Annual / Quarterly Financial Statement • Jun 29, 2020
Annual / Quarterly Financial Statement
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1. Geschäft und Rahmenbedingungen
1.1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld
Die Weltkonjunktur hat im Laufe des Berichtsjahres weiter an Dynamik verloren. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet laut seiner aktuellen Ausgabe des World Economic Outlook vom Januar 2020 für das Jahr 2019 mit einem Anstieg der globalen Wirtschaftsleistung von 2,9 Prozent (minus 0,6 Prozent gegenüber der Prognose vom Januar 2019). Das wirtschaftliche Wachstum wird weiterhin von den Schwellenländern getragen, wobei zum Ende des Berichtszeitraums einige negative Überraschungen zu einer Abwärtskorrektur der Wachstumserwartungen - vor allem für Indien - geführt haben. Generell müssen soziale Konflikte in verschiedenen Regionen und eine abnehmende politische Handlungsfähigkeit als Kernrisiken für die globale wirtschaftliche Entwicklung gesehen werden. Selbst wenn sich Signale für eine Aufhellung der Stimmung in den Finanz- und Realwirtschaft finden lassen, so bleibt es doch bei den erheblichen geopolitischen Konflikten, beispielsweise zwischen den Vereinigten Staaten (USA) und Iran oder darüber hinaus den Handelskonflikten der USA, nicht nur mit China, sondern auch mit anderen wesentlichen Volkswirtschaften. Die globale Inflationsrate bewegte sich in den entwickelten Industrieländern mit 1,4 Prozent nicht weit entfernt von den Werten in den drei vorangegangenen Jahren, die jeweils zwischen 0,8 Prozent und 2,0 Prozent lagen. In den anderen Ländern war mit 5,1 Prozent erneut ein Anstieg gegenüber den Raten der Vorjahre zu verzeichnen (4,1 Prozent im Jahr 2017 und 4,8 Prozent im Jahr 2018). Niedrige Zinsen und hohe Wechselkursvolatilitäten bestimmten weiterhin die Finanzmärkte, wobei der US-Dollar als wichtigste Währung zum Jahresende gegenüber dem Euro weiter an Wert gewonnen hat (1,12 im Vergleich zu 1,14 US-Dollar je Euro vor einem Jahr).
Auch die Wachstumsdynamik im Euroraum blieb laut IWF mit einem Plus von 1,2 Prozent im Berichtsjahr unter dem Vorjahreswert von 1,9 Prozent. Seit Anfang des Jahres 2018 hatte die Wirtschaft im Euroraum spürbar an Schwung verloren, da mangelnde außenwirtschaftliche Impulse die industrielle Entwicklung hemmten. Die inländische Verwendung profitierte jedoch von günstigen Finanzierungsbedingungen und einer leicht expansiven Finanzpolitik. Zusätzlich wirkte sich die weiter verbesserte Lage auf dem Arbeitsmarkt (so ging die Arbeitslosenquote im Jahr 2019 von 8,3 Prozent auf 7,6 Prozent weiter zurück) positiv auf die Lohnentwicklung aus, was die Konsumnachfrage in Verbindung mit der anhaltend niedrigen Inflation stützt. Somit hat sich die Wirtschaftsstimmung im Euroraum zum Jahresende hin bei aller Skepsis etwas aufgehellt.
Die deutsche Wirtschaftsleistung hat im Berichtsjahr lediglich um 0,6 Prozent (1,5 Prozent im Vorjahr) zugelegt, damit aber das zehnte Jahr in Folge Wachstum verzeichnet. Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts basierte maßgeblich auf dem Konsum (die privaten Konsumausgaben nahmen um 1,6 Prozent und die des Staates um 2,5 Prozent zu) sowie den Bruttoanlageinvestitionen. Der Außenbeitrag lieferte keinen Wachstumsbeitrag, da die Importe mit 1,9 Prozent ein stärkeres Plus als die Exporte mit 0,9 Prozent aufwiesen.
1.2 Direktes wirtschaftliches Umfeld
Mit einer Umsatzsteigerung von 8,5 Prozent auf 137,2 Mrd. € hat das deutsche Bauhauptgewerbe im Berichtsjahr seine zu Jahresbeginn 2019 geäußerte Prognose von +6,0 Prozent deutlich übertreffen können. Unter Berücksichtigung der Erhöhung der Baupreise um 5,5 Prozent ergab sich ein preisbereinigtes (reales) Umsatzwachstum von 3,0 Prozent.
Alle Bausparten haben zur starken Umsatzausweitung beigetragen. Im Wohnungsbau legten die Umsatzerlöse kräftig um rd. 8,5 Prozent auf 50,6 Mrd. € zu. Die Wohnungsbaugenehmigungen bewegten sich in etwa auf dem Vorjahresniveau, während bei den Fertigstellungen ein Anstieg von ca. 5,0 Prozent erwartet wird. Dabei erschließen der modulare und serielle Wohnungsbau zunehmend Effizienzpotentiale.
Im Wirtschaftsbau nahm im Jahresverlauf zwar die Nachfrage nach Fabrik- und Werkstattgebäuden ab, dafür zog aber die Nachfrage nach Lager- und Handelsgebäuden sowie Büro- und Verwaltungsgebäuden an. Auftragseingänge kamen vermehrt aus dem Wirtschaftstiefbau, zurückzuführen auf die Investitionen für Bahnstrecken sowie Brücken- und Tunnelbauten der Deutschen Bahn. In Summe konnten die Umsatzerlöse im Wirtschaftsbau im Jahr 2019 um 7,5 Prozent auf rd. 49,0 Mrd. € ausgeweitet werden. Das stärkste Umsatzplus wurde in 2019 mit 9,0 Prozent auf rd. 39,0 Mrd. € im öffentlichen Bau erwirtschaftet.
Der deutsche Fliesenmarkt konnte in 2019 trotz der günstigen bauwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht wachsen. Zu erwarten ist eine Stagnation bis leicht rückläufige Nachfrageentwicklung. Der Bauboom generiert anhaltend einen signifikanten Handwerkermangel (insbesondere Fliesenleger), der zu Lasten der höherwertigen Renovierungen geht. Preissteigerungen im Bau werden über den Einsatz billigerer Materialien teilkompensiert, sodass vor allem die leicht(er) zu verlegenden alternativen Beläge ein starkes Wachstum verzeichnen. So gewann der Absatz von elastischen Bodenbelägen, hier insbesondere die sogenannten „Designböden“, zweistellig hinzu. Gleichzeitig zeigen die Imagekampagnen deutscher Fliesenverbände Wirkung. Der Marktanteil bei den Bodenbelägen hat von 14,0 Prozent im Jahr 2008 auf 24,0 Prozent im Jahr 2018 zugelegt, wie eine Studie des Fachverbandes Fliesen und Naturstein des Zentralverbandes des Deutschen Bauwerkes zeigt.
Auf der Handelsseite findet bzw. fand im Berichtsjahr eine noch nie so stark wahrzunehmende Konsolidierung statt, die gegen Jahresende 2019 weitestgehend abgeschlossen war. Im Berichtsjahr wurden sowohl im In- als auch im Ausland einige der größten Handelsadressen an strategische Investoren verkauft. Die Bauco GmbH Baustoff-Handelsgesellschaft & Co. KG, eine auf das Fliesengeschäft ausgerichtete deutsche Einkaufskooperation, wurde aufgelöst.
Im wettbewerbsintensiven Inlandsmarkt war die spanische Fliesenindustrie eine der größten Verlierer. Die italienische Fliesenindustrie verbuchte dagegen einen leichten, preisgetriebenen Zuwachs. Massiv zugenommen hat der Marktanteil der polnischen und türkischen Fliesenproduzenten. Diese sind sehr preisaggressiv auf dem deutschen Markt aufgetreten und profitieren von Lohnkostenvorteilen bei aufgrund der geografischen Nähe überschaubaren Kostennachteilen in der Logistik.
Die europäischen Auslandsmärkte stellen sich im Jahr 2019 uneinheitlich dar. Während der Fliesenverbrauch in Italien rückläufig war, zeigte sich der spanische Markt expansiv. In den südlich und westlich unmittelbar angrenzenden Ländern waren die Fliesenverbräuche stabil bis leicht expansiv. Somit blieben wesentliche Wachstumsimpulse im Exportgeschäft aus.
Unternehmensstrategie
Der Norddeutsche Steingut Konzern ist ein Spezialist für die Herstellung und Vermarktung von Wand- und Bodenfliesen mit einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis. Er agiert auf einem sehr wettbewerbsintensiven Heimatmarkt sowie ergänzend auf ausgewählten Exportmärkten. Neben einer fokussierten und intensiven Zusammenarbeit mit führenden Adressen im Groß- und Einzelhandel sowie mit Bau- und Heimwerkermärkten basiert die Unternehmensstrategie auf Marktnähe mit Fliesen „Made in Germany“. Der Konzern ist aufgrund der Marktentwicklung in den Geschäftsjahren 2018 und 2019 in eine Verlustsituation geraten. Im Berichtsjahr wurde ein umfangreiches Maßnahmenpaket in den Kategorien Wachstum, optimierten und effizienteren Prozessen und Strukturen sowie Kostenreduzierungen beschlossen und die Umsetzung eingeleitet, um die derzeitige Situation zu überwinden.
Die Komponenten dieses Maßnahmenpaketes betreffen in erster Linie eine Intensivierung der Zusammenarbeit in der Marktbearbeitung mit allen Konzerngesellschaften bzw. im Verbund der Fliesensparte des Steuler-Konzerns. Mit effizienteren Strukturen im Bereich von Vertrieb und Verwaltung werden Kosten gesenkt und Ressourcen für ein profitables Wachstum generiert. Ziel ist es, bereits in 2020 den Ergebnisturnaround zu schaffen, das Vorratsvermögens gezielt zu verringern und das Working Capital zu entlasten. Derzeit binden die in den Vorjahren getroffenen Investitionsentscheidungen Finanzmittel in Verbindung mit hohen Abschreibungen. Mehrjährige Planungen des Konzerns sehen bis 2022 einen deutlich steigenden operativen Cashflow, einen Anstieg des operativen Ergebnisses sowie die Reduzierung der Verbindlichkeiten gegenüber den Kreditinstituten vor.
Im insgesamt leicht rückläufigen deutschen Fliesenmarkt sowie auf den stabilen Exportmärkten zeigen hochwertige dünne, dicke und große Fliesenformate weiterhin ein Nachfragewachstum. Der Norddeutsche Steingut Konzern kann auf Grund seiner in den Vorjahren getätigten Investitionen auf diese Nachfragesituation schnell reagieren und optimiert die Produktion in den Werken deutlich stärker auf die Fertigung margenstarker Produkte. Mit Neuprodukten und Sortimentsverschiebungen bietet der Konzern seinen Kunden auch zukünftig ein innovatives Sortiment an.
Die Fliesenproduktion basiert auf einer breiten Nutzung natürlicher Ressourcen und ist sehr energieintensiv. Die produzierenden Konzerntochtergesellschaften sehen sich weiterhin mit Energiepreissteigerungen konfrontiert. Zukunftsfähige Technologien, die Voraussetzung für die Produktion der modernen Sortimente sind, stellen die Wettbewerbsfähigkeit sicher. Auch führen diese zu Produktionsfortschritten und wirken Kostensteigerungen entgegen. Neue Technologien und Verfahren helfen den Energieverbrauch signifikant zu reduzieren. Weitere Einsparungen werden über die Fliesenverdünnung auf die Standard-Dicke von 8 mm erzielt, wodurch ein geringerer Materialeinsatz sowie Energieeinsparungen erreicht werden.
2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
2.1 Ertragslage
Bei einem stagnierenden Fliesenmarkt konnte der Norddeutsche Steingut Konzern im Berichtsjahr ein moderates Umsatzwachstum von 86,2 Mio. € auf 87,9 Mio. € erzielen. Anpassungen in der Vertriebsstruktur im Zusammenhang mit der engeren Zusammenarbeit der Konzerngesellschaften des Steingut- und des Steuler-Konzerns haben dazu beigetragen, in einem schwierigen Marktumfeld die Umsatzerlöse zu steigern.
Aufgrund des Bestandsabbaus von 2,4 Mio. € (Vj.: Bestandsaufbau von 2,4 Mio. €) reduzierte sich die Gesamtleistung auf 85,6 Mio. € (Vj.: 88,6 Mio. €.). Sondereffekte des Jahres 2018, insbesondere aus Zuschreibungen auf das Anlagevermögen, begründen den Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge.
Der Materialaufwand entwickelte sich weitestgehend korrespondierend zur Gesamtleistung und reduzierte sich von 40,4 Mio. € auf 39,2 Mio. €. Geringere Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden durch gestiegene Energiepreise neutralisiert. Die Materialaufwandquote (Materialaufwand zur Gesamtleistung) lag mit 45,8 % leicht über dem Vorjahresniveau.
Der Personalaufwand konnte in Folge geringerer Sonderzahlungen und zurückgehenden Aufwendungen für Alternsversorgung von 23,1 Mio. € auf 22,3 Mio. € gesenkt werden. Die niedrigeren Mitarbeiterzahlen wirken sich ebenfalls auf die Höhe der Aufwendungen aus.
Im Berichtsjahr haben sich keine wesentlichen strukturellen Veränderungen im Anlagevermögen ergeben. Die Abschreibungen liegen mit 7,1 Mio. € geringfügig über dem Vorjahresniveau.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen von 21,1 Mio. € im Vorjahr auf 21,6 Mio. € im Berichtsjahr. Ursächlich hierfür waren in erster Linie höhere Versand- und Leasingaufwendungen. Diese begründen sich einerseits mit der gestiegenen Geschäftstätigkeit und andererseits mit den höheren Aufwendungen für Leasing im Bereich der technischen Anlagen und der Betriebsausstattung, die im Berichtsjahr erstmals ganzjährig zum Tragen gekommen sind.
Unter Berücksichtigung der Ertragssteuern ergibt sich ein Konzernjahresfehlbetrag von 5,0 Mio. €, nachdem im Vorjahr ein Konzernjahresfehlbetrag von 1,7 Mio. € ausgewiesen wurde.
2.2 Vermögenslage
Im Berichtsjahr wurden Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe 2,7 Mio. € getätigt. Im Wesentlichen entfallen diese auf die Standorte Bremerhaven und Leisnig und dienen der Modernisierung der Produktionsanlagen. Darüber hinaus wurde am Standort Leisnig ein Grundstück erworben. Den Zugängen zum Anlagevermögen stehen planmäßige Abschreibungen von 7,1 Mio. € gegenüber, sodass der Buchwert des Anlagevermögens im Vergleich zum Vorjahr um rd. 4,5 Mio. € zurückgegangen ist.
Im Umlaufvermögen sanken die Vorräte von 46,9 Mio. € auf 43,7 Mio. €. Aufgrund einer zeitnah an die erwartete Nachfrage angepassten Produktionsmenge konnte ein Bestandsabbau bei zum Jahresende stagnierenden Umsatztätigkeiten, erreicht werden. Die Forderungen haben sich hinsichtlich der Struktur kaum verändert und stiegen stichtagsbezogen von 7,6 Mio. € auf 8,0 Mio. €.
Das Eigenkapital ist aufgrund des Konzernjahresfehlbetrages von 41,1 Mio. € auf 34,4 Mio. € gesunken. Dementsprechend verminderte sich die Eigenkapitalquote auf 36,5 % (Vj.: 40,4 %).
Im Bereich der Rückstellungen, der im Wesentlichen durch die Pensionsrückstellungen geprägt ist, ergaben sich keine signifikanten strukturellen Veränderungen.
Planmäßige Tilgungen führten zu einem Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Mit 7,5 Mio. € lagen die Tilgungen deutlich über dem Betrag der Neuaufnahmen von Darlehen bei Kreditinstituten in Höhe von 4,0 Mio. €.
2.3 Finanzlage
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beläuft sich auf 5,1 Mio. € und ist im Rahmen der indirekten Ermittlung durch das negative Konzernjahresergebnis, die Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens, einen verminderten Bestand an Vorräten und Forderungen sowie das Zinsergebnis geprägt. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -2,6 Mio. € und spiegelt die im Berichtsjahr durchgeführten Investitionen in das Anlagevermögen wider. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich auf -3,6 Mio. € und bildet neben den planmäßigen Tilgungsleistungen von Darlehen und den im Berichtsjahr geleisteten Zinszahlungen und Auszahlungen an andere Gesellschafter, auch den Zufluss an Mitteln aus der Inanspruchnahme von im Berichtsjahr aufgenommenen Darlehen ab. Insgesamt beläuft sich der Finanzmittelfonds auf -13,8 Mio. € zum Bilanzstichtag nach - 12,7 Mio. € zum Bilanzstichtag des Vorjahres.
2.4 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns
Die deutsche Fliesenindustrie hat sich in 2019 insgesamt leicht rückläufig entwickelt. In Folge des eingeleiteten umfangreichen Maßnahmenpakets zur nachhaltigen Ergebnisverbesserung verzeichnen die Norddeutsche Steingut AG und ihre Tochterunternehmen im Berichtsjahr eine etwas positivere Entwicklung als der Markt.
Aufgrund der negativen Entwicklungen am Fliesenmarkt ist der Norddeutsche Steingut Konzern in den Geschäftsjahren 2018 und 2019 in eine Verlustsituation geraten. Der erzielte hohe Konzernjahresfehlbetrag kann nicht zufrieden stellen. In Abstimmung mit dem Aufsichtsrat hat der Vorstand bereits im Sommer 2019 ein umfangreiches Maßnahmenpaket verabschiedet, dass ein Wiedererreichen der Profitabilität als Ziel hat. Dieses umfasst insgesamt mehr als 24 Einzelmaßnahmen in den Bereichen Wachstum, optimierte und effizientere Prozesse und Strukturen sowie Kostenreduzierungen. In 2019 haben sich bereits erste Erfolge in den Strukturen und Kosten bemerkbar gemacht. Im laufenden Geschäftsjahr 2020 wird ein Großteil der Initiativen bereits umgesetzt; auch die Wirkung der Kosten- und Strukturmaßnahmen tritt bereits in 2020 ein, während sich das volle Ertragspotential aller Initiativen ab 2021 sukzessive zeigen wird.
An den Produktionsstandorten des Konzerns wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Investitionen getätigt, sodass die Sortimente auf modernsten Produktionsanlagen gefertigt werden. Somit kann ein ansprechendes und qualitativ hochwertiges Programm angeboten werden. Der Fokus liegt nun auf einer Standardisierung der Ausstattung der Werke zur Steigerung der Produktionseffizienz. In der Summe werden die hierzu getroffenen Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns stärken und bereits in 2020 zu einer signifikanten Ergebnisverbesserung beitragen.
Der Vorstand betrachtet das Jahr 2019 als Übergangsjahr, in dem richtige und wichtige Entscheidungen für Wachstum und Ergebnisverbesserungen ab 2020 getroffen wurden.
3. Mitarbeiter
Im Geschäftsjahr 2019 hat der Konzern im Jahresdurchschnitt 500 Mitarbeiter (Vj.: 517) beschäftigt.
Im Berichtsjahr wurde die Norddeutsche Steingut AG von ihren Vorständen Stefan Zeidler und Dr. Rüdiger Grau geleitet. Herr Zeidler hat sich Ende des Berichtsjahres entschieden, seinen Vorstandsvertrag nicht über den 31. März 2020 hinaus zu verlängern und in den Ruhestand einzutreten. Als Nachfolger hat der Aufsichtsrat am 24. Januar 2020 Herrn Alexander Lakos, der seit Februar 2019 in der Steuler-Fliesen GmbH als Leiter Unternehmensentwicklung der Fliesensparte tätig ist, mit Wirkung zum 1. Februar 2020 in den Vorstand berufen.
Im Aufsichtsrat hat es im Berichtsjahr keine personellen Veränderungen gegeben. Mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Juni 2019 endete turnusgemäß die Amtszeit von Herrn Michael Steuler. Er wurde von den Aktionären erneut in den Aufsichtsrat gewählt und in der im Anschluss an die Hauptversammlung abgehaltenen konstituierenden Aufsichtsratssitzung als Aufsichtsratsvorsitzender bestätigt. Auch Herr Jürgen Grimm wurde erneut als sein Stellvertreter bestätigt. Darüber hinaus besteht der Aufsichtsrat unverändert aus den Mitgliedern Stefan Voßkühler, Martin Steuler, Emanuele Cicero sowie Tino Helm.
4. Forschungs- und Entwicklungsbericht
Im Bereich Forschung und Entwicklung lag der konzernweite Fokus im Berichtsjahr unverändert auf der Entwicklung der margenstärkeren Formate sowie der Verringerung der Fliesenstärke bei den Standardprodukten. Der Aufwand hierfür betrug 1,1 Mio. € (Vj.: 0,9 Mio. €).
5. Tochterunternehmen
5.1 Deutsche Fliese AG
Die Belieferung der Baumärkte erfolgt seit dem Geschäftsjahr 2015 direkt über die operativ tätigen Gesellschaften. Die Tochtergesellschaft Deutsche Fliese AG tritt seitdem lediglich als Vermittler auf.
5.2 NordCeram GmbH
Der negativen Entwicklung auf den in- und ausländischen Fliesenmärkten konnte sich die NordCeram GmbH nicht entziehen. Ihr Umsatz sank leicht von 39,1 auf 38,6 Mio. €. Um das Working Capital zu reduzieren, wurde im Jahresverlauf die Produktion planmäßig temporär gedrosselt. Vor diesem Hintergrund wurde ein Jahresfehlbetrag vor Ergebnisabführung von -0,8 Mio. € ausgewiesen.
5.3 Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG
Wie die Muttergesellschaft konnte auch die Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG (Kerateam KG) in einem schwierigen Marktumfeld ihren Umsatz ausweiten. Dieser stieg von 40,0 Mio. € im Vorjahr auf 41,4 Mio. €, während der Jahresüberschuss von 3,3 Mio. € im Vorjahr auf 2,0 Mio. € im Berichtsjahr zurückgegangen ist. Preissteigerungen auf den Beschaffungsmärkten konnten in einem rückläufigen Fliesenmarkt nicht an die Kunden weitergegeben werden. Neben dem eigenen Sortiment fertigt die Kerateam KG insbesondere Wandfliesen für die Norddeutsche Steingut AG im Bereich der Marke „Grohn“.
6. Risikobericht
Der Norddeutsche Steingut Konzern betreibt ein Risikomanagementsystem, das fortlaufend analysiert und weiterentwickelt wird, um den sich verändernden Umgebungsparametern anzupassen. Mit diesem System werden Chancen und Risiken identifiziert, überwacht und gesteuert. Die Unternehmenssteuerung erfolgt auf der Grundlage täglicher, monatlicher und quartalsweiser Auswertungen und Analysen und den darauf basierenden Entscheidungen und Aktivitäten des Vorstands. Zur Reduzierung möglicher Folgen aus Geschäftsrisiken verschiedener Art besteht ein angemessener Versicherungsschutz.
Generell ermöglicht das Risikomanagement, Geschäftsrisiken frühzeitig zu identifizieren und zu steuern. Unterstützend wirkt die intensive Zusammenarbeit innerhalb der Fliesensparte der Steuler-Gruppe, wodurch eine höhere Transparenz in Bezug auf die Beschaffungs- und Absatzmärkte erreicht wird. Von besonderer Bedeutung ist diese gruppenweite Zusammenarbeit in strategischer Hinsicht, um über einen abgestimmten Marktauftritt die Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen, Geschäftschancen zu nutzen sowie über Organisationsoptimierungen interne Synergiepotenziale zu realisieren.
Der Vorstand hat, wie in den vorangegangenen Abschnitten erläutert, in 2019 ein umfangreiches Maßnahmenpaket initiiert, um in die Gewinnzone zurückzukehren. Eingeleitete absatz- und produktionsbezogene Maßnahmen, wie die Anpassung der Kapazitäten und des Produktportfolios, der Bestandsabbau sowie Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen haben sich bereits positiv auf die Finanzkennzahlen ausgewirkt. 2019 war aber als Übergangsjahr in Zeiten schwieriger Marktbedingungen von einem deutlichen Konzernjahresfehlbetrag geprägt.
Die eingesetzten Instrumente zur Unternehmenssteuerung helfen in dem derzeit wirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld. Finanzierungsseitig verhindert ein breites und leistungsfähiges Portfolio von Finanzpartnern eine durchschlagende Wirkung bei Problemen einzelner Institute. Aktuell stellt sich der Konzern mit Hilfe externer Berater auch hinsichtlich der genutzten Finanzinstrumente breiter auf.
Mögliche Risiken auf der Beschaffungs- und Absatzseite werden intensiv beobachtet. Um gegen Absatzrisiken gewappnet zu sein, beurteilt der Vertrieb u. a. kontinuierlich die Absatz- und Umsatzentwicklung mit den Kunden sowie die Verkaufsperformance und die Entwicklung der Durchschnittserlöse.
Unser unmittelbares Markt- und Wettbewerbsumfeld ist weiterhin sehr volatil. Ausländische Hersteller drängen angesichts von Absatzproblemen auf deren Heimatmärkten nach Deutschland. Diese Entwicklungen analysieren wir intensiv, um sich daraus möglicherweise entwickelnde Risiken frühzeitig erkennen zu können. Der ausgeprägte Verdrängungswettbewerb im Fliesenmarkt erfordert eine stetige und aktive Beobachtung von Markttrends. Diesem Risiko begegnen wir proaktiv, indem die Vertriebs- und Entwicklungsteams der Unternehmensgruppe eng zusammenarbeiten, um Entwicklungschancen zu nutzen und Risiken zu vermeiden. Im Berichtsjahr hat sich der deutsche Fliesenmarkt leicht rückläufig gezeigt, geprägt von einem hohen Preisdruck.
Intern verfolgen wir weiterhin ein konsequentes Forderungsmanagement. Soweit Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden erforderlichenfalls Wertberichtigungen vorgenommen bzw. im Vorwege die Bonität der Kunden analysiert. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt der Konzern zudem über ein effizientes Mahnwesen. Die zunehmende Bedeutung des Auslandsgeschäftes erfordert eine weitere Intensivierung unserer Bonitätsprüfungen und die konsequente Steuerung von Kreditlimits, um das Risiko von Forderungsausfällen zu minimieren.
Im Fokus stehen auch die hohe Kapitalbindung im Anlagevermögen und den Vorräten sowie die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise. Im letztgenannten Bereich wird die Wirksamkeit der mit unseren Lieferanten vereinbarten Preissicherungsklauseln regelmäßig geprüft. Als Vergleich dienen die Erfahrungen anderer Gruppenunternehmen und Absicherungsangebote unserer Finanzpartner. Im Finanzmanagement verfolgt der Konzern eine konservative Risikopolitik. In der Verbindlichkeitenstruktur wird eine größere Unabhängigkeit von einzelnen Kreditinstituten angestrebt. Gleichzeitig sollen kurzfristige Bankverbindlichkeiten in den Folgejahren durch die geplante Erzielung von Jahres- bzw. Liquiditätsüberschüssen signifikant zurückgeführt und die solide Eigenkapitalausstattung weiter verstärkt werden.
Bestandsgefährdende oder wesentliche Verlustrisiken sind für den Vorstand derzeit nicht ersichtlich.
7. Prognosebericht
Mitte Januar 2020 senkte der IWF seine Prognose für die Weltwirtschaftsleistung für das laufende Jahr um 0,1 Prozentpunkte auf plus 3,3 Prozent, gefolgt von plus 3,4 Prozent für das Jahr 2021 (minus 0,2 Prozent gegenüber letzter Schätzung vom Oktober 2019). Die leichte Steigerung der Wachstumsrate im Vergleich zum Jahr 2019 basiert auf der Annahme einer Trendumkehr der wirtschaftlichen Entwicklung in einigen Entwicklungs- und Schwellenländern wie Brasilien, Mexiko oder Russland.
Aufgrund der wachsenden weltweiten Ausbreitung des Coronavirus in den Monaten Februar und März 2020 sind zurzeit Prognosen hinsichtlich der weltwirtschaftlichen Entwicklung in 2020 schwer zu treffen. Es ist davon auszugehen, dass die Verunsicherung der Finanzmärkte sowie die Einschränkungen vieler Unternehmen - u. a. durch die fehlende Warenversorgung aus betroffenen Regionen oder erzwungener Betriebspausen aufgrund verordneter Quarantänen - zu deutlichen Konjunktureinbrüchen führen werden. Das IfW geht inzwischen in seiner Frühjahrsprognose von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,3 % auf insgesamt 2,0 % aus, die auf der Annahme erstellt wurde, dass die Auswirkungen der Pandemie zur Mitte des Jahres rückläufig sind und spürbare wirtschaftliche Aufholeffekte sichtbar werden.
Zudem wurden vom IfW weitere Szenarien entwickelt, die die Effekte für die Wirtschaft durch eine länger anhaltenden Pandemie simulieren. Hierbei würde die Weltwirtschaftsleistung einen deutlich stärkeren Rückgang erleiden. Aufgrund der weltweiten Belastung der Konjunktur wären dann im weiteren Jahresverlauf keine Erholungseffekte zu erwarten, auch wenn dafür freie Kapazitäten - vor allem in der Industrie - verfügbar wären.
Auch im europäischen Raum werden die Folgen der Krise deutlich spürbar sein. So sind Länder wie Spanien und Italien besonders stark von der Rezession betroffen. Das Bruttoinlandsprodukt im EU Raum schrumpft demnach im laufenden Jahr um 1,0 Prozent und legt erst im kommenden Jahr wieder um etwas über 2,0 Prozent zu. Gleichzeitig wird die Arbeitslosenquote im Euroraum wieder steigen, und der zuletzt moderate Verbraucherpreisanstieg wird sich verlangsamen.
Für die deutsche Wirtschaft wird es darauf ankommen, wie lange der öffentlich verordnete „Lockdown“ das wirtschaftliche Geschäftsleben beeinflussen wird. Mögliche Effekte erstrecken sich bei der Annahme einer Dauer bis Ende April 2020 von einem Rückgang des BIP um 4,5 %, die im schlimmsten Szenario auf 8,7 % ansteigen kann, falls die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie bis August 2020 in der derzeitigen Form aufrechterhalten werden.
Die deutsche Baubranche als Hauptabnehmer des Konzerns erwartet bisher hingegen nur geringe oder gar keine Einbußen. Hierbei profitiert die Branche von einer regen Wohnungsnachfrage. Darüber hinaus werden auch produktionsseitig keine größeren Einschränkungen etwa durch fehlendes Material oder Arbeitskräfte erwartet. Auch die Auswirkungen auf den deutschen Fliesenmarkt sind derzeit noch nicht verlässlich abzuschätzen. Allerdings ist davon auszugehen, dass der Preisdruck in den Standardsortimenten weiter zunehmen wird, weshalb noch stärker der Fokus auf Absatzsteigerungen in höherwertigen Sortimenten sowie der Bereitstellung von Sortimenten mit Wachstumspotential gerichtet werden muss. Zudem geht der Trend am Markt in Richtung Reduktion der Sortimentskomplexität. Der Engpass bei den Handwerkerkapazitäten wird genauso wie der Wettbewerbsdruck durch andere Bodenbeläge weiterhin die Fliesenproduktion und den -handel belasten.
Der in 2019 im Konzern eingeleitete Transformationsprozess zurück zu einer nachhaltigen Profitabilität wird im laufenden Geschäftsjahr 2020 fortgesetzt. Dieser basiert auf einer angepassten Marktbearbeitung, neuen Vertriebskanälen, zusätzlichen Vertragsabschlüssen und einem attraktiven Produktportfolio. Durch eine engere Zusammenarbeit mit dem langfristig orientierten Großaktionär Steuler- Fliesen GmbH und die Bündelung der Vertriebsteams im Fachhandel Inland, wird eine effizientere Marktbearbeitung ermöglicht, die seit dem 1. Januar 2020 alle Marken der Gruppe umfasst. Auch die Exportmärkte werden durch die Definition von Fokusländern (vor allem Österreich, Schweiz, Niederlande und Belgien) und Länderverantwortlichen effizienter bearbeitet. Der Zugang zum Objektgeschäft soll über die intensivierte Zusammenarbeit mit Architekten (neuer Vertriebsweg „Ceramic District“) forciert werden. Über den zweiten neuen Vertriebsweg „Outdoor-Keramik-Systeme“ wird die Fliese in neue Anwendungsfelder gebracht. Der Fokus liegt auf dem Garten- und Landschaftsbau. Neben dem etablierten und stark nachgefragten Outdoorsortiment entwickelt der Konzern nicht nur neue Einsatzfelder für Keramik, sondern auch neue Systeme. Auch wenn der Gesamtmarkt nicht wächst, steigt das Marktvolumen margenträchtiger hochwertiger dünner, dicker und großer Formate. Ihre Absatzmengen werden wir ausweiten und die Produktion weiter optimieren. So planen wir fortlaufende unterstützende Investitionen, um die Produktionsanlagen in den Werken zu standardisieren und somit die Produktionseffizienz zu verbessern. Zusätzliche Investitionen werden die Anlagentechnik zur Oberflächenveredelung betreffen.
Die Ergebnisplanung für das Jahr 2020 ist vor dem Ausbruch und den Auswirkungen der Corona-Pandemie finalisiert und von den Gremien verabschiedet worden. Diese sah eine signifikante Verbesserung des Konzernjahresergebnisses vor. Aufgrund der derzeitigen Krise erfolgt eine Aktualisierung der Planzahlen an die aktuelle Situation. Es ist derzeit noch nicht absehbar, welche Folgen sich für den Konzern ergeben werden. Allerdings ist davon auszugehen, dass massive Beeinträchtigungen durch die Schließung von Bau- und Fachmärkten auf der Absatzseite die Konzerngesellschaften treffen werden. Darüber hinaus erwarten wir eine Preissteigerung für Energiekosten (Gas und Strom), die nahezu vollständig durch Fertigungseffizienz und Preiseinsparungen (insbesondere bei Rohstoffen) kompensiert werden kann. Die Reduzierung der Fliesenstärke von 9 mm auf 8 mm verringert den Materialeinsatz erheblich. Die Auslastung der Produktion der Standorte ermöglicht Kostenvorteile im Vergleich zum Vorjahr. Die Optimierung der Vertriebsstrukturen wird auch unter Berücksichtigung tariflicher Lohnerhöhungen zu einer sinkenden Personalkostenquote führen. Steigende Logistik- und Transportkosten werden durch die effizientere Beladung in Folge des reduzierten Gewichts der dünneren Fliesen in Kombination mit Einsparungen im Marketingbereich durch Effizienzsteigerungen kompensiert.
Der Managementfokus liegt weiter auf der Optimierung des Working Capital und der Entschuldung. Seit dem Berichtsjahr reduzieren wir die Bestände gezielt und setzen gebundene Liquidität frei. Mittels intelligenter Produktions- und Vertriebsprozesse sollen die Bestände weiter abgebaut werden. Darüber hinaus werden die Möglichkeiten der Inanspruchnahme von staatlichen Subventionen zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Krise genutzt. Hierbei sind Maßnahmen zur Liquiditätssicherung wie die Stundungen von Umsatzsteuer und Sozialabgaben bereits umgesetzt worden. Für den Fall einer Verschlechterung der Situation werden wir Darlehen von der KfW-Bank in Anspruch nehmen.
Über die für die Folgejahre geplante Erwirtschaftung von Konzernjahresüberschüssen sollen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten signifikant zurückgeführt werden. Die auch aktuell noch komfortable Eigenkapitalausstattung wird dadurch wieder gestärkt. Über eine mögliche Stundung der Tilgungsraten für den Fall signifikanter Auswirkungen der Corona-Krise auf den Konzern wird derzeit mit den Banken verhandelt.
Zusammenfassend wird an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass die möglichen gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen einer Verbreitung des Coronavirus bzw. der Corona-Krise auch weitreichende Folgen für den Konzern haben können. Diese lassen sich jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch von den volkswirtschaftlichen Experten nicht verlässlich einschätzen. Vor diesem Hintergrund liegen den genannten Prognosewerten vorsichtige Schätzungen zugrunde, die die angesprochenen Auswirkungen nicht berücksichtigen. Im Nachtragsbericht innerhalb des Konzernanhangs wird ebenfalls auf mögliche Auswirkungen hingewiesen.
8. Schlusserklärung im Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 Abs. 3 AktG
Abschließend erklären wir, dass unsere Gesellschaft nach den Umständen, die uns zum Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens wurden im Berichtszeitraum keine Maßnahmen getroffen oder unterlassen.
Bremen, den 25. März 2020
Norddeutsche Steingut AG
Stefan Zeidler
Dr. Rüdiger Grau
Alexander Lakos
AKTIVA
scroll
| 31.12.2019 | 31.12.2018 | ||
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- |
| A. Anlagevermögen | |||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| Software | 70 | 157 | |
| II. Sachanlagen | |||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 17.928 | 18.335 | |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 20.385 | 23.359 | |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 934 | 1.244 | |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 138 | 844 | |
| 39.385 | 43.782 | ||
| III. Finanzanlagen | |||
| Genossenschaftsanteile | 23 | 23 | |
| 39.478 | 43.962 | ||
| B. Umlaufvermögen | |||
| I. Vorräte | |||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 11.377 | 11.168 | |
| 2. Unfertige Erzeugnisse | 700 | 729 | |
| 3. Fertige Erzeugnisse und Waren | 31.602 | 35.011 | |
| 43.679 | 46.908 | ||
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | |||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 5.685 | 5.647 | |
| 2. Sonstige Vermögensgegenstände | 2.283 | 1.924 | |
| 7.968 | 7.571 | ||
| III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 842 | 1.180 | |
| 52.489 | 55.659 | ||
| C. Aktive latente Steuern | 2.226 | 2.091 | |
| 94.193 | 101.712 |
PASSIVA
scroll
| 31.12.2019 | 31.12.2018 | ||
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | ||
| --- | --- | --- | --- |
| A. Eigenkapital | |||
| I. Gezeichnetes Kapital | 6.136 | 6.136 | |
| II. Kapitalrücklage | 8.181 | 8.181 | |
| III. Gewinnrücklagen | 12.683 | 12.683 | |
| IV. Gewinnvortrag | 6.041 | 9.293 | |
| V. Anteile anderer Gesellschafter | 7.268 | 8.018 | |
| VI. Konzernergebnis | -5.907 | -3.252 | |
| 34.402 | 41.059 | ||
| B. Sonderposten für Investitionszuschüsse | 815 | 1.190 | |
| C. Sonderposten für Investitionszulagen | 370 | 515 | |
| D. Rückstellungen | |||
| 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 5.401 | 5.625 | |
| 2. Steuerrückstellungen | 0 | 257 | |
| 3. Sonstige Rückstellungen | 1.888 | 1.775 | |
| 7.289 | 7.657 | ||
| E. Verbindlichkeiten | |||
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 36.159 | 38.931 | |
| 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 6.733 | 6.337 | |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 4.673 | 2.587 | |
| 4. Sonstige Verbindlichkeiten | 3.752 | 3.436 | |
| davon aus Steuern: T€ 429 (Vj.: T€ 384) | |||
| 51.317 | 51.291 | ||
| 94.193 | 101.712 |
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| 2019 | 2018 | ||
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- |
| 1. Umsatzerlöse | 87.928 | 86.151 | |
| 2. Verminderung (Vj.: Erhöhung) des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | -2.357 | 2.443 | |
| Gesamtleistung | 85.571 | 88.594 | |
| 3. Sonstige betriebliche Erträge | 1.282 | 3.289 | |
| 4. Materialaufwand | |||
| a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | -29.602 | -31.921 | |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | -9.603 | -8.481 | |
| -39.205 | 40.402 | ||
| 5. Personalaufwand | |||
| a) Löhne und Gehälter | -18.650 | -19.172 | |
| b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung | -3.697 | -3.896 | |
| davon für Altersversorgung: T€ 244 (Vj.: T€ 430) | |||
| -22.347 | -23.068 | ||
| 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen | -7.126 | -7.112 | |
| 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen | -21.553 | -21.123 | |
| -90.231 | -91.705 | ||
| 8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 2 | 39 | |
| 9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.141 | -1.278 | |
| -1.139 | -1.239 | ||
| 10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -209 | -347 | |
| 11. Ergebnis nach Steuern | -4.726 | -1.408 | |
| 12. Sonstige Steuern | -285 | -282 | |
| 13. Konzernjahresfehlbetrag | -5.011 | -1.690 | |
| 14. Anderen Gesellschaftern zustehendes Ergebnis | -896 | -1.562 | |
| 15. Konzernergebnis | -5.907 | -3.252 |
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| 2019 | |
|---|---|
| T€ | |
| --- | --- |
| 1. Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | |
| Konzernjahresfehlbetrag | -5.011 |
| Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens | 7.126 |
| Abnahme (-) der langfristigen Rückstellungen | -664 |
| Cashflow i.e.S. | 1.451 |
| Abnahme (-) der kurzfristigen Rückstellungen | -146 |
| Gewinn (-) aus Anlagenabgängen | -9 |
| Abnahme (-) der Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen | -520 |
| Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva | 2.835 |
| Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva | 475 |
| Zinsaufwendungen (+) | 1.139 |
| Ertragsteueraufwand (+) | 209 |
| Ertragsteuerzahlungen (-) | -345 |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 5.089 |
| 2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit | |
| Einzahlungen (+) aus Abgängen von Sachanlagen | 17 |
| Auszahlungen (-) für Investitionen in Sachanlagen | -2.647 |
| Auszahlungen (-) für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -3 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -2.633 |
| 3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | |
| Auszahlungen (-) für die Tilgung von Finanzkrediten | -7.543 |
| Einzahlungen (+) aus der Erhöhung von Darlehen | 6.292 |
| Gezahlte Zinsen (-) | -668 |
| Auszahlungen (-) an andere Gesellschafter | -1.646 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -3.565 |
| 4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3) | -1.109 |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | -12.678 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | -13.787 |
| 5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds | |
| Kasse | 4 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 838 |
| Finanzmittelfonds aus kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | -14.629 |
| -13.787 |
Die nachfolgende Übersicht zur Entwicklung des Eigenkapitals im Konzern wurde entsprechend DRS 22 „Konzerneigenkapital" aufbereitet.
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| Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1-3 HGB | Gesetzliche Rücklage | Gewinnrücklagen Andere Gewinnrücklagen |
Summe | |
|---|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| 31. Dezember 2017 | 6.136 | 8.181 | 435 | 12.248 | 12.683 |
| Umgliederung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Konzernjahresfehlbetrag | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Auszahlung an andere Gesellschafter | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 31. Dezember 2018 | 6.136 | 8.181 | 435 | 12.248 | 12.683 |
| Umgliederung | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Konzernjahresfehlbetrag | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Auszahlung an andere Gesellschafter | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 31. Dezember 2019 | 6.136 | 8.181 | 435 | 12.248 | 12.683 |
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| Gewinnvortrag | Konzernergebnis | Eigenkapital des Mutterunternehmens | Nicht beherrschende Anteile | Konzerneigenkapital | |
|---|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| 31. Dezember 2017 | 7.544 | 1.749 | 36.293 | 7.812 | 44.105 |
| Umgliederung | 1.749 | -1.749 | 0 | 0 | 0 |
| Konzernjahresfehlbetrag | 0 | -3.252 | -3.252 | 1.562 | -1.690 |
| Auszahlung an andere Gesellschafter | 0 | 0 | 0 | -1.356 | -1.356 |
| 31. Dezember 2018 | 9.293 | -3.252 | 33.041 | 8.018 | 41.059 |
| Umgliederung | -3.252 | 3.252 | 0 | 0 | 0 |
| Konzernjahresfehlbetrag | 0 | -5.907 | -5.907 | 896 | -5.011 |
| Auszahlung an andere Gesellschafter | 0 | 0 | 0 | -1.646 | -1.646 |
| 31. Dezember 2019 | 6.041 | -5.907 | 27.134 | 7.268 | 34.402 |
1. Allgemeine Angaben
Die Norddeutsche Steingut AG hat ihren Sitz in Bremen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Bremen unter HRB 3180 eingetragen. Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren nach §275 Abs. 2 HGB i. V. m. § 298 Abs. 1 HGB aufgestellt.
2. Konsolidierungskreis
Neben der Norddeutsche Steingut AG wurden folgende Gesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen, da die Norddeutsche Steingut AG über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt und daher mittelbar oder unmittelbar oder aus anderen Gründen einen beherrschenden Einfluss ausüben kann:
| • | NordCeram GmbH, Bremen, 100 % Beteiligung |
| • | Deutsche Fliese AG, Bremen, 75 % Beteiligung (mittelbar und unmittelbar) |
| • | Bremer Wandplatten GmbH, Bremen, 100 % Beteiligung |
| • | Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG, Leisnig, 50 % Beteiligung |
| • | Kerateam Fliesenproduktions- und vertriebs Verwaltungs GmbH, Leisnig, 50 % Beteiligung |
Die NordCeram GmbH, Bremen, und die Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG, Leisnig, haben von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB (Inanspruchnahme der Erleichterungen bei der Aufstellung und Offenlegung von Jahresabschlüssen) Gebrauch gemacht und auf eine Offenlegung der Jahresabschlüsse verzichtet.
3. Konsolidierungsgrundsätze
Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen bilanzieren auf den 31. Dezember 2019.
Bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden einheitlich die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Mutterunternehmens Norddeutsche Steingut AG entsprechend der Vorschriften des Handelsgesetzbuches angewendet.
Bezüglich der Kapitalkonsolidierung macht die Gesellschaft von den Erleichterungsvorschiften nach Artikel 67 Abs. 5 Satz 2 EGHGB Gebrauch.
Sämtliche in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen wurden im Wege der Bargründung durch das Mutter- oder durch eines oder mehrere Tochterunternehmen errichtet. Insofern führt die Anwendung der Buchwertmethode nicht zu anderen Ergebnissen als die Neubewertungsmethode.
Die Anschaffungskosten der Beteiligungen an den Tochterunternehmen wurden mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung verrechnet. Es ergaben sich keine Unterschiedsbeträge aus der Konsolidierung.
Der Anlagenspiegel wird auf Basis der aus den Einzelabschlüssen übernommenen historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten und kumulierten Abschreibungen aufgestellt.
Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet. Die verbleibenden Forderungen gegen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundene Unternehmen betreffen nicht in den Konsolidierungskreis einbezogene Unternehmen.
Im Berichtsjahr sind aus konzerninternen Lieferungen von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Fertigerzeugnissen Zwischengewinne entstanden, die gemäß § 304 HGB eliminiert werden. Soweit sich die Erzeugnisse zum Abschlussstichtag noch im Vorratsbestand der jeweiligen empfangenden Gesellschaft befinden, werden diese zu den Konzernherstellungskosten, d. h. abzüglich des Gewinnanteils sowie der Vertriebskosten und eines Verwaltungskostenanteils, bewertet.
Bei der Konsolidierung der Aufwands- und Ertragsposten werden die Umsatzerlöse sowie die anderen Erträge der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen mit den ihnen entsprechenden Aufwendungen der empfangenden Unternehmen verrechnet.
Auf Konsolidierungsvorgänge, die zu Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden oder Rechnungsabgrenzungsposten und deren steuerlichen Wertansätzen führen, werden Steuerabgrenzungen gemäß § 306 HGB insoweit vorgenommen, als sich diese Differenzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Dabei kommt ein Steuersatz von 30,0 % zur Anwendung. Die Veränderung wird ergebniswirksam erfasst.
Die Anteile anderer Gesellschafter an den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen werden in Höhe ihres Anteils am Eigenkapital (Gezeichnetes Kapital, Rücklagen und Gewinnvortrag) als Anteile anderer Gesellschafter gesondert ausgewiesen.
4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der Jahresabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung des Konzerns, aufgestellt. Sofern nicht anders angegeben, werden sämtliche Werte auf Tausend Euro (T€) gerundet.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden entsprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Sie betreffen Software. Die Nutzungsdauer beträgt überwiegend 5 Jahre.
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.
Die abnutzbaren Gegenstände des Sachanlagevermögens werden entsprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, die beim unbeweglichen Sachanlagevermögen überwiegend 33 Jahre beträgt, linear abgeschrieben. Zugänge von Anlagegütern werden im Geschäftsjahr linear zeitanteilig abgeschrieben.
Bei den Finanzanlagen sind die Anteilsrechte mit den Anschaffungskosten angesetzt.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. mit den niedrigeren Tageswerten angesetzt.
Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie die Fremdfertigwaren werden mit den gewogenen durchschnittlichen Anschaffungskosten, ggf. zu den niedrigeren Tagespreisen, bilanziert.
Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind mit den Herstellungskosten bewertet, wobei neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, Fertigungslöhnen und Sondereinzelkosten der Fertigung auch angemessene Teile der Fertigungs- und Materialgemeinkosten, der Kosten für die allgemeine Verwaltung, für soziale Einrichtungen und Leistungen sowie Abschreibungen und anteilige Finanzierungskosten berücksichtigt werden, soweit sie durch die Fertigung veranlasst sind.
In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d. h. es wurden zur Überprüfung der verlustfreien Bewertung Abschläge von den voraussichtlichen Verkaufspreisen für noch anfallende Kosten vorgenommen und der verbleibende Betrag den Herstellungskosten gegenübergestellt. Sofern der auf diesem Wege ermittelte beizulegende Wert unter den Herstellungskosten liegt, kommt dieser niedrigere Wert zum Ansatz.
Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind soweit erforderlich durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.
Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Vorräte frei von Rechten Dritter.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.
Die Bewertung der liquiden Mittel erfolgt zum Nominalwert.
Die Pensionsrückstellungen sind nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der „Projected-Unit-Credit-Methode" errechnet. Hiernach werden die in den einzelnen Jahren erdienten Teile der Versorgung als Bausteine angesehen, die insgesamt die Pensionsverpflichtung ergeben. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die „Richttafeln 2018 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Im Berichtsjahr ist ein von der Deutschen Bundesbank vorgegebener durchschnittlicher Rechnungszinssatz von 2,75 % (Vj.: 3,25 %) bei der Bewertung zugrunde gelegt. Gehaltsanpassungen sind mit 2,5 % und Rentenanpassungen mit 2,0 % p. a. eingerechnet.
Die Ausschüttungssperre nach § 253 Abs. 6 HGB aus der Differenz der Bewertung mit dem 7-Jahres-Durchschnittszins und dem 10-Jahres-Durchschnittszins beträgt T€ 479 (Vj.: T€ 584).
Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Die in den sonstigen Rückstellungen enthaltenen Jubiläumsverpflichtungen werden mit dem von der Bundesbank bekannt gemachten relevanten Abzinsungszinssatz von 2,00 % (Vj.: 2,36 %) abgezinst.
Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.
Die Berechnung der latenten Steuern beruht auf temporären Unterschieden zwischen den handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen der Bilanzposten sowie bestehenden Verlustvorträgen. Sich ergebende Steuerbe- und -entlastungen werden verrechnet. Der zur Berechnung der latenten Steuern verwendete konzerneinheitliche Steuersatz für Steuern vom Einkommen und Ertrag liegt bei 30,0 %.
Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus den handels- und steuerrechtlichen Bewertungsunterschieden bei den Pensionsrückstellungen in den Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften gemäß § 274 HGB. Darüber hinaus wurden aktive latente Steuern für die eliminierten Zwischengewinne gemäß § 304 HGB sowie für in nächster Zukunft nutzbare steuerliche Verlustvorträge gebildet.
Erläuterungen zur Bilanz
5. Anlagevermögen
Die Zusammensetzung und Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres dem Anlagenspiegel zu entnehmen.
Angaben zum Anteilsbesitz
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes ist in der Anlage zum Konzernanhang dargestellt.
6. Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Das Grundkapital betrug am 31. Dezember 2019 T€ 6.136 und ist in 2.400.000 Stückaktien eingeteilt.
Die Aktien lauten auf den Inhaber.
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage beträgt am 31. Dezember 2019 unverändert T€ 8.181.
Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen setzen sich wie im Vorjahr aus gesetzlichen Rücklagen in Höhe von T€ 435 und anderen Gewinnrücklagen in Höhe von T€ 12.248 zusammen.
7. Sonderposten für Investitionszuschüsse und Investitionszulagen
Investitionszuschüsse, die für die Erweiterung der Produktionsstandorte in Bremerhaven und Leisnig gewährt wurden, werden zunächst in einen Sonderposten eingestellt und entsprechend dem Abschreibungsverlauf ergebniswirksam aufgelöst. Die Investitionszulagen wurden gemäß der §§ 2 und 3 InvZulG für die Erweiterung des Produktionsstandortes Leisnig gewährt. Diese werden ebenfalls zunächst als Sonderposten erfasst und entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände ergebniswirksam aufgelöst.
8. Rückstellungen
Dieser Posten enthält:
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| 31.12.2019 | 31.12.2018 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| --- | --- | --- |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 5.401 | 5.625 |
| Steuerrückstellungen | 0 | 257 |
| Sonstige Rückstellungen | 1.888 | 1.775 |
| 7.289 | 7.657 |
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (T€ 748, Vj.: T€ 626), ausstehende Urlaubslöhne und -gehälter (T€ 304, Vj.: T€ 274), Dienstjubiläen (T€ 235, Vj.: T€ 233), ausstehende Beiträge für die Berufsgenossenschaft (T€ 198, Vj.: T€ 186) sowie Abschlusskosten (T€ 159; Vj.: T€ 164).
9. Verbindlichkeiten
Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt:
Verbindlichkeitenspiegel
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| davon mit einer Restlaufzeit von | ||||
|---|---|---|---|---|
| mehr als einem Jahr | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Verbindlichkeiten | Gesamtbetrag 31.12.2019 (Vorjahr) | bis zu einem Jahr (Vorjahr) | bis zu fünf Jahren (Vorjahr) | mehr als fünf Jahren (Vorjahr) |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| 1. gegenüber Kreditinstituten | 36.159 | 19.762 | 16.397 | 0 |
| (38.931) | (21.401) | (17.530) | (0) | |
| 2. aus Lieferungen und Leistungen | 6.733 | 6.733 | 0 | 0 |
| (6.337) | (6.337) | (0) | (0) | |
| 3. gegenüber verbundenen Unternehmen | 4.673 | 4.673 | 0 | 0 |
| (2.587) | (2.587) | (0) | (0) | |
| 4. Sonstige Verbindlichkeiten | 3.752 | 3.752 | 0 | 0 |
| (3.436) | (3.436) | (0) | (O) | |
| 51.317 | 34.920 | 16.397 | 0 | |
| (51.291) | (33.761) | (17.530) | (0) |
Die mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Wesentlichen durch Grundschulden zu Lasten des für das Betriebsgrundstück in Bremerhaven ausgegebenen Erbbaurechts und der Betriebsgrundstücke in Bremen und Leisnig sowie durch Sicherungsübereignung von maschinellen Produktionsanlagen besichert.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von T€ 530.
10. Haftungsverhältnisse / Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Für die Geschäftsanteile an einer Genossenschaft besteht eine Haftsumme von T€ 23.
Aus dem erbbaurechtlichen Vertrag mit der Stadt Bremerhaven über das Betriebsgrundstück in Bremerhaven, der eine Laufzeit bis zum Jahr 2051 hat, ergeben sich sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Erbbauzinsen in Höhe von T€277 p. a. Unter Berücksichtigung eines Rechnungszinsfußes von 2,75 % (Vj.: 3,25 %) ergibt sich ein abgezinster Barwert der Verpflichtung von ca. € 4,8 Mio. (Vj.: € 4,9 Mio.).
Der Konzern hat im Berichtsjahr einen zuvor erworbenen Digitaldrucker sowie Komponenten zur Erweiterung der vorhandenen Digitaldrucker im Rahmen eines Sale-and-lease-back-Vertrages verkauft und wieder angemietet. Diese Gestaltung führte zu einem Liquiditätszufluss vor dem 31. Dezember 2019 in Höhe der Anschaffungskosten von T€ 742. Dem steht ein Liquiditätsabfluss durch die ab dem Jahr 2019 über die Vertragslaufzeit von zwei bzw. fünf Jahren zu zahlenden Leasingaufwendungen von jährlich T€ 166 gegenüber.
Der Gesamtbetrag der Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen über die Vertragslaufzeit beläuft sich auf T€ 5.473 (Vj.:T€ 5.601). Die Miet- und Leasingverträge enden zwischen 2020 und 2025 oder sind auf unbestimmte Zeit abgeschlossen. Die Leasinggeschäfte verringern insbesondere die Kapitalbindung und verbessern die Eigenkapitalquote, führen aber während der Vertragslaufzeit auch zur Bindung an die geleasten technischen Anlagen und Maschinen und die Betriebsausstattungen.
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
11. Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse gliedern sich nach geographisch bestimmten Märkten in Prozent vom Gesamtumsatz wie folgt:
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| 2018 | 2017 | |
|---|---|---|
| % | % | |
| --- | --- | --- |
| Inland | 79,2 | 78,4 |
| Ausland | 20,8 | 21,6 |
| 100,0 | 100,0 |
12. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (T€ 351; Vj.: T€ 80), Auflösung von Sonderposten (T€ 520; Vj.: T€ 623) sowie Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen (T€ 30; Vj.: T€ 39).
13. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Im Geschäftsjahr 2019 wurden als Aufwand folgende Honorare des Abschlussprüfers erfasst: Abschlussprüfungsleistungen (T€ 75; Vj.: T€ 92), andere Bestätigungsleistungen (T€ 8; Vj.: T€ 8), Steuerberatungsleistungen (T€ 32; Vj.: T€ 41) sowie sonstige Leistungen (T€ 20; Vj.: T€ 15).
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Die Zinsaufwendungen beinhalten den Zinsanteil aus der Dotierung von Pensionsrückstellungen (T€ 442; Vj.: T€ 458).
Sonstige Angaben
15. Emissionsberechtigungen
Der Konzern besitzt zum 31. Dezember 2019 4.251 entgeltlich erworbene Emissionsberechtigungen, die mit einem Erinnerungswert bewertet sind. Der vorsichtig geschätzte Zeitwert der Zertifikate beträgt zum 31. Dezember 2019 T€ 103.
16. Derivate
Zum Bilanzstichtag bestehen drei Zinsswaps zusammen über nominal T€ 6.235 und zwei Floors über nominal T€ 5.500 mit einer Restlaufzeit von zwei bzw. vier Jahren, die zur Sicherung gegen Zinsänderungsrisiken aus Darlehen abgeschlossen wurden. Die Zinsderivate haben zum 31. Dezember 2019 einen Zeitwert von T€ -47. Die Berechnung beruht auf einem anerkannten mathematischen Verfahren und auf Basis der zum Berechnungszeitpunkt vorliegenden Marktdaten. Für diese Derivate bestehen gemäß § 254 HGB Bewertungseinheiten mit bestehenden Krediten.
17. Aufsichtsrat und Vorstand
Aufsichtsratsmitglieder und Vorstandsmitglieder der Gesellschaft im Geschäftsjahr:
Dem Aufsichtsrat gehören an:
•
Michael Steuler, Höhr-Grenzhausen - Vorsitzender -
| ― | Geschäftsführer der Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen |
| ― | Geschäftsführer der Steuler-Fliesen GmbH, Höhr-Grenzhausen |
| ― | Geschäftsführer der Steuler Korrosionsschutz Holding GmbH, Siershahn |
| ― | Geschäftsführer der STEULER-KCH GmbH, Höhr-Grenzhausen |
| ― | Geschäftsführer der Steuler Solar GmbH, Höhr-Grenzhausen |
| ― | Geschäftsführer der SI Verwaltungsgesellschaft mbH, Höhr-Grenzhausen |
| ― | Geschäftsführer der Steuler Services GmbH & Co. KG, Höhr-Grenzhausen |
weitere Mitgliedschaften:
| ― | Beirat der Schaefer Kalk GmbH & Co. KG, Diez |
| ― | Beirat der Commerzbank AG, Frankfurt am Main |
| ― | Beirat der KANN GmbH & Co. KG, Bendorf-Mülhofen |
•
Jürgen Grimm, Taunusstein - stellv. Vorsitzender -
| ― | Geschäftsführer der Weiss Chemie + Technik GmbH & Co. KG, Haiger |
weitere Mitgliedschaften:
| ― | Vorsitzender des Aufsichtsrates der Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen |
•
Stefan Voßkühler, Hohentengen a. H.
| ― | Leiter Service Turbogeneratoren, Andritz Hydro GmbH, Ravensburg |
•
Martin Steuler, Mönchengladbach
| ― | Business Unit Manager Isolation Valves, Emerson Automation Solutions Final Control Germany GmbH, Mönchengladbach |
Von der Belegschaft gewählt:
•
Emanuele Cicero, Leisnig
| ― | Betriebsschlosser |
•
Tino Helm, Hartha
| ― | Laborant |
Dem Vorstand gehören an:
•
Stefan Zeidler, Bremen
| ― | Kaufmännischer Vorstand der Norddeutsche Steingut AG (bis 31. März 2020) |
•
Dr. Rüdiger Grau, Landshut
| ― | Technischer Vorstand der Norddeutsche Steingut AG |
•
Alexander Lakos, München
| ― | Kaufmännischer Vorstand der Norddeutsche Steingut AG (ab 1. Februar 2020) |
Für das Geschäftsjahr 2019 betrugen die Bezüge des Aufsichtsrates T€ 45 (Vj.: T€45). Gemäß den Bestimmungen der Satzung hat die Gesellschaft an jedes Aufsichtsratsmitglied T€ 6 gezahlt. Der Vorsitzende hat den doppelten und sein Stellvertreter den eineinhalbfachen Betrag erhalten.
Der Vorstand wurde in Höhe von T€ 443 (Vj.: T€ 403) vergütet. Die Bezüge der aktuellen Vorstandsmitglieder bestehen aus erfolgsunabhängigen Komponenten und einer variablen Vergütung, die anhand der Ergebnisse der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der Norddeutsche Steingut AG und ihrer Tochtergesellschaften berechnet wird.
Die Pensionen ehemaliger Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebenen beliefen sich auf T€ 352. Für diesen Personenkreis bestanden zum 31. Dezember 2019 Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 4.302 (Vj.:T€ 4.494).
18. Personal
Im Jahresdurchschnitt setzte sich der Personalbestand, ermittelt nach § 267 Abs. 5 HGB, folgendermaßen zusammen:
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| 2019 | 2018 | |
|---|---|---|
| Gewerbliche Arbeitnehmer | 334 | 344 |
| Angestellte | 147 | 150 |
| Auszubildende | 19 | 23 |
| 500 | 517 |
19. Ergebnisverwendung
Der Vorstand schlägt in Übereinstimmung mit dem Aufsichtsrat vor, das Jahresergebnis der Norddeutsche Steingut AG auf neue Rechnung vorzutragen.
20. Konzernzugehörigkeit
Gemäß Mitteilung nach § 33 Abs. 1 WpHG hält die Steuler Holding GmbH, Höhr-Grenzhausen, die Mehrheit der Stimmrechtsanteile an der Norddeutsche Steingut AG, in Höhe von 87,33 %. Die Stimmrechtsanteile werden von der Steuler-Fliesen GmbH, Höhr-Grenzhausen, gehalten und sind der Steuler Holding GmbH gemäß § 34 Abs. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Die Norddeutsche Steingut AG bzw. der Konzern gehören daher zum Steuler Holding GmbH Konzern.
Die Konzernobergesellschaft Steuler Holding GmbH stellt ihrerseits einen Konzernabschluss auf, in den die Norddeutsche Steingut AG einschließlich Ihrer Tochtergesellschaften einbezogen wird.
Die Konzernabschlüsse werden im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.
21. Nachtragsbericht
Seit Beginn des neuen Geschäftsjahres zeichnet sich ab, dass sich das Coronavirus weltweit ausbreiten wird. Es ist derzeit noch nicht absehbar, welche Folgen sich hieraus für die Unternehmensgruppe ergeben. Anzunehmen ist jedoch, dass mit massiven Beeinträchtigungen durch die vorübergehende Schließung von Bau- und Fachmärkten in den Absatzmärkten zu rechnen ist. Auswirkungen können sich auf die Vorräte, die Umsatzerlöse und letztendlich auch auf das Geschäftsergebnis im Jahr 2020 ergeben. Die Dauer der Corona-Krise und deren Auswirkungen sind zum Zeitpunkt unserer Berichterstattung nicht verlässlich einzuschätzen.
Bremen, 25. März 2020
Norddeutsche Steingut Aktiengesellschaft
Stefan Zeidler
Dr. Rüdiger Grau
Alexander Lakos
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| Anschaffungs- oder Herstellungskosten | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2019 | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | 31.12.2019 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||||
| Software | 1.549 | 3 | 0 | 0 | 1.552 |
| II. Sachanlagen | |||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 50.705 | 503 | 0 | 539 | 51.747 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 136.761 | 1.769 | 27 | 265 | 138.768 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 9.411 | 277 | 102 | 0 | 9.586 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 844 | 98 | 0 | -804 | 138 |
| 197.721 | 2.647 | 129 | 0 | 200.239 | |
| III. Finanzanlagen | |||||
| Genossenschaftsanteile | 23 | 0 | 0 | 23 | |
| 199.293 | 2.650 | 129 | 0 | 201.814 |
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| kumulierte Abschreibungen | ||||
|---|---|---|---|---|
| 01.01.2019 | Zugänge | Abgänge | 31.12.2019 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
| Software | 1.392 | 90 | 0 | 1.482 |
| II. Sachanlagen | ||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 32.370 | 1.449 | 0 | 33.819 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 113.402 | 5.008 | 27 | 118.383 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 8.166 | 578 | 93 | 8.651 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 153.938 | 7.035 | 120 | 160.853 | |
| III. Finanzanlagen | ||||
| Genossenschaftsanteile | 0 | 0 | p | 0 |
| 155.330 | 7.125 | 120 | 162.335 |
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| Buchwerte | ||
|---|---|---|
| 31.12.2019 31 | .12.2018 | |
| --- | --- | --- |
| T€ | T€ | |
| --- | --- | --- |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| Software | 70 | 157 |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 17.928 | 18.335 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 20.385 | 23.359 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 934 | 1.245 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 138 | 844 |
| 39.385 | 43.783 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| Genossenschaftsanteile | 23 | 23 |
| 39.478 | 43.963 |
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| Anteil | |
|---|---|
| % | |
| --- | --- |
| 1. Bremer Wandplatten GmbH, Bremen | 100,00 |
| 2. NordCeram GmbH, Bremen | 100,00 |
| 3. Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs Verwaltungs GmbH, Leisnig | 50,00 |
| 4. Kerateam Fliesenproduktions und -vertriebs GmbH & Co. KG, Leisnig | 50,00 |
| 5. Deutsche Fliese AG, Bremen | 75,00 |
An die Norddeutsche Steingut AG, Bremen
Prüfungsurteile
Wir haben den Konzernabschluss der Norddeutsche Steingut AG, Bremen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Norddeutsche Steingut AG, Bremen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
| • | entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und |
| • | vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes geführt hat.
Grundlage für die Prüfungsurteile
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten-falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes.
Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
| • | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. |
| • | gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichtes relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben. |
| • | beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. |
| • | ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann. |
| • | beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. |
| • | holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile. |
| • | beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichtes mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns. |
| • | führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Bremen, 31. März 2020
**Gräwe & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft**
Heuer, Wirtschaftsprüfer
Sloot, Wirtschaftsprüfer
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
zum Jahresbeginn 2019 haben der Aufsichtsrat und der Vorstand ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen, um den im Vorjahr und Berichtsjahr in die Verlustzone geratenen Norddeutsche Steingut Konzern zurück in die Profitabilität zu führen. Im Berichtsjahr war unsere Arbeit verstärkt durch die Überwachung der Umsetzung der Ergebnisverbesserungsmaßnahmen geprägt, welche auch in 2020 fortgesetzt wird. Auf Grund der aktuell anspruchsvollen Corona-Situation wurde die Abstimmung zwischen dem Vorstand und dem Aufsichtsratsvorsitzenden intensiviert.
Arbeit des Aufsichtsrats
Auch im Jahr 2019 ist der Aufsichtsrat seinen ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt nachgekommen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Unternehmensleitung beratend begleitet und dessen Geschäftsführung überwacht. Regelmäßig, zeitnah und umfassend unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat in schriftlicher oder mündlicher Form über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Strategie, der Geschäftsentwicklung, der Planung und der Unternehmenssituation nebst des Risikomanagementsystems. Außerhalb der gemeinsamen Sitzungen stand vor allem der Aufsichtsratsvorsitzende im stetigen Kontakt zum Vorstand. So war der Aufsichtsrat in alle wichtigen Entscheidungen eingebunden und fasste nach vorheriger Prüfung die nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung erforderlichen Beschlüsse.
Sitzungen des Aufsichtsrats
Im Berichtsjahr 2019 fanden fünf ordentliche Sitzungen an den Tagen 25. März, 25. April, 27. Juni, 28. September sowie 16. Dezember statt. Bis auf den 27. Juni 2019, an dem Herr Martin Steuler entschuldigt fehlte, haben an allen Sitzungen sämtliche Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen. Zudem waren als Gäste auf der bilanzfeststellenden Sitzung für das Geschäftsjahr 2018 am 25. April 2019 auch Vertreter des Abschlussprüfers Gräwe & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Bremen, (nachfolgend: Gräwe &. Partner GmbH) zugegen.
Ein thematischer Schwerpunkt auf und außerhalb der gemeinsamen Sitzungen im Berichtsjahr stellte das gemeinsam von Vorstand und Aufsichtsrat beschlossene Maßnahmenpaket zur signifikanten und nachhaltigen Ergebnisverbesserung dar. Über den Stand der Umsetzung und die Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung wurde der Aufsichtsrat regelmäßig durch den Vorstand unterrichtet. Zudem berieten Vorstand und Aufsichtsrat über die aktuelle Geschäfts- und Finanzlage aller Konzerngesellschaften, die Liquiditäts- und Finanzplanung, Investitionen und die Risikoberichterstattung. Darüber hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger für den per 31. März 2020 ausgeschiedenen Vorstand Stefan Zeidler.
Erteilung des Prüfungsauftrages an die Gräwe & Partner GmbH
Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Juni 2019 haben die Aktionäre die Gräwe & Partner GmbH zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 gewählt. Der vom Aufsichtsrat der Norddeutsche Steingut AG an die Gräwe & Partner GmbH erteilte Prüfungsauftrag umfasste neben spezifischen Prüfungsschwerpunkten auch die freiwillige Prüfung des Risikomanagementsystems.
Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019
Die Gräwe & Partner GmbH hat den Jahres- und Konzernabschluss 2019 samt des vom Vorstand gemäß den Regeln des Handelsgesetzbuchs aufgestellten Lage- und Konzernlageberichts geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Zudem erteilte sie auch dem vom Vorstand erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gem. § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.
Die vorläufigen Abschlussunterlagen für das Geschäftsjahr 2019 inklusive der vorläufigen Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden auf der ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 30. März 2020 besprochen. Am 23. April 2020 fand die bilanzfeststellende Sitzung für das Berichtsjahr statt. Vertreter des Abschlussprüfers berichteten über die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung und standen für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Die Vertreter des Abschlussprüfers stellten fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen getroffen hat, um Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, frühzeitig zu erkennen. Der Aufsichtsrat hat sich nach eigener Prüfung der Unterlagen dem Ergebnis des Abschlussprüfers angeschlossen und billigte die vom Vorstand aufgestellten Abschlüsse. Damit ist der Jahresabschluss der Norddeutsche Steingut AG zum 31. Dezember 2019 festgestellt. Auch dem Abhängigkeitsbericht stimmte der Aufsichtsrat zu.
Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat
Im Berichtsjahr wurden die Vorstandsaufgaben unverändert von den Vorstandsmitgliedern Stefan Zeidler und Dr. Rüdiger Grau wahrgenommen. Stefan Zeidler hat sein Vorstandsamt, welches er seit dem 1. März 2003 ausgeübt hat, nicht über den 31. März 2020 hinaus verlängert und ist nun in den Ruhestand gegangen. Als seinen Nachfolger hat der Aufsichtsrat Herrn Alexander Lakos zum 1. Februar 2020 in den Vorstand berufen. Herr Lakos ist bereits seit Februar 2019 in der Steuler-Fliesen GmbH als Leiter Unternehmensentwicklung der Fliesensparte tätig. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Zeidler für die langjährige erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünscht ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.
Die personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Berichtsjahr nicht verändert. Allerdings lief die Amtszeit des Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Steuler mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Juni 2019 turnusgemäß ab. Die Aktionäre wählten ihn erneut in den Aufsichtsrat. Im Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung konstituierte sich der Aufsichtstrat auf seiner Sitzung neu. Herr Steuler wurde als Aufsichtsratsvorsitzender und Jürgen Grimm als sein Stellvertreter bestätigt. Darüber hinaus besteht der Aufsichtsrat aus den Mitgliedern Stefan Voßkühler, Martin Steuler, Tino Helm und Emanuele Cicero (beide letztgenannten jeweils Arbeitnehmervertreter).
Dank
Unsere Vertriebs-, Produktions- und Entwicklungsteams mussten im Berichtsjahr angesichts vieler Veränderungen im Konzern und der gewohnten Abläufe eine hohe Flexibilität und eine starke Belastbarkeit beweisen. Ihr Engagement macht uns zuversichtlich, die schwierige Zeit der CORONA-Krise zu bewältigen und die gesteckten Ziele zu erreichen. Daher möchten wir uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Norddeutsche Steingut Konzerns für ihren und dem Vorstand für seinen persönlichen Einsatz im Berichtsjahr danken.
Bremen, im April 2020
Michael Steuler, Vorsitzender des Aufsichtsrats
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