AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

SMT Scharf AG

Annual / Quarterly Financial Statement May 11, 2020

401_rns_2020-05-11_d7e71c18-6843-40de-a195-3642cac9fae1.html

Annual / Quarterly Financial Statement

Open in Viewer

Opens in native device viewer

SMT Scharf AG

Hamm

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

Die SMT Scharf Gruppe („SMT Scharf“) entwickelt, baut und wartet Transportausrüstungen und Logistiksysteme für den Bergbau unter Tage und für den Tunnelbau. Das Geschäftsprofil von SMT Scharf lässt sich anhand folgender Kriterien beschreiben:

Geschäftsfelder: Kernprodukt der SMT Scharf Gruppe sind weiterhin entgleisungssichere Bahnsysteme, die im untertägigen Bergbau eingesetzt werden. Diese Systeme sind technisch in der Lage, Personal und Material bis zu 48 Tonnen bei Steigungen von bis zu 35 Grad zu transportieren. Als Nebenprodukt bietet SMT Scharf Sessellifte für den Bergbau an. Zum Produktportfolio gehören außerdem die Entwicklung und Installation von schienengebundenen Frischluft- und Kabelführungssystemen, die zum Beispiel zur Energieversorgung von Abbaumaschinen benötigt werden. Mit der Übernahme des kanadischen Bergbauspezialisten RDH Mining Equipment Ltd., Alban / Kanada, hat SMT Scharf sein Portfolio um gummibereifte Fahrzeuge ausgebaut und damit die Umsetzung seiner Strategie vorangetrieben, sich als integrierter Systemanbieter im Bereich der Untertagelogistik im Markt zu positionieren. In diesem Zusammenhang steht auch der Aufbau des Geschäftsfelds Tunnellogistik. Dieses weitere Standbein verspricht in den kommenden Jahren zusätzliches Umsatzpotenzial.

Mit der im April 2019 erworbenen ser elektronik GmbH erweitert SMT Scharf das Portfolio um Kompetenzen im Bereich der Elektronik und Steuerungen. Die Systeme, die in die Transportlösungen von SMT Scharf für den Kohle- und Nicht-Kohle-Bergbau integriert werden, produziert das Unternehmen in eigener Fertigung. Darüber hinaus entwickelt ser elektronik GmbH, Möhnesee, kundenspezifische Lösungen für unterschiedliche Branchen, darunter die Lebensmittelindustrie oder die Medizintechnik. Das Geschäft außerhalb des Untertagebergbaus und der Tunnellogistik wird im neu geschaffenen Segment „Andere Industrien“ abgebildet.

Art des Geschäfts: Kern der Geschäftstätigkeit ist die Produktion und Installation von Neuanlagen. Daneben konzentriert sich SMT Scharf auf nachgelagerte Services und Dienstleistungen. Das Angebot umfasst dabei die Bereitstellung von Ersatzteilen, Wartungen, Reparaturen oder Instandhaltungsarbeiten. SMT Scharf tritt auf Kundenwunsch vereinzelt auch als Betreiber von Bahnen auf.

Kundengruppen: Die Produkte von SMT Scharf werden vorrangig im Steinkohlebergbau (Segment Kohlebergbau), zunehmend aber auch beim Abbau von Gold, Platin, Kupfer, Nickel (Hard Rock) oder Salzen verwendet (zusammengefasst im Segment Nicht-Kohle-Bergbau). Im Geschäftsfeld Tunnellogistik stellen Unternehmen aus dem Tunnelbau eine relevante Kundengruppe dar. Nach dem Zukauf der ser elektronik im vergangenen Jahr kommen des Weiteren im Segment „Andere Industrien“ Unternehmen aus unterschiedlichen Sektoren als potentielle Kundengruppen in Frage, die elektronische Steuerungen für Ihre Maschinen benötigen.

Regionen: SMT Scharf vertreibt die eigenen Produkte in den Hauptmärkten über Tochtergesellschaften, die in den weltweit wichtigsten Bergbaunationen ansässig sind. Dazu gehören vor allem die Auslandsmärkte in Russland, Polen, China, Südafrika und mit einer eigenen Vertriebstochter in Chile zunehmend auch Südamerika. Durch die hinzugewonnene RDH Mining Equipment konzentriert sich SMT Scharf zudem auf den nordamerikanischen Markt. Die neue Konzern-Tochter ser elektronik beliefert zum Teil auch Kunden in der Schweiz, die bisher noch nicht zu den Vertriebsregionen der SMT Scharf Gruppe gehörte. Der deutsche Heimatmarkt spielt im Bergbau nur noch eine untergeordnete Rolle. In kleineren Märkten arbeitet SMT Scharf mit Händlern oder Agenten zusammen.

Nach vorläufigen Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist die Weltwirtschaft im Jahr 2019 um 2,9 % und damit wesentlich schwächer als im Vorjahr (3,6 %) gewachsen. Die nachlassende wirtschaftliche Dynamik führen die Ökonomen auf die handelspolitischen Unsicherheiten, geopolitische Spannungen und idiosynkratische Einflüsse in wichtigen Schwellenländern zurück, die sich negativ auf die dortige Inlandsnachfrage auswirkten. Diese Faktoren belasteten auch in der zweiten Jahreshälfte 2019 die globale Wirtschaftstätigkeit, insbesondere in der verarbeitenden Industrie und im Handel.

In China spiegelte der Wachstumsrückgang laut IWF nicht nur die eskalierenden Zölle wider, sondern auch die Verlangsamung der Inlandsnachfrage infolge der notwendigen Maßnahmen zur Schuldeneindämmung. In Russland schwächte sich das Wachstum 2019 merklich ab. Laut IWF ist eine Fortsetzung der Konsolidierung des russischen Bankensektors ebenso erforderlich wie weitere Strukturreformen, um das Wachstumspotential zu steigern. Dazu zählen Maßnahmen zur Förderung des Wettbewerbs, die Verbesserung des öffentlichen Auftragswesens sowie die Reform des Arbeitsmarkts. Ähnlich wie in Russland erwartet der IWF in Südafrika nach einer schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2019 wieder einen Aufschwung der Konjunktur für die nächsten beiden Jahre. Durch die unerwartet starken Auswirkungen der Streiks und Energieversorgungsprobleme im Bergbau in Kombination mit einer schwachen landwirtschaftlichen Produktion war die Konjunktur in Südafrika 2019 ins Stocken geraten. Polen gehört weiterhin zu den sich am dynamischsten entwickelnden Märkten in Europa. Im Zuge der globalen Konjunkturabkühlung ist aber im vergangenen Jahr auch in der polnischen Volkswirtschaft das Wachstum erkennbar zurückgegangen, liegt aber weiterhin auf vergleichsweise hohem Niveau.

China, Russland, Polen und Südafrika stellen die wichtigsten Absatzmärkte von SMT Scharf dar. Die dortigen Kunden sind zusammen regelmäßig für mehr als 75 % des Konzernumsatzes verantwortlich.

scroll

BIP-Wachstum in den wichtigsten Absatzmärkten*

(in %)
2019 2018
Welt 2,9 3,6
China 6,1 6,6
Polen ** 4,0 5,1
Russland 1,1 2,3
Südafrika 0,4 0,8

Quelle: * IWF World Economic Outlook, Januar 2020 ** IWF World Economic Outlook, Oktober 2019

SMT Scharf begrenzt den Einfluss von Wechselkursrisiken durch teilweise Verlagerung von Produktions- und Einkaufsprozessen in die Absatzmärkte des Unternehmens. Neuanlagen werden jedoch weiterhin überwiegend in Deutschland gefertigt. Daneben hat sich SMT Scharf organisatorisch auf diese Einflüsse eingestellt und im Rahmen von Hedging-Geschäften die Kosten durch Wechselkurseffekte im Berichtszeitraum reduziert.

In den vier wichtigsten Währungen der SMT Scharf AG gab es im Berichtszeitraum teilweise starke Bewegungen:

scroll

Entwicklung der Wechselkurse in den wichtigsten Absatzmärkten*

(in %)
2019 2018
Yuan Renminbi (China) / Euro 0,6 0,5
Zloty (Polen) / Euro -0,4 3
Rubel (Russland) / Euro -8,3 15
Rand (Südafrika) / Euro 1,5 18

* Quelle: Europäische Zentralbank, Veränderung im Jahresverlauf

Während sich die Schwäche des südafrikanischen Rands gegenüber dem Euro im Jahr 2019 weiter fortgesetzt hat, konnte der Rubel im vergangenen Jahr gegenüber dem Euro zulegen. Auch der polnische Zloty machte gegenüber dem Euro Boden gut. Hier wertete der Euro im vergangenen Jahr leicht um -0,4 % ab. Gleichzeitig hat die europäische Währung 2019 gegenüber China erneut an Kaufkraft gewonnen. Der Euro wertete gegenüber dem chinesischen Renminbi um 0,6 % auf.

Steuerungssystem

Die SMT Scharf AG steuert ihr Geschäft anhand finanzieller und nichtfinanzieller Kennzahlen, deren Entwicklung den Unternehmenswert in unterschiedlicher Weise positiv beeinflussen. Die finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren werden kontinuierlich beobachtet und fließen in die monatliche Berichterstattung an den Vorstand und die Diskussion mit dem Aufsichtsrat ein. Die Berichterstattung erfolgt nach Tochtergesellschaften und beinhaltet eine Analyse der Ist-Werte sowie eine Plan-Ist-Analyse und einen Vorjahresvergleich. Je nach Erfordernis nimmt SMT Scharf weitere spezifische Analysen vor.

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren für die SMT Scharf Gruppe sowie die aktuelle Perspektivplanung sind in den nachfolgenden Tabellen dargestellt. Hintergrundannahme der mittelfristigen Zielwerte ist ein sich weiter normalisierendes Marktumfeld, insbesondere aufgrund stabiler oder weiterhin steigender Rohstoffpreise. Aus Sicht der SMT Scharf AG als Führungsholding bestehen keine spezifischen finanziellen oder nichtfinanziellen Leistungsindikatoren.

Finanzielle Leistungsindikatoren:

scroll

Kennzahl Berechnungsmethode Zielwert (Mittelfrist, 3–5 Jahre)
Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung
Konzernumsatzwachstum (organisch und anorganisch) (Konzernumsatz Berichtsjahr / Konzernumsatz Vorjahr) -1 >5 %
Umsatzanteil Tunnel Umsatz Tunnelsegment / Konzernumsatz >10 %
EBIT-Marge Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) / Betriebsleistung >10 %
Materialaufwandsquote Materialaufwand / Betriebsleistung ~50 %
Bilanzkennzahlen
Net Working Capital Jahresdurchschnitt Umlaufvermögen – Jahresdurchschnitt liquide Mittel – Jahresdurchschnitt kurzfristige Verbindlichkeiten (ohne kurzfr. Finanzverbindlichkeiten) 20 Mio. EUR
Eigenkapitalquote (zum Bilanzstichtag) Eigenkapital / Bilanzsumme >=30 %
Effizienzkennzahlen
Net Working Capital Intensity Net Working Capital / Konzernumsatz <50 %
Forderungsreichweite Anzahl Tage Berichtsjahr * (Jahresdurchschnitt Forderungen aus Lieferungen und Leistungen / Konzernumsatz) <150 Tage

Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren:

scroll

Kennzahl Berechnungsmethode Zielwert (Mittelfrist)
Mitarbeiterkennzahlen
Mitarbeiterfluktuation Arbeitnehmerveranlasste Abgänge (FTE) / Jahresdurchschnitt Mitarbeiter (FTE) <10 %
Krankenstand Erkrankungsbedingte Fehlzeiten / Sollarbeitszeit <5 %

Aufsichtsrat:

Auf der ordentlichen Hauptversammlung im Mai 2019 sind sämtliche Tagesordnungspunkte mit großer Mehrheit verabschiedet worden. So wurden Vorstand und Aufsichtsrat von der Hauptversammlung mit großer Mehrheit für das Geschäftsjahr 2018 entlastet. Im Rahmen der Neuwahl wurde der amtierende Aufsichtsrat in Person von Herrn Univ.-Prof. Dr. Louis Velthuis, Herrn Dr. Dirk Vorsteher und Frau Dorothea Gattineau von der Hauptversammlung in seinem Amt bestätigt. Univ.-Prof. Dr. Louis Velthuis wurde in der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats wieder zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats ernannt.

Personal:

Die SMT Scharf AG hat kein eigenes operatives Geschäft, sondern ist Führungsholding der Unternehmen der SMT Scharf Gruppe. Im Berichtsjahr bestand der Vorstand der SMT Scharf AG aus zwei Mitgliedern und hat einen Vorsitzenden. Außer den zwei Vorstandsmitgliedern bestehen drei weitere Anstellungsverhältnisse (Vorjahr: 2).

Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage

Eigenkapital und besondere Rechtsverhältnisse

Am 31. Dezember 2019 wurden 4.570.523 auf den Inhaber lautende Stammaktien der SMT Scharf AG in Form von nennwertlosen Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von je 1 EUR ausgegeben (Vorjahr: 4.570.523). Sämtliche Aktien sind voll eingezahlt und gewähren die gleichen Rechte.

Die Hauptversammlung 2018 hatte die Gesellschaft ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 22. Mai 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 2.310.000,00 durch Ausgabe von bis zu 2.310.000 neuen, auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018). Dabei kann das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden. Gleichzeitig wurde die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien von insgesamt bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals zu erwerben.

Die Hauptversammlung 2019 hat diese Ermächtigung aufgehoben, die Gesellschaft jedoch erneut zum Erwerb von eigenen Aktien von insgesamt bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals ermächtigt. In diesem Zuge wurde durch den Beschluss der Hauptversammlung 2019 zudem die Dauer der Ermächtigung verlängert, die nun bis zum 20. Mai 2024 gültig ist.

Am 31. Dezember 2019 hält die Gesellschaft noch 49.477 eigene Aktien, was 1,07 % des Grundkapitals entspricht. Die eigenen Aktien können zu allen Zwecken verwendet werden, die im Ermächtigungsbeschluss vorgesehen sind.

Die Gesellschaft unterliegt den allgemeinen gesetzlichen Stimmrechtsbeschränkungen, insbesondere aus dem Aktiengesetz (AktG) und dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG). Darüberhinausgehende Stimmrechtsbeschränkungen einschließlich solcher, die sich aus Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern ergeben könnten, sind dem Vorstand nicht bekannt. Ebenso sind dem Vorstand keine Beschränkungen bekannt, welche die Übertragung von Aktien der Gesellschaft betreffen, einschließlich solcher aus Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern.

Die Aktionäre, die vor dem Börsengang an der SMT Scharf AG beteiligt waren, unterschritten im Januar 2010 jeweils die Schwelle von 10 % der Stimmrechte und schieden im Februar 2010 zur Gänze aus dem Aktionärskreis aus. Seither übersteigt nur der Gesamtpool aus Shareholder-Value-Beteiligungen AG/Share Value Stiftung/Christiane Weispfenning direkt oder indirekt 10 % der Stimmrechte.

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, gibt es nicht. Kapitalbeteiligungen von Arbeitnehmern, die ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben, sind keine bekannt. Der Aufsichtsrat kann Änderungen der Satzung beschließen, die nur die Fassung betreffen. Im Übrigen bedürfen Satzungsänderungen eines Beschlusses der Hauptversammlung gemäß den §§ 133 und 179 AktG, wobei gemäß § 17 der Satzung Beschlüsse der Hauptversammlung, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschriften entgegen stehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, sofern das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vorschreibt, mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst werden; dies kann auch Beschlüsse über Satzungsänderungen betreffen.

Gemäß § 8 der Satzung besteht der Vorstand der Gesellschaft aus einem Mitglied oder mehreren Mitgliedern, auch für den Fall, dass das Grundkapital 3,0 Mio. EUR übersteigt, wobei der Aufsichtsrat die Zahl der Mitglieder des Vorstands bestimmt und einen Vorsitzenden sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands und auch stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellen kann. Für die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands gelten im Übrigen die gesetzlichen Regelungen. Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, gibt es nicht.

Vermögenslage:

Das gezeichnete Kapital der SMT Scharf AG beträgt 4.620 TEUR. Davon entfielen am Ende des Berichtszeitraumes 49 TEUR auf eigene Aktien, so dass der Bilanzwert 4.571 TEUR lautete. Hinzu kommt eine Kapitalrücklage von 17.119 TEUR. Das Eigenkapital einschließlich des Jahresüberschusses sowie der Kapitalanteile, die auf eigene Anteile entfallen, beläuft sich per 31. Dezember 2019 auf 26.632 TEUR (Vorjahr: 22.708 TEUR). Das entspricht 75 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 67 %). Das Vermögen besteht im Wesentlichen aus Anteilen an verbundenen Unternehmen und Forderungen gegen Gesellschaften der SMT Scharf Gruppe. Auf der Passivseite ist ein Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 2.868 TEUR zu verzeichnen. Sie sanken von 8.548 TEUR auf 5.680 TEUR vorwiegend aufgrund von vorzeitigen Tilgungszahlungen. Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen resultiert aus geringeren Personalrückstellungen aufgrund der Verringerung der Vorstände im Vergleich zum Vorjahr.

Ertragslage:

Die SMT Scharf AG erzielte im Jahr 2019 ein Ergebnis in Höhe von 3.789 TEUR (Vorjahr: 1.414 TEUR).

Finanzlage:

Der Bestand liquider Mittel verringerte sich auf 111 TEUR (Vorjahr: 555 TEUR). Ziel des Finanzierungsmanagements ist die Sicherung der finanziellen Flexibilität und Erreichung einer Optimierung der Kapitalkosten.

Investitionen:

Durch den Erwerb von 51 % der Anteile an der ser elektronik GmbH, Möhnesee, Deutschland am 3. April 2019 sowie des Verkaufs von 30 % der Geschäftsanteile der SMT Scharf Afrika (Pty.), Germiston, Südafrika Anfang Juli 2019 und Darlehensvergaben bzw. Darlehensrückzahlungen innerhalb der SMT Gruppe änderte sich das Finanzanlagevermögen von 22,1 Mio. EUR auf 20,9 Mio. EUR. Mit dem Verkauf kommt SMT Scharf in einem weiteren Punkt den Anforderungen des Broad-Based Black Economic Empowerment (B-BBEE) nach, mit dem die südafrikanische Regierung das Ziel verfolgt, die wirtschaftliche Chancengleichheit von vormals benachteiligten Bürgern in Südafrika zu fördern.

Aufgrund einer stabilen Vermögens- und Finanzsituation ist die SMT Scharf für weitere Herausforderungen in den kommenden Geschäftsjahren weiterhin gut aufgestellt.

Erklärung zur Unternehmensführung

Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 161 AktG

Die aktuelle Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 161 AktG befindet sich auf der Homepage der SMT Scharf Gruppe (www.smtscharf.com) im Bereich „Investor Relations – Corporate Governance“.

Arbeitsweise von Aufsichtsrat und Vorstand:

Die Organe der SMT Scharf AG verstehen es als ihre zentrale Aufgabe, das Unternehmen auf verantwortungsvolle und wertorientierte Weise zu führen. Dazu dienen die folgenden Grundsätze:

Der Aufsichtsrat hat drei Mitglieder. Dem Aufsichtsrat gehören keine ehemaligen Mitglieder des Vorstands an. Es sind durch das Organ keine Ausschüsse gebildet worden. Der Aufsichtsrat berät den Vorstand und überwacht dessen Geschäftsführung. Er befasst sich mit der Geschäftsentwicklung, der Mittelfristplanung und der Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie. Er verabschiedet unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers den Jahresabschluss und den Konzernabschluss. Darüber hinaus bestellt er die Mitglieder des Vorstands und beruft sie ab. Ausgewählte Maßnahmen des Vorstands, die in dessen Geschäftsordnung aufgeführt sind, bedürfen der vorherigen Zustimmung des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat kann Änderungen der Satzung beschließen, die nur die Fassung betreffen. Die Aufsichtsratsmitglieder sind verpflichtet, Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat gegenüber offenzulegen. Im Berichtsjahr kam es nicht zu Interessenkonflikten bei Aufsichtsratsmitgliedern der SMT Scharf AG.

Der Aufsichtsrat weist eine hohe Vielfalt bei der Zusammensetzung des AR-Gremiums auf. Neben der fachlichen Qualifikation beziehungsweise dem Branchenhintergrund der Mitglieder bringen die AR-Mitglieder unterschiedliche weitere wichtige Kompetenzen mit. Dies fördert die Vielfalt der Gesichtspunkte in der internen Diskussion. Eine angemessene Besetzung mit weiblichen Mitgliedern ist ebenfalls gewünscht und berücksichtigt. Der Aufsichtsrat hat für die erste Führungsebene (Vorstand) die Zielgröße für den Frauenanteil auf 0 % und für die zweite Führungsebene (Geschäftsführer der Tochtergesellschaften und Prokuristen) auf 19 % festgelegt. Für den Aufsichtsrat wurde die Zielgröße für den Frauenanteil auf 33,3 % festgelegt. Da es sich bei der ersten Führungsebene und beim Aufsichtsrat um die aktuellen Quoten handelt, sind diese Zielgrößen bereits mit der Festlegung erreicht.

Um die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers zu gewährleisten, holt der Aufsichtsrat von diesem eine Erklärung über eventuell bestehende Ausschluss- und Befangenheitsgründe ein. Bei Erteilung des Prüfungsauftrags wird vereinbart, dass der Abschlussprüfer den Aufsichtsrat über mögliche Ausschluss- und Befangenheitsgründe, die während der Prüfung auftreten, über alle für die Aufgaben des Aufsichtsrats wesentlichen Feststellungen, die sich bei der Durchführung der Abschlussprüfung ergeben, und über Feststellungen, die eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ergeben, unverzüglich unterrichtet. Es wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr keine derartigen Tatsachen, Ausschluss- oder Befangenheitsgründe festgestellt.

Im Berichtsjahr bestand der Vorstand der SMT Scharf AG aus zwei Mitgliedern und hat einen Vorsitzenden. Das Organ hat keine Ausschüsse gebildet. Der Vorstand führt die Geschäfte der Gesellschaft in gemeinschaftlicher Verantwortung aller seiner Mitglieder auf der Grundlage einer vom Aufsichtsrat erlassenen Geschäftsordnung. Er bestimmt die unternehmerischen Ziele, die Unternehmenspolitik und die Konzernorganisation. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung und des Risikomanagements. Geschäfte, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen, werden dem Aufsichtsrat rechtzeitig vorgelegt. Die Vorstandsmitglieder sind verpflichtet, Interessenkonflikte dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen und Nebentätigkeiten, insbesondere Aufsichtsratsmandate in konzernfremden Gesellschaften, nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats zu übernehmen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr kam es nicht zu Interessenkonflikten bei Vorstandsmitgliedern der SMT Scharf AG.

Aktionäre, alle übrigen Teilnehmer am Kapitalmarkt sowie die Medien werden vom Vorstand regelmäßig und aktuell über die geschäftliche Entwicklung des Unternehmens informiert. Die Termine der laufenden Finanzberichterstattung sind im Finanzkalender zusammengefasst. Der Finanzkalender ebenso wie die laufenden Finanzberichte sowie Ad-hoc-Mitteilungen stehen im Internet unter www.smtscharf.com im Investor-Relations-Bereich zur Verfügung.

Vergütungssystem für Aufsichtsrat und Vorstand

Die Vergütung des Aufsichtsrats wurde zuletzt durch einen Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 auf Grundlage der Satzung der SMT Scharf AG ergänzt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen für jedes Geschäftsjahr eine feste und eine variable Vergütung sowie ein Sitzungsgeld in Höhe von 1 TEUR je Aufsichtsratssitzung, der Vorsitzende des Aufsichtsrates erhält das doppelte Sitzungsgeld. Die feste Vergütung beträgt 18 TEUR, der Vorsitzende erhält das 2-fache dieses Betrags. Ferner erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrates eine variable Vergütung in Form einer Beteiligung am Konzernergebnis, die sich wie folgt berechnet: die jährliche ergebnisorientierte Vergütung entspricht einem Betrag, der sich aus der Multiplikation eines Bonusfaktors in Höhe von 0,4 % (bzw. in Höhe von 0,8% für den Aufsichtsratsvorsitzenden) mit dem Residualgewinn ergibt. Als Residualgewinn gilt das Konzernergebnis der SMT Scharf Gruppe abzüglich Zinsen auf das Eigenkapital, wobei die Zinshöhe dem jeweils geltenden Basiszinssatz plus 2 Prozentpunkte entspricht. Das Konzernergebnis bestimmt sich nach dem durch den Abschlussprüfer geprüften und vom Aufsichtsrat gebilligten IFRS-Konzernabschluss für das betreffende Geschäftsjahr. Sofern ein Aufsichtsratsmitglied am Tag vor der Hauptversammlung, die über die Gewinnverwendung beschließt, nachweisen kann, dass er kumuliert in Höhe von einem Drittel (maßgeblich ist insofern der Kaufpreis) der jeweiligen Fixvergütung pro Jahr seiner Mitgliedschaft im Aufsichtsrat Aktien der Gesellschaft hält, so erhöht sich der Bonusfaktor für das den Investitionsnachweis erbringende (einfache) Aufsichtsratsmitglied auf 0,8 % und für den Aufsichtsratsvorsitzenden auf 1,6%. Die variable Vergütung beträgt je einfaches Aufsichtsratsmitglied jährlich maximal 9 TEUR (ohne Eigeninvestment), bzw. 12 TEUR (mit Eigeninvestment) und für den Aufsichtsratsvorsitzenden 18 TEUR (ohne Eigeninvestment) bzw. 24 TEUR (mit Eigeninvestment). Bei unterjährigem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat ist die Vergütung zeitanteilig zu zahlen. Im Berichtsjahr gab es keine Bezüge oder Pensionsverpflichtungen ehemaliger Aufsichtsratsmitglieder oder ihrer Hinterbliebenen.

Entscheidungen über die Vergütung des Vorstands fallen in den Zuständigkeitsbereich des Aufsichtsrats. Die Mitglieder des Vorstands erhalten Bezüge, die sich aus einer festen jährlichen Grundvergütung und einer erfolgsabhängigen jährlichen Tantieme zusammensetzen. Hinzu kommen Sachbezüge, die sich aus der privaten Nutzung von Dienst-Pkw, Beiträgen zu Direktversicherungen und dem Ersatz von Auslagen ergeben.

Die einzelnen Bestandteile der variablen Vergütung für alle Vorstandsmitglieder der SMT Scharf AG ergeben sich aus den folgenden Regelungen:

1. Umsatz-Entwicklung: der jährlich zu zahlende Bonus in Höhe von 0,2% (Theiß) und 0,15% (Embert) bemisst sich an der Umsatz-Entwicklung gemäß dem durch den Abschlussprüfer geprüften und vom Aufsichtsrat gebilligten IFRS-Konzernabschluss für das betreffende Geschäftsjahr.
2. Residualgewinn: jährlich zu zahlender Bonus in Höhe von 3 % (Theiß) und 2,25 % (Embert) des festgestellten Residualgewinns. Als Residualgewinn gilt das Konzernergebnis der SMT Scharf Gruppe ohne OCI (Other Comprehensive Income) abzüglich Zinsen auf das Eigenkapital, wobei die Zinshöhe mit 1,5 % festgelegt wird.
3. Aktienkurs-Entwicklung: Diese wird während der fünfjährigen Bestellungsperiode nach drei Jahren und nach fünf Jahren gezahlt. Grundlage für den Bonus ist die Aktienkurssteigerung in den ersten drei bzw. letzten zwei Jahren der Bestellungsperiode. Zum Geschäftsjahresende ist dies in der Rückstellung enthalten, den Vorständen aber nicht zugeflossen.
4. Die Mitglieder des Vorstands haben für jede Aktie, die sie bis zum 28. Februar 2019 erworben haben und die sie mindestens fünf Jahre sowie ununterbrochen bis zum 31. Dezember 2023, mindestens jedoch fünf Jahre, halten, Anspruch auf eine Gratisaktie. Gemäß Aufsichtsratsbeschluss wird die Vergütung durch Eigenkapitalinstrumente erfolgen und nicht durch Barvergütung. Die Anzahl der Aktien ist begrenzt. Maßgebend für die Bewertung der zusätzlichen Vergütung war der Börsenkurs im Zusagezeitpunkt 3. September 2018. Dieser betrug 17,50 EUR und bleibt für den Zeitraum konstant, über den der Vergütungsaufwand verteilt wird. Der sich hieraus ergebende Gesamtvergütungsaufwand wird über den Zeitraum 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2023 pro pro rata temporis verteilt. Die Buchung erfolgt gegen die Kapitalrücklage. Der Börsenkurs am Abschlussstichtag beträgt 10 EUR. Der Anspruch kann allenfalls mengenbedingt über die Anzahl gehaltener Aktien variieren.

Die in der Tabelle enthaltenen Angaben für die Grundvergütung, Nebenleistungen und den Teil der erfolgsabhängigen Tantieme, entsprechen einander hinsichtlich Rückstellungs- und Zuflussbetrag.

Pensionsverpflichtungen gegenüber Vorstandsmitgliedern bestehen ausschließlich aus der Umwandlung von Entgeltbestandteilen. Die betrieblichen Regelungen zur Entgeltumwandlung sehen bis einschließlich des Geschäftsjahres 2007 eine feste Altersgrenze von 65 Jahren und eine Verzinsung der umgewandelten Entgeltbestandteile mit 6,0 % vor. Ab dem Geschäftsjahr 2008 ist die Altersgrenze an die sich jährlich ändernde Regelaltersgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung angeglichen und die Verzinsung auf 4,5 % festgesetzt worden. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Übernahmeangebots. Die vorstehenden Regelungen zur Vergütung der Vorstandsmitglieder sind in den entsprechenden Dienstverträgen enthalten.

Einzelangaben zur Vergütung und zum Aktienbesitz von Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Vorstands enthält der Anhang zum Konzernjahresabschluss.

Risikobericht

SMT Scharf verfügt über ein Risikomanagementsystem (RMS), das in die Planungs-, Steuerungs- und Kontrollabläufe der Gesellschaft vollständig integriert ist. Damit ist das RMS ein zentraler Bestandteil der wertorientierten Unternehmenssteuerung und dient der gezielten Sicherung bestehender und künftiger Erfolgspotenziale. Ziele des Risikomanagements sind die Früherkennung von Chancen und Risiken, um unmittelbar geeignete Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen einzuleiten und danach laufend zu überwachen.

Das Risikomanagement basiert ganz wesentlich auf internen Regelungen, die in Form von Richtlinien festgeschrieben und im Prozess der Unternehmenssteuerung und -überwachung implementiert sind. Wesentliche Elemente des Prozesses sind die strategische und operative Planung, die Wochen-, Monats- und Quartalsberichterstattung an den Vorstand sowie die Vorbereitung von Investitionsentscheidungen. Die fortlaufende Berichterstattung dient konzernweit der Steuerung des geschäftlichen Erfolgs ebenso wie der laufenden Chancen- und Risikoüberwachung und -kommunikation. Kurzfristig auftretende Risiken werden unverzüglich und auf direktem Wege an diejenigen Organisationseinheiten kommuniziert, die für die Früherkennung, Steuerung und Kommunikation der jeweiligen Risiken verantwortlich sind. Risikomanagementbeauftragte innerhalb dieser Organisationseinheiten haben die Aufgabe, die Risikomaßnahmen zu koordinieren und die Risikokommunikation an die jeweils übergeordnete Ebene zu gewährleisten.

Das interne Kontrollsystem (IKS) ist integraler Bestandteil des Risikomanagements von SMT Scharf. Hauptziel des IKS ist es, sicherzustellen, dass alle Geschäftsvorfälle in der Berichterstattung zutreffend abgebildet werden. Abweichungen von internen oder externen Regelungen sollen so verhindert werden. Bezogen auf die externe Rechnungslegung soll vor allem die Konformität der Abschlüsse mit den jeweils geltenden Regelwerken gewährleistet werden. Dazu sind das interne Kontrollsystem und das Risikomanagement entsprechend den rechnungslegenden Einheiten gegliedert. Innerhalb der SMT Scharf Gruppe bestehen einheitliche Regelungen zur Rechnungslegung, deren Einhaltung fortlaufend kontrolliert wird. Zur Steuerung einzelner Risiken der Rechnungslegung, zum Beispiel bei versicherungsmathematischen Bewertungen, werden fallweise externe Spezialisten hinzugezogen.

Im Unternehmen wurde ein Compliance Management System (CMS) erfolgreich installiert. Dadurch sollen potenzielle Regelverstöße rechtzeitig erkannt und verhindert werden. Das CMS hilft dabei, angemessene Reaktionen auf Compliance-Sachverhalte für alle Konzerngesellschaften einheitlich zu definieren und zu kommunizieren. SMT Scharf hat einen externen Compliance Officer bestellt, der das Compliance-Management im Konzern überwacht.

Wesentliche Risiken für die SMT Scharf AG liegen in Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen in den Ländern, in denen sie mit ihren Tochterunternehmen tätig ist. Kapitalverkehrskontrollen, Änderungen in den Verfügungsrechten über Gesellschaftsanteile oder im Steuerrecht können die Möglichkeiten zur Steuerung der Unternehmen der SMT Scharf Gruppe beeinträchtigen. Regierungswechsel, Wechsel in der Eigentümerstruktur von Bergwerken oder andere Einflüsse können die Ertragskraft von Tochterunternehmen wesentlich beeinträchtigen. Dem begegnet der Vorstand durch permanente Beobachtung der Märkte und ihrer politischen Rahmenbedingungen. Die SMT Scharf AG setzt derzeit Finanzinstrumente nur zur kurzfristigen Anlage freier Mittel und zur Absicherung von Wechselkursrisiken ein; dem entsprechend bestehen keine wesentlichen Risiken aus dem Einsatz von Finanzinstrumenten.

Chancenbericht

Positive Wirkungen strategischer Maßnahmen

Die umfangreiche Maßnahmenliste in den drei strategischen Handlungsfeldern „Organisches Wachstum“, „Externes Wachstum“ und „Operative Exzellenz“ hat zum Ziel, SMT Scharf insgesamt noch produktiver und wettbewerbsfähiger zu machen. SMT Scharf ist dadurch in der Lage, aus einer gestärkten Position heraus von einer robusten Branchenkonjunktur und wieder höheren Investitionsbereitschaft in der Bergbauindustrie zu profitieren. Durch die Weiterentwicklung des Unternehmens zu einem Systemanbieter für Logistiklösungen im Untertagebergbau und für Tunnelbaustellen erschließt sich SMT Scharf neue Märkte und Kundengruppen. Auf diese Weise entsteht zusätzliches Umsatzpotenzial.

Wachstum der Weltwirtschaft

Mittelfristig wird das verarbeitende Gewerbe sowohl in den Schwellenländern als auch in den Industrieländern verstärkt Rohstoffe und Energie für weiteres Wirtschaftswachstum benötigen. Nach Ende des letzten Superzyklus und der folgenden Talsohle bewegen sich die Rohstoffpreise nun wieder auf einem erhöhten Niveau, die die Förderung für Bergwerksbetreiber wieder rentabler macht. Der positive Geschäftsverlauf im Berichtszeitraum vor dem Hintergrund einer momentan robusten Branchenkonjunktur, bestätigt die Einschätzung des Vorstands der SMT Scharf AG, nach der verschobene oder abgesagte Investitionen in die Infrastruktur der Bergwerke von den Bergbauunternehmen sukzessive nachgeholt werden. Dies zeigt sich in der weiterhin anziehenden Nachfrage nach Bergwerksausrüstung, was weiter steigende Umsatzerlöse für SMT Scharf nach sich ziehen dürfte.

Höhere Nachfrage in lokalen Märkten

Nach dem laufenden Umbau der chinesischen Volkswirtschaft und dem weiterhin freundlichen Klima in der Binnenwirtschaft geht SMT Scharf davon aus, dass die chinesischen Bergwerke wieder verstärkt Kohle und sonstige Rohstoffe fördern werden, um den hohen Ressourcenbedarf der lokalen Wirtschaft – auch bei einer verringerten Wachstumsdynamik – zu bedienen. Insgesamt wird sich der Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Kohle zwar verlangsamen, dennoch wird sie absolut weiter steigen. China wird Prognosen von BP zufolge im Jahr 2035 weiterhin der weltweit größte Nachfrager nach Kohle sein. Auf das Land entfällt etwa die Hälfte des weltweiten Verbrauchs. Gleichzeitig wird sich der Anteil der Nachfrage aus Indien bis zu diesem Zeitpunkt nahezu verdoppeln. Insgesamt bleibt die Kohle neben Öl und Gas trotz des zunehmenden Einsatzes regenerativer Energien auch in Zukunft einer der wichtigsten Energieträger. Alle drei Energiearten zusammen werden Schätzungen zufolge 2035 etwa 75 % der globalen Energieversorgung decken.

Weltweit steigender Rohstoffbedarf

Die Bergwerkskonzerne investieren nach der Talsohle im Bergbau im Jahre 2016 wieder verstärkt in eine moderne Infrastruktur. Nach einem schwächeren globalen Wirtschaftswachstum im Jahr 2019 soll die Weltwirtschaft kurzfristig wieder an Fahrt gewinnen. Insbesondere die aufstrebenden Schwellenländer sorgen für einen steigenden Rohstoffbedarf. Dies fördert wiederum die Nachfrage nach Kohle und sonstigen Rohstoffen, so dass die Bergwerksbetreiber Anreize haben, weiterhin verstärkt in Neuanlagen zu investieren.

Trend zum Bergbau 4.0

Vor dem Hintergrund der dynamisch voranschreitenden Digitalisierung besteht zunehmendes Interesse der weltweiten Betreiber von Bergwerken und Förderstätten an Innovationen in allen Feldern der Bergbauausrüstung beziehungsweise -technik, aber auch zur Effizienzoptimierung von Prozessen und Organisationsstrukturen. Automatisierung und Datenmanagement stehen dabei im Fokus der Bergbauunternehmen. Ein Trend im Untertagebergbau ist die Einbindung der Maschinen in die Netzwerke der Bergwerksbetreiber. Bergbauunternehmen wollen Informationen zum Fahrer, Ölstand oder der Temperatur untertage erhalten. Dieser unmittelbare Datentransfer wird in Zukunft dazu beitragen, die Wartung und Arbeitsprozesse im Untertagebergbau zu verbessern. Aufgrund seiner Kompetenzen in der Elektrotechnologie, Steuerung, Messtechnik, Elektrifizierung und im Datenmanagement sieht SMT Scharf im Bergbau 4.0 attraktive Wachstumsperspektiven.

Komplexere geologische Lagerstätten von Rohstoffvorkommen

Mittelfristig wird der Abbau der weltweiten Rohstoffvorkommen in immer unzugänglicheren Lagerstätten erfolgen. Dadurch steigt der Anreiz für die Bergbauindustrie, Produkte von SMT Scharf einzusetzen. Neben der höheren Kosteneffizienz haben sie den Vorteil, dass sie speziell für schwierige Bedingungen unter Tage entwickelt wurden und sich bereits im deutschen Steinkohlebergbau bewährt haben.

Vorangetriebene Diversifizierung

SMT Scharf baut das Segment Nicht-Kohle-Bergbau aus, das mittel- und langfristig zu einem der Kohle gleichwertigen Segment heranwachsen soll. Der Einsatz von Transportbahnen und Logistiksystemen in Platin-, Gold- oder Kupferminen wird steigen und folglich den Umsatzbeitrag aus diesem Geschäft positiv beeinflussen. SMT Scharf rückt durch Ausbau des Vertriebs in neuen Weltregionen wie den Anden durch Gründung neuer Tochtergesellschaften oder den Ausbau des Vertriebsnetzes im afrikanischen Markt durch Handelsagenten vor Ort näher an die Kunden in diesem Bereich heran. Darüber hinaus bieten auch Salzlagerstätten Einsatzmöglichkeiten für die Produkte von SMT Scharf.

Attraktive Wachstumschancen in den kommenden Jahren ergeben sich durch die im Geschäftsjahr vollzogene Übernahme des kanadischen Bergbauunternehmens RDH Mining Equipment. RDH ist auf batteriebetriebene Fahrzeuge für den untertägigen Berg- und Tunnelbau spezialisiert. Durch die Kombination der internationalen Vertriebs- und After-Sales-Kompetenz mit dem hinzugewonnenen Produktprogramm kann SMT Scharf weitere Synergien im internationalen Hard-Rock- und Tunnelmarkt erzielen. SMT Scharf rechnet mit positiven Auswirkungen auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im laufenden Geschäftsjahr wie auch zukünftig.

Zur weiteren Diversifizierung und Weiterentwicklung des Geschäfts trägt auch die 2019 vollzogene Beteiligung an der ser elektronik bei. Zum einen stärkt dies die Kompetenz des Unternehmens in Fragen der Elektromobilität. Bei Elektro-Fahrzeugen kann SMT Scharf dank der spezifischen Expertise von ser elektronik neben den elektronischen Steuerungen auch auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene eigene Batteriemanagementsysteme ergänzen. Auf diese Weise ist SMT Scharf in der Lage, auch Betreibern für den Bergbau optimierte Batterien anzubieten und bei Betriebskonzepten für die Maschinen beratend zu unterstützen. Daneben realisiert ser elektronik elektronische Steuerungen für bergbauferne Industrien wie beispielsweise die Lebensmittelindustrie. Daraus ergeben sich perspektivisch weitere Wachstumschancen für SMT Scharf.

Das Segment Tunnel verspricht darüber hinaus mittelfristig große Umsatzpotenziale und die Chance einer verstärkten Unabhängigkeit vom Rohstoffpreiszyklus, da die Nachfrage nach Infrastruktur von anderen Faktoren wie der weltweiten Verdichtung der Ballungszentren getrieben ist.

Zusammenfassende Darstellung der Chancen- und Risikolage

Die Gesamtbewertung der Chancen- und Risikolage hat ergeben, dass die erkannten Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen beziehungsweise geplanten Maßnahmen einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf die SMT Scharf Gruppe haben. Eine völlige Sicherheit, dass alle relevanten Risiken identifiziert und gesteuert werden können, gibt es jedoch nicht.

Prognosebericht

Die Weltwirtschaft wird nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 2020 wieder durch eine verbesserte Produktionstätigkeit und einen dynamischeren Welthandel an Fahrt gewinnen. Derweil entwickelt sich die Corona-Pandemie zu einem Faktor für die Weltwirtschaft, dessen Folgen noch nicht in Gänze abschätzbar sind. Im Januar 2020 hatte der IWF für das laufende Geschäftsjahr ein Wachstum von 3,3 Prozent prognostiziert. Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus seit Jahresende 2019 hat der IWF im Februar 2020 die globale Wachstumserwartung um 0,1 Prozentpunkte reduziert. Die reduzierte Prognose gilt unter der Annahme, dass sich die wirtschaftliche Lage in China im zweiten Quartal normalisiert und daher die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft relativ gering ausfallen und von kurzer Dauer sind.

Grundsätzlich tragen laut IWF die Verlagerung hin zu einer akkommodierenden Geldpolitik und die positiven Nachrichten von den Verhandlungen zwischen den USA und China im Handelsstreit zu einer Aufhellung des Marktsentiments bei. Gleichzeitig erwarten die Ökonomen vor dem Hintergrund der geldpolitischen Lockerung einen Aufwärtstrend in wichtigen Schwellenländern. Dennoch bleiben laut IWF wesentliche Abwärtsrisiken bestehen, die schnell auch wieder zu einer Verschlechterung der Marktstimmung führen könnten. Risikofaktoren seien die zunehmenden geopolitischen Spannungen, insbesondere zwischen den USA und dem Iran, die Verschärfung der sozialen Unruhen, eine weitere Verschärfung der Beziehungen zwischen den USA und ihren Handelspartnern als auch die Vertiefung der wirtschaftlichen Spannungen zwischen anderen Ländern.

Potentielle direkte Effekte aus dem Brexit, der zum 31. Januar 2020 erfolgte, werden nicht erwartet. Indirekte Effekte auf die Weltwirtschaft aus Brexit, den Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China mit etwaigen Strafzöllen oder anderen exogenen Einflussfeldern werden auf Basis der geringen Wahrscheinlichkeiten weiterhin nicht gesehen.

Der IWF prognostiziert zu Beginn des Jahres 2020 folgende BIP-Wachstumsraten in den Zielmärkten von SMT Scharf:

scroll

BIP-Wachstum in den wichtigsten Absatzmärkten der SMT Scharf AG*

(in %)
2020e 2019
Welt 3,3 2,9
China 6,0 6,1
Polen ** 3,1 4,0
Russland 1,9 1,1
Südafrika 0,8 0,4

Quellen: * IWF World Economic Outlook Update, Januar 2020; ** IWF World Economic Outlook, Oktober 2019

SMT Scharf wird sich weiterhin auf die Kernmärkte China, Russland, Polen und Südafrika konzentrieren. Daneben ist für die SMT Scharf Gruppe wegen des Geschäfts im Hard Rock auch Amerika als Zielmarkt von Relevanz. Für 2020 erwartet der IWF, dass sich das Wirtschaftswachstum sowohl in China als auch in Polen verlangsamen wird. Dagegen soll die russische Wirtschaft wieder spürbar an Fahrt gewinnen, so dass der IWF für 2020 ein Wachstum von 1,9 % prognostiziert. Ebenso wird in Südafrika mit einem prognostizierten BIP-Wachstum von 0,8 % eine Erholung der Wirtschaft erwartet. Zu erwartende Effekte aus der Corona-Problematik wurden in den Schätzungen für die einzelnen Märkte noch nicht abgebildet.

Angesichts der zu beobachtenden Signale im Markt geht der Vorstand für das Jahr 2020 davon aus, dass sich vor dem Hintergrund eines robusten Branchenumfelds auch im laufenden Geschäftsjahr das Geschäft stabil entwickeln wird, allerdings durch die Corona-Problematik wesentliche Risiken für die Geschäftszahlen erwachsen. Insbesondere könnte die Ausbreitung des Coronavirus dazu führen, dass die Geschäftsaktivitäten in China beeinträchtigt werden und sich die seit letztem Jahr andauernde Zulassungsthematik (China III) im chinesischen Markt weiter verzögert. Grundsätzlich rechnet SMT Scharf für das erste Halbjahr 2020 damit, dass die andauernde Zulassungsthematik in China das Geschäft noch belasten wird.

Die Entwicklungen rund um den Coronavirus beobachtet der Vorstand sehr genau und wird, sofern erforderlich, im Sinne seiner Mitarbeiter und Kunden stetig entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten. Zum Stand der Berichtsveröffentlichung hält der Vorstand folgendes fest:

· In der gesamten SMT Scharf Gruppe sind zum Stand Ende März 2020 keine Infizierungen mit dem Coronavirus bekannt geworden.

· Die Lieferketten der SMT Scharf Gruppe sind zurzeit nicht unterbrochen. Leichtere Verzögerungen haben bislang zu keinen nennenswerten Auswirkungen geführt.

· In der SMT Scharf Gruppe werden alle denkbaren prophylaktischen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus umgesetzt. Sämtlichen behördlichen Anweisungen leistet SMT Scharf selbstverständlich Folge.

· Die Standorte in Südafrika und Kanada wurden auf Basis behördlicher Anordnung in der KW 13 geschlossen.

· Von Januar bis Ende März 2020 stand durch die Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus der Geschäftsbetrieb in China still. Daher ist für das erste Quartal mit keinen wesentlichen Umsätzen in China zu rechnen.

· SMT Scharf wird im Rahmen seiner Strategie mit Nachdruck daran arbeiten, fehlenden Umsätze, die durch die Corona-Pandemie bedingt sind, im Jahresverlauf wieder aufzuholen.

Für das Geschäftsjahr 2020 rechnet der Vorstand der SMT Scharf AG mit einem Konzernumsatz in einer Spanne von 72 bis 75 Mio. EUR sowie mit einem EBIT im Korridor von 5,5 bis 6,0 Mio. EUR. Diese Konzernprognose hat der Vorstand auf Basis des zum Zeitpunkt der Berichtsveröffentlichung im März 2020 vorliegenden Sachstands getroffen, zu dem noch keine konkreten wirtschaftlichen Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie auf die Geschäftszahlen der SMT Scharf bezifferbar waren. Gleichwohl verdichten sich nach Einschätzung des Vorstands die Anzeichen, dass es im weiteren Jahresverlauf 2020 durch die Ausbreitung des Coronavirus zu deutlich negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in den Zielmärkten der SMT Scharf insgesamt als auch auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens selbst kommen könnte. Vor dem Hintergrund dieser dynamischen Krisenentwicklung schließt der Vorstand daher nicht aus, dass die Konzernprognose im Jahresverlauf nochmals an die sich aktuell schnell und stark wandelnde wirtschaftliche Situation angepasst werden muss.

Diese Prognose steht des Weiteren unter der Voraussetzung, dass sich ab der zweiten Jahreshälfte 2020 in China positive Effekte auf das Geschäft einstellen werden, wenn voraussichtlich mit der Auslieferung der neu zugelassenen China-III-Maschinen begonnen werden kann. Unabhängig davon konnte SMT Scharf durch die zuletzt getätigten Übernahmen des kanadischen Bergbauunternehmens RDH Mining Equipment und der ser elektronik, Spezialist für elektronische Steuerungen, ihre Kompetenzen gezielt erweitern. So sieht sich das Unternehmen in der Nische grundsätzlich gut aufgestellt, um für seine Kunden weltweit maßgeschneiderte Transport- und Logistiklösungen zu realisieren.

Vor dem Hintergrund der neuen Zulassungssituation für Dieselmotoren unter Tage in China (China III) und der in diesem Bereich bereits gewonnenen Projekte hat die SMT Scharf Gruppe in Zusammenarbeit mit den Hausbanken den finanziellen Spielraum in Form von laufenden Linien adäquat erweitert.

Das Tunnelsegment befindet sich weiter in der Aufbauphase, so dass auch im Jahr 2020 noch keine signifikanten Umsätze erwartet werden. Der Vorstand rechnet daher mittel- bis langfristig mit einer signifikanten Umsatzsteigerung in diesem Segment.

Bei der Materialaufwandsquote (in Relation zur Betriebsleistung) wird ein Wert auf Vorjahresniveau erwartet, der weiterhin über dem mittelfristigen Zielwert von 50,0 % liegen wird. Das Net Working Capital wird für 2020 unterhalb des Vorjahres erwartet, bei einer, bezogen auf den Umsatz, weiteren leichten Verbesserung der Net Working Capital Intensity. Die Forderungsreichweite soll 2020 leicht über dem mittelfristigen Zielwert von 150 Tagen liegen. Für 2020 wird zudem eine Eigenkapitalquote auf Vorjahresniveau erwartet. Der mittelfristige Zielkorridor für die Eigenkapitalquote von 35 % bis 40 % steht vor der Hintergrundannahme, in den kommenden Jahren weitere Opportunitäten im Bereich des externen Wachstums wahrnehmen und diese ggf. mit Fremdkapital finanzieren zu können.

Mittel- bis langfristig erwartet das Management eine weitere Verbesserung auf dem weltweiten Markt für Bergbauausrüstung. Die Talsohle im Bergbau ist erst einmal durchschritten. Insbesondere in China zeigt sich, dass weitere moderne Bergwerke in Betrieb genommen werden bzw. Bergwerksbetreiber ihre Infrastruktur optimieren und in eine innovative Transportlogistik investieren. In den kommenden Jahren erwartet das Management eine steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen für den Untertagebau. In diesem Zusammenhang sieht sich SMT Scharf durch die vorhandene Batterie- und Elektrokompetenz gut aufgestellt, um künftige Wachstumschancen konsequent zu nutzen. Darüber hinaus ist SMT Scharf durch seine Kompetenzen als integrierter Systemanbieter kurzfristig in der Lage, Elektrofahrzeuge auch für den Kohlebergbau umzurüsten.

Die Rohstoffproduktion wird aufgrund des langfristig nachhaltigen Wachstums der Weltwirtschaft zunehmen. Zwar hat sich vor dem Hintergrund zunehmender handelspolitischer Konflikte und einem Umschwung bei den internationalen Kapitalströmen die wirtschaftliche Expansion in den Schwellenländern zuletzt verlangsamt. Insbesondere Schwellenländer wie China oder Indien, in denen der Wohlstand langfristig weiter zunehmen wird, kurbeln den Kohleverbrauch signifikant an. Sie haben im Zeitraum von 2000 bis 2017 ihren Kohleverbrauch um 188 % bzw. 175 % gesteigert. Zugleich nahm der Kohleverbrauch weltweit in diesem Zeitraum um 60 % zu. Das globale Wirtschaftswachstum führt zu einem nachhaltig steigenden Energiebedarf weltweit. Experten der Internationalen Energieagentur (IEA) prognostizieren für 2040 einen stark steigenden Anteil erneuerbarer Energien zur Erreichung der international vereinbarten Klimaziele von Paris. Dies fördert zugleich die Nachfrage nach wirtschaftsstrategischen Rohstoffen wie zum Beispiel Lithium, Kobalt und Seltene Erden, die den Bergbau ankurbeln wird.

Daneben bleibt die Nachfrage nach Kohle in China in absoluten Zahlen mit Abstand am größten, geht aber auch hier weiter zurück. Im Jahr 2040 soll die Kohle dort einen Anteil von rund 45 % am Energiemix haben. Um sich weiter zu diversifizieren und die Abhängigkeit von Kohlebergwerksbetreibern weiter zu reduzieren, wird SMT Scharf darauf hinarbeiten, das Geschäft mit Hard-Rock-Minenbetreibern sowie mit Tunnellogistik mittel- bis langfristig zu einem zweiten bzw. dritten Standbein auszubauen. 2019 hat SMT Scharf mit der Akquisition der ser elektronik einen weiteren wichtigen Schritt zur Diversifizierung des Geschäfts unternommen und das Kompetenzspektrum gezielt erweitert. Im Rahmen der Unternehmensstrategie fokussiert sich das Unternehmen auch in Zukunft auf operative Exzellenz sowie externes und organisches Wachstum, um die Marktposition von SMT Scharf weiter zu stärken.

Hamm, den 30. März 2020

Der Vorstand

Hans Joachim Theiß

Wolfgang Embert

Bilanz zum 31.12.2019

Aktiva

scroll

(in EUR) 31.12.2019 31.12.2018
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 488.488,00
geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände 488.488,00
II. Sachanlagen 20.358,10 5.033,50
Betriebs- und Geschäftsausstattung 20.358,10 5.033,50
III. Finanzanlagen 20.888.073,18 22.109.248,54
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 18.043.376,80 19.160.752,08
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.623.963,39 2.439.820,54
3. Beteiligungen 508.675,92 508.675,25
4. sonstige Ausleihungen 712.057,07 0
21.396.919,28 22.114.282,04
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 13.942.147,39 11.084.149,34
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 13.255.102,41 10.522.882,15
2. sonstige Vermögensgegenstände 687.044,98 561.267,19
II. Guthaben bei Kreditinstituten 111.338,23 554.681,86
14.053.485,62 11.638.831,20
C. Rechnungsabgrenzungsposten 23.846,96 5.970,00
Summe Aktiva 35.474.251,86 33.759.083,24
Passiva
(in EUR) 31.12.2019 31.12.2018
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 4.570.523,00 4.570.523,00
Gesamter Nennbetrag 4.620.000,00 4.620.000,00
Nennbetrag der eigenen Anteile -49.477,00 -49.477,00
(Bedingtes Kapital 462.000,00 Vorjahr 462.000,00)
II. Kapitalrücklage 17.119.381,86 16.984.646,99
III. Gewinnrücklagen 103.093,70 103.093,70
1. gesetzliche Rücklage 1.648,70 1.648,70
2. andere Gewinnrücklagen 101.445,00 101.445,00
IV. Bilanzgewinn 4.838.791,01 1.049.295,34
26.631.789,57 22.707.559,03
B. Rückstellungen
1. Pensionsrückstellungen 189.549,00 256.214,17
2. Steuerrückstellungen 186.581,04 72.918,04
3. Sonstige Rückstellungen 744.127,40 993.363,17
1.120.257,44 1.322.495,38
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5.679.742,05 8.548.360,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 686.835,03 151.524,03
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 587.993,25 321.793,13
4. sonstige Verbindlichkeiten 767.634,52 707.351,67
davon aus Steuern 22.996,01 (Vorjahr 21.561,80)
7.722.204,85 9.729.028,83
Summe Passiva 35.474.251,86 33.759.083,24

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

scroll

In EUR 2019 2018
1. Umsatzerlöse 1.226.099,94 1.071.792,11
2. sonstige betriebliche Erträge 402.084,98 129.583,78
davon aus Währungsumrechnung: EUR 45.539,71 (Vorjahr: EUR 39.923,47)
3. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -1.181.571,52 -1.302.551,64
b) Soziale Abgaben -136.405,56 -82.337,10
davon für Altersversorgung: EUR 67.758,88
(Vorjahr: EUR 21.624,00)
4. Abschreibungen auf Sachanlagen -5.996,83 -4.975,93
5. sonstige betriebliche Aufwendungen -2.780.274,39 -1.569.124,85
davon aus Währungsumrechnung: EUR 29.477,00 (Vorjahr: EUR 27.087,86)
6. Erträge aus Beteiligungen 1.581.790,28 562.886,46
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 1.581.790,28 (Vorjahr: EUR 562.886,46)
7. Erträge aus Ergebnisabführung 4.937.022,90 2.572.992,45
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 4.937.022,90
(Vorjahr 2.572.992,45)
8. Aufwendungen aus Verlustübernahme -30.327,48 0
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 30.327,48
(Vorjahr: EUR 0,00)
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 270.770,23 266.702,25
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 248.561,85 (Vorjahr: EUR 266.702,25)
10. sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -260.193,02 -152.858,13
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 4.022.999,52 1.490.818,40
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -232.419,85 -72.918,04
13. Ergebnis nach Steuern 3.790.579,67 1.417.900,36
14. Sonstige Steuern -1.084,00 -4.697,99
15. Jahresüberschuss 3.789.495,67 1.414.493,37
16. Gewinnvortrag/Verlustvortrag 1.049.295,34 -365.198,03
17. Bilanzgewinn 4.838.791,01 1.049.295,34

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß den §§ 242 ff., 264 ff. HGB sowie den einschlägigen Vorschriften des AktG aufgestellt. Die Gesellschaft gilt als große Kapitalgesellschaft nach § 267 (3) Satz 2 HGB. Die SMT Scharf AG hat ihren Sitz in Hamm und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Hamm mit der Nummer HRB 5845.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde im Gliederungsschema nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Die Bewertung erfolgt nach den für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Bewertungsvorschriften unter Berücksichtigung der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Die auf den vorhergehenden Jahresabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden unverändert beibehalten.

Angaben im Anhang erfolgen – wenn nicht anders angegeben – in 1.000 Euro (TEUR).

Im Einzelnen wird nach folgenden Grundsätzen bilanziert:

Die immateriellen Vermögensgegenstände sowie die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen über Nutzungsdauern von 3 bis 5 Jahren bewertet. Soweit notwendig erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen. Die Festlegung der Abschreibungssätze der Vermögensgegenstände erfolgt entsprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Dabei werden Anlagen mit der linearen Abschreibungsmethode abgeschrieben.

Die Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen erfolgte zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert. Die Ausleihungen wurden zum Nennwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nominalwert angesetzt. Forderungen werden einzeln im Umfang erkennbarer Risiken wertberichtigt.

Die Guthaben bei Kreditinstituten sind mit dem Nennwert angesetzt.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des Ertragssteuersatzes der SMT Scharf AG, Hamm, von aktuell 32,1 % und umfasst Gewerbe- und Körperschaftsteuer. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle einer Steuerentlastung wird vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht kein Gebrauch gemacht. Im Geschäftsjahr ergab sich wie im Vorjahr insgesamt eine - nicht bilanzierte - aktive latente Steuer.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung des Postens erfolgt linear entsprechend dem Zeitbedarf.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit dem Kurs zum Entstehungszeitpunkt erfasst. Fremdwährungspositionen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet unter Beachtung des Anschaffungswert- und Realisationsprinzips. Bei einer kürzeren Laufzeit erfolgt die Umrechnung grundsätzlich zum Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag.

Eigene Anteile wurden vom gezeichneten Kapital mit ihrem rechnerischen Anteil am Nennkapital offen abgesetzt.

Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Die Rückstellungen für Altersversorgung wurden nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der so genannten „Projected-Unit-Credit-Methode“ unter Zugrundelegung der Richttafeln 2018G ermittelt. Als Rechnungszins wurde der durchschnittliche Marktzinssatz der letzten zehn Jahre verwendet (Bundesbankzins), der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt und der zum 31. Dezember 2019 2,71 % p.a. beträgt. Der Rententrend wurde mit 1,0 % p.a. bei der Ermittlung berücksichtigt. Der Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 HGB zum 31. Dezember 2019 beträgt 16 TEUR und unterliegt der Ausschüttungssperre.

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen in angemessenem Umfang alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Angaben zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im folgenden Anlagenspiegel aufgeführt:

scroll

Anschaffungskosten 01.01.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 0 488.488,00 0 488.488,00
andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 29.566,68 21.321,43 0 50.888,11
II. Sachanlagen 29.566,68 21.321,43 0 50.888,11
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 19.241.289,88 578.495,29 1.695.870,57 18.123.914,60
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 2.439.820,54 607.871,04 1.423.728,19 1.623.963,39
3. Beteiligungen 508.675,92 0 0 508.675,92
4. sonstige Ausleihungen 0 712.057,07 0 712.057,07
III. Finanzanlagen 22.189.786,34 1.898.423,40 3.119.598,76 20.968.610,98
Summe 22.219.353,02 1.919.744,83 3.119.598,76 21.507.987,09
Abschreibungen 01.01.2019 Zugänge Abgänge 31.12.2019
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 0 0 0 0
andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 24.533,18 5.996,83 0 30.530,01
II. Sachanlagen 24.533,18 5.996,83 0 30.530,01
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 80.537,80 0 0 80.537,80
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0 0
3. Beteiligungen 0 0 0 0
4. sonstige Ausleihungen 0 0 0 0
III. Finanzanlagen 80.537,80 0 0 0
Summe 105.070,98 5.996,83 0 111.067,81

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen umfassen insbesondere Forderungen aus Darlehen gegen die SMT Scharf GmbH, aus Konzernumlagen und Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen mit der SMT Scharf GmbH. In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Umsatzsteuerforderungen in Höhe von 630 TEUR (Vorjahr 561 TEUR) enthalten.

Zum 31. Dezember 2019 weist die SMT Scharf AG keine latenten Steuern aus (Vorjahr: 0 TEUR). Aktive latente Steuern resultieren nahezu ausschließlich aus Verlustvorträgen. Von den vorhandenen Verlustvorträgen (1.760 TEUR bzw. 1.550 TEUR für Körperschaft- bzw. Gewerbesteuer; Vorjahr: 4.662 TEUR bzw. 4.660 TEUR) wurden in die Berechnung der latenten Steuern die Verlustvorträge einbezogen, von deren Nutzung die Gesellschaft in den nächsten fünf Jahren ausgeht (3.311 TEUR; Vorjahr: 3.329 TEUR). Passive latente Steuern in Höhe von 404 TEUR resultieren im Wesentlichen aus temporären Differenzen aus der Aktivierung von Entwicklungskosten auf Ebene der Organgesellschaft SMT Scharf GmbH, Hamm. Die Bewertung erfolgt wie im Vorjahr mit dem für das Geschäftsjahr geltenden Steuersatz für Körperschaft- und Gewerbesteuer von 32,1%. Die sich rechnerisch ergebende Steuerentlastung in Höhe von 143 TEUR (Vorjahr: 1.048 TEUR) wurde nach dem Wahlrecht des § 274 HGB nicht aktiviert.

Am 31. Dezember 2019 wurden 4.570.523 auf den Inhaber lautende Stammaktien der SMT Scharf AG in Form von nennwertlosen Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil von je 1 EUR ausgegeben (Vorjahr: 4.570.523). Sämtliche Aktien sind voll eingezahlt und gewähren die gleichen Rechte.

Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zum 22. Mai 2023 gegen Bar- und / oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu 2.310 TEUR erhöhen (Genehmigtes Kapital). Dabei kann das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden. Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2018 wurde das genehmigte Kapital bis zum 22. Mai 2023 verlängert. Daneben besteht ein bedingtes Kapital 2018 bis zu 462 TEUR zur Ausgabe von weiteren bis zu 462.000 Stammaktien.

Des Weiteren wurde die bisherige Ermächtigung zum Erwerb und Veräußerung eigener Aktien aufgehoben und durch Beschluss der Hauptversammlung vom 21. Mai 2019 eine neue Ermächtigung erteilt. Die Ermächtigung sieht vor, dass der Erwerb von eigenen Aktien auf 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals beschränkt ist. Der Erwerb darf auch unter Einsatz von Eigenkapitalderivaten erfolgen, d.h. von Call- und/oder Put-Optionen. Die Ermächtigung ist zum 20. Mai 2024 gültig.

Am 31. Dezember 2019 hält die Gesellschaft noch 49.477 eigene Aktien, was 1,07 % des Grundkapitals entspricht. Die eigenen Aktien können zu allen Zwecken verwendet werden, die im Ermächtigungsbeschluss vorgesehen sind.

Der Jahresabschluss der SMT Scharf AG, der nach den Grundsätzen des HGB aufgestellt wird, weist ein Bilanzergebnis in Höhe von 4.839 TEUR aus. Vorstand und Aufsichtsrat werden der ordentlichen Hauptversammlung, die am 26. Mai 2020 stattfinden wird, vorschlagen, diesen Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen.

Aktionärsstruktur

67,18 % der Aktien der SMT Scharf AG liegen nach Definition der Deutschen Börse im Streubesitz. Hierzu zählen alle Anteile unterhalb von 5 % mit Ausnahme eigener Anteile. Auf Basis dem Unternehmen zugegangener Stimmrechtsmitteilungen gemäß Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) ergab sich zum Stand 31. Dezember 2019 folgende Aktionärsstruktur:

scroll

Aktionärspool Shareholder Value Beteiligungen AG / Share Value Stiftung/Christiane Weispfenning 21,07% 973.616 Aktien
Investmentgesellschaft mit variablem Kapital (SICAV) 5,62% 259.526 Aktien
Axxion S.A. 5,06% 233.896 Aktien
Overseas Asset Management (Cayman), LTD 4,88% 225.301 Aktien
Wallberg Invest S.A. 2,81% 130.000 Aktien
Hauck & Aufhäuser Fund Services S.A. 2,55% 118.014 Aktien

Der Bestand an eigenen Aktien liegt bei 1,07 % (49.477 Aktien). Der Vorstandsvorsitzende Hans Joachim Theiß hielt zum 31. Dezember 2019 insgesamt 24.651 Aktien, während COO Wolfgang Embert 14.000 Stück besaß.

Die Rückstellungen entwickelten sich im Geschäftsjahr wie folgt:

scroll

In TEUR Pensionsrückstellungen Steuerrückstellungen Sonstige Personalrückstellungen Übrige sonstige Rückstellungen
Stand 01.01.2019 256 73 623 370
Verbrauch 57 0 452 332
Zuführung 8 114 325 414
Auflösung 18 0 171 33
Stand 31.12.2019 189 187 325 419

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten betragen mit Ausnahme der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten weniger als ein Jahr. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben eine Restlaufzeit bis zu sechs Jahren und haben folgende Laufzeiten:

scroll

in TEUR per 31. Dezember 2019
bis zu einem Jahr 1.294
von einen bis fünf Jahre 4.183
von mehr als fünf Jahre 203
Summe 5.680

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen umfassen laufende Umsatzsteuer aus der bestehenden steuerlichen Organschaft sowie Weiterbelastungen von Gemeinkosten sowie die Verbindlichkeiten aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der Nowilan GmbH. In den sonstigen Verbindlichkeiten ist die Aktienkomponente aus dem Kaufpreis von RDH Mining Equipment Ltd., Alban / Kanada, enthalten. Es bestehen Bürgschaften und Pfandrechte auf Grundstücke.

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse in Höhe von 1.266 TEUR resultieren aus Konzernumlagen sowie der Weiterbelastung von externen Beratungskosten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus der Weiterbelastung von sonstigen Kosten an Tochtergesellschaften in Höhe von 95 TEUR sowie 222 TEUR Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.

Die SMT Scharf AG hat kein eigenes operatives Geschäft, sondern ist Führungsholding der Unternehmen der SMT Scharf Gruppe. Der Vorstand der SMT Scharf AG bestand im Geschäftsjahr aus Herrn Hans Joachim Theiß (Vorstandsvorsitzender) und Herrn Wolfgang Embert. Außer den zwei Vorstandsmitgliedern bestehen drei weitere Anstellungsverhältnisse.

Sonstige Angaben

Der Aufsichtsrat der SMT Scharf AG bestand im Geschäftsjahr aus:

scroll

Univ.-Prof. Dr. Louis Velthuis, Mainz (Vorsitzender) Inhaber des Lehrstuhls für Controlling an der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz Intershop Communications AG, Mitglied des Aufsichtsrats
Dr. Dipl.-Ing. Dirk Vorsteher, Werne (stellv. Vorsitzender) Unternehmensberater (keine Fremdmandate)
Dipl. Volkswirtin Dorothea Gattineau, Wuppertal Geschäftsführerin (keine Fremdmandate)

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen für jedes Geschäftsjahr eine feste und eine variable Vergütung sowie ein Sitzungsgeld in Höhe von 1 TEUR je Aufsichtsratssitzung, der Vorsitzende des Aufsichtsrates erhält das doppelte Sitzungsgeld. Die feste Vergütung beträgt 18 TEUR, der Vorsitzende erhält das 2-fache dieses Betrags. Ferner erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrates eine variable Vergütung in Form einer Beteiligung am Konzernergebnis, die sich wie folgt berechnet: die jährliche ergebnisorientierte Vergütung entspricht einem Betrag, der sich aus der Multiplikation eines Bonusfaktors in Höhe von 0,4% (bzw. in Höhe von 0,8 % für den Aufsichtsratsvorsitzenden) mit dem Residualgewinn ergibt. Als Residualgewinn gilt das Konzernergebnis der SMT Scharf Gruppe abzüglich Zinsen auf das Eigenkapital, wobei die Zinshöhe dem jeweils geltenden Basiszinssatz plus 2 Prozentpunkte entspricht. Das Konzernergebnis bestimmt sich nach dem durch den Abschlussprüfer geprüften und vom Aufsichtsrat gebilligten IFRS-Konzernabschluss für das betreffende Geschäftsjahr. Sofern ein Aufsichtsratsmitglied am Tag vor der Hauptversammlung, die über die Gewinnverwendung beschließt, nachweisen kann, dass er kumuliert in Höhe von einem Drittel (maßgeblich ist insofern der Kaufpreis) der jeweiligen Fixvergütung pro Jahr seiner Mitgliedschaft im Aufsichtsrat Aktien der Gesellschaft hält, so erhöht sich der Bonusfaktor für das den Investitionsnachweis erbringende (einfache) Aufsichtsratsmitglied auf 0,8 % und für den Aufsichtsratsvorsitzenden auf 1,6 %. Die variable Vergütung beträgt je einfaches Aufsichtsratsmitglied jährlich maximal 9 TEUR (ohne Eigeninvestment), bzw. 12 TEUR (mit Eigeninvestment) und für den Aufsichtsratsvorsitzenden 18 TEUR (ohne Eigeninvestment) bzw. 24 TEUR (mit Eigeninvestment). Bei unterjährigem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat ist die Vergütung zeitanteilig zu zahlen. Für das Geschäftsjahr 2019 sind folgende Bezüge aufwandswirksam erfasst worden:

scroll

In TEUR Velthuis Vorsteher Gattineau
Feste Vergütung 36 18 18
Variable Vergütung 24 12 12
Sitzungsgeld 10 5 5
Summe 70 35 35

Es gibt weder Bezüge ehemaliger Aufsichtsratsmitglieder noch ihrer Hinterbliebenen. Es bestehen keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungsverhältnisse zugunsten von Aufsichtsratsmitgliedern. Univ.-Prof. Dr. Louis Velthuis, Vorsitzender des Aufsichtsrats, hielt am 31. Dezember 2019 insgesamt 4.000 Aktien (Vorjahr: 1.750 Aktien) der Gesellschaft. Herr Dr. Vorsteher 1.600 Aktien (Vorjahr: 900 Aktien) und Frau Gattineau 910 Aktien (Vorjahr: 410 Aktien).

Vorstand

Die Mitglieder des Vorstands erhalten Bezüge, die sich aus einer festen jährlichen Grundvergütung und einer erfolgsabhängigen jährlichen Tantieme zusammensetzen, sowie Ersatz ihrer Auslagen. Darüber hinaus haben die Mitglieder des Vorstands Anspruch auf eine bestimmte Anzahl von Gratisaktien, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Gegenüber ehemaligen Vorstandsmitgliedern bestehen Pensionsverpflichtungen in Höhe von 187 TEUR. Für aktuelle Vorstandsmitglieder bestehen Pensionsverpflichtungen in Höhe von 3 TEUR. Die Tantieme für ein Geschäftsjahr wird im jeweils folgenden Geschäftsjahr festgestellt und fällig; hierfür wird zum Geschäftsjahresende eine Rückstellung gebildet.

Im Berichtsjahr wurden folgende Bezüge erfasst:

scroll

Theiß Embert
In TEUR 2019 Min 2019 Max 2019 2019 Min 2019 Max 2019
--- --- --- --- --- --- ---
a) Erfolgsunabhängige Vergütung 340 340 340 255 255 255
b) Erfolgsabhängige Vergütung 2019 171 0 480 128 0 405
c) Gratisaktien 86 86 86 49 49 49
Gesamtvergütung (a+b+c) 597 426 906 432 304 709
Auszahlung aus erfolgsabhängiger Vergütung 2018 188 123

Die einzelnen Bestandteile der variablen Vergütung für alle Vorstandsmitglieder der SMT Scharf AG ergeben sich aus den folgenden Regelungen:

1. Umsatz-Entwicklung: der jährlich zu zahlende Bonus bemisst sich an der Umsatz-Entwicklung gemäß dem durch den Abschlussprüfer geprüften und vom Aufsichtsrat gebilligten IFRS-Konzernabschluss für das betreffende Geschäftsjahr.
2. Residualgewinn: jährlich zu zahlender Bonus in Höhe von 3 % (Theiß) und 2,25 % (Embert) des festgestellten Residualgewinns. Als Residualgewinn gilt das Konzernergebnis der SMT Scharf Gruppe ohne OCI (Other Comprehensive Income) abzüglich Zinsen auf das Eigenkapital, wobei die Zinshöhe mit 1,5 % festgelegt wird.
3. Aktienkurs-Entwicklung: Diese wird während der fünfjährigen Bestellungsperiode nach drei Jahren und nach fünf Jahren gezahlt. Grundlage für den Bonus ist die Aktienkurssteigerung in den ersten drei bzw. letzten zwei Jahren der Bestellungsperiode. Zum Geschäftsjahresende ist dies in der Rückstellung enthalten, den Vorständen aber nicht zugeflossen.
4. Die Mitglieder des Vorstands haben für jede Aktie, die sie bis zum 28. Februar 2019 erworben haben und die sie ununterbrochen bis zum 31. Dezember 2023, mindestens jedoch fünf Jahre, halten, Anspruch auf eine Gratisaktie. Gemäß Aufsichtsratsbeschluss wird die Vergütung durch Eigenkapitalinstrumente erfolgen und nicht durch Barvergütung. Die Anzahl der Aktien ist begrenzt; vom Aktienbestand von Herrn Theiß sind 24.496 Aktien begünstigt, bei Herrn Embert sind es 14.000 Aktien. Maßgebend für die Bewertung der zusätzlichen Vergütung war der Börsenkurs im Zusagezeitpunkt. Dieser betrug am 3. September 2018 17,50 EUR. Der sich hieraus ergebende Gesamtvergütungsaufwand von 673.680 EUR wird über den Zeitraum 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2023 pro pro rata temporis verteilt. Im Geschäftsjahr 2019 entstand dadurch ein Aufwand von 134.735 EUR. (Theiß 85.735 EUR, Embert 49.000 EUR). Die Buchung erfolgt gegen die Kapitalrücklage. Der Börsenkurs am Abschlussstichtag beträgt 10 EUR.

Die in der Tabelle enthaltenen Angaben für die Grundvergütung, Nebenleistungen und den Teil der erfolgsabhängigen Tantieme, entsprechen einander hinsichtlich Rückstellungs- und Zuflussbetrag. Der Vorstandsvorsitzende Herr Hans Joachim Theiß hielt zum 31. Dezember 2019 insgesamt 24.651 Aktien, Herr Wolfgang Embert hielt 14.000 Aktien.

Zu den Bezügen ehemaliger Vorstandsmitglieder oder ihrer Hinterbliebenen gehören im Berichtsjahr die Pensionen. Es bestehen keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungsverhältnisse zugunsten von Vorstandsmitgliedern.

Die Gesellschaft hat gegenüber Banken Mithaftungen für Kreditlinien von Tochtergesellschaften in Höhe von 14,5 Mio. EUR übernommen. Der Vorstand schätzt das Risiko einer Inanspruchnahme aufgrund der Bonität der Tochtergesellschaften als gering ein.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen resultieren aus Leasing- und Mietverträgen und bestehen in folgender Höhe:

scroll

31.12.2019 31.12.2018
bis 1 Jahr 45 55
1 - 5 Jahre 84 72

Die Angaben zum Abschlussprüferhonorar sind im Konzernabschluss der SMT Scharf AG enthalten. Auf die Veröffentlichung an dieser Stelle wird daher aufgrund der befreienden Konzernklausel des § 285 Nr. 17 HGB verzichtet. Die vom Abschlussprüfer erbrachten Steuerberatungsleistungen entfallen auf Steuerdeklarationsleistungen.

In den Konzernabschluss werden neben der SMT Scharf AG alle Tochterunternehmen, über die sie Beherrschung ausübt, einbezogen:

scroll

Anteil am Kapital IFRS Eigenkapital 31.12.2019 IFRS Ergebnis 2019
SMT Scharf GmbH, Hamm, 100 % **** 28.607.960,95 5.762.484,62
Deutschland
Ser Elektronik GmbH, Möhnesee, Deutschland (ab 03.04.2019) 51 % 965.063,04 310.846,30
Nowilan GmbH, Dinslaken, 100 % **** 115.760,33 -30.362,75
Deutschland
SMT Scharf Polska Sp. z o. o., Tychy, 100 % 7.963.603,24 1.495.503,21
Polen
SMT Scharf Africa (Pty.) Ltd., Germiston, 70 % 3.135.368,58 592.308,63
Südafrika
SMT Scharf Sudamerica SpA, Santiago, Chile 100 % -294.185,57 -172.298,77
RDH Mining Equipment, Alban Ontario, 100 % 3.911.753,73 -1.104.323,72
Kanada
OOO SMT Scharf, Novokuznetsk, 100 % * 9.423.794,86 1.645.722,55
Russische Föderation
OOO SMT Scharf Service, Novokuznetsk, 100 % *** 288.582,07 116.053,69
Russische Föderation
Scharf Mining Machinery (Beijing) Co., Ltd., 100 % ** 1.922.699,01 -454.150,02
Beijing, China
Scharf Mining Machinery (Xuzhou) Ltd, 100 % 3.954.480,62 543.975,23
Xuzhou, China

* davon 1,25 % mittelbar über SMT Scharf GmbH

** mittelbar über SMT Scharf GmbH

*** mittelbar über OOO SMT Scharf

**** Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB

Die Hauptgeschäftstätigkeit aller Tochterunternehmen ist die Herstellung, Reparatur und der Vertrieb von Maschinen und Anlagen jeder Art und der Handel mit diesen.

Erwerb der Beteiligung an der ser elektronik GmbH

Am 3. April 2019 haben wir den Erwerb von 51 % der Anteile an der ser elektronik GmbH, Möhnesee, vollzogen. Die Gesellschaft ist seitdem im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.

Mit der Beteiligung erweitert SMT Scharf sein Portfolio um wertvolle Kompetenzen im Bereich der Elektronik und Steuerung. Der Kauf von ser elektronik trägt dazu bei, die Inhouse-Kompetenz von SMT Scharf auf dem Gebiet der Automatisierung, des Datenmanagements und der Vernetzung zu stärken und die Transportsysteme schneller und besser auf die Kundenanforderungen im Untertagebergbau auszurichten. Der Kaufpreis betrug 480 TEUR, wobei zusätzlich Anschaffungskosten in Höhe von 98 TEUR anfielen.

Verkauf eines Minderheitenanteils an der SMT Scharf Africa (Pty) Ltd.

Anfang Juli 2019 haben wir den Verkauf von 30 % der Anteile an der SMT Scharf Africa (Pty) Ltd., Germiston, Südafrika vollzogen. Die Gesellschaft wird weiterhin im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Die Anteile wurden zu einen Verkaufserlös in Höhe von 1.301 TEUR veräußert, wobei ein Abgangsverlust in Höhe von 395 TEUR verbucht wurde. Die Werthaltigkeit der verbleibenden Anteile sind durch eine Unternehmensbewertung (Discounted Cashflow-Verfahren) gestützt, auch sind ausreichend ausschüttungsfähige Gewinne vorhanden.

Mit dem Verkauf kommt SMT Scharf in einem weiteren Punkt den Anforderungen des Broad-Based Black Economic Empowerment (B-BBEE) nach, mit dem die südafrikanische Regierung das Ziel verfolgt, die wirtschaftliche Chancengleichheit von vormals benachteiligten Bürgern in Südafrika zu fördern.

Löschung der Gesellschaft TOW SMT Scharf Ukrainia

Für die Gesellschaft TOW SMT Scharf Ukrainia, Kiev, Ukraine wurde nach Ablauf der Liquidationszeit die Austragung aus dem Register beantragt. Die Umsetzung dieser Austragung wurde von den ukrainischen Behörden bisher noch nicht vollzogen. Somit entfällt die Gesellschaft in Zukunft aus dem Konzern.

Die SMT Scharf AG hat als börsennotierte Aktiengesellschaft gemäß § 161 AktG eine Erklärung abzugeben, inwieweit sie den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ entspricht. Vorstand und Aufsichtsrat haben diese Erklärung am 9. Dezember 2019 abgegeben. Sie ist den Aktionären unter www.smtscharf.com zugänglich gemacht worden.

Nachtragsbericht

Auswirkungen des Coronavirus

Im ersten Quartal 2020 verbreitete sich ausgehend von China das Coronavirus (Covid-19) rapide auf allen Kontinenten. Eine weitere Zuspitzung wird erwartet. Im Zuge seiner Wachstumsstrategie ist die SMT Scharf Gruppe in den wichtigen Bergbaumärkten weltweit präsent. In China betreibt das Unternehmen Produktions- und Vertriebsaktivitäten und liefert individuelle Transportlösungen für Bergbauunternehmen im Kohlemarkt. Nach Einschätzung des Unternehmens könnten die Entwicklungen rund um das Coronavirus die Geschäftstätigkeit von SMT Scharf belasten. Insbesondere könnte die Ausbreitung des Coronavirus dazu führen, dass die Geschäftsaktivitäten in China beeinträchtigt werden und sich die seit letztem Jahr andauernde Zulassungsthematik (China III) im chinesischen Markt weiter verzögert. So rechnet SMT Scharf für das erste Halbjahr 2020 damit, dass China III das Geschäft dort noch belasten wird. Insgesamt verdichten sich nach Einschätzung des Vorstands im März 2020 die Anzeichen, dass es im weiteren Jahresverlauf 2020 durch die Ausbreitung des Coronavirus zu deutlich negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in den Zielmärkten der SMT Scharf insgesamt als auch auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens selbst kommen könnte.

Auswirkungen der neuen Zulassungssituation in China auf die Finanzierung

Vor dem Hintergrund der neuen Zulassungssituation für Dieselmotoren unter Tage in China (China III) und der in diesem Bereich gewonnenen Projekte hat die SMT Scharf Gruppe in Zusammenarbeit mit den Hausbanken den finanziellen Spielraum in Form von laufenden Linien adäquat erweitert.

Hamm, den 30. März 2020

Der Vorstand

Hans Joachim Theiß

Wolfgang Embert

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss der SMT Scharf AG zum 31. Dezember 2019 ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019 der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der SMT Scharf AG beschrieben sind.

Hamm, den 30. März 2020

Der Vorstand

Hans Joachim Theiß

Wolfgang Embert

Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2019

Der Aufsichtsrat der SMT Scharf AG nahm im Geschäftsjahr 2019 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben gewissenhaft wahr. Er überwachte und beriet den Vorstand kontinuierlich. Regelmäßig, zeitnah und umfassend ließ er sich durch den Vorstand schriftlich und mündlich über die Geschäftsentwicklung der SMT Scharf AG und der Konzerngesellschaften, über die strategische Ausrichtung des Unternehmens und den Stand der Strategieumsetzung informieren. Über Vorhaben, die von großer Bedeutung oder eilbedürftig waren, wurde der Aufsichtsrat auch zwischen den Sitzungen durch den Vorstand informiert. Bei Beschlussfassungen wurden die in der Geschäftsordnung des Vorstands geregelten Zustimmungsvorbehalte für bestimmte Geschäfte stets beachtet.

Der Aufsichtsrat kam in fünf ordentlichen Sitzungen am 7. Februar, am 28. März, am 20. Mai, 24. September und am 9. Dezember 2019 zusammen. Die Aufsichtsratssitzung im September fand in den Geschäftsräumen der ser elektronik GmbH in Möhnesee statt. Alle anderen vier Sitzungen wurden in den Geschäftsräumen der SMT Scharf AG in Hamm abgehalten. Die drei Aufsichtsratsmitglieder Professor Dr. Louis Velthuis, Dr. Dirk Vorsteher und Dorothea Gattineau nahmen an allen Sitzungen vollständig teil. Auf seinen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat mit allen für das Unternehmen relevanten Fragen. Anhand schriftlicher Stellungnahmen informierte der Vorstand der SMT Scharf AG den Aufsichtsrat regelmäßig bereits im Vorfeld der Sitzungen über die aktuelle Geschäftslage der SMT Scharf Gruppe.

Im Berichtsjahr 2019 wurde vor dem Hintergrund einer anhaltend soliden Branchenkonjunktur die Entwicklung in den Kernmärkten sowie die vom Vorstand vorangetriebene Umsetzung der Unternehmensstrategie besonders thematisiert. In diesem Zusammenhang nahm der Aufsichtsrat zur Kenntnis, dass das bereits im Geschäftsjahr 2015 eingeleitete Strukturprogramm erfolgreich fortgeführt wurde. Im Geschäftsjahr 2019 sah sich SMT Scharf mit einem anspruchsvollen Marktumfeld konfrontiert, nicht zuletzt gerieten die Rohstoffpreise im Jahresverlauf 2019 merklich unter Druck. Gleichwohl setzten sich Vorstand und Aufsichtsrat mit der verschärften Regulierung für Motoren in China auseinander, deren Auswirkungen sowie erforderliche Maßnahmen intensiv diskutiert wurden. Insgesamt sieht der Aufsichtsrat das Unternehmen durch die erzielten Fortschritte in den letzten Jahren gut aufgestellt, um auch in einem herausfordernden Marktumfeld erfolgreich und profitabel zu wachsen.

Aufsichtsrat und Vorstand setzten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr intensiv mit den Entwicklungen in den Kernabsatzmärkten des Konzerns mit dem Ziel der Weiterentwicklung der Strukturen innerhalb der SMT Scharf Gruppe auseinander. So begrüßt der Aufsichtsrat, dass die Einführung eines neuen Enterprise Resource Planning (ERP-) Systems erfolgreich auf den Weg gebracht wurde und dessen Implementierung in der Gruppe nun sukzessive umgesetzt werden soll. Nach Ansicht des Aufsichtsrats kann das neue ERP-System dazu beitragen, die Effizienz in der internationalen Zusammenarbeit in der SMT Scharf Gruppe zu steigern und operative Prozesse zu optimieren. Des Weiteren hat sich SMT Scharf mit dem Kauf der ser elektronik GmbH mit Sitz in Möhnesee den Zugang zum wertvollen Know-how seines langjährigen Geschäftspartners gesichert. Damit stärkt SMT Scharf die Kompetenzen in den Bereichen Automatisierung und Datenmanagement und verbessert die Voraussetzungen, für Bergwerksbetreiber innovative Lösungen zur Modernisierung der Bergwerke zu entwickeln.

· In der Sitzung am 7. Februar berichtete der Vorstand über die aktuelle Geschäftsentwicklung. In diesem Zusammenhang diskutierten Vorstand und Aufsichtsrat über den Jahresausblick 2019 und verabschiedeten das Budget für das Geschäftsjahr 2019. Ebenso war die Vorbereitung der kommenden Hauptversammlung ein wesentliches Thema. Strategisch stand die geplante Beteiligung an der ser elektronik GmbH im Vordergrund, der unter anderem auf elektronische Steuerungen für Maschinen im Untertagebergbau spezialisiert ist. Vorstand und Aufsichtsrat verständigten sich darauf, hinsichtlich eines möglichen Vertragsabschlusses weiterhin in einem intensiven Dialog zu bleiben.

· Am 28. März kam der Aufsichtsrat zur zweiten Sitzung im Geschäftsjahr 2019 zusammen. Dabei wurden in Anwesenheit der Rödl & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft der Jahres- und Konzernabschluss der SMT Scharf AG für das Geschäftsjahr 2018 erörtert. Nach ausgiebiger Diskussion wurden der Jahres- und Konzernabschluss vom Aufsichtsrat genehmigt. Vorstand und Aufsichtsrat beschäftigten sich zudem mit der Planung und Vorbereitung der anstehenden Hauptversammlung. Nach Diskussion der Beschlussvorlagen wurde die Einladung zur Hauptversammlung fristgerecht fertiggestellt. Im Anschluss berichtete der Vorstand über die aktuelle Geschäftsentwicklung. Ein besonderes Augenmerk lag dieses Mal auf den Entwicklungen im Bereich Personal. Darüber hinaus fand ein Austausch zum avisierten Verkauf von 30 Prozent der 100-prozentigen Tochtergesellschaft SMT Scharf Africa (Pty.) Ltd. an die AERO AFRICA LEASINGS (Pty.) Ltd. statt, dem der Aufsichtsrat zustimmte. Der Verkauf unterstützt die Wachstumsstrategie des Vorstands und trägt dazu bei, dass SMT Scharf seine Marktposition in Südafrika festigt und auch in diesem Punkt dem Broad-Based Black Economic Empowerment (B-BBEE) entspricht.

· In der Sitzung am 20. Mai fand ein reger Austausch über die Tagesordnungspunkte der Hauptversammlung statt. Insbesondere wurden inhaltliche Themen und Fragen zur Vorbereitung der Hauptversammlung erörtert. Zudem informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über die aktuelle Geschäftslage. Mit Blick auf die weitere Personalentwicklung begrüßten die Teilnehmer die Erstellung einer Masterarbeit zum Thema ESG-Berichterstattung. Ebenso wurde ein Workshop zum Thema Tunnel ins Auge gefasst, um intensiv über die weitere Geschäftsstrategie in diesem Segment zu beraten.

· Zur Aufsichtsratssitzung am 24. September kamen Vorstand und Aufsichtsrat in den Geschäftsräumen der ser elektronik GmbH in Möhnesee zusammen. Im Fokus stand dabei die Vorstellung des neu akquirierten Unternehmens sowie die Auswirkungen der neuen Bilanzierungsrichtlinien auf die Abschlusserstellung. Ebenso diskutierten Vorstand und Aufsichtsrat über die veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen in China (China III) und die damit erforderliche Anpassung der Transportsysteme an die Zulassungsbedingungen vor Ort. Die Teilnehmer beschlossen, die Auswirkungen der verschärften Regulierung in China auf das Ergebnis 2019 auf Basis eines neuen Forecast final zu bewerten. Zur weiteren Integration der RDH Mining Equipment wurden weiterführende Maßnahmen mit dem Vorstand beleuchtet und Vorschläge diskutiert, um die Qualitätsstandards des kanadischen Maschinenbauunternehmens in Produktion und Technik weiter zu steigern.

· In der letzten Sitzung des vergangenen Geschäftsjahrs am 9. Dezember informierte der Vorstand den Aufsichtsrat über die aktuelle Geschäftssituation. In diesem Zuge wurden strategische und operative Themen aus den Bereichen Personal/Produktion, Technik/Vertrieb und Markt ausführlich diskutiert. Des Weiteren fand ein Austausch von Vorstand und Aufsichtsrat mit der Rödl & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft zum Stand der Jahresabschlusserstellung sowie zum weiteren Vorgehen statt.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und Lagebericht sowie der IFRS-Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019 wurden durch die Rödl & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Niederlassung Köln, geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Im Rahmen der gesetzlichen Anforderungen waren auch das Risikomanagement- und das interne Kontrollsystem sowie das Kennzahlensystem der SMT Scharf Gruppe Gegenstand der Abschlussprüfung. In seiner Sitzung am 23.03.2020 hat der Aufsichtsrat unter Beteiligung des Abschlussprüfers den Jahresabschluss und Lagebericht sowie den IFRS-Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019 seinerseits geprüft. Nach eingehender Erläuterung ist der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses durch den Abschlussprüfer aufgrund seiner eigenen Prüfung beigetreten und erhebt keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss oder den Konzernabschluss. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Lagebericht sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019 am 30. März 2020 gebilligt. Die entsprechenden Abschlüsse sind somit festgestellt.

Der Aufsichtsrat verzichtet vor dem Hintergrund der weiterhin herausfordernden Marktsituation, der schwer abschätzbaren Risiken aufgrund der Ausbreitung des Corona Virus, der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens und der Branchenkonsolidierung zusammen mit dem Vorstand auf einen Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2019.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Leistungen und ihren Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Aufsichtsrat wünscht dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Herausforderungen des neuen Geschäftsjahrs weiterhin viel Erfolg.

Hamm, am 30. März 2020

Univ.-Prof. Dr. Louis Velthuis

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die SMT Scharf AG, Hamm

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der SMT Scharf AG, – bestehend aus der Bilanz, zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der SMT Scharf AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 geprüft. Die in der Anlage genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der in der Anlage genannten Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EUAPrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht war der im Folgenden dargestellte Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung am bedeutsamsten.

Die Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt Die Anteile an verbundenen Unternehmen stellen einen wesentlichen Posten im Jahresabschluss dar und betragen zum 31. Dezember 2019 EUR 18,0 Mio. (zum 31. Dezember 2018: EUR 19,2 Mio.). Dies entspricht 51 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 57 %). Die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter zur Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen beruht vor allem auf Einschätzungen und Beurteilungen der zukünftigen Ertragskraft der Gesellschaften im Sinne eines Discounted Cash Flows. Darüber hinaus wird als Wertuntergrenze auch der Substanzwert zur Beurteilung herangezogen. Die Einschätzung der Werthaltigkeit ist in besonderem Maße ermessensbehaftet und hängt von Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter ab. Es besteht entsprechend das Risiko, dass Wertberichtungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen nicht in ausreichender Höhe gebildet wurden.

Unsere Vorgehensweise in der Prüfung

Im Rahmen unserer Abschlussprüfung haben wir die Beteiligung der Anteile an verbundenen Unternehmen in einer strukturierten Reihenfolge überprüft. Ausgehend vom Gesamtportfolio haben wir in einer Risikoanalyse die Wertansätze identifiziert, die einer eingehenden Untersuchung unterzogen wurden. Unsere Prüfungshandlungen umfassten dabei insbesondere die Prüfung der Vollständigkeit, Richtigkeit und Plausibilität der zugrundeliegenden Planungsannahmen sowie die Beurteilung der weiteren von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Einschätzungen. Bereits abgewertete Beteiligungen haben wir hinsichtlich eines möglichen Wertaufholungsgebots überprüft. Wir haben die Vorgehensweise mit den bei der Gesellschaft angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden abgeglichen.

Verweis auf zugehörige Angaben

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen verweisen wir auf den Anhang, Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“. Angaben zu den Tochterunternehmen finden sich im Anhang, Abschnitt „Angaben zu Tochterunternehmen“.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen

• die Erklärung zur Unternehmensführung,

• die Aussagen im Lagebericht zu den gesetzlichen Anforderungen des Broad-Based Black Economic Empowerment in Südafrika (B-BBEE),

• die Versicherung nach § 264 Abs. 2 Satz 3 HGB zum Jahresabschluss und

• die Versicherung nach § 289 Abs. 1 Satz 5 HGB zum Lagebericht.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

• wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

• anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 21. Mai 2019 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 9. August 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2016 als Jahresabschlussprüfer der SMT Scharf AG, Hamm, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Aufsichtsrat nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Peter Stramitzer.

Köln, den 30. März 2020

**Rödl & Partner GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft**

Groll, Wirtschaftsprüfer

Stramitzer, Wirtschaftsprüfer

ANLAGE ZUM BESTÄTIGUNGSVERMERK: NICHT INHALTLICH GEPRÜFTE BESTANDTEILE DES LAGEBERICHTS

Folgende Bestandteile des Lageberichts haben wir nicht inhaltlich geprüft:

• die Erklärung zur Unternehmensführung und

• die Aussagen im Lagebericht zu den gesetzlichen Anforderungen des Broad-Based Black Economic Empowerment in Südafrika (B-BBEE).

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.