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United Internet AG

Interim / Quarterly Report Aug 13, 2020

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Interim / Quarterly Report

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United Internet AG

Montabaur

Halbjahresfinanzbericht 2020

AUSGEWÄHLTE KENNZAHLEN

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30. Juni 2020 30. Juni 2019 Veränderung
ERGEBNIS (in Mio. €)
Umsatz 2.657,9 2.556,5 + 4,0 %
EBITDA(1) 620,5 630,0 - 1,5 %
EBIT(1) 385,4 390,8 - 1,4 %
EBT(2) 360,8 342,0 + 5,5 %
EPS (in €)(2) 0,98 0,90 + 8,9 %
BILANZ (in Mio. €)
Kurzfristige Vermögenswerte 1.438,9 1.401,6 + 2,7 %
Langfristige Vermögenswerte 7.683,0 6.984,3 + 10,0 %
Eigenkapital 4.769,5 4.809,3 - 0,8 %
Eigenkapitalquote 50,8 % 57,3 %
Bilanzsumme 9.121,9 8.385,9 + 8,8 %
CASHFLOW (in Mio. €)
Cashflow der betrieblichen Tätigkeit 486,7 465,4 + 4,6 %
Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit 383,2 246,0 + 55,8 %
Cashflow aus dem Investitionsbereich -115,6 - 68,6 + 68,5 %
Free Cashflow(3) 211,0 138,0 + 52,9 %
MITARBEITER (HEADCOUNT)
Mitarbeiter (Headcount) per 30. Juni 9.451 9.156 + 3,2 %
davon Inland 7.811 7.573 + 3,1 %
davon Ausland 1.640 1.583 + 3,6 %
AKTIE (in €)
Aktienkurs per 30. Juni (Xetra) 37,71 28,96 + 30,2 %
KUNDENVERTRÄGE (in Mio.)
Consumer Access, Verträge gesamt 14,57 13,92 + 0,65
davon Mobile Internet 10,24 9,58 + 0,66
davon Breitband-Anschlüsse 4,33 4,34 - 0,01
Consumer Applications, Accounts gesamt 40,82 39,21 + 1,61
davon mit Premium-Mail-Subscription (Verträge) 1,57 1,54 + 0,03
davon mit Value-Added-Subscription (Verträge) 0,74 0,72 + 0,02
davon Free Accounts 38,51 36,95 + 1,56
Business Applications, Verträge gesamt 8,32 8,11 + 0,21
davon Inland 3,98 3,86 + 0,12
davon Ausland 4,34 4,25 + 0,09
Kostenpflichtige Kundenverträge gesamt 25,20 24,29 + 0,91

(1) 1. HJ 2019 inkl. außerordentlichen Ertrag aus dem Verkauf der virtual minds Anteile (EBITDA- und EBIT-Effekt: +21,5 Mio. €)

(2) 1. HJ 2019 ohne außerordentlichen Ertrag aus dem Verkauf der virtual minds Anteile (EBT-Effekt: +21,5 Mio. €; EPS-Effekt: +0,11 €) sowie ohne Tele Columbus Wertminderungen (EBT-Effekt: -34,2 Mio. €; EPS-Effekt: -0,17 €); 1. HJ 2020 ohne Tele Columbus Wertaufholungen (EBT-Effekt: +14,7 Mio. €; EPS-Effekt: +0,08 €)

(3) Free Cashflow ist definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen (ohne aperiodische Steuerzahlungen); Ausweis inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten, die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

VORWORT DES VORSTANDSVORSITZENDEN

Sehr geehrte Aktionäre, Mitarbeiter und Geschäftspartner von United Internet,

Der Umsatz auf Konzernebene stieg im 1. Halbjahr 2020 von 2.556,5 Mio. € im Vorjahr um 4,0 % auf 2.657,9 Mio. €. Dabei wurde das Wachstum durch Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt. Diese Auswirkungen machten sich insbesondere in den Segmenten "Consumer Access" und "Consumer Applications" negativ bemerkbar. Gegenläufig wirkten sich positive Effekte im Segment "Business Access" aus. Bereinigt um die Pandemie-Effekte in Höhe von insgesamt -5,7 Mio. € stieg der vergleichbare Umsatz um 4,2 %.

Das EBITDA im Konzern blieb im 1. Halbjahr 2020 mit 620,5 Mio. € leicht um 1,5 % hinter dem Vorjahreswert von 630,0 Mio. € zurück. Bereinigt um den im Vorjahr enthaltenen außerordentlichen Ertrag aus dem Verkauf der virtual minds Anteile in Höhe von 21,5 Mio. € legte das EBITDA um 2,0 % zu. Ursächlich für diesen auf den ersten Blick nur moderaten Anstieg sind insbesondere negative Effekte im Segment "Consumer Access" aus den Regulierungsentscheidungen der EU zur SMS-Tarifierung (seit 15. Mai 2019) sowie der Bundesnetzagentur zum TAL-Entgelt (seit 1. Juli 2019) in Höhe von insgesamt -13,7 Mio. €, von denen das 1. Halbjahr 2019 nur unwesentlich (-1,0 Mio. €) betroffen war. Zudem stiegen die initialen Kosten für den Bau des eigenen 5G-Mobilfunknetzes auf -5,6 Mio. € an (Vorjahr: -1,9 Mio. €). Die Einmalaufwendungen / One-Offs aus Integrationsprojekten reduzierten sich hingegen auf -0,4 Mio. € (Vorjahr: -2,3 Mio. €). Neben diesen erwarteten und in Summe negativen Effekten wirkte sich im 1. Halbjahr 2020 auch die Coronavirus-Pandemie mit insgesamt -12,2 Mio. € belastend auf die Ergebniskennzahlen im Konzern aus. Dabei standen den hohen Belastungen in den Segmenten "Consumer Access" und "Consumer Applications" leicht positive Effekte im Segment "Business Access" gegenüber. Bereinigt um den außerordentlichen Ertrag im Vorjahr und die vorgenannten negativen Effekte legte das vergleichbare EBITDA um 6,3 % zu.

Auch das von diesen negativen Effekten beeinflusste EBIT im Konzern blieb mit 385,4 Mio. € ebenfalls leicht um 1,4 % hinter dem Vorjahreswert (390,8 Mio. € inklusive des vorgenannten außerordentlichen Ertrags) zurück. Bereinigt um den außerordentlichen Ertrag im Vorjahr sowie die vorgenannten Effekte legte das vergleichbare EBIT um 11,4 % zu.

Das Ergebnis pro Aktie (EPS) stieg von 0,84 € im Vorjahr auf 1,06 €. Im EPS des 1. Halbjahres 2020 enthalten sind stichtagsbedingte, nicht-cashwirksame Wertaufholungen auf die gehaltenen Tele Columbus Aktien in Höhe von +14,7 Mio. € (EPS-Effekt: +0,08 €), die in Abhängigkeit vom Aktienkurs unterjährig fortzuschreiben sind. Im EPS des 1. Halbjahres 2019 enthalten sind dagegen - neben dem außerordentlichen Ertrag aus dem Verkauf der virtual minds Anteile in Höhe von +21,5 Mio. € (EPS-Effekt: +0,11 €) -nicht-cashwirksame Wertminderungen auf die Tele Columbus Aktien in Höhe von -34,2 Mio. € (EPS-Effekt: -0,17 €). Bereinigt um diese Effekte verbesserte sich das operative EPS von 0,90 € um 8,9 % auf 0,98 € und das operative EPS vor PPA-Abschreibungen von 1,14 € um 7,9 % auf 1,23 €.

Wie per Ad-hoc-Mitteilung am 11. August 2020 bekannt gegeben, haben wir unsere Umsatzprognose konkretisiert und erwarten für das Gesamtjahr 2020 ein Umsatzwachstum von ca. 4 % (Vorjahr: 5.194,1 Mio. €). Das EBITDA soll unverändert auf Vorjahresniveau (1.265,7 Mio. €) liegen. Diese Prognose ist mit Unsicherheiten behaftet, da eine Einschätzung von weiterer Dauer und Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie derzeit nicht genau möglich ist.

Wir sind für die nächsten Schritte unserer Unternehmensentwicklung gut aufgestellt und blicken optimistisch auf das weitere Geschäftsjahr. Angesichts der erfolgreichen ersten Jahreshälfte gilt unser besonderer Dank - insbesondere auch vor Hintergrund der erschwerten Rahmenbedingungen infolge der Coronavirus-Pandemie - allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren engagierten Einsatz. Außerdem bedanken wir uns bei Aktionären und Geschäftspartnern für das der United Internet AG entgegengebrachte Vertrauen.

Montabaur, 13. August 2020

Ralph Dommermuth

ZWISCHENLAGEBERICHT DES KONZERNS

ZUM 1. HALBJAHR 2020

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Die 1988 gegründete United Internet AG mit Hauptsitz in Montabaur ist mit weltweit 25,20 Mio. kostenpflichtigen Kundenverträgen sowie 38,51 Mio. werbefinanzierten Free-Accounts ein führender europäischer Internet-Spezialist.

Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche "Access" und "Applications", die sich wiederum in die Berichtssegmente "Consumer Access" und "Business Access" sowie "Consumer Applications" und Business Applications" unterteilen.

Geschäftsbereich "Access"

Im Geschäftsbereich "Access" mit den beiden Segmenten "Consumer Access" und "Business Access" sind die kostenpflichtigen Access-Produkte von United Internet für Privat- und Geschäftskunden zusammengefasst. Dazu zählen - im Privatkundengeschäft - Breitband- und Mobile-Access-Produkte inklusive damit verbundener Anwendungen (wie Heimvernetzung, Online-Storage, Telefonie, Video-on-Demand oder IPTV) sowie - im Geschäftskundenbereich - Daten- und Netzwerklösungen für kleine und mittelständische Unternehmen sowie Infrastrukturleistungen für Großunternehmen.

Mit rund 49.500 km Länge betreibt United Internet eines der größten Glasfasernetze in Deutschland. Zudem hat die Gesellschaft - indirekt über die 2017 übernommene 1&1 Drillisch AG - als einziger MBA MVNO in Deutschland langfristig Anspruch auf einen bis zu 30 %-igen Anteil an der genutzten Netzkapazität von Telefonica Deutschland und damit einen weitreichenden Zugriff auf eines der größten Mobilfunknetze. Daneben hat United Internet im Geschäftsjahr 2019 erfolgreich an der 5G-Frequenzauktion teilgenommen und zwei Frequenzblöcke á 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke a 10 MHz im Bereich 3,6 GHz ersteigert. Damit wurde der Grundstein für den Aufbau eines eigenen leistungsfähigen Mobilfunknetzes gelegt. Neben dem eigenen Festnetz sowie dem privilegierten Zugang zum Telefonica-Netz nutzt die Gesellschaft zusätzlich standardisierte Netzleistungen von verschiedenen Anbietern. Diese Vorleistungen werden mit Endgeräten, selbstentwickelten Applikationen und Services aus der eigenen "Internet-Fabrik" veredelt, um sich so vom Wettbewerb zu differenzieren.

Im Geschäftsbereich "Access" ist United Internet ausschließlich in Deutschland tätig und zählt zu den führenden Anbietern.

Vermarktet werden die Access-Produkte über bekannte Marken wie 1&1 oder Discount-Marken, wie yourfone und smartmobile.de, mit denen der Markt umfassend und zielgruppenspezifisch adressiert wird.

Geschäftsbereich "Applications"

Der Geschäftsbereich "Applications" mit den beiden Segmenten "Consumer Applications" und "Business Applications" umfasst werbefinanzierte und kostenpflichtige Applikationen für Privat- und Geschäftskunden. Dazu gehören z. B. Domains, Homepages, Webhosting, Server und E-Shops, Anwendungen für Personal Information Management (E-Mail, Aufgaben, Termine, Adressen), Groupwork, Online-Storage und Office-Applikationen.

Die Applikationen werden in der eigenen "Internet-Fabrik" oder in Kooperation mit Partnerfirmen entwickelt und in den 10 Rechenzentren der Gesellschaft auf rund 90.000 Servern betrieben.

Im Geschäftsbereich "Applications" gehört United Internet auch international zu den führenden Unternehmen mit Aktivitäten in europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Schweiz, Spanien) sowie in Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA).

Die zielgruppenspezifische Vermarktung der Applikationen an Privat- und Geschäftskunden erfolgt über die unterschiedlich positionierten Marken GMX, mail.com, WEB.DE, IONOS, Arsys, Fasthosts, home.pl, InterNetX, STRATO, united-domains und World4You. Darüber hinaus bietet United Internet seinen Kunden über die Marke Sedo professionelle Dienstleistungen rund um das aktive Domain-Management an. Die Monetarisierung der kostenfreien Applikationen über Werbung erfolgt über United Internet Media.

Konzernstruktur, -strategie und -steuerung

Hinsichtlich Konzernstruktur, -strategie und -steuerung der Gesellschaft wird auf die Erläuterungen im zusammengefassten Lagebericht 2019 (Geschäftsbericht 2019, Seite 32 ff.) verwiesen. Aus Sicht des Konzerns ergaben sich im 1. Halbjahr 2020 hierzu keine wesentlichen Änderungen.

Forschung und Entwicklung

Als Internet Service Provider betreibt die United Internet Gruppe keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung (F&E). Vor diesem Hintergrund weist United Internet keine F&E-Kennzahlen aus.

Gleichwohl stehen die United Internet Marken für Internet-Access-Lösungen sowie für innovative, webbasierte Applikationen für Privat- und Geschäftskunden, die überwiegend im eigenen Haus oder in Zusammenarbeit mit Partnerfirmen entwickelt werden. Die Fähigkeit, innovative Produkte und Dienste zu entwickeln, zu kombinieren, anzupassen und in große Märkte einzuführen, bildet die Basis für den Erfolg des Konzerns.

Neben der ständigen Optimierung sowie der Sicherstellung des zuverlässigen Betriebs aller angebotenen Dienste haben die insgesamt rund 3.000 Entwickler, Produktmanager und technischen Administratoren an den in- und ausländischen Standorten von United Internet im 1. Halbjahr 2020 insbesondere an folgenden Projekten gearbeitet:

Consumer Access:

Launch eines Glasfaser-Gigabit-Tarifs für Privatkunden
Entwicklung einer neuen "IPTV-Applikation" für Smart TVs auf Basis von Tizen/Samsung

Business Access:

Launch von Standard-Produkten auf Glasfaserbasis mit Bandbreiten oberhalb von 1 Gbit/s

Consumer Applications:

Neue Cloud-Funktionen in der WEB.DE Mail App
Briefankündigung per E-Mail in Kooperation mit der Deutschen Post
Erweiterung der Big Data Plattform durch ein zentralisiertes Big Data Hub

Business Applications:

Start Private Cloud powered by VMWare, inklusive Intel Scalable CPU mit Optane-Technologie
10G-Geschwindigkeit für Intel Scalable Bare Metal Server
Einführung von Cloud PBX mit Integration in MS Teams für Collaboration und Sprachdienste
Neupositionierung Managed Wordpress
Launch MyWebsite NOW - sektionsbasierter Webbaukasten für die einfache Erstellung von Webseiten
Einführung eines neuen Website Design Services
Erweiterung des IONOS Dual Vendor Backbone auf 100G-Geschwindigkeit (erste Multi-100G/200G-Verbindungen in Betrieb)

Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene und rechtliche Rahmenbedingungen

Entwicklung der Gesamtwirtschaft

Infolge der Coronavirus-Pandemie hat der Internationale Währungsfonds (IWF) bereits nach Ablauf des 1. Quartals 2020 in seinem aktualisierten Konjunkturausblick (World Economic Outlook, Update April 2020) seine Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft in 2020 um -6,3 % Prozentpunkte (im Vergleich zur Januar-Prognose) auf -3,0 % drastisch nach unten reduziert. Damit erwartete der IWF bereits die schlimmste Rezession seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren.

Im Rahmen seines World Economic Outlook von Juni 2020 hat der Fonds seine Prognosen für 2020 nochmals nach unten angepasst und sagt auf Basis der insbesondere im 2. Quartal 2020 gemachten Erfahrungen mit der Coronavirus-Pandemie erstmals eine schrumpfende Wirtschaftsleistung in allen Weltregionen voraus.

Konkret erwartet der IWF nun für die Weltwirtschaft einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in 2020 um -4,9 % (Vorjahr: +2,9 %) und somit 8,2 Prozentpunkte weniger als noch in der Januar-Prognose.

Auch für die nordamerikanischen Zielländer der United Internet Gruppe hat der Fonds seine Prognosen weiter gesenkt. So wird für die USA ein Minus von -8,0 % (Vorjahr: +2,3 %) erwartet und somit 10,0 Prozentpunkte weniger als in der Januar-Prognose. Die Prognose für Kanada sieht einen Rückgang um -8,4 % (Vorjahr: +1,7 %) vor und damit 10,2 Prozentpunkte weniger als ursprünglich erwartet. Und für Mexiko erwartet der IWF einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um -10,5 % (Vorjahr: -0,3 %) und damit 11,5 Prozentpunkte weniger als zu Jahresbeginn.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei einem Blick auf die für United Internet wichtige Euro-Zone. Für diese hat der IWF seine Prognose ebenfalls kräftig nach unten korrigiert und erwartet einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um -10,2 % (Vorjahr: +1,3 %) und damit 11,5 Prozentpunkte weniger als noch im Januar. Dabei wurden die Prognosen für Frankreich auf ein Minus von -12,5 % (Vorjahr: +1,5 %), für Italien auf -12,8 % (Vorjahr: +0,3 %) und auch für Spanien auf -12,8 % (Vorjahr: +2,0 %) gesenkt. Dies sind für Frankreich 13,8 Prozentpunkte, für Italien 13,3 Prozentpunkte und für Spanien 14,4 Prozentpunkte weniger als noch im Rahmen der Januar-Prognose erwartet.

Für Großbritannien erwartet der IWF inzwischen eine Rezession um -10,2 % (Vorjahr: +1,4 %) und damit 11,6 Prozentpunkte weniger als zu Jahresbeginn.

Und auch die Konjunkturerwartung für den aus Sicht von United Internet mit Abstand wichtigsten Markt, Deutschland (Umsatzanteil 2019: rund 92 %), hat der IWF unterjährig um 8,9 Prozentpunkte nach unten korrigiert und erwartet einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um -7,8 % (Vorjahr: +0,6 %).

Veränderungen der Wachstumsprognosen 2020 für wesentliche Zielländer und -regionen von United Internet

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2019 Januar

Prognose 2020
April

Prognose 2020
Juni

Prognose 2020
Abweichung zur Januar-Prognose
Welt + 2,9 % + 3,3 % -3,0 % -4,9 % -8,2 Prozentpunkte
USA + 2,3 % + 2,0 % -5,9 % -8,0 % -10,0 Prozentpunkte
Kanada + 1,7 % + 1,8 % -6,2 % -8,4 % -10,2 Prozentpunkte
Mexiko -0,3 % + 1,0 % -6,6 % -10,5 % -11,5 Prozentpunkte
Euro-Zone + 1,3 % + 1,3 % -7,5 % -10,2 % -11,5 Prozentpunkte
Frankreich + 1,5 % + 1,3 % -7,2 % -12,5 % -13,8 Prozentpunkte
Spanien + 2,0 % + 1,6 % -8,0 % -12,8 % -14,4 Prozentpunkte
Italien + 0,3 % +0,5 % -9,1 % -12,8 % -13,3 Prozentpunkte
Großbritannien + 1,4 % + 1,4 % -6,5 % -10,2 % -11,6 Prozentpunkte
Deutschland + 0,6 % + 1,1 % -7,0 % -7,8 % -8,9 Prozentpunkte

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Juni 2020

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sank das preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland im 1. Quartal 2020 infolge der Coronavirus-Pandemie um -2,2 % (in Vergleich zum Vorquartal). Dies war bereits der bis dato stärkste Rückgang seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste Rückgang seit der deutschen Wiedervereinigung. Für das 2. Quartal 2020 hat das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung vom 30. Juli 2020 inzwischen einen noch nie dagewesenen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts (preis, saison- und kalenderbereinigt) von -10,1 % (im Vergleich zum Vorquartal) mitgeteilt.

Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland gegenüber dem jeweiligen Vorquartal

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Q1 2019 Q2 2019 Q3 2019 Q4 2019 Q1 2020 Q2 2020e
BIP 0,6 % -0,5 % 0,3 % 0,0 % -2,0 % -10,1 %

Quelle: Destatis, 30. Juli 2020

Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit von United Internet blieben im 1. Halbjahr 2020 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 im Wesentlichen konstant und hatten daher keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der United Internet Gruppe.

Auch fanden im 1. Halbjahr 2020 - neben den im Rahmen dieses Halbjahresfinanzberichts beschriebenen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie - keine wesentlichen Ereignisse statt, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf hatten.

Geschäftsverlauf im Konzern

Verwendung von betriebswirtschaftlich relevanten finanziellen Kennzahlen

Für eine klare und transparente Darstellung der Geschäftsentwicklung von United Internet werden in den Jahres- und Zwischenabschlüssen der Gesellschaft - neben den nach International Financial Reporting Standards (IFRS) geforderten Angaben - weitere finanzielle Kennzahlen wie z. B. EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT, EBIT-Marge oder Free Cashflow angegeben. Informationen zur Verwendung, Definition und Berechnung dieser Kennzahlen stehen im Geschäftsbericht 2019 der United Internet AG auf Seite 49 zur Verfügung.

Die von United Internet verwendeten Kennzahlen werden, soweit es für eine klare und transparente Darstellung notwendig ist, um Sondereffekte bereinigt. Die Sondereffekte betreffen in der Regel nur solche Effekte, die aufgrund ihrer Art, ihrer Häufigkeit und / oder ihres Umfangs geeignet sind, die Aussagekraft der finanziellen Kennzahlen für die Finanz- und Ertragsentwicklung der Gesellschaft zu beeinträchtigen. Alle Sondereffekte werden zum Zwecke der Überleitung zu den unbereinigten finanziellen Kennzahlen im jeweiligen Abschnitt des Abschlusses aufgezeigt und erläutert.

Entwicklung im Segment "Consumer Access"

Die Zahl der kostenpflichtigen Verträge im Segment "Consumer Access" stieg im 1. Halbjahr 2020 um 240.000 Verträge auf 14,57 Mio. Dabei gingen die Breitband-Anschlüsse leicht um 10.000 auf 4,33 Mio. zurück, während die Mobile-Internet-Verträge um 250.000 auf 10,24 Mio. zulegten.

Entwicklung der Consumer-Access-Verträge im 1. Halbjahr 2020

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in Mio. 30.06.2020 31.12.2019 Veränderung
Consumer Access, Verträge gesamt 14,57 14,33 + 0,24
davon Mobile Internet 10,24 9,99 + 0,25
davon Breitband-Anschlüsse 4,33 4,34 - 0,01

Entwicklung der Consumer-Access-Verträge im 2. Quartal 2020

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in Mio. 30.06.2020 31.03.2020 Veränderung
Consumer Access, Verträge gesamt 14,57 14,43 + 0,14
davon Mobile Internet 10,24 10,10 + 0,14
davon Breitband-Anschlüsse 4,33 4,33 0,00

Der Umsatz im Segment "Consumer Access" stieg im 1. Halbjahr 2020 von 1.792,9 Mio. € im Vorjahr um 4,1 % auf 1.867,2 Mio. €. Während sich im 1. Quartal 2020 infolge der Coronavirus-Pandemie noch positive Umsatzeffekte aus dem temporär veränderten Nutzungsverhalten der Kunden (insbesondere im Bereich der Telefonie, u. a. durch Home Office Regelungen und Kontaktverbote) ergaben, wurden diese im 2. Quartal durch Umsatzeinbußen (insbesondere fehlende International-Roaming-Umsätze) überlagert, die sich aus den temporär sehr eingeschränkten Reisemöglichkeiten der Kunden in diesem Segment ergeben haben. Insgesamt entstand so im 1. Halbjahr 2020 ein negativer Umsatzeffekt in Höhe von -4,6 Mio. €. Bereinigt um diesen Effekt stieg der vergleichbare Umsatz um 4,4 %.

Die margenstarken Service-Umsätze, die das Kerngeschäft des Segments darstellen, konnten trotz der fehlenden International-Roaming-Umsätze von 1.451,9 Mio. € um 3,1 % auf 1.496,9 Mio. € zulegen. Die margenschwachen Hardware-Umsätze stiegen von 341,0 Mio. € um 8,6 % auf 370,3 Mio. €.

Das Segment-EBITDA blieb hingegen mit 331,3 Mio. € hinter dem Vorjahreswert (340,4 Mio. €) zurück. Ursächlich hierfür sind insbesondere negative Effekte aus den Regulierungsentscheidungen der EU zur SMS-Tarifierung (seit 15. Mai 2019) sowie der Bundesnetzagentur zum TAL-Entgelt (seit 1. Juli 2019) in Höhe von insgesamt -13,7 Mio. €, von denen das 1. Halbjahr 2019 nur unwesentlich (-1,0 Mio. €) betroffen war. Zudem stiegen die initialen Kosten für den Bau des eigenen 5G-Mobilfunknetzes auf -5,6 Mio. € an (Vorjahr: -1,9 Mio. €). Die Einmalaufwendungen / One-Offs aus Integrationsprojekten reduzierten sich hingegen auf -0,4 Mio. € (Vorjahr: -2,3 Mio. €). Neben diesen erwarteten und in Summe bereits deutlich negativen Effekten wirkte sich im 1. Halbjahr 2020 auch das temporär veränderte Nutzungsverhalten der Kunden infolge der Coronavirus-Pandemie (insbesondere im Bereich Telefonie (Voice), u. a. durch Home-Office-Regelungen und Kontaktverbote) mit -10,2 Mio. € belastend auf die Ergebniskennzahlen des Segments aus. Bereinigt um diese Effekte legte das vergleichbare EBITDA um 4,5 % zu.

Auch das Segment-EBIT blieb infolge der vorgenannten Ergebnisbelastungen mit 257,9 Mio. € hinter dem Vorjahreswert (264,7 Mio. €) zurück.

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment "Consumer Access" (in Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal

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in Mio. € Q3 2019 Q4 2019 Q1 2020 Q2 2020 Q2 2019 Veränderung
Umsatz 916,3 938,3 933,7 933,5 897,5 + 4,0 %
davon Service-Umsatz 748,5 742,7 747,8 749,1 731,0 + 2,5 %
davon Hardware-Umsatz(1) 167,8 195,6 185,9 184,4 166,5 + 10,8 %
EBITDA 168,2(2) 178,0(3) 164,8(4) 166,5(5) 171,9(6) - 3,1 %
EBIT 132,0(2) 139,4(3) 128,2(4) 129,7(5) 134,1(6) - 3,3 %

(1) Hardware-Umsätze inkl. geringfügiger sonstiger Umsätze

(2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -1,5 Mio. €)

(3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +0,6 Mio. € durch Auflösung von Rückstellungen)

(4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,3 Mio. €)

(5) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,1 Mio. €)

(6) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,2 Mio. €)

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

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1. HJ 2016 1. HJ 2017 1. HJ 2018 1. HJ 2019 1. HJ 2020
in Mio. € (IAS 18) (IAS 18) (IFRS 15) (IFRS 16)
--- --- --- --- --- ---
Umsatz 1.179,5 1.266,4 1.796,5 1.792,9 1.867,2
davon Service-Umsatz 1.131,8 1.215,7 1.414,1 1.451,9 1.496,9
davon Hardware-Umsatz(1) 47,7 50,7 382,4 341,0 370,3
EBITDA 184,3 215,5 340,2(2) 340,4(3) 331,3(4)
EBITDA-Marge 15,6% 17,0% 18,9% 19,0% 17,7%
EBIT 178,9 208,1 259,5(2) 264,7(3) 257,9(4)
EBIT-Marge 15,2% 16,4% 14,4% 14,8% 13,8%

(1) Hardware-Umsätze inkl. geringfügiger sonstiger Umsätze

(2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -7,7 Mio. €)

(3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -2,3 Mio. €)

(4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,4 Mio. €)

Entwicklung im Segment "Business Access"

Im Segment "Business Access" konnten Umsatz und Ergebnis trotz der im Geschäftsjahr 2019 ausgelaufenen Serviceleistungen, die 1&1 Versatel zuvor für die in 2017 von 1&1 Drillisch übernommenen Breitbandkunden erbracht hatte, sichtbar gesteigert werden.

So stieg der Segment-Umsatz im 1. Halbjahr 2020 von 234,3 Mio. € um 3,1 % auf 241,5 Mio. €. Stärker noch legte das Segment-EBITDA zu, das von 70,2 Mio. € um 6,7 % auf 74,9 Mio. € verbessert werden konnte. In diesen Kennzahlen enthalten waren positive Effekte aus dem stärkeren Telefonie-Geschäft (Voice) infolge der Coronavirus-Pandemie, die sich mit +3,1 Mio. € im Umsatz sowie +1,4 Mio. € im EBITDA bemerkbar machten.

Ohne Berücksichtigung der Serviceleistungen im Vorjahr stiegen der vergleichbare Umsatz um 6,8 % und das vergleichbare EBITDA um 12,0 % bzw. - zusätzlich bereinigt um den vorgenannten Pandemie-Effekt - um 5,4 % (Umsatz) und 9,9 % (EBITDA).

Das durch hohe Abschreibungen in die Netzinfrastruktur geprägte Segment-EBIT verbesserte sich auf -25,2 Mio. €, nach -28,8 Mio. € im Vorjahr.

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment "Business Access" (in Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal

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in Mio. € Q3 2019 Q4 2019 Q1 2020 Q2 2020 Q2 2019 Veränderung
Umsatz 118,2 124,1 118,7 122,8 115,0 + 6,8 %
EBITDA 34,9 42,2 35,2 39,7 34,4 + 15,4 %
EBIT -14,2 -8,2 -14,5 -10,7 -15,3

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

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1. HJ 2016 1. HJ 2017 1. HJ 2018 1. HJ 2019 1. HJ 2020
in Mio. € (IAS 18) (IAS 18) (IFRS 15) (IFRS 16)
--- --- --- --- --- ---
Umsatz 259,5 222,5 222,2 234,3 241,5
EBITDA 58,3 44,5 25,7 70,2 74,9
EBITDA-Marge 22,5 % 20,0 % 11,6 % 30,0 % 31,0 %
EBIT -4,1 -16,5 -37,8 -28,8 -25,2
EBIT-Marge - - - - -

Entwicklung im Segment "Consumer Applications"

Die Anzahl der Pay-Accounts (kostenpflichtige Verträge) im Segment "Consumer Applications" stieg im 1. Halbjahr 2020 um 50.000 auf 2,31 Mio. Die werbefinanzierten Free-Accounts legten um 920.000 auf 38,51 Mio. zu. Damit stiegen die Consumer-Applications-Accounts insgesamt um 970.000 auf 40,82 Mio.

Entwicklung der Consumer-Applications-Accounts im 1. Halbjahr 2020

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in Mio. 30.06.2020 31.12.2019 Veränderung
Consumer Applications, Accounts gesamt 40,82 39,85 + 0,97
davon mit Premium-Mail-Subscription 1,57 1,54 + 0,03
davon mit Value-Added-Subscription 0,74 0,72 + 0,02
davon Free-Accounts 38,51 37,59 + 0,92

Entwicklung der Consumer-Applications-Accounts im 2. Quartal 2020

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in Mio. 30.06.2020 31.03.2020 Veränderung
Consumer Applications, Accounts gesamt 40,82 40,71 + 0,11
davon mit Premium-Mail-Subscription 1,57 1,54 + 0,03
davon mit Value-Added-Subscription 0,74 0,73 + 0,01
davon Free-Accounts 38,51 38,44 + 0,07

Im Segment "Consumer Applications" waren auch im 1. Halbjahr 2020 die Neupositionierung und der Umbau der Portale GMX und WEB.DE sowie der parallel stattfindende Aufbau datengetriebener Geschäftsmodelle die zentralen operativen Themen. Im Zuge dieser Transformation zeichnen sich - neben den weiter ansteigenden Kunden-Accounts - inzwischen auch erste Erfolge bei den Finanzkennzahlen ab, wenngleich diese insbesondere im 2. Quartal 2020 vom deutlichen Rückgang des Online-Werbemarktes infolge der starken Zurückhaltung vieler Werbetreibenden während der Coronavirus-Pandemie überlagert wurden. Die pandemiebedingten Einbußen im Vermarktungsgeschäft machten sich mit -4,2 Mio. € beim Umsatz sowie mit -3,4 Mio. € bei den Ergebniskennzahlen bemerkbar.

Insgesamt verbesserte sich der Umsatz im Segment "Consumer Applications" von 119,4 Mio. € (123,8 Mio. € reporteter Vorjahreswert) um 0,3 % auf 119,7 Mio. €. Bei dieser Kennzahl ist zu berücksichtigen, dass der Fremdvermarktungsumsatz Anfang 2020 von einem Brutto- auf einen Nettoausweis umgestellt wurde. Diese Umstellung wurde durch veränderte Vertragsmodalitäten bei neu geschlossenen Verträgen mit Fremdvermarktungspartnern notwendig. Bei einem Vergleich der Segment-Umsätze auf Nettobasis und einer Bereinigung des vorgenannten pandemiebedingten negativen Umsatzeffekts (-4,2 Mio. €) stiegen die vergleichbaren Gesamtumsätze um 3,8 %.

Dabei verbesserte sich der Umsatz im Kerngeschäft des Segments mit Pay-Accounts und der Vermarktung des Werbeinventars der eigenen Portale von 116,5 Mio. € um 0,9 % auf 117,5 Mio. €. Bereinigt um den pandemiebedingten Umsatzeffekt legte der vergleichbare Umsatz im Kerngeschäft um 4,5 % zu. Der Umsatz im Bereich der Fremdvermarktung belief sich netto auf 2,2 Mio. € - nach netto 2,9 Mio. € im Vorjahr.

Das von der Umstellung auf einen Nettoausweis nicht beeinflusste Segment-EBITDA blieb infolge der vorgenannten pandemiebedingten negativen Ergebniseffekte (-3,4 Mio. €) mit 47,0 Mio. € leicht hinter dem Vorjahr (47,3 Mio. €) zurück. Bereinigt um diesen Effekt verbesserte sich das vergleichbare EBITDA um 6,6 %.

Das Segment-EBIT blieb insbesondere infolge gestiegener Abschreibungen sowie der negativen Effekte infolge der Coronavirus-Pandemie mit 37,0 Mio. € hinter dem Vorjahr (39,1 Mio. €) zurück.

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment "Consumer Applications" (in Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal

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in Mio. € Q3 2019 Q4 2019 Q1 2020 Q2 2020 Q2 2019 Veränderung
Umsatz(1) 58,7 (60,7) 69,1 (70,6) 60,8 58,9 60,9 (63,4) - 3,3 %
davon Pay-Accounts/Portalvermarktung 57,8 67,9 59,7 57,8 58,6 - 1,4 %
davon 0,9 (2,9) 1,2 (2,7) 1,1 1,1 2,3 (4,8) - 52,2 %
Fremdvermarktung
EBITDA 23,3 33,1 23,3 23,7 25,9 - 8,5 %
EBIT 19,0 27,7 18,4 18,6 20,9 - 11,0 %

(1) Umsätze in den Vorquartalen nach Umstellung der Fremdvermarktungsumsätze von Brutto- auf Nettoausweis in 2020; in Klammern der gebuchte Wert in 2019 auf Basis Bruttoausweis

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

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1. HJ 2016 1. HJ 2017 1. HJ 2018 1. HJ 2019 1. HJ 2020
in Mio. € (IAS 18) (IAS 18) (IFRS 15) (IFRS 16)
--- --- --- --- --- ---
Umsatz(1) 142,6 134,4 140,2 119,4 (123,8) 119,7
davon Pay-Accounts/Portalvermarktung 134,2 126,6 124,4 116,5 117,5
davon 8,4 7,8 15,8 2,9 (7,3) 2,2
Fremdvermarktung
EBITDA 61,9 57,9 54,5 47,3 47,0
EBITDA-Marge 43,4 % 43,1 % 38,9 % 39,6 % 39,3 %
EBIT 55,8 52,0 48,3 39,1 37,0
EBIT-Marge 39,1 % 38,7 % 34,5 % 32,7 % 30,9 %

(1) Umsätze in 2019 nach Umstellung der Fremdvermarktungsumsätze von Brutto- auf Nettoausweis in 2020;

in Klammern der gebuchte Wert in 2019 auf Basis Bruttoausweis; 2016 - 2018 unverändert brutto ausgewiesen

Entwicklung im Segment "Business Applications"

Die Zahl der kostenpflichtigen Verträge für Business-Applikationen konnte im 1. Halbjahr 2020 - auch infolge von rabattierten (zeitlich begrenzt) Einsteigerangeboten während des Coronavirus-Lockdowns -um 170.000 Verträge ausgebaut werden. Der Zuwachs resultiert aus 80.000 Verträgen im Inland sowie 90.000 im Ausland. Damit stieg der Bestand auf insgesamt 8,32 Mio. Verträge an.

Entwicklung der Business-Applications-Verträge im 1. Halbjahr 2020

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in Mio. 30.06.2020 31.12.2019 Veränderung
Business Applications, Verträge gesamt 8,32 8,15 + 0,17
davon "Inland" 3,98 3,90 + 0,08
davon "Ausland" 4,34 4,25 + 0,09

Entwicklung der Business-Applications-Verträge im 2. Quartal 2020

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in Mio. 30.06.2020 31.03.2020 Veränderung
Business Applications, Verträge gesamt 8,32 8,21 + 0,11
davon "Inland" 3,98 3,93 + 0,05
davon "Ausland" 4,34 4,28 + 0,06

Der Umsatz im Segment "Business Applications" stieg im 1. Halbjahr 2020 von 443,3 Mio. € im Vorjahr um 6,4 % auf 471,6 Mio. €. Zu diesem Umsatzanstieg trug auch das eher margenschwache und volatile Domain-Parking-Geschäft der Marke Sedo bei, das überproportional im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum zulegen konnte und insgesamt 3,0 Prozentpunkte zum Wachstum des 1. Halbjahres 2020 beisteuerte.

Das Segment-EBITDA verbesserte sich von 148,3 Mio. € um 13,1 % auf 167,8 Mio. €. Im Segment-EBITDA enthalten sind Marketing-Ausgaben von 48,0 Mio. € (57,6 Mio. € im Vorjahr, davon 13,7 Mio. € für Rebranding).

Aufgrund geringerer Abschreibungen (AfA und PPA) sowie des Wegfalls der Rebranding-Maßnahmen legte das Segment-EBIT von 95,2 Mio. € um 23,3 % auf 117,4 Mio. € zu.

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment "Business Applications" (in Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal

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in Mio. € Q3 2019 Q4 2019 Q1 2020 Q2 2020 Q2 2019 Veränderung
Umsatz 222,4 224,9 237,0 234,6 223,1 + 5,2 %
EBITDA 88,5 69,4 76,9 90,9 74,6 + 21,8 %
EBIT 61,6 44,6(1) 51,6 65,8 49,5 + 32,9 %

(1) Exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

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1. HJ 2016 1. HJ 2017 1. HJ 2018 1. HJ 2019 1. HJ 2020
in Mio. € (IAS 18) (IAS 18) (IFRS 15) (IFRS 16)
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Umsatz 319,0 361,7 419,3 443,3 471,6
EBITDA 91,2 118,2 148,9 148,3 167,8
EBITDA-Marge 28,6 % 32,7 % 35,5 % 33,5 % 35,6 %
EBIT 69,2 88,0 107,4 95,2 117,4
EBIT-Marge 21,7 % 24,3 % 25,6 % 21,5 % 24,9 %

Aktie und Dividende

Der Kurs der United Internet Aktie hat im 1. Halbjahr 2020 um 28,8 % auf 37,71 € zum 30. Juni 2020 zugelegt (31. Dezember 2019: 29,28 €). Im Vergleich zum Vorjahresstichtag (30. Juni 2019: 28,96 €) stieg die Aktie um 30,2 %.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Aktie

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30.06.2016 30.06.2017 30.06.2018 30.06.2019 30.06.2020
Schlusskurs (Xetra) 37,20 48,15 49,06 28,96 37,71
Performance - 6,7 % + 29,4 % + 1,9 % - 41,0 % + 30,2 %
Anzahl Aktien 205 Mio. 205 Mio. 205 Mio. 205 Mio. 194 Mio.
Börsenwert 7,63 Mrd. € 9,87 Mrd. € 10,06 Mrd. € 5,94 Mrd. € 7,32 Mrd. €

Weitere Informationen zum Grundkapital, dem Einzug eigener Aktien, den Aktienrückkäufen sowie den zum 30. Juni 2020 gehaltenen eigenen Aktien finden sich im Kapitel "Lage im Konzern" unter "Vermögenslage" auf Seite 23.

Im Rahmen der am 20. Mai 2020 stattgefundenen (virtuellen) Hauptversammlung der United Internet AG wurde der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie (Vorjahr: 0,05 €) auszuzahlen, mit 99,99 % der abgegebenen Stimmen angenommen. Entsprechend wurden am 26. Mai 2020 insgesamt 93,6 Mio. € (Vorjahr: 10,0 Mio. €) ausgeschüttet. Die Ausschüttungsquote lag damit bei 23,6 % des bereinigten Konzernergebnisses 2019 nach Minderheitenanteilen (396,4 Mio. €) und damit - vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen in ein eigenes Mobilfunknetz - im unteren Bereich der Dividenden-Policy (20 % - 40 % des bereinigten Konzernergebnisses nach Minderheitenanteilen, sofern die Mittel nicht für die weitere Unternehmensentwicklung benötigt werden). Die Dividendenrendite belief sich damit auf 1,3 % - bezogen auf den Schlusskurs der United Internet Aktie per 30. Juni 2020.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Dividende

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Für 2015 Für 2016 Für 2017 Für 2018 Für 2019
Dividende je Aktie (in €) 0,70 0,80 0,85 0,05 0,50
Gesamtausschüttung (in Mio. €) 142,9 159,7 169,9 10,0 93,6
Ausschüttungsquote 39,0 % 89,2 % 26,1 % 5,3 % 22,1 %
Bereinigte Ausschüttungsquote(1) 39,0 % 36,8 % 42,0 % 2,5 % 23,6 %
Dividendenrendite(2) 1,9 % 1,7 % 1,7 % 0,2 % 1,3 %

(1) Ohne Sonderfaktoren: Abschreibungen auf Finanzanlagen / Rocket-Wertminderungen (2016); im Saldo positive Einmaleffekte aus nichtcashwirksamen Bewertungsthemen, Transaktions- und Restrukturierungskosten, Markenwert-Abschreibungen, Abschreibungen auf Finanzanlagen / Rocket Wertminderungen, Finanzierungskosten, einmaligen Steuereffekten sowie nicht-fortgeführten Geschäftsbereichen (2017);

Wertminderungen auf Tele-Columbus-Aktien (2018); Wertaufholungen bei Tele-Columbus-Aktien und Markenwert-Zuschreibungen Strato (2019)

(2) Stand: 30. Juni

Lage im Konzern

Ertragslage

Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge im United Internet Konzern konnte im 1. Halbjahr 2020 um insgesamt 460.000 auf 25,20 Mio. Verträge gesteigert werden. Gleichzeitig stiegen die werbefinanzierten Free-Accounts um 920.000 auf 38,51 Mio.

Der Umsatz auf Konzernebene stieg im 1. Halbjahr 2020 von 2.556,5 Mio. € im Vorjahr um 4,0 % auf 2.657,9 Mio. €. Dabei wurde das Wachstum durch Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt. Diese Auswirkungen machten sich insbesondere in den Segmenten "Consumer Access" und "Consumer Applications" negativ bemerkbar. Gegenläufig wirkten sich positive Effekte im Bereich "Business Access" aus. Bereinigt um diese die Pandemie-Effekte in Höhe von insgesamt -5,7 Mio. € legte der vergleichbare Umsatz um 4,2 % zu.

Die Umsätze im Ausland verbesserten sich von 215,2 Mio. € im Vorjahr um 7,1 % auf 230,5 Mio. € im 1. Halbjahr 2020.

Die Umsatzkosten stiegen insbesondere durch den höheren Hardware-Einsatz und die zusätzlichen Ergebnisbelastungen aus den Regulierungsentscheidungen sowie durch Mehrkosten im Vorleistungseinkauf infolge der Coronavirus-Pandemie überproportional von 1.685,8 Mio. € (65,9 % vom Umsatz) im Vorjahr auf 1.775,5 Mio. € (66,8 % vom Umsatz). Die Bruttomarge sank entsprechend von 34,1 % auf 33,2 %. Das Bruttoergebnis stieg damit nur unterproportional zum Umsatz (+4,0 %) von 870,7 Mio. € um 1,0 % auf 882,4 Mio. €.

Gegenläufig sanken die Vertriebskosten von 382,0 Mio. € (14,9 % vom Umsatz) im Vorjahr auf 376,8 Mio. € (14,2 % vom Umsatz) und die Verwaltungskosten von 102,4 Mio. € (4,0 % vom Umsatz) auf 97,7 Mio. € (3,7 % vom Umsatz).

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Kostenpositionen

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1. HJ 2016 1. HJ 2017 1. HJ 2018(1) 1. HJ 2019(2) 1. HJ 2020
in Mio. € (IAS 18) (IAS 18) (IFRS 15) (IFRS 16)
--- --- --- --- --- ---
Umsatzkosten 1.231,3 1.272,9 1.688,3 1.685,8 1.775,5
Umsatzkostenquote 65,5 % 65,1 % 66,5 % 65,9 % 66,8 %
Bruttomarge 34,5 % 34,9 % 33,5 % 34,1 % 33,2 %
Vertriebskosten 263,3 270,9 344,1 382,0 376,8
Vertriebskostenquote 14,0 % 13,9 % 13,5 % 14,9 % 14,2 %
Verwaltungskosten 92,0 85,2 109,2 102,4 97,7
Verwaltungskostenquote 4,9 % 4,4 % 4,3 % 4,0 % 3,7 %

(1) 2018 und 2019 im Rahmen des Jahresabschlusses 2019 angepasst

Das EBITDA im Konzern blieb im 1. Halbjahr 2020 mit 620,5 Mio. € leicht um 1,5 % hinter dem Vorjahreswert von 630,0 Mio. € zurück. Bereinigt um den im Vorjahr enthaltenen außerordentlichen Ertrag in Höhe von 21,5 Mio. € aus dem Verkauf der virtual minds Anteile legte das EBITDA um 2,0 % zu. Ursächlich für diesen auf den ersten Blick nur moderaten Anstieg sind insbesondere negative Effekte im Segment "Consumer Access" aus den Regulierungsentscheidungen der EU zur SMS-Tarifierung (seit 15. Mai 2019) sowie der Bundesnetzagentur zum TAL-Entgelt (seit 1. Juli 2019) in Höhe von insgesamt -13,7 Mio. €, von denen das 1. Halbjahr 2019 nur unwesentlich (-1,0 Mio. €) betroffen war. Zudem stiegen die initialen Kosten für den Bau des eigenen 5G-Mobilfunknetzes auf -5,6 Mio. € an (Vorjahr: -1,9 Mio. €). Die Einmalaufwendungen / One-Offs aus Integrationsprojekten reduzierten sich hingegen auf -0,4 Mio. € (Vorjahr: -2,3 Mio. €). Neben diesen erwarteten und in Summe negativen Effekten wirkte sich im 1. Halbjahr 2020 auch die Coronavirus-Pandemie mit insgesamt -12,2 Mio. € belastend auf die Ergebniskennzahlen im Konzern aus. Dabei standen den hohen Belastungen in den Segmenten "Consumer Access" und "Consumer Applications" leicht positive Effekte im Segment "Business Access" gegenüber. Bereinigt um den außerordentlichen Ertrag im Vorjahr und die vorgenannten negativen Effekte stieg das vergleichbare EBITDA um 6,3 %.

Auch das von diesen negativen Effekten beeinflusste EBIT im Konzern blieb mit 385,4 Mio. € ebenfalls leicht um 1,4 % hinter dem Vorjahreswert (390,8 Mio. € inklusive des vorgenannten außerordentlichen Ertrags) zurück. Bereinigt um den außerordentlichen Ertrag im Vorjahr sowie die vorgenannten Effekte legte das vergleichbare EBIT um 11,4 % zu.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg von 329,3 Mio. € auf 375,5 Mio. €. Darin enthalten sind im 1. Halbjahr 2020 stichtagsbedingte, nicht-cashwirksame Wertaufholungen auf die gehaltenen Tele Columbus Aktien (+14,7 Mio. €), die in Abhängigkeit vom Aktienkurs unterjährig fortzuschreiben sind. Im EBT des 1. Halbjahres 2019 enthalten sind dagegen - neben dem außerordentlichen Ertrag aus dem Verkauf der virtual minds Anteile (+21,5 Mio. €) - nicht-cashwirksame Wertminderungen auf die gehaltenen Tele Columbus Aktien (-34,2 Mio. €). Bereinigt um diese Effekte stieg das operative EBT von 342,0 Mio. € im Vorjahr um 5,5 % auf 360,8 Mio. €.

Das Ergebnis pro Aktie (EPS) stieg von 0,84 € im Vorjahr auf 1,06 €. Dabei wurde auch das EPS in der aktuellen Berichtsperiode durch die vorgenannten Wertaufholungen (EPS-Effekt: +0,08 €) und im Vorjahr durch den außerordentlichen Ertrag (EPS-Effekt: +0,11 €) sowie die vorgenannten Wertminderungen (EPS-Effekt: -0,17 €) beeinflusst. Bereinigt um diese Effekte verbesserte sich das operative EPS von 0,90 € um 8,9 % auf 0,98 € und das operative EPS vor PPA-Abschreibungen von 1,14 € um 7,9 % auf 1,23 €.

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Konzern (in Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal

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in Mio. € Q3 2019 Q4 2019 Q1 2020 Q2 2020 Q2 2019 Veränderung
Umsatz 1.298,5 1.339,1 1.329,4 1.328,5 1.280,0 + 3,8 %
EBITDA 314,0(1) 321,7(2) 300,8(3) 319,7(4) 330,3(5) - 3,2 %
EBIT 196,8(1) 204,1(2) 184,2(3) 201,2(4) 209,7(5) - 4,1 %

(1) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -1,5 Mio. €)

(2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +0,6 Mio. €); exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)

(3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,3 Mio. €)

(4) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,1 Mio. €)

(5) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,2 Mio. €);

inklusive eines außerordentlichen Ertrags aus dem Verkauf der virtual minds Anteile (EBITDA- und EBIT-Effekt: +21,5 Mio. €)

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der wesentlichen Umsatz- und Ergebnis-Kennzahlen

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1. HJ 2016 1. HJ 2017 1. HJ 2018 1. HJ 2019 1. HJ 2020
in Mio. € (IAS 18) (IAS 18) (IFRS 15) (IFRS 16)
--- --- --- --- --- ---
Umsatz 1.880,6 1.954,1 2.539,6 2.556,5 2.657,9
EBITDA 398,0 429,9 565,5(1) 630,0(2) 620,5(3)
EBITDA-Marge 21,2 % 22,0 % 22,3 % 24,6 % 23,3 %
EBIT 301,5 325,3 373,8(1) 390,8(2) 385,4(3)
EBIT-Marge 16,0 % 16,6 % 14,7 % 15,3 % 14,5 %

(1) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -7,7 Mio. €)

(2) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -2,3 Mio. €);

inklusive eines außerordentlichen Ertrags aus dem Verkauf der virtual minds Anteile (EBITDA- und EBIT-Effekt: +21,5 Mio. €)

(3) Inklusive Einmalaufwendungen aus Integrationsprojekten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,4 Mio. €)

Finanzlage

Dank der positiven operativen Ergebnisentwicklung stieg der Cashflow der betrieblichen Tätigkeit von 465,4 Mio. € im Vorjahr auf 486,7 Mio. € im 1. Halbjahr 2020.

Die Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit des 1. Halbjahres 2020 legten von 246,0 Mio. € im Vorjahr auf 383,2 Mio. € zu.

Der Cashflow aus dem Investitionsbereich weist im Berichtszeitraum Nettoauszahlungen in Höhe von 115,6 Mio. € (Vorjahr: 68,6 Mio. €) aus. Diese resultieren im Wesentlichen aus Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 123,3 Mio. € (Vorjahr: 102,8 Mio. €).

Der Free Cashflow ist bei United Internet definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Der Free Cashflow stieg trotz der höheren Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen von 190,7 Mio. € (ohne Berücksichtigung einer Kapitalertragsteuerzahlung in Höhe von 18,9 Mio. € sowie ohne Steuerzahlungen aus dem Geschäftsjahr 2017 und Vorjahren in Höhe von 23,4 Mio. €) auf 263,1 Mio. €. Seit der Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 im Geschäftsjahr 2019 wird der Tilgungsanteil von Leasingverbindlichkeiten im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen. Abzüglich der Cashflow-Position "Tilgung von Finanzierungsleasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechten" stieg der Free Cashflow von 138,0 Mio. € (ohne Berücksichtigung der vorgenannten Steuerzahlungen) auf 211,0 Mio. €.

Bestimmend im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich waren im 1. Halbjahr 2020 Kreditrückzahlungen von im Saldo 169,4 Mio. € (Vorjahr: 118,7 Mio. €), die Dividendenzahlung in Höhe von 93,6 Mio. € (Vorjahr: 10,0 Mio. €) sowie die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 52,1 Mio. € (Vorjahr: 52,7 Mio. €).

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 30. Juni 2020 auf 54,6 Mio. € - nach 47,9 Mio. € zum Vorjahresstichtag.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der wesentlichen Cashflow-Kennzahlen

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1. HJ 2016 1. HJ 2017 1. HJ 2018 1. HJ 2019 1. HJ 2020
in Mio. € (IAS 18) (IAS 18) (IFRS 15) (IFRS 16)
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Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 303,2 315,6 418,9 465,4 486,7
Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit 243,0(2) 394,5(3) 164,7 246,0 383,2
Cashflow aus dem Investitionsbereich -328,1 -741,2 -128,1 -68,6 -115,6
Free Cashflow(1) 172,7(2) 297,8(3) 84,3(4) 138,0(5) 211,0(6)
Cashflow aus dem Finanzierungsbereich 189,6 509,9 -163,6 -187,6 -329,9
Zahlungsmittel zum 30. Juni 88,1 336,6 111,8 47,9 54,6

(1) Free Cashflow ist definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

(2) 2016 ohne Berücksichtigung einer ursprünglich für das 4. Quartal 2015 geplanten Ertragsteuerzahlung (100,0 Mio. €)

(3) 2017 ohne Berücksichtigung einer ursprünglich für das 4. Quartal 2016 geplanten Kapitalertragsteuerrückerstattung (70,3 Mio. €)

(4) 2018 ohne Berücksichtigung einer Steuerzahlung aus dem Geschäftsjahr 2016 (34,7 Mio. €)

(5) 2019 ohne Kapitalertragsteuerzahlung (18,9 Mio. €) und ohne Steuerzahlungen aus dem Geschäftsjahr 2017 und Vorjahren (23,4 Mio. €) sowie inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten, die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

(6) 2020 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten, die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

Vermögenslage

Die Bilanzsumme stieg von 9,086 Mrd. € per 31. Dezember 2019 auf 9,122 Mrd. € zum 30. Juni 2020.

Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen von 1.371,2 Mio. € per 31. Dezember 2019 auf 1.438,9 Mio. € zum 30. Juni 2020. Dabei ging der in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesene Bestand an liquiden Mitteln im Zuge der Rückführung der Bankverbindlichkeiten sowie der Dividendenzahlung von 117,6 Mio. € auf 54,6 Mio. € zurück. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen stichtagsbedingt von 346,0 Mio. € auf 362,1 Mio. €. Die Position Vertragsvermögenswerte stieg von 507,8 Mio. € auf 526,2 Mio. € und beinhaltet kurzfristige Ansprüche gegenüber Kunden aus der im Rahmen der Anwendung von IFRS 15 vorgezogenen Umsatzrealisierung. Um Engpässe zu vermeiden und die eigene Lieferfähigkeit (insbesondere von Smartphones) während der Coronavirus-Pandemie sicherzustellen, wurden die Vorräte von 79,3 Mio. € auf 100,5 Mio. € aufgestockt. Die abgegrenzten Aufwendungen erhöhten sich stichtagsbedingt von 237,0 Mio. € auf 291,4 Mio. € und beinhalten im Wesentlichen den kurzfristigen Anteil der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kundengewinnung (Vertragserlangung) und der Vertragserfüllung gemäß IFRS 15. Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte erhöhten sich von 48,1 Mio. € auf 54,8 Mio. € und die Ertragsteueransprüche von 21,5 Mio. € auf 39,2 Mio. €.

Die langfristigen Vermögenswerte sanken von 7.715,2 Mio. € per 31. Dezember 2019 auf 7.683,0 Mio. € zum 30. Juni 2020. Dabei stiegen die Anteile an assoziierten Unternehmen insbesondere infolge der vorgenommenen Tele Columbus Wertaufholungen von 196,0 Mio. € auf 205,9 Mio. €. Sonstige finanzielle Vermögenswerte sanken von 90,4 Mio. € auf 76,8 Mio. €. Sachanlagen stiegen (insbesondere durch Zugänge aus neuen langfristigen Mietverträgen sowie aus Netzinfrastruktur) von 1.118,2 Mio. € auf 1.196,8 Mio. €, während die immateriellen Vermögenswerte von 2.167,4 Mio. € auf 2.104,0 Mio. € zurückgingen. Firmenwerte blieben mit 3.609,8 Mio. € nahezu unverändert. Die Position Vertragsvermögenswerte blieb mit 188,2 Mio. € ebenfalls nahezu unverändert und beinhaltet langfristige Ansprüche gegenüber Kunden aus der im Rahmen der Anwendung von IFRS 15 vorgezogenen Umsatzrealisierung. Die abgegrenzten Aufwendungen reduzierten sich von 284,3 Mio. € auf 228,0 Mio. € und beinhalten im Wesentlichen den langfristigen Anteil der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kundengewinnung (Vertragserlangung) und der Vertragserfüllung sowie geleistete Vorauszahlungen im Rahmen langfristiger Einkaufsverträge. Latente Steueransprüche stiegen von 10,7 Mio. € auf 19,0 Mio. €.

Die kurzfristigen Schulden blieben nach 1.269,0 Mio. € per 31. Dezember 2019 mit 1.263,6 Mio. € zum 30. Juni 2020 nahezu unverändert. Dabei reduzierten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt von 475,5 Mio. € auf 446,8 Mio. €. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten blieben mit 243,9 Mio. € nahezu verändert. Ertragsteuerschulden stiegen von 91,7 Mio. € auf 112,4 Mio. €. Die Position kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten blieb mit 146,4 Mio. € weitgehend unverändert und beinhaltet vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist. Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten stiegen von 239,4 Mio. € auf 256,3 Mio. €.

Die langfristigen Schulden gingen von 3.202,6 Mio. € per 31. Dezember 2019 auf 3.088,8 Mio. € zum 30. Juni 2020 zurück. Dabei wurden die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten deutlich von 1.494,6 Mio. € auf 1.325,1 Mio. € reduziert. Latente Steuerschulden sanken von 351,8 Mio. € auf 342,1 Mio. €. Die Position langfristige Vertragsverbindlichkeiten blieb mit 32,7 Mio. € nahezu unverändert und beinhaltet vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist. Die langfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten stiegen von 1.246,9 Mio. € auf 1.316,0 Mio. €.

Das Eigenkapital im Konzern stieg von 4.614,7 Mio. € per 31. Dezember 2019 auf 4.769,5 Mio. € zum 30. Juni 2020. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich entsprechend von 50,8 % auf 52,3 %.

Der Vorstand der United Internet AG hat am 12. März 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats und auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 18. Mai 2017 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien beschlossen, 11.000.000 eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital der United Internet AG von 205.000.000 € um 11.000.000 € auf 194.000.000 € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduzierte sich entsprechend von 205.000.000 Aktien um 11.000.000 Aktien auf 194.000.000 Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien bleibt unverändert bei 1 € je Aktie. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet Aktionäre. Nach Durchführung der Kapitalherabsetzung liegt das Grundkapital der Gesellschaft damit wieder auf dem Niveau vor der Kapitalerhöhung im Zuge der Versatel-Übernahme im Jahr 2014. United Internet hielt nach der Einziehung dieser 11.000.000 Aktien noch 6.338.513 eigene Aktien - nach 17.338.513 zum 31. Dezember 2019.

Am 1. April 2020 hat der Vorstand der United Internet AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein neues Aktienrückkaufprogramm aufzulegen. Im Rahmen dieses Aktienrückkaufprogramms sollen bis zu 5.000.000 Aktien der Gesellschaft (das entspricht ca. 2,58 % des Grundkapitals von 194.000.000 €) über die Börse zurückgekauft werden. Damit machte die Gesellschaft ebenfalls von der durch die ordentliche Hauptversammlung am 18. Mai 2017 erteilten Ermächtigung Gebrauch. Das Volumen des Aktienrückkaufprogramms beträgt insgesamt bis zu 150 Mio. €. Das Programm hat am 3. April 2020 begonnen und wird längstens bis zum 31. August 2020 laufen. Der Vorstand der Gesellschaft hat am 30. April 2020 beschlossen, dieses Aktienrückkaufprogramm mit Ablauf dieses Handelstages (30. April 2020) auszusetzen. Die United Internet AG behält sich das Recht vor, das Aktienrückkaufprogramm jederzeit wiederaufzunehmen oder zu beenden. Die Gesellschaft hat im Rahmen dieses Aktienrückkaufprogramms 430.624 eigene Aktien für insgesamt 12,2 Mio. € zurückgekauft und hielt damit zum 30. April 2020, dem Tag der Aussetzung des Programms, und auch zum Bilanzstichtag 30. Juni 2020 insgesamt 6.769.137 eigene Aktien (ca. 3,49 % des Grundkapitals).

Die Netto-Bankverbindlichkeiten (d. h. der Saldo aus Bankverbindlichkeiten und liquiden Mitteln) sanken trotz der Dividendenzahlung in Höhe von 93,6 Mio. € von 1.620,8 Mio. € per 31. Dezember 2019 auf 1.514,4 Mio. € zum 30. Juni 2020.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Bilanzpositionen

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31.12.2016 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2019 30.06.2020
in Mio. € (IAS 18) (IAS 18) (IFRS 15) (IFRS 16)
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Bilanzsumme 4.073,7 7.605,2 8.173,8 9.086,4 9.121,9
Liquide Mittel 101,7 238,5 58,1 117,6 54,6
Anteile an assoziierten Unternehmen 755,5 418,0(1) 206,9(1) 196,0 205,9
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 287,7 333,7(2) 348,1(2) 90,4(2) 76,8
Sachanlagen 655,0 747,4(3) 818,0 1.118,2(3) 1.196,8
Immaterielle Vermögenswerte 369,5 1.408,4(3) 1.244,6 2.167,4(4) 2.104,0
Firmenwerte 1.087,7 3.564,1(5) 3.612,6(5) 3.616,5 3.609,8
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.760,7 1.955,8(6) 1.939,1 1.738,4 1.569,0
Grundkapital 205,0 205,0 205,0 205,0 194,0(7)
Eigenkapital 1.197,8 4.048,7(8) 4.521,5(8) 4.614,7 4.769,5
Eigenkapitalquote 29,4 % 53,2 % 55,3 % 50,8 % 52,3 %

(1) Rückgang durch Übernahme und Konsolidierung von ProfitBricks und Drillisch (2017); Rückgang durch Tele Columbus Wertminderungen (2018)

(2) Anstieg durch Folgebewertung von Anteilen an börsennotierten Unternehmen (2017); Anstieg durch Folgebewertung von Anteilen an börsennotierten Unternehmen (2018); Rückgang durch den Verkauf der Rocket Internet Aktien (2019)

(3) Anstieg durch Übernahmen von Strato, ProfitBricks und Drillisch (2017); Anstieg durch erstmalige IFRS-16-Bilanzierung (2019)

(4) Anstieg durch erstmalige Bilanzierung der erworbenen 5G-Frequenzen (2019)

(5) Anstieg durch Übernahme von Strato, ProfitBricks und Drillisch (2017); Anstieg durch Übernahme von World4You (2018)

(6) Anstieg durch Strato Übernahme und Aufstockung der Anteile an Drillisch und Tele Columbus (2017)

(7) Rückgang durch Einzug eigener Aktien

(8) Anstieg durch Konsolidierungseffekte im Zusammenhang mit der Beteiligung von Warburg Pincus am Segment Business Applications sowie der Übernahme von Strato (2017); Übergangseffekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 (2018)

Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage

United Internet kann auf ein erfolgreiches 1. Halbjahr 2020 zurückblicken. Trotz eines schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes hat die Gesellschaft erfolgreich in neue Kundenverträge sowie in den Ausbau bestehender Kundenbeziehungen und damit in nachhaltiges Wachstum investiert. Insgesamt konnte die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge so organisch um weitere 460.000 Verträge auf 25,20 Mio. Verträge gesteigert werden.

Dabei kamen im Segment "Consumer Access" 240.000 Verträge hinzu. Das Segment "Consumer Applications" legte um 920.000 werbefinanzierte Free-Accounts und 50.000 Pay-Accounts zu. Aus dem Segment "Business Applications" resultieren weitere 170.000 Verträge.

Mit diesem Kundenwachstum, einem Umsatzwachstum um 4,0 % auf rund 1,658 Mrd. € sowie einem EBITDA von rund 621 Mio. €, das trotz negativer Regulierungseffekte und Belastungen infolge der Coronavirus-Pandemie um 2,0 % über dem (um einen außerordentlichen Ertrag in Höhe von 21,5 Mio. € aus dem Verkauf der virtual minds Anteile bereinigten) Vorjahreswert lag, hat sich United Internet auch im 1. Halbjahr 2020 gut entwickelt.

Die Unternehmensentwicklung zeigt erneut die Vorteile des Geschäftsmodells von United Internet, das überwiegend auf elektronischen Abonnements basiert - mit festen monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten. Das sichert stabile und planbare Umsätze und Cashflows, bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse und eröffnet finanzielle Spielräume, um Chancen in bestehenden und neuen Geschäftsfeldern und Märkten zu nutzen. Organisch oder durch Beteiligungen und Übernahmen.

Mit den im 1. Halbjahr 2020 erreichten Umsatz- und Ergebniszahlen sowie den getätigten Investitionen in die nachhaltige Unternehmensentwicklung sieht der Vorstand die Gesellschaft auch für die weitere Unternehmensentwicklung gut aufgestellt.

Personalbericht

Zum 30. Juni 2020 waren in der United Internet Gruppe insgesamt 9.451 Mitarbeiter beschäftigt. Damit stieg die Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr (9.156 Mitarbeiter) um 295 Mitarbeiter bzw. 3,2 %.

Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland stieg von 7.573 im Vorjahr um 238 Mitarbeiter bzw. 3,1 % auf 7.811 zum 30. Juni 2020. In den ausländischen Gesellschaften erhöhte sich die Anzahl der Beschäftigten von 1.583 im Vorjahr um 57 Mitarbeiter bzw. 3,6 % auf 1.640.

Aufgeteilt nach Segmenten waren 3.191 Mitarbeiter im Segment "Consumer Access" (Vorjahr: 3.108) tätig, 1.177 im Segment "Business Access" (Vorjahr: 1.150), 1.003 im Segment "Consumer Applications" (Vorjahr: 976), 3.484 im Segment "Business Applications" (Vorjahr: 3.345) und 596 Mitarbeiter im Bereich "Corporate / Zentralfunktionen" (Vorjahr: 577). Der sukzessive Anstieg der Mitarbeiter im Bereich "Corporate / Zentralfunktionen" resultiert aus dem Transfer von Mitarbeitern aus den Segmenten, die bereits in der Vergangenheit zentrale Funktionen wahrgenommen haben, sowie aus der Zusammenfassung von Auszubildenden in einer eigens dafür geschaffenen Gesellschaft.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Mitarbeiterzahl (Headcount) nach Inland / Ausland sowie nach Segmenten; Veränderung zum Vorjahr

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30.06.2016 30.06.2017 30.06.2018 30.06.2019 30.06.2020 Veränderung
Mitarbeiter, gesamt 7.893 8.387 8.999 9.156 9.451 + 3,2 %
davon Inland 6.302 6.859 7.520 7.573 7.811 + 3,1 %
davon Ausland 1.581 1.528 1.479 1.583 1.640 + 3,6 %
Consumer Access 2.345 2.489 3.145 3.108 3.191 + 2,7 %
Business Access 1.066 1.089 1.087 1.150 1.177 + 2,3 %
Consumer Applications 985 952 956 976 1.003 + 2,8 %
Business Applications 3.306 3.533 3.359 3.345 3.484 + 4,2 %
Corporate / Zentralfunktionen 191 324 452 577 596 + 3,3 %

(1) Aktive Mitarbeiter zum 30. Juni des jeweiligen Geschäftsjahres

Der Personalaufwand erhöhte sich von 278,3 Mio. € im Vorjahr um 2,9 % auf 286,3 Mio. € im 1. Halbjahr 2020. Die Personalaufwandsquote blieb mit 10,8 % unverändert zum Vorjahr.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung des Personalaufwands; Veränderung zum Vorjahr

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in Mio. € 1. HJ 2016 1. HJ 2017 1. HJ 2018 1. HJ 2019 1. HJ 2020 Veränderung
Personalaufwand 218,9 230,5 265,8 278,3 286,3 + 2,9 %
Personalaufwandsquote 11,6 % 11,8 % 10,4 % 10,8 % 10,8 %

Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2020 sind bei United Internet keine Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die größere Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens bzw. des Konzerns mit Auswirkungen auf Rechnungslegung und Berichterstattung haben.

Risiko- und Chancenbericht

Die Risiken- und Chancenpolitik der United Internet AG orientiert sich an dem Ziel, den Wert des Unternehmens zu erhalten und nachhaltig zu steigern, indem Chancen wahrgenommen und Risiken frühzeitig erkannt und gesteuert werden. Dabei regelt das Risiko- und Chancenmanagement den verantwortungsvollen Umgang mit Unsicherheiten, die mit unternehmerischem Handeln stets verbunden sind.

Gesamtaussage des Vorstands zur Risiko- und Chancensituation des Konzerns

Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Risikofelder bzw. Einzelrisiken unter Berücksichtigung der Interdependenzen.

Bestandsgefährdende Risiken für den United Internet Konzern waren im Berichtszeitraum sowie zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Halbjahresfinanzberichts weder aus Einzelrisikopositionen noch aus der Gesamtrisikosituation erkennbar.

Die derzeit größten Herausforderungen stellen unverändert die Risikofelder "Geschäftsentwicklung & Innovationen", "Informationssicherheit" und "Rechtsstreitigkeiten" dar. Die Risikoeinstufung des Risikofelds "Organisationsstrukturen & Entscheidungsfindung", die im 1. Quartal 2020 von gering auf moderat angehoben wurde, konnte im 2. Quartal 2020 bereits wieder auf gering abgesenkt werden. Durch den weiteren Ausbau des Risikomanagements begegnet United Internet diesen und anderen Risiken und begrenzt sie, soweit sinnvoll, mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen auf ein Minimum.

Darüber hinaus blieben die Risikoeinstufungen im 1. Halbjahr 2020 im Vergleich zur Risiko- und Chancenberichterstattung im Rahmen des Jahresabschlusses 2019 unverändert.

Im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2020 hat sich die Risikosituation in den Risikofeldern "BeSchaffungsmarkt" und "Höhere Gewalt" im Vergleich zum Jahresabschluss 2019 - trotz der globalen Ausbreitung des Coronavirus - nicht wesentlich verändert. Sollte sich die Ausbreitung des Virus dauerhaft fortsetzen, kann sich dies künftig jedoch u. a. negativ auf die Nachfrage sowie das Nutzungs- und Zahlungsverhalten von Konsumenten und Gewerbetreibenden, den Bezug von Vorleistungen (z. B. Smartphones, Router, Server oder Netzwerktechnik) oder die Gesundheit und Einsatzfähigkeit von Mitarbeitern und somit letztendlich auch auf die Leistungsfähigkeit der United Internet Gruppe auswirken. Eine genaue Risikoeinschätzung hinsichtlich der Dauer und der konkreten Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ist derzeit nicht möglich.

Auch hinsichtlich der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf das Nutzungsverhalten der Kunden in der weiteren Zukunft, etwa durch verstärkte Umstellungen auf vermehrte Home-Office-Tätigkeiten, lassen sich derzeit noch keine verlässlichen Aussagen zu konkreten und nachhaltigen Effekten auf die künftigen Umsatz- und Ergebniskennzahlen von United Internet treffen.

Prognosebericht

Konjunkturerwartungen

Infolge der Coronavirus-Pandemie hat der Internationale Währungsfonds (IWF) bereits nach Ablauf des 1. Quartals 2020 in seinem aktualisierten Konjunkturausblick (World Economic Outlook, Update April 2020) die Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft in 2020 um -6,3 % Prozentpunkte (im Vergleich zur Januar-Prognose) auf -3,0 % drastisch nach unten reduziert. Damit erwartete der IWF bereits die schlimmste Rezession seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren.

Im Rahmen seines World Economic Outlook von Juni 2020 hat der Fonds seine Prognosen für 2020 nochmals nach unten angepasst und sagt erstmals eine schrumpfende Wirtschaftsleistung in allen Weltregionen voraus. Weltweit geht der IWF nun sogar von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von -4,9 % aus. Dabei erwartet der Fonds für alle wesentlichen Zielländer der United Internet Gruppe dramatische Rückgänge. Konkret rechnet der IWF in Nordamerika mit -8,0 % in den USA, -8,4 % in Kanada und -10,5 % in Mexiko sowie in Europa mit -7,8 % in Deutschland, -10,2 % in Großbritannien, -12,5 % in Frankreich und jeweils -12,8 % in Italien und Spanien.

In 2021 dürfte die Weltwirtschaft nach Einschätzung des Fonds wieder um +5,4 % wachsen. Die Erholung drohe aber schleppend zu erfolgen. Das liege unter anderem daran, dass eine freiwillige Fortsetzung des "Social Distancing" noch länger den Konsum einschränken könnte. Die Prognose für 2021 ist dabei laut IWF noch stärker als sonst mit Unsicherheiten behaftet, da bislang unklar ist, in welchem Umfang es zu weiteren Wellen der Infektion kommen könnte. Sollte es Anfang 2021 einen zweiten Ausbruch geben, wären die Auswirkungen laut einem Alternativszenario des IWF ungefähr halb so groß wie im laufenden Jahr. Dahinter steht die Annahme, dass die Zahl der potenziell betroffenen Menschen dann geringer wäre und deren Schutz aufgrund der bisher gemachten Erfahrungen besser gewährleistet werden könnte.

Konjunktur-Prognose: Wirtschaftliche Entwicklung der wesentlichen Zielländer und -regionen von United Internet

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2021e 2020e 2019
Welt + 5,4 % -4,9 % + 2,9 %
USA + 4,5 % -8,0 % + 2,3 %
Kanada + 4,9 % -8,4 % + 1,7 %
Mexiko + 3,3 % -10,5 % -0,3 %
Euro-Zone + 6,0 % -10,2 % + 1,3 %
Frankreich + 7,3 % -12,5 % + 1,5 %
Spanien + 6,3 % -12,8 % + 2,0 %
Italien + 6,3 % -12,8 % + 0,3 %
Großbritannien + 6,3 % -10,2 % + 1,4 %
Deutschland + 5,4 % -7,8 % + 0,6 %

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Juni 2020

Nach den starken Rückgängen des deutschen Bruttoinlandsproduktes in den ersten beiden Quartalen 2020 um -2,0 % bzw. -10,1 % im Vergleich zu den jeweiligen Vorquartalen sieht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) in seinem Wochenbericht 24 / 2020 "Grundlinien der Wirtschaftsentwicklung im Sommer 2020" den Tiefpunkt in Deutschland erreicht und rechnet - vorbehaltlich einer Eindämmung der Pandemie - wieder mit einem leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung von +2,8 % im 3. Quartal sowie +1,2 % im 4. Quartal.

Dabei geht das Institut nicht davon aus, dass die Wirtschaftsleistung im Zuge der Lockerungen schon bald wieder das vorangegangene Niveau erreichen wird, da nach wie vor weitreichende Einschränkungen in Kraft bleiben - etwa Mindestabstände oder das Tragen von Schutzmasken, die die Kapazitäten einengen und das Konsumverhalten bremsen. Vor allem aber dürften die Unsicherheiten - etwa Sorgen vieler Menschen um den eigenen Arbeitsplatz oder Sorgen von Unternehmen über das Potential von Absatzmärkten - sowie die massiven Einkommensverluste nachwirken.

Branchen- und Markterwartungen

Der Branchenverband BITKOM sieht auch im deutschen ITK-Markt (Informationstechnik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik) die Talsohle durchschritten und stellt im Rahmen seiner Halbjahres-Pressekonferenz 2020 vom 29. Juni 2020 fest, dass sich das Geschäftsklima in der Branche nach dem "Corona-Schock" im Juni 2020 im Vergleich zu den beiden Vormonaten deutlich aufgehellt hat. Gleichwohl erwartet der Verband auf Basis aktueller Berechnungen für das Gesamtjahr 2020 nun einen Umsatzrückgang von -3,3 % auf 163,5 Mrd. €. Zu Jahresbeginn und somit im Vorfeld der Coronavirus-Pandemie war der BITKOM noch von einem Umsatzwachstum von +1,5 % (Vorjahr: +2,0 %) ausgegangen. Für 2021 erwartet der Verband, dass der erwartete Rückgang zum großen Teil wieder aufgeholt werden kann und prognostiziert ein Umsatzwachstum von +2,0 % auf 166,7 Mrd. € - unter der Annahme, dass es nicht erneut zu einem flächendeckenden Lockdown kommt.

Der Rückgang des Gesamtmarktes ITK in 2020 resultiert insbesondere aus rückläufigen Umsätzen in der Informationstechnik. Die Umsätze in diesem größten Teilmarkt sinken laut BITKOM-Prognose 2020 um -5,6 % auf 88,2 Mrd. € - nachdem zu Jahresbeginn noch ein Wachstum von 2,7 % (Vorjahr: +3,5 %) erwartet wurde. Dabei werden Rückgänge in allen Bereichen erwartet. -4,0 % bei Software, -5,4 % bei IT-Services und -7,5 % bei IT-Hardware.

In der Unterhaltungselektronik setzt sich der Abwärtstrend der vergangenen Jahre wie erwartet fort. Für 2020 wird unverändert ein kräftiges Minus von -7,0 % auf 8,2 Mrd. € erwartet.

Telekommunikationsmarkt in Deutschland

Stabilisierend auf den Gesamtmarkt ITK wird sich nach Einschätzung des BITKOM der Teilmarkt Telekommunikation auswirken. Für diesen Kernmarkt von United Internet erwartet der Branchenverband aktuell eine Steigerung um +0,4 % auf 67,1 Mrd. € - nachdem zu Jahresbeginn ein Wachstum um +1,0 % (Vorjahr: +2,0 %) erwartet wurde. Dabei sollen mit Telekommunikationsdiensten nach BITKOM-Berechnungen 48,8 Mrd. € umgesetzt werden, dies entspricht einem Plus von +0,7 %. Für die Investitionen in die Infrastruktur wird ein Anstieg um +0,5 % auf 7,1 Mrd. € erwartet. Das Geschäft mit Endgeräten soll hingegen um -1,1 % auf 11,2 Mrd. € zurückgehen.

Online-Werbemarkt in Deutschland

Eine aktuelle Marktanalyse der IPG-Tochter Magna (Juni 2020) kommt in der weltweiten Coronavirus-Pandemie zu dem Schluss, dass die globalen Werbeumsätze für analoge und digitale Formate 2020 um über 42 Mrd. US-Dollar sinken werden. Dies wäre ein Minus von mehr als 7 %. Auch die Prognose für den deutschen Werbemarkt ist wenig erbaulich. Sie besagt, dass die Netto-Werbeinvestitionen um -10,5 % und damit um 20,6 Mrd. € zurückgehen werden. Selbst der Einfluss der Finanzkrise 2008 war laut den Experten nicht so stark zu spüren. Dabei stehen besonders die Werbeumsätze von traditionellen Medien vor einem historischen Einbruch. Aber auch digitale Medien zeigen sich in der aktuellen Krise angeschlagen. Diese sind nach Einschätzung von Magna zwar widerstandsfähiger, sollen aber im Gesamtjahr 2020 Einbußen von bis zu -2,0 % verzeichnen - nachdem Anfang des Jahres von Magna noch ein Plus von +8,2 % erwartet wurde.

Cloud-Computing-Markt weltweit

Für den weltweiten Cloud-Computing-Markt, einen weiteren Kernmarkt von United Internet, hat Gartner in seiner Studie "Forecast Analysis: Public Cloud Services, Worldwide" (November 2019 und somit im Vorfeld der Coronavirus-Pandemie) für 2020 ein Wachstum von +16,6 % prognostiziert. Ob sich das im Rahmen dieser Studie prognostizierte Marktwachstum in 2020 tatsächlich realisieren lässt, ist angesichts der weltweiten gesamtwirtschaftlichen Rezession sowie aufgrund bestehender Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge der Pandemie ungewiss. Gleichwohl sehen Branchenanalysten wie Canalys in der Pandemie eher eine Beschleunigung für die Digitalisierung. So wurde laut Canalys z. B. das starke Wachstum (+39,3 %) von Cloud-Infrastrukturen, einem Teilmarkt des Cloud-Computing-Marktes, im ersten Quartal 2020 zuerst von Unternehmen getrieben, die sich aufgrund der Pandemie auf Remote- bzw. Home-Office-Arbeit verlegt haben. Infolgedessen sei eine steigende Nachfrage nach Collaboration-Tools, E-Commerce- und Consumer-Cloud-Diensten zu verzeichnen gewesen. Diese Nachfrage kam vor allem die großen Cloud-Anbieter zugute. Auf der anderen Seite machen die Analysten infolge der Pandemie "eine Verlangsamung bei großen komplexen Unternehmensmigrationen und transformativen Cloud-Projekten" aus. Und auch aus dem Gastgewerbe und der Reisebranche kamen laut Canalys weniger Nachfragen für Cloud-Infrastrukturen.

Unternehmenserwartungen

Prognose für das Geschäftsjahr 2020

Wie per Ad-hoc-Mitteilung am 11. August 2020 bekannt gegeben, erwartet United Internet für das Gesamtjahr 2020 ein Umsatzwachstum in Höhe von ca. 4 % (Vorjahr: 5.194,1 Mio. €). Das EBITDA soll unverändert auf Vorjahresniveau (1.265,7 Mio. €) liegen. Diese Prognose ist mit Unsicherheiten behaftet, da eine Einschätzung von weiterer Dauer und Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie derzeit nicht genau möglich ist.

Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Entwicklung

Der Vorstand der United Internet AG blickt unverändert optimistisch in die Zukunft. Dank des überwiegend auf elektronischen Abonnements beruhenden Geschäftsmodells sieht sich United Internet weitgehend stabil gegen konjunkturelle Einflüsse aufgestellt. Und mit den in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen in Kundenbeziehungen, neue Geschäftsfelder und Internationalisierung sowie durch Übernahmen und Beteiligungen wurde ein breites Fundament für das weitere Wachstum geschaffen.

Der Vorstand der United Internet AG sieht die Gesellschaft auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Halbjahresfinanzberichts auf gutem Wege, die im voranstehenden Abschnitt "Prognose für das Geschäftsjahr 2020" näher erläuterte Umsatz- und Ergebnisprognose zu erreichen.

Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen

Dieser Halbjahresfinanzbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Annahmen und Prognosen des Vorstands der United Internet AG sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen basieren. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind verschiedenen Risiken und Unwägbarkeiten unterworfen und beruhen auf Erwartungen, Annahmen und Prognosen, die sich künftig möglicherweise als nichtzutreffend erweisen könnten. United Internet garantiert nicht, dass sich die zukunftsgerichteten Aussagen als richtig erweisen, übernimmt keine Verpflichtung und hat auch nicht die Absicht, die in diesem Zwischenbericht gemachten zukunftsgerichteten Aussagen anzupassen bzw. zu aktualisieren.

KONZERN

ZWISCHENABSCHLUSS

KONZERN-BILANZ

zum 30. Juni 2020 in T€

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VERMÖGENSWERTE 30. Juni 2020 31. Dezember 2019
Kurzfristige Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 54.573 117.573
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 362.086 346.004
Vertragsvermögenswerte 526.211 507.829
Vorräte 100.519 79.268
Abgegrenzte Aufwendungen 291.406 237.036
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 54.764 48.141
Ertragsteueransprüche 39.187 21.546
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte 10.147 13.772
1.438.892 1.371.168
Langfristige Vermögenswerte
Anteile an assoziierten Unternehmen 205.861 196.037
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 76.779 90.413
Sachanlagen 1.196.759 1.118.192
Immaterielle Vermögenswerte 2.104.041 2.167.392
Firmenwerte 3.609.828 3.616.515
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 54.518 57.697
Vertragsvermögenswerte 188.162 174.251
Abgegrenzte Aufwendungen 228.036 284.252
Latente Steueransprüche 19.064 10.437
7.683.049 7.715.186
Summe Vermögenswerte 9.121.941 9.086.354

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SCHULDEN UND EIGENKAPITAL 30. Juni 2020 31. Dezember 2019
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 446.829 475.535
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 243.863 243.733
Ertragsteuerschulden 112.394 91.680
Vertragsverbindlichkeiten 146.422 149.930
Sonstige Rückstellungen 12.478 18.372
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 256.299 239.435
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 45.285 50.337
1.263.571 1.269.022
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.325.145 1.494.635
Latente Steuerschulden 342.073 351.824
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.521 6.092
Vertragsverbindlichkeiten 32.676 34.893
Sonstige Rückstellungen 66.449 67.650
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.315.964 1.247.507
3.088.827 3.202.601
Summe Schulden 4.352.398 4.471.623
EIGENKAPITAL
Grundkapital 194.000 205.000
Kapitalrücklage 2.314.352 2.643.946
Kumuliertes Konzernergebnis 2.099.169 1.993.860
Eigene Anteile -212.730 -548.443
Neubewertungsrücklage 27.228 25.173
Währungsumrechnungsdifferenz -18.041 -9.558
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital 4.403.978 4.309.977
Nicht beherrschende Anteile 365.565 304.753
Summe Eigenkapital 4.769.543 4.614.730
Summe Schulden und Eigenkapital 9.121.941 9.086.354

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2020 in T€

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2020 2019
Januar - Juni Januar - Juni*
--- --- ---
Umsatzerlöse 2.657.861 2.556.500
Umsatzkosten -1.775.461 -1.685.763
Bruttoergebnis vom Umsatz 882.400 870.738
Vertriebskosten -376.781 -381.972
Verwaltungskosten -97.709 -102.370
Sonstige betriebliche Aufwendungen / Erträge 17.391 47.740
Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und

Vertragsvermögenswerte
-39.923 -43.346
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 385.378 390.789
Finanzergebnis -19.606 -17.706
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen 9.767 -43.735
Ergebnis vor Steuern 375.538 329.348
Steueraufwendungen -113.421 -103.837
Konzernergebnis 262.117 225.511
davon entfallen auf
nicht beherrschende Anteile 63.193 57.763
Anteilseigner der United Internet AG 198.924 167.748
Ergebnis je Aktie der Anteilseigner der United Internet AG (in €)
- unverwässert 1,06 0,84
- verwässert 1,06 0,84
Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Mio. Stück)
- unverwässert 187,47 200,30
- verwässert 187,47 200,30
Überleitung zum gesamten Konzernergebnis
Konzernergebnis 262.117 225.511
Kategorien, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Veränderung der Währungsdifferenzen - unrealisiert -11.972 1.118
Kategorien, die nicht anschließend in den Gewinn oder Verlust umklassifiziert werden
Marktwertveränderung von als zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten Vermögenswerte 2.388 71.069
Steuereffekt -25 0
Anteil am sonstigen Ergebnis von at-equity bilanzierten Unternehmen 255 253
Sonstiges Ergebnis -9.354 72.440
Gesamtes Konzernergebnis 252.763 297.951
davon entfallen auf
nicht beherrschende Anteile 60.266 58.023
Anteilseigner der United Internet AG 192.497 239.928

* Anpassung der Vorjahreszahlen im Rahmen des Konzernabschlusses 2019

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2020 in T€

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2020 2019
Januar - Juni Januar - Juni
--- --- ---
Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit
Konzernergebnis 262.1 1 7 225.511
Berichtigungen zur Überleitung des Konzernergebnisses zu den Ein- und Auszahlungen
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 149.123 147.260
Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 86.010 91.959
Personalaufwand aus Mitarbeiterbeteiligungen 6.051 6.328
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen -9.767 43.735
Ertrag aus der Veräußerung von assoziierten Unternehmen 0 -21.512
Veränderungen der Ausgleichsposten für latente Steueransprüche -13.954 -26.362
Sonstige nicht zahlungswirksame Positionen 7.083 -1.544
Cashflow der betrieblichen Tätigkeit 486.664 465.374
Veränderungen der Vermögenswerte und Schulden
Veränderung der Forderungen und sonstiger Vermögenswerte -18.402 11.256
Veränderung der Vorräte -21.251 -1.137
Veränderung der Vertragsvermögenswerte -32.294 -59.386
Veränderung der Ertragsteueransprüche -17.640 18.170
Veränderung der abgegrenzten Aufwendungen 1.845 -4.506
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -28.277 -134.766
Veränderung der sonstigen Rückstellungen -7.095 -10.220
Veränderung der Ertragsteuerschulden 20.714 -32.722
Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten 5.693 20.635
Veränderung der Vertragsverbindlichkeiten -6.807 -7.747
Veränderungen der Vermögenswerte und Schulden, gesamt -103.513 -200.424
Kapitalertragsteuererstattung 0 -18.922
Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit 383.151 246.028
Cashflow aus dem Investitionsbereich
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -123.255 -102.779
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 3.214 5.091
Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen 0 -4.548
Einzahlungen aus der Veräußerung von assoziierten Unternehmen 0 35.601
Auszahlungen aus der Ausgabe von Darlehen 0 -2.500
Einzahlung aus den Rückzahlungen von sonstigen finanziellen

Vermögenswerten
4.396 525
Nettozahlungen im Investitionsbereich -115.646 -68.610
Cashflow aus dem Finanzierungsbereich
Erwerb eigener Aktien -12.235 0
Rückzahlung von Krediten -169.360 -118.718
Tilgung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing und Nutzungsrechten -52.129 -52.737
Dividendenzahlungen -93.615 -10.015
Ausschüttungen an Minderheitsaktionäre -2.577 -2.557
Einzahlungen / Auszahlung von Minderheitsaktionären 0 -3.844
Nettozahlungen im Finanzierungsbereich -329.916 -187.871
Nettoveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -62.411 -10.454
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn des

Geschäftsjahres
117.573 58.066
Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente
-590 323
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Berichtsperiode 54.572 47.935

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

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Grundkapital Kapitalrücklage Kumuliertes Konzernergebnis Eigene Anteile
Stückelung T€ T€ Stückelung T€
--- --- --- --- --- --- ---
Stand am 1. Januar 2019 205.000.000 205.000 2.703.141 1.496.154 4.702.990 -174.858
Konzernergebnis 167.748
Sonstiges Konzernergebnis
Gesamtergebnis 167.748
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 4.689
Dividendenzahlungen -10.015
Gewinnausschüttungen
Transaktionen mit Eigenkapitalgebern -2.817
Stand am 30. Juni 2019 205.000.000 205.000 2.705.013 1.653.887 4.702.990 -174.858
Stand am 1. Januar 2020 205.000.000 205.000 2.643.946 1.993.860 17.338.513 -548.442
Konzernergebnis 198.924
Sonstiges Konzernergebnis
Gesamtergebnis 198.924
Erwerb von eigenen Anteilen 430.624 -12.235
Einziehung von eigenen Anteilen -11.000.000 -11.000 -336.946 -11.000.000 347.946
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 7.352
Dividendenzahlungen -93.615
Gewinnausschüttungen
Stand am 30. Juni 2020 194.000.000 194.000 2.314.352 2.099.169 6.769.137 -212.730

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Neubewertungsrücklage Währungsumrechnungsdifferenz Auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallendes Eigenkapital Nicht beherrschende

Anteile
Summe Eigenkapital
T€ T€ T€ T€ T€
--- --- --- --- --- ---
Stand am 1. Januar 2019 83.023 -14.314 4.298.146 223.326 4.521.472
Konzernergebnis 167.748 57.763 225.511
Sonstiges Konzernergebnis 71.431 749 72.180 260 72.440
Gesamtergebnis 71.431 749 239.928 58.023 297.951
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 4.689 1.639 6.328
Dividendenzahlungen -10.015 -10.015
Gewinnausschüttungen 0 -2.557 -2.557
Transaktionen mit Eigenkapitalgebern -2.817 -1.026 -3.843
Stand am 30. Juni 2019 154.454 -13.565 4.529.931 279.405 4.809.336
Stand am 1. Januar 2020 25.173 -9.558 4.309.977 304.753 4.614.730
Konzernergebnis 198.924 63.193 262.1 1 7
Sonstiges Konzernergebnis 2.055 -8.482 -6.427 -2.927 -9.354
Gesamtergebnis 2.055 -8.482 192.497 60.266 252.763
Erwerb von eigenen Anteilen -12.235 -12.235
Einziehung von eigenen Anteilen 0 0
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 7.352 3.123 10.475
Dividendenzahlungen -93.615 -93.615
Gewinnausschüttungen 0 -2.577 -2.577
Stand am 30. Juni 2020 27.228 -18.040 4.403.979 365.565 4.769.543

ERLÄUTERUNGEN ZUM

KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS

1. Informationen zum Unternehmen

Die United Internet AG ("United Internet") ist ein Dienstleistungsunternehmen der Telekommunikations- und Informationstechnologiebranche mit Sitz in 56410 Montabaur, Elgendorfer Straße 57, Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Montabaur unter HRB 5762 eingetragen.

2. Wesentliche Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsgrundsätze

Die Zwischenberichterstattung der United Internet AG zum 30. Juni 2020 wurde, wie schon der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019, in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt.

Der verkürzte Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 30. Juni 2020 wurde gemäß IAS 34 Zwischenberichterstattung aufgestellt.

Für die Darstellung dieses Konzernzwischenabschlusses wurde ein gegenüber dem Konzernabschluss verkürzter Berichtsumfang gewählt, der daher im Kontext mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 zu lesen ist. Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die wesentlichen Ermessenentscheidungen und Schätzungen des verkürzten Konzernzwischenabschlusses entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden mit Ausnahme der pflichtmäßig neu anzuwendenden Standards, die im Folgenden kurz genannt sind.

Verpflichtend anzuwendende neue Rechnungslegungsstandards

Für das Geschäftsjahr ab dem 1. Januar 2020 sind die folgenden Standards erstmals verpflichtend in der EU anzuwenden:

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Standard Anwendungspflicht für

Geschäftsjahre beginnend ab
Übernahme durch EU Kommission
IFRS 3 Änderung:

Definition eines Geschäftsbetriebs
1. Januar 2020 nein
IFRS 7, IFRS 9, IAS 39 Reform der Referenzzinssätze 1. Januar 2020 ja
IAS 1, IAS 8 Änderung:

Definition von "wesentlich"
1. Januar 2020 ja

Darüber hinaus kommt seit dem 1. Januar 2020 das neue Rahmenkonzept der IFRS-Standards zur Anwendung. Dieses enthält überarbeitete Definitionen von Vermögenswerten und Schulden sowie Leitlinien zu Bewertung und Ausbuchung, Ausweis und Angaben.

Aus der erstmaligen Anwendung der neuen Rechnungslegungsstandards ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den vorliegenden Konzernzwischenabschluss.

Verwendung von Annahmen und Schätzungen

Bei der Erstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses werden Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen vom Management getroffen, die sich auf die Höhe der zum Stichtag ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie den Ausweis von Eventualschulden auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit könnten Ergebnisse entstehen, die in der Zukunft zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen.

Im Zusammenhang mit der Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen nach IFRS 16 werden teilweise Ermessenentscheidungen ausgeübt, die Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen berücksichtigen.

Auswirkungen durch die Coronavirus-Pandemie

Die Gesellschaft ist aufgrund des langfristigen Abonnementgeschäfts gut aufgestellt und hatte je nach Geschäftssegment überschaubare Auswirkungen.

Consumer Access

Die Coronavirus-Pandemie führte zu Umsatzeinbußen (insbesondere fehlende International-Roaming-Umsätze) in Höhe von -4,6 Mio. € aus, die sich aus den temporär sehr eingeschränkten Reisemöglichkeiten der Kunden in diesem Segment ergeben haben.

Segment Business

Im Segment Business Access haben sich positive Effekte in Höhe von +3,1 Mio. € aus dem stärkeren Telefonie-Geschäft (Voice) infolge der Coronavirus-Pandemie ergeben.

Consumer Applications

Die pandemiebedingten Einbußen im Vermarktungsgeschäft machten sich mit -4,2 Mio. € beim Umsatz sowie mit -3,4 Mio. € bei den Ergebniskennzahlen bemerkbar.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Werthaltigkeit der Forderungen in Folge der Coronavirus-Pandemie im Vergleich zum 31. Dezember 2019 im Wesentlichen unverändert geblieben.

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Die Coronavirus-Pandemie hat zum aktuellen Stand keine wesentlichen Auswirkung auf die Werthaltigkeit der Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

Die Auswirkungen und Folgeeffekte aus der Coronavirus-Pandemie sind weiterhin mit Unsicherheiten behaftet, da eine genaue Einschätzung von Dauer und weiterer Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie derzeit nicht möglich ist.

Sonstiges

In den Konzernzwischenabschluss sind sämtliche wesentlichen Tochterunternehmen und assoziierte Unternehmen einbezogen. Der Konsolidierungskreis blieb im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 im Wesentlichen unverändert.

Dieser Konzernzwischenabschluss ist keiner Prüfung entsprechend § 317 HGB oder einer prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen worden.

ERLÄUTERUNGEN ZUR

GESAMTERGEBNISRECHNUNG

3. Segmentberichterstattung

Nach IFRS 8 basiert die Identifikation von berichtspflichtigen operativen Segmenten auf dem sogenannten Management-Ansatz. Danach erfolgt die externe Berichterstattung auf Basis der konzerninternen Organisations- und Managementstruktur sowie der internen Finanzberichterstattung an das oberste Führungsgremium ("Chief Operating Decision Maker"). In der United Internet Gruppe ist der Vorstand der United Internet AG verantwortlich für die Bewertung und Steuerung des Geschäftserfolgs der Segmente.

Die Steuerung durch den Vorstand der United Internet AG erfolgt überwiegend auf Basis von Ergebniskennzahlen. Dabei misst der Vorstand der United Internet AG den Erfolg der Segmente primär anhand der Umsatzerlöse, dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT). Transaktionen zwischen den Segmenten werden zu Marktpreisen berechnet. Die informativ genannten und im Ausland erzielten Umsatzerlöse sind dem Land, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat, zugeordnet.

Die Überleitungsgröße hinsichtlich des Ergebnisses vor Steuern (EBT) stellt den entsprechenden EBT-Beitrag der Segmente "Consumer Access" und "Business Access" sowie dem Berichtssegment "Consumer Applications" und "Business Applications" dar.

Die Segmentberichterstattung der United Internet AG stellt sich für den Berichtszeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2020 sowie für die Vergleichsperiode vom 1. Januar bis 30. Juni 2019 wie in den Tabellen auf Seite 46 abgebildet dar.

Zum Bilanzstichtag betragen die Schlusssalden der aktivierten Vertragskosten für Vertragsanbahnungskosten 175 Mio. € (Vorjahr: 173 Mio. €) und für Vertragserfüllungskosten 100 Mio. € (Vorjahr: 117 Mio. €).

Der Umsatz des Geschäftssegments "Consumer Access" aus Verträgen mit Kunden beinhaltet im Berichtszeitraum 370 Mio. € Umsatz mit Hardware. Die übrigen Geschäftssegmente beinhalten ausschließlich Umsätze mit Dienstleistungen.

4. Personalaufwand

Der Personalaufwand für den Berichtszeitraum 2020 betrug 286.254 T€ (Vorjahr: 278.274 T€). United Internet beschäftigte Ende Juni 2020 insgesamt 9.451 Mitarbeiter, davon 1.640 im Ausland. Die Anzahl der Mitarbeiter Ende Juni 2019 belief sich auf 9.156, davon 1.583 im Ausland.

5. Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen beliefen sich auf 149.123 T€ (Vorjahr: 147.260 T€).

Die Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte betrugen 86.010 T€ (Vorjahr: 91.959 T€).

Die gesamten Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen des Berichtszeitraumes 2020 summierten sich auf 235.133 T€ (Vorjahr: 239.219 T€).

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m€ Segment Consumer Access Segment

Business Access
Segment Consumer Applications Segment Business Applications Segment Corporate Überleitung / Konsolidierung
Januar - Juni 2020 €m €m €m €m €m €m
--- --- --- --- --- --- ---
Segmentumsatz 1.867,2 241,5 119,7 471,6 0,3 -42,4
- davon Inland 1.867,2 241,5 117,3 238,4 0,3 -37,3
- davon Ausland 0 0 2,4 233,2 0 -5,1
Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten 0,7 33,3 6,3 2,1 0
Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden 1.866,5 208,2 113,4 469,5 0,3
- davon Inland 1.866,5 208,2 111,0 241,5 0,3
- davon Ausland 0 0 2,4 228,0 0
EBITDA 331,3 74,9 47,0 167,8 -4,0 3,5
EBIT 257,9 -25,2 37,0 117,4 -5,1 3,4
Finanzergebnis
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen
EBT 257,7 -28,7 36,9 71,1 35,2 3,3
Steueraufwendungen
Konzernergebnis
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) 62,10 106,70 5,00 74,10 11,00
Abschreibungen 73,4 100,1 10,0 50,4 1,1
- davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 12,8 91,0 10,0 34,1 1,1
- davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 60,6 9,1 0 16,3 0
Anzahl der Mitarbeiter 3.191 1.177 1.003 3.484 596
- davon Inland 3.191 1.177 999 1.848 596
- davon Ausland 0 0 4 1.636 0
Januar - Juni 2019
Segmentumsatz 1.792,9 234,3 123,8 443,3 0,7 -38,4
- davon Inland 1.792,9 234,3 120,2 227,5 0,7 -34,2
- davon Ausland 0 0 3,6 215,8 0 -4,2
Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten 0,8 27,7 7,7 2,2 0 38,4
Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden 1.792,1 206,6 116,1 441,1 0,7
- davon Inland 1.792,1 206,6 112,6 225,3 0,7
- davon Ausland 0 0 3,5 211,8 0
EBITDA 340,4 70,1 47,3 148,3 23,9
EBIT 264,7 -28,8 39,1 95,2 20,6
Finanzergebnis
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen
EBT 259,5 -32,7 37,8 39,2 25,5
Steueraufwendungen
Konzernergebnis
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) 5,2 84,7 2,3 36,3 5,4 -
Abschreibungen 75,7 98,9 8,1 53,1 3,4 -
- davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 13,6 89,1 8,1 33,2 3,3 -
- davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 62,2 9,9 0 19,9 0 -
Anzahl der Mitarbeiter 3.108 1.150 976 3.345 577 -
- davon Inland 3.108 1.150 972 1.766 577 -
- davon Ausland 0 0 4 1.579 0 -

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m€ United Internet Gruppe
Januar - Juni 2020 €m
--- ---
Segmentumsatz 2.657,9
- davon Inland 2.427,4
- davon Ausland 230,5
Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten 42,4
Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden 2.657,9
- davon Inland 2.427,5
- davon Ausland 230,4
EBITDA 620,5
EBIT 385,4
Finanzergebnis -19,6
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen 9,8
EBT 375,5
Steueraufwendungen -113,4
Konzernergebnis 262,1
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) 258,9
Abschreibungen 235,1
- davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 149,1
- davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 86,0
Anzahl der Mitarbeiter 9.451
- davon Inland 7.811
- davon Ausland 1.640
Januar - Juni 2019
Segmentumsatz 2.556,5
- davon Inland 2.341,3
- davon Ausland 215,2
Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten 0
Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden 2.556,5
- davon Inland 2.337,3
- davon Ausland 215,2
EBITDA 630,0
EBIT 390,8
Finanzergebnis -17,7
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen -43,7
EBT 329,3
Steueraufwendungen -103,8
Konzernergebnis 225,5
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) 133,9
Abschreibungen 239,2
- davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 147,3
- davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 92,0
Anzahl der Mitarbeiter 9.156
- davon Inland 7.573
- davon Ausland 1.583

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

Es werden lediglich Erläuterungen zu den Positionen gegeben, die nennenswerte Änderungen der Beträge gegenüber dem letzten Konzernabschluss ausweisen.

6. Anteile an assoziierten Unternehmen

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Entwicklung der Anteile an assoziierten Unternehmen:

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T€ 2020
Buchwert zu Beginn des Geschäftsjahres 196.037
Zugänge 167
Korrekturen
- Ergebnisanteile -4.951
- Wertaufholung 14.717
- Sonstiges -109
Buchwert zum 30.06.2020 205.861

Wertaufholungen betreffen im Wesentlichen Wertaufholungen auf die Anteile an der Tele Columbus AG aufgrund des Anstiegs des Aktienkurses.

7. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die Entwicklung dieser Anteile ergibt sich aus der folgenden Übersicht:

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T€ 01.01.2020 Zugang Veränderung der

Neubewertuns rücklage
Ergebniswirksame Änderung/Wertminderung Abgang 30.06.2020
Anteile Afilias 44.622 2.111 46.733
Derivate 31.450 -14.500 16.950
Übrige 14.341 379 672 -2.296 13.096
90.414 379 2.783 -14.500 -2.296 76.779

8. Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte

Im Zwischenberichtszeitraum wurden insgesamt 258.956 T€ (Vorjahr: 133.875 T€) in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte investiert. Der Schwerpunkt waren Investitionen in Telekommunikationsanlagen und Software. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert darüber hinaus im Wesentlichen aus Zugängen bei den Nutzungsrechten aus der Anmietung weiterer Geschäftsräume zum Ende des zweiten Quartals.

Der zum 30. Juni 2020 ausgewiesene Firmenwert in Höhe von 3.609.828 T€ setzt sich zusammen aus den Segmenten Consumer Access (2.178.460 T€), Business Access (398.261 T€), Consumer Applications (225.853 T€) sowie Business Applications (807.254 T€).

9. Langfristige abgegrenzte Aufwendungen

Die langfristigen abgegrenzten Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen die Contract Costs (Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten) sowie geleisteten Vorauszahlungen im Rahmen langfristiger Einkaufsverträge.

10. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

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T€ 2020 2019
Darlehen von Kreditinstituten 1.569.008 1.820.425
Abzüglich
Kurzfristiger Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -243.863 -286.613
Langfristiger Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.325.145 1.533.812
Kurzfristige Darlehen / Kontokorrentkredite 243.863 286.613
Kurzfristiger Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 243.863 286.683
Gesamt 1.569.008 1.820.425

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren im Wesentlichen aus Schuldscheindarlehen und Konsortialkrediten.

11. Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Bei den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um Marketing- und Vertriebskosten, um Verbindlichkeiten aus Gehaltszahlungen und um Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen.

12. Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten resultieren im Wesentlichen aus Zahlungsverpflichtungen im Zuge der Linzenzersteigerung von Frequenzen sowie aus Verbindlichkeiten im Rahmen von Leasingverhältnissen.

13. Grundkapital / Eigene Anteile

Der Vorstand der United Internet AG hat am 12. März 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats und auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 18. Mai 2017 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien beschlossen, 11.000.000 eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital der United Internet AG von 205.000.000 € um 11.000.000 € auf 194.000.000 € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduziert sich entsprechend von 205.000.000 Aktien um 11.000.000 Aktien auf 194.000.000 Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien bleibt unverändert bei 1 € je Aktie. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet-Aktionäre. Nach Durchführung der Kapitalherabsetzung liegt das Grundkapital der Gesellschaft wieder auf dem Niveau vor der Kapitalerhöhung im Zuge der Versatel-Übernahme im Jahr 2014.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden 430.624 Stück eigenen Aktien zu einem Anschaffungspreis in Höhe von insgesamt 12.235 T€ erworben.

Das voll eingezahlte Grundkapital zum 30. Juni 2020 betrug, 194.000.000 €, eingeteilt in 194.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1 €.

Zum Bilanzstichtag wurden 6.769.624 Stück eigene Aktien gehalten.

Die von der Hauptversammlung am 18. Mai 2017 unter Tagesordnungspunkt 6 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erteilte Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien und zu deren Verwendung ist bis zum 18. September 2020 befristet. Entsprechend hat die Hauptversammlung am 20. Mai 2020 den Vorstand ermächtigt vom 19. September 2020 bis zum 31. August 2023 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG eigene Aktien zu jedem zulässigen Zweck im Rahmen der gesetzlichen Beschränkungen und nach Maßgabe der in der Tagesordnungspunkt 15 dargelegten Bestimmungen zu erwerben. Diese Ermächtigung ist insgesamt auf einen Anteil von 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung oder - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals beschränkt.

Genehmigtes Kapital

Die Hauptversammlung am 20. Mai 2020 hat die Aufhebung des Genehmigten Kapitals 2015 und Schaffung von neuem Genehmigten Kapital 2020 mit der Möglichkeit des Bezugsrechtsausschlusses und entsprechende Satzungsänderung beschlossen. Zum Bilanzstichtag ist die Eintragung der Satzungsänderung noch nicht erfolgt.

Bedingtes Kapital 2020

Die Hauptversammlung am 20. Mai 2020 hat ferner die Aufhebung der bestehenden Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und Wandelschuldverschreibungen und des zugehörigen Bedingten Kapitals 2015, über die Erteilung einer neuen Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und Wandelschuldverschreibungen und zum Ausschluss des Bezugsrechts auf diese Options- oder Wandelschuldverschreibungen nebst gleichzeitiger Schaffung eines bedingten Kapitals (Bedingtes Kapital 2020) und entsprechende Satzungsänderung beschlossen. Zum Bilanzstichtag ist die Eintragung der Satzungsänderung noch nicht erfolgt.

Abschlagsdividende

Die Hauptversammlung am 20. Mai 2020 hat Schaffung der Möglichkeit der Zahlung einer Abschlagsdividende sowie entsprechende Ergänzung des § 21 der Satzung beschlossen. Zum Bilanzstichtag ist die Eintragung der Satzungsänderung noch nicht erfolgt.

14. Rücklagen

Die Veränderung der Neubewertungsrücklage ist im Wesentlichen auf die Folgebewertung der Anteile an der Afilias zurückzuführen. Es wird auf Anmerkung 7 verwiesen.

SONSTIGES

15. Mitarbeiterbeteiligungsmodelle

Stock Appreciation Rights (SAR United Internet)

Der Aufwand aus den Stock Appreciation Rights (SAR United Internet) hat im ersten Halbjahr 2020 116 T€ betragen.

Stock Appreciation Rights 1&1 Drillisch (SAR Drillisch)

Der Aufwand aus den Stock Appreciation Rights 1&1 Drillisch (SAR Drillisch) hat im ersten Halbjahr 2020 754 T€ betragen.

Long Term Incentive Plan Business Applications (LTIP Hosting)

Aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen im Rahmen von LTIP Hosting sind im ersten Halbjahr 2020 Aufwendungen in Höhe von 4.415 T€ entstanden.

Long Term Incentive Plan 1&1 Versatel (LTIP Versatel)

Aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen im Rahmen von LTIP 1&1 Versatel sind im ersten Halbjahr 2020 Aufwendungen in Höhe von 305 T€ entstanden.

Long Term Incentive Plan Portal (LTIP Portal)

Aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen im Rahmen von LTIP Portal sind im ersten Halbjahr 2020 Aufwendungen in Höhe von 461 T€ entstanden.

16. Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten

Die Tabelle auf Seite 55 weist die Buchwerte jeder Kategorie von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zum 30. Juni 2020 aus.

Für die einzelnen Kategorien von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 wurden im Geschäftsjahr 2020 folgende Nettoergebnisse ausgewiesen:

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Nettogewinne und -Verluste aus der Folgebewertung
Nettoergebnis nach Bewertungskategorien (T€) Bewertungskategorien nach IFRS 9 aus Zinsen und Dividenden Zum Fair

Value
Währungsumrechnung Wertberichtigung Nettoergebnis
--- --- --- --- --- --- ---
Finanzielle Vermögenswerte bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten ac 75 1.390 -23.639 -32.538
Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert
- erfolgsneutral fvoci 2.388 71.069
- erfolgswirksam fvtpl -14.500 -5.100
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten flac -15.852 593 -20.664
Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert
- erfolgswirksam fvtpl 7.031 -1.920
Gesamt -15.777 -5.081 1.983 -23.639 10.847

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte haben, bis auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Zusammenhang mit Finanzierungsleasing, überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

Beteiligungen und Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Für die übrigen sonstigen langfristigen Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben im Wesentlichen kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar. Gleiches gilt für kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Bei den langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich um Kredite, die grundsätzlich jederzeit vorzeitig rückzahlbar sind. Zudem sind im Wesentlichen sowohl Basisverzinsung als auch Marge variabel ausgestaltet. Die Marge hängt von vordefinierten Kennzahlen der United Internet Gruppe ab. Aufgrund dieser Faktoren wird davon ausgegangen, dass der Buchwert der langfristigen Verbindlichkeiten annähernd dem beizulegenden Zeitwert entspricht. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Schuldscheindarlehen basiert zumindest teilweise auf nicht am Markt beobachtbaren Input-Parametern.

Forderungen und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Finanzierungsleasingverhältnissen weisen aufgrund des geänderten Zinsniveaus geringfügige Abweichungen zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert auf.

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T€ Bewertungs kategorien nach IFRS 9 Buchwert

per

30.06.2020
Fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value über das sonstige Ergebnis Fair Value erfolgswirksam Wertansatz nach

IFRS 16
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente
ac 54.573 54.573
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- Forderungen aus Finanzierungsleasing n/a 61.710 61.710
- Übrige ac 300.377 300.377
Sonstige kurzfristige finanzielle

Vermögenswerte
- Derivate fvtpl 144 144
- Übrige ac 54.620 54.620
Sonstige langfristige finanzielle

Vermögenswerte
Zu fortgeführten Anschaffungskosten ac 13.096 13.096
Fair Value über das sonstige Ergebnis fvoci 46.733 46.733
Fair Value erfolgswirksam fvtpl 16.950 16.950
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen flac -453.350 -453.350
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten flac -1.569.008 -1.569.008
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- Verbindlichkeiten Leasing n/a -431.529 -431.529
- Fair Value erfolgswirksam fvtpl -14.090 -14.090
- Übrige flac -1.126.644 -1.126.644
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien:
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) faac 422.666 422.666 0 0 0
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung

(At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit and Loss)
fvoci 46.733 0 46.733 0 0
Finanzielle Vermögenswerte fair Value erfolgswirksam

(At Fair Value through Profit or Loss)
fvtpl 17.094 0 0 144 0
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) flac -3.149.002 -3.149.002 0 0 0
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Vlue erfolgswirksam

(At Fair Value through Profit or Loss)
fvtpl -14.090 0 0 -14.090 0

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T€ Fair Value

per

30.06.2020
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente
47.935
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- Forderungen aus Finanzierungsleasing 61.710
- Übrige 300.377
Sonstige kurzfristige finanzielle

Vermögenswerte
- Derivate 144
- Übrige 54.620
Sonstige langfristige finanzielle

Vermögenswerte
Zu fortgeführten Anschaffungskosten 13.096
Fair Value über das sonstige Ergebnis 46.733
Fair Value erfolgswirksam 16.950
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -453.350
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -1.569.008
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- Verbindlichkeiten Leasing -
- Fair Value erfolgswirksam -14.090
- Übrige -1.126.644
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien:
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) 422.666
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung

(At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit and Loss)
46.733
Finanzielle Vermögenswerte fair Value erfolgswirksam

(At Fair Value through Profit or Loss)
144
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) -3.149.002
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Vlue erfolgswirksam

(At Fair Value through Profit or Loss)
-14.090

Die bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Für die übrigen sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht.

Die zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte angewandten Methoden und Annahmen stellen sich wie folgt dar:

Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten kommen hauptsächlich aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Instrumente ihrem Buchwert sehr nahe.
Langfristige festverzinsliche und variabel verzinsliche Forderungen / Darlehen werden vom Konzern basierend auf Parametern wie Zinssätzen, bestimmten länderspezifischen Risikofaktoren, Kreditwürdigkeit der einzelnen Kunden und den Risikocharakteristiken des finanzierten Projekts bewertet. Basierend auf dieser Bewertung werden Wertberichtigungen vorgenommen, um erwarteten Ausfällen dieser Forderungen Rechnung zu tragen. Zum 30. Juni 2020 wie auch im Vorjahr unterschieden sich die Buchwerte dieser Forderungen, abzüglich der Wertberichtigungen, nicht wesentlich von ihren berechneten beizulegenden Zeitwerten.
Der beizulegende Zeitwert von Bankdarlehen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten wird durch Diskontierung der künftigen Cashflows unter Verwendung von derzeit für Fremdkapital zu vergleichbaren Konditionen, Kreditrisiken und Restlaufzeiten verfügbaren Zinssätzen geschätzt.
Der Bewertung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden liegen geeignete Bewertungsverfahren zugrunde. Sofern verfügbar, werden Börsenpreise auf aktiven Märkten verwendet. Die Bewertung von Anteilen an nicht börsennotierten Unternehmen basiert im Wesentlichen auf Barwertmodellen. Für die Bewertung der Derivate sowie der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten werden vorwiegend Optionspreismodelle verwendet.

Hierarchie beizulegender Zeitwerte

Der Konzern verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren:

Stufe 1: Notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten
Stufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind
Stufe 3: Verfah ren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

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T€ Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Zum 30.06.2020 Stufe 1 Stufe 2
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair

Value über das sonstige Ergebnis ohne

nachträgliche Umklassifizierung in die

Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair

Value through Other Comprehensive

Income without Recycling to Profit and Loss)
46.733 46.733 347.935
- Börsennotierte Aktien 0 0 347.935
- Nicht börsennotierte

Eigenkapitalinstrumente
42.796 46.733
Finanzielle Vermögenswerte zum

Fair Value erfolgswirksam (At Fair

Value through Profit or Loss)
144 16.950 17.094
- Derivate 144 16.950 17.094
Finanzielle Verbindlichkeiten zum

Fair Value erfolgswirksam (At Fair

Value through Profit or Loss)
-14.090 -14.090
- Kaufpreisverbindlichkeiten -14.090 -14.090

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T€ Stufe 3 Zum

30.06.2019
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair

Value über das sonstige Ergebnis ohne

nachträgliche Umklassifizierung in die

Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair

Value through Other Comprehensive

Income without Recycling to Profit and Loss)
42.796 390.731
- Börsennotierte Aktien 347.935
- Nicht börsennotierte

Eigenkapitalinstrumente
42.796 42.796
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair

Value erfolgswirksam (At Fair

Value through Profit or Loss)
17.490 17.490
- Derivate 17.490 17.490
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair

Value erfolgswirksam (At Fair Value

through Profit or Loss)
-12.486 -12.486
- Kaufpreisverbindlichkeiten -12.486 -12.486

Während der Berichtsperiode gab es, wie im Vorjahr, keine Umbuchungen zwischen den Bewertungsstufen.

Die wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren für die Fair Value-Bewertungen, die in Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie kategorisiert sind, sowie eine quantitative Sensitivitätsanalyse zum 30. Juni 2020 sind nachfolgend dargestellt:

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Bewertungsmethode Wesentliche nicht

beobachtbare Inputfaktoren
In der

Bewertung

berücksichtigt
Sensitivität des

Inputfaktor

auf den Fair Value
Nicht börsennotierter



Anteil
DCF-Methode Langfristige Wachstumsrate der

Cashflows für die Folgejahre
0,50 % + 0,25 %

+ 2,0 Mio. €
-0,25 %

-1,9 Mio. €
Fremdwährungsbasierte

Derivate
Black Scholes

Modell
Exitzeitpunkt von Warburg Pincus

aus dem Business Applications

Segment
1,5 Jahre +0,5 Jahre

+ 1,1 Mio. €
-0,5 Jahre

-1,6 Mio. €
Volatilität 8,70 % +1 %

+ 0,8 Mio. €
-1 %

-0,8 Mio. €
Ergebnisbasierte



Derivate
Monte-Carlo

Simulation
Exitzeitpunkt von Warburg Pincus

aus dem Business Applications

Segment
1,5 Jahre +0,5 Jahre

+0,09 Mio. €
-0,5 Jahre

-0,6 Mio. €
Volatilität 49,50 % +1 %

+ 0,02 Mio. €
-1 %

-0,03 Mio. €
Bedingte

Kaufpreisverbindlichkeit
Monte-Carlo

Simulation
Exitzeitpunkt von Warburg Pincus

aus dem Business Applications

Segment
1,5 Jahre +0,5 Jahre

+0,5 Mio. €
-0,5 Jahre

-0,1 Mio. €
Volatilität 49,50 % +1 %

+ 0,01 Mio. €
-1 %

-0,03 Mio. €
Bedingte

Kaufpreisverbindlichkeit
Modifiziertes

Multipile
EBITDA Wachstum 5 % + 1 %

+ 0,1 Mio. €
-1 %

-0,1 Mio. €

Für die übrigen sonstigen langfristigen Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht.

Der beizulegende Zeitwert von börsennotierten finanziellen Vermögenswerten wird grundsätzlich auf Basis des Börsenkurses ermittelt.

Der beizulegende Zeitwert von nicht notierten Instrumenten, Bankdarlehen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sowie sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten wird durch Diskontierung der künftigen Cashflows unter Verwendung von derzeit für Fremdkapital zu vergleichbaren Konditionen, Kreditrisiken und Restlaufzeiten verfügbaren Zinssätzen geschätzt.

Forderungen und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Finanzierungsleasingverhältnissen weisen aufgrund des geänderten Zinsniveaus geringfügige Abweichungen zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert auf.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben im Wesentlichen kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar. Gleiches gilt für kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Für die übrigen sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht.

17. Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Personen

Als nahe stehende Personen im Sinne von IAS 24 gelten Personen und Unternehmen, wenn eine der Parteien über die Möglichkeit verfügt, die andere Partei zu beherrschen oder einen maßgeblichen Einfluss auszuüben. Herr Ralph Dommermuth als wesentlicher Aktionär sowie die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG wurden als nahe stehende Personen eingestuft.

Der Kreis der nahestehenden Personen hat sich mit Beschlussfassung über die Wahlen zum Aufsichtsrat und dessen Vergrößerung von drei auf sechs Mitglieder im Rahmen der Hauptversammlung am 20. Mai 2020 im Vergleich zum 31. Dezember 2019 verändert.

Die Anzahl der Aktien bzw. Bezugsrechte an der United Internet AG, die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats direkt oder indirekt zum 30. Juni 2020 gehalten haben, ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

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Vorstand Aktien (Stück)
Ralph Dommermuth 82.000.000
Frank Krause 5.482
Gesamt 82.005.482

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Aufsichtsrat Aktien (Stück)
Kurt Dobitsch 0
Michael Scheeren* 0
Dr. Claudia Borgas-Herold 0
Dr. Manuel Cubero 0
Philipp von Bismarck* 0
Prof. Dr. Yasmin Weiss* 0
Gesamt 0

Die Geschäftsräume von United Internet in Montabaur und Karlsruhe sind teilweise von Herrn Ralph Dommermuth gemietet. Die daraus entstehenden Mietaufwendungen liegen auf ortsüblichem Niveau und beliefen sich im Berichtszeitraum auf 3.609 T€ (Vorjahr: 4.451 T€).

Darüber hinaus kann die United Internet Gruppe einen maßgeblichen Einfluss auf ihre assoziierten Unternehmen ausüben.

Zum Ende des zweiten Quartals hat die United Internet weitere Geschäftsräume in Karlsruhe von Herrn Ralph Dommermuth angemietet. Der Zugang beim Nutzungsrecht belief sich auf 73 Mio. €.

Weitere wesentliche Transaktionen haben nicht stattgefunden.

* Zum Bilanzstichtag ist die Eintragung der Satzungsänderung noch nicht erfolgt.

18. Ereignisse nach dem Stichtag

Bis zum Tag der Aufstellung des Konzernzwischenabschlusses sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung eingetreten, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Montabaur, 13. August 2020

United Internet AG

scroll

Ralph Dommermuth Frank Krause

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Quartalsentwicklung in Mio. €

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2019 2019 2020 2020 2019
3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2. Quartal 2. Quartal
--- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 1.298,5 1.339,1 1.329,4 1.328,5 1.280,0
Umsatzkosten -861,2 -880,1 -884,9 -890,6 -844,1
Bruttoergebnis vom Umsatz 437,3 459,0 444,5 437,9 435,9
Vertriebskosten -174,5 -185,3 -193,5 -183,3 -187,3
Verwaltungskosten -52,3 -51,2 -50,9 -46,8 -51,0
Sonstige betriebliche Aufwendungen / Erträge 10,2 24,9 5,4 12,0 37,8
Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte -23,9 -24,0 -21,3 -18,6 -25,6
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 196,8 223,4 184,2 201,2 209,7
Finanzergebnis -6,9 1,4 -4,5 -15,1 -14,0
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen 0,0 35,5 -22,0 31,7 4,4
Ergebnis vor Steuern 189,9 260,3 157,8 217,8 200,1
Steueraufwendungen -57,8 -79,1 -56,8 -56,6 -50,9
Konzernergebnis 132,2 181,2 100,9 161,2 149,2
Davon entfallen auf
- Nicht beherrschende Anteile 29,7 27,6 27,9 35,3 30,5
- Anteilseigner der United Internet AG 102,4 153,8 73,0 125,9 118,7
Ergebnis je Aktie (in €) der Anteilseigner der United Internet AG
- unverwässert 0,51 0,78 0,39 0,67 0,60
- verwässert 0,51 0,78 0,39 0,67 0,60

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Montabaur, 13. August 2020

Der Vorstand

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Ralph Dommermuth Frank Krause

FINANZKALENDER

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26. März 2020 Veröffentlichung Jahresabschluss 2019 Presse- und Analystenkonferenz
13. Mai 2020 Veröffentlichung Quartalsmitteilung Q1 2020
20. Mai 20120 (Virtuelle) Hauptversammlung
13. August 2020 Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht 2020 Presse- und Analystenkonferenz
10. November 2020 Veröffentlichung Quartalsmitteilung Q3 2020

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Herausgeber und Copyright © 2020

United Internet AG

Elgendorfer Straße 57

56410 Montabaur

Deutschland www.united-internet.de

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Telefon: +49(0) 2602 96-1100

Telefax: +49(0) 2602 96-1013

E-Mail: [email protected]

August 2020

Registergericht: Montabaur HRB 5762

Hinweis

Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Halbjahresfinanzbericht auf die zusätzliche Formulierung der weiblichen Form verzichtet. United Internet weist darauf hin, dass die Verwendung der männlichen Form explizit als geschlechtsunabhängig zu verstehen ist.

Dieser Halbjahresfinanzbericht liegt in deutscher und englischer Sprache vor. Beide Fassungen stehen auch im Internet unter www.united-internet.de zum Download bereit. Im Zweifelsfall ist die deutsche Version maßgeblich.

Haftungsausschluss

Dieser Halbjahresfinanzbericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, welche die gegenwärtigen Ansichten des Vorstands von United Internet hinsichtlich zukünftiger Ereignisse widerspiegeln. Diese zukunftsbezogenen Aussagen basieren auf unseren derzeit gültigen Plänen, Einschätzungen und Erwartungen. Zukunftsbezogene Aussagen entsprechen nur dem Sachstand zu dem Zeitpunkt, zu dem sie getroffen werden. Diese Aussagen sind abhängig von Risiken und Unsicherheiten sowie sonstigen Faktoren, auf die United Internet vielfach keinen Einfluss hat und die zu erheblichen Abweichungen der tatsächlichen Ergebnisse von diesen Aussagen führen können. Diese Risiken und Unsicherheiten sowie sonstigen Faktoren werden im Rahmen unserer Risikoberichterstattung in den Geschäftsberichten der United Internet AG ausführlich beschrieben. Die United Internet AG hat nicht die Absicht, solche vorausschauenden Aussagen zu aktualisieren.

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