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Andritz AG

Interim / Quarterly Report Jul 31, 2025

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Interim / Quarterly Report

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FINANZBERICHT H1 2025

Kennzahlen im Überblick

ANDRITZ-Gruppe 02
Geschäftsbereiche 03

Lagebericht

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 05
Geschäftsentwicklung 06
Ausblick 10

Konzernabschluss der ANDRITZ-Gruppe

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 12
Konzerngesamtergebnisrechnung 13
Konzernbilanz 14
Konzern-Cashflow-Statement 15
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 16

Erklärung des Vorstands 30

Glossar 31

KENNZAHLEN DER ANDRITZ-GRUPPE

Einheit H1 2025 H1 2024 +/- Q2 2025 Q2 2024 +/- 2024
Auftragseingang MEUR 4.726,6 3.845,4 +22,9% 2.394,4 1.895,1 +26,3% 8.276,9
Auftragsstand (per ultimo) MEUR 10.398,3 9.709,1 +7,1% 10.398,3 9.709,1 +7,1% 9.749,9
Umsatz MEUR 3.651,5 3.986,6 -8,4% 1.890,2 2.100,2 -10,0% 8.313,7
EBITDA MEUR 374,3 423,4 -11,6% 189,6 229,4 -17,3% 887,9
EBITA1) MEUR 288,7 333,0 -13,3% 146,9 180,6 -18,7% 713,0
EBITA-Marge % 7,9 8,4 - 7,8 8,6 - 8,6
Vergleichbares EBITA MEUR 303,2 328,6 -7,7% 158,7 175,1 -9,4% 742,8
Vergleichbare EBITA-Marge % 8,3 8,2 - 8,4 8,3 - 8,9
Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(EBIT)
MEUR 257,8 309,2 -16,6% 131,1 169,3 -22,6% 661,9
Ergebnis vor Steuern (EBT) MEUR 257,3 300,6 -14,4% 137,3 160,9 -14,7% 646,5
Konzernergebnis (vor Abzug von nicht
beherrschenden Anteilen)
MEUR 191,6 223,8 -14,4% 102,4 119,7 -14,5% 496,5
Konzernergebnis (nach Abzug von
nicht beherrschenden Anteilen)
MEUR 191,5 224,1 -14,5% 102,4 119,7 -14,5% 496,5
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit MEUR 168,7 308,5 - 95,5 23,2 - 636,5
Investitionen MEUR 98,4 107,0 -8,0% 48,0 67,3 -28,7% 237,5
Beschäftigte (per ultimo, ohne
Lehrlinge)
- 30.043 30.115 -0,2% 30.043 30.115 -0,2% 30.003
Bilanzsumme MEUR 7.759,3 8.114,1 -4,4% 7.759,3 8.114,1 -4,4% 8.163,0
Eigenkapitalquote % 28,0 26,5 - 28,0 26,5 - 27,9
Bruttoliquidität MEUR 1.060,4 1.397,6 -24,1% 1.060,4 1.397,6 -24,1% 1.434,4
Nettoliquidität MEUR 516,2 831,0 -37,9% 516,2 831,0 -37,9% 904,9
Operatives Nettoumlaufvermögen MEUR 979,6 898,0 +9,1% 979,6 898,0 +9,1% 962,9
Nettoumlaufvermögen MEUR 228,7 27,6 +728,6% 228,7 27,6 +728,6% 51,6

1) Die Abschreibungen für im Zuge eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierte und vom Firmenwert getrennt angesetzte immaterielle Vermögenswerte betragen 30,9 MEUR (H1 2024: 23,8 MEUR; 2024: 51,1 MEUR); der Wertminderungsaufwand der Firmenwerte beträgt 0,0 MEUR (H1 2024: 0,0 MEUR; 2024: 0,0 MEUR).

Alle Zahlen gemäß IFRS. Bei der Summierung gerundeter Beträge und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen Rechendifferenzen auftreten. MEUR = Million Euro

KENNZAHLEN DER GESCHÄFTSBEREICHE

Pulp & Paper

Einheit H1 2025 H1 2024 +/- Q2 2025 Q2 2024 +/- 2024
Auftragseingang MEUR 1.733,3 1.485,3 +16,7% 758,7 842,8 -10,0% 2.779,8
Auftragsstand (per ultimo) MEUR 2.687,4 2.889,5 -7,0% 2.687,4 2.889,5 -7,0% 2.459,1
Umsatz MEUR 1.378,7 1.738,0 -20,7% 733,8 905,7 -19,0% 3.461,1
EBITDA MEUR 174,8 221,0 -20,9% 89,9 117,8 -23,7% 457,8
EBITDA-Marge % 12,7 12,7 - 12,3 13,0 - 13,2
Vergleichbares EBITA MEUR 140,6 173,7 -19,1% 75,2 89,7 -16,2% 382,0
Vergleichbare EBITA-Marge % 10,2 10,0 - 10,2 9,9 - 11,0
EBITA MEUR 135,2 176,9 -23,6% 70,6 93,6 -24,6% 373,7
EBITA-Marge % 9,8 10,2 - 9,6 10,3 - 10,8
Beschäftigte (per ultimo, ohne Lehrlinge) - 12.607 13.399 -5,9% 12.607 13.399 -5,9% 13.150

Metals

Einheit H1 2025 H1 2024 +/- Q2 2025 Q2 2024 +/- 2024
MEUR 872,3 670,1 +30,2% 526,7 321,0 +64,1% 1.707,2
MEUR 1.890,2 1.842,4 +2,6% 1.890,2 1.842,4 +2,6% 1.965,3
MEUR 793,8 894,0 -11,2% 382,0 454,5 -16,0% 1.811,2
MEUR 51,2 61,6 -16,9% 22,2 31,6 -29,7% 110,0
% 6,4 6,9 - 5,8 7,0 - 6,1
MEUR 42,0 47,1 -10,8% 20,1 24,6 -18,3% 99,4
% 5,3 5,3 - 5,3 5,4 - 5,5
MEUR 33,3 40,1 -17,0% 13,2 19,2 -31,3% 73,0
% 4,2 4,5 - 3,5 4,2 - 4,0
- 5.849 6.091 -4,0% 5.849 6.091 -4,0% 6.109

Hydropower

Einheit H1 2025 H1 2024 +/- Q2 2025 Q2 2024 +/- 2024
Auftragseingang MEUR 1.345,4 781,7 +72,1% 776,5 284,1 +173,3% 2.170,5
Auftragsstand (per ultimo) MEUR 4.365,6 3.473,2 +25,7% 4.365,6 3.473,2 +25,7% 3.933,7
Umsatz MEUR 775,5 663,7 +16,8% 402,7 361,4 +11,4% 1.537,9
EBITDA MEUR 59,7 52,2 +14,4% 29,9 29,6 +1,0% 121,9
EBITDA-Marge % 7,7 7,9 - 7,4 8,2 - 7,9
Vergleichbares EBITA MEUR 47,5 35,6 +33,4% 23,8 20,2 +17,8% 94,1
Vergleichbare EBITA-Marge % 6,1 5,4 - 5,9 5,6 - 6,1
EBITA MEUR 47,2 39,8 +18,6% 23,5 23,2 +1,3% 96,3
EBITA-Marge % 6,1 6,0 - 5,8 6,4 - 6,3
Beschäftigte (per ultimo, ohne Lehrlinge) - 6.337 5.958 +6,4% 6.337 5.958 +6,4% 6.004

A N D R I T Z - F i n a n z b e r i c h t H 1 2 0 2 5 K e n n z a h l e n d e r G e s c h ä f t s b e r e i c h e

Environment & Energy

Einheit H1 2025 H1 2024 +/- Q2 2025 Q2 2024 +/- 2024
Auftragseingang MEUR 775,6 908,3 -14,6% 332,5 447,2 -25,6% 1.619,4
Auftragsstand (per ultimo) MEUR 1.455,1 1.504,0 -3,3% 1.455,1 1.504,0 -3,3% 1.391,8
Umsatz MEUR 703,5 690,9 +1,8% 371,7 378,6 -1,8% 1.503,5
EBITDA MEUR 88,6 88,6 0,0% 47,6 50,4 -5,6% 198,2
EBITDA-Marge % 12,6 12,8 - 12,8 13,3 - 13,2
Vergleichbares EBITA MEUR 73,1 72,2 +1,2% 39,6 40,6 -2,5% 167,3
Vergleichbare EBITA-Marge % 10,4 10,5 - 10,7 10,7 - 11,1
EBITA MEUR 73,0 76,2 -4,2% 39,6 44,6 -11,2% 170,0
EBITA-Marge % 10,4 11,0 - 10,7 11,8 - 11,3
Beschäftigte (per ultimo, ohne Lehrlinge) - 5.250 4.667 +12,5% 5.250 4.667 +12,5% 4.740

LAGEBERICHT

WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Im Jahr 2025 waren die globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf den wichtigsten Kontinenten weiterhin von der Geldpolitik geprägt, vor allem von rückläufigen Inflationsraten und den sinkenden Zinssätzen sowie von anhaltenden Kriegen, geopolitischen Spannungen und zunehmenden Handelsbarrieren.

Im Euroraum stieg das BIP im Jahr 2024 um 0,9% und in der EU um 1,0%, wie von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg das saisonbereinigte BIP im ersten Quartal 2025 im Euroraum um 1,2% und in der EU um 1,4%, nach +1,2% im Euroraum und +1,4% in der EU im Vorquartal.

Im April 2025 ging die saisonbereinigte Industrieproduktion im Vergleich zum März 2025 im Euroraum um 2,4% und in der EU um 1,8% zurück, wie aus ersten Schätzungen von Eurostat hervorgeht. Im März 2025 wuchs die Industrieproduktion im Euroraum um 2,4% und in der EU um 1,9%. Im April 2025 stieg die Industrieproduktion im Vergleich zum April 2024 im Euroraum um 0,8% und in der EU um 0,6%.

Laut einer Schnellschätzung von Eurostat wird die jährliche Inflationsrate im Euroraum im Juni 2025 voraussichtlich 2,0% betragen, gegenüber 1,9% im Mai, und damit zum Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2% zurückkehren. Die EZB hat ihre Leitzinssätze im Juni erneut gesenkt, und zwar um weitere 25 Basispunkte auf 2%, nachdem sie die Zinsen seit Juni letzten Jahres achtmal beziehungsweise um 2 Prozentpunkte gesenkt hatte.

Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA ist im ersten Quartal 2025 mit einer annualisierten Rate von -0,5% gesunken, wie aus der vom U.S. Bureau of Economic Analysis (BEA) veröffentlichten Schätzung hervorgeht. Im vierten Quartal 2024 stieg das reale BIP um 2,4%. Da sich die Inflation von ihren Höchstständen in Richtung des 2%-Ziels der amerikanischen Zentralbank abgesenkt hat, konnte die US-Notenbank (FED) ihren Leitzins stabil in der aktuellen Spanne von 4,25-4,50% halten. Nach Angaben des U.S. Bureau of Labor Statistics (BLS) stieg die US-Inflationsrate im Mai saisonbereinigt um 0,1%, nachdem sie im April um 0,2% gestiegen war. In den letzten 12 Monaten belief sich die Inflation saisonbereinigt auf 2,4%.

Chinas Wirtschaft wuchs im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 5% und erreichte damit das Wachstumsziel der Regierung von rund 5%. China wuchs im 2. Quartal 2025 im Jahresvergleich um 5,2%, nach 5,4% im ersten Quartal, wobei robuste Exporte die schwächere Inlandsnachfrage kompensierten.

Quellen: EC, ECB, Eurostat, FED, NBS China, Reuters, Bloomberg, US BLS, US BEA

GESCHÄFTSENTWICKLUNG

Auftragseingang

Die Entwicklung des Auftragseingangs der Geschäftsbereiche im Überblick:

Einheit H1 2025 H1 2024 +/-
Pulp & Paper MEUR 1.733,3 1.485,3 +16,7%
Metals MEUR 872,3 670,1 +30,2%
Hydropower MEUR 1.345,4 781,7 +72,1%
Environment & Energy MEUR 775,6 908,3 -14,6%

Der Auftragseingang der ANDRITZ-Gruppe entwickelte sich im 1. Halbjahr 2025 sehr zufriedenstellend und betrug 4.726,6 MEUR (+22,9% versus H1 2024: 3.845,4 MEUR). Der Auftragseingang in den Geschäftsbereichen Hydropower (+72,1%), Metals (+30,2%) und Pulp & Paper (+16,7%) lag deutlich über dem Referenzwert des Vorjahres. Der Auftragseingang im Geschäftsbereich Environment & Energy (-14,6%) lag hingegen deutlich unter dem hohen Vorjahresvergleichswert, welcher im Bereich Clean Air den bisher größten Retrofit-Auftrag für einen Kunden in Deutschland enthielt.

Im 2. Quartal 2025 lag der Auftragseingang der Gruppe mit 2.394,4 MEUR um +26,3% über dem Vorjahresvergleichswert (Q2 2024: 1.895,1 MEUR). Der Anstieg wurde zum großen Teil durch Investitionen von Kunden in den USA und Asien in den Geschäftsbereichen Hydropower und Metals getrieben.

Die Entwicklung der Geschäftsbereiche im Detail:

  • Pulp & Paper: Der Auftragseingang betrug 758,7 MEUR und lag damit auf einem zufriedenstellendem Niveau aber unter dem Vorjahresvergleichswert (-10,0% versus Q2 2024: 842,8 MEUR). Während der Auftragseingang im Bereich Service im Quartalsvergleich nahezu unverändert blieb, reduzierte sich der Auftragseingang im Bereich Neuanlagen. Der Anstieg im Bereich Paper & Textile konnte den Rückgang im Bereich Pulp & Power nicht vollständig kompensieren.
  • Metals: Mit 526,7 MEUR lag der Auftragseingang deutlich über dem Vorjahresvergleichswert (+64,1% versus Q2 2024: 321,0 MEUR). Bei Metals Processing konnten mehrere Aufträge aus China und den USA verbucht werden. Einer der größten Aufträge umfasste Walz-, Glüh-, Beschichtungs- und Induktionstechnologien für ein Werk zur Produktion von Elektrostahl in China. Metals Forming setzte das Wachstum in China fort.
  • Hydropower: Der Auftragseingang betrug 776,5 MEUR und lag damit deutlich über dem niedrigen Vorjahresvergleichswert (+173,3% versus Q2 2024: 284,1 MEUR). Der signifikante Anstieg des Auftragseingang ist im Wesentlichen auf zwei Großaufträge zur Modernisierung von Kraftwerken und Pumpspeicherprojekten in Indien zurückzuführen. Das Servicegeschäft trug ebenso zu diesem Anstieg bei.
  • Environment & Energy: Der Auftragseingang betrug 332,5 MEUR und lag damit deutlich unter dem hohen Vorjahresvergleichswert (-25,6% versus Q2 2024: 447,2 MEUR). Während die Bereiche Clean Air, Separation und Feed & Biofuel einen starken Rückgang, auf Grund fehlender Großprojekte, verzeichneten, zeigte der Bereich Pumpen eine sehr gute Entwicklung des Auftragseingangs.

A N D R I T Z - F i n a n z b e r i c h t H 1 2 0 2 5 L a g e b e r i c h t

Umsatz

Die Umsatzentwicklung der Geschäftsbereiche im Überblick:

Einheit H1 2025 H1 2024 +/-
Pulp & Paper MEUR 1.378,7 1.738,0 -20,7%
Metals MEUR 793,8 894,0 -11,2%
Hydropower MEUR 775,5 663,7 +16,8%
Environment & Energy MEUR 703,5 690,9 +1,8%

Der Umsatz der Gruppe im ersten Halbjahr 2025 betrug 3.651,5 MEUR und lag damit um 8,4% unter dem Niveau des Vorjahresvergleichswerts (H1 2024: 3.986,6 MEUR), das spiegelt das weiterhin herausfordernde makroökonomische und geopolitische Umfeld wider. Die Geschäftsbereiche Hydropower (+16,8%) und Environment & Energy (+1,8%) konnten den Umsatz im Jahresvergleich steigern, wobei speziell Hydropower einen signifikanten Anstieg verzeichnete. Der Umsatz in den Geschäftsbereichen Pulp & Paper (-20,7%) und Metals (-11,2%) reduzierte sich hingegen im Vergleich zum Vorjahresvergleichszeitraum signifikant.

Der Umsatz der ANDRITZ-Gruppe betrug im 2. Quartal 2025 1.890,2 MEUR und lag damit unter dem Vorjahresvergleichswert (-10,0% versus Q2 2024: 2.100,2 MEUR). Der Geschäftsbereich Hydropower (+11,4%) verzeichnete verglichen mit dem Vorjahresvergleichsquartal einen starken Umsatzanstieg, getrieben durch die planmäßige Abarbeitung des hohen Auftragsstandes, der sich in den vergangenen Quartalen aufgebaut hat sowie das Wachstum im Servicebereich. Der Umsatz des Geschäftsbereichs Environment & Energy (-1,8%) war etwa auf dem Niveau des hohen Vergleichswerts der Vergleichsperiode, da das Umsatzwachstum im Bereich Clean Air den Rückgang in den anderen Bereichen fast vollständig kompensieren konnte. Der Umsatz im Geschäftsbereich Pulp & Paper (-19,0%) reduzierte sich deutlich, was auf den Bereich Neuanlagen zurückzuführen ist. Der Umsatz im Geschäftsbereich Metals (-16,0%) reduzierte sich im Quartalsvergleich ebenfalls signifikant, was auf die geringe Investitionstätigkeit in Europa und Nordamerika in den vergangenen Quartalen zurückzuführen ist.

Einheit H1 2025 H1 2024 Q2 2025 Q2 2024
ANDRITZ-Gruppe % 44 40 44 41
Pulp & Paper % 59 49 57 51
Metals % 27 25 28 25
Hydropower % 36 37 37 38
Environment & Energy % 43 38 43 37

Der Anteil des Serviceumsatzes am Umsatz der Gruppe und der Geschäftsbereiche in %:

Der Anteil des Servicegeschäfts am Gesamtumsatz der ANDRITZ-Gruppe ist angestiegen, da im Jahresvergleich höhere Umsätze im Bereich Service erzielt wurden, aber auch weil im Jahresvergleich der Umsatz im Bereich Neuanlagen gesunken ist.

Auftragsstand

Der Auftragsstand der ANDRITZ-Gruppe betrug per 30. Juni 2025 10.398,3 MEUR (+6,7% versus 31. Dezember 2024: 9.749,9 MEUR). Der Geschäftsbereich Hydropower verzeichnete im Vergleich zum 31. Dezember 2024 einen deutlichen Anstieg des Auftragsstands. Während der Auftragsstand in den Geschäftsbereichen Metals und Environment & Energy auf einem ähnlichen Niveau blieb, reduzierte sich der Auftragsstand im Geschäftsbereich Pulp & Paper im Zuge der planmäßigen Abarbeitung der im Auftragsstand befindlichen Großaufträge.

Ertragslage

Das operative Ergebnis (EBITA) der Gruppe betrug im ersten Halbjahr 2025 288,7 MEUR und lag damit unter dem Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums (-13,3% versus H1 2024: 333,0 MEUR). Die Rentabilität (EBITA-Marge) reduzierte sich auf 7,9% (H1 2024: 8,4%). Das vergleichbare EBITA der Gruppe belief sich im ersten Halbjahr 2025 auf 303,2 MEUR (H1 2024: 328,6 MEUR). Die Sondereffekte betrafen hauptsächlich Kapazitätsanpassungen. Die vergleichbare EBITA-Marge lag mit 8,3 % nahezu unverändert auf dem Niveau der Vergleichsperiode (H1 2024: 8,2 %).

Die Entwicklung im ersten Halbjahr 2025 nach Geschäftsbereichen:

  • Pulp & Paper: Die Rentabilität liegt mit 9,8% (H1 2024: 10,2%) leicht unter dem Vorjahresvergleichswert. Die Rentabilität im Bereich Service zeigte eine gute Entwicklung und ist im Jahresvergleich nahezu unverändert. Im Bereich Neuanlagen ist die geringere Profitabilität vor allem auf einen anderen Projektmix zurückzuführen. Die vergleichbare EBITA-Marge betrug 10,2% (H1 2024: 10,0%) und ist in beiden Jahren um Vorsorgen für Kapazitätsanpassungen bereinigt.
  • Metals: Die EBITA-Marge reduzierte sich auf 4,2% (H1 2024: 4,5%). Während die Rentabilität im Bereich Metals Processing auf dem Niveau der Vergleichsperiode lag, verzeichnete der Bereich Metals Forming (Schuler) einen Rückgang. Die vergleichbare EBITA-Marge betrug 5,3% (H1 2024: 5,3%) und ist in beiden Jahren um Vorsorgen für Kapazitätsanpassungen bei Metals Forming bereinigt.
  • Hydropower: Die Rentabilität betrug 6,1% (H1 2024: 6,0%) und lag damit nahezu auf dem Niveau der Vergleichsperiode.
  • Environment & Energy: Die Rentabilität reduzierte sich im Jahresvergleich zwar auf 10,4% (H1 2024: 11,0%), liegt damit aber immer noch auf einem guten Niveau.

Das EBITA der Gruppe im 2. Quartal 2025 betrug 146,9 MEUR und lag damit unter dem Vorjahresvergleichsquartal (-18,7% versus Q2 2024: 180,6 MEUR). Die Rentabilität reduzierte sich auf 7,8% (Q2 2024: 8,6%).

Das Finanzergebnis betrug im 1. Halbjahr 2025 -0,5 MEUR (H1 2024: -8,6 MEUR). Das Netto-Zinsergebnis hat sich aufgrund des Rückgangs des Zinsniveaus sowie geringerer Bruttoliquidität im Jahresvergleich deutlich reduziert. Die niedrigere Bruttoliquidität ist auf einen Anstieg des Nettoumlaufvermögens im Rahmen der planmäßigen Abwicklung von Großaufträgen und auf die Rückzahlung von Darlehen zurückzuführen. Im 1. Halbjahr 2025 enthält das sonstige Finanzergebnis einen positiven Effekt aus der Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert sowie negative Effekte aus der Fremdwährungsumrechnung von Darlehen sowie aus der Hyperinflation. Im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung einer Gesellschaft enthielt das sonstige Finanzergebnis im 1. Halbjahr 2024 einen Sondereffekt aus der Abschreibung eines Darlehens gegenüber dieser Gesellschaft und das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen enthielt einen Sondereffekt aus der Bewertung der verbleibenden Anteile zum beizulegenden Zeitwert.

Das Konzernergebnis (vor Abzug von nicht beherrschenden Anteilen) reduzierte sich auf 191,6 MEUR (-14,4% versus H1 2024: 223,8 MEUR), wovon 191,5 MEUR (H1 2024: 224,1 MEUR) auf die Gesellschafter der Muttergesellschaft und 0,1 MEUR (H1 2024: -0,3 MEUR) auf nicht beherrschende Anteile entfielen.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme per 30. Juni 2025 betrug 7.759,3 MEUR (31. Dezember 2024: 8.163,0 MEUR), die Eigenkapitalquote erhöhte sich leicht und betrug 28,0% (31. Dezember 2024: 27,9%).

Die Bruttoliquidität per 30. Juni 2025 reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund der Dividendenzahlung und der Auszahlung für die Akquisition der LDX-Gruppe auf 1.060,4 MEUR (per ultimo 2024: 1.434,4 MEUR), die Nettoliquidität sank auf 516,2 MEUR (per ultimo 2024: 904,9 MEUR).

Im April 2025 implementierte die ANDRITZ-Gruppe eine verbindliche syndizierte revolvierende Kreditfazilität (RCF – revolving credit facility) als strategisches Finanzierungsinstrument, die es ermöglicht Mittel bis zu einem vorgegebenen Limit von 500,0 MEUR abzurufen, zurückzuzahlen und erneut abzurufen. Der RCF hat eine Laufzeit bis 2030 mit zwei Verlängerungsoptionen um jeweils ein Jahr. Diese Flexibilität unterstützt das Cashflow-Management und die kurzfristigen Liquiditätsbedürfnisse der ANDRITZ-Gruppe und stellt sicher, dass schnell auf finanzielle Anforderungen und Chancen reagiert werden kann. Zum 30. Juni 2025 war die Kreditfazilität nicht in Anspruch genommen.

Per 30. Juni 2025 standen der ANDRITZ-Gruppe für Vertragserfüllungen, Anzahlungen, Gewährleistungen etc., Kredite und verbindlich zugesagte Kreditfazilitäten von 339 MEUR, davon 112 MEUR ausgenutzt, sowie Avallinien von 6.631 MEUR, davon 3.117 MEUR ausgenutzt, zur Verfügung.

Beschäftigte

ANDRITZ beschäftigte per 30. Juni 2025 30.043 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (31. Dezember 2024: 30.003 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter).

Wesentliche Risiken in den restlichen Monaten des Geschäftsjahrs

Abgesehen von potenziell negativen Auswirkungen auf das allgemeine Investitionsklima, könnten zunehmende globale Handelsbeschränkungen zu Preissteigerungen bei Rohstoffen, industriellen Halbfabrikaten, Energie und anderen Zulieferprodukten und damit zu Inflation im Allgemeinen führen, was sich möglicherweise negativ auf den Auftragseingang und die finanzielle Entwicklung der ANDRITZ-Gruppe auswirken könnte. Zunehmende geopolitische Konflikte, darunter der Krieg im Nahen Osten und in der Ukraine, könnten sich erneut negativ auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen auswirken und zu Engpässen in den Lieferketten führen. Dies wiederum könnte zum einen zu Verzögerungen bei der Bearbeitung von Aufträgen und zum anderen zu neuen Preissteigerungen bei vielen Rohstoffen und industriellen Halbfabrikaten führen.

Die aktuelle Dynamik im europäischen und nordamerikanischen Automobilsektor ist durch eine nachlassende Absatzdynamik gekennzeichnet, insbesondere bei Elektrofahrzeugen. Da die staatlichen Anreize für Elektrofahrzeuge selektiv reduziert oder sogar eingestellt wurden, werden Kaufentscheidungen nach wie vor von Überlegungen zur Verfügbarkeit zuverlässiger und schneller Ladenetze sowie zu Verkaufs- und Wiederverkaufspreisen bestimmt. Während sich eine nachlassende Umsatzdynamik als vorübergehend erweisen könnte, könnte sich eine anhaltende Nachfrageschwäche in diesem Sektor negativ auf die Investitionstätigkeit auswirken.

Die jüngste Abschwächung für ANDRITZ operativ wichtiger Währungen gegenüber dem Euro könnte zu negativen Wechselkurseffekten führen und sich damit auf Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken.

Neben den oben genannten aktuellen Risiken gibt es zahlreiche weitere Risiken, die sich im Falle ihres Eintretens negativ auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung auswirken könnten. Dazu gehören neben zunehmenden globalen Handelshemmnissen auch zunehmende Instabilitäten und hohe Staatsverschuldung in verschiedenen Ländern. Eine detaillierte Beschreibung der strategischen, betrieblichen und finanziellen Risiken sowie Informationen zu den internen Kontroll- und Risikomanagementsystemen der ANDRITZ-Gruppe finden Sie im Jahresfinanzbericht 2024.

AUSBLICK

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF, Juli 2025) dürften die rasche Eskalation der globalen Handelsspannungen und die extrem hohe politische Unsicherheit erhebliche Auswirkungen auf die weltweite wirtschaftliche Tätigkeit haben. Das globale Wirtschaftswachstum dürfte sich auf 3,0% im Jahr 2025 und 3,1% im Jahr 2026 verlangsamen, was einem leichten Anstieg von dem Niveau von 2,8% und 3,0% in diesen Jahren in der Prognose des IWF vom April 2025 entspricht. Es liegt damit immer noch deutlich unter dem historischen Durchschnitt (2000-2019) von 3,7%. Der IWF prognostiziert für die entwickelten Volkswirtschaften im Jahr 2025 ein Wachstum von etwa 1,5%, während die Schwellenländer voraussichtlich um 4,1% wachsen werden. Es wird von den Experten erwartet, dass sich das Wachstum in den Vereinigten Staaten auf 1,9% belaufen wird, ein Niveau, das im Vergleich zur IWF-Prognose vom April 2025 um 0,1 Prozentpunkte höher ist. Das Wirtschaftswachstum im Euroraum dürfte sich auf 1,0% verbessern, was einer Veränderung von 0,2 Prozentpunkten im Vergleich zur Prognose vom April 2025 entspricht. Es wird erwartet, dass die globale Inflationsrate 4,2% im Jahr 2025 und 3,6% im Jahr 2026 betragen wird.

Trotz der anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen hat die ANDRITZ-Gruppe derzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass die oben beschriebenen Rahmenbedingungen im Jahr 2025 signifikante negative Auswirkungen auf die Projekt- und Investitionsaktivitäten der von ANDRITZ bedienten Märkte und Kunden haben werden. Die Fähigkeit von ANDRITZ Umsatzerlöse zu generieren, wird durch den hohen Auftragsbestand, den hohen Umsatzanteil und die wachsende Nachfrage nach Ersatzteilen und Serviceleistungen sowie durch Projekte zur Erneuerung und Modernisierung bestehender Anlagen unterstützt. Darüber hinaus profitiert der Konzern weiterhin von der steigenden Nachfrage nach Technologien die den grünen Wandel ermöglichen.

Für das Jahr 2025 verzeichnet die ANDRITZ-Gruppe weiterhin eine zunehmende Projektaktivität, was sich auch im vielversprechenden Auftragseingang im ersten Quartal 2025 widerspiegelt. Basierend auf dem bestehenden Auftragsbestand und der anhaltend wachsenden Nachfrage nach Serviceleistungen und grünen Technologien, sowie den Beiträgen der getätigten Akquisitionen ist für das Gesamtjahr 2025 weiterhin ein Umsatz in einer Bandbreite von 8,0 bis 8,3 Milliarden Euro zu erwarten. Angesichts der anhaltenden Verbesserungen im Umsatz-Mix durch das Wachstum im Servicegeschäft, einer verbesserten Projektabwicklung und proaktiver Kapazitätsanpassungen (hauptsächlich in den Geschäftsbereichen Metals und Pulp & Paper) strebt die ANDRITZ-Gruppe für das Jahr 2025 weiterhin eine vergleichbare EBITA-Marge (exkl. nicht-operativer Effekte) in einer Bandbreite von 8,6% bis 9,0% an.

Gleichzeitig haben sich jedoch für ANDRITZ operativ wichtige Währungen seit dem Ende des ersten Quartals gegenüber dem Euro abgeschwächt. Daher hat der Vorstand von ANDRITZ-Gruppe beschlossen, mögliche negative Wechselkurseffekte in der zweiten Jahreshälfte in seiner Prognose für das Gesamtjahr zu berücksichtigen. Die ANDRITZ-Gruppe geht nun davon aus, die oben genannten Prognosespannen bei Umsatz und der vergleichbaren EBITA-Marge am unteren Ende zu erreichen.

Sollte sich das makroökonomische und geopolitische Umfeld jedoch weiter deutlich verschlechtern und die zunehmenden globalen Handelsbeschränkungen wie geplant implementiert werden, könnte dies negative Auswirkungen auf die Auftragsabwicklung und den Auftragseingang und damit auch auf die finanzielle Entwicklung von ANDRITZ haben. Dies könnte wiederum Kapazitätsanpassungen über die laufenden Initiativen hinaus erforderlich machen, was finanzielle Rückstellungen erfordern und sich negativ auf das Ergebnis der ANDRITZ-Gruppe auswirken könnte. Sollte sich der Wechselkurs des Euro im Vergleich zu operativ wichtigen Währungen der ANDRITZ-Gruppe weiter verstärken, könnte dies weitere negative Umrechnungseffekte mit sich bringen.

KONZERN-GEWINN-UND VERLUSTRECHNUNG

Für das 1. Halbjahr 2025 (ungeprüft)

(in MEUR) H1 2025 H1 2024 Q2 2025 Q2 2024
Umsatz 3.651,5 3.986,6 1.890,2 2.100,2
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 69,6 74,2 19,6 21,8
Aktivierte Eigenleistungen 7,0 4,7 4,4 3,2
Sonstige Erträge 51,4 77,2 23,8 51,4
Materialaufwand -1.752,1 -2.071,9 -917,0 -1.101,2
Personalaufwand -1.167,4 -1.145,6 -580,5 -584,4
Sonstige Aufwendungen -485,7 -501,8 -250,9 -261,6
Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern und Abschreibungen (EBITDA) 374,3 423,4 189,6 229,4
Abschreibungen und Wertminderungen von Sachanlagen und
immateriellen Vermögenswerten
-116,5 -114,2 -58,5 -60,1
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 257,8 309,2 131,1 169,3
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen 0,9 18,5 0,6 17,9
Zinserträge 19,1 35,7 8,9 16,7
Zinsaufwendungen -20,6 -23,1 -10,0 -12,0
Sonstiges Finanzergebnis 0,1 -39,7 6,7 -31,0
Finanzergebnis -0,5 -8,6 6,2 -8,4
Ergebnis vor Steuern (EBT) 257,3 300,6 137,3 160,9
Ertragsteuern -65,7 -76,8 -34,9 -41,2
KONZERNERGEBNIS 191,6 223,8 102,4 119,7
Auf Eigentümer der Muttergesellschaft entfallendes Konzernergebnis 191,5 224,1 102,4 119,7
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernergebnis 0,1 -0,3 0,0 0,0
Unverwässertes Ergebnis je nennwertloser Stückaktie (in EUR) 1,96 2,25 1,05 1,20
Verwässertes Ergebnis je nennwertloser Stückaktie (in EUR) 1,95 2,24 1,04 1,19

KONZERNGESAMT-ERGEBNISRECHNUNG

Für das 1. Halbjahr 2025 (verkürzt, ungeprüft)

(in MEUR) H1 2025 H1 2024 Q2 2025 Q2 2024
KONZERNERGEBNIS 191,6 223,8 102,4 119,7
Neubewertung von leistungsorientierten Plänen 16,2 3,1 -0,6 3,1
Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von
Eigenkapitalinstrumenten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert
bewertet werden
-5,0 0,5 -3,7 1,2
Sonstiges Ergebnis (nach Ertragsteuern), das in Folgeperioden nicht
in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wird
11,2 3,6 -4,3 4,3
Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe -97,3 -20,5 -71,9 -19,8
Absicherung von Zahlungsströmen 24,9 -7,9 12,7 -4,2
Anteil am sonstigen Ergebnis von Unternehmen, die nach der Equity
Methode bilanziert werden
0,2 0,0 0,0 0,0
Sonstiges Ergebnis (nach Ertragsteuern), das in Folgeperioden in die
Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden kann
-72,2 -28,4 -59,2 -24,0
SONSTIGES ERGEBNIS (NACH ERTRAGSTEUERN) -61,0 -24,8 -63,5 -19,7
GESAMTERGEBNIS 130,6 199,0 38,9 100,0
Auf Eigentümer der Muttergesellschaft entfallendes Gesamtergebnis 130,8 199,2 39,0 99,6
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Gesamtergebnis -0,2 -0,2 -0,1 0,4

KONZERNBILANZ

Zum 30. Juni 2025 (ungeprüft)

(in MEUR) 30. Juni 2025 31. Dezember 2024
AKTIVA
Sachanlagen 1.239,3 1.270,7
Geschäfts- oder Firmenwerte 886,9 860,4
Immaterielle Vermögenswerte außer Geschäfts- oder Firmenwerte 157,1 139,9
Nach der Equity-Methode bilanzierte Unternehmen 20,3 34,1
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 127,6 82,4
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte 80,1 75,2
Aktive latente Steuern 184,6 211,6
Langfristige Vermögenswerte 2.695,9 2.674,3
Vorräte 1.192,7 1.162,4
Geleistete Anzahlungen 180,0 151,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.057,8 1.168,8
Vertragsvermögenswerte 1.102,1 1.099,3
Forderungen aus laufenden Steuern 28,3 32,5
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 194,5 386,8
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte 331,8 314,7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 968,5 1.164,6
Kurzfristige Vermögenswerte außer zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 5.055,7 5.480,5
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 7,7 8,2
Kurzfristige Vermögenswerte 5.063,4 5.488,7
SUMME AKTIVA 7.759,3 8.163,0
PASSIVA
Grundkapital 104,0 104,0
Kapitalrücklagen 36,5 36,5
Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen 2.029,0 2.136,9
Auf Eigentümer der Muttergesellschaft entfallendes Eigenkapital 2.169,5 2.277,4
Nicht beherrschende Anteile 2,4 2,6
Summe Eigenkapital 2.171,9 2.280,0
Bankverbindlichkeiten und Schuldscheindarlehen 228,6 356,6
Leasingverbindlichkeiten 148,3 161,6
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer 322,7 341,2
Rückstellungen 201,7 202,8
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 25,7 37,0
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 2,1 2,2
Passive latente Steuern 96,9 87,1
Langfristige Schulden 1.026,0 1.188,5
Bankverbindlichkeiten und Schuldscheindarlehen 315,6 172,9
Leasingverbindlichkeiten 47,8 47,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 787,6 954,8
Vertragsverbindlichkeiten aus zeitraumbezogener Umsatzrealisierung 1.425,6 1.321,6
Vertragsverbindlichkeiten aus zeitpunktbezogener Umsatzrealisierung 339,8 342,6
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer 37,7 45,5
Rückstellungen 355,4 396,1
Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern 92,6 95,8
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 90,3 172,7
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 1.069,0 1.145,4
Kurzfristige Schulden 4.561,4 4.694,5
SUMME PASSIVA 7.759,3 8.163,0

KONZERN-CASHFLOW-STATEMENT

Für das 1. Halbjahr 2025 (ungeprüft)

(in MEUR) H1 2025 H1 2024
Konzernergebnis 191,6 223,8
Ertragsteuern 65,7 76,8
Zinsergebnis 1,5 -12,6
Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten sowie von Geschäfts
und Firmenwerten und Sachanlagen
116,5 114,2
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen -0,9 -18,5
Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen und finanziellen Vermögenswerten -1,2 -2,4
Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen 7,4 54,1
Veränderung des Nettoumlaufvermögens -114,1 -30,8
Veränderung der Rückstellungen und übrigen Forderungen und Verbindlichkeiten -37,7 -45,5
Erhaltene Zinsen 19,6 35,7
Gezahlte Zinsen -11,8 -18,2
Gezahlte Ertragsteuern -68,2 -69,0
CASHFLOW AUS BETRIEBLICHER TÄTIGKEIT 168,7 308,5
Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -90,1 -75,8
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 6,9 11,5
Auszahlungen für lang- und kurzfristige finanzielle Vermögenswerte -147,4 -126,0
Einzahlungen aus dem Verkauf von lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten 307,0 189,1
Netto-Cashflow aus Unternehmenserwerben -92,9 -39,2
CASHFLOW AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT -16,5 -40,4
Einzahlungen aus Bank- und sonstigen Finanzverbindlichkeiten 43,1 4,9
Auszahlungen für Bank- und sonstige Finanzverbindlichkeiten -77,1 -307,5
Auszahlungen für Leasingverträge -21,1 -24,3
Dividendenzahlung -253,8 -248,5
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen sowie Zahlungen an frühere Eigentümer -4,6 -9,6
Erlöse aus der Ausgabe eigener Aktien 7,7 8,4
CASHFLOW AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT -305,8 -576,6
VERÄNDERUNG DER ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE -153,6 -308,5
Währungsumrechnung -42,5 -7,7
Veränderungen im Konsolidierungskreis 0,0 -3,1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 1.164,6 1.507,1
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 968,5 1.187,8

ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALS

Für das 1. Halbjahr 2025 (ungeprüft)

Davon entfallen auf Eigentümer der Muttergesellschaft Nicht
beherrschende
Anteile
Summe -
Eigenkapital
(in MEUR) Grundkapital Kapitalrücklagen Gewinn
rücklagen
Fair Value
Rücklage
Rücklage der
Neubewertung
von
leistungs-orienti
erten Plänen
Währungsum
rechnungs
rücklage
Eigene Aktien Gesamt
STAND ZUM 1. JÄNNER 2024
104,0
36,5 2.348,3 34,2 -43,4 -112,2 -189,7 2.177,7 -20,2 2.157,5
Konzernergebnis 224,1 224,1 -0,3 223,8
Sonstiges Ergebnis -7,4 3,1 -20,6 -24,9 0,1 -24,8
Gesamtergebnis 224,1 -7,4 3,1 -20,6 199,2 -0,2 199,0
Dividenden -248,5 -248,5 -248,5
Veränderung der eigenen Aktien -1,7 12,7 11,0 11,0
Anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch
Eigenkapitalinstrumente
1,8 1,8 1,8
Hyperinflation 3,9 3,9 3,9
Umgliederungen und sonstige Veränderungen -0,6 -0,6 22,7 22,1
STAND ZUM 30. JUNI 2024
104,0
36,5 2.327,9 26,8 -40,3 -133,4 -177,0 2.144,5 2,3 2.146,8
STAND ZUM 1. JÄNNER 2025
104,0
36,5 2.604,2 3,4 -33,2 -148,1 -289,4 2.277,4 2,6 2.280,0
Konzernergebnis 191,5 191,5 0,1 191,6
Sonstiges Ergebnis 19,9 16,2 -96,8 -60,7 -0,3 -61,0
Gesamtergebnis 191,5 19,9 16,2 -96,8 130,8 -0,2 130,6
Dividenden -253,8 -253,8 -253,8
Veränderung der eigenen Aktien -0,1 10,7 10,6 10,6
Anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch
Eigenkapitalinstrumente
3,0 3,0 3,0
Hyperinflation 1,5 1,5 1,5
STAND ZUM 30. JUNI 2025
104,0
36,5 2.546,3 23,3 -17,0 -244,9 -278,7 2.169,5 2,4 2.171,9

KONZERNANHANG

Zum 30. Juni 2025

A) ALLGEMEINES UND RECHTLICHE GRUNDLAGEN

1. Allgemeines

Die ANDRITZ AG ist eine Aktiengesellschaft nach österreichischem Recht und notiert seit Juni 2001 an der Wiener Börse. Der eingetragene Sitz der ANDRITZ AG, der Muttergesellschaft der ANDRITZ-Gruppe, befindet sich in der Stattegger Straße 18, 8045 Graz, Österreich. Die ANDRITZ-Gruppe (der "Konzern" oder "ANDRITZ") ist ein führender Hersteller von hochtechnologischen Industriemaschinen und -anlagen und arbeitet in vier strategischen berichtspflichtigen Geschäftssegmenten: Pulp & Paper, Metals, Hydropower sowie Environment & Energy.

Der Geschäftsverlauf der ANDRITZ-Gruppe ist im Allgemeinen durch keine Saisonalität gekennzeichnet. Der Ertragsteueraufwand in den Zwischenberichtsperioden wird auf Basis des aktuell erwarteten effektiven Steuersatzes der ANDRITZ-Gruppe für das Gesamtjahr berechnet.

Der Zwischenabschluss zum 30. Juni 2025 wurde weder einer vollständigen Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen.

Bei der Summierung gerundeter Beträge und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen Rechendifferenzen auftreten.

2. Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2025 wurde nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) unter Berücksichtigung der Regelungen für Zwischenberichte (IAS 34), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vom 31. Dezember 2024 wurden – mit Ausnahme der nachfolgend erläuterten Änderungen – unverändert angewandt. Für weitere Informationen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen wird auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2024 verwiesen, der die Basis für den vorliegenden Konzernzwischenabschluss darstellt.

a) Erstmalig anzuwendende Standards und Interpretationen

Für das am 1. Jänner 2025 beginnende Geschäftsjahr wurden von ANDRITZ folgende neue und überarbeitete bzw. ergänzte Standards des IASB sowie Interpretationen des IFRIC angewendet:

Standard/Interpretation Titel Erstmals gültig für
Geschäftsjahre beginnend
am oder nach dem
Von der EU übernommen
IAS 21 Änderung: Mangel an Umtauschbarkeit 1. Jänner 2025 12. November 2024

Die Änderungen an IAS 21 verpflichten zur Anwendung eines einheitlichen Ansatzes bei der Beurteilung, ob eine Währung in eine andere Währung umtauschbar ist, und, sofern dies nicht der Fall ist, bei der Bestimmung des zu verwendenden Wechselkurses sowie der erforderlichen Anhangangaben.

Dieser geänderte Standard hat bei ANDRITZ keine bzw. keine wesentlichen Auswirkungen.

b) Veröffentlichte, aber noch nicht angewendete Standards und Interpretationen

Die nachfolgenden vom IASB veröffentlichten Rechnungslegungsverlautbarungen sind noch nicht verpflichtend anzuwenden und sind auch von ANDRITZ bislang noch nicht angewendet worden:

Standard/Interpretation Titel Erstmals gültig für
Geschäftsjahre beginnend
am oder nach dem
Von der EU übernommen
IFRS 9 / IFRS 7 Änderung zu Verträgen, die sich auf naturabhängigen
Strom beziehen
1. Jänner 2026 16. Jänner 2025
IFRS 7 / IFRS 9 Änderung: Klassifizierung und Bewertung von
Finanzinstrumenten
1. Jänner 2026 27. Mai 2025
IFRS 1, IFRS 7, IFRS 9,
IFRS 10, IAS 7
Jährliche Verbesserungen der IFRS
(Zyklus 2021-2023)
1. Jänner 2026 9. Juli 2025
IFRS 18 Darstellung und Angaben im Abschluss 1. Jänner 2027 offen
IFRS 19 Tochterunternehmen ohne öffentliche
Rechenschaftspflicht: Angaben
1. Jänner 2027 offen

Die Änderungen an IFRS 9 und IFRS 7 (Verträge, die sich auf naturabhängigen Strom beziehen) klären die Anwendung der Eigenbedarfsausnahme, führen neue Angabepflichten ein und beinhalten Erleichterungen bei der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften im Zusammenhang mit Verträgen über naturabhängige Stromversorgung.

Die Änderungen an IFRS 7 und IFRS 9 betreffen die Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten, die Ausbuchung einer durch elektronischen Zahlungsverkehr erfüllten finanziellen Verbindlichkeit und Angaben zu Eigenkapitalinstrumenten, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Die jährlichen Verbesserungen der IFRS (Zyklus 2021-2023) enthalten Klarstellungen und Anpassungen zur Erleichterung der erstmaligen Anwendung in IFRS 1, Verbesserungen und Klarstellungen zu den Offenlegungspflichten in IFRS 7, Korrekturen und Klarstellungen zur Verbesserung der Konsistenz in IFRS 9, Anpassungen zur Beseitigung von Unstimmigkeiten und zur Verbesserung der Klarheit in IFRS 10 und Änderungen zur Verbesserung der Darstellung und Klarheit der Cashflow-Berichte in IAS 7.

Der neue Standard IFRS 19 ermöglicht es bestimmten Tochterunternehmen, reduzierte Angaben offenzulegen, wenn es die IFRS-Rechnungslegungsstandards in seinem Abschluss anwendet. IFRS 19 ist für in Frage kommende Tochterunternehmen optional in der Anwendung.

Diese neuen oder geänderten Standards haben bei ANDRITZ voraussichtlich keine bzw. keine wesentlichen Auswirkungen.

Der neue Standard IFRS 18 wird den bisherigen Standard IAS 1 ersetzen. Folgende wesentliche Neuerungen tragen zu einer transparenteren und vergleichbareren Berichterstattung bei:

  • Vordefinierte Zwischensummen und Kategorien von Erträgen und Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung
  • Erläuterungen zu von der Unternehmensleitung definierten Leistungskennzahlen
  • Vorschriften zur Verbesserung der Zusammenfassung und der Aufgliederung von Informationen im Jahresabschluss

Die Auswirkungen der Anwendung des IFRS 18 auf den Konzernabschluss werden derzeit von ANDRITZ beurteilt.

B) ANGABEN ZUR STRUKTUR VON ANDRITZ

3. Konsolidierungskreis

Der Konzernzwischenabschluss beinhaltet die ANDRITZ AG und die von ihr beherrschten Unternehmen, sofern deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht von untergeordneter Bedeutung ist. Der Konsolidierungskreis hat sich wie folgt entwickelt:

2025 2024
Vollkonsolidierung Equity-Methode Vollkonsolidierung Equity-Methode
Stand zum 1. Jänner 167 3 171 2
Zugänge aus Unternehmenserwerben 2 0 2 0
Abgänge aus Unternehmensveräußerungen 0 -1 0 0
Änderung der Konsolidierungsmethode 0 0 -1 1
Umgründungen und Liquidationen -3 0 -1 0
Stand zum 30. Juni 166 2 171 3
Davon entfallen auf:
Inländische Unternehmen 7 0 7 0
Ausländische Unternehmen 159 2 164 3

Im ersten Halbjahr 2024 hat die ANDRITZ-Gruppe die Gesellschaft OTORIO Ltd., Israel aufgrund des Verlusts der Beherrschung entkonsolidiert. Dabei entstand ein Gewinn von 23,2 MEUR, der unter den sonstigen Erträgen ausgewiesen wurde. Gleichzeitig wurde ein Darlehen an OTORIO vollständig wertberichtigt (-38,4 MEUR im sonstigen Finanzergebnis). Die verbleibenden 41,43% an OTORIO wurden von ANDRITZ als assoziiertes Unternehmen nach der Equity-Methode bilanziert. Der Wert der verbleibenden Anteile betrug 17,5 MEUR.

Im ersten Halbjahr 2025 hat die ANDRITZ-Gruppe die verbleibenden 41,43% an OTORIO Ltd., Israel an Armis, Israel übertragen. Als Gegenleistung erhielt ANDRITZ einerseits 2,6 MEUR Kaufpreis sowie 1,34% Anteile an Armis. Die Anteile an Armis wurden gemäß IFRS 9 als Eigenkapitalinstrumente eingestuft und werden zum beizulegenden Zeitwert durch die GuV bilanziert.

4. Unternehmenserwerbe

LDX-Gruppe

ANDRITZ hat einen Vertrag zum Erwerb von 100% der Anteile an der LDX-Gruppe unterzeichnet. Der Hauptsitz der Muttergesellschaft Dustex LLC ist in Kennesaw, Georgia, USA. Der Erwerb umfasst auch die Tochtergesellschaft Western Pneumatics, LLC mit Sitz in Eugene, Oregon, USA. Das Closing (Abschluss) der Transaktion fand im Februar 2025 statt. Der Unternehmenserwerb erweitert das bestehende Produktangebot im Geschäftsbereich Environment & Energy. LDX hat mit rund 250 Beschäftigten zuletzt rund 100 MEUR Jahresumsatz ausgewiesen. Durch diese Akquisition wurden zwei vollkonsolidierte Gesellschaften in den Konsolidierungskreis von ANDRITZ aufgenommen.

Vorläufige beizulegende Zeitwerte zum Erwerbszeitpunkt

Die vorläufigen beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden setzen sich folgendermaßen zusammen:

(in MEUR) Gesamt
Sachanlagen 7,2
Immaterielle Vermögenswerte außer Geschäfts- oder Firmenwerte 56,8
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte 0,1
Langfristige Vermögenswerte 64,1
Vorräte 9,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7,3
Vertragsvermögenswerte 2,7
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte 0,9
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2,0
Kurzfristige Vermögenswerte 21,9
Leasingverbindlichkeiten 3,5
Passive latente Steuern 15,7
Langfristige Schulden 19,2
Leasingverbindlichkeiten 1,0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3,1
Vertragsverbindlichkeiten aus zeitraumbezogener Umsatzrealisierung 6,9
Vertragsverbindlichkeiten aus zeitpunktbezogener Umsatzrealisierung 2,5
Rückstellungen 6,1
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 2,4
Kurzfristige Schulden 22,0
Nettovermögen 44,8
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Gesamtergebnis 0,0
Geschäfts- oder Firmenwert 50,1
Übertragene Gegenleistung 94,9

Der Geschäfts- oder Firmenwert der akquirierten Gesellschaften resultiert hauptsächlich aus den Fähigkeiten und der fachlichen Begabung der Belegschaften sowie den erwarteten Synergien aus der Eingliederung in die ANDRITZ-Gruppe.

Die erstmalige Einbeziehung aller erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden erfolgt aufgrund noch nicht finaler Bewertungen auf Basis vorläufiger Werte. Die endgültige Feststellung der angegebenen Bilanzposten erfolgt gemäß den Bestimmungen für die Erstkonsolidierung des IFRS 3 – Unternehmenszusammenschlüsse.

Direkt mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Transaktionskosten werden als Aufwand der Periode berücksichtigt. In den übernommenen Forderungen sind keine Forderungen enthalten, die voraussichtlich uneinbringlich sein werden.

Seit der erstmaligen Konsolidierung hat die Akquisition Umsatzerlöse in Höhe von 22,3 MEUR erzielt und ein EBIT in Höhe von -8,1 MEUR zur ANDRITZ-Gruppe beigetragen. Hätte die Akquisition zu Beginn des Geschäftsjahres stattgefunden, dann hätte diese Umsatzerlöse in Höhe von 26,7 MEUR erzielt und ein EBIT in Höhe von -9,7 MEUR zur ANDRITZ-Gruppe beigetragen.

5. Nahestehende Unternehmen und Personen

Transaktionen mit assoziierten Unternehmen und nicht konsolidierten Tochterunternehmen werden nur in unwesentlichem Ausmaß getätigt und bestehen hauptsächlich aus Geschäftsbeziehungen in Form von Lieferungen und Dienstleistungen. Diese Geschäfte erfolgen ausschließlich auf Basis marktüblicher Bedingungen.

Es gab keine wesentlichen Veränderungen bei Geschäften mit nahestehenden Personen, die im letzten Jahresfinanzbericht dargelegt wurden und welche die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns während der ersten sechs Monate des aktuellen Geschäftsjahres wesentlich beeinflusst haben.

C) ERGEBNIS DES HALBJAHRES

6. Segmentberichterstattung

Zum Zweck der Unternehmenssteuerung ist die ANDRITZ-Gruppe nach Produkten und Dienstleistungen in vier Geschäftsbereiche organisiert, welche den folgenden berichtspflichtigen Geschäftssegmenten entsprechen:

  • Pulp & Paper (PP)
  • Metals (ME)
  • Hydropower (HY)
  • Environment & Energy (EE)

a) Informationen nach Geschäftssegmenten für das 1. Halbjahr 2025

(in MEUR) PP ME HY EE Gesamt
Umsatz 1.378,7 793,8 775,5 703,5 3.651,5
EBITDA 174,8 51,2 59,7 88,6 374,3
EBITA 135,2 33,3 47,2 73,0 288,7
Investitionen 40,0 12,5 20,7 25,2 98,4
Abschreibungen und Wertminderungen
von Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten
60,4 19,2 12,5 24,4 116,5
Ergebnis aus nach der Equity-Methode
bilanzierten Unternehmen
0,0 0,9 0,0 0,0 0,9
Buchwert der nach der Equity-Methode
bilanzierten Unternehmen
0,0 20,3 0,0 0,0 20,3

b) Informationen nach Geschäftssegmenten für das 1. Halbjahr 2024

(in MEUR) PP ME HY EE Gesamt
Umsatz 1.738,0 894,0 663,7 690,9 3.986,6
EBITDA 221,0 61,6 52,2 88,6 423,4
EBITA 176,9 40,1 39,8 76,2 333,0
Investitionen 30,0 31,7 21,7 23,6 107,0
Abschreibungen und Wertminderungen
von Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten
63,6 22,8 12,3 15,5 114,2
Ergebnis aus nach der Equity-Methode
bilanzierten Unternehmen
0,0 18,5 0,0 0,0 18,5
Buchwert der nach der Equity-Methode
bilanzierten Unternehmen
0,0 34,6 0,0 0,0 34,6

7. Umsatzerlöse

Die folgende Übersicht zeigt die Umsätze von ANDRITZ für das 1. Halbjahr 2025 bzw. 2024 nach Geschäftsbereichen:

Pulp & Paper Metals Hydropower Environment & Energy Gesamt
(in MEUR) 2025 2024 2025 2024 2025 2024 2025 2024 2025 2024
REGION
Europa 421,9 513,8 234,0 272,7 277,3 209,6 227,7 244,5 1.160,9 1.240,6
Nordamerika 334,8 340,7 238,9 285,7 226,1 203,0 180,0 153,2 979,8 982,6
Südamerika 271,8 351,3 17,3 39,4 42,6 58,3 74,3 77,2 406,0 526,2
Asien (ohne China) 157,7 349,6 90,5 88,5 175,1 127,4 91,7 92,1 515,0 657,6
China 164,9 150,6 187,3 180,4 8,0 12,2 95,6 94,0 455,8 437,2
Sonstige 27,6 32,0 25,8 27,3 46,4 53,2 34,2 29,9 134,0 142,4
1.378,7 1.738,0 793,8 894,0 775,5 663,7 703,5 690,9 3.651,5 3.986,6
ART
Über einen Zeitraum 735,5 1.016,0 498,7 593,4 693,4 583,8 285,4 292,0 2.213,0 2.485,2
Zu einem Zeitpunkt 643,2 722,0 295,1 300,6 82,1 79,9 418,1 398,9 1.438,5 1.501,4
1.378,7 1.738,0 793,8 894,0 775,5 663,7 703,5 690,9 3.651,5 3.986,6
KATEGORIE
Neuanlagen 570,5 891,3 579,9 668,3 495,8 420,3 398,6 425,6 2.044,8 2.405,5
Service 808,2 846,7 213,9 225,7 279,7 243,4 304,9 265,3 1.606,7 1.581,1
1.378,7 1.738,0 793,8 894,0 775,5 663,7 703,5 690,9 3.651,5 3.986,6

D) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE UND SCHULDEN

8. Geschäfts- oder Firmenwerte

Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte erfordert Schätzungen über künftige Umsatzentwicklungen und Ergebnismargen und daraus resultierende Zahlungsmittelüberschüsse sowie Annahmen zur Festlegung der verwendeten Diskontierungszinssätze und ist daher mit einer Unsicherheit behaftet.

Interne und externe Parameter wie Marktkapitalisierung, Marktrenditen, Marktentwicklung, Vermögenswerte und Schulden, Geschäftsverlauf und das rechtliche Umfeld haben sich für die ANDRITZ-Gruppe im Vergleich zum 31. Dezember 2024 nicht wesentlich geändert. Die Überprüfung zum 30. Juni 2025 hat zu keinem Abschreibungsbedarf von Geschäfts- oder Firmenwerten geführt.

9. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte außer Geschäftsoder Firmenwerte

Die Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten außer Geschäfts- oder Firmenwerten betrugen im ersten Halbjahr 2025 98,4 MEUR. Die Abschreibungen und Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte außer Geschäfts- oder Firmenwerte beliefen sich auf 116,5 MEUR.

10. Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer

Die Bewertung der verschiedenen Pensionspläne und anderen Arbeitnehmerverpflichtungen beruht auf einer Methode, bei der Parameter wie der erwartete Abzinsungsfaktor, Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie die erwarteten Erträge aus Planvermögen angewendet werden. Wenn sich die relevanten Parameter wesentlich anders entwickeln, als erwartet, kann dies wesentliche Auswirkungen auf die Rückstellungen und somit die Vermögenslage des Konzerns haben.

Im Hinblick auf die Entwicklung der versicherungsmathematischen Annahmen wurde zum 30. Juni 2025 eine Schätzungsanpassung der Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen in Höhe von 21,2 MEUR (vor Ertragsteuern) vorgenommen.

E) FINANZ- UND KAPITALSTRUKTUR UND FINANZINSTRUMENTE

11. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

a) Einstufungen und beizulegende Zeitwerte

Die nachstehenden Tabellen zeigen die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden, einschließlich ihrer Stufen in der Fair-Value-Hierarchie. Sie enthalten keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt:

A N D R I T Z - F i n a n z b e r i c h t H 1 2 0 2 5 K o n z e r n a n h a n g

Zum 30. Juni 2025

(in MEUR) Buchwert Beizulegender Zeitwert
Hedge
Accounting -
zum bei
zulegenden
Zeitwert
bewertet
Verpflichtend
erfolgswirk
sam zum bei
zulegenden
Zeitwert
Eigenkapital
instrumente -
Erfolgsneutral
zum bei
zulegenden
Zeitwert
Zu
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Keine IFRS 9-
Bewertungs
kategorie
Gesamt Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.057,8 1.057,8
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 322,1
Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen 41,3 41,3 41,3 41,3
Veranlagungen: Eigenkapitalinstrumente 26,0 30,6 56,6 4,7 51,9 56,6
Veranlagungen: Fremdkapitalinstrumente 87,3 87,3 87,3 87,3
Termingelder 6,2 6,2
Derivative Finanzinstrumente 65,0 0,7 65,7 65,7 65,7
Übrige 65,0 65,0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 968,5 968,5
FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE 65,0 114,0 30,6 2.097,5 41,3 2.348,4
Bankverbindlichkeiten 115,4 115,4 112,1 112,1
Schuldscheindarlehen 428,8 428,8 421,8 421,8
Leasingverbindlichkeiten 196,1 196,1 195,4 195,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 787,6 787,6
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 116,0
Derivative Finanzinstrumente 38,9 7,3 46,2 46,2 46,2
Verbindlichkeiten Erwerb nicht beherrschende Anteile und bedingte
Gegenleistungen
17,6 17,6 16,8 16,8
Übrige 52,2 52,2
FINANZIELLE SCHULDEN 38,9 7,3 1.597,7 1.643,9

A N D R I T Z - F i n a n z b e r i c h t H 1 2 0 2 5 K o n z e r n a n h a n g

Zum 31. Dezember 2024

(in MEUR) Buchwert Beizulegender Zeitwert
Hedge
Accounting -
zum bei
zulegenden
Zeitwert
bewertet
Verpflichtend
erfolgswirk
sam zum bei
zulegenden
Zeitwert
Eigenkapital
instrumente -
Erfolgsneutral
zum bei
zulegenden
Zeitwert
Zu
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
Keine IFRS 9-
Bewertungs
kategorie
Gesamt Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.168,8 1.168,8
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 469,2
Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen 38,0 38,0 38,0 38,0
Veranlagungen: Eigenkapitalinstrumente 33,4 33,4 4,2 29,2 33,4
Veranlagungen: Fremdkapitalinstrumente 143,8 143,8 143,8 143,8
Termingelder 127,7 127,7
Derivative Finanzinstrumente 17,4 7,4 24,8 24,8 24,8
Übrige 101,5 101,5
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.164,6 1.164,6
FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE 17,4 151,2 33,4 2.562,6 38,0 2.802,6
Bankverbindlichkeiten 100,7 100,7 96,2 96,2
Schuldscheindarlehen 428,8 428,8 412,7 412,7
Leasingverbindlichkeiten 208,7 208,7 207,6 207,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 954,8 954,8
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 209,7
Derivative Finanzinstrumente 57,7 16,6 74,3 74,3 74,3
Verbindlichkeiten Erwerb nicht beherrschende Anteile und bedingte
Gegenleistungen
22,5 22,5 21,7 21,7
Übrige 112,9 112,9
FINANZIELLE SCHULDEN 57,7 16,6 1.828,4 1.902,7

b) Liquiditätsrisiken

Die folgenden Tabellen zeigen die zukünftigen undiskontierten vertraglichen Zahlungsströme aus finanziellen Schulden:

Zum 30. Juni 2025

(in MEUR) Buchwert Vertragliche Zahlungsströme
unter 1 Jahr zwischen
1 und 2
Jahren
zwischen
2 und 3
Jahren
zwischen
3 und 4
Jahren
zwischen
4 und 5
Jahren
über 5
Jahre
Gesamt
Bankverbindlichkeiten 115,4 60,0 19,6 17,8 17,4 2,5 0,0 117,3
Leasingverbindlichkeiten 196,1 31,1 48,1 31,4 23,2 17,1 74,2 225,1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
787,6 787,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 787,6
Verbindlichkeiten Erwerb nicht
beherrschende Anteile und bedingte
Gegenleistungen
17,6 3,1 3,9 8,1 1,7 1,7 0,0 18,5
Schuldscheindarlehen 428,8 133,7 131,9 138,4 37,5 0,0 0,0 441,5
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 52,2 52,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 52,2
Nicht derivative finanzielle Schulden 1.597,7 1.067,5 203,5 195,7 79,8 21,3 74,4 1.642,2
Derivative Finanzinstrumente 46,2 34,9 8,7 3,0 1,7 0,3 0,0 48,6
Derivative finanzielle Schulden 46,2 34,9 8,7 3,0 1,7 0,3 0,0 48,6
1.643,9 1.102,4 212,2 198,7 81,5 21,6 74,4 1.690,8

Zum 31. Dezember 2024

(in MEUR) Buchwert Vertragliche Zahlungsströme
unter 1 Jahr zwischen
1 und 2
Jahren
zwischen
2 und 3
Jahren
zwischen
3 und 4
Jahren
zwischen
4 und 5
Jahren
über 5
Jahre
Gesamt
Bankverbindlichkeiten 100,7 46,4 19,0 18,4 17,4 2,0 0,0 103,2
Leasingverbindlichkeiten 208,7 55,2 45,7 29,2 21,9 16,5 74,7 243,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
954,8 954,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 954,8
Verbindlichkeiten Erwerb nicht
beherrschende Anteile und bedingte
Gegenleistungen
22,5 6,2 6,0 6,3 1,7 1,7 1,7 23,6
Schuldscheindarlehen 428,8 133,7 131,9 138,4 37,5 0,0 0,0 441,5
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 112,9 112,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 112,9
Nicht derivative finanzielle Schulden 1.828,4 1.309,0 202,6 192,3 78,5 20,2 76,6 1.879,2
Derivative Finanzinstrumente 74,3 51,9 14,9 4,7 3,0 0,4 0,0 74,9
Derivative finanzielle Schulden 74,3 51,9 14,9 4,7 3,0 0,4 0,0 74,9
1.902,7 1.360,9 217,5 197,0 81,5 20,6 76,6 1.954,1

12. Eigenkapital

a) Dividenden

Die Ausschüttung für 2024 in Höhe von 253,8 MEUR – das entspricht einer Dividende von 2,60 EUR je Aktie – wurde vom Vorstand vorgeschlagen und in der 118. ordentlichen Hauptversammlung am 27. März 2025 beschlossen. Die Ausschüttung an die Aktionäre erfolgte am 3. April 2025.

26

b) Eigene Aktien

Im ersten Halbjahr 2025 hat ANDRITZ keine eigenen Aktien zurückgekauft. 81.900 Stückaktien wurden zu einem Preis von EUR 31,20 je Aktie sowie 132.378 Stückaktien zu einem Preis von EUR 38,80 an berechtigte Führungskräfte im Rahmen des Aktienoptionsprogramms für Führungskräfte wieder verkauft. 56.008 Aktien wurden im Zuge von Mitarbeiterbeteiligungsaktionen an Mitarbeiter von ANDRITZ abgegeben.

13. Kreditfazilitäten

Im April 2025 hat die ANDRITZ-Gruppe eine revolvierende Kreditfazilität (RCF) in Höhe von 500,0 MEUR arrangiert, um eine größere finanzielle Flexibilität zu gewährleisten. Der RCF hat eine Laufzeit von fünf Jahren mit zwei Verlängerungsoptionen um jeweils ein Jahr. Zum 30. Juni 2025 war die Fazilität nicht in Anspruch genommen.

F) SONSTIGES

14. Erläuterungen zum Konzern-Cashflow-Statement

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug im ersten Halbjahr 2025 168,7 MEUR und lag damit deutlich unter dem Vorjahresvergleichswert (H1 2024: 308,5 MEUR). Der Rückgang ist vor allem auf projektbedingte Veränderungen des Nettoumlaufvermögens (-114,1 MEUR in H1 2025 gegenüber -30,8 MEUR in H1 2024) zurückzuführen. Die sonstigen zahlungsunwirksamen Erträge/Aufwendungen beinhalten für das erste Halbjahr 2024 einen Sondereffekt von 38,4 MEUR aus dem Abgang eines Darlehens gegenüber OTORIO LTD.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug im ersten Halbjahr 2025 -16,5 MEUR (H1 2024: -40,4 MEUR). Die Veränderung resultiert vor allem aus den höheren Einzahlungen aus dem Verkauf von lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten (307,0 MEUR in H1 2025 gegenüber 189,1 MEUR in H1 2024). Der Netto-Cashflow aus Unternehmenserwerben erhöhte sich signifikant.

Der Netto-Cashflow aus Unternehmenserwerben setzt sich folgendermaßen zusammen:

(in MEUR) H1 2025 H1 2024
Nettovermögen 44,7 28,0
Geschäfts- oder Firmenwerte 50,1 26,9
ÜBERTRAGENE GEGENLEISTUNG 94,8 54,9
Erworbene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -2,0 -2,2
Forderungen aus überbezahltem / Verbindlichkeiten aus nicht bezahltem Kaufpreis (inkl. bedingter
Gegenleistungen)
0,0 -13,5
NETTO-CASHFLOW AUS UNTERNEHMENSERWERBEN 92,8 39,2

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im ersten Halbjahr 2025 -305,8 MEUR (H1 2024: -576,6 MEUR). Der Rückgang ist vor allem auf die Tilgung von Schuldscheindarlehen zurückzuführen (H1 2025: 0,0 MEUR gegenüber H1 2024: -300,0 MEUR).

15. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Im Geschäftsbereich Metals wurde Ende 2024 der Verkauf von Sachanlagen (Grundstücke und Gebäude) in Deutschland eingeleitet und die Vermögenswerte als zur Veräußerung gehalten angesetzt. Per 30. Juni 2025 sind die Vermögenswerte in Höhe von 7,7 MEUR weiterhin als zur Veräußerung gehalten angesetzt und der Verkauf der Sachanlagen wird wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen sein.

Im Geschäftsbereich Pulp & Paper wurden per Ende 2024 Sachanlagen in Kanada in der Höhe von 0,5 MEUR als zur Veräußerung gehalten ausgewiesen. Aus der vorgelagerten Bewertung wurde keine Wertminderung erfasst. Der Verkauf wurde in der ersten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen und es konnte ein Veräußerungsgewinn von 0,9 MEUR erzielt werden.

16. Auswirkungen der Hyperinflation

Argentinien ist seit 1. Juli 2018 als Hochinflationsland eingestuft, die Türkei seit 1. März 2022. In der ANDRITZ-Gruppe betrifft das:

  • ANDRITZ FABRICS AND ROLLS SA, Argentinien
  • ANDRITZ HYDRO Ltd. Sti., Türkei
  • ANDRITZ FABRICS AND ROLLS TECHNOLOGIES MAKINA HIZMETLERI SANAYI LIMITED SIRKETI, Türkei

In den IFRS-Abschlüssen dieser drei Tochtergesellschaften wurden alle Posten mit wesentlichen Effekten aus der Änderung der Kaufkraft der funktionalen Währung entsprechend angepasst und in der zum Abschlussstichtag gültigen Maßeinheit angegeben.

Folgende Parameter wurden der Berechnung zugrunde gelegt:

Dreijahres-Inflationsrate Türkei

2021 2022 2023 2024 2025
Jährliche Inflationsrate 36% 64% 65% 44% 17%
Kumulative Dreijahresrate 75% 156% 268% 290% 178%
Preisindex 1,36 1,64 1,65 1,44 1,17

Dreijahres-Inflationsrate Argentinien

2021 2022 2023 2024 2025
Jährliche Inflationsrate 51% 95% 211% 140% 15%
Kumulative Dreijahresrate 216% 300% 816% 1354% 757%
Preisindex 1,51 1,95 3,11 2,40 1,15

Für das erste Halbjahr 2025 ergibt sich aus der Anwendung des IAS 29 ein Gesamteffekt auf das Konzernergebnis von -2,3 MEUR.

17. Ereignisse nach dem 30. Juni 2025

Die ANDRITZ-Gruppe hat einen Vertrag zum Erwerb von 100% der Salico-Gruppe unterzeichnet. Der Hauptsitz der Gruppe befindet sich in Italien und Spanien. Der Erwerb umfasst auch Tochtergesellschaften im Vereinigten Königreich, den USA und Indien. Salico ist auf die Entwicklung und Herstellung von hochentwickelten Endbeareitungsanlagen für die Vearbeitung von Metallbändern spezialisiert. Diese Übernahme stellt einen weiteren wichtigen Schritt in der Strategie von ANDRITZ dar, ein Komplettanbieter für das gesamte Downstream-Portfolio in der Eisen- und Nichteisenmetallindustrie zu werden. Das Closing (Abschluss) der Transaktion fand im Juli 2025 statt. Der Unternehmenserwerb erweitert das bestehende Produktangebot im Geschäftsbereich Metals. Salico hat mit rund 150 Beschäftigten zuletzt rund 100 MEUR Jahresumsatz ausgewiesen.

Die ANDRITZ-Gruppe hat einen Vertrag zum Erwerb von 100% an der A.Celli Paper S.P.A., Italien, unterzeichnet. Der Erwerb umfasst ebenso Tochtergesellschaften in Italien und China. A.Celli ist auf die Lieferung von Maschinen und Kernkomponenten für die Produktion von Tissue, Papier und Karton spezialisiert. Durch die Übernahme erweitert ANDRITZ das Angebot in Schlüsselbereichen wie Wickel- und Umwickeltechnologien und wird zu einem führenden Komplettanbieter von der Faser bis zu den verpackten Papierrollen. Darüber hinaus wird das Servicegeschäft gestärkt. Das Closing (Abschluss) der Transaktion fand im Juli 2025 statt. Der Unternehmenserwerb erweitert das bestehende Produktangebot im Geschäftsbereich Pulp & Paper. A.Celli hat mit rund 100 Beschäftigten zuletzt rund 70 MEUR Jahresumsatz ausgewiesen.

ERKLÄRUNG DES VORSTANDS

Erklärung des Vorstands der ANDRITZ AG gemäß § 125 Abs. 1 Börsegesetz

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Lagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahrs und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss und bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahrs und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Graz, 31. Juli 2025

Der Vorstand der ANDRITZ AG

Joachim Schönbeck e.h. (Vorstandsvorsitzender)

Dietmar Heinisser e.h. Vanessa Hellwing e.h. (Finanzvorstand)

Jarno Nymark e.h. Frédéric Sauze e.h.

GLOSSAR

Auftragseingang

Der Auftragseingang entspricht den geschätzten Umsatzerlösen der in der Berichtsperiode in Kraft gesetzten Aufträge; Absichtserklärungen sind nicht Teil des Auftragseingangs.

Auftragsstand

Der Auftragsstand stellt die aktuellen Kundenaufträge im Berichtszeitpunkt dar. Der Auftragsstand am Ende der Berichtsperiode wird im Wesentlichen aus dem Auftragsstand am Beginn der Berichtsperiode, erhöht um den Auftragseingang und vermindert um die Erfassung der Umsatzerlöse der Berichtsperiode ermittelt.

Avale

Diese umfassen Bietungs-, Vertragserfüllungs-, Anzahlungs-, Performance- und Gewährleistungsgarantien bzw. -bürgschaften zu Lasten der ANDRITZ-Gruppe.

Beschäftigte

Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Lehrlinge.

Bruttoliquidität

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente plus Veranlagungen plus Termingelder.

Dividende je Aktie

Teil des Gewinns je Aktie, der an die Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet wird.

EBIT

Ergebnis vor Zinsen und Steuern.

EBITA

Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen für im Zuge eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierte und vom Geschäfts- oder Firmenwert getrennt angesetzte immaterielle Vermögenswerte sowie Wertminderungsaufwendungen für Geschäfts- oder Firmenwerte.

EBITA, vergleichbar (Vergleichbares EBITA) EBITA bereinigt um Sondereffekte.

EBITDA

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.

EBT

Ergebnis vor Steuern.

EE

Geschäftsbereich Environment & Energy.

Eigenkapitalquote

Summe Eigenkapital / Bilanzsumme.

Ergebnis je Aktie

Auf Eigentümer der Muttergesellschaft entfallendes Konzernergebnis / gewogene durchschnittliche Anzahl an Aktien.

HY

Geschäftsbereich Hydropower.

Investitionen

Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

ME

Geschäftsbereich Metals.

MEUR

Millionen Euro.

Nettoliquidität

Bruttoliquidität abzüglich Bankverbindlichkeiten und Schuldscheindarlehen.

Nettoumlaufvermögen

Operatives Nettoumlaufvermögen zuzüglich der Summe aus Forderungen aus laufenden Steuern, sonstigen nicht-finanziellen Vermögenswerten (exkl. Planvermögen über leistungsorientierten Zusagen) sowie derivativen Finanzinstrumenten (Teil der sonstigen finanziellen Vermögenswerte), abzüglich der Summe aus Verbindlichkeiten aus laufenden Steuern, sonstigen nicht-finanziellen Verbindlichkeiten sowie derivativen Finanzinstrumenten (Teil der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten).

Operatives Nettoumlaufvermögen

Summe aus Vorräten, geleisteten Anzahlungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten, abzüglich der Summe aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsverbindlichkeiten.

PP

Geschäftsbereich Pulp & Paper.

Summe Eigenkapital

Summe Eigenkapital inkl. nicht beherrschender Anteile.

Kontakt und Impressum

ANDRITZ AG Stattegger Straße 18 8045 Graz, Österreich [email protected] Inhouse produziert mit firesys

Disclaimer:

Bestimmte Aussagen in diesem Bericht sind "zukunftsgerichtete Aussagen". Diese Aussagen, welche die Worte "glauben", "beabsichtigen", "erwarten" und Begriffe ähnlicher Bedeutung enthalten, spiegeln die Ansichten und Erwartungen der Geschäftsleitung wider und unterliegen Risiken und Unsicherheiten, welche die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich beeinträchtigen können. Der Leser sollte daher nicht unangemessen auf diese zukunftsgerichteten Aussagen vertrauen. Die Gesellschaft ist nicht verpflichtet, das Ergebnis allfälliger Berichtigungen der hierin enthaltenen zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, außer dies ist nach anwendbarem Recht erforderlich. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in diesem Bericht auf geschlechtsspezifische Formulierungen verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter.

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