und Cashflows und eröffnet so finanzielle Spielräume, um Chancen in neuen Geschäftsfeldern und neuen Märkten zu nutzen - organisch oder durch Beteiligungen und Übernahmen. Breite strategische Positionierung in Wachstumsmärkten Angesichts der breiten Positionierung in den heutigen Wachstumsmärkten liegen die rein strategischen Wachstumschancen der Gesellschaft auf der Hand: Überall und ständig verfügbare, immer leistungsfähigere Breitband-Anschlüsse ermöglichen neue, aufwändigere Cloud-Applikationen. Diese internetbasierten Anwendungen für Privatanwender, Freiberufler und kleine Unternehmen sind für United Internet aus heutiger Sicht die Wachstumstreiber der nächsten Jahre - sowohl als eigenständige Produkte in den Segmenten "Consumer Applications" und "Business Applications" wie auch in Kombination mit den festnetz- und mobilfunkbasierten Zugangsprodukten im Segment "Consumer Access". Partizipation am Marktwachstum Trotz der unsicheren volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet United Internet wie auch viele der führenden Branchenanalysten eine positive Entwicklung in den für die Gesellschaft wesentlichen Märkten. United Internet gehört in diesen Märkten zu den führenden Marktteilnehmern. National und international. Mit den sehr wettbewerbsfähigen Access-Produkten, dem wachsenden Portfolio an Cloud-Applikationen, den starken und spezialisierten Marken, der hohen Vertriebskraft sowie den bereits bestehenden Geschäftsbeziehungen zu Millionen Privat- und Geschäftskunden (Cross- und Up-Selling-Potenzial) ist United Internet gut aufgestellt, um in beiden Geschäftsbereichen auch am erwarteten Marktwachstum zu partizipieren. Ausbau der Marktpositionen Die United Internet AG gehört heute in vielen Unternehmensbereichen zu den führenden Unternehmen. Aufbauend auf dem vorhandenen technologischen Know-how, der hohen Produkt- und Servicequalität, der Bekanntheit der Konzernmarken wie z. B. 1&1, GMX oder WEB.DE, der Geschäftsbeziehungen zu Millionen Privat- und Geschäftskunden sowie der hohen Kundenbindung sieht United Internet gute Chancen, die heutigen Marktanteile weiter auszubauen. Einstieg in neue Geschäftsfelder Zu den Kernkompetenzen von United Internet gehört es auch, Kundenwünsche, Trends und somit neue Märkte frühzeitig zu erkennen. Die breit angelegte Wertschöpfungskette (von Produktentwicklung und Rechenzentrumsbetrieb, über effektives Marketing und einen schlagkräftigen Vertrieb bis hin zur aktiven Kundenbetreuung) ermöglicht es United Internet dabei, oft schneller als andere mit Innovationen am Markt zu sein und diese - dank der hohen Cash-Generierung in den bestehenden Geschäftsfeldern - kraftvoll zu vermarkten. Bei sich abzeichnenden neuen Chancen ist United Internet bereit und durch die starke Cash-Generierung in den etablierten Geschäftsfeldern auch in der Lage, einen mehrjährigen kostenintensiven Vorlauf zu tragen. So hat United Internet 2018 zusammen mit der Mediengruppe RTL Deutschland und ProSiebenSat.1 die Stiftung "European netID Foundation" (EnID) gegründet. Die Initiative verfolgt das Ziel, mit der netID als "Single Sign-on" eine europäische Alternative zu US-Anbietern zu etablieren. Dazu hat die Stiftung einen offenen Standard entwickelt, der es Nutzern ermöglicht, auf alle Internet-Angebote der Partner der European netID Foundation mit denselben Login-Daten zuzugreifen. Die Stiftung überprüft alle Standards, Partner und Anbieter von Nutzerkonten innerhalb der Initiative. Mit dem offenen Login-Standard netID stellt die Stiftung die Datensouveränität jedes einzelnen Nutzers in den Mittelpunkt. Nutzer können mithilfe der netID ihre Einwilligung zur Nutzung von Internet-Diensten datenschutzkonform und transparent in einem sogenannten Privacy Center organisieren. Die netID steht GMX und WEB.DE Kunden sowie Kunden anderer netID Partner mit den bisherigen Zugangsdaten zur Verfügung. Neue Nutzer können sich einen netID Account mit einer Kombination aus E-Mail-Adresse und Passwort kostenlos anlegen. Im Rahmen des Aufbaus von NetID haben die United Internet Marken GMX und WEB.DE ihre Werbeflächen auf den Portalen stark reduziert und treiben gleichzeitig den Ausbau datengetriebener Geschäftsmodelle zur besseren Werbemonetarisierung voran. Eigene Festnetz-Infrastruktur United Internet betreibt seit der Übernahme von 1&1 Versatel (2014) ein eigenes Telekommunikationsnetz. Mit rund 48.500 km Länge ist es eines der größten Glasfasernetze in Deutschland. Diese Netzinfrastruktur gibt United Internet die Möglichkeit, ihre Wertschöpfung zu vertiefen und zunehmend intern produzierte Breitband-Vorleistungen zu beziehen. Zudem bietet das eigene Netz United Internet die Chance, auch im Geschäft mit Daten und Infrastruktur im B-to-B Business mit mittelständischen Firmen sowie Großunternehmen konsequent weiter auszubauen. Diese Chance wird deutlich bei einem Blick auf den hohen Nachholbedarf bei direkten Glasfaseranschlüssen in Deutschland. So waren - laut letzter Auswertung der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) von Dezember 2018 - nur 3,2 % (Vorjahr: 2,3 %) aller Breitband-Anschlüsse in Deutschland Glasfaseranschlüsse. Damit liegt Deutschland weit abgeschlagen auf Platz 32 (Vorjahr: Platz 33) der untersuchten 37 OECD-Mitgliedsländern und gleichzeitig weit unter dem OECD-Durchschnitt von 26,0 % (Vorjahr: 23,3 %). Zugang zum Telefónica-Mobilfunknetz Nach dem Zusammenschluss mit Drillisch (2017) hat United Internet - indirekt über 1&1 Drillisch - als einziger MBA MVNO in Deutschland einen langfristigen Anspruch auf einen bestimmten, auf bis zu 30 % steigenden Anteil an der genutzten Netzkapazität der Telefónica Deutschland und damit einen weitreichenden Zugriff auf eines der größten Mobilfunknetze in Deutschland. Damit hat United Internet einen vertraglich abgesicherten, uneingeschränkten Zugang nicht nur zu LTE, der Netztechnologie der vierten Generation, sondern auch zu allen weiteren Zukunftstechnologien wie z. B. 5G. Darüber hinaus kann United Internet infolge des Zusammenschlusses der 1&1 Telecommunication mit Drillisch mit einer koordinierten Markenführung und Kundenansprache noch gezielter im Premium- und Discountsegment im deutschen Mobilfunk-Markt agieren und mit den unterschiedlich positionierten Marken verschiedene Zielgruppen breit und umfassend adressieren. Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes Am 12. Juni 2019 hat 1&1 Drillisch ihre Teilnahme an der Versteigerung von 5G-Frequenzen erfolgreich abgeschlossen und hat zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz für einen Gesamtpreis von 1,07 Mrd. € ersteigert. Mit diesen Frequenzen plant die Gesellschaft sukzessive ein leistungsfähiges eigenes Mobilfunknetz aufzubauen und ihre Wertschöpfung auch im Mobilfunkgeschäft weiter zu vergrößern und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Mit rund 10 Mio. Mobilfunk- und über 4,3 Mio. Breitband-Kunden, einem der größten Glasfasernetze in Deutschland und einer europaweit führenden Position in der Entwicklung von Applikationen bringt die United Internet Gruppe beste Voraussetzungen mit, um das hohe Potenzial von 5G in Deutschland auszuschöpfen. Breite Wertschöpfung bei Applikationen Im Applications-Segment deckt United Internet die komplette Wertschöpfungskette ab. Die Applikationen werden in den firmeneigenen "Internet-Fabriken" oder in Kooperation mit Partnerfirmen entwickelt und auf rund 90.000 Servern in 10 Rechenzentren betrieben. Damit kann United Internet eine hohe Qualität sicherstellen und zeitnah auf Kundenbedürfnisse und veränderte Marktsituationen reagieren und so Neukunden gewinnen und Bestandskunden halten. Internationalisierung Cloud-Applikationen sind weltweit einsetzbar und funktionieren in Frankfurt am Main nach den gleichen Regeln wie in London, Rom oder New York. So hat United Internet bereits in der Vergangenheit zunächst für Deutschland entwickelte Cloud-Produkte wie 1&1 MyWebsite auf Sprache und länderspezifische Unterschiede angepasst und diese sukzessive in andere Länder ausgerollt. Dank der guten Exportierbarkeit dieser Produkte ist United Internet im Geschäftsfeld "Applications" schon heute in zahlreichen europäischen Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Polen, Niederlande), aber auch in Nordamerika (USA, Kanada und Mexiko) tätig. Weitere Länder und Produkt-Rollouts werden sukzessive folgen. Übernahmen und Beteiligungen Neben dem organischen Wachstum prüft United Internet kontinuierlich auch Möglichkeiten von Firmenübernahmen und strategischen Beteiligungen. Dank der planbaren hohen Cashflows verfügt United Internet über eine hohe Eigenfinanzierungskraft und hat auch einen guten Zugang zu den Fremdfinanzierungsmärkten, um Chancen in Form von Übernahmen und Beteiligungen zu nutzen. So hat United Internet ihre Marktpositionen im In- und Ausland auch durch mehrere Übernahmen sowie durch strategische Beteiligungen weiter verbessert und sich gleichzeitig eine hohe Kompetenz in den Bereichen "Mergers & Acquisitions" (M&A) und "Firmen-Integration" aufgebaut. Zu den wichtigsten M&A-Aktivitäten der Vergangenheit zählen dabei die Übernahme des Portalgeschäfts von WEB.DE (im Jahr 2005), die Übernahmen von Fasthosts (2006) und united-domains (2008), die Übernahme des Breitband-Geschäfts von freenet (2009) sowie die Übernahmen von mail.com (2010), Arsys (2013), Versatel (2014; inzwischen 1&1 Versatel), home.pl (2015), Strato (2017), ProfitBricks (2017; inzwischen IONOS Cloud), Drillisch (2017; inzwischen 1&1 Drillisch) und World4You (2018). Zu den wichtigsten strategischen Beteiligungen zählen die Beteiligungen an Open-Xchange (2013), ePages (2014), uberall (2014), Tele Columbus (2016), rankingCoach (2017) und Awin (2017; durch die Einbringung von affilinet). 4.3 Prognosebericht Konjunkturerwartungen Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seinem Weltwirtschaftsausblick vom Januar 2020 seine Prognosen für die Entwicklung der globalen Volkswirtschaften in den Jahren 2020 und 2021 aktualisiert. Dabei geht der IWF davon aus, dass sich die Weltwirtschaft in diesem und im nächsten Jahr wieder erholen wird. In seinem Weltwirtschaftsausblick rechnet der Fonds mit einem globalen Wachstum von 3,3 % und 3,4 % in den Jahren 2020 bzw. 2021 - nach 2,9 % in 2019. Der IWF ist damit optimistischer als andere Experten, bleibt allerdings einen Tick pessimistischer als in seiner eigenen Schätzung von Oktober 2019. Gründe für den vorsichtigen Optimismus sieht der Fonds in der Entspannung im Handelsstreit zwischen der USA und China, der weiterhin lockeren Geldpolitik der Zentralbanken, die den Konsum stärkt, und der Tatsache, dass ein ungeordneter EU-Austritt der Briten aktuell wieder unwahrscheinlicher geworden ist. Gleichzeitig verweist der IWF auf zahlreiche Risiken, etwa eine neuerliche Eskalation im Handelsstreit oder geopolitische Spannungen wie etwa zwischen den USA und dem Iran. Auch Anti-Regierungsproteste wie in Chile könnten zulasten der Wirtschaft gehen. Für die nordamerikanischen Zielländer von United Internet, die USA, Kanada und Mexiko, fallen die neuen Prognosen des IWF wie folgt aus: Die Volkswirtschaft in den USA soll - nach einem Plus von 2,3 % in 2019 - lediglich noch um 2,0 % in 2020 und 1,7 % in 2021 zulegen. Für Kanada wird - nach einem Wachstum von 1,5 % in 2019 - in 2020 und 2021 ein Wachstum von jeweils 1,8 % erwartet. Auch die Volkswirtschaft in Mexiko soll - nach einer Stagnation in 2019 - wieder um 1,0 % in 2020 und 1,6 % in 2021 zulegen. Für die Euro-Zone hat der IWF für 2020 und 2021 - nach einem Wachstum um 1,2 % in 2019 - ein stärkeres Wachstum von 1,3 % bzw. 1,4 % in Aussicht gestellt. Für die Volkswirtschaften der wesentlichen europäischen Zielländer von United Internet, Frankreich, Spanien, Italien sowie das Nicht-Euro-Land Großbritannien, erwartet der IWF unterschiedliche Entwicklungen: Für Frankreich prognostiziert der Fonds - nach einem Wachstum von 1,3 % in 2019 - ein gleichbleibendes Wachstumstempo von 1,3 % auch in 2020 und 2021. Spanien soll - nach einem Plus von 2,0 % in 2019 - in 2020 und 2021 lediglich noch um jeweils 1,6 % zulegen. Für Italien erwartet der IWF - nach einem Wachstum von 0,2 % in 2019 - für 2020 und 2021 ein Wachstum von 0,5 % bzw. 0,7 %. Und für Großbritannien rechnet der IWF - nach einem Plus von 1,3 % in 2019 - für 2020 und 2021 mit einem Wachstum von 1,4 % bzw. 1,5 %. Für den aus Sicht von United Internet wichtigsten Markt, Deutschland, erwartet der IWF - nach einem Wachstum von 0,5 % in 2019 - ein Wirtschaftswachstum von 1,1 % in 2020 und 1,4 % in 2021. Mit dem erwarteten Plus von 1,1 % für 2020 liegt der IWF auf einer Linie mit der Prognose der Bundesregierung, die am 29. Januar 2020 im Rahmen ihres Jahreswirtschaftsbericht 2020 von einem Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von ebenfalls 1,1 % ausgeht. Markt-Prognose: Entwicklung wesentlicher Bruttoinlandsprodukte aus Sicht von United Internet scroll 2021e 2020e 2019 Welt 3,4 % 3,3 % 2,9 % USA 1,7 % 2,0 % 2,3 % Kanada 1,8 % 1,8 % 1,5 % Mexiko 1,6 % 1,0 % 0,0 % Euro-Zone 1,4 % 1,3 % 1,2 % Frankreich 1,3 % 1,3 % 1,3 % Spanien 1,6 % 1,6 % 2,0 % Italien 0,7 % 0,5 % 0,2 % Großbritannien 1,5 % 1,4 % 1,3 % Deutschland 1,4 % 1,1 % 0,5 % Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2020 Branchen- / Markterwartungen Für den deutschen ITK-Markt erwartet der Branchenverband Bitkom in 2020 ein Plus von 1,5 % (Vorjahr: + 2,0 %) auf 172,2 Mrd. €. Der Markt der Informationstechnik soll dabei auch in 2020 am stärksten wachsen und um 2,7 % (Vorjahr: + 2,9 %) auf 95,4 Mrd. € zulegen. Das mit Abstand größte Wachstum soll dabei erneut das Software-Segment verzeichnen, das um 6,4 % (Vorjahr: + 6,3 %) auf 27,6 Mrd. € zulegen soll. Auch der Bereich IT-Services, in den etwa das Projektgeschäft und IT-Beratung fallen, soll erneut ein Plus von 2,4 % (Vorjahr: + 2,4 %) auf 41,9 Mrd. € erreichen. Für das Segment IT-Hardware wird hingegen ein Minus von 0,4 % (Vorjahr: + 0,5 %) auf 25,9 Mrd. € prognostiziert. In der Unterhaltungselektronik sollen die Umsätze erneut deutlich um 7,0 % (Vorjahr: - 7,7 %) auf 8,0 Mrd. € schrumpfen. Von besonderer Bedeutung für United Internet sind insbesondere der deutsche Telekommunikationsmarkt (Breitband-Anschlüsse und Mobile Internet) im überwiegend abonnementfinanzierten Geschäftsbereich "Access" sowie der weltweite Cloud-Computing-Markt und der deutsche Online-Werbemarkt im abonnement- und werbefinanzierten Geschäftsbereich "Applications". Telekommunikationsmarkt in Deutschland Für den deutschen Telekommunikationsmarkt wird vom Branchenverband Bitkom weiteres Wachstum für 2020 erwartet. Die Umsätze sollen insgesamt um 1,0 % (Vorjahr: 2,0 %) auf 68,8 Mrd. € steigen. Für die Telekommunikationsdienste wird dabei ein leichtes Plus von 0,4 % (Vorjahr: 0,0 %) auf 48,8 Mrd. € erwartet. TK-Endgeräte sollen um 2,5 % (Vorjahr: 11,1 %) auf 12,8 Mrd. € zulegen, das Geschäft mit Telekommunikationsinfrastruktur um 2,0 % (Vorjahr: + 1,5 %) auf 7,2 Mrd. €. Markt-Prognose: Telekommunikationsmarkt in Deutschland scroll in Mrd. € 2020e 2019 Veränderung Umsatz 68,8 68,1 + 1,0 % Quelle: Bitkom, Jahrespressekonferenz, Januar 2020 Cloud-Computing-Markt weltweit In einem Update der Studie "Forecast Analysis: Public Cloud Services, Worldwide" erwartet Gartner für 2020 ein weltweites Wachstum für Public Cloud Services von 227,80 Mrd. $ um 16,9 % (Vorjahr: 15,8 %) auf 266,36 Mrd. $. Markt-Prognose: Cloud Computing weltweit scroll in Mrd. $ 2020e 2019 Veränderung Umsatz Public Cloud Services weltweit 266,36 227,80 + 16,9 % davon Application Infrastructure Services (PaaS) 39,69 32,23 + 23,1 % davon Application Services (SaaS) 115,97 99,53 + 16,5 % davon System Infrastructure Services (IaaS) 49,99 40,32 + 24,0 % davon Management and Security Services 13,85 12,03 + 15,1 % davon Business Process Services (BPaaS) 46,86 43,69 + 7,3 % Quelle: Gartner, November 2019 Online-Werbemarkt in Deutschland Im Jahr 2019 waren die Aktivitäten der Werbetreibenden im Online-Sektor unverändert durch eine große Investitionsbereitschaft bestimmt. Und auch für 2020 rechnen Experten mit weiterem Wachstum. PricewaterhouseCoopers erwartet einen Anstieg um 6,6 % (Vorjahr: 6,9 %) auf 9,07 Mrd. €. Dabei sollen die mobile Online-Werbung sowie die Video-Werbung mit einem Plus von 22,7 % bzw. 10,1 % am stärksten zulegen. Markt-Prognose: Online-Werbung in Deutschland scroll in Mrd. € 2020e 2019 Veränderung Online-Werbeumsätze 9,07 8,51 + 6,6 % davon Suchwortvermarktung 4,02 3,86 + 4,1 % davon Display-Werbung 1,69 1,66 + 1,8 % davon mobile Online-Werbung 1,57 1,28 + 22,7 % davon Affiliate / Classifieds 1,03 1,02 + 1,0 % davon Video-Werbung 0,76 0,69 + 10,1 % Quelle: PricewaterhouseCoopers, German Entertainment and Media Outlook 2019 - 2023, Oktober 2019 Unternehmenserwartungen 2020 Prognose für das Geschäftsjahr 2020 Vor dem Hintergrund der unsicheren gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge der fortschreitenden Ausbreitung des Corona-Virus (vgl. die Ausführungen in den Abschnitten 4.1 "Risikobericht" sowie 3 "Nachtragsbericht") erwartet United Internet im Geschäftsjahr 2020 Umsatz und EBITDA in etwa auf Vorjahresniveau. Diese Prognose ist mit Unsicherheiten behaftet, da eine genaue Einschätzung von Dauer und Auswirkungen der Corona-Krise derzeit nicht möglich ist. Das Ergebnis der United Internet AG auf Ebene des Einzelabschlusses ist aufgrund ihrer Rolle als Holding-Gesellschaft im Wesentlichen durch das Beteiligungsergebnis (Ergebnisabführungen und Ausschüttungen) und das Zinsergebnis beeinflusst. Vor diesem Hintergrund geht der Vorstand (vorbehaltlich eventueller Sondereffekte) von einem deutlich positiven Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2020 aus. Die auf Kontinuität ausgerichtete aktionärsfreundliche Dividendenpolitik der United Internet AG soll sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Die Gesellschaft beabsichtigt auch zukünftig, ca. 20 -40 % des bereinigten Konzernergebnisses aus fortgeführten Geschäftsbereichen nach Minderheitenanteilen (das auf die "Anteilseigner der United Internet AG" entfallende bereinigte Konzernergebnis -gemäß Konzern-Gesamtergebnisrechnung) an ihre Aktionäre auszuschütten. Voraussetzung dabei ist, dass die Mittel nicht für die weitere Unternehmensentwicklung benötigt werden. Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Entwicklung Der Vorstand der United Internet AG blickt optimistisch in die Zukunft. Dank des überwiegend auf elektronischen Abonnements beruhenden Geschäftsmodells sieht sich United Internet weitgehend stabil gegen konjunkturelle Einflüsse aufgestellt. Und mit den in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen in Kundenbeziehungen, neue Geschäftsfelder und Internationalisierung sowie durch Übernahmen und Beteiligungen wurde ein breites Fundament für das weitere Wachstum geschaffen. Diese nachhaltige Geschäftspolitik wird United Internet auch in den nächsten Jahren fortsetzen. ― Im Segment "Consumer Access" werden die Schwerpunkte im Geschäftsjahr 2020 insbesondere auf der Vermarktung der Mobile-Internet-Produkte und der Gewinnung von hochwertigen Kundenverhältnissen liegen. Auch bei den Breitband-Produkten will die Gesellschaft ihre gute Positionierung nutzen und weiter wachsen. ― Im Segment "Business Access" sollen in 2020 das eigene Glasfasernetz weiter ausgebaut und weitere Standorte erschlossen werden. Zudem soll das Geschäftskunden- und Wholesale-Geschäft weiter ausgebaut werden. ― Zentrale Themen im Segment "Consumer Applications" sind auch im Geschäftsjahr 2020 die Neupositionierung und der Umbau der Portale GMX und WEB.DE (inkl. der damit verbundenen Reduktion der Werbeflächen) sowie der parallel stattfindende Aufbau datengetriebener Geschäftsmodelle. ― Im Segment "Business Applications" liegt der Schwerpunkt 2020 unverändert auf dem Ausbau des Bestandskundengeschäfts und der Gewinnung hochwertiger Kundenverhältnisse. Nach einem erfolgreichen Jahresauftakt sieht der Vorstand die Gesellschaft auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts auf gutem Wege, die im voranstehenden Abschnitt "Prognose für das Geschäftsjahr 2020" näher erläuterte Prognose zu erreichen. Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen Der vorliegende Lagebericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Annahmen und Prognosen des Vorstands der United Internet AG sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen basieren. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind verschiedenen Risiken und Unwägbarkeiten unterworfen und beruhen auf Erwartungen, Annahmen und Prognosen, die sich künftig möglicherweise als nicht zutreffend erweisen könnten. United Internet garantiert nicht, dass sich die zukunftsgerichteten Aussagen als richtig erweisen, übernimmt keine Verpflichtung und hat auch nicht die Absicht, die in diesem Bericht gemachten zukunftsgerichteten Aussagen anzupassen bzw. zu aktualisieren. 5. RECHNUNGSLEGUNGSBEZOGENES INTERNES KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM Gemäß § 289 Abs. 4 und § 315 Abs. 4 HGB ist die United Internet AG verpflichtet, im Lagebericht die wesentlichen Merkmale ihres rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems zu beschreiben. Die United Internet AG betrachtet das Risikomanagement als Teil des internen Kontrollsystems (IKS). Dabei wird das IKS als fortlaufender Prozess verstanden, der Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen umfasst, um die Einhaltung der gesetzlichen und unternehmerischen Vorgaben jederzeit zu gewährleisten. Der Vorstand der United Internet AG ist verantwortlich für den Umfang und die Ausgestaltung des IKS und berücksichtigt hierbei die unternehmensspezifischen Anforderungen. Die Überwachung der Wirksamkeit des IKS gehört zu den Aufgaben des Aufsichtsrates der United Internet AG, der sich vom Vorstand regelmäßig über den Zustand des IKS und die Ergebnisse des internen Revisionssystems berichten lässt. Die Abteilung Corporate Audit (Interne Revision) überprüft unabhängig die Angemessenheit, Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des IKS im United Internet Konzern und verfügt zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben über umfassende Informations-, Prüf- und Eintrittsrechte. Ihre Prüfungshandlungen basieren auf einem risikoorientierten Prüfungsplan, der regelmäßig auch Prüfungen bei Tochtergesellschaften vorsieht. Darüber hinaus prüft die Abteilung Corporate Audit grundsätzlich die Ordnungsmäßigkeit wesentlicher Anlage- und Vorratsinventuren. Der Abschlussprüfer prüft darüber hinaus die für die Finanzberichterstattung relevanten Teile des IKS im Rahmen seines risikoorientierten Prüfungsansatzes auf Wirksamkeit. Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen Gesetze und Normen und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses dient das IKS insbesondere dazu, die Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und die Anwendung der nach § 315e HGB ergänzend anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sicherzustellen. Das IKS trägt bei der Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts zusätzlich dazu bei, dass die handelsrechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Bei jedem IKS muss grundsätzlich berücksichtigt werden, dass es, unabhängig von seiner Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit dafür bieten kann, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden. Ursache dafür könnten beispielsweise fehlerhafte Ermessensentscheidungen, unzureichende Kontrollen oder kriminelle Handlungen sein. Die folgenden Aussagen beziehen sich nur auf die im Konzernabschluss der United Internet AG vollkonsolidierten Tochterunternehmen, bei denen die United Internet AG mittelbar oder unmittelbar über die Möglichkeit verfügt, deren Finanz- und Geldpolitik zu bestimmen, um aus der Tätigkeit dieser Unternehmen Nutzen zu ziehen. Die Aufgabe des Risikomanagements der United Internet AG ist unter anderem die Festlegung von Maßnahmen, um Risiken zu erkennen, zu bewerten, auf ein vertretbares Maß abzumildern und um die erkannten Risiken zu überwachen. Ein Risikomanagement verlangt organisiertes Handeln, um mit Unsicherheit und Bedrohung angemessen umgehen zu können und hält Mitarbeiter dazu an, Vorschriften und Instrumente einzusetzen, um die Einhaltung der Grundsätze für das Risikomanagement zu gewährleisten. Es umfasst neben dem operativen Risikomanagement auch die systematische Risikofrüherkennung, -steuerung und -überwachung. Das rechnungslegungsbezogene Risikomanagement ist dabei auf das Risiko einer Falschaussage in der Buchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet. Spezifische rechnungslegungsbezogene Risiken können z. B. aus dem Abschluss ungewöhnlicher oder komplexer Geschäfte auftreten. Weiterhin sind Geschäftsvorfälle, die nicht routinemäßig verarbeitet werden, mit einem latenten Risiko behaftet. Einem begrenzten Personenkreis sind notwendigerweise Ermessensspielräume bei Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden eingeräumt, woraus weitere rechnungslegungsbezogene Risiken resultieren können. Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst anhand von Risikoaspekten definierte interne Kontrollen der für die Rechnungslegung relevanten Prozesse sowie der Prozesse, die die IT-Systeme unterstützen. Hierbei sind die IT-Sicherheit, das Veränderungsmanagement und die operativen IT-Vorgänge von besonderer Bedeutung. Dabei werden organisatorische, präventive und aufdeckende Kontrollen angewendet, die sowohl IT-gestützt als auch manuell erfolgen können. Für die Wirksamkeit und Effizienz des rechnungslegungsbezogenen IKS ist für die United Internet Gruppe die hohe Qualifikation der Mitarbeiter, deren regelmäßige Schulung, das Vier-Augen-Prinzip und die Funktionstrennung von Verwaltungs-, Ausführungs- und Genehmigungsprozessen unverzichtbar. Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung erfolgt durch den Bereich Konzernrechnungslegung und weitere zuständige Rechnungslegungsabteilungen. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und Auswirkungen auf die Rechnungslegung analysiert. Die Konzerngesellschaften sind für die Einhaltung des ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablaufs ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme verantwortlich und werden dabei von den Rechnungslegungsabteilungen unterstützt. Bei festgestellten wesentlichen Kontrollschwächen oder Verbesserungsmöglichkeiten werden diese bewertet und mit den verantwortlichen Personen Gegenmaßnahmen ausgearbeitet, um die Wirksamkeit des IKS weiter zu verbessern. Die Umsetzung der Maßnahmen wird durch die Abteilung Corporate Audit überwacht und kann Gegenstand von Folgeprüfungen sein. Zur Sicherstellung der hohen Qualität des rechnungslegungsbezogenen IKS ist Corporate Audit über alle Stufen hinweg eng mit einbezogen. 6. ÜBERNAHMERECHTLICHE ANGABEN Die folgenden Angaben nach §§ 289 a, 315 a HGB geben die Verhältnisse zum Bilanzstichtag wieder. Wie in § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG vorgesehen, werden die Angaben in den einzelnen Abschnitten erläutert. Zusammensetzung des Kapitals Das gezeichnete Kapital der United Internet AG beträgt zum 31. Dezember 2019 205.000.000 € und ist in 205.000.000 nennwertlose, auf den Namen lautende Stammaktien eingeteilt. Jede Aktie gewährt eine Stimme, weitere Aktiengattungen existieren nicht. Bei einer Erhöhung des Grundkapitals kann der Beginn der Gewinnberechtigung der neuen Aktien abweichend von dem Zeitpunkt der Leistung der Einlagen festgelegt werden. Alle Stammaktien sind börsennotiert. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen Gesetzliche Beschränkungen hinsichtlich der Stimmrechte liegen in Bezug auf eigene Aktien gem. § 71b AktG und gem. § 71d S. 4 i. V. m. § 71b AktG vor. United Internet ist zum Bilanzstichtag im Besitz von 17.338.513 eigenen Aktien, die 8,46 % des Grundkapitals repräsentieren. Gesetzliche Beschränkungen hinsichtlich der Stimmrechte liegen weiterhin in Bezug auf die Interessenkollision gem. § 136 Abs. 1 AktG bei Aktien vor, die im Besitz des Vorstands und des Aufsichtsrats sind. Innerhalb der Mitglieder des Vorstands hielt Herr Ralph Dommermuth zum 31. Dezember 2019 82.500.000 Aktien der United Internet AG (40,24 % des Grundkapitals). Zudem hielt Herr Frank Krause 5.482 Aktien (0,00 % des Grundkapitals). Von den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden zum 31. Dezember 2019 keine Aktien der United Internet AG gehalten. Beschränkungen, die die Übertragung von Aktien betreffen, liegen nicht vor. Direkte und indirekte Beteiligungen am Kapital mit mehr als 10 % der Stimmrechte Per 31. Dezember 2019 hielt der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft, Herr Ralph Dommermuth, wohnhaft in Deutschland, 82.500.000 Aktien bzw. 40,24 % der Anteile am Grundkapital von 205.000.000 Aktien der United Internet AG. Weitere Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten bestehen nach Kenntnis des Vorstands nicht. Sonderrechte Herrn Ralph Dommermuth steht das persönliche Recht zu, ein Mitglied in den Aufsichtsrat zu entsenden. Das Entsendungsrecht wird ausgeübt durch Benennung der Person des Aufsichtsratsmitglieds gegenüber dem Vorstand der Gesellschaft. Die Benennung wird wirksam durch Erklärung der Annahme des Aufsichtsratsmandats durch die benannte Person gegenüber dem Vorstand. Das vorstehende Entsendungsrecht setzt voraus, dass Herr Ralph Dommermuth selbst oder durch gemäß §§ 15 ff. AktG verbundene Unternehmen bei Ausübung des Entsendungsrechts Aktien hält, die mindestens 25 % des stimmberechtigten Grundkapitals der Gesellschaft repräsentieren und dies dem Vorstand bei der Benennung des Aufsichtsratsmitglieds durch Depotauszüge oder ähnliche Unterlagen nachweist. Herr Dommermuth hat bisher von seinem Entsendungsrecht keinen Gebrauch gemacht. Weitere Aktien mit Sonderrechten bestehen nach Kenntnis des Vorstands nicht. Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder, Satzungsänderungen Die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84, 85 AktG in Verbindung mit Ziffer 1 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat. Gemäß § 6 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand mindestens aus einer Person. Der Aufsichtsrat bestellt und entlässt die Mitglieder des Vorstands, bestimmt ihre Zahl und kann ein Mitglied des Vorstands zum Vorsitzenden ernennen. Jede Satzungsänderung bedarf eines Hauptversammlungsbeschlusses mit einer Mehrheit von mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Zu Änderungen der Satzung, die lediglich die Fassung betreffen, ist der Aufsichtsrat nach § 22 der Satzung in Verbindung mit § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG ermächtigt (Änderungen bei Grundkapital und Aktienzahl). Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe von neuen Aktien Der Vorstand hat die Möglichkeit, unter folgenden Umständen neue Aktien auszugeben: Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 20. Mai 2020 einmalig oder mehrfach um bis zu insgesamt 102.500.000,00 € durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bar- und / oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2015). Der Vorstand ist zudem ermächtigt, in bestimmten in § 5 Ziffer 4 der Satzung genannten Fällen das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen. Dies betrifft insbesondere den Ausgleich von Spitzenbeträgen und die Einräumung von Bezugsrechten auf neue Aktien an die Inhaber von Optionsscheinen, Wandelschuldverschreibungen oder Optionsanleihen. Des Weiteren ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht einzuschränken, unter der Voraussetzung, dass der Ausgabepreis der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet und die ausgegebenen Aktien insgesamt 10 % des Grundkapitals nicht überschreiten. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats kann der Vorstand das Bezugsrecht bei Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen ausschließen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen und Beteiligungen oder Wirtschaftsgütern. Das Grundkapital ist um bis zu 25.000.000,00 €, eingeteilt in bis zu 25.000.000 Stammaktien ohne Nennwert, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2015). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandelschuldverschreibungen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 21. Mai 2015 bis zum 20. Mai 2020 von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunternehmen begeben werden, soweit die Ausgabe gegen bar erfolgt ist und soweit nicht ein Barausgleich gewährt wird oder die Options- oder Wandlungsrechte aus dem Bestand eigener Aktien oder aus genehmigtem Kapital bedient werden. Befugnisse des Vorstands bei Erwerb und Verwendung eigener Aktien Die Hauptversammlung hat am 18. Mai 2017 eine neue und bis zum 18. September 2020 laufende Ermächtigung gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG zum Erwerb, zur Veräußerung oder anderweitigen Verwendung beziehungsweise zur Einziehung eigener Aktien erteilt. Dabei wurde der Vorstand ermächtigt, zu jedem zulässigen Zweck im Rahmen der gesetzlichen Beschränkungen, eigene Aktien im Umfang von bis zu zehn vom Hundert des derzeitigen Grundkapitals (bzw., falls dieser Wert geringer ist, des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals) zu erwerben. Die Ermächtigung kann für einen oder mehrere Zwecke von der Gesellschaft ausgeübt werden. Sie kann aber auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung von Dritten ausgeübt werden. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als zehn vom Hundert des jeweiligen Grundkapitals entfallen. Die Ermächtigung darf nicht zum Zwecke des Handels mit eigenen Aktien genutzt werden. Der Erwerb der eigenen Aktien kann nach Wahl des Vorstands durch Rückkauf über die Börse und / oder mittels einer an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufofferte erfolgen. ― Beim Erwerb über die Börse darf der Gegenwert für den Erwerb der United Internet Aktien (ohne Erwerbsnebenkosten) den Durchschnitt der Börsenkurse der Aktie der Gesellschaft in der Schlussauktion im XETRA-Handelssystem (oder eines an die Stelle des XETRA-Systems getretenen funktional vergleichbaren Nachfolgesystems) an der Frankfurter Wertpapierbörse an den dem Stichtag vorangehenden fünf Handelstagen um nicht mehr als zehn vom Hundert über- oder unterschreiten. Stichtag ist dabei der Tag der Eingehung der Verpflichtung zum Erwerb. ― Beim Erwerb über eine an alle Aktionäre gerichtete öffentliche Kaufofferte kann die Gesellschaft ein an alle Aktionäre gerichtetes Angebot veröffentlichen oder zur Abgabe von Angeboten öffentlich auffordern. Der Ausschluss bzw. die Beschränkung des Andienungsrechts der Aktionäre bedarf eines Beschlusses des Vorstands und der Zustimmung des Aufsichtsrats. Der Vorstand wurde ferner dazu ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, die aufgrund dieser oder früher erteilter Ermächtigungen gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 Aktiengesetz erworbenen eigenen Aktien, zusätzlich zu einer Veräußerung über die Börse oder in einer anderen das Gebot der Gleichbehandlung aller Aktionäre wahrenden Weise, zu folgenden Zwecken zu verwenden: ― Veräußerung gegen eine Barleistung, die den Börsenpreis von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung (ohne Erwerbsnebenkosten) nicht wesentlich unterschreitet. Als maßgeblicher Börsenpreis im Sinne der vorstehenden Veräußerungsregelung gilt der XETRA-Eröffnungskurs (oder eines an die Stelle des XETRA-Systems getretenen funktional vergleichbaren Nachfolgesystems) für die Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse am Tag der Veräußerung der United Internet Aktien. Diese Ermächtigung gilt jedoch nur mit der Maßgabe, dass auf die veräußerten Aktien insgesamt ein anteiliger Betrag von höchstens 10 % des derzeitigen Grundkapitals (bzw., falls dieser Wert geringer ist, des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals) fällt. Auf die vorgenannte Höchstgrenze sind dabei diejenigen Aktien anzurechnen, für die während der Laufzeit dieser Ermächtigung das Bezugsrecht in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgeschlossen wurde. ― Veräußerung gegen eine Sachleistung, insbesondere im Rahmen des unmittelbaren oder mittelbaren Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen daran oder von sonstigen Vermögensgegenständen, einschließlich Forderungen gegen die Gesellschaft, oder von Ansprüchen auf den Erwerb von Vermögensgegenständen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen als (Teil-)Gegenleistung. ― Gewährung von eigenen Aktien im Rahmen von Vergütungs- bzw. Belegschaftsaktienprogrammen, indem die eigenen Aktien an Mitglieder des Vorstands der United Internet AG bzw. an Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen stehen oder standen und / oder Mitglieder der Geschäftsführung von mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen angeboten oder übertragen werden. Soweit eigene Aktien an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft übertragen werden sollen, obliegt die Entscheidung hierüber dem Aufsichtsrat der Gesellschaft. ― Erfüllung von Wandel- oder Optionsrechten bzw. Wandlungspflichten aus durch die Gesellschaft oder von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen ausgegebenen Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen. ― Ganze oder teilweise Einziehung ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft um den auf die eingezogenen Aktien entfallenden Teil des Grundkapitals herabzusetzen. Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrats abweichend hiervon bestimmen, dass das Grundkapital bei der Einziehung unverändert bleibt und sich stattdessen durch Einziehung der Anteil der übrigen Aktien am Grundkapital erhöht. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, § 5 der Satzung entsprechend der jeweiligen Inanspruchnahme der Ermächtigung zur Einziehung anzupassen. Das Bezugsrecht der Aktionäre auf United Internet Aktien wird insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehenden Ermächtigungen verwendet werden. Darüber hinaus kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats im Falle der Veräußerung der eigenen Aktien durch Angebot an alle Aktionäre das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge ausschließen. Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien, zu ihrer Veräußerung oder anderweitigen Verwendung beziehungsweise zu ihrer Einziehung können unabhängig voneinander, einmal oder mehrmals, ganz oder auch in Teilen ausgeübt werden. Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen Ein Bankenkonsortium hat der United Internet AG bis Januar 2025 einen Konsortialkreditrahmen über 810 Mio. € und einen Konsortialkredit über 200 Mio. € eingeräumt. Den Mitgliedern des Konsortiums wurde das Recht eingeräumt, ihren Anteil am Konsortialkreditrahmen bzw. dem Konsortialkredit zu kündigen, wenn ein Dritter oder eine Gruppe von gemeinsam handelnden Dritten die Mehrheit der Anteile an der United Internet AG erlangt, oder die Mehrheit der stimmberechtigen Anteile auf einer Hauptversammlung der Gesellschaft hält. Das Recht zur Kündigung steht jedem Mitglied des Bankenkonsortiums einzeln binnen 30 Tagen nach Ankündigung des Kontrollwechsels durch die Gesellschaft offen. Dieses Kündigungsrecht besteht jedoch nicht, wenn die Mehrheit der Anteile, oder der Stimmrechte auf einer Hauptversammlung, durch Herrn Ralph Dommermuth oder seine direkten Angehörigen erlangt wird. Des Weiteren stehen zum Stichtag mehrere Schuldscheindarlehen der United Internet AG über insgesamt 835,5 Mio. € aus. Den Kreditgebern der Schuldscheine wurde das Recht eingeräumt, ihren Anteil am jeweiligen Schuldscheindarlehen zu kündigen, wenn ein Dritter oder eine Gruppe von gemeinsam handelnden Dritten die Mehrheit der Anteile an der United Internet AG erlangt. Das Recht zur Kündigung steht jedem Kreditgeber einzeln binnen 30 Tagen nach Ankündigung des Kontrollwechsels durch die Gesellschaft offen. Dieses Kündigungsrecht besteht jedoch nicht, wenn die Mehrheit der Anteile durch Herrn Ralph Dommermuth erlangt wird. Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots Weder bei Vorständen noch bei Mitarbeitern der Gesellschaft wurden Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots getroffen. 7. ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG / CORPORATE GOVERNANCE BERICHT Die Unternehmensführung der United Internet AG als börsennotierte deutsche Aktiengesellschaft wird in erster Linie durch das Aktiengesetz und durch die Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) bestimmt. Der Begriff Corporate Governance steht für eine verantwortungsbewusste und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle von Unternehmen. Effiziente Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, Achtung der Aktionärsinteressen sowie Offenheit und Transparenz der Unternehmenskommunikation sind wesentliche Aspekte guter Corporate Governance. Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG sehen sich in der Verpflichtung, durch eine verantwortungsbewusste und langfristig ausgerichtete Unternehmensführung für den Bestand des Unternehmens und eine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen. Der nachfolgende Bericht enthält die "Erklärung zur Unternehmensführung" gemäß § 289f HGB für die Einzelgesellschaft und gemäß § 315d HGB für den Konzern sowie den "Corporate Governance Bericht" gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex von Vorstand und Aufsichtsrat. Führungs- und Unternehmensstruktur Entsprechend ihrer Rechtsform verfügt die United Internet AG mit ihren Organen Vorstand und Aufsichtsrat über eine zweigeteilte Leitungs- und Überwachungsstruktur. Das dritte Organ bildet die Hauptversammlung. Alle drei Organe sind dem Wohl des Unternehmens verpflichtet. Aufsichtsrat Arbeitsweise des Aufsichtsrats Der von der Hauptversammlung gewählte Aufsichtsrat bestand im Geschäftsjahr 2019 aus 3 Mitgliedern. Ausschüsse wurden nicht gebildet. Die Amtsperiode der Aufsichtsratsmitglieder beträgt in der Regel 5 Jahre. Der Aufsichtsrat hält mit dem Vorstand regelmäßig Kontakt und überwacht und berät - gemäß Gesetz, Satzung, Geschäftsordnung sowie den jeweiligen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, soweit nicht nach Maßgabe von § 161 AktG eine Abweichung erklärt ist - den Vorstand bei der Führung der Geschäfte und dem Risiko- und Chancenmanagement des Unternehmens. In regelmäßigen Abständen erörtert der Aufsichtsrat mit dem Vorstand alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Strategie und deren Umsetzung, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements sowie der Compliance. Er diskutiert mit dem Vorstand die Quartalsmitteilungen und Halbjahresberichte vor ihrer Veröffentlichung und verabschiedet die Jahresplanung. Er prüft den Jahres- und Konzernabschluss und billigt die Abschlüsse, wenn keine Einwände zu erheben sind. Dabei berücksichtigt er die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers. In den Aufgabenbereich des Aufsichtsrats fallen auch die Bestellung der Vorstandsmitglieder sowie die Festlegung der Vorstandsvergütung und deren regelmäßige Überprüfung unter Beachtung der jeweils geltenden gesetzlichen Bestimmungen sowie den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, soweit nicht nach § 161 AktG eine Abweichung erklärt wird. Zur Selbstbeurteilung führt der Aufsichtsrat regelmäßig eine Effizienzprüfung durch. Die Mitglieder des Aufsichtsrats nehmen die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahr und werden dabei von der Gesellschaft angemessen unterstützt. Der Aufsichtsrat wird mindestens einmal im Kalendervierteljahr einberufen. Die Sitzungen des Aufsichtsrates werden durch seinen Vorsitzenden mindestens 14 Tage vorher schriftlich einberufen. Mit der Einberufung sind die Gegenstände der Tagesordnung mitzuteilen. Ist eine Tagesordnung nicht ordnungsgemäß angekündigt worden, darf hierüber nur beschlossen werden, wenn vor der Beschlussfassung kein Aufsichtsratsmitglied widerspricht. Beschlüsse des Aufsichtsrates werden in der Regel in Sitzungen gefasst. Sitzungen werden vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats geleitet. Außerhalb von Sitzungen können auf Anordnung des Vorsitzenden Beschlussfassungen auch auf anderem Wege, zum Beispiel per Telefon oder per E-Mail erfolgen, wenn kein Mitglied diesem Verfahren widerspricht. Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder ordnungsgemäß geladen wurden und an der Beschlussfassung alle 3 Mitglieder teilnehmen. Ein Mitglied nimmt auch dann an einer Beschlussfassung teil, wenn es sich in der Abstimmung der Stimme enthält. Beschlüsse des Aufsichtsrates werden, soweit das Gesetz nicht zwingend etwas anderes bestimmt, mit einer einfachen Mehrheit gefasst. Über die Verhandlungen und Beschlüsse des Aufsichtsrates werden Niederschriften angefertigt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates ist ermächtigt, im Namen des Aufsichtsrates die zur Durchführung der Beschlüsse des Aufsichtsrates erforderlichen Willenserklärungen abzugeben. Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats / Stand der Umsetzung Der Aufsichtsrat der Gesellschaft strebt eine Zusammensetzung des Aufsichtsrats an, die eine qualifizierte Aufsicht und Beratung des Vorstands der Gesellschaft ermöglicht. Vor dem Hintergrund ― seiner eigenen Größe (drei Mitglieder), ― des Geschäftsfeldes, in dem die Gesellschaft tätig ist, ― der Größe und Struktur der Gesellschaft, ― des Umfangs der internationalen Tätigkeit der Gesellschaft sowie ― ihrer gegenwärtigen Aktionärsstruktur hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft die folgenden Vorgaben für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats beschlossen. Diese berücksichtigen sowohl in Bezug auf die Anforderungen an einzelne Aufsichtsratsmitglieder als auch in Bezug auf die Anforderungen an die Zusammensetzung des Gesamtgremiums die gesetzlichen Vorgaben und - soweit nicht ausdrücklich eine Abweichung erklärt ist - die Vorgaben des deutschen Corporate Governance Kodex. Insbesondere ist im Hinblick auf das Gesamtgremium ein Kompetenzprofil vorgesehen. Der Aufsichtsrat wird die Ziele bei den Wahlvorschlägen berücksichtigen und sich bei den jeweiligen Kandidaten über das Vorliegen der Voraussetzungen vergewissern. Dabei ist die spezifische Situation des Unternehmens zu berücksichtigen. Anforderungen an einzelne Mitglieder Der Aufsichtsrat der Gesellschaft strebt an, dass jedes Aufsichtsratsmitglied die nachfolgenden Voraussetzungen erfüllt: Allgemeines Anforderungsprofil Jedes Aufsichtsratsmitglied soll über die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, die es befähigen, die Gesellschaft sorgfaltsgemäß zu überwachen und zu beraten und etwaige Risiken für die Geschäfte der Gesellschaft zu beurteilen. Der Aufsichtsrat wird zudem darauf achten, dass sämtliche Aufsichtsratsmitglieder über ein persönliches Profil verfügen, das sie befähigt, das Ansehen der Gesellschaft in der Öffentlichkeit zu wahren. Zeitliche Verfügbarkeit Alle Aufsichtsratsmitglieder sollen den für die sorgfältige Wahrnehmung des Mandats erforderlichen Zeitaufwand über ihre gesamte Amtszeit hinweg erbringen können. Die Aufsichtsratsmitglieder sollen insbesondere die Anforderungen des Gesetzes und des Deutschen Corporate Governance Kodex im Hinblick auf die zulässige Anzahl von Aufsichtsratsmandaten beachten. Interessenskonflikte Aufsichtsratsmitglieder sollen keine anderweitigen Tätigkeiten ausüben, die das häufige Auftreten von Interessenkonflikten wahrscheinlich machen. Dazu gehören leitende Positionen bei wesentlichen Wettbewerbern. Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder Mitglieder des Aufsichtsrats sollen in der Regel zum Zeitpunkt ihrer Wahl oder Wiederwahl das 70. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Keine Regelzugehörigkeit Auf die Festlegung einer Regelgrenze für die Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat, einer Empfehlung des aktuellen Corporate Governance Kodex, wird verzichtet, da der Aufsichtsrat der Auffassung ist, dass eine derartige Beschränkung gegenüber anderen Kriterien für Vorschläge zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern nicht sachgerecht ist und es letztendlich der Hauptversammlung und ihrer Wahlfreiheit obliegt, die Kandidaten in den Aufsichtsrat zu wählen, die sie für am besten geeignet hält, ihre Interessen zu vertreten. Anforderungen an die Zusammensetzung des Gesamtgremiums Neben den individuellen Anforderungen an die Aufsichtsratsmitglieder strebt der Aufsichtsrat der Gesellschaft an, dass das Gesamtgremium die nachfolgenden Voraussetzungen erfüllt: Kompetenzprofil für das Gesamtgremium Die Mitglieder des Aufsichtsrats müssen in ihrer Gesamtheit über die zur erforderlichen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Der Aufsichtsrat strebt an, dass der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit ein möglichst breites Spektrum der für das Unternehmen relevanten Kenntnisse und Erfahrungen abdeckt und insbesondere die folgenden Voraussetzungen erfüllt: ― Vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in der Telekommunikations- und Internet-Branche; ― Fachkenntnisse oder Erfahrungen aus anderen Wirtschaftsbereichen; ― unternehmerische bzw. betriebliche Erfahrungen; ― mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats mit mehrjähriger im Ausland oder in einem international tätigen Unternehmen erworbener operativer Erfahrung; ― mindestens ein Mitglied mit besonderen Kenntnissen und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontrollverfahren; ― vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen im Controlling und Risikomanagement; ― vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der Governance und Compliance. Diversität Der Aufsichtsrat strebt an, dass der Aufsichtsrat vielfältig zusammengesetzt ist, damit der Aufsichtsrat als Gesamtgremium über eine ausreichende Meinungs- und Kenntnisvielfalt verfügt. Bei seinen Wahlvorschlägen wird der Aufsichtsrat das von der Gesellschaft festgelegte Diversitätskonzept berücksichtigen. Unabhängigkeit Der Aufsichtsrat strebt an, dass jeweils mindestens zwei der drei Mitglieder des Aufsichtsrats unabhängig im Sinne der Kriterien von Ziffer 5.4.2 des DCGK sind. Aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats / Stand der Umsetzung Der Aufsichtsrat der Gesellschaft sieht die genannten Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats derzeit als erfüllt an. Der von der Hauptversammlung 2015 neu gewählte Aufsichtsrat bestand im Geschäftsjahr 2019 unverändert aus folgenden - im Sinne der Kriterien von Ziffer 5.4.2 des DCGK -unabhängigen 3 Mitgliedern: ― Kurt Dobitsch, Aufsichtsratsvorsitzender ― Michael Scheeren, stellv. Vorsitzender ― Kai-Uwe Ricke Vorbehaltlich der Bildung von Rumpfgeschäftsjahren endet das jeweilige Amt der Aufsichtsratsmitglieder mit dem Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung des Jahres 2020. Vorstand Arbeitsweise des Vorstands Der Vorstand ist das Leitungsorgan des Konzerns. Er bestand im Geschäftsjahr 2019 aus 2 Personen. Der Vorstand führt die Geschäfte nach Gesetz und Satzung, der vom Aufsichtsrat genehmigten Geschäftsordnung sowie den jeweiligen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, soweit nicht nach Maßgabe von § 161 AktG eine Abweichung erklärt ist. Er ist zuständig für die Aufstellung der Zwischen- und Jahresabschlüsse sowie für die Besetzung von personellen Schlüsselpositionen im Unternehmen. Entscheidungen von grundlegender Bedeutung bedürfen der Zustimmung durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen des § 90 AktG und gibt dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats mindestens einmal pro Monat mündlich und auf Anforderung des Vorsitzenden des Aufsichtsrats auch schriftlich einen Überblick über den aktuellen Stand der nach § 90 AktG relevanten Berichtsgegenstände. Der Aufsichtsratsvorsitzende wird demnach über wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie für die Leitung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind, unverzüglich durch den Vorsitzenden bzw. Sprecher des Vorstands oder den Finanzvorstand informiert. Als wichtiger Anlass ist auch jede wesentliche Abweichung von der Planung oder sonstigen Prognosen der Gesellschaft anzusehen. Der Vorsitzende bzw. Sprecher des Vorstands oder der Finanzvorstand informiert den Vorsitzenden des Aufsichtsrats ferner nach Möglichkeit vorab, sonst unverzüglich danach über jede Ad-hoc-Mitteilung der Gesellschaft nach Art. 17 MAR. Für die Mitglieder des Vorstands gilt ebenfalls eine Altersgrenze von 70 Jahren. Diese Vorgabe wird derzeit ebenfalls ausnahmslos eingehalten. Der Vorstand führt die Geschäfte der Gesellschaft gesamtverantwortlich nach einheitlichen Zielsetzungen, Plänen und Richtlinien. Unbeschadet der Gesamtverantwortung des Vorstands handelt jedes Vorstandsmitglied in dem ihm zugewiesenen Ressort eigenverantwortlich, ist aber gehalten, die auf das ihm zugewiesene Ressort bezogenen Interessen dem Gesamtwohl des Unternehmens unterzuordnen. Die Aufgabenverteilung innerhalb des Vorstands regelt der Gesamtvorstand in einem Geschäftsverteilungsplan. Die Vorstandsmitglieder unterrichten sich gegenseitig über wichtige Vorgänge innerhalb ihrer Geschäftsbereiche. Angelegenheiten von größerer Bedeutung, die nicht im Budget verabschiedet sind, sind von wenigstens zwei Vorstandsmitgliedern zu erörtern und zu entscheiden, wobei eines der beiden Vorstandsmitglieder das Ressort Finanzen verantworten muss. Unbeschadet ihrer Ressortzuständigkeit verfolgen alle Vorstandsmitglieder ständig die für den Geschäftsverlauf der Gesellschaft entscheidenden Daten, um jederzeit auf die Abwendung drohender Nachteile, die Durchführung wünschenswerter Verbesserungen oder zweckmäßiger Änderungen durch Anrufung des Gesamtvorstandes oder sonst auf geeignete Weise hinwirken zu können. Der Gesamtvorstand beschließt über alle Angelegenheiten, die von besonderer Bedeutung und Tragweite für die Gesellschaft oder ihre Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sind. Der Gesamtvorstand entscheidet mit einfacher Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorstandsvorsitzenden den Ausschlag. Die Beschlüsse des Vorstandes werden in einer Niederschrift festgehalten. Der Gesamtvorstand kommt regelmäßig einmal im Monat und sonst bei Bedarf zu einer Vorstandssitzung zusammen. Jedes Vorstandsmitglied legt Interessenkonflikte unverzüglich gegenüber dem Aufsichtsrat offen. Aktuelle Zusammensetzung des Vorstands Der Vorstand der United Internet AG bestand im Geschäftsjahr 2019 aus folgenden 2 Mitgliedern: ― Ralph Dommermuth, Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender (seit 1988 im Unternehmen) ― Frank Krause, Finanzvorstand (seit 2015 im Unternehmen) Zielgrößen für den Frauenanteil in Aufsichtsrat, Vorstand und Führungsebenen / Stand der Umsetzung Das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" (FührposGleichberG) vom 24. April 2015 hat das Aktiengesetz sowie eine Reihe weiterer Gesetze verändert. Für die United Internet AG ergaben sich aus dem Gesetz insbesondere folgende Verpflichtungen: ― Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat der United Internet AG durch den Aufsichtsrat ― Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand der United Internet AG durch den Aufsichtsrat ― Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil in der ersten und zweiten Führungsebene der United Internet AG durch den Vorstand Die erstmalige Festlegung musste bis zum 30. September 2015 erfolgen und durfte maximal einen Zeitraum bis zum 30. Juni 2017 erfassen, innerhalb dessen die angestrebte Zielgröße erreicht werden soll. Die nachfolgenden Festlegungen dürfen jeweils maximal einen Zeitraum von 5 Jahren umfassen. Nach eingehender Prüfung haben Aufsichtsrat und Vorstand der United Internet AG mit Beschlussfassung von 18. Mai 2017 dazu folgende Beschlüsse gefasst: ― Der Aufsichtsrat legt das Ende der Frist für das Erreichen der Zielgrößen des Frauenanteils im Aufsichtsrat und Vorstand auf den Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2019 entscheidet (voraussichtlich Mai 2020), fest. In dieser Hauptversammlung ist der Aufsichtsrat neu zu wählen. ― Für den Aufsichtsrat wird die Zielgröße "0" festgelegt. Der Aufsichtsrat setzt sich derzeit ausschließlich aus Männern zusammen. Personelle Veränderungen oder eine Vergrößerung des Gremiums sind weder geplant noch absehbar. ― Für den Vorstand wird die Zielgröße "0" festgelegt. Der Vorstand setzt sich derzeit ebenfalls ausschließlich aus Männern zusammen. Personelle Veränderungen oder eine Vergrößerung des Gremiums sind weder geplant noch absehbar. Das vom Gesetzgeber verfolgte Ziel der Erhöhung des Frauenanteiles tritt aus Sicht des Aufsichtsrats insoweit hinter dem Interesse des Unternehmens an der Fortführung der erfolgreichen Arbeit durch eingearbeitete Vorstandsmitglieder und an einer den Bedürfnissen des Unternehmens angepassten Vorstandsgröße zurück. ― Sowohl hinsichtlich des Frauenanteils im Aufsichtsrat als auch im Vorstand behält sich der Aufsichtsrat vor, über die Zielgröße innerhalb der Frist zur Erreichung erneut zu beschließen, sollte sich eine Neubesetzung abzeichnen. Für den Frauenanteil in der ersten und zweiten Führungsebene wurde keine Zielgröße festgelegt, da es bei der United Internet AG aufgrund ihrer Holding-Struktur keine Führungsebenen unterhalb des Vorstands gibt. Aufsichtsrat und Vorstand der United Internet AG sehen die genannten Zielgrößen derzeit ausnahmslos als erfüllt an. Diversitätskonzept (§§ 289f Abs. 2 Nr. 6, 315d HGB) Die Gesellschaft strebt an, dass Vorstand und Aufsichtsrat vielfältig zusammengesetzt sind und sie als Gesamtgremien über eine ausreichende Meinungs- und Kenntnisvielfalt verfügen. Es sollen insbesondere folgende Kriterien Berücksichtigung finden: ― Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sollen sich innerhalb des jeweiligen Gremiums im Hinblick auf ihre Erfahrungen und ihren Bildungs- und beruflichen Hintergrund ergänzen, um ein gutes Verständnis des aktuellen Stands sowie der längerfristigen Chancen und Risiken im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit des Unternehmens entwickeln zu können. ― Vorstand und Aufsichtsrat haben für den Referenzzeitraum bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2019 entscheidet (voraussichtlich Mai 2020) für die Geschlechterquote jeweils eine Zielgröße von "0" festgesetzt, da sich beide Gremien gegenwärtig ausschließlich aus Männern zusammensetzen. Beide Geschlechter sollen jedoch grundsätzlich gleichberechtigt nach Maßgabe ihre Qualifikation behandelt werden und bei Neubesetzungen ist eine möglichst ausgeglichene Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat angestrebt. ― Mit Ausnahme einer Altersgrenze von 70 Jahren bestehen für die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat keine Differenzierungen nach dem Alter und es soll alleine nach den erforderlichen Kenntnissen und Erfahrungen differenziert werden. ― Bei der gegenwärtigen Größe von Vorstand und Aufsichtsrat von nur zwei bzw. drei Mitgliedern werden keine Vorgaben hinsichtlich der geographischen Herkunft gemacht. Dem Erfordernis internationaler Erfahrung wird im Fall des Aufsichtsrats bereits dadurch Rechnung getragen, dass mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats mehrjährige im Ausland oder in einem international tätigen Unternehmen erworbene operative Erfahrung aufweisen soll. Die vorstehenden Anforderungen an die Diversität von Vorstand und Aufsichtsrat sind nach Einschätzung von Vorstand und Aufsichtsrat gegenwärtig erfüllt. Zusätzliche oder bestimmtere Kriterien hält die Gesellschaft für nicht sachgerecht. Bei einer höheren Anzahl und Bestimmtheit der Diversitätsaspekte würde angesichts der Größe von Vorstand und Aufsichtsrats von derzeit zwei bzw. drei eine passende Besetzung der Positionen unter Beachtung aller Diversitätskriterien erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Hauptversammlung Die jährliche ordentliche Hauptversammlung ist das Organ der Willensbildung der Aktionäre der United Internet AG. In der ordentlichen Hauptversammlung wird den Anteilseignern der Jahres- und Konzernabschluss vorgelegt. Die Aktionäre entscheiden über die Verwendung des Bilanzgewinns und stimmen zu weiteren durch Gesetz festgelegten Themen wie der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat und der Wahl des Abschlussprüfers ab. Jede Aktie besitzt eine Stimme. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung sind diejenigen Aktionäre berechtigt, die sich rechtzeitig anmelden und die am Tag der Hauptversammlung im Aktienregister eingetragen sind. Die Aktionäre können ihre Stimmrechte auf der Hauptversammlung auch durch einen Vertreter ausüben lassen. Die Gesellschaft stellt dazu einen Stimmrechtsvertreter bereit, der nach Weisung der Aktionäre abstimmt, soweit er dazu von den Aktionären den Auftrag erhält. Compliance Compliance ist ein integraler Bestandteil der Unternehmens- und Führungskultur des United Internet Konzerns. Für die United Internet AG bedeutet Compliance die Übereinstimmung ihrer Aktivitäten mit allen für die Geschäftstätigkeit maßgeblichen Gesetzen sowie mit den eigenen Grundsätzen und Regeln. Dazu zählen auch der offene und faire Umgang mit Mitarbeitern, Kunden, Geschäftspartnern, Aktionären und der Öffentlichkeit. Als Internet-Dienstleister mit mehreren Millionen Kunden und einer hohen Zahl von Geschäftspartnern ist United Internet darauf angewiesen, durch ein rechtlich und ethisch einwandfreies Verhalten das Vertrauen seiner Kunden und Geschäftspartner zu erhalten. Um ein dem Selbstverständnis des Unternehmens entsprechendes Verhalten zu gewährleisten, hat der Vorstand einen verbindlichen Rahmen für die ethischen Grundsätze und Wertvorstellungen des Unternehmens geschaffen. Er hat Werte und Führungsleitlinien definiert sowie wichtige Verhaltensregeln in einem Verhaltenskodex zusammengefasst. Diese "Kultur des Miteinanders" gibt den Mitarbeitern Orientierung für den Arbeitsalltag und schafft einen sicheren Handlungsrahmen für richtige Entscheidungen. Als Leitbild gilt dieser Rahmen für Vorstand, Geschäftsführung, Führungskräfte und alle Mitarbeiter gleichermaßen. Um die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und unternehmensinternen Richtlinien sicherzustellen, hat der Vorstand eine Compliance-Organisation eingerichtet. Die Compliance-Organisation ist Teil eines ganzheitlichen Risikomanagements, zu dem neben den "GRC"-Funktionen Corporate Governance, Risk Management & Compliance auch die Bereiche Corporate Audit und Legal Department gehören. Diese risikomitigierenden Funktionen stehen unter der einheitlichen Leitung des Group General Counsels, der direkt an den Finanzvorstand (CFO) der United Internet AG berichtet. Die Compliance-Organisation ist verantwortlich für die Schaffung von geeigneten Strukturen und Prozessen, um die Umsetzung von Compliance im Unternehmen zu unterstützen und Maßnahmen risikoorientiert auszurichten. Zu den Compliance-Prozessen zählen z. B. Freigabeverfahren im Bereich Korruptionsprävention und vertrauensvolle Meldewege, die den Beschäftigten die Möglichkeit einräumen, auf mögliches Fehlverhalten oder Rechtsverstöße im Unternehmen hinzuweisen. Die Compliance-Organisation ist in den Unternehmenseinheiten durch funktionale und lokale Compliance Manager (FCM und LCM) präsent und verankert. Die FCM und LCM unterstützen in ihrer Zusatzfunktion neben ihrer eigentlichen Tätigkeit den Compliance-Bereich. Übergreifendes Element des Compliance-Systems ist die Verantwortung aller Führungskräfte für Compliance. Sie beinhaltet die Vorbildrolle, wie sie in den Führungsleitlinien der Gesellschaft verankert ist und geht darüber hinaus: Alle Führungskräfte des Unternehmens müssen Compliance vorleben und sicherstellen, dass in ihrem Verantwortungsbereich geschäftliche Entscheidungen und Handlungen stets im Einklang mit den jeweiligen rechtlichen Bestimmungen und den eigenen Werten und Regeln stehen. Finanzpublizität / Transparenz Es ist das erklärte Ziel von United Internet, institutionelle Investoren, Privataktionäre, Finanzanalysten, Mitarbeiter sowie die interessierte Öffentlichkeit durch regelmäßige, offene und aktuelle Kommunikation gleichzeitig und gleichberechtigt über die Lage des Unternehmens zu informieren. Dazu werden alle wesentlichen Informationen, wie z. B. Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen und andere Pflichtmitteilungen (wie z. B. Directors' Dealings oder Stimmrechtsmitteilungen) sowie sämtliche Finanzberichte, entsprechend den gesetzlichen Vorgaben veröffentlicht. Ferner informiert United Internet auch umfangreich über die Internetseite der Gesellschaft (www.united-internet.de). Dort finden sich auch Dokumente und Informationen zu den Hauptversammlungen der Gesellschaft sowie weitere wirtschaftlich relevante Informationen. United Internet berichtet Aktionären, Analysten und Pressevertretern nach einem festen Finanzkalender viermal im Geschäftsjahr über die Geschäftsentwicklung sowie über die Finanz- und Ertragslage. Der Finanzkalender wird auf der Internetseite der Gesellschaft und gemäß den Vorgaben des Gesetzgebers veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert. Darüber hinaus informiert der Vorstand durch Ad-hoc-Mitteilungen unverzüglich über nicht öffentlich bekannte Umstände, die dazu geeignet sind, den Aktienkurs erheblich zu beeinflussen. Im Rahmen der Investor Relations trifft sich das Management regelmäßig mit Analysten und institutionellen Anlegern. Zudem finden zur Vorstellung der Halbjahres- und Jahreszahlen Analystenkonferenzen statt, zu denen Investoren und Analysten auch telefonisch Zugang erhalten. Rechnungslegung und Abschlussprüfung Die Rechnungslegung des Konzerns erfolgt nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind) unter Berücksichtigung von § 315e HGB. Der für Ausschüttungs- und Steuerbelange relevante Jahresabschluss wird dagegen nach den Regeln des Deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. Jahres- und Konzernabschluss werden durch unabhängige Abschlussprüfer geprüft. Die Wahl des Abschlussprüfers erfolgt durch die Hauptversammlung. Für das Geschäftsjahr 2019 wurde die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Eschborn / Frankfurt am Main, zum Abschlussprüfer bestellt. Der Aufsichtsrat erteilt den Prüfungsauftrag, legt die Prüfungsschwerpunkte und das Prüfungshonorar fest und überprüft die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist seit dem Geschäftsjahr 2002 Abschlussprüfer für die United Internet AG und den Konzern. Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist seit dem Geschäftsjahr 2019 Herr Jens Kemmerich. Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat Die Grundzüge des Vergütungssystems von Vorstand und Aufsichtsrat werden im Vergütungsbericht unter Punkt 8 dieses Lageberichts dargestellt. Die Offenlegung der Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat, individualisiert und aufgegliedert nach Bestandteilen (gemäß der Vorgaben des Gesetzgebers sowie des Deutschen Corporate Governance Kodex) findet sich im Vergütungsbericht bzw. auch im Konzernanhang unter Punkt 42. Aktienoptionsprogramme Die Grundzüge des Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes der United Internet AG werden im Vergütungsbericht unter Punkt 8 dieses Lageberichts beschrieben. Weitere Einzelheiten dazu enthält der Konzernanhang unter Punkt 36. Erklärung nach § 161 AktG zur Beachtung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex Die Corporate Governance bei United Internet orientiert sich am Deutschen Corporate Governance Kodex, den die von der Bundesministerin für Justiz im September 2001 eingesetzte Regierungskommission erstmals am 26. Februar 2002 veröffentlicht hat. Neben der Formulierung der aktuellen Best Practice der Unternehmensführung hat der Kodex zum Ziel, das deutsche Corporate Governance System transparent und nachvollziehbar zu machen. Er will das Vertrauen der internationalen und nationalen Anleger, der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften fördern. Die Regierungskommission überprüft den Kodex jährlich darauf, ob er der aktuellen Best Practice der Unternehmensführung weiter entspricht und passt ihn gegebenenfalls an. Am 7. Februar 2017 wurde die 14. und zum Zeitpunkt der letzten Erklärung von United Internet geltende Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex fertig gestellt. Diese Fassung des Kodex wurde am 24. April 2017 durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im Bundesanzeiger (http://www.bundesanzeiger.de) veröffentlicht. Der Kodex besteht aus drei verschiedenen Elementen: ― Vorschriften, die geltende deutsche Gesetzesnormen beschreiben ― Empfehlungen, die international und national anerkannter Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung entsprechen ― Anregungen, die international und national anerkannter Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung entsprechen Die Vorschriften sind von deutschen Unternehmen zwingend anzuwenden. Zu den Empfehlungen müssen börsennotierte Unternehmen gemäß § 161 des deutschen Aktiengesetzes (AktG) jährlich eine Erklärung über deren Beachtung veröffentlichen. Von Anregungen können die Unternehmen ohne Offenlegungspflicht abweichen. Die Kodexempfehlungen und -anregungen erlangen Gültigkeit mit der Veröffentlichung im Bundesanzeiger. Am 18. Dezember 2019 haben Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG die nachfolgend wiedergegebene aktuelle jährliche Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und im Anschluss auf der Website der Gesellschaft (www.united-internet.de) sowie im Bundesanzeiger veröffentlicht. Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG erklären gemäß § 161 Aktiengesetz: Die United Internet AG hat den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") in der Fassung vom 7. Februar 2017, die der letzten Entsprechenserklärung vom 19. Februar 2019 zugrunde lagen, entsprochen und wird den Empfehlungen des Kodex in der geltenden Fassung vom 7. Februar 2017, die mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger am 24. April 2017 wirksam geworden sind, mit den nachfolgenden Ausnahmen auch zukünftig entsprechen: Die D&O-Versicherung für den Aufsichtsrat sieht keinen Selbstbehalt vor. Dies ist auch künftig nicht vorgesehen, da die United Internet AG grundsätzlich nicht der Ansicht ist, dass Motivation und Verantwortung, mit der die Mitglieder des Aufsichtsrats ihre Aufgaben wahrnehmen, durch einen solchen Selbstbehalt verbessert werden können. Betragsmäßige Höchstgrenzen bei der Vorstandsvergütung (Ziffer 4.2.3 Absatz 2 Satz 6 des Kodex) Die Vereinbarungen über die Vergütung der Vorstandsmitglieder sehen keine betragsmäßige Höchstgrenze für die Vergütung insgesamt vor. Für variable Vergütungsteile sind Höchstgrenzen vorgesehen, die aber nicht betragsmäßig, sondern in Prozent eines festen Betrags ausgedrückt sind. Da der Aufsichtsrat die von der Kodexempfehlung angestrebte grundsätzliche Begrenzung der Vorstandvergütung bereits durch die derzeitigen Regelungen in den Vergütungsvereinbarungen für ausreichend gewährleistet hält, beabsichtigt er auch zukünftig nicht, der Empfehlung des Kodex nach Ziffer 4.2.3 Absatz 2 Satz 6 vollumfänglich zu folgen. Bildung von Ausschüssen (Ziffer 5.3 des Kodex) Der Aufsichtsrat hat angesichts seiner gegenwärtigen Größe von drei Mitgliedern keine Ausschüsse gebildet und nimmt sämtliche Aufgaben in seiner Gesamtheit wahr. Der Aufsichtsrat kann unter diesen Umständen nicht erkennen, wie die Effizienz seiner Arbeit durch Ausschüsse gesteigert würde. Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats (Ziffer 5.4.1 Absatz 2 und 3 des Kodex) Nach Beseitigung der in der Vergangenheit bestehenden Unsicherheiten im regulatorischen Umfeld hat der Aufsichtsrat mit Beschlussfassung vom 16. Dezember 2015 erstmals konkrete Ziele für seine Zusammensetzung benannt und wird diese Ziele bei künftigen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung berücksichtigen. Auf die Festlegung einer Regelgrenze für die Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat wurde dabei verzichtet, da der Aufsichtsrat der Auffassung ist, dass eine derartige Beschränkung gegenüber anderen Kriterien für Vorschläge zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern nicht sachgerecht ist und es letztendlich der Hauptversammlung und ihrer Wahlfreiheit obliegt, die Kandidaten in den Aufsichtsrat zu wählen, die sie für am besten geeignet halten, ihre Interessen zu vertreten. Die konkreten Zielsetzungen des Aufsichtsrats sowie der Stand der Umsetzung werden im Corporate Governance Bericht der Gesellschaft veröffentlicht. Berücksichtigung des stellvertretenden Vorsitzes bei der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder (Ziffer 5.4.6 Absatz 1 Satz 2 des Kodex) Bei der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wird der stellvertretende Vorsitz im Aufsichtsrat nicht berücksichtigt, da der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende derzeit keine zusätzlichen Aufgaben wahrnimmt, die ihn gegenüber einem einfachen Mitglied des Aufsichtsrats stärker beanspruchen würden. 8. VERGÜTUNGSBERICHT Grundzüge des Vergütungssystems des Vorstands Für die Festlegung der Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat zuständig. Die Gesamtvergütung der einzelnen Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat unter Einbeziehung von etwaigen Konzernbezügen in angemessener Höhe auf der Grundlage einer Leistungsbeurteilung festgelegt. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden sowohl die Aufgaben des einzelnen Vorstandsmitglieds, seine persönliche Leistung, die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens als auch die Üblichkeit der Vergütung unter Berücksichtigung des Vergleichsumfelds und der Vergütungsstruktur, die ansonsten in der Gesellschaft gilt. Die Höhe der Vergütungsbestandteile wird regelmäßig überprüft. Dabei berücksichtigt der Aufsichtsrat auch das Verhältnis der Vorstandsvergütung zur Vergütung des oberen Führungskreises sowie der Belegschaft der United Internet AG insgesamt auch in der zeitlichen Entwicklung. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder der United Internet AG ist leistungsorientiert und besteht aus einem festen und einem variablen Bestandteil. Die feste Vergütung wird monatlich als Gehalt ausgezahlt. Die Höhe der variablen Vergütung ist von der Erreichung bestimmter und zu Beginn des Geschäftsjahres fixierter finanzieller Ziele abhängig, die sich im Wesentlichen an Umsatz- und Ergebniskennzahlen orientieren. Für die Zielerreichung gilt in der Regel eine Bandbreite von 90 % bis 120 %. Werden die Ziele zu weniger als 90 % erreicht, entfällt die Zahlung des variablen Vergütungsbestandteils ganz. Werden die Ziele zu mehr als 120 % erfüllt, endet die Zahlung des variablen Vergütungsbestandteils bei 120 %. Eine nachträgliche Änderung der Erfolgsziele ist nicht vorgesehen. Eine Mindestzahlung des variablen Vergütungsbestandteils wird nicht garantiert. Als Vergütungsbestandteil mit langfristiger Anreizwirkung existiert ein auf virtuellen Aktienoptionen basierendes Beteiligungsprogramm (SAR). Die Ausübungshürde des Programms liegt bei 120 % des Ausübungspreises. Die Zahlung des Wertzuwachses ist auf 100 % des ermittelten Börsenpreises bei der Einräumung der virtuellen Optionen begrenzt. Die Nebenleistungen bestehen in der Regel aus einem der Position angemessenen Dienstfahrzeug, dessen geldwerter Vorteil zu versteuern ist. Versorgungszusagen der Gesellschaft gegenüber den Vorständen bestehen nicht. Aufsichtsratsmandate der Vorstände bei Tochtergesellschaften werden nicht vergütet. Bei den Abfindungsregelungen für Vorstandsmitglieder orientiert sich die United Internet AG an den Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex: ― Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit einschließlich Nebenleistungen sind durch den Wert von zwei Jahresvergütungen (Abfindungs-Cap) sowie durch die Restlaufzeit des Anstellungsvertrages begrenzt. ― Für die Berechnung des Abfindungs-Caps wird auf die Gesamtvergütung des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie auf die voraussichtliche Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr abgestellt. ― Bei Beendigung eines Anstellungsvertrags aus einem von dem Vorstandsmitglied zu vertretenden wichtigen Grund, erfolgt keine Zahlung an das Vorstandsmitglied. Für die Dauer des nachvertraglichen Wettbewerbsverbots von 12 Monaten nach Beendigung des Dienstvertrags erhält das jeweilige Vorstandsmitglied eine Entschädigung bis zur Höhe der Festvergütung. Über die Vergütung des Vorstands nach den Vorgaben des deutschen Corporate Governance Kodex geben die folgenden Tabellen Auskunft. Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr Folgende Tabelle bildet den Wert der für das Berichtsjahr gewährten Zuwendungen ab. Sie ist des Weiteren ergänzt um die Werte, die im Minimum bzw. im Maximum erreicht werden können. Für die einjährige variable Vergütung ist der Zielwert (d. h. der Wert bei einer Zielerreichung von 100 %), der für das Berichtsjahr gewährt wird, angegeben. Außerdem werden die im Berichtsjahr gewährten mehrjährigen variablen Vergütungen - sofern eine Zuwendung erfolgte -nach verschiedenen Plänen und unter Nennung der jeweiligen Laufzeiten aufgeschlüsselt. Für Bezugsrechte und sonstige aktienbasierte Vergütungen wurde der beizulegende Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung berechnet. scroll Ralph Dommermuth Vorsitzender Seit 2000 Gewährte Zuwendungen (in T€) 2018 2019 2019 (Min.) 2019 (Max.) Festvergütung 0 0 0 0 Nebenleistungen 0 0 0 0 Summe 0 0 0 0 Einjährige variable Vergütung 0 0 0 0 Mehrjährige variable Vergütung 0 0 0 0 Summe 0 0 0 0 Versorgungsaufwand 0 0 0 0 Gesamtvergütung 0 0 0 0 scroll Frank Krause Finanzen Seit 1. Juni 2015 Gewährte Zuwendungen (in T€) 2018 2019 2019 (Min.) 2019 (Max.) Festvergütung 360 360 360 360 Nebenleistungen 11 11 11 11 Summe 371 371 371 371 Einjährige variable Vergütung 140 132 0 168 Mehrjährige variable Vergütung 0 0 0 0 Summe 511 503 371 539 Versorgungsaufwand 0 0 0 0 Gesamtvergütung 511 503 371 539 Zufluss für das Berichtsjahr Folgende Tabelle enthält den Zufluss für das Berichtsjahr (Auszahlungsbetrag) für die Festvergütung sowie die einjährige variable Vergütung. Die Tabelle gibt außerdem den Zufluss (Auszahlungsbetrag) aus mehrjährigen variablen Vergütungen wieder, die im Berichtsjahr ausgeübt wurden. Die Beträge werden - sofern ein Zufluss erfolgte - nach unterschiedlichen Plänen getrennt aufgeschlüsselt. scroll Ralph Dommermuth Vorsitzender Seit 2000 Frank Krause Finanzen Seit 1. Juni 2015 Zufluss (in T€) 2019 2018 2019 2018 Festvergütung 0 0 360 360 Nebenleistungen 0 0 11 11 Summe 0 0 371 371 Einjährige variable Vergütung 0 0 132 140 Mehrjährige variable Vergütung 0 0 0 0 Sonstiges 0 0 0 0 Summe 0 0 503 511 Versorgungsaufwand 0 0 0 0 Gesamtvergütung 0 0 503 511 Im IFRS Konzernabschluss der United Internet Gruppe wurden folgende Aufwendungen für aktienbasierte Vergütungen für den Vorstand erfasst: Herr Ralph Dommermuth: 0 T€ (Vorjahr: 0 T€), Herr Frank Krause: 194 T€ (Vorjahr: 334 T€). Weitere Angaben zur Vorstandsvergütung finden sich im Konzernanhang unter Punkt 42. Grundzüge des Vergütungssystems des Aufsichtsrats Die Mitglieder des Aufsichtsrats der United Internet AG waren im Geschäftsjahr 2019 - in unterschiedlicher Zusammensetzung - auch in Aufsichtsräten der wichtigsten Tochtergesellschaften der United Internet AG, d. h. in den Aufsichtsräten der 1&1 Drillisch AG, der 1&1 Telecommunication SE, der 1&1 IONOS SE sowie der 1&1 Mail & Media Applications SE vertreten. Die Aufsichtsräte erhalten im Rahmen ihrer Tätigkeit für die genannten Unternehmen jeweils auch eine getrennte Vergütung. Die Vergütung besteht jeweils aus einer festen Vergütung sowie einem Sitzungsgeld. Die feste Vergütung bezieht sich jeweils auf ein volles Geschäftsjahr. Für Teile eines Geschäftsjahres wird die Vergütung zeitanteilig gezahlt. Das von der Hauptversammlung 2015 beschlossene Vergütungssystem für den Aufsichtsrat der United Internet AG sieht eine feste Vergütung für ein einfaches Mitglied des Aufsichtsrats sowie den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden in Höhe von jeweils 15.000 € pro volles Geschäftsjahr und für den Aufsichtsratsvorsitzenden in Höhe von 30.000 € pro volles Geschäftsjahr vor. Darüber hinaus erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.000 € für jede Sitzungsteilnahme als Präsenzsitzung, Telefon- oder Videokonferenz oder entsprechende Zuschaltung. Aktienoptionsprogramme für die Mitglieder des Aufsichtsrats existieren nicht. Das von der Hauptversammlung 2018 neu beschlossene Vergütungssystem für den Aufsichtsrat der 1&1 Drillisch AG sieht eine feste Vergütung für ein einfaches Mitglied des Aufsichtsrats in Höhe von 45.000 € pro volles und für den Aufsichtsratsvorsitzenden in Höhe von 55.000 € pro volles Geschäftsjahr vor. Darüber hinaus erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.000 € für jede Sitzungsteilnahme als Präsenzsitzung, Telefon- oder Videokonferenz oder entsprechende Zuschaltung. Aktienoptionsprogramme für die Mitglieder des Aufsichtsrats existieren nicht. Im Rahmen der Tätigkeit für die 1&1 Telecommunication SE beträgt die feste Vergütung für ein einfaches Mitglied des Aufsichtsrats, für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden sowie für den Aufsichtsratsvorsitzenden jeweils 10.000 € pro volles Geschäftsjahr. Darüber hinaus erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.000 € für jede Sitzungsteilnahme als Präsenzsitzung, Telefon- oder Videokonferenz oder entsprechende Zuschaltung. Im Rahmen der Tätigkeit für die 1&1 IONOS SE beträgt die feste Vergütung für ein einfaches Mitglied des Aufsichtsrats sowie den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden jeweils 30.000 € pro volles Geschäftsjahr und für den Aufsichtsratsvorsitzenden 35.000 € pro volles Geschäftsjahr. Darüber hinaus erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.000 € für jede Sitzungsteilnahme als Präsenzsitzung, Telefon- oder Videokonferenz oder entsprechende Zuschaltung. Im Rahmen der Tätigkeit für die 1&1 Mail & Media Applications SE beträgt die feste Vergütung für ein einfaches Mitglied des Aufsichtsrats 15.000 € pro volles Geschäftsjahr sowie für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und für den Aufsichtsratsvorsitzenden jeweils 25.000 € pro volles Geschäftsjahr. Darüber hinaus erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.000 € für jede Sitzungsteilnahme als Präsenzsitzung, Telefon- oder Videokonferenz oder entsprechende Zuschaltung. Konkrete Angaben zur Aufsichtsratsvergütung finden sich im Konzernanhang unter Punkt 42. Mitarbeiterbeteiligungsprogramme Virtuelles Aktienoptionsprogramm für Führungskräfte (SAR) Bei der United Internet AG besteht seit Jahren ein aktienbasiertes Mitarbeiterbeteiligungsprogramm, mit dem Führungskräfte am Unternehmenserfolg beteiligt und damit langfristig an das Unternehmen gebunden werden sollen. Das Programm ist als virtuelles Aktienoptionsprogramm ausgestaltet. Als virtuelle Aktienoption bzw. Stock Appreciation Right (SAR) wird die Zusage der United Internet AG bezeichnet, den Berechtigten eine Zahlung zu leisten, deren Höhe der Differenz zwischen dem Börsenkurs bei Einräumung der Option und dem Börsenkurs bei Ausübung der Option entspricht. Die Ausübungshürde beträgt 120 % des Börsenpreises, der als der Mittelwert der Schlusskurse im Xetra-Handel für die Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten zehn Börsentage vor der Ausgabe der Option berechnet wird. Die Zahlung des Wertzuwachses für den Berechtigten ist gleichzeitig auf 100 % des ermittelten Börsenpreises bei der Einräumung der virtuellen Optionen begrenzt. Ein SAR entspricht einem virtuellen Bezugsrecht auf eine Aktie der United Internet AG, ist aber kein Anteilsrecht und somit keine (echte) Option auf den Erwerb von Aktien der United Internet AG. Die United Internet AG behält sich das Recht vor, ihre Verpflichtung zur Barauszahlung der SAR nach freiem Ermessen auch durch die Übertragung von United Internet Aktien aus dem Bestand eigener Aktien an die Berechtigten zu erfüllen. Nach Ablauf von gewissen Mindestwartezeiten kann der Mitarbeiter das Optionsrecht ausüben. In Höhe des Wertzuwachses entsteht ein vom Mitarbeiter zu versteuernder Gewinn. Die SAR haben eine Laufzeit von maximal 6 Jahren. Das Optionsrecht kann wie folgt ausgeübt werden: hinsichtlich eines Teilbetrags von bis zu 25 % frühestens nach Ablauf von 24 Monaten seit dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 50 % frühestens 36 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 75 % frühestens 48 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option und hinsichtlich des Gesamtbetrags frühestens nach Ablauf von 60 Monaten nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option. Aktienorientierte Vergütung für Mitarbeiter (MAP) Neben dem seit vielen Jahren bestehenden Mitarbeiterbeteiligungsprogramm für Führungskräfte hat die United Internet AG im Geschäftsjahr 2016 ein breit angelegtes Programm für ihre Mitarbeiter in Deutschland aufgelegt, das Mitte 2018 endete. Ziel des Programmes war es ― die Mitarbeiter an der Entwicklung der Gesellschaft sowie der Aktie stärker zu beteiligen, ― die Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter zu fördern, ― die Verbundenheit der Mitarbeiter mit der United Internet Gruppe (Loyalität) zu honorieren ― und gleichzeitig die Unternehmensentwicklung zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund war das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm ("MAP") in Form einer aktienorientierten Vergütung ausgestaltet. Das Programm bestand dabei aus zwei Komponenten: ― Zunächst erhielten die teilnahmeberechtigten Mitarbeiter die Möglichkeit, eine bestimmte Anzahl von Aktien der United Internet AG vergünstigt zu erwerben, die sie anschließend für eine Haltefrist von ca. 2 Jahren halten mussten. ― Nach Ende der Haltefrist wurden den Teilnehmern unter der Voraussetzung eines fortdauernden Arbeits- bzw. Dienstverhältnisses kostenlos weitere Aktien gewährt - wobei Mitarbeiter von Gesellschaften, die am "Performance Matching" teilnahmen, nochmals zusätzliche Aktien erhielten, wenn bestimmte vordefinierte Zielwerte erreicht wurden. Sowohl der vergünstigte Erwerb der Aktien als auch die kostenfreie Zuteilung weiterer Aktien nach Ende der Haltefrist stellten einen zu versteuernden geldwerten Vorteil dar. Mitarbeitern an internationalen Standorten wurde aus steuerlichen Gründen ein anderes "AnreizSystem" bei der Vergütung (ohne Aktienorientierung) angeboten. Weitere Angaben zu den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen finden sich auch im Konzernanhang unter Punkt 36. 9. ABHÄNGIGKEITSBERICHT Der Vorstand erklärt gemäß § 312 AktG, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die der Gesellschaft zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen oder die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat oder dadurch, dass die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt worden ist. Montabaur, den 23. März 2020 Der Vorstand Ralph Dommermuth Frank Krause KONZERNABSCHLUSS KONZERNBILANZ zum 31. Dezember 2019 in T€ VERMÖGENSWERTE scroll Anmerkung 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 Kurzfristige Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 18 117.573 58.066 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19 346.004 351.427 Vertragsvermögenswerte 20 507.829 426.992 Vorräte 21 79.268 89.617 Abgegrenzte Aufwendungen 22 237.036 224.840 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 23.1 48.141 72.774 Ertragsteueransprüche 15 21.546 129.611 Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte 23.2 13.772 11.330 1.371.168 1.364.657 Langfristige Vermögenswerte Anteile an assoziierten Unternehmen 24 196.037 206.856 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 25 90.413 348.046 Sachanlagen 26 1.118.192 818.010 Immaterielle Vermögenswerte 27, 29 2.167.392 1.244.578 Firmenwerte 28, 29 3.616.515 3.612.634 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19 57.697 58.229 Vertragsvermögenswerte 20 174.251 168.792 Abgegrenzte Aufwendungen 22 284.252 341.220 Latente Steueransprüche 15 10.437 10.797 7.715.186 6.809.162 Summe Vermögenswerte 9.086.354 8.173.819 SCHULDEN scroll Anmerkung 31. Dezember 2019 31. Dezember 2018 Kurzfristige Schulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30, 35 475.535 557.730 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31, 35 243.733 206.175 Ertragsteuerschulden 15, 35 91.680 187.938 Vertragsverbindlichkeiten 32, 35 149.930 154.290 Sonstige Rückstellungen 33, 35 18.372 24.468 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 34.1, 35 239.435 124.092 Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 34.2, 35 50.337 45.047 1.269.022 1.299.740 Langfristige Schulden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31, 35 1.494.635 1.732.968 Latente Steuerschulden 15 351.824 389.829 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30, 35 6.092 9.024 Vertragsverbindlichkeiten 32 34.893 33.838 Sonstige Rückstellungen 33, 35 67.650 99.972 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 34.3, 35 1.247.507 86.976 3.202.601 2.352.607 Summe Schulden 4.471.623 3.652.347 EIGENKAPITAL Grundkapital 37 205.000 205.000 Kapitalrücklage 38 2.643.946 2.703.141 Kumuliertes Konzernergebnis 38 1.993.860 1.496.154 Eigene Anteile 39 -548.443 -174.858 Neubewertungsrücklage 38 25.173 83.023 Währungsumrechnungsdifferenz 38 -9.558 -14.314 Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital 4.309.977 4.298.146 Nicht beherrschende Anteile 40 304.753 223.326 Summe Eigenkapital 4.614.730 4.521.472 Summe Schulden und Eigenkapital 9.086.354 8.173.819 KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 in T€ scroll Anmerkung 2019 Januar - Dezember 2018 Januar - Dezember Umsatzerlöse 5 5.194.092 5.102.876 Umsatzkosten 6, 11, 12 -3.427.008 -3.350.056 Bruttoergebnis vom Umsatz 1.767.084 1.752.820 Vertriebskosten 7, 11, 12 -741.754 -678.231 Verwaltungskosten 8, 11, 12 -205.899 -218.943 Sonstige betriebliche Aufwendungen 9,1 -16.998 -23.966 Sonstige betriebliche Erträge 9,2 102.890 77.871 Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte 10 -94.238 -98.540 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 811.086 811.011 Finanzierungsaufwendungen 13 -45.014 -34.676 Finanzerträge 14 21.852 7.114 Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen 24 -8.225 -221.526 Ergebnis vor Steuern 779.699 561.923 Steueraufwendungen 15 -240.742 -249.832 Konzernergebnis 538.956 312.091 davon entfallen auf nicht beherrschende Anteile 115.018 123.297 Anteilseigner der United Internet AG 423.937 188.794 * Anpassung der Vorjahreszahlen; siehe Konzernanhang 5 scroll Anmerkung 2019 Januar - Dezember 2018 Januar - Dezember Ergebnis je Aktie der Anteilseigner der United Internet AG (in €) - unverwässert 16 2,13 0,94 - verwässert 16 2,13 0,94 Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Mio. Stück) - unverwässert 16 199,27 200,17 - verwässert 16 199,27 200,29 Überleitung zum gesamten Konzernergebnis Konzernergebnis 538.956 312.091 Kategorien, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden Veränderung der Währungsdifferenzen - unrealisiert 38 7.099 -1.793 Veränderung der Währungsdifferenzen - realisiert 38 0 0 Kategorien, die nicht anschließend in den Gewinn oder Verlust umklassifiziert werden Marktwertveränderung von als zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten Vermögenswerte 38 26.713 -13.539 Steuereffekt 38 92 -1.230 Anteil am sonstigen Ergebnis von at equity bilanzierten Unternehmen 38 -286 208 Sonstiges Ergebnis 33.617 -16.354 Gesamtes Konzernergebnis 572.574 295.737 davon entfallen auf nicht beherrschende Anteile 117.946 122.325 Anteilseigner der United Internet AG 454.628 173.413 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 in T€ scroll Anmerkung 2019 Januar - Dezember 2018 Januar - Dezember Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit Konzernergebnis 538.956 312.091 Berichtigungen zur Überleitung des Konzernergebnisses zu den Ein- und Auszahlungen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 11 292.665 193.780 Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 11 181.436 196.528 Wertaufholung von immateriellen Vermögenswerten 28 -19.438 0 Personalaufwand aus Mitarbeiterbeteiligungen 36 8.510 7.182 Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen 24 8.225 221.525 Ertrag aus der Veräußerung von assoziierten Unternehmen 9.2, 24 -21.512 0 Veränderungen der Ausgleichsposten für latente Steueransprüche 15 -37.645 -42.358 Sonstige nicht zahlungswirksame Positionen 13,14 -16.165 784 Sonstige Korrekturen 0 2 Cashflow der betrieblichen Tätigkeit 935.032 889.534 Veränderungen der Vermögenswerte und Schulden Veränderung der Forderungen und sonstiger Vermögenswerte 21.346 -45.825 Veränderung der Vorräte 10.349 -44.945 Veränderung der Vertragsvermögenswerte -89.578 -244.742 Veränderung der Ertragsteueransprüche 108.065 -72.302 Veränderung der abgegrenzten Aufwendungen 34.749 -168.453 Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -81.041 160.813 Veränderung der sonstigen Rückstellungen -29.491 -16.503 Veränderung der Ertragsteuerschulden -96.258 57.663 Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten 18.589 -21.449 Veränderung der Vertragsverbindlichkeiten -2.835 -11.511 Veränderungen der Vermögenswerte und Schulden, gesamt -106.104 -407.254 Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit 828.928 482.280 Cashflow aus dem Investitionsbereich Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -252.776 -271.761 Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 8.775 9.386 Auszahlungen für Unternehmenserwerbe abzüglich erhaltener Zahlungsmittel 4.1 0 -72.045 Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen 4.1, 24 -5.037 -8.260 Einzahlungen aus der Veräußerung von assoziierten Unternehmen 35.627 0 Auszahlungen im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen 4.3 0 -8.300 Auszahlungen aus der Ausgabe von Darlehen -3.630 -1.291 Einzahlungen aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten 303.727 1.326 Einzahlung aus den Rückzahlungen von sonstigen finanziellen Vermögenswerten 525 0 Nettozahlungen im Investitionsbereich 87.211 -350.945 Cashflow aus dem Finanzierungsbereich Erwerb eigener Aktien 39 -373.584 0 Aufnahme von Krediten 45 15.453 225.267 Rückzahlung von Krediten 45 -216.228 -248.185 Tilgung von Frequenzverbindlichkeiten -61.266 0 Tilgung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing und Nutzungsrechten 44, 45 -111.023 -25.864 Dividendenzahlungen 17 -10.015 -170.006 Ausschüttungen an Minderheitsaktionäre -2.557 -75.360 Auszahlung aus der Rückzahlung einer Schuldverschreibung 0 -3.100 Einzahlungen / Auszahlung von Minderheitsaktionären -98.384 -15.353 Nettozahlungen im Finanzierungsbereich -857.604 -312.601 Nettoanstieg / -rückgang der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 58.535 -181.266 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn des Geschäftsjahres 58.066 238.522 Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 973 810 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Berichtsperiode 117.573 58.066 KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG im Geschäftsjahr 2019 und 2018 in T€ scroll Anmerkung Stückelung Grundkapital 37 T€ Kapitalrücklage 38 T€ Kumuliertes Konzernergebnis 38 T€ Stückelung Eigene Anteile 39 T€ Stand am 1. Januar 2018 205.000.000 205.000 2.709.203 1.491.184 5.093.289 -189.384 Konzernergebnis 188.794 Sonstiges Konzernergebnis Gesamtergebnis 188.794 Ausgabe von eigenen Anteilen -14.526 -390.299 14.526 Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 662 Dividendenzahlungen -170.006 Gewinnausschüttungen Transaktionen mit Eigenkapitalgebern -6.724 707 Stand am 31. Dezember 2018 205.000.000 205.000 2.703.141 1.496.154 4.702.990 -174.858 Im Eigenkapital erfasste Effekte aufgrund neuer IFRS Standards Stand am 1. Januar 2019 205.000.000 205.000 2.703.141 1.496.154 4.702.990 -174.858 Konzernergebnis 423.937 Sonstiges Konzernergebnis Gesamtergebnis 423.937 Erwerb von eigenen Anteilen 12.635.523 -373.584 Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 6.008 Dividendenzahlungen -10.015 Gewinnausschüttungen Abgang von zum fair Value über das sonstige Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten 83.784 Transaktionen mit Eigenkapitalgebern -63.072 Sonstige Transaktionen -2.131 Stand am 31. Dezember 2019 205.000.000 205.000 2.643.946 1.993.860 17.338.513 -548.442 scroll Anmerkung Neubewertungsrücklage 38, 25 T€ Währungsumrechnungsdifferenz 38 T€ Auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallendes Eigenkapital T€ Stand am 1. Januar 2018 97.209 -13.120 4.300.092 Konzernergebnis 188.794 Sonstiges Konzernergebnis -14.186 -1.194 -15.380 Gesamtergebnis -14.186 -1.194 173.414 Ausgabe von eigenen Anteilen 0 Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 662 Dividendenzahlungen -170.006 Gewinnausschüttungen 0 Transaktionen mit Eigenkapitalgebern -6.017 Stand am 31. Dezember 2018 83.023 -14.314 4.298.146 Im Eigenkapital erfasste Effekte aufgrund neuer IFRS Standards 0 Stand am 1. Januar 2019 83.023 -14.314 4.298.146 Konzernergebnis 423.937 Sonstiges Konzernergebnis 25.933 4.756 30.689 Gesamtergebnis 25.933 4.756 454.626 Erwerb von eigenen Anteilen -373.584 Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 6.008 Dividendenzahlungen -10.015 Gewinnausschüttungen 0 Abgang von zum fair Value über das sonstige Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten -83.784 0 Transaktionen mit Eigenkapitalgebern -63.072 Sonstige Transaktionen -2.131 Stand am 31. Dezember 2019 25.173 -9.558 4.309.977 scroll Anmerkung Nicht beherrschende Anteile 40 T€ Summe Eigenkapital T€ Stand am 1. Januar 2018 186.393 4.486.485 Konzernergebnis 123.297 312.091 Sonstiges Konzernergebnis -972 -16.352 Gesamtergebnis 122.325 295.739 Ausgabe von eigenen Anteilen 0 Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 1.461 2.123 Dividendenzahlungen -170.006 Gewinnausschüttungen -75.360 -75.360 Transaktionen mit Eigenkapitalgebern -11.493 -17.510 Stand am 31. Dezember 2018 223.326 4.521.472 Im Eigenkapital erfasste Effekte aufgrund neuer IFRS Standards 0 Stand am 1. Januar 2019 223.326 4.521.472 Konzernergebnis 115.018 538.955 Sonstiges Konzernergebnis 2.928 33.617 Gesamtergebnis 117.946 572.572 Erwerb von eigenen Anteilen -373.584 Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 2.502 8.510 Dividendenzahlungen -10.015 Gewinnausschüttungen -2.557 -2.557 Abgang von zum fair Value über das sonstige Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten 0 0 Transaktionen mit Eigenkapitalgebern -35.312 -98.384 Sonstige Transaktionen -1.152 -3.283 Stand am 31. Dezember 2019 304.753 4.614.730 KONZERNANHANG ZUM 31. DEZEMBER 2019 Abschlussgrundlagen und Rechnungslegungsmethoden 1. Allgemeine Informationen zum Unternehmen und zum Abschluss Die United Internet AG (im Folgenden auch "United Internet Gruppe" oder "Gesellschaft") ist der führende europäische Internet-Spezialist, mit den Geschäftsfeldern Access (festnetz- und mobilfunkbasierte Internetzugangsprodukte) und Applications (Applikationen für den Einsatz des Internets), die jeweils in die Segmente Business und Consumer unterteilt werden. Die United Internet AG hat ihren Sitz in 56410 Montabaur, Elgendorfer Straße 57, Bundesrepublik Deutschland, und ist dort beim Amtsgericht unter HR B 5762 eingetragen. Der Konzern verfügt in Deutschland und weltweit über zahlreiche Niederlassungen und Tochtergesellschaften. Der Konzernabschluss der United Internet AG wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den nach § 315e Abs. 1 HGB ergänzend zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die Berichtswährung ist Euro (€). Die Angaben im Anhang erfolgen entsprechend der jeweiligen Angabe in Euro (€), Tausend Euro (T€) oder Millionen Euro (Mio. €). Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind einzelne Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Der Bilanzstichtag ist der 31. Dezember 2019. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 27. März 2019 den Konzernabschluss 2018 gebilligt. Der Konzernabschluss wurde am 28. März 2019 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Der Konzernabschluss 2019 wurde vom Vorstand der Gesellschaft am 23. März 2020 aufgestellt und im Anschluss an den Aufsichtsrat weitergeleitet. Der Konzernabschluss wird am 25. März 2020 dem Aufsichtsrat zur Billigung vorgelegt. Bis zur Billigung des Konzernabschlusses und Freigabe zur Veröffentlichung durch den Aufsichtsrat könnten sich theoretisch noch Änderungen ergeben. Der Vorstand geht jedoch von einer Billigung des Konzernabschlusses in der vorliegenden Fassung aus. Die Veröffentlichung erfolgt am 26. März 2020. 2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze In diesem Abschnitt werden zunächst sämtliche Rechnungslegungsgrundsätze dargestellt, die einheitlich für die in diesem Konzernabschluss dargestellten Perioden angewendet worden sind. Im Anschluss daran werden die in diesem Abschluss erstmalig angewendeten Rechnungslegungsstandards sowie die kürzlich veröffentlichten, aber noch nicht angewendeten Rechnungslegungsstandards erläutert. 2.1 Erläuterung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Konsolidierungsgrundsätze In den Konzernabschluss sind die United Internet AG sowie alle von ihr beherrschten inländischen und ausländischen Tochtergesellschaften (Mehrheitsbeteiligungen) einbezogen. Beherrschung (Control) liegt vor, wenn der Konzern schwankenden Renditen aus seinem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist oder Anrechte hierauf besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Bei Bedarf werden Anpassungen an den Abschlüssen von Tochterunternehmen vorgenommen, um deren Rechnungslegungsmethoden an die des Konzerns anzugleichen. Alle konzerninternen Vermögenswerte und Schulden, Eigenkapital, Erträge und Aufwendungen sowie Zahlungsströme aus Geschäftsvorfällen, die zwischen Konzernunternehmen stattfinden, werden bei der Konsolidierung vollständig eliminiert. Die Konsolidierung eines Tochterunternehmens beginnt an dem Tag, an dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt. Sie endet, wenn der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen verliert. Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen eines Tochterunternehmens, das während des Berichtszeitraums erworben oder veräußert wurde, werden ab dem Tag, an dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, bis zu dem Tag, an dem die Beherrschung endet, im Konzernabschluss erfasst. Mit Verlust des beherrschenden Einflusses wird in der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung ein Gewinn oder Verlust aus dem Abgang des Tochterunternehmens erfasst. Dieser Gewinn oder Verlust ermittelt sich in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen (i) dem Erlös aus der Veräußerung des Tochterunternehmens, dem beizulegenden Zeitwert zurückbehaltener Anteile, dem Buchwert der nicht beherrschenden Anteile sowie der kumulierten auf das Tochterunternehmen entfallenden Beträge des sonstigen Konzernergebnisses und (ii) dem Buchwert des abgehenden Nettovermögens des Tochterunternehmens. Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Nicht beherrschende Anteile stellen den Anteil des Ergebnisses und des Nettovermögens dar, der nicht den Anteilseignern des Konzerns zuzurechnen ist. Nicht beherrschende Anteile werden in der Konzernbilanz separat ausgewiesen. Der Ausweis in der Konzernbilanz erfolgt innerhalb des Eigenkapitals, getrennt von dem auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallenden Eigenkapital. Bei Erwerben von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss (Minderheitsanteile) oder Veräußerungen von Anteilen mit beherrschendem Einfluss, ohne dass der beherrschende Einfluss verloren geht, werden die Buchwerte der Anteile mit und ohne beherrschenden Einfluss angepasst, um die Änderung der jeweiligen Beteiligungsquote widerzuspiegeln. Der Betrag, um den die für die Änderung der Beteiligungsquote zu zahlende oder zu erhaltende Gegenleistung den Buchwert des betreffenden Anteils ohne beherrschenden Einfluss übersteigt, ist als Transaktion mit den Gesellschaftern direkt im Eigenkapital zu erfassen. Der Konzern prüft regelmäßig, ob bei Beteiligungen, auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird, trotz Stimmrechtsminderheit Beherrschung vorliegt (De Facto Control). Dies liegt dann vor, wenn der Konzern die Fähigkeit hat, die variablen Rückflüsse mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Diese Beurteilung ist im Rahmen der notwendigen Gesamtwürdigung zu betrachten. Bei Kapitalgesellschaften bestimmt die Gesellschafterversammlung über die variablen Rückflüsse. Im Falle börsennotierter Beteiligungen kann De Facto Control aufgrund von Präsenzmehrheit in den Hauptversammlungen gegeben sein. Für die Beurteilung, ob Beherrschung aufgrund von Präsenzmehrheit vorliegt, stellt der Konzern auf die durchschnittliche Hauptversammlungspräsenz der letzten drei Jahre ab. Momentan liegt kein solcher Fall vor. Umsatzrealisierung Erlöse aus Verträgen mit Kunden Der Bilanzierung von Erlösen aus Verträgen mit Kunden liegen die folgenden fünf Stufen zugrunde: ― Identifizierung des Vertrags bzw. der Verträge mit einem Kunden ― Identifizierung eigenständiger Leistungsverpflichtungen im Vertrag ― Bestimmung des Transaktionspreises ― Verteilung des Transaktionspreises auf die Leistungsverpflichtungen ― Umsatzrealisierung bei Erfüllung der Leistungsverpflichtungen Bei der Umsatzrealisierung ist zwischen unterschiedlichen Geschäftssegmenten des Konzerns zu unterscheiden (siehe auch Erläuterungen zu Segmentberichterstattung Anhangsangabe 5). Im Einzelnen werden die Umsätze der Segmente nach den folgenden Gesichtspunkten realisiert: ■ Geschäftssegment "Consumer Access" Das Geschäftssegment "Consumer Access" umfasst im Wesentlichen festnetz- und mobilfunkbasierte Internetzugangsprodukte. Das Angebot umfasst "Mobile Internet" und "Breitband". In diesen Produktlinien erzielt der Konzern Umsätze aus der Bereitstellung der genannten Zugangsprodukte sowie aus etwaigen zusätzlichen Leistungen wie Internet- und Mobilfunktelefonie. Der Transaktionspreis besteht dabei aus festen monatlichen Grundgebühren sowie variablen, zusätzlichen Nutzungsentgelten für bestimmte Leistungen (z. B. für Auslands- und Mobilfunkverbindungen, die nicht mit einer Flatrate abgedeckt sind) sowie aus Erlösen aus dem Verkauf von dazugehöriger Hardware. Der Umsatzrealisierung liegt eine Aufteilung des Transaktionspreises aus dem Kundenvertrag auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise einzelner Leistungsverpflichtungen zugrunde. In der Regel bietet die United Internet Gruppe vergleichbare Tarife jeweils mit und ohne Hardware an. Die Ermittlung des Einzelveräußerungspreises für die Service Komponente basiert daher in diesen Fällen auf Basis der Tarifkonditionen eines Service-Tarifs ohne Hardware. Im Gegensatz dazu erfolgt die Bestimmung der Einzelveräußerungspreise für die Hardware auf Basis des sog. Adjusted Market Assessment Approach, da nur in sehr geringem Umfang relevante Hardware ohne Mobilfunkvertrag an Kunden veräußert wird. Der auf dieser Basis allokierte Umsatzanteil für die Hardware wird bei Auslieferung an den Kunden erfasst (zeitpunktbezogene Erlösrealisierung). Er übersteigt in der Regel das an den Kunden fakturierte Entgelt und führt dann zur Erfassung eines Vertragsvermögenswertes. Dieser Vertragsvermögenswert reduziert sich über die Zahlungen des Kunden im Laufe des Vertragszeitraums. Der auf die Service-Komponente entfallende Umsatzanteil wird über die Mindestlaufzeit des Kundenvertrags erfasst (zeitraumbezogene Erlösrealisierung). Sofern die bei Vertragsabschluss an den Kunden fakturierten Einmalentgelte, wie zum Beispiel Bereitstellungsentgelte oder Aktivierungsgebühren, kein wesentliches Recht (z.B. günstige Verlängerungsoption) darstellen, werden diese nicht als separate Leistungsverpflichtung erfasst, sondern als Teil des Transaktionspreises auf die identifizierten Leistungsverpflichtungen allokiert und entsprechend deren Leistungserbringung realisiert. Werden dem Kunden wesentliche Rechte im Rahmen von Optionen zur Nutzung zusätzlicher Güter oder Dienstleistungen eingeräumt, stellen diese eine zusätzliche Leistungsverpflichtung dar, auf welche ein Teil des Transaktionspreises unter Berücksichtigung der erwarteten Inanspruchnahme allokiert wird. Die entsprechenden Erlöse werden dann erfasst, wenn diese zukünftigen Güter oder Dienstleistungen übertragen werden oder wenn die Option ausläuft. Qualifizieren Einmalgebühren als günstige Verlängerungsoption, erfolgt insoweit eine Umsatzrealisierung über die erwartete Dauer des Kundenvertrags. Die United Internet Gruppe gewährt ihren Kunden im Rahmen der Vertragsabschlüsse zeitlich begrenzte monetäre Aktionsrabatte. Diese Rabatte fließen in die Ermittlung des Transaktionspreises ein, werden über den Allokationsmechanismus auf Leistungsverpflichtungen verteilt. Im Rahmen des 1&1 Prinzips gewährt United Internet ihren Kunden ein freiwilliges, auf 30 Tage begrenztes Widerrufsrecht. Wenn ein Kunde vom 1&1 Prinzip Gebrauch macht und seinen Vertrag widerruft, so hat er Anspruch auf Erstattung einzelner Transaktionsbestandteile wie fakturierte Einmalentgelte und Grundgebühren. Eventuelle Verbrauchsgebühren sind von dem Erstattungsanspruch ausgeschlossen. Im Gegenzug hat United Internet einen Rückforderungsanspruch aus gelieferter Hardware. Für zu erwartende Kundenstornierungen erfolgt insoweit keine Umsatzrealisierung. Die vom Kunden erhaltenen und zu erstattenden Zahlungen werden als Rückerstattungsverbindlichkeiten passiviert und die aus dem 1&1 Prinzip resultierenden Rückforderungsansprüche aus gelieferter Hardware werden als nichtfinanzielle Vermögenswerte angesetzt. Bei der Ermittlung des Transaktionspreises hat United Internet die Wesentlichkeit einer Finanzierungskomponente überprüft. Die Analyse der aktuellen Kundenverträge hat ergeben, dass derzeit kein wesentlicher Nutzen anzunehmen ist. Eine Änderung der angenommenen Zinssätze oder der Tarife könnte jedoch zukünftig zu einer wesentlichen Finanzierungskomponente führen. Der Finanzierungseffekt wird daher in einem regelmäßigen Turnus auf Wesentlichkeit überprüft. ■ Geschäftssegment "Business Access" Das Geschäftssegment "Business Access" beinhaltet Umsatzerlöse aus verschiedenen standardisierten und individuell zugeschnittenen Telekommunikationsprodukten für Geschäfts- und Wholesalekunden. Die Telekommunikationsdienstleistungen umfassen neben der Bereitstellung von klassischen Festnetzanschlüssen auch Breitbanddienste, Vernetzungslösungen als Telekommunikationsinfrastruktur (sog. Leased Lines) oder VPN, Mehrwertdienste, Interconnection, IP Dienste sowie Cloud Solutions. Bei Produkten, welche nicht die Definition eines Finanzierungsleasingvertrags gem. IAS 17 erfüllen, besteht der Transaktionspreis aus festen monatlichen Grundgebühren und/oder variablen, zusätzlichen minutenabhängigen Nutzungsentgelten für bestimmte Leistungen (die nicht mit einer Flatrate abgedeckt sind) sowie in unwesentlichem Umfang aus Erlösen aus dem Verkauf von dazugehöriger Hardware. Der Umsatzrealisierung liegt eine Aufteilung des Transaktionspreises aus dem Kundenvertrag auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise einzelner Leistungsverpflichtungen zugrunde. Der Transaktionspreis für den Verkauf von Hardware orientiert sich am marktüblichen Preisniveau. Die Ermittlung des Einzelveräußerungspreises für die Service-Komponente basiert auf den Tarifkonditionen eines vergleichbaren Service-Tarifs ohne Hardware. In geringem Umfang werden auch befristete Rabatte oder befristete Grundgebührbefreiungen zu Beginn der Laufzeit gewährt. Diese Rabatte werden in den Transaktionspreis einbezogen und im Rahmen der Umsatzerfassung linearisiert. Bestimmte Produkte werden auf Basis von Leasingverhältnissen zur Verfügung gestellt. Werden im Rahmen eines Leasingverhältnisses alle wesentlichen Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übertragen, wird der Barwert der Mindestleasingzahlungen aus diesem wirtschaftlichen Verkauf mit Beginn der Vermietung als Umsatzerlöse realisiert; im Rahmen der Folgebilanzierung der Finanzierungsleasingforderungen werden in Folgeperioden Zinserträge realisiert. Die vermieteten Vermögenswerte werden über die Umsatzkosten ausgebucht. Die Mindestleasingzahlungen beinhalten neben den monatlichen Zahlungen auch etwaige zu Beginn der Leasinglaufzeit zu zahlende Bereitstellungsentgelte. Im Falle von sogenannten Operating Leasingverhältnissen, bei denen die wesentlichen wirtschaftlichen Chancen und Risiken bei dem Leasinggeber verbleiben, werden die Leasingzahlungen linear über die Vertragslaufzeit als Umsatz erfasst. Bereitstellungsentgelte von Operating Leasingverhältnissen werden passivisch abgegrenzt und über die Vertragslaufzeit aufgelöst. ■ Geschäftssegment "Consumer Applications" Das Geschäftssegment "Consumer Applications" umfasst das Consumer-Applikations-Geschäft von United Internet - werbefinanziert oder im kostenpflichtigen Abonnement sowie die Vertriebsplattformen für kostenpflichtige Partnerprodukte. Neben Deutschland ist die United Internet Gruppe in diesem Geschäftsbereich in Österreich und den USA aktiv. Im Bereich der werbefinanzierten Applikationen (in der Regel kostenfreie E-Mail-Lösungen von GMX und WEB.DE) generiert der Konzern im Wesentlichen über die Portale WEB.DE, 1&1, GMX und smartshopping Werbeeinnahmen und eCommerce-Provisionen. Basis dieses Geschäfts ist die häufige Inanspruchnahme der kostenfreien Applikationen und die damit verbundene hohe Frequentierung der Portale. Dabei werden bei der Online-Werbung Werbeflächen auf den Websites der Portale angeboten. Die Umsätze werden in Abhängigkeit von der Platzierung der Werbung sowie der Anzahl der Einblendungen bzw. Clickraten generiert. Im eCommerce-Geschäft erhält der Konzern Provisionen für den Verkauf von Produkten oder die Vermittlung von Kunden. Für diese Produkte erfolgt eine zeitpunkbezogene Umsatzrealisierung. Im Bereich der kostenpflichtigen Abonnements der Portale WEB.DE, 1&1, GMX und smartshopping werden primär feste monatliche Beträge für die Nutzung erweiterter Applikationen, Verwaltung und Speicherung erzielt. Die Kunden zahlen in der Regel im Voraus für einen vertraglich fixierten Zeitraum für die von der Gesellschaft zu erbringenden Leistungen. Die Umsatzrealisierung erfolgt anteilig über den Zeitraum der Inanspruchnahme der Dienstleistung. Die im Voraus erhaltenen Zahlungen führen zu Vertragsverbindlichkeiten, die sich über den Leistungszeitraum entsprechend abbauen. Die Bilanzierung und Bewertung von Umsatzerlösen aus Partnerprodukten erfolgt unter Berücksichtigung und Ausgestaltung der intermediären Funktion des Konzerns. Dabei wird unterschieden ob durch die erbrachte Lieferung bzw. Leistung an den Endkunden überhaupt ein Lieferumsatz erbracht wird und der Konzern damit in eigener Sache handelt (Prinzipal) oder ob die Leistungen des Konzerns sich vielmehr auf eine Vermittlung bzw. Kommission beschränken (Agent). Ein Handeln als Prinzipal wird angenommen, wenn der Konzern die dem Endkunden geschuldete Ware bzw. Dienstleistung vor ihrer Übertragung an den Kunden kontrolliert. Ein Handeln als Agent ist indiziert, wenn die Leistungsverpflichtung des Konzerns im Kern darin besteht, die Lieferung von Waren und Dienstleistungen eines anderen Unternehmens zu vermitteln. ■ Segment "Business Applications" Im Geschäftssegment "Business Applications" werden Freiberuflern, kleinen und mittleren Unternehmen sowie Privatanwendern ein breites Spektrum an E-Mail-, Hosting-, Cloud- und E-Business-Applikationen angeboten. Zu den Applikationen gehören z. B. Domains, Homepages und E-Shops, Anwendungen für Personal Information Management (E-Mail, Aufgaben, Termine, Adressen), Groupwork, Online-Storage oder Office-Applikationen. Darüber hinaus bietet der Konzern ihren Kunden über Sedo erfolgsbasierte Werbe- und Vertriebsmöglichkeiten an. Neben Deutschland ist die United Internet Gruppe in diesem Geschäftsbereich in Frankreich, Großbritannien, Spanien, Österreich, Schweiz, Polen, Italien, Kanada, Mexiko und den USA aktiv und zählt in allen genannten Ländern zu den führenden Unternehmen. Die Dienstleistungen werden jeweils über unterschiedliche Tochterunternehmend der United Internet Gruppe im In- und Ausland angeboten. Die Kunden zahlen in der Regel im Voraus für einen vertraglich fixierten Zeitraum für die von der Gesellschaft zu erbringenden Leistungen. Die Hauptleistung in der Produktgruppe Domains besteht in der Domainregistrierung für den Endkunden bei der jeweiligen Registry. Bezüglich der zeitlichen Erfassung der Umsatzerlöse aus der Domainregistrierung wird auf die speziellen Regelungen hinsichtlich Lizenzen zurückgegriffen. Da im Falle einer Domain ein Nutzungsrecht an einem im Zeitpunkt der Lizenzgewährung bestehendem (statischen) geistigen Eigentum eingeräumt wird, erfolgt grundsätzlich eine zeitpunktorientierte Umsatzrealisierung. Produktgruppen, die im Rahmen von Mehrkomponentengeschäften Domains enthalten, betreffen vor allem Webhosting Produkte. Die angebotenen Webhosting-Pakete fassen üblicherweise Domainregistrierungen mit weiteren Dienstleistungen wie Speicherkapazität (Webspace) sowie Software-as-a-Service (SaaS) zusammen. Das Leistungsversprechen Webspace betrifft die Zurverfügungstellung von Speicherplatz auf Servern in den Rechenzentren der United Internet Gruppe. SaaS betrifft die Nutzung von Anwendungssoftware durch den Kunden (beispielsweise für die Erstellung von Websites), die auf Servern der United Internet Gruppe gehostet wird. Bei den Leistungsversprechen Webspace als auch SaaS handelt es sich jeweils um zeitraumbezogene Leistungsverpflichtungen, da der Kunde kontinuierlich durch entsprechenden Nutzenzufluss profitiert. Die Kundenverträge der Produktkategorie Webhosting umfassen in der Regel mehrere separate Leistungsverpflichtungen, die sowohl zeitpunkt- (Leistungsverpflichtung Domainregistrierung) als auch zeitraumbezogen (Leistungsverpflichtung Webspace und SaaS) zu realisieren sind. Das Gesamtentgelt aus dem Kundenvertrag wird daher auf die unterschiedlichen Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Mangels separater Einzelveräußerungspreise für Webspace und SaaS sowie einer hohen Variabilität der Preise kommt die Residualmethode für die Aufteilung des Gesamtentgelts zur Anwendung. Der auf die zeitraumbezogenen Dienstleistungen entfallende Umsatzanteil ermittelt sich daher auf Basis des Gesamtentgelts abzüglich des Einzelveräußerungspreises der enthaltenen Domains. Neben den Applikations-Umsätzen werden in diesem Geschäftssegment auch die Umsätze aus der erfolgsabhängigen Werbeform Domain-Marketing abgebildet. Im Domain-Marketing betreibt United Internet (über die Sedo GmbH) eine Handelsplattform für den Domain-Sekundärmarkt (Domain-Handel). Gleichzeitig bietet der Konzern den Domain-Inhabern an, nicht genutzte Domains an Werbetreibende zu vermarkten (Domain-Parking). Neben diesen Kunden-Domains hält der Konzern auch ein eigenes Portfolio an verkauf- bzw. vermarktbaren Domains. Im Domain-Handel erhält der Konzern Provisionen bei erfolgtem Verkauf einer Domain über die Handelsplattform und erzielt darüber hinaus Umsatzerlöse aus Dienstleistungen rund um den Themenbereich Domain-Bewertung und -Transfer. Die Verkaufsprovisionen und Dienstleistungen bemessen sich dabei in der Regel prozentual vom erzielten Verkaufspreis, während es sich bei den sonstigen Dienstleistungen regelmäßig um Festpreise handelt. Beim Domain-Parking erfolgt die Vermarktung (primär über Kooperationen mit Suchmaschinen) hauptsächlich über Textlinks, d. h. über Verweise auf den geparkten Domains auf die Angebote der Werbetreibenden. Der Konzern erhält dabei durch den Kooperationspartner monatlich eine erfolgsabhängige Vergütung auf Basis der generierten Klicks, die durch den Kooperationspartner ermittelt werden. Der Konzern erfasst Verkaufsprovisionen mit Leistungserbringung in den Umsatzerlösen. Die Realisierung des Umsatzes erfolgt daher nach Abschluss der Transaktion bzw. nach der Erbringung der Dienstleistung. In den Umsatzerlösen des Domain-Parkings wird monatlich die von den Kooperationspartnern gutgeschriebene Vergütung erfasst. Ausweis von Veräußerungsgewinnen und -verlusten aus der Veräußerung von Beteiligungsunternehmen Die reguläre Wertfortschreibung und Bewertung von Anteilen an assoziierten Unternehmen - soweit sie ergebniswirksame Effekte betrifft - im Finanzergebnis ausgewiesen (siehe auch Erläuterungen zum Finanzergebnis). Gewinne aus der Veräußerung von solchen Anteilen werden grundsätzlich unter den sonstigen betrieblichen Erträgen, Veräußerungsverluste unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Fremdwährungsumrechnung Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen und der Darstellungswährung der Gesellschaft, aufgestellt. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet. Fremdwährungstransaktionen werden zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst. Hiervon ausgenommen sind Währungsdifferenzen aus Fremdwährungskrediten, soweit sie zur Sicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb eingesetzt werden. Diese werden bis zur Veräußerung der Nettoinvestition direkt im Eigenkapital und erst bei deren Abgang im Periodenergebnis erfasst. Aus diesen Währungsdifferenzen entstehende latente Steuern werden ebenfalls direkt im Eigenkapital erfasst. Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nicht-monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig war. Jegliche im Zusammenhang mit dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs entstehende Geschäfts- oder Firmenwerte und jegliche am beizulegenden Zeitwert ausgerichtete Anpassungen der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden, die aus dem Erwerb dieses ausländischen Geschäftsbetriebs resultieren, werden als Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Geschäftsbetriebs bilanziert und zum Stichtagskurs umgerechnet. Die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe werden zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Die Umrechnung von Erträgen und Aufwendungen erfolgt zum Wechselkurs am Tag des Geschäftsvorfalls (aus praktischen Erwägungen wird zur Umrechnung bei nicht stark schwankenden Wechselkursen ein gewichteter Durchschnittskurs gewählt). Die hieraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden als separater Bestandteil des Eigenkapitals erfasst. Der im Eigenkapital für einen ausländischen Geschäftsbetrieb erfasste kumulative Betrag wird bei der Veräußerung dieses ausländischen Geschäftsbetriebs erfolgswirksam aufgelöst. Die Wechselkurse der wesentlichen Währungen entwickelten sich wie folgt: scroll (im Verhältnis zu 1 Euro) Stichtagskurs Durchschnittskurse 31.12.2019 31.12.2018 2019 2018 US-Dollar 1,123 1,145 1,119 1,181 Britisches Pfund 0,850 0,897 0,877 0,885 Sachanlagen Sachanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Eine Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus dem Abgang des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst. Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden über deren voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die angesetzten Nutzungsdauern ergeben sich aus der folgenden Übersicht: scroll Nutzungsdauer in Jahren Mietereinbauten Bis zu 10 Gebäude 10 bzw. 50 Kraftfahrzeuge 5 bis 6 Telekommunikationsanlagen 7 bis 10 Verteilnetze 20 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Büroeinrichtung 5 bis 13 Server 3 bis 5 Für im Rahmen von Unternehmensakquisitionen erworbene Vermögenswerte des Sachanlagevermögens bestimmt sich die jeweils anzuwendende Restnutzungsdauer vor allem auf Basis der vorgenannten Nutzungsdauern sowie der bereits zum Erwerbszeitpunkt verstrichenen Nutzungsdauer. Die Durchführung von Werthaltigkeitstests sowie die Erfassung von Wertminderungen und Wertaufholungen erfolgt entsprechend der Vorgehensweise für immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer (siehe unten). Fremdkapitalkosten Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind, es sei denn, sie stehen im Zusammenhang mit der Herstellung oder dem Erwerb eines "Qualifying Assets". In der Berichtsperiode sowie im Vorjahr waren keine Fremdkapitalkosten zu aktivieren. Unternehmenszusammenschlüsse und Firmenwerte Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Dies beinhaltet die Erfassung aller identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Geschäftsbetriebs zum beizulegenden Zeitwert. Firmenwerte aus einem Unternehmenszusammenschluss werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs über die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden bemessen. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich oder dann auf Wertminderung geprüft, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert gemindert sein könnte. Zum Zweck der Überprüfung, ob eine Wertminderung vorliegt, muss der Firmenwert, der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurde, vom Übernahmetag an jeder der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns, die aus den Synergien des Zusammenschlusses Nutzen ziehen sollen, zugeordnet werden. Dieses gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des Konzerns diesen Einheiten bereits zugewiesen worden sind. Der Wertminderungsbedarf wird durch den Vergleich von erzielbarem Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, auf die sich der Firmenwert bezieht, mit deren Buchwert ermittelt. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts bzw. einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Verkaufskosten wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Dieses stützt sich auf DCF-Modelle, Bewertungsmultiplikatoren, Börsenkurse von börsengehandelten Tochterunternehmen oder andere zur Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswerts bzw. einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den erzielbaren Betrag, wird der Vermögenswert bzw. die zahlungsmittelgenerierende Einheit als wertgemindert betrachtet und auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Ein für den Firmenwert erfasster Wertminderungsaufwand darf in den nachfolgenden Berichtsperioden nicht aufgeholt werden. Der Konzern nimmt die jährliche Überprüfung der Firmenwerte auf Werthaltigkeit zum Bilanzstichtag vor. Immaterielle Vermögenswerte Der Konzern hat Verfügungsgewalt über einen Vermögenswert, wenn er in der Lage ist, sich den künftigen wirtschaftlichen Nutzen, der aus der zugrunde liegenden Ressource zufließt, zu verschaffen, und er den Zugriff Dritter auf diesen Nutzen beschränken kann. Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten von im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses erworbenen immateriellen Vermögenswerten entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Die immateriellen Vermögenswerte werden in den Folgeperioden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Kosten für selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden mit Ausnahme von aktivierungsfähigen Entwicklungskosten erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Entwicklungskosten eines einzelnen Projekts werden nur dann als immaterieller Vermögenswert aktiviert, wenn der Konzern Folgendes nachweisen kann: ― Die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts kann technisch soweit realisiert werden, dass er genutzt oder verkauft werden kann. ― United Internet beabsichtigt, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen; ― United Internet ist fähig, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen; ― Die Art und Weise, wie der immaterielle Vermögenswert voraussichtlich einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird; United Internet kann u. a. die Existenz eines Markts für die Produkte des immateriellen Vermögenswertes oder für den immateriellen Vermögenswert an sich oder, falls er intern genutzt werden soll, den Nutzen des immateriellen Vermögenswerts nachweisen. ― Adäquate technische, finanzielle und sonstige Ressourcen sind verfügbar, so dass die Entwicklung abgeschlossen und der immaterielle Vermögenswert genutzt oder verkauft werden kann. ― United Internet ist fähig, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben verlässlich zu bewerten. Es wird zwischen nutzbaren immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter und unbestimmter Nutzungsdauer sowie derzeit noch nicht nutzbaren immateriellen Vermögenswerten (Frequenzlizenzen) differenziert. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben und auf eine mögliche Wertminderung überprüft, sofern ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Immaterielle Vermögenswerte, die derzeit noch nicht nutzbare sind werden ebenfalls mögliche Wertminderung überprüft. Die Vorgehensweise des Werthaltigkeitstests entspricht dem des Werthaltigkeitstests für den Firmenwert. Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden im Fall von immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Die erforderlichen Änderungen der Abschreibungsmethode und der Nutzungsdauer werden als Änderungen von Schätzungen behandelt. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Aufwandskategorie erfasst, die der Funktion des immateriellen Vermögenswerts im Unternehmen entspricht. Die Abschreibung von aktivierten Entwicklungskosten beginnt ab dem Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Sie erfolgt über den Zeitraum, über den künftiger Nutzen zu erwarten ist, und wird in den Umsatzkosten erfasst. Während der Entwicklungsphase wird jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie derzeit noch nicht nutzbare immaterielle Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich zum Bilanzstichtag auf Ebene des einzelnen Vermögenswerts oder auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit einer Überprüfung auf Werthaltigkeit unterzogen. Die Vorgehensweise entspricht der des Werthaltigkeitstests für den Firmenwert. Die Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswerts mit unbestimmter Nutzungsdauer wird einmal jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung einer unbestimmten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Änderung der Einschätzung von einer unbestimmten Nutzungsdauer zur begrenzten Nutzungsdauer auf prospektiver Basis vorgenommen. Die Abschreibung der derzeit noch nicht nutzbaren immateriellen Vermögenswerte (Frequenzlizenzen) beginnt zum Zeitpunkt des tatsächlichen Netzbetriebs. Die angesetzten Nutzungsdauern ergeben sich aus der folgenden Übersicht: scroll Nutzungsdauer in Jahren Markenrechte unbestimmt 1) Kundenstamm 4 bis 25 Frequenzlizenzen bis zu 21 Sonstige Rechte und Lizenzen 2 bis 15 Software 3 bis 5 Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte 3 bis 5 1) Die Marke Strato wurde abweichend zum Vorjahr als unbestimmt klassifiziert. Zum 31.12.2018 betrug die voraussichtliche Restnutzungsdauer 1,5 Jahren. Zu jedem Bilanzstichtag wird zudem eine Überprüfung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat. Wenn ein solcher Anhaltspunkt vorliegt, nimmt der Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrags vor. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung des letzten Wertminderungsaufwands eine Änderung in den Schätzungen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags herangezogen wurden. Ist dies der Fall, so wird der Buchwert des Vermögenswerts auf seinen erzielbaren Betrag erhöht. Dieser Betrag darf jedoch nicht den Buchwert übersteigen, der sich nach Berücksichtigung der Abschreibungen ergeben würde, wenn in den früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre. Anteile an assoziierten Unternehmen Anteile an assoziierten Unternehmen sind nach der Equity-Methode bewertet. Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, bei dem der Konzern über maßgeblichen Einfluss verfügt und das weder ein Tochterunternehmen noch ein Joint Venture ist. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Beteiligungsunternehmens mitzuwirken, nicht aber die Beherrschung oder die gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse. Bei sukzessivem Erwerb der Unternehmensanteile erfolgt die Bilanzierung nach der Equity-Methode ab dem Zeitpunkt an dem die Voraussetzungen zur Bilanzierung als assoziiertes Unternehmen erfüllt sind. United Internet bewertet die Alt-Anteile bei einem sukzessiven Anteilserwerb nach der retrospektiven Methode (cost-based-approach). Dabei werden die ursprünglichen Anschaffungskosten der Alt-Anteile als Anschaffungskosten im Rahmen der Equity-Methode übernommen. Bisher in der Neubewertungsrücklage erfasste nicht realisierte Gewinne oder Verluste werden nicht berücksichtigt. Nach der Equity-Methode werden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen in der Bilanz zu Anschaffungskosten zuzüglich nach dem Erwerb eingetretener Änderungen des Anteils der Gesellschaft am Reinvermögen des assoziierten Unternehmens erfasst. Der mit einem assoziierten Unternehmen verbundene Firmenwert ist im Buchwert des Anteils enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben. Die Gewinn- und Verlustrechnung enthält den Anteil der Gesellschaft am Erfolg des assoziierten Unternehmens. Unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens ausgewiesene Änderungen werden von der Gesellschaft in Höhe ihres Anteils erfasst und - sofern zutreffend - in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen der Gesellschaft und dem assoziierten Unternehmen werden entsprechend dem Anteil am assoziierten Unternehmen eliminiert. Mit Verlust des maßgeblichen Einflusses wird ein Gewinn oder Verlust aus dem Abgang des assoziierten Unternehmens erfasst in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen (i) dem Erlös aus der Veräußerung der Anteile, dem beizulegenden Zeitwert zurückbehaltener Anteile sowie der kumulierten auf das assoziierte Unternehmen entfallenden Beträge des sonstigen Konzernergebnisses und (ii) dem Buchwert der abgehenden Beteiligung. Die Abschlüsse des assoziierten Unternehmens werden in der Regel zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Soweit erforderlich, werden Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen. Nach Anwendung der Equity-Methode ermittelt der Konzern, ob es erforderlich ist, einen zusätzlichen Wertminderungsaufwand für die Anteile der Gesellschaft an assoziierten Unternehmen zu erfassen. Besteht ein objektiver Hinweis, dass eine Wertminderung eingetreten ist, erfolgt ein Werthaltigkeitstests entsprechend der Vorgehensweise für den Firmenwert. Objektive Hinweise liegen beispielsweise vor, wenn ein assoziiertes Unternehmen erhebliche finanzielle Schwierigkeiten hat, es Vertragsbrüche begeht, hohe Wahrscheinlichkeit für eine Insolvenz oder Notwendigkeit eines Sanierungsplans beim Beteiligungsunternehmen auftritt oder es zum Wegfall eines aktiven Marktes für die Nettoinvestition aufgrund finanzieller Schwierigkeiten des assoziierten Unternehmens kommt. Ein signifikanter oder länger anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwerts eines assoziierten Unternehmens unter dessen Anschaffungskosten ist ebenfalls ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung. Ein signifikanter Rückgang wird angenommen, wenn die Verringerung des beizulegenden Zeitwerts eines assoziierten Unternehmens am Bilanzstichtag mehr als 25 % der Anschaffungskosten beträgt. Dies gilt nicht, wenn die Umstände und die Sachlage zu diesem Zeitpunkt im Ausnahmefall eindeutig ergeben, dass keine Wertminderung vorliegt. Die Erfassung einer Wertminderung ist erforderlich, wenn der erzielbare Betrag geringer ist als der gesamte Buchwert des assoziierten Unternehmens. Die Wertminderungen werden in der Gesamtergebnisrechnung im Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen erfasst. Steigt der erzielbare Betrag in künftigen Perioden, wird in entsprechendem Umfang eine Wertaufholung vorgenommen. Vertragsvermögenswerte Ein Vertragsvermögenswert ist der Rechtsanspruch des Konzerns auf eine Gegenleistung für von ihm an den Kunden übertragene Güter und Dienstleistungen, sofern dieser Anspruch nicht allein an den Zeitablauf geknüpft ist. Jeder unbedingte Anspruch auf Erhalt einer Gegenleistung wird gesondert als Forderung ausgewiesen. Es wird regelmäßig überprüft, ob ein Vertragsvermögenswert im Wert gemindert ist. Das Vorgehen ist analog zu dem bei finanziellen Vermögenswerten. Vertragsverbindlichkeiten Eine Vertragsverbindlichkeit ist die Verpflichtung des Konzerns, einem Kunden Güter oder Dienstleistung zu übertragen, für die es von diesem eine Gegenleistung empfangen (bzw. noch zu empfangen) hat. Erbringt ein Kunde eine Gegenleistung, bevor der Konzern dem Kunden Güter oder Dienstleistungen übertragen hat, wird eine Vertragsverbindlichkeit zum Zeitpunkt der Zahlung erfasst bzw. spätestens zum Zeitpunkt an dem die Zahlung fällig wird. Vertragsverbindlichkeiten werden als Umsatz erfasst, sobald der Konzern die vertraglichen Leistungen erfüllt. Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten Zusätzliche Kosten, die bei der Anbahnung eines Vertrages mit einem Kunden anfallen (z. B. Vertriebsprovisionen), werden aktiviert, wenn der Konzern davon ausgeht, dass er diese Kosten zurückerlangen wird. Zudem aktiviert der Konzern die bei Erfüllung eines Vertrags mit einem Kunden entstehenden Kosten (z. B. Bereitstellungsentgelte und erwartete Kündigungsentgelte) sofern diese ― nicht in den Anwendungsbereich eines anderen Standards als IFRS 15 (z. B. IAS 2 Vorräte, IAS 16 Sachanlagen oder IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte) fallen, ― mit einem bestehenden oder erwarteten Vertrag zusammenhängen, ― zur Schaffung von Ressourcen oder zur Verbesserung von Ressourcen des Unternehmens führen, die künftig zur (fortgesetzten) Erfüllung von Leistungsverpflichtungen genutzt werden, und ― zu einem erwarteten Ausgleich der Kosten führen wird Aktivierte Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten werden planmäßig über die geschätzte Nutzungsdauer amortisiert. Der Ansatz in der Bilanz erfolgt innerhalb der abgegrenzten Aufwendungen. Die Amortisation von Vertragsanbahnungskosten wird in den Vertriebskosten und die Amortisation von Vertragserfüllungskosten wird in den Umsatzkosten ausgewiesen. Die angesetzten Amortisationsdauern betragen für Vertragsanbahnungskosten 1 bis 5 Jahre und für Vertragserfüllungskosten 3 bis 4 Jahre. Eine Wertminderung wird vorgenommen, wenn der Buchwert der aktivierten Kosten den verbleibenden Teil der erwarteten Gegenleistung des Kunden für die Lieferung von Gütern oder die Erbringung von Dienstleistungen abzüglich der hierfür noch anfallenden Kosten übersteigt. Klassifizierung in kurzfristig und langfristig Der Konzern gliedert seine Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz in kurz- und langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden. Ein Vermögenswert wird als kurzfristig eingestuft, wenn ― die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird oder der Vermögenswert zum Verkauf oder Verbrauch innerhalb dieses Zeitraums gehalten wird, ― der Vermögenswert primär für Handelszwecke gehalten wird, ― die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird oder ― es sich um Zahlungsmittel oder Zahlungsmitteläquivalente handelt, es sei denn, der Tausch oder die Nutzung des Vermögenswerts zur Erfüllung einer Verpflichtung ist für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag eingeschränkt. Alle anderen Vermögenswerte werden als langfristig eingestuft. Eine Schuld wird als kurzfristig eingestuft, wenn ― die Erfüllung der Schuld innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird, ― die Schuld primär für Handelszwecke gehalten wird, ― die Erfüllung der Schuld innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird oder ― der Konzern kein uneingeschränktes Recht zur Verschiebung der Erfüllung der Schuld um mindestens zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag hat. Alle anderen Schulden werden als langfristig eingestuft. Latente Steueransprüche und -schulden werden als langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden eingestuft. Bemessung des beizulegenden Zeitwerts Teilweise werden Vermögenswerte und Schulden entweder bei erstmaliger Erfassung oder auch im Rahmen der Folgebewertung mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld erfolgt, entweder auf dem: ― Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld oder ― vorteilhaftesten Markt für den Vermögenswert bzw. die Schuld, sofern kein Hauptmarkt vorhanden ist. Der Konzern muss Zugang zum Hauptmarkt oder zum vorteilhaftesten Markt haben. Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nicht-finanziellen Vermögenswerts wird die Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt, durch die höchste und beste Verwendung des Vermögenswerts oder durch dessen Verkauf an einen anderen Marktteilnehmer, der für den Vermögenswert die höchste und beste Verwendung findet, wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen. Der Konzern wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei ist die Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und jene nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering zu halten. Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem Input-parameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist: ― Stufe 1 - In aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise ― Stufe 2 - Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt direkt oder indirekt beobachtbar ist ― Stufe 3 - Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt nicht beobachtbar ist. Bei Vermögenswerten und Schulden, die auf wiederkehrender Basis im Abschluss erfasst werden, bestimmt der Konzern, ob Umgruppierungen zwischen den Stufen der Hierarchie stattgefunden haben, indem er am Ende jeder Berichtsperiode die Klassifizierung (basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist) überprüft. Um die Angabeanforderungen über die beizulegenden Zeitwerte zu erfüllen, hat der Konzern Gruppen von Vermögenswerten und Schulden auf der Grundlage ihrer Art, ihrer Merkmale und ihrer Risiken sowie der Stufen der oben erläuterten Fair-Value-Hierarchie festgelegt. Leasingverhältnisse United Internet agiert sowohl als Leasingnehmer als auch als Leasinggeber. Der Großteil der Leasingnehmerverträge im Konzern entfällt auf die Anmietung von Netzinfrastrukturen, Gebäuden, technischen Anlagen und Fahrzeugen. Bei den Gebäuden können verschiedene Mietobjekte / Leasinggegenstände wie beispielsweise Flächen (Büroflächen, Rechenzentrumsflächen, Lagerflächen oder Parkflächen, etc.) als Vertragsgegenstand (d. h. zur Anmietung durch UI) aufgeführt sein. Die angemietete Netzinfrastruktur beinhaltet im Wesentlichen unbeleuchtete Glasfasern (Dark Fibre), Leerrohrsysteme, Kupferdoppeladern sowie Anmietungen von Teilnehmeranschlussleitungen (TAL). Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung zum Zeitpunkt des Abschlusses dieser Vereinbarung getroffen und erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswerts oder bestimmter Vermögenswerte abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswerts einräumt. Hinsichtlich der Auswirkungen der Erstanwendung von IFRS 16 wird auf Kapitel 2.3 verwiesen. Leasingverhältnisse (ab 1. Januar 2019) Der Konzern beurteilt bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Der Konzern erfasst und bewertet alle Leasingverhältnisse (mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist) nach einem einzigen Modell. Der Konzern erfasst Verbindlichkeiten zur Leistung von Leasingzahlungen und Nutzungsrechte für das Recht auf Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswerts. Konzern als Leasingnehmer Nutzungsrechte Der Konzern erfasst Nutzungsrechte zum Bereitstellungsdatum (d. h. zu dem Zeitpunkt, an dem der zugrunde liegende Leasinggegenstand zur Nutzung bereitsteht). Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet und um jede Neubewertung der Leasingverbindlichkeiten berichtigt. Die Kosten von Nutzungsrechten beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Der Konzern bestimmt die Laufzeit des Leasingverhältnisses unter Zugrundelegung der unkündbaren Grundlaufzeit des Leasingverhältnisses sowie unter Einbeziehung der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Verlängerung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option ausüben wird, oder der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Kündigung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option nicht ausüben wird. Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit und erwarteter Nutzungsdauer der Leasingverhältnisse wie folgt abgeschrieben: scroll Nutzungsdauer in Jahren Gebäude 1 bis 17 Netzinfrastrukturen 0,5 bis 25 Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 bis 7 Wenn das Eigentum an dem Leasinggegenstand am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf den Konzern übergeht oder in den Kosten die Ausübung einer Kaufoption berücksichtigt ist, werden die Abschreibungen anhand der erwarteten Nutzungsdauer des Leasinggegenstands ermittelt. Leasingverbindlichkeiten Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern die Leasingverbindlichkeiten zum Barwert der über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zu leistenden Leasingzahlungen. Die Leasingzahlungen beinhalten feste Zahlungen (einschließlich de facto fester Zahlungen) abzüglich etwaiger zu erhaltender Leasinganreize, variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind und Beträge, die voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien entrichtet werden müssen. Die Leasingzahlungen umfassen ferner den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn hinreichend sicher ist, dass der Konzern sie auch tatsächlich wahrnehmen wird, und Strafzahlungen für eine Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in der Laufzeit berücksichtigt ist, dass der Konzern die Kündigungsoption wahrnehmen wird. Variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, werden in der Periode, in der das Ereignis oder die Bedingung, dass bzw. die diese Zahlung auslöst, eingetreten ist, aufwandswirksam erfasst. Nach dem Bereitstellungsdatum wird der Betrag der Leasingverbindlichkeiten erhöht, um dem höheren Zinsaufwand Rechnung zu tragen, und verringert, um den geleisteten Leasingzahlungen Rechnung zu tragen. Zudem wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeiten bei Änderungen des Leasingverhältnisses, Änderungen der Laufzeit des Leasingverhältnisses, Änderungen der Leasingzahlungen (z. B. Änderungen künftiger Leasingzahlungen infolge einer Veränderung des zur Bestimmung dieser Zahlungen verwendeten Index oder Zinssatzes) oder bei einer Änderung der Beurteilung einer Kaufoption für den zugrunde liegenden Vermögenswert neu bewertet. Für die Bewertung der Nutzungsrechte und Leasing- Verbindlichkeiten wird der Grenzfremdkapitalzinssatz herangezogen. Zur Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes werden Referenzzinssätze für einen Zeitraum von bis zu 17 Jahren aus laufzeitadäquaten risikolosen Zinssätze, erhöht um Kreditrisikoaufschläge, abgeleitet. Kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt und andere Wahlrechte Der Standard sieht die Ausnahmen von der Bilanzierung nach IFRS 16 vor, bei kurzfristigen Leasingverträgen (z.B. Leasingverträge mit einer Laufzeit von 12 Monaten oder weniger) und im Falle von geringwertigen Wirtschaftsgütern (z.B. PCs) den Ansatz eines Nutzungsrechts zu unterlassen. Kurzfristige Leasingverträge treten in der United Internet nur in sehr geringem Umfang auf und werden daher aus Wesentlichkeitsgründen nicht gemäß IFRS 16 aktiviert. Für die nur in geringem Umfang bestehenden Leasingvereinbarungen über geringwertige Wirtschaftsgüter wird das Wahlrecht der Nichtbilanzierung nach IFRS 16 fallweise wahrgenommen. Leasingzahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst. Es besteht das Wahlrecht zur Portfoliobildung von Verträgen mit gleichen oder ähnlichen Eigenschaften, das für Assetklassen Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) und Hauptverteilerstandorte (HVT) wahrgenommen wird. Die Ausnahmeregelung, jede Leasingkomponente eines Vertrags und alle damit verbundenen Nichtleasingkomponenten als eine einzige Leasingkomponente zu erfassen, wird für die Klasse der zugrundeliegenden Glasfasern, HVT und KFZ in Anspruch genommen, nicht jedoch für die Leasingvereinbarungen für Gebäude. Konzern als Leasinggeber In den Fällen, in denen Konzerngesellschaften Finanzierungsleasingverträge als Leasinggeber vereinbaren, erfolgt ein Ansatz einer Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswertes des Leasingverhältnisses. Die Leasingzahlungen werden in Tilgung der Leasingforderung sowie in Finanzerträge aufgeteilt. Trägt der Konzern die wesentlichen Chancen und Risiken (Operating Lease), wird der Leasing-Gegenstand vom Leasinggeber in der Bilanz angesetzt. Die Bewertung des Leasing-Gegenstands richtet sich nach den für den Leasing-Gegenstand einschlägigen Bilanzierungsvorschriften. Die Leasingraten werden vom Leasinggeber erfolgswirksam vereinnahmt. Die Regelungen der Bilanzierung als Leasinggeber haben sich durch die Einführung von IFRS 16 gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Leasingverhältnisse (bis 31. Dezember 2018) Konzern als Leasingnehmer Finanzierungs-Leasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken am Leasinggegenstand auf den Konzern übertragen werden, führen zur Aktivierung des Leasinggegenstands zum Zeitpunkt des Beginns der Laufzeit des Leasingverhältnisses. Der Leasinggegenstand wird mit seinem beizulegenden Zeitwert oder mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser Wert niedriger ist, angesetzt. Leasingzahlungen werden derart in Finanzaufwendungen und den Tilgungsanteil der Restschuld aufgeteilt, dass über die Laufzeit des Leasingverhältnisses ein konstanter Zinssatz auf die verbliebene Leasingschuld entsteht. Finanzaufwendungen werden erfolgswirksam erfasst. Ist der Eigentumsübergang auf den Konzern am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses nicht hinreichend sicher, so werden die aktivierten Leasingobjekte über den kürzeren der beiden Zeiträume aus erwarteter Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingverhältnisses vollständig abgeschrieben. Wesentliche Verträge, die als Finanzierungsleasing einzustufen sind, betreffen Vereinbarungen über IRUs (Indefeasible Rights of Use) sowie die Nutzung der angemieteten Stadtnetze der Versatel Gruppe. IRUs werden entsprechend der Vertragslaufzeit oder im Fall von günstigen Kaufoptionen über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Leasingzahlungen für Operating-Leasing-Verhältnisse werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Finanzinstrumente Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und beim anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Finanzielle Vermögenswerte - erstmalige Erfassung und Bewertung Mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten oder deren Laufzeit weniger als ein Jahr beträgt, bewertet der Konzern alle finanziellen Vermögenswerte bei ihrer erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert und im Fall eines finanziellen Vermögenswerts, der in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, zuzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten oder deren Laufzeit weniger als ein Jahr beträgt, werden mit dem Transaktionspreis bewertet. In diesem Zusammenhang wird auf die Rechnungslegungsmethoden im Abschnitt Umsatzrealisierung - Erlöse aus Verträgen mit Kunden verwiesen. Käufe oder Verkäufe finanzieller Vermögenswerte, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines Zeitraums vorsehen, der durch Vorschriften oder Konventionen des jeweiligen Marktes festgelegt wird (marktübliche Käufe), werden am Handelstag erfasst, d. h. am Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist. Finanzielle Vermögenswerte - Folgebewertung Die für Zwecke der Folgebewertung im Rahmen der erstmaligen Erfassung vorzunehmende Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte hängt von den Eigenschaften der vertraglichen Cashflows der finanziellen Vermögenswerte und vom Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte ab. Für die Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte in drei Kategorien klassifiziert: ― zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente) (At Amortized Cost - ac) ― erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit or Loss -fvoci) in die Gesamtergebnisrechnung. ― erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (At Fair Value through Profit or Loss - fvtpl) Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente) Der Konzern bewertet finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind: ― Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows zu halten, und ― die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Cashflows, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in Folgeperioden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und sind auf Wertminderungen zu überprüfen. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn der Vermögenswert ausgebucht, modifiziert oder wertgemindert wird. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung Beim erstmaligen Ansatz kann der Konzern unwiderruflich die Wahl treffen, seine Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente zu klassifizieren, wenn sie die Definition von Eigenkapital nach IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung erfüllen und nicht zu Handelszwecken gehalten werden. Die Klassifizierung erfolgt einzeln für jedes Instrument. Gewinne und Verluste aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden niemals in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Dividenden werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiger Ertrag erfasst, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung besteht, es sei denn, durch die Dividenden wird ein Teil der Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts zurückerlangt. In diesem Fall werden die Gewinne im sonstigen Ergebnis erfasst. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente werden nicht auf Wertminderung überprüft. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte Die Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte enthält die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte, finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden, oder finanzielle Vermögenswerte, die zwingend zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Finanzielle Vermögenswerte werden zwingend als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke der Veräußerung oder des Rückkaufs in der nahen Zukunft erworben werden. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten eingestuft. Auch finanzielle Vermögenswerte mit Cashflows, die nicht ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen, werden unabhängig vom Geschäftsmodell als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert und entsprechend bewertet. Zudem können Schuldinstrumente beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert werden, wenn dadurch eine Rechnungslegungsanomalie beseitigt oder signifikant verringert wird. Ein in einen hybriden Vertrag eingebettetes Derivat mit einer finanziellen oder nicht-finanziellen Verbindlichkeit als Basisvertrag wird vom Basisvertrag getrennt und separat bilanziert, wenn die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken des eingebetteten Derivats nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind, ein eigenständiges Instrument mit den gleichen Bedingungen wie das eingebettete Derivat die Definition eines Derivats erfüllen würde und der hybride Vertrag nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wobei die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts saldiert in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Dividenden aus börsennotierten Eigenkapitalinstrumenten werden ebenfalls als sonstiger Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn Rechtsanspruch auf Zahlung besteht. Finanzielle Vermögenswerte - Ausbuchung Ein finanzieller Vermögenswert (bzw. ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts oder ein Teil einer Gruppe ähnlicher finanzieller Vermögenswerte) wird ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert erloschen sind. Die im Sonstigen Ergebnis erfassten Gewinne und Verluste für ein erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in das kumulierte Ergebnis umgebucht. Bei anteiligem Abgang erfolgt eine anteilige Umbuchung. Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten wendet der Konzern eine vereinfachte (einstufige) Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste an, wobei zu jedem Abschlussstichtag eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste erfasst wird. Die Erwartungsbildung bezüglich künftiger Kreditverluste erfolgt anhand regelmäßiger Überprüfungen sowie Bewertungen im Rahmen der Kreditüberwachung. Aus historischen Daten werden regelmäßig Zusammenhänge zwischen Kreditverlusten und verschiedenen Faktoren (z. B. Zahlungsvereinbarung, Überfälligkeit, Mahnstufe, etc.) abgeleitet. Auf Basis dieser Zusammenhänge ergänzt um aktuelle Beobachtungen und zukunftsbezogene Annahmen bezüglich des zum Stichtag im Bestand befindlichen Portfolios an Forderungen und Vertragsvermögenswerten erfolgt eine Schätzung künftiger Kreditverluste. Der Konzern erfasst bei allen anderen Schuldinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden und nicht Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste. Erwartete Kreditverluste basieren auf der Differenz zwischen den vertraglichen Cashflows, die vertragsgemäß zu zahlen sind, und der Summe der Cashflows, deren Erhalt der Konzern erwartet, abgezinst mit einem Näherungswert des ursprünglichen Effektivzinssatzes. Die erwarteten Cashflows beinhalten die Cashflows aus dem Verkauf der gehaltenen Sicherheiten oder anderer Kreditbesicherungen, die wesentlicher Bestandteil der Vertragsbedingungen sind. Erwartete Kreditverluste werden in zwei Schritten erfasst. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, die auf einem Ausfallereignis innerhalb der nächsten zwölf Monate beruhen. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste erfasst, unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt. Das operative Geschäft des Konzerns liegt im Wesentlichen im Massenkundengeschäft. Ausfallrisiken wird somit mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die Einzelwertberichtigung überfälliger Forderungen erfolgt im Wesentlichen in Abhängigkeit der Altersstruktur der Forderungen mit unterschiedlichen Bewertungsabschlägen, die im Wesentlichen aus den Erfolgsquoten der mit dem Einzug überfälliger Forderungen beauftragten Inkassobüros abgeleitet werden. Die Altersstruktur der Forderungen ist in der Anhangsangabe 19 ersichtlich. Alle Forderungen, die mehr als 365 Tage überfällig sind, werden zu 100 % einzelwertberichtigt. Die Ausbuchung vollständig wertberichtigter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt 180 Tage nach Inkassoübergabe, sofern keine positive Rückmeldung von Seiten des Inkassounternehmens erfolgt und auch kein unerwarteter Zahlungseingang des Kunden auf eine wertberichtigte Forderung eingeht, oder bei Kenntnis der Zahlungsunfähigkeit des Kunden vor oder nach Übergabe zu den Inkassobüros. Weitere Einzelheiten zur Wertminderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten sind in den folgenden Anhangsangaben enthalten: ― Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen (Anhangsangabe 3) ― Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Anhangsangabe 19) ― Vertragsvermögenswerte (Anhangsangabe 20) ― Zielsetzung und Methoden des Finanzrisikomanagements (Anhangsangabe 43) Finanzielle Verbindlichkeiten - Erstmaliger Ansatz und Bewertung Finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz als finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, oder als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten klassifiziert. Sämtliche finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet, im Fall von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten. Finanzielle Verbindlichkeiten - Folgebewertung Die Folgebewertung finanzieller Verbindlichkeiten hängt von deren Klassifizierung ab: Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten Diese Kategorie umfasst vom Konzern abgeschlossene derivative Finanzinstrumente. Getrennt erfasste eingebettete Derivate werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten eingestuft. Gewinne oder Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten Nach der erstmaligen Erfassung erfolgt die Bewertung der als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet klassifizierten finanziellen Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung von Agien und Disagien sowie von Gebühren oder Kosten berechnet, die einen integralen Bestandteil des Effektivzinssatzes darstellen. Die Amortisation mittels der Effektivzinsmethode ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der Finanzierungsaufwendungen enthalten. Finanzielle Verbindlichkeiten - Ausbuchung Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die ihr zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder erloschen ist. Wird eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit desselben Kreditgebers mit substanziell anderen Vertragsbedingungen ausgetauscht oder werden die Bedingungen einer bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert, so wird ein solcher Austausch oder eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und Ansatz einer neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen den jeweiligen Buchwerten wird erfolgswirksam erfasst. Wird der Austausch oder die Änderung nicht wie eine Tilgung erfasst, so führen gegebenenfalls angefallene Kosten oder Gebühren zu einer Anpassung des Buchwerts der Verbindlichkeit und werden über die Restlaufzeit der geänderten Verbindlichkeit amortisiert. Saldierung von Finanzinstrumenten Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden saldiert und der Nettobetrag in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen. Finanzinstrumente - Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen Der Konzern verwendet von Zeit zu Zeit derivative Finanzinstrumente, um sich gegen Zins- und Währungsrisiken abzusichern. Derivative Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Zinsderivaten wird auf Basis von Barwertmodellen unter Einbeziehung von Marktinformationen (Zinsstrukturkurven) sowie - sofern wesentlich - des individuellen Kreditrisikos der Gesellschaft ermittelt. Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als Schulden, wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist. Gewinne oder Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten werden sofort erfolgswirksam erfasst. Bei Eingehen von Sicherungsgeschäften zur Absicherung des Risikos von Schwankungen der Cashflows werden bestimmte Derivate bestimmten Grundgeschäften zugeordnet, welche einem bestimmten mit einem erfassten Vermögenswert oder einer Schuld verbundenen Risiko oder dem mit einer vorgesehenen Transaktion verbundenen Risiko zugeordnet werden können (Cashflow-Hedge). Im Rahmen eines Sicherungszusammenhangs (Hedge) werden die Sicherungsinstrumente ebenfalls zu Marktwerten bilanziert. Allerdings erfolgt die Erfassung der Wertänderungen bezogen auf den effektiven Teil erfolgsneutral in der Cashflow-Hedge-Rücklage, die einen separaten Posten innerhalb des Eigenkapitals darstellt. Ineffektivitäten werden ergebniswirksam erfasst. Die zugrunde liegende Effektivitätsmessung wird zu jedem Stichtag, zu dem Abschlüsse veröffentlicht werden, auf der Basis der "hypothetischen Derivate-Methode" vorgenommen. Die im Eigenkapital erfassten Beträge werden in der Periode in die Gesamtergebnisrechnung umgebucht, in der die abgesicherte Transaktion das Periodenergebnis beeinflusst, z. B. dann, wenn abgesicherte Finanzerträge oder -aufwendungen erfasst werden oder wenn ein erwarteter Verkauf durchgeführt wird. Vorräte Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Verkaufserlös abzüglich der geschätzten notwendigen Vertriebskosten. Zur Berücksichtigung von Bestandsrisiken werden angemessene Wertberichtigungen für Überbestände vorgenommen. Die Bewertung fußt dabei unter anderem auch auf zeitabhängigen Gängigkeitsabschlägen. Sowohl die Höhe, als auch die zeitliche Verteilung der Abschläge stellen eine bestmögliche Schätzung des Nettoveräußerungswerts dar und sind daher mit Schätzungsunsicherheiten behaftet. Bei Anzeichen für einen gesunkenen Nettoveräußerungserlös werden die Vorratsbestände durch entsprechende Wertminderungsaufwendungen korrigiert. Eigene Anteile Eigene Anteile werden vom Eigenkapital abgezogen. Der Kauf, der Verkauf, die Ausgabe oder die Einziehung von eigenen Anteilen wird nicht erfolgswirksam erfasst. Die Einziehung eigener Anteile bewirkt eine anteilige Auflösung der im Eigenkapital ausgewiesenen Position "Eigene Anteile" zulasten des übrigen Eigenkapitals. Hierzu nutzt der Konzern die folgende Verwendungsreihenfolge: ― In Höhe des Nennbetrags erfolgt die Erfassung der Einziehung immer zu Lasten des Grundkapitals. ― Der den Nennbetrag übersteigende Betrag wird zunächst bis in Höhe des Wertbeitrags aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen (SAR und Wandelschuldverschreibungen) gegen die Kapitalrücklage ausgebucht. ― Ein den Wertbeitrag aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen übersteigender Betrag wird gegen das kumulierte Konzernergebnis ausgebucht. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen aus Bankguthaben, sonstigen Geldanlagen, Schecks und Kassenbeständen, die allesamt einen hohen Liquiditätsgrad und eine - gerechnet vom Erwerbszeitpunkt - Restlaufzeit von unter 3 Monaten aufweisen. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu Anschaffungskosten bewertet. Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Die Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden mit Gehaltszahlung an den Arbeitnehmer als Aufwand erfasst. Rückstellungen Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn der Konzern eine gegenwärtige (gesetzliche oder faktische) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (wie z. B. bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand aus der Bildung einer Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich der Erstattung ausgewiesen. Ist der aus der Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich, werden Rückstellungen zu einem Zinssatz vor Steuern abgezinst, der - sofern im Einzelfall erforderlich - die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegelt. Im Falle einer Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Finanzaufwendungen erfasst. Aktienbasierte Vergütung Als Entlohnung für die geleistete Arbeit erhalten Mitarbeiter und Vorstände des Konzerns eine aktienbasierte Vergütung in Form von Eigenkapitalinstrumenten und in Form der Gewährung von Wertsteigerungsrechten, die nach Wahl der Gesellschaft in bar oder durch Eigenkapitalinstrumente ausgeglichen werden können. Da bei keiner Vereinbarung für die United Internet Gruppe eine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich vorliegt, werden sämtliche aktienbasierten Vergütungstransaktionen als Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bilanziert. Die Kosten aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente werden mit dem beizulegenden Zeitwert dieser Eigenkapitalinstrumente zum Zeitpunkt ihrer Gewährung bemessen. Der beizulegende Zeitwert wird unter Anwendung eines geeigneten Optionspreismodells ermittelt. Mit dem zugehörigen Bewertungsverfahren wird die Wertkomponente im Zusagezeitpunkt auch für die Folgebewertung bis zum Ende der Laufzeit festgelegt. Umgekehrt ist zu jedem Bewertungsstichtag eine Neueinschätzung des zu erwartenden Ausübungsvolumens vorzunehmen mit der Folge einer entsprechenden Anpassung des Zuführungsbetrags unter Berücksichtigung der bislang schon erfolgten Zuführung. Notwendige Anpassungsbuchungen sind jeweils in der Periode vorzunehmen, in der neue Informationen über das Ausübungsvolumen bekannt werden. Die Erfassung von aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente resultierenden Aufwendungen und die korrespondierende Erhöhung des Eigenkapitals erfolgt über den Zeitraum, in dem die Ausübungs- bzw. Leistungsbedingungen erfüllt werden müssen (sog. Erdienungszeitraum). Dieser Zeitraum endet am Tag der ersten Ausübungsmöglichkeit, d. h. dem Zeitpunkt, an dem der betreffende Mitarbeiter unwiderruflich bezugsberechtigt wird. Die an jedem Bilanzstichtag bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübungsmöglichkeit ausgewiesenen kumulierten Aufwendungen aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente reflektieren den bereits abgelaufenen Teil des Erdienungszeitraums sowie die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die nach bestmöglicher Schätzung des Konzerns mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich ausübbar werden. Der im Periodenergebnis erfasste Ertrag oder Aufwand entspricht der Entwicklung der zu Beginn und am Ende des Berichtszeitraums erfassten kumulierten Aufwendungen. Für Vergütungsrechte, die nicht ausübbar werden, wird kein Aufwand erfasst. Ergebnis je Aktie Das "unverwässerte" Ergebnis je Aktie (Basic Earnings per Share) wird berechnet, indem das den Inhabern von Namensaktien zuzurechnende Ergebnis durch den für den Zeitraum gewogenen Durchschnitt der ausgegebenen Aktien geteilt wird. Das "verwässerte" Ergebnis je Aktie (Diluted Earnings per Share) wird ähnlich dem Ergebnis je Aktie ermittelt, mit der Ausnahme, dass die durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien um den Anteil erhöht wird, der sich ergeben hätte, wenn die aus dem ausgegebenen Mitarbeiterbeteiligungsprogramm resultierenden ausübbaren Bezugsrechte ausgeübt worden wären. Das "unverwässerte" und "verwässerte" Ergebnis werden zusätzlich getrennt für die fortgeführten und nicht fortgeführten Geschäftsbereiche angegeben. Finanzerträge Zinserträge werden erfasst, wenn die Zinsen entstanden sind (unter Verwendung des Effektivzinssatzes, d. h. des Kalkulationszinssatzes, mit dem geschätzte künftige Zahlungsmittelzuflüsse über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswerts abgezinst werden). Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst. Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Aufwandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen. Zuwendungen für einen Vermögenswert kürzen den Buchwert des Vermögenswerts. Tatsächliche und latente Steuern Der Steueraufwand einer Periode setzt sich zusammen aus tatsächlichen Steuern und latenten Steuern. Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Transaktionen, die im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst werden. In diesen Fällen werden die Steuern entsprechend im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst. Tatsächliche Steuern werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz. Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, mit Ausnahme der ― latenten Steuerschuld aus dem erstmaligen Ansatz eines Firmenwerts oder eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Periodenergebnis nach IFRS noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, und der ― latenten Steuerschuld aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures stehen, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und nicht genutzten Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können, mit Ausnahme von ― latenten Steueransprüchen aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall entstehen, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Periodenergebnis nach IFRS noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, und ― latenten Steueransprüchen aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures stehen, wenn es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden und kein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporären Differenzen verwendet werden können. Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht. Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn der Konzern einen einklagbaren Anspruch zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden. 2.2 Zusammenfassung der Bewertungsgrundsätze Die Bewertungsgrundsätze des Konzerns stellen sich - soweit keine Wertminderungen vorliegen - zusammengefasst und vereinfachend im Wesentlichen wie folgt dar: scroll Bilanzposten Bewertung VERMÖGENSWERTE Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Fortgeführte Anschaffungskosten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Fortgeführte Anschaffungskosten Vertragsvermögenswerte Fortgeführte Anschaffungskosten Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer Fortgeführte Anschaffungskosten mit unbestimmter Nutzungsdauer Impairment-only-Ansatz Sachanlagen Fortgeführte Anschaffungskosten Anteile an assoziierten Unternehmen Equity Methode Sonstige finanzielle Vermögenswerte Eigenkapitalinstrumente Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung Derivate Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert übrige Fortgeführte Anschaffungskosten Vorräte Niedrigerer Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert Abgegrenzte Aufwendungen Fortgeführte Anschaffungskosten Ertragsteueransprüche Erwarteter Zahlungseingang gegenüber Steuerbehörden, welche auf Steuersätzen basiert, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte Fortgeführte Anschaffungskosten Latente Steueransprüche Undiskontierte Bewertung mit den Steuersätzen, die in der Periode gültig sind, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird SCHULDEN Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Fortgeführte Anschaffungskosten Latente Steuerschulden Undiskontierte Bewertung mit den Steuersätzen, die in der Periode gültig sind, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird Ertragsteuerschulden Erwartete Zahlung an Steuerbehörden, welche auf Steuersätzen basiert, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Fortgeführte Anschaffungskosten Vertragsverbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten Sonstige Rückstellungen Erwarteter diskonierter Betrag der zum Abfluss von Ressourcen führen wird Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten Derivate Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert übrige Fortgeführte Anschaffungskosten Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten 2.3 Auswirkungen neuer bzw. geänderter IFRS Für das Geschäftsjahr ab dem 1. Januar 2019 sind die folgenden Standards erstmals verpflichtend in der EU anzuwenden: scroll Standard Anwendungspflicht für Geschäftsjahre beginnend ab Übernahme durch EU Kommission IFRS 3, IFRS 11, IAS 12, IAS 23 Jährliches Änderungsverfahren 2015 - 2017 01.01.2019 ja IFRS 16 Leasingverhältnisse 01.01.2019 ja IFRS 9 Änderung: Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung 01.01.2019 ja IAS 19 Änderung: Planänderungen, Kürzung oder Abgeltung 01.01.2019 ja IAS 28 Klarstellung zu IAS 28 Langfristige Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures 01.01.2019 ja IFRIC 23 Unsicherheit in Bezug auf Ertragsteuern 01.01.2019 ja Leasingverhältnisse Die wesentlichen Auswirkungen aus der erstmaligen Anwendung der IFRS 16 ergeben sich aus der Verpflichtung des Leasingnehmers, alle Leasingverträge innerhalb der Bilanz zu zeigen. IFRS 16 wurde im Januar 2016 veröffentlicht und ersetzt "IAS 17 Leasingverhältnisse", "IFRIC 4 Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält", "SIC-15 Operating-Leasingverhältnisse - Anreize" und "SIC-27 Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen". IFRS 16 legt die Grundsätze für den Ansatz und die Bewertung, Darstellung und Offenlegung von Leasingverträgen fest und verpflichtet die Leasingnehmer alle Leasingverträge innerhalb der Bilanz zu zeigen. In den Anwendungsbereich des IFRS 16 fallen grundsätzlich die Nutzungsüberlassung von Vermögenswerten, Miet- und Pachtverträge, Untermietverhältnisse sowie Sale-and-Leaseback-Transaktionen. In Bezug auf das Leasing bestimmter immaterieller Vermögenswerte besteht ein Wahlrecht zur Anwendung des IFRS 16. Danach wird für die Dauer des Leasingverhältnisses ein Vermögenswert aktiviert, der das Recht zur Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswertes darstellt (Nutzungsrecht). Gleichzeitig erfolgt die Passivierung einer Verbindlichkeit in Höhe der künftigen Leasingzahlungen vermindert um den Zinsanteil (d. h. die Leasingverbindlichkeit). In der Folgeperiode erfolgt eine aufwandswirksame Anpassung der Leasingverbindlichkeit aufgrund von Zinsen und ein Abschreibungsaufwand für das Nutzungsrecht. Der Standard sieht zwei Ausnahmen von der Bilanzierung nach IFRS 16 vor - Leasing von geringwertigen Wirtschaftsgütern (z. B. PCs) und kurzfristige Leasingverträge (z. B. Leasingverträge mit einer Laufzeit von 12 Monaten oder weniger). IFRS 16 gilt erstmals für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Der Leasingnehmer ist auch verpflichtet, die Leasingverbindlichkeit bei Eintritt bestimmter Ereignisse neu zu bewerten (z. B. Änderung der Laufzeit des Leasingverhältnisses, Änderung der zukünftigen Leasingzahlungen infolge einer Änderung eines Index oder eines Satzes, der zur Bewertung der Verbindlichkeiten bzw. Zahlungen verwendet wird). Der Leasingnehmer wird in der Regel den Betrag der Neubewertung der Leasingverbindlichkeit als Anpassung des Nutzungsrechts erfassen. Gemäß IFRS 16 werden in der Leasingbilanzierung grundsätzlich feste Leasingzahlungen berücksichtigt. Variable Zahlungen finden nur Berücksichtigung, wenn sie an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind. Unterleasingverhältnisse werden zusätzlich zum ursprünglichen Hauptleasingverhältnis bilanziert. Die Unterleasingverhältnisse stellen dabei Vereinbarungen als Leasinggeber dar. Die Einstufung als Finanzierungs- oder Operating Leasingverhältnis erfolgt dabei im Verhältnis zur Laufzeit des Hauptleasingverhältnisses. Der United Internet Konzern hat sich für die modifiziert retrospektive Erstanwendungsmethode entschieden und wendet den praktischen Behelf für den Übergang an. Danach wird zum 1. Januar 2019 nicht erneut beurteilt, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Stattdessen hat der Konzern den Standard nur auf solche Verträge angewendet, die er zuvor unter Anwendung von IAS 17 und IFRIC 4 zum Erstanwendungszeitpunkt als Leasingverhältnis eingestuft hat. Darüber hinaus wird das Wahlrecht ausgeübt, bei erstmaliger Anwendung den Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht in Höhe des Werts der dazugehörigen Leasingverbindlichkeit anzusetzen. Das Nutzungsrecht wird um den Betrag der für Leasingverhältnisse im Voraus geleisteten oder abgegrenzten Leasingzahlungen berichtigt, der in der dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung unmittelbar vorausgehenden Bilanz ausgewiesen wurde. Die Anwendung der neuen Vorschrift führte in der Konzernbilanz von United Internet zu einem Anstieg des Anlagevermögens (für das Nutzungsrecht) und gleichzeitig zu einem Anstieg der Finanzverbindlichkeiten (aufgrund der Zahlungsverpflichtung). In der Gewinn- und Verlustrechnung führte dies zu einer Reduzierung der Mietaufwendungen, höheren Abschreibungen sowie Zinsaufwendungen. Die Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten wurden in der Bilanz nicht gesondert ausgewiesen, sondern den Sachanlagen bzw. den sonstigen Verbindlichkeiten zugeordnet. scroll T€ Buchwert zum 01.01.2019 Sachanlagen Nutzungsrechte an - Grundstücken und Bauten 175.556 - Betriebs- und Geschäftsausstattung 7.131 - Netzinfrastruktur/Telekommunikationsanlagen 182.629 - davon aus Umbuchung aus IAS 17 80.852 Summe Nutzungsrechte an Sachanlagen 365.049 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Leasingverbindlichkeiten - Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten 85.861 - Langfristige Leasingverbindlichkeiten 274.914 - davon aus Finanzierungsleasing nach IAS 17 81.940 Summe Leasingverbindlichkeiten 360.508 Umklassifizierung in Nutzungsrechte aus Sachanlagen -80.852 Abgegrenzte Aufwendungen -10.023 Umklassifizierung aus Leasingverbindlichkeiten aus Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurzfristig) -15.338 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (langfristig) -67.153 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) -1.396 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (langfristig) -2.690 Die Überleitung der Operating Leasing-Verpflichtungen zum 31. Dezember 2018, abgezinst mit den entsprechenden Grenzfremdkapitalzinssätzen und dem Eröffnungsbilanzwert der Leasing-Verbindlichkeiten zum 1. Januar 2019 ergibt sich wie folgt: scroll in T€ 01.01.2019 Operating-Lease: Mindestleasingzahlungen (nominal) gesamt 31.12.2018 240.616 Änderungen aufgrund Neuregelung Leasing-Verhältnisse -4.865 Verbindlichkeit aus Finanzierungsleasing nach IAS 17 31.12.2018 82.491 zzgl. optionaler Verlängerungszeiträume (über Mindestlaufzeit hinaus) 78.363 abzgl. Diskontierungseffekt -35.830 Finanzierungsverbindlichkeit IFRS 16 - 01.01.2019 360.775 Die Änderungen aufgrund Neudefinition von Leasing-Verhältnissen betreffen variable Leasingzahlungen, die nicht in die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten einbezogen werden. Für die Bewertung der Nutzungsrechte und Leasing- Verbindlichkeiten wird der Grenzfremdkapitalzinssatz herangezogen. Zur Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes werden Referenzzinssätze für einen Zeitraum von bis zu 17 Jahren aus laufzeitadäquaten risikolosen Zinssätzen abgeleitet. Die Abzinsung zum 1. Januar 2019 wurde unter Verwendung eines gewichteten durchschnittlichen Grenzfremdkapitalzinssatzes von 3,90% vorgenommen. Seit der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 sind bis zum 31. Dezember 2019 Nutzungsrechte in Höhe von 31.096 T€ zugegangen. Diese unterteilen sich in Grundstücke und Bauten (8.116 T€) sowie Netzinfrastruktur- und Kommunikationsanlagen (22.980 T€). Für weiteren Informationen bezüglich Leasingverhältnisse wird auf Anhangsangabe 45 verwiesen. Die Bilanzierung als Leasinggeber nach IFRS 16 ist gegenüber der vorherigen Bilanzierung nach IAS 17 im Wesentlichen unverändert. Die Leasinggeber werden weiterhin alle Leasingverträge nach dem gleichen Klassifizierungsprinzip wie in IAS 17 klassifiziert. Aus den weiteren Änderungen der IFRS haben sich keine wesentlichen Auswirkungen ergeben. 2.4 Bereits veröffentlichte, aber noch nicht anzuwendende Rechnungslegungsstandards Neben den vorgenannten, verpflichtend anzuwendenden IFRS wurden vom IASB noch weitere IFRS und IFRIC veröffentlicht, die das Endorsement der EU bereits teilweise durchlaufen haben, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt verpflichtend anzuwenden sind. Die United Internet AG wird diese Standards voraussichtlich erst zum Zeitpunkt der verpflichtenden Anwendung im Konzernabschluss umsetzen. scroll Standard Anwendungspflicht für Geschäftsjahre beginnend ab Übernahme durch EU Kommission Rahmenkonzept Überarbeitetes Rahmenkonzept 01.01.2020 Nein IFRS 3 Änderung: Definition eines Geschäftsbetriebs 01.01.2020 Nein IAS 1, IAS 8 Änderung: Definition of Material 01.01.2020 Nein IFRS 9, IAS 39, IFRS 7 Reform der Refernezzinssätze 01.01.2020 Nein IFRS 17 Bilanzierung von Versicherungsverträgen 01.01.2021 Nein Aus den bereits veröffentlichten, aber noch nicht anzuwendenden Änderungen der IFRS werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet. 3. Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen vom Management getroffen, die sich auf die Höhe der zum Stichtag ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie den Ausweis von Eventualschulden auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit könnten jedoch Ergebnisse entstehen, die in der Zukunft zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen. Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden hat die Unternehmensleitung folgende Ermessensentscheidungen, die die Beträge im Abschluss wesentlich beeinflussen, getroffen. Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert. Umsatzrealisierung Die Bestimmung der Einzelveräußerungspreise für die Hardware erfolgt auf Basis des sog. Adjusted Market Assessment Approach, welcher eine Schätzung der relevanten Marktpreise für die Hardware erforderlich macht. Änderungen dieser Schätzungen können die Allokation des Transaktionsentgelts auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen beeinflussen und somit auch Auswirkung auf die Höhe und den zeitlichen Verlauf der Umsatzrealisierung haben. Darüber hinaus werden im Rahmen der Anwendung des Portfolioansatzes verschiedene weitere Annahmen und Schätzungen getroffen, die auf Erfahrungen aus der Vergangenheit und auf vorliegende Erkenntnisse zum Zeitpunkt des Abschlussstichtages beruhen. Änderungen dieser Annahmen und Schätzungen können sich in ihrer Gesamtheit ebenfalls wesentlich auf die Höhe und den zeitlichen Verlauf der Umsatzrealisierung auswirken. Kosten der Vertragserfüllung und der Vertragsanbahnung Die Ermittlung der geschätzten Amortisationsdauern für die Vertragskosten basiert auf Erfahrungswerten und ist mit wesentlichen Unsicherheiten, insbesondere bezüglich unvorhergesehener Kunden- oder Technologieentwicklung, behaftet. Eine Änderung der geschätzten Amortisationsdauern beeinflusst den zeitlichen Verlauf der Aufwandserfassung. Der Buchwert der aktivierten Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten betrug zum 31. Dezember 2019 283.162 T€ (Vorjahr: 290.956 T€). Bewertung nicht börsennotierter Eigenkapitalinstrumente Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von nicht börsennotierten Eigenkapitalinstrumenten berücksichtigt neben den für das jeweilige Unternehmen vorliegenden Vergangenheitserfahrungen auch Erwartungen über die voraussichtliche zukünftige Entwicklung. Diesen Erwartungen liegen zahlreiche Annahmen zugrunde, so dass die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts mit wesentlichen Unsicherheiten verbunden ist. Der Buchwert der nicht börsennotierter Eigenkapitalinstrumente betrug zum 31. Dezember 2019 44.622 T€ (Vorjahr: 42.796 T€). Wertminderung von nicht-finanziellen Vermögenswerten Der Konzern überprüft den Firmenwert und andere immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie nicht nutzbare Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer mindestens einmal jährlich sowie bei Vorliegen entsprechender Anhaltspunkte auf mögliche Wertminderung. Hierbei wird der erzielbare Betrag der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der der Firmenwert bzw. die immateriellen Vermögenswerte zugeordnet ist, entweder als "Nutzungswert" oder als beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ermittelt. Der Buchwert der Firmenwerte betrug zum 31. Dezember 2019 3.616.515 T€ (Vorjahr: 3.612.634 T€). Zur Schätzung des Nutzungswerts oder des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten muss das Management die voraussichtlichen künftigen Cashflows des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen und einen angemessenen Abzinsungssatz wählen, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln. Für weitere Einzelheiten, einschließlich einer Sensitivitätsanalyse der wesentlichen Annahmen, wird auf die Anhangsangabe zu "Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts und der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer" verwiesen. Zu den wesentlichen Annahmen des Managements im Hinblick auf die Bestimmung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gehören Annahmen bezüglich der Umsatzentwicklung, Margenentwicklung und des Diskontierungszinssatzes. Fortschreibung und Werthaltigkeitsprüfung von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Der United Internet Konzern hält zum Bilanzstichtag Anteile an verschiedenen assoziierten Unternehmen. Soweit die Gegenleistung zum Erwerb der Anteile durch Einbringung eines Tochterunternehmens oder einer anderen Beteiligung erfolgt, sind die Anschaffungskosten des assoziierten Unternehmens durch eine Unternehmensbewertung zu ermitteln. Diese Bewertung ist eng verbunden mit den Annahmen und Schätzungen, die das Management bezüglich der künftigen Entwicklung des jeweiligen Unternehmens getroffen hat sowie des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes. Zum Bilanzstichtag überprüft der Konzern gemäß IAS 28.31, ob hinsichtlich der Nettoinvestition des United Internet Konzerns in das jeweilige assoziierte Unternehmen die Berücksichtigung eines zusätzlichen Wertminderungsaufwands erforderlich ist. Die Fortschreibung der Anteile an assoziierten Unternehmen erfolgt auf Basis der anteiligen Jahresergebnisse. Sofern die Jahresergebnisse für das Geschäftsjahr nicht bekannt sind, erfolgt eine Schätzung auf Basis der letzten öffentlich zugänglichen Finanzinformationen des jeweiligen assoziierten Unternehmens. Die erzielbaren Beträge börsennotierter assoziierter Unternehmen orientieren sich am jeweiligen Aktienkurs. Die erzielbaren Beträge nicht börsennotierter Unternehmen berücksichtigen neben den für das jeweilige Unternehmen vorliegenden Vergangenheitserfahrungen auch Erwartungen über die voraussichtliche zukünftige Entwicklung. Diesen Erwartungen liegen zahlreiche Annahmen zugrunde, so dass die Ermittlung der erzielbaren Beträge ermessensabhängig ist. Der Buchwert der Anteile an börsennotierten assoziierten Unternehmen belief sich zum 31. Dezember 2019 auf 106.639 T€ (Vorjahr: 105.502 T€). Der Buchwert der Anteile an nicht-börsennotierten assoziierten Unternehmen belief sich zum 31. Dezember 2019 auf 89.397 T€ (Vorjahr: 101.354 T€). Aktienbasierte Vergütung Der Aufwand aus der Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten an Mitarbeiter wird im Konzern mit dem beizulegenden Zeitwert dieser Eigenkapitalinstrumente zum Zeitpunkt ihrer Gewährung bewertet. Zur Schätzung des beizulegenden Zeitwerts muss für die Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten ein geeignetes Bewertungsverfahren bestimmt werden; dieses ist abhängig von den Vertragsbedingungen. Es ist weiterhin die Bestimmung geeigneter in dieses Bewertungsverfahren einfließender Daten, darunter insbesondere die voraussichtliche Optionslaufzeit, Volatilität, Ausübungsverhalten und Dividendenrendite sowie entsprechende Annahmen erforderlich. Im Geschäftsjahr sind Aufwendungen aus Aktienbasierter Vergütung in Höhe von 8.510 T€ (Vorjahr: 7.182 T€) entstanden. Steuern Unsicherheiten bestehen hinsichtlich der Auslegung komplexer steuerrechtlicher Vorschriften sowie der Höhe und des Entstehungszeitpunkts künftig zu versteuernder Ergebnisse. Dem folgend sowie angesichts der Komplexität bestehender vertraglicher Vereinbarungen ist es möglich, dass Abweichungen zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und den getroffenen Annahmen bzw. künftige Änderungen solcher Annahmen in Zukunft Anpassungen des bereits erfassten Steuerertrags und Steueraufwands erfordern. Der Konzern bildet, basierend auf vernünftigen Schätzungen, Rückstellungen für mögliche Auswirkungen steuerlicher Außenprüfungen in den Ländern, in denen er tätig ist. Die Höhe solcher Rückstellungen basiert auf verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise der Erfahrung aus früheren steuerlichen Außenprüfungen und unterschiedlichen Auslegungen der steuerrechtlichen Vorschriften durch das steuerpflichtige Unternehmen und die zuständige Steuerbehörde. Solche unterschiedlichen Auslegungen können sich aus einer Vielzahl verschiedener Sachverhalte ergeben, abhängig von den Bedingungen, die im Sitzland des jeweiligen Konzernunternehmens vorherrschen. Der Buchwert der Ertragssteuerschulden betrug zum 31. Dezember 2019 91.680 T€ (Vorjahr: 187.938 T€) und betrifft wie im Vorjahr im Wesentlichen die laufenden Steuern des Geschäftsjahres. Latente Steueransprüche werden für nicht genutzte steuerliche Verluste in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der latenten Steueransprüche, die aktiviert werden können, ist eine wesentliche Ermessensausübung des Managements bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte werden in der Bilanz abzüglich der vorgenommenen Wertberichtigungen ausgewiesen. Die Wertberichtigung erfolgt auf der Grundlage von erwarteten Kreditverlusten anhand regelmäßiger Überprüfungen sowie Bewertungen im Rahmen der Kreditüberwachung. Die hierzu getroffenen Annahmen über das Zahlungsverhalten und die Bonität der Kunden unterliegen wesentlichen Unsicherheiten. Der Buchwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug zum 31. Dezember 2019 403.701 T€ (Vorjahr: 409.656 T€). Der Buchwert der Vertragsvermögenswerte betrug zum 31. Dezember 2019 682.079 T€ (Vorjahr: 595.784 T€). Vorräte Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Verkaufserlös abzüglich der erwarteten notwendigen Kosten bis zum Veräußerungszeitpunkt. Die Bewertung fußt dabei unter anderem auch auf Gängigkeitsabschlägen. Die Höhe der Abschläge stellt eine bestmögliche Schätzung des Nettoveräußerungswerts dar und ist daher mit Schätzungsunsicherheiten behaftet. Die Buchwerte der Vorräte zum Bilanzstichtag betrugen 79.268 T€ (Vorjahr: 89.617 T€). Zu weiteren Informationen wird auf Anhangsangabe 21 verwiesen. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden nach erstmaligem Ansatz linear über die angenommene wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die angenommenen Nutzungsdauern basieren auf Erfahrungswerten und sind mit wesentlichen Unsicherheiten, insbesondere bezüglich unvorhergesehener technologischer Entwicklung, behaftet. Der Buchwert der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer betrug zum 31. Dezember 2019 2.936.069 T€ (Vorjahr ohne Nutzungsrechte: 1.865.882 T€). Darin enthalten sind Frequenzlizenzen in Höhe von 1.070.187 T€ (Vorjahr 0 T€). Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten Für die Dauer des Leasingverhältnisses wird ein Nutzungsrecht in Höhe des Barwerts der künftigen Leasingzahlungen zuzüglich anfänglicher direkter Kosten, Vorauszahlungen und Rückbaukosten sowie abzüglich erhaltener Anreizzahlungen aktiviert, der planmäßig über die Vertragslaufzeit amortisiert wird. Gleichzeitig erfolgt die Passivierung einer Leasingverbindlichkeit in Höhe der künftigen Leasingzahlungen vermindert um den Zinsanteil. Zur Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen sind insbesondere bei Verträgen mit Verlängerungs- und Kündigungsoptionen Schätzungen hinsichtlich einer künftigen Inanspruchnahme erforderlich. Für die Bewertung der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten wird der Grenzfremdkapitalzinssatz herangezogen. Zur Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes werden Referenzzinssätze für einen Zeitraum von bis zu 17 Jahren aus laufzeitadäquaten risikolosen Zinssätzen, erhöht um Kreditrisikoaufschläge abgeleitet. Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Zugrundelegung der Erwerbsmethode bilanziert. Geschäfts- oder Firmenwerte aus einem Unternehmenszusammenschluss werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs über die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden bemessen. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses anfallende Kosten werden als Aufwand erfasst und im sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen. Die Bestimmung der zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten unterliegt dabei wesentlichen Schätzungsunsicherheiten. Bei der Identifizierung von immateriellen Vermögenswerten wird in Abhängigkeit von der Art des immateriellen Vermögenswerts und der Komplexität der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts entweder auf unabhängige Gutachten externer Bewertungsgutachter zurückgegriffen oder der beizulegende Zeitwert wird intern unter Verwendung einer angemessenen Bewertungstechnik für den jeweiligen immateriellen Vermögenswert ermittelt, deren Basis üblicherweise die Prognose der insgesamt erwarteten künftigen generierten Zahlungsmittel ist. Diese Bewertungen sind eng verbunden mit den Annahmen und Schätzungen, die das Management bezüglich der künftigen Entwicklung der jeweiligen Vermögenswerte getroffen hat, sowie des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes. Rückstellungen Eine Rückstellung wird dann gebildet, wenn der Konzern eine rechtliche oder faktische Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Solche Schätzungen unterliegen wesentlichen Unsicherheiten. Der Buchwert der Rückstellungen betrug zum 31. Dezember 2019 86.022 T€ (Vorjahr: 124.440 T€). 4. Unternehmenszusammenschlüsse und -beteiligungen 4.1 Unternehmenszusammenschlüsse des Geschäftsjahres Der Konzern hat im Geschäftsjahr keine Unternehmenszusammenschlüsse durchgeführt. 4.2 Unternehmenszusammenschlüsse des Vorjahres Erwerb der World4You Die United Internet AG hat sich am 17. August 2018 mit den Anteilseignern des österreichischen Webhosters World4You über den 100 %igen Erwerb der Gesellschaft durch die United Internet Tochter 1&1 IONOS SE geeinigt. Die World4You Internet Services GmbH mit Hauptsitz in Linz wurde 1998 gegründet. Das Unternehmen ist Webhosting-Marktführer in Österreich. Die Produktpalette von World4You (www.world4you.com) umfasst Domains, E-Mail-Lösungen, Homepages, Webhosting und Server sowie Sicherheitslösungen. World4You soll auch zukünftig als eigenständiges Unternehmen geführt werden und den österreichischen Markt weiter erschließen. Der österreichische Webhosting- und Cloud-Applications-Markt hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Der Markt ist stark fragmentiert und durch einen Wettbewerb nationaler Unternehmen mit wenigen internationalen Playern geprägt. Mit der Übernahme von World4You stärkt die United Internet AG ihr internationales Geschäft mit Business Applications und setzt ihre Strategie fort, neben organischem Wachstum auch auf Akquisitionen zu setzen. Für den Erwerb der Anteile an der World4You hat der Konzern 75,5 Mio. € in bar geleistet. Abzüglich der übernommenen Zahlungsmittel in Höhe von 3,5 Mio. € betrug der Nettozahlungsmittelabfluss des Konzerns 72 Mio. €. Die 1&1 IONOS SE hat mit Wirkung zum 17. August 2018 (Erwerbszeitpunkt) die Beherrschung über die World4You erlangt. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses wurden Transaktionskosten in Höhe von insgesamt 0,5 Mio. € als Aufwand erfasst. Die World4You wurde mit Erwerbszeitpunkt erstmals in den Konzernabschluss der United Internet AG einbezogen. Die Erstkonsolidierung der World4You erfolgt gemäß IFRS 3 - Unternehmenszusammenschlüsse unter Anwendung der Erwerbsmethode. Der Netto-Zahlungsmittelabfluss aus der Akquisition setzt sich wie folgt zusammen: scroll Cash Flow aus Investitionstätigkeit T€ Barkaufpreis 75.533 Abzüglich übernommene Zahlungsmittel -3.488 Netto-Zahlungsmittelabfluss 72.045 Die Erfassung der Vermögenswerte und Schulden der World4You erfolgte auf Basis einer Kaufpreisallokation. Aus der Kaufpreisallokation ergibt sich ein Firmenwert in Höhe von 51.250 T€. Der beizulegende Wert sonstiger immaterieller Vermögenswerte beläuft sich auf 29.631 T€. Diese entfallen im Wesentlichen auf Kundenbeziehungen (24.014 T€), Marken (3.494 T€) und Software (1.910 T€). Die folgende auf Basis der Kaufpreisallokation erstellte Übersicht zeigt die erfassten Vermögenswerte und Schulden: scroll Vermögenswerte T€ Kurzfristig Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 3.488 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 449 Abgegrenzte Aufwendungen 74 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 43 Langfristig Sachanlagen 767 Immaterielle Vermögenswerte 29.631 Latente Steueransprüche 69 Schulden Kurzfristig Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 366 Ertragssteuerschulden 79 Abgegrenzte Erlöse 2.071 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 212 Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 13 Langfristig Latente Steuerschulden 7.497 Summe des identifizierten Nettovermögens 24.283 Vorläufiger Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Unternehmenserwerb 51.250 Übertragene Gegenleistung 75.533 Die Brutto Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich auf 726 T€. Der beizulegende Zeitwert der übernommenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die erwarteten Cash Flows beliefen sich auf 449 T€. Der steuerlich nicht abzugsfähige Geschäfts- oder Firmenwert ist vor allem nicht separierbaren Werten wie den erwarteten Synergieeffekten, strategischen Vorteilen sowie dem Mitarbeiter-Know-How zuzurechnen. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Aufgrund der modifizierten Erstanwendung von IFRS 16 und den damit verbunden Effekte im Geschäftsjahr 2019 sind die Vorjahresangaben der Gewinn- und Verlustrechnung eingeschränkt Vergleichbar. Für weitere Informationen wird auf die Anhangangaben 2.3 sowie Abschnitt 2.2 des Lageberichts verwiesen. 5. Umsatzerlöse / Segmentberichterstattung Nach IFRS 8 basiert die Identifikation von berichtspflichtigen operativen Segmenten auf dem sogenannten Managementansatz. Danach erfolgt die externe Berichterstattung auf Basis der konzerninternen Organisations- und Managementstruktur sowie der internen Finanzberichterstattung an das oberste Führungsgremium (Chief Operating Decision Maker). In der United Internet Gruppe ist der Vorstand der United Internet AG verantwortlich für die Bewertung und Steuerung des Geschäftserfolgs der Segmente. Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche "Access" und "Applications", die sich wiederum in die Segmente "Consumer Access" und "Business Access" sowie "Consumer Applications" und "Business Applications" unterteilen. Im Zuge der fortschreitenden Integrationsmaßnahmen im Segment "Consumer Access" hat United Internet den Umsatzausweis einer in 2017 übernommenen Konzerntochter von 1&1 Drillisch, bei der bislang umsatzmindernde Effekte als Umsatzkosten erfasst wurden, im 4. Quartal 2019 auf einen konzerneinheitlichen Ausweis hin angepasst. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden auch die Umsatzerlöse und Umsatzkosten des Geschäftsjahres 2018 angepasst. Durch diese Anpassung reduzierten sich die ausgewiesenen Umsatzerlöse sowie die Umsatzkosten des Vorjahres im Segment "Consumer Access" sowie auf Konzernebene um jeweils 27,9 Mio. €. Hierbei handelt es sich um eine reine Umgliederung zwischen diesen beiden Posten der Gesamtergebnisrechnung. Die Anpassung hat keine Auswirkungen auf die Ergebniskennzahlen (EBITDA und EBIT) des Segments und des Konzerns. Eine Beschreibung der Produkte und Dienstleistungen findet sich in Abschnitt 2.1 unter den Ausführungen zur Umsatzrealisierung. Unter dem Segment "Corporate" werden im Wesentlichen Holdingfunktionen subsumiert. Die Steuerung durch den Vorstand der United Internet AG erfolgt überwiegend auf Basis von Ergebniskennzahlen. Dabei misst der Vorstand der United Internet AG den Erfolg der Segmente primär anhand der Umsatzerlöse, des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und des Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit (EBIT). Transaktionen zwischen den Segmenten werden zu Marktpreisen berechnet. Die Informationen zu den Umsatzerlösen sind dem Land, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat, zugeordnet. Bei der Überleitung werden die Ergebnisse der Segmente auf die Gesamtsumme der United Internet Gruppe übergeleitet. Die Segmentberichterstattung der United Internet AG stellt sich für das Geschäftsjahr 2019 wie folgt dar: scroll Januar - Dezember 2019 (m€) Segment Consumer Access Segment Business Access Segment Consumer Applications Segment Business Applications Corporate Überleitung/ Konsolidierung Segmentumsatz 3.647,5 476,6 255 890,6 1,4 -77,0 - davon Inland 3.647,5 476,6 247 455,3 1,4 -66,8 - davon Ausland 0 0 7,9 435,3 0 -10,2 Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten 1,9 56,5 14,5 4,0 0 Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden 3.645,6 420,1 240,5 886,6 1,4 - davon Inland 3.645,6 420,1 232,8 461,3 1,4 - davon Ausland 0 0 7,7 425,3 0 EBITDA 686,6 147,2 103,6 306,2 22,1 Finanzergebnis Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen EBT Steueraufwendungen Konzernergebnis Vermögenswerte (langfristig) 2.286,7 398,3 296,8 864,9 56,3 --- - davon Inland 2.286,7 398,3 296,4 480,5 56,3 --- - davon Anteile an assoziierten Unternehmen 106,6 0 62,8 0 24,6 --- - davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 1,7 0 8,1 4,1 31,8 --- - davon Firmenwerte 2.178 398 225,5 476,4 0 --- - davon Ausland 0 0 0 384,4 0 --- - davon Anteile an assoziierten Unternehmen 0 0 0 2,1 0 --- - davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 44,7 0 --- - davon Firmenwerte 0 0 0 337,5 0 --- Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) 1.119,2 225,4 38,4 63,5 22,1 -48,9 Abschreibungen 150,5 198,4 17,7 85,4 2,6 --- - davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 27,2 178,7 17,7 47 2,6 --- - davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 123,3 19,7 0 38,4 0 --- Anzahl der Mitarbeiter 3.163 1.184 1.007 3.416 604 --- - davon Inland 3.163 1.184 1.003 1.807 604 --- - davon Ausland 0 0 4 1.609 0 --- scroll Januar - Dezember 2019 (m€) United Internet-Gruppe Segmentumsatz 5.194,1 - davon Inland 4.761,1 - davon Ausland 433,0 Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten 77,0 Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden 5.194,1 - davon Inland 4.761,2 - davon Ausland 433,0 EBITDA 1.265,7 Finanzergebnis -23,2 Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen -8,2 EBT 779,7 Steueraufwendungen -240,7 Konzernergebnis 539,0 Vermögenswerte (langfristig) 3.903,0 - davon Inland 3.518,3 - davon Anteile an assoziierten Unternehmen 194,0 - davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 45,7 - davon Firmenwerte 3.278,6 - davon Ausland 385 - davon Anteile an assoziierten Unternehmen 2,1 - davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 44,7 - davon Firmenwerte 337,9 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) 1.419,7 Abschreibungen 454,6 - davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 273,2 - davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 181,4 Anzahl der Mitarbeiter 9.374 - davon Inland 7.761 - davon Ausland 1.613 Die Segmentberichterstattung der United Internet AG stellt sich für das Geschäftsjahr 2018 wie folgt dar: scroll Januar - Dezember 2018 (m€) Segment Consumer Access Segment Business Access Segment Consumer Applications Segment Business Applications Corporate Überleitung/ Konsolidierung Segmentumsatz 3.600,8 465,9 274,2 841,8 1,7 -81,5 - davon Inland 3.600,8 465,9 266,4 440,9 1,7 -73,8 - davon Ausland 0 0,0 7,9 400,8 0,0 -7,7 Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten 2,6 55,3 19,5 4,1 0,0 Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden 3.598,2 410,6 254,8 837,6 1,7 - davon Inland 3.598,2 410,6 247,2 444,1 1,7 - davon Ausland 0 0,0 7,5 393,5 EBITDA 719,3 72,6 112,8 290,4 6,3 Finanzergebnis Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen EBT Steueraufwendungen Konzernergebnis Vermögenswerte (langfristig) 2.285,4 398,3 294,9 856,8 332,2 --- - davon Inland 2.285,4 398,3 294,6 478,2 332,2 --- - davon Anteile an assoziierten Unternehmen 105,5 0,0 61,2 0,0 38,3 --- - davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 1,4 0,0 7,9 1,8 293,9 --- - davon Firmenwerte 2.178,5 398,3 225,5 476,4 0,0 --- - davon Ausland 0 0,0 0,3 378,6 0,0 --- - davon Anteile an assoziierten Unternehmen 0 0,0 0,0 1,9 0,0 --- - davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 0,0 0,0 43,1 0,0 --- - davon Firmenwerte 0 0,0 0,3 333,7 0,0 --- Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) 15,5 174,4 13,9 74,7 11,8 --- Abschreibungen 158,7 130,7 12,0 88,3 0,7 --- - davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 24,9 109,0 12,0 47,3 0,7 --- - davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 133,8 21,7 0,0 41,0 0,0 --- Anzahl der Mitarbeiter 3.150 1.095 947 3.355 546 --- - davon Inland 3.150 1.095 943 1.833 546 --- - davon Ausland 0 0 4 1.522 0 --- scroll Januar - Dezember 2018 (m€) United Internet-Gruppe Segmentumsatz 5.102,9 - davon Inland 4.701,9 - davon Ausland 401,0 Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten 81,5 Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden 5.102,9 - davon Inland 4.701,9 - davon Ausland 401,0 EBITDA 1.201,3 Finanzergebnis -27,6 Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen -221,5 EBT 561,9 Steueraufwendungen -249,8 Konzernergebnis 312,1 Vermögenswerte (langfristig) 4.167,5 - davon Inland 3.788,6 - davon Anteile an assoziierten Unternehmen 205,0 - davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 305,0 - davon Firmenwerte 3.278,6 - davon Ausland 379,0 - davon Anteile an assoziierten Unternehmen 1,9 - davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 43,1 - davon Firmenwerte 334,0 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) 290,3 Abschreibungen 390,3 - davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 193,8 - davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 196,5 Anzahl der Mitarbeiter 9.093 - davon Inland 7.567 - davon Ausland 1.526 Die langfristigen Vermögenswerte der Segmente umfassen die Anteile an assoziierten Unternehmen, die sonstigen finanziellen Vermögenswerte und die Firmenwerte. Der Umsatz des Geschäftssegments "Consumer Access" aus Verträgen mit Kunden beinhaltet im Geschäftsjahr 2019 702.582 T€ Umsatz mit Hardware. Der Umsatz des Geschäftssegments "Business Access" aus Verträgen mit Kunden beinhaltet im Geschäftsjahr 2019 10.625 T€ Umsatz mit Hardware. Die restlichen Umsätze der beiden Geschäftssegmente entfallen jeweils auf Umsätze mit Dienstleistungen. Die übrigen Geschäftssegmente beinhalten ausschließlich Umsätze mit Dienstleistungen. Aus der Kundenstruktur hat sich in den Berichtsjahren keine wesentliche Konzentration auf einzelne Kunden ergeben. In der United Internet Gruppe wurden, wie im Vorjahr, mit keinem Kunden mehr als 10 % der gesamten externen Umsatzerlöse generiert. Die Auslandsumsätze betrugen 8,3 % (Vorjahr: 7,8 %) des Konzernumsatzes. Das oberste Führungsgremium überwacht lediglich die Anteile an assoziierten Unternehmen, die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte sowie die Firmenwerte. Die in den Segmenten dargestellten Abschreibungen beziehen sich auf übrige, nicht überwachte immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Die Vertragssalden haben sich im Geschäftsjahr 2019 wie nachfolgend dargestellt entwickelt: scroll in T€ 31.12.2019 31.12.2018 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Anhangsangabe 19) 403.701 409.656 Vertragsvermögenswerte (Anhangsangabe 20) 682.079 595.784 Vertragsverbindlichkeiten (Anhangsangabe 33) 184.823 188.128 Der Anstieg der Vertragsvermögenswerte gegenüber dem Vorjahr resultiert neben dem Kundenwachstum vor allem aus der verstärkten Hardware-Subventionierung im Geschäftsjahr 2019. Im Geschäftsjahr 2019 wurden 154.290 T€ (Vorjahr: 177.288 T€) als Umsatzerlöse realisiert, die in den Vertragsverbindlichkeiten zu Beginn des Geschäftsjahres enthalten waren. Der Gesamtbetrag des Transaktionspreises der zum Ende der Berichtsperiode nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen beträgt zum 31. Dezember 2019 1.604.511 T€ (Vorjahr: 1.498.289 T€). Die folgende Tabelle zeigt die Zeitbänder, in denen mit einer Realisierung der zum Stichtag bestehenden Transaktionspreise aus noch nicht erfüllten oder teilweise unerfüllten Leistungsverpflichtungen zu rechnen ist: scroll in T€ Gesamt 2020 2021 >2021 Business Applications 3.851 2.853 719 279 Consumer Access 1.177.144 887.641 289.503 0 Business Access 415.613 208.608 94.175 112.830 Consumer Applications 7.903 5.732 2.171 0 Summe 1.604.511 1.104.834 386.568 113.109 Die dargestellten Transaktionspreise beziehen sich auf unerfüllte Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden mit einer ursprünglichen Vertragslaufzeit von mehr als 12 Monaten. Sie beziehen sich auf Dienstleistungskomponenten mit zeitraumbezogener Umsatzrealisierung und auf Verträge, für die ein Einmalentgelt fakturiert wurde und welches nun über die einschlägige ursprüngliche Mindestvertragslaufzeit als Umsatzerlös erfasst wird. 6. Umsatzkosten scroll T€ 2019 2018 Aufwand für bezogene Leistungen 2.048.466 2.066.047 Aufwand für bezogene Waren 734.579 702.983 Personalaufwendungen 225.485 214.682 Abschreibungen 307.325 238.604 Sonstiges 111.153 127.740 Gesamt 3.427.008 3.350.056 * Anpassung der Vorjahreszahlen; siehe Konzernanhang 5 Die Umsatzkosten sind im Verhältnis zu den Umsatzerlösen gegenüber dem Vorjahr mit 66,0 % (im Vorjahr 65,7 % ) gestiegen, was zu einem leichten Rückgang der Bruttomarge von 34,0 % (im Vorjahr 34,3 % ) führte. 7. Vertriebskosten Die Vertriebskosten sind von 678.231 T€ (13,2 % vom Umsatz) auf 741.754 T€ (14,3 % vom Umsatz) gestiegen. Diese beinhalten Personalkosten in Höhe von 245.718 T€ (Vorjahr: 219.359 T€), Abschreibungen in Höhe von 136.471 T€ (Vorjahr: 137.653 T€) und übrige Vertriebskosten in Höhe von 359.565 T€ (Vorjahr: 321.219 T€). Die übrigen Vertriebskosten betreffen im Wesentlichen Kundenakquisitionskosten, Werbung, Customer Care und Produktmanagement. 8. Verwaltungskosten Die Verwaltungskosten haben sich im Vergleich zum Vorjahr von 218.943 T€ (4,3 % vom Umsatz) auf 205.899 T€ (4,0 % vom Umsatz) reduziert. Diese beinhalten Personalkosten in Höhe von 81.644 T€ (Vorjahr: 104.728 T€), Abschreibungen in Höhe von 30.305 T€ (Vorjahr: 14.051 T€) und übrige Verwaltungskosten in Höhe von 93.950 T€ (Vorjahr: 100.163 T€). Die übrigen Verwaltungskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für das Debitorenmanagement, Rechts- und Beratungskosten sowie Instandhaltungskosten. 9. Sonstige betriebliche Erträge / Aufwendungen 9.1 Sonstige betriebliche Aufwendungen scroll T€ 2019 2018 Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnung 5.842 5.648 Periodenfremde Aufwendungen 4.337 954 Derivate 1.081 0 Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen 880 1.151 Projekt zur Integration Drillisch AG 57 10.579 Sonstiges 4.801 5.634 Gesamt 16.998 23.966 Die Aufwendungen aus der Fremdwährungsumrechnung enthalten im Wesentlichen Verluste aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kursverluste aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursgewinne aus diesen Positionen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Eine saldierte Betrachtung führt zu einem Nettoaufwand von 2.048 T€ (Vorjahr: Nettoaufwand 51 T€). 9.2 Sonstige betriebliche Erträge scroll T€ 2019 2018 Erträge aus Mahngebühren und Rücklastschriften 33.213 41.976 Erträge aus Abgang eines assoziierten Unternehmens 21.512 0 Erträge aus Markenzuschreibung 19.438 0 Erträge Auflösung Rückstellungen 11.604 7.230 Erträge aus Fremdwährungsumrechnung 3.794 5.598 Erträge Abgang Sachanlagen 634 692 Erträge aus der Folgebewertung einer Kaufpreisverbindlichkeit 0 255 Putoption für Anteile eines assoziierten Unternehmens 0 6.800 Sonstiges 12.695 15.321 Gesamt 102.890 77.871 Erträge aus Abgang eines assoziierten Unternehmens betreffen den Ertrag aus der Veräußerung der Anteile an der Virtual Minds AG, Freiburg. Erträge aus Markenzuschreibung betreffen die Zuschreibung der Marke STRATO, die abweichend zum Vorjahr als Vermögenswert mit unbestimmter Nutzungsdauer klassifiziert wurde. Für weitere Infomationen wird auf die Anhangsangabe 29 verwiesen. Die Erträge aus der Fremdwährungsumrechnung enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kursgewinne aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursverluste aus diesen Positionen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. 10. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte Die Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen: scroll T€ 2019 2018 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 65.898 62.710 Vertragsvermögenswerte 28.339 35.830 Gesamt 94.237 98.540 11. Abschreibungen Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen: scroll T€ 2019 2018 Umsatzkosten 307.325 238.604 Vertriebskosten 136.471 137.653 Verwaltungskosten 30.305 14.051 Gesamt 474.101 390.308 Die Abschreibungen beinhalten auch die Abschreibungen auf die im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierten Vermögenswerte. Diese verteilen sich auf die aktivierten Vermögenswerte wie folgt: scroll T€ 2019 2018 Immaterielle Vermögenswerte Kundenstamm / Auftragsbestand 127.071 135.696 Software 13.934 17.503 Technologie 0 962 Marke 1.267 1.200 Lizenzen 25.059 25.059 167.331 180.420 Materielle Vermögenswerte Netzinfrastruktur 14.106 16.109 Gesamt 181.437 196.529 Die Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte verteilen sich auf die Unternehmenszusammenschlüsse wie folgt: scroll T€ 2019 2018 Versatel 19.733 31.148 Drillisch 123.319 124.374 STRATO 25.324 26.165 Arsys 3.653 4.615 home.pl 3.330 4.434 ProfitBricks 3.332 4.264 World4You 2.536 945 Fasthosts 209 553 Portalgeschäft WEB.DE 0 31 Gesamt 181.436 196.528 Die Abschreibungen aus dem Unternehmenszusammenschluss ProfitBricks betreffen die IONOS SE. Die ProfitBricks ist durch Verschmelzungen in der 1&1 IONOS SE aufgegangen. 12. Personalaufwendungen Die Personalaufwendungen verteilen sich auf die Funktionsbereiche wie folgt: scroll T€ 2019 2018 Umsatzkosten 225.485 214.682 Vertriebskosten 245.718 219.359 Verwaltungskosten 81.644 104.728 Gesamt 552.847 538.770 Die Personalaufwendungen beinhalten Aufwendungen für Löhne und Gehälter in Höhe von 472.059 T€ (Vorjahr: 462.164) T€ und Aufwendungen im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 80.788 T€ (Vorjahr: 76.606 T€). Die Anzahl der Mitarbeiter stieg gegenüber dem Vorjahr von 9.093 Mitarbeitern um 3,1 % auf 9.374 Mitarbeiter zum Jahresende 2019: scroll 2019 2018 Inland 7.761 7.567 Ausland 1.613 1.526 davon Philippinen 360 351 davon Spanien 330 331 davon Polen 309 270 davon Großbritannien 233 216 davon Rumänien 195 176 davon USA 140 142 davon Österreich 43 37 davon Frankreich 3 3 Gesamt 9.374 9.093 Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2019 belief sich auf 9.222 (Vorjahr: 9.051), davon im Inland 7.626 (Vorjahr: 7.547) und im Ausland 1.596 (Vorjahr: 1.504). Für die betriebliche Altersversorgung bestehen im Konzern beitragsorientierte Zusagen. Bei den beitragsorientierten Zusagen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Beiträge an staatliche Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen sind als Aufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen. Sie beliefen sich im Geschäftsjahr 2019 auf insgesamt 29.025 T€ (Vorjahr: 28.181 T€) und betrafen überwiegend in Deutschland für die gesetzliche Rentenversicherung geleistete Beiträge. Hiervon entfielen aufgrund von Beitragsbefreiungen 0 T€ (Vorjahr: 0 T€) auf Beitragszahlungen für nahe stehende Personen. 13. Finanzierungsaufwendungen scroll T€ 2019 2018 Darlehen und Kontokorrentkredite 24.927 28.596 Folgebewertung eingebetteter Derivate 9.849 2.100 Finanzierungskosten aus Leasingverhältnissen 8.715 1.852 Zinsaufwand aus steuerlicher Betriebsprüfung 836 1.080 Sonstige 687 1.048 Summe Finanzierungsaufwendungen 45.014 34.676 Der Anstieg der Finanzierungsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Folgebewertung von Derivaten sowie aus dem Zinsaufwand aufgrund von IFRS 16. Die Folgebewertung von Derivaten betrifft die ergebniswirksame Bewertung der Kaufpreisverbindlichkeiten aus dem Erwerb von STRATO und InterNetX. Bezüglich der Finanzierungskosten aus Leasingverhältnissen wird auf Anhangsangabe 45 verwiesen. 14. Finanzerträge scroll T€ 2019 2018 Folgebewertung eingebetteter Derivaten 15.660 0 Zinserträge aus steuerlicher Betriebsprüfung 3.092 1.524 Zinserträge aus Leasingverhältnissen 1.032 1.024 Erträge aus Dividenden 992 3.542 Erträge aus Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 217 282 Sonstige Finanzerträge 859 742 Summe Finanzerträge 21.852 7.114 Die Folgebewertung von Derivaten betrifft die ergebniswirksame Bewertung der im Rahmen der Beteiligung von Warburg Pincus am Geschäftsbereich Business Applications vereinbarten Derivate. Die Erträge aus Dividenden in Höhe von 992 T€ betreffen im Wesentlichen Ausschüttungen der Afilias, welche der Bewertungskategorie "als Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte" zugeordnet wurde. Die sonstigen Finanzerträge umfassen im Wesentlichen Zinserträge aus Guthaben bei Kreditinstituten. Hinsichtlich der Erträge aus Ausleihungen an assoziierte Unternehmen wird auf die Anhangsangabe 42 verwiesen. 15. Ertragssteuern Die Steueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: scroll T€ 2019 2018 Tatsächliche Ertragsteuern - Deutschland -266.826 -281.111 - Ausland -10.621 -11.079 Gesamt (laufende Periode) -277.447 -292.190 Latente Steuern - aufgrund steuerlicher Verlustvorträge 17.020 31.290 - steuerliche Wirkung auf temporäre Unterschiede 17.860 20.203 - aufgrund von Steuersatzänderungen 1.824 -9.135 Gesamte latente Steuern 36.704 42.358 Gesamter Steueraufwand -240.742 -249.832 Nach dem deutschen Steuerrecht setzen sich die Ertragsteuern aus Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer sowie Solidaritätszuschlag zusammen. Die Gewerbesteuer in Deutschland wird auf das zu versteuernde Einkommen der Gesellschaft erhoben, korrigiert durch Kürzungen bestimmter Erträge, die nicht gewerbesteuerpflichtig sind und durch Hinzurechnung bestimmter Aufwendungen, die für Gewerbesteuerzwecke nicht abzugsfähig sind. Der effektive Gewerbesteuersatz hängt davon ab, in welchen Gemeinden der Konzern tätig ist. Der durchschnittliche Gewerbesteuersatz im Geschäftsjahr 2019 beträgt ca. 15,2 % (Vorjahr: 15,2 %). Unabhängig davon, ob das Ergebnis thesauriert oder ausgeschüttet wird, betrug der Körperschaftsteuersatz in Deutschland unverändert zum Vorjahr 15 %. Zusätzlich wird ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 % auf die festgesetzte Körperschaftsteuer erhoben. Die Ertragsteueraufwendungen enthalten neben den Steuern auf das laufende Ergebnis periodenfremde Steueraufwendungen in Höhe von 912 T€ (Vorjahr: Steueraufwendungen 4.093 T€). Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge sowie temporäre Differenzen werden angesetzt, sofern es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähige temporäre Differenz verwendet werden kann. Die aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge verteilen sich auf die Länder wie folgt: scroll T€ 2019 2018 Deutschland 63.834 46.856 USA - Federal 2.043 2.001 65.877 48.857 Latente Steuern auf Verlustvorträge betreffen insbesondere die Versatel Gruppe. Unter Berücksichtigung erheblicher zu versteuernder passiver temporärer Differenzen begründet sich die Realisierung der Verlustvorträge durch die strategische Bedeutung, die die Versatel Gruppe im Rahmen des Geschäfts mit Ausbau und Nutzung des 5G-Netzes einnehmen wird. Auf Verlustvorträge aus Vorjahren wurden aktive latente Steuern in Höhe von 0 T€ gebildet (Vorjahr: 2.744 T€). Für die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge bestehen in den einzelnen Ländern folgende Fristen: ― USA: 20 Jahre für die vor 2018 entstandenen Verlustvorträge, zeitlich unbeschränkt für ab 2018 entstandene Verlustvorträge ― Deutschland: Zeitlich unbeschränkt, jedoch Mindestbesteuerung ― Polen: 5 Jahre Die steuerlichen Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betreffen folgende Länder (ohne Deutschland): scroll T€ 2019 2018 USA Federal * 17.768 14.915 USA State ** 244 327 Polen 295 295 18.307 15.537 * Steuersatz 21,0% ** Steuersatz 10,0% Aufgeteilt nach den Ertragsteuerarten ergeben sich für Deutschland folgende Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden: scroll 2019 2018 T€ Körperschaftsteuer Gewerbesteuer Körperschaftsteuer Gewerbesteuer Deutschland 8.940 9.109 58.851 57.702 Die Verlustvorträge in Deutschland, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betreffen vor allem Verlustvorträge der 1&1 Energy GmbH. Durch die Nutzung von Verlustvorträgen durch die 1&1 IONOS Cloud GmbH (vormals ProfitBricks), für die im Vorjahr keine latenten Steuern gebildet wurden, ergab sich eine Steuerentlastung von T€ 5.209. Die im deutschen Steuerrecht verankerte Zinsschranke begrenzt die Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen für die Ermittlung der Ertragssteuern von Körperschaften. Zinsaufwendungen die demnach nicht abgezogen werden können, werden unbegrenzt in folgenden Wirtschaftsjahre vorgetragen (Zinsvortrag). Die Zinsvorträge des Konzerns, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betragen 128.026 T€ (Vorjahr: 92.167 T€). Im Geschäftsjahr 2018 konnten Verlustvorträge in Höhe von 9.477 T€ (Vorjahr: 1.254 T€) genutzt werden, für die im Vorjahr eine latente Steuer angesetzt worden war. Die latenten Steuern haben sich aus den folgenden Positionen abgeleitet: scroll 2019 2018 T€ Aktive latente Steuern Passive latente Steuern Aktive latente Steuern Passive latente Steuern Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.512 9.328 861 9.460 Vorräte 140 168 149 458 Vertragsvermögenswerte - kurzfristig 7.217 135.107 5.346 115.104 Vertragsvermögenswerte - langfristig 3.938 51.729 2.694 46.933 Sonstige finanzielle Vermögenswerte -kurzfristig 657 27 1.395 230 Sonstige finanzielle Vermögenswerte -langfristig 1.182 2.432 498 2.039 Sonstige Vermögenswerte 548 1.417 1 970 Abgegrenzte Aufwendungen 158.721 86.860 142.110 92.884 Sachanlagen 2.182 35.738 2.212 43.618 Nutzungsrecht Leasing 0 87.312 n.a. n.a. Immaterielle Vermögenswerte 50.620 328.636 48.599 358.583 Sonstige Rückstellungen 25.531 6 30.791 0 Vertragsverbindlichkeiten 23.306 51.854 21.188 48.079 Sonstige Verbindlichkeiten 19.794 8.023 23.555 2.852 Leasingverbindlichkeit - kurzfristig 19.961 0 n.a. n.a. Leasingverbindlichkeit - langfristige 66.346 0 n.a. n.a. Bruttowert 381.655 798.635 279.399 721.210 Steuerliche Verlustvorträge 65.877 48.857 Konsolidierungsanpassungen 10.401 685 8.946 -4.976 Saldierung -447.496 -447.496 -326.406 -326.406 Konzernbilanz 10.437 351.824 10.797 389.829 Der Passivüberhang der latenten Steuern aus dem Vorjahr hat sich von 379.032 T€ auf einen Passivüberhang in Höhe von 341.387 T€ verändert. Somit belief sich der Gesamtbetrag der Veränderung des Saldos latenter Steuern auf 37.645 T€ (Vorjahr: 142.231 T€). Ursächlich für diese Veränderung sind im Wesentlichen folgende Faktoren: ― Erhöhung der passiven latenten Steuern auf in der Steuerbilanz nicht angesetzten Vertragsvermögenswerte (24,8 Mio.€). ― Erhöhung der aktiven latenten Steuern auf in der Steuerbilanz aktivisch abgegrenzte Hardware-Subventionen und übernommene Bereitstellungsentgelte (16,6 Mio.€). ― Verminderung der passiven latenten Steuern aus immateriellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit den Abschreibungen aus Unternehmenserwerben um 30,0 Mio.€. Die Veränderung des Saldos latenter Steuern im Vorjahresvergleich lässt sich wie folgt überleiten: scroll T€ 2019 2018 Latenter Steuerertrag + / Latenter Steueraufwand - 36.704 42.358 Zugang im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüsse 0 -7.428 Im Sonstigen Ergebnis erfasster latenter Steueraufwand aufgrund der Erstanwendung von IFRS 9 0 -1.968 Erfolgsneutral erfasste latente Steuereffekte 941 -5.059 Erfolgsneutral erfasster latenter Steueraufwand aus IFRS 15 0 -170.134 Veränderung des Saldos latenter Steuern 37.645 -142.231 Die Überleitung vom Gesamtsteuersatz auf den effektiven Steuersatz der fortgeführten Aktivitäten stellt sich wie folgt dar: scroll % 2019 2018 Erwarteter Steuersatz 31,1 31,1 Tatsächliche und latente Steuern Vorjahre -0,1 -1,3 Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf finanzielle Vermögenswerte -0,2 0,1 Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte -0,2 -0,4 Steuervergünstigte Veräußerungsgewinne sowie Beteiligungserträge -1,4 0,2 Steuereffekte im Zusammenhang mit konzerninternen Ausschüttungen und Veräußerungen 0,2 2,7 Veränderung aufgrund von Steuersatzänderungen -1,7 -2,9 Mitarbeiterbeteiligungsprogramme -0,1 0,3 Erstmalige Aktivierung von in Vorjahren nicht angesetzten steuerlichen Verlusten 0,0 -0,5 Steuerliche Verluste und nicht abziehbare Zinsen des Geschäftsjahres, für die keine latenten Steuern angesetzt wurden 1,8 2,7 Nicht steuerbare At-equity-Ergebnisse 1,3 12,3 Saldo von sonstigen steuerfreien Erträgen und nicht abzugsfähigen Aufwendungen 0,3 0,2 Effektiver Steuersatz 30,9 44,5 Die steuervergünstigten Veräußerungsgewinne sowie Beteiligungserträge betreffen im Wesentlichen den Ertrag aus der Veräußerung von Virtual Minds Anteilen. Die nicht steuerbaren At-Equity-Ergebnisse betreffen im Wesentlichen anteilige Ergebnisse an den assoziierten Unternehmen. Der erwartete Steuersatz entspricht dem Steuersatz des Mutterunternehmens, der United Internet AG. Die Ertragsteueransprüche betreffen wie im Vorjahr vor allem Forderungen gegenüber Finanzbehörden in Deutschland und beliefen sich zum Stichtag auf 21.546 T€ (Vorjahr: 129.611 T€) Die Ertragsteuerschulden betreffen wie im Vorjahr vor allem Verbindlichen gegenüber Finanzbehörden in Deutschland und beliefen sich zum Stichtag auf 91.680 T€ (Vorjahr: 187.938 T€) 16. Ergebnis je Aktie Zum 31. Dezember 2019 ist das Grundkapital, wie im Vorjahr, eingeteilt in 205.000.000 Stück auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 €. United Internet hielt zum 31. Dezember 2019 17.338.513 Stück eigene Aktien (Vorjahr: 4.702.990 Stück eigene Aktien). Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine Rechte und damit auch keine anteilige Ausschüttung zu, so dass die zurückgekauften Aktien eigenkapitalmindernd erfasst werden. Der gewogene Durchschnitt der für die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie zugrunde gelegten Anzahl an Aktien beläuft sich für das Geschäftsjahr 2019 auf 199.273.597 Stück (Vorjahr: 200.167.199 Stück). Ein Verwässerungseffekt aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen der United Internet AG hat sich aufgrund des starken Rückgangs des Aktienkurses zum Stichtag nicht ergebenden, da diese sich per 31. Dezember 2019 nicht im Geld befanden. Im Vorjahr wurde ein Verwässerungseffekt ist im Hinblick auf die sich aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen der United Internet AG ergebenden Optionsrechte, die sich per 31. Dezember 2018 im Geld befanden berücksichtigt. Dabei wurden sämtliche zum 31. Dezember 2018 bestehenden Optionsrechte nach Maßgabe der Treasury-Stock Methode bei der Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie berücksichtigt, soweit sich die Optionsrechte im Geld befanden und unabhängig davon, ob die Optionsrechte zum Bilanzstichtag tatsächlich ausübbar waren. Die Berechnung des Verwässerungseffekts aus dem Umtausch erfolgt, indem zunächst die Anzahl der potenziellen Aktien festgestellt wird. Anschließend wird auf der Basis des durchschnittlich beizulegenden Zeitwerts der Aktien die Aktienanzahl ermittelt, die aus der Gesamthöhe der Zahlungen (Nennwert der Rechte zuzüglich Zuzahlung) erworben werden könnte. Ist die aus beiden Werten ermittelte Differenz null, entspricht die gesamte Zahlung genau dem beizulegenden Zeitwert der potenziellen Aktien, so dass keine verwässernde Wirkung zu berücksichtigen ist. Ist der Differenzbetrag positiv, wird davon ausgegangen, dass diese Aktien im Wert des Differenzbetrags unentgeltlich ausgegeben werden. Die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie ging von 0 Stück (Vorjahr: 697.500 Stück) potentiellen Aktien (aus der fingierten Nutzung der Rechte) aus. Basierend auf einem durchschnittlichen Marktpreis von 31,80 € (Vorjahr: 48,52 €) würde sich keine (Vorjahr: 119.119 Stück) unentgeltliche Ausgabe von Aktien ergeben. Nachfolgende Tabelle enthält die der Berechnung des unverwässerten und des verwässerten Ergebnisses zugrunde gelegten Beträge: scroll T€ 2019 2018 Ergebnisse, die den Anteilseignern der United Internet AG zuzurechnen sind 423.937 188.794 Ergebnis je Aktie (in €) - unverwässert 2,13 0,94 - verwässert 2,13 0,94 Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Mio. Stück) - unverwässert 199,27 200,17 - verwässert 199,27 200,29 17. Dividende je Aktie Die Hauptversammlung der United Internet AG hat am 23. Mai 2019 dem Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat über die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,05 € je Aktie zugestimmt. Die Dividendenzahlung in einer Gesamthöhe von 10,0 Mio. € erfolgte am 28. Mai 2019. Über die Verwendung eines Bilanzgewinns beschließt nach § 21 der Satzung der United Internet AG die Hauptversammlung. Für das Geschäftsjahr 2019 schlägt der Vorstand dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von 0,50 € je für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 dividendenberechtigte Aktie. Über diesen Dividendenvorschlag beraten Vorstand und Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung am 25. März 2020 (und somit nach dem Aufstellungsstichtag dieses Konzernabschlusses am 23. März 2020). Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft gemäß § 71b AktG keine Rechte und damit auch keine anteilige Ausschüttung zu. Zum Datum der Unterzeichnung des Konzernabschlusses hält die United Internet Gruppe 6.338.513 Stück (Vorjahr: 4.702.990 Stück) eigene Aktien. Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der dividendenberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird der Hauptversammlung bei unveränderter Ausschüttung von EUR 0,50 je dividendenberechtigter Stückaktie ein entsprechend angepasster Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet werden. Erläuterungen zur Bilanz 18. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zum Stichtag bestehen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 117.573 T€. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen aus Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbeständen. Guthaben bei Kreditinstituten werden in der Regel mit variablen Zinssätzen für täglich verfügbare Guthaben verzinst. Wie im Vorjahr wurden aufgrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus, das für in Euro denominierte Guthaben derzeit sogar negativ ist, für Guthaben bei Kreditinstituten keine Zinsen gezahlt. Die Entwicklung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist der Konzern-Kapitalflussrechnung zu entnehmen. 19. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen scroll T€ 2019 2018 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 484.181 479.601 Abzüglich Wertberichtigungen -80.480 -69.945 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto 403.701 409.656 davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen- kurzfristig 346.004 351.427 davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen- langfristig 57.697 58.229 Zum 31. Dezember 2019 beliefen sich die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf 80.480 T€ (Vorjahr: 69.945 T€). Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos stellt sich wie folgt dar: scroll T€ 2019 2018 Stand 1. Januar 69.945 29.190 Zugang aufgrund IFRS 9 0 12.600 Umbuchung aus Vertragsvermögenswerten 0 1.667 Inanspruchnahme -52.174 -35.929 Aufwandswirksame Zuführungen 65.893 66.222 Auflösung -3.287 -3.967 Währungsdifferenzen 103 162 Stand 31. Dezember 80.480 69.945 Die aufwandswirksamen Zuführungen des Geschäftsjahres umfassen jeweils nicht die unterjährig begründeten und vor dem Bilanzstichtag ausgebuchten Forderungen. Zum 31. Dezember stellt sich die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Berücksichtigung der vorgenannten Wertberichtigungen wie folgt dar: scroll T€ 2019 2018 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto < 5 Tage 347.844 355.412 6 - 15 Tage 10.929 11.682 16 - 30 Tage 7.774 10.051 31 - 180 Tage 23.322 20.295 181 - 365 Tage 10.790 7.928 > 365 Tage 3.042 4.288 403.701 409.656 20. Vertragsvermögenswerte scroll T€ 2019 2018 Vertragsvermögenswerte 727.508 628.867 Abzüglich Wertberichtigungen 45.429 33.083 Vertragsvermögenswerte, netto 682.079 595.784 davon Vertragsvermögenswerte - kurzfristig 507.829 426.992 davon Vertragsvermögenswerte- langfristig 174.251 168.792 Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos stellt sich wie folgt dar: scroll T€ 2019 2018 Stand 1. Januar 33.083 26.032 Inanspruchnahme -15.993 -27.112 Umgliederung in Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -1.667 Aufwandswirksame Zuführungen 28.339 35.830 Stand 31. Dezember 45.429 33.083 21. Vorräte Das Vorratsvermögen zum 31. Dezember besteht aus folgenden Posten: scroll T€ 2019 2018 Handelswaren Mobilfunk / Mobile Internet 72.327 77.734 DSL-Hardware 8.408 8.745 SIM-Karten 3.322 3.401 IP-TV 922 792 Sonstige 308 244 Zur Weiterveräußerung gehaltener Domainbestand 3.300 3.393 88.589 94.309 Abzüglich Wertberichtigungen -11.423 -6.807 Geleistete Anzahlungen 2.102 2.115 Vorräte, netto 79.268 89.617 Der im Geschäftsjahr aus dem Absatz von Vorräten unter den Umsatzkosten als Materialaufwand erfasste Wareneinsatz belief sich auf 734.579 T€ (Vorjahr: 702.983 T€). Hiervon entfallen 4.616 T€ (Vorjahr: 8.372 T€) auf Wertminderungen auf Vorräte. Die Wertberichtigungen entfallen mit 8.114 T€ (Vorjahr: 3.475 T€) auf Mobilfunk / Mobile Internet und IP-TV und mit 3.266 T€ (Vorjahr: 3.332 T€) auf den Domainbestand. 22. Abgegrenzte Aufwendungen Die kurzfristigen abgegrenzten Aufwendungen in Höhe von 237.036 T€ (Vorjahr: 224.840 T€) beinhalten im Wesentlichen die Kosten der Vertragsanbahnung in Höhe von 92.106 T€ (Vorjahr: 81.655 T€), Kosten der Vertragserfüllung in Höhe von 60.747 T€ (Vorjahr: 72.180 T€) sowie die Vorauszahlungen für Vorleistungsentgelte in Höhe von 45.957 T€ (Vorjahr: 37.920 T€), die auf Basis des zugrunde liegenden Vertragszeitraums abgegrenzt und periodengerecht als Aufwand erfasst werden. Die langfristigen abgegrenzten Aufwendungen in Höhe von 284.252 T€ (Vorjahr: 341.220 T€) beinhalten im Wesentlichen die Kosten der Vertragsanbahnung in Höhe von 83.480 T€ (Vorjahr: 84.524 T€), Kosten der Vertragserfüllung in Höhe von 46.829 T€ (Vorjahr: 52.597 T€), sowie geleisteten Vorauszahlungen im Rahmen langfristiger Einkaufsverträge mit Vorleistern in Höhe von 136.444 T€ (Vorjahr: 182.334 T€). Zum Bilanzstichtag betragen die Schlusssalden der aktivierten Vertragsanbahnungskosten 175.586 T€ (Vorjahr: 166.179 T€) und der aktivierten Vertragserfüllungskosten 107.576 T€ (Vorjahr: 124.777 T€). Die Amortisation der aktivierten Vertragsanbahnungskosten betrugen im Geschäftsjahr 2019 83.699 T€ (Vorjahr: 83.063 T€). Die Amortisation der aktivierten Vertragserfüllungskosten betrugen im Geschäftsjahr 2019 85.283 T€ (Vorjahr: 87.638 T€). Die Schlusssalden der Vorauszahlungen für Vorleistungsentgelte betragen zum Bilanzstichtag 182.401 T€ (Vorjahr: 220.254). Im Geschäftsjahr 2019 wurden insgesamt 37.853 T€ (Vorjahr: 39.158 T€) aufwandswirksam erfasst. 23. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 23.1 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte scroll T€ 2019 2018 Forderungen gegenüber Vorleister 13.428 37.220 Debitorische Kreditoren 13.075 8.225 Geleistete Anzahlungen 6.065 5.577 Kautionen 837 702 Put Option über den Verkauf von Anteilen an einem assoziierten Unternehmen 0 6.800 Sonstige 14.736 14.250 Sonstige finanzielle Vermögenswerte, netto 48.141 72.774 Der Rückgang der Forderungen gegenüber Vorleister betrifft im Wesentlichen Werbekostenzuschüsse. Die Put Option über den Verkauf von Anteilen an einem assoziierten Unternehmen wurde im Geschäftsjahr im Zusammenhang mit der Veräußerung der Anteile an Virtual Minds in Anspruch genommen. 23.2 Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte scroll T€ 2019 2018 Forderungen Finanzamt 9.947 8.281 Rückforderungsansprüche Hardware 3.825 3.049 Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte, netto 13.772 11.330 24. Anteile an assoziierten Unternehmen Der Konzern hält Beteiligungen an mehreren assoziierten Unternehmen. Zu wesentlichen Beteiligungen gehören die Tele Columbus AG, Berlin sowie die AWIN AG, Berlin, die der Konzern über ihre Tochtergesellschaft United Internet Investments Holding AG & Co KG (vormals: United Internet Investments Holding GmbH) bzw. 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur hält. Die Tele Columbus AG ist ein in Deutschland in den Bereichen Multimedia und Kommunikation tätiger, unabhängiger Breitbandkabelnetzbetreiber mit Netzinfrastrukturen schwerpunktmäßig in Ostdeutschland (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) sowie darüber hinaus in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Tele Columbus bietet seinen Kunden digitale TV Programmpakete sowie Internet- und Telefonanschlüsse an. Die Kapitalquote der Tele Columbus AG entspricht der Stimmrechtsquote. Die Bewertung erfolgt (wie im Vorjahr) nach der Equity-Methode. Zum Stichtag hat der Konzern insgesamt 29,9% (Vorjahr: 28,52%) der Anteile an der Tele Columbus gehalten. Im Vorjahr erfolgte aufgrund des starken Rückgangs des Börsenkurses eine kumulierte Abschreibung in Höhe von 204 Mio. €. Im Geschäftsjahr erholte sich der Börsenkurs leicht und führte zu einer ergebniswirksamen Wertaufholung in Höhe von 18,5 Mio. €. Das Anteilige Ergebnis aus Tele Columbus führte wiederum zu einer Ergebnisbelastung in Höhe von 19,8 Mio. €. Die Awin AG, Berlin ist ein globales Affiliate-Marketing-Netzwerk, das Leistungen im Bereich E-Commerce- und Online-Marketing anbietet. Awin ist der weltweit größte Anbieter für Affiliate-Marketing und verbindet als Netzwerk Advertiser und Publisher weltweit. Nachfolgende Tabelle enthält zusammengefasste Finanzinformationen der Tele Columbus AG AG und Awin AG auf Basis eines Anteilsbesitzes von 100 % zum 31. Dezember 2019: scroll Zusammengefasste Finanzinformationen wesentlicher assoziierter Unternehmen: Tele Columbus AG T€ AWIN AG T€ Kurzfristige Vermögenswerte 112.366 374.777 Langfristige Vermögenswerte 2.608.011 361.849 Kurzfristige Schulden 171.093 330.861 Langfristige Schulden 1.618.927 91.900 Eigenkapital 930.357 313.865 Umsatzerlöse 369.695 193.998 Sonstiges Ergebnis -1.021 4.897 Periodenergebnis -50.882 6.744 Gesamtergebnis -51.903 11.640 Da die Finanzinformationen der Tele Columbus AG zum 31. Dezember 2019 im Aufstellungszeitpunkt noch nicht veröffentlicht waren, wurden die zusammengefassten Finanzinformationen auf Grundlage der Quartalsmitteilungen des Unternehmens zum 30. September 2019 sowie den zu diesem Zeitpunkt aus Perspektive des United Internet Konzerns notwendigen Anpassungen geschätzt. Ergebnisse aus aufgegebenen Geschäftsbereichen gab es nicht. Die Überleitungsrechnung auf den Konzern-Buchwert zum 31. Dezember 2019 stellt sich unter Schätzung der Beteiligungsergebnisse für das 4. Quartal folgendermaßen dar: scroll T€ Tele Columbus AG AWIN AG Anteil des UI Konzerns an den Nettovermögenswerten 278.177 62.773 Wertminderungs- / Wertaufholungseffekte -165.614 0 Stichtagsbedingte Überleitungseffekte -5.923 0 Buchwert zum 31.12.2019 106.639 62.773 Fair Value der Anteile zum 31.12.2019 106.639 62.773 Erhaltene Dividende in 2019 0 0 Nachfolgende Tabelle enthält zusammengefassten Finanzinformationen der wesentlichen gehaltenen assoziierten Unternehmen auf Basis eines Anteilsbesitzes von 100 % zum Stichtag 31. Dezember 2018: scroll Zusammengefasste Finanzinformationen: Tele Columbus AG T€ AWIN AG T€ Kurzfristige Vermögenswerte 137.046 323.230 Langfristige Vermögenswerte 2.744.794 376.339 Kurzfristige Schulden 241.807 292.912 Langfristige Schulden 1.519.143 100.647 Eigenkapital 1.120.890 306.010 Umsatzerlöse 367.751 183.429 Sonstiges Ergebnis 728 0 Periodenergebnis -34.234 3.503 Gesamtergebnis -33.506 3.503 Da die Finanzinformationen der Tele Columbus AG zum 31. Dezember 2018 im Aufstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses des Vorjahres noch nicht veröffentlicht waren, wurden die zusammengefassten Finanzinformationen auf Grundlage der Quartalsmitteilungen der Unternehmen zum 30. September 2018 sowie den zu diesem Zeitpunkt aus Perspektive des United Internet Konzerns notwendigen Anpassungen geschätzt. Ergebnisse aus aufgegebenen Geschäftsbereichen gab es nicht. Die Überleitungsrechnung der wesentlichen assoziierten Unternehmen auf den Konzern-Buchwert zum 31. Dezember 2018 stellt sich unter Schätzung der Beteiligungsergebnisse für das 4. Quartal folgendermaßen dar: scroll T€ Tele Columbus AG AWIN AG Anteil des UI Konzerns an den Nettovermögenswerten 319.678 n.a. Stichtagsbedingte Überleitungseffekte -10.357 n.a. Wertminderung in 2018 -203.819 0 Buchwert zum 31.12.2018 105.502 61.202 Fair Value der Anteile zum 31.12.2018 105.502 - Erhaltene Dividende in 2018 0 0 Die sonstigen assoziierten Unternehmen weisen zum 31. Dezember 2019, einen aggregierten Buchwert in Höhe von 26.624 T€ (Vorjahr: 40.152 T€) und einen aggregierten Verlust in Höhe von 5.107 T€ (Vorjahr: 4.630 T€) auf. In den aggregierten Verlusten sind die Ergebnis-/Verlustbeiträge der sonstigen assoziierten Unternehmen nur anteilig enthalten. Zum Teil basieren die Finanzinformationen auf lokalen Rechnungslegungsvorschriften, da eine Überleitung dieser Finanzinformationen auf IFRS unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen würde. 25. Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte Die Entwicklung der sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte ergibt sich aus der folgenden Übersicht: scroll T€ 01.01.2019 Zugang Veränderung der Neubewertungsrücklage Ergebniswirksame Änderung/ Wertminderung Umbuchung in die Gewinnrücklage Abgang Anteile Afilias 42.796 1.826 Anteile Rocket 276.866 26.860 -83.784 -219.943 Derivate 15.790 15.660 Übrige 12.594 3.631 -1.359 -525 348.046 3.631 27.328 15.660 -83.784 -220.468 scroll T€ 31.12.2019 Anteile Afilias 44.622 Anteile Rocket 0 Derivate 31.450 Übrige 14.341 90.414 scroll T€ 01.01.2018 Zugang Veränderung der Neubewertungsrücklage Ergebniswirksame Änderung/ Wertminderung Umbuchung Abgang Anteile Adux 1.386 -60 -1.326 Anteile Afilias 42.756 40 Anteile Rocket 289.899 -13.033 Derivate 17.890 -2.100 Übrige 15.804 1.291 -486 -4.015 367.735 1.291 -13.539 -2.100 0 -5.341 scroll T€ 31.12.2018 Anteile Adux 0 Anteile Afilias 42.796 Anteile Rocket 276.866 Derivate 15.790 Übrige 12.594 348.046 Im Geschäftsjahr hat United Internet ihre Anteile an der Rocket Internet SE in mehreren Schritten veräußert (Stimmrechtsanteil zum 31. Dezember 2018: 9,0 %). Dabei hat die United Internet Investments Holding AG & Co. KG bereits im Juli 2019 2.500.000 Aktien zu einem Preis von 25 € je Aktie veräußert. Im 4. Quartal 2019 wurde das öffentliche Aktienrückkaufangebot von Rocket Internet, das über bis zu 15.076.729 Aktien lief, für alle restlichen 11.219.841 von ihr gehaltenen Rocket Internet Aktien gegen Zahlung des Angebotspreises in Höhe von 21,50 € je Aktie angenommen. Rocket Internet konnte aufgrund der Überzeichnung ihres Rückkaufangebots die Annahmeerklärung der United Internet Investments Holding nur für 8.764.483 Aktien berücksichtigen. Die nach dem Vollzug des Aktienrückkaufangebots noch gehaltenen 2.455.358 Rocket Internet Aktien hat Herr Oliver Samwer bereits Ende 2019 vereinbarungsgemäß zum Angebotspreis erworben. Der kumulierte erfolgsneutral erfassten Gewinn aus der Neubewertung beträgt 83,8 Mio. €. Aufgrund der Veräußerung der Rocket Internet Anteile wurde dieser im sonstigen Ergebnis erfasster Buchgewinn realisiert und in das kumuliertes Konzernergebnis umgegliedert. 26. Sachanlagen scroll T€ 2019 2018 Anschaffungskosten - Telekommunikationsanlagen 782.964 826.727 - Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 509.940 0 - Betriebs- und Geschäftsausstattung 505.888 473.279 - Netzinfrastruktur 212.540 201.290 - Geleistete Anzahlungen 50.281 45.762 - Grundstücke und Bauten 19.289 19.339 2.080.902 1.566.397 Abzüglich Aufgelaufene Abschreibungen -962.710 -748.387 Sachanlagen, netto 1.118.192 818.010 Für weitere Angaben und eine alternative Darstellung der Entwicklung der Sachanlagen in den Geschäftsjahren 2019 und 2018 wird auf die Anlage zum Konzernanhang verwiesen (Konzernanlagenspiegel). Der Buchwert der im Rahmen von Leasingverhältnissen als Leasingnehmer gehaltenen Sachanlagen beläuft sich zum 31. Dezember 2019 auf 350,0 Mio. €. Die im Vorjahr gehaltenen Sachanlagen aus Finanzierungs-Leasing betrugen 81,3 Mio. €. Zum Bilanzstichtag bestehen Abnahmeverpflichtungen für Sachanlagevermögen in einem Gesamtbetrag von 113,3 Mio. € (Vorjahr: 50,9 Mio. €). 27. Immaterielle Vermögenswerte (ohne Firmenwerte) scroll T€ 2019 2018 Anschaffungskosten - Kundenstamm 1.238.652 1.237.440 - Frequenzlizenzen 1.070.187 0 - Software / Technologie 276.740 261.412 - Markenrechte 213.497 212.703 - Selbsterstellte Immaterielle Vermögenswerte 23.936 12.433 - Geleistete Anzahlungen 7.046 5.703 - Sonstige Immaterielle Vermögenswerte 73.205 72.681 2.903.263 1.802.372 Abzüglich Aufgelaufene Abschreibungen -735.871 -557.794 Immaterielle Vermögenswerte, netto 2.167.392 1.244.578 Für weitere Angaben und eine alternative Darstellung der Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte in den Geschäftsjahren 2019 und 2018 wird in der Anlage zum Konzernanhang gezeigt (Konzernanlagenspiegel). Der Buchwert des Kundenstamms resultiert aus folgenden Unternehmenserwerben: scroll T€ 31.12.2019 31.12.2018 1&1 Drillisch 492.351 585.334 Strato 128.285 146.736 1&1 Versatel 107.366 112.993 home.pl 18.301 21.160 Arsys 11.550 16.096 World4You 21.479 23.326 Sonstige 13.827 15.310 793.159 920.955 Die Restamortisationsdauer für den Kundenstamm aus dem Erwerb der Drillisch Gruppe (jetzt 1&1 Drillisch) beläuft sich abhängig von den Kundengruppen auf 4 bis 12 Jahre, wobei der wesentliche Anteil bei 7 Jahren liegt. Die Restamortisationsdauer für den Kundenstamm aus dem Erwerb der STRATO AG beläuft sich abhängig von den Produktgruppen auf 2 bis 12 Jahre, wobei der wesentliche Anteil bei 10 Jahren liegt. Die Restamortisationsdauer für den Kundenstamm aus der home.pl Transaktion beträgt 7 Jahre und aus Arsys 4 Jahre. Die Restamortisationsdauer für den Kundenstamm aus dem Erwerb der Versatel Gruppe beläuft sich abhängig von Produkten und Dienstleistungen zwischen 1 bis 21 Jahren, wobei der wesentliche Anteil bei 21 Jahren liegt. Die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer unterliegen (Markenrechte) betrugen 211.029 T€ (Vorjahr: 191.002 T€). Die Werthaltigkeitsüberprüfung der immateriellen Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer unterliegen, wurde zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vorgenommen. Frequenzlizenzen Die United Internet Tochter 1&1 Drillisch hat an der am 12. Juni 2019 beendeten 5G-Frequenzauktion teilgenommen und zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz, die bis 31. Dezember 2040 befristet sind und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz, die bis 2040 befristet sind, ersteigert. Dabei stehen die Frequenzblöcke im Bereich 3,6 GHz ab sofort und die Frequenzblöcke im Bereich 2 GHz ab dem 1. Januar 2026 zur Verfügung. Die aus dem Erwerb resultierenden immateriellen Vermögenswerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt. Die Buchwerte der Frequenzblöcke zum 31. Dezember 2019 setzen sich wie folgt zusammen: scroll Frequenzblock Betrag in T€ 3,6 GHz 735.190 2 GHz 334.997 1.070.187 Im Geschäftsjahr 2019 erfolgten keine Abschreibungen. Die Abschreibung der erworbenen Frequenzblöcke erfolgt erst mit dem tatsächlichen Netzbetrieb, wenn diese Frequenzblöcke zu diesem Zeitpunkt auch zur Verfügung stehen. Die Frequenzlizenzen sind derzeit noch nicht nutzbar und wurden deshalb im Geschäftsjahr 2019 dem Impairment-Test unterzogen. Die Werthaltigkeitsüberprüfung wurde zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vorgenommen. Daraus ergab sich im Geschäftsjahr keine Wertminderung. Die folgende Darstellung gibt einen Überblick über die Markenrechte: scroll T€ 31.12.2019 31.12.2018 1&1 Versatel 62.000 62.000 1&1 Drillisch 56.300 56.300 Mail.com 24.347 23.869 WEB.DE 17.173 17.173 home.pl 11.359 11.257 Arsys 7.553 7.553 united-domains 4.198 4.198 Fasthosts 4.071 3.858 World4You 3.494 3.494 Strato 20.070 1.899 Cronon 463 463 211.028 192.064 Die Nutzungsdauer der Markenrechte wird als unbestimmt eingestuft, da keine Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Nutzenzufluss zukünftig endet. Abweichend vom Vorjahr wurde die Nutzungsdauer des Markenrechts STRATO im Geschäftsjahr als unbestimmt klassifiziert. Hintergrund ist die strategische Neuausrichtung von einer Single Brand Strategie hin zu einer Dual Brand Strategie. Im Vorjahr wurde aufgrund einer Single Brand Strategie die Marke STRATO außerplanmäßig abgeschrieben. Aufgrund der Neuausrichtung erfolgt für die Marke STRATO eine Zuschreibung in Höhe von 19,4 Mio. Die selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte betreffen aktivierte Kosten aus der Entwicklung von Software. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte betreffen vor allem vorteilhafte Einkaufsverträge der Drillisch Gruppe. Zum Bilanzstichtag bestehen Abnahmeverpflichtungen für Vermögenswerte des Anlagevermögens in einem Gesamtbetrag von 165,3 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €). 28. Firmenwerte Für weitere Angaben und eine Darstellung der Entwicklung der Firmenwerte in den Geschäftsjahren 2019 und 2018 wird in der Anlage zum Konzernanhang gezeigt (Konzernanlagenspiegel). 29. Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts und der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie derzeit noch nicht nutzbare immaterielle Vermögenswerte (Frequenzlizenz) Die vorhandenen Firmenwerte und immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich einem Impairment-Test unterzogen. In Anlehnung an den unternehmensinternen Budgetierungsprozess hat der Konzern das letzte Quartal des Geschäftsjahres für die Durchführung des jährlich geforderten Impairment-Tests festgelegt. Die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Firmenwerte wurden für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet. Aufgrund der zum 1. Januar 2019 erfolgten Verschmelzung der 1&1 IONOS Cloud GmbH (ehemals ProfitBricks GmbH) auf die 1&1 IONOS SE, wird die vormals separat betrachtete zahlungsmittelgenerierende Einheit 1&1 IONOS Cloud GmbH zum Geschäftsjahresende innerhalb der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Hosting betrachtet. Der Firmenwert der 1&1 IONOS Cloud GmbH wurde somit vollständig der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Hosting zugeordnet. Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgt somit auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Hosting. Vor Zusammenlegung der Firmenwerte beider zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erfolgte für beide Firmenwerte ein Impairment Test, der zu keinem Wertminderungsbedarf führte. Die Wertminderungsaufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie im Konzernanlagespiegel grundsätzlich gesondert ausgewiesen. Die Firmenwerte zum 31. Dezember stellen sich nach zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wie folgt dar: scroll T€ 31.12.2019 31.12.2018 Business Access 1&1 Versatel 398.261 398.261 398.261 398.261 Business Applications Strato 401.570 401.570 home.pl 121.760 121.240 Arsys 100.495 100.495 Fasthosts 64.044 60.688 World4You 51.250 51.250 united-domains 35.925 35.924 1&1 IONOS Cloud GmbH (vormals ProfitBricks) * n.a. 25.585 InterNetX 5.237 5.237 Domain-Marketing 5.098 5.098 1&1 Hosting 28.562 2.980 813.941 810.067 Consumer Access 1&1 Consumer Access (Drillisch) 2.178.460 2.178.460 2.178.460 2.178.460 Consumer Applications 1&1 Mail & Media 225.517 225.521 Mail.com 336 325 225.853 225.846 Buchwert laut Bilanz 3.616.515 3.612.634 * 1&1 IONOS Cloud GmbH wurde im Geschäftsjahr 2019 auf die 1&1 IONOS SE, Montabaur, verschmolzen Firmenwerte nach Unternehmenserwerben Die Buchwerte der Firmenwerte nach zahlungsmittelgenerierende Einheiten resultieren aus diversen Transaktionen der vergangenen Jahre. Im Wesentlichen resultieren die Firmenwerte des Konzerns aus folgenden Unternehmenserwerben: ― Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit World4You resultiert aus der in 2018 erfolgten Übernahme der World4You. ― Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access (ehemals Drillisch) resultiert aus der in 2017 erfolgten Übernahme der Drillisch Gruppe und der in 2018 erfolgten Zusammenlegung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten 1&1 Telecom und Drillisch. ― Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 IONOS Cloud (vormals: ProfitBricks) resultiert aus der in 2017 erfolgten Übernahme der ProfitBricks Gruppe. Aufgrund der Verschmelzung im Geschäftsjahr 2019 ist die zahlungsmittelgenerierende Einheit 1&1 IONOS Cloud auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Hosting übergegangen. ― Die Firmenwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Versatel und 1&1 Telecom spiegeln den Geschäfts- und Firmenwert aus dem in 2014 erfolgten Erwerb der Versatel Gruppe wider. Im Geschäftsjahr 2018 wurde der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Telecom mit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access zusammengelegt. ― Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit STRATO resultiert aus der in 2017 durchgeführten Übernahme der STRATO Gruppe. ― Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit der home.pl resultiert aus der in 2015 durchgeführten Übernahme der home.pl S.A. ― Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Arsys resultiert aus der in 2013 durchgeführten Übernahme der Arsys Internet S.L. ― Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit united-domains resultiert aus der in 2008 durchgeführten Übernahme der united-domains AG. ― Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Fasthosts resultiert aus der in 2006 durchgeführten Übernahme der Fasthosts Internet Ltd. und der in 2008 durchgeführten Übernahme der Dollamore Ltd. ― Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit InterNetX resultiert aus der in 2005 durchgeführten Übernahme der InterNetX GmbH. ― Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Mail & Media beinhaltet im Wesentlichen den Geschäfts- und Firmenwert aus dem in 2005 erfolgten Erwerb des Portalgeschäfts der WEB.DE AG. Planmäßiger Wertminderungstest zum 31. Dezember 2019 Die erzielbaren Beträge der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden für die Geschäftssegmente Consumer Access, Business Access, Consumer Applications und Business Applications auf Basis der Berechnung von beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten des Abgangs unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Die Hierarchie des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs im Sinne von IFRS 13 wird bei diesen Wertminderungstests als Level 3 eingestuft. Aus der Ersteigerung der 5G-Frequenzenlizenzen wurde im Geschäftsjahr für das Segment Consumer Access eine zusätzliche zahlungsmittelgenerierende Einheit 5G begründet. Da sich der am Bilanzstichtag abgeleitete Marktpreis anhand der Marktkapitalisierung nicht mehr alleine auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit Consumer Access bezieht, wurde dieser nicht mehr für den Wertminderungstest als Level 1 der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verwendet. Die Cashflow-Prognosen basieren auf Budgets der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2020. Diese Budgets wurden vom Management auf Basis von externen Marktstudien sowie internen Annahmen für die jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten für einen Zeitraum von bis zu 21 Jahren (Vorjahr: bis zu 22 Jahren) extrapoliert. Nach diesem Zeitraum unterstellt das Management für das Geschäftssegment Consumer Access einen jährlichen Anstieg der Cashflows von 0,1 % (Vorjahr: 0,5 %) und für das Geschäftssegment Business Access einen jährlichen Anstieg der Cashflows von 0,1 % (Vorjahr: 0,5 %). Für das Geschäftssegment Consumer Applications erwartet das Management einen jährlichen Anstieg von 0,1 % (Vorjahr: 0,5 %) und für das Geschäftssegment Business Applications zwischen 0,1 % und 0,9 % (Vorjahr: zwischen 0,5 % und 1,6 %). Der erwartete Anstieg entspricht der langfristigen durchschnittlichen Wachstumsrate des Sektors, in dem die jeweilige zahlungsmittelgenerierende Einheit tätig ist. Die im Geschäftsjahr für die Cashflow-Prognose verwendeten Abzinsungssätze nach Steuern liegen für das Geschäftssegment Consumer Access bei 3,8 % (Vorjahr: 5,7 %) und für das Geschäftssegment Business Access bei 3,4 % (Vorjahr: 4,9 %). Für das Geschäftssegment Consumer Applications beträgt der Abzinsungssatz 4,6 % (Vorjahr: 5,2 %) und in dem Geschäftssegment Business Applications bewegt sich der verwendete Abzinsungssatz in einer Bandbreite zwischen 4,9 % und 6,4 % (Vorjahr: zwischen 6,5 % und 8,6 %). Die folgende Tabelle zeigt die grundlegenden Annahmen, die bei der Wertminderungsüberprüfung der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet worden sind, zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs, herangezogen worden sind: scroll Berichtsjahr Anteil Firmenwert gesamt langfristige Wachstumsrate Abzinsungsaktor nach Steuern Consumer Access 1&1 Consumer Access (Drillisch) 2019 60,20 % 0,10 % 3,80 % 2018 60,30 % 0,50 % 5,70 % Business Access 1&1 Versatel 2019 11,00 % 0,10 % 3,40 % 2018 11,00 % 0,50 % 4,90 % Consumer Applications 1&1 Mail & Media 2019 6,20 % 0,10 % 4,60 % 2018 6,20 % 0,50 % 5,20 % Business Applications Strato 2019 11,10 % 0,12 % 5,00 % 2018 11,10 % 0,50 % 6,60 % home.pl 2019 3,40 % 0,52 % 5,80 % 2018 3,40 % 1,10 % 7,80 % Arsys 2019 2,80 % 0,89 % 6,40 % 2018 2,80 % 1,60 % 8,60 % Fasthosts 2019 1,80 % 0,34 % 5,50 % 2018 1,70 % 0,80 % 7,30 % World4You 2019 1,40 % 0,30 % 5,30 % 2018 1,40 % 0,80 % 7,10 % united-domains 2019 1,00 % 0,10 % 5,00 % 2018 1,00 % 0,50 % 6,50 % 1&1 IONOS Cloud (ProfitBricks) 2019 N/A N/A N/A 2018 0,70 % 0,50 % 6,50 % InterNetX 2019 0,10 % 0,10 % 4,90 % 2018 0,10 % 0,50 % 6,50 % Domain-Marketing 2019 0,10 % 0,10 % 4,90 % 2018 0,10 % 0,50 % 6,50 % 1&1 Hosting 2019 0,80 % 0,26 % 5,20 % 2018 0,10 % 0,70 % 6,90 % Die Cashflow Prognosen hängen wesentlich von der Schätzung zukünftiger Umsatzerlöse ab. Die Geschäftsführung der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit erwartet im Planungshorizont unterschiedliche Entwicklungen der Umsatzerlöse. Den Werten der Umsatzerlöse im Detailplanungszeitraum der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten für die Geschäftssegmente Consumer Access und Business Access liegen durchschnittliche jährliche Wachstumsraten der Umsatzerlöse von 1,9 % (Vorjahr: zwischen 1,9 % und 3,6 %) zugrunde. Den Werten der Umsatzerlöse im Detailplanungszeitraum der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten für die Geschäftssegmente Consumer Applications und Business Applications liegen durchschnittliche jährliche Wachstumsraten der Umsatzerlöse zwischen 1,8 % und 4,9 % zugrunde (Vorjahr: zwischen 1,4 % und 21,1 %). Der beizulegende Zeitwert, abzüglich Kosten des Abgangs, wird hauptsächlich durch den Barwert der ewigen Rente bestimmt, der besonders sensitiv auf Veränderungen der Annahmen zur langfristigen Wachstumsrate und zum Abzinsungssatz reagiert. Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs wurden Abgangskostensätze zwischen 0,2 % und 3,0 % angenommen (Vorjahr: zwischen 0,1 % und 3,0 %). Im Geschäftssegment Business Applications sind Markenrechte in Höhe von 51.209 T€ bilanziert (Vorjahr: 32.722 T€), im Geschäftssegment Consumer Applications in Höhe von 41.520 T€ (Vorjahr: 41.042 T€), im Geschäftssegment Business Access in Höhe von 62.000 T€ (Vorjahr: 62.000 T€) und im Geschäftssegment Consumer Access in Höhe von 56.300 T€ (Vorjahr: 56.300 T€) (siehe Anhangsangabe 27). Die Markenrechte wurden im Rahmen der Unternehmenszusammenschlüsse zu ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Kosten des Abgangs unter Anwendung geeigneter Bewertungsverfahren (in der Regel Lizenzpreisanalogiemethode; in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit mail.com unter Anwendung der Residualwertmethode) bewertet und zum Bilanzstichtag auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Hierbei wurden die markenrelevanten Cashflows mit den markenrelevanten Lizenzsätzen multipliziert. Diese liegen für das Geschäftssegment Business Applications zwischen 0,5 % und 2,5 % (Vorjahr: zwischen 0,5 % und 2,5 %), für das Geschäftssegment Consumer Applications bei 2,5 % (Vorjahr: 2,5 %), im Geschäftssegment Business Access zwischen 0,25 % und 0,5 % (Vorjahr: zwischen 0,25 % und 0,5 %) und für das Geschäftssegment Consumer Access bei 0,75 % (Vorjahr: 0,75 %). Bei der Prognose der markenrelevanten Cashflows wurden dieselben Annahmen bezüglich der Marktentwicklung und der Abzinsungssätze zugrunde gelegt, die bereits in die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten eingeflossen sind. Zum Ende des Geschäftsjahres 2019 erfolgte eine strategische Neuausrichtung von einer Single Brand Strategie hinzu einer Dual Brand Strategie. Im Zuge der strategischen Neuausrichtung wird die Marke STRATO nunmehr wieder über einen unbestimmten Zeitraum genutzt. Die Überprüfung ergab, dass im Geschäftssegment Business Applications für die Marke STRATO ein Zuschreibungsbedarf in Höhe von 19.438T€ (Vorjahr: 1.300 T€) besteht. Der beizulegende Zeitwert der Marke STRATO beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 20.533 T€ (Vorjahr: 1.899T€). Sensitivität der getroffenen Annahmen Die Sensitivität der getroffenen Annahmen in Bezug auf eine Wertminderung der Firmenwerte bzw. der Markenwerte ist abhängig von den jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Im Rahmen von Sensitivitätsanalysen für zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Firmenwerte bzw. Markenwerte zugeordnet worden sind, wurde, wie im Vorjahr, eine Erhöhung der Abzinsungssätze (nach Steuern) um 1 Prozentpunkt und ein Rückgang der langfristigen Wachstumsrate in der ewigen Rente um 0,1 bis 0,25 Prozentpunkte angenommen. Aus diesen Annahmen würden sich keine Änderungen auf den Impairment Test ergeben. Die Unternehmensleitung ist, wie im Vorjahr, der Auffassung, dass keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer der zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit getroffenen Grundannahmen dazu führen könnte, dass der Buchwert den erzielbaren Betrag wesentlich übersteigt. Noch nicht nutzbare immaterielle Vermögenswerte (Funkspektrum) Das bilanzierte 5G-Funkspektrum resultiert aus der 5G-Frequenzauktion von 2019. 1&1 Drillisch hat zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz, jeweils bis zum 31. Dezember 2040 befristet nutzbar, ersteigert. Dabei stehen die Frequenzblöcke im Bereich 3,6 GHz ab sofort und die Frequenzblöcke im Bereich 2 GHz ab dem 1. Januar 2026 zur Verfügung. Das Spektrum ist noch nicht nutzbar, solange der Konzern über kein eigenes Netz verfügt und wurde deshalb im Geschäftsjahr 2019 einem Impairment-Test auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "5G" im neu geschaffenen Segment "5G" unterzogen. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "5G" wird auf Basis der Berechnung von beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten des Abgangs unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Die Hierarchie des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs im Sinne von IFRS 13 wird bei diesem Wertminderungstest als Level 3 eingestuft. Die dem Impairment-Test zugrundeliegende Planungsrechnung beinhaltet eine GuV-Planung und eine Investitionsplanung für die Geschäftsjahre 2020 bis 2040. Da das Spektrum bis 2040 läuft, erfolgte die Bewertung über den Zeitraum 2020 bis 2040. Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs wurden Abgangskosten in Höhe von rund 3 % angenommen. Der im Geschäftsjahr für die Cashflow-Prognose verwendete Abzinsungssatz nach Steuern liegt bei 4 %. Es lag im Geschäftsjahr kein Wertminderungsbedarf vor. Dies spiegelt auch qualitativ (es liegen weder interne noch externe Hinweise auf eine Wertminderung vor) die Erwartung des Vorstands aufgrund der relativen Nähe des Erwerbszeitpunkts zum Bilanzstichtag wider. 30. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen in Höhe von 481.627 T€ (Vorjahr: 566.754 T€), davon haben Verbindlichkeiten in Höhe von 6.092 T€ (Vorjahr: 9.024 T€) eine Laufzeit von über einem Jahr. 31. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten scroll T€ 2019 2018 Darlehen von Kreditinstituten 1.738.368 1.939.143 Abzüglich Kurzfristiger Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -243.733 -206.175 Langfristiger Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.494.635 1.732.968 Kurzfristige Darlehen / Kontokorrentkredite 243.733 206.175 Kurzfristiger Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 243.733 206.175 Gesamt 1.738.368 1.939.143 Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zum 31. Dezember 2019 in Höhe von 1.735,5 Mio. € setzen sich wie im Vorjahr aus Schuldscheindarlehen und Konsortialkrediten zusammen. Schuldscheindarlehen Zum Bilanzstichtag bestehen insgesamt 835,5 Mio. € Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen mit Laufzeiten bis März 2025. Zum Stichtag sind 238,0 Mio. € Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen kurzfristig und sind im Dezember 2020 fällig. Die ausstehenden 7 Tranchen aus den Schuldscheindarlehen 2014 und 2017 sind hauptsächlich fest verzinslich. Die festen Zinssätze variieren dabei je nach Laufzeit zwischen 0,897% und 2,150 % p.a. Der Zinssatz der variabel verzinslichen Tranche aus 2017 setzt sich aus dem jeweiligen 6-Monats-Eu-ribor zuzüglich einer Marge in Höhe von 0,80% p.a. zusammen. Die Schuldscheindarlehen sind endfällig und zu 100% rückzahlbar. Konsortialkredite & Konsortialkreditrahmen Zum Bilanzstichtag steht ein im August 2021 endfälliger Konsortialkredit in Höhe von 200,0 Mio. € aus. Der im August 2019 fällige Konsortialkredit in Höhe von 200,0 Mio. € wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr vollständig zurückgezahlt. Der ausstehende Konsortialkredit ist variabel verzinslich. Der Einstandszinssatz für Zinsperioden von 3 und 6 Monaten ist an den jeweiligen EURIBOR zuzüglich einer Marge p. a. gebunden. Die Marge wird in Abhängigkeit von dem Verhältnis der Nettoverbindlichkeiten zu EBITDA (Leverage) der United Internet Gruppe festgestellt. Zum Bilanzstichtag beträgt der anwendbare Zinssatz 0,60% p.a. (Vorjahr: 0,70%). Rückzahlungen können jederzeit erfolgen. Die Laufzeit des revolvierenden Konsortialkreditrahmens wurde durch Ausübung einer vertraglich zugesagten Verlängerungsoption in 2019 von ursprünglich Januar 2024, um 1 Jahr, bis Januar 2025 verlängert. Zum 31. Dezember 2019 war der revolvierende Konsortialkreditrahmen mit 700 Mio. € in Anspruch genommen (Vorjahr: 700 Mio. €). Damit stehen aus dem noch nicht abgerufenen Kreditrahmen Mittel in Höhe von 110 Mio. € (Vorjahr: 110 Mio. €) zur Verfügung. Die Inanspruchnahmen unter dem revolvierenden Konsortialkreditrahmen sind ebenfalls variabel verzinslich. Der Einstandszinssatz für Zinsperioden von 1, 3 oder 6 Monaten ist an den EURIBOR zuzüglich einer Marge p.a. gebunden. Die Marge wird in Abhängigkeit von dem Verhältnis der Nettoverbindlichkeiten zu EBITDA (Leverage Ratio) der United Internet Gruppe festgestellt. Zum Bilanzstichtag beträgt der anwendbare Zinssatz 0,45 % p.a. (Vorjahr: 0,50 %). Darüber hinaus verfügt die United Internet AG über eine bilaterale Betriebsmittellinie in Höhe von 200 Mio. €. Diese ist bis auf weiteres eingeräumt und wird marktüblich verzinst. Die United Internet AG ist alleiniger Kreditnehmer unter dieser Linie. Zum Bilanzstichtag war die Betriebsmittellinie nicht in Anspruch genommen. Die am 24. Januar 2019 mit einem europäischen Bankenkonsortium vereinbarte Kreditlinie über ursprünglich 2,8 Milliarden Euro wurde im Geschäftsjahr 2019 seitens der 1&1 Drillisch AG wieder gekündigt. Die 1&1 Drillisch hat eine Vereinbarung mit dem BMVI und BMF über den Bau von Mobilfunkstandorten in sogenannten "weißen Flecken" geschlossen und profitiert dadurch von Ratenzahlungen für die Kosten der erworbenen 5G-Frequenzen. Damit können die ursprünglich in 2019 und 2024 zu zahlenden Lizenzkosten in Raten bis 2030 verteilt bezahlt werden. Die einmaligen Gebühren sowie Aufwendungen aus der Bereitstellung von Kreditlinien betrugen im Geschäftsjahr 2019 6.347 T€. Die revolvierende Kreditlinie der 1&1 Drillisch AG in Höhe von 100 Mio. € und einer ursprünglichen Laufzeit bis Dezember 2019 wurde im Geschäftsjahr vorzeitig beendet. Zum Bilanzstichtag verfügt die United Internet Gruppe über insgesamt 310 Mio. € (Vorjahr: 310 Mio. €) freie Kreditlinien. Kreditzusagen (ohne den revolvierenden Konsortialkreditrahmen) scroll T€ 2019 2018 Zusagen Kreditlinien 200.000 200.000 Inanspruchnahme Kreditlinien 0 0 Verfügbare Kreditlinien 200.000 200.000 durchschnittlicher Zinssatz 0,43 0,43 Eine Besicherung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erfolgte nicht. Mit Ausnahme der festverzinslichen Tranchen des Schuldscheindarlehens entsprechen die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Wesentlichen den Buchwerten. Bezüglich weiterer Informationen zum Schuldscheindarlehen wird auf Anhangsangabe 41 verwiesen. Seit Juli 2012 besteht zwischen der United Internet AG und bestimmten Tochterunternehmen eine Vereinbarung über die Durchführung eines Euro Cash-Poolings (Zero Balancing). Hierdurch werden banktäglich die Guthaben und Fehlbeträge der angebundenen Konzerntöchter über mehrere Kaskaden auf ein zentrales Bankkonto der United Internet AG konzentriert, bzw. von diesem ausgeglichen und stehen täglich zur Verfügung. Des Weiteren hat der Konzern im Vorjahr das Cash-Pooling um den britischen Pfund (GBP) erweitert. Die Poolingteilnehmer sind ausschließlich dem Bereich Hosting zugeordnet. Die Liquidität wird hierbei auf ein zentrales Bankkonto der 1&1 IONOS SE konzentriert. b) Avalkreditrahmen Zusätzlich zu den oben genannten Kreditlinien, stehen dem Konzern zum Bilanzstichtag die nachfolgend aufgeführten Avalkreditrahmen, die teilweise auch von anderen Konzerngesellschaften genutzt werden können, zur Verfügung. Avalkreditrahmen scroll T€ 2019 2018 Zusagen Avallinien 105.000 91.000 Inanspruchnahme Avallinien 49.934 44.756 Verfügbare Avallinien 55.066 46.244 durchschnittlicher Zinssatz 0,40 0,44 Die Avalkreditrahmen stehen insbesondere für die Stellung von operativen Bank-Garantien zur Verfügung. Die eingeräumten Avalkreditrahmen stehen größtenteils unbefristet ("bis auf weiteres") zur Verfügung. Eine Vereinbarung sieht eine Befristung bis zum 30. Juni 2020 vor. Eine Besicherung gegenüber Kreditinstituten erfolgte nicht. Der angegebene durchschnittliche Zinssatz zum Bilanzstichtag bezieht sich auf Inanspruchnahmen. 32. Vertragsverbindlichkeiten scroll T€ 2019 2018 Vertragsverbindlichkeiten 184.823 188.128 davon kurzfristig 149.930 154.290 davon langfristig 34.893 33.838 33. Sonstige Rückstellungen Die Entwicklung der Rückstellungen im Geschäftsjahr 2019 stellt sich wie folgt dar: scroll T€ Kündigungsentgelte Prozessrisiken Rückbauverpflichtung Übrige Gesamt Stand 1. Januar 65.871 10.177 39.403 8.990 124.441 Verbrauch 9.991 4.455 147 2.064 16.657 Auflösung 16.366 998 20.146 152 37.662 Zuführung 5.803 3.916 4.165 2.016 15.900 Stand 31. Dezember 2019 45.317 8.640 23.275 8.790 86.022 Im Zuge der Bilanzierung von Vertragserfüllungskosten nach IFRS 15 wurden im Vorjahr Rückstellungen für Kündigungsentgelte gebildet. Die Rückstellung für Rückbauverpflichtungen betreffen im Wesentlichen mögliche Verpflichtungen zum Rückbau von aktiver Telekommunikationstechnik in angemieteten Hauptverteilerstandorten (HVT). Die Auflösung wurde soweit anwendbar erfolgsneutral mit dem Anlagevermögen verrechnet. Die Prozessrisiken setzen sich aus diversen Rechtsstreitigkeiten bei unterschiedlichen Konzerngesellschaften zusammen. Bei den übrigen Rückstellungen handelt es sich im Wesentlichen um Gewährleistungs- und Drohverlustrückstellungen. 34. Sonstige Verbindlichkeiten 34.1 Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten scroll T€ 2019 2018 Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten - Zahlungsverpflichtung aus Lizenzersteigerung 61.266 0 - Verbindlichkeiten aus Gehalt 34.043 41.969 - Marketing- und Vertriebskosten / Vertriebsprovisionen 22.635 24.165 - Rechts- und Beratungskosten, Abschlusskosten 6.069 6.564 - Leasingverbindlichkeiten 82.988 15.079 - kreditorische Debitoren 8.516 7.853 - Wartung / Instandhaltung / Rückbauverpflichtungen 9.095 9.870 - Verbindlichkeiten aus Nutzungsrechten 0 5.000 - Sonstiges 14.823 13.593 Gesamt 239.435 124.092 34.2 Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten scroll T€ 2019 2018 Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten - Verbindlichkeiten Finanzamt 41.541 35.763 - Sonstige 8.796 9.284 Gesamt 50.337 45.047 Bei den Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt handelt es sich im Wesentlichen um Umsatzsteuerschulden. 34.3 Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten scroll T€ 2019 2018 Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten - Zahlungsverpflichtung aus Lizenzersteigerung 947.655 0 - Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen 267.640 67.153 - Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten 24.523 14.558 - Sonstige 7.689 5.266 Gesamt 1.247.507 86.976 Bezüglich der Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen wird auf Anhangsangabe 45 verwiesen. Die United Internet Tochter 1&1 Drillisch hat am 5. September 2019 eine Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) über den Bau von Mobilfunkstandorten in sogenannten "weißen Flecken" geschlossen. Damit hilft 1&1 Drillisch, bestehende Versorgungslücken zu schließen, und leistet mit dem Bau der Antennenstandorte einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen. Im Gegenzug profitiert 1&1 Drillisch durch die Vereinbarung von Ratenzahlungen für die Kosten der erworbenen 5G-Frequenzen. Damit können die ursprünglich in 2019 und 2024 zu zahlenden Lizenzkosten nun in Raten bis 2030 verteilt an den Bund überwiesen werden. Die bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten betreffen variable Kaufpreisbestandteile aus dem Erwerb der STRATO AG in Höhe von 14.760 T€ (Vorjahr: 6.150 T€), der 1&1 IONOS Cloud GmbH (vormals: ProfitBricks GmbH) in Höhe von 4.416 T€ (Vorjahr: 4.416 T€) und der InterNetX Put-Option in Höhe von 5.347 T€ (Vorjahr: 4.110 T€). 35. Fristigkeiten der Verbindlichkeiten Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar: scroll 31.12.2019 T€ Gesamt bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - Revolvierender Konsortialkreditrahmen 698.506 0 698.506 - Konsortialkredit 200.182 223 199.959 0 - Schuldscheindarlehen 839.163 242.266 571.897 25.000 -Kontokorrent 517 517 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 481.627 475.535 6.092 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Finanzierungs-Leasing 350.628 82.988 167.847 99.793 - übrige 1.136.314 156.446 340.221 639.647 Summe finanzielle Verbindlichkeiten 3.706.936 957.974 1.286.016 1.462.945 Nicht finanzielle Verbindlichkeiten Ertragsteuerschulden 91.680 91.680 0 0 Vertragsverbindlichkeiten 184.823 149.930 34.893 0 Sonstige Rückstellungen 86.022 18.372 51.944 15.705 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 50.337 50.337 0 0 Summe nicht finanzielle Verbindlichkeiten 412.862 310.319 86.838 15.705 Verbindlichkeiten 4.119.798 1.268.293 1.372.854 1.478.650 Die Verbindlichkeiten wiesen im Vorjahr folgende Fristigkeiten auf: scroll 31.12.2018 T€ Gesamt bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - Revolvierender Konsortialkreditrahmen 699.404 0 0 699.403 - Konsortialkredit 400.997 201.925 199.073 0 - Schuldscheindarlehen 838.742 4.251 634.516 199.975 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 566.753 557.730 9.024 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Finanzierungs-Leasing 82.232 15.079 47.636 19.517 - übrige 128.836 109.012 17.925 1.899 Summe finanzielle Verbindlichkeiten 2.716.964 887.997 908.174 920.792 Nicht finanzielle Verbindlichkeiten Ertragsteuerschulden 187.938 187.938 0 0 Vertragsverbindlichkeiten 188.128 154.290 33.838 0 Sonstige Rückstellungen 124.441 24.469 74.598 25.374 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 45.047 45.047 0 0 Summe nicht finanzielle Verbindlichkeiten 545.553 411.743 108.436 25.374 Verbindlichkeiten 3.262.517 1.299.740 1.016.610 946.166 Im Rahmen der Ermittlung der Fristigkeiten aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist die Unternehmensleitung davon ausgegangen, dass der zum jeweiligen Bilanzstichtag aus dem revolvierenden Konsortialkreditrahmen gezogene Betrag bis zum Ende der Laufzeit (2025) konstant gezogen bleibt. 36. Aktienbasierte Vergütung - Mitarbeiterbeteiligungsprogramme Im Berichtsjahr 2019 existieren fünf unterschiedliche Mitarbeiterbeteiligungsprogramme. Ein Modell, das sog. Stock Appreciation Rights (SAR), richtet sich dabei an die Gruppe der Führungskräfte bzw. leitenden Mitarbeitern und basiert auf virtuellen Aktienoptionen der United Internet AG. Das zweite Programm, das Long Term Incentive Plan Hosting (LTIP) wurde in der 2. Jahreshälfte 2017 eingeführt und richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Business Applications. Das dritte Programm, das Long Term Incentive Plan Versatel (LTIP) wurde in der 1. Jahreshälfte 2018 eingeführt und richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Business Access. Das vierte Programm, das Stock Appreciation Rights Drillisch (SAR) wurde in der 1. Jahreshälfte 2018 eingeführt und richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Consumer Access. Das fünfte Programm, das Long Term Incentive Plan Portal (LTIP) wurde in der 1. Jahreshälfte 2019 eingeführt und richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Consumer Applications. Das Mitarbeiterbeteiligungsprogramme (MAP), das für aktive Stamm-Mitarbeiter der Konzerngesellschaften galt, ist im Vorjahr ausgelaufen. 36.1 Stock Appreciation Rights (SAR United Internet) Das SAR Programm erfolgt über sog. Stock Appreciation Rights und wird als aktienbasierte Vergütungstransaktion mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente behandelt. Als Stock Appreciation Right (SAR) wird die Zusage der United Internet AG (oder einer Tochtergesellschaft) bezeichnet, den Berechtigten eine Zahlung zu leisten, deren Höhe der Differenz zwischen dem Börsenkurs bei Einräumung (Ausübungspreis) und dem Börsenkurs bei Ausübung der Option entspricht. Die Ausübungshürde beträgt 120 % des Börsenpreises, der als der Mittelwert der Schlusskurse im XetraHandel für die Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten 10 Börsentage vor dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option berechnet wird. Die Zahlung des Wertzuwachses für den Berechtigten ist gleichzeitig bei 100 % des ermittelten Börsenpreises begrenzt. Ein SAR entspricht einem virtuellen Bezugsrecht auf eine Aktie der United Internet AG, ist aber kein Anteilsrecht und somit keine (echte) Option auf den Erwerb von Aktien der United Internet AG. Die United Internet AG behält sich jedoch das Recht vor, ihrer Verpflichtung (bzw. der Verpflichtung der Tochtergesellschaft) zur Auszahlung des SAR in bar stattdessen nach freiem Ermessen auch durch die Übertragung von Aktien der United Internet AG aus dem Bestand eigener Aktien an die Berechtigten zu erfüllen. Das Optionsrecht kann hinsichtlich eines Teilbetrags von bis zu 25 % frühestens nach Ablauf von 24 Monaten seit dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 50 % frühestens 36 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 75 % frühestens 48 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option und hinsichtlich des Gesamtbetrags frühestens nach Ablauf von 60 Monaten nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option ausgeübt werden. Im Geschäftsjahr 2018 und 2019 wurden keine neuen SAR Tranchen ausgegeben. Die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zugrunde gelegte Volatilität wurde auf Basis der historischen Volatilität für die letzten 6 resp. 12 Monate vor dem Bewertungsstichtag ermittelt. Der Ausübungspreis wird auf Basis des durchschnittlichen Aktienkurses der letzten 10 Tage vor dem Ausgabestichtag berechnet. Der Gesamtaufwand aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm beläuft sich auf 33.613 T€ (Vorjahr: 33.645 T€). Der kumulierte Aufwand zum 31. Dezember 2019 betrug 33.302 T€ (Vorjahr: 32.777 T€). Auf künftige Jahre entfallen somit Aufwendungen in Höhe von 311 T€ (Vorjahr: 868 T€). Der Personalaufwand aus den ausgegebenen Aktienoptionen belief sich im Geschäftsjahr auf 525 T€ (Vorjahr: 1.067 T€). Die Veränderungen in den ausgegebenen bzw. ausstehenden virtuellen Aktienoptionen ergeben sich aus der folgenden Tabelle: scroll Ausstehend zum 31. Dezember 2017 1.415.000 0,00 ausgeübt -18.750 43,76 ausgeübt -15.000 30,11 ausgeübt -10.000 31,15 ausgeübt -12.500 44,06 ausgeübt -325.000 16,06 ausgeübt -75.000 21,95 ausgeübt -30.000 43,49 ausgeübt -25.000 32,79 ausgeübt -75.000 31,15 ausgeübt -75.000 31,15 verfallen/verwirkt -56.250 43,76 Ausstehend zum 31. Dezember 2018 697.500 37,74 ausgegeben 0 n/a verfallen/verwirkt -20.000 37,49 Ausstehend zum 31. Dezember 2019 677.500 0,00 Ausübbar zum 31. Dezember 2019 0 n/a Ausübbar zum 31. Dezember 2018 0 n/a Gewogene durchschnittliche Restlaufzeit Gewogene durchschnittliche Restlaufzeit zum 31. Dezember 2019 (in Monaten) 20 Gewogene durchschnittliche Restlaufzeit zum 31. Dezember 2018 (in Monaten) 33 Die Bandbreite der Ausübungspreise für die zum Abschlussstichtag ausstehenden Aktienoptionen liegt zwischen 30,11 € und 44,06 € (Vorjahr: 30,11 € und 44,06 €). 36.2 Long Term Incentive Plan Business Applications (LTIP Hosting) Im Geschäftsjahr 2017 wurde ein zusätzliches Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Long Term Incentive Plan, LTIP) für den Geschäftsbereich Business Applications aufgelegt. Zielsetzung des LTIP Programms ist eine langfristige Ausrichtung der Interessen der Mitglieder der Unternehmensleitung sowie weiterer Schlüsselmitarbeiter der 1&1 IONOS Gruppe (Geschäftsbereich Business Applications) an den Interessen der Gesellschaft, um den Eigenkapitalwert der Gesellschaft (1&1 IONOS TopCo SE) und anderer Gesellschaften der 1&1 IONOS Gruppe zu steigern. Im Rahmen des LTIP Programms werden den teilnahmeberechtigten Mitarbeiter im Bereich Hosting sogenannte Management Incentive Plan (MIP) Einheiten zugewiesen. Die Erdienung erfolgt linear über einen Zeitraum von vier Jahren (beginnend mit der Ausgabe) und unter der Voraussetzung, dass der betreffende Mitarbeiter zum Ende eines jeden Jahres nicht gekündigt hat. Die Erfüllung der Ansprüche unter dem LTIP Programm kann durch Anteils- oder Barausgleich erfolgen. Im Falle der Erfüllung als Anteilsausgleich kann die Erfüllung der Ansprüche durch Hingabe von Anteilen oder Optionen zum Anteilserwerb erfolgen. Da keine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich besteht, wird der Plan als Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled) bilanziert. Unter Verwendung eines Optionspreismodells auf Basis eines Black-Scholes-Modells in Übereinstimmung mit IFRS 2 wurde der Zeitwert der ausgegebenen Optionen auf Basis folgender wesentlicher Bewertungsparameter ermittelt: scroll 2019 01.01.2019 01.04.2019 01.07.2019 01.10.2019 Anzahl gewährter MIP Einheiten 10.000 90.750 21.500 37.500 Ausübungspreis 153,60 156,20 182,00 161,50 Fair Value zum Zeitpunkt der Ausgabe 54,06 62,6 54,55 81,24 Volatilität von rd. 36 % von rd. 38 % von rd. 38 % von rd. 38 % Restlaufzeit ca. 2,7 Jahre ca. 2,5 Jahre ca. 2,3 Jahre ca. 2,0 Jahre Dividendenrendite von 0 % von 0 % von 0 % von 0 % risikoloser Zins von 0 % von 0 % von 0 % von 0 % scroll 2018 Anzahl gewährter MIP Einheiten 37.500 Ausübungspreis 114,7 € pro MIP Fair Value zum Zeitpunkt der Ausgabe 55,91 € pro MIP Volatilität von rd. 30 % Restlaufzeit ca. 2,8 Jahre Dividendenrendite von 0 % risikoloser Zins von 0 % Die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zugrunde gelegte Volatilität wurde aus den Preisschwankungen der letzten 180 Tage bzw. der letzten 360 Tage der Peer Group des Bereichs Business Applications berechnet. Die Aufwandserfassung erfolgt linear über den variablen Zeitraum bis zum erwarteten Eintritt eines LTIP Programm definierten Ereignisses. Diese Einschätzung wird zu jedem Stichtag neu überprüft. Auf Basis der aktuellen Einschätzungen wird ein Gesamtzeitraum von 4 Jahren ausgehend vom 1. Oktober 2017 zugrunde gelegt. Der Fair Value der als Eigenkapitalinstrumente klassifizierten Zusagen betrug zum Zeitpunkt der Gewährung 25.711 T€ (Vorjahr: 15.540 T€). Der Gesamtaufwand aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm beläuft sich auf 25.711 T€ (Vorjahr: 15.540 T€). Der kumulierte Aufwand zum 31. Dezember 2018 betrug 12.280 T€ (Vorjahr: 4.856 T€). Auf künftige Jahre entfallen somit Aufwendungen in Höhe von 13.431 T€ (Vorjahr: 10.684 T€). Der Personalaufwand aus den ausgegebenen Aktienoptionen belief sich im Geschäftsjahr auf 7.424 T€ (Vorjahr: 3.512 T€). Die Veränderungen in den ausgegebenen bzw. ausstehenden MIP Units ergeben sich aus der folgenden Tabelle: scroll 1&1 Internet TopCo SE Units Durchschnittl. Ausübungspreis (€) Ausstehend zum 31. Dezember 2017 300.000 114,7 ausgegeben 37.500 114,7 verfallen/verwirkt -112.500 114,7 Ausstehend zum 31. Dezember 2018 225.000 114,7 ausgegeben 159.750 160,75 verfallen/verwirkt -5.000 114,7 Ausstehend zum 31. Dezember 2019 379.750 134,07 Ausübbar zum 31. Dezember 2019 0 n/a Ausübbar zum 31. Dezember 2018 0 n/a 36.3 Long Term Incentive Plan Versatel (LTIP Versatel) Im Geschäftsjahr 2018 wurde ein zusätzliches Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Long Term Incentive Plan, LTIP) für den Geschäftsbereich Business Access aufgelegt. Zielsetzung des LTIP Programms ist eine langfristige Ausrichtung der Interessen der Mitglieder der Unternehmensleitung sowie weiterer Schlüsselmitarbeiter der 1&1 Versatel Gruppe (Geschäftsbereich Business Access) an den Interessen der Gesellschaft, um den Eigenkapitalwert der Gesellschaft (1&1 Versatel GmbH) und anderer Gesellschaften der 1&1 Versatel Gruppe zu steigern. Im Rahmen des LTIP Programms werden den teilnahmeberechtigten Mitarbeiter im Bereich Business Access Wertsteigerungsanteile zugewiesen. Die Erdienung erstreckt sich über einen Zeitraum von sechs Jahren (beginnend mit der Ausgabe) und unter der Voraussetzung, dass der betreffende Mitarbeiter zum Ende eines jeden Jahres nicht gekündigt hat. Zum 31. Dezember 2019 sind sämtliche ausstehende Einheiten nicht unverfallbar. Die Erfüllung der Ansprüche unter dem LTIP Programm kann durch Anteils- oder Barausgleich erfolgen. Im Falle der Erfüllung als Anteilsausgleich kann die Erfüllung der Ansprüche durch Hingabe von Anteilen oder Optionen zum Anteilserwerb erfolgen. Da keine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich besteht, wird der Plan als Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled) bilanziert. Der LTIP Anspruch ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Endwert und einem Anfangswert, der mit dem jeweiligen Wertsteigerungsanteil und Verwässerungsfaktor multipliziert wird. Die Aufwandserfassung je Teilnehmer erfolgt linear über den Zeitraum bis zum Auslaufen des jeweiligen LTIP-Vertrags, sofern kein im LTIP Programm definiertes Ereignis eintritt. Diese Einschätzung wird zu jedem Stichtag neu überprüft. Auf Basis der aktuellen Einschätzungen wird ein Gesamtzeitraum von 6 Jahren zugrunde gelegt. Der Gesamtaufwand aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm beläuft sich auf 2.918 T€ (Vorjahr 2.850 T€). Im Geschäftsjahr hat ein Mitarbeiter mit Wertsteigerungsanteile das Unternehmen verlassen. Entsprechend betrug der kumulierte Aufwand zum 31. Dezember 2019 266 T€ (Vorjahr 475 T€) und der Personalertrag aus den ausgegebenen Aktienoptionen belief sich im Geschäftsjahr auf -209 T€ (Vorjahr Personalaufwand 475 T€). Auf künftige Jahre entfallen somit Aufwendungen in Höhe von 2.652 T€ (Vorjahr 2.375 T€). scroll United Internet AG Durchschnittl. Ausübungspreis (€) Zuteilung 1,0% Wertsteigerungsanteil 2.850 Ausstehend zum 31. Dezember 2018 1,0% Wertsteigerungsanteil 2.850 Zuteilung 1,3% Wertsteigerungsanteil 2.245 verfallen 1,0% Wertsteigerungsanteil 2.850 Ausstehend zum 31. Dezember 2019 1,3% Wertsteigerungsanteil 2.245 Ausübbar zum 31. Dezember 2019 0 0,00 36.4 Stock Appreciation Rights Drillisch (SAR Drillisch) Ein weiteres Programm, das Stock Appreciation Rights Drillisch (SAR), das in der 1. Jahreshälfte 2018 eingeführt wurde, richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Segment Consumer Access und basiert auf virtuellen Aktienoptionen der 1&1 Drillisch AG. Ein SAR Drillisch umfasst die Zusage der 1&1 Drillisch AG (oder eines ihrer Tochterunternehmen), dem Optionsberechtigten Leistungen zu erbringen, deren Höhe sich nach der Entwicklung des Aktienkurses und des operativen Ergebnisses (EBIT) der 1&1 Drillisch AG (konsolidiert) ergibt. Im Rahmen des SAR Programms werden den Teilnehmern sogenannte SARs zugewiesen, die über einen Erdienungszeitraum zugeteilt werden. Ein SAR entspricht einem virtuellen Bezugsrecht auf eine Aktie der 1&1 Drillisch AG, ist aber kein Anteilsrecht und somit keine (echte) Option auf den Erwerb von Aktien der 1&1 Drillisch AG. Der Anspruch, der sich aus einem SAR ergibt, ist von der Entwicklung des Aktienkurses und des EBIT abhängig. Weiterhin sind verschiedene Ausübungsbedingungen zu beachten. Der SAR-Anspruch ergibt sich durch Multiplikation der Anzahl der ausgeübten SARs mit einem EBIT-Faktor sowie der Differenz aus Ausübungs- und Anfangskurs. Der EBIT-Faktor wird aus einem prozentualen Grad der Erreichung der EBIT-Ziele der 1&1 Drillisch AG ("Ziel-EBIT") abgeleitet. Maßgeblich hierfür ist das dem Ausübungszeitpunkt vorangegangene Jahr. Für den EBIT-Faktor wird jeweils nur ein Grad der Erreichung der EBIT-Ziele von 80 % (Ausübungshürde) - 120 % (Cap) berücksichtigt. Anfangs- und Ausübungskurs ergeben sich als Durchschnitt (arithmetisches Mittel) der festgestellten Schlusskurse im Xetra-Handel (bzw. einem funktional vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse der Aktie der 1&1 Drillisch AG an den letzten 10 Handelstagen vor Anfangsdatum bzw. dem Tag der Ausübung. Sofern die prozentuale Kurssteigerung über dem EBIT-Wachstum liegt, besteht ein weiteres Cap bezüglich der Kurssteigerung in Höhe von 150 %. Eine erstmalige Ausübung der zugeteilten SAR ist frühestens nach 4 Jahren möglich. Zur Ausübung steht dem Teilnehmer jährlich jeweils ein Ausübungsfenster von einem Monat zur Verfügung, das am Tag nach der Veröffentlichung des Jahresabschlusses der 1&1 Drillisch AG beginnt. Letztmalig steht dem Teilnehmer ein Ausübungsfenster im auf das Laufzeitende folgenden Jahr zur Verfügung. Die bis dahin nicht ausgeübten SAR verfallen dann entschädigungslos. Die Möglichkeit zur Ausübung von SAR ist im ersten Ausübungsfenster auf maximal 25% und im zweiten Ausübungsfenster auf 50% der dem Teilnehmer zu diesen Zeitpunkten - unter Einbezug früherer Ausübungen - insgesamt zugeteilten SAR beschränkt. Die 1&1 Drillisch AG behält sich das Recht vor, ihre Verpflichtung (bzw. der Verpflichtung der Tochtergesellschaft) aus dem SAR-Programm durch die Übertragung von Aktien der 1&1 Drillisch AG aus dem Bestand eigener Aktien stattdessen nach freiem Ermessen auch durch Auszahlung in bar an die Berechtigten zu erfüllen. Da gegenwärtig keine Verpflichtung zum Barausgleich vorliegt, werden diese Zusagen als Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bilanziert. Unter Verwendung eines Optionspreismodells auf Basis einer Monte-Carlo-Simulation in Übereinstimmung mit IFRS 2 wurde der Zeitwert der ausgegebenen Optionen wie folgt ermittelt: Bewertungsparameter 2019 scroll Ausgabestichtag 01.01.2019 01.01.2019 01.10.2019 Zeitwert 196 T€ 434 T€ 3.252 T€ Anzahl SAR 4.500 8.600 64.300 Anfangskurs 44,1 € 45 € 45 € Dividendenrendite 3,70% % 3,7 % 3,7 % Volatilität der Aktie 37,8 % 32,6 % 32,6 % Erwartete Dauer (Jahre) 5 5 5 Ausübungshürde (EBIT-Faktor) 80 % 80 % 80 % CAP (EBIT-Faktor) 120 % 120 % 120 % Bewertungsparameter 2018 scroll Ausgabestichtag 01.01.2018 01.09.2018 01.12.2018 Zeitwert 4.274 T€ 3.036 T€ 2.513 T€ Anzahl SAR 60.000 60.000 60.000 Anfangskurs 68,7 € 45 € 43,9 € Dividendenrendite 2,3 % 3,7 % 3,6 % Volatilität der Aktie 24 % 32,6 % 38,1 % Erwartete Dauer (Jahre) 5 5 5 Ausübungshürde (EBIT-Faktor) 80 % 80 % 80 % CAP (EBIT-Faktor) 120 % 120 % 120 % Die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zugrunde gelegte Volatilität wurde auf Basis der historischen Volatilität für die letzten 12 Monate vor dem Bewertungsstichtag ermittelt. Der Ausübungspreis wird auf Basis des durchschnittlichen Aktienkurses der letzten 10 Tage vor dem Ausgabestichtag berechnet. Im Geschäftsjahr 2019 beläuft sich der Gesamtaufwand aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm auf 3.881 T€ (Vorjahr 9.823 T€). Der bisher erfasste kumulierte Aufwand zum 31. Dezember 2019 für die im Geschäftsjahr ausgeübten und die zum Bilanzstichtag noch nicht ausgeübten SARs beträgt 1.436 T€ (Vorjahr 1.359 T€). Auf künftige Jahre entfallen somit Aufwendungen in Höhe von 2.444 T€ (Vorjahr 8.464 T€) Die Veränderungen in den ausgegebenen bzw. ausstehenden virtuellen Aktienoptionen ergeben sich aus der folgenden Tabelle: scroll Anzahl Ausstehend am 1. Januar 2018 0 ausgegeben 60.000 ausgegeben 60.000 ausgegeben 60.000 Ausstehend am 31. Dezember 2018 180.000 verfallen/verwirkt -180.000 ausgegeben 64.300 ausgegeben 4.500 ausgegeben 8.600 Ausstehend am 31. Dezember 2019 77.400 36.5 Long Term Incentive Plan Portal (LTIP Consumer Application) Im Geschäftsjahr 2019 wurde von der 1&1 MM SE ein zusätzliches Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (LTIP Portal) aufgesetzt. Zielsetzung des LTIP Programms ist die Gewinnung und Haltung qualifizierter Führungskräfte sowie eine langfristige Ausrichtung der Interessen der Mitglieder der Unternehmensleitung und weiterer Schlüsselmitarbeiter des Konzerns an den Interessen der Gesellschaft, um den Eigenkapitalwert der Gesellschaft (1&1 MM SE) und anderer Gesellschaften des Konzern zu steigern. Das Programm berechtigt die Begünstigten, grundsätzlich an einem bestimmten Anteil der Wertsteigerung der 1&1 Mail & Media-Gruppe teilzuhaben. Im Rahmen des LTIP Programms werden den teilnahmeberechtigten Mitarbeiter Wertsteigerungsanteile zugewiesen. Die Erdienung erfolgt linear über einen Zeitraum von sechs Jahren (beginnend mit der Ausgabe) und unter der Voraussetzung, dass der betreffende Mitarbeiter zum Ende eines jeden Jahres nicht gekündigt hat. Der LTIP-Anspruch entsteht, sobald die volle Laufzeit des LTIP-Vertrags endet oder zuvor ein Trigger Event (z. B., Veräußerung der Anteile der United Internet AG an der 1&1 MM SE u. ä.) eintritt. Die Erfüllung der Ansprüche unter dem LTIP Programm kann durch Anteils- oder Barausgleich erfolgen. Im Falle der Erfüllung als Anteilsausgleich kann die Erfüllung der Ansprüche durch Hingabe von Anteilen an der Gesellschaft, sofern diese zwischenzeitlich an einer Börse gehandelt werden, oder durch Aktien eines anderen an einer Börse notierten Unternehmens oder entsprechenden Optionen zum Anteilserwerb erfolgen. Da keine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich besteht, wird der Plan als Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled) bilanziert. Der Fair Value der als Eigenkapitalinstrumente klassifizierten Zusagen betrug zum Zeitpunkt der Gewährung 4.015 T€. Der Gesamtaufwand aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm beläuft sich auf 4.015 T€ (Vorjahr: 0 T€). Der kumulierte Aufwand zum 31. Dezember 2019 betrug 669 T€ (Vorjahr: 0 T€). Auf künftige Jahre entfallen somit Aufwendungen in Höhe von 3.346 T€ (Vorjahr: 0 T€). Der Personalaufwand aus den ausgegebenen Aktienoptionen belief sich im Geschäftsjahr auf 669 T€ (Vorjahr: 0 T€). scroll 1&1 Mail & Media Application SE Wertsteigerungsanteile Durchschnittl. Ausübungspreis (€) Ausstehend zum 01. Januar 2019 0 Zuteilung 2,7% Wertsteigerungsanteil 1.487 Ausstehend zum 31. Dezember 2019 2,7% Wertsteigerungsanteil 1.487 37. Grundkapital Das voll eingezahlte Grundkapital zum Bilanzstichtag, wie im Vorjahr, betrug 205.000.000 €, eingeteilt in 205.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1 €. Genehmigtes Kapital Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 20. Mai 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder gegen Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 102.500.000,00 € zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre beim Vorliegen bestimmter Voraussetzungen ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2015). Wird das Kapital erhöht, ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht zu gewähren. Das Bezugsrecht kann den Aktionären auch mittelbar, gemäß § 186 Abs. 5 AktG, gewährt werden. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: ― für Spitzenbeträge, die sich aufgrund eines Bezugsverhältnisses ergeben; ― bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlage, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festsetzung des Ausgabebetrags, die möglichst zeitnah zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, durch den Vorstand nicht wesentlich im Sinne der §§ 203 Absatz 1 und 2, 186 Absatz 3 Satz 4 AktG unterschreitet und der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals insgesamt nicht zehn vom Hundert des Grundkapitals überschreitet und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung. Auf diesen Betrag ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf Aktien entfällt, die während der Laufzeit der Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder verwendet werden; ferner ist auf diesen Betrag der anteilige Betrag am Grundkapital der Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Wandlungs- und/oder Optionsrechten ausgegeben wurden oder noch ausgegeben werden können, sofern die zugrunde liegenden Schuldverschreibungen während der Laufzeit der Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden; soweit dies erforderlich ist, um den Inhabern bzw. Gläubigern der von der Gesellschaft oder ihren Konzerngesellschaften ausgegebenen Schuldverschreibung mit Options- oder Wandlungsrechten bzw. pflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung ihres Options- oder Wandlungsrechts bzw. nach Erfüllung einer Options- bzw. Wandlungspflicht zustünde; ― bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlage zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Rechten und Forderungen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen. Bedingtes Kapital Das Grundkapital ist um bis zu 25.000.000,00 €, eingeteilt in bis zu 25.000.000 Stammaktien ohne Nennwert, bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2015). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von Aktien an die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandelschuldverschreibungen, die gemäß der Ermächtigung von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunternehmen bis zum 20. Mai 2020 begeben werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe der vorstehenden Ermächtigung in den Anleihebedingungen jeweils festzulegenden Options- bzw. Wandlungspreis. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie von Options- oder Wandlungsrechten aus den Schuldverschreibungen Gebrauch gemacht wird bzw. Wandlungs- oder Optionspflichten aus solchen Schuldverschreibungen erfüllt werden oder die Gesellschaft von ihrem Recht zur Andienung Gebrauch macht und soweit nicht andere Erfüllungsformen zur Bedienung eingesetzt werden. Die zur Ausgabe gelangenden neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch Ausübung des Options- bzw. Umtauschrechtes entstehen, am Gewinn teil; soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien hiervon und auch abweichend von § 60 Abs. 2 AktG, auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, festlegen. Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. 38. Rücklagen Die Kapitalrücklage betrug zum 31. Dezember 2019 2.643.946 T€ (Vorjahr: 2.703.141 T€). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den Erwerb weitere Anteile an der 1&1 Drillisch AG durch die Gesellschaft sowie der Erwerb eigener Anteile durch 1&1 Drillisch AG selbst, zurückzuführen. Das kumulierte Konzernergebnis enthält die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet werden, vermindert um die Ausgaben für aktienbasierte Vergütung. Die Neubewertungsrücklage in Bezug auf die Anteilseigner der United Internet AG zum Bilanzstichtag setzt sich wie folgt zusammen: scroll T€ 31.12.2019 31.12.2018 Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte - Anteile Rocket Internet 0 56.937 - Anteile Afilias 27.878 26.418 - sonstige Beteiligungen -2.135 -48 Anteile am sonstigen Ergebnis von At-Equity bilanzierten Unternehmen -570 -284 Gesamt 25.172 83.023 Im Geschäftsjahr wurden die Anteile an der Rocket Internet SE veräußert. In diesem Zusammenhang erfolgte eine Umgliederung der entsprechenden aufgelaufenen sonstigen Ergebnisse in das kumulierte Konzernergebnis. Unter der Währungsumrechnungsdifferenz werden die Differenzen aus der erfolgsneutralen Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochtergesellschaften erfasst. Eine Übersicht zur Zusammensetzung und Veränderung der oben beschriebenen Rücklagen in den Geschäftsjahren 2019 und 2018 ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. 39. Eigene Anteile Die United Internet AG ist gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt, bis zum 18. September 2020 eigene Aktien im Umfang von bis zu zehn vom Hundert des Grundkapitals zu erwerben. Der Gegenwert für den Erwerb der Aktien darf zehn vom Hundert des Börsenkurses nicht unterschreiten und den Börsenkurs nicht um mehr als zehn vom Hundert überschreiten. Die Ermächtigung darf nicht zum Zwecke des Handels mit eigenen Aktien genutzt werden. Im Rahmen dieser Ermächtigung hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr insgesamt 12.635.523 Stück eigene Aktien für 373.584 T€ erworben. Zum Bilanzstichtag hat die Gesellschaft 17.338.513 Stück (Vorjahr 4.702.990 Stück) eigene Aktien gehalten. Eigene Anteile kürzen das Eigenkapital und sind nicht dividendenberechtigt. 40. Nicht beherrschende Anteile Die nicht beherrschenden Anteile haben sich wie folgt entwickelt: scroll T€ Drillisch AG (26,71%) 1&1 Internet TopCo SE/Business Applications (33,33 %) Gesamt 01.01.2019 390.102 -166.776 223.325 Anteiliges Ergebnis 95.462 19.556 115.018 Anteiliges sonstiges Ergebnis 95 2.833 2.928 Anteilsmäßige Veränderungen -35.312 0 -35.312 Sonstige EK Veränderungen -95 1.447 1.352 Ausschüttung -2.335 -222 -2.557 31.12.2019 447.915 -143.163 304.753 Anteilsmäßige Veränderungen betreffen die Aufstockung der Anteile an der 1&1 Drillisch AG durch die United Internet, sowie den Erwerb der eigenen Anteile durch die 1&1 Drillisch AG selbst. scroll T€ Drillisch AG (26,71%) 1&1 Internet TopCo SE/Business Applications (33,33 %) sonstige nicht beherrschende Anteile Gesamt 31.12.2017 * 263.118 -204.764 363 58.717 Änderung durch neue Rechnungslegungsstandards 97.817 29.859 127.676 01.01.2018 360.935 -174.905 363 186.393 Anteiliges Ergebnis 107.930 15.334 33 123.297 Anteiliges sonstiges Ergebnis -972 -972 Sonstige EK Veränderungen -3.585 -6.448 1 -10.032 Ausschüttung -75.178 -182 -75.360 31.12.2018 390.102 -166.991 215 223.325 Der Zugang im Vorjahr betrifft die erstmalige Beteiligung der nicht-beherrschenden Anteilseigner an dem jeweiligen Tochterunternehmen. Die nachfolgenden Finanzinformationen umfassen in zusammengefasster Form Information zu Vermögenswerten, Verbindlichkeiten, Gewinn oder Verlust und Cashflows des Tochterunternehmens mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen. 1&1 Drillisch Gruppe (Consumer Access) Drillisch Gruppe scroll in Mio. € 2019 2018 kurzfristige Vermögenswerte 1.309 1.065 langfristige Vermögenswerte 5.153 4.182 kurzfristige Schulden 549 647 langfristige Schulden 1.272 620 Eigenkapital 4.641 4.280 Erlöse 3.675 3.662 Ergebnis vor Steuern 522 563 Steueraufwendungen -149 -157 Konzernergebnis 374 406 Die Cash Flows aus laufender Geschäftstätigkeit, 376 548 Investitionstätigkeit bzw. -231 -21 Finanzierungstätigkeit -117 -280 1&1 Internet TopCo SE (Business Applications) scroll 1&1 Internet TopCo SE (Business Applications) in Mio. € 2019 2018 kurzfristige Vermögenswerte 176 218 langfristige Vermögenswerte 1.319 1.302 kurzfristige Schulden 203 306 langfristige Schulden 1.723 1.715 Eigenkapital -431 -502 Erlöse 924 877 Ergebnis vor Steuern 102 97 Steueraufwendungen -44 -50 Konzernergebnis 58 47 Die Cash Flows aus laufender Geschäftstätigkeit, 169 116 Investitionstätigkeit bzw. -68 -139 Finanzierungstätigkeit -108 -7 41. Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten Die folgende Tabelle weist die Buchwerte jeder Kategorie von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten für das Geschäftsjahr 2019 aus: scroll T€ Bewertungskategorie nach IFRS 9 Buchwert per 31.12.2019 Fortgeführte Anschaffungskosten Finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ac 117.573 117.573 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Forderungen aus Finanzierungsleasing n/a 65.121 - Übrige ac 338.580 338.580 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte ac 48.141 48.141 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte - Zu fortgeführten Anschaffungskosten ac 12.594 12.594 - Fair Value über das sonstige Ergebnis fvoci 47.006 - Fair Value erfolgswirksam fvtpl 31.450 Finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen flac 481.627 481.627 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten flac 1.738.368 1.738.368 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Leasingverbindlichkeit n/a -350.628 - Fair Value erfolgswirksam fvtpl -21.188 - Übrige flac -1.115.126 -1.115.126 Davon aggregiert nach Bewertungskategorien: Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) flac 516.888 516.888 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit and Loss) fvoci 47.006 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) fvtpl 31.450 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) flac 1.104.869 1.104.869 Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) fvtpl -21.188 scroll T€ Fair Value erfolgsneutral(1) Fair Value erfolgswirksam Wertansatz nach IFRS16 Finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Forderungen aus Finanzierungsleasing 65.121 - Übrige Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte - Zu fortgeführten Anschaffungskosten - Fair Value über das sonstige Ergebnis 47.006 - Fair Value erfolgswirksam 31.450 Finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Leasingverbindlichkeit -350.628 - Fair Value erfolgswirksam -21.188 - Übrige Davon aggregiert nach Bewertungskategorien: Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit and Loss) 47.006 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) 31.450 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) -21.188 scroll T€ Fair Value per 31.12.2019 Finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 117.573 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Forderungen aus Finanzierungsleasing 67.465 - Übrige 338.580 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 48.141 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte - Zu fortgeführten Anschaffungskosten 12.594 - Fair Value über das sonstige Ergebnis 47.006 - Fair Value erfolgswirksam 31.450 Finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 481.627 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.750.448 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Leasingverbindlichkeit - - Fair Value erfolgswirksam -21.188 - Übrige -1.115.126 Davon aggregiert nach Bewertungskategorien: Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) 516.888 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit and Loss) 47.006 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) 31.450 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) 1.116.949 Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) -21.188 scroll Nettoergebnis nach Bewertungskategorien 2019 (in T€) Nettogewinne und -verluste aus der Folgebewertung T€ Bewertungskategorie IFRS 9 aus Zinsen und Dividenden zum Fair Value Währungsumrechnung Wertberichtigung Nettoergebnis finanzielle Vermögenswerte bewertet zu Fortgeführten Anschaffungskosten ac 1.075 -- -1.453 -65.893 -66.271 finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert - Erfolgsneutral fvoci 992 468 -- -- 1.460 - Erfolgswirksam fvtpl 15.660 -- -- 15.660 finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten flac -35.183 -- -623 -- -35.806 finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert - Erfolgswirksam fvtpl -9.691 -9.691 Gesamt -33.116 6.437 -2.076 -65.893 -94.648 Für die einzelnen Kategorien von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 wurden im Geschäftsjahr 2019 folgende Nettoergebnisse ausgewiesen: Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte haben, bis auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Zusammenhang mit Finanzierungsleasing, überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert. Beteiligungen und Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Für die übrigen sonstigen langfristigen Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben im Wesentlichen kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar. Gleiches gilt für kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Für die übrigen sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht. Bei den langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich um Kredite, die grundsätzlich jederzeit vorzeitig rückzahlbar sind. Zudem sind im Wesentlichen sowohl Basisverzinsung als auch Marge variabel ausgestaltet. Die Marge hängt von vordefinierten Kennzahlen der United Internet Gruppe ab. Aufgrund dieser Faktoren wird davon ausgegangen, dass der Buchwert der langfristigen Verbindlichkeiten annähernd dem beizulegenden Zeitwert entspricht. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Schuldscheindarlehen basiert zumindest teilweise auf nicht am Markt beobachtbaren Input-Parametern. Forderungen und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Finanzierungsleasingverhältnissen weisen aufgrund des geänderten Zinsniveaus geringfügige Abweichungen zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert auf. Die bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Für die übrigen sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht. Die folgende Tabelle weist die Buchwerte jeder Kategorie von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten für das Geschäftsjahr 2018 aus: scroll T€ Bewertungskategorie nach IFRS 9 Buchwert per 31.12.2018 Fortgeführte Anschaffungskosten Finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ac 58.066 58.066 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Forderungen aus Finanzierungsleasing n/a 64.757 - Übrige ac 344.899 344.899 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte - Derivate fvtpl 6.800 - Übrige ac 65.974 65.974 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte - Zu fortgeführten Anschaffungskosten ac 12.594 12.594 - Fair Value über das sonstige Ergebnis fvoci 319.662 - Fair Value erfolgswirksam fvtpl 15.790 Finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen flac -566.754 -566.754 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten flac -1.939.143 -1.939.143 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Finanzierungs-Leasing n/a -82.244 - Fair Value erfolgswirksam fvtpl -10.566 - Übrige flac -118.258 -118.258 Davon aggregiert nach Bewertungskategorien: Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) flac 481.534 481.534 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit and Loss) fvoci 319.662 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) fvtpl 22.590 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) flac -2.624.155 -2.624.155 Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) fvtpl -10.566 scroll T€ Fair Value erfolgsneutral(1) Fair Value erfolgswirksam Wertansatz nach IAS 17 Finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Forderungen aus Finanzierungsleasing 64.757 - Übrige Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte - Derivate 6.800 - Übrige Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte - Zu fortgeführten Anschaffungskosten - Fair Value über das sonstige Ergebnis 319.662 - Fair Value erfolgswirksam 15.790 Finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Finanzierungs-Leasing -82.244 - Fair Value erfolgswirksam -10.566 - Übrige Davon aggregiert nach Bewertungskategorien: Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit and Loss) 319.662 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) 22.590 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) -10.566 scroll T€ Fair Value per 31.12.2018 Finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 58.066 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 - Forderungen aus Finanzierungsleasing 65.378 - Übrige 344.899 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte - Derivate 6.800 - Übrige 65.974 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte - Zu fortgeführten Anschaffungskosten 12.594 - Fair Value über das sonstige Ergebnis 319.662 - Fair Value erfolgswirksam 15.790 Finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -566.754 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -1.946.091 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Finanzierungs-Leasing -83.164 - Fair Value erfolgswirksam -10.566 - Übrige -118.258 Davon aggregiert nach Bewertungskategorien: Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) 481.534 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit and Loss) 319.662 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) 22.590 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) -2.631.103 Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) -10.566 (1) ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung Für die einzelnen Kategorien von Finanzinstrumenten nach wurden im Geschäftsjahr 2018 folgende Nettoergebnisse ausgewiesen: scroll Nettoergebnis nach Bewertungskategorien 2018 (in T€) Nettogewinne und -verluste aus der Folgebewertung T€ Bewertungskategorie IFRS 9 aus Zinsen und Dividenden zum Fair Value Währungsumrechnung Wertberichtigung Nettoergebnis finanzielle Vermögenswerte bewertet zu Fortgeführten Anschaffungskosten ac 1.024 -- -35 -62.710 -61.721 finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert - Erfolgsneutral fvoci 3.542 -13.539 -- -- -9.997 - Erfolgswirksam fvtpl 4.700 -- -- 4.700 finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten flac -29.644 -- -15 -- -29.659 finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert - Erfolgswirksam fvtpl -880 -880 Gesamt -25.078 -9.719 -51 -62.710 -97.557 Der beizulegende Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten ist mit dem Betrag angegeben, zu dem das betreffende Instrument in einer gegenwärtigen Transaktion (ausgenommen erzwungene Veräußerung oder Liquidation) zwischen vertragswilligen Geschäftspartnern getauscht werden könnte. Die zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte angewandten Methoden und Annahmen stellen sich wie folgt dar: ― Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten kommen hauptsächlich aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Instrumente ihrem Buchwert sehr nahe. ― Langfristige festverzinsliche und variabel verzinsliche Forderungen / Darlehen werden vom Konzern basierend auf Parametern wie Zinssätzen, bestimmten länderspezifischen Risikofaktoren, Kreditwürdigkeit der einzelnen Kunden und den Risikocharakteristiken des finanzierten Projekts bewertet. Basierend auf dieser Bewertung werden Wertberichtigungen vorgenommen, um erwarteten Ausfällen dieser Forderungen Rechnung zu tragen. Zum 31. Dezember 2019 wie auch im Vorjahr unterschieden sich die Buchwerte dieser Forderungen, abzüglich der Wertberichtigungen, nicht wesentlich von ihren berechneten beizulegenden Zeitwerten. ― Der beizulegende Zeitwert von Bankdarlehen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten finanziellen Verbindlichkeiten wird durch Diskontierung der künftigen Cashflows unter Verwendung von derzeit für Fremdkapital zu vergleichbaren Konditionen, Kreditrisiken und Restlaufzeiten verfügbaren Zinssätzen geschätzt. ― Der Bewertung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden liegen geeignete Bewertungsverfahren zugrunde. Sofern verfügbar, werden Börsenpreise auf aktiven Märkten verwendet. Die Bewertung von Anteilen an nicht börsennotierten Unternehmen basiert im Wesentlichen auf Barwertmodellen. Für die Bewertung der Derivate sowie der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten werden vorwiegend Optionspreismodelle verwendet. Hierarchie beizulegender Zeitwerte Der Konzern verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren: Stufe 1: Notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten Stufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind Stufe 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden scroll T€ zum 31.12.2019 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit and Loss) 47.006 2.384 44.622 Börsennotierte Aktien 2.384 2.384 Nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente 44.622 44.622 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) 31.450 31.450 Derivate 31.450 31.450 Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) -21.188 -20.107 Kaufpreisverbindlichkeiten -21.188 -1.081 -20.107 Während der Berichtsperiode gab es, wie im Vorjahr, keine Umbuchungen zwischen den Bewertungsstufen. scroll T€ zum 31.12.2018 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit and Loss) 319.662 276.866 42.796 Börsennotierte Aktien 276.866 276.866 Nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente 42.796 42.796 Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) 22.590 22.590 Derivate 22.590 22.590 Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) -10.566 -10.566 Kaufpreisverbindlichkeiten -10.566 -10.566 Die wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren für die Fair Value-Bewertungen, die in Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie kategorisiert sind, sowie eine quantitative Sensitivitätsanalyse zum 31. Dezember 2019 sind nachfolgend dargestellt: scroll 31.12.2019 Bewertungsmethode Wesentlichen nicht beobachtbare Inputfaktoren In der Bewertung berücksichtig Sensitivität des Inputfaktor auf den Fair Value Nicht börsennotierter Anteil DCF-Methode Langfristige Wachstumsrate der Cashflows für die Folgejahre 0,1 % + 0,25 % -0,25 % + 1,90 Mio. € -0,7 Mio. € Fremdwährungsbasierte Derivate Black-Scholes Modell Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment per 31.12.2019 2 Jahre + 1 Jahr -1 Jahr + 0,62 Mio € -1,27 Mio. € Volatilität 7,1 % + 1 % -1 % + 0,43 Mio. € -0,50 Mio. € Ergebnisbasierte Derivate Monte-Carlo Simulation Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment per 31.12.2019 2 Jahre + 1 Jahr -1 Jahr -1,40 Mio. € + 2,34 Mio. € Volatilität 40,07 % + 1 % -1 % -0,1 Mio. € +0,1 Mio. € bedingte Kaufpreisverbindlichkeit Monte-Carlo Simulation Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment per 31.12.2019 2 Jahre + 1 Jahr -1 Jahr -1,16 Mio. € +1,94 Mio. € Volatilität 40,07 % + 1 % -1 % -0,1 Mio. € +0,1 Mio. € bedingte Kaufpreisverbindlichkeit Modifiziertes Multipile EBITDA Wachstum 5% + 1 % -1 % + 0,1 Mio. € -0,1 Mio. € scroll 31.12.2018 Bewertungsmethode wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren in der Bewertung berücksichtig Sensitivität des Inputfaktor auf den Fair Value Nicht börsennotierter Anteil DCF-Methode Langfristige Wachstumsrate der Cashflows für die Folgejahre 0,50 % + 0,25 % -0,25 % + 1,0 Mio. € -0,95 Mio. € Fremdwährungsbasierte Derivate Black-Scholes Modell Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment per 31.12.2018 3 Jahre +1 Jahr -1 Jahr + 0,64 Mio. € -1,18 Mio. € Volatilität 6,48 % +1 % -1 % + 0,9 Mio. € -1,18 Mio. € Ergebnisbasierte Derivate Monte-Carlo Simulation Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment per 31.12.2018 3 Jahre +1 Jahr -1 Jahr + 0,43 Mio. € -0,99 Mio. € Volatilität 35,80 % +1 % -1 % + 0,1 Mio. € -0,1 Mio. € Derivat - Put Option Black-Scholes Modell Volatilität 38,0 % +1 % -1 % + 0,1 Mio. € -0,1 Mio. € bedingte Kaufpreisverbindlichkeit Monte-Carlo Simulation Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment per 31.12.2018 3 Jahre +1 Jahr -1 Jahr + 0,35 Mio. € -0,85 Mio. € Volatilität 35,80 % +1 % -1 % + 0,1 Mio. € -0,1 Mio. € bedingte Kaufpreisverbindlichkeit Modifiziertes Mulitpile EBITDA Wachstum 5,0% +1 % -1 % + 0,1 Mio. € -0,1 Mio. € Überleitungsrechnung der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in Stufe 3: scroll T€ Nicht börsennotierter Anteil börsennotierter Anteil Derivate Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit Stand 1. Januar 2018 42.756 0 17.890 -9.686 Im sonstigen Ergebnis erfasste Neubewertung 40 0 0 In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Neubewertung 0 4.700 -880 Stand 31. Dezember 2018 42.796 3.742 22.590 -10.566 Im sonstigen Ergebnis erfasste Neubewertung 1.826 -1.359 0 0 In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Neubewertung 0 0 8.860 -10.622 Stand 31. Dezember 2019 44.622 2.383 31.450 -21.188 42. Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Als nahe stehende Personen im Sinne von IAS 24 gelten Personen und Unternehmen, wenn eine der Parteien über die Möglichkeit verfügt, die andere Partei zu beherrschen oder einen maßgeblichen Einfluss auszuüben. Herr Ralph Dommermuth als wesentlicher Aktionär sowie die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG und deren nahen Familienangehörigen wurden als nahe stehende Personen eingestuft. Darüber hinaus werden Unternehmen, auf die die nahestehenden Personen einen beherrschenden Einfluss haben, als nahestehende Unternehmen qualifiziert. Der Kreis der nahe stehenden Personen blieb im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 unverändert. In der Hauptversammlung vom 21. Mai 2015 wurden die Herren Kurt Dobitsch (Vorsitzender), Michael Scheeren (stellvertretender Vorsitzender) und Kai-Uwe Ricke erneut von den Aktionären in den Aufsichtsrat der Gesellschaft gewählt. Der Aufsichtsrat wurde für eine Amtszeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2020 beschließt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2019 außerdem in den Aufsichtsräten oder vergleichbaren Gremien folgender Unternehmen vertreten: Kurt Dobitsch ― 1&1 IONOS Holding SE, Montabaur (vormals: 1&1 Internet Holding SE) (ab 27. März 2019) ― 1&1 Telecommunication SE, Montabaur (stellv. Vorsitzender) ― 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur (stellv. Vorsitzender) ― 1&1 Drillisch Aktiengesellschaft, Maintal ― Nemetschek SE, München (vormals: Nemetschek AG) (Vorsitzender) ― Graphisoft S.E., Budapest / Ungarn ― Vectorworks Inc., Columbia / USA ― Bechtle AG, Gaildorf ― Singhammer IT Consulting AG, München Kai-Uwe Ricke ― 1&1 IONOS Holding SE, Montabaur (vormals: 1&1 Internet Holding SE) (bis 27. März 2019) ― 1&1Telecommunication SE, Montabaur ― 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur (Vorsitzender) ― 1&1 Drillisch Aktiengesellschaft, Maintal (stellv. Vorsitzender) ― EuNetworks Group Limited, London, United Kingdom ― Delta Partners Group Limited, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate ― Delta Partners Capital Limited, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate ― Delta Partners Growth Fund II GP Limited, Cayman Islands (vormals Dubai) ― Delta Partners Growth Fund II (Carry) General Partner Limited, Cayman Islands ― SUSI Partners AG, Zürich / Schweiz (bis 17. Juni 2019) ― Virgin Mobile CEE B.V., Amsterdam / Niederlande ― Virgin Mobile Polska Sp.z.o.o, Warschau / Polen (Verwaltungsratsvorsitzender) ― Cash Credit Limited, Cayman Islands Michael Scheeren ― 1&1 IONOS Holding SE, Montabaur (vormals: 1&1 Internet Holding SE) ― 1&1 Telecommunication SE, Montabaur (Vorsitzender) ― 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur ― 1&1 Drillisch Aktiengesellschaft, Maintal (Vorsitzender) ― Tele Columbus AG, Berlin (ab 29. August 2019) In der am 21. Mai 2015 stattfindenden Hauptversammlung wurde ein neues, vollumfänglich mit dem aktuellen deutschen Corporate Governance Kodex konformes Vergütungssystem, bestehend aus einer festen jährlichen Vergütung sowie einem Sitzungsgeld je Sitzung, beschlossen. Die feste Vergütung beträgt für ein einfaches Mitglied des Aufsichtsrats 15 T€ pro volles Geschäftsjahr. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Doppelte. Das Sitzungsgeld beträgt 1 T€ pro Sitzung. Die Mitglieder des Aufsichtsrats der United Internet AG sind gleichzeitig auch die Mitglieder des Aufsichtsrats verschiedener Tochterunternehmen. Seit dem Berichtsjahr 2015 erhalten sie auch von den Tochterunternehmen eine Vergütung. Auch bei den Tochterunternehmen besteht die Vergütung aus einer festen jährlichen Vergütung sowie einem Sitzungsgeld je Sitzung. Die feste jährliche Vergütung variiert zwischen den Tochterunternehmen das Sitzungsgeld beträgt einheitlich 1 T€ pro Sitzung. Über die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats der United Internet AG gibt die folgende Aufstellung Aufschluss: scroll 2019 United Internet AG Tochtergesellschaften der United Internet AG T€ Fix Sitzungsgeld Gesamt Fix Sitzungsgeld Gesamt Kurt Dobitsch 30 4 34 92,5 15 107,5 Kai-Uwe Ricke 15 4 19 87,5 13 100,5 Michael Scheeren 15 4 19 110 16 126 60 12 72 290 44 334 scroll 2019 Insgesamt T€ Fix Sitzungsgeld Gesamt Kurt Dobitsch 122,5 19 141,5 Kai-Uwe Ricke 102,5 17 119,5 Michael Scheeren 125 20 145 350 56 406 scroll 2018 United Internet AG Tochtergesellschaften der United Internet AG T€ Fix Sitzungsgeld Gesamt Fix Sitzungsgeld Gesamt Kurt Dobitsch 30 4 34 80 16 96 Kai-Uwe Ricke 15 4 19 120 20 140 Michael Scheeren 15 4 19 120 20 140 60 12 72 320 56 376 scroll 2018 Insgesamt T€ Fix Sitzungsgeld Gesamt Kurt Dobitsch 110 20 130 Kai-Uwe Ricke 135 24 159 Michael Scheeren 135 24 159 380 68 448 Bezugsrechte und sonstige aktienbasierte Vergütungen für die Mitglieder des Aufsichtsrats existieren nicht. Für die Festlegung der Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat zuständig. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist leistungsorientiert. Sie enthält einen festen und einen variablen Bestandteil (Tantieme / Bonus). Für die feste Vergütung und die Tantieme wird ein Zieleinkommen festgelegt, das regelmäßig überprüft wird. Die letzte Überprüfung fand im Geschäftsjahr 2017 statt. Die feste Vergütung wird monatlich als Gehalt ausgezahlt. Die Höhe der Tantieme ist von der Erreichung bestimmter, zu Beginn des Geschäftsjahres fixierter finanzieller Ziele abhängig, die sich im Wesentlichen an Umsatz- und Ergebniszahlen orientieren. Für die Zielerreichung gilt in der Regel eine Bandbreite von 90 % bis 120 %. Unter 90 % Zielerreichung entfällt die Zahlung und bei 120 % Zielerreichung endet die Tantiemenzahlung. Eine nachträgliche Änderung der Erfolgsziele ist ausgeschlossen. Eine Mindesttantieme wird nicht garantiert. Die Auszahlung erfolgt nach der Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat. Versorgungszusagen der Gesellschaft gegenüber den Vorständen bestehen nicht. Über die Bezüge der Mitglieder des Vorstands gibt die folgende Aufstellung Aufschluss: scroll 2019 T€ Fix Variabel Nebenleistungen Summe Fix, Variabel und Nebenleistungen Marktwert der in 2019 gewähren aktienbasierten Vergütungen Ralph Dommermuth 0 0 0 0 - Frank Krause 360 132 11 503 - 360 132 11 503 - scroll 2018 T€ Fix Variabel Nebenleistungen Summe Fix, Variabel und Nebenleistungen Marktwert der in 2018 gewähren aktienbasierten Vergütungen* Ralph Dommermuth 0 0 0 0 - Frank Krause 360 140 11 511 - Jan Oetjen 150 100 7 257 - 510 240 18 768 - * Die aktienbasierten Vergütungen (sog. Stock Appreciation Rights) stellen Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung dar und werden über einen Zeitraum von insgesamt 6 Jahren ausbezahlt. Die Gesamtbezüge des Vorstands im Sinne § 314 Abs. 1 Nr. 6 a und b HGB, d. h. inklusive der Marktwerte der aktienbasierten Vergütungen, beliefen im Geschäftsjahr auf 503 T€ (Vorjahr: 768 T€). Den Mitgliedern des Vorstands wurden weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr Vorschüsse oder Kredite gewährt. Herr Frank Krause übte im Geschäftsjahr 2019 wie im Vorjahr keine Bezugsrechte aus. Darüber hinaus wird auf die Angaben im Vergütungsbericht verwiesen, der Teil des zusammengefassten Lageberichts ist. Die Anzahl der Aktien an der United Internet AG, die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats halten, ist in der folgenden Tabelle dargestellt: scroll Anteilseigentum 1. Januar 2019 31. Dezember 2019 Vorstand Direkt Indirekt Gesamt Indirekt Gesamt Ralph Dommermuth --- 82.000.000 82.000.000 --- 82.500.000 82.500.000 Frank Krause 5.482 --- 5.482 5.482 --- 5.482 5.482 82.000.000 82.005.482 5.482 82.500.000 82.505.482 Aufsichtsrat Direkt Indirekt Gesamt Direkt Indirekt Gesamt Kurt Dobitsch --- --- --- --- --- --- Kai-Uwe Ricke --- --- --- --- --- --- Michael Scheeren --- --- --- --- --- --- --- --- --- --- --- --- Darüber hinaus kann die United Internet Gruppe einen maßgeblichen Einfluss auf ihre assoziierten Unternehmen ausüben. Geschäftsvorfälle mit nahe stehenden Unternehmen und Personen Verkäufe an und Käufe von nahe stehende(n) Unternehmen und Personen erfolgen zu marktüblichen Konditionen. Die zum Geschäftsjahresende bestehenden offenen Salden sind unbesichert, unverzinslich und werden durch Barzahlung beglichen. Für Forderungen gegen oder Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehende(n) Unternehmen und Personen bestehen keine Garantien. Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen und Personen wurden im Geschäftsjahr 2019 und im Vorjahr nicht wertberichtigt. Ein Werthaltigkeitstest wird jährlich durchgeführt. Dieser beinhaltet eine Beurteilung der Finanzlage des nahe stehenden Unternehmens oder der nahe stehenden Person sowie die Entwicklung des Markts, in dem diese(s) tätig ist. Die Geschäftsräume von United Internet in Montabaur und Karlsruhe sind zum Teil (Vorjahr: Vollständig) von Herrn Ralph Dommermuth, dem Vorstandsvorsitzenden und einem wesentlichen Aktionär der Gesellschaft, gemietet. Die entsprechenden Mietverträge weisen unterschiedliche Laufzeiten zwischen Ende 2021 und Juni 2028 auf. Die daraus entstehenden Mietaufwendungen liegen auf ortsüblichem Niveau und beliefen sich im Geschäftsjahr 2019 auf 6.765 T€ (Vorjahr: 8.987 T€). In der folgenden Tabelle werden Nutzungsrechte im Zusammenhang mit nahe stehenden Unternehmen und Personen dargestellt. scroll Zugang aus der Erstanwendung Zugang des Geschäftsjahres Abschreibung Buchwert Nutzungsrechte 47.069 8.243 -5.483 49.830 Die Angaben resultieren aus der Erstanwendung von IFRS 16. Daher sind keine Vorjahreswerte angegeben. In der folgenden Tabelle werden Leasingverbindlichkeiten im Zusammenhang mit nahe stehenden Unternehmen und Personen dargestellt. scroll Zugang aus der Erstanwendung Zugang des Geschäftsjahres Tilgung/Zinsen Buchwert Leasingverbindlichkeiten 47.069 8.214 -4.848 50.435 Zum Stichtag bestehen zwei Darlehensverträge mit assoziierten Unternehmen mit einem Gesamtvolumen von 10.100 T€ (Vorjahr: 8.600 T€). Im Geschäftsjahr wurden neue Darlehen in Höhe von 2.500 T€ an assoziierte Unternehmen vergeben. Die Darlehen haben Laufzeiten von einem bis bzw. acht Jahren. Die Tranchen sind jeweils fest verzinslich mit 2,5 % p.a. bis 3,0 % p.a. und 8 %. In der folgenden Tabelle werden die ausstehenden Salden sowie die Gesamthöhe der Transaktionen mit assoziierten Unternehmen im jeweiligen Geschäftsjahr dargestellt: scroll Käufe / Dienstleistungen von nahe stehenden Unternehmen / Personen Verkäufe / Dienstleistungen an nahe stehende Unternehmen / Personen Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen / Personen T€ 2019 2018 2019 2018 2019 2018 17.411 27.199 3.611 4.138 995 11.349 scroll Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen / Personen T€ 2019 2018 9.607 2.356 Die Forderungen gegen sonstige nahe stehende Unternehmen resultieren wie im Vorjahr im Wesentlichen aus Ausleihungen an die AWIN. scroll Finanzerträge Finanzaufwendungen T€ 2019 2018 2019 2018 221 282 0 0 43. Zielsetzung und Methoden des Finanzrisikomanagements Grundsätze des Risikomanagements Die Systematik des in der United Internet Gruppe eingeführten Risikomanagementsystems orientiert sich am COSO-ERM-Framework und wird im Lagebericht ausführlich beschrieben. Die Grundzüge der Finanzpolitik werden vom Vorstand festgelegt und vom Aufsichtsrat überwacht. Bestimmte Transaktionen bedürfen der vorherigen Zustimmung durch den Aufsichtsrat. Die wesentlichen durch den Konzern verwendeten finanziellen Verbindlichkeiten umfassen Bankdarlehen, Schuldscheindarlehen und Kontokorrentkredite, Schulden aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte, die unmittelbar aus seiner Geschäftstätigkeit resultieren. Sie umfassen im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sowie kurzfristige Einlagen. Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag im Wesentlichen über originäre Finanzinstrumente. Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, diese Risiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen. Dabei unterliegt der Konzern hinsichtlich ihrer Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und geplanten Transaktionen insbesondere Liquiditätsrisiken sowie Marktrisiken, die im Folgenden dargestellt werden. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass ein Unternehmen Schwierigkeiten bei der Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen hat, die sich aus seinen finanziellen Verbindlichkeiten ergeben. Für United Internet besteht das Liquiditätsrisiko grundsätzlich und damit unverändert zum Vorjahr darin, dass der Konzern möglicherweise seinen laufenden finanziellen Verpflichtungen nicht fristgerecht nachkommen kann. Um eine jederzeitige Zahlungsfähigkeit sowie finanzielle Flexibilität für die United Internet Gruppe sicherstellen zu können, wird neben einer kurzfristigen Liquiditätsvorschau auch eine längerfristige Finanzplanung vorgenommen. Durch den erwarteten positiven operativen Beitrag zur Liquidität sowie der zinsoptimierten Nutzung von eingeräumten Kreditlinien kann der Konzern die kontinuierliche Deckung des Finanzmittelbedarfs zu jeder Zeit sicherstellen. Die der Gesellschaft von Kreditinstituten eingeräumten Kreditzusagen und der bestehende Konsortialkreditrahmen bieten hierfür ausreichend Flexibilität. Zur Aufrechterhaltung der finanziellen Stabilität wird eine ausgewogene Finanzstruktur angestrebt, die sowohl die Diversifizierung von Finanzierungsinstrumenten als auch ein ausgeglichenes Fälligkeitenprofil vorsieht. Im zentralen Liquiditäts-Management werden weltweit alle Zahlungsmittelbedarfe und -überschüsse ermittelt und gesteuert. Durch die täglich automatisierte Konzentration der Bankguthaben angebundener Konzerngesellschaften (Cash Pooling) steht der United Internet AG zu jeder Zeit der maßgebliche Anteil der in Euro denominierten Zahlungsmittel zur Verfügung. Der Konzern hat zur Steuerung der Bank- und Verrechnungskonten sowie zur Durchführung von Zahlungsvorgängen standardisierte Prozesse und Systeme etabliert. Zum Stichtag verfügt die Gesellschaft über Liquide Mittel von insgesamt 117,4 Mio. € (Vorjahr 58,1 Mio. €) sowie freie Kreditlinien in Höhe von 310 Mio. € und daher über eine mehr als ausreichende Liquiditätsreserve für das Geschäftsjahr 2020. Die folgenden Tabellen zeigen alle zum 31. Dezember 2019 bzw. 31. Dezember 2018 vertraglich fixierten Zahlungen für Tilgungen, Rückzahlungen und Zinsen aus bilanzierten finanziellen Verbindlichkeiten: scroll T€ Buchwert zum 31.12.2019 2020 2021 2022 2023 >2023 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.738.368 253.995 211.838 208.007 207.586 901.429 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 481.627 557.776 0 312 754 5.002 Leasingerbindlichkeiten 350.628 82.988 50.691 45.617 43.369 152.969 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.136.314 44.938 82.454 61.266 61.266 886.389 3.706.937 939.697 344.983 315.202 312.975 1.945.789 scroll T€ Gesamt Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.782.855 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 563.844 Leasingerbindlichkeiten 375.634 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.136.314 3.858.647 Die Zahlungen aus sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten umfassen im wesentlichen Zahlungsverpflichtungen im Zusammenhang mit der 5G Lizenzersteigerung in Höhe von 1.008 Mio. € sowie erwartete Zahlungen aus Derivaten in Höhe von 20,1 Mio. € (Vorjahr 10,6 Mio. €) im Geschäftsjahr 2021. Die Zahlungen an den Bund haben keinen linearen Verlauf und steigen ab dem Geschäftsjahr 2026 auf 128 Mio. €. scroll T€ Buchwert zum 31.12.2018 2019 2020 2021 2022 >2022 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.939.143 219.199 254.083 211.912 208.070 1.108.528 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 566.753 557.776 1.365 1.326 1.292 4.994 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 211.068 278.196 -11.578 -11.469 -19.927 -24.154 2.716.964 1.055.171 243.870 201.769 189.435 1.089.368 scroll T€ Gesamt Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.001.792 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 566.753 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 211.068 2.779.613 Im Rahmen der Ermittlung der Zahlungsströme aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist die Unternehmensleitung davon ausgegangen, dass der momentan aus dem revolvierenden Konsortialkreditrahmen gezogene Betrag in Höhe von 700 Mio. € (Vorjahr: 700 Mio. €) bis zum Ende der Laufzeit (2025) konstant gezogen bleibt. Zu den Zins- und Tilgungszahlungen bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wird auf Anhangsangabe 31 verwiesen. Bei der Gesellschaft besteht keine wesentliche Liquiditätsrisikokonzentration. Marktrisiko Die Aktivitäten von United Internet sind in erster Linie finanziellen Risiken aus der Änderung von Zinssätzen, Wechselkursen, Börsenkursen sowie dem Kredit- und Ausfallrisiko ausgesetzt. Zinsrisiko Zins(änderungs)risiko bezeichnet das Risiko, dass beizulegende Zeitwerte oder künftige Zinszahlungen auf bestehende und zukünftige Finanzverbindlichkeiten aufgrund von Änderungen von Marktzinssätzen schwanken. Der Konzern ist grundsätzlich Zinsänderungsrisiken ausgesetzt, da zum Bilanzstichtag Teile der Finanzierungsinstrumente variabel verzinslich und mit unterschiedlichen Laufzeiten aufgenommen worden sind. Ein Zinsänderungsrisiko besteht für die Inanspruchnahmen unter dem revolvierenden Konsortialkredit und dem Konsortialkredit in Höhe von insgesamt 900 Mio. €, sowie dem variablen Schuldscheindarlehen in Höhe von 50 Mio. €. Mit Hilfe der Liquiditätsplanung werden laufend verschiedene Anlagemöglichkeiten, bzw. Möglichkeiten zur Rückführung überschüssiger Liquidität analysiert. Die Fälligkeitenstruktur wie auch die Höhe der variabel verzinslichen Finanzinstrumente der Gruppe werden regelmäßig überprüft und geeignete Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität und Steuerung der Zinsänderungsrisiken getroffen. Marktzinsänderungen könnten sich auf das Zinsergebnis auswirken und gehen in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten ein. Zur Darstellung von Marktrisiken verwendet United Internet eine Sensitivitätsanalyse, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf das Ergebnis vor Steuern zeigt. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag bezogen werden. Aufgrund der aktuellen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank ist der für die United Internet Gruppe relevante EURIBOR Zinssatz zum Stichtag negativ. Aufwendungen aufgrund von Negativzinsen auf vorgehaltene Liquidität sind nicht entstanden. Der Konzern erwartet in absehbarer Zeit keine wesentliche Änderung in den Risikoaufschlägen. United Internet stuft das Zinsänderungsrisiko für die bestehenden variabel verzinslichen Finanzinstrumente derzeit als gering ein. Für die übrigen verzinslichen Schulden kann das Zinsänderungsrisiko vernachlässigt werden. Zum Stichtag bestanden keine externen Zinssicherungsgeschäfte. Währungsrisiko Währungsrisiko ist das Risiko, dass beizulegende Zeitwerte oder künftige Cashflows von Finanzinstrumenten aufgrund von Änderungen der Wechselkurse schwanken. Die Konzernunternehmen sind vor allem Wechselkursrisiken aus ihrer Geschäftstätigkeit (wenn Umsatzerlöse und / oder Aufwendungen auf eine von der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft abweichende Währung lauten) ausgesetzt. Zur Absicherung solcher Fremdwährungsrisiken ist United Internet bestrebt ein Gleichgewicht zwischen den Ein- und Auszahlungen in nicht funktionaler Währung herzustellen (sogenanntes Natural-Hedging). Fremdwährungsrisiken, die die Cashflows nicht beeinflussen (d. h. die Risiken, die aus der Umrechnung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Unternehmenseinheiten resultieren), bleiben grundsätzlich ungesichert. Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzernunternehmen ihre Aktivitäten überwiegend in ihrer jeweiligen funktionalen Währung ab. Deshalb wird das Währungskursrisiko aus der laufenden operativen Tätigkeit, wie bereits im Vorjahr, als gering eingeschätzt. Im Berichtszeitraum lagen keine die Cashflows wesentlich beeinflussenden Währungsrisiken vor. Zum Stichtag bestanden keine externen Währungssicherungsgeschäfte. Die Währungsrisiken aus den zum Bilanzstichtag bestehenden originären Finanzinstrumenten, welche in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung und monetärer Art sind, wurden von der Gesellschaft bewertet. Aus dieser Analyse ergaben sich keine wesentlichen Währungsrisiken. Börsenkursrisiko (Bewertungsrisiko) Der United Internet Konzern hat im Geschäftsjahr 2019 finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) wie folgt erfasst: ― erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung oder ― erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Abhängig von der Bewertungskategorie und der Kursentwicklung von börsennotierten Beteiligungen können sich zum Stichtag ergebnisneutrale Eigenkapitaländerungen oder Erträge und Aufwendungen ergeben. Bei einem Anstieg der Börsenkurse um 10 % hätte der Konzern am Bilanzstichtag einen erfolgsneutralen Eigenkapitaleffekt in Höhe von 238 T€ (Vorjahr: 27.687 T€) erfasst. Bei einem Rückgang der Börsenkurse um 10 % hätte sich das Eigenkapital des Konzerns zum 31. Dezember 2019 erfolgsneutral um 238 T€ verringert (Vorjahr: 27.687 T€). Die vorstehenden Sensitivitäten berücksichtigen keine Steuereffekte. Kredit- und Ausfallrisiko Der Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit einem Ausfallrisiko ausgesetzt. Zur Reduzierung von Ausfallrisiken ist ein aufwendiges auch bereits präventiv wirkendes Fraud-Management-System etabliert worden, das permanent weiterentwickelt wird. Die Außenstände werden bereichsbezogen, also dezentral, fortlaufend überwacht. Nicht vermeidbaren Ausfallrisiken wird mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen besteht das maximale Kreditrisiko im Bruttobetrag der bilanzierten Forderung vor Wertberichtigungen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert sind, werden in der Anhangsangabe 19 nach Zeitbändern, in denen sie überfällig sind, gegliedert. Internes Ratingsystem Grundsätzlich wird ein vorvertraglicher Fraud-Check durchgeführt sowie das Forderungsmanagement unter Inanspruchnahme von Inkassobüros abgewickelt. Darüber hinaus wird für das Media-Sales-Geschäft eine vorvertragliche Überprüfung der Bonität des Vertragspartners durchgeführt sowie das Forderungsmanagement unter Inanspruchnahme von Inkassobüros abgewickelt. Bei der Gesellschaft bestehen keine wesentlichen Kreditrisikokonzentrationen. Risiken aus Financial Covenants Die bestehenden Kredite der United Internet AG sind an sogenannte Financial Covenants (Kreditauflagen) gebunden. Die Verletzung einer bestimmten Nettoschulden-zu-EBITDA-Relation könnte dazu führen, dass die einzelnen Kreditgeber die mit der Gesellschaft ausstehenden Darlehen kündigen können. Angesicht der derzeit geringen Relation von Nettoschulden-zu-EBITDA von United Internet wird die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering eingeschätzt. Die Einhaltung der Kreditauflagen wird vom Vorstand der Gesellschaft fortlaufend überwacht und war ganzjährig gegeben. Kapitalsteuerung Die United Internet AG unterliegt über die aktienrechtlichen Bestimmungen hinaus keinen weitergehenden satzungsmäßigen oder vertraglichen Verpflichtungen zum Kapitalerhalt. Die im Rahmen der Unternehmenssteuerung von der Gesellschaft herangezogenen Finanzkennzahlen sind überwiegend erfolgsorientiert. Ziele, Methoden und Prozesse des Kapitalmanagements sind den erfolgsorientierten Finanzkennzahlen untergeordnet. Zur Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann die Gesellschaft Anpassungen der Dividendenzahlungen an die Anteilseigner oder eine Kapitalrückzahlung an die Anteilseigner vornehmen, eigene Anteile erwerben und bei Bedarf wieder platzieren oder auch neue Anteile ausgeben. Es wird diesbezüglich auf die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen. Zum 31. Dezember 2019 bzw. 31. Dezember 2018 wurden keine Änderungen der Ziele, Richtlinien und Verfahren vorgenommen. 44. Erfolgsunsicherheiten, Eventualschulden und andere Verpflichtungen Eventualschulden Eventualschulden stellen eine mögliche Verpflichtung dar, deren Existenz vom Eintreten einer oder mehrerer unsicherer zukünftiger Ereignisse abhängt, oder eine gegenwärtige Verpflichtung, deren Zahlung nicht wahrscheinlich ist oder die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend verlässlich geschätzt werden kann. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 haben Vorleister Ansprüche im niedrigen dreistelligen Millionenbereich angemeldet. Die United Internet AG sieht die Ansprüche der jeweiligen Gegenpartei als unbegründet an und hält für diese Eventualschulden einen Ressourcenabfluss für nicht wahrscheinlich. Rechtsstreitigkeiten Bei den Rechtsstreitigkeiten handelt es sich im Wesentlichen um diverse Rechtsstreitigkeiten der Tochtergesellschaften des Konzerns. Für etwaige Verpflichtungen aus diesen Rechtsstreitigkeiten wurden Rückstellungen für Prozessrisiken gebildet (siehe Anhangsangabe 33). Garantien Der Konzern hat zum Bilanzstichtag keine Garantien abgegeben. Haftungsverhältnisse und sonstige Verpflichtungen Im Hinblick auf den Gesellschaften der United Internet Gruppe von einer Bank gewährten Kreditrahmen besteht gesamtschuldnerische Mithaftung der Gesellschaft. Zum Bilanzstichtag wurde der Kreditrahmen nur durch Avale in Anspruch genommen. Darüber hinaus sind dem Vorstand keine Tatsachen bekannt, die eine materielle nachteilige Auswirkung auf die Geschäftstätigkeit, auf die finanziellen Umstände oder auf das Geschäftsergebnis der Gesellschaft haben könnten. 45. Angaben zu Leasingverhältnissen, sonstige finanziellen Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse Konzern als Leasingnehmer Die Verpflichtungen umfassen im Wesentlichen Verpflichtungen für Miete für Netzinfrastruktur inklusive Teilnehmeranschlussleitungen, Gebäude, technische Anlagen und Fahrzeuge. In der Regel enthalten die Verträge Verlängerungsoptionen. Hinsichtlich der Mehrzahl der Mietverträge bestehen Optionen auf Verlängerung der Vertragsverhältnisse. Die Konditionen dieser Verlängerungsoptionen sind frei verhandelbar oder identisch mit den derzeit geltenden Konditionen. Im Geschäftsjahr sind folgende Aufwendungen aus Leasingverhältnissen angefallen: scroll T€ IFRS 16 31.12.2019 Abschreibungen auf Nutzungsrechte - Grundstücke und Bauten 37.539 - Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.983 - Netzinfrastruktur 60.218 Summe Abschreibungen auf Nutzungsrechte 101.740 Zinsaufwendungen aus Leasing-Verbindlichkeiten 8.715 Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse 476 Aufwand für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert 1.033 Zum 31. Dezember 2019 ergeben sich folgende Buchwerte der Nutzungsrechte nach Klassen zugrunde liegender Vermögenswerte: scroll Buchwert zum T€ 31.12.2019 Grundstücke und Bauten 179.932 Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.514 Netzinfrastruktur 165.551 Zum 31. Dezember 2019 bestehende Leasingverpflichtungen haben folgende Laufzeiten: scroll T€ 31.12.2019 Bis 1 Jahr 82.988 1 bis 5 Jahre 167.847 Über 5 Jahre 99.793 Gesamt 350.628 Für weitere Informationen wird auf die Erläuterungen unter 2.3 sowie Anhangsangabe 43 verwiesen. Konzern als Leasinggeber Finanzierungs-Leasingverhältnisse Der Konzern tritt über die 1&1 Versatel Gruppe als Leasinggeber von Finanzierungs-Leasingverhältnissen auf. Die Forderungen aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen werden unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Die Überleitung der Bruttoinvestitionen der Leasingverhältnisse auf den Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen sowie deren Fälligkeiten stellen sich wie folgt dar: scroll T€ 31.12.2019 31.12.2018 Bruttoinvestitionen (davon nicht garantierte Restwerte) davon fällig bis 1 Jahr 6.986 6.647 davon fällig in 1-5 Jahren 27.169 25.465 davon fällig nach über 5 Jahren 31.959 35.081 Noch nicht realisierter Finanzertrag -5.711 -5.790 Nettoinvestitionen 60.403 61.403 Kumulierte Wertminderungen 0 0 Forderungen aus Umsatzsteuer und sonstigen 3.609 3.354 Buchwert der Forderungen aus Finanzierungsleasing 64.012 64.757 davor Barwert der nicht garantierten Restwerte 0 0 Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen 60.403 61.403 davon fällig bis 1 Jahr 6.927 6.590 davon fällig in 1-5 Jahren 25.319 24.238 davon fällig nach über 5 Jahren 28.157 30.575 Den Forderungen aus Finanzierungsleasing liegen ausschließlich Verträge über die Nutzung und Bereitstellung von Dark Fibre-Leitungen zugrunde. Im Geschäftsjahr 2019 sind mehrere neue Finanzierungsleasing-Verträge mit zwei Leasingnehmern über die Zurverfügungstellung von Faserpaaren abgeschlossen worden. Diese sind in den Bruttoinvestitionen abzüglich der noch nicht realisierten Finanzerträge mit insgesamt 4,6 Mio. € (Vorjahr: 10,4 Mio. €) erfasst. Die Laufzeiten betragen zwischen 14 und 15 Jahre. Sonstige finanziellen Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse Zum 31. Dezember 2019 bestanden folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen, die kein Leasingverhältnis darstellen: scroll T€ 2019 2018 Bis 1 Jahr 6.528 78.711 1 bis 5 Jahre 14.451 121.458 Über 5 Jahre 3.853 40.447 Gesamt * 24.832 240.616 * Die Angaben erfolgen auf Basis vertraglicher Mindestlaufzeiten. 46. Kapitalflussrechnung In den Nettoeinnahmen der betrieblichen Tätigkeit sind im Geschäftsjahr 2019 Zinsauszahlungen in Höhe von 30.550 T€ (Vorjahr: 30.016 T€) und Zinseinzahlungen in Höhe von 4.503 T€ (Vorjahr: 3.810 T€) enthalten. Die Auszahlungen des Geschäftsjahres 2019 für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 373.894 T€ (Vorjahr: 275.765 T€) und die Einzahlungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag auf 110.136 T€ (Vorjahr: 6.114 T€). In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten ist ein Betrag in Höhe von 2.764 T€ (Vorjahr 2.764 T€) bedingt verfügbar. Der Erwerb der 5G-Frequenzlizenzen (Ausnahme Tilgung im Geschäftsjahr 2019: 61.266 T€) sowie die Nutzungsrechte bzw. Leasingverpflichtungen aus der Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 (Ausnahme Tilgung im Geschäftsjahr 2019: 6.418 T€) wurden als unbare Transaktionen behandelt. Die Ersterfassung des 5G-Funkspektrums erfolgte vor dem Hintergrund der Stundungs- und Ratenzahlung mit dem Bund bilanzverlängernd und somit zahlungsmittelneutral. Die erste Ratenzahlung im Dezember 2019 in Höhe von 61.266 T€ wurde im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die Bilanzierung von Leasingverhältnissen erfolgt bei Ersterfassung grundsätzlich zahlungsmittelneutral. Laufende Zahlungen beinhalten Zins- und Tilgungskomponenten. Letztere werden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die Zahlungseingänge im Zusammenhang mit erhaltenen Dividenden beliefen sich auf 922 T€ (Vorjahr: 3.542 T€) und betreffen im Wesentlichen Ausschüttungen der afilias Ltd. Überleitungsrechnung der bilanziellen Veränderung von Finanzschulden: scroll in Mio. € Schuldscheindarlehen Konsortialkredit Sonstige Finanzschulden Gesamt Stand 1. Januar 2019 838 1.101 0 1.939 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Einzahlung aus der Aufnahme von Krediten 0 15 1 16 Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten 0 -217 -217 Summe zahlungswirksame Veränderung 0 -201 1 -200 Übrige sonstige nicht zahlungswirksame Veränderungen 1 -1 0 0 Stand 31. Dezember 2019 839,0 899 1 1.739 scroll in Mio. € Schuldscheindarlehen Konsortialkredit Sonstige Finanzschulden Gesamt Stand 1. Januar 2018 1.036 879 41 1.956 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Einzahlung aus der Aufnahme von Krediten 0 225 225 Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -200 -7 -41 -248 Summe zahlungswirksame Veränderung -200 218 -41 -23 Übrige sonstige nicht zahlungswirksame Veränderungen 2 4 0 6 Stand 31. Dezember 2018 838,0 1.101 0 1.939 47. Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB Die folgenden Tochtergesellschaften der United Internet AG nehmen Befreiungen gemäß § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch: ― 1&1 De-Mail GmbH, Montabaur ― 1&1 IONOS SE, Montabaur ― 1&1 IONOS Holding SE (vormals: 1&1 Internet Holding SE), Montabaur ― 1&1 IONOS TopCo SE (vormals: 1&1 Internet TopCo SE), Montabaur ― 1&1 IONOS Service GmbH (vormals: 1&1 Internet Service GmbH), Montabaur ― 1&1 Mail & Media GmbH, Montabaur ― 1&1 Mail & Media Development & Technology GmbH, Montabaur ― 1&1 Mail & Media Service GmbH, Montabaur ― 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur ― 1&1 Versatel GmbH, Berlin ― 1&1 Versatel Deutschland GmbH, Düsseldorf ― A 1 Marketing, Kommunikation und neue Medien GmbH, Montabaur ― Cronon AG, Berlin ― STRATO AG, Berlin ― United Internet Corporate Holding SE, Montabaur ― United Internet Corporate Services GmbH, Montabaur ― United Internet Investments Holding AG & Co. KG, Montabaur ― United Internet Management Holding SE, Montabaur ― United Internet Media GmbH, Montabaur ― United Internet Service Holding GmbH, Montabaur ― United Internet Service SE, Montabaur ― United Internet Sourcing & Apprenticeship GmbH, Montabaur ― Versatel Telecommunications GmbH, Düsseldorf 48. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die Gesellschaft hat von ihrem Recht Gebrauch gemacht eine variabel verzinsliche Schuldscheintranche in Höhe von insgesamt 50 Mio. € vorzeitig zu beenden und wird diese zum Zinszahlungstermin am 27 März 2020 zurückzahlen. Ursprünglich war diese Tranche, die mit 0,80% p.a. verzinst wurde, zum 27. März 2023 fällig. Die in der Konzernbilanz dargestellte Aufteilung der Schulden in kurz- und langfristig verändert sich um diesen Betrag bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Der Vorstand der United Internet AG hat am 12. März 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats und auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 18. Mai 2017 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien beschlossen, 11.000.000 eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital der United Internet AG von 205.000.000 € um 11.000.000 € auf 194.000.000 € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduziert sich entsprechend von 205.000.000 Aktien um 11.000.000 Aktien auf 194.000.000 Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien bleibt unverändert bei 1 € je Aktie. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet-Aktionäre. Nach Durchführung der Kapitalherabsetzung liegt das Grundkapital der Gesellschaft wieder auf dem Niveau vor der Kapitalerhöhung im Zuge der Versatel-Übernahme im Jahr 2014. Die United Internet AG hält nach der Einziehung dieser 11.000.000 Aktien noch 6.338.513 eigene Aktien. Durch die fortschreitende globale Ausbreitung des Corona-Virus (Sars-CoV-2) hat sich die Risikosituation für den United Internet Konzern u. a. in den Risikofeldern "Beschaffungsmarkt" und "Höhere Gewalt" zunehmend verändert. Sollte sich die Ausbreitung des Virus weiterhin dauerhaft fortsetzen, kann sich dies u. a. negativ auf die Nachfrage sowie das Nutzungs- und Zahlungsverhalten von Konsumenten und Gewerbetreibende, den Bezug von Vorleistungen (z. B. Smartphones, Router, Server oder Netzwerktechnik) oder die Gesundheit und Einsatzfähigkeit von Mitarbeitern und somit letztendlich auch auf die Leistungsfähigkeit der United Internet Gruppe auswirken. Eine genaue Risikoeinschätzung hinsichtlich der Dauer und der konkreten Auswirkungen der Corona-Krise ist derzeit nicht möglich, da sich auch die Einschätzungen von Gesundheitsexperten und die Maßnahmen der Politik fast stündlich ändern. Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 sind bei United Internet keine weiteren Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die größere Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens bzw. des Konzerns mit Auswirkungen auf Rechnungslegung und Berichterstattung haben. 49. Honorare des Abschlussprüfers Im Geschäftsjahr 2019 wurden im Konzernabschluss Honorare des Abschlussprüfers in Höhe von insgesamt 5.055 T€ (Vorjahr: 6.827 T€) berechnet. Diese beziehen sich mit 3.693 T€ (Vorjahr: 4.585 T€) auf Abschlussprüfungen, mit 105 T€ (Vorjahr: 56 T€) auf andere Bestätigungsleistungen, mit 1.212 T€ (Vorjahr: 1.866 T€) auf Steuerberatungsleistungen sowie mit 45 T€ (Vorjahr: 321 T€) auf sonstige Leistungen. Die Abschlussprüfungsleistungen umfassen sowohl gesetzliche Pflichtprüfungen als auch freiwillige Abschlussprüfungen und prüferische Durchsichten. Die sonstigen Leistungen betreffen überwiegend transaktionsbezogene Due Diligence Leistungen. 50. Aufstellung des Anteilsbesitzes des United Internet AG-Konzerns gemäß § 313 Abs. 2 HGB Der Konzern umfasst zum 31. Dezember 2019 folgende Gesellschaften, an denen die United Internet AG unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich (entsprechend den in Klammern angegebenen Anteilen am Kapital) beteiligt ist. Der Anteil am Kapital entspricht, soweit nicht anders lautend beschrieben, dem Anteil der Stimmrechte: ― 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 Mail & Media Development & Technology GmbH, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 Mail & Media GmbH, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 De-Mail GmbH, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 Energy GmbH, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 Mail & Media Inc., Chesterbrook / USA (100,0 %) ― General Media Xervices GMX S.L. in Liquidation, Madrid / Spanien (100,0 %) ― GMX Italia S.r.l. in Liquidation, Mailand / Italien (100,0 %) ― 1&1 Mail & Media Service GmbH, Montabaur (100,0 %) ― UIM United Internet Media Austria GmbH, Wien / Österreich (100,0 %) ― United Internet Media GmbH, Montabaur (100,0 %) ― United Internet Service Holding GmbH, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 Versatel GmbH, Berlin (100,0 %) ― 1&1 Versatel Deutschland GmbH, Düsseldorf (100,0 %) ― TROPOLYS Service GmbH, Düsseldorf (100,0 %) ― TROPOLYS Netz GmbH, Düsseldorf (100,0 %) ― Versatel Immobilien Verwaltungs GmbH, Düsseldorf (100,0 %) ― 1&1 Drillisch Aktiengesellschaft, Maintal (75,1 %) ― 1&1 Telecommunication SE, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 Berlin Telecom Service GmbH, Berlin (100,0 %) ― 1&1 Logistik GmbH, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 Telecom Holding GmbH, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 Telecom GmbH, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 Telecom Sales GmbH, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 Telecom Service Montabaur GmbH, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 Telecom Service Zweibrücken GmbH, Zweibrücken (100,0 %) ― Blitz 17-665 SE, München (100,0 %) ― Blitz 17-666 SE, München (100,0 %) ― CA BG AlphaPi AG, Wien / Österreich (100,0 %) ― Drillisch Logistik GmbH, Münster (100,0 %) ― Drillisch Online GmbH, Maintal (100,0 %) ― Drillisch Netz AG, Krefeld (100,0 %) ― Mobile Ventures GmbH, Maintal (100,0 %) ― IQ-optimize Software AG, Maintal (100,0 %) ― 1&1 IONOS TopCo SE (vormals: 1&1 Internet TopCo SE), Montabaur (66,67 %) ― 1&1 IONOS Holding SE (vormals: 1&1 Internet Holding SE), Montabaur (100,0 %) ― STRATO AG, Berlin (100,0 %) ― Cronon GmbH (vormals: Cronon AG), Berlin (100,0 %) ― STRATO Customer Service GmbH, Berlin (100,0 %) ― 1&1 IONOS SE, Montabaur (100,0 %) ― 1&1 IONOS Datacenter SAS (vormals: 1&1 Datacenter SAS), Niederlauterbach / Frankreich (100,0 %) ― 1&1 Internet Development SRL, Bukarest / Rumänien (100,0 %) ― 1&1 IONOS España S.L.U. (vormals: 1&1 Internet España S.L.U.), Madrid / Spanien (100,0 %) ― 1&1 IONOS Ltd. (vormals: 1&1 Internet Ltd.), Gloucester / Großbritannien (100,0 %) ― 1&1 IONOS (Philippines) Inc. (vormals: 1&1 Internet (Philippines) Inc.), Cebu City / Philippinen (100,0 %) ― 1&1 IONOS S.A.R.L. (vormals: 1&1 Internet S.A.R.L.), Saargemünd / Frankreich (100,0 %) ― 1&1 IONOS Service GmbH (vormals: 1&1 Internet Service GmbH), Montabaur (100,0 %) ― 1&1 Internet Sp. z o.o. in Liquidation, Warschau / Polen (100,0 %) ― 1&1 IONOS Inc., Chesterbrook / USA (100,0 %) ― A1 Media USA LLC, Chesterbrook / USA (100,0 %) ― 1&1 Cardgate LLC, Chesterbrook / USA (100,0 %) ― 1&1 IONOS Cloud Inc., Delaware / USA (100,0 %) ― 1&1 IONOS UK Holdings Ltd. (vormals: 1&1 UK Holdings Ltd.), Gloucester / Großbritannien (100,0 %) ― Fasthosts Internet Inc. in Liquidation, Chesterbrook / USA (100,0 %) ― Fasthosts Internet Ltd., Gloucester / Großbritannien (100,0 %) ― Arsys Internet S.L.U., Logroño / Spanien (100,0 %) ― Arsys Internet E.U.R.L., Perpignan / Frankreich (100,0 %) ― Nicline Internet S.L., Logroño / Spanien (100,0 %) ― Tesys Internet S.L., Logroño / Spanien (100,0 %) ― home.pl S.A., Stettin / Polen (100,0 %) ― AZ.pl Sp. z o.o., Stettin / Polen (100,0 %) ― HBS Cloud Sp. z o.o., Stettin / Polen (100,0 %) ― premium.pl Sp. z o.o., Stettin / Polen (75,0 %) ― DP ASIA Sp. z o.o., Stettin / Polen (100,0 %) ― DP EUROPE Sp. z o.o., Stettin / Polen (100,0 %) ― DP POLAND Sp. z o.o., Stettin / Polen (100,0 %) ― Immobilienverwaltung AB GmbH, Montabaur (100,0 %) ― Immobilienverwaltung NMH GmbH, Montabaur (100,0 %) ― InterNetX Holding GmbH, Regensburg (95,56 %) ― InterNetX GmbH, Regensburg (100,0 %) ― InterNetX, Corp., Miami / USA (100,0 %) ― PSI-USA, Inc., Las Vegas / USA (100,0 %) ― Schlund Technologies GmbH, Regensburg (100,0 %) ― Sedo GmbH, Köln (100,0 %) ― DomCollect International GmbH, Montabaur (100,0 %) ― Sedo.com LLC, Cambridge / USA (100,0 %) ― united-domains AG, Starnberg (100,0 %) ― United Domains Inc., Cambridge / USA (100,0 %) ― united-domains Reselling GmbH, Starnberg (100,0 %) ― World4You Internet Services GmbH, Linz / Österreich (100,0 %) Sonstige: ― CA BG AlphaRho AG, Wien / Österreich (100,0 %) ― MIP Multimedia Internet Park GmbH, Zweibrücken (100,0 %) ― United Internet Corporate Services GmbH, Montabaur (100,0 %) ― A 1 Marketing Kommunikation und neue Medien GmbH, Montabaur (100,0 %) ― United Internet Investments Holding AG & Co. KG, Montabaur (100,0 %) ― United Internet Service SE, Montabaur (100,0 %) ― United Internet Sourcing & Apprenticeship GmbH, Montabaur (100,0 %) ― United Internet Management Holding SE, Montabaur (100,0 %) ― United Internet Corporate Holding SE, Montabaur (100,0 %) Assoziierte Unternehmen Beteiligungen, auf deren Finanz- und Geschäftspolitik der Konzern einen maßgeblichen Einfluss ausüben kann, werden als assoziierte Unternehmen gemäß IAS 28 nach der Equity-Methode bilanziert und bestehen aus folgenden wesentlichen Gesellschaften: ― Intellectual Property Management Company Inc., Dover / USA (49,0 %) ― DomainsBot S.r.l, Rom / Italien (49,0 %) ― DomainsBot Inc., Dover / USA (100,0 %) ― rankingCoach International GmbH, Köln (30,70 %) ― uberall GmbH, Berlin (27,42 %) ― Tele Columbus AG, Berlin (29,90 %) ― Open-Xchange AG, Köln (25,39 %) ― ePages GmbH, Hamburg (25,01 %) ― AWIN AG, Berlin (20,0 %) Sonstige Beteiligungen Beteiligungen, auf deren Finanz- und Geschäftspolitik der Konzern keinen maßgeblichen Einfluss ausüben kann (< 20 % der Stimmrechte), fallen als Finanzinstrumente grundsätzlich in den Anwendungsbereich von IFRS 9 und werden als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung) eingestuft: ― MMC Investments Holding Company Ltd., Port Louis / Mauritius (11,36 %) ― Afilias Inc., Delaware / USA (9,82 %) ― PipesBox GmbH, Rostock (15,04 %) ― POSpulse GmbH, Berlin (1,49 %) ― High-Tech Gründerfonds III GmbH & Co. KG, Bonn (0,95 %) Änderungen in der berichtenden Unternehmenseinheit Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2019 gegründet: ― STRATO Customer Service GmbH, Berlin (100,0 %) Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2019 umgewandelt: ― Cronon GmbH (vormals: Cronon AG), Berlin (100,0 %) Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2019 umfirmiert: ― 1&1 IONOS TopCo SE (vormals: 1&1 Internet TopCo SE), Montabaur (100,0 %) ― 1&1 IONOS Holding SE (vormals: 1&1 Internet Holding SE), Montabaur (100,0 %) ― 1&1 IONOS Datacenter SAS (vormals: 1&1 Datacenter SAS), Niederlauterbach / Frankreich (100,0 %) ― 1&1 IONOS España S.L.U. (vormals: 1&1 Internet España S.L.U.), Madrid / Spanien (100,0 %) ― 1&1 IONOS Ltd. (vormals: 1&1 Internet Ltd.), Gloucester / Großbritannien (100,0 %) ― 1&1 IONOS (Philippines) Inc. (vormals: 1&1 Internet (Philippines) Inc.), Cebu City / Philippinen (100,0 %) ― 1&1 IONOS S.A.R.L. (vormals: 1&1 Internet S.A.R.L.), Saargemünd / Frankreich (100,0 %) ― 1&1 IONOS Service GmbH (vormals: 1&1 Internet Service GmbH), Montabaur (100,0 %) ― 1&1 IONOS UK Holdings Ltd. (vormals: 1&1 UK Holdings Ltd.), Gloucester / Großbritannien (100,0 %) Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2019 auf eine bereits bestehende Konzerngesellschaft verschmolzen: ― 1&1 IONOS Cloud GmbH, Berlin (100,0 %) wurde auf die 1&1 IONOS SE, Montabaur (100,0 %) verschmolzen ― Versatel Telecommunications GmbH, Düsseldorf (100,0 %) wurde auf die 1&1 Versatel GmbH, Berlin (100,0 %) verschmolzen Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2019 veräußert: ― Virtual Minds AG, Freiburg (25,10 %) ― Rocket Internet SE, Berlin (9,00 %) Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2019 liquidiert: ― DomCollect Worldwide Intellectual Property AG in Liquidation, Zug / Schweiz /100,0 %) 51. Corporate Governance Kodex Die Erklärung nach § 161 AktG zur Beachtung des Deutschen Corporate Governance Kodex wurde durch den Vorstand und den Aufsichtsrat abgegeben und ist den Aktionären im Internetportal der United Internet AG (www.united-internet.de) zugänglich. Montabaur, den 23. März 2020 Der Vorstand Ralph Dommermuth Frank Krause ENTWICKLUNG DER IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN im Geschäftsjahr 2019 und 2018 in T€ scroll 2019 ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN 01.01.2019 Veränderung Konsolidierungskreis Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Immaterielle Vermögenswerte Software / Lizenzen 261.412 15.687 3.798 3.284 154 Frequenzlizenzen 0 1.070.187 Marke 212.703 1 793 Kundenstamm 1.237.440 1.212 Firmenwerte 3.656.255 3.970 Selbst erstellte Immaterielle Vermögenswerte 12.433 11.517 40 26 Sonstige Immaterielle Vermögenswerte 72.681 575 52 geleistete Anzahlungen 5.703 4.821 192 -3.286 Summe (I) 5.458.627 0 1.102.787 4.082 -1 6.155 Sachanlagen Grundstücke und Bauten 19.339 1.456 1.506 Telekommunikationsanlagen 826.727 94.745 16.187 -122.322 Netzinfrastruktur 201.290 11.171 1.130 1.210 Betriebs- und Geschäftsausstattung 473.279 77.063 50.243 2.181 3.248 Geleistete Anzahlungen 45.762 35.742 857 -30.373 8 Leasing 284.197 96.879 20.478 149.305 39 Summe (II) 1.850.594 0 317.056 90.401 1 3.295 Summe total 7.309.220 0 1.419.843 94.483 0 9.450 scroll 2019 ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN 31.12.2019 01.01.2019 Zugänge Immaterielle Vermögenswerte Software / Lizenzen 276.740 184.431 39.907 Frequenzlizenzen 1.070.187 Marke 213.497 20.639 1.267 Kundenstamm 1.238.652 316.485 127.964 Firmenwerte 3.660.225 43.621 Selbst erstellte Immaterielle Vermögenswerte 23.936 1.689 2.963 Sonstige Immaterielle Vermögenswerte 73.205 34.549 26.043 geleistete Anzahlungen 7.046 Summe (I) 6.563.488 601.414 198.144 Sachanlagen Grundstücke und Bauten 19.289 10.359 2.011 Telekommunikationsanlagen 782.963 326.424 84.959 Netzinfrastruktur 212.541 116.251 22.288 Betriebs- und Geschäftsausstattung 505.528 291.279 64.411 Geleistete Anzahlungen 50.282 4.074 815 Leasing 509.942 0 101.473 Summe (II) 2.080.545 748.387 275.957 Summe total 8.644.032 1.349.801 474.101 scroll 2019 AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Immaterielle Vermögenswerte Software / Lizenzen 1.755 -1 136 Frequenzlizenzen Marke 19.438 1 Kundenstamm 1.044 Firmenwerte 89 Selbst erstellte Immaterielle Vermögenswerte 7 6 Sonstige Immaterielle Vermögenswerte 52 geleistete Anzahlungen Summe (I) 21.252 0 1.275 Sachanlagen Grundstücke und Bauten 787 Telekommunikationsanlagen 6.431 -68.464 Netzinfrastruktur 101 13 Betriebs- und Geschäftsausstattung 47.169 2.475 Geleistete Anzahlungen Leasing 9.992 68.451 11 Summe (II) 64.480 0 2.486 Summe total 85.732 0 3.761 scroll 2019 AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN NETTOBUCHWERTE Veränderung Konsolidierungskreis 31.12.2019 01.01.2019 31.12.2019 Immaterielle Vermögenswerte Software / Lizenzen 222.718 76.981 54.022 Frequenzlizenzen 0 0 1.070.187 Marke 2.469 192.064 211.029 Kundenstamm 445.493 920.955 793.159 Firmenwerte 43.710 3.612.634 3.616.515 Selbst erstellte Immaterielle Vermögenswerte 4.651 10.744 19.285 Sonstige Immaterielle Vermögenswerte 60.540 38.132 12.665 geleistete Anzahlungen 0 5.702 7.046 Summe (I) 0 779.580 4.857.212 5.783.908 Sachanlagen Grundstücke und Bauten 11.583 8.980 7.706 Telekommunikationsanlagen 336.488 500.303 446.476 Netzinfrastruktur 138.451 85.039 74.090 Betriebs- und Geschäftsausstattung 310.996 182.001 194.532 Geleistete Anzahlungen 4.889 41.687 45.393 Leasing 159.943 284.197 349.999 Summe (II) 0 962.349 1.102.207 1.118.196 Summe total 0 1.741.929 5.959.420 6.902.104 scroll 2018 ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN 01.01.2018 Veränderung Konsolidierungskreis Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Immaterielle Vermögenswerte Software / Lizenzen 261.508 2.123 19.779 26.110 4.080 32 Marke 208.539 3.494 0 0 0 670 Kundenstamm 1.226.387 24.014 2.680 15.025 0 -616 Firmenwerte 3.607.969 51.249 0 0 0 -2.963 Selbst erstellte Immaterielle Vermögenswerte 5.198 0 6.781 153 672 -65 Sonstige Immaterielle Vermögenswerte 73.337 0 1.030 955 -731 0 geleistete Anzahlungen 4.670 0 5.028 294 -3.701 0 Summe (I) 5.387.608 80.880 35.297 42.537 320 -2.941 Sachanlagen Grundstücke und Bauten 17.732 0 1.951 625 281 0 Telekommunikationsanlagen 679.565 0 121.237 4.657 30.582 0 Netzinfrastruktur 200.456 0 8.060 3.490 -3.736 0 Betriebs- und Geschäftsausstattung 519.334 761 86.173 144.245 7.360 3.897 Geleistete Anzahlungen 43.385 6 37.625 445 -34.807 -3 Summe (II) 1.460.472 767 255.046 153.462 -320 3.893 Summe total 6.848.080 81.647 290.343 195.999 0 952 scroll ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN 2018 31.12.2018 01.01.2018 Zugänge Abgänge Immaterielle Vermögenswerte Software / Lizenzen 261.412 159.375 50.579 25.734 Marke 212.703 20.739 -100 0 Kundenstamm 1.237.440 180.968 135.696 0 Firmenwerte 3.656.255 43.912 0 0 Selbst erstellte Immaterielle Vermögenswerte 12.433 480 1.465 146 Sonstige Immaterielle Vermögenswerte 72.681 9.640 25.866 958 geleistete Anzahlungen 5.703 0 0 Summe (I) 5.458.627 415.115 213.506 26.838 Sachanlagen Grundstücke und Bauten 19.339 9.712 1.745 1.292 Telekommunikationsanlagen 826.727 235.691 91.631 896 Netzinfrastruktur 201.290 92.711 25.892 19 Betriebs- und Geschäftsausstattung 473.279 371.963 56.430 142.546 Geleistete Anzahlungen 45.762 2.972 1.104 2 Summe (II) 1.566.397 713.048 176.803 144.753 Summe total 7.025.025 1.128.162 390.309 171.591 scroll AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN 2018 Umbuchungen Währungsdifferenzen Immaterielle Vermögenswerte Software / Lizenzen 64 147 Marke 0 0 Kundenstamm 0 -179 Firmenwerte 0 -291 Selbst erstellte Immaterielle Vermögenswerte 0 -110 Sonstige Immaterielle Vermögenswerte 0 0 geleistete Anzahlungen 0 0 Summe (I) 64 -432 Sachanlagen Grundstücke und Bauten 194 0 Telekommunikationsanlagen -3 0 Netzinfrastruktur -2.333 0 Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.078 3.354 Geleistete Anzahlungen 0 0 Summe (II) -64 3.354 Summe total 0 2.921 scroll AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN NETTOBUCHWERTE 2018 Veränderung Konsolidierungskreis 31.12.2018 01.01.2018 31.12.2018 Immaterielle Vermögenswerte Software / Lizenzen 0 184.431 102.133 76.981 Marke 0 20.639 187.800 192.064 Kundenstamm 0 316.485 1.045.420 920.955 Firmenwerte 0 43.621 3.564.057 3.612.634 Selbst erstellte Immaterielle Vermögenswerte 0 1.689 0 10.744 Sonstige Immaterielle Vermögenswerte 0 34.549 68.414 38.132 geleistete Anzahlungen 0 0 4.670 5.702 Summe (I) 0 601.416 4.972.494 4.857.212 Sachanlagen Grundstücke und Bauten 0 10.359 8.020 8.980 Telekommunikationsanlagen 0 326.424 443.874 500.303 Netzinfrastruktur 0 116.251 107.745 85.039 Betriebs- und Geschäftsausstattung 0 291.279 147.371 182.001 Geleistete Anzahlungen 0 4.074 40.413 41.687 Summe (II) 0 748.387 747.423 818.010 Summe total 0 1.349.802 5.719.917 5.675.223 BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der United Internet AG, Montabaur, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der United Internet AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die in Abschnitt 7 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns enthaltene Konzernerklärung zur Unternehmensführung, die Bestandteil des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns ist, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Ferner haben wir folgende Angaben des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, bei denen es sich um lageberichtsfremde Angaben handelt, nicht inhaltlich geprüft: ― sämtliche in Abschnitt 1.4 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns enthaltenen Angaben und Ausführungen zu "Forschung und Entwicklung", ― die in Abschnitt 2.2 und 2.3 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns enthaltenen Quartals-Kennzahlen auf Konzern- und auf Segmentebene, jeweils zum 31. März, zum 30. Juni sowie zum 30. September der Berichtsperiode sowie des Vorjahres, ― die in Abschnitt 2.5 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns enthaltene Berichterstattung über soziales Engagement sowie über Green IT, ― den in Abschnitt 7 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns enthaltenen Corporate Governance Bericht nach Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex. Lageberichtsfremde Angaben im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns sind Angaben, die nicht nach §§ 315, 315a bzw. nach §§ 315b bis 315d HGB vorgeschrieben sind. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse ― entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und ― vermittelt der beigefügte Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Konzernerklärung zur Unternehmensführung sowie auf die oben genannten lageberichtsfremden Angaben in den Abschnitten 1.4, 2.2, 2.3, 2.5 und im Abschnitt 7 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte: 1. Werthaltigkeit der Firmenwerte Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt Die im Konzernabschluss der United Internet AG ausgewiesenen Firmenwerte belaufen sich auf 40 % der Bilanzsumme. Ein Werthaltigkeitstest (Impairment Test) der Firmenwerte erfolgt mindestens einmal im Geschäftsjahr. Der Werthaltigkeitstest umfasst eine Bewertung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der der jeweilige Firmenwert zuzuordnen ist, und basiert regelmäßig auf einem Barwert künftiger Zahlungsströme der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die Zahlungsströme basieren auf Budgets der Gesellschaft für das kommende Geschäftsjahr, welche von der Gesellschaft auf Basis von internen Annahmen sowie externen Marktstudien extrapoliert und nach dem Detailplanungszeitraum sowie einer anschließenden Interimsphase mit einer langfristigen Wachstumsrate fortgeschrieben werden. Vor dem Hintergrund der Größenordnung der Firmenwerte, der zugrundeliegenden Komplexität der Bewertung sowie der im Rahmen der Bewertung vorhandenen Ermessensspielräume war der Wertminderungstest für Firmenwerte im Rahmen unserer Prüfung einer der bedeutsamsten Prüfungssachverhalte. Prüferisches Vorgehen Wir haben die Bewertungen des von den gesetzlichen Vertretern hinzugezogenen externen Gutachters auf Basis der konzeptionellen Anforderungen des IAS 36 sowie die Berechnungen in dem zugrundeliegenden Bewertungsmodell methodisch und mathematisch nachvollzogen. In diesem Zusammenhang haben wir auch die Kompetenz, Fähigkeiten und Objektivität des Gutachters beurteilt, uns ein Verständnis von der Tätigkeit des Gutachters verschafft und die Eignung des Gutachtens, welches von den gesetzlichen Vertretern zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte in Auftrag gegeben wurde, gewürdigt. Der Schwerpunkt unserer Prüfung lag auf der Auseinandersetzung mit den bei der Bewertung zugrunde gelegten zentralen Annahmen, wie Planungsprämissen und Diskontierungssätzen. Wir haben die Finanzplanungen unter Berücksichtigung der Planungstreue vergangener Planungsrechnungen gewürdigt und nachvollzogen, dass die zentralen Annahmen plausibel abgeleitet wurden. Annahmen zu den zukünftigen Zahlungsströmen wurden durch die Einholung von unterstützenden Nachweisen sowie durch Befragungen im Hinblick auf die wesentlichen Annahmen zu Wachstum und Geschäftsverlauf beurteilt. Die sonstigen wesentlichen Annahmen, wie z. B. der Diskontierungssatz und die langfristige Wachstumsrate, wurden unter Einbindung von internen Bewertungsexperten und auf Basis einer eigenen Analyse der allgemeinen Marktindikatoren beurteilt. Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen gegen die Werthaltigkeitsbeurteilung der Firmenwerte durch die gesetzlichen Vertreter ergeben. Verweis auf zugehörige Angaben Die Angaben der Gesellschaft zu der Werthaltigkeit der Firmenwerte sind in Textziffer 29 des Konzernanhangs enthalten. 2. Umsatzrealisierung Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt Die Erfassung und Abgrenzung der Umsatzerlöse im Massenkundengeschäft der Konzerngesellschaften erfolgt weitestgehend automatisiert und einheitlich durch die Verwendung spezieller, auf die Umsatzrealisierung zugeschnittener IT-Systeme, die aufgrund der weitreichenden Verzweigungen und Abhängigkeiten untereinander im Aufbau eine hohe Komplexität aufweisen. Aufgrund der in den IT-Systemen implementierten Logiken, haben Anpassungen, bspw. aufgrund von Tarifänderungen oder der Implementierung neuer Produkte, die in einzelnen IT-Systemen vorgenommen werden, eine unmittelbare Auswirkung auf den gesamten Prozess der Umsatzrealisierung. Zusätzlich werden manuelle Buchungen vorgenommen, welche mit einem höheren inhärenten Fehlerrisiko versehen sind. Im Zuge der Umsatzrealisierung nach IFRS 15 werden Annahmen getroffen und Schätzungen insbesondere im Zusammenhang mit der Bestimmung der Einzelveräußerungspreise für die Hardware vorgenommen, sodass die Umsatzrealisierung im Rahmen unserer Prüfung einer der bedeutsamsten Prüfungssachverhalte war. Prüferisches Vorgehen Im Rahmen unserer Prüfungshandlungen haben wir unter Einbindung von internen IT Spezialisten den Aufbau und die Wirksamkeit des vom Konzern eingerichteten Kontrollsystems bezüglich der für die Umsatzrealisierung relevanten IT-Systeme beurteilt. Dabei wurden IT-Systeme und Schnittstellen getestet sowie die Abbildung und Verarbeitung der Geschäftsprozesse nachvollzogen. Entsprechende generelle IT Kontrollen sowie relevante IT-Applikationskontrollen sowie manuelle Kontrollen wurden getestet. Insbesondere die Aufteilung des Transaktionsentgelts auf einzelne Leistungsverpflichtungen auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise, haben wir anhand von Marktdaten nachvollzogen. Zudem haben wir den Prozess zur Bestimmung der Einzelveräußerungspreise für die Hardware und die damit verbundenen Ermessensentscheidungen der gesetzlichen Vertreter im Hinblick auf die Vorgaben nach IFRS 15 beurteilt. Das Fehlerrisiko aus der Vornahme manueller Buchungen wurde darüber hinaus durch aussagebezogene, insbesondere analytische Prüfungshandlungen unter Verwendung von internen Datenanalysetools berücksichtigt. In diesem Zusammenhang wurde insbesondere die Entwicklung der Umsatzerlöse im Jahresverlauf, die zugrunde liegenden Buchungsmuster, die Buchungsverantwortlichen sowie das Verhältnis der Umsatzerlöse zu ausgewählten Konten (z.B. Materialaufwand) sowie nichtfinanziellen Größen (z.B. Vertragsabschlüsse und Kündigungen) analysiert. Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen gegen die Umsatzrealisierung ergeben. Verweis auf zugehörige Angaben Die Angaben der Gesellschaft zu den Umsatzerlösen im Konzernabschluss der United Internet AG sind in Textziffer 5 sowie in Textziffer 2.1 "Erläuterung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" des Konzernanhangs enthalten. 3. Erfassung von Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt Sind die Ansatzvoraussetzungen erfüllt, werden Vertragskosten aktiviert und über die geschätzte Nutzungsdauer amortisiert. Für die Ermittlung und Fortschreibung der zu aktivierenden Kosten sowie die Beurteilung der Werthaltigkeit bestehen entsprechende Buchungslogiken und Prozesse. Zudem werden bezüglich der Amortisationsdauern Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen, sodass die Erfassung von Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten im Rahmen unserer Prüfung einer der bedeutsamsten Prüfungssachverhalte war. Prüferisches Vorgehen Ausgehend von der Kostenerfassung haben wir den Prozess zur Identifizierung der zu aktivierenden Kosten sowie die Weiterverarbeitung der entsprechenden Daten gewürdigt. Zudem haben wir auf Basis von Stichproben beurteilt, ob die Kriterien nach IFRS 15 für die Aktivierung von Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten erfüllt sind, insbesondere ob die aktivierten Vertragsanbahnungskosten inkrementellen Charakter haben. Ferner haben wir stichprobenhaft die Bewertung der Vertragskosten durch Abgleich mit den zugrundeliegenden Abrechnungen nachvollzogen. Die Aktivierung und die Fortschreibung der Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten im Zeitablauf haben wir zudem anhand analytischer Prüfungshandlungen beurteilt. Zugrunde liegende Annahmen und Schätzungen zur Amortisationsdauer haben wir anhand von historischen Kundendaten gewürdigt. Darüber hinaus haben wir die Logik des in Bezug auf die aktivierten Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten durchgeführten Werthaltigkeitstests auf Basis der Vorgaben nach IFRS 15 gewürdigt. Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen gegen die Erfassung von Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten ergeben. Verweis auf zugehörige Angaben Die Angaben der Gesellschaft zu den Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten im Konzernabschluss der United Internet AG sind in Textziffer 22 sowie in Textziffer 2.1 "Erläuterung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" des Konzernanhangs enthalten. Sonstige Informationen Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats nach § 171 Abs. 2 AktG verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die oben genannte Konzernerklärung zur Unternehmensführung sowie die oben genannten lageberichtsfremden Angaben im Abschnitt 1.4, 2.2, 2.3, 2.5 und im Abschnitt 7 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, ferner folgende weitere, für den Geschäftsbericht vorgesehene Bestandteile, von denen wir eine Fassung bis zur Erteilung des Bestätigungsvermerks erlangt haben, insbesondere: ― den Abschnitt "Brief des Vorstands an die Aktionäre", ― den Bericht des Aufsichtsrats nach § 171 Abs. 2 AktG, ― die Versicherung der gesetzlichen Vertreter gemäß §§ 297 Abs. 2 Satz 4, 289 Abs. 1 Satz 5, 315 Abs. 1 Satz 5 HGB, ― den nichtfinanziellen Konzernbericht nach § 315c HGB, aber nicht den Konzernabschluss, nicht die in die inhaltliche Prüfung einbezogenen Angaben zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen ― wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder ― anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang - im Hinblick auf die uns bereits zur Verfügung gestellten sonstigen Informationen - nichts zu berichten. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Übereinstimmung mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns erbringen zu können. Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus ― identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter -falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können; ― gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben; ― beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben; ― ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann; ― beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt; ― holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile; ― beurteilen wir den Einklang des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns; ― führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen. Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus. Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO Wir wurden von der Hauptversammlung am 23. Mai 2019 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 14. August 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2002 als Konzernabschlussprüfer der United Internet AG tätig. Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen. Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Jens Kemmerich. Eschborn/Frankfurt am Main, 24. März 2020 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Kemmerich, Wirtschaftsprüfer Jansen, Wirtschaftsprüfer VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Montabaur, den 23. März 2020 Der Vorstand Ralph Dommermuth Frank Krause BERICHT DES AUFSICHTSRATS Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, im Folgenden möchte ich Sie über die Arbeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2019 informieren. Der Aufsichtsrat der United Internet AG hat im Geschäftsjahr 2019 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen, den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Geschäftsführung überwacht. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen unmittelbar eingebunden. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich zeitnah und umfassend auch zwischen den Sitzungen über alle relevanten Fragen der Strategie und zu den damit verbundenen Chancen und Risiken, der Unternehmensplanung, über die Entwicklung und den Gang der Geschäfte, geplante und laufende Investitionen, die Lage des Konzerns einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements sowie die Compliance. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens stimmte der Vorstand mit dem Aufsichtsrat ab. Der Vorstand legte dem Aufsichtsrat vierteljährlich einen umfassenden Bericht über den Gang der Geschäfte einschließlich der Umsatzentwicklung und Rentabilität sowie der Lage der Gesellschaft und der Geschäftspolitik vor. Dies beinhaltete auch Informationen über Abweichung des Geschäftsverlaufs von der Planung. Die Berichte des Vorstands wurden sowohl hinsichtlich ihrer Gegenstände als auch hinsichtlich ihres Umfangs den vom Gesetz, guter Corporate Governance und vom Aufsichtsrat an sie gestellten Anforderungen gerecht. Die Berichte lagen jeweils allen Aufsichtsratsmitgliedern vor. Die vom Vorstand erteilten Berichte und sonstigen Informationen hat der Aufsichtsrat auf ihre Plausibilität hin überprüft, intensiv behandelt sowie kritisch gewürdigt und hinterfragt. Der Aufsichtsrat hat sich regelmäßig vom Vorstand über das vom Vorstand eingerichtete interne Kontrollsystem, das konzernweite Risikomanagement und das interne Revisionssystem berichten lassen. Der Aufsichtsrat ist aufgrund seiner Prüfungen zu der Einschätzung gelangt, dass das interne Kontrollsystem, das konzernweite Risikomanagement und das interne Revisionssystem wirksam und funktionsfähig sind. Der Aufsichtsrat besteht aus drei Mitgliedern und hat keine Ausschüsse gebildet. Keines der Aufsichtsratsmitglieder übt Organ- oder Beratungsfunktionen bei nach Einschätzung der Gesellschaft wesentlichen Wettbewerbern des Unternehmens aus. Anhaltspunkte für Interessenkonflikte eines Aufsichtsrats- oder Vorstandsmitglieds hat es nicht gegeben. Sitzungen und Themenschwerpunkte Neben der gesetzlichen Regelberichterstattung sind insbesondere folgende Themen intensiv im Aufsichtsrat beraten und geprüft worden: ― Der Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2018 ― Der Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2018 an die Hauptversammlung ― Der Nachhaltigkeitsbericht 2018 ― Die Feststellung der Zielerreichung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2018 und die Freigabe der Auszahlung der variablen Vergütungsanteile sowie die Zielvereinbarung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2019 ― Die Einladung und die Tagesordnungspunkte für die ordentliche Hauptversammlung 2019 mit den Beschlussvorschlägen ― Die Prüfung der Unabhängigkeit des vorgeschlagenen Abschlussprüfers und Verabschiedung des entsprechenden Beschlussvorschlages ― Der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung ― Die Aktualisierungen der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex im Februar und Dezember 2019 ― Die Prüfungsplanung und die Quartalsberichte der Innenrevision ― Der Compliance-Bericht 2018 ― Die Quartalsberichte zum Risikomanagement und die Risikomanagementstrategie ― Die Entwicklung des Frauenanteils und der Stand der Umsetzung der festgelegten Zielgrößen ― Die unterjährige Unternehmensentwicklung ― Regelmäßige Informationen hinsichtlich 5G und der Frequenzauktion ― Der Erwerb von weiteren Aktien der 1 &1 Drillisch AG ― Der Erwerb von weiteren Aktien der Tele Columbus AG ― Der Verkauf von Aktien der Rocket Internet SE ― Wichtige Veränderungen bei Beteiligungen ― Der Start eines Aktienrückkaufprogramms über bis zu 6 Mio. eigene Aktien bzw. 192 Mio. EUR im August 2019 ― Das öffentliche Aktienrückkaufangebot über bis zu 9 Mio. eigene Aktien im Dezember 2019 sowie der Abschluss einer Kauf- und Andienungsvereinbarung mit der Rocket Internet SE, bei gleichzeitiger Beendigung des laufenden Aktienrückkaufprogramms vom August 2019 ― Die Verabschiedung einer neuen Geschäftsordnung für den Vorstand der United Internet AG ― Die Harmonisierung der Geschäftsordnungen aller Konzerngesellschaften ― Der Verlängerung der D&O-Versicherung ― Die möglichen Änderungen im Deutschen Corporate Governance Kodex und die Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) ― Die regelmäßige Effizienzprüfung im Aufsichtsrat ― Die Sitzungstermine und der Finanzkalender für das Geschäftsjahr 2020 Im Geschäftsjahr 2019 fanden vier Aufsichtsratssitzungen statt, in denen der Vorstand den Aufsichtsrat eingehend über die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns sowie über bedeutende Geschäftsvorfälle informierte. Der Aufsichtsrat war in allen Sitzungen jeweils vollständig vertreten. Über die Sitzungen hinaus haben weitere Beschlussfassungen zu aktuellen Themen im schriftlichen Umlaufverfahren sowie telefonisch stattgefunden. Corporate Governance Der Aufsichtsrat hat sich auch im Geschäftsjahr 2019 mit den Standards guter Corporate Governance und in diesem Zusammenhang auch mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex auseinandergesetzt. Vorstand und Aufsichtsrat haben am 19. Februar 2019 eine Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und diese am 18. Dezember 2019 aktualisiert. Die Erklärungen stehen auf der Website der Gesellschaft und im Bundesanzeiger dauerhaft zur Verfügung. Hier können auch die Entsprechenserklärungen der letzten Jahre eingesehen werden. Weitere Erläuterungen zur Corporate Governance finden Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung und im Corporate-Governance-Bericht zum Geschäftsjahr 2019. Erörterung des Jahres- und Konzernjahresabschlusses 2019 Die Hauptversammlung der United Internet AG hat am 23. Mai 2019 die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Eschborn/Frankfurt am Main als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 gewählt. Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat die Buchführung, den Jahresabschluss der United Internet AG, den Konzernabschluss nach IFRS sowie den zusammengefassten Lagebericht der United Internet AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2019 geprüft. Dabei ging der Abschlussprüfer insbesondere auf die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters) ein. Im Bereich des Konzernabschlusses nach IFRS umfassten diese die Werthaltigkeit der Firmenwerte, die Umsatzrealisierung im Massenkundengeschäft und im Bereich der IFRS 15 die Bilanzierung sowie die Erfassung von Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten. Im Bereich des Jahresabschlusses nach HGB befasste sich der Abschlussprüfer insbesondere mit der Werthaltigkeit der Finanzanlagen. Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung wurde auch das Risikomanagementsystem geprüft und analysiert. Wesentliche Schwachstellen des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems sowie des Rechnungslegungsprozesses sind von den Abschlussprüfern nicht festgestellt worden. Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erteilte jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. Der Aufsichtsrat hat sich von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers überzeugt und eine schriftliche Erklärung dazu eingeholt. Des Weiteren hat sich der Aufsichtsrat über im vergangenen Geschäftsjahr erbrachte und die Vergabe nicht prüfungsbezogener Leistungen informiert. Die genannten Abschlussunterlagen und der Gewinnverwendungsvorschlag sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor. An der telefonischen Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 25. März 2020 nahm der Abschlussprüfer teil und berichtete über seine Prüfungen und seine wesentlichen Prüfungsergebnisse, erläuterte seinen Prüfungsbericht und beantwortete die Fragen der Aufsichtsratsmitglieder. Nach eigener Prüfung ist der Aufsichtsrat zu dem Ergebnis gekommen, dass der Jahresabschluss, der zusammengefasste Lagebericht, der Konzernabschluss und die Berichte des Abschlussprüfers zu keinen Einwendungen Anlass geben. Der Aufsichtsrat teilt die Einschätzung der Abschlussprüfer, dass das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem, insbesondere auch bezogen auf den Rechnungslegungsprozess, keine wesentlichen Schwachstellen aufweist. Der Aufsichtsrat hat mit Beschluss vom 25. März 2020 den von der Gesellschaft am 23. März 2020 aufgestellten Jahresabschluss der United Internet AG und den von der Gesellschaft ebenfalls am 23. März 2020 aufgestellten Konzernabschluss nach IFRS für das Geschäftsjahr 2019 gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss im Sinne von § 172 AktG festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns hat sich der Aufsichtsrat angeschlossen. Prüfung des Berichts des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Der Vorstand hat den von ihm aufgestellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2019 dem Aufsichtsrat rechtzeitig vorgelegt. Der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen war Gegenstand der Prüfung durch den Abschlussprüfer. Es wurde diesbezüglich folgender Bestätigungsvermerk erteilt: "Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war, 2. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen." Den Prüfungsbericht hat der Abschlussprüfer dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Abhängigkeitsbericht und der Prüfungsbericht lagen dem Aufsichtsrat rechtzeitig vor. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht des Vorstands und den Prüfungsbericht geprüft. Die abschließende Prüfung durch den Aufsichtsrat erfolgte in der telefonisch abgehaltenen Aufsichtsratssitzung am 25. März 2020. An der Sitzung nahm der Abschlussprüfer teil und berichtete über seine Prüfung des Abhängigkeitsberichts und seine wesentlichen Prüfungsergebnisse, erläuterte seinen Prüfungsbericht und beantwortete die Fragen der Aufsichtsratsmitglieder. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung stimmt der Aufsichtsrat dem Abhängigkeitsbericht des Vorstands und dem Prüfungsbericht zu und hat keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu erheben. Berichterstattung zum Nachhaltigkeitsbericht Die United Internet AG hat für das Geschäftsjahr 2019 eine nichtfinanzielle Erklärung abgegeben, welche im Rahmen eines gesonderten nichtfinanziellen Berichts (Nachhaltigkeitsbericht) veröffentlicht wird. Der Aufsichtsrat von United Internet hat sich bereits unterjährig mit dem Nachhaltigkeitsbericht auseinandergesetzt. Im Rahmen seiner abschließenden eigenständigen Prüfung hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit dem nichtfinanziellen Bericht in seiner Gesamtheit beschäftigt. Dabei hat der Aufsichtsrat die Inhalte der nichtfinanziellen Erklärung kritisch hinterfragt und mit dem Vorstand, der für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung stand, intensiv erörtert. Nach eigener Prüfung ist der Aufsichtsrat zu dem Ergebnis gekommen, dass die nichtfinanzielle Erklärung zu keinen Einwendungen Anlass gibt. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitern für ihr großes Engagement im Geschäftsjahr 2019. Montabaur, 25. März 2020 Für den Aufsichtsrat Kurt Dobitsch Mitglieder des Aufsichtsrats sind ― Kurt Dobitsch, Markt Schwaben Vorsitzender des Aufsichtsrats der United Internet AG ― Kai-Uwe Ricke, Stallikon / Schweiz Mitglied des Verwaltungsrats von Delta Partners / Dubai ― Michael Scheeren, Frankfurt Vorsitzender des Aufsichtsrats der 1&1 Drillisch AG

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