Annual / Quarterly Financial Statement • May 7, 2020
Annual / Quarterly Financial Statement
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Die Geratherm Medical AG ist in den Geschäftsbereichen Healthcare Diagnostic und Medizinische Wärmesysteme tätig. Die Unternehmensaktivitäten sind international ausgerichtet. Healthcare Diagnostic ist der derzeit größte Geschäftsbereich mit einem Umsatzanteil von 98,8 %. Der Schwerpunkt liegt auf Produkten zur medizinischen Temperaturmessung. Hier hat die Geratherm Medical AG eine lange Tradition und ein breites Spektrum von Produkten für die Körpertemperaturmessung, die nach unserer Einschätzung überwiegend Alleinstellungsmerkmale haben. Das Hauptprodukt des Unternehmens mit einem Umsatzanteil von 60,3 % ist ein quecksilberfreies Glasthermometer, das am Standort Geratal produziert wird. Das Kernprodukt des Unternehmens hat eine hohe Fertigungstiefe. Die Geratherm Medical AG hat auf dem Markt für quecksilberfreie Glasfieberthermometer nach unserer Einschätzung eine international führende Position.
Die Geratherm Medical AG stellt ihren Kunden/Patienten hochwertige Produkte vom Fieberthermometer bis zu komplexen Wärmesystemen im OP- und Rettungsbereich zur Verfügung. Für alle Geschäftsbereiche des Unternehmens bestehen langfristig positive Wachstumsaussichten. Die Exportquote ist, verglichen mit Wettbewerbern, überdurchschnittlich hoch.
Langfristiges Ziel der Geratherm Medical AG ist die Ausrichtung auf hochwertige Medizinprodukte. Die Gesamtstrategie von Geratherm ist es, mit hochinnovativen Produkten, die mit komplexen Zulassungshürden verbunden sind, zukünftig Alleinstellungsmerkmale zu erarbeiten, um sich mit deutlichen Produktvorteilen gegenüber dem Wettbewerb positionieren zu können.
Wesentliche Änderungen im Geschäftsmodell im Vergleich zum Vorjahr haben sich nicht ergeben.
Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten sind bei der Geratherm Medical AG mittel- bis langfristig ausgerichtet. Durch veränderte Rahmenbedingungen, insbesondere durch die Einführung der neuen "EU-Medizinprodukte-Verordnung - Medical Device Regulation - MDR" sind die Anforderungen an die Produktentwicklung und Zulassung enorm gestiegen. Dies bindet derzeit Kapazitäten und führt zu einer Verlangsamung von Entwicklungsprojekten. Im Bereich Wärmesysteme sind wir mit einem neuen Entwicklungsteam nach wie vor im Rezertifizierungsprozess. Dadurch sind nahezu alle Forschungs- und Entwicklungskapazitäten gebunden. Neue Entwicklungsprojekte wurden daraufhin zurückgestellt.
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand betrug im Geschäftsjahr 281 TEUR (i. Vj. 113 TEUR).
Die wirtschaftliche Dynamik hat sich international in 2019 deutlich verlangsamt. Der schwächere Welthandel wurde durch den Handelsstreit zwischen USA und China und in Europa durch die nun gelöste Brexit-Unsicherheit beeinflusst. Insgesamt hat man den Eindruck, dass sich eine De-Globalisierung in Gang gesetzt hat. Durch regionale Risiken, wie z. B. der Ausbruch des Corona-Virus, kann die weltweite Lieferkette in starke Mitleidenschaft gezogen werden, mit Auswirkungen auf die weltweite Wirtschaftsleistungen, was den Wirtschaftsakteuren zunehmend bewusst wird.
In Deutschland ist aufgrund der derzeitigen Rahmenbedingungen das Wirtschaftswachstum zum Erliegen gekommen. Insbesondere die exportlastigen Branchen, wie Maschinen- und Fahrzeugbau sowie die Herstellung von Chemieprodukten befinden sich in einem Umbruch. Das von dem Internationalen Währungsfonds (IWF) für 2020 vorhergesagte Wachstum von 1,1 % in Deutschland scheint eher am oberen Ende angesiedelt zu sein.
Die Absatzgebiete der Geratherm sind international, mit Orientierung auf Schwellenländer, die einen großen Nachholbedarf an Medizintechnik haben.
Eine der größten Herausforderung für die Geratherm Medical AG ist es, jüngeres und leistungsbereites Fachpersonal zu finden. Dies bleibt bei den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingen eine Herausforderung, um die zunehmende Aufgabenkomplexität und das Unternehmenswachstum darstellen zu können.
Der Markt der Medizintechnik hat mittel bis -langfristige Zyklen und ist weniger von kurzfristigen Schwankungen wirtschaftlicher Rahmenbedingungen abhängig.
Die Medizintechnikindustrie ist international ausgerichtet. Neben großen Medizintechnikkonzernen (zehn Unternehmen generieren ca. 1/3 des Branchenumsatzes) ist die Branche mittelständisch geprägt und weitestgehend konjunkturresistent. In den letzten Jahren hat die Medizintechnikindustrie kontinuierliches Wachstum verzeichnet.
Die Gründe für das stetige Wachstum des Medizintechniksektors haben sich nicht geändert. Haupttreiber ist die demografische Entwicklung, die steigenden Einkommen in Asien und die Zunahme der Wohlstandskrankheiten. In der Medizintechnik profitieren deutsche Unternehmen aufgrund ihrer innovativen Produkte und ihrer guten Reputation von einer anhaltend hohen Auslandsnachfrage.
Der größte Markt für Medizintechnik ist Nordamerika, mit einem Anteil von ca. 45 % des Weltmarktes. Der zweitgrößte Markt ist Europa mit einem Weltmarktanteil von ca. 28 %. Auf den asiatischen Markt entfallen ca. 19 %. Der deutsche Markt für Medizintechnik repräsentiert etwa 6 % des Weltmarktes. Die übrigen Länder vereinigen 8 % des Weltmarktes für Medizintechnik.
Die Stimmung in der Medizintechnikbranche in Deutschland hat sich eingetrübt. Hauptgrund ist die neue "EU-Medizinprodukte-Verordnung MDR", die am 5. Mai 2017 in Kraft trat und bei der am 26. Mai 2020 der Ablauf der nationalen Übergangsfrist geplant war. Die Übergangsfrist ist Ende des ersten Quartals aufgrund der Corona-Krise um ein Jahr verlängert worden. Das Bürokratie-Monster aus Brüssel lähmt derzeit einen Großteil der Medizintechnikunternehmen in Europa. Die Zulassungsverfahren für neue Produkte sind deutlich aufwendiger, bei gleichzeitigen Ressourcendefiziten der Zulassungsstellen.
Durch die Umstellung auf MDR werden die bisherigen Regularien deutlich verschärft und mit entsprechend höheren produktspezifischen Qualitätsmaßstäben bemessen. Die Zertifizierung der Unternehmen und die Zulassung von Medizinprodukten wird deutlich umfangreicher und kostenintensiver wie bisher. Allen Medizintechnikunternehmen wird ein enormer personeller, finanzieller und bürokratischer Aufwand zugemutet. Anstatt sich um Produktentwicklung, Herstellung und Vertrieb zu kümmern, stehen regulatorische Anforderungen im Vordergrund. Zusätzliches Personal muss eingestellt werden, um den vermehrten Dokumentationspflichten, die Überwachung nach Inverkehrbringen in den Markt sowie die Registrierung aller Wirtschaftsakteure nachzukommen. Das Produktspektrum wird dadurch zwingend verkleinert werden müssen. Der Zeitpunkt für eine erfolgreiche Markteinführung von Medizinprodukten wird sich deutlich verlängern. Eine kritische Unternehmensgröße und guter Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten werden an Bedeutung zunehmen.
Die dargestellten branchenspezifischen Rahmenbedingungen gelten auch für die Geratherm Medical AG. Diese Herausforderung müssen wir annehmen.
Die Geratherm Medical AG nutzt verschiedene Kennzahlen zur Steuerung der Leistung im Hinblick auf Unternehmensziele. Im finanzbezogenen Bereich entsprechen die Kennzahlen denen zur Steuerung der Produktbereiche. Die zentralen Ziele Wachstum und Profitabilität beziehen sich dabei auf die Kennzahlen Umsatz und das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sowie Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Im nicht finanzbezogenen Bereich werden zudem die Kennzahlen Produktabsatz und Exportanteil verwendet. Weiterhin dienen die Kennzahlen Eigenkapitalquote und Liquidität dem Kapitalmanagement sowie die Gesamtkostenrentabilität der Mittelbindung in den einzelnen Geschäftsbereichen. Auf diese Leistungsindikatoren wird in den Abschnitten Geschäftsverlauf und Lage jeweils Bezug genommen.
Der Geschäftsverlauf der Geratherm Medical AG im Jahr 2019 war hauptsächlich durch die unterplanmäßige Entwicklung im Bereich Wärmesysteme beeinflusst. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich und werden unter dem Gliederungspunkt Wärmesysteme dargelegt.
Insgesamt mussten wir im Verlauf des Geschäftsjahres 2019 einen Umsatzrückgang um -2,3 % auf 12,3 Mio. EUR verzeichnen. Der Umsatz im Kernbereich Healthcare Diagnostic lag mit -0,9 % in etwa auf Vorjahresniveau. Im Bereich Wärmesysteme mussten wir einen Umsatzsatzrückgang von -54,1 % hinnehmen. Obwohl wir unser Jahresergebnis mit 1.341 TEUR (i. Vj. 1.213 TEUR) um +10,6 % verbessern konnten, erniedrigte sich das Betriebsergebnis EBIT um -29,2 % auf 1.260 TEUR (i. Vj. 1.780 TEUR). Die EBIT-Marge für das Gesamtunternehmen belief sich auf 10,2 % und hat damit unser Ziel einer 10%igen EBIT-Marge erreicht.
Im Geschäftsjahr 2019 betrug die Bruttomarge vom Umsatz 58,0 % (i. Vj. 60,0 %).
Das Bruttoergebnis EBITDA erniedrigte sich um -30,1 % auf 1.550 TEUR (i. Vj. 2.218 TEUR). Die EBITDA-Marge reduzierte sich damit ebenfalls von 17,6 % im Vorjahr auf 12,6 %.
Mit diesem Ergebnisausweis liegen wir nicht auf der Höhe unserer Zielvorstellungen.
Neben der Ergebnisbelastung aus dem Bereich Medizinische Wärmesysteme wirken vor allem die Aufwendungen für regulatorische Anforderungen sowie die überdurchschnittlich steigenden Personalkosten belastend. Neben geplanten Umsatzsteigerungen werden wir vor allem im Bereich der Produktion quecksilberfreier Glasfieberthermometer in eine stärkere Automatisierung investieren, um die steigenden Kostenbelastungen kompensieren zu können.
Das Unternehmen Geratherm Medical AG ist finanziell solide aufgestellt. Die Eigenkapitalquote an der Bilanzsumme beträgt 82,7 % (i. Vj. 92,8 %).
Die liquiden Mittel einschließlich der gehaltenen Wertpapiere belaufen sich auf 8.224 TEUR (i. Vj. 6.451 TEUR).
Für 2020 gehen wir von einem positiven Geschäftsverlauf aus. Die Produktion der quecksilberfreien Glasfieberthermometer läuft seit dem Ausbruch des Corona-Virus an der Kapazitätsgrenze.
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| 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Healthcare Diagnostic | 10.383 | 12.747 | 12.604 | 12.498 | 12.275 | 12.161 |
| Medizinische Wärmesysteme | 812 | 670 | 513 | 465 | 314 | 144 |
In der Produktgruppe Healthcare Diagnostic vermarkten wir Medizinprodukte, wie Fieberthermometer, Blutdruckmessgeräte sowie Produkte zur Frauengesundheit, die sich im vorwiegend an Endverbraucher richten und national sowie international über Apotheken angeboten werden. Der Bereich reflektiert 98,8 % am Unternehmensumsatz (i. Vj. 97,5 %). Der Umsatz in der Produktgruppe Healthcare verringerte sich gegenüber dem Vorjahr leicht um -0,9 %.
Umsatzstärkstes Produkt im Bereich Healthcare Diagnostic ist ein analoges Glasfieberthermometer, das nicht mit Quecksilber, sondern mit einer eigenen entwickelten Metalllegierung auf Galliumbasis hergestellt wird. Der Anteil des Glasfieberthermometers auf Galliumbasis am Gesamtumsatz beträgt 60,3 % (i. Vj. 61,6 %). Die Produktgruppe hatte im Jahr 2019 einen leichten Umsatzrückgang von -4,3 % zu verzeichnen, welcher im Wesentlichen auf den Rückgang der abgesetzten Mengen bei selbst hergestellten Gallium-Fieberthermometern zurückzuführen ist. Deutlich stärker entwickelten sich Infrarotthermometer mit einem Plus von 7,7 %.
Erfreulich verlief auch der Absatz von Blutdruckmessgeräten, die gegenüber dem Vorjahr aufgrund des Anstiegs der abgesetzten Mengen ein Plus 11,4 % verzeichnen konnten. Die Produktgruppe Woman Health im Bereich Health Care Diagnostic hatte eine deutlich höhere Nachfrage und konnte mit einem Plus von 18,1 % abschließen. Die Exportrate des Segmentes Healthcare Diagnostic beträgt 92,2 % (i. Vj. 92,5 %).
Im Bereich Medizinische Wärmesysteme bieten wir Produkte zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur an.
Im Geschäftsjahr 2019 verzeichnete der Bereich Medizinische Wärmesysteme den schlechtesten Leistungsausweis seit Jahren. Der Umsatz erniedrigte sich um -54,1 % auf 144 TEUR. Der deutliche Umsatzrückgang hat unterschiedliche Gründe. Im Produktbereich OP-Wärmedecken befinden wir uns nach wie vor im Rezertifizierungsprozess. Unser Ziel für 2019, eine erneute Produktzulassung für die OP-Wärmesysteme zu erzielen, haben wir trotz hohen finanziellen und personellen Aufwands nicht erreicht. Die überarbeiteten Produktakten wurden im September 2019 bei der Zulassungsstelle eingereicht. Im Dezember 2019 mussten wir aber noch überraschende Abweichungspunkte hinnehmen, die in der Kürze der Zeit nicht realisierbar waren. Die Aufgabe der Wiederzulassung bleibt vor dem Hintergrund der verschärften Richtlinien anspruchsvoll. Die Umsätze halbierten sich erneut und betreffen im Wesentlichen nur noch Ersatzteillieferungen. Die Exportrate beträgt 86,1 %.
Die Aktivitäten der Geratherm Medical AG sind stark international ausgerichtet. Die Hauptexportmärkte außerhalb Deutschlands sind Europa, Südamerika, Mittlerer Osten und USA. Die Produkte der Geratherm Medical AG werden zu 92,2 % (i. Vj. 92,4 %) exportiert. Der Absatz der Produkte erfolgt in ca. 60 Länder.
Der hohe und stabile Exportanteil reflektiert die gute internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Produkte. Insgesamt wurde im Geschäftsjahr 2019 ein Umsatz in Höhe von 12,3 Mio. EUR (i. Vj. 12,6 Mio. EUR) erzielt.
Der Euroraum außerhalb Deutschlands ist der größte Absatzmarkt der Geratherm Medical AG, wobei hier der italienische Markt dominiert. Gegenüber dem Vorjahr erniedrigte sich der Umsatz in Italien um -3,6 % auf 4,1 Mio. EUR. Der europäische Markt reflektiert mit einem Umsatz von 8,2 Mio. EUR (i. Vj. 8,6 Mio. EUR) insgesamt 66,4 % (i. Vj. 68,2 %) des Gesamtumsatzes der Geratherm Medical AG.
Der Umsatz auf dem deutschen Markt konnte mit 1,0 Mio. EUR (i. Vj. 1,0 Mio. EUR) auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Der Inlandsabsatz beträgt 7,8 % vom Gesamtumsatz der Geratherm Medical AG.
Deutlich positiver verlief der Absatz von Geratherm-Produkten im Mittleren Osten. Insgesamt konnte der Umsatz um +21,7 % auf 1,5 Mio. EUR (i. Vj. 1,2 Mio. EUR) ausgeweitet werden. Der Absatz beträgt 11,8 % vom Gesamtumsatz der Geratherm Medical AG.
In der Gruppe der Sonstigen Länder sind im Wesentlichen die Märkte Afrika und Asien enthalten. In dieser Gruppe mussten wir im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatzrückgang um -14,8 % verzeichnen. Der Anteil am Gesamtumsatz beträgt 3,9 %.
Der Umsatz auf dem US-Markt verlief in 2019 weniger erfreulich. Aufgrund der fehlenden Umsätze der Medizinischen Wärmesysteme mussten wir hier einen Umsatzrückgang von -15,1 % auf 1,0 Mio. EUR (i. Vj. 1,1 Mio. EUR) hinnehmen. Der Umsatzanteil des US-Marktes beträgt 7,5 % des Gesamtumsatzes der Geratherm Medical AG.
Die Rahmenbedingungen auf dem Südamerikanischen Markt haben sich im Geschäftsjahr 2019 aufgehellt. Besonders in den Märkten in Peru, Uruguay und Brasilien kam es zu deutlich zweistelligen Umsatzzuwächsen. Insgesamt konnten wir in Südamerika einen Umsatz von 0,3 Mio. EUR erzielen, ein Plus von 59,3 %. Der Absatz in dieser Region reflektiert 2,6 % des Gesamtumsatzes der Geratherm Medical AG.
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| 2019 | 2018 | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Europa | 8.171 | 8.586 | -4,8 % |
| Deutschland | 962 | 962 | 0,0 % |
| Mittlerer Osten | 1.458 | 1.198 | +21,7 % |
| USA | 919 | 1.083 | -15,1 % |
| Südamerika | 317 | 199 | +59,3 % |
| Sonstige Länder | 478 | 561 | -14,8 % |
Der Gesamtumsatz der Geratherm Medical AG belief sich auf 12.305 TEUR und lag damit unter den 12.589 TEUR vom Vorjahr. Die Gesamtleistung des Unternehmens belief sich auf 12.640 TEUR (i. Vj. 13.197 TEUR).
Der Umsatz- und Ertragsausweis wurde in 2019 maßgeblich durch den geringeren Leistungsausweis des Bereiches Medizinische Wärmesysteme und den damit verbundenen erhöhten Aufwendungen für neue Produktdokumentationen in Bezug auf die Wiederzulassung der Wärmesysteme gemäß der neuen EU-Medizinprodukte-Verordnung MDR beeinflusst. Insoweit wurden auch unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2019 nicht ganz erreicht.
Der Materialaufwand erniedrigte sich um -2,5 % auf 5.503 TEUR.
Die Bruttomarge, bezogen auf die Gesamtleistung, erniedrigte sich ebenfalls leicht auf 56,5 % (i. Vj. 57,2 %). Das Rohergebnis ging um -5,5 % auf 7.137 TEUR (i. Vj. 7.553 TEUR) zurück.
Die Personalkosten erhöhten sich um +4,6 % auf 2.898 TEUR (i. Vj. 2.770 TEUR). Die höheren Personalkosten stehen in Verbindung mit durchgeführten Lohn- und Gehaltserhöhungen sowie der Einstellung von höher qualifizierten Mitarbeitern, insbesondere im Qualitätsmanagement.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich ebenfalls um +4,8 % auf 2.689 TEUR (i. Vj. 2.565 TEUR).
Das Bruttoergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) erniedrigte sich um -30,1 % auf 1.550 TEUR (i. Vj. 2.218 TEUR). Die operative Marge, bezogen auf den Umsatz, auf EBITDA-Ebene betrug 12,6 % (i. Vj. 17,6 %).
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen verringerten sich um -33,8 % auf 290 TEUR (i. Vj. 438 TEUR). Auf die Abschreibungen von Sachanlagen entfallen hiervon 285 TEUR (i. Vj. 372 TEUR). Der Zugang betraf im Wesentlichen Ersatzinvestitionen.
Das Betriebsergebnis in Höhe von 1.260 TEUR (i. Vj. 1.780 TEUR) hat sich gegenüber dem Vorjahr um -29,2 % verringert. Die EBIT-Marge für das Gesamtunternehmen belief sich auf 10,2 % (i. Vj. 14,1 %). Damit haben wir unser Ziel einer 10%igen EBIT-Marge erreicht.
Für 2020 sind wir auf der Basis des Vorlaufes für das I. Quartal 2020 zuversichtlich, dass wir unsere interne Zielsetzung hinsichtlich der Ertragsqualität auch im neuen Geschäftsjahr erreichen werden.
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| 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Operatives Ergebnis (EBITDA) | 2.505 | 3.168 | 2.528 | 2.152 | 2.218 | 1.550 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 1.848 | 2.468 | 1.811 | 1.540 | 1.780 | 1.260 |
Das Finanzergebnis aus Zu- und Abschreibungen auf Wertpapiere, andere Finanzanlagen sowie Zinserträge belief sich auf 527 TEUR (i. Vj. 22 TEUR). Der Ertrag aus der Zuschreibung auf Wertpapiere in Höhe von 738 TEUR ist stichtagsbedingt und resultiert aus der Aufwertung von gehaltenen Aktien bis zu den Anschaffungskosten. Die Abwertung auf Wertpapiere in Höhe von -34 TEUR (i. Vj. -434 TEUR) ist ebenfalls stichtagsbedingt. Sonstige Aufwendungen entstanden in Höhe von 4 TEUR (i. Vj. 40 TEUR). Eine weitere Abwertung in Höhe von 365 TEUR wurde bei den Ausleihungen an die Geratherm do Brasil Ltda. vorgenommen. Zusammen mit der bereits im Geschäftsjahr 2017 durchgeführten außerplanmäßigen Abschreibung auf die Ausleihungen gegenüber der Geratherm do Brasil Ltda. wurden diese unter Beachtung der kaufmännischen Vorsicht auf 20 % wertgemindert. Außerdem wurden Zinserträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens in Höhe von 192 TEUR (i. Vj. 130 TEUR) ergebniswirksam erfasst.
Die Steuerbelastung auf das Ergebnis vor Steuern beläuft sich auf 415 TEUR (i. Vj. 570 TEUR).
Das Jahresergebnis erhöhte sich um +10,6 % auf 1.341 TEUR (i. Vj. 1.213 TEUR).
Das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 27 Cent (i. Vj. 25 Cent).
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung im Juni 2020 vorschlagen, eine Dividende von 0,25 EUR pro Aktie für das Geschäftsjahr 2019 auszuschütten.
Für die diesjährige Ausschüttung ist Kapitalertragssteuer nebst Solidaritätszuschlag einzubehalten.
Für die geplante Dividendenausschüttung in Höhe von 25 Cent je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 (insgesamt also 1.237 TEUR) sind nach den steuerlichen Vorschriften zuerst der ausschüttbare Gewinn des Geschäftsjahres und danach das steuerliche Einlagekonto zu verwenden.
Für das Geschäftsjahr 2019 beträgt der erwirtschaftete ausschüttbare Gewinn 1.572 TEUR und wird durch die geplante Dividendenausschüttung nicht vollständig aufgebraucht, so dass ein Zugriff auf das mit 15.206 TEUR fort bestehende steuerliche Einlagekonto zur Ausschüttung nicht möglich ist. Auf den vollen Ausschüttungsbetrag von 1.237 TEUR ist deshalb Kapitalertragsteuer nebst Solidaritätszuschlag in Höhe von 26,38 % (326 TEUR) einzubehalten.
Sofern in künftigen Jahren Dividendenausschüttungen den maßgeblichen ausschüttbaren Gewinn übersteigen, können diese auch weiterhin steuerneutral aus dem steuerlichen Einlagekonto in Höhe von 15.206 TEUR (lt. Steuerbescheid vom 30.03.2020) geleistet werden.
Im Geschäftsjahr 2019 verfügte die Geratherm Medical AG jederzeit über eine solide Finanzlage. Der Zahlungsmittelbestand inklusive Wertpapiere zum 31.12.2019 belief sich auf 8.224 TEUR (i. Vj. 6.451 TEUR).
Die gute Liquiditätsausstattung ermöglicht es der Gesellschaft, Produktentwicklungen und Markteintritte selbst zu finanzieren, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken können. Auch mögliche potenzielle Akquisitionen können innerhalb des Finanzrahmens jederzeit kurzfristig umgesetzt werden.
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug 1.398 TEUR. Die Erhöhung um 757 TEUR ist insbesondere auf die Abnahme des Vorratsvermögens sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 694 TEUR (i. Vj. Erhöhung um 727 TEUR) zurückzuführen.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag bei -2.932 TEUR (i. Vj. 326 TEUR). Darin enthalten sind Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und in das Sachanlagevermögen in Höhe von 332 TEUR. Ein weiterer Mittelabfluss entstand durch den Kauf von Wertpapieren in Höhe von 1.716 TEUR sowie weiteren Ausleihungen an verbundene Unternehmen. Dazu gehören der Abruf des der Capillary Solutions GmbH bereitgestellten Investitionsdarlehens in Höhe von 396 TEUR, sowie ein Darlehen über 300 TEUR gegenüber der LMT Medical Systems GmbH. Die LMT erhielt aufgrund eines erhöhten Finanzbedarfes zusätzlich eine Kapitalerhöhung in Höhe von 200 TEUR, welche zu 100 % durch die Geratherm Medical AG eingezahlt wurde. Die Geratherm Medical AG besitzt damit zum Stichtag 80 % der LMT Medical Systems GmbH. Außerdem erwarb die Geratherm Medical AG einen Anteil am Stammkapital der Firma MindPeak GmbH Hamburg in Höhe von 2,47 % im Wert von 1 TEUR zzgl. einem Agio in Höhe von 99 TEUR.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich im Geschäftsjahr 2019 auf 861 TEUR. Die ausgewiesene Position wurde durch den Mittelabfluss aus der Dividendenzahlung in Höhe von 1.980 TEUR und Darlehenstilgung in Höhe von 150 TEUR sowie einem Mittelzufluss durch die Aufnahme einer Darlehensverbindlichkeit in Höhe von 3.000 TEUR abgebildet.
Die Geratherm Medical AG war im Geschäftsjahr 2019 jederzeit in der Lage, eingegangene Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Wenn möglich wurden Skonti gezogen. Zahlungsziele unterliegen dem Risikomanagement und werden kunden- und länderspezifisch definiert. Einzelfälle werden per Vorstandsgenehmigung angepasst.
Die Geratherm Medical AG verfügt über eine gute Finanzstruktur mit einer überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote von 82,7 % der Bilanzsumme. Situationen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, waren nicht zu erkennen.
Die Geratherm Medical AG verfügt zum Ende des Geschäftsjahres über eine solide Vermögenssituation. Die Bilanzsumme des Unternehmens betrug zum Ende des Geschäftsjahres 23,8 Mio. EUR und lag damit um 8,8 % höher als zum Stichtag des Vorjahres. Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt 19,7 Mio. EUR (i. Vj. 20,3 Mio. EUR) bzw. 82,7 % (i. Vj. 92,8 %) der Bilanzsumme. Auf die einzelne Aktie bezogen, ergibt sich daraus ein Buchwert von 3,97 EUR (i. Vj. 4,10 EUR). Mit dem Eigenkapitalausweis ist es der Gesellschaft möglich, weitgehend unabhängig von jeglicher Fremdfinanzierung zu operieren und langfristige Unternehmensziele zu verfolgen.
Die Geratherm Medical AG verfügt für die branchenspezifischen Rahmenbedingungen über eine risikoadäquate Kapitalausstattung.
Zum 31.12.2019 setzt sich die Aktivseite der Bilanz aus langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 8.721 TEUR (i. Vj. 7.983 TEUR) zusammen. Die kurzfristigen Vermögenswerte betrugen 15.071 TEUR (i. Vj. 13.894 TEUR).
Innerhalb der langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich die immateriellen Vermögenswerte um 36,1 % auf 84 TEUR (i. Vj. 61 TEUR). Die Zugänge in Höhe von 27 TEUR betrafen hauptsächlich neue Softwarelösungen.
Das Sachanlagevermögen erhöhte sich leicht um 1,3 % auf 1.569 TEUR (i. Vj 1.549 TEUR). Investitionen in Sachanlagen beliefen sich in 2019 auf 305 TEUR (i. Vj. 110 TEUR), demgegenüber standen Abschreibungen in Sachanlagen in Höhe von 285 TEUR (i. Vj. 372 TEUR).
Die Finanzanlagen erhöhten sich in Summe um 10,9 %. Die Tochterfirma LMT Medical Systems GmbH führte zur Sicherung ihrer Liquidität eine Kapitalerhöhung um 200 TEUR durch, welche allein von der Geratherm Medical AG getragen wurde. Die Geratherm Medical AG erhöhte damit Ihren Anteil an der LMT von 66,7 % auf 80,0 %. Zusätzlich zur Kapitalerhöhung erhielt die LMT Medical Systems GmbH ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 300 TEUR von der Geratherm Medical AG. Weitere Darlehen erhielten die Capillary Solutions GmbH, welche den Restbetrag in Höhen von 396 TEUR aus dem im Vorjahr geschlossenen Investitionsdarlehensvertrag abgerufen hat, und die Sensor Systems GmbH ein kurzfristiges Überbrückungsdarlehen über 50 TEUR. Die Darlehen der Geratherm do Brasil wurden außerplanmäßig um weitere 365 TEUR abgeschrieben und haben damit noch einen Restbuchwert von 20 % Ihrer ursprünglichen Höhe. Diese Abschreibung wurde im Hinblick auf die Insolvenz und den damit verbundenen "Chapter 11-Antrag" der Geratherm do Brasil Ltda. im Rahmen der Restrukturierung notwendig.
Bei den kurzfristigen Vermögenswerten erniedrigten sich die Bestände im Wesentlichen stichtagsbezogen um 10,2 % auf 4.528 TEUR (i. Vj. 5.040 TEUR). Der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen verringerte sich um -5,2 % auf 1.199 TEUR (i. Vj. 1.265 TEUR). Der Bestand der unfertigen Erzeugnisse erhöhte sich um 22,3 % auf 761 TEUR (i. Vj. 622 TEUR). Die Position Fertigerzeugnisse und Handelswaren erniedrigte sich stichtagsbezogen um 15,6 % auf 2.434 TEUR (i. Vj. 2.883 TEUR).
Der Gesamtbestand an Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen verringerte sich im Wesentlichen stichtagsbedingt um 3,6 % auf 2.258 TEUR (i. Vj. 2.342 TEUR). Hiervon entfielen 1.558 TEUR auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (-14,4 %) sowie auf Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 358 TEUR (+38,3 %). Die sonstigen Vermögenswerte erhöhten sich von 263 TEUR auf 342 TEUR.
Der bilanzielle Buchwert der von Geratherm gehaltenen Wertpapieren erhöhte sich deutlich auf 4.881 TEUR (i. Vj. 2.462 TEUR). Die Erhöhung ist in dem höheren Marktwert (Zuschreibung bis zu den Anschaffungskosten) und in dem Zukauf von Wertpapieren begründet.
Die Zahlungsmittel beliefen sich zum 31.12.2019 auf 3.343 TEUR (i. Vj. 3.990 TEUR).
Die Passivseite reflektiert die starke Eigenkapitalbasis der Gesellschaft. Dem Eigenkapital in Höhe von 19.667 TEUR (i. Vj. 20.306 TEUR) stehen Verbindlichkeiten in Höhe von 4.126 TEUR (i. Vj. 1.571 TEUR) gegenüber.
Zum Bilanzstichtag 31.12.2019 weist die Geratherm Medical AG Verbindlichkeiten in Höhe von 2.850 TEUR (i. Vj. 0 TEUR) gegenüber Kreditinstituten aus. Hier handelt es sich um ein bei der Commerzbank AG aufgenommenes Ratentilgungsdarlehen in Höhe von 3,0 Mio. EUR, welches mit 0,75 % über die gesamte Laufzeit bis zum 30.09.2024 verzinst wird.
Die abgegrenzten Investitionszuwendungen aus den Vorjahren sind in einem Sonderposten dargestellt und betragen 8 TEUR (i. Vj. 25 TEUR). Der Sonderposten wird planmäßig über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände aufgelöst.
In 2019 wurden sonstige Rückstellungen in Höhe von 339 TEUR (i. Vj. 437 TEUR) sowie eine Steuerrückstellung in Höhe von 0 TEUR (i. Vj. 14 TEUR) gebildet. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erniedrigten sich um 15,9 % auf 662 TEUR (i. Vj. 787 TEUR). Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 39,0 % auf 240 TEUR (i. Vj. 172 TEUR). Hierin sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeiter/-innen enthalten. Erhaltene Anzahlungen erniedrigten sich von 106 TEUR auf 12 TEUR. Die Veränderung der Schulden ist hauptsächlich stichtagsbedingt.
Die Konjunktur in Deutschland hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich abgekühlt. Mit einem Zuwachs von 0,5 % konnte lediglich ein Miniwachstum verzeichnet werden. Mit Ausnahme der Krisenjahre 2012 und 2013 war dies das schwächste Wachstum seit der starken Rezession im Jahr 2009. Die Wachstumskrise in Deutschland scheint sich zu verfestigen. Für 2020 wurde ursprünglich für Deutschland lediglich ein Wachstum von 1,1 % vorhergesagt. Diese hat auf der Grundlage der weltweiten Pandemie nur noch geringe Aussagekraft.
Die Auswirkungen aus der Pandemie sind auch für unser Unternehmen nicht abschätzbar. Wir erwarten aber eine steigende Nachfrage und sind optimistisch unsere Ziele zu erreichen.
Als Medizintechnikunternehmen ist die Geratherm Medical AG mit einer Exportrate von 92 % auf internationalen Märkten aktiv, sodass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland nur bedingt Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf der Geratherm haben. Für 2020 wurde ein Wachstum der Eurozone von 1,0 %, der USA von 2,0 % und für den Mittleren Osten von 1,8 % und damit im Wesentlichen ein solides Wachstum für die größten Absatzmärkte der Geratherm angenommen. Auch diese Erwartungen haben auf der Grundlage der weltweiten Pandemie nur noch geringe Aussagekraft.
Die mittel- bis langfristigen Indikatoren für positives Marktwachstum im Bereich der Medizintechnik sind nach wie vor in Takt. Größter Treiber ist die demografische Entwicklung. Die stärksten Zuwächse dürften sich sicherlich in den Märkten ergeben, wo der Nachholbedarf gegenüber den Industrieländern am größten ist. Insgesamt hat die Gesundheitsbranche gute Aussichten.
Das Unternehmen Geratherm Medical AG ist gut aufgestellt. Märkte in Schwellenländern sind für die Geratherm Medical AG von besonderer Bedeutung, da das Gesundheitssystem in diesen Ländern mit der potenziell zur Verfügung stehenden Medizintechnik noch unzureichend ausgestattet ist. Die stark wachsende Mittelschicht in diesen Ländern generiert eine hohe Nachfrage nach Gesundheitsleistungen. Der chinesische Markt gewinnt für die Geratherm Medical AG zunehmend an Bedeutung, wobei die Chancen mit den Risiken sorgfältig abgewogen werden müssen. Nach wie vor gibt es hier kaum Schutz des geistigen Eigentums. Auf der anderen Seite ist davon auszugehen, dass Chinas Anteil am weltweiten Markt für Medizintechnik in den nächsten 10 Jahren deutlich steigen wird. Von staatlicher Seite wird aller Einfluss genutzt, um die Eigenversorgung mit Medizinprodukten sicherzustellen.
Geratherm ist ein bedeutender Hersteller von quecksilberfreien Fieberthermometern. Quecksilberhaltige Produkte werden durch die Vorgabe der Weltgesundheitsorganisation "WHO" in den nächsten Jahren auf globaler Ebene verboten. Hierdurch dürften sich eine stabile und wachsende Geschäftsausweitung geben.
Durch den mit Hilfe der Geratherm Medical AG finanzierten Neubau einer Produktionsstätte für medizinische Kapillaren bei der 100prozentigen Tochterfirma Capillary Solutions GmbH hat sich die Abhängigkeit der Geratherm Medical AG von Dritten in Bezug auf die Beschaffung von Grundmaterial für die Produktion der Glasfieberthermometer deutlich reduziert. Der Neubau der Produktionsstätte wurde in 2019 erfolgreich in Betrieb genommen.
In den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres verzeichneten wir einen guten Anlauf, der auch von der starken Nachfrage nach Fieberthermometern infolge der Corona-Pandemie begründet ist. Nach heutigem Stand gehen wir von einem Unternehmenswachstum aus. Zielsetzung bleibt die Erwirtschaftung einer EBIT-Marge von mindestens 10 %.
Der Vorstand plant für 2020 mit einem Umsatzwachstum im oberen einstelligen Prozentbereich. Ein deutlicher Anstieg des EBITs wird erwartet. Der Exportanteil wird sich in etwa auf Vorjahresniveau bewegen.
Wir möchten darauf hinweisen, dass die tatsächlichen Ergebnisse von unseren Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können, wenn eine der genannten oder andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen.
Geratherm Medical AG ist international als Medizintechnikunternehmen in den Bereichen Healthcare Diagnostic und Medizinische Wärmesysteme aktiv. Der Markt für Medizintechnik ist durch ein hohes Innovationstempo und durch hohe Auflagen bezüglich Produktsicherheit gekennzeichnet, die in den letzten Jahren sukzessiv verschärft wurden. Die Produkte werden in Kliniken, aber auch als Medizinprodukte bei den Endverbrauchern eingesetzt.
Die Auflagen bezüglich Produktsicherheit, aber auch regulatorische Anforderungen im Zulassungsverfahren, haben in den letzten Jahren enorm zugenommen. Die Zulassungen sind mit einem immer höheren Aufwand hinsichtlich Nutzennachweis und Sicherheitsaspekten verbunden. Die Zeitachse zwischen dem fertigen Produkt und dem eigentlichen Vermarktungsbeginn wird immer länger. Dies führt zu einem höheren Risikoprofil für das Unternehmen.
Durch kurzfristige, unangekündigte Audits von Überwachungsbehörden können Auflagen erteilt werden, die neben zusätzlichen Kosten auch den Geschäftsverlauf des Unternehmens beeinträchtigen können.
Die Aufrechterhaltung von Produktzulassungen und Zertifizierungen sind für die Geratherm Medical AG von hoher Bedeutung. Produktzulassungen können wieder entzogen oder mit neuen Auflagen versehen werden. Die Geratherm Medical AG versucht, sich frühzeitig in diese Prozesse zu integrieren bzw. alles zu tun, um den wechselnden Anforderungen gerecht zu werden, um möglichen Schaden für die Gesellschaft zu minimieren.
Bei der Anwendung von Medizinprodukten kann es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu Schäden kommen. Wir haben hierfür entsprechende Versicherungen abgeschlossen. Des Weiteren können aber Risiken vorhanden sein, die darüber hinaus zum Tragen kommen.
In das spezielle technologische Know-how sind meist wenige Zulieferer eingebunden. Dies kann unter Risikogesichtspunkten zu Engpässen führen.
Innovative Medizinprodukte sind oftmals patentrechtlich geschützt. Aufgrund der internationalen Absatzstruktur erfordert die Durchsetzung der Schutzrechte oft einen hohen finanziellen Aufwand und kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Die erfolgreiche Durchsetzung von Patentansprüchen ist mit Unsicherheiten behaftet.
Risiken für das Unternehmen entstehen auch, wenn langjährige Know-how Träger, insbesondere auf Vorstandsebene, Geschäftsführer- und Werksleiterebene bei der Geratherm und im Konzern nicht mehr zur Verfügung stehen.
Durch die erhöhten regulatorischen Anforderungen hinsichtlich Zulassung und Überwachung von Medizinprodukten werden hoch spezialisierte Fachkräfte benötigt. Da derzeit alle Medizinproduktehersteller mit den gleichen Anforderungen konfrontiert sind, kann es zu einem Engpass bei der Rekrutierung der erforderlichen Spezialisten kommen.
Aus den obigen Rahmenbedingungen resultieren Chancen und Risiken, deren Eintritt nachhaltige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.
Vorstand und Aufsichtsrat der Geratherm Medical AG haben im Rahmen eines konzernweiten Risikomanagements Ziele und Methoden festgelegt, sodass das Unternehmen kontrollierte Risiken dort eingeht, wo perspektivisch ein operatives ertragsreiches Wachstum mit den notwendigen Finanzerträgen möglich erscheint.
Eine Risikominimierung wird dadurch erreicht, dass eine Diversifikation nach Märkten, Produkten und Ländern erfolgt. Gleichzeitig wird versucht, keine dominierenden Kundenrisiken einzugehen.
Die einzelnen Bereiche der Geratherm Medical AG werden operativ eigenständig geführt, so dass bei einem Managementwechsel die Risiken weitestgehend beherrschbar sind.
Bei der Entwicklung von neuen Produkten fallen zunächst erhebliche Aufwendungen an, bei denen nicht garantiert ist, ob sie entsprechende Erfolge nach sich ziehen werden. Der Markt für Medizintechnik honoriert jedoch erfolgreiche Produktentwicklungen. Bei erfolgreicher Markteinführung stehen dem vorangegangenen Risiko auch höhere Chancenprofile gegenüber.
Der Vorstand arbeitet innerhalb des spezifischen Risikoprofils für Medizinprodukte und steuert die finanziellen Belastungen so, dass bei Eintritt des maximalen Risikos die Sicherheit und Unabhängigkeit der Geratherm Medical AG nicht signifikant gefährdet wird.
Das Risikomanagement und Controlling der Geratherm Medical AG umfasst operative und strategische Risiken. In monatlichen Berichtsystemen werden die Aktivitäten der Produktgruppen, Geschäftssegmente und Tochtergesellschaften beschrieben. Hierbei werden Informationen hinsichtlich Umsatz, Auftragslage, EBIT-Marge und Wechselkursrisiken dargestellt. Das Management vertritt die Auffassung, dass die bei der Geratherm Medical AG etablierten internen Kontrollen und das Risikomanagementsystem in angemessener Weise den bestehenden Anforderungen genügen.
Eine wichtige Quelle zur Reduzierung des strategischen Risikos für das Unternehmen ist ein enger Kontakt zu Kunden und Anwendern. Das Management ist bei allen Gesprächen bei bedeutenden Abnehmern von Geratherm-Produkten involviert. Aus den Besuchen der wichtigsten einschlägigen internationalen Messen, ergeben sich wichtige Informationen bezüglich Trends und technologischer Entwicklung.
Nachfolgend geben wir einen Überblick über die wichtigsten Risiken, die für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Bedeutung sein können.
Ziel des Finanzmanagements ist es, die Geratherm Medical AG finanziell zu führen. Dies beinhaltet insbesondere die Finanzierung des betrieblichen Prozessablaufes, das Liquiditätsmanagement, den renditeorientierten Einsatz des zur Verfügung stehenden Kapitals sowie alle kapitalmarktrelevanten Aktivitäten.
Das Liquiditätsrisiko ist bei der Geratherm Medical AG gering. Das Unternehmen verfügt für die Unternehmensgröße und im Branchenvergleich über eine sehr gute Liquiditätsausstattung. Die kurzfristigen Schulden sind vollständig durch frei verfügbare Zahlungsmittel abgedeckt. Auf Grund der sehr guten Bonität wäre es der Gesellschaft jederzeit möglich, zusätzliche Fremd- oder Eigenkapitalquellen zu erschließen.
Zinsrisiken ist die Geratherm Medical AG im Wesentlichen nur auf der Anlageseite ausgesetzt. Das aufgenommene Fremdkapital ist mit festen Zinsen versehen und kann jederzeit aus der Liquiditätssituation des Unternehmens zurückgezahlt werden.
Die Geratherm Medical AG ist international tätig und bezieht daher Einnahmen auf Dollarbasis. Das Währungsrisiko haben wir nicht abgesichert, da wir versuchen, Dollareinnahmen und -ausgaben miteinander abzustimmen. Das Vermögen in Dollar wird im Rahmen einer Währungsdiversifizierung gehalten. Bezüglich unserer Geschäftsaktivitäten in Brasilien sind wir Währungsrisiken in Bezug auf den brasilianischen Real ausgesetzt.
Zur Minimierung von Forderungsausfällen ist ein Prozess implementiert, der die Fälligkeiten überwacht und eine zeitnahe Einleitung von Mahnverfahren steuert. Bei Neukunden werden überwiegend Vorauszahlungen und Akkreditive eingesetzt. Bei Bestandskunden werden kundenspezifische Zahlungsziele vereinbart. Wenn diese nicht eingehalten werden, wird auf Vorkasse umgestellt. Das Ausfallrisiko war in den letzten Jahren minimal. Ausnahme bildet der brasilianische Markt. Hier haben wir unsere Lektion gelernt und im Wesentlichen Lieferungen auf Vorkasse umgestellt.
Für die Aufrechterhaltung der Produktion sind wir auf bestimmte Rohstoffe angewiesen. Das Beschaffungsrisiko besteht in der Verknappung bzw. Verteuerung der produktionsnotwendigen Rohstoffe. Die Preisentwicklungen der für uns wichtigen Rohstoffe werden permanent überwacht. Dem Risiko von Marktpreisveränderungen kann man sich nur bedingt entziehen. Wir versuchen, mit unseren Zulieferern möglichst längerfristige Lieferkontakte zu Festpreisen zu vereinbaren und das Bezugsrisiko auf mehrere Lieferanten zu verteilen.
Ein Teil unserer Liquidität ist in Wertpapieren des Gesundheitswesens angelegt. Uns ist bewusst, dass durch Schwankungen am Kapitalmarkt die Bewertung der gehaltenen Wertpapiere negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Temporäre Schwankungen von Vermögenswerten bei den von uns mittel- bis langfristig ausgerichteten Engagements sind Bestandteil des Investments.
Internationale Bestell- und Bezahlvorgänge werden ausschließlich über Internet abgewickelt. Hier besteht das Risiko, dass sich nicht autorisierte Personen in die Systeme einschleusen und Geschäftsprozesse manipulieren können. Wir versuchen, die entsprechenden Mitarbeiter auf mögliche Risiken hin zu schulen und Softwarelösungen einzusetzen, die das Risiko minimieren.
Im IT-Bereich muss damit gerechnet werden, dass sich bisher noch nicht erkannte Probleme ergeben oder behobene Probleme erneut auftreten. Ebenfalls kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine Störung im IT-Bereich trotz laufender Datensicherung zu Datenverlusten und damit zu erheblichen Schäden führen kann. Zur Begrenzung dieser Risiken werden die üblichen Vorkehrungen und Sicherheitsmaßnahmen im IT-Bereich angewandt. Die Maßnahmen werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls an sich ändernde Anforderungen angepasst.
Die Geratherm Medical AG besitzt für bestimmte Produkte Patentschutz. Gewerbliche Schutzrechte und Marken können Ziele und Angriffe von Verletzungen werden. Die internationale Durchsetzung von Patentrechten ist nicht einfach und mit sehr hohen finanziellen Aufwendungen verbunden. Insbesondere bei Ländern ohne Rechtssicherheit ist die Durchsetzung der Schutzrechte kaum möglich. Die Geratherm Medical AG versucht unter Abwägung von verschiedenen Kriterien gegen Patentverletzungen vorzugehen, um Patentansprüche zu verteidigen. Die Prozesse sind langwierig und mit hohen Kosten verbunden.
Medizintechnikunternehmen stehen seit längerem im Focus von erhöhten Auflagen hinsichtlich Überwachungsbehörden. Die Kriterien werden international zunehmend angehoben. Die Komplexität der Auflagen, Produktzulassungen und Produktüberwachungen bedeutet für mittelständische Medizintechnikhersteller eine Herausforderung. Werden bestimmte Kriterien nicht erfüllt, droht ein Produktions- und Vermarkungsverbot. Dieses Risiko versuchen wir mit einer Reduzierung der Produktkomplexität und einer Aufrüstung des internen Know-hows seitens des Qualitätsmanagements zu entsprechen.
Die Geratherm Medical AG verfügt über ein stabiles Stammgeschäft. Insgesamt ist die Geratherm Medical AG in mehreren Geschäftssegmenten aktiv, die in unterschiedlichen Märkten agieren. Wir versuchen, die neuen Geschäftsbereiche so zu steuern, dass sie sich keine kumulierenden Risiken ergeben.
Der Kauf und die Integration von Unternehmen sind mit Risiken verbunden. Die ursprünglichen Zielsetzungen können nicht erreicht werden. Auch können sich Rechtsstreitigkeiten hieraus ergeben. Der Zeitpunkt und die Höhe für die geplante Gewinnerzielung können sich verschieben. Ein Totalverlust des Engagements ist nicht auszuschließen. Wir sind uns der Chancen- und Risikoprofile bewusst und steuern unsere Aktivitäten dementsprechend.
Über die beschriebenen Risiken hinaus existieren Einflüsse, die nicht vorhersehbar und nur schwer durch uns zu kontrollieren sind. Treten diese Risiken ein, könnten sie unsere weitere Entwicklung beeinträchtigen. Zu diesen Risiken zählen wir auszugsweise politische Unruhen, Naturkatastrophen oder Epidemien. Diesen Risiken versuchen wir u.a. durch Produkt- und Lieferantendiversifikation und Hygienemaßnahmen zu begegnen.
Die Medizinbranche ist, ähnlich wie die Pharmabranche, ein mittel- bis langfristig ausgerichtetes Marktsegment. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist mit einer steigenden Nachfrage nach Produkten des Gesundheitswesens auch in den nächsten Jahren zu rechnen.
Der Medizinbranche ist in Anbetracht der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus eine erheblich wachsende Bedeutung zuteil geworden. Chancen könnten sich für uns in einer steigenden Nachfrage nach unseren Kernprodukten ergeben.
Bei innovativen Produkten bestehen in der Medizintechnikbranche gute Chancen auf langfristig attraktive Geschäftsmodelle. Die hohen Zulassungshürden halten einen möglichen Wettbewerb in Grenzen.
Medizintechnik hat viel mit Vertrauen in die angebotenen Produkte zu tun. Chancen bestehen durch den Aufbau einer starken Marke, die die Markteinführung bei komplexen Rahmenbedingungen erleichtert.
Der Medizintechnikmarkt ist international ausgerichtet. Innerhalb einer Nischenpolitik können attraktive Produkte international abgesetzt werden.
Durch den mittel- bis langfristigen Charakter der Märkte, in denen die Geratherm Medical AG aktiv ist, sind kurzfristige Erfolge nur eingeschränkt möglich. Kurzfristige Risiken sind eher zu vernachlässigen. Eines der größten Risiken besteht darin, dass man auf lange Sicht die Erkenntnis gewinnt, mit einem unattraktiven Produkt auf dem falschen Markt tätig gewesen zu sein, oder dass man durch den unvorhergesehenen Entzug von Zulassungen in geschäftliche Schwierigkeiten gerät. Für ein ausgewogenes Chancen-/Risikoprofil müssen die Produkte so attraktiv sein, dass eine gewisse Preisfestsetzungsmacht entsteht, die es ermöglicht, adäquate Renditen zu erzielen. Die Geratherm Medical AG hat in allen Bereichen das Potential, diese Stellung einzunehmen.
Eine Grundvoraussetzung, um im Markt der Medizintechnik erfolgreich zu sein, ist eine gute finanzielle Ausstattung. Die Geratherm Medical AG verfügt über diese Voraussetzung. Die über die letzten Jahre vorgenommene Verbreiterung des Geschäftsmodells über verschiedene Märkte und Einkommensquellen entspricht nach unserer Auffassung einem ausgewogenen Chancen-/Risikoprofil.
Insbesondere bei dem Hauptprodukt der Geratherm Medical AG dem Gallium Fieberthermometer haben wir eine sehr hohe Fertigungstiefe erreicht und die Abhängigkeiten von Dritten soweit wie möglich reduziert.
Seitens der Zulassungs- und Überwachungsbehörden steigen die Anforderungen gegenüber Medizintechnikunternehmen in den letzten Jahren permanent. Es besteht das Risiko, diesen Anforderungen temporär nicht zu entsprechen, da die Dynamik der Auflagen nicht immer transparent und nachvollziehbar ist.
Ziel des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess ist die Sicherstellung korrekter Finanzinformationen.
Die Geratherm Medical AG steht hierbei zum einen in der Pflicht zur Finanzberichterstattung im Rahmen eines Konzernabschlusses als auch eines Einzelabschlusses. Beide Abschlusserstellungsprozesse werden durch ein internes Kontrollsystem überwacht, welches wesentliche Risiken für die Abbildung von Geschäftsvorfällen identifiziert.
Als wesentliche Risiken werden hierbei die Bewertung der Wertpapiere, Finanzanlagen und aktivierte Entwicklungen sowie die korrekte Abgrenzung der Umsatzerlöse gesehen.
Wesentliche Regelungen und Instrumentarien des internen Kontrollsystems sind dabei: Richtlinien sowohl auf Konzernebene als auch in den Einzelgesellschaften, Aufgabentrennung und klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten, ein strukturiertes Reportingsystem für die Einzelgesellschaften, welches dem Konzernrechnungssystem auch einen Durchblick bis auf die Individualkostenebene ermöglicht.
Zur Überwachung des Kontrollsystems bzw. dessen Wirksamkeit werden im Konzerncontrolling monatliche Detailanalysen erstellt, welche auf Basis von Kennzahlen fungieren. Diese umfassen die monatliche Erstellung einer Deckungsbeitragsrechnung auf Produktebene inklusive der Überleitung zur Gewinn- und Verlustrechnung des Gesamtbetriebes und eine Darstellung der Entwicklung der Wertpapieranlagen. Damit ist es möglich, die Einzelgesellschaften und deren Entwicklung untereinander als auch im Monatsvergleich nachzuvollziehen.
Insbesondere die Implementierung eines internen Kontrollsystems für die zur Geratherm Medical AG gehörenden Tochterunternehmen befindet sich weiterhin in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Das gezeichnete Kapital zum 31.12.2019 der Geratherm Medical AG beträgt 4.949.999 EUR und ist in 4.949.999 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.
Mit der Inhaberschaft an Aktien ist das Stimmrecht in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen verbunden.
Satzungsänderungen können entsprechend der Regelungen des § 133 AktG beschlossen werden.
Der Vorstand wird ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 05.06.2021 durch Ausgabe von bis zu 2.474.999 auf den Inhaber lautenden neuen Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.474.999 EUR zu erhöhen (genehmigtes Kapital).
Die Gesellschaft wird ermächtigt, bis zum 04. Juni 2020 eigene Aktien bis zu einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, zu erwerben. Der von der Gesellschaft gezahlte Erwerbspreis darf den arithmetischen Mittelwert der Börsenkurse der Eröffnungsauktion im XETRA-Handel (oder einem von der Deutschen Börse AG bestimmten Nachfolgesystem) während der letzten 5 Börsentage vor dem Erwerb nicht mehr als 10 % unter- oder überschreiten.
Der Vorstand ist ermächtigt, die aufgrund einer Ermächtigung nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien wieder zu veräußern. Die Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien kann über die Börse erfolgen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist dabei ausgeschlossen.
Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, einzuziehen, ohne dass die Durchführung der Einziehung eines weiteren Beschlusses der Hauptversammlung bedarf.
Der Vorstand wird bis zum 04. Juni 2020 weiterhin ermächtigt, Aktien der Gesellschaft zu erwerben, um eigene Aktien Dritten im Rahmen des Zusammenschlusses mit Unternehmen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran anbieten zu können, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen wird. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden.
Die Geratherm Medical AG hat von diesen Ermächtigungen bisher keinen Gebrauch gemacht.
Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einer oder mehreren Personen. Die Zahl der Mitglieder des Vorstands bestimmt der Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Es können stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden.
Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen hat der Vorstand gemäß § 312 Abs. 3 AktG gesondert berichtet. Die Gesellschaft erhielt oder vergütete bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und ist nicht benachteiligt worden.
Die GMF Capital GmbH, Frankfurt, hält zum Stichtag eine Beteiligung von 43,05 % an der Geratherm Medical AG.
Die Hauptversammlung der Geratherm Medical AG wurde am 14. Juni 2019 in Frankfurt durchgeführt. Die Präsenz zur Hauptversammlung betrug 48,78 % des Grundkapitals.
Die Aufwendungen im Rahmen der Börsennotierung beliefen sich für das Jahr 2019 auf 103 TEUR (i. Vj. 94 TEUR).
Gemäß § 161 AktG in der Fassung des Transparenz- und Publizitätsgesetzes vom 19. Juli 2002 sind der Vorstand und der Aufsichtsrat verpflichtet, jährlich zu erklären, ob den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden.
Diese Erklärung wurde erstmals im Jahr 2002 abgegeben.
Die Geratherm Medical AG entsprach im Geschäftsjahr 2019 nicht den Verhaltensempfehlungen ("soll"-Regelungen) der von der Deutschen Bundesregierung eingesetzten Kodex-Kommission zur Unternehmensleitung und -überwachung. Die Geratherm Medical AG beabsichtigt, unverändert auch im Geschäftsjahr 2019 den o. g. Verhaltensempfehlungen nicht zu entsprechen (in der Fassung vom 7. Februar 2017).
Vorstand und Aufsichtsrat behalten sich Änderungen dieser Erklärung mit Wirkung für die Zukunft vor.
Die Geratherm Medical AG ist am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse mit Zulassung im Teilbereich des regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) notiert. Aufgrund dessen unterliegt die Gesellschaft bereits heute und auch zukünftig den höchsten gesetzlichen Pflichten sowie den zusätzlichen Anforderungen des Prime Standards.
Für ein Unternehmen in der Größenordnung der Geratherm Medical AG stellen die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex, die auf börsennotierte Konzerne weit größeren Umfangs ausgerichtet sind, in ihrer Gesamtheit eine erhebliche Zeit- und Kostenbelastung dar. Bei der Entscheidung über die Übernahme bzw. Ablehnung der Empfehlungen haben Vorstand und Aufsichtsrat daher den Gesichtspunkt der Angemessenheit und Wirtschaftlichkeit berücksichtigt.
Nach unserer Auffassung führt eine Übernahme der Empfehlungen zu einem zeitlichen und finanziellen Mehraufwand für die Geratherm Medical AG, der zu dem dadurch erreichten Nutzen in keinem Verhältnis steht.
Wir übernehmen daher die Empfehlung des Corporate Governance Kodex nicht. Die Mitgliedschaft im "Prime Standard" beinhaltet bereits die Befolgung der höchsten Standards der Deutschen Börse.
Unternehmensführungspraktiken, die über die Anforderungen des deutschen Rechts hinausgehen, werden nicht befolgt.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats sind im Anhang benannt. Der Aufsichtsrat hat aufgrund seiner Größe (drei Mitglieder) auf die Bildung von Ausschüssen verzichtet. Die Tätigkeit des Aufsichtsrats bestimmt sich nach den gesetzlichen Erfordernissen des Aktiengesetzes sowie der Satzung.
Der Aufsichtsrat trifft sich zu regelmäßigen Sitzungen. Diese werden unter Einhaltung einer Frist von vierzehn Tagen schriftlich einberufen. In dringenden Fällen kann die Frist abgekürzt werden oder die Einberufung telegrafisch, fernschriftlich oder fernmündlich erfolgen. Der Vorstandsvorsitzende und in Einzelfällen auch der gesamte Vorstand nehmen an den Sitzungen teil.
Beschlüsse werden nach sorgfältiger Prüfung aller Berichte und Beschlussvorlagen und Beratungen in Sitzungen, soweit dies nach gesetzlichen oder satzungsmäßigen Erfordernissen notwendig ist, gefasst. Auf Anordnung des Aufsichtsratsvorsitzenden können Beschlüsse auch schriftlich, telegrafisch oder fernmündlich gefasst werden, wenn kein Mitglied diesem Verfahren unverzüglich widerspricht. Beschlüsse werden mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Aufsichtsratsvorsitzenden den Ausschlag. Über die Sitzungen des Aufsichtsrates wird eine Niederschrift angefertigt.
Darüber hinaus unterrichtet der Vorstandsvorsitzende den Aufsichtsratsvorsitzenden in regelmäßigen Abständen (mindestens monatlich) über die Lage der Gesellschaft. Dies betrifft dabei das operative Geschäft der Gesellschaft als auch das der Tochtergesellschaften sowie den Wertpapierbereich der Gesellschaft.
Die Geratherm Medical AG hat keine festen Quoten, Zielgrößen und -fristen, Führungspositionen unterhalb des Vorstands, im Vorstand selber oder im Aufsichtsrat nach Geschlecht oder nach ethnischen Gesichtspunkten zu besetzen. Leitende Positionen und Organmitglieder bei der Geratherm Medical AG werden ausschließlich nach Erfahrung und Eignung besetzt. Daher streben wir eine bestimmte Quote, die unabhängig von den obigen Kriterien ist, nicht an.
Daraus abgeleitet, ist die spezifische Frauenquote in Führungspositionen "0 %".
Die Vorstandsvergütung setzte sich im Geschäftsjahr 2019 aus verschiedenen Komponenten zusammen: einer festen Vergütung sowie einem variablen Bonus. Der variable Bonus wird in Abhängigkeit von der Zielerreichung und dem operativen Ergebnis, dem Finanzergebnis und der Gesamtentwicklung des Unternehmens gewährt. Zusätzlich wird ein Bonus von 10 % auf das realisierte Finanzergebnisses abzüglich Kosten gewährt.
Ich erkläre, dass die Geratherm Medical AG nach den Umständen, die mir in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Auch sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden Unternehmens getroffen oder unterlassen worden, die zu einer Benachteiligung der Geratherm Medical AG geführt haben.
Geratal, den 27. März 2020
Geratherm Medical AG
Dr. Gert Frank, Vorstand
Aktiva
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| Stand am 31.12.2019 | Stand am 31.12.2018 | |||
|---|---|---|---|---|
| EUR | EUR | EUR | EUR | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| A. Anlagevermögen | ||||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
| 1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 83.635 | 61.430 | ||
| 2. Firmenwert | 1 | 83.636 | 1 | 61.431 |
| II. Sachanlagen | ||||
| 1. Grundstücke und Bauten | 985.378 | 1.057.908 | ||
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 489.885 | 429.834 | ||
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 38.496 | 40.438 | ||
| 4. Anlagen im Bau | 55.000 | 1.568.759 | 21.211 | 1.549.391 |
| III. Finanzanlagen | ||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 1.909.862 | 1.709.862 | ||
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 4.632.193 | 4.236.454 | ||
| 3. Beteiligungen | 526.500 | 7.068.555 | 426.000 | 6.372.316 |
| 8.720.950 | 7.983.138 | |||
| B. Umlaufvermögen | ||||
| I. Vorräte | ||||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 1.199.385 | 1.265.029 | ||
| 2. Unfertige Erzeugnisse | 761.227 | 622.216 | ||
| 3. Fertige Erzeugnisse und Waren | 2.433.505 | 2.882.952 | ||
| 4. geleistete Anzahlungen | 133.944 | 4.528.061 | 269.512 | 5.039.709 |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.557.980 | 1.819.726 | ||
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 358.263 | 259.081 | ||
| 3. Sonstige Vermögensgegenstände | 341.790 | 2.258.033 | 263.050 | 2.341.857 |
| III. Wertpapiere | ||||
| Sonstige Wertpapiere | 4.881.283 | 4.881.283 | 2.461.500 | 2.461.500 |
| IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 3.342.961 | 3.989.867 | ||
| 15.010.338 | 13.832.933 | |||
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 61.147 | 61.463 | ||
| 23.792.435 | 21.877.534 | |||
| PASSIVA | ||||
| Stand am 31.12.2019 | Stand am 31.12.2018 | |||
| EUR | EUR | EUR | EUR | |
| A. Eigenkapital | ||||
| I. Gezeichnetes Kapital | 4.949.999 | 4.949.999 | ||
| II. Kapitalrücklagen | 11.539.627 | 11.539.627 | ||
| III. Bilanzgewinn | 3.177.233 | 3.816.703 | ||
| 19.666.859 | 20.306.329 | |||
| B. Sonderposten für Investitionszuwendungen | 7.774 | 24.907 | ||
| C. Rückstellungen | ||||
| 1. Steuerrückstellungen | 0 | 14.047 | ||
| 2. Sonstige Rückstellungen | 339.400 | 436.876 | ||
| 339.400 | 450.923 | |||
| D. Verbindlichkeiten | ||||
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 2.850.000 | 0 | ||
| 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 12.433 | 105.825 | ||
| 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 661.690 | 786.687 | ||
| 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 14.603 | 30.385 | ||
| 5. Sonstige Verbindlichkeiten | 239.676 | 172.478 | ||
| dav. aus Steuern: EUR 51.962 (Vj.: EUR 39.973) | ||||
| dav. im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 23.460 (Vj.: EUR 522) | 3.778.402 | 1.095.375 | ||
| 4.125.576 | 1.571.205 | |||
| 23.792.435 | 21.877.534 |
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| 2019 | 2018 | |||
|---|---|---|---|---|
| EUR | EUR | EUR | EUR | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| 1. Umsatzerlöse | 12.305.028 | 12.589.422 | ||
| 2. Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 202.495 | 267.531 | ||
| 3. Sonstige betriebliche Erträge | 871.401 | 13.378.924 | 706.041 | 13.562.994 |
| -davon Erträge aus Währungsumrechnung EUR 49.318 (i.Vj. EUR 225.863) | ||||
| 4. Materialaufwand | ||||
| a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | -4.975.300 | -4.978.994 | ||
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | -528.182 | -5.503.482 | -665.164 | -5.644.158 |
| 5. Rohergebnis | 7.875.442 | 7.918.836 | ||
| 6. Personalaufwand | ||||
| a) Löhne und Gehälter | -2.368.497 | -2.263.466 | ||
| b) Soziale Abgaben | -529.644 | -2.898.141 | -506.441 | -2.769.907 |
| 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | -290.210 | -438.069 | ||
| 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen | -2.693.217 | -2.604.092 | ||
| -davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung EUR 23.003 (i.Vj. 59.258 EUR) | ||||
| 9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 192.059 | 129.542 | ||
| -davon aus verbundenen Unternehmen EUR 192.059 (i.Vj. 129.542 EUR) | ||||
| 10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 825 | 22.488 | ||
| 11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens | -398.848 | -433.500 | ||
| 12. Aufwendungen aus Verlustübernahme | -16.349 | -32.169 | ||
| 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -9.411 | -1.658 | ||
| 14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -415.119 | -570.301 | ||
| 15. Ergebnis nach Steuern | 1.347.031 | 1.221.170 | ||
| 16. Sonstige Steuern | -6.501 | -8.328 | ||
| 17. Jahresüberschuss | 1.340.530 | 1.212.842 | ||
| 18. Gewinnvortrag | 1.836.703 | 2.603.861 | ||
| 19. Bilanzgewinn | 3.177.233 | 3.816.703 | ||
| Ergebnis je Aktie * | 0,27 | 0,25 | ||
| * Stammkapital in Stückaktien | 4.949.999 | 4.949.999 |
Der Jahresabschluss der Firma Geratherm Medical AG mit Sitz in Geratal, eingetragen beim Amtsgericht Jena unter HRB 111272, wurde auf der Grundlage der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des HGB aufgestellt. Ergänzend zu diesen Vorschriften waren die Regelungen des Aktiengesetzes zu beachten.
Als börsennotierte Kapitalgesellschaft gilt die Geratherm Medical AG gemäß § 267 Abs. 3 Satz 2 HGB als große Kapitalgesellschaft.
Im Übrigen wurde die Form der Darstellung beibehalten.
Im Einzelnen wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt:
Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger kumulierter linearer Abschreibungen nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren der Vermögensgegenstände angesetzt.
Nach § 248 Abs. 2 HGB können selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens als Aktivposten in die Bilanz aufgenommen werden. Dies betrifft die Aufwendungen gemäß § 255 Abs. 2a HGB, die im Rahmen der Entwicklung eines selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstandes angefallen sind. Die Gesellschaft hat das Wahlrecht dergestalt ausgenutzt, dass auf die Möglichkeit der Aktivierung verzichtet worden ist.
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt und um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Herstellungskosten umfassen die Materialkosten, die Lohnkosten, anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten, den Werteverzehr des Anlagevermögens und anteilige Verwaltungskosten. Die Abschreibung erfolgt linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 3 bis 13 Jahren, Gebäude werden über 30 Jahre abgeschrieben.
Anlagegüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis 250 EUR werden als Sofortaufwand erfasst. Anlagegüter mit einem Wert zwischen 251 EUR und 800 EUR netto werden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben.
Die Finanzanlagen des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten, die Ausleihungen zum Nennbetrag angesetzt. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung der Finanzanlagen des Anlagevermögens werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.
Sowohl die unter den Vorräten ausgewiesenen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe als auch Waren sind mit ihren Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Verwertbarkeit am Abschlussstichtag bewertet. Das strenge Niederstwertprinzip wurde beachtet.
Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse bei Fieberthermometern und Wärmesystemen werden mit den Herstellungskosten in den einzelnen Stufen bewertet. Diese umfassen die Materialkosten, die Lohnkosten, anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten, den Werteverzehr des Anlagevermögens und anteilige Verwaltungskosten. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Die verlustfreie Bewertung wurde beachtet. Geleistete Anzahlungen sind zum Nennwert bewertet.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert oder mit dem am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen, uneinbringliche Forderungen werden vollständig abgeschrieben. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine pauschale Wertberichtigung der Forderungen ausreichend Rechnung getragen.
Die Wertpapiere sind zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren Kurs am Bilanzstichtag bewertet. Es werden Zuschreibungen bis zu den Anschaffungskosten vorgenommen, soweit Wertpapiere in früheren Perioden wertberichtigt worden sind.
Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zu Nennwerten angesetzt.
Unter dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag erfasst, welche Aufwand für eine bestimmte Zeit danach darstellen.
Das Eigenkapital wird zum Nennbetrag bewertet.
Die erhaltenen Investitionszuwendungen werden in einem Sonderposten passiviert. Die Auflösung erfolgt ertragswirksam entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Vermögensgegenstände.
Die Rückstellungen enthalten alle bis zur Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags bewertet. Soweit relevant werden bei der Bewertung zukünftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt.
Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag, die erhaltenen Anzahlungen zum Nennbetrag passiviert.
Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Soweit die Restlaufzeit ein Jahr oder kleiner ist, kommen § 253 Abs. 1 Satz 1 und § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB nicht zur Anwendung.
Latente Steuern werden für die sich in folgenden Geschäftsjahren voraussichtlich abbauende Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten unter Anwendung eines Steuersatzes von 29,83 % (Vj. 31,35 %) ermittelt. Diese be treffen im Wesentlichen Unterschiede aus Ausleihungen an verbundene Unternehmen, Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie den Sonderposten für Investitionszuwendungen. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung wird in der Bilanz als passive Latenz angesetzt. In Übereinstimmung mit § 274 Abs. 1 HGB wurde im Geschäftsjahr auf den Ansatz der aktiven latenten Steuern verzichtet.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Zur Entwicklung der einzelnen Positionen des Anlagevermögens nach dem Schema gemäß § 284 Abs. 3 HGB verweisen wir auf den in der Anlage zum Anhang dargestellten Anlagenspiegel.
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| Anteil am Stammkapital % |
Eigenkapital EUR |
Jahresüberschuss/ -fehlbetrag 2019 EUR |
||
|---|---|---|---|---|
| GME Rechte und Beteiligungen GmbH | Geratal | 100,00 | 268.428 | 0 |
| Sensor Systems GmbH | Steinbach Hallenberg | 100,00 | 586.402 | 70.363 |
| Capillary Solutions GmbH | Geratal | 100,00 | -664.051 | -73.858 |
| Geratherm Medical do Brasil Ltda. | Sao Paulo, Brasilien | 51,00 | -2.796.309 (BRL -12.627.294) | -440.025 (BRL -1.942.023) |
| apoplex medical technologies GmbH | Pirmasens | 53,42 | 1.610.413 | -26.735 |
| Geratherm Respiratory GmbH | Bad Kissingen | 65,27 | 729.957 | 134.700 |
| LMT Medical Systems GmbH | Lübeck | 80,00 | 420.006 | -503.764 |
Der Abschluss der Geratherm Medical do Brasil Ltda. ist nach lokalem Bilanzrecht aufgestellt. Die Anteile der Geratherm Medical AG an der Geratherm Medical do Brasil Ltda. betragen 252 TEUR.
Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen enthalten die in 2019 und den Vorjahren ausgereichten Darlehen an die apoplex medical technologies GmbH in Höhe von 362 TEUR (Vj.: 362 TEUR), an die Geratherm Respiratory GmbH in Höhe von 274 TEUR (Vj.: 274 TEUR), an die Sensor Systems GmbH in Höhe von 250 TEUR (Vj.: 200 TEUR), an die Geratherm do Brasil Ltda. 231 TEUR (Vj.: 581 TEUR), an die LMT Medical Systems GmbH 720 TEUR (Vj.: 420 TEUR) und an die Capillary Solutions GmbH in Höhe von 2.796 TEUR (Vj.: 2.400 TEUR). Für die Ausleihungen gegenüber der Geratherm do Brasil wurde in 2017 ein Risikoabschlag in Höhe von 50 % gebildet und in 2019 auf 80% erhöht. Damit hat sich ein außerplanmäßiger Abwertungsbedarf von 365 TEUR ergeben. Das Darlehen an die Capillary Solutions GmbH über 2.796 TEUR ist mit einem Rangrücktritt der Gesellschaft in Höhe von 800 TEUR versehen.
Die Forderungen und die sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Lieferforderungen und Zinsen für ausgereichte verzinsliche Darlehen in Höhe von 358 TEUR (Vj.: 259 TEUR).
Zum Bilanzstichtag bestehen Forderungen (nach Wertberichtigung) in Höhe von 70 TEUR gegen die Geratherm do Brasil Ltda. Die Wertberichtigung aus dem Geschäftsjahr 2017 in Höhe von 73 TEUR wurde beibehalten.
Zum Bilanzstichtag waren folgende Aktien im Besitz der Geratherm Medical AG:
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| Stück | Bilanzwert | |
|---|---|---|
| TEUR | ||
| --- | --- | --- |
| Agfa-Gevaert N.V. | 900.000 | 3.716 |
| TEVA Pharmaceutical IND. Ltd. | 100.000 | 856 |
| BIOGEN INC. | 1.500 | 309 |
| Summe | 4.881 |
Auf die Wertpapiere des Umlaufvermögens wurden in 2019 Wertaufholungen bis zu den Anschaffungskosten in Höhe von 738 TEUR (Vj.: 0 TEUR) sowie Abwertungen in Höhe von 34 TEUR (Vj.: 434 TEUR) vorgenommen.
Das Grundkapital der Geratherm Medical AG beträgt zum 31.12.2019 insgesamt 4.949.999 EUR und ist in 4.949.999 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Das Grundkapital ist voll eingezahlt.
Die GMF Capital GmbH, Frankfurt, ist an der Geratherm zum 31.12.2019 in Höhe von 43,05 % beteiligt. Weitere 56,95 % der Anteile an der Geratherm befinden sich im Streubesitz.
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Eigenkapitals stellt sich wie folgt dar:
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| Gezeichnetes Kapital | EUR |
|---|---|
| Stand 01.01.2019 | 4.949.999 |
| Stand 31.12.2019 | 4.949.999 |
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| Kapitalrücklage gem. § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB | EUR |
|---|---|
| Stand 01.01.2019 | 11.539.627 |
| Stand 31.12.2019 | 11.539.627 |
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| Bilanzgewinn | EUR |
|---|---|
| Bilanzgewinn 01.01.2019 | 3.816.703 |
| Dividendenzahlung | -1.980.000 |
| Stand nach Dividendenzahlung | 1.836.703 |
| Jahresergebnis 2019 | 1.340.530 |
| Bilanzgewinn 31.12.2019 | 3.177.233 |
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung im Juni 2020 vorschlagen, eine Dividende von 0,25 EUR pro Aktie (1.237 TEUR) für das Geschäftsjahr 2019 auszuschütten.
Für die diesjährige Ausschüttung ist Kapitalertragssteuer nebst Solidaritätszuschlag einzubehalten.
Für die geplante Dividendenausschüttung in Höhe von 25 Cent je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 (1.237 TEUR) sind nach den steuerlichen Vorschriften zuerst der ausschüttbare Gewinn des Geschäftsjahres und danach das steuerliche Einlagekonto zu verwenden.
Für das Geschäftsjahr 2019 beträgt der erwirtschaftete steuerlich ausschüttbare Gewinn 1.572 TEUR. Er wird durch die Dividendenausschüttung nicht vollständig aufgebraucht, so dass ein Zugriff auf das mit 15.206 TEUR fortbestehende steuerliche Einlagekonto zur Ausschüttung nicht möglich ist. Auf den vollen Ausschüttungsbetrag von 1.237 TEUR ist deshalb Kapitalertragssteuer nebst Solidaritätszuschlag in Höhe von 26,38 % (326 TEUR) einzubehalten.
Sofern in künftigen Jahren Dividendenausschüttungen den maßgeblichen ausschüttbaren Gewinn übersteigen, können diese auch weiterhin steuerneutral aus dem steuerlichen Einlagekonto in Höhe von 15.206 TEUR (lt. Steuerbescheid vom 30.03.2020) geleistet werden.
Der Vorstand wurde am 06.06.2016 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 05.06.2021 durch Ausgabe von bis zu 2.474.999 auf den Inhaber lautenden neuen Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, um bis zu insgesamt EUR 2.474.999 zu erhöhen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Grenzen jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen.
Die Gesellschaft wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 05. Juni 2015 ermächtigt, bis zum 04. Juni 2020 eigene Aktien bis zu einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, zu erwerben. Der von der Gesellschaft gezahlte Erwerbspreis darf den arithmetischen Mittelwert der Börsenkurse der Eröffnungsauktion im XETRA-Handel (oder einem von der Deutschen Börse AG bestimmten Nachfolgesystem) während der letzten 5 Börsentage vor dem Erwerb nicht mehr als 10 % unter- oder überschreiten.
Der Vorstand ist ermächtigt, die aufgrund einer Ermächtigung nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien wieder zu veräußern. Die Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien kann über die Börse erfolgen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist dabei ausgeschlossen.
Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, einzuziehen, ohne dass die Durchführung der Einziehung eines weiteren Beschlusses der Hauptversammlung bedarf.
Der Vorstand wird bis zum 04. Juni 2020 weiterhin ermächtigt, Aktien der Gesellschaft zu erwerben, um eigene Aktien Dritten im Rahmen des Zusammenschlusses mit Unternehmen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran anbieten zu können, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen wird. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden.
Die Geratherm Medical AG hat von diesen Ermächtigungen bisher keinen Gebrauch gemacht.
In den vergangenen Jahren hatte die Geratherm Medical AG aufgrund der Investitionen zur Erweiterung der Produktion Anspruch auf Investitionszuschüsse und Investitionszulagen. Dafür wurde ein Sonderposten gebildet. Die Amortisation des Sonderpostens richtet sich nach der Nutzungsdauer der damit geförderten technischen Anlagen und Maschinen. Der Sonderposten hat zum 31.12.2019 einen Restbuchwert von 8 TEUR.
Im Geschäftsjahr 2019 wurden keine Steuerrückstellungen gebildet (Vj.: 14 TEUR).
Die sonstigen Rückstellungen (Laufzeit kleiner 1 Jahr) wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages der nach dem Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten gebildet und sind nachfolgend aufgegliedert.
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| 31.12.2019 TEUR |
31.12.2018 TEUR |
|
|---|---|---|
| Personalbezogene Rückstellungen | 96 | 107 |
| Boni, Provisionen, Gutschriften | 67 | 112 |
| Übrige sonstige Rückstellungen | 176 | 218 |
| Sonstige Rückstellungen | 339 | 437 |
Die übrigen sonstigen Rückstellungen resultieren im Wesentlichen aus ausstehenden Rechnungen.
Am 08.08.2019 schloss die Geratherm Medical AG einen Darlehensvertrag über ein Ratentilgungsdarlehen in Höhe von 3.000 TEUR, welches von der Commerzbank AG gewährt wurde. Das Darlehen wird über die gesamte Laufzeit bis zum 30.09.2024 mit 0,75 % verzinst. Die Tilgungsrate beträgt vierteljährlich 150 TEUR beginnend mit dem 31.12.2019. Das Darlehen wurde am 02.09.2019 zu 100 % ausgezahlt.
Somit hat ein Teil des Darlehens in Höhe von 600 TEUR eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und in Höhe von 2.250 TEUR eine Restlaufzeit von zwei bis fünf Jahren.
Die Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen, Lieferungen und Leistungen, gegenüber verbundenen Unternehmen sowie die sonstigen Verbindlichkeiten haben - wie im Vorjahr - eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultierten aus der Verlustübernahme im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages und wurden mit korrespondierenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen das gleiche Tochterunternehmen verrechnet.
Sämtliche Verbindlichkeiten sind unbesichert.
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| 2019 TEUR |
2018 TEUR |
Veränderung % |
|
|---|---|---|---|
| Healthcare Diagnostik | 12.161 | 12.275 | -0,9 |
| Medizinische Wärmesysteme | 144 | 314 | -54,1 |
| Gesamt | 12.305 | 12.589 | -2,3 |
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| 2019 TEUR |
2018 TEUR |
Veränderung % |
|
|---|---|---|---|
| Europa | 8.171 | 8.586 | -4,8 |
| Südamerika | 317 | 199 | +59,3 |
| Mittlerer Osten | 1.458 | 1.198 | +21,7 |
| Deutschland | 962 | 962 | 0,0 |
| USA | 919 | 1.083 | -15,1 |
| Sonstige | 478 | 561 | -14,8 |
| Gesamt | 12.305 | 12.589 | -2,3 |
Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete die Geratherm Medical AG sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 871 TEUR (Vj.: 706 TEUR). Davon entfallen 738 TEUR auf Erträge aus der Stichtagsbewertung von Wertpapieren (Vj.: aus Verkauf von Wertpapieren 366 TEUR). Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Kursdifferenzen in Höhe von 49 TEUR (Vj.: 226 TEUR), Erträge aus der Amortisation des Sonderpostens aus erhaltenen Investitionszuwendungen in Höhe von 17 TEUR (Vj.: 35 TEUR) und weitere Fördermittel in Höhe von 30 TEUR (Vj.: 21 TEUR). Des Weiteren sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen periodenfremde Erträge i.H.v. 15 TEUR (Vj.: 18 TEUR) enthalten. Diese resultieren i.W. aus der Auflösung von Rückstellungen (13 TEUR, Vj.: 4 TEUR).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen im Geschäftsjahr 2019 2.693 TEUR (Vj.: 2.604 TEUR). Wesentliche Posten hierbei waren die Aufwendungen für Verkaufsprovisionen in Höhe von 602 TEUR (Vj.: 619 TEUR), sonstige fremde Leistungen in Höhe von 531 TEUR (Vj.: 483 TEUR), Forschungs- und Entwicklungsaufwand in Höhe von 122 TEUR (Vj.: 74 TEUR), Instandhaltungsaufwand für Gebäude, Technische Anlagen, Betriebsausstattung in Höhe von 189 TEUR (Vj.: 200 TEUR) sowie Rechts- und Beratungskosten in Höhe von 71 TEUR (Vj.: 83 TEUR). Der Aufwand aus Kursdifferenzen betrug im Geschäftsjahr 23 TEUR (Vj.: 59 TEUR).
Die Erträge aus Ausleihungen in Höhe von 192 TEUR (Vj.: 130 TEUR) betreffen die Zinserträge aus den an die Tochterunternehmen gewährten Darlehen.
Im Geschäftsjahr wurden die Ausleihungen an das Tochterunternehmen Geratherm do Brasil aufgrund einer voraussichtlich dauernden Wertminderung um 365 TEUR außerplanmäßig abgeschrieben. Stichtagsbedingt wurde eine Abschreibung auf Wertpapiere in Höhe von 34 TEUR (Vj.: 434 TEUR) erfasst.
Aufgrund des bestehenden Organschafts- und Ergebnisabführungsvertrages wurde der in 2019 entstandene Verlust bei der Tochtergesellschaft GME Rechte und Beteiligungen GmbH, Geratal, in Höhe von 16 TEUR (Vj.: 32 TEUR) von der Geratherm Medical AG übernommen.
Die Corona-Krise hat zu Beginn des Geschäftsjahres bei der Produktion der quecksilberfreien Glasfieberthermometer zu einer Auslastung an der Kapazitätsgrenze geführt. Die derzeitige Nachfrage übertrifft das Angebot um ein Vielfaches, weshalb unsere Lagerbestände nahezu vollständig veräußert sind. Um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden, erhöhten wir unsere Produktionskapazität. Die Produktion wurde stufenweise auf den zwei und drei Schicht-Betrieb erweitert. Die bisherige zusätzliche Samstagsschicht wird mindestens bis Mitte 2020 beibehalten.
Die aktuellen Entwicklungen führen zu einem Umsatzanstieg und korrespondierend mit der Kapazitätsausweitung auch zu steigenden Personalaufwendungen. Insgesamt wirkt sich die Krise damit positiv auf die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus.
Die Gesellschaft Geratherm Medical AG hat ihren Sitz in 99331 Geratal, Fahrenheitstraße 1.
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| 31.3. | 30.6. | 30.9. | 31.12. | Durchschnitt | |
|---|---|---|---|---|---|
| Angestellte | 23 | 23 | 23 | 22 | 23 |
| Gewerbliche Arbeitnehmer | 78 | 80 | 78 | 78 | 78 |
| Gesamtzahl der Arbeitnehmer | 101 | 103 | 101 | 100 | 101 |
| Auszubildende | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
| Gesamtzahl der Beschäftigten | 102 | 104 | 102 | 101 | 102 |
Haftungsverhältnisse nach § 251 HGB bestehen, gleichlautend zum Vorjahr, aus Bürgschaften gegenüber Tochterunternehmen in Höhe von 2.092 TEUR. Als Sicherheit für das Ratentilgungsdarlehen der Capillary Solutions GmbH bei der Commerzbank ist die Gesellschaft eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 2.000 TEUR eingegangen. Des Weiteren besteht eine selbstschuldnerische Bürgschaft in Höhe von 92 TEUR gegenüber der Geratherm Respiratory GmbH. Aufgrund der erwarteten guten Geschäftsentwicklung wird das Risiko einer Inanspruchnahme gering eingeschätzt.
Die finanziellen Verpflichtungen bestehen wie folgt:
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| Gesamt | < 1 Jahr | 1 - 5 Jahre | >5 Jahre | |
|---|---|---|---|---|
| Sonstige finanzielle Verpflichtungen (TEUR) | 45 | 40 | 5 | 0 |
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen beinhalten im Wesentlichen Verpflichtungen aus Wartungsverträgen und Beratungsleistungen.
Im Geschäftsjahr 2019 wurden folgende für das Geschäftsjahr berechnete Honorare des Abschlussprüfers berücksichtigt:
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| Aufwendungen für | TEUR |
|---|---|
| Abschlussprüfungsleistungen | 76 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 0 |
| Steuerberatungsleistungen | 9 |
| Sonstige Leistungen | 0 |
| Gesamt | 85 |
Im abgelaufenen Berichtsjahr war nur ein Vorstand bestellt:
| ― | Herr Dipl. Wirtschaftsingenieur Dr. Gert Frank, Frankfurt Geschäftsführer der GMF Capital GmbH, Frankfurt Geschäftsführer der GME Rechte und Beteiligungen GmbH, Geratal Geschäftsführer der Geratherm Respiratory GmbH, Bad Kissingen Vorstandsvorsitzender der Limes Schlosskliniken AG, Köln Geschäftsführer Limes Schlossklinik Rostocker Land GmbH, Teschow Geschäftsführer Limes Schlossklinik Fürstenhof GmbH, Köln Geschäftsführer Limes Schlossklinik GmbH, Heiligenhoven |
Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einer oder mehreren Personen. Die Zahl der Mitglieder des Vorstands bestimmt der Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Es können stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden.
Im Geschäftsjahr 2019 wurde für die Tätigkeit von Herrn Dr. Frank, als alleiniger Vorstand der Gesellschaft, eine Vergütung in Höhe von 91 TEUR als Aufwand gegenüber der GMF Capital GmbH gebucht. Darin enthalten ist eine erfolgsunabhängige Vergütung in Höhe von 86 TEUR sowie eine erfolgsabhängige Vergütung in Höhe von 5 TEUR.
Der Aufsichtsrat besteht satzungsgemäß aus drei Mitgliedern.
Mitglieder des Aufsichtsrates sind:
| ― | Herr Rudolf Bröcker, Bensheim (Vorsitzender des Aufsichtsrates) Dipl.-Kaufmann Vorsitzender des Aufsichtsrates der Limes Schlosskliniken AG, Köln |
| ― | Herr Bruno Schoch, Suresnes, Frankreich Präsident von UNIBEL SA, Paris Mitglied des Vorstandes von Fromageries Bel SA, Paris Mitglied des Vorstandes von SICOPA SA, Paris Mitglied des Aufsichtsrates von Societe des Domaines SAS, Wattwiller, France Mitglied des Aufsichtsrates der Limes Schlosskliniken AG, Köln |
| ― | Herr Firus Mettler, Frankfurt am Main (bis 14.06.2019) Dipl. Jur., MBA Geschäftsführer der Martius Terrassen GmbH & Co. KG, Kiel Geschäftsführer der Düsternbrocker Weg 45 GmbH & Co. KG, Kiel Mitglied des Aufsichtsrates der Limes Schlosskliniken AG, Köln |
| ― | Herr Dirk Isenberg, Usingen (ab 14.06.2019) Vorstand MEDIQON Group AG, Königstein Geschäftsführer der MEDIQON Beteiligungsgesellschaft mbH, Königstein Mitglied des Aufsichtsrates der Limes Schlosskliniken AG, Köln |
Herr Firus Mettler hat sein Aufsichtsratsmandat mit Ablauf der Hauptversammlung am 14. Juni 2019 aus privaten Gründen niedergelegt und Herr Dirk Isenberg wurde als neues Aufsichtsratsmitglied gewählt.
Zur Entlohnung des Aufsichtsrates für seine Tätigkeit in 2019 ist eine fixe Vergütung von 12 TEUR (Vj.: 12 TEUR) zurückgestellt.
Die Aufsichtsratvergütung ist zahlbar mit dem Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2019 beschließt, es sei denn, die Hauptversammlung beschließt etwas anderes.
Gegenüber den Aufsichtsratsmitgliedern bestehen zum Bilanzstichtag keine Forderungen.
Die Geratherm Medical AG ist als börsennotierte Gesellschaft zur Aufstellung eines Konzernabschlusses für die zum Konzernkreis gehörenden Gesellschaften verpflichtet (kleinster und größter Kreis).
Der Konzernabschluss der Geratherm Medical AG als Konzernobergesellschaft wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Innerhalb des Aufstellungszeitraums für das aktuelle Geschäftsjahr gab es keine Änderungen an der Beteiligungsstruktur.
Zum 31.12.2019 beträgt der Stimmrechtsanteil der GMF Capital GmbH, Frankfurt 43,05 % (2.131.071 Stimmrechte).
Die nach § 161 Aktiengesetz vorgeschriebene Erklärung wurde vom Vorstand und dem Aufsichtsrat der Geratherm Medical AG abgegeben. Die Geratherm Medical AG hat im Geschäftsjahr die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex nicht übernommen und beabsichtigt auch in Zukunft diesen nicht zu entsprechen. Bezüglich der Gründe für diese Abweichung wird auf die Ausführungen im Lagebericht verwiesen. Die Erklärungen zum Corporate Governance Kodex sind auf der Homepage der Gesellschaft dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.
Geratal, den 27. März 2020
Geratherm Medical AG
Dr. Gert Frank, Vorstand
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| Anschaffungs- und Herstellungskosten | Kumulierte Abschreibungen | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2019 EUR |
Zugänge EUR |
Umbuchungen EUR |
Abgänge EUR |
31.12.2019 EUR |
01.01.2019 EUR |
|
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
| 1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 706.543 | 26.929 | 0 | 858 | 732.614 | 645.113 |
| 2. Firmenwert | 90.000 | 0 | 0 | 0 | 90.000 | 89.999 |
| 796.543 | 26.929 | 0 | 858 | 822.614 | 735.112 | |
| II. Sachanlagen | ||||||
| 1. Grundstücke und Bauten | 2.728.827 | 0 | 0 | 0 | 2.728.827 | 1.670.919 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 7.034.886 | 229.266 | 19.530 | 73.259 | 7.210.423 | 6.605.052 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 471.649 | 20.593 | 1.681 | 10.642 | 483.281 | 431.213 |
| 4. Anlagen im Bau | 21.211 | 55.000 | -21.211 | 55.000 | 0 | |
| 10.256.573 | 304.859 | 0 | 83.901 | 10.477.531 | 8.707.184 | |
| III. Finanzanlagen | ||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 1.709.862 | 200.000 | 0 | 0 | 1.909.862 | 0 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 4.793.811 | 960.497 | 0 | 200.000 | 5.554.308 | 557.357 |
| 3. Beteiligungen | 426.000 | 100.500 | 0 | 0 | 526.500 | 0 |
| 6.929.673 | 1.260.997 | 0 | 200.000 | 7.990.670 | 557.357 | |
| 17.982.789 | 1.592.785 | 0 | 284.759 | 19.290.815 | 9.999.653 |
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| Kumulierte Abschreibungen | Buchwerte | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Abschreibungen des Geschäftsjahres EUR |
Abgänge EUR |
31.12.2019 EUR |
31.12.2019 EUR |
31.12.2018 EUR |
|
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||||
| 1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 4.723 | 857 | 648.979 | 83.635 | 61.430 |
| 2. Firmenwert | 0 | 0 | 89.999 | 1 | 1 |
| 4.723 | 857 | 738.978 | 83.636 | 61.431 | |
| II. Sachanlagen | 22 | ||||
| 1. Grundstücke und Bauten | 72.530 | 0 | 1.743.449 | 985.378 | 1.057.908 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 188.745 | 73.259 | 6.720.538 | 489.885 | 429.834 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 24.212 | 10.640 | 444.785 | 38.496 | 40.436 |
| 4. Anlagen im Bau | 0 | 55.000 | 21.211 | ||
| 285.487 | 83.899 | 8.908.772 | 1.568.759 | 1.549.389 | |
| III. Finanzanlagen | |||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 0 | 0 | 0 | 1.909.862 | 1.709.862 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 364.758 | 0 | 922.115 | 4.632.193 | 4.236.454 |
| 3. Beteiligungen | 0 | 0 | 0 | 526.500 | 426.000 |
| 364.758 | 0 | 922.115 | 7.068.555 | 6.372.316 | |
| 654.968 | 84.756 | 10.569.865 | 8.720.950 | 7.983.136 |
An die Geratherm Medical AG, Geratal
Wir haben den Jahresabschluss der Geratherm Medical AG, Geratal, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Geratherm Medical AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
| ― | entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und |
| ― | vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht war folgender Sachverhalt am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
(1) Realisierung und Periodenzuordnung der Umsatzerlöse
Unsere Darstellung dieses besonders wichtigen Prüfungssachverhalts haben wir wie folgt strukturiert:
(1) Sachverhalt und Problemstellung
(2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
(3) Verweis auf weitergehende Informationen
Nachfolgend stellen wir den besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:
Im Jahresabschluss der Geratherm werden in der Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse in Höhe von T€ 12.305 ausgewiesen. Diese resultieren überwiegend aus dem Geschäftsbereich Healthcare Diagnostic, welcher Kunden der Geratherm mit selbst hergestellten Gallium-Fieberthermometern und Handelswaren im In- und Ausland beliefert. Für Einzeltransaktionen mit einem definierten Größenvolumen sind aufgrund der Größenordnung und Komplexität entsprechende Prozesse und Systeme für die zutreffende Erfassung und Abgrenzung der Umsatzerlöse eingerichtet. Aufgrund der Komplexität der Abgrenzung auf Basis unterschiedlicher Lieferbedingungen mit den einzelnen Kunden und dem Versand in über 60 Länder sowie der betragsmäßigen Bedeutung der Umsatzerlöse war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem die Angemessenheit und Wirksamkeit der eingerichteten Prozesse und Kontrollen des internen Kontrollsystems der Gesellschaft zur Erfassung und Abgrenzung der Umsatzerlöse ab einer definierten Größenordnung während des gesamten Geschäftsjahres einschließlich der zum Einsatz kommenden IT-Systeme gewürdigt. Dabei haben wir insbesondere die Prozesse der Fakturierungssysteme bis hin zur Erfassung im Hauptbuch beurteilt. Hierbei haben wir auch die Geschäftsorganisation der Gesellschaft für den Verkauf der Produkte im In- und Ausland berücksichtigt. Weiterhin haben wir Einzeltransaktionen mit Großkunden stichprobenhaft anhand statistischer Verfahren ausgewählt und zugrundeliegende Nachweise eingesehen. Dabei haben wir die vollständige und richtige Erfassung der Umsatzerlöse gewürdigt und die Periodenzuordnung bzw. -abgrenzung nachvollzogen. Ferner haben wir die Stetigkeit und Konsistenz der von der Gesellschaft angewandten Verfahren zur Erfassung der Umsatzerlöse nachvollzogen. Wir konnten uns davon überzeugen, dass die eingerichteten Prozesse und Systeme sowie die eingerichteten Kontrollen angemessen sind, um die sachgerechte Erfassung und Abgrenzung der Umsatzerlöse zu gewährleisten.
Die Angaben der Gesellschaft zu den Umsatzerlösen sind in dem Abschnitt "Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung" des Anhangs sowie im Abschnitt "Umsatzerlöse nach Produktgruppen" und "Umsatzerlöse nach Regionen" des Lageberichts enthalten.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB.
Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses, des geprüften Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.
Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
| ― | wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
| ― | anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
| ― | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
| ― | gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben. |
| ― | beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
| ― | ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
| ― | beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. |
| ― | beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft. |
| ― | führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 14. Juni 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 7. September 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2019 als Abschlussprüfer der Geratherm Medical AG, Geratal, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Andreas Kremser.
Erfurt, den 24. April 2020
**PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft**
Andreas Kremser, Wirtschaftsprüfer
ppa. Katharina Schubert, Wirtschaftsprüferin
Liebe Aktionäre und Freunde des Unternehmens,
der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2019 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens überwacht und beratend begleitet.
Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen eingebunden, die von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen waren. Er hat sich regelmäßig und zeitnah über alle unternehmensrelevanten Vorgänge informiert.
Die Überwachung durch den Aufsichtsrat erfolgte, wie in den Vorjahren, auf Basis der Segmentberichte in den Unternehmensbereichen Healthcare Diagnostic, Respiratory, Medizinische Wärmesysteme und Cardio/Stroke.
Turnusmäßig wurden entsprechende Kennzahlen aufbereitet und dem Aufsichtsrat zur Verfügung gestellt. Zudem stand der Aufsichtsrat auch außerhalb der Sitzungen mit dem Vorstand in einem regelmäßigen Informationsaustausch.
Schwerpunkte der Beratung und Prüfung im Aufsichtsrat waren die mittel- bis langfristige strategische Ausrichtung des Unternehmens sowie die Auswirkungen der neuen EU-Medizinprodukteverordnung (Medical Device Regulation, MDR) und die damit einhergehenden deutlich höheren Anforderungen an Medizintechnikunternehmen. Der Aufsichtsrat ließ sich über die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen informieren. Für Medizintechnikunternehmen ist die Umsetzung der MDR derzeit eine der größten Wachstumsbremsen. Auch das Risiko, dass Produkte oder Produktgruppen abgekündigt werden, ist latent gegeben.
Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand war konstruktiv und vertrauensvoll. Der Vorstand ist seinen Informations- und Berichtspflichten stets vollumfänglich nachgekommen.
Insgesamt fanden im Berichtszeitraum vier Sitzungen des Aufsichtsrates statt. Neben den operativen, finanziellen und strategischen Themen lag ein Schwerpunkt der Aufsichtsratssitzung am 02. April 2020 auf der Vorlage und der Beratung über die Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2019 für den Konzern und die Gesellschaft.
Der nach den handelsrechtlichen Vorschriften (HGB) aufgestellte Jahresabschluss der Geratherm Medical AG, der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss sowie die jeweiligen Lageberichte für das Geschäftsjahr 2019 sind vom gewählten Abschlussprüfer, der PricewaterhouseCoopers (PwC) Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH, Erfurt, unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.
Der Abschlussprüfer hat an der Beratung des Aufsichtsrates über den Jahres- und Konzernabschluss 2019 teilgenommen und hierbei über wesentliche Ergebnisse der Prüfung berichtet.
Der Abschlussprüfer hat den Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft und bestätigt, dass nach seiner pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung die Angaben dieses Berichtes zutreffend sind und dass die Leistungen der Gesellschaft angemessen waren. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung sind Einwände gegen die Erklärungen des Vorstandes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Prüfung an.
Interessenkonflikte von Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat unverzüglich hätten offengelegt werden müssen, traten nicht auf.
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss nebst Lageberichten nach Vorlage der finalen Berichte geprüft und gemäß dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände erhoben. Wir haben den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.
Dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns, eine Dividende von 25 Cent pro Stückaktie zu zahlen, haben wir zugestimmt.
Der Markt für Medizintechnik ist ein langfristig wachsender Markt. Auch die Positionierung des Unternehmens im Bereich umweltfreundlicher Produkte ist eine gute Grundlage für weiteres Wachstum. Für die Geratherm ist daher von einer mittel- bis langfristig günstigen Marktentwicklung auszugehen.
Vor dem Hintergrund des mittlerweile breiten Produktportfolios mit zahlreichen Alleinstellungsmerkmalen und aufgrund der internationalen Ausrichtung des Unternehmens ist der Aufsichtsrat zuversichtlich, dass es der Geratherm auch in den kommenden Jahren gelingen wird, erfolgreich am Markt zu agieren.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der zur Geratherm-Gruppe gehörenden Unternehmen für ihr Engagement und ihre guten Leistungen.
Geschwenda, den 23. April 2020
Rudolf Bröcker, Aufsichtsratsvorsitzender
Gemäß § 161 AktG in der Fassung des Transparenz- und Publizitätsgesetzes vom 19. Juli 2002 sind der Vorstand und der Aufsichtsrat verpflichtet, jährlich zu erklären, ob den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entsprochen wurde und wird oder welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden.
Diese Erklärung wurde erstmals im Jahr 2002 abgegeben.
Die Geratherm Medical AG entsprach im Geschäftsjahr 2018 nicht den Verhaltensempfehlungen ("soll"-Regelungen) der von der Deutschen Bundesregierung eingesetzten Kodex-Kommission zur Unternehmensleitung und -überwachung. Die Geratherm Medical AG beabsichtigt, unverändert auch im Geschäftsjahr 2019 den o. g. Verhaltensempfehlungen nicht zu entsprechen (in der Fassung vom 7. Februar 2017).
Vorstand und Aufsichtsrat behalten sich Änderungen dieser Erklärung mit Wirkung für die Zukunft vor.
Die Geratherm Medical AG ist am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse mit Zulassung im Teilbereich des regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) notiert. Aufgrund dessen unterliegt die Gesellschaft bereits heute und auch zukünftig den höchsten gesetzlichen Pflichten sowie den zusätzlichen Anforderungen des Prime Standards.
Für ein Unternehmen in der Größenordnung der Geratherm Medical AG stellen die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex, die auf börsennotierte Konzerne weit größeren Umfangs ausgerichtet sind, in ihrer Gesamtheit eine erhebliche Zeit- und Kostenbelastung dar. Bei der Entscheidung über die Übernahme bzw. Ablehnung der Empfehlungen haben Vorstand und Aufsichtsrat daher den Gesichtspunkt der Angemessenheit und Wirtschaftlichkeit berücksichtigt.
Nach unserer Auffassung führt eine Übernahme der Empfehlungen zu einem zeitlichen und finanziellen Mehraufwand für die Geratherm Medical AG, der zu dem dadurch erreichten Nutzen in keinem Verhältnis steht.
Wir übernehmen daher die Empfehlung des Corporate Governance Kodex nicht. Die Mitgliedschaft im "Prime Standard" beinhaltet bereits die Befolgung der höchsten Standards der Deutschen Börse.
Geschwenda, 03. Dezember 2018
Geratherm Medical AG
gez. Dr. Gert Frank, Vorstand
gez. Rudolf Bröcker, Aufsichtsratsvorsitzender
gez. Firus Mettler
gez. Bruno Schoch
Aufsichtsratsmitglieder
Die Geratherm Medical AG konnte in 2019 einen handelsrechtlichen Gewinn in Höhe von 1.340.530 EUR erwirtschaften. Zusammen mit dem Bilanzgewinn-Vortrag aus den vergangenen Jahren ergibt sich ein kumulierter Bilanzgewinn in Höhe von 3.177.233,32 EUR.
Der Vorstand der Geratherm Medical AG schlägt der Hauptversammlung vor, den kumulierten Bilanzgewinn des handelsrechtlichen Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2019 in Höhe von 3.177.233,32 EUR wie folgt zu verwenden:
a) Ausschüttung einer Dividende von 25 Cent je Stückaktie, d. h. in Höhe von insgesamt 1.237.499,75 EUR.
Für die geplante Dividendenausschüttung in Höhe von 25 Cent je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 (insgesamt also 1.237 TEUR) sind nach den steuerlichen Vorschriften zuerst der ausschüttbare Gewinn des Geschäftsjahres und danach das steuerliche Einlagekonto zu verwenden.
Für das Geschäftsjahr 2019 beträgt der erwirtschaftete steuerlich ausschüttbare Gewinn 1.572 TEUR. Er wird durch die Dividendenausschüttung nicht vollständig aufgebraucht, so dass ein Zugriff auf das mit 15.206 TEUR (lt. Steuerbescheid vom 30.03.2020) fortbestehende steuerliche Einlagekonto zur Ausschüttung nicht möglich ist. Auf den vollen Ausschüttungsbetrag von 1.237 TEUR ist deshalb Kapitalertragssteuer nebst Solidaritätszuschlag in Höhe von 26,38 % (326 TEUR) einzubehalten.
Sofern in künftigen Jahren Dividendenausschüttungen den maßgeblichen ausschüttbaren Gewinn übersteigen, können diese auch weiterhin steuerfrei aus dem steuerlichen Einlagekonto geleistet werden.
b) Vortrag des verbleibenden Betrags auf neue Rechnung in Höhe von 1.939.733,57 EUR.
Geratal, im April 2020
Der Vorstand
Dr. Gert Frank
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