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JENOPTIK AG

Annual / Quarterly Financial Statement Apr 30, 2020

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Annual / Quarterly Financial Statement

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JENOPTIK Aktiengesellschaft

Jena

Jahresabschluss der JENOPTIK AG für das Geschäftsjahr 2019

Bilanz zum 31. Dezember nach HGB

in TEUR

Aktiva

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31.12.2019 31.12.2018
A. Anlagevermögen 536.077 555.415
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 10.491 167
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.069 167
2. Geleistete Anzahlungen 4.422 0
II. Sachanlagen 66.114 66.475
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 61.374 62.180
2. Technische Anlagen und Maschinen 970 897
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.707 2.354
4. Geleistete Anzahlungen 63 1.044
III. Finanzanlagen 459.471 488.773
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 329.982 338.291
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 115.685 138.379
3. Beteiligungen 3.152 3.152
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.340 2.940
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 8.312 6.011
B. Umlaufvermögen 242.136 209.457
I. Vorräte 20 25
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 20 25
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 87.213 81.953
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 36 71
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 86.344 78.616
3. Sonstige Vermögensgegenstände 833 3.266
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 154.903 127.479
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.589 2.706
Summe Aktiva 781.801 767.578
Passiva
31.12.2019 31.12.2018
A. Eigenkapital 631.266 595.678
I. Gezeichnetes Kapital 148.819 148.819
Bedingtes Kapital 28.600 TEUR (i.Vj. 28.600 TEUR)
II. Kapitalrücklage 180.756 180.756
III. Gewinnrücklagen 216.070 147.140
1. Gesetzliche Rücklagen 415 415
2. Andere Rücklagen 215.655 146.725
IV. Bilanzgewinn 85.621 118.963
B. Rückstellungen 20.166 21.040
1. Rückstellungen für Pensionen 3.155 2.879
2. Steuerrückstellungen 5.097 8.270
3. Sonstige Rückstellungen 11.914 9.891
C. Verbindlichkeiten 130.369 150.860
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 90.500 103.000
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.806 1.703
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 30.994 45.119
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2 1
5. Sonstige Verbindlichkeiten 1.067 1.037
davon aus Steuern 330 228
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 36 27
Summe Passiva 781.801 767.578

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember

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in TEUR 1.1. - 31.12.2019 1.1. - 31.12.2018
1. Umsatzerlöse 36.221 22.533
2. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 32.640 18.468
3. Bruttoergebnis vom Umsatz 3.581 4.065
4. Vertriebskosten 1.634 1.850
5. Allgemeine Verwaltungskosten 12.448 15.850
6. Forschungs- und Entwicklungskosten 266 253
7. Sonstige betriebliche Erträge 10.737 7.667
davon Erträge aus Währungsumrechnungen 3.572 4.251
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 13.159 8.025
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnungen 3.772 3.144
9. Erträge aus Beteiligungen 320 500
10. Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 72.957 103.592
11. Aufwendungen aus der Verlustübernahme im Rahmen von Ergebnisabführungsverträgen 0 1
12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 5.109 3.303
davon aus verbundenen Unternehmen 4.843 2.486
13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.738 1.269
davon aus verbundenen Unternehmen 1.362 1.071
14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens 110 976
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.996 3.601
davon an verbundene Unternehmen 173 155
davon Aufwendungen aus der Rückstellungsabzinsung 338 244
16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 8.210 10.876
17. Ergebnis nach Steuern 55.621 78.963
18. Jahresüberschuss 55.621 78.963
19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 30.000 40.000
20. Bilanzgewinn 85.621 118.963

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

1 Grundsätzliche Angaben zum Jahresabschluss

Die JENOPTIK AG hat ihren Sitz in Jena und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Jena (Reg.Nr. 200146 B).

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften in Verbindung mit dem AktG aufgestellt.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 ist in Tausend Euro dargestellt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Umsatzkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 3 HGB gewählt.

Mit Eintragung in das Handelsregister am 2. Mai 2019 sind sämtliche Vermögenswerte und Schulden der JENOPTIK SSC GmbH durch Verschmelzung auf die JENOPTIK AG übergegangen. Ein Vergleich der Werte des Geschäftsjahres mit den Vorjahreswerten ist aufgrund dieser gesellschaftsrechtlichen Änderungen nur begrenzt möglich.

Der Jahresabschluss wurde unter Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB aufgestellt.

2 Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Anlagevermögen

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und die Gegenstände des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet und über den Zeitraum der erwarteten Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Die immateriellen Vermögensgegenstände beinhalten entgeltlich erworbene Software, Lizenzen und Schutzrechte.

Den Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zu Grunde:

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Jahre
Immaterielle Vermögensgegenstände 1- 13
Gebäude 1- 50
Technische Anlagen und Maschinen 3 - 25
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 - 15

Geringwertige Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis 250 EUR werden sofort abgeschrieben. Für geringwertige Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von 250 EUR bis 1000 EUR wird analog zu § 6 Abs. 2a EStG ein Sammelposten gebildet, welcher über fünf Jahre linear abgeschrieben wird.

Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Wertpapiere und Ausleihungen sind mit ihren Anschaffungskosten oder Nennwert bzw. im Falle einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.

Die Ermittlung des beizulegenden Werts erfolgt auf Basis einer Discounted-Cashflow-Methode. Grundlage hierfür ist die fünfjährige Unternehmensplanung. Aus dem fünften Planjahr des Planungshorizonts wird eine ewige Rente unter Einbeziehung einer Wachstumskomponente abgeleitet. Der für die Barwertermittlung erforderliche gewichtete Kapitalkostensatz nach Steuern wird unter Verwendung des Capital Asset Pricing Models für die Ermittlung des Eigenkapitalkostensatzes bestimmt.

Vorräte

Der Wertansatz der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit dem Nominalwert angesetzt. Für zweifelhafte Forderungen wurden in angemessenem Umfang Einzelwertberichtigungen gebildet.

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert abzüglich notwendiger Einzelwertberichtigungen angesetzt.

Fremdwährungsforderungen werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Einbuchung bzw. bei Forderungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Forderungen mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr werden im Falle eines nachteiligeren Fremdwährungskurses zu diesem Kurs am Bilanzstichtag bewertet.

Liquide Mittel

Bargeldbestände und Festgelder in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Rechnungsabgrenzungsposten

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden gemäß § 250 Abs. 1 und 3 HGB Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, und Disagien abgegrenzt.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital wurde mit dem Nennwert angesetzt.

Rückstellungen

Die Berechnungen der Pensionsrückstellungen wurden durch einen versicherungsmathematischen Gutachter auf Basis der "Projected Unit Credit Method" durchgeführt. Als Grundlage dienten die "Richttafeln 2018G" der Heubeck-Richttafeln GmbH in Köln. Nach § 253 HGB wurde für die Bewertung der Pensionsrückstellungen der von der Bundesbank ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 15 Jahren zu Grunde gelegt. Für die Bewertung der Pensionsrückstellungen wurde ein Diskontierungszinssatz von 2,71 Prozent (i.Vj. 3,21 Prozent) verwendet sowie ein Rententrend von 1,75 Prozent (i.Vj. 1,90 Prozent) unterstellt.

Vorhandenes Deckungsvermögen wurde mit dem Zeitwert angesetzt und mit den Pensionsverpflichtungen saldiert ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden grundsätzlich gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem von der Deutschen Bundesbank ermittelten und monatlich bekanntgegebenen Restlaufzeiten entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden nicht abgezinst.

Die Jubiläumsrückstellung wurde auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Der Rechnungszinsfuß beträgt 1,97 Prozent p.a. (i.Vj. 2,32 Prozent), der berücksichtigte Gehaltstrend beträgt 2,69 Prozent (i.Vj. 2,75 Prozent) und die angenommene Fluktuationsrate 3,94 Prozent (i.Vj. 3,67 Prozent).

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen alle bis heute erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Ihre Höhe entspricht dem Erfüllungsbetrag, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist. Die Schätzung des Erfüllungsbetrages erfolgt unter Berücksichtigung von Erfahrungswerten aus gleichartigen Sachverhalten sowie Gutachten Dritter. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt soweit ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.

Verbindlichkeiten

Alle Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Tag der Einbuchung bzw. bei Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit größer ein Jahr werden im Falle eines nachteiligeren Fremdwährungskurses zu diesem am Bilanzstichtag bewertet.

Latente Steuern

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Dabei werden nicht nur die Unterschiede aus den eigenen Bilanzposten einbezogen, sondern auch solche, die bei Organgesellschaften bzw. bei Personengesellschaften bestehen, an denen die JENOPTIK AG als Gesellschafter beteiligt ist.

Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt.

Von dem Wahlrecht zum Ansatz des aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird kein Gebrauch gemacht.

Bewertungseinheiten

Derivate Finanzinstrumente werden einzeln mit dem Marktwert am Stichtag bewertet. Für Derivate, die die Voraussetzungen zur Bildung von Bewertungseinheiten erfüllen, werden die Sicherungs- und Grundgeschäfte zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst. Zur Anwendung kommt die sogenannte Einfrierungsmethode, bei der sich ausgleichende Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden.

3 Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2019 ist dem Anlagespiegel (Anlage zum Anhang) zu entnehmen.

Aufgrund der Verschmelzung der JENOPTIK SSC GmbH, einer Gesellschaft, die insbesondere IT-Leistungen des Jenoptik-Konzerns bündelte und diese an die Tochtergesellschaften weiterverrechnete, erhöhten sich vor allem die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte. Die aufgrund der Verschmelzung übernommenen Vermögensgegenstände wurden im Anlagespiegel jeweils in Sonderspalten mit den historischen Anschaffungskosten sowie kumulierten Abschreibungen des übertragenden Rechtsträgers erfasst.

Die Veränderungen der Anteile an verbundenen Unternehmen resultieren aus dem Abgang der Anteile an der JENOPTIK SSC GmbH in Höhe von 8.250 TEUR aufgrund der Verschmelzung auf die JENOPTIK AG.

Zu- und Abgänge bei den Ausleihungen an verbundene Unternehmen resultierten aus Auszahlungen an Tochterunternehmen und planmäßigen Tilgungen von Tochtergesellschaften. Außerdem stammen Abgänge in Höhe von 2.943 TEUR aus der Ausbuchung von vollständig wertberichtigten Darlehen aufgrund der Liquidation einer ehemaligen Jenoptik-Projektgesellschaft.

Die Umbuchung in Höhe von 22.502 TEUR resultierte aus der Umwandlung eines Teils der Ausleihung an Prodomax Automation Ltd., Barrie, Kanada, in ein kurzfristiges Darlehen und der damit verbundenen Umbuchung in die Forderungen gegen verbundene Unternehmen.

Die Zugänge bei den Wertpapieren des Anlagevermögens, die im Zusammenhang mit der Verwaltung des Pensionstreuhandvermögens angeschafft wurden, sind im Wesentlichen auf Investitionen in bestehende und neue Investmentfonds in Höhe von 9.725 TEUR und Abgänge in Höhe von 7.545 TEUR aus Verkäufen bestehender Investmentfonds zurückzuführen.

Die Abgänge der sonstigen Ausleihungen in Höhe von 66.027 TEUR resultierten aus der Ausbuchung einer vollständig wertberichtigten Darlehensforderung gegen eine aufgrund Liquidation aus dem Handelsregister gelöschte Gesellschaft. Die ursprüngliche Forderung entstand aus dem Verkauf von Aktien der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG an die JENOPTIK Vermögensverwaltungsgesellschaft AG im Jahr 2002. Aufgrund der negativen Kursentwicklung dieser Aktien und der daraus resultierenden Verluste dieser Gesellschaft wurde die Ausleihung in den Jahren bis 2007 vollständig wertberichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 86.344 TEUR (i.Vj. 80.717 TEUR) betreffen Forderungen aus Cashpooling von 71.451 TEUR (i.Vj. 77.848 TEUR), kurzfristige Darlehensforderungen in Höhe von 13.701 TEUR (i.Vj. 8 TEUR), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.192 TEUR (i.Vj. 2.861 TEUR).

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Wesentlicher Bestandteil der Guthaben bei Kreditinstituten sind Festgeldanlagen von 75.822 TEUR (i.Vj. 67.919 TEUR). Die Laufzeit der Festgeldanlagen betragen weniger als ein Jahr.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 3.589 TEUR (i.Vj. 2.706 TEUR) beinhaltet Abgrenzungen für bereits gezahlte Mietnebenkosten von 1.808 TEUR (i.Vj. 1.211 TEUR), deren Endabrechnung erst im Geschäftsjahr 2020 erfolgt, sonstige Rechnungsabgrenzungen von 1.093 TEUR (i.Vj. 207 TEUR) sowie Disagien und Bearbeitungsgebühren für Kreditverbindlichkeiten von 688 TEUR (i.Vj. 1.288 TEUR).

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital beträgt 148.819 TEUR und ist eingeteilt in 57.238.1 15 auf den Namen lautende Stückaktien.

Anfang Juli 2011 teilten die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG, Erfurt, die Thüringer Industriebeteiligungsgeschäftsführungs GmbH, Erfurt, die bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH, Erfurt, die Stiftung für Unternehmensbeteiligungen und -förderungen in der gewerblichen Wirtschaft Thüringens (StUWT), Erfurt, die Thüringer Aufbaubank Erfurt und der Freistaat Thüringen, Erfurt, mit, dass sie am 30. Juni 2011 die Schwellen von 3, 5 und 10 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG überschritten haben und ihnen zu diesem Tag 11,00 Prozent der Stimmrechte (6.296.193 Stimmrechte) zustanden. Die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG hat die Stimmrechte von der ECE Industriebeteiligungen GmbH erworben.

Die DWS Investment GmbH, Frankfurt, Deutschland, hat uns zuletzt am 9. März 2020 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 10 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 4. März 2020 unterschritten hat. Der DWS Investment GmbH standen danach an diesem Tag 9,98 Prozent der Stimmrechte (5.713.554 Stimmrechte) indirekt nach § 34 WpHG zu.

Die Allianz SE hat uns als freiwillige Konzernmitteilung mit Schwellenberührung zuletzt am 5. März 2020 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 2. März 2020 überschritten hat. Der Allianz SE standen danach an diesem Tag 5,40 Prozent der Stimmrechte (3.092.867 Stimmrechte) indirekt nach § 34 Abs. 1 Nr. 1 WpHG zu. Sämtliche in dieser Mitteilung enthaltenen Bestände werden von der Allianz Global Investors GmbH verwaltet. Die mitteilungspflichtigen Bestände der Allianz Global Investors GmbH ergeben sich vollständig aus der nachfolgenden Stimmrechtsmitteilung vom 16. Januar 2020.

Die Allianz Global Investors GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns zuletzt am 16. Januar 2020 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 15. Januar 2020 überschritten hat. Der Allianz Global Investors GmbH standen danach an diesem Tag 5,19 Prozent der Stimmrechte (2.971.856 Stimmrechte) indirekt nach § 34 Abs. 1 Nr. 6 WpHG zu. Über die Allianz Global Investors GmbH sind die Allianz Asset Management GmbH und die Allianz SE ebenfalls indirekt beteiligt.

Der SMALLCAP World Fund, Inc., Baltimore, Maryland, USA, hat uns zuletzt am 6. März 2020 mitgeteilt, dass er die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 3. März 2020 unterschritten hat. Dem SMALLCAP World Fund, Inc. standen danach an diesem Tag 2,89 Prozent der Stimmrechte (1.654.146 Stimmrechte) zu, die ihm direkt gemäß § 33 WpHG zuzurechnen waren.

Die Capital Group Companies, Inc., Los Angeles, Kalifornien USA, hat uns am 28. Februar 2020 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 5 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 26. Februar 2020 unterschritten hat. Der Capital Group Companies, Inc. standen danach an diesem Tag 4,45 Prozent der Stimmrechte (2.546.852 Stimmrechte) zu, die ihr indirekt gemäß § 34 WpHG zuzurechnen waren.

Das Ministry of Finance, Oslo, Norwegen hat uns im Namen des norwegischen Staates nach mehreren Stimmrechtsmitteilungen im Geschäftsjahr zuletzt am 20. November 2019 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 19. November 2019 überschritten haben. Dem Ministry of Finance standen danach an diesem Tag 3,59 Prozent der Stimmrechte (2.053.512 Stimmrechte) zu. Davon wurden 3,08 Prozent der Stimmrechte (1.761.758) von ihr indirekt gemäß § 34 WpHG, 0,45 Prozent der Stimmrechte (258.758 Stimmrechte) als Instrumente über eine Aktienleihe nach § 38 Abs. 1 Nr. 1 WpHG sowie 0,06 Prozent (32.996 Stimmrechte) über einen Differenzkontrakt nach § 38 Abs. 1 Nr. 2 WpHG gehalten. Die Stimmrechte werden direkt von der Norges Bank, Oslo, Norwegen, gehalten.

Die BlackRock, Inc., Wilmington, USA hat uns am 13. Juni 2018 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 8. Juni 2018 überschritten haben. BlackRock, Inc. standen danach an diesem Tag 3,17 Prozent der Stimmrechte (1.812.914 Stimmrechte) zu. 3,02 Prozent der Stimmrechte (1.721.197 Stimmrechte) waren BlackRock, Inc. indirekt gemäß § 34 WpHG zuzurechnen. 0,02 Prozent der Stimmrechte (2.052 Stimmrechte) entfielen auf Instrumente nach § 38 Abs. 1 Nr. 1 WpHG (n.F.) und 0,15 Prozent der Stimmrechte (83.665 Stimmrechte) auf Instrumente nach § 38 Abs. 1 Nr. 2 WpHG (n.F.).

Die Templeton Investment Counsel, LLC, Wilmington, Delaware, USA, hat uns nach mehreren Stimmrechtsmitteilungen im Geschäftsjahr 2019 zuletzt am 23. Oktober 2019 mitgeteilt, dass sie am 22. Oktober 2019 die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG unterschritten haben. Der Templeton Investment Counsel, LLC standen danach an diesem Tag 2,97 Prozent der Stimmrechte (1.700.772 Stimmrechte) zu, welche ihr indirekt nach § 34 WpHG zuzurechnen waren.

Die AIM International Mutual Funds (Invesco International Mutual Funds), Wilmington, Delaware, USA hat uns nach mehreren Stimmrechtsmitteilungen im Geschäftsjahr 2019 zuletzt am 13. Januar 2020 mitgeteilt, dass sie die Schwelle von 3 Prozent der Stimmrechte an der JENOPTIK AG am 7. Januar 2020 unterschritten haben. Dem AIM International Mutual Funds (Invesco International Mutual Funds) standen danach an diesem Tag 2,79 Prozent der Stimmrechte (1.595.202) zu, die ihre direkt nach § 33 WpHG zuzurechnen waren. Über die AIM International Mutual Funds ist die Invesco Ltd., Bermuda, mit 2,80 Prozent der Stimmrechte (1.602.383 Stimmrechte) indirekt gemäß § 34 WpHG beteiligt. Die Invesco Ltd. hat 2019 mit dem Oppenheimer International Small-Mid Company Fund fusioniert, der uns zuletzt am 25. Januar 2018 ein Überschreiten der 3 Prozent-Schwelle gemeldet hatte.

Stimmrechtsmitteilungen der letzten Jahre und solche nicht mehr beteiligter Aktionäre sind auch auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Aktie / Stimmrechtsmitteilungen veröffentlicht.

Genehmigtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Juni 2019 wurde ein "Genehmigtes Kapital 2019" wie folgt geschaffen: Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 11. Juni 2024 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44.000 TEUR durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlagen und / oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2019"). Die neuen Aktien können von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender einlagefähiger Wirtschaftsgüter sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft; c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet; d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.

Sämtliche vorstehende Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf 10 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals - bzw. falls dieser Wert geringer ist - auf 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 10 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden.

Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Das Genehmigte Kapital 2019 wurde bisher nicht ausgenutzt.

Bedingtes Kapital

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 ist das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 28.600 TEUR durch Ausgabe von bis zu 11.000.000 neuen Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2017"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie

die Gläubiger bzw. Inhaber von Options- und / oder Wandlungsrechten aus Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 bis zum 6. Juni 2022 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und / oder
die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 6. Juni 2022 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und / oder Andienungen von Aktien erfolgen und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen. Bei einer Ausnutzung der Ermächtigung zur Begebung von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen unter Ausschluss des Bezugsrechts ist die Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss insoweit beschränkt, als der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf unter dieser Ermächtigung nach Ausübung von Wandlungs- und / oder Optionsrechten bzw. -pflichten auszugebende Aktien entfällt, 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung bzw. - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen darf. Auf diese 20 Prozent-Grenze ist auch die Veräußerung eigener Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit der vorstehenden Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss erfolgt; ferner sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss unter einem genehmigten Kapital ausgegeben werden.

Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung (wie zum Beispiel die Ausstattung der Schuldverschreibungen, den Zinssatz, die Ausgestaltung der Verzinsung, die konkrete Laufzeit, die Stückelung, den Ausgabekurs, den Options- bzw. Wandlungspreis und den Options- bzw. Wandlungszeitraum) in den Anleihebedingungen festzulegen.

Eigene Aktien

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 5. Juni 2018 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 4. Juni 2023 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens zehn Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals oder - falls dieser Betrag geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands als Kauf unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots.

Zum Zwecke des Schutzes der Aktionäre vor einer Verwässerung ihrer Anteile sieht der Beschlussvorschlag ausdrücklich eine Beschränkung der Verwendung erworbener eigener Aktien dergestalt vor, dass auf die Summe der erworbenen Aktien zusammen mit Aktien, die von der Gesellschaft während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter einer anderen Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben oder veräußert werden oder die den Bezug von Aktien ermöglichen oder zu ihm verpflichten, rechnerisch ein Anteil am Grundkapital von insgesamt nicht mehr als 20 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung oder - falls der nachfolgende Wert geringer ist - zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung entfallen darf.

Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in TOP 9 der öffentlich zugänglichen Einladung zur Hauptversammlung 2018 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Hauptversammlung beschrieben. Zum 31. Dezember 2019 verfügte die Gesellschaft über keine eigenen Aktien.

Bilanzgewinn

Die Hauptversammlung 2019 hat für das Geschäftsjahr 2018 beschlossen eine Dividende in Höhe von 0,35 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie auszuschütten. Damit wurden aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2018 in Höhe von 118.963.445,04 Euro ein Betrag in Höhe von 20.033.340,25 Euro ausgeschüttet, ein Betrag in Höhe von 68.930.104,79 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt und ein Betrag in Höhe von 30.000.000 Euro auf neue Rechnung vorgetragen.

Für das Geschäftsjahr 2019 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 85.620.600,56 Euro bestehend aus Jahresüberschuss 2019 in Höhe von 55.620.600,56 Euro zuzüglich eines Gewinnvortrags von 30.000.000,00 Euro.

Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen betreffen im Wesentlichen frühere Organmitglieder bzw. deren Ehegatten (2.703 TEUR; siehe auch Abschnitt 5 Vorstand) sowie im Rahmen der Verschmelzung der JENOPTIK SSC GmbH übernommene Versorgungszusagen (616 TEUR).

Gemäß § 246 Abs. 2 HGB erfolgte in Höhe von 430 TEUR erstmals eine Verrechnung von Rückstellungen für Pensionen mit treuhänderisch verwalteten Deckungsvermögen in Form von liquiden Mitteln für diese Altersvorsorgeleistungen. Da die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens dem Zeitwert entsprechen, resultiert kein ausschüttungsgesperrter Betrag im Sinne des § 268 Abs. 8 S. 3 HGB.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen für Pensionen nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren, welcher der Ausschüttungssperre gemäß § 253 Abs. 6 HGB unterliegt, beträgt 311 TEUR (i.Vj. 301 TEUR).

Die sonstigen Rückstellungen von 11.914 TEUR (i.Vj. 9.891 TEUR) betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Personal von 5.754 TEUR (i.Vj. 5.697 TEUR), Rückstellungen für ausstehende Rechnungen von 1.971 TEUR (i.Vj. 941 TEUR), Rückstellung für Vertragsstrafen aufgrund von Unterlizensierung 1.759 TEUR (i.Vj. 0 TEUR), Drohverlustrückstellungen von 1.112 TEUR (i.Vj. 1.070 TEUR) sowie Rückstellungen im Zusammenhang mit Grundstückssanierungspflichten von 590 TEUR (i.Vj. 578 TEUR).

Die Rückstellungen für Steuern beinhalten ausschließlich Ertragssteuerrückstellungen.

Latente Steuern

Latente Steuern ergeben sich aus Ansatz- und Bewertungsunterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanzwerten bei den einzelnen Bilanzposten und auf steuerliche Verlustvorträge. Die temporären Differenzen betreffen im Wesentlichen handels- und steuerrechtlich abweichende Wertansätze bei den immateriellen Vermögensgegenständen, Sach- und Finanzanlagen, Pensionsrückstellungen sowie sonstigen Rückstellungen. Passive latente Steuern wurden mit aktiven latenten Steuern verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive latente Steuern wurden in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB nicht aktiviert. Die temporären Differenzen und steuerlichen Verlustvorträge, deren Verrechnung in den nächsten 5 Jahren erwartet wird, wurden mit einem Steuersatz von 29,80 Prozent (i.Vj. 29,74 Prozent) bewertet.

Verbindlichkeiten

Die Fälligkeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stellen sich wie folgt dar:

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (in TEUR)

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bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Gesamt
Schuldscheindarlehen 21.500 69.000 90.500
(0) (103.000) (103.000)

Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr.

Von den Schuldscheindarlehen werden 21.500 TEUR 2020 und die restlichen 69.000 TEUR 2022 zur Tilgung fällig. Weiterhin steht der Gesellschaft ein Konsortialkreditrahmen von 230.000 TEUR und einer Laufzeit bis März 2022 zur Verfügung, der am Bilanzstichtag mit 13.874 TEUR beansprucht ist.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betrugen 30.994 TEUR (i.Vj. 45.119 TEUR) und resultieren aus Cashpooling Verbindlichkeiten in Höhe von 30.582 TEUR (i.Vj. 38.239 TEUR) und aus sonstigen Verbindlichkeiten von 412 TEUR (i.Vj. 471 TEUR). Die Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.

Die sonstigen Verbindlichkeiten von 1.067 TEUR (i.Vj. 1.037 TEUR) bestanden im Wesentlichen aus Zinsabgrenzungen für Kreditverbindlichkeiten in Höhe von 656 TEUR (i.Vj. 675 TEUR) sowie aus Steuerverbindlichkeiten in Höhe von 330 TEUR (i.Vj. 228 TEUR). Die sonstigen Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Wesentliche Posten der Umsatzerlöse sind:

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in TEUR 2019 2018
Umsätze aus Vermietung und Verpachtung 6.434 14.171
Umsätze aus konzerninternen Dienstleistungen und sonstige Umlagen 28.738 7.739
Sonstige Umsätze 1.049 623
Summe Umsatzerlöse 36.221 22.533

Der Anstieg bei den konzerninternen Dienstleistungen und sonstigen Umlagen resultierte im Wesentlichen aus den IT-Umlagen, die aufgrund der Verschmelzung der JENOPTIK SSC GmbH 2019 erstmals durch die JENOPTIK AG berechnet wurden. Der Rückgang der Umsätze aus Vermietung und Verpachtung resultieren aus einer über den Stichtag 31. Dezember 2019 hinaus verschobenen Fakturierung von Mietnebenkosten. Die nicht in den Vorjahresangaben berücksichtigten Umsatzerlöse 2018 der JENOPTIK SSC GmbH betrugen 19.981 TEUR.

Die Umsatzerlöse setzen sich nach geographisch bestimmten Märkten wie folgt zusammen:

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in TEUR 2019 2018
Deutschland 33.420 21.145
Europe 598 527
Amerika 1.877 506
Asien / Pazifik 326 355
Summe Umsatzerlöse 36.221 22.533

Herstellungskosten

Die Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen betrugen 32.640 TEUR (i.Vj. 18.468 TEUR). Hierin sind vor allem Kosten für die Erbringung konzernweiter IT-Leistungen von 15.303 TEUR, Kosten für die Erbringung konzernweiter kaufmännischer und sonstiger Dienstleistungen von 10.766 TEUR sowie Kosten im Zusammenhang mit der Immobilienverwaltung einschließlich des Werteverzehrs des Sachanlagevermögens von 6.571 TEUR enthalten.

Die nicht in den Vorjahresangaben berücksichtigten Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 2018 der JENOPTIK SSC GmbH betrugen 19.079 TEUR.

Allgemeine Verwaltungskosten

Wesentlicher Bestandteil der allgemeinen Verwaltungskosten in Höhe von 12.448 TEUR (i.Vj. 15.850 TEUR) sind die Personalkosten in Höhe von 8.450 TEUR. Weitere Bestandteile sind sonstige Dienstleistungen mit 1.178 TEUR, Kosten für Mieten mit 1.122 TEUR sowie EDV-Dienstleistungen in Höhe von 966 TEUR.

Die nicht in den Vorjahresangaben berücksichtigten Verwaltungskosten 2018 der JENOPTIK SSC GmbH betrugen 295 TEUR.

Ebenfalls Bestandteil der allgemeinen Verwaltungskosten ist das Gesamthonorar 2019 für den Abschlussprüfer Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart in Höhe von 830 TEUR, das sich wie folgt aufgliedert:

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in TEUR 2019 2018
Abschlussprüfungsleistungen 273 286
Sonstige Leistungen 380 27
Andere Bestätigungsleistungen 12 17
Steuerliche Beratungsleistungen 0 2

Die Honorare für Abschlussprüfungsleistungen betreffen Aufwendungen für die Prüfung des Einzelabschlusses der JENOPTIK AG und des Konzernabschlusses der Jenoptik-Gruppe. Die sonstigen Leistungen des Abschlussprüfers betreffen insbesondere zulässige Transaktionsberatungsleistungen im Zusammenhang mit dem Verkaufsprozess der Division VINCORION sowie in Fragen der Rechnungslegung nach IFRS. Andere Bestätigungsleistungen wurden im Rahmen der Bescheinigung von Finanzkennzahlen sowie nach der European Market Infrastructure Regulation (EMIR) erbracht.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten enthalten Aufwendungen für das zentrale Innovationsmanagement und die Koordination von Forschung und Entwicklung im Jenoptik-Konzern.

Sonstige betriebliche Erträge

Wesentliche Posten der sonstigen betrieblichen Erträge sind:

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in TEUR 2019 2018
Erträge aus Weiterberechnungen 3.990 1.622
Währungsgewinne 3.572 4.251
Erträge aus dem Abgang und Zuschreibung von Finanzanlagen / Sachanlagen 2.008 313
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (periodenfremd) 1.157 995
Sonstige periodenfremde Erträge 9 15
Übrige sonstige Erträge 1 471
Summe Erträge 10.737 7.667

Die JENOPTIK AG ist in ihrer Holdingfunktion für die Bereitstellung von Liquidität in allen erforderlichen Währungen zuständig und unterliegt damit hohen Währungsschwankungen, welche sich in Abhängigkeit von den Währungskursentwicklungen in hohen Währungsgewinnen / -verlusten widerspiegeln können. Außerdem ist sie Vertragspartner für diverse Dienstleistungen, die ohne Aufschlag an die jeweiligen Tochtergesellschaften weiterberechnet werden. Die zu diesen Erträgen aus Weiterberechnungen gehörenden Aufwendungen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind zurückzuführen auf:

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in TEUR 2019 2018
Aufwand aus Weiterberechnungen 3.974 1.622
Währungsverluste 3.772 3.144
Periodenfremde Aufwendungen 55 238
Einzelwertberichtigungen 48 77
Übrige Aufwendungen 5.310 2.944
Summe Aufwendungen 13.159 8.025

Wesentlicher Bestandteil der übrigen Aufwendungen sind Kosten von 3.022 TEUR (i.Vj. 2.877 TEUR) für ein konzernweites Projekt zur Analyse und Optimierung der Geschäftsprozesse und Einführung eines SAP S / 4-Systems, sowie Transaktionskosten von 2.054 TEUR im Zusammenhang mit dem Verkaufsprozess der Division VINCORION und verschiedenen Akquisitionsprojekten (i.Vj. 0 TEUR).

Erträge aus Beteiligungen

Die Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 320 TEUR (i.Vj. 500 TEUR) resultierten aus Dividendenzahlungen.

Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen

Die Erträge in Höhe von 72.957 TEUR resultierten aus der Übernahme der Ergebnisse folgender Gesellschaften, mit denen ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag besteht:

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in TEUR
JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena 42.054
JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein 11.032
JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel 8.721
JENOPTIK Industrial Metrology GmbH, Villingen-Schwenningen 6.840
JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena 4.310

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

Dieser Posten beinhaltet Zinserträge für Ausleihungen in Höhe von 5.022 TEUR (i.Vj. 3.229 TEUR) und Erträge aus Wertpapieren des Anlagevermögens von 87 TEUR (i.Vj. 74 TEUR).

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen von 1.738 TEUR (i.Vj. 1.269 TEUR) sind im Wesentlichen Erträge aus dem Cash-pooling und aus kurzfristigen Darlehen für verbundene Unternehmen in Höhe von 872 TEUR (i.Vj. 680 TEUR) und Erträge aus Avalgebühren von 453 TEUR (i.Vj. 391 TEUR) enthalten.

Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

Aufgrund voraussichtlich dauerhafter Wertminderung erfolgten außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen von 110 TEUR (i.Vj. 976 TEUR).

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von 2.996 TEUR (i.Vj. 3.601 TEUR) setzten sich im Wesentlichen aus Zinsen für Bankkredite und Schuldscheindarlehen von 1.217 TEUR (i.Vj. 1.680 TEUR), Aufwand für Disagio in Höhe von 599 TEUR (i.Vj. 601 TEUR) sowie aus Provisionen für Kreditinstitute in Höhe von 398 TEUR (i.Vj. 421 TEUR) zusammen.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten vor allem Aufwendungen für das laufende Geschäftsjahr 2019, jedoch keine latenten Steuern.

Material- und Personalaufwand gemäß § 285 Nr. 8 HGB

Materialaufwand

Die Materialaufwendungen des Geschäftsjahres 2019 betrugen 8.767 TEUR (i.Vj. 12.104 TEUR) und entfallen in Höhe von 8.753 TEUR (i.Vj. 12.104 TEUR) auf Aufwendungen für bezogene Leistungen. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten insbesondere Instandhaltungsleistungen, sonstige Dienstleistungen und Mietnebenkosten.

Personalaufwand

Der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2019 betrug 21.108 TEUR (i.Vj. 14.498 TEUR), davon entfielen 17.938 TEUR (i.Vj. 12.707 TEUR) auf Löhne und Gehälter sowie 2.654 TEUR (i.Vj. 1.403 TEUR) auf soziale Abgaben und 515 TEUR (i.Vj. 388 TEUR) auf Aufwendungen für Altersversorgung.

5 Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse

Neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen am Abschlussstichtag Eventualverbindlichkeiten von 90.579 TEUR (i.Vj. 75.522 TEUR) aus Bürgschaften für verbundene Unternehmen.

Bürgschaften für verbundene Unternehmen, welche auch Rückgriffsansprüche aus Bankgarantien und Bankbürgschaften beinhalten, sichern insbesondere Risiken aus erhaltenen Anzahlungen aus dem operativen Grundgeschäft von Tochtergesellschaften ab.

Unter Berücksichtigung der zum Aufstellungszeitpunkt bestehenden Erkenntnisse über die finanzielle Lage der Hauptschuldner geht die JENOPTIK AG derzeit davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zugrundeliegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern wie auch in der Vergangenheit erfüllt werden können. Die JENOPTIK AG schätzt daher eine Inanspruchnahme aus den aufgeführten Haftungsverhältnissen als nicht wahrscheinlich ein.

Für mittelbare Versorgungszusagen in der Struktur einer rückgedeckten Gruppenunterstützungskasse bestehen Risiken aus der Subsidiärhaftung in Höhe von 33 TEUR (i.Vj. 55 TEUR).

Außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aus längerfristigen Miet-, Leasing- und Wartungsverträgen sowie sonstigen vertraglichen Vereinbarungen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 14.866 TEUR (i.Vj. 1.176 TEUR), die sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammensetzen:

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2020 2021 -2024 Summe
Leasingverträge 1.059 1.540 2.599
Sonstige Verträge 6.327 5.940 12.267
Summe 7.386 7.480 14.866

Der Anstieg um 13.690 TEUR gegenüber dem Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus dem durch die Verschmelzung der SSC GmbH auf die JENOPTIK AG übergegangenen Facility-Management-Vertrages mit der Apleona GmbH, welcher deutschlandweit alle Jenoptik-Konzerngesellschaften versorgt.

Zum 31. Dezember 2019 bestand ein Bestellobligo in Höhe von 436 TEUR.

Zudem wurden Zusagen für konzerninterne Darlehen von 2.833 TEUR nicht in Anspruch genommen.

Zins- und Währungsrisiken

Die JENOPTIK AG ist im Rahmen ihrer Tätigkeit verschiedenen Risiken ausgesetzt, wobei die finanziellen Risiken vor allem Zins- und Währungsrisiken umfassen.

Zinsänderungsrisiken ist die JENOPTIK AG aufgrund von Schwankungen der Marktzinssätze grundsätzlich bei allen verzinsten finanziellen Vermögenswerten und Schulden ausgesetzt. Im Geschäftsjahr 2019 betraf dies im Wesentlichen ausgereichte Schuldscheindarlehen von 90.500 TEUR sowie Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten von 154.903 TEUR. Des Weiteren waren an Tochtergesellschaften ausgereichte Darlehen in Höhe von 132.453 TEUR (jeweils zum 31. Dezember 2019) davon betroffen. Ferner hatte die JENOPIK AG im Rahmen des Cashpoolings zum Bilanzstichtag Forderungen gegenüber verbunden Unternehmen von 71.451 TEUR und Verbindlichkeiten von 30.582 TEUR.

Im Rahmen der Steuerung von Zinsrisiken setzt die JENOPTIK AG auf eine Mischung aus fest und variabel verzinslichen Vermögenswerten und Schulden sowie auf verschiedene Zinssicherungsgeschäfte. Hier kommen, zum Beispiel Zinsswaps, Zinscaps und -floors sowie kombinierte Zins- und Währungsswaps in Betracht.

Zum 31. Dezember 2019 war das nachfolgende Derivat zur Absicherung gegen das Zinsänderungsrisiko vorhanden:

Zins- und Währungsswap

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Nominalvolumen 17.980 TCNY
Laufzeit 12. März 2015 bis 12. März 2025
Festzinssatz auf CNY zu zahlen 5,10 % p.a.
Variabler Zinssatz auf EUR zu erhalten 6-Monats-Euribor

Im Jahr 2015 wurde ursprünglich für ein konzerninternes Darlehen in Höhe von 17.980 TCNY der kombinierte Zins- und Währungsswap in gleicher Höhe abgeschlossen. Das Derivat hat zum 31. Dezember 2019 einen positiven Marktwert von 79 TEUR (i.Vj. 101 TEUR). Aufgrund unterschiedlicher Abschlussparameter konnte keine Bewertungseinheit zwischen dem konzerninternen Darlehen und dem Zins- und Währungsswap etabliert werden. Die Wertveränderungen des Derivates und des konzerninternen Darlehens werden freistehend verbucht.

Das Währungsrisiko resultiert aus der durch Wechselkursveränderungen hervorgerufenen Schwankung von Zahlungsströmen in Fremdwährung. Zur Absicherung dieses Risikos werden derivative Finanzinstrumente, vorrangig Devisentermingeschäfte und Devisenswaps, eingesetzt.

Die JENOPTIK AG fungiert als Dienstleister für ihre operativen Tochtergesellschaften. Die Währungssicherungsanfragen zur Absicherung des operativen Grundgeschäftes der Tochtergesellschaften werden mit externen Geschäftspartnern (i. d. R. Banken) abgeschlossen. Anschließend wird mit den Tochtergesellschaften ein gegenläufiges Sicherungsgeschäft mit denselben (bzw. umgekehrten) Parametern abgeschlossen, wodurch das jeweilige Sicherungsgeschäft faktisch weitergereicht wird.

Es werden wesentliche Zahlungsströme in Fremdwährung aus dem operativen Geschäft der Tochtergesellschaften (insbesondere Umsatzerlöse und Materialeinkäufe) abgesichert. Dabei werden bereits fixierte Cashflows 1:1 über sogenannte Mikro-Hedges abgesichert. Geplante zukünftige Cashflows aus schwebenden Geschäften und voraussichtlich hochwahrscheinlich eintretenden Transaktionen werden im Rahmen von antizipativem Hedging abgesichert.

Für beide Geschäfte (sowohl für das externe mit der Bank als auch für das interne mit der Tochtergesellschaft) wird jeweils eine sogenannte Bewertungseinheit (BWE) gebildet, wodurch bei nachgewiesener Effektivität die (gegenläufigen) Wertveränderungen der Geschäfte nicht erfolgswirksam zu erfassen sind. Die bilanzielle Abbildung der wirksam gebildeten Bewertungseinheiten erfolgt nach der Einfrierungsmethode. Dabei werden Wertveränderungen der Sicherungsbeziehung nur in der Nebenbuchhaltung erfasst und werden nicht bilanziell abgebildet.

Zusätzlich sichert die JENOPTIK AG die zu erwartenden Cashflows aus in Fremdwährung ausgereichten konzerninternen Darlehen mit derivativen Finanzinstrumenten ab. Hier wurde ebenfalls eine Bewertungseinheit mit dem jeweiligen Grundgeschäft (= Darlehensforderung in Fremdwährung) gebildet und nach der Einfrierungsmethode bilanziert. Deshalb sind auch hier bei nachgewiesener Effektivität die Wertveränderungen der Grundgeschäfte und die aus den Schwankungen der Kassakurse resultierenden Wertveränderungen der Sicherungsgeschäfte nicht erfolgswirksam zu erfassen. Die Wertveränderungen der Sicherungsgeschäfte, die aus den Schwankungen der Terminauf- bzw. -abschläge resultieren, werden hingegen immer erfolgswirksam erfasst.

Zum 31. Dezember 2019 sind folgende konzerninterne Darlehen abgesichert worden:

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Grundgeschäft / Sicherungsinstrument Risiko / Art der Bewertungseinheit einbezogener Betrag in Fremdwährung Höhe des abgesicherten Risikos

in TEUR
Fremdwährungsforderung IC Darlehen / Devisenswap Währungsrisiko / Mikro Hedge 10.000 TGBP 12.590 TEUR
Fremdwährungsforderung IC Darlehen / Devisentermingeschäfte Währungsrisiko / Portfolio Hedge 19.000 TGBP 14.163 TEUR
Fremdwährungsforderung IC Darlehen / Devisenswap Währungsrisiko / Mikro Hedge 62.838 TJPY 513 TEUR

Des Weiteren wurde für das operative Geschäft der Tochtergesellschaften folgende Bewertungseinheiten gebildet:

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Grundgeschäft / Sicherungsinstrument Risiko / Art der Bewertungseinheit einbezogener Betrag in Fremdwährung Höhe des abgesicherten Risikos

in TEUR
Zahlungsströme Tochtergesellschaften USD Verkäufe Währungsrisiko / Mikro Hedges, Portfolio Hedges und Makro Hedges 105.647 TUSD 89.631 TEUR
Zahlungsströme Tochtergesellschaften CAD Ankäufe gegen USD Währungsrisiko / Makro Hedges 29.275 TCAD 22.000 TUSD
Zahlungsströme Tochtergesellschaften CNY Verkäufe Währungsrisiko / Mikro Hedges 1.536 TCNY 195 TEUR

Zum 31. Dezember 2019 existierten neben dem Zins- und Währungsswap die nachfolgenden Währungssicherungsgeschäfte, bei denen keine Bewertungseinheit gebildet wurde bzw. die Bewertungseinheit aufgelöst wurde.

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Grundgeschäft / Sicherungsinstrument Risiko / Art der Bewertungseinheit einbezogener Betrag in Fremdwährung Höhe des abgesicherten Betrages

in TEUR
Deckung Liquiditätsbedarf der JENOPTIK AG USD Käufe gegen GBP Liquiditäts- und Währungsrisiko / keine Bewertungseinheit Käufe 750 TUSD Verkäufe 577 TGBP 675 TEUR
Deckung Liquiditätsbedarf der JENOPTIK AG CHF Verkäufe gegen USD Liquiditäts- und Währungsrisiko / keine Bewertungseinheit Verkäufe 970 TCHF Käufe 1.000 TUSD 904 TEUR

Zur Messung der Effektivität wird prospektiv die Critical-Terms-Match-Methode und retrospektiv die Dollar-Offset-Methode verwendet. Bis zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft ausgeglichen.

Die beizulegenden Zeitwerte aller Derivate werden anhand der allgemein anerkannten Barwertmethode ermittelt. Dabei werden die über den jeweils vereinbarten Terminkurs bzw. Zinssatz determinierten zukünftigen Zahlungsströme mit aktuellen Marktdaten diskontiert. Die dabei verwendeten Marktdaten sind führenden Finanzinformationssystemen, wie beispielsweise Refinitiv (ehemals Reuters), entnommen. Kommt eine Interpolation von Marktdaten zur Anwendung, erfolgt diese linear.

Die beizulegenden Zeitwerte sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

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in TEUR 31.12.2019 31.12.2018
positive Marktwerte
in BWE 2.575 2.581
ohne BWE 79 127
Summe positiver Marktwerte 2.654 2.708
negative Marktwerte
in BWE 4.603 3.205
ohne BWE 1.124 720
Summe negativer Marktwerte 5.727 3.925

Die negativen Marktwerte der Derivate ohne Bewertungseinheit sowie negative Forwardkomponenten aus Derivaten mit Bewertungseinheit werden unter dem Posten sonstige Rückstellungen ausgewiesen.

Unternehmensverträge

Die JENOPTIK AG hatte für das Geschäftsjahr 2019 mit folgenden Tochtergesellschaften Ergebnisabführungs- und Beherrschungsverträge:

JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel
JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena
JENOPTIK Industrial Metrology GmbH, Villingen-Schwenningen
JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena
JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein

Beschäftigte

Im Unternehmen waren im Geschäftsjahr 2019 durchschnittlich 254 (i.Vj. 135) Angestellte beschäftigt, davon wurden 85 Mitarbeiter aufgrund der Verschmelzung der SSC GmbH auf die JENOPTIK AG übernommen.

Angaben über wesentliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Personen gelten Unternehmen bzw. Personen, die den Jenoptik-Konzern beherrschen oder von ihm beherrscht werden oder unter gemeinschaftlicher Führung stehen, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Dazu gehören auch der Vorstand und Aufsichtsrat. Beherrschung liegt hierbei vor, wenn ein Aktionär mehr als die Hälfte der Stimmrechte an der JENOPTIK AG hält oder umgekehrt oder kraft Satzungsbestimmungen oder vertraglicher Vereinbarungen die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements des Jenoptik-Konzerns zu steuern.

Die JENOPTIK AG unterhält umfangreiche Lieferungs- und Leistungsbeziehungen mit konsolidierten und nichtkonsolidierten Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen. Von diesen Geschäften ist nachfolgendes Darlehen mit einer Tochtergesellschaft zu marktunüblichen Zinskonditionen abgeschlossen:

Niedrigverzinste Darlehen (1,25 Prozent) gegenüber der KORBEN Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG i.L., Grünwald, in Höhe von 1.935 TEUR

Ausführliche Angaben zur Vergütung für Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes werden in den Angaben zu Vorstand und Aufsichtsrat (vgl. Abschnitt 5) aufgeführt. Im Geschäftsjahr 2019 gab es keine Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen der Gesellschaft und den Mitgliedern beider Gremien.

Nachtragsbericht

Dividende. Der Vorstand empfiehlt dem Aufsichtsrat für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019, der Hauptversammlung 2020 für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende von 0,35 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorzuschlagen (i.Vj. 0,35 Euro). Damit soll vom Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahrs 2019 ein Betrag in Höhe von 20.033.340,25 Euro ausgeschüttet werden. Vom verbleibenden Bilanzgewinn der JENOPTIK AG soll ein Betrag von 35.587.260,31 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt und ein Betrag in Höhe von 30.000.000,00 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Bei seiner Empfehlung hat der Vorstand das gesunkene Ergebnis je Aktie von 1,18 Euro berücksichtigt (i.Vj. 1,53 Euro). Im hohen Vorjahresergebnis waren insbesondere nichtzahlungswirksame Steuererträge enthalten, durch die das Ergebnis nach Steuern und das Ergebnis je Aktie höher ausgefallen sind.

Der Vorstand der JENOPTIK AG entschied am 17. Januar 2020, den Verkaufsprozess für das mechatronische Geschäft unter der Marke VINCORION zu stoppen. Er war zu dem Schluss gekommen, dass kein Angebot vorlag, das dem im Geschäftsjahr 2019 bestätigten Potenzial von VINCORION entsprach. VINCORION wird als eigenständige Beteiligung von Jenoptik weitergeführt.

Erwerb INTEROB. Mit Vertragsunterzeichnung am 25. Januar 2020 und Closing am 4. Februar 2020 hat Jenoptik die INTEROB-Gruppe bestehend aus INTEROB, S.L. und INTEROB RESEARCH AND SUPPLY, S.L. erworben.

Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2019 gab es nicht.

6 Corporate Governance

Deutscher Corporate Governance Kodex

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG haben im Dezember 2019 die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 abgegeben. Die Erklärung ist im Corporate-Governance-Bericht ab Seite 36 abgedruckt und wurde den Aktionären auf der Internet-Seite der JENOPTIK AG unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance dauerhaft zugänglich gemacht. Die Erklärung liegt auch in den Geschäftsräumen der JENOPTIK AG (Carl-Zeiß-Straße 1, 07743 Jena) zur Einsichtnahme aus.

Vorstand

Als Mitglieder des Vorstands waren im Geschäftsjahr 2019 folgende Herren bestellt:

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weitere Mandate bei:
Dr. Stefan Traeger JENOPTIK North America, Inc., USA (ki, Vorsitzender, vgl. Kgr.)
Vorsitzender des Vorstands der JENOPTIK AG JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd., China (ki; Vorsitzender, vgl. Kgr.)
JENOPTIK (Shanghai) International Trading Co., Ltd., China (ki, Mitglied, vgl. Kgr.)
Prodomax Automation Ltd., Kanada (ki, Vorsitzender, vgl. Kgr.)
JENOPTIK Korea Corp., Ltd., Korea (ki, Mitglied, vgl. Kgr.)
JENOPTIK JAPAN Co. Ltd., Japan (ki, Mitglied, vgl. Kgr.)
TELSTAR-HOMMEL Co., Ltd., Korea (ki, Mitglied, vgl. Kgr.)
Hans-Dieter Schumacher Prodomax Automation Ltd, Kanada (ki, Mitglied, vgl. Kgr., bis 31.1.2019)
Mitglied des Vorstands der JENOPTIK AG JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd; China (ki; Mitglied, vgl. Kgr.)
JENOPTIK (Shanghai) International Trading Co., Ltd., China (ki, Mitglied, vgl. Kgr.)
JENOPTIK Traffic Solutions Switzerland, Schweiz (ki, Vorsitzender, vgl. Kgr, seit 5.7.2019)

Abkürzungen: vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium, ki - konzerninternes Mandat

Die nachstehende Übersicht zeigt die Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2019. Diese umfasst neben den direkt oder indirekt geleisteten Vergütungsbestandteilen auch den beizulegenden Zeitwert des aktienbasierten Vergütungsinstruments (Performance Shares). Eine ausführliche Beschreibung des Vergütungssystems finden Sie im Vergütungsbericht ab Seite 45 des zusammengefassten Lageberichts im Kapitel Corporate Governance.

Die Anzahl der virtuellen Aktien der Vorstände in Form von Performance Shares sowie Long Term Incentives (LTI) beträgt zum 31. Dezember 2019 114.257 Stück (i.Vj. 91.652).

Die Nebenleistungen umfassen Beiträge zur Unfallversicherung sowie die Bereitstellung von Firmenwagen.

Zur näheren Erläuterung des Vergütungssystems verweisen wir auf den Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht.

Pensionszahlungen an frühere Vorstandsmitglieder bzw. deren Ehegatten wurden in Höhe von 185 TEUR (i.Vj. 181 TEUR) geleistet. Die Pensionsrückstellungen für frühere Vorstandsmitglieder beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 2.703 TEUR (i.Vj. 2.610 TEUR). Der für diese bestehenden Rückstellungen im Geschäftsjahr 2019 erfasste Aufwand aus Zinskosten belief sich auf 223 TEUR (i.Vj. 224 TEUR).

Im Geschäftsjahr 2019 wurden - wie in den Jahren zuvor -keine Kredite oder Vorschüsse an Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder ausgereicht. Folglich gab es auch keine Darlehensablösungen.

Bestandteile der Vorstandsvergütung

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Dr. Stefan Traeger (Vorstandsvorsitzender) Hans-Dieter Schumacher (Mitglied des Vorstands)
in TEUR 2019 2018 2019 2018
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Festvergütung 600,0 600,0 450,0 437,5
Variable Vergütung 185,8 521,7 123,8 347,8
Performance Shares des Geschäftsjahrs * 376,2 324,3 282,2 243,2
LTI gewährt für Dividendenschutz Altaktien n.a. n.a. 19,4 14,7
Altersversorgung 200,0 200,0 160,0 160,0
Nebenleistungen 18,0 15,0 18,4 18,3
Gesamtvergütung 1.380,0 1.660,9 1.053,8 1.221,5

* bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert im Zeitpunkt der vorläufigen Zuteilung

Aufsichtsrat

Als Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2019 folgende Damen und Herren bestellt:

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Mitglied im Weitere Mandate bei
Matthias Wierlacher (Vorsitzender) Vorstandsvorsitzender der Thüringer Aufbaubank bestellt seit 2012, Vorsitzender seit Juli 2015 • Personalausschuss (Vorsitzender) • Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Thüringen mbH (AR Mitglied)
• Investitionsausschuss (Vorsitzender) • bm-t beteiligungsmanagement thüringen GmbH (ki, AR Vorsitz)
•Nominierungsausschuss (Vorsitzender) • ThüringenForst - Anstalt öffentlichen Rechts - (AR Mitglied)
• Vermittlungsausschuss (Vorsitzender)
Michael Ebenau 1) (stellvertretender Vorsitzender) Gewerkschaftssekretär IG Metall Bezirksleitung Mitte bestellt seit 2007 • Personalausschuss • Samag Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH (vgl. Kgr., bis 31. Dezember 2018)
• Investitionsausschuss
• Vermittlungsausschuss
Astrid Biesterfeldt 1) Vice President Business Unit Energy & Drive bei der JENOPTIK Advanced Systems GmbH bestellt seit 2014 • Prüfungsausschuss keine
Evert Dudok Executive Vice President Connected Intelligence, Airbus bestellt seit 2015 • EURASSPACE Gesellschaft für Raumfahrttechnik mbH (ki, AR Mitglied)
Elke Eckstein CEO ENICS AG, Schweiz bestellt seit 2017 • Investitionsausschuss • Enics Eesti AS, Estland (ki, vgl. Kgr., Vorsitz)
• Enics Electronics (Beijing) Ltd., China (ki, vgl. Kgr.)
• Enics Electronics (Suzhou) Ltd., China (ki, vgl. Kgr.)
• Enics Finland Oy, Finnland (ki, vgl. Kgr., Vorsitz)
• Enics Hong Kong Ltd., Hong Kong (ki, vgl. Kgr.)
• Enics Raahe Oy, Finnland (ki, vgl. Kgr., Vorsitz)
• Enics Schweiz AG, Schweiz (ki, vgl. Kgr., Vorsitz)
• Enics Slovakia s.r.o., Slowakei (ki, vgl. Kgr.)
• Enics Sweden AB, Schweden (ki, vgl. Kgr., Vorsitz)
• Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH (vgl. Kgr., bis 30. Juni 2019)
• Saferoad SRH Holding AS, Norwegen (vgl. Kgr.)
• Aura Light AB, Schweden (vgl. Kgr., seit 1. Januar 2019, Vorsitz, bis März 2020)
Thomas Klippstein 1) Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Jenoptik bestellt seit 1996 • Personalausschuss keine
• Prüfungsausschuss
Dörthe Knips 1) Mitarbeiterin Fertigungssteuerung bei der JENOPTIK Optical Systems GmbH bestellt seit 2017 • Investitionsausschuss keine
Dieter Kröhn 1) Fertigungsplaner bei der JENOPTIK Advanced Systems GmbH bestellt Oktober 1999 bis Juni 2007, wiederbestellt seit Dezember 2010 • Investitionsausschuss keine
• Vermittlungsausschuss
Doreen Nowotne selbstständige Unternehmensberaterin bestellt seit 2015 • Prüfungsausschuss (stv. Vorsitzende) • Brenntag AG (AR Mitglied)
• Investitionsausschuss • Lufthansa Technik AG (AR Mitglied)
• Franz Haniel & Cie. GmbH (AR Mitglied, ab April 2020 Vorsitzende)
Heinrich Reimitz Mitglied der Geschäftsführung der HPS Holding GmbH, Österreich bestellt seit 2008 • Prüfungsausschuss (Vorsitzender) • Ühinenud Farmid AS, Estland (vgl. Kgr. Mitglied)
• Personalausschuss
•Nominierungsausschuss
Stefan Schaumburg 1) Funktionsbereichsleiter und Gewerkschaftssekretär beim IG Metall Vorstand, Frankfurt bestellt seit 2012 • Personalausschuss • GKN Driveline International GmbH (stv. AR-Vorsitzender, vgl. Kgr.)
Prof. Dr. rer. nat. habil., Dipl.-Physiker Andreas Tünnermann Direktor des Instituts für Angewandte Physik und Hochschullehrer für Angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Universität und Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena bestellt seit 2007 • Personalausschuss • Docter Optics SE (vgl. Kgr. Mitglied)
• Vermittlungsausschuss • ARRI AG (AR Mitglied seit 07.10.2019)
•Nominierungsausschuss

1) Vertreter / -in der Arbeitnehmer

Abkürzungen: AR - Aufsichtsrat, vgl. Kgr. - vergleichbares Kontrollgremium, ki - konzerninternes Mandat, stv. - Stellvertretende / -r

Aufsichtsratsvergütung

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten im Geschäftsjahr 2019 folgende Gesamtvergütung:

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davon
in TEUR Gesamtbezüge feste jährliche Vergütung 2019 Sitzungsgelder (zzgl. Auslagenersatz) Umsatzsteuer1)
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Matthias Wierlacher (Vorsitzender) 132,3 119,0 13,3 21,1
Michael Ebenau (stv. Vorsitzender) 95,8 83,3 12,5 15,3
Astrid Biesterfeldt 72,7 59,5 13,2 11,6
Evert Dudok 54,9 47,6 7,3 8,7
Elke Eckstein 66,1 53,6 12,6 10,2
Thomas Klippstein 82,1 65,5 16,6 13,1
Dörthe Knips 63,7 53,6 10,1 10,2
Dieter Kröhn 63,1 53,6 9,5 10,1
Doreen Nowotne 88,9 71,4 17,5 14,2
Heinrich Reimitz 90,1 65,0 25,1 -
Stefan Schaumburg 65,4 53,6 11,8 10,4
Prof. Dr. rer. nat. habil. Andreas Tünnermann 63,2 53,6 9,6 10,1
Gesamt 938,3 779,3 159,1 135,0

1) In Gesamtbezügen, Festvergütung und Sitzungsgeldern enthalten; Herr Mag. Heinrich Reimitz ist aufgrund seines Wohnsitzes im Ausland in Deutschland beschränkt steuerpflichtig; da auf seine Vergütung ein Steuereinbehalt gemäß § 50 a Abs. 1 Nr. 4 EStG gezahlt wurde, fiel keine Umsatzsteuer an.

Zur näheren Erläuterung des Vergütungssystems des Aufsichtsrats verweisen wir auf den Vergütungsbericht als Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts im Kapitel Corporate Governance.

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2019

(Bruttodarstellung in TEUR)

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
Bilanzpositionen Stand 1.1.2019 Zugang Verschmelzung Zugang Umbuchung (+/ -) Abgang Stand 31.12.2019
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbenene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.934 24.851 1.830 154 0 28.769
2. Geleistete Anzahlungen 0 220 4.356 - 154 0 4.422
Summe I 1.934 25.071 6.186 0 0 33.191
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 113.602 60 1.414 860 0 115.936
2. Technische Anlagen und Maschinen 16.974 39 323 0 0 17.336
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.699 6.835 707 0 450 10.791
4. Geleistete Anzahlungen 1.044 38 0 - 860 159 63
Summe II 135.319 6.972 2.444 0 609 144.126
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 351.282 0 0 0 8.361 342.921
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 144.089 0 669 -22.502 3.504 118.752
3. Beteiligungen 10.464 0 0 0 0 10.464
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.231 0 0 0 600 3.631
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 6.784 0 9.725 0 7.545 8.964
6. Sonstige Ausleihungen 65.917 0 110 0 66.027 0
Summe III 582.767 0 10.504 - 22.502 86.037 484.732
Gesamt 720.020 32.043 19.134 - 22.502 86.646 662.049

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Abschreibungen
Bilanzpositionen Stand 1.1.2019 Zugang Verschmelzung Abschreibungen des Geschäftsjahres Zuschreibung Auflösung Abgang Stand 31.12.2019
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbenene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.766 17.503 3.431 0 0 22.700
2. Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0 0
Summe I 1.766 17.503 3.431 0 0 22.700
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 51.423 60 3.079 0 0 54.562
2. Technische Anlagen und Maschinen 16.077 39 250 0 0 16.366
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.345 4.962 1.015 0 238 7.084
4. Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0 0
Summe II 68.845 5.061 4.344 0 238 78.012
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 12.991 0 0 0 52 12.939
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 5.710 0 300 0 2.943 3.067
3. Beteiligungen 7.312 0 0 0 0 7.312
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.291 0 0 0 0 1.291
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 773 0 0 121 0 652
6. Sonstige Ausleihungen 65.917 0 110 26 66.001 0
Summe III 93.994 0 410 147 68.996 25.261
Gesamt 164.605 22.564 8.185 147 69.234 125.973

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Bilanzpositionen Buchwert 31.12.2019 Buchwert 31.12.2018
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbenene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.069 168
2. Geleistete Anzahlungen 4.422 0
Summe I 10.491 168
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten, einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 61.374 62.179
2. Technische Anlagen und Maschinen 970 897
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.707 2.354
4. Geleistete Anzahlungen 63 1.044
Summe II 66.114 66.474
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 329.982 338.291
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 115.685 138.379
3. Beteiligungen 3.152 3.152
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.340 2.940
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 8.312 6.011
6. Sonstige Ausleihungen 0 0
Summe III 459.471 488.773
Gesamt 536.077 555.415

Aufstellung des Anteilsbesitzes

zum 31. Dezember 2019 Einzelabschluss

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Nr. Name und Sitz der Gesellschaft Anteil Jenoptik bzw. des unmittelbaren Gesellschafters

in %
Eigenkapital 31.12.2019

TEUR
Ergebnis 2019

TEUR
1. Verbundene konsolidierte Unternehmen - unmittelbare Beteiligungen
--- --- --- --- ---
1. JENOPTIK Robot GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland 100 13.359 3)
2. JENOPTIK Industrial Metrology Germany GmbH, Villingen-Schwenningen, Deutschland 100 16.381 3)
3. JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, Jena, Deutschland 100 7.660 3)
4. JENOPTIK Advanced Systems GmbH, Wedel, Deutschland 100 49.928 3)
5. JENOPTIK Optical Systems GmbH, Jena, Deutschland 100 62.470 3)
6. JENOPTIK North America, Inc., Jupiter (FL), USA 100 41.076 10) - 1.265 10)
7. JENOPTIK Asia-Pacific Pte. Ltd., Singapore, Singapur 100 21.544 10) - 480 10)
8. FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland 100 49 4) -1 4)
9. SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland, i.L. 6) 100 31 4) 1 4)
10. Korben Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland, i. L. 6) 100 29 4) 1 4)
- mittelbare Beteiligungen
11. JENOPTIK Traffic Solutions Switzerland AG, Uster, Schweiz 100 1.557 10) 457 10)
12. JENOPTIK ROBOT MALAYSIA SDN BHD, Kuala Lumpur, Malaysia i. L. 6) 100 -1 10) - 106 10)
13. ROBOT Nederland B.V., Riel, Niederlande 100 1.543 749
14. JENOPTIK Holdings UK Ltd., Milton Keynes, Großbritannien 100 - 18.799 10) - 2.297 10)
15. Vysionics ITS Holdings Ltd., Milton Keynes, Großbritannien 100 8) 8) 8)
16. JENOPTIK Traffic Solutions UK Ltd., Camberley, Großbritannien 100 8) 8) 8)
17. Domestic and Commercial Security Ltd., Saltash, Großbritannien 100 8) 8) 8)
18. JENOPTIK Industrial Metrology Switzerland SA, Peseux, Schweiz 100 1.527 10) 423 10)
19. JENOPTIK Industrial Metrology France SAS, Bayeux, Frankreich 100 6.625 898
20. OTTO Vision Technology GmbH, Jena, Deutschland 100 2.761 3)
21. OVITEC GmbH, Jena, Deutschland 100 558 196
22. JENOPTIK Power Systems GmbH, Altenstadt, Deutschland 100 5.891 3)
23. PHOTONIC SENSE GmbH, Eisenach, Deutschland 100 - 485 - 2.380
24. Traffipax, LLC, Jupiter (FL), USA 100 7.693 10) 245 10)
25. JENOPTIK Automotive North America, LLC, Rochester Hills (MI), USA 100 - 152 10) - 4.852 10)
26. JENOPTIK INDUSTRIAL METROLOGY DE MEXICO, S. DE R.L. DE C.V., Saltillo, Mexiko 98 9) 9) 9)
27. Five Lakes Automation, LLC, Novi (MI), USA 100 9) 9)
28. JENOPTIK Optical Systems, LLC, Jupiter (FL), USA 100 25.537 10) 6.773 10)
29. JENOPTIK Advanced Systems, LLC, El Paso (TX), USA 100 4.396 10) 761 10)
30. Prodomax Automation Ltd., Barrie, Kanada 100 - 31.143 10) 5.955 10)
31. JENOPTIK (Shanghai) Precision Instrument and Equipment Co., Ltd., Shanghai, China 100 6.004 10) 953 10)
32. JENOPTIK (Shanghai) International Trading Co., Ltd., Shanghai, China 100 281 10) 25 10)
33. JENOPTIK Australia Pty Ltd., Sydney, Australien 100 981 10) - 568 10)
34. JENOPTIK Korea Corporation, Ltd., Pyeongtaek, Korea 66.6 1.435 10) - 171 10)
35. JENOPTIK JAPAN Co. Ltd., Yokohama, Japan 66.58 517 10) 121 10)
36. JENOPTIK India Private Limited, Bangalore, Indien 100 719 10) 204 10)
37. AD-Beteiligungs GmbH, Monheim am Rhein, Deutschland 100 209 4) - 15 4)
38. RADARLUX Radar Systems GmbH, Leverkusen, Deutschland 100 71 117
39. PHOTONIC SENSE, INC., Nashua (NH), USA 100 113 10) 113 10)
40. JENOPTIK do Brasil Instrumentos de Precisao e Equipamentos Ltda., Sao Paulo, Brasilien 100 105 4) - 22 4)
41. JENOPTIK Saudi Arabia, LLC, Jeddah, Saudi-Arabien, i.L. 6) 90 51 11) - 44 11)
42. Asam Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz, Deutschland 94 - 1.109 4) - 39 4)
- Zweckgesellschaften
43. SAALEAUE Immobilien Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Jena, Deutschland, i.L. 6) 100 39 - 4
44. FIRMICUS Verwaltungsgesellschaft mbH + Co. Vermietungs KG, Grünwald, Deutschland 100 7.159 4) 661 4)
45. KORBEN Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Grünwald, Deutschland, i.L. 6) 100 - 2.016 4) - 42 4)
2. Gemeinschaftsunternehmen
46. HILLOS GmbH, Jena, Deutschland 50 1) 14.507 864
3. Beteiligungen - unmittelbare Beteiligungen
47. JENAER BILDUNGSZENTRUM gGmbH SCHOTT CARL ZEISS JENOPTIK, Jena, Deutschland 33.33 627 4) - 73 4)
- mittelbare Beteiligungen
48. JT Optical Engine GmbH + Co. KG, Jena, Deutschland, i.L. 6) 50 5) 509 4) - 1 4)
49. JT Optical Engine Verwaltungs GmbH, Jena, Deutschland, i.L. 6) 50 5) 24 4) 0 4)
50. JENOPTIK Robot Algérie SARL, Alger, Algerien 49 130 4) 0
51. HOMMEL CS. s.r.o., Teplice, Tschechische Republik 40 924 4) 124 4)
52. TELSTAR-HOMMEL CORPORATION, Ltd., Pyeongtaek, Korea 33.33 17.329 10) 1.589 10)
53. Zenteris GmbH, Jena, Deutschland, i.I. 7) 24,9 5) 2) 2)

1) Quotenkonsolidiert

2) Daten nicht verfügbar

3) Ergebnisabführungsvertrag (HGB) mit der Muttergesellschaft

4) Angaben für Jahresabschluss 2018

5) abweichendes Geschäftsjahr zum 30. Juni

6) i.L. = in Liquidiation

7) i.I. = in Insolvenz

8) Im Jahresabschluss JENOPTIK Holdings UK Ltd. enthalten

9) Im Jahresabschluss JENOPTIK Automotive North America, LLC. enthalten

10) Basis IFRS-Abschluss 31.12.2019

11) Angaben für Jahresabschluss 2017

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

trotz herausfordernder politischer und ökonomischer Rahmenbedingungen hat Jenoptik das Jahr 2019 erneut hervorragend abgeschlossen. Wesentliche Treiber dieser Entwicklungen waren die Umsatzbeiträge der Halbleiterausrüstungsindustrie und des Bereiches Automation & Integration einschließlich der 2018 akquirierten Unternehmen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der konsequenten Umsetzung unserer Strategie mit einer noch stärkeren Fokussierung auf photonische Technologien intensiv begleitet und dessen Tätigkeiten kontinuierlich überwacht.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung, Geschäftsordnung und Deutschem Corporate Governance Kodex ("Kodex") obliegenden Aufgaben sorgfältig wahrgenommen. Er wurde vom Vorstand in die Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundsätzlicher Bedeutung waren, frühzeitig und umfassend eingebunden. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat zudem regelmäßig sowohl mündlich als auch schriftlich über alle für die Gesellschaft und den Konzern relevanten Fragen zur Unternehmensplanung, zur Geschäfts- und Rentabilitätsentwicklung, zur Risikolage einschließlich des Risikomanagements und der Compliance sowie über die allgemeine wirtschaftliche Lage des Unternehmens unterrichtet. Die für Jenoptik bedeutenden Geschäftsvorgänge wurden auf Basis detaillierter Vorstandsberichte in den Sitzungen des Plenums und der Ausschüsse vorgestellt und ausführlich besprochen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben sich intensiv mit den vorgelegten Berichten auseinandergesetzt und konnten jederzeit eigene Anregungen einbringen. Bei Beratungen zu Maßnahmen, die für den Jenoptik-Konzern von besonderer Bedeutung waren, haben Anteilseignervertreter und Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrats die Sitzungen teilweise mit Anwesenheit einzelner Vorstandsmitglieder getrennt vorbereitet.

Soweit der Vorstand für bestimmte Maßnahmen entsprechend den Regelungen des Aktiengesetzes, der Satzung sowie der Geschäftsordnung des Vorstands der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurfte, hat dieser nach gründlicher Prüfung und Beratung seine Zustimmung erteilt. Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen erläuterte der Vorstand dem Aufsichtsrat unter Angabe von Gründen eingehend. Der Vorstand ist seinen Berichtspflichten nach § 90 AktG und den entsprechenden Vorgaben des Kodex vollumfänglich nachgekommen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr bildeten Maßnahmen zur Umsetzung der 2018 vorgestellten und vom Aufsichtsrat unterstützten Unternehmensstrategie den Schwerpunkt der Tätigkeiten im Aufsichtsrat. Dazu gehörte auch der Start eines Projektes zum möglichen Verkauf der Division VINCORION, um die Fokussierung der Geschäftsaktivitäten auf die Kompetenzfelder Optik und Photonik weiter voranzutreiben. Leider musste der Verkaufsprozess im Januar 2020 gestoppt werden. VINCORION verbleibt nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2019 mit einem guten Ausblick auf das Jahr 2020 künftig als eigenständige Beteiligung im Jenoptik-Konzern.

Der Aufsichtsrat trat im Berichtsjahr zu fünf turnusmäßigen und zwei außerordentlichen Sitzungen zusammen. Eine außerordentliche Sitzung wurde als gemischte Sitzung mit persönlicher und telefonischer Teilnahme durchgeführt. In einem Fall wurden Beschlüsse im schriftlichen Umlaufverfahren gefasst. Einzelne Tagesordnungspunkte in Bezug auf Personalangelegenheiten des Vorstands wurden ohne Anwesenheit der Vorstandsmitglieder behandelt. Kein Mitglied des Aufsichtsrats, des Prüfungsausschusses oder des Personalausschusses hat 2019 während seiner Gremienzugehörigkeit nur an der Hälfte der Sitzungen oder weniger teilgenommen. Die Präsenz bei den Plenumssitzungen lag im Durchschnitt bei 96 Prozent. Weiterhin fanden fünf Sitzungen des Prüfungsausschusses (davon eine telefonisch), vier Sitzungen des Personalausschusses (davon zwei telefonisch) sowie zwei Sitzungen des Investitionsausschusses (davon eine telefonisch) statt. Die Präsenz bei den Prüfungsausschuss- und Personalausschusssitzungen lag bei 100 Prozent, bei den Sitzungen des Investitionsausschusses bei 92 Prozent. Mitglieder, die an einer Sitzungsteilnahme verhindert waren, haben durch Stimmbotschaften an den Beschlussfassungen mitgewirkt. Detaillierte Angaben zur individualisierten Sitzungsteilnahme der Mitglieder können Sie der Grafik auf den Seiten 22 / 23 entnehmen.

Die Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgte stets in vertrauensvoller und offener Atmosphäre. Auch zwischen den Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse standen der Aufsichtsratsvorsitzende sowie der Vorsitzende des Prüfungsausschusses mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt. Der Aufsichtsratsvorsitzende beriet mit dem Vorstand dabei insbesondere die aktuelle Geschäftsentwicklung, aber auch die Planung, Risikolage, das Risikomanagement und die Compliance des Unternehmens. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde vom Vorstand außerdem über wichtige Themen, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie für die Leitung von Jenoptik von wesentlicher Bedeutung waren, unverzüglich schriftlich oder mündlich informiert. Er hat den Aufsichtsrat über diese Themen umgehend, spätestens aber in der nächsten Sitzung unterrichtet.

Besondere Gegenstände der Beratungen im Aufsichtsrat

In allen turnusmäßigen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat mit den ausführlichen Berichten des Vorstands über den Gang der Geschäfte, vor allem mit der jeweils aktuellen Umsatz- und Ergebnisentwicklung und Lage der Gesellschaft einschließlich der Finanz- und Risikosituation. Hierzu gehörte auch die umfassende Prüfung und Erörterung der entsprechenden Quartals- und Monatsberichte. Wiederkehrende Gegenstände mehrerer Sitzungen waren Erläuterungen und Diskussionen zu verschiedenen M & A-Projekten.

In einem schriftlichen Umlaufverfahren im Februar 2019 hat der Aufsichtsrat die Erklärung zur Unternehmensführung und den Corporate-Governance-Bericht gebilligt und seinen Bericht an die Hauptversammlung 2019 verabschiedet. Zudem wurden die Lebensläufe der Aufsichtsratsmitglieder mit dem vom Aufsichtsrat verabschiedeten Kompetenzprofil abgeglichen, aktualisiert und anschließend auf der Internetseite der JENOPTIK AG veröffentlicht.

Schwerpunkte der Bilanzsitzung am 20. März 2019 waren die Prüfung des Jahresabschlusses der JENOPTIK AG, des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts für die JENOPTIK AG und den Konzern und des nicht finanziellen Berichts für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018. Hierzu berichteten zwei Vertreter des Abschlussprüfers über das Ergebnis der Abschlussprüfung. Der Aufsichtsrat billigte nach eingehender Prüfung und auf Empfehlung des Prüfungsausschusses den Jahres- sowie den Konzernabschluss und stellte den Jahresabschluss damit fest. Nach ausführlicher Beratung stimmte der Aufsichtsrat dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands zu, der die Zahlung einer um 5 Cent erhöhten Dividende von 0,35 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorsah. Weiteres Thema dieser Sitzung war die Verabschiedung der Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung am 12. Juni 2019. Der Aufsichtsrat beschloss für die Mitglieder des Vorstands die Abrechnung der Zielvereinbarungen 2018 und verabschiedete die neuen Zielvereinbarungen 2019. Der Vorstand informierte zudem über verschiedene potenzielle Akquisitions- und Desinvestitionsvorhaben.

Zusätzlich zu den wiederkehrenden Themen erhielt der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 11. Juni 2019 aktuelle Informationen und Hinweise zu der am Folgetag stattgefundenen Hauptversammlung sowie zu laufenden M & A-Projekten. Der neue Leiter der Division Light & Production, Herr Martin Kuhnhen, stellte sich dem Plenum vor und gab erste Einblicke, worauf er in seiner Tätigkeit seinen Fokus setzen werde.

In einer außerordentlichen Sitzung am 29. Juli 2019 befasste sich der Aufsichtsrat nach Vorarbeiten durch den Personalausschuss mit der Weiterentwicklung des Vergütungssystems des Vorstands und verabschiedete eine neue Zielmetrik für einen Teil der variablen Vergütung der Vorstandsmitglieder ab dem Geschäftsjahr 2020. Er bestellte Herrn Dr. Traeger mit Wirkung ab dem 1. Juli 2020 vorzeitig erneut zum Mitglied des Vorstands für die Dauer bis zum 30. Juni 2025 und ernannte ihn zum Vorstandsvorsitzenden. Der Vorstandsdienstvertrag mit Herrn Dr. Traeger wurde mit Wirkung ab dem 1. Juli 2020 gegenüber der geltenden Fassung geringfügig geändert. Der Aufsichtsrat befasste sich außerdem mit dem strategischen Projekt zum möglichen Verkauf sämtlicher Geschäftsanteile der Division VINCORION und stimmte dem formalen Start des Projektes zur Ansprache möglicher Interessenten zu.

Die Sitzung am 11. September 2019 fand am Standort der strategischen Business Unit Biophotonics in Berlin-Adlershof statt. Nach einer Werksbesichtigung erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand die turnusmäßigen Vorlagen sowie den aktuellen Konzernrisiko- und -chancenbericht und die Planungsprämissen für das Geschäftsjahr 2020. Der Vorstand informierte das Gremium über das strategische IT-Projekt "Global Business Excellence" ("GLOBE"). Der Aufsichtsrat beschäftigte sich mit Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Corporate Governance, insbesondere mit den Änderungen des Aktiengesetzes durch das Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) und den geplanten Änderungen des Kodex in der Fassung vom 9. Mai 2019. Er verabschiedete sodann einen Nachtrag zum Dienstvertrag von Herrn Hans-Dieter Schumacher, mit dem ein Gleichlauf der Vergütungsregelungen der beiden Vorstandsmitglieder ab dem 1. Juli 2020 sichergestellt wurde. Weiterer Gegenstand der Sitzung war ein Update zu aktuellen Projekten im M & A-Bereich.

T01 Individualisierte Sitzungsteilnahmen der Aufsichtsratsmitglieder

In einer außerordentlichen Sitzung am 14. Oktober 2019 beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit dem aktuellen Stand des Projektes zum möglichen Verkauf der Division VINCORION.

Ein besonderer Fokus des Aufsichtsrats im letzten Quartal des Geschäftsjahres lag auf der Umsetzung der vom Vorstand 2018 vorgestellten neuen Konzernstrategie. Hierzu erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand sowie den weiteren Mitgliedern des Executive Management Committees in der zweitägigen Strategiesitzung am 13. und 14. November 2019 die aus der Konzernstrategie abgeleiteten strategischen Positionierungen der einzelnen Divisionen aus Markt-, Wettbewerbs- und Kundensicht. Der Vorstand stellte dem Aufsichtsrat ausführlich den aktuellen Status der Umsetzung der drei TopPrioritäten des Jenoptik-Konzerns im Geschäftsjahr 2019, Operational Excellence, More Innovation und Wachstum in Asien, vor.

In der letzten Sitzung des Berichtsjahres am 11. Dezember 2019 verabschiedete der Aufsichtsrat nach eingehender Diskussion die Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2020 und beschäftigte sich mit der Mittelfristplanung. Nach Prüfung einer Corporate-Governance-Checkliste beschloss der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Absatz 1 AktG für das Geschäftsjahr 2019 und befasste sich zudem wiederholt mit den neuen Empfehlungen des Kodex, um sich über den Stand der Umsetzung nach dessen Inkrafttreten zu informieren. Der Aufsichtsrat stimmte ferner dem Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile an dem spanischen Unternehmen INTEROB zu, das das Portfolio der Division Light & Production künftig im Bereich Automation & Integration ergänzen soll. Er beschäftigte sich mit dem aktuellen Stand des Prozesses zur Veräußerung der Division VINCORION und erörterte die Effizienz seiner Arbeit im abgelaufenen Jahr.

Arbeit in den Ausschüssen

Zur effizienteren Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat insgesamt fünf Ausschüsse eingerichtet. Die Ausschussvorsitzenden informierten den Aufsichtsrat jeweils in der nächsten Sitzung des Plenums über die Inhalte und Ergebnisse der Ausschusssitzungen. Mit Ausnahme des Prüfungsausschusses, dessen Vorsitzender Herr Heinrich Reimitz ist, werden die Ausschüsse von mir als Aufsichtsratsvorsitzendem geleitet. Eine Übersicht über die Zusammensetzung der einzelnen Ausschüsse ist auf den Seiten 206/ 207 des Geschäftsberichts zu finden.

Im Berichtszeitraum hielt der Prüfungsausschuss vier Sitzungen sowie eine Telefonkonferenz ab. An der ersten Präsenzsitzung des Jahres haben Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen. Hauptschwerpunkt der Tätigkeiten des Prüfungsausschusses waren die intensive Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts der JENOPTIK AG und des Konzerns, des nichtfinanziellen Berichts sowie die ausführliche Erörterung der Quartals- und Halbjahresberichte jeweils vor ihrer Veröffentlichung. Ein besonderes Augenmerk galt daneben der Wirksamkeit und der Weiterentwicklung der Risikomanagement-, Internen Kontroll- und Compliance-Management-Systeme sowie aktuellen Themen und Vorhaben aus dem Bereich der Internen Revision. Wiederkehrende Gegenstände in allen Sitzungen des Prüfungsausschusses waren zudem Informationen über die Entwicklung der Jenoptik-Aktie und aktuelle Analysteneinschätzungen. Zu einzelnen Tagesordnungspunkten nahmen auch Leiter von Zentralbereichen als Gäste an den Ausschusssitzungen teil.

In einer Telefonkonferenz am 12. Februar 2019 stellte der Vorstand den Ausschussmitgliedern die vorläufigen Zahlen des Konzernabschlusses 2018 vor, die am nachfolgenden Tag veröffentlicht wurden.

Hauptgegenstand der Bilanzsitzung am 7. März 2019 war die intensive Erörterung des Jahres- und Konzernabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts und des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands in Anwesenheit des Abschlussprüfers. Mit einem Vertreter von PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ("PwC") wurden der nichtfinanzielle Bericht und die Ergebnisse der von PwC durchgeführten Prüfung mit sogenannter "limited assurance" besprochen. Im Ergebnis dieser Erörterungen empfahl der Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat, den Jahresabschluss festzustellen. Weiterer Gegenstand der Sitzung war die Empfehlung des Prüfungsausschusses an den Aufsichtsrat, der Hauptversammlung die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, ("EY") als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 zur Wahl vorzuschlagen. EY hatte zuvor bestätigt, dass keine Umstände vorlagen, die ihre Unabhängigkeit als Abschlussprüfer beeinträchtigen. Der Ausschuss beschäftigte sich neben den wiederkehrenden Gegenständen auch mit dem aktuellen Konzernrisiko- und Chancenbericht.

In der Sitzung am 8. Mai 2019 lag der Fokus des Prüfungsausschusses auf dem Abschluss des ersten Quartals und der aktuellen Prognose für das Geschäftsjahr 2019. Der Prüfungsausschuss wurde über ein Projekt zur Überarbeitung des Konzernrichtliniensystems sowie aktuelle Themen im Bereich der Internen Revision informiert.

In der Sitzung am 7. August 2019 erörterte der Prüfungsausschuss mit dem Finanzvorstand den Halbjahresabschluss vor seiner Veröffentlichung. Der Prüfungsausschuss legte die Prüfungsschwerpunkte für die Abschlussprüfung des Geschäftsjahres 2019 fest, prüfte die Honorarvereinbarung mit EY und befasste sich mit der Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Zu diesem Zweck überprüfte er die im abgelaufenen Jahr erbrachten Nichtprüfungsleistungen und aktualisierte den von ihm im Vorjahr beschlossenen Katalog der zulässigen Nichtprüfungsleistungen. Der Prüfungsausschuss beauftragte anschließend EY entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2019. Weiterer Gegenstand der Sitzung war ein Update zur Nachhaltigkeitsberichterstattung im Rahmen des nichtfinanziellen Berichts, in dessen Folge der Prüfungsausschuss sich entschloss, für das Geschäftsjahr 2019 erneut die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC mit einer prüferischen Durchsicht des nichtfinanziellen Berichts zu beauftragen. Der Prüfungsausschuss informierte sich zudem über das konzernweite IT-Projekt "GLOBE" zur Harmonisierung der IT-Prozesse.

In der letzten Sitzung des Jahres am 11. November 2019 beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit dem Zwischenabschluss des dritten Quartals sowie der aktuellen Prognose. Weitere Schwerpunkte der Sitzung waren die Vorstellung wesentlicher Prüfungsergebnisse der Internen Revision im Geschäftsjahr 2019 durch den Leiter der Internen Revision sowie ein Update zur Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Der Personalausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr vier Mal. Gegenstand der Beratungen im Februar waren die Abrechnung der Zielvereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands für das Jahr 2018, insbesondere die Festlegung des Multiplikators zur Berechnung der variablen Vergütung, sowie die Zielvereinbarungen für das Jahr 2019. In der Juli-Sitzung empfahl der Personalausschuss dem Aufsichtsrat, einer vorzeitigen Verlängerung der Bestellung von Herrn Dr. Stefan Traeger zum Mitglied des Vorstands und zum Vorstandsvorsitzenden mit Wirkung ab dem 1. Juli 2020 für die Dauer bis zum 30. Juni 2025 zuzustimmen. Ferner wurde eine überarbeitete Zielmetrik der kurzfristigen variablen Vergütung in den Vorstandsdienstverträgen ab dem Geschäftsjahr 2020 vorbesprochen. In der Sitzung am Jahresende beschäftigte sich der Personalausschuss mit der langfristigen Nachfolgeplanung für die Besetzung des Vorstands.

Der Investitionsausschuss tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr zwei Mal und befasste sich mit verschiedenen Akquisitions- und Desinvestionsprojekten, insbesondere mit dem Projekt zum möglichen Verkauf der Geschäftsanteile der Division VINCORION. Frau Elke Eckstein war bei einer Sitzung des Investitionsausschusses entschuldigt nicht anwesend; sie hat daher an der Hälfte der Sitzungen des Investitionsausschusses teilgenommen.

Der Nominierungsausschuss und der gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG gebildete Vermittlungsausschuss haben im Berichtsjahr nicht getagt, da es hierfür keine Veranlassung gab.

Corporate Governance

Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Aufsichtsrat fortlaufend mit den Grundsätzen guter Unternehmensführung und regulatorischen Veränderungen auf dem Gebiet der Corporate Governance auseinandergesetzt. In seinen Sitzungen im Juni und September wurde der Aufsichtsrat über den aktuellen Stand des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) informiert. In der September- und der Dezember-Sitzung hat sich der Aufsichtsrat mit den Änderungen des Kodex in der Fassung vom 9. Mai 2019 befasst. Ebenfalls in der Dezember-Sitzung prüfte der Aufsichtsrat seine Checkliste zum Kodex (in der Fassung vom 7. Februar 2017) und verabschiedete gemeinsam mit dem Vorstand die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Abs. 1 AktG. Diese sowie die Erklärungen der Vorjahre seit 2004 sind den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich.

Entsprechend den Empfehlungen des Kodex überprüft der Aufsichtsrat regelmäßig die Effizienz seiner Tätigkeit. Nachdem 2017 die Effizienzprüfung mit Unterstützung eines externen Experten durchgeführt wurde, hat der Aufsichtsrat im Dezember 2018 und 2019 eine interne Selbsteinschätzung vorgenommen. Die Prüfung hat ein positives Bild der Tätigkeiten des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse ergeben. Effizienzdefizite wurden nicht festgestellt. Die nächste externe Effizienzprüfung ist für das Jahr 2020 vorgesehen.

Einzelne Mitglieder des Aufsichtsrats üben eine Organfunktion bei anderen Unternehmen aus, mit denen Jenoptik in einer Geschäftsbeziehung steht. Sämtliche dieser für Jenoptik nicht wesentlichen Geschäfte erfolgten dabei zu Bedingungen, wie sie auch mit anderen Unternehmen abgeschlossen worden wären. Ausführliche Informationen zu Geschäften mit sogenannten nahestehenden Unternehmen oder Personen finden Sie im Kapitel 8.5 des Konzernanhangs auf Seite 201. Dem Plenum offenzulegende Interessenkonflikte, über die die Hauptversammlung mit diesem Bericht zu informieren wäre, sind im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht aufgetreten.

Die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen nehmen die Aufsichtsratsmitglieder eigenverantwortlich wahr. Sie werden von der Gesellschaft in Form angemessener Kostenerstattung sowie durch Weiterleitung ausgewählter Veranstaltungsangebote gezielt unterstützt. Neue Mitglieder werden bei der Amtseinführung von der Gesellschaft unterstützt.

Ausführliche Informationen zur Corporate Governance finden Sie im Corporate-Governance-Bericht ab Seite 36 des Geschäftsberichts.

Jahresabschluss und Konzernabschluss

Nach Delegation der entsprechenden Aufgabe vom Aufsichtsrat auf den Prüfungsausschuss bestellte der Prüfungsausschuss nach intensiver Vorprüfung und entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 12. Juni 2019 in seiner Sitzung vom 7. August 2019 EY zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019. EY ist seit 2016 Abschlussprüfer des Jahres- und Konzernabschlusses für die JENOPTIK AG und den Konzern. Verantwortlicher Prüfungspartner ist erstmalig Herr Steffen Maurer. EY hat den vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufgestellten Jahresabschluss, den gemäß § 315e HGB auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellten Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Auch die Prüfung des nichtfinanziellen Berichts mit "limited assurance" wurde mit einem uneingeschränkten Prüfungsvermerk durch PwC versehen. EY hat im Rahmen seiner Tätigkeiten auch geprüft, ob der Vorstand geeignete Maßnahmen getroffen hat, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig erkannt werden. Der Abschlussprüfer hat seine Prüfung in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfungsberichte, der Jahresabschluss, der Konzernabschluss, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie der zusammengefasste Lagebericht einschließlich des nichtfinanziellen Berichts wurden unverzüglich nach ihrer Fertigstellung an alle Mitglieder versandt und sowohl vom Prüfungsausschuss als auch vom Aufsichtsratsplenum in ihren März-Sitzungen neben den vom Vorstand vorgelegten Unterlagen intensiv und ausführlich erörtert. Beide Gremien haben sich dabei ausführlich auch mit den besonders wichtigen Prüfungssachverhalten (Key Audit Matters) beschäftigt. Vertreter des Abschlussprüfers EY sowie die vom Prüfungsausschuss mit der prüferischen Durchsicht des nichtfinanziellen Berichts beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC berichteten in den Sitzungen über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfungen und standen für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. EY informierte auch über Leistungen, die zusätzlich zu den Abschlussprüferleistungen erbracht wurden. Umstände, nach denen die Besorgnis der Befangenheit bestehen könnte, waren nach Auskunft des Abschlussprüfers nicht gegeben. Wesentliche Schwächen des Risikofrüherkennungssystems sowie des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems wurden nicht berichtet. Auch der Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtete dem Aufsichtsrat ausführlich über die Prüfung der Abschlüsse durch den Prüfungsausschuss.

Der Aufsichtsrat schloss sich nach umfassender eigener Prüfung und Diskussion dem Ergebnis des Abschlussprüfers sowie der Empfehlung des Prüfungsausschusses an und erhob keine Einwendungen gegen die Ergebnisse der Abschlussprüfung. Er billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss und stellte den Jahresabschluss damit gemäß § 172 Satz 1 AktG fest. Der Aufsichtsrat hat den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns, der eine Zahlung der Dividende von 0,35 Euro pro dividendenberechtigter Stückaktie vorsieht, mit dem Vorstand ausführlich erörtert und diesem nach eigener Prüfung und Abwägung der Finanzlage der Gesellschaft ebenfalls zugestimmt.

Veränderungen im Aufsichtsrat und im Vorstand

In der Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats hat es im abgelaufenen Geschäftsjahr keine personellen Veränderungen gegeben. Wir freuen uns sehr, dass Herr Dr. Stefan Traeger als Vorstandsvorsitzender für weitere fünf Jahre die eingeleitete Strategie der Jenoptik für mehr Wachstum und Profitabilität erfolgreich voranbringen wird.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre besonderen Leistungen und ihr hohes Engagement im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie unseren Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.

Jena, im März 2020

Für den Aufsichtsrat

Matthias Wierlacher, Vorsitzender

Corporate-Governance-Bericht

Im folgenden Corporate-Governance-Bericht nehmen Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") in seiner Fassung vom 7. Februar 2017 Stellung. Wir betrachten den "Vergütungsbericht" (ab Seite 45) ebenfalls als Bestandteil des Corporate-Governance-Berichts und auch des zusammengefassten Lageberichts.

Die Erklärung zur Unternehmensführung sowie die aktuelle Entsprechenserklärung und die Erklärungen der vergangenen Jahre sind auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate-Governance dauerhaft zugänglich

Corporate Governance

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung und -kontrolle, die auf eine langfristige Wertschöpfung ausgerichtet ist. Sie sehen in guter Corporate Governance die Grundlage für nachhaltigen Unternehmenserfolg und zugleich einen wichtigen Beitrag, um Vertrauen von Aktionären, Geschäftspartnern, Mitarbeitern sowie der breiten Öffentlichkeit in Jenoptik zu stärken.

Vorstand und Aufsichtsrat orientieren sich an den anerkannten Standards und bekennen sich zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" ("Kodex").

Auch im Berichtsjahr haben sich die Leitungs- und Kontrollgremien der JENOPTIK AG eingehend mit der Umsetzung der Regelungen des Kodex befasst. Die aktuelle Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG wurde im Dezember 2019 von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam verabschiedet und den Aktionären auf der Internetseite des Konzerns dauerhaft zugänglich gemacht. Jenoptik folgt - bis auf eine Ausnahme -den im Kodex enthaltenen Anregungen. Sollten sich künftig Änderungen ergeben, wird die Entsprechenserklärung unterjährig aktualisiert.

Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG im Geschäftsjahr 2019

Nach § 161 Abs. 1 Satz 1 Aktiengesetz haben Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft jährlich zu erklären, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden und warum nicht.

Vorstand und Aufsichtsrat der JENOPTIK AG bekennen sich zu den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" und erklären gemäß § 161 Absatz 1 Satz 1 Aktiengesetz:

Seit der letzten Entsprechenserklärung im Dezember 2018 wurde und wird künftig den Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" ("Kodex") in der Fassung vom 7. Februar 2017 bis auf die nachfolgende Ausnahme entsprochen:

Gemäß Ziffer 5.4.1 Abs. 2 Satz 2 des Kodex soll der Aufsichtsrat im Rahmen der Benennung konkreter Ziele für seine Zusammensetzung eine Regelgrenze für die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat festlegen.

Dieser Empfehlung wurde und wird künftig nicht entsprochen. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, im Hinblick auf die Zugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat keine für alle Mitglieder geltende Regelgrenze festzulegen. Sie ist nicht konsequent vereinbar mit dem nach dem Mitbestimmungsgesetz vorgesehenen Verfahren zur Wahl von Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat.

11. Dezember 2019

JENOPTIK AG

Für den Vorstand

Dr. Stefan Traeger

Für den Aufsichtsrat

Matthias Wierlacher

Hauptversammlung

Die Aktionäre der JENOPTIK AG nehmen ihre Rechte in der mindestens einmal jährlich stattfindenden Hauptversammlung wahr. Jede Aktie gewährt eine Stimme - Sonderstimmrechte bestehen nicht. Seit September 2018 sind die Aktien der JENOPTIK AG Namensaktien. Die Inhaber der Aktien müssen sich in das Aktienregister der JENOPTIK AG eintragen lassen und die nach Gesetz und Satzung erforderlichen Angaben mitteilen. Nur die im Aktienregister eingetragenen Aktionäre sind auf der Hauptversammlung stimmberechtigt. Sie können selbst an der Hauptversammlung teilnehmen, ihr Stimmrecht durch einen weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft, per Briefwahl oder durch einen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben. Die Anteilseigner werden dabei von der Gesellschaft angemessen unterstützt. Die für die Hauptversammlung gesetzlich erforderlichen Berichte sowie sonstige Unterlagen und Informationen zur Hauptversammlung sind auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Hauptversammlung abrufbar und werden in den Geschäftsräumen der Gesellschaft zur Einsicht ausgelegt. Im Anschluss an die Hauptversammlung werden im Internet auch die Präsenz, die Abstimmungsergebnisse sowie die Rede des Vorstands veröffentlicht.

Transparente Information

Im Rahmen unserer Investor-Relations-Arbeit berichten wir umfassend über die Lage und Entwicklung des Unternehmens. Dabei folgen wir dem Grundsatz, die Kapitalmarktteilnehmer sowie die interessierte Öffentlichkeit gleichberechtigt, kontinuierlich und aktuell zu informieren, um so eine größtmögliche Transparenz zu gewährleisten. Zusammen mit dem Vorstand steht das Investor-Relations-Team auf Roadshows, Kapitalmarktkonferenzen und anderen Veranstaltungen in regelmäßigem und intensivem Kontakt mit Kapitalmarktteilnehmern.

Mit den Finanzberichten und -mitteilungen geben wir vier Mal im Jahr ausführlich über die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns Auskunft. Darüber hinaus wird in Pressemitteilungen bzw., wenn erforderlich, in Ad-hoc-Meldungen über wichtige Ereignisse und aktuelle Entwicklungen berichtet. Diese Unterlagen, Präsentationen, der Finanzkalender, die Satzung sowie weitere Informationen stehen auch auf der Internetseite der Jenoptik unter www.jenoptik.de in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung.

Den gesetzlichen Vorgaben der EU-Marktmissbrauchsverordnung entsprechend werden Insiderinformationen unverzüglich veröffentlicht, sofern die JENOPTIK AG nicht im Einzelfall von einer Veröffentlichung befreit ist. Durch die Nutzung elektronischer Distributionswege wird sichergestellt, dass die Meldungen weltweit zeitgleich in deutscher und englischer Sprache publiziert werden.

Jenoptik veröffentlicht unverzüglich wesentliche Veränderungen der Aktionärsstruktur, wenn ihr mitgeteilt wird, dass meldepflichtige Stimmrechtsschwellen erreicht bzw. über- oder unterschritten wurden. Sämtliche Veröffentlichungen sind auf unserer Internetseite unter der Rubrik Investoren / Aktie / Stimmrechtsmitteilungen abrufbar. Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Anhang im Kapitel Eigenkapital.

Directors' Dealings

Im Geschäftsjahr 2019 wurden uns von keinem Mitglied des Vorstands oder Aufsichtsrats bzw. von Personen, die in enger Beziehung zu diesen stehen, meldepflichtige Wertpapiergeschäfte gemäß Artikel 19 der EU-Marktmissbrauchsverordnung mitgeteilt.

Directors'-Dealings-Veröffentlichungen der Vorjahre siehe www.jenoptik.de unter der Rubrik Investoren / Corporate Governance Directors' Dealings

Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Jenoptik-Konzern verfügte zum 31. Dezember 2019 -wie bereits in den Vorjahren - über wertpapierorientierte Anreizsysteme in Form von sogenannten Performance Shares für die Mitglieder des Vorstands und auf virtuellen Aktien basierende Long Term Incentives für Teile des Top-Managements.

Weitere Informationen zum Vergütungssystem des Vorstands und des Aufsichtsrats siehe Vergütungsbericht und Anhang

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Jenoptik stellt den Konzernabschluss sowie sämtliche Konzernzwischenabschlüsse nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften auf, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Aufstellung des für die Dividendenzahlung maßgeblichen Jahresabschlusses der JENOPTIK AG erfolgt gemäß den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes. Der Konzern- und der Jahresabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts werden durch den Abschlussprüfer geprüft. Die Hauptversammlung hat am 12. Juni 2019 auf Vorschlag des Aufsichtsrats die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, ("EY") zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 gewählt. Die erstmalige Bestellung erfolgte für das Geschäftsjahr 2016 nach einer externen Ausschreibung. Für die Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts übernahm erstmals Steffen Maurer die Funktion des verantwortlichen Wirtschaftsprüfers.

Der Aufsichtsrat hat mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass dieser den Aufsichtsratsvorsitzenden über Ausschluss- und Befangenheitsgründe sowie über alle wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse unterrichtet, die während der Prüfung auftreten. Dies gilt auch, falls bei der Abschlussprüfung Unrichtigkeiten der von Vorstand und Aufsichtsrat nach § 161 AktG abgegebenen Entsprechenserklärung festgestellt werden.

EY hat in einer Unabhängigkeitserklärung dem Aufsichtsrat vor Unterbreitung des Wahlvorschlags an die Hauptversammlung bestätigt, dass keine geschäftlichen, finanziellen, persönlichen oder sonstigen Beziehungen zwischen dem Prüfer, seinen Organen und Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits bestehen, die Zweifel an der Unabhängigkeit des Prüfers begründen könnten. EY informierte auch darüber, in welchem Umfang im vorausgegangenen Geschäftsjahr Nichtprüfungsleistungen für Jenoptik erbracht bzw. welche für das laufende Jahr vertraglich vereinbart wurden. Der Prüfungsausschuss hat im Sommer 2019 die im abgelaufenen Jahr erbrachten Nichtprüfungsleistungen von EY überprüft und den Katalog der zulässigen, vordefinierten Nichtprüfungsleistungen aktualisiert.

Interne Revision

Mit dem Ziel, die Geschäftsprozesse zu verbessern und dadurch die Compliance und Corporate Governance im Unternehmen zu stärken, führt die Interne Revision von Jenoptik unabhängige und objektive Prüfungs- und Beratungsleistungen für den Konzernvorstand und den Aufsichtsrat durch. Die Interne Revision dient der Sicherung der betrieblichen Abläufe und überwacht insbesondere die Einhaltung von Grundsätzen der Ordnungsmäßigkeit und Gesetzmäßigkeit.

Risiko- und Chancenmanagement

Zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung gehört für Jenoptik, Chancen und Risiken, die sich aus unternehmerischem Handeln ergeben können, kontinuierlich und verantwortungsvoll abzuwägen. Ziel unseres Risiko- und Chancenmanagements ist es, die Umsetzung der Strategie zu unterstützen und Maßnahmen festzulegen, die eine optimale Balance zwischen Wachstums- und Renditezielen einerseits und den damit verbundenen Risiken andererseits schaffen.

Detaillierte Informationen zum Risiko- und Chancenmanagement und zur Internen Revision siehe Risiko- und Chancenbericht.

Compliance

Wirtschaftlicher Erfolg und die Verantwortung für unser Handeln sind für uns zwei voneinander untrennbare Ziele. Daher gehört auch die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen und internen Regelwerken für Jenoptik zu einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Die Beachtung national und international anerkannter Compliance-Anforderungen ist fester Bestandteil unserer Risikoprävention und der Prozesse des Jenoptik-Compliance-Management-Systems (CMS). Die Basis des CMS bilden die Jenoptik-Werte, unser Verhaltenskodex sowie die Konzernrichtlinien und Prozessbeschreibungen von Jenoptik, deren Beachtung Grundvoraussetzung für das Vertrauen unserer Geschäftspartner, Aktionäre und der Öffentlichkeit in die Leistung und Integrität von Jenoptik ist. Wesentlich im verantwortungsvollen Umgang mit allen Stakeholdern sind für uns unter anderem Respekt, Fairness und Offenheit. Im Vorstand ist der Vorsitzende Dr. Stefan Traeger für den Bereich Compliance & Risk Management verantwortlich.

Die weltweiten Compliance-Aktivitäten werden durch das Kompetenzzentrum in Deutschland koordiniert und durch lokale Experten in den Regionen Nordamerika und Asien / Pazifik unterstützt.

Unser Verhaltenskodex fasst die wichtigsten Verhaltensgrundsätze zusammen und ist für alle Mitarbeiter des Jenoptik-Konzerns gleichermaßen verbindlich. Er setzt Mindeststandards und dient als Orientierungsrahmen, um ein Höchstmaß an Integrität sowie an ethischen und rechtlichen Standards bei Jenoptik zu schaffen.

Bei Fragen zum Verhaltenskodex oder bei dem Verdacht von gesetzes- oder regelwidrigen Sachverhalten können sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jenoptik vertrauensvoll an die jeweilige Führungskraft bzw. an die im Kodex benannten Ansprechpartner wenden. Zur Meldung von wesentlichen Verstößen, bei denen eine vertrauliche Behandlung gewahrt werden muss, steht allen Mitarbeitern zudem ein Meldesystem (Whistleblowing-System) im Jenoptik-Intranet, per Telefon oder via E-Mail zur Verfügung.

Mit den implementierten Konzernrichtlinien für wesentliche Geschäftsprozesse verfügt der Jenoptik-Konzern über ein System an Prozessen und Kontrollen, um mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifizieren und mit entsprechenden Maßnahmen minimieren bzw. eliminieren zu können. Die Konzernrichtlinien wurden 2019 in einem strukturierten Prozess unter Beteiligung der Zentralbereiche, Divisionen und Regionen überarbeitet. Die Neufassung verringert den Umfang der auf Konzernebene geregelten Inhalte und gibt erstmals ein global einheitliches Rahmenwerk vor. Dieses kann durch Zentralbereiche, Divisionen und Regionen entsprechend ihren jeweiligen Anforderungen mit detaillierteren Regelungen untersetzt werden. Die Richtlinien werden jährlich überprüft und ggf. erweitert oder aktualisiert. Über Intranetportale werden die Richtlinien allen Mitarbeitern weltweit in verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt sowie eine verpflichtende Lesebestätigung angefordert. Die neue Konzernrichtlinienstruktur ist seit dem 1. Januar 2020 gültig.

Durch regelmäßige Online-Schulungen und Präsenzveranstaltungen für die in- und ausländischen Unternehmenseinheiten werden die Mitarbeiter für Compliance-relevante Themengebiete wie Korruptionsprävention, Kartellrecht sowie Datenschutz sensibilisiert und damit vertraut gemacht. So wird ein unternehmensweit einheitliches Verständnis unserer Compliance-Standards geschaffen. Neben den Haupttrainingskursen, die im Rahmen des Onboardings für neue Mitarbeiter durchgeführt werden, sind die Mitarbeiter auch verpflichtet, an E-Learning-Auffrischungskursen teilzunehmen. Ziel ist es, den Mitarbeitern die Inhalte zu wichtigen Compliance-Themen kontinuierlich, mindestens jedoch einmal jährlich, näherzubringen und mit einem Test zu belegen. Darüber hinaus können die Mitarbeiter bei allen Fragen, die Compliance- oder Risiko-Themen bei Jenoptik betreffen, den Zentralbereich Compliance & Risk Management ansprechen sowie einen Helpdesk im Intranet oder eine App auf dem Smartphone nutzen.

Verhaltenskodex siehe www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance

Weitere Informationen zu Compliance und zum Lieferantenmanagement siehe Kapitel "Nicht-finanzieller Bericht"

Unternehmensführung und -Überwachung

Die JENOPTIK AG unterliegt als international tätige Aktiengesellschaft mit Sitz in Deutschland dem deutschen Aktienrecht und verfügt daher über ein duales Führungssystem, bestehend aus Vorstand und Aufsichtsrat. Der Vorstand leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse mit dem Ziel einer werthaltigen Unternehmensentwicklung. Er berücksichtigt dabei die Belange aller Stakeholder, insbesondere der Aktionäre und der im Konzern beschäftigten Arbeitnehmer. Der Aufsichtsrat bestellt, berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Informationen unter anderem zu wesentlichen Unternehmensführungspraktiken sowie eine Beschreibung der Arbeitsweisen von Vorstand und Aufsichtsrat sind in der Erklärung zur Unternehmensführung zu finden.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289f, 315d HGB ist ungeprüfter Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts. Sie beinhaltet neben den oben genannten Unternehmensführungspraktiken sowie der Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG, eine Beschreibung der Zusammensetzung und Arbeitsweise der Ausschüsse des Aufsichtsrats, die Festlegungen von Zielgrößen für den Frauenanteil im Unternehmen sowie eine Beschreibung des bei der Besetzung des Vorstands und Aufsichtsrats verfolgten Diversitätskonzepts.

Die Erklärung zur Unternehmensführung sowie die aktuelle und die Entsprechenserklärungen der vergangenen Jahre sind unter www.jenoptik.de unter der Rubrik Investoren / Corporate Governance dauerhaft zugänglich

Ziele der Zusammensetzung sowie Kompetenzprofil des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der JENOPTIK AG setzt sich entsprechend Ziffer 5.4.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex so zusammen, dass seine Mitglieder insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Unter Berücksichtigung der Größe und des Gegenstands des Unternehmens sowie der internationalen Ausrichtung des Jenoptik-Konzerns hat der Aufsichtsrat Ziele für seine Zusammensetzung festgelegt, die dem Gedanken der Vielfalt ("Diversity") Rechnung tragen. Zusätzlich hat der Aufsichtsrat ein Anforderungs- und Kompetenzprofil erarbeitet, um sicherstellen, dass im Gremium sämtliche Fähigkeiten und Erfahrungen vorhanden sind, die für die Tätigkeiten des Jenoptik-Konzerns als wesentlich erachtet werden. Zudem sollen die Mitglieder über ausreichend Zeit zur Wahrnehmung des Mandats verfügen. Zu den erforderlichen Kompetenzen gehören nach Einschätzung des Aufsichtsrats insbesondere:

vertiefte Erfahrungen in der Aufsicht eines börsennotierten Unternehmens,
finanz- und betriebswirtschaftliche Kompetenzen, Personalkompetenz sowie Vertriebs- und absatzseitige Erfahrungen,
unternehmensbezogene Kompetenzen in den folgenden Bereichen: Digitalisierung, Technologie, Strategie und Wachstum /

M & A, Märkte und Internationalität, Unternehmertum / Management und Kapitalmärkte sowie
CEO-Erfahrungen, auch in einem börsennotierten Unternehmen.

Nach Einschätzung des Aufsichtsrats werden mit den im Gremium insgesamt vorhandenen Fähigkeiten, Erfahrungen und Kompetenzen die vorgenannten Anforderungen größtenteils erfüllt. Die Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder sind aus den Lebensläufen ersichtlich, die auf unserer Website unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance / Aufsichtsrat veröffentlicht sind.

Entsprechend seinem Diversity Statement wird der Aufsichtsrat darauf achten, dass ihm jederzeit Mitglieder angehören, die im besonderen Maße das Kriterium der Internationalität erfüllen.

Des Weiteren sollen dem Aufsichtsrat mindestens vier Frauen angehören. Damit wird die durch das Aktiengesetz geforderte Quote von mindestens 30 Prozent erfüllt.

Nähere Angaben zu den Festlegungen von Zielgrößen zur Frauenquote siehe www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance in der Erklärung zur Unternehmensführung

Im Hinblick auf die Zugehörigkeitsdauer hat der Aufsichtsrat beschlossen, keine für alle Mitglieder geltende Regelgrenze festzulegen, da sie nicht konsequent mit dem nach dem Mitbestimmungsgesetz vorgesehenen Verfahren zur Wahl von Arbeitnehmervertretern in den Aufsichtsrat vereinbar ist.

Darüber hinaus sollen die Mitglieder des Aufsichtsrats weder eine Beratungsfunktion noch eine Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Geschäftspartnern der JENOPTIK AG wahrnehmen, wenn dies zu einem wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenkonflikt führt.

Zu den Zielen für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats gehört auch, dass mindestens die Hälfte der Anteilseignervertreter unabhängig ist. Nach Einschätzung des Aufsichtsrats sind alle derzeitigen Anteilseignervertreter entsprechend der Kodexfassung vom 7. Februar 2017 unabhängig. Bei Wahlvorschlägen sollen keine Personen berücksichtigt werden, die zum Zeitpunkt der Wahl bereits das 70. Lebensjahr vollendet haben.

Der Aufsichtsrat wird der Hauptversammlung bei Wahlen zum Aufsichtsrat insbesondere unter Beachtung der fachlichen Eignung und persönlichen Integrität die aus seiner Sicht am besten geeigneten Kandidaten zur Wahl vorschlagen.

Weitere Informationen zu Vorstand und Aufsichtsrat, insbesondere zu deren Arbeitsweisen einschließlich der Arbeit in den Ausschüssen, zur Teilnahme an den Sitzungen, zu den von den Mitgliedern wahrgenommenen weiteren Mandaten sowie zur Umsetzung der Ziele bezüglich der Zusammensetzung des Aufsichtsrats finden Sie im Bericht des Aufsichtsrats ab Seite 20 und im Konzernanhang ab Seite 206 in diesem Geschäftsbericht sowie in der Erklärung zur Unternehmensführung unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance.

Übernahmerechtliche Angaben und Erläuterungen

Erläuternder Bericht gemäß § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG sowie Berichterstattung zu den §§ 289a, 315a HGB gemäß dem Übernahmerichtlinien-Umsetzungsgesetz

Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

1. Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals

Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2019 betrug das gezeichnete Kapital 148.819 TEUR (i.Vj. 148.819 TEUR). Es ist eingeteilt in 57.238.115 (i.Vj. 57.238.115) auf den Namen lautende Stückaktien. Damit ist jede Aktie am Grundkapital in Höhe von 2,60 Euro beteiligt.

Mit allen Aktien der Gesellschaft sind die gleichen Rechte und Pflichten verbunden. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme und ist maßgebend für den Anteil der Aktionäre am Gewinn der Gesellschaft (§§ 58 Abs. 4, 60 AktG). Zu den Vermögensrechten der Aktionäre gehört ferner das Bezugsrecht auf Aktien bei Kapitalerhöhungen (§ 186 AktG). Daneben stehen den Aktionären Verwaltungsrechte zu, zum Beispiel das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen, und die Befugnis, Fragen und Anträge zu stellen sowie das Stimmrecht auszuüben. Die weiteren Rechte und Pflichten der Aktionäre ergeben sich aus dem AktG, insbesondere aus den §§ 12, 53a ff., 118 ff., 186 AktG. Ein Anspruch des Aktionärs auf Verbriefung seiner Aktien ist gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung ausgeschlossen.

2. Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Gesetzliche Beschränkungen, die Stimmrechte betreffen, bestehen gemäß § 136 Abs. 1 AktG bei der Abstimmung über die jährliche Entlastung in Bezug auf Aktien, die von Vorstands- bzw. Aufsichtsratsmitgliedern direkt oder indirekt gehalten werden.

Auch Verstöße gegen die Mitteilungspflichten im Sinne der § 33 Abs. 1 oder 2 sowie nach § 38 Abs. 1 oder § 39 Abs.1 WpHG können dazu führen, dass gemäß § 44 WpHG das Stimmrecht zumindest vorübergehend nicht besteht.

Gemäß § 67 Abs. 2 AktG gilt im Verhältnis zur JENOPTIK AG als Aktionär nur, wer im Aktienregister eingetragen ist. Die Aktionäre haben der JENOPTIK AG zur Eintragung in das Aktienregister die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben (Name bzw. Firma, Adresse, ggf. Sitz, Geburtsdatum und Zahl der von ihnen gehaltenen Aktien) zu machen; E-Mailadressen und ihre jeweiligen Änderungen sollen gemäß der Satzung zur Erleichterung der Kommunikation angegeben werden. Mitzuteilen ist gemäß der Satzung ferner, inwieweit die Aktien demjenigen, der als Inhaber im Aktienregister eingetragen werden soll, gehören. Aktionäre, die diesen Auskunftspflichten nicht nachkommen, dürfen ihr Stimmrecht gemäß § 67 Abs. 2 Sätze 2 und 3 AktG nicht ausüben.

3. Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten

Informationen zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital, die 10 Prozent der Stimmrechte überschreiten, finden Sie im Konzernanhang unter Punkt 5.15 "Eigenkapital" ab Seite 179.

4. Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen

Es existieren keine Aktien der JENOPTIK AG, die mit Sonderrechten versehen sind.

5. Art der Stimmrechtskontrolle, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben

Es gibt keine Arbeitnehmerbeteiligungen und somit auch keine daraus ableitbare Stimmrechtskontrolle.

6. Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern und über die Änderung der Satzung

Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern erfolgt ausschließlich in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen der §§ 84, 85 AktG sowie § 31 MitbestG. Demzufolge sieht die Satzung in § 6 Abs. 2 vor, dass die Bestellung der Mitglieder des Vorstands, der Widerruf ihrer Bestellung sowie der Abschluss, die Änderung und die Beendigung von Dienstverträgen mit Mitgliedern des Vorstands durch den Aufsichtsrat erfolgen. Nach § 31 Abs. 2 MitbestG ist für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Ein Widerruf einer Bestellung zum Mitglied des Vorstands ist nur aus wichtigem Grund möglich (§ 84 Abs. 3 AktG).

Gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1 der Satzung muss der Vorstand der JENOPTIK AG aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen. Fehlt ein erforderliches Vorstandsmitglied, so hat in dringenden Fällen das Gericht auf Antrag eines Beteiligten das Mitglied zu bestellen (§ 85 Abs. 1 Satz 1 AktG). Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands oder einen Sprecher des Vorstands ernennen (§ 84 Abs. 2 AktG, § 6 Abs. 2 Satz 2 der Satzung).

Inhaltliche Satzungsänderungen werden gemäß §§ 119 Abs.1 Ziff. 5, 179 Abs. 1 Satz 1 AktG von der Hauptversammlung beschlossen. Änderungen der Satzung, die nur deren Fassung betreffen, können hingegen gemäß § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG i.V.m. § 13 Absatz 3 der Satzung vom Aufsichtsrat beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist ferner berechtigt, Änderungen der Satzung nach der Ausnutzung des genehmigten Kapitals 2019 sowie des bedingten Kapitals 2017 zu beschließen. Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen gemäß § 24 Abs. 1 der Satzung der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas anderes vorschreibt. In den Fällen, in denen das Gesetz eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erfordert, genügt die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals, sofern nicht durch Gesetz etwas anderes zwingend vorgeschrieben ist.

7. Befugnisse des Vorstands zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf

Gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 11. Juni 2024 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 44,0 Mio Euro durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stückaktien gegen Bareinlagen und / oder Sacheinlagen zu erhöhen ("Genehmigtes Kapital 2019"). Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen: a) für Spitzenbeträge; b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere auch im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder für den Erwerb von Unternehmen, Teilen von Unternehmen oder Beteiligungen an Unternehmen (einschließlich der Erhöhung des bestehenden Anteilsbesitzes) oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern sowie von Forderungen gegen die Gesellschaft; c) bei Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen, soweit der auf die neuen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital unter Berücksichtigung von Hauptversammlungsbeschlüssen bzw. der Ausnutzung anderer Ermächtigungen zum Ausschluss des Bezugsrechts in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG seit dem Wirksamwerden dieser Ermächtigung weder insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Eintragung dieses genehmigten Kapitals bestehenden Grundkapitals noch insgesamt 10 Prozent des im Zeitpunkt der Ausgabe der neuen Aktien bestehenden Grundkapitals übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet; d) bei der Ausgabe an Mitarbeiter der Gesellschaft und von mit ihr mehrheitlich verbundenen Unternehmen.

Sämtliche vorstehende Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf 10 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals bzw. - falls dieser Wert geringer ist - auf 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Ausübung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 10 Prozent sind Aktien anzurechnen, die (i) zur Bedienung von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden oder noch auszugeben sein können oder die (ii) während der Laufzeit des genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft als eigene Aktien veräußert werden. Über die Einzelheiten der Ausgabe der neuen Aktien, insbesondere über deren Bedingungen sowie über den Inhalt der Rechte der neuen Aktien, entscheidet der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Das Genehmigte Kapital 2019 wurde bisher nicht ausgenutzt.

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 250 Mio Euro zu begeben. Zur Gewährung von Aktien an die Inhaber bzw. Gläubiger von solchen Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen ist gemäß § 4 Abs. 6 der Satzung das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu 28,6 Mio Euro durch Ausgabe von bis zu 11 Mio neuen Stückaktien bedingt erhöht ("bedingtes Kapital 2017"). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie

die Gläubiger bzw. Inhaber von Options- und / oder Wandlungsrechten aus Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen, die von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 bis zum 6. Juni 2022 ausgegeben wurden, von ihren Options- bzw. Wandlungsrechten Gebrauch machen und / oder
die zur Wandlung verpflichteten Gläubiger der von der Gesellschaft oder einer in- und / oder ausländischen Kapitalgesellschaft, an der die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich beteiligt ist, bis zum 6. Juni 2022 auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 7. Juni 2017 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wandlung erfüllen und / oder Andienungen von Aktien erfolgen

und nicht eigene Aktien eingesetzt werden oder keine Erfüllung in bar erfolgt. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe noch kein Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter bestimmten Voraussetzungen das Bezugsrecht der Aktionäre auf die Schuldverschreibungen auszuschließen. Die Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss ist jedoch insoweit beschränkt, als der anteilige Betrag am Grundkapital, der auf unter dieser Ermächtigung nach Ausübung von Wandlungs- und / oder Optionsrechten bzw. -pflichten auszugebende Aktien entfällt, 20 Prozent des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung bzw. - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen darf. Auf diese 20 Prozent-Grenze ist auch die Veräußerung eigener Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit der vorstehenden Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss erfolgt; ferner sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss unter einem genehmigten Kapital ausgegeben werden.

Der Vorstand ist ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung (wie zum Beispiel die Ausstattung der Schuldverschreibungen, den Zinssatz, die Ausgestaltung der Verzinsung, die konkrete Laufzeit, die Stückelung, den Ausgabekurs, den Options- bzw. Wandlungspreis und den Options- bzw. Wandlungszeitraum) in den Anleihebedingungen festzulegen.

Die weiteren Einzelheiten der geschaffenen Ermächtigung sind TOP 8 der Einladung zur Hauptversammlung 2017 zu entnehmen, die auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Hauptversammlung veröffentlicht ist. Die Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und / oder Wandelschuldverschreibungen wurde bisher nicht ausgenutzt.

Aufgrund eines Beschlusses der Hauptversammlung vom 5. Juni 2018 ist der Vorstand ermächtigt, bis zum 4. Juni 2023 eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von insgesamt höchstens 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals oder - falls dieser Betrag geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien zu erwerben. Auf die erworbenen eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft bereits erworben hat und noch besitzt (einschließlich der nach §§ 71a ff. AktG zuzurechnenden Aktien), nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft entfallen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise, ein Mal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer zugelassener Zwecke ausgenutzt werden. Der Erwerb und die Veräußerung eigener Aktien kann durch die Gesellschaft oder bei bestimmten zugelassenen Zwecken auch von abhängigen oder im Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmen oder für ihre oder deren Rechnung durch Dritte durchgeführt werden. Ein Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) als Kauf über die Börse oder mittels eines öffentlichen Kaufangebots bzw. einer öffentlichen Aufforderung an die Aktionäre zur Abgabe eines Verkaufsangebots. Zum Zwecke des Schutzes der Aktionäre vor einer Verwässerung ihrer Anteile sieht der Beschlussvorschlag ausdrücklich eine Beschränkung der Verwendung erworbener eigener Aktien dergestalt vor, dass auf die Summe der erworbenen Aktien zusammen mit Aktien, die von der Gesellschaft während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter einer anderen Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben oder veräußert werden oder die den Bezug von Aktien ermöglichen oder zu ihm verpflichten, rechnerisch ein Anteil am Grundkapital von insgesamt nicht mehr als 20 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Ermächtigung oder - falls der nachfolgende Wert geringer ist - zum Zeitpunkt der Ausnutzung dieser Ermächtigung entfallen darf. Die weiteren Einzelheiten des Rückerwerbs eigener Aktien sind in TOP 9 der Einladung zur Hauptversammlung 2018 auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Hauptversammlung beschrieben. Zum 31. Dezember 2019 verfügte die Gesellschaft über keine eigenen Aktien.

8. Wesentliche Vereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots

Klauseln in von der JENOPTIK AG geschlossenen Verträgen, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für die nachfolgend beschriebenen Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 104,4 Mio Euro (i.Vj. 120,0 Mio Euro).

Die Bedingungen für die Annahme eines Kontrollwechsels sind in den Kreditverträgen jeweils unterschiedlich ausgestaltet. Bei den Schuldscheindarlehen mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von 90,5 Mio Euro haben die Darlehensgeber das Recht, im Falle eines Kontrollwechsels das Darlehen zu dem Betrag, der ihrem Anteil am Gesamtvolumen entspricht, außerordentlich zu kündigen und die unverzügliche Rückzahlung dieses Betrags zuzüglich der bis zur Rückzahlung aufgelaufenen Zinsen zu verlangen. Ein Kontrollwechsel liegt dabei vor, wenn eine oder mehrere abgestimmt handelnde Personen, die nicht dem Kreis der zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bestehenden Hauptaktionäre zuzurechnen sind, zu irgendeiner Zeit mittelbar oder unmittelbar mehr als 50 Prozent des ausstehenden Grundkapitals oder mehr als 50 Prozent der Stimmrechte erwerben.

Bei dem im Jahr 2015 abgeschlossenen revolvierenden Konsortialkredit führt jede Veränderung im jeweils aktuellen Aktionärskreis der JENOPTIK AG, derzufolge mindestens 50 Prozent der Aktien oder Stimmrechte von einer oder mehreren im Sinne des § 2 Abs. 5 WpÜG gemeinsam handelnden Personen gehalten werden, zu der Möglichkeit, weitere Auszahlungen zu verweigern sowie Kreditzusagen innerhalb von bis zu 15 Bankarbeitstagen nach Benachrichtigung über einen solchen Kontrollwechsel ganz oder teilweise zu kündigen und erfolgte Auszahlungen ganz oder teilweise mit einer Frist von 16 Bankarbeitstagen fällig zu stellen, einschließlich der Unterkreditlinien und der aufgelaufenen Zinsen. Der Konsortialkredit hat ein Gesamtvolumen von 230 Mio Euro, von denen zum 31. Dezember 2019 13,9 Mio Euro (i.Vj. 17,0 Mio Euro) ausgenutzt waren.

9. Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit Vorstandsmitgliedern oder Arbeitnehmern getroffen sind

Mit den Mitgliedern des Vorstands ist kein Kündigungsrecht für den Fall eines Kontrollwechsels, das heißt eines Erwerbs von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte durch einen Dritten, vereinbart. Sie haben in diesem Fall auch keinen Anspruch auf eine Abfindung. Wird mit einem Vorstandsmitglied aus Anlass eines Kontrollwechsels eine vorzeitige Beendigung der Vorstandstätigkeit vereinbart, ist die Höhe einer vereinbarten Abfindung auf maximal drei Jahresvergütungen begrenzt. Keinesfalls darf die Abfindung jedoch höher sein als die für die Restlaufzeit des Dienstvertrages geschuldete Vergütung.

Vergütungsbericht

Vorstandsvergütung

Im folgenden Vergütungsbericht werden die Grundzüge des Vergütungssystems für die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder beschrieben und die individualisierte Gesamtvergütung offengelegt. Die Angaben sind Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts.

Vorstandsvergütungssystem

Für die Festlegung des Vergütungssystems und die Zusammensetzung der individuellen Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat nach Vorbereitung durch den Personalausschuss zuständig. Kriterien für die Angemessenheit der Vorstandsvergütung bei Jenoptik sind insbesondere die jeweiligen Aufgaben und Verantwortungsbereiche der Vorstandsmitglieder, ihre persönlichen Leistungen sowie die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Hinzu kommt die Üblichkeit der Vergütung im Vergleichsumfeld und im Verhältnis zu festgelegten Vergleichsgruppen im Unternehmen.

Die Vergütung des Jenoptik-Vorstands besteht aus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Bestandteilen.

Das im Geschäftsjahr 2019 geltende System der erfolgsabhängigen Vergütung des Vorstands wurde 2016 / 2017 vom Aufsichtsrat unter Mitwirkung eines unabhängigen externen Vergütungsberaters beschlossen.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2020 wurde das System der einjährigen variablen Vergütung angepasst. Details hierzu finden Sie unter Punkt III. dieses Vergütungsberichts.

Für Hans-Dieter Schumacher wirkt das bis 2017 geltende Vergütungssystem nach, da die ihm von 2015 bis 2017 zugeteilten virtuellen Aktien in den Jahren 2020 bis 2022 zur Auszahlung kommen. Details hierzu finden sich im Geschäftsbericht 2017 auf der Seite 46.

G05 Das Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder

* ohne Nebenleistungen

** Auszahlung der mehrjährigen variablen Vergütung

*** bei gleichbleibendem Aktienkus

I. Erfolgsunabhängige Vergütung

Fixum.

Die erfolgsunabhängige Grundvergütung wird anteilig pro Monat ausgezahlt. Sie betrug 2019 für Dr. Stefan Traeger insgesamt 600 TEUR sowie für Hans-Dieter Schumacher 450 TEUR.

Altersversorgung und Nebenleistungen.

Mit den Mitgliedern des Vorstands wurden Verträge zur betrieblichen Altersversorgung abgeschlossen. Der Versorgungszusage liegt ein mittels einer Lebensversicherung rückgedecktes Versorgungskonzept zugrunde. Es handelt sich um eine beitragsorientierte Versorgung im Rahmen einer Unterstützungskasse. Der jährliche und der langfristige Aufwand für Jenoptik ist klar definiert. Die Auszahlungen bei Erreichen der Altersgrenze belasten Jenoptik - mit Ausnahme einer möglichen Subsidiärhaftung - nicht mehr. Die Versorgungsbeiträge betrugen 2019 für Dr. Stefan Traeger 200 TEUR und für Hans-Dieter Schumacher 160 TEUR.Für die Mitglieder des Vorstands bestehen eine Unfallversicherung und eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung. Letztere enthält die vertragliche Verpflichtung, einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens je Schadensfall zu tragen, maximal jedoch für sämtliche Schadensfälle pro Jahr 150 Prozent der Festvergütung des jeweiligen Vorstandsmitglieds. Weiterhin haben die Vorstandsmitglieder Anspruch auf die private Nutzung eines Firmenfahrzeugs.

Wettbewerbsverbot. Mit Dr. Stefan Traeger besteht ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot für die Dauer von einem Jahr nach Beendigung seines Dienstvertrags. Als Entschädigung für das Wettbewerbsverbot ist ein Betrag von 50 Prozent der Jahresvergütung vereinbart. Jenoptik kann vor Beendigung des Dienstverhältnisses durch schriftliche Erklärung auf das nachvertragliche Wettbewerbsverbot verzichten.

II. Erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile

Die variable Vergütung des Vorstands basiert auf persönlichen Zielvereinbarungen, die im 1. Quartal eines jeden Kalenderjahres mit dem jeweiligen Vorstandsmitglied abgeschlossen werden. Die Zielsetzungen sind dabei auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet.

Die erfolgsabhängige variable Vergütung setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:

Die (einjährige) Tantieme (ca. 40 Prozent der variablen Vergütung) basiert auf dem Erreichen bestimmter Ziele innerhalb eines Zwölfmonatszeitraums und wird jeweils im Folgejahr in bar ausgezahlt.

Der zweite Teil der erfolgsabhängigen variablen Vergütung (ca. 60 Prozent der variablen Vergütung) wird in Form sogenannter Performance Shares gewährt. Hierzu werden den Vorstandsmitgliedern jährlich virtuelle Aktien zugeteilt. Für jede gewährte Tranche der Performance Shares wird nach Ablauf der vierjährigen Performance-Periode die Zielerreichung ermittelt und der sich nach einer vordefinierten Berechnungsmethode ergebende Betrag in bar ausgezahlt.

Die erfolgsabhängige variable Vergütung kann bei Dr. Stefan Traeger zwischen 0 EUR und höchstens 1.400 TEUR und bei Hans-Dieter Schumacher zwischen 0 EUR und maximal 1.000 TEUR liegen. Der Wert von 0 EUR ergibt sich bei einer Zielerreichung aller Ziele von weniger als 50 Prozent. Für den jeweiligen Höchstbetrag müssen alle Ziele zu 200 Prozent erreicht werden.

Tantieme.

Nach Ablauf des Geschäftsjahres stellt der Aufsichtsrat den Grad der Erreichung der für diese Komponente vereinbarten finanziellen Ziele fest. Die finanziellen Ziele für das Jahr 2019 und ihre Gewichtung sind in untenstehender Grafik dargestellt. G06

G06 Einjährige variable Vergütung (Tantieme)

* ab 1.1.2020 angepasste finanzielle Ziele, siehe III.

Der Maßstab für die Bestimmung des Zielerreichungsgrades muss nicht linear verlaufen, das heißt, eine Zielerreichung von 200 Prozent erfordert nicht zwingend eine Verdopplung des Ausgangswertes der finanziellen Kenngröße. Ebenso wie eine 50-prozentige Zielerreichung nicht zwingend bei der Hälfte der ursprünglich festgelegten finanziellen Ausgangsgröße für 100 Prozent erreicht sein muss. Die genaue Kalibrierung der Ziele erfolgt anhand historischer Erfahrungs- und künftiger Erwartungswerte sowie des verabschiedeten Budgets des jeweiligen Jahres.

Die für 2019 vereinbarten finanziellen Ziele sind in untenstehender Tabelle dargestellt. T04

T04 Für 2019 vereinbarte Ziele

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Zielerreichung

in %
Ziele 100 50 (unterer Cap) 200 (oberer Cap)
--- --- --- ---
Umsatzwachstum in % 8,0 4,0 12,0
Free Cashflow in Mio Euro * 80,0 40,0 100,0
EBITDA-Marge in % 15,0 10,0 20,0

* Ohne Akquisitionseffekte

Zur Berücksichtigung nichtfinanzieller Aspekte wird der sich aus der Zielerreichung ergebende Tantiemebetrag für das jeweilige Vorstandsmitglied mit einem Performance-Faktor, dem sogenannten Multiplikator, multipliziert. Der Wert hierfür kann zwischen 0,8 und 1,2 liegen. Die Ermittlung des Multiplikators erfolgt anhand der individuellen Leistung des Vorstandsmitglieds, der kollektiven Leistung des Gesamtvorstands, wie zum Beispiel erfolgreich durchgeführter Akquisitionsvorhaben, und bestimmter Stakeholder Ziele, wie zum Beispiel aus den Bereichen Nachhaltigkeit / Corporate Social Responsibility, Mitarbeiterzufriedenheit und Diversity. Über diesen Multiplikator kann der Aufsichtsrat die Tantieme im Sinne einer Malus-Regelung auch bei einer guten Erreichung oder Übererfüllung der finanziellen Ziele um bis zu 20 Prozent reduzieren, wenn es beispielsweise in dem Verhalten des Vorstandsmitglieds gewichtige Gründe gibt, die aber nicht schwerwiegend genug sind, eine Kündigung oder eine Haftung wegen Pflichtverletzung zu begründen oder eine Vergütungsreduzierung nach § 87 Abs. 2 AktG nicht möglich ist.

Dr. Stefan Traeger erhält bei 100-prozentiger Zielerreichung und einem Multiplikator von 1,0 eine Tantieme von 300 TEUR, Hans-Dieter Schumacher von 200 TEUR. In jedem Fall ist die Tantieme bei Dr. Stefan Traeger auf höchstens 600 TEUR, bei Hans-Dieter Schumacher auf 400 TEUR begrenzt. Dieser Teil der erfolgsabhängigen variablen Vergütung wird nach der Zielabrechnung und Feststellung des Jahresabschlusses in bar ausgezahlt.

Der Personalausschuss des Aufsichtsrats hat auf Basis seiner Einschätzung in Bezug auf die individuellen und kollektiven Leistungen der Vorstandsmitglieder, der Zusammenarbeit in den Gremien sowie der Umsetzung verschiedener Stakeholderziele für das Geschäftsjahr 2019 für beide Vorstandsmitglieder beschlossen, dem Aufsichtsrat die Anwendung eines Multiplikators in Höhe von 0,95 vorzuschlagen. T05

T05 Tatsächliche Zielerreichung der einjährigen variablen Vergütung 2019 und Zahlung in TEUR

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Zielgröße Geschäftsjahr 2019 Tatsächlich erreicht Zielerreichung Zahlung bei Dr. Stefan Traeger Zahlung bei Hans-Dieter Schumacher
Umsatzwachstum 2,5 % < 50 % 0 0
Free Cashflow * 78,3 Mio Euro 97,88 % 58,7 39,2
EBITDA-Marge 15,7 % 114 % 136,8 91,2
Multiplikator 0,95
Summe 185,8 123,8

* Ohne Akquisitionseffekte

Performance Shares. Ausgehend von einem Wert von 400 TEUR bei Dr. Stefan Traeger und 300 TEUR bei Hans-Dieter Schumacher werden dem Vorstandsmitglied im 1. Quartal eines jeden Geschäftsjahres Performance Shares zugeteilt. Zur Ermittlung der vorläufigen Anzahl der zuzuteilenden Performance Shares wird der erwähnte Ausgangswert durch den durchschnittlichen volumengewichteten Schlusskurs der Jenoptik-Aktie (volume weighted average price - "VWAP") an den zwanzig Handelstagen nach der Bekanntgabe der vorläufigen Jahreszahlen geteilt. Der VWAP für den genannten Zeitraum 2019 betrug 31,97 Euro. Somit wurden Dr. Stefan Traeger insgesamt 12.512 und Hans-Dieter Schumacher 9.384 Performance Shares vorläufig zugeteilt (Tranche 2019). Für jede Tranche werden langfristige Erfolgsziele vereinbart, deren Erreichen jeweils nach Ablauf der vierjährigen "Performance-Periode" gemessen wird. Für die 2019 vorläufig zugeteilten Performance Shares erfolgt die Messung der Erreichung der Erfolgsziele Anfang 2023. G07

G07 Mehrjährige variable Vergütung

Die Berechnung des ROCE und des relativen TSR erfolgt nach der im Glossar auf Seite 224 beschriebenen Methode. Auch hier gilt, dass der Maßstab für die Bestimmung des Zielerreichungsgrades nicht linear verlaufen muss. T06

T06 Erfolgsziele und ihre Gewichtung für die Tranche 2019 der Performance Shares

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Ziele Zielerreichung 100 Prozent Zielerreichung 50 Prozent Zielerreichung 150 Prozent Gewichtung
Return on Capital Employed - ROCE 16 % durchschnittlich über die Performance-Periode 11 % durchschnittlich über die Performance-Periode 21 % durchschnittlich über die Performance-Periode 30 %
Relativer Total Shareholder Return - TSR Outperformance der Jenoptik-Aktie gegenüber dem TecDax 5 % Underperformance der Jenoptik-Aktie gegenüber dem TecDax i.H.v. minus 20 % Outperformance der Jenoptik-Aktie gegenüber dem TecDax 30 % 70 %

In Abhängigkeit von dem Zielerreichungsgrad ermittelt sich nach Ablauf der vierjährigen Performance Periode die Anzahl der final zuzuteilenden Performance Shares. Deren Anzahl ist auf das Eineinhalbfache der vorläufig zugeteilten Performance Shares begrenzt ("Zuteilungscap"). Bei einer Zielerreichung von weniger als 50 Prozent entfällt der Anspruch auf finale Zuteilung von Performance Shares.

Die Zahl der final zugeteilten Performance Shares wird mit dem VWAP der Jenoptik-Aktie an den zwanzig Handelstagen nach der Bekanntgabe der vorläufigen Jahreszahlen für das letzte Geschäftsjahr der Performance Periode multipliziert. Der sich so ergebende Betrag wird nach der Feststellung des Jahresabschlusses in bar ausgezahlt. Der Auszahlungsbetrag ist auf maximal 200 Prozent des Ausgangswertes, also bei Dr. Stefan Traeger auf 800 TEUR und bei Hans-Dieter Schumacher auf 600 TEUR, begrenzt ("Auszahlungscap").

Die Funktionsweise der Vergütung mit Performance Shares ist zusammenfassend wie folgt:

Jahr 1: Vereinbarung eines Erfolgsziels für die Tranche des Jahres 1 ("Tranche 1") mit dem Vorstandsmitglied; vorläufige Zuteilung von Performance Shares für die Tranche 1; Ermittlung der vorläufigen Anzahl durch Division des Ausgangswertes durch einen im Jahr 1 ermittelten VWAP.

Jahr 1 - 4: Performance Periode für die Tranche 1.

Jahr 5: Messung der Zielerreichung, daraus Ermittlung der Zahl der final zuzuteilenden Performance Shares für die Tranche 1 unter Beachtung des Zuteilungscaps; Multiplikation dieser finalen Anzahl mit einem im Jahr 5 ermittelten VWAP. Auszahlung dieses Betrags unter Beachtung des Auszahlungscaps an das Vorstandsmitglied.

Im Falle der Beendigung der Vorstandstätigkeit werden noch nicht final, sondern nur vorläufig zugeteilte Performance Shares nicht vorzeitig final zugeteilt und ausgezahlt, sondern entsprechend der regulären Verfahrensweise zum Ende der jeweiligen Performance Periode in Abhängigkeit der Zielerreichung bewertet, zugeteilt und sodann ausgezahlt. Im Falle der Beendigung des Dienstverhältnisses durch die JENOPTIK AG aus einem von dem Vorstandsmitglied zu vertretenden wichtigen Grund verfallen sämtliche vorläufig zugeteilten Performance Shares, für die die Performance Periode noch nicht abgelaufen ist, ersatz- und entschädigungslos.

Dr. Stefan Traeger und Hans-Dieter Schumacher haben keinen Anspruch auf Zahlung von Überbrückungsleistungen nach ihrem Ausscheiden. Auch wurde mit ihnen kein Kündigungsrecht für den Fall eines Kontrollwechsels vereinbart.

III. Änderungen des Vergütungssystems ab 2020

Mit Wirkung ab 1. Januar 2020 wurde die Zielmetrik der einjährigen variablen Vergütung des Vorstands, der Tantieme, angepasst. Danach sind 30 Prozent der Tantieme zu 100 Prozent erreicht, wenn das Umsatzwachstum aus der vom Aufsichtsrat verabschiedeten Jahresplanung für den Jenoptik-Konzern für das betreffende Jahr erreicht wird. 10 Prozent der Tantieme sind zu 100 Prozent erreicht, wenn ein bestimmter, auf neue Akquisitionen entfallender Umsatz erreicht wird. 40 Prozent der Tantieme bemessen sich nach der in der Jahresplanung enthaltenen EBITDA-Marge. Das bisherige Free-Cashflow-Ziel, das nach wie vor 20 Prozent der Tantieme ausmacht, wird durch ein Ziel ersetzt, das zu 100 Prozent erreicht ist, wenn das Verhältnis von Free Cashflow zum EBITDA des betreffenden Jahres (sogenannte "Cash-Conversion-Rate") den sich aus der vom Aufsichtsrat verabschiedeten Jahresplanung ergebenden Wert erreicht. Außer bei dem Akquisitionsziel bleiben ungeplante Beträge aus Akquisitionen oder Desinvestitionen von Unternehmen oder Unternehmensteilen bei der Zielabrechnung unberücksichtigt.

Im Zuge der am 29. Juli 2019 vom Aufsichtsrat beschlossenen Wiederbestellung von Dr. Stefan Traeger als Vorstandsvorsitzender für den Zeitraum vom 1. Juli 2020 bis zum Ablauf des 30. Juni 2025 wurde das Vergütungssystem des Vorstands mit Wirkung ab 1. Juli 2020 in weiteren Punkten angepasst. Für den Fall einer Ablehnung des Vergütungssystems und / oder des Vergütungsberichts durch die Hauptversammlung verpflichten sich die Mitglieder des Vorstands, in Gespräche über eine Anpassung des Vergütungssystems einzutreten. Daneben wurde ein Recht der Gesellschaft auf Rückzahlung der mehrjährigen variablen Vergütung (sogenannter Clawback) vereinbart, falls sich nach deren Auszahlung innerhalb von drei Jahren herausstellt, dass einer der testierten und festgestellten Konzernabschlüsse während der vierjährigen Performance-Periode objektiv fehlerhaft war und daher nach den relevanten Rechnungslegungsvorschriften nachträglich korrigiert werden musste.

Mit Dr. Stefan Traeger wurde eine Anpassung der Vergütungshöhe wie folgt vereinbart:

T07 Vergütung Dr. Stefan Traeger

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in TEUR Fixum Tantieme (bei 100% Zielerreichung und Multiplikator von 1,0) Ausgangswert Performance Shares
Seit Mai 2017 600,0 300,0 400,0
ab Juli 2020 650,0 320,0 430,0
ab Juli 2023 700,0 340,0 460,0

Individualisierte Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder

Die Tabellen T08 und T09 beinhalten die im abgelaufenen Geschäftsjahr gewährten Vergütungsbestandteile für Dr. Stefan Traeger und Hans-Dieter Schumacher. In den Übersichten wird dabei zwischen den sechs Komponenten Festvergütung, Nebenleistungen, erfolgsabhängiger variabler Vergütung mit einjähriger (Tantieme) und mehrjähriger Bemessungsgrundlage (Performance Shares) und Versorgungsaufwand unterschieden.

T08 Vorstandsvergütung - Gewährte Zuwendungen

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Dr. Stefan Traeger
Vorsitzender des Vorstands
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2019 2018
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in EUR Tatsächlich Mindestens 100

%
Maximal
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Festvergütung 600.000 600.000 600.000 600.000 600.000
Nebenleistungen 18.034 18.034 18.034 18.034 14.956
Summe 618.034 618.034 618.034 618.034 614.956
Einjährige variable Vergütung 185.752 0 300.000 600.000 521.664
Mehrjährige variable Vergütung 376.248 0 400.000 800.000 324.274
davon Performance Shares 2019 (Performance Periode bis 2022) 376.248 * 0 400.000 800.000 0
davon Performance Shares 2018 (Performance Periode bis 2021) 0 * 0 0 0 324.274
davon bei LTI Dividenden auf ausstehende LTI Tranchen n. a. n. a. n. a. n. a. n. a.
Summe 1.180.034 618.034 1.318.034 2.018.034 1.460.894
Versorgungsaufwand 200.000 200.000 200.000 200.000 200.000
Gesamtvergütung 1.380.034 818.034 1.518.034 2.218.034 1.660.894

* beizulegender Zeitwert im Zeitpunkt der vorläufigen Zuteilung

T08 Vorstandsvergütung - Gewährte Zuwendungen

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Hans-Dieter Schumacher
Mitglied des Vorstands
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2019 2018
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in EUR Tatsächlich Mindestens 100

%
Maximal
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Festvergütung 450.000 450.000 450.000 450.000 437.500
Nebenleistungen 18.390 18.390 18.390 18.390 18.337
Summe 468.390 468.390 468.390 468.390 455.837
Einjährige variable Vergütung 123.834 0 200.000 400.000 347.776
Mehrjährige variable Vergütung 301.552 19.366 319.366 619.366 257.868
davon Performance Shares 2019 (Performance Periode bis 2022) 282.186 * 0 300.000 600.000 0
davon Performance Shares 2018 (Performance Periode bis 2021) 0 * 0 0 0 243.217
davon bei LTI Dividenden auf ausstehende LTI Tranchen 19.366 19.366 19.366 19.366 14.651
Summe 893.776 487.756 987.756 1.487.756 1.061.481
Versorgungsaufwand 160.000 160.000 160.000 160.000 160.000
Gesamtvergütung 1.053.776 647.756 1.147.756 1.647.756 1.221.481

* beizulegender Zeitwert im Zeitpunkt der vorläufigen Zuteilung

T09 Vorstandsvergütung - Zufluss

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Dr. Stefan Traeger Hans-Dieter Schumacher
Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands
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in EUR 2019 2018 2019 2018
--- --- --- --- ---
Festvergütung 600.000 600.000 450.000 437.500
Nebenleistungen 18.034 14.956 18.390 18.337
Summe 618.034 614.956 468.390 455.837
Einjährige variable Vergütung 521.664 200.000 347.776 235.330
Mehrjährige variable Vergütung 0 0 0 0
Summe 1.139.698 814.956 816.166 691.167
Versorgungsaufwand 200.000 200.000 160.000 160.000
Gesamtvergütung 1.339.698 1.014.956 976.166 851.167

Nach dem Grad der Zielerreichung für die Tantieme (siehe Tabelle T05) und bei Annahme des vom Personalausschuss empfohlenen Multiplikators von 0,95 beträgt die variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2019 vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats für Dr. Stefan Traeger 185,8 TEUR in bar und für Hans-Dieter Schumacher 123,8 TEUR in bar. Für die Tranche 2019 wurden Dr. Stefan Traeger 12.512 und Hans-Dieter Schumacher 9.384 Performance Shares vorläufig zugeteilt. Ob und in welcher Höhe die in 2019 vorläufig zugeteilten Performance Shares final zugeteilt und in bar ausgezahlt werden können, entscheidet sich Anfang 2024 in Abhängigkeit von der Erreichung der 2019 vereinbarten mehrjährigen Ziele (Grafik G07).

Weitere Angaben zur anteilsbasierten Vergütung mittels Performance Shares / virtueller Aktien sind im Anhang unter Punkt 5.20 ab Seite 186 aufgeführt. Wir betrachten diese ebenfalls als Bestandteil dieses Vergütungsberichts.

Vergütungssystem des Aufsichtsrats

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält für seine Tätigkeit eine feste jährliche Vergütung in Höhe von 40 TEUR. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrags.

Zusätzlich erhält jedes Mitglied eines Ausschusses eine jährliche Vergütung in Höhe von 5 TEUR pro Jahr. Der Ausschussvorsitzende erhält das Doppelte dieses Betrages. Die jährliche Vergütung für Mitglieder des Prüfungsausschusses, deren Tätigkeit mit einem besonders hohen Arbeits- und Zeitaufwand verbunden ist, beträgt 10 TEUR. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das Eineinhalbfache dieses Betrages. Für die Mitgliedschaft in Ausschüssen, die im Geschäftsjahr nicht getagt haben, wird keine Vergütung gezahlt. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat oder einem Ausschuss angehört haben, erhalten eine zeitanteilige Vergütung. Sämtliche vorgenannten Vergütungen sind nach Ablauf des Geschäftsjahres zahlbar.

Für die Teilnahme an einer Sitzung erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats ein Sitzungsgeld in Höhe von 1 TEUR. Bei der Teilnahme an Telefonkonferenzen wird die Hälfte dieses Betrages gezahlt. Entsprechendes gilt bei mehreren Sitzungen an einem Tag ab der zweiten Sitzung. Nachgewiesene Auslagen, die im Zusammenhang mit einer Sitzung stehen, werden zusätzlich zu dem Sitzungsgeld, bei inländischen Sitzungen begrenzt auf einen Betrag von 1 TEUR, erstattet. Die JENOPTIK AG erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern zusätzlich eine etwaige auf ihre Vergütung entfallende Umsatzsteuer.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind in eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung einbezogen. Diese enthält die vertragliche Verpflichtung, einen Selbstbehalt in Höhe von 10 Prozent des Schadens je Schadensfall zu tragen, maximal jedoch für sämtliche Schadensfälle pro Jahr in Höhe von 150 Prozent der Festvergütung des betreffenden Aufsichtsratsmitglieds.

Im Geschäftsjahr 2019 wurden für die im Januar 2020 zu zahlende Festvergütung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse 758,4 TEUR (brutto, nach Steuereinbehalt gemäß § 50a Abs. 1 Nr. 4 EStG) als Verbindlichkeiten passiviert. Jenoptik hat keine sonstigen Vergütungen oder Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen, insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen, an die Mitglieder des Aufsichtsrats gezahlt.

Grundlagen des Konzerns

Konzernstruktur

Rechtliche und organisatorische Struktur

Die JENOPTIK AG mit Hauptsitz in Jena übernimmt als Corporate Center für die Unternehmensgruppe übergeordnete Funktionen wie die strategische Unternehmensentwicklung und das Innovationsmanagement sowie zentrale Aufgaben in den Bereichen Controlling, Corporate Development (Strategy, Mergers & Acquisitions, Innovation), Corporate Real Estate Management, Finanzen, Interne Revision, Investor Relations & Sustainability, Kommunikation und Marketing, Personal, Rechnungswesen, Recht & IP, Compliance & Risk Management, Steuern und Treasury. Darüber hinaus sind hier die Zentralfunktionen IT & Datensicherheit, Einkauf, Sicherheit sowie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz gebündelt.

Das operative Geschäft von Jenoptik ist auf den photonischen Wachstumsmarkt ausgerichtet. Dieser soll laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens MarketsandMarkets von 2018 bis 2023 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 7,0 Prozent aufweisen. Seit 1. Januar 2019 wird das photonische Geschäft in den drei Divisionen Light & Optics (OEM-Geschäft), Light & Production (Industriekundengeschäft) und Light & Safety (Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern) zusammengefasst. Diese drei Divisionen bauen auf gemeinsamen Kernkompetenzen der Photonik auf. Dazu zählt Know-how rund um Optik, Sensorik über Imaging, Robotik bis hin zur Datenanalyse. Die Aktivitäten, die auf mechatronischen Technologien beruhen, laufen unter der Marke VINCORION. VINCORION wird als eigenständige Beteiligung von Jenoptik geführt. Mit dieser neuen, nach einem ähnlichen Markt- und Kundenverständnis anhand gleicher Geschäftsmodelle aufgestellten Organisationsstruktur haben wir unsere Markt- und Kundenorientierung weiter verbessert.

Die drei photonischen Divisionen und VINCORION stellen die Segmente im Sinne von IFRS 8 dar. G10

G10 Organisationsstruktur des Jenoptik-Konzerns seit dem 1. Januar 2019

Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2019 die rechtliche Verschmelzung der JENOPTIK SSC GmbH (vormals Shared Service Center) auf die JENOPTIK AG abgeschlossen. In der Division Light & Optics erfolgte die rechtliche Zusammenführung der JENOPTIK Laser GmbH (Jena), der JENOPTIK Polymer Systems GmbH (Standorte Triptis, Berlin und Mühlhausen), der JENOPTIK Diode Lab GmbH (Berlin) sowie des Geschäftsbereiches Sensorik der JENOPTIK Advanced Systems GmbH (am Standort Jena) in der JENOPTIK Optical Systems GmbH.

In den letzten Jahren hat Jenoptik das internationale Geschäft und die damit verbundenen Strukturen weiter ausgebaut. Unter der Führung der US-Holding am Standort Jupiter, Florida, erfolgt die Steuerung der Gesamtstrategie und die Koordination der Finanzaktivitäten für den amerikanischen Markt. 2018 verabschiedete Jenoptik eine neue Organisationsstruktur für Asien, mit der die komplexen Unternehmensstrukturen vereinfacht und die Zuständigkeiten klarer definiert wurden. Die administrativen Funktionen für Gesamt-Asien wurden von Singapur, dem bisherigen regionalen Asien-Hauptsitz, an den Standort Shanghai, China, verlagert. In Europa werden die operativen Geschäfte aus Deutschland heraus über die Hauptstandorte geführt.

Wesentliche Standorte

Jenoptik ist in über 80 Ländern weltweit vertreten, davon in 18 mit direkter Präsenz, zum Beispiel mit eigenen Gesellschaften, Beteiligungen oder Zweigniederlassungen. Produktionsschwerpunkt des Konzerns ist Deutschland, gefolgt von den USA. Am Hauptsitz des Konzerns in Jena sind vor allem die photonischen Aktivitäten der Divisionen Light & Optics sowie Light & Production beheimatet. Weitere größere deutsche Standorte sind Wedel bei Hamburg, Essen und Altenstadt in Bayern (VINCORION), Monheim bei Düsseldorf (Light & Safety), Villingen-Schwenningen (Light & Production) sowie Dresden, Berlin und Triptis (Light & Optics).

Außerhalb Deutschlands unterhält Jenoptik Standorte in China, Frankreich, Großbritannien, Kanada, der Schweiz und in den USA. Darüber hinaus ist der Konzern in Algerien, Australien, Brasilien, Indien, Japan, Korea, Mexiko, den Niederlanden, Singapur und Tschechien mit Tochtergesellschaften oder Zweigniederlassungen vertreten. G11

G11 Wesentliche Standorte des Jenoptik-Konzerns

Stand: Dezember 2019

Geschäftsmodell und Märkte

Jenoptik ist ein international agierender Technologie-Konzern und mit dem überwiegenden Teil seines Leistungsspektrums im Photonik-Markt tätig. Photonik umfasst die Grundlagen sowie Anwendungsfelder von optischen Verfahren und Technologien, die sich mit der Erzeugung, Übertragung, Formung und Messung von Licht befassen. Mit steuerbaren Lichtquellen wie LED und Laser sowie passenden optischen Vorrichtungen und Sensorik lassen sich Daten übertragen, Materialien analysieren, mikrooptische Bauelemente realisieren und berührungsfreie Präzisionsmessungen durchführen. Roboterautos, die sich selbstständig zurechtfinden müssen, sind ohne LiDAR-Technik kaum vorstellbar. Darüber hinaus wird gepulste Lasertechnik verwendet, wenn beispielsweise Satellitenkonstellationen mit Hochgeschwindigkeit Daten austauschen. Dabei werden die besonderen physikalischen Eigenschaften von Lichtquanten (Photonen) anstelle von Elektronen genutzt und auch Optik und Elektronik kombiniert. Unter der Marke VINCORION bietet der Konzern darüber hinaus mechatronische Lösungen an.

Zu den Schlüsselmärkten zählen vor allem Halbleiterausrüstung, Medizintechnik, Automotive und Maschinenbau, Verkehr, Luftfahrt sowie Sicherheits- und Wehrtechnik. Als Lieferant von innovativen Investitionsgütern für diese Märkte ist Jenoptik vorrangig Partner von Industrieunternehmen. Unser Angebot umfasst OEM- bzw. Standardkomponenten, Module und Subsysteme bis hin zu komplexen Systemen und Produktionsanlagen für verschiedene Branchen. Auch umfassende Gesamtlösungen und komplette Betreibermodelle gehören zum Leistungsspektrum. Neben Industriekunden zählen vor allem in der Division Light & Safety sowie bei VINCORION auch öffentliche Auftraggeber zu den Kunden, zum Teil auch indirekt über Systemintegratoren.

Mit dem Produktportfolio konkurriert Jenoptik mit zahlreichen international agierenden Unternehmen, die sich nicht selten auf nur einen bzw. wenige der genannten Produktbereiche und Märkte spezialisiert haben. Die unterschiedlichen Leistungsangebote sind nur bedingt vergleichbar und erschweren daher auch konkrete Marktanteilsschätzungen.

Für Jenoptik nimmt Forschung und Entwicklung eine Schlüsselstellung ein. Kooperationen und Auftragsentwicklungen führen zu Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen entlang der Wertschöpfungskette. Unsere technologieintensiven Produkte und Systeme entstehen oft in enger Zusammenarbeit mit Kunden. Das zeigen zum Beispiel die Kosten für Entwicklungen im Kundenauftrag 2019 von 20,4 Mio Euro. Voraussetzung für die Kooperationen sind gegenseitiges Vertrauen und das Wissen um die Bedürfnisse der Partner. Eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Die Jenoptik-Divisionen

Light & Optics

Die Division Light & Optics ist ein weltweit aktiver OEM-Anbieter von Lösungen und Produkten, die auf photonischen Technologien basieren. Jenoptik bietet hier ein breites Leistungsspektrum und vereint dabei umfassendes Fachwissen aus Optik, Lasertechnik, digitaler Bildverarbeitung, Optoelektronik und Software. Unsere Systeme, Module und Komponenten helfen den Kunden, ihre Herausforderungen mithilfe photonischer Technologien optimal zu meistern. Zu den Kunden gehören Anlagen- und Maschinenbauer, Gerätehersteller und forschende Institute. Als photonisches Hightech-Unternehmen kann Jenoptik als OEM-Partner die Kunden mit einem eigenen Technologieportfolio von der Entwicklung bis zur Serienfertigung unterstützen.

Im Bereich Semiconductor & Advanced Manufacturing entwickelt und produziert Jenoptik optische und mikrooptische Systeme sowie Präzisionskomponenten mit höchsten Qualitätsansprüchen. Diese umfassen komplette Systeme und Module bis hin zu speziellen optischen Komponenten und kundenspezifischen Lösungen für Wellenlängen vom fernen Infrarot (IR) bis zum Deep-Ultraviolet-Bereich (DUV). Der Konzern entwickelt und fertigt Mikrooptiken, unter anderem zur Strahlformung, die beispielsweise in der Halbleiterausrüstungsindustrie sowohl im Lithografie- als auch im Inspektionsbereich zum Einsatz kommen. Mit ihren optischen und mikrooptischen Lösungen erschließt sich Jenoptik zudem weiteres Wachstumspotenzial im Umfeld der Digitalisierung, zum Beispiel im Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie. Darüber hinaus werden auch die Märkte für Lasermaterialbearbeitung sowie Sicherheits- und Verteidigungstechnik adressiert.

Im Bereich Biophotonics konzentriert sich die Division auf Applikationen für Bio-Imaging und Laser-basierte Therapie. Auf Basis ihrer Kernkompetenzen von Laser- und LED-basierten Strahlquellen über optische Komponenten und Module bis hin zu Sensorik, digitaler Bildverarbeitung und Systemintegration entwickelt die Division Light & Optics OEM-Lösungen und Produkte für die Medizintechnik / Life-Science-Branche.

Unsere Dioden- und Festkörperlaser werden in den Bereichen Augenheilkunde, Dermatologie und Chirurgie eingesetzt und an nationale und internationale Medizintechnikunternehmen geliefert. Darüber hinaus entwickelt und produziert der Konzern optische und optoelektronische Komponenten zur digitalen Bildverarbeitung sowie Mikroskopkameras für Anwendungen im medizinischen Bereich.

Ein neues Produktkonzept für die Bereiche Diagnostik und Analytik ist die nach Kundenwunsch konfigurierbare Technologieplattform JENOPTIK SYIONS für die digitale Bildverarbeitung und -analyse. Kunden können hier verschiedene Imaging-Technologien und vordefinierte Module nutzen, um ihre "Time-to-Market"-Prozesse zum Beispiel in wissenschaftlichen und klinischen Labors zu verkürzen. Die flexible miniaturisierte digitale Plattform kann für diverse Bio-Imaging-Anwendungen angepasst werden.

Für den Bereich Industrial Solutions bietet Jenoptik optoelektronische Hochleistungskomponenten und -module sowie integrierte Lösungen, die je nach Bedarf Optik, Lasertechnik, Sensorik und digitale Bildverarbeitung kombinieren. Der Fokus liegt hier auf Anwendungen in den Bereichen Industrieautomation und Automotive & Mobility. Neben komplexen Komponenten für Head-up-Displays, Objektiven für Fahrerassistenzsysteme, laseroptischen Systemen für Partikelsensoren sowie Polymeroptiken für Machine-Vision-Anwendungen werden auch Komponenten für Augmented-Reality-Anwendungen hergestellt. Im Bereich der Industrielaser für die Materialbearbeitung ist Jenoptik in der gesamten Laser-Wertschöpfungskette präsent. Die sensorischen Produkte umfassen Infrarot-Kamerasysteme und Laser-Distanzmessgeräte. Einsatz finden sie in der Automatisierungstechnik, der Sicherheitstechnik und der militärischen Aufklärung.

Regionale Absatzschwerpunkte der Division liegen in Europa und Nordamerika sowie zunehmend auch in der Region Asien / Pazifik. Die Kernmärkte, in denen Jenoptik spezielle Marktsegmente besetzt, sind Halbleiterausrüstung, Medizintechnik / Life Science, Informations- und Kommunikationstechnologie, Show- und Entertainment, Automotive, Industrieautomation sowie die Verteidigungs- und Sicherheitstechnik. Zu den Wettbewerbern der Division Light & Optics gehören unter anderem MKS / Newport, Excelitas / Qioptiq und Berliner Glas.

Light & Production

Die Division Light & Production ist ein weltweit agierender Spezialist in der Optimierung von Fertigungsprozessen. Mit langjähriger Erfahrung und Know-how im Bereich industrieller Messtechnik und optischer Inspektion, laserbasierter Materialbearbeitung und hochflexibler roboterbasierter Automatisierung entwickelt die Division Fertigungslösungen für die Kunden aus den Branchen Automotive, Luft- und Raumfahrt und anderen Fertigungsindustrien. Damit unterstützt Jenoptik Industriekunden dabei, ihre Produktionsprozesse durch den Einsatz optischer und photonischer Technologien effektiver und effizienter zu gestalten.

Zum Portfolio gehört hochpräzise berührende und berührungslose Fertigungsmesstechnik mit einer Auflösung im Nanometerbereich für die pneumatische, taktile oder optische Prüfung von Rauheit, Kontur, Form und die Bestimmung von Dimensionen in jeder Phase des Fertigungsprozesses sowie im Messraum. Umfassende Dienstleistungen wie Beratung, Schulung und Service inklusive langfristiger Wartungsverträge runden das Metrology-Angebot ab. Mit der Übernahme der OTTO Vision Technology GmbH und der OVITEC GmbH im September 2018 stärkte der Jenoptik-Konzern sein Leistungsangebot an innovativen Metrology-Lösungen, zum Beispiel für die 3D-Inspektion, und baute seine Marktstellung als Systemanbieter für Fertigungsmesstechnik sowie Anwendungen der industriellen Bildverarbeitung weiter aus.

Darüber hinaus entwickelt Light & Production 3D-Lasermaschinen, die im Zuge der Prozessoptimierung und Automatisierung in Fertigungslinien der Kunden integriert werden. Diese dienen der Bearbeitung von Kunststoffen, Metallen und Leder mit hoher Geschwindigkeit und konturgenau und somit effizient und präzise. Im Sommer 2018 erwarb Jenoptik das kanadische Unternehmen Prodomax. Ähnlich wie die 2017 akquirierte Five Lakes Automation (FLA) plant und konzipiert Prodomax automatisierte Produktionslinien und integriert diese in die Fertigungsumgebung des Kunden. Services und Produkte rund um die Themen Prozess Engineering und Implementierung umfassen Anlagenlayout, Simulation, Maschinen-Steuerung und Software-Design, Robot-Handling-Systeme sowie Transportvorrichtungen. Mit der Übernahme hat Jenoptik die Position als Komplettanbieter von automatisierten Fertigungslösungen ausgebaut und kann jetzt nicht nur "Stand-alone"-Laseranlagen, sondern komplette Prozesslösungen aus einer Hand anbieten.

Die Division Light & Production ist weltweit aktiv und verfügt neben Deutschland auch über Entwicklungs- und Produktionsstätten in den USA, Kanada, Frankreich, China und seit kurzem auch in Spanien. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Vertriebs- und Service-Niederlassungen auf drei Kontinenten. Die Division ist daher in den Zentren der globalen Automobil- und Automobilzulieferindustrie in Europa, Nordamerika und Asien präsent. Unternehmen wie Marposs, Mahr oder Vici Vision stehen im Wettbewerb mit den Jenoptik-Messtechnik-Aktivitäten, zum Beispiel Trumpf oder Prima Power mit dem Laseranlagen-Geschäft und Unternehmen wie Centerline Automation in Kanada und Serra in Spanien mit dem Automations-Geschäft.

Light & Safety

Die Division Light & Safety ist in vier Geschäftsfeldern aktiv: Verkehrsüberwachung, zivile Sicherheit, Mautkontrolle und Überwachung von Umweltparametern. Für öffentliche Kunden entwickelt, produziert und vertreibt Jenoptik hier verschiedene Komponenten, Systeme und Dienstleistungen, mit denen die Einhaltung geltender Vorschriften im Straßenverkehr kontrolliert und somit die Straßen weltweit sicherer gemacht werden. Zum Produktportfolio gehören Systeme rund um den Straßenverkehr wie Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen und spezielle Lösungen zur Ermittlung anderer Verkehrsverstöße. Zusätzliche Expertise besteht in der Messung von Durchschnittsgeschwindigkeiten (Section Control) und der automatisierten Kennzeichenerfassung (ANPR), einschließlich Applikationen für die Polizei. Um die Erkennungsrate der Kennzeichenerfassung mittels ANPR-Kameras zu verbessern, nutzt die Division sogenannte künstliche Intelligenz bzw. computerbasierte Algorithmen. Jenoptik bietet damit integrierte Lösungen für die öffentliche Sicherheit und künftige "Smart Cities".

Bei Dienstleistungen rund um die Verkehrsüberwachung deckt Jenoptik die gesamte begleitende Prozesskette ab - von der Systementwicklung über den Aufbau und die Installation der Überwachungsinfrastruktur bis zur Aufnahme der Verstoßbilder und deren automatisierte Weiterverarbeitung.

Jenoptik hat zur technischen Weiterentwicklung der Mautkontrolle in Deutschland beigetragen. Der Konzern bietet hierfür innovative Mautkontrollsäulen, die verschiedene digitale Sensortechnologien wie Stereobildverarbeitung und Achsdetektion in einem System vereinen.

Auch in der Division Light & Safety wird die regionale Ausrichtung vorrangig durch die Kunden bestimmt. Jenoptik hat weltweit über 30.000 Geräte im Einsatz. Wettbewerber sind hier beispielsweise Redflex, die Sensys Gatso Group, Safran oder Vitronic.

Die Verkehrssicherheitsanlagen werden in Deutschland von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig geprüft und zertifiziert und erhalten damit einen Nachweis für die Messgenauigkeit. Lieferungen ins Ausland unterliegen der Kontrolle nationaler Institute, wobei in verschiedenen Ländern auch die deutsche PTB-Prüfbescheinigung oder Zulassungen anderer namhafter europäischer Zulassungsbehörden ganz oder teilweise anerkannt werden. Da alle Unternehmen diese Verfahren durchlaufen müssen, stellen sie maßgebliche Markteintrittsbarrieren für potenzielle Anbieter dar.

VINCORION

VINCORION entwickelt, produziert und vertreibt mechatronische Produkte für zivile und militärische Märkte, insbesondere für den Sicherheits- und Verteidigungsbereich, die Luftfahrt sowie die Bahn- und Transportindustrie. Das Portfolio reicht von einzelnen Baugruppen, die von den Kunden in deren Systeme integriert werden, bis hin zu kompletten Systemen und Endprodukten. Die Kompetenzfelder sind Energiesysteme, Antriebsund Stabilisierungssysteme sowie Luftfahrt-Systeme. Die Betreuung der Produkte über die meist langjährigen Nutzungsphasen wird durch einen entsprechenden Kundendienst abgesichert. Zu den Produkten zählen dieselelektrische Aggregate, elektrische Maschinen wie Generatoren, Elektromotoren oder Umformer, Leistungselektronik, Heiz- und Liftsysteme sowie Rettungswinden und Radome. Diese werden eingesetzt in Antriebs-, Stabilisierungs- und Energiesystemen für militärische und zivile Fahrzeug-, Bahn- und Flugzeugausrüstungen.

VINCORION ist Ausrüster großer Systemhäuser wie beispielsweise Krauss-Maffei Wegmann oder Rheinmetall in Deutschland, Airbus (Frankreich / Deutschland), BAE Systems (Großbritannien) oder Raytheon (USA) bzw. beliefert staatliche Endkunden auch direkt. Mit der Sicherheits- und Wehrtechnik sowie im Bereich der Luftfahrt- und Bahnausrüstung ist VINCORION damit Geschäftspartner von nationalen und internationalen Kunden, wobei die Endprodukte oft durch die belieferten Systemhäuser weltweit exportiert werden. Viele der Komponenten und Subsysteme werden speziell im Auftrag von Kunden entwickelt. Künftig werden jedoch auch neue eigenentwickelte Produkte wie die beheizbare Bodenplatte für Flugzeuge und die elektrische Rettungswinde für Helikopter für Wachstum sorgen. Das Geschäft ist vorwiegend langfristig ausgerichtet und unterliegt strengen Sicherheits-, Zertifizierungs- und Exportkontrollanforderungen. Die Plattformen wie der Leopard 2 Panzer und das Patriot-Raketenabwehrsystem, in denen die Systeme eingesetzt werden, sind oft über viele Jahre und Jahrzehnte im Einsatz. Wichtig werden dadurch auch das Ersatzteilgeschäft und Modernisierungsvorhaben. Der Konzern konkurriert oft nur im Bereich einzelner Produktgruppen mit anderen Marktteilnehmern. Zu den Wettbewerbern von VINCORION gehören unter anderem Moog, UTC Aerospace Systems oder Meggitt.

Weiterführende Informationen zur Entwicklung der Branchen und Märkte siehe Konzernlagebericht

Ziele und Strategien

Strategische Ausrichtung des Konzerns

Der Jenoptik-Konzern ist mit dem überwiegenden Teil seines Leistungsangebots, wie im Kapitel "Geschäftsmodell und Märkte" beschrieben, im Photonik-Markt tätig. Als sogenannte "Enabler"-Technologien verfügen die hochpräzisen, flexiblen Methoden und Verfahren der Photonik über eine große wirtschaftliche Hebelwirkung und werden somit weiterhin einen wachsenden Anteil an der industriellen Wertschöpfung haben. Dabei können unsere Lösungen zu einer höheren Effizienz und Präzision der Produkte unserer Kunden sowie zu einer besseren Umweltverträglichkeit und mehr Nachhaltigkeit beitragen.

Im Mittelpunkt unserer 2018 eingeführten Strategie 2022 steht die Konzentration auf die Kernkompetenzen Licht und Optik. Mit einer stärkeren Ausrichtung auf photonische Wachstumsmärkte wollen wir uns in den kommenden Jahren zu einem fokussierten und global aufgestellten Photonik-Unternehmen entwickeln. Bei der Realisierung der Strategie setzt Jenoptik neben der Fokussierung auf die Bausteine Internationalisierung und Innovation.

Um die Wachstumsstrategie umzusetzen,

fokussieren wir uns auf unsere Kernkompetenzen auf dem Gebiet der Photonik,
reorganisieren und vereinfachen wir unsere Geschäftsstruktur,
betreiben wir ein aktives Portfoliomanagement mit Blick auf ergänzende Zukäufe sowie transformatorische Akquisitionen und selektive Desinvestitionen,
arbeiten wir konsequent an der weiteren Internationalisierung, verbunden mit einer höheren Wertschöpfungstiefe und Kundennähe in unseren Schwerpunktregionen,
investieren wir verstärkt in Forschung und Entwicklung, bauen unsere System- und Applikationskompetenz aus und entwickeln uns dabei zum Lösungsanbieter,
treiben wir einen aktiven Kulturwandel im Unternehmen voran und
stärken kontinuierlich weiter unsere Finanzkraft.

Fokussierung

Bei unseren Aktivitäten im Markt für photonische Technologien nehmen die Anwendungsfelder Informationsverarbeitung, intelligente Fertigungsprozesse, Sensorik, Messtechnik sowie Biophotonik einen Schwerpunkt ein. Dies sind für uns Märkte, die sich nicht nur durch Wachstum, sondern auch durch technologisches Differenzierungspotenzial auszeichnen. Jenoptik profitiert dabei weiterhin von den globalen Trends Digitalisierung, Gesundheit, Mobilität & Effizienz, Infrastruktur sowie Sicherheit und etabliert sich zunehmend als strategischer Systempartner internationaler Kunden, mit denen gemeinsam zukunftsweisende Lösungen gestaltet werden.

Mit der im Geschäftsjahr 2019 in Kraft getretenen neuen Organisationsstruktur haben wir unsere Markt- und Kundenorientierung weiter verbessert. Die Aktivitäten innerhalb unserer bisherigen Segmente wurden neu geordnet und das operative Geschäft nach einem ähnlichen Markt- und Kundenverständnis anhand gleicher Geschäftsmodelle zusammengefasst. Dies hilft, unsere Produkte und Lösungen noch näher am Kunden zu positionieren und eröffnet uns bessere Wachstumschancen. Unsere drei photonischen Divisionen "Light & Optics", "Light & Production" sowie "Light & Safety" bauen auf einem umfassenden Know-how rund um Optik, Sensorik, Imaging, Robotik, Datenanalyse und Mensch-Maschine-Schnittstellen auf. Mit unseren mechatronischen Aktivitäten unter der Marke VINCORION adressieren wir unabhängig vom Rest des Konzerns Kunden aus der Luftfahrt und Verteidigungsindustrie. G12

G12 Strategie des Jenoptik-Konzerns

Fokussierung bedeutet für uns nicht nur die Ausrichtung auf unsere Kernkompetenzen, sondern auch, Strukturen zu vereinfachen und das Unternehmen agiler zu machen. 2019 wurden beispielsweise die Holding und das Shared-Service-Center (SSC) organisatorisch und rechtlich zusammengelegt. Darüber hinaus wurden alle wesentlichen deutschen Legaleinheiten der Division Light & Optics in einer Gesellschaft zusammengeführt. Entscheidungsprozesse sowie Verantwortung wurden somit weiter dezentralisiert und wieder verstärkt in die operativen Bereiche zurückverlagert. So können wir Initiativen für das künftige Wachstum klarer priorisieren und zum Erfolg führen.

Weitere Informationen siehe Abschnitt Forschung und Entwicklung

Innovation

Als innovatives Hightech-Unternehmen ist es für Jenoptik existenziell, künftige Kundenbedürfnisse und Trends frühzeitig zu erkennen, strategische Maßnahmen und Geschäftsaktivitäten darauf auszurichten, um daraus entsprechende Technologie- und Produktentwicklungen abzuleiten. Wir wollen daher unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung einschließlich der kundenbezogenen Projekte bis 2022 auf einen Gesamtbetrag von etwa 10 Prozent vom Umsatz erhöhen (2019: 8,0 Prozent), um unsere Marktposition auf dem Gebiet der Photonik zu stärken. Wir werden geschäftsfeldübergreifend, unter anderem unsere Software-Kompetenz und unser Know-how auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz, weiter ausbauen, um mit interdisziplinären Teams technologische Lösungen für neue Anforderungen bieten zu können. Zudem werden wir den Ausbau unserer Technologieplattformen vorantreiben, um Synergien besser nutzbar zu machen. Das geplante profitable Wachstum wird darüber hinaus durch Effizienzmaßnahmen und zunehmend auch durch den weiteren Ausbau des Service-Geschäfts sowie die Realisierung von Skaleneffekten beispielsweise in den Bereichen Industrial Solutions, Metrology und Laser Processing unterstützt.

Als Systempartner sucht Jenoptik gemeinsam mit Kunden permanent nach neuen Lösungen. Oft werden unsere Kunden bereits in sehr frühen Stadien in Entwicklungsprozesse einbezogen. So können wir unsere Beziehungen festigen und stetig die Wertschöpfung erhöhen.

Internationalisierung

Aufgrund einer anhaltenden Stärkung der einheimischen Industrieproduktion sowie der demografischen Entwicklung sieht Jenoptik in den Regionen Amerika und Asien / Pazifik ein besonders großes Potenzial für künftiges Wachstum. Wir fokussieren uns daher bei der Internationalisierung auf diese Märkte. Die Neuausrichtung unserer asiatischen Geschäftsaktivitäten wurde mit dem Umbau der dortigen Strukturen fortgesetzt. Ein neues Führungsteam für Asien steuert seit 2019 die Geschäfts- und Strukturentwicklung des Konzerns vor Ort. Durch die Gründung einer neuen Gesellschaft kann Jenoptik nun auch von den für Freihandelszonen in China geltenden Besonderheiten profitieren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr spielten diese Maßnahmen eine wichtige Rolle im Rahmen unserer strategischen Entwicklung. Darüber hinaus streben wir an, die Wertschöpfung durch den Ausbau von Fertigung und Produktentwicklung in dieser Region zu erhöhen. So können wir den lokalen Kunden mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen auch vor Ort hergestellte Produkte und Lösungen mit entsprechendem Service anbieten. Es ist geplant, bis 2022 regionale F+E-Teams sowie eine eigene Produktion in allen wichtigen Wachstumsmärkten vor Ort - wie beispielsweise in China - zu etablieren, um unsere Kunden in ihren lokalen Märkten bei der Umsetzung ihrer Innovationsziele zu unterstützen.

Für die weitere Verbesserung unserer Marktorientierung und Kundennähe passen wir unsere Strukturen an und entwickeln Produkte und Lösungen, die konsequent an Trends und Bedürfnissen unserer Kunden ausgerichtet sind. Auch künftig investiert Jenoptik weiter in den Aufbau neuer und die Erweiterung bestehender Vertriebs- und Service-Strukturen. Dabei setzen wir sowohl auf eigene direkte Vertriebskanäle als auch auf vorhandene Händlerstrukturen. Nach der Eröffnung eines Applikationszentrums in Fremont, Kalifornien, sind in den kommenden Jahren weitere Applikationszentren, insbesondere im asiatischen Raum, vorgesehen.

Durch ein aktives Portfoliomanagement wollen wir unser organisches Wachstum auch künftig durch Akquisitionen ergänzen und prüfen dafür kontinuierlich Möglichkeiten. Mit dem Zukauf von Unternehmen wollen wir unseren Markt- und Kundenzugang - nicht nur in Europa, sondern insbesondere auch in Amerika sowie Asien - stärken bzw. unser Portfolio durch Vorwärtsintegration und zusätzliches System-Know-how abrunden. Beispiele hierfür waren die 2018 erfolgreich abgeschlossenen Übernahmen der kanadischen Prodomax und der deutschen OTTO-Gruppe sowie jüngst der Erwerb der INTEROB in Spanien. Jede Akquisition muss strategisch und kulturell zu uns passen, Wachstumschancen und einen fundierten Business Case bieten und so die Kriterien der Unternehmenswertsteigerung sowie Integrierbarkeit erfüllen. Auch die Aufgabe von bestehenden Geschäftsaktivitäten bzw. die Veräußerung von Unternehmensteilen wird vor dem Hintergrund der angestrebten Fokussierung auf photonische Kernkompetenzen kontinuierlich geprüft und ist im Rahmen eines aktiven Portfoliomanagements jederzeit möglich. In diesem Zusammenhang war auch der geplante Verkauf von VINCORION zu sehen. Jedoch hatte der Vorstand im Januar 2020 entschieden, den Veräußerungsprozess zu stoppen, da aus seiner Sicht kein Angebot vorlag, das das Potenzial dieses Geschäfts adäquat widerspiegelte.

Um nachhaltig profitabel zu wachsen, müssen wir hochqualifizierte und leistungsfähige Mitarbeiter gewinnen und an das Unternehmen binden. In einem demografisch anspruchsvoller werdenden Umfeld erfordert dies eine strukturierte Personalplanung. Über zielgerichtete Maßnahmen des Personalmarketings positioniert sich Jenoptik als attraktiver Arbeitgeber. Personalentwicklungsmaßnahmen sowie verbesserte Rahmenbedingungen und eine modernere und offene Unternehmenskultur sollen dazu beitragen, die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen zu stärken. Die 2019 eingeführten Werte - open, driving, confident - bilden die Basis für unsere Unternehmenskultur und tragen dazu bei, dass Jenoptik über verschiedene Kultur- und Rechtssysteme hinweg noch mehr zusammenwächst. Im Rahmen der Personalarbeit ist daher die Verankerung der Werte im Unternehmensalltag ein weiterer Schwerpunkt bei der Realisierung unserer strategischen Ziele.

Weitere Informationen zum Thema Mitarbeiter und Marke siehe Nichtfinanzieller Bericht

Bei der schrittweisen Umsetzung der Strategie 2022 hatte sich der Vorstand für 2019 folgende Prioritäten gesetzt:

Wachstum in Asien,
Operative Exzellenz in unseren Produktionsprozessen und
Förderung von Innovationen.

An der Realisierung dieser strategischen Konzerninitiativen haben Vorstand, die Mitglieder des Executive Management Committee (EMC) sowie unsere Mitarbeiter 2019 mit Hochdruck gearbeitet und diese umgesetzt. So wurden beispielsweise die Vertriebsaktivitäten in Asien noch stärker auf die Kunden und Märkte ausgerichtet. Jenoptik konnte das eigene Netzwerk an Partnern deutlich erweitern und hat eine Vielzahl technischer Trainings für die eigenen Service-Teams sowie für Händler durchgeführt. Viele neue Formate für eine bessere Zusammenarbeit sowie diverse Entwicklungsprogramme für junge Talente wurden ebenfalls vor Ort eingeführt.

Bei der Initiative Operative Exzellenz ging es in unserer größten Division Light & Optics maßgeblich um die Verbesserung der Liefertermintreue. Mit Hilfe einer neuen Organisationsstruktur und einer Vielzahl interner Projekte konnten 2019 weitere Prozessverbesserungen in der Fertigung erzielt werden. Dies führte im Berichtsjahr bereits zu einer deutlichen Steigerung der Liefertermintreue in der Division Light & Optics.

Bei der Innovationsförderung ging es 2019 zunächst darum, optimale Rahmenbedingungen für ein innovationsfreundliches Klima zu schaffen. Dazu wurden der Innovationsprozess vereinfacht und die Innovationslandschaft innerhalb des gesamten Konzerns transparenter gemacht.

Mit dem 2019 eingeführten "Vitality-Index" von Jenoptik, der den Umsatz von Produkten jünger als drei Jahre ins Verhältnis zum Gesamtumsatz setzt, kann zum Beispiel die erfolgswirksame Entwicklung unserer Innovationsaktivitäten über die Zeit verfolgt werden. Sämtliche Innovationsthemen werden übergeordnet und ganzheitlich bezüglich Produkt-, Plattform- und Technologieentwicklung betrachtet. Durch die Definition von sieben Technologie- und Marktfeldern kann der Konzern seinen Blick auf aktuelle und zukünftige technologische Wettbewerbsvorteile weiter schärfen.

Nach der Definition der einzelnen Divisionsstrategien, die den Zielen der Konzernstrategie folgen, wurde im Geschäftsjahr 2019 auch mit deren Umsetzung begonnen.

Auch für 2020 hat Jenoptik strategische Prioritäten definiert:

Entwicklung in Asien,
Global Business Excellence und
Kultureller Wandel.

Unsere strategischen Bemühungen in Asien waren in den beiden vergangenen Jahren stark auf China ausgerichtet. 2020 werden wir den Fokus auch auf andere Länder wie Japan und Singapur richten, um künftig in der gesamten Region Asien nachhaltig erfolgreich zu sein.

Mit dem Programm Global Business Excellence (GLOBE) wollen wir die Voraussetzungen für künftige digitale Geschäftsmodelle sowie standardisierte Steuerungsprozesse im Konzern schaffen. Im Mittelpunkt dieses Transformationsprojekts stehen im laufenden Geschäftsjahr die Einführung moderner Kollaborations-Tools sowie die Definition einer einheitlichen Prozesslandschaft und deren Harmonisierung über alle Geschäftsfelder hinweg.

Darüber hinaus wird 2020 der eingeleitete kulturelle Wandel im Jenoptik-Konzern einen weiteren Schwerpunkt innerhalb unserer strategischen Initiativen bilden.

Strategische Ausrichtung des operativen Geschäfts

Die im Zuge der neuen Geschäftsstruktur entstandenen photonischen Divisionen des Konzerns sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden, um Technologie- oder Know-how-Transfer zwischen den Divisionen zu gewährleisten. Darüber hinaus werden Infrastrukturen und Querschnittsfunktionen verstärkt gemeinsam genutzt, beispielsweise bei der weltweiten Beschaffung oder beim Ausbau des internationalen Vertriebsnetzwerkes. Gemeinsame Standorte und die Nutzung von Infrastruktur erleichtern den Markteintritt, ermöglichen in wichtigen Regionen weltweit schneller das Erreichen einer kritischen Größe und helfen, die Kostenbasis unter Ausnutzung von Synergien zu optimieren. Über globale Beschaffung und Produktion werden Kostenvorteile realisiert und Währungsrisiken minimiert.

Unter "Light & Optics" richten wir unser OEM-Geschäft mit optischen Systemen weiter konsequent auf den Megatrend Digitalisierung aus. Mit den Stärken bei optischen und mikrooptischen Lösungen sollen neben dem Markt für Halbleiterausrüstung weitere Märkte der digitalen Welt wie Advanced Manufacturing oder Industrial Solutions adressiert werden. So positioniert sich Jenoptik bereits heute schon im Markt für optische Informations- und Kommunikationstechnologie. Die weitere Internationalisierung, der Ausbau des Systemgeschäfts sowie der Fokus auf Schlüsselkunden sollen die Basis für das nachhaltig profitable Wachstum bilden. Auch die Nutzung von Skaleneffekten sowie kunden- bzw. technologieseitige Synergien sollen dazu beitragen.

Darüber hinaus fokussieren wir uns im Markt für Biophotonik auf den Megatrend "Gesundheit". Auf der Basis von Laser- und LED-basierten Strahlquellen, optischen Präzisionskomponenten, digitaler Bildverarbeitung und Plattformtechnologien wollen wir uns stärker als einer der führenden und profitabel wachsenden Partner für die Entwicklung von Systemlösungen und Produkten für Diagnostik, Analyse, Vorsorge sowie Therapie in der Gesundheits- und Life-Science-Industrie positionieren. Wir partizipieren aber auch mit innovativen Industrie-Applikationen an dem Trend nach mehr Mobilität und Effizienz. Ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt auf dem Ausbau des Volumengeschäfts mit optoelektronischen und polymeroptischen Hochleistungskomponenten und -modulen. Darüber hinaus verfolgen wir auch künftig entlang unserer Kernkompetenzen vielversprechende Wachstumsoptionen für innovative Anwendungen wie zum Beispiel Fahrerassistenzsysteme oder Technologien für das autonome Fahren (LiDAR). Auch auf diesen Anwendungsgebieten wollen wir uns zu einem international agierenden Anbieter entwickeln.

In der Division "Light & Production" adressieren wir als Anbieter von Produkten, Anlagen, Engineering-Lösungen sowie Service für Industriekunden (B2B) vor allem den Trend nach mehr Stabilität, Flexibilität und Effizienz in Produktionsprozessen. Mit unseren leistungsfähigen Anwendungen im Bereich Smart Manufacturing unterstützen wir die Herstellung effizienter Produkte in verschiedenen Branchen wie zum Beispiel in der Automobilindustrie. Dabei bündeln wir zunehmend die Leistungen aller Divisionsbereiche in gemeinsamen Projekten. Mit der optischen Inspektions- und Fertigungsmesstechnik setzt Jenoptik unter anderem auf die Notwendigkeit zur Verringerung des Treibstoffverbrauchs und des CO2-Ausstoßes sowie auf den wachsenden Trend zur E-Mobilität. Dabei soll unsere Position als ein führendes Unternehmen im Bereich der optischen 2D- und 3D-Messtechnik für moderne Antriebssysteme und in der Elektronikfertigung ausgebaut werden. Im Bereich der Laseranlagen wird die Fokussierung auf die automatisierte Kunststoff- und Metallbearbeitung das künftige Wachstum unterstützen. Auch bei diesen Anwendungen werden zunehmend Inline-Dimensionsmessungen durchgeführt. Zu dieser Entwicklung tragen auch unsere letzten Übernahmen bei. Jenoptik ist nun in der Lage, als integrierter Anbieter, angefangen von eigenen Produkten und Systemen über automatisierte Anlagenkonzepte bis hin zu kompletten Prozesslösungen, alles aus einer Hand für effiziente Fertigungsumgebungen anzubieten. Damit entwickelt sich die Division Light & Production von einem Lieferanten für Schlüsseltechnologien hin zu einem strategischen Partner für global agierende Kunden in unseren Zielmärkten. Regional wollen wir dabei das Geschäft vor allem in Asien, insbesondere auf den wachsenden südostasiatischen Märkten, stärken.

In der Division "Light & Safety" folgen wir mit dem Schwerpunkt Infrastruktur und öffentliche Sicherheit zwei weiteren Zukunftstrends. Auf dem Gebiet der Verkehrsüberwachung unterstützen wir unsere Kunden - vorrangig öffentliche Auftraggeber (B2G) -mittels Komplettlösungen dabei, ihre Ziele in der Verbesserung der Verkehrssicherheit zu erreichen. Durch die globalen Trends der steigenden Mobilität, Urbanisierung und Sicherheit, besonders in Schwellenländern, erschließt sich Jenoptik neue Absatzregionen. Insbesondere für diese Märkte wurde 2019 mit der Entwicklung einer neuen einheitlichen Produktplattform begonnen. Auf den bereits existierenden Schlüsselmärkten werden vor allem mehr Applikationen sowie eine höhere Informationsdichte pro Überwachungssystem nachgefragt, dem wird die Division durch den Ausbau der wachsenden Technologie- und Softwarekompetenz gerecht. Im weltweiten Markt für Verkehrssicherheitstechnik ist zudem eine Entwicklung hin zu größeren Projekten mit einer Kombination aus Gerätegeschäft und Dienstleistung, dem sogenannten Traffic Service Provision, zu verzeichnen. Daher setzt Jenoptik auf eine Stärkung dieses profitablen Service-Geschäfts. Nach dem 2018 abgeschlossenen Großauftrag zur Mautkontrolle will Jenoptik auch dieses Geschäft weiterentwickeln.

Neben dem Bereich Verkehrssicherheit gewinnt auch der Markt für zivile Sicherheit an Bedeutung. Basierend auf den bereits vorhandenen Systemen und Software-Applikationen will sich die Division hin zu einem integrierten Lösungsanbieter für zivile Sicherheit und künftige Smart Cities entwickeln und positioniert sich daher gleichzeitig für eine Zukunft, in der autonomes Fahren zum Alltag gehört. Auch in diesem Zusammenhang waren 2019 Themen wie leistungsstarke Datenbank-Applikationen, effiziente Software-Algorithmen und künstliche Intelligenz Schwerpunkte in der strategischen Forschungsarbeit der Division Light & Safety. Der Ausbau der Präsenz in internationalen Märkten, ausgewählte Kooperationen sowie die Konzentration auf innovative und wettbewerbsfähige Produkte sollen das künftige Wachstum absichern und die Marktposition stärken.

Das Mechatronik-Geschäft von Jenoptik unter der Marke VINCORION positioniert sich als Partner für Systemhäuser und Kunden mit Bedarf an individuellen Lösungen, die den hohen Anforderungen stark regulierter Märkte wie der Luftfahrt und Verteidigungstechnik entsprechen. Chancen für das weitere Wachstum werden in den globalen Trends wie dem wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit, Mobilität und Effizienz sowie der vermehrten Elektrifizierung im militärischen und zivilen Bereich gesehen. Aus diesem Grund liegt der Fokus unter anderem auf dem wachstumsstarken Geschäftsfeld Energiesysteme. Darüber hinaus soll sich der Anteil von Systemen erhöhen, die in zivilen Bereichen wie der Luftfahrt eingesetzt werden. Kundenbeziehungen zu OEMs und Endkunden weltweit sollen intensiviert werden. VINCORION strebt außerdem an, das Service-Geschäft sowie die internationalen Vertriebs- und Service-Strukturen, vor allem in Nordamerika und Asien, auszubauen.

Weitere Informationen zu den Segmenten siehe Segmentbericht und Kapitel Geschäftsmodell und Märkte

Strategieerarbeitung und -prozesse

Der Bereich Corporate Development von Jenoptik berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden und strebt eine optimale strategische Marktausrichtung des Konzerns mit seinen Bereichen und ausländischen Standorten an. Das Team Corporate Strategy begleitet dabei die Entwicklung, Implementierung und das Nachhalten der Strategie-Implementierung.

Dafür sind umfassende Kenntnisse der Position und Kompetenzen unseres Unternehmens im Marktumfeld unverzichtbar. Zur Untersetzung der Konzern- und Einzelstrategien erfolgt einerseits eine enge Zusammenarbeit zwischen Corporate Development und den Divisionen im Bereich der Market Intelligence -das betrifft Informationen über globale Zielmärkte, Trends und Kundenanforderungen, disruptive Entwicklungen, Chancen und Risiken sowie Wettbewerber und sonstige Rahmenbedingungen. Andererseits gilt es, unsere eigene Technologie-Kompetenz und Alleinstellungsmerkmale zu bündeln und auszubauen, unter anderem mittels geeigneter Patente, strategischer Roadmaps und Strukturanpassungen. Auch hier werden die operativen Geschäftseinheiten prozessual und inhaltlich unterstützt. Das trägt dazu bei, Jenoptik die angestrebte Marktposition zu sichern.

Darüber hinaus unterstützt die zentrale Abteilung Corporate Development die operativen Einheiten dabei, deren strategische Vorhaben zu planen und umzusetzen sowie Geschäftsmodelle und Strukturen zu konzeptionieren - alles mit dem Ziel, ein nachhaltiges profitables Wachstum im Konzern abzusichern. Dieses Ziel kann auch durch Unternehmenskäufe unterstützt werden.

Steuerungssystem

Die Unternehmenssteuerung ist an der langfristigen Unternehmensstrategie ausgerichtet und orientiert sich zudem konsequent an den kurz- bis mittelfristigen Zielen des Konzerns. Der Vorstand ist verantwortlich für die Gesamtplanung und somit für die Realisierung der formulierten Ziele im Rahmen der strategischen Unternehmensentwicklung.

Unter Einbindung des Executive Management Committees (EMC) lenkt der Vorstand mittels eines Strategieprozesses die Entwicklung der Geschäftseinheiten und überwacht die Umsetzung festgelegter Maßnahmen. Ausgehend von globalen Trends werden in den jährlich stattfindenden Strategiemeetings Wachstumspfade definiert, Chancen und Risiken bewertet, Portfolioentscheidungen getroffen und Schwerpunkte für eigene Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mithilfe sogenannter Technologie-Roadmaps bestimmt. Strategie- und Planungsmeetings bilden die Grundlage für die Planung des Folgejahres und die mittelfristige Konzernplanung.

Auf Basis der langfristigen Unternehmensstrategie wird jährlich eine Planungsrechnung für das kommende Jahr und einen Fünf-Jahres-Zeitraum erstellt. Den Ausgangspunkt hierfür bilden die marktorientierten strategischen Planungen der Divisionen. Geplant wird im "Gegenstromverfahren" (bottom up - top down). Im Laufe eines Geschäftsjahres wird die Planung in mehreren Prognosezyklen aktualisiert.

Die monatlichen Ergebnismeetings (Business Reviews) im Rahmen der EMC-Sitzungen dienen der operativen Steuerung. In diesen Gesprächen informieren die Leiter der Divisionen bzw. die Regionalverantwortlichen den Vorstand über die wirtschaftliche Lage, die Entwicklung der Kundenbeziehungen und Wettbewerbssituation sowie über außergewöhnliche Geschäftsvorfälle. Grundlage hierfür ist ein standardisiertes Reporting, das maßgeblich auf Steuerungskennzahlen, Informationsgrößen und qualitativen Einschätzungen basiert, aus denen dann gegebenenfalls bei Planabweichungen weitere operative sowie strategische Einzelmaßahmen zur Zielerreichung definiert werden. Im internen Reporting für die monatlichen Vorstandssitzungen sind die für die Divisionen und das Corporate Center aggregierten finanziellen und nichtfinanziellen Informationen enthalten, um auf dieser Grundlage den Konzern global zu steuern, Ressourcen zielgerichtet zu allokieren und Vorstandsbeschlüsse zu fassen.

Eine Business-Intelligence-Umgebung ermöglicht und unterstützt eine kontinuierliche Verbesserung bei der Analyse der Geschäftsentwicklung, das Reporting sowie den Planungsprozess.

Das 2019 im internen Reporting und zur Steuerung der Geschäftseinheiten angewandte Kennzahlensystem umfasst Leistungsindikatoren hoher Priorität (sogenannte Top-Steuerungsgrößen) sowie weitere finanzielle als auch nichtfinanzielle Informationsgrößen. Alle Kennzahlen orientieren sich dabei primär am Shareholder Value, an den Anforderungen des Kapitalmarktes und der Strategie des Unternehmens. Die wichtigsten Kennzahlen sind in der Grafik G13 dargestellt. Neben den Top-Steuerungsgrößen auf Konzernebene gibt es auch Steuerungsgrößen, die nur auf Ebene der Geschäftseinheiten Anwendung finden, zum Beispiel der Auftragsbestand oder die Anzahl der Mitarbeiter. Zur Steuerung der Unternehmensentwicklung dient neben den Prognosen ein rollierender 3-Monats-Forecast für Umsatz und Auftragseingang. G13

G13 Kennzahlensystem zur Unternehmenssteuerung

Weitere Informationen zu der nichtfinanzieller Informationsgrößen siehe Nichtfinanzieller Bericht

Mit Beginn des Geschäftsjahres 2019 wurde das Steuerungssystem weiterentwickelt und die Kennzahlenbasis angepasst, um die für die Unternehmenssteuerung relevanten Leistungsindikatoren noch stärker in den Mittelpunkt der Analyse zu stellen. Seit Anfang 2019 wird die EBIT-Marge nicht mehr als Top-Steuerungsgröße, sondern nur noch als Informationsgröße geführt. Neue Top-Steuerungsgröße ist zudem die Cash Conversion Rate (Verhältnis von Free Cashflow zu EBITDA), die den Free Cashflow ersetzt hat. Auch im laufenden Geschäftsjahr wird der Jenoptik-Konzern seine Prozesse kontinuierlich verbessern. Einen zentralen Platz wird dabei weiterhin die Implementierung eines SAP Business Warehouse einnehmen. Damit tragen wir der dynamischen Entwicklung der Märkte besser Rechnung und können schneller sowie effizienter über die relevanten Steuerungsinformationen verfügen.

Zur geplanten Entwicklung der Top-Steuerungsgrößen siehe Prognosebericht

Erläuterung der Kennzahlenbasis

Das EBITDA ist das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Wertminderungen und Wertaufholungen. Die EBITDA-Marge setzt das EBITDA in das Verhältnis zum Umsatz.

Das EBIT ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

Der Free Cashflow berechnet sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen abzüglich der Investitionen in und Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen.

Der ROCE (Return on Capital Employed) berechnet sich, indem das EBIT durch das durchschnittlich gebundene operative Kapital dividiert wird. Das durchschnittlich gebundene operative Kapital setzt sich zusammen aus dem langfristig unverzinslichen Vermögen (wie immaterielle Vermögenswerte inklusive Geschäfts- oder Firmenwerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien) zuzüglich dem kurzfristig unverzinslichen Vermögen (im Wesentlichen Vorräte, Forderungen aus der operativen Geschäftstätigkeit und sonstige kurzfristige Forderungen) abzüglich des unverzinslichen Fremdkapitals (wie Rückstellungen - ohne Pensionen und Steuern -, Verbindlichkeiten aus der operativen Geschäftstätigkeit und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten). Die Durchschnittsberechnung berücksichtigt die zwölf Monatsendbestände im Betrachtungszeitraum und den Anfangsbestand zu Jahresbeginn.

Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung (F+E) hat für Jenoptik als Technologiekonzern eine hohe Bedeutung. Mit unseren Produkten bzw. Leistungen erlangen wir Wettbewerbsvorteile, die über unsere Leistungsfähigkeit und damit den wirtschaftlichen Erfolg entscheiden. Eines unserer wesentlichen strategischen Ziele ist es daher, unsere Innovationsfähigkeit in den photonischen Wachstumsmärkten auszubauen. Wir entwickeln dabei marktkonforme Produkte und Plattformen mit Alleinstellungsmerkmalen und sichern diese, wenn möglich, über Schutzrechte ab. Mit unseren Produkten und Lösungen wollen wir nicht nur die Leistungsfähigkeit und Ertragskraft unserer Kunden verbessern, sondern auch einen Beitrag zu mehr Energieeffizienz und einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen leisten.

Innovationsmanagement ist bei Jenoptik ein wichtiges Instrument, um erfolgversprechende Ideen systematisch zu identifizieren und umzusetzen. Mit den vernetzten Prozessen ist es primär darauf ausgerichtet, aus Wissen Kapital zu erwirtschaften, indem Markt- und Unternehmenssicht objektiv zusammengeführt werden. Unser Innovationsmanagement hat eine konzernweit einheitliche Prozesslandschaft, die in den Divisionen an die Anforderungen der jeweiligen Industrie angepasst werden kann. Diese Rahmenbedingungen helfen, Entwicklungen voranzutreiben, um für den gesamten Konzern positive Wertbeiträge zu leisten. Innovationsmanagement liegt bei Jenoptik im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden. Die Innovationsmanager aus dem Zentralbereich Corporate Development bewerten konzernweit alle Forschungs- und Entwicklungsportfolios und -Roadmaps. Sie sind daher mit verschiedenen Unternehmensbereichen wie zum Beispiel Controlling und Investitionsmanagement eng vernetzt und intensiv in die rollierenden Strategie- und Planungsprozesse eingebunden.

Innovationsprozess

Innovation ist eine der drei tragenden Säulen der Strategie 2022. Im Rahmen der Konzerninitiative "Speed up Innovation" wurden 2019 in einer Reihe divisionsübergreifender Workshops zahlreiche Prozessverbesserungen ausgearbeitet und umgesetzt. Dadurch ist zukünftig mit einer beschleunigten Durchführung von Innovationsvorhaben zu rechnen, wodurch wiederum innovative Lösungen früher am Markt platziert werden können. Das Ergebnis unserer Innovationsaktivitäten wird künftig mithilfe eines Vitality Index gemessen - was dem Umsatzanteil mit Produkten und Plattformen entspricht, die in den letzten drei Jahren entwickelt wurden.

Entwicklungen im direkten Kundenauftrag spielen weiterhin eine wichtige Rolle bei unseren Innovationen. Künftig ist es jedoch notwendig, stärker auf eigene Entwicklungen zu setzen sowie mehr Mittel für reine Forschungsaktivitäten aufzuwenden. Beim Innovationsprozess von Jenoptik werden, ausgehend von einer strategischen Analyse der globalen Trends und den Bedürfnissen unserer Kunden, in einem ersten Schritt Wachstumsoptionen identifiziert. Auf dieser Basis entstehen Innovationsprojekte unter Berücksichtigung unserer Kernkompetenzen, oftmals in direkter Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden. Strategische Entwicklungsvorhaben werden in Roadmaps geplant und anhand entsprechender Meilensteine überwacht. Dies gilt für Produkt-, Technologie- und Prozessinnovationen.

Neben ausgewählten Photonik-Märkten haben vor allem die Ausweitung unserer Applikationskompetenzen sowie neue digitale Geschäftsmodelle auf Basis unserer schon vorhandenen Technologien und unseres Know-hows einen enormen Wachstumshebel und stehen im Zentrum unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit.

Um unsere Innovationskraft weiter zu steigern, müssen wir nicht allein Technologien und Produkte weiterentwickeln. In der konzernweiten Innovationswerkstatt 2019 stand beispielsweise die Definition zukünftiger Technologiefelder im Fokus. In einem zweiten Schritt erfolgte die marktseitige Bewertung der Technologiefelder, die im Anschluss dem wissenschaftlichen Beirat sowie dem Aufsichtsrat zur Diskussion gestellt wurden. Zukünftig bilden die dabei identifizierten Technologiefelder eine Orientierung für unsere Forschungsaktivitäten.

Um diese noch stärker zu fördern, ist vom Vorstand ein "Innovationsbudget" verabschiedet worden, um das sich die Entwicklungsabteilungen bewerben können. Dieses soll dazu genutzt werden, Ideen und Konzepte mit hohem disruptiven Potenzial in einem frühen Entwicklungsstadium voranzubringen. Die ersten durch das Innovationsbudget unterstützten Projekte wurden Anfang 2020 gestartet.

OTTO Vision in der Division Light & Production, die mit dem FLEX-3A ein optisches 3D-Messsystem für die schnelle und hochpräzise Messung von Kleinteilen vorstellte, war Gesamtsieger des Jenoptik Innovation Awards 2019. Der Messprozess läuft dabei vollautomatisch ab. Es werden keine Inspektionsmarken benötigt, um ein komplettes 3D-Modell eines Teils zu erhalten. Das System kann eingesetzt werden für Erstprüfungen oder automatisierte Stichproben, es ist aber auch für die Generation von sogenannten digitalen Zwillingen beim Reverse Engineering geeignet.

Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung

Ganz wesentlich für eine erfolgreiche Forschung und Entwicklung sind die Erfahrungen und das Know-how unserer Mitarbeiter. Entsprechend hoch ist unser Anspruch an ihr Qualifikationsniveau. Ihr Wissen wird sowohl für spezifische Aufgaben als auch divisionsübergreifend in entsprechenden Entwicklungsprojekten genutzt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir weitere Mitarbeiter im Bereich F+E eingestellt. T19

T19 Mitarbeiter in F+E

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2019 2018
Anzahl Mitarbeiter im F+E-Bereich 516 506
Anteil an der Gesamtmitarbeiterzahl in % 12,5 12,5

Wesentliche Kooperationen und Mitgliedschaften in Verbänden

Über gezielte strategische Kooperationen erschließt sich Jenoptik zusätzliches externes Know-how. Durch Forschungskooperationen können Vorhaben marktorientiert realisiert, Entwicklungszeiten verkürzt sowie Spezialwissen erfolgreich aufgebaut werden. Jenoptik arbeitet dabei sowohl mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen als auch mit Industriepartnern und Schlüsselkunden zusammen. Mit dem Wissenschaftlichen Beirat steht Jenoptik ein Expertengremium zur Seite, welches den Konzern bei der Beobachtung und Einschätzung langfristiger Technologietrends unterstützt. Die Besetzung des Wissenschaftlichen Beirats wurde im Berichtszeitraum durch zusätzliche interne und externe Berufungen noch konsequenter auf die für Jenoptik auf dem Gebiet der Photonik relevanten Technologien ausgerichtet. Im vergangenen Jahr war Jenoptik unter anderem an den nachfolgend genannten Kooperationen aktiv beteiligt.

Im Projekt "IDEA" (Industrialisierung von Digitalem Engineering und Additiver Fertigung) erarbeitet Jenoptik messtechnische Lösungen zur Prozesskontrolle des 3D-Drucks von Metallbauteilen. Im sogenannten "3D-Druck-Verfahren" können Bauteile aus diversen Materialien erstellt werden, indem der pulverförmige Ausgangswerkstoff beispielsweise mittels eines Laserstrahls lokal aufgeschmolzen wird. Auf diese Weise entsteht schichtweise das gewünschte Bauteil, welches eine große geometrische Komplexität hat und mit konventionellen Fertigungsverfahren nicht oder nur sehr aufwendig zu realisierende Funktionen aufweisen kann. Diese Fertigungsart weist große Potenziale in einer individualisierten Produktion auf, da keine bauteilspezifischen Werkzeuge wie Press- oder Gussformen mehr hergestellt werden müssen. Ziel dabei ist es, Fehler zu vermeiden und so die Produktivität des Herstellprozesses signifikant zu steigern und diesen so für weitere Anwendungsfälle wirtschaftlich attraktiv zu machen. Darüber hinaus wird die Ausschussquote reduziert und auf diese Weise die Umwelt geschont. Das Projekt wird in einem Konsortium mit Industrie- und Forschungspartnern (unter anderem Siemens, MTU, EOS, Fraunhofer ILT) durchgeführt und vom BMBF gefördert.

Die Herstellung von Diodenlasern ist ein technologisch anspruchsvoller und komplexer Prozess. Angefangen bei der Herstellung des Wafers über die Strukturierung der Laserchips bis hin zur finalen Montage der Laserdiode auf eine Wärmesenke und in ein Gehäuse sind mehrere hundert einzelne Prozessschritte erforderlich, welche exakt aufeinander abgestimmt werden müssen. Aber genau dadurch lassen sich Laserdioden sehr gut auf verschiedenste Anwendungsfälle auslegen und hinsichtlich ihrer Parameter optimieren. Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projektes "HotLas" wurden von Jenoptik in Kooperation mit weiteren Partnern sowohl verbesserte Simulationsmöglichkeiten zur Vorhersage und Optimierung dieser Parameter geschaffen als auch der Betriebstemperaturbereich der Laserdioden vergrößert. Letzteres verringert die Anforderungen an das Kühlsystem und verbessert somit die Kosteneffizienz des Gesamtsystems, insbesondere bei Systemen mit großer Ausgangsleistung. Nach Projektabschluss im Jahr 2020 sollen die Ergebnisse in die Serie überführt werden und somit das Produktportfolio von Jenoptik ergänzen.

Darüber hinaus ist Jenoptik in zahlreichen branchen- und technologieorientierten Verbänden aktiv. Beispielhaft hierfür sind das Photonik-Netzwerk Optonet auf regionaler, SPECTARIS auf nationaler sowie das European Photonics Industry Consortium (EPIC) auf europäischer Ebene. Hier setzt sich der Konzern für ein innovationsfreundliches Umfeld und die Imageförderung der photonischen Technologien ein. Exemplarisch hierfür stehen die Aktivitäten im Vorstand des Optonet und im Vorstand des Fachbereichs Photonik von SPECTARIS sowie das GoldSponsoring der OptecNet-Jahrestagung, welche 2019 in Jena stattfand.

Entwicklungsleistungen

Die F+E-Leistung des Jenoptik-Konzerns einschließlich der Entwicklungen im Kundenauftrag lag mit 68,4 Mio Euro in etwa auf Vorjahresniveau (i.Vj. 69,2 Mio Euro). Die F+E-Kosten reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr und betrugen 44,1 Mio Euro (i.Vj. 47,4 Mio Euro). Die Kosten für Entwicklungen im Kundenauftrag beliefen sich auf 20,4 Mio Euro und sind den Umsatzkosten zugerechnet (i.Vj. 20,2 Mio Euro). Entwicklungsleistungen einschließlich Patente wurden 2019 in Höhe von 4,0 Mio Euro aktiviert (i.Vj. 1,5 Mio Euro). Der Anstieg resultierte dabei aus Aktivierungen im Rahmen interner Projekte der Division Light & Optics sowie von VINCORION. Die Aktivierungsquote, das heißt die aktivierten Entwicklungskosten dividiert durch die gesamten F+E Kosten, betrug 2019 9,1 Prozent (i.Vj. 3,2 Prozent). T20

T20 F+E-Leistung (in Mio EUR)

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2019 2018 2017 2016 2015
F+E-Kosten 44,1 47,4 43,1 42,3 41,8
Aktivierte Entwicklungsleistungen einschließlich Patente 4,0 1,5 1,4 0,1 0,4
Entwicklungen im Kundenauftrag 20,4 20,2 22,2 15,0 10,9
F+E-Leistungen 68,4 69,2 66,6 57,4 53,1
F+E-Quote 1 (F+E-Leistung / Umsatz) in % 8,0 8,3 8,9 8,4 7,9
F+E-Quote 2 (F+E-Kosten / Umsatz) in % 5,2 5,7 5,8 6,2 6,2

Informationen zu den Abschreibungen auf selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte siehe Anhang Punkt 5.1

Die F+E-Leistung verteilt sich wie in untenstehender Tabelle dargestellt auf die Divisionen. T21

T21 F+E-Leistung nach Divisionen (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Konzern 68,4 69,2 - 1,1
Light & Optics 34,6 28,0 23,4
Light & Production 11,3 13,1 - 13,6
Light & Safety 12,0 13,6 - 12,1
VINCORION 10,5 14,1 - 25,4
Sonstige 0,0 0,2 - 101,3

Die F+E-Leistung der Division Light & Optics enthielt Aufwendungen für Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 13,2 Mio Euro (i.Vj. 8,3 Mio Euro), unter anderem aufgrund der Entwicklung eines laseroptischen Subsystems für den von HELLA entwickelten Partikelsensor. Die F+E-Kosten lagen 2019 bei 19,0 Mio Euro (i.Vj. 19,2 Mio Euro).

In der F+E-Leistung der Division Light & Production waren Entwicklungen im Kundenauftrag von 3,4 Mio Euro (i.Vj. 4,8 Mio Euro) enthalten. Die F+E-Kosten beliefen sich auf 7,9 Mio Euro (i.Vj. 8,2 Mio Euro).

In der Division Light & Safety betrug die F+E-Leistung 2019 12,0 Mio Euro (i.Vj. 13,6 Mio Euro). Davon waren 1,0 Mio Euro Entwicklungen im Kundenauftrag (i.Vj. 4,3 Mio Euro).

VINCORION wies 2019 Entwicklungen im direkten Kundenauftrag in Höhe von 2,9 Mio Euro aus (i.Vj. 2,7 Mio Euro). VINCORION ist unter anderem langfristiger Partner großer Systemhäuser und entwickelt Plattformtechnologien gemeinsam mit den Kunden. Die F+E-Kosten reduzierten sich auf 6,1 Mio Euro (i.Vj. 10,5 Mio Euro), vor allem aufgrund von Aktivierungen.

Patente

Unsere Investitionen in Forschung und Entwicklung werden über das zentrale IP-Management in enger Zusammenarbeit mit den operativen Bereichen geschützt. Ein besonderer Fokus wird dabei auf Schutzrechtsanmeldungen in dynamischen Wachstumsmärkten wie zum Beispiel China und den USA gelegt. 2019 wurden insgesamt 43 Patente durch Jenoptik-Tochtergesellschaften angemeldet (i.Vj. 44 Patente), mehr als die Hälfte davon im Bereich Optische Komponenten und Optische Module. In den Patentzahlen sind angemeldete Designs, Gebrauchsmuster sowie Markenanmeldungen nicht enthalten. Informationen zu Lizenznahmen und Lizenzvergaben veröffentlicht Jenoptik aus Wettbewerbsgründen nicht. G14

G14 Anzahl von Patentanmeldungen

Wesentliche Projekte und Ergebnisse

Unser Ziel ist es, exzellente Lösungen für unsere Kunden anzubieten. Dafür kombinieren wir umfassendes Know-how mit einem breiten Erfahrungsschatz im Umgang mit Innovationen rund um photonische Technologien zum Nutzen unserer Kunden. 2019 hat Jenoptik unter anderem folgende Lösungen entwickelt bzw. in den Markt eingeführt:

Im Bereich der Halbleiterausrüstung kommen für die Herstellung von Prozessor- oder Speicherchips zunehmend neue Generationen von Lithographie- und Inspektionsmaschinen zum Einsatz, die auf der Verwendung von Licht mit sehr kurzen Wellenlängen basieren. Zur Unterstützung dieser neuen Maschinengenerationen wurde die vorhandene Produktplattform für hochpräzise mikrooptische Sensoren erweitert und deren Leistungsfähigkeit weiter optimiert. Hierfür wurden Fertigungstechnologien im Bereich der Mikro- / Nanostrukturierung und -montage sowie der Kombination und Strukturierung innovativer Materialien signifikant weiterentwickelt. Darüber hinaus konnten vorhandene Plattformen für Hochleistungsoptiken und opto-mechatronische Baugruppen an die Verwendung von Licht mit kürzeren Wellenlängen angepasst werden. Ein Schwerpunkt lag hierbei auf der Entwicklung von Technologie- und Designansätzen zur System-Korrektur und damit zur Realisierung komplexer Leistungsmerkmale dieser Optiken. Die Ergebnisse flossen unter anderem auch in die Entwicklung der nächsten Generation der für die maskenlose Lithographie in der Display-Herstellung eingeführten optischen Systeme ein.

Im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik (ICT) konnte anhand von ersten Prototypen und in enger Zusammenarbeit mit Pilotkunden die Leistungsfähigkeit einer neuartigen opto-elektronischen Prüfkarte zum parallelen elektrischen und optischen Testen von photonisch integrierten Schaltungen (PICs) auf Waferebene erfolgreich nachgewiesen werden. Diese PICs finden Anwendung insbesondere in opto-elektronischen Transceivern, die heute in Datenzentren in Millionenstückzahlen zur Wandlung zwischen elektrischen und optischen Signalen verwendet werden und für die in den nächsten Jahren ein signifikantes Wachstum erwartet wird. Des Weiteren wurde die Produkt- und Technologieplattform für leistungsfähige Mikrolinsen für die gestiegenen Anforderungen von Hochgeschwindigkeitstransceivern weiterentwickelt.

Für den Markt der Laser-Materialbearbeitung wurden das Katalog-Sortiment an F-Theta-Linsen sowie Optiken zur Strahlaufweitung (Beam Expander) ergänzt und weiter optimiert.

Zur Weiterentwicklung der Produktplattformen für diffraktive Strahlformungsoptiken (DOEs) wurden zwei Schwerpunktthemen vorangetrieben. Zum einen konnten für die intelligente (Lage)-Erkennung und hochpräzise Laser-Mikrobearbeitung von Bauteilen und Baugruppen Prototypen einer modularen, durch künstliche Intelligenz unterstützten optischen Systemlösung erfolgreich fertiggestellt und bereits vermarktet werden. Kunden hierfür sind System-Integratoren, die durch diese modulare, auf die entsprechenden Applikationen anpassbare Systemlösung einfachen Zugang zu einer modernen und sehr leistungsfähigen Technologie erhalten. Zum anderen wurde das Portfolio von Transmissionsgittern um Gitter zur Strahlkombination von Hochleistungs-Laserstrahlung im blauen Wellenlängenbereich ergänzt, die zum Beispiel bei der Bearbeitung von Kupfer Anwendung finden. Gerade für Anwendungen von Hochleistungslasern sind diese Transmissionsgitter besonders geeignet, da bereits kleine Einschränkungen in der Gittereffizienz zu hohen Verlusten bei der Laserleistung und damit auch zu thermischen Problemen im Lasersystem führen können. Mit diesen Produkten werden beispielsweise die Märkte Automobil- und Maschinenbau sowie Medizintechnik adressiert.

In einem Gemeinschaftsprojekt entwickelten Kollegen aus dem Bereich Laser und der Halbleiterfertigung in Berlin-Adlershof einen neuen 275-Watt-Diodenlaser. Mit 40 Prozent mehr Leistung als das Vorgängermodell, optimiertem Wärmemanagement und einer langen Lebensdauer ist er eine der wenigen Strahlquellen am Markt, die trotz der sehr hohen Leistung wartungsarm sind und den extremen Anforderungen von HighPower-Laseranwendungen standhalten. Attraktiv für Kunden ist beispielsweise, dass durch die Kopplung der Diodenlaser existierende Systeme in neue Leistungsbereiche gebracht werden können. Potenzial besteht besonders bei Diode-Direkt-Anwendungen in der Lasermaterialbearbeitung, wie zum Beispiel dem Schweißen oder Schneiden von Aluminiumblechen für Consumer Electronics. Geplant ist die Erweiterung der Plattform um andere Wellenlängen, um beispielsweise blaues Licht für das Schweißen von Kupferelektroden von Batterien für die Elektromobilität zu erzeugen.

Für unsere Kunden in der Medizintechnik und Life Science-Industrie stand die Weiterentwicklung der digitalen MicroImaging-Plattform SYIONS unter anderem für die Fluoreszenzmikroskopie im Fokus. Erste Module einschließlich Beleuchtung, Optik und Elektronik, Sensorik und Software wurden erfolgreich entwickelt und bringen Jenoptik bei zellbasierten Anwendungen einen großen Schritt weiter. Im März 2019 wurde eine langfristige Kooperation mit einem internationalen Life-Science-Unternehmen geschlossen, um gemeinsam Systeme für die Mikroskopie-Bildverarbeitung zu entwickeln. Mit SYIONS erweiterte Jenoptik die Lösungskompetenz im Bereich Life Science, Diagnostik und Analytik um eine kundenspezifisch konfigurierbare Plattform für die digitale Bildgebung und fokussiert sich auf den wachstumsstarken Markt Healthcare & Life Science. Mit der neuen Lösung können schnell und effizient alle Arten von Bilddaten in Geräten der In-vitro-Diagnostik im wissenschaftlichen und klinischen Einsatz generiert werden. Anwendungen bzw. Untersuchungen zum Beispiel in der Zelldiagnostik, Zellbiologie und der Molekulardiagnostik lassen sich mithilfe des Baukastenkonzepts schnell und kostengünstig realisieren. Dank dieser bildgebenden Verfahren gehört eine Proben-Entnahme zur Analyse der Vergangenheit an und erleichtert somit die Prozesse unserer Kunden.

Im Bereich der Augenheilkunde wurden 2019 für die augenchirurgischen Systeme unserer Kunden verschiedene Schlüsselkomponenten entwickelt, um mikrochirurgische Eingriffe zur Behandlung krankhafter Veränderungen der Netzhaut oder des Glaskörpers zu unterstützen. Eine Hochleistungs-Weißlichtquelle auf LED-Basis sorgt beispielsweise für die optimale Ausleuchtung des Augeninneren und kann an die spezifischen Bedürfnisse des Operateurs angepasst werden. Bereits Anfang 2020 wurden das erste OP-System mit integrierter Jenoptik-Technologie in Betrieb genommen und erste Tests durchgeführt. Ab 2021 sollen dann serienmäßig einsatzfähige OP-Systeme auf den Markt kommen.

Für die Automobilindustrie entwickelte der Konzern auch 2019 zahlreiche neue Produkte und initiierte für den Bereich Elektro-Mobilität erste strategische Projekte. Speziell für die Elektrofertigung erstellte das Jenoptik-Team in Michigan ein Automatisierungskonzept zur Integration einer kompletten Montagelinie für ein sogenanntes Batterie-Pack in die Fertigung unseres Kunden. Das Batterie-Pack wird dabei in den Rahmen des Fahrzeugs geschraubt und von einem Schutzschild abgedeckt, um Schäden an der Unterseite zu verhindern und die Insassen des Fahrzeugs zu schützen. Die dafür in Michigan aufgebaute Automatisierungslinie wird anschließend in die Produktionsstätte des Elektroautoherstellers umgesetzt und in Betrieb genommen. Damit ist Jenoptik zu einem Integrator in einer zukunftsträchtigen Branche geworden und arbeitet daran, auch für andere Automobilhersteller innovative Automatisierungskonzepte für die Montage von Batterie-Packs zu entwickeln und zu integrieren.

Jenoptik ist als Anbieter photonischer Lösungen im Zukunftsfeld LiDAR aktiv (Light Detection and Ranging). Die LiDAR-Technologie ist eine Ergänzung zu den bestehenden Sensortechnologien Radar und Video und wird daher in naher Zukunft in fast alle Fahrzeuge als Schlüsseltechnologie für autonomes sowie teilautonomes Fahren integriert werden. Jenoptik verfügt über Kompetenz und langjährige Erfahrung in allen für hochleistungsfähige LiDAR-Systeme notwendigen Basistechnologien.

Dazu gehören unter anderem präzise optische Komponenten, Mikrooptiken und diffraktive optische Elemente (DOE), optoelektronische Systeme aus Glas und Polymer, Laserdioden sowie Laser-Module für die Distanzmessung mittels Licht. Nicht nur im Automobilmarkt, sondern auch in anderen Industrien bietet das Themenfeld LiDAR Wachstumschancen. Jenoptik positioniert sich dabei als Tier 2 und liefert kundenspezifische Sende- und Empfangsmodule sowie ausgewählte photonische Komponenten an die Hersteller von LiDAR-Systemen. Einsatz finden diese Produkte unter anderem in den Bereichen Automotive und Automatisierungstechnik.

Weiterentwickelt wurden auch unsere Produkte aus den Bereichen optische Oberflächeninspektion, optische Wellenmesstechnik sowie Rauheit- und Konturmesstechnik. Das optische Oberflächeninspektionssystem Visioline IPS B5 hat beispielsweise 2019 die Serienreife erlangt und wird nun weltweit vertrieben. Es ermöglicht die Prüfung kleiner Bohrungen (ab 5 mm Durchmesser) und erlaubt die schnelle Inspektion der kompletten Bohrungsinnenflächen, die Überprüfung und Vermessung von Innenkonturen sowie die Bewertung von Defektstellen. Die 360-Grad-Optik der Sensoren erstellt ein Bild der gesamten Bohrungsfläche. Der schnelle und robuste Sensor erfüllt somit alle Anforderungen an eine hundertprozentige Kontrolle der Produktqualität in einer Fertigungslinie.

Am Markt eingeführt wurde auch die Multisensorik-Lösung Opticline T3D. Die erstmalig zur Messe Control vorgestellte taktile T3D-Tastlösung ermöglicht umfassende Messungen direkt in der Produktion und unterstützt unsere Kunden bei der effizienten Qualitätskontrolle. Zeitnahe Prüfergebnisse sparen zudem Kosten, da eine Investition in zusätzliche Fertigungsmesstechnik nicht notwendig ist. Die Kombination optischer und taktiler Messtechnik macht Opticline-Geräte zu Multitalenten und sichert beispielsweise die Qualität von Komponenten im Bereich der Elektro-Mobilität mit nur einem Messgerät.

Um den Kundenanforderungen hinsichtlich flexibler, schneller und präziser Messvorgänge gerecht zu werden, entwickelte Jenoptik auch die neue Generation von Rauheits- und Konturenmessgeräten der Produktlinie Waveline weiter. Die Messplätze sind modular konzipiert und können jederzeit erweitert werden. Die W800-Modellreihe eignet sich besonders für die vielen unterschiedlichen Messaufgaben im Messraum mit typischerweise manuellen oder halbautomatisierten Messabläufen.

Im Markt für Verkehrssicherheit investierte Jenoptik 2019 maßgeblich in das Know-how im Bereich der künstlichen Intelligenz. Durch die Einführung und Anwendung von sogenannten Deep-Learning-Algorithmen bei der automatischen Kennzeichenerfassung konnte beispielsweise die Erkennungsrate mittels ANPR-Kameras signifikant verbessert werden. Unsere Lösungen, die eine Klassifikation von Fahrzeugtyp, Modell und Farbe ermöglichen, haben von der Anwendung sogenannter Deep-Learning-Netzwerke profitiert. Unsere Entwickler arbeiteten auch an Themen wie der künftigen Überwachung von Umweltzonen, zu denen nur emissionsarme Fahrzeuge Zugang haben dürfen. Um in der Verkehrsüberwachung künftig noch besser und flexibler auf Branchen- und Länderbedürfnisse reagieren zu können und verschiedene Marktsegmente effizient zu bedienen, wurde 2019 mit der Entwicklung einer modernen, modularen System-Plattform begonnen.

Im Markt für Sicherheits- und Wehrtechnik vervollständigte der Bereich Energy & Drive von VINCORION mit seinem luftgekühlten Generator SAM 600 A das Produktportfolio und setzt dabei auf ein innovatives und modulares Plattformkonzept. Elektrische Generatoren von VINCORION erzeugen bedarfsgerecht, zuverlässig und effizient Strom für die Bordnetze verschiedenster militärischer Fahrzeuge und sichern Mobilität und Einsatzbereitschaft. Der 28V-Generator zeichnet sich durch einen hohen Anteil standardisierter Bauteile aus und ist optimiert für einen geringen Platzbedarf und hohen Wirkungsgrad. Entwickelt wurde auch ein Batteriemanagement-System, welches den Ladezustand von neuen und bereits genutzten Fahrzeugbatterien im Zellverbund zuverlässig innerhalb von kurzer Zeit erkennt. Für die flexible Stromversorgung mobiler Divisionen entwickelte VINCORION die P 2 M 2 Portable Power Management Modules. Diese können alle verfügbaren Energiequellen nutzen und mit Speichermodulen auch unabhängig von Energiequellen versorgt werden. Einheiten können für jede Mission die passende modulare Energieversorgung wählen. Damit werden die Einheiten unabhängig von aufwändiger Logistik.

Im Bereich Aviation von VINCORION wurde ein Fußbodenheizsystem für die Eingangsbereiche von Flugzeugen entwickelt, vorhandene Heizelemente modifiziert und das Produktportfolio ergänzt. Dieses Heizsystem ist extrem prozesssicher und robust; es kann weder überhitzen noch durchbrennen und sorgt für mehr Komfort und Sicherheit in der zivilen Luftfahrt. Die erste Lieferung der innovativen beheizten Fußbodenplatten für den A330 ist im 1. Quartal 2019 erfolgt, für den A350 erfolgt der Serienstart im 1. Quartal 2020. Zudem konnte ein weiteres großes Airbus Programm gewonnen werden. Die Entwicklung startete Anfang 2020. Das Entwicklungsteam arbeitete auch an der neuen elektrischen Hubschrauber-Rettungswinde "SkyHoist 800", die dank ihrer innovativen Produktmerkmale bei weniger als 50 kg Eigengewicht Zuglasten bis 350 kg und Hebegeschwindigkeit von bis zu 2 Meter pro Sekunde die marktüblichen Parameter übertrifft. Ihr modulares Konzept reduziert zudem wartungsbedingte Standzeiten und somit auch die Betriebskosten.

Mitarbeiter

Entwicklung der Mitarbeiterzahlen

Zum 31. Dezember 2019 verzeichnete Jenoptik mit 4.122 Mitarbeitern (inkl. Auszubildende) einen Beschäftigungszuwachs von 1,9 Prozent (31.12.2018: 4.043 Mitarbeiter). Die Anzahl der Jenoptik-Mitarbeiter im Ausland stieg dabei um 0,7 Prozent auf 988 Mitarbeiter (31.12.2018: 981 Mitarbeiter). Der Anteil der Belegschaft im Ausland ist mit 24,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend unverändert (31.12.2018: 24,3 Prozent). T22

T22 Mitarbeiter nach Regionen (inklusive Azubis und Berufsakademie-Studenten) zum 31. Dezember

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2019 2018 Veränderung

in %
Veränderung absolut
Inland 3.134 3.062 2,4 72
Inland in % 76,0 75,7 0,4 0,3
Ausland 988 981 0,7 7
Ausland in % 24,0 24,3 - 1,2 - 0,3
Europa (ohne Deutschland) 232 220 5,5 12
Amerika 565 568 - 0,5 - 3
Asien / Pazifik 191 193 - 1,0 - 2

Zur Abdeckung von Produktionsspitzen und für Großprojekte wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr Leiharbeitnehmer beschäftigt. Der Einsatz erfolgte dabei vorwiegend in den operativen Bereichen und schwankte unterjährig. Zum Stichtag 31. Dezember 2019 waren 101 Leiharbeitnehmer im Konzern tätig (31.12.2018: 107).

Mit 301,1 Mio Euro lagen die Personalkosten (Löhne, Gehälter, Sozialabgaben, Aufwendungen für Altersversorgung) 2019 um 8,2 Prozent über dem Vorjahresniveau von 278,3 Mio Euro. Der Zuwachs ist einerseits auf die erhöhte Mitarbeiterzahl im Konzern sowie andererseits auf Lohn- und Gehaltssteigerungen zurückzuführen.

Der Umsatz je Mitarbeiter (inkl. Leiharbeiternehmer) gemessen in Full-Time-Equivalent ist im Geschäftsjahr 2019 um 2,3 Prozent auf 216,6 TEUR gesunken (i.Vj. 221,8 TEUR). G15

G15 Umsatz je Mitarbeiter (in TEUR)

Veränderung 2019 - 2,3%

Die Altersstruktur der Beschäftigten ist, wie in der nachfolgenden Tabelle ersichtlich, ausgewogen. Die Werte sind im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend unverändert. T23

T23 Altersstruktur im Konzern (in Prozent)

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2019 2018
Unter 30 Jahre 14,15 14,75
30 - 39 Jahre 26,61 25,87
40 - 49 Jahre 22,84 22,78
50 - 59 Jahre 25,18 25,29
60 - 65 Jahre 9,88 10,26
Über 65 Jahre 1,34 1,05

Der Frauenanteil im Konzern (In- und Ausland) betrug zum 31. Dezember 2019 27,0 Prozent und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht (31.12.2018: 26,3 Prozent).

Der Krankenstand der Jenoptik-Beschäftigten in Deutschland lag 2019 mit 5,6 Prozent fast auf Vorjahresniveau (i.Vj. 5,3 Prozent). Die Fluktuationsrate im Konzern ist im Vergleich zum Vorjahr auf 4,1 Prozent gesunken (i.Vj. 4,5 Prozent). In Deutschland hat sich die Fluktuationsrate von 3,7 Prozent 2018 auf 3,1 Prozent 2019 reduziert. Sie wird berechnet aus der Anzahl der Austritte der Mitarbeiter im Geschäftsjahr geteilt durch die Anzahl der Mitarbeiter zum Stichtag des Vorjahres zuzüglich der im Geschäftsjahr eingetretenen Mitarbeiter. In der Berechnung bleiben Aushilfen unberücksichtigt.

Ausbildung & Personalentwicklung

Zum 31. Dezember 2019 waren 156 Auszubildende und Studenten der dualen Hochschule im Konzern beschäftigt (31.12.2018: 117). Davon waren 65 Neueinstellungen. Zugleich konnten im Berichtsjahr 28 Auszubildende und Studenten der dualen Hochschulen ihre Ausbildung erfolgreich abschließen und in ein Arbeitsverhältnis übernommen werden.

An den Standorten Wedel, Villingen-Schwenningen, Jena und Triptis werden die Nachwuchskräfte in den optischen, feinmechanischen, elektronischen und kaufmännischen Berufen in Bildungszentren berufsspezifisch ausgebildet. Das Jenaer Bildungszentrum gGmbH - Schott, Zeiss, Jenoptik, in dem Jenoptik Gesellschafter ist, hat sich zudem auch als Qualifizierungszentrum in den Bereichen Optik und Photonik deutschlandweit etabliert.

In die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investierte Jenoptik 2019 rund 2,6 Mio Euro (i.Vj. 2,5 Mio Euro). Diese Kosten beinhalten sowohl die Aufwendungen für Auszubildende und Studenten der dualen Hochschulen als auch die Kosten für die Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter. Der gesamte Entwicklungsbedarf im Konzern wird in den regelmäßig stattfindenden Mitarbeitergesprächen ermittelt. Hieraus werden dann geeignete Qualifizierungsmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt.

Weitere Informationen hierzu siehe Nichtfinanzieller Bericht.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Entwicklungen

Die Weltwirtschaft wuchs im vergangenen Jahr mit 2,9 Prozent deutlich langsamer als von Ökonomen erwartet; der Internationale Währungsfonds (IWF) reduzierte seine Prognosen im Jahresverlauf aufgrund wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten mehrfach. Verschiedene geo- und handelspolitische Konflikte wie der Handelsstreit zwischen den USA und China oder der Brexit schwächten den Welthandel, nicht zuletzt, weil sich Unternehmen bei Investitionen in Maschinen und Kapitalgüter zurückhielten. Seit Oktober erheben die USA - mit Genehmigung der Welthandelsorganisation (WTO) - Zölle für Importe aus der EU im Wert von 7,5 Mrd Euro, unter anderem für Verkehrsflugzeuge, Lebensmittel und Konsumwaren. Anfang 2020 wurde ein erstes Teilabkommen zwischen den USA und China unterzeichnet, das die Verringerung von Zöllen vorsieht. Der Großteil der seit 2018 geltenden Sonderabgaben bleibt dennoch vorerst bestehen. Ende Januar 2020 beschloss das Vereinigte Königreich den Austritt aus der EU. Im Handelsstreit zwischen Japan und Südkorea erhöhten beide Länder ihre Exportbeschränkungen für bestimmte Materialien, die in der Chipproduktion verwendet werden; die Auswirkungen auf globale Lieferketten blieben begrenzt.

In den USA hat sich das Wachstumstempo trotz der Handelskonflikte zum Jahresende stabilisiert, sodass das Bruttoinlandsprodukt im Gesamtjahr 2019 um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2,9 Prozent) zulegte, wie die erste Schätzung des US-Handelsministeriums Ende Januar ergab. Gestützt wurde das Wachstum vor allem durch den Außenhandel. Wegen des Handelskonflikts mit China waren Importe und Investitionen der Unternehmen stark rückläufig. Der Privatkonsum wuchs zwar, allerdings mit deutlich geringerem Tempo. Belastet wurde die US-Wirtschaft durch die Krise des Flugzeugbauers Boeing, weil die Ausfuhren von Verkehrsflugzeugen nach dem weltweiten Flugverbot für die Boeing-Maschinen vom Typ 737 Max deutlich einbrachen. Mit Japan schlossen die USA im Oktober ein neues Handelsabkommen; davon unberührt bleibt aber der Automobilmarkt.

Der Handelsstreit mit den USA und die damit verbundenen Strafzölle belasteten die chinesische Wirtschaft stark, auch wenn die Aussicht auf ein erstes Teilabkommen mit den USA die wirtschaftliche Situation zum Jahresende etwas entspannte. Nach 6,6 Prozent im Vorjahr erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt 2019 nur um 6,1 Prozent - wie sowohl IWF als auch das chinesische Statistikamt meldeten - und wuchs damit so langsam wie seit 29 Jahren nicht mehr. Vor allem das Exportgeschäft schwächte sich ab: Die chinesischen Ausfuhren stiegen im Vergleich zu 2018 um nur 0,5 Prozent, so das Pekinger Statistikamt. Die Importe gingen 2019 um 2,8 Prozent zurück. Zum Jahresende verzeichnete China laut Konjunkturumfragen einen soliden Anstieg von Produktion, Auftragseingängen und Binnennachfrage. Der Ausbruch des Corona-Virus hat die Konjunktur in China Anfang 2020 beeinträchtigt: Infolge der staatlich angeordneten Abschottung gab es Produktionsstopps, vor allem in der Autoindustrie.

In Deutschland stieg das Bruttoinlandsprodukt laut Statistischem Bundesamt 2019 mit 0,6 Prozent deutlich geringer als in den vergangenen Jahren; laut IWF lag das Plus bei nur 0,5 Prozent. Die deutsche Wirtschaft hatte sich im 3. Quartal gegenüber dem Vorquartal und Vorjahresquartal leicht erholt, stagnierte dann aber im Schlussquartal durch einen schwachen Außenhandel und einen Einbruch in der Industrieproduktion. Trotz einer starken Binnenwirtschaft im vergangenen Jahr befand sich die exportorientierte Industrie in einer Rezession, da Investitionen stark zurückgingen. Indikatoren waren rückläufige Zahlen für Auftragseingänge und Produktion im verarbeitenden Gewerbe. Zwar stiegen die Exporte 2019 auf einen Rekordwert von 1.327,6 Mrd Euro, doch der Zuwachs von 0,8 Prozent war deutlich geringer als in den beiden Vorjahren, so das Statistische Bundesamt. Auch zum Jahresbeginn 2020 war die Konjunkturschwäche noch nicht überwunden, so das Wirtschaftsministerium. Im Januar fiel das Geschäftsklima-Barometer des Ifo-Instituts um 0,4 Punkte auf 95,9 Punkte und dämpfte Hoffnungen auf eine baldige konjunkturelle Belebung. T24

T24 Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (in Prozent)

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2019 2018
Welt 2,9 3,6
USA 2,3 2,9
Euro-Zone 1,2 1,9
Deutschland 0,5 1,5
China 6,1 6,6
Indien 4,8 6,8
Schwellenländer 3,7 4,5

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2020

Photonik gilt als Schlüsseltechnologie für Zukunftsbranchen und Wachstumsmärkte. Die Branchenentwicklung wird von Themen wie autonomes Fahren, digitale Produktion, neuen Entwicklungen im medizinischen Bereich und zunehmend von Aspekten des Klimaschutzes getrieben. So trugen photonische Technologien bereits im vergangenen Jahr dazu bei, 1,1 Mrd Tonnen CO2 einzusparen, meldete der Industrieverband Spectaris. Die deutsche Branche sollte nach vorläufigen Berechnungen von Spectaris im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 6 bis 7 Prozent auf etwa 39,6 Mrd Euro steigern (i.Vj. 37,1 Mrd Euro). Ob dieses Ziel erreicht wurde, blieb bis Redaktionsschluss offen, denn im Jahresverlauf offenbarte der Weltmarktindex Optische Technologien, den Spectaris ermittelt, eine Abschwächung gegenüber dem Vorjahr: In den ersten 9 Monaten lagen die Umsätze der im Index bewerteten 15 internationalen Unternehmen 2,7 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Nach einem schwachen Start in das Jahr 2019 hat sich der Halbleitermarkt seit dem 3. Quartal leicht erholt. Der weltweite Umsatz in der Halbleiterindustrie lag 2019 laut der Semiconductor Industry Association (SIA) bei 412,2 Mrd Dollar, was einem Rückgang von 12,1 Prozent im Vergleich zum Rekord des Vorjahres von 468,8 Mrd US-Dollar entspricht. 2019 waren alle Regionen von Nordamerika über Europa bis zu China und Asien-Pazifik im Minus. Auch der IT-Analyst Gartner berechnete nach vorläufigen Zahlen einen geringeren Branchenumsatz: Mit 418,3 Mrd US-Dollar wurden weltweit 11,9 Prozent weniger Umsatz erzielt als 2018. Gartner hatte seine Umsatzprognose bereits unterjährig mehrfach gesenkt.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China und die daraus resultierenden Unsicherheiten wirkten sich 2019 nicht nur auf den Halbleitermarkt aus, sondern auch auf die Halbleiterausrüster. So wurden beispielsweise Exportgenehmigungen für große Chiphersteller nach China zurückgehalten. Insgesamt erreichte die Branche 2019 weltweit einen Umsatz von 57,6 Mrd US-Dollar und damit 10,5 Prozent weniger als im Rekord-Vorjahr, so die Jahresend-Prognose des Branchenverbandes Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI). Erstmals war Südkorea nicht der größte Ausrüstermarkt, sondern Taiwan vor China. Im vergangenen Jahr haben die Merger- und Übernahmeaktivitäten in der Branche im Vergleich zum Vorjahr wieder zugenommen und die Konsolidierung unter Chiplieferanten fortgesetzt, so Marktanalysten von IC Insights. Mehr als 30 Halbleiter-Deals mit einem Gesamtvolumen von 31,7 Mrd US-Dollar übertrafen den Vorjahreswert von 25,9 Mrd US-Dollar um 22 Prozent.

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau verzeichnete im vergangenen Jahr laut dem Branchenverband VDMA einen Rückgang von Produktion und Auftragseingang. Ersten Prognosen zufolge fiel die Produktion im Schnitt um 2 Prozent; der Auftragseingang lag 9 Prozent unter dem Vorjahr. Gründe sind laut VDMA internationale Handelskonflikte, zunehmender Protektionismus, der Brexit sowie ein tiefgreifender Strukturwandel bei wichtigen Kundengruppen wie der Autoindustrie. Vom technologischen Wandel und den globalen Exportrisiken betroffen waren auch Hersteller von Werkzeugmaschinen, deren Exporte 2019 um 7,7 Prozent zurückgingen.

Das schwache konjunkturelle Umfeld aus Abnehmerbranchen machte sich auch in der Robotik-Industrie bemerkbar. Laut der Robotic Industries Association (RIA) stieg der Auftragseingang in Nordamerika 2019 insgesamt nur um 1,6 Prozent im Vergleich zu 2018; Umsatz und Auslieferungen in dieser zyklischen Branche gingen in Nordamerika um 1,3 Prozent zurück, unter anderem wegen eines schwachen Schlussquartals. Auch die International Federation of Robotics (IFR) bestätigte die globale Schwäche ohne Wachstum im vergangenen Jahr.

Die Konjunktur in der Automobilindustrie war im vergangenen Jahr stark rückläufig. Ein Ende des jahrelangen Branchenwachstums offenbarte sich nicht zuletzt in diversen Umsatz- und Gewinnwarnungen von Autobauern und -zulieferern sowie Ankündigungen von Werkschließungen und Stellenabbau. Belastet wurde die Branche unter anderem durch den Dieselskandal und den Wandel hin zu Elektrofahrzeugen sowie durch die Unsicherheit über künftige Umweltregulierungen, zum Beispiel durch ein neues Abgasmessverfahren. Aufgrund des Brexit gingen auch Produktion und die Auslandsinvestitionen in der britischen Autoindustrie stark zurück, so der britische Branchenverband SMMT. In China sanken die Autoverkäufe 2019 gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent, so der Branchenverband China Passenger Car Association (PCA). Auf dem deutschen Markt wurden im Vergleich zum Vorjahr rund 5 Prozent mehr Pkw zugelassen, was 3,61 Mio Neuwagen entspricht, so das Kraftfahrt-Bundesamt. Dieses Wachstum lässt sich auf Sonderfaktoren, wie zum Beispiel mehr Arbeitstage im vergangenen Jahr und einen hohen Anteil an gewerblichen Anmeldungen, zurückführen. Die deutsche Autoproduktion sank dagegen nach Analysen des CAR-Instituts 2019 auf ein 22-Jahres-Tief. Für die globalen Automärkte war 2019 herausfordernd, so der Verband der Automobilindustrie (VDA): Europa und Brasilien übertrafen das Vorjahresniveau, während die USA und die asiatischen Märkte bei den Neuzulassungen zum Teil deutlich darunter lagen. Nach dem Ausbruch des Corona-Virus Anfang 2020 ging der Pkw-Absatz in China im Januar mit 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich zurück und setzte damit dem ohnehin schwächelnden Automarkt in China zusätzlich zu.

Im Bereich der Verkehrssicherheit drehte sich in Deutschland im vergangenen Jahr vieles um die geplante Pkw-Maut. Nach langen Diskussionen wurde dieses Vorhaben im Juni durch den Europäischen Gerichtshof als ein Verstoß gegen EU-Recht bewertet. In Niedersachsen wurde Anfang 2019 eine JenoptikAnlage zur Abschnittskontrolle in Betrieb genommen. Nach einer gerichtlich verordneten Pause wurde die Anlage im niedersächsischen Pilotprojekt Anfang Juli wieder eingeschaltet. Das abschließende Urteil des niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts (OVG) im November erklärte den Einsatz von Abschnittskontrollen als rechtmäßig. Im Fokus öffentlicher Diskussionen stand 2019 aufgrund von Klimaschutz- und Sicherheitsaspekten auch die Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen. Während die Niederlande ihr Tempolimit auf Autobahnen von 130 weiter auf 100 km/h reduzieren, entschied sich der Deutsche Bundestag im Oktober gegen eine Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) war nicht angepasste Geschwindigkeit 2018 für knapp die Hälfte der Verkehrstoten auf Autobahnen mitverantwortlich. In ihrer Unfallbilanz 2019 ermittelte die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) den geringsten Stand bei Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnung und begründet das mit der zunehmenden Sicherheit von Fahrzeugen und dem steigenden Einsatz von Assistenzsystemen. Auch Destatis rechnet mit einem neuen Tiefststand in der Verkehrsstatistik; dennoch gebe es täglich durchschnittlich acht Tote und mehr als 1.000 Verletzte im deutschen Straßenverkehr.

In der Luftfahrtbranche offenbarten sich 2019 Unsicherheiten durch politische Entscheidungen: So wurden zum Beispiel im Oktober in den USA Strafzölle auf Flugzeugkomponenten aus der EU in Kraft gesetzt. Der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing ist nach zwei Flugzeugabstürzen weiterhin durch das im März 2019 erteilte Flugverbot für die Boeing 737 Max und damit verbundene Ausfälle sowie Sonderzahlungen auch kommerziell in Bedrängnis. Das Flugverbot, der Produktions- und Auslieferstopp sowie Mehrkosten für die Software-Überarbeitung und Schadenersatzforderungen belasteten die Bilanz des Herstellers, Zulieferer und sogar die US-Wirtschaft. Auch der europäische Flugzeughersteller Airbus konnte sein ursprüngliches Auslieferungsziel im vergangenen Jahr nicht halten. Dennoch lieferte Airbus erstmals seit 2011 mehr Flugzeuge als Boeing aus und erhielt auch mehr Bestellungen. Infolge von Ermittlungen gegen Airbus zu Betrug und Korruption zahlt der Flugzeugbauer Strafe, was zu einem Verlust in seiner Jahresbilanz führte, wie Anfang 2020 bekannt wurde.

In der Sicherheits- und Wehrtechnik erhöhten sich bis Ende 2019 die deutschen Ausfuhrgenehmigungen im Vergleich zum Vorjahr um über 65 Prozent auf knapp 8 Mrd Euro, so das Wirtschaftsministerium, und erreichten damit einen neuen Jahresrekord. Der bisherige Höchststand lag 2015 bei 7,95 Mrd Euro. Im September 2019 verlängerte die Bundesregierung das Rüstungsembargo gegen Saudi-Arabien und andere am Jemen-Krieg beteiligte Länder erneut um ein halbes Jahr bis März 2020. Laut einer Meldung des schwedischen Friedensforschungsinstituts Sipri im Dezember 2019 stiegen die Waffenverkäufe 2018 stark an, insbesondere in den USA: 59 Prozent aller Rüstungsgüter stammten aus den USA. Deutschland hatte einen Anteil von 2 Prozent. Insgesamt hatten die 100 führenden Rüstungskonzerne ihre Waffenverkäufe um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Im August 2019 stiegen die USA aus dem INF-Vertrag über Mittelstreckenraketen aus und kündigten ein neues Raketensystem an. Gleichzeitig wurde über einen Rüstungsvertrag zwischen der Türkei und den USA diskutiert. Nachdem die Türkei zunächst russische Luftabwehrsysteme gekauft hat, wurde über den Kauf von amerikanischen Patriot-Raketen verhandelt.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit blieben 2019 im Wesentlichen konstant und hatten daher auch keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung des Jenoptik-Konzerns.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Vergleich tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf

Aufgrund des sehr guten Auftragsbestands prognostizierte das Jenoptik-Management mit der Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse im Februar 2019 für das Geschäftsjahr 2019 weiteres Wachstum. Mit Veröffentlichung der finalen Zahlen im März wurden die Aussagen konkretisiert: das Management erwartete eine Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich (ohne größere Portfolioänderungen) und einen Zuwachs beim EBITDA mit einer Marge zwischen 15,5 und 16,0 Prozent. Dabei ging der Vorstand von einer ansteigenden Dynamik im Jahresverlauf aus.

Nach der Bestätigung der Guidance im Mai wurde im August mit Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse die ursprüngliche Wachstumsprognose leicht angepasst. Aufgrund der anhaltenden Investitionszurückhaltung insbesondere in der Automobilindustrie erwartete der Vorstand jetzt einen Umsatz ohne größere Portfolioänderungen zwischen 850 Mio Euro und 860 Mio Euro und damit unverändert eine Steigerung. Die EBITDA-Marge wurde bei rund 15,5 Prozent gesehen. Diese Annahmen wurden auch im November noch einmal bestätigt.

Im Berichtsjahr erzielte der Jenoptik-Konzern mit 855,2 Mio Euro einen Umsatz, der in der nunmehr erwarteten Spanne und über dem Wert von 2018 lag.

Die EBITDA-Marge übertraf mit 15,7 Prozent den prognostizierten Wert. Die Profitabilität konnte damit im Vergleich zum Vorjahr (i.Vj. 15,3 Prozent) verbessert werden.

Umsatz und EBITDA der Divisionen sowie deren prognostizierte Entwicklung sind in der untenstehenden Tabelle dargestellt. T25

T25 Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf (in Mio EUR)

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Zielgröße Stand Jahresende 2018 Prognose 2019 Stand Jahresende 2019 Veränderung

in %
Umsatz 834,6 Februar: Weiteres Wachstum
März: Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich (ohne größere Portfolioänderungen)
August: Zwischen 850 und 860 Mio Euro (ohne größere Portfolioänderungen) 855,2 2,5
Light & Optics 337,0 März: Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich 350,0 3,9
Light & Production 210,7 März: Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich 228,9 8,6
Light & Safety 116,9 März: Spürbarer Rückgang (2018: Abrechnung eines Großauftrags) 108,7 - 7,1
VINCORION 166,4 Stabil 164,8 - 1,0
EBITDA / EBITDA-Marge 127,5 / 15,3% März: Zuwachs, EBITDA-Marge zwischen 15,5 und 16,0%
August: Rund 15,5% 134,0 / 15,7% 5,0
Light & Optics 74,1 März: Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich 69,8 - 5,8
Light & Production 24,6 März: Wachstum etwas stärker als beim Umsatz 25,8 4,7
Light & Safety 15,9 März: Rückgang analog zum Umsatz 18,8 18,2
VINCORION 20,1 März: Leichter Anstieg, verbesserte Marge 24,2 20,0
März: Leichter Anstieg
Auftragseingang 873,7 November: Sehr hoher Vorjahreswert wird nicht erreicht 812,6 - 7,0
Free Cashflow 108,3 März: Rund 80 Mio Euro 77,2 - 28,7
Investitionen 1) 42,5 März: Starker Anstieg 55,6 30,7

1) ohne Finanzanlageinvestition

Beim Auftragseingang war das Management zu Jahresbeginn 2019 von einem leichten Anstieg ausgegangen. Aufgrund der ab Mitte des Jahres deutlichen Verschlechterung der konjunkturellen Rahmenbedingungen und einem angespannten Marktumfeld, insbesondere in der Automobilindustrie, entwickelten sich die Auftragseingänge des Jenoptik-Konzerns schwächer als erwartet. Im November wurde kommuniziert, dass der hohe Vorjahreswert nicht erreicht werden kann. Zum Jahresende lag der Auftragseingang 7,0 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Für den Free Cashflow wurde die im Frühjahr gegebene Prognose von rund 80 Mio Euro mit einem Wert 77,2 Mio Euro nahezu erreicht.

Die Investitionen einschließlich der Zugänge zu den Nutzungsrechten nach IFRS 16 stiegen auf 55,6 Mio Euro und zeigten damit den erwarteten starken Zuwachs.

Ertragslage

In den Tabellen des Lageberichts, die wichtige Kennzahlen nach Divisionen aufgliedern, sind in der Position "Sonstige" das Corporate Center, die Immobilien sowie die Konsolidierungseffekte enthalten.

Im Geschäftsjahr 2019 erzielte der Jenoptik-Konzern mit einem Umsatz von 855,2 Mio Euro ein Umsatzwachstum von 2,5 Prozent und übertraf trotz erschwerter konjunktureller Rahmenbedingungen und einem angespannten Marktumfeld das hohe Niveau des Vorjahres (i.Vj. 834,6 Mio Euro). Im Jahresverlauf stieg die Dynamik an und das umsatzstärkste Quartal sowohl des abgelaufenen Geschäftsjahres als auch des Vorjahres war mit 259,5 Mio Euro das 4. Quartal (i.Vj. 241,2 Mio Euro). Das Wachstum kam 2019 aus den beiden Divisionen Light & Optics sowie Light & Production. Die solide Geschäftsentwicklung wurde insbesondere von einer hohen Nachfrage aus der Halbleiterausrüstungsindustrie sowie dem guten Geschäftsverlauf im Bereich Automation & Integration getragen. Dabei leisteten die 2018 akquirierten Unternehmen einen deutlichen Umsatzbeitrag in Höhe von insgesamt 66,4 Mio Euro (i.Vj. 37,0 Mio Euro). T26

T26 Umsätze nach Divisionen (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Konzern 855,2 834,6 2,5
Light & Optics 350,0 337,0 3,9
Light & Production 228,9 210,7 8,6
Light & Safety 108,7 116,9 - 7,1
VINCORION 164,8 166,4 - 1,0
Sonstige 2,8 3,5 - 20,6

Weitere Informationen zur Umsatzentwicklung der Divisionen siehe Segmentbericht ab Seite 106

Regional betrachtet kamen die Wachstumsimpulse aus dem Ausland, vor allem aus Nordamerika. Umsatzstärkste Zielregion blieb Europa dicht gefolgt von Amerika. In Europa blieb der Anteil am Konzernumsatz aufgrund der guten Nachfrage aus der Halbleiterausrüstungsindustrie sowie dem Markt für Verkehrssicherheitstechnik mit 28,8 Prozent auf einem hohen Niveau (i.Vj. 29,3 Prozent). In Amerika stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr signifikant um 15,4 Prozent, hauptsächlich aufgrund des ganzjährigen Beitrags von Prodomax, aber auch durch eine höhere Nachfrage nach optischen Systemen sowie nach Verkehrssicherheits-Lösungen. Der Umsatz im Raum Asien / Pazifik reduzierte sich leicht auf 97,2 Mio Euro (i.Vj. 100,8 Mio Euro), vor allem infolge der konjunkturellen Rahmenbedingungen. Mit 621,3 Mio Euro erzielte Jenoptik im abgelaufenen Geschäftsjahr 72,6 Prozent des Umsatzes im Ausland (i.Vj. 594,1 Mio Euro bzw. 71,2 Prozent) - ein Beleg für die erfolgreiche Umsetzung unserer Internationalisierungsstrategie. In Deutschland betrugen die Umsätze 234,0 Mio Euro. Der höhere Vorjahresumsatz von 240,5 Mio Euro war geprägt von den Auslieferungen der Mautkontrollsäulen in der Division Light & Safety. T27

T27 Umsätze nach Regionen (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Konzern 855,2 834,6 2,5
Deutschland 234,0 240,5 - 2,7
Europa 246,0 244,7 0,6
Amerika 239,7 207,7 15,4
Asien / Pazifik 97,2 100,8 - 3,6
Mittlerer Osten /Afrika 38,3 40,8 - 6,3

Den größten Umsatzanteil erwirtschaftete der Konzern mit 34,7 Prozent 2019 erneut im Zielmarkt Automotive & Maschinenbau (i.Vj. 33,7 Prozent). Der Umsatzanteil im Bereich Sicherheits- & Wehrtechnik war mit 18,6 Prozent (i.Vj. 18,9 Prozent) leicht rückläufig. Auf 19,7 Prozent zugelegt haben die Umsätze mit der Halbleiterausrüstungsindustrie (i.Vj. 18,0 Prozent). Aufgrund der guten Branchenentwicklung im Markt für Medizintechnik stiegen sie auf 5,7 Prozent (i.Vj. 5,3 Prozent). Auf unsere Top-3-Kunden entfielen 2019 17,3 Prozent des Konzernumsatzes (i.Vj. 18,0 Prozent). T28

T28 Umsätze nach Zielmärkten (in Mio EUR und in Prozent vom Gesamtumsatz)

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2019 2018
Automotive & Maschinenbau 296,8 34,7% 281,3 33,7%
Halbleiterausrüstungsindustrie 168,2 19,7% 150,0 18,0%
Sicherheits- & Wehrtechnik 159,3 18,6% 157,7 18,9%
Luftfahrt & Verkehr 148,7 17,4% 162,5 19,5%
Medizintechnik 48,4 5,7% 44,6 5,3%
Sonstige 33,7 3,9% 38,7 4,6%
Gesamt 855,2 100% 834,6 100%

Die Umsatzkosten stiegen um 4,1 Prozent auf 563,4 Mio Euro und damit stärker als der Umsatz (i.Vj. 541,5 Mio Euro), vor allem aufgrund der höheren Material- und Personalkosten. In den Umsatzkosten enthalten sind zudem Aufwendungen für Entwicklungen im Kundenauftrag von insgesamt 20,4 Mio Euro (i.Vj. 20,2 Mio Euro), denen entsprechende Umsatzerlöse gegenüberstanden. T29

T29 Wesentliche Posten der Gesamtergebnisrechnung (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Umsatzkosten 563,4 541,5 4,1
F+E-Kosten 44,1 47,4 - 7,1
Vertriebskosten 89,3 87,0 2,6
Verwaltungskosten 60,5 56,1 7,9
Sonstige betriebliche Erträge 18,6 20,9 - 10,9
Sonstige betriebliche Aufwendungen 27,5 28,4 - 3,1

Das Bruttoergebnis vom Umsatz erreichte mit 291,8 Mio Euro in etwa das Vorjahresniveau von 293,1 Mio Euro. Die Bruttomarge lag mit 34,1 Prozent unter dem Vorjahreswert (i.Vj. 35,1 Prozent). Ursächlich hierfür waren Umsatzrückgänge infolge schwieriger gewordener Rahmenbedingungen in der Automobilbranche, ein veränderter Produktmix, der zum Teil wie bei Prodomax einen höheren Materialeinsatz erfordert, sowie gestiegene Personalkosten.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten 2019 lagen mit 44,1 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 47,4 Mio Euro. Der Anteil der F+E-Kosten am Umsatz reduzierte sich damit leicht auf 5,2 Prozent (i.Vj. 5,7 Prozent). Die F+E-Leistung inkl. der Entwicklungen im Kundenauftrag blieb mit 68,4 Mio Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 69,2 Mio Euro).

Im Zuge des Ausbaus der weltweiten Aktivitäten und im Zusammenhang mit den Akquisitionen stiegen die Vertriebskosten 2019 um 2,6 Prozent auf 89,3 Mio Euro (i.Vj. 87,0 Mio Euro). Die Vertriebskostenquote lag mit 10,4 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 10,4 Prozent).

Die allgemeinen Verwaltungskosten erhöhten sich auf 60,5 Mio Euro (i.Vj. 56,1 Mio Euro), im Wesentlichen aufgrund der Verwaltungskosten der 2018 akquirierten Unternehmen, die im Vorjahr noch nicht vollständig enthalten waren, aufgrund von Tarifanpassungen, Neueinstellungen vor allem in der Division Light & Optics sowie der Einführung eines SAP-Systems am Standort Altenstadt. Die Verwaltungskostenquote stieg auf 7,1 Prozent (i.Vj. 6,7 Prozent).

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen mit 18,6 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 20,9 Mio Euro, insbesondere aufgrund geringerer Währungsgewinne von insgesamt 7,0 Mio Euro (i.Vj. 9,7 Mio Euro).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 27,5 Mio Euro (i.Vj. 28,4 Mio Euro). Sie enthielten unter anderem Aufwendungen für Konzernprojekte wie die Einführung eines konzernweiten ERP-Systems, Kosten im Zusammenhang mit Unternehmens-Transaktionen sowie Wertberichtigungen auf Forderungen. Die Währungsverluste überstiegen mit 9,1 Mio Euro den Vorjahreswert leicht (i.Vj. 8,8 Mio Euro).

Detaillierte Angaben zur Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen siehe Anhang, sowie in der Gesamtergebnisrechnung

Trotz gestiegener Ausgaben für künftiges Wachstum und der im Vergleich zum Vorjahr erhöhten Funktionskosten stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen (EBITDA) um 5,0 Prozent auf 134,0 Mio Euro (i.Vj. 127,5 Mio Euro). Dies resultierte hauptsächlich aus den Beiträgen der erworbenen Unternehmen sowie positiven Effekten aus der Einführung von IFRS 16 von 11,6 Mio Euro. Die EBITDA-Marge erhöhte sich dementsprechend auf 15,7 Prozent (i.Vj. 15,3 Prozent). Auch beim EBITDA war im Jahresverlauf eine Steigerung zu verzeichnen. Nach 23,8 Mio Euro im 1. Quartal 2019 und 30,2 Mio Euro im 2. Quartal stieg das EBITDA im 3. Quartal auf 37,4 Mio Euro und im 4. Quartal sogar auf 42,6 Mio Euro. T31

T31 EBITDA (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Konzern 134,0 127,5 5,0
Light & Optics 69,8 74,1 - 5,8
Light & Production 25,8 24,6 4,7
Light & Safety 18,8 15,9 18,2
VINCORION 24,2 20,1 20,0
Sonstige - 4,6 - 7,3 36,2

Das geringere Bruttoergebnis führte zusammen mit gestiegenen Funktionskosten allerdings zu einem schwächeren operativen Ergebnis. Mit insgesamt 88,9 Mio Euro lag das Betriebsergebnis (EBIT) 6,3 Prozent unter dem Vorjahreswert (i.Vj. 94,9 Mio Euro). Die EBIT-Marge des Konzerns sank somit auf 10,4 Prozent (i.Vj. 11,4 Prozent). Positiv entwickelten sich die Division Light & Safety sowie VINCORION. Im Konzern-EBIT enthalten ist das operative Ergebnis der erworbenen Unternehmen in Höhe von 5,8 Mio Euro (i.Vj. minus 0,5 Mio Euro), inklusive der Effekte aus der Kaufpreisallokation von minus 5,3 Mio Euro (i.Vj. minus 10,5 Mio Euro) sowie positiven Effekten aus der Erstanwendung von IFRS 16 in Höhe von 1,7 Mio Euro. T32

T32 EBIT (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Konzern 88,9 94,9 - 6,3
Light & Optics 57,9 65,9 - 12,1
Light & Production 14,5 16,8 - 14,0
Light & Safety 11,7 10,9 7,2
VINCORION 17,4 16,5 5,3
Sonstige - 12,5 - 15,2 17,5

Informationen zum Segment-EBIT siehe Segmentbericht

Infolge des Anstiegs des durchschnittlich gebundenen Kapitals aufgrund von IFRS 16, den im Vorjahr akquirierten Vermögenswerten sowie des geringeren EBIT reduzierte sich zum 31. Dezember 2019 auch der ROCE (Return on Capital Employed) des Konzerns auf 14,7 Prozent (i.Vj. 20,2 Prozent). Jenoptik berichtet diese Kennzahl inklusive der Geschäfts- oder Firmenwerte und vor Steuern. Die Berechnung des ROCE ist im Kapitel Steuerungssystem auf Seite 83 erläutert und in der folgenden Tabelle dargestellt. Das durchschnittlich gebundene Kapital errechnet sich als Durchschnitt der Monatsendwerte im Betrachtungszeitraum. T30

T30 ROCE (in Mio. EUR)

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2019 2018
Langfristig unverzinsliches Vermögen 451,1 327,6
Kurzfristig unverzinsliches Vermögen 368,0 332,5
Unverzinsliches Fremdkapital - 213,3 - 190,7
Durchschnittlich gebundenes Kapital 605,8 469,4
EBIT 88,9 94,9
ROCE (in Prozent) 14,7 20,2

Das Finanzergebnis blieb mit insgesamt minus 3,7 Mio Euro auf Vorjahresniveau (i.Vj. minus 3,5 Mio Euro). Durch Erträge aus Bewertungseffekten sowie geringere Zinsaufwendungen gegenüber Dritten konnten die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Zinsaufwendungen aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 (1,6 Mio Euro) kompensiert werden. Ergebniserhöhend wirkten Währungseffekte von insgesamt 0,5 Mio Euro (i.Vj. 1,0 Mio Euro) sowie Zinsen und ähnliche Erträge in Höhe von 1,0 Mio Euro (i.Vj. 0,3 Mio Euro). Ergebnismindernd schlugen sich die gestiegenen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen von minus 5,3 Mio Euro nieder (i.Vj. minus 4,9 Mio Euro).

Das geringere EBIT spiegelte sich auch im Ergebnis vor Steuern wider, das mit insgesamt 85,2 Mio Euro um 6,8 Prozent unter dem Vorjahreswert lag (i.Vj. 91,4 Mio Euro).

Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag lagen mit 11,4 Mio Euro über dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 11,0 Mio Euro). Davon entfallen 8,4 Mio Euro (i.Vj. 11,2 Mio Euro) auf das Inland und 3,0 Mio Euro (i.Vj. minus 0,2 Mio Euro) auf das Ausland. Der Rückgang im Inland ist auf das geminderte inländische Einkommen im Berichtszeitraum zurückzuführen. Der Anstieg der ausländischen Steuern ist insbesondere durch die Akquisition von Prodomax bedingt.

Die liquiditätswirksame Steuerquote des Jenoptik-Konzerns, das Verhältnis zwischen den laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und dem Ergebnis vor Steuern, erhöhte sich aufgrund des gestiegenen ausländischen Anteils des zu versteuernden Einkommens auf 13,3 Prozent (i.Vj. 12,0 Prozent), lag aber aufgrund des Inlandsergebnisses und der anrechenbaren Verlustvorträge auf einem für deutsche Unternehmen vergleichsweise niedrigen Niveau.

Der nicht zahlungswirksame latente Steueraufwand betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 6,2 Mio Euro (i.Vj. Ertrag 7,0 Mio Euro). Dies begründet sich insbesondere durch den Betrag an aktivierten latenten Steuern auf den Verlustvortrag der JENOPTIK AG gegenüber dem Vergleichszeitraum. Die Konzernsteuerquote belief sich damit auf 20,6 Prozent (i.Vj. 4,4 Prozent), die Ertragsteuern auf insgesamt minus 17,6 Mio Euro (i.Vj. minus 4,0 Mio Euro).

Detaillierte Informationen zum Thema Steuern siehe Anhang

Jenoptik erwirtschaftete 2019 nicht zuletzt infolge des latenten Steuerertrags im Vorjahr ein um 22,6 Prozent verringertes Ergebnis nach Steuern von 67,6 Mio Euro (i.Vj. 87,4 Mio Euro). Das Ergebnis der Aktionäre lag mit 67,7 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 87,6 Mio Euro, auch das Ergebnis je Aktie reduzierte sich mit 1,18 Euro gegenüber dem Vorjahreswert von 1,53 Euro je Aktie deutlich.

Die Entwicklung der Auftragseingänge im Berichtsjahr 2019 war vor allem von einer nachlassenden Investitionsbereitschaft im Automobilsektor geprägt. Der Konzern erhielt 2019 insgesamt Aufträge im Wert von 812,6 Mio Euro (i.Vj. 873,7 Mio Euro). Der Rückgang von 7,0 Prozent war auch auf den vorgezogenen Großauftrag im Halbleiterausrüstungsgeschäft Ende 2018 zurückzuführen. Der Auftragseingang fiel zudem geringer aus als der erzielte Umsatz im Geschäftsjahr. Demzufolge reduzierte sich auch die Book-to-Bill-Rate auf 0,95 (i.Vj. 1,05). T33 G16 T36

T33 Auftragseingang (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Konzern 812,6 873,7 - 7,0
Light & Optics 324,7 396,1 - 18,0
Light & Production 199,3 200,7 - 0,7
Light & Safety 107,9 118,4 - 8,9
VINCORION 177,9 154,9 14,8
Sonstige 2,8 3,5 - 20,6

G16 Entwicklung der Book-to-Bill-Rate

T36 Book-to-Bill-Rate

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2019 2018
Konzern 0,95 1,05
Light & Optics 0,93 1,18
Light & Production 0,87 0,95
Light & Safety 0,99 1,01
VINCORION 1,08 0,93

Dennoch erzielte der Konzern aufgrund größerer Projekte unter anderem im Verteidigungsgeschäft sowie in der Verkehrssicherheit im 4. Quartal einen deutlichen Anstieg der Auftragseingänge gegenüber den Vorquartalen im Jahr 2019.

Ausführliche Informationen zum Auftragseingang der Divisionen siehe Segmentbericht ab Seite 106

Auch der Auftragsbestand zum Jahresende 2019 reduzierte sich auf 466,1 Mio Euro (31.12.2018: 521,5 Mio Euro). Von diesem Auftragsbestand werden 68,1 Prozent (i.Vj. 79,2 Prozent) noch im Jahr 2020 zu Umsatz führen und sind in Verbindung mit der gut gefüllten Projekt-Pipeline immer noch eine solide Basis für das prognostizierte Wachstum im Geschäftsjahr 2020. T34

T34 Auftragsbestand (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Konzern 466,1 521,5 - 10,6
Light & Optics 144,9 180,6 - 19,7
Light & Production 81,6 112,5 - 27,5
Light & Safety 69,9 69,5 0,5
VINCORION 169,7 158,9 6,8

Darüber hinaus bestanden Kontrakte in Höhe von 49,9 Mio Euro (31.12.2018: 62,5 Mio Euro). Bei Kontrakten handelt es sich um Verträge bzw. Rahmenvereinbarungen mit Kunden, deren genaue Höhe und Eintrittszeitpunkt noch nicht exakt angegeben werden können. Der Rückgang in den Kontrakten ist durch Umbuchungen in den Auftragseingang bzw. Korrekturen begründet. T35

T35 Kontrakte (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Konzern 49,9 62,5 - 20,1
Light & Optics 12,4 12,5 - 1,3
Light & Production 0 0 0
Light & Safety 12,6 19,2 - 34,3
VINCORION 24,9 30,7 - 18,9

Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Der Zentralbereich Treasury plant den Bedarf und steuert die Bereitstellung liquider Mittel innerhalb des Konzerns. Auf Basis einer mehrjährigen Finanzplanung und einer monatlich rollierenden Liquiditätsplanung werden die finanzielle Flexibilität und die Zahlungsfähigkeit des Konzerns zu jeder Zeit gewährleistet. Ein Cashpooling-System stellt zudem die Liquiditätsversorgung aller wesentlichen Gesellschaften in Europa und Nordamerika sicher. Gesellschaften, die nicht in das Cashpooling-System integriert sind, werden über konzerninterne Darlehen oder Kreditlinien bei lokalen Banken mit Liquidität versorgt.

Im Jahr 2019 hat Jenoptik zudem ein Programm zum Verkauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (sogenanntes Factoring) implementiert, um sich besser an die Zahlungsmodalitäten der Kunden anzupassen. Somit steht dem Konzern ein weiteres Instrument zur Liquiditäts- und Working-Capital-Steuerung zur Verfügung.

Weitere Informationen zum Factoring siehe Anhang

Vor allem mit Devisentermingeschäften sichert Jenoptik Aufträge in Fremdwährung ab und reduziert so die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf Ergebnis und Cashflow. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich zur Sicherung des operativen Geschäfts sowie betriebsnotwendiger Finanztransaktionen, wie zum Beispiel konzerninterne Darlehen oder Akquisitionsfinanzierungen in Fremdwährung, eingesetzt.

Aufgrund der genannten Maßnahmen, des bestehenden Konsortialkredits, der gewährten Schuldscheindarlehen sowie des hohen Zahlungsmittelbestands war im abgelaufenen Geschäftsjahr die Liquiditätsversorgung aller Konzerngesellschaften zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.

Kapitalstruktur und Finanzierungsanalyse

Mit einer weiterhin sehr guten Eigenkapitalquote von 60,5 Prozent zum 31. Dezember 2019 und einer Nettoverschuldung von minus 9,1 Mio Euro verfügt der Konzern über eine tragfähige Finanzierungsstruktur. Dies gibt Jenoptik die Flexibilität sowie den finanziellen Spielraum, um das künftige organische Wachstum und Akquisitionen zu finanzieren und so die internationale Wachstumsstrategie umzusetzen.

Die ausgegebenen Schuldscheindarlehen haben Laufzeiten bis April 2020 (21,5 Mio Euro) bzw. bis April 2022 (69,0 Mio Euro). Zudem kann der Konzern über eine weitgehend ungenutzte Konsortialkreditlinie von 230,0 Mio Euro verfügen. Für diesen Konsortialkredit wurden Financial Covenants vereinbart, die Jenoptik einhält.

Neben den Zahlungsmitteln von 99,0 Mio Euro und kurzfristigen Finanzanlagen von 69,7 Mio Euro kann der Konzern auf ein ungenutztes Volumen aus Rahmenkreditverträgen in Höhe von insgesamt 222,2 Mio Euro zurückgreifen. Somit standen Jenoptik Ende 2019 rund 390 Mio Euro für Maßnahmen zur Unternehmensentwicklung zur Verfügung.

2019 erhöhten sich die langfristigen Finanzverbindlichkeiten des Konzerns auf 122,6 Mio Euro (31.12.2018: 111,4 Mio Euro). Der Bilanzposten enthielt Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 72,2 Mio Euro (31.12.2018: 108,2 Mio Euro) sowie aufgrund von IFRS 16 deutlich auf 50,4 Mio Euro gestiegene Leasingverbindlichkeiten (31.12.2018: 3,2 Mio Euro). Ende 2019 betrug der Anteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten an den Finanzverbindlichkeiten von Jenoptik rund 77 Prozent (31.12.2018: 92 Prozent).

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich auf 37,0 Mio Euro (31.12.2018: 10,1 Mio Euro). Hier wirkte sich neben der Anwendung von IFRS 16 auch die Umgliederung der 2020 fälligen Tranche der Schuldscheindarlehen aus.

Der Verschuldungsgrad blieb konstant bei 0,65 (31.12.2018: 0,65), da sich zum Jahresende 2019 Eigenkapital und Fremdkapital proportional erhöht haben. Der Verschuldungsgrad wird als Verhältnis von Fremdkapital (427,9 Mio Euro) zu Eigenkapital (655,4 Mio Euro) definiert. G17

G17 Verschuldungsgrad

Die Net-Cash-Position betrug zum Jahresende 2019 131,7 Mio Euro (31.12.2018: 138,6 Mio Euro). Sie wird definiert als die Summe aus Zahlungsmitteln und kurzfristigen Finanzanlagen abzüglich der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. Die Zahlungsmittel inklusive kurzfristiger Finanzanlagen erhöhten sich auf 168,7 Mio Euro (31.12.2018: 148,7 Mio Euro), die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen wie oben erläutert auf 37,0 Mio Euro (31.12.2018: 10,1 Mio Euro).

Aufgrund des guten Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit war Jenoptik zum Geschäftsjahresende erneut nettoschuldenfrei. Obwohl die Finanzverbindlichkeiten infolge der Einführung von IFRS 16 um 56,9 Mio Euro stiegen, betrug die Nettoverschuldung zum 31. Dezember 2019 minus 9,1 Mio Euro (31.12.2018: minus 27,2 Mio Euro). Diese positive Entwicklung gelang trotz der Ausschüttung einer höheren Dividende von 20,0 Mio Euro (i.Vj. 17,2 Mio Euro) sowie gestiegener Investitionen. T37

T37 Netto- und Bruttoverschuldung (in Mio EUR)

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2019 2018 2017 2016 2015
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 122,6 111,4 108,6 120,5 113,2
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 37,0 10,1 19,3 4,1 14,9
Bruttoverschuldung 159,6 121,5 127,9 124,6 128,1
abzüglich kurzfristige Finanzanlagen 69,7 59,5 64,6 50,5 0,4
abzüglich Zahlungsmittel 99,0 89,3 132,3 92,0 83,8
Nettoverschuldung -9,1 -27,2 -69,0 -17,9 43,9

Investitionsanalyse

Die Investitionsschwerpunkte werden aus der Konzernstrategie abgeleitet und stehen im Einklang mit den geplanten Wachstumszielen und der Vermögensstruktur des Konzerns. Um dies sicherzustellen, werden die Einzelinvestitionen systematisch anhand von erfolgs- und finanzwirtschaftlichen Kennzahlen auf ihre Zukunftsfähigkeit beziehungsweise ihren Wertbeitrag geprüft und eine dezidierte Chancen- sowie Risiko-Betrachtung vorgenommen.

2019 investierte der Konzern mit 55,6 Mio Euro wie geplant deutlich mehr in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen als im Vorjahr mit 42,5 Mio Euro. Die Investitionen erfolgten vor allem, um die Voraussetzungen für Wachstum und neue Kundenaufträge zu schaffen. So wurden und werden Fertigungskapazitäten an verschiedenen Standorten im In- und Ausland, unter anderem in Bayeux, Berlin und Villingen-Schwenningen, erweitert.

Mit 43,9 Mio Euro entfiel erneut der größte Teil der Investitionen auf die Sachanlagen (i.Vj. 37,9 Mio Euro). Die Auszahlungen erfolgten vor allem in den Neubau am Standort Villingen-Schwenningen sowie die technische Neuausstattung und Kapazitätserweiterung im Fertigungsbereich. T38

T38 Investitionen und Abschreibungen (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Investitionen 55,6 42,5 30,7
Immaterielle Vermögenswerte 11,7 4,5 156,7
Sachanlagen 43,9 37,9 15,9
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0 0,1 - 100,0
Abschreibungen /Wertminderungen und -aufholungen 45,1 32,6 38,1
Immaterielle Vermögenswerte 11,6 10,1 14,4
Sachanlagen 33,4 22,4 48,9
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 0,1 0,1 - 5,8

Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte erhöhten sich auf 11,7 Mio Euro (i.Vj. 4,5 Mio Euro), auch bedingt durch die begonnene Einführung eines SAP S / 4 HANA Systems. Entwicklungsleistungen aus internen Projekten wurden im Berichtszeitraum in Höhe von 3,8 Mio Euro aktiviert (i.Vj. 1,3 Mio Euro).

Weitere Informationen zu der Investitionen der Divisionen siehe Segmentbericht bzw. für künftige Investitionsprojekte siehe Prognosebericht

Die planmäßigen Abschreibungen betrugen 43,8 Mio Euro (i.Vj. 30,6 Mio Euro). Verursacht wurde der Anstieg vor allem durch Effekte aus der Anwendung von IFRS 16 von 9,9 Mio Euro und aus der Kaufpreisallokation. Wertminderungen und Wertaufholungen beliefen sich auf insgesamt minus 1,2 Mio Euro (i.Vj. minus 2,1 Mio Euro).

Die Abschreibungen auf Sachanlagen erhöhten sich auf 33,0 Mio Euro (i.Vj. 21,6 Mio Euro) und waren damit deutlich geringer als die Sachanlageinvestitionen.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte von 10,8 Mio Euro (i.Vj. 8,9 Mio Euro) beinhalteten wie im Vorjahr in erster Linie Abschreibungen von Patenten, Warenzeichen und Software sowie auf im Rahmen von Unternehmenserwerben identifizierte immaterielle Vermögenswerte. T39

T39 Investitionen nach Divisionen - Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Konzern 55,6 42,5 30,7
Light & Optics 18,4 17,2 7,0
Light & Production 13,9 8,9 56,3
Light & Safety 4,1 4,9 - 17,0
VINCORION 8,8 4,9 80,3
Sonstige 10,4 6,6 56,9

Liquiditätsanalyse

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit reduzierte sich im Berichtsjahr auf 108,9 Mio Euro (i.Vj. 135,5 Mio Euro). Beeinflusst wurde der operative Cashflow vor allem durch ein geringeres Ergebnis vor Steuern sowie die negativen Effekte aus der Veränderung der Rückstellungen und des Working Capitals (Working Capital - siehe Seite 103). Enthalten ist zudem ein positiver Effekt von 11,6 Mio Euro infolge der geänderten Darstellung durch IFRS 16. T40

T40 Cashflow (in Mio EUR)

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2019 2018 2017 2016 2015
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 108,9 135,5 96,3 100,1 85,1
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 54,4 - 117,5 - 42,2 - 71,3 - 7,2
Cashflow aus laufender Finanzierungstätigkeit - 46,1 - 60,9 - 12,9 - 20,7 - 66,5
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 8,4 - 42,9 41,3 8,0 11,4
Nicht zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 1,4 - 0,1 - 0,9 0,1 2,9
Veränderung des Finanzmittelfonds 9,8 - 43,1 40,3 8,1 14,3
Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres 99,0 89,3 132,3 92,0 83,8

2019 lag der Cashflow aus Investitionstätigkeit bei minus 54,4 Mio Euro (i.Vj. minus 117,5 Mio Euro). Während der Cashflow aus Investitionstätigkeit im Vorjahr von den Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen in Höhe von 81,4 Mio Euro geprägt war, wirkten sich im Berichtszeitraum höhere Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen aus. Die Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition überstiegen die Einzahlungen um 9,7 Mio Euro und hatten damit ebenfalls einen negativen Effekt (i.Vj. positiver Effekt von 4,1 Mio Euro).

Bedingt durch einen geringeren Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern und Zinsen sowie höhere Investitionen reduzierte sich der Free Cashflow auf 77,2 Mio Euro (i.Vj. 108,3 Mio Euro). Der Free Cashflow ergibt sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen in Höhe von 121,6 Mio Euro (i.Vj. 149,3 Mio Euro) abzüglich der Ausgaben für operative Investitionstätigkeit, das heißt abzüglich der Ein- und Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen von 44,3 Mio Euro (i.Vj. 41,1 Mio Euro). G18

G18 Free Cashflow (in Mio EUR)

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2019 minus 46,1 Mio Euro (i.Vj. minus 60,9 Mio Euro). Er wurde vor allem durch die Auszahlungen für die Tilgung von Anleihen und Krediten von 21,3 Mio Euro (i.Vj. 40,3 Mio Euro) sowie durch die Zahlung einer höheren Dividende von 20,0 Mio Euro (i.Vj. 17,2 Mio Euro) geprägt. Bedingt durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr zudem die Auszahlungen für Leasing.

Vermögenslage

Im Vergleich zum Jahresende 2018 erhöhte sich die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns zum 31. Dezember 2019 auf 1.083,3 Mio Euro (31.12.2018: 985,9 Mio Euro). Der Anstieg um 97,4 Mio Euro ist unter anderem auf die Einführung von IFRS 16 und den Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte zurückzuführen.

Die langfristigen Vermögenswerte legten deutlich zu auf 555,2 Mio Euro (31.12.2018: 491,8 Mio Euro). Besonders hoch war der Zuwachs bei den Sachanlagen von 185,9 Mio Euro Ende 2018 auf 251,1 Mio Euro zum 31. Dezember 2019. Der Anstieg resultierte sowohl aus den Effekten von IFRS 16 als auch aus den getätigten Investitionen. Zur Erhöhung der immateriellen Vermögenswerte trugen neben Investitionen auch positive Währungseffekte bei. Der Posten Geschäfts- oder Firmenwert stieg, insbesondere aufgrund der Effekte aus der Umrechnung von Abschlüssen in fremder Währung, auf 165,9 Mio Euro (31.12.2018 159,8 Mio Euro) und blieb damit der größte Posten in den immateriellen Vermögenswerten. Bei den übrigen Posten der langfristigen Vermögenwerte gab es nur geringere Veränderungen.

Weitere Informationen zu den Effekten aus der Erstanwendung von IFRS 16 siehe Anhang

Weitere Informationen zu den immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen siehe Anhang Punkt 5.1 und 5.2

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 528,1 Mio Euro (31.12.2018: 494,1 Mio Euro). Im Vergleich zum Jahresende 2018 wurden die Vorräte bis 31. Dezember 2019 auf 153,7 Mio Euro abgebaut (31.12.2018: 175,6 Mio Euro). Ursache für die Reduzierung war insbesondere die Realisierung der Umsätze zum Jahresende und hier vor allem die zunehmende zeitraumbezogene Realisierung von Umsatzerlösen und damit der Ausweis als Vertragsvermögenswerte. Im Ergebnis führte dies zu einer Erhöhung der kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf 136,9 Mio Euro (31.12.2018: 131,2 Mio Euro) und der Vertragsvermögenswerte auf 54,9 Mio Euro (31.12.2018: 23,4 Mio Euro). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente erhöhten sich infolge des positiven Cashflows auf 99,0 Mio Euro (31.12.2018: 89,3 Mio Euro).

Der Anstieg von Vertragsvermögenswerten und Forderungen wurde weitgehend durch den Rückgang der Vorräte und den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen kompensiert. Daher blieb das Working Capital im Vergleich zum Vorjahr mit 217,8 Mio Euro nahezu konstant (31.12.2018: 216,8 Mio Euro). Die Working-Capital-Quote, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz, konnte aufgrund des gestiegenen Umsatzes und infolge eines aktiven Working-Capital-Managements auf 25,5 Prozent gesenkt werden (31.12.2018: 26,0 Prozent). T41

T41 Bestandteile des Working Capitals (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Vorräte 153,7 175,6 - 12,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (i.Vj. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Dritte sowie aus Fertigungsaufträgen) 136,9 131,2 4,3
Vertragsvermögenswerte 54,9 23,4 134,7
abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (i.Vj. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten sowie aus Fertigungsaufträgen) 83,7 60,1 39,3
abzüglich Vertragsverbindlichkeiten 43,9 53,3 - 17,6
Gesamt 217,8 216,8 0,5

Insbesondere das positive Ergebnis nach Steuern, aber auch positive Währungseffekte und versicherungsmathematische Effekte im Zusammenhang mit den Pensionsrückstellungen führten zu einem Anstieg des Eigenkapitals um 57,5 Mio Euro auf 655,4 Mio Euro (31.12.2018: 598,0 Mio Euro). Eigenkapitalmindernd wirkten dagegen neben der Dividendenzahlung Effekte aus der Erstanwendung von IFRS 16. Die Eigenkapitalquote, das Verhältnis von Eigenkapital zur Bilanzsumme, blieb mit 60,5 Prozent nahezu konstant (31.12.2018: 60,6 Prozent). G19

G19 Eigenkapitalquote (in Prozent)

Ende 2019 erhöhten sich die langfristigen Schulden auf 176,0 Mio Euro (31.12.2018: 170,3 Mio Euro). Wesentliche Ursachen waren die um 11,2 Mio Euro auf 122,6 Mio Euro gestiegenen langfristigen Finanzverbindlichkeiten (Effekte aus der Erstanwendung von IFRS 16). Die Pensionsverpflichtungen sanken dagegen, da die negativen Effekte aus dem Rückgang der Zinssätze durch einen Ertrag im Planvermögen überkompensiert wurden.

Nähere Informationen siehe Anhang im Kapitel Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Wichtiger Bestandteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind die 2015 begebenen Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von derzeit noch 90,5 Mio Euro. Eine Tranche der Schuldscheindarlehen im Umfang von 12,5 Mio Euro wurde im April 2019 vorzeitig zurückgezahlt, eine weitere von 21,5 Mio Euro wurde aufgrund der Fälligkeit im April 2020 in die kurzfristigen Schulden umgegliedert.

Die kurzfristigen Schulden stiegen auf 251,9 Mio Euro (31.12.2018: 217,7 Mio Euro). Wesentlich dazu beigetragen hat der Anstieg der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 37,0 Mio Euro (31.12.2018: 10,1 Mio Euro) aufgrund der Anwendung von IFRS 16 und der zuvor genannten Umgliederung einer Tranche der Schuldscheindarlehen. Auf 83,7 Mio Euro (31.12.2018: 60,1 Mio Euro) erhöht haben sich stichtagsbedingt die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Ein Rückgang auf 43,9 Mio Euro (31.12.2018: 53,3 Mio Euro) war dagegen bei den Vertragsverbindlichkeiten zu verzeichnen, unter anderem bedingt durch geringere Anzahlungen. Aufgrund von niedrigeren Personal- und Gewährleistungsrückstellungen reduzierten sich zudem die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen auf 51,9 Mio Euro (31.12.2018: 58,7 Mio Euro).

Unternehmenskäufe und -verkäufe

Im Geschäftsjahr 2019 fanden keine Unternehmenskäufe und -verkäufe statt.

Im Januar 2020 hat Jenoptik mit dem Erwerb des spanischen Unternehmens INTEROB die Position als Komplettanbieter von automatisierten Fertigungslösungen gestärkt.

Weitere Information zur Akquisition von INTEROB siehe Anhang und Nachtragsbericht

T42 Finanzverbindlichkeiten nach Fälligkeiten (in Mio EUR)

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bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
2019 2018 2019 2018 2019 2018
--- --- --- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 26,3 9,3 72,2 108,2 0 0
Verbindlichkeiten aus Leasing 10,7 0,8 34,0 3,2 16,4 0
Gesamt 37,0 10,1 106,2 111,4 16,4 0

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Gesamt zum 31.12.
2019 2018
--- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 98,5 117,5
Verbindlichkeiten aus Leasing 61,1 4,0
Gesamt 159,6 121,5

T43 Bestandteile verzinslicher Verbindlichkeiten (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
kurzfristig 37,0 10,1 265,4
Kreditverbindlichkeiten 26,3 9,3 182,8
Leasing-Verbindlichkeiten 10,7 0,8 1.191,4
langfristig 122,6 111,4 10,0
Kreditverbindlichkeiten 72,2 108,2 - 33,3
Leasing-Verbindlichkeiten 50,4 3,2 1.485,4

Nicht bilanzierte Werte und Verpflichtungen

Der Wert der Marke Jenoptik gehört für uns zu den wesentlichen nicht bilanzierten Werten. Jenoptik agiert in dem stark fragmentierten, von einer Vielzahl von hochspezialisierten Unternehmen geprägten Photonik-Markt. Unsere Markenwahrnehmung soll in den kommenden Jahren vor allem international weiter steigen. Seit Februar 2019 ist Jenoptik mit einer neuen Markenpositionierung und einem neuem Corporate Design im Markt aktiv. Mit der Strategie 2022 konzentriert sich der Konzern unter der Marke Jenoptik künftig auf die photonischen Kernkompetenzen Licht und Optik. Für das Mechatronik-Geschäft wurde 2018 die eigenständige Marke VINCORION eingeführt, die den spezifischen Markterfordernissen besser Rechnung trägt.

Weitere Informationen zur Marke siehe Nichtfinanzieller Bericht

Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge. Steuerliche Verlustvorträge resultieren aus Verlusten der Vergangenheit, die bisher nicht mit steuerlichen Gewinnen verrechnet werden konnten. Sie stellen potenzielle Liquiditätsvorteile in der Zukunft dar, da durch deren Verrechnung mit steuerlichen Gewinnen tatsächliche Steuerzahlungen verringert werden können.

Für nicht nutzbare Verlustvorträge werden für körperschaftsteuerliche Zwecke in Höhe von 29,3 Mio Euro (i.Vj. 26,2 Mio Euro) und für gewerbesteuerliche Zwecke in Höhe von 129,0 Mio Euro (i.Vj. 181,7 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern bilanziert, da diese voraussichtlich nicht in einem festgelegten Planungshorizont verbraucht werden. Gleichermaßen wurden für abzugsfähige zeitliche Bilanzunterschiede in Höhe von 7,3 Mio Euro (i.Vj. 8,3 Mio Euro) keine aktiven latenten Steuern angesetzt.

Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente für die Finanz- und Vermögenslage: Jenoptik nutzt seit Ende 2019 ein Factoring-Programm als zusätzliches Instrument zur Liquiditäts- und Working-Capital-Steuerung, um Forderungen aus Lieferung und Leistung ausgewählter Kunden an eine Factoring-Gesellschaft zu verkaufen. Obwohl sich die Zahlungsziele der Kunden zum Teil deutlich verlängert haben, gelingt es Jenoptik so, unter anderem auch langlaufende Forderungen kurzfristig in Liquidität zu transformieren. Die so gewonnene zusätzliche Liquidität steht dem Konzern für verschiedene betriebliche Zwecke wie zum Beispiel Investitionen und Akquisitionen zur Verfügung. Da beim Verkauf der Forderungen die damit verbundenen wirtschaftlichen Chancen und Risiken auf den Forderungskäufer übergehen, werden die entsprechenden Forderungen nicht mehr bei der Jenoptik bilanziert (sogenanntes echtes Factoring). Abgesehen davon nutzt Jenoptik keine weiteren außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente.

Hinsichtlich der außerbilanziellen Verpflichtungen verweisen wir auf den Abschnitt "Sonstige finanzielle Verpflichtungen" im Anhang

Informationen zu den Eventualforderungen und -verbindlichkeiten sind nachzulesen im Konzernanhang

Klauseln in Verträgen der JENOPTIK AG, die im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG infolge eines Übernahmeangebots (Change of Control) greifen, bestehen für Finanzierungsverträge mit einem ausgenutzten Gesamtvolumen von rund 104,4 Mio Euro (i.Vj. 120,0 Mio Euro). Weitere Angaben dazu siehe Vergütungsbericht sowie bei den Übernahmerechtlichen Angaben.

Gesamtaussage des Vorstands zur Entwicklung des Geschäftsverlaufs

Im Geschäftsjahr 2019 setzte Jenoptik trotz erschwerter konjunktureller Rahmenbedingungen den erfolgreichen Wachstumskurs fort. Der Umsatz wurde gesteigert und die Profitabilität verbessert. Zum Umsatzanstieg trugen die beiden Divisionen Light & Optics sowie Light & Production bei. Gestützt wurde die gute Entwicklung insbesondere von einer hohen Nachfrage aus der Halbleiterausrüstungsindustrie und aus dem Bereich Automation & Integration. Damit konnten auch die 2018 akquirierten Unternehmen zum Wachstum beitragen. Aufgrund der Effekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 sowie durch die Beiträge der erworbenen Unternehmen stieg das EBITDA überproportional zum Umsatz. Die EBITDA-Marge wurde auf 15,7 Prozent verbessert.

Der Auftragseingang blieb unter dem hohen Vorjahreswert, der auch durch einen im Dezember 2018 erhaltenen Großauftrag geprägt war. Im 4. Quartal 2019 konnte der Auftragseingang deutlich gesteigert und damit eine gute Basis für die Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr erreicht werden. Durch den geringeren Auftragseingang reduzierte sich auch der Auftragsbestand. Mit einer Book-to-Bill-Rate von 0,95 haben wir jedoch eine solide Grundlage für das weitere profitable Wachstum des Konzerns geschaffen.

Durch eine verbesserte Ertragskraft und gute Cashflows waren wir in der Lage, nicht nur unser operatives Geschäft, sondern auch die gestiegenen Investitionen zu finanzieren. Zwar blieb der Free Cashflow deutlich positiv, lag jedoch aufgrund des geringeren Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern und Zinsen sowie höherer Investitionen unter dem sehr guten Vorjahreswert. Ende Dezember 2019 war der Jenoptik-Konzern erneut nettoschuldenfrei. Die Eigenkapitalquote blieb nahezu konstant. Unsere Bilanzsumme legte auf über 1 Mrd Euro zu.

Der Vorstand war mit der Geschäftsentwicklung insgesamt sehr zufrieden.

Segmentbericht

Die drei photonischen Divisionen Light & Optics, Light & Production und Light & Safety sowie VINCORION stellen seit dem 1. Januar 2019 die Segmente im Sinne von IFRS 8 dar. Die Vorjahresangaben im Segmentbericht wurden an die neue Struktur des Jenoptik-Konzerns angepasst.

Das Angebotsspektrum sowie die Wettbewerbspositionen der Divisionen und von VINCORION werden im Kapitel Geschäftsmodell des Konzerns ab Seite 74 näher erläutert.

Division Light & Optics

Die Division unterstützt als OEM-Partner ihre Kunden mit einem breiten Technologieportfolio von der Entwicklung bis zur Serienfertigung. Die Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen großen Unternehmen als Entwicklungs- und Produktionspartner war auch im Geschäftsjahr 2019 wichtiger Bestandteil des Geschäfts. Integrierte Lösungen für die Halbleiterfertigung wurden weiterentwickelt, das Produktportfolio für den Markt der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) ausgebaut. Auch der Markt für Medizintechnik & Life Science stand im Fokus, zum Beispiel eine modulare Technologieplattform zur Realisierung von Analyse-Diagnostik-Lösungen im Bereich Bio-Imaging.

Am 1. Januar 2019 startete die Division Light & Optics mit ihrer neuen Organisationsstruktur. Die beiden bisherigen Sparten Optical Systems und Healthcare & Industry sowie der zuvor zur Sparte Defense & Civil Systems gehörende Bereich Sensorik wurden zusammengeführt. Die neue Division agiert in drei strategischen Business Units: Semiconductor & Advanced Manufacturing, Biophotonics und Industrial Solutions. Der Vertrieb und die Produktion (Operations) wurden global unter einer Leitung zusammengeführt.

Light & Optics steigerte 2019 erneut den Umsatz. Die Erlöse wuchsen um 3,9 Prozent auf 350,0 Mio Euro (i.Vj. 337,0 Mio Euro). Umsatzstärkstes Quartal war mit 99,3 Mio Euro das 4. Quartal. Dabei profitierte die Division insbesondere von einem guten Geschäft mit Lösungen für die Halbleiterausrüstungsindustrie und konnte damit den Rückgang im Bereich Industrial Solutions überkompensieren. Zudem wurden zunehmend Umsätze zeitraumbezogen realisiert. Insgesamt wurden 2019 rund 79 Prozent des Umsatzes der Division im Ausland erzielt (i.Vj. 78 Prozent). Die Region Europa stellte hierbei unverändert den größten Anteil, gefolgt von Amerika. Den stärksten Anstieg verzeichnete 2019 Amerika, unter anderem durch eine höhere Nachfrage im Bereich der Optiken für Anwendungen in den Bereichen Biophotonics, Halbleiterausrüstung und Entertainment.

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent auf 69,8 Mio Euro (i.Vj. 74,1 Mio Euro). Ursache war hier der rückläufige Margenbeitrag im Bereich Industrial Solutions, der auch durch das gute Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie und den positiven Effekten aufgrund der Erstanwendung von IFRS 16 von 1,9 Mio Euro nicht ausgeglichen werden konnte. Auch beim EBITDA war das 4. Quartal mit 20,4 Mio Euro das beitragsstärkste. Die EBITDA-Marge lag 2019 mit 20,0 Prozent zwar unter dem Vorjahreswert von 22,0 Prozent, blieb damit aber auf einem sehr guten Niveau.

Informationen zu den jeweiligen Märkten finden Sie im Branchenbericht und zur zukünftigen Entwicklung im Prognosebericht

T44 Light & Optics auf einen Blick (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Umsatz (extern) 350,0 337,0 3,9
EBITDA 69,8 74,1 - 5,8
EBITDA-Marge in % 20,0 22,0
EBIT 57,9 65,9 - 12,1
EBIT-Marge in % 16,6 19,6
Investitionen 18,4 17,2 7,0
Free Cashflow 57,1 58,6 - 2,6
Auftragseingang (extern) 324,7 396,1 - 18,0
Auftragsbestand (extern) 144,9 180,6 - 19,7
Kontrakte 12,4 12,5 - 1,3
Mitarbeiter 1.416 1.368 3,5

Die Division erzielte ein EBIT von 57,9 Mio Euro (i.Vj. 65,9 Mio Euro), die EBIT-Marge lag bei 16,6 Prozent (i.Vj. 19,6 Prozent).

Der Auftragseingang erreichte 2019 mit 324,7 Mio Euro erwartungsgemäß nicht den Vorjahreswert von 396,1 Mio Euro. Ursache dafür war unter anderem, dass eine großvolumige Bestellung im Bereich Halbleiterausrüstung vorgezogen und bereits Ende 2018 ausgelöst wurde. Im Verhältnis zum Umsatz ergab sich für den Berichtszeitraum eine Book-to-Bill-Rate von 0,93 (i.Vj. 1,18). Im 4. Quartal konnte die Division ihren Auftragseingang durch mehrere größere Aufträge aus verschiedenen Branchen deutlich im Vergleich zu den Vorquartalen steigern.

Im März gab die Division Light & Optics den Start einer langfristigen Kooperation mit einem internationalen Life-Science-Unternehmen bekannt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Entwicklungsphase ist geplant, für diesen Kunden im nennenswerten Umfang Systeme für die digitale Bildverarbeitung auf dem Gebiet der Zelldiagnostik zu produzieren, die auf der Jenoptik-eigenen Imaging-Plattform SYIONS basieren.

Im November 2019 meldete die Division einen Auftrag aus der Automobilindustrie. Light & Optics liefert ein laseroptisches Subsystem für einen von HELLA entwickelten Partikelsensor. Mit diesem Partikelsensor können künftig kleinste Feinstaubkonzentrationen im Innenraum der Fahrzeuge sowie in deren Umgebung zuverlässig und präzise gemessen werden. Die hohe Messgenauigkeit des Sensors realisiert Jenoptik durch kundenspezifische Präzisions-Polymeroptiken sowie eine hochgenaue Justage des optoelektronischen Systems.

Aufgrund des niedrigeren Auftragseingangs verringerte sich der Auftragsbestand zum Jahresende um 35,7 Mio Euro auf 144,9 Mio Euro (31.12.2018: 180,6 Mio Euro). Darüber hinaus verfügte die Division Light & Optics über zusätzliche Kontrakte in Höhe von 12,4 Mio Euro (31.12.2018: 12,5 Mio Euro).

Mit einem Free Cashflow von 57,1 Mio Euro (vor Zinsen und Ertragsteuern) konnte die Division bei höheren Investitionen und positiven Effekten aus der Erstanwendung von IFRS 16 sowie aus dem Factoring das gute Vorjahresniveau nahezu halten (i.Vj. 58,6 Mio Euro). Auch das Working Capital blieb mit 77,9 Mio Euro fast konstant (i.Vj. 79,2 Mio Euro).

Light & Optics beschäftigte zum 31. Dezember 2019 insgesamt 1.416 Mitarbeiter und damit 48 Personen mehr als im Vorjahr. Ende 2019 standen 56 Menschen in einem Ausbildungsverhältnis.

Die F+E-Kosten lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 19,0 Mio Euro (i.Vj. 19,2 Mio Euro). Einschließlich der Entwicklungsleistungen im Kundenauftrag belief sich die F+E-Leistung der Division auf 34,6 Mio Euro und lag damit über dem Vorjahreswert von 28,0 Mio Euro. Der Anteil der Gesamtaufwendungen für F+E am Divisionsumsatz betrug 9,9 Prozent (i.Vj. 8,3 Prozent).

Für weitere Informationen zu wesentlichen Entwicklungsthemen siehe Kapitel Forschung und Entwicklung ab Seite 84

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte erhöhten sich auf 18,4 Mio Euro (i.Vj. 17,2 Mio Euro). Ihnen standen Abschreibungen in Höhe von 10,7 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 8,3 Mio Euro). Investitionsschwerpunkte waren im Geschäftsjahr 2019 der Kapazitätsausbau und die technologische Weiterentwicklung der Fertigungsinfrastruktur, zum Beispiel für die Bereiche Halbleiterausrüstung und Automotive. Jenoptik modernisiert und erweitert zudem die Produktionsanlagen zur Fertigung von Hochleistungs-Laserdioden in Berlin. Damit können die Aufträge schneller abgewickelt werden. Am Standort Huntsville, USA, wurde die Reinraumkapazität erweitert und in eine neue photolithografische Anlage für die Herstellung von Mikrooptiken investiert. Die getätigten Investitionen sollen dazu beitragen, langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Division Light & Optics im photonischen Kerngeschäft zu sichern.

Produktion und Organisation. Im Rahmen der Jenoptik-Strategie 2022 konnte die Division Light & Optics unter dem Motto "More Focus" eine wichtige Initiative zur Vereinfachung der Konzernstrukturen erfolgreich abschließen. Dabei hat die Division ihr Geschäft rund um photonische Technologien für OEM-Kunden samt aller wesentlichen deutschen Legaleinheiten in einer Gesellschaft gebündelt. Damit wurde die Gesellschaftsstruktur in Deutschland deutlich vereinfacht. Die rechtliche Verschmelzung der Gesellschaften wurde im März 2019 vollzogen. Das Know-how und die langjährigen Erfahrungen in Optik und Photonik werden in einem weltweiten Produktions-, Service- und Vertriebsnetzwerk zusammengeführt, um so für die Zukunft verstärkt Lösungen aus einer Hand anbieten zu können.

Darüber hinaus wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr auch die strategische Initiative zur On Time Delivery im Bereich der Optik gestartet, mit dem Ziel, die Liefertermintreue zu verbessern. Über alle Fachbereiche hinweg konnten damit kontinuierliche Verbesserungen in den Prozessen und in der Lieferkette erreicht werden. 2019 wurde die Liefertermintreue gegenüber den beiden Vorjahren bereits signifikant verbessert, insbesondere gegenüber unseren wichtigsten Kunden. Die Themen werden auch in diesem Jahr intensiv weiterbearbeitet.

Division Light & Production

Mit der Akquisition des spanischen Unternehmens INTEROB im Januar 2020 stärkt die Division Light & Production ihre Position als Komplettanbieter von automatisierten Fertigungslösungen. Bereits mit dem Erwerb von Prodomax und der OTTO-Gruppe 2018 vollzog die Division einen wichtigen Schritt in Richtung eines integrierten Anbieters für hochentwickelte Fertigungsumgebungen bzw. für Fertigungsmesstechnik und Anwendungen der industriellen Bildverarbeitung.

Mit Beginn des Geschäftsjahres 2019 wurde das Segment Mobility in die beiden Divisionen Light & Production (zuvor Sparte Automotive) und Light & Safety (zuvor Sparte Traffic Solutions) aufgeteilt. Die Division Light & Production ist insbesondere auf Lösungen für die Automobilindustrie fokussiert und konzentriert sich auf die drei Geschäftsfelder Metrology, Laser Processing sowie Automation & Integration.

Der Umsatz der Division Light & Production legte 2019 um 8,6 Prozent auf 228,9 Mio Euro zu (i.Vj. 210,7 Mio Euro). Dabei trug der Bereich Automation & Integration maßgeblich zum Anstieg bei. Der Beitrag der 2018 erworbenen Unternehmen belief sich auf 66,4 Mio Euro (i.Vj. 37,0 Mio Euro). Die Entwicklung der beiden Bereiche Metrology und Laser Processing war dagegen insbesondere im 2. Halbjahr 2019 von den schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen in der Automobilbranche geprägt.

Mit rund 79 Prozent generierte die Division auch 2019 den Großteil ihrer Umsätze im Ausland (i.Vj. rund 79 Prozent). In Amerika stiegen diese insbesondere durch den Umsatzbeitrag von Prodomax. Auch in Deutschland legten die Erlöse leicht zu, vor allem durch den erstmals für das komplette Geschäftsjahr enthaltenen Beitrag der OTTO-Gruppe. In den anderen Regionen waren Rückgänge zu verzeichnen.

Auf Basis der guten Umsatzentwicklung und durch positive Effekte aus der Erstanwendung von IFRS 16 von 2,7 Mio Euro legte das EBITDA um 4,7 Prozent auf 25,8 Mio Euro zu (i.Vj. 24,6 Mio Euro). Die EBITDA-Marge erreichte 11,3 Prozent nach 11,7 Prozent im Vorjahr. Im EBITDA waren im Vorjahr ergebnismindernde Effekte aus der Kaufpreisallokation in Höhe 7,0 Mio und Erwerbskosten von 1,9 Mio Euro enthalten.

Das EBIT von Light & Production betrug 14,5 Mio Euro (i.Vj. 16,8 Mio Euro). Die 2018 erworbenen Unternehmen steuerten 5,8 Mio Euro bei (i.Vj. minus 0,5 Mio Euro). Die im EBIT enthaltenen Effekte aus der Kaufpreisallokation betrugen minus 5,3 Mio Euro (i.Vj. minus 10,5 Mio Euro sowie Kosten für die Erwerbe von 1,9 Mio Euro). Die EBIT-Marge sank auf 6,3 Prozent (i.Vj. 8,0 Prozent).

Der Auftragseingang der Division blieb 2019 mit 199,3 Mio Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau von 200,7 Mio Euro. Einen Zuwachs erzielte dabei der Bereich Automation & Integration. Im Auftragseingang enthalten sind Aufträge von Prodomax und der OTTO-Gruppe in Höhe von rund 46 Mio Euro (i.Vj. rund 24 Mio Euro). Die Book-to-Bill-Rate erreichte 2019 einen Wert von 0,87 (i.Vj. 0,95). In den ersten Monaten des Jahres erhielt die Division großvolumigere Aufträge für Automatisierungslösungen mit einem Gesamtwert von mehr als 30 Mio Euro von nordamerikanischen OEMs und Automobilzulieferunternehmen. Dies zeigte die gute Nachfrage in diesem Bereich.

Der Auftragsbestand ging zum Jahresende 2019 aufgrund des höheren Umsatzes um 27,5 Prozent auf 81,6 Mio Euro zurück (31.12.2018: 112,5 Mio Euro).

T45 Light & Production auf einen Blick (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Umsatz (extern) 228,9 210,7 8,6
EBITDA 25,8 24,6 4,7
EBITDA-Marge in % 11,3 11,7
EBIT 14,5 16,8 - 14,0
EBIT-Marge in % 6,3 8,0
Investitionen 13,9 8,9 56,3
Free Cashflow 19,5 15,2 28,1
Auftragseingang (extern) 199,3 200,7 - 0,7
Auftragsbestand (extern) 81,6 112,5 - 27,5
Kontrakte 0 0 0
Mitarbeiter 1.093 1.055 3,6

Das gestiegene EBITDA und das geringere Working Capital waren die wesentlichen Gründe für die Verbesserung des Free Cashflows (vor Zinsen und Ertragsteuern) der Division auf 19,5 Mio Euro (i.Vj. 15,2 Mio Euro). Das Working Capital konnte von 59,3 Mio Euro Ende 2018 auf 50,1 Mio Euro reduziert werden. Hier war der Abbau der Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stärker als der Aufbau der Vertragsvermögenswerte, die Summe der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten legte zu.

Zum 31. Dezember 2019 waren mit 1.093 Personen mehr Mitarbeiter in der Division Light & Production beschäftigt als ein Jahr zuvor (31.12.2018: 1.055 Mitarbeiter). Zum Stichtag befanden sich davon insgesamt 29 Menschen in Ausbildung (31.12.2018: 19 Auszubildende).

Die F+E-Leistung der Division sank auf 11,3 Mio Euro (i.Vj. 13,1 Mio Euro). Darin enthalten sind Entwicklungen im Kundenauftrag in Höhe von 3,4 Mio Euro (i.Vj. 4,8 Mio Euro). Die F+E-Kosten beliefen sich auf 7,9 Mio Euro (i.Vj. 8,2 Mio Euro). Der Anteil der F+E-Leistung am Gesamtumsatz betrug in der Division Light & Production 2019 5,0 Prozent (i.Vj. 6,2 Prozent).

Weitere Informationen zu wesentlichen Entwicklungsthemen siehe Kapitel Forschung und Entwicklung

Wie geplant, stiegen die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte deutlich um 56,3 Prozent auf 13,9 Mio Euro (i.Vj. 8,9 Mio Euro). Für insgesamt rund 13 Mio Euro entstehen am Standort Villingen-Schwenningen moderne Entwicklungs-, Produktions- und Büroflächen für die industrielle Messtechnik. Die Bauarbeiten starteten im März 2019. Im Frühjahr 2020 soll der Geschäftsbetrieb am neuen Standort anlaufen. Im Frühjahr 2019 wurde das neue Produktionsgebäude in Bayeux, Frankreich, für die rund 60 Jenoptik-Mitarbeiter planmäßig eröffnet. Mit der Investition hat Jenoptik ein modernes Produktions- und Vertriebsumfeld für die industrielle Messtechnik geschaffen. In Frankreich zählen namhafte Automobil- und Zulieferunternehmen zu den Kunden von Jenoptik. Für das globale Industriegeschäft ist Bayeux das Kompetenzzentrum für pneumatische Messtechnik.

Den Investitionen standen im Geschäftsjahr 2019 Abschreibungen in Höhe von 11,3 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 6,6 Mio Euro).

Akquisitionen. Im Geschäftsjahr 2019 wurden keine Käufe oder Verkäufe von Unternehmen getätigt.

Im Januar 2020 erwarb die Division Light & Production das spanische Unternehmen INTEROB, das auf Design, Konstruktion und Integration von kundenspezifischen Automatisierungslösungen sowie Robotik-Anwendungen spezialisiert ist.

Weitere Information zur Akquisition von INTEROB siehe Anhang Seite und im Nachtragsbericht

Division Light & Safety

Die Division Light & Safety verantwortet im Konzern das Geschäft mit Systemen und Dienstleistungen rund um den Straßenverkehr wie Geschwindigkeits- und Rotlichtüberwachungsanlagen und spezielle Lösungen zur Ermittlung anderer Verkehrsverstöße sowie für den Bereich der zivilen Sicherheit.

Mit Beginn des Geschäftsjahres 2019 wurde das frühere Segment Mobility in die beiden Divisionen Light & Production (zuvor Sparte Automotive) und Light & Safety (zuvor Traffic Solutions) aufgeteilt.

Im Geschäftsjahr 2019 realisierte die Division einen Umsatz von 108,7 Mio Euro (i.Vj. 116,9 Mio Euro). Im Vorjahr hatte die Auslieferung von Mautkontrollsäulen mit rund 26 Mio Euro zu einem starken Wachstum beigetragen. Light & Safety gelang es jedoch, die aus diesem Projekt resultierende Umsatzlücke weitgehend zu kompensieren. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch ein starkes 4. Quartal, in dem Erlöse von 33,6 Mio Euro erzielt wurden. Mit etwa 73 Prozent stieg der Anteil des Auslandsumsatzes 2019 deutlich (i.Vj. 55 Prozent). Einen Zuwachs verzeichnete Light & Safety in Amerika und Europa. In Deutschland konnte der hohe Umsatz des Vorjahres aus dem Mautprojekt wie erwartet nicht kompensiert werden. Die Erlöse betrugen im Geschäftsjahr 2019 hier 29,6 Mio Euro (i.Vj. 52,1 Mio Euro).

Das EBITDA wurde trotz des Umsatzrückgangs deutlich auf 18,8 Mio Euro gesteigert (i.Vj. 15,9 Mio Euro). Zurückzuführen war der Zuwachs vor allem auf Effekte aus der Erstanwendung von IFRS 16 von 2,3 Mio Euro sowie einen margenstärkeren Produktmix. Mit 6,9 Mio Euro wurde ein erheblicher Ergebnisbeitrag im 4. Quartal erwirtschaftet. Die EBITDA-Marge 2019 verbesserte sich signifikant auf 17,3 Prozent (i.Vj. 13,6 Prozent). Das EBIT lag mit 11,7 Mio Euro leicht über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 10,9 Mio Euro), die EBIT-Marge stieg auf 10,7 Prozent (i.Vj. 9,3 Prozent).

Wie erwartet konnte die Division im 4. Quartal ihren Auftragseingang steigern und neue Aufträge, vor allem aus den USA, im Wert von rund 35,7 Mio Euro verbuchen. Der Auftragseingang blieb dennoch im Gesamtjahr mit 107,9 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 118,4 Mio Euro. Die Book-to-Bill-Rate lag aufgrund des geringeren Umsatzes mit 0,99 nur leicht unter Vorjahr (i.Vj. 1,01).

Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2019 blieb mit 69,9 Mio Euro auf dem guten Vorjahresniveau (31.12.2018: 69,5 Mio Euro). Des Weiteren verfügte die Division über Kontrakte in Höhe von 12,6 Mio Euro (31.12.2018: 19,2 Mio Euro).

Mit insgesamt 496 Mitarbeitern ist die Zahl der zum Jahresende beschäftigten Personen in der Division Light & Safety leicht gestiegen (31.12.2018: 472 Mitarbeiter). Ende Dezember standen insgesamt 13 Menschen in einem Ausbildungsverhältnis (31.12.2018: 9 Auszubildende).

2019 überstiegen die F+E-Kosten mit 11,0 Mio Euro das Vorjahresniveau (i.Vj. 9,3 Mio Euro). Die Entwicklungskosten im Kundenauftrag sanken auf 1,0 Mio Euro (i.Vj. 4,3 Mio Euro). In Summe reduzierte sich die F+E-Leistung der Division auf 12,0 Mio Euro (i.Vj. 13,6 Mio Euro).

Weitere Informationen zu wesentlicher Entwicklungsthemen siehe Kapitel Forschung und Entwicklung

Die Division investierte im Berichtsjahr 4,1 Mio Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (i.Vj. 4,9 Mio Euro). Damit fiel das Investitionsvolumen um 17,0 Prozent geringer aus als im Jahr zuvor. Investiert wurde vor allem in die Vorbereitung bzw. Durchführung von Traffic Service Provision Projekten. Abschreibungen und Wertminderungen in Höhe von 7,2 Mio Euro (i.Vj. 5,0 Mio Euro) standen den Investitionen gegenüber.

Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) reduzierte sich von 30,3 Mio Euro im Vorjahr auf 11,3 Mio Euro im Geschäftsjahr 2019, was vor allem auf den hohen Zahlungseingang aus dem Mautprojekt im Vorjahr zurückzuführen war. Das Working Capital stieg zum 31. Dezember 2019 auf 14,8 Mio Euro, nach 10,6 Mio Euro im Vorjahr. Dies resultierte hauptsächlich aus einem Zuwachs der Vorräte und geringeren Vertragsverbindlichkeiten.

Produktion und Organisation. 2019 setzte Light & Safety die divisionsübergreifende Integration der internationalen Operations-Funktionen in Supply Chain, Service und Qualitätssicherung fort, um so die Auftragsrealisierung zu verbessern. Dabei sollen auch internationale Wertschöpfungsstrukturen aufgebaut werden. Zur Qualitätssicherung wurde der Fokus auf die Verbesserung der Prozesse in der Hard- und Softwareentwicklung, bei der Wareneingangskontrolle und dem Lieferantenmanagement gelegt.

Anfang Juli 2019 veröffentlichte der Saarländische Verfassungsgerichtshof ein Urteil zu einer Verfassungsbeschwerde im Zusammenhang mit einem Geschwindigkeitsverstoß. Das Gericht war der Auffassung, dass der Beschwerdeführer ein Recht auf Erhalt und Überprüfung der vom Jenoptik-Messgerät TraffiStar S350 erzeugten, aber nicht gespeicherten Rohmessdaten hat. Die Zulassung für das Messgerät durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) wurde mit dem Urteil nicht aufgehoben, Messgeräte dieses Typs werden aber im Saarland zurzeit nicht mehr betrieben. Jenoptik hält das Urteil für nicht richtig. Auch haben bereits mehrere Oberlandesgerichte ausdrücklich gegen die Entscheidung aus dem Saarland geurteilt (so zum Beispiel BayObLG, OLG Oldenburg, OLG Köln, OLG Düsseldorf, OLG Stuttgart) und damit die uneingeschränkte Verwendbarkeit des Messgerätes TraffiStar S350 bestätigt. Jenoptik hat bereits die Zulassung eines Software-Updates durch die PTB beantragt, die eine Wiederinbetriebnahme der Anlagen im Saarland ermöglichen soll.

T46 Light & Safety auf einen Blick (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Umsatz (extern) 108,7 116,9 - 7,1
EBITDA 18,8 15,9 18,2
EBITDA-Marge in % 17,3 13,6
EBIT 11,7 10,9 7,2
EBIT-Marge in % 10,7 9,3
Investitionen 4,1 4,9 - 17,0
Free Cashflow 11,3 30,3 - 62,7
Auftragseingang (extern) 107,9 118,4 - 8,9
Auftragsbestand (extern) 69,9 69,5 0,5
Kontrakte 12,6 19,2 - 34,3
Mitarbeiter 496 472 5,1

VINCORION

VINCORION verantwortet das Angebot an mechatronischen Leistungen des Jenoptik-Konzerns für die Märkte Luftfahrt, Sicherheits- und Verteidigungstechnik sowie Bahn. Im Geschäftsjahr 2019 hat sich VINCORION weiter als Partner für Systemhäuser und Kunden mit Bedarf an individuellen Lösungen etabliert und zahlreiche neue Produkte am Markt vorgestellt. Die internationalen Vertriebs- und Servicestrukturen wurden weiter ausgebaut und der Technologie- bzw. Know-how-Transfer in Richtung der zivilen Bereiche fortgesetzt.

Der Umsatz blieb mit 164,8 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahr wie erwartet nahezu stabil (i.Vj. 166,4 Mio Euro). Unterstützt durch die erteilte Ausfuhrgenehmigung zum Export von Stromversorgungsaggregaten für das Flugabwehrsystem "Patriot" in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Anfang Oktober 2019 konnte VINCORION im 4. Quartal mit 68,0 Mio Euro einen Umsatz erzielen, der deutlich über dem der Vorquartale lag. Mit etwa 51 Prozent blieb der Anteil des Auslandsumsatzes projektbedingt unter dem Vorjahreswert von 59 Prozent. Einen signifikanten Zuwachs auf 81,0 Mio Euro verzeichnete VINCORION in Deutschland (i.Vj. 69,0 Mio Euro), hier konnte zum Beispiel der Umsatz im Bereich Aviation gesteigert werden. Ein wesentlicher Teil der Produkte wird nach wie vor an deutsche Abnehmer verkauft, deren Endkunden jedoch zum großen Teil im internationalen Absatzmarkt tätig sind. Zurückgegangen sind dagegen projektbedingt die Umsätze in Amerika.

Das EBITDA von VINCORION legte deutlich auf 24,2 Mio Euro zu (i.Vj. 20,1 Mio Euro), bedingt vor allem durch die positiven Effekte aus der Erstanwendung von IFRS 16 in Höhe von 3,7 Mio Euro. Ein signifikanter Ergebnisbeitrag wurde infolge des Umsatzanstiegs mit 13,6 Mio Euro im 4. Quartal erzielt. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 14,7 Prozent (i.Vj. 12,1 Prozent). Das EBIT lag mit 17,4 Mio Euro ebenfalls über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 16,5 Mio Euro), die EBIT-Marge erreichte 10,5 Prozent (i.Vj. 9,9 Prozent).

VINCORION konnte, wie erwartet, im 4. Quartal seinen Auftragseingang steigern und neue Aufträge im Wert von rund 69,9 Mio Euro verbuchen. Der Auftragseingang lag damit auch im Gesamtjahr mit 177,9 Mio Euro über dem Vorjahreswert von 154,9 Mio Euro. Aufträge erhielt VINCORION unter anderem für Systeme für den Leopard 2 Panzer, das Raketenabwehrsystem Patriot sowie im Bereich Aviation. Die Book-to-Bill-Rate erhöhte sich auf 1,08 (i.Vj. 0,93).

Das Plus beim Auftragseingang führte auch zu einem Zuwachs im Auftragsbestand auf 169,7 Mio Euro zum 31. Dezember 2019 (31.12.2018: 158,9 Mio Euro). Des Weiteren verfügte die Division über Kontrakte in Höhe von 24,9 Mio Euro (31.12.2018: 30,7 Mio Euro).

Mit insgesamt 795 Mitarbeitern ist die Zahl der zum Jahresende beschäftigten Personen von VINCORION nahezu konstant geblieben (31.12.2018: 790 Mitarbeiter). Ende Dezember standen insgesamt 51 Menschen in einem Ausbildungsverhältnis (31.12.2018: 49 Auszubildende).

T47 VINCORION auf einen Blick (in Mio EUR)

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2019 2018 Veränderung

in %
Umsatz (extern) 164,8 166,4 - 1,0
EBITDA 24,2 20,1 20,0
EBITDA-Marge in % 14,7 12,1
EBIT 17,4 16,5 5,3
EBIT-Marge in % 10,5 9,9
Investitionen 8,8 4,9 80,3
Free Cashflow 1,0 19,6 - 94,7
Auftragseingang (extern) 177,9 154,9 14,8
Auftragsbestand (extern) 169,7 158,9 6,8
Kontrakte 24,9 30,7 - 18,9
Mitarbeiter 795 790 0,6

2019 sanken die F+E-Kosten auf 6,1 Mio Euro (i.Vj. 10,5 Mio Euro). Höhere Aufwendungen im Vorjahr resultierten insbesondere aus Projekten zur Entwicklung neuer Produkte im Bereich Aviation. Die Entwicklungskosten im Kundenauftrag lagen bei 2,9 Mio Euro (i.Vj. 2,7 Mio Euro). Diese sind vorrangig auf gemeinsame Entwicklungsvorhaben mit den Systemhäusern zurückzuführen. Insgesamt reduzierte sich die F+E-Leistung von VINCORION auf 10,5 Mio Euro (i.Vj. 14,1 Mio Euro).

Weitere Informationen zu wesentlicher Entwicklungsthemen siehe Kapitel Forschung und Entwicklung

VINCORION investierte 8,8 Mio Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (i.Vj. 4,9 Mio Euro). Damit fiel das Investitionsvolumen aufgrund von aktivierten Entwicklungskosten und Leasingverträgen um 80,3 Prozent höher aus als im Jahr zuvor. Abschreibungen und Wertminderungen in Höhe von 6,8 Mio Euro (i.Vj. 3,6 Mio Euro) standen den Investitionen gegenüber.

Der Free Cashflow (vor Zinsen und Ertragsteuern) reduzierte sich von 19,6 Mio Euro im Vorjahr auf 1,0 Mio Euro im Geschäftsjahr 2019, trotz positiver Effekte aus IFRS 16. Zurückzuführen war dies vor allem auf deutlich gestiegene Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die zu einem höheren Working Capital führten. Das Working Capital stieg zum 31. Dezember 2019 auf 84,1 Mio Euro, nach 71,8 Mio Euro im Vorjahr.

Produktion und Organisation Der Vorstand der JENOPTIK AG entschied am 17. Januar 2020, den Verkaufsprozess für das mechatronische Geschäft unter der Marke VINCORION zu stoppen. Er war zu dem Schluss gekommen, dass zu diesem Zeitpunkt kein Angebot vorlag, das dem im Geschäftsjahr 2019 bestätigten Potenzial von VINCORION entsprach. VINCORION wird als eigenständige Beteiligung von Jenoptik weitergeführt.

Gesamtaussage des Vorstands zur Entwicklung der Segmente

Die drei photonischen Divisionen des Jenoptik-Konzerns und VINCORION haben sich 2019 in Abhängigkeit von ihren Zielmärkten unterschiedlich entwickelt. Die Division Light & Optics profitierte von einem guten Umsatz mit der Halbleiterausrüstungsindustrie. Das Ergebnis lag aufgrund des Rückgangs im Bereich Industrial Solutions jedoch unter Vorjahr. Der Division Light & Production gelang trotz eines vor allem in der 2. Jahreshälfte schwieriger gewordenen konjunkturellen Umfeldes in Teilen der Automobilindustrie eine Umsatz- und Ergebnissteigerung, zu der vor allem die 2018 erworbenen Unternehmen Prodomax und die OTTO-Gruppe beigetragen haben. Die Division Light & Safety wies wie erwartet aufgrund des Wegfalls des Mautprojektes aus dem Vorjahr einen Umsatzrückgang aus, konnte das Ergebnis aber dennoch steigern. VINCORION erzielte wie prognostiziert einen Umsatz auf Vorjahresniveau, verbesserte jedoch die Profitabilität deutlich.

Auch beim Free Cashflow zeigten die berichtspflichtigen Segmente ein unterschiedliches Bild. Während die Division Light & Optics einen Free Cashflow auf Vorjahresniveau erzielte, konnte Light & Production eine Verbesserung verzeichnen. Light & Safety wies im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang aus, 2018 war der Cashflow stark vom hohen Zahlungseingang aus dem Mautprojekt beeinflusst. Bedingt durch ein höheres Working Capital reduzierte sich der Free Cashflow von VINCORION. Deutlich positiv beeinflusst wurden EBITDA und Free Cashflow in allen Segmenten von der Einführung des IFRS 16.

Im abgeschlossenen Geschäftsjahr investierte Jenoptik weiter in den Ausbau der internationalen Vertriebsstrukturen, in effiziente Abläufe sowie die Entwicklung neuer Produkte.

Auch 2019 gelang es uns, ein breiteres Systemangebot zu etablieren und internationale Projekte sowie Neukunden zu gewinnen. Die Nachfrage war in den einzelnen Märkten unterschiedlich und von der konjunkturellen Entwicklung beeinflusst. Der Auftragseingang in allen drei photonischen Divisionen lag unter dem Vorjahreswert. 2018 war jedoch in der Division Light & Optics ein Großauftrag im Bereich Halbleiterausrüstung enthalten, der vorfristig bereits Ende 2018 ausgelöst worden war. VINCORION verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr Aufträge als im Jahr zuvor. Das Geschäft hier ist langfristig ausgerichtet und durch Großprojekte geprägt.

Lagebericht

der JENOPTIK AG

(Kurzfassung nach HGB)

Ergänzend zur Berichterstattung über den Jenoptik-Konzern erläutern wir im Folgenden die Entwicklung der JENOPTIK AG.

Die JENOPTIK AG ist das Mutterunternehmen des JenoptikKonzerns und hat ihren Sitz in Jena. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG ist maßgeblich durch ihre Eigenschaft als Holdinggesellschaft für den Jenoptik-Konzern bestimmt. Die operative Tätigkeit der JENOPTIK AG umfasst im Wesentlichen die Erbringung von Dienstleistungen für Tochtergesellschaften sowie die Vermietung von Gewerbeflächen.

Der Jahresabschluss der JENOPTIK AG wird nach deutschem Handelsrecht (HGB) und den ergänzenden Vorschriften des deutschen Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden sind. Daraus resultieren Unterschiede bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Diese betreffen vor allem Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Derivate, Rückstellungen und latente Steuern.

Im Fokus der strategischen Konzernpolitik steht die Ausrichtung auf unsere Kernkompetenzen und damit auch die Vereinfachung von Strukturen. In diesem Zusammenhang erfolgte die rechtliche Verschmelzung der JENOPTIK SSC GmbH (vormals Shared Service Center, im folgenden SSC GmbH) auf die JENOPTIK AG mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2019. Ein Vergleich des aktuellen Berichtszeitraums mit dem Vorjahr ist daher nur bedingt aussagekräftig.

T48 Verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung der JENOPTIK AG (in TEUR)

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1.1.31.12.2019 1.1.31.12.2018
Umsatzerlöse 36.221 22.533
Umsatzkosten 32.640 18.468
Bruttoergebnis vom Umsatz 3.580 4.065
Vertriebskosten 1.634 1.850
Allgemeine Verwaltungskosten 12.448 15.850
Forschungs- und Entwicklungskosten 266 253
Sonstiges betriebliches Ergebnis - 2.422 - 356
Erträge und Aufwendungen aus Ergebnisabführungsverträgen und Beteiligungserträge 73.277 104.093
Finanzergebnis 3.742 - 6
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 8.210 10.876
Ergebnis nach Steuern 55.621 78.964
Jahresüberschuss 55.621 78.963
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 30.000 40.000
Bilanzgewinn 85.621 118.963

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Ertragslage

Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 13,7 Mio Euro auf 36,2 Mio Euro. Das resultierte vor allem aus den zentralen Dienstleistungen für Konzerngesellschaften, die aufgrund der Verschmelzung der SSC GmbH auf die JENOPTIK AG übergegangen sind.

Die Verwaltungskosten sanken um 3,4 Mio Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die geringeren allgemeinen Verwaltungskosten resultieren insbesondere aus der gestiegenen Verrechnung von Verwaltungsdienstleistungen an Konzerngesellschaften sowie geringeren Aufwendungen für variable Vergütungen und gesunkenen Rechtsberatungskosten.

Die JENOPTIK AG verzeichnete Forschungs- und Entwicklungskosten von 0,3 Mio Euro (i.Vj. 0,3 Mio Euro). Diese umfassten vor allem Aufwendungen für das Innovationsmanagement sowie die Koordination von F+E-Aktivitäten im Jenoptik-Konzern.

Die Vertriebskosten von 1,6 Mio Euro (i.Vj. 1,8 Mio Euro) betrafen Aufwendungen für strategische Marketingprojekte, Kommunikation, Werbung und Sponsoring.

Das sonstige betriebliche Ergebnis beinhaltete sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 10,7 Mio Euro (i.Vj. 7,7 Mio Euro). Diesen standen sonstige betriebliche Aufwendungen von 13,1 Mio Euro (i.Vj. 8,0 Mio Euro) gegenüber.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthielten im Wesentlichen Währungsgewinne von 3,6 Mio Euro (i.Vj. 4,3 Mio Euro), konzerninterne Weiterberechnungen in Höhe von 4,0 Mio Euro (i.Vj. 1,8 Mio Euro) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen von 1,2 Mio Euro (i.Vj. 1,1 Mio Euro).

Wesentliche Positionen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen waren Währungsverluste von 3,8 Mio Euro (i.Vj. 3,1 Mio Euro), Aufwendungen für konzerninterne Weiterberechnungen von 4,0 Mio Euro (i.Vj. 1,6 Mio Euro), 3,0 Mio Euro für ein konzerninternes Projekt zur Analyse und Optimierung der Geschäftsprozesse und Einführung eines SAP S / 4-Systems sowie 2,1 Mio Euro Beratungskosten im Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf der Division VINCORION sowie für die Prüfung potenzieller Unternehmenserwerbe.

Das Finanzergebnis von 3,7 Mio Euro (i.Vj. 0) beinhaltete Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen, Abschreibungen auf Ausleihungen sowie das Zinsergebnis. Zur Verbesserung um 3,7 Mio Euro trugen Zinserträge von 2,1 Mio Euro für konzerninterne Darlehen in Höhe von 100,7 Mio Euro bei, die im Zusammenhang mit den Kauf von Prodomax 2018 gewährt wurden. Die Zinsaufwendungen konnten um 0,5 Mio Euro, unter anderem aufgrund der vorzeitigen Tilgung einer Tranche des Schuldscheindarlehens über 12,5 Mio Euro im April 2019, abgebaut werden.

Die Steuern von Einkommen und Ertrag sanken gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Mio Euro aufgrund des niedrigeren steuerlichen Einkommens des Organkreises im Geschäftsjahr.

Der Jahresüberschuss der JENOPTIK AG reduzierte sich insgesamt um 23,3 Mio Euro bzw. 29,6 Prozent auf 55,6 Mio Euro (i.Vj. 79,0 Mio Euro). Maßgeblich beeinflusst wurde die Ertragslage der Gesellschaft durch die Ergebnisse der Tochtergesellschaften, die aufgrund bestehender Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge an die JENOPTIK AG abgeführt werden. Der Netto-Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaften hat sich gegenüber dem Vorjahr um 30,6 Mio Euro auf 73,0 Mio Euro verringert. Die schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen in der Automobilbranche senkten die Ergebnisbeiträge der Bereiche Metrology und Laser Processing (beides Light & Production) sowie Industrial Solutions (Light & Optics). Ferner führte die sehr spät gewährte Exportgenehmigung zu geringeren Umsätzen im margenstarken Ersatzteilgeschäft und damit zu geringeren Ergebnisbeiträgen der Business Unit Power Systems (VINCORION). Im Vorjahr war die Ergebnisabführung zudem durch das Mautprojekt der Division Light & Safety positiv beeinflusst.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der JENOPTIK AG lag mit 781,8 Mio Euro 1,9 Prozent über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 767,6 Mio Euro).

Die Aktivseite der Bilanz reflektierte die Holdingeigenschaft der JENOPTIK AG: Neben einer Anlagenintensität von 72,4 Prozent, wovon 63,7 Prozent auf Finanzanlagen und 8,7 Prozent auf Sachanlagen (insbesondere Immobilien) entfielen, ist die Bilanzsumme durch einen hohen Bestand an liquiden Mitteln von 16,6 Prozent sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 10,2 Prozent geprägt.

Der Rückgang bei den Finanzanlagen um 29,3 Mio Euro resultierte in Höhe von 22,5 Mio Euro aus der Umwandlung einer Ausleihung an die Tochtergesellschaft Prodomax in ein kurzfristiges Darlehen und der damit verbundenen Umbuchung ins Umlaufvermögen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 86,3 Mio Euro (i.Vj. 78,6 Mio Euro) entstanden vor allem durch die Ausreichung oder Abrechnung von liquiden Mitteln an und von Konzerngesellschaften. Die Forderungen betrafen im Wesentlichen Verrechnungskonten für Cashpool-Bestände und das kurzfristige Darlehen an Prodomax, welches zum Stichtag noch mit 13,7 Mio Euro valutierte.

T49

Bilanz

(in TEUR)

JENOPTIK AG

Aktiva

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31.12.2019 31.12.2018
Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen 76.605 66.642
Finanzanlagen 459.471 488.773
Anlagevermögen 536.077 555.415
Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 87.233 81.978
Zahlungsmittel 154.903 127.479
Umlaufvermögen 242.136 209.457
Rechnungsabgrenzungsposten 3.589 2.706
781.801 767.578
Passiva
31.12.2019 31.12.2018
Gezeichnetes Kapital 148.819 148.819
(Bedingtes Kapital 28.600 TEUR)
Kapitalrücklagen 180.756 180.756
Gewinnrücklagen 216.070 147.140
Bilanzgewinn 85.621 118.963
Eigenkapital 631.266 595.678
Rückstellungen 20.166 21.040
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 90.500 103.000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 7.806 1.703
Übrige Verbindlichkeiten 32.060 46.156
Verbindlichkeiten 130.369 150.860
781.801 767.578

Der Aufbau der liquiden Mittel von 127,4 Mio Euro um 27,45 Mio Euro auf 154,9 Mio Euro resultierte aus den positiven Cashflows der Tochtergesellschaften.

Der Rechnungsabgrenzungsposten war im Wesentlichen zurückzuführen auf abgegrenzte Kosten für EDV-Dienstleistungsund Wartungsverträge sowie für Mietnebenkosten, die noch nicht abgerechnet wurden.

Auf der Passivseite zeigte sich insbesondere die Finanzierungsfunktion der JENOPTIK AG als Holding für den Jenoptik-Konzern. Das Eigenkapital betrug 631,3 Mio Euro und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 90,5 Mio Euro (11,6 Prozent der Bilanzsumme).

Das Eigenkapital verbesserte sich durch das positive Jahresergebnis von 55,6 Mio Euro um 35,6 Mio Euro. Gegenläufig wirkte die Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2018 in Höhe von 20,0 Mio Euro. Die Eigenkapitalquote stieg von 77,6 Prozent auf 80,7 Prozent.

Die Steuerrückstellungen des Organkreises sanken insbesondere aufgrund von Steuernachzahlungen für die Jahre 2017 und 2018 in Höhe von 3,9 Mio Euro.

Die Übrigen Verbindlichkeiten beinhalteten Cashpool-Bestände von 30,6 Mio Euro.

Der Verschuldungsgrad der JENOPTIK AG verbesserte sich im Berichtsjahr durch den Anstieg des Eigenkapitals und die Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten von 28,86 Prozent auf 23,85 Prozent.

Die JENOPTIK AG beschäftigte zum 31. Dezember 2019 258 Mitarbeiter, davon 18 Aushilfen und 7 Auszubildende (i.Vj. 135 Mitarbeiter, davon 10 Aushilfen).

Risiken und Chancen

Die Geschäftsentwicklung der JENOPTIK AG unterliegt aufgrund der Funktion als Holdinggesellschaft den gleichen Risiken und Chancen wie die des Jenoptik-Konzerns. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die JENOPTIK AG grundsätzlich entsprechend ihrer Beteiligung und Finanzinvestitionen. Die Risiken und Chancen des Konzerns und der Segmente sind im Risiko- und Chancenbericht ab Seite 117 dargestellt.

Prognosebericht

Das Jahresergebnis der JENOPTIK AG ist maßgeblich von der Entwicklung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften abhängig.

Auf Basis der dargestellten Entwicklung im Konzern-Prognosebericht rechnet die JENOPTIK AG für das Geschäftsjahr 2020 mit Erlösen aus Holding-Dienstleistungen auf Vorjahresniveau. Aufgrund höherer Erlöse aus Vermietung rechnet die JENOPTIK AG mit insgesamt gestiegenen Umsatzerlösen. Das Ergebnis der JENOPTIK AG - vor Abführung der Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften - bleibt gegenüber dem Vorjahr stabil.

Für eine detaillierte Darstellung der erwarteten zukünftigen Entwicklung des Jenoptik-Konzerns und seiner Segmente verweisen wir auf den Prognosebericht ab Seite 132.

Nachtragsbericht

Der Vorstand der JENOPTIK AG hat am 10. März 2020 die Weitergabe des vorliegenden Konzernabschlusses an den Aufsichtsrat genehmigt. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 24. März 2020 zu prüfen und zu billigen.

Dividende. Nach dem Aktiengesetz richtet sich der Betrag, der zur Dividendenzahlung an die Aktionäre zur Verfügung steht, nach dem Bilanzgewinn der Muttergesellschaft JENOPTIK AG, der nach den Vorschriften des HGB ermittelt wird. Für das Geschäftsjahr 2019 beträgt der Bilanzgewinn der JENOPTIK AG 85.620.600,56 Euro, bestehend aus dem Jahresüberschuss 2019 in Höhe von 55.620.600,56 Euro zuzüglich eines Gewinnvortrags von 30.000.000,00 Euro.

Der Vorstand empfiehlt dem Aufsichtsrat für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019, der Hauptversammlung 2020 für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende von 0,35 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie vorzuschlagen (i.Vj. 0,35 Euro). Damit soll vom Bilanzgewinn der JENOPTIK AG des Geschäftsjahrs 2019 ein Betrag in Höhe von 20.033.340,25 Euro ausgeschüttet werden. Vom verbleibenden Bilanzgewinn der JENOPTIK AG soll ein Betrag von 35.587.260,31 Euro in andere Gewinnrücklagen eingestellt und ein Betrag in Höhe von 30.000.000,00 Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Mit dieser Empfehlung setzt der Vorstand seine kontinuierliche Dividendenpolitik fort, trotz des gesunkenen Ergebnisses je Aktie von 1,18 Euro (i.Vj. 1,53 Euro). Im hohen Vorjahresergebnis waren insbesondere nichtzahlungswirksame Steuererträge enthalten, durch die das Ergebnis nach Steuern und das Ergebnis je Aktie höher ausgefallen sind. Die Ausschüttungsquote beträgt 29,7 Prozent (i.Vj. 22,9 Prozent).

Erwerb INTEROB. Mit Vertragsunterzeichnung am 25. Januar 2020 und Closing am 4. Februar 2020 hat Jenoptik die INTEROB-Gruppe, bestehend aus INTEROB, S.L. und INTEROB RESEARCH AND SUPPLY, S.L., erworben. INTEROB ist auf Projekte rund um Anlagenplanung, Konstruktion, Fertigung und Integration von Automatisierungslösungen sowie Robotikanwendungen mit Schwerpunkt in der Automobilindustrie spezialisiert. Mit der Übernahme stärkt der Jenoptik-Konzern seine Position als Komplettanbieter von automatisierten Fertigungslösungen. Im Geschäftsjahr 2019 betrug der Umsatz von INTEROB rund 22 Mio Euro, die Profitabilität lag über dem Durchschnitt des Jenoptik-Konzerns. Jenoptik wird den Umsatz und die Ergebnisse für 2020 einschließlich der Effekte aus der Kaufpreisallokation zeitanteilig konsolidieren. Der Kaufpreis beläuft sich auf etwas weniger als das Zweifache des Umsatzes 2019. INTEROB hat seinen Sitz in Valladolid, Spanien, und wurde 2001 gegründet.

Der Vorstand der JENOPTIK AG entschied am 17. Januar 2020, den Verkaufsprozess für das mechatronische Geschäft unter der Marke VINCORION zu stoppen. Er war zu dem Schluss gekommen, dass kein Angebot vorlag, das dem im Geschäftsjahr 2019 bestätigten Potenzial von VINCORION entsprach. VINCORION wird als eigenständige Beteiligung von Jenoptik weitergeführt.

Weitere Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach dem 31. Dezember 2019 gab es nicht.

Risiko- und Chancenbericht

Grundlagen des Risiko- und Chancenmanagements bei Jenoptik

Für Jenoptik gehört das Abwägen von Risiken und Chancen der Unternehmensumwelt zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Zur Umsetzung unserer Strategie ist es notwendig, Risiken und Chancen frühzeitig zu identifizieren, zutreffend zu bewerten und effizient zu steuern. Dies geschieht durch die Förderung einer offenen Risikokultur und eine regelmäßige Überprüfung des etablierten Risikomanagement-Systems. Das Risiko- und Chancenmanagement von Jenoptik wird jährlich in einem internen Risikoworkshop auf seine Angemessenheit und Wirksamkeit für die Organisation überprüft. Die Berichterstattung erfolgt mittels einer zentralen Software.

Als Risiken sind mögliche künftige Entwicklungen und Ereignisse definiert, die zu einer für das Unternehmen negativen Ziel- und Prognoseabweichung führen können und die Unsicherheit über den Eintritt eines Sachverhaltes bergen. Chancen sind entsprechend Ereignisse, die eine positive Abweichung zu unseren Erwartungswerten zur Folge haben können.

Risiken und Chancen von Jenoptik werden mithilfe der Faktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß anhand einer Schlüssel-Matrix berechnet. Die so dargestellten Risiken und Chancen sind das Ergebnis der Aggregation dezentral identifizierter Risiken und Chancen, die jeweils vorgegebenen Kategorien zugeordnet wurden. G20

G20 Risikobewertung

Organisatorische Verankerung des Risiko- und Chancenmanagements

Die Gesamtverantwortung für das Risiko- und Chancenmanagement-System des Jenoptik-Konzerns liegt beim Vorstand. Die konzernweite Vorgehensweise ist in einem Risikohandbuch festgelegt.

Der Zentralbereich Compliance & Risk Management organisiert und steuert das System in enger Zusammenarbeit mit den anderen Zentralbereichen sowie den Risikobeauftragten und -verantwortlichen der Divisionen, welche die Umsetzung des Risiko- und Chancenmanagement-Systems in den jeweiligen Risiko-Reportingeinheiten verantworten. Bei den Risiko-Reportingeinheiten handelt es sich um definierte Berichtseinheiten, die der genauen Identifizierung und Zuordnung der Risiken und Chancen dienen und sowohl Business Units als auch einzelne Tochtergesellschaften sein können.

Die Interne Revision kontrolliert die Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems, während der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats die externe Kontrollfunktion für bzw. mit dem Aufsichtsrat wahrnimmt.

Im Rahmen des Risk Committees werden alle aggregierten Reportingergebnisse zu einer übergreifenden Bewertung der Risikolage des Konzerns zusammengeführt. Das Risk Committee besteht aus den Mitgliedern des Vorstands sowie dem Leiter des Zentralbereichs Compliance & Risk Management. G21

G21 Ablauf des Risikoreportings

Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem bilanziellen Konsolidierungskreis.

Aufbau und Prozesse des Risiko- und Chancenmanagement-Systems

Das Risiko- und Chancenmanagement-System von Jenoptik orientiert sich an der ISO-Norm 31000.

Die Definition und Weiterentwicklung des Systems erfolgen in enger Abstimmung zwischen dem Zentralbereich Compliance & Risk Management, dem Vorstand sowie dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Verantwortet und beschlossen wird es vom Vorstand. Der Zentralbereich Compliance & Risk Management kommuniziert die Anforderungen an das Risikomanagement-System, berät bei der praktischen Umsetzung und überwacht die Maßnahmen sowie die Ergebnisse der Risikomanagement-Prozesse.

Kernprozess des Risikomanagements sind die verschiedenen Risiko-Assessments. Diese erfolgen in einer Kombination von Top-Down- und Bottom-Up-Elementen. Um eine möglichst vollständige Risiko-Identifizierung und Vergleichbarkeit innerhalb des Unternehmens zu gewährleisten, wurde ein Risiko-Register entwickelt, welches das Management bei der Evaluierung der Risiken unterstützt. Es enthält mehrere vorgegebene Kategorien, denen die Risiko-Reportingeinheiten potenzielle Risiken und Chancen zuordnen. Damit soll sichergestellt werden, dass sich jede Risiko-Reportingeinheit mit der gesamten Risikolandschaft auseinandersetzt und gleichzeitig eine Aggregation der Ergebnisse über die vorgegebenen Kategorien gewährleistet ist. Während operative und finanzwirtschaftliche Ziele für einen Zeithorizont von bis zu zwei Jahren betrachtet werden, sind strategische Themen für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren berücksichtigt. Nachhaltigkeitsrisiken werden in der aktuellen Systematik nicht in einer eigenständigen Risikokategorie ermittelt. Sie werden jedoch in den bestehenden Risikokategorien teilweise abgedeckt.

Im Rahmen der Risikoanalyse ermitteln die Reportingeinheiten die Risiken und Chancen, um sie im nächsten Schritt bezüglich der Bewertungsmethoden (qualitativ oder quantitativ) und der bereits getroffenen oder noch notwendigen Maßnahmen einer validen Risikobewertung unterziehen zu können. Diese erfolgt nach der Nettomethode, das heißt, mitigierende Maßnahmen werden in die Bewertung bereits mit einbezogen, sodass nur das bewertete Residualrisiko berichtet und aggregiert wird. Die Bewertung eines Risikos ist das Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und der quantitativen Schadenshöhe bzw. dem qualitativen Schadensausmaß. Analog werden auch die Chancen bewertet. G22

G22 Risiko- und Chancen-Kategorien

Für die beiden genannten Bewertungsfaktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe besteht jeweils eine Skala von 1 bis 5, sodass die kleinstmögliche Risikokennzahl 1 und die größtmögliche Risikokennzahl 25 ist. G23

G23 Berechnung der Risikozahlen

Die Ergebnisse der Risiko-Assessments werden halbjährlich vom Zentralbereich Compliance & Risk Management bei den Risiko-Reportingeinheiten abgefragt und zum Konzern-Risiko- und Chancenbericht aggregiert. Die Ergebnisse werden anschließend durch die Zentralbereiche des Corporate Centers validiert, bevor sie im Risk Committee diskutiert werden. Der Vorstand nimmt eine übergreifende Bewertung vor und beschließt gegebenenfalls weitere Maßnahmen. Danach wird der Konzern-Risiko- und Chancenbericht im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats und im Aufsichtsrat vorgestellt und diskutiert.

Darüber hinaus werden unterjährig identifizierte Risiken, die eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit und ein hohes potenzielles Schadensausmaß haben, unverzüglich an den Chief Compliance & Risk Officer und den Vorstand kommuniziert. Diese entscheiden nach gemeinsamer Analyse mit den Fachabteilungen über weitere Maßnahmen und die gegebenenfalls erforderliche Kommunikation.

Die genannten Berichtsinstrumente sind auch die Basis des Risikofrüherkennungssystems. Dieses wird im Rahmen der Abschlussprüfung vom Prüfer evaluiert. Der Abschlussprüfer bestätigt, dass dessen konzeptioneller Aufbau geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand des Konzerns gefährden, frühzeitig erkennen zu können.

Risikoprävention und Sicherstellung von Compliance

Prävention ist ein wesentliches Element des RisikomanagementSystems und integrativer Bestandteil der ordentlichen Geschäfts- und Gremientätigkeit.

Sie besteht im Wesentlichen aus einem Risikomonitoring im Rahmen der verschiedenen Assessments sowie speziellen Genehmigungsprozessen. So werden in den monatlichen Vorstandssitzungen, EMC- und Strategiemeetings Risiken und Chancen sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmen diskutiert. Gleichzeitig können potenzielle Risiken für das Erreichen der strategischen Ziele direkt im Strategieentwicklungsprozess berücksichtigt und durch geeignete Maßnahmen minimiert werden.

Die Einhaltung nationaler und internationaler Compliance-Anforderungen ist fester Bestandteil der Risikoprävention und der Prozesse des Risikomanagement-Systems von Jenoptik. Um die Mitarbeiter zu sensibilisieren und ein unternehmensweit einheitliches Verständnis der Compliance-Standards zu erreichen, gibt es regelmäßige Schulungen zu Compliance-relevanten Themengebieten wie Korruptionsprävention oder Kartellrecht, aber auch zu datenschutzrechtlichen Aspekten oder Insider-Handel. Für alle Mitarbeiter ist ein Online-Training zu den bedeutendsten Compliance-Themen verpflichtend. Für wichtige Risiko- oder Compliance-relevante Fragen der Mitarbeiter steht ein entsprechender Helpdesk im Intranet zur Verfügung. Die im Konzern implementierten Unternehmensrichtlinien zu den wesentlichen Geschäftsprozessen werden mit Einführung des neuen Konzernrichtliniensystems Anfang 2020 jährlich überprüft, ggf. erweitert, aktualisiert und über Intranetportale veröffentlicht. Sie dienen zusammen mit unserem Verhaltenskodex der weiteren Risikoprävention.

Nähere Informationen siehe Corporate-Governance-Bericht

Der Lieferantenkodex verpflichtet Auftragnehmer von Jenoptik, entsprechend den internationalen Standards verschiedene Compliance-Anforderungen einzuhalten. Mithilfe zentraler Geschäftspartner-Screenings (Third Party Due Diligence) soll überprüft werden, ob eine Zusammenarbeit mit entsprechenden Geschäftspartnern aus Compliance-Sicht erfolgen kann.

Jenoptik verfügt damit über ein System an Regelungen, Prozessen und Kontrollen, mit deren Hilfe mögliche Defizite im Unternehmen frühzeitig identifiziert und mit entsprechenden Maßnahmen minimiert werden sollen.

Das Interne Kontrollsystem (IKS) ist neben dem Risiko- und dem Compliance-Management-System wesentlicher Bestandteil der Corporate Governance. Es umfasst technische und organisatorische Regelungen und Kontrollschritte zur Einhaltung von Richtlinien und Abwehr von Schäden sowie klare Verantwortlichkeiten und Funktionstrennungen unter Wahrung des Vier-Augen-Prinzips. Es soll insbesondere die Sicherheit und Effizienz der Geschäftsabwicklung sowie die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung gewährleisten und wird regelmäßig von der Internen Revision geprüft. Die etablierten IKS-Self-Assessments, die vom Management aller Tochtergesellschaften sowie der JENOPTIK AG in Form von Fragebögen bearbeitet werden müssen, wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführt. Das Monitoring sowie die Beurteilung der ausgefüllten Fragebögen erfolgt durch die Zentralbereiche Rechnungswesen, Controlling und Interne Revision. Berichtete Defizite werden analysiert und entsprechende Gegenmaßnahmen festgelegt, um diese nachhaltig zu beseitigen.

Die Interne Revision ist durch prozessunabhängige Prüfungen permanent in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems eingebunden. Sie ist als Stabstelle dem Finanzvorstand unterstellt und handelt in dessen Auftrag. Die Mitarbeiter der Internen Revision sind bei ihrer Tätigkeit keinen Weisungen unterworfen. Dies schließt die Auswahl der Prüfobjekte, die Schwerpunktsetzung und die eingesetzten Verfahren, die Häufigkeit und die Terminierung von Prüfungen sowie die Berichterstattung ein. Die Organisationseinheiten des Jenoptik-Konzerns werden auf Basis eines risikoorientierten Prüfungsplans analysiert und geprüft. Wesentliche Bestandteile der Prüfung sind die Einhaltung und ordnungsgemäße Umsetzung der anzuwendenden Richtlinien. Dabei werden nicht nur Fehler, Verstöße oder Prozessschwächen festgestellt und deren schnellstmögliche Abstellung initiiert, sondern auch mögliche Prozessverbesserungen im Sinne eines "Best-Practice-Ansatzes" aufgezeigt. Die Empfehlungen werden priorisiert, kategorisiert und direkt an die Verantwortlichen der geprüften Einheiten, die jeweiligen Zentralbereiche sowie den Vorstand berichtet. Die geprüfte Einheit berichtet im Anschluss dem Vorstand, mittels welcher Maßnahmen und bis zu welchem Zeitpunkt die ausgesprochenen Empfehlungen umgesetzt wurden. Dem folgen sogenannte Follow-up-Prüfungen, in denen die Umsetzung der Empfehlungen überprüft und über deren Ergebnisse die jeweiligen Leitungsebenen und Zentralbereiche sowie der Vorstand informiert werden. Die Interne Revision berichtet mindestens ein Mal jährlich dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats über wesentliche Feststellungen seit der letzten Berichterstattung. Im Jahr 2019 wurden sechs Audits, drei Follow-up-Prüfungen und fünf Sonderprüfungen durchgeführt sowie neun Einheiten bei der Umsetzung hieraus resultierender Maßnahmen begleitet.

Jenoptik verfügt über ein zentrales Finanzmanagement. Der Zentralbereich Treasury koordiniert den Konzernfinanzbedarf, stellt die Liquidität sicher und überwacht die Währungs-, Zins- und Liquiditätsrisiken auf Basis konzernweit geltender Vorgaben und entsprechender Prozessbeschreibungen. Diese Vorgaben sehen unter anderem die personelle Trennung von Geschäftsabschluss und -kontrolle sowie den Handel innerhalb vorgegebener Limits vor.

Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, finanzwirtschaftliche Risiken aus Veränderungen von Marktsätzen, zum Beispiel Zinssätzen und Wechselkursen, zu begrenzen. Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zum Zweck der Sicherung von Grundgeschäften und nicht zu Spekulationszwecken genutzt und nur mit Banken abgeschlossen, die ein Rating im Investment Grade (mindestens BBB- gemäß Standard & Poor's Rating-Skala) aufweisen.

Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems (IKS) im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse des Konzerns sowie der JENOPTIK AG (§ 289 Abs. 4 HGB und § 315 Abs. 4 HGB)

Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist Teil des IKS des Jenoptik-Konzerns. Es soll unter anderem einen ordnungsgemäßen Prozess der Konzernabschlusserstellung gewährleisten und dabei sicherstellen, dass gesetzliche Vorschriften, Rechnungslegungsvorschriften und interne Richtlinien für einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze eingehalten werden, die für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verbindlich sind. Neue Vorschriften und Änderungen bestehender Regelungen werden zeitnah analysiert und umgesetzt. Alle in den Rechnungslegungs-Prozess eingebundenen Mitarbeiter werden regelmäßig geschult.

Durch Zugangsbeschränkungen in den entsprechenden IT-Systemen werden die Finanzsysteme vor Missbrauch geschützt. Eine zentrale Steuerung und die regelmäßige Sicherung der IT-Systeme reduzieren das Risiko von Datenverlusten.

Zur Erstellung des Konzernabschlusses werden die Daten der Gesellschaften von diesen direkt im Konsolidierungstool LucaNet erfasst. Die übertragenen Abschlussdaten und Einzelabschlüsse der einbezogenen Gesellschaften werden durch systemtechnische und manuelle Kontrollen überprüft. Sämtliche zur Erstellung des Konzernabschlusses erforderlichen Konsolidierungsprozesse werden dokumentiert. Über diese Prozesse, Systeme und Kontrollen gewährleistet Jenoptik einen IFRS- sowie gesetzeskonformen Konzernrechnungslegungsprozess. Der Konzernabschlussprüfer prüft den nach IFRS-Vorschriften erstellten Konzernabschluss sowie den Jahresabschluss der JENOPTIK AG in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537 / 2014) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung.

Den Corporate-Governance-Bericht finden Sie im Geschäftsbericht auf den Seiten 36 ff. Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §§ 289 f, 315d HGB ist nachzulesen auf unserer Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance. Gemäß § 317 Abs. 2 Satz 6 HGB sind die Angaben nach §§ 289 f, 315d HGB nicht in die Prüfung durch den Abschlussprüfer einbezogen.

Risiko- und Chancenprofil des Konzerns

Mithilfe der verschiedenen Risiko- und Chancen-Assessments der jeweiligen Segmente wurde das Risikoprofil des Konzerns ausgehend vom Jahr 2019 für die Folgejahre ermittelt. Bestandteil der Risikobewertung der Segmente ist auch ein Review durch die Zentralfunktionen des Corporate Centers, sodass deren Risiken in der Segmentberichterstattung bzw. in der finalen Konzernbewertung inkludiert sind. Das Risiko- und Chancenmanagement ermöglicht einen direkten Vergleich der einzelnen Risikosubkategorien und der dazugehörigen Risikosymptome. Die Risikobewertung der einzelnen Subkategorien wird in der nachfolgenden Grafik detaillierter dargestellt.

Insgesamt liegt das Risiko des Konzerns weiterhin am unteren Ende des mittleren Risikobereichs. Im Vergleich zum Vorjahr konnten keine signifikanten Änderungen festgestellt werden. T50

T50 Risikoprofil des Jenoptik-Konzerns 2019

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Konzern-Risikobewertung
2019 2018
--- --- ---
Strategische Risiken
Marktentwicklung Mittel Mittel
Produktentwicklung (inklusive F+E) Mittel Mittel
Unternehmensentwicklung (Portfolio und Struktur) Mittel Mittel
Organisationsentwicklung (Abläufe und Ressourcen) Mittel Mittel
Operationale Risiken
Supply Chain Management Mittel Mittel
Arbeits- und Umweltschutz Niedrig Niedrig
Fertigung (inklusive Qualitätsmanagement) Mittel Mittel
Marketing und Vertrieb Mittel Mittel
Patente und Schutzrechte Niedrig Niedrig
Personalmanagement Mittel Mittel
IT Mittel Mittel
Compliance Mittel Mittel
Recht Niedrig Niedrig
Immobilien Niedrig Niedrig
Finanzwirtschaftliche Risiken
Rechnungswesen Niedrig Niedrig
Finanzmanagement Niedrig Niedrig
Controlling Niedrig Mittel
Steuern Niedrig Niedrig
Gesamtrisiko Mittel Mittel

Strategische Risiken und Chancen des Gesamtkonzerns wurden auch 2019 im Vergleich zu den operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken durchschnittlich am höchsten bewertet.

Durch die 2018 initiierte strategische Neuausrichtung mit Fokus auf photonische Marktfelder stellt deren Entwicklung für den Konzern Chance und Risiko zugleich dar.

Die weiterhin bestehenden Unsicherheiten aus den handels- und geopolitischen Konflikten können einen entscheidenden Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Wachstumsmärkten von Jenoptik, bspw. in China, haben. Ebenso bergen die zum Entstehungszeitpunkt dieses Berichts bestehenden Unwägbarkeiten potenzielle Risiken für aktuelle und zukünftige Geschäfte des Konzerns. Zum einen werden mögliche Auswirkungen des Auftretens des Corona-Virus und der eingeleiteten Maßnahmen von uns fortlaufend neu bewertet. Daraus resultierende Risiken für die Lieferkette oder vertriebsseitige Auswirkung können zum Berichtszeitpunkt noch nicht quantifiziert werden. Zum anderen ergeben sich weiterhin hinsichtlich der finalen Ausgestaltung der zukünftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien sowie damit verbundene Rechtsfolgen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union nach Ablauf der Übergangsfrist potenzielle Risiken für aktuelle und zukünftige Geschäfte des Konzerns.

Daher werden die unmittelbaren Auswirkungen des Brexits auf das Geschäft von Jenoptik von uns kontinuierlich eingeschätzt. In diesem Zusammenhang haben wir beispielsweise. unsere Lieferketten und unser Lieferantenmanagement analysiert. Um Engpässe zu vermeiden, wurden bereits geeignete Maßnahmen initiiert; zum Beispiel konnten Alternativlieferanten evaluiert und Anpassungen beim Working-Capital-Management vorgenommen werden. Zudem betrachten wir Effekte aus potenziellen finanzwirtschaftlichen Aspekten, wie zum Beispiel möglicherweise entstehende Zoll- bzw. Exportbeschränkungen oder Währungskursschwankungen, denen wir mit entsprechenden Sicherungsmaßnahmen begegnen.

Auch die anhaltend hohe Staatsverschuldung in Teilen Europas und die damit einhergehenden Haushaltskonsolidierungen erschweren Investitionen der öffentlichen Auftraggeber, aber auch von privaten Konsumenten. Im Rahmen eines aktiven Risikomanagements entwickeln wir, wo möglich, auch für politische Unsicherheiten adäquate Gegenmaßnahmen innerhalb unserer Geschäftsprozesse.

In allen Bereichen ist Jenoptik einem intensiven Wettbewerb ausgesetzt. Dem Risiko der Verdrängung durch Konkurrenzunternehmen begegnet Jenoptik unter anderem durch innovative Unterscheidungsmerkmale, gezielte und flexible Anpassungen des Produktspektrums bzw. durch kundenspezifische Adaptionen bestehender Produkte und Lösungen. Akquisitionen und Fusionen auf den von uns adressierten Märkten könnten zudem dazu führen, dass sich die Wettbewerbssituation weiter verschärft und eventuell verbesserte Kostenstrukturen des Wettbewerbs und ein damit einhergehender steigender Preisdruck negative Auswirkungen auf das Konzern-Ergebnis haben könnten. Wir begegnen diesem Risiko durch eine stetige Analyse unseres Portfolios, das heißt, ob und wie gezielte Unternehmenszukäufe unser Angebot sinnvoll ergänzen können, um nachhaltiges profitables Wachstum zu generieren. M & A-Aktivitäten sowie die Integration der Akquisitionen bergen ein grundsätzliches Risiko für den Konzern. Wir wirken diesem Risiko aktiv durch eine umfangreiche Due Diligence sowie einen strukturierten und individuell auf das erworbene Unternehmen angepassten Integrationsprozess entgegen.

Operationale Risiken und Chancen wurden konzernübergreifend mit niedrigen bis mittleren Risikokennzahlen bewertet.

Die zunehmende Zahl komplexer internationaler und vor allem technisch anspruchsvoller Projekte stellt sehr hohe operative Anforderungen an alle Geschäftsbereiche. Insbesondere das Lieferantenmanagement und die Fertigung sind für die Sicherstellung der Qualität unserer Produkte verantwortlich. Unter anderem die Nutzung von einzelnen Single-Source-Lieferanten kann das Risiko der Abhängigkeit erhöhen. Die stetige Weiterentwicklung unserer Einkaufs- und Produktionsorganisationen soll dabei sicherstellen, dass unsere Kunden auch weiterhin qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Lösungen termingerecht erhalten.

Die globalen IT-Systeme und -Prozesse sind für Jenoptik divisionsübergreifend von großer Bedeutung. Die Sicherheit und Verfügbarkeit der Systeme haben dabei oberste Priorität. Die Daten werden auf redundanten Speichermedien gelagert und durch ein teilweise mehrstufiges Archiv- und Backup-System vor Datenverlust gesichert. Dies soll im Krisenfall eine zeitnahe Wiederherstellung ermöglichen. Weltweit ist ein Anstieg von Bedrohungen in der Informationstechnik zu verzeichnen, so zum Beispiel in Form von sogenannten Phishing-Angriffen, bei denen durch Täuschung sensible Unternehmensinformationen an Dritte gelangen. Jenoptik ergreift aktiv sowohl präventive als auch korrektive Maßnahmen, um die Gefährdung durch Cyberangriffe zu reduzieren. So werden sämtliche Themen der IT-Sicherheit durch den Chief Information Security Officer koordiniert, bestehende Prozesse fortlaufend hinterfragt und angepasst, technische Maßnahmen umgesetzt und verantwortliche Mitarbeiter intern geschult. Für das Restrisiko eines Datenverlusts bzw. der eingeschränkten Nutzung der IT-Infrastruktur und um daraus etwaige finanzielle Auswirkungen für den Konzern zu begrenzen, schloss Jenoptik 2018 eine Cyber-Risk-Versicherung ab.

Den wichtigsten Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten unsere Mitarbeiter. Als internationaler Technologiekonzern benötigen wir hierfür auch weiterhin engagierte und gut ausgebildete Kolleginnen und Kollegen. Aufgrund des Fachkräftemangels, vor allem in Deutschland, besteht auch für Jenoptik das Risiko, vakante Stellen zeitnah nicht besetzen zu können. Wir begegnen diesem Risiko durch eine Vielzahl zielgerichteter Maßnahmen, unter anderem der Etablierung einer Nachfolgeplanung auf Ebene der Führungspositionen, Leadership- und Professional Career Programmen, einer Employer-Branding-Kampagne sowie attraktiven und individuell angepassten Anreiz- und Bindungssystemen.

Die Nichteinhaltung gesetzlicher, ethischer oder vertraglicher Anforderungen stellt vor dem Hintergrund der internationalen Geschäftstätigkeit von Jenoptik ebenfalls ein bereichsübergreifendes Risiko dar. Durch Anpassungen in der Compliance Organisation sowie besser etablierte Strukturen und Prozesse in den Divisionen konnte das Risiko im Vergleich zum Vorjahr gesenkt werden und bewegt sich nun im niedrigen Risikobereich. Als Unternehmen mit Kunden und Geschäftspartnern in zahlreichen Ländern, Auftraggebern im öffentlichen Dienst und Engagement im US-amerikanischen Verteidigungsmarkt muss sich Jenoptik mit vielen und teilweise wachsenden Compliance-Anforderungen in den unterschiedlichsten Märkten auseinandersetzen. Obwohl mit der konzernweiten Exportkontroll- sowie Datenschutzorganisation, dem Zentralbereich Compliance & Risk Management sowie mit entsprechenden Prozessen die notwendigen organisatorischen Strukturen und Maßnahmen zur Minimierung möglicher Compliance-Verstöße implementiert sind, können diese nicht vollständig ausgeschlossen werden. Mithilfe der strikten Einhaltung des Compliance-Programms sowie der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems sollen mögliche Prozesslücken geschlossen sowie gesetzes- und regeltreue Verfahren sichergestellt werden.

Die finanzwirtschaftlichen Risiken wurden 2019 konzernübergreifend durchschnittlich niedrig bewertet. Die nachfolgenden Themen umfassen dabei auch die segmentspezifischen Risiken. Eine wesentliche Aufgabe des Zentralbereichs Treasury ist es, die Finanzierung aller Konzerngesellschaften langfristig sicherzustellen und zu koordinieren. Jenoptik verfügt über eine gute interne Finanzierung sowie Zugang zu alternativen externen Finanzierungsoptionen. Währungsbedingte Risiken resultieren aus den internationalen Aktivitäten des Konzerns. Diese werden durch den Zentralbereich Treasury in Zusammenarbeit mit den Konzerngesellschaften identifiziert und mit geeigneten Maßnahmen, zum Beispiel durch den Abschluss von Devisentermingeschäften, gesteuert.

Das Zinsänderungsrisiko wird unter anderem durch den Abschluss festverzinslicher Darlehen reduziert. Zusätzlich kommen sogenannte Zinsswaps zum Einsatz, die das Zinsänderungsrisiko bei variabel verzinsten Darlehen verringern. Bei einem Teil der Darlehen wurde bewusst eine variable Verzinsung vereinbart, um von dem aktuell niedrigen Zinsumfeld zu profitieren.

Liquiditätsrisiken sollen durch eine konzernweite Liquiditätsplanung frühzeitig erkannt und systematisch minimiert werden. Zur Liquiditätssteuerung und -überwachung sind regelmäßige Treasury-Reports sowie ein monatlich rollierender Liquiditäts-Forecast etabliert.

Hinsichtlich des Einsatzes von Finanzinstrumenten verweisen wir auf den Konzernanhang, Abschnitt 3.8

In den Bereichen Controlling sowie Rechnungswesen ergeben sich Chancen vor allem durch den weiteren Ausbau und die Optimierung eines einheitlichen ERP-Systems sowie durch Zentralisierungen von Buchhaltungsaktivitäten zur permanenten Qualitätssteigerung. Durch die Einrichtung neuer Controlling-Instrumente auf Basis zeitgemäßer IT-Lösungen begegnen wir dem Risiko möglicher fehlender geschäftsentscheidender Informationen im internen Berichtswesen.

Risiko- und Chancenprofil der Segmente

Das Risiko- und Chancenprofil des Jenoptik-Konzerns wurde von den unterschiedlichen Risikoprofilen der photonischen Divisionen sowie von VINCORION abgeleitet. Finanzwirtschaftliche Risiken werden gebündelt im Risiko- und Chancenprofil des Konzerns abgebildet. Durch die Anfang 2019 angepasste Konzernstruktur (siehe Kapitel Konzernstruktur Seite 72) passen wir auch die Risiko- und Chancenberichterstattung entsprechend an. Die Divisionen Light & Production und Light & Safety werden nun nicht mehr aggregiert in einem gemeinsamen Segment, sondern eigenständig berichtet. Daher stellen die Bezugsgrößen des Vorjahres für die beiden Divisionen die Risikowerte der ehemaligen Sparten Automotive und Traffic Solutions dar. T51

Light & Optics

Strategische Risiken und Chancen resultieren vor allem aus der Nachfrage in der Halbleiterausrüstungsindustrie, welche von zyklischen Entwicklungen geprägt ist. Sie kann das Ergebnis deutlich positiv, aber auch negativ beeinflussen. Darüber hinaus birgt die Fokussierung auf größere Kunden grundsätzlich das Risiko, dass negative Geschäftsentwicklungen oder der Verlust der Kunden deutliche Umsatz- und Ergebnisauswirkungen haben könnten. Andererseits ermöglicht die Bindung solcher Kunden aufgrund von Skaleneffekten ein profitables Umsatzwachstum. Zwar ist dieses durch eine zunehmende Anzahl vor allem asiatischer Wettbewerber sowie dem Trend von Lieferanten und Kunden zur Vorwärts- bzw. Rückwärtsintegration immer latent gefährdet, kann jedoch durch den stetigen Ausbau der bestehenden Wettbewerbsvorteile und Internationalisierung realisiert werden. Zudem begegnet die Division Light & Optics diesem Risiko durch eine kontinuierliche Überprüfung der Wertschöpfungstiefe mit dem Ziel, mehr System- und Servicelösungen für unsere Kunden anbieten zu können.

Die zunehmende Bedeutung von Digitalisierung und die damit verbundene Nachfrage nach Anwendungen und Geräten sowohl durch Privathaushalte als auch von Unternehmen bieten für Light & Optics in den kommenden Jahren weiterhin große Chancen. Auch die demografische Entwicklung in den Industrienationen sowie der ständig steigende medizinischtechnologische Fortschritt, vor allem in unseren Kernmärkten Asien und Amerika, führen zu einer steigenden Nachfrage nach Produktlösungen. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Produktportfolios sowie die stärkere Marktorientierung von Jenoptik können die Anforderungen unserer Kunden besser bedient werden. Jedoch verursacht das zunehmende Finanzierungsproblem im Gesundheitswesen einen stark steigenden Preisdruck unter den Anbietern. Die tendenziell zunehmende Komplexität des Marktumfelds erschwert eindeutige und sichere Prognosen vor allem in innovativen Anwendungsfeldern.

Die spezifischen Kundenanforderungen führen zu besonderen operationalen Risiken und Chancen im Bereich des Lieferanten-Managements sowie in den Fertigungsprozessen. Es gibt für zahlreiche Komponenten der Division nur eine sehr begrenzte Anzahl qualifizierter Lieferanten, die die notwendigen Spezifikationen zeitgerecht erfüllen können. Beim Ausfall eines solchen Lieferanten oder sich verändernden Spezifikationen durch die Kunden kann es zu entsprechenden Problemen im Entwicklungs- bzw. Produktionsprozess kommen. Mithilfe des strategischen Einkaufs werden kontinuierlich Partner qualifiziert, um mittel- und langfristig über eine stabile Basis von geeigneten Lieferanten zu verfügen. Spezifische Kundenanforderungen, vor allem hinsichtlich der Qualität sowie der wachsende Anteil komplexer High-End-Produkte führen zudem zu gestiegenen Anforderungen an die Fertigungstechnologien, die durch gezielte Erweiterungs- bzw. Ersatzinvestitionen erfüllt werden. Sollten notwendige Investitionen sich verzögern, besteht das Risiko, dass die Qualitäts- und Leistungsanforderungen nicht zur vereinbarten Zeit oder gar nicht erfüllt werden können, was entweder zu Verzögerungen bei der Auslieferung oder zur Nichtabnahme beim Kunden führen kann.

T51 Risikoprofile der Segmente 2019

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Risikobewertung
Division Light & Optics Division Light & Production Division Light & Safety
--- --- --- --- --- --- ---
2019 2018 2019 2018 2019 2018
--- --- --- --- --- --- ---
Strategische Risiken
Marktentwicklung Mittel Mittel Mittelhoch Mittelhoch Mittel Mittel
Produktentwicklung (inkl. F+E) Mittel Mittel Mittel Mittel Mittelhoch Hoch
Unternehmensentwicklung (Portfolio & Struktur) Mittel Mittel Niedrig Mittel Niedrig Mittel
Organisationsentwicklung (Abläufe & Ressourcen) Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel
Operationale Risiken
Supply Chain Management Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittelhoch
Arbeits- und Umweltschutz Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Fertigung (inklusive Qualitätsmanagement) Mittel Mittel Niedrig Niedrig Mittel Mittel
Marketing & Vertrieb Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel
Patente und Schutzrechte Niedrig Niedrig Niedrig Mittel Mittel Mittel
Personalmanagement Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel
IT Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel
Compliance Niedrig Niedrig Mittel Mittel Mittel Mittelhoch
Recht Niedrig Niedrig Sehr Niedrig Niedrig Mittel Mittel
Immobilien Niedrig Niedrig Sehr Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Finanzwirtschaftliche Risiken
Rechnungswesen Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Mittel
Finanzmanagement Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig
Controlling Niedrig Niedrig Niedrig Niedrig Mittel Mittel
Steuern Niedrig Niedrig Mittel Mittel Mittel Mittel
Gesamtrisiko Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel Mittel

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VINCORION
2019 2018
--- --- ---
Strategische Risiken
Marktentwicklung Mittel Mittel
Produktentwicklung (inkl. F+E) Mittel Mittel
Unternehmensentwicklung (Portfolio & Struktur) Mittel Mittel
Organisationsentwicklung (Abläufe & Ressourcen) Mittel Mittel
Operationale Risiken
Supply Chain Management Mittel Mittel
Arbeits- und Umweltschutz Niedrig Niedrig
Fertigung (inklusive Qualitätsmanagement) Niedrig Niedrig
Marketing & Vertrieb Mittel Mittel
Patente und Schutzrechte Niedrig Niedrig
Personalmanagement Mittel Mittel
IT Mittel Niedrig
Compliance Mittel Mittel
Recht Niedrig Mittel
Immobilien Niedrig Niedrig
Finanzwirtschaftliche Risiken
Rechnungswesen Niedrig Niedrig
Finanzmanagement Niedrig Niedrig
Controlling Niedrig Niedrig
Steuern Niedrig Niedrig
Gesamtrisiko Mittel Mittel

Light & Production

Die strategischen Risiken bzw. Chancen der Division Light & Production werden maßgeblich durch die Entwicklung der Automobilindustrie und deren Investitionen beeinflusst. Aus den aktuellen Herausforderungen der Branche, basierend auf technologischen Transformationen und Absatzentwicklungen, können Risiken für unseren Geschäftserfolg als Ausrüster dieser Industrie erwachsen. Mithilfe der neuen strategischen Fokussierung der Division und der dementsprechenden Anpassung des Produktportfolios bzw. der gezielten Stärkung unserer Positionen als Komplettanbieter automatisierter Fertigungslösungen sowie als Systemanbieter für Fertigungsmesstechnik der industriellen Bildverarbeitung begegnen wir diesem Trend aktiv.

In den operationalen Risiken und Chancen spiegelt sich die zunehmende Internationalisierung von Projekten und Teilen der Wertschöpfungskette in erhöhten Anforderungen an die Bereiche Lieferantenmanagement, Fertigung, Marketing und Vertrieb sowie Personalmanagement wider. Der konsequente Ausbau effizienter Service- und Vertriebsstrukturen ist von entscheidender Bedeutung für die Erreichung der Wachstumsziele insbesondere im Ausland.

Unser Kunden- und Marktzugang in Asien wird durch den Aufbau einer breiten Vertriebspartnerorganisation kontinuierlich vorangetrieben. Den Chancen, die sich daraus ergeben, stehen erhöhte Anforderungen an die Sicherstellung von Compliance gegenüber. Den Risiken wirken wir aktiv durch geeignete Maßnahmen wie Geschäftspartnerprüfungen und Schulungen sowie einer engen Abstimmung der Verantwortlichen in der Region, der Division und des Zentralbereichs Compliance entgegen.

Neuerungen bzw. Prozessanpassungen in implementierten ERP-Systemen können derzeit noch vereinzelt zu Verzögerungen in der Organisation führen. Durch die Konsolidierung der Systemlandschaft überwiegen jedoch die Chancen hinsichtlich Effektivität und verbesserter Steuerungsmöglichkeiten.

Light & Safety

Die strategischen Risiken und Chancen der Division Light & Safety resultieren aktuell hauptsächlich aus den unsicheren wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen weltweit. Jenoptik ist als Auftragnehmer vor allem internationaler öffentlicher Auftraggeber sowohl der politischen als auch der wirtschaftlichen Entwicklung der jeweiligen Länder ausgesetzt. Dies kann besonders bei Unruhen, Regierungswechseln oder im Zusammenhang mit dem Brexit dazu führen, dass Projekte nur verzögert abgewickelt oder ganz gestoppt werden. Die wiederum in Teilen verbesserte politische Lage in bestimmten Absatzmärkten und die wirtschaftliche Prosperität der Länder eröffnen hingegen Chancen, die sich daraus entwickelnde Nachfrage nach Verkehrssicherheitstechnik besser bedienen zu können. Unterschiedliche Rechtsprechungen der deutschen Judikative in Bezug auf Verkehrsüberwachungssysteme, zum Beispiel auch zu unserem TraffiStar S350, könnten zu negativen Einflüssen sowohl im Umsatz als auch Ergebnis führen. Um dieses Risiko zu minimieren, hat die Division eine neue Betriebssoftware bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) zur Zulassung eingereicht.

Mit den steigenden Bedarfen an Sicherheitstechnologien, intelligenten Verkehrsstromlösungen (Smart City), der Erhebung von Mautgebühren für die Nutzung innerstädtischer Verkehrsinfrastruktur und der Einhaltung von Emissionswerten für Schadstoffe in der Luft vor allem in Ballungsräumen erhöhen sich zugleich die Chancen für die Division. Durch eine permanente Optimierung des Produktportfolios und dem Aufbau einer einheitlichen Plattform, welche die zuvor genannten Zukunftsthemen abbilden kann, wollen wir unsere strategische Wettbewerbsposition verbessern.

Die operationalen Risiken und Chancen werden durch einen weiterhin möglichen ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union geprägt. So könnte der Brexit speziell für die Division Light & Safety mit einem Produktions- und Entwicklungsstandort in Großbritannien Auswirkungen haben. Wie bereits beschrieben, analysieren wir fortwährend mögliche Konsequenzen und haben bereits Maßnahmen vorbereitet. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Risiko- und Chancenberichts sind diese jedoch nicht vollumfänglich abschätzbar. Wir können deshalb das Risiko nicht ausschließen, dass zukünftig ungeplante Maßnahmen sowie Verzögerungen in unseren Geschäftsabläufen zu höheren Aufwänden führen, die das Ergebnis der Division negativ beeinflussen.

Die Lieferkette der Division ist verschiedenen Risiken ausgesetzt. Sowohl den Risiken eines Brexits als auch dem Umstand, dass die Division nur über eine sehr begrenzte Anzahl qualifizierter Lieferanten verfügt. Beim Ausfall eines solchen Lieferanten oder der Abkündigung von Produkten kann es zu entsprechenden Problemen durch erneute Zulassungen, geänderte Produktionsprozesse oder einer Einschränkung der Lieferfähigkeit kommen. Unser strategischer Einkauf unterstützt die Division, um Partner zu qualifizierten und um mittel- und langfristig über eine stabile Basis von geeigneten Lieferanten zu verfügen.

Die Division Light & Safety muss darüber hinaus hohe Compliance-Anforderungen erfüllen, sei es durch Kunden oder durch den Gesetzgeber. Sie bergen das Risiko von Verzögerungen in unseren Geschäftsprozessen bzw. zusätzlichen Aufwänden, die das Ergebnis des Bereiches negativ beeinträchtigen könnten. In der Verkehrssicherheitstechnik sind vor allem die Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung von besonderer Bedeutung. Mit dem Aufbau einer konzernweit vereinheitlichten Datenschutzorganisation kann diesen Herausforderungen nun konsequenter begegnet werden.

VINCORION

Strategische Risiken und Chancen.

Der Verteidigungsmarkt ist stark geprägt von der jeweiligen politischen Willensbildung, insbesondere von der öffentlichen Haushaltslage sowie der jeweiligen Handhabung von Exportgenehmigungen der Bundesregierung. Dies galt auch für die im Geschäftsjahr 2019 geltenden Restriktionen vor allem für den Nahen Osten. Risiken daraus ergeben sich für die kurzfristige Lieferfähigkeit gegenüber unseren Kunden. Damit verbunden ist das Risiko eines Vertrauensverlusts in unsere Verlässlichkeit bei unseren Auftraggebern. Verstärkende Impulse für das Marktumfeld resultieren wiederum aus der Vereinbarung der NATO-Mitgliedsländer, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben, sowie die Überlegungen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu einer gemeinsamen Rüstungspolitik. Die geplante Erhöhung des Verteidigungsetats und der damit verbundene Anstieg der Investitionen der Bundesregierung kann zukünftig zu höheren Auftragseingängen bei VINCORION führen. Im Rahmen der Unternehmensentwicklung wird dem möglichen Risiko der Abhängigkeit von politischen Entscheidungen und öffentlichen Budgets weiter mit dem gezielten Ausbau des Portfolios für zivile und vor allem internationale Märkte begegnet. Dafür müssen im Zuge der strategischen Organisationsentwicklung auch die notwendigen Abläufe und Ressourcen sukzessive angepasst werden. Auch die Marketing- und Vertriebsaktivitäten werden intensiviert, um die entsprechenden Wachstumsoptionen auszuschöpfen. Die neue Marke VINCORION unterstützt dabei, unsere Kunden besser adressieren zu können.

Da ein Großteil des Umsatzes von VINCORION aus dem Projektgeschäft resultiert, sind Produktentwicklungen und -einführungen größtes Risiko und größte Chance zugleich. Langfristige Entwicklungsprojekte bieten hohes Potenzial für die Realisierung zukünftiger Umsätze. Allerdings bestehen auch hier immanente technologische und organisatorische Risiken, die den zeitgerechten Entwicklungserfolg gefährden könnten.

Die Entscheidung von Airbus, die Produktion des A380 im Jahr 2021 einzustellen, wird nach derzeitigem Kenntnisstand zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf von VINCORION für 2020 und 2021 führen. Zumal Ersatzteilgeschäft sowie Reparatur- und Wartungsarbeiten der im Einsatz befindlichen A380 weiter zu unserem Ergebnis beitragen. Aufgrund des auf langfristige Kundenbeziehungen ausgerichteten Geschäftsmodells und langer Produktlebenszyklen ist die Lieferantenperformance ein wichtiger Erfolgsfaktor. So bieten sich aus der bisher guten Zusammenarbeit auch Chancen, VINCORION als Zulieferer für weitere Airbus Modelltypen zu etablieren.

Operationale Risiken und Chancen ergeben sich vor allem durch die teilweise hohe Abhängigkeit von einzelnen Bezugsquellen. Diese könnten zukünftige Geschäftschancen gefährden. Diesen Risiken begegnen wir durch ein aktives Lieferantenmanagement.

Durch die Konsolidierung der ERP-Systeme von VINCORION sowie einer eigenständigen IT Strategie, die die spezifischen IT Anforderungen im Verteidigungsbereich noch stärker einbezieht, bieten sich Chancen hinsichtlich Effektivität, verbesserter Steuerungsmöglichkeiten und Abbildung weiterer Informationssicherheitsstandards (zum Beispiel NIST).

Gesamtaussage des Vorstands zur Risiko- und Chancenlage des Konzerns

Insgesamt hat der Jenoptik-Konzern im Durchschnitt von strategischen, operationalen und finanzwirtschaftlichen Risiken ein im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend unverändertes RisikoExposure zu verzeichnen und liegt aktuell weiterhin am unteren Ende des mittleren Risikobereichs.

Den mit "Mittel" bewerteten strategischen Risiken stehen adäquate Chancen gegenüber bzw. wird mit Maßnahmen begegnet, die eine nachhaltig vorteilhafte strategische Positionierung ermöglichen. Dies betrifft insbesondere die Risiken der Subkategorien "Produktentwicklung" und "Organisationsentwicklung". Die Risiken der Subkategorie "Marktentwicklung" resultieren aus externen Risikoquellen, denen ebenfalls durch geeignete strategische Maßnahmen entgegengewirkt wird. Die Risiken in der Subkategorie "Unternehmensentwicklung" sind auch vor dem Hintergrund der Portfolio-Stärkung infolge der Akquisitionen von Prodomax, der OTTO-Gruppe und INTEROB sowie weiterer struktureller Maßnahmen im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben.

Im Bereich der operationalen Risiken sind der erfolgreiche Auf- und Ausbau der Vertriebsstrukturen von entscheidender Bedeutung. Gleiches gilt für das Lieferantenmanagement und die Fertigung, denen aufgrund der hohen technologischen Anforderungen in einem internationalen Marktumfeld und einem damit teilweise einhergehenden Single-Sourcing besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht werden muss.

Die finanzwirtschaftlichen Risiken des Konzerns bleiben im Durchschnitt auf einem niedrigen Niveau. Durch Verbesserung der bereitgestellten Instrumente und Prozesse konnte die Risikoeinschätzung der Subkategorie Controlling nun ebenfalls von "Mittel" auf "Niedrig" herabgestuft werden.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass die Neuausrichtung der strategischen Marktsegmente des Konzerns (mithilfe der Strategie 2022) sukzessive dazu beitragen kann, bestehende strategische Risiken zu senken. Die zunehmende Bedeutung der photonischen Industrie und die damit verbundene starke Nachfrage nach Anwendungen und Systemen, sowohl durch Privathaushalte als auch von Unternehmen, bieten für Jenoptik weiterhin entsprechendes Wachstumspotenzial.

Insgesamt besteht ein zufriedenstellendes Verhältnis zwischen Risiken und Chancen im Jenoptik-Konzern. Es wurden keine den Bestand des Konzerns gefährdende Risiken identifiziert.

Prognosebericht

Rahmenbedingungen: Künftige Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Jenoptik-Branchen

Für das laufende Jahr prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem World Economic Outlook vom Januar 2020 ein globales Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte weniger als noch im Herbst 2019, aber stärker als im vergangenen Jahr. Begründet wird die Hoffnung auf ein etwas beschleunigtes Wachstum mit der ersten Einigung im Handelskonflikt zwischen China und den USA, einer lockeren Geldpolitik rund um den Globus sowie nachlassenden Sorgen um den Austritt Großbritanniens aus der EU. Dennoch bleiben weiterhin Unsicherheiten und internationale Spannungen beim Handel. Der IWF korrigierte aufgrund von Problemen in Schwellenländern wie Indien die Prognose für 2021 von 3,6 auf 3,4 Prozent. In den USA wird sich das Wachstum laut IFW 2020 abschwächen, in der Euro-Zone leicht zulegen.

Durch die Zoll-Sanktionen könnten globale Lieferketten im Technologiesektor unterbrochen zu werden. Als Risiken sieht der IWF zudem Spannungen zwischen den USA und dem Iran, die die globale Ölversorgung beinträchtigen könnten, sowie zunehmende soziale Unruhen in vielen Ländern.

Die konjunkturellen Auswirkungen durch den Ausbruch des Corona-Virus und deren Ausmaß können nach Ansicht von Ökonomen noch nicht konkret beziffert werden. Eine Abschottung ganzer Regionen, Produktionsstopps und internationale Liefereinschränkungen oder -unterbrechungen könnten vor allem exportorientierte Länder treffen bzw. hauptsächlich die Automobilindustrie sowie die Chemie-, Textil- und Elektronikbranchen. Der IWF hat Anfang März 2020 infolge der Verbreitung des Virus seine Konjunkturprognose für die Weltwirtschaft zurückgenommen. So werde das globale Wirtschaftswachstum 2020 voraussichtlich niedriger ausfallen als im Vorjahr (i.Vj. 2,9 Prozent). Eine genaue Vorhersage sei aktuell schwierig. Im Januar hatte der IWF noch ein Plus von 3,3 Prozent prognostiziert.

Auch in China schlägt sich das Abwärtsrisiko deutlich nieder: Der IWF reduzierte im Februar seine Prognose für das chinesische Wirtschaftswachstum auf nur 5,6 Prozent im laufenden Jahr statt der noch im Januar vorhergesagten 6,0 Prozent. Voraussetzung sei, dass das Virus abschwächt und die chinesische Wirtschaft im 2. Quartal 2020 zur Normalität zurückkehrt.

In den vergangenen Monaten fehlten in den USA verstärkt Wachstumsbeiträge aus der Exportwirtschaft. Vor allem die Boeing-Krise wird sich voraussichtlich auch in diesem Jahr aufgrund des weltweiten Flugverbots der Maschine vom Typ 737 Max negativ auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auswirken, so das US-Finanzministerium, und das Wachstum könnte sich um 0,5 Prozentpunkte verlangsamen. Deshalb rechnet das US-Finanzministerium für 2020 mit einem Wachstum von 2,5 Prozent (i.Vj. 2,3 Prozent); der IWF geht von 2,0 Prozent aus. Laut der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) dürften die Unsicherheiten in Unternehmen anhalten, bis das zweite Handelsabkommen zwischen den USA und China geschlossen wurde. Dann sollen auch die gegenseitig verhängten Zölle reduziert bzw. abgeschafft werden. Experten rechnen jedoch nicht mit dem Abschluss eines weiteren Abkommens vor der US-Präsidentschaftswahl im November 2020.

China hatte sich im ersten Teilabkommen mit den USA zudem verpflichtet, über zwei Jahre für mindestens 200 Milliarden Dollar zusätzliche US-Güter zu importieren. Angesichts der Einschränkungen durch das Corona-Virus sind Zeitpunkt und Ausmaß dieser Zusage fraglich.

Für Deutschland geht der IWF 2020 von einem Plus beim BIP von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus - und damit 0,1 Prozentpunkte mehr als in der letzten Prognose - und für 2021 von 1,4 Prozent. Nach dem mit 0,6 Prozent schwächsten Wachstum seit sechs Jahren im Jahr 2019 wäre das mehr als eine Verdoppelung. Die exportorientierte deutsche Industrie dürfte von der Stabilisierung der Weltwirtschaft profitieren. Die Bundesregierung erhöhte im Januar ihre BIP-Prognose für 2020 auf 1,1 Prozent. Institute und beispielsweise die Wirtschaftsweisen rechnen dagegen mit weniger als 1 Prozent Wachstum in der sich stabilisierenden deutschen Wirtschaft. Im laufenden Geschäftsjahr könnte ein Kalendereffekt wegen einer hohen Anzahl an Arbeitstagen für einen künstlichen Schub von 0,4 Prozentpunkten sorgen. Angesichts Deutschlands Abhängigkeit von Exporten und dem globalen Handel rechnen Konjunkturexperten damit, dass das Corona-Virus den Konjunkturaufschwung in Deutschland verzögert; einige Beobachter wie die Deutsche Bank prognostizieren einen Rückgang im 1. Quartal von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal - was eine technische Rezession, also zwei Quartalsrückgänge in Folge, wahrscheinlich macht -, andere mit einer erneuten Stagnation wie zuletzt Ende 2019. T52

T52 Prognose des Bruttoinlandsprodukts (in Prozent)

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2020* 2021*
Welt 3,3 3,4
USA 2,0 1,7
Euro-Zone 1,3 1,4
Deutschland 1,1 1,4
China 6,0 5,8
Indien 5,8 6,5
Schwellenländer 4,4 4,6

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Januar 2020

* Prognose

Dank der Digitalisierung befindet sich die Photonik-Branche weiterhin in einem wachsenden Umfeld, so der Industrieverband Spectaris. Zum 60. Jahrestag des Lasers trage der Einsatz von Lichttechnologien essenziell zum globalen Marktwachstum bei und ist unverzichtbar für viele Innovationen geworden, unter anderem als Basistechnologie für das autonome Fahren, für die Industrie 4.0 und Big-Data-Anwendungen und für das Smarte Labor in der Analyse- und Biotechnologie. Die Quantentechnologie kann darüber hinaus der Photonik den nächsten Wachstumsschub bringen. Auch infolge des Strebens nach besserem Klimaschutz und Nachhaltigkeit wird für die Photonik-Branche weiteres Wachstum erwartet, so Spectaris. Im Sinne von "Green Photonics" gelten lichtbasierte Technologien hierbei als wichtiger Schlüssel: Für das Jahr 2030 rechnet Spectaris mit einer CO2-Einsparung von 3 Mrd Tonnen durch den Einsatz von photonischen Lösungen. Für den globalen Photonik-Markt erwartet das Marktforschungsunternehmen "MarketsandMarkets" ein Wachstum von 556,4 Mrd US-Dollar im Jahr 2018 auf 780,4 Mrd US-Dollar bis 2023 bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 7,0 Prozent.

Die Technologieplattform Photonics21 veröffentlichte im Juni 2019 ein Positionspapier zur Förderung der optischen Technologien. Darin sagt die europäische Photonik-Industrie zu, während der nächsten Phase des Forschungsrahmenprogramms "Horizon Europe" (2021 - 2027) bis zu 100 Mrd Euro in Forschung und Entwicklung zu investieren, wenn die Europäische Kommission eine neue Photonik-PPP (Public-Private-Partnership) startet. Diese soll dann die jährliche Fördersumme der Kommission auf 200 Mio Euro verdoppeln bzw. auf 1,4 Mrd Euro in sieben Jahren erhöhen. Diese Investitionen seien nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu China, Südkorea und den USA zu gewährleisten. Europa sei in einer guten Position, um Themen wie künstliche Intelligenz, High-Performance Computing, Smart Cities, Quantum Communication und Quantum Computing zu beschleunigen, die auf die Photonik als Schlüsseltechnologie angewiesen sind.

Das Potenzial der Digitalisierung wird die Medizintechnik-Branche in Zukunft stärken, so Spectaris. So soll allein durch den Einsatz von digitalen Komponenten im Jahr 2028 ein Umsatz von 15 Mrd Euro erzielt werden, 2018 waren es 3,3 Mrd Euro. Das entspräche einem jährlichen Plus von 16 Prozent in diesem Segment.

Nach einem schwachen Jahr 2019 in der Halbleiterindustrie mit einem globalen Umsatz von 412,1 Mrd US-Dollar rechnet der Fachverband SIA für die nächsten beiden Jahre wieder mit moderatem Wachstum. Für 2020 wird erwartet, dass sich der Markt erholen und um 5,9 Prozent wachsen wird, gefolgt von 6,3 Prozent im Jahr 2021. Zu den wichtigen Absatzmärkten für die Branche wird künftig die Automobilindustrie gehören. Auch der Markt der Halbleiterausrüster wird sich 2020 wieder erholen, so der Verband SEMI. Angetrieben von neuen Projekten in China sowie vom Bedarf an "Advanced Logic & Foundry" und - zu einem geringeren Maße - nach Speicherchips werden die Umsätze voraussichtlich um 5,5 Prozent auf 60,8 Mrd US-Dollar steigen und im Folgejahr auf einen neuen Rekordwert von 68,8 Mrd US-Dollar. SEMI erwartet, dass sich alle Branchensektoren erholen. T53

T53 Halbleiterausrüstung: Prognose des weltweiten Umsatzes

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in Mrd USD Veränderung zum Vorjahr

in %
2021 ** 66,8 9,8
2020 ** 60,8 5,5
2019 * 57,6 - 10,5
2018 64,4 14

Quelle: Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI)

* vorläufige Berechnung

** Prognose

G24 Entwicklung der Photonik-Industrie 2020 (Anteil in Prozent)

Quelle: VDMA, ZVEI, Spectaris: Branchenbericht Photonik 2013

Für den Maschinen- und Anlagenbau erwartet der Industrieverband VDMA für 2020 ein Minus von 2 Prozent in der Produktion. Gründe dafür sind die anhaltende globale Konjunkturschwäche, Handelskonflikte und Protektionismus sowie ein Strukturwandel in wichtigen Kundengruppen. Annahmen des VDMA zufolge werden im laufenden Jahr Maschinen im Gesamtwert von 218 Mrd Euro produziert. Die Branche müsse sich weiterhin auf Belastungen einstellen, da keine baldige positive Veränderung absehbar sei.

Der Trend hin zu mehr Automatisierung hält an: In der RobotikBranche blickt der Branchenverband International Federation of Robotics (IFR) optimistisch auf die Jahre bis 2022. Dank des anhaltenden Automatisierungstrends prognostiziert der IFR ab 2020 im Durchschnitt ein jährliches globales Wachstum von 12 Prozent.

Die Automobilindustrie muss sich weiterhin auf Belastungen einstellen. Der deutsche Branchenverband VDA rechnet mit einem Wegfall von 79.000 bis 88.000 Arbeitsplätzen in Deutschland. Die schwache Konjunktur und Nachfrage bei Autobauern beeinträchtigt auch die Aussichten der Zulieferer. Große deutsche Autozulieferer rechnen nicht damit, dass sich die weltweite Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in den kommenden fünf Jahren wesentlich belebt. Ab 2020 erwarten Branchenexperten mehrere Fusionen von Autobauern und eine weitere Konsolidierung vor allem im Volumensegment mit niedrigen Margen. Auf lange Sicht bleibe Mobilität ein globaler Wachstumstreiber ebenso wie die Optimierung von Verbrennern, die Transformation hin zur Elektromobilität sowie Fahrassistenzsysteme. Für die angekündigten Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Autoimporte in die USA gibt die EU-Handelskommission vorerst Entwarnung. 2020 tritt die Regulierung der Europäischen Union zum Abgasausstoß in Kraft, wobei 95 Prozent aller Neuzulassungen einen Grenzwert für Kohlendioxid einhalten müssen. Ein kurzzeitiger Einbruch in Produktion und Absatz infolge des Corona-Virus kann nach Meinung von Branchenexperten in Chinas Automarkt im laufenden Jahr wieder ausgeglichen werden. Sollten jedoch die Nachfrage und Lieferketten länger beeinträchtigt werden, könnte der Pkw-Absatz in China 2020 einen Tiefpunkt erreichen und die globale Produktion weiter auf 76,9 Mio Pkw zurückgehen (i.Vj. 80,1 Mio Pkw, so VDA).

Mit Blick auf die Verkehrssicherheit scheiterte im Bundestag und im Bundesrat ein Antrag auf ein Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen. Dennoch rechnen einige Parteien und der Bundesverband der Verbraucherzentrale damit, dass es künftig wie in anderen europäischen Ländern auch in Deutschland ein Tempolimit auf Autobahnen geben wird, nicht nur wegen des besseren Klimaschutzes und der Reduzierung von Unfällen und Verkehrstoten, sondern auch, um automatisiertes Fahren auf Autobahnen zu ermöglichen. Eine allgemeine Einführung eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen sei jedoch nicht geplant, so die Bundesregierung. Der globale Markt der Verkehrssicherheit wird voraussichtlich von 3,0 Mrd US-Dollar im Jahr 2019 auf 4,7 Mrd US-Dollar 2024 und damit jährlich um durchschnittlich 9,3 Prozent wachsen, so das US-Marktforschungsunternehmen MarketsandMarkets im Report "Road Safety Market by Solution, Service, Region". Wesentliche Treiber sind der Anstieg der in Städten lebenden Bevölkerung, zunehmende Mobilität und Motorisierung, eine steigende Anzahl von Verkehrsunfällen und -toten sowie mehr staatliche Initiativen für mehr Verkehrssicherheit. Regional betrachtet wächst der Markt in Asien / Pazifik am stärksten, da die Nachfrage nach Verkehrssicherheitslösungen in Ländern wie China, Japan und Australien steigt. Die automatische Kennzeichenerfassung (ANPR) wird als Mittel der Verkehrsüberwachung und Prävention wichtiger: Die Technologie könnte auch für die Überwachung von Einfahrgenehmigungen bzw. Sperrzonen angewendet werden, wie sie zum Beispiel durch Dieselfahrverbote in Deutschland nötig werden. Dafür müssen die entsprechenden (ordnungs-) politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Die künftige Entwicklung der Luftfahrt-Branche wird unter anderem durch den allgemeinen Rückgang in der Weltkonjunktur und das politische Umfeld belastet. Der Flugzeugtyp Boeing 737 Max wird voraussichtlich frühestens im Sommer 2020 wieder starten können. Der europäische Flugzeugbauer Airbus wird nach eigenen Angaben nicht kurzfristig von der Boeing-Krise profitieren, da die Produktion des vergleichbaren Modells A320neo bereits bis 2025 ausgebucht sei. Der Flugzeugbauer Airbus prognostiziert für die nächsten 20 Jahre einen Bedarf von 39.210 neuen Flugzeugen, was einer Verdoppelung der aktuellen weltweiten Flotte auf über 48.000 Jets entspricht. Die jährlich aktualisierte Langzeitprognose wurde auch nur minimal von 4,4 auf 4,3 Prozent durchschnittlich jährlichem Wachstum reduziert. Boeing rechnet in seinem "Market Outlook" damit, dass in den kommenden 20 Jahren rund 44.000 neue kommerzielle Flugzeuge gebraucht werden, vor allem wegen der stetig steigenden Nachfrage nach Flugreisen in Industrie- und Schwellenländern sowie dem nötigen Ersatz alter Maschinen durch neue, treibstoffarme Jets. Zudem könnte es neue Regelungen für die Neuzulassung von Flugzeugen geben, wodurch nicht mehr einzig das Land, in dem ein Flugzeug produziert wird, die Freigabe erteilt, sondern auch andere nationale Behörden an diesem Prozess beteiligt werden oder separat zulassen müssten. Dies würde die Markteinführung neuer Flugzeuge deutlich verzögern. Der Flugzeugbauer Bombardier steigt aus dem Bau von Verkehrsflugzeugen aus und verkauft seine Anteile am Airbus-A220-Programm an den Mehrheitseigentümer Airbus und die kanadische Provinz Quebec. Behalten will Bombardier die Geschäftsflugzeuge vom Typ Learjet.

Auch in der Bahnindustrie steht Bombardier vor großen Änderungen: Im Februar 2020 wurde bekannt, dass ein Zusammenschluss von Bombardiers Zug-Sparte mit dem französischen Unternehmen Alstom bevorsteht. Dann entstünde ein neuer Eisenbahntechnik-Konzern mit etwa 15 Mrd Euro Umsatz. Nach der 2019 gescheiterten Fusion von Alstom mit Siemens Mobility wäre das ein neuer Anlauf zur Konsolidierung der Branche, mit der der Konkurrenz durch chinesische Unternehmen entgegengewirkt werden soll.

Die Planung langfristiger Projekte in der Sicherheits- und Wehrtechnik wird in Deutschland bis mindestens Frühjahr 2020 von derzeit geltenden Exportrestriktionen beeinträchtigt, da die Bundesregierung den Ausfuhrstopp gegen Saudi-Arabien und andere am Jemen-Krieg beteiligte Länder bis März 2020 verlängert hat. Infolge der Militäroffensive in Syrien will die Bundesregierung künftig keine neuen Exportgenehmigungen für Rüstungsgüter erteilen, die durch die Türkei in Syrien eingesetzt werden könnten. Mit Frankreich einigte sich die Bundesregierung im Oktober 2019 auf gemeinsame Richtlinien für künftige Rüstungsexporte auf Basis der sogenannten De-Minimis-Regel mit einem Schwellenwert von 20 Prozent. Das bedeutet, dass Deutschland den Export von Rüstungsgütern aus deutsch-französischen Gemeinschaftsprojekten nicht blockiert, wenn diese Güter weniger als 20 Prozent Bauteile aus deutscher Produktion haben. Rüstungsprojekte auf europäischer Ebene werden seit 2017 im Rahmen von PESCO (Ständige Strukturierte Zusammenarbeit) geführt: Ende 2019 einigten sich die EU-Verteidigungsminister auf 13 neue Projekte, darunter eines zur europäischen Mehrzweck-Raketenabwehr.

In den USA wurde der Verteidigungsetat für 2020 erneut angehoben: Mit 738 Mrd Dollar liegt das Budget 20 Mrd Dollar höher als 2018. Für 2021 sind aktuell 740,5 Mrd US-Dollar vorgesehen.

Die Verteidigungsausgaben in Deutschland sollen sich im laufenden Jahr auf etwa 50,3 Mrd Euro belaufen. Deutschland wird sich 2020 für einen Nachfolger für das Kampfflugzeug Tornado entscheiden. Zur Wahl stehen die amerikanische F-18 oder der europäische Eurofighter, der laut Airbus als technologische Brücke zum langfristigen europäischen Entwicklungsprojekt zum Kampfflugzeug FCAS nötig sei. Bei der gemeinsamen Rüstungskooperation zum Bau eines neuen Kampfpanzers einigten sich die bereits in einer Holding verbundenen Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann und Nexter mit Rheinmetall auf die Zusammenarbeit in einem Konsortium - ohne Fusion. Der Panzer soll den Leopard 2 ersetzen und voraussichtlich ab 2038 zum Einsatz kommen. Davor will die Bundesregierung, wie ein Beschluss von Ende 2019 vorsieht, noch 80 neue Leopard 2-Panzer mit einem Auftragsvolumen von rund 1 Mrd Euro erwerben.

Voraussichtliche Entwicklung der Geschäftslage

Planungsprämissen für Konzern und Divisionen

Die Prognose der künftigen Geschäftsentwicklung wurde auf Basis der Konzernplanung vom Herbst 2019 und der Anfang 2020 überarbeiteten Prognose erstellt.

Seit dem 1. Januar 2019 hat Jenoptik folgende berichtspflichtige Segmente: die drei photonischen Divisionen Light & Optics, Light & Production, Light & Safety sowie VINCORION.

Den Ausgangspunkt bilden die Einzelplanungen der Divisionen und von VINCORION sowie den operativen Geschäftseinheiten, die aufeinander abgestimmt in die Konzernplanung einfließen. Mögliche Akquisitionen, Desinvestitionen sowie Wechselkursschwankungen wurden in der Planung grundsätzlich nicht berücksichtigt. Eingerechnet wurde hingegen, dass eine gemeinschaftliche Tätigkeit (HILLOS GmbH) ab dem Geschäftsjahr 2020 aufgrund einer geänderten Bilanzierung als Gemeinschaftsunternehmen nicht mehr quotal konsolidiert wird. Damit werden deren Umsatz- und Ergebnisbeitrag nicht mehr in den einzelnen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, sondern im Beteiligungsergebnis ausgewiesen. Mit in der Prognose erfasst sind außerdem die Effekte aus dem Erwerb der INTEROB Anfang 2020. Der Umsatz und die Ergebnisse, einschließlich der Effekte aus der Kaufpreisallokation, werden 2020 zeitanteilig konsolidiert.

Das System der Top-Steuerungsgrößen umfasst die Kennzahlen Umsatz, EBITDA-Marge, Auftragseingang, Cash Conversion Rate und Investitionen. Weitere Kennzahlen werden auch künftig regelmäßig erhoben und dienen dem Top-Management als Informationsgrößen.

Weitere Informationen zu der Top-Steuerungsgrößen und Informationsgrößen siehe Kapitel Steuerungssystem

Auch 2020 werden wir unsere Strategie 2022 - in deren Mittelpunkt die Fokussierung auf photonische Technologien steht -weiterverfolgen und Maßnahmen zu deren Realisierung umsetzen. Dabei setzen wir auf drei Bausteine - stärkere Fokussierung, Innovation und Internationalisierung.

Weitere Informationen zur Strategie und zur neuen Divisionsstruktur siehe Kapitel Geschäftsmodell und Märkte sowie Ziele und Strategie

Weitere Informationen zur künftigen Entwicklung der Jenoptik Branchen siehe Kapitel Rahmenbedingungen

In der Division Light & Optics geht der Jenoptik-Konzern 2020 insgesamt von einer anhaltend positiven Entwicklung des Geschäftes aus. Dazu beitragen sollen die Intensivierung unserer Geschäftsaktivitäten als weltweit aktiver OEM-Anbieter von Lösungen und Produkten, die auf photonischen Technologien basieren, die Fokussierung auf die Hauptabsatzmärkte, die Erweiterung der globalen Präsenz sowie innovative Produkte und ein größeres Angebot an integrierten Systemlösungen. Für den Halbleiterausrüstungsmarkt gehen Marktbeobachter und wichtige Kunden im laufenden Jahr von einer steigenden Nachfrage aus. Hier sollte die Division von ihrem Angebot an optischen und mikrooptischen Systemlösungen für die Halbleiterfertigung profitieren. Im Bereich Biophotonics (Medizintechnik & Life Science) soll die bereits bestehende Zusammenarbeit mit internationalen Schlüsselkunden im laufenden Geschäftsjahr weiter ausgebaut werden. Nach einem Rückgang 2019 wird die Division im Bereich Industrial Solutions verschiedene Anstrengungen unternehmen, um das Geschäft im laufenden Jahr zu optimieren. Um die insgesamt positive Entwicklung der Division Light & Optics zu unterstützen und uns in unseren Kernmärkten breiter aufzustellen, gewinnt zudem das Angebot an optischen Lösungen für die Informations- und Kommunikationstechnologie weiter an Bedeutung. Die Division wird auch im laufenden Geschäftsjahr in ihre operative Leistungsfähigkeit und den Vertrieb investieren, um das künftige Wachstum zu unterstützen und den Prozess der Internationalisierung fortzusetzen.

Die Geschäftsentwicklung der Division Light & Production wies vor allem im 2. Halbjahr 2019 ein sehr differenziertes Bild auf. Das Geschäft im Bereich Automation & Integration zeigte eine sehr positive Entwicklung, die sich auch im laufenden Jahr fortsetzen sollte. Die Bereiche Messtechnik und Lasermaterialbearbeitung waren von einem schwierigen Marktumfeld mit einem schwächer als erwarteten Auftragseingang beeinflusst. Obwohl sich auf dem Gebiet der Lasermaterialbearbeitung eine leichte Verbesserung zum Jahresende abzeichnete, ist aufgrund der längeren Vorlaufzeiten für diese Projekte eher mit einem verhaltenen Geschäftsverlauf im 1. Halbjahr 2020 zu rechnen. Ein Zuwachs könnte dann im 2. Halbjahr 2020 erreicht werden.

Im Bereich der Messtechnik gehen wir davon aus, dass sich der Trend zu fertigungsnaher integrierter Messtechnik fortsetzt. Das spielt vor allem dann eine wichtige Rolle, wenn Präzisionsteile gefertigt werden, wie sie beispielsweise die Automobilindustrie für effiziente und umweltschonende Antriebe fordert. Fortgesetzt wird auch die Entwicklung von Stand-alone-Anlagen hin zu modular integrierbaren Systemen / Lösungen für die Kundenfertigung im B2B-Geschäft, um so zur Erhöhung der Produktivität unserer Kunden beizutragen. Im Bereich der Laseranlagen konzentriert sich die Division neben den etablierten Systemen für die Kunststoffbearbeitung in der Automobilindustrie vor allem auf die 3D-Materialbearbeitung von unterschiedlichsten Metall- und Kunststoffbauteilen bis hin zu Naturmaterialien. Im Januar 2020 erwarb Light & Production das spanische Unternehmen INTEROB, wie Prodomax und FLA ein Spezialist für Design, Konstruktion und Integration von kundenspezifischen Automatisierungslösungen und Robotik-Anwendungen, und macht damit einen weiteren Schritt in Richtung eines integrierten Anbieters für hochentwickelte Fertigungsumgebungen. Die Division erschließt sich mit der Akquisition zudem regionales und technologisches Wachstumspotenzial. Auch damit soll die internationale Aufstellung weiter ausgebaut werden.

Für das Geschäftsjahr 2020 geht die Division Light & Safety von einer positiven Entwicklung aus. Dazu werden unter anderem die in den USA gewonnenen Aufträge beitragen. Weitere Projekte sind in der Pipeline. Gestützt werden soll diese Entwicklung durch neue Produkte, Investitionen in Kundenbeziehungen, wie zum Beispiel die Vergrößerung des Vertriebsteams und die Verbesserung des Partnernetzwerks. Darüber hinaus sollen das lokale Projektmanagement und die Service-Strukturen gestärkt und so die direkte Kundenbetreuung weiter verbessert werden.

Das Geschäftsmodell Traffic Service Provision soll weiter ausgebaut werden. Auch der Bereich Civil Security gewinnt zunehmend an Bedeutung. 2020 werden wir insbesondere im Bereich der Verkehrsüberwachung die Produktpalette sowie das Softwareangebot weiterentwickeln. Dabei werden auch in bestehende Systeme zusätzliche neue Funktionen integriert, um damit der erforderlichen Konvergenz von Applikationen wie zum Beispiel der Strafverfolgung, Gesichtserkennung oder der automatisierten Nummernschilderkennung (ANPR) gerecht zu werden. Geplant ist zum Beispiel, die Entwicklung einer modernen, modularen System-Plattform fortzusetzen. Erste Schlüsselkunden wurden bereits 2019 mit Lösungen versorgt, der Serienstart soll 2020 erfolgen. Für Safety- bzw. Civil-Security-Applikationen soll die Deep-Learning-Technologie stärker zum Einsatz kommen. Aus regionaler Sicht erwartet Jenoptik in der Division Light & Safety Wachstumsimpulse vor allem in den Regionen Amerika, Europa und im arabischen Raum.

Nach einer stabilen Umsatzentwicklung und einer deutlichen Margenverbesserung im vergangenen Geschäftsjahr soll VINCORION auf Basis des guten Auftragseingangs 2019 und der aktuellen Projektpipeline bei beiden Größen weitere Steigerungen erzielen.

Das Geschäft ist überwiegend projektbasiert und langfristig orientiert. Die Verteidigungsausgaben in Europa ziehen wieder an. Auch in Deutschland sind verschiedene neue Beschaffungsprojekte größeren Ausmaßes geplant. Wichtige Kriterien dabei sind Vernetzbarkeit, Automatisierung und Energieeffizienz. Gleichzeitig kann die potenziell restriktivere Exportpolitik der Bundesregierung in Deutschland Projekte beeinflussen bzw. zeitlich verzögern. Mittelfristig ist ein deutlicher Anstieg der Investitionen für die Bundeswehr politisch gewollt, kurzfristig erwarten wir daraus jedoch noch keine Auswirkungen auf unser Geschäft, da die politischen Entscheidungsprozesse sehr langwierig sind. In den kommenden Jahren könnte dies zu höheren Umsätzen beitragen. Darüber hinaus setzt VINCORION weiter auf eine Erhöhung des Anteils von Systemen, die auch in zivilen Bereichen eingesetzt werden. Dazu gehören Systemlösungen für die zivile Luftfahrt. Wir gehen davon aus, dass auch neue eigenentwickelte Produkte wie die beheizbare Bodenplatte für Passagierflugzeuge und die elektrische Rettungswinde für Hubschrauber zum Wachstum beitragen werden. Die Internationalisierung bleibt auch 2020 ein wichtiges Thema, das Auslandsgeschäft soll vor allem in Nordamerika und Asien / Pazifik kontinuierlich ausgebaut werden.

Prognose der Ertragslage 2020

Auf Basis der guten Entwicklung des Auftragseingangs im 4. Quartal 2019 sowie des anhaltend guten Verlaufs im Halbleiterausrüstungsgeschäft und im Bereich Automation & Integration geht der Vorstand für 2020 von weiterem Wachstum aus. Jedoch sind aufgrund der zunehmenden Unsicherheiten belastbare Aussagen künftiger Entwicklungen schwieriger geworden. Voraussetzung für das geplante Wachstum ist, dass sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nicht verschlechtern. Dazu gehören insbesondere konjunkturelle Trends, die möglichen Auswirkungen des Brexits, Regulierungen auf europäischer Ebene, Exportrestriktionen sowie weitere rahmenpolitische Entwicklungen auf unseren Absatzmärkten. Aktuell lässt sich auch nicht einschätzen, ob und ggf. in welchem Umfang die Ausbreitung des Corona-Virus das Geschäft von Jenoptik im laufenden Jahr beeinträchtigen wird. Die nachstehende Prognose wurde unter der Voraussetzung abgegeben, dass sich mögliche negative Auswirkungen auf Wirtschaft, Lieferketten und Absatzmärkte im Zusammenhang mit dem Corona-Virus nicht verstärken.

Größere Portfolioänderungen wurden in den Prognoseaussagen nicht berücksichtigt. Mit eingerechnet wurde hingegen die zeitanteilige Konsolidierung der Anfang 2020 erworbenen INTEROB. Zum anderen sind die Umsatz- und Ergebnisbeiträge der HILLOS GmbH (Umsatz 2019 knapp 20 Mio Euro) nicht mehr enthalten.

Jenoptik erwartet 2020 ein Umsatzwachstum im unteren einstelligen Prozentbereich (i.Vj. 855,2 Mio Euro).

Aktuell rechnet der Konzern im laufenden Geschäftsjahr beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen) mit einem Zuwachs (2019: 134,0 Mio Euro). Dabei wurden die mit dem Erwerb von INTEROB verbundenen Integrationskosten und die Effekte aus der Kaufpreisallokation bereits berücksichtigt. Die EBITDA-Marge soll bei rund 16 Prozent liegen.

Der Auftragseingang einer Periode wird auch von Großaufträgen vor allem bei VINCORION sowie in der Division Light & Safety und zunehmend auch in der Division Light & Production beeinflusst. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhielt Jenoptik neue Aufträge in Höhe von 812,6 Mio Euro und verfügte damit, vor allem nach einem starken 4. Quartal, zum Jahresende 2019 über eine gute Auftragsbasis. Für das laufende Geschäftsjahr geht Jenoptik davon aus, dass der Auftragseingang deutlich über dem Vorjahresniveau liegen wird.

Zu beachten ist auch, dass Jenoptik zum Jahresende 2019 über Kontrakte in Höhe von 49,9 Mio Euro verfügt, die nicht im Auftragseingang und -bestand enthalten sind. 68,1 Prozent des zum 31. Dezember 2019 ausgewiesenen Auftragsbestands (31.12.2018: 79,2 Prozent) sollen 2020 umsatzwirksam werden.

2020 wird die Division Light & Optics den entfallenen Umsatzbeitrag der HILLOS GmbH von rund 20 Mio Euro kompensieren und geht daher von einer stabilen Entwicklung aus. Das EBITDA soll deutlich zulegen.

Die Division Light & Production erwartet einen Umsatzzuwachs im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Einen Beitrag dazu wird auch die Anfang 2020 akquirierte INTEROB leisten. Das EBITDA soll stärker als der Umsatz wachsen und die Profitabilität damit weiter verbessert werden. Beeinflusst wird die Prognosegenauigkeit in dieser Division durch einen steigenden Anteil von internationalen Projekten, die in zunehmenden Maße den zeitraumbasierten Abrechnungen nach IFRS 15 unterliegen.

Auch die Division Light & Safety will 2020 weiter zulegen, der Umsatzanstieg soll sich im mittleren einstelligen Prozentbereich bewegen. Das EBITDA soll leicht steigen. Der im Vergleich zur Umsatzentwicklung geringere Zuwachs ist unter anderem auf die Entwicklung einer einheitlichen Produkt-Plattform und die damit verbundenen Aufwendungen zurückzuführen.

Aufgrund des signifikanten Zuwachses beim Auftragseingang vor allem im 4. Quartal 2019 und der aktuellen Projektpipeline erwartet VINCORION für das Geschäftsjahr 2020 eine Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das EBITDA soll im gleichen Maße wie der Umsatz zulegen.

T54 Ziele Konzern und Divisionen (in Mio EUR)

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Ist 2019 (inkl. Hillos) Prognose 2020 (ohne größere Portfolioänderungen, inkl. INTEROB, exkl. Hillos)
Umsatz 855,2 Wachstum im unteren einstelligen Prozentbereich
Light & Optics 350,0 Stabile Entwicklung
Light & Production 228,9 Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich
Light & Safety 108,7 Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich
VINCORION 164,8 Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich
EBITDA / EBITDA-Marge 134,0 / 15,7% Wachstum / Marge ca. 16 Prozent
Light & Optics 69,8 Deutlicher Anstieg
Light & Production 25,8 Wachstum stärker als beim Umsatz
Light & Safety 18,8 Leichter Anstieg
VINCORION 24,2 Wachstum wie beim Umsatz
Auftragseingang 812,6 Deutlich über Vorjahr
Cash Conversion Rate 57,6% Etwas über 50 Prozent
Investitionen 1) 55,6 Auf Vorjahresniveau

1) ohne Finanzanlageinvestition

Prognose der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns

Im Geschäftsjahr 2020 geht Jenoptik davon aus, dass die Investitionen auf Vorjahresniveau (i.Vj. 55,6 Mio Euro) liegen werden. Die Sachanlageinvestitionen werden auf die Wachstumsbereiche innerhalb der Divisionen fokussiert bzw. erfolgen im Rahmen von neuen Kundenprojekten. Mit den Investitionen sollen Kapazitäten erweitert und so das künftige Wachstum abgesichert werden.

Bei der Cash Conversion Rate (Verhältnis von Free Cashflow zu EBITDA) rechnen wir 2020 aufgrund der Vorleistungen für künftiges Wachstum mit einem Wert von etwas über 50 Prozent (31.12.2019: 57,6 Prozent).

Für die Zukunft strebt der Vorstand weiterhin neben der Finanzierung des weiteren Wachstums eine am Unternehmenserfolg ausgerichtete Dividendenpolitik an. Eine solide Ausstattung mit Eigenkapital bleibt nach Auffassung des Vorstands für nachhaltiges organisches Wachstum zur Steigerung des Unternehmenswertes sowie die Nutzung von Akquisitionschancen auch im Interesse der Aktionäre von entscheidender Bedeutung.

Informationen zur Dividende siehe Nachtragsbericht

Wichtiger Hinweis. Die tatsächlichen Ergebnisse können wesentlich von den beschriebenen und nachfolgend zusammengefassten Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn eine der im Bericht genannten Unsicherheiten eintritt bzw. sich weiter verschärft oder sich die den Aussagen zugrundeliegenden Annahmen, auch im Hinblick auf die konjunkturelle Entwicklung, als unzutreffend erweisen.

Gesamtaussage des Vorstands zur künftigen Entwicklung

Der Jenoptik-Konzern wird im laufenden Geschäftsjahr 2020 die Umsetzung seiner Strategie 2022 fortsetzen, in deren Mittelpunkt die Fokussierung auf photonische Technologien steht. Bei der wirtschaftlichen Entwicklung legen wir das Hauptaugenmerk auch weiterhin auf profitables Wachstum. Nach unserer Einschätzung werden Umsatzwachstum, daraus resultierende Skaleneffekte sowie effizientere und schnellere Prozesse zu einer Steigerung und Nachhaltigkeit der Ergebnisse führen.

Jenoptik will auch 2020 wachsen. Dabei können wir auf einer guten Entwicklung des Auftragseingangs im 4. Quartal 2019 sowie auf einem anhaltend guten Verlauf im Halbleiterausrüstungsgeschäft und im Bereich Automation & Integration aufbauen. Die solide Vermögenslage und eine tragfähige Finanzierungsstruktur bieten uns gleichzeitig ausreichend Handlungsspielraum für die Finanzierung des weiteren Wachstums, aber auch für weitere Akquisitionen. Für 2020 prognostiziert der Vorstand ein Umsatzwachstum ohne größere Portfolioänderungen im unteren einstelligen Prozentbereich (exkl. Hillos und inkl. INTEROB) sowie eine EBITDA-Marge von rund 16 Prozent. Die Erreichung dieser Ziele ist abhängig von der Entwicklung des wirtschaftlichen und politischen Umfelds. Nicht abschätzen lässt sich zum Zeitpunkt der Berichterstellung, ob und ggf. in welchem Umfang die Ausbreitung des Corona-Virus die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr beeinträchtigen könnte.

Auch 2020 werden wir einen wesentlichen Teil unserer Mittel in den Ausbau des internationalen Vertriebsnetzes und die Entwicklung innovativer Produkte investieren. Im Rahmen des aktiven Portfoliomanagements werden mögliche Akquisitionen intensiv geprüft, Desinvestitionen werden auch weiterhin nicht ausgeschlossen.

Auf Basis des Kenntnisstandes zum Zeitpunkt der Berichterstellung erwartet der Vorstand 2020 eine solide Geschäftsentwicklung für den Jenoptik-Konzern.

Jena, 10. März 2020

JENOPTIK AG

Der Vorstand

Weitere Informationen

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Berichterstattung der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK AG vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der JENOPTIK AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der JENOPTIK AG beschrieben sind.

Jena, 10. März 2020

Dr. Stefan Traeger, Vorsitzender des Vorstands

Hans-Dieter Schumacher, Finanzvorstand

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die JENOPTIK AG

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der JENOPTIK AG, Jena - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden -geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der JENOPTIK AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die auf der im Konzernlagebericht angegebenen Internetseite veröffentlichte Konzernerklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB bzw. § 315d HGB, die Bestandteil des Konzernlageberichts ist, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und
vermittelt der beigefügte Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537 / 2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend beschreiben wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalt:

Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt:

Für Zwecke der Werthaltigkeitsüberprüfung ermitteln die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft jährlich für alle Anteile an verbundenen Unternehmen die beizulegenden Zeitwerte unter Anwendung eines Discounted-Cashflow-Verfahrens.

Das Ergebnis der Bewertungen ist in hohem Maße von der Einschätzung der Höhe der zukünftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie dem verwendeten Diskontierungszinssatz abhängig. Aufgrund der Wesentlichkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen sowie der Tatsache, dass die Werthaltigkeitsüberprüfung in besonderem Maße mit Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten behaftet ist, haben wir die Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt.

Prüferisches Vorgehen

Wir haben die Angemessenheit und rechnerische Richtigkeit des verwendeten Bewertungsmodells nachvollzogen. Die Ableitung des Diskontierungszinssatzes und dessen einzelner Bestandteile haben wir unter Hinzuziehung unserer internen Bewertungsexperten beurteilt, indem wir insbesondere die Peer Group hinterfragt, Marktdaten mit externen Nachweisen abgeglichen und die rechnerische Richtigkeit der Ermittlung überprüft haben.

Die für die Werthaltigkeitsüberprüfung verwendeten Planungen haben wir in Stichproben mit der von Vorstand erstellten Unternehmensplanung der Gesellschaft abgestimmt. Darüber hinaus haben wir uns mit den für die Fortschreibung der Planung verwendeten Wachstumsraten für Erträge und Aufwendungen durch Abgleich mit internen und externen Daten befasst. Zudem haben wir die Planungsrechnungen einzelner Beteiligungen im Hinblick auf die Planungstreue der Vergangenheit analysiert, die Vorjahresplanung mit der aktuellen Planung verglichen und unterstützende Nachweise für einzelne Annahmen der Planungsrechnung eingeholt.

Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine wesentlichen Einwendungen hinsichtlich der Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen ergeben.

Verweis auf zugehörige Angaben

Die Angaben der Gesellschaft zur Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen sind im Anhang in Abschnitt 2 enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung, die Bestandteil des Lageberichts ist, den zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht sowie die Versicherung der gesetzlichen Vertreter.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter -falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft;
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 12. Juni 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 11. September 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2016 als Abschlussprüfer der JENOPTIK AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Steffen Maurer.

Stuttgart, 10. März 2020

**Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Blesch, Wirtschaftsprüfer

Maurer, Wirtschaftsprüfer

Gesonderter zusammengefasster nichtfinanzieller Bericht gemäß CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz

Aufstellung und Geschäftsmodell

Unternehmerisches Handeln ist für Jenoptik nicht ausschließlich auf die Umsetzung wirtschaftlicher Ziele beschränkt, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft und Umwelt. Gemeinsam mit unseren Kunden gestalten wir zukunftsweisende Trends in den Bereichen Energieeffizienz, Gesundheit, Umwelt, Mobilität und Sicherheit. Für uns als international agierendes Technologieunternehmen ist Innovation eine treibende Kraft und Grundlage für unseren Geschäftserfolg. Mit unseren Produkten leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen sowie zur Schonung und effizienten Nutzung von Ressourcen.

Seit Anfang 2019 berichtet Jenoptik in der neuen Organisationsstruktur in den Divisionen Light & Optics, Light & Production, Light & Safety sowie der selbstständigen Beteiligung VINCORION. Mit dem überwiegenden Teil des Leistungsspektrums ist Jenoptik im Photonik-Markt tätig und Lieferant von hochwertigen Investitionsgütern. Damit ist der Konzern vorrangig Technologiepartner von Industrieunternehmen und öffentlichen Auftraggebern.

Unser Nachhaltigkeitsverständnis

Unser Nachhaltigkeitsverständnis beruht auf der Überzeugung, dass wir unsere ökonomischen Ziele und damit dauerhaft profitables Wachstum vor allem auch durch verantwortungsvolles Verhalten gegenüber Umwelt und Gesellschaft erreichen können. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, liegt das Thema Nachhaltigkeit bei Jenoptik im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden. Die Abteilung Investor Relations & Sustainability hat seit Mitte 2019 die Verantwortung für das konzernweite Nachhaltigkeitsmanagement von Jenoptik und berichtet regelmäßig an Vorstand und Aufsichtsrat. Der Arbeitskreis Nachhaltigkeit - bestehend aus Vertretern der Abteilungen Investor Relations & Sustainability, Kommunikation & Marketing, Human Resources, Finanzen, Umweltmanagement sowie Compliance & Risk Management - diskutiert regelmäßig relevante Querschnittsthemen.

Im Folgenden informieren wir über Nachhaltigkeitsthemen, die für ein besseres Verständnis des Geschäftsverlaufs und die künftige Entwicklung des Unternehmens wesentlich sind.

Mit dem hier veröffentlichten gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht werden die Anforderungen an das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RL-UG) gemäß §§ 289b Abs. 3 und 315b Abs. 3 HGB erfüllt. Der Bericht erläutert die sowohl für unsere externen Zielgruppen als auch aus Unternehmenssicht wesentlichen Themen in den Bereichen Arbeitnehmer, Umwelt, soziales Engagement, Menschenrechte sowie Anti-Korruption im Geschäftsjahr 2019. Die Angaben im nichtfinanziellen Bericht gelten für den Konzern und die JENOPTIK AG gleichermaßen, voneinander abweichende Angaben sind kenntlich gemacht. Die Beschreibung der hier dargestellten Konzepte orientiert sich am Standard 103 der Global Reporting Initiative (GRI). Dies bedeutet, dass Jenoptik im Rahmen der Beschreibung unter anderem Komponenten wie Ziele, vorhandene Richtlinien, Verantwortlichkeiten, aber auch konkrete Maßnahmen wie zum Beispiel Projekte, Programme und Initiativen darstellt. Bei der Auswahl der Kennzahlen diente der GRI-Standard als Orientierungshilfe, wurde jedoch nicht zur weiteren Detaillierung herangezogen. Dies betrifft unter anderem Angaben zur Anzahl der Mitarbeiter, Mitarbeiter in Elternzeit oder die Fluktuationsrate. Die Wesentlichkeitsanalyse und die Risikobetrachtung wurden gemäß den Anforderungen des CSR-RL-UG erstellt. Gemäß § 315b Abs. 1 Satz 3 HGB wird dabei zu einzelnen Aspekten auch auf andere im Konzernlagebericht enthaltene Angaben verwiesen. Die nachfolgende Auflistung zeigt alle für den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht relevanten Bestandteile im Lagebericht.

Geschäftsmodell
Strategie
F+E / Innovationsmanagement
Risiken und Chancen
Diversitätskonzept siehe Erklärung zur Unternehmensführung, www.jenoptik.de/investoren/corporate governance

Wesentlichkeitsanalyse

Jenoptik steht im kontinuierlichen Dialog mit den Stakeholdern. Auf Basis der Analyse und unabhängigen Bewertung aller nichtfinanziellen Aspekte, die für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung sowohl aus Jenoptik-Sicht als auch aus Sicht der jeweiligen externen Zielgruppen (Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter, Aktionäre, Lieferanten sowie der breiten Öffentlichkeit) wesentlich sind, erfolgte 2019 eine weitere Priorisierung in Form zusätzlicher nichtfinanzieller Ziele (siehe Tabelle Seite 57). Die Ergebnisse der Gesamtbewertung sind in einer Wesentlichkeitsmatrix zusammengefasst und waren auch 2019 uneingeschränkt gültig. Themen im rechten oberen Quadranten sind dabei sowohl aus Sicht unserer Stakeholder als auch aus Jenoptik-Sicht für die Geschäftsentwicklung des Konzerns von größter Bedeutung. G08 T10

G08 Wesentlichkeits-Matrix

Die nachfolgende Übersicht zeigt auf, in welchen Bereichen der Wertschöpfungskette Jenoptik Handlungsschwerpunkte sieht.

T10 Für Jenoptik wesentliche Themen

Nichtfinanzielle Ziele

Mit unserer Strategie 2022 Hand in Hand geht auch ein Wandel der Unternehmenskultur hin zu einem offeneren, agileren und weniger komplexen Unternehmen, dessen Mitarbeiter mit Engagement und Motivation zum Erfolg beitragen. Vorstand und Aufsichtsrat von Jenoptik bekennen sich aktiv zu mehr Nachhaltigkeit und haben 2019 zusätzliche nichtfinanzielle Ziele für den Konzern beschlossen. Nachdem die "Mitarbeiterbelange" bereits seit 2018 oberste Priorität in der Personalarbeit einnahmen und Maßnahmen zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und Attraktivität von Jenoptik als Arbeitgeber umgesetzt wurden, fokussierte sich das Management 2019 auf das Thema "More Innovation" sowie die Reduktion der CO2-Emissionen und eine transparentere Lieferkette. Die Förderung guter Rahmenbedingungen für mehr Innovationen und höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung entscheiden maßgeblich über unsere künftige Leistungsfähigkeit und sichern substanzielles Wachstum. Neben unserem bereits definierten strategischen Ziel, unsere F+E-Leistung einschließlich kundenspezifischer Entwicklungen bis 2022 auf 10 Prozent vom Umsatz zu steigern, wollen wir deshalb den Umsatzanteil mit Produkten und Plattformen, die in den letzten drei Jahren entwickelt wurden, kontinuierlich erhöhen (Vitality Index).

Weitere Informationen zur Unternehmens-Strategie siehe Kapitel Ziele und Strategien

Aber auch in anderen Bereichen wurde Handlungsbedarf identifiziert: Die Anforderungen im Zusammenhang mit dem Ziel der internationalen Klimapolitik, die globale Erwärmung zu beschränken, nehmen stetig zu, und Unternehmen sind mehr und mehr gefordert, aktiv zur Reduktion der CO2-Emission beizutragen. Wir als Jenoptik wollen daher den Ökostrom-Anteil unserer Hauptproduktionsstandorte bis 2022 auf 70 bis 80 Prozent vom Gesamtstrombedarf steigern, unseren Fuhrpark um Fahrzeuge mit alternativen Antrieben erweitern sowie an unseren Standorten eine entsprechende Infrastruktur zum Laden aller batteriebetriebenen Fahrzeuge schaffen. Darüber hinaus wollen wir die steigenden Transparenzanforderungen in punkto Menschenrechte umsetzen. In Bezug auf unsere Lieferkette haben wir das Ziel, den höheren Anforderungen an die Sorgfaltspflicht gerecht zu werden und so die Transparenz zu erhöhen. Die nichtfinanziellen Ziele werden in den jeweiligen Kapiteln auf den Folgeseiten ausführlich beschrieben und sind in Tabelle 11 zusammengefasst.

Darüber hinaus berichten wir über Umweltbelange sowie unser soziales Engagement auf freiwilliger Basis, da uns unsere Verpflichtung gegenüber der Umwelt besonders am Herzen liegt und Umweltthemen bei allen unternehmerischen Entscheidungen eine wesentliche Rolle spielen. Unser zukünftiger Erfolg erfordert aber auch tiefes Verständnis der Kunden- und Marktanforderungen und ein funktionierendes Vertriebsnetzwerk.

Qualitätsmanagement und Compliance sind für Jenoptik ebenfalls von großer Bedeutung. Gesetzestreues und regelkonformes Verhalten unter Achtung der Menschenrechte sind für uns ebenso selbstverständlich wie die Sicherstellung einer überdurchschnittlichen Qualität unserer Produkte und Services. Als verantwortungsvoll handelndes und sozial engagiertes Unternehmen sieht sich Jenoptik in der Pflicht, das eigene Umfeld aktiv mitzugestalten. Auch das regionale Engagement genießt daher hohe Aufmerksamkeit.

Alle wesentlichen Themen spiegeln sich in unserer Unternehmensstrategie wider und sind Werttreiber in den jeweiligen Unternehmensbereichen.

Mehr zum Thema Innovations- sowie IP-Management siehe Kapitel F+E

Unsere Wesentlichkeitsmatrix bildet die Basis aller langfristig angelegten Aktivitäten. In den nachfolgenden Abschnitten werden diese wesentlichen Themen detailliert erläutert.

Risiken im Zusammenhang mit nichtfinanziellen Aspekten

Regelkonform zu handeln und unternehmerische Risiken und Chancen abzuwägen, das zählt für Jenoptik zu den Grundsätzen einer verantwortungsbewussten Unternehmensführung. Der Konzern verfügt über ein Risikohandbuch sowie über ein Richtliniensystem und stellt damit ein weltweit gültiges, verlässliches Rahmenwerk für alle Mitarbeiter bereit. Die Konzernrichtlinien wurden 2019 in einem strukturierten Prozess unter Beteiligung der Zentralbereiche, Divisionen und Regionen überarbeitet. Die Neufassung verringert den Umfang der auf Konzernebene geregelten Inhalte und gibt erstmals ein global einheitliches Rahmenwerk vor, das mit detaillierteren Regelungen untersetzt werden kann. Die Richtlinien werden jährlich überprüft und ggf. erweitert oder aktualisiert. Die neue Konzernrichtlinienstruktur gilt seit 1. Januar 2020.

Zwei Mal jährlich erfasst der Bereich Compliance & Risk Management konzernweit alle Risiken und diskutiert - einer Nettobetrachtung unterzogen - die Top-Themen mit dem Vorstand. Unsere Risiko-Identifikations-, -Steuerungs- und Controlling-Prozesse binden nichtfinanzielle Risiken aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung einschließlich klimabezogener Risiken in Form physischer Risiken und Transitionsrisiken mit ein.

Im Rahmen der Netto-Betrachtung wurden keine Risiken identifiziert, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die genannten wesentlichen, nichtfinanziellen Aspekte haben oder haben werden.

Detaillierte Informationen zum RisikomanagementSystem sowie wesentlichen Risiken auch im Zusammenhang mit nichtfinanziellen Aspekten siehe Risiko- und Chancenbericht

Mitarbeiterbelange

Als wichtigste Ressource sind unsere Mitarbeiter mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen ein essenzieller Garant für den wirtschaftlichen Erfolg des Jenoptik-Konzerns. Eine strukturierte Personalarbeit und die verantwortungsbewusste und zeitgemäße Gestaltung von Arbeitsbedingungen zählen daher zu unseren wesentlichen Aufgaben. Denn engagierte Mitarbeiter machen unternehmerische Bestleistungen möglich.

Personalarbeit bei Jenoptik umfasst alle operativen und strategischen mitarbeiterbezogenen Maßnahmen zur Umsetzung der Konzernziele und ist damit ein wesentlicher Teil des allgemeinen Führungs- und Managementprozesses. Der Personalbereich hat sich intern als ein global agierender Business Partner positioniert, der in allen Jenoptik-Bereichen sowohl das operative Geschäft unterstützt als auch bei der Umsetzung von strategischen Entscheidungen mitwirkt. Die Personalarbeit erfüllt dabei drei unterschiedliche Anforderungen. Sie liefert lokalen Service für alle Mitarbeiter und Führungskräfte, unterstützt divisionsspezifische Projekte und bietet Expertenwissen in den Bereichen Recruiting, Employer Branding, Personalentwicklung, Arbeitsrecht und Entgeltvergütung. Der Bereich Personal berichtet über die Funktion Head of Global HR direkt an den Vorstandsvorsitzenden, der zugleich Arbeitsdirektor ist.

T11 Nichtfinanzielle Ziele und Leistungsindikatoren

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Aspekte Aspiration Leistungsindikatoren Status 2019 Ziel
Unternehmenskultur • Wir wollen die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeiter erhöhen • Fluktuation 4,1 % < 5 %
• Krankenstand 5,6 % < 5 %
• Engagement Score 72 % > 68 %
• Net Promoter Score 69 % > 67 %
Recruiting • Wir wollen mehr offene Stellen mit eigenen Auszubildenden besetzen • Ausbildungsquote Deutschland 3,8 % > 4 %
• Anzahl übernommener Auszubildender 93 % 100 %
Marke & Reputation • Wir wollen die Attraktivität von Jenoptik als Arbeitgeber steigern • Fluktuation 4,1 % < 5 %
• Engagement Score 72 % > 68 %
Innovation und F+E Sicherung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, des Umsatzes und des Ertrages durch erfolgreiche Innovationen:
• Wir wollen unsere F+E-Leistung einschl. kundenspezifischer Entwicklungen steigern • F+E-Leistung 8 % 10 % bis 2022
• Wir wollen den Umsatzanteil mit Produkten und Plattformen, die in den letzten drei Jahren entwickelt wurden, erhöhen • Vitality Index * Steigerung
Umweltmanagement Reduktion der CO2-Emission:
• Wir wollen den Ökostrom-Anteil unserer Hauptproduktionsstandorte steigern und die Thematik im Einkaufsprozess berücksichtigen • Ökostrom-Anteil 45,3 % 70 bis 80 % bis 2022
• Wir wollen unseren Fuhrpark um Fahrzeuge mit alternativen Antrieben erweitern und eine entsprechende Infrastruktur schaffen • Anzahl von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben im Fuhrpark 4 Steigerung
• Anzahl Ladesäulen 1 Steigerung
Lieferanten-Management • Wir wollen die Transparenz in unserer Lieferkette erhöhen, um den Schutz von Menschenrechten und Umwelt zu gewährleisten • CRSA Coverage Rate vom Einkaufsvolumen 25 % > 40 %

* Wird im Geschäftsjahr 2020 erhoben

Für die Mitarbeiter und Führungskräfte im Konzern sind die HR Service Partner erste Ansprechpartner für alle personalrelevanten Themen im Tagesgeschäft. Jede Division hat einen HR Business Partner, der Teil des Management-Teams ist. Gemeinsam mit dem Division-Management erarbeiten die HR Business Partner personalstrategische Themen und setzen diese um.

Im Know-how und der Erfahrung unserer Mitarbeiter, in ihrer Leistungsbereitschaft sowie der Bindung an das Unternehmen und in einer attraktiven Unternehmenskultur sehen wir wichtige Wertbeiträge. Das bestätigten auch die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse, die im Bereich Human Resources insbesondere auf Themen wie Unternehmenskultur, Personalentwicklung sowie Mitarbeiterzufriedenheit verweisen.

Das Thema "Mitarbeiterbelange" stand 2019 im Mittelpunkt unserer Aktivitäten. Zu Monitoring-Zwecken wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ein internes Reporting spezieller, nichtfinanzieller Leistungsindikatoren (KPIs) aufgebaut, mit dem der Vorstand regelmäßig informiert wird. Um die definierten Ziele zu erreichen, erarbeitete unser HR-Team konkrete Maßnahmen, die in den folgenden Abschnitten beschrieben werden.

Ausführliche Informationen zur Geschlechtergleichstellung und den Zielgrößen des Frauenanteils im Aufsichtsrat, Vorstand bzw. der Führungsebene unterhalb des Vorstands finden sich im Corporate-Governance-Bericht sowie der Erklärung zur Unternehmensführung.

Nähere Angaben zu den Festlegungen von Zielgrößen zur Frauenquote siehe www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren / Corporate Governance in der Erklärung zur Unternehmensführung

Eine attraktive Unternehmenskultur bietet Orientierung nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für Kunden, Lieferanten und potenzielle Bewerber. Mit der Umsetzung der Konzernstrategie steht auch die Etablierung einer dialogorientierten Unternehmenskultur im Fokus, die von Eigeninitiative sowie Respekt für Vielfalt und Chancengerechtigkeit geprägt ist. Ein intensiver Austausch mit Mitarbeitern, Kunden und Vertretern des Managements in Form von Umfragen, Workshops und Interviews bildete die Basis für die drei neu definierten Jenoptik-Werte - open, driving, confident. Wir glauben, dass engagierte und neugierige Menschen immer Herausragendes leisten. Wir wertschätzen neue Ideen und entwickeln sie in einem offenen Dialog weiter. Um unsere Ziele zu erreichen, fördern wir Mitarbeiter, die Dinge vorantreiben und den Willen zum Erfolg haben. Wir haben den Mut, die Überzeugung und das Know-how, sich bietende Chancen zu ergreifen und auf dem Gebiet der Photonik führend zu sein. Anfang 2019 haben wir die Jenoptik-Werte mit einem Informations- und Workshop-Programm unter nehmensweit eingeführt.

Jenoptik ist in Sachen Führungskultur modern und flexibel. Ausschlaggebend hierfür sind unter anderem ein respektvoller Umgang miteinander am Arbeitsplatz, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, flexible Arbeitszeiten sowie ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld. Beispielhaft seien an dieser Stelle als Maßnahmen für 2019 die Einführung von mobiler Arbeit und die Schaffung einer Stelle für Gesundheitsmanagement genannt.

Die Zufriedenheit und das Engagement unserer Mitarbeiter messen wir durch eine jährliche Mitarbeiterbefragung. Diese wurde 2019 zum zweiten Mal global durchgeführt, um ein ganzheitliches Bild zu erhalten. In der Befragung bewerten die Mitarbeiter die verschiedenen Facetten ihrer Arbeit sowie der Unternehmens- und Führungskultur. Darüber hinaus werden das Engagement unserer Mitarbeiter (sogennannter Engagement Score) sowie die Weiterempfehlungsquote (sogennannter Net Promoter Score) erhoben. Unser nichtfinanzielles Ziel, beide KPIs zu steigern, haben wir 2019 bereits erreicht.

An der Befragung 2019 haben insgesamt 68 Prozent unserer Mitarbeiter teilgenommen (i.Vj. 67 Prozent). Das Engagement unserer Mitarbeiter, der Engagement Score, hat sich um 4 Prozentpunkte auf 72 Prozent verbessert, das heißt, 72 Prozent unserer Mitarbeiter identifizieren sich positiv mit ihren Aufgaben bei Jenoptik und bringen sich aktiv ein. Mit einem Net Promoter Score von 69 Prozent (i.Vj. 67 Prozent) würden mehr als zwei Drittel unserer Mitarbeiter Jenoptik als guten Arbeitgeber weiterempfehlen. Damit liegt Jenoptik vier Prozentpunkte über dem von unserem Dienstleister Qualtrics ermittelten Benchmark von 65 Prozent und hat die vom Management gesetzten Ziele einer Steigerung des Engagement- und Net-Promoter-Scores erreicht.

Unsere Führungskräfte kommunizierten die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung an ihre Teams, die in einem gemeinsamen Workshop Maßnahmen erarbeiteten. Alle Maßnahmen werden regelmäßig im EMC (Executive Management Committee) präsentiert. Im Mai 2020 soll die nächste Mitarbeiterbefragung stattfinden, um die Wirksamkeit der umgesetzten Maßnahmen zu messen. Die Top-3-Themen der jüngsten Mitarbeiterbefragung sind:

Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten,
die Unterstützung durch den Vorgesetzten bei der Erkennung von Entwicklungsbereichen sowie
eine transparente Kommunikation von Jenoptik mit ihren Mitarbeitern.

2019 haben wir erstmalig auch eine Befragung unserer neuen Mitarbeiter zum Onboarding-Prozess bei Jenoptik durchgeführt, mit dem Ziel, diesen Prozess weiter zu verbessern. Bei unseren neuen Kollegen (Eintritte Januar bis September 2019) lagen der Engagement Score und der Net Promoter Score beide bei 90 Prozent. Die Zufriedenheit mit unserem Recruiting-Prozess liegt bei 93 Prozent, die Zufriedenheit mit unserem Onboarding-Prozess bei 86 Prozent. Ab 2020 werden zusätzlich zu den beiden Befragungen auch strukturierte Austrittsgespräche geführt.

Jenoptik ist familienfreundlich und geht durch flexiblere Arbeitszeitmodelle auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ein. Mit Gleitzeit, Teilzeit und flexiblen Elternzeitphasen ermöglichen wir unseren Mitarbeitern, die individuelle Balance zwischen Familien- und Berufsleben selbst zu bestimmen. 2019 haben in Deutschland 154 Mitarbeiter Elternzeit in Anspruch genommen (i.Vj. 157 Mitarbeiter). Die Anzahl der Teilzeitverträge ist 2019 deutschlandweit auf 7,1 Prozent gestiegen (i.Vj. 6,7 Prozent). Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist die Möglichkeit einer Kinderbetreuung. Jenoptik investiert seit mehreren Jahren in Kindertagesstätten an den Standorten Jena, Wedel und Monheim sowie in Modelle von flexibler Kinderbetreuung. Dadurch steht unseren Mitarbeitern ein festes Platzkontingent in Kitas zur Verfügung.

Dass die Mitarbeiter Jenoptik auch 2019 als attraktiven Arbeitgeber schätzten, zeigt sich unter anderem in der globalen Fluktuationsrate von 4,1 Prozent (i.Vj. 4,5 Prozent). Deutschlandweit lag die Fluktuation im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 3,1 Prozent (i.Vj. 3,7 Prozent).

Personalentwicklung ist ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und das Engagement unserer Mitarbeiter. Um diese entsprechend ihrer Potenziale und Interessen zu fördern, wird der Entwicklungsbedarf in regelmäßig stattfindenden Mitarbeitergesprächen aufgenommen und passende Trainings gesucht. An allen Standorten wurden 2019 regelmäßige Mitarbeitergespräche geführt, was wir in der Mitarbeiterbefragung überprüft haben. 2019 investierte Jenoptik rund 2,6 Mio Euro (i.Vj. 2,5 Mio Euro) in die Aus- und Weiterbildung eigener Mitarbeiter. Hierin enthalten sind sowohl die Kosten für Auszubildende und Studenten der dualen Hochschulen als auch die Kosten für die Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter. Lernen bei Jenoptik ist nach dem 70:20:10-Prinzip aufgebaut: Da Mitarbeiter und ihre Vorgesetzten die Experten für die eigene Weiterentwicklung sind, finden 70 Prozent des Lernens am Arbeitsplatz und 20 Prozent durch Lernen von anderen statt. Lediglich 10 Prozent sind Präsenz- oder Online-Trainings. Das Thema E-Learning steht 2020 im Fokus der Personalentwicklung.

Dem 70:20:10-Lernprinzip folgen wir auch in der Entwicklung unserer Führungskräfte: Insgesamt gibt es seit 2019 drei zielgruppenspezifische Programme, die sich an Potenzialträger, neue Führungskräfte und erfahrene Führungskräfte richten. Unsere Führungskräfte sind weiterhin ein wesentlicher Hebel für eine einheitliche Führungskultur bei Jenoptik und somit für den Unternehmenserfolg. Sie sind verantwortlich für die Motivation der Mitarbeiter und haben direkten Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit.

Personal-Rekrutierung. Der Personalbedarf von Jenoptik ist an der internationalen Wachstumsstrategie des Konzerns ausgerichtet. Hierdurch ergibt sich insbesondere in Asien, Kanada und den USA ein erhöhter Rekrutierungsbedarf. Aber auch im Inland werden Experten und Führungskräfte gesucht. Zielgruppen der Rekrutierung und damit auch des Personalmarketings sind vor allem Spezialisten und Facharbeiter aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Experten mit betriebswirtschaftlichem und juristischem Hintergrund.

Um mehr offene Stellen durch bei Jenoptik ausgebildete, interne Fachkräfte zu besetzen, wurde die Ausbildungsquote, unter Berücksichtigung der Altersaustritte im Rahmen der Nachfolgeplanung, angehoben. Dadurch konnten 2019 signifikant mehr Auszubildende eingestellt werden. 65 junge Menschen haben 2019 ihre Ausbildung bei Jenoptik begonnen (i.Vj. 38). Damit waren Ende 2019 insgesamt 142 Auszubildende deutschlandweit im Konzern beschäftigt. Für 2020 soll die Zahl der Auszubildenden auf insgesamt 172 erhöht werden. Damit werden 30 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen. Die Übernahmequote für Auszubildende lag 2019 bei 93 Prozent (i.Vj. 90 Prozent). Die Auszubildenden wurden vom Unternehmen unbefristet übernommen. Schüler, Studenten und Absolventen mit hohem Potenzial gezielt zu fördern, das gehört zur Fachkräftestrategie des Konzerns, um eine frühzeitige Bindung an das Unternehmen zu gewährleisten und damit die Rekrutierung zu erleichtern. Eine Auswahl gezielter Initiativen und Kooperationen zeigt die Tabelle T12.

T12 Initiativen und Kooperationen (Auswahl)

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Jenoptik unterstützt • Projekte zur Berufswahlvorbereitung an Schulen und bietet Schülern die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren
• als langjähriges Landespatenunternehmen von "Jugend forscht" junge Forscher in Thüringen
• diverse branchenspezifische Organisationen zur Förderung der Aus- und Weiterbildung
• Studenten in Form von Abschlussarbeiten, Praktika und Stipendien
Jenoptik kooperiert mit • ausgewählten Hochschulen weltweit im Sinne des Personalmarketings und der Rekrutierung, zu Forschungszwecken und im Rahmen der Weiterbildung von Mitarbeitern
• ausgewählten Hochschulen weltweit bei Projekten und ist in unterschiedlichen Gremien und Netzwerken beratend tätig

Die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern steht im Fokus des Employer Branding bei Jenoptik. Durch eine klare und unterscheidbare Positionierung als attraktiver Arbeitgeber soll die Rekrutierung unterstützt und ein positives und unverwechselbares Arbeitgeber-Image als zukunftsorientiertes, innovatives Hightech-Unternehmen der Photonik-Branche aufgebaut werden. Die Definition der Employer Brand und die Entwicklung der damit einhergehenden Werte (Employer Value Proposition) erfolgten in Anlehnung an die Jenoptik-Strategie 2022 unter dem Motto "More Light". Eine zielgruppengerechte Kommunikation unter Nutzung von Social-Media-Kanälen stand im vergangenen Jahr im Fokus. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Kommunikation mit den Zielgruppen der aktuellen Marktsituation flexibel anzupassen und den Erfolg anhand unterschiedlicher Kennzahlen zu messen sowie weiterführende Maßnahmen abzuleiten.

Seit 2019 nutzt Jenoptik international ein einheitliches Bewerbermanagement-System, das die vorher bestehenden landesspezifischen Systeme ablöste.

Gesundheitsschutz und Sicherheit sind ebenfalls wichtige Maßnahmen, wenn es um die Grundbedürfnisse unserer Mitarbeiter und deren Zufriedenheit am Arbeitsplatz geht. Sie sind fest im Betriebsprozess des Konzerns verankert, um Risiken aus der Arbeitsumgebung zu minimieren, die zur Gefährdung der Mitarbeiter führen können. Für die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen in allen Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sind die Jenoptik-Gesellschaften verantwortlich. Die zentrale Abteilung Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz (AGU) berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden und steht allen Gesellschaften beratend zur Seite. Sie koordiniert die Aufgaben und unterstützt den Vorstand bei der Durchsetzung von Maßnahmen. Quartalsweise finden in allen Divisionen Sitzungen der Arbeitsschutz-Ausschüsse statt. Alle Mitarbeiter werden zudem mindestens einmal jährlich in Themen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes unterwiesen. An allen deutschen Standorten haben rund zehn Prozent der Beschäftigten eine Ausbildung als Ersthelfer. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeits- und Wegeunfälle reduzierte sich in Deutschland 2019 auf eine Quote von 10,72 je 1.000 Mitarbeiter (i.Vj. 12,42 je 1.000 Mitarbeiter). Sie untergliedert sich in Arbeitsunfälle (AU) 43,75 Prozent und Wegeunfälle (WU) 56,25 Prozent. Damit liegt Jenoptik im Vergleich zu den Mitgliedern der Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro und Medienerzeugnisse deutlich unter dem Durchschnitt von 22,71 im Jahr 2018. Im Interesse der Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter bietet der Konzern regelmäßig betriebsärztliche Untersuchungen an. Auch 2019 haben wir für die Mitarbeiter an deutschen Standorten Gesundheitstage durchgeführt. Seit 2019 wird das betriebliche Gesundheitsmanagement bei Jenoptik in Deutschland zentral im Corporate Center gesteuert. Im laufenden Geschäftsjahr werden die dazugehörigen Strukturen im Unternehmen weiter aufgebaut und verschiedene Initiativen gestartet.

Umweltbelange

Der nachhaltige Schutz unserer Umwelt ist für uns von hoher Priorität. Wir sehen es als unsere unternehmerische Verantwortung, an allen Standorten weltweit effizient mit Ressourcen und Energie umzugehen und berichten an dieser Stelle freiwillig über wesentliche Umweltbelange des Jenoptik-Konzerns. Da viele unserer Produkte zu einem effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen beitragen, leistet Jenoptik vor allem einen indirekten Beitrag zu Ressourcenschonung und somit zum Umweltschutz. Um auch aktiv zur Reduktion der CO2-Emission beizutragen, wollen wir den Ökostrom-Anteil unserer Hauptproduktionsstandorte bis 2022 auf 70 bis 80 Prozent vom Gesamtstrombedarf steigern, unseren Fuhrpark um Fahrzeuge mit alternativen Antrieben erweitern sowie an unseren Standorten eine entsprechende Infrastruktur zum Laden aller batteriebetriebenen Fahrzeuge schaffen.

Umweltmanagement ist fester Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns. Wir halten nationale und internationale Gesetze ein und setzen Standards bei der ressourcenschonenden und energieeffizienten Herstellung unserer Produkte. Aber auch unsere Lieferanten und Vertragspartner werden zur Einhaltung der geltenden Vorschriften verpflichtet, um Umweltrisiken zu minimieren. Als produzierendes Unternehmen richtet sich unser Fokus auf ein effizientes Ressourcenmanagement, um den Energieverbrauch und entsprechende Treibhausgas-Emissionen im Rahmen unserer Möglichkeiten zu reduzieren, Rohstoffe und Materialien schonend und sicher einzusetzen und gefährliche Abfälle weitgehend zu vermeiden. Bereits im Entwicklungsprozess achten wir auf eine umweltfreundliche Gestaltung und sparsame Nutzung von Ressourcen und minimieren durch eine geregelte Wiederverwertung und Entsorgung die Belastungen für Mensch, Umwelt und Natur. Entsprechend ihrer Umweltrelevanz sind ausgewählte Jenoptik-Gesellschaften nach der Umweltmanagement-Norm ISO 14001 zertifiziert, die weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagement-System festlegt. 2019 erfolgte die erneute Auditierung aller Jenoptik-Gesellschaften und Standorte zum geforderten Energieaudit nach DIN EN 16247.

Weitere Informationen siehe Abschnitt Qualitätsmanagement

Das Umweltmanagement wird vom zentralen Bereich Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz (AGU) verantwortet. Für die Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen in allen Fragen des Umweltschutzes sind die Jenoptik-Gesellschaften selbst verantwortlich. Der zentrale Umweltschutzbeauftragte steht bei Bedarf beratend zur Seite und prüft beispielsweise alle konzernweiten Investitionsvorhaben hinsichtlich ihrer Umweltrelevanz. Zwei Mal jährlich findet ein Erfahrungsaustausch mit den für Umweltthemen verantwortlichen Managern der deutschen Standorte statt, um eine einheitliche Vorgehensweise bei der Umsetzung umweltrechtlicher Anforderungen und Prozesse zu gewährleisten. Abfallbeauftragte kümmern sich um alle Belange in Verbindung mit der Vermeidung, Entstehung, Verwertung und Entsorgung gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle.

Die gesetzlichen Natur- und Umweltschutzvorgaben setzt Jenoptik bei allen Neubauten, Erweiterungen und Modernisierungen der Produktion um und geht zum Teil darüber hinaus. Bei der Ausstattung der Produktion werden neueste Technologien für ressourcenschonende und umweltschützende Verfahren implementiert. Der begonnene Firmenneubau der Division Light & Production am Standort Villingen-Schwenningen entspricht den bei Jenoptik eingeführten Standards bezüglich des Umweltschutzes vollumfänglich. So erhält der Neubau beispielsweise eine moderne Dämmung, sensorgesteuerte LED-Beleuchtung und energiesparende Heiz- und Klimatechnik. Zudem werden mehrere Ladesäulen für Elektromobilität installiert.

Am Standort Jena wurde 2019 ein Infrastrukturprojekt für einen großen Gebäudekomplex mit der Erneuerung einer zentralen Lüftungsanlage, dem Einbau einer Abluftreinigungsanlage sowie einer Anlage für Wärmerückgewinnung aus Abluft erfolgreich abgeschlossen. Für einen weiteren großen Hallenkomplex wurde eine energetische Dachsanierung inklusive erneuerter und effizienterer Hallenheizung sowie nachhaltiger Warmwasserbereitung und Lüftungstechnik durchgeführt.

Die Umrüstung der bestehenden Beleuchtung auf LED-Beleuchtung wird an mehreren Standorten weltweit in laufenden Umbaumaßnahmen unter kosten- und umweltschonenden Aspekten geprüft und sukzessive umgesetzt. Zudem wurde 2019 am Standort Jena-Göschwitz die Energieeffizienz der Anlagentechnik analysiert. Veraltete und ressourcenintensive Technik wird bei Bedarf zukünftig durch emissionsärmere und ressourcenschonendere Anlagen ersetzt.

Treibhausgase. Als Technologieunternehmen verursacht Jenoptik nur in geringem Maße Emissionen innerhalb der Werkstore. Der Großteil des Schadstoffausstoßes ist zurückzuführen auf beschaffte und außerhalb eingekaufte Energie (Fernwärme oder Strom). Aufgrund der Datenverfügbarkeit berichten wir unsere Umweltdaten zeitversetzt zum Berichtsjahr. Neben absoluten Energieverbräuchen berichten wir erstmalig auch den Energieverbrauch in Relation zum Umsatz und machen damit die Entwicklung der Energieeffizienz in unserer Produktion transparent. Der Gesamt-Energieverbrauch von 90,59 MWh pro 1 Mio Euro Konzernumsatz blieb 2018 auf dem Niveau des Vorjahres (i.Vj. 90,15 MWh / 1 Mio Euro Konzernumsatz).

Durch den gezielten Einkauf von erneuerbaren Energien wird Jenoptik ab 2020 deutschlandweit Ökostrom aus europäischer Wasserkraft beziehen. Internationale Standorte sollen sukzessive folgen. Damit kommen wir unserem Ziel einen großen Schritt näher, den Ökostrom-Anteil unserer Hauptproduktionsstandorte weltweit bis 2022 auf 70 bis 80 Prozent vom Gesamtstrombedarf zu steigern. 2018 betrug dieser bereits 45,3 Prozent.

Um die CO2-Emission zu berechnen, wurde der Medienverbrauch (Strom, Fernwärme, Gas, Heizöl, Holzpellets) aller wesentlichen Jenoptik-Produktionsstandorte herangezogen. Ziel bleibt es, den Energieverbrauch konzernweit zu erfassen, dafür wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr weitere Standorte mit einbezogen. Neben den nordamerikanischen Standorten Rochester Hills, Jupiter und Huntsville sowie Shanghai (China), Frankreich und Großbritannien ist erstmalig auch Barrie (Kanada) sowie die Schweiz enthalten. 2018 erhöhten sich die konzernweiten CO2-Emissionen um 10,8 Prozent auf 12.843 Tonnen (i.Vj. 1 1.596 Tonnen). T13

T13 Energieverbräuche und CO2-Emissionen der wesentlichen Jenoptik-Produktionsstandorte (in MWh und t)

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Energieverbrauch CO2-Emissionen
2018 2017 2018 2017
--- --- --- --- ---
Deutschland 58.447 58.348 * 8.038 8.188 *
Europa 1.332 ** 983 158 ** 8 4
Amerika 15.543 ** 7.814 4.455 ** 3.068 *
Asien / Pazifik 283 283 192 192
Gesamt 75.605 67.428 * 12.843 11.596 *

* Korrigierter Wert aufgrund Vereinheitlichung der Methodik

** Werte nicht vergleichbar mit Vorjahr durch Erweiterung der einbezogenen Jenoptik-Produktionsstandorte für 2018

Wasser. Jenoptik benötigt für die Fertigungsprozesse keine großen Wassermengen. Wasser wird lediglich als Kühlmittel, als Prozessmedium sowie für sanitäre Zwecke eingesetzt und überwiegend aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung und dem Grundwasser entnommen. Dennoch achten wir im Rahmen unseres Wassermanagements an allen Standorten darauf, den Wasserverbrauch möglichst gering zu halten. 2018 wurden an unseren Hauptproduktionsstandorten 70.790 Kubikmeter Wasser verbraucht (i.Vj. 71.296). T14

T14 Wasserverbrauch (in m3)

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Wasserverbrauch 2018 2017*
Kommunale Wasserversorgung 43.767 47.008
Grundwasser aus Eigenförderung 27.023 24.288
Gesamt 70.790 71.296

* Werte basieren teilweise auf Schätzungen

Aufgrund der geringen eingesetzten Wassermengen im Fertigungsprozess sehen wir uns an dieser Stelle mit keinen wesentlichen Risiken konfrontiert. Auch Naturschutzvorgaben spielen für den Konzern aufgrund seines Geschäftsgegenstandes und der Lage der Standorte außerhalb von Naturschutzgebieten eine sehr geringe Rolle.

Abfall. Im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit entstehen in den Produktionsprozessen auch gefährliche Abfälle, beispielsweise Elektroschrott, Klebstoffreste oder Lösungsmittel. Unser Ziel ist es, die in der Produktion anfallenden Abfälle weitestgehend zu vermeiden, zu recyceln oder zumindest fachgerecht zu entsorgen, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. So konnten beispielsweise bei der Herstellung von Halbleiterlasern in Berlin-Adlershof durch einen neuen Prozess Lösungsmittel eingespart werden. Die Mengen, die der Entsorgung oder dem Recycling zugeführt werden, erfassen wir lokal und unterscheiden innerhalb dieser Kategorien zwischen gefährlichen und nicht gefährlichen Abfällen.

In Deutschland werden die Abfallarten in allen Divisionen systematisch erfasst, kategorisiert und deren Mengen ermittelt. Für das Berichtsjahr 2019 erhöhte sich die Menge gefährlicher Abfälle, die in Aufbereitungs- bzw. Entsorgungsanlagen entsorgt wurden, auf 179 Tonnen (i.Vj. 162 Tonnen). Die Menge nicht gefährlicher Abfälle stieg auf 1.100 Tonnen (i.Vj. 1.022 Tonnen), hauptsächlich verursacht durch sogenannte Clean Days (Aufräumaktionen) an den deutschen Standorten. Jenoptik strebt grundsätzlich eine Abfallverwertung über zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe an. Durch kontinuierliche Abfalltrennung und Schulung der Mitarbeiter zur Abfallvermeidung konnte der Restabfall weiter verringert werden. So werden beispielsweise am Standort Triptis mehr Kunststoffmaterialien in den Recyclingprozess zurückgeführt und die Ressourcen geschont, Ausgaben für Entsorgung vermieden und Einnahmen erzielt.

Als Hightech-Unternehmen ist Jenoptik auf verschiedenste Rohstoffe angewiesen. Durch die zunehmende Ressourcenknappheit ist der sparsame Umgang mit den eingesetzten Stoffen für Jenoptik selbstverständlich. Wir halten uns an geltende Regelungen, zum Beispiel an die Vorgaben der europäischen Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) sowie der europäischen RoHS-Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances) und engagieren uns in entsprechenden Gremien. Um effiziente Abläufe bei der Erfassung der entsprechenden Daten zu realisieren, wurde 2019 das Projekt Produkt-Compliance gestartet. Künftig können somit Erklärungen von Lieferanten, Rohstoff- und Chemikaliendaten systematisch und automatisiert ausgewertet und die jeweiligen Erklärungen erstellt werden. Unsere Einkaufsprozesse zielen darauf ab, sämtlichen Vorgaben bezüglich Konfliktmineralien in Anlehnung an den Dodd-Frank Act zu entsprechen.

Ressourcenmanagement. Eine Vielzahl innovativer Produkte und Leistungen von Jenoptik trägt zu einem effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bei. Als Technologieunternehmen engagieren wir uns zumeist in den Bereichen, in denen Produktionsprozesse und Produkte unserer Kunden effizienter gestaltet werden können. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über den Beitrag ausgewählter Jenoptik-Produkte zur Ressourcenschonung. T15

T15 Produkt-Beitrag zur Ressourcenschonung

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Produkt Beitrag zur Ressourcenschonung
Jenoptik-Diodenlaser und Laseranlagen für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten zum Beispiel in der Medizintechnik oder Automobilindustrie • Effizienteste verfügbare Lichtquellen mit einem Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent
• Ressourcensparende Alternative im Vergleich zu klassischen Bearbeitungsverfahren, insbesondere bei der Bearbeitung hochfester Stähle mit geringerem Gewicht
Optische Systeme und Komponenten für die Informations- und Datenübertragung sowie medizinische Diagnoseverfahren • Stetige Weiterentwicklung hin zu noch kleineren kristallinen Strukturen in der Halbleiterfertigung erschließt immer neuere Einsatzmöglichkeiten
• Zeitsparendere Abläufe und kostengünstigere produktionsschonende Ressourcen
Messtechnik-Systeme und Anlagen zur Prüfung von Formen und Rauheiten, insbesondere in der Automobilindustrie • Ergebnisse sind präzisere Oberflächen und geringere Toleranzen von Motorenkomponenten (Downsizing) und damit Fahrzeuge, die weniger Kraftstoff benötigen und den Schadstoffausstoß verringern
• Komplexere Getriebe bei Hybrid-Fahrzeugen im Bereich der Elektromobilität erfordern verstärkten Einsatz von Messtechnik
Hybrid-Stromerzeugersysteme zur effizienten Energieversorgung für das Flugabwehr-Raketensystem Patriot • Senkung des Kraftstoffverbrauchs durch Einsatz von Batterietechnik
• Längere Lebenszyklen für Kunden, geringere Serviceaufwendungen und somit nachhaltige Produkte
Verkehrsüberwachungssysteme kontrollieren Einhaltung geltender Vorschriften im Straßenverkehr und verbessern den Verkehrsfluss Mautkontrollanlagen auf Bundesstraßen • Beitrag zur erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr und Reduktion von Unfällen
• Senkung der Schadstoff- sowie Lärmemissionen
• Montage seitlich der Verkehrswege begrenzt Eingriffe in die Umwelt (Installation von Kontrollbrücken entfällt)

Soziales Engagement / Corporate Citizenship

Junge Menschen zu fördern, in Wissenschaft und Bildung ebenso wie in sozialen Projekten - das steht im Zentrum des gesellschaftlichen Engagements von Jenoptik. Der Konzern unterstützt eine Vielzahl gemeinnütziger Projekte, Organisationen und Initiativen und engagiert sich in den folgenden drei Förderschwerpunkten, vorrangig in Deutschland, aber zunehmend auch im Ausland:

Engagement für die junge Generation durch Projekte in Wissenschaft und Bildung sowie auf sozialem Gebiet
Kunst und Kulturprojekte zur attraktiven Gestaltung unserer Unternehmensstandorte und Schaffung guter Bedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für unsere Mitarbeiter
Engagement für Integration und Internationalität, um die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken.

Als verantwortungsvoll handelndes und sozial engagiertes Unternehmen sieht sich Jenoptik in der Pflicht, das eigene Unternehmensumfeld aktiv mitzugestalten. Dabei streben wir vor allem enge und langfristige Partnerschaften an und unterstützen nicht nur finanziell, sondern auch ideell. Mit unserem Engagement für die Gesellschaft wollen wir auch das Vertrauen in Jenoptik stärken und die Identifikation der eigenen Mitarbeiter mit dem Unternehmen erhöhen. Zudem versprechen wir uns daraus positive Einflüsse auf Markenimage und Reputation sowie auf unsere Attraktivität als Arbeitgeber.

Die Aufgaben des Bereiches Corporate Citizenship werden vom Bereich Marketing & Kommunikation verantwortet. Konzernweit gültige Richtlinien regeln die Grundsätze zur strukturierten und einheitlichen Umsetzung unseres Konzepts "Jenoptik als Corporate Citizen" und stellen ein standardisiertes und einheitliches Vorgehen für die Behandlung von Spenden und Sponsoringanfragen und die Umsetzung von Sponsoringprojekten sicher.

Eine besondere Relevanz hat unser regionales Engagement. Seit 1996 unterstützt der Konzern mit der Schirmherrschaft die Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e. V. Durch Zuwendungen, das Einwerben von Spenden bei Partnern sowie die Organisation verschiedener Veranstaltungen konnten krebskranke Kinder und deren Eltern unterstützt werden. Einen wichtigen Platz nimmt dabei das Osterbenefizkonzert der Internationalen Jungen Orchesterakademie ein, dessen Erlöse ebenfalls dem Verein zugutekommen. T16

T16 Soziales Engagement - Beispielhafte Projekte 2019

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Soziales Jenoptik unterstützt • Osterbenefizkonzert der Internationalen Jungen Orchesterakademie zugunsten der Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e. V.
• "Friends of Foster Children" in Jupiter (USA)
• Spendenaktion anlässlich des Neujahrsempfangs 2019 zugunsten der ARCHE Berlin
• Sommerferiencamps für Kinder von Jenoptik-Mitarbeitern und Kindern anerkannter Flüchtlingsfamilien
• Förderung "Mitarbeiter im Ehrenamt"
• Projekt "Mitten im Leben" der Kirchgemeinde Bürgel
• Weihnachtsaktionen zugunsten kranker und bedürftiger Kinder an den Jenoptik-Standorten Jena, Jupiter und Huntsville (USA)
Wissenschaft und Bildung Jenoptik als Partner bei • Globaler Wettbewerb "SPIE Startup Challenge"
• Thüringer Nachwuchswettbewerb "Jugend forscht" (seit 1991)
• Wettbewerb "Schüler experimentieren" (seit 2012)
• Applied Photonics Award des Jenaer Fraunhofer IOF
• Schülerprojekt "Hinterm Horizont macht Schule"
• Lothar Späth Award für herausragende Innovationen in Wissenschaft und Wirtschaft
• 70 Jahre Grundgesetz: Bereitstellung der Neuauflage als Magazin für Schulen und Bildungseinrichtungen
Kunst und Kultur Jenoptik fördert Künstler und bereichert mit der eigenen Kunstausstellungsreihe tangente (seit 1994) • tangente Thomas H. Saunders "Art of Microscopy"
• Kunstausstellung der Friedrich-Schiller-Universität OSTER+KOEZLE "raum+stoerung" und tangente "rooms + architectures" im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des Bauhauses 2019
Jenoptik fördert Kulturprojekte mit Partnern • Open Air-Kulturfestival "Kulturarena" der Stadt Jena
• Sommertheaterspektakel des Jenaer Theaterhauses
• Konzertsommer der Klosterkirche Thalbürgel

2019 wurde das konzernweite Programm "Mitarbeiter im Ehrenamt" als weitere Säule im sozialen Engagement gestartet. Ehrenamt ist ein wichtiges Bindeglied in der Gesellschaft. Viele Jenoptik-Mitarbeiter leisten hier mit ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten in Vereinen und Organisationen einen wichtigen Beitrag. Dieses Engagement wird mit dem neuen Programm gefördert und gewürdigt.

Als Mitglied im Förderkreis "Familienfreundliches Jena e. V." unterstützt der Konzern gemeinsam mit zahlreichen Partnern Projekte des "Jenaer Bündnis für Familie" und schafft damit bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie für Chancengleichheit in der Bildung. Jenoptik unterstützt verschiedene Modelle familienfreundlicher Kinderbetreuung: die "Saaleknirpse" in Jena, die "Wasserstrolche" in Wedel und den "Talentschuppen" in Monheim. Für die Schulkinder gab es erneut das gemeinsame Feriencamp von Jenoptik-Mitarbeiterkindern und Kindern anerkannter Flüchtlingsfamilien.

2019 war von einigen wichtigen Jubiläen geprägt, die sich auch in unserem gesellschaftlichen Engagement widerspiegelten. So förderte Jenoptik ein Projekt, in dem Schüler das 30-jährige Jubiläum des Mauerfalls aufarbeiteten und unter der Schirmherrschaft der Udo-Lindenberg-Stiftung das Musical "Hinterm Horizont geht's weiter" auf die Bühne des Deutschen Nationaltheaters Weimar brachten. In den USA arbeiten Jenoptik-Mitarbeiter am Standort Jupiter mit "Friends of Foster Children" von Palm Beach County zusammen und bescherten Kindern Feiertagsfreuden. Ebenfalls in Jupiter boten Mitarbeiter Thanksgiving-Mahlzeiten nach Familienart für Bedürftige in der Region an und beteiligten sich an Lebensmittelsammlungen. Mitarbeiter in Huntsville engagierten sich für die Stiftung "Kids to love" und sammelten Spielsachen und Spenden für Kinder zu Weihnachten. Am Jenoptik-Standort Barrie in Kanada unterstützen Mitarbeiter die "Great Cycle Challenge", eine Benefizaktion für den Kampf gegen Krebs bei Kindern. Die Mitarbeiter erfüllten Geschenkewünsche in Form von Spielzeug und Geldspenden, um den Kindern in dieser Zeit ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Schon seit den Unternehmensanfängen bereichert Jenoptik den Standort Jena mit Kunst- und Kulturprojekten. Einen wichtigen Platz nimmt dabei die eigene Kunstausstellungsreihe "tangente" ein. Daneben fördert Jenoptik auch Kunstprojekte von Partnern wie 2019 eine von der Friedrich-Schiller-Universität Jena veranstaltete Kunstausstellung zum Jubiläum "100 Jahre Bauhaus".

Verantwortungsvolle Unternehmensführung

Verantwortungsvolle Unternehmensführung und gesetzestreues, regelkonformes Verhalten sind für Jenoptik in einem globalisierten Marktumfeld selbstverständlich. Auf dieser Basis treffen wir unternehmerische Entscheidungen und achten stets darauf, dass unser Handeln im Einklang mit Vorschriften, Gesetzen und unseren Werten steht. Der Bereich Compliance & Risk Management liegt deshalb im Verantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden und berichtet ihm direkt und regelmäßig. Der Director Compliance & Risk Management steht in engem Kontakt mit allen Mitarbeitern der gesamten Organisation und steuert das Risiko- und Chancenmanagement-System des Konzerns in enger Zusammenarbeit mit den Zentralbereichen sowie den Risikobeauftragten der Sparten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde unsere Compliance-Organisation erweitert und internationalisiert. Eine Datenschutzbeauftragte ist konzernweite Ansprechpartnerin für alle Datenschutzthemen.

In den Regionen Nordamerika und Asien / Pazifik wurde das Team um regionale Compliance Officer verstärkt. Die konzernweite Verantwortung für Export- und Zollkontrolle ergänzt seit Anfang 2020 ebenfalls den Bereich Compliance & Risk Management.

Die Achtung von Menschenrechten hat für Jenoptik hohe Priorität, insbesondere in der Lieferkette. Jenoptik bekennt sich zur Einhaltung international anerkannter Standards für Menschenrechte und toleriert keine Formen von Sklaverei, Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Menschenhandel oder Ausbeutung in der eigenen Geschäftstätigkeit oder Lieferkette. Wir erwarten auch von unseren Lieferanten die Einhaltung und Achtung international anerkannter Menschenrechtsstandards wie beispielsweise dem Slavery and Human Trafficking Statement. Um Verstöße zu erkennen und risikobehaftete Geschäftspartner rechtzeitig zu identifizieren, werden die compliancerelevanten Prozesse fortlaufend überarbeitet. Eine Compliance-Erklärung der Lieferanten sowie ein zusätzlicher Verhaltenskodex für Distributoren verpflichten all unsere Geschäftspartner im ersten Schritt zu gesetzeskonformen Verhalten. Ein zentralisiertes Screening risikobehafteter Geschäftspartner soll in einem zweiten Schritt erreichen, dass eine Zusammenarbeit nur mit denjenigen Geschäftspartnern erfolgt, die den Compliance-Anforderungen von Jenoptik entsprechen.

Anti-Korruption. Jenoptik bekämpft jede Form von aktiver und passiver Korruption und erwartet dies auch von allen Geschäftspartnern. Dass sich unsere Kunden und Lieferanten gesetzeskonform verhalten, sehen wir auch in unserer Verantwortung. Für detaillierte Informationen zum Compliance-Management-System der Jenoptik, den Unternehmensrichtlinien und Verhaltenskodizes für Mitarbeiter, Lieferanten und Vertriebspartner, zu unseren Online-Schulungen sowie unserem Hinweisgebersystem verweisen wir auf den Corporate-Governance-Bericht ab Seite 36 sowie den Risiko- und Chancenbericht ab Seite 117.

Lieferanten-Management. Unsere Lieferantenbasis als eine unserer wichtigsten Ressourcen beeinflusst maßgeblich den Wertbeitrag unserer Produkte, aber auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Wir arbeiten mit unseren Lieferanten als Partner entlang der Wertschöpfungskette langfristig zusammen. Bei der Auswahl unserer Geschäftspartner sowie in der Zusammenarbeit berücksichtigen wir ihre Leistungen in Bezug auf Sicherheit, Gesundheit, Umwelt, soziale Standards und faire Geschäftspraktiken, um gemeinsam ein ganzheitliches Lieferantenmanagement weiter auszubauen.

Im Rahmen des strategischen Lieferantenmanagements werden unsere Geschäftspartner klassifiziert und den verschiedenen Phasen des Lieferanten-Lebenszyklus zugeordnet. Unsere Vorzugslieferanten (Preferred Supplier) weisen sich durch eine strategische Bedeutung für das zukünftige Geschäft mit Jenoptik aus. Sie werden nach einheitlichen und konzernweit gültigen Kriterien qualifiziert. Mit unseren Preferred Suppliern halten wir mindestens einmal im Jahr ein strategisches Meeting ab, in dem wir gemeinsam die Lieferantenbewertung und deren Entwicklung besprechen sowie mithilfe einer Scorecard Ziele und Maßnahmen zu den Punkten Qualität, Logistik, Technologie, Kosten und Nachhaltigkeit festlegen. G09

G09 Lieferanten-Klassifizierung

Unser Verhaltenskodex für Lieferanten des Jenoptik-Konzerns ist unabhängig vom Beschaffungsvolumen weltweit für alle Lieferanten verbindlich und dient als Grundlage der vertraglichen Beziehungen. Er beinhaltet unter anderem Themen wie die Einhaltung von Gesetzen und Rechtsvorschriften, die Achtung von Menschenrechten, das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit, den verantwortungsvollen Umgang mit Konfliktmaterialien und die Verpflichtung zum Umweltschutz. Im Rahmen eines Qualifizierungsprozesses wird der Code of Conduct von neuen Lieferanten abgefordert. Der Qualifizierungsprozess sieht ebenfalls die Abfrage eines "Corporate Social Responsibilty Supplier Self-Assessment (CRSA)" vor - ein Fragebogen für Lieferanten zu Nachhaltigkeitsthemen in den Bereichen Soziales, Compliance, Goverance und Umwelt. Eine Auswertung des Fragebogens erfolgt bereichsübergreifend mit den Abteilungen Compliance & Risk Management sowie Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. In letzter Konsequenz wird ein Phase-Out Prozess angestoßen.

Der Einkauf im Jenoptik-Konzern ist global aufgestellt und für alle Beschaffungsaktivitäten und die Durchführung eines verantwortlichen Lieferkettenmanagements zuständig. Die verschiedenen Einkaufskategorien und Warengruppen werden von Category- / Commodity-Managern weltweit gesteuert und betreut. Der Vice President Corporate Supply Chain Management & Procurement berichtet in seiner Funktion direkt an den Finanzvorstand der JENOPTIK AG.

Qualitätsmanagement und Markenimage

Qualitätsmanagement.

Der Erfolg von Jenoptik als Technologieunternehmen beruht maßgeblich auf der Qualität der von uns angebotenen Produkte und Lösungen. Die langjährige Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden auch in Form von Entwicklungspartnerschaften und das uns entgegengebrachte Vertrauen der Partner sind ein Beweis dafür, dass unsere Produkte und Lösungen durch ihre Qualität überzeugen. Die Sicherstellung einer überdurchschnittlichen Produkt- und Servicequalität ist für uns als Qualitätsführer in vielen unserer Produktbereiche selbstverständlich. Qualitätsmanagement wird bei Jenoptik dezentral in den Geschäftseinheiten gesteuert und von den Divisionsleitern verantwortet. Jede Division steuert dabei nach individuellen Qualitätskennzahlen. Die untenstehende Übersicht fasst wesentliche KPIs zum Qualitätsmanagement im Jenoptik-Konzern zusammen. T17

T17 KPIs zum Qualitätsmanagement

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Kriterium Beispiele für KPIs der Divisionen
Qualität aus Kundenperspektive • Kundenzufriedenheit
• Reklamationskostenquote
• Garantie- und Gewährleistungskosten
Qualität zum internen Businesspartner • Interne Audits (Anzahl)
• Maßnahmen im kontinuierlichen Verbesserungsprozess
• Prozess- und Produktqualität
- Gutausbeute / Qualitätsgrad
- Nacharbeitungskosten
- Ausschusskosten
Qualität aus Lieferantenperspektive • Externe Lieferantenaudits
• Geeignete Lieferanten
• Lieferantenqualität und Lieferung fehlerhafter Teile

Eine Maßnahme zur Sicherstellung und weiteren Verbesserung unserer Qualität ist unsere Qualitätsinitiative, deren Auswirkungen sich in allen Bereichen bemerkbar machen - von der Entwicklung neuer Produkte über Qualitätsplanung und -sicherung bis hin zur Qualität des Endproduktes. 2019 wurden auf Basis der Jenoptik- und Divisionsstrategien Themen wie die internationale Qualitäts- und Arbeitssicherheit sowie Umweltschutzprogramme ausgearbeitet. Im Bereich Automotive erfolgte beispielsweise die Integration der Jenoptik-Tochter Five Lakes Automation in das internationale QM-System der Division sowie die Erarbeitung eines neuen Qualitäts-Reportings und Rollout-Plans für anstehende Zertifizierungen. Die Initiative wird auch 2020 weitergeführt. Der Schwerpunkt wird sich dabei noch mehr auf die internen Kunden- und Lieferantenbeziehungen konzentrieren.

Neben Zertifizierungen gehören für Jenoptik auch Standardisierungen, Prozesskontrollen und Tests sowie der ständige Dialog mit Kunden zum Qualitätsmanagement, zum Beispiel durch Analysen der Kundenzufriedenheit. Nahezu alle unsere Konzernunternehmen befolgen die Vorgaben der Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001, viele unserer Gesellschaften erfüllen die Anforderungen des Umweltmanagement-Systems nach ISO 14001.

Die Tabelle auf Seite 68 zeigt eine Auswahl der im Konzern vorliegenden Zertifizierungen und die 2019 durchgeführten Maßnahmen. Die Division Light & Optics hat eine Matrixzertifizierung nach dem internationalen Standard für Qualitäts- und Umweltmanagement ISO 9001 und ISO 14001 für mehrere Standorte erfolgreich bestanden. Auch die deutschen Standorte von VINCORION erhielten die Re-Zertifizierungsaudits für die Umsetzung ihrer Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme. Geprüft wurden erfolgreich die Umsetzung der Umweltmanagement-Norm ISO 14001:2015 (in Wedel und Essen) und die Einhaltung der branchenspezifischen Norm EN 9100:2018 (in Wedel und Essen). Die Division Light & Production hat 2019 ebenfalls die Zertifizierungen für das Qualitätsmanagement-System nach ISO 9001:2015 und das Umweltmanagement-System nach ISO 14001:2015 erhalten. Die Auditoren bescheinigten eine gute Systematik der integrierten Prozessanalyse, eine gute Risiko-Chancen-Analyse und sahen Stärken im Innovationsmanagement. Zudem bescheinigten sie den Mitarbeitern ein sehr hohes Ausbildungsniveau. Der Fertigungsbereich der Sparte Automotive am Standort Shanghai konnte im Juni erfolgreich ein Audit der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Management-Systemen (DQS) bestehen. Das erste Mal wurden die Anforderungen des ISO 9001 übergreifend im Werk auditiert. Das Shopfloor-Management in der Montage stach dabei besonders positiv hervor. T18

T18 Zertifizierung im Konzern (Auswahl)

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Zertifizierung Genaue Bezeichnung Maßnahmen 2019
ISO 9001 Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen • Matrixzertifizierung aller deutschen Standorte der Division Light & Optics
• Zertifizierung in der Division Light & Production
• Zertifizierung in der Division Light & Safety
• Zertifizierung der JENOPTIK Shanghai PIE Co., Ltd.
ISO 50001 Zertifizierung für das Energiemanagement-System • Zertifizierung der Photonic Sence GmbH aufgrund energieintensiver Verarbeitungsprozesse
EN 9100 Zertifizierung von Qualitätsmanagement-Prozessen speziell für die Luft- und Raumfahrt und die Verteidigungsindustrie • Re-Zertifizierung bei VINCORION
ISO 13485 Zertifizierung übergreifender Managementsysteme zum Design und zur Herstellung von Medizinprodukten • Zertifizierung in der Division Light & Optics
ISO 14001 Zertifizierung für das Umweltmanagement-System • Matrixzertifizierung deutscher Standorte der Division Light & Optics, Integration der Laser GmbH in das Umweltmanagementsystem der Jenoptik Optical Systems Deutschland
• Re-Zertifizierung in der Division Light & Production
• Re-Zertifizierung bei VINCORION
ISO / TS 16949 Zertifizierung für die Automobilindustrie • Überwachungsaudit und Special Audit am Standort Triptis (unter anderem aufgrund der Verschmelzung zwischen den deutschen Gesellschaften Jenoptik Optical Systems und Jenoptik Polymer Systems)
IRIS International Railway Industry Standard • Zertifizierung bei VINCORION
ILO-OSH-2001 / OHSAS 18001 bzw. DIN ISO 45001 Zertifizierung Arbeitsschutzmanagement • Re-Zertifizierung in der Division Light & Production
• Re-Zertifizierung bei VINCORION
AQAO 2110 / 2210 NATO Qualitätssicherungssystem • Erneuerung der Zertifizierung bei VINCORION

Markenimage und Reputation sind für uns von wesentlicher Bedeutung - für das uns entgegengebrachte Vertrauen von Seiten unserer Stakeholder, unsere Positionierung im Wettbewerbsumfeld, unsere Attraktivität als Arbeitgeber sowie die Identifikation der Mitarbeiter. Als internationaler Photonik-Konzern agieren wir auf verschiedenen Märkten und konkurrieren mit zahlreichen Unternehmen. Unser Markenimage macht uns für Kunden als Lieferant von hochwertigen Investitionsgütern und für künftige Mitarbeiter sichtbar, einschätzbar und attraktiv. Vertrauen und damit dauerhafte und stabile Beziehungen zu unseren Kunden und Lieferanten, Aktionären und anderen Stakeholdern stärken wir durch transparente Kommunikation.

Interne und externe Kommunikation ist bei Jenoptik Aufgabe der zentralen Abteilung Kommunikation und Marketing, die direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichtet und für ein konsistentes Erscheinungsbild des Gesamtkonzerns und der Marke Jenoptik sorgt. Eine aktuelle, verständliche, kontinuierliche und einprägsame Kommunikation und Außendarstellung des Unternehmens orientiert sich an den strategischen Vorgaben des Vorstands. Operative Themen zu Märkten, Technologien und Produkten werden dezentral in den operativen Bereichen von den Marketingverantwortlichen der Divisionen gesteuert. Konzernweit gültige Richtlinien regeln die Zusammenarbeit zwischen Corporate Center, Divisionen und Regionen. Die Kommunikation gegenüber dem Kapitalmarkt obliegt dem Bereich Investor Relations & Sustainability, der ebenfalls an den Vorstandsvorsitzenden berichtet und mit dem Bereich Kommunikation und Marketing in engem Austausch steht.

Die Marke Jenoptik wird in dem hochspezialisierten, von einer Vielzahl von kleineren Unternehmen geprägten Photonik-Markt als großer Anbieter wahrgenommen - mit einem produktübergreifenden und integrierten Markenimage. Die Dachmarke Jenoptik wird seit über zehn Jahren konzernweit aktiv gestaltet.

Mit der Strategie 2022 konzentriert sich der Konzern unter der Marke Jenoptik auf die photonischen Kernkompetenzen Licht und Optik. Unser mechatronisches Geschäft ist unter der eigenständigen Marke VINCORION gebündelt, die den spezifischen Markterfordernissen besser Rechnung trägt. Eine einheitliche und die Strategie unterstützende Unternehmenskultur auf Basis eines gemeinsamen Verständnisses und gemeinsamer Werte sind für eine klar positionierte Marke unabdingbar. Mitarbeiter, Vertreter des Managements der Jenoptik sowie Kunden und Partner wurden in Form von Umfragen, Workshops und Interviews mit in die Ausarbeitung der drei Jenoptik-Werte "open, driving und confident" und die Positionierung der Marke Jenoptik einbezogen. Jenoptik positioniert sich im Markt und gegenüber dem Wettbewerb seit Anfang 2019 als Top-Photonics-Anbieter. Das neue Jenoptik-Markenhaus mit klarem Kundenversprechen, definierten Unterscheidungsmerkmalen und einem neuen Corporate Design gilt seit Februar 2019. Um die neuen Werte intern stärker zu leben, wurden 2019 verschiedene Marketingprozesse überarbeitet und am Wert "open" ausgerichtet. Sie beziehen Mitarbeiter stärker als bisher in Marketingthemen ein:

Ein Voting-Tool ermöglicht Mitarbeitern, das Angebot von Werbemitteln mitzubestimmen
"Corporate Volunteering" fördert ehrenamtliche Tätigkeiten unserer Mitarbeiter
Bei einem Foto-Wettbewerb zum Thema "More light" konnten sich Mitarbeiter beteiligen.

Zudem wurden neue Social-Media-Kanäle geöffnet (zum Beispiel Instagram). 2020 werden weitere Projekte folgen. Auch unsere Abteilungen orientieren sich an den neuen Werten. So wurde beispielsweise unser gesamter Innovationsprozess offener gestaltet und unter dem Motto "Speed up Innovation" am Wert "open" orientiert.

Weitere Informationen zum Thema Innovation siehe Kapitel F+E

Ein neues und global erarbeitetes Kommunikationskonzept wurde 2019 aus dem Markenhaus abgeleitet, um bei der konzernweiten Kommunikation den Wert "confident" zu stärken. Ein Baukasten-Konzept ermöglicht eine einheitliche, aber trotzdem für die Divisionen auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Kommunikation für verschiedene Marketinginstrumente wie Anzeigen, Messen oder Videobotschaften.

Jenoptik profitiert unter anderem vom Ansehen des Hauptstandortes Jena. Dieser genießt bei Wissenschaftlern und Kunden als sogenanntes "Optical Valley" einen exzellenten Ruf. Jenoptik ist sich dessen bewusst und engagiert sich mit verschiedenen Aktivitäten für die nachhaltige Gestaltung des Standorts.

Weitere Informationen dazu siehe Abschnitt Soziales Engagement

Den Prüfungsvermerk zum gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht finden Sie auf Seite ab Seite 220.

Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über eine betriebswirtschaftliche Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit der nichtfinanziellen Berichterstattung

An die Jenoptik AG, Jena

Wir haben den gesonderten zusammengefassten nichtfinanziellen Bericht nach §§ 289b Abs. 3 und 315b Abs. 3 HGB der Jenoptik AG, Jena, (im Folgenden die "Gesellschaft") für den Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019 (im Folgenden der "nichtfinanzielle Bericht") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des nichtfinanziellen Berichts in Übereinstimmung mit den §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB.

Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines nichtfinanziellen Berichts zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Angaben ist.

Unabhängigkeit und Qualitätssicherung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten.

Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen - insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätssicherungsstandards 1 "Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis" (IDW QS 1) - an und unterhält dementsprechend ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem, das dokumentierte Regelungen und Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung beruflicher Verhaltensanforderungen, beruflicher Standards sowie maßgebender gesetzlicher und anderer rechtlicher Anforderungen umfasst.

Verantwortung des Wirtschaftsprüfers

Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die Angaben in dem nichtfinanziellen Bericht abzugeben.

Nicht Gegenstand unseres Auftrags ist die Beurteilung von externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen, auf die im nichtfinanziellen Bericht verwiesen wird.

Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist.

Bei einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, sodass dementsprechend eine erheblich geringere Prüfungssicherheit erlangt wird. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Wirtschaftsprüfers.

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:

Verschaffung eines Verständnisses über die Struktur der Nachhaltigkeitsorganisation
Befragung der gesetzlichen Vertreter und relevanter Mitarbeiter, die in die Aufstellung des nichtfinanziellen Berichts einbezogen wurden, über den Aufstellungsprozess, über das auf diesen Prozess bezogene interne Kontrollsystem sowie über Angaben im nichtfinanziellen Bericht
Identifikation wahrscheinlicher Risiken wesentlicher falscher Angaben in dem nichtfinanziellen Bericht
analytische Beurteilung von Angaben im nichtfinanziellen Bericht
Abgleich von Angaben mit den entsprechenden Daten im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht
Beurteilung der Darstellung der Angaben

Prüfungsurteil

Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist.

Verwendungszweck des Vermerks

Wir erteilen diesen Vermerk auf Grundlage des mit der Gesellschaft geschlossenen Auftrags. Die Prüfung wurde für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt und der Vermerk ist nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt.

Der Vermerk ist nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-) Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung.

München, den 10. März 2020

**PricewaterhouseCoopers GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**

Hendrik Fink, Wirtschaftsprüfer

ppa. Barbara Wieler

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