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Brockhaus Technologies AG

Interim / Quarterly Report Aug 16, 2021

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Interim / Quarterly Report

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Finanzbericht: 28807708

Brockhaus Capital Management AG

Frankfurt am Main

Halbjahresfinanzbericht 2021

BCM-Gruppe auf einen Blick

Vorstellung Bikeleasing

Am 16. Juni 2021 hat die BCM AG einen Kaufvertrag über den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Bikeleasing unterzeichnet. Der Vollzug der Transaktion (Closing) steht unter einem Finanzierungsvorbehalt sowie verschiedener aufschiebender Bedingungen wie u.a. der erfolgreichen Durchführung eines Inhaberkontrollverfahrens durch die BaFin.

Die BLS Bikeleasing-Service GmbH & Co. KG (zusammen mit ihren verbundenen Unternehmen nachfolgend "Bikeleasing", www.bikeleasing.de) entwickelt und betreibt eine der führenden, digitalen B2B-Plattformen für die Vermittlung und das Management von Leasingverträgen für Diensträder.

Aufgrund der digitalen Anbindung aller involvierten Stakeholder - wie Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Fahrradhändler - sowie des hohen Automatisierungsgrades der Plattform ist das Geschäftsmodell stark skalierungsfähig. Der gesamte Prozess vom Onboarding des Arbeitgebers über die Bestellung des Fahrrads durch den Mitarbeiter beim Fahrradhändler bis zur Bearbeitung von Schadensfällen erfolgt über die hauseigene digitale Plattform, online oder per Mobile App.

An die Bikeleasing-Plattform sind derzeit rund 28 Tsd. Arbeitgeber angeschlossen. Darunter finden sich Kleinstbetriebe mit wenigen Mitarbeitern, Mittelständler sowie internationale Konzerne. Die Unternehmenskunden von Bikeleasing beschäftigen insgesamt mehr als 1,3 Mio. Mitarbeiter.

Bislang umfasst das Kerngeschäft die Vermittlung und das Management von Dienstrad-Leasingverträgen. Diese ermöglichen es Arbeitgebern, ihren Mitarbeitern Fahrräder und E-Bikes per Gehaltsumwandlung zur Verfügung zu stellen. Die Leasingraten werden dabei in Form eines Abzugs vom Bruttolohn des Mitarbeiters gezahlt, der in Höhe der auf diese Leasingzahlung entfallenden Einkommenssteuer begünstigt wird: Das Fahrrad oder E-Bike wird also steuerlich gefördert.

Bikeleasing tritt dabei vertraglich auch selbst als Leasinggeber auf. Um die Kapitalintensität dennoch gering und die Wachstumsfähigkeit damit möglichst flexibel zu gestalten, wird der Großteil der Leasingforderungen aus selbst verleasten Rädern an externe Finanzierungspartner veräußert. Folglich ist Bikeleasing kein Begünstigter von Leasingzahlungen, sondern realisiert einen Großteil der Erträge bereits unmittelbar nach Abschluss des Leasingverhältnisses. Faktisch ist das Geschäftsmodell damit weitestgehend transaktionsbasiert.

Der Absatzmarkt der Bikeleasing ist maßgeblich getrieben von politischen, wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen und individuellen Nachhaltigkeits- und Gesundheitsbestrebungen. Darüber hinaus bietet das Geschäftsmodell deutliche Vorteile für alle Zielgruppen:

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Dem Mitarbeiter wird es ermöglicht, die Leasingraten für ein Fahrrad seiner Wahl durch die steuerliche Gehaltsumwandlung direkt aus seinem Bruttolohn zu bezahlen. Damit kann er je nach individuellem Einkommensteuersatz bis zu ca. 40% im Vergleich zu einem Barkauf zu sparen. Aufgrund dieses Einspareffekts sowie der ratenweisen Zahlung werden tendenziell höherwertige Räder bestellt und der durchschnittliche Verkaufspreis liegt damit weit über dem generellen Marktdurchschnitt. Darüber hinaus profitiert der Mitarbeiter von einer umfassenden Versicherung für das Rad und einem minimalen administrativen Aufwand. Nach 36 Monaten hat der Mitarbeiter die Möglichkeit, das Fahrrad zu attraktiven Konditionen zu erwerben und/​ oder ein neues Fahrrad zu leasen.
Für den Arbeitgeber, der seinen Mitarbeitern Diensträder anbietet, entstehen dabei keine Kosten. Die Leasingraten werden aus dem bestehenden Gehalt des Arbeitnehmers gezahlt bzw. umgewandelt. Da auf den umgewandelten Bruttolohn keine Sozialkosten anfallen, spart der Arbeitgeber Kosten. Diese Einsparung geben viele Arbeitgeber für eine Stärkung der Mitarbeiterbindung an ihre Arbeitnehmer weiter. Scheidet ein Mitarbeiter aus dem Betrieb aus und das Leasingrad bleibt für die restliche Vertragslaufzeit beim Arbeitgeber, deckt diesen Fall eine Versicherung. Der Arbeitgeber hat mit dem Dienstrad-Leasing ein effektives und im Wesentlichen aufwandsneutrales Instrument zur Mitarbeiter-Incentivierung und -Gewinnung. Darüber hinaus kann er einen Beitrag zum Umweltschutz leisten und dadurch eine positive Öffentlichkeitswirkung im Sinne der Nachhaltigkeit durch die Verbesserung seiner CO2-Bilanz erzielen.
Die Fahrradhändler profitieren von der - aufgrund der Steuerersparnis implizit erhöhten - Zahlungsbereitschaft der Nutzer. Durch die Einsparungen von bis zu ca. 40% für den Mitarbeiter liegt der Anteil hochpreisiger Fahrräder, insbesondere E-Bikes, weit über dem des Gesamtmarktes. Ein weiterer Vorteil:

Bikeleasing fordert, im Gegensatz zu vielen ihrer Wettbewerber, von den Fahrradhändlern keine Provision auf den Kaufpreis der Räder. Darüber hinaus erschließt sich der Fahrradhändler mit der Anbindung an Bikeleasing einen weiteren Vertriebskanal, um Neukunden über Empfehlungen von Mitarbeitern und Arbeitgebern zu gewinnen.

Das derzeitige Geschäftsvolumen der Bikeleasing basiert maßgeblich auf dem Dienstradmodell. Die etablierte digitale Plattform mit ihren rund 28 Tsd. angeschlossenen Unternehmenskunden und deren mehr als 1,3 Mio. Mitarbeitern bietet darüber hinaus bisher unerschlossenes Potenzial als umfassende "Social Benefits Plattform" für weitere Produkte der Mitarbeiter-Incentivierung - wie etwa Smartphones, Tablets, Computer etc. Dies wird bereits auf Kundenseite erfragt.

Das Unternehmen mit Sitz in Vellmar und Hauptstandort in Uslar beschäftigte zum 31. Dezember 2020 insgesamt 124 Mitarbeiter. Gegründet wurde Bikeleasing im Jahr 2015. Im Juli 2020 ging das Unternehmen mit der Gründung einer Niederlassung in Innsbruck, Österreich, den ersten Schritt der Internationalisierung. Im laufenden Geschäftsjahr 2021 erfolgte die vertikale Integration durch die Akquisition einer Leasinggesellschaft.

Getrieben von dem sehr attraktiven Marktumfeld und den starken Alleinstellungsmerkmalen konnte Bikeleasing ihr Geschäftsvolumen in den vergangenen Jahren substanziell steigern.

Die nebenstehenden Finanzinformationen stellen in der oberen Tabelle die vorläufige Ertragslage der Bikeleasing-Gruppe dar. Der pro-forma Konsolidierungskreis umfasst sämtliche Gesellschaften, die dem Kaufvertrag entsprechend erworben werden sollen. Diese beinhalten auch insbesondere die Hofmann Leasing GmbH. Die ursprünglich nach HGB aufgestellten Zahlen wurden für die wesentlichen identifizierten Sachverhalte nach IFRS übergeleitet. Geschäftsvorfälle zwischen den Gesellschaften wurden eliminiert.

Bikeleasing - pro-forma Ertragskennzahlen (vorläufig, ungeprüft)

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In € Mio. 2020 H1 2021 H1 2020
Umsatzerlöse 40,9 33,7 17,3
Umsatzwachstum 94,8%
Rohertrag 24,5 20,0 10,5
Rohertragsmarge 59,9% 59,2% 60,9%
Bereinigtes EBITDA 17,4 14,9 7,5
Bereinigte EBITDA-Marge 42,6% 44,2% 43,6%

BCM-Gruppe - pro-forma Ertragskennzahlen einschließlich Bikeleasing (vorläufig, ungeprüft)

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In € Mio. 2020 H1 2021 H1 2020
Umsatzerlöse 92,5 56,2 40,5
Umsatzwachstum 38,9%
Rohertrag 63,0 36,4 27,7
Rohertragsmarge 68,2% 64,7% 68,4%
Bereinigtes EBITDA 29,7 17,5 12,3
Bereinigte EBITDA-Marge 32,1% 31,1% 30,3%

Aufgrund der noch nicht abgeschlossenen IFRS-Überleitung der HGB-Finanzkennzahlen der Bikeleasing sind die Angaben als vorläufig zu verstehen. Eine Durchsicht durch einen Wirtschaftsprüfer fand zum Veröffentlichungsdatum dieses Berichts nicht statt.

In der unteren Tabelle werden diese Ertragskennzahlen der Bikeleasing mit denen der BCM-Gruppe für die entsprechenden Zeiträume aufaddiert. Für weitere Informationen dazu wird auf den Konzernzwischenlagebericht sowie auf den Geschäftsbericht 2020 verwiesen.

Sobald verlässliche Daten zu Ergebnisangaben je Aktie unter Einbeziehung der Bikeleasing vorliegen, beabsichtigen wir, diese ebenfalls zu veröffentlichen.

Konzernzwischenlagebericht

Wesentliche Ereignisse

Signing Bikeleasing

In Q2 2021 hat die BCM-Gruppe einen wesentlichen Schritt für das weitere anorganische Wachstum gemacht. Am 16. Juni 2021 hat die BCM AG einen Kaufvertrag über den mittelbaren Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Bikeleasing-Service GmbH & Co. KG unterzeichnet (zusammen mit den mit ihr verbundenen Unternehmen "Bikeleasing").

Im Rahmen der vereinbarten Transaktion bleiben die Gesellschafter-Geschäftsführer über eine Rückbeteiligung an der Erwerbsgesellschaft signifikant an Bikeleasing beteiligt. Darüber hinaus ist geplant, dass sich die Gründer im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung auch in Form von Aktien an der BCM AG beteiligen. Unter Berücksichtigung der Rückbeteiligungen der Verkäufer wird der Anteil der BCM-Gruppe an der Erwerbsgesellschaft rund 60% betragen.

Basierend auf einem Unternehmenswert der Bikeleasing von rund € 300 Mio. beträgt der von der BCM-Gruppe in bar aufzubringende Kaufpreis, vorbehaltlich üblicher Preisanpassungsmechanismen zum Vollzug des Erwerbs, rund € 167 Mio. Neben der Verwendung bestehender Barmittel der BCM AG können zur Finanzierung des Kaufpreises weitere Instrumente wie lang- und kurzfristiges Fremdkapital sowie potenziell neues Eigenkapital aus einer Kapitalerhöhung verwendet werden. Die BCM-Gruppe behält sich außerdem vor, ihren Anteil an der Erwerbsgesellschaft auf bis zu 50,1% durch Beteiligung von Co-Investoren zu reduzieren. Die Entscheidung bezüglich des passenden Finanzierungsmix wird im Laufe des zweiten Halbjahres 2021 getroffen.

Der Vollzug der Transaktion (Closing) steht unter einem Finanzierungsvorbehalt sowie verschiedener aufschiebender Bedingungen und soll noch in diesem Jahr erfolgen. Da mit der Hofmann Leasing GmbH eine Leasinggesellschaft Teil der Bikeleasing ist, steht der Vollzug unter anderem unter dem Vorbehalt der erfolgreichen Durchführung eines Inhaberkontrollverfahrens durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Die im Jahr 2015 gegründete Bikeleasing (www.bikeleasing.de) betreibt eine führende digitale B2B Social Benefits Plattform. Das Geschäftsmodell basiert auf dem hochautomatisierten Management von Dienstrad-Leasingverträgen, die es Mitarbeitern eines Unternehmens ermöglichen, Fahrräder und E-Bikes per Gehaltsumwandlung zu beziehen und somit von einer steuerlichen Förderung zu profitieren. Der komplette Prozess vom Onboarding des B2B-Kunden, der Bestellung des Fahrrads durch den Mitarbeiter beim Fahrradhändler bis hin zur Bearbeitung von Schadensfällen erfolgt über die hauseigene digitale Plattform bzw. App für mobile Endgeräte. Als ein innovativer Anbieter im Dienstrad-Markt verzeichnete die Gesellschaft seit Gründung ein starkes und gleichzeitig hochprofitables Wachstum und konnte ihren Marktanteil stetig ausweiten. Über das Dienstrad hinaus ist die heute bestehende digitale Plattform und breite Kundenbasis auch für sonstige Leasingobjekte erweiterbar und bietet damit die Möglichkeit des Ausbaus zu einer vollumfassenden "Social Benefits Platform".

Im Berichtszeitraum ist lediglich die Unterzeichnung des Kaufvertrags, nicht jedoch dessen Vollzug erfolgt. Insofern hatte die Transaktion neben Kosten für Due Diligence, Kaufvertragsverhandlung und -beurkundung keine wesentliche Auswirkung auf die Ertragslage im Berichtszeitraum bzw. auf die Vermögens- und Finanzlage zum Berichtsstichtag.

Beschluss über die Umfirmierung

Am 16. Juni 2021 hat die Hauptversammlung der Gesellschaft die Umfirmierung in Brockhaus Technologies AG und eine entsprechende Änderung der Satzung beschlossen.

Ziel der Namensänderung ist eine Schärfung der Kommunikation des Unternehmensleitbilds der Gesellschaft und eine klarere Marktwahrnehmung hinsichtlich der Strategie des Konzerns. Damit stellt die Unternehmensgruppe ihr Geschäftsmodell bereits im Namen und Logo deutlich heraus.

Die Umsetzung wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres mit Eintragung in das Handelsregister erfolgen.

Bildung von Ausschüssen des Aufsichtsrats

In seiner Sitzung am 16. Juni 2021 hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft aus seiner Mitte die jeweiligen Mitglieder des Präsidial- und Nominierungsausschusses sowie des Prüfungsausschusses gewählt.

Dem Präsidial- und Nominierungsausschuss gehören folgende Mitglieder des Aufsichtsrats an:

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Dr. Othmar Belker (Vorsitzender)
Michael Schuster (Stellvertreter)
Andreas Peiker

Der Prüfungsausschuss setzt sich wie folgt zusammen:

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Prof. Dr. Christoph Hütten (Vorsitzender)
Martin Bestmann (Stellvertreter)
Dr. Othmar Belker

Segmentbericht

Die BCM-Gruppe untergliedert sich organisatorisch in die folgenden Geschäftssegmente.

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Environmental Technologies: Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Umweltmesstechnik und Nachhaltigkeitstechnologien, bestehend aus Palas
Security Technologies: Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von hoch performanter Netzwerktechnologie für anspruchsvolle Anwendungsbereiche, bestehend aus IHSE

Die Umsatzerlöse des Konzerns sind in H1 2021 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um -3,0% zurückgegangen. Ursächlich dafür war die aufgrund der COVID-19-Pandemie rückläufige Umsatzentwicklung des Segments Security Technologies infolge von erneuten bzw. andauernden Lockdowns, Reise- und Kontaktbeschränkungen. In dem Segment Environmental Technologies konnten die Umsatzerlöse hingegen um +63,8% substanziell gesteigert werden. Aufgrund der geringeren absoluten Größe dieses Segments verglichen mit Security Technologies, konnte dessen Geschäftsrückgang jedoch nicht vollständig kompensiert werden.

Nach Regionen betrachtet, war die Umsatzentwicklung der BCM-Gruppe mit einem Wachstum von +7,1% auf € 15.304 Tsd. in EMEA sehr stabil. In APAC konnte ein leichtes Wachstum von +3,2% auf € 3.803 Tsd. erreicht werden. In Americas betrug der Rückgang der Umsatzerlöse -35,1% auf € 3.369 Tsd. Ausschlaggebend dafür waren neben den Pandemieauswirkungen im Berichtszeitraum insbesondere größere Auslieferungen von KVM-Technologie im Rahmen eines Projektes in den USA im ersten Quartal des Vorjahres 2020.

Die bereinigte EBITDA-Marge konnte im zweiten Quartal signifikant auf 15,1% gesteigert werden. In Q1 2021 betrug diese noch 7,4%. Dennoch liegt die bereinigte EBITDA-Marge in H1 2021 mit 11,4% deutlich unter der im Vorjahreszeitraum von 20,4%.

Geschäftssegmente

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Berichtspflichtige Segmente
Environmental Technologies Security Technologies Central Functions und Konsolidierung
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In € Tsd. H1 2021 H1 2020 H1 2021 H1 2020 H1 2021 H1 2020
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Umsatzerlöse 9.757 5.956 12.718 17.203 - -
Umsatzwachstum 63,8% (26,1%)
Rohertrag 7.745 4.676 8.687 12.469 - -
Rohertragsmarge 79,4% 78,5% 68,3% 72,5%
Bereinigtes EBITDA 3.069 1.605 2.138 5.300 (2.650) (2.189)
Bereinigte EBITDA-Marge 31,4% 26,9% 16,8% 30,8%

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Konzern
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In € Tsd. H1 2021 H1 2020
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Umsatzerlöse 22.476 23.160
Umsatzwachstum (3,0%)
Rohertrag 16.433 17.144
Rohertragsmarge 73,1% 74,0%
Bereinigtes EBITDA 2.556 4.716
Bereinigte EBITDA-Marge 11,4% 20,4%

Environmental Technologies | In dem Segment Environmental Technologies (Palas) nahmen die Umsatzerlöse um +63,8% zu. Ausschlaggebend hierfür war insbesondere das hohe Geschäftsvolumen mit den Neuprodukten für die Effektivitätsprüfung von Atemschutzmasken. Darüber hinaus ist auch hinsichtlich der konventionellen Produkte für die zertifizierte Messung von Feinstaub in der Außenluft eine teilweise Belebung der Nachfrage zu verzeichnen. In diesem Bereich hatte sich im vergangenen Geschäftsjahr 2020 eine Vielzahl von Beschaffungsmaßnahmen aufgrund von Lockdown-Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen verzögert.

Die Rohertragsmarge wurde von 78,5% in H1 2020 auf 79,4% im Berichtszeitraum gesteigert.

Die bereinigte EBITDA-Marge konnte von 26,9% im Vergleichszeitraum auf 31,4% gesteigert werden. Dies resultierte maßgeblich aus den hohen Umsatzerlösen und den daraus folgenden Skaleneffekten.

Entwicklungsseitig arbeitete Palas an der Erweiterung der Funktionen des Messgeräts AQ Guard, welches u.a. auch im Indoor-Bereich verwendet werden kann. Diese betreffen die zusätzliche Messung von NO, O3, SO2 und CO. Damit wären die wichtigsten Indikatoren für Luftqualität neben Feinstaub durch das Gerät abgedeckt. Darüber hinaus läuft eine Vielzahl von Zertifizierungsprojekten in verschiedenen regionalen Märkten, wie ASTM Standard (American Society for Testing and Materials) und CCEP (China Certification for Environmental Products). Um die Algorithmen für die Messung von Feinstaub auf die lokalen Gegebenheiten zu optimieren, werden entsprechende Messkampagnen in China durchgeführt. Überdies verstärkt Palas die Forschungs- & Entwicklungsabteilung mit Kapazitäten in den Bereichen Software, mit dem Ziel das Leistungsspektrum von Palas um digitale Services und Produkte zu erweitern.

Security Technologies | Bedingt durch kundenseitige Projektverschiebungen, ausgelöst durch die COVID-19-Pandemie, verzeichnete das Segment Security Technologies (IHSE) einen Rückgang der Umsatzerlöse von -26,1%. Das erste Vorjahresquartal war darüber hinaus umsatzseitig vergleichsweise stark, was den Umsatzrückgang bezogen auf das Halbjahr zusätzlich verstärkt. Aufgrund der erneuten bzw. anhaltenden Lockdowns, Reise- und Kontaktbeschränkungen verzögern sich Kundenbestellungen und die erschwerte Interaktionsmöglichkeit vor Ort beim Kunden wirkte sich negativ auf den Geschäftsverlauf aus. Festzustellen bleibt, dass Planungsarbeiten von Infrastrukturprojekten zwar weiterhin fortgesetzt werden, jedoch mit der Tendenz zu erheblichen Verzögerungen in der Beauftragung und der nachfolgenden Realisierung. Nicht zu verzeichnen sind außergewöhnliche Projektabbrüche oder Abgaben an Wettbewerber. Das Volumen der Vertriebs-Pipeline wächst fortlaufend an - zuletzt insbesondere in China. So hat sich der Auftragseingang deutlich belebt und liegt im Berichtszeitraum mit +15,3% deutlich über dem des Vergleichszeitraums. Das Management erwartet, in Hinblick auf weitere entgegenzusehende Lockerungsmaßnahmen, auf dieser Grundlage Nachholeffekte und ein umsatzstärkeres zweites Halbjahr 2021.

Die Rohertragsmarge lag mit 68,3% unter der im Vergleichszeitraum von 72,5%. Ausschlaggebend dafür waren, neben währungsbedingten Effekten, nachteilige Verschiebungen im Umsatzmix und höhere Materialkosten. Im Berichtszeitraum entfiel im Produktmix ein geringerer Umsatzanteil auf profitablere Switche. Die allgemeine Versorgungsknappheit von elektronischen Bauelementen und Halbleitern zeigte zusätzlich Auswirkungen, so dass in H1 2021 zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit höhere Materialkosten als im Vergleichszeitraum zu tragen waren. Darüber hinaus bestehen mit allen Kunden individuell verhandelte Rabatte auf Listenpreise, wobei eine Erhöhung des Umsatzanteils von überdurchschnittlich rabattierten Kunden im Berichtszeitraum zu verzeichnen war.

Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 16,8% substanziell unter dem Vorjahreswert von 30,8%. Neben der reduzierten Rohertragsmarge lag dies an dem deutlich geringeren Umsatzniveau in Zusammenwirken mit den bestehenden Fixkosten.

Die laufenden Prozesse für weitere Sicherheitszertifizierungen der IHSE-Produkte, insbesondere die US National Information Assurance Partnership (NIAP) und die internationalen Common Criteria for Information Technology Security Evaluation, befinden sich in weit fortgeschrittenen Stadien. Durch die Pandemie ausgelöste Einschränkungen seitens der involvierten Prüflabore verzögern die Zertifizierungsprozesse jedoch. Daneben nimmt IHSE eine führende Rolle in einem vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Pilotprojekt betreffend die Entwicklung einer Smart-City-Leitstelle für autonomes und vernetztes Fahren in der Logistik am Testfeld Friedrichshafen ein (Projekt ALFRIED).

Mit Wirkung zum 20. April 2021 eröffnete IHSE ihr erstes Vertriebsbüro in China. Dafür wurde die Tochtergesellschaft IHSE China Co., Ltd. in Guangzhou, China gegründet.

Central Functions | In den Zentralbereichen war auf Ebene des bereinigten EBITDA ein Anstieg der Kosten zu verzeichnen. Dieser resultiert im Wesentlichen aus einer höheren Due Diligence-Aktivität, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum H1 2020. So betrugen die Kosten für die Detailprüfung potenzieller Übernahmeziele € 694 Tsd., wohingegen dafür im Vergleichszeitraum lediglich Aufwendungen von € 394 Tsd. anfielen.

Nachdem das erste Quartal 2021 verhalten gestartet ist, hat die Aktivität in dem Markt für M&A-Transaktionen im zweiten Quartal deutlich zugenommen. Trotz anhaltender Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der damit einhergehenden Verunsicherungen im Markt, hat das erste Halbjahr 2021 gemessen an der Anzahl der Transaktionen mit deutscher Beteiligung im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 einen starken Anstieg verzeichnet. Bemerkenswert ist hierbei, dass die Anzahl der Transaktionen nicht nur im Vergleich zum Corona geprägten Vorjahreszeitraum gestiegen ist, sondern auch über dem ersten Halbjahr 2019 liegt. Gleichzeitig sind auch die gezahlten Kaufpreise gestiegen. Dies gilt vor allem für Unternehmen aus den Wirtschaftszweigen Gesundheitswesen, Medizintechnik, Digitalisierung sowie weiterer technologiegetriebener Branchen.

Ertragslage

Wie im Abschnitt Segmentbericht näher erläutert, gingen die Umsatzerlöse des Konzerns in H1 2021 um 3,0% auf € 22.476 Tsd. zurück. Die Gesamtleistung nahm um 2,8% auf € 23.902 Tsd. zu. Der Materialaufwand steigerte sich um 22,4% auf € 7.469 Tsd., der Personalaufwand um 11,8% auf € 9.720 Tsd. und die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte um 28,7% auf € 957 Tsd. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen um 13,9% auf € 5.304 Tsd. zurück. Im Vergleichszeitraum enthielt dieser Posten Kosten der Vorbereitung des Börsengangs von € 1.745 Tsd. Die Abschreibungen auf im Rahmen der Erstkonsolidierung identifizierte immaterielle Vermögenswerte reduzierten sich um 12,5% auf € 3.416 Tsd. Die Finanzaufwendungen stiegen um 161,5% auf € 2.935 Tsd. und waren maßgeblich getrieben durch Aufwendungen aus der Neubewertung der NCI Put-Rückstellung von € 1.719 Tsd. aufgrund der für das laufende Geschäftsjahr erwarteten EBITDA-Steigerung der Palas. Unter Herausrechnung der Effekte des NCI Put betragen die Finanzaufwendungen € 1.151 Tsd. gegenüber € 1.064 Tsd. im Vorjahreszeitraum. Für weitergehende Informationen zu dem NCI Put wird auf Angabe 38 des Anhangs unseres Konzernabschlusses 2020 verwiesen. Unter Berücksichtigung von Ertragsteuern wurde ein Periodenergebnis von € -5.591 Tsd. erzielt (Vorjahreszeitraum: € -3.254 Tsd.).

Vermögenslage

Das Vermögen des Konzerns mit einer Bilanzsumme von € 299.832 Tsd. entfällt zum Abschlussstichtag zu 54,1% auf langfristige Vermögenswerte und zu 45,9% auf kurzfristige Vermögenswerte. Die wertmäßig größten Positionen sind dabei die immateriellen Vermögenswerte einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert (€ 149.904 Tsd.), Zahlungsmittel und -äquivalente (€ 119.758 Tsd.), Sachanlagen (€ 11.791 Tsd.) und Vorräte (€ 11.361 Tsd.). Die immateriellen Vermögenswerte umfassen im Wesentlichen die im Rahmen der Kaufpreisallokation bei dem Erwerb der Palas und der IHSE identifizierten Kundenstämme, Basistechnologien und Marken (PPA Assets) sowie den Geschäfts- oder Firmenwert. Die Sachanlagen bestehen zum größten Teil aus dem Grundstück und Gebäude des Hauptsitzes der IHSE in Oberteuringen am Bodensee.

Die Veränderung der Vermögenslage seit Beginn des Geschäftsjahres resultierte insbesondere aus den planmäßigen Abschreibungen auf PPA Assets sowie aus dem Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hatten zum 31. Dezember 2020 ein erhöhtes Niveau aufgrund der starken Umsatzentwicklung zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres.

Um sich abzeichnende Zulieferengpässe, insbesondere im Bereich von Elektronikkomponenten, zu kompensieren, wurden die Lagerbestände gezielt erhöht. So betrugen die Vorräte zum Berichtsstichtag € 11.361 Tsd., was einer Steigerung von 17,0% gegenüber dem Bestand am 31. Dezember 2020 entspricht.

Finanzlage

Zum Abschlussstichtag betrugen die liquiden Mittel des Konzerns € 119.758 Tsd. Die Senior-Darlehen betrugen € 43.198 Tsd., woraus unter Abzug der liquiden Mittel ein Net Senior Cash von € 76.560 Tsd. resultiert. Die Senior-Darlehen reduzierten sich gegenüber dem Stand am 31. Dezember 2020 um € 2.178 Tsd. Zuzüglich Immobiliendarlehen (€ 5.988 Tsd.), Leasingverbindlichkeiten (€ 1.155 Tsd.) und NCI Put-Verbindlichkeiten (€ 1.516 Tsd.) betrugen die Finanzverbindlichkeiten € 51.857 Tsd., was einer Reduzierung von € 2.404 Tsd. gegenüber dem Stand am 31. Dezember 2020 von € 54.261 Tsd. entspricht. Der Rückgang der Senior- und Immobiliendarlehen resultierte aus den vertragsgemäßen fortlaufenden Tilgungszahlungen.

Die latenten Steuerschulden von € 15.497 Tsd. beziehen sich nahezu ausschließlich auf die im Rahmen der Kaufpreisallokation bei dem Erwerb der Palas und der IHSE identifizierten Kundenstämme, Basistechnologien und Marken (PPA Assets) und werden künftig mit der fortlaufenden Abschreibung dieser PPA Assets ertragswirksam, jedoch liquiditätsneutral aufgelöst. Zu Abflüssen von liquiden Mitteln kommt es dabei nicht.

Das Eigenkapital des Konzerns betrug zum Abschlussstichtag mit € 218.411 Tsd. 72,8% der Bilanzsumme. Dies entspricht im Wesentlichen dem Wert zum 31. Dezember 2020, als das Eigenkapital mit € 223.437 Tsd. 72,9% der Bilanzsumme betrug. Für Informationen zu eigenen Anteilen wird auf Angabe 11 der ausgewählten Anhangangaben des Zwischenkonzernabschlusses verwiesen.

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug € 866 Tsd. bzw. vor Ertragsteuerzahlungen € 2.622 Tsd. und resultierte im Wesentlichen aus den operativen Ergebnisbeiträgen der Palas und der IHSE. Im Vorjahreszeitraum lag er bei € 2.693 Tsd. bzw. vor Ertragsteuerzahlungen bei € 2.966 Tsd. Die Reduzierung des Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit resultierte im Wesentlichen aus aperiodischen Zahlungen von Ertragsteuern.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit von € -938 Tsd. umfasste schwerpunktmäßig Anschaffungen von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens sowie aktivierte Entwicklungskosten. Die Position fiel gegenüber dem Vergleichszeitraum (€ -411 Tsd.) höher aus, was im Wesentlichen auf höheren Investitionen in Sachanlagen zurückzuführen ist.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug € -3.838 Tsd. und war maßgeblich geprägt von den regelmäßigen Tilgungs- und Zinszahlungen auf Senior-Darlehen und Immobiliendarlehen. Der positive Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Vergleichszeitraum von € 1.090 Tsd. war getrieben von einer Kapitalerhöhung von € 4.822 Tsd., die sich, gegenläufig zu den Tilgungs- und Zinszahlungen, liquiditätserhöhend auswirkte.

Risiken und Chancen

Neue Anforderungen an Risikomanagementsysteme

Im Berichtszeitraum hat der Konzern sein Risikomanagementsystem deutlich ausgebaut. Hintergrund sind die erhöhten Anforderungen, welche die neue Fassung des Prüfungsstandards 340 des Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW PS 340 n.F.) an solche Systeme stellt. Die neuen Regelungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember 2020 beginnen. Neue Pflichtbestandteile umfassen insbesondere die Definition und die Quantifizierung der Risikotragfähigkeit sowie die systematische Aggregation von Risiken. Die Risikotragfähigkeit ist definiert als das maximale Risikoausmaß, welches ein Unternehmen ohne Gefährdung seines Fortbestands tragen kann. Die Aggregation dient einer belastbaren Aussage dazu, ob ein jeweils identifiziertes Risiko nicht nur für sich genommen, sondern auch im Zusammenwirken mit anderen Risiken bestandsgefährdend ist oder nicht.

Tragfähigkeitskonzept und Risikoaggregation

Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, wurde ein Maß für die Risikotragfähigkeit des Konzerns definiert. Für die Aggregation von Risiken wurde eine Monte Carlo-Simulation (stochastisches Verfahren) durchgeführt. Grundlage dafür sind die im Rahmen des Konzernrisikoinventars identifizierten und quantifizierten Risiken. Um eine erhöhte Aussagekraft bei der Simulation der Risiken als Zufallsereignisse zu gewährleisten, wurde im Berichtszeitraum die Quantifizierung von Risiken erweitert. Im vergangenen Geschäftsjahr erfolgte diese durch die Schätzung einer Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eines Schadensausmaßes im Falle des Eintritts. Im Berichtszeitraum wurde die Bewertung des Schadensausmaßes durch die Schätzung eines wahrscheinlichsten Schadens sowie eines vernünftigerweise zu erwartenden geringsten und höchsten Schadens erweitert. Dies erlaubt neben einer zufälligen Simulation des Eintritts eines Risikos eine ebenfalls zufallsbedingte Schadenshöhe mit dem Erwartungswert des wahrscheinlichsten Schadens, jedoch zusätzlich mit der Möglichkeit eines geringer oder höher ausfallenden Schadens. Soweit Interdependenzen zwischen einzelnen Risiken identifiziert wurden, wurden diese ebenfalls berücksichtigt.

Ergebnis des Aggregationsmodells ist eine Verteilung einer Vielzahl von insgesamt eingetretenen Schadensausmaßen, die jeweils mit einer unterschiedlichen Häufigkeit in einem jeweiligen Ergebnisintervall liegen. Auf Grundlage dieser Datenpunkte sind wir in der Lage, die konzernweit identifizierten Risiken in ihrem Zusammenwirken zu quantifizieren. Beispielsweise lässt sich anhand von Konfidenzniveaus sagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Summe eintretender Risiken einen bestimmten Schadenswert nicht überschreiten werden.

Einschränkungen des Modells

Die Datengrundlage des Aggregationsmodells basiert maßgeblich auf den Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadensausmaßen, welche durch die jeweiligen Konzerngesellschaften berichtet werden. Teilweise basieren diese auf Schätzungen, die nur begrenzt durch vergangenheitsbezogene oder sonstige Daten gestützt werden können. Somit besteht ein hoher Einfluss von individuellem Ermessen auf das Gesamtergebnis der Risikoaggregation.

Das Aggregationsmodell berücksichtigt sämtliche konzernweit gemeldeten quantifizierbaren Risiken. Risiken, die nicht durch das Aggregationsmodell abgedeckt sind, beinhalten beispielsweise Compliance-Risiken, deren Auswirkungen nicht hinreichend zuverlässig geschätzt werden können.

Trotz der dargelegten Einschränkungen erachten wir die Ergebnisse des Aggregationsmodells insgesamt für geeignet, um eine angemessene Beurteilung der Risiken vorzunehmen.

Veränderungen der Risiken

Nachfolgend werden die Veränderungen der Risikosituation erläutert. Wir beziehen uns dabei auf die Risikoklassifizierung nach Risk Score entsprechend Seite 43 unseres Geschäftsberichts 2020.

Akquisition der Bikeleasing | Am 16. Juni 2021 hat die BCM-Gruppe einen Kaufvertrag über den mittelbaren Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Bikeleasing unterzeichnet und in der Folge eine deutlich erhöhte pro-forma Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht. Sollte die Transaktion nicht wie geplant in der zweiten Jahreshälfte 2021 vollzogen werden, würde sich dies deutlich nachteilig auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der BCM-Gruppe auswirken. Mit einem Risk Score von 4 stufen wir dieses Risiko als "sehr hohes Risiko" ein.

Zulieferer | Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2021 hat sich die Beschaffungssituation hinsichtlich verschiedener Güter, wie Elektronikkomponenten und Blechteilen, deutlich angespannt. So kommt es zu teils stark erhöhten Lieferzeiten und teilweise zu erhöhten Einkaufspreisen. In unserem Geschäftsbericht 2020 hatten wir das Zuliefererrisiko, mit einem Risk Score von 3 den "hohen Risiken" zugeordnet. Aufgrund der erhöhten Eintrittswahrscheinlichkeit stufen wir dieses Risiko nun mit einem Risk Score von 4 als "sehr hohes Risiko" ein.

Der Konzern hat keine Risiken festgestellt, die sich einzeln oder in Verbindung mit anderen Risiken für den Konzern existenzgefährdend auswirken.

Veränderung der Chancen

Die Chancensituation ist verglichen mit den Angaben in unserem zusammengefassten Lagebericht 2020 im Wesentlichen unverändert. So haben die Segmente Environmental Technologies und Security Technologies Chancen auf eine besser als geplant verlaufende Geschäftsentwicklung aufgrund ihrer Technologieführerschaft in Märkten mit starken Wachstumstreibern. Environmental Technologies kann von einer allgemein erhöhten öffentlichen Wahrnehmung für das Thema Luftqualität und Aerosole profitieren. In dem Segment Security Technologies wird die Kundennachfrage getrieben von hohen Anforderungen an sichere und schnelle Datenübertragung. Fortlaufend zunehmende Datenvolumina und die Notwendigkeit, diese zu visualisieren sowie das Bedürfnis, diese Daten vor unbeabsichtigtem Zugang zu schützen können künftig substanzielle Geschäftschancen bieten.

Im Falle des erfolgreichen Abschlusses der Akquisition der Bikeleasing, würden sich der BCM-Gruppe bedeutende weitere Chancen erschließen. Diese basieren auf dem attraktiven Marktumfeld der Bikeleasing, ihrer effizienten und skalierbaren Plattform sowie dem hohen Potenzial für Internationalisierung.

Prognose

Pro-forma Prognose

Am 16. Juni 2021 veröffentlichte die BCM-Gruppe eine pro-forma Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021 im Rahmen einer Ad-hoc-Mitteilung. Infolge des Abschlusses des Kaufvertrags betreffend die Akquisition der Bikeleasing lautete diese auf erwartete pro-forma Umsatzerlöse zwischen € 120 Mio. und € 130 Mio. bei einem bereinigten EBITDA (pro-forma) von rund € 34 Mio. (bereinigte EBITDA-Marge zwischen 26% und 28% pro-forma). Die pro-forma Prognose unterlag, neben anderen Vorbehalten, insbesondere erhöhten Unsicherheiten hinsichtlich der IFRS-Überleitung der Bikeleasing.

Am 16. August 2021 wurde die pro-forma Prognose deutlich erhöht und lautet nun auf erwartete pro-forma Umsatzerlöse zwischen € 125 Mio. und € 135 Mio. bei einem erwarteten bereinigten pro-forma EBITDA zwischen € 42 Mio. und € 46 Mio. Dies entspricht einer bereinigten pro-forma EBITDA-Marge zwischen 31% und 37%. Die Anhebung der pro-forma Prognose erfolgte vor dem Hintergrund einer weit vorangeschrittenen Überleitung der Kennzahlen der Bikeleasing auf IFRS.

Bei den prognostizierten Kennzahlen handelt es sich um pro-forma Werte unter Vollkonsolidierung der Bikeleasing. Damit wird die Ertragslage des Konzerns so dargestellt, als hätte der Erwerb der Bikeleasing bereits am 1. Januar 2021 stattgefunden. Die pro-forma Prognose steht unter der Annahme des Vollzugs des Erwerbs ("Closing") der Bikeleasing noch im laufenden Geschäftsjahr. Es bestehen weiterhin Unsicherheiten hinsichtlich der IFRS-Überleitung sowie aufschiebende Bedingungen für die Transaktion wie der erfolgreiche Abschluss eines Inhaberkontrollverfahrens durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ("BaFin") und ein Finanzierungsvorbehalt. Für Definitionen von alternativen Leistungskennzahlen wird auf Seite 73 des Geschäftsberichts 2020 der BCM AG verwiesen, der unter https:/​/​ir.bcm-ag.com/​publikationen zur Verfügung steht.

Die pro-forma Prognose ist nicht Gegenstand der prüferischen Durchsicht des Konzernzwischenlageberichts durch den Konzernabschlussprüfer.

"As-is" Prognose

Im Hinblick auf die "As-is" Prognose verweisen wir auf Seite 47 f. unseres Geschäftsberichts 2020. Mit "As-is" Prognose ist gemeint, dass die Ertragskennzahlen der BCM-Gruppe auf Basis des tatsächlichen Konsolidierungskreises im Prognosezeitraum geplant wurden. Wir erwarten, dass sich die Akquisition der Bikeleasing positiv auf die prognostizierten Umsatzerlöse und auf die prognostizierte bereinigte EBITDA-Marge auswirken wird. Die konkreten Auswirkungen hängen maßgeblich davon ab, ob und wann der Erwerb vollzogen werden kann, was derzeit nicht hinreichend sicher ist.

Disclaimer

Dieser Halbjahresfinanzbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf der aktuellen Einschätzung des Managements zur künftigen Entwicklung des Konzerns beruhen. Diese Einschätzung wurde anhand aller zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Halbjahresfinanzberichts verfügbaren Informationen getroffen. Zukunftsgerichtete Aussagen unterliegen Unsicherheiten - wie im Abschnitt Risiken und Chancen unseres zusammengefassten Lageberichts 2020 sowie unseres Konzernzwischenlageberichts H1 2021 beschrieben - die außerhalb des Einflussbereichs des Konzerns liegen. Dies betrifft insbesondere die gegenwärtige Corona-Krise, deren weiteren Verlauf und gesamtwirtschaftliche Auswirkungen. Sollten die der Prognose zugrunde liegenden Annahmen nicht zutreffend sein oder die beschriebenen Risiken oder Chancen eintreten, können die tatsächlich eintretenden Ergebnisse deutlich von den in der Prognose getroffenen Aussagen abweichen. Sollte sich die Informationsgrundlage dahingehend ändern, dass ein Abweichen von der Prognose überwiegend wahrscheinlich wird, so wird die BCM-Gruppe dies im Rahmen der gesetzlichen Veröffentlichungsvorschriften mitteilen.

Geschäfte mit nahestehenden Personen

Für Informationen über Geschäfte mit nahestehenden Personen wird auf Angabe 14 der ausgewählten Anhangangaben des Konzernzwischenabschlusses verwiesen.

Ereignisse nach dem 30. Juni 2021

Für Informationen über wesentliche Ereignisse nach dem Berichtsstichtag wird auf Angabe 16 der ausgewählten Anhangangaben des Konzernzwischenabschlusses verwiesen.

Konzernzwischenabschluss

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

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In € Tsd. H1 2021 H1 2020
Umsatzerlöse 22.476 23.160
Erhöhung/​ (Verminderung) fertiger und unfertiger Erzeugnisse 847 (188)
Andere aktivierte Eigenleistungen 579 276
Gesamtleistung 23.902 23.248
Materialaufwand (7.469) (6.103)
Rohertrag 16.433 17.144
Personalaufwand ohne anteilsbasierte Vergütung (9.600) (8.576)
Personalaufwand aus anteilsbasierter Vergütung (121) (120)
Sonstige betriebliche Aufwendungen (5.304) (6.163)
Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - (6)
Sonstige betriebliche Erträge 400 571
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (957) (744)
Abschreibungen auf im Rahmen der Erstkonsolidierung identifizierte immaterielle Vermögenswerte (3.416) (3.903)
Finanzierungsaufwendungen (2.935) (1.123)
Finanzerträge 1 87
Finanzergebnis (2.934) (1.036)
Ergebnis vor Steuern (5.500) (2.832)
Ertragsteuern (91) (422)
Periodenergebnis (5.591) (3.254)
Davon entfallend auf Anteilseigner der BCM AG (5.588) (3.254)
Davon entfallend auf nicht beherrschende Anteile (3) -
Anpassungen aus Währungsumrechnung* 485 (24)
Gesamtergebnis (5.106) (3.278)
Davon entfallend auf Anteilseigner der BCM AG (5.102) (3.278)
Davon entfallend auf nicht beherrschende Anteile (3) -
Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien 10.385.853 6.299.626
Ergebnis je Aktie** (€) (0,54) (0,52)

* Sonstiges Ergebnis, das in Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden kann

** Das unverwässerte Ergebnis je Aktie stimmt mit dem verwässerten Ergebnis je Aktie überein.

Konzern-Bilanz

Aktiva

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In € Tsd. 30.06.2021 31.12.2020
Sachanlagen 11.791 11.715
Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwert 149.904 152.733
Latente Steueransprüche 613 563
Langfristige Vermögenswerte 162.308 165.011
Vorräte 11.361 9.710
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.044 7.235
Sonstige Vermögenswerte 755 394
Vorauszahlungen 605 525
Zahlungsmittel und -äquivalente 119.758 123.544
Kurzfristige Vermögenswerte 137.524 141.408
Bilanzsumme 299.832 306.419

Passiva

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In € Tsd. 30.06.2021 31.12.2020
Gezeichnetes Kapital 10.387 10.387
Kapitalrücklage 227.688 227.688
Sonstige Rücklagen 336 256
Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung (1.220) (1.705)
Bilanzverlust (18.776) (13.188)
Auf Anteilseigner der BCM AG entfallendes Eigenkapital 218.415 223.438
Nicht beherrschende Anteile (4) (1)
Eigenkapital 218.411 223.437
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 45.480 48.118
Sonstige Rückstellungen 3.852 2.048
Latente Steuerschulden 15.497 16.296
Langfristiges Fremdkapital 64.829 66.461
Steuerschulden 2.188 2.831
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 6.377 6.143
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.859 1.488
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 5.067 4.852
Vertragsverbindlichkeiten 954 1.055
Sonstige Rückstellungen 147 151
Kurzfristiges Fremdkapital 16.592 16.521
Fremdkapital 81.421 82.982
Bilanzsumme 299.832 306.419

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

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In € Tsd. Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Sonstige Rücklagen Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung Bilanzverlust Auf Anteilseigner der BCM AG entfallendes Eigenkapital
01.01.2021 10.387 227.688 256 (1.705) (13.188) 223.438
Periodenergebnis - - - - (5.588) (5.588)
Sonstiges Ergebnis - - - 485 - 485
Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente - - 79 - - 79
30.06.2021 10.387 227.688 336 (1.220) (18.776) 218.415
01.01.2020 6.642 118.727 97 (90) (6.459) 118.917
Transaktionen mit Anteilseignern
Kapitalerhöhungen 151 4.671 - - - 4.822
Kosten von Kapitalerhöhungen - (945) - - - (945)
Periodenergebnis - - - - (3.254) (3.254)
Sonstiges Ergebnis - - - (24) - (24)
Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente - - 79 - - 79
30.06.2020 6.793 122.453 176 (114) (9.713) 119.595

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In € Tsd. Nicht beherrschende Anteile Eigenkapital
01.01.2021 (1) 223.437
Periodenergebnis (3) (5.591)
Sonstiges Ergebnis - 485
Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente - 79
30.06.2021 (4) 218.411
01.01.2020 - 118.917
Transaktionen mit Anteilseignern
Kapitalerhöhungen - 4.822
Kosten von Kapitalerhöhungen - (945)
Periodenergebnis - (3.254)
Sonstiges Ergebnis - (24)
Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente - 79
30.06.2020 - 119.595

Konzern-Kapitalflussrechnung

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In € Tsd. H1 2021 H1 2020
Periodenergebnis (5.591) (3.254)
(Ertragsteuerzahlungen)/​ Ertragsteuererstattungen (1.756) (273)
Ertragsteueraufwand/​ (Ertragsteuerertrag) 91 422
Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente 79 79
Abschreibungen 4.373 4.647
Finanzergebnis 2.934 1.036
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/​ (Erträge) (15) (20)
(Zu-)/​ Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 228 (903)
Zu-/​ (Abnahme) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 481 911
Zunahme/​ (Abnahme) der sonstigen Rückstellungen 40 48
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 866 2.693
Investitionen in Sachanlagen (689) (225)
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte (30) (18)
Aktivierte Entwicklungskosten (220) (169)
Erhaltene Zinsen 1 1
Cashflow aus Investitionstätigkeit (938) (411)
Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten (2.484) (2.282)
Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten (317) (253)
Zinszahlungen (1.037) (1.083)
Einzahlungen aus der Ausgabe von Anteilen - 4.822
Kosten von Kapitalerhöhungen - (114)
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (3.838) 1.090
Zahlungswirksame Änderung des Finanzmittelfonds (3.910) 3.373
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelfonds 125 (5)
Zahlungsmittel und -äquivalente* am Periodenanfang 123.544 17.171
Zahlungsmittel und -äquivalente* am Periodenende 119.758 20.539

* Der Finanzmittelfonds entspricht dem Bilanzposten Zahlungsmittel und -äquivalente.

Ausgewählte Anhangangaben

1. Unternehmens- und allgemeine Informationen

Die Brockhaus Capital Management AG (BCM AG oder die Gesellschaft oder die Muttergesellschaft, zusammen mit ihren Tochterunternehmen die BCM-Gruppe oder der Konzern) hat ihren Sitz im Nextower, Thurn-und-Taxis-Platz 6, 60313 Frankfurt am Main, Deutschland, und ist beim Handelsregister am Amtsgericht Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 109637 eingetragen.

Dieser verkürzte Konzernzwischenabschluss bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis zum 30. Juni 2021 (Berichtszeitraum oder H1 2021) und umfasst Vergleichsangaben für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 30. Juni 2020 (Vergleichszeitraum oder H1 2020).

Der Konzernabschluss ist in Euro, der funktionalen Währung der Gesellschaft, dargestellt. Die Angaben erfolgen entsprechend in Euro (€), Tausend Euro (€ Tsd.) oder Millionen Euro (€ Mio.) kaufmännisch gerundet. Da dieses Rundungsverfahren nicht summenerhaltend ist, entspricht das Aufaddieren einzelner Zahlen nicht immer genau der angegebenen Summe. Negative Werte werden in Klammern und Nullwerte als Strich (-) dargestellt.

Mit Wirkung zum 20. April 2021 gründete die Konzerngesellschaft IHSE GmbH Asia Pacific Pte Ltd die neue Auslandstochter IHSE China Co., Ltd. mit Sitz in Guangzhou, China. Deren erstmalige Einbeziehung in den Konsolidierungskreis erfolgte damit im Berichtszeitraum.

Am 16. Juni 2021 hat die BCM AG einen Kaufvertrag über den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Bikeleasing unterzeichnet. Der Vollzug der Transaktion (Closing) steht unter einem Finanzierungsvorbehalt sowie verschiedener aufschiebender Bedingungen wie u.a. der erfolgreichen Durchführung eines Inhaberkontrollverfahrens durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Konzernabschluss 2020 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt. Die IFRS umfassen die gültigen International Accounting Standards (IAS), die International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die Interpretationen des Standing Interpretations Committee (SIC) und des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Dieser verkürzte Konzernzwischenabschluss wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 aufgestellt.

In diesem Konzernzwischenabschluss werden die gleichen Bilanzierungsgrundsätze und Berechnungsmethoden angewendet wie im letzten Konzernabschluss. Hinsichtlich der Bilanzierung- und Bewertungsmethoden, die vom Konzern angewendet werden, wird auf Angabe 5 des Anhangs des Konzernabschlusses 2020 verwiesen.

Der Konzernzwischenabschluss wurde vom Konzernabschlussprüfer einer prüferischen Durchsicht unterzogen.

3. Auswirkungen der COVID-19-Pandemie

Die Geschäftsentwicklung im Berichtszeitraum wurde maßgeblich von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Diese Entwicklungen hat die BCM-Gruppe bei den für die Aufstellung dieses Konzernzwischenabschlusses getroffenen Beurteilungen und Annahmen berücksichtigt.

Umsatzerlöse

Im Bereich Security Technologies kam es bedingt durch die COVID-19-Pandemie zur zeitlichen Verschiebung von einigen größeren Projekten und damit zu geringeren Umsatzerlösen. Dies konnte teilweise ausgeglichen werden durch ein kontinuierlich wachsendes Basisgeschäft mit Bestandskunden und kleineren Kunden. Die Höhe der Umsatzerlöse, die infolge der Pandemie verzögert sind, ist nicht hinreichend präzise quantifizierbar.

Beihilfen der öffentlichen Hand

Der Konzern beanspruchte staatliche Hilfsmaßnahmen, die von den von der Pandemie betroffenen Ländern gewährt wurden. Wie bereits im vergangenen Geschäftsjahr, nutzt der Konzern in den USA erneut das im Rahmen des Coronavirus Aid, Relief and Economic Security (CARES) Act eingerichtete Paycheck Protection Program (PPP) hinsichtlich eines Darlehens über USD 251 Tsd. (€ 208 Tsd.) Sofern die damit verbundenen Auflagen eingehalten werden, rechnet die BCM-Gruppe mit einer Erlassung des Darlehens in Q4 2021. In der Folge würde die Verbindlichkeit künftig ertragswirksam aufgelöst. In Singapur hat der Konzern über lokale Unterstützungsprogramme USD 15 Tsd. (€ 12 Tsd.) erhalten.

Ertragsteuerzahlungen

Im vergangenen Geschäftsjahr 2020 hat der Konzern teilweise von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Ertragsteuerzahlungen für das Jahr 2019 zu stunden. Die entsprechenden Zahlungen an die Finanzbehörden sind nun im Berichtszeitraum erfolgt. Teilweise wurden Steuern für 2020 noch nicht festgesetzt und in der Folge noch nicht abgeführt. Zum Berichtsstichtag resultieren aus diesem Sachverhalt Steuerverbindlichkeiten von € 1.669 Tsd. Für das laufende Geschäftsjahr 2021 wurden Steuervorauszahlungen im Segment Security Technologies reduziert.

Geschäfts- oder Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert, als immaterieller Vermögenswert mit einer unbestimmten Nutzungsdauer, wird jährlich auf Wertminderung überprüft. Zusätzlich wird er dann auf Wertminderung überprüft, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Wert gemindert sein könnte ("triggering events"). Zum 30. Juni 2021 führte der Konzern für jede seiner zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (cash generating units oder CGUs) eine qualitative Betrachtung durch, um zu beurteilen, ob jeweils solche Anhaltspunkte vorliegen. Für die CGU Palas wurde dies verneint, insbesondere da die Umsatzerlöse und das bereinigte EBITDA der Palas deutlich über den Vergleichswerten von H1 2020 liegen. Insbesondere aufgrund des starken Umsatzrückgangs in H1 2021 im Segment Security Technologies ergaben sich triggering events für einen möglichen Wertminderungsbedarf. Aus diesem Grund wurde zum 30. Juni 2021 die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts CGU "IHSE" überprüft. Es ergab sich kein Wertminderungsbedarf. Für weitere Informationen wird auf Angabe 10 dieser ausgewählten Anhangangaben verwiesen.

Kreditrisiken

Der Konzern hatte aufgrund von COVID-19 keine wesentlichen Ausfälle zu verzeichnen und rechnet auch zukünftig nicht mit einem signifikanten Anstieg des Ausfallrisikos. Daher hat der Konzern die Einschätzung zu den erwarteten Verlusten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nicht wesentlich geändert.

4. Alternative Leistungskennzahlen

Neben den Angaben, die im Rahmen der Konzern-Gesamtergebnisrechnung gemacht werden, nutzt das Management zur Steuerung des Konzerns weitere Leistungskennzahlen. Für Definitionen und detaillierte Erläuterungen der bereinigten alternativen Leistungskennzahlen wird auf Angabe 7 des Anhangs unseres Konzernabschlusses 2020 verwiesen.

Ermittlung des bereinigten EBITDA

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In € Tsd. H1 2021 H1 2020
Ergebnis vor Steuern (5.500) (2.832)
Finanzergebnis 2.934 1.036
Abschreibungen 4.373 4.647
EBITDA 1.808 2.851
Anteilsbasierte Vergütung 121 120
Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen 627 -
Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen - 1.745
Bereinigtes EBITDA 2.556 4.716
Bereinigte EBITDA-Marge 11,4% 20,4%

Ermittlung des bereinigten EBIT

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In € Tsd. H1 2021 H1 2020
Ergebnis vor Steuern (5.500) (2.832)
Finanzergebnis 2.934 1.036
EBIT (2.565) (1.796)
PPA-Abschreibungen 3.416 3.903
Anteilsbasierte Vergütung 121 120
Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen 627 -
Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen - 1.745
Bereinigtes EBIT 1.599 3.972
Bereinigte EBIT-Marge 7,1% 17,2%

Ermittlung des bereinigten Ergebnisses und des bereinigten Ergebnisses je Aktie

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In € Tsd. H1 2021 H1 2020
Periodenergebnis (5.591) (3.254)
Anteilsbasierte Vergütung 121 120
Finanzergebnis aus NCI Put 1.784 59
Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen 627 -
Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen - 1.745
PPA-Abschreibungen 3.416 3.903
Darauf entfallende latente Ertragsteuern (938) (1.049)
Bereinigtes Ergebnis (581) 1.524
Davon: Anteilseigner der BCM AG (578) 1.524
Davon: Nicht beherrschende Anteile (3) -
Anzahl ausstehende Aktien (Stück) 10.385.853 6.299.626
Bereinigtes Ergebnis je Aktie (€) (0,06) 0,24

Die Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen umfassen im Berichtszeitraum Aufwendungen für Due Diligence-Berater hinsichtlich der Detailprüfung der Bikeleasing im Vorfeld der Unterzeichnung des Anteilskaufvertrages. Darüber hinaus wurden in der Position Anwaltskosten für die Verhandlung sowie Notarkosten der Beurkundung des Anteilskaufvertrages bereinigt. Bei Zustandekommen des Vollzugs des Kaufvertrages ("Closing") im zweiten Halbjahr 2021 werden darüber hinaus weitere wesentliche Kosten, insbesondere für ein rein erfolgsabhängiges Vermittlungshonorar für den Unternehmenskauf, anfallen.

5. Geschäftssegmente

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Berichtspflichtige Segmente
Environmental Technologies Security Technologies Summe
--- --- --- --- --- --- ---
In € Tsd. H1 2021 H1 2020 H1 2021 H1 2020 H1 2021 H1 2020
--- --- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 9.757 5.956 12.718 17.203 22.475 23.160
Rohertrag 7.745 4.676 8.687 12.469 16.432 17.144
Bereinigtes EBITDA 3.069 1.605 2.138 5.300 5.206 6.905
Anteilsbasierte Vergütung
Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen
Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen
EBITDA
Trade Working Capital* 5.642 5.235 9.185 10.518 14.827 15.752
Liquide Mittel 4.698 2.507 11.210 8.279 15.908 10.787
Finanzverbindlichkeiten 16.004 16.476 38.854 42.368 54.858 58.845
Umsatzerlöse nach Region
EMEA 7.249 4.607 8.054 9.678 15.303 14.284
Deutschland 3.589 2.257 1.398 2.966 4.987 5.223
Niederlande 3 1 2.987 2.894 2.991 2.895
Vereinigtes Königreich 623 337 151 211 775 548
Frankreich 705 479 1.093 271 1.798 749
Italien 732 260 428 372 1.160 632
Sonstige 1.597 1.274 1.996 2.963 3.593 4.237
Americas 925 528 2.444 4.662 3.369 5.190
USA 688 520 2.434 4.662 3.122 5.182
Sonstige 236 8 11 - 247 8
APAC 1.584 821 2.219 2.863 3.803 3.684
China 820 187 584 2.082 1.404 2.269
Sonstige 764 634 1.635 782 2.399 1.416
Summe 9.757 5.956 12.718 17.203 22.475 23.160

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Central Functions Konsolidierung Konzern
--- --- --- --- --- --- ---
In € Tsd. H1 2021 H1 2020 H1 2021 H1 2020 H1 2021 H1 2020
--- --- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 135 - (135) - 22.476 23.160
Rohertrag - - 1 - 16.433 17.144
Bereinigtes EBITDA (2.650) (2.189) - - 2.556 4.716
Anteilsbasierte Vergütung (121) (120)
Kosten des Erwerbs von Tochterunternehmen (627) -
Kosten von Eigenkapitalmaßnahmen - (1.745)
EBITDA 1.808 2.851
Trade Working Capital* (280) (1.774) - - 14.547 13.979
Liquide Mittel 103.850 9.752 - - 119.758 20.539
Finanzverbindlichkeiten 275 106 (3.276) - 51.857 58.951
Umsatzerlöse nach Region
EMEA 135 - (135) - 15.304 14.284
Deutschland 135 - (135) - 4.987 5.223
Niederlande - - - - 2.991 2.895
Vereinigtes Königreich - - - - 775 548
Frankreich - - - - 1.798 749
Italien - - - - 1.160 632
Sonstige - - - - 3.593 4.237
Americas - - - - 3.369 5.190
USA - - - - 3.122 5.182
Sonstige - - - - 247 8
APAC - - - - 3.803 3.684
China - - - - 1.404 2.269
Sonstige - - - - 2.399 1.416
Summe 135 - (135) - 22.476 23.160

* Das Trade Working Capital umfasst Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzgl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

6. Umsatzerlöse

Aufgliederung von Erlösen aus Verträgen mit Kunden

Der Konzern erzielt Umsatzerlöse hauptsächlich aus dem Verkauf von Messgeräten und Prüfständen im Geschäftssegment Environmental Technologies sowie aus dem Verkauf von KVM-Geräten und KVM-Systemen im Geschäftssegment Security Technologies. In der folgenden Tabelle werden die Erlöse aus Verträgen mit Kunden (IFRS 15) nach den wichtigsten Produkt- und dem Zeitpunkt der Erlösrealisierung aufgeschlüsselt. Für Informationen zu der geografischen Verteilung der Umsatzerlöse wird auf Angabe 5 verwiesen.

Erträge aus der kurzfristigen Vermietung von Geräten

Neben den Erlösen aus Verträgen mit Kunden gem. IFRS 15 weist der Konzern in den Umsatzerlösen Einnahmen aus der kurzfristigen Vermietung von Geräten gem. IFRS 16 aus. Diese sind in der nachfolgenden Übersicht gesondert dargestellt.

Aufgliederung der Umsatzerlöse

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Environmental Technologies Security Technologies Konzern
In € Tsd. H1 2021 H1 2020 H1 2021 H1 2020 H1 2021 H1 2020
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Externe Kunden
Verkaufte Produkte 11.191 7.097 15.190 20.313 26.381 27.410
Erbrachte Dienstleistungen 538 271 134 135 672 406
Externe Bruttoumsätze 11.729 7.368 15.324 20.447 27.054 27.816
Erlösschmälerungen (1.993) (1.447) (2.606) (3.244) (4.599) (4.691)
Erlöse aus Verträgen mit Kunden 9.736 5.921 12.718 17.203 22.455 23.125
Kurzfristige Vermietung von Geräten 21 35 - - 21 35
Umsatzerlöse 9.757 5.956 12.718 17.203 22.476 23.160
Zeitpunkt der Erlösrealisierung
Zu einem Zeitpunkt 9.198 5.432 12.584 17.069 21.782 22.501
Über einen Zeitraum 538 489 134 135 672 623
Erlöse aus Verträgen mit Kunden 9.736 5.921 12.718 17.203 22.455 23.125
Kurzfristige Vermietung von Geräten 21 35 - - 21 35
Umsatzerlöse 9.757 5.956 12.718 17.203 22.476 23.160

7. Finanzierungsaufwendungen

Die Finanzierungsaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

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In € Tsd. H1 2021 H1 2020
Zinsen auf Finanzverbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten 869 1.052
Negativzinsen auf Bankguthaben 263 -
Zinsen auf Leasingverbindlichkeiten 19 11
Aufzinsung der NCI Put-Verbindlichkeit 65 59
Neubewertung NCI Put-Rückstellung 1.719 -
Finanzierungsaufwendungen 2.935 1.123

8. Vorgehen zur Ermittlung der Ertragsteuern

Im Berichtszeitraum wurden Ertragsteuern auf Basis der besten Schätzung hinsichtlich des gewichteten jährlichen durchschnittlichen Ertragsteuersatzes für das ganze Jahr erfasst.

9. Ergebnis je Aktie

Die nachfolgende Tabelle stellt die Ermittlungsrechnung des Ergebnisses je Aktie bezogen auf das auf die Aktionäre der BCM AG entfallende Periodenergebnis dar.

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H1 2021 H1 2020
Periodenergebnis in € Tsd. (5.588) (3.254)
Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien 10.385.853 6.299.626
Ergebnis je Aktie (€) (0,54) (0,52)

Das bereinigte Ergebnis je Aktie stellt sich wie folgt dar. Für weitere Informationen dazu wird auf Angabe 4 verwiesen.

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Bereinigt H1 2021 H1 2020
Periodenergebnis in € Tsd. (578) 1.524
Gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien 10.385.853 6.299.626
Ergebnis je Aktie (€) (0,06) 0,24

10. Unterjähriger Impairment Test IHSE

Geschäfts- oder Firmenwerte werden im Konzern grundsätzlich einmal jährlich einem Wertminderungstest gemäß IAS 36 unterzogen. Infolge des coronabedingten starken Umsatzrückgangs in H1 2021 im Segment Security Technologies ergaben sich Anhaltspunkte ("triggering events") für einen möglichen Wertminderungsbedarf. Aus diesem Grund wurde zum 30. Juni 2021 die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts der zugrundeliegenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit (cash generating unit oder CGU) "IHSE" überprüft. Basis dafür bildeten aktuelle Finanzplanungen und Schätzungen. Im Rahmen des durchgeführten Wertminderungstests für den Geschäfts- oder Firmenwert "IHSE" CGU bestand zum 30. Juni 2021 kein Wertminderungsbedarf.

Der Ermittlung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts liegen die in nachfolgender Tabelle dargestellten Prämissen zugrunde:

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30.06.2021 31.12.2020
Bestimmung des erzielbaren Betrags Nutzungswert Nutzungswert
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Abzinsungssatz 8,43% 8,36%
Abzinsungssatz vor Steuern 8,55% 8,49%
Nachhaltige Wachstumsrate 1,5% 1,5%
Planungszeitraum 5 Jahre 5 Jahre
Geplante EBITDA-Wachstumsrate (Durchschnitt kommende fünf Jahre) 15,0% 18,1%

11. Eigene Anteile

Im Berichtszeitraum hat die Konzerngesellschaft Palas Holding GmbH 1.244 Aktien der Brockhaus Capital Management AG erworben. Hintergrund ist die Beendigung eines Anstellungsverhältnisses mit einem leitenden Vertriebsmitarbeiter. Dieser hatte die Aktien im Rahmen seiner Anstellung bei Palas erworben. Infolge der Beendigung des Dienstverhältnisses war der ausscheidende Mitarbeiter verpflichtet, die Aktien entschädigungslos an die Palas Holding GmbH zu übertragen. Zum Abschlussstichtag hielt die Brockhaus Capital Management AG somit mittelbar über die Palas Holding GmbH 1.244 eigene Anteile (Vorjahr: -), die zu Anschaffungskosten als Abzugsposition vom Eigenkapital in der Konzernbilanz auszuweisen sind. Der Kurswert zum Übertragungsstichtag betrug € 27,20. Da die Übertragung entgeltlos erfolgt ist, betragen die Anschaffungskosten € - und der Ausweis in der Bilanz erfolgt daher nicht. Der auf die eigenen Anteile entfallende Betrag des Grundkapitals beträgt € 1.244 und dessen Anteil am Grundkapital von € 10.386.808 entspricht damit 0,0120%. Von dem Konzern gehaltene eigene Aktien tragen keine Stimmrechte im Rahmen von Hauptversammlungen oder Gewinnbezugsrechte etc.

12. Finanzverbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen.

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Langfristig Kurzfristig Gesamt
In € Tsd. 30.06.2021 31.12.2020 30.06.2021 31.12.2020 30.06.2021 31.12.2020
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Senior-Darlehen 37.816 40.249 5.382 5.127 43.198 45.376
Immobiliendarlehen 5.604 5.796 384 384 5.988 6.180
Leasingverbindlichkeiten 544 621 611 632 1.155 1.253
NCI Put-Verbindlichkeit 1.516 1.451 - - 1.516 1.451
Gesamte Finanzverbindlichkeiten 45.480 48.118 6.377 6.143 51.857 54.261

13. Buchwerte und Fair Values

Der Konzern verfügt über Finanzinstrumente, die in der Bilanz nicht zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) ausgewiesen werden. Bei diesen Instrumenten unterscheiden sich die Zeitwerte mehrheitlich nicht wesentlich von den Buchwerten, da die Zinsforderungen bzw. Zinsverbindlichkeiten entweder nahezu den aktuellen Marktsätzen entsprechen oder die Instrumente kurzfristig sind.

Die nebenstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und Fair Values finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Schulden, einschließlich ihrer Stufen in der Fair Value-Hierarchie. Sie enthält keine Informationen zum Fair Value für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum Fair Value bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den Fair Value darstellt.

Finanzverbindlichkeiten werden unter Verwendung abgezinster Zahlungsflüsse bewertet. Das Bewertungsmodell berücksichtigt Barwerte der erwarteten Zahlungen gemäß des Effektivzinssatzes.

Buchwerte und Fair Values

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Buchwert Fair Value
In € Tsd. Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten Sonstige finanzielle Schulden Gesamt Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
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30.06.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.044 - 5.044
Sonstige Forderungen 755 - 755
Zahlungsmittel und -äquivalente 119.758 - 119.758
Nicht zum Fair Value bewertete Vermögenswerte 125.557 - 125.557
Gesicherte Bankdarlehen - 49.186 49.186 - 48.891 -
NCI Put-Verbindlichkeit - 1.516 1.516 - - 1.516
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.859 1.859
Nicht zum Fair Value bewertete finanzielle Schulden - 52.561 52.561
31.12.2020
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.235 - 7.235
Sonstige Forderungen 394 - 394
Zahlungsmittel und -äquivalente 123.544 - 123.544
Nicht zum Fair Value bewertete Vermögenswerte 131.173 - 131.173
Gesicherte Bankdarlehen - 51.556 51.556 - 51.224 -
NCI Put-Verbindlichkeit - 1.451 1.451 - - 1.451
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - 1.488 1.488
Nicht zum Fair Value bewertete finanzielle Schulden - 54.496 54.496

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Fair Value
In € Tsd. Gesamt
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30.06.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen
Zahlungsmittel und -äquivalente
Nicht zum Fair Value bewertete Vermögenswerte
Gesicherte Bankdarlehen 48.891
NCI Put-Verbindlichkeit 1.516
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Nicht zum Fair Value bewertete finanzielle Schulden
31.12.2020
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen
Zahlungsmittel und -äquivalente
Nicht zum Fair Value bewertete Vermögenswerte
Gesicherte Bankdarlehen 51.224
NCI Put-Verbindlichkeit 1.451
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Nicht zum Fair Value bewertete finanzielle Schulden

14. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen

Bezogen auf den Konzern umfassen die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates der BCM AG sowie die Geschäftsführer der Muttergesellschaften der Teilkonzerne (IHSE AcquiCo GmbH und Palas Holding GmbH).

Ein Mitglied des Aufsichtsrats hat den Konzern als Industrieexperte in der Software-/​ IT-Branche im Rahmen von Due Diligence-Prüfungen betreffend die Evaluierung potenzieller Unternehmenskäufe beraten. Im Vergleichszeitraum haben Mitglieder des Vorstands im Rahmen der Kapitalerhöhung im Februar 2020 65.234 Aktien der Gesellschaft zu einem Preis von € 32,00 je Aktie gezeichnet.

Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen

Die Vorstandsmitglieder nehmen Positionen in anderen Unternehmen ein, infolge derer sie die Beherrschung oder maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik dieser Unternehmen haben. Ein Teil dieser Unternehmen tätigte im Berichtszeitraum Geschäfte mit der BCM-Gruppe.

Die Brockhaus Private Equity GmbH, mit Sitz in Frankfurt, verfügt zum Abschlussstichtag über 2,4% der Stimmrechte der Gesellschaft und wird von Vorstandsmitgliedern der BCM AG beherrscht. Mit der Brockhaus Private Equity GmbH bestand im Berichtszeitraum eine Leistungsbeziehung aus einem Untermietvertrag.

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Wert der Geschäftsvorfälle Ausstehende Salden
In € Tsd. H1 2021 H1 2020 30.06.2021 30.06.2020
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Management in Schlüsselpositionen
Due Diligence-Beratung 13 - - -
Ausgabe von Anteilen - 2.087 - -
Sonstige Nahestehende
Untermiete 53 53 - -

15. Haftungsverhältnisse

Zur Besicherung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen Sicherungsübereignungen von Vermögenswerten des Anlage- und Umlaufvermögens sowie Grundschulden.

16. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Nach dem Abschlussstichtag sind keine Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Frankfurt am Main, den 16. August 2021

Brockhaus Capital Management AG

Der Vorstand

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Marco Brockhaus Dr. Marcel Wilhelm

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die Brockhaus Capital Management AG, Frankfurt am Main

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Bilanz, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung sowie ausgewählten, erläuternden Anhangangaben - und den Konzernzwischenlagebericht der Brockhaus Capital Management AG, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2021, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach dem International Accounting Standard IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.

Frankfurt am Main, den 16. August 2021

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Fox Kast
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Zusätzliche Informationen

Finanzkalender

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15.11.2021 Quartalsmitteilung 9M 2021

Grundlagen der Berichterstattung

Dieser Halbjahresfinanzbericht sollte zusammen mit dem Konzernabschluss 2020 sowie dem zusammengefassten Lagebericht 2020 und den darin enthaltenen Informationen gelesen werden. Diese Dokumente sind als Bestandteile des Geschäftsberichts 2020 auf unserer Website www.bcm-ag.com in der Rubrik Investoren zu finden.

Der Berichtszeitraum dieses Halbjahresfinanzberichts ist die Periode vom 1. Januar 2021 bis zum 30. Juni 2021. Abschlussstichtag ist der 30. Juni 2021.

Der Konzernzwischenlagebericht und der Konzernzwischenabschluss wurden vom Konzernabschlussprüfer einer prüferischen Durchsicht unterzogen.

Dieser Bericht wurde vom Deutschen ins Englische übersetzt. Bei Abweichungen zwischen den verschiedensprachigen Dokumenten hat die deutsche Fassung Vorrang.

Rundungen

Die in diesem Bericht angegebenen Kennzahlen sind kaufmännisch gerundet. Da dieses Rundungsverfahren nicht summenerhaltend ist, entspricht das Aufaddieren einzelner Zahlen nicht immer genau der ausgewiesenen Summe.

Hinweis im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes

Gleichbehandlung ist uns wichtig. Ausschließlich aus Gründen der vereinfachten Lesbarkeit wird von der Verwendung männlicher, weiblicher oder Sprachformen sonstiger Geschlechter abgesehen. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter, sofern nicht anderweitig spezifiziert.

Kontaktdaten

Harald Henning | Head of Finance

T +49 69 20 43 40 985

F +49 69 20 43 40 971

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Paul Göhring | Head of Investor Relations

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F +49 69 20 43 40 971

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Impressum

Brockhaus Capital Management AG

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www.bcm-ag.com

Vorstand: Marco Brockhaus (Vors.), Dr. Marcel Wilhelm

Vorsitzender des Aufsichtsrats: Dr. Othmar Belker

Registergericht: Amtsgericht Frankfurt am Main

Registernummer: HRB 109637

USt-Identifikationsnummer: DE315485096

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