Interim / Quarterly Report • Aug 12, 2020
Interim / Quarterly Report
Open in ViewerOpens in native device viewer
scroll
| in TEUR | 01.01.-30.06.2020 | 01.01.-30.06.2019 |
|---|---|---|
| Umsatz | 52.212 | 58.238 |
| Rohertrag | 19.052 | 21.672 |
| Rohertragsmarge | 36,5 % | 37,2 % |
| EBITDA 1 | 2.297 | 5.963 |
| EBIT 1 | - 4.288 | 5.200 |
| Konzernergebnis 1 | - 5.322 | 4.410 |
| Operativer Cashflow nach Ertragsteuern | 4.039 | 1.108 |
| Mitarbeiter (im Durchschnitt) | 390 | 307 |
scroll
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
|---|---|---|
| Bilanzsumme | 91.988 | 100.936 |
| Eigenkapital | 62.108 | 67.213 |
| Eigenkapitalquote | 67,5 % | 66,6 % |
| Liquide Mittel | 29.616 | 27.974 |
1 Beträge 2019 normalisiert
EUR 53,2 Mio.
Auftragseingang
EUR - 0,82
Ergebnis pro Aktie
67,5 %
Eigenkapitalquote
> 5.000
Kunden
379 Mitarbeiter, davon ca. 70 % mit technischem Hintergrund
(Stichtag 30.06.2020)
15 Tochtergesellschaften in > 20 Ländern vertreten
(Stichtag 30.06.2020)
Diesen Bericht, Resultate aus den vergangenen Geschäftsjahren sowie englische Sprachversionen finden Sie zum Download auf: www.stemmer-imaging.com
das erste Halbjahr 2020 war in ganz besonderem Maße außergewöhnlich. Die weltweite Covid-19-Pandemie hat die Grenzen des Vorstellbaren stark verschoben und wir alle haben die Auswirkungen in unterschiedlicher Ausprägung in unserem Alltag, aber auch im geschäftlichen Umfeld unmittelbar zu spüren bekommen.
Für unser Unternehmen standen in den letzten Monaten die Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und unseren Geschäftspartnern sowie der damit verbundene Gesundheitsschutz an oberster Stelle. Wir haben schnell und konsequent Maßnahmen ergriffen, um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Hierzu zählten beispielsweise die teilweise Umstellung auf Homeoffice-Betrieb, die Einführung von partiellem Schichtbetrieb und diverse Digitalisierungsmaßnahmen. Durch das zeitnahe Überprüfen unserer Lieferketten und temporäre Anpassungen unserer Lagerbestände konnten wir unsere Kundennachfrage jederzeit decken.
Dabei waren Flexibilität, Entschlossenheit und Agilität - Eigenschaften, die wir auch sonst im Mittelpunkt unseres Handelns sehen - in diesen zurückliegenden Monaten besonders wichtig, um sich den neuen Gegebenheiten schnell anzupassen und unsere Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und Geschäftspartnern umfassend wahrzunehmen.
Für unser Geschäft hat die Covid-19-Pandemie eine hohe Reduzierung im Auftragseingang und in der Umsatzentwicklung bewirkt. Der zweistellige prozentuale Rückgang unseres Geschäftes in Europa im ersten Halbjahr ist vor dem Hintergrund des vom VDMA ausgewiesenen Branchenumsatz von - 20 % (Europa ohne Deutschland) zu bewerten. Denn wir haben durch unsere strategisch Position in Bereichen der Artificial Vision wie Medical & Lifescience, Pharma, Lebensmittel, Logistik und Packing weiterhin eine stabil gute Geschäftssituation verzeichnen können. Überwogen haben im Gesamtergebnis aber die Nachfrageverschiebungen in den industriellen Bereichen und auch im für uns wichtigen Kundensegment Sport & Entertainment. Diesem Geschäftsrückgang konnten wir mit einem entschlossenen Kostenmanagement begegnen, sodass unser EBITDA für das Halbjahr mit EUR 2,3 Mio. abgefedert werden konnte.
Uns zeichnet auch in diesen unsicheren Zeiten unsere Erfahrung und Stabilität aus. Unsere starke Marktposition, die Kompetenz unserer Mitarbeiter, unsere starke Kundenorientierung sowie unsere solide finanzielle Basis waren und bleiben gute Voraussetzungen, dieser Krise zu begegnen. Als Team haben wir uns im vergangenen Jahr auf den Weg in eine erfolgreiche Zukunft gemacht. Dazu haben wir uns nicht nur mit einer strategischen Roadmap auf das Mittelfrist-Ziel von EUR 200 Mio. Umsatz ausgerichtet, sondern auch das Fundament aus gemeinsamen Unternehmenswerten, einer erneuerten, sicheren IT-Infrastruktur und hohem Fokus auf die Weiterentwicklung unserer Mehrwertdienste mit innovativen eigenen Software-Komponenten weiter gestärkt.
Trotz des absehbar schwieriger werdenden Marktumfeldes bleibt Bildverarbeitung ein Wachstumsthema, das durch die aktuellen Veränderungen noch an Bedeutung gewinnen wird. Intelligente Bilddaten in der Automatisierung, auch außerhalb von Produktionsanlagen, bilden die Basis für die weitergehende Digitalisierung unserer Welt. STEMMER IMAGING hat sich mit dem strategischen Fokus auf Artificial Vision, also der Orientierung auf nicht-industrielle Anwendungsbereiche, konsequent ausgerichtet. Die sich ergebenden Chancen, insbesondere in den Bereichen Lebensmittel, Sport & Entertainment, Logistik sowie Medical & Lifescience, bieten durch die derzeitigen tiefgreifenden Veränderungen überdurchschnittliche Wachstumschancen, die wir nutzen wollen. Unseren Wachstumskurs auf der Basis von innovativen Mehrwertdiensten in unseren drei Säulen des Geschäfts, dem Komponenten-, dem Subsystem- und dem Projektgeschäft, werden wir mit Leidenschaft und positivem Antrieb weiter beschreiten.
Wir haben die Phase der Veränderungen dazu genutzt, unsere strategische Ausrichtung auf die sich abzeichnenden Veränderungen nach Covid-19 zu überprüfen und unsere Prioritäten weiter zu schärfen. Mit einem dezidierten Programm, das wir im zweiten Quartal vorbereitet haben und im zweiten Halbjahr 2020 umsetzen werden, orientieren wir unsere Organisation noch deutlicher auf unsere Zukunftsziele. Wir sind daher überzeugt, dass STEMMER IMAGING gestärkt aus dieser Krise hervorgehen wird. Zusammen mit den Erholungstendenzen zum Ende des ersten Halbjahres sehen wir unsere Gesamtjahresprognose weiterhin als realistisch erreichbar.
Wir bedanken uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr hohes Engagement im ersten Halbjahr 2020 und ihre Solidarität zur Unternehmensgruppe.
Puchheim, den 12. August 2020
scroll
| Arne Dehn | Uwe Kemm |
| Vorstandsvorsitzender | COO |
Die weibliche Form ist der männlichen Form in diesem Halbjahresbericht gleichgestellt; lediglich aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wurde in Teilen des Berichts die männliche Form gewählt.
Die weltweiten Aktienmärkte standen im ersten Halbjahr 2020 unter dem Einfluss der Covid-19-Pandemie. Nach einem anfänglich freundlichen Jahresstart kam es im Zuge der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus zu einem deutlichen Kurseinbruch auf breiter Front. Die weltweiten Eindämmungsmaßnahmen führten zu einer deutlichen Abschwächung der weltwirtschaftlichen Konjunktur. Erst durch die erfolgreiche Eindämmung der Pandemie und vor allem die expansiven geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken sowie die staatlichen milliardenschweren Konjunkturprogramme erholten sich die Börsen von ihren Tiefständen.
Der Deutsche Aktienindex (DAX) war im Vergleich zum Schlusskurs vom 30. Dezember 2019 (13.249,01 Punkte) um 7,1 % rückläufig. Der DAX startete am 2. Januar 2020 in die erste Hälfte des Börsenjahres 2020 mit 13.233,71 Punkten und schloss den Berichtszeitraum am 30. Juni mit 12.310,93 Punkten. Der für STEMMER IMAGING vergleichbare Technologiewerteindex TecDAX verzeichnete im Berichtszeitraum ein Minus von 2,0 %. 1
scroll
| Börsenplatz | Xetra, Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München, Stuttgart, Tradegate |
| Symbol | S9I |
| Gesamtzahl der Aktien | 6.500.000 |
| Höhe des Grundkapitals | EUR 6.500.000 |
| ISIN | DE000A2G9MZ9 |
| WKN | A2G9MZ |
| Marktsegment | Regulierter Markt |
| Transparenzlevel | Prime Standard |
| Designated Sponsor | Hauck & Aufhäuser Privatbankiers AG |
Am 2. Januar 2020 eröffnete die Aktie der STEMMER IMAGING AG mit einem Kurs von EUR 26,60 den Handel und schloss am 30. Juni 2020 bei EUR 16,33. Das entspricht einem Rückgang von 38,4 % gegenüber dem Schlusskurs am 30. Dezember 2019 von EUR 26,50. Den Höchstkurs im Berichtszeitraum markierten die Papiere am 11. Februar 2020 bei EUR 29,20 und ihren Tiefststand am 19. März 2020 bei EUR 9,96. Auf Basis des Schlusskurses von EUR 16,33 zum 30. Juni 2020 betrug die Marktkapitalisierung der STEMMER IMAGING AG EUR 106,1 Mio. bei insgesamt 6.500.000 ausgegebenen Aktien (30. Dezember 2019: bei gleicher Aktienanzahl und einem Kurs von EUR 26,50 am 30. Dezember 2019 bei EUR 172,3 Mio. (alle Angaben auf Basis von Xetra-Kursen)). 2
1 https://www.boerse-frankfurt.de/index/tecdax
2 https://www.boerse-frankfurt.de/aktie/ stemmer-imaging-ag-inh-on

Im ersten Halbjahr 2020 erhöhte sich das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen auf 8.898 Stück, im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 (2.676 Aktienstück).
scroll
| Eröffnungskurs | 1. Januar 2020 | EUR 26,60 |
| Tiefststand | 19. März 2020 | EUR 9,96 |
| Höchststand | 11. Februar 2020 | EUR 29,20 |
| Schlusskurs | 30. Juni 2020 | EUR 16,33 |
| Marktkapitalisierung | per 30. Juni 2020 | EUR 106,13 Mio. |
Am 22. Juni 2020 informierte der Vorstand der STEMMER IMAGING AG die Aktionäre auf der ersten virtuellen Hauptversammlung über den Verlauf des Rumpfgeschäftsjahres 2019 und stellte sich deren Fragen. Zum Zeitpunkt der Abstimmung waren 82,9 % des Grundkapitals vertreten. Die Aktionäre zeigten sich mit der Entwicklung des Unternehmens zufrieden und folgten allen Beschlussvorschlägen der Verwaltung mit großen Mehrheiten. Dazu zählte auch die Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns.
Die Abstimmungsergebnisse der ordentlichen Hauptversammlung können auf www.stemmer-imaging.com/Hauptversammlung eingesehen werden.
Die Gesellschaft verfügt über ein ausgewogenes Verhältnis von Freefloat und Mehrheitsbeteiligung eines strategischen Ankerinvestors. Zum 30. Juni 2020 befanden sich 46,0 % der Aktien im Streubesitz.
Die Aktien der STEMMER IMAGING AG notieren seit dem 10. Mai 2019 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse und werden regelmäßig von qualifizierten Wertpapieranalysten bewertet. Aktuell befindet sich die Aktie bei Hauck & Aufhäuser Privatbankiers, Warburg Research sowie der Berenberg Bank in der Coverage. Alle drei Analysten sehen das mittel- und langfristige Potenzial der STEMMER IMAGING AG positiv und vergeben ein "Kaufen"-Rating mit einem durchschnittlichen Kursziel von EUR 30,27, wie die aktuellen Analystenempfehlungen der STEMMER IMAGING Aktie zum 30. Juni 2020 zeigen.
scroll
| Herausgeber | Datum | Empfehlung | Kursziel |
|---|---|---|---|
| Warburg Research | 12.05.2020 | Kaufen | EUR 35,00 |
| Berenberg Research | 13.05.2020 | Kaufen | EUR 21,80 |
| Hauck & Aufhäuser Research | 22.04.2020 | Kaufen | EUR 34,00 |
Detaillierte Informationen stehen interessierten Anlegern unter www.stemmer-imaging.com im Bereich Investor Relations/Aktie zur Verfügung.
Der Vorstand intensivierte im ersten Halbjahr 2020 den Kontakt mit den Kapitalmarktteilnehmern auf zahlreichen virtuellen Roadshows und virtuellen Anlegerkonferenzen.
scroll
| 28. - 29. April 2020 | Münchner Kapitalmarktkonferenz, virtuell |
| 12. Mai 2020 | Zwischenmitteilung zum ersten Quartal 2020 |
| 22. Juni 2020 | Ordentliche virtuelle Hauptversammlung |
| 30. Juni - 2. Juli 2020 | Frühjahrskonferenz, virtuell |
Zudem führte der Vorstand einen kontinuierlichen und konstruktiven Dialog mit Investoren, Analysten sowie der Finanz- und Wirtschaftspresse. Im Bereich Investor Relations auf der Website der STEMMER IMAGING AG - stemmer-imaging.com/investor-relations - bietet die Gesellschaft umfassende Informationen zur Geschäftslage, aktuelle Nachrichten und einen Überblick über künftige Events.
Als Designated Sponsor fungierte auch im berichteten Halbjahr die Hauck & Aufhäuser Privatbankiers AG und unterstützte die angemessene Handelbarkeit der STEMMER IMAGING Aktie kontinuierlich durch verbindliche Geld- und Briefkurse.
Die Weltwirtschaft rutschte im Laufe des ersten Halbjahres 2020 durch die Verbreitung der Covid-19-Pandemie in die Rezession ab. Der Internationale Währungsfonds (IWF) spricht von der schwersten globalen Rezession seit fast 100 Jahren, welche mit einem gleichzeitigen Angebots- und Nachfrageschock von besonderer Natur ist. Auf der Angebotsseite mussten die Produktion und das Angebot in vielen Industriebereichen und Dienstleistungssektoren aufgrund der Lockdown-Maßnahmen heruntergefahren werden. Zeitgleich ging auch die Nachfrage massiv zurück. Zu Jahresbeginn 2020 ging der IWF noch von einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,3 % im laufenden Jahr und 3,4 % im Jahr 2021 aus. Im Anschluss an die weltweite Verbreitung des Coronavirus und die darauffolgenden Eindämmungsmaßnahmen korrigierte der IWF seine Konjunkturprognose jedoch so stark wie noch nie. Im jüngsten World Economic Outlook per Juni 2020 gehen die IWF-Volkswirte für das Gesamtjahr 2020 von einem Minus von 4,9 % der globalen Wirtschaftsleistung aus. Die aktuellen Daten zur Industrieproduktion weisen dementsprechend einen beispiellosen Einbruch aus: Im April 2020 lag die Industrieproduktion um 22 % unter dem bereits deutlich eingebrochenen Wert vom März 2020.
Die Wirtschaftsleistung war zum Jahresauftakt 2020 in sämtlichen Regionen rückläufig. Vor allem in China, dem Ursprungsland der Pandemie, kam es im ersten Quartal im Jahresvergleich zu einem Einbruch der Wirtschaft um 6,8 %. Größter Verlierer in den Industriestaaten waren die USA mit - 5,0 % beim Bruttoinlandsprodukt. Die Länder Lateinamerikas, die bereits vor der Ausbreitung von Covid-19 von einer schwachen Konjunktur gekennzeichnet waren, sind weltweit eine der am stärksten von der Pandemie betroffenen Regionen. Die zwei größten Volkswirtschaften, Brasilien und Mexiko, werden Prognosen zufolge im Jahr 2020 um 9,1 bzw. 10,5 % schrumpfen. 1
Einen ebenfalls starken Rückgang verzeichnete die Euro-Zone. Per Ende März lag das Minus bei der Wirtschaftsleistung bei 3,2 %. Den größten Einbruch erlebten dabei die Volkswirtschaften in Südeuropa. Dabei lagen Italien mit - 5,3 % und Spanien mit - 5,2 % an der Spitze. Die deutsche Wirtschaft verbuchte ein Minus von 2,2 %. Auch in den Schwellen- und Entwicklungsländern ist die Wirtschaft deutlich geschrumpft. 2
Die Covid-19-Pandemie hatte auch starke Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Obwohl die Ausbreitung des Coronavirus die Wirtschaftsleistung im Januar und Februar nicht wesentlich beeinträchtigte, waren die Auswirkungen der Pandemie bereits im ersten Quartal 2020 gravierend: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist gegenüber dem vierten Quartal 2019 um 2,2 % und im Jahresvergleich um 1,9 % gesunken. Im zweiten Quartal 2020 fiel das Bruttoinlandsprodukt (preis-, saison- und kalenderbereinigt) sogar um 10,1 % im Vergleich zum Vorquartal. Im Vorjahresvergleich war das BIP im zweiten Quartal 2020 preisbereinigt um 11,7 % niedriger als ein Jahr zuvor. 3
Selbst in den Jahren der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008 - 2009 gab es nicht so starke Rückgänge. Ursächlich dafür ist einerseits die rückläufige Produktion aufgrund der coronabedingt unterbrochenen Lieferketten und andererseits die durch die Beschränkungen des öffentlichen Lebens einhergehende Konsumzurückhaltung: Stark rückläufig waren im ersten Quartal 2020 die privaten Konsumausgaben. Auch die Investitionen in Ausrüstungen - also vor allem in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge - nahmen deutlich ab. Die privaten Konsumausgaben gingen im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 % zurück. Dagegen stützten die staatlichen Konsumausgaben mit einem Plus von 2,2 % die Wirtschaft. Von der Auslandsnachfrage gab es keine positiven Impulse: Nach vorläufigen Berechnungen wurden im ersten Quartal 2020 preisbereinigt 3,2 % weniger Waren und Dienstleistungen ins Ausland exportiert als im entsprechenden Quartal 2019. Die Importe gingen im selben Zeitraum mit - 1,7 % nicht ganz so stark zurück.4
Im zweiten Quartal 2020 sind neben den privaten Konsumausgaben vor allem die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen massiv eingebrochen. Im Vergleich zum Februar 2020, vor dem Beginn der Corona-Pandemie, gingen die Exporte (kalender- und saisonbereinigt) um 16,0 % zurück, die Importe um 12,5 % zurück.5
Für den Maschinenbau hatten sich die Auswirkungen der Coronakrise in den Monaten Januar und Februar 2020 zunächst kaum niedergeschlagen. Das hat sich im März schlagartig geändert, wie die jüngsten Zahlen des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau zeigen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 gingen die gesamten Auftragseingänge (aus dem Inland und aus dem Ausland) im Vergleich zur Vorjahrsperiode um 16 % zurück. Allein im Juni 2020 lagen die Auftragseingänge sogar 31 % unter dem Vorjahresniveau.
In den ersten drei Monaten 2020 lagen die Maschinenexporte aus Deutschland in die EU-27 nach Angaben des VDMA um 8,5 % unter dem Vorjahresniveau. Zwischen März und Mai 2020 waren die Ausfuhren aus Deutschland mit 29,3 % unter Vorjahresniveau deutlich stärker betroffen. Das Exportgeschäft mit den vom Coronavirus stark betroffenen Ländern, wie Frankreich (- 14,8 %), Italien (- 16,1 %) und Spanien (- 13,9 %), war in diesem Zeitraum besonders rückläufig. Die beiden wichtigsten Einzelmärkte für die deutschen Maschinenexporteure, die Vereinigten Staaten und China, waren unterschiedlich stark von der Coronaausbreitung betroffen. Die Vereinigten Staaten konnten ihren hohen Vorjahreswert von Januar bis März sogar nochmals leicht um 0,5 % steigern. Das China-Geschäft nahm bis März um 8,9 % ab. Ab März hat sich die Verunsicherung in der Branche durch die Coronakrise mit aller Deutlichkeit bemerkbar gemacht. Im Drei-Monats-Zeitraum März bis Mai 2020 sank der Auftragseingang um real 22 % zum Vorjahr. Aus dem Inland kamen 16 % weniger Bestellungen, die Auslandsaufträge blieben um 25 % unter ihrem Vorjahresniveau. Dabei schrumpften die Orders aus den Euro-Ländern um 24 %, aus den Nicht-Euro-Länder wurden 25 % weniger Bestellungen verbucht.
Die VDMA Mitglieder korrigieren ihre Erwartungen für die Lateinamerika Region nach unten und gehen für das Jahr 2020 von einem Geschäftsrückgang, je nach Teilbranche, von 25 - 50 % aus.6Unter den Ländern in Lateinamerika ist Brasilien für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau der wichtigste Absatzmarkt und Produktionsstandort.7
Nach einem positiven Jahresbeginn ging auch der Import von Maschinen und Anlagen in Brasilien zurück. Die Hersteller sind durch den Einbruch der Nachfrage aus dem In- und Ausland aufgrund der Verbreitung des Coronavirus stark betroffen. Die Investitionen haben sich aufgrund der Coronakrise und wegen der politischen Instabilität deutlich verschlechtert. Seit März kündigen Unternehmen kaum neue Investitionen an. Laut Forschungsinstitut IPEA sanken die Ausrüstungsinvestitionen im Vergleich zum Vormonat im März um rund 20 % und im April um fast 40 %.8
1 World Economic Outlook Update, June 2020
2 https://www.bloomberg.com/europe
3 https://www.destatis.de/DE/Presse/ Pressemitteilungen/2020/07/PD20_287_811.html
4 https://www.destatis.de/DE/Presse/ Pressemitteilungen/2020/05/PD20_180_811.html
5 https://www.destatis.de/DE/Presse/ Pressemitteilungen/2020/08/PD20_295_51.html
6 https://my.vdma.org/viewer/-/v2article/ render/48331204
7 https://my.vdma.org/viewer/-/v2article/ render/49407419
8 https://www.vdma.org/v2viewer/-/v2article/ render/14899678
Anmerkung: Die Aussagen des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau enthalten zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Berichts noch Schätzungen und stellen lediglich vorläufige Ergebnisse dar.
In der Folge war auch die Produktion deutlich rückläufig. In den ersten fünf Monaten des Berichtsjahres verfehlte die Produktion ihr Vorjahresniveau nach vorläufigen Berechnungen um 15,0 %. Die Produktion in der Maschinenbauindustrie sank in den ersten drei Monaten des Berichtsjahres um 7,3 %. Im April und Mai, hingegen, ging die Produktion um 26,4 bzw. 26,2 % stark zurück. Wegen der zahlreichen Unwägbarkeiten hat der VDMA zurzeit keine Prognose für 2020 aufgestellt. Die ursprüngliche Prognose von - 5 % wurde zurückgezogen. 9
Auch der Teilbereich Robotik und Automation konnte sich von den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise nicht abkoppeln. Der VDMA rechnet derzeit mit einem Umsatzrückgang von mindestens 20 %. Ursprünglich war für 2020 ein Rückgang von lediglich 10 % prognostiziert worden. 10
9 https://vws.vdma.org/viewer/-/v2article/ render/50112820
10 https://rua.vdma.org/viewer/-/v2article/ render/49257709
Zum 30. Juni 2020 lag die Bilanzsumme des STEMMER IMAGING Konzerns mit EUR 92,0 Mio. unter dem Niveau zum 31. Dezember 2019 (EUR 100,9 Mio.). Die langfristigen Vermögenswerte verringerten sich zum 30. Juni 2020 auf EUR 36,2 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 42,8 Mio.). Die Reduzierung hängt hauptsächlich mit der Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes in Höhe von EUR 4,3 Mio. zusammen. Weiterhin stehen laufende Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände inkl. Vertragswerte aus Leasing gem. IFRS 16 lediglich geringfügigen Investitionen gegenüber. Zudem wurde eine außerplanmäßige Abschreibung auf eine Beteiligung an Assoziierten Unternehmen in Höhe von EUR 0,6 Mio. vorgenommen.
Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken ebenfalls zum Ende der Berichtsperiode auf EUR 55,8 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 58,1 Mio.). Die Verminderung resultiert insbesondere aus dem niedrigeren Bestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (um EUR 3,3 Mio.).
Das Eigenkapital betrug zum 30. Juni 2020 EUR 62,1 Mio. (31. Dezember 2019: EUR 67,2 Mio.). Mit einer Eigenkapitalquote von 67,5 % (31. Dezember 2019: 66,6 %) ist der STEMMER IMAGING Konzern solide finanziert.
Zum 30. Juni 2020 sind die langfristigen Verbindlichkeiten mit EUR 11,9 Mio. gegenüber dem 31. Dezember 2019 (EUR 13,6 Mio.) gesunken. Begründung sind die Tilgungen des langfristigen Bankdarlehens in Höhe von EUR 1,0 Mio. sowie der langfristigen Verbindlichkeiten aus Leasing in Höhe von EUR 1,0 Mio. Ebenso verringerten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten von EUR 20,1 Mio. auf EUR 18,0 Mio., was im Wesentlichen auf die Reduzierung der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um EUR 2,0 Mio. zurückzuführen ist.
Die aus laufender Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Zahlungsmittel beliefen sich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 auf EUR 4,0 Mio. (1. Januar bis 30. Juni 2019: EUR 1,1 Mio.).
Die Investitionen lagen mit EUR 0,3 Mio. deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug EUR - 1,8 Mio. (30. Juni 2019: EUR 0 Mio.). Dieser Mittelabfluss resultiert aus Tilgungen von Bankdarlehen sowie von Verbindlichkeiten aus Leasing, denen erhaltene Zuschüssen von EUR 0,3 Mio. entgegen standen.
Der Umsatz der STEMMER IMAGING Gruppe lag in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 mit EUR 52,2 Mio. um 10,3 % unter dem Vorjahreswert (1. Januar bis 30. Juni 2019: EUR 58,2 Mio.). Die überwiegende Anzahl der Unternehmen der STEMMER IMAGING Gruppe hatte in einem rückläufigen Marktumfeld gesunkene Umsätze zu verzeichnen. Der VDMA weist in seinem Halbjahresbericht 2020 für die industrielle Bildverarbeitung einen zweistelligen Umsatzrückgang in Europa aus, insbesondere für die europäischen Märkte außerhalb Deutschlands einen massiven Branchenumsatzrückgang von 20 %. STEMMER IMAGING profitierte somit erneut von seiner strategischen Position in Bereichen der Artifical Vision wie Medical & Life Science, Pharma, Lebensmittel, Logistik und Packaging. Diese Kundengruppen zeigten trotz der Coronakrise ein stabiles bis wachsendes Bestellverhalten. Dies wirkte sich insbesondere in der Schweiz, Benelux und Österreich aus. Negativ wirkten sich die Nachfrageverschiebungen insbesondere im Bereich Sport & Entertainment, Infrastruktur und Automobil aus.
Die Rohertragsmarge sank im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 leicht von 37,2 % im Vorjahreszeitraum auf 36,5 % bedingt durch die Verschiebung von Umsatzanteilen zwischen den Ländern und deren typische Margensituation innerhalb der Unternehmensgruppe.
Der Personalaufwand betrug in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020 EUR 11,9 Mio. (1. Januar bis 30. Juni 2019: EUR 11,1 Mio.). Trotz temporärer Kostenmaßnahmen führte der Umsatzrückgang zu einer erhöhten Personalaufwandsquote von 22,7 % (1. Januar bis 30. Juni 2019: 19,0 %). Im Personalaufwand des Berichtszeitraumes enthalten sind staatliche Zuschüsse im Rahmen der Unterstützungsmaßnahmen durch Bewilligung des Kurzarbeitergeldes und ähnliche staatliche Zuschüsse.
Der sonstige betriebliche Aufwand betrug EUR 6,2 Mio. (1. Januar bis 30. Juni 2019: EUR 6,9 Mio.). Neben dem Anstieg durch das anorganische Wachstum und erhöhten Verwaltungskosten vor allem im Rahmen von Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Sicherheit, fielen auch Effekte aus Währung (EUR - 0,8 Mio. - im Vorjahr normalisiert) und IFRS 16 (EUR 1,0 Mio. geringere Mietaufwendungen, dafür im Gegenzug EUR 1,0 Mio. höhere Abschreibungen auf Sachanlagevermögen) ins Gewicht. Einsparungen konnten insbesondere bei Beratungskosten realisiert werden.
Das operative Ergebnis (EBITDA) lag im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 mit EUR 2,3 Mio. (EBITDA-Marge: 4,4 %) deutlich unter dem Niveau des Vorjahres von EUR 4,2 Mio. (EBITDA-Marge: 7,1 %). Auch hier wurde die genannte Verschiebung aufgrund der geänderten Bilanzierung durch IFRS 16 wirksam (EUR 1,0 Mio.). Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug in den sechs Monaten EUR - 4,3 Mio. (1. Januar bis 30. Juni 2019: EUR 3,4 Mio.). Damit ist die EBIT-Marge gegenüber dem Vorjahreswert von 5,83 % auf - 8,21 % gesunken. Dieser Rückgang ist maßgeblich durch die Wertminderung aus dem Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von EUR 4,3 Mio. verursacht. Im Finanzergebnis von EUR - 0,7 Mio. EUR des ersten Halbjahres 2020 sind EUR 0,6 Mio. für außerplanmäßige Abschreibung auf Beteiligungen an Assoziierten Unternehmen enthalten. Das Konzernergebnis der STEMMER IMAGING Gruppe für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 lag bei EUR - 5,3 Mio. (1. Januar bis 30. Juni 2019: EUR 2,6 Mio.).
Als international tätiges Unternehmen bieten sich STEMMER IMAGING zahlreiche Chancen für eine grundsätzlich positive Geschäftsentwicklung. Diesen Chancen stehen auch potenzielle Risiken gegenüber. Sowohl Chancen als auch Risiken bedürfen besonderer Beachtung, damit das Unternehmen diese angemessen und auch erfolgreich managen kann.
Das Risikomanagement nimmt bei STEMMER IMAGING daher eine maßgebliche Rolle in der strategischen Geschäftsausrichtung ein, verbunden mit dem Ziel eines nachhaltigen Wachstums und einer kontinuierlichen Steigerung des Unternehmenswertes.
Mögliche Risiken ergeben sich sowohl in Form von markt- und branchenbezogenen Risiken als auch in Form von geschäftsbezogenen Risiken. Diese sind im Geschäftsbericht 2019 ausführlich beschrieben und haben genauso auch für das erste Halbjahr 2020 Gültigkeit.
Die Abhängigkeit von der Konjunkturlage hat sich in den ersten beiden Quartalen aufgrund der Covid-19-Pandemie deutlich gezeigt. Der Lockdown in vielen Ländern hat zu einer erheblichen wirtschaftlichen Abschwächung im Absatz geführt - wobei das Unternehmen maßgeblich eine Verschiebung von Aufträgen zahlreicher Kunden sowie die Verschiebung von Projekten verzeichnet. Sollten diese Verschiebungen anhalten oder eine längerfristige Rezession die Investitionsentscheidungen der Kunden von STEMMER IMAGING negativ beeinflussen, könnte dies zu einem anhaltenden Umsatzrückgang führen.
Zur Risikominimierung werden sowohl die Diversifizierung in weitere regionale Märkte konsequent vorangetrieben als auch potenzielle Anwenderbranchen im nicht-industriellen Bereich erschlossen, mit dem Ziel, eine Abhängigkeit von einzelnen Endmärkten weiterhin gering zu halten.
Weitere konjunkturelle Risiken bestehen zudem in den noch ungeklärten Auswirkungen des Brexits sowie der möglichen Einführung von Zöllen- und Handelsbeschränkungen.
Die geschäftsbezogenen Risiken im ersten Halbjahr 2020 bezogen sich überwiegend auf mögliche Lieferkettenengpässe, Zahlungsausfälle bei Kunden, sowie einen Lockdown des Unternehmens oder einzelner Bereiche des Unternehmens. Zur Risikominimierung findet eine regelmäßige und engmaschige Lieferkettenüberprüfung statt. Die Lagerbestände werden zudem laufend überprüft. Zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes hat STEMMER IMAGING frühzeitig erfolgreich Maßnahmen ergriffen wie die teilweise Umstellung auf Homeoffice- sowie Schichtbetrieb.
Neben den Risiken sieht STEMMER IMAGING auch vielfältige Chancen für eine nachhaltig positive Geschäftsentwicklung. Diese sind im Geschäftsbericht 2019 beschrieben und gelten nach wie vor unverändert.
Die Chancen für Wachstum bleiben in dem Bereich der industriellen Bildverarbeitung grundsätzlich vorhanden, da Themen wie Automatisierung, Digitalisierung, Industrie 4.0 sowie der Bereich Artificial Vision weiter einer hohen Nachfrage unterliegen werden. Davon kann auch STEMMER IMAGING profitieren. Insbesondere im Bereich Artificial Vision bestehen für das Unternehmen zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten. Diese sieht das Unternehmen vor allem in Wachstumsmärkten im nicht-industriellen Bereich - insbesondere bei den Segmenten Pharma, Medical & Life Science, Verkehr & Infrastruktur, Logistik, Lebensmittel, Sport und Entertainment.
Auch der Mehrwertansatz auf Basis einer skalierbaren Plattform zur effizienten Bereitstellung von Dienstleistungen und Angeboten sowie der weitere Ausbau des eigenen Angebots für Software und Subsysteme mit dem Potenzial zur weiteren Internationalisierung bietet vielfältige Wachstumschancen.
Vor dem Hintergrund der umfangreichen Marktchancen, die sich für STEMMER IMAGING bieten, sowie der Basis eines stabilen finanziellen Hintergrunds strebt das Unternehmen mittelfristig ein Umsatzwachstum im Konzern auf EUR 200 Mio. an. Die strategische Roadmap dazu beinhaltet unter anderem Portfoliomaßnahmen und kann Akquisitionen einschließen.
Insgesamt bleibt das derzeitige Marktumfeld aufgrund der globalen Covid-19-Pandemie schwer einschätzbar. Die Nutzung der genannten Chancen basiert auf der Annahme, dass es im weiteren Verlauf der Covid-19-Pandemie nicht zu einem umfangreichen zweiten Lockdown kommt.
Die Weltwirtschaft befindet sich laut OECD durch die Verbreitung der Covid-19-Pandemie in der tiefsten Rezession seit der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre. In vielen Ländern ist das BIP im ersten Halbjahr um mehr als 20 % geschrumpft. Die Wachstumsaussichten sind insbesondere aber von der weiteren Entwicklung der Pandemie, von der Dauer der Shutdown-Maßnahmen und von ihren Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit sowie von der Reaktion der Fiskal- und Geldpolitik abhängig.
Sollte es zu einer erneuten Infektionswelle und infolgedessen einem erneuten Lockdown kommen, wird die globale Wirtschaftsleistung den OECD-Berechnungen zufolge 2020 um 7,6 % einbrechen, bevor sie 2021 wieder um 2,8 % ansteigt. Das BIP im Euroraum sieht die OECD in diesem Szenario für 2020 voraussichtlich um mehr als 11,5 % schrumpfen. Kann eine zweite Infektionswelle verhindert werden, erwartet die OECD in ihrem Konjunkturausblick für 2020 nur einen Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung um 6 %. Für das BIP im Euroraum wird dann ein Minus von 9 % erwartet. Für die Wirtschaftsleistung der USA gehen die Experten entsprechend der beiden Szenarien von einem Rückgang um 8,5 beziehungsweise 7,3 % aus.
Der VDMA rechnet derzeit für die der industriellen Bildverarbeitung nahestehende Branche Robotik und Automation mit einem Umsatzrückgang von mindestens 20 %. Ursprünglich war für 2020 ein Rückgang von minus 10 % prognostiziert worden. Ungeachtet dessen bescheinigt der VDMA der Branche für die Zeit nach Covid-19 ausgezeichnete Zukunftsaussichten. Die Coronakrise hat verdeutlicht, wie verwundbar die industrielle Produktion in globalen Wertschöpfungsketten geworden ist. Das zieht mittelfristig einen gesteigerten Automatisierungsgrad nach sich. Hinzu kommen beträchtliche Nachholeffekte aus zuvor verschobenen Investitionen, was in Summe laut VDMA die Nachfrage nach Lösungen im Bereich Robotik und Automation befeuern wird. 1
1 https://www.vdma.org/v2viewer/-/v2article/ render/49257709
Der weitere Verlauf der Covid-19-Pandemie und die Folgen auf die Geschäftsentwicklung von STEMMER IMAGING werden fortlaufend überwacht.
Der Auftragseingang bei STEMMER IMAGING ist originär geprägt von mittelfristigen Rahmenaufträgen. Aufgrund von vorsichtigen Planungen und Liquiditätsmanagement auf Kundenseite gab es bis zur Hälfte des zweiten Quartals 2020 vorwiegend Bestellungen für kurzfristige Bedarfsdeckungen. Dies führte beim Auftragseingang bis zur Hälfte des zweiten Quartals zu einer merklichen Nachfrageverschiebung. Zusätzlich waren einzelne Branchen wie Sport & Entertainment massiv von den Auswirkungen des Lockdowns betroffen. Ab Ende des zweiten Quartals dehnen die Kunden ihren Planungshorizont wieder aus und platzieren entsprechende Rahmenaufträge.
STEMMER IMAGING geht aktuell davon aus, dass es beim Auftragseingang im weiteren Jahresverlauf zu einem gewissen Nachholeffekt aus dem zweiten Quartal 2020 kommen wird, der sich in einer steigenden Umsatzrealisierung in der zweiten Jahreshälfte 2020 auswirken wird. STEMMER IMAGING rechnet damit, dass sich die positive Entwicklung des ersten Halbjahres in den Bereichen Medical & Life Science, Pharma, Lebensmittel, Logistik und Packaging auch im zweiten Halbjahr 2020 fortsetzen wird. Die Aussichten im Bereich Automobil sehen dahingegen eine weitere schwache Nachfrageentwicklung voraus. Für den Bereich Sport & Entertaiment erwartet das Unternehmen aufgrund des Auftragsbestandes den Umsatzausfall der ersten Jahreshälfte im zweiten Halbjahr nachholen zu können. Insgesamt erwartet das Unternehmen eine leichte Verzögerung im Wiederanlaufen der Auftragseingänge.
Der Vorstand der STEMMER IMAGING AG bestätigt die für das Geschäftsjahr 2020 prognostizierte Umsatzspanne von EUR 105 bis 120 Mio. Die Gewinnprognose (EBITDA) von EUR 3,0 bis 7,0 Mio. wird ebenfalls bestätigt.
Der Vorstand erwartet sowohl Umsatz als auch EBITDA eher in der unteren Hälfte der angegebenen Prognosespannen.
Die Prognose basiert grundsätzlich auf der Annahme, dass es im weiteren Verlauf der Covid-19-Pandemie nicht zu einem umfangreichen zweiten Lockdown kommt und Lieferketten weitgehend intakt bleiben. Die Prognosebandbreiten berücksichtigen dabei bereits gewisse negative Entwicklungen auf Kunden- und Lieferantenseite. Ebenfalls mitberücksichtigt in der Prognosebestätigung sind Einmalaufwendungen in Höhe von EUR 1,5 Mio., die für das zweite Halbjahr zur weiteren Fokussierung auf die strategische Ausrichtung der Gesellschaft und für strukturelle Kosteneinsparungsmaßnahmen geplant sind.
scroll
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Sachanlagen | 7.036 | 7.973 |
| Geschäfts- oder Firmenwerte | 19.501 | 23.850 |
| Andere immaterielle Vermögenswerte | 9.334 | 10.086 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | 0 | 600 |
| Andere Finanzanlagen | 34 | 34 |
| Aktive latente Steuern | 310 | 293 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 36.215 | 42.836 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Vorräte | 11.260 | 11.156 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 13.299 | 16.610 |
| Vertragsvermögenswerte | 267 | 180 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 155 | 200 |
| Ertragsteuerforderungen | 52 | 1.157 |
| Sonstige Vermögenswerte und Rechnungsabgrenzungsposten | 1.124 | 823 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 29.616 | 27.974 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 55.773 | 58.100 |
| Bilanzsumme | 91.988 | 100.936 |
scroll
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
|---|---|---|
| Kapital und Rücklagen | ||
| Gezeichnetes Kapital | 6.500 | 6.500 |
| Kapitalrücklage | 47.495 | 47.495 |
| Gewinnrücklagen | 8.113 | 13.218 |
| Summe Eigenkapital | 62.108 | 67.213 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | ||
| Langfristige Darlehen | 6.505 | 7.508 |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 58 | 58 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 2.899 | 3.527 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 265 | 251 |
| Sonstige Rückstellungen | 197 | 206 |
| Passive latente Steuern | 1.930 | 2.084 |
| Summe langfristige Verbindlichkeiten | 11.854 | 13.634 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | ||
| Kurzfristige Darlehen | 2.014 | 2.048 |
| Sonstige Rückstellungen | 40 | 32 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 7.075 | 9.102 |
| Vertragsverbindlichkeiten und erhaltene Anzahlungen | ||
| auf Bestellungen | 231 | 482 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 2.275 | 2.452 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 161 | 0 |
| Ertragsteuerverbindlichkeiten | 1.012 | 768 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 5.218 | 5.205 |
| Summe kurzfristige Verbindlichkeiten | 18.026 | 20.089 |
| Summe Schulden | 29.880 | 33.723 |
| Bilanzsumme | 91.988 | 100.936 |
scroll
| 01.01.-30.06.2020 | 01.01.-30.06.2019 | |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 52.212 | 58.238 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 0 | - 38 |
| Materialaufwand | - 33.160 | - 36.527 |
| Rohertrag | 19.052 | 21.672 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 1.265 | 474 |
| Personalaufwand | - 11.857 | - 11.092 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | - 6.163 | - 6.894 |
| EBITDA | 2.297 | 4.160 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen | - 1.451 | - 456 |
| EBITA | 846 | 3.704 |
| Abschreibungen auf immaterielles Vermögen | - 5.134 | - 308 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | - 4.288 | 3.396 |
| Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen | - 600 | - 51 |
| Finanzerträge | 5 | 88 |
| Finanzierungsaufwendungen | - 58 | - 18 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | - 4.941 | 3.415 |
| Steuern vom Einkommen und Ertrag | - 381 | - 793 |
| Konzernergebnis | - 5.322 | 2.621 |
| Davon entfallen auf: | ||
| Gesellschafter des Mutterunternehmens | - 5.322 | 2.621 |
| Anzahl Aktien (gewichteter Durchschnitt) | 6.500.000 | 6.500.000 |
| Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert und unverwässert) | - 0,82 | 0,40 |
scroll
| 01.01.-30.06.2020 | 01.01.-30.06.2019 | |
|---|---|---|
| Konzernergebnis | - 5.322 | 2.621 |
| Sonstiges Ergebnis | ||
| Posten, die zukünftig unter bestimmten Bedingungen in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | ||
| Kursdifferenzen, die während des Berichtszeitraums eingetreten sind | 217 | - 34 |
| Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | ||
| Veränderung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste | 0 | - 15 |
| Latente Steuer aus Veränderung versicherungsmathematischer Gewinne/Verluste | 0 | - 6 |
| 0 | - 21 | |
| Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern | 217 | - 54 |
| Gesamtergebnis | - 5.105 | 2.567 |
| Davon entfallen auf: | ||
| Gesellschafter des Mutterunternehmens | - 5.105 | 2.567 |
scroll
| 01.01.-30.06.2020 | 01.01.-30.06.2019 | |
|---|---|---|
| Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit | ||
| Konzernergebnis | - 5.322 | 2.621 |
| Erfolgswirksam erfasster Ertragsteueraufwand | 381 | 793 |
| Erfolgswirksam erfasste Finanzierungsaufwendungen/-Erträge | 53 | 2 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sach- und Finanzlagen | 7.185 | 764 |
| Zunahme/(Abnahme) der Rückstellungen | 4 | - 143 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge | - 342 | 871 |
| Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens und der immateriellen Vermögenswerte | - 2 | 0 |
| (Zunahme)/Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Aktiva | 2.449 | - 1.056 |
| (Zunahme)/Abnahme der Verbindlichkeiten sowie andere Passiva | - 1.174 | - 2.779 |
| Sonstige Erträge aus Ausleihungen, Beteiligungen und Wertpapieren | 0 | - 21 |
| Erhaltene Zinsen | 5 | 500 |
| Zahlungsmittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit | 3.237 | 1.552 |
| Gezahlte Ertragsteuern | 802 | - 444 |
| Nettozahlungsmittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit | 4.039 | 1.108 |
| Cashflows aus Investitionstätigkeit | ||
| Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte | - 33 | 38 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens | 64 | 1 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | - 299 | - 408 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen | 0 | - 1.314 |
| Zahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis abzüglich erworbener Zahlungsmittel | 0 | - 229 |
| Erlöse aus Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition | 0 | 33.383 |
| Nettoabfluss/-zufluss an Zahlungsmitteln aus Investitionstätigkeit | - 268 | 31.471 |
| Cashflows aus Finanzierungstätigkeit | ||
| Rückzahlung von Darlehen | - 2.065 | - 33 |
| Einzahlung aus erhaltenen Zuschüssen | 274 | 0 |
| Gezahlte Zinsen | - 52 | - 19 |
| Nettoabfluss an Zahlungsmitteln aus Finanzierungstätigkeit | - 1.843 | - 52 |
| Nettozunahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten | 1.927 | 32.527 |
| Zahlungsmittel/Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn des Berichtszeitraums | 27.974 | 13.734 |
| Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen der Zahlungsmittel | - 286 | - 4 |
| Zahlungsmittel/Zahlungsmitteläquivalente zum Ende des Berichtszeitraums | 29.616 | 46.257 |
| davon: Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten | 29.616 | 46.257 |
scroll
| Gewinnrücklagen | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Rücklage für versicherungs-mathematische Gewinne/ Verluste | Rücklage für Währungsdifferenzen | Übrige | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Stand zum 01.01.2020 | 6.500 | 47.495 | 10 | - 81 | 13.289 |
| Konzernergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | - 5.322 |
| Währungskursanpassung | 0 | 0 | 0 | 217 | 0 |
| Stand zum 30.06.2020 | 6.500 | 47.495 | 10 | 136 | 7.967 |
| Stand zum 01.01.2019 | 6.500 | 47.495 | 37 | - 301 | 15.323 |
| Konzernergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 2.621 |
| Anpassung Rücklagen (OCI) | 0 | 0 | - 21 | 0 | 0 |
| Währungskursanpassung | 0 | 0 | 0 | - 34 | 0 |
| Sonstige Veränderungen | 0 | 0 | 0 | 0 | - 4 |
| Stand zum 30.06.2019 | 6.500 | 47.495 | 16 | - 335 | 17.940 |
scroll
| Gewinnrücklagen | ||
|---|---|---|
| Summe | Summe | |
| --- | --- | --- |
| Stand zum 01.01.2020 | 13.218 | 67.213 |
| Konzernergebnis | - 5.322 | - 5.322 |
| Währungskursanpassung | 217 | 217 |
| Stand zum 30.06.2020 | 8.113 | 62.108 |
| Stand zum 01.01.2019 | 15.059 | 69.054 |
| Konzernergebnis | 2.621 | 2.621 |
| Anpassung Rücklagen (OCI) | - 21 | - 21 |
| Währungskursanpassung | - 34 | - 34 |
| Sonstige Veränderungen | - 4 | - 4 |
| Stand zum 30.06.2019 | 17.621 | 71.616 |
Der vorliegende verkürzte konsolidierte Zwischenbericht wurde in Übereinstimmung mit den Regelungen des IAS 34 aufgestellt. Der Zwischenabschluss wurde in Euro aufgestellt.
Der Zwischenbericht umfasst nicht alle Anhangangaben, die üblicherweise in einem Abschluss für ein Geschäftsjahr enthalten sind. Entsprechend ist der vorliegende Zwischenbericht in Verbindung mit dem Jahresabschluss für das (Rumpf-)Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2019 und allen sonstigen öffentlichen Verlautbarungen von STEMMER IMAGING während der Berichtsperiode zu lesen.
Die angewandten Rechnungslegungsmethoden entsprechen denen des vorherigen Geschäftsjahres und der dazugehörigen Zwischenberichtsperiode sowie der erstmaligen Anwendung neuer und geänderter Standards, wie nachstehend erläutert.
In der aktuellen Berichtsperiode traten einige neue oder geänderte Standards in Kraft, aus denen sich jedoch keine Auswirkungen auf die Rechnungslegungsmethoden des Konzerns oder die Notwendigkeit rückwirkender Anpassungen ergaben.
Die Konzernbilanz zum 30. Juni 2020 sowie die Konzern-Gewinn-und -verlustrechnung, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und die Konzern-Kapitalflussrechnung für die zum 30. Juni 2020 und 2019 endenden Berichtszeiträume sowie der verkürzte Konzernanhang sind weder geprüft noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen worden.
STEMMER IMAGING hat während der letzten sechs Monate aufgrund der Belastungen, die mit Covid-19 einhergegangen sind, Kurzarbeitergeld oder ähnliche staatliche Zuschüsse beantragt und erhalten.
| ― | Diese staatlichen Zuschüsse erfüllen die Voraussetzungen des IAS 20. |
| ― | Erstattung von Sozialversicherungsbeiträgen TEUR 141 |
| ― | Staatliche Zuschüsse zum Gehalt TEUR 31 |
| ― | Ausstehende Anerkennung von vorgenannten Beträgen kann noch zu Abweichungen führen. |
Außerdem war der Konzern von Zuschüssen für Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen in Höhe von TEUR 102 im Berichtszeitraum begünstigt.
Zum Zuge der Covid-19-relevanten Geschäftsvorfälle wurde bei STEMMER IMAGING abweichend von der üblichen Vorgehensweise ein Wertminderungstest gemäß IAS 36 vorgenommen. Das Vorliegen bestimmter Indikatoren verlangt diese Überprüfung. Die Corona-Pandemie hat Einfluss auf die Ergebnisprognosen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGU) von STEMMER IMAGING. Damit liegt ein "Triggering Event" nach IAS 36 vor. Zum 30. Juni 2020 beträgt der Geschäfts- oder Firmenwert TEUR 19.501 (31. Dezember 2019: TEUR 23.850).
Um die Werthaltigkeit zu testen wurden die Finanzbudgets der CGUs überprüft und ein erneuter Werthaltigkeitstest zum 30. Juni 2020 durchgeführt. Dabei wurde der erzielbare Betrag der fünf zahlungsmittelgenerierenden Einheiten jeweils auf der Basis der Berechnung eines Nutzungswerts unter Verwendung von abgezinsten Cashflow-Prognosen abgeleitet, die auf den vom Vorstand bewilligten Finanzbudgets für einen Detailplanungszeitraum von fünf Jahren und einem je zahlungsmittelgenerierender Einheit individuellen Abzinsungssatz beruhen. Diese Modelle verwenden mehrere wesentliche Annahmen, darunter Schätzungen der künftigen Umsatzvolumina, Preise, Kosten der betrieblichen Tätigkeit, nachhaltige Wachstumsraten und durchschnittlich gewichtete Kapitalkosten (Abzinsungszinssatz).
Die Zahlungsstromprognosen beruhen auf prognostizierten Bruttomargen unter Berücksichtigung von regionen- und produktspezifischen Veränderungen. Die Zahlungsstromreihe wurde für einen Zeitraum nach dem fünften Jahr unter Zugrundelegung einer konstanten jährlichen Wachstumsrate von 1 % extrapoliert.
Folgende Abzinsungssätze vor Steuern wurden in den einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugrunde gelegt:
| ― | STEMMER IMAGING B. V., Zutphen/Niederlande: 9,98 % (Vorjahr: 13,73 %) |
| ― | STEMMER IMAGING A/S, Kopenhagen/Dänemark: 9,57 % (Vorjahr: 13,02 %) |
| ― | STEMMER IMGAING S. A. S., Suresnes/Frankreich: 10,57 % (Vorjahr: 13,73 %) |
| ― | STEMMER IMAGING AB, Stockholm/Schweden: 10,71 % (Vorjahr: 14,18 %) |
| ― | INFAIMON, S. L. U., Barcelona/Spanien: 10,14 % (Vorjahr: 14,13 %) |
Die dabei ermittelten erzielbaren Beträge unterschreiten nur bei der INFAIMON S. L. U. den Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Nach Durchführung des Werthaltigkeitstest wurde eine Wertminderung i. H. v. TEUR 4.349 im Konzernabschluss des ersten Halbjahres 2020 erfasst.
Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen wesentliche Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet worden sind, wurde zusätzlich eine separate Risikobetrachtung auf die Cashflow-Prognosen angewendet und gleichzeitig die Nachsteuer-Zinssätze um 2 % erhöht. Als Ergebnis dieser Sensitivitätsanalyse wäre bei Eintreten der Sensitivitätsparameter eine Abwertung beim Geschäfts- oder Firmenwert für INFAIMON S. L. U. i. H. v. TEUR 7.055 zu erfassen.
Zum Bilanzstichtag wurde auf den Buchwert eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von TEUR 600 vorgenommen. Der niedrige beizulegende Wert beträgt TEUR 0. Aufgrund der durch die Covid-19-Pandemie verschlechterten Ertragsprognosen verschiebt sich die Gewinnschwelle der Perception Park GmbH, Graz/Österreich weiter in die Zukunft.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen unterliegen Wertminderungen gemäß IFRS 9. Das Zahlungsverhalten der Kunden wurde zum Stichtag turnusmäßig überprüft. Aus dieser Überprüfung ergab sich zum Stichtag keine Annahme zur Änderung der Verfahren. STEMMER IMAGING wendet das Expected Loss Model wie bei der Aufstellung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2019 an.
Der Aufsichtsrat der STEMMER IMAGING AG hat Uwe Kemm mit Wirkung zum 1. April 2020 zum Vorstand des Unternehmens bestellt. Als Vorstandsmitglied (COO) verantwortet er neben operativen Organisationseinheiten die weitere Entwicklung und Implementierung wichtiger Initiativen im Rahmen der Unternehmensstrategie.
Zur weiteren Fokussierung auf die strategische Unternehmensausrichtung und für strukturelle Kosteneinsparungsmaßnahmen plant das Unternehmen für das zweite Halbjahr 2020 Einmalaufwendungen i. H. v. EUR 1,5 Mio.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzern-Halbjahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Puchheim, den 12. August 2020
scroll
| Arne Dehn | Uwe Kemm |
| Vorstandsvorsitzender | COO |
scroll
| Montag - Mittwoch 21.-23.09. 2020 | Donnerstag 12.11. 2020 | Montag - Mittwoch 16.-18.11. 2020 |
|---|---|---|
| VIRTUAL BERENBERG GERMAN CORPORATE CONFERENCE | VERÖFFENTLICHUNG ZWISCHENMITTEILUNG ZUM DRITTEN QUARTAL 2020 | DEUTSCHES EIGENKAPITALFORUM ONLINE |
1 Daten können sich kurzfristig ändern.
STEMMER IMAGING AG
Gutenbergstraße 9 - 13
82178 Puchheim
Deutschland
Telefon: +49 89 80902-0
Fax: +49 89 80902-116
Vorstand: Arne Dehn (Vorsitzender), Uwe Kemm (Chief Operating Officer)
Aufsichtsratsvorsitzender: Klaus Weinmann
Handelsregister: München HRB 237247
USt.-ID. (VAT): DE 128 245 559
Verantwortlich: STEMMER IMAGING AG
Text und Redaktion: STEMMER IMAGING AG
Konzept und Gestaltung: Anzinger und Rasp Kommunikation GmbH
Titelbild: MAD Werbeagentur GmbH & Co.KG
Arne Dehn
Vorstandsvorsitzender
www.stemmer-imaging.com/de-de/investor-relations/
Der Halbjahresbericht der STEMMER IMAGING AG ist erhältlich in Deutsch und Englisch.
Die deutsche Fassung ist rechtlich verbindlich.
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.