AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Mobotix AG

Annual / Quarterly Financial Statement Dec 17, 2021

5422_rns_2021-12-17_78447bbc-ad96-4c07-b217-0aee474ae503.html

Annual / Quarterly Financial Statement

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Finanzbericht: 29447824

MOBOTIX AG

Winnweiler-Langmeil

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2019 bis zum 30.09.2020

Konzernabschluss

Geschäftsjahr 2019/​20

1. Oktober 2019 bis 30. September 2020

Konzern-Bilanz zum 30. September 2020

Aktiva

scrollen

siehe Anhang 30.09.2020

TEUR
30.09.2019

TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände (1)
1. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände 3.258 0
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.691 2.038
3. Geleistete Anzahlungen 2 106
4.951 2.144
II. Sachanlagen (1)
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 11.836 12.426
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.243 1.150
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.435 1.198
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 82 197
15.596 14.971
III. Finanzanlagen (2)
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0
0 0
20.547 17.115
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 13.361 6.044
2. Unfertige Erzeugnisse 5.579 5.770
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 6.954 6.890
25.894 18.704
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (3)
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 12.103 12.955
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 1.061 1.270
3. Sonstige Vermögensgegenstände 760 872
13.924 15.097
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 2.118 1.726
41.936 35.527
C. Rechnungsabgrenzungsposten 676 679
D. Aktive latente Steuern (4) 321 603
AKTIVA 63.480 53.924
Passiva
30.09.2020 30.09.2019
siehe Anhang TEUR TEUR
A. Eigenkapital (5)
I. Gezeichnetes Kapital 13.271 13.271
./​. Eigene Anteile -112 -118
(Korrigiertes) Gezeichnetes Kapital 13.159 13.153
II. Kapitalrücklage 1.250 1.250
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 77 77
2. Andere Gewinnrücklagen 17.788 17.751
17.865 17.828
IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung 99 118
V. Verlustvortrag -6.221 -6.574
VI. Konzernjahresüberschuss 4.677 884
30.829 26.659
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 176 109
2. Sonstige Rückstellungen (6) 5.024 4.637
5.200 4.746
C. Verbindlichkeiten (7)
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 23.550 17.250
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 8 32
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.179 4.515
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 34 108
5. Sonstige Verbindlichkeiten 788 614
26.559 22.519
D. Passive latente Steuern 892 0
PASSIVA 63.480 53.924

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 01. Oktober 2019 bis 30. September 2020

scrollen

Geschäftsjahr
siehe Anhang 01.10.2019 -30.09.2020

TEUR
01.10.2018 -30.09.2019

TEUR
--- --- --- ---
1. Umsatzerlöse (8) 70.353 69.903
2. Verminderung/​Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -349 657
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 3.351 396
4. Sonstige betriebliche Erträge (9,11) 656 851
5. Materialaufwand 32.201 33.164
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 26.856 32.459
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 5.345 705
6. Personalaufwand 23.344 22.864
a) Löhne und Gehälter 20.131 19.707
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 3.213 3.157
davon für Altersversorgung TEUR 43 (i.Vj.: TEUR 46)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.586 2.313
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen (9,11) 9.708 11.508
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 209 166
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (12) 1.250 872
a) Laufende Steuern 74 252
b) Latente Steuern (4) 1.176 620
11. Ergebnis nach Steuern 4.713 920
12. Sonstige Steuern 36 36
13. Konzernjahresüberschuss 4.677 884

Konzern-Kapitalflussrechnung vom 1. Oktober 2019 bis 30. September 2020

scrollen

Geschäftsjahr
01.10.2019 -30.09.2020

TEUR
01.10.2018 -30.09.2019

TEUR
--- --- ---
Jahresergebnis vor Ertragsteuern 5.927 1.756
+ Zinsergebnis 209 166
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und auf Gegenstände des Sachanlagevermögens 2.586 2.313
+ Zunahme der sonstigen Rückstellungen 386 296
+ Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 21 0
+ Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen 43 83
Operativer Cashflow vor Working-Capital-Veränderungen 9.172 4.614
- Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -7.335 -5.049
-/​+ Ab-/​Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -2.255 1.812
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Ertragsteuern -418 1.377
- Ertragsteuerzahlungen /​-erstattungen -108 -17
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -526 1.360
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -1.061 -662
- Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände -3.565 -1.293
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -4.626 -1.955
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
- Dividendenzahlungen -531 -531
- Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten -2.200 -4.240
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 5.000 3.000
- Gezahlte Zinsen -209 -166
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 2.060 -1.937
Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und -äquivalente -3.092 -2.532
Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds -16 -39
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 0 50
Zahlungsmittel und -äquivalente zu Beginn der Berichtsperiode 226 2.747
Zahlungsmittel und -äquivalente am Ende der Berichtsperiode -2.882 226
Überleitung zum Bestand gemäß Bilanz:
+ Kurzfristige Kreditaufnahmen 5.000 1.500
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 2.118 1.726

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals

scrollen

Gezeichnetes Kapital

TEUR
Eigene Anteile

TEUR
(Korrigiertes) Gezeichnetes Kapital

TEUR
Kapitalrücklage

TEUR
Gesetzliche Rücklage

TEUR
Andere Gewinnrücklagen

TEUR
Stand 01.10.2018 13.271 -128 13.143 1.250 77 17.678
Einstellung in Rücklagen 17.678
Ausschüttung
Währungsumrechnung
Ausgabe eigener Anteile 10 10 73
Konzernjahresüberschuss
Stand 30.09.2019 13.271 -118 13.153 1.250 77 17.751
Stand 01.10.2019 13.271 -118 13.153 1.250 77 17.751
Einstellung in Rücklagen
Ausschüttung
Ausgabe eigener Anteile 6 6 37
Währungsumrechnung
Änderung des Konsolidierungskreises
Konzernjahresüberschuss
Stand 30.09.2020 13.271 -112 13.159 1.250 77 17.788

scrollen

Rücklagen

TEUR
Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung

TEUR
Verlustvortrag

TEUR
Konzernjahresüberschuss

TEUR
Konzerneigenkapital

TEUR
Stand 01.10.2018 17.755 150 -6.163 26.135
Einstellung in Rücklagen
Ausschüttung -531 -531
Ausgabe eigener Anteile 73 83
Währungsumrechnung -32 -32
Änderung des Konsolidierungskreises 120 120
Konzernjahresüberschuss 884 884
Stand 30.09.2019 17.828 118 -6.574 884 26.659
Stand 01.10.2019 17.828 118 -5.690 26.659
Einstellung in Rücklagen
Ausschüttung -531 -531
Ausgabe eigener Anteile 37 43
Währungsumrechnung -19 -19
Konzernjahresüberschuss 4.677 4.677
Stand 30.09.2020 17.865 99 -6.221 4.677 30.829

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2019/​20

A. Allgemeine Angaben

Das Geschäftsjahr der MOBOTIX AG umfasst den Zeitraum vom 1. Oktober eines Jahres bis zum 30. September des Folgejahres.

Der Konzernabschluss der MOBOTIX AG wurde auf Grundlage der Vorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellt.

Die Gesellschaft wird unter der Firma MOBOTIX AG beim Amtsgericht in Kaiserslautern unter HRB Nr. 3724 geführt.

Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden unter der Annahme der Unternehmensfortführung angesetzt und bewertet.

Für die Gewinn-und-Verlust-Rechnung haben wir wie im Vorjahr das Gesamtkostenverfahren angewendet.

Aus der Darstellung der Zahlen in TEUR und den vorgenommenen Rundungen können Differenzen in Höhe von +/​- einer Einheit (EUR, %) auftreten.

Konsolidierungskreis

Im Jahr 2003 wurde die MOBOTIX CORP, New York, USA, (vormals MOBOTIX Ltd. Liability Company, Columbia, South Carolina) als Tochtergesellschaft gegründet. Ziel der Gesellschaftsgründung war die Erschließung des amerikanischen Marktes. In den Konzernabschluss der MOBOTIX AG wurde die MOBOTIX CORP zum Zeitpunkt der Eröffnungsbilanz im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Die MOBOTIX SINGAPORE PTE. LTD. wurde am 30. Dezember 2013 in Singapur als Servicegesellschaft für Singapur gegründet. Die MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD. wurde am 23. Dezember 2014 in Sydney als Servicegesellschaft für Australien gegründet. Die MOBOTIX Singapore PTE. LTD., Singapur, sowie die MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD., Sydney, Australien, wurden im Geschäftsjahr 2018/​19 erstmals in den Konzernabschluss der MOBOTIX AG einbezogen. Die MOBOTIX LIMITED, Nottingham, Großbritannien, wird nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da sie für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsprechenden Bildes von untergeordneter Bedeutung ist.

scrollen

Anteil am Geschäftskapital
Gesellschaft Sitz 30.09.2020 30.09.2019
--- --- --- ---
MOBOTIX CORP New York, USA 100,00 % 100,00 %
MOBOTIX LIMITED Nottingham, GB 100,00 % 100,00 %
MOBOTIX SINGAPORE PTE. LTD. Singapur, SG 100,00 % 100,00 %
MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD Sydney, AU 100,00 % 100,00 %

B. Konsolidierungsgrundsätze

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss der MOBOTIX AG einbezogenen Gesellschaften werden nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum Stichtag 30. September 2020 aufgestellt.

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung der MOBOTIX CORP erfolgte auf den 1. Juli 2005, dem Zeitpunkt der Eröffnungsbilanz.

Die Kapitalkonsolidierung wird entsprechend § 301 HGB vorgenommen. Hierbei wurde das Eigenkapital der Tochtergesellschaft zum Zeitpunkt der Eröffnungsbilanz mit dem Beteiligungsbuchwert bei der Muttergesellschaft verrechnet.

Für die Kapitalkonsolidierung der MOBOTIX Singapore PTE. LTD., Singapur, und der MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD., Sydney, Australien, wurden die Wertansätze zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung im Geschäftsjahr 2018/​19 zugrunde gelegt.

Schuldenkonsolidierung/​Zwischenergebnisse/​Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie sämtliche Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden gegeneinander aufgerechnet. Die konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden sowohl auf Basis von Marktpreisen als auch von Verrechnungspreisen vorgenommen, die auf der Grundlage des "dealing at arm's-length-Grundsatzes" ermittelt wurden. Ebenso werden die Ergebnisse zwischen den konsolidierten Unternehmen ("Zwischengewinne") im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.

Währungsumrechnung

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet.

Die Aktiv- und Passivposten der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse werden mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum historischen Kurs in Euro umzurechnen ist, mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Währungsumrechnung in Euro der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse erfolgt mit monatlichen Durchschnittskursen. Die sich ergebende Umrechnungsdifferenz ist innerhalb des Konzerneigenkapitals unter dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen.

Latente Steuern

Passive bzw. aktive latente Steuern werden auf Differenzen zwischen handelsrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden oder Rechnungsabgrenzungsposten und deren steuerlichen Wertansätzen gebildet, sofern sich diese Differenzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder abbauen. Die sich ergebenden Steuerbe- und -entlastungen werden unverrechnet angesetzt.

C. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Immaterielle Vermögensgegenstände, Sach- und Finanzanlagevermögen

Entwicklungskosten werden erstmals ab dem Geschäftsjahr 2019/​20 als selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert. Eine Aktivierung erfolgt, wenn sicher ist, dass die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes technisch realisierbar ist und aus der Vermarktung zukünftige Überschüsse entstehen.

Die aktivierten Entwicklungskosten werden über die voraussichtliche Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben. Die Abschreibung beginnt mit dem Abschluss der Entwicklungsphase. Dies ist der Zeitpunkt, ab dem der Vermögensgegenstand genutzt werden kann.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, die der voraussichtlichen Nutzungsdauer zwischen ein und fünf Jahren entsprechen, bewertet.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, die der voraussichtlichen Nutzungsdauer zwischen drei und dreiunddreißig Jahren entsprechen, bewertet. Erhaltene Fördermittel werden aktivisch abgesetzt.

Für Kamerabestände, die für eine dauerhafte Verwendung im Unternehmen vorgesehen sind, wurde im Geschäftsjahr 2019/​20 erstmals ein Festwert gebildet.

Die Herstellungskosten selbst erstellter Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens beinhalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich der Abschreibungen, soweit sie durch die Fertigung veranlasst sind.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden mit den Anschaffungskosten bewertet. Bei dauerhaften Wertminderungen werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Sofern die Gründe für diese Abschreibungen nicht mehr bestehen, werden Zuschreibungen gemäß § 253 Abs. 5 HGB vorgenommen.

Vorratsvermögen

Bei den Vorräten werden Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu durchschnittlichen Einstandspreisen unter Berücksichtigung der Verwertbarkeit am Bilanzstichtag sowie des Niederstwertprinzips angesetzt. Die unfertigen Erzeugnisse und fertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Die Herstellungskosten enthalten die Material- und Fertigungseinzelkosten, die angemessenen Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert unter Berücksichtigung aller erkennbarer Risiken bewertet.

Aktive latente Steuern

Aktive latente Steuern werden für Differenzen zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz bzw. steuerliche Verlustvorträge angesetzt, soweit sich in späteren Geschäftsjahren daraus eine Steuerentlastung ergibt.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen in angemessenem Umfang alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen; sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Währungsumrechnung

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zum Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet, da sämtliche Fremdwährungsposten Restlaufzeiten von weniger als einem Jahr aufweisen. § 253 Abs. 1 Satz 1 und § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB werden insoweit nicht angewendet.

Soweit Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet werden, kommen folgende Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Anwendung:

Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. In den Fällen, in denen sowohl die "Einfrierungsmethode", bei der die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden, als auch die "Durchbuchungsmethode", wonach die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko sowohl des Grundgeschäfts als auch des Sicherungsinstruments bilanziert werden, angewandt werden können, wird die Einfrierungsmethode angewandt. Die sich ausgleichenden positiven und negativen Wertänderungen werden ohne Berührung der Gewinn-und-Verlustrechnung erfasst.

Passive latente Steuern

Passive latente Steuern werden für Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten angesetzt, soweit sich in späteren Geschäftsjahren daraus eine Steuerbelastung ergibt.

D. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Konzern-Bilanz und Konzern-Gewinn-und -Verlust-Rechnung

(1) Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Die Entwicklung der in der Bilanz ausgewiesenen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ist in dem Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) dargestellt.

Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände

Im Geschäftsjahr 2019/​20 fielen Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von insgesamt TEUR 6.103 an. Hiervon wurde ein Betrag von TEUR 3.421 unter den selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert.

(2) Finanzanlagen

Anteilsbesitz

scrollen

Name und Sitz des Unternehmens Anteil am Kapital in v. H. Eigenkapital Ergebnis in 2019/​20
MOBOTIX LIMITED, Nottingham, Großbritannien *) 100,0 1 Brit. Pfund 0 Brit. Pfund

*) nicht operativ aktiv

(3) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

(4) Aktive latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern in Höhe TEUR 321 (i.Vj. TEUR 603) ergeben sich in Höhe von TEUR 230 (i.Vj. TEUR 502) aus ertragsteuerlichen Verlustvorträgen, die im Geschäftsjahr 2016/​17 entstanden sind, und in Höhe von TEUR 91 (i.Vj. TEUR 101) aus der Eliminierung der Zwischenergebnisse aus Lieferungen zwischen der MOBOTIX AG und der MOBOTIX CORP. Der Bildung der aktiven latenten Steuern ist ein Steuersatz von 28,6 % zu Grunde gelegt.

Aktive latente Steuern auf Steuerminderungsansprüche in den USA, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge (TEUR 5.677) in Folgejahren voraussichtlich ergeben werden, werden aufgrund der vergangenen Verlustsituation nicht gebildet.

(5) Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital entspricht dem Grundkapital der MOBOTIX AG zu dem jeweiligen Bilanzstichtag.

Zum Bilanzstichtag hat die Gesellschaft 13.271.442 Stammaktien ausgegeben. Davon befinden sich 13.152.801 Aktien im Umlauf. Zum 30. September 2019 werden 112.119 Aktien als eigene Aktien gehalten. Die Aktien sind ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital zu je EUR 1,00. Das Grundkapital ist voll eingezahlt.

Die Hauptversammlung der MOBOTIX AG, Winnweiler-Langmeil, vom 30. Januar 2020 hat für das Geschäftsjahr 2018/​19 eine Dividende in Höhe von EUR 0,04 pro Aktie beschlossen. Dies entspricht einer Dividende von TEUR 531. Die durch die Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien sind nicht dividendenberechtigt. Die Auszahlung der Dividende erfolgte am 31. Januar 2020.

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Mai 2018 wurde der Vorstand erneut ermächtigt, bis zum 30. April 2023 unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§53a Aktiengesetz) eigene Aktien der Gesellschaft bis zu insgesamt 10 % des bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt dieser Ermächtigung zu erwerben. Dabei dürfen auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die Gesellschaft bereits erworben hat oder noch besitzt oder ihr gemäß §§ 71d, 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des jeweiligen Grundkapitals der Gesellschaft entfallen.

Der Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder durch eine öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten durch die Aktionäre.

Im Geschäftsjahr 2019/​20 hat die Gesellschaft keine eigenen Anteile erworben. Im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes wurden im Geschäftsjahr 2019/​20 6.522 eigene Aktien an Mitarbeiter und Vorstände ausgegeben. Der auf die eigenen Anteile entfallende Betrag des Grundkapitals beträgt TEUR 112. Die eigenen Anteile wurden in den Geschäftsjahren 2010/​11 und 2011/​12 erworben.

Die Kapitalrücklage besteht aus Agien verschiedener durchgeführter Kapitalerhöhungen.

Die gesetzliche Rücklage nach § 150 Abs. 1 AktG wurde in Vorjahren gemäß § 150 Abs. 2 AktG in Höhe von TEUR 77 gebildet.

Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Mai 2018 wurden TEUR 17.678 in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.

Der Vorstand der MOBOTIX AG schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn der MOBOTIX AG in Höhe von TEUR 5.117 an die Aktionäre TEUR 531 auszuschütten und TEUR 4.586 auf neue Rechnung vorzutragen.

(6) Sonstige Rückstellungen

Im Posten "Sonstige Rückstellungen" sind im Wesentlichen die nachfolgenden Rückstellungsarten enthalten.

scrollen

- Rückstellungen für ausstehende Rechnungen TEUR 1.537
(i.Vj. TEUR 1.705)
- Rückstellungen für Tantiemen und Vertriebsprovisionen TEUR 998
(i.Vj. TEUR 731)
- Rückstellungen für Urlaub TEUR 471
(i.Vj. TEUR 367)
- Rückstellungen für Weihnachtsgeld TEUR 349
(i.Vj. TEUR 348)

(7) Verbindlichkeiten

Die nachfolgende Darstellung zeigt Restlaufzeiten und Sicherungsrechte der in der Bilanz aufgeführten Verbindlichkeiten (in TEUR; Vorjahreszahlen in Klammern).

scrollen

Laufzeit davon gesichert
Verbindlichkeiten Gesamt bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Betrag Vermerk
--- --- --- --- --- --- ---
gegenüber Kreditinstituten 23.550 7.200 16.350 0 8.000 1
(17.250) (3.700) (13.550) (0) (3.000)
aus erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen 8 8 0 0 0
(32) (32) (0) (0) (0)
aus Lieferungen und Leistungen 2.179 2.179 0 0 0
(4.515) (4.515) (0) (0) (0)
gegenüber verbundenen Unternehmen 34 34 0 0 0
(108) (108) (0) (0) (0)
sonstige Verbindlichkeiten 788 788 0 0 0
(614) (614) (0) (0) (0)
Gesamt 26.559 10.209 16.350 0 8.000
(22.519) (8.969) (13.550) (0) (3.000)

1 = Grundschulden

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR 304 (i.Vj. TEUR 203) und aus Steuern in Höhe von TEUR 264 (i.Vj. TEUR 190).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen ausschließlich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

(8) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse enthalten Erlöse aus dem Verkauf von Video-Management-Systemlösungen in Höhe von TEUR 68.096 (i.Vj. TEUR 61.486), Erlöse aus dem Verkauf von Bauteilen an externe Fertiger in Höhe von TEUR 148 (i.Vj. TEUR 4.478), Erlöse aus der Auftragsentwicklung für Konica Minolta, Inc. Tokyo, Japan, in Höhe von TEUR 2.109 (i.Vj. TEUR 3.563) und übrige Erlöse in Höhe von TEUR 0 (i.Vj. TEUR 376).

Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Video-Management-Systemlösungen entfallen mit TEUR 15.908 (i.Vj. TEUR 18.637) auf Deutschland und mit TEUR 25.117 (i.Vj. TEUR 21.982) auf das übrige Europa sowie mit TEUR 27.071 (i.Vj. TEUR 20.867) auf den Rest der Welt.

(9) Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen werden periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 66 (i.Vj. TEUR 143) und unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 234 (i.Vj. TEUR 46) ausgewiesen.

(10) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen lediglich im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zur Zahlung von Mieten, Leasing und Materialbezug.

(11) Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen werden Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 256 (i.Vj. TEUR 257) und unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 385 (i.Vj. TEUR 244) ausgewiesen.

(12) Bewertungseinheiten

Folgende Bewertungseinheiten wurden gebildet:

scrollen

Grundgeschäft /​ Sicherungsinstrument Risiko /​ Art der einbezogener Bewertungseinheit Betrag Höhe des abgesicherten Risikos
(1) Fremdwährungsforderung /​ Devisenderivat Währungsrisiko /​ TFW USD micro hedge TEUR 5.016

zu (1): Die gegenläufigen Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft gleichen sich im Umfang von TEUR 5.016 im Sicherungszeitraum voraussichtlich aus, weil Risikopositionen (Grundgeschäft) unverzüglich nach Entstehung in betragsgleicher Höhe in derselben Währung und Laufzeit durch Devisentermingeschäfte abgesichert werden. Bis zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen aus Grund- und Sicherungsgeschäft im Wesentlichen ausgeglichen. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird die "Critical-Terms-Match-Methode" verwendet.

(13) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die nachfolgende Tabelle stellt die Beziehung zwischen den aus dem Ergebnis vor Steuern abgeleiteten Ertragsteuern und dem tatsächlichen Ertragsteuerausweis dar:

scrollen

Steuerüberleitung Geschäftsjahr 01.10.2019 - 30.09.2020

TEUR
Ergebnis vor Ertragsteuern 5.927
Abgeleitete Ertragsteuern aus dem Ergebnis vor Steuern (Ertrag) 1.695
Nicht aktivierte/​Verrechnete Verlustvorträge -480
Sonstige nicht abzugsfähige Aufwendungen 15
Übrige 20
Ausgewiesene Ertragsteuern 1.250

(14) Sonstiges

Das Vertragsverhältnis mit dem Generalunternehmer für den Neubau (Bauabschnitt I) in Winnweiler-Langmeil wurde im Jahr 2009 vor Beendigung der Fertigstellung außerordentlich gekündigt. Der Generalunternehmer hat seine Schlussrechnung in Höhe von TEUR 2.262 (netto) im Jahr 2009 vorgelegt. Diese wird von der MOBOTIX AG bestritten, da Gegenforderungen aus Vertragsstrafen, Mängeln und Minderleistungen in mindestens gleicher Höhe vorliegen. Das Gerichtsverfahren ist in erster Instanz derzeit anhängig. Der Sachverhalt wurde entsprechend der Risikoeinschätzung des Vorstands im Abschluss durch eine Aktivierung im Sachanlagevermögen und Passivierung einer entsprechenden Rückstellung gegenüber dem Vorjahr unverändert berücksichtigt. Ein Liquiditätsabfluss aus der nicht anerkannten Schlussrechnung ist dementsprechend nicht erfolgt.

E. Sonstige Pflichtangaben

(1) Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer (Vollzeitäquivalente)

Die nachfolgenden Arbeitnehmergruppen (ohne Vorstand, Auszubildende und Aushilfen) waren während des Geschäftsjahres 2019/​20 im Konzern beschäftigt:

scrollen

vollzeitbeschäftigte Mitarbeiter 284,8
teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter 23,1

Die Gesamtzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer beträgt damit 307,9 (i.Vj. 302,2).

(2) Honorare des Wirtschaftsprüfers

Für den Wirtschaftsprüfer der MOBOTIX AG, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, sind im Geschäftsjahr die folgenden Aufwendungen nach § 314 Nr. 9 HGB angefallen:

scrollen

Honorare
Leistungen 2019/​20

TEUR
2018/​19

TEUR
--- --- ---
Abschlussprüfungsleistungen
in Rechnung gestellt 60 26
aus Rückstellungsbildung 45 75
Sonstige Leistungen
in Rechnung gestellt 0 34
Summe 105 135

(3) Vorstand der MOBOTIX AG

Mitglieder des Vorstands der MOBOTIX AG

scrollen

Thomas Lausten, Master of Business Administration, Kaiserslautern

(Vorstandsvorsitzender)

scrollen

Klaus Kiener, Diplom-Betriebswirt, Wiesbaden

(Vorstand Finanzen)
Hartmut Sprave, Diplom-Physiker, Otterbach

(Vorstand Technik)

Bezüge des Vorstands

Die Bezüge der Mitglieder des Vorstands beliefen sich auf TEUR 942 (i.Vj. TEUR 813). Diese bestehen ausschließlich aus kurzfristigen Leistungen.

(4) Aufsichtsrat der MOBOTIX AG

Mitglieder des Aufsichtsrats

scrollen

Yuji Ichimura, Executive Officer and Executive General Manager of Business Development der Konica Minolta, Inc., Tokyo, Japan, (Vorsitzender bis 30. Juni 2020)
Toshiya Eguchi, Executive Officer bei Konica Minolta, Inc., Tokyo, Japan, zuständig für den Bereich IoT Service Platform Development, Imaging-IoT Solution Business und Visual Solutions Business (Vorsitzender seit 1. Juli 2020)
Olaf Jonas, General Manager Corporate Governance Division, Konica Minolta Business Solutions Europe GmbH, Langenhagen, Deutschland
Keiji Okamoto, Geschäftsführer der Konica Minolta Business Solutions Europe GmbH, Langenhagen, Deutschland, und Executive Officer der Konica Minolta Inc., Tokyo, Japan (bis 30. Juni 2020)
Tsuyoshi Yamazato, General Manager, Solution Sales des Imaging-IoT Solution Business bei Konica Minolta, Inc., Tokyo, Japan (seit 1. Juli 2020)

Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält für seine Tätigkeit eine feste jährliche Vergütung in Höhe von TEUR 10. Zusätzlich erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats für seine Tätigkeit eine variable Vergütung in Höhe von EUR 75,00 je EUR 0,01 des sich aus dem HGB-Konzernabschluss ergebenden und nach den Grundsätzen der deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset-Management (DVFA) berechneten Ergebnisses je Aktie der Gesellschaft (basierend auf einem Grundkapital in Höhe von EUR 13.271.442 eingeteilt in 13.271.442 Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie). Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte der fixen und der variablen Vergütung.

Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats beliefen sich im Geschäftsjahr 2019/​20 auf TEUR 49 (i.Vj. TEUR 42).

(5) Konzernzugehörigkeit

Die MOBOTIX AG ist ein Tochterunternehmen der Konica Minolta, Inc., Tokyo, Japan, die wiederum ein Tochterunternehmen der Konica Minolta Holdings, Inc., Tokyo, Japan, ist.

Die Konica Minolta Holdings, Inc., Tokyo, Japan, stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf. Dieser wird in die deutsche Sprache übersetzt und im Bundesanzeiger veröffentlicht und ist auf Anforderung bei der Gesellschaft erhältlich. Die MOBOTIX AG stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf, der im Bundesanzeiger veröffentlicht wird und auf Anforderung bei der Gesellschaft erhältlich ist.

(6) Mitteilungen nach § 20 Abs. 1 bzw. Abs. 5 und Abs. 6 AktG

Die Dr. Ralf Hinkel Holding GmbH, Kaiserslautern, hat uns mit Schreiben vom 13. Mai 2016 gemäß § 20 Abs. 5 AktG mitgeteilt, dass ihr seit dem 10. Mai 2016 nicht länger gemäß § 20 Abs. 4 AktG die Mehrheit der Aktien und Stimmrechte (Mehrheitsbeteiligung) an der MOBOTIX AG gehört.

Mit demselben Schreiben hat uns die Dr. Ralf Hinkel Holding GmbH, Kaiserslautern, mitgeteilt, dass ihr seit dem 10. Mai 2016 nicht länger gemäß § 20 Abs. 1 AktG mehr als der vierte Teil der Aktien der MOBOTIX AG - auch nicht unter Hinzurechnung von Aktien (§ 20 Abs. 2 AktG) - gehört.

Die Konica Minolta, Inc., Tokyo, Japan, hat uns mit Schreiben vom 10. Mai 2016 gemäß § 20 Abs. 1 und 3 AktG mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien der MOBOTIX AG - auch ohne Hinzurechnung von Aktien (§ 20 Abs. 2 AktG) - gehört.

Mit demselben Schreiben hat uns die Konica Minolta, Inc., Tokyo, Japan, gemäß § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt, dass ihr die Mehrheit der Aktien und Stimmrechte (Mehrheitsbeteiligung) an der MOBOTIX AG gehört.

(7) Nachtragsbericht

Nach Schluss des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche finanzielle Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MOBOTIX Gruppe haben.

Winnweiler-Langmeil, den 19. November 2020

Der Vorstand

Thomas Lausten, CEO

Klaus Kiener , CFO

Hartmut Sprave, CTO

Anlage zum Anhang

scrollen

Stand 01.10.19

TEUR
Zugänge

TEUR
Abgänge

TEUR
Änderung des Konsolidierungskreises

TEUR
Umbuchungen

TEUR
Währungsdifferenzen

TEUR
Anschaffungs-/​Herstellungskosten
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst geschaffene immaterielle vermögensgegenstände 0 3.336 0 0 85 0
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.089 227 0 0 0 -5
Geleistete Anzahlungen 106 2 -21 0 -85 0
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 3.195 3.565 -21 0 0 -5
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 18.188 0 0 0 0 0
Technische Anlagen und Maschinen 9.450 647 0 0 173 0
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 10.240 343 0 0 1.430 -31
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 197 71 0 0 -186 0
Summe Sachanlagen 38.075 1.061 0 0 1.417 -31
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0
Summe Finanzanlagen 0
Kumulierte Abschreibungen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst geschaffene immaterielle vermögensgegenstände 0 163 0 0 0 0
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.051 576 0 0 0 -7
Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0 0
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 1.051 739 0 0 0 -7
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 5.762 590 0 0 0 0
Technische Anlagen und Maschinen 8.300 728 0 0 0 0
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 9.042 529 0 0 0 -24
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0 0
Summe Sachanlagen 23.104 1.847 0 0 0 -24
Nettobuchwerte
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst geschaffene immaterielle vermögensgegenstände 0
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2.038
Geleistete Anzahlungen 106
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 2.144
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 12.426
Technische Anlagen und Maschinen 1.150
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.198
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 197
Summe Sachanlagen 14.971
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0
Summe Finanzanlagen 0

scrollen

Stand 30.09.20

TEUR
Anschaffungs-/​Herstellungskosten
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst geschaffene immaterielle vermögensgegenstände 3.421
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.311
Geleistete Anzahlungen 2
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 6.734
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 18.188
Technische Anlagen und Maschinen 10.270
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 11.982
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 82
Summe Sachanlagen 40.522
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0
Summe Finanzanlagen 0
Kumulierte Abschreibungen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst geschaffene immaterielle vermögensgegenstände 163
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.620
Geleistete Anzahlungen 0
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 1.783
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 6.352
Technische Anlagen und Maschinen 9.027
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 9.547
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0
Summe Sachanlagen 24.926
Nettobuchwerte
Immaterielle Vermögensgegenstände
Selbst geschaffene immaterielle vermögensgegenstände 3.258
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.691
Geleistete Anzahlungen 2
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 4.951
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 11.836
Technische Anlagen und Maschinen 1.243
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.435
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 82
Summe Sachanlagen 15.596
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0
Summe Finanzanlagen 0

Zusammengefasster Lagebericht

1. Grundlagen des Konzerns

1.1. Technologie und Produkte

Die MOBOTIX AG ist ein Systemanbieter von digitalen, hochauflösenden und netzwerkbasierten Video-Sicherheitssystemen und vertreibt ihre Lösungen über Distributoren und qualifizierte Vertriebspartner in der ganzen Welt. Das im Jahr 1999 gegründete Unternehmen weist mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich dezentraler IP-basierter Video-Überwachungslösungen auf.

Bei der von MOBOTIX entwickelten dezentralen IoT Systemarchitektur findet die Auswertung nicht in einem zentralen Server, sondern in der Kamera selbst statt. Sie detektieren so eigenständig Bewegungen im Bild, speichern diese in einer Datenbank und signalisieren das Ereignis z.B. via E-Mail oder VoIP-Telefonanrufe. Diese dezentrale Struktur entlastet das Netzwerk und das zentrale Videomanagement, ermöglicht höhere Bildraten und reduziert bei der Aufzeichnung von hochauflösenden Videosequenzen den nötigen Datenspeicher-Bedarf. Die Video-Sicherheitssysteme von MOBOTIX eignen sich aufgrund der kostengünstigen dezentralen Architektur für sehr unterschiedliche Anwendungen, von Kleinstanlagen mit einigen Kameras via Internet bis zu großen Objektüberwachungen mit hunderten von Kameras und zentralen Leitständen. Anwendungsbeispiele finden sich in Flughäfen, Bahnhöfen, Universitäten, Logistikunternehmen, aber auch in der Industrie zur Fernwartung und Automation.

Einen der wesentlichen MOBOTIX Meilensteine im Geschäftsjahr 2019/​20 bildet die im Oktober 2019 eingeführte Kamera-Plattform MOBOTIX 7 mit dem ersten Modell M73. Die neue Kameraplattform, die stetig weiterentwickelt wird und zukünftig weitere Modelle umfasst, bietet 4K Bildauflösung mit 30 Bilder/​Sekunde Bildwiederholfrequenz und einen erweiterten Dynamik-Umfang (WDR), um qualitative, hochauflösende, flüssige Bilder zu liefern. Das innovative App-Konzept mit leistungsstarker AI (Künstliche Intelligenz) und Deep-Learning Algorithmen (bspw. Personenzählung, Personendichte, Gesichtserkennung oder Nummernschild-Erkennung), die mittels eines einfachen Lizenzmodells anwendungs- bzw. kundenspezifisch entsprechend den Anforderungen der vertikalen Märkte dazu erworben werden können, runden die flexiblen Einsatzmöglichkeiten ab. Ab Oktober 2020 wird die Plattform um das Modell S74 erweitert, das noch flexiblere Kundeninstallationen ermöglicht. Zusammen mit der Markteinführung der S74 werden zusätzlich Thermalsensormodule mit VGA Auflösung, sowie ein extrem lichtempfindliches 4MP Sensormodul sowohl für M73 als auch S74 angeboten.

Die Ende März 2020 für den Vertrieb freigegebene MOBOTIX Cloud bietet unseren Kunden erstmalig eine Plug & Play Video Gesamtlösung mit Speicherung und auch Auswertung/​Alarmierung der Video Bilddaten in der Cloud. Für den Kunden bietet dies eine komfortable Videolösung mit einem maßgeschneiderten Lizenzkonzept "Pay per Use" und minimalem Hardware Einsatz und Wartung vor Ort. Mit der MOBOTIX Cloud wird zusätzlich eine kostenfreie App für IoS und Android angeboten, um den Kunden die erforderliche Flexibilität beim Zugriff auf die Videodaten zu ermöglichen. Dabei werden die Daten auf Basis der Vorschriften der Datenschutzgrund-Verordnung (DSGVO) in nur zugelassenen IT-sicheren Rechenzentren mit Mehrfachspeicherung, entsprechend dem jeweiligen Lizenzvertrag, zeitlich abgespeichert.

Das MOBOTIX 3rd Party Portfolio MOBOTIX MOVE wurde im August 2020 erfolgreich durch zwei neue Netzwerk Video Rekorder (NVR) ergänzt (mit 8 und 16 Kanälen). Diese beiden NVR, die über integrierte PoE+ Schnittstellen zur Spannungsversorgung der angeschlossenen IP Kameras über das Netzwerkkabel verfügen, ermöglichen eine einfache Plug & Play Gesamtlösung in Verbindung speziell mit den MOBOTIX MOVE Kameras und auch den MOBOTIX IoT Kameras über das standardisierte ONVIF S Protokoll. Beide NVR ermöglichen sowohl die Livebildwiedergabe als auch Wiedergabe aufgezeichneter Videosequenzen lokal an den Geräten und auch über "Remote" Web-Zugriff und einer entsprechenden kostenfreien App für Android und auch iOS.

Ein geschäftsunterstützender Baustein im Produktportfolio der MOBOTIX AG ist die Videomanagement-Software MOBOTIX Management Center (MxMC). Wie bereits in den Vorjahren wurde basierend auf dem Kunden-Feedback auch im Geschäftsjahr 2019/​2020 erneut die Benutzerfreundlichkeit und der Funktionsumfang durch Erweiterungen in dem Kamera-Konfigurationstool sowie der Optimierung und Etablierung der leistungsstarken Event-/​Transaktionsschnittstelle (SMART-Data Interface) zur Integration von z.B. Kassen, Barcode- oder Nummernschild Lesesysteme, verbessert und schrittweise um die verfügbaren MOBOTIX 7 Apps erweitert. Die Performance auf Windows- und MacOS-Systemen wurde insgesamt gesteigert. Dadurch haben sich die Einsatzmöglichkeiten für unsere Gesamtlösungen erhöht. Mit den Updates der MOBOTIX App "MxBell" konnten der Funktionsumfang der ursprünglich für die Türstation entwickelten App konsequent erneut erweitert werden, sodass die App mit dem Release im Oktober 2020 unter neuem Namen MOBOTIX Live als allgemeine Kamera App auf IOS und Android angeboten wird. Die App steht auch weiterhin als kostenloser Download für Betriebssysteme IOS und Android zu Verfügung.

IT Security bildet einen zentralen Bestandteil der MOBOTIX Technologie. Die Kombination der In-house entwickelten dezentralen IoT Technologie und Videomanagement Software MxMC bildet die Basis zur Sicherstellung von IT-Security. Im Rahmen der 2017 ins Leben gerufenen Cyber Security Kampagne "MOBOTIX Cactus Concept" arbeitet MOBOTIX mit der SySS GmbH, einem renommierten und unabhängigen Anbieter für Penetrationtests, zusammen. Im Geschäftsjahr 2019/​20 erfolgte zum einen die Nachzertifizierung unserer der Mx6 Kamerareihe von SySS als "Cyber Secure" als auch die international anerkannte IT Security Zertifizierung durch CNPP. Zur Gewährleistung unserer hohen IT-Sicherheitsansprüche planen wir auch in den nächsten Jahren jährliche Nachtests durchzuführen und werden hierzu jeweils unsere letzten Firmware-Versionen auf den Prüfstand stellen. Weitere Kooperationen mit externen IT-Security Testhäusern sind geplant. Dies beinhaltet ebenfalls die Beauftragung sogenannter "White-Hacker"-Instituten, die in unserem Auftrag versuchen, unsere Software gezielt zu attackieren. All dies flankiert unsere Maßnahmen Produkte am Markt einzuführen, die den IT-Sicherheitsanforderungen Rech nu ng tragen.

Neben Video-Komplettlösungen, die auf vertikale Fokusmärkte zugeschnitten sind, stellt die Erweiterung des MOBOTIX Systems um mittlerweile etablierte Standards wie beispielsweise ONVIF und H.264 (und auch H.265 mit Markteinführung der MOBOTIX 7 Plattform) einen wesentlichen Schwerpunkt der laufenden Entwicklung dar. Alle seit Frühjahr 2019 freigegebenen aktiven Produkte (MOBOTIX IoT Mx6b, MOBOTIX 7, MOBOTIX MOVE Range und auch das Management Center MxMC 2.x) sind offiziell als ONVIF-konforme Produkte zertifiziert. Dies schafft die Basis, unsere Produkte in Lösungen zusammen mit Produkten von Drittanbietern einzusetzen, sofern diese ebenfalls diesem ONVIF-S Standard folgen. Ein weiterer Schwerpunkt bildet die Integration von MOBOTIX Kameras in das Videomanagement System der Firma Genetec, die neben Milestone zu den weltweit führenden Anbietern von Video-Managementsystemen zählt. Dabei wird die Integration sowohl über den MOBOTIX eigenen Video-Codec MxPEG+ als auch über ONVIF umgesetzt.

Im Geschäftsjahr 2019/​20 hat MOBOTIX den Fokus auf Integration und strategische Partnerschaften mit namhaften Partnern wie z.B. Genetec und Milestone und die Integrationstiefe der MOBOTIX Kameras in die Partner-Produkte weiter intensiviert. Unterstützt wurde das MOBOTIX Technologie-Partnerprogramm mit neuen Partnern im Zusammenhang mit dem neuen MOBOTIX App Angebot für die MOBOTIX 7 Plattform "Certified Apps" und "Custom Apps", das die Entwicklung markt- und kundenspezifischer App-Anwendungen durch die Partner über Software Development Kits (SDKs) ermöglicht und damit neue vertikale Märkte adressiert.

Zu allen Kameralinien bietet MOBOTIX umfangreiches Zubehör und leistungsfähige Softwarelösungen an.

1.2 Struktur der MOBOTIX-Gruppe

Die MOBOTIX-Gruppe besteht aus der MOBOTIX AG, Winnweiler-Langmeil, der MOBOTIX CORP, New York, der MOBOTIX LIMITED, Nottingham, der MOBOTIX SINGAPORE PTE. LTD., Singapur, sowie der MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD, Sydney. Die MOBOTIX LIMITED, Nottingham, wird als inaktive Gesellschaft nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Produktion und Entwicklung neuer Produkte sowie die Steuerung des weltweiten Vertriebs erfolgen ausschließlich am Standort Winnweiler-Langmeil.

Die in den Konzernabschluss einbezogene Tochtergesellschaft MOBOTIX CORP ist eine Vertriebsgesellschaft für den amerikanischen Markt. Die Geschäftsführer der MOBOTIX CORP, New York, USA, sind Thomas Lausten (CEO) und Klaus Kiener (CFO).

Bei der MOBOTIX SINGAPORE PTE. LTD., Singapur, und der MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD, Sydney, handelt es sich um reine Servicegesellschaften für den jeweiligen lokalen Markt; jedoch ohne Umsatzerzielungsabsicht.

1.3 Vertrieb

Der Vertrieb der MOBOTIX-Produkte erfolgt in Deutschland über zertifizierte Partner, Sicherheits- und IT-Errichter sowie den Elektrogroßhandel.

Der internationale Vertrieb der MOBOTIX-Produkte erfolgt primär über Distributoren mit nachgeschalteten, qualifizierten Systemintegratoren und Resellern. Die Distributoren werden in den meisten Regionen durch vor Ort ansässige und bei der MOBOTIX-Gruppe direkt angestellte Business Development Manager und Technical Project Engineers betreut.

In den USA vertreibt die Gesellschaft Produkte über die eigene Vertriebstochter MOBOTIX CORP.

Darüber hinaus bestehen Distributionsverträge mit einzelnen regionalen Gesellschaften der Konica Minolta Gruppe und anderen MOBOTIX-Partnern. A new partner program has been implemented to develop these agreements further.

Der Exportanteil lag im Geschäftsjahr 2019/​20 bei 77 % (Vorjahr: 70 %).

1.4 Forschung und Entwicklung

Zum 30. September 2020 beschäftigte die MOBOTIX-Gruppe 75 Mitarbeiter (nach Köpfen) in der Produktorganisation. Insgesamt fielen im Geschäftsjahr 2019/​20 Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von insgesamt 6,1 Mio. EUR an. Hiervon wurde erstmalig im Geschäftsjahr 2019/​20 ein Betrag von 3,4 Mio. EUR (56 % der gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten) unter den selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert. Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten wurde in Höhe von 0,2 Mio. EUR vorgenommen.

Aufgabenschwerpunkte der Entwicklung lagen hierbei, wie auch in den Vorjahren, in der Entwicklung neuer Hard- und Softwareprodukte sowie der weiteren Optimierung der Produktfunktionalität. Die Entwicklungsaktivitäten finden im Wesentlichen intern statt. Eine Fremdvergabe von Entwicklungstätigkeiten erfolgt in geringem Maße lediglich in den Bereichen Kamera-Design, Werkzeugkonstruktion, Objektiv-Design und Platinen-Layout. Die Zusammenarbeit mit Konica Minolta im Bereich Forschung und Entwicklung wurde im Geschäftsjahr 2019/​20 weiter intensiviert und soll auch in 2020/​21 und in folgenden Geschäftsjahren weiter ausgebaut werden. Erste Ergebnisse der erfolgreichen Kooperation zeigen sich bereits in der Entwicklung der neuen MOBOTIX 7 Kameraplattform, sowie der Verwendung von performanten Konica Minolta eigenen Deep-Learning-Algorithmen wie die neue MOBOTIX Analytics AI App um die Performance und damit den Kundennutzen zu erhöhen. Weitere Kooperationen, z.B. zur Erweiterung der MOBOTIX 7 Plattform, sind für das Geschäftsjahr 2020/​21 in Planung.

Wie bereits im Rahmen der Global Partner Conference Oktober 2019 allgemein vorgestellt und durch die Produktreleases im Geschäftsjahr 2019/​20 bestätigt, fokussiert sich MOBOTIX auf folgende Themen, die wir auch in den nächsten Jahren verfolgen:

Hauptfokus der MOBOTIX Entwicklung in 2020/​21 liegt in der neuen Kamera-Plattform MOBOTIX 7. Diese performante und zukunftsweisende Kamera-Plattform eröffnet MOBOTIX und unseren Kunden ein breites Feld von Einsatzmöglichkeiten. Das gilt insbesondere für vertikale Märkte und für branchenspezifische Lösungen, die erst mit der neuen Kameraplattform basierend auf dem bewährten dezentralen MOBOTIX Konzept möglich werden. Ermöglicht wird dies durch den Einsatz eines der performantesten SoC (System-On-Chip) und Deep Learning Algorithmen Apps. Durch die Erweiterung des MOBOTIX Custom App SDKs wurde die Flexibilität der Plattform erneut erweitert. Der weitere Ausbau der Möglichkeiten des App SDKs wird auch 2020/​21 Schwerpunkt der Entwicklung der MOBOTIX AG sein.

Neben der MOBOTIX 7 Entwicklung werden in 2020/​21 auch weiterhin Service Releases zur Verbesserung der Mx6 Kamerageneration angeboten. Bereits im September 2020 wurde ein umfassendes Service Release mit zahlreichen Verbesserungen und neuen Features veröffentlicht.

Die Videomanagement-Software MOBOTIX Management Center (MxMC) hat sich im Praxiseinsatz bei unseren Kunden bereits bewährt und wird auch in 2020/​21 neue Funktionen und nützliche Performance-Verbesserungen erhalten. Eine kostenlose MxMC Version mit funktionalen Verbesserungen sowie die Entwicklung von zusätzlichen lizenzentgeltlichen Funktionen, die den Kunden-Nutzen erhöhen und Kosten bei der Inbetriebnahme reduzieren (TCO), stehen hierbei im Fokus. Einen wichtigen Baustein bildet hierbei das "Smart-Data-Interface", welches zahlreiche Integrationen von Drittanbieter Hard- und Software in das MOBOTIX Management Center ermöglicht. Mit der im April 2020 veröffentlichten Version V 2.3 wurden wichtige Funktionen wie App-Unterstützung und Gruppen-Sequenzen hinzugefügt.

Die erste MOBOTIX-eigene Cloud-Lösung wurde ebenfalls im April 2020 in den Markt eingeführt, so wie das Update V 2.0 der MOBOTIX App "MxBell". Hier konnten wir den Funktionsumfang der ursprünglich für die Türstation entwickelten App um viele wichtige Funktionen erweitern, darunter die sehr flexible Macro-Funktion "Smart Buttons". Die App steht auch weiterhin als kostenloser Download für Betriebssysteme iOS und Android zu Verfügung

Im Bereich Integration werden neben dem Ausbau des EventStreamClient SDKs auch die Erweiterung der ONVIF Schnittstelle und die Möglichkeiten zur Verwendung der MOBOTIX 7 (und Mx6) Plattform in Fremdanbieter Software auch in 2020/​21 ein zentraler Baustein der Entwicklung sein.

Das Geschäftsjahr 2019/​20 war auch geprägt durch die Corona Pandemie. Die MOBOTIX AG konnte hier ihre Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellen. Das Thermalportfolio konnte durch zahlreiche Firmware-Erweiterungen und Verbesserungen im Markt als Thermal-Screening-Produkt zur Messung erhöhter Körpertemperatur positioniert werden. Im Geschäftsjahr 2020/​21 sind weitere Produktneu- und Weiterentwicklungen im Bereich Thermal geplant um die Marktposition der MOBOTIX 7 (und Mx6) Plattform weiter zu stärken.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

MOBOTIX ist im Markt für Video-Sicherheitssysteme tätig. Der Markt für Video-Sicherheitssysteme umfasst analoge Video-Sicherheitssysteme und Netzwerk-Kamerasysteme sowie Video-Management-Software und Zubehör. Das für die MOBOTIX relevante Marktsegment ist das Marktsegment der videobasierten Sicherheitssysteme im Allgemeinen und das Segment der Netzwerkkamerasysteme im Besonderen.

Eine Marktstudie (Video Surveillance Analytics Intelligence Database October 2020) des Marktforschungsunternehmens OMDIA kommt zu dem Schluss, dass die CAGR (jährliche Wachstumsrate) für den Zeitraum 2019-2024 und bezogen auf den Weltmarkt, im Bereich "Videoüberwachungsausrüstung Kameras Total" (ohne China), auf 4,4% geschätzt wird.

Als wesentliche Trends im Markt für videobasierte Sicherheitssysteme benennt die Studie neben dem vermehrten Einsatz von Video Analytics im Allgemeinen eine beschleunigte Entwicklung und Verwendung von künstlicher Intelligenz, einen weiterhin hohen Bedarf an Cybersicherheit sowie eine zunehmende Bedeutung von Deep Learning zur Verarbeitung immer größerer Datenmengen. In den Marktsegmenten Analytics und Deep Learning prognostiziert OMDIA hohe Wachstumsraten von 11% bzw. 63%.

2.2 Geschäftsverlauf

Die MOBOTIX-Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2019/​20 trotz der sich insbesondere ab dem zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Folge der globalen COVID-19 Pandemie eine positive Geschäftsentwicklung verzeichnen.

Die planmäßig rückläufigen Erlöse aus Bauteileverkäufen an Auftragsfertiger in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 4,5 Mio. EUR) und aus der Auftragsentwicklung für Konica Minolta in Höhe von 2,1 Mio. EUR (Vorjahr: 3,6 Mio. EUR) konnten durch den deutlichen Anstieg der Erlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software in Höhe von 68,1 Mio. EUR (+10,7%) mehr als kompensiert werden. Dementsprechend erhöhten sich die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Mio. EUR (0,6%) auf 70,4 Mio. EUR.

Insbesondere im zweiten Halbjahr war in Folge der globalen COVID-19 Pandemie eine verstärkte Nachfrage nach Thermal-Kameras zu verzeichnen, die es unter anderem ermöglichen, erhöhte Körpertemperaturen aufgrund einer COVID-19-Erkrankung zu erkennen. Der negative Effekt auf die Umsatzerlöse aufgrund des Rückganges der Absatzmenge in Folge schlechterer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, konnte durch höhere Erlöse je verkauftem Thermal-Kamerasystem kompensiert werden.

Das Umsatzwachstum stieg insbesondere in den USA um 58%, basierend auf einer Umstrukturierung und einer neuen Vertriebsstrategie, die sich auf ein Partnerprogramm und ausgewählte vertikale Märkte konzentriert.

Die Produktentwicklung wurde auch im Geschäftsjahr 2019/​20 weiter vorangetrieben. Dabei stand insbesondere die Weiterentwicklung der neuen Kamera-Plattform MOBOTIX 7 sowie die ersten auf dieser Plattform basierenden Modelle M73 und S74 im Vordergrund. In diesem Zusammenhang haben wir uns auch dazu entschlossen ab dem Geschäftsjahr 2019/​20 die eigenen Entwicklungskosten gemäß dem Wahlrecht des § 248 Abs. 2 HGB zu aktivieren. Dies führte zu einem positiven Ergebniseffekt vor latenten Steuern von 3,1 Mio. EUR.

Die aufgrund der globalen COVID-19-Pandemie eingeschränkte Reisetätigkeit führte zu einer Reduktion der Reisekosten (inkl. Kfz-Kosten) um 0,9 Mio. EUR. Ebenfalls positiv wirkte sich die Reduzierung der Kosten für Leiharbeiter um 0,5 Mio. EUR in Folge geringerer Absatzmengen aus.

Der Umsatzanstieg insbesondere aus den Erlösen aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen, die aktivierten Entwicklungskosten und die Kosteneinsparungen haben zu einem deutlichen Anstieg des Konzernjahresüberschusses und der entsprechenden Ergebniskennzahlen geführt.

Das EBIT (Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) des Geschäftsjahres von 6,2 Mio. EUR liegt um 4,2 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 2,0 Mio. EUR).

Der Konzernjahresüberschuss hat sich um 3,8 Mio. EUR auf 4,7 Mio. EUR (Vorjahr: 0,9 Mio. EUR) verbessert.

2.3 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der MOBOTIX-Gruppe

Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2019/​20 ist der Umsatz der MOBOTIX-Gruppe um 0,6% von 69,9 Mio. EUR im Vorjahr auf 70,4 Mio. EUR angestiegen. Die Umsatzerlöse enthalten Erlöse aus Bauteileverkäufen an Auftragsfertiger in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 4,5 Mio. EUR). Der Rückgang der Erlöse aus Bauteileverkäufen resultiert aus der Umstellung der Auftragsfertiger für die Bestückungen auf Lohnfertiger, so dass die wesentlichen Bauteile nur beigestellt werden und nicht mehr verkauft werden. Aufgrund der Bindung der Kapazitäten in der Entwicklung für die neue MOBOTIX 7 Plattform und die neue Kameralinie M73 und S74 konnten weniger Auftragsentwicklungen für Konica Minolta durchgeführt werden. Dementsprechend sind die Erlöse aus der Auftragsentwicklung in Höhe von 2,1 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Mio. EUR zurückgegangen (Vorjahr: 3,6 Mio. EUR). Die Erlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen sind um 10,7% auf 68,1 Mio. EUR (Vorjahr: 61,5 Mio. EUR) angestiegen.

Die Exportquote (ohne Bauteileverkäufe) betrug im Geschäftsjahr 2019/​20 insgesamt 76,6% (Vorjahr: 69,7%). Die Erlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software sind in Deutschland von 18,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018/​19 auf 15,9 Mio. EUR (-14,6%) gesunken. Auf das übrige Europa (ohne Deutschland) entfallen 25,1 Mio. EUR (Vorjahr: 22,0 Mio. EUR). Der Umsatz im Rest der Welt ist um 29,7% von 20,9 Mio. EUR im Vorjahr auf 27,1 Mio. EUR im Berichtsjahr angestiegen.

Gemäß dem Wahlrecht des § 248 Abs. 2 HGB wurden erstmalig eigene Entwicklungskosten in Höhe von 3,3 Mio. EUR aktiviert, die entsprechend unter dem GuV-Posten "Andere Aktivierte Eigenleistungen" ergebniswirksam ausgewiesen werden. Im Vorjahr betreffen die aktivierten Eigenleistungen im Wesentlichen die Eigenleistungen im Zusammenhang mit der Einführung eines SAP ERP-Systems.

Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse, Erhöhung bzw. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, Andere aktivierte Eigenleistungen) ist um 4,3% von 71,0 Mio. EUR im Vorjahr auf 74,0 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2019/​20 angestiegen. Dies ist maßgeblich auf den Anstieg der aktivierten Eigenleistungen zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 0,2 Mio. EUR auf 0,7 Mio. EUR zurückgegangen.

Die Materialeinsatzquote (Materialaufwand ohne Materialaufwand für Bauteileverkäufe, bereinigt um die Bestandsveränderungen, im Verhältnis zu den Erlösen aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software) ist gegenüber dem Vorjahr im Geschäftsjahr 2019/​20 auf 47,0% (i.Vj. 45,5%) angestiegen.

Der Rückgang der Personalaufwandsquote (Personalaufwand im Verhältnis zu der Gesamtleistung ohne Bauteileverkäufe) im Geschäftsjahr 2019/​20 auf 31,6% (i.Vj. 34,4%) ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Umsatzerlöse zurückzuführen. Die Personalaufwendungen im Geschäftsjahr 2019/​20 sind gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Mio. EUR (2,1%) angestiegen. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen die gestiegene durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr 2019/​20 und erfolgte Gehaltserhöhungen.

Die Abschreibungen sind im Geschäftsjahr 2019/​20 mit 2,6 Mio. EUR (Vorjahr: 2,3 Mio. EUR) angestiegen. Dies beruht auf dem Anstieg der Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände aufgrund der Inbetriebnahme des SAP ERP-Systems im Vorjahr und planmäßige Abschreibungen auf Werkzeugkosten der neuen Produktlinie M73.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 9,7 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2019/​20 (i.Vj. 11,5 Mio. EUR) sind gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Mio. EUR (-15,6%) zurückgegangen. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen beruht im Wesentlichen auf dem Rückgang der Reise- und Bewirtungskosten einschließlich der Kfz-Kosten um 0,9 Mio. EUR und der Kosten für Leiharbeiter um 0,5 Mio. EUR. Zudem reduzierten sich die Aufwendungen für Marketing um 0,2 Mio. EUR, die Aufwendungen für sonstige Personalkosten um 0,2 Mio. EUR sowie die Kosten der Warenabgabe um 0,1 Mio. EUR. Dagegen erhöhten sich die Aufwendungen für Wertberichtigungen auf Forderungen um 0,3 Mio. EUR.

Das EBITDA (11,9% der Gesamtleistung ohne Bauteileverkäufe; Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) beträgt 8,8 Mio. EUR (2018/​19: 4,3 Mio. EUR). Das EBIT (8,4% der Gesamtleistung ohne Bauteileverkäufe; Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) beträgt 6,2 Mio. EUR (2018/​19: 2,0 Mio. EUR). Das Geschäftsjahr 2019/​20 endete mit einem Konzernjahresüberschuss von 4,7 Mio. EUR (2018/​19: 0,9 Mio. EUR) und einer Umsatzrendite (ohne Bauteileverkäufe) von 6,7% (2018/​19: 1,4%).

Vermögenslage

Das Anlagevermögen erhöhte sich um 3,4 Mio. EUR (20,1%) auf 20,5 Mio. EUR. Den Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 4,6 Mio. EUR stehen Abschreibungen in Höhe von 2,6 Mio. EUR gegenüber.

Die Umgliederung der sich in eigener Verwendung befindenden Kamerabestände aus dem Umlaufvermögen in das Anlagevermögen als Festwert in Höhe von 1,4 Mio. EUR hat ebenfalls zu der Erhöhung des Anlagevermögens beigetragen.

Hierbei betreffen die Investitionen im Wesentlichen Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 3,5 Mio. EUR und in technische Anlagen und Maschinen sowie in Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 1,1 Mio. EUR. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen interne Entwicklungskosten in Höhe von 3,3 Mio. EUR. Die Investitionen in technische Anlagen und Maschinen beinhalten zu großen Teilen Investitionen in Spritzgusswerkzeuge im Zusammenhang mit der Entwicklung der neuen Kamera-Plattform MOBOTIX 7 sowie IT-Geräte.

Die Vorräte, insbesondere die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, sind bedingt durch den gezielten Aufbau des Vorratsbestandes an Thermalsensoren und Komponenten für die Produktlinie M73 und S74, aber auch durch einen durch die globale COVID-19-Pandemie ausgelösten geänderten Produktmix von 18,7 Mio. EUR auf 25,9 Mio. EUR angestiegen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich zum 30. September 2020 im Vergleich zum Geschäftsjahresbeginn um 0,9 Mio. EUR auf 12,1 Mio. EUR aufgrund eines im Vergleich zum Vorjahr geringen Geschäftsvolumen im letzten Quartal.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen liegen mit 1,1 Mio. EUR nur leicht unter dem Vorjahresniveau von 1,3 Mio. EUR.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 30. September 2020 erhöhten sich gegenüber dem Geschäftsjahresbeginn um 0,4 Mio. EUR auf 2,1 Mio. EUR (30. September 2019: 1,7 Mio. EUR).

Das Eigenkapital ist mit 30,8 Mio. EUR (30. September 2019: 26,7 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen bedingt durch den Konzernjahresüberschuss von 4,7 Mio. EUR um 4,2 Mio. EUR angestiegen. Die Eigenkapitalquote hat sich bei einer um 9,6 Mio. EUR (17,7%) auf 63,5 Mio. EUR gestiegenen Bilanzsumme (30. September 2019: 53,9 Mio. EUR) von 49,4% auf 48,6% verringert. Im Geschäftsjahr 2019/​20 wurde eine Dividende für das Geschäftsjahr 2018/​19 in Höhe von 0,5 Mio. EUR ausgeschüttet. Der Bestand an eigenen Aktien beträgt zum 30. September 2020 insgesamt 112.119 Aktien.

Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 0,4 Mio. EUR auf 5,0 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus Zuführungen zu Rückstellungen aus dem Personalbereich.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 6,3 Mio. EUR auf 23,6 Mio. EUR (30. September 2019: 17,3 Mio. EUR) resultiert aus der Aufnahme zusätzlicher kurzfristiger Kreditmittel in Höhe von 3,5 Mio. EUR auf insgesamt 5,0 Mio. EUR und der Aufnahme eines mittelfristigen Darlehens in der Höhe von 5,0 Mio. EUR. Demgegenüber stehen planmäßige Tilgungen der lang- und mittelfristigen Darlehen in Höhe von 2,2 Mio. EUR.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem 30. September 2019 um 2,3 Mio. EUR auf 2,2 Mio. EUR (30.September 2019: 4,5 Mio. EUR) zurückgegangen.

Finanzlage

Der operative Cashflow vor Working-Capital-Veränderungen belief sich im Geschäftsjahr 2019/​20 auf 9,2 Mio. EUR (Vorjahr: 4,6 Mio. EUR). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf das verbesserte Jahresergebnis zurückzuführen.

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Ertragsteuern lag im Geschäftsjahr 2019/​20 bei -0,4 Mio. EUR (Vorjahr: 1,4 Mio. EUR). Ausgehend von einem operativen Cashflow vor Working-Capital-Veränderungen von 9,2 Mio. EUR führten insbesondere die Zunahme der Vorräte (7,2 Mio. EUR) zu dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Ertragsteuern in Höhe von -0,4 Mio. EUR.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -4,6 Mio. EUR (Vorjahr: -2,0 Mio. EUR) und ist im Wesentlichen auf Investitionen in die selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände zurückzuführen.

Der positive Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 2,1 Mio. EUR (Vorjahr: -1,9 Mio. EUR) resultiert insbesondere aus der Aufnahme eines mittelfristigen Darlehens zur Working-Capital-Finanzierung in Höhe von 5,0 Mio. EUR. Demgegenüber stehen die planmäßigen Tilgung mittel- und langfristiger Darlehen in Höhe von insgesamt 2,2 Mio. EUR und die Dividendenzahlung in Höhe von 0,5 Mio. EUR.

Aus der Entwicklung der einzelnen Cashflows ergibt sich zum Stichtag 30. September 2020 ein negativer Finanzmittelfonds von 2,9 Mio. EUR (30. September 2019: 0,2 Mio. EUR). Der negative Finanzmittelfonds ist durch die Aufnahme kurzfristiger Kreditaufnahmen in Höhe von 5,0 Mio. EUR gedeckt.

Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2019/​20 jederzeit gewährleistet. Aufgrund der Bonität der Gesellschaft stehen weiterhin Finanzierungsoptionen zur Auswahl. Zurzeit stehen der MOBOTIX-Gruppe von mehreren Kreditinstituten eingeräumte kurzfristige Kreditlinien in Höhe von insgesamt 30,5 Mio. EUR zur Verfügung, die zum Bilanzstichtag in Höhe von 5,0 Mio. EUR in Anspruch genommen worden sind.

Die mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten haben sich gegenüber dem 30. September 2019 um 2,8 Mio. EUR auf 16,4 Mio. EUR erhöht. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten einschließlich Rückstellungen haben sich von 13,7 Mio. EUR auf 15,4 Mio. EUR erhöht. Der Anteil der mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten an der Bilanzsumme der MOBOTIX-Gruppe ist mit 25,8% auf dem Niveau des Vorjahres. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten einschließlich Rückstellungen entsprechen zum Stichtag einem Anteil an der Bilanzsumme von 24,3% gegenüber 25,4% zum 30. September 2019.

2.4 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der MOBOTIX AG

Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2019/​20 ist der Umsatz der MOBOTIX-Gruppe um 3,6% von 67,9 Mio. EUR im Vorjahr auf 65,5 Mio. EUR zurückgegangen. Die Umsatzerlöse enthalten Erlöse aus Bauteileverkäufen an Auftragsfertiger in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 4,5 Mio. EUR). Die Erlöse aus der Auftragsentwicklung in Höhe von 2,1 Mio. EUR sind gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Mio. EUR zurückgegangen (Vorjahr: 3,6 Mio. EUR). Die Erlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software sind um 6,2% auf 63,1 Mio. EUR (Vorjahr: 59,4 Mio. EUR) angestiegen.

Die Exportquote (ohne Bauteileverkäufe) betrug im Geschäftsjahr 2019/​20 insgesamt 74,8% (Vorjahr: 68,6%). Die Erlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software sind in Deutschland von 18,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018/​19 auf 15,9 Mio. EUR (-14,6%) gesunken. Auf das übrige Europa (ohne Deutschland) entfallen 25,1 Mio. EUR (Vorjahr: 22,0 Mio. EUR). Der Umsatz im Rest der Welt ist um 17,3% von 18,8 Mio. EUR im Vorjahr auf 22,1 Mio. EUR im Berichtsjahr angestiegen.

Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse, Erhöhung bzw. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, Andere aktivierte Eigenleistungen) ist um 0,7% von 68,7 Mio. EUR im Vorjahr auf 69,1 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2019/​20 angestiegen. Dies ist maßgeblich auf den Anstieg der aktivierten Eigenleistungen zurückzuführen.

Gemäß dem Wahlrecht des § 248 Abs. 2 HGB wurden erstmalig eigene Entwicklungskosten in Höhe von 3,3 Mio. EUR aktiviert, die entsprechend unter dem GuV-Posten "Andere Aktivierte Eigenleistungen" ergebniswirksam ausgewiesen werden. Im Vorjahr betreffen die aktivierten Eigenleistungen im Wesentlichen die Eigenleistungen im Zusammenhang mit der Einführung eines SAP ERP-Systems.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 0,1 Mio. EUR auf 0,6 Mio. EUR zurückgegangen.

Die Materialeinsatzquote (Materialaufwand ohne Materialaufwand für Bauteileverkäufe, bereinigt um die Bestandsveränderungen, im Verhältnis zu den Erlösen aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software) ist gegenüber dem Vorjahr im Geschäftsjahr 2019/​20 auf 50,2% (i.Vj. 47,4%) angestiegen.

Der Rückgang der Personalaufwandsquote (Personalaufwand im Verhältnis zu der Gesamtleistung ohne Bauteileverkäufe) im Geschäftsjahr 2019/​20 auf 30,4% (Vorjahr: 32,3%) ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Umsatzerlöse zurückzuführen. Die Personalaufwendungen im Geschäftsjahr 2019/​20 sind gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Mio. EUR (1,3%) angestiegen.

Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen die gestiegene durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr 2019/​20 und erfolgte Gehaltserhöhungen.

Die Abschreibungen sind im Geschäftsjahr 2019/​20 mit 2,5 Mio. EUR (Vorjahr: 2,3 Mio. EUR) angestiegen. Dies beruht auf den Anstieg der Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände aufgrund der Inbetriebnahme des SAP ERP-Systems im Vorjahr und planmäßige Abschreibungen auf Werkzeugkosten der neuen Produktlinie M73.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 9,0 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2019/​20 (i.Vj. 10,6 Mio. EUR) sind gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Mio. EUR (-15,0%) zurückgegangen. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen beruht im Wesentlichen auf dem Rückgang der Reise- und Bewirtungskosten einschließlich der Kfz-Kosten um 0,6 Mio. EUR und der Kosten für Leiharbeiter um 0,5 Mio. EUR. Zudem reduzierten sich die Aufwendungen für Marketing um 0,2 Mio. EUR, die Aufwendungen für sonstige Personalkosten um 0,2 Mio. EUR sowie die Kosten der Warenabgabe um 0,1 Mio. EUR. Dagegen erhöhten sich die Aufwendungen für Wertberichtigungen auf Forderungen um 0,2 Mio. EUR.

Das EBITDA (10,1% der Gesamtleistung ohne Bauteileverkäufe; Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) beträgt 7,0 Mio. EUR (2018/​19: 5,1 Mio. EUR). Das EBIT (6,4% der Gesamtleistung ohne Bauteileverkäufe; Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) beträgt 4,4 Mio. EUR (2018/​19: 2,9 Mio. EUR). Das Geschäftsjahr 2019/​20 endete mit einem Jahresüberschuss von 2,9 Mio. EUR (2018/​19: 1,9 Mio. EUR) und einer Umsatzrendite (ohne Bauteileverkäufe) von 4,5% (2018/​19: 3,0%).

Vermögenslage

Das Anlagevermögen erhöhte sich um 3,5 Mio. EUR (14,4%) auf 27,6 Mio. EUR. Den Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 4,6 Mio. EUR stehen Abschreibungen in Höhe von 2,5 Mio. EUR gegenüber.

Die Umgliederung der sich in eigener Verwendung befindenden Kamerabestände aus dem Umlaufvermögen in das Anlagevermögen als Festwert in Höhe von 1,4 Mio. EUR hat ebenfalls zu der Erhöhung des Anlagevermögens beigetragen.

Hierbei betreffen die Investitionen im Wesentlichen Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 3,5 Mio. EUR und in technische Anlagen und Maschinen sowie in Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 1,1 Mio. EUR. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen interne Entwicklungskosten in Höhe von 3,3 Mio. EUR. Die Investitionen in technische Anlagen und Maschinen beinhalten zu großen Teilen Investitionen in Spritzgusswerkzeuge im Zusammenhang mit der Entwicklung der neuen Kamera-Plattform MOBOTIX 7 sowie IT-Geräte.

Die Vorräte, insbesondere die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, sind bedingt durch den gezielten Aufbau des Vorratsbestandes an Thermalsensoren und Komponenten für die Produktlinie M73 und S74, aber auch durch einen durch die globale COVID-19-Pandemie ausgelösten geänderten Produktmix von 17,4 Mio. EUR auf 24,6 Mio. EUR angestiegen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich zum 30. September 2020 im Vergleich zum Geschäftsjahresbeginn um 1,9 Mio. EUR auf 8,6 Mio. EUR aufgrund eines im Vergleich zum Vorjahr geringen Geschäftsvolumens im letzten Quartal.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen liegen mit 6,0 Mio. EUR nur leicht unter dem Vorjahresniveau von 6,5 Mio. EUR und betreffen im Wesentlichen Forderungen gegen die MOBOTIX CORP.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 30. September 2020 erhöhten sich gegenüber dem Geschäftsjahresbeginn um 0,4 Mio. EUR auf 1,7 Mio. EUR (30. September 2019: 1,3 Mio. EUR).

Das Eigenkapital ist mit 37,4 Mio. EUR (30. September 2019: 34,9 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen bedingt durch den Jahresüberschuss von 2,9 Mio. EUR um 2,5 Mio. EUR angestiegen. Die Eigenkapitalquote hat sich bei einer um 8,2 Mio. EUR (13,3%) auf 69,9 Mio. EUR gestiegenen Bilanzsumme (30. September 2019: 61,7 Mio. EUR) von 56,6% auf 53,5% verringert. Im Geschäftsjahr 2019/​20 wurde eine Dividende für das Geschäftsjahr 2018/​19 in Höhe von 0,5 Mio. EUR ausgeschüttet. Der Bestand an eigenen Aktien beträgt zum 30. September 2020 insgesamt 112.119 Aktien.

Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 0,5 Mio. EUR auf 4,7 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus Zuführungen zu Rückstellungen aus dem Personalbereich.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 6,3 Mio. EUR auf 23,6 Mio. EUR (30. September 2019: 17,3 Mio. EUR) resultiert aus der Aufnahme zusätzlicher kurzfristiger Kreditmittel in Höhe von 3,5 Mio. EUR auf insgesamt 5,0 Mio. EUR und der Aufnahme eines mittelfristigen Darlehens in der Höhe von 5,0 Mio. EUR. Dem gegenüber stehen planmäßige Tilgungen der lang- und mittelfristigen Darlehen in Höhe von 2,2 Mio. EUR.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem 30. September 2019 um 2,3 Mio. EUR auf 2,1 Mio. EUR (30.September 2019: 4,4 Mio. EUR) zurückgegangen.

Finanzlage

Der operative Cashflow vor Working-Capital-Veränderungen belief sich im Geschäftsjahr 2019/​20 auf 7,2 Mio. EUR (Vorjahr: 5,3 Mio. EUR). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf das verbesserte Jahresergebnis zurückzuführen.

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Ertragsteuern lag im Geschäftsjahr 2019/​20 bei -0,4 Mio. EUR (Vorjahr: 1,1 Mio. EUR). Ausgehend von einem operativen Cashflow vor Working-Capital-Veränderungen von 7,2 Mio. EUR führten insbesondere die Zunahme der Vorräte (7,2 Mio. EUR) zu dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Ertragsteuern in Höhe von -0,4 Mio. EUR.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -4,6 Mio. EUR (Vorjahr: -1,9 Mio. EUR) und ist im Wesentlichen auf Investitionen in die selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände zurückzuführen.

Der positive Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 2,1 Mio. EUR (Vorjahr: -1,8 Mio. EUR) resultiert insbesondere aus der Aufnahme eines mittelfristigen Darlehens zur Working-Capital-Finanzierung in Höhe von 5,0 Mio. EUR. Demgegenüber stehen die planmäßigen Tilgung mittel- und langfristiger Darlehen in Höhe von insgesamt 2,2 Mio. EUR und die Dividendenzahlung in Höhe von 0,5 Mio. EUR.

Aus der Entwicklung der einzelnen Cashflows ergibt sich zum Stichtag 30. September 2020 ein negativer Finanzmittelfonds von 3,3 Mio. EUR (30. September 2019: -0,2 Mio. EUR). Der negative Finanzmittelfonds ist durch die Aufnahme kurzfristiger Kreditaufnahmen in Höhe von 5,0 Mio. EUR gedeckt.

Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2019/​20 jederzeit gewährleistet. Aufgrund der Bonität der Gesellschaft stehen weiterhin Finanzierungsoptionen zur Auswahl. Zurzeit stehen der MOBOTIX-Gruppe von mehreren Kreditinstituten eingeräumte kurzfristige Kreditlinien in Höhe von insgesamt 30,5 Mio. EUR zur Verfügung, die zum Bilanzstichtag in Höhe von 5,0 Mio. EUR in Anspruch genommen worden sind.

Die mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten haben sich gegenüber dem 30. September 2019 um 2,8 Mio. EUR auf 16,4 Mio. EUR erhöht. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten einschließlich Rückstellungen haben sich von 13,3 Mio. EUR auf 15,3 Mio. EUR erhöht. Der Anteil der mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten an der Bilanzsumme der MOBOTIX-Gruppe ist mit 23,4% gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten einschließlich Rückstellungen entsprechen zum Stichtag einem Anteil an der Bilanzsumme von 21,9% gegenüber 21,5% zum 30. September 2019.

2.5 Gesamtbeurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MOBOTIX-Gruppe

Die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsjahr 2019/​20 spiegelt im Wesentlichen die Erwartungen des Managements an die Geschäftsentwicklung einschließlich der im zweiten Halbjahr einsetzenden globalen COVID-19-Pandemie in diesem Geschäftsjahr wider.

Die geplanten Umsatzerlöse von 70 Mio. EUR bis 74 Mio. EUR (ohne Bauteilverkäufe) konnte mit den erzielten Umsatzerlösen von 70,2 Mio. EUR (ohne Bauteileverkäufe) erreicht werden. Ebenso konnte das geplante EBIT (ohne aktivierte Entwicklungskosten) für das Geschäftsjahr 2019/​20 von 2,5 Mio. EUR bis 3,2 Mio. EUR mit 3,0 Mio. EUR erreicht werden. Insbesondere gestiegene produktbezogene Umsätze in den Vertriebsregionen Amerika (+58%), MEA (+35%) und Nordeuropa (+31%) zeigen, dass die vorgenommenen organisatorischen und personellen Veränderungen ihre Wirkung entfalten.

Die im Geschäftsjahres 2019/​20 weiter vorangetriebene Entwicklung der neuen Kamera-Plattform MOBOTIX 7 und der darauf basierenden ersten auf dem Markt eingeführten Kameramodellen M73 und S74 und der damit verbundenen Grundlage zur weiteren Monetarisierung der Software in Form von Software Apps als wichtiges Ziel wurden erreicht.

Die MOBOTIX-Gruppe war am 30. September 2020 mit einer Eigenkapitalquote von 48,6%, einem Eigenkapital in Höhe von 30,8 Mio. EUR sowie Zahlungsmitteln bzw. Zahlungsmitteläquivalenten in Höhe von 2,1 Mio. EUR und kurzfristigen nicht in Anspruch genommenen Bankkreditlinien von 25,5 Mio. EUR finanziell zufriedenstellend ausgestattet, um weitere Investitionen in die Produktentwicklung und das Marketing zu tätigen und die Vertriebsstruktur auf Wachstumsmärkte zu fokussieren, aber auch um weitere Auswirkungen der globalen COVID-19-Pandemie abzudecken.

3. Veränderungen im Aufsichtsrat

Die Aufsichtsräte Yuji Ichimura und Keiji Okamoto haben ihr Amt zum 30. Juni 2020 niedergelegt. Die Herren Toshiya Eguchi, Executive Officer bei Konica Minolta, Inc., zuständig für den Bereich IoT Service Platform Development, Imaging-IoT Solution Business und Visual Solutions Business, und Tsuyoshi Yamazato, General Manager, Solution Sales des Imaging-IoT Solution Business bei Konica Minolta, Inc., sind zum 1. Juli 2020 nachgefolgt. Der Aufsichtsrat setzt sich somit ab dem 1. Juli 2020 aus Toshiya Eguchi (Vorsitzender des Aufsichtsrates), Tsuyoshi Yamazato und Olaf Jonas als stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden zusammen.

Das Amtsgericht Kaiserslautern hat den am 2. Juni 2020 eingereichten Antrag auf gerichtliche Bestellung der Aufsichtsratsmitglieder Herr Toshiya Eguchi und Herr Tsuyoshi Yamazato entsprochen.

4. Anfechtungs- und Nichtigkeitsklagen zu Beschlüssen der Hauptversammlung des Geschäftsjahres 2015/​16

Der MOBOTIX AG ist am 9. März 2017 zur Kenntnis gelangt, dass drei Aktionäre gegen die in der Hauptversammlung der MOBOTIX AG vom 12. Januar 2017 gefassten Beschlüsse zu den Tagesordnungspunkten 2 bis 6, d. h. insbesondere gegen den Beschluss zur Thesaurierung des Bilanzgewinns zum 30. September 2016 (Tagesordnungspunkt 2) und zur Neuwahl von zwei Aufsichtsratsmitgliedern (Tagesordnungspunkt 6), beim Landgericht Kaiserslautern Anfechtungs- und Nichtigkeitsklage eingereicht haben.

Die MOBOTIX AG hält die Klagen für unbegründet und hat rechtliche Schritte eingeleitet. Das Verfahren befindet sich in der Berufungsinstanz vor dem Oberlandesgericht Zweibrücken; zwischenzeitlich wurden mit den Klägern Vergleichsverhandlungen jedoch noch ohne Ergebnis geführt.

5. Risikobericht

5.1 Risikomanagement

Die MOBOTIX-Gruppe hat ein Risikomanagementsystem als Teil der Unternehmenssteuerung implementiert, welches sicherstellt, dass Risiken (vor Berücksichtigung von Risikobegrenzungsmaßnahmen) frühzeitig erkannt und adressiert werden. Es setzt sich dabei aus den Bestandteilen Risikofrüherkennung, Controlling- und Planungsprozesse, dem Berichtswesen sowie einem internen Kontrollsystem zusammen. Entsprechende Grundsätze und Festlegungen zum Risikomanagementsystem sind in einem Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert.

Das Risikomanagementsystem des Konzerns dient der Identifizierung, Kontrolle und Steuerung eingegangener Risiken. Über bestandsgefährdende Risiken hinaus werden auch solche Aktivitäten, Ereignisse und Entwicklungen erfasst, die in Zukunft den Geschäftserfolg signifikant beeinflussen können. Im Rahmen des Risikomanagements werden operative Chancen und Risiken über einen Zeitraum von einem bis drei Jahren identifiziert und gesteuert. Für strategische Chancen und Risiken wird ein entsprechend längerer Prognosezeitraum herangezogen.

Die Ergebnisrisiken werden mit Hilfe einer Risikomatrix analysiert. Dabei werden zum einen die Eintrittswahrscheinlichkeit und zum anderen die potenzielle Schadenshöhe erfasst. Soweit Risiken nicht quantitativ messbar sind, werden sie hinsichtlich ihrer Auswirkung qualitativ eingeschätzt.

scrollen

Eintrittswahrscheinlichkeit Mögliche Auswirkungen

(EUR)
gering < 25% gering <0,1 Mio. EUR
mittel 25% - 50% mittel 0,1 Mio. EUR - 0,2 Mio. EUR
hoch 50% - 75% hoch 0,2 Mio. EUR - 0,7 Mio. EUR
sehr hoch > 75% sehr hoch > 0,7 Mio. EUR

Zur Steuerung der typischen Geschäftsrisiken der MOBOTIX-Gruppe, deren Eintritt einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können, wurde das unter 5.2 beschriebene interne Kontrollsystem eingerichtet.

Auf Basis der derzeit vorliegenden Informationen bestehen für die MOBOTIX-Gruppe aktuell keine dominanten Einzelrisiken, die für sich genommen mit einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit den Fortbestand der MOBOTIX-Gruppe gefährden könnten.

5.2 Internes Kontrollsystem

Die MOBOTIX-Gruppe verfügt über ein umfangreiches System an Prozesskontrollen. Zielsetzung des Kontrollsystems ist es, auf unterschiedlichen Prozessebenen mögliche Defizite in den Unternehmensprozessen aufzudecken, entsprechende Gegenmaßnahmen auszulösen und durch regelmäßige Überprüfung der Methoden die Effektivität der Identifikation und Analyse von Risiken sicherzustellen und kontinuierlich zu verbessern. Die Aufgaben des Kontrollsystems werden durch die Mitglieder des Managements und durch zentral in der Organisationsabteilung angesiedelte Mitarbeiter übernommen, die Teilaufgaben einer internen Revision übernehmen. Die Organisationsabteilung berichtet direkt an den Vorstand. Die Mitarbeiter dieser Abteilung stehen den Abteilungsleitern als Berater zur Verfügung und prüfen dabei unter anderem die Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei die ordnungsgemäße Einhaltung und Umsetzung der Richtlinien. Nach Wichtigkeit kategorisierte Empfehlungen sowie eventueller Anpassungsbedarf in den Richtlinien werden direkt an die Verantwortlichen der geprüften Einheiten sowie an den Vorstand berichtet.

In Ad-hoc-Audits werden zeitnah aktuelle Sonderthemen aufgegriffen und untersucht. Hieraus resultieren bei Bedarf umgehende Prozessänderungen, die darauf abzielen, die Prozessqualität kontinuierlich zu verbessern. Im Anschluss daran erfolgen Follow-up-Prüfungen, in denen die Umsetzung der Prozessänderungen überprüft wird. Über Abweichungen wird dem Vorstand zeitnah berichtet.

Das interne Kontrollsystem ist ein wesentlicher Bestandteil der Konzern-Risikoüberwachung. Grundlage des internen Kontrollsystems sind, neben definierten präventiven und überwachenden Kontrollmechanismen wie systematische und manuelle Abstimmungsprozesse, vordefinierte Genehmigungsprozesse, die Trennung von Funktionen und die Einhaltung von Richtlinien. Dabei spielt das Vier-Augen-Prinzip eine zentrale Rolle. Durch die konsequente Anwendung risikopolitischer Grundsätze und Weisungen wird ein Großteil der Risiken bereits vermieden oder zumindest in ihren Auswirkungen gemindert.

5.3 Wesentliche Risiken

Übersicht der Gesamtrisiken

scrollen

Eintrittswahrscheinlichkeit Mögliche Auswirkung
Marktrisiken
Absatzrisiken/​Wettbewerbssituation sehr hoch sehr hoch
Beschaffungsrisiken hoch hoch
Finanzwirtschaftliche Risiken
Forderungsausfallrisiko hoch hoch
Währungsrisiken mittel gering
Politische und rechtliche Risiken
Gesetzliche und regulatorische Risiken mittel mittel
Risiken aus Patentstreitigkeiten mittel mittel
Operative Risiken
Personalrisiken mittel mittel
Gewährleistungsrisiken gering mittel

Marktrisiken

MOBOTIX-Produkte werden als Videosicherheitslösung in den verschiedensten Bereichen wie zum Beispiel dem Transportwesen (Busse, Bahnhöfe, Flughäfen, Verkehrsüberwachung, etc.), im Einzelhandel, in der Industrie sowie zur Gebäude- und Perimeterabsicherung eingesetzt. In den vergangenen Jahren konnte sich MOBOTIX durch hochauflösende und durch hemisphärische Kameratechnik von vielen Wettbewerbern abheben.

Externe Marktstudien zeigen, dass im Bereich digitaler IP-Video-Sicherheitssysteme auch in den kommenden Jahren Wachstum zu erwarten ist, die zu erzielenden Durchschnittspreise jedoch deutlich sinken. Konkret wird ein verschärfter Wettbewerb insbesondere im Segment der hochauflösenden Netzwerkkameras erwartet, in dem MOBOTIX bislang eine starke Position eingenommen hat.

Zudem bestehen weitere Risiken aufgrund politischer Veränderungen in einzelnen Regionen (z.B. Brexit und politische Situation in der Türkei), aber auch durch die globale COVID-19 Pandemie. Der Vorstand schätzt daher das Marktumfeld, wie in anderen IT-Märkten auch, mit einem zunehmenden Risiko ein und hat für diese Szenarien Notfallpläne entwickelt.

Beschaffungsmarktrisiken werden durch den Vorstand als branchenüblich eingeschätzt. Marktschwankungen können zu Veränderungen der Verfügbarkeit von Komponenten führen. Hiermit in Verbindung stehenden drohenden längeren Lieferzeiten wird durch eine vertraglich zugesicherte erhöhte Lagerbestandsführung der Komponenten bei den Lieferanten und der Fertigwaren Rechnung getragen. Derzeit sind keine Beschaffungsengpässe mit Auswirkungen auf die Produktverfügbarkeit zu verzeichnen, diese können aber auch bedingt durch die globale COVID-19 Pandemie nicht ausgeschlossen werden.

Ein kurzfristiger Ausfall kritischer Lieferanten bspw. für die Prozessoren, der zu erheblichen Produktionsstörungen führen könnte, wird zurzeit für weniger wahrscheinlich gehalten; kann aber durch die globale COVID-19 Pandemie nicht ausgeschlossen werden.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Im Zusammenhang mit der Bonität der Gesellschaft und den existierenden Kreditzusagen bestehen derzeit keine wesentlichen Finanzierungsrisiken. Währungsrisiken bestehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem operativen Geschäft in den USA und dem Einkaufsbedarf der MOBOTIX AG in US-Dollar. Ein Zinsänderungsrisiko ist derzeit nicht wesentlich. Bestehende Fremdfinanzierungen wurden mit fixer Verzinsung abgeschlossen. Forderungsausfallrisiken werden durch ein effizientes Debitorenmanagement inklusive Mahnwesen und Inkasso mit einer restriktiven Gewährung von Zahlungszielen begrenzt; können aber durch die globale COVID-19-Pandemie nicht ausgeschlossen werden.

Politische und rechtliche Risiken

Grundsätzlich hat sich die öffentliche Wahrnehmung in Bezug auf Video-Überwachung weiterhin sehr positiv entwickelt. Eine vorhandene Video-Überwachung steigert das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung und stößt damit zunehmend auf Akzeptanz. Es sind verstärkt politische Initiativen zu verzeichnen, die auf eine Qualitätsverbesserung von Überwachungssystemen in öffentlichen Bereichen hinwirken. Sollten sich im Bereich Public Security die Normen zugunsten hochauflösender Systeme ändern, kann MOBOTIX als ein bedeutender Hersteller solcher Systeme davon zusätzlich profitieren. Andererseits werden durch verschiedene Gesetze und Verordnungen wie z.B. die EU-Datenschutz-Grundverordnung der Video-Überwachung Grenzen gesetzt.

In der Video-Sicherheitsindustrie nimmt die Anzahl der Patentstreitigkeiten spürbar zu. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die MOBOTIX-Gruppe in Patentverletzungsverfahren einbezogen wird und diese eine spürbare finanzielle Auswirkung haben könnten.

Operative Risiken und sonstige Risiken

Aufgrund des veränderten Markt- und Wettbewerbsumfeldes besteht weiterer Anpassungsbedarf der Organisation. Hieraus ergeben sich Risiken grundsätzlicher Art, denen das Unternehmen durch eine Anpassung der personellen Ressourcen, die Optimierung der Prozesse und der Steuerungssysteme sowie die Erneuerung der IT-Infrastruktur (insbesondere ERP und CRM) begegnet.

Grundsätzlich bestehen bei der Produktion und dem Vertrieb von technischen Produkten Gewährleistungsrisiken. Diese werden im Rahmen der Abschlusserstellung durch Bildung entsprechender Rückstellungen berücksichtigt. Darüber hinaus wurde eine Produkthaftpflichtversicherung abgeschlossen, um mögliche Schäden und Risiken abzusichern.

Sofern sich aus Entwicklungen an den weltweiten Finanz- und Realmärkten eine globale, gegebenenfalls flächendeckende Rezession ergeben sollte, hätte dies naturgemäß spürbare Auswirkungen auf das relevante Marktumfeld der MOBOTIX-Gruppe.

Die Gesellschaft sieht aktuell und für die Zukunft keine bestandsgefährdenden oder die Entwicklung wesentlich beeinträchtigenden Risiken. Für den nachhaltigen Erfolg der Unternehmensgruppe sind technologische Innovationen und der weitere Ausbau des Vertriebs von großer Bedeutung.

6. Chancenbericht

MOBOTIX bewegt sich in dem weiterhin wachsenden Markt für Videoüberwachungssysteme. Das Wachstum wird hauptsächlich durch ein steigendes Sicherheitsbedürfnis "IT-Security", Automatisierung, Industrie 4.0, intelligente "Sensoren" auf Basis performanter Deep-Learning und AI-Video-Analytics sowie dem Internet of Things (IoT) getrieben.

Grundsätzlich geht der Vorstand davon aus, dass technologische Markttreiber, wie cloudbasierte Installationen und Software-Applikationen im Bereich Analytics, Deep Learning und künstliche Intelligenz, den dezentralen Technologieansatz begünstigen werden und sich MOBOTIX damit auch bei steigendem Wettbewerbsdruck behaupten kann.

MOBOTIX wird in den kommenden Monaten intelligente IP-Videolösungen für ausgewählte Marktsegmente mit einem eindeutigen Wettbewerbsvorteil (z.B. aufgrund der Systemarchitektur oder des robusten Designs) entwickeln und entsprechende Kundenprojekte über einen Key-Account-Vertrieb und das weltweite Netzwerk zertifizierter Partner forcieren. Dabei sollen die robusten Outdoor-Kameras in der industriellen Automation etwa zur Überwachung von temperaturkritischen Prozessen, Brand-Frühest-Erkennung oder im Rahmen von vorbeugender Wartung zum Einsatz kommen.

Aktuell verfügt MOBOTIX über ein breites Angebot an IP-Video-Kameras inklusive Zubehör sowie eine eigene Video-Management-Software. Ziel ist es, mit ergänzenden Software-Applikationen und durch die Erweiterung des Angebotes um periphere Komponenten (Switch, IR Strahler, NAS etc.) im Rahmen des MOBOTIX MOVE Segments ein Komplettsystem aus einer Hand anbieten und sich damit noch besser vom Wettbewerb abheben zu können. Mit Einführung des MOBOTIX MOVE Kamera Portfolios in 2018 als "Ergänzungsportfolio" und konsequenter Erweiterungen konnten wir unseren Kunden zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten anbieten. MOBOTIX wird sich auch weiterhin auf zusätzlichen MOBOTIX MOVE Produkte und die damit verbunden Geschäftsmöglichkeiten konzentrieren und diese entsprechend unserer hohen Qualitätsansprüche in unser Produkt-Portfolio aufnehmen.

Weitere Chancen ergeben sich aus den erweiterten Integrationsmöglichkeiten durch Adaption von Standards wie ONVIF und H.264/​H.265 sowie aus der Integration von MOBOTIX Kameras in führende Videomanagement-Systeme von Genetec und Milestone und weitere durch ONVIF-Kompatibilität unserer Produkte.

MOBOTIX optimiert auch das Umsatz- und Ertragsmodell der MOBOTIX AG durch eine Monetarisierung von Software über Lizenzmodelle. Mit Markteinführung der MOBOTIX 7 Kamera M73 im Oktober 2019 wurden zusätzlich performante Video Analyse Apps lizenzpflichtig verfügbar gemacht, die die Erschließung neuer vertikaler Märkte durch neue Kundenlösungen ermöglichen.

Zukünftig wird MOBOTIX noch stärker auf Technologie-Partnerschaften fokussieren, um auf die vielfältigen Anforderungen in den vertikalen Märkten mit optimal zugeschnittenen Gesamtlösungen zu reagieren.

Darüber hinaus bietet bereits heute die Kooperation mit Konica Minolta sowohl bei der technologisch ausgerichteten Auftragsentwicklung als auch im Vertriebsbereich mittelfristig gute Wachstumschancen.

7. Prognosebericht

Der für das Geschäftsjahr 2020/​21 anvisierte Umsatz der MOBOTIX-Gruppe liegt bei ca. 75 Mio. EUR. Das EBIT ohne aktivierte Entwicklungskosten für das Geschäftsjahr 2020/​21 liegt aufgrund geplanter Investitionen in das Wachstum der MOBOTIX-Gruppe bei ca. 3 Mio. EUR. Für die MOBOTIX AG rechnet der Vorstand mit einer der MOBOTIX-Gruppe entsprechenden Umsatz- und EBIT-Entwicklung. Der Umsatz hängt von der gesamtwirtschaftlichen Lage aufgrund der Folgen der globalen Covid-19-Pandemie und dem Erfolg der neuen Kamera-Plattform MOBOTIX 7 sowie dem Vertriebsmarkt USA ab.

Die vorstehend gemachten zukunftsbezogenen Aussagen sind prognostisch.

8. Abhängigkeitsbericht

Für das Geschäftsjahr 2019/​20 wurde nach § 312 AktG ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt. Zu den berichtspflichtigen Vorgängen wird darin erklärt: "Der Vorstand erklärt, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und durch die getroffenen Maßnahmen nicht benachteiligt wurde. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens unterlassen worden."

Winnweiler-Langmeil, den 19. November 2020

Der Vorstand

Thomas Lausten, CEO

Klaus Kiener, CFO

Hartmut Sprave, CTO

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrte Aktionäre,

Die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsjahr 2019/​20 spiegelt im Wesentlichen die Erwartungen des Vorstands und des Aufsichtsrates an die Geschäftsentwicklung in diesem Geschäftsjahr wider.

Die MOBOTIX-Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2019/​20 trotz der sich insbesondere ab dem zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge der globalen COVID-19 Pandemie eine positive Geschäftsentwicklung verzeichnen.

Die planmäßig rückläufigen Erlöse aus Bauteileverkäufen an Auftragsfertiger in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 4,5 Mio. EUR) und aus der Auftragsentwicklung für Konica Minolta in Höhe von 2,1 Mio. EUR (Vorjahr: 3,6 Mio. EUR) konnten durch den deutlichen Anstieg der Erlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software in Höhe von 68,1 Mio. EUR (+10,7%) mehr als kompensiert werden. Dementsprechend erhöhten sich die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Mio. EUR (0,6%) auf 70,4 Mio. EUR.

Insbesondere im zweiten Halbjahr war infolge der globalen COVID-19-Pandemie eine verstärkte Nachfrage nach Thermal-Kameras zu verzeichnen, die es unter anderem ermöglichen, erhöhte Körpertemperatur zu erkennen. Der negative Effekt auf die Umsatzerlöse aufgrund des Rückganges der Absatzmenge von Nicht-Thermal-Kamerasystemen infolge schlechterer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen konnte durch höhere Erlöse je verkauftem Thermal-Kamerasystem kompensiert werden.

Auch in der Vertriebsregion USA konnte infolge der globalen Covid-19 Pandemie eine verstärkte Nachfrage nach Thermal-Kameras verzeichnet werden. Des Weiteren konnte, basierend auf einer Umstrukturierung die Organisation sowie einer neuen Vertriebsstrategie, die sich auf ein Partnerprogramm und ausgewählte vertikale Märkte konzentrierte, ein Umsatzwachstum von 58% generiert werden.

Die Produktentwicklung wurde auch im Geschäftsjahr 2019/​20 weiter vorangetrieben. Dabei standen insbesondere die Weiterentwicklung der neuen Kamera-Plattform MOBOTIX 7 sowie die ersten auf dieser Plattform basierenden Modelle M73 und S74 im Vordergrund. In diesem Zusammenhang haben wir uns auch dazu entschlossen, ab dem Geschäftsjahr 2019/​20 die eigenen Entwicklungskosten gemäß dem Wahlrecht des § 248 Abs. 2 HGB zu aktivieren. Dies führte zu einem positiven Ergebniseffekt vor latenten Steuern von 3,1 Mio. EUR.

Die aufgrund der globalen COVID-19-Pandemie eingeschränkte Reisetätigkeit führte zu einer Reduktion der Reisekosten (inkl. Kfz-Kosten) um 0,9 Mio. EUR. Ebenfalls positiv wirkte sich die Reduzierung der Kosten für Leiharbeiter um 0,5 Mio. EUR infolge geringerer Absatzmengen aus.

Der Umsatzanstieg insbesondere aus den Erlösen aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen, die aktivierten Entwicklungskosten und die Kosteneinsparungen haben zu einem deutlichen Anstieg des Konzernjahresüberschusses und der entsprechenden Ergebniskennzahlen geführt.

Das EBIT (Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) des Geschäftsjahres von 6,2 Mio. EUR liegt um 4,2 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 2,0 Mio. EUR).

Der Konzernjahresüberschuss hat sich um 3,8 Mio. EUR auf 4,7 Mio. EUR (Vorjahr: 0,9 Mio. EUR) verbessert.

Eine Marktstudie (Video Surveillance Analytics Intelligence Database October 2020) des Marktforschungsunternehmens OMDIA kommt zu dem Schluss, dass die CAGR (jährliche Wachstumsrate) für den Zeitraum 2019-2024 und bezogen auf den Weltmarkt, im Bereich "Videoüberwachungsausrüstung Kameras Total" (ohne China) auf 4,4% geschätzt wird.

Als wesentliche Trends im Markt für videobasierte Sicherheitssysteme benennt die Studie neben dem vermehrten Einsatz von Video Analytics im Allgemeinen eine beschleunigte Entwicklung und Verwendung künstlicher Intelligenz, einen weiterhin hohen Bedarf an Cybersicherheit sowie die zunehmende Bedeutung von Deep Learning zur Verarbeitung immer größerer Datenmengen. In den Marktsegmenten Analytics und Deep Learning prognostiziert OMDIA hohe Wachstumsraten von 11% bzw. 63%.

In diesem chancenreichen Markt begegnet MOBOTIX einem schwierigeren, herausfordernden Wettbewerbsumfeld unter anderem mit der Einführung neuer wettbewerbsfähiger Produkte basierend auf der Kamera-Plattform MOBOTIX 7 sowie der Produktlinie MOBOTIX MOVE, mit der Adaption von Industrie-Standards wie ONVIF und H.264/​H.265 und der verbesserten Integration in führende Video-Managementsysteme, aber auch mit Komplementärprodukten, wodurch der Zugang zu neuen Marktsegmenten ermöglicht wird. Als Technologieunternehmen mit hoher Innovationskraft differenziert sich MOBOTIX von seinen Wettbewerbern vor allem über sein komplettes Systemlösungsangebot und die auf vertikale Fokusmärkte zugeschnittenen Lösungen.

Im Laufe des Geschäftsjahres 2019/​20 wurden bereits weitere Technologiepartnerschaften geschlossen, um auf die vielfältigen Anforderungen in den vertikalen Märkten mit optimal zugeschnittenen Lösungen zu reagieren.

Konica Minolta ist seit 2016 strategischer Investor von MOBOTIX mit dem Ziel, die führende Kameratechnologie von MOBOTIX durch Innovationen weiter zu verbessern sowie den Vertriebsbereich global zu stärken. Die Zusammenarbeit mit Konica Minolta im Bereich Forschung und Entwicklung wurde im Berichtsjahr weiter intensiviert mit Fokus auf der Entwicklung neuer Technologien zur Videoüberwachung. MOBOTIX ist insbesondere durch das innovative Produkt- und Service-Portfolio des Unternehmens ein wichtiger Bestandteil in Konica Minoltas "Imaging IoT solution business strategy for industries".

Im Berichtsjahr begleitete der Aufsichtsrat den Vorstand beratend und prüfend vor allem bei wirtschaftlichen, organisatorischen und regulatorischen Fragestellungen mit den Schwerpunkten Vertriebs- und Produktstrategie, Produktentwicklungsaktivitäten und Unternehmensorganisation inklusive Personalmaßnahmen sowie Compliance. Der Aufsichtsrat hat sich regelmäßig ausführlich und kritisch mit der jeweils aktuellen Geschäftslage sowie der Unternehmens-, Ertrags- und Liquiditätsplanung beschäftigt.

Wir haben alle uns nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben sorgfältig und gewissenhaft erfüllt und das Geschäftsgeschehen kontinuierlich und mit größtmöglicher Sorgfalt überwacht. Dabei haben wir uns stets von der Rechtmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit, die nicht zu beanstanden waren, überzeugt.

Der Aufsichtsrat hat im abgelaufenen Geschäftsjahr die Arbeit des Vorstands intensiv begleitet. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand war wie gewohnt eng und vertrauensvoll im Sinne eines kooperativen und konstruktiven Miteinanders. In sämtliche Entscheidungen, die für das Unternehmen von wesentlicher Bedeutung waren, war der Aufsichtsrat immer frühzeitig und umfassend eingebunden. Nach eingehender Beratung und Prüfung der uns vom Vorstand übergebenen ausführlichen Unterlagen haben wir unsere Zustimmung zu einzelnen Geschäftsvorgängen erteilt, soweit dies nach Satzung und Aktienrecht erforderlich war.

Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands an, eine Mindestdividende im Sinne des § 254 AktG i.H.v. 0,53 Mio. EUR auszuschütten.

Während der Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2019/​20 im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden konnte, unterstützen wir den Vorschlag des Vorstandes, die Dividende für das Geschäftsjahr 2019/​20 nicht zu erhöhen. Gründe hierfür sind u.a. die geplanten erheblichen Investitionen zur Erhöhung der Mitarbeiterzahl in den Entwicklungsabteilungen, insbesondere im Bereich der Softwareentwicklung, sowie in der Vertriebsorganisation, z.B. in den USA. Ein weiterer Grund ist die unsichere Geschäftsentwicklung des Unternehmens aufgrund der COVID-19-Pandemie. Wir sind überzeugt, dass die für das Geschäftsjahr 2020/​21 geplanten Investitionen mittelfristig zu einer verbesserten Profitabilität und damit auch zu einer erhöhten Dividende in der Zukunft führen werden. Der verbleibende Bilanzgewinn i.H.v. 4,6 Mio. EUR wird auf neue Rechnung vorgetragen. Der Hauptversammlung wird ein entsprechender Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet.

Methoden der Beratung, Prüfung und Kontrolle

Der Vorstand ist seinen Informationspflichten nachgekommen. Er informierte den Aufsichtsrat in seinen Sitzungen regelmäßig, umfassend und zeitnah über alle für den Konzern relevanten Themen wie die Lage des Unternehmens, die Technologiestrategie, die Produktentwicklung, die Geschäftsentwicklung, die Finanzlage, die Personalsituation, laufende und neue Investitionsvorhaben sowie über alle für das Unternehmen wichtigen Entscheidungen und Geschäftsvorfälle.

Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Planungen, die uns der Vorstand stets umgehend und ausführlich erläutert hat, wurden vom Aufsichtsrat intensiv behandelt.

Zur Vorbereitung der Aufsichtsratssitzungen erhielten wir vom Vorstand regelmäßig ausführliche schriftliche Berichte. Wir hatten somit stets ausreichend Gelegenheit, uns mit den Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands kritisch auseinanderzusetzen und eigene Anregungen einzubringen, bevor wir nach sorgfältiger Prüfung und Beratung Beschlüsse fassten. In den Aufsichtsratssitzungen stand der Vorstand zur Beantwortung unserer Fragen zur Verfügung.

Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat auch außerhalb der Sitzungen mittels regelmäßiger Berichte über die aktuelle Geschäftslage und wichtige finanzielle und unternehmensinterne Entwicklungen. Bei zustimmungspflichtigen Geschäften hat der Aufsichtsrat den vom Vorstand vorgeschlagenen Maßnahmen - nach eingehender Prüfung und Erörterung - zugestimmt. Die vom Vorstand erteilten Informationen haben wir dabei kritisch gewürdigt, konkret hinterfragt und auf Plausibilität geprüft.

Der Aufsichtsrat hat sich während des gesamten Jahres von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. Es traten keine Interessenskonflikte von Aufsichtsrats- oder Vorstandsmitgliedern auf.

Die unterjährigen Berichte des Vorstands vermittelten ein gutes Bild von der Geschäftsentwicklung und decken sich mit dem Bild, das der Jahresabschluss 2019/​20 vermittelt. Zusätzlich setzte der Vorstand den Vorsitzenden des Aufsichtsrats auch zwischen den Sitzungen in regelmäßigen Gesprächen über alle wichtigen Entwicklungen und anstehenden Entscheidungen in Kenntnis.

Von der Möglichkeit, die Bücher und Schriften der Gesellschaft einzusehen oder für bestimmte Aufgaben besondere Sachverständige zu beauftragen (§ 111 Abs. 2 AktG), hat der Aufsichtsrat für das Berichtsjahr keinen Gebrauch gemacht. Ausschüsse hat der Aufsichtsrat bislang nicht gebildet, da sie aufgrund der Größe und Struktur der Gesellschaft nicht zur Steigerung der Effizienz beigetragen hätten. In allen Belangen hat sich stets der gesamte Aufsichtsrat mit anstehenden Themen und Entscheidungen beschäftigt.

Schwerpunkte der Beratungen des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2019/​20 fanden insgesamt fünf Aufsichtsratssitzungen statt. Bei Bedarf tagte der Aufsichtsrat ohne Beisein des Vorstands. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats waren bei sämtlichen Sitzungen anwesend.

In der ersten offiziellen Sitzung im Oktober 2019 standen die aktuelle Umsatz- und Ertragsentwicklung, die Produktstrategie für das Geschäftsjahr 2019/​20 und die Analyse verschiedener Vertriebsregionen (insbesondere DACH und USA) als auch die daraus resultierenden Strategien und Pläne für das neue Geschäftsjahr im Fokus.

In unserer offiziellen Sitzung im Dezember 2019 präsentierte der Vorstand den Finanzbericht des abgelaufenen Geschäftsjahres 2018/​19. Wir haben uns in Anwesenheit des Abschlussprüfers intensiv mit dem Jahres- und Konzernabschluss zum 30. September 2019 befasst. Alle Fragen wurden von den Wirtschaftsprüfern vollumfänglich und abschließend beantwortet. In dieser Sitzung fassten wir den Beschluss zur Feststellung des Jahresabschlusses und der Billigung des Konzernabschlusses. Die Tagesordnung der Hauptversammlung bzw. die Vorschläge der Beschlussfassungen einschließlich des Gewinnverwendungsvorschlags wurden gefasst. Herr Dr. Born wurde einstimmig zum Versammlungsleiter berufen.

Die zukünftige Produkt- und Entwicklungsstrategie wurde besprochen, mögliche M&A Targets und Synergien vorgestellt und ein überarbeiteter 5-Jahres-Plan erläutert.

Die Verlängerung der Vorstandsverträge von Thomas Lausten und Hartmut Sprave um weitere drei Jahre wurde ebenfalls beschlossen.

In der dritten Sitzung im Januar 2020 standen vor allem die aktuelle Umsatz- und Ertragsentwicklung sowie die Rückmeldung des Marktes in Bezug auf die neue Kamera-Plattform MOBOTIX 7 im Mittelpunkt der Beratungen.

In unserer Sitzung im April 2020 wurden intensiv die aktualisierte Produktstrategie und Qualitätsthemen besprochen. Die Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres sowie erforderliche Maßnahmen wurden erörtert. Zusätzlich hat uns der Vorstand der MOBOTIX über die Covid-19-Entwicklung in Deutschland/​Rheinland-Pfalz und daraus resultierende Maßnahmen in der MOBOTIX-Zentrale und den MOBOTIX-Standorten weltweit informiert.

In der fünften Sitzung im Juli 2020 standen die aktuelle Umsatz- und Ertragsentwicklung, die Fortentwicklung des 5-Jahres-Planes und die Erörterung weiterer Synergien zwischen Konica Minolta und MOBOTIX im Mittelpunkt der Beratungen.

Zwischen den Sitzungen hat der Aufsichtsrat regelmäßig Kontakt mit dem Vorstand und insbesondere mit dem Vorstandsvorsitzenden in wichtigen Fragen gepflegt und wiederholt Gespräche geführt. In den Monaten, in denen keine Aufsichtsratssitzungen stattfanden, wurden sogenannte monatliche "Jour fixes" durchgeführt, in denen Vorstand und Aufsichtsrat aktuelle Themen und Entwicklungen gemeinsam diskutierten.

Themen, die grundsätzlich ganzjährig regelmäßig beraten wurden, waren die Unternehmensentwicklung, die Vertriebs- bzw. Marketingaktivitäten, der Status der Produktentwicklung und Produktqualität sowie die Technologiepartnerschaften inklusive der Zusammenarbeit mit Konica Minolta, die Implementierung der neuen IT-Infrastruktur, anhängige Rechtsverfahren und die Entwicklung des Aktienkurses

Der Aufsichtsrat befasste sich zudem intensiv mit der Frage der Personal-, Finanzierungs- und der Liquiditätsplanung sowie mit dem Status der Prozess- und Strukturoptimierungen. Die Entwicklung der Tochtergesellschaft in den USA, der US-Markt insgesamt sowie die Situation und die damit einhergehenden Reorganisationsmaßnahmen in DACH wurden ebenfalls regelmäßig erörtert. Weiteres Schwerpunktthema war die Covid-19-Entwicklung in Deutschland Rheinland-Pfalz ab April 2020. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat auch außerhalb der turnusmäßigen Sitzungen kontinuierlich über die Auswirkungen der Pandemie auf das Unternehmen inklusive getroffener (Schutz)Maßnahmen für die Belegschaft informiert.

AG- und Konzernabschlussprüfung 2019/​20

Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 30. Januar 2020 die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr zum 30. September 2020 gewählt. Im Vorfeld wurde vom Wirtschaftsprüfer eine Unabhängigkeitserklärung eingeholt, die zu keinen Beanstandungen führte.

Der Abschlussprüfer hat den Jahresabschluss und den Lagebericht der MOBOTIX AG nach HGB sowie den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht nach HGB zum 30. September 2020 jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Wesentliche Schwächen des Risikomanagementsystems wurden nicht festgestellt.

Der vom Vorstand vorgelegte Bericht der MOBOTIX AG über Beziehungen mit verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) für den Zeitraum vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 wurde ebenfalls vom Abschlussprüfer geprüft und mit folgendem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen:

"Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung sind Einwendungen gegen den Abhängigkeitsbericht nicht zu erheben. Wir erteilen daher folgenden Bestätigungsvermerk:

Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind,

3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.

Mannheim, 20. November 2020

Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Kaschub, Wirtschaftsprüfer

Wöhe, Wirtschaftsprüfer"

"

Die Abschlussunterlagen und der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben dem Aufsichtsrat rechtzeitig zur Prüfung vorgelegen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht, den Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktG, den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers eingehend geprüft und erörtert. An diesen Beratungen hat der Abschlussprüfer teilgenommen, stand für Fragen zur Verfügung und hat über wesentliche Ergebnisse der Prüfung berichtet.

Der Aufsichtsrat hat sich nach Abschluss seiner eigenen Prüfung dem Ergebnis des Abschlussprüfers angeschlossen und festgestellt, dass Einwendungen, auch gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts: "Der Vorstand erklärt, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und durch die getroffenen Maßnahmen nicht benachteiligt wurde.

Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens unterlassen worden.

Winnweiler-Langmeil, den 19. November 2020

Der Vorstand"

nicht zu erheben sind.

In seiner Sitzung am 26. November 2020 hat der Aufsichtsrat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss der MOBOTIX AG gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Mit dem Vorstand haben wir seinen Gewinnverwendungsvorschlag, der - wie bereits im Vorjahr - eine Mindestdividende vorsieht, intensiv diskutiert und diesem im Hinblick auf die derzeitige und künftig zu erwartende finanzielle Lage des Unternehmens zugestimmt.

Im Berichtszeitraum gab es im Aufsichtsrat folgende personelle Veränderungen:

Wechsel der AR Mitglieder

Die Aufsichtsräte Yuji Ichimura und Keiji Okamoto haben ihr Amt zum 30. Juni 2020 niedergelegt. Die Herren Toshiya Eguchi, Executive Officer bei Konica Minolta, Inc., zuständig für den Bereich loT Service Platform Development, Imaging-loT Solution Business und Visual Solutions Business, und Tsuyoshi Yamazato, General Manager, Solution Sales des Imaging-loT Solution Business bei Konica Minolta, Inc., sind zum 1. Juli 2020 nachgefolgt. Der Aufsichtsrat setzt sich somit ab dem 1. Juli 2020 aus Toshiya Eguchi (Vorsitzender des Aufsichtsrates), Tsuyoshi Yamazato und Olaf Jonas als stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden zusammen.

Das Amtsgericht Kaiserslautern hat den am 2. Juni 2020 eingereichten Antrag auf gerichtliche Bestellung der Aufsichtsratsmitglieder Herr Toshiya Eguchi und Herr Tsuyoshi Yamazato entsprochen.

Im Berichtszeitraum gab es im Vorstand keine personellen Veränderungen.

Der Aufsichtsrat bedankt sich herzlich bei alten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Konzerns weltweit und den Mitgliedern des Vorstands für die erbrachten Leistungen im Geschäftsjahr 2019/​20 und ihren großen persönlichen Einsatz sowie den Arbeitnehmervertretern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Wir sind überzeugt, dass die MOBOTIX-Gruppe strategisch gut für die Zukunft aufgestellt ist, um im Geschäftsjahr 2020/​21 und darüber hinaus profitabel zu wachsen. Die Kooperation mit Konica Minolta bietet sowohl bei der technologischen Auftragsentwicklung als auch im Vertriebsbereich mittelfristig gute Wachstumschancen.

Wir wünschen dem Management und den Mitarbeitern viel Erfolg für die Herausforderungen des nächsten Jahres. Ein besonderer Dank geht an die Kunden, Partner und Aktionäre der MOBOTIX AG für ihr wohlwollendes Vertrauen in diesen schwierigen herausfordernden Zeiten.

Winnweiler-Langmeil, den 26. November 2020

Für den Aufsichtsrat

Toshiya Eguchi

Hinweise:

Den nachfolgenden Bestätigungsvermerk haben wir, unter Beachtung der gesetzlichen und berufsständischen Bestimmungen, nach Maßgabe der in der Anlage "Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt" beschriebenen Bedingungen erteilt.

Falls das vorliegende Dokument in elektronischer Fassung für Zwecke der Offenlegung im elektronischen Bundesanzeiger verwendet wird, sind für diesen Zweck daraus nur die Dateien zur Rechnungslegung und im Falle gesetzlicher Prüfungspflicht der Bestätigungsvermerk resp. die diesbezüglich erteilte Bescheinigung bestimmt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die MOBOTIX AG

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der MOBOTIX AG, Winnweiler-Langmeil, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. September 2019, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung und der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der MOBOTIX AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

scrollen

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. September 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 und
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die übrigen Bestandteile des Geschäftsberichts, die uns nach Erteilung des Bestätigungsvermerks voraussichtlich zur Verfügung gestellt werden, insbesondere den "Brief an die Aktionäre", den "Bericht des Aufsichtsrates" und weitere Abschnitte des Geschäftsberichts.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

scrollen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewähren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

scrollen

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Mannheim, 20. November 2020

Ernst & Young GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Kaschub, Wirtschaftsprüfer

Wöhe, Wirtschaftsprüfer

Vorstandsbeschluss

der MOBOTIX AG, Winnweiler-Langmeil

(nachfolgend "Gesellschaft")

vom 26. November 2020

Beschlussnummer: 02-11-20

Niederschrift

über eine Beschlussfassung des Vorstands der MOBOTIX AG, Winnweiler-Langmeil

Der Vorstand der MOBOTIX AG hielt am heutigen Tage unter Anwesenheit aller Vorstandsmitglieder, namentlich

scrollen

Thomas Lausten
Klaus Kiener
Hartmut Sprave

unter Verzicht auf alle durch Gesetz und Satzung vorgeschriebenen Form- und Fristerfordernisse für die Einberufung und Abhaltung einer Beschlussfassung des Vorstands, dem alle Mitglieder zustimmten, eine außerordentliche Sitzung ab und fasste einstimmig folgenden Beschluss:

Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands der MOBOTIX AG, Langmeil für das zum 30. September 2020 abgelaufene Geschäftsjahr

Der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft, die über die Verwendung des Bilanzgewinns für das Geschäftsjahr zum 30. September 2020 beschließt, soll folgender Gewinnverwendungsvorschlag vorgelegt werden: "Der Bilanzgewinn zum 30. September 2020 in Höhe von 5.116.385,65 EUR wird für eine Dividendenausschüttung in Höhe von 530.857,68 EUR verwendet. Die Einstellung in die Gewinnrücklage beträgt 0,00 EUR und der Gewinnvortrag somit 4.585.527,97 EUR.

Die von der Gesellschaft im Rahmen ihres Aktienrückkaufprogramms bis zum Tag der Hauptversammlung (einschließlich) erworbenen eigenen Aktien sind nicht dividendenberechtigt."

Dieser Gewinnverwendungsvorschlag ist unverzüglich, zusammen mit dem vom Vorstand erstellten Jahresabschluss und Konzernabschluss sowie dem zusammengefassten Lagebericht an den Aufsichtsrat weiterzuleiten.

Dem vorgenannten Beschluss stimmten alle Mitglieder des Vorstands zu. Enthaltungen gab es keine.

Jedes Mitglied erhält unverzüglich eine Abschrift dieser Niederschrift.

Winnweiler-Langmeil, den 26. November 2020

Thomas Lausten, Vorstandsvorsitzender, CEO

Klaus Kiener, Vorstand Finanzen, CFO

Hartmut Sprave, Vorstand Technik, CTO

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.