Interim / Quarterly Report • Aug 19, 2020
Interim / Quarterly Report
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Gegründet 1805
Augsburg
Wertpapier-Kenn-Nr. 558.000 (ISIN DE 0005580005)
Die Dierig Holding AG als Hauptgesellschaft des Dierig-Konzerns ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht und fungiert als Holding. Ihre Tochtergesellschaft Dierig Textilwerke GmbH ist als konzernleitende Zwischenholding Muttergesellschaft der operativen Tochtergesellschaften in Deutschland. Zudem verfügt die Dierig Textilwerke GmbH im Immobiliensegment über ein eigenes operatives Geschäft. Das Unternehmen Dierig wurde im Jahr 1805 im schlesischen Langenbielau als textiles Verlagsgeschäft gegründet.
Die Konzernstrategie fußt auf unternehmerischer Nachhaltigkeit. Die Sicherung und langfristige Mehrung der Substanz hat in jedem Fall Vorrang vor dem Erreichen kurzfristiger Renditeziele. Die Dividendenpolitik basiert darauf, die Anteilseigner an Erträgen aus dem operativen Geschäft angemessen zu beteiligen.
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| Gesellschaft | Standort | Produkte und Dienstleistungen | Absatzmärkte |
|---|---|---|---|
| fleuresse GmbH | Augsburg, Deutschland | Markenbettwäsche | Groß- und Fachhandel im Wesentlichen in Deutschland |
| Adam Kaeppel GmbH | Augsburg, Deutschland | Markenbettwäsche | Großabnehmer und Einzelhandel im Wesentlichen im deutschsprachigen Raum |
| Christian Dierig GmbH | Leonding, Österreich | Markenbettwäsche | Groß- und Fachhandel in Österreich sowie Export in die CEE-Staaten |
| Dierig AG | Wil, Schweiz | Markenbettwäsche | Groß- und Fachhandel in der Schweiz sowie Export in EU-Staaten |
| Christian Dierig GmbH | Augsburg, Deutschland | Damaste, technische Textilien | Damaste in Westafrika, technische Textilien weltweit |
| BIMATEX GmbH | Augsburg, Deutschland | Roh- und Fertiggewebe als Meterware, Objekttextilien | Konfektionäre, Großhändler und Endverbraucher in der EU |
| Dierig Textilwerke GmbH | Augsburg, Deutschland | Entwicklung, Bau und Vermietung von Immobilien; Dienstleistungen für die Tochtergesellschaften | Gewerbliche Mieter an den Konzernstandorten in Augsburg und Kempten |
| Prinz GmbH Augsburg | Augsburg, Deutschland | Entwicklung, Bau und Vermietung von Immobilien | Gewerbliche Mieter in Augsburg |
| Peter Wagner Immobilen AG (PWI) | Augsburg, Deutschland | Immobilienberatung und -bewertung, Vermittlung und Verwaltung von Immobilien, Projektentwicklung, Standortmanagement, Finanzierungsberatung | Private Immobilienverkäufer und -käufer, Immobilieninvestoren, private und gewerbliche Mieter und Vermieter in Augsburg und der Metropolregion München |
Aufgrund von COVID-19 war das erste Halbjahr 2020 geprägt von einer der größten Wirtschaftskrisen der Nachkriegsgeschichte. Über die krisenbedingten Anpassungen im Tagesgeschäft hinausgehend überprüften Aufsichtsrat, Vorstand und die Geschäftsführungen der Tochtergesellschaften fortwährend die Geschäftsmodelle des Konzerns und seiner operativen Tochtergesellschaften, die übergeordneten Strategien, die Ziele, das Steuerungssystem sowie die Aktivitäten in Forschung und Entwicklung. Die Prüfungen ergaben, dass diese Grundlagen geeignet sind, den Konzern sicher durch die Krise und aus der Krise zu führen. In Summe ergaben sich im ersten Halbjahr 2020 keine oder nur unwesentliche Veränderungen gegenüber der im Konzernlagebericht 2019 (vgl. Geschäftsbericht 2019, S. 35ff.) dargestellten Situation. Daher verweisen wir auf die dortige Darstellung der Grundlagen des Konzerns.
Die Steuerung des Konzerns und seiner Unternehmen erfolgt im Wesentlichen mit Kennzahlen wie Umsatzerlöse, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vorräte und Eigenkapitalquote.
Als internationales Textilunternehmen mit Kunden in 28 Ländern ist der Dierig-Konzern abhängig von globalen weltwirtschaftlichen Entwicklungen. Die Weltwirtschaft wurde im ersten Halbjahr 2020 massiv von den Folgen der Coronavirus-Pandemie getroffen und ist in eine tiefe Rezession gestürzt. Die Weltbank spricht in einem am 9. Juni 2020 veröffentlichten Update zur Studie "Global Economic Prospects" von einer veränderten Welt und prognostiziert für 2020 einen Rückgang der Weltwirtschaft in Höhe von 5,2 Prozent. In den reifen Volkswirtschaften erwartet die Weltbank einen Rückgang von rund 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Wirtschaftsleistung der Schwellen- und Entwicklungsländer um 2,5 Prozent zurückgehen soll.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) beurteilt die Situation ähnlich wie die Weltbank und spricht in seinem am 24. Juni 2020 veröffentlichten Update zur Studie "World Economic Outlook" von einer nie dagewesenen Krise. Dabei erwartet der IWF für das Jahr 2020 einen Rückgang der Weltwirtschaft um 4,9 Prozent. Auch in dieser Projektion sind die entwickelten Volkswirtschaften besonders stark von den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie betroffen. Nach IWF-Prognosen ist hier mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in Höhe von 8,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu rechnen, für die Schwellen- und Entwicklungsländer wird ein Rückgang von 3,0 Prozent erwartet.
Beide Institutionen verweisen in ihren Projektionen auf große Prognoseunsicherheiten. Die Entwicklung der Weltwirtschaft ist im hohen Ausmaß abhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie. Solange keine Impfstoffe und keine Heilmittel zur Verfügung stehen, kann die Pandemie einzig mit nicht-pharmazeutischen infektionshygienischen Maßnahmen bekämpft werden. Negative Szenarien wie das Wiederaufflammen der Pandemie in einer weltweiten zweiten Infektionswelle oder eine gefährliche Mutation des Virus sind in den Projektionen nicht berücksichtigt.
Absatzmärkten
In Deutschland ging nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal um 2,2 Prozent zurück. Obwohl der Lockdown erst im März 2020 einsetzte, ist dies der stärkste Rückgang der Wirtschaftsleistung seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009. Im Mai 2020 befanden sich nach ifo-Angaben in Deutschland 7,3 Millionen Personen in Kurzarbeit. Der massive Einsatz von Kurzarbeit konnte den Arbeitsmarkt stabilisieren. Die Arbeitslosigkeit stieg im Juni 2020 nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit auf 2,9 Millionen Erwerbslose. Damit erhöhte sich die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vorjahresmonat um 637.000. Die Arbeitslosenquote erreichte 6,2 Prozent, was im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von 1,3 Prozentpunkten bedeutet. Stand Juni 2020 erwartet die Bundesregierung für 2020 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 6,3 Prozent gegenüber 2019, die Bundesbank rechnet gar mit einem Minus in Höhe von 7,1 Prozent.
Besonders stark betroffen von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sind alle Wirtschaftszweige, die Waren und Dienstleistungen für den privaten Konsum anbieten. Dieser wird nach einem am 1. Juli 2020 veröffentlichten Papier von Deutsche Bank Research im Jahr 2020 um bis zu 10 Prozent zurückgehen. Nachdem dem privaten Konsum auch weitgehend fixe Ausgaben wie Mieten und Mietnebenkosten, Kosten für Telekommunikation und digitales Entertainment sowie ein Teil der Versicherungskosten zuzuordnen sind und die Privathaushalte ihre Aufwendungen für Lebensmittel in der Krise kaum drosseln können, entfällt der Rückgang im privaten Konsum zum größten Teil auf die Bereiche Freizeit, Unterhaltung und Kultur, die Gastronomie und den Sektor Bekleidung, Schuhe, Haushaltswaren und Einrichtung.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Zahlen des Gesamtverbands Textil+Mode für die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie wider. Im April 2020 sank der Umsatz der deutschen Textilindustrie um 23,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, die deutsche Bekleidungsindustrie hatte ein Umsatzminus in Höhe von 45,3 Prozent hinzunehmen. Für die gesamte Branche bedeutete dies einen Umsatzrückgang von 31,3 Prozent. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2020 ging der Umsatz im Textil- und Bekleidungsgewerbe um 15,2 Prozent zurück. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Bundesregierung und die Landesregierungen erst Mitte März 2020 Beschränkungen des öffentlichen Lebens zur Pandemieabwehr in Kraft setzten.
Durch das schlechte konjunkturelle Umfeld setzte sich im ersten Halbjahr 2020 die Serie der Insolvenzen in der Textil- und Modebranche fort. Der größte und bekannteste von einer Insolvenz betroffene Anbieter ist Galeria Karstadt Kaufhof. Bereits im April 2020 leitete die Warenhauskette ein Schutzschirmverfahren ein, am 1. Juli 2020 ordnete das Amtsgericht Essen für Galeria Karstadt Kaufhof und acht verbundene Unternehmen ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung an.
Nach Angaben des Gesamtverbands Textil+Mode ging der Umsatz des Bekleidungshandels in den ersten fünf Monaten des Jahres 2020 um 33,5 Prozent zurück. Der gesamte Einzelhandel erreichte dagegen ein Umsatzplus von 2,4 Prozent. Großer Gewinner der Coronavirus-Pandemie war der Online-Handel.
Über den deutschen Heimtextilmarkt, ein für den Dierig-Konzern und seine Bettwäschemarken sehr bedeutsames Marktsegment, liegen generell keine zuverlässigen statistischen Angaben vor. Auch gibt es keine Erhebungen, die zeigen, wie sich die Corona-Krise auf den deutschen Heimtextilmarkt ausgewirkt hat. Eigenen Marktbeobachtungen zufolge entwickelte sich im ersten Halbjahr 2020 der Umsatz mit Heimtextilien analog zum gesamten Textilmarkt extrem rückläufig. Ursächlich dafür waren die staatlich angeordnete Schließung nicht-versorgungsnotwendiger Handelsgeschäfte und die nach der Lockerung nur extrem zögerlich wieder in Gang kommende Kaufbereitschaft der Konsumentinnen und Konsumenten.
Die Wirtschaft in Österreich verzeichnet im ersten Halbjahr 2020 ebenfalls einen starken Wirtschaftseinbruch. Nach einem bereits nahezu stagnierenden Wachstum im Jahr 2019 ging die Wirtschaftleistung in Österreich im ersten Quartal 2020 nach Angaben der EU-Kommission um 2,6 Prozent zurück. Für das zweite Quartal 2020 wird der Wirtschaftseinbruch aufgrund der langanhaltenden Beschränkungsmaßnahmen auf 12,5 Prozent prognostiziert. Ein Wendepunkt scheint jedoch im April mit Beginn der Lockerungen erreicht worden zu sein. Auch die Lockerung der Reisebeschränkungen führten zu einer Verbesserung der Wirtschafts- und Stimmungsindikatoren.
Die Schweiz stürzte ebenfalls in eine tiefe Rezession. In einer Mitteilung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) vom 16. Juni 2020 erwartet die Schweizer Expertengruppe für Konjunkturprognosen für 2020 einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Höhe von 6,2 Prozent und eine jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent.
In die Länder Frankreich, Italien, Spanien und Portugal exportieren Gesellschaften des Dierig-Konzerns vorrangig Rohware. Die bereits durch die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise geschwächte Wirtschaft in den Ländern Süd- und Westeuropas wurde von der Coronavirus-Krise extrem getroffen. Für Frankreich rechnet der IWF in seinem am 24. Juni 2020 veröffentlichten Update zur Studie "World Economic Outlook" mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in Höhe von 12,5 Prozent. Für Italien und Spanien prognostiziert der IWF einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Höhe von jeweils 12,8 Prozent. Die portugiesische Wirtschaft soll nach aus dem Juni 2020 stammenden Angaben der OECD im Jahr 2020 um 11,7 Prozent schrumpfen.
Ein Geschäftsfeld des Dierig-Konzerns ist der Export von Damasten nach Westafrika. Für Afrika südlich der Sahara rechnet der IWF im Jahr 2020 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,2 Prozent. Für Nigeria als wichtige Volkswirtschaft der Region prognostiziert die Weltbank einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 5,4 Prozent. Ursächlich hierfür ist die Abhängigkeit der nigerianischen Wirtschaft von Ölexporten, wobei der Ölpreis krisenbedingt im ersten Halbjahr 2020 auf ein Rekordminus stürzte. Im April 2020 hatte Öl aufgrund auslaufender Abnahmekontrakte und fehlender Lagerkapazitäten auf Abnehmerseite kurzfristig sogar einen negativen Wert. Anschließend erholte sich der Ölpreis bis Juli 2020 wieder und erreichte Werte um 40 US-Dollar je Barrel. Doch auch auf diesem Preisniveau kann die nigerianische Ölindustrie kaum kostendeckend arbeiten.
Wie sämtliche Wirtschaftszweige wurde auch die deutsche Immobilienwirtschaft stark von der Coronavirus-Krise betroffen. Der Immobilienmarkt verfiel zu Beginn des Lockdowns in eine Schockstarre. Der von der Deutschen Hypothekenbank AG ermittelte und herausgegebene Immobilienklimaindex erfuhr in den Monaten April und Mai 2020 einen Einbruch von historischen Ausmaßen. Die Immobilientransaktionen brachen in allen Asset-Klassen (Wohnen, Handel, Büro, Logistik, Hotel) ein. Allerdings zeigten sich schon im Juni 2020 am deutschen Immobilienmarkt erste Aufhellungen. Nach der Wiederaufnahme von Immobiliengeschäften entwickelten sich die Immobilienpreise seitwärts bis leicht steigend. Die Marktentwicklung verlief in den verschiedenen Asset-Klassen unterschiedlich: Wohnimmobilien waren auch im ersten Halbjahr 2020 gefragt. Besonders positiv entwickelte sich als Folge der Entwicklung im E-Commerce der Bereich der Logistikimmobilien. Die Nachfrage nach selbstgenutzten Wohnimmobilien erlitt trotz zunehmender Kurzarbeit nur einen kleineren Dämpfer. Auch der Markt für Büroimmobilien zeigte sich in den Krisenmonaten erstaunlich robust, wenngleich der krisenbedingte Trend zum Home Office langfristige Auswirkungen auf die Nachfrage nach Büros nach sich ziehen kann. Einen deutlichen Rückgang gab es bei der Nachfrage nach Handelsimmobilien. Am gravierendsten wirkte sich die Coronavirus-Krise auf die Nachfrage nach Hotels sowie gastronomisch genutzte Immobilien aus.
Die gesamtdeutschen Entwicklungen decken sich mit den Entwicklungen an den Immobilienstandorten des Dierig-Konzerns. Nach Marktbeobachtungen der Peter Wagner Immobilien AG kehrte der Wohnungsmarkt Ende des zweiten Quartals 2020 wieder zu einer Normalität zurück, während die Marktteilnehmer bei Gewerbeimmobilien eine deutliche Zurückhaltung an den Tag legten.
Für das internationale Geschäft im Textilsegment von Dierig ist die Entwicklung des US-Dollars zum Euro von großer Bedeutung, da viele Rechtsgeschäfte beschaffungsseitig in US-Dollar getätigt werden. Die Devisenkurse zeigen sich in der Coronavirus-Krise robust. Der Euro wurde zu Beginn des Jahres 2020 mit 1,12 US-Dollar bewertet und notierte zum Ende des ersten Halbjahres 2020 bei 1,13 US-Dollar.
Die Schweizer Landesgesellschaft des Dierig-Konzerns, die Dierig AG in Wil, erwirbt Bettwäsche im Euroraum und verkauft diese größtenteils auf dem Schweizer Inlandsmarkt. Beim Schweizer Franken kam es im ersten Halbjahr 2020 zu geringen Kursbewegungen gegenüber dem Euro. Zu Jahresanfang 2020 kostete der Euro 1,09 Schweizer Franken, Ende des ersten Halbjahres notierte der Euro bei 1,08 Schweizer Franken.
Einen Teil ihrer Ware lassen die Bettwäschegesellschaften des Dierig-Konzerns in der Türkei fertigen. Im ersten Halbjahr 2020 verlor die Türkische Lira abermals gegenüber dem Euro an Wert. Anfang Januar 2020 kostete ein Euro 6,68 Türkische Lira. Ende Juni 2020 war ein Euro 7,71 Türkische Lira wert. Die währungsbedingten Einkaufsvorteile der Bettwäschegesellschaften konnten jedoch nicht realisiert werden, da die Vorlieferanten ihre Preise erhöhten.
Die Baumwollpreisnotierungen beziehen sich auf Standardqualitäten mit 25 bis 30 Millimetern Faserlänge (Stapellänge), auf die rund 90 Prozent der Weltproduktion entfallen. Zur Produktion von Bettwäsche ziehen die Bettwäschegesellschaften des Dierig-Konzerns Rohware aus langstapeliger Baumwolle (größer 40 Millimeter) heran, die deutlich teurer als die Baumwolle in Standardqualität ist. Dennoch gibt der Standardpreis in der Regel die Preisentwicklung bei der langstapeligen Baumwolle vor.
Zu Jahresbeginn 2020 kostete ein amerikanisches Pfund Baumwolle (454 Gramm) in Standardqualität rund 69 US-Cent. Der Kurs stürzte mit der weltweiten Ausbreitung von COVID-19 Ende März 2020 auf Werte um 46 US-Cent und verlor damit ein Drittel seines Wertes. Anschließend erholte sich der Baumwollpreis zum Halbjahresende 2020 wieder auf Werte um 63 US-Cent. Obwohl der Großteil der Wertschöpfung bei den im Dierig-Konzern vertriebenen Textilien durch die Veredelung entsteht, hatte die Entwicklung des Baumwollpreises Einfluss auf die Einkaufspreise und potenzielle Auswirkungen auf die Bewertung der Lagerbestände.
Infolge der europäischen Staatsschuldenkrise wurden die Märkte schon vor COVID-19 mit Liquidität geflutet. Im Zuge staatlicher und überstaatlicher Hilfs- und Wiederaufbaupakete in nie dagewesener Größenordnung nimmt die Liquidität in den Finanzmärkten weiter stark zu. Die Kreditzinsen verharrten im ersten Halbjahr 2020 weiterhin auf einem Rekordtiefststand nahe der Nulllinie. Angesichts der Coronavirus-Krise ist eine Zinswende auch auf längere Sicht nicht zu erwarten. Der niedrige Zins begünstigte die Finanzierung von Vorhaben im Immobiliensegment. Zugleich ist das Zinsniveau relevant für die Höhe der zu bildenden Pensionsrückstellungen. Im ersten Halbjahr 2020 traten keine Zinseffekte auf, die zu neuerlichen Belastungen geführt hätten. Im Hinblick auf das Gesamtjahr 2020 können jedoch Belastungen durch die Anpassung von Pensionsrückstellungen nicht ausgeschlossen werden.
Nach einem über Plan liegenden Jahresauftakt im Textil- wie im Immobiliensegment ging der Dierig-Konzern wie große Teile der Wirtschaft ab März 2020 in den Krisenmodus. Aufgrund der anhaltenden Nachfrageschwäche im Textilbereich hatte der Dierig-Konzern bereits im Jahr 2019 umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet, die sich in der Coronavirus-Krise bewährten. Deswegen und auch aufgrund des funktionsfähigen Risikomanagementsystems und weiterer eingeleiteter Sofortmaßnahmen konnte der Dierig-Konzern die erste akute Phase der Coronavirus-Krise erfolgreich bewältigen. Infolge der hohen Widerstandsfähigkeit des Konzerns und der Stabilität des Geschäftsmodells traten zu keinem Zeitpunkt bestandsgefährdende Risiken für das Unternehmen und seine Kerngeschäftsfelder auf.
Der Dierig-Konzern erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2020 einen konsolidierten Umsatz von 24,9 Millionen Euro und blieb damit um 11,1 Prozent unter dem im Vorjahreszeitraum erwirtschafteten Umsatz in Höhe von 28,0 Millionen Euro. Der Rückgang ist auf das Textilsegment zurückzuführen, in dem die Umsätze von 22,0 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2019 auf 18,1 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2020 zurückgingen.
Die Immobiliensparte erzielte im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatz von 6,8 Millionen Euro und damit gegenüber dem Umsatz von 6,0 Millionen Euro im Vorjahrszeitraum ein deutliches Umsatzplus. Damit setzte die Immobiliensparte auch während der Coronavirus-Krise ihren Wachstumskurs fort.
Die textilen Tochtergesellschaften des Dierig-Konzerns agierten im ersten Halbjahr 2020 in einem extrem schwierigen Marktumfeld. Während der ersten Phase des Lockdowns kam es teilweise zu Störungen in den Lieferketten, unter anderem schlossen einige Kunden ihre Warenannahmen unangekündigt, sodass der Verbleib der Ware geklärt und Transporte zurück ins Lager geführt werden mussten. Außerdem waren innerhalb kürzester Zeit in den Unternehmen Pandemiepläne umzusetzen und die Arbeit neu zu organisieren, auch unter Zuhilfenahme von Kurzarbeit als Arbeitsmarktinstrument. Der Vorstand dankt der Belegschaft für ihre Einsatzbereitschaft in einer extremen Krisensituation. Es ist dieser Einsatzbereitschaft und Flexibilität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken, dass Umsatzverluste begrenzt werden konnten.
Der krisenbedingte Einbruch des Konzernumsatzes in Höhe von 11,1 Prozent zeigte im ersten Halbjahr 2020 nur partiell Auswirkungen auf die Ertragssituation. Das Textilsegment wies ein negatives Segmentergebnis aus, während der Immobilienbereich sein operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbesserte. Saldiert erwirtschaftete der Dierig-Konzern im ersten Halbjahr 2020 ein positives Ergebnis vor Ertragsteuern auf Vorjahresniveau in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Zudem tätigte der Dierig-Konzern im ersten Halbjahr 2020 keine Grundstücksverkäufe, während das Ergebnis im Vorjahreszeitraum durch einen Gewinn in Höhe von 0,3 Millionen Euro aus Grundstücksverkäufen beeinflusst worden war. Positiv auf das Ergebnis wirkte sich im ersten Halbjahr 2020 aus, dass keine neuerlichen Pensionsrückstellungen gebildet werden mussten.
Das Eigenkapital des Dierig-Konzerns bezifferte sich zu Jahresbeginn auf 36,7 Millionen Euro und verbesserte sich im Verlauf des ersten Halbjahres 2020 auf 37,8 Millionen Euro. Aufgrund der gesunkenen Verschuldung stieg die Eigenkapitalquote von 30,8 Prozent im Verlauf des ersten Halbjahres 2020 auf 32,1 Prozent. Am Ende des ersten Halbjahres standen dem Dierig-Konzern 9,7 Millionen Euro an liquiden Mitteln zur Verfügung. Gemessen an den großen wirtschaftlichen Verwerfungen sieht der Vorstand im ersten Halbjahr 2020 eine überaus zufriedenstellende Geschäftsentwicklung und zum Ende des zweiten Quartals auch eine Aufwärtsentwicklung im Textilsegment.
Oberstes Ziel in der Coronavirus-Pandemie ist der Schutz unserer Beschäftigten vor Ansteckung. Dies wiederum ist die Grundlage dafür, den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten zu können. Im Zuge der Coronavirus-Pandemie bildeten die Mitglieder des Vorstandes und die Geschäftsführungen der Tochtergesellschaften einen Krisenstab. Dieser setzte ein umfassendes Hygiene-, Abstands- und Kontaktbeschränkungskonzept ein, das sich an den Empfehlungen des Robert Koch-Institutes orientiert. Ein Teil unserer Beschäftigten befand sich im ersten Halbjahr 2020 im Home Office. Persönliche Treffen wurden durch Videokonferenzen ersetzt, die Reisetätigkeit auf das absolut notwenige Maß begrenzt. Soweit möglich, wurden in geschäftskritischen Bereichen zwei Teams gebildet, die keinen persönlichen Kontakt untereinander haben durften. Dies betrifft insbesondere die IT-Abteilung. Bislang wurden im Dierig-Konzern keine Ansteckungen von Beschäftigten mit dem Coronavirus bekannt.
Über die Einsetzung eines unternehmensweiten Pandemiekonzepts hinaus traf der Krisenstab Maßnahmen zur Minderung wirtschaftlicher Risiken und setzte diese um. Höchste Aufmerksamkeit galt dabei dem Forderungsmanagement zur Sicherung der Liquidität und der Stabilisierung der Beziehungen zu Kunden und Mietern.
Zudem wurden Ansprüche auf staatliche Corona-Hilfen geprüft. Angesichts der positiven Ertragssituation und der guten Liquidität hat der Dierig-Konzern mit Ausnahme der Möglichkeit zur Stundung von Steuerschulden keinen Anspruch auf staatliche Unterstützungsmaßnahmen. Von dieser Möglichkeit machte der Dierig-Konzern im ersten Halbjahr 2020 Gebrauch.
Um Arbeitsplätze zu erhalten, nahm der Dierig-Konzern Kurzarbeit in Anspruch. Während der staatlich verordneten Schließung nicht-versorgungsnotwendiger Geschäfte waren davon weite Teile der Belegschaft der textilen Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz betroffen. Während des Lockdowns befand sich die Belegschaft der österreichischen Landesgesellschaft Christian Dierig GmbH sogar in 100 Prozent Kurzarbeit. Mit den fortschreitenden Lockerungen wurde die Kurzarbeit an die Nachfragesituation angepasst.
Hervorzuheben ist, dass die Mitglieder des Vorstandes und der Geschäftsführungen der Tochtergesellschaften sowie leitende Angestellte sich mit den in Kurzarbeit befindlichen Kolleginnen und Kollegen solidarisierten und trotz teilweise stark erhöhter Arbeitsbelastung ihr Gehalt freiwillig auf das Niveau des Kurzarbeitergeldes reduzierten. Der Vorstand dankt den Geschäftsführungen der Tochtergesellschaften und den weiteren Führungskräften im Konzern für diese Form der Verbundenheit mit dem Unternehmen, die weit über ein Normalmaß hinausgeht.
Die Gesellschaften des Dierig-Konzerns agierten im ersten Halbjahr 2020 in einem krisenhaft verschlechterten Geschäftsumfeld. In der Hauptsache davon betroffen war das Afrikageschäft, während im Bettwäschegeschäft und in den textilen Handelsaktivitäten in Summe nur geringere Umsatzeinbußen zu verzeichnen waren. Die Immobiliensparte setzte ihren Wachstumskurs fort. Zum Umsatz- und Ertragswachstum im Immobilienbereich trug auch die 2018 erworbene Beteiligung an der PWI maßgeblich bei, die insbesondere in ihrem neuen Geschäftsbereich der Finanzierungsberatung wuchs.
Die Coronavirus-Krise spiegelt sich in einem gesunkenen Textilumsatz wider. Während die Textilgesellschaften im ersten Quartal 2020 die Umsatz- und Ergebnisplanung erfüllen konnten, brachen die Geschäfte im zweiten Quartal ein. Im April 2020 ging der Bettwäscheumsatz durch die Zwangsschließung der österreichischen Bettwäschegesellschaft und die Schließung der Einzelhändler in Deutschland und in der Schweiz auf nahezu Null zurück. Anschließend setzte mit den Lockerungen der Maßnahmen wieder eine leichte Belebung der Geschäfte ein. Insgesamt kam der Textilbereich gut durch die erste Phase der Krise.
Im Textilsegment erwirtschafteten die Gesellschaften des Dierig-Konzerns im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatz in Höhe von 18,1 Millionen Euro (i.Vj. € 22,0 Mio.), was einem Umsatzrückgang von 17,7 Prozent gleichkommt. Der Umsatzrückgang betraf nahezu alle Sparten, Geschäftsfelder und Regionalmärkte. In Deutschland erwirtschafteten die textilen Gesellschaften einen Umsatz in Höhe von 11,7 Millionen Euro, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem Umsatz von 12,9 Millionen Euro ein Umsatzminus von 9,3 Prozent darstellt. Im Ausland erzielten die textilen Gesellschaften einen Halbjahresumsatz in Höhe von 6,4 Millionen Euro. Im Vergleich mit dem Umsatz des Vorjahreszeitraums in Höhe von 9,1 Millionen Euro bedeutet dies einen Rückgang in Höhe von 29,7 Prozent. Die textile Exportquote belief sich im ersten Halbjahr 2020 auf 35,4 Prozent (i.Vj. 41,4%).
Angesichts des krisenhaften wirtschaftlichen Umfeldes entwickelte sich der Bettwäscheumsatz im ersten Halbjahr 2020 mit einem Minus von 11,2 Prozent akzeptabel. Das Bettwäschegeschäft in der Schweiz konnte sogar ein geringes Umsatzplus verbuchen. Die Umsatzverluste der Bettwäschegesellschaft Kaeppel, die mit ihrer Marke in Deutschland das mittlere Preissegment besetzt und ihre Ware vorrangig an Großabnehmer absetzt, bewegten sich im einstelligen Prozentbereich. Der Umsatz der hochwertigen Marke fleuresse hingegen brach in Deutschland und Österreich deutlicher ein. Der Umsatzverlust im stationären Einzelhandel konnte durch den Online-Handel nur zu einem geringen Teil kompensiert werden, da der Großkunde Amazon während des Lockdowns im April 2020 Bettwäsche nahezu komplett von der Verkaufsplattform genommen hatte, um sich auf den Verkauf von Masken, Einmalhandschuhen und anderen Hygieneartikeln zu konzentrieren. Die Umsätze mit kleineren Online-Händlern entwickelten sich hingegen stark positiv.
Den krisenbedingten Stillstand nutzten die Bettwäschegesellschaften, um Zukunftsprojekte voranzutreiben. Dazu zählten Investitionen in die Digitalisierung durch die Schaffung neuer EDI-Anbindungen an Kunden und SAP-Anpassungen. Weiterhin wurden Optimierungen in der Vertriebs- und Sortimentsstruktur angestoßen und umgesetzt. Ziele sind die Prozessoptimierung und eine weitere Konzentration auf Kernkompetenzen. Zudem eröffnete fleuresse einen eigenen Web-Shop, der Ende des zweiten Quartals 2020 in den Livebetrieb ging und bereits vor dem Start der Werbekampagne Umsätze generierte.
Bereits vor der Coronavirus-Krise hatten die Bettwäschegesellschaften als Reaktion auf die Nachfrageschwäche ein Kostensenkungsprogramm in Gang gesetzt, in dem unter anderem in Augsburg Abteilungen zusammengelegt und die freigewordenen Flächen der Immobiliensparte zur Vermietung an unternehmensfremde Dritte übergeben wurden. Der damit einhergehende Personalabbau erfolgte in Abstimmung mit dem Betriebsrat und sozialverträglich, auf betriebsbedingte Kündigungen konnte im ersten Halbjahr 2020 verzichtet werden.
Bei den textilen Handelsgeschäften zeigte sich ein uneinheitliches Bild. Die im Rohgewebehandel und im Handel mit Objekttextilien tätige Gesellschaft BIMATEX blieb beim Umsatz im ersten Halbjahr 2020 um 13,2 Prozent unter dem Umsatz des Vorjahreszeitraums zurück. Angesichts der Tatsache, dass sich die wichtigen Abnehmerländer Italien und Spanien zu Corona-Hotspots entwickelten, ist diese Umsatzentwicklung zufriedenstellend. Im Objektgeschäft brach der Absatz von Hotelbettwäsche und Gastro-Textilien ab Mitte März 2020 ein. Der Absatz von Textilien im medizinischen Bereich zeigte hingegen eine leicht steigende Tendenz, jedoch konnte dies die Umsatzverluste im Bereich Hotel und Gastronomie nicht kompensieren. Wie die Bettwäschegesellschaften setzte auch die Handelsgesellschaft BIMATEX im Berichtszeitraum ein Kostensenkungsprogramm um. Dazu ging BIMATEX 2019 eine Kooperation mit einem ebenfalls im Objekttextilbereich tätigen Partner ein. Ziele sind gemeinsame Aktivitäten im Vertrieb, in der Lagerhaltung und in der Logistik.
Einen extremen Umsatzeinbruch in Höhe von rund 60 Prozent musste hingegen die Christian Dierig GmbH hinnehmen. Dieser betrifft hauptsächlich den Export von Damasten nach Westafrika. Aufgrund der im November 2019 angekündigten und im Januar 2020 vollzogenen Betriebsschließung des Lohnausrüsters der Damaste musste der Dierig-Konzern schon im Geschäftsjahr 2019 Wertberichtigungen in Höhe von 3,9 Millionen Euro auf Forderungen und Lagerbestände treffen. Wie im Geschäftsbericht 2019 und in der virtuellen Hauptversammlung am 28. Mai 2020 ausführlich berichtet, handelt es sich bei dem ausgefallenen Lieferanten um einen strategischen Lieferanten mit einem Alleinstellungsmerkmal, ohne den der Dierig-Konzern auch zukünftig nicht mehr in der Lage sein wird, Damaste in der bisherigen Qualität herzustellen. Das kurzfristige, für 2020 gültige Ziel der Christian Dierig GmbH lautete daher, die Lagerbestände zu verkaufen und Forderungen zu realisieren. Um die seit annähernd 60 Jahren erfolgreich aufgebaute Marktstellung in Westafrika aufrechtzuerhalten, prüfte die Christian Dierig GmbH unter anderem die Option, den Markt zukünftig zusätzlich mit Damasten anderer Qualität zu bedienen. Im ersten Quartal 2020 litt der Damastexport nach Westafrika noch unter den Marktirritationen, die der Ausfall des Lohnausrüsters verursacht hatte. Im zweiten Quartal wurde das Afrikageschäft von der Coronavirus-Krise erfasst. Daher wurden die gefassten Ziele nur zu einem geringen Teil erreicht.
Zum Schutz vor einer Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie schlossen die westafrikanischen Staaten im Frühjahr 2020 ihre Grenzen, zudem wurden Märkte geschlossen und die traditionellen Feierlichkeiten zum Ende des Fastenmonats Ramadan polizeilich untersagt. Daraufhin kam die wirtschaftliche Tätigkeit in Westafrika fast vollständig zum Erliegen. Überdies gelang es islamistischen Terrormilizen, während der Gesundheitskrise ihr Einflussgebiet und ihren Rückhalt in der Bevölkerung zu vergrößern. So kam es wieder vermehrt zu Kampfhandlungen und Entführungen, darüber hinaus nutzten die islamistischen Terroristen die Abwesenheit des Staates, um gegenüber der Bevölkerung als Helfer in der Not aufzutreten. Die Christian Dierig GmbH war daher gezwungen, die für die Organisation des Geschäftsbetriebs notwendige Reisetätigkeit komplett auszusetzen.
Auch die Neuausrichtung des Afrikageschäfts mit anderen Ausrüstungsbetrieben und neuen Damastqualitäten gestaltete sich in der Coronavirus-Pandemie schwierig. So war es kaum möglich, sich direktes Feedback der potentiellen Kunden über die Vermarktungschancen der neuen Stoffqualitäten einzuholen. Damit wurde das Afrikageschäft im zweiten Quartal 2020 in Abstimmung mit den afrikanischen Stoffgroßhändlern "eingefroren", um es bei einer Stabilisierung der Lage wieder zu reaktivieren. Diese Vorgehensweise ist im häufiger von Gesundheitskrisen und Phasen politischer Instabilität betroffenen Westafrika üblich. In der Vergangenheit konnten die Geschäfte bei einer Rückkehr zur Normalität rasch wieder hochgefahren werden. Nachdem bereits im Jahr 2019 umfassend Vorsorge getroffen worden war, waren im ersten Halbjahr 2020 keine neuerlichen Wertberichtigungen erforderlich.
Das Geschäft der Christian Dierig GmbH mit technischen Textilien für die Schleifmittel- und Polierscheibenproduktion litt bereits im ersten Quartal 2020 unter der Absatzkrise der Automobilindustrie. Aufgrund des Lockdowns in Indien kam es zudem zu Störungen in den beschaffungsseitigen Lieferketten. Im zweiten Quartal 2020 konnten infolge der Coronavirus-Krise kaum Neuaufträge mehr hereingenommen werden. Positiv war allerdings, dass bestehende Abrufaufträge gehalten werden konnten. Damit leistete das Segment der technischen Textilien einen Beitrag zur Stabilisierung des Umsatzes.
Selbst in der Krise erfreulich positiv entwickelte sich das Immobiliengeschäft des Dierig-Konzerns. Zwar baten einige Mieter aus den Bereichen Gastronomie, Sport und Freizeit, aus dem Veranstaltungswesen und aus anderen besonders von der Coronavirus-Krise betroffenen Wirtschaftszweigen um Mietstundungen, aber in Summe setzte die Immobiliensparte ihren bisherigen Wachstumskurs fort. Die breite Aufstellung der Immobiliensparte stellt sich in der Coronavirus-Krise als Erfolgsfaktor heraus.
Im Immobilienbereich (einschließlich PWI) erwirtschaftete der Dierig-Konzern im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatz in Höhe von 6,8 Millionen Euro (i.Vj. € 6,0 Mio.) und erzielte damit eine Umsatzsteigerung von 13,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Trotz Mieterwechsel konnte der hohe Vermietungsgrad von 96 Prozent gehalten werden.
Erstmals umsatzrelevant wurden im ersten Halbjahr 2020 die bereits zu Baubeginn vollständig vermieteten "Bürolofts Am Proviantbach" mit rund 1.500 Quadratmetern Mietfläche. Darüber hinaus trugen eine verdichtete Vermietung sowie Mietanpassungen zum organischen Wachstum bei. Ein großer Teil der Mietverträge sieht an die allgemeine Preisentwicklung und die Entwicklung der Vergleichsmieten gekoppelte Mieterhöhungen vor.
Die Geschäfte der PWI verliefen in Summe außerordentlich erfreulich. Lediglich bei der Vermietung gewerblich genutzter Immobilien gab es im zweiten Quartal 2020 einen Einbruch. In den Geschäftsfeldern Investment, Verkauf und Verwaltung und insbesondere im neuen Geschäftsfeld Finanzierungsberatung und -vermittlung erreichte der Immobiliendienstleister im ersten Halbjahr 2020 jedoch hohe Zuwachsraten und konnte seinen Honorar- und Provisionsumsatz gegenüber dem Vorjahrszeitraum erfreulich steigern.
Bei Entwicklungsvorhaben erreichte der Immobilienbereich trotz Coronavirus-Krise wichtige Zwischenziele. Wichtigstes Entwicklungsvorhaben ist die Umwidmung von Gewerbeflächen zu Wohnbaugrundstücken am Standort Augsburg-Mühlbach. Dierig plant, bis zu 200 Wohnungen zu errichten und im eigenen Bestand zu halten. Der erste Bauabschnitt ist die Errichtung einer Parkgarage für die gewerblichen Mieter, die durch den Bau von Wohnungen ihre bisherigen Stellplätze verlieren werden. Die Baugenehmigung für das Parkhaus wurde im zweiten Quartal 2020 erteilt, die Verhandlungen mit dem ausgewählten Bauunternehmen sollen im dritten Quartal 2020 zum Abschluss kommen.
Bei den Entwicklungsflächen an den Standorten Porschestraße in Gersthofen und im Gewerbepark Kempten zeigte sich neue Nachfrage nach Flächen. Neue Bauvorhaben im Mieterauftrag wurden jedoch nicht vereinbart. Auch wurden im Berichtszeitraum weder Grundstücke veräußert noch neue Liegenschaften erworben.
Der im ersten Quartal 2020 geplante Start des Umbaus des Kesselhauses im Prinz Gewerbepark zu einer Event-Location wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Nachdem das Veranstaltungsgewerbe zu den am stärksten von der Coronavirus-Krise betroffenen Wirtschaftszweigen gehört, erschien diese Planungsänderung ratsam. Verschoben wurde auch die Umwidmung der ehemaligen Pferdestallungen als letzte Entwicklungsfläche im Augsburger Schlachthof-Quartier. Das unsanierte Gebäude ist derzeit vermietet, sollte aber zu einer gastronomisch genutzten Immobilie umgebaut werden. Die Umbaupläne werden nach einer Stabilisierung der Lage neu geprüft und gegebenenfalls umgesetzt.
Der Dierig-Konzern setzt sich neben finanziellen Zielen weitere Ziele in der Unternehmensentwicklung und detaillierte Projektziele. Die im Konzernlagebericht 2019 dargestellte Prognose wurde im März 2020 vor dem Hintergrund der hereinbrechenden Coronavirus-Krise und des staatlich verordneten Lockdowns in vielen Ländern des Aktionsraums des Dierig-Konzerns und seiner Gesellschaften aufgestellt. Zu dieser Zeit breitete sich die Pandemie in vielen Ländern der Erde mit exponentiellem Wachstum aus, auch herrschte Unklarheit über die gesundheitlichen Gefahren der Erkrankung. Die Dauer des Lock-downs und die Wirksamkeit der Eindämmungsmaßnahmen konnten nur grob abgeschätzt werden. Entsprechend vorsichtig musste die Prognose getroffen werden. Die im Konzernlagebericht 2019 aufgestellte Prognose wurde daher in vielen Bereichen übererfüllt.
In den Tochtergesellschaften und Sparten, in denen im ersten Halbjahr 2020 die Prognoseziele aufgrund äußerer Faktoren nicht hinreichend erreicht werden konnten, wurden Alternativvorgaben definiert und entsprechende Maßnahmen ergriffen, um diese zu erreichen.
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| Gesellschaft | Ziel (gemäß Prognose aus dem Konzernlagebericht 2019) | Zielerreichung 1. Halbjahr 2020 | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Dierig-Konzern | Bestandssicherung, Sicherung der Liquidität, Krisenmanagement | ✓ | 1,4 Millionen Euro Vorsteuerergebnis ohne Beeinflussung durch Gewinne aus Immobilienverkäufen, mit 9,7 Millionen Euro verbesserte Liquidität |
| Anpassung der Kostenstruktur an den zu erwartenden rückläufigen Textilumsatz | ✓ | Materialaufwand um 2,8 Millionen Euro gesunken; Personalaufwand um 1,1 Millionen Euro gesunken (durch Personalabbau und Kurzarbeit) | |
| Anpassung der Forderungen an den zu erwartenden rückläufigen Textilumsatz bei Erwartung einer sich verschlechternden Zahlungsmoral und einem steigenden Ausfallrisiko | ✓ | Forderungen bei unwesentlich verschlechterter Zahlungsmoral und unwesentlich vergrößertem Ausfallrisiko der Kunden um 0,1 Millionen Euro gesunken | |
| Reduzierung der Lagerbestände bei Meterware und Damast, möglichst geringer Aufbau von Lagerbeständen im Bettwäschebereich | ✓ | Lagerbestände um 1,8 Millionen Euro gesunken | |
| Sicherung des Eigenkapitals durch Umschichtungen im Immobilienvermögen und andere geeignete Maßnahmen | ✓ | Erhöhung des Eigenkapitals von 36,7 Millionen Euro zu Jahresbeginn 2020 auf 37,8 Millionen Euro zur Mitte des Jahres 2020, Verbesserung der Eigenkapitalquote von 30,8 Prozent auf 32,1 Prozent | |
| Entwicklung eines neuen Lagerkonzepts für die in Augsburg ansässigen textilen Tochtergesellschaften | ✓ | Konzeptionelle Arbeiten sind im Plan | |
| Stabilisierung des Vermietungsgrads und der Mieteinnahmen | ✓ | Der Immobilienbereich ist bislang nur im geringfügigen Maß von Mieterausfällen betroffen, der Vermietungsgrad liegt stabil bei 96 Prozent | |
| fleuresse GmbH | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz, Kosteneinsparungen durch eine intensivierte Zusammenarbeit mit der Adam Kaeppel GmbH | ✓ | Material- und Personalaufwand sind an das gesunkene Umsatzvolumen angepasst, die Restrukturierungen sind im Plan |
| Adam Kaeppel GmbH | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz, Kosteneinsparungen durch eine intensivierte Zusammenarbeit mit der fleuresse GmbH | ✓ | Material- und Personalaufwand sind an das gesunkene Umsatzvolumen angepasst, die Restrukturierungen sind im Plan |
| Christian Dierig GmbH, Österreich | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz | ✓ | Material- und Personalaufwand sind an das gesunkene Umsatzvolumen angepasst |
| Dierig AG, Schweiz | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz | ✓ | Leichte Umsatzsteigerung bei sinkendem Material- und Personalaufwand |
| BIMATEX GmbH | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz | ✓ | Material- und Personalaufwand sind an das gesunkene Umsatzvolumen angepasst |
| Straffung des Sortiments im Objektbereich | ✓ | Bedarfsgerechte Anpassung des Sortiments im Objektbereich, Kooperation mit einem ebenfalls im Objekttextilbereich tätigen Partner, gemeinsame Aktivitäten im Vertrieb, in der Lagerhaltung und in der Logistik | |
| Christian Dierig GmbH | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz, Abbau des Damastlagers, Realisierung von Forderungen, konzeptionelle Neuausrichtung der Aktivitäten im Damastexport | O | Aufgrund der Sicherheitslage und des Reiseverbots in Westafrika wurden die Exportaktivitäten "eingefroren". Forderungen konnten teilweise realisiert werden. Die konzeptionelle Neuausrichtung und die Wiederaufnahme der Aktivitäten hängen von der weiteren Entwicklung der Lage in Westafrika ab. Forderungen konnten zum Teil realisiert werden |
| Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz im Bereich technischer Textilien | ✓ | Material- und Personalaufwand sind an das gesunkene Umsatzvolumen angepasst |
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| Gesellschaft | Ziel (gemäß Prognose aus dem Konzernlagebericht 2019) | Zielerreichung 1. Halbjahr 2020 | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Dierig Textilwerke GmbH (Immobiliensparte) | Konzeptionelle Entwicklung der unbebauten Restflächen am Standort Porschestraße in Gersthofen | ✓ | Weiterentwicklung des Vermarktungskonzepts ist im Plan |
| Grob- und Detailplanung für Wohnbau am Standort Augsburg-Mühlbach | ✓ | Baurecht für den ersten Bauabschnitt (Parkgarage) liegt vor | |
| Suche nach interessanten anzukaufenden Entwicklungsstandorten | ✓ | Nach wie vor sehr hohes Preisniveau bei angebotenen Flächen, kein Erwerb neuer Grundstücke | |
| Prinz GmbH | Beibehaltung des hohen Vermietungsgrades | ✓ | Unverändert hoher Vermietungsgrad |
| Peter Wagner Immobilien AG (PWI) | Stabilisierung der Aktivitäten im Bereich der Immobilienverwaltung | ✓ | Planziel durch Wachstum übererfüllt |
| Stabilisierung der Provisionsumsätze | ✓ | Planziel durch Wachstum übererfüllt |
✓ Ziel erreicht
O Ziel in Teilen erreicht
- Ziel nicht erreicht
3.4.1 Ertragslage
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| I / 2020 in Mio. € | I /2019 in Mio. € | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse Textil | 18.1 | 22,0 | -17,7% |
| Umsatzerlöse Immobilien | 6,8 | 6,0 | 13,3% |
| Umsatzerlöse Gesamt | 24,9 | 28,0 | -11,1% |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 1,4 | 1,4 | 0,0% |
| darin: Gewinne aus Grundstücksverkäufen | 0,0 | 0,3 | 0,0% |
| Vermietungsgrad Immobilien | 96% | 96% | 0,0% |
Aufgrund der krisenhaften Rahmenbedingungen brach im ersten Halbjahr 2020 der Textilumsatz um 17,7 Prozent ein, der Konzernumsatz sank um 11,1 Prozent. Die Immobiliensparte erzielte ein Wachstum von 13,3 Prozent. Der Materialaufwand bezifferte sich zum 30. Juni 2020 auf 12,4 Millionen Euro, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 15,2 Millionen Euro eine Verminderung um 2,8 Millionen Euro bedeutet. Der Personalaufwand bezifferte sich im ersten Halbjahr 2020 auf 4,9 Millionen Euro. Infolge von Personalabbau und Kurzarbeit lag der Personalaufwand damit um 1,1 Millionen Euro unter dem des Vorjahreszeitraums.
Im ersten Halbjahr 2020 erzielte der Dierig-Konzern ein gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 117 Tausend Euro verbessertes Finanzergebnis in Höhe von -335 Tausend Euro (i.Vj. T€ 452). Das Ergebnis vor Ertragsteuern belief sich im ersten Halbjahr 2020 auf 1,4 Millionen Euro (i.Vj. € 1,4 Mio.). Im Unterschied zum Vorjahreszeitraum ist das Ergebnis nicht durch Anlagenverkaufsgewinne beeinflusst, während im ersten Halbjahr 2019 Erträge aus Grundstücksverkäufen in Höhe von 0,3 Millionen Euro erzielt wurden. Damit konnte der Dierig-Konzern im ersten Halbjahr 2020 seine Ertragskraft verbessern.
Das Konzernperiodenergebnis (nach Steuern) bezifferte sich auf 1,1 Millionen Euro (i.Vj. € 1,0 Mio.). Das rechnerische Ergebnis je Aktie lag im ersten Halbjahr 2020 bei 0,26 Euro (i.Vj. € 0,24).
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| Cash Flow des Dierig-Konzerns | 30.06.2020 | 30.06.2019 |
|---|---|---|
| Cash Flow aus dem Ergebnis | 2,3 | 2,2 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit | 4,0 | 2,6 |
| Cash Flow aus Investitionstätigkeit | -0,9 | -1,6 |
| Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit | -1,8 | -2,8 |
| Flüssige Mittel | 9,7 | 5,9 |
Angaben in Millionen Euro
Im ersten Halbjahr 2020 bewegte sich der Cash Flow aus dem Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Insbesondere aufgrund der Veränderungen bei Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva erhöhte sich der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit.
Der Dierig-Konzern tätigte im ersten Halbjahr 2020 keine Immobilienverkäufe, weshalb auch keine Einzahlungen aus den Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens erzielt wurden. Zudem wurden im Vergleich zum Vorjahrszeitraum deutlich verringerte Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen vorgenommen.
Die Bilanzsumme des Dierig-Konzerns beziffert sich zum 30. Juni 2020 auf 117,6 Millionen Euro und lag damit um 1,7 Millionen Euro unter dem Stichtag des 31. Dezember 2019.
Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit verbesserte sich damit von -1,6 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2019 auf -0,9 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2020.
Der Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf -1,8 Millionen Euro und wurde durch die Rückführung von Finanzverbindlichkeiten und die Aufnahme von Konzernkrediten beeinflusst. Die Liquiditätslage ist trotz der Corona-Pandemie als stabil zu bezeichnen. Im ersten Halbjahr wurden Kredite planmäßig getilgt bzw. zurückgeführt, die langfristigen Bankverbindlichkeiten wurden von 25,2 Millionen Euro auf 20,9 Millionen Euro reduziert.
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| 30.06.2020 | 31.12.2019 | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Investment Properties (in Millionen €) | 77,9 | 78,2 | -0,3 |
| Investment Properties (in Relation zur Bilanzsumme) | 66,2% | 65,6% | -0,9% |
| Vorräte (in Millionen €) | 13,7 | 15,5 | -1,8 |
| Vorräte (in Relation zur Bilanzsumme) | 11,7% | 13,0% | -10,0% |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte (in Millionen €) | 8,3 | 8,2 | 0,1 |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte (in Relation zur Bilanzsumme) | 7,1% | 6,9% | 2,9% |
Im ersten Halbjahr 2020 haben sich die Bilanzrelationen auf der Aktiv-Seite der Konzernbilanz nur geringfügig verändert. Den größten Einzelposten machen die Vorräte aus.
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| 30.06.2020 | 31.12.2019 | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Eigenkapital (in Millionen €) | 37,8 | 36,7 | 1,1 |
| Eigenkapital (in Relation zur Bilanzsumme) | 32,1% | 30,8% | 4,2% |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten (in Millionen €) | 20,9 | 25,2 | -4,3 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten (in Relation zur Bilanzsumme) | 17,8% | 21,1% | -15,6% |
| Pensionsrückstellungen (in Millionen) | 18,0 | 18,3 | -0,3 |
| Pensionsrückstellungen (in Relation zur Bilanzsumme) | 15,3% | 15,3 | 0,0 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (in Millionen €) | 8,0 | 6,4 | 1,6 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (in Relation zur Bilanzsumme) | 6,8% | 5,4% | 25,9% |
Das Eigenkapital stieg im ersten Halbjahr 2020 durch Zuführungen in die Gewinnrücklagen auf 37,6 Millionen Euro (i.Vj. € 36,5 Mio.). Zudem konnten Pensionsrückstellungen in Höhe von 0,3 Millionen Euro aufgelöst werden. Im ersten Halbjahr 2020 ergaben sich Verschiebungen zwischen den lang- und kurzfristigen
Finanzverbindlichkeiten. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten sanken um 4,3 Millionen Euro, die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen um 1,6 Millionen Euro. Die Gesamtverschuldung des Dierig-Konzerns ging damit im Verlauf des ersten Halbjahres 2020 weiter zurück.
Am Ende des ersten Halbjahres 2020 beschäftigte der Dierig-Konzern 182 Mitarbeiter (137 Angestellte und 45 gewerbliche Mitarbeiter). Ende 2019 waren 187 Mitarbeiter beschäftigt gewesen. Der Rückgang resultiert aus der Anpassung der Beschäftigtenzahl im Textilsegment an den gesunkenen Textilumsatz. Der Personalabbau erfolgte sozialverträglich, auf betriebsbedingte Kündigungen konnte verzichtet werden.
Mit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie wurde zum Schutz der Beschäftigten ein umfassendes Hygiene-, Abstands- und Kontaktbeschränkungskonzept eingeführt. Große Teile der kaufmännischen Belegschaft arbeiteten im Home Office. Ein weiterer großer Teil der Belegschaft ging in Kurzarbeit.
Mitglieder des Vorstandes und der Geschäftsführungen der Tochtergesellschaften sowie leitende Angestellte, für die keine Kurzarbeiterregelung greift, solidarisierten sich mit ihren in Kurzarbeit befindlichen Kolleginnen und Kollegen und verzichteten trotz hoher Arbeitsbeanspruchung freiwillig auf ein Viertel ihrer Bruttobezüge. Dieser Lohnverzicht verhält sich äquivalent zum Kurzarbeitergeld.
Bei weiteren nichtfinanziellen Leistungsindikatoren (Umweltauswirkungen, Corporate Responsibility, Sozialstandards bei der Textilherstellung) ergaben sich im ersten Halbjahr 2020 keine oder nur unwesentliche Veränderungen gegenüber dem Jahr 2019. Lediglich im Bereich Corporate Responsibility wurden Präsenzveranstaltungen verschoben oder abgesagt. Daher verweisen wir auf die Darstellung im Konzernlagebericht 2019 (vgl. Geschäftsbericht 2019, S. 48f.).
Nach Ende des Berichtszeitraums haben sich bis Redaktionsschluss des Halbjahresfinanzberichts keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ergeben.
In diesem Prognosebericht bezieht sich der Dierig-Konzern auf das restliche Geschäftsjahr 2020. Wo dies möglich ist, blickt der Dierig-Konzern freiwillig über den Prognosezeitraum hinaus.
Anders als bei der im März 2020 zu Beginn des Lockdowns aufgestellten Prognose im Konzernlagebericht 2019 (vgl. Geschäftsbericht 2019, S. 49ff.) ist es zur Jahresmitte 2020 möglich, aufgrund des bisherigen Geschäftsverlauf die wirtschaftlichen Auswirkungen aus der Coronavirus-Pandemie und aus den zur Pandemieabwehr nötigen Schutzmaßnahmen einzuschätzen.
Grundlage der Prognose ist die Annahme, dass es in Deutschland und Mitteleuropa weiterhin zu lokal begrenzten Infektionsausbrüchen kommt und damit ein flächendeckendes Infektionsgeschehen in Form einer zweiten Welle verhindert werden kann, die abermals zur Inkraftsetzung harter Kontaktbeschränkungen führen würde.
Im internationalen Raum geht der Vorstand in seiner Prognose ebenfalls von einer Fortschreibung der gegenwärtigen Situation mit anhaltend hohen Infiziertenzahlen und einer hohen Sterberate in den USA sowie in den Schwellen- und Entwicklungsländern aus.
Aufgrund der anhaltenden Ungewissheit über den Verlauf des weiteren Infektionsgeschehens und der wirtschaftlichen Erholung sind auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt Prognosen mit hohen Ungenauigkeiten behaftet. Daher operiert der Vorstand der Dierig Holding bei der Erstellung der Prognose mit drei Szenarien:
| ― | V-förmige Entwicklung: Im günstigsten Fall folgt auf den Absturz eine zügige Erholung. |
| ― | U-förmige Entwicklung: Auf den Absturz folgt eine längere Schwächeperiode, ehe eine starke Erholung einsetzt. |
| ― | L-förmige Entwicklung: Auf den Absturz folgt eine Stagnation auf niedrigem Niveau, die Erholung nimmt einen sehr langsamen Verlauf. |
Hinter der Coronavirus-Krise zurückgetreten sind weitere konjunkturelle Risiken, unter anderem im Zusammenhang mit dem Austritt des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland aus der Europäischen Union. Demnach verlässt das Vereinigte Königreich am 1. Januar 2021 den Binnenmarkt und die Zollunion. Misslingt es, in der Übergangszeit ein Abkommen zu schließen, würden für den bilateralen Handel die Regeln der Welthandelsorganisation (WHO) fallen. In diesem Fall wären hohe konjunkturelle Risiken zu erwarten, die bereits im zweiten Halbjahr 2020 spürbar werden und sich auch negativ auf den Dierig-Konzern auswirken können. In seiner Prognose geht der Dierig-Konzern von einer Einigung zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union aus. Der wesentliche Faktor für den weiteren Geschäftsverlauf wird allerdings die Bewältigung der Coronavirus-Krise bleiben.
Aufgrund des bisherigen Geschäftsverlaufs erscheint im Bettwäschebereich eine V-förmige Entwicklung am wahrscheinlichsten. Der Umsatzrückgang im Bettwäschegeschäft war nicht sehr tief. Selbst im harten Lockdown lief der Online-Verkauf von Bettwäsche weiter. Dabei war ein Cocooning-Effekt zu beobachten: Während der Kontaktbeschränkungen widmeten die Konsumenten der Gestaltung ihres häuslichen Umfelds hohe Aufmerksamkeit und viel Zeit. Dabei bewegt sich Bettwäsche in einem Preissegment, in dem es häufig noch zu Spontankäufen kommt. Dies gilt selbst dann noch, wenn die Konsumenten von Kurzarbeit betroffen oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Die Mehrwertsteuersenkung in Deutschland kann die Neigung zu Spontankäufen verstärken. Diese wird jedoch mit anhaltender Dauer der Coronavirus-Krise und steigender Arbeitsplatzunsicherheit naturgemäß abnehmen.
Da es sich bei Markenbettwäsche um ein langlebiges Produkt handelt, dessen Neuanschaffung aufgeschoben werden kann, sind auch bei einer raschen Rückkehr zu einer Normalität größere Nachholeffekte nicht zu erwarten. Damit sind die bisherigen Umsatzverluste auch bei einer günstigen Entwicklung nicht mehr aufzuholen.
Negative Auswirkungen auf das Bettwäschegeschäft sind von der geplanten Schließung von 50 Häusern der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof zu erwarten. Davon betroffen ist in der Hauptsache die Bettwäschegesellschaft Kaeppel.
In intensiven und mit großer Offenheit geführten Kundengesprächen wird deutlich, dass der Wille groß ist, die Krise gemeinsam zu überwinden. Daher sind Auslistungen und größere Stornierungen nicht zu erwarten. Auch besteht die Hoffnung, in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit verschiedenen kleineren Händlern und Shops den Online-Umsatz zu vergrößern. Die Herbstkollektionen der Marken fleuresse und Kaeppel wurden von den Kunden sehr gut aufgenommen. Allerdings ist es sehr schwierig, eine Prognose über das Weihnachtsgeschäft abzugeben. Da viele Menschen im Jahr 2020 auf Urlaubsreisen verzichteten, kaum kulturelle Veranstaltungen besuchten und weniger oft ausgingen, wird in einem positiven Szenario das gesparte Geld zu Weihnachten in Geschenke investiert. In einem negativen Szenario werden die Menschen ihr Geld in Erwartung noch schlechterer Zeiten zurücklegen. Angesichts steigender Insolvenzen und einer Zunahme der Arbeitslosigkeit scheint das negative Szenario als das wahrscheinlichere.
Bei den Geschäften der BIMATEX scheint eine U-förmige Entwicklung realistisch. Die Textilindustrie in Südeuropa und Frankreich war schon vor der Coronavirus-Krise stark angeschlagen. Wenngleich das 750 Milliarden Euro schwere Konjunktur- und Investitionsprogramm der Europäischen Union in der Hauptsache den ärmeren und hoch verschuldeten EU-Mitgliedsstaaten zugutekommen wird, ist für das Jahr 2020 keine Nachfragebelebung bei den Exporten nach Südeuropa zu erwarten. Im gemeinsam mit einem Partner betriebenen Objektwäschegeschäft wird es im weiteren Verlauf des Jahres voraussichtlich bei der bisherigen zweigeteilten Entwicklung mit kaum messbaren Umsätzen bei Gastronomie- und Hotelwäsche und konstanten Umsätzen im Sektor Medizin und Pflege bleiben.
Eine U-förmige Entwicklung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Bereich der technischen Textilien der Christian Dierig GmbH nehmen. Dies hängt mit der Nachfragekrise im verarbeitenden Gewerbe und insbesondere in der Automobilindustrie zusammen. Im Exportgeschäft mit Damasten nach Westafrika scheint eine L-förmige Entwicklung am wahrscheinlichsten. Dafür sprechen die verschlechterte Sicherheitslage in Westafrika, das nach wie vor bestehende Reiseverbot, die geschlossenen Märkte und die Tatsache, dass die Läger der westafrikanischen Wiederverkäufer mangels Nachfrage mit Damasten gefüllt sind. Ziel der Christian Dierig GmbH ist es nach wie vor, Forderungen zu realisieren und Ersatzprodukte zu entwickeln, mit denen der westafrikanische Markt nach seiner Öffnung versorgt werden kann.
Der Auftragsbestand im Textilsektor des Dierig-Konzerns bezifferte sich zum 30. Juni 2020 auf 16,8 Millionen Euro und erhöhte sich damit in der Coronavirus-Krise im Vergleich zum 31. Dezember 2019 mit 16,3 Millionen Euro leicht. Durch die zunehmende Kurzfristigkeit der Aufträge und durch die Gefahr, dass Aufträge in der Krise storniert werden könnten, verliert der Auftragsbestand als Frühindikator jedoch an Bedeutung.
In Summe der Einflussfaktoren erscheint daher auf Jahressicht eine Seitwärtsentwicklung der Textilumsätze in einem Korridor von fünf bis 15 Prozent unter den Vorjahreszahlen realistisch. Dabei ist zu erwarten, dass die Bettwäscheumsätze weniger stark zurückgehen werden als die Umsätze aus textilen Handelsgeschäften.
Die Immobiliensparte kam bislang sehr gut durch die Coronavirus-Krise. Durch die heterogene Flächen- und Mieterstruktur mit rund 160.000 Quadratmetern Gewerbemietflächen unterschiedlicher Nutzungsarten und Preiskategorien und zirka 300 Mietern erwies sich das Vermietungsgeschäft auch in der Krise als weitgehend stabil. Nur ein kleiner Teil der Mieter musste bislang um Mietstundung nachsuchen. Diese Verhandlungen waren geprägt von beiderseitigem Verständnis und wurden ebenso intensiv wie konstruktiv geführt. Teilweise kehrten Mieter, denen eine längerfristige Mietstundung eingeräumt wurde, schon im Juni zu regelmäßigen Zahlungen zurück.
Mit steigender Dauer der Coronavirus-Krise steigt jedoch das Risiko von Mieterinsolvenzen, weshalb in den Planungen für das zweite Halbjahr 2020 mit geringeren Wachstumsraten als im ersten Halbjahr 2020 gerechnet werden muss. Der im ersten Halbjahr 2020 erreichte Vermietungsgrad in Höhe von 96,0 Prozent wird sich im restlichen Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach eher nicht halten lassen, aber auf das Gesamtjahr gesehen deutlich über 90 Prozent bleiben. PWI geht im zweiten Halbjahr 2020 von einem weiteren Umsatzwachstum aus, das sich jedoch im Vergleich zur Entwicklung im ersten Halbjahr 2020 deutlich verlangsamen wird. Im Geschäftsfeld Investment und Verkauf ist mit stagnierenden Umsätzen zu rechnen. Bei sich abzeichnenden Insolvenzen im Einzelhandel wird sich die Nachfrage nach Vermittlungsleistungen vergrößern, allerdings werden auch der Vermittlungsaufwand und die Zeitspanne bis zur erfolgreichen Vermittlung zunehmen. In Summe wird die Immobiliensparte 2020 weiter auf Wachstumskurs bleiben.
Vor dem Hintergrund des bisherigen Geschäftsverlaufs wird die im Konzernlagebericht 2019 (vgl. Geschäftsbericht 2019, S. 49ff.) aufgestellte Ertragsprognose für 2020 angehoben. Der Dierig-Konzern geht nun von einem positiven operativen Ergebnis aus. Ursächlich dafür sind Kostensenkungsmaßnahmen, die bereits im vergangenen Jahr als Reaktion auf die nachlassende Nachfrage im Textilbereich eingeführt und umgesetzt worden waren, und unverzüglich bei Ausbruch der Pandemie eingesetzte Sofortmaßnahmen zur Absicherung des Geschäfts.
Der zu erwartende geringere Textilumsatz wird 2020 die Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kaum beeinflussen. Es steht zu erwarten, dass sich im Export die Zahlungsmoral der Kunden weiter verschlechtern wird. Deshalb ist davon auszugehen, dass sich die Höhe der Forderungen auf einem gleichbleibenden Niveau bewegen wird, wenngleich immer versucht werden muss, diese an den Umsatz anzupassen. Für die textilen Gesellschaften der Dierig-Gruppe sind Lagerbestände unabdingbar, um die Kunden schnell bedienen zu können. Die Planungen für 2020 sehen vor, die Vorräte überproportional zum rückläufigen Textilumsatz zu senken. Konterkariert werden kann dies durch eine höhere Stornierungsquote der Kunden im Textileinzelhandel. Für Stornierungen gibt es aktuell keine Anzeichen, bei einer längerfristigen Konsumkrise ist aber nicht auszuschließen, dass notleidende Kunden Bestellungen widerrufen oder den Abruf bestellter Ware aussetzen.
Die Entwicklung des Eigenkapitals und der Eigenkapitalquote ist im hohen Maße von der Höhe möglicher Investitionen im Immobiliensegment abhängig. Dies betrifft insbesondere fremdfinanzierte Baumaßnahmen an den Standorten Augsburg-Mühlbach und der Porschestraße Gersthofen. Der Bau von bis zu 200 Wohnungen am Standort Augsburg-Mühlbach wird frühestens im Jahr 2021 begonnen, daher wird sich das Projekt im Jahr 2020 nicht auf das Eigenkapital auswirken. Ähnliches gilt für die Errichtung von größeren Gewerbeimmobilien am Standort Porschestraße Gersthofen. Der Dierig-Konzern passt für die Dauer der Krise seine Immobilieninvestitionen an. Ebenfalls für das Eigenkapital relevant sind die Pensionsrückstellungen. Ziel des Dierig-Konzerns ist es, die Eigenkapitalquote im Jahr 2020 zu halten.
Wie in der Vergangenheit ist die Planungsgrundlage konservativ und fußt auf einer realistischen Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung, wobei genügend Spielräume bestehen, um Geschäftschancen zu nutzen. Der Dierig-Konzern wird auch in Zukunft solide finanziert sein. Geplant ist, den Finanzierungsbedarf für die operative Geschäftstätigkeit aus dem laufenden Cash Flow abzudecken.
Für das Jahr 2021 erscheint bei einer Aufhellung der Konjunktur ein Umsatzwachstum im Textilsegment möglich. Das Immobiliensegment wird 2021 abermals auf Erfolgskurs bleiben. Da 2020 nur wenige neue Flächen fertiggestellt werden, wird das Wachstum im kommenden Jahr vorrangig aus Mietanpassungen stammen. Erwartet werden für 2021 tendenziell leicht rückläufige Baukosten. Dies begünstigt das geplante Vorhaben, am Standort Augsburg-Mühlbach bis zu 200 Wohnungen zu errichten.
Der Prognosebericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen oder Schätzungen des Managements der Dierig Holding AG beruhen. Trotz der Annahme, dass die vorausschauenden Aussagen realistisch sind, kann nicht garantiert werden, dass diese Erwartungen sich auch als richtig erweisen werden.
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| Gesellschaft | Ziel |
|---|---|
| Dierig-Konzern | Bestandssicherung, Sicherung der Liquidität, Krisenmanagement |
| Anpassung der Kostenstruktur an den zu erwartenden rückläufigen Textilumsatz | |
| Anpassung der Forderungen an den zu erwartenden rückläufigen Textilumsatz bei Erwartung einer sich verschlechternden Zahlungsmoral und einem steigenden Ausfallrisiko | |
| Reduzierung der Lagerbestände bei Meterware und Damast, möglichst geringer Aufbau von Lagerbeständen im Bettwäschebereich | |
| Sicherung des Eigenkapitals durch Umschichtungen im Immobilienvermögen und andere geeignete Maßnahmen | |
| Entwicklung eines neuen Lagerkonzepts für die in Augsburg ansässigen textilen Tochtergesellschaften | |
| Stabilisierung des Vermietungsgrads und der Mieteinnahmen | |
| fleuresse GmbH | Stabilisierung des Umsatzes auf niedrigerem Niveau. Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz, Kosteneinsparungen durch eine intensivierte Zusammenarbeit mit der Adam Kaeppel GmbH |
| Adam Kaeppel GmbH | Stabilisierung des Umsatzes auf niedrigerem Niveau. Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz, Kosteneinsparungen durch eine intensivierte Zusammenarbeit mit der fleuresse GmbH |
| Christian Dierig GmbH, Österreich | Stabilisierung des Umsatzes auf niedrigerem Niveau. Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz |
| Dierig AG, Schweiz | Stabilisierung des Umsatzes auf gleichbleibendem Niveau. Anpassung der Kostensituation an einen gleichbleibenden Umsatz |
| BIMATEX GmbH | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz |
| Straffung des Sortiments im Objektbereich und Ausbau der Zusammenarbeit mit einem partnerschaftlich verbundenen Objekttextilienanbieter in den Bereichen Lagerhaltung, Logistik und Vertrieb |
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| Gesellschaft | Ziel |
|---|---|
| Christian Dierig GmbH | Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz, Realisierung von Forderungen, konzeptionelle Neuausrichtung der Aktivitäten im Damastexport |
| Anpassung der Kostensituation an einen rückläufigen Umsatz im Bereich technischer Textilien | |
| Dierig Textilwerke GmbH (Immobiliensparte) | Konzeptionelle Entwicklung der unbebauten Restflächen am Standort Porschestraße in Gersthofen |
| Grob- und Detailplanung für Wohnbau am Standort Augsburg-Mühlbach | |
| Suche nach interessanten anzukaufenden Entwicklungsstandorten | |
| Prinz GmbH | Beibehaltung des hohen Vermietungsgrades |
| Peter Wagner Immobilien AG (PWI) | Stabilisierung der Aktivitäten im Bereich der Immobilienverwaltung |
| Stabilisierung der Provisionsumsätze |
Das Geschäft der Dierig-Gruppe wird von einer Reihe externer Größen beeinflusst, die zahlreiche Chancen eröffnen. Neue Geschäftsrisiken, die durch die Coronavirus-Krise entstanden sind, wurden im Rahmen des Risikomanagementsystems erfasst und entsprechend ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Tragweite bewertet.
Durch die Wirksamkeit der nicht-pharmazeutischen infektionshygienischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im europäischen Raum sowie in den Beschaffungsmärkten hat sich die Risikolage zur Mitte des Jahres 2020 gegenüber den Monaten März und April 2020 leicht entspannt. Die wirtschaftlichen Folgen der Abwehrmaßnahmen sind gravierend, erscheinen aber für den Dierig-Konzern als beherrschbar.
Bei der Bewertung weiterer Geschäftschancen und Geschäftsrisiken ergaben sich im ersten Halbjahr 2020 nur unwesentliche Veränderungen gegenüber dem Jahr 2019. Daher verweisen wir auf die im Konzernlagebericht 2019 (vgl. Geschäftsbericht 2019, S. 51-54) getroffenen Aussagen. Über die Nutzung aktueller Geschäftschancen berichten wir im Wirtschaftsbericht, über konkrete Ziele im Prognosebericht.
Die im Konzernlagebericht 2019 dargestellten übernahmerechtlichen Angaben nach § 289a Abs. 1 und § 315a Abs. 1 HGB sowie der erläuternde Bericht haben nach wie vor und unverändert Gültigkeit. Daher verweisen wir auf die Darstellung im Konzernlagebericht 2019 (vgl. Geschäftsbericht 2019, S. 57ff.).
Augsburg, den 19. August 2020
Dierig Holding AG
Der Vorstand
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| Christian Dierig | Ellen Dinges-Dierig | Benjamin Dierig |
| (Sprecher) |
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| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
|---|---|---|
| € | € | |
| --- | --- | --- |
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| I. Immaterielle Vermögenswerte | 3.014.796 | 3.056.257 |
| II. Sachanlagen | 1.830.445 | 1.997.773 |
| III. Investment Properties | 77.897.987 | 78.167.461 |
| IV. Finanzanlagen | 108.976 | 108.976 |
| V. Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 548.656 | 579.626 |
| VI. Latente Steuern | 2.367.536 | 2.367.536 |
| Summe langfristiger Vermögenswerte | 85.768.396 | 86.277.629 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| I. Vorräte | 13.720.150 | 15.468.148 |
| II. Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 8.303.231 | 8.226.710 |
| III. Steuerforderungen | 115.090 | 830.264 |
| IV. Flüssige Mittel | 9.700.898 | 8.458.029 |
| Summe kurzfristiger Vermögenswerte | 31.839.369 | 32.983.151 |
| 117.607.765 | 119.260.780 |
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| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
|---|---|---|
| € | € | |
| --- | --- | --- |
| EIGENKAPITAL | ||
| I. Gezeichnetes Kapital | 11.000.000 | 11.000.000 |
| Eigene Anteile | -253.786 | -253.786 |
| II. Gewinnrücklagen | 26.242.899 | 25.175.881 |
| III. Andere Rücklagen | 626.411 | 558.555 |
| Summe Eigenkapital der Aktionäre der Dierig Holding AG | 37.615.524 | 36.480.650 |
| IV. nicht beherrschte Anteile | 208.587 | 212.887 |
| Summe Eigenkapital | 37.824.111 | 36.693.537 |
| Langfristige Schulden | ||
| 1. Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 20.881.987 | 25.154.866 |
| 2. Pensionsrückstellungen | 18.049.638 | 18.321.344 |
| 3. Sonstige langfristige Schulden | 3.133.020 | 2.971.596 |
| 4. Latente Steuern | 7.875.311 | 7.845.297 |
| Summe langfristige Schulden | 49.939.956 | 54.293.103 |
| Kurzfristige Schulden | ||
| 1. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 7.995.776 | 6.422.505 |
| 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.552.921 | 2.639.870 |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 14.524.299 | 13.650.872 |
| 4. Kurzfristige Rückstellungen | 733.522 | 1.665.415 |
| 5. Sonstige kurzfristige Schulden | 4.037.180 | 3.895.478 |
| Summe kurzfristige Schulden | 29.843.698 | 28.274.140 |
| 117.607.765 | 119.260.780 |
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| 01.01 -30.06.2020 | 01.01.-30.06.2019 | |
|---|---|---|
| € | € | |
| --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse | 24.958.994 | 28.047.384 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 390.111 | 733.795 |
| Materialaufwand | 12.437.984 | 15.198.391 |
| Personalaufwand | 4.929.270 | 5.956.802 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens, Sachanlagen, Investment Properties und Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | 1.401.667 | 1.394.427 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 4.848.853 | 4.375.237 |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit | 1.731.331 | 1.856.322 |
| Finanzergebnis | -334.516 | -452.285 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 1.396.815 | 1.404.037 |
| Ertragsteuern | 325.657 | 436.656 |
| Konzernperiodenergebnis | 1.071.158 | 967.381 |
| davon entfallen auf die Aktionäre des Mutterunternehmens | 1.066.858 | 963.081 |
| davon entfallen auf nicht beherrschte Anteile1) | 4.300 | 4.300 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert = unverwässert) in Euro | 0,26 | 0,24 |
1) 6% Anteil an der Prinz GmbH
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| 01.01 -30.06.2020 | 01.01-30.06.2019 | |
|---|---|---|
| € | € | |
| --- | --- | --- |
| Konzernperiodenergebnis | 1.071.158 | 967.381 |
| Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden: | ||
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus der Anwendung des überarbeiteten IAS 19 | 94.863 | -802.063 |
| Latente Steuern auf unrealisierte Gewinne/Verluste aus der Anwendung des überarbeiteten IAS 19 | -30.622 | 258.906 |
| Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden: | ||
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten | -1.882 | -28.282 |
| Latente Steuern auf unrealisierte Gewinne/Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten | 607 | 9.130 |
| Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochtergesellschaften | 4.889 | 99.397 |
| Sonstiges Ergebnis | 67.855 | -462.912 |
| Gesamtergebnis | 1.139.013 | 504.469 |
| davon entfallen auf die Aktionäre des Mutterunternehmens | 1.134.713 | 500.169 |
| davon entfallen auf nicht beherrschte Anteile 1) | 4.300 | 4.300 |
1) 6% Anteil an der Prinz GmbH
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| 30.06.2020 | 30.06.2019 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| --- | --- | --- |
| Konzernperiodenergebnis | 1.071 | 967 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Investment Properties und Nutzungrechte aus Leasingverhältnissen | 1.402 | 1.394 |
| Veränderung latenter Steuern | - | 4 |
| Veränderung der Pensionsrückstellungen | -177 | -134 |
| Cash Flow aus dem Ergebnis | 2.296 | 2.231 |
| Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen | -932 | -361 |
| Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | - | -330 |
| Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva | 2.416 | -38 |
| Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva | 215 | 1.127 |
| 1. Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit | 3.995 | 2.629 |
| Einzahlungen aus den Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens | 997 | |
| Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen | -921 | -2.639 |
| 2. Cash Flow aus Investitionstätigkeit | -921 | -1.642 |
| Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | -2.700 | 542 |
| Auszahlungen für die Tilgung/Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten | -2.741 | |
| Aufnahme von Konzernkrediten | 1.740 | 628 |
| Rückzahlung von Konzernkrediten | -867 | -433 |
| Dividendenauszahlung | -9 | -830 |
| 3. Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit | -1.836 | -2.834 |
| 4. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzbestands (Summe Punkt 1.+2.+3.) | 1.238 | -1.847 |
| Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen (Währungsumrechnungsrücklage) | 5 | 99 |
| Zahlungsmittel am Anfang der Periode 01.01.2020 (Vj. 01.01.2019) | 8.458 | 7.659 |
| 5. Zahlungsmittel am Ende der Periode 30.06.2020 (Vj 30.06.2019) | 9.701 | 5.911 |
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| Gezeichnetes Kapital | Gewinnrücklagen | Andere Rücklagen | Eigenkapital der Aktionäre der Dierig AG | Nicht beherrschte Anteile | Konzerneigenkapital | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Stand am 01.01.2019 | 10.746 | 25.769 | 1.750 | 38.265 | 213 | 38.478 |
| Dividendenzahlung | -820 | -820 | -9 | -829 | ||
| Jahresüberschuss | 963 | 963 | 4 | 967 | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | -463 | -463 | -463 | |||
| Gesamtergebnis zum 30.06.2019 | 963 | -463 | 500 | 4 | 504 | |
| Stand am 30.06.2019 | 10.746 | 25.912 | 1.287 | 37.945 | 208 | 38.153 |
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| Gezeichnetes Kapital | Gewinnrücklagen | Andere Rücklagen | Eigenkapital der Aktionäre der Dierig AG | Nicht beherrschte Anteile | Konzerneigenkapital | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Stand am 01.01.2020 | 10.746 | 25.176 | 559 | 36.481 | 213 | 36.694 |
| Dividendenzahlung | 0 | -9 | -9 | |||
| Jahresüberschuss | 1.067 | 1.067 | 4 | 1.071 | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 68 | 68 | 68 | |||
| Gesamtergebnis zum 30.06.2020 | 1.067 | 68 | 1.135 | 4 | 1.139 | |
| Stand am 30.06.2020 | 10.746 | 26.243 | 627 | 37.616 | 208 | 37.824 |
Der vorliegende verkürzte Konzern-Zwischenabschluss der Dierig Holding AG zum 30. Juni 2020 wurde gemäß § 37w WpHG sowie im Einklang mit den am Abschlussstichtag anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Dementsprechend wurde der Halbjahresfinanzbericht in Übereinstimmung mit dem für die Zwischenberichterstattung gültigen IAS 34 aufgestellt. Vom Wahlrecht der Erstellung eines verkürzten Zwischenabschlusses gemäß IAS 34.8 wird Gebrauch gemacht. Die im Konzern-Zwischenabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen des letzten Konzernabschlusses zum Ende des Geschäftsjahres. Der vorstehende Halbjahresfinanzbericht wird in Euro erstellt und zum Teil auf Tausend Euro gerundet. Eine detaillierte Beschreibung der Grundsätze der Rechnungslegung ist im Anhang zum Konzernabschluss unseres Geschäftsberichts 2019 (vgl. S. 66-67) veröffentlicht.
Die zum 1. Januar 2020 erstmalig anzuwendenden geänderten Rechnungslegungsvorschriften hatten keinen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Eine ausführliche Aufstellung dieser Rechnungslegungsvorschriften ist im Konzernanhang des Geschäftsberichts 2019 zu entnehmen.
Im Rahmen der Erstellung eines Konzern-Zwischenabschlusses in Übereinstimmung mit IAS 34 "Interim Financial Reporting" muss der Vorstand Beurteilungen und Schätzungen vornehmen sowie Annahmen treffen, die die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen im Konzern und den Ausweis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie der Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Sämtliche Annahmen und Schätzungen beruhen auf Prämissen, die zum Stichtag Gültigkeit hatten. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen abweichen, wenn die angenommenen Rahmenbedingungen sich entgegen der Erwartungen entwickelt haben. Änderungen werden zum Zeitpunkt der Erlangung von besseren Kenntnissen erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst.
In den verkürzten Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2020 der Dierig Holding AG werden die Abschlüsse des Mutterunternehmens und der von ihr beherrschten Unternehmen einbezogen. Im ersten Halbjahr 2020 ergaben sich keine Veränderungen im Konsolidierungskreis. Der Konsolidierungskreis umfasst zum 30. Juni 2020 einschließlich der Muttergesellschaft elf (31. Dezember 2019: elf) Inlandsgesellschaften und zwei Auslandsgesellschaften (31. Dezember 2019: zwei). Bei allen Tochterunternehmen wird die Verfügungsmacht durch eine Stimmrechtsmehrheit erreicht; atypische Fälle liegen nicht vor.
Unverändert werden drei Tochtergesellschaften wegen untergeordneter Bedeutung, wie im Vorjahr, eine inaktive Gesellschaft sowie zwei reine Komplementär-Verwaltungsgesellschaften, aus Konzernsicht nicht konsolidiert, sondern gemäß IFRS 9 bewertet. Grundlage für die Beurteilung der Wesentlichkeit sind der Konzernumsatz, das Ergebnis sowie die Bilanzsumme. Die Nichteinbeziehung der Tochtergesellschaften führt zu keiner Veränderung des Konzernumsatzes und würde die Bilanz nur unwesentlich (<0,1%) ändern.
Im Rahmen der notwendigen Maßnahmen im Umgang mit der Corona-Pandemie wurde auch die Inanspruchnahme staatlicher Corona-Hilfen geprüft. Der Dierig-Konzern machte von der Möglichkeit zur Stundung von Steuerschulden in Höhe von € 1,5 Mio. im ersten Halbjahr 2020 Gebrauch (USt, Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer), die im Abschluss unter den Steuernsalden enthalten sind.
Änderungen bei Annahmen und Schätzungen im Halbjahresabschluss haben sich durch die Corona-Pandemie im Wesentlichen nur bezüglich der Prognosebestandteile im Lagebericht ergeben. Aufgrund der im Immobiliengeschäft zu erwartenden corona-bedingten Mietausfälle wurden Wertberichtigungen von weniger als 2% des Halbjahresumsatzes vorgenommen. Weitere geänderte Bewertungen ergaben sich keine, zumal die Risiken im Afrikageschäft corona-unabhängig bereits im Abschluss zum 31. Dezember 2019 berücksichtigt worden sind. Aufgrund vorgenommener Kostensenkungsmaßnahmen und Umstrukturierungen wird, trotz Umsatzrückgänge im Textilsegment, für das Textil- und das Immobiliensegment von einem positiven operativen Segmentergebnis ausgegangen. Selbstverständlich geht die Konzernleitung auch weiterhin von der Unternehmensfortführung aus.
Die Bewertungsunsicherheiten sind jedoch gestiegen. Die noch im Halbjahresabschluss 2019 hinterlegten Erfahrungswerte haben in der momentanen Situation an Aussagekraft verloren, so dass insgesamt von größeren Schwankungsbandbreiten für die zukünftige Unternehmensentwicklung ausgegangen wird. Diese sind derzeit aber noch nicht messbar.
Insgesamt entspricht die Bewertung der Finanzinstrumente zum Halbjahresabschluss im Wesentlichen den Parametern zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019. Die fair-value-Bewertungen unterliegen im Wesentlichen dem gleichen Bewertungsvorgehen und -ansätzen.
Ein erhöhter Wertminderungsbedarf nach IAS 36 wird durch die Corona-Pandemie derzeit nicht gesehen, zumal die Investment Properties und die Geschäfts- und Firmenwerte dem Immobiliensegment zugeordnet sind und daher weiterhin eine stabile Entwicklung aufweisen. Wesentliche Effekte durch Parameteränderungen waren nicht zu beobachten.
Für die im Zusammenhang mit den Finanzinstrumenten bestehenden Risiken unterlegen wir im Rahmen der Corona-Pandemie hauptsächlich bezüglich der Ausfallrisiken eine geänderte Beurteilung. In den stark betroffenen Ländern Italien und Spanien schätzen wir das Ausfallrisiko höher ein, insbesondere weil dort die Anschubmaßnahmen für die Wirtschaft nicht in einem so hohen Maß erfolgen können. Dies wird zu Marktveränderungen und einem höheren Druck auf den Einzelhandel führen, nicht nur in Italien und Spanien, sondern auch in Deutschland. Zusätzliche Wertberichtigungen waren im Textilbereich zum Halbjahresabschluss aber noch nicht vorzunehmen. Aufgrund der im Immobiliengeschäft zu erwartenden corona-bedingten Mietausfälle wurden Wertberichtigungen von weniger als 2% des Halbjahresumsatzes vorgenommen.
Das Liquiditätsrisiko wird derzeit nicht als erhöht angesehen. Im ersten Halbjahr konnten Kredite planmäßig getilgt bzw. zurückgeführt werden. Zusätzliche Darlehensaufnahmen waren nicht notwendig und zeichnen sich auch derzeit nicht ab. Das Liquiditätsrisiko wird weiterhin als gering eingestuft.
Insgesamt haben sich damit keine wesentlichen Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung ergeben.
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| 1. Hj. 2020 | 1. Hj. 2019 | |
|---|---|---|
| Periodenergebnis in TEUR | 1.071 | 987 |
| Durchschnittliche Zahl der ausstehenden Stückaktien | 4.103.100 | 4.103.100 |
| (unverwässertes = verwässertes) Ergebnis je Stückaktie in EUR | 0,26 | 0,24 |
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| Textil | Immobilien | IFRS-Anpassung | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2020 | 30.06.2019 | 30.06.2020 | 30.06.2019 | 30.06.2020 | 30.06.2019 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Segmentumsätze | 18.137 | 22.022 | 6.822 | 6.025 | ||
| davon: Inland | 11.695 | 12.873 | 6.822 | 6.025 | ||
| davon: verbleibende EU | 5.283 | 6.892 | ||||
| davon: übriges Europa | 998 | 993 | ||||
| davon restliche Welt | 161 | 1.264 | ||||
| Alle Umsätze werden zu einem bestimmten Zeitpunkt realisiert | ||||||
| Investitionen | 65 | 161 | 856 | 2.004 | 474 | |
| davon: Inland | 17 | 153 | 856 | 2.004 | 474 | |
| davon: verbleibende EU | 45 | 6 | ||||
| davon: übriges Europa | 3 | 2 | ||||
| Segmentergebnis | -351 | -341 | 1.209 1) | 1.2351) | 213 | 73 |
| darin enthalten: | ||||||
| Anlagenverkaufsgewinne | ||||||
| (nach Steuern) | 0 2) | 2282) |
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| Konzern | ||
|---|---|---|
| 30.06.2020 | 30.06.2019 | |
| --- | --- | --- |
| T€ | T€ | |
| --- | --- | --- |
| Segmentumsätze | 24.959 | 28.047 |
| davon: Inland | 18.517 | 18.898 |
| davon: verbleibende EU | 5.283 | 6.892 |
| davon: übriges Europa | 998 | 993 |
| davon restliche Welt | 161 | 1.264 |
| Alle Umsätze werden zu einem bestimmten Zeitpunkt realisiert | ||
| Investitionen | 921 | 2.639 |
| davon: Inland | 873 | 2.631 |
| davon: verbleibende EU | 45 | 6 |
| davon: übriges Europa | 3 | 2 |
| Segmentergebnis | 1.071 | 967 |
| darin enthalten: | ||
| Anlagenverkaufsgewinne | ||
| (nach Steuern) | 0 | 228 |
1) Das operative Immobilienergebnis beträgt T€ 1.209 (i.Vj. T€ 1.007).
2) Zum 30.06.2020 wurden keine Anlagenverkaufsgewinne vereinnahmt (die Anlagenverkaufsgewinne des Vorjahres wurden vollständig reinvestiert).
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| Textil | Immobilien | IFRS-Anpassung | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | 30.06.2020 | 31.12.2019 | 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Vorräte | 13.710 | 15.461 | 10 | 7 | ||
| davon: Inland | 11.465 | 13.504 | 10 | 7 | ||
| davon: verbleibende EU | 1.973 | 1.707 | ||||
| davon: übriges Europa | 272 | 250 | ||||
| Forderungen aus Lieferungen | ||||||
| und Leistungen | 7.785 | 7.780 | 193 | 328 | 38 | -115 |
| davon: Inland | 4.237 | 3.137 | 193 | 328 | 161 | 118 |
| davon: verbleibende EU | 1.047 | 2.225 | 45 | 95 | ||
| davon: übriges Europa | 262 | 77 | 15 | 7 | ||
| davon: restliche Welt | 2.239 | 2.341 | -183 | -335 |
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| Konzern | ||
|---|---|---|
| 30.06.2020 | 31.12.2019 | |
| --- | --- | --- |
| T€ | T€ | |
| --- | --- | --- |
| Vorräte | 13.720 | 15.468 |
| davon: Inland | 11.475 | 13.511 |
| davon: verbleibende EU | 1.973 | 1.707 |
| davon: übriges Europa | 272 | 250 |
| Forderungen aus Lieferungen | ||
| und Leistungen | 8.016 | 7.993 |
| davon: Inland | 4.591 | 3.583 |
| davon: verbleibende EU | 1.092 | 2.320 |
| davon: übriges Europa | 277 | 84 |
| davon: restliche Welt | 2.056 | 2.006 |
Das gezeichnete Kapital der Dierig Holding AG ist in 4.200.000 nennwertlose Stückaktien zum rechnerischen Anteil am Grundkapital von EUR 2,62 eingeteilt, ist vollständig eingezahlt und beträgt unverändert EUR 11.000.000. Auf Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Anteile im Umfang von 96.900 Stückaktien zum Wert von EUR 627.150 als Akquisitionswährung erworben. Der Nennwert der eigenen Anteile in Höhe von EUR 253.786 wurde vom gezeichneten Kapital abgesetzt. Entsprechend beträgt das rechnerische Grundkapital zum 31. Dezember 2019 und zum 30. Juni 2020 unverändert EUR 10.746.214.
Nach IAS 24 gelten als nahestehende Personen bzw. Unternehmen solche, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können bzw. die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können. Die Textil-Treuhand GmbH, die eine Mehrheitsbeteiligung von 70,13 Prozent an der Dierig Holding AG hält, hat an eine Konzerngesellschaft ein unbesichertes Darlehen in Höhe von 14.463 Tausend Euro (i.Vj. T€ 13.655) zu marktüblichen Konditionen ausgereicht.
Mit Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern bzw. ihnen nahestehenden Personen bestehen Mietverträge, für die im ersten Halbjahr 2020 20 Tausend Euro (i.Vj. T€ 20) vereinnahmt bzw. 24 Tausend Euro (i.Vj. 24 T€) ausgegeben wurden. Die Mieten sind marktüblich. Zum Stichtag des Zwischenabschlusses bestanden keine Forderungen und Verbindlichkeiten.
Nach Ende des Berichtszeitraums haben sich bis Redaktionsschluss des Halbjahresfinanzberichts keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ergeben.
Der verkürzte Konzernabschluss vom 1. Januar bis 30. Juni 2020 -bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzerngesamtperiodenergebnis, Konzernkapitalflussrechnung, Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangsangaben - und der Konzernlagebericht vom 1. Januar bis 30. Juni 2020 wurden weder entsprechend § 317 HGB geprüft noch einer prüferischen Durchsicht durch eine zur Abschlussprüfung befähigten Person unterzogen.
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Augsburg, 19. August 2020
Dierig Holding AG
Der Vorstand
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| Christian Dierig | Ellen Dinges-Dierig | Benjamin Dierig |
| (Sprecher) |
Dieser Halbjahresfinanzbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen oder Schätzungen des Managements der Dierig Holding AG beruhen. Trotz der Annahme, dass die vorausschauenden Aussagen realistisch sind, kann nicht dafür garantiert werden, dass diese Erwartungen sich auch als richtig erweisen werden.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.dierig.de. Hier stehen Ihnen auch der Geschäftsbericht 2019 sowie weitere Informationen zum Download zur Verfügung.
Kirchbergstraße 23
Tel.: +49 (0) 821 - 52 10 - 395
Fax: +49 (0) 821 - 52 10 - 393
E-Mail: [email protected], www.dierig.de
Geschäftsjahresende 31.12.2020
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