Annual Report • Feb 9, 2021
Annual Report
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Finanzbericht: 27651590

Liebe Aktionäre und Freunde des Unternehmens,
für die ZEISS Medizintechnik war 2019/20 ein unerwartet schwieriges Jahr, das ganz von den Einflüssen der COVID-19-Pandemie geprägt wurde. Umso mehr freue ich mich, dass es dem Unternehmen gelungen ist, in dieser Belastungsprobe seine ausgeprägte Resilienz unter Beweis zu stellen und trotz massiver Einschränkungen in vielen Märkten ein in Summe zufriedenstellendes Ergebnis zu erwirtschaften. Hierfür gelten mein Dank und meine Anerkennung -auch im Namen des gesamten Aufsichtsrats - unseren Kunden für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in einer turbulenten Phase. Ebenso danken wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Mitgliedern des Vorstands für ihr Engagement und ihre Leistungsbereitschaft unter schwierigen Rahmenbedingungen.
Aufgrund von Innovationsstärke, Fokussierung auf Wachstumsmärkte sowie schnellen und effektiven Krisenmanagements bereits zu Beginn der Pandemie gelang es, negative geschäftliche Auswirkungen zu begrenzen und in den letzten Monaten des Geschäftsjahres in einigen Schlüsselregionen bereits wieder zu Wachstum zurückzukehren. Besonders freut es mich, dass Carl Zeiss Meditec dabei auf den Erfolg der Kunden fokussiert geblieben ist und diesen in der Bewältigung noch nie dagewesener Herausforderungen als lösungsorientierter Partner zur Seite stand. Gleichzeitig hat das Unternehmen weiter in die Zukunft und in Innovation investiert und damit beste Voraussetzungen geschaffen, in einer Erholung der Märkte wiederum schneller wachsen zu können als der Wettbewerb. Der Ausblick bleibt positiv.
Der Aufsichtsrat unterstützte den Vorstand bei der Führung des operativen Geschäfts durch intensiven Austausch und Beratung. Die Schwerpunkte lagen im vergangenen Geschäftsjahr vorrangig darin, sowohl die ungewohnten Herausforderungen der Pandemie als auch gleichzeitig die langfristige strategische Ausrichtung der Carl Zeiss Meditec Gruppe mit dem Vorstand kontinuierlich zu diskutieren.
Im Geschäftsjahr 2019/20 ist der Aufsichtsrat seinen ihm nach Gesetz, Unternehmenssatzung und Geschäftsordnung übertragenen Aufgaben gewissenhaft nachgekommen. So hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und vollumfänglich über alle unternehmensrelevanten Geschehen und geschäftspolitischen Vorgänge informiert und die Arbeit des Vorstands überwacht sowie beratend begleitet. Gegenstand schriftlicher sowie mündlicher Berichte seitens des Vorstands waren die wirtschaftliche Situation und die Geschäftsentwicklung des Unternehmens sowie der einzelnen strategischen Geschäftsbereiche inklusive deren strategische Weiterentwicklung. Ferner befasste sich der Aufsichtsrat mit der Lage des Unternehmens hinsichtlich der Risikosituation, des Risikomanagement- sowie des internen Kontrollsystems und der Compliance. Der Aufsichtsrat war bei allen wichtigen Entscheidungen eingebunden. Bei zustimmungspflichtigen Geschäften hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung der vorgelegten Berichte und Beschlussvorschläge sein Votum abgegeben.
Zudem stand der Aufsichtsrat auch weiterhin außerhalb der Sitzungen mit dem Vorstand des Unternehmens in einem regelmäßigen Informationsaustausch. Dabei war die Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand stets von Offenheit und Vertrauen sowie einem konstruktiven Dialog geprägt.
Interessenskonflikte der Mitglieder des Aufsichtsrats sind im Geschäftsjahr 2019/20 nicht aufgetreten.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr trat der Aufsichtsrat zu sieben ordentlichen Sitzungen zusammen, an denen auch die Mitglieder des Vorstands teilnahmen. Dabei wurde die Sitzungen vom 6. Februar 2020, 24. März 2020 und 22. Juni 2020 im Rahmen einer Telefonkonferenz durchgeführt.
Insgesamt lag die Teilnahmequote bei 100 %.
Eine Übersicht zu der Sitzungsteilnahme der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder finden Sie in der Tabelle "Individualisierte Offenlegung der Sitzungsteilnahme".
Über zwischen den Sitzungen zu entscheidende Sachverhalte haben wir im Umlaufverfahren Beschluss gefasst.
Gegenstand der regelmäßigen Sitzungen waren die Umsatz- und Ertragslage sowie die Geschäftsentwicklung der Carl Zeiss Meditec Gruppe einschließlich der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie; die finanzielle Situation der Gesellschaft und laufende strategische Projekte sowie künftige Investitionen und deren Finanzierung. Darüber hinaus wurden weitere Tagesordnungspunkte in den jeweiligen Sitzungen behandelt.
In der Bilanzsitzung vom 2. Dezember 2019 erfolgte neben dem Beschluss zur Billigung des Konzern- und Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2018/19 der Beschluss zur Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner Fassung vom 7. Februar 2017. Der Gewinnverwendungsvorschlag an die Hauptversammlung wurde eingehend diskutiert und verabschiedet. Außerdem erfolgte während der Sitzung des Aufsichtsrats der Beschluss zur Festsetzung der erfolgsabhängigen Vergütung des Vorstands entsprechend des Vorschlags des Präsidialausschusses. Der Aufsichtsrat erörterte und fällte einen Beschluss zur Anpassung der Ressortverteilung des Vorstands und beschloss auf Empfehlung des Prüfungsausschusses, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (EY), Stuttgart, als Abschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019/20 zur Wahl durch die Hauptversammlung am 24. März 2020 vorzuschlagen.
Während der telefonisch durchgeführten Sitzung des Aufsichtsrats am 6. Februar 2020 beschloss das Aufsichtsratsplenum auf Vorschlag des Nominierungsausschusses, Frau De Paoli und Herrn Dr. Lamprecht am 24. März 2020 auf der Hauptversammlung zur ordentlichen Wahl in den Aufsichtsrat sowie Frau von der Goltz zur erneuten Wahl in den Aufsichtsrat vorzuschlagen. Darüber hinaus verabschiedete der Aufsichtsrat während der Sitzung die Tagesordnung der Hauptversammlung am 24. März 2020.
In der telefonisch durchgeführten Aufsichtsratssitzung vom 24. März 2020 wurde im Zuge des Erlasses des Gesetzes zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht beschlossen, die Hauptversammlung auf dem 6. August 2020 zu verlegen.
Während der telefonisch durchgeführten Sitzung des Aufsichtsrats am 22. Juni 2020 wurde dem Beschluss des Vorstands zugestimmt, die ordentliche Hauptversammlung am 6. August 2020 als virtuelle Hauptversammlung durchzuführen, und die aktualisierte Tagesordnung wurde verabschiedet. Darüber hinaus wurde beschlossen, dass für den Vorstandsvorsitzenden, den Aufsichtsratsvorsitzenden und die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende eine Präsenzpflicht für diese Hauptversammlung besteht.
In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 6. August 2020 erfolgte die Wahl des Aufsichtsratsvorsitzenden, des Stellvertreters und der Mitglieder der Ausschüsse.
Während der ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 6. August 2020 wurde der Beschluss gefasst, das Angebot der Brainloop AG zur zusätzlich geschützten Datenverteilung und- speicherung der Aufsichtsratsdokumente anzunehmen. Darüber hinaus informierte der Vorstand über die Geschäftsentwicklung einschließlich der COVID-19-Pandemie und die Ausschüsse berichteten über ihre Arbeit.
In der Aufsichtsratssitzung am 21. September 2020 wurde unter anderem das Budget für das Geschäftsjahr 2020/21 beschlossen. Des Weiteren wurde beschlossen, Haftungsansprüche aus Wertpapierhandel in die D&O-Versicherung einzuschließen.
Der Aufsichtsrat der Carl Zeiss Meditec AG hat, entsprechend der Geschäftsordnung, drei Ausschüsse gebildet. Diese bereiten Themen vor, die im Aufsichtsratsplenum behandelt werden und treffen an Stelle des Aufsichtsrats Entscheidungen, soweit das Plenum ihnen diese Aufgabe nach Maßgabe der gesetzlichen Regelungen übertragen hat. Die jeweiligen Vorsitzenden der Ausschüsse berichten dem Aufsichtsrat regelmäßig und umfänglich über die Arbeit in den Ausschüssen.
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| ― | Prof. Dr. Michael Kaschke (Vorsitz) |
| ― | Tania von der Goltz |
| ― | Dr. Markus Guthoff (bis 6.8.2020) |
| ― | Dr. Karl Lamprecht (ab 6.8.2020) |
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| ― | Dr. Markus Guthoff (Vorsitz) |
| ― | Cornelia Grandy |
| ― | Dr. Christian Müller |
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| ― | Dr. Christian Müller (Vorsitz) |
| ― | Prof. Dr. Michael Kaschke |
| ― | Dr. Markus Guthoff (bis 6.8.2020) |
| ― | Isabel De Paoli (ab 6.8.2020) |
In Fragen der strategischen Ausrichtung der Gesellschaft wird der Vorstand vom Präsidial- und Personalausschuss beraten. Ihm obliegt die Mitverantwortung für die Koordinierung und Vorbereitung der Sitzungen des Aufsichtsrats. Des Weiteren bereitet dieser Ausschuss die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor und entscheidet in bestimmten Fällen über vom Vorstand vorgelegte zustimmungspflichtige Geschäfte. Der Präsidial- und Personalausschuss trat im abgelaufenen Geschäftsjahr zu zwei Sitzungen zusammen. In der Sitzung am 2. Dezember 2019 erfolgte unter anderem die Überprüfung der Vorstandsvergütungen sowie die Beurteilung der Zielvereinbarungen für das Geschäftsjahr 2018/19. In der Sitzung vom 21. September 2020 wurden die Zielvereinbarungen für das Geschäftsjahr 2020/21 für den Vorstand besprochen. Zudem wurde eine Empfehlung zur Vorstandsvergütung aufgrund der neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen im Aktiengesetz und Deutschen Corporate Governance Kodex 2020 erarbeitet. Die Vorstandsvergütung soll der Hauptversammlung am 27. Mai 2021 zur Billigung vorgelegt werden.
Der Prüfungsausschuss befasst sich im Wesentlichen mit der Geschäftsentwicklung und der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des internen Revisions- sowie des Risikomanagementsystems, der Abschlussprüfung und deren Schwerpunkte sowie der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und der vom Abschlussprüfer zusätzlich erbrachten Leistungen. Darüber hinaus befasst er sich mit der Arbeit der Compliance-Organisation des Unternehmens. Der Prüfungsausschuss kam im Berichtszeitraum zu sechs Sitzungen zusammen.
Für den Fall der Neubestellung von Aufsichtsratsmitgliedern schlägt der Nominierungsausschuss dem Aufsichtsrat für dessen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete Kandidaten vor. Im Berichtszeitraum kam der Nominierungsausschuss zu zwei Sitzung zusammen. In der Sitzung am 2. Dezember 2019 wurde über die Erweiterung des Aufsichtsrats von sechs auf neun Mitglieder beraten und über den Stand der Auswahl der zwei zusätzlichen Vertreter der Anteilseigner informiert. In der Sitzung vom 6. Februar 2020 wurde beschlossen, dem Aufsichtsrat zu empfehlen, Frau De Paoli und Herrn Dr. Lamprecht als Kandidaten für den Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorzuschlagen. Darüber hinaus wurde beschlossen dem Aufsichtsrat zu empfehlen, der Hauptversammlung die Fortsetzung der Bestellung von Frau von der Goltz vorzuschlagen.
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| Aufsichtsratsmitglied | Gremien | Sitzungsteilnahme | Anwesenheit in % |
|---|---|---|---|
| Prof. Dr. Michael Kaschke | Aufsichtsratsplenum | 7/7 | 100 % |
| (Vorsitzender) | Personal- und Präsidialausschuss | 2/2 | 100 % |
| Nominierungsausschuss | 2/2 | 100 % | |
| Gesamt | 11/11 | 100 % | |
| Tania von der Goltz | Aufsichtsratsplenum | 7/7 | 100 % |
| (stellvertretende Vorsitzende) | Personal- und Präsidialausschuss | 2/2 | 100 % |
| Gesamt | 9/9 | 100 % | |
| Dr. Markus Guthoff | Aufsichtsratsplenum | 7/7 | 100 % |
| Personal- und Präsidialausschuss (bis 06.08.2020) | 1/1 | 100 % | |
| Prüfungsausschuss | 6/6 | 100 % | |
| Nominierungsausschuss (bis 06.08.2020) | 2/2 | 100 % | |
| Gesamt | 16/16 | 100 % | |
| Cornelia Grandy | Aufsichtsratsplenum | 7/7 | 100 % |
| Prüfungsausschuss (seit 01.10.2019) | 6/6 | 100 % | |
| Gesamt | 13/13 | 100 % | |
| Dr. Christian Müller | Aufsichtsratsplenum | 7/7 | 100 % |
| Prüfungsausschuss | 6/6 | 100 % | |
| Nominierungsausschuss | 2/2 | 100 % | |
| Gesamt | 15/15 | 100 % | |
| Renè Denner | Aufsichtsratsplenum (seit 01.10.2019) | 7/7 | 100 % |
| (seit 1.10.2019) | Gesamt | 7/7 | 100 % |
| Jeffrey Marx | Aufsichtsratsplenum (seit 6.3.2020) | 5/5 | 100 % |
| (seit 6.3.2020) | Gesamt | 5/5 | 100 % |
| Isabel De Paoli | Aufsichtsratsplenum (seit 25.06.2020) | 3/3 | 100 % |
| (seit 25.6.2020) | Nominierungsausschuss (seit 06.08.2020) | n.a. da keine Sitzungen | n.a., da keine Sitzungen |
| Gesamt | 3/3 | 100 % | |
| Dr. Karl Lamprecht | Aufsichtsratsplenum (seit 25.06.2020) | 3/3 | 100 % |
| (seit 25.6.2020) | Personal- und Präsidialausschuss (seit 06.08.2020) | 1/1 | 100 % |
| Gesamt | 4/4 | 100 % |
In der Aufsichtsratssitzung am 2. Dezember 2019 beschloss der Aufsichtsrat der Entsprechenserklärung gemäß des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 zuzustimmen.
Weiterführende Informationen zur Corporate Governance Berichterstattung und die Entsprechenserklärung finden Sie auf der Internetseite der Carl Zeiss Meditec AG unter www.zeiss.de/meditec-ag/investor-relations.html in der Rubrik "Corporate Governance".
Die Hauptversammlung vom 6. August 2020 hat die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (EY), Stuttgart zum Abschlussprüfer für den Einzel- und den Konzernabschluss gewählt.
Vor der Unterbreitung des entsprechenden Wahlvorschlags an die Hauptversammlung durch den Aufsichtsrat hat dieser eine Unabhängigkeitserklärung des Abschlussprüfers eingeholt. Darin bestätigt EY, dass zwischen Abschlussprüfer und seinen Organen sowie Prüfungsleitern einerseits und dem Unternehmen und seinen Organmitgliedern andererseits keine privaten, beruflichen, geschäftlichen, finanziellen oder sonstigen Beziehungen bestehen. Am 21. Juli 2020 beauftragte der Aufsichtsrat EY vorbehaltlich der zeitlich versetzten Wahl von EY durch die Hauptversammlung mit der Prüfung sämtlicher Abschlüsse und Lageberichte des Geschäftsjahres 2019/20, inklusive des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen der Carl Zeiss Meditec AG entsprechend § 312 AktG. Am 4. August 2020 erfolgte die Zustimmung zu den Prüfungsschwerpunkten des Geschäftsjahres 2019/20.
Der Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG ist nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs ("HGB") aufgestellt. Der Konzernabschluss ist nach am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards ("IFRS"), wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie nach Maßgabe von § 315a HGB in Anwendung einzelner Vorschriften des HGB aufgestellt.
EY hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss sowie die entsprechenden Lageberichte für das Geschäftsjahr 2019/20 unter Einschluss der Buchführung geprüft und für alle Abschlüsse einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 30. September 2020 sowie die dazugehörigen Lageberichte ebenso wie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats frühzeitig zur Durchsicht vorgelegen und wurden vorab in der Sitzung des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats in Gegenwart des Abschlussprüfers am 3. Dezember 2020 und anschließend im Plenum ausführlich erörtert und geprüft. Der Aufsichtsrat stimmt den Ergebnissen der Abschlussprüfung zu. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat sind keine Einwendungen zu erheben. Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss hat der Aufsichtsrat daher in seiner Sitzung vom 3. Dezember 2020 gebilligt, der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag zur Gewinnverwendung durch den Vorstand hat sich der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 3. Dezember 2020 nach intensiver Prüfung sowie unter Berücksichtigung der Ergebnisentwicklung und der Finanzlage angeschlossen.
Da die Carl Zeiss Meditec AG ein Tochterunternehmen der Carl Zeiss AG ist, hat der Vorstand der Carl Zeiss Meditec AG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2019/20 gemäß § 312 AktG erstellt und darin erklärt, dass die Carl Zeiss Meditec AG bei den aufgeführten Rechtsgeschäften mit verbundenen Unternehmen -nach den Umständen, die ihm zum Zeitpunkt der Vornahme des jeweiligen Rechtsgeschäfts bekannt waren - angemessene Gegenleistungen erhalten hat und berichtspflichtige Maßnahmen im Geschäftsjahr weder getroffen noch unterlassen wurden. Nach Prüfung hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY dem Bericht den Bestätigungsvermerk hinsichtlich der Richtigkeit, der tatsächlichen Angaben und der Angemessenheit der Leistungen der Gesellschaft bezüglich der aufgeführten Rechtsgeschäfte wie folgt erteilt:
"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."
In der Sitzung am 3. Dezember 2020 hat der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung berichtet und Fragen beantwortet. Der Aufsichtsrat kam nach seiner eigenen Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und des Prüfungsberichts des Abschlussprüfers zu dem Ergebnis, dass er die Darstellung und die Schlussfolgerungen des Berichts ebenso wie die des Prüfungsberichts teilt. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung sind Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nicht zu erheben.
Sämtliche Abschlussunterlagen und Prüfberichte haben dem Aufsichtsrat frühzeitig vorgelegen.
Bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrats kam es im Laufe des vergangenen Geschäftsjahres zu personellen Veränderungen. In der Hauptversammlung vom 19. März 2019 wurde beschlossen, die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder von sechs auf neun zu erhöhen. Bei der Wahl der Arbeitnehmervertreter am 27. Februar 2020 wurde Herr Jeffrey Marx zum Mitglied des Aufsichtsrats gewählt. Er trat mit Wirkung der Eintragung der Satzungsänderung zur Erweiterung des Aufsichtsrats am 6. März 2020 in den Aufsichtsrat ein. Bei den Vertretern der Anteilseignerseite wurden sowohl Frau De Paoli als auch Herr Dr. Lamprecht am 25. Juni 2020 vom Amtsgericht Jena als Aufsichtsratsmitglieder entsprechend der von der Hauptversammlung 2017/18 beschlossenen Satzungsänderung zur Erweiterung des Aufsichtsrats bestellt. Diese gerichtliche Bestellung war befristet auf den Ablauf der virtuellen (ordentlichen) Hauptversammlung am 6. August 2020. Frau Isabel De Paoli und Herr Dr. Karl Lamprecht wurden mit Wirkung ab Beendigung der virtuellen Hauptversammlung vom 6. August 2020 bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2023 bis 30. September 2024 entscheidet, als Vertreterin und Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat gewählt. Weiterhin wurde Frau Tania von der Goltz mit Wirkung ab Beendigung der virtuellen Hauptversammlung vom 6. August 2020 bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2023 bis 30. September 2024 entscheidet, erneut in den Aufsichtsrat gewählt.
In der Aufsichtsratssitzung vom 6. August 2020 wurden Frau De Paoli außerdem zum Mitglied des Nominierungsausschusses und Herr Dr. Lamprecht zum Mitglied des Präsidial- und Personalausschusses gewählt.
Im Vorstand der Carl Zeiss Meditec AG gab es im Geschäftsjahr 2019/20 keine personellen Änderungen.
Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahr. Für die im Geschäftsjahr 2019/20 neu in den Aufsichtsrat eingetretenen Mitglieder fanden individuell zugeschnittene Einführungsmaßnahmen statt. Zusätzlich wurden die Mitglieder laufend über neue regulatorische Entwicklungen, Gesetzesänderungen ebenso wie neue Bilanzierungs- und Prüfungsstandards als auch über Corporate-Governance-Themen informiert. Darüber hinaus nahmen Mitglieder der jeweiligen Ausschüsse an Weiterbildungen der jeweiligen Ausschüsse und Mitglieder des Aufsichtsrats an externen Fortbildungsmaßnahmen teil.
Trotz kurzfristig aufgrund der Corona-Pandemie noch gedämpfter Konjunkturaussichten profitiert der Markt der Medizintechnik weiterhin von den ihm zugrunde liegenden Trends. Diese basieren einerseits auf der demografischen Entwicklung und damit einhergehend der alternden Bevölkerung sowie einer daraus resultierenden zunehmenden Anzahl an Menschen mit altersbedingten Krankheiten. Andererseits steigen Erwartungen von Patienten an medizinische Behandlungen und somit der Anspruch von Ärztinnen und Ärzten an ihre medizinisch-technische Ausstattung. Gleichzeitig bietet die Digitalisierung für die Branche neue Chancen und Herausforderungen. Die Carl Zeiss Meditec AG ist mit ihrem innovationsgetriebenen und diversifizierten Produktportfolio sowie als kompetenter Partner der Ärzte aus Sicht des Aufsichtsrats gut aufgestellt, um am Wachstum der Medizintechnik weiterhin zu partizipieren und ihre starke Marktposition auch künftig stetig auszubauen.
Ich möchte dem Vorstand und allen Mitgliedern des Aufsichtsrats für die stets konstruktive und gute Zusammenarbeit danken. Für das bereits angelaufene neue Geschäftsjahr wünsche ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Mitgliedern des Vorstands guten Erfolg, ein hohes Maß an Motivation und Begeisterung und freue mich auf eine weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Jena, 3. Dezember 2020
Für den Aufsichtsrat
Prof. Dr. Michael Kaschke, Vorsitzender
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe (im Folgenden das Unternehmen, die Gesellschaft, der Konzern) ist ein international aufgestelltes Unternehmen mit Sitz in Jena, Deutschland, und weiteren Tochtergesellschaften in und außerhalb von Deutschland. Die Carl Zeiss Meditec AG ist die Konzernobergesellschaft der Carl Zeiss Meditec Gruppe und an der deutschen Börse im MDAX und TecDAX notiert.
Die Ertragslage der Carl Zeiss Meditec AG ist in erheblichem Maße von ihren Tochtergesellschaften beeinflusst. Ebenso unterliegt die Geschäftsentwicklung der Carl Zeiss Meditec AG grundsätzlich den gleichen Chancen und Risiken wie die der Carl Zeiss Meditec Gruppe. Der Ausblick für die Gruppe spiegelt aufgrund der Verflechtungen zwischen der Carl Zeiss Meditec AG und ihren Tochtergesellschaften sowie angesichts des Gewichts der Carl Zeiss Meditec AG innerhalb der Gruppe auch größtenteils die Erwartungen für die Carl Zeiss Meditec AG wider. Somit erfolgt aus Gründen einer kompakteren Darstellung die Erläuterung der Geschäftsentwicklung der Carl Zeiss Meditec AG und der Carl Zeiss Meditec Gruppe in Form eines zusammengefassten Lageberichts. Die wesentlichen Beteiligungen der Carl Zeiss Meditec Gruppe zum 30. September 2020 werden in der nachfolgenden Abbildung dargestellt:

Im Hinblick auf den Konsolidierungskreis und die Struktur des Konzernabschlusses haben sich im Geschäftsjahr 2019/20 keine wesentliche Änderungen ergeben.
Mit Firmensitz in Jena sowie weiteren Betriebsstätten und Tochterunternehmen unter anderem in Deutschland, Frankreich, Spanien, den USA und Japan ist die Carl Zeiss Meditec Gruppe in wichtigen Märkten der Medizintechnik direkt vertreten. Weiterhin nutzt die Carl Zeiss Meditec Gruppe das Vertriebsnetz der ZEISS Gruppe mit rund 60 Vertriebs- und Servicestandorten sowie mehr als 30 Produktionsstandorten. Auf diese Weise sichert sich die Gesellschaft die Kundennähe im internationalen Wettbewerb. Neben eigenen Forschungs- und Entwicklungsstandorten kann die Carl Zeiss Meditec Gruppe ebenso auf die Kompetenz der ZEISS Gruppe zurückgreifen. Von den rund 27 Forschungs- und Entwicklungsstandorten der ZEISS Gruppe weltweit sind insbesondere China und Indien wichtige Forschungszentren. Sie bieten die Möglichkeit, mit den Kunden vor Ort zu arbeiten, um ein besseres regionales Marktverständnis zu erlangen und spezifische, den Marktbedürfnissen angepasste Produkte zu entwickeln.
Das Tätigkeitsfeld der Carl Zeiss Meditec Gruppe wird grundsätzlich in zwei Hauptbereiche geteilt, in denen das Unternehmen tätig ist: die Ophthalmologie und die Mikrochirurgie. Um eine starke Kundenorientierung sowie ganzheitliche Lösungen aus einer Hand zu gewährleisten, spiegelt sich diese Unterscheidung auch in den strategischen Geschäftsbereichen (Strategic Business Unit, SBU) wider. Sowohl in der SBU Ophthalmic Devices (OPT) als auch in der SBU Microsurgery (MCS) wird das operative Geschäft jeweils nach gleichen Anwendungsfeldern und Kundengruppen zusammengefasst.
Krankheitsbilder wie Fehlsichtigkeit (auch Refraktion), grauer Star (auch Katarakt) oder grüner Star (auch Glaukom) sowie Netzhauterkrankungen, die vor allem mit zunehmendem Alter auftreten und chronisch verlaufen können, werden in der Opthalmologie behandelt.
In dem strategischen Geschäftsbereich Ophthalmic Devices bietet das Unternehmen ein breites Portfolio an Produkten und Lösungen zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten sowie Systemen und Verbrauchsmaterialien vor allem für die Katarakt-, Retina- und Refraktive Chirurgie. Kunden sind hierbei sowohl niedergelassene Ophthalmologen und Optometristen als auch Ärzte und Chirurgen in Krankenhäusern und ambulanten Operationszentren.
Im Bereich der Diagnostik handelt es sich um Geräte für die allgemeine augenärztliche Untersuchung (Spaltlampen, Refraktometer, Tonometer), Geräte für die Untersuchung der Netzhaut (optische Kohärenztomographie (OCT), Funduskameras) sowie Geräte für die funktionale Diagnostik (Perimeter). Digitale Produkte zur effizienten Gestaltung von klinischen Arbeitsabläufen sowie Speicherung und Auswertung klinischer Daten ergänzen die Produktpalette. Zum Angebot für die chirurgische Therapie (insbesondere des Katarakts) gehören unter anderem ophthalmologische Operationsmikroskope, Biometer und Phakoemulsifikations-/Vitrektomiegeräte. Ein Portfolio an mikroinzisionsfähigen Intraokularlinsen (IOL) erstreckt sich vom Standard- (Monofokallinsen) bis hin zum Premiumsegment (zum Beispiel torische Multifokallinsen). Softwarebasierte Assistenzsysteme wie CALLISTO eye® zur Unterstützung der Implantation von torischen Intraokularlinsen komplettieren den OP-Arbeitsplatz. Der Chirurg erhält durch die genau auf den Arbeitsablauf abgestimmten und untereinander integrierten Systeme die Möglichkeit, seine Arbeitseffizienz zusätzlich zu steigern. Ein Beispiel hierfür ist die ZEISS Cataract Suite markerless.
Im Bereich der Refraktiven Chirurgie umfasst das Produktportfolio primär Systeme und Verbrauchsmaterialien für Augenlaserkorrekturen. Dazu gehört unter anderem die ReLEx® SMILE-Lösung, die die Korrektur einer Fehlsichtigkeit durch ein minimalinvasives Verfahren bietet.
In dem strategischen Geschäftsbereich Microsurgery bietet ZEISS Visualisierungslösungen für minimalinvasive chirurgische Behandlungen. Die modernen Operationsmikroskope für die Neurochirurgie dienen als wesentliche Hilfsmittel beispielsweise bei der operativen Behandlung von Tumoren oder Gefäßerkrankungen wie Aneurysmen. KINEVO® 900, ein robotisches Visualisierungssystem für Neurochirurgen, ist ein Beispiel dafür, wie ZEISS Ärzte bei der Optimierung ihrer Arbeitsabläufe unterstützt. Weitere wesentliche Bereiche umfassen die Hals-Nasen-Ohren- (HNO-), plastische und rekonstruktive (P&R-) sowie Dental- und Wirbelsäulenchirurgie. Innovative Zusatzfunktionen wie moderne Videotechnologien, dreidimensionale Bildgebung oder intraoperative Fluoreszenzoptionen bieten dem Arzt Unterstützung bei komplexen Behandlungen. Während des Eingriffs können diagnostische Daten und Informationen im Okular oder auf Bildschirmen für den Arzt bereitgestellt werden.
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe verfolgt die Strategie, als Markt- und Technologieführer im Bereich der Ophthalmologie und Mikrochirurgie, nachhaltiges und profitables Wachstum zu erreichen. Das Produktangebot soll das Behandlungsergebnis verbessern sowie die Behandlungskosten durch effiziente und wirkungsvolle Ansätze senken und dadurch einen Beitrag zum medizinischen Fortschritt leisten. Aus Sicht des Unternehmens sind die zentralen Erfolgsfaktoren: Kundenorientierung, Innovation und integrierte Lösungen zur Diagnose und Therapie.
Kunden der Carl Zeiss Meditec Gruppe stehen vor großen Herausforderungen in der Bewältigung steigender Patientenzahlen, begrenzter öffentlicher Budgets sowie wachsender Erwartungen an das Behandlungsergebnis. Integrierte Produkte und Lösungen können dem Kunden helfen, die Effizienz der Arbeitsabläufe zu steigern und Kosten zu reduzieren. Dies kann zum Beispiel durch Bereitstellung klinischer Entscheidungshilfen für den Arzt und Möglichkeiten zur einfachen Auslagerung von Routineaufgaben an medizinisches Hilfspersonal geschehen. Die Digitalisierung bietet hierbei große Chancen unter anderem auf dem Gebiet der Datenmanagementlösungen. Für den langfristigen Erfolg der Carl Zeiss Meditec Gruppe ist ein tiefes Verständnis der Herausforderungen der Ärzte sowie ein darauf zugeschnittenes Serviceangebot eine zentrale Voraussetzung.
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe strebt an, Spitzentechnologie in der medizinischen Anwendung für Ärzte und Patienten zugänglich zu machen und Produkte als neue Maßstäbe ("Goldstandards") in der Diagnostik und Therapie zu etablieren. Enge Zusammenarbeit mit den Kunden und kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) sichern die Technologiebasis des Unternehmens.
Eine wichtige Rolle spielt die sinnvolle Vernetzung von Geräten und Systemen in der Praxis oder Klinik. Hierdurch werden Kunden in die Lage versetzt, ihre Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten und durch eine ganzheitliche Verfügbarkeit sowie Auswertung der Daten eine Verbesserung der klinischen Ergebnisse zu erreichen. Eine umfassende Systemintegration mitsamt IT-gestützter Analysefunktionen ist hierbei eine wichtige Voraussetzung.
Innerhalb der Carl Zeiss Meditec Gruppe sind die zentralen Führungsorgane der Vorstand und das Executive Committee. Das Executive Committee wird aus den Mitgliedern des Vorstands der Carl Zeiss Meditec AG sowie den Leitern der beiden strategischen Geschäftsbereiche Ophthalmic Devices und Microsurgery gebildet. Die Führungsebenen unterhalb des Executive Committees nehmen ihre Managementverantwortung gemäß der Organisationsstruktur regions- und standortübergreifend wahr. Organisationsübergreifende Funktionen wie beispielsweise Finance, Communications oder Human Resources werden zentral verantwortet. In den Ländergesellschaften erfolgt die lokale Umsetzung der Strategien und Projekte nach den jeweiligen geltenden Gesetzen, Geschäftsordnungen und Satzungen sowie den geltenden Unternehmenswerten und Grundsätzen.
Als Unternehmen der ZEISS Gruppe gilt auch für die Carl Zeiss Meditec Gruppe der weltweite Verhaltenskodex ("Code of Conduct"). Dieser legt die Grundregeln guten und fairen Verhaltens im Wettbewerb und im Umgang mit unseren Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Kunden fest. Der Verhaltenskodex legt die fundamentalen ethischen Verhaltensprinzipien und Werte fest, die das Handeln von Management sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Unternehmensalltag bestimmen sollen.
Die konsequente Umsetzung der Konzernstrategie soll einen langfristigen Wertzuwachs sichern. Ein umfassendes Kennzahlensystem dient dabei als Instrumentarium für die finanzwirtschaftliche Steuerung der Carl Zeiss Meditec Gruppe. Das größte Gewicht entfällt hierbei auf den Economic Value Added® (EVA®) 3 , den Free Cashflow (FCF) 4 , die EBIT-Marge und das Umsatzwachstum. Diese Steuerungsgrößen definieren die Balance zwischen Wachstum, Rentabilität und Finanzkraft, auf der eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens aufbaut. Deswegen sind diese Kennzahlen als bedeutsamste Steuerungsgrößen definiert. Diese werden durch strategische Maßnahmen und Projekte in den Bereichen Customer Excellence, People/Performance Culture und Operational Excellence ergänzt. Seit dem Geschäftsjahr 2018/19 wurde zudem in einem konzernweiten "Resilience"-Projekt die Fähigkeit des Unternehmens geschärft, kurzfristige Marktschwankungen ökonomisch besser ausgleichen zu können, zum Beispiel durch Kostenflexibilisierung.
Im Berichtszeitraum des Geschäftsjahres 2019/20 kam es bedingt durch die COVID-19-Pandemie zu einer im Vorfeld nicht absehbaren Rezession der Weltwirtschaft. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie führten in weiten Teilen zu einem abrupten Rückgang der Nachfrage und Produktion, gefolgt von einer graduellen Erholung. Die jeweiligen Länder und insbesondere die betroffenen Sektoren erholen sich allerdings in unterschiedlichem Ausmaß und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Sowohl die Industrieländer als auch die sich schnell entwickelnden Volkswirtschaften sind wirtschaftlich stark von den Auswirkungen der Pandemie beeinträchtigt. Unter den großen Volkswirtschaften wird 2020 voraussichtlich nur China ein positives Wirtschaftswachstum erreichen.
3 Berechnung: EVA® = operatives Ergebnis (EBIT) nach Steuern zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokationen in Höhe von 6,2 Mio. € (nicht enthalten in 2018/19) abzüglich Kapitalkosten in Höhe von 62,1 Mio. € für das Geschäftsjahr 2019/20. (Berechnung Kapitalkosten: durchschnittlich gebundenes Geschäftsvermögen, welches um Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokationen bereinigt ("Brutto"-Vermögensbasis) wird (2019/20: 839,2 Mio. €), multipliziert mit dem Kapitalkostensatz (2019/20: 7,4 %)).
4 Berechnung: Free Cashflow (FCF) = EBIT ± Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ± Veränderungen der Vorräte einschließlich Vorauszahlungen ± Veränderungen der Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen sowie Steuerrückstellungen) ± Veränderungen der kurzfristigen abgegrenzten Verbindlichkeiten ± Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen + Veränderung erhaltene Anzahlungen ± Veränderungen der Leasingverbindlichkeiten ± Veränderungen weiterer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten - Zunahme an Investitionen in Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten + Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen - Erwerb von Beteiligungen.
5 OECD-Wirtschaftsausblick, Juni 2020, Paris.
Aus Sicht des Unternehmens stellt die Medizintechnik mittel- und langfristig eine stabil wachsende Branche dar. Wachstumstreiber sind der medizinische Fortschritt, die Alterung der Bevölkerung in Folge der demografischen Entwicklung und die wachsende Weltbevölkerung. Hierbei ist zwischen den westlichen Industrienationen und Wachstumsmärkten zu unterscheiden. Ein steigendes Pro-Kopf-Einkommen ist aus Sicht des Vorstands eine günstige Voraussetzung, die Nachfrage nach medizinischer Grundversorgung in schnell wachsenden Ländern zu erhöhen, ebenso wie die steigende Bereitschaft der Menschen in den westlichen Regionen, qualitativ bessere Leistungen in Anspruch zu nehmen. Außerdem geht das Unternehmen davon aus, dass sich auch die Anzahl der Patienten, die von altersbedingten Krankheiten betroffen sind, stetig erhöhen wird. Gleichzeitig sollte der Bedarf an umfangreicher und qualitativ hochwertiger gesundheitlicher Betreuung steigen. Ein erhöhter Anspruch seitens der Patienten sowie eine hohe Bereitschaft als Selbstzahler Premiumleistungen in Anspruch zu nehmen spielen dabei aus Sicht des Unternehmens eine große Rolle. Gleichzeitig sorgt der Kostendruck in den Gesundheitssystemen für preisgetriebenen Wettbewerb. Im Zusammenhang mit der Produktentwicklung und -zulassung stellen zunehmende Regulierung und regional unterschiedliche regulatorische Erfordernisse wachsende Herausforderungen dar. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Hersteller sowie an Produkte und Lösungen, die sowohl für effizientere Arbeitsabläufe bei Kunden sorgen als auch effektivere Behandlungsmethoden für Patienten ermöglichen.
Sowohl in der Mikrochirurgie als auch in der Augenheilkunde geht die Unternehmensleitung langfristig von weiterem Wachstum aus, da sich die Nachfrage nach Geräten und Systemen zur Diagnose und Therapie sowie bei Implantaten und Verbrauchsmaterialien aufgrund stetig steigender Fallzahlen weiter erhöhen wird.
Der Markt für Produkte der Augenheilkunde im weiteren Sinne umfasst Geräte und Systeme zur Diagnose, Behandlung und Nachbehandlung von Augenkrankheiten, Implantate für die Augenchirurgie sowie augenheilkundliche Pharmazeutika, Kontaktlinsen, Kontaktlinsenpflegemittel, Verbrauchsmaterialien, jedoch nicht Brillen oder Brillenfassungen. Nach Unternehmensschätzung hatte der Markt im Jahr 2019 ein weltweites Volumen von rund 44,6 Mrd. US$ beziehungsweise rund 39,5 Mrd. €7. Das Produktportfolio des Unternehmens umfasst Geräte und Systeme, Implantate, Verbrauchsmaterialien und Instrumente für die Augenheilkunde und -chirurgie. Das Volumen dieser Teilmärkte belief sich nach Einschätzung des Unternehmens im Jahr 2019 auf rund 11,9 Mrd. US$ beziehungsweise rund 10,5 Mrd. €7. Darauf bezogen beziffert das Unternehmen seinen Marktanteil nach Umsatz nach eigener Einschätzung im Jahr 2019 auf rund 10 % und sieht sich hinter den Augenchirurgiegeschäften von Alcon und Johnson & Johnson Vision damit als drittgrößter Anbieter weltweit in diesem Markt.
Bedingt durch die globale COVID-19-Pandemie verzeichnete auch der Markt für Geräte und Systeme, Implantate, Verbrauchsmaterialien und Instrumente für die Augenheilkunde vor allem im Frühjahr 2020 einen signifikanten Rückgang, der im bisher am stärksten betroffenen Quartal (April-Juni) nach Einschätzung des Unternehmens circa -40 % betrug. Die Auswirkungen für das Kalenderjahr 2020 lassen sich zurzeit noch nicht sicher beziffern; das Unternehmen erwartet allerdings einen schwächeren Markt als im Jahr 2019. Langfristig und abgesehen von jährlichen Schwankungen erwartet die Carl Zeiss Meditec Gruppe wegen der intakten demographischen und sonstigen Wachstumstreiber weiterhin, dass der Markt für Produkte der Augenheilkunde weiter wachsen wird.
Insgesamt rechnet die Gesellschaft aufgrund des heutigen Kenntnisstands damit, dass sie ihren Marktanteil in den von ihm adressierten Produktbereichen im Vergleich zum Vorjahr in Summe ausgebaut haben dürfte.
Neben der Augenheilkunde ist die Gesellschaft auch im Markt der Mikrochirurgie und dort insbesondere der Neuro-/HNO-Chirurgie tätig. Der Neuro-/HNO-Chirurgie-Gesamtmarkt teilt sich in die drei Produktbereiche "Implantate", "Chirurgische Instrumente" und "Visualisierung" auf. In dem vom Unternehmen adressierten Produktbereich "Visualisierung" können die Teilbereiche "Operationsmikroskope" und "Sonstige Visualisierung" unterschieden werden. Das Gesamtvolumen dieses Produktbereichs bezifferte sich nach Schätzungen des Unternehmens im Jahr 2019 auf circa 2,1 Mrd. US$ beziehungsweise 1,9 Mrd. € 9 . Die Carl Zeiss Meditec Gruppe ist mit einem geschätzten Marktanteil von über 20 % einer der größten Anbieter in diesem Bereich und mit einer Spezialisierung auf Operationsmikroskope der eindeutige Marktführer.
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe erwartet mittelfristig und unabhängig von jährlichen Schwankungen, dass der Markt für Produkte der Mikrochirurgie weiter wachsen wird.
6 Die Inhalte dieses Abschnitts sind freiwillige Angaben und deshalb nicht geprüft.
7 Zum Durchschnittkurs des Geschäftsjahres 2019/20 (1 € = 1,1197 US$)
Mit Ad-hoc-Meldung vom 2. April 2020 hat die Unternehmensleitung aufgrund der Unsicherheit in Folge der COVID-19-Pandemie den am 6. Dezember 2019 veröffentlichten Prognosebericht für das Geschäftsjahr 2019/20 zurückgezogen.
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe hat mit einem Umsatz von 1.335,5 Mio. € (Vorjahr: 1.459,3 Mio. €) die am 15. Juli 2020 neu aufgestellte Prognose von ungefähr 1,3 Mrd. € für das Geschäftsjahr 2019/20 leicht übertroffen. Insgesamt ging der Umsatz damit um -8,5 % (wechselkursbereinigt: -8,7 %) zurück. Dabei kam es insbesondere im zweiten Halbjahr 2019/20 zu signifikanten Umsatzrückgängen infolge der COVID-19-Pandemie. Die Geschäftsentwicklung in den einzelnen Regionen war aufgrund der COVID-19-Pandemie ebenfalls rückläufig, wobei sich die Region Asien/Pazifischer Raum (APAC) zum Ende des zweiten Halbjahres 2019/20 wieder stabilisierte und insgesamt nur einen Rückgang von -1,8 % (wechselkursbereinigt: -2,3 %) verzeichnete.
Die SBU Ophthalmic Devices erzielte einem Umsatz von 990,6 Mio. € (Vorjahr: 1.068,6 Mio. €) (-7,3 %; wechselkursbereinigt: -7,5 %). Dabei verzeichnete insbesondere das Gerätegeschäft einen Umsatzrückgang. Hingegen erholten sich die wiederkehrenden Umsätze insbesondere im Bereich Refraktive Laser aber auch im Bereich Chirurgische Ophthalmologie zum Geschäftsjahresende wieder und entwickelten sich damit relativ stabil.
Die SBU Microsurgery erreichte einen Umsatz von 344,8 Mio. € (Vorjahr: 390,7 Mio. €) und verzeichnete damit einen Rückgang von -11,7 % (wechselkursbereinigt: -12,1 %) gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere im zweiten Halbjahr 2019/20 kam es infolge der Einschränkungen der COVID-19-Pandemie zu einem deutlichen Rückgang in der Umsatzentwicklung.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) war aufgrund der schwachen Umsatzentwicklung mit 177,6 Mio. € (Vorjahr: 264,7 Mio. €) ebenfalls rückläufig. Bezogen auf den Umsatz erreichte die Carl Zeiss Meditec Gruppe eine EBIT-Marge von 13,3 % (Vorjahr: 18,1 %).
Zum Ergebnis trugen beide strategischen Geschäftsbereiche positiv bei. Sowohl im strategischen Geschäftsbereich Ophthalmic Devices als auch im Geschäftsbereichs Microsurgery war die EBIT-Marge im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Die EBIT-Marge des strategischen Geschäftsbereichs Microsurgery lag jedoch weiterhin erwartungsgemäß oberhalb des Konzerndurchschnitts.
Durch die schwächere Ergebnisentwicklung lag der operative Cashflow (Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) im Geschäftsjahr 2019/20 mit 178,5 Mio. € (Vorjahr: 219,6 Mio. €) unter dem Wert des Vorjahres.
Der Free Cashflow lag im Geschäftsjahr 2019/20 bei 185,8 Mio. € (Vorjahr: 236,6 Mio. €). Der EVA® verringerte sich auf 68,6 Mio. € von 120,5 Mio. € im Vorjahr.
Zur Aufrechterhaltung der Innovationsstärke und Absicherung des künftigen Wachstums investierte das Unternehmen bisher jährlich plangemäß mindestens circa 12 % des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Im Geschäftsjahr 2019/20 wurde weiter intensiv in Forschung und Entwicklung investiert. Unter anderem aufgrund der schwächeren Umsatzentwicklung infolge der COVID-19-Pandemie lag der Anteil der F&E-Ausgaben am Umsatz bei 16,4 % (Vorjahr: 11,9 %).
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| Ergebnisse 2019/20 | Prognose 2019/20 | |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse der Carl Zeiss Meditec Gruppe | 1.335,5 Mio. € | Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich |
| Ophthalmic Devices Umsatzwachstum | -7,3 % | Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich |
| Microsurgery Umsatzwachstum | -11,7 % | Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich |
| EBIT-Marge | 13,3 % | Zwischen 17,0 % und 19,0 % |
| Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 178,5 Mio. € | Mindestens niedriger dreistelliger Millionenbetrag |
| Forschungs- und Entwicklungskosten/Umsatz | 16,4 % | 12 % - 13 % |
| Free Cashflow (FCF) | 185,8 Mio. € | Mindestens niedriger dreistelliger Millionenbetrag |
| Economic Value Added® (EVA®) | 68,6 Mio. € | Mindestens auf vergleichbarem Niveau wie im Geschäftsjahr 2018/19 |
Angaben in Mio €, falls nicht angegeben
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| 2019/20 | 2018/19 | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.335,5 | 1.459,3 | -8,5 % |
| Bruttomarge | 55,8 % | 57,0 % | -1,2 % -Pkt. |
| EBITDA | 238,0 | 313,0 | -24,0 % |
| EBITDA-Marge | 17,8 % | 21,5 % | -3,7 % -Pkt. |
| EBIT | 177,6 | 264,7 | -32,9 % |
| EBIT-Marge | 13,3 % | 18,1 % | -4,8 % -Pkt. |
| Ergebnis vor Ertragssteuern | 178,7 | 229,9 | -22,2 % |
| Steuerquote | 30,9 % | 30,1 % | +0,8 % -Pkt. |
| Konzernergebnis nach Anteilen nicht-beherrschender Gesellschafter | 122,4 | 159,8 | -23,4 % |
| Gewinn je Aktie nach Anteilen nicht-beherrschender Gesellschafter | 1,37 € | 1,79 € | -23,4 % |
8 Die Inhalte dieses Abschnitts sind freiwillige Angaben und deshalb nicht geprüft.
9 Zum Durchschnittkurs des Geschäftsjahres 2019/20 (1 € = 1,1197 US$)
10 Mit Ad-hoc-Meldung vom 2. April 2020 hat die Unternehmensleitung aufgrund der Unsicherheit in Folge der COVID-19-Pandemie den am 6. Dezember 2019 veröffentlichten Prognosebericht für das Geschäftsjahr 2019/20 zurückgezogen.
Im Geschäftsjahr 2019/20 lag der Umsatz der Carl Zeiss Meditec Gruppe infolge der Einschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie um -8,5 % (wechselkursbereinigt: -8,7 %) unterhalb des Vorjahreswerts bei 1.335,5 Mio. € (Vorjahr: 1.459,3 Mio. €). Damit wurde die zuletzt zur Veröffentlichung der 9-Monats Ergebnisse angepasste Prognose von ungefähr 1,3 Mrd. € leicht übertroffen. In beiden strategischen Geschäftsbereichen sowie in allen Regionen war die Geschäftsentwicklung rückläufig. Hierbei verlief die Geschäftsentwicklung in der Region APAC durch die guten Wachstumsbeiträge aus China und Südkorea mit nur einem leichten Rückgang nahezu stabil.

Der strategische Geschäftsbereich Ophthalmic Devices steuerte im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 74,2 % (Vorjahr: 73,2 %) knapp drei Viertel zum Gesamtumsatz der Carl Zeiss Meditec Gruppe bei. Auf den strategischen Geschäftsbereich Microsurgery entfielen 25,8 % (Vorjahr: 26,8 %) des Gesamtumsatzes.

Der Umsatz der SBU Opthalmic Devices lag mit -7,3 % (wechselkursbereinigt: -7,5 %) deutlich unter dem Vorjahreswert und erreichte 990,6 Mio. € (Vorjahr: 1.068,6 Mio. €).
Umsatzrückgänge verzeichnete insbesondere das Gerätegeschäft. Während sich die wiederkehrenden Umsätze in den Bereichen Refraktive Laser und Chirurgische Ophthalmologie dank der Erholung zum Geschäftsjahresende relativ stabil entwickeln konnten.
Der Umsatz mit Verbrauchsmaterialien und Serviceleistungen (wiederkehrender Umsatz) stieg im Geschäftsjahr 2019/20 weiter an. Der Anteil wiederkehrender Umsätze am Gesamtumsatz der Carl Zeiss Meditec Gruppe belief sich für das Geschäftsjahr 2019/20 auf 38,8 % (Vorjahr: 33,9 %).
Der Umsatz der SBU Microsurgery lag für das Geschäftsjahr 2019/20 bei 344,8 Mio. € und damit um -11,7 % unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 390,7 Mio. €). Wechselkursbereinigt belief sich der Umsatzrückgang auf -12,1 %. Auch hier wirkten sich insbesondere die Einschränkungen infolge der COVID-19-Pandemie mit deutlichen Umsatzrückgang im zweiten Halbjahr 2019/20 aus.
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| 2019/20 | 2018/19 | Veränderung in % |
||
|---|---|---|---|---|
| Mio. € | Mio. € | währungsbereinigt | ||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Ophthalmic Devices | 990,6 | 1.068,6 | -7,3 | -7,5 |
| Microsurgery | 344,8 | 390,7 | -11,7 | -12,1 |
| Carl Zeiss Meditec Gruppe | 1.335,5 | 1.459,3 | -8,5 | -8,7 |
Im Geschäftsjahr 2019/20 entfielen 44,1 % (Vorjahr: 41,1 %) des Gesamtumsatzes auf die Region APAC.
Die Region EMEA machte 27,1 % (Vorjahr: 28,6 %) vom Gesamtumsatz aus, während die Region Americas 28,8 % (Vorjahr: 30,3 %) des Gesamtumsatzes lieferte.

In der Region EMEA ging der Umsatz um -13,1 % von 417,1 Mio. € auf 362,4 Mio. € zurück. Wechselkursbereinigt belief sich der Rückgang auf -12,7 %. Dabei verzeichnete die Region die stärksten Umsatzeinbußen in Großbritannien, Frankreich, Mittlerer Osten und Nordafrika während sich die Geschäftsentwicklung in Nordeuropa und im deutschsprachigem Raum als vergleichsweise robust erwies.
Der Umsatz in der Region Americas verringerte sich um -13,2 % auf 384,0 Mio. € (Vorjahr: 442,5 Mio. €). Wechselkursbereinigt belief sich der Rückgang auf -13,8 %. Dabei entwickelte sich das US-Geschäft im zweiten Halbjahr 2019/20 aufgrund der COVID-19-Pandemie gegenüber starkem Vorjahreswert deutlich rückläufig.
Die Region APAC entwickelte sich dank guter Wachstumsbeiträge aus China und Südkorea annähernd stabil. Mit einem Umsatzrückgang von -1,8 % (wechselkursbereinigt: -2,3 %) erreichte der Umsatz 589,0 Mio. € (Vorjahr: 599,7 Mio. €). Die Umsatzentwicklung in Japan und Indien lag hingegen klar unter dem Vorjahr.
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| 2019/20 | 2018/19 | Veränderung in % |
||
|---|---|---|---|---|
| Mio. € | Mio. € | währungsbereinigt | ||
| --- | --- | --- | --- | --- |
| EMEA | 362,4 | 417,1 | -13,1 | -12,7 |
| Americas | 384,0 | 442,5 | -13,2 | -13,8 |
| APAC | 589,0 | 599,7 | -1,8 | -2,3 |
| Carl Zeiss Meditec Gruppe | 1.335,5 | 1.459,3 | -8,5 | -8,7 |
Im Geschäftsjahr 2019/20 lag das Bruttoergebnis vom Umsatz bei 745,5 Mio. € (Vorjahr: 831,9 Mio. €). Die Bruttomarge belief sich für den Berichtszeitraum auf 55,8 % (Vorjahr: 57,0 %). Hierbei wirkte einem stärkeren Einbruch in erster Linie ein günstigerer Produktmix mit einem höheren Anteil fallzahlabhängigen Geschäfts, insbesondere in dem strategischen Geschäftsbereich Ophthalmic Devices, entgegen.
Eine hohe Kostendisziplin sorgte dafür, dass die Funktionskosten im Berichtsjahr mit 568,0 Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau blieben (Vorjahr: 567,2 Mio. €). Aufgrund geringerer Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich der Anteil der Funktionskosten am Umsatz von 38,9 % auf 42,5 %.
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| ― | Vertriebs- und Marketingkosten: Die Aufwendungen für Vertrieb und Marketing haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von 336,2 Mio. auf € 292,8 Mio. € verringert. In Relation zu den Umsatzerlösen lagen die Vertriebs- und Marketingkosten mit 21,9 % unter dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 23,0 %). Infolge der COVID-19-Pandemie fielen geringere variable umsatzbezogene Kosten wie Messe- und Vertriebsreisekosten an. |
| ― | Allgemeine Verwaltungskosten: Die Aufwendungen in diesem Bereich lagen bei 56,3 Mio. € (Vorjahr: 57,7 Mio. €). In Relation zum Umsatz blieb der Anteil der Allgemeinen Verwaltungskosten mit 4,2 % im Vorjahresvergleich jedoch weitgehend stabil (Vorjahr: 4,0 %). |
| ― | Forschungs- und Entwicklungskosten: Die Carl Zeiss Meditec Gruppe investiert zur Weiterentwicklung des Produktportfolios und zur Sicherung weiteren Wachstums kontinuierlich in den Bereich F&E. Die F&E-Aufwendungen erhöhten sich im Berichtszeitraum auf 218,8 Mio. € (Vorjahr: 173,3 Mio. €). Entsprechend der schwächeren Umsatzentwicklung infolge der COVID-19-Pandemie lag die F&E-Quote mit 16,4 % deutlich oberhalb des Vorjahreszeitraums (Vorjahr: 11,9 %). |
Als eine zentrale Ertragskennziffer wird innerhalb der Carl Zeiss Meditec Gruppe das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT = operatives Ergebnis) verwendet. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe erreichte im Berichtszeitraum ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 177,6 Mio. € (Vorjahr: 264,7 Mio. €). Aufgrund der schwächeren Umsatzentwicklung infolge der COVID-19-Pandemie verringerte sich die EBIT-Marge von 18,1 % im Vorjahr auf 13,3 %.

Im EBIT waren im Geschäftsjahr 2019/20 negative Effekte durch Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen (PPA) in Höhe von 6,2 Mio. € enthalten.
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| 2019/20 Mio. € |
2018/19 Mio. € |
Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| EBIT | 177,6 | 264,7 | -32,9 |
| Effekte aus Kaufpreisallokationen | -6,2 | -5,1 | +22,1 |
| Summe Effekte | -6,2 | -5,1 | +22,1 |
In dem strategischen Geschäftsbereich Ophthalmic Devices wirkten insbesondere ein günstigerer Produktmix mit einem höheren Anteil fallzahlabhängiger Umsätze einem stärkeren Umsatzrückgang entgegen. Die EBIT-Marge lag mit 9,7 % (Vorjahr: 15,4 %) im oberen einstelligen Prozentbereich und damit weiterhin unterhalb der EBIT-Marge des Gesamtunternehmens. Im strategischen Geschäftsbereich Microsurgery verringert sich die EBIT-Marge ebenfalls, lag aber mit 23,7 % (Vorjahr: 25,6 %) dennoch oberhalb der EBIT-Marge des Gesamtunternehmens. Maßgeblich hierfür waren primär die guten Ergebnisbeiträge im Bereich Neurochirurgie.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug für das abgelaufene Geschäftsjahr 238,0 Mio. € (Vorjahr: 313,0 Mio. €). Die EBITDA-Marge lag mit 17,8 % (Vorjahr: 21,5 %) unterhalb des Vorjahresniveaus.
Der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen belief sich im Berichtszeitraum auf -25,8 Mio. € (Vorjahr: -5,9 Mio. €). Hierin sind unplanmäßige Belastungen im Zusammenhang mit der Akquisition der IanTECH, Inc. enthalten. In den Zinsaufwendungen sind im Wesentlichen die jährliche Aufzinsung der Verbindlichkeit aus der bedingten Kaufpreisverpflichtung der IanTECH, Inc. sowie die Anpassung der Kapitalkosten für die Bewertung dieser Verbindlichkeit enthalten.
Im Finanzergebnis fielen durch Kursgewinne aus Währungssicherungsgeschäften im Geschäftsjahr 2019/20 Währungseffekte in Höhe von 4,5 Mio. € (Vorjahr: Währungseffekte durch Kursverluste aus Währungssicherungsgeschäften in Höhe von -28,6 Mio. €) an. Das sonstige Finanzergebnis ist im Geschäftsjahr 2019/20 im Wesentlichen durch die Neubewertung der bedingten Kaufpreisverpflichtung aus dem Erwerb der IanTECH, Inc. beeinflusst.
Die Steuerquote belief sich für den Berichtszeitraum auf 30,9 % (Vorjahr: 30,1 %). Generell wird von einer durchschnittlichen jährlichen Steuerquote von leicht über 30 % ausgegangen.
Das auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallende Konzernergebnis belief sich für das Geschäftsjahr 2019/20 auf 122,4 Mio. € (Vorjahr: 159,8 Mio. €). Auf die Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter entfielen 1,0 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2019/20 beläuft sich der unverwässerte Gewinn je Aktie des Mutterunternehmens auf 1,37 € (Vorjahr: 1,79 €).
Ein wesentliches Ziel des Finanzmanagements der Carl Zeiss Meditec Gruppe ist die Sicherung der Liquidität sowie diese konzernweit effizient zu steigern.
Für die Gruppe stellt das operative Geschäft die Hauptliquiditätsquelle der einzelnen Geschäftsbereiche dar, woran sich auch die strategische Ausrichtung und finanzwirtschaftliche Aktivitäten orientieren. Daher betreibt das Unternehmen ein globales Finanzmanagement, welches alle Tochterunternehmen umfasst und zentral auf Konzernebene organisiert wird. Des Weiteren gibt es Bestrebungen, die Finanzkraft kontinuierlich zu verbessern sowie finanzielle Risiken auch unter Einsatz von Finanzinstrumenten durch laufende Beobachtung der Bonitätsentwicklung ihrer Schuldner zu reduzieren.
Nicht benötigte Liquidität wird vom Unternehmen zu marktüblichen Konditionen über das Treasury der ZEISS Gruppe angelegt. Bei der Anlage überschüssiger Liquidität steht grundsätzlich die kurzfristige Verfügbarkeit über dem Ziel der Ertragsmaximierung, um beispielsweise im Falle möglicher Akquisitionen schnell auf vorhandene Mittel zurückgreifen zu können. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe verfügt über Produktionsstandorte in den USA und Europa. Auf diese Weise kann der Einfluss von Wechselkursschwankungen vermindert werden. Die Absicherung des verbleibenden Währungsrisikos erfolgt über einfache Termingeschäfte. Einzelheiten hierzu sind im Konzernanhang unter den Abschnitten "(2) (h) Finanzinstrumente", "(27) Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten", "(37) Finanzielles Risikomanagement", "(2) (t)" und "(35) Geschäftliche Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen" und im Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG in den Abschnitten 5 "Angaben und Erläuterungen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" Absatz "Derivate Finanzinstrumente" und 9 "Forderungen gegen verbundene Unternehmen" zu finden.
11 Es entstanden Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus den Kaufpreisallokationen (PPA), im Wesentlichen im Zusammenhang mit den Akquisitionen von IanTECH, Inc. im Geschäftsjahr 2018/19 und von Aaren Scientific, Inc. im Geschäftsjahr 2013/14.
Der Quotient aus Fremdkapital und Eigenkapital, beläuft sich zum 30. September 2020 auf 38,8 % (Vorjahr: 42,7 %).
Der dynamische Verschuldungsgrad des Unternehmens lag für das Geschäftsjahr 2019/20 bei -0,8 Jahren (Vorjahr: -0,3 Jahre) 12 .
Der Zinsdeckungsfaktor, das heißt die Deckung des Zinsergebnisses durch das betriebliche Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA), belief sich auf 9,0 (Vorjahr: 48,8).
Die erzielten Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit stellen eine weitere wesentliche Finanzierungsquelle der Carl Zeiss Meditec Gruppe dar. Weiterhin hat das Unternehmen die Möglichkeit, Darlehen beim Treasury der ZEISS Gruppe oder bei Banken aufzunehmen.
Weitere Informationen zu finanziellen Verbindlichkeiten der Carl Zeiss Meditec Gruppe sind im Abschnitt "(24) Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten", "(25) Kurzfristige abgegrenzte Verbindlichkeiten" sowie "(26) Sonstige kurzfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten" des Konzernanhangs und im Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG in den Abschnitten 9 "Forderungen gegen verbundene Unternehmen" und 17 "Verbindlichkeiten" zu finden.
Änderungen in den Kreditkonditionen haben gegenwärtig keinen wesentlichen Einfluss auf die Finanzlage, da das Unternehmen über ausreichend Zahlungsmittel zur Finanzierung seiner operativen und strategischen Ziele verfügt.
Aus der internationalen Geschäftstätigkeit in zahlreichen Währungen ergeben sich für die Carl Zeiss Meditec Gruppe Risiken aus Währungskursschwankungen. Auf Basis einer rollierenden Geschäftsplanung können wesentliche Währungsrisiken durch Sicherungsgeschäfte abgesichert werden.
Sicherungsgeschäfte werden grundsätzlich zentral über die Carl Zeiss Financial Services GmbH getätigt. Die Leistungen der Carl Zeiss Financial Services GmbH gegenüber der Carl Zeiss Meditec AG und ihren Tochtergesellschaften werden durch entsprechende Rahmenverträge geregelt. Die Sicherungsgeschäfte werden durch die Carl Zeiss Financial Services GmbH mit externen Geschäftsbanken abgewickelt. Die Abwicklung von Sicherungsgeschäften erfolgt ausschließlich mit Banken von hoher Bonität nach dem Rating führender Agenturen. Die Geschäftsumfänge werden unter strikter Funktionstrennung in Front- (Handel), Middle- (Financial-Risk-Management, Controlling) und Back-Office (Abwicklung, Dokumentation) durchgeführt.
Bei der Risikosteuerung und -Überwachung zur Quantifizierung der Währungsrisiken werden Value-at-Risk-Analysen, ergänzt um Szenario-, Sensitivitäts- und Stress-Test-Analysen eingesetzt. Für die operative Steuerung aller relevanten Währungen werden Sicherungsquoten festgelegt. In Bezug auf Kontrahenten und Geschäftsarten wurden Risikobegrenzungen in Form von Limiten festgelegt. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich für Sicherungszwecke eingesetzt.
12 Berechnung: Fremdkapital ohne Minderheiten abzüglich liquider Mittel und abzüglich Forderungen aus Finanzausgleich/Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.
Die Kapitalflussrechnung der Carl Zeiss Meditec Gruppe zeigt die Herkunft und Verwendung der Zahlungsströme innerhalb eines Geschäftsjahres. Dabei wird zwischen dem Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sowie der Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.
In der Kapitalflussrechnung werden die Veränderungen einzelner Posten der Ertragsrechnung und der Bilanz erfasst. Im Gegensatz dazu ist die Konzernbilanz eine auf den Stichtag 30. September 2020 bezogene Darstellung. Deshalb können die Aussagen in der Analyse der Finanzlage von der Darstellung der Vermögenslage auf Basis der Konzernbilanz abweichen.

Der Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr vornehmlich aufgrund der rückläufigen Ergebnisentwicklung 178,5 Mio. € (Vorjahr: 219,6 Mio. €). Negativ wirkten sich außerdem ein höherer Vorratsaufbau bestimmter Produkte und Komponenten zur Sicherung der Lieferungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie sowie der Abbau von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aus. Gegenläufig wirkte der Rückgang von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich im Geschäftsjahr 2019/20 auf -71,9 Mio. € (Vorjahr: -145,8 Mio. €). Der höhere Zahlungsmittelabfluss im Geschäftsjahr 2018/19 resultierte vornehmlich aus dem Erwerb der IanTECH, Inc.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich für das abgelaufene Geschäftsjahr auf -123,0 Mio. € (Vorjahr: -58,6 Mio. €). Der höhere Zahlungsmittelabfluss im Geschäftsjahr 2019/20 resultierte vornehmlich aus einer Zunahme der Forderungen aus Finanzausgleich gegenüber dem Treasury der ZEISS Gruppe.
Der Free Cashflow verringerte sich im Geschäftsjahr 2019/20 auf 185,8 Mio. € (Vorjahr: 236,6 Mio. €). Der Nettobestand an liquiden Mitteln 13 belief sich auf 707,2 Mio. € (Vorjahr: 677,8 Mio. €).
Um die Marktstellung in der Medizintechnik noch weiter auszubauen, sind kontinuierliche Investitionen erforderlich. Dabei werden zwei Arten von Investitionen unterschieden: zum einen Kapazitätserweiterungen, zum anderen Ersatzinvestitionen. Die Finanzierung dieser Investitionen erfolgt primär aus dem operativen Cashflow.
Bei der Fertigung von Geräten und Systemen beschränkt sich die Gesellschaft im Wesentlichen auf die Integration einzelner Komponenten zu Systemlösungen. Aus diesem Grund sind Investitionen in Sachanlagen vergleichsweise gering. Die Fertigung von Intraokularlinsen stellt allerdings eine Ausnahme dar. Hierfür sind aufgrund der größeren Fertigungstiefe in der Regel höhere Investitionen erforderlich.
Dennoch ist im Unternehmen der erforderliche Kapitaleinsatz für Sachgüter begrenzt, was auch die Entwicklung der sogenannten Capex-Quote, dem Verhältnis von Gesamtinvestitionen 14 in Sachanlagevermögen (Cash) zum Konzernumsatz, zeigt. Im Geschäftsjahr 2019/20 betrug sie 2,2 % (Vorjahr: 1,4 %).
Die Carl Zeiss Meditec AG und ihre Tochtergesellschaften schreiben immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen grundsätzlich planmäßig linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer ab. Weitere Einzelheiten hierzu sind im Abschnitt "(2) (f) Sonstige immaterielle Vermögenswerte" und "(2) (g) Sachanlagen" des Konzernanhangs sowie im Abschnitt 6 "Anlagevermögen" des Jahresabschlusses der Carl Zeiss Meditec AG zu finden.
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| Kennzahl | Definition | 30.9.2020 Mio. € |
30.9.2019 Mio. € |
Veränderung in % |
|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 5,2 | 22,6 | -77,0 |
| Nettobestand an liquiden Mitteln | Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten + Forderungen gegen das Treasury der Carl Zeiss AG ./. Verbindlichkeiten gegenüber dem Treasury der Carl Zeiss AG | 707,2 | 677,8 | +4,3 |
| Net Working Capital | Kurzfristige Vermögenswerte inklusive Geldanlagen ./. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ./. Forderungen gegen das Treasury der Carl Zeiss AG ./. Kurzfristige Schulden exkl. Verbindlichkeiten gegenüber dem Treasury der Carl Zeiss AG | 284,7 | 286,9 | -0,8 |
| Working Capital | Kurzfristige Vermögenswerte ./. Kurzfristige Schulden | 991,9 | 964,7 | +2,8 |
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| Kennzahl | Definition | 2019/20 | 2018/19 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|
| Cashflow je Aktie | Operativer Cashflow | 2,00 € | 2,46 € | -18,7 % |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien | ||||
| Capex-Quote | Investitionen (Cash) in das Sachanlagevermögen | 2,2 % | 1,4 % | +0,8 %-Pkt |
| Umsatz der Carl Zeiss Meditec Gruppe |
13 Beinhaltet gemäß Definition in der Tabelle "Kennzahlen zur Finanzlage" auf der Seite 43 Forderungen gegen das und Verbindlichkeiten gegenüber dem Treasury der ZEISS Gruppe
14 Die Gesamtsumme der Investitionen in Sachanlagen (Cash) belief sich im Geschäftsjahr 2019/20 auf 29,3 Mio. € nach 20,3 Mio. € im Vorjahr
Die Bilanzsumme verringerte sich zum 30. September 2020 auf 2.013,3 Mio. € (Vorjahr: 2.022,1 Mio. €).

Die langfristigen Vermögenswerte haben sich leicht von 717,8 Mio. € am 30. September 2019 auf 720,5 Mio. € am 30. September 2020 erhöht.
Die kurzfristigen Vermögenswerte inklusive der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte beliefen sich auf 1.292,8 Mio. € (30. September 2019: 1.304,3 Mio. €). Dabei erhöhten sich die Vorräte aufgrund des Vorratsaufbaus bestimmter Produkte und Komponenten zur Sicherung der Lieferungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie. Aufgrund der schwächeren Umsatzentwicklung ebenso wie eines strikten Forderungsmanagements reduzierten sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zum Vorjahr.

Das in der Bilanz der Carl Zeiss Meditec Gruppe ausgewiesene Eigenkapital belief sich am 30. September 2020 auf 1.450,6 Mio. € (Vorjahr: 1.417,0 Mio. €). Die Eigenkapitalquote belief sich auf 72,0 % (Vorjahr: 70,1 %) und lag damit weiterhin auf einem hohen Niveau.
Die langfristigen Schulden verringerten sich zum 30. September 2020 leicht auf 265,1 Mio. € (Vorjahr: 265,6 Mio. €).
Zum 30. September 2020 betrugen die kurzfristigen Schulden 297,6 Mio. € (Vorjahr: 339,6 Mio. €).
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| Kennzahl | Definition | 30.9.2020 in % |
30.9.2019 in % |
Veränderung %-Punkte |
|---|---|---|---|---|
| Eigenkapitalquote | Eigenkapital (inklusive Minderheitenanteil) | 72,0 | 70,1 | +1,9 |
| Bilanzsumme | ||||
| Vorräte in % | Vorräte (netto) | 21,4 | 18,4 | +3,0 |
| vom rollierenden 12-Monatsumsatz 15 | Rollierender Umsatz | |||
| Forderungen in % vom rollierenden | Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Stichtag (inklusive langfristiger Forderungen) | 20,0 | 22,8 | -2,8 |
| 12-Monatsumsatz 15 | Rollierender Umsatz |
Der Auftragsbestand der Carl Zeiss Meditec Gruppe erhöhte sich zum 30. September 2020 um 22,5 % und belief sich auf 186,2 Mio. € (Vorjahr: 151,9 Mio. €).
Sonstige Vorgänge von besonderer Bedeutung sind im Geschäftsjahr 2019/20 nicht eingetreten.
Traditionell legt das Unternehmen großen Wert auf das Engagement für Gemeinwohl und Umwelt. Für die Unternehmensleitung prägen soziale und gesellschaftliche Verantwortung die Unternehmenskultur im Inneren und spielen auch im äußeren Umfeld eine wichtige Rolle.
Das Nachhaltigkeitsmanagement der Carl Zeiss Meditec Gruppe ist in die Nachhaltigkeitsstrategie der ZEISS Gruppe eingebunden.
Die Carl Zeiss Meditec AG macht daher von der Möglichkeit gemäß § 289b Abs. 2 HGB und gemäß § 315b Abs. 2 HGB Gebrauch, sich von der Abgabe einer nichtfinanziellen Erklärung und der nichtfinanziellen Konzernerklärung zu befreien und verweist auf den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht des Mutterunternehmens, der Carl Zeiss AG, in den die Carl Zeiss Meditec AG einbezogen wurde. Dieser für die gesamte ZEISS Gruppe geltende gesonderte nichtfinanzielle Bericht wird ab dem 29. Januar 2021 unter www.zeiss.de/verantwortung in deutscher und in englischer Sprache bereitgestellt.
15 Umsatz der letzten 12 Monate zum Berichtszeitpunkt (30. September 2020)
Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung spielt für die Unternehmensleitung der Carl Zeiss Meditec Gruppe eine wichtige Rolle, etwa durch die Förderung lokaler Initiativen für die Gesellschaft und Engagement für naturwissenschaftliche und technologische Forschung. Dem weltweiten Einsatz für gutes Sehen kommt dabei ein besonderer Stellenwert zu. ZEISS unterstützt hierbei die Arbeit der Christoffel-Blindenmission (CBM), beispielsweise durch die Förderung von Ausbildungs- und Trainingszentren für Augenärzte. Ziele der CBM beinhalten, das Leben von Menschen mit Sehbehinderungen zu verbessern, Sehbehinderungen zu vermeiden und Barrieren für Menschen mit Sehbehinderungen abzubauen sowie medizinische Versorgung auch für Menschen in unterversorgten Regionen zu ermöglichen.
Unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" unterstützt ZEISS als Partner der Stiftung des internationalen Dachverbands der Augenheilkunde (International Council of Ophthalmology, ICO) zudem das ICO Fellowship Programm. Die Stiftung ermöglicht jungen Ärzten aus unterversorgten Regionen seit 2001 Klinikaufenthalte in Europa. ZEISS unterstützt jährlich zwei Stipendien im Rahmen des ICO Fellowship Programms und schätzt dieses als effektive Initiative zur Weiterbildung junger Ärzte, die nach Rückkehr in ihre Heimatländer ihre neuerworbenen Fähigkeiten dort einsetzen.
Mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen möchte die Medizintechnik von ZEISS dazu beitragen, die augenmedizinische Versorgung in abgelegene Regionen, etwa in ländliche Gegenden Indiens, zu bringen. Auf diese Weise erhalten mehr Menschen Zugang zu moderner Untersuchung ihrer Augen.
Mit der Remote-Health-Lösung VisuHealth vernetzt ZEISS drei Augenkliniken mit mehr als vierzig Screeningzentren in Indien mittels digitaler Technologien. Dadurch wird eine Früherkennung von Krankheiten wie der Diabetischen Retinopathie für Menschen in abgelegten Regionen ermöglicht. Seit dem Geschäftsjahr 2015/16 konnten insgesamt bereits über 435.000 Menschen auf diese Weise untersucht werden.
Mit Beginn der COVID-19-Pandemie konzentrierte sich die Medizintechniksparte von ZEISS darauf, dem wachsenden Bedarf an Sicherheitsmaßnahmen für das medizinische Personal zu entsprechen. Die Intubation ist ein notwendiger Behandlungsschritt bei schweren COVID-19-Erkrankungen, der für Ärzte und das medizinische Personal ein hohes Risiko an Infektionen birgt. Das Videolaryngoskop ZEISS NURA bietet dabei einen gewissen Schutz, indem es den Anwendern einen größeren Abstand zwischen sich und den Patienten ermöglicht. Erste Sendungen des ZEISS NURA sind im Geschäftsjahr 2019/20 an europäische COVID-19-Behandlungszentren ausgeliefert worden. Im November 2020 wurden weitere 5000 Einheiten für den Versand an Krankenhäuser auf der ganzen Welt vorbereitet.
Wie das gesellschaftliche Engagement spielt für ZEISS ein verantwortungsbewusster und zeitgemäßer Umgang mit natürlichen Ressourcen eine herausragende Rolle.
ZEISS beteiligte sich im Geschäftsjahr 2019/20 erneut an CDP (vormals Carbon Disclosure Project). Für seine Berichterstattung im Geschäftsjahr 2018/19 wurde ZEISS von CDP auf einer Skala von A bis D mit "B" bewertet (2017/18: "B"). Ziel ist es, dieses hohe Niveau auch in Zukunft zu halten. Die Ergebnisse sind unter www.cdp.net öffentlich zugänglich.
Hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Voraussetzungen dafür, den Erfolg eines Unternehmens langfristig zu sichern. Verantwortungsvolle Personalentwicklung und stetige Verbesserung spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Zum 30. September 2020 waren in der Carl Zeiss Meditec Gruppe weltweit 3.290 (Vorjahr: 3.232) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
16 Die Inhalte dieses Abschnitts sind freiwillige Angaben und deshalb nicht geprüft.

Mit 42 % beziehungsweise 31 % war zum 30. September 2020 der Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Fertigung beziehungsweise im Bereich Vertrieb und Marketing beschäftigt. Hierunter sind insgesamt 551 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Service tätig, die über verschiedene Bereiche verteilt sind. Der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Forschung und Entwicklung betrug zum Stichtag 19 %. Im administrativen Bereich lag der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 30. September 2020 bei 8 %.

Mit 67 % arbeitete der Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Carl Zeiss Meditec Gruppe zum 30. September 2020 in der Region EMEA. In der Region Americas waren 28 % und in der Region APAC 5 % aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt.
In der Region APAC greift das Unternehmen mehrheitlich auf das Vertriebsnetz der ZEISS Gruppe zurück.

Der Erfolg der Carl Zeiss Meditec Gruppe basiert auf den Kompetenzen und Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens. Deshalb ist die Kernaufgabe des Personalmanagements die nachhaltige Entwicklung und gezielte Förderung der Potenziale. Insbesondere die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Führungskräfteentwicklung stehen im Fokus. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, im Rahmen des internen ZEISS Qualifizierungsprogramms unterschiedliche Kurse auszuwählen. Zusätzlich können nebenberufliche Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote in Anspruch genommen werden.
Als Unternehmen der ZEISS Gruppe sieht die Unternehmensleitung Integrität und Compliance von höchster Bedeutung für das weltweite Ansehen der Carl Zeiss Meditec Gruppe an. Elementare Voraussetzung für Wachstum und Erfolg ist das Vertrauen der externen Stakeholder in ein verantwortungsbewusstes, gesetzestreues und ethisches Verhalten. Die Carl Zeiss Meditec AG hat sich als Konzernunternehmen der ZEISS Gruppe an das Compliance Management System der Carl Zeiss AG angeschlossen. Das Compliance Management System stellt durch die Festlegung von Prozessen und Richtlinien die Einhaltung von Recht und Gesetz sowie die Befolgung interner Vorgaben sicher. Dabei wird sowohl ein zentraler als auch ein dezentraler Ansatz verfolgt. Die Carl Zeiss AG erarbeitet Richtlinien und Schulungsunterlagen, die auf Ebene der Tochtergesellschaften (also auch bei der Carl Zeiss Meditec AG) Anwendung finden. ZEISS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dazu aufgefordert, im Fall eines Verstoßes gegen das Compliance-Gebot sowie bei Verdachtsmomenten diese zu melden. Das Meldemanagement für Compliance-Vorfälle garantiert die Anonymität jedes Hinweisgebers und regelt die Prüfung, Dokumentation sowie das Eingreifen bei sich erhärtenden Vorwürfen. Darüber hinaus ist der seit 2007 weltweit gültige und im April 2020 aktualisierte ZEISS Verhaltenskodex ("Code of Conduct") mit den Grundregeln des guten und fairen Verhaltens im Wettbewerb und im Umgang mit unseren Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Kunden implementiert. Der Verhaltenskodex legt die fundamentalen ethischen Verhaltensprinzipien und Werte fest, die das Handeln von Management sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Unternehmensalltag bestimmen sollen. Im Rahmen der ZEISS Policy wurde Compliance als unverzichtbarer Bestandteil festgelegt, dem jedes geschäftliche Handeln zu entsprechen hat.
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe fertigt in Jena, Oberkochen und Berlin in Deutschland, in Dublin und Ontario in den USA sowie in La Rochelle in Frankreich. Zusätzlich besitzt das Unternehmen kleinere Standorte in Besançon, Frankreich, Livingston, Schottland, und Goodlands, Mauritius. In Jena und Dublin werden Systeme sowie Geräte für die Augenheilkunde hergestellt. Mikrochirurgische Visualisierungslösungen und Phakoemulsifikationssysteme fertigt das Unternehmen in Oberkochen, Intraokularlinsen werden in La Rochelle und Berlin sowie Ontario produziert. Einzelne Produktgruppen werden von Partnern produziert, die entweder über günstige Kostenstrukturen oder über spezielle Produktionsverfahren beziehungsweise Technologien verfügen, die Skaleneffekte im Einkauf realisieren können.
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe konzentriert sich in der Fertigung auf die Integration von Modulen und Systemkomponenten, die zum größten Teil von externen Partnern bezogen werden. Bei den Intraokularlinsen besteht hingegen eine höhere Fertigungstiefe. Die Herstellung erfolgt weitgehend im Unternehmen. Von externen Unternehmen werden lediglich einige spezifische Verfahrensschritte übernommen. Um die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu verringern, ist das Unternehmen fortlaufend bei der Wahl der Lieferanten bestrebt, für wichtige Komponenten beziehungsweise Warengruppen jeweils zusätzliche Lieferanten zu qualifizieren.
Das Hauptaugenmerk bezüglich der Produktionsprozesse liegt vornehmlich auf der schnellen Reaktion auf Kundenanfragen und -anforderungen, indem kurze Entscheidungswege genutzt sowie Innovationen schnell und effizient in die Produktion überführt werden sollen. Verkürzte Durchlaufzeiten, die Reduzierung von Beständen bei gleichzeitiger Optimierung von Herstellungskosten sowie die Steigerung der Produktqualität und der Lieferperformance spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Die Produktionsplanung in Jena, Oberkochen und Dublin erfolgt nach dem Verfahren der so genannten rollierenden Vorschau. Diese erfolgt mehrheitlich auf monatlicher oder quartalsweiser Basis. Unter Berücksichtigung von Bestandsänderungen wird diese Absatzvorschau in eine Bedarfsvorschau für produzierende Einheiten übersetzt. Um die Lagerbestände möglichst gering zu halten, erfolgt die Systemintegration in der Regel nach Kundenauftrag (make-to-order).
Die ununterbrochene Versorgungssicherheit für die Kunden im Bereich Refraktive Laser wird sichergestellt, indem für Verbrauchsmaterialien Bestände vorgehalten werden, die dem Planabsatz von mindestens drei Monaten entsprechen. Dies ist besonders wichtig, da die Kunden ihre Geräte ohne das Verbrauchsmaterial nicht nutzen können. Deshalb werden sie nach dem First-In-First-Out-Prinzip aus dem Bestand bedient.
In der IOL-Fertigung wird ebenfalls das Verfahren der oben beschriebenen rollierenden Vorschau angewendet. Da die Kunden sehr kurze Lieferzeiten bei Implantaten erwarten, werden die fertigen Produkte in begrenztem Umfang bevorratet. Hierzu werden Ersatzbestellungen seitens der Kunden aus einem zentralen Distributionszentrum bedient. Anschließend werden dort Nachschubbestellungen direkt an diese Produktionsstandorte ausgelöst, damit weitere Kunden schnellstmöglich bedient werden können. Darüber hinaus unterhält die Carl Zeiss Meditec Gruppe Konsignationslager in Kliniken und Krankenhäusern, die - abhängig vom Verbrauch - fortlaufend bestückt werden.
Innovationen sind ein wesentlicher Treiber für zukünftiges Wachstum. Deshalb kommt der Forschung und Entwicklung in der Carl Zeiss Meditec Gruppe traditionell eine entscheidende Rolle zu.
Das Unternehmen hat den Anspruch, das Produktportfolio stetig zu erweitern und bereits im Markt befindliche Produkte zu verbessern. Dabei strebt das Unternehmen an, in der medizinischen Diagnostik und Therapie Produkte als neue Maßstäbe ("Goldstandards") zu etablieren. Im Vordergrund steht dabei, die Arbeitsabläufe des Kunden durch integrierte Lösungen effizienter zu gestalten und eine Verbesserung der klinischen Ergebnisse zu erreichen. Zentraler Bestandteil der Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist dabei eine enge Zusammenarbeit mit den Kunden bereits im frühen Stadium der Produktentwicklung.
Im Geschäftsjahr 2019/20 erhöhten sich die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen um 26,2 % auf 218,8 Mio. € (Vorjahr: 173,3 Mio. €). Entsprechend der schwächeren Umsatzentwicklung infolge der COVID-19-Pandemie lag die F&E-Quote mit 16,4 % deutlich oberhalb des Vorjahreszeitraums (Vorjahr: 11,9 %). Es wurden weiterhin originäre Entwicklungskosten in Höhe von 8,2 Mio. € aktiviert. Für weitere Angaben wird auf den Anhang verwiesen.

Im Berichtszeitraum waren im Bereich Forschung und Entwicklung 19 % (Vorjahr: 17 %) der gesamten Belegschaft der Carl Zeiss Meditec Gruppe tätig. In begrenztem Umfang werden im Bereich Forschung und Entwicklung Leistungen von der Carl Zeiss AG, Oberkochen, und ihren Tochtergesellschaften bezogen. Im Geschäftsjahr 2019/20 lagen die hierfür angefallenen Aufwendungen bei 14,7 % der gesamten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen.
Die wesentlichen Schwerpunkte der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten des Unternehmens sind:
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| ― | die Untersuchung neuer technologischer Konzepte in Bezug auf ihre klinische Bedeutung und Wirksamkeit; |
| ― | die kontinuierliche Weiterentwicklung des bestehenden Produktportfolios; |
| ― | die Entwicklung neuer Produkte und Produktplattformen auf der Grundlage verfügbarer Basistechnologien und |
| ― | die digitale Vernetzung von Systemen und Geräten zur Steigerung der Diagnose- und Behandlungseffizienz beziehungsweise zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse für den Patienten. |
Höchste Zuverlässigkeit und stets vertrauensvolle Zusammenarbeit sind die Grundlage nachhaltiger Kundenbeziehungen insbesondere auch im Service.
Die Carl Zeiss Meditec AG strebt danach, durch innovative Produkte und Lösungen im Bereich der Medizintechnik in Verbindung mit verlässlichem und reibungslosem Kundenservice Mehrwert für Kunden und Patienten zu schaffen.
Professioneller Kundenservice erfordert schnelle und einfache Erreichbarkeit, kurze Reaktionszeiten, effiziente und kompetente Durchführung von Serviceeinsätzen, stets bedarfsgerechte Ersatzteilversorgung und nicht zuletzt auch professionelle Nachbearbeitung.
Der technische Service sorgt für zuverlässige Verfügbarkeit der ZEISS Geräte beim Kunden, so dass der medizinische Arbeitsablauf nicht gestört wird und Ressourcen optimal eingesetzt werden können. Die Digitalisierung bietet dabei enorme Chancen zur Verbesserung der Servicequalität und -effizienz, beispielsweise durch Remote Connectivity. Diese bildet die Grundlage für ZEISS Smart Services. ZEISS Smart Services umfassen unter anderem die Fernübertragung und präventive Überwachung wichtiger Geräteparameter. Im Störungsfall kann so schnelle technische Hilfe über eine Onlineverbindung geleistet werden.
Gerade im Kontext der Fernüberwachung und Fernintervention spielt die Cybersicherheit eine entscheidende Rolle, damit sowohl die funktionale Betriebssicherheit des medizinischen Gerätes als auch der Schutz der Patientendaten jederzeit sichergestellt sind.
Die Carl Zeiss Meditec AG arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung des Kundenservices, um die Kunden bestmöglich und gemäß ihren individuellen Anforderungen zu unterstützen. Dafür werden sowohl die Kundenzufriedenheit als auch die operative Performance der Service-Organisation fortlaufend gemessen und optimiert.
17 Die Inhalte dieses Abschnitts sind freiwillige Angaben und deshalb nicht geprüft.
Innovative und differenzierte Lösungen in den Bereichen Augenheilkunde und Mikrochirurgie werden durch die weltweite Aufstellung des Unternehmens sowie dessen Innovationskraft und Kundennähe ermöglicht.
Während sich das Geschäft mit Geräten und Systemen zur Diagnose und Therapie im Geschäftsjahr 2019/20 rückläufig entwickelte, erwiesen sich die wiederkehrenden Umsätze zum Geschäftsjahresende als relativ stabil.
Im Bereich Diagnostik ermöglicht die Funduskamera Produkt CLARUSTM 700 eine Ultraweitwinkel-Bildgebung und erfasst detailreiche und präzise Bilder der Netzhaut, von der Makula bis zur Peripherie in natürlicher Farbgebung. Dies versetzt Augenärzte in die Lage, frühe Anzeichen von Augenkrankheiten schneller und zuverlässiger erkennen zu können.
Das ZEISS CIRRUS 6000 im Bereich der optischen Kohärenztomographie (OCT) kann Augenärzten deutliche Effizienzsteigerungen ermöglichen. Es bietet gegenüber dem Vorgängerprodukt erhöhte Geschwindigkeiten und einen erhöhten Durchsatz, so dass bei einer verbesserten Bildgebung und Bildqualität noch mehr Patienten schneller untersucht werden können.
Die Spaltlampe SL 800 ermöglicht eine präzise Visualisierung in Bezug auf Kontrast und Auflösung. Sie liefert Echtfarbenbilder, mit denen diagnostische Details entdeckt werden können und deckt durch ihre Beleuchtungsoptionen klinische Anforderungen ab. Die ZEISS SL 800 kann mittels eines eingeführten Tower-Konzepts mit einer Hand bedient werden und führt so zu Vereinfachungen im Arbeitsablauf.
Die Nachfrage nach Softwarelösungen stieg im Geschäftsjahr 2019/20 weiter an. Ein Beispiel hierfür ist FORUM®, ein skalierbares und flexibles Datenmanagementsystem, welches zur zentralen Verwaltung der entsprechenden Untersuchungsdaten dient. Hierdurch wird ein Zugriff auf klinisch relevante Daten der Patienten ermöglicht, was die alltägliche Arbeit der Ärzte vereinfachen und die Effizienz von Augenarztpraxen begünstigen soll. Die Ergänzung der ZEISS Cataract Suite, den EQ-Workplace, bietet Chirurgen eine digitale Lösung für die Vernetzung und Vereinfachung des Workflows in der refraktiven Kataraktchirurgie. Durch den stetigen und ortsunabhängigen Zugang zu Daten ermöglicht der EQ-Workplace bereits vor der Operation Effizienzsteigerungen für Chirurgen.
Im Bereich der chirurgischen Ophthalmologie bietet ZEISS mit dem ARTEVO® 800 ein digitales Mikroskop, das bei einer reduzierten Beleuchtungsstärke eine Tiefenschärfe bietet, die zu Seheindrücken in Echtfarben und somit zu mehr Gewissheit führt.
Im Geschäftsjahr 2019/20 stellte ZEISS mit dem IOLMaster® 700 mit Central Topography (CT) Chirurgen Technologien und Dienstleistungen zur Verfügung, um das Kataraktverfahren einfacher zu gestalten und hinsichtlich Leistung und Kosteneffizienz zu verbessern. Kataraktchirurgen benötigen relevante Daten, die ihre Workflow-Effizienz verbessern. Mit der Software-Funktion Central Topography können Chirurgen im Rahmen der normalen Messung mit dem ZEISS IOLMaster 700 zusätzliche Informationen zur Form der zentralen Hornhaut erhalten und so visuell relevante Hornhautasymmetrien erkennen. Durch mehr relevante Daten zum Start des Kataraktworkflows kann die Arbeitsweise von Kataraktchirurgen optimiert werden. Das Update beinhaltet auch die Cloud-Konnektivität von ZEISS EQ Mobile, sodass Ärzte auf ihrem mobilen Gerät auf IOL-Berechnungsberichte zugreifen und chirurgische Planungsdaten über die Cloud in den Operationssaal übertragen können.
Als zusätzliche Workflow-Verbesserung wurde die CT LUCIA® 621P/PY von ZEISS in das hydrophobe ZEISS-Portfolio aufgenommen. Es handelt sich um eine Linse der neuen Generation asphärischer monofokaler C-Loop-IOL im optischen Design von ZEISS. Das patentierte asphärische optische Design der ZEISS CT LUCIA soll mögliche Dezentrierungsprobleme abschwächen und dennoch hervorragende visuelle Ergebnisse liefern. Sie wird außerdem mit einem neuen und verbesserten vollständig vorgeladenen Injektor geliefert, der einen einfachen und sicheren Arbeitsablauf während der Kataraktoperation fördert.
Auch im Bereich der refraktiven Chirurgie konnten neue Meilensteine verzeichnet werden. Die Anzahl der Prozeduren mit dem minimalinvasiven ReLEx® SMILE-Verfahren, das im Jahr 2011 weltweit eingeführt wurde, ist weiterhin gestiegen und hat mittlerweile über 3,5 Millionen behandelte Augen erreicht. Diese minimalinvasive Technologie ermöglicht einen schonenderen Eingriff im Bereich der Laser-Sehschärfekorrektur. Bisher sind über 1.200 VisuMax-Systeme installiert, auf denen das SMILE-Verfahren angewendet wird. Die minimalinvasive Technologie wird von mehr als 2.000 Chirurgen in über 80 Ländern angewandt.
18 Die Inhalte dieses Abschnitts sind freiwillige Angaben und deshalb nicht geprüft.
Im Bereich der Mikrochirurgie bietet die Carl Zeiss Meditec Gruppe eine Vielfalt von Lösungen wie beispielsweise moderne Operationsmikroskope für die Bereiche Neurochirurgie, Hals-, Nasen- Ohren (HNO-), plastische und rekonstruktive (P&R) sowie Wirbelsäulenchirurgie und Dentalchirurgie an.
Seit seiner Markteinführung im Jahr 2017 erfreut sich das KINEVO® 900 einer stetig steigenden Nachfrage. Das ZEISS KINEVO 900 hat behördliche Zulassungen in über 100 Ländern erreicht. Jedes Jahr wird es bei über 300.000 chirurgischen Eingriffen eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein robotisches Visualisierungssystem für die Neurochirurgie. Das Gerät beinhaltet eine spezielle robotische Technologie, welche häufige manuelle Repositionierung vermeidet und die Sichtlinie des Chirurgen erweitert. Durch digitale Visualisierung kann einer unergonomischen Arbeitshaltung des Arztes während der Operation vorgebeugt werden. Das hochauflösende Bild kann an Assistenzärzte, OP-Mitarbeiter und Ärzte in der Ausbildung übermittelt werden, was einen Lern- und Trainingseffekt ermöglicht. Im Geschäftsjahr 2019/20 wurde das robotische Visualisierungssystem KINEVO® 900 für den Deutschen Zukunftspreis 2020 nominiert.
EXTARO® 300, ist ein Dentalmikroskop, das eine optische Vergrößerung mit einer fluoreszenzbasierten Technologie zur Karieserkennung vereint. Im Oktober 2018 wurde zusätzlich der Einsatz von EXTARO® 300 im HNO-Bereich und das TIVATO ® 700 im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie präsentiert. Das TIVATO ® 700 bietet unter anderem die Möglichkeit, mittels Fluoreszenzoptionen die Gefäßdurchgängigkeit zu beurteilen. Des Weiteren können sowohl Chirurgen als auch Assistenzärzte, OP-Mitarbeiter sowie Ärzte in der Ausbildung von der Bildqualität profitieren und den Eingriff mitverfolgen. Ein weiterer Vorteil von TIVATO® 700 ist seine Reichweite: ein erweiterter Arbeitsabstand ermöglicht einen verbesserten Einsatz von langen Instrumenten. Darüber hinaus bietet das System dank einer Kopffreiheit mehr Flexibilität.
Neue Langzeit-Ergebnisse der auf ZEISS Technologie basierenden internationalen TARGIT-A Brustkrebs-Studie konnten die Wirksamkeit und höhere Effizienz von ZEISS INTRABEAM bei gezielter intraoperativer Einmalbestrahlung für Brustkrebspatientinnen bestätigen. Weltweit konnten bereits mehr als 40.000 Patientinnen in über 350 Brustkrebszentren mit der TARGIT Methode behandelt werden. Der Studie nach ist die einmalige, gezielte intraoperative Bestrahlung (TARGIT) - mit ZEISS INTRABEAM - direkt nach der Tumorentfernung der externen Strahlentherapie (EBRT) in der Wirksamkeit nicht unterlegen. Gemäß der Studienergebnisse ist das Risiko eines Wiederauftretens (Rezidivs) des Tumors in der Brust statistisch vergleichbar und die nicht Brustkrebs bedingte Mortalität reduziert.
19 Die Inhalte dieses Abschnitts sind freiwillige Angaben und deshalb nicht geprüft.
Die Produktanforderungen der etablierten Märkte unterscheiden sich oft erheblich von denen schnell wachsender Volkswirtschaften wie Indiens oder Chinas. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe verfügt daher über ein marktspezifisches Portfolio. Eine einfache Handhabung und ein vielseitiger Einsatzbereich der Geräte und Systeme sowie der Kostenfaktor spielen angesichts des hohen Patientenaufkommens eine entscheidende Rolle. Die Erfassung von Kundenbedürfnissen erfordert eine starke Präsenz vor Ort. Mit dem Applikations- und Forschungszentrum Center of Application and Research in India (CARIn) von ZEISS werden gezielte Investitionen in Forschungs- und Entwicklungsprojekte in unmittelbarer Nähe zu unseren Kunden getätigt.
Das Unternehmen investiert in Innovationen und Lösungskonzepte und sichert seine Innovationen durch Patente. Gegenwärtig ist die Carl Zeiss Meditec Gruppe Inhaber von mehr als 900 (Vorjahr: 850) Patentfamilien weltweit. Durchschnittlich zwei Patente wurden im Geschäftsjahr 2019/20 wöchentlich für die Carl Zeiss Meditec Gruppe erteilt. Wenngleich der Schutz für ein Patent von Land zu Land unterschiedlich ist, so strebt das Unternehmen doch danach, Produkte auf den verschiedenen Märkten patentrechtlich möglichst umfassend zu schützen. Da einige Produkte schon länger am Markt vertreten sind, erstreckt sich der Patentschutz nicht immer auf die Grundfunktionalität dieser Produkte, sondern auch auf einzelne Merkmale und Verbesserungen, die vorteilhafte Lösungen schützen.
Zusätzlich hat die Gesellschaft 662 (Vorjahr: 621) registrierte Marken beziehungsweise Markenanmeldungen (Stand: 30. September 2020). Darunter fallen unter anderem Namen für Produkte, Slogans, Bilder, Logos und andere spezifische Merkmale des Unternehmens.
Die Carl Zeiss Meditec AG ist die Muttergesellschaft der Carl Zeiss Meditec Gruppe. Ihr Ergebnis ist in erheblichem Maße von ihren Tochtergesellschaften beeinflusst. Die Geschäftsentwicklung unterliegt grundsätzlich den gleichen Chancen und Risiken wie die der Carl Zeiss Meditec Gruppe. Der Ausblick für die Gruppe spiegelt aufgrund der Verflechtungen zwischen der Carl Zeiss Meditec AG und ihren Tochtergesellschaften und aufgrund des Gewichts der Carl Zeiss Meditec AG innerhalb der Gruppe auch größtenteils die Erwartungen für die Carl Zeiss Meditec AG wider. Daher gelten die vorstehenden Ausführungen für die Carl Zeiss Meditec Gruppe auch für die Carl Zeiss Meditec AG.
Wichtigste Priorität für die Carl Zeiss Meditec AG ist es, die Unternehmensentwicklung langfristig und erfolgreich abzusichern sowie für die notwendige Liquidität zu sorgen. Zentrale Messgröße dabei ist die Steuerung des profitablen Wachstums auf Konzernebene.
Der folgende Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG wird im Gegensatz zum Konzernabschluss, der im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, steht, nach dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) aufgestellt.
20 Die Inhalte dieses Abschnitts sind freiwillige Angaben und deshalb nicht geprüft.
Die Carl Zeiss Meditec AG hat das Geschäftsjahr 2019/20 mit rückläufigem Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Damit konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr der Wachstumskurs der Vorjahre nicht fortgesetzt werden. Als Grund ist hier insbesondere die sich mit Beginn des Jahres 2020 weltweit ausbreitende COVID-19-Pandemie zu nennen.
Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 % zurück, Wechselkursänderungen hatten dabei insgesamt keinen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung. Die EBIT-Marge ist um 2,3 Prozentpunkte von 21,8 % im Vorjahr auf 19,5 % zurückgegangen.
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| Anhang | 2019/20 | 2018/19 | Veränderung | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Tsd. € | Tsd. € | Tsd. € | Tsd. € | in % | ||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse | (19) | 857.507 | 933.914 | -8,2 | ||
| Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen | -374.536 | -405.811 | -7,7 | |||
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 482.971 | 528.103 | -8,5 | |||
| Vertriebskosten | -113.489 | -133.568 | -15,0 | |||
| Allgemeine Verwaltungskosten | -31.676 | -35.555 | -10,9 | |||
| Kosten für Forschung und Entwicklung | -164.405 | 0 | -142.330 | - | ||
| abzüglich erhaltener Zuschüsse | - | -164.405 | 6 | -142.324 | +15,5 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | (22) | 24.230 | 38.113 | -36,4 | ||
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (23) | -30.671 | -51.225 | -40,1 | ||
| Erträge aus Beteiligungen | (24) | - | 5.855 | -100,0 | ||
| davon aus verbundenen Unternehmen | - | 5.855 | -100,0 | |||
| Erträge aus Gewinnabführungsverträgen | (25) | 5.214 | 4.017 | +29,8 | ||
| Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 498 | 609 | -18,2 | |||
| davon aus verbundenen Unternehmen | 498 | 609 | -18,2 | |||
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 801 | 1.884 | -57,5 | |||
| davon aus verbundenen Unternehmen | 773 | 1.877 | -58,8 | |||
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | (26) | -17.746 | -15.042 | + 18,0 | ||
| davon aus verbundenen Unternehmen | - | - | ||||
| Ergebnis vor Steuern | 155.727 | 200.867 | -22,5 | |||
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (27) | -52.902 | -67.761 | -21,9 | ||
| Ergebnis nach Steuern | 102.825 | 133.106 | -22,7 | |||
| Sonstige Steuern | (28) | -153 | -347 | -55,9 | ||
| Jahresüberschuss | 102.672 | 132.759 | -22,7 | |||
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 319.768 | 236.201 | +35,4 | |||
| Dividende | -58.137 | -49.192 | +18,2 | |||
| Bilanzgewinn | 364.303 | 319.768 | +13,9 |
Gegenüber dem Vorjahr (933,9 Mio. €) sank der Umsatz um 8,2 % auf 857,5 Mio. €. Dabei hatten Währungsumrechnungen in Summe keinen Einfluss auf den Umsatzrückgang. In den Umsatzerlösen sind 3,2 Mio. € Dienstleistungserlöse gemäß § 277 Abs. 1 HGB enthalten.
Im Geschäftsjahr 2019/20 ging das Bruttoergebnis vom Umsatz von 528,1 Mio. € auf 483,0 Mio. € zurück. Die entsprechende Marge verringerte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 56,3 % (Vorjahr: 56,6 %).
Die Vertriebskosten im Geschäftsjahr betrugen 113,5 Mio. €, die allgemeinen Verwaltungskosten beliefen sich auf 31,7 Mio. €. Durch konsequente Kostendisziplin sind trotz sinkender Umsätze auch die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten im Vergleich zum Umsatz um 1,2 Prozentpunkte zurückgegangen. Die Forschungs- und Entwicklungskosten der Carl Zeiss Meditec AG beliefen sich im Geschäftsjahr 2019/20 auf 164,4 Mio. € (Vorjahr: 142,3 Mio. €). Ausführliche Informationen zu den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Carl Zeiss Meditec Konzerns sind auf den Seiten 49 ff. dargestellt.
Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge resultiert im Wesentlichen aus einem höheren Ertrag im Vorjahr auf Grund der Zuschreibungen auf Forderungen gegen die Tochtergesellschaft Carl Zeiss Meditec Iberia S.A. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der Währungskursverluste. Der Anstieg der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen im Finanzergebnis resultiert vor allem aus Zinsaufwand für Pensionen.
Damit verringerte sich das Ergebnis vor Steuern auf 155,7 Mio. € im Vergleich zu 200,9 Mio. € im Vorjahr. Der Jahresüberschuss, der im Berichtszeitraum erwirtschaftet wurde, belief sich auf 102,7 Mio. € (Vorjahr: 132,8 Mio. €).
Aktiva
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| 30.9.2020 | 30.9.2019 | Veränderung | ||
|---|---|---|---|---|
| Tsd. € | Tsd. € | in Tsd. € | in % | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| A. Anlagevermögen | 659.369 | 613.970 | 45.399 | +7,4 |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 84.114 | 99.594 | -15.480 | -15,5 |
| II. Sachanlagen | 28.931 | 24.578 | 4.353 | +17,7 |
| III. Finanzanlagen | 546.324 | 489.798 | 56.526 | +11,5 |
| B. Umlaufvermögen | 933.873 | 939.285 | -5.412 | -0,6 |
| I. Vorräte | 161.852 | 135.102 | 26.750 | +19,8 |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 772.018 | 804.112 | -32.094 | -4,0 |
| III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 3 | 71 | -68 | -95,8 |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 1.397 | 1.190 | 207 | +17,4 |
| D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung | - | 5.178 | -5.178 | -100,0 |
| Summe AKTIVA | 1.594.639 | 1.559.623 | 35.016 | +2,2 |
| PASSIVA | ||||
| 30.9.2020 | 30.9.2019 | Veränderung | ||
| Tsd. € | Tsd. € | in Tsd. € | in % | |
| A. Eigenkapital | 1.411.626 | 1.367.091 | 44.535 | +3,3 |
| I. Gezeichnetes Kapital | 89.441 | 89.441 | - | 0,0 |
| II. Kapitalrücklage | 954.942 | 954.942 | - | 0,0 |
| III. Gewinnrücklagen | 2.940 | 2.940 | - | 0,0 |
| IV. Bilanzgewinn | 364.303 | 319.768 | 44.535 | + 13,9 |
| B. Rückstellungen | 92.745 | 88.86 | 3.877 | +4,4 |
| C. Verbindlichkeiten | 88.668 | 102.067 | -13.39 | -13,1 |
| D. Rechnungsabgrenzungsposten | 1.600 | 1.597 | 3 | +0,2 |
| Summe PASSIVA | 1.594.639 | 1.559.623 | 35.016 | +2,2 |
Die handelsrechtliche Bilanzsumme der Carl Zeiss Meditec AG zum 30. September 2020 belief sich auf 1.594,6 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr (1.559,6 Mio. €) entspricht dies einem Anstieg um 2,2 %.
Die Vorräte sind von 135,1 Mio. € im Vorjahr auf 161,8 Mio. € angestiegen, dies begründet sich zum einen durch den Aufbau für Bestände an Verbrauchsmaterialien, um die Lieferfähigkeit gegenüber Kunden auch bei pandemiebedingter erhöhter Versorgungsunsicherheit sicherzustellen und zum anderen durch den verminderten Abfluss an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen von Produkten, deren Nachfrage auf Grund der COVID-19-Pandemie zeitweise zurückgegangen war. Der Rückgang der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände resultiert im Wesentlichen aus gesunkenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen verbundene Unternehmen.
Unter den flüssigen Mitteln sind ausschließlich Guthaben bei Kreditinstituten ausgewiesen. Festgelder werden bei dem Treasury der Carl Zeiss-Gruppe angelegt und sind als Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen.
Der Bilanzgewinn erhöhte sich um den Jahresüberschuss in Höhe von 102,7 Mio. €, abzüglich der gezahlten Dividende in Höhe von 58,1 Mio. €.
Die Rückstellungen haben sich auf 92,7 Mio. € (Vorjahr: 88,9 Mio. €) erhöht. Im Wesentlichen wirken hier höhere Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen. Weitere Informationen sind im Anhang zum Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG unter dem Abschnitt "Rückstellungen" zu finden.
Der Verschuldungsgrad (Quotient aus Fremd- und Eigenkapital) verringerte sich zum 30. September 2020 auf 12,9 % (30. September 2019: 14,0 %).
Wesentliche Finanzierungsquelle der Carl Zeiss Meditec AG sind die aus der operativen Geschäftstätigkeit erzielten Mittelzuflüsse. Zusätzlich dazu könnte sich die Gesellschaft durch die Ausgabe neuer Aktien am Kapitalmarkt weitere Liquidität beschaffen. Darüber hinaus hat das Unternehmen die Möglichkeit, Darlehen beim Treasury der Carl Zeiss AG oder bei Banken aufzunehmen. Da die Carl Zeiss Meditec über genügend liquide Mittel zur Finanzierung ihrer operativen und strategischen Ziele verfügt, haben Änderungen des Zinsniveaus und Kreditkonditionsänderungen gegenwärtig keinen wesentlichen Einfluss auf ihre Finanzlage.
Die Unternehmensleitung beurteilt weiterhin die Vermögens- und Finanzlage der Carl Zeiss Meditec AG als solide. Sie trägt zur Erreichung der auf nachhaltiges Wachstum ausgerichteten Unternehmensziele bei.
Zum 30. September 2020 waren bei der Carl Zeiss Meditec AG 1.428 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In dieser Zahl sind keine Vorstandsmitglieder enthalten.
Das Geschäftsjahr 2019/20 schließt mit einem Jahresüberschuss von 102.672.196,30 € ab. Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2019/20 in Höhe von 364.303.324,69 € wie folgt zu verwenden:
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| ― | Zahlung einer Dividende von 0,50 € je Stückaktie für 89.440.570 Stückaktien: 44.720.285,00 €. |
| ― | Vortrag des verbleibenden Gewinns auf neue Rechnung 319.583.039,69 €. |
Die Erklärung zur Unternehmensführung (gem. § 289a HGB und 315 Abs. 5 HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG, relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus angewandt werden, nebst Hinweis, wo sie öffentlich zugänglich sind, und eine Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Zusammensetzung und Arbeitsweise von deren Ausschüssen. Diese finden Sie auf unserer Website www.zeiss.de/meditec-ag/investor-relations/ corporate-governance.html.
Das Nachhaltigkeitsmanagement der Carl Zeiss Meditec Gruppe ist in die Nachhaltigkeitsstrategie der ZEISS Gruppe eingebunden.
Die Carl Zeiss Meditec AG macht daher von der Möglichkeit gemäß § 289b Abs. 2 HGB und gemäß § 315b Abs. 2 HGB Gebrauch, sich von der Abgabe einer nichtfinanziellen Erklärung und der nichtfinanziellen Konzernerklärung zu befreien, und verweist auf den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht des Mutterunternehmens, der Carl Zeiss AG, in den die Carl Zeiss Meditec AG einbezogen wurde. Dieser für die gesamte ZEISS Gruppe geltende gesonderte nichtfinanzielle Bericht wird ab dem 29. Januar 2021 unter www.zeiss.de/verantwortung in deutscher und in englischer Sprache bereit gestellt.
Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands erfolgt auf der Grundlage von § 87 Aktiengesetz. Danach wird die Vergütung, die feste und variable Bestandteile sowie Sachbezüge umfasst, vom Aufsichtsrat festgelegt. Höhe und Struktur der Vorstandsvergütung werden vom Präsidialausschuss des Aufsichtsrats vorgeschlagen und vom gesamten Aufsichtsrat festgesetzt. Die Angemessenheit der Vorstandsbezüge orientiert sich dabei an den Aufgaben und dem persönlichen Beitrag der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie der wirtschaftlichen Lage und dem Marktumfeld des Unternehmens insgesamt.
In seiner Sitzung am 2. Dezember 2019 hat sich der Aufsichtsrat darüber hinaus mit der Erreichung der Ziele der Vorstandsmitglieder bezogen auf das Geschäftsjahr 2018/19 befasst und die entsprechenden variablen Bezüge festgesetzt. Darüber hinaus wurde ebenfalls in dieser Sitzung die Höhe der Vergütung der Vorstandsmitglieder, basierend auf der Lage der Gehälter zum Markt, der allgemeinen Preis- und Gehaltsentwicklungen sowie der gezeigten und erwarteten zukünftigen Leistungen, überprüft und für angemessen befunden.
Die Vergütung des Vorstands der Carl Zeiss Meditec AG umfasst einen festen und einen variablen Vergütungsbestandteil. Letzterer unterteilt sich in eine Komponente, die sich an der Erreichung bestimmter Ziele für das jeweilige laufende Geschäftsjahr orientiert sowie in eine Komponente mit langfristiger Anreizwirkung.
Der feste Bestandteil der Vorstandsvergütung ist nicht an die Erreichung bestimmter Ziele gebunden. Er wird monatlich ausgezahlt.
Der variable Vergütungsbestandteil, der sich auf die Ziele für jeweils ein Geschäftsjahr bezieht, orientiert sich an der Erreichung bestimmter quantitativer Ziele. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um den Economic Value Added® (EVA®) und den Free Cashflow. Die Auszahlung dieses Vergütungsbestandteils erfolgt nach Ablauf des jeweiligen Geschäftsjahres. Die Höhe bemisst sich am Grad der Zielerreichung.
Zusätzlich zu den vorgenannten beiden Teilen der Vorstandsvergütung besteht ein so genanntes Long Term Incentive Program (LTI).
Dabei handelt es sich um eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung, bei der die Vorstandsmitglieder jährlich nach Ablauf eines Dreijahreszeitraums ein zusätzliches Einkommen erlangen können. Dieses beläuft sich auf 40 % der individuellen kurzfristigen variablen Vergütung des Geschäftsjahres, das dem Beginn der Laufzeit einer LTI-Tranche vorausgeht, zuzüglich Verzinsung. Voraussetzung für die Auszahlung ist, dass nach Ablauf der je Tranche gültigen Dreijahresfrist die Vorstände noch in einem ungekündigten Dienstverhältnis stehen und die Eigenkapitalquote der ZEISS Gruppe zu diesem Zeitpunkt 20 % übersteigt. Erstmalig ist eine Auszahlung im Dezember 2014 erfolgt. Die nächste Auszahlung ist für Dezember 2020 prognostiziert.
Abweichend von der generellen LTI-Regelung gilt für den Vorstandsvorsitzenden eine abweichende Regelung für die langfristige variable Vergütung. Demnach werden Finanzziele (EVA®, Free Cashflow) jährlich für jeweils einen Dreijahreszeitraum vereinbart. Die Ziele werden am Ende der Periode abgerechnet.
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| Vorstandsbezüge | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Geschäftsjahr | Festvergütung Tsd. € |
Sachbezüge und sonstige Bezüge 21 Tsd. € |
Variable Vergütung 22 Tsd. € |
Summe direkt geleisteter Vergütung Tsd. € |
LTIP Tsd. € |
|
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Dr. Ludwin Monz | 2019/20 | 400,0 | 18,0 | 525,0 | 943,0 | 206,3 |
| 2018/19 | 400,0 | 17,4 | 496,3 | 913,7 | 201,3 | |
| Justus Felix Wehmer | 2019/20 | 270,0 | 20,5 | 332,6 | 623,1 | 190,5 |
| 2018/19 | 270,0 | 20,3 | 143,3 | 433,6 | 112,9 | |
| Jan Willem de Cler | 2019/20 | 300,0 | 12,6 | 332,6 | 645,2 | 184,3 |
| 2018/19 | 270,0 | 12,3 | 197,8 | 480,1 | 144,8 |
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| Vorstandsbezüge | |
|---|---|
| Gesamtbezüge nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a) HGB Tsd. € |
|
| --- | --- |
| Dr. Ludwin Monz | 1.149,3 |
| 1.115,0 | |
| Justus Felix Wehmer | 813,6 |
| 546,5 | |
| Jan Willem de Cler | 829,5 |
| 624,9 |
21 Sachbezüge und sonstige Bezüge beinhalten zum Beispiel geldwerte Vorteile aus der Bereitstellung eines Firmenwagens und der Erstattung von Arbeitgeberbeiträgen zur gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie Zuschüsse zur Gruppenunfallversicherung.
22 Variable Vergütungen entsprechen den in dem jeweiligen Geschäftsjahr gezahlten Beträgen.
Für die Mitglieder des Vorstands der Carl Zeiss Meditec AG besteht eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (Directors & Officers-Versicherung, D&O), die einen Selbstbehalt vorsieht, der so auch in den Vorstandsverträgen festgelegt ist. Dieser entspricht der vom Aktiengesetz seit dem 5. August 2009 vorgeschriebenen Höhe von mindestens 10 % des Schadens bis mindestens dem Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung.
Bei den für die Mitglieder des Vorstands bestehenden Altersversorgungszusagen soll jährlich die Zuführung zu den Pensionsrückstellungen oder Pensionsfonds angegeben werden. Die auf die einzelnen Vorstandsmitglieder entfallenden Aufwendungen für Pensionszusagen - bzw. im Fall von Herrn Dr. Monz der weiterbelastete anteilige Dienstzeitaufwand - sind in der nachstehenden Übersicht dargestellt.
Individualisierte Darstellung der Pensionszusagen der Vorstände der Carl Zeiss Meditec AG
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| Geschäftsjahr | Dienstzeitaufwand Tsd. € |
Barwert der Pensionszusage gesamt Tsd. € |
|
|---|---|---|---|
| Dr. Ludwin Monz 23 | 2019/20 | 365,7 | - |
| 2018/19 | 318,8 | - | |
| Justus Felix Wehmer | 2019/20 | 44,8 | 261,9 |
| 2018/19 | 27,6 | 218,8 | |
| Jan Willem de Cler | 2019/20 | 42,4 | 91,4 |
| 2018/19 | 43,6 | 43,6 |
Im Zusammenhang mit der Bestellung von Herrn Dr. Monz zum Mitglied des Konzernvorstands der Carl Zeiss AG zum 1. Januar 2014 ist die Carl Zeiss AG in die Verpflichtung aus der Altersversorgungszusage sowohl für die Vergangenheit als auch für die Zukunft eingetreten. Die bei der Carl Zeiss Meditec AG zuvor gebildete Pensionsrückstellung ist entsprechend auf die Carl Zeiss AG übertragen worden. Der Carl Zeiss Meditec AG wird ab dem 1. Januar 2014 der für seine Funktion als Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss Meditec AG anteilige Dienstzeitaufwand aus der jährlichen Dotierung der Altersversorgungszusage weiterbelastet.
Für weitere ehemalige Vorstandsmitglieder der Carl Zeiss Meditec AG bestehen darüber hinaus Pensionsanwartschaften in Höhe von 1.396,9 Tsd. € (Vorjahr: 1.416,3 Tsd. €).
Es wird weiterhin der Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr inklusive einjähriger und mehrjähriger variabler Vergütungsbestandteile dargestellt und mit dem tatsächlichen Zufluss verglichen. Ferner wird die Mindestvergütung für das Berichtsjahr ebenso wie die maximal erzielbare Vergütung angegeben.
23 Anteiliger weiterberechneter Dienstzeitaufwand aus der Altersversorgungszusage an Dr. Monz (Umstellung zum 1. Januar 2014 erfolgt)
Dr. Ludwin Monz
Vorsitzender des Vorstands
Mitglied des Vorstands seit 8.10.2007
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| Wert der gewährten Zuwendungen | 2019/20 Tsd. € |
2018/19 Tsd. € |
Erreichbarer Minimalwert 2019/20 Tsd. € |
Erreichbarer Maximalwert 2019/20 Tsd. € |
|---|---|---|---|---|
| 1. Festvergütung | 400,0 | 400,0 | 400,0 | 400,0 |
| 2. Nebenleistung | 18,0 | 17,4 | 18,0 | 18,0 |
| 3. Summe | 418,0 | 417,4 | 418,0 | 418,0 |
| 4. Einjährige variable Vergütung (VCS) | 525,0 | 496,3 | - | 525,0 |
| 5. Mehrjährige variable Vergütung (LTI) 24 | 600,2 | 621,4 | - | 1.102,8 |
| 2018/19 | - | 201,3 | - | - |
| 2019/20 | 206,3 | 157,5 | - | 315,0 |
| 2020/21 | 131,3 | 131,3 | - | 262,6 |
| 2021/22 | 131,3 | 131,3 | - | 262,6 |
| 2022/23 | 131,3 | - | - | 262,6 |
| 6. Versorgungsaufwand | 365,7 | 318,8 | 365,7 | 365,7 |
Dr. Ludwin Monz
Vorsitzender des Vorstands
Mitglied des Vorstands seit 8.10.2007
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| Zufluss für das Berichtsjahr | 2019/20 Tsd. € |
2018/19 Tsd. € |
|---|---|---|
| 1. Festvergütung | 400,0 | 400,0 |
| 2. Nebenleistung | 18,0 | 17,4 |
| 3. Summe | 418,0 | 417,4 |
| 4. Einjährige variable Vergütung (VCS) | 525,0 | 496,3 |
| 5. Mehrjährige variable Vergütung (LTI) | 206,3 | 201,3 |
| 6. Summe | 1.149,3 | 1.115,0 |
| 7. Versorgungsaufwand | 365,7 | 318,8 |
| 8. Gesamtvergütung | 1.515,0 | 1.433,8 |
Justus Felix Wehmer
Finanzvorstand
Mitglied des Vorstands seit 1.10.2018
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| Wert der gewährten Zuwendungen | 2019/20 Tsd. € |
2018/19 Tsd. € |
Erreichbarer Minimalwert 2019/20 Tsd. € |
Erreichbarer Maximalwert 2019/20 Tsd. € |
|---|---|---|---|---|
| 1. Festvergütung | 270,0 | 270,0 | 270,0 | 270,0 |
| 2. Nebenleistung | 20,5 | 20,3 | 20,5 | 20,5 |
| 3. Summe | 290,5 | 290,3 | 290,5 | 290,5 |
| 4. Einjährige variable Vergütung (VCS) | 180,0 | 180,0 | - | 378,0 |
| 5. Mehrjährige variable Vergütung (LTI) | 446,7 | 357,6 | - | 694,3 |
| 2018/19 | - | 112,9 | - | - |
| 2019/20 | 190,5 | 111,2 | - | 190,5 |
| 2020/21 | 87,3 | 74,8 | - | 149,6 |
| 2021/22 | 68,1 | 58,7 | - | 130,4 |
| 2022/23 | 100,8 | - | - | 223,8 |
| 6. Versorgungsaufwand | 44,8 | 27,6 | 44,8 | 44,8 |
24 Anspruch bei Überschreitung von Schwellenwerten
Justus Felix Wehmer
Finanzvorstand
Mitglied des Vorstands seit 1.10.2018
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| Zufluss für das Berichtsjahr | 2019/20 Tsd. € |
2018/19 Tsd. € |
|---|---|---|
| 1. Festvergütung | 270,0 | 270,0 |
| 2. Nebenleistung | 20,5 | 20,3 |
| 3. Summe | 290,5 | 290,3 |
| 4. Einjährige variable Vergütung (VCS) | 332,6 | 143,3 |
| 5. Mehrjährige variable Vergütung (LTI) | 190,5 | 112,9 |
| 6. Summe | 813,6 | 546,5 |
| 7. Versorgungsaufwand | 44,8 | 27,6 |
| 8. Gesamtvergütung | 858,4 | 574,1 |
Jan Willem de Cler
Mitglied des Vorstands seit 1.10.2018
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| Wert der gewährten Zuwendungen | 2019/20 Tsd. € |
2018/19 Tsd. € |
Erreichbarer Minimalwert 2019/20 Tsd. € |
Erreichbarer Maximalwert 2019/20 Tsd. € |
|---|---|---|---|---|
| 1. Festvergütung | 300,0 | 270,0 | 300,0 | 300,0 |
| 2. Nebenleistung | 12,6 | 12,3 | 12,6 | 12,6 |
| 3. Summe | 312,6 | 282,3 | 312,6 | 312,6 |
| 4. Einjährige variable Vergütung (VCS) | 200,0 | 180,0 | - | 420,0 |
| 5. Mehrjährige variable Vergütung (LTI) | 475,2 | 415,8 | - | 752,8 |
| 2018/19 | - | 144,8 | - | - |
| 2019/20 | 184,3 | 107,5 | - | 184,3 |
| 2020/21 | 96,1 | 82,4 | - | 164,8 |
| 2021/22 | 94,0 | 81,1 | - | 179,9 |
| 2022/23 | 100,8 | - | - | 223,8 |
| 6. Versorgungsaufwand | 42,4 | 43,6 | 42,4 | 42,4 |
Jan Willem de Cler
Mitglied des Vorstands seit 1.10.2018
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| Zufluss für das Berichtsjahr | 2019/20 Tsd. € |
2018/19 Tsd. € |
|---|---|---|
| 1. Festvergütung | 300,0 | 270,0 |
| 2. Nebenleistung | 12,6 | 12,3 |
| 3. Summe | 312,6 | 282,3 |
| 4. Einjährige variable Vergütung (VCS) | 332,6 | 197,8 |
| 5. Mehrjährige variable Vergütung (LTI) | 184,3 | 144,8 |
| 6. Summe | 829,5 | 624,9 |
| 7. Versorgungsaufwand | 42,4 | 43,6 |
| 8. Gesamtvergütung | 871,9 | 668,5 |
Für den Fall der vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses enthalten die Vorstandsverträge keine ausdrückliche Abfindungszusage. Eine Abfindung kann sich aber aus einer individuell zu treffenden Aufhebungsvereinbarung ergeben.
Die Vergütung des Aufsichtsrats setzt sich aus einer festen Grundvergütung und einer Vergütung für die Arbeit in den Ausschüssen zusammen. Die Grundvergütung beläuft sich für jedes Mitglied des Aufsichtsrats einheitlich auf 30.000 €. Der Vorsitzende erhält das Doppelte, der stellvertretende Vorsitzende und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses das Eineinhalbfache dieses Betrags. Mitglieder in Ausschüssen erhalten mit Ausnahme der Mitglieder des Nominierungsausschusses sowie des Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden des Präsidialausschusses sowie des Vorsitzenden des Prüfungsausschusses eine zusätzliche feste Vergütung von 5.000 €. Zusätzlich dazu wurde in der Hauptversammlung am 19. März 2019 ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.000 € für jedes teilnehmende Aufsichtsratsmitglied einer Aufsichtsrats- oder Ausschusssitzung beschlossen.
Die individualisierte Offenlegung der Gesamtvergütung eines jeden Aufsichtsratsmitglieds ist in der folgenden Übersicht dargestellt:
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| Geschäftsjahr | Grundvergütung Tsd. € |
Ausschüsse und Sitzungsgeld Tsd. € |
Vergütung gesamt Tsd. € |
|
|---|---|---|---|---|
| Prof. Dr. Michael Kaschke | 2019/20 | 60,0 | 11,0 | 71,0 |
| (Vorsitzender) | 2018/19 | 60,0 | 4,0 | 64,0 |
| Tania von der Goltz | 2019/20 | 45,0 | 9,0 | 54,0 |
| (stellvertr. Vorsitzende) | 2018/19 | 45,0 | 3,0 | 48,0 |
| Dr. Markus Guthoff | 2019/20 | 45,0 | 20,2 | 65,2 |
| 2018/19 | 45,0 | 11,0 | 56,0 | |
| Dr. Christian Müller 25 | 2019/20 | 30,0 | 20,0 | 50,0 |
| (seit 19.3.2019) | 2018/19 | 16,1 | 7,7 | 23,8 |
| Dr. Karl Lamprecht 26 | 2019/20 | 8,0 | 4,8 | 12,8 |
| (seit 25.6.2020) | 2018/19 | - | - | - |
| Isabel De Paoli | 2019/20 | 8,0 | 3,0 | 11,0 |
| (seit 25.6.2020) | 2018/19 | - | - | - |
| Thomas Spitzenpfeil | 2019/20 | - | - | - |
| (bis 18.3.2019) | 2018/19 | 13,9 | 2,3 | 16,2 |
| Cornelia Grandy | 2019/20 | 30,0 | 18,0 | 48,0 |
| 2018/19 | 30,0 | 2,0 | 32,0 | |
| Renè Denner | 2019/20 | 30,0 | 7,0 | 37,0 |
| (seit 1.10.2019) | 2018/19 | - | - | - |
| Jeffrey Marx | 2019/20 | 17,1 | 5,0 | 22,1 |
| (seit 6.3.2020) | 2018/19 | - | - | - |
| Jörg Heinrich | 2019/20 | - | - | - |
| (bis 30.9.2019) | 2018/19 | 30,0 | 9,0 | 39,0 |
An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden vom Unternehmen im Geschäftsjahr 2019/20 keine sonstigen Vergütungen oder gewährten Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen (insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen) gezahlt.
Für die Mitglieder des Aufsichtsrats der Carl Zeiss Meditec AG besteht eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (Directors & Officers-Versicherung, D&O), die einen Selbstbehalt vorsieht, der so auch in der Satzung der Gesellschaft festgelegt ist. Dieser entspricht mindestens 10 % des Schadens bis mindestens des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung.
25 Dr. Christian Müller hat mittels abgegebener Verzichtserklärung für das Geschäftsjahr 2019/20, wie auch im Vorjahr, auf seinen Vergütungsanspruch verzichtet.
26 Dr. Karl Lamprecht hat mittels abgegebener Verzichtserklärung für das Geschäftsjahr 2019/20 auf seinen Vergütungsanspruch verzichtet.
Für eine weltweit tätige Gruppe gibt es viele unternehmerische Risiken und Chancen, die den Geschäftserfolg nachhaltig beeinflussen. Die Betrachtung von Risiken und Chancen sowie der bewusste Umgang mit unternehmerischer Unsicherheit sind ein wichtiger Teil der Corporate Governance der Carl Zeiss Meditec Gruppe.
Das zentral gesteuerte Risikomanagementsystem der Carl Zeiss Meditec Gruppe legt einheitliche Regeln und Prozesse zur frühzeitigen Erkennung, Bewertung und Steuerung von Risiken fest. Risikokoordinatoren in den Tochterunternehmen und auf Konzernebene sind für die Anwendung der Vorgaben und Richtlinien verantwortlich. Das Management der Tochterunternehmen identifiziert und steuert die operativen und strategischen Risiken. Die Gesamtverantwortung liegt beim Konzernvorstand. Zusammen mit dem Gruppen-Risiko-Manager bewertet er regelmäßig Risiken und deren Steuerung auf Konzernebene. Die Prüfung der Angemessenheit und Überwachung des Risikomanagementsystems erfolgt durch den Konzernvorstand sowie den Aufsichtsrat.
Das Risikomanagement der Carl Zeiss Meditec Gruppe ist fester Bestandteil der Unternehmensführung und basiert auf den folgenden beiden wesentlichen Komponenten Risiko-Reporting-System und Internes Kontrollsystem.
Hierunter wird ein nachvollziehbarer, alle Unternehmensaktivitäten umfassender, in die organisatorische Struktur und in die Steuerungs- und Reporting-Prozesse integrierter Regelkreislauf verstanden, der ein systematisches und ständiges Vorgehen bezüglich der Identifikation, Bewertung, Steuerung/Kontrolle sowie der Dokumentation und Kommunikation etwaiger Risiken umfasst. Relevante Informationen können so unverzüglich an die verantwortlichen Entscheidungsträger weitergeleitet werden. Wesentliche Merkmale dieses Systems sind:
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| ― | Das Risikomanagement-System erfasst ausschließlich Risiken. Es werden alle vollkonsolidierten Tochterunternehmen einbezogen. |
| ― | Die Geschäftsrisiken werden nach ihrer Tragweite über den Zeitraum ihres Bestehens eingeschätzt und nach Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadenshöhen bewertet und klassifiziert. Der Betrachtungszeitraum beträgt dabei maximal fünf Jahre. |
| ― | Auf Basis vorgegebener Schwellenwerte erfolgt eine regelmäßige Risikoberichterstattung an den Vorstand, das Management der Tochtergesellschaften und weitere Entscheidungsträger im Unternehmen. Kurzfristig bekannt gewordene wesentliche Risiken werden diesem Adressatenkreis unverzüglich angezeigt. |
| ― | Auf dieser Grundlage ergreift und bewertet der Konzern geeignete Maßnahmen, um identifizierte Risiken zu vermeiden, deren Eintrittswahrscheinlichkeit oder den möglichen wirtschaftlichen Schaden zu verringern. Die Maßnahmen zur Risikoreduzierung, die Frühwarnindikatoren und die daraus abgeleiteten Restrisiken werden regelmäßig aktualisiert und dokumentiert. |
Das interne Kontrollsystem der Carl Zeiss Meditec Gruppe orientiert sich am COSO-Enterprise-Risk-Management-Modell (COSO-ERM-Modell). Das integrierte Enterprise-Risk-Management-System des Konzerns umfasst strategische und operative Risiken. Die Risikobetrachtung geht über reine Finanzrisiken hinaus. Für zentrale Prozesse gibt es Schlüsselrisiken sowie festgelegte Kontrollmechanismen, die hinsichtlich ihrer Wirksamkeit regelmäßig bewertet werden. Der Konzernvorstand ist verantwortlich für die Sicherstellung eines angemessenen und wirksamen internen Kontrollsystems und dessen kontinuierliche Verbesserung. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht die Wirksamkeit von interner Revision, Risikomanagement und internem Kontrollsystem sowie des Rechnungslegungsprozesses. Der rechnungslegungsbezogene Teil des internen Kontrollsystems ist ein unter Verantwortung und Aufsicht des Finanzvorstands ausgestaltetes System, welches die im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) stehende Aufstellung des Konzernabschlusses und die Zuverlässigkeit der externen Finanzberichterstattung sicherstellt.
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe analysiert und bewertet Risiken systematisch. Besonderes Augenmerk wird dabei auf mögliche wirtschaftliche Auswirkungen sowie die Eintrittswahrscheinlichkeit gelegt. So werden die Risiken quantifiziert und klassifiziert. Aufgrund des breiten Portfolios sowie der globalen Aufstellung des Konzerns sind die strategischen und operativen Risiken stark gestreut.
Quantitative Angaben basieren auf einer Nettobetrachtung nach Anwendung von Maßnahmen und beziehen sich auf den Risikobetrachtungszeitraum.
Geschäftserfolg und Reputation der Gruppe hängen stark von einer zügigen Entwicklung innovativer Produkte und Lösungen ab. Neue Trends und aktuelle Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung können Technologiewechsel und neue Kundenanforderungen auslösen sowie neue Geschäftsmodelle erforderlich machen. Sollte die Gruppe technologisch den Anschluss an die Marktentwicklung verlieren oder auf Trends und Weiterentwicklungen zu spät reagieren, so könnte sich dadurch ihre Wettbewerbsposition verschlechtern. Weiterhin besteht die Gefahr, dass Produkte des Konzerns durch alternative Technologien, Verfahren oder Behandlungsmethoden vollständig substituiert werden, was aufgrund einer rückläufigen Nachfrage zu Umsatz und Ergebnisausfällen führen könnte. Mögliche negative Ergebniseffekte für diese Risiken beziffern sich im Bereich eines mittleren einstelligen Millionen-Euro-Betrags.
Um hier Chancen frühzeitig zu nutzen und die Eintrittswahrscheinlichkeit und die wirtschaftliche Auswirkung des Risikos in allen Segmenten gering zu halten, tätigt die Gruppe Investitionen in die Forschung und Entwicklung und vorgelagerte Bereiche von Produkten mit technologischem Vorsprung und Alleinstellungsmerkmalen.
Der demografische Wandel, der Fachkräftemangel in technischen Berufen und die weltweit unterschiedlichen Ausbildungs- und Qualifizierungsstandards sorgen für Herausforderungen bei der Besetzung von offenen Stellen. Durch unbesetzte Positionen können die technische Fortentwicklung sowie der Vertrieb der angebotenen Produkte und Dienstleistungen in allen Segmenten eingeschränkt werden. Mit ihrer Rekrutierungsstrategie und durch Mitarbeiterentwicklung und Nachfolgeplanung steuert die Gruppe hier entgegen, wodurch es gelingt, die Eintrittswahrscheinlichkeit niedrig zu halten. Um Fachkräfte langfristig ans Unternehmen zu binden, bietet die Gruppe unterschiedliche, standortbezogene Sozialleistungen an - dazu zählen etwa Angebote zur Gesundheitsförderung oder Kinderbetreuung. Das Management rechnet aktuell bei diesen Risiken mit keinen wesentlichen Effekten auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe.
Mit einem integrierten Managementsystem, das die Themen Qualität, Umwelt- sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz umfasst, sichert die Gruppe die Konformität mit nationalen und internationalen Normen, Richtlinien und gesetzlichen Bestimmungen in Bezug auf ihre Supply Chain.
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe nutzt für die Herstellung ihrer Produkte in allen Geschäftssegmenten teilweise Komponenten von externen Lieferanten. Die Verteuerung von Rohstoffen, Energie oder Material, die steigende Komplexität der Zukaufteile und eine begrenzte Zahl an Zulieferern (Single Source) für bestimmte Technologien können negative Auswirkungen auf die Produktion, den Absatz und auch auf die Qualität der Produkte des Unternehmens haben. Zudem besteht das Risiko, dass im Rahmen der COVID-19-Pandemie Zulieferer ausfallen können oder nicht vollumfänglich lieferfähig sind. Der Konzern arbeitet weiter daran, Lieferketten zu stabilisieren und die Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern zu reduzieren, auch um die damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen gering zu halten. Es werden zudem Chancen genutzt, die sich aus einer Bündelung von Beschaffungsaktivitäten ergeben. Darüber hinaus wählt die Carl Zeiss Meditec Gruppe ihre Lieferanten im Rahmen von festgelegten Prozessen und Kriterien aus. Mit konsequenten Supply-Chain-Maßnahmen wie der Qualifizierung von Lieferanten, der Identifizierung von Zweitlieferanten und der Aufstellung eines strategischen Bevorratungsplanes sichert sich die Carl Zeiss Meditec Gruppe gegen Lieferantenabhängigkeiten und Veränderungen am Rohstoffmarkt ab.
Zwischen der Carl Zeiss Meditec Gruppe und der ZEISS Gruppe bestehen in einigen Bereichen enge vertragliche Beziehungen. Dies betrifft vor allem den Bezug von IT-Dienstleistungen, die lizenzvertragliche Nutzung der Marke "ZEISS" und Vereinbarungen mit Vertriebsgesellschaften der ZEISS Gruppe. Dieses Vertriebsnetz bietet wesentliche Chancen, die insbesondere in der weltweit engmaschigen Flächendeckung und einer effizienten Marktbearbeitung angesiedelt sind.
Der Ergebniseinfluss der Lieferantenrisiken ist im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich angesiedelt.
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe prüft und nutzt die Chancen der Digitalisierung kontinuierlich. Hier entstehen viele neue Möglichkeiten, den Kunden zusätzliche Services anzubieten. Gleichzeitig optimiert der Konzern permanent seine bestehenden Informationstechnologie (IT)-Systeme sowie die IT-Schutz- und -Sicherheitseinrichtungen. Funktionsfähige und angemessen dokumentierte IT-Systeme sind zudem Voraussetzung für die Erlangung von Produktzulassungen in verschiedenen Ländern. Risiken, die im Schadensfall eine Unterbrechung der Geschäftsprozesse aufgrund von IT-Systemausfällen oder den Verlust oder die Verfälschung von Daten zur Folge haben könnten, werden deshalb über den gesamten Lebenszyklus der Applikationen und IT-Systeme hinweg identifiziert und bewertet. Im letzten Geschäftsjahr wurden hierbei insbesondere Maßnahmen ergriffen, die Schäden durch Cyberattacken und Virenangriffe auf die IT-Infrastruktur und die Medizingeräte beim Kunden abwenden sollen. Teilweise betreiben externe Partner die IT-Systeme des Konzerns. Für diese Dienstleister hat der Konzern Standards bezüglich der eingesetzten Hard- und Software sowie des Datenschutzes definiert. Die Gruppe kontrolliert die Umsetzung und Einhaltung dieser Vorgaben. Das Management rechnet mit keinen wesentlichen Effekten auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage der Gruppe.
Akquisitionen oder Beteiligungen bieten der Carl Zeiss Meditec Gruppe die Chance, ihr Kompetenz- und Technologieportfolio zu erweitern oder seine regionalen Marktzugänge auszubauen. Insbesondere durch den Erwerb der Carl Zeiss Meditec Cataract Technology, Inc. im Dezember 2018, einem Unternehmen, welches sich auf technische Lösungen für die mikroinvasive Kataraktchirurgie spezialisiert hat, kann die Gruppe ihre technologische Position und ihr Produktportfolio in der Kataraktchirurgie in den kommenden Jahren deutlich stärken.
Bei Akquisitionen besteht das unternehmerische Risiko, dass sich das erworbene Unternehmen wirtschaftlich nicht wie erwartet im Markt entwickelt und die mit seinem Erwerb verfolgten Umsatz- und Ertragsziele nicht erreicht oder dass die beabsichtigten Synergieeffekte mit der Carl Zeiss Meditec Gruppe nicht erzielt werden können. Die damit verbundenen Risiken und Chancen hält die Gruppe im Zeitablauf nach. Ein wesentliches Element vor Abschluss einer Transaktion ist ein standardisierter Prozess für Mergers & Acquisitions einschließlich einer Due-Diligence-Prüfung, um die zu erwartende Geschäftsentwicklung zu beurteilen. Die wirtschaftliche Auswirkung sowie die Eintrittswahrscheinlichkeit sind deshalb gering.
In der Konzernbilanz ist aus Akquisitionstätigkeiten ein Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) von 333,8 Mio. € enthalten, der jährlich gemäß IAS 36 auf Werthaltigkeit geprüft wird. Dieser Geschäfts- oder Firmenwert entfällt in Höhe von 332,8 Mio. € auf das Geschäftssegment Ophthalmic Devices und mit 1,0 Mio. € auf den Bereich Microsurgery. Die im laufenden Geschäftsjahr durchgeführten Impairment Tests ergaben keine Anzeichen für eine Wertminderung der goodwilltragenden Zahlungsmittel generierenden Einheiten (ZGE). Auf Grund der Geschäftsentwicklung rechnet die Gruppe auch bei den folgenden Überprüfungen mit positiven Ergebnissen. Durch Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen oder Änderungen von Geschäftsmodellen sind Wertberichtigungen auf den bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwert einzelner oder aller in der Vergangenheit akquirierten Unternehmen nicht auszuschließen.
Die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft hängt vom Schutz ihrer technologischen Innovationen gegen die Nutzung dieser Innovationen durch Dritte ab. Angriffe auf Intellectual Property und Patentschutz können evtl. bestehende Technologie- und damit Wettbewerbsvorteile in allen Geschäftssegmenten beeinträchtigen. Das Auslaufen von Schutzrechten, insbesondere von Patenten, sowie die geografische Beschränkung von Schutzrechten könnten dazu führen, dass neue oder bestehende Wettbewerber die Erfindungen der Carl Zeiss Meditec Gruppe nutzen, um damit in den Markt eintreten zu können oder ihre Position zu stärken. Darüber hinaus könnten trotz der getroffenen Maßnahmen Dritte versuchen, Produkte des Unternehmens ganz oder teilweise zu kopieren, da der nicht genehmigte Gebrauch von geistigem Eigentum grundsätzlich schwierig zu überwachen ist und Gesetze zum Urheberrecht lediglich begrenzten Schutz bieten.
Mit einer Schutzrechtsstrategie schützt das Unternehmen seine Technologien und Produkte. Werden eigene Patent- und Markenrechte durch Dritte verletzt, leitet der Konzern rechtliche Schritte ein, um dem damit verbundenen hohen wirtschaftlichen Risiko zu begegnen. In Anbetracht der Bedeutung von Innovationen für das Unternehmen ist mit derartigen Fällen mit gewisser Wahrscheinlichkeit für die Zukunft zu rechnen, wenngleich in der Vergangenheit solche Fälle selten aufgetreten sind. Bei der Produkt- und Technologieentwicklung prüft die Gruppe, ob fremde Rechte berührt werden, entwickelt gegebenenfalls schutzrechtsfreie Lösungen oder erwirbt notwendige Lizenzen und Rechte beziehungsweise sucht anderweitige vertragliche Lösungen. Insgesamt rechnet das Management im Bereich der Patente und des geistigen Eigentums mit keinen wesentlichen Effekten auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe.
Rechtliche Risiken können unter anderem durch die Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen in den relevanten Märkten und durch Rechtsstreitigkeiten mit Wettbewerbern, Geschäftspartnern oder Kunden hervorgerufen werden. Schwebende Rechtsstreitigkeiten, die die Gruppe substanziell gefährden, liegen nicht vor. Im gegebenen Fall trägt die Gruppe ausreichend Vorsorge in Form von Rückstellungen. Weitere Angaben zu Rechtsstreitigkeiten und Schiedsverfahren, die die Carl Zeiss Meditec Gruppe betreffen, sind im Abschnitt "(30) Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen" im Konzernanhang zu finden.
Als global agierendes börsennotiertes Medizintechnik-Unternehmen unterliegt die Carl Zeiss Meditec Gruppe in den Ländern, in denen der Konzern tätig ist, einer Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien. Um die Einhaltung dieser Regelungen zu gewährleisten, werden diese regelmäßig hinsichtlich Änderungen analysiert und bei Bedarf Anpassungen der internen Prozesse und Richtlinien vorgenommen. In einem Kodex hat das Unternehmen zudem die Grundlagen korrekten Verhaltens bei geschäftlichen Aktivitäten festgeschrieben. Der Verhaltenskodex ist für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gültig. Um Compliance-Verstöße zu vermeiden und Reputationsrisiken zu minimieren, hat der Konzern eine konzernweite Compliance-Organisation etabliert. Darüber hinaus erfolgen regelmäßig Trainingsmaßnahmen, durch welche die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den internen Richtlinien vertraut gemacht und hinsichtlich der negativen Auswirkungen von Verstößen sensibilisiert werden. Auch hier rechnet das Management nicht mit wesentlichen Effekten auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe.
Im Zuge der europäischen Schuldenkrise besteht ein latentes Bonitätsrisiko von Geschäftsbanken, bei denen die Carl Zeiss Meditec Gruppe Einlagen unterhält. Gleichwohl hat das Unternehmen verschiedene Maßnahmen zur Risikobegrenzung ergriffen, beispielsweise wurde ein Monitoringverfahren zur Beobachtung der aktuellen Lage an den Kapitalmärkten eingeführt. Das Unternehmen stuft die finanziellen Risiken für sich als moderat ein. Basis hierfür ist die solide Finanzierungsstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 72,0 %, der hohe Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie ein starker operativer Cashflow. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bei der Carl Zeiss Meditec Gruppe werden auf Basis einer monatlich rollierenden Liquiditätsplanung innerhalb eines festen Planungszeitraums vorrätig gehalten und im Rahmen eines ZEISS konzernweiten Cash Poolings verwaltet.
Zu den finanziellen Risiken zählen zudem Liquiditätsrisiken, Preisänderungsrisiken von Finanzinstrumenten sowie Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme. Diese Risiken und deren Management sind im Konzernanhang im Abschnitt "(37) Finanzielles Risikomanagement" beschrieben.
Als weltweit tätiges Unternehmen ist die Carl Zeiss Meditec Gruppe risikobehafteten Entwicklungen der Weltwirtschaft ausgesetzt. Daher können sich die allgemeine weltpolitische Lage, große Naturereignisse, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie das Marktgeschehen in einzelnen Regionen der Welt in vielfältiger Weise auf die Erfolgschancen der Carl Zeiss Meditec Gruppe in allen Geschäftssegmenten auswirken.
Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die in den letzten Jahren bereits volatiler und die konjunkturellen Risiken dadurch insgesamt größer geworden sind, haben sich aufgrund der COVID-19-Pandemie nochmals negativ verändert. Ausgangssperren, Einreisebeschränkungen, unterbrochene Lieferketten, volatile Rohstoffpreise und sich verschlechternde finanzielle Rahmendaten lassen eine weltweite Rezession befürchten, die weit über den wirtschaftlichen Rückgang in Folge der Finanzkrise 2008/09 hinausgeht. Auch wenn es in einigen Ländern im Sommer 2020 zu einem Rückgang der Erkrankungsfälle und einer Wiederaufnahme der Alltagsgeschäfte kam, besteht im Winter 2020/21 das Risiko einer erneuten Marktabschwächung als Folge einer zweiten Ansteckungswelle. Das Geschäft der Carl Zeiss Meditec Gruppe war im Rahmen der Pandemie insbesondere aufgrund der restriktiven Zutrittsbeschränkungen in den Gesundheitseinrichtungen und Praxen beeinträchtigt sowie aufgrund der Aussetzung bzw. einer starken Reduzierung von Behandlungen, die nicht lebensnotwendig oder schmerzlindernd waren. Ein derartiges Szenario kann sich bei weiteren Ansteckungswellen wiederholen.
Zur Abfederung der negativen Auswirkungen der Pandemie hat die Carl Zeiss Meditec Gruppe verschiedene Maßnahmen vorgenommen, wie zum Beispiel die Optimierung und Senkung von Kosten oder die Nutzung staatlicher Unterstützungsmaßnahmen wie Kurzarbeitergeld. Weiterhin hat die Gruppe einen engen Kontakt zu ihren Kunden gehalten, um ein zeitnahes Wiederanlaufen des Geschäftes nach Lockerung der Pandemiemaßnahmen zu gewährleisten. Darüber hinaus wurden digitale Marketing- und Vertriebsmaßnahmen sowie digitale Serviceaktivitäten ausgebaut, Infektionsschutzkomponenten für die eigenen Produkte entwickelt sowie Unterstützungsleistungen für Infektionsschutzkonzepte für die Kunden angeboten.
Neben der Pandemie kann die konjunkturelle Entwicklung auch durch eine verringerte Stabilität der EU, einen möglicherweise harten Brexit sowie einer allgemeinen Konjunkturabschwächung zusätzlich gedämpft werden.
Zudem ist in wesentlichen Märkten, in denen die Gruppe tätig ist, wie den USA oder China, eine zunehmend protektionistische Wirtschaftspolitik zu beobachten, deren zukünftige Ausgestaltung sich nur schwer antizipieren lässt. Eskalierende Handelsspannungen zwischen China und den USA können Auswirkungen auf das globale Wachstum haben. Hinzu kommen lokale Risiken und Instabilitäten in Schwellenländern, wie zum Beispiel der Türkei oder in Südamerika, welche globale Kettenreaktionen nach sich ziehen können.
Diese Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage kann die wirtschaftliche Situation der Kunden und deren Nachfrage nach Produkten der Carl Zeiss Meditec Gruppe negativ beeinflussen, was zu negativen Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis führen kann. Durch das im Unternehmen etablierte Risikofrüherkennungssystem können diese Risiken frühzeitig erkannt werden, und es kann entsprechend gegengesteuert werden. Zudem macht die internationale Präsenz der Gruppe unabhängiger von regionalen Krisen und die stark differenzierte Produkt- und Kundenstruktur des Unternehmens begrenzt ihre Absatzrisiken. Nach gegenwärtiger Einschätzung und insbesondere aufgrund der Pandemie bestehen im gesamtwirtschaftlichen Umfeld Risiken im niedrigeren bis mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe ist in beiden Segmenten einem intensiven Wettbewerbsdruck ausgesetzt.
Neben dem Markteintritt neuer Wettbewerber besteht das Risiko, dass im Fall von starken Wechselkursveränderungen Wettbewerber aus den begünstigten Ländern zu wesentlich niedrigeren Preisen im Markt anbieten können und sich somit ihre Wettbewerbsposition verbessern könnte. Einige Wettbewerber können aufgrund ihres höheren Gesamtumsatzes und der finanziellen Ressourcen dem Wettbewerbsdruck besser begegnen.
Zudem können bestehende Wettbewerber durch große finanzstarke Unternehmen aufgekauft werden oder sich zu Allianzen zusammenschließen, was zu verstärktem Wettbewerbsdruck, sinkenden Absatzpreisen, Margendruck und/oder dem Verlust von Marktanteilen führen kann. Auf derartige Risiken bereitet sich die Gesellschaft durch kontinuierliche Marktbeobachtung und -analyse vor, um mit entsprechender Voraussicht agieren zu können.
Die Kosten für einige medizinische Behandlungen, die mit Hilfe der Produkte der Carl Zeiss Meditec Gruppe vorgenommen werden, werden von Krankenkassen, Versicherungen oder staatlichen Gesundheitsprogrammen erstattet. Änderungen der Gesundheits- und Erstattungspolitik im In- oder Ausland und insbesondere Sparmaßnahmen als Auswirkung der Pandemie können zur Ablehnung oder Reduzierung von Erstattungsleistungen führen, wodurch die Nachfrage nach Produkten der Carl Zeiss Meditec Gruppe sinken könnte. Bei neuen Produkten, bei denen die Erstattung noch nicht sicher vorhergesagt werden kann, kann die Nachfrage durch die wirtschaftliche Situation der Verbraucher empfindlich gedämpft werden. Die refraktive Chirurgie ist im Allgemeinen ein Wahleingriff, den die Patienten selbst bezahlen. Die Nachfrage hängt deshalb von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung ab. Weiterhin kann auf Seiten der Kunden, insbesondere im Bereich des privaten Gesundheitssektors eine zunehmende Bildung von regionalen und überregionalen Beschaffungsgemeinschaften sowie Klinik-Ketten beobachtet werden. Eine derartige Entwicklung kann tendenziell zu sinkenden Absatzpreisen in diesem Kundensegment führen.
Diese markt- und wettbewerbsbezogenen Risiken können zusammengefasst eine negative Auswirkung auf das Ergebnis des Konzerns im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich darstellen. Die demographische Entwicklung in den Industrieländern und die wirtschaftliche Entwicklung in den sich schnell entwickelnden Volkswirtschaften sowie die steigenden Anforderungen an medizintechnische Geräte zur Diagnose und Therapie von altersbedingten Augenkrankheiten ergeben andererseits Wachstumschancen für das Unternehmen.
Da die Produkte der Gruppe weltweit verkauft werden, sind bei der Herstellung und Markteinführung staatliche Regulierungen zu beachten, speziell wenn spezifische Zulassungen und Zertifizierungen notwendig sind.
Obwohl diese Anforderungen in sämtliche Schritte der Entwicklung, Produktion und des Vertriebs einbezogen werden, kann keine Gewähr dafür übernommen werden, dass Zulassungen überhaupt oder rechtzeitig zur geplanten Markteinführung erteilt werden, oder dass die zahlreichen Registrierungen des Konzerns in Zukunft fortbestehen oder erneuert werden. Dies kann zu Umsatzeinbußen und bei verspätet auf den Markt gebrachten Produkten zu Wettbewerbsnachteilen führen. Zudem können sich Registrierungsanforderungen zukünftig verschärfen, insbesondere auch aufgrund sich verstärkender protektionistischer Tendenzen in verschiedenen Ländern.
Um solche Entwicklungen rechtzeitig erkennen und angemessen darauf reagieren zu können, überwacht die Gesellschaft Entwicklungen und Zulassungsverfahren auf diesem Gebiet äußerst genau im Rahmen ihres implementierten Qualitätsmanagementsystems. Dies trifft aktuell insbesondere auf die in 2017 in Kraft getretene neue EU-Medizinprodukte-Verordnung zu. Verbleibende Restrisiken bewegen sich im höheren einstelligen Millionen-Euro-Bereich.
Wichtiger Bestandteil zur Risikofrüherkennung ist das zertifizierte Qualitätsmanagement des Konzerns. Klar strukturierte und eindeutig dokumentierte Prozesse im Rahmen des Qualitätsmanagements sorgen nicht nur für Transparenz, sondern sind mittlerweile in den meisten Märkten eine Vorbedingung für die Vermarktung von Medizin-Produkten. Das von der Carl Zeiss Meditec Gruppe angewendete Qualitätsmanagementsystem wurde von der DQS GmbH Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen zertifiziert und steht in Übereinstimmung mit der US-amerikanischen Norm für Good Manufacturing Practice ("GMP"), 21 C.F.R. part 820, QSR.
Einige der vom Unternehmen hergestellten medizintechnischen Geräte und Systemlösungen sowie Implantate bergen grundsätzlich das Risiko, dass, trotz des Einsatzes aller vertretbaren Maßnahmen des zertifizierten Qualitätsmanagements und der Beachtung aller gesetzlichen Vorschriften, Fehlfunktionen zu Verletzungen oder Beeinträchtigungen der Patienten führen können. Dies kann unter anderem darauf basieren, dass von externen Lieferanten bezogene Komponenten und Rohstoffe nicht die vorgegebenen Qualitätsanforderungen erfüllen. Auch wenn bis heute noch keine bedeutenden Schadenersatzansprüche aus Produkthaftung gegen das Unternehmen geltend gemacht wurden, kann dies für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden. Dies kann die Reputation des Konzerns nachhaltig schädigen und zu erheblichen Kosten für die Rechtsverteidigung führen, unabhängig davon, ob letztendlich ein Schadenersatzanspruch besteht. Risikohaftungsansprüche können speziell in den USA besonders hoch sein. Hinzu können die ebenfalls kostspieligen Rückrufaktionen kommen.
Das Unternehmen sichert sich gegen mögliche Produkthaftungsklagen durch eine Produkthaftpflichtversicherung ab. Es kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass der bestehende Versicherungsschutz der Carl Zeiss Meditec Gruppe für die Absicherung potenzieller Ansprüche nicht ausreicht. Aktuell bestehen in diesem Bereich keine wesentlichen Risiken.
Nicht kontrollierbare Umwelteinflüsse wie Naturkatastrophen oder Terroranschläge könnten die Unterbrechung der Geschäftstätigkeiten an entsprechenden Standorten zur Folge haben und das Unternehmen daran hindern, reguläre Produktions- sowie Vertriebs- und Dienstleistungen in diesen Gebieten zu erbringen und den erwarteten Ertrag zu erwirtschaften. Hiervon können alle Geschäftssegmente betroffen sein. Negative Auswirkungen können sich zudem auf im betroffenen Gebiet ansässige Kunden und ihre Investitionsbereitschaft sowie die dortigen Lieferanten und deren Lieferbereitschaft ergeben.
Der Hauptsitz des Unternehmens mit wesentlichen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen sowie weiteren zentralen Unternehmensfunktionen befindet sich in Deutschland, einem Gebiet mit einem geringen Risiko hinsichtlich Naturkatastrophen. Ein zweiter wesentlicher Standort befindet sich im Großraum von San Francisco in den USA, einem Gebiet mit erhöhtem Erdbebenrisiko. Um mögliche Schäden zu minimieren hat die Carl Zeiss Meditec Gruppe ein Krisenmanagement eingerichtet sowie lokale und zentrale Pläne zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit kritischer Geschäftsprozesse (Business-Continuity-Pläne) erarbeitet. Aus diesem Grund rechnet das Unternehmen nicht mit wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Die Hauptrisiken im Rechnungslegungsprozess bestehen darin, dass Abschlüsse aufgrund unbeabsichtigter Fehler oder vorsätzlichen Handelns nicht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln oder dass ihre Veröffentlichung verspätet erfolgt. Die Rechnungslegung vermittelt in diesem Fall kein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild des Unternehmens. Abweichungen werden als wesentlich eingestuft, wenn sie einzeln oder insgesamt die auf Basis der Abschlüsse getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen der Abschlussadressaten beeinflussen könnten.
Im Bereich der Rechnungslegung und Konzernrechnungslegung sichern Prozesse mit regelmäßig überprüften, integrierten präventiven und aufdeckenden Kontrollen die Vollständigkeit und Richtigkeit des Abschlusses. Alle konzerninternen Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien sind in einem Bilanzierungshandbuch gesammelt, das über das konzerninterne Intranet zusammen mit dem konzernweit gültigen Abschlusskalender allen relevanten Organisationseinheiten und sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens vorliegt. Darüber hinaus unterstützen ergänzende Verfahrensanweisungen, standardisierte Meldeformate, IT-Systeme sowie IT-unterstützende Reporting- und Konsolidierungsprozesse den Prozess der einheitlichen und ordnungsgemäßen Konzernrechnungslegung.
Die operative, zeitgerechte Umsetzung der systemischen Vorgaben erfolgt durch die betroffenen Bereiche der Carl Zeiss Meditec AG und ihrer Tochtergesellschaften. Diese werden dabei von der Abteilung Carl Zeiss Meditec Group Finance unterstützt und überwacht. Die Abteilung Group Finance ist für die Konzernberichterstattung, einschließlich konzernweiter Finanz- und Managementinformationen, Prognosen, Planungen sowie der Risikoberichterstattung zuständig. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und Auswirkung auf den Konzern- und Jahresabschluss analysiert.
Preisänderungsrisiken können grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden. Allerdings begegnet die Carl Zeiss Meditec Gruppe diesen Risiken durch eine Fokussierung auf Produktinnovationen und die Optimierung der Herstellungskosten durch Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen. Mögliche Risiken des Ausfalls von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, insbesondere vor dem Hintergrund einer zunehmenden weltweiten Verschuldungssituation und eines damit möglichen einhergehenden Forderungsausfallrisikos, werden durch ein aktives Forderungsmanagement minimiert. Darüber hinaus bildet die Gruppe hierfür regelmäßig eine ausreichende Risikovorsorge. Insgesamt kann das Risiko jedoch als begrenzt angesehen werden. Das Verhältnis von Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Konzernumsatz belief sich im Berichtszeitraum auf 0,9 % (Vorjahr: 0,7 %).
Die Finanzierungssituation der Carl Zeiss Meditec Gruppe kann als solide eingeschätzt werden. Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten betrug zum Bilanzstichtag 30. September 2020 5,2 Mio. €. Hinzu kommen Guthaben, ausgewiesen als Forderungen gegen das Treasury der ZEISS Gruppe, in Höhe von 703,6 Mio. €. Darüber hinaus erwirtschaftete der Konzern im Berichtszeitraum einen operativen Cashflow in Höhe von 178,5 Mio. €. Damit bestehen aus heutiger Sicht keine bedeutenden Liquiditätsrisiken.
Der gesamte Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten einschließlich der Guthaben beim Treasury der ZEISS Gruppe ist bei Banken angelegt. Sollte es, insbesondere aufgrund einer zunehmend instabileren gesamtwirtschaftlichen Lage, zu einem Ausfall einzelner Institute kommen, können die dort bestehenden Guthaben gefährdet sein. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe begegnet diesem Risiko durch ein laufendes Monitoring der Bonität der Banken, mit welchen eine Geschäftsbeziehung besteht, sowie durch eine Streuung der Guthaben auf mehrere Institute durch das Treasury der ZEISS Gruppe.
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe ist als weltweit operierendes Unternehmen den Auswirkungen von Währungsschwankungen ausgesetzt. Zur Absicherung des Kursrisikos schließt der Konzern auf der Grundlage geplanter Fremdwährungstransaktionen Devisentermingeschäfte ab. Diese Kontrakte erstrecken sich im Allgemeinen auf einen Zeitraum von bis zu einem Jahr. Ausgehend von der derzeitigen Währungsentwicklung können auch weiterhin die Währungseffekte das Finanzergebnis in Abhängigkeit vom Umfang der Schwankungen belasten. Weitere Ausführungen zu den Devisentermingeschäften sind im Anhang angegeben.
Bei der Erstellung des Berichts waren keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Carl Zeiss Meditec Gruppe gefährden könnten. Für die Gesamtbewertung ergeben sich im Vergleich zum Vorjahr Unterschiede dahingehend, dass die Gruppe insbesondere aufgrund der COVID-19-Pandemie einer deutlich angespannteren Risikosituation gegenübersteht. Der Vorstand sieht aber auch weiterhin eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung des Konzerns und stellt mit einem systematischen Strategie- und Planungsprozess die notwendigen Ressourcen zur Verfügung, die für die Nutzung der Chancen notwendig sind.
Das gezeichnete Kapital der Carl Zeiss Meditec AG beträgt 89.440.570,00 € und ist eingeteilt in 89.440.570 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stammaktien (Stückaktien) mit einem rechnerischen anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1 € je Stückaktie. Jede Aktie verfügt über ein Stimmrecht und gewährt einen gleichen Anteil am Gewinn.
Andere Aktien, auch solche mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, existieren nicht. Beschränkungen seitens der Carl Zeiss Meditec AG, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, existieren ebenfalls nicht. Darüber hinaus sind dem Vorstand sonstige Vereinbarungen, die beispielsweise zwischen einzelnen Gesellschaftern getroffen wurden, nicht bekannt.
Folgende direkte und indirekte Beteiligungen am Kapital der Carl Zeiss Meditec AG, die zehn Prozent der Stimmrechte übersteigen, sind der Carl Zeiss Meditec AG bekannt. Die Carl Zeiss AG, Oberkochen, Deutschland, hält insgesamt sowohl direkt als auch indirekt rund 59,1 % der Stimmrechte der Carl Zeiss Meditec AG. Dies entspricht 52.893.270 Stückaktien. Darin enthalten sind 6,8 % der Stimmrechte bzw. 6.074.256 der Stückaktien der Carl Zeiss Meditec AG, welche die Carl Zeiss AG indirekt über ihre hundertprozentige Tochtergesellschaft Carl Zeiss, Inc., Thornwood, USA, hält.
Arbeitnehmer der Carl Zeiss Meditec AG oder verbundener Unternehmen gemäß §§ 15 ff. AktG, die über Belegschaftsaktienprogramme in Vorjahren am Grundkapital der Carl Zeiss Meditec AG an der Gesellschaft beteiligt worden sind, üben ihre Kontrollrechte wie alle anderen Aktionäre der Gesellschaft unmittelbar aus.
Eine Änderung der Satzung bedarf nach den §§ 179, 133 des Aktiengesetzes eines Beschlusses der Hauptversammlung, für den die einfache Stimmenmehrheit erforderlich ist und eine Mehrheit, die mindestens Dreiviertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals umfasst. Die Satzung kann eine andere Kapitalmehrheit, für eine Änderung des Gegenstands des Unternehmens jedoch nur eine größere Kapitalmehrheit bestimmen. § 25 der Satzung der Carl Zeiss Meditec AG bestimmt, dass in den Fällen, in denen das Gesetz eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erfordert, die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals genügt, sofern nicht durch Gesetz eine größere Mehrheit zwingend vorgeschrieben ist. Gemäß § 28 der Satzung der Carl Zeiss Meditec AG ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Dies steht in Übereinstimmung mit § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG.
Die gesetzlichen Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands sind in den §§ 84 und 85 des Aktiengesetzes enthalten. Damit übereinstimmend sieht die Satzung der Carl Zeiss Meditec AG in § 6 Abs. 2 vor, dass die Bestellung der Mitglieder des Vorstands und der Widerruf ihrer Bestellung durch den Aufsichtsrat erfolgen. Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist ein Widerruf einer Bestellung zum Mitglied des Vorstands nur aus wichtigem Grund möglich.
Gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung der Carl Zeiss Meditec AG besteht ein genehmigtes Kapital. Dementsprechend ist der Vorstand - nach teilweiser Ausnutzung im März 2017 in Höhe von 8.130.960,00 € unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts - noch ermächtigt, bis zum 5. April 2021 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmalig das Grundkapital um bis zu 32.523.845,00 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2016). Die Ausgabe neuer auf den Inhaber lautenden Stückaktien kann dabei gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:
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| ― | Für Spitzenbeträge. |
| ― | Wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung, und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung nicht wesentlich unterschreitet. Auf die Begrenzung in Höhe von 10 % des Grundkapitals sind Veräußerungen eigener Aktien auf Grund anderer Ermächtigungen nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG anzurechnen. |
| ― | Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen. |
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital festzulegen.
Der Vorstand ist darüber hinaus nach § 4 Abs. 6 der Satzung ermächtigt, das Grundkapital bis zum 29. Mai 2022 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 12.196.440,00 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017). Den Aktionären ist mit den nachfolgenden Einschränkungen ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen und das Bezugsrecht auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Inhabern der von der Carl Zeiss Meditec AG oder ihren Tochtergesellschaften ausgegebenen Optionsscheinen und Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandelrechts zustehen würde. Der Vorstand ist darüber hinaus bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht bei einer Kapitalerhöhung für einen Betrag von bis zu 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Genehmigten Kapitals 2017 oder - falls dieses geringer ist - des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2017 vorhandenen Grundkapitals auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages, die möglichst zeitnah zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf Aktien entfällt, die seit Erteilung dieser Ermächtigung bis zur unter Ausnutzung dieser Ermächtigung nach § 186 Abs. 3 S. 4 AktG bezugsrechtsfreien Ausgabe von Aktien aus dem Genehmigten Kapital 2017 unter Bezugsrechtsausschluss entweder aufgrund einer Ermächtigung des Vorstands zum Bezugsrechtsausschluss in unmittelbarer bzw. sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 S. 4 AktG ausgegeben oder als erworbene eigene Aktien in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 S. 4 AktG veräußert worden sind, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die bis zur Ausnutzung dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts nach § 186 Abs. 3 S. 4 AktG begeben werden. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder anderen einlagefähigen Wirtschaftsgütern einschließlich Forderungen auszuschließen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen.
Aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung der Carl Zeiss Meditec AG vom 6. August 2020 ist der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien zu erwerben. Diese Ermächtigung gilt bis zum 5. August 2025. Die Aktien dürfen erworben werden, um sie mit Zustimmung des Aufsichtsrats:
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| ― | Arbeitnehmern der Gesellschaft und der mit der Gesellschaft im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen zum Erwerb anzubieten - wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen ist - oder |
| ― | als (Teil-)Gegenleistung im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Erwerb von Unternehmen, Beteiligungen an Unternehmen oder Unternehmensteilen sowie von sonstigen Vermögensgegenständen, zum Beispiel Grundstücken oder Gebäuden oder Forderungen gegen die Gesellschaft oder mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundener Unternehmen zu verwenden - wobei ebenfalls das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen ist - oder |
| ― | einzuziehen. |
Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von Aktien mit einem auf diese Aktien entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 8.940.000,00 € beschränkt. Der Erwerb erfolgt über die Börse. Der von der Gesellschaft gezahlte Gegenwert je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) darf den Schlusskurs im Xetra-Handelssystem (bzw. einem das Xetra-System ersetzenden vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse am vorangegangenen Börsentag um nicht mehr als 10 % über- bzw. unterschreiten. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden und ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen.
Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels in Folge eines Übernahmeangebots stehen, existieren nicht.
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen sind, bestehen ebenfalls nicht.
Nach Ablauf des Geschäftsjahres 2019/20 sind keine Ereignisse eingetreten, die für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von wesentlicher Bedeutung sind.
Der Geschäftsverlauf zu Beginn des Geschäftsjahres 2019/20 bestätigt die im nachfolgenden Kapitel "Prognosebericht" getroffenen Aussagen.
Wir verweisen diesbezüglich auf unsere Ausführungen im Anhang unter Abschnitt 39 "Ereignisse nach dem Bilanzstichtag".
Gegenwärtig rechnen die Ökonomen für das kommende Jahr wieder mit einer deutlichen Belebung des weltweiten Wirtschaftswachstums - auch wenn diese bedingt durch die Rezession von einem vergleichsweise niedrigen Ausgangsniveau erfolgt. Es wird erwartet, dass im kommenden Berichtsjahr oder Kalenderjahr die Weltwirtschaft wieder annähernd das Vorkrisenniveau erreicht. Für China wird wieder mit einem starken Wirtschaftswachstum gerechnet.
Diese Prognose unterliegt allerdings großen Unsicherheiten. Derzeit ist noch nicht absehbar, wie sich die Pandemie weiterentwickeln wird, welche Auswirkungen die sehr hohen Infektionszahlen mit sich bringen werden und ab wann ein sicherer und effektiver Impfschutz flächendeckend verfügbar sein wird. Die erhöhte Verschuldung im Zuge der Pandemie kann zu einer Investitionszurückhaltung führen. Staatliche Unterstützungsleistungen überdecken derzeit noch in vielen Volkswirtschaften das Ausmaß der Krise.
Darüber hinaus führen die derzeit weiter steigenden Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China zu erhöhten Risiken für den freien Warenaustausch und damit die weltwirtschaftliche Entwicklung. Sofern in den Brexit-Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien kein Handelsvertrag erzielt werden kann drohen Handelsbeschränkungen. Der niedrige Ölpreis kann in den ölfördernden Ländern die Investitionstätigkeit des öffentlichen Sektors negativ beeinflussen.
Für den Medizintechnikmarkt rechnet die Unternehmensleitung grundsätzlich mit weiterem Wachstum, da die hierfür verantwortlichen Faktoren weiterhin Bestand haben. Zu den zentralen Wachstumstreibern zählen neben der Zunahme der Weltbevölkerung auch ein steigender Anteil älterer Menschen und ein wachsender Anteil der Weltbevölkerung mit Zugang zu moderner medizinischer Versorgung. Zudem spielen erhöhte Anforderungen an die Innovationsleistung der Medizintechnikbranche eine bedeutende Rolle. Dabei werden die Produkte und Verfahren von Medizintechnikherstellern nicht mehr nur an ihrer Wirksamkeit und Sicherheit gemessen, sondern auch an ihrer Kosteneffizienz. Digitalisierung ist ein weiterer Aspekt, der die Medizintechnikbranche bereits heute strukturell transformiert hat. Integrierte Systemlösungen für vereinfachte Arbeitsabläufe stellen bei den Kunden ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal dar. Dies ist eine große Chance für Unternehmen, digitale Produkte und Lösungen im Gesundheitswesen mitzugestalten und somit zu besseren Behandlungsergebnissen beizutragen. Die Integration von Medizintechnik und Informationstechnologie wird in der Zukunft aus Sicht des Unternehmens in hohem Tempo weiter voranschreiten.
Nicht zuletzt beeinflusst die weltweite konjunkturelle Entwicklung das Wachstum der Medizintechnikbranche. Sowohl private Kunden als auch öffentliche Haushalte machen ihre Investitionsentscheidungen zu einem gewissen Grad davon abhängig. Die COVID-19-Pandemie hat im Geschäftsjahr 2019/20 nach Einschätzung des Unternehmens einen signifikant negativen Einfluss auf die Nachfrage nach Medizintechnikprodukten gehabt, insbesondere aufgrund der zeitweisen Einschränkungen bei elektiven Chirurgien in vielen Ländern, welche zu einer temporären Verschlechterung der Ertragslage zahlreicher Krankenhäuser und OP-Zentren beigetragen haben dürften. Angesichts des weiterhin unsicheren zukünftigen Verlaufs der Pandemie, kann auch im Geschäftsjahr 2020/21 ein negativer Effekt aus der COVID-19-Pandemie nicht ausgeschlossen werden.
Für die Medizintechnikbranche insgesamt wird derzeit für die kommenden Jahre ein Wachstum im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich vorhergesagt. Diese Vorhersage bildet jedoch die derzeit hohen Unsicherheiten aufgrund der Effekte aus der COVID-19-Pandemie nach Einschätzung der Unternehmensleitung nur unzureichend ab.
27 OECD-Wirtschaftsausblick Juni 2020, Paris.
Im Geschäftsjahr 2019/20 verzeichnete der Geschäftsbereich Ophthalmic Devices in Summe einen moderaten Umsatzrückgang, hauptsächlich infolge der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Im Geschäftsjahr 2020/21 wird grundsätzlich mit erneutem Wachstum gerechnet. Dies setzt jedoch nach Einschätzung der Unternehmensleitung voraus, dass Einschränkungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie wie insbesondere Beschränkungen elektiver Chirurgien nicht erneut in signifikantem Ausmaß auftreten werden. Unter dieser Voraussetzung ist das Unternehmen zuversichtlich, im neuen Geschäftsjahr mindestens im gleichen Maße wie der zugrunde liegende Markt zu wachsen. Aus heutiger Sicht und ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen entspricht dies einem Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Die EBIT-Marge dürfte weiterhin leicht unterhalb des Durchschnitts der Carl Zeiss Meditec Gruppe liegen.
Die Akquisition der Carl Zeiss Meditec Cataract Technology, Inc. im Dezember 2018 bietet das Potenzial, die Qualität der Behandlungsergebnisse und die Effizienz der Arbeitsabläufe in der Kataraktchirurgie durch innovative, neuartige Behandlungsoptionen weiter zu erhöhen. Ziel der Produktentwicklung ist die sichere Entfernung der natürlichen Linse vor der Implantation einer Intraokularlinse. Die in Verbindung mit der Akquisition initiierten Entwicklungsprojekte haben im Geschäftsjahr 2019/20 weitere Fortschritte im Bereich von Marktzulassungen und klinischen Studien gemacht. Das Unternehmen geht in den nächsten Jahren von dynamischem Wachstum im Markt für Kataraktchirurgie aus. Schon heute stellt diese Prozedur eine der am häufigsten durchgeführten chirurgischen Prozeduren weltweit dar.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 konnte sich der strategische Geschäftsbereich Microsurgery den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie trotz eines prozentual zweistelligen Wachstums im ersten Halbjahr nicht entziehen und verzeichnete im gesamten Geschäftsjahr einen Umsatzrückgang. Hierbei wirkten sich insbesondere die weltweiten Einschränkungen der Vertriebsaktivität infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie sowie eine allgemeine Investitionszurückhaltung vieler Krankenhäuser während der Hochphase der Pandemie im Frühjahr 2020 negativ aus.
Für die Zukunft erwartet das Unternehmen im strategischen Geschäftsbereich Microsurgery weiterhin signifikante Ergebnisbeiträge und ist optimistisch, im kommenden Geschäftsjahr stärker als der zugrunde liegende Markt zu wachsen. Auch diese Prognose steht unter der Voraussetzung, dass es nicht zu erneuten signifikanten Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie kommen wird. Aus heutiger Sicht und ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen wird das im Geschäftsjahr 2020/21 erwartete Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Die EBIT-Marge sollte auch weiterhin oberhalb des Durchschnitts der Carl Zeiss Meditec Gruppe liegen.
Als global tätiges Unternehmen ist die Carl Zeiss Meditec AG bestrebt, in den kommenden Jahren eine möglichst ausgeglichene Umsatzverteilung über die einzelnen Märkte hinweg aufrecht zu erhalten. In der Region APAC sieht das Unternehmen langfristig besonders vielversprechende Geschäftsperspektiven aufgrund ihrer wirtschaftlich rasanten Entwicklung. Mittelfristig sieht Carl Zeiss Meditec AG auch Chancen für weiteres Wachstum im nordamerikanischen Markt aufgrund der angestrebten Ausweitung der Marktanteile im chirurgischen Verbrauchsmaterialiengeschäft in den nächsten Jahren.
Die Carl Zeiss Meditec Gruppe investiert kontinuierlich in Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Hierbei spielen effiziente und zielgerichtete Entwicklungsprozesse eine zentrale Rolle. Das Unternehmen sucht nach neuen Technologien und Markttrends, um sich anschließend mit neuen Lösungen am Markt zu etablieren. Um das zu erreichen, werden regionale Marktgegebenheiten sowie die Bedürfnisse der Kunden von Anfang an in den Entwicklungsprozess miteinbezogen. Eine besondere Rolle kommt den Investitionen in die Digitalisierung zu. Im Geschäftsjahr 2020/21 dürften die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung weiter mindestens um einen hohen einstelligen Prozentbetrag ansteigen (2019/20: 218,8 Mio. €).
Die Investitionsquote war in der Carl Zeiss Meditec Gruppe in den letzten Jahren weitgehend konstant. Auch die zur Realisierung der Wachstumsziele erforderlichen Investitionen werden im nächsten Geschäftsjahr nicht zu einer wesentlichen Veränderung der derzeitigen Investitionsquote führen. Das Unternehmen strebt für das Geschäftsjahr 2020/21 an, rund 3 % des Umsatzes für Investitionen in Sachanlagen (Cash) aufzuwenden und damit leicht über dem Niveau der Vorjahre zu liegen.
Die Carl Zeiss Meditec AG verfolgt eine langfristige und ergebnisorientierte Dividendenpolitik. Für das abgelaufene Geschäftsjahr plant die Unternehmensleitung der Hauptversammlung eine Dividende pro Aktie in Höhe von 0,50 € vorzuschlagen. Die Ausschüttungsquote läge damit bei 36,5 % (Vorjahr: 36,4 %).
Um auch in Zukunft innovativ und profitabel arbeiten zu können, sind qualifizierte und hochmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unerlässlich für den Erfolg des Unternehmens. Es ist von zentraler Bedeutung, auch künftig in die Weiterentwicklung der bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren sowie gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte zu gewinnen. Für die kommenden Perioden erwartet das Unternehmen daher ein Mitarbeiterwachstum, welches mit dem Geschäftsverlauf des Unternehmens korreliert.
Die Zinserträge und Zinsaufwendungen hängen von der Entwicklung des Zinsniveaus an den Finanzmärkten ab. Derzeit geht das Unternehmen für die nächsten beiden Jahre nicht von einer merklichen Verbesserung der Anlagekonditionen aus. Die Zinserträge und Zinsaufwendungen sollten sich daher in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Für die Finanzierung stehen kurzfristige liquide Mittel zum 30. September 2020 in Höhe von rund 707,3 Mio. € zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund sowie der auch weiterhin erwarteten positiven Geschäftsentwicklung und einem damit einhergehenden positiven operativen Cashflow, wie auch der Möglichkeit, bei Bedarf weitere Finanzierungsinstrumente und -quellen zu nutzen, sieht die Unternehmensleitung die Finanzierungskapazität der Carl Zeiss Meditec Gruppe als ausreichend gegeben an. Für 2020/21 soll auf Grundlage eines aktiven Working-Capital-Managements ein operativer Cashflow mindestens im niedrigen dreistelligen Millionen-Bereich erzielt werden.
Der weltweite Markt für Medizintechnikprodukte zeichnet sich durch grundlegend nachhaltiges Wachstum aus. Dies gilt sowohl für die Ophthalmologie als auch für die Mikrochirurgie und sichert gute Absatzbedingungen für das Unternehmen. Weitere Möglichkeiten bietet zudem das Produktportfolio, das auch im kommenden Geschäftsjahr ausgebaut werden soll. Positiv auswirken sollte sich auch das starke Finanzprofil, das die Unternehmensentwicklung gegen äußere Einflüsse absichert. Die zukünftige Entwicklung schließt in einigen Bereichen auch externe Wachstumsoptionen ein. In einem systematischen Prozess sucht die Carl Zeiss Meditec AG kontinuierlich nach strategisch sinnvollen Erweiterungen. Inwieweit sich solche Optionen jedoch realisieren lassen, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts beurteilt das Management der Carl Zeiss Meditec Gruppe die Aussichten für das kommende Geschäftsjahr grundsätzlich positiv. Grund zu der Annahme sind auch die bereits beschriebenen zu Grunde liegenden langfristig intakten Entwicklungstrends. Zentraler Risikofaktor bleiben nach Einschätzung des Unternehmens die bereits beschriebenen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie.
Daher geht die Unternehmensleitung grundsätzlich von weiterem Umsatzwachstum mindestens in Höhe des für die Branche zu erwartenden Marktwachstums aus, welches aus heutiger Sicht und ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen einem Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich entspricht. Diese Prognose steht unter der Voraussetzung, dass es zu keinen erneuten signifikanten Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie - wie insbesondere etwa zu Einschränkungen elektiver Chirurgien - kommen wird. Aufgrund des aktuellen COVID-19-Infektionsgeschehens in Europa und Nordamerika können jedoch erneute Belastungen durch die Pandemie zu Beginn des neuen Geschäftsjahres nicht ausgeschlossen werden.
Für eine größere Stabilität des Gesamtgeschäfts ist ein steigender Anteil des Umsatzes mit fallzahlabhängigen Produkten und Serviceleistungen von entscheidendem Vorteil, da in diesen Bereichen im Allgemeinen geringere Schwankungen als beispielsweise im Investitionsgütergeschäft auftreten. Im Geschäftsjahr 2019/20 wurde ein Wert von rund 39 % erreicht. Für das Geschäftsjahr 2020/21 sowie mittelfristig wird aus heutiger Sicht eine weitere Steigerung erwartet.
Grundsätzlich erwartet Carl Zeiss Meditec im Geschäftsjahr 2020/21 eine Erholung der Märkte und damit eine Rückkehr zu erneutem Wachstum bei Umsatz und EBIT. Das Unternehmen rechnet aus heutiger Sicht jedoch damit, dass die ersten Monate des neuen Geschäftsjahres 2020/21 bei Umsatz und EBIT noch hinter den entsprechenden Vorjahreswerten zurückbleiben werden.
Mittelfristig erwartet das Unternehmen unverändert, die EBIT-Marge nachhaltig auf ein Niveau oberhalb von 18 % anheben zu können (2019/20: 13,3 %).
Für den Free Cashflow strebt die Carl Zeiss Meditec AG für das Geschäftsjahr 2020/21 einen Wert mindestens im niedrigen dreistelligen Millionenbereich an. Den Economic Value Added® (EVA®) erwartet das Unternehmen im kommenden Geschäftsjahr mindestens auf vergleichbarem Niveau wie im Geschäftsjahr 2019/20.
Sollten sich im Laufe des Geschäftsjahres deutliche Änderungen des derzeit prognostizierten wirtschaftlichen Umfelds und in der Folge die Notwendigkeit zur Anpassung der hier aus heutiger Sicht getroffenen Aussagen zur Geschäftsentwicklung bestehen, werden diese zeitnah veröffentlicht und dabei die Erwartungen präzisiert werden.
Die Carl Zeiss Meditec AG hat als Konzernunternehmen der Carl Zeiss AG einen Abhängigkeitsbericht nach §312 AktG erstellt. Nach den Umständen, die dem Vorstand zum Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, erhielten die Unternehmen der Carl Zeiss Meditec AG bei jedem in diesem Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäfte eine angemessene Gegenleistung. Andere Maßnahmen gemäß § 312 Abs. 1 Satz 2 AktG, über die zu berichten wäre, lagen nicht vor.
Die Erklärung zur Unternehmensführung (gem. § 289f HGB und 315d HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG, relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus angewandt werden, nebst Hinweis, wo sie öffentlich zugänglich sind, und eine Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Zusammensetzung und Arbeitsweise von deren Ausschüssen. Zusätzlich werden Angaben über die Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand sowie den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands und die Fristen zur Erreichung dieser Zielgrößen gemacht, ebenso wie zur Einhaltung der Mindestanteile von Frauen und Männern im Aufsichtsrat.
Die Erklärung zur Unternehmensführung ist unter www.zeiss.de/meditec-ag/investor-relations/corporate-governance.html verfügbar.
Jena, den 23. November 2020
Dr. Ludwin Monz, Vorsitzender des Vorstands
Justus Felix Wehmer, Mitglied des Vorstands
Jan Willem de Cler, Mitglied des Vorstands
Aktiva
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| 30.9.2020 Tsd. € |
30.9.2019 Tsd. € |
|
|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 47.444 | 55.589 |
| 2. Geschäfts- oder Firmenwert | 36.670 | 44.005 |
| 84.114 | 99.594 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 1.937 | 1.887 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 4.885 | 3.737 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 17.914 | 14.580 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 4.195 | 4.374 |
| 28.931 | 24.578 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 471.152 | 457.851 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 72.226 | 31.000 |
| 3. Beteiligungen | 2.000 | - |
| 4. Sonstige Ausleihungen | 946 | 947 |
| 546.324 | 489.798 | |
| 659.369 | 613.970 | |
| B. Umlaufvermögen | ||
| I. Vorräte | ||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 71.486 | 66.282 |
| 2. Unfertige Erzeugnisse | 23.602 | 20.692 |
| 3. Fertige Erzeugnisse und Waren | 67.613 | 48.552 |
| 4. Geleistete Anzahlungen | - | 277 |
| 5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | (849) | (701) |
| 161.852 | 135.102 | |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 13.985 | 19.572 |
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 748.847 | 775.607 |
| 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | - | - |
| 4. Sonstige Vermögensgegenstände | 9.186 | 8.933 |
| 772.018 | 804.112 | |
| III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 3 | 71 |
| 933.873 | 939.285 | |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 1.397 | 1.190 |
| D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung | - | 5.178 |
| Summe AKTIVA | 1.594.639 | 1.559.623 |
| PASSIVA | ||
| 30.9.2020 Tsd. € |
30.9.2019 Tsd. € |
|
| A. Eigenkapital | ||
| I. Gezeichnetes Kapital | 89.441 | 89.441 |
| II. Kapitalrücklage | 954.942 | 954.942 |
| III. Gewinnrücklagen | ||
| 1. Andere Gewinnrücklagen | 2.940 | 2.940 |
| IV. Bilanzgewinn | 364.303 | 319.768 |
| 1.411.626 | 1.367.091 | |
| B. Rückstellungen | ||
| 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 16.817 | 694 |
| 2. Steuerrückstellungen | 15.125 | 16.521 |
| 3. Sonstige Rückstellungen | 60.803 | 71.653 |
| 92.745 | 88.868 | |
| C. Verbindlichkeiten | ||
| 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 34.406 | 49.593 |
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 50.447 | 45.926 |
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 15 | 12 |
| 4. Sonstige Verbindlichkeiten | 3.800 | 6.536 |
| 88.668 | 102.067 | |
| D. Rechnungsabgrenzungsposten | 1.600 | 1.597 |
| Summe PASSIVA | 1.594.639 | 1.559.623 |
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| Anhang | 2019/20 | 2018/19 | Veränderung | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Tsd. € | Tsd. € | Tsd. € | Tsd. € | in % | ||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse | (19) | 857.507 | 933.914 | -8,2 | ||
| Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen | -374.536 | -405.811 | -7,7 | |||
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 482.971 | 528.103 | -8,5 | |||
| Vertriebskosten | -113.489 | -133.568 | -15,0 | |||
| Allgemeine Verwaltungskosten | -31.676 | -35.555 | -10,9 | |||
| Kosten für Forschung und Entwicklung | -164.405 | 0 | -142.330 | 0 | ||
| abzüglich erhaltener Zuschüsse | 0 | -164.405 | 6 | -142.324 | + 15,5 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | (22) | 24.230 | 38.113 | -36,4 | ||
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (23) | -30.671 | -51.225 | -40,1 | ||
| Erträge aus Beteiligungen | (24) | 0 | 5.855 | -100,0 | ||
| davon aus verbundenen Unternehmen | 0 | 5.855 | -100,0 | |||
| Erträge aus Gewinnabführungsverträgen | (25) | 5.214 | 4.017 | +29,8 | ||
| Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 498 | 609 | -18,2 | |||
| davon aus verbundenen Unternehmen | 498 | 609 | -18,2 | |||
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 801 | 1.884 | -57,5 | |||
| davon aus verbundenen Unternehmen | 773 | 1.877 | -58,8 | |||
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | (26) | -17.746 | -15.042 | +18,0 | ||
| davon aus verbundenen Unternehmen | 0 | 0 | ||||
| Ergebnis vor Steuern | 155.727 | 200.867 | -22,5 | |||
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (27) | -52.902 | -67.761 | -21,9 | ||
| Ergebnis nach Steuern | 102.825 | 133.106 | -22,7 | |||
| Sonstige Steuern | (28) | -153 | -347 | -55,9 | ||
| Jahresüberschuss | 102.672 | 132.759 | -22,7 | |||
| Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 319.768 | 236.201 | +35,4 | |||
| Dividende | -58.137 | -49.192 | +18,2 | |||
| Bilanzgewinn | 364.303 | 319.768 | +13,9 |
Die Carl Zeiss Meditec AG, Jena (das "Unternehmen" oder die "Gesellschaft"), befasst sich mit der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Produkten und Systemen sowie der Erbringung von Dienstleistungen für die Diagnostik und Therapie auf dem Gebiet der Medizintechnik. Der Hauptsitz der Carl Zeiss Meditec AG ist in 07745 Jena, Deutschland (Göschwitzer Straße 51-52), dem traditionellen deutschen Zentrum der optischen und optiknahen Technologien. Weitere Betriebsstätten bestehen in Oberkochen, Berlin und München. Das Unternehmen besitzt wesentliche Tochtergesellschaften in den USA, in Frankreich, in Japan, in Spanien, in Großbritannien, in der Türkei sowie in Deutschland. Diese bilden den Carl Zeiss Meditec Konzern.
Die Kunden des Unternehmens sind Ärzte in verschiedenen Bereichen und Kliniken weltweit.
Die Carl Zeiss Meditec AG ist im Handelsregister des Amtsgerichts Jena unter der Nummer HRB 205623 eingetragen.
Die Carl Zeiss Meditec AG wurde ursprünglich am 4. Oktober 1995 als AESCULAP-MEDITEC GmbH mit Sitz in Jena gegründet.
Am 10. November 1999 wurde die AESCULAP-MEDITEC GmbH formwechselnd in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und führte ab gleichem Datum den Namen Asclepion-Meditec AG. Die Gesellschaft hat am 22. März 2000 einen Börsengang durchgeführt und wurde zum Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen.
Im Jahr 2002 hat die Carl Zeiss Ophthalmic Systems AG mit Wirkung zum 1. Oktober 2001 im Wege der Verschmelzung durch Aufnahme ihr Vermögen als Ganzes auf die Asclepion-Meditec AG übertragen. In diesem Zusammenhang wurde die Asclepion-Meditec AG in Carl Zeiss Meditec AG umfirmiert.
Mit Wirkung zum 1. Oktober 2010 hat die Carl Zeiss Meditec AG als aufnehmende Gesellschaft die Verschmelzung mehrerer Tochtergesellschaften durchgeführt. Dies erfolgte durch Übernahme des Vermögens der übertragenden Gesellschaften Carl Zeiss Surgical GmbH, * AcriTec GmbH, Carl Zeiss Meditec Systems GmbH sowie der Carl Zeiss Medical Software GmbH. Die Verschmelzung wurde am 1. Juni 2011 im Handelsregister der Gesellschaft eingetragen.
Gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung der Carl Zeiss Meditec AG besteht ein genehmigtes Kapital. Dementsprechend ist der Vorstand - nach teilweiser Ausnutzung im März 2017 in Höhe von 8.130.960,00 € unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts - noch ermächtigt, bis zum 5. April 2021 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmalig das Grundkapital um bis zu 32.523.845,00 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2016). Die Ausgabe neuer auf den Inhaber lautenden Stückaktien kann dabei gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen:
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| ― | Für Spitzenbeträge. |
| ― | Wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung, und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung nicht wesentlich unterschreitet. Auf die Begrenzung in Höhe von 10 % des Grundkapitals sind Veräußerungen eigener Aktien auf Grund anderer Ermächtigungen nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG anzurechnen. |
| ― | Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen. |
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital festzulegen.
Der Vorstand ist darüber hinaus nach § 4 Abs. 6 der Satzung ermächtigt, das Grundkapital bis zum 29. Mai 2022 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 12.196.440,00 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017).
Den Aktionären ist mit den nachfolgenden Einschränkungen ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen und das Bezugsrecht auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Inhabern der von der Carl Zeiss Meditec AG oder ihren Tochtergesellschaften ausgegebenen Optionsscheinen und Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandelrechts zustehen würde. Der Vorstand ist darüber hinaus bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht bei einer Kapitalerhöhung für einen Betrag von bis zu 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Genehmigten Kapitals 2017 oder - falls dieses geringer ist - des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2017 vorhandenen Grundkapitals auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages, die möglichst zeitnah zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf Aktien entfällt, die seit Erteilung dieser Ermächtigung bis zur unter Ausnutzung dieser Ermächtigung nach § 186 Abs. 3 S. 4 AktG bezugsrechtsfreien Ausgabe von Aktien aus dem Genehmigten Kapital 2017 unter Bezugsrechtsausschluss entweder aufgrund einer Ermächtigung des Vorstands zum Bezugsrechtsausschluss in unmittelbarer bzw. sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 S. 4 AktG ausgegeben oder als erworbene eigene Aktien in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 S. 4 AktG veräußert worden sind, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die bis zur Ausnutzung dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts nach § 186 Abs. 3 S. 4 AktG begeben werden. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder anderen einlagefähigen Wirtschaftsgütern einschließlich Forderungen auszuschließen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen.
Aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung der Carl Zeiss Meditec AG vom 6. August 2020 ist der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien zu erwerben. Diese Ermächtigung gilt bis zum 5. August 2025. Die Aktien dürfen erworben werden, um sie mit Zustimmung des Aufsichtsrats:
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| ― | Arbeitnehmern der Gesellschaft und der mit der Gesellschaft im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen zum Erwerb anzubieten - wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen ist - oder |
| ― | als (Teil-) Gegenleistung im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Erwerb von Unternehmen, Beteiligungen an Unternehmen oder Unternehmensteilen sowie von sonstigen Vermögensgegenständen, z.B. Grundstücken oder Gebäuden oder Forderungen gegen die Gesellschaft oder mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundener Unternehmen zu verwenden - wobei ebenfalls das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen ist - oder |
| ― | einzuziehen. |
Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von Aktien mit einem auf diese Aktien entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 8.940.000,00 € beschränkt. Der Erwerb erfolgt über die Börse. Der von der Gesellschaft gezahlte Gegenwert je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) darf den Schlusskurs im Xetra-Handelssystem (bzw. einem das Xetra-System ersetzenden vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse am vorangegangenen Börsentag um nicht mehr als 10 % über- bzw. unterschreiten. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden und ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 wurde von diesen Ermächtigungen kein Gebrauch gemacht.
Der Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG für das am 30. September 2020 abgeschlossene Geschäftsjahr ist - soweit nicht anders angegeben - in Tausend € (Tsd. €) nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.
Der Jahresabschluss der Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Carl Zeiss AG, Oberkochen, einbezogen. Der Konzernabschluss der Carl Zeiss AG wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Des Weiteren erstellt die Gesellschaft einen Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards ("IFRS"). Der Konzernabschluss der Carl Zeiss Meditec AG wird im Bundesanzeiger veröffentlicht. Ferner ist der Konzernabschluss auf Anfrage bei der Carl Zeiss Meditec AG in Jena erhältlich. Er wird zudem auf der Internetseite der Carl Zeiss Meditec AG unter www.zeiss.com/meditecag/investor-relations zugänglich gemacht.
Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.
Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer, angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen vorgenommen. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht angesetzt.
Die im Rahmen der Verschmelzungsvorgänge zum 1. Oktober 2010 gebildeten Geschäfts- oder Firmenwerte werden entsprechend der erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese beträgt mehr als 5 Jahre, sofern die erworbenen Wirtschaftsgüter über einen längeren Zeitraum einen positiven Ergebnisbeitrag erwarten lassen. Bei den Geschäfts- oder Firmenwerten der ehemaligen Gesellschaften Carl Zeiss Surgical GmbH, * AcriTec GmbH sowie Carl Zeiss Medical Software GmbH wurde als betriebliche Nutzungsdauer eine Laufzeit von 15 Jahren festgelegt. Hier wurde von dem Wahlrecht nach BilMoG Gebrauch gemacht, da von einem langfristigen Investment ausgegangen wird. Anhaltspunkte zur Schätzung der individuellen betrieblichen Nutzungsdauer ergeben sich unter anderem aus dem stetig wachsenden Markt für Medizintechnik, den als positiv einzuschätzenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, den sehr niedrigen Fluktuationsraten bei den Mitarbeitern der erworbenen Unternehmen sowie den Lebenszyklen der Produkte, welche, unter anderem aufgrund des Patentschutzes, im Bereich von 10 bis 20 Jahren anzusiedeln sind.
Zum 30. September 2020 wurde vom Wahlrecht zur Aktivierung von Entwicklungsaufwendungen kein Gebrauch gemacht.
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt.
Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Für bewegliche Anlagegüter, die vor Inkrafttreten des BilMoG zugegangen sind, wird - grundsätzlich - die degressive Abschreibungsmethode angewandt. Zur linearen Methode wird in dem Jahr, für welches die lineare Methode erstmals zu höheren Jahresabschreibungsbeträgen führt, übergegangen. Die übrigen Anlagegüter werden linear abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Wert von 800,00 € werden im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens werden im Übrigen zeitanteilig vorgenommen.
Außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen vorgenommen. Bestehen die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr, so erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen mit den Anschaffungskosten und die Ausleihungen zum Nennwert angesetzt. Möglichen Risiken und Wertminderungen im Finanzanlagevermögen wird durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind mit ihren Anschaffungskosten oder zum gleitenden Durchschnittspreis bewertet. Die Bewertung erfolgt unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips.
Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten. Diese umfassen neben den Materialeinzelkosten und den Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie den anteiligen Werteverzehr des Anlagevermögens der Fertigung. Bestandsrisiken aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit wurden durch Abwertungen mittels einer Kombination aus Niederstwerttest, Gängigkeitsabschlägen und verlustfreier Bewertung sowie durch individuelle Abwertungen berücksichtigt.
Der Wertansatz der Handelswaren erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit ihrem Nennbetrag angesetzt. Erkennbaren Einzelrisiken ist durch Bildung angemessener Wertberichtigungen Rechnung getragen worden. Das allgemeine Kreditrisiko auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist durch eine Pauschalwertberichtigung erfasst worden.
Forderungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden abgezinst.
Die Bewertung erfolgt zum Nennbetrag.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind unter Berücksichtigung künftiger Lohn-, Gehalts- und Rententrends nach der Anwartschaftsbarwertmethode ("Projected Unit Credit Method") ermittelt. Der Ermittlung der Barwerte der Pensionsverpflichtungen liegt der durchschnittliche Marktzinssatz, der sich bei einer angenommenen, restlichen Laufzeit von 15 Jahren ergibt, zugrunde. Die Bewertung erfolgt mit Hilfe der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck.
Die Bewertung zum 30. September 2020 basiert auf folgenden Rechnungsgrundlagen: Abzinsungssatz gemäß
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| Rückstellungsabzinsungsverordnung: | 2,42 % p.a. | (Vorjahr: 2,82 % p.a.) |
| Rentendynamik: | 1,75 % p.a. | (Vorjahr: 1,75 % p.a.) |
| Gehaltsdynamik: | 2,75 % p.a. | (Vorjahr: 2,75 % p.a.) |
| Fluktuationsfaktor: | ca. 2,00 % p.a. | (Vorjahr: ca. 2,00 % p.a.) |
Die Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristig fälligen Verpflichtungen dienen (Deckungsvermögen i. S. d. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB), werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt und mit den entsprechenden Pensionsverpflichtungen bzw. langfristig fälligen Verpflichtungen verrechnet.
Soweit kein aktiver Markt besteht, anhand dessen sich der Marktpreis ermitteln lässt, werden für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der Vermögensgegenstände folgende Bewertungsmethoden angewandt: Barwertmethode und Optionspreismodelle.
Rückstellungen für Jubiläumsvergütungen und Altersteilzeit sind nach versicherungs-mathematischen Grundsätzen bewertet.
Die Finanzierung der Pensionsverpflichtungen hat die Gesellschaft ausgegliedert. Diese Ausgliederung basiert auf dem Modell eines Contractual Trust Arrangements ("CTA"). Damit werden die Pensionsverpflichtungen primär durch ein externes Deckungsvermögen abgedeckt und sind vom sonstigen Betriebsvermögen der Gesellschaft getrennt. Ein Zugriff auf das Vermögen durch den Arbeitgeber oder andere Dritte ist grundsätzlich ausgeschlossen. Im Falle der Insolvenz des Unternehmens haben die Mitarbeiter einen unmittelbaren Anspruch gegen den Pensionsfonds.
Die Finanzierung von Altersteilzeitverpflichtungen hat die Gesellschaft ebenfalls ausgegliedert. Zu diesem Zweck hat die Carl Zeiss Meditec AG analog der Pensionsverpflichtungen für den berechtigten Mitarbeiterkreis entsprechende Barmittel an den Treuhänder übertragen. Bezüglich weiterer Erklärungen verweisen wir auf die Ausführungen zu dem Deckungsvermögen für Pensionsrückstellungen.
Die Rückstellung für arbeitnehmerfinanzierte Zusagen ("Aufgeschobene Vergütung") entspricht den Aktivwerten der Rückdeckungsversicherung.
Bei Bildung der übrigen Rückstellungen ist den erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verlusten aus schwebenden Geschäften angemessen Rechnung getragen worden. Sie sind in der Höhe bemessen, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Voraussichtliche, erst in der Zukunft sich bis zur Erfüllung der Verpflichtung auswirkende Kostensteigerungen wurden berücksichtigt. Langfristige Rückstellungen werden zum Barwert unter Anwendung der laufzeitadäquaten Abzinsungssätze gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung bewertet.
Die Verbindlichkeiten werden mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag angesetzt.
Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Gewinne/Verluste aus Kursänderungen werden bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechend § 256a HGB durch Neubewertung zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag berücksichtigt. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr gilt dies nur, wenn die Umrechnung bei Forderungen zu einem niedrigeren bzw. bei Verbindlichkeiten zu einem höheren Betrag führt.
Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären und quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz (28,78 %) im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbelastung und -entlastung nicht abgezinst. Die latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus nachfolgenden Sachverhalten: Bewertung immaterieller Vermögensgegenstände, Bewertung Vorräte, Bewertung Forderungen (Fremdwährung), Bewertung der Pensionsverpflichtungen, Bewertung sonstiger Rückstellungen, sowie Bewertung Verbindlichkeiten (Fremdwährung). Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet. Die Aktivierung eines Überhangs latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts.
Zum Bilanzstichtag ergibt sich nach § 268 Abs. 8 HGB sowohl aus der Zeitbewertung des Deckungsvermögens in Höhe von 12.029 Tsd. € (Vorjahr: 14.526 Tsd. €), abzüglich darauf entfallender passiver latenter Steuern 0 Tsd. € (Vorjahr: 0 Tsd. €), als auch für nach dem § 253 Abs. 6 HGB aus dem Unterschiedsbeitrag beim Ansatz der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 25.777 Tsd. € (Vorjahr: 23.570 Tsd. €), abzüglich darauf entfallender passiver latenter Steuern 0 Tsd. € (Vorjahr: 0 Tsd. €), eine Ausschüttungssperre in Höhe von 37.807 Tsd. € (Vorjahr: 38.096 Tsd. €). Diesem stehen ausreichend Rücklagen gegenüber, somit ergibt sich für den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2019/20 keine Sperrwirkung durch die Ausschüttungssperre.
Die Carl Zeiss Meditec AG ist als weltweit operierendes Unternehmen den Auswirkungen von Währungsschwankungen ausgesetzt und schließt zur Absicherung ihrer Kursrisiken auf der Grundlage geplanter Fremdwährungsgeschäfte Devisentermingeschäfte als Spitzensicherungen von Forderungen und Verbindlichkeiten ab. Zielsetzung bei der Währungsabsicherung ist das Festschreiben von Preisen auf Basis von Sicherungskursen zum Schutz vor zukünftigen ungünstigen Währungskursschwankungen. Diese Kontrakte erstrecken sich in der Regel auf einen Zeitraum von 12 Monaten. Der beizulegende Zeitwert von Devisentermingeschäften errechnet sich auf Basis des am Bilanzstichtag geltenden Devisenkassamittelkurses unter Berücksichtigung der Terminauf- und -abschläge für die jeweilige Restlaufzeit des Kontraktes im Vergleich zum kontrahierten Devisenterminkurs. Für die Devisentermingeschäfte mit negativem Marktwert in Höhe von 446 Tsd. € (Nominalwert 133.504 Tsd. €) wurde eine Drohverlustrückstellung in gleicher Höhe gebildet. Die Devisentermingeschäfte mit positivem Marktwert belaufen sich auf 9.607 Tsd. € (Nominalwert 555.563 Tsd. €).
Der Zugang bei den immateriellen Vermögensgegenständen resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb von EDV-Software.
Die Sachinvestitionen im Geschäftsjahr betreffen insbesondere Werkzeuge (7.066 Tsd. €), Fertigungseinrichtungen und Prüfgeräte (1.150 Tsd. €), sowie die Übernahme von Service- und Studiengeräten in das Anlagevermögen (855 Tsd. €).
Der Zugang an Anteilen an verbundenen Unternehmen resultiert aus der Infinite Vision Optics SAS, Straßburg, Frankreich. Außerdem wurde ein langfristiges Intercompany Darlehen gegenüber der Carl Zeiss Meditec Inc. ausgegeben. Weiterhin wurde eine Beteiligung an der Photono Oy, Helsinki, Finnland, erworben.
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| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 1.10.19 Tsd. € |
Umgliederung Tsd. € |
Zugänge Tsd. € |
Bewertung Tsd. € |
Umbuchung Tsd. € |
Abgänge Tsd. € |
|
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 166.045 | 4.152 | 837 | |||
| Geschäfts- oder Firmenwert | 110.012 | |||||
| 276.057 | - | 4.152 | - | - | 837 | |
| Sachanlagen | ||||||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 4.907 | 164 | 212 | 496 | ||
| Technische Anlagen und Maschinen | 13.906 | 733 | 1.259 | 100 | ||
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 51.153 | 6.364 | 2.255 | 760 | ||
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 4.374 | 3.561 | (3.726) | 14 | ||
| 74.340 | - | 10.822 | - | - | 1.370 | |
| Finanzanlagen | ||||||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 457.851 | 13.301 | ||||
| Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 47.500 | 42.748 | (22) | 1.500 | ||
| Beteiligungen | 2.000 | |||||
| Sonstige Ausleihungen | 947 | 1 | ||||
| 506.298 | - | 58.049 | (22) | - | 1.501 | |
| 856.695 | - | 73.023 | (22) | - | 3.708 |
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| Kumulierte Abschreibungenen | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.9.20 Tsd. € |
1.10.19 Tsd. € |
Umgliederung Tsd. € |
Abschreibungen des Geschäftsjahres Tsd. € |
Abgänge Tsd. € |
Umbuchung Tsd. € |
|
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 169.360 | 110.456 | 12.297 | 837 | ||
| Geschäfts- oder Firmenwert | 110.012 | 66.007 | 7.335 | |||
| 279.372 | 176.463 | - | 19.632 | 837 | - | |
| Sachanlagen | ||||||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 4.787 | 3.020 | 269 | 439 | ||
| Technische Anlagen und Maschinen | 15.798 | 10.169 | 832 | 88 | ||
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 59.012 | 36.573 | 5.169 | 644 | ||
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 4.195 | - | ||||
| 83.792 | 49.762 | - | 6.270 | 1.171 | - | |
| Finanzanlagen | ||||||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 471.152 | - | ||||
| Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 88.726 | 16.500 | ||||
| Beteiligungen | 2.000 | - | ||||
| Sonstige Ausleihungen | 946 | - | ||||
| 562.824 | 16.500 | - | - | - | - | |
| 925.988 | 242.725 | - | 25.902 | 2.008 | - |
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| Kumulierte Abschreibungenen | Restbuchwert | |||
|---|---|---|---|---|
| Zuschreibung Tsd. € |
30.9.20 Tsd. € |
30.9.20 Tsd. € |
1.10.19 Tsd. € |
|
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
| Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 121.916 | 47.444 | 55.589 | |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 73.342 | 36.670 | 44.005 | |
| - | 195.258 | 84.114 | 99.594 | |
| Sachanlagen | ||||
| Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 2.850 | 1.937 | 1.887 | |
| Technische Anlagen und Maschinen | 10.913 | 4.885 | 3.737 | |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 41.098 | 17.914 | 14.580 | |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | - | 4.195 | 4.374 | |
| - | 54.861 | 28.931 | 24.578 | |
| Finanzanlagen | ||||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | - | 471.152 | 457.851 | |
| Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 16.500 | 72.226 | 31.000 | |
| Beteiligungen | - | 2.000 | - | |
| Sonstige Ausleihungen | - | 946 | 947 | |
| - | 16.500 | 546.324 | 489.798 | |
| - | 266.619 | 659.369 | 613.970 |
In den Vorräten (161.852 Tsd. €, Vorjahr: 135.102 Tsd. €) sind kumulierte Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt 28.555 Tsd. € (Vorjahr: 23.738 Tsd. €) enthalten.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen zum Bilanzstichtag 13.985 Tsd. € (Vorjahr: 19.572 Tsd. €) unter Berücksichtigung kumulierter Einzel- und Pauschalwertberichtigungen von insgesamt 4.272 Tsd. € (Vorjahr: 4.039 Tsd. €). Abgezinste Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.180 Tsd. € (Vorjahr: 1.295 Tsd. €) haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
Die ausgewiesenen Salden an Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (108.341 Tsd. €, Vorjahr: 169.030 Tsd. €), aus Forderungen gegen das Konzern-Treasury der ZEISS Gruppe in Höhe von 633.988 Tsd. € (Vorjahr: 596.240 Tsd. €), sonstigen Forderungen (6.358 Tsd. €, Vorjahr: 10.337 Tsd. €) sowie Ausleihungen mit einer Restlaufzeit über einem Jahr (160 Tsd. €, Vorjahr 0 Tsd. €). Aufgrund des am 30. Mai 2017 abgeschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages hat die hundertprozentige Tochtergesellschaft Carl Zeiss Meditec Asset Management Verwaltungsgesellschaft mbH; Jena, einen Ertrag in Höhe von 5.214 Tsd. € (Vorjahr: 4.017 Tsd. €) an die Carl Zeiss Meditec AG abgeführt.
Zum Bilanzstichtag bestanden Forderungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr in Höhe von 160 Tsd. € (Vorjahr: 0 Tsd. €).
Forderungen gegen den Gesellschafter bestehen in Höhe von 23 Tsd. € (Vorjahr: 3.550 Tsd. €).
Die sonstigen Vermögensgegenstände betragen zum Bilanzstichtag 9.186 Tsd. € (Vorjahr: 8.933 Tsd. €). Darin sind im Wesentlichen sonstige Forderungen (8.176 Tsd. €, Vorjahr: 8.035 Tsd. €), welche zum größten Teil Forderungen gegen das Finanzamt aus der Umsatzsteuer-Voranmeldung darstellen, Forderungen für geleistete Anzahlungen (641 Tsd. €, Vorjahr: 834 Tsd. €) und für debitorische Kreditoren (333 Tsd. €, Vorjahr: 30 Tsd. €) enthalten.
Flüssige Mittel betreffen ausschließlich das Guthaben bei Kreditinstituten. Festgelder werden bei dem Konzern-Treasury der ZEISS Gruppe angelegt und sind als Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen.
Die sonstigen aktiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten unter anderem Urlaubsgeld in Höhe von 644 Tsd. €, Lizenzzahlungen in Höhe von 320 Tsd. €, Mieten in Höhe von 244 Tsd. € und Zahlungen aus dem tariflichen Zusatzgeld in Höhe von 81 Tsd. €.
Der aktive Unterschiedsbetrag resultierte im Vorjahr aus der Saldierung nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB von Rückstellungen für Pensionen mit dem CTA-Deckungsvermögen, die ausschließlich der Erfüllung von Altersversorgungsverpflichtungen dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind. Es besteht zum 30. September 2020 kein aktiver Unterschiedsbetrag, weil der Erfüllungsbetrag für die Pensionen und ähnliche Verpflichtungen den beizulegenden Zeitwert des Deckungsvermögens übersteigt. Die Rückstellung für Pensionen beträgt 16.817 Tsd. €.
Das gezeichnete Kapital der Carl Zeiss Meditec AG beträgt 89.440.570 € und ist eingeteilt in 89.440.570 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stammaktien (Stückaktien) mit einem rechnerischen anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1,00 € je Stückaktie. Der Ausweis erfolgt zum Nennbetrag.
Diese beträgt zum 30. September 2020 unverändert 954.942 Tsd. €.
Diese betragen zum 30. September 2020 unverändert 2.940 Tsd. €.
Der Bilanzgewinn beträgt auf Grund des Jahresüberschusses der Carl Zeiss Meditec AG in Höhe von 102.672 Tsd. €, unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages aus dem Vorjahr in Höhe von 319.768 Tsd. € und abzüglich der Dividendenausschüttung in Höhe von 58.137 Tsd. € zum 30. September 2020 364.303 Tsd. €.
Die Vermögensgegenstände, die im Rahmen eines CTA treuhänderisch auf den Carl Zeiss Pensions-Treuhand e.V., Oberkochen, übertragen sind und damit zweckgebundenes Vermögen für die Erfüllung von Pensionsverpflichtungen gegenüber aktiven Mitarbeitern der Gesellschaft darstellen, sind Deckungsvermögen im Sinne des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB und werden daher mit ihrem beizulegenden Zeitwert mit den entsprechenden Pensionsverpflichtungen verrechnet.
Angaben zur Verrechnung nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB:
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| 2019/20 Tsd. € |
|
|---|---|
| Erfüllungsbetrag für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 137.292 |
| Anschaffungskosten des Deckungsvermögens | 108.446 |
| Beizulegender Zeitwert des Deckungsvermögens | 120.475 |
| Verrechnete Aufwendungen | 17.832 |
| Verrechnete Erträge | 330 |
Der Unterschiedsbetrag zwischen Ansatz der Pensionsrückstellungen mit zehnjährigem und Ansatz der Pensionsrückstellungen mit siebenjährigem durchschnittlichen Marktzinssatz beträgt 25.777 Tsd. € (Vorjahr: 23.570 Tsd. €). Die entsprechenden Personalaufwendungen sind in den Aufwendungen für Altersversorgung enthalten, die Zinsaufwendungen der Verpflichtungen, die laufenden Erträge aus dem Deckungsvermögen und die Erträge bzw. Aufwendungen aus Zeitwertänderungen des Deckungsvermögens werden im Zinsergebnis ausgewiesen.
Der Posten beinhaltet Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer.
Der Erfüllungsbetrag der Rückstellungen für Altersteilzeit beträgt zum 30. September 2020 753 Tsd. €. Der beizulegende Zeitwert der CTA Deckungsvermögen, mit dem die Rückstellung verrechnet worden ist, beträgt 558 Tsd. €. Die dabei entstandenen Zinsaufwendungen betragen 5 Tsd. €.
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| ― | Ausstehende Rechnungen (18.618 Tsd. €, Vorjahr: 18.155 Tsd. €) |
| ― | Sonstige Rückstellungen aus dem Personalbereich (13.327 Tsd. €, Vorjahr: 16.353 Tsd. €) |
| ― | Sonstige nicht personalbezogene Rückstellungen (10.136 Tsd. €, Vorjahr 330 Tsd. €) |
| ― | Urlaubsansprüche und Gleitzeitguthaben (4.941 Tsd. €, Vorjahr: 4.463 Tsd. €) |
| ― | Sonderzahlungen an Mitarbeiter (3.686 Tsd. €, Vorjahr: 5.225 Tsd. €) |
| ― | Gewährleistungen (2.382 Tsd. €, Vorjahr: 2.630 Tsd. €) |
| ― | Verluste aus Liefer- und Abnahmeverpflichtungen (2.294 Tsd. €, Vorjahr: 937Tsd. €) |
| ― | Risiken aus Rechtsstreitigkeiten (2.000 Tsd. €, Vorjahr: 2.000 Tsd. €) |
| ― | Devisentermingeschäfte (446 Tsd. €, Vorjahr 18.490 Tsd. €) |
Bei den Verbindlichkeiten der Carl Zeiss Meditec AG handelt es sich um ungesicherte Verbindlichkeiten in Höhe von 88.668 Tsd. € (Vorjahr: 102.067 Tsd. €), davon 0 Tsd. € mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr (Vorjahr: 6 Tsd. €).
Diese enthalten die üblichen Verpflichtungen aus dem Warenlieferungs- und Leistungsverkehr mit Fremdlieferanten sowie Provisionsverbindlichkeiten.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit 50.289 Tsd. € (Vorjahr: 45.009 Tsd. €) Lieferungen und Leistungen sowie mit 158 Tsd. € (Vorjahr: 917 Tsd. €) sonstige Verbindlichkeiten.
Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter bestehen in Höhe von 10.306 Tsd. € (Vorjahr: 12.489 Tsd. €).
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus einbehaltener Lohn- und Kirchensteuer (2.077 Tsd. €, Vorjahr: 1.978 Tsd. €) und Verbindlichkeiten aus Zoll und Einfuhrumsatzsteuer (1.697 Tsd. €, Vorjahr: 516 Tsd. €).
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| 30.9.20 | 30.9.19 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Angaben in € Tsd. |
Gesamtbetrag | davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr | davon mit einer Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahren | Gesamtbetrag | davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr | davon mit einer Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahren |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 34.406 | 34.406 | - | 49.593 | 49.587 | 6 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 50.447 | 50.447 | - | 45.926 | 45.926 | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten inklusive der Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht | 3.815 | 3.815 | - | 6.548 | 6.548 | - |
| davon aus Steuern | 2.077 | 2.077 | - | 3.455 | 3.455 | - |
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit | - | - | - | - | - | - |
Es handelt sich im Wesentlichen um Abgrenzungsposten für über das Geschäftsjahr hinausreichende Service-und Wartungsverträge.
Zum Stichtag bestanden Höchstbetragsbürgschaften im Gesamtwert von 4.740 Tsd. € (Vorjahr: 14.250 Tsd. €), davon zu Gunsten verbundener Unternehmen 4.740 Tsd. € (Vorjahr: 14.250 Tsd. €).
Die Inanspruchnahme der Haftung ist als unwahrscheinlich einzuschätzen, da es sich ausschließlich um konzerninterne Haftungsverhältnisse handelt. Die Werthaltigkeit der Beteiligungen wird regelmäßig, insbesondere im Rahmen der Jahresabschlusserstellung, überprüft und gegebenenfalls neu bewertet. Dabei wurden keine Risiken festgestellt, die die Fortführung der Geschäftstätigkeit der Beteiligungen gefährden.
Bei den außerbilanziellen Geschäften im Bereich Miet- und Leasingverpflichtungen handelt es sich im Wesentlichen um Gebäudemiete, Kfz-Leasingverträge und Mietverträge über Bürogeräte einschließlich IT-Hardware. Diese Verträge stellen eine Finanzierungsalternative dar, durch die im Wesentlichen eine Liquiditäts- und Eigenkapitalbindung sowie die Übernahme wesentlicher wirtschaftlicher Risiken vermieden werden. Weiterhin besteht Planungs- und Kalkulationssicherheit im Hinblick auf die für die Laufzeit fest vereinbarten Leasingkonditionen. Ein Risiko besteht darin, dass über die übernommenen Gegenstände insbesondere im Falle mangelnder Auslastung nicht frei verfügt werden kann. Bei der Berechnung der Miet- und Leasingverpflichtungen wurden die frühestmöglichen Kündigungstermine bzw. das Ende der Vertragslaufzeit zu Grunde gelegt. Zum Ansatz kommen die Nominalbeträge.
Aus Mietverträgen bestehen folgende finanzielle Verpflichtungen:
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| 30.9.20 Tsd. € |
|
|---|---|
| fällig 2020/21 | 7.148 |
| davon an verbundene Unternehmen | 5.011 |
| fällig 2021/22 bis 2024/25 | 11.474 |
| davon an verbundene Unternehmen | 3.012 |
| fällig nach 2025/26 | 1.417 |
| davon an verbundene Unternehmen | - |
Die finanziellen Verpflichtungen aus Mietverträgen betreffen im Wesentlichen Mietverträge mit der Carl Zeiss AG, Oberkochen, für angemietete Produktions- und Verwaltungsgebäudeflächen in Jena und Oberkochen sowie extern angemietete Produktions- und Verwaltungsgebäudeflächen in München und Berlin.
Aus Leasingverträgen bestehen die nachfolgenden finanziellen Verpflichtungen:
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| 30.9.20 Tsd. € |
|
|---|---|
| fällig 2020/21 | 385 |
| davon an verbundene Unternehmen | - |
| fällig 2021/22 bis 2024/25 | 247 |
| davon an verbundene Unternehmen | - |
| fällig nach 2025/26 | - |
| davon an verbundene Unternehmen | - |
Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Kfz-Leasingverträge.
Aus dem Bestellobligo für Investitionen resultieren finanzielle Verpflichtungen von 4.896 Tsd. € (Vorjahr: 1.887 Tsd. €).
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| Regionale Aufteilung | 2019/20 Tsd. € |
2018/19 Tsd. € |
|---|---|---|
| Deutschland | 53.654 | 59.243 |
| Europa/Naher und Mittlerer Osten/Afrika | 180.058 | 218.472 |
| Asien/Pazifischer Raum | 497.261 | 500.451 |
| Amerika | 126.534 | 155.748 |
| Summe | 857.507 | 933.914 |
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| Aufteilung nach strategischen Geschäftseinheiten | 2019/20 Tsd. € |
2018/19 Tsd. € |
|---|---|---|
| SBU Microsurgery | 251.918 | 282.908 |
| SBU Ophthalmic Devices | 605.589 | 651.006 |
| Summe | 857.507 | 933.914 |
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| 2019/20 Tsd. € |
2018/19 Tsd. € |
|
|---|---|---|
| a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | 374.964 | 386.091 |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | 6.627 | 6.618 |
| Summe | 381.591 | 392.709 |
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| 2019/20 Tsd. € |
2018/19 Tsd. € |
|
|---|---|---|
| a) Löhne und Gehälter | 118.394 | 122.383 |
| b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung | 22.400 | 23.777 |
| davon für Altersversorgung | 5.242 | 6.144 |
| Summe | 140.794 | 146.160 |
In den sozialen Abgaben und Aufwendungen für die Altersvorsorge und für Unterstützung sind 1.432 Tsd. € Ertrag aus der Erstattung der Sozialversicherung im Rahmen der Kurzarbeit enthalten.
Die sonstigen betrieblichen Erträge (24.230 Tsd. €, Vorjahr: 38.113 Tsd. €) beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Währungsumrechnung (18.445 Tsd. €, Vorjahr: 14.912 Tsd. €), Weiterberechnungen an Konzernunternehmen (3.449 Tsd. €, Vorjahr: 6.672 Tsd. €) und periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (2.255 Tsd. €, Vorjahr: 2.984 Tsd. €).
Der Posten enthält Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 22.791 Tsd. € (Vorjahr: 42.860 Tsd. €) und Aufwendungen für den Aufbau wachsender Geschäftsbereiche in den USA (7.880 Tsd. €, Vorjahr: 8.365 Tsd. €).
Die Erträge aus Beteiligungen betragen 0 Tsd. € (Vorjahr: 5.855 Tsd. €).
Die Carl Zeiss Meditec AG hat mit ihrer hundertprozentigen Tochtergesellschaft, der Carl Zeiss Meditec Asset Management Verwaltungsgesellschaft mbH, einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag Daraus resultiert im Geschäftsjahr 2019/20 ein Ertrag in Höhe von 5.214 Tsd. € (Vorjahr: 4.017 Tsd. €).
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| 2019/20 Tsd. € |
2018/19 Tsd. € |
|
|---|---|---|
| Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 17.746 | 15.042 |
| davon aus Pensionsrückstellung | 15.335 | 16.086 |
| davon aus Deckungsvermögen | (330) | (280) |
| davon aus Zeitwertanpassung | 2.497 | (1.024) |
| davon aus Aufzinsung | 66 | 78 |
| davon aus Steuernachzahlung | 80 | 125 |
| davon aus sonstigen Zinsaufwendungen | 98 | 57 |
Der Posten enthält keinen Ertrag und keinen Aufwand aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern (Vorjahr: 0 Tsd. €).
Im Posten Sonstige Steuern sind im Wesentlichen mitarbeiterbezogene Steuern (200 Tsd. €, Vorjahr: 314 Tsd. €) und Kraftfahrzeugsteuer (23 Tsd. €, Vorjahr: 24 Tsd. €) enthalten. Zudem sind die ausländische Vorsteuer (20 Tsd. €, Vorjahr: 51 Tsd. €) und die Erstattung der ausländischen Vorsteuer in Höhe von 105 Tsd. € (Vorjahr: 56 Tsd. €) enthalten.
Die Hauptversammlung hat am 6. August 2020 die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019/20 gewählt. Das von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar ist in der entsprechenden Anhangsangabe im Konzernabschluss enthalten.
Die Carl Zeiss AG hält von September 2003 an eine unmittelbare bzw. mittelbare Mehrheitsbeteiligung am stimmberechtigten Kapital der Gesellschaft unterhalb des Schwellenwertes von 75 % i. S. des § 33 Abs. 1 WpHG.
Die Carl Zeiss AG, Oberkochen, Deutschland, hat der Gesellschaft am 27. Oktober 2006 mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil ihrer 100 % - Gesellschaft Carl Zeiss, Inc., Thornwood, USA, an der Carl Zeiss Meditec AG am 27. Oktober 2006 die Schwelle von 10 % unterschritten hat und ab diesem Datum 7,47 % (6.074.256 Stammaktien) beträgt.
Die Carl Zeiss AG, Oberkochen, Deutschland, hat der Gesellschaft am 27. Oktober 2006 mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil ihrer Tochtergesellschaft Carl Zeiss Beteiligungs-GmbH, Oberkochen, Deutschland, an der Carl Zeiss Meditec AG am 27. Oktober 2006 die Schwelle von 10 % unterschritten hat und ab diesem Datum 7,47 % (6.074.256 Stammaktien) beträgt. Sämtliche dieser Stimmrechte werden nach § 34 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zugerechnet.
Die Herbert Smith Freehills Germany LLP, Düsseldorf, Deutschland, hat der Gesellschaft am 26. November 2019 mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Capital Research and Management Company, Los Angeles, USA, einer Tochtergesellschaft der The Capital Group Companies, Inc., Los Angeles, USA, an der Carl Zeiss Meditec AG am 21. November 2019 die Schwelle von 3 % überschritten hat und ab diesem Datum 3,011 % (2.693.421 Stammaktien) beträgt.
Die Invesco Ltd, Hamilton, Bermuda, hat der Gesellschaft am 27. Mai 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Carl Zeiss Meditec AG am 22. Mai 2020 die Schwelle von 3% unterschritten hat und ab diesem Datum 2,92% (2.612.056 Stammaktien) beträgt.
Darüber hinaus befinden sich nach unserem Kenntnisstand die verbleibenden Aktien im Streubesitz.
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| Name und Sitz der Gesellschaft | Währung | Anteil am stimmberechtigen Kapital in % |
Eigenkapital 30.9.2020 umgerechnet zum Stichtagskurs * | davon Ergebnis des Geschäftsjahres 2019/20 umgerechnet zum Jahresdurchschnittskurs * |
|---|---|---|---|---|
| Carl Zeiss Meditec Inc., Dublin, USA | Tsd. USD | 100,00 | 419.084 | -22.513 |
| Tsd. € | 357.946 | -20.106 | ||
| Carl Zeiss Meditec Production LLC, Ontario, USA | Tsd. USD | 100,00 | 18.550 | 1.167 |
| Tsd. € | 15.844 | 1.042 | ||
| Carl Zeiss Meditec Asset Management Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland ** | Tsd. € | 100,00 | 68.394 | 0 |
| Carl Zeiss Meditec Iberia S.A., Tres Cantos, Spanien | Tsd. € | 100,00 | 4.839 | -687 |
| Carl Zeiss Meditec Co. Ltd., Tokio, Japan | Tsd. JPY | 51,00 | 4.561.633 | 437.967 |
| Tsd. € | 36.859 | 3.628 | ||
| Carl Zeiss Meditec Medikal Çözümler Ticaret ve Sanay A.Ş, Ankara, Türkei | Tsd. TRY | 100,00 | 41.638 | 6.127 |
| Tsd. € | 4.576 | 840 | ||
| Carl Zeiss Meditec Vertriebsgesellschaft mbH, Oberkochen, Deutschland ** | Tsd. € | 100,00 | 23.428 | 0 |
| Atlantic S.A.S., Périgny/ La Rochelle, Frankreich | Tsd. € | 100,00 | 56.682 | 3.126 |
| HYALTECH Ltd., Livingston, Großbritannien | Tsd. GBP | 100,00 | 11.034 | 114 |
| Tsd. € | 12.094 | 130 | ||
| France Chirurgie Instrumentation S.A.S., Paris, Frankreich | Tsd. € | 100,00 | 6.042 | -941 |
| Carl Zeiss Meditec France S.A.S., Marly-le-Roi, Frankreich | Tsd. € | 100,00 | 10.970 | 925 |
| Carl Zeiss Meditec S.A.S., Périgny/ La Rochelle, Frankreich | Tsd. € | 100,00 | 7.177 | 592 |
| France Chirurgie Instrumentation SUD Ltd., Quatre Bornes, Mauritius | Tsd. € | 100,00 | 2.685 | 437 |
| France Chirurgie Instrumentation Ophthalmics Inc., Pembroke, USA | Tsd. USD | 100,00 | 5.859 | 1.314 |
| Tsd. € | 5.004 | 1.174 | ||
| Ophthalmic Laser Engines LLC, Lafayette, USA | Tsd. USD | 52,00 | -1.021 | -1.108 |
| Tsd. € | -872 | -990 | ||
| Carl Zeiss Meditec Digital Innovations LLC, Temple, USA | Tsd. USD | 100,00 | 915 | 0 |
| Tsd. € | 781 | 0 | ||
| Carl Zeiss Meditec Cataract Technology, Inc., Reno, USA | Tsd. USD | 100,00 | 1.648 | -6.782 |
| Tsd. € | 1.408 | -6.057 | ||
| Carl Zeiss Meditec (Guangzhou) Ltd., Guangzhou, China | Tsd. CNY | 100,00 | 68.773 | 0 |
| Tsd. € | 8.627 | 0 | ||
| Carl Zeiss Meditec Portugal Unipessoal Lda., Lissabon, Portugal *** | Tsd. € | 100,00 | 2.440 | -348 |
| Carl Zeiss Meditec USA Inc., Dublin, USA *** | Tsd. USD | 100,00 | 0 | 0 |
| Tsd. € | 0 | 0 | ||
| Photono Oy, Helsinki, Finnland | Tsd. € | 20,00 | 34 | -234 |
* Die Angaben stellen die nach jeweils landesspezifischen Rechnungslegungsvorschriften ermittelten Werte dar.
** Diese Gesellschaften sind gemäß § 264 Abs. 3 HGB oder § 264b HGB von der Pflicht zur Offenlegung ihres Jahresabschlusses befreit.
*** Diese Gesellschaft wurde im Laufe des Geschäftsjahres neu gegründet.
Im Jahresdurchschnitt 2019/20 waren 1.430 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.369 Mitarbeiter) zuzüglich 6 Auszubildende (Vorjahr: 6 Auszubildende) beschäftigt. In dieser Zahl sind die Vorstände der Carl Zeiss Meditec AG nicht enthalten.
Die Beschäftigten verteilen sich im Jahresdurchschnitt auf folgende Bereiche:
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| Anzahl | |
|---|---|
| Produktion | 535 |
| Vertrieb | 323 |
| Verwaltung | 121 |
| Forschung und Entwicklung | 451 |
| Summe | 1.430 |
Zum Stichtag 30. September 2020 belief sich der Belegschaftsstand auf 1.428 Mitarbeiter zuzüglich 6 Auszubildenden und zuzüglich zwei Vorstandsmitgliedern, welche in einem direkten Dienstverhältnis zur Carl Zeiss Meditec AG stehen.
Als Vorstände der Carl Zeiss Meditec AG waren im Geschäftsjahr 2019/20 bestellt und im Handelsregister eingetragen:
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| Mitglied im Vorstand | Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrats- und vergleichbaren Kontrollgremien in Unternehmen der Carl Zeiss Gruppe | Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrats- und vergleichbaren Kontrollgremien in anderen Unternehmen |
|---|---|---|
| Dr. Ludwin Monz | ||
| Vorsitzender des Vorstands der Carl Zeiss Meditec AG | Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec, Inc., Dublin, USA (Vorsitzender bis 30.4.2020) | Mitglied des Universitätsrates der Friedrich-Schiller-Universität, Jena, Deutschland |
| Verantwortungsbereich: Geschäftsbereiche Ophthalmologische Systeme, Geschäftsbereiche Mikrochirurgie, Strategische Geschäftsentwicklung, Konzernfunktionen Kommunikation, MarCom, Digital Innovation, Quality, Regulatory | Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec Co. Ltd., Tokio, Japan | Mitglied des Kuratoriums des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien, Jena, Deutschland |
| Jahr der Erstbestellung 2007 | Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Iberia S.L., Tres Cantos, Spanien | |
| Zusätzlich: Mitglied des Vorstands der Carl Zeiss AG, Oberkochen, Deutschland | Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec Iberia, S.A., Tres Cantos, Spanien | |
| Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Co. Ltd, Tokio, Japan | ||
| Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec Cataract Technoloy, Inc., Reno, USA | ||
| Jan Willem de Cler | ||
| Verantwortungsbereich: Konzernfunktion Human Resources, Global Service and Customer Care, Cultural Development, Training | President des Board of Directors der FCI Ophthalmic Inc., Pembroke, USA | keine |
| Jahr der Erstbestellung 2018 | Mitglied des Board of Directors der FCI Sud, Goodlands, Mauritius | |
| President der FCI SAS, Paris, Frankreich | ||
| Mitglied des Board of Directors der Hyaltech Ltd., Livingston, UK | ||
| Justus Felix Wehmer | ||
| Verantwortungsbereich: Konzernfunktionen Finanzen & Controlling, Investor Relations, IT, Recht, Steuern | Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec, Inc., Dublin, USA | Mitglied im Vorstand des Spectaris e.V. |
| Jahr der Erstbestellung 2018 | Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec Iberia S.A., Tres Cantos, Spanien | |
| Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec Co. Ltd., Tokio, Japan | ||
| Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec (Guangzhou) Ltd., Guangzhou, China |
Die Summe der Gesamtbezüge der aktiven Vorstandsmitglieder nach § 285 Nr. 9a HGB belief sich im Geschäftsjahr 2019/20 auf 2.792 Tsd. € (Vorjahr: 2.286 Tsd. €). Einzelheiten hierzu werden im Vergütungsbericht zum zusammengefassten Lagebericht erläutert.
Für ehemalige Vorstandsmitglieder der Gesellschaft bestehen Pensionsanwartschaften in Höhe von 925 Tsd. € (Vorjahr: 851 Tsd. €).
Der Aufsichtsrat der Carl Zeiss Meditec AG bestand im Geschäftsjahr 2019/20 aus folgenden Mitgliedern:
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| Mitglied im Aufsichtsrat | Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrats- und vergleichbaren Kontrollgremien in Unternehmen der Carl Zeiss Gruppe | Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrats- und vergleichbaren Kontrollgremien in anderen Unternehmen |
|---|---|---|
| Prof. Dr. Michael Kaschke | ||
| Vorsitzender | Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Pte. Ltd., Singapur, Singapur (bis 31.3.2020) | Mitglied des Aufsichtsrats, Prüfungsausschusses (Vorsitzender des Prüfungsausschusses seit 17.6.2020) der Henkel AG & Co KGaA, Düsseldorf, Deutschland |
| Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 2002 | Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Far East Co. Ltd., Kwai Fong, NT./Hongkong, China (bis 31.3.2020) | Mitglied des Aufsichtsrats, Prüfungsausschusses der Deutsche Telekom AG, Bonn, Deutschland |
| Ruhendes Mandat nach § 105 AktG zwischen dem 22. Juli 2008 und dem 21. Juli 2009 | Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss India (Bangalore) Pte. Ltd., Bangalore, Indien (bis 31.3.2020) | Mitglied des Aufsichtsrats der Robert Bosch GmbH, Stuttgart, Deutschland |
| wieder Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 2010 | Vorsitzender des Aufsichtsrats der Carl Zeiss SMT GmbH, Oberkochen, Deutschland (bis 31.10.2019) | Vorsitzender des Aufsichtsrats des Karlsruher Instituts für Technologie, Karlsruhe, Deutschland (seit 11.11.2019; Mitglied seit 1.10.2019) |
| Vorsitzender des Vorstands der Carl Zeiss AG, Oberkochen, Deutschland (bis 31.3.2020) | Vorsitzender des Aufsichtsrats der Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH, Oberkochen, Deutschland (bis 31.3.2020) | |
| Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Co., Ltd. Seoul, Südkorea (bis 31.3.2020) | ||
| Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss (Shanghai) Co., Ltd, Shanghai, China (bis 31.3.2020) | ||
| Dr. Christian Müller | ||
| Mitglied im Aufsichtsrat seit 2019 | Vorstand des Carl Zeiss Pensions-Treuhand e.V., Oberkochen, Deutschland | keine |
| Mitglied des Vorstands (CFO) der Carl Zeiss AG, Oberkochen, Deutschland | Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Inc., White Plains, USA | |
| Mitglied des Management Boards der Carl Zeiss Pensions Trust Properties, White Plains, USA | ||
| Dr. Karl Lamprecht | ||
| Mitglied im Aufsichtsrat seit 25.6.2020 | Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Pte. Ltd., Singapur, Singapur (seit 1.4.2020) | Mitglied des Aufsichtsrats der Körber AG, Hamburg, Deutschland (seit 13.8.2020) |
| Vorsitzender des Vorstands der Carl Zeiss AG, Oberkochen, Deutschland (seit 1.4.2020) | Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Far East Co. Ltd., Kwai Fong, NT./Hongkong, China (seit 1.4.2020) | |
| Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss India (Bangalore) Pte. Ltd., Bangalore, Indien (seit 20.5.2020) | ||
| Vorsitzender des Aufsichtsrats der Carl Zeiss SMT GmbH, Oberkochen, Deutschland (seit 26.11.2019) | ||
| Vorsitzender des Aufsichtsrats der Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH, Oberkochen, Deutschland (seit 1.4.2020) | ||
| Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss (Shanghai) Co., Ltd, Shanghai, China (seit 1.4.2020) | ||
| Vorsitzender des Aufsichtsrats der Carl Zeiss Jena GmbH, Jena, Deutschland (seit 1.10.2018) | ||
| Vorsitzender des Board of Directors der tooz technologies, Inc., White Plains, USA (seit 18.12.2017) |
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| Mitglied im Aufsichtsrat | Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrats- und vergleichbaren Kontrollgremien in Unternehmen der Carl Zeiss Gruppe | Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrats- und vergleichbaren Kontrollgremien in anderen Unternehmen |
|---|---|---|
| Dr. Markus Guthoff | ||
| Mitglied im Aufsichtsrat seit 2004 | keine | Mitglied des Aufsichtsrats der Innovation City Management GmbH, Bottrop, Deutschland |
| Mitglied des Vorstands der NATIONAL-BANK AG, Essen, Deutschland | ||
| Tania von der Goltz | ||
| Stellvertretende Vorsitzende | keine | keine |
| Mitglied im Aufsichtsrat seit 2018 | ||
| Senior Vice President Global Financial Strategy, Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA, Bad Homburg, Deutschland | ||
| Isabel De Paoli | ||
| Mitglied im Aufsichtsrat seit 25.6.2020 | keine | keine |
| Chief Strategy Officer, Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland | ||
| Cornelia Grandy * | ||
| Mitglied im Aufsichtsrat seit 2011 | keine | keine |
| Vorsitzende des Betriebsrats der Carl Zeiss Meditec AG Standort Oberkochen und Mitglied des Gesamtbetriebsrats der Carl Zeiss Meditec AG, Jena, Deutschland | ||
| Renè Denner * | ||
| Mitglied im Aufsichtsrat seit 1.10.2019 | keine | keine |
| Vorsitzender des Betriebsrats der Carl Zeiss Meditec AG Standort Jena und Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Carl Zeiss Meditec AG, Jena, Deutschland | ||
| Jeffrey Marx * | ||
| Mitglied im Aufsichtsrat seit 6.3.2020 | keine | keine |
| Prozessingenieur, Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Carl Zeiss Meditec AG Standort Berlin |
* gewählte Mitglieder aus der Arbeitnehmerschaft
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| Mitglieder | |
|---|---|
| Präsidial- und Personalausschuss | Prof. Dr. Michael Kaschke, Vorsitzender Tania von der Goltz |
| Dr. Markus Guthoff (bis 6.8.2020) | |
| Dr. Karl Lamprecht (seit 6.8.2020) | |
| Prüfungsausschuss | Dr. Markus Guthoff, Vorsitzender Cornelia Grandy (seit 1.10.2019) |
| Dr. Christian Müller | |
| Nominierungsausschuss | Dr. Christian Müller, Vorsitzende |
| Dr. Markus Guthoff (bis 6.8.2020) | |
| Prof. Dr. Michael Kaschke | |
| Isabel De Paoli (seit 6.8.2020) |
Die Bezüge der aktiven Aufsichtsratsmitglieder betrugen für das Geschäftsjahr 2019/20 insgesamt 371 Tsd. € (Vorjahr: 279 Tsd. €). Die individualisierten Angaben zur Vergütung des Aufsichtsrats sind im zusammengefassten Lagebericht zum Jahresabschluss 2019/20 enthalten.
Es wurden keine Zuschüsse/Kredite an die Organmitglieder gewährt. Die Gesellschaft ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten von Vorstands-/Aufsichtsratsmitgliedern eingegangen.
Nach Ablauf des Geschäftsjahres 2019/20 sind keine weiteren Ereignisse eingetreten, die für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von wesentlicher Bedeutung sind.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat haben die gemäß § 161 AktG geforderte Erklärung, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" entsprochen wird und in Zukunft entsprochen werden soll, abgegeben und den Aktionären auf der Internetseite der Carl Zeiss Meditec AG unter www.zeiss.com/meditecag/investor-relations dauerhaft zugänglich gemacht. Ebenso erfolgte die Angabe, welche Empfehlungen noch nicht angewandt wurden.
Das Geschäftsjahr 2019/20 schließt ab mit einem Jahresüberschuss von 102.672.196,30 €. Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2019/20 in Höhe von 364.303.324,69 € wie folgt zu verwenden:
» Zahlung einer Dividende von 0,50 € je Stückaktie für 89.440.570 Stückaktien: 44.720.285,00 €.
» Vortrag des verbleibenden Gewinns auf neue Rechnung 319.583.039,69 €.
Jena, den 23. November 2020
Carl Zeiss Meditec AG
Dr. Ludwin Monz, Vorsitzender des Vorstands
Justus Felix Wehmer, Mitglied des Vorstands
Jan Willem de Cler, Mitglied des Vorstands
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Carl Zeiss Meditec AG beschrieben sind.
Jena, den 23. November 2020
Carl Zeiss Meditec AG
Dr. Ludwin Monz, Vorsitzender des Vorstands
Justus Felix Wehmer, Mitglied des Vorstands
Jan Willem de Cler, Mitglied des Vorstands
Wir haben den Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG, Jena - bestehend aus der Bilanz zum 30. September 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden -geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der Carl Zeiss Meditec AG für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 geprüft. Die auf der im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns angegebenen Internetseite veröffentlichte Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB, die Bestandteil des Berichts über die Lage der Gesellschaft und Konzerns ist, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Des Weiteren haben wir die in den Abschnitten "a) Markt für Produkte der Augenheilkunde", "b) Markt für Produkte der Mikrochirurgie" "Verantwortung", "Kundenservice" "Kundenfokus" "Kundenlösungen im Bereich der Ophthalmologie", "Kundenlösungen im Bereich der Mikrochirurgie" und "Kundenlösungen in Wachstumsmärkten" des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns enthaltenen lageberichtsfremden Angaben nicht inhaltlich geprüft. Lageberichtsfremde Angaben im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns sind Angaben, die weder nach §§ 289 bis 289f HGB vorgeschrieben, noch nach DRS 20 gefordert sind.
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| ― | entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögensund Finanzlage der Gesellschaft zum 30. September 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 und |
| ― | vermittelt der beigefügte Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns erstreckt sich nicht auf die oben genannte Erklärung zur Unternehmensführung und nicht auf die oben genannten Abschnitte "a) Markt für Produkte der Augenheilkunde", "b) Markt für Produkte der Mikrochirurgie", "Verantwortung", "Kundenservice", "Kundenfokus", "Kundenlösungen im Bereich der Ophthalmologie", "Kundenlösungen im Bereich der Mikrochirurgie" und "Kundenlösungen in Wachstumsmärkten" des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:
Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt
Alle Beteiligungen der Gesellschaft werden nach einem bestimmten Schema auf Indikatoren für eine mögliche Wertminderung überprüft. Sollte ein oder mehrere solcher Indikatoren vorliegen, werden im Rahmen eines jährlichen Werthaltigkeitstests die beizulegenden Werte der erwarteten künftigen Zahlungsströme mittels eines Discounted Cash Flow-Modells (DCF-Modell) ermittelt. Basis für die Ableitung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme waren die von den gesetzlichen Vertretern der jeweiligen Tochterunternehmen erstellten Planungsrechnungen.
Vor dem Hintergrund der im Rahmen der Bewertung vorhandenen Ermessensspielräume und Schätzunsicherheiten bei der Ableitung zukünftiger Zahlungsströme, war der Wertminderungstest für die Finanzanlagen im Rahmen unserer Prüfung einer der bedeutsamsten Sachverhalte.
Wir haben die angewandten DCF-Modelle für die Tochterunternehmen, bei denen ein Indikator für das Vorliegen einer Wertminderung vorlag, unter Hinzuziehung von internen Bewertungsexperten methodisch und rechnerisch nachvollzogen und daraufhin untersucht, ob diese unter Beachtung der relevanten Rechnungslegungsstandards IDW S1 und IDW RS HFA 10 ermittelt wurden.
Ergänzend haben wir die wesentlichen Inputparameter der Planungsrechnungen (Umsatz, Herstellungs-, Verwaltungs- und Vertriebskosten) daraufhin untersucht, ob die zukünftige Entwicklung allgemeinen wirtschaftlichen Rahmendaten und branchenspezifischen Markterwartungen entspricht. Darüber hinaus haben wir durch Vornahme von Plan-Ist-Vergleichen für vergangene Geschäftsjahre die Planungs-/Schätzunsicherheit dahingehend beurteilt, ob sich hieraus Implikationen für die Ableitung zukünftiger Zahlungsströme ergeben.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen hinsichtlich des Wertminderungstests auf Finanzanlagen ergeben.
Zu den bezüglich der Finanzanlagen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter Abschnitt 5 und 6.
Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt:
Die Höhe der Wertberichtigungen für Vorräte, die sowohl medizinische Geräte als auch medizinische Verbrauchsmaterialien umfassen, ist je nach Art der Produkte von spezifischen Bewertungsrisiken hinsichtlich der Mindesthaltbarkeitsdauern für Medizinprodukte sowie Gängigkeitsparametern abhängig.
Darüber hinaus sind für die medizinischen Geräte Ersatzteile über längere Zeiträume, auch nach dem Ende der Serienproduktion, vorrätig zu halten. Im Rahmen der Vorratsbewertung sind durch die gesetzlichen Vertreter Annahmen über die zukünftige Verwertbarkeit der Ersatzteile zu treffen Diese betreffen im Wesentlichen Einschätzungen zur Höhe der notwendigen Bevorratung sowie der Dauer der technischen Nutzbarkeit von Ersatzteilen.
Zusätzlich werden bestimmte medizinische Geräte dem Kunden zur testweisen Verwendung (Leihgeräte) überlassen. Den Leihgeräten liegen insbesondere Annahmen des Vertriebs über die kurzfristige Veräußerbarkeit sowie dem realisierbaren Verkaufserlös der Geräte zugrunde.
Vor dem Hintergrund der zugrundeliegenden Komplexität der jeweiligen Abwertungsroutinen, sowie der im 3-Jahresturnus erfolgenden Berechnung von Gängigkeitsparametern und dem damit verbundenen erhöhten Fehlerrisiko waren die Wertberichtigungen der Vorräte im Rahmen unserer Prüfung einer der bedeutsamsten Sachverhalte.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die den Abwertungsroutinen zugrunde liegenden Parameter und Annahmen hinsichtlich der zukünftigen Verwertbarkeit/technischen Nutzbarkeit sowie der notwendigen Bevorratung bzw. kurzfristigen Veräußerbarkeit/Höhe des realisierbaren Verkaufserlös der jeweiligen Abwertungsroutinen im Vergleich zu vergangenen Geschäftsjahren nachvollzogen. Hierbei haben wir in Stichproben die Prognosegenauigkeit der in Vorjahren zugrunde gelegten Annahmen durch Abgleich mit den tatsächlich realisierten Wertberichtigungen bei Abgang der entsprechenden Vorratsbestände verglichen. Das Ergebnis unseres Vergleichs wurde als Maßstab für unsere Beurteilung der Wertberichtigungen im aktuellen Geschäftsjahr herangezogen.
Zusätzlich haben wir die systemseitige Umsetzung der Abwertungsroutinen in SAP durch Hinzuziehung entsprechender IT-Spezialisten nachvollzogen.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine wesentlichen Einwendungen hinsichtlich der Wertberichtigungen auf Vorräte ergeben.
Zu den bezüglich der Vorräte angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter Abschnitt 5 sowie zu den Angaben zu den Vorräten auf die Angabe im Anhang unter Abschnitt 7.
Für die Erklärung nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, die Bestandteil der Erklärung zur Unternehmensführung ist, sind die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die oben genannte Erklärung zur Unternehmensführung sowie die oben genannten im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in den Abschnitten "a) Markt für Produkte der Augenheilkunde", "b) Markt für Produkte der Mikrochirurgie" "Verantwortung", "Kundenservice" "Kundenfokus" "Kundenlösungen im Bereich der Ophthalmologie", "Kundenlösungen im Bereich der Mikrochirurgie" und "Kundenlösungen in Wachstumsmärkten" enthaltenen lageberichtsfremden Angaben. Ferner umfassen die sonstigen Informationen die für den Geschäftsbericht vorgesehene Versicherung der gesetzlichen Vertreter, aber nicht den Jahresabschluss, nicht die in die inhaltliche Prüfung einbezogenen Angaben des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.
Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
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| ― | wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
| ― | anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
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| ― | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können; |
| ― | gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben; |
| ― | beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben; |
| ― | ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann; |
| ― | beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt; |
| ― | beurteilen wir den Einklang des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft; |
| ― | führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 6. August 2020 als Abschlussprüfer gewählt. Aufgrund der seinerzeit akuten Beschränkungen der Mobilität infolge der seitens Politik und Verwaltung erlassenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausweitung der Corona-Pandemie konnte die Hauptversammlung, in der wir zum Abschlussprüfer gewählt werden sollten, nicht wie geplant stattfinden, sondern wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Vorbehaltlich der zeitlich versetzten Wahl des Abschlussprüfers durch die Hauptversammlung wurden wir daher am 21. Juli 2020 vom Aufsichtsrat zur Jahresabschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2012/2013 als Abschlussprüfer der Carl Zeiss Meditec AG tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Dominique-Andre Bendler"
Eschborn/Frankfurt am Main, 23. November 2020
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Bendler, Wirtschaftsprüfer
Schoenfeldt, Wirtschaftsprüfer
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