Annual Report • Jun 25, 2020
Annual Report
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1. Geschäft und Rahmenbedingungen
1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Die Weltkonjunktur hat im Laufe des Berichtsjahres weiter an Dynamik verloren. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet laut seiner aktuellen Ausgabe des World Economic Outlook vom Januar 2020 für das Jahr 2019 mit einem Anstieg der globalen Wirtschaftsleistung von 2,9 Prozent (minus 0,6 Prozent gegenüber der Prognose vom Januar 2019). Das wirtschaftliche Wachstum wird weiterhin von den Schwellenländern getragen, wobei zum Ende des Berichtszeitraums einige negative Überraschungen zu einer Abwärtskorrektur der Wachstumserwartungen - vor allem für Indien - geführt haben. Generell müssen soziale Konflikte in verschiedenen Regionen und eine abnehmende politische Handlungsfähigkeit als Kernrisiken für die globale wirtschaftliche Entwicklung gesehen werden. Selbst wenn sich Signale für eine Aufhellung der Stimmung in den Finanz- und Realwirtschaft finden lassen, so bleibt es doch bei den erheblichen geopolitischen Konflikten, beispielsweise zwischen den Vereinigten Staaten (USA) und Iran oder darüber hinaus den Handelskonflikten der USA, nicht nur mit China, sondern auch mit anderen wesentlichen Volkswirtschaften. Die globale Inflationsrate bewegte sich in den entwickelten Industrieländern mit 1,4 Prozent nicht weit entfernt von den Werten in den drei vorangegangenen Jahren, die jeweils zwischen 0,8 Prozent und 2,0 Prozent lagen. In den anderen Ländern war mit 5,1 Prozent erneut ein Anstieg gegenüber den Raten der Vorjahre zu verzeichnen (4,1 Prozent im Jahr 2017 und 4,8 Prozent im Jahr 2018). Niedrige Zinsen und hohe Wechselkursvolatilitäten bestimmten weiterhin die Finanzmärkte, wobei der US-Dollar als wichtigste Währung zum Jahresende gegenüber dem Euro weiter an Wert gewonnen hat (1,12 im Vergleich zu 1,14 US-Dollar je Euro vor einem Jahr).
Auch die Wachstumsdynamik im Euroraum blieb laut IWF mit einem Plus von 1,2 Prozent im Berichtsjahr unter dem Vorjahreswert von 1,9 Prozent. Seit Anfang des Jahres 2018 hatte die Wirtschaft im Euroraum spürbar an Schwung verloren, da mangelnde außenwirtschaftliche Impulse die industrielle Entwicklung hemmten. Die inländische Verwendung profitierte jedoch von günstigen Finanzierungsbedingungen und einer leicht expansiven Finanzpolitik. Zusätzlich wirkte sich die weiter verbesserte Lage auf dem Arbeitsmarkt (so ging die Arbeitslosenquote im Jahr 2019 von 8,3 Prozent auf 7,6 Prozent weiter zurück) positiv auf die Lohnentwicklung aus, was die Konsumnachfrage in Verbindung mit der anhaltend niedrigen Inflation stützt. Somit hat sich die Wirtschaftsstimmung im Euroraum zum Jahresende hin bei aller Skepsis etwas aufgehellt.
Die deutsche Wirtschaftsleistung hat im Berichtsjahr lediglich um 0,6 Prozent (1,5 Prozent im Vorjahr) zugelegt, damit aber das zehnte Jahr in Folge Wachstum verzeichnet. Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts basierte maßgeblich auf dem Konsum (die privaten Konsumausgaben nahmen um 1,6 Prozent und die des Staates um 2,5 Prozent zu) sowie den Bruttoanlageinvestitionen. Der Außenbeitrag lieferte keinen Wachstumsbeitrag, da die Importe mit 1,9 Prozent ein stärkeres Plus als die Exporte mit 0,9 Prozent aufwiesen.
1.2 Direktes wirtschaftliches Umfeld
Mit einer Umsatzsteigerung von 8,5 Prozent auf 137,2 Mrd. € hat das deutsche Bauhauptgewerbe im Berichtsjahr seine zu Jahresbeginn 2019 geäußerte Prognose von +6,0 Prozent deutlich übertreffen können. Unter Berücksichtigung der Erhöhung der Baupreise um 5,5 Prozent ergab sich ein preisbereinigtes (reales) Umsatzwachstum von 3,0 Prozent.
Alle Bausparten haben zur starken Umsatzausweitung beigetragen. Im Wohnungsbau legten die Umsatzerlöse kräftig um rd. 8,5 Prozent auf 50,6 Mrd. € zu. Die Wohnungsbaugenehmigungen bewegten sich in etwa auf dem Vorjahresniveau, während bei den Fertigstellungen ein Anstieg von ca. 5,0 Prozent erwartet wird. Dabei erschließen der modulare und serielle Wohnungsbau zunehmend Effizienzpotentiale.
Im Wirtschaftsbau nahm im Jahresverlauf zwar die Nachfrage nach Fabrik- und Werkstattgebäuden ab, dafür zog aber die Nachfrage nach Lager- und Handelsgebäuden sowie Büro- und Verwaltungsgebäuden an. Auftragseingänge kamen vermehrt aus dem Wirtschaftstiefbau, zurückzuführen auf die Investitionen für Bahnstrecken sowie Brücken- und Tunnelbauten der Deutschen Bahn. In Summe konnten die Umsatzerlöse im Wirtschaftsbau im Jahr 2019 um 7,5 Prozent auf rd. 49,0 Mrd. € ausgeweitet werden. Das stärkste Umsatzplus wurde in 2019 mit 9,0 Prozent auf rd. 39,0 Mrd. € im öffentlichen Bau erwirtschaftet.
Der deutsche Fliesenmarkt konnte in 2019 trotz der günstigen bauwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht wachsen. Zu erwarten ist eine Stagnation bis leicht rückläufige Nachfrageentwicklung. Der Bauboom generiert anhaltend einen signifikanten Handwerkermangel (insbesondere Fliesenleger), der zu Lasten der höherwertigen Renovierungen geht. Preissteigerungen im Bau werden über den Einsatz billigerer Materialien teilkompensiert, sodass vor allem die leicht(er) zu verlegenen alternativen Beläge ein starkes Wachstum verzeichnen. So gewann der Absatz von elastischen Bodenbelägen, hier insbesondere die sogenannten "Designböden", zweistellig hinzu. Gleichzeitig zeigen die Imagekampagnen deutscher Fliesenverbände Wirkung. Der Marktanteil bei den Bodenbelägen hat von 14,0 Prozent im Jahr 2008 auf 24,0 Prozent im Jahr 2018 zugelegt, wie eine Studie des Fachverbandes Fliesen und Naturstein des Zentralverbandes des Deutschen Bauwerkes zeigt.
Auf der Handelsseite findet bzw. fand im Berichtsjahr eine noch nie so stark wahrzunehmende Konsolidierung statt, die gegen Jahresende 2019 weitestgehend abgeschlossen war. Im Berichtsjahr wurden sowohl im In- als auch im Ausland einige der größten Handelsadressen an strategische Investoren verkauft. Die Bauco GmbH Baustoff-Handelsgesellschaft & Co. KG, eine auf das Fliesengeschäft ausgerichtete deutsche Einkaufskooperation, wurde aufgelöst.
Im wettbewerbsintensiven Inlandsmarkt war die spanische Fliesenindustrie eine der größten Verlierer. Die italienische Fliesenindustrie verbuchte dagegen einen leichten, preisgetriebenen Zuwachs. Massiv zugenommen hat der Marktanteil der polnischen und türkischen Fliesenproduzenten. Diese sind sehr preisaggressiv auf den deutschen Markt aufgetreten und profitieren von Lohnkostenvorteilen bei aufgrund der geografischen Nähe überschaubaren Kostennachteilen in der Logistik.
Die europäischen Auslandsmärkte stellen sich im Jahr 2019 uneinheitlich dar. Während der Fliesenverbrauch in Italien rückläufig war, zeigte sich der spanische Markt expansiv. In den südlich und westlich unmittelbar angrenzender Länder waren die Fliesenverbäuche stabil bis leicht expansiv. Somit blieben wesentliche Wachstumsimpulse im Exportgeschäft aus.
Unternehmensstrategie
Der Norddeutsche Steingut Konzern ist ein Spezialist für die Herstellung und Vermarktung von Wand- und Bodenfliesen mit einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis. Er agiert auf einem sehr wettbewerbsintensiven Heimatmarkt sowie ergänzend auf ausgewählten Exportmärkten. Neben einer fokussierten und intensiven Zusammenarbeit mit führenden Adressen im Groß- und Einzelhandel sowie mit Bau- und Heimwerkermärkten) basiert die Unternehmensstrategie auf Marktnähe mit Fliesen "Made in Germany". Das Unternehmen ist auf Grund der Marktentwicklung in den Geschäftsjahren 2018 und 2019 in eine Verlustsituation geraten. Im Berichtsjahr wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket in den Kategorien Wachstum, optimierten und effizienteren Prozessen und Strukturen sowie Kostenreduzierungen beschlossen und die Umsetzung eingeleitet, um die derzeitige Situation zu überwinden. Die Komponenten dieses Maßnahmenpaketes betreffen in erster Linie eine Intensivierung der Zusammenarbeit in der Marktbearbeitung mit allen Konzerngesellschaften bzw. im Verbund der Fliesensparte des Steuler-Konzerns. Mit effizienteren Strukturen im Bereich von Vertrieb und Verwaltung werden Kosten gesenkt und Ressourcen für ein profitables Wachstum generiert. Ziel ist es, bereits in 2020 den Ergebnisturnaround zu schaffen, das Vorratsvermögens gezielt zu verringern und das Working Capital zu entlasten. Derzeit binden die in den Vorjahren getroffenen Investitionsentscheidungen Finanzmittel in Verbindung mit hohen Abschreibungen. Mehrjährige Planungen des Konzerns sehen bis 2022 einen deutlich steigenden operativen Cashflow, einen weiteren Anstieg des operativen Ergebnisses sowie die Reduzierung der Verbindlichkeiten gegenüber den Kreditinstituten vor.
Im insgesamt leicht rückläufigen deutschen Fliesenmarkt sowie auf den stabilen Exportmärkten zeigen hochwertige dünne, dicke und große Fliesenformate weiterhin ein Nachfragewachstum. Der Norddeutsche Steingut Konzern kann auf Grund seiner in den Vorjahren getätigten Investitionen auf diese Nachfragesituation schnell reagieren und optimiert die Produktion in den Werken deutlich stärker auf die Fertigung margenstarker Produkte. Mit Neuprodukten und Sortimentsverschiebungen bietet der Konzern seinen Kunden auch zukünftig ein innovatives Sortiment an.
Die Fliesenproduktion basiert auf einer breiten Nutzung natürlicher Ressourcen und ist sehr energieintensiv. Die Norddeutsche Steingut AG ist in ihren produzierenden Tochtergesellschaften weiterhin mit Energiepreissteigerungen konfrontiert. Zukunftsfähige Technologien, die Voraussetzung für die Produktion der modernen Sortimente sind, stellen die Wettbewerbsfähigkeit sicher. Auch führen diese zu Produktionsfortschritten und wirken Kostensteigerungen entgegen. Neue Technologien und Verfahren helfen den Energieverbrauch signifikant zu reduzieren. Weitere Einsparungen werden über die Fliesenverdünnung auf die Standard-Dicke von 8 mm erzielt, wodurch ein geringerer Materialeinsatz sowie Energieeinsparungen erreicht werden.
2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
2.1 Ertragslage
Bei einem stagnierenden Fliesenmarkt konnte die Norddeutsche Steingut AG (kurz: Steingut AG) im Berichtsjahr ein leichtes Umsatzwachstum von 34,6 Mio. € auf 35,2 Mio. € erzielen. Anpassungen in der Vertriebsstruktur im Zusammenhang mit der engeren Zusammenarbeit der Konzerngesellschaften des Steingut- und des Steuler-Konzerns haben dazu beigetragen, in einem schwierigen Marktumfeld die Umsatzerlöse zu steigern.
Aufgrund des leichten Bestandsaufbaus von 0,2 Mio. € (Vj.: Bestandsabbau von 0,2 Mio. €) erhöhte sich die Gesamtleistung auf 35,4 Mio. € (Vj.: 34,4 Mio. €.). Sondereffekte des Jahres 2018, insbesondere Versicherungsentschädigungen, begründen den Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge.
Der Anstieg des Materialaufwands von 23,4 Mio. € auf 24,7 Mio. € resultiert nahezu ausschließlich aus dem Bezug von Handelswaren. Die Materialaufwendungen sind mit 5,3 Prozent deutlich stärker gestiegen als die korrespondierenden Umsatzerlöse (1,7 Prozent).
Der Personalaufwand konnte, in Folge geringerer Sonderzahlungen und dem Gehaltsverzicht von Mitarbeitern, von 4,7 Mio. € auf 4,4 Mio. € gesenkt werden.
Im Berichtsjahr haben sich keine wesentlichen strukturellen Veränderungen im Anlagevermögen ergeben. Die Abschreibungen liegen mit 4,2 Mio. € geringfügig über dem Vorjahresniveau.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Berichtsjahr von 6,6 Mio. € auf 7,0 Mio. €. Ursächlich hierfür waren in erster Linie höhere Versand- und Leasingaufwendungen. Diese begründen sich einerseits mit der gestiegenen Geschäftstätigkeit und andererseits mit dem höheren Finanzierungsanteil durch Leasing im Bereich der technischen Anlagen und der Betriebsausstattung, die im Berichtsjahr erstmals ganzjährig zum Tragen gekommen sind.
Unter Berücksichtigung des Beteiligungs- und Finanzergebnisses in Höhe von -0,8 Mio. € (Vj.: 1,0 Mio. €) ergibt sich ein Jahresfehlbetrag von 5,6 Mio. €, nachdem im Vorjahr ein negatives Ergebnis von 2,9 Mio. € ausgewiesen wurde.
Der im Vergleich zum Vorjahr deutlich höherer Jahresfehlbetrag resultiert hauptsächlich aus den gestiegenen Materialaufwendungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Bereich des Betriebsergebnisses. Hinzu kommt das um T€ 1.746 schlechtere Finanzergebnis, das durch die Aufwendungen aus der Verlustübernahme der NordCeram GmbH (T€ 797) und den im Vorjahresvergleich um T€ 967 niedrigeren Erträgen aus Beteiligungen bzw. aus Gewinnabführungen negativ beeinflusst wird.
2.2 Vermögenslage
Im Berichtsjahr wurden Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe 1,3 Mio. € getätigt. Im Wesentlichen entfallen diese auf den Standort Bremerhaven und dienen der Modernisierung der Produktionsanlagen. Ihnen stehen planmäßige Abschreibungen von 4,2 Mio. € gegenüber, so dass der Buchwert des Anlagevermögens im Vergleich zum Vorjahr um rd. 2,9 Mio. € zurückgegangen ist.
Im Umlaufvermögen sanken die Vorräte leicht von 20,5 Mio. € auf 19,0 Mio. €. Aufgrund einer zeitnah an die erwartete Nachfrage angepassten Bestellmenge konnte ein Bestandsaufbau, bei zum Jahresende stagnierenden Umsatztätigkeiten vermieden werden. Die Forderungen lagen aufgrund der verringerten Forderungen im Konzernbund deutlich unter dem Vorjahresniveau, dies spiegelt insbesondere die Ergebnissituation bei den Tochtergesellschaften wider. Auf die Erläuterungen zum Finanzierungsergebnis wird verwiesen.
Das Eigenkapital ist aufgrund des Jahresfehlbetrags von 31,4 Mio. € auf 25,8 Mio. € gesunken. Dementsprechend verminderte sich die Eigenkapitalquote auf 40,2 % (Vj.: 44,6 %).
Im Bereich der Rückstellungen, der im Wesentlichen durch die Pensionsrückstellungen geprägt ist, ergaben sich darüber hinaus keine signifikanten Veränderungen.
Planmäßige Tilgungen begründen den Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Mit 6,3 Mio. € lagen die Tilgungen deutlich über dem Betrag der Neuaufnahmen von Darlehen (4,0 Mio. €).
2.3 Finanzlage
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beläuft sich auf 2,5 Mio. € und ist durch das negative Jahresergebnis, die Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens, einen verminderten Bestand an Vorräten und Forderungen sowie das Zinsergebnis geprägt. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -1,3 Mio. € und spiegelt die im Berichtsjahr durchgeführten Investitionen in das Anlagevermögen wider. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf -2,8 Mio. € und bildet neben den planmäßigen Tilgungsleistungen von Darlehen und den im Berichtsjahr geleisteten Zinszahlungen auch den Zufluss an Mitteln aus der Inanspruchnahme von im Berichtsjahr aufgenommenen Darlehen ab. Insgesamt zeigt der Finanzmittelfonds einen Rückgang um 1,7 Mio. € auf -11,4 Mio. € zum Bilanzstichtag nach -9,7 Mio. € zum Bilanzstichtag des Vorjahres.
2.4 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft
Die deutsche Fliesenindustrie hat sich in 2019 insgesamt leicht rückläufig entwickelt. In Folge des eingeleiteten umfangreichen Maßnahmenpakets zur nachhaltigen Ergebnisverbesserung verzeichnen die Norddeutsche Steingut AG und ihre Tochterunternehmen im Berichtsjahr eine etwas positivere Entwicklung als der Markt.
Aufgrund der negativen Entwicklungen am Fliesenmarkt ist die Norddeutsche Steingut AG in den Geschäftsjahren 2018 und 2019 in eine Verlustsituation geraten. Der erzielte hohe Jahresfehlbetrag kann nicht zufrieden stellen. In Abstimmung mit dem Aufsichtsrat hat der Vorstand bereits im Sommer 2019 ein umfangreiches Maßnahmenpaket, verabschiedet, dass ein Wiedererreichen der Profitabilität als Ziel hat. Dieses umfasst insgesamt mehr als 24 Einzelmaßnahmen in den Bereichen Wachstum, optimierte und effizientere Prozesse und Strukturen sowie Kostenreduzierung. In 2019 haben sich bereits erste Erfolge in den Strukturen und Kosten bemerkbar gemacht. Im laufenden Geschäftsjahr 2020 wird ein Großteil der Initiativen bereits umgesetzt; auch die Wirkung der Kosten- und Strukturmaßnahmen tritt bereits in 2020 ein, während sich das volle Ertragspotential aller Initiativen ab 2021 sukzessive zeigen wird.
An den Produktionsstandorten des Konzerns wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Investitionen getätigt, so dass die Sortimente auf modernsten Produktionsanlagen gefertigt werden. Somit kann ein ansprechendes und qualitativ hochwertiges Programm angeboten werden. Der Fokus liegt nun auf einer Standardisierung der Ausstattung der Werke zur Steigerung der Produktionseffizienz. In der Summe werden die hierzu getroffenen Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit der Norddeutsche Steingut AG und des Konzerns stärken und bereits in 2020 zu einer signifikanten Ergebnisverbesserung beitragen.
Das Norddeutsche Steingut betrachtet 2019 als Übergangsjahr, in dem richtige und wichtige Entscheidungen für Wachstum und Ergebnisverbesserungen ab 2020 getroffen wurden.
3. Mitarbeiter
Im Geschäftsjahr 2019 hat der Norddeutsche Steingut im Jahresdurchschnitt 81 Mitarbeiter (Vj.: 84) beschäftigt.
Im Berichtsjahr wurde die Norddeutsche Steingut AG von ihren Vorständen Stefan Zeidler und Dr. Rüdiger Grau geleitet. Herr Zeidler hat sich Ende des Berichtsjahres entschieden, seinen Vorstandsvertrag nicht über den 31. März 2020 hinaus zu verlängern und in den Ruhestand einzutreten. Als Nachfolger hat der Aufsichtsrat am 24. Januar 2020 Herrn Alexander Lakos, der seit Februar 2019 in der Steuler-Fliesen GmbH als Leiter Unternehmensentwicklung der Fliesensparte tätig ist, mit Wirkung zum 1. Februar 2020 in den Vorstand berufen.
Im Aufsichtsrat hat es im Berichtsjahr keine personellen Veränderungen gegeben. Mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Juni 2019 endete turnusgemäß die Amtszeit von Herrn Michael Steuler. Er wurde von den Aktionären erneut in den Aufsichtsrat gewählt und in der im Anschluss an die Hauptversammlung abgehaltenen konstituierenden Aufsichtsratssitzung als Aufsichtsratsvorsitzender bestätigt. Auch Herr Jürgen Grimm wurde erneut als sein Stellvertreter bestätigt. Darüber hinaus besteht der Aufsichtsrat unverändert aus den Mitgliedern Stefan Voßkühler, Martin Steuler, Emanuele Cicero sowie Tino Helm.
4. Forschungs- und Entwicklungsbericht
Da die Steingut AG die eigene Fliesenproduktion seit dem Geschäftsjahr 2015 vollständig eingestellt hat, entwickelt sie keine eigenen Sortimente mehr. Dementsprechend fällt auch kein eigener Aufwand für Forschung und Entwicklung an. Im Konzern werden die Entwicklungsarbeiten von den Tochterunternehmen NordCeram GmbH und Kerateam KG wahrgenommen.
5. Tochterunternehmen
5.1 Deutsche Fliese AG
Die Belieferung der Baumärkte erfolgt seit dem Geschäftsjahr 2015 direkt über die operativ tätigen Gesellschaften. Die Tochtergesellschaft Deutsche Fliese AG tritt seitdem lediglich als Vermittler auf.
5.2 NordCeram GmbH
Der negativen Entwicklung auf den in- und ausländischen Fliesenmärkten konnte sich die NordCeram GmbH nicht entziehen. Ihr Umsatz sank leicht von 39,1 auf 38,6 Mio. €. Um das Working Capital zu reduzieren, wurde im Jahresverlauf die Produktion planmäßig temporär gedrosselt. Vor diesem Hintergrund wurde ein Jahresfehlbetrag vor Ergebnisabführung von -0,8 Mio. € ausgewiesen.
5.3 Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG
Wie die Steingut AG konnte auch die Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG in einem schwierigen Marktumfeld ihren Umsatz ausweiten. Dieser stieg von 40,0 Mio. € im Vorjahr auf 41,3 Mio. €, während der Jahresüberschuss von 3,3 Mio. € im Vorjahr auf 2,0 Mio. € im Berichtsjahr zurückgegangen ist, da die Preissteigerungen auf den Beschaffungsmärkten in einem rückläufigen Fliesenmarkt nicht weitergegeben werden konnten. Neben dem eigenen Sortiment fertigt die Kerateam KG insbesondere Wandfliesen für die Norddeutsche Steingut AG im Bereich der Marke "Grohn".
6. Risikobericht
Die Steingut AG betreibt ein Risikomanagementsystem, das fortlaufend analysiert und weiterentwickelt wird, um den sich verändernden Umgebungsparametern anzupassen. Mit diesem System werden Chancen und Risiken identifiziert, überwacht und gesteuert. Die Unternehmenssteuerung erfolgt auf der Grundlage täglicher, monatlicher und quartalsweiser Auswertungen und Analysen und den darauf basierenden Entscheidungen und Aktivitäten des Vorstands. Zur Reduzierung möglicher Folgen aus Geschäftsrisiken verschiedener Art besteht ein angemessener Versicherungsschutz.
Generell ermöglicht das Risikomanagement, Geschäftsrisiken frühzeitig zu identifizieren und zu steuern. Unterstützend wirkt die intensive Zusammenarbeit innerhalb der Fliesensparte der Steuler-Gruppe, wodurch eine höhere Transparenz in Bezug auf die Beschaffungs- und Absatzmärkte erreicht wird. Von besonderer Bedeutung ist diese gruppenweite Zusammenarbeit in strategischer Hinsicht, um über einen abgestimmten Marktauftritt die Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen, Geschäftschancen zu nutzen sowie über Organisationsoptimierungen interne Synergiepotenziale zu realisieren.
Die Steingut AG hat, wie in den vorangegangenen Abschnitten erläutert, in 2019 ein umfangreiches Maßnahmenpaket initiiert, um in die Gewinnzone zurück zu kehren. Eingeleitete absatz- und produktionsbezogene Maßnahmen, wie die Anpassung der Kapazitäten und des Produktportfolios, der Bestandsabbau sowie Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen haben sich bereits positiv auf die Finanzkennzahlen ausgewirkt. 2019 war aber als Übergangsjahr in Zeiten schwieriger Marktbedingungen von einem deutlichen Jahresfehlbetrag geprägt.
Die eingesetzten Instrumente zur Unternehmenssteuerung helfen in dem derzeit wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld. Finanzierungsseitig verhindert ein breites und leistungsfähiges Portfolio von Finanzpartnern eine durchschlagende Wirkung bei Problemen einzelner Institute. Aktuell stellt sich die Steingut AG mit Hilfe externer Berater auch hinsichtlich der genutzten Finanzinstrumente breiter auf.
Mögliche Risiken auf der Beschaffungs- und Absatzseite werden intensiv beobachtet. Um gegen Absatzrisiken gewappnet zu sein, beurteilt der Vertrieb u. a. kontinuierlich die Absatz- und Umsatzentwicklung mit den Kunden sowie die Verkaufsperformance und die Entwicklung der Durchschnittserlöse.
Unser unmittelbares Markt- und Wettbewerbsumfeld ist weiterhin sehr volatil. Ausländische Hersteller drängen angesichts von Absatzproblemen auf deren Heimatmärkten nach Deutschland. Diese Entwicklungen analysieren wir intensiv, um sich daraus möglicherweise entwickelnde Risiken frühzeitig erkennen zu können. Der ausgeprägte Verdrängungswettbewerb im Fliesenmarkt erfordert eine stetige und aktive Beobachtung von Markttrends. Diesem Risiko begegnen wir proaktiv, indem die Vertriebs- und Entwicklungsteams der Unternehmensgruppe eng zusammen arbeiten, um Entwicklungschancen zu nutzen und Risiken zu vermeiden. Im Berichtsjahr hat sich der deutsche Fliesenmarkt leicht rückläufig gezeigt, geprägt von einem hohen Preisdruck.
Intern verfolgen wir weiterhin ein konsequentes Forderungsmanagement. Soweit Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden erforderlichenfalls Wertberichtigungen vorgenommen bzw. im Vorwege die Bonität der Kunden analysiert. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt die Steingut AG zudem über ein effizientes Mahnwesen. Die zunehmende Bedeutung des Auslandsgeschäftes erfordert eine weitere Intensivierung unserer Bonitätsprüfungen und die konsequente Steuerung von Kreditlimits, um das Risiko von Forderungsausfällen zu minimieren.
Im Fokus des Vorstands stehen auch die hohe Kapitalbindung im Anlagevermögen und den Vorräten sowie die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise. Im letztgenannten Bereich wird die Wirksamkeit der mit unseren Lieferanten vereinbarten Preissicherungsklauseln regelmäßig geprüft. Als Vergleich dienen die Erfahrungen anderer Gruppenunternehmen und Absicherungsangebote unserer Finanzpartner. Im Finanzmanagement verfolgt die Steingut AG eine konservative Risikopolitik. In der Verbindlichkeitenstruktur wird eine größere Unabhängigkeit von einzelnen Kreditinstituten angestrebt. Gleichzeitig sollen kurzfristige Bankverbindlichkeiten in den Folgejahren durch die geplante Erzielung von Jahres- bzw. Liquiditätsüberschüssen signifikant zurückgeführt und die solide Eigenkapitalausstattung weiter verstärkt werden.
Bestandsgefährdende oder wesentliche Verlustrisiken sind für den Vorstand derzeit nicht ersichtlich.
7. Prognosebericht
Mitte Januar 2020 senkte der IWF seine Prognose für die Weltwirtschaftsleistung für das laufende Jahr um 0,1 Prozentpunkte auf plus 3,3 Prozent, gefolgt von plus 3,4 Prozent für das Jahr 2021 (minus 0,2 Prozent gegenüber letzter Schätzung vom Oktober 2019). Diese Einschätzung wurde im Laufe der aktuellen weltweiten Entwicklungen für das Jahr 2020 auf 2,0 % angepasst. Die leichte Steigerung der Wachstumsrate im Vergleich zum Jahr 2019 basiert auf der Annahme einer Trendumkehr der wirtschaftlichen Entwicklung in einigen Entwicklungs- und Schwellenländern wie Brasilien, Mexiko oder Russland. Diese Volkswirtschaften werden als wenig betroffen von der nachlassenden Wachstumsdynamik in den Industrieländern oder China gesehen, auch weil die sehr lockere Geldpolitik wesentlicher Zentralbanken mit mindestens 0,5 Prozentpunkten stützend auf die globale Konjunktur wirkt. In ähnlicher Weise hilft eine Erholung des Welthandels, sofern der Handelskonflikt zwischen den USA und China nicht eskaliert. Die in der Beschreibung des Jahres 2019 bereits angeführten sozialen Konflikte und geopolitischen Spannungen werden nicht verschwinden, sollen aber nur begrenzt in ihrer Wirkung auf das bereits beeinträchtigte Investitionsklima bleiben.
Für die Industrieländer blieb der IWF-Ausblick mit einem Plus von 1,6 Prozent praktisch unverändert (minus 0,1 Prozent), während für China 6,0 Prozent genannt wurden (plus 0,2 Prozent). Die wesentliche Korrektur der Wachstumserwartungen 2020 des IWF betraf mit dem Januar-Update Indien. Die dortige Inlandsnachfrage wird sich aufgrund des Drucks auf den Finanzsektor und eines Rückgangs des Kreditwachstums stärker als bislang erwartet verlangsamen.
Die gesamtwirtschaftliche Expansion im Euroraum soll allmählich wieder an Fahrt gewinnen. Die inländische Verwendung profitiert von günstigen Finanzierungsbedingungen und einer leicht expansiven Finanzpolitik. Die verbesserte Lage am Arbeitsmarkt und damit stärker steigende Löhne beleben die Konsumnachfrage bei anhaltend niedriger Inflation. Der IWF prognostiziert mit plus 1,3 Prozent für das Jahr 2020 und plus 1,4 Prozent für das Jahr 2021 aber nur marginale Verbesserungen.
Für Deutschland gehen der IWF, aber auch andere Institutionen wie die Deutsche Bundesbank von einer Überwindung der aktuellen Schwächephase aus. Der IWF nennt reale Wachstumsraten von 1,1 Prozent für das Jahr 2020 und 1,4 Prozent für das Jahr 2021. So sollen die Exporte in Verbindung mit der Nachfrage aus dem Ausland wieder kräftiger zulegen. Dagegen soll sich die Binnennachfrage weniger dynamisch entwickeln, da die realen verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte vor dem Hintergrund der deutlich schwächeren Beschäftigungsentwicklung langsamer steigen als in den Jahren zuvor. Der eher zurückhaltende Ausblick wird von den Konjunkturprognosen des ifo-Instituts bestätigt, bei dessen monatlicher Konjunkturumfrage die Geschäftserwartungen deutlich und stabil unterhalb der aktuellen Lagebeurteilung liegen und zum Jahresbeginn 2020 nochmals pessimistischer wurden.
Für das Jahr 2020 erwartet die deutsche Baubranche das zehnte Jahr in Folge ein Wachstum, jedoch mit abnehmender Dynamik. Insgesamt wird ein Umsatzanstieg um 5,5 Prozent auf 145,0 Mrd. Euro prognostiziert. Unter Annahme einer ebenfalls abgeschwächten Zunahme der Baupreise um 4,5 Prozent verbliebe aber nur ein reales Umsatzwachstum von 1,0 Prozent. Getragen wird dieses maßgeblich vom Wohnungsbau, dessen Umsatzerlöse um 7,0 Prozent zulegen sollen. Zwar kurbeln steigende Einkommen, der stabile Arbeitsmarkt und ein unverändert starker Zuzug in die Ballungsgebiete den Wohnungsbau an, die Bauverbände warnen aber vor Mietendeckel und Mietpreisbremsen als Investitionshemmnisse. Die Bautätigkeit werde erheblich von der Entscheidung von Gerichten zum Thema Mietpreisdeckel abhängen; Investoren würden sich möglicherweise den Fokus statt auf Berlin auf anderen Städten richten. Ferner monieren die Verbände, dass die für den sozialen Wohnungsbau bereitgestellten Mittel nicht ausreichen würden. Dank Investitionen der Deutschen Bahn wird sich der Wirtschaftsbau weiter positiv entwickeln. Hier wird mit einem Umsatzplus von 5,5 Prozent gerechnet. Die Investitionsoffensive für Bundesfernstraßen stützt den öffentlichen Bau, für den ein Umsatzanstieg um 4,0 Prozent erwartet wird. Die Baubranche begrüßt ausdrücklich den Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren.
Für den deutschen Fliesenmarkt ist für das laufende Jahr mit einer Stabilisierung zu rechnen. Die großen strukturellen Veränderungen auf der Handelsseite, die das Geschäftsjahr 2019 außerordentlich belasteten, sind weitestgehend abgeschlossen. Der Preisdruck in den Standardsortimenten wird allerdings weiter zunehmen, weshalb noch stärker der Fokus auf Absatzsteigerungen in höherwertigen Sortimenten sowie der Bereitstellung von Sortimenten mit Wachstumspotential gerichtet werden muss. Zudem geht der Trend am Markt in Richtung Reduktion der Sortimentskomplexität. Der Engpass bei den Handwerkerkapazitäten wird genauso wie den Wettbewerbsdruck durch andere Bodenbeläge weiterhin die Fliesenproduktion und den handel belasten. Allerdings erwarten wir, dass mit Abkühlung des derzeit konjunkturell überhitzten Bausektors Kapazitäten für die höherwertige Renovierung sukzessive wieder frei werden, was vorrangig für den deutschen Markt gilt. Die relevanten Exportmärkte werden voraussichtlich leicht stagnieren oder bestenfalls im geringen Maße wachsen.
Der in 2019 gestartete Transformationsprozess zurück zu einer nachhaltigen Profitabilität wird im laufenden Geschäftsjahr 2020 fortgesetzt. So wird in 2020 ein Großteil der der Kosten- und Strukturthemen umgesetzt und folglich ein deutliches Umsatzwachstum erwartet. Dieses basiert auf einer veränderten Marktbearbeitung, neuen Vertriebskanälen, zusätzlichen Vertragsabschlüssen und einem attraktiven Produktportfolio. Durch eine engere Zusammenarbeit mit dem langfristig orientierten Großaktionär Steuler Fliesen GmbH und die Bündelung der Vertriebsteams im Fachhandel Inland, wird eine effizientere Marktbearbeitung ermöglicht, die seit dem 1. Januar 2020 auch alle Marken der Gruppe umfasst. Auch die Exportmärkte werden durch die Definition von Fokusländern (vor allem Österreich, Schweiz, Niederlande und Belgien) und Länderverantwortlichen effizienter bearbeitet. Der Zugang zum Objektgeschäft soll über die intensivierte Zusammenarbeit mit Architekten (neuer Vertriebsweg "Ceramic District") forciert werden. Über den zweiten neuen Vertriebsweg "Outdoor-KeramikSysteme" wird die Fliese in neue Anwendungsfelder gebracht werden. Der Fokus liegt auf dem Garten- und Landschaftsbau. Neben dem etablierten und stark nachgefragten Outdoorsortiment entwickelt die Steingut AG nicht nur neue Einsatzfelder für Keramik, sondern auch neue Systeme. Auch wenn der Gesamtmarkt nicht wächst, steigt das Marktvolumen margenträchtiger hochwertiger dünner, dicker und großer Formate. Ihre Absatzmengen werden wir ausweiten und die Produktion weiter optimieren. So planen wir fortlaufende unterstützende Investitionen, um die Produktionsanlagen in den Werken zu standardisieren und somit die Produktionseffizienz zu verbessern. Zusätzliche Investitionen werden die Anlagentechnik zur Oberflächenveredelung betreffen.
Die Preissteigerungen (Gas, Strom und sonstige Betriebsstoffe), werden nahezu vollständig durch Fertigungseffizienz und Preiseinsparungen (insbesondere bei Rohstoffen) kompensiert. Die Reduzierung der Fliesenstärke von 9 mm auf 8 mm verringert den Materialeinsatz erheblich. Die Vollauslastung der Produktion der Standorte ermöglicht weitere Kostenvorteile im Vergleich zum Vorjahr. Die Optimierung der Vertriebsstrukturen wird auch unter Berücksichtigung tariflicher Lohnerhöhungen zu einer sinkenden Personalkostenquote führen. Steigende Logistik- und Transportkosten werden durch die effizientere Beladung in Folge des reduzierten Gewichts der dünneren Fliesen in Kombination mit Einsparungen im Marketingbereich durch Effizienzsteigerungen kompensiert.
Der Managementfokus liegt weiter auf der Optimierung des Working Capital und der Entschuldung. Seit dem Berichtsjahr reduzieren wir die Bestände gezielt und setzen gebundene Liquidität frei. Mittels intelligenter Produktions- und Vertriebsprozesse sollen die Bestände weiter abgebaut werden. Über die für die Folgejahre geplante Erwirtschaftung von Jahresüberschüssen sollen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten signifikant zurückgeführt werden. Die auch aktuell komfortable Eigenkapitalausstattung wird dadurch wieder gestärkt.
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2020 muss darauf hingewiesen werden, dass alle Prognosen und Planungen unter der Annahme gelten, dass es nicht zu signifikanten Verwerfungen in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung als Folge der Ausbreitung des Coronavirus kommt. Unter dieser Prämisse planen wir ergebnisseitig für das Jahr 2020 eine Verbesserung der Ertragslage.
8. Schlusserklärung im Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gem. § 312 Abs. 3 AktG
Abschließend erklären wir, dass unsere Gesellschaft nach den Umständen, die uns zum Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens wurden im Berichtszeitraum keine Maßnahmen getroffen oder unterlassen.
Bremen, den 2. März 2020
Norddeutsche Steingut AG
Stefan Zeidler
Dr. Rüdiger Grau
Alexander Lakos
AKTIVA
scroll
| 31.12.2019 EUR |
31.12.2018 EUR |
|
|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 57.532,00 | 128.484,00 |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 8.985.650,80 | 9.097.520,80 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 15.040.756,01 | 17.318.585,01 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 710.050,00 | 859.021,00 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 116.610,00 | 398.947,43 |
| Summe Sachanlagen | 24.853.066,81 | 27.674.074,24 |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 6.934.892,47 | 6.934.892,47 |
| Summe Finanzanlagen | 6.957.392,47 | 6.957.392,47 |
| Summe Anlagevermögen | 31.867.991,28 | 34.759.950,71 |
| B. Umlaufvermögen | ||
| I. Vorräte | 19.002.906,42 | 20.549.402,13 |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 10.513.533,37 | 12.049.750,27 |
| Summe Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 13.198.526,36 | 14.712.824,89 |
| III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 169.411,39 | 430.294,12 |
| Summe Umlaufvermögen | 32.370.844,17 | 35.692.521,14 |
| C. Bilanzsumme Aktiva | 64.238.835,45 | 70.452.471,85 |
| PASSIVA | ||
| 31.12.2019 EUR |
31.12.2018 EUR |
|
| A. Eigenkapital | ||
| I. Gezeichnetes Kapital | 6.135.502,57 | 6.135.502,57 |
| II. Kapitalrücklage | 8.180.670,10 | 8.180.670,10 |
| III. Gewinnrücklagen | 12.682.560,03 | 12.682.560,03 |
| IV. Bilanzverlust (Vj.: Bilanzgewinn) | -1.186.151,97 | 4.416.429,51 |
| Summe Eigenkapital | 25.812.580,73 | 31.415.162,21 |
| B. Rückstellungen | 5.495.520,00 | 5.936.073,00 |
| C. Verbindlichkeiten | ||
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 29.905.142,70 | 30.797.055,21 |
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 868.033,56 | 213.345,22 |
| Summe Verbindlichkeiten | 32.930.734,72 | 33.101.236,64 |
| D. Bilanzsumme Passiva | 64.238.835,45 | 70.452.471,85 |
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| 2019 EUR |
2018 EUR |
|
|---|---|---|
| 1. Rohergebnis | 11.134.556,82 | 11.811.632,02 |
| 2. Personalaufwand | ||
| a. Löhne und Gehälter | -3.752.238,78 | -3.843.824,00 |
| b. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | -665.644,02 | -871.392,36 |
| - davon für Altersversorgung: -53.409,14 (Vj: -275.543,83) | ||
| Summe Personalaufwand | -4.417.882,80 | -4.715.216,36 |
| 3. Abschreibungen | ||
| a. auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | -4.228.291,61 | -4.096.193,35 |
| Summe Abschreibungen | -4.228.291,61 | -4.096.193,35 |
| 4. Sonstige betriebliche Aufwendungen | -7.037.178,42 | -6.642.245,00 |
| 5. Ordentliches Betriebsergebnis | -4.548.796,01 | -3.642.022,69 |
| 6. Erträge aus Beteiligungen | 980.716,88 | 1.646.499,82 |
| - davon aus verbundenen Unternehmen: 980.716,88 (Vj: 1.646.168,50) | ||
| 7. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen | 0,00 | 302.156,06 |
| 8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 2.027,00 | 38.760,00 |
| 9. Aufwendungen aus Verlustübernahme | -797.381,56 | 0,00 |
| 10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -968.672,00 | -1.024.414,66 |
| 11. Finanzergebnis | -783.309,68 | 963.001,22 |
| 12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -56.964,26 | -26.772,65 |
| 13. Ergebnis nach Steuern | -5.389.069,95 | -2.705.794,12 |
| 14. Sonstige Steuern | -213.511,53 | -211.429,48 |
| 15. Jahresfehlbetrag | -5.602.581,48 | -2.917.223,60 |
| 16. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 4.416.429,51 | 7.333.653,11 |
| 17. Bilanzverlust (Vj.: Bilanzgewinn) | -1.186.151,97 | 4.416.429,51 |
Allgemeine Hinweise
Die Norddeutsche Steingut AG hat ihren Sitz in Bremen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Bremen unter Nummer HRB 3180 eingetragen.
Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß der §§ 242 ff. und 264 ff. HGB aufgestellt. Darüber hinaus sind ergänzend die Vorschriften des AktG zu berücksichtigen. Es gelten die Vorschriften für mittelgroße Kapitalgesellschaften.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, nach der linearen Methode auf Basis einer Nutzungsdauer von drei bzw. fünf Jahren abgeschrieben.
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen werden auf der Grundlage der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände überwiegend linear vorgenommen. Geringwertige Anlagegüter mit einem Wert zwischen € 250,00 und € 1.000,00 werden in einen Sammelposten eingestellt, der im Jahr des Zugangs sowie den folgenden vier Jahren mit 20,0 % jährlich aufgelöst wird.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert, sofern außerplanmäßige Abschreibungen erforderlich sind, angesetzt.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Neben den handelsüblichen Eigentumsvorbehalten bestehen keine weiteren Sicherheiten.
Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen am Bilanzstichtag aktiviert. Für Ersatzteile bestehen Festwerte.
Die fertigen Erzeugnisse sind mit den Herstellungskosten bewertet, wobei neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, Fertigungslöhnen und Sondereinzelkosten der Fertigung auch angemessene Teile der Fertigungs- und Materialgemeinkosten, der Kosten für die allgemeine Verwaltung und für soziale Einrichtungen und Leistungen sowie Abschreibungen und anteilige Finanzierungskosten berücksichtigt werden, soweit sie durch die Fertigung veranlasst sind. In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d. h. es wurden zur Überprüfung der verlustfreien Bewertung Abschläge von den voraussichtlichen Verkaufspreisen für noch anfallende Kosten vorgenommen und der verbleibende Betrag den Herstellungskosten gegenübergestellt. Sofern der auf diesem Wege ermittelte beizulegende Wert unter den Herstellungskosten liegt, kommt dieser niedrigere Wert zum Ansatz.
Handelswaren sind zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktpreisen bilanziert.
Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden mit den Nominalwerten bewertet.
Das gezeichnete Kapital ist mit dem Nominalwert bilanziert
Die Pensionsrückstellungen sind nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der "Projected Unit Credit Method" errechnet. Hiernach werden die in den einzelnen Jahren erdienten Teile der Versorgung als Bausteine angesehen, die insgesamt die Pensionsverpflichtung ergeben. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Im Berichtsjahr ist ein von der Deutschen Bundesbank vorgegebener durchschnittlicher Rechnungszinssatz von 2,75 % (Vj.: 3,25 %) bei der Bewertung zu Grunde gelegt. Rentenanpassungen sind mit 2,0 % p. a. eingerechnet. Die Ausschüttungssperre nach § 253 Abs. 6 HGB aus der Differenz der Bewertung mit dem 7-Jahres-Durchschnittszins und dem 10-Jahres-Durchschnittszins beträgt T€ 450 (Vj.: T€ 550).
Rückstellungen für Jubiläen werden auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens analog der für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen genannten Methodik und den entsprechenden Zinssätzen gebildet (31. Dezember 2019: 2,00 %; Vj.: 2,36 %).
Die sonstigen Rückstellungen werden auf der Grundlage des § 253 HGB ermittelt. Anzusetzen ist hierbei der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendige Erfüllungsbetrag gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB. Bei Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden künftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt und eine Abzinsung auf den Bilanzstichtag vorgenommen. Als Abzinsungssätze für längerfristige Rückstellungen werden die den Restlaufzeiten der Rückstellungen entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssätze der vergangenen sieben Geschäftsjahre verwendet, die von der Deutschen Bundesbank gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung monatlich ermittelt und bekannt gegeben werden.
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Erläuterungen zur Bilanz
Anteilsbesitz
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| Eigenkapital 31.12.2019 T€ |
Anteil % |
Ergebnis 2019 T€ |
Ergebnis 2018 T€ |
|
|---|---|---|---|---|
| 1. Bremer Wandplatten GmbH, Bremen | 26 | 100,00 | 0 | 0 |
| 2. NordCeram GmbH, Bremen | 2.527 | 100,00 | -797 | 302 * |
| 3. Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs Verwaltungs GmbH, Leisnig | 40 | 50,0 | 0 | 0 |
| 4. Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG, Leisnig | 12.280 | 50,0 | 1.962 | 3.292 |
| 5. Deutsche Fliese AG, Bremen | 58 | 50,00 | 1 | 1 |
* vor Ergebnisabführung an die Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft, Bremen
Sämtliche Forderungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verrechnungen.
Das Stammkapital ist voll eingezahlt.
Das gezeichnete Kapital betrug zum 31. Dezember 2019 T€ 6.136 und ist in 2.400.000 Stückaktien eingeteilt. Der rechnerische Wert je Stück beträgt somit € 2,56.
Die Aktien lauten auf Inhaber.
Die Kapitalrücklage beträgt zum 31. Dezember 2019 T€ 8.181.
Die Gewinnrücklagen setzten sich wie im Vorjahr aus der gesetzlichen Rücklage in Höhe von T€ 435 und anderen Gewinnrücklagen in Höhe von T€ 12.248 zusammen.
Der Bilanzgewinn des Vorjahres wurde entsprechend des Beschlusses der Hauptversammlung von 27. Juni 2019 in Höhe von T€ 4.416 auf neue Rechnung vorgetragen. Unter Berücksichtigung des Jahresfehlbetrages von T€ 5.602 im Geschäftsjahr 2019 ergibt sich zum 31. Dezember 2019 ein Bilanzverlust von T€ 1.186.
Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von T€ 293 (Vj.: T€ 294) wurden im Wesentlichen für folgende Sachverhalte gebildet:
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| 2019 T€ |
2018 T€ |
|
|---|---|---|
| Urlaubsansprüche Arbeitnehmer | 66 | 62 |
| Abschlusskosten | 85 | 85 |
| Dienstjubiläen | 52 | 55 |
| Beiträge für die Berufsgenossenschaft | 36 | 34 |
| alle übrigen | 54 | 58 |
| 293 | 294 |
Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten und ihre Restlaufzeiten, die gesicherten Beträge und die Art der Sicherheiten ergeben sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel.
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| davon mit einer Restlaufzeit von | ||||
|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten | Gesamtbetrag 31.12.2019 (Vorjahr) T€ |
bis zu einem Jahr (Vorjahr) T€ |
mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren (Vorjahr) T€ |
mehr als fünf Jahren (Vorjahr) T€ |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| 1. Gegenüber Kreditinstituten | 29.905 | 18.538 | 11.367 | 0 |
| (30.797) | (16.502) | (14.295) | (0) | |
| 2. Aus Lieferungen und Leistungen | 976 | 976 | 0 | 0 |
| (977) | (977) | (0) | (0) | |
| 3. Gegenüber verbundenen Unternehmen | 868 | 868 | 0 | 0 |
| (213) | (213) | (0) | (0) | |
| 4. Sonstige Verbindlichkeiten | 1.182 | 1.182 | 0 | 0 |
| (1.114) | (1.114) | (0) | (0) | |
| davon aus Steuern | 125 | 125 | 0 | 0 |
| (127) | (127) | (0) | (0) | |
| davon im Rahmen der soizalen Sicherheit | 4 | 4 | 0 | 0 |
| (8) | (8) | (0) | (0) | |
| 32.931 | 21.564 | 11.367 | 0 | |
| (33.101) | (18.806) | (14.295) | (0) |
Die mittelfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von T€ 11.367 (Vj.: T€ 14.295) sind im Wesentlichen durch Grundschulden zu Lasten des für das Betriebsgrundstück in Bremerhaven ausgegebenen Erbbaurechts und des Betriebsgrundstücks in Bremen sowie durch Sicherungsübereignung der maschinellen Produktionsanlagen besichert.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verrechnungen.
Die übrigen Verbindlichkeiten sind neben den üblichen Eigentumsvorbehalten nicht besichert.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
In den Zinsaufwendungen ist der Zinsanteil aus der Bewertung der Pensionsrückstellungen mit T€ 435 (Vj.: T€ 437) enthalten.
Die sonstigen betrieblichen Erträge haben in Höhe von T€ 336 neutralen oder periodenfremden Charakter.
Sonstige Angaben
Für die Geschäftsanteile an einer Genossenschaft besteht eine Haftsumme von T€ 23.
Aus dem erbbaurechtlichen Vertrag mit der Stadt Bremerhaven über das Betriebsgrundstück in Bremerhaven, der eine Laufzeit bis zum Jahr 2051 hat, ergeben sich sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Erbbauzinsen in Höhe von T€ 277 p. a. Unter Berücksichtigung eines Rechnungszinsfußes von 2,75 % (Vj.: 3,25 %) ergibt sich ein abgezinster Barwert der Verpflichtung von ca. € 4,8 Mio. (Vj.: € 4,9 Mio.).
Die Finanzierung der benötigten technischen Anlagen und Maschinen sowie der Betriebsausstattung erfolgt zum Teil durch Leasingverträge, mit Laufzeiten zwischen einem und sechs Jahren. Aus den abgeschlossenen Leasingverträgen resultiert eine finanzielle Belastung über die noch verbleibende Vertragslaufzeit von insgesamt T€ 3.375. Die Leasinggeschäfte verringern insbesondere die Kapitalbindung und verbessern die
Eigenkapitalquote, führen aber während der Vertragslaufzeit auch zur Bindung an die geleasten technischen Anlagen und Maschinen und die Betriebsausstattungen.
Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Mietverträgen in Höhe von circa T€ 22 für die verbleibende Vertragslaufzeit von einem Jahr.
Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter ergibt sich aus folgender Tabelle:
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| 2019 | 2018 | |
|---|---|---|
| Gewerbliche Arbeitnehmer | 25 | 24 |
| Angestellte | 51 | 53 |
| 76 | 77 | |
| Auszubildende | 5 | 7 |
| 81 | 84 |
Aufsichtsratsmitglieder und Vorstandsmitglieder der Gesellschaft im Geschäftsjahr:
Dem Aufsichtsrat gehören an:
Michael Steuler, Höhr-Grenzhausen - Vorsitzender -
- Geschäftsführer der Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen
- Geschäftsführer der Steuler-Fliesen GmbH, Höhr-Grenzhausen
- Geschäftsführer der Steuler Korrosionsschutz Holding GmbH, Siershahn
- Geschäftsführer der STEULER-KCH GmbH, Höhr-Grenzhausen
- Geschäftsführer der Steuler Solar GmbH, Höhr-Grenzhausen
- Geschäftsführer der SI Verwaltungsgesellschaft mbH, Höhr-Grenzhausen
- Geschäftsführer der Steuler Services GmbH & Co. KG, Höhr-Grenzhausen
weitere Mitgliedschaften:
- Beirat der Schaefer Kalk GmbH & Co. KG, Diez
- Beirat der Commerzbank AG, Frankfurt am Main
- Beirat der KANN GmbH & Co. KG, Bendorf-Mülhofen
Jürgen Grimm, Taunusstein - stellv. Vorsitzender -
- Geschäftsführer der Weiss Chemie + Technik GmbH & Co. KG, Haiger
weitere Mitgliedschaften:
- Vorsitzender des Aufsichtsrates der Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen
Stefan Voßkühler, Hohentengen a. H.
- Leiter Service Turbogeneratoren, Andritz Hydro GmbH, Ravensburg
Martin Steuler, Mönchengladbach
- Business Unit Manager Isolation Valves, Emerson Automation Solutions Final Control Germany GmbH, Mönchengladbach
Von der Belegschaft gewählt:
Emanuele Cicero, Leisnig
- Betriebsschlosser
Tino Helm, Hartha
- Laborant
Dem Vorstand gehören an:
| • | Stefan Zeidler, Bremen |
- Kaufmännischer Vorstand (bis 31.03.2020)
| • | Dr. Rüdiger Grau, Landshut |
- Technischer Vorstand
| • | Alexander Lakos, München |
- Kaufmännischer Vorstand (ab 01.02.2020)
Für das Geschäftsjahr 2019 belaufen sich die Bezüge des Aufsichtsrates auf T€ 45 (Vj.: T€ 45). Gemäß den Bestimmungen der Satzung hat die Gesellschaft an jedes Aufsichtsratsmitglied T€ 6 gezahlt. Der Vorsitzende hat den doppelten und sein Stellvertreter den eineinhalbfachen Betrag erhalten.
Der Vorstand wurde in Höhe von T€ 443 (Vj.: T€ 403) vergütet. Die Bezüge der aktuellen Vorstandsmitglieder bestehen aus erfolgsunabhängigen Komponenten und einer variablen Vergütung, die anhand der Ergebnisse der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Norddeutsche Steingut AG und ihrer Tochtergesellschaften berechnet wird.
Die Aufwendungen für Pensionen ehemaliger Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebenen beliefen sich auf T€ 352. Für diesen Personenkreis bestanden zum 31. Dezember 2019 Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 4.302 (Vj.: T€ 4.494).
Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen, Amtsgericht Montabaur - HRB 22412 - einbezogen und erstellt zudem einen eigenen Konzernabschluss.
Gemäß Mitteilung nach § 33 Abs. 1 WpHG hält die Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen, die Mehrheit der Stimmrechtsanteile an der Norddeutsche Steingut AG, in Höhe von 87,33 %. Die Stimmrechtsanteile werden von der Steuler-Fliesen GmbH, Höhr-Grenzhausen, gehalten und sind der Steuler Holding GmbH gemäß § 34 Abs. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Die Norddeutsche Steingut AG bzw. der Konzern gehören daher zum Steuler Holding GmbH Konzern.
Der Vorstand schlägt in Übereinstimmung mit dem Aufsichtsrat vor, das Jahresergebnis des Geschäftsjahres 2019 auf neue Rechnung vorzutragen.
Bremen, 2. März 2020
Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft
Stefan Zeidler
Dr. Rüdiger Grau
Alexander Lakos
Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 23. April 2020 festgestellt.
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| Anschaffungs- und Herstellungskosten | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2019 € |
Zugänge € |
Umbuchungen € |
Abgänge € |
Stand 31.12.2019 € |
|
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| A. Anlagevermögen | |||||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 1.412.783,14 | 2.690,00 | 0,00 | 0,00 | 1.415.473,14 |
| II. Sachanlagen | |||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 26.311.995,17 | 121.924,03 | 333.443,24 | 0,00 | 26.767.362,44 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 90.495.083,50 | 898.066,76 | 13.004,19 | 0,00 | 91.406.154,45 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 7.849.342,47 | 254.531,39 | 0,00 | 59.886,71 | 8.043.987,15 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 398.947,43 | 64.110,00 | -346.447,43 | 0,00 | 116.610,00 |
| Summe Sachanlagen | 125.055.368,57 | 1.338.632,18 | 0,00 | 59.886,71 | 126.334.114,04 |
| III. Finanzanlagen | |||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 6.934.892,47 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 6.934.892,47 |
| Summe Finanzanlagen | 6.957.392,47 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 6.957.392,47 |
| Summe Anlagevermögen | 133.425.544,18 | 1.341.322,18 | 0,00 | 59.886,71 | 134.706.979,65 |
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| Abschreibungen | ||||
|---|---|---|---|---|
| Stand 01.01.2019 € |
Zugänge | Abgänge | Stand 31.12.2019 € |
|
| --- | --- | --- | --- | --- |
| A. Anlagevermögen | ||||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 1.284.299,14 | 73.642,00 | 0,00 | 1.357.941,14 |
| II. Sachanlagen | ||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 17.214.474,37 | 567.237,27 | 0,00 | 17.781.711,64 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 73.176.498,49 | 3.188.899,95 | 0,00 | 76.365.398,44 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 6.990.321,47 | 398.512,39 | 54.896,71 | 7.333.937,15 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Summe Sachanlagen | 97.381.294,33 | 4.154.649,61 | 54.896,71 | 101.481.047,23 |
| III. Finanzanlagen | ||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Summe Finanzanlagen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Summe Anlagevermögen | 98.665.593,47 | 4.228.291,61 | 54.896,71 | 102.838.988,37 |
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| Buchwerte | ||
|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2019 € |
Buchwert 31.12.2018 € |
|
| --- | --- | --- |
| A. Anlagevermögen | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 57.532,00 | 128.484,00 |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 8.985.650,80 | 9.097.520,80 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 15.040.756,01 | 17.318.585,01 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 710.050,00 | 859.021,00 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 116.610,00 | 398.947,43 |
| Summe Sachanlagen | 24.853.066,81 | 27.674.074,24 |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 6.934.892,47 | 6.934.892,47 |
| Summe Finanzanlagen | 6.957.392,47 | 6.957.392,47 |
| Summe Anlagevermögen | 31.867.991,28 | 34.759.950,71 |
An die Norddeutsche Steingut AG, Bremen
Prüfungsurteile
Wir haben den Jahresabschluss der Norddeutsche Steingut AG, Bremen - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Norddeutsche Steingut AG, Bremen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
| • | entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und |
| • | vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichtes geführt hat.
Grundlage für die Prüfungsurteile
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichtes in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
| • | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
| • | gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben. |
| • | beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
| • | ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
| • | beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. |
| • | beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft. |
| • | führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Bremen, 5. März 2020
**Gräwe & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft**
Heuer, Wirtschaftsprüfer
Sloot, Wirtschaftsprüfer
Der Jahresabschluss wurde aufgrund der Inanspruchnahme von Erleichterungen nur teilweise offengelegt. Der Bestätigungsvermerk bezieht sich auf den vollständigen Jahresabschluss.
Bericht des Aufsichtsrats über das Geschäftsjahr 2019
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
zum Jahresbeginn 2019 haben der Aufsichtsrat und der Vorstand ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen, um den im Vorjahr und Berichtsjahr in die Verlustzone geratenen Norddeutsche Steingut Konzern zurück in die Profitabilität zu führen. Im Berichtsjahr war unsere Arbeit verstärkt durch die Überwachung der Umsetzung der Ergebnisverbesserungsmaßnahmen geprägt, welche auch in 2020 fortgesetzt wird. Auf Grund der aktuell anspruchsvollen Corona-Situation wurde die Abstimmung zwischen dem Vorstand und dem Aufsichtsratsvorsitzenden intensiviert.
Arbeit des Aufsichtsrats
Auch im Jahr 2019 ist der Aufsichtsrat seinen ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt nachgekommen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Unternehmensleitung beratend begleitet und dessen Geschäftsführung überwacht. Regelmäßig, zeitnah und umfassend unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat in schriftlicher oder mündlicher Form über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Strategie, der Geschäftsentwicklung, der Planung und der Unternehmenssituation nebst des Risikomanagementsystems. Außerhalb der gemeinsamen Sitzungen stand vor allem der Aufsichtsratsvorsitzende im stetigen Kontakt zum Vorstand. So war der Aufsichtsrat in alle wichtigen Entscheidungen eingebunden und fasste nach vorheriger Prüfung die nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung erforderlichen Beschlüsse.
Sitzungen des Aufsichtsrats
Im Berichtsjahr 2019 fanden fünf ordentliche Sitzungen an den Tagen 25. März, 25. April, 27. Juni, 28. September sowie 16. Dezember statt. Bis auf den 27. Juni 2019, an dem Herr Martin Steuler entschuldigt fehlte, haben an allen Sitzungen sämtliche Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen. Zudem waren als Gäste auf der bilanzfeststellenden Sitzung für das Geschäftsjahr 2018 am 25. April 2019 auch Vertreter des Abschlussprüfers Gräwe & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Bremen, (nachfolgend: Gräwe & Partner GmbH) zugegen.
Ein thematischer Schwerpunkt auf und außerhalb der gemeinsamen Sitzungen im Berichtsjahr stellte das gemeinsam von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossene Maßnahmenpaket zur signifikanten und nachhaltigen Ergebnisverbesserung dar. Über den Stand der Umsetzung und die Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung wurde der Aufsichtsrat regelmäßig durch den Vorstand unterrichtet. Zudem berieten Vorstand und Aufsichtsrat über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage aller Konzerngesellschaften, die Liquiditäts- und Finanzplanung, Investitionen und die Risikoberichterstattung. Darüber hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger für den per 31. März 2020 ausgeschiedenen Vorstand Stefan Zeidler.
Erteilung des Prüfungsauftrages an die Gräwe & Partner GmbH
Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Juni 2019 haben die Aktionäre die Gräwe & Partner GmbH zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 gewählt. Der vom Aufsichtsrat der Norddeutsche Steingut AG an die Gräwe & Partner GmbH erteilte Prüfungsauftrag umfasste neben spezifischen Prüfungsschwerpunkten auch die freiwillige Prüfung des Risikomanagementsystems.
Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019
Die Gräwe & Partner GmbH hat den Jahres- und Konzernabschluss 2019 samt des vom Vorstand gemäß den Regeln des Handelsgesetzbuchs aufgestellten Lage- und Konzernlageberichts geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Zudem erteilte sie auch dem vom Vorstand erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gem. § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.
Die vorläufigen Abschlussunterlagen für das Geschäftsjahr 2019 inklusive der vorläufigen Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden auf der ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 30. März 2020 besprochen. Am 23. April 2020 fand die bilanzfeststellende Sitzung für das Berichtsjahr statt. Vertreter des Abschlussprüfers berichteten über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung und standen für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Die Vertreter des Abschlussprüfers stellten fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen getroffen hat, um Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen. Der Aufsichtsrat hat sich nach eigener Prüfung der Unterlagen dem Ergebnis des Abschlussprüfers angeschlossen und billigte die vom Vorstand aufgestellten Abschlüsse. Damit ist der Jahresabschluss der Norddeutsche Steingut AG zum 31. Dezember 2019 festgestellt. Auch dem Abhängigkeitsbericht stimmte der Aufsichtsrat zu.
Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat
Im Berichtsjahr wurden die Vorstandsaufgaben unverändert von den Vorstandsmitgliedern Stefan Zeidler und Dr. Rüdiger Grau wahrgenommen. Stefan Zeidler hat sein Vorstandsamt, welches er seit dem 1. März 2003 ausgeübt hat, nicht über den 31. März 2020 hinaus verlängert und ist nun in den Ruhestand gegangen. Als seinen Nachfolger hat der Aufsichtsrat Herrn Alexander Lakos zum 1. Februar 2020 in den Vorstand berufen. Herr Lakos ist bereits seit Februar 2019 in der Steuler-Fliesen GmbH als Leiter Unternehmensentwicklung der Fliesensparte tätig. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Zeidler für die langjährige erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünscht ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.
Die personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Berichtsjahr nicht verändert. Allerdings lief die Amtszeit des Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Steuler mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Juni 2019 turnusgemäß ab. Die Aktionäre wählten ihn erneut in den Aufsichtsrat. Im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung konstituierte sich der Aufsichtstrat auf seiner Sitzung neu. Herr Steuler wurde als Aufsichtsratsvorsitzender und Jürgen Grimm als sein Stellvertreter bestätigt. Darüber hinaus besteht der Aufsichtsrat aus den Mitgliedern Stefan Voßkühler, Martin Steuler, Tino Helm und Emanuele Cicero (beide letztgenannten jeweils Arbeitnehmervertreter).
Dank
Unsere Vertriebs-, Produktions- und Entwicklungsteams mussten im Berichtsjahr angesichts vieler Veränderungen im Konzern und der gewohnten Abläufe eine hohe Flexibilität und eine starke Belastbarkeit beweisen. Ihr Engagement macht uns zuversichtlich, die schwierige Zeit der CORONA-Krise zu bewältigen und die gesteckten Ziele zu erreichen. Daher möchten wir uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Norddeutsche Steingut Konzerns für ihren und dem Vorstand für seinen persönlichen Einsatz im Berichtsjahr danken.
Bremen, im April 2020
Michael Steuler, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Das Jahresergebnis wird auf neue Rechnung vorgetragen.
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