AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Leifheit AG

Interim / Quarterly Report Aug 13, 2020

261_rns_2020-08-13_50227b8d-ebbb-410e-891d-a9bc3bff32af.html

Interim / Quarterly Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Leifheit Aktiengesellschaft

Nassau/Lahn

Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2020

Auf einen Blick

• Konzernumsatz trotz Einschränkungen durch COVID-19-Pandemie mit 130,4 Mio. € deutlich über Vorjahr


• Konzern-EBIT signifikant auf 8,8 Mio. € gesteigert


• Periodenergebnis und Ergebnis je Aktie etwa verdoppelt

• 
Konsequente Umsetzung der Scaling up Success Wachstumsstrategie trägt Früchte


• Fortsetzung der Werbeoffensive im zweiten Halbjahr

• Prognose 2020 zeigt deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum

Konzernkennzahlen zum 30. Juni

scroll

2019 2020 Veränderung
Umsatz
Konzern Mio. € 121,5 130,4 7,3 %
Household Mio. € 98,0 105,8 7,9 %
Wellbeing Mio. € 9,4 11,4 21,7 %
Private Label Mio. € 14,1 13,2 – 6,6 %
Auslandsanteil % 55,3 58,9 3,6  PP
Rentabilität
Bruttomarge % 42,8 44,1 1,3  PP
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Mio. € 6,0 – 0,2 > – 100 %
Free Cashflow Mio. € 3,3 – 2,5 > – 100 %
EBIT vor Fremdwährungsergebnis Mio. € 4,8 8,9 85,6 %
Fremdwährungsergebnis Mio. € 0,2 – 0,1 > – 100 %
EBIT Mio. € 5,0 8,8 75,7 %
EBIT-Marge % 4,1 6,8 2,7  PP
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Mio. € 4,3 8,3 91,8 %
Periodenergebnis Mio. € 3,0 6,0 > 100 %
Ergebnis je Aktie 0,32 0,63 96,9 %
Mitarbeiter
Konzern (durchschnittlich) Personen 1.119 1.100 – 1,7 %
Investitionen Mio. € 2,8 2,4 – 12,2 %

Vorwort

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

der Leifheit-Konzern hat trotz der herausfordernden Markt­bedingungen vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie eine ­äußerst positive Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2020 verzeichnet. So konnten wir im zweiten Quartal das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) signifikant auf 4,5 Mio. € steigern. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres erreichte das EBIT 8,8 Mio. € und lag damit ebenfalls deutlich über dem Vorjahres­wert von 5,0 Mio. €. Die positive Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr basiert im Wesentlichen auf der konsequenten Umsetzung unserer Scaling up Success Wachstumsstrategie. So haben wir den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr auf 130,4 Mio. € deutlich gesteigert. Gleichzeitig ist es uns gelungen, die Bruttomarge von 42,8 auf 44,1 Prozent zu verbessern, was in Kombination mit einem strikten Kostenmanagement zu einem überproportionalen Ergebniswachstum geführt hat.


Das erste Halbjahr hat gezeigt, dass der Leifheit-Konzern mit ­seinem Geschäftsmodell und dem Portfolio an hochqualitativen Produkten auch in Zeiten einer Pandemie sehr gut aufgestellt ist. So können unsere Produkte Verbrauchern dabei helfen, ihr ­Zuhause hygienisch sauber zu halten. Für eine professionelle und hygienische Bodenreinigung hat Leifheit beispielsweise den jeweils mit der Note „sehr gut“ getesteten Bodenwischer Profi XL und den neuen Saugwischer Regulus Aqua PowerVac im Sortiment, der den Boden gleichzeitig wischt und saugt. Wissenschaftliche Tests haben ­ergeben, dass beide Produkte bis zu 99 Prozent1 der Viren ­beseitigen. Angesichts des erhöhten Hygienebewusstseins wurde unser Profi Bodenwischsystem von den Verbrauchern stark nachgefragt. Auch die weiteren beworbenen Produkte wie der ­Wäscheständer Pegasus stießen auf ein erhöhtes Interesse. ­Während im April der Lockdown unser Geschäft durch die Schließung wichtiger Absatzkanäle deutlich beeinträchtigt hat, konnten wir in den Folgemonaten Mai und Juni über alle Kanäle hinweg wieder einen ­spürbaren Anstieg der Absatzzahlen verzeichnen.


1 Profi XL: an modifiziertem Vacciniavirus Ankara und an Staphylococcus-aureus-Bakterium mit Micro Duo-Bezug und Leifheit Kraftreiniger (25 ml auf 5 l Wasser, Wassertemperatur 60 ˚C) getestet. Regulus Aqua Power Vac: an modifiziertem Vacciniavirus Ankara mit Leifheit Universalreiniger (5 ml auf 500 ml bei max. 60 ˚C Wassertemperatur) getestet.

Wir haben während der Coronavirus-Pandemie alle erforderlichen Maßnahmen getroffen, um Produktions- und Logistikprozesse ohne nennenswerte Verzögerungen in der Lieferkette sicher­zustellen. Dies war ein wichtiger Baustein zur Realisierung des zweistelligen Wachstums in den beiden Monaten nach der Lockdown-Phase.


Gleichzeitig zahlten sich während der Coronavirus-bedingten ­Beschränkungen des stationären Handels und des damit verbundenen Anstiegs des Onlinehandels die Maßnahmen besonders aus, die wir getroffen hatten, um den komplexen Logistikanforderungen des E-Commerce zu begegnen und die wachsende Anzahl der direkt an Konsumenten auszuliefernden Pakete effizient abzuwickeln.

Die positive Entwicklung im ersten Halbjahr bestätigt uns darin, dass wir mit unseren vermehrten Investitionen in Verbraucher­werbung und einem margenstärkeren Produktmix auf die richtige Strategie setzen. So konnten wir nach der intensivierten Ver­braucherwerbung die positive Entwicklung in den Niederlanden mit einem Wachstum von 49 Prozent im Berichtszeitraum fortsetzen. Auch in Belgien und der Schweiz erzielten wir vor dem Hintergrund der TV-Werbung deutliche Zuwächse von 29 bzw. 46 Prozent. Der Umsatz in Rumänien wuchs im ersten Halbjahr – wenn auch auf niedrigem Niveau – um etwa 48 Prozent. Als Umsatztreiber erwies sich weiterhin auch Polen mit einem Wachstum von 32 Prozent. Damit profitierten wir im Berichtszeitraum auch in diesen Märkten signifikant von den erhöhten Marketingaktivitäten.

Auch im zweiten Halbjahr 2020 werden wir – sofern die weiteren Entwicklungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie nicht zu erneuten weitreichenden Einschränkungen führen – ­unsere zu Jahresbeginn eingeleitete Werbeoffensive in Deutschland und ausgewählten europäischen Märkten fortsetzen. Ein Großteil der für das Jahr 2020 geplanten Marketinginvestitionen wird in das dritte Quartal fallen. Zum einen planen wir weitere TV-Kampagnen, die unter anderem das Bodenwischer-Set CLEAN TWIST Ergo oder den mit der Note „sehr gut“ getesteten Wäscheständer ­Pegasus in den Fokus der Verbraucher rücken werden. Daneben startet im August unter dem Claim „Auf’s Gramm genau lecker“ die bislang größte Printkampagne für die Marke Soehnle. Im Mittelpunkt der Kampagne steht die mit dem Testurteil „sehr gut“ ­ausgezeichnete Soehnle Küchenwaage Page Profi 300, die sich durch eine intelligente 4-Sensoren-Technologie für präzise Wiegeergebnisse und eine Tragkraft bis 20 kg auszeichnet. Für die neue Printkampagne der Marke Soehnle werden wir mit den Verlags­häusern Gruner + Jahr, Burda und der Funke Mediengruppe ­kooperieren und die Soehnle Küchenwaage Page Profi 300 in zielgruppenrelevanten Hochglanztiteln in den Fokus rücken.


Auf Basis des Zwischenabschlusses für das erste Halbjahr gehen wir nun für das Geschäftsjahr 2020 von einem Wachstum der ­Konzernumsätze von 7 bis 9 Prozent sowie einem ­Konzern-EBIT von 12 bis 15 Mio. € aus. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit ­unserer Strategie den Leifheit-Konzern im Sinne aller Aktionärinnen und Aktionäre weiter voranbringen. Dazu werden wir uns unverändert auf die eingeleiteten strategischen Initiativen ­konzentrieren. Wir arbeiten daran, die Kosten im Konzern zu ­senken. Gleichzeitig erhöhen wir im Rahmen unseres Operational-Excellence-­Programms unsere Produktionskapazitäten unter Beachtung von Lean-Prinzipien und stellen eine resiliente und robuste Supply Chain sicher. Eine agile Arbeitsweise unterstützt uns dabei. Wir bauen unsere Distribution weiter aus, verbessern unsere ­Produktsortimente und wollen mit unserer Werbeoffensive noch mehr Verbraucher für unsere vielfach ausgezeichneten Testsieger begeistern. Daran arbeiten wir auch im zweiten Halbjahr mit großer Freude und Motivation.


Ihr Vorstand

Henner Rinsche

Igor Iraeta Munduate


Ungeprüfter Zwischenlagebericht zum 30. Juni

Grundlagen des Konzerns

Der Leifheit-Konzern ist einer der führenden europäischen ­Markenanbieter von Haushaltsartikeln. Das Unternehmen steht für hochwertige und innovative Produkte und Lösungen, die das ­tägliche Leben zuhause einfacher und bequemer machen.


Im ersten Halbjahr 2020 gab es keine wesentlichen Verände­rungen in den Grundlagen des Leifheit-Konzerns. Ausführliche Infor­mationen zur Struktur des Unternehmens, zu Geschäfts­inhalten und Strategie, zum Steuerungssystem sowie zu ­Innovation und Produktentwicklung sind im Jahresfinanzbericht 2019 zu ­finden. Er steht unter finanzberichte.leifheit-group.com auf ­unserer Homepage zur Verfügung.


Nach dem Ende des Berichtszeitraums (30. Juni 2020) gab es ­keine Ereignisse im Leifheit-Konzern, von denen ein wesentlicher Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu erwarten ist.


Wirtschaftliches Umfeld

Europa/Welt

Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem Bericht vom Juni 2020 für das laufende Jahr 2020 ein negatives globales ­Wirtschaftswachstum von – 4,9 Prozent. Damit passt der IWF ­gegenüber der Prognose im April den Ausblick für die Welt­wirtschaft nochmals um 1,9 Prozentpunkte nach unten an. Die ­COVID-19-Pandemie habe sich in der ersten Hälfte des Jahres 2020 negativer auf die Wirtschaftstätigkeit ausgewirkt als erwartet. Gleichzeitig werde sich die Wirtschaft voraussichtlich langsamer erholen als noch im Frühjahr prognostiziert. Für 2021 wird wiederum ein positives Wachstum der globalen Wirtschaft von 5,4 Prozent erwartet. Insgesamt konstatiert der IWF, dass die negativen Auswirkungen der Pandemie besonders Haushalte mit niedrigem Einkommen treffen und die bedeutenden Fortschritte gefährden, die seit den 1990er-Jahren bei der Verringerung der extremen ­Armut in der Welt erzielt wurden.


Für die Eurozone prognostiziert der IWF für das Jahr 2020 ein deutliches negatives Wirtschaftswachstum von – 10,2 Prozent, während im kommenden Jahr 2021 wieder ein positives Wirtschaftswachstum von 6,0 Prozent zu Buche stehen soll. In der Sommerprognose geht die Europäische Kommission davon aus, dass 2020 die Wirtschaft der EU insgesamt um 8,3 Prozent schrumpfen und 2021 wieder um 5,8 Prozent wachsen wird. Auch die Europäische Kommission erwartet somit, dass der prognos­tizierte Abschwung, der im Frühjahr noch auf – 7,7 Prozent beziffert wurde, deutlich ausgeprägter ausfallen wird. Die EU-Kommission rechnet damit, dass die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal noch mal stärker zurückgegangen ist, da die Wirtschaftstätigkeiten über einen längeren Zeitraum unterbrochen waren als in den ersten drei Monaten. Für die EU prognostiziert die Kommission eine ­Inflation von 0,6 Prozent im Jahr 2020 und 1,3 Prozent im Folgejahr 2021.


Deutschland

Auch in Deutschland zeichnet sich angesichts der Pandemie ein deutlicher Einbruch der Konjunktur ab. In ihrer Gemeinschafts­diagnose erwarten die fünf führenden Wirtschaftsinstitute, dass die COVID-19-Pandemie eine schwerwiegende Rezession in Deutschland auslösen wird. Folglich wird erwartet, dass die deutsche ­Wirtschaft 2020 um 4,2 Prozent schrumpfen wird, während die Ökonomen für das Jahr 2021 eine Erholung und ein Wachstum von 5,8 Prozent voraussagen. Von einem ähnlichen Szenario geht auch der IWF in seiner Prognose vom Juni 2020 aus. Demnach wird die deutsche Volkswirtschaft im Jahr 2020 gar um 7,8 Prozent zurückgehen. 2021 soll die deutsche Wirtschaft dann wieder um 5,4 Prozent wachsen. Das ifo Institut prognostiziert indes, dass die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder an Fahrt gewinnen wird. So sei mit kräftigen Zuwachsraten von 6,9 Prozent und 3,8 Prozent im dritten und vierten Quartal zu rechnen, was durch die niedrige Produktion an Waren und Dienstleistungen ­während des Shutdown bedingt sei. Insgesamt sieht das ­ifo Institut die deutsche Wirtschaft in der mit Abstand tiefsten Rezession ihrer Nachkriegsgeschichte und rechnet für 2020 insgesamt mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 6,7 Prozent. Im kommenden Jahr setze sich dann die Erholung fort, sodass das Bruttoinlandsprodukt 2021 um 6,4 Prozent wachse.


Während die COVID-19-Pandemie noch im April zu einer beispiellosen Eintrübung des Konsumklimas geführt hatte, erholt sich das Konsumklima nun allmählich wieder. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung legen nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ­spürbar zu. So prognostiziert die GfK für Juli 2020 einen Wert von – 9,6 Punkten, der damit neun Punkte über dem Wert für den ­Monat Juni liegt (revidiert – 18,6 Punkte). Gleichwohl sei dieser Wert der drittniedrigste Wert, der in der Historie des Konsumklimas jemals gemessen worden sei. Laut GfK wirken sich die umfang­reichen Hilfen durch die Konjunkturprogramme wie auch die ­Ankündigung einer befristeten Mehrwertsteuersenkung positiv aus. Insgesamt sei daher zu erwarten, dass dies den Konsum im zweiten Halbjahr stützen werde.


Fremdwährungen

Der Euro erweist sich vor dem Hintergrund der COVID-19-­Pandemie im Vergleich zum US-Dollar als Krisengewinner. Nach einem Aufwärtstrend zu Jahresbeginn 2020 sank der Wechselkurs von 1,14 USD am 10. März zwischenzeitlich auf 1,07 USD. Zum Stichtag 30. Juni lag der Kurs wieder bei 1,13 USD. Die US-Notenbank Fed hatte angesichts der ­Konjunktur­sorgen infolge der ­Pandemie Mitte März den Leitzins gesenkt, der nun im Korridor von 0 bis 0,25 Prozent liegt. Die ­außerordentliche Zinssenkung der US-Notenbank hat damit den langjährigen Anstieg des Dollars ­vorerst gestoppt. Nach kurz­zeitiger Erholung konnte der Euro ­gegenüber dem US-Dollar im Juni schließlich wieder an Stärke ­gewinnen.


Die chinesische Währung Renminbi (Yuan) stand im ersten Halbjahr 2020 spürbar unter dem Einfluss der COVID-19-Pandemie. Zu Jahresbeginn 2020 stand der Euro-Referenzkurs noch bei 7,79 Yuan. Im ersten Halbjahr gab der Yuan dann gegenüber dem Euro wie auch gegenüber dem US-Dollar deutlich nach. Nur im Frühjahr, als sich das Zentrum der Pandemie nach Europa ­ver­lagerte, gewann der chinesische Yuan gegenüber dem Euro kurzzeitig an Stärke. In den Monaten Mai und Juni wertete der Yuan wiederum stetig ab. Am 30. Juni 2020 stand der Euro-Referen­zkurs schließlich bei 7,92 Yuan.


Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Geschäftsverlauf

Im zweiten Quartal 2020 gelang dem Leifheit-Konzern, trotz der Coronavirus-bedingten zwischenzeitlichen Schließung wichtiger Absatzkanäle wie beispielsweise Bau- und Elektromärkte, ein ­deutliches Umsatzwachstum von 7,9 Prozent auf 61,7 Mio. € (­Vorjahr: 57,2 Mio. €). Damit hat der Konzern in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres Umsatzerlöse von 130,4 Mio. € (Vorjahr: 121,5 Mio. €) erzielt, ein Plus von 7,3 Prozent. Zum Wachstum trug zum einen das Segment Household mit der Marke Leifheit ­wesentlich bei. Zum anderen konnte auch das ­Segment Wellbeing mit der Marke Soehnle im Vergleich zum Vorjahres­zeitraum deutlich zulegen. Auf die Regionen bezogen konnte der Konzern insbesondere in den zentraleuropäischen Märkten, aber auch in einigen Zielmärkten Osteuropas sowie den USA ein deutliches Umsatzwachstum erzielen.


Eine Grafik

Konzernumsatz nach Regionen

Für das erste Halbjahr 2020 ergibt sich folgende Umsatzverteilung nach Regionen: In Deutschland wurden 41,1 Prozent (Vorjahr: 44,7 Prozent), in Zentraleuropa ohne Deutschland 42,4 Prozent (Vorjahr: 39,2 Prozent), in Osteuropa 12,6 Prozent (Vorjahr: 12,6 Prozent) und in außereuropäischen Märkten 3,9 Prozent (­Vorjahr: 3,5 Prozent) der Konzernumsätze erzielt.


Eine Grafik

Deutschland

Im Heimatmarkt Deutschland, dem größten Einzelmarkt im ­Konzern, erzielte Leifheit im ersten Halbjahr einen Umsatz in Höhe von 53,6 Mio. € (Vorjahr: 54,3 Mio. €). Dies entspricht einem ­leichten Rückgang von 0,7 Mio. € oder 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der zum Großteil auf die Schließung wichtiger Absatz­kanäle während des Corona­virus-Shutdowns zurückzuführen ist. Dies führte im März und April zu zweistelligen Umsatz­verlusten im Heimatmarkt, die durch das gute Wachstum im Mai und Juni noch nicht vollends kompensiert werden konnten.


Die im Ausland verbuchten Umsätze nahmen hingegen im ­Berichtszeitraum signifikant um 9,6 Mio. € auf 76,8 Mio. € zu (­Vorjahr: 67,2 Mio. €). Das entspricht einem Zugewinn von 14,3 Prozent. Der Auslandsanteil lag damit in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres bei 58,9 Prozent (Vorjahr: 55,3 Prozent).


Zentraleuropa

In der Vertriebsregion Zentraleuropa summierten sich die Umsätze in den ersten sechs Monaten 2020 auf 55,3 Mio. € (Vorjahr: 47,6 Mio. €) und legten damit um 16,0 Prozent zu. Besonders in der Schweiz und den Niederlanden konnte der Leifheit-Konzern seine Distribution weiter ausbauen. Ebenfalls positiv war die ­Umsatzentwicklung in Belgien und Spanien. In Griechenland ­hingegen blieben die Umsätze hinter dem Vorjahreswert zurück.


Osteuropa

In Osteuropa konnte insgesamt ein Umsatzwachstum von 7,5 Prozent auf 16,5 Mio. € (Vorjahr: 15,3 Mio. €) erzielt werden. Die ­Zahlen reflektieren die erhöhten Marketingaktivitäten in ausge­wählten Märkten und bestätigen das Wachstumspotenzial des ­osteuropäischen Marktes. Besonders in Rumänien und Polen ­führte TV-Werbung zu einem Umsatzanstieg von 47,9 Prozent ­respektive 31,9 Prozent. Auch in der Tschechischen Republik ­wurde ein leichtes Wachstum erzielt. In der Ukraine, Russland und Ungarn war die Entwicklung hingegen rückläufig.


Rest der Welt

Auch außerhalb Europas verlief das erste Halbjahr 2020 positiv. Dort verbuchte der Leifheit-Konzern im Berichtszeitraum Umsätze in Höhe von 5,0 Mio. € (Vorjahr: 4,3 Mio. €). Das Wachstum wurde insbesondere von der sehr guten Entwicklung in den USA ­getrieben, wo der Konzern ein Umsatzplus von 84,0 Prozent verzeichnete. Weiterhin erfreulich zeigte sich mit einem Wachstum von 21,3 Prozent die Umsatzentwicklung in Fernost. In Australien und anderen Teilen Ozeaniens musste der Leifheit-Konzern durch die strengen ­Lockdown-Regelungen der Regierungen vor Ort ­einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen.


Konzernumsatz nach Segmenten

Es wird zwischen den berichtspflichtigen Segmenten ­Household, Wellbeing und Private Label unterschieden.


Aufgeteilt nach Segmenten ergibt sich für das erste Halbjahr 2020 folgende Umsatzverteilung: Im mit Abstand größten Segment ­Household, in dem die Marke Leifheit vertrieben wird, ­wurden 81,1 Prozent des Konzernumsatzes erzielt (Vorjahr: 80,7 Prozent), im Segment Wellbeing mit der Marke Soehnle 8,8 Prozent (Vorjahr: 7,7 Prozent) und im Segment Private Label mit den französischen Tochterunternehmen Herby und Birambeau 10,1 Prozent (Vorjahr: 11,6 Prozent).


Eine Grafik

Household

Im Segment Household erzielte der Leifheit-Konzern in den ersten sechs Monaten 2020 ein deutliches Umsatzwachstum von 7,9 Prozent. Der Umsatz belief sich auf 105,8 Mio. € nach 98,0 Mio. € im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dies ist insbesondere auf die Anfang des ­Jahres begonnene TV-Kampagne zurückzuführen, die bereits im ­vergangenen Geschäftsjahr in ausgewählten ­Märkten ­erfolgreich getestet wurde. In der Kategorie Reinigen konnte Leifheit ein ­Umsatzplus von 11,5 Prozent erzielen. Hier kommen zum einen die verstärkten Marketingaktivitäten und zum anderen das verstärkte Hygienebedürfnis der Bevölkerung im Zuge der ­COVID-19-­Pandemie zum Tragen. Auch die Produktkategorien Küche und Wäsche­pflege konnten mit einem Anstieg von 13,6 Prozent ­respektive 3,8 Prozent zulegen.


Wellbeing

Im Segment Wellbeing erzielte das Unternehmen ein signifikantes Umsatzwachstum von 21,7 Prozent auf 11,4 Mio. € (Vorjahr: 9,4 Mio. €). Besonders zu dieser erfreulichen Entwicklung ­bei­getragen hat die Kategorie Soehnle Medical, in der der Umsatz kräftig gesteigert werden konnte. Ebenfalls sehr gut ange­nommen wurden die Soehnle Luftreiniger, welche die Luft von ­Allergenen befreien sowie Viren und Bakterien bekämpfen und die somit ebenfalls in Zeiten der COVID-19-Pandemie verstärkt von Kunden nach­gefragt wurde. In der Produktkategorie Raumluft konnte der ­Umsatz mehr als verdoppelt werden. Die Umsatz­entwicklung des Sortiments an Personen- und Küchenwaagen war ebenfalls ­positiv.


Private Label

Das Segment Private Label ging im Betrachtungszeitraum um 6,6 Prozent auf 13,2 Mio. € zurück (Vorjahr: 14,1 Mio. €). Ausschlaggebend für den Umsatzrückgang der beiden Tochtergesellschaften Birambeau und Herby waren die starken Einschrän­kungen des Handels während des Coronavirus-Lockdowns in Frankreich. Diese fielen deutlich strikter aus als in anderen Absatzmärkten.


Entwicklung der Ertragslage

Konzernergebnis

Im ersten Halbjahr 2020 erzielte der Konzern ein Ergebnis vor ­Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) in Höhe von 8,8 Mio. € (Vorjahr: 5,0 Mio. €). Der Anstieg um 3,8 Mio. € resultierte im Wesentlichen aus dem gestiegenen Bruttoergebnis und spiegelt das strikte ­Kostenmanagement im Konzern wider.


Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) in den ersten sechs Monaten 2020 betrug 8,3 Mio. € (Vorjahr: 4,3 Mio. €). Nach Abzug der ­Steuern ergab sich für das erste Halbjahr ein Periodenergebnis in Höhe von 6,0 Mio. € (Vorjahr: 3,0 Mio. €).


Bruttoergebnis

Das Bruttoergebnis stieg im ersten Halbjahr 2020 um 5,5 Mio. € auf 57,5 Mio. € (Vorjahr: 52,0 Mio. €). Es errechnet sich aus den Umsatzerlösen abzüglich der Kosten der Umsatzerlöse. Der starke Anstieg resultierte im Wesentlichen aus positiven Produkt- und Kundenmixeffekten und spiegelt die getroffenen Effizienzmaß­nahmen wider.


Die Bruttomarge stieg daher um 1,3 Prozentpunkte auf 44,1 Prozent (Vorjahr: 42,8 Prozent). Sie definiert sich als Bruttoergebnis im Verhältnis zu den Umsatzerlösen.


Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Forschungs- und Entwicklungskosten umfassen vorwiegend Personalkosten, Aufwendungen für Dienstleistungen sowie ­Patentgebühren. Sie lagen mit 2,7 Mio. € im ersten Halbjahr um 0,2 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang ist insbe­sondere auf ­niedrigere Abschreibungen und Aufwendungen für Dienst­leistungen zurückzuführen.


Vertriebskosten

Die Vertriebskosten, die neben Werbe- und Marketingkosten auch Ausgangsfrachten und Versandkosten beinhalten, stiegen im ­Berichtszeitraum um 1,9 Mio. € auf 38,2 Mio. € (Vorjahr: 36,3 Mio. €). Dies lag im Wesentlichen an höheren Werbeauf­wendungen des ersten Halbjahres von 2,2 Mio. €, die hauptsächlich für TV-Werbung entstanden sind.


Verwaltungskosten

Die Verwaltungskosten stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,3 Mio. € auf 8,5 Mio. € (Vorjahr: 8,2 Mio. €). Neben den ­Personalaufwendungen und Aufwendungen für Dienstleistungen sind in den Ver­waltungskosten auch die Aufwendungen zur Unterstützung der ­Finanz- und Verwaltungsfunktionen enthalten. Der Anstieg ­resultierte maßgeblich aus höheren Tantiemen für den ­Vorstand sowie aus höheren Aufsichtsratsvergütungen.


Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 0,2 Mio. € auf 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €) und beinhalteten im Berichts­zeitraum eine Schadenersatzzahlung eines Wettbewerbers für ­Patentverletzungen in Höhe von 0,3 Mio. €. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen fielen um 0,2 Mio. € auf 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €).


Fremdwährungsergebnis

Das Fremdwährungsergebnis fiel im ersten Halbjahr 2020 um 0,3 Mio. € auf – 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €). Es enthielt Erträge aus Änderungen der Zeitwerte von Devisentermingeschäften von 0,2 Mio. € (Vorjahr: Aufwand von 0,1 Mio. €) sowie Aufwendungen aus der Fremdwährungsbewertung in Höhe von 0,3 Mio. € (­Vorjahr: kleiner 0,1 Mio. €).


Zins- und Finanzergebnis

Das Zins- und Finanzergebnis betrug – 0,5 Mio. € (Vorjahr: – 0,7 Mio. €). Es enthielt im Wesentlichen Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsverpflichtungen. Der Rückgang des Zinsaufwands für die Pensionsverpflichtungen resultierte aus dem gesunkenen Rechnungszins.


Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich in den ersten sechs Monaten 2020 auf 2,3 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €). Die Steuerquote lag bei 27,3 Prozent und damit unter dem Vorjahres­wert von 30,3 Prozent. Die Steuerquote setzt die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie das Ergebnis vor Ertragsteuern ins ­Verhältnis.


Entwicklung der Finanzlage

Zum 30. Juni 2020 lag der Verschuldungsgrad bei 54,9 Prozent und reduzierte sich damit gegenüber dem 31. Dezember 2019 um 0,3 Prozentpunkte.


Die Schulden zum 30. Juni 2020 bestanden im Wesentlichen aus Pensionsverpflichtungen in Höhe von 64,8 Mio. €, aus Verbind­lichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten von 46,7 Mio. € sowie aus sonstigen Rückstellungen von 9,0 Mio. €. Wie in den Vorjahren hatte der Leifheit-Konzern keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.


Die Eigenkapitalquote, der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme, stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 45,1 Prozent (31. Dezember 2019: 44,8 Prozent).


Analyse der Konzernliquidität

Die Konzernliquidität fiel in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 2,9 Mio. € und belief sich zum 30. Juni 2020 auf 47,4 Mio. € (31. Dezember 2019: 50,3 Mio. €). Der Rückgang der Konzernliquidität im Vergleich zum 31. Dezember 2019 ergab sich hauptsächlich aus dem hohen Anstieg des Working Capital. Das Working Capital, die Summe aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vorräten, Vertragsvermögenswerten sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen ­Verbindlichkeiten, stieg zum 30. Juni 2020 im Vergleich zum 
31. Dezember 2019 um 14,7 Mio. €. Dies resultierte hauptsächlich aus dem deutlichen Anstieg der Forderungen, die aufgrund der höheren Umsatzsatzerlöse und der veränderten Kundenstruktur um 13,2 Mio. € stiegen, und aus dem Anstieg der Vorräte, die aufgrund der geplanten Verbraucherwerbung im dritten Quartal und der höheren Bevorratung mit Rohstoffen um 7,8 Mio. € stiegen.


Analyse der Konzernkapitalflussrechnung

Der Mittelabfluss aus betrieblicher Tätigkeit lag im Berichtszeitraum bei 0,2 Mio. € (Vorjahr: Zufluss 6,0 Mio. €). Der Rückgang resul­tierte im Wesentlichen aus dem deutlichen Anstieg des Working Capital im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.


Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit betrug 2,4 Mio. € (­Vorjahr: 2,7 Mio. €). Die Investitionen fielen um 0,4 Mio. € auf 2,4 Mio. € (Vorjahr: 2,8 Mio. €).


Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit betrug 0,4 Mio. € (­Vorjahr: 10,3 Mio. €). Im Vorjahr war der Mittelabfluss in erster ­Linie durch die Dividendenzahlung von 10,0 Mio. € im Mai 2019 bedingt. Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie hat die Leifheit AG in diesem Jahr ihre ordentliche Hauptversammlung auf den 30. September 2020 verschoben. Entsprechend führt dies zu einem Aufschub des Beschlusses der Hauptversammlung über den Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2019 und der ­Auszahlung der Dividende. Die Auszahlungen für Leasingschulden betrugen 0,4 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €).


Free Cashflow

Im ersten Halbjahr 2020 belief sich der Free Cashflow auf – 2,5 Mio. € (Vorjahr: 3,3 Mio. €). Die Kennzahl gibt an, wie viel ­Liquidität für die Rückführung von Fremdfinanzierungen oder für die Ausschüttung von Dividenden an die Aktionäre verbleibt. Der Free Cashflow wird von uns wie folgt definiert: Summe aus dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und dem Cashflow aus ­Investitionstätigkeit, bereinigt um Ein- und Auszahlungen in ­finanzielle Vermögenswerte und gegebenenfalls aus Erwerben 
sowie Veräußerungen von Unternehmensbereichen. Auch beim Free Cashflow resultiert der Rückgang wie beim Mittelzufluss aus der betrieblichen Tätigkeit im Wesentlichen aus dem deutlichen Anstieg des Working Capitals im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum.


Entwicklung der Vermögenslage

Bilanzstruktur zum 30. Juni 2020

Im Vergleich zum 31. Dezember 2019 stieg die Bilanzsumme ­deutlich um 11,6 Mio. € von 214,6 Mio. € auf 226,2 Mio. €.


Die kurzfristigen Vermögenswerte lagen zum Stichtag 30. Juni 2020 mit 162,3 Mio. € um 14,3 Mio. € über dem Wert zum Ende des Jahres 2019 (31. Dezember 2019: 148,0 Mio. €). Dabei fiel die Liquidität um 2,9 Mio. € auf 47,4 Mio. €. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 13,2 Mio. € auf 57,6 Mio. €. Der deutliche Anstieg resultierte überwiegend aus den höheren Umsatzerlösen und der veränderten Kundenstruktur. Auch die Vorräte stiegen um 7,8 Mio. € auf 53,6 Mio. €. Dies lag an der höheren Bevorratung mit Rohmaterialien, Halbteilen und Fertigwaren zur Absicherung der Supply Chain sowie der ­geplanten Verbraucherwerbung im dritten Quartal. Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte ­fielen vor allem aufgrund saison­bedingt nied­rigerer Umsatzsteuerforderungen um 2,4 Mio. € auf 1,8 Mio. €.


Die langfristigen Vermögenswerte lagen Ende Juni 2020 mit 63,9 Mio. € um 2,8 Mio. € unter dem Wert vom 31. Dezember 2019. Das Anlagevermögen fiel um 2,2 Mio. € im Vergleich zum 31. Dezember 2019 auf 54,7 Mio. €, da die Abschreibungen die Investitionen überstiegen. Zudem wirkten sich hier Kurseffekte ­negativ aus.


Der positive Überhang der Zeitwerte aller aktiven und passiven ­derivativen Finanzinstrumente ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 0,4 Mio. € auf 0,3 Mio. € gesunken (31. Dezember 2019: 0,7 Mio. €). Der Hauptgrund dafür war der Rückgang der Devisentermingeschäfte.


Die kurzfristigen Schulden stiegen zum Stichtag um 7,9 Mio. € auf 55,1 Mio. € im Vergleich zum 31. Dezember 2019, wohingegen die langfristigen Schulden um 2,2 Mio. € auf 69,0 Mio. € sanken. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und ­sonstige Verbindlichkeiten stiegen zum 30. Juni 2020 im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 6,1 Mio. € auf 46,7 Mio. €. Dies war vor allem durch die Verbindlichkeiten für die Bevorratung der Vorräte bedingt. Die Pensionsverpflichtungen fielen um 2,1 Mio. € auf 64,8 Mio. € (31. Dezember 2019: 66,9 Mio. €) im Wesentlichen wegen des Anstiegs des Rechnungszinssatzes für die Abzinsung der Pensionsrückstellungen in Deutschland von 1,3 Prozent zum 31. Dezember 2019 auf 1,5 Prozent zum 30. Juni 2020. Die ­sonstigen langfristigen Rückstellungen erhöhten sich durch den Anstieg der langfristigen Vorstandsvergütung um 0,6 Mio. € auf 3,3 Mio. € (31. Dezember 2019: 2,7 Mio. €). Wie in den Vorjahren existierten keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.


Im Vergleich zum 31. Dezember 2019 stieg das Eigenkapital zum 30. Juni 2020 um 5,8 Mio. € auf 102,1 Mio. €. Dies ergab sich aus dem Periodenergebnis von 6,0 Mio. € sowie dem sonstigen ­Ergebnis von – 0,2 Mio. €.


Investitionen

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 wurden insgesamt 2,4 Mio. € investiert (Vorjahr: 2,8 Mio. €). Die Investitionen betrafen im Wesentlichen Werkzeuge für Neuprodukte, Maschinen, ­Rationalisierungsinvestitionen für Produktionsanlagen, Software sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Wesentliche Veräußerungen von Anlagevermögen gab es im Berichtszeitraum nicht.


Die Investitionsquote – die Zugänge zum Anlagevermögen ­bezogen auf die historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten – belief sich ohne die Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen auf 1,8 Prozent. Am 30. Juni 2020 bestanden Verpflichtungen aus ­Verträgen über den Erwerb von Gegenständen des Anlagever­mögens in Höhe von 0,9 Mio. €, die innerhalb eines Jahres fällig und aus dem Finanzmittelbestand finanziert werden.


Nicht bilanzierte Vermögenswerte und außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente

Neben den in der Konzernbilanz ausgewiesenen Vermögens­werten nutzt Leifheit in geringem Maße auch nicht bilanzierungsfähige Vermögenswerte. Diese betreffen die Vereinfachungs­regelungen aus IFRS 16 für Leasingverhältnisse von bis zu zwölf ­Monaten, Leasingverhältnisse im Zusammenhang mit gering­wertigen Vermögenswerten mit einem Wert von maximal 5 T € ­sowie Lizenzen. Weitere außerbilanzielle Finanzierungs­instrumente wurden im ­Berichtszeitraum wie in den Vorjahren nicht ­genutzt.


Gesamtaussage des Managements zur wirtschaftlichen Lage

Nach einem guten Start in das Jahr 2020 mit erfolgreich durch­geführten TV-Kampagnen konnte der Leifheit-Konzern auch im zweiten Quartal seine positive Geschäftsentwicklung fortsetzen. Trotz der Coronavirus-bedingten zwischenzeitlichen Schließung ­wichtiger Absatzkanäle steigerte der Konzern in den ersten sechs Monaten die Umsatzerlöse um 7,3 Prozent auf 130,4 Mio. €.


Gleichzeitig erzielte der Leifheit-Konzern im ersten Halbjahr 2020 ein im Vorjahresvergleich signifikant höheres Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) von 8,8 Mio. € (Vorjahr: 5,0 Mio. €). Das Bruttoergebnis, das um 5,5 Mio. € auf 57,5 Mio. € deutlich ge­steigert wurde, sowie das strikte Kostenmanagement im Konzern trugen wesentlich zu dem starken Ergebniswachstum bei.


Zum 30. Juni 2020 verfügte Leifheit über liquide Mittel von 47,4 Mio. € (31. Dezember 2019: 50,3 Mio. €). Der Rückgang der Konzernliquidität im Vergleich zum 31. Dezember 2019 resultierte vor allem aus dem deutlich gestiegenen Working Capital. Zum Stichtag 30. Juni 2020 weist der Konzern eine weiterhin hohe ­Eigenkapitalquote von 45,1 Prozent auf. Auf Basis einer insgesamt soliden Finanzsituation konzentriert sich der Leifheit-Konzern auf die Fortführung seiner klaren Wachstumsstrategie.



Mitarbeiter

In den ersten sechs Monaten 2020 waren im Leifheit-Konzern durchschnittlich 1.100 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 1.119) – davon 908 Mitarbeiter im Segment Household, 49 Mitarbeiter im Segment Wellbeing und 143 Mitarbeiter im Segment Private Label.


Mitarbeiter nach Regionen (durchschnittliche Anzahl)

scroll

Standorte 1. Jan. bis 30. Juni 2019 1. Jan. bis 30. Juni 2020
Deutschland 419 408
Tschechische Republik 453 459
Frankreich 161 148
Sonstige Länder 86 85
1.119 1.100

Wir beschäftigten im ersten Halbjahr 37,1 Prozent unserer Mit­arbeiter in Deutschland, 41,7 Prozent in der Tschechischen ­Republik, 13,5 Prozent in Frankreich und 7,7 Prozent im Rest der Welt.


Chancen und Risiken

Die Chancen und Risiken für den Leifheit-Konzern wurden im ­zusammengefassten Lagebericht zum 31. Dezember 2019 aus­führlich ­beschrieben. Auf diese Darstellung verweisen wir an dieser Stelle. Im Berichtszeitraum ergaben sich demgegenüber keine ent­scheidenden Veränderungen der wesentlichen Chancen und ­Risiken für die verbleibenden Monate des Geschäftsjahres. Auch die weiter andauernde COVID-19-Pandemie hat nicht zu ­wesentlichen Änderungen der Risikoeinschätzung in diesem ­Zusammenhang geführt. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Eintrittswahrscheinlichkeiten und der möglichen finanziellen ­Auswirkungen der erläuterten Risiken sowie angesichts der soliden ­Bilanzstruktur und der gegenwärtigen Geschäftsaussichten ­erwartet der Vorstand keine substanzielle Gefährdung der Unternehmensfortführung.


Angaben über Beziehungen zu ­nahestehenden Personen

Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Personen finden sich unter den ausgewählten erläuternden Anhangangaben.


Prognose

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen von Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geprägt

In unserer Prognose für die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr rechnen wir vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie für das laufende Geschäftsjahr mit einem schrumpfenden Wirtschaftswachstum in den für unser Unternehmen wichtigen Absatz­märkten. Wir gehen davon aus, dass die Pandemie und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen den privaten Konsum noch belasten werden, der sich beispielsweise in Deutschland erst langsam wieder von dem Coronavirus-Shutdown erholt. Zu den ­Risiken zählen zudem eine weitere Eskalation im Konflikt zwischen den USA und China sowie geopolitische Spannungen und Konflikte.


Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr

Der Vorstand hatte eine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 vor den möglichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie getroffen, die ein Wachstum der Konzernumsätze um rund 8 Prozent und ein EBIT von 9,5 bis 10,0 Mio. € vorsah. Aufgrund der rasanten Entwicklungen und Unsicherheiten im Zusammenhang mit der ­Pandemie in den letzten Monaten waren die Auswirkungen der ­Coronavirus-Krise auf die Geschäftsentwicklung im Leifheit-­Konzern bisher nicht realistisch abschätzbar.


Im Zuge der Erstellung des Halbjahresabschlusses hat der ­Vorstand seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 aktualisiert. Der Vorstand geht nun von einem Wachstum der Konzern­umsätze von 7 bis 9 Prozent und einem Konzern-EBIT von 12 bis 15 Mio. € für das Geschäftsjahr 2020 aus. Das ­Ergebnis je Aktie (EPS) ­erwarten wir bei rund 0,83 € bis 1,05 €. ­Wesentliche Treiber der Ergebnisentwicklung sind die Verbesserung der Bruttomarge ­sowie ein striktes Kostenmanagement im Leifheit-Konzern.


Im Fokus der Strategie steht weiterhin der Ausbau des Kern­geschäfts mit den Marken Leifheit und Soehnle in den Segmenten Household und Wellbeing. Im Segment Household rechnen wir mit einem Umsatzwachstum von 8,5 bis 10,5 Prozent, im deutlich ­kleineren Wellbeing-Segment mit einem Plus von 11,0 bis 13,0 Prozent. Im Segment Private Label erwarten wir einen leichten Umsatz­rückgang. Das aus dem geplanten Wachstum erzielte Brutto­ergebnis werden wir in die ­Verstärkung unserer Verbraucherwerbung investieren. Dabei wird ein Großteil der für das Jahr 2020 ge­planten Marketinginvesti­tionen in das dritte Quartal fallen.


Wir werden auch im weiteren Geschäftsjahr unsere grundsätzlich konservative Finanzpolitik unverändert fortsetzen. Für das Jahr 2020 rechnen wir mit einem Free Cashflow von etwa 1 Mio. € bis 3 Mio. €. Hier erwarten wir einen Anstieg des Working Capital aufgrund von höheren Beständen durch das geplante Umsatzwachstum und einer höheren Bevorratung mit Rohmaterialien, Halbteilen und Fertigwaren zur Absicherung der Supply Chain ­sowie höheren Forderungen aufgrund der ­voraussichtlichen ­Kundenstruktur und des prognostizierten Wachstums. Wir rechnen für das Geschäftsjahr 2020 mit einem ROCE von 9 bis 12 Prozent.


Die Prognose basiert auf der Annahme, dass es nicht zu erneuten wesentlichen Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie in den für den Leifheit-Konzern relevanten Märkten und Handels­kanälen kommt.


Weitergehende Informationen zu den wirtschaftlichen Rahmen­bedingungen sowie weitere Parameter der Prognose für das ­laufende Geschäftsjahr finden sich im zuletzt veröffent­lichten ­Jahresfinanzbericht des Leifheit-Konzerns für das Geschäftsjahr 2019. Der Bericht steht auf unserer Homepage unter finanzberichte.leifheit-group.com zur Verfügung.


Rechtliche Angaben

Die rechtlichen Angaben wurden im zusammengefassten Lage­bericht zum 31. Dezember 2019 ausführlich beschrieben.


Vergütungsbericht

LTI Management

In den Verträgen zwischen der Leifheit AG und den ­Vorständen ist ein Long-Term-Incentive-Plan (LTI-Plan) für jährliche LTI-Tranchen vereinbart. Der LTI-Plan sieht eine variable Vergütung in Form von soge­nannten virtuellen Aktien vor. Eine virtuelle Aktie gewährt dem ­Inhaber das Recht auf eine wertgleiche Barzahlung in Höhe des durchschnittlichen Aktienkurses, gemessen über ­einen Zeitraum von 90 Handelstagen, am Ende der vierjährigen Performance-­Periode. Die Anzahl der ausübbaren virtuellen Aktien ist abhängig von der Entwicklung der Erfolgsfaktoren „Return on Capital ­Employed“ (ROCE) und „Earnings per Share“ (EPS). Die Ziel­erreichung der Erfolgsfaktoren wird über den Zeitraum der ­Performance-Periode gemessen. Die Auszahlung in Bezug auf die ­virtuellen Aktien hängt weiterhin von einem ununterbrochenen ­Eigeninvestment der Begünstigten in Leifheit-Aktien während der Performance-Periode ab. Die Auszahlung erfolgt nach Ablauf der vierjährigen Performance-Periode und ist auf einen Betrag in Höhe von 200 Prozent des ursprünglich zugesagten Betrags ­begrenzt. Weiterhin hängt die Höhe der Auszahlung von einem ununter­brochenen Beschäftigungsverhältnis der Begünstigten während der Performance-Periode ab.


Die Gewährung der virtuellen Aktien wurde nach IFRS 2.30 als ­anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich klassifiziert und ­be­wertet. Der beizulegende Zeitwert der virtuellen Aktien wird an ­jedem Bilanzstichtag unter Anwendung eines Monte-Carlo-­Modells und unter Berücksichtigung der Bedingungen, zu denen die ­virtuellen Aktien gewährt wurden, neu bewertet.


Als Laufzeit wurde der Zeitraum vom Bewertungsstichtag bis zum Ende der Performance-Periode und damit zum Zeitpunkt der ­erwarteten Auszahlung herangezogen. Der Aktienkurs wurde über Bloomberg aus dem Schlusskurs des Xetra-Handels zum 30. Juni 2020 ermittelt. Die Volatilität wurde als laufzeitadäquate historische Volatilität der Leifheit-Aktie über die jeweilige Rest­laufzeit ermittelt. Der berücksichtigten erwarteten Volatilität liegt die Annahme ­zugrunde, dass von historischer Volatilität auf künftige Trends ­geschlossen werden kann, sodass die tatsächlich ein­tretende ­Volatilität von den getroffenen Annahmen abweichen kann. Die ­erwartete Dividendenrendite wurde als laufzeitadäquate histo­rische Dividendenrendite der Leifheit-Aktie geschätzt. Der ­risikolose Zins wurde auf Basis der historischen Renditen ­deutscher Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit abgeleitet, die der erwarteten Laufzeit der zu bewertenden virtuellen Aktien entspricht.


Zum 30. Juni 2020 wurde im Rahmen des LTI-Plans für die ­Vorstände eine Verbindlichkeit in Höhe von 957 T € passiviert (31. Dezember 2019: 386 T €). Der Periodenaufwand für den Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2020 betrug 571 T € (Vorjahr: 67 T €). Der Anstieg resultierte hauptsächlich aus der Anpassung der Parameter hinsichtlich der Erfolgsfaktoren und Eigeninvestments.


LTI Aufsichtsrat

Weiterhin wurden Aufsichtsräten der Gesellschaft virtuelle Aktien gewährt. Diese virtuellen Aktien gewähren den Aufsichtsräten ebenfalls eine wertgleiche Barzahlung in Höhe des durchschnitt­lichen Aktienkurses am Ende der drei­jährigen Performance-Periode. Die Anzahl der ausübbaren ­virtuellen Aktien ist abhängig von der Entwicklung der Erfolgsfaktoren ROCE, EPS sowie von der ­Entwicklung des Free Cashflow. Die Aus­zahlung in Bezug auf die virtuellen Aktien hängt weiterhin von ­einem ununterbrochenen ­Eigeninvestment der Begünstigten in Leifheit-Aktien während der Performance-Periode ab. Der für die Auszahlung relevante Kurs der virtuellen Aktien am Ende der ­Performance-Periode ist auf 35 € je virtuelle Aktie beschränkt.


Die Gewährung der virtuellen Aktien wurde nach IFRS 2.30 als „anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich“ klassifiziert und be­wertet. Der beizulegende Zeitwert der virtuellen Aktien wird an jedem ­Bilanzstichtag unter Anwendung eines Monte-Carlo-Modells neu bewertet, unter Berücksichtigung der Bedingungen, zu denen die virtuellen Aktien gewährt wurden. Hinsichtlich der Ableitung der Marktdaten wird auf die Ausführungen bzgl. der Marktdaten des LTI Management verwiesen, dessen Angaben auch für die Marktdaten des LTI Aufsichtsrat Anwendung finden.


Zum 30. Juni 2020 wurde im Rahmen des LTI-Plans für die Aufsichtsräte eine Verbindlichkeit in Höhe von 41 T € passiviert (31. Dezember 2019: 0 T €). Der Periodenaufwand für den Zeitraum 1. Januar bis 30. Juni 2020 betrug 41 T € (Vorjahr: 0 T €).


Im Rahmen der Bewertung zum 30. Juni 2020 wurden ­folgende Parameter berücksichtigt:


scroll

LTI Management LTI Aufsichtsrat
Tranche 2019 Tranche 2020 Tranche 2021 Tranche 2022 Tranche 2020
--- --- --- --- --- ---
Bewertungszeitpunkt 30. Juni 2020 30. Juni 2020 30. Juni 2020 30. Juni 2020 30. Juni 2020
Restlaufzeit (in Jahren) 2,50 3,50 4,50 5,50 2,50
Volatilität 38,85 % 36,15 % 33,00 % 32,61 % 38,85 %
Risikoloser Zinssatz – 0,72 % – 0,72 % – 0,70 % – 0,68 % – 0,72 %
Erwartete Dividendenrendite 4,76 % 4,76 % 4,76 % 4,76 % 4,76 %
Ausübungspreis 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 €
Aktienkurs der Leifheit-Aktie zum Bewertungszeitpunkt 24,80 € 24,80 € 24,80 € 24,80 € 24,80 €

Ungeprüfter verkürzter Konzernhalbjahresabschluss zum 30. Juni

Gesamtergebnisrechnung

scroll

T € 1. Apr. bis


30. Juni 2019
1. Apr. bis


30. Juni 2020
1. Jan. bis

30. Juni 2019
1. Jan. bis

30. Juni 2020
Umsatzerlöse 57.142 61.641 121.482 130.354
Kosten der Umsatzerlöse – 32.753 – 34.779 – 69.512 – 72.808
Bruttoergebnis 24.389 26.862 51.970 57.546
Forschungs- und Entwicklungskosten – 1.478 – 1.455 – 2.922 – 2.653
Vertriebskosten – 17.907 – 17.467 – 36.315 – 38.165
Verwaltungskosten – 3.782 – 3.982 – 8.184 – 8.514
Sonstige betriebliche Erträge 267 504 521 741
Sonstige betriebliche Aufwendungen – 125 – 49 – 297 – 98
EBIT vor Fremdwährungsergebnis 1.364 4.413 4.773 8.857
Fremdwährungsergebnis – 240 138 236 – 54
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 1.124 4.551 5.009 8.803
Zinserträge 8 4 9 7
Zinsaufwendungen – 343 – 253 – 689 – 503
Sonstiges Finanzergebnis 1 – 3
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 789 4.303 4.329 8.304
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag – 263 – 1.185 – 1.311 – 2.266
Periodenergebnis 526 3.118 3.018 6.038
Beiträge, die nicht in künftigen Perioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen – 2.289 – 2.820 – 6.487 1.505
Ertragsteuer aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten aus leistungsorientierten Pensionsplänen 671 826 1.901 – 441
Beiträge, die gegebenenfalls in künftigen Perioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe 105 203 118 – 581
Währungsumrechnung von Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe 214 318 169 – 778
Ertragsteuer aus der Währungsumrechnung von Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe – 62 – 93 – 49 228
Nettoergebnis aus der Absicherung von Cashflows – 697 – 741 5 – 230
Ertragsteuer aus der Absicherung von Cashflows 210 210 69
Sonstiges Ergebnis – 1.848 – 4.343 – 228
Gesamtergebnis nach Steuern – 1.322 1.021 – 1.325 5.810
Ergebnis je Aktie auf Grundlage Periodenergebnis (unverwässert und verwässert) 0,06 € 0,33 € 0,32 € 0,63 €

Bilanz

scroll

T € 31. Dez. 2019 30. Juni 2020
Kurzfristige Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 50.301 47.382
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 44.400 57.615
Vorräte 45.850 53.628
Forderungen aus Ertragsteuern 1.418 774
Vertragsvermögenswerte 1.017 738
Derivative Finanzinstrumente 730 343
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 4.248 1.822
Summe kurzfristige Vermögenswerte 147.964 162.302
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 18.295 19.059
Sachanlagevermögen 36.948 34.343
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 1.596 1.286
Latente Steueransprüche 9.694 9.040
Derivative Finanzinstrumente 1 15
Sonstige langfristige Vermögenswerte 112 112
Summe langfristige Vermögenswerte 66.646 63.855
Summe Vermögenswerte 214.610 226.157
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 40.680 46.744
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 89 1.838
Sonstige Rückstellungen 5.701 5.753
Derivative Finanzinstrumente 6 32
Leasingschulden 687 732
Summe kurzfristige Schulden 47.163 55.099
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 66.855 64.798
Sonstige Rückstellungen 2.655 3.252
Latente Steuerschulden 744 397
Derivative Finanzinstrumente 37
Leasingschulden 913 558
Summe langfristige Schulden 71.204 69.005
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 30.000 30.000
Kapitalrücklage 17.026 17.026
Eigene Anteile – 7.445 – 7.445
Gewinnrücklagen 70.777 76.815
Sonstige Rücklagen – 14.115 – 14.343
Summe Eigenkapital 96.243 102.053
Summe Eigenkapital und Schulden 214.610 226.157

Eigenkapitalveränderungsrechnung

scroll

T € Gezeichnetes


Kapital
Kapital-
rücklage Eigene 
Anteile Gewinn-
rücklagen Sonstige Rücklagen Summe
Stand zum 1. Jan. 2019 30.000 17.026 – 7.445 74.930 – 12.662 101.849
Dividenden – 9.984 – 9.984
Gesamtergebnis nach Steuern 3.018 – 4.343 – 1.325
davon Periodenergebnis 3.018 3.018
davon versicherungsmathematische ­Gewinne/Verluste aus leistungs­orientierten Pensionsplänen – 4.586 – 4.586
davon Währungsumrechnung ­ausländischer Geschäftsbetriebe 118 118
davon Währungsumrechnung von ­Nettoinvestitionen in ausländische ­Geschäftsbetriebe 120 120
davon aus der Absicherung von Cashflows 5 5
Stand zum 30. Juni 2019 30.000 17.026 – 7.445 67.964 – 17.005 90.540
Stand zum 1. Jan. 2020 30.000 17.026 – 7.445 70.777 – 14.115 96.243
Gesamtergebnis nach Steuern 6.038 – 228 5.810
davon Periodenergebnis 6.038 6.038
davon versicherungsmathematische ­Gewinne/Verluste aus leistungs­orientierten Pensionsplänen 1.064 1.064
davon Währungsumrechnung ­ausländischer Geschäftsbetriebe – 581 – 581
davon Währungsumrechnung von ­Nettoinvestitionen in ausländische ­Geschäftsbetriebe – 550 – 550
davon aus der Absicherung von Cashflows – 161 – 161
Stand zum 30. Juni 2020 30.000 17.026 – 7.445 76.815 – 14.343 102.053

Kapitalflussrechnung

scroll

1. Jan.

bis 30. Juni 2019
1. Jan.

bis 30. Juni 2020
T €
Periodenergebnis 3.018 6.038
Abschreibungen 3.765 3.778
Veränderung der Rückstellungen – 446 98
Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens und sonstigen langfristigen Vermögenswerten 9 – 5
Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 3.431 – 16.786
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie ­anderer ­Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind – 3.656 6.435
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge – 146 284
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 5.975 – 158
Einzahlungen aus der Veräußerung von Sachanlagen und sonstigen langfristigen Vermögenswerten 73 75
Auszahlungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen – 2.772 – 2.435
Cashflow aus Investitionstätigkeit – 2.699 – 2.360
Auszahlungen für Leasingschulden – 341 – 374
Gezahlte Dividende an die Aktionäre der Muttergesellschaft – 9.984
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 10.325 – 374
Veränderung von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten – 7.049 – 2.892
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes 7 – 27
Finanzmittelbestand am Anfang der Berichtsperiode 50.932 50.301
Finanzmittelbestand am Ende der Berichtsperiode 43.890 47.382
Gezahlte Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1 – 2.808 – 1.373
Erhaltene Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1 45 1.435
Gezahlte Zinsen 1 – 23 – 35
Erhaltene Zinsen 1 8 10

1 Enthalten im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit.

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben

Allgemeine Angaben

Die Leifheit Aktiengesellschaft ist eine börsennotierte Kapitalgesellschaft mit Sitz in Nassau/Lahn, Deutschland. Der vorliegende ­verkürzte Konzernhalbjahresabschluss der Leifheit AG und ihrer Tochtergesellschaften betrifft den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis 30. Juni 2020.


Der Konzernhalbjahresabschluss wurde vom Vorstand der Leifheit AG aufgestellt und am 12. August 2020 vom CEO/CFO zur Veröffentlichung freigegeben.

Grundlagen der Berichterstattung

Der vorliegende verkürzte Konzernhalbjahresabschluss wurde ­gemäß § 115 Abs. 3 WpHG sowie im Einklang mit den Inter­national Financial Reporting Standards (IFRS) insbesondere mit IAS 34 und den diesbezüglichen Interpretationen des International Accounting Standards Board (IASB) für die Zwischenbericht­erstattung erstellt, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Demzufolge enthält dieser Abschluss zum Zwischenbericht nicht sämtliche Informationen und Angaben, die gemäß IFRS für einen Konzernabschluss zum Ende des Geschäftsjahres erforderlich sind, und ist daher in Verbindung mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 zu lesen.


Der vorliegende verkürzte Konzernhalbjahresabschluss und ­Zwischenlagebericht wurde von einem Abschlussprüfer weder ­geprüft noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Der ­Abschluss enthält nach Ansicht des Vorstands alle erforderlichen Anpassungen, die für eine den tatsächlichen Verhältnissen ­entsprechende Darstellung der Ertragslage zum Zwischenergebnis erforderlich sind. Die Ergebnisse der zum 30. Juni 2020 endenden Berichtsperiode lassen nicht notwendigerweise Rückschlüsse auf die Entwicklung zukünftiger Ergebnisse zu.


Im Rahmen der Erstellung eines Konzernhalbjahresabschlusses in Übereinstimmung mit IAS 34 muss der Vorstand Beurteilungen und Schätzungen vornehmen sowie Annahmen treffen, die die ­Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen im Konzern und den Ausweis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie der Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die tatsächlichen ­Beträge können von diesen Schätzungen abweichen.


Im Konzernhalbjahresabschluss werden die Ertragsteuern auf der Grundlage der besten Schätzung des Ertragsteuersatzes erfasst, der für das gesamte Geschäftsjahr erwartet wird.


Konjunkturelle und saisonale Einflüsse werden, soweit wesentlich, in dem Textabschnitt „Geschäftsverlauf“ beschrieben.


Die im verkürzten Konzernhalbjahresabschluss angewandten ­Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen mit Ausnahme der erstmals anzuwendenden Rechnungslegungs­vorschriften – die keine wesentlichen Auswirkungen auf den ­Konzernhalbjahresabschluss hatten – denen des letzten Konzern­ab­schlusses zum Ende des Geschäftsjahres. Eine detaillierte ­Beschreibung der Grundsätze der Rechnungslegung ist im Anhang des Konzern­abschlusses ­unseres Jahresfinanzberichts 2019 ­veröffentlicht. Die vom IASB veröffentlichten Standards und Interpretationen, die im Geschäftsjahr 2020 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind, wurden nicht angewendet.


Konsolidierungskreis

Veränderungen im Konsolidierungskreis sowie ­wesentliche ­Änderungen der organisatorischen Struktur oder des Geschäfts­modells ­fanden im Berichtszeitraum nicht statt.


Segmentberichterstattung

scroll

Kennzahlen nach berichtspflichtigen Segmenten zum

30. Juni 2020
Household Wellbeing Private Label Summe
Umsatzerlöse Mio. € 105,8 11,4 13,2 130,4
Bruttoergebnis Mio. € 49,2 5,1 3,2 57,5
Segmentergebnis (EBIT) Mio. € 7,6 0,9 0,3 8,8
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Personen 908 49 143 1.100

scroll

Kennzahlen nach berichtspflichtigen Segmenten zum

30. Juni 2019
Household Wellbeing Private Label Summe
Umsatzerlöse Mio. € 98,0 9,4 14,1 121,5
Bruttoergebnis Mio. € 43,5 4,2 4,3 52,0
Segmentergebnis (EBIT) Mio. € 4,3 – 0,1 0,8 5,0
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Personen 908 53 158 1.119

Informationen über die Segmente und deren Steuerung sind dem Jahresfinanzbericht 2019 zu entnehmen.


Erläuterungen zur Bilanz und zur Gesamtergebnisrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse resultieren nahezu vollständig aus dem Verkauf von Haushaltsprodukten. Sie werden nach geografischen ­Regionen und wesentlichen Ländern sowie nach Kategorien aufgegliedert. Für die regionale Zuordnung der Umsatzerlöse ist der Sitz des Kunden maßgeblich. 


scroll

Umsatz nach Regionen in Mio. € 1. Jan. bis 30. Juni 2020
Household Wellbeing Private Label Summe
--- --- --- --- ---
Deutschland 49,5 4,1 53,6
Zentraleuropa 36,3 6,5 12,5 55,3
Osteuropa 15,3 0,5 0,7 16,5
Rest der Welt 4,7 0,3 5,0
105,8 11,4 13,2 130,4

scroll

Umsatz nach Regionen in Mio. € 1. Jan. bis 30. Juni 2019
Household Wellbeing Private Label Summe
--- --- --- --- ---
Deutschland 50,7 3,6 54,3
Zentraleuropa 29,6 4,7 13,3 47,6
Osteuropa 14,0 0,6 0,7 15,3
Rest der Welt 3,7 0,5 0,1 4,3
98,0 9,4 14,1 121,5

scroll

Umsatz nach Produktkategorien in Mio. € 1. Jan. bis 30. Juni 2020
Household Wellbeing Private Label Summe
--- --- --- --- ---
Reinigen 46,4 46,4
Wäschepflege 49,7 3,8 53,5
Küche 9,7 9,4 19,1
Wellbeing 11,4 11,4
105,8 11,4 13,2 130,4

scroll

Umsatz nach Produktkategorien in Mio. € 1. Jan. bis 30. Juni 2019
Household Wellbeing Private Label Summe
--- --- --- --- ---
Reinigen 41,6 41,6
Wäschepflege 47,9 4,3 52,2
Küche 8,5 9,8 18,3
Wellbeing 9,4 9,4
98,0 9,4 14,1 121,5

Weitere Erläuterungen der wesentlichen Änderungen der Posten der Bilanz und der Gesamtergebnisrechnung gegenüber den ­dargestellten Vergleichszahlen sowie der Entwicklung im Berichtszeitraum sind im Zwischenlagebericht dargestellt.


Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der Leifheit Aktiengesellschaft in Höhe von 30.000 T € (Vorjahr: 30.000 T €) lautet auf Euro und ist in 10.000.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt. Dies entspricht einem rechnerischen Wert von 3,00 € je Stückaktie. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Die Aktionäre sind zum ­Bezug der beschlossenen Dividenden berechtigt und verfügen bei der Hauptversammlung über ein Stimmrecht je Aktie.


Die Stückaktien sind in einer Dauerglobalurkunde bei der Clear­stream Banking AG, Frankfurt/Main, hinterlegt.


Die ordentliche Hauptversammlung der Leifheit AG vom 24. Mai 2017 hat den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 23. Mai 2022 das Grundkapital gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 15.000 T € durch Ausgabe von bis zu 5.000.000 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien – auch unter Ausschluss des ­Bezugsrechts – zu erhöhen. Der vollständige Wortlaut des ­Beschlusses ist unter Tagesordnungspunkt 7 der Einladung zur ­ordentlichen Hauptversammlung angegeben, die am 12. April 2017 im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde.


Eigene Anteile

Weder im aktuellen noch im entsprechenden Berichtszeitraum des Vorjahres ­wurden eigene Anteile erworben oder verwendet.


Unter Einschluss der in den Vorjahren erworbenen und aus­gegebenen eigenen Aktien hielt Leifheit am 30. Juni 2020 einen Bestand in Höhe von 490.970 eigenen Aktien. Dies entspricht 4,91 Prozent des Grundkapitals. Der darauf entfallende Betrag des Grundkapitals betrug 1.473 T €. Dafür wurden 7.445 T € ­aufgewendet.


Es bestehen keine Bezugsrechte für Organmitglieder und Arbeitnehmer entsprechend § 160 Abs. 1 Nr. 5 AktG.


Haftungsverhältnisse

Die Konzerngesellschaften sind keine Haftungsverpflichtungen ­ein­gegangen.


Finanzinstrumente

Ein detaillierter Überblick über die sonstigen Finanzinstrumente, über die finanziellen Risikofaktoren und das Management finan­zieller Risiken ist im Jahresfinanzbericht 2019 unter Textziffer 36 dargestellt. Seit dem 31. Dezember 2019 haben sich keine ­wesentlichen Änderungen unseres finanziellen Risikoprofils ­ergeben.


Absicherung von Zahlungsströmen

Bei den derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um zum beizulegenden Zeitwert bewertete Devisentermingeschäfte für Käufe von US-Dollar, ­HK-Dollar, Chinese Yuan sowie Tschechische Kronen für die Geschäftsjahre 2020 bis 2021.


Die Devisengeschäfte hatten eine Laufzeit von:


scroll

kleiner 1 Jahr größer 1 Jahr
Kauf USD/€ 16,5 Mio. USD 0,3 Mio. USD
Kauf HKD/€ 24,2 Mio. HKD 2,0 Mio. HKD
Kauf CNH/€ 147,0 Mio. CNH 10,3 Mio. CNH
Kauf CZK/€ 60,0 Mio. CZK

Zum 30. Juni 2020 wurden folgende Verpflichtungen aus Devisentermingeschäften bilanziert:


scroll

Wert der Verpflichtung Fremdwährung Nominalwert
Kauf USD/€ 14.660 T € 16.773 T USD 14.876 T €
davon Hedge Accounting 12.021 T € 13.751 T USD 12.190 T €
Kauf HKD/€ 2.956 T € 26.250 T HKD 3.000 T €
davon Hedge Accounting 2.274 T € 20.250 T HKD 2.310 T €
Kauf CNH/€ 19.503 T € 157.345 T CNH 19.563 T €
davon Hedge Accounting 19.503 T € 157.345 T CNH 19.563 T €
Kauf CZK/€ 2.243 T € 60.000 T CZK 2.249 T €

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Die Buchwerte der derivativen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert. Im Übrigen entsprechen die Buchwerte jeweils den fortgeführten Anschaffungskosten. 


In der Bilanz zum 30. Juni 2020 wurden Vermögenswerte in Form von Devisentermingeschäften in Höhe von 358 T € (Vorjahr: 879 T €) sowie Verbindlichkeiten in Form von Devisentermin­geschäften in Höhe von 32 T € (Vorjahr: 186 T €) mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert wird unter Anwendung notierter Terminkurse zum Abschlussstichtag und Netto-Barwertberechnungen basierend auf Zinsstrukturkurven mit hoher Bonität in den entsprechenden ­Währungen und damit auf Basis von am Markt beobachteten ­Inputparametern (Stufe 2) ­ermittelt. Im Berichtszeitraum erfolgten keine Umgliederungen ­zwischen den Stufen.


Aufgrund des erwarteten Wegfalls der Grundgeschäfte wurden im Berichtszeitraum Sicherungsbeziehungen ineffektiv. Es betraf ­Devisentermingeschäfte in Höhe von 6.000 T USD (Vorjahr: 0 T USD). Aus der Auflösung der Sicherungsbeziehungen ­resultierte ein Ertrag in Höhe von 36 T € (Vorjahr: 0 T €).


Am 30. Juni 2020 standen kurzfristige Kontokorrentkreditlinien in Höhe von 25.155 T € (Vorjahr: 11.655 T €) zur Verfügung. Durch Avale wurden zum Bilanzstichtag 655 T € (Vorjahr: 805 T €) ­genutzt. Die nicht ausgenutzten Kontokorrentkreditlinien betrugen 24.421 T € (Vorjahr: 10.787 T €). Die Kontokorrentlinien wurden aufgrund der Unsicherheiten der COVID-19-Pandemie zur Ver­ringerung des Liquiditätsrisikos erheblich ausgeweitet.


Hinsichtlich des Ausfallrisikos für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für Vermögenswerte verweisen wir auf die ­Ausführungen unter Textziffer 36 im Jahresfinanzbericht 2019. ­Aufgrund der Coronavirus-Krise überwachen wir strikt die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Für das Ausfallrisiko und die erwarteten Kreditverluste wurden ausreichend Wertberich­tigungen in Höhe von 271 T € (31. Dezember 2019: 121 T €) vorgenommen.


Bei kurzfristigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten stellt der Buchwert annahmegemäß immer eine verlässliche Annäherung an den beizulegenden Zeitwert dar. Die beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden auf Basis von am Markt beobachteten Inputparametern (Stufe 2) ­ermittelt. Im Berichtszeitraum erfolgten keine Umgliederungen ­zwischen den Stufen.


Die folgenden Tabellen zeigen die Buchwerte von finanziellen ­Vermögenswerten und finanziellen Schulden nach IFRS 9.


scroll

T € Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Sicherungsinstrument zu Zwecken des Hedge Accounting Zu fortgeführten Anschaffungskosten 30. Juni 2020
Zum beizulegenden Zeitwert ­bewertete finanzielle Vermögenswerte
Devisentermingeschäfte (als Sicherungsgeschäft designiert) 352 352
Devisentermingeschäfte (nicht als Sicherungsgeschäft designiert) 6 6
Nicht zum beizulegenden Zeitwert ­bewertete finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 58.515 58.515
Zahlungsmittel und ­Zahlungsmittel­äquivalente 47.382 47.382
Zum beizulegenden Zeitwert ­bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Devisentermingeschäfte (als Sicherungsgeschäft designiert) 29 29
Devisentermingeschäfte (nicht als Sicherungsgeschäft designiert) 3 3
Nicht zum beizulegenden Zeitwert ­bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten sowie Leasingschulden 30.113 30.113

scroll

T € Erfolgswirksam zum beizu­legenden Zeitwert Sicherungsinstrument zu Zwecken des Hedge Accounting Zu fortgeführten Anschaffungskosten 31. Dez. 2019
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.006 5.006
Devisentermingeschäfte (als Sicherungsgeschäft designiert) 690 690
Devisentermingeschäfte (nicht als Sicherungsgeschäft designiert) 41 41
Nicht zum beizulegenden Zeitwert ­bewertete finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 45.793 45.793
Zahlungsmittel und ­Zahlungsmittel­äquivalente 45.295 45.295
Zum beizulegenden Zeitwert ­bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Devisentermingeschäfte (als Sicherungsgeschäft designiert) 29 29
Devisentermingeschäfte (nicht als Sicherungsgeschäft designiert) 14 14
Nicht zum beizulegenden Zeitwert ­bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten sowie Leasingschulden 31.485 31.485

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum 30. Juni 2020 bestanden Verpflichtungen aus unkünd­­baren Verträgen, wie z. B. Wartungs-, Dienstleistungs- und Ver­siche­rungsverträge, in Höhe von 1.413 T € (Vorjahr: 1.584 T €). Die ­zukünftigen Mindestzahlungen aufgrund dieser unkündbaren Verträge betragen bis zu einem Jahr 1.088 T € (Vorjahr: 1.016 T €), zwischen einem und fünf Jahren 322 T € (Vorjahr: 568 T €) und über fünf Jahre 3 T € (Vorjahr: 0 T €).


Zum 30. Juni 2020 bestanden Abnahmeverpflichtungen für ­Rohstoffe im Wert von 887 T € (Vorjahr: 997 T €).


Es bestanden Verpflichtungen aus Verträgen über den Erwerb von Gegenständen des Anlagevermögens in Höhe von 853 T € (­Vorjahr: 1.737 T €), insbesondere für Anlagen, Werkzeuge und Software. Darüber hinaus bestanden Verpflichtungen aus ­Verträgen für Marketingmaßnahmen in Höhe von 3.544 T € (­Vorjahr: 1.077 T €) sowie aus sonstigen Verträgen in Höhe von 2.190 T € (Vorjahr: 2.188 T €).


Gemäß IFRS 16 bilanziert der Konzern für die meisten Leasing- und Mietverträge Nutzungsrechte und Leasingschulden. Für die restlichen Mietverträge, wie z. B. die Büroausstattung und Software­lizenzen, wurden nach IFRS 16 zulässige Vereinfachungsregelungen vorgenommen. Die Laufzeiten sind immer unter fünf Jahren. Zum 30. Juni 2020 betrugen diese künftigen Mindestmiet­zah­lungen von unkündbaren Miet- und Leasingverhältnissen 333 T € (Vorjahr: 535 T €), davon innerhalb eines Jahres 147 T € (Vorjahr: 345 T €) sowie zwischen einem und fünf Jahren 186 T € (Vorjahr: 190 T €).


Personelle Veränderungen in den Organen der Leifheit AG

Im Berichtszeitraum fanden personelle Veränderungen in den ­Organen der Leifheit AG statt:


Ivo Huhmann, seit 1. April 2017 Mitglied des Vorstands und Chief Financial Officer (CFO) der Leifheit AG, hat das Unternehmen zum Ende seiner Vertragslaufzeit am 31. März 2020 verlassen. 


Henner Rinsche, Vorstandsvorsitzender/CEO der Leifheit AG, hat zu diesem Zeitpunkt die Funktion des CFO in Personalunion übernommen.


Darüber hinaus gab es im Berichtszeitraum keine personellen ­Veränderungen in den Organen der Leifheit AG.


Angaben über Beziehungen zu ­nahestehenden Personen

Ein Geschäftsführer unserer tschechischen Tochtergesellschaft Leifheit CZ a.s. ist gleichzeitig geschäftsführender Gesellschafter eines tschechischen Kunden. Im Berichtszeitraum wurden mit ­diesem Kunden Umsatzerlöse in Höhe von 222 T € zu einer ­drittvergleichsüblichen Marge von 27 Prozent getätigt (Vorjahr: 111 T € Umsatz zu 26 Prozent Marge). Des Weiteren erbrachte der Kunde Shared-Service-Dienstleistungen für unsere Tochter­gesellschaft zu drittvergleichsüblichen Bedingungen in Höhe von 305 T € (Vorjahr: 311 T €). Die Leifheit CZ a.s. erbrachte für den Kunden Dienstleistungen von 8 T € (Vorjahr: 4 T €).


Darüber hinaus gab es im Berichtszeitraum keine Beziehungen zu oder Geschäfte mit nahestehenden Personen oder ­nahestehenden konzernfremden Unternehmen.


Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Angaben über die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat finden sich im Kapitel „Rechtliche Angaben“ des Zwischenlageberichts.


Sonstige Angaben

Im ­ersten Halbjahr 2020 hat der Leifheit-Konzern aus ver­schiedenen Ländern Gelder im Rahmen von stattlichen Unter­stützungsmaßnahmen in Höhe von 224 T € erhalten, im ­Wesentlichen Kurzarbeitergeld für Mitarbeiter infolge der ­COVID-19-Pandemie.


Aufgrund der Unsicherheiten der Auswirkungen zu Beginn der ­Coronavirus-Krise wurde zum 31. März 2020 ein Werthaltig­keitstest insbesondere auf Ebene der zahlungsmittel­gene­rie­renden ­Einheiten (ZGE) durchgeführt. Dabei wurden verschiedene ­Szenarien angesichts der möglichen Auswirkungen der Corona­virus-Krise hinsichtlich der künftigen Umsatz- und Ergebnis­entwicklung in den Jahren 2020 und 2021 angenommen. Bei den weiteren Parametern wie dem Abzinsungssatz, dem risikofreien Zinssatz, der Marktrisikoprämie, dem Beta-Faktor, dem Fremd­kapitalkostensatz und der Wachstumsrate gab es keine wesentlichen Änderungen. Keines dieser Szenarien ergab einen Wert­minderungsbedarf. Infolge der positiven Geschäftsentwicklung aller ZGE im zweiten Quartal 2020 wurde kein weiterer Werthaltigkeitstest zum 30. Juni 2020 durchgeführt.


Wesentliche Ereignisse nach Ende der Zwischen­berichtsperiode

Wesentliche Ereignisse nach Abschluss der Berichtsperiode ­werden im Zwischenlagebericht erläutert. Aktuell liegen keine ­wesentlichen Ereignisse vor.


Nassau/Lahn, im August 2020


Leifheit Aktiengesellschaft


Der Vorstand


Henner Rinsche 


Igor Iraeta Munduate

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Der Vorstand versichert nach bestem Wissen, dass gemäß den ­anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halb­jahres­finanz­berichterstattung der Konzernhalbjahres­abschluss ­ein den tatsäch­lichen ­Verhältnissen entsprechendes Bild der ­Ver­mögens-, Finanz- und ­Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern­zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so ­dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen ­Verhältnissen ent­sprechendes Bild vermittelt wird, sowie die ­wesentlichen ­Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.


Nassau/Lahn, im August 2020


Leifheit Aktiengesellschaft


Der Vorstand


Henner Rinsche


Igor Iraeta Munduate


Disclaimer

Zukunftsbezogene Aussagen

Dieser Halbjahresfinanzbericht enthält zukunftsbezogene ­Aus­sagen, die auf aktuellen Einschätzungen des Managements über künftige Entwick­lungen beruhen. Solche Aussagen unter­liegen ­Risiken und ­Unsicherheiten, die außerhalb der Möglich­keiten von Leifheit bezüglich einer Kontrolle oder präzisen Einschätzung ­liegen, wie beispielsweise das zukünftige Marktumfeld und die ­wirtschaftlichen Rahmenbe­dingungen, das Verhalten der übrigen Marktteilnehmer sowie ­Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollte einer dieser oder andere ­Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die Annahmen, auf denen ­diese ­Aus­sagen basieren, als unrichtig ­erweisen, könnten die tatsäch­lichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen explizit ­genannten oder implizit enthaltenen ­Ergebnissen ab­weichen. Es ist von Leifheit weder beabsichtigt noch übernimmt Leifheit eine ­gesonderte Verpflichtung, zukunftsbezogene Aus­sagen zu aktua­lisieren, um sie an Ereignisse oder Entwicklungen nach dem Datum ­dieses Berichts anzupassen.


Abweichungen aus technischen Gründen

Aus technischen Gründen (z. B. Umwandlung von elektronischen ­Formaten) kann es zu Abweichungen zwischen den in diesem Halb­jahresfinanzbericht enthaltenen und den beim Bundes­anzeiger ­eingereichten ­Rechnungslegungsunterlagen kommen. In diesem Fall gilt die beim Bundesanzeiger eingereichte Fassung als die ­verbindliche ­Fassung.


Der Halbjahresfinanzbericht liegt ebenfalls in englischer Über­setzung vor. Bei Abweichungen geht die deutsche Fassung des Halbjahres­finanzberichts der englischen Übersetzung vor.


Rundungshinweis

Bei der Verwendung von gerundeten Beträgen und Prozent­angaben können aufgrund kaufmännischer Rundung geringe ­Abweichungen entstehen.

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.