AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Tonkens Agrar AG

Annual / Quarterly Financial Statement May 20, 2021

5475_rns_2021-05-20_dff80823-14ab-4a2b-b32b-be60955d2796.html

Annual / Quarterly Financial Statement

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Finanzbericht: 28251629

Tonkens Agrar AG

Sülzetal

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2019 bis zum 30.06.2020

Konzernbilanz zum 30. Juni 2020

AKTIVA

scrollen

Geschäftsjahr Vorjahr
Euro Euro
--- --- ---
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und Schutzrechte 14.112,00 26.072,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 13.749.088,72 13.634.776,05
2. Technische Anlagen und Maschinen 11.447.030,00 11.518.944,82
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 659.710,80 736.155,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.702.563,45 673.557,85
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Gesellschafter 192.961,39 192.961,39
2. Beteiligungen 408.511,15 357.145,98
3. Sonstige Ausleihungen 192.961,39 192.961,39
4. Genossenschaftsanteile 77.138,50 77.138,50
B. Tiervermögen
Rinder 1.046.330,00 1.015.640,00
C. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe 291.960,73 313.935,13
2. Feldinventar 2.188.136,88 2.014.211,21
3. Selbsterzeugte fertige Erzeugnisse 444.124,86 537.271,24
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.209.126,86 1.986.667,53
2. Sonstige Vermögensgegenstände 1.245.132,75 1.378.542,37
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 688.866,02 1.178.068,60
D. Rechnungsabgrenzungsposten 370.755,49 405.461,97
E. Aktive latente Steuern 723.410,98 691.729,48
36.651.921,97 36.931.240,52

PASSIVA

scrollen

Geschäftsjahr Vorjahr
Euro Euro
--- --- ---
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 1.659.000,00 1.659.000,00
II. Kapitalrücklage 7.952.414,20 7.952.414,20
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen 217.000,00 217.000,00
IV. Bilanzverlust -1.515.221,15 -357.367,24
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen 160.001,00 177.397,00
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 8.516,32 2.826,00
2. Sonstige Rückstellungen 1.026.806,98 1.016.811,41
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 17.796.697,05 16.817.498,41
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.807.121,96 2.965.646,43
3. Sonstige Verbindlichkeiten 6.471.551,67 6.471.118,33
E. Rechnungsabgrenzungsposten 68.033,94 8.895,98
36.651.921,97 36.931.240,52

Konzerngewinn- und Verlustrechnung

scrollen

Geschäftsjahr Vorjahr
Euro Euro
--- --- ---
1. Umsatzerlöse 14.551.321,25 16.884.131,58
2. Erhöhung (Vj.: Verminderung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 186.914,61 -557.128,54
3. Erhöhung (Vj.: Verminderung) des Bestands an Tiervermögen 30.690,00 -13.625,00
4. Andere Aktivierte Eigenleistungen 35.247,61 15.449,28
5. Sonstige betriebliche Erträge 1.521.991,14 1.208.494,02
6. Gesamtleistung 16.326.164,61 17.537.321,34
7. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 5.268.739,62 5.737.241,60
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.014.620,62 1.875.332,52
8. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 2.397.558,26 2.425.098,51
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 520.382,05 545.235,21
9. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.181.050,63 2.115.868,68
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten 106.135,32 0,00
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.194.689,42 3.912.453,99
11. Erträge aus Beteiligungen 9.805,38 58.275,94
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 71.255,92 71.164,88
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 808.665,37 850.932,34
14. Ergebnis vor Steuern -1.084.615,38 204.599,31
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -23.471,63 325.710,60
16. Ergebnis nach Steuern -1.061.143,75 -121.111,29
17. Sonstige Steuern 96.710,16 103.526,64
18. Konzernjahresfehlbetrag -1.157.853,91 -224.637,93
19. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -357.367,24 -132.729,31
20. Konzernbilanzverlust -1.515.221,15 -357.367,24

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2019 bis 30. Juni 2020

ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS

Die Tonkens Agrar AG (im Folgenden auch kurz "Gesellschaft" oder im Zusammenhang mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften "Tonkens-Konzern" oder "Tonkens-Gruppe" genannt) hat ihren Sitz in Sülzetal und ist in der Rechtsform der Aktiengesellschaft im Handelsregister beim Amtsgericht Stendal unter HRB 12264 eingetragen.

Der Konzernabschluss wurde nach der nationalen Rechnungslegung gemäß §§ 290 ff. HGB und dem Aktiengesetz (AktG) aufgestellt. Die Aufstellung des Konzernabschlusses gemäß § 290 ff. HGB erfolgt freiwillig.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Konzernkapitalflussrechnung entspricht DRS 21 und der Konzerneigenkapitalspiegel entspricht DRS 7.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, haben wir einzelne Posten der Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und daher in diesem Konzernanhang gesondert aufgegliedert und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist aus Gründen der Klarheit und Übersichtlichkeit um die Posten "Gesamtleistung" und "Ergebnis vor Steuern" erweitert worden.

ANGABEN ZUM KONSOLIDIERUNGSKREIS

Der Konzernabschluss umfasst die Muttergesellschaft sowie inländische Tochterunternehmen. Zum 30. Juni 2020 wurden neben dem Mutterunternehmen folgende Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:

scrollen

Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH, Sülzetal (100 %),
Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH, Sülzetal (100 %),
AMB Agrar Holding GmbH, Sülzetal (100 %),
Börde Vita GmbH, Wanzleben-Börde (100 %),
Osterfelder Agrar GmbH, Osterfeld (100 %).

Die vollkonsolidierten Tochterunternehmen machen von der Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.

Im Wege der Quotenkonsolidierung wird die Bördelagerhaus GmbH, Wanzleben-Börde, einbezogen, an der die Tonkens-Gruppe mit 50 % beteiligt ist.

ANGABEN ZU DEN KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

Grundlage für die Konsolidierung sind der Jahresabschluss der Muttergesellschaft und die nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellten Abschlüsse der Tochtergesellschaften.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach § 301 Abs. 1 HGB durch die Verrechnung des Wertansatzes des dem Mutterunternehmen gehörenden Anteils an einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens.

Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen mit den entsprechenden Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen.

Soweit in den zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Vermögensgegenständen wesentliche Zwischenergebnisse enthalten waren, erfolgt eine Zwischenergebniseliminierung gem. § 304 Abs. 1 HGB.

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung nach § 305 Abs. 1 HGB werden die konzerninternen Umsatzerlöse, Zinserträge, Beteiligungserträge sowie die anderen konzerninternen Erträge mit den auf sie entfallenen Aufwendungen verrechnet.

Bei quotenkonsolidierten Gemeinschaftsunternehmen wurden im Konzernabschluss die Vermögenswerte, die Schulden, das Eigenkapital (nach Konsolidierung) und die Ertrags- und Aufwandsposten mit der Anteilsquote einbezogen.

ANGABEN ZU BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden unter dem Gesichtspunkt der Fortführung der Unternehmenstätigkeit bewertet.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsansätze der einbezogenen Unternehmen wurden im Konzernabschluss beibehalten.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen mit Ausnahme des Tiervermögens ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. In die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen sind neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen.

Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte und Wertpapiere zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten und die Ausleihungen grundsätzlich zum Nennwert angesetzt.

In der Position Tiervermögen ist das Tiervermögen des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens zusammengefasst.

Das Tiervermögen ist in Gruppen zusammengefasst und gemäß § 240 Abs. 4 HGB mit gewogenen Durchschnittswerten nach den Ausführungsanweisungen zum BMEL Jahresabschluss bewertet. Diese Werte basieren auf Standardherstellungskosten. Die angesetzten Werte entsprechen auch den Richtwerten der Finanzverwaltung gemäß BMF-Schreiben vom 14.11.2001 (BStBI I S. 864).

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe erfolgte mit den Anschaffungskosten. Eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert war nicht vorzunehmen. Für Heizöl, Gas und Schmierstoffe wurde ein Festwert angesetzt, der sich an den Erfahrungswerten der Vorjahre orientiert.

Das Feldinventar wurde zum Bilanzstichtag mit Standardherstellungskosten nach den Ausführungsanweisungen zum BMEL Jahresabschluss angesetzt. Es wurden die Werte für Betriebe mit mehr als 200 ha und einem Anteil der bewerteten Arbeit von 100 % verwendet.

Die selbsterzeugten fertigen Erzeugnisse sind hauptsächlich für den eigenen Verbrauch bestimmte Futtermittel. Diese Erzeugnisse wurden mit betriebsindividuell ermittelten Herstellungskosten aktiviert.

Die Bewertung der zugekauften Waren erfolgte mit den Anschaffungskosten.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Für Verluste aus Liefer- und Abnahmeverpflichtungen sind in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden erkennbare Einzelrisiken durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die flüssigen Mittel werden mit dem Nennwert angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen; die Auflösung des Postens erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse ist vom Charakter ein Mischposten aus Eigen- und Fremdkapital. Bei der Auflösung des Sonderpostens führen die Gewinnerhöhung zu einer Eigenkapitalmehrung (Eigenkapitalanteil des Sonderpostens) und die erhöhte Steuerbelastung zu einer Eigenkapitalminderung (Fremdkapitalanteil des Sonderpostens).

In den Vorjahren wurden Investitionszuschüsse gewährt. Die Investitionszuschüsse wurden nicht von den Anschaffungskosten der begünstigten Wirtschaftsgüter abgesetzt, sondern in einen Sonderposten für Investitionszuschüsse eingestellt. Der Investitionszuschuss wird über die Nutzungsdauer der Investitionen aufgelöst. Durch die Passivierung des Investitionszuschusses wird einerseits eine erfolgswirksame, sachgerechte Verteilung der Zuwendung über die Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Anlagegutes und andererseits die zutreffende Darstellung der Vermögenslage erreicht. Die Auflösung der Investitionszuschüsse wird in der Gewinn- und Verlustrechnung bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken, andere ungewisse Verpflichtungen und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt.

Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wurde für Einnahmen vor dem Bilanzstichtag gebildet, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Darüber hinaus werden aktive latente Steuern auf die bestehenden körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge gebildet, soweit innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verlustverrechnung zu erwarten ist. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.

Der Berechnung der latenten Steuern liegt ein effektiver Steuersatz für die Tonkens Agrar AG und für die Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH von jeweils 28,515 % zugrunde (15,825 % für die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und 12,690 % bzw. 11,550 % für die Gewerbesteuer), der sich voraussichtlich im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen ergeben wird.

Bewertungseinheiten

Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Zinsrisiken ausgesetzt. Deren Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Es handelt sich meist um außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-) Instrumente. Dazu gehören insbesondere Zinsswaps. Ihr Einsatz erfolgt nach einheitlichen Richtlinien, unterliegt strengen internen Kontrollen und bleibt mit wertmäßig geringen Ausnahmen auf die Absicherung des operativen Geschäfts der Gesellschaft sowie der damit verbundenen Geldanlagen und Finanzierungsvorgänge beschränkt. Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist, in Bezug auf Ergebnis und Zahlungsmittelflüsse die Fluktuationen zu reduzieren, die auf Veränderungen von Zinssätzen zurückgehen.

Zur Absicherung von Grundgeschäften werden derivative Finanzinstrumente regelmäßig zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei Darlehen mit variabler Verzinsung eingesetzt. Sofern die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, werden Bewertungseinheiten i.S.d. § 254 HGB gebildet. Zur bilanziellen Abbildung der wirksamen Teile der gebildeten Bewertungseinheiten wird die sog. Einfrierungsmethode (kompensatorische Bewertung) angewendet. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird zu jedem Bilanzstichtag prospektiv und retrospektiv festgestellt.

Es wurden folgende Bewertungseinheiten gebildet:

Im Geschäftsjahr wurden derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps) zur Absicherung künftiger Zahlungsströme aus variabel verzinslichen (Euribor) Darlehen verwendet. Dem Zinsswap liegt ein Grundgeschäft mit vergleichbarem, gegenläufigem Risiko (Mikro-Hedge) zugrunde. Das mit der aus dem Grundgeschäft und dem Sicherungsgeschäft gebildeten Bewertungseinheit nach § 254 HGB gesicherte Kreditvolumen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 813.

Die Regelungen zur Bildung einer Bewertungseinheit zur kompensatorischen Bewertung der Sicherungsbeziehung werden angewandt. Aufgrund der Betragsidentität und der Kongruenz der Laufzeiten, Zinssätze, Zinsanpassungs- bzw. Zins- und Tilgungstermine gleichen sich die gegenläufigen Wertänderungen bzw. Zahlungsströme während der Laufzeit von Grund- und Sicherungsgeschäft aus.

Das Geschäft weist zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert von rund TEUR 17 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn das Swapgeschäft verkauft werden würde.

Zinsswaps

Zur Begrenzung von Zinsrisiken wurden Zinsderivate in Form eines Zinsswaps im Volumen von TEUR 1.000 mit einer Laufzeit bis 2021 abgeschlossen. Bei diesem derivativen Finanzinstrument handelt es sich um eine Zinssicherung mittels Digital Collar. Der digitale Collar hat eine Zinsobergrenze von 3,9 % und eine Zinsuntergrenze von 1,0 %.

Es handelt sich nicht um Bewertungseinheiten.

Das Geschäft weist zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert von rund TEUR 44 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn das Swapgeschäft verkauft werden würden. In gleicher Höhe wurde eine Drohverlustrückstellung gebildet.

Rohwarenswaps

Beide DieselSwap-Geschäfte weisen zum Bilanzstichtag einen negativen Marktwert von insgesamt TEUR 170 zu Lasten der Berichtsgesellschaft auf. Dieser Wert belastet das Unternehmen jedoch erst, wenn die Swapgeschäfte verkauft werden würden. In gleicher Höhe wurde eine Drohverlustrückstellung gebildet.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

AKTIVA

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Konzernanlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten TEUR 274 (Vj.: TEUR 272) Forderungen gegen Gesellschafter. Es handelt sich dabei um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 8 (Vj.: TEUR 4) und Darlehensforderungen von TEUR 266 (Vj.: TEUR 268).

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind antizipative Forderungen aus im Folgejahr abziehbaren Vorsteuern in Höhe von TEUR 47 (Vj.: TEUR 37) enthalten.

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben - wie im Vorjahr - eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Rechnungsabgrenzungsposten

Hierin enthalten sind Disagien in Höhe von TEUR 31 (Vj.: 22).

Latente Steuern

Der in der Bilanz saldiert und gesondert ausgewiesene Posten "Aktive latente Steuern" resultiert aus folgenden temporären Differenzen:

scrollen

Bilanzposten 30.06.2020 Differenz Handels- vs. Steuerbilanz Steuersatz 30.06.2020 Aktive latente Steuern
TEUR TEUR
--- --- --- --- ---
Sonderposten mit Rücklageanteil aufgrund nur steuerlicher Abschreibungen (Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH) -65 28,515% -19
Rückstellungen für Drohverluste (Tonkens Agrar AG) 214 28,515% 61

scrollen

Steuerliche Verlustvorträge Verlustvorträge gesamt Im 5-Jahres-Zeitraum voraussichtlich nutzbar
TEUR TEUR
--- --- --- --- ---
Körperschaftsteuer 4.851 2.326 15,825% 368
Gewerbesteuer 2.465 2.465 12,690% 313
723

PASSIVA

Eigenkapital

Das Grundkapital beträgt - wie im Vorjahr - EUR 1.659.000,00. Es ist eingeteilt in 1.659.000 nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von je EUR 1,00.

Sämtliche Aktien der Gesellschaft lauten auf den Inhaber und sind voll eingezahlt.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 14.02.2022 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt nominal EUR 829.500,00 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2017).

Die Kapitalrücklage setzt sich im Wesentlichen aus gezahlten Aufgeldern aufgrund der erfolgten Kapitalerhöhungen zusammen. Weitere Einzelheiten können der Entwicklung des Konzerneigenkapitals entnommen werden.

Bei den Gewinnrücklagen handelt es sich um die Aktivierung der latenten Steuern auf Verlustvorträge zum 01.07.2010 (BilMoG-Eröffnungsbilanz) gemäß Artikel 67 Absatz 6 Satz 1 EGHGB.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten:

scrollen

30.06.2020 30.06.2019
TEUR TEUR
--- --- ---
Pachten 403 358
Drohverluste 215 159
Verpflichtungen aus dem Personalbereich 181 164
Rechts-, Beratungs- und Jahresabschlusskosten 127 127
Ausstehende Lieferantenrechnungen 91 121
Übrige 10 88
1.027 1.017

Verbindlichkeiten

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten ergibt sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel:

scrollen

Restlaufzeiten
30.06.2020 Gesamt Bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre Davon durch Pfandrechte und ähnliche Rechte gesichert
--- --- --- --- --- --- ---
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR Art der Sicherheit
--- --- --- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 17.797 4.468 5.129 8.200 17.797 Grundpfandrechte
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.807 2.807 0 0 2.807 Eigentumsvorbehalte
Sonstige Verbindlichkeiten 6.471 6.318 55 98 0
27.075 13.593 5.185 8.298 20.604

Von den sonstigen Verbindlichkeiten entfallen TEUR 34 auf Verbindlichkeiten aus Steuern. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestanden nicht.

scrollen

Restlaufzeiten
30.06.2019 Gesamt Bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre Davon durch Pfandrechte und ähnliche Rechte gesichert
--- --- --- --- --- --- ---
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR Art der Sicherheit
--- --- --- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 16.818 4.591 5.016 7.210 16.818 Grundpfandrechte
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.966 2.966 0 0 2.966 Eigentumsvorbehalte
Sonstige Verbindlichkeiten 6.471 6.289 47 135 0
26.254 13.846 5.064 7.345 19.783

Von den sonstigen Verbindlichkeiten entfallen TEUR 32 auf Verbindlichkeiten aus Steuern. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestanden nicht.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Umsatzerlöse

Der Tonkens-Konzern tätigte im Geschäftsjahr und im Vorjahr im Wesentlichen Inlandsumsätze. Die Umsatzerlöse setzen sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt zusammen:

scrollen

2019/​2020 2018/​2019
TEUR % TEUR %
--- --- --- --- ---
Milchproduktion 3.157 22 3.495 21
Ackerbau 2.607 18 3.712 22
Lagerhaltung und Vermarktung 6.351 43 7.111 42
Erneuerbare Energien 2.165 15 2.264 13
Sonstige/​ Erlösschmälerung 271 2 302 2
14.551 100 16.884 100

Personalaufwand

Die Aufwendungen für die Altersversorgung betragen TEUR 0 (Vj.: TEUR 1).

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung wird gemäß DRS 21 erstellt. Sie legt die Zahlungsströme offen, um Herkunft und Verwendung der flüssigen Mittel aufzuzeigen. Sie unterscheidet dabei zwischen Mittelveränderungen aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Der Finanzmittelfonds beinhaltet den Kassenbestand, Schecks sowie Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als drei Monaten und entsprechen den flüssigen Mitteln laut Bilanz abzüglich der jederzeit fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von TEUR 2.396 (Vj.: TEUR 2.443). Effekte aus der Änderung des Konsolidierungskreises werden bei der Berechnung bereinigt.

Von den Beständen des Finanzmittelfonds stammen TEUR 131 von quotal einbezogenen Unternehmen. Verfügungsbeschränkungen bestehen nicht.

SONSTIGE ANGABEN

Haftungsverhältnisse

Zum Stichtag bestehen keine Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Kontrakten für den Bezug von Futtermitteln bei der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH in Höhe von TEUR 150.

Sonstige Verpflichtungen (Bördelagerhaus GmbH) bestehen aus einem Leasingvertrag über die Photovoltaikanlagen mit einer Laufzeit bis 2020 in Höhe von insgesamt TEUR 101. Diese fließen zu 50 % in den Konzern mit ein. Aus dem Leasingvertrag ergeben sich Andienungsrechte der Leasinggesellschaft mit einer möglichen Gesamtverpflichtung von TEUR 304 (2020).

Es besteht eine hohe Anzahl von meist langfristigen Pachtverträgen über landwirtschaftliche Flächen mit Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.552 p.a.

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt TEUR 2.107.

Angaben zu den Organen des Mutterunternehmens

Vorstand

scrollen

Herr Gerrit Tonkens, Landwirt, Torgau

Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen für das Geschäftsjahr TEUR 0.

Aufsichtsrat

scrollen

Herr Dr. Johannes Waitz, Rechtsanwalt, Braunschweig, Vorsitzender
Herr Horst Mantay, Wirtschaftsprüfer/​Steuerberater, Berlin, stellvertretender Vorsitzender sowie
Frau Bea Tonkens, Landwirtin, Torgau

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr betrugen TEUR 30.

Mitarbeiter

Neben dem Vorstand waren im Konzern im Geschäftsjahr 2019/​2020 insgesamt durchschnittlich 102 (Vj.: 103) Mitarbeiterinnen beschäftigt. Davon waren 6 (Vj.: 5) Mitarbeiter/​-innen teilzeitbeschäftigt und 8 (Vj.: 7) Mitarbeiter/​-innen geringfügig beschäftigt.

Davon waren insgesamt durchschnittlich 0 (Vj.: 0) Mitarbeiter bei nur anteilsmäßig einbezogenen Unternehmen angestellt.

Prüfungs- und Beratungshonorare

Das berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das abgeschlossene Geschäftsjahr teilt sich wie folgt auf:

scrollen

Honorar für TEUR
Abschlussprüfungsleistungen 63
Andere Bestätigungsleistungen 0
Steuerberatungsleistungen 0
Sonstige Leistungen 0
Summe 63

Konzernzugehörigkeit

Die Tonkens Agrar AG, Sülzetal, stellt als Muttergesellschaft einen Konzernabschluss der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, und ihrer Tochterunternehmen auf. Der Konzernabschluss wird gemäß § 325 Abs. 3 HGB offengelegt und ist im Bundesanzeiger unter http:/​/​www.unternehmensregister.de einsehbar.

Die Tochterunternehmen wenden die Vorschriften des ersten (enthält den § 274 HGB), dritten und vierten Unterabschnitts zur Offenlegung der Jahresabschlüsse nicht an.

Mitgeteilte Beteiligungen nach § 20 Abs. 4 AktG

Am 2. April 2014 teilte die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mit, dass sie mittelbar über die Tonkens Holding GmbH kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mit mehr als einem Viertel an den Anteilen der Tonkens Agrar AG beteiligt ist. Ferner hat die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mitgeteilt, dass ihr mittelbar über die Tonkens Holding GmbH kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG eine Mehrheitsbeteiligung an der Tonkens Agrar AG gehört.

Vorsorglich hat die Tonkens Verwaltungs GmbH, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mitgeteilt, dass sie mittelbar über die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mit mehr als einem Viertel an den Anteilen der Tonkens Agrar AG beteiligt ist. Ferner hat die Tonkens Verwaltungs GmbH, Torgau, OT Welsau, mitgeteilt, dass ihr kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mittelbar über die Tonkens Familien GmbH & Co. KG eine Mehrheitsbeteiligung an der Tonkens Agrar AG gehört.

Nachtragsbericht

Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Tonkens Agrar AG einen Unternehmerkredit über TEUR 700 beantragt, der nach dem Bilanzstichtag ausgezahlt worden ist. Auch wird nach dem Bilanzstichtag das beantragte Kurzarbeitergeld weiter in Anspruch genommen. Aktuell zeichnet sich ab, dass sich das Coronavirus erneut ausbreiten wird. Es ist derzeit jedoch noch nicht absehbar, welche Folgen sich hieraus für die Tonkens Agrar AG ergeben werden. Der Beschluss der Bundesregierung und der Bundesländer vom 28. Oktober 2020 sieht vor, dass die Gastronomiebetriebe erneut für mehrere Wochen schließen müssen. Dieses hat wiederum Folgen auf den Absatz und auf die Preise von Erzeugnissen der Tonkens Agrar AG, insbesondere von Kartoffelerzeugnissen. Die Dauer der Corona-Pandemie hat somit Auswirkungen auf die Vorräte, auf die Umsatzerlöse und letztendlich auch auf das Geschäftsergebnis im Jahr 2020/​2021. Die Dauer der Corona-Krise und deren Auswirkungen sind derzeit jedoch nicht verlässlich einzuschätzen.

Sülzetal, 30. Oktober 2020

Gerrit Tonkens,Vorstand

Konzern-Anlagenspiegel

scrollen

Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.07.2019 Zugänge Umbuchungen Abgänge Stand 30.06.2020
--- --- --- --- --- ---
--- --- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene Konzessionen und Schutzrechte 116.633,45 2.377,50 0,00 0,00 119.010,95
116.633,45 2.377,50 0,00 0,00 119.010,95
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Gebäude 19.721.613,46 20.407,01 476.918,83 -31.612,84 20.187.326,46
2. Technische Anlagen und Maschinen 23.430.921,15 1.070.201,57 524.663,63 -220.944,04 24.804.842,31
3. Andere Anlagen Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.131.283,06 85.972,08 0,00 -84.513,83 2.132.741,31
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 673.557,85 2.030.588,06 -1.001.582,46 0,00 1.702.563,45
45.957.375,52 3.207.168,72 0,00 -337.070,71 48.827.473,53
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Gesellschafter 192.961,39 0,00 0,00 0,00 192.961,39
2. Beteiligungen 357.145,98 85.932,00 0,00 -34.566,83 408.511,15
3. Sonstige Ausleihungen 192.961,39 0,00 0,00 0,00 192.961,39
4. Genossenschaftsanteile 77.138,50 0,00 0,00 0,00 77.138,50
820.207,26 85.932,00 0,00 -34.566,83 871.572,43
46.894.216,23 3.295.478,22 0,00 -371.637,54 49.818.056,91

scrollen

Abschreibungen
Stand 01.07.2019 Zugänge Abgänge Stand 30.06.2020
--- --- --- --- ---
--- --- --- --- ---
I. Immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene Konzessionen und Schutzrechte 90.561,44 14.337,51 0,00 104.898,95
90.561,44 14.337,51 0,00 104.898,95
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Gebäude 6.086.837,41 365.812,01 -14.411,68 6.438.237,74
2. Technische Anlagen und Maschinen 11.911.976,33 1.650.220,03 -204.384,05 13.357.812,31
3. Andere Anlagen Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.395.128,06 150.681,08 -72.778,63 1.473.030,51
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 0,00 0,00 0,00
19.393.941,80 2.166.713,12 -291.574,36 21.269.080,56
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Gesellschafter 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00
3. Sonstige Ausleihungen 0,00 0,00 0,00 0,00
4. Genossenschaftsanteile 0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00
19.484.503,24 2.181.050,63 -291.574,36 21.373.979,51

scrollen

Buchwerte
Stand 30.06.2020 Stand 30.06.2019
--- --- ---
--- --- ---
I. Immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene Konzessionen und Schutzrechte 14.112,00 26.072,01
14.112,00 26.072,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Gebäude 13.749.088,72 13.634.776,05
2. Technische Anlagen und Maschinen 11.447.030,00 11.518.944,82
3. Andere Anlagen Betriebs- und Geschäftsausstattung 659.710,80 736.155,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.702.563,45 673.557,85
27.558.392,97 26.563.433,72
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Gesellschafter 192.961,39 192.961,39
2. Beteiligungen 408.511,15 357.145,98
3. Sonstige Ausleihungen 192.961,39 192.961,39
4. Genossenschaftsanteile 77.138,50 77.138,50
871.572,43 820.207,26
28.444.077,40 27.409.712,99

Konzernkapitalflussrechnung vom 01.07.2019 bis 30.06.2020

(Vorjahr 01.07.2018 bis 30.06.2019)

scrollen

2019/​2020 2018/​2019
TEUR TEUR
--- --- --- --- ---
01. Periodenergebnis -1.158 -225
02. +/​- Abschreibungen/​Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.181 2.116
03. +/​- Zunahme/​Abnahme der Rückstellungen 10 -1
04. -/​+ Gewinn/​Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -11 -49
05. -/​+ Zunahme/​Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 672 724
06. +/​- Zunahme/​Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -90 -240
07. +/​- Zinsaufwendungen/​Zinserträge 737 780
08. - Sonstige Beteiligungserträge -10 -58
09. +/​- Ertragsteueraufwand/​-ertrag -23 326
10. -/​+ Ertragsteuerzahlungen -1 -21
11. \= Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 2.307 3.352
12. + Einzahlung aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 92 194
13. - Auszahlung für Investitionen in das Sachanlagevermögen -3.207 -1.492
14. - Auszahlung für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -3 -10
15. - Auszahlung für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -86 0
16. - Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition -23 -23
17. + Erhaltene Zinsen 71 71
18. + Erhaltene Dividenden 10 58
19. \= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -3.146 -1.202
20. + Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 3.066 2.164
21. - Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -2.065 -2.576
22. - Gezahlte Zinsen -809 -851
23. \= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 192 -1.263
24. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -647 887
25. Finanzmittel am Anfang der Periode -1.060 -1.947
26. Finanzmittel am Ende der Periode -1.707 -1.060

Entwicklung des Konzerneigenkapitals für 2019/​2020

scrollen

Gezeichnetes Kapital Stammaktien Kapitalrücklage Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital Konzerneigenkapital
Gewinnrücklage Bilanzgewinn/​-verlust
--- --- --- --- --- ---
EUR EUR EUR EUR EUR
--- --- --- --- --- ---
Stand 01.07.2018 1.659.000,00 7.952.414,20 217.000,00 -132.729,31 9.695.684,89
Ausgabe von Anteilen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Änderungen des Konsolidierungskreises 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Übrige Veränderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Konzerngesamtergebnis 0,00 0,00 0,00 -224.637,93 -224.637,93
Übriges Konzernergebnis 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand 30.06.2019 1.659.000,00 7.952.414,20 217.000,00 -357.367,24 9.471.046,96
Stand 01.07.2019 1.659.000,00 7.952.414,20 217.000,00 -357.367,24 9.471.046,96
Ausgabe von Anteilen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Änderungen des Konsolidierungskreises 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Übrige Veränderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Konzerngesamtergebnis 0,00 0,00 0,00 -1.157.853,91 -1.157.853,91
Übriges Konzernergebnis 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand 30.06.2020 1.659.000,00 7.952.414,20 217.000,00 -1.515.221,15 8.313.193,05

Konzernlagebericht über das Geschäftsjahr 2019/​2020 (01.07.2019-30.06.2020)

A. Gesellschaftsstruktur

Die Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften (nachfolgend auch "Tonkens Gruppe") sind in verschiedenen Bereichen der landwirtschaftlichen Produktion tätig. Die Geschäftstätigkeit umfasst die Segmente Ackerbau, Milchproduktion sowie Lagerung, Veredelung und Vermarktung von Agrarprodukten und Erneuerbare Energien. Das vierte Geschäftssegment Erneuerbare Energien umfasst den Betrieb von Photovoltaikanlagen und zwei Biogasanlagen, die in Sülzetal und Osterfeld betrieben werden und über eine Nennleistung von 1.200 kW verfügen und den Strom in das öffentliche Netz einspeisen.

Die Tonkens Gruppe ist in der Produktion von Agrarprodukten (Ackerbau und Milchproduktion) ausschließlich mit in Deutschland gelegenen Flächen tätig. 12,7 % der rund 3.670 Hektar (Vj. 3.430 Hektar) großen Fläche stellt Eigentumsfläche dar. 77,2 % sind gepachtet und 11,3 % werden für Landwirte in Lohnarbeit bzw. als Dienstleister bewirtschaftet. 1,2 % der Flächen werden verpachtet. Die Tonkens Gruppe baut ausschließlich auf konventionelle Weise an.

Die Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 5. Juni 1997 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 110167 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 51.129,19 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der landwirtschaftliche Betrieb einschließlich Tierhaltung.

Die Börde Vita GmbH ist mit Vertrag vom 30. September 2009 unter der Firma BIOGAS STEMM ERN GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, gegründet worden und im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 9873 eingetragen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Wanzleben-Börde. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung von und der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten. Das Stammkapital beträgt derzeit 25.000,00 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten.

Die Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 22. März 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 102245 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 102.258,38 EUR, wobei 51,0 % von der Tonkens Agrar AG und 49,0 % von der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH gehalten werden. Unternehmensgegenstand ist die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebs mit allen damit verbundenen Tätigkeiten und Geschäften, insbesondere zur Aufzucht und Haltung von Milchkühen.

Die Osterfelder Agrar GmbH mit Sitz in Osterfeld, Ortsteil Haardorf, wurde am 8. Oktober 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 205628 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 51.129,19 EUR. Es wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines landwirtschaftlichen Betriebes (Tier- und Pflanzenproduktion) in Osterfeld sowie die Lagerung, Verpackung und der Handel mit Früchten landwirtschaftlicher Urproduktion und verarbeiteter Folgeprodukte betreffend insbesondere Kartoffeln und Zwiebeln.

Die AMB Agrar Holding GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 30. September 2009 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 13616 eingetragen. Das Stammkapital beträgt aufgrund einer am 18. Mai 2010 eingetragenen Kapitalerhöhung derzeit 26.000,00 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen.

Die Bördelagerhaus GmbH mit Sitz in Wanzleben-Börde wurde am 5. Februar 2001 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 112660 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 500.000,00 EUR, es wird zu 50,0 % von Herrn Berend van der Velde und zu 50,0 % von der AMB Agrar Holding GmbH gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung und der Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die dem Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar zu dienen geeignet sind. Der Unternehmensgegenstand beschränkt sich im Wesentlichen auf den Bereich der Erneuerbaren Energien.

Unternehmensstrategie

Die Tonkens Gruppe hat sich der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Geschäftsfelder

scrollen

Milchproduktion
Ackerbau
Lagerhaltung, Veredelung und Vermarktung
Erneuerbare Energien

verschrieben.

Ziel ist ein kontrolliertes Wachstum, das langfristig mittels fünf Faktoren erzielt werden soll:

Die Tonkens Gruppe profitiert aufgrund ihrer Größe von Synergie- und Spareffekten. In Sachsen-Anhalt liegen die Flächen in einem grundsätzlich sehr fruchtbaren Gebiet. Hinzu kommt, dass der Vorstand Gerrit Tonkens als ausgewiesener Fachmann im betriebswirtschaftlichen Bereich durch die kaufmännische Abteilung des Unternehmens ergänzt wird. Das M anagement hat über die Jahre eine vielversprechende Marktposition errichtet und sich zu einem großen Anbieter für Kartoffeln in Deutschland etabliert. Ergänzt wird das Kerngeschäft schließlich durch den Bereich Erneuerbare Energien. Hierbei verfolgt der Vorstand das Ziel einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Demnach soll beispielsweise nur so viel Biogas erzeugt werden, wie entsprechend im laufenden Betrieb Reststoffe anfallen. Die Tonkens Gruppe ist damit insgesamt betrachtet in einem von langfristigen Trends geprägten Umfeld tätig.

Während der überwiegende Teil der Landwirte als Rohstoffproduzent auftritt, verfolgt der Vorstand weiterhin das Ziel, die Tonkens Gruppe zu einem vollständigen Verarbeitungsbetrieb des eigenen Rohstoffes (Kartoffeln) zu entwickeln. Das fertige Endprodukt wird direkt an den Lebensmittelgroßhandel, Gemüsehändler sowie die Gastronomie vertrieben. Das wichtigste mittelfristige Ziel im Rahmen dieser Strategie besteht in einer kontinuierlichen Steigerung des Anteils der Veredelung von selbst angebauten Kartoffeln. Durch eine zunehmende eigene Verarbeitung der Produkte in den Bereichen Abpacken und Schälen soll die Wertschöpfung gesteigert werden.

B. Gesamtwirtschaftliches Umfeld

1. Deutsche Wirtschaft und Arbeitsmarkt

Im Jahr 2019 ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6 % (preisbereinigt) gewachsen. Einem starken Jahresauftakt (Q1 2019: +0,5 %) folgte ein leichter Rückgang im zweiten Quartal (-0,2 %), daraufhin nahm das BIP im dritten Quartal wieder um 0,2 % zu. Im Schlussquartal 2019 wurde eine Stagnation verzeichnet. So verlor der Konsum nach einem sehr starken dritten Quartal deutlich an Dynamik. Auf der Investitionsseite ergab sich ein zweigeteiltes Bild. Die milde Witterung führte Ende 2019 zu steigenden Bauinvestitionen, während die Ausrüstungsinvestitionen deutlich zurückgingen. Zum Jahresende 2019 waren 45,5 Millionen Menschen erwerbstätig, 0,7 % mehr als im Vorjahr. 1

Die Corona-Pandemie hat das deutsche Konjunkturwachstum im ersten Halbjahr 2020 zum Erliegen gebracht. Nach -2,0 % im ersten Quartal 2020 reduzierte sich das deutsche BIP im zweiten Quartal 2020 um 9,7 % (jeweils saison- und kalenderbereinigt gegenüber dem Vorquartal). Dies stellt den stärksten Rückgang seit dem Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen für Deutschland ab dem Jahr 1970 dar und übertrifft zugleich den Höhepunkt der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/​2009 (Q1 2009: -4,7 %) deutlich. Die Lock-Down-Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus führten zu einem Einbruch der privaten Konsumausgaben im zweiten Quartal 2020 um 10,9 %. Die Ausrüstungsinvestitionen verringerten sich um 19,6 %. Nur die Konsumausgaben des Staates stützten das BIP (+1,5 %). Massiv eingebrochen sind zudem die Exporte (-20,3 %) und die Importe (-16,0 %). 2 Negativrekordwerte wurden ebenso auf dem deutschen Arbeitsmarkt verzeichnet. Im 2. Quartal 2020 waren 44,7 Mio. Menschen erwerbstätig und damit 1,4 % weniger als im ersten Quartal 2020. Seit der deutschen Wiedervereinigung hat es noch nie einen so starken quartalsweisen Rückgang gegeben. 3

2. Branchenentwicklung

Wetterbedingungen in Deutschland

Entscheidend für den Geschäftserfolg der Tonkens Agrar AG im Berichtszeitraum 01. Juli 2019 bis 30. Juni 2020 war die Erntesaison 2019 und die bereits im Spätsommer 2018 begonnene Aussaat der ersten Fruchtarten. Daher wird kurz auf die Witterungsfaktoren des Geschäftsjahres 2018/​2019 (01. Juli 2018 bis 30. Juni 2019) eingegangen, welche den Zeitraum der Aussaat und des Wachstums betreffen.

Wetterbedingungen im Wirtschaftsjahr 2018/​2019

1 Vgl. https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2020/​02/​PD20 056 811.html

2 Vgl. https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2020/​08/​PD20_​323_​811.html

3 Vgl. https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2020/​08/​PD20 312 13321.html

Im Sommer 2018 verzeichnete Sachsen-Anhalt neue Rekordwerte im Hinblick auf die Temperatur, den Sonnenschein und die viel zu geringen Niederschlagsmengen. 4

Diese zu warme, zu trockene und sonnenscheinreiche Witterung setzte sich bis in den Herbst 2018 fort, der nur selten von kalten und feuchten Monatsabschnitten geprägt war. Die trockene Witterung bereitete vielerorts Auflaufprobleme bei den Winterkulturen. Die nutzbare Feldkapazität lag Ende November 2018 bei alarmierenden Werten von 35 bis 55%. 5

Auch der deutsche Winter 2018/​2019 fiel insgesamt zu mild und sonnenscheinreich aus. In Sachsen-Anhalt konnte das extreme Niederschlagsdefizit aus dem Jahr 2018 nicht ausgeglichen und die Bodenwasserspeicher nicht gefüllt werden. 6

Der Frühling 2019 zeigte sich etwas zu mild und sonnenscheinreich bei nur bundesweit ausgeglichener Niederschlagsbilanz. In Sachsen-Anhalt wurde das Niederschlagssoll um 7 % unterschritten. Im Mai zeigten sich gebietsweise erste Trockenstresssymptome im Wintergetreide, sodass bei ausgewählten Kulturen mit der Feldberegnung begonnen wurde. 7

Wetterbedingungen im Wirtschaftsjahr 2019/​2020

Alle 2019er Sommermonate verbuchten einen deutlichen Überschuss an Wärme und Sonnenschein sowie ein erhebliches Regendefizit. Das bundesweite Niederschlagssoll wurde um 27 % verfehlt. Im trockensten Bundesland Sachsen-Anhalt fielen durchschnittlich nur 115 l/​m 2 (Soll: 174 l/​m 2). 8

4 https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2018/​20180830_​deutschlandwetter sommer.pdf?_​b_​lob=publicationFile&v=3

5 Vgl. https:/​/​www.bmel.de/​SharedDocs/​Downloads/​Landwirtschaft/​Markt-Statistik/​Ernte2019Bericht.pdf?_​_​blob=publicationFile S. 3

6 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2019/​20190227_​deutschlandwetter winter2018_​2019.pdf? blob=publicationFile&v=2 und https:/​/​www.bmel.de/​SharedDocs/​Downloads/​DE/​_​Landwirtschaft/​Pflanzenbau/​Ernte-Bericht/​ernte-2019.pdf?_​blob=publicationFile&v=3 S. 3 unten

7 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2019/​20190529_​deutschlandwetter_​fruehjahr.pdf?_​blob=publicationFile&v=4 und https:/​/​www.bmel.de/​SharedDocs/​Downloads/​DE/​_​Landwirtschaft/​Pflanzenbau/​Ernte-Bericht/​ernte-2019.pdf?_​blob=publicationFile&v=3 S. 5

8 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2019/​20190830_​deutschlandwetter_​sommer2019.pdf?_​blob=publicationFile&v=2

Der Herbst 2019 fiel bundesweit insgesamt etwas zu warm und nass bei durchschnittlicher Sonnenscheindauern aus. Auch in Sachsen-Anhalt wurde das Niederschlagssoll mit 135 l/​m 2 um etwas mehr als 10 % übertroffen, dennoch war das Bundesland damit das trockenste. Die Trockenheit des 2019er Sommers hatte sich zu Herbstbeginn zunächst fortgesetzt. Im letzten Septemberdrittel ging die Dürre überall in Deutschland mit flächendeckenden Regenfällen zu Ende. Diese nasse Witterung setzte sich mit kurzen Unterbrechungen bis in den November 2019 fort. 9

Der deutsche Winter 2019/​2020 war der zweitwärmste seit dem Beginn der Aufzeichnungen. Der milde Winter führte zu einem um zwei Wochen verfrühten Vegetationsbeginn Mitte März 2020. Fast zeitgleich setzte aber auch eine niederschlagsarme Witterung ein. Die Pflanzen mussten ihren Wasserbedarf aufgrund des Niederschlagmangels und der hohen Verdunstungsraten (Kombination aus Sonnenschein, trockene Luft und Wind) aus den Vorräten des Bodenwasserspeichers decken. Als Folge trockneten die oberen Bodenschichten aus. 10

Der Frühling 2020 fiel aufgrund eines häufigen Hochdruckeinflusses insgesamt außergewöhnlich sonnig aus und war durch viel zu geringe Niederschläge geprägt. Mit 705 Stunden Sonne wurden rund 150 Prozent des Solls (467 Stunden) erreicht. Das Niederschlagssoll wurde hingegen mit 108 l/​m 2 um fast 50 % unterschritten, vor allem ost- und westdeutsche Landesteile litten unter anhaltender Trockenheit. Sachsen-Anhalt war mit knapp 65 l/​m 2 (Soll: 135 l/​m 2) im Frühling das niederschlagsärmste Bundesland Deutschlands. Hinzu kamen ausgeprägte Eisheiligen, manche Orte Deutschlands verzeichneten im Frühling mehr Frosttage als im Winter. 11 Hierauf folgte ein wechselhafter Juni 2020, sommerliche Phasen wechselten sich mit auf Nordwest drehenden Winden und wiederholten Regengüssen sowie einem kühlen Witterungsverlauf ab. 12

Ernteentwicklung 13

In Deutschland wird rund die Hälfte der deutschen Landesfläche landwirtschaftlich genutzt. Bezogen auf einzelne Anbaupflanzen ergab sich dabei folgendes Bild:

Getreide:

Nach vorläufigen Ergebnissen (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Bundeernteberichts 2020 und der Abschlusserstellung lagen noch nicht alle Auswertungen von Probefeldern vor) wurden in 2020 bundesweit 39,1 Mio. t Getreide geerntet (ohne Körnermais) - eine erneut unterdurchschnittliche Ernte. Das wären 3,9 % weniger als im Vorjahr, der mehrjährige Durchschnitt würde damit um 6 % verfehlt werden. 14

9 VgLl.https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2019/​20191129_​deutschlandwetter_​herbst2019.pdf?_​blob=publicationFile&v=2

10 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2020/​20200421 agrarwetter trockenheit.pdf?_​blob=publicationFile&v=2

11 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE presse/​pressem Stellungen/​DE/​2020/​20200529 deutschlandwetter fruehjahr2020.pdf?_​blob=publicationFile&v=4

12 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2020/​20200629 deutschlandwetter juni2020.pdf?_​blob=publicationFile&v=2 13 Vgl. https:/​/​www.bmel.de/​SharedDocs/​Downloads/​DE/​ Landwirtschaft/​Pflanzenbau/​Ernte-Bericht/​ernte-2020.pdf? blob=publicationFile&v=4

14 Vgl. ebd. S. 14

Abermals ergab sich eine starke Heterogenität der Hektarerträge, was mit der ungleichmäßigen jahreszeitlichen und regionalen Verteilung der Niederschläge zusammenhängt. So waren die Monate Mai und Juni 2020, in denen das Getreide den Hauptwasserbedarf aufweist, bundesweit im Mittel zu trocken, fielen jedoch regional sehr unterschiedlich aus mit entsprechenden Auswirkungen auf die erzielten Flächenerträge. Im Bundesmittel wurden 69,1 dt/​ha (Vj. 68,2 dt/​ha) Getreide eingebracht. In den einzelnen Bundesländern reichten die durchschnittlichen Hektarerträge von 54,0 dt/​ha (Brandenburg) bis hin zu 83,4 dt/​ha (Schleswig-Holstein). In Sachsen-Anhalt wurden durchschnittlich 62,1 dt/​ha (Vj. 57,4 dt/​ha) geerntet und das Bundesmittel damit um fast 10 % unterschritten. 15

Per Ende August 2020 lagen die Erzeugerpreise annährend auf dem Vorjahresniveau. Brotweizen notierte bei 16 EUR/​dt (+4,7 % gegenüber der Vorjahreswoche), Futterweizen wies mit 15,89 EUR/​dt das stärkste Plus gegenüber Vorjahr auf (+5,4 %). Futtergerste übertraf das Vorjahresniveau mit 14,24 EUR/​dt nur um 0,6 %. Starke Preiseinbrüche ergaben sich bei Körnermais, für die neue Ernte wurden nur 15,38 EUR/​dt gezahlt, 15,6 % weniger als in der Vorjahreswoche. Die Rapspreise erreichten mit 36,14 EUR/​dt den Vorjahreswert. Zuvor waren die Erzeugerpreise der wichtigsten Getreidearten Mitte März 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie in Europa, eingebrochen. Sie stabilisierten sich aber in Anpassung an die dynamische Entwicklung der Terminmärkte schnell und wenige Wochen später waren die Einbrüche überkompensiert. Mit dem Voranschreiten der 2020er Ernte fielen die Erzeugerpreise Mitte Juli 2020 wieder, da die ersten Ergebnisse vielerorts die Erwartungen übertrafen und weltweite Berichte über eine gute Versorgungslage die Preise drückten. 16

Gegliedert nach den einzelnen Getreidearten stellten sich die Ernteergebnisse in Deutschland wie folgt dar: 17

Die Anbaufläche für Winterweizen hat sich auf Bundesebene in 2020 um 9,7 % auf knapp 2,8 Mio. ha reduziert. Gegenüber dem sechsjährigen Durchschnitt ein Rückgang um 10,9 %, es entfielen damit aber weiterhin 45 % der deutschen Getreidefläche (einschließlich Körnermais) auf Winterweizen. Mit 77,8 dt/​ha wurde bundesweit ein gegenüber Vorjahr um 4,5 % verbesserter durchschnittlicher Hektarertrag erzielt. Die Gesamterntemenge verringerte sich aber um 5,7 % auf rund 21,5 Mio. t.

Da die Aussaat der Wintergerste größtenteils vor dem Einsetzen der 2019er herbstlichen Regenperiode erfolgte, fiel die Flächenreduktion mit -3 % nicht so stark wie beim Winterweizen aus. Die Anbaufläche von 1,3 Mio. ha übertraf das mehrjährige Mittel noch um 4,3 %. In 2020 litt die Wintergerste sehr unter widrigen Witterungsbedingungen in der Wachstumsperiode. Frostnächte während der Blüte hatten mancherorts eine schlechte Körnerbildung bis hin zu völlig tauben Ähren und letztendlich vermehrte Flächenumbrüche zur Folge. Größtenteils kamen die Frühsommerniederschläge für die verbliebenen Wintergerstenbestände zu spät. Der bundesweite durchschnittliche Hektarertrag verfehlte mit 67,5 dt/​ha den Vorjahreswert um 6,6 %. Bei der Gesamterntemenge ergab sich mit 8,8 Mio. t sogar ein Rückgang um 9,4 %.

15 Vgl. ebd. S. 40

16 Vgl. ebd., S. 16-17

17 Vgl. ebd., S. 14 ff.

Körnermais wurde in 2020 auf einer Fläche von 424.000 ha angebaut (+1,9 % gegenüber dem Vorjahr). Gegenwärtig unklar ist, ob in Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen auf tatsächlich allen Flächen eine Körner- bzw. Kolbenernte erfolgt oder ob aufgrund von Unwetterschäden bzw. Futtermangel vorzeitig Ganzpflanzen geerntet und das Erntegut siliert werden. Die erwartete 2020er Erntemenge wird auf knapp 3,9 Mio. t taxiert.

Raps: 18

Zur 2020er Ernte wurde in Deutschland nach dem starken Einbruch im Vorjahr wieder mehr Raps angebaut. Die Anbaufläche wurde um 11,9 % auf rund 954.200 ha ausgeweitet, der sechsjährige Durchschnitt aber weiter deutlich um 22,4 % verfehlt. Auf Sachsen-Anhalt entfiel mit +39 % der zweitstärkste prozentuale Anstieg der Anbaufläche auf insgesamt 101.000 ha. Mit bundesweit durchschnittlich 36,8 dt/​ha (Vj. 33,1 dt/​ha) wurden das magere Vorjahresergebnis um rund 11 % und der mehrjährige Durchschnitt um 2,2 % übertroffen. Auch beim Raps ergaben sich deutschlandweit sehr heterogene Hektarerträge, die sich von 24,0 dt/​ha (Saarland) bis 42,0 dt/​ha (Baden-Württemberg) bewegten. In Sachsen-Anhalt wurden durchschnittlich 34,3 dt/​ha (Vj. 27,9 dt/​ha) eingebracht. Die gesamte deutsche 2020er Rapsernte wird auf 3,5 Mio. t geschätzt, womit der schwache Vorjahreswert um fast ein Viertel übertroffen wird. Der bislang untersuchte Ölgehalt beläuft sich auf durchschnittlich 49%.

Kartoffeln:

Die Kartoffel-Anbaufläche wurde in 2020 ausgeweitet und nahm um 1,2 % auf fast 275.000 ha zu. Marktexperten zu Folge betrifft die Flächenausdehnung in 2020 vor allem Speisekartoffeln, in den Vorjahren hatte der Schwerpunkt noch auf Verarbeitungskartoffeln gelegen. Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zu Folge wurden in 2020 in Deutschland auf Basis vorläufiger Zahlen rund 11,6 Mio. t Kartoffeln geerntet. Das wäre gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Zunahme um 8,9 %, auch der mehrjährige Durchschnitt würde damit um 8,3 % übertroffen werden. Der vorläufige bundesweite durchschnittliche Hektarertrag stieg zwar auf 420 dt, der mehrjährige Durchschnitt würde damit aber um 1,6 % verfehlt werden. 19

Der Kartoffelmarkt war im ersten Kalenderhalbjahr 2020 stark durch die Corona-Pandemie geprägt. Ab Ende Februar, verstärkt im März und April, wurden im Zuge der Lockdown Maßnahmen vermehrt Speisekartoffeln durch private Haushalte gekauft. Summiert im ersten Halbjahr waren das über 736.000 t und 15 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen nahm die Haushaltsnachfrage wieder etwas ab, allmählich wurden auch in der Gastronomie wieder überschaubare Mengen nachgefragt. Erhebliche Unsicherheiten verbleiben aber auf dem Kartoffelmarkt.

18 Vgl. zusätzlich ebd. S. 42 bzw. Anlage 3

19 Vgl. https:/​/​www.agrar-presseportal.de/​nachrichten/​kartoffelernte-2020-vorjahresergebnis-deutlich-uebertroffen_​article29200.html

An der Leipziger European Energy Exchange, an der europäische Kartoffelkontrakte gehandelt werden, lagen die Terminkontrakte mit Liefertermin April 2021 im Januar und Februar 2020 noch zwischen 15 und 16 EUR/​dt, im März folgte mit der Corona-Pandemie ein starker Einbruch. Im Juli notierte der Aprilkontrakt nur noch bei 5,40 EUR/​dt. Das vielerorts hochsommerliche Wetter mit trockenen Bodenverhältnissen in wichtigen Kartoffelbauregionen ließ die Terminmarktpreise zeitweise wieder steigen, sodass Ende August der Aprilkontrakt bei 6,70 EUR/​dt notierte. 20

Milch:

Preis für angelieferte Rohmilch je 100 Kilogramm in € 21

scrollen

2019 2020 (vorläufig)
Merkmal Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. März April Mai Juni
--- --- --- --- --- --- --- --- --- --- --- --- ---
Ab Hof
bei tatsächlichem Fett- und Eiweißgehalt 32,41 32,48 33,33 34,18 34,63 34,74 34,36 34,23 34,30 33,43 31,82 31,03
bei 4,0 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt 32,71 32,61 32,71 32,92 33,02 33,31 33,23 33,30 33,34 32,67 31,43 31,01
bei 4,0 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt 34,01 33,90 34,02 34,22 34,34 34,59 34,53 34,59 34,63 33,95 32,70 32,30
Tatsächlicher Fettgehalt % 3,95 3,98 4,10 4,21 4,27 4,25 4,21 4,18 4,18 4,14 4,07 4,00
Tatsächlicher Eiweißgehalt % 3,36 3,39 3,48 3,54 3,58 3,55 3,51 3,49 3,49 3,48 3,45 3,40

Die Milchpreise (konventionell erzeugte Kuhmilch) haben sich nach einer zwischenzeitlichen Stabilisierung bei 33 ct/​kg ab März 2020 wieder rückläufig entwickelt und notierten Ende Juni 2020 bei 31 ct/​kg.

Die Zahl der Milchkühe in Deutschland ist zur letzten Erhebung im Mai 2020 auf 3,97 Mio. (November 2019: 4,01 Mio.) zurückgegangen. Auch der rückläufige Trend bei den Milchviehhaltern setzte sich fort.

20 Vgl. https:/​/​www.bmel.de/​SharedDocs/​Downloads/​DE/​_​Landwirtschaft/​Pflanzenbau/​Ernte-Bericht/​ernte-2020.pdf?_​blob=publicationFile&v=4 S. 22 und 23

21 Vgl. http:/​/​www.bmel-statistik.de/​preise/​statistischer-monatsbericht-des-bmel-kapitel-c-preise-und-loehne/​ Preise für konventionell erzeugte Kuhmilch (Abruf am 19.10.2020 /​ Stand 14.09.20).

Im Mai 2020 wurden nur noch 58.351 Betriebe mit Milchkühen gezählt. Gegenüber November 2019 ging ihre Anzahl um 2,6 % bzw. 1.574 zurück. 22

C. Geschäftsverlauf

Das anhaltende Niederschlagsdefizit seit der Aussaat des Wintergetreides in 2018 bis zur Ernte im Sommer/​Herbst 2019 brachten dem Tonkens Konzern enttäuschende Ernteergebnisse. 23

scrollen

Winterweizen: Mit einem durchschnittlichen Hektarertrag von nur 66,2 dt/​ha konnte das Vorjahresergebnis von 66,6 dt/​ha nicht erreicht werden und auch nicht der Bundesdurchschnitt von 74,1 dt/​ha.
Wintergerste: Mit 75,0 dt/​ha wurde auch hier der Vorjahreswert von 76,4 dt/​ha nicht erreicht, lag aber etwas über dem Bundesmittel von 72,1 dt/​ha.
Winterraps: Der Rapsertrag verringerte sich deutlich auf 37,3 dt/​ha (Vj. 41,7 dt/​ha). Auch der Bundesdurchschnitt erreichte nur 33,4 dt/​ha. Die 2018er Trockenheit erschwerte im Herbst 2018 den Anbau von Winterraps und sorgte für ungünstige Aufwuchsbedingungen. Die fehlenden Niederschläge im Frühjahr und Sommer 2019 waren für den Raps ebenfalls problematisch.
Kartoffeln: Nachdem 2018 bereits ein schwieriges Kartoffeljahr gewesen war, brachte 2019 keine Verbesserung für den Tonkens Konzern. Die fehlenden Niederschläge führten zu einer unzureichenden Knollenbildung. Dies spiegelte sich in der geringen Erntemenge von 279,3 dt/​ha (Vj. In Abhängigkeit vom Standort von 178 dt/​ha bis 430 dt/​ha) wider.
Zwiebeln: Trotz der Trockenheit gelang es bei Zwiebeln den enttäuschenden Vorjahreswert (160 dt/​ha) etwas auf 311,9 dt/​ha zu verbessern.
Futtermittel: Die Tonkens Agrar AG konnte ausreichend Futtermittel (Silomais, Gras und Luzerne) für die Versorgung des Milchviehs ernten. Die Silomaisernte der Tonkens Gruppe fiel durchschnittlich aus.

22 Vgl. https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Themen/​Branchen-Unternehmen/​Landwirtschaft- Forstwirtschaft-Fischerei/​Tiere-Tierische-Erzeugung/​Tabellen/​betriebe-rinder-bestand.html (Stand 25. Juni 2020, Abruf am 05.08.2020)

23 Vgl. nachfolgend Ergebnisse Tonkens und Bundesdurchschnitte aus https:/​/​www.bmel.de/​SharedDocs/​Downloads/​DE/​Landwirtschaft/​Pflanzenbau/​Ernte-Bericht/​ernte-2019.pdf;jsessionid=0A9E9BFEA7CAB6BC1E63439F29A235E5.intranet921?_​blob=publicationFile&v=3 Anlage 1b (Winterweizen und -gerste), G 103 (Raps).

Den Raps hatte der Tonkens Konzern im Herbst zu einem knapp auf Vorjahresniveau liegenden Preis verkauft. Das Getreide wurde bis November 2019 zu gegenüber Vorjahr verringerten Preisen veräußert.

Die Milchpreise haben sich im zweiten Halbjahr 2019/​2020 fortlaufend rückläufig entwickelt. So hat sich der an den Tonkens Konzern ausgezahlte Milchpreis von 35 ct/​kg im Januar 2020 auf 31,42 ct/​kg im Juni 2020 und damit um 10 % verringert. Insgesamt ging der durchschnittliche Auszahlungspreis im Berichtsjahr auf 33,75 ct/​kg (Vj. 34,6 ct/​kg) zurück.

Nachdem sich das Absatzgeschäft der Börde Vita GmbH im ersten Halbjahr 2019/​2020 bis inklusive Februar 2020 sowohl im Hinblick auf die erzielten Preise als auch die Absatzmenge positiv entwickelt hatte, ergaben sich mit den Lock-Down-Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ab März 2020 drastische Einbußen. Durch die Schließung von Kantinen, Mensen und Gastronomiebetrieben brach das Absatzgeschäft der Börde Vita GmbH in den Monaten März bis Mai 2020 um rund zwei Drittel ein und die Produktion musste an die veränderte Nachfrage angepasst und erheblich zurückgefahren werden. Bis inklusive Juni 2020 hatte das Absatzgeschäft die Werte der Vorkrisenmonate trotz der schrittweisen Öffnung von Gastronomiebetrieben und Hotels weiter stark verfehlt. Die geernteten Kartoffeln konnten nicht wie geplant vermarktet werden. Da der Restbestand nicht mehr verwertet werden konnte, ist dieser vollständig abgeschrieben worden (0,11 Mio. EUR).

Vor diesem Hintergrund konnte der Tonkens Konzern in 2019/​2020 das Umsatz- und Ergebnisniveau des Vorjahres nicht halten. Erwirtschaftet wurden 14,55 Mio. EUR (Vj. 16,88 Mio. EUR) Konzernumsatzerlöse. Inklusive der Bestandserhöhung fertiger und unfertiger Erzeugnisse um 0,19 Mio. EUR (Vj. Bestandsverminderung um 0,56 Mio. EUR) sowie der sonstigen betrieblichen Erträge von 1,52 Mio. EUR (Vj. 1,21 Mio. EUR) wurde eine Konzerngesamtleistung von 16,33 Mio. EUR (Vj. 17,54 Mio. EUR) erzielt. Die Gesamtkosten lagen in etwa auf dem Vorjahresniveau. Unter Berücksichtigung der Erträge aus Beteiligungen sowie des leicht verbesserten Finanzergebnisses belief sich das Konzernergebnis vor Steuern auf -1,08 Mio. EUR (Vj. 0,20 Mio. EUR). Nach Steuern konnte der Tonkens Konzern im Geschäftsjahr 2019/​2020 mit -1,16 Mio. EUR (Vj. -0,22 Mio. EUR) somit erneut kein positives Jahresergebnis ausweisen.

Personal

Vorstand und Aufsichtsrat

Die personelle Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 201 9/​2020 erneut nicht verändert. Die Tonkens Agrar AG wurde von ihrem Alleinvorstand Gerrit Tonkens geleitetet. Den Aufsichtsrat bildeten der Vorsitzende Dr. Johannes Waitz, sein Stellvertreter Horst Mantay und das Aufsichtsratsmitglied Bea Tonkens.

Mitarbeiter

Im Tonkens Konzern waren zum Bilanzstichtag 30. Juni 2020 insgesamt 98 Mitarbeiter (Vj. 101) beschäftigt. Davon waren 3 Auszubildende (Vj. 1).

scrollen

30.06.2020 30.06.2019
Gesamt 98 101
Davon Teilzeitbeschäftigte/​ geringfügig Beschäftigte 15 14

Finanz-, Vermögens- und Ertragslage

Ertragslage

Dem Tonkens Konzern gelang im Berichtsjahr, vor dem Hintergrund der unter C. Geschäftsverlauf dargestellten negativen Rahmenbedingungen, bei keinem der Geschäftssegmente eine Umsatzsteigerung. Insgesamt haben sich die Anteile der einzelnen Segmente am Konzernumsatz von 14,55 Mio. EUR (Vj. 16,88 Mio. EUR) wie folgt entwickelt: 44 % (Vj. 42 %) wurden mit der Lagerhaltung, Veredelung und Vermarktung erwirtschaftet, 22 % (Vj. 21 %) entfielen auf die Milchproduktion. Der größte Umsatzrückgang ergab sich im Segment Ackerbau, dessen Anteil am Konzernumsatz von 22 % auf 18 % zurückging. Die restlichen 16 % (Vj. 15 %) wurden mit Erneuerbaren Energien erzielt.

Entsprechend gelang auch den einzelnen Konzerngesellschaften keine Umsatzausweitung in 2019/​2020. Die Börde Vita GmbH erzielte 5,01 Mio. EUR (Vj. 5,92 Mio. EUR). Bei der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH reduzierten sich die Umsatzerlöse auf 5,27 Mio. EUR (Vj. 6,05 Mio. EUR).

Die Umsatzerlöse der Osterfelder Agrar GmbH beliefen sich auf 3,84 Mio. EUR (Vj. 4,09 Mio. EUR), die der Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH auf 41 TEUR (Vj. 0,39 Mio. EUR). Auf die Muttergesellschaft Tonkens Agrar AG entfielen Erlöse von 0,17 Mio. EUR (Vj. 0,23 Mio. EUR), welche mit dem Betrieb einer Photovoltaikanlage erwirtschaftet wurden.

Die Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen nahmen um 0,19 Mio. EUR (Vj. Bestandsverminderung um 0,56 Mio. EUR) zu. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge auf 1,52 Mio. EUR (Vj. 1,21 Mio. EUR) beruht auf der Zunahme mehrerer Einzelposten. Vordergründig sind hier genutzte Corona-Hilfen wie Kurzarbeitergeld zu nennen. Somit konnte die Konzerngesamtleistung gegenüber dem Vorjahr nicht verbessert werden, sie summierte sich auf 16,33 Mio. EUR (Vj. 17,54 Mio. EUR).

Aufgeteilt auf die einzelnen Tochtergesellschaften ergibt sich bei der Gesamtleistung folgendes Bild:

scrollen

In Mio. EUR 01.07.2019-30.06.2020 01.07.2018-30.06.2019
Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH 6,18 5,99
Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH 0,15 0,54
Osterfelder Agrar GmbH 4,28 4,55
Bördelagerhaus GmbH 0,22 0,20
Börde Vita GmbH 5,17 5,98
Tonkens Agrar AG 0,33 0,28
Summe 16,33 17,54

Die Gesamtkosten lagen auf dem Vorjahresniveau. Die einzelnen Posten haben sich gegenläufig entwickelt. Der Materialaufwand sank auf 7,28 Mio. EUR (Vj. 7,61 Mio. EUR), was vor allem am coronabedingt verminderten Zukauf von Rohware bei der Börde Vita GmbH (-728 TEUR) und geringeren Kosten für Futtermittel (-100 TEUR) lag. Demgegenüber standen Kostenanstiege bei Düngermitteln und der Biogasproduktion vor dem Hintergrund der Erweiterung um Blockheizkraftwerke für die Nutzung der sogenannten Flexprämie (Anpassung der Stromproduktion an den Bedarf). Die Materialaufwandsquote hat sich vor dem Hintergrund der im stärkeren Maße rückläufigen Konzernumsatzerlöse mit 50,1 % (Vj. 45,1 %) jedoch nicht verbessert.

Der Personalaufwand lag mit 2,92 Mio. EUR (Vj. 2,97 Mio. EUR) auf dem Vorjahresniveau. Aufgrund des Rückgangs der Umsatzerlöse verschlechterte sich die Personalaufwandsquote von 17,6 % auf 20,1 %.

Der Abschreibungsaufwand auf das Anlagevermögen veränderte sich mit 2,29 Mio. EUR (Vj. 2,12 Mio. EUR) nur geringfügig. Aufgrund der Abwertung der zum Bilanzstichtag nicht mehr zu vermarktenden Kartoffelbestände entstand ein Abschreibungsaufwand auf das Umlaufvermögen von 0,11 Mio. EUR.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 0,28 Mio. EUR auf 4,19 Mio. EUR. Größtenteils ist dies auf gestiegene Pachtkosten (+151 TEUR) zurückzuführen, da der Tonkens Konzern die Pachtflächen im Berichtsjahr um rund 237 ha ausgeweitet hat und die Pachtpreise weiter steigen.

Bei Beteiligungserträgen von 10 TEUR (Vj. 58 TEUR) sowie des auf -0,74 Mio. EUR (Vj. -0,78 Mio. EUR) leicht verbesserten Finanzergebnisses weist der Tonkens Konzern für 2019/​2020 ein Konzernergebnis vor Steuern von -1,08 Mio. EUR (Vj. +0,20 Mio. EUR) aus. Nach Steuern hat sich der Konzernjahresfehlbetrag auf -1,16 Mio. EUR (Vj. -0,22 Mio. EUR) verschlechtert. Damit ging das Ergebnis je Aktie auf -0,70 EUR (Vj. -0,14 EUR) zurück.

Vermögenslage

Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2020 hat sich die Konzernbilanzsumme auf 36,65 Mio. EUR (Vj. 36,93 Mio. EUR) verringert.

Auf der Aktivseite der Bilanz hat sich das Anlagevermögen vor dem Hintergrund der im Bau befindlichen Blockheizkraftwerke um 1,03 Mio. EUR auf 28,44 Mio. EUR ausgeweitet. Das Umlaufvermögen sank um 1,34 Mio. EUR auf 6,07 Mio. EUR, wofür neben dem Rückgang der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände (-0,91 Mio. EUR) auch die um 0,49 Mio. EUR auf 0,69 Mio. EUR reduzierten liquiden Mittel ursächlich sind.

Auf der Passivseite hat der ausgewiesene Konzernjahresfehlbetrag zu einem Rückgang des Eigenkapitals von 9,47 Mio. EUR im Vorjahr auf 8,31 Mio. EUR geführt. Dabei blieb das Gezeichnete Kapital von 1.659.000,00 unverändert. Infolge dessen hat sich die Eigenkapitalquote von 25,6 % auf 22,7 % verschlechtert.

Die Rückstellungen lagen mit 1,04 Mio. EUR (Vj. 1,02 Mio. EUR) auf dem Vorjahresniveau. Bei den Verbindlichkeiten ergab sich ein Anstieg auf 27,08 Mio. EUR (Vj. 26,25 Mio. EUR), welcher zusätzlich aufgenommene Bankkredite zur Finanzierung von Betriebsmitteln, Landtechnik und der Blockheizkraftwerke betraf. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sanken um 0,16 Mio. EUR auf 2,81 Mio. EUR.

Finanzlage

In der Konzernkapitalflussrechnung nahm der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit auf 2,31 Mio. EUR (Vj. 3,35 Mio. EUR) ab. Reduziert wurde er durch den erzielten Konzernjahresfehlbetrag. Die Hinzurechnung der zahlungsunwirksamen Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens (+2,18 Mio. EUR) sowie die Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+0,78 Mio. EUR) haben den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöht.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit spiegelte mit -3,15 Mio. EUR (Vj. -1,20 Mio. EUR) die getätigten Investitionen in das Sachanlagevermögen (-3,21 Mio. EUR) wider.

Den im Berichtsjahr aufgenommenen Bankkrediten (+3,07 Mio. EUR) standen Tilgungen (-2,07 Mio. EUR) gegenüber, was neben gezahlten Zinsen (-0,81 Mio. EUR) den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von 0,19 Mio. EUR (Vj. -1,26 Mio. EUR) prägte.

Die Zahlungsfähigkeit des Tonkens Konzerns war im Berichtsjahr jederzeit gewährleistet. Zum Bilanzstichtag lagen liquide Mittel von 0,69 Mio. EUR (Vj. 1,18 Mio. EUR) vor.

Prognose-Ist-Vergleich

Ursprünglich war der Vorstand der Tonkens Agrar AG für 2019/​2020 von auf Konzernebene zum Geschäftsjahr 2018/​2019 vergleichbaren bis hin zu leicht rückläufigen Umsatzerlösen ausgegangen. Ohne außergewöhnliche Kostensteigerungen erwartete der Vorstand für 2019/​2020 auf Konzernebene auch ein zum Geschäftsjahr 2018/​2019 vergleichbares Ergebnis vor Steuern. Die Getreideernte und -preise fielen in 2019 enttäuschend aus, die Höhe der erzielbaren Konzernumsatzerlöse für das Geschäftsjahr 2019/​2020 machte der Vorstand maßgeblich vom Vermarktungserfolg der Kartoffeln und Zwiebeln, speziell der durch die Börde Vita GmbH veredelten Ware, abhängig. Geplant war eine zu 2018/​2019 vergleichbare Absatzmenge.

Diese Prognose hat die Tonkens Agrar AG am 18. März 2020 und am 4. Juni 2020 über Ad-hoc Mitteilungen korrigiert, bzw. konkretisiert. 24 Das Coronavirus hat das Absatzgeschäft der Tochter Börde Vita GmbH mit veredelten Kartoffeln und Zwiebeln seit März 2020 stark beeinträchtigt. Die Schließung von Kantinen, Mensen und Gastronomiebetrieben zur Eindämmung des Coronavirus hatte über mehrere Monate zu einem massiven Einbruch im Absatzgeschäft der Börde Vita GmbH um rund zwei Drittel geführt. Die Produktion musste an die veränderte Nachfrage angepasst und erheblich zurückgefahren werden. Zum 18. März 2020 wurde die Prognose für 2019/​2020 zunächst dahingehend angepasst, dass nunmehr ein Unterschreiten des 2018/​201 9er Umsatz- und Ergebnisniveaus erwartet wurde. Am 4. Juni 2020 hat die Gesellschaft ihre Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2019/​2020 konkretisiert. Erwartet wurden Konzernumsatzerlöse in einer Bandbreite von 14,0 bis 14,5 Mio. EUR sowie ein negatives Konzernergebnis vor Steuern. Auch im April und Mai 2020 hatte das Absatzgeschäft die Werte der Vorkrisenmonate stark verfehlt, trotz der schrittweisen Öffnung von Gastronomiebetrieben und Hotels.

Tatsächlich hat der Tonkens Konzern in 2019/​2020 bei Konzernumsatzerlösen von 14,55 Mio. EUR (Vj. 16,88 Mio. EUR) einen auf -1,16 Mio. EUR (Vj. -0,22 Mio. EUR) verschlechterten Konzernjahresfehlbetrag erzielt, womit die angepassten Prognosewerte erreicht wurden.

D. Chancen- und Risikobericht

Als Betrieb mit landwirtschaftlicher Produktion ist der Tonkens Konzern einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die sich insbesondere aus dem Wirtschaftszweig der Landwirtschaft und der hohen Volatilität der Branche ergeben. Hierbei handelt es sich um externe Effekte, wie z. B. durch die Witterung beeinflusste Naturalerträge und die Preisvolatilität. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen spielen eine entscheidende Rolle. Demgegenüber ergeben sich auch Chancen in Form von Umsatz- und Wachstumspotentialen. Die Risiken lassen sich in folgende Gruppen unterscheiden:

1. Operative Risiken

Produktionsrisiken

Da die Tonkens Agrar AG sowohl im Ackerbau als auch in der Milchproduktion tätig ist, gibt es eine Vielzahl von Risiken, die hinsichtlich der Hektarerträge bzw. der Milchmengen zu Erlöseinbußen führen können.

Im Ackerbau können neben Schädlingen, unvorhersehbare Wetterextreme die Qualität und Quantität der Feldfrüchte mindern. Diesem Risiko begegnet Tonkens durch eine teilweise regionale Streuung und Produktdiversifikation sowie durch - wo ökonomisch sinnvoll - einen Versicherungsschutz.

24 Vgl. https:/​/​www.dgap.de/​dgap/​News/​adhoc/​coronavirus-tonkens-agrar-muss-prognose-fuer-das-geschaeftsjahr-anpassen-absatzgeschaeft-der-tochter-boerde-vita-gmbh-aktuell-stark- ruecklaeufig/​?newsID=1297331 und https:/​/​www.dgap.de/​dgap/​News/​adhoc/​tonkens-agrar-konkretisiert- prognose-fuer-das-geschaeftsjahr/​?newsID=1346379

Gleichzeitig besteht das Risiko, dass das eingekaufte Saatgut bestimmte Qualitätsstandards nicht erfüllt. Dies könnte negative Auswirkungen für die Ernte des jeweiligen Jahres haben. Um dieses Risiko zu minimieren, erwirbt die Tonkens Agrar AG zertifiziertes Saatgut bei ausgewählten Händlern.

Im Rahmen der Milchproduktion besteht ein Risiko in einem Ausbruch von Tierkrankheiten bzw. Seuchen. Dies gilt zum einen hinsichtlich des konkreten Bestandes der Tiere der Tonkens-Gruppe.

Darüber hinaus können aber auch in der Öffentlichkeit diskutierte Themen, wie z.B. Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), oder Futtermittelverunreinigungen nicht nur zu Einwirkungen auf den eigenen Bestand an Tieren sowie zu staatlichen Maßnahmen, die die Produktion beeinträchtigen, führen, sondern darüber hinaus auch die öffentliche Meinung über Milchprodukte negativ beeinflussen, was allgemein zu einer Reduzierung des Absatzes der Milchprodukte führen kann.

Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und Futtermittelproben sollen die Gesundheit des Milchviehbestands sicherstellen.

Sowohl im Ackerbau als auch in der Milchviehhaltung können sich Risiken durch Aufzucht- bzw. Haltungs-, Fütterungs- oder anderweitige Managementfehler ergeben. Die Gesellschaft begegnet dem Risiko, indem sie in der Landwirtschaft langjährig erfahrene Mitarbeiter einsetzt und diese an Schulungen/​ Fortbildungen teilnehmen lässt. Externe Fachberater unterstützen bei individuellen Fragen und Abläufen bezüglich der Produktionstechnik.

Coronavirus: Absatzrisiken

Die Coronakrise und die Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Virus hatten seit März 2020 in Deutschland u.a. wochenlange Schließungen von Gastronomiebetrieben, Hotels, Kantinen und Mensen zur Folge. Das Absatzgeschäft mit Kartoffeln ist seit März 2020 stark eingebrochen. Vor allem die Vermarktung von geschälten Kartoffeln ist deutlich zurückgegangen. In den Monaten März bis Juni 2020 hatte das Absatzgeschäft die Werte der Vorkrisenmonate stark verfehlt. Bislang war der Vorstand davon ausgegangen, dass sich die Nachfrage ab Herbst 2020 wieder schrittweise normalisieren wird.

Sollte eine zweite Ausbruchswelle des Coronavirus erneute Lock-Down-Maßnahmen zur Folge haben, wäre nicht von einer zeitnahen Normalisierung der Nachfrage auszugehen. Die Börde Vita GmbH hat zwar zuletzt im September 2020 den seit Beginn der Coronakrise absatzstärksten Monat verbucht, ist mit Blick auf die Absatzmenge und den Verkaufspreis vom Vorkrisenniveau aber weiter deutlich entfernt (s. Ausführungen unter E. Prognosebericht). Wie unter 2. Branchenentwicklung dargestellt, hat sich die deutsche 2020er Kartoffelerntemenge gegenüber den schlechten Vorjahren deutlich ausgeweitet. Die durch die Coronakrise ohnehin stark gefallenen Kartoffelpreise geraten so weiter unter Druck (s. Ausführungen unter E. Prognosebericht).

Risiken aus den Anlagen

Als Landwirtschaftsunternehmen setzt die Tonkens Agrar AG unterschiedlichste Maschinen, Geräte und Anlagen ein. Deren Einsatz ist mit einem vielfältigen Gefahrenpotential verbunden. Insbesondere könnten eine fehlerhafte Montage, eine fehlerhafte Bedienung der Anlagen, ein Unfall oder ein anderer Umstand dazu führen, dass beispielsweise Personen- oder Sachschäden, wofür die Tonkens Agrar AG als Betreiber der Anlagen haftbar gemacht werden kann, mitunter zu erheblichen direkten bzw. indirekten Kosten führen. Ein Brandschaden hat z.B. direkte Kosten für den Wiederaufbau bzw. die Wiederbeschaffung der jeweiligen Anlage zur Folge, gleichzeitig können Betriebsunterbrechungen zu indirekten Erlösminderungen führen. Neben den im Ackerbau eingesetzten Maschinen (z.B. Mähdrescher, Kartoffelroder, Drillmaschinen) verfügt die Tonkens Agrar AG im Rahmen der Milchproduktion über einen modernen Melkstand. Darüber hinaus setzt sie im Bereich der Veredelung der eigenen Produkte moderne Schäl- und Verpackungsanlagen ein und betreibt im Rahmen des Geschäftsfelds der Erneuerbaren Energien Photovoltaik- und Biogasanlagen. Dem Risiko von Personen- und Sachschäden begegnet die Tonkens Agrar AG durch hohe Sicherheitsvorschriften sowie den Abschluss ausgewählter Versicherungen.

Durch den unsachgemäßen Betrieb von Biogas- oder Photovoltaikanlagen können Schäden entstehen, die sich negativ auf die Leistung der Anlagen auswirken. Die Gesellschaft wirkt diesem Risiko entgegen, indem die Anlagen mit technischen Warn- und Überwachungssystemen ausgestattet sind. Zudem finden regelmäßig Schulungen der Mitarbeiter statt.

Da der technologische Fortschritt in immer kürzeren Abständen neuere, modernere und effizientere Maschinen hervorbringt, besteht auch ein Risiko in der Entwertung der vorhandenen M aschinen. Die Tonkens Agrar AG ist beständig dabei, ihren Maschinen- und Anlagenpark zu modernisieren, um damit eine effiziente und reibungslose Produktion gewährleisten zu können.

Umfang der Vorräte

Ausreichende Vorräte sind zur Minderung von Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage ein sehr wichtiges Instrument zur dauerhaften Lieferfähigkeit. Wenn die zugänglichen Vorräte im Vergleich zum Bedarf gering sind, kann die Preisvolatilität hoch sein. Tonkens minimiert das Risiko von Engpässen weitgehend durch eine temperaturgesteuerte und kontrollierte Kartoffel-Lagerhaltung.

Ressourcenknappheit

Die Tonkens-Gruppe ist für die Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit auf landwirtschaftliche Flächen angewiesen. Das Angebot an landwirtschaftlichen Flächen ist begrenzt. Sowohl beim Erwerb landwirtschaftlicher Flächen als auch beim Abschluss oder der Verlängerung von Pachtverträgen ist die Tonkens-Gruppe einem steigenden Wettbewerb ausgesetzt. Die Gesellschaft ist im Rahmen der Beobachtung des Wettbewerbsumfeldes darauf bedacht, neue aussichtsreiche Anbauflächen langfristig durch Pacht oder Kauf zu sichern, sodass weiteres Wachstum möglich ist.

Liquiditäts- und Zinsrisiken

Der Betrieb eines landwirtschaftlichen Unternehmens ist aufgrund des Umstandes, dass die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte eine Vorfinanzierung von der Aussaat bis zum Verkauf der Produkte, d.h. für einen Zeitraum von zum Teil mehr als einem Jahr, erfordert und Zahlungseingänge vorwiegend in der zweiten Jahreshälfte eines Kalenderjahres eingehen, sehr kapitalintensiv. Demgemäß hat die Tonkens-Gruppe in der Vergangenheit kurzfristige Fremdfinanzierungen aufgenommen. Der Bau der Photovoltaik-, Biogas- und Schälanlagen wurde mittels Darlehen finanziert. Um Zinsrisiken zu minimieren, wurden in diesem Zusammenhang seitens der Gesellschaft auch Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen.

Für das antizipierte Wachstum und weitere Investitionen benötigt die Tonkens Agrar AG ausreichend finanzielle Mittel. Neben Liquidität aus dem Cashflow wird dabei unter anderem auf Darlehen zurückgegriffen. Folgend besteht bei Nichtgewährung von Darlehen das Risiko, Investitionen nicht planmäßig durchführen oder beenden zu können und damit die angestrebten Wachstumsziele nicht zu erreichen.

Die Tonkens Agrar AG verfügt über langjährige Kontakte zu Kreditinstituten, welche kontinuierlich gepflegt werden. Darüber hinaus führt das Management viele Gespräche, um neue Geschäftsbeziehungen zu Banken aufzunehmen. So soll auch dem Risiko der Abhängigkeit von wenigen Kreditinstituten begegnet werden. Investitionen werden umgesetzt, deren Finanzierung im Vorfeld gesichert worden ist.

Personalrisiken

Die deutsche Landwirtschaft erlebt eine immer stärkere Professionalisierung - für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung bei zunehmender Wettbewerbsintensität benötigt die Tonkens Agrar AG das entsprechende Personal. Neben der geeigneten Anzahl der Mitarbeiter ist vor allem auch ihre fachliche Qualifizierung von Bedeutung. Insbesondere der technologische Fortschritt, aber auch veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen erfordern eine regelmäßige Aktualisierung des vorhandenen Wissens der Mitarbeiter. Die Tonkens Agrar AG lässt ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen, um diese optimal auf die arbeitstechnischen Anforderungen vorzubereiten.

Auf der Managementebene ist der zukünftige Erfolg der Tonkens-Gruppe wesentlich durch die Tätigkeit von Gerrit Tonkens als Vorstand, gleichzeitig Gründer und wesentlicher mittelbarer Aktionär, beeinflusst. Der Verlust von Herrn Tonkens für die Tonkens-Gruppe würde dazu führen, dass die treibende Kraft hinter dem operativen Geschäft mit etablierten langjährigen Kontakten in der Branche, hohem Fachwissen und Detailkenntnissen des Unternehmens ausfällt, was von der Tonkens-Gruppe zumindest kurzfristig nicht kompensiert werden könnte. Unter Herrn Tonkens ist eine weitere Managementebene installiert, die das tägliche operative Geschäft an den einzelnen Produktionsstandorten und der Verwaltung leitet. Im Rahmen der Unternehmensnachfolge bereitet Herr Tonkens seine Söhne auf die spätere Unternehmensführung vor und vermittelt so sein Wissen und seine Kontakte weiter.

Darüber hinaus ergeben sich auch hinsichtlich steigender Lohnkosten Risiken für den wirtschaftlichen Erfolg des Tonkens Konzerns. Die Tonkens-Gruppe erwirtschaftet einen erheblichen Teil ihrer Erträge im Bereich Anbau und Veredelung von Kartoffeln. Der Anbau und die Veredelung von Kartoffeln stellt sich, im Vergleich zu anderen Fruchtarten, als personalintensiv dar. Die Ertragskraft der Tonkens-Gruppe ist unmittelbar von der allgemeinen Lohnentwicklung für die eingesetzten Mitarbeiter abhängig. Steigende Lohnkosten können dazu führen, dass die Ertragsfähigkeit sinkt oder auch Verluste erwirtschaftet werden.

2. Markt- und Branchenrisiken

Restriktionen und Kostenanstieg bei Saatgut, Futtermittel, Treibstoff, Pflanzenschutz und Dünger

Import- wie auch Exportrestriktionen verstärken die Preisvolatilität an den globalen Märkten. Zudem könnte hinsichtlich der Einkaufsseite ein deutlicher Anstieg der Kostenpositionen Saatgut, Futtermittel, Treibstoff und Pflanzenschutz sowie Düngemittel einen spürbaren Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben. Das Unternehmen versucht, mittels eines zentralisierten Einkaufs die Einflüsse möglichst gering zu halten. Darüber hinaus wird eigener Dünger, welcher im Rahmen des Betriebs von Biogasanlagen und der Tierhaltung anfällt, eingesetzt um den Einsatz von externem Dünger soweit möglich zu substituieren.

Abhängigkeit von der Entwicklung der Preise für landwirtschaftliche Produkte

Auch auf der Verkaufsseite ist die Tonkens Agrar AG mit ihren in der Gruppe erzeugten landwirtschaftlichen Produkten erheblichen Preisschwankungen ausgesetzt. Die Preise unterliegen einer hohen Volatilität. Angebot und Nachfrage und damit der Preis, werden insbesondere beeinflusst durch regulatorische Rahmen- und Witterungsbedingungen sowie die Entwicklung der Bevölkerung ebenso wie durch globale Erntemengen und -qualitäten, Wechselkursveränderungen, aber auch das Verhalten insbesondere spekulativer Anleger. Um sich gegen dieses Risiko in einem gewissen Maße abzusichern, werden verschiedene Agrarprodukte produziert und teilweise mittels Vorkontrakten gegenüber dem lokalen Agrarhandel verkauft.

Energiepreise

Im Rahmen der Globalisierung und zunehmenden Vernetzung der Energiemärkte wird die Preisvolatilität von den Energiemärkten auch auf die landwirtschaftlichen Märkte übertragen. Sofern keine autarke Energieversorgung besteht, sind landwirtschaftliche Unternehmen, die einen hohen Energieverbrauch haben, im besonderen Maße von Preissteigerungen betroffen. Diesem Risiko begegnet das Unternehmen durch die Optimierung von Produktionsabläufen und den Einsatz moderner Steuerungstechnik zur Reduzierung des Energieverbrauchs.

Pacht- und Flächenpreise

Da ein großer Anteil der von der Tonkens Agrar AG bewirtschafteten Flächen gepachtet ist, besteht ein Risiko in erhöhten Pachtpreisen. Insbesondere bei Neuverpachtungen hat sich in den letzten Jahren ein stetig zunehmender Preis ergeben. Die Tonkens Agrar AG hat sich ihre Pachtflächen zu festen Pachtpreisen über langfristige Verträge gesichert und ist bestrebt, die Pachtverhältnisse rechtzeitig vor Vertragsauslauf wieder langfristig zu verlängern. Angesichts der steigenden Kaufpreise ist der Erwerb von Flächen zu marktüblichen Konditionen eher unwirtschaftlich. Dem Statistischen Bundesamt zu Folge haben sich die Kaufpreise für landwirtschaftlich genutzte Flächen innerhalb der letzten 10 Jahre mehr als verdoppelt. 2007 kostete der Hektar im Schnitt noch rund 9.205,00 EUR, 2016 knapp 22.300,00 EUR. Für Sachsen-Anhalt ergab sich im gleichen Zeitraum eine Steigerung von 5.055,00 EUR auf 15.680,00 EUR. 25 Dieser Trend hat sich auch in den Jahren 2017 und 2018 weiter fortgesetzt, wenngleich in 2018 mit abgeschwächter Dynamik. So kostete ein Hektar im Bundesdurchschnitt in 2018 25.500 EUR, 6 % mehr als in 2017. 26

25 Vgl. https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Publikationen/​Thematisch/​Preise/​ Baupreise/​Kaufwert eLandwirtschaftlicheGrundstuecke2030240167004.pdf?_​blob=publicationFile S. 14 f.

26 Vgl. https:/​/​www.topagrar.com/​management-und-politik/​news/​preisanstieg-bei-agrarland-hat-sich-verlangsamt-11946402.html

Der Einfluss saisonaler Effekte

Die Geschäftstätigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben wie dem der Tonkens-Gruppe wird von saisonalen Effekten beeinflusst. Insbesondere im ersten Halbjahr eines Kalenderjahres verzeichnen landwirtschaftliche Betriebe meist geringere Einnahmen als im zweiten Halbjahr eines Jahres. So erzielen landwirtschaftliche Betriebe im zweiten Halbjahr eines Kalenderjahres, insbesondere nach der Erntezeit, erhebliche Einnahmen aus der Veräußerung der Ernte und erhalten gegen Ende des Kalenderjahres Mittelzuflüsse in Folge der Auszahlung der staatlich gewährten Betriebsprämien. Die Geschäftszahlen der Tonkens-Gruppe könnten daher von Halbjahr zu Halbjahr, aber auch im Vergleich zur jeweiligen Vorjahresperiode, mitunter erheblich variieren, so dass insbesondere die Geschäftszahlen des ersten und des zweiten Halbjahrs nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind. Der Verkaufszeitpunkt der Kartoffeln, welches eine umsatzstarke Fruchtart im Ackerbau und der Veredelung ist, kann auf die Vergleichbarkeit einen entscheidenden Einfluss haben. Die Tonkens Agrar AG verfolgt aus diesem Grund eine transparente Kapitalmarktkommunikation, um ihre Aktionäre und mögliche Investoren über die aktuelle Geschäftsentwicklung und -zahlen fortlaufend zu informieren.

Wechselkurse

Währungsschwankungen können über ihren Einfluss auf die inländischen Rohstoffpreise die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte beeinträchtigen. Die Tonkens Agrar AG tätigt ihre Geschäfte ausschließlich in EUR und beobachtet beständig die Preis- und Währungsentwicklungen auf den Beschaffungsmärkten.

3. Politik- und Rechtsrisiken

Die Tonkens Agrar AG unterliegt sowohl mit ihrer landwirtschaftlichen Produktion als auch mit der Gewinnung regenerativer Energie gesetzlichen Rahmenbedingungen. Politische Debatten können zu entscheidenden gesetzlichen Veränderungen, insbesondere mit möglicher negativer Auswirkung auf die Ertragslage des Tonkens Konzerns, führen. Die Tonkens Agrar AG überwacht die aktuellen Debatten und Veränderungen sehr genau, um rechtzeitig mit geeigneten Maßnahmen reagieren zu können.

Gemeinsame Agrarpolitik

Die aktuelle Gemeinsame Agrarpolitik der EU basiert auf zwei Säulen. Die Gelder der ersten Säule werden in erster Linie in Form von Direktzahlungen an die landwirtschaftlichen Betriebe ausgezahlt. Die Gelder der zweiten Säule sind auf allgemeine Ziele wie ländliche Entwicklung, Umwelt- und Tierschutz ausgerichtet. Von diesen Zahlungen profitieren nicht nur die Landwirtschaftsbetriebe, sondern auch Kommunen, Verbände und andere Institutionen, die sich für die entsprechenden Ziele einsetzen. Alle sieben Jahre wird die Gemeinsame Agrarpolitik der EU reformiert. Zur Gestaltung der Agrarförderung in der anstehenden Förderperiode 2021 bis 2027 hat die EU-Kommission bereits am 1. Juni 2018 einen ersten Entwurf vorgelegt. 27 Seitdem waren die Verhandlungen über die GAP lange Zeit nicht voran geschritten. Am 21. Oktober 2020 konnten sich die EU-Agrarminister auf eine "allgemeine Ausrichtung" der Gemeinsamen Agrarpolitik verständigen. Demnach müssen die Mitgliedsstaaten mindestens 20 % der Mittel aus der ersten Säule für sogenannte Eco Schemes aufwenden, für dessen Einführung eine zweijährige Übergangsfrist vorgesehen ist. Die Teilnahme an diesen Öko-Regelungen soll für die EU-Landwirte freiwillig bleiben, aber mit finanziellen Anreizen verknüpft sein. Greifen soll die neue Gemeinsame Agrarpolitik ab 2023. Zunächst müssen die Schlussabstimmung des Parlaments zum Reformpaket erfolgen und die "Trilogverhandlungen" vom Rat, Kommission und Parlament abgeschlossen werden, was bis Ende März 2021 vorgesehen ist. 28

Eventuelle Auswirkungen auf die Tonkens Gruppe sind vor dem Hintergrund der noch nicht abgeschlossenen Reformdebatte aktuell nicht einschätzbar.

Düngeverordnung

Die bereits in Kraft getretene novellierte Düngeverordnung von 2017 hat zu einer Verschärfung der Düngerichtlinien für alle landwirtschaftlichen Betriebe geführt. Der Düngebedarf wird hierbei an den betrieblichen Ertragsdurchschnitt, Vorfrucht und evtl. Zwischenfrüchte gekoppelt und ermittelt. Viele Landwirte befürchten negative Auswirkungen auf den Ertrag. Hinzu kommt eine zusätzliche Dokumentation, die zu einem erheblichen bürokratischen Mehraufwand für Kleinst- und Großbetriebe, also auch für die Tonkens Gruppe führt.

4. Chancen

Neben den Risiken bieten sich aber auch Chancen, die sich vorteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Tonkens-Gruppe und damit auf die Tonkens Agrar AG auswirken können.

Um der Volatilität der Landwirtschaftsbranche zu begegnen, setzt die Tonkens Gruppe zum einen auf stabile Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus dem Geschäftsfeld der Erneuerbaren Energien. Weitere Umsatz- und Ergebnispotentiale sollen mit der Veredelung und Vermarktung der eigenen Produkte gehoben werden. Mit der Kartoffelschälanlage soll die Tonkens Agrar AG zukünftig in der Lage sein, im Rahmen der Erhöhung der Kapazität, ihre Agrarprodukte veredelt und mit höheren M argen in größerer Menge gleichmäßig absetzen zu können. Infolge des Ende 2016 begonnenen Strategiewechsels in der Vermarktung bei der Börde Vita GmbH konnten bis zum Beginn der Corona-Pandemie die Absatzmenge und auch die erzielten Erlöse gegenüber Vorjahr gesteigert werden. Wann eine Normalisierung des Absatzgeschäfts einsetzen wird, ist aktuell noch unklar, gerade vor dem Hintergrund steigender Corona-Infektionszahlen und wieder schärferen Eindämmungsmaßnahmen zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung. Im September 2020 hat die Börde Vita GmbH zwar den seit dem Beginn der Coronakrise absatzstärksten Monat erreicht, ist mit Blick auf die Absatzmenge vom Vorkrisenniveau aber weiter deutlich entfernt.

27 Vgl. https:/​/​www.landwirtschaft.de/​landwirtschaft-verstehen/​wie-funktioniert-landwirtschaft-heute/​wie-funktioniert-die-gemeinsame-agrarpolitik-der-eu/​ https:/​/​www.bundesregierung.de/​breg-de/​aktuelles/​nachhaltige-landwirtschaft-1667400

28 Vgl. https:/​/​www.agrarheute.com/​politik/​gap-steht-eu-agrarminister-einigen-agrarreform-574135

Zur partiellen Absicherung in trockenen Jahren hat die Tonkens Agrar AG im Geschäftsjahr 2018/​2019 begonnen, am Standort Stemmern für einen Teil der Flächen in eine Bewässerungsanlage zu investieren. Daneben setzt die Tonkens Gruppe auf eine breite Aufstellung und auf den Anbau an verschiedenen Standorten, um eventuelle regional schlechte Hektarerträge mit denen an anderen Standorten (teilweise) kompensieren zu können.

E. Prognosebericht

Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung

Die deutsche Bundesregierung hat Anfang September 2020 ihre Konjunkturprognose für 2020 nach oben korrigiert. Sie sieht die Talsohle der negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie durchschritten. Statt zuvor -6,3 % rechnet die Bundesregierung nun mit einer Abnahme des deutschen BIP in 2020 um 5,8 %. Nach wie vor stellt dies aber die schwerste Rezession der Nachkriegszeit dar. Diese Projektion unterliegt der Annahme, dass erneute Lockdown-Maßnahmen nicht notwendig sein werden und gezielte regionale Maßnahmen steigenden Infektionszahlen entgegenwirken. Die Exporte werden aufgrund der negativen Entwicklung der Absatzmärkte voraussichtlich um 12,1 % zurückgehen, die geringe Binnennachfrage lässt die Importe um 8,1 % sinken. Bei den Investitionen ergibt sich ein zweigeteiltes Bild: So sollen die Ausrüstungsinvestitionen deutlich um 16,5 % abnehmen, während die Bauinvestitionen robust im anhaltenden Niedrigzinsumfeld um 3,8 % wachsen. Zudem stützen die Konsum ausgaben des Staates das BIP (+4,8 %). Demgegenüber verringern sich die privaten Konsumausgaben um 6,9 %. Der in den Monaten März bis Mai 2020 stark unter Druck geratene deutsche Arbeitsmarkt wird sich voraussichtlich wieder erholen, für 2020 prognostiziert die Bundesregierung aber eine Zunahme der Arbeitslosenquote von 2,27 % auf 2,69 % sowie einen Rückgang der Erwerbstätigen von 45,3 Mio. auf 44,9 Mio. Für 2021 geht die Bundesregierung von einem Wachstum in Höhe von 4,4 % aus. 29

Branchenentwicklung

Der Internationale Getreiderat (IGC) taxiert die globale Getreideernte im Wirtschaftsjahr 2020/​2021 auf einen neuen Rekordwert von 2.230 Mio. t (Vj. 2.181 Mio. t). Hierbei wird mit 1.166 Mio. t (Vj. 1.121 Mio. t) die größte Maisernte der Geschichte erwartet. Auch die Weizenernte klettert auf einen neuen Höchstwert von 763 Mio. t (Vj. 762 Mio. t). Der Getreideverbrauch wird auf 2.222 Mio. t (Vj. 2.181 Mio. t) geschätzt, wobei die starke Ausweitung gegenüber dem Vorjahr auf einer erhöhten Nachfrage nach Futtermitteln (+18 Mio. t) und industriellen Zwecken (+12 Mio. t) basiert. 30

29 Vgl. https:/​/​www.bmwi.de/​Redaktion/​ DE/​Pressemitteilungen/​2020/​09/​20200901-interimsprojektion-der-bundesregierung.html

30 Vgl. https:/​/​www.igc.int/​en/​gmr_​summary.aspx Ausgabe vom 27. August 2020

Preisentwicklung:

Weltweit haben die Weizenpreise im September 2020 kräftig zugelegt. In Europa wurde ein 5-Monatshoch von knapp 195 EUR/​Tonne erreicht und auch an den Exportmärkten stiegen die Weizenpreise deutlich. Dies basiert neben dem hohen Importbedarf Chinas auf dem auf Rekordniveau laufenden Weizenexport Russlands. Zudem stützten ungünstige Witterungsbedingungen zur Aussaat des Wintergetreides 2021 in der Ukraine den Weizenpreis. Aufgrund der vielerorts schweren Dürre ist die Ukraine mit den schlechtesten Wetterbedingungen für die Wintersaat seit mindestens zehn Jahren konfrontiert. 31

Die EU-Rapspreise haben Ende September 2020 erstmals wieder die Marke von 390 EUR/​Tonne überschritten und befanden sich damit auf dem höchsten Stand der letzten sieben Monate. Gestützt wurde der Rapspreis durch feste Sojapreisnotierungen sowie die verzögerte Rapsernte in Kanada in Kombination mit der hohen Nachfrage der EU nach kanadischen Raps. 32

Per Ende September 2020 schätzt die Vereinigung der nordwesteuropäischen Kartoffelanbauer (NEPG) die diesjährige Kartoffelernte der fünf wichtigsten Erzeugerländer der EU - Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Belgien und die Niederlande - auf 27,9 Mio. t. Das wären 800.000 t mehr als im Vorjahr. So wurde die Anbaufläche in diesen fünf Ländern um 0,7 % ausgedehnt. Witterungsbedingt werden allerdings große Ertragsunterschiede zwischen den Ländern und Regionen erwartet. Da die Kühlläger durch die Coronakrise noch immer gut mit alten Kartoffeln gefüllt sind, befinden sich die Kartoffelpreise auf einem niedrigen Niveau. Die im Lebensmitteleinzelhandel gestiegene Nachfrage nach Kartoffelprodukten reicht nicht zur Kompensation der weggebrochenen Nachfrage aus der Hotel- , Restaurant- und Cateringbranche aus. Die Nachfrage nach Verarbeitungskartoffeln zog zwar jüngst wieder an, ist aber noch vom Vorkrisenniveau entfernt. Die NPEG geht davon aus, dass die Preise für freie Kartoffeln (ohne feste Vertragsbindung) zumindest bis Ende des Jahres und eventuell noch länger auf einem sehr niedrigeren Niveau bleiben werden. Am Speisekartoffelmarkt - insbesondere auch in der Direktvermarktung - ist die Lage etwas besser. In der 39. Kalenderwoche wurden im Bundesdurchschnitt für Speisekartoffeln zwischen 10 und 12 EUR/​dt bezahlt. Die europäischen Terminmarktpreise für Pommes-Frites-Kartoffeln der Ernte 2020 zur Auslieferung im November lagen in der vorletzten Septemberwoche gerade einmal bei 5,00 EUR/​dt, der Apriltermin 2021 notierte bei mageren 7,10 EUR/​dt. Im Frühjahr hatte der November-Kontrakt noch bei über 12 EUR/​dt notiert. 33

Die Preise für Milchprodukte (Magermilchpulver, Käse und Butter) haben sich nach der Delle im Frühjahr im zweiten Kalenderhalbjahr etwas erholt und teilweise Vor-Corona-Niveau erreicht. 34 Auch die Milchpreise sind im Juli 2020 erstmals wieder leicht von 31,0 auf 31,2 ct/​kg gestiegen, befinden sich damit aber unverändert auf einem niedrigen und unrentablen Niveau. 35

31 https:/​/​www.agrarheute.com/​markt/​marktfruechte/​getreidepreise-weizenpreise-springen-5-monatshoch-573163

32 Vgl. https:/​/​www.ami-informiert.de/​ami-markt-nachrichten?tx_​aminews_​ singleview%5Baction%5D=show&tx_​aminews_​singleview%5Bcontroller%5D=News&_​tx_​aminews singleview%5Bnews%5D=20806&cHash=1182b858b470d363fff7ea495ccdc1ba und Rapspreise unter https:/​/​www.finanzen.net/​rohstoffe/​rapspreis

33 Vgl. https:/​/​www.agrarheute.com/​markt/​marktfruechte/​kartoffelmarkt-krisenmodus-grosse-ernte-miese-preise-573181 und https:/​/​bauernzeitung.at/​kartoffelm arkt-kw-39-2020-nur-fuenf-bis-acht-cent-prokilogram m-fuer-uebergroessen/​

34 Vgl. https:/​/​www.ami-informiert.de/​ami-maerkte/​maerkte/​ami-milchwirtschaft/​ami- meldungen-milchwirtschaft/​single-ansicht?tx_​aminews_​singleview%5Baction%5D=show&tx_​aminews_​ singleview%5Bcontroller%5D=News&tx_​aminews-singleview%5Bnews%5D=20832&cHash=60d378cd2b6a7b5bb791e30a887f7f0f

35 Vgl. https:/​/​www.ami-informiert.de/​ami-maerkte/​maerkte/​ami-milchwirtschaft/​ami-meldungen - milchwirtschaft/​single-ansicht?tx_​aminews_​singleview%5Baction%5D=show&tx_​aminews_​singleview%5Bcontroller%5D=News&tx_​aminews_​singleview%5Bnews%5D=20716&cHash=5e60153f5d5cb95dc6089e28599c4ece

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020/​2021

Das laufende Geschäftsjahr 2020/​2021 (1. Juli 2020 bis 30. Juni 2021) wird aktuell von mehreren negativen Faktoren und Entwicklungen geprägt. Zwar fielen die 2020er Ernteergebnisse besser aus als im schwachen 2019er Erntejahr, waren aber nur durchschnittlich. Die Kartoffelpreise (speziell für Verarbeitungskartoffeln) befinden sich aufgrund der Coronakrise auf einem sehr niedrigen Niveau und auch die Milchpreise sind nicht zufriedenstellend. Insgesamt geht der Vorstand für 2020/​2021 von gegenüber Vorjahr leicht niedrigeren Konzernumsatzerlösen und einem negativen Konzernergebnis vor Steuern aus.

Nach den enttäuschenden Ernteergebnissen der 2019er Ernte, haben die Hektarerträge der Tonkens Gruppe in 2020 auch nur ein durchschnittliches Niveau erreicht.

Im Einzelnen hat der Tonkens Konzern folgende Ernteergebnisse erzielt:

scrollen

Winterweizen: Beim Winterweizen erntete der Tonkens Konzern mit einem Hektarertrag von 77,6 dt/​ha mehr als im schwachen Vorjahr (66,2 dt/​ha), lag aber unter dem Bundesdurchschnitt von 77,8 dt/​ha.
Wintergerste: Der Vorjahreswert von 75,0 dt/​ha wurde mit 69,8 dt/​ha verfehlt und lag nur knapp über dem Bundesdurchschnitt von 67,5 dt/​ha. Ursprünglich war der Tonkens Konzern zur Ernte im Juli 2020 noch von einem auf Vorjahresniveau liegenden Hektarertrag von durchschnittlich 75 dt/​ha ausgegangen.
Winterraps: Die Tonkens Gruppe konnte den Rapsertrag von 37,3 dt/​ha im Vorjahr auf 42,1 dt/​ ha steigern und lag damit über dem Bundesdurchschnitt von 36,8 dt/​ha.
Kartoffeln: Die 2020er Kartoffelernte war zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung noch nicht abgeschlossen. Nach der geringen 2019er Erntemenge von durchschnittlich 279,3 dt/​ha erwartet Tonkens in 2020 durchschnittlich ca. 450 dt/​ha. Endgültige M engen liegen aber erst vor, wenn die Ernte vollständig abgeschlossen ist.
Zwiebeln: In 2020 hat die Tonkens-Gruppe auf den Anbau von Zwiebeln verzichtet.
Futtermittel: Auch in 2020 waren die bei der Tonkens Agrar AG geernteten Futtermittel (Silomais, Gras und Luzerne) für die Versorgung des Milchviehs ausreichend. Die Silomaisernte der Tonkens Gruppe fiel gut aus.

Den Raps und den Weizen hat der Tonkens Konzern direkt nach der Ernte zu auf dem Vorjahresniveau liegenden und nicht zufriedenstellenden Preisen vermarktet.

Nach dem Ende der Sommerferien 2020 konnte die Börde Vita GmbH ihre Absatzmenge schrittweise steigern, das Corona-Vorkrisenniveau wurde aber weiter deutlich verfehlt. In den Monaten Juli bis September 2020 wurde der Vorjahresabsatz in Summe noch um fast ein Drittel unterschritten. Seit dem Ausbruch der Coronakrise im März 2020 war der September 2020 zwar der absatzstärkste Monat, gegenüber Januar 2020 betrug der Rückstand aber noch rund 40 %.

Für das Geschäftsjahr 2020/​2021 rechnet der Vorstand zudem mit der Erzielung eines durchschnittlichen Milchpreises auf dem Vorjahresniveau (rund 34 ct/​kg). Zwar zogen die Erzeugerpreise jüngst wieder leicht an. Eine nachhaltige Erholung hat sich derzeit noch nicht abgezeichnet, wird jedoch in der ersten Jahreshälfte 2021 erwartet.

Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht

Es wurde ein Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 Abs. 1 Aktiengesetz erstellt. Der Vorstand erklärt nach § 312 Abs. 3 Aktiengesetz Folgendes: Die Tonkens Agrar AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmungen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Weder im Interesse noch auf Veranlassung der herrschenden Gesellschaft wurden Maßnahmen zum Nachteil der Gesellschaft durchgeführt oder unterlassen.

Sülzetal, 30. Oktober 2020

Gerrit Tonkens, Vorstand

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Tonkens Agrar AG, Sülzetal OT Stemmern

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Tonkens Agrar AG, Sülzetal OT Stemmern, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. Juni 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Tonkens Agrar AG, Sülzetal OT Stemmern, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

scrollen

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. Juni 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2020 und
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

scrollen

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

scrollen

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wildeshausen, 30. Oktober 2020

schuette Revision GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Helmbrecht, Wirtschaftsprüfer

Eylers, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates der Tonkens Agrar AG

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

für die deutschen Landwirte stellten die letzten Erntejahre mit ausgeprägter Trockenheit und überwiegend enttäuschenden Ernteergebnissen bereits eine große Herausforderung dar. Das Coronavirus bringt zusätzliche Verunsicherungen und Hürden auf den Agrarmärkten mit sich, Im März 2020 ist das Absatzgeschäft der Tochtergesellschaft Börde Vita GmbH stark eingebrochen, Auch nach dem Ende des Lockdowns im Frühjahr 2020 fehlt dem Tonkens Konzern noch immer die Nachfrage der Industrie, Kantinen, Mensen und Gastronomiebetriebe. Zwar konnte die Absatzmenge der Börde Vita GmbH nach dem Sommerferienende wieder gesteigert werden, das Vorkrisenniveau wurde aber noch nicht erreicht. Per September 2020, der seit dem Beginn der Coronakrise absatzstärkste Monat, betrug der Rückstand zu Jahresbeginn noch immer rund 25 %. Der erneute bundesweite Teil-Lockdown im November 2020 hemmt das Wiederanlaufen des Absatzgeschäfts.

Entsprechend hat der Tonkens Konzern wie erwartet ein schwaches Geschäftsjahr 2019/​2020 (1. Juli 2019 bis 30. Juni 2020) abgeschlossen, in dem bei Konzernumsatzerlösen von 14,55 Mio. EUR (Vj. 16,88 Mio. EUR) nur ein Konzernergebnis nach Steuern von -1,16 Mio. EUR (Vj. -0,22 Mio. EUR) erwirtschaftet werden konnte.

Überwachung der Geschäftsführung des Vorstandes

Im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat der Tonkens Agrar AG gemäß den ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben den Vorstand überwacht und seine Geschäftsführung beratend begleitet. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat sowohl während als auch außerhalb der gemeinsamen Sitzungen regelmäßig schriftlich und mündlich über die Geschäftslage und -entwicklung aller Konzerngesellschaften, die Liquiditätssituation, die Unternehmensplanung, Investitionen und organisatorische Maßnahmen unterrichtet. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der gemeinsamen Sitzungen in einem engen Kontakt zum Vorstand. Somit war der Aufsichtsrat stets zeitnah über wesentliche Geschäftsvorgänge informiert und in alle wichtigen Entscheidungen eingebunden. Die nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung erforderlichen Beschlüsse fasste der Aufsichtsrat auf Basis der Berichte und Beschlussvorschläge des Vorstands.

Bildung von Ausschüssen

Aufgrund des nur mit drei Mitgliedern besetzten Aufsichtsrats sieht dieser von der Bildung von Ausschüssen unverändert ab. Sämtliche Themen werden effizient im Plenum erarbeitet, auch außerhalb der gemeinsamen Sitzungen beispielsweise in Telefonkonferenzen.

Sitzungen des Aufsichtsrats

Im Berichtsjahr fanden vier ordentlichen Aufsichtsratssitzungen an den Tagen 27, August 2019, 19. November 2019, 10. Februar 2020 und 12. Mai 2020 statt. Darüber hinaus wurden vor dem Hintergrund der Coronakrise im Juni 2020 drei zusätzliche telefonische Konferenzen abgehalten, um über die aktuelle Liquiditätssituation zu beraten, An allen Aufsichtsratssitzungen haben sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats und der Vorstand teilgenommen, Als Gäste waren zudem stets Mitarbeiter der kaufmännischen Verwaltung zugegen.

Die Sitzung am 19. November 2019 diente neben der Festlegung des Termins sowie der Tagesordnungspunkte für die ordentliche Hauptversammlung am 11. Februar 2020 vordergründig der Bilanzfeststellung für das Geschäftsjahr 2018/​2019, weshalb hier ein Vertreter des Abschlussprüfers schuette Revision GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Wildeshausen (schuette Revision GmbH) zeitweilig teilgenommen hat.

Neben der Berichterstattung des Vorstands über die aktuelle Geschäftsentwicklung der Tonkens Agrar AG und der Tochtergesellschaften wurden während und außerhalb der Aufsichtsratssitzungen vor allem die Unternehmensplanung und die Markt- und Preisentwicklung erörtert. Sonderthemen stellten der Segmentwechsel der Tonkens Aktie vom Frankfurter Freiverkehrssegment Scale in das Düsseldorfer Freiverkehrssegment Primärmarkt und die Verlängerung des Vorstandsvertrags von Herrn Gerrit Tonkens um fünf Jahre bis zum 18. Mai 2025 dar. Unverändert erhält der Vorstand für seine Tätigkeit keine Vergütung. Die Corona-Pandemie brachte seit Ende März 2020 zusätzliche Beratungsthemen und auch eine erhöhte Beratungsintensität im Aufsichtsrat mit sich. Gemeinsam mit dem Vorstand erörterte der Aufsichtsrat gesundheitliche Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tonkens Konzern und speziell die negativen Auswirkungen der Coronakrise auf das operative Geschäft. Die "Pommes-Krise" hat, wie zum Beginn des vorliegenden Berichts erläutert, ihre Spuren beim Kartoffelabsatz hinterlassen. Folglich geriet die Liquiditätslage im zweiten Halbjahr 2019/​2020 verstärkt in den Fokus der Beratungen.

Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats

Bei der Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat ergaben sich im Berichtsjahr keine Veränderungen. Die Tonkens Agrar AG wurde von ihrem Alleinvorstand Gerrit Tonkens geleitet. Der Aufsichtsrat setzte sich aus seinem Vorsitzenden Dr. Johannes Waitz, seinem Stellvertreter Horst Mantay sowie dem Aufsichtsratsmitglied Bea Tonkens zusammen.

Erteilung des Prüfungsauftrages an die schuette Revision GmbH

Die ordentliche Hauptversammlung am 11. Februar 2020 hat die schuette Revision GmbH zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019/​2020 gewählt. Hiernach erteilte der Aufsichtsrat den Prüfungsauftrag an die schuette Revision GmbH, welcher auch die Prüfung des Abhängigkeitsberichts umfasste.

Bilanz-Aufsichtsratssitzung am 26. November 2020

Den vom Vorstand nach den Regelungen des Handelsgesetzbuchs aufgestellten Jahresabschluss samt Lagebericht der Tonkens Agrar AG sowie den Konzernabschluss inklusive Konzernlagebericht zum 30. Juni 2020 hat die schuette Revision GmbH geprüft und jeweils uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erteilt.

Zuzüglich der Prüfungsberichte der schuette Revision GmbH haben alle Aufsichtsratsmitglieder die vorgenannten Abschlussunterlagen mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf zur Bilanzaufsichtsratssitzung am 26. November 2020 für eine eigene Prüfung erhalten. Diese Unterlagen wurden in Anwesenheit eines Vertreters des Abschlussprüfers am 26. November 2020 intensiv besprochen und erörtert. Der Abschlussprüfer stellte die wesentlichen Prüfungsergebnisse vor, erteilte ergänzende Auskünfte und beantwortete Fragen. Der Aufsichtsrat kam nach seiner eingehenden eigenen Prüfung der Abschlussunterlagen zu dem Ergebnis, dass sie ordnungsgemäß sind sowie die im Lagebericht und Konzernlagebericht dargestellten Einschätzungen des Vorstands zur Lage der Gesellschaft und des Konzerns den Einschätzungen des Aufsichtsrats entsprechen. Deshalb hat sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer angeschlossen und den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2019/​2020 gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts sind gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts keine Einwendungen zu erheben. Besprochen und beschlossen wurde zudem der vorliegende Bericht des Aufsichtsrats.

Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG

Für den vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellten Abhängigkeitsbericht, dessen Prüfung auch vom an den Abschlussprüfer erteilten Prüfungsauftrag umfasst war, erteilte dieser den folgenden Bestätigungsvermerk:

"Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung sind Einwendungen gegen den Abhängigkeitsbericht nicht zu erheben. Wir erteilen daher folgenden Bestätigungsvermerk:

Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

scrollen

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Auch gegen die im Abhängigkeitsbericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands hat der Aufsichtsrat nach eigener Prüfung keine Einwendungen erhoben und stimmte diesem zu.

Das Berichtsjahr war für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tonkens Konzerns durch die Coronakrise besonders herausfordernd. Gewohnte Arbeitsabläufe mussten an gesundheitliche Schutzmaßnahmen angepasst werden - teilweise mussten wir leider auch Kurzarbeit einführen (bei der Börde Vita GmbH) - und die Entwicklung auf den Absatzmärkten (speziell der Kartoffelmarkt) gestaltete sich schwierig. Der Aufsichtsrat möchte sich daher bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Vorstand für ihren starken persönlichen Einsatz im Berichtsjahr zum Wohle des Tonkens Konzerns bedanken.

Stemmern, den 26. November 2020

gez. Dr. Johannes Waitz, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.