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Carl Zeiss Meditec AG

Annual Report (ESEF) Feb 21, 2022

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Carl Zeiss Meditec AG 529900GRL4MZ8NMOOK95 2021-09-30 529900GRL4MZ8NMOOK95 2020-09-30 529900GRL4MZ8NMOOK95 2019-10-01 2020-09-30 529900GRL4MZ8NMOOK95 2019-09-30 529900GRL4MZ8NMOOK95 2019-10-01 2020-09-30 ifrs-full:AccumulatedOtherComprehensiveIncomeMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2019-10-01 2020-09-30 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2020-10-01 2021-09-30 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2020-10-01 2021-09-30 ifrs-full:AccumulatedOtherComprehensiveIncomeMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2019-10-01 2020-09-30 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2020-10-01 2021-09-30 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2019-10-01 2020-09-30 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2020-10-01 2021-09-30 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2020-09-30 ifrs-full:AccumulatedOtherComprehensiveIncomeMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2019-09-30 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2020-09-30 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2021-09-30 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2021-09-30 ifrs-full:AccumulatedOtherComprehensiveIncomeMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2019-09-30 ifrs-full:AdditionalPaidinCapitalMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2020-09-30 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2021-09-30 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2019-09-30 ifrs-full:IssuedCapitalMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2021-09-30 ifrs-full:IssuedCapitalMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2020-09-30 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2019-09-30 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2020-09-30 ifrs-full:IssuedCapitalMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2021-09-30 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2019-09-30 ifrs-full:AccumulatedOtherComprehensiveIncomeMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2021-09-30 ifrs-full:AdditionalPaidinCapitalMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2020-09-30 ifrs-full:AdditionalPaidinCapitalMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2019-09-30 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900GRL4MZ8NMOOK95 2020-10-01 2021-09-30 iso4217:EUR iso4217:EUR xbrli:shares xbrli:pure iso4217:EUR xbrli:shares , false KONZERNLAGEBERICHT Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020/21 DIE CARL ZEISS MEDITEC GRUPPE Konzernstruktur Die Carl Zeiss Meditec Gruppe (im Folgenden das Unternehmen, die Gesellschaft, der Konzern) ist ein international aufgestelltes Unternehmen mit Sitz in Jena, Deutschland, und weiteren Tochtergesellschaften in und außerhalb von Deutschland. Die Carl Zeiss Meditec AG ist die Konzernobergesellschaft der Carl Zeiss Meditec Gruppe und an der deutschen Börse im MDAX und TecDAX notiert. Die Ertragslage der Carl Zeiss Meditec AG ist in erheblichem Maße von ihren Tochtergesellschaften beeinflusst. Ebenso unterliegt die Geschäftsentwicklung der Carl Zeiss Meditec AG grundsätzlich den gleichen Chancen und Risiken wie die der Carl Zeiss Meditec Gruppe. Der Ausblick für die Gruppe spiegelt aufgrund der Verflechtungen zwischen der Carl Zeiss Meditec AG und ihren Tochtergesellschaften sowie angesichts des Gewichts der Carl Zeiss Meditec AG innerhalb der Gruppe auch größtenteils die Erwartungen für die Carl Zeiss Meditec AG wider. Somit erfolgt aus Gründen einer kompakteren Darstellung die Erläuterung der Geschäftsentwicklung der Carl Zeiss Meditec AG und der Carl Zeiss Meditec Gruppe in Form eines zusammengefassten Lageberichts. Die wesentlichen Beteiligungen, der Carl Zeiss Meditec Gruppe zum 30. September 2021 werden in der nachfolgenden Abbildung dargestellt: 1 KONZERNLAGEBERICHT Beteiligungsstruktur der Carl Zeiss Meditec Gruppe zum 30. September 2021 Im Hinblick auf den Konsolidierungskreis und die Struktur des Konzernabschlusses haben sich im Geschäftsjahr 2020/21 keine wesentlichen Änderungen ergeben. Märkte Mit Firmensitz in Jena sowie weiteren Betriebsstätten und Tochterunternehmen u. a. in Deutschland, Frankreich, Spanien, den USA, Japan und China ist die Carl Zeiss Meditec Gruppe in wichtigen Märkten der Medizintechnik direkt vertreten. Weiterhin nutzt die Carl Zeiss Meditec Gruppe das Vertriebsnetz der ZEISS Gruppe mit rund 60 Vertriebs- und Servicestandorten sowie mehr als 30 Produktionsstandorten. Auf diese Weise sichert sich die Gesellschaft die Kundennähe im internationalen Wettbewerb. Neben eigenen Forschungs- und Entwicklungsstandorten kann die Carl Zeiss Meditec Gruppe ebenso auf die Kompetenz der ZEISS Gruppe zurückgreifen. Von den rund 27 Forschungs- und Entwicklungsstandorten der ZEISS Gruppe weltweit sind insbesondere China und Indien wichtige Forschungszentren. Sie bieten die Möglichkeit, mit den Kundinnen und Kunden vor Ort zu arbeiten, um ein besseres regionales Marktverständnis zu erlangen und spezifische, den Marktbedürfnissen angepasste Produkte zu entwickeln. Organisation und Geschäftstätigkeit Das Tätigkeitsfeld der Carl Zeiss Meditec Gruppe wird grundsätzlich in zwei Hauptbereiche geteilt, in denen das Unternehmen tätig ist: die Ophthalmologie und die Mikrochirurgie. Um eine starke Kundenorientierung sowie ganzheitliche Lösungen aus einer Hand zu gewährleisten, spiegelt sich diese Unterscheidung auch in den strategischen Geschäftsbereichen (Strategic Business Unit, SBU) wider. Sowohl in der SBU Ophthalmic Devices (OPT) als auch in der 2 KONZERNLAGEBERICHT SBU Microsurgery (MCS) wird das operative Geschäft jeweils nach Anwendungsfeldern und Kundengruppen zusammengefasst. Ophthalmic Devices Krankheitsbilder wie Fehlsichtigkeit (auch Refraktion), grauer Star (auch Katarakt) oder grüner Star (auch Glaukom) sowie Netzhauterkrankungen, die vor allem mit zunehmendem Alter auftreten und chronisch verlaufen können, werden in der Opthalmologie behandelt. In dem strategischen Geschäftsbereich Ophthalmic Devices bietet das Unternehmen ein breites Portfolio an Produkten und Lösungen zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten sowie Systemen und Verbrauchsmaterialien vor allem für die Katarakt-, Retina- und refraktive Chirurgie. Kundinnen und Kunden sind hierbei sowohl niedergelassene Ophthalmologen und Optometristen als auch Ärzte und Chirurgen in Krankenhäusern und ambulanten Operationszentren. Im Bereich der Diagnostik handelt es sich um Geräte für die allgemeine augenärztliche Untersuchung (Spaltlampen, Refraktometer, Tonometer), Geräte für die Untersuchung der Netzhaut (optische Kohärenztomographie (OCT), Funduskameras) sowie Geräte für die funktionale Diagnostik (Perimeter). Digitale Produkte zur effizienten Gestaltung von klinischen Arbeitsabläufen sowie Speicherung und Auswertung klinischer Daten ergänzen die Produktpalette. Zum Angebot für die chirurgische Therapie (insbesondere des Katarakts) gehören unter anderem ophthalmologische Operationsmikroskope, Biometer und Phakoemulsifikations-/Vitrektomiegeräte. Ein Portfolio an mikroinzisionsfähigen Intraokularlinsen (IOL) erstreckt sich vom Standard- (Monofokallinsen) bis hin zum Premiumsegment (zum Beispiel torische Multifokallinsen). Softwarebasierte Assistenzsysteme wie CALLISTO eye® zur Unterstützung der Implantation von torischen Intraokularlinsen komplettieren den OP-Arbeitsplatz. Der Chirurg erhält durch die genau auf den Arbeitsablauf abgestimmten und untereinander integrierten Systeme die Möglichkeit, seine Arbeitseffizienz zusätzlich zu steigern. Ein Beispiel hierfür ist mit der Markteinführung des neuen QUATERA® 700 eine integrierte Workflow-Lösung im Bereich der Kataraktchirurgie. Das QUATERA® 700 bringt alle Elemente des ZEISS Cataract Workflow zusammen, indem es Workflow- Schritte und Phako-Schritte von CALLISTO eye® in einem einzelnen Workflow kombiniert. Im Bereich der Refraktiven Chirurgie umfasst das Produktportfolio primär Systeme und Verbrauchsmaterialien für Augenlaserkorrekturen. Dazu gehört unter anderem die Lentikelextraktion mit SMILE®, die die Korrektur einer Fehlsichtigkeit durch ein minimalinvasives Verfahren bietet. Microsurgery In dem strategischen Geschäftsbereich Microsurgery bietet ZEISS Visualisierungslösungen für minimalinvasive chirurgische Behandlungen. Die modernen Operationsmikroskope für die Neurochirurgie dienen als wesentliche Hilfsmittel beispielsweise bei der operativen Behandlung von Tumoren oder Gefäßerkrankungen wie Aneurysmen. KINEVO® 900, ein robotisches Visualisierungssystem für Neurochirurgen, ist ein Beispiel dafür, wie ZEISS Ärzte bei der Optimierung ihrer Arbeitsabläufe unterstützt. Weitere wesentliche Bereiche umfassen die Hals-Nasen-Ohren- (HNO-), plastische und rekonstruktive (P&R-) sowie Dental- und Wirbelsäulenchirurgie. Innovative Zusatzfunktionen wie moderne Videotechnologien, dreidimensionale Bildgebung oder intraoperative Fluoreszenzoptionen bieten dem Arzt Unterstützung bei komplexen Behandlungen. Während des Eingriffs können diagnostische Daten und Informationen im Okular oder auf Bildschirmen für den Arzt bereitgestellt werden. Konzernstrategie Die Carl Zeiss Meditec Gruppe verfolgt die Strategie, als Markt- und Technologieführer im Bereich der Ophthalmologie und Mikrochirurgie, nachhaltiges und profitables Wachstum zu erreichen. Das Produktangebot soll das Behandlungsergebnis verbessern sowie die Behandlungskosten durch effiziente und wirkungsvolle Ansätze senken und 3 KONZERNLAGEBERICHT dadurch einen Beitrag zum medizinischen Fortschritt leisten. Aus Sicht des Unternehmens sind die zentralen Erfolgsfaktoren: Kundenorientierung, Innovation und integrierte Lösungen zur Diagnose und Therapie. Kundenorientierung Kundinnen und Kunden der Carl Zeiss Meditec Gruppe stehen vor großen Herausforderungen in der Bewältigung steigender Patientenzahlen, begrenzter öffentlicher Budgets sowie zunehmender Erwartungen an das Behandlungsergebnis. Integrierte Produkte und Lösungen können Kundinnen und Kunden helfen, die Effizienz der Arbeitsabläufe zu steigern und Kosten zu reduzieren. Dies kann zum Beispiel durch Bereitstellung klinischer Entscheidungshilfen für den Arzt und Möglichkeiten zur einfachen Auslagerung von Routineaufgaben an medizinisches Hilfspersonal geschehen. Die Digitalisierung bietet hierbei große Chancen unter anderem auf dem Gebiet der Datenmanagementlösungen. Für den langfristigen Erfolg der Carl Zeiss Meditec Gruppe ist ein tiefes Verständnis der Herausforderungen der Ärzte sowie ein darauf zugeschnittenes Serviceangebot eine zentrale Voraussetzung. Innovation Die Carl Zeiss Meditec Gruppe strebt an, Spitzentechnologie in der medizinischen Anwendung für Ärzte und Patienten zugänglich zu machen und Produkte als neue Maßstäbe („Goldstandards“) in der Diagnostik und Therapie zu etablieren. Enge Zusammenarbeit mit Kundinnen und Kunden und kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) sichern die Technologiebasis des Unternehmens. Integrierte Lösungen Eine wichtige Rolle spielt die sinnvolle Vernetzung von Geräten und Systemen in der Praxis oder Klinik zu integrierten Lösungen. Hierdurch werden Kundinnen und Kunden dabei unterstützt, ihre Arbeitsabläufe effizient zu gestalten und durch eine ganzheitliche Verfügbarkeit sowie Auswertung der Daten gute klinische Ergebnisse zu erreichen. Eine umfassende Systemintegration mitsamt IT-gestützter Analysefunktionen ist hierbei eine wichtige Voraussetzung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stellte das Unternehmen das ZEISS Medical Ecosystem vor. Hierbei handelt es sich um ein Konzept, das Geräte, Daten und Applikationen vernetzt, um damit zu klinischer Effizienz und Leistungsfähigkeit beitragen zu können. Unternehmensführung Innerhalb der Carl Zeiss Meditec Gruppe sind die zentralen Führungsorgane der Vorstand und das Executive Comittee. Das Executive Committee wird aus den Mitgliedern des Vorstands der Carl Zeiss Meditec AG sowie den Leitern der beiden strategischen Geschäftsbereiche Ophthalmic Devices und Microsurgery gebildet. Die Führungsebenen unterhalb des Executive Committees nehmen ihre Managementverantwortung gemäß der Organisationsstruktur regions- und standortübergreifend wahr. Organisationsübergreifende Funktionen wie beispielsweise Finance, Communications oder Human Resources werden zentral verantwortet. In den Ländergesellschaften erfolgt die lokale Umsetzung der Strategien und Projekte nach den jeweiligen geltenden Gesetzen, Geschäftsordnungen und Satzungen sowie den geltenden Unternehmenswerten und Grundsätzen. Als Unternehmen der ZEISS Gruppe gilt auch für die Carl Zeiss Meditec Gruppe der weltweite Verhaltenskodex der ZEISS Gruppe („Verhaltenskodex für die ZEISS Gruppe“). Dieser legt die Grundregeln guten und fairen Verhaltens im Wettbewerb und im Umgang mit unseren Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern, Kundinnen und Kunden fest. Der Verhaltenskodex legt die fundamentalen ethischen Verhaltensprinzipien und Werte fest, die das Handeln von Management sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Unternehmensalltag bestimmen sollen. Konzernsteuerung Die konsequente Umsetzung der Konzernstrategie soll einen langfristigen Wertzuwachs sichern. Ein umfassendes Kennzahlensystem dient dabei als Instrumentarium für die finanzwirtschaftliche Steuerung der Carl Zeiss Meditec Gruppe. 4 KONZERNLAGEBERICHT Das größte Gewicht entfällt hierbei auf den Economic Value Added® (EVA®)1, den Free Cashflow (FCF)2, die EBIT-Marge und das Umsatzwachstum. Diese Steuerungsgrößen definieren die Balance zwischen Wachstum, Rentabilität und Finanzkraft, auf der eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens aufbaut. Deswegen sind diese Kennzahlen als bedeutsamste Steuerungsgrößen definiert. Diese werden durch strategische Maßnahmen und Projekte in den Bereichen Customer Excellence, People/Performance Culture und Operational Excellence ergänzt. WIRTSCHAFTSBERICHT3 Rahmenbedingungen der geschäftlichen Entwicklung Makroökonomische Rahmenbedingungen4 Das Geschäftsjahr 2020/21 war noch deutlich von der COVID-19-Pandemie geprägt. Nach dem abrupten Rückgang der Nachfrage und Produktion, gefolgt von einer graduellen Erholung im Jahr 2020, zog das Wirtschaftswachstum insbesondere im Jahr 2021 wieder stark an. Die betroffenen Länder und Bereiche erholten sich allerdings in unterschiedlichem Ausmaß und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Kapazitäts- und Lieferengpässe führten zu Preissteigerungen. Dies hatte vor allem bei der Herstellung von Halbleiterchips zur Folge, dass die hohe Nachfrage der Kundinnen und Kunden nicht vollständig bedient werden konnte. Branchensituation Medizintechnik Aus Sicht des Unternehmens stellt die Medizintechnik mittel- und langfristig eine stabil wachsende Branche dar. Wachstumstreiber sind der medizinische Fortschritt, die Alterung der Bevölkerung in Folge der demografischen Entwicklung und die wachsende Weltbevölkerung. Hierbei ist zwischen den westlichen Industrienationen und Wachstumsmärkten zu unterscheiden. Ein steigendes Pro-Kopf-Einkommen ist aus Sicht des Vorstands eine günstige Voraussetzung, die Nachfrage nach medizinischer Grundversorgung in schnell wachsenden Ländern zu erhöhen, ebenso wie die steigende Bereitschaft der Menschen in den westlichen Regionen, qualitativ bessere Leistungen in Anspruch zu nehmen. Außerdem geht das Unternehmen davon aus, dass sich auch die Anzahl der Patienten, die von altersbedingten Krankheiten betroffen sind, stetig erhöhen wird. Gleichzeitig sollte der Bedarf an umfangreicher und qualitativ hochwertiger gesundheitlicher Betreuung steigen. Ein erhöhter Anspruch seitens der Patienten sowie eine hohe Bereitschaft als Selbstzahler Premiumleistungen in Anspruch zu nehmen, spielen dabei aus Sicht des Unternehmens eine große Rolle. Gleichzeitig sorgt der Kostendruck in den Gesundheitssystemen für preisgetriebenen Wettbewerb. Im Zusammenhang mit der Produktentwicklung und -zulassung stellen zunehmende Regulierung und regional unterschiedliche regulatorische Erfordernisse wachsende Herausforderungen dar. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Hersteller sowie an Produkte und Lösungen, die sowohl für effizientere Arbeitsabläufe bei Kundinnen und Kunden sorgen als auch effektivere Behandlungsmethoden für Patienten ermöglichen. Sowohl in der Mikrochirurgie als auch in der Augenheilkunde geht die Unternehmensleitung langfristig von weiterem Wachstum aus, da sich die Nachfrage nach Geräten und Systemen zur Diagnose und Therapie sowie bei Implantaten und Verbrauchsmaterialien aufgrund stetig steigender Fallzahlen weiter erhöhen wird. 1 Berechnung: EVA® = operatives Ergebnis (EBIT) nach Steuern zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokationen in Höhe von 7,5 Mio. € abzüglich Kapitalkosten in Höhe von 55,5 Mio. € für das Geschäftsjahr 2020/21. (Berechnung Kapitalkosten: durchschnittlich gebundenes Geschäftsvermögen, welches um Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokationen bereinigt („Brutto“- Vermögensbasis) wird (2020/21: 840,9 Mio. €), multipliziert mit dem Kapitalkostensatz (2020/21: 6,6 %)). 2 Berechnung: Free Cashflow (FCF) = EBIT ± Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ± Veränderungen der Vorräte einschließlich Vorauszahlungen ± Veränderungen der Rückstellungen (ohne Pensionsrückstellungen sowie Steuerrückstellungen) ± Veränderungen der kurzfristigen abgegrenzten Verbindlichkeiten ± Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen + Veränderung erhaltene Anzahlungen ± Veränderungen der Leasingverbindlichkeiten ± Veränderungen weiterer Vermögenswerte und Verbindlichkeiten - Zunahme an Investitionen in Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten + Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen - Erwerb von Beteiligungen. 3 Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation des Erwerbs der Photono Oy sind einzelne Vorjahreswerte zum 30. September 2020 geändert. Weitere Informationen dazu finden sich im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“ des Konzernanhangs. 4 IMF: World economy outlook update July 2021 5 KONZERNLAGEBERICHT a) Markt für Produkte der Augenheilkunde Der Markt für Produkte der Augenheilkunde im weiteren Sinne umfasst Geräte und Systeme zur Diagnose, Behandlung und Nachbehandlung von Augenkrankheiten, Implantate für die Augenchirurgie sowie augenheilkundliche Pharmazeutika, Kontaktlinsen, Kontaktlinsenpflegemittel, Verbrauchsmaterialien, jedoch nicht Brillen oder Brillenfassungen. Nach Unternehmensschätzung hatte der Markt im Jahr 2020 ein weltweites Volumen von rund 41,2 Mrd. US$ beziehungsweise rund 36,8 Mrd. €5. Das Produktportfolio des Unternehmens umfasst Geräte und Systeme, Implantate, Verbrauchsmaterialien und Instrumente für die Augenheilkunde und -chirurgie. Das Volumen dieser Teilmärkte belief sich nach Einschätzung des Unternehmens im Jahr 2020 auf rund 10,4 Mrd. US$ beziehungsweise rund 9,3 Mrd. €5. Darauf bezogen beziffert das Unternehmen seinen Marktanteil nach Umsatz nach eigener Einschätzung im Jahr 2020 auf rund 11 % und sieht sich hinter dem Augenchirurgiegeschäft von Alcon jetzt als zweitgrößter Anbieter weltweit in diesem Markt. Bedingt durch die globale COVID-19-Pandemie verzeichnete auch der Markt für Geräte und Systeme, Implantate, Verbrauchsmaterialien und Instrumente für die Augenheilkunde im Jahr 2020 einen signifikanten Rückgang von circa -12 % gegenüber dem Vorjahr. Für das Jahr 2021 erwartet das Unternehmen eine Erholung in etwa auf das Niveau von 2019. Langfristig und abgesehen von jährlichen Schwankungen erwartet die Carl Zeiss Meditec Gruppe wegen der intakten demografischen und sonstigen Wachstumstreiber weiterhin, dass der Markt für Produkte der Augenheilkunde weiter wachsen wird. Insgesamt rechnet die Gesellschaft aufgrund des heutigen Kenntnisstands damit, dass sie ihren Marktanteil in den von ihr adressierten Produktbereichen im Vergleich zum Vorjahr in Summe ausgebaut haben dürfte. b) Markt für Produkte der Mikrochirurgie Neben der Augenheilkunde ist die Gesellschaft auch im Markt der Mikrochirurgie tätig. „Operationsmikroskope“ stellen einen Teilbereich dieses Marktes dar. Anwendungen liegen insbesondere in der Neuro-/HNO-Chirurgie aber auch in weiteren Bereichen wie beispielsweise der Wirbelsäulen-, MKG-, Plastischen und Rekonstruktiven-, oder Dental-Chirurgie. Das Gesamtvolumen dieses Produktbereichs beläuft sich nach Schätzungen des Unternehmens auf über 0,6 Mrd. US$ beziehungsweise über 0,5 Mrd €5. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe ist mit einem geschätzten Marktanteil von über 50% der größte Anbieter in diesem Bereich und der eindeutige Marktführer. Bedingt durch die globale COVID-19-Pandemie verzeichnete der Markt im Jahr 2020 einen starken Rückgang, hierbei wird von einem zeitlich begrenzten Effekt ausgegangen. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe erwartet mittelfristig und unabhängig von jährlichen Schwankungen, dass der Markt für Produkte der Mikrochirurgie weiter wachsen wird. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der Carl Zeiss Meditec Gruppe zum Geschäftsjahresende Mit einer Ad-hoc-Mitteilung vom 19. April 2021 hat die Unternehmensleitung aufgrund der weiteren Normalisierung der Nachfrageentwicklung von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie die Prognose für das Geschäftsjahr 2020/21 konkretisiert. Aufgrund weiterer Wachstums- und Umsatzsteigerungen in den Folgemonaten hob das Unternehmen per Ad-hoc-Mitteilung vom 16. Juli 2021 die Ziele für das Geschäftsjahr 2020/21 an, wonach der Umsatz das im April formulierte Ziel von ungefähr 1,6 Mrd. € überschreiten sollte. Die EBIT-Marge sollte im Geschäftsjahr 2020/21, maßgeblich unterstützt durch die derzeit niedrigen Vertriebs- und Marketingkosten, das im April formulierte Ziel von ungefähr 20 % deutlich überschreiten. 5 Zum Durchschnittskurs des Geschäftsjahres 2019/20 (1 € = 1,1197 US$) 6 KONZERNLAGEBERICHT Die Carl Zeiss Meditec Gruppe hat mit einem Umsatz von 1.646,8 Mio. € (Vorjahr: 1.335,5 Mio. €) und einem Wachstum von 23,3 % (wechselkursbereinigt: 26,5 %) die zuletzt aufgestellte Prognose einer Überschreitung von ungefähr 1,6 Mrd. € für das Geschäftsjahr 2020/21 erreicht. Die SBU Ophthalmic Devices konnte einem Umsatz von 1.255,7 Mio. € (Vorjahr: 990,6 Mio. €) ein Wachstum von 26,8 % (wechselkursbereinigt: 29,8 %) verzeichnen und somit das Marktwachstum, das mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich eingeschätzt wurde, deutlich übertreffen. Zu diesem Anstieg trug insbesondere ein starkes Geschäft in den Bereichen Refraktive Laser und Chirurgische Ophthalmologie bei. Der Bereich Ophthalmologische Diagnostik konnte ebenfalls zulegen. Die SBU Microsurgery erreichte einen Umsatz von 391,1 Mio. € (Vorjahr: 344,8 Mio. €) und verzeichnete damit einen Anstieg von 13,4 % (wechselkursbereinigt: 17,1 %) gegenüber dem Vorjahr. Der strategische Geschäftsbereich übertraf damit deutlich das Marktwachstum, das mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich eingeschätzt wurde. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat sich mehr als verdoppelt und stieg auf 373,6 Mio. € (Vorjahr: 177,6 Mio. €). Bezogen auf den Umsatz erreichte die Carl Zeiss Meditec Gruppe eine EBIT-Marge von 22,7 % (Vorjahr: 13,3 %) und erreichte damit das Ziel der deutlichen Überschreitung von ungefähr 20 %, wie in der Ad-hoc-Meldung vom 16. Juli 2021 formuliert. Der positiven Entwicklung der EBIT-Marge lag unter anderem ein günstigerer Produktmix mit einem hohen Anteil wiederkehrender Umsätze zugrunde, bei gleichzeitig – aufgrund der COVID-19-Pandemie – weiter niedrigen Vertriebs- und Marketingkosten. Im strategischen Geschäftsbereich Ophthalmic Devices stieg die EBIT-Marge aufgrund einer günstigen Entwicklung des Produktmix durch einen erhöhten Anteil an Verbrauchsmaterialien im Vergleich zum Vorjahr deutlich an und lag schließlich leicht oberhalb des Konzerndurchschnitts. Die EBIT-Marge des strategischen Geschäftsbereichs Microsurgery war im Vergleich zum Vorjahr rückläufig und lag leicht unterhalb des Konzerndurchschnitts. Durch die starke Ergebnisentwicklung lag der operative Cashflow (Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit) im Geschäftsjahr 2020/21 mit 362,7 Mio. € (Vorjahr: 178,5 Mio. €) deutlich über dem Wert des Vorjahres. Der Free Cashflow erhöhte sich im Geschäftsjahr 2020/21 deutlich auf 380,7 Mio. € (Vorjahr: 185,8 Mio. €). Der EVA® stieg von 68,5 Mio. € im Vorjahr auf 214,1 Mio. €. Zur Aufrechterhaltung der Innovationsstärke und Absicherung des künftigen Wachstums investiert das Unternehmen kontinuierlich in Forschung und Entwicklung. Im Geschäftsjahr 2020/21 belief sich der Anteil der F&E-Ausgaben am Umsatz auf 14,1% (Vorjahr: 16,4 %). Der Rückgang dieses Anteils ist primär auf das starke Umsatzwachstum zurückzuführen. 7 KONZERNLAGEBERICHT Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2020/216 Ergebnisse 2020/21 Prognose 2020/21 Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich Umsatzwachstum der Carl Zeiss Meditec Gruppe Umsatzwachstum der SBU Ophthalmic Devices +23,3 % +26,8 % +13,4 % Umsatzwachstum der SBU Microsurgery EBIT +110,4 % Rückkehr zu erneutem Wachstum Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit 362,7 Mio. € Mindestens niedriger dreistelliger Millionenbetrag Anstieg mindestens um einen hohen einstelligen Prozentbetrag Mindestens niedriger dreistelliger Millionenbetrag Forschungs- und Entwicklungskosten (Vgl. Vj) Free Cashflow (FCF) +6,1 % 380,7 Mio. € Mindestens auf vergleichbarem Niveau wie im Geschäftsjahr 2019/20 Economic Value Added® (EVA®) 214,1 Mio. € Ertragslage Darstellung der Ertragslage Zusammenfassung wesentlicher Größen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Angaben in Mio. €, falls nicht angegeben 2020/21 2019/20 Veränderung Umsatzerlöse 1.646,8 58,7 % 373,6 1.335,5 55,8 % 177,6 +23,3 % +2,9 %-Pkt. +110,4 % +9,4 %-Pkt. +89,7 % Bruttomarge EBIT EBIT-Marge 22,7 % 339,1 13,3 % 178,7 Ergebnis vor Ertragssteuern Steuerquote 29,9 % 236,3 30,9 % 122,4 -1,0 %-Pkt. +93,1 % Konzernergebnis nach Anteilen nicht-beherrschender Gesellschafter Gewinn je Aktie nach Anteilen nicht-beherrschender Gesellschafter 2,64 € 1,37 € +93,1 % Umsatzerlöse Im Geschäftsjahr 2020/21 steigerte die Carl Zeiss Meditec Gruppe ihren Umsatz deutlich um 23,3 % auf 1.646,8 Mio. € (Vorjahr: 1.335,5 Mio. €). Währungseffekte wirkten sich dabei deutlich negativ aus; das währungsbereinigte Wachstum belief sich auf +26,5 %. Hierzu trugen beide strategischen Geschäftsbereiche sowie alle Regionen bei, wobei die stärksten Zuwächse in der Region APAC erzielt werden konnten. Vor dem Hintergrund der allmählich nachlassenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, unterstützt unter anderem auch durch die weltweiten Impfkampagnen, erholte sich die Nachfrage deutlich. Angesichts teilweise noch begrenzter Kapazitäten in den Lieferketten kam es zu einem temporären Anstieg der Fertigungs- und Lieferzeiten für einige Schlüsselprodukte im Gerätegeschäft. Hiervon waren beide strategischen Geschäftsbereiche betroffen. Der Auftragseingang stieg im Geschäftsjahr 2020/21 folglich noch deutlicher als der Umsatz von 1.340,5 Mio. € auf 1.731,0 Mio. € (+29,1 %; währungsbereinigt: +32,6 %). 6 Mit Ad-hoc-Meldung vom 19. April 2021 und nochmals vom 16. Juli 2021 hat die Unternehmensleitung aufgrund der weiteren Normalisierung der Nachfrageentwicklung von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im Geschäftsjahr 2020/21 die am 11. Dezember 2020 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2020/21 konkretisiert und angehoben. 8 KONZERNLAGEBERICHT Umsatz der Carl Zeiss Meditec Gruppe in Mio. €/Wachstum in % 2020/21 2019/20 2018/19 1.646,8/23,3 % 1.335,5/-8,5 % 1.459,3/13,9 % a) Umsatz nach strategischen Geschäftsbereichen Der strategische Geschäftsbereich Ophthalmic Devices steuerte im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 76,3 % (Vorjahr: 74,2 %) über drei Viertel zum Gesamtumsatz der Carl Zeiss Meditec Gruppe bei. Auf den strategischen Geschäftsbereich Microsurgery entfielen 23,7 % (Vorjahr: 25,8 %) des Gesamtumsatzes. Anteil der strategischen Geschäftsbereiche am Umsatz der Carl Zeiss Meditec Gruppe im Geschäftsjahr 2020/21 Ophthalmic Devices Microsurgery 76,3 % 23,7 % Der Umsatz der SBU Ophthalmic Devices lag mit +26,8 % (wechselkursbereinigt: +29,8 %) deutlich über dem Vorjahreswert und erreichte 1.255,7 Mio. € (Vorjahr: 990,6 Mio. €). Als Wachstumstreiber erwiesen sich erneut der Bereich Refraktive Laser, der insbesondere von hohen prozedurabhängigen Umsätzen profitierte sowie auch eine gute Nachfrage im Bereich der Chirurgischen Ophthalmologie. Der Bereich Geräte und Systeme für die Diagnostik konnte ebenfalls positiv zur Umsatzentwicklung beitragen. Der Umsatz mit Verbrauchsmaterialien und Serviceleistungen (wiederkehrender Umsatz) stieg im Geschäftsjahr 2020/21 weiter an. Der Anteil wiederkehrender Umsätze am Gesamtumsatz der Carl Zeiss Meditec Gruppe belief sich für das Geschäftsjahr 2020/21 auf 41,0 % (Vorjahr: 38,8 %). Der Auftragseingang erhöhte sich von 996,3 Mio. € auf 1.318,8 Mio. € ebenfalls stärker als der Umsatz (+ 32,4%; währungsbereinigt: 35,7%). Hierzu trug neben einer starken Nachfrageerholung auch der Anstieg der Fertigungs- und Lieferzeiten für einige Schlüsselprodukte aufgrund noch begrenzter Kapazitäten in den Lieferketten und in der Materialbeschaffung infolge der COVID-19-Pandemie mit bei. 9 KONZERNLAGEBERICHT Der Umsatz der SBU Microsurgery lag für das Geschäftsjahr 2020/21 bei 391,1 Mio. € und damit +13,4 % über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 344,8 Mio. €). Wechselkursbereinigt belief sich das Umsatzwachstum auf +17,1 %. Noch zu Beginn des Geschäftsjahres 2020/21 ging der Umsatz im strategischen Geschäftsbereich Microsurgery insbesondere aufgrund weiterhin bestehender Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie zurück, während der Auftragseingang auf währungsbereinigter Basis bereits das Vorjahresniveau erreicht hatte und sich zum Halbjahr wieder positiv entwickeln konnte. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2020/21 machten sich weitere Trendverbesserungen gegenüber den Vorjahresquartalen bemerkbar, sodass mit einer beschleunigten Umsatzerholung im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020/21 bereits wieder eine deutliche Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahr erreicht werden konnte. Der Auftragseingang erhöhte sich in der Mikrochirurgie um 19,7% (währungsbereinigt: 23,8%) von 344,2 Mio. € auf 412,2 Mio. €. Hierzu trug neben einer starken Nachfrageerholung auch der Anstieg der Fertigungs- und Lieferzeiten für einige Schlüsselprodukte aufgrund noch begrenzter Kapazitäten in den Lieferketten und in der Materialbeschaffung infolge der COVID-19-Pandemie mit bei. Umsatz nach strategischen Geschäftsbereichen 2020/21 2019/20 Veränderung in % währungs- bereinigt Mio. € Mio. € Ophthalmic Devices Microsurgery 1.255,7 990,6 +26,8 +13,4 +23,3 +29,8 +17,1 +26,5 391,1 344,8 Carl Zeiss Meditec Gruppe 1.646,8 1.335,5 b) Umsatz nach Regionen Im Geschäftsjahr 2020/21 entfielen 46,5 % (Vorjahr: 44,1 %) des Gesamtumsatzes auf die Region APAC. Die Region EMEA machte 26,2 % (Vorjahr: 27,1 %) vom Gesamtumsatz aus, während die Region Americas 27,3 % (Vorjahr: 28,8 %) des Gesamtumsatzes lieferte. Anteil der Regionen am Umsatz der Carl Zeiss Meditec Gruppe im Geschäftsjahr 2020/21 EMEA 26,2 % Americas APAC 27,3 % 46,5 % In der Region EMEA stieg der Umsatz um +19,4 % von 362,4 Mio. € auf 432,6 Mio. €. Wechselkursbereinigt belief sich der Anstieg auf +21,2 %. Dabei bewiesen insbesondere die Kernmärkte Deutschland, Frankreich und die Länder Südeuropas sowie Großbritannien trotz unterjährig noch bestehender Einschränkungen infolge der COVID-19-Pandemie, insbesondere im Bereich Vertrieb und Marketing, eine solide Entwicklung. 10 KONZERNLAGEBERICHT Der Umsatz in der Region Americas stieg um +16,9 % auf 448,9 Mio. € (Vorjahr: 384,0 Mio. €). Wechselkursbereinigt belief sich der Anstieg auf +23,9 %. Während zu Beginn des Geschäftsjahres 2020/21 das US-Geschäft bereits fast das Vorjahresniveau erreichen konnte, kam es auch vor dem Hintergrund einer fortschreitenden Impfabdeckung zu einer weiteren Erholung der Wirtschaft und damit einhergehenden kontinuierlichen Beschleunigung der Umsatzentwicklung seit dem zweiten Quartal des Geschäftsjahres. Die Region APAC steigerte den Umsatz dank guter Wachstumsbeiträge insbesondere aus China und Südkorea deutlich. Positiv wirkte sich hierbei aus, dass die Region im Vergleich zu den Regionen EMEA und Americas im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt weniger von Einschränkungen infolge der COVID-19-Pandemie betroffen war. Mit einem Umsatzwachstum von +29,9 % (wechselkursbereinigt: 31,6 %) erreichte der Umsatz 765,3 Mio. € (Vorjahr: 589,0 Mio. €). Auch die Länder Südostasiens entwickelten sich positiv, während die Umsatzentwicklung in Japan in etwa stabil zum Vorjahr verlief, aber insbesondere im vierten Quartal beschleunigt zulegen konnte. Umsatz der Carl Zeiss Meditec Gruppe nach Regionen 2020/21 2019/20 Veränderung in % währungs- bereinigt Mio. € 432,6 448,9 765,3 Mio. € 362,4 384,0 589,0 EMEA +19,4 +16,9 +29,9 +23,3 +21,2 +23,9 +31,6 +26,5 Americas APAC Carl Zeiss Meditec Gruppe 1.646,8 1.335,5 Bruttoergebnis vom Umsatz Im Geschäftsjahr 2020/21 lag das Bruttoergebnis vom Umsatz bei 967,2 Mio. € (Vorjahr: 745,5 Mio. €). Die Bruttomarge erreichte im Berichtszeitraum 58,7 % (Vorjahr: 55,8 %). Das starke Umsatzwachstum sowie ein günstiger Produktmix mit einem höheren Anteil fallzahlabhängigen Geschäfts, insbesondere in dem strategischen Geschäftsbereich Ophthalmic Devices, trugen zu einer positiven Margenentwicklung bei. Funktionskosten Die Funktionskosten erhöhten sich primär aufgrund der positiven Umsatzentwicklung und gestiegener Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen im Berichtsjahr auf 596,0 Mio. € (Vorjahr: 568,0 Mio. €). Der Anstieg um 4,9 % entwickelte sich deutlich unterproportional zum Umsatz. Der Anteil der Funktionskosten am Umsatz verringerte sich auf 36,2 % von 42,5 % im Vorjahreszeitraum. » Vertriebs- und Marketingkosten: Die Aufwendungen für Vertrieb und Marketing haben sich aufgrund der COVID-19-Pandemie und daraus resultierender Einschränkungen insbesondere bei vertriebsbezogenen Werbe- und Reiseaktivitäten im abgelaufenen Geschäftsjahr von 292,8 Mio. € auf 303,2 Mio. € nur leicht erhöht. In Relation zu den Umsatzerlösen lagen die Vertriebs- und Marketingkosten mit 18,4 % deutlich unter dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 21,9 %). » Allgemeine Verwaltungskosten: Die Aufwendungen in diesem Bereich lagen bei 60,7 Mio. € (Vorjahr: 56,3 Mio. €). In Relation zum Umsatz blieb der Anteil der Allgemeinen Verwaltungskosten mit 3,7 % im Vorjahresvergleich leicht zurück (Vorjahr: 4,2 %). » Forschungs- und Entwicklungskosten: Die Carl Zeiss Meditec Gruppe investiert zur Weiterentwicklung des Produktportfolios und zur Sicherung weiteren Wachstums kontinuierlich in den Bereich F&E. Die F&E-Aufwendungen erhöhten sich im Berichtszeitraum auf 232,1 Mio. € (Vorjahr: 218,8 Mio. €). Aufgrund der starken Umsatzentwicklung blieb die F&E-Quote mit 14,1 % aber deutlich hinter dem Vorjahreszeitraum zurück (Vorjahr: 16,4 %). 11 KONZERNLAGEBERICHT Ergebnisentwicklung Als eine zentrale Ertragskennziffer wird innerhalb der Carl Zeiss Meditec Gruppe das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT = operatives Ergebnis) verwendet. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe erreichte im Berichtszeitraum ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 373,6 Mio. € (Vorjahr: 177,6 Mio. €). Das starke Umsatzwachstum sowie ein günstiger Produktmix mit einem hohen Anteil wiederkehrender Umsätze trugen zu einer positiven Margenentwicklung bei. Zusätzlich begünstigten infolge der COVID-19-Pandemie die weiterhin niedrigen Vertriebs- und Marketingkosten im Vergleich zum Vorjahr die Ergebnisentwicklung. Die EBIT-Marge stieg von 13,3 % im Vorjahr auf 22,7 %. EBIT in Mio. €/EBIT-Marge in % 2020/21 2019/20 2018/19 373,6/22,7 % 177,6/13,3 % 264,7/18,1 % Im EBIT waren im Geschäftsjahr 2020/21 negative Effekte durch Abschreibungen aus Kaufpreisallokationen (PPA) in Höhe von 7,5 Mio. € enthalten. Übersicht im EBIT enthaltener Effekte aus Kaufpreisallokationen und sonstige Sondereffekte7 2020/21 2019/20 Veränderung Mio. € 373,6 -7,5 Mio. € 177,6 -6,2 in % +110,4 -21,6 - EBIT Effekte aus Kaufpreisallokationen Sonstige Sondereffekte Summe Effekte +2,4 0,0 -5,1 -6,2 +17,1 In dem strategischen Geschäftsbereich Ophthalmic Devices stieg die EBIT-Marge insbesondere aufgrund eines günstigeren Produktmix mit einem höheren Anteil fallzahlabhängiger Umsätze. Sie lag mit 22,9 % (Vorjahr: 9,7 %) leicht oberhalb der EBIT-Marge des Gesamtunternehmens. Im strategischen Geschäftsbereich Microsurgery verringerte sich die EBIT-Marge leicht und lag mit 22,0 % (Vorjahr: 23,7 %) etwas unterhalb der EBIT-Marge des Gesamtkonzerns. Maßgeblich hierfür war neben der insbesondere zu Beginn des Geschäftsjahres 2020/21 noch verhalteneren Umsatzentwicklung auch der im Vergleich zum strategischen Geschäftsbereich Ophthalmic Devices niedrigere Anteil wiederkehrender Umsätze. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug für das abgelaufene Geschäftsjahr 435,2 Mio. € (Vorjahr: 238,0 Mio. €). Die EBITDA-Marge lag mit 26,4 % (Vorjahr: 17,8 %) oberhalb des Vorjahresniveaus. Der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen belief sich im Berichtszeitraum auf -7,0 Mio. € (Vorjahr: -25,8 Mio. €). In den Zinsaufwendungen sind im Wesentlichen die jährliche Aufzinsung der Verbindlichkeit aus der bedingten Kaufpreisverpflichtung der IanTECH, Inc. sowie die Anpassung der Kapitalkosten für die Bewertung dieser Verbindlichkeit enthalten. Im Finanzergebnis fielen durch Kursverluste aus Währungssicherungsgeschäften im Geschäftsjahr 2020/21 Währungseffekte in Höhe von -25,1 Mio. € (Vorjahr: Währungseffekte durch Kursgewinne aus Währungssicherungsgeschäften in Höhe von 4,5 Mio. €) an, insbesondere infolge der Währungskursschwankungen des 7 Es entstanden Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus den Kaufpreisallokationen (PPA), im Wesentlichen im Zusammenhang mit den Akquisitionen von IanTECH, Inc. im Geschäftsjahr 2018/19 und von Aaren Scientific, Inc. im Geschäftsjahr 2013/14. Des Weiteren resultierte im Geschäftsjahr 2020/21 ein einmaliger positiver Effekt aus dem Verkaufserlös einer Immobilie. 12 KONZERNLAGEBERICHT Euro zum chinesischen Renminbi. Das sonstige Finanzergebnis in Höhe von -1,7 Mio. € war im Geschäftsjahr 2020/21 im Wesentlichen durch die Neubewertung der bedingten Kaufpreisverpflichtung aus dem Erwerb der IanTECH, Inc. beeinflusst (Vorjahr: 23,1 Mio. €). Die Steuerquote belief sich für den Berichtszeitraum auf 29,9 % (Vorjahr: 30,9 %). Generell wird von einer durchschnittlichen jährlichen Steuerquote von um 30 % ausgegangen. Das auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallende Konzernergebnis belief sich für das Geschäftsjahr 2020/21 auf 236,3 Mio. € (Vorjahr: 122,4 Mio. €). Auf die Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter entfielen 1,2 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €). Im Geschäftsjahr 2020/21 beläuft sich der unverwässerte Gewinn je Aktie des Mutterunternehmens auf 2,64 € (Vorjahr: 1,37 €). Finanzlage Ziele und Grundsätze des Finanzmanagements Ein wesentliches Ziel des Finanzmanagements der Carl Zeiss Meditec Gruppe ist die Sicherung der Liquidität sowie diese konzernweit effizient zu steigern. Für die Gruppe stellt das operative Geschäft die Hauptliquiditätsquelle der einzelnen Geschäftsbereiche dar, woran sich auch die strategische Ausrichtung und finanzwirtschaftliche Aktivitäten orientieren. Daher betreibt das Unternehmen ein globales Finanzmanagement, welches alle Tochterunternehmen umfasst und zentral auf Konzernebene organisiert wird. Des Weiteren gibt es Bestrebungen, die Finanzkraft kontinuierlich zu verbessern sowie finanzielle Risiken auch unter Einsatz von Finanzinstrumenten durch laufende Beobachtung der Bonitätsentwicklung ihrer Schuldner zu reduzieren. Nicht benötigte Liquidität wird vom Unternehmen zu marktüblichen Konditionen über das Treasury der Carl Zeiss AG angelegt. Bei der Anlage überschüssiger Liquidität steht grundsätzlich die kurzfristige Verfügbarkeit über dem Ziel der Ertragsmaximierung, um beispielsweise im Falle möglicher Akquisitionen schnell auf vorhandene Mittel zurückgreifen zu können. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe verfügt über Produktionsstandorte in den USA, Europa und China. Auf diese Weise kann der Einfluss von Wechselkursschwankungen vermindert werden. Die Absicherung des verbleibenden Währungsrisikos erfolgt über einfache Termingeschäfte. Einzelheiten hierzu sind im Konzernanhang unter den Abschnitten „(2) (i) Finanzinstrumente“, „(27) Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“, „(37) Finanzielles Risikomanagement“, „(2) (u)“ und „(35) Geschäftliche Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen“ und im Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG in den Abschnitten 4 „Angaben und Erläuterungen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ Absatz „Derivate Finanzinstrumente“ und 8 „Forderungen gegen verbundene Unternehmen“ zu finden. Finanzmanagement Der Quotient aus Fremdkapital und Eigenkapital, beläuft sich zum 30. September 2021 auf 42,8 % (Vorjahr: 38,9 %). Der dynamische Verschuldungsgrad des Unternehmens lag für das Geschäftsjahr 2020/21 bei -0,7 Jahren (Vorjahr: -0,8 Jahre)8. Der Zinsdeckungsfaktor, das heißt die Deckung des Zinsergebnisses durch das betriebliche Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA), belief sich auf 55,8 (Vorjahr: 9,0). 8 Berechnung: Fremdkapital ohne Minderheiten abzüglich liquider Mittel und abzüglich Forderungen aus Finanzausgleich/Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit. 13 KONZERNLAGEBERICHT Die erzielten Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit stellen eine weitere wesentliche Finanzierungsquelle der Carl Zeiss Meditec Gruppe dar. Weiterhin hat das Unternehmen die Möglichkeit, Darlehen beim Treasury der Carl Zeiss AG oder bei Banken aufzunehmen. Weitere Informationen zu finanziellen Verbindlichkeiten der Carl Zeiss Meditec Gruppe sind im Abschnitt „(24) Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten“, „(25) Kurzfristige abgegrenzte Verbindlichkeiten“ sowie „(26) Sonstige kurzfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten“ des Konzernanhangs und im Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG in den Abschnitten 8 „Forderungen gegen verbundene Unternehmen“ und 14 „Verbindlichkeiten“ zu finden. Änderungen in den Kreditkonditionen haben gegenwärtig keinen wesentlichen Einfluss auf die Finanzlage, da das Unternehmen über ausreichend Zahlungsmittel zur Finanzierung seiner operativen und strategischen Ziele verfügt. Gesonderte Berichterstattung zu Finanzinstrumenten Aus der internationalen Geschäftstätigkeit in zahlreichen Währungen ergeben sich für die Carl Zeiss Meditec Gruppe Risiken aus Währungskursschwankungen. Auf Basis einer rollierenden Geschäftsplanung können wesentliche Währungsrisiken durch Sicherungsgeschäfte abgesichert werden. Sicherungsgeschäfte werden grundsätzlich zentral über die Carl Zeiss Financial Services GmbH getätigt. Die Leistungen der Carl Zeiss Financial Services GmbH gegenüber der Carl Zeiss Meditec AG und ihren Tochtergesellschaften werden durch entsprechende Rahmenverträge geregelt. Die Sicherungsgeschäfte werden durch die Carl Zeiss Financial Services GmbH mit externen Geschäftsbanken abgewickelt. Die Abwicklung von Sicherungsgeschäften erfolgt ausschließlich mit Banken von hoher Bonität nach dem Rating führender Agenturen. Die Geschäftsumfänge werden unter strikter Funktionstrennung in Front- (Handel), Middle- (Financial-Risk-Management, Controlling) und Back-Office (Abwicklung, Dokumentation) durchgeführt. Bei der Risikosteuerung und -überwachung zur Quantifizierung der Währungsrisiken werden Value-at-Risk-Analysen, ergänzt um Szenario-, Sensitivitäts- und Stress-Test-Analysen eingesetzt. Für die operative Steuerung aller relevanten Währungen werden Sicherungsquoten festgelegt. In Bezug auf Kontrahenten und Geschäftsarten wurden Risikobegrenzungen in Form von Limiten festgelegt. Derivative Finanzinstrumente werden ausschließlich für Sicherungszwecke eingesetzt. Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung der Carl Zeiss Meditec Gruppe zeigt die Herkunft und Verwendung der Zahlungsströme innerhalb eines Geschäftsjahres. Dabei wird zwischen dem Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit sowie der Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. In der Kapitalflussrechnung werden die Veränderungen einzelner Posten der Ertragsrechnung und der Bilanz erfasst. Im Gegensatz dazu ist die Konzernbilanz eine auf den Stichtag 30. September 2021 bezogene Darstellung. Deshalb können die Aussagen in der Analyse der Finanzlage von der Darstellung der Vermögenslage auf Basis der Konzernbilanz abweichen. 14 KONZERNLAGEBERICHT Zusammenfassung wesentlicher Größen der Kapitalflussrechnung in Mio. € 2020/21 2019/20 362,7 Cashflow aus der Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit betrieblichen Geschäftstätigkeit 178,5 Cashflow aus -75,2 Cashflow aus Investitionstätigkeit Investitionstätigkeit -70,9 Cashflow aus -285,9 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Finanzierungstätigkeit -123,0 Veränderung Zahlungsmittel und 1,2 -16,4 Veränderung Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmitteläquivalente Der Cashflow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr vornehmlich aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung 362,7 Mio. € (Vorjahr: 178,5 Mio. €). Positiv wirkte sich kein weiterer Vorratsaufbau im Geschäftsjahr 2020/21 aus. Diesem stand ein Aufbau im Vorjahr aus bestimmten Produkten und Komponenten zur Sicherung der Lieferungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie gegenüber. Ebenso wirkte sich ein Aufbau von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen positiv auf die Cashflow-Entwicklung aus. Gegenläufig wirkte ein umsatzbedingter Aufbau von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich im Geschäftsjahr 2020/21 auf -75,2 Mio. € (Vorjahr: -70,9 Mio. €) vornehmlich aus Investitionen in Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten unter anderem infolge der Kapitalisierung von Forschungs- und Entwicklungskosten. Des Weiteren kam es zu einem Zahlungsmittelabfluss unter anderem aus den Kaufpreisverpflichtungen im Zusammenhang mit dem Erwerb der IanTECH Inc. im Geschäftsjahr 2018/19 und der Photono Oy im Geschäftsjahr 2019/20. Ein Zahlungsmittelzufluss wurde unter anderem aus dem Verkaufserlös einer Immobilie generiert. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich für das abgelaufene Geschäftsjahr auf -285,9 Mio. € (Vorjahr: -123,0 Mio. €). Der höhere Zahlungsmittelabfluss im Geschäftsjahr 2020/21 resultierte vornehmlich aus einer Zunahme der Forderungen aus Finanzausgleich gegenüber dem Treasury der Carl Zeiss AG. Der Free Cashflow erhöhte sich im Geschäftsjahr 2020/21 auf 380,7 Mio. € (Vorjahr: 185,8 Mio. €). Der Nettobestand an liquiden Mitteln9 stieg auf 939,9 Mio. € (Vorjahr: 708,2 Mio. €). Investitions- und Abschreibungspolitik Um die Marktstellung in der Medizintechnik noch weiter auszubauen, sind kontinuierliche Investitionen erforderlich. Dabei werden zwei Arten von Investitionen unterschieden: zum einen Kapazitätserweiterungen, zum anderen Ersatzinvestitionen. Die Finanzierung dieser Investitionen erfolgt primär aus dem Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit. Bei der Fertigung von Geräten und Systemen beschränkt sich die Gesellschaft im Wesentlichen auf die Integration einzelner Komponenten zu Systemlösungen. Aus diesem Grund sind Investitionen in Sachanlagen vergleichsweise gering. 9 Beinhaltet gemäß Definition in der Tabelle „Kennzahlen zur Finanzlage“ Forderungen gegen das und Verbindlichkeiten gegenüber dem Treasury der Carl Zeiss AG. 15 KONZERNLAGEBERICHT Die Fertigung von Intraokularlinsen stellt allerdings eine Ausnahme dar. Hierfür sind aufgrund der größeren Fertigungstiefe in der Regel höhere Investitionen erforderlich. Dennoch ist im Unternehmen der erforderliche Kapitaleinsatz für Sachgüter begrenzt, was auch die Entwicklung der sogenannten Capex-Quote, dem Verhältnis von Gesamtinvestitionen10 in Sachanlagevermögen (Cash) zum Konzernumsatz, zeigt. Im Geschäftsjahr 2020/21 betrug sie 1,8 % (Vorjahr: 2,2 %). Die Carl Zeiss Meditec AG und ihre Tochtergesellschaften schreiben immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen grundsätzlich planmäßig linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer ab. Weitere Einzelheiten hierzu sind im Abschnitt „(2) (g) Sonstige immaterielle Vermögenswerte“ und „(2) (h) Sachanlagen“ des Konzernanhangs sowie im Abschnitt 5 „Anlagevermögen“ des Jahresabschlusses der Carl Zeiss Meditec AG zu finden. Kennzahlen zur Finanzlage Kennzahlen zur Finanzlage 30.9.2021 30.9.2020 Veränderung Kennzahl Definition Mio. € Mio. € in % Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 7,4 6,2 +19,9 Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten + Forderungen gegen das Treasury der Carl Zeiss AG ./. Verbindlichkeiten gegenüber dem Treasury der Carl Zeiss AG Nettobestand an liquiden Mitteln 939,9 708,2 +32,7 Kurzfristige Vermögenswerte inklusive Geldanlagen ./. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ./. Forderungen gegen das Treasury der Carl Zeiss AG ./. Kurzfristige Schulden exkl. Verbindlichkeiten gegenüber dem Treasury der Carl Zeiss AG Net Working Capital Working Capital 216,0 284,7 992,9 -24,1 Kurzfristige Vermögenswerte ./. Kurzfristige Schulden 1.155,9 +16,4 Kennzahl Definition 2020/21 2019/20 Veränderung +103,1 % Cashflow je Aktie 4,05 € 2,00 € Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit Gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien Capex-Quote 1,8 % 2,2 % -0,4 %-Pkt Investitionen (Cash) in das Sachanlagevermögen Umsatz der Carl Zeiss Meditec Gruppe 10 Die Gesamtsumme der Investitionen in Sachanlagen (Cash) belief sich im Geschäftsjahr 2020/21 auf 30,1 Mio. € nach 29,3 Mio. € im Vorjahr 16 KONZERNLAGEBERICHT Vermögenslage Darstellung der Vermögenslage Die Bilanzsumme erhöhte sich zum 30. September 2021 auf 2.396,0 Mio. € (30. September 2020: 2.014,9 Mio. €). Bilanzstruktur - Aktiva in Mio. € Kurzfristige Vermögenswerte inklusive zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert) Geschäfts- oder Firmenwert 328,7 463,2 326,5 Konzernbilanzsumme 30.09.2021 2.396,0 2.014,9 1.604,0 1.293,8 394,6 Konzernbilanzsumme 30.09.2020 Die langfristigen Vermögenswerte haben sich von 721,1 Mio. € am 30. September 2020 auf 792,0 Mio. € am 30. September 2021 erhöht. Ursächlich hierfür war insbesondere eine Erhöhung der Sachanlagen aufgrund der Anmietung des neuen Gebäudes in Dublin, Kalifornien. Die kurzfristigen Vermögenswerte inklusive der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte beliefen sich auf 1.604,0 Mio. € (30. September 2020: 1.293,8 Mio. €). Durch die starke Umsatzentwicklung erhöhten sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen nahe stehende Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr. Ebenso erhöhten sich die Forderungen aus Finanzausgleich deutlich. Bilanzstruktur - Passiva in Mio. € Eigenkapital Kurzfristige Schulden Langfristige Schulden 1.677,4 1.450,6 448,1 270,5 Konzernbilanzsumme 30.09.2021 2.396,0 2.014,9 297,6 266,7 Konzernbilanzsumme 30.09.2020 Das in der Bilanz der Carl Zeiss Meditec Gruppe ausgewiesene Eigenkapital belief sich am 30. September 2021 auf 1.677,4 Mio. € (30. September 2020: 1.450,6 Mio. €). Die Eigenkapitalquote belief sich auf 70,0 % (30. September 2020: 72,0 %) und lag damit weiterhin auf einem hohen Niveau. Die langfristigen Schulden erhöhten sich zum 30. September 2021 leicht auf 270,5 Mio. € (30. September 2020: 266,7 Mio. €). Durch die Anmietung des neuen Gebäudes in Dublin, Kalifornien erhöhten sich die langfristigen Leasingverbindlichkeiten. 17 KONZERNLAGEBERICHT Zum 30. September 2021 betrugen die kurzfristigen Schulden 448,1 Mio. € (30. September 2020: 297,6 Mio. €). Unter anderem durch die starke Umsatzentwicklung erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Aufgrund von Devisentermingeschäften kam es zu einer Erhöhung der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten. Kennzahlen zur Vermögenslage Kennzahlen zur Vermögenslage11 30.9.2021 30.9.2020 Veränderung Kennzahl Definition in % 70,0 in % 72,0 %-Punkte -2,0 Eigenkapitalquote Eigenkapital (inklusive Minderheitenanteil) Bilanzsumme Vorräte in % vom rollierenden 12-Monatsumsatz11 17,4 20,0 21,4 20,0 -4,1 - Vorräte (netto) Rollierender Umsatz Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Stichtag (inklusive langfristiger Forderungen) Forderungen in % vom rollierenden 12-Monatsumsatz11 Rollierender Umsatz Auftragsbestand Der Auftragsbestand der Carl Zeiss Meditec Gruppe erhöhte sich zum 30. September 2021 um 47,2 % und belief sich auf 273,9 Mio. € (30. September 2020: 186,2 Mio. €). Aufgrund der starken Nachfrageerholung infolge der weiter nachlassenden wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie waren die Fertigungszeiten für einige Schlüsselprodukte im Gerätegeschäft zum Ende des Geschäftsjahres 2020/21 deutlich erhöht, da es zu Engpässen in der Materialbeschaffung kam. Vorgänge von besonderer Bedeutung Sonstige Vorgänge von besonderer Bedeutung sind im Geschäftsjahr 2020/21 nicht eingetreten. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Nachhaltigkeit Traditionell legt das Unternehmen großen Wert auf das Engagement für Gemeinwohl und Umwelt. Für die Unternehmensleitung prägen soziale und gesellschaftliche Verantwortung die Unternehmenskultur im Inneren und spielen auch im äußeren Umfeld eine wichtige Rolle. Das Nachhaltigkeitsmanagement der Carl Zeiss Meditec Gruppe ist in die Nachhaltigkeitsstrategie der ZEISS Gruppe eingebunden. Die Carl Zeiss Meditec AG macht daher von der Möglichkeit gemäß § 289b Abs. 2 HGB und gemäß § 315b Abs. 2 HGB Gebrauch, sich von der Abgabe einer nichtfinanziellen Erklärung und der nichtfinanziellen Konzernerklärung zu befreien und verweist auf den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht des Mutterunternehmens, der Carl Zeiss AG, in den die Carl Zeiss Meditec AG einbezogen wurde. Dieser für die gesamte ZEISS Gruppe geltende gesonderte nichtfinanzielle Bericht wird ab dem 15. Dezember 2021 unter www.zeiss.de/verantwortung in deutscher und in englischer Sprache bereitgestellt. 11 Umsatz der letzten 12 Monate zu Berichtszeitpunkt (30. September 2021) 18 KONZERNLAGEBERICHT Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Voraussetzungen dafür, den Erfolg eines Unternehmens langfristig zu sichern. Verantwortungsvolle Personalentwicklung und attraktive Entwicklungsmöglichkeiten spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Zum 30. September 2021 waren in der Carl Zeiss Meditec Gruppe weltweit 3.531 (Vorjahr: 3.290) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 30.09.2021 30.09.2020 30.09.2019 3.531 3.290 3.232 Mit 43 % beziehungsweise 30 % war zum 30. September 2021 der Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Fertigung beziehungsweise im Bereich Vertrieb und Marketing beschäftigt. Hierunter sind insgesamt 573 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Service tätig, die über verschiedene Bereiche verteilt sind. Der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Forschung und Entwicklung betrug zum Stichtag 19 %. Im administrativen Bereich lag der Anteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 30. September 2021 bei 8 %. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Funktionsbereichen 30. September 2021 Fertigung 43 % 30 % 19 % Vertrieb und Marketing ForschungundEntwicklung AdministrativerBereich und Verwaltung 8 % Mit 67 % arbeitete der Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Carl Zeiss Meditec Gruppe zum 30. September 2021 in der Region EMEA. In der Region Americas waren 27 % und in der Region APAC 6 % aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt. In der Region APAC greift das Unternehmen mehrheitlich auf das Vertriebsnetz der ZEISS Gruppe zurück. 19 KONZERNLAGEBERICHT Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Regionen 30. September 2021 EMEA 67 % Americas APAC 27 % 6 % Der Erfolg der Carl Zeiss Meditec Gruppe basiert auf den Kompetenzen und Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens. Deshalb ist die Kernaufgabe des Personalmanagements die nachhaltige Entwicklung und gezielte Förderung der Potenziale. Insbesondere die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Führungskräfteentwicklung stehen im Fokus. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, im Rahmen des internen ZEISS Qualifizierungsprogramms unterschiedliche Kurse auszuwählen. Zusätzlich können nebenberufliche Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote in Anspruch genommen werden. Compliance Als Unternehmen der ZEISS Gruppe sind für die Unternehmensleitung Integrität und Compliance von höchster Bedeutung für das weltweite Ansehen der Carl Zeiss Meditec Gruppe. Elementare Voraussetzung für Wachstum und Erfolg ist das Vertrauen der externen Stakeholder in ein verantwortungsbewusstes, gesetzestreues und ethisches Verhalten. Die Carl Zeiss Meditec AG hat sich als Konzernunternehmen der ZEISS Gruppe an das Compliance Management System der Carl Zeiss AG angeschlossen. Das Compliance Management System stellt durch die Festlegung von Prozessen und Richtlinien die Einhaltung von Recht und Gesetz sowie die Befolgung interner Vorgaben sicher. Dabei wird sowohl ein zentraler als auch ein dezentraler Ansatz verfolgt. Die Carl Zeiss AG erarbeitet Richtlinien und Schulungsunterlagen, die auf Ebene der Tochtergesellschaften (also auch bei der Carl Zeiss Meditec AG) Anwendung finden. ZEISS Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dazu aufgefordert, im Fall eines Verstoßes gegen das Compliance- Gebot sowie bei Verdachtsmomenten diese zu melden. Das Meldemanagement für Compliance-Vorfälle garantiert die Anonymität jedes Hinweisgebers und regelt die Prüfung, Dokumentation sowie das Eingreifen bei sich erhärtenden Vorwürfen. Darüber hinaus ist der seit 2007 weltweit gültige und im April 2020 aktualisierte ZEISS Verhaltenskodex („Code of Conduct“) mit den Grundregeln des guten und fairen Verhaltens im Wettbewerb und im Umgang mit unseren Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern, Kundinnen und Kunden implementiert. Der Verhaltenskodex legt die fundamentalen ethischen Verhaltensprinzipien und Werte fest, die das Handeln von Management sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Unternehmensalltag bestimmen sollen. Im Rahmen der ZEISS Policy wurde Compliance als unverzichtbarer Bestandteil festgelegt, dem jedes geschäftliche Handeln zu entsprechen hat. Fertigung Produktionsstandorte Die Carl Zeiss Meditec Gruppe fertigt in Jena, Oberkochen und Berlin in Deutschland, in Dublin und Ontario in den USA, in Guangzhou, China sowie in La Rochelle in Frankreich. Zusätzlich besitzt das Unternehmen kleinere Standorte in Besançon, Frankreich, Livingston, Schottland, und Goodlands, Mauritius. In Jena und Dublin werden Systeme sowie Geräte für die Augenheilkunde hergestellt. Mikrochirurgische Visualisierungslösungen und Phakoemulsifikationssysteme 20 KONZERNLAGEBERICHT fertigt das Unternehmen in Oberkochen, Intraokularlinsen werden in La Rochelle und Berlin sowie Ontario produziert. Einzelne Produktgruppen werden von Partnern produziert, die entweder über günstigere Kostenstrukturen oder über spezielle Produktionsverfahren beziehungsweise Technologien verfügen, die Skaleneffekte im Einkauf realisieren können. Produktionskonzept Die Carl Zeiss Meditec Gruppe konzentriert sich in der Fertigung auf die Integration von Modulen und Systemkomponenten, die zum größten Teil von externen Partnern bezogen werden. Bei den Intraokularlinsen besteht hingegen eine höhere Fertigungstiefe. Die Herstellung erfolgt weitgehend im Unternehmen. Von externen Unternehmen werden lediglich einige spezifische Verfahrensschritte übernommen. Um die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu verringern, ist das Unternehmen fortlaufend bei der Wahl der Lieferanten bestrebt, für wichtige Komponenten beziehungsweise Warengruppen jeweils zusätzliche Lieferanten zu qualifizieren. Das Hauptaugenmerk bezüglich der Produktionsprozesse liegt vornehmlich auf der schnellen Reaktion auf Kundenanfragen und -anforderungen, indem kurze Entscheidungswege genutzt sowie Innovationen schnell und effizient in die Produktion überführt werden sollen. Verkürzte Durchlaufzeiten, die Reduzierung von Beständen bei gleichzeitiger Optimierung von Herstellungskosten sowie die Steigerung der Produktqualität und der Lieferperformance spielen dabei eine wesentliche Rolle. Produktionsplanung Die Produktionsplanung in Jena, Oberkochen und Dublin erfolgt nach dem Verfahren der so genannten rollierenden Vorschau. Diese erfolgt mehrheitlich auf monatlicher oder quartalsweiser Basis. Unter Berücksichtigung von Bestandsänderungen wird diese Absatzvorschau in eine Bedarfsvorschau für produzierende Einheiten übersetzt. Um die Lagerbestände möglichst gering zu halten, erfolgt die Systemintegration in der Regel nach Kundenauftrag (make-to- order). Die ununterbrochene Versorgungssicherheit für die Kundinnen und Kunden im Bereich Refraktive Laser wird sichergestellt, indem für Verbrauchsmaterialien Bestände vorgehalten werden, die dem Planabsatz von mindestens drei Monaten entsprechen. Dies ist besonders wichtig, da die Kundinnen und Kunden ihre Geräte ohne das Verbrauchsmaterial nicht nutzen können. Deshalb werden sie nach dem First-In-First-Out-Prinzip aus dem Bestand bedient. In der IOL-Fertigung wird ebenfalls das Verfahren der oben beschriebenen rollierenden Vorschau angewendet. Da die Kundinnen und Kunden sehr kurze Lieferzeiten bei Implantaten erwarten, werden die fertigen Produkte in begrenztem Umfang bevorratet. Hierzu werden Ersatzbestellungen seitens der Kundinnen und Kunden aus einem zentralen Distributionszentrum bedient. Anschließend werden dort Nachschubbestellungen direkt an diese Produktionsstandorte ausgelöst, damit weitere Kundinnen und Kunden schnellstmöglich bedient werden können. Darüber hinaus unterhält die Carl Zeiss Meditec Gruppe Konsignationslager in Kliniken und Krankenhäusern, die – abhängig vom Verbrauch – fortlaufend bestückt werden. Forschung und Entwicklung Ziele und Ausrichtung der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit Innovationen sind ein wesentlicher Treiber für zukünftiges Wachstum. Deshalb kommt der Forschung und Entwicklung in der Carl Zeiss Meditec Gruppe traditionell eine entscheidende Rolle zu. Das Unternehmen hat den Anspruch, das Produktportfolio stetig zu erweitern und bereits im Markt befindliche Produkte zu verbessern. Dabei strebt das Unternehmen an, in der medizinischen Diagnostik und Therapie Produkte als neue Maßstäbe („Goldstandards“) zu etablieren. Im Vordergrund steht dabei, die Arbeitsabläufe der Kundinnen und Kunden durch integrierte Lösungen effizienter zu gestalten und eine Verbesserung der klinischen Ergebnisse zu erreichen. 21 KONZERNLAGEBERICHT Zentraler Bestandteil der Forschungs- und Entwicklungsarbeit ist dabei eine enge Zusammenarbeit mit den Kundinnen und Kunden bereits im frühen Stadium der Produktentwicklung. Im Geschäftsjahr 2020/21 erhöhten sich die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen um 6,1 % auf 232,1 Mio. € (Vorjahr: 218,8 Mio. €). Aufgrund der starken Umsatzentwicklung lag die F&E-Quote mit 14,1 % unterhalb des Vorjahreszeitraums (Vorjahr: 16,4 %). Es wurden weiterhin originäre Entwicklungskosten in Höhe von 32,7 Mio. € aktiviert. Für weitere Angaben wird auf den Anhang verwiesen. F&E-Aufwendungen in Mio. €/Anteil F&E am Umsatz der Carl Zeiss Meditec Gruppe in % 2020/21 2019/20 2018/19 232,1/14,1% 218,8/16,4% 173,3/11,9% Im Berichtszeitraum waren im Bereich Forschung und Entwicklung 19 % (Vorjahr: 19 %) der gesamten Belegschaft der Carl Zeiss Meditec Gruppe tätig. In begrenztem Umfang werden im Bereich Forschung und Entwicklung Leistungen von der Carl Zeiss AG, Oberkochen, und ihren Tochtergesellschaften bezogen. Im Geschäftsjahr 2020/21 lagen die hierfür angefallenen Aufwendungen bei 20,0 % (Vorjahr: 14,7%) der gesamten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen. Schwerpunkte der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit im Berichtszeitraum Die wesentlichen Schwerpunkte der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten des Unternehmens sind: » die Untersuchung neuer technologischer Konzepte in Bezug auf ihre klinische Bedeutung und Wirksamkeit; » die kontinuierliche Weiterentwicklung des bestehenden Produktportfolios; » die Entwicklung neuer Produkte und Produktplattformen auf der Grundlage verfügbarer Basistechnologien und » die digitale Vernetzung von Systemen und Geräten zur Steigerung der Diagnose- und Behandlungseffizienz beziehungsweise zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse für den Patienten. Marken und Patente Das Unternehmen investiert in Innovationen und Lösungskonzepte und sichert seine Innovationen durch Patente. Gegenwärtig ist die Carl Zeiss Meditec Gruppe Inhaber von mehr als 900 Patentfamilien (Vorjahr: mehr als 900) weltweit. Durchschnittlich mehr als zwei Patente wurden im Geschäftsjahr 2020/21 wöchentlich für die Carl Zeiss Meditec Gruppe erteilt. Wenngleich der Schutz für ein Patent von Land zu Land unterschiedlich ist, so strebt das Unternehmen doch danach, Produkte auf den verschiedenen Märkten patentrechtlich möglichst umfassend zu schützen. Da einige Produkte schon länger am Markt vertreten sind, erstreckt sich der Patentschutz nicht immer auf die Grundfunktionalität dieser Produkte, sondern auch auf einzelne Merkmale und Verbesserungen, die vorteilhafte Lösungen schützen. Zusätzlich besitzt die Gesellschaft 750 (Vorjahr: 662) registrierte Marken beziehungsweise Markenanmeldungen (Stand: 30. September 2021). Darunter fallen unter anderem Namen für Produkte, Slogans, Bilder, Logos und andere spezifische Merkmale des Unternehmens. 22 KONZERNLAGEBERICHT JAHRESABSCHLUSS DER CARL ZEISS MEDITEC AG Die Carl Zeiss Meditec AG ist die Muttergesellschaft der Carl Zeiss Meditec Gruppe. Ihr Ergebnis ist in erheblichem Maße von ihren Tochtergesellschaften beeinflusst. Die Geschäftsentwicklung unterliegt grundsätzlich den gleichen Chancen und Risiken wie die der Carl Zeiss Meditec Gruppe. Der Ausblick für die Gruppe spiegelt aufgrund der Verflechtungen zwischen der Carl Zeiss Meditec AG und ihren Tochtergesellschaften und aufgrund des Gewichts der Carl Zeiss Meditec AG innerhalb der Gruppe auch größtenteils die Erwartungen für die Carl Zeiss Meditec AG wider. Daher gelten die vorstehenden Ausführungen für die Carl Zeiss Meditec Gruppe auch für die Carl Zeiss Meditec AG. Wichtigste Priorität für die Carl Zeiss Meditec AG ist es, die Unternehmensentwicklung langfristig und erfolgreich abzusichern sowie für die notwendige Liquidität zu sorgen. Zentrale Messgröße dabei ist die Steuerung des profitablen Wachstums auf Konzernebene. Abschlusserstellung Der folgende Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG wird nach dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) aufgestellt, im Gegensatz zum Konzernabschluss, der im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, steht. Zusammenfassung des Geschäftsverlaufs Die Carl Zeiss Meditec AG hat das Geschäftsjahr 2020/21 mit wachsendem Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Damit konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr der Wachstumskurs der Vorjahre wieder fortgesetzt werden. Das Geschäft erholte sich von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Der Umsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 30,6 %. Wechselkursänderungen hatten dabei insgesamt keinen wesentlichen Einfluss auf die Umsatzentwicklung. Das EBIT (Bruttoergebnis vom Umsatz abzüglich der Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten, der Kosten für Forschung und Entwicklung sowie der sonstigen betrieblichen Aufwendungen zuzüglich der sonstigen betrieblichen Erträge) stieg im Vergleich zum Vorjahr (167,0 Mio. €) um 121,8 Mio. € auf 288,8 Mio. €. Die EBIT-Marge ist somit um 6,3 Prozentpunkte von 19,5 % im Vorjahr auf 25,8 % gestiegen. 23 KONZERNLAGEBERICHT Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB 2020/21 2019/20 Anhang 1.10.20 bis 30.9.21 1.10.19 bis 30.9.20 Veränderung Tsd. € 1.120.046 -451.212 668.834 -120.489 -35.138 Tsd. € 857.507 -374.536 482.971 -113.489 -31.676 in % 30,6% 20,5% 38,5% 6,2% Umsatzerlöse (17) Herstellkosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistung Bruttoergebnis vom Umsatz Vertriebskosten Allgemeine Verwaltungskosten Kosten für Forschung und Entwicklung darin erhaltene Zuschüsse 10,9% 27,2% -209.067 -164.405 - - - Sonstige betriebliche Erträge (20) (21) (22) 37.295 -52.656 1.212 24.230 -30.671 - 53,9% 71,7% Sonstige betriebliche Aufwendungen Erträge aus Beteiligungen > 100% davon aus verbundenen Unternehmen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens davon aus verbundenen Unternehmen Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon aus verbundenen Unternehmen Ergebnis vor Steuern 1.212 (23) 10.173 676 5.214 498 95,1% 35,7% 676 357 498 773 35,7% 831 801 3,7% -53,8% -4.500 -4.208 - > 100% -76,3% (24) -17.746 - - 292.963 -95.645 197.318 -396 155.727 -52.902 102.825 -153 88,1% 80,8% Steuern vom Einkommen und Ertrag Ergebnis nach Steuern (25) (26) 91,9% 158,8% 91,8% 13,9% Sonstige Steuern Jahresüberschuss 196.922 364.303 -44.720 516.505 102.672 319.768 -58.137 364.303 Gewinnvortrag aus dem Vorjahr Dividende -23,1% 41,8% Bilanzgewinn Ertragslage Gegenüber dem Vorjahr (857,5 Mio. €) stieg der Umsatz um 30,6 % auf 1.120,0 Mio. €. Dabei hatten Währungsumrechnungen in Summe keinen wesentlichen Einfluss auf den Umsatzanstieg. In den Umsatzerlösen sind 4,6 Mio. € Dienstleistungserlöse gemäß § 277 Abs. 1 HGB enthalten. Im Geschäftsjahr 2020/21 stieg das Bruttoergebnis vom Umsatz von 483,0 Mio. € auf 668,8 Mio. €. Die entsprechende Marge erhöhte sich um 3,4 Prozentpunkte auf 59,7 % (Vorjahr: 56,3 %). Die Vertriebskosten im Geschäftsjahr betrugen 120,5 Mio. €, die allgemeinen Verwaltungskosten beliefen sich auf 35,1 Mio. €. Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten sind in absoluten Zahlen im laufenden Geschäftsjahr angestiegen, was maßgeblich durch das gestiegene Geschäftsvolumen und wieder zunehmende Reise- und Messeaktivitäten bedingt ist. Die Forschungs- und Entwicklungskosten der Carl Zeiss Meditec AG beliefen sich im Geschäftsjahr 2020/21 auf 209,1 Mio. € (Vorjahr: 164,4 Mio. €). Ausführliche Informationen zu den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Carl Zeiss Meditec Konzerns sind im Kapitel Forschung und Entwicklung des Lageberichts dargestellt. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge resultierte im Wesentlichen aus den Währungsgewinnen und der Zuschreibungen auf Forderungen gegen die Tochtergesellschaft Carl Zeiss Meditec Iberia S.A, wozu Details im Anhang zum Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG unter dem Abschnitt „Anlagevermögen“ zu finden sind. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich hauptsächlich aufgrund der Währungskursverluste. Die Erträge aus Beteiligungen resultierten aus der Dividendenzahlung der Carl Zeiss Meditec Co. Ltd., Tokio, Japan. Die Erträge aus 24 KONZERNLAGEBERICHT Gewinnabführungsverträgen stammten von der Tochtergesellschaft Carl Zeiss Meditec Asset Management Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland. Weitere Informationen dazu sind im Anhang zum Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG unter dem Abschnitt „Erträge aus Gewinnabführungsverträgen“ zu finden. Die Abschreibung auf Finanzanlagen betreffen die InfiniteVision Optics S.A.S., Straßburg, Frankreich. Weitere Details dazu sind im Anhang zum Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG unter dem Abschnitt „Anlagevermögen“ zu finden. Der Rückgang der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen im Finanzergebnis stand vor allem im Zusammenhang mit den Pensionsverpflichtungen. Damit erhöhte sich das Ergebnis vor Steuern auf 293,0 Mio. € im Vergleich zu 155,7 Mio. € im Vorjahr. Der Jahresüberschuss, der im Berichtszeitraum erwirtschaftet wurde, belief sich auf 196,9 Mio. € (Vorjahr: 102,7 Mio. €). Bilanz Anhang 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € Tsd. € AKTIVA A. Anlagevermögen 686.940 65.861 659.369 84.114 (5) I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen 36.296 28.931 III. Finanzanlagen 584.783 1.125.699 161.693 964.006 - 546.324 933.873 161.852 772.018 3 B. Umlaufvermögen I. Vorräte II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten (7) - (9) (10) 1.437 1.397 (11) 1.814.076 1.594.639 Summe AKTIVA PASSIVA A. Eigenkapital 1.563.828 89.441 1.411.626 89.441 (12) I. Gezeichnetes Kapital II. Kapitalrücklage 954.942 2.940 954.942 2.940 III. Gewinnrücklagen IV. Bilanzgewinn 516.505 126.407 122.346 1.495 364.303 92.745 88.668 1.600 B. Rückstellungen C. Verbindlichkeiten D. Rechnungsabgrenzungsposten Summe PASSIVA (13) (14) (15) 1.814.076 1.594.639 Vermögens- und Finanzlage Die handelsrechtliche Bilanzsumme der Carl Zeiss Meditec AG zum 30. September 2021 belief sich auf 1.814,1 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr (1.594,6 Mio. €) entspricht dies einem Anstieg um 13,8 %. Die Finanzanlagen stiegen vor allem durch einen Zugang an Anteilen an verbundenen Unternehmen, der aus einer Kapitalerhöhung bei der Carl Zeiss Meditec Inc., Dublin, USA resultiert, wofür im Gegenzug teilweise ein langfristiges Intercompany Darlehen zurückgezahlt wurde. Die Vorräte waren mit 161,7 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr 161,9 Mio. € 25 KONZERNLAGEBERICHT annähernd gleich geblieben. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände stiegen im Vergleich zum Vorjahr, vor allem durch den gestiegenen Absatz im Rahmen der Erholung des Geschäfts von den Auswirkungen der COVID-19- Pandemie. Unter den flüssigen Mitteln sind ausschließlich Guthaben bei Kreditinstituten ausgewiesen. Festgelder werden bei dem Treasury der Carl Zeiss AG angelegt und sind als Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen. Der Bilanzgewinn erhöhte sich um den Jahresüberschuss in Höhe von 196,9 Mio. €, abzüglich der gezahlten Dividende in Höhe von 44,7 Mio. €. Die Rückstellungen haben sich auf 126,4 Mio. € (Vorjahr: 92,7 Mio. €) erhöht. Im Wesentlichen wirken hier höhere Rückstellungen für Devisentermingeschäfte. Weitere Informationen sind im Anhang zum Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG unter dem Abschnitt „Rückstellungen“ zu finden. Die Verbindlichkeiten waren aufgrund der höheren Einkaufsvolumina vor allem im Bereich aus Lieferungen und Leistungen angestiegen. Der Verschuldungsgrad (Quotient aus Fremd- und Eigenkapital) erhöhte sich zum 30. September 2021 leicht auf 15,9 % (Vorjahr: 12,9 %). Wesentliche Finanzierungsquellen der Carl Zeiss Meditec AG sind die aus der operativen Geschäftstätigkeit erzielten Mittelzuflüsse. Zusätzlich dazu könnte sich die Gesellschaft durch die Ausgabe neuer Aktien am Kapitalmarkt weitere Liquidität beschaffen. Darüber hinaus hat das Unternehmen die Möglichkeit, Darlehen beim Treasury der Carl Zeiss AG oder bei Banken aufzunehmen. Da die Carl Zeiss Meditec AG über genügend liquide Mittel zur Finanzierung ihrer operativen und strategischen Ziele verfügt, haben Änderungen des Zinsniveaus und Kreditkonditionsänderungen gegenwärtig keinen wesentlichen Einfluss auf ihre Finanzlage. Die Unternehmensleitung beurteilt die Vermögens- und Finanzlage der Carl Zeiss Meditec AG als solide. Sie trägt zur Erreichung der auf nachhaltiges Wachstum ausgerichteten Unternehmensziele bei. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Zum 30. September 2021 waren bei der Carl Zeiss Meditec AG 1.547 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In dieser Zahl sind keine Vorstandsmitglieder enthalten. Gewinnverwendung Das Geschäftsjahr 2020/21 schließt mit einem Jahresüberschuss von 196.921.662,00 € ab. Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2020/21 in Höhe von 516.504.701,69 € wie folgt zu verwenden: » Zahlung einer Dividende von 0,90 € je Stückaktie für 89.440.570 Stückaktien: 80.496.513,00 €. » Vortrag des verbleibenden Gewinns auf neue Rechnung 436.008.188,69 €. Erklärung zur Unternehmensführung (gem. § 289f HGB, 315 d HGB) und Bericht zur Corporate Governance Die Erklärung zur Unternehmensführung (gem. § 289a HGB und 315 Abs. 5 HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG, relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus angewandt werden, nebst Hinweis, wo sie öffentlich zugänglich sind, und eine Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Zusammensetzung und Arbeitsweise von deren Ausschüssen. Diese finden Sie auf unserer Website www.zeiss.de/meditec-ag/investor-relations/corporate-governance.html. Das Nachhaltigkeitsmanagement der Carl Zeiss Meditec Gruppe ist in die Nachhaltigkeitsstrategie der ZEISS Gruppe eingebunden. 26 KONZERNLAGEBERICHT Die Carl Zeiss Meditec AG macht daher von der Möglichkeit gemäß § 289b Abs. 2 HGB und gemäß § 315b Abs. 2 HGB Gebrauch, sich von der Abgabe einer nichtfinanziellen Erklärung und der nichtfinanziellen Konzernerklärung zu befreien, und verweist auf den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht des Mutterunternehmens, der Carl Zeiss AG, in den die Carl Zeiss Meditec AG einbezogen wurde. Dieser für die gesamte ZEISS Gruppe geltende gesonderte nichtfinanzielle Bericht wird ab dem 15. Dezember 2021 unter www.zeiss.de/verantwortung in deutscher und in englischer Sprache bereitgestellt. VERGÜTUNGSBERICHT Vergütungsbericht des Vorstands Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands erfolgt auf der Grundlage von § 87 Aktiengesetz. Danach wird die Vergütung, die feste und variable Bestandteile sowie Sachbezüge umfasst, vom Aufsichtsrat festgelegt. Höhe und Struktur der Vorstandsvergütung werden vom Präsidialausschuss des Aufsichtsrats vorgeschlagen und vom gesamten Aufsichtsrat festgesetzt. Die Angemessenheit der Vorstandsbezüge orientiert sich dabei an den Aufgaben und dem persönlichen Beitrag der einzelnen Vorstandsmitglieder sowie der wirtschaftlichen Lage und dem Marktumfeld des Unternehmens insgesamt. In seiner Sitzung am 3. Dezember 2020 hat sich der Aufsichtsrat mit der Erreichung der Ziele der Vorstandsmitglieder bezogen auf das Geschäftsjahr 2019/20 befasst und die entsprechenden variablen Bezüge festgesetzt. In seiner Sitzung am 14. April 2021 hat der Aufsichtsrat, einer Empfehlung des Präsidialausschusses folgend, die Eckpunkte des neuen Vergütungssystems für den Vorstand nach den Vorgaben des § 87a AktG zur Vorlage in der Hauptversammlung am 27. Mai 2021 beschlossen. Das Vergütungssystem für den Vorstand wurde plangemäß am 27. Mai 2021 durch die Hauptversammlung gebilligt und erreichte dabei eine Zustimmungsquote von 95,91 % des anwesenden Grundkapitals. Struktur und Höhe der Vorstandsvergütung Die Vergütung des Vorstands der Carl Zeiss Meditec AG umfasst einen festen und einen variablen Vergütungsbestandteil. Letzterer unterteilt sich in eine Komponente, die sich an der Erreichung bestimmter Ziele für das jeweilige laufende Geschäftsjahr orientiert sowie in eine Komponente mit langfristiger Anreizwirkung. Der feste Bestandteil der Vorstandsvergütung ist nicht an die Erreichung bestimmter Ziele gebunden. Er wird monatlich ausgezahlt. Der variable Vergütungsbestandteil, der sich auf die Ziele für jeweils ein Geschäftsjahr bezieht, orientiert sich an der Erreichung bestimmter quantitativer Ziele. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um den Economic Value Added® (EVA®) und den Free Cashflow. Die Auszahlung dieses Vergütungsbestandteils erfolgt nach Ablauf des jeweiligen Geschäftsjahres. Die Höhe bemisst sich am Grad der Zielerreichung. Zusätzlich zu den vorgenannten beiden Teilen der Vorstandsvergütung besteht ein so genanntes Long Term Incentive Program (LTI). Dabei handelt es sich um eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung, bei der die Vorstandsmitglieder jährlich nach Ablauf eines Dreijahreszeitraums ein zusätzliches Einkommen erlangen können. Dieses beläuft sich auf 40 % der individuellen kurzfristigen variablen Vergütung des Geschäftsjahres, das dem Beginn der Laufzeit einer LTI-Tranche vorausgeht, zuzüglich Verzinsung. Voraussetzung für die Auszahlung ist, dass nach Ablauf der je Tranche gültigen Dreijahresfrist die Vorstände noch in einem ungekündigten Dienstverhältnis stehen und die Eigenkapitalquote der ZEISS Gruppe zu diesem Zeitpunkt 20 % übersteigt. Erstmalig ist eine Auszahlung im Dezember 2014 erfolgt. Die nächste Auszahlung ist für Dezember 2021 prognostiziert. 27 KONZERNLAGEBERICHT Abweichend von der generellen LTI-Regelung gilt für den Vorstandsvorsitzenden eine abweichende Regelung für die langfristige variable Vergütung. Demnach werden Finanzziele (EVA®, Free Cashflow) jährlich für jeweils einen Dreijahreszeitraum vereinbart. Die Ziele werden am Ende der Periode abgerechnet. Individualisierte Vergütung der Vorstände der Carl Zeiss Meditec AG Vorstandsbezüge Geschäftsjahr Festvergütung Sachbezüge und sonstige Bezüge13 Variable Summe direkt geleisteter Vergütung LTIP Gesamtbezüge nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a) HGB Vergütung14 Tsd. € 400,0 400,0 300,0 Tsd. € 15,3 Tsd. € 223,4 525,0 229,4 Tsd. € 638,7 943,0 551,3 Tsd. € 216,6 206,3 128,6 Tsd. € 855,3 Dr. Ludwin Monz12 Justus Felix Wehmer Jan Willem de Cler 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 18,0 1.149,3 679,9 21,9 270,0 300,0 20,5 12,3 332,6 254,9 623,1 567,2 190,5 141,7 813,6 708,9 300,0 12,6 332,6 645,2 184,3 829,5 121314 Für die Mitglieder des Vorstands der Carl Zeiss Meditec AG besteht eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (Directors & Officers-Versicherung, D&O), die einen Selbstbehalt vorsieht, der so auch in den Vorstandsverträgen festgelegt ist. Dieser entspricht der vom Aktiengesetz seit dem 5. August 2009 vorgeschriebenen Höhe von mindestens 10 % des Schadens bis mindestens dem Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung. Altersversorgung der Vorstandsmitglieder Bei den für die Mitglieder des Vorstands bestehenden Altersversorgungszusagen soll jährlich die Zuführung zu den Pensionsrückstellungen oder Pensionsfonds angegeben werden. Die auf die einzelnen Vorstandsmitglieder entfallenden Aufwendungen für Pensionszusagen – bzw. im Fall von Herrn Dr. Monz der weiterbelastete anteilige Dienstzeitaufwand – sind in der nachstehenden Übersicht dargestellt. Individualisierte Darstellung der Pensionszusagen der Vorstände der Carl Zeiss Meditec AG Geschäftsjahr Dienstzeit- aufwand Barwert der Pensionszusage gesamt Tsd. € 361,1 365,7 42,6 Tsd. € - Dr. Ludwin Monz15 Justus Felix Wehmer Jan Willem de Cler 2020/21 2019/20 - 292,5 261,9 131,1 91,4 2020/21 2019/20 44,8 46,5 2020/21 2019/20 42,4 15 Im Zusammenhang mit der Bestellung von Herrn Dr. Monz zum Mitglied des Konzernvorstands der Carl Zeiss AG zum 1. Januar 2014 ist die Carl Zeiss AG in die Verpflichtung aus der Altersversorgungszusage sowohl für die Vergangenheit 12 Die Gesamtbezüge von Herrn Dr. Monz enthalten keine Leistungen aufgrund der Beendigung des Verhältnisses, da diese erst im kommenden GJ zahlungswirksam werden. (Siehe Tabelle „Wert der gewährten und angedienten Zuwendungen für das Berichtsjahr Dr. Ludwin Monz“) 13 Sachbezüge und sonstige Bezüge beinhalten z.B. geldwerte Vorteile aus der Bereitstellung eines Firmenwagens und der Erstattung von Arbeitgeberbeiträgen zur gesetzlichen Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie Zuschüsse zur Gruppenunfallversicherung. 14 Variable Vergütungen entsprechen den in dem jeweiligen Geschäftsjahr gezahlten Beträgen. 15 Anteiliger weiterberechneter Dienstzeitaufwand aus der Altersversorgungszusage an Dr. Monz (Umstellung zum 1. Januar 2014 erfolgt) 28 KONZERNLAGEBERICHT als auch für die Zukunft eingetreten. Die bei der Carl Zeiss Meditec AG zuvor gebildete Pensionsrückstellung ist entsprechend auf die Carl Zeiss AG übertragen worden. Der Carl Zeiss Meditec AG wird ab dem 1. Januar 2014 der für seine Funktion als Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss Meditec AG anteilige Dienstzeitaufwand aus der jährlichen Dotierung der Altersversorgungszusage weiterbelastet. Für weitere ehemalige Vorstandsmitglieder der Carl Zeiss Meditec AG bestehen darüber hinaus Pensionsanwartschaften in Höhe von 1.305,1 Tsd. € (Vorjahr: 1.396,9 Tsd. €). Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr 2020/21 und Zufluss Es wird weiterhin der Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr inklusive einjähriger und mehrjähriger variabler Vergütungsbestandteile dargestellt und mit dem tatsächlichen Zufluss verglichen. Ferner wird die Mindestvergütung für das Berichtsjahr ebenso wie die maximal erzielbare Vergütung angegeben. Wert der gewährten und angedienten Zuwendungen für das Berichtsjahr Dr. Ludwin Monz Dr. Ludwin Monz Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands seit 8.10.2007 Erreichbarer Minimalwert Erreichbarer Maximalwert 2020/21 2019/20 2020/21 2020/21 Tsd. € 400,0 15,3 415,3 550,0 327,0 - Wert der gewährten Zuwendungen 1. Festvergütung Tsd. € 400,0 Tsd. € 400,0 Tsd. € 400,0 2. Nebenleistung 15,3 18,0 15,3 3. Summe 415,3 418,0 415,3 - 4. Einjährige variable Vergütung (VCS) 5. Mehrjährige variable Vergütung (LTI)16 2019/20 275,0 268,6 - 262,5 600,2 - - 206,3 131,3 131,3 - 275,0 52,0 - 2020/21 2021/22 216,6 52,0 - - - 2022/23 131,3 365,7 6. Versorgungsaufwand 361,1 361,1 361,1 7. Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 930,0 - 930,0 930,0 16 Der Vorstandsvorsitzende der Carl Zeiss Meditec AG, Dr. Ludwin Monz, hat dem Aufsichtsrat zum 30. September 2021 mitgeteilt, dass er für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung steht. Dr. Monz hat sich mit dem Aufsichtsrat auf die Beendigung des Vorstandsmandats zum 31. Dezember 2021 verständigt und eine Aufhebungsvereinbarung abgeschlossen. Dr. Monz erhält dementsprechend Leistungen aus Anlass seiner Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von 930,0 Tsd. €, die ihm nach dem 31. Dezember 2021 ausgezahlt werden. 16 Anspruch bei Überschreitung von Schwellenwerten 29 KONZERNLAGEBERICHT Zufluss im Berichtsjahr Dr. Ludwin Monz Dr. Ludwin Monz Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands seit 8.10.2007 2020/21 Tsd. € 400,0 15,3 2019/20 Tsd. € 400,0 Zufluss für das Berichtsjahr 1. Festvergütung 2. Nebenleistung 18,0 3. Summe 415,3 223,4 216,6 855,3 418,0 525,0 4. Einjährige variable Vergütung (VCS) 5. Mehrjährige variable Vergütung (LTI) 6. Summe 206,3 1.149,3 7. Versorgungsaufwand 8. Gesamtvergütung 361,1 365,7 1.216,4 1.515,0 Wert der gewährten und angedienten Zuwendungen für das Berichtsjahr Justus Felix Wehmer Justus Felix Wehmer Finanzvorstand Mitglied des Vorstands seit 1.10.2018 Erreichbarer Minimalwert Erreichbarer Maximalwert 2020/21 2019/20 2020/21 2020/21 Tsd. € 300,0 Wert der gewährten Zuwendungen 1. Festvergütung Tsd. € 300,0 Tsd. € 270,0 Tsd. € 300,0 2. Nebenleistung 21,9 20,5 21,9 21,9 3. Summe 321,9 290,5 321,9 321,9 4. Einjährige variable Vergütung (VCS) 5. Mehrjährige variable Vergütung (LTI) 2019/20 200,0 401,0 180,0 446,7 - - 280,0 684,1 - 128,6 76,3 190,5 87,3 68,1 - - - - 149,6 130,4 2020/21 2021/22 2022/23 114,9 81,2 42,6 100,8 - - - 223,8 180,3 42,6 2023/24 6. Versorgungsaufwand 44,8 42,6 Zufluss im Berichtsjahr Justus Felix Wehmer Justus Felix Wehmer Finanzvorstand Mitglied des Vorstands seit 1.10.2018 2020/21 Tsd. € 300,0 21,9 2019/20 Tsd. € 270,0 20,5 Zufluss für das Berichtsjahr 1. Festvergütung 2. Nebenleistung 3. Summe 321,9 229,4 128,6 679,9 42,6 290,5 332,6 190,5 813,6 44,8 4. Einjährige variable Vergütung (VCS) 5. Mehrjährige variable Vergütung (LTI) 6. Summe 7. Versorgungsaufwand 8. Gesamtvergütung 722,5 858,4 30 KONZERNLAGEBERICHT Wert der gewährten und angedienten Zuwendungen für das Berichtsjahr Jan Willem de Cler Jan Willem de Cler Mitglied des Vorstands seit 1.10.2018 Erreichbarer Minimalwert Erreichbarer Maximalwert 2020/21 2019/20 2020/21 2020/21 Tsd. € 300,0 12,3 Wert der gewährten Zuwendungen 1. Festvergütung Tsd. € 300,0 Tsd. € 300,0 Tsd. € 300,0 2. Nebenleistung 12,3 12,6 12,3 3. Summe 312,3 312,6 312,3 312,3 280,0 768,8 - - 4. Einjährige variable Vergütung (VCS) 5. Mehrjährige variable Vergütung (LTI) 2019/20 200,0 452,2 - 200,0 475,2 - - 184,3 96,1 94,0 - 164,8 179,9 223,8 200,3 46,5 2020/21 2021/22 141,7 105,4 114,9 - - 2022/23 100,8 - 2023/24 - 90,2 46,5 6. Versorgungsaufwand 42,4 46,5 Zufluss im Berichtsjahr Jan Willem de Cler Jan Willem de Cler Mitglied des Vorstands seit 1.10.2018 2020/21 Tsd. € 300,0 12,3 2019/20 Tsd. € 300,0 12,6 Zufluss für das Berichtsjahr 1. Festvergütung 2. Nebenleistung 3. Summe 312,3 254,9 141,7 708,9 46,5 312,6 332,6 184,3 829,5 42,4 4. Einjährige variable Vergütung (VCS) 5. Mehrjährige variable Vergütung (LTI) 6. Summe 7. Versorgungsaufwand 8. Gesamtvergütung 755,4 871,9 Ausscheiden von Vorstandsmitgliedern Für den Fall der vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses enthalten die Vorstandsverträge keine ausdrückliche Abfindungszusage. Eine Abfindung kann sich aber aus einer individuell zu treffenden Aufhebungsvereinbarung ergeben. Vergütung des Aufsichtsrats Die Vergütung des Aufsichtsrats setzt sich aus einer festen Grundvergütung und einer Vergütung für die Arbeit in den Ausschüssen zusammen. Die Grundvergütung beläuft sich für jedes Mitglied des Aufsichtsrats einheitlich auf 30.000 €. Der Vorsitzende erhält das Doppelte, der stellvertretende Vorsitzende und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses das Eineinhalbfache dieses Betrags. Mitglieder in Ausschüssen erhalten mit Ausnahme der Mitglieder des Nominierungsausschusses sowie des Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden des Präsidialausschusses sowie des Vorsitzenden des Prüfungsausschusses eine zusätzliche feste Vergütung von 5.000 €. Zusätzlich dazu wurde in der Hauptversammlung am 19. März 2019 ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.000 € für jedes teilnehmende Aufsichtsratsmitglied einer Aufsichtsrats- oder Ausschusssitzung beschlossen. Die individualisierte Offenlegung der Gesamtvergütung eines jeden Aufsichtsratsmitglieds ist in der folgenden Übersicht dargestellt: 31 KONZERNLAGEBERICHT Individualisierte Vergütung des Aufsichtsrats der Carl Zeiss Meditec AG gem. § 19 der Satzung der Carl Zeiss Meditec AG Geschäftsjahr Grundvergütung Ausschüsse und Sitzungsgeld Vergütung gesamt Tsd. € 39,1 60,0 40,4 8,0 Tsd. € 4,0 Tsd. € 43,1 71,0 50,7 12,8 52,0 54,0 34,4 65,2 20,7 - Prof. Dr. Michael Kaschke (Vorsitzender und Mitglied bis 27.5.2021) Dr. Karl Lamprecht17 2020/21 2019/20 11,0 10,3 4,8 2020/21 2019/20 (Vorsitzender seit 27.5.2021) Tania von der Goltz 45,0 45,0 29,4 45,0 15,7 - 7,0 2020/21 2019/20 (stellvertr. Vorsitzende) Dr. Markus Guthoff 9,0 5,0 2020/21 2019/20 (bis 27.05.2021) 20,2 5,0 Peter Kameritsch 2020/21 2019/20 (seit 27.05.2021) Dr. Christian Müller18 - 30,0 30,0 30,0 8,0 17,0 20,0 8,0 47,0 50,0 38,0 11,0 2020/21 2019/20 Isabel De Paoli 2020/21 2019/20 3,0 Torsten Reitze19 (seit 27.5.2021) Cornelia Grandy 10,4 - 6,7 - 17,1 - 2020/21 2019/20 30,0 30,0 30,0 30,0 30,0 17,1 14,0 18,0 6,0 44,0 48,0 36,0 37,0 36,0 22,1 2020/21 2019/20 Renè Denner Jeffrey Marx 2020/21 2019/20 7,0 6,0 2020/21 2019/20 5,0 171819 An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden vom Unternehmen im Geschäftsjahr 2020/21 keine sonstigen Vergütungen oder gewährten Vorteile für persönlich erbrachte Leistungen (insbesondere Beratungs- und Vermittlungsleistungen) gezahlt. Für die Mitglieder des Aufsichtsrats der Carl Zeiss Meditec AG besteht eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (Directors & Officers-Versicherung, D&O), die einen Selbstbehalt vorsieht, der so auch in der Satzung der Gesellschaft festgelegt ist. Dieser entspricht mindestens 10 % des Schadens bis mindestens des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT Für eine weltweit tätige Gruppe gibt es viele unternehmerische Risiken und Chancen, die den Geschäftserfolg nachhaltig beeinflussen. Die Betrachtung von Risiken und Chancen sowie der bewusste Umgang mit unternehmerischer Unsicherheit sind ein wichtiger Teil der Corporate Governance der Carl Zeiss Meditec Gruppe. Risikomanagement Das zentral gesteuerte Risikomanagementsystem der Carl Zeiss Meditec Gruppe legt einheitliche Regeln und Prozesse zur frühzeitigen Erkennung, Bewertung und Steuerung von Risiken fest. Risikokoordinatoren in den Tochterunternehmen 17 Dr. Karl Lamprecht hat mittels abgegebener Verzichtserklärung für das Geschäftsjahr 2020/21, wie auch im Vorjahr, auf seinen Vergütungsanspruch verzichtet. 18 Dr. Christian Müller hat mittels abgegebener Verzichtserklärung für das Geschäftsjahr 2020/21, wie auch im Vorjahr, auf seinen Vergütungsanspruch verzichtet. 19 Torsten Reitze hat mittels abgegebener Verzichtserklärung für das Geschäftsjahr 2020/21 auf seinen Vergütungsanspruch verzichtet. 32 KONZERNLAGEBERICHT und auf Konzernebene sind für die Anwendung der Vorgaben und Richtlinien verantwortlich. Das Management der Tochterunternehmen identifiziert und steuert die operativen und strategischen Risiken. Die Gesamtverantwortung liegt beim Konzernvorstand. Zusammen mit dem Gruppen-Risiko-Manager bewertet er regelmäßig Risiken und deren Steuerung auf Konzernebene. Die Prüfung der Angemessenheit und Überwachung des Risikomanagementsystems erfolgt durch den Konzernvorstand sowie den Aufsichtsrat. Das Risikomanagement der Carl Zeiss Meditec Gruppe ist fester Bestandteil der Unternehmensführung und basiert auf den folgenden beiden wesentlichen Komponenten Risiko-Reporting-System und Internes Kontrollsystem. Risiko-Reporting-System Hierunter wird ein nachvollziehbarer, alle Unternehmensaktivitäten umfassender, in die organisatorische Struktur und in die Steuerungs- und Reporting-Prozesse integrierter Regelkreislauf verstanden, der ein systematisches und ständiges Vorgehen bezüglich der Identifikation, Bewertung, Steuerung/Kontrolle sowie der Dokumentation und Kommunikation etwaiger Risiken umfasst. Relevante Informationen können so unverzüglich an die verantwortlichen Entscheidungsträger weitergeleitet werden. Wesentliche Merkmale dieses Systems sind: » Das Risiko-Reporting-System erfasst ausschließlich Risiken. Es werden alle vollkonsolidierten Tochterunternehmen einbezogen. » Die Geschäftsrisiken werden nach ihrer Tragweite über den Zeitraum ihres Bestehens eingeschätzt und nach Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadenshöhen bewertet und klassifiziert. Der Betrachtungszeitraum beträgt dabei maximal fünf Jahre. Die Risiken werden hinsichtlich ihrer Auswirkung auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern bewertet. » Auf Basis vorgegebener Schwellenwerte erfolgt eine regelmäßige Risikoberichterstattung an den Vorstand, das Management der Tochtergesellschaften und weitere Entscheidungsträger im Unternehmen. Kurzfristig bekannt gewordene wesentliche Risiken werden diesem Adressatenkreis unverzüglich angezeigt. » Auf dieser Grundlage ergreift und bewertet der Konzern geeignete Maßnahmen, um identifizierte Risiken zu vermeiden, deren Eintrittswahrscheinlichkeit oder den möglichen wirtschaftlichen Schaden zu verringern. Die Maßnahmen zur Risikoreduzierung, die Frühwarnindikatoren und die daraus abgeleiteten Restrisiken werden regelmäßig aktualisiert und dokumentiert. Internes Kontrollsystem IKS Das interne Kontrollsystem der Carl Zeiss Meditec Gruppe orientiert sich am COSO-Enterprise-Risk-Management-Modell (COSO-ERM-Modell). Das integrierte Enterprise-Risk-Management-System des Konzerns umfasst strategische und operative Risiken. Die Risikobetrachtung geht über reine Finanzrisiken hinaus. Für zentrale Prozesse gibt es Schlüsselrisiken sowie festgelegte Kontrollmechanismen, die hinsichtlich ihrer Wirksamkeit regelmäßig bewertet werden. Der Konzernvorstand ist verantwortlich für die Sicherstellung eines angemessenen und wirksamen internen Kontrollsystems und dessen kontinuierliche Verbesserung. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht die Wirksamkeit von interner Revision, Risikomanagement und internem Kontrollsystem sowie des Rechnungslegungsprozesses. Der rechnungslegungsbezogene Teil des internen Kontrollsystems ist ein unter Verantwortung und Aufsicht des Finanzvorstands ausgestaltetes System, welches die im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) stehende Aufstellung des Konzernabschlusses und die Zuverlässigkeit der externen Finanzberichterstattung sicherstellt. Wesentliche Risiken Die Carl Zeiss Meditec Gruppe analysiert und bewertet Risiken systematisch. Besonderes Augenmerk wird dabei auf mögliche wirtschaftliche Auswirkungen sowie die Eintrittswahrscheinlichkeit gelegt. So werden die Risiken quantifiziert und klassifiziert. Aufgrund des breiten Portfolios sowie der globalen Aufstellung des Konzerns sind die strategischen und operativen Risiken stark gestreut. 33 KONZERNLAGEBERICHT Quantitative Angaben basieren auf einer Nettobetrachtung nach Anwendung von Maßnahmen und beziehen sich auf den Risikobetrachtungszeitraum. Innovationsrisiken Geschäftserfolg und Reputation der Gruppe hängen stark von einer zügigen Entwicklung innovativer Produkte und Lösungen ab. Neue Trends und aktuelle Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung können Technologiewechsel und neue Kundenanforderungen auslösen sowie neue Geschäftsmodelle erforderlich machen. Sollte die Gruppe technologisch den Anschluss an die Marktentwicklung verlieren oder auf Trends und Weiterentwicklungen zu spät reagieren, so könnte sich dadurch ihre Wettbewerbsposition verschlechtern. Weiterhin besteht die Gefahr, dass Produkte des Konzerns durch alternative Technologien, Verfahren oder Behandlungsmethoden vollständig substituiert werden, was aufgrund einer rückläufigen Nachfrage zu Umsatz- und Ergebnisausfällen führen könnte. Mögliche negative Ergebniseffekte für diese Risiken beziffern sich im Bereich eines niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Betrages. Um hier Chancen frühzeitig zu nutzen und die Eintrittswahrscheinlichkeit und die wirtschaftliche Auswirkung des Risikos in allen Segmenten gering zu halten, tätigt die Gruppe Investitionen in die Forschung und Entwicklung und vorgelagerte Bereiche von Produkten mit technologischem Vorsprung und Alleinstellungsmerkmalen. Personalrisiken Der demografische Wandel, der Fachkräftemangel in technischen Berufen und die weltweit unterschiedlichen Ausbildungs- und Qualifizierungsstandards sorgen für Herausforderungen bei der Besetzung von offenen Stellen. Durch unbesetzte Positionen können die technische Fortentwicklung sowie der Vertrieb der angebotenen Produkte und Dienstleistungen in allen Segmenten eingeschränkt werden. Mit ihrer Rekrutierungsstrategie und durch Mitarbeiterentwicklung und Nachfolgeplanung steuert die Gruppe hier entgegen, wodurch es gelingt, die Eintrittswahrscheinlichkeit niedrig zu halten. Um Fachkräfte langfristig ans Unternehmen zu binden, bietet die Gruppe unterschiedliche, standortbezogene Sozialleistungen an – dazu zählen etwa Angebote zur Gesundheitsförderung oder Kinderbetreuung. Das Management rechnet aktuell bei diesen Risiken mit keinen wesentlichen Effekten auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe. Risiken bei Beschaffung und Produktion Mit einem integrierten Managementsystem, das die Themen Qualität, Umwelt- sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz umfasst, sichert die Gruppe die Konformität mit nationalen und internationalen Normen, Richtlinien und gesetzlichen Bestimmungen in Bezug auf ihre Supply Chain. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe nutzt für die Herstellung ihrer Produkte in allen Geschäftssegmenten teilweise Komponenten von externen Lieferanten. Die Verteuerung von Rohstoffen, Energie oder Material, die steigende Komplexität der Zukaufteile und eine begrenzte Zahl an Zulieferern (Single Source) für bestimmte Technologien können negative Auswirkungen auf die Produktion, den Absatz und auch auf die Qualität der Produkte des Unternehmens haben. Zudem besteht das Risiko, dass im Rahmen der COVID-19-Pandemie sowie aufgrund der weltweit zu beobachtenden Transport- und Lieferengpässe in verschiedensten Bereichen Zulieferer ausfallen können oder nicht vollumfänglich lieferfähig sind. Der Konzern arbeitet weiter daran, Lieferketten zu stabilisieren und die Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern zu reduzieren, auch um die damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen gering zu halten. Es werden zudem Chancen genutzt, die sich aus einer Bündelung von Beschaffungsaktivitäten ergeben. Darüber hinaus wählt die Carl Zeiss Meditec Gruppe ihre Lieferanten im Rahmen von festgelegten Prozessen und Kriterien aus. Mit konsequenten Supply-Chain-Maßnahmen wie der Qualifizierung von Lieferanten, der Identifizierung von Zweitlieferanten und der Aufstellung eines strategischen Bevorratungsplanes sichert sich die Carl Zeiss Meditec Gruppe gegen Lieferantenabhängigkeiten und Veränderungen am Rohstoffmarkt ab. Zwischen der Carl Zeiss Meditec Gruppe und der ZEISS Gruppe bestehen in einigen Bereichen enge vertragliche Beziehungen. Dies betrifft vor allem den Bezug von IT-Dienstleistungen, die lizenzvertragliche Nutzung der Marke „ZEISS“ 34 KONZERNLAGEBERICHT und Vereinbarungen mit Vertriebsgesellschaften der ZEISS Gruppe. Dieses Vertriebsnetz bietet wesentliche Chancen, die insbesondere in der weltweit engmaschigen Flächendeckung und einer effizienten Marktbearbeitung angesiedelt sind. Der Ergebniseinfluss der Lieferantenrisiken ist im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich angesiedelt. Risiken der Informationstechnologie Die Carl Zeiss Meditec Gruppe prüft und nutzt die Chancen der Digitalisierung kontinuierlich. Hier entstehen viele neue Möglichkeiten, den Kundinnen und Kunden zusätzliche Services anzubieten. Gleichzeitig optimiert der Konzern permanent seine bestehenden Informationstechnologie (IT)-Systeme sowie die IT-Schutz- und -Sicherheitseinrichtungen. Funktionsfähige und angemessen dokumentierte IT-Systeme sind zudem Voraussetzung für die Erlangung von Produktzulassungen in verschiedenen Ländern. Risiken, die im Schadensfall eine Unterbrechung der Geschäftsprozesse aufgrund von IT-Systemausfällen oder den Verlust oder die Verfälschung von Daten zur Folge haben könnten, werden deshalb über den gesamten Lebenszyklus der Applikationen und IT-Systeme hinweg identifiziert und bewertet. Im letzten Geschäftsjahr wurden hierbei insbesondere Analysen durchgeführt und Maßnahmen ergriffen, die Schäden durch Cyberattacken und Virenangriffe auf die IT-Infrastruktur der Carl Zeiss Meditec AG und die Medizingeräte bei Kundinnen und Kunden abwenden sollen. Das Management arbeitet an einer ständigen Verbesserung der IT-Sicherheit angesichts einer deutlich zunehmenden Bedrohungslage durch Cyberkriminalität. Je nach Art und Umfang möglicher erfolgreicher Cyberattacken können diese wesentliche Effekte auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage der Gruppe haben. Teilweise betreiben externe Partner die IT-Systeme des Konzerns. Für diese Dienstleister hat der Konzern Standards bezüglich der eingesetzten Hard- und Software sowie des Datenschutzes definiert. Die Gruppe kontrolliert die Umsetzung und Einhaltung dieser Vorgaben. Risiken aus Akquisitionen Akquisitionen oder Beteiligungen bieten der Carl Zeiss Meditec Gruppe die Chance, ihr Kompetenz- und Technologieportfolio zu erweitern oder ihre regionalen Marktzugänge auszubauen. Insbesondere durch den Erwerb der Carl Zeiss Meditec Cataract Technology, Inc. im Dezember 2018, einem Unternehmen, welches sich auf technische Lösungen für die mikroinvasive Kataraktchirurgie spezialisiert hat, kann die Gruppe ihre technologische Position und ihr Produktportfolio in der Kataraktchirurgie in den kommenden Jahren deutlich stärken. Bei Akquisitionen besteht das unternehmerische Risiko, dass sich das erworbene Unternehmen wirtschaftlich nicht wie erwartet im Markt entwickelt und die mit seinem Erwerb verfolgten Umsatz- und Ertragsziele nicht erreicht oder dass die beabsichtigten Synergieeffekte mit der Carl Zeiss Meditec Gruppe nicht erzielt werden können. Die damit verbundenen Risiken und Chancen hält die Gruppe im Zeitablauf nach. Ein wesentliches Element vor Abschluss einer Transaktion ist ein standardisierter Prozess für Mergers & Acquisitions einschließlich einer Due-Diligence-Prüfung, um die zu erwartende Geschäftsentwicklung zu beurteilen. Die wirtschaftliche Auswirkung sowie die Eintrittswahrscheinlichkeit sind deshalb gering. In der Konzernbilanz ist aus Akquisitionstätigkeiten ein Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) von 328,7 Mio. € enthalten, der jährlich gemäß IAS 36 auf Werthaltigkeit geprüft wird. Dieser Geschäfts- oder Firmenwert entfällt in Höhe von 327,8 Mio. € auf den strategischen Geschäftsbereich Ophthalmic Devices und mit 0,9 Mio. € auf den Bereich Microsurgery. Die im laufenden Geschäftsjahr durchgeführten Impairment Tests ergaben keine Anzeichen für eine Wertminderung der goodwilltragenden Zahlungsmittel generierenden Einheiten (ZGE). Auf Grund der Geschäftsentwicklung rechnet die Gruppe auch bei den folgenden Überprüfungen mit positiven Ergebnissen. Durch Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen oder Änderungen von Geschäftsmodellen sind Wertberichtigungen auf den bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwert einzelner oder aller in der Vergangenheit akquirierten Unternehmen nicht auszuschließen. 35 KONZERNLAGEBERICHT Rechtliche Risiken, Patente und geistiges Eigentum Die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft hängt vom Schutz ihrer technologischen Innovationen gegen die Nutzung dieser Innovationen durch Dritte ab. Angriffe auf Intellectual Property und Patentschutz können eventuell bestehende Technologie- und damit Wettbewerbsvorteile in allen Geschäftssegmenten beeinträchtigen. Das Auslaufen von Schutzrechten, insbesondere von Patenten, sowie die geografische Beschränkung von Schutzrechten könnten dazu führen, dass neue oder bestehende Wettbewerber die Erfindungen der Carl Zeiss Meditec Gruppe nutzen, um damit in den Markt eintreten zu können oder ihre Position zu stärken. Darüber hinaus könnten trotz der getroffenen Maßnahmen Dritte versuchen, Produkte des Unternehmens ganz oder teilweise zu kopieren, da der nicht genehmigte Gebrauch von geistigem Eigentum grundsätzlich schwierig zu überwachen ist und Gesetze zum Urheberrecht lediglich begrenzten Schutz bieten. Mit einer Schutzrechtsstrategie schützt das Unternehmen seine Technologien und Produkte. Werden eigene Patent- und Markenrechte durch Dritte verletzt, leitet der Konzern rechtliche Schritte ein, um dem damit verbundenen hohen wirtschaftlichen Risiko zu begegnen. In Anbetracht der Bedeutung von Innovationen für das Unternehmen ist mit derartigen Fällen mit gewisser Wahrscheinlichkeit für die Zukunft zu rechnen, wenngleich in der Vergangenheit solche Fälle selten aufgetreten sind. Bei der Produkt- und Technologieentwicklung prüft die Gruppe, ob fremde Rechte berührt werden, entwickelt gegebenenfalls schutzrechtsfreie Lösungen oder erwirbt notwendige Lizenzen und Rechte beziehungsweise sucht anderweitige vertragliche Lösungen. Insgesamt rechnet das Management im Bereich der Patente und des geistigen Eigentums mit keinen wesentlichen Effekten auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe. Rechtliche Risiken können unter anderem durch die Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen in den relevanten Märkten und durch Rechtsstreitigkeiten mit Wettbewerbern, Geschäftspartnern oder Kunden hervorgerufen werden. Schwebende Rechtsstreitigkeiten beziffern sich in Höhe eines niedrigen einstelligen Millionbetrags und sind nicht substanziell gefährdend für die Gruppe. Im gegebenen Fall trüge die Gruppe ausreichend Vorsorge in Form von Rückstellungen. Weitere Angaben zu Rechtsstreitigkeiten und Schiedsverfahren, die die Carl Zeiss Meditec Gruppe betreffen, sind im Abschnitt „(31) Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen“ im Konzernanhang zu finden. Als global agierendes börsennotiertes Medizintechnikunternehmen unterliegt die Carl Zeiss Meditec Gruppe in den Ländern, in denen der Konzern tätig ist, einer Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien. Um die Einhaltung dieser Regelungen zu gewährleisten, werden diese regelmäßig hinsichtlich Änderungen analysiert und bei Bedarf Anpassungen der internen Prozesse und Richtlinien vorgenommen. In einem Kodex hat das Unternehmen zudem die Grundlagen korrekten Verhaltens bei geschäftlichen Aktivitäten festgeschrieben. Der Verhaltenskodex ist für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gültig. Um Compliance-Verstöße zu vermeiden und Reputationsrisiken zu minimieren, hat der Konzern eine konzernweite Compliance-Organisation etabliert. Darüber hinaus erfolgen regelmäßig Trainingsmaßnahmen, durch welche die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den internen Richtlinien vertraut gemacht und hinsichtlich der negativen Auswirkungen von Verstößen sensibilisiert werden. Auch hier rechnet das Management nicht mit wesentlichen Effekten auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe. Finanzielle Risiken Im Zuge der europäischen Schuldenkrise besteht ein latentes Bonitätsrisiko von Geschäftsbanken, bei denen die Carl Zeiss Meditec Gruppe Einlagen unterhält. Gleichwohl hat das Unternehmen verschiedene Maßnahmen zur Risikobegrenzung ergriffen, beispielsweise wurde ein Monitoringverfahren zur Beobachtung der aktuellen Lage an den Kapitalmärkten eingeführt. Das Unternehmen stuft die finanziellen Risiken für sich als moderat ein. Basis hierfür ist die solide Finanzierungsstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 70,0 %, der hohe Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie ein starker operativer Cashflow. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bei der Carl Zeiss Meditec Gruppe werden auf Basis einer monatlich rollierenden Liquiditätsplanung innerhalb eines festen Planungszeitraums vorrätig gehalten und im Rahmen eines ZEISS konzernweiten Cash Poolings verwaltet. 36 KONZERNLAGEBERICHT Zu den finanziellen Risiken zählen zudem Liquiditätsrisiken, Preisänderungsrisiken von Finanzinstrumenten sowie Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme. Diese Risiken und deren Management sind im Konzernanhang im Abschnitt „(37) Finanzielles Risikomanagement“ beschrieben. Über die bereits in der Bilanz berücksichtigen Wagnisse hinaus bestehen keine weiteren wesentlichen Risiken. Wirtschaftliches Umfeld Als weltweit tätiges Unternehmen ist die Carl Zeiss Meditec Gruppe risikobehafteten Entwicklungen der Weltwirtschaft ausgesetzt. Daher können sich die allgemeine weltpolitische Lage, große Naturereignisse, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie das Marktgeschehen in einzelnen Regionen der Welt in vielfältiger Weise auf die Erfolgschancen der Carl Zeiss Meditec Gruppe in allen Geschäftssegmenten auswirken. Die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die in den letzten Jahren bereits volatiler und die konjunkturellen Risiken dadurch insgesamt größer geworden sind, haben sich aufgrund der COVID-19-Pandemie nochmals negativ verändert. Ausgangssperren, Einreisebeschränkungen, unterbrochene Lieferketten, volatile Rohstoffpreise und sich verschlechternde finanzielle Rahmendaten haben zu einer anhaltenden Kettenreaktion geführt, die in ihrer Folge eine weltweite Rezession befürchten lässt, die weit über den wirtschaftlichen Rückgang in Folge der Finanzkrise 2008/09 hinausgeht. In vielen Ländern kam es im bisherigen Verlauf des Kalenderjahres 2021, auch flankiert durch Impfmaßnahmen, zu einem Rückgang der Erkrankungsfälle und einer Wiederaufnahme der Alltagsgeschäfte. Es besteht somit die Erwartung, dass es trotz steigender Ansteckungszahlen im Herbst und Winter 2021/22 nicht erneut zu großflächigen Schließungsmaßnahmen kommen wird. Das Geschäft der Carl Zeiss Meditec Gruppe war durch die Pandemie im abgelaufenen Geschäftsjahr nur sehr moderat, und damit deutlich weniger als erwartet, von den negativen Einflüssen betroffen. Zur Abfederung der negativen Auswirkungen der Pandemie hat die Carl Zeiss Meditec Gruppe verschiedene Maßnahmen vorgenommen, wie zum Beispiel die Optimierung und Senkung von Kosten. Weiterhin hat die Gruppe einen engen Kontakt zu ihren Kundinnen und Kunden gehalten, um einen erneuten Abbruch des Geschäftes während der Pandemiemaßnahmen im vergangenen Geschäftsjahr zu vermeiden. Darüber hinaus wurden digitale Marketing- und Vertriebsmaßnahmen sowie digitale Serviceaktivitäten ausgebaut, Infektionsschutzkomponenten für die eigenen Produkte entwickelt sowie Unterstützungsleistungen für Infektionsschutzkonzepte für die Kundinnen und Kunden angeboten. Neben der Pandemie kann die konjunkturelle Entwicklung auch durch eine verringerte Stabilität der EU sowie einer allgemeinen Konjunkturabschwächung zusätzlich gedämpft werden. Zudem ist in wesentlichen Märkten, in denen die Gruppe tätig ist, wie den USA oder China, eine zunehmend protektionistische Wirtschaftspolitik zu beobachten, deren zukünftige Ausgestaltung sich nur schwer antizipieren lässt. Eskalierende Handelsspannungen zwischen China und den USA können Auswirkungen auf das globale Wachstum haben. Hinzu kommen lokale Risiken und Instabilitäten in Schwellenländern, wie zum Beispiel der Türkei oder in Südamerika, welche globale Kettenreaktionen nach sich ziehen können. Diese Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage kann die wirtschaftliche Situation der Kundinnen und Kunden und deren Nachfrage nach Produkten der Carl Zeiss Meditec Gruppe negativ beeinflussen, was zu negativen Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis führen kann. Durch das im Unternehmen etablierte Risikofrüherkennungssystem können diese Risiken frühzeitig erkannt werden und es kann entsprechend gegengesteuert werden. Zudem macht die internationalePräsenz der Gruppe unabhängiger von regionalen Krisen und die stark differenzierte Produkt- und Kundenstruktur des Unternehmens begrenzt ihre Absatzrisiken. Nach gegenwärtiger Einschätzung und insbesondere aufgrund der Pandemie bestehen im gesamtwirtschaftlichen Umfeld Risiken im niedrigeren zweistelligen Millionen-Euro- Bereich. 37 KONZERNLAGEBERICHT Markt und Wettbewerb Die Carl Zeiss Meditec Gruppe ist in beiden strategischen Geschäftsbereichen einem intensiven Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Neben dem Markteintritt neuer Wettbewerber besteht das Risiko, dass im Fall von starken Wechselkursveränderungen Wettbewerber aus den begünstigten Ländern zu wesentlich niedrigeren Preisen im Markt anbieten können und sich somit ihre Wettbewerbsposition verbessern könnte. Einige Wettbewerber können aufgrund ihres höheren Gesamtumsatzes und der finanziellen Ressourcen dem Wettbewerbsdruck besser begegnen. Zudem können bestehende Wettbewerber durch große finanzstarke Unternehmen aufgekauft werden oder sich zu Allianzen zusammenschließen, was zu verstärktem Wettbewerbsdruck, sinkenden Absatzpreisen, Margendruck und/oder dem Verlust von Marktanteilen führen kann. Auf derartige Risiken bereitet sich die Gesellschaft durch kontinuierliche Marktbeobachtung und -analyse vor, um mit entsprechender Voraussicht agieren zu können. Die Kosten für einige medizinische Behandlungen, die mit Hilfe der Produkte der Carl Zeiss Meditec Gruppe vorgenommen werden, werden von Krankenkassen, Versicherungen oder staatlichen Gesundheitsprogrammen erstattet. Änderungen der Gesundheits- und Erstattungspolitik im In- oder Ausland und insbesondere Sparmaßnahmen als Auswirkung der Pandemie können zur Ablehnung oder Reduzierung von Erstattungsleistungen führen, wodurch die Nachfrage nach Produkten von Carl Zeiss Meditec sinken könnte. Bei neuen Produkten, bei denen die Erstattung noch nicht sicher vorhergesagt werden kann, kann die Nachfrage durch die wirtschaftliche Situation der Verbraucher empfindlich gedämpft werden. Die refraktive Chirurgie ist im Allgemeinen ein Wahleingriff, den die Patienten selbst bezahlen. Die Nachfrage hängt deshalb von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung ab. Weiterhin kann auf Seiten der Kundinnen und Kunden, insbesondere im Bereich des privaten Gesundheitssektors eine zunehmende Bildung von regionalen und überregionalen Beschaffungsgemeinschaften sowie Klinikketten beobachtet werden. Eine derartige Entwicklung kann tendenziell zu sinkenden Absatzpreisen in diesem Kundensegment führen. Diese markt- und wettbewerbsbezogenen Risiken können zusammengefasst eine negative Auswirkung auf das Ergebnis des Konzerns im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich darstellen. Die demografische Entwicklung in den Industrieländern und die wirtschaftliche Entwicklung in den sich schnell entwickelnden Volkswirtschaften sowie die steigenden Anforderungen an medizintechnische Geräte zur Diagnose und Therapie von altersbedingten Augenkrankheiten ergeben jedoch auch Wachstumschancen für das Unternehmen. Produktzulassung und politisches Umfeld Da die Produkte der Gruppe weltweit verkauft werden, sind bei der Herstellung und Markteinführung staatliche Regulierungen zu beachten, speziell wenn spezifische Zulassungen und Zertifizierungen notwendig sind. Obwohl diese Anforderungen in sämtliche Schritte der Entwicklung, Produktion und des Vertriebs einbezogen werden, kann keine Gewähr dafür übernommen werden, dass Zulassungen überhaupt oder rechtzeitig zur geplanten Markteinführung erteilt werden oder dass die zahlreichen Registrierungen des Konzerns in Zukunft fortbestehen oder erneuert werden. Dies kann zu Umsatzeinbußen und bei verspätet auf den Markt gebrachten Produkten zu Wettbewerbsnachteilen führen. Zudem können sich Registrierungsanforderungen zukünftig verschärfen, insbesondere auch aufgrund sich verstärkender protektionistischer Tendenzen in verschiedenen Ländern. Um solche Entwicklungen rechtzeitig erkennen und angemessen darauf reagieren zu können, überwacht die Gesellschaft Entwicklungen und Zulassungsverfahren auf diesem Gebiet äußerst genau im Rahmen ihres implementierten Qualitätsmanagementsystems. Dies trifft aktuell insbesondere auf die 2017 in Kraft getretene neue EU-Medizinprodukte- Verordnung zu. Verbleibende Restrisiken bewegen sich im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Zertifiziertes Qualitätsmanagement Wichtiger Bestandteil zur Risikofrüherkennung ist das zertifizierte Qualitätsmanagement des Konzerns. Klar strukturierte und eindeutig dokumentierte Prozesse im Rahmen des Qualitätsmanagements sorgen nicht nur für Transparenz, sondern sind mittlerweile in den meisten Märkten eine Vorbedingung für die Vermarktung von Medizin-Produkten. Das von der 38 KONZERNLAGEBERICHT Carl Zeiss Meditec Gruppe angewendete Qualitätsmanagementsystem wurde von der DQS GmbH Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen zertifiziert und steht in Übereinstimmung mit der US-amerikanischen Norm für Good Manufacturing Practice („GMP“), 21 C.F.R. part 820, QSR. Produkthaftungsrisiko Einige der vom Unternehmen hergestellten medizintechnischen Geräte und Systemlösungen sowie Implantate bergen grundsätzlich das Risiko, dass, trotz des Einsatzes aller vertretbaren Maßnahmen des zertifizierten Qualitätsmanagements und der Beachtung aller gesetzlichen Vorschriften, Fehlfunktionen zu Verletzungen oder Beeinträchtigungen der Patientinnen und Patienten führen können. Dies kann unter anderem darauf basieren, dass von externen Lieferanten bezogene Komponenten und Rohstoffe nicht die vorgegebenen Qualitätsanforderungen erfüllen. Auch wenn bis heute noch keine bedeutenden Schadenersatzansprüche aus Produkthaftung gegen das Unternehmen geltend gemacht wurden, kann dies für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden. Dies kann die Reputation des Konzerns nachhaltig schädigen und zu erheblichen Kosten für die Rechtsverteidigung führen, unabhängig davon, ob letztendlich ein Schadenersatzanspruch besteht. Risikohaftungsansprüche können speziell in den USA besonders hoch sein. Hinzu können die ebenfalls kostspieligen Rückrufaktionen kommen. Das Unternehmen sichert sich gegen mögliche Produkthaftungsklagen durch eine Produkthaftpflichtversicherung ab. Es kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass der bestehende Versicherungsschutz der Carl Zeiss Meditec Gruppe für die Absicherung potenzieller Ansprüche nicht ausreicht. Verbleibende Restrisiken bewegen sich im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Infrastrukturelle Risiken Nicht kontrollierbare Umwelteinflüsse wie Naturkatastrophen oder Terroranschläge könnten die Unterbrechung der Geschäftstätigkeiten an entsprechenden Standorten zur Folge haben und das Unternehmen daran hindern, reguläre Produktions- sowie Vertriebs- und Dienstleistungen in diesen Gebieten zu erbringen und den erwarteten Ertrag zu erwirtschaften. Hiervon können alle Geschäftssegmente betroffen sein. Negative Auswirkungen können sich zudem auf im betroffenen Gebiet ansässige Kundinnen und Kunden und ihre Investitionsbereitschaft sowie die dortigen Lieferanten und deren Lieferbereitschaft ergeben. Der Hauptsitz des Unternehmens mit wesentlichen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen sowie weiteren zentralen Unternehmensfunktionen befindet sich in Deutschland, einem Gebiet mit einem vergleichsweise geringen Risiko hinsichtlich Naturkatastrophen. Ein zweiter wesentlicher Standort befindet sich im Großraum von San Francisco in den USA, einem Gebiet mit erhöhtem Erdbebenrisiko. Um mögliche Schäden zu minimieren hat die Carl Zeiss Meditec Gruppe ein Krisenmanagement eingerichtet sowie lokale und zentrale Pläne zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit kritischer Geschäftsprozesse (Business-Continuity-Pläne) erarbeitet. Aus diesem Grund rechnet das Unternehmen nicht mit wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Risiken im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess Die Hauptrisiken im Rechnungslegungsprozess bestehen darin, dass Abschlüsse aufgrund unbeabsichtigter Fehler oder vorsätzlichen Handelns nicht ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage vermitteln oder dass ihre Veröffentlichung verspätet erfolgt. Die Rechnungslegung vermittelt in diesem Fall kein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild des Unternehmens. Abweichungen werden als wesentlich eingestuft, wenn sie einzeln oder insgesamt die auf Basis der Abschlüsse getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen der Abschlussadressaten beeinflussen könnten. Im Bereich der Rechnungslegung und Konzernrechnungslegung sichern Prozesse mit regelmäßig überprüften, integrierten präventiven und aufdeckenden Kontrollen die Vollständigkeit und Richtigkeit des Abschlusses. Alle konzerninternen Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien sind in einem Bilanzierungshandbuch gesammelt, das über das 39 KONZERNLAGEBERICHT konzerninterne Intranet zusammen mit dem konzernweit gültigen Abschlusskalender allen relevanten Organisationseinheiten und sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens vorliegt. Darüber hinaus unterstützen ergänzende Verfahrensanweisungen, standardisierte Meldeformate, IT-Systeme sowie IT-unterstützende Reporting- und Konsolidierungsprozesse den Prozess der einheitlichen und ordnungsgemäßen Konzernrechnungslegung. Die operative, zeitgerechte Umsetzung der systemischen Vorgaben erfolgt durch die betroffenen Bereiche der Carl Zeiss Meditec AG und ihrer Tochtergesellschaften. Diese werden dabei von der Abteilung Carl Zeiss Meditec Group Finance unterstützt und überwacht. Die Abteilung Group Finance ist für die Konzernberichterstattung, einschließlich konzernweiter Finanz- und Managementinformationen, Prognosen, Planungen sowie der Risikoberichterstattung, zuständig. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und Auswirkung auf den Konzern- und Jahresabschluss analysiert. Weitere Angaben gemäß § 289 Abs. 2 Nr. 1 HGB, § 315 Abs. 2 Nr. 1 HGB Preisänderungsrisiken können grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden. Allerdings begegnet die Carl Zeiss Meditec Gruppe diesen Risiken durch eine Fokussierung auf Produktinnovationen und die Optimierung der Herstellungskosten durch Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmaßnahmen. Mögliche Risiken des Ausfalls von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, insbesondere vor dem Hintergrund einer zunehmenden weltweiten Verschuldungssituation und eines damit möglichen einhergehenden Forderungsausfallrisikos, werden durch ein aktives Forderungsmanagement minimiert. Darüber hinaus bildet die Gruppe hierfür regelmäßig eine ausreichende Risikovorsorge. Insgesamt kann das Risiko jedoch als begrenzt angesehen werden. Das Verhältnis von Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Konzernumsatz belief sich im Berichtszeitraum auf 0,7 % (Vorjahr: 0,9 %). Die Finanzierungssituation der Carl Zeiss Meditec Gruppe kann als solide eingeschätzt werden. Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten betrug zum Bilanzstichtag 30. September 2021 7,4 Mio. €. Hinzu kommen Guthaben, ausgewiesen als Forderungen gegen das Treasury der Carl Zeiss AG, in Höhe von 949,3 Mio. €. Darüber hinaus erwirtschaftete der Konzern im Berichtszeitraum einen operativen Cashflow in Höhe von 362,7 Mio. €. Damit bestehen aus heutiger Sicht keine bedeutenden Liquiditätsrisiken. Der gesamte Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten einschließlich der Guthaben beim Treasury der Carl Zeiss AG ist bei Banken angelegt. Sollte es, insbesondere aufgrund einer zunehmend instabileren gesamtwirtschaftlichen Lage, zu einem Ausfall einzelner Institute kommen, können die dort bestehenden Guthaben gefährdet sein. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe begegnet diesem Risiko durch ein laufendes Monitoring der Bonität der Banken, mit welchen eine Geschäftsbeziehung besteht, sowie durch eine Streuung der Guthaben auf mehrere Institute durch das Treasury der Carl Zeiss AG. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe ist als weltweit operierendes Unternehmen den Auswirkungen von Währungsschwankungen ausgesetzt. Zur Absicherung des Kursrisikos schließt der Konzern auf der Grundlage geplanter Fremdwährungstransaktionen Devisentermingeschäfte ab. Diese Kontrakte erstrecken sich im Allgemeinen auf einen Zeitraum von bis zu einem Jahr. Ausgehend von der derzeitigen Währungsentwicklung können auch weiterhin die Währungseffekte das Finanzergebnis in Abhängigkeit vom Umfang der Schwankungen belasten. Weitere Ausführungen zu den Devisentermingeschäften sind im Anhang angegeben. Gesamtaussagen zur Risikosituation des Unternehmens Bei der Erstellung des Berichts waren keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Carl Zeiss Meditec Gruppe gefährden könnten. Für die Gesamtbewertung ergeben sich im Vergleich zum Vorjahr Unterschiede dahingehend, dass die Gruppe insbesondere aufgrund der geringer als erwartet erfolgten Belastung durch die COVID-19-Pandemie einer deutlich weniger angespannteren Risikosituation gegenübersteht. Der Vorstand sieht auch weiterhin eine solide 40 KONZERNLAGEBERICHT Grundlage für die weitere Entwicklung des Konzerns und stellt mit einem systematischen Strategie- und Planungsprozess die notwendigen Ressourcen zur Verfügung, die für die Nutzung der Chancen notwendig sind. ANGABEN GEMÄß §§ 289 A UND 315 A HGB Das gezeichnete Kapital der Carl Zeiss Meditec AG beträgt 89.440.570,00 € und ist eingeteilt in 89.440.570 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stammaktien (Stückaktien) mit einem rechnerischen anteiligen Betrag des Grundkapitals von 1 € je Stückaktie. Jede Aktie verfügt über ein Stimmrecht und gewährt einen gleichen Anteil am Gewinn. Andere Aktien, auch solche mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, existieren nicht. Beschränkungen seitens der Carl Zeiss Meditec AG, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, existieren ebenfalls nicht. Darüber hinaus sind dem Vorstand sonstige Vereinbarungen, die beispielsweise zwischen einzelnen Gesellschaftern getroffen wurden, nicht bekannt. Folgende direkte und indirekte Beteiligungen am Kapital der Carl Zeiss Meditec AG, die zehn Prozent der Stimmrechte übersteigen, sind der Carl Zeiss Meditec AG bekannt. Die Carl Zeiss AG, Oberkochen, Deutschland, hält insgesamt sowohl direkt als auch indirekt rund 59,1 % der Stimmrechte der Carl Zeiss Meditec AG. Dies entspricht 52.893.270 Stückaktien. Darin enthalten sind 6,8 % der Stimmrechte bzw. 6.074.256 der Stückaktien der Carl Zeiss Meditec AG, welche die Carl Zeiss AG indirekt über ihre hundertprozentige Tochtergesellschaft Carl Zeiss, Inc., Thornwood, USA, hält. Arbeitnehmer der Carl Zeiss Meditec AG oder verbundener Unternehmen gemäß §§ 15 ff. AktG, die über Belegschaftsaktienprogramme in Vorjahren am Grundkapital der Carl Zeiss Meditec AG an der Gesellschaft beteiligt worden sind, üben ihre Kontrollrechte wie alle anderen Aktionäre der Gesellschaft unmittelbar aus. Eine Änderung der Satzung bedarf nach den §§ 179, 133 des Aktiengesetzes eines Beschlusses der Hauptversammlung, für den die einfache Stimmenmehrheit erforderlich ist und eine Mehrheit, die mindestens Dreiviertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals umfasst. Die Satzung kann eine andere Kapitalmehrheit, für eine Änderung des Gegenstands des Unternehmens jedoch nur eine größere Kapitalmehrheit bestimmen. § 25 der Satzung der Carl Zeiss Meditec AG bestimmt, dass in den Fällen, in denen das Gesetz eine Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erfordert, die einfache Mehrheit des vertretenen Grundkapitals genügt, sofern nicht durch Gesetz eine größere Mehrheit zwingend vorgeschrieben ist. Gemäß § 28 der Satzung der Carl Zeiss Meditec AG ist der Aufsichtsrat ermächtigt, Satzungsänderungen zu beschließen, die nur die Fassung betreffen. Dies steht in Übereinstimmung mit § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG. Die gesetzlichen Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands sind in den §§ 84 und 85 des Aktiengesetzes enthalten. Damit übereinstimmend sieht die Satzung der Carl Zeiss Meditec AG in § 6 Abs. 2 vor, dass die Bestellung der Mitglieder des Vorstands und der Widerruf ihrer Bestellung durch den Aufsichtsrat erfolgen. Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist ein Widerruf einer Bestellung zum Mitglied des Vorstands nur aus wichtigem Grund möglich. Gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung der Carl Zeiss Meditec AG besteht ein genehmigtes Kapital. Dementsprechend war der Vorstand – nach teilweiser Ausnutzung im März 2017 in Höhe von 8.130.960,00 € unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts – noch bis zum 5. April 2021 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder mehrmalig das Grundkapital um bis zu 32.523.845,00 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2016). Die Ausgabe neuer auf den Inhaber lautende Stückaktien konnte dabei gegen Bar- und/oder Sacheinlagen erfolgen. Der Vorstand war ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällen auszuschließen: 41 KONZERNLAGEBERICHT » Für Spitzenbeträge. » Wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung, und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Gattung und Ausstattung nicht wesentlich unterschreitet. Auf die Begrenzung in Höhe von 10 % des Grundkapitals sind Veräußerungen eigener Aktien aufgrund anderer Ermächtigungen nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG anzurechnen. » Bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital festzulegen. Der Vorstand ist darüber hinaus nach § 4 Abs. 6 der Satzung ermächtigt, das Grundkapital bis zum 29. Mai 2022 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 12.196.440,00 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2017). Den Aktionären ist mit den nachfolgenden Einschränkungen ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen und das Bezugsrecht auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Inhabern der von der Carl Zeiss Meditec AG oder ihren Tochtergesellschaften ausgegebenen Optionsscheinen und Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandelrechts zustehen würde. Der Vorstand ist darüber hinaus bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht bei einer Kapitalerhöhung für einen Betrag von bis zu 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Genehmigten Kapitals 2017 oder – falls dieses geringer ist – des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2017 vorhandenen Grundkapitals auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags, die möglichst zeitnah zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf Aktien entfällt, die seit Erteilung dieser Ermächtigung bis zur unter Ausnutzung dieser Ermächtigung nach § 186 Abs. 3 S. 4 AktG bezugsrechtsfreien Ausgabe von Aktien aus dem Genehmigten Kapital 2017 unter Bezugsrechtsausschluss entweder aufgrund einer Ermächtigung des Vorstands zum Bezugsrechtsausschluss in unmittelbarer bzw. sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 S. 4 AktG ausgegeben oder als erworbene eigene Aktien in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 S. 4 AktG veräußert worden sind, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die bis zur Ausnutzung dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts nach § 186 Abs. 3 S. 4 AktG begeben werden. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht bei einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen oder anderen einlagefähigen Wirtschaftsgütern einschließlich Forderungen auszuschließen. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung der Carl Zeiss Meditec AG vom 6. August 2020 ist der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien zu erwerben. Diese Ermächtigung gilt bis zum 5. August 2025. Die Aktien dürfen erworben werden, um sie mit Zustimmung des Aufsichtsrats: » Arbeitnehmern der Gesellschaft und der mit der Gesellschaft im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen zum Erwerb anzubieten – wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen ist – oder » als (Teil-)Gegenleistung im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder zum Erwerb von Unternehmen, Beteiligungen an Unternehmen oder Unternehmensteilen sowie von sonstigen Vermögensgegenständen, zum Beispiel 42 KONZERNLAGEBERICHT Grundstücken oder Gebäuden oder Forderungen gegen die Gesellschaft oder mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundener Unternehmen zu verwenden – wobei ebenfalls das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen ist – oder » einzuziehen. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von Aktien mit einem auf diese Aktien entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals von 8.940.000,00 € beschränkt. Der Erwerb erfolgt über die Börse. Der von der Gesellschaft gezahlte Gegenwert je Aktie (ohne Erwerbsnebenkosten) darf den Schlusskurs im Xetra-Handelssystem (bzw. einem das Xetra- System ersetzenden vergleichbaren Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse am vorangegangenen Börsentag um nicht mehr als 10 % über- bzw. unterschreiten. Auf die erworbenen Aktien dürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der Gesellschaft befinden und ihr nach den §§ 71a ff. AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des Grundkapitals entfallen. Wesentliche Vereinbarungen der Gesellschaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, existieren nicht. Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern getroffen sind, bestehen ebenfalls nicht. NACHTRAGSBERICHT Nach Ablauf des Geschäftsjahres 2020/21 sind keine Ereignisse eingetreten, die für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von wesentlicher Bedeutung sind. Der Geschäftsverlauf zu Beginn des Geschäftsjahres 2021/22 bestätigt die im nachfolgenden Kapitel „Prognosebericht“ getroffenen Aussagen. Wir verweisen diesbezüglich auf unsere Ausführungen im Anhang unter Abschnitt 39 „Ereignisse nach dem Bilanzstichtag“. PROGNOSEBERICHT Künftige Rahmenbedingungen der geschäftlichen Entwicklung Makroökonomische Rahmenbedingungen20 Gegenwärtig rechnen die Ökonomen für das kommende Jahr mit einem fortdauernden Wachstum der Weltwirtschaft – auch wenn dieses Wachstum bedingt durch die bereits erfolgten Nachholeffekte nach der Rezession etwas moderater ausfallen wird. Es wird damit gerechnet, dass Lieferengpässe – wie zum Beispiel die Knappheit an Halbleiterchips – auch im kommenden Jahr zu Beeinträchtigungen führen werden. Diese Prognosen unterliegen allerdings großen Unsicherheiten. Derzeit ist noch nicht genau absehbar, wie sich die COVID-19-Pandemie entwickeln wird. Die erhöhte Verschuldung im Zuge der Pandemie könnte, insbesondere bei steigenden Zinssätzen, zu Zahlungsausfällen oder einer Investitionszurückhaltung führen.21 Darüber hinaus führen die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China zu erhöhten Risiken für den freien Warenaustausch und können die weltwirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen. Die steigenden Energiepreise wirken 20 IMF: World economy outlook update, July 2021 21 Wall Street: Steigende Zinsen am Anleihemarkt treiben die Anleger in die Flucht, September 2021 43 KONZERNLAGEBERICHT sich positiv auf die Volkswirtschaften der Öl und Gas fördernden Länder aus, während die höheren Preise für importierende Länder eine Belastung sein können. Künftige Branchensituation Medizintechnik22 Für den Medizintechnikmarkt rechnet die Unternehmensleitung grundsätzlich mit weiterem Wachstum, da die hierfür verantwortlichen Faktoren weiterhin Bestand haben. Zu den zentralen Wachstumstreibern zählen neben der Zunahme der Weltbevölkerung auch ein steigender Anteil älterer Menschen und ein wachsender Anteil der Weltbevölkerung mit Zugang zu moderner medizinischer Versorgung. Zudem spielen erhöhte Anforderungen an die Innovationsleistung der Medizintechnikbranche eine bedeutende Rolle. Dabei werden die Produkte und Verfahren von Medizintechnikherstellern nicht mehr nur an ihrer Wirksamkeit und Sicherheit gemessen, sondern auch an ihrer Kosteneffizienz. Digitalisierung ist ein weiterer Aspekt, der die Medizintechnikbranche bereits heute strukturell transformiert hat. Integrierte Systemlösungen für vereinfachte Arbeitsabläufe stellen bei den Kundinnen und Kunden ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal dar. Dies ist eine große Chance für Unternehmen, digitale Produkte und Lösungen im Gesundheitswesen mitzugestalten und somit zu besseren Behandlungsergebnissen beizutragen. Die Integration von Medizintechnik und Informationstechnologie wird in der Zukunft aus Sicht des Unternehmens in hohem Tempo weiter voranschreiten. Nicht zuletzt beeinflusst die weltweite konjunkturelle Entwicklung das Wachstum der Medizintechnikbranche. Sowohl private Kundinnen und Kunden als auch öffentliche Haushalte machen ihre Investitionsentscheidungen zu einem gewissen Grad davon abhängig. Die COVID-19-Pandemie hat sich im Geschäftsjahr 2019/20 stark belastend ausgewirkt, beispielsweise aufgrund der Absage oder Verschiebung nicht akut notwendiger Augenoperationen, zum Beispiel in der Kataraktchirurgie. Im Geschäftsjahr 2020/21 hat diese wirtschaftliche Unsicherheit jedoch wieder deutlich nachgelassen – so sind etwa die Prozeduren im Bereich der Kataraktchirurgie wieder annähernd auf ihr normales Niveau vor der COVID- 19-Pandemie zurückgekehrt. Für die Medizintechnikbranche insgesamt wird derzeit für die kommenden Jahre ein Wachstum im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich vorhergesagt. Künftige Entwicklung in den Geschäftsbereichen der Carl Zeiss Meditec Gruppe Strategischer Geschäftsbereich Ophthalmic Devices Im Geschäftsjahr 2020/21 verzeichnete der Geschäftsbereich Ophthalmic Devices eine starke Umsatzerholung gegenüber dem von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beeinträchtigten Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2021/22 wird grundsätzlich mit erneutem Wachstum, mindestens in gleichem Maße wie der zugrunde liegende Markt, gerechnet. Aus heutiger Sicht und ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen entspricht dies einem Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Eine verbleibende Unsicherheit stellt die Situation der weltweiten Lieferketten dar. Unter anderem aufgrund von Schwierigkeiten in der Materialbeschaffung liegen derzeit Fertigungszeiten für Schlüsselprodukte deutlich über den langjährigen Durchschnitten. Die Folge ist ein erhöhter Auftragsbestand. Sollte es im Laufe des Geschäftsjahres 2021/22 gelingen, diesen Beschaffungsschwierigkeiten entgegenzuwirken, ist eine höhere Abwicklung der bestehenden Aufträge und damit ein schnelleres Umsatzwachstum möglich. Die EBIT-Marge dürfte, unter anderem aufgrund der erwarteten Normalisierung der Vertriebs- und Marketingkosten vor dem Hintergrund der nachlassenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, im Geschäftsjahr 2021/22 leicht rückläufig ausfallen. Die Akquisition der Carl Zeiss Meditec Cataract Technology, Inc. im Dezember 2018 bietet das Potenzial, die Qualität der Behandlungsergebnisse und die Effizienz der Arbeitsabläufe in der Kataraktchirurgie durch innovative, neuartige Behandlungsoptionen weiter zu erhöhen. Ziel der Produktentwicklung ist die sichere Entfernung der natürlichen Linse vor der Implantation einer Intraokularlinse. Die in Verbindung mit der Akquisition initiierten Entwicklungsprojekte haben im 22 Luther. und Clairfield International, Marktstudie Medizintechnik 2020 44 KONZERNLAGEBERICHT Geschäftsjahr 2020/21 weitere Fortschritte im Bereich von klinischen Studien gemacht. Das Unternehmen geht in den nächsten Jahren von dynamischem Wachstum im Markt für Kataraktchirurgie aus. Schon heute stellt diese Prozedur eine der am häufigsten durchgeführten chirurgischen Prozeduren weltweit dar. Strategischer Geschäftsbereich Microsurgery Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 konnte sich der strategische Geschäftsbereich Microsurgery deutlich von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie erholen und insbesondere im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres ein starkes, prozentual zweistelliges Wachstum erzielen. Für die Zukunft erwartet das Unternehmen im strategischen Geschäftsbereich Microsurgery weiterhin signifikante Ergebnisbeiträge und ist optimistisch, im kommenden Geschäftsjahr stärker als der zugrunde liegende Markt zu wachsen. Aus heutiger Sicht und ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen wird das im Geschäftsjahr 2021/22 erwartete Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Eine verbleibende Unsicherheit stellt die Situation der weltweiten Lieferketten dar. Unter anderem aufgrund von Schwierigkeiten in der Materialbeschaffung liegen derzeit Fertigungszeiten für Schlüsselprodukte deutlich über den langjährigen Durchschnitten. Die Folge ist ein erhöhter Auftragsbestand. Sollte es im Laufe des Geschäftsjahres 2021/22 gelingen, diesen Beschaffungsschwierigkeiten entgegenzuwirken, ist eine höhere Abwicklung der bestehenden Aufträge und damit ein schnelleres Umsatzwachstum möglich. Die EBIT-Marge sollte sich dabei im Geschäftsjahr 2021/22 ungefähr auf dem Durchschnittsniveau der Carl Zeiss Meditec Gruppe bewegen. Künftige Absatzmärkte Als global tätiges Unternehmen ist die Carl Zeiss Meditec AG bestrebt, in den kommenden Jahren eine möglichst ausgeglichene Umsatzverteilung über die einzelnen Märkte hinweg aufrechtzuerhalten. In der Region APAC sieht das Unternehmen langfristig besonders vielversprechende Geschäftsperspektiven aufgrund ihrer wirtschaftlich rasanten Entwicklung. Mittelfristig sieht die Carl Zeiss Meditec AG auch Chancen für weiteres Wachstum im nordamerikanischen Markt aufgrund der angestrebten Ausweitung der Marktanteile im chirurgischen Verbrauchsmaterialiengeschäft. Künftige Forschung und Entwicklung Die Carl Zeiss Meditec Gruppe investiert kontinuierlich in Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Hierbei spielen effiziente und zielgerichtete Entwicklungsprozesse eine zentrale Rolle. Das Unternehmen sucht nach neuen Technologien und Markttrends, um sich anschließend mit neuen Lösungen am Markt zu etablieren. Um das zu erreichen, werden regionale Marktgegebenheiten sowie die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden von Anfang an in den Entwicklungsprozess miteinbezogen. Eine besondere Rolle kommt den Investitionen in die Digitalisierung zu. Im Geschäftsjahr 2021/22 dürften die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung weiter mindestens um einen hohen einstelligen Prozentbetrag ansteigen (2020/21: 232,1 Mio. €). Künftige Investitionen Die Investitionsquote war in der Carl Zeiss Meditec Gruppe in den letzten Jahren weitgehend konstant. Auch die zur Realisierung der Wachstumsziele erforderlichen Investitionen werden im nächsten Geschäftsjahr nicht zu einer wesentlichen Veränderung der derzeitigen Investitionsquote führen. Das Unternehmen strebt für das Geschäftsjahr 2021/22 an, rund 3 % des Umsatzes für Investitionen in Sachanlagen (Cash) aufzuwenden. 45 KONZERNLAGEBERICHT Künftige Dividendenpolitik Die Carl Zeiss Meditec AG verfolgt eine langfristige und ergebnisorientierte Dividendenpolitik. Für das abgelaufene Geschäftsjahr plant die Unternehmensleitung der Hauptversammlung eine Dividende pro Aktie in Höhe von 0,90 € vorzuschlagen. Die Ausschüttungsquote läge damit bei 34,1 % (Vorjahr: 36,5 %). Künftige Mitarbeiterentwicklung Um auch in Zukunft innovativ und profitabel arbeiten zu können, sind qualifizierte und hochmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unerlässlich für den Erfolg des Unternehmens. Es ist von zentraler Bedeutung, auch künftig in die Weiterentwicklung der bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren sowie gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte zu gewinnen. Für die kommenden Perioden erwartet das Unternehmen daher ein Mitarbeiterwachstum, welches mit dem Geschäftsverlauf des Unternehmens korreliert. Künftige Finanzlage Die Zinserträge und Zinsaufwendungen hängen von der Entwicklung des Zinsniveaus an den Finanzmärkten ab. Derzeit geht das Unternehmen für die nächsten beiden Jahre nicht von einer merklichen Verbesserung der Anlagekonditionen aus. Die Zinserträge und Zinsaufwendungen sollten sich daher in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Für die Finanzierung stehen kurzfristige liquide Mittel zum 30. September 2021 in Höhe von rund 939,9 Mio. € zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund sowie der auch weiterhin erwarteten positiven Geschäftsentwicklung und einem damit einhergehenden positiven operativen Cashflow, wie auch der Möglichkeit, bei Bedarf weitere Finanzierungsinstrumente und -quellen zu nutzen, sieht die Unternehmensleitung die Finanzierungskapazität der Carl Zeiss Meditec Gruppe als ausreichend gegeben an. Für 2021/22 soll auf Grundlage eines aktiven Working-Capital-Managements ein operativer Cashflow mindestens im niedrigen dreistelligen Millionen-Bereich erzielt werden. Künftige Chancen Der weltweite Markt für Medizintechnikprodukte zeichnet sich durch grundlegend nachhaltiges Wachstum aus. Dies gilt sowohl für die Ophthalmologie als auch für die Mikrochirurgie und sichert gute Absatzbedingungen für das Unternehmen. Weitere Möglichkeiten bietet zudem das Produktportfolio, das auch im kommenden Geschäftsjahr ausgebaut werden soll. Positiv auswirken sollte sich auch das starke Finanzprofil, das die Unternehmensentwicklung gegen äußere Einflüsse absichert. Die zukünftige Entwicklung schließt in einigen Bereichen auch externe Wachstumsoptionen ein. In einem systematischen Prozess sucht die Carl Zeiss Meditec AG kontinuierlich nach strategisch sinnvollen Erweiterungen. Inwieweit sich solche Optionen jedoch realisieren lassen, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Lageberichts beurteilt das Management der Carl Zeiss Meditec Gruppe die Aussichten für die beiden kommenden Geschäftsjahre grundsätzlich positiv. Grund zu der Annahme sind auch die bereits beschriebenen zugrunde liegenden langfristig intakten Entwicklungstrends. Ein verbleibender Unsicherheitsfaktor ist nach Einschätzung des Unternehmens die bereits beschriebene angespannte Situation der weltweiten Lieferketten. Daher geht die Unternehmensleitung grundsätzlich von weiterem Umsatzwachstum mindestens in Höhe des für die Branche zu erwartenden Marktwachstums aus, welches aus heutiger Sicht und ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen einem Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich entspricht. Für eine größere Stabilität des Gesamtgeschäfts ist ein steigender Anteil des Umsatzes mit fallzahlabhängigen Produkten und Serviceleistungen von entscheidendem Vorteil, da in diesen Bereichen im Allgemeinen geringere Schwankungen als 46 KONZERNLAGEBERICHT beispielsweise im Investitionsgütergeschäft auftreten. Im Geschäftsjahr 2020/21 wurde ein Wert von rund 41 % erreicht. Für das Geschäftsjahr 2021/22 sowie mittelfristig wird aus heutiger Sicht eine weitere Steigerung erwartet. Carl Zeiss Meditec erwartet für das Geschäftsjahr 2021/22 weiteres Umsatzwachstum mindestens in Höhe des für die Branche zu erwartenden Marktwachstums, welches aus heutiger Sicht und ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen einem Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich entspricht. Die EBIT-Marge dürfte, unter anderem aufgrund der erwarteten Normalisierung der Vertriebs- und Marketingkosten vor dem Hintergrund der nachlassenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, im Vergleich zum Vorjahreswert von 22,7 % leicht rückläufig sein und innerhalb einer Bandbreite von ungefähr 19 % bis 21 % liegen. Mittelfristig erwartet das Unternehmen, die EBIT-Marge nachhaltig auf einem Niveau oberhalb von 20 % stabilisieren zu können (2020/21: 22,7 %). Der zunehmende Anteil wiederkehrender Umsätze bietet dabei grundsätzlich weiteres Aufwärtspotenzial. Demgegenüber steht ein unverändert hoher Bedarf an Investitionen, insbesondere in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Marketing. Für den Free Cashflow strebt die Carl Zeiss Meditec AG für das Geschäftsjahr 2021/22 einen Wert mindestens im niedrigen dreistelligen Millionenbereich an. Den Economic Value Added® (EVA®) erwartet das Unternehmen im kommenden Geschäftsjahr leicht unterhalb bis ungefähr auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2020/21. Sollten sich im Laufe des Geschäftsjahres deutliche Änderungen des derzeit prognostizierten wirtschaftlichen Umfelds ergeben und in der Folge die Notwendigkeit zur Anpassung der hier aus heutiger Sicht getroffenen Aussagen zur Geschäftsentwicklung bestehen, werden diese zeitnah veröffentlicht und dabei die Erwartungen präzisiert werden. ERKLÄRUNG DES VORSTANDS ZUM ABHÄNGIGKEITSBERICHT NACH § 312 ABS. 3 AKTG Die Carl Zeiss Meditec AG hat als Konzernunternehmen der Carl Zeiss AG einen Abhängigkeitsbericht nach § 312 AktG erstellt. Nach den Umständen, die dem Vorstand zum Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, erhielten die Unternehmen der Carl Zeiss Meditec AG bei jedem in diesem Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäfte eine angemessene Gegenleistung. Andere Maßnahmen gemäß § 312 Abs. 1 Satz 2 AktG, über die zu berichten wäre, lagen nicht vor. 47 KONZERNLAGEBERICHT ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG (GEM. §§ 289F, 315D HGB) UND BERICHT ZUR CORPORATE GOVERNANCE Die Erklärung zur Unternehmensführung (gem. § 289f HGB und 315d HGB) beinhaltet die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG, relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus angewandt werden, nebst Hinweis, wo sie öffentlich zugänglich sind, und eine Beschreibung der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Zusammensetzung und Arbeitsweise von deren Ausschüssen. Zusätzlich werden Angaben über die Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand sowie den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands und die Fristen zur Erreichung dieser Zielgrößen gemacht, ebenso wie zur Einhaltung der Mindestanteile von Frauen und Männern im Aufsichtsrat. Die Erklärung zur Unternehmensführung ist unter www.zeiss.de/meditec-ag/investor-relations/corporate- governance.html verfügbar. Jena, den 26. November 2021 Dr. Ludwin Monz Justus Felix Wehmer Jan Willem de Cler Vorsitzender des Vorstands Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands 48 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (IFRS) vom 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021 2020/21 1.10.20 bis 30.9.21 2019/20 1.10.19 bis 30.9.20 Anhang Tsd. € 1.646.785 -679.572 Tsd. € 1.335.452 -589.935 Umsatzerlöse (2q) (4) Umsatzkosten Bruttoergebnis vom Umsatz Vertriebs- und Marketingkosten Allgemeine Verwaltungskosten Forschungs- und Entwicklungskosten Sonstiges betriebliches Ergebnis Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Amortisationen Abschreibungen und Amortisationen Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern Zinserträge 967.213 -303.233 -60.747 -232.066 2.447 745.517 -292.841 -56.320 -218.804 - (35) (5) 435.198 -61.584 373.614 1.562 237.977 -60.425 177.552 1.456 (7) Zinsaufwendungen (7) (7) -8.578 -27.265 -623 Zinssaldo leistungsorientierter Pensionspläne Kursgewinne (+)/ Kursverluste (-), netto Sonstiges Finanzergebnis -787 (2d) (2w) (7) (7) -25.104 -1.657 4.458 23.139 Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern 339.050 -101.531 237.519 178.717 -55.296 123.421 (2j) (8) Konzernergebnis davon entfallen auf: Gesellschafter des Mutterunternehmens Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter 236.276 1.243 122.385 1.036 Ergebnis je Aktie, der den Aktionären des Mutterunternehmens im Geschäftsjahr zusteht (in €): - Unverwässert/ verwässert (2s) (9) 2,64 1,37 Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des geprüften Konzernabschlusses. Konzern-Gesamtergebnisrechnung (IFRS) vom 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021 2020/21 2019/20 Anhang 1.10.20 bis 30.9.21 1.10.19 bis 30.9.20 Tsd. € 237.519 7.742 Tsd. € 123.421 -32.199 Konzernergebnis (2d) (21) Gewinne/ -Verluste aus Währungsumrechnung Summe der Gewinne/ -Verluste, die anschließend möglicherweise ins Konzernergebnis umgegliedert werden 7.742 -248 -32.199 -583 (2n) (27) (2o) (22) Neubewertung aus Eigenkapitalinstrumenten Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen Summe der Gewinne/ -Verluste, die anschließend nicht ins Konzernergebnis umgegliedert werden 27.697 1.099 27.449 35.191 516 -31.683 91.738 Sonstiges Ergebnis Gesamtergebnis der Periode 272.710 davon entfallen auf: Gesellschafter des Mutterunternehmens Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter 272.330 380 91.414 324 Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des geprüften Konzernabschlusses. 49 KONZERNABSCHLUSS Konzernbilanz (IFRS) zum 30. September 2021 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € Anhang Tsd. € AKTIVA Langfristige Vermögenswerte Geschäfts- oder Firmenwert 328.714 153.698 199.555 6.713 326.510 145.221 135.265 4.108 (2c) (2f) (11) (2c) (2g) (12) (2h) (13) (27) Sonstige immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Beteiligungen und sonstige Anteile verbundene nicht-konsolidierte Unternehmen Latente Ertragsteuern 84.964 9.191 94.572 9.225 (2j) (14) (17) Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige langfristige Vermögenswerte 9.115 6.197 (15) 791.950 721.098 Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte 286.375 185.940 134.868 949.317 4.178 286.360 165.158 93.330 (2k) (16) (17) (2u) (35) (2u) (35) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen nahe stehende Unternehmen Forderungen aus Finanzausgleich 703.560 2.940 Steuererstattungsansprüche Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte Sonstige kurzfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 10.479 25.422 7.439 14.717 (2i) (18) (19) (2c) (2m) (20) 18.240 6.202 1.604.018 0 1.290.507 3.245 Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 2.395.968 2.014.850 PASSIVA Eigenkapital Gezeichnetes Kapital 89.441 620.137 89.441 620.137 (21) (21) Kapitalrücklage Gewinnrücklagen 1.000.478 -50.729 808.922 (21) (2n) (21) Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals Eigenkapital ohne Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter Ausgleichsposten für Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter -86.783 1.659.327 18.056 1.431.717 18.841 (2a) (21) 1.677.383 1.450.558 LangfristigeSchulden Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen Andere langfristige Rückstellungen Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten Langfristige Leasingverbindlichkeiten Sonstige langfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten Latente Ertragsteuern 54.457 7.409 89.377 8.870 (2o) (22) (2p) (23) (2i) (24) (27) (2l) (28) 76.496 101.929 14.738 15.438 270.467 87.543 53.093 10.659 17.166 266.708 (2c) (2j) (14) Kurzfristige Schulden Kurzfristige Rückstellungen 19.873 127.787 54.943 18.856 99.387 (2p) (23) (25) (2i) (27) (2l) (28) Kurzfristige abgegrenzte Verbindlichkeiten Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 19.513 Kurzfristiger Anteil langfristiger Leasingverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber nahe stehenden Unternehmen Verbindlichkeiten aus Finanzausgleich 19.341 15.512 98.230 55.133 47.235 36.546 (2u) (35) (2u) (35) 16.835 1.522 Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern Sonstige kurzfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 21.560 17.257 42.314 33.858 (26) 448.118 2.395.968 297.584 2.014.850 Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des geprüften Konzernabschlusses. * * Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation des Erwerbs der Photono Oy sind die Werte zum 30. September 2020 geändert. Weitere Informationen dazu befinden sich im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“. 50 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung (IFRS) Anhang Gezeichnetes Kapital Kapital- rücklage Gewinn- Sonstige Eigenkapital Ausgleichs- Eigenkapital posten für Anteile nicht- rücklagen Bestandteile ohne Anteile des nicht-beherr- Eigenkapitals schender beherrschender Gesellschafter Gesellschafter Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Stand am 1.10.2019 1.416.956 89.441 620.137 744.673 -55.812 1.398.439 18.517 Gewinne/ -Verluste aus Währungsumrechnung (2d) (21) - - - - - -31.327 -583 -31.327 -583 -872 - -32.199 -583 Neubewertung aus Eigenkapitalinstrumenten (2n) (27) - Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen (2o) (22) - - - 939 939 160 1.099 Ergebnisneutral erfasste Wertänderungen des Eigenkapitals (2n) (21) - - - 122.385 122.385 -58.136 808.922 -30.971 -30.971 122.385 -712 1.036 324 -31.683 123.421 Konzernergebnis - - - -30.971 - Gesamtergebnis der Periode Dividendenzahlung (2n) (21) - - - 91.414 91.738 (10) - -58.136 - -58.136 Stand am 30.9.2020 (2n) (21) 89.441 620.137 -86.783 1.431.717 18.841 1.450.558 Stand am 1.10.2020 89.441 620.137 808.922 -86.783 8.565 1.431.717 8.565 18.841 -823 - 1.450.558 7.742 Gewinne/ -Verluste aus Währungsumrechnung Neubewertung aus Eigenkapitalinstrumenten (2d) (21) - - - - - (2n) (27) - -248 -248 -248 Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen (2o) (22) - - - 27.737 27.737 -40 27.697 Ergebnisneutral erfasste Wertänderungen des Eigenkapitals (2n) (21) - - - 36.054 36.054 -863 35.191 Konzernergebnis - - 236.276 - 236.276 1.243 237.519 Gesamtergebnis der Periode Dividendenzahlung (2n) (21) (10) - - 236.276 36.054 272.330 380 272.710 - - -44.720 - -44.720 -1.165 -45.885 Stand am 30.9.2021 89.441 620.137 1.000.478 -50.729 1.659.327 18.056 1.677.383 (2n) (21) Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des geprüften Konzernabschlusses. 51 KONZERNABSCHLUSS Konzern-Kapitalflussrechnung (IFRS) vom 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021 2020/21 1.10.20 bis 30.9.21 2019/20 1.10.19 bis 30.9.20 Anhang Tsd. € 237.519 101.531 7.803 Tsd. € 123.421 55.296 26.432 - Konzernergebnis Ertragsteuern Zinserträge/ Zinsaufwendungen (8) (7) Ergebnis aus sonstigen Beteiligungen Ergebnis aus der Marktwertveränderung von bedingten Kaufpreisverpflichtungen Ergebnis aus dem Verkauf von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten Abschreibungen Gewinne und Verluste aus Abgang/ Abwertung von Anlagevermögen Erhaltene Zinsen und Dividenden (7) (7) (5) -95 1.840 -2.447 61.584 1.442 -23.131 - (12) (13) (12) (13) 60.425 94 1.376 1.428 Gezahlte Zinsen Ertragsteuerzahlungen -1.629 -97.908 -62.102 18 -1.365 -58.964 54.177 -28.421 -2.528 -25.171 -7.015 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Vorräte (17) (16) Sonstige Vermögenswerte (15) (18) (19) -5.531 52.692 54.459 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Rückstellungen und finanzielle Verbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten (22) (23) (25) (26) 12.111 3.849 Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 362.663 178.527 Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen (13) (12) -30.122 -35.979 403 -29.325 -15.661 128 Auszahlungen für Investitionen in sonstige immaterielle Vermögenswerte Einzahlungen aus Abgängen von Anlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von finanziellen Vermögenswerten Auszahlungen für Investitionen in finanzielle Vermögenswerte Erwerb von Anteilen an verbundenen konsolidierten Unternehmen abzügl. erhaltener Finanzmittel Einzahlungen aus dem Verkauf von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten Cashflow aus der Investitionstätigkeit - 163 -2.416 -11.509 4.423 -25 -26.227 - (3) (5) -75.200 -70.947 Veränderung der kurzfristigen Kredite (29) (2u) (29) (35) (2u) (29) (35) (28) 420 -241.624 14.950 27 -50.329 1.554 Veränderung der Forderungen aus Finanzausgleich Veränderung der Verbindlichkeiten aus Finanzausgleich Einzahlungen aus Sale-and-Leaseback-Transaktionen Tilgung von Leasingverbindlichkeiten 3.977 - (28) (29) (10) -17.727 -44.720 -1.165 -16.077 -58.136 - Dividendenzahlung an die Aktionäre der Carl Zeiss Meditec AG Dividendenzahlung an nicht-beherrschende Gesellschafter Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -285.889 -122.961 Einfluss von Wechselkursänderungen auf Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -337 1.237 6.202 7.439 -1.056 -16.437 22.639 6.202 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Beginn des Berichtszeitraumes Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende des Berichtszeitraumes (20) (2c) (20) Der nachfolgende Konzernanhang ist integraler Bestandteil des geprüften Konzernabschlusses. * * Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation des Erwerbs der Photono Oy sind die Werte zum 30. September 2020 geändert. Weitere Informationen dazu befinden sich im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“. 52 Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020/21 (IFRS) ALLGEMEINE ANGABEN, BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE 1 Das Unternehmen (a) Beschreibung der Geschäftstätigkeit Die Carl Zeiss Meditec AG , Jena , Deutschland , ist die Konzernobergesellschaft der Carl Zeiss Meditec Gruppe („das Unternehmen“, „die Gruppe“, „die Gesellschaft“), die aus weiteren Tochtergesellschaften besteht. Die Gruppe bietet Komplettlösungen zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten einschließlich Implantaten und Verbrauchsmaterialien an. In der Mikrochirurgie stellt die Gruppe innovative Visualisierungslösungen bereit. Die Kunden des Unternehmens sind Ärzte in verschiedenen Bereichen und Kliniken weltweit. Der Hauptsitz der Carl Zeiss Meditec AG ist in 07745 Jena, Deutschland (Göschwitzer Straße 51-52) , dem traditionellen deutschen Zentrum der optischen und optiknahen Technologien. Das Unternehmen besitzt wesentliche Tochtergesellschaften in den USA, in Frankreich, in Japan, in Spanien, in Großbritannien, in der Türkei sowie in Deutsch- land. Die Carl Zeiss Meditec AG ist im Handelsregister des Amtsgerichts Jena unter der Nummer HRB 205623 eingetragen. Der vorliegende Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020/21 wurde am 26. November 2021 vom Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben. Der Konzernabschluss wird im Internet sowie im Bundesanzeiger veröffentlicht. Ein Konzernabschluss für den größten Kreis der Unternehmen wird von der Carl Zeiss AG mit Sitz in 73447 Oberkochen, Deutschland (Carl-Zeiss-Straße 22) erstellt. Die Offenlegung erfolgt im Internet sowie im Bundesanzeiger. (b) Grundlagen der Rechnungslegung Der Konzernabschluss der Carl Zeiss Meditec AG basiert auf der Annahme der Unternehmensfortführung. Er wurde nach den International Financial Reporting Standards („IFRS“) des International Accounting Standards Board („IASB“), London, aufgestellt und berücksichtigt alle bis zum 30. September 2021 verabschiedeten und verpflichtend anzuwendenden Bilanzierungsstandards und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind. Der Konzernabschluss entspricht in der vorliegenden Fassung der Vorschrift des § 315e des Handelsgesetzbuchs („HGB“). Das Geschäftsjahr der Carl Zeiss Meditec Gruppe endet zum 30. September. 2 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze (a) Konsolidierungsgrundlagen Der Konzernabschluss umfasst die Abschlüsse der Carl Zeiss Meditec AG und ihrer Tochterunternehmen. Tochterunternehmen sind alle Gesellschaften, die von der Carl Zeiss Meditec AG beherrscht werden. Eine Beherrschung liegt vor, wenn die Carl Zeiss Meditec Gruppe variablen Rückflüssen aus ihrer Beziehung zu einem Unternehmen ausgesetzt ist beziehungsweise Anrechte auf diese besitzt und die maßgeblichen Tätigkeiten, die diese Rückflüsse beeinflussen, steuern kann. In der Regel beruht die Beherrschungsmöglichkeit bei Tochtergesellschaften auf einer mittel- oder unmittelbaren Stimmrechtsmehrheit der Carl Zeiss Meditec AG. 53 KONZERNABSCHLUSS Alle wesentlichen konzerninternen Transaktionen, Salden und Zwischenergebnisse zwischen Konzernunternehmen wurden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter am Reinvermögen konsolidierter Tochterunternehmen wurden ermittelt und in der Konzernbilanz getrennt von dem Eigenkapital, das auf Anteilseigner des Mutterunternehmens entfällt, ausgewiesen. Wesentliche Tochterunternehmen mit Anteilen nicht-beherrschender Gesellschafter in der Carl Zeiss Meditec Gruppe sind die Carl Zeiss Meditec Co. Ltd., Tokio, Japan, deren Anteil nicht-beherrschender Gesellschafter 49 % beträgt, sowie die Ophthalmic Laser Engines LLC, Lafayette, USA, deren Anteil nicht-beherrschender Gesellschafter sich auf 48 % beläuft. Aufgrund dessen, dass Ophthalmic Laser Engines steuerlich in den USA ähnlich einer deutschen Personengesellschaft behandelt wird, enthält das hier dargestellte Ergebnis der Ophthalmic Laser Engines keinen Steuereffekt. Dieser wird entsprechend der Gesellschaftsform anteilig bei den jeweiligen Gesellschaftern berücksichtigt. Die Finanzinformationen von wesentlichen konsolidierten Tochterunternehmen mit nicht-beherrschenden Anteilen vor Konsolidierungseffekten (wie zum Beispiel Eliminierungen) stellen sich wie folgt dar. Zusammengefasste Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis: 2020/21 Carl Zeiss Ophthalmic Meditec Co. Laser Engines 2019/20 Carl Zeiss Ophthalmic Meditec Co. Laser Engines Ltd. LLC Ltd. LLC Tsd. € 101.554 Tsd. € - Tsd. € 103.047 Tsd. € - Umsatzerlöse Ergebnis 2.545 1.247 -1.742 803 -11 -5 3.679 1.803 -1.527 2.152 1.054 -990 -475 38 » davon auf nicht-beherrschende Gesellschafter entfallendes Ergebnis Sonstiges Ergebnis (direkt im Eigenkapital erfasst) Gesamtergebnis -10 -21 -10 -952 -457 » davon auf nicht-beherrschende Gesellschafter entfallendes Gesamtergebnis 393 Zusammengefasste Bilanz: 30.9.2021 30.9.2020 Carl Zeiss Meditec Co. Laser Engines Ophthalmic Carl Zeiss Meditec Co. Laser Engines Ophthalmic Ltd. LLC Ltd. LLC Tsd. € 6.369 Tsd. € 29 Tsd. € 6.057 Tsd. € 59 Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte 55.501 5.791 - 52.041 5.955 2 Langfristige Schulden 386 536 -893 -429 467 466 -872 -419 Kurzfristige Schulden 20.318 35.761 18.516 14.808 37.335 19.288 Eigenkapital » davon auf nicht-beherrschende Gesellschafter entfallendes Gesamtergebnis 54 Zusammengefasste Kapitalflussrechnung: 2020/21 Carl Zeiss Ophthalmic Meditec Co. Laser Engines 2019/20 Carl Zeiss Ophthalmic Meditec Co. Laser Engines Ltd. LLC Ltd. LLC Tsd. € 978 Tsd. € 86 - Tsd. € 11.300 -222 Tsd. € 108 - Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit Cashflow aus der Investitionstätigkeit -9 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 587 -88 - -13.458 -192 -110 - Einfluss von Wechselkursänderungen auf Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -126 1.430 -2 -2.572 -2 (b) Unternehmenszusammenschlüsse Die Kapitalkonsolidierung erfolgt unter Anwendung der Erwerbsmethode gem. IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse. Dabei werden im Rahmen der Erstbewertung die identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet. Minderheitenanteile (Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter) werden in Höhe ihres Anteils an den beizulegenden Zeitwerten der Vermögenswerte und Schulden angesetzt. Die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile werden mit dem Konzernanteil des zu Zeitwerten bewerteten Eigenkapitals des Tochterunternehmens aufgerechnet. Anschaffungsnebenkosten werden unmittelbar als Aufwand erfasst. Sofern nach der Aufrechnung ein aktiver Unterschiedsbetrag verbleibt, wird dieser als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Die Ergebnisse der erworbenen Tochterunternehmen werden entsprechend ihrer Konzernzugehörigkeit, das heißt ab dem effektiven Erwerbszeitpunkt (Möglichkeit der Beherrschung), in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einbezogen. Ein Tochterunternehmen wird zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, zu dem Carl Zeiss Meditec die Beherrschung über das Unternehmen verliert. Die auf konzernfremde Dritte entfallenden Anteile am Eigenkapital werden im Konzernabschluss innerhalb des Konzern-Eigenkapitals unter dem Ausgleichsposten für Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter ausgewiesen. (c) Änderung der Vorjahreswerte Im Berichtsjahr wurde die Kaufpreisallokation der Photono Oy, Helsinki, Finnland, finalisiert, was zu einer Anpassung der Bilanzwerte zum 30. September 2020 führte. Die aus der Kaufpreisallokation resultierenden Veränderungen der Vorjahreswerte stellen sich wie folgt dar: Veröffentlicht im Konzernabschluss 30.9.2020 Angepasste Konzernbilanz 30.9.2020 Tsd. € Tsd. € Geschäfts- oder Firmenwert 333.767 326.510 Sonstige immaterielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Passive latente Ertragsteuern 137.400 5.202 145.221 6.202 15.602 17.166 In der Kapitalflussrechnung veränderte sich die Zeile „Erwerb von Anteilen an verbundenen konsolidierten Unternehmen abzügl. erhaltener Finanzmittel“ von -27.227 Tsd. € auf -26.227 Tsd. €. Weitere Details zur Finalisierung der Kaufpreisallokation sind im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“ genannt. 55 KONZERNABSCHLUSS (d) Währungsumrechnung Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, da der Hauptteil der Konzerntransaktionen in dieser Währung realisiert wird und diese Währung die funktionale Währung der Carl Zeiss Meditec AG darstellt. Alle Beträge werden in Tausend Euro (Tsd. €) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist. Es wird kaufmännisch gerundet. Hierdurch kann es zu Rundungsdifferenzen kommen. Die Vermögenswerte und Schulden jener ausländischen Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro sondern die lokale Währung der jeweiligen Tochtergesellschaft ist, werden unter Anwendung der Stichtagskursmethode umgerechnet. Die Umrechnung von Eigenkapitaltransaktionen erfolgt mit den historischen Kursen zum Zeitpunkt der Transaktion. Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung werden dagegen mit dem durchschnittlichen Umrechnungskurs des Geschäftsjahres umgerechnet. Unterschiedsbeträge aus der Währungsumrechnung werden den sonstigen Bestandteilen des Eigenkapitals zugeordnet. Geschäftsvorfälle, die in Fremdwährung abgewickelt wurden, werden mit dem Umrechnungskurs zum Transaktionszeitpunkt umgerechnet. Monetäre Aktiva und Passiva, wie beispielsweise Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen oder Schulden in Fremdwährung werden bis zur Abrechnung zu jedem Berichtszeitpunkt erneut bewertet. Die Erträge oder Aufwendungen aus der Währungsumrechnung werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter „Kursgewinne (+)/ Kursverluste (-), netto“ ausgewiesen. Nachfolgend sind die bei der Erstellung des Konzernabschlusses verwendeten wesentlichen Wechselkurse aufgeführt: Stichtagskurs zum +/- Durchschnittskurs +/- 30.9.2021 0,8636 0,0077 1,1621 0,6213 0,1597 0,0971 0,0007 0,1336 30.9.2020 0,8541 0,0081 1,0961 0,6083 0,1508 0,1099 0,0007 0,1254 % 1,1 2020/21 0,8363 0,0078 1,1443 0,6287 0,1563 0,1039 0,0007 0,1285 2019/20 0,8931 0,0083 1,1383 0,6051 0,1846 0,1371 0,0007 0,1275 % -6,4 -6,0 0,5 USD JPY -4,9 6,0 GBP AUD BRL 2,1 3,9 5,9 -15,3 -24,2 0,0 TRY KRW CNY -11,6 0,0 6,5 0,8 (e) Ermessensentscheidungen und der Gebrauch von Schätzungen Die Aufstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der IFRS erfordert, dass Annahmen und Ermessensentscheidungen getroffen und Schätzungen verwendet werden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten auswirken. Die Annahmen, Schätzungen und Ermessensentscheidungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Bestimmung von Nutzungswerten von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, insbesondere für Zwecke des Goodwill Impairment Tests, die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen und Vorräten, den Aktivierungszeitpunkt bei selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerten sowie die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerbe- und -entlastungen. Zusätzlich sind regelmäßig auch Annahmen, Schätzungen und Ermessensentscheidungen unter anderem in Bezug auf die Ausfallquoten zur Ermittlung der Wertberichtigungen finanzieller Vermögenswerte, der Laufzeiten und Zinssätze bei Leasingverbindlichkeiten sowie der Aufteilung der erwarteten Gegenleistung notwendig. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis berücksichtigt. 56 (f) Geschäfts- oder Firmenwert Der Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern regelmäßig auf Wertminderungen hin geprüft (Impairment Test). Hierzu bestimmt Carl Zeiss Meditec: 1. die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash-Generating Units), 2. das jeweilige Nettovermögen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und 3. die erzielbaren Beträge der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten der Geschäfts- oder Firmenwerte entsprechen den definierten Geschäftssegmenten nach IFRS 8.5, welche die niedrigste Ebene darstellen, auf der die Geschäfts- oder Firmenwerte für interne Managementzwecke überwacht werden. Soweit der erzielbare Betrag des Vermögenswertes, der den höheren Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten und Nutzungswert repräsentiert, den Buchwert unterschreitet, wird eine Wertminderung vorgenommen. Wenn der Grund für eine früher durchgeführte Wertminderung entfallen ist, erfolgt mit Ausnahme des Goodwills eine Zuschreibung bis maximal auf die fortgeschriebenen historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten – in den dargestellten Perioden war dies jeweils der Nutzungswert – wird unter Verwendung von Cashflow Prognosen ermittelt. Diese basieren auf den von der Unternehmensleitung genehmigten Finanzplänen, die jeweils an den aktuellen Kenntnisstand angepasst werden. Diese für den Impairment Test zugrunde gelegten Finanzpläne beziehungsweise Prognosen des Managements bezüglich Umsatz-, Kosten- und Ergebnisentwicklung basieren auf einem Planungshorizont von drei Jahren. Grundlage für deren Ermittlung sind historische Entwicklungen, Budgetplanungen des Folgejahres sowie die zukünftige strategische Ausrichtung des Geschäftsbereichs beziehungsweise der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Mittelfristplanung). Des Weiteren werden externe Informationsquellen, wie Marktstudien sowie Ergebnisse aus Marktbeobachtungen und Publikationen, in die Betrachtung einbezogen, um makroökonomische Trends angemessen zu berücksichtigen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts beurteilt das Management der Carl Zeiss Meditec Gruppe die Aussichten für das kommende Geschäftsjahr grundsätzlich positiv. Grund zu der Annahme sind die langfristig intakten Entwicklungstrends. Ein verbleibender Unsicherheitsfaktor ist nach Einschätzung des Unternehmens die angespannte Situation der weltweiten Lieferketten. Daher geht die Unternehmensleitung grundsätzlich von weiterem Umsatzwachstum mindestens in Höhe des für die Branche zu erwartenden Marktwachstums aus, welches aus heutiger Sicht und ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen einem Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich entspricht. Die Kostenplanung erfolgt ebenfalls nach strategischen Aspekten sowie unter Beachtung von Preisentwicklungen auf den Beschaffungsmärkten. Carl Zeiss Meditec erwartet für das Geschäftsjahr 2021/22 weiteres Umsatzwachstum mindestens in Höhe des für die Branche zu erwartenden Marktwachstums. Die EBIT-Marge dürfte, unter anderem aufgrund der erwarteten Normalisierung der Vertriebs- und Marketingkosten vor dem Hintergrund der nachlassenden Auswirkungen der COVID- 19-Pandemie, im Vergleich zum Vorjahreswert von 22,7 % leicht rückläufig sein und innerhalb einer Bandbreite von ungefähr 19 bis 21 % liegen. Mittelfristig erwartet das Unternehmen, die EBIT-Marge nachhaltig auf einem Niveau oberhalb von 20 % stabilisieren zu können (2020/21: 22,7 %). Der zunehmende Anteil fallzahlabhängiger Umsätze bietet dabei grundsätzlich weiteres Aufwärtspotenzial. Demgegenüber steht ein unverändert hoher Bedarf an Investitionen, insbesondere in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Marketing. Das Unternehmen ist zuversichtlich im strategischen Geschäftsbereich (SBU) „Ophthalmic Devices“ im neuen Geschäftsjahr mindestens im gleichen Maße wie der zugrunde liegende Markt zu wachsen. Aus heutiger Sicht und ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen entspricht dies einem Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Eine verbleibende Unsicherheit stellt die Situation der weltweiten Lieferketten dar. Unter anderem aufgrund von Schwierigkeiten in der Materialbeschaffung liegen derzeit Fertigungszeiten für Schlüsselprodukte deutlich über den langjährigen Durchschnitten. Die Folge ist ein erhöhter Auftragsbestand. Sollte es im Laufe des 57 KONZERNABSCHLUSS Geschäftsjahres 2021/22 gelingen, diesen Beschaffungsschwierigkeiten entgegenzuwirken, ist eine höhere Abwicklung der bestehenden Aufträge und damit ein schnelleres Umsatzwachstum möglich. Die EBIT-Marge dürfte, unter anderem aufgrund der erwarteten Normalisierung der Vertriebs- und Marketingkosten vor dem Hintergrund der nachlassenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, im Geschäftsjahr 2021/22 leicht rückläufig ausfallen. Im strategischen Geschäftsbereich „Microsurgery“ erwartet das Unternehmen für die Zukunft weiterhin signifikante Ergebnisbeiträge und ist optimistisch, im kommenden Geschäftsjahr stärker als der zugrunde liegende Markt zu wachsen. Aus heutiger Sicht und ohne Berücksichtigung von Währungseinflüssen wird das im Geschäftsjahr 2021/22 erwartete Wachstum mindestens im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Eine verbleibende Unsicherheit stellt die Situation der weltweiten Lieferketten dar. Unter anderem aufgrund von Schwierigkeiten in der Materialbeschaffung liegen derzeit Fertigungszeiten für Schlüsselprodukte deutlich über den langjährigen Durchschnitten. Die Folge ist ein erhöhter Auftragsbestand. Sollte es im Laufe des Geschäftsjahres 2021/22 gelingen, diesen Beschaffungsschwierigkeiten entgegenzuwirken, ist eine höhere Abwicklung der bestehenden Aufträge und damit ein schnelleres Umsatzwachstum möglich. Die EBIT-Marge sollte sich dabei im Geschäftsjahr 2021/22 ungefähr auf dem Durchschnittsniveau der Carl Zeiss Meditec Gruppe bewegen. Die aus den Finanzplänen des Managements resultierenden Cashflow Prognosen zur Ermittlung des Nutzungswerts enthalten keine Zahlungsströme aus zukünftigen Restrukturierungsmaßnahmen oder Erweiterungen beziehungsweise Verbesserungen zur Erhöhung der Ertragskraft. Zur Ermittlung der zukünftigen Entwicklung des Working Capitals werden aktuell Reichweiten für jede SBU verwendet. Gleichzeitig wird das Ergebnis des jeweiligen Planjahres zur Ermittlung der Free Cashflows um die erwarteten Abschreibungen sowie um Anlagenzugänge bereinigt – sofern die Investitionen dafür zum Zeitpunkt des Werthaltigkeitstests bereits begonnen wurden. Der Nutzungswert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ergibt sich aus der Summe der diskontierten zukünftigen Cashflows zu einem marktüblichen, risikoangepassten Kapitalisierungszinssatz. Der Kapitalisierungszinssatz ermittelt sich aus den Parametern risikofreier Basiszins, Risikozuschlag (Marktrisikoprämie und Beta-Faktor), Fremdkapitalspread sowie Steuereffekt und spiegelt die branchenübliche Kapitalstruktur der betrachteten zahlungsmittelgenerierenden Einheit wider. Für den Zeitraum der ewigen Rente wird für Zwecke der Werthaltigkeitstests eine Wachstumsrate der Cashflows in Höhe von 1,0 % (Vorjahr: 1,0 %) angesetzt. Der für die Cashflow Prognosen verwendete Vorsteuer-Abzinsungssatz liegt bei 9 % (Vorjahr: 10 %). In den Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit gehen alle Vermögenswerte ein, die der Zahlungsstromgenerierung dienen, das heißt, die einen Beitrag zur Erstellung einer absatzfähigen Leistung erbringen. Damit bleiben alle nicht betriebsnotwendigen Positionen sowie das verzinsliche Fremdkapital bei der Ermittlung unberücksichtigt. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe überprüft die Werthaltigkeit ihres Geschäfts- oder Firmenwerts mindestens einmal jährlich beziehungsweise bei Eintritt wesentlicher Ereignisse oder veränderter Verhältnisse, die darauf hindeuten, dass der beizulegende Zeitwert einer Berichtseinheit der Gruppe deren Buchwert unterschreitet. Zusätzlich werden noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte mindestens einmal jährlich auf ihre Werthaltigkeit untersucht. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe hat die jährliche planmäßige Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts beziehungsweise noch nicht nutzungsbereiter immaterieller Vermögenswerte zum 30. Juni 2021 abgeschlossen. Im Rahmen dieser Überprüfung ergab sich auf Basis der Nutzungswerte kein Wertminderungsbedarf des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie der noch nicht nutzungsbereiten immateriellen Vermögenswerte. Auch haben sich bis zum Bilanzstichtag keine wesentlichen Ereignisse ergeben, auf deren Basis sich die Einschätzung per Ende Juni ändern könnte. Die von der Gesellschaft durchgeführten Sensitivitätsanalysen für die beiden SBUs Microsurgery und Ophthalmic Devices beziehen sich auf vom Management als möglich erachtete Änderungen der Bewertungsparameter Kapitalisierungszinssatz und langfristige Wachstumsrate. Dabei wurde eine Erhöhung des Kapitalisierungszinssatzes um 58 einen Prozentpunkt und eine Reduktion der langfristigen Wachstumsrate für den Zeitraum der ewigen Rente um einen halben Prozentpunkt angenommen. Keine der Sensitivitätsanalysen und auch nicht die Kombination aus beiden Anpassungen (gleichzeitige Erhöhung des Abzinsungssatzes bei Verringerung der langfristigen Wachstumsrate) führt zu einem Wertminderungsbedarf. (g) Sonstige Immaterielle Vermögenswerte Gesondert erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen bewertet. Kosten für Forschungsaktivitäten werden in der Periode, in der sie anfallen, als Aufwand erfasst. Ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert, der sich aus der Entwicklungstätigkeit (oder aus der Entwicklungsphase eines internen Projektes) ergibt, wird dann erfasst, wenn die Nachweise erbracht werden können, dass die Ansatzkriterien gemäß IAS 38.57 erfüllt sind. Grundsätzlich orientiert sich die Erreichung der Kriterien an bestimmten Meilensteinen des internen Entwicklungsprozesses. Diese werden von dem Tag an, an dem der immaterielle Vermögenswert die Kriterien nach IAS 38.57 erfüllt, mit dem Betrag angesetzt, der der Summe der entstandenen Aufwendungen entspricht. Vor allem bei digitalen Entwicklungsprojekten wird häufig ein agiler Ansatz in der Entwicklung verfolgt. Dabei können im Allgemeinen keine konkreten Meilensteine als Kriterien verwendet werden, sondern die Überprüfung der Kriterien nach IAS 38.57 erfolgt kontinuierlich. Wenn ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert nicht aktiviert werden kann, werden die Entwicklungskosten erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie entstehen, und auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht nachträglich aktiviert. In den Folgeperioden werden selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte zu Herstellungskosten abzüglich der kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen bewertet. Sämtliche sonstige nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte werden entweder über die voraussichtliche Dauer des Verbrauchs des wirtschaftlichen Nutzens oder linear über die folgenden Zeiträume abgeschrieben: Markennamen und Warenzeichen Software Lizenzen Patente und sonstige gewerbliche Schutzrechte Entwicklungskosten Übrige sonstige immaterielle Vermögenswerte 2 bis 15 Jahre 1 bis 10 Jahre 1 bis 10 Jahre 2 bis 19 Jahre 3 bis 15 Jahre 3 bis 10 Jahre Die Abschreibungsbeträge für sonstige immaterielle Vermögenswerte können in der Gewinn- und Verlustrechnung sowohl in den Umsatzkosten als auch in den anderen operativen Kosten enthalten sein. Die Allokation erfolgt für jeden Vermögenswert im Hinblick auf dessen Verwendungszweck beziehungsweise Zuordnung zu bestimmten Unternehmensbereichen einzeln. Auch diese Vermögenswerte werden regelmäßig auf Wertminderungen geprüft (Impairment Test). Im Rahmen dieser Überprüfung ergab sich im aktuellen Geschäftsjahr kein Wertminderungsbedarf für die aktivierten sonstigen immateriellen Vermögenswerte. (h) Sachanlagen Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten beziehungsweise Herstellungskosten abzüglich aufgelaufener Abschreibungen und Wertminderungen bewertet. Bei Sachanlagevermögen, welches im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurde, entsprechen die Anschaffungskosten ihren beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt. Die Abschreibung erfolgt linear über die erwartete Nutzungsdauer des Vermögenswertes. Folgende Abschreibungszeiträume wurden angewandt: 59 KONZERNABSCHLUSS Gebäude und Einbauten in gemieteten Räumen Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2 bis 32 Jahre 2 bis 21 Jahre 1 bis 23 Jahre Einbauten in gemieteten Räumen werden über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer, höchstens jedoch über die erwartete Laufzeit des Miet- oder Leasingvertrags abgeschrieben. Die Nutzungsdauer wird regelmäßig von der Unternehmensleitung hinsichtlich der laufenden technischen Entwicklung überprüft. Wartungs- und Reparaturkosten gehen in den Aufwand ein, wogegen Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen, welche die erwartete Nutzungsdauer verlängern oder die Kapazität erhöhen, aktiviert werden, wenn sie die allgemeinen Ansatzkriterien nach IAS 16 Sachanlagen erfüllen. Darüber hinaus werden Sachanlagen bei Indikation auf Wertminderungen geprüft (Impairment Test). Beim Verkauf oder Abgang von Sachanlagen werden die Anschaffungskosten und die aufgelaufene Abschreibung sowie Wertminderungen ausgebucht und ein sich ergebender Gewinn oder Verlust erfolgswirksam ausgewiesen. Die planmäßigen Abschreibungsbeträge sowie gegebenenfalls in der Periode erfasste Wertminderungsaufwendungen und Wertaufholungen für Sachanlagen werden entsprechend den Funktionen, in denen die Vermögenswerte genutzt werden, in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. (i) Finanzinstrumente Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden werden ab dem Zeitpunkt in der Konzernbilanz berücksichtigt, zu welchem die Gruppe Vertragspartei des Finanzinstrumentes wird. Die Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten, die marktüblich erworben beziehungsweise veräußert werden, erfolgt grundsätzlich zum Erfüllungstag (Settlement Date). Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem Bruttowert ausgewiesen. Eine Saldierung wird nur dann vorgenommen, wenn die Aufrechnung der Beträge zum gegenwärtigen Zeitpunkt von Carl Zeiss Meditec rechtlich durchsetzbar ist und die Absicht besteht, tatsächlich zu saldieren. Originäre Finanzinstrumente Die originären Finanzinstrumente des Unternehmens bestehen aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Finanzanlagen, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Finanzausgleich (Konzern-Cash-Management [Treasury] mit der Carl Zeiss Financial Services GmbH, Oberkochen, Deutschland), Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristigen und langfristigen Krediten sowie aus sonstigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes sind finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten und entsprechend der Vorschriften des IFRS 9 zu klassifizieren. Im Regelfall entspricht der beizulegende Zeitwert dem Transaktionspreis. Der beizulegende Zeitwert entspricht im Allgemeinen dem Markt- oder Börsenwert. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird der beizulegende Zeitwert mittels anerkannter Bewertungsmethoden (zum Beispiel Barwertmethode oder Optionspreismodelle) ermittelt. Die fortgeführten Anschaffungskosten entsprechen den Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Rückzahlungen, Abschreibungen, Wertminderungen und der Amortisation eines Agios oder Disagios. Nach IFRS 9 sind finanzielle Vermögenswerte den folgenden Kategorien zuzuordnen: „zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC)“, „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVPL)“ und „erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI)“. 60 Die Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten in Form von Schuldinstrumenten hängt von dem Geschäftsmodell, unter dem die Instrumente vom Unternehmen gehalten werden, sowie von den spezifischen Merkmalen der vertraglichen Zahlungsströme des einzelnen Instrumentes ab. Entscheidend für die Klassifizierung ist somit » ob das zugrundeliegende Geschäftsmodell darauf ausgerichtet ist, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung vertraglicher Zahlungsströme zu halten (Geschäftsmodell „Halten“) und » ob die vertraglichen Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen („solely payment of principal and interest“, SPPI). Die Bestimmung des Geschäftsmodells erfolgt auf Basis der Unternehmenssteuerung der Carl Zeiss Meditec AG. Die Finanzinstrumente werden zu diesem Zweck in Gruppen zusammengefasst, denen jeweils ein einheitliches Geschäftsmodell zugrunde liegt. Alle in der Carl Zeiss Meditec Gruppe vorliegenden Geschäftsmodelle erfüllen aktuell die Voraussetzungen des Geschäftsmodells „Halten“. Die Überprüfung der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme wird auf Ebene des einzelnen Finanzinstruments durchgeführt. Finanzielle Vermögenswerte, bei denen die Zahlungsströme ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf das eingesetzte Kapital darstellen und die im Rahmen des Geschäftsmodells „Halten“ gehalten werden, sind zu fortgeführten Anschaffungskosten (at amortised costs; AC) zu bewerten. Hierzu zählen in der Regel alle von der Gruppe gehaltenen Schuldinstrumente. Es handelt sich hierbei beispielsweise um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen, Forderungen aus Finanzausgleich, Ausleihungen, Zahlungsmittel sowie die sonstigen finanziellen Vermögenswerte. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Gewinne und Verluste aus Wertminderungen oder aus der Ausbuchung werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Finanzielle Vermögenswerte, bei denen die Zahlungsstrombedingung nicht erfüllt ist, sind erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (at fair value through profit or loss; FVPL) zu bewerten. Gewinne und Verluste aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts sind unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. In diese Kategorie fallen per Definition auch alle Derivate mit positivem Marktwert, die im Rahmen der Währungssicherung eingesetzt aber nicht nach den Regelungen zum Hedge Accounting bilanziert werden. Für Eigenkapitalinstrumente macht Carl Zeiss Meditec gegebenenfalls im Einzelfall von dem Wahlrecht Gebrauch, diese Finanzinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Derzeit wurde für die Beteiligungen an der MicroOptx Inc. sowie den in diesem Geschäftsjahr erworbenen Beteiligungen an der Audioptics Medical Inc. und der OcuTerra Therapeutics, Inc. das Wahlrecht ausgeübt, da die derzeitige Intention bei allen Beteiligungen darin besteht, die Beteiligung langfristig zu halten. Die Fair-Value-Option des IFRS 9 findet in der Gruppe derzeit keine Anwendung. Finanzielle Vermögenswerte unterliegen Ausfallrisiken, welche durch die Bilanzierung einer Risikovorsorge oder bei bereits eingetretenen Verlusten durch Erfassung einer Wertminderung berücksichtigt werden. Dem Ausfallrisiko wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen und portfoliobasierten Wertberichtigungen in Höhe des erwarteten Ausfalls („expected-loss“) Rechnung getragen. Grundsätzlich sieht IFRS 9 hierfür ein dreistufiges Verfahren vor. Eine Risikovorsorge wird entweder auf Basis der erwarteten 12-Monats-Kreditverluste gebildet (Stufe 1) oder auf Basis der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste, falls sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat (Stufe 2) oder falls eine beeinträchtigte Bonität festgestellt wird (Stufe 3). Von einer Verschlechterung der Kreditwürdigkeit wird in der Regel ausgegangen, wenn der Schuldner kurzfristig seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommt (Indiz: Überfälligkeit > 30 Tage) bzw. sich eine Verschlechterung der Geschäftssituation des Schuldners abzeichnet. Der Ausfall eines Kontrahenten führt zur Wertberichtigung sämtlicher offener Positionen mit dem Kontrahenten. Hierbei wird der Ausfall auf Basis individueller Beurteilung bestimmt, wobei als erster Indikator eine Überfälligkeit von mehr als 90 Tagen oder konkrete Hinweise, wie eine Insolvenzanmeldung, dienen. 61 KONZERNABSCHLUSS Für einen Großteil der finanziellen Vermögenswerte, einschließlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine wesentliche Finanzierungskomponente beinhalten, wird das vereinfachte Verfahren angewandt. Hierbei werden die erwarteten Kreditverluste immer über die gesamte Laufzeit der Finanzinstrumente ermittelt. Die Ermittlung erfolgt auf Basis einer Altersstruktur (Überfälligkeit) und aus der Vergangenheit ermittelten Ausfallwahrscheinlichkeit, ergänzt um relevante zukunftsbezogene Parameter. Dabei werden aktuelle makroökonomischen Prognosen berücksichtigt, die mindestens einen vollen Konjunkturzyklus umfassen. Ein Finanzinstrument wird ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung nicht davon auszugehen ist, dass ein finanzieller Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist. Das kann zum Beispiel nach Beendigung des Insolvenzverfahrens oder in Abhängigkeit anderer lokalrechtlicher Gegebenheiten der Fall sein. Langfristige unverzinsliche Forderungen und Ausleihungen werden entsprechend den marktüblichen Konditionen abgezinst. Zinsbeträge werden nach der Effektivzinsmethode vereinnahmt. Derivative Finanzinstrumente und Hedging Das Unternehmen ist als weltweit operierende Unternehmensgruppe den Auswirkungen von Währungsschwankungen ausgesetzt und schließt zur Absicherung seines Kursrisikos auf der Grundlage geplanter Fremdwährungstransaktionen ausschließlich Devisentermingeschäfte ab. Diese Kontrakte erstrecken sich im Allgemeinen auf einen Zeitraum von bis zu einem Jahr. Derivative Finanzinstrumente, die einen positiven beizulegenden Zeitwert haben, werden unter dem Bilanzposten „Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte“ und derivative Finanzinstrumente, die einen negativen beizulegenden Zeitwert haben, werden unter dem Bilanzposten „Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten“ ausgewiesen. Die derivativen Finanzinstrumente dienen ausschließlich der Währungssicherung. Die Regelungen zum Abbilden von Sicherungsbeziehungen werden aber nicht angewandt. (j) Ertragsteuern Laufende Steuern werden für geschuldete Steuern vom Einkommen und vom Ertrag zum Zeitpunkt ihrer Verursachung durch die Konzernunternehmen erfasst. Ertragsteuern werden nach der Asset and Liability Method gemäß den Regeln des IAS 12 Ertragsteuern berechnet. Sämtliche Schulden oder Ansprüche aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, die während eines Geschäftsjahres entstehen, werden im Konzernabschluss entsprechend den jeweiligen Steuergesetzen ausgewiesen. Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung, die nach IFRIC 23 zu behandeln wären, lagen nicht vor. Zur Berücksichtigung der steuerlichen Folgen von Unterschieden zwischen Wertansätzen für Vermögenswerte und Schulden in der Konzernbilanz und den entsprechenden steuerlichen Bemessungsgrundlagen sowie für Unterschiede aus Konsolidierungsvorgängen und für Verlustvorträge werden jährlich latente Steuern gebildet, sofern ein Ausgleich dieser Unterschiede im Zeitablauf zu erwarten ist. Darüber hinaus werden für zur Ausschüttung vorgesehene einbehaltene Gewinne latente Steuern gebildet. Dabei werden die Steuersätze zugrunde gelegt, die voraussichtlich in den Jahren gelten werden, in welchen sich diese temporären Differenzen umkehren oder ausgleichen. Die Auswirkungen von Änderungen der Steuersätze auf aktive oder passive latente Steuern werden in dem Zeitraum berücksichtigt, in dem die Änderung rechtskräftig beschlossen oder gesetzlich angekündigt wurde. Aktive latente Steuern werden, sofern erforderlich, auf den wahrscheinlich realisierbaren Betrag abgeschrieben. Unter dem Ertragsteueraufwand sind die für den Berichtszeitraum zu zahlenden oder von den Finanzbehörden zu erstattenden Steuern zuzüglich beziehungsweise abzüglich der Veränderungen bei den (erfolgswirksam zu berücksichtigenden) latenten Steuern ausgewiesen. Latente Steuererstattungsansprüche für steuerliche Verlustvorträge werden mit dem Betrag angesetzt, zu dem die Realisierung der damit verbundenen Steuervorteile durch zukünftige steuerliche Gewinne wahrscheinlich ist. 62 Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen, sofern ein Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Forderungen und Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern besteht und sich die latenten Steuererstattungsansprüche und -schulden auf Ertragsteuern beziehen, die von denselben Steuerbehörden erhoben und denselben Konzerngesellschaften geschuldet werden. (k) Vorräte Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten oder dem niedrigeren Nettoveräußerungswert. Die Kosten werden anhand der Durchschnittskostenmethode ermittelt. Die Herstellungskosten umfassen das Fertigungsmaterial und die Fertigungslöhne sowie direkte Fertigungsgemeinkosten und Materialgemeinkosten einschließlich Abschreibungen. Darüber hinaus werden die Kosten für die betriebliche Altersversorgung, für soziale Einrichtungen des Betriebs sowie für freiwillige soziale Leistungen des Unternehmens einbezogen, soweit sie dem Herstellungsbereich zuzuordnen sind. Es sind keine Fremdkapitalkosten in den Herstellungskosten enthalten. Wertberichtigungen auf Vorräte werden vorgenommen, soweit die Anschaffungs- oder Herstellungskosten über den erwarteten Nettoveräußerungserlösen liegen. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung, den Vertrieb und gegebenenfalls sonstige notwendige Kosten (z.B. Lagerung). Der Grund für die Wertaufholungen liegt im Wesentlichen in der Anpassung an neue Erfahrungswerte von Parametern für Abwertungsroutinen. (l) Leasing Ein Leasingverhältnis wird durch einen Vertrag begründet, der gegen ein Entgelt das Recht zur Kontrolle der Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes für eine bestimmte Zeit auf dessen Nutzer (Leasingnehmer) überträgt. In diesem Sinne ist die Gruppe sowohl Leasinggeber als auch Leasingnehmer. Als Leasinggeber bietet Carl Zeiss Meditec einerseits Finanzierungsmodelle in Form von Finanzierungsleasing an, bei dem die wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasingobjektes auf den Kunden übertragen werden. Dabei wird der Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen als Forderung bilanziert. Zahlungen des Leasingnehmers werden als Tilgungsleistungen bzw. Zinsertrag behandelt und die Zinserträge über die Laufzeit des Leasingverhältnisses nach der Effektivzinsmethode erfasst. Gleichzeitig tritt die Gruppe als Leasinggeber bei Operating-Leasing-Verhältnissen auf. In diesen Fällen werden die Mietzahlungen sofort ertragswirksam im Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern berücksichtigt. Grundsätzlich wird für Leasingverhältnisse, in denen die Carl Zeiss Meditec Gruppe als Leasingnehmer auftritt, der Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen in Abhängigkeit der Fälligkeit als finanzielle Verbindlichkeit angesetzt. Die Leasingzahlungen werden nach der Effektivzinsmethode in Tilgungs- und Zinsanteile aufgeteilt. Zu Beginn des Leasingverhältnisses setzt die Gruppe in gleicher Höhe ein Nutzungsrecht am geleasten Vermögenswert in den Sachanlagen an. Der Wert des Nutzungsrechts wird danach um angefallene anfängliche direkte Kosten sowie erhaltene Erstattungen korrigiert. Das Nutzungsrecht wird über die Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben. Leasingverträge können Verlängerungs- und Kündigungsoptionen enthalten. Die Gruppe geht davon aus, dass man bei größeren Verträgen (z.B. bei Gebäuden) im Regelfall eine hinreichend sichere Einschätzung über die Ausübung vornehmen kann, wenn diese innerhalb der kommenden 5 Jahren zu treffen ist. Bei wesentlichen Produktions- und Verwaltungsgebäuden, können auch später auszuübende Optionen als hinreichend sicher eingestuft werden, was dann ebenfalls zu einer Berücksichtigung führt. Bei kleineren Verträgen hinsichtlich austauschbarer Güter (z.B. PKW) wird dagegen regelmäßig davon ausgegangen, dass es zu keiner Verlängerung kommt. Die Gruppe nimmt die Vereinfachungsregel in Anspruch, Leasingverhältnisse mit einer Gesamtlaufzeit (auch unter Berücksichtigung der hinreichend sicheren Ausübung vertraglich bestehender Optionen) von maximal 12 Monaten sowie Leasingverhältnisse über sogenannte geringwertige Vermögenswerte vergleichbar mit dem bisherigen Operating- Leasing-Modell zu bilanzieren. Folglich wird der Aufwand linear über die Laufzeit erfasst. Das Unternehmen stuft 63 KONZERNABSCHLUSS Vermögenswerte als geringwertige Vermögenswerte im Sinne des Standards ein, sofern die Anschaffungskosten für ein entsprechendes Neugerät kleiner oder gleich 5 Tsd. € (oder einem vergleichbaren Betrag in Fremdwährung) sind. (m) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sowie Finanzinvestitionen mit einer ursprünglichen Fälligkeit von bis zu drei Monaten, die nur unwesentlichen Werteschwankungsrisiken unterliegen, werden als Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ausgewiesen. Die Buchwerte der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen aufgrund ihrer kurzfristigen Fälligkeit im Wesentlichen deren Zeitwerten. (n) Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals Der Posten „Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals“ umfasst die sonstigen erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen, die nicht im Zusammenhang mit Transaktionen mit den Aktionären stehen. Für die Gruppe betrifft dies derzeit sowohl die Währungsumrechnung als auch die versicherungsmathematischen Effekte aus Pensionsverpflichtungen sowie die Steuern auf selbige. Gleichzeitig werden in dieser Position auch die Wertschwankungen aus den als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert klassifizierten Finanzinstrumenten erfasst. (o) Pensionsverpflichtungen Die betriebliche Altersversorgung der Carl Zeiss Meditec Gruppe umfasst verschiedene beitrags- und leistungsorientierte Verpflichtungen aus laufenden Renten sowie aus Anwartschaften, vornehmlich in Deutschland, den USA und Japan. Außerdem sind unter den Pensionsrückstellungen Verpflichtungen der US-Gesellschaft für Gesundheitsfürsorgeverpflichtungen passiviert. Leistungsorientierte Versorgungspläne innerhalb der Gruppe werden teilweise über Rückstellungen und teilweise über externe Fonds finanziert. Die Bewertung der Versorgungsverpflichtungen und der dazugehörigen Aufwendungen erfolgt gemäß dem nach IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method). Dabei werden sowohl die am Abschlussstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften als auch die zukünftig zu erwartenden Steigerungen der Gehälter und Renten berücksichtigt. Der Zinssatz zur Ermittlung des Barwerts der Verpflichtungen wird grundsätzlich auf Basis der Renditen für erstrangige festverzinsliche Unternehmensanleihen des jeweiligen Währungsraums ermittelt. Dabei werden grundsätzlich Anleihen mit einem Rating von mindestens „AA“ berücksichtigt. Die erwarteten Erträge aus dem Planvermögen und Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen werden im Zinsergebnis ausgewiesen. Der Dienstzeitaufwand wird als betrieblicher Aufwand klassifiziert. Versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste, die sich aus Änderungen der Bewertungsprämissen oder einer Abweichung der tatsächlichen Verhältnisse von den Bewertungsgrundlagen ergeben können, werden in der Periode, in der sie entstehen, in voller Höhe erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. (p) Rückstellungen Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn die Gruppe eine gegenwärtige (faktische oder rechtliche) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses besitzt, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Sofern das Unternehmen für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (wie zum Beispiel bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert nur dann erfasst, wenn die Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand zur Bildung der Rückstellung wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach Abzug der Erstattung ausgewiesen. 64 Ist die Wirkung des Zinseffekts wesentlich, werden Rückstellungen zu einem Zinssatz vor Steuern abgezinst, der die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegelt. Im Falle einer Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellung als Zinsaufwand erfasst. Rückstellungen werden nach der voraussichtlichen Fälligkeit unterteilt, so dass Rückstellungen mit einer Fälligkeit von bis zu einem Jahr als kurzfristig und Rückstellungen mit einer Fälligkeit von mehr als einem Jahr als langfristig angesehen werden. Die Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläen werden aufgrund von versicherungsmathematischen Gutachten ermittelt und bewertet. (q) Erfassung der Umsatzerlöse Carl Zeiss Meditec realisiert Umsatzerlöse, wenn die Verfügungsgewalt über abgrenzbare Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übergeht, das heißt sobald der Kunde die Fähigkeit besitzt, die Nutzung der übertragenen Güter und Dienstleistungen zu bestimmen und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen daraus zieht. Voraussetzung ist das Vorliegen einer vertraglichen Vereinbarung, die rechtlich durchsetzbare Rechte und Pflichten begründet. Die Höhe der erfassten Umsatzerlöse entspricht der erwarteten Gegenleistung, auf die das Unternehmen einen vertraglichen Anspruch hat. Variable Preiskomponenten wie Skonti, Preisnachlässe, Kundenboni und Rabatte werden basierend auf Erfahrungen aus der Vergangenheit bemessen und mindern die Umsatzerlöse entsprechend. Im Wesentlichen handelt es sich bei der Carl Zeiss Meditec AG um volumenabhängige Bonuszahlungen, die basierend auf der Schätzung künftiger Abnahmemengen auf Basis der Einzelkunden bemessen werden. Grundsätzlich realisiert Carl Zeiss Meditec Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden durch den Verkauf von Gütern, aus der Erbringung von Dienstleistungen sowie aus Nutzungsentgelten/ Lizenzen. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden zu dem Zeitpunkt realisiert, zu dem die Verfügungsgewalt auf den Erwerber übergeht, im Regelfall bei Lieferung der Güter. Hierbei handelt es sich je nach Geschäftsbereich um Produkte zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten, einschließlich Implantaten und Verbrauchsmaterialien, oder um Visualisierungslösungen im Bereich der Neuro-, Hals-, Nasen- und Ohrenchirurgie sowie Produkte der intra-operativen Strahlentherapie. Die Erfassung von Umsatzerlösen aus Dienstleistungen, bei denen es sich im Wesentlichen um Servicedienstleistungen beispielsweise aus Wartungsverträgen handelt, erfolgt über einen bestimmten Zeitraum, da dem Kunden der Nutzen aus der Leistung zufließt und er diesen gleichzeitig verbraucht. Sie erfolgt entweder linear oder – sofern die Leistungserfüllung nicht linear erfolgt – entsprechend der Erbringung der Dienstleistungen, das heißt der tatsächlich erbrachten Leistung im Verhältnis zu den insgesamt zu erbringenden Leistungen. Lizenzgebühren, die die Gruppe im Sinne einer Nutzungsvergütung (Vergütung für das Recht auf Zugriff) über die Laufzeit der Nutzung einnimmt, werden periodengerecht in Übereinstimmung mit dem wirtschaftlichen Gehalt des zugrunde liegenden Vertrags erfasst. In allen beschriebenen Fällen erfolgt die Realisierung nach der outputbasierten Methode, da Kunden sowohl die Lizenzen als auch die Dienstleistungen in der Regel gleichmäßig über das Jahr nutzen. Die Serviceverträge bestehen dabei aus einer festgelegten Dienstleistung (z.B. Reparaturservice), die bereitgestellt wird, sobald der Kunde sich zur Nutzung entscheidet. Neben den klassischen Produktverkäufen bietet das Unternehmen teilweise auch mehrere Leistungsverpflichtungen in sogenannten Mehrkomponentenverträgen an. Dabei kann es sich beispielsweise um die Kombination eines Produktverkaufs mit einer Garantieverlängerung oder mit Verbrauchsmaterialien handeln. Sofern in einem einzigen Vertrag mit einem Kunden mehrere Leistungsverpflichtungen enthalten sind (Mehrkomponentenverträge) und die jeweiligen Erfüllungszeitpunkte voneinander abweichen, wird der vereinbarte Transaktionspreis entsprechend der relativen Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen verteilt. Die relativen Einzelveräußerungspreise entsprechen in der Regel den vertraglich vereinbarten Preisen für Produktlieferung und Serviceleistung. 65 KONZERNABSCHLUSS Zusätzlich erzielt die Gruppe auch Umsatzerlöse durch Leasinggeschäfte, die gemäß IFRS 16 Leasingverhältnisse bilanziert werden. Dabei handelt es sich entweder um Produktverkäufe im Rahmen von Finanzierungsleasingverträgen (als Hersteller/ Händler), bei denen die Umsatzerlöse am Bereitstellungsdatum des Produktes realisiert werden, oder um Operating-Leasinggeschäfte, deren Umsätze linear über die vereinbarte Laufzeit erfasst werden. Im Zusammenhang mit dem Verkauf von Gütern werden mindestens auch die üblichen gesetzlichen Garantien gewährt. Deren erwartete Inanspruchnahme wird über die Bildung von Rückstellungen abgebildet. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von separat erwerbbaren Garantieverlängerungen (service type warranties) werden anteilig über den vertraglich zugesagten Zeitraum der Garantieverpflichtung realisiert und sind in den Umsatzerlösen aus Dienstleistungen enthalten. Eine Finanzierungskomponente bleibt für die Höhe und den Zeitpunkt der Umsatzrealisierung unberücksichtigt, wenn die Zeitspanne zwischen der Übertragung der Güter oder Dienstleistungen und der Bezahlung durch den Kunden maximal ein Jahr beträgt. Abgesehen von Finanzierungsleasing bietet die Carl Zeiss Meditec Gruppe grundsätzlich keine langfristigen Finanzierungsmöglichkeiten an. Das Zahlungsziel beträgt im Regelfall zwischen 30 und 90 Tagen. Zusätzliche Kosten für die Vertragsanbahnung (i.W. Verkaufsprovisionen), deren Abschreibungszeitraum nicht mehr als ein Jahr betragen würde, werden grundsätzlich sofort als Aufwand erfasst. Die Gruppe bietet generell keine Produktverkäufe mit Rückgaberechten an. Aus diesem Grund handelt es sich bei den Vertragsverbindlichkeiten im Wesentlichen um erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen sowie Umsatzabgrenzungen aufgrund zeitraumbezogener Umsatzrealisierung (z.B. Erlöse aus Dienstleistungen). Zinserträge werden nach Zeitablauf unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode erfasst. Dividenden werden erst mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung vereinnahmt. (r) Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Die Gruppe hat im Rahmen staatlicher Wirtschaftsförderungsprogramme von verschiedenen öffentlichen Stellen Fördermittel, zum Beispiel für Forschung und Entwicklung, erhalten. Investitionszulagen und Investitionszuschüsse zu Vermögenswerten, für die hinreichende Sicherheit über die Einhaltung der damit verbundenen Bedingungen und über deren Gewährung besteht, reduzieren die Anschaffungs- und Herstellungskosten der entsprechenden Vermögenswerte. Fördergelder für Investitionen wie Investitionszuschüsse und steuerfreie Investitionszulagen für Vermögenswerte werden über die Nutzungsdauer der geförderten Vermögenswerte erfolgswirksam (als Reduzierung der Abschreibungen der geförderten Sachanlagen) vereinnahmt. Erfolgsbezogene Zuwendungen werden in der Periode, in der die entsprechenden Aufwendungen anfallen, von diesen Aufwendungen abgesetzt. Zuwendungen der auf die Kurzarbeit entfallenden Sozialversicherungsbeiträge im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie werden als Ertrag sowohl in den Umsatz- als auch in den Funktionskosten abgesetzt, abhängig von der Zuordnung der entsprechenden Personalkosten zu den Funktionsbereichen. 66 (s) Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie wurde mittels Division des auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallenden Konzernergebnisses durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während jeder einzelnen Periode ausgegebenen Stammaktien berechnet. Wandel- oder Optionsrechte waren nicht im Umlauf. Wie im vorangegangenen Geschäftsjahr lagen auch im Berichtsjahr keine Verwässerungseffekte vor. (t) Fremdkapitalkosten Fremdkapitalkosten werden in der Periode, in der sie anfallen, aufwandswirksam verbucht, da regelmäßig keine qualifizierten Vermögenswerte entsprechend IAS 23.5 vorliegen. (u) Geschäftliche Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Das Mutterunternehmen der Carl Zeiss Meditec AG ist die Carl Zeiss AG (die von der Carl-Zeiss-Stiftung beherrscht wird). Die Carl-Zeiss-Stiftung, Heidenheim und Jena, die Carl Zeiss AG, Oberkochen, und ihre Tochtergesellschaften exklusive der Carl Zeiss Meditec Gruppe (die „ZEISS Gruppe“), die Schott AG, Mainz, einschließlich ihrer Tochtergesellschaften (der „Schott Konzern“) sowie die assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen werden als nahe stehende Unternehmen betrachtet. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe veräußert ihre Produkte teilweise über die Vertriebsgesellschaften der ZEISS Gruppe. Des Weiteren arbeitet sie bezüglich der Versorgung mit kurzfristigen Finanzmitteln und der Anlage überschüssiger Liquidität mit dem Konzern-Cash-Management der Carl Zeiss Financial Services GmbH, Oberkochen, zusammen. Die im Rahmen dieser Geschäftsbeziehung gewährten Kredite und angelegten Gelder werden als Verbindlichkeiten beziehungsweise Forderungen aus Finanzausgleich ausgewiesen und sind in der Regel täglich fällig beziehungsweise verfügbar. Gemäß der Cash Pool Vereinbarung sind die Gesellschaften der Carl Zeiss Meditec Gruppe dazu berechtigt, Liquidität zur Finanzierung ihres laufenden Geschäfts in Anspruch zu nehmen, sodass die Cash Pool Transaktionen nach Einschätzung der Gruppe den Charakter einer Finanzierung aufweisen, somit grundsätzlich als Finanzierungstätigkeit einzustufen sind und in diesem Sinne in der Kapitalflussrechnung im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen werden. Da es sich bei den Forderungen aus Finanzausgleich ebenfalls um Cash Pool Transaktionen handelt, werden auch diese in der Kapitalflussrechnung im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen und gewährleisten somit die Darstellungsstetigkeit. Neben den Finanzdienstleistungen bezieht das Unternehmen diverse Servicedienstleistungen von der ZEISS Gruppe, einschließlich der Carl Zeiss AG. Darunter zählen unter anderem Dienstleistungen für Forschung und Entwicklung, Personal- und Verwaltungstätigkeiten, die Anmietung von Verwaltungs- und Produktionsgebäuden, die lizenzvertragliche Nutzung der Marke „ZEISS“ sowie Logistik-, Vertriebs- und IT-Dienstleistungen, die auf der Grundlage von Vertragsvereinbarungen erbracht werden. Darüber hinaus erfolgt teilweise der Bezug von Vorprodukten von Unternehmen der ZEISS Gruppe und des Schott Konzerns. Als nahe stehende Personen (Management in Schlüsselpositionen) gelten der Vorstand und der Aufsichtsrat der Carl Zeiss Meditec AG sowie deren nächste Familienmitglieder. Weitere Angaben hierzu finden sich unter anderem im Lagebericht (Vergütungsbericht). 67 KONZERNABSCHLUSS (v) Kürzlich erlassene Rechnungslegungsvorschriften Carl Zeiss Meditec hat alle von der EU übernommenen und ab dem 1. Oktober 2020 verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsnormen geprüft. Für alle erstmalig angewandten Standards und Interpretationen (einschließlich Agenda Decisions) ergaben sich keine wesentlichen Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden noch werden selbige erwartet. Folgende Rechnungslegungsvorschriften wurden im Berichtsjahr erstmalig angewandt: Datum der Standard/Interpretation Änderung/Neuregelung Herausgabe 29.3.2018 Änderung des Rahmenkonzepts Überleitung von Definitionen sowie neue Leitlinien zu Bewertung und Ausbuchung, Ausweis und Angaben 22.10.2018 31.10.2018 Änderung an IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse Änderung der Definition eines Geschäftsbetriebs um Klarstellung zu erreichen Änderung an IAS 1 Darstellung des Abschlusses und IAS 8 Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler Festlegung einer Definition für Wesentlichkeit 26.9.2019 31.3.2021 Interest Rate Benchmark Reform (Änderung an IFRS 9, Änderung in Bezug auf Zinssätze für Hedge-Accounting im IAS 39 und IFRS 7) Zusammenhang mit IBOR-Reform Änderung an IFRS 16 Leasingverhältnisse Verlängerung des Wahlrechts bei der Beurteilung, ob aufgrund der COVID-19-Pandemie eingeräumte Mietkonzessionen eine Leasingmodifikation darstellen Das IASB und das IFRS IC haben weiterhin nachfolgende Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards herausgegeben, deren Anwendung für die Carl Zeiss Meditec AG noch nicht verpflichtend ist. Von einer vorzeitigen Anwendung dieser Standards wurde kein Gebrauch gemacht: 68 Datum der Standard/Interpretation Änderung/Neuregelung Datum der Von der EU Herausgabe verpflichtenden Erstanwendung übernommen 18.5.2017 23.1.2020 14.5.2020 14.5.2020 14.5.2020 IFRS 17 Versicherungsverträge Grundsätze in Bezug auf Ansatz, Bewertung, Ausweis und Angabe von Versicherungsverträgen (ersetzt IFRS 4) Klarstellung, wann Schuld als langfristig zu klassifzieren ist Geschäftsjahre, die am oder nein nach dem 1. Januar 2023 beginnen Geschäftsjahre, die am oder nein nach dem 1. Januar 2022 beginnen Geschäftsjahre, die am oder ja nach dem 1. Januar 2022 beginnen Geschäftsjahre, die am oder ja nach dem 1. Januar 2022 beginnen Änderung an IAS 1 Darstellung des Abschlusses Improvements to IFRS (2018 - 2020) Änderung der Standards IAS 41, IFRS 1, 9 und die veranschaulichenden Beispiele zu IFRS 16 Änderung an IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse Anpassung eines Verweises auf das Rahmenkonzept Änderung an IAS 16 Sachanlagen Klarstellung, dass Umsätze, die bei der Vorbereitung eines Vermögenswertes zur Nutzung entstehen, in der Gewinn- und Verlustrechnung abzubilden sind Geschäftsjahre, die am oder ja nach dem 1. Januar 2022 beginnen 14.5.2020 25.6.2020 15.7.2020 27.8.2020 12.2.2021 Änderung an IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen Änderung an IFRS 17 Versicherungsverträge Klarstellung, welche Kosten bei Verlust machenden Verträgen zu berücksichtigen sind nach dem 1. Januar 2022 Geschäftsjahre, die am oder ja beginnen Klarstellungen zur Erstanwendung von IFRS 17 Geschäftsjahre, die am oder nein nach dem 1. Januar 2023 beginnen Geschäftsjahre, die am oder ja Änderung an IFRS 4 Versicherungsverträge Vorübergehende Befreiung der Anwendung von IFRS 9 bis zur Erstanwendung von IFRS 17 nach dem 1. Januar 2021 beginnen Interest rate Benchmark Reform - Phase 2 (Änderung an IFRS 4, 7, 9, 16 von IAS 39 und IFRS 9 für Hedge-Accounting und IAS 39) Änderung an IAS 1 Darstellung des Abschlusses Zusätzliche Erleichterungen in der Anwendung Geschäftsjahre, die am oder ja nach dem 1. Januar 2021 beginnen Geschäftsjahre, die am oder nein nach dem 1. Januar 2023 im Zusammenhang mit IBOR-Reform Beschränkung der Darstellung von Rechnungslegungsmethoden auf "wesentliche", d.h. z.B. im Zusammenhang mit beginnen wesentlichen Transaktionen, Änderungen der Methode oder stark ermessensbehaftet 12.2.2021 6.5.2021 Änderung an IAS 8 Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehlern Änderung an IAS 12 Ertragsteuern Klarstellung zur besseren Unterscheidung zwischen Änderungen von Rechnungslegungsmethoden und Geschäftsjahre, die am oder nein nach dem 1. Januar 2023 beginnen Schätzungsänderungen Teilweise Rücknahme einer Ausnahme zur Bildung von latenten Steuern in besonderen Fällen Geschäftsjahre, die am oder nein nach dem 1. Januar 2023 beginnen Alle aufgeführten Standards werden von Carl Zeiss Meditec voraussichtlich erst ab dem Zeitpunkt der verpflichtenden Erstanwendung angewendet. Aus der zukünftigen Anwendung werden gemäß aktuellem Erkenntnisstand keine wesentlichen Einflüsse auf Bilanzierung und Bewertung erwartet. (w) Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte (Fair Values) Eine Vielzahl der Konzernbilanzierungsgrundsätze und Anhangsangaben bedarf einer Definition der beizulegenden Zeitwerte der jeweils involvierten finanziellen und nicht-finanziellen Vermögenswerte und Schulden. Die beizulegenden Zeitwerte werden nach den folgenden Methoden bestimmt. Gegebenenfalls erfolgen weitergehende Informationen über die getroffenen Annahmen zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte innerhalb der spezifischen Angaben zu den jeweils erläuterten Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung. Sonstige immaterielle Vermögenswerte Die beizulegenden Zeitwerte von Marken-, Patent- und Technologierechten oder ähnlichem, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, werden unter Anwendung der Methode der Lizenzpreisanalogie (Relief-from-royalty method) determiniert. Hierbei werden unter Verwendung eines Analogieschlusses die finanziellen Erfolgsbeiträge (Cashflows) eines immateriellen Vermögenswertes durch Lizenzentgelte geschätzt, die dem Eigentümer dieses Vermögenswertes gegenüber der Alternative der Lizenzierung eines nutzen-äquivalenten Vergleichsobjekts 69 KONZERNABSCHLUSS erspart bleiben. Dabei wird ermittelt, welche Lizenzzahlungen fiktiv zu entrichten wären, wenn sich der betreffende immaterielle Vermögenswert im Eigentum eines Dritten befände. Die beizulegenden Zeitwerte von immateriellen Vermögenswerten, bestehend aus Kundenbeziehungen, welche im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, werden unter Anwendung der Residualwertmethode (Multi-period excess earnings method) bestimmt. Kundenbeziehungen generieren Cashflows in der Regel erst im Verbund mit anderen materiellen beziehungsweise immateriellen Vermögenswerten. Daher basiert die Planung der Zahlungsüberschüsse auf einer Gesamtheit von Vermögenswerten. So werden bei der Ermittlung der relevanten Einzahlungsüberschüsse fiktive Auszahlungen für diese „unterstützenden“ Vermögenswerte als fiktive Nutzungsentgelte berücksichtigt. Dabei wird unterstellt, dass die unterstützenden Vermögenswerte in dem Umfang, der für die Generierung der Cashflows erforderlich ist, von einem Dritten fiktiv gemietet oder geleast werden. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Der beizulegende Zeitwert von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen wird veranschlagt als der Barwert zukünftiger Cashflows, diskontiert um einen marktüblichen Zinssatz. Für kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen entspricht der beizulegende Zeitwert aufgrund ihrer Kurzfristigkeit grundsätzlich dem Nennwert. Beteiligungen und Wertpapiere Der beizulegende Zeitwert von finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (at fair value through profit or loss) bewertet klassifiziert werden, basiert bei Bestehen eines aktiven Marktes auf notierten Börsenkursen. Sofern kein aktiver Markt besteht, erfolgt die Bemessung des beizulegenden Zeitwertes anhand einer geeigneten Bewertungsmethode, wie anhand aktueller Marktpreise vergleichbarer Finanzinstrumente oder des Discounted-Cashflow-Verfahrens. Derivative Finanzinstrumente Der beizulegende Zeitwert von derivativen Finanzinstrumenten orientiert sich am jeweiligen Markt- oder Börsenwert. Als Marktwert eines Finanzinstruments gilt der Betrag, der im Geschäftsverkehr zwischen unabhängigen Vertragspartnern unter aktuellen Marktbedingungen erzielt werden kann. Die Marktwerte werden auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Marktkonditionen - Zinssätze, Devisenkurse, Warenpreise - und der nachfolgend dargestellten Bewertungsmethoden ermittelt. Wenn kein aktiver Markt existiert, wird der beizulegende Zeitwert mittels anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt (Barwertmethode oder Optionspreismodell). In Optionspreismodelle finden aktuelle Marktvolatilitäten Eingang. Die Bandbreite der verwendeten Zinssätze über die verschiedenen Laufzeiten und Fremdwährungen beträgt -0,7 % bis +5,9 % (Vorjahr: -0,2 % bis +5,3 %). Die Carl Zeiss Meditec Gruppe hält ausschließlich Devisenterminkontrakte als derivative Finanzinstrumente im Bestand und klassifiziert diese als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte und Schulden („FVPL“). Der Marktwert von Devisentermingeschäften errechnet sich auf Basis des am Bilanzstichtag geltenden Devisenkassamittelkurses unter Berücksichtigung der Terminauf- und -abschläge für die jeweilige Restlaufzeit des Kontraktes im Vergleich zum kontrahierten Devisenterminkurs sowie des Kontrahentenrisikos. Finanzielle Verbindlichkeiten Der beizulegende Zeitwert von finanziellen Verbindlichkeiten wird auf Basis des Barwertes der zukünftigen Kapital- und Zinszahlungsströme - diskontiert um einen marktüblichen Zinssatz - zum Bilanzstichtag ermittelt. 70 3 Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben Erwerbe aus den vorangegangenen Geschäftsjahren Erwerb der Photono Oy Mit Vertrag vom und Wirkung zum 1. Juli 2020 hat die Carl Zeiss Meditec AG, Jena, 20 % der Anteile an der Photono Oy, Helsinki, Finnland, (im Folgenden: Photono), erworben. Vertraglich wurde zudem vereinbart, dass die Carl Zeiss Meditec AG innerhalb der kommenden drei Jahre in mehreren Stufen weitere Anteile bis zu 100 % an der Photono erwerben kann. Der Kaufpreis beträgt 14,0 Mio. € und setzt sich zusammen aus einer zum Erwerbszeitpunkt erfolgten Zahlung für 20 % der Anteile in Höhe von 2,0 Mio. € sowie in Höhe von 12,0 Mio. € aus Optionen für zukünftig zu erwerbende Anteile in Höhe von 80 % über mehrere Tranchen. Zum Erwerbszeitpunkt ging die Carl Zeiss Meditec Gruppe von einem abgezinsten Erwartungswert in Höhe von 10,4 Mio. € für die Optionen aus und hat diese in den kurz- und langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten erfasst. Im Berichtsjahr hat die Carl Zeiss Meditec AG weitere 29 % der Anteile an der Photono, zu einem Kaufpreis von 3,0 Mio. € erworben und die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten entsprechend reduziert. Dadurch erhöhte sich der Kapitalanteil von 20 % auf 49 %. Aufgrund der Tatsache, dass der Vollerwerb aus heutiger Sicht weiterhin jederzeit möglich ist und zum aktuellen Zeitpunkt vorteilhaft für die Carl Zeiss Meditec AG wäre, wird die Photono seit dem Erwerbszeitpunkt mit 100 % der Anteile voll konsolidiert. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Konzernabschlusses der Carl Zeiss Meditec AG zum 30. September 2020 war die Aufteilung des Kaufpreises auf die Vermögenswerte und Schulden des übernommenen Unternehmens noch nicht abgeschlossen, da noch nicht alle Informationen zu den Vermögenswerten und Schulden vorhanden waren. Im Berichtsjahr wurde die Kaufpreisallokation abgeschlossen und das Vorjahr entsprechend angepasst. Die beizulegenden Zeitwerte der identifizierten Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt stellen sich wie folgt dar: nach Anpassung vor Anpassung Tsd. € 8.565 Tsd. € 744 Sonstige immaterielle Vermögenswerte Sonstige Vermögenswerte 1.000 9.565 593 - 744 593 Vermögenswerte Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten Latente Ertragsteuern 1.564 40 - Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Schulden 40 2.197 7.368 5.022 12.390 1.000 2.000 633 111 12.279 12.390 - Nettovermögen Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Erwerb Gesamte Anschaffungskosten Erhaltene Zahlungsmittel Erfolgter Zahlungsmittelabfluss für Kaufpreisbestandteile 2.000 Die Veränderung der beizulegenden Zeitwerte resultiert im Wesentlichen aus der Zuordnung des Unterschiedsbetrages zu den sonstigen immateriellen Vermögenswerten im Rahmen der vorläufigen Kaufpreisallokation. 71 KONZERNABSCHLUSS ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Umsatzerlöse 4 Die Konzernerträge für die Geschäftsjahre 2020/21 und 2019/20 bestehen im Wesentlichen aus Umsatzerlösen. Eine Aufgliederung stellt sich wie folgt dar: 2020/21 2019/20 Tsd. € 1.499.228 137.263 1.059 Tsd. € 1.204.397 124.775 1.035 Erlöse aus Verkauf von Gütern Erlöse aus Erbringung von Dienstleistungen (inkl. Ersatzteilverkauf) Erlöse aus Nutzungsentgelten/ Lizenzen Erlöse aus Verträgen mit Kunden Erlöse aus Operating-Leasing (Mieten) Erlöse aus Finanzierungsleasing 1.637.550 2.351 1.330.207 1.455 6.884 3.790 Gesamt 1.646.785 1.335.452 Erfasste Umsatzerlöse in Höhe von 24.035 Tsd. € (Vorjahr: 24.891 Tsd. €) waren zu Beginn der Berichtsperiode noch in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten. Derzeit noch in den kurzfristigen Vertragsverbindlichkeiten erfassten Verträge in Höhe von 31.537 Tsd. € (Vorjahr: 24.035 Tsd. €) werden voraussichtlich im nächsten Geschäftsjahr zu Umsatzerlösen führen. Der den (ganz oder teilweise nicht erfüllten) verbleibenden Leistungsverpflichtungen zugeordnete Transaktionspreis aus den Verträgen über die Erbringung von Dienstleistungen, deren ursprüngliche Laufzeit länger als ein Jahr betragen, wird voraussichtlich in Höhe von 7.813 Tsd. € zu Umsatzerlösen im Geschäftsjahr 2022/23 (Vorjahr für Geschäftsjahr 2021/22: 5.773 Tsd. €) und in Höhe von 5.497 Tsd. € zu Umsatzerlösen in darauffolgenden Geschäftsjahren (Vorjahr: 4.425 Tsd. €) führen. Zusätzlich bestehen Leistungsverpflichtungen als Auftragsbestand in Höhe von 273.926 Tsd. € (Vorjahr: 186.151 Tsd. €). Für die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Kategorien wird auf die Segmentberichterstattung sowie die Angaben zur regionalen Entwicklung im Lagebericht verwiesen. 5 Sonstiges betriebliches Ergebnis Die Position sonstiges betriebliches Ergebnis enthält den Ertrag aus dem Verkauf des Verwaltungsgebäudes in Jena Göschwitz an die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH in Höhe von 4.648 Tsd. €. Im Vorjahr war das Gebäude bereits in der Position „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ mit dem Restbuchwert von 3.245 Tsd. € enthalten. Da es sich bei dem Vertrag um ein Sale-and-Lease-back-Geschäft gehandelt hat, wurde der Verkaufserlös um den anteilig nicht sofort realisierbaren Betrag in Höhe von 2.201 Tsd. € reduziert. Dieser hat in gleicher Höhe den Buchwert des neu zugegangenen Right-of-Use-Assets gemindert und wird somit durch eine reduzierte Abschreibung über die Dauer des Vertrages ratierlich vereinnahmt. Der dargestellte Ertrag wurde dem Segment Ophthalmic Devices zugeordnet. 72 6 Personalaufwendungen Der Personalaufwand für die Geschäftsjahre 2020/21 und 2019/20 setzt sich wie folgt zusammen: 2020/21 2019/20 Tsd. € Tsd. € Löhne und Gehälter Soziale Abgaben Altersversorgungsaufwand Gesamt 306.743 54.061 287.072 47.987 17.663 17.590 378.467 352.649 Der Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung ist in den sozialen Abgaben enthalten. Die Summe aller zusätzlichen beitragsorientierten Pensionsaufwendungen (Defined Contribution Plans) betrug im aktuellen Geschäftsjahr 4.789 Tsd. € (Vorjahr: 4.800 Tsd. €). Die Personalzahlen sowie -struktur der Gruppe stellen sich wie folgt dar: 30. September 2021 30. September 2020 Durchschnitt 2020/21 Durchschnitt 2019/20 Fertigung Vertrieb & Marketing Forschung & Entwicklung 1.509 1.064 684 1.390 1.011 626 1.445 1.039 648 1.407 1.018 621 Verwaltung 274 263 270 267 Gesamt 3.531 3.290 3.402 3.313 Auszubildende 15 17 15 18 7 Finanzergebnis Das Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen: 2020/21 2019/20 Tsd. € 1.562 Tsd. € 1.456 Zinserträge Zinsaufwendungen -8.578 -787 -27.265 -623 Zinssaldo leistungsorientierter Pensionspläne Zinsergebnis -7.803 28.617 -53.721 -25.104 -1.657 -26.432 30.923 -26.465 4.458 Kursgewinne Kursverluste Kursgewinne (+)/ Kursverluste (-), netto Sonstiges Finanzergebnis Summe Finanzergebnis 23.139 -34.564 1.165 In den Zinsaufwendungen sind im Wesentlichen die jährliche Aufzinsung der Verbindlichkeiten aus der bedingten Kaufpreisverpflichtung der IanTECH Inc. sowie die Anpassung der Kapitalkosten für die Bewertung dieser Verbindlichkeit enthalten. Das sonstige Finanzergebnis ist im Wesentlichen beeinflusst durch die Neubewertung der Kaufpreisverpflichtung für den Erwerb der IanTECH Inc. Weiterführende Informationen sind im Abschnitt 24 „Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten“ enthalten. 73 KONZERNABSCHLUSS 8 Ertragsteuern Die Steuern vom Einkommen und Ertrag gliedern sich wie folgt: 2020/21 2019/20 Tsd. € 52.753 4.932 Tsd. € 95.794 5.514 Deutschland Ausland Laufende Steuern: (davon periodenfremd) Deutschland Ausland 101.308 -2.110 -1.904 2.127 57.685 -273 6.131 -8.520 -2.389 55.296 Latente Steuern: Gesamt 223 101.531 In Übereinstimmung mit dem im Geschäftsjahr 2020/21 geltenden Steuerrecht unterliegt das Einkommen inländischer Konzernunternehmen einem Körperschaftsteuersatz von 15,0 % (Vorjahr: 15,0 %). Unter Berücksichtigung des Solidaritätszuschlages sowie der unterschiedlichen Gewerbesteuerhebesätze ergibt sich für inländische Unternehmen ein Steuersatz von 29,87 % (Vorjahr: 29,87 %). Die im Geschäftsjahr nominalen Steuersätze außerhalb Deutschlands liegen zwischen 19,00 % und 34,59 % (Vorjahr: 17,44 % und 34,59 %). Als anzuwendender Steuersatz für die steuerliche Überleitungsrechnung wird der im abgelaufenen Geschäftsjahr gültige Nominalsteuersatz des Mutterunternehmens Carl Zeiss Meditec AG, Jena, von 29,87 % (Vorjahr: 29,87 %) herangezogen. Latente Steuern auf Zwischengewinne werden jeweils mit dem aktuellen beziehungsweise zukünftig geltenden Steuersatz des empfangenden Konzernunternehmens berechnet. Hierbei ergibt sich eine Bandbreite von 19,00 % bis 34,59 % (Vorjahr: 17,44 % bis 34,59 %). Die Überleitung des erwarteten Ertragsteueraufwands bezogen auf das Ergebnis vor Ertragsteuern zum tatsächlichen Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag stellt sich wie folgt dar: 2020/21 Tsd. € 339.050 101.274 1.829 2019/20 Tsd. € 178.717 53.383 2.479 -249 Ergebnis vor Ertragsteuern Erwarteter Ertragsteueraufwand Nicht abzugsfähige Aufwendungen Steuerfreie Erträge -154 Effekte aus Steuersatzänderungen Steuern früherer Jahre 363 356 2.110 273 Unterschiede zu ausländischen Steuersätzen Zur Ausschüttung vorgesehene thesaurierte Gewinne von Tochtergesellschaften Erfassung und Bewertung aktiver latenter Steuern Sonstiges -461 1.916 205 219 -4.436 787 -3.370 303 Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 101.531 29,9 % 55.296 30,9 % Effektive Steuerquote Es wurden latente Steuern in Höhe von -7.573 Tsd. € (Vorjahr: -149 Tsd. €), im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Bewertung der Pensionsverpflichtungen, erfolgsneutral erfasst. 74 9 Ergebnis je Aktie Die folgende Tabelle zeigt die Berechnung des Ergebnisses je Aktie: 2020/21 2019/20 122.385 Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallendes Konzernergebnis (in Tsd. €) 236.276 Gewichteter Durchschnitt der ausgegebenen Aktien 89.440.570 89.440.570 Ergebnis je Aktie unverwässert/verwässert (in €) 2,64 1,37 10 Dividende Während des Berichtszeitraumes wurde an die Aktionäre der Carl Zeiss Meditec AG eine Dividende für das Geschäftsjahr 2019/20 von 50 Cent je Aktie (Vorjahr: 65 Cent je Aktie) ausgeschüttet. 2020/21 € Cent 2019/20 € Cent Tsd. € Gesamt Tsd. € Gesamt je Aktie je Aktie 50 44.720 65 58.136 Gezahlte Dividende 75 KONZERNABSCHLUSS ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ 11 Geschäfts- oder Firmenwert Die Entwicklung der bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerte der Gruppe sowie deren Zuordnung zu den jeweiligen strategischen Geschäftsbereichen (Strategic Business Unit (SBU)) stellt sich für die Geschäftsjahre 2020/21 und 2019/20 wie folgt dar: SBU Ophthalmic Devices Tsd. € SBU Microsurgery Tsd. € Gesamt Tsd. € Stand 30.9.2019 Zugänge 336.793 5.022 1.301 - 338.094 5.022 Währungseffekte Stand 30.9.2020 Währungseffekte Stand 30.9.2021 -16.285 325.530 2.271 -321 980 -67 -16.606 326.510 2.204 327.801 913 328.714 1 Die ausgewiesenen Buchwerte entsprechen den Anschaffungskosten. Kumulierte Wertminderungsaufwendungen der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte bestehen nicht. Die Zuordnung der bestehenden Geschäfts- oder Firmenwerte auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten erfolgt gemäß IAS 36.80. Demgemäß werden die entsprechenden Geschäfts- oder Firmenwerte innerhalb der Gruppe unabhängig von anderen Einzelvermögenswerten und Schulden der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet, die vermutlich von den Synergieeffekten des Unternehmenszusammenschlusses profitiert. Die Bestimmung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit orientiert sich am internen Berichtswesen der Gruppe. Die Veränderungen des Geschäfts- oder Firmenwertes der zahlungsmittelgenerierenden Einheit SBU „Ophthalmic Devices“ in 2020/21 resultiert aus Wechselkurseffekten insbesondere der Geschäfts- und Firmenwerte in USD. * Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation des Erwerbs der Photono Oy sind die Werte zum 30. September 2020 geändert. Weitere Informationen dazu befinden sich im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“. 76 12 Sonstige immaterielle Vermögenswerte Die Entwicklung der sonstigen immateriellen Vermögenswerte stellt sich für die Geschäftsjahre 2020/21 und 2019/20 wie folgt dar: Markennamen und Waren- zeichen Software Lizenzen Patente und Entwicklungs- Übrige sonstige Gesamt sonstige gewerbliche Schutzrechte kosten immaterielle Vermögens- werte Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.10.2020 8.748 39.922 9.845 41.097 173.663 35.657 308.932 Zugänge - 963 - 5 96 -109 32.698 774 -1.006 -1.043 59 34.536 -1.115 - Abgänge - - - 5 - - Umbuchungen Währungseffekte Stand 30.9.2021 834 204 17 197 14 204 1.532 207.893 2.023 344.376 8.765 41.916 9.869 41.492 34.441 Abschreibungen Stand 1.10.2020 8.574 29.977 6.815 37.781 50.511 30.053 163.711 Zugänge 23 16 4.803 196 573 14 793 189 19.468 794 45 53 25.705 1.262 Währungseffekte Stand 30.9.2021 8.613 152 34.976 6.940 7.402 2.467 38.763 2.729 70.773 137.120 30.151 4.290 190.678 153.698 Nettobuchwert zum 30.9.2021 Markennamen und Waren- zeichen Software Lizenzen Patente und Entwicklungs- Übrige sonstige immaterielle Vermögens- werte Gesamt sonstige gewerbliche Schutzrechte kosten Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.10.2019 8.865 40.123 9.935 41.296 151.498 35.531 287.248 Zugänge Konsolidierungskreis/ Akquisitionen - - - 319 8.246 - 8.565 Zugänge - - 1.046 -695 - 117 -48 21.553 - 4.060 - 26.776 -743 Abgänge - - Umbuchungen Währungseffekte Stand 30.9.2020 - 786 - 1.371 -9.005 173.663 -2.157 -1.777 35.657 - -117 8.748 -1.338 39.922 -90 -587 41.097 -12.914 308.932 9.845 Abschreibungen Stand 1.10.2019 8.652 26.725 6.168 36.247 35.142 29.978 142.912 Zugänge 25 - 5.087 -695 735 - 2.018 -48 17.583 - 1.715 - 27.163 -743 Abgänge Währungseffekte Stand 30.9.2020 -103 8.574 -1.140 29.977 -88 -436 -2.214 50.511 -1.640 30.053 -5.621 6.815 37.781 163.711 Nettobuchwert zum 30.9.2020 174 9.945 3.030 3.316 123.152 5.604 145.221 2 * Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation des Erwerbs der Photono Oy sind die Werte zum 30. September 2020 geändert. Weitere Informationen dazu befinden sich im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“. 77 KONZERNABSCHLUSS 13 Sachanlagen Sachanlagen inklusive Nutzungsrechte Die Entwicklung der Sachanlagen inklusive Nutzungsrechte stellt sich für die Geschäftsjahre 2020/21 und 2019/20 wie folgt dar: Grundstücke, Gebäude und Einbauten in gemieteten Räumen Technische Andere Anlagen, Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäfts- ausstattung Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € 130.594 56.026 118.179 15.509 320.308 Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.10.2020 60.559 -35.531 3.962 3.391 -2.631 3.420 20.556 -5.485 2.203 15.907 -61 100.413 -43.708 - Zugänge Abgänge -9.585 399 Umbuchungen Währungseffekte Stand 30.9.2021 1.547 729 192 2.867 161.131 60.935 135.645 22.169 379.880 Abschreibungen Stand 1.10.2020 63.014 37.510 84.519 - 185.043 17.373 -34.226 -208 4.714 -1.908 489 13.792 -4.960 216 - 35.879 -41.094 497 Zugänge - Abgänge - - Währungseffekte Stand 30.9.2021 45.953 40.805 93.567 180.325 115.178 11.296 20.130 20.130 - 42.078 31.089 10.989 22.169 22.169 199.555 84.684 Nettobuchwert zum 30.9.2021 davon im Eigentum befindliche Sachanlagen davon geleaste Sachanlagen (Nutzungsrechte) 103.882 - 114.871 Grundstücke, Gebäude und Einbauten in gemieteten Räumen Technische Andere Anlagen, Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt Anlagen und Betriebs- und Maschinen Geschäfts- ausstattung Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.10.2019 115.022 51.842 107.986 5.620 280.470 26.285 -426 4.972 -395 1.372 - 12.832 -1.765 2.114 - 13.832 -47 57.921 -2.633 - Zugänge Abgänge 300 -3.786 - Umbuchungen Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte -7.147 -7.147 -3.440 -1.765 -2.988 -110 -8.303 Währungseffekte 130.594 56.026 118.179 15.509 320.308 Stand 30.9.2020 Abschreibungen Stand 1.10.2019 54.617 33.715 75.386 - 163.718 15.123 -180 5.224 -352 - 12.915 -1.521 - - - - 33.262 -2.053 -3.902 Zugänge Abgänge Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte -3.902 -2.644 63.014 67.580 6.506 -1.077 37.510 18.516 18.511 5 -2.261 84.519 33.660 29.170 4.490 - - -5.982 185.043 135.265 69.696 Währungseffekte Stand 30.9.2020 15.509 15.509 Nettobuchwert zum 30.9.2020 davon im Eigentum befindliche Sachanlagen davon geleaste Sachanlagen (Nutzungsrechte) 61.074 - 65.569 Zum 30. September 2021 dienten, ebenso wie im Vorjahr, keine Sachanlagen als Sicherheiten für Verbindlichkeiten. 78 Leasing-Nutzungsrechte Die nachfolgende Tabelle zeigt die separat dargestellten Nutzungsrechte an Vermögenswerten, die im Rahmen eines Leasings im Anlagevermögen bilanziert sind: Grundstücke, Gebäude und Einbauten in Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts- Gesamt gemieteten Räumen ausstattung Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Nettobuchwert Stand 1.10.2020 61.074 5 4.490 65.569 57.794 -15.339 353 - -5 - 10.045 -3.405 -141 67.839 -18.749 212 Zugänge Abschreibungen Sonstige Veränderungen Stand 30.9.2021 103.882 - 10.989 114.871 Nettobuchwert Stand 1.10.2019 47.923 34 4.732 52.689 25.363 -11.472 -740 - -14 -15 5 3.072 -3.156 -158 28.435 -14.642 -913 Zugänge Abschreibungen Sonstige Veränderungen Stand 30.9.2020 61.074 4.490 65.569 Die Gruppe mietet im Bereich Immobilien vor allem Verwaltungs- und Produktionsgebäude an. In den Nutzungsrechten der anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sind im Wesentlichen gemietete Fahrzeuge enthalten. Die Leasingvertragskonditionen werden individuell ausgehandelt und beinhalten eine Vielzahl von unterschiedlichen Konditionen. Angaben zu den korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten finden sich im Abschnitt 28 „Leasingverbindlichkeiten und weitere Angaben zu Leasing“. 14 Latente Steuern Die latenten Steuerforderungen und -schulden gliedern sich auf die folgenden Bilanzposten auf: 30.9.2021 30.9.2020 Aktive latente Aktive latente Passive latente Steuern Passive latente Steuern Steuern Tsd. € 3.569 194 Steuern Tsd. € 6.769 1.425 1.049 15.881 2.343 738 Tsd. € - Tsd. € - Verlustvorträge Sonstige immaterielle Vermögenswerte Anlagevermögen 29.483 1.320 560 24.962 1.713 979 - 1.514 15.673 1.683 990 Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Aktiva 602 1.398 - 3.148 - Rückstellungen 52.132 - 56.964 - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Passiva 134 - 27.515 - 28 23.276 - 32 Einbehaltene Gewinne Summe 219 205 31.039 103.270 69.526 33.744 108.445 77.406 Aktive latente Steuern (netto) ‡ * Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation des Erwerbs der Photono Oy sind die Werte zum 30. September 2020 geändert. Weitere Informationen dazu befinden sich im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“. 79 KONZERNABSCHLUSS In der Konzernbilanz werden nach Saldierung gemäß IAS 12 Ertragsteuern aktive latente Steuern in Höhe von 84.964 Tsd. € (Vorjahr: 94.572 Tsd. €) und passive latente Steuern in Höhe von 15.438 Tsd. € (Vorjahr: 17.166 Tsd. €) ausgewiesen. Für zur Ausschüttung vorgesehene thesaurierte Gewinne von Tochtergesellschaften in Höhe von 15.097 Tsd. € (Vorjahr: 12.191 Tsd. €) wurden im Geschäftsjahr latente Steuern in Höhe von 14 Tsd. € (Vorjahr: 74 Tsd. €) passiviert. Passive latente Steuern in Höhe von 9.909 Tsd. € (Vorjahr: 8.025 Tsd. €) auf einbehaltene Gewinne bei Tochterunternehmen in Höhe von 668.198 Tsd. € (Vorjahr: 532.467 Tsd. €) sind nicht passiviert worden, weil diese Gewinne aus heutiger Sicht permanent investiert bleiben sollen. Die Verlustvorträge resultieren im Wesentlichen aus den US-amerikanischen Tochtergesellschaften und sind zeitlich unbegrenzt nutzbar. Die Überleitung der latenten Steuern stellt sich wie folgt dar: Tsd. € Aktive latente Steuern (netto) zum 30.9.2019 Ergebniswirksame Effekte 78.204 2.389 -149 Ergebnisneutrale Effekte Veränderung Konsolidierungskreis Währungseffekte -1.564 -1.474 77.406 -224 Aktive latente Steuern (netto) zum 30.9.2020 Ergebniswirksame Effekte Ergebnisneutrale Effekte -7.573 -83 Währungseffekte Aktive latente Steuern (netto) zum 30.9.2021 69.526 * Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation des Erwerbs der Photono Oy sind die Werte zum 30. September 2020 geändert. Weitere Informationen dazu befinden sich im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“. 80 Die ergebnisneutralen Effekte enthalten die latenten Steuern auf die Bewertung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von -7.653 Tsd. € (Vorjahr: -336 Tsd. €) sowie auf die Marktwertanpassung von gehaltenen Eigenkapitaltiteln in Höhe von 80 Tsd. € (Vorjahr: 187 Tsd. €). 15 Sonstige langfristige Vermögenswerte Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen: 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € 5.932 Tsd. € 4.287 Planvermögen für Pensionsverpflichtungen Vermögen für Gleitzeitguthaben 2.398 785 1.322 588 Sonstige Summe sonstige langfristige Vermögenswerte 9.115 6.197 16 Vorräte Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen: 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € 127.556 37.383 Tsd. € 129.774 47.295 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Erzeugnisse Fertige Erzeugnisse 166.458 331.397 -45.022 164.007 341.076 -54.716 Vorräte gesamt, brutto Wertberichtigungen Vorräte gesamt, netto 286.375 286.360 Die Wertberichtigungen auf Vorräte entwickelten sich folgendermaßen: 2020/21 2019/20 Tsd. € Tsd. € Stand zum Geschäftsjahresanfang Aufwandswirksame Zuführungen Währungseffekte 54.716 46.185 12.285 33 26.027 -1.551 -11.898 -4.047 Inanspruchnahmen -17.880 -4.132 Auflösungen Stand am Jahresende 45.022 54.716 Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert bilanzierten Vorräte betrug zum 30. September 2021 157.939 Tsd. € (Vorjahr: 163.138 Tsd. €). Wertaufholungen wurden in Höhe von 4.132 Tsd. € (Vorjahr: 4.047 Tsd. €) ergebniswirksam erfasst. Der Materialaufwand belief sich für die Geschäftsjahre 2020/21 und 2019/20 auf 490.983 Tsd. € und 412.216 Tsd. €. Diese Aufwendungen werden gemäß Gesamtkostenverfahren ermittelt und beinhalten Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Leistungen und Waren zuzüglich etwaiger Wertberichtigungen und Bestandsveränderungen. Es sind keine Vorräte als Sicherheiten für Verbindlichkeiten verpfändet. 81 KONZERNABSCHLUSS 17 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, in denen auch Leasingforderungen in Höhe von 8.243 Tsd. € (Vorjahr: 8.287 Tsd. €) enthalten sind, setzen sich wie folgt zusammen: 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € 197.140 9.215 Tsd. € 176.653 9.280 Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, brutto Wertberichtigungen 206.355 -11.224 195.131 185.933 -11.550 174.383 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto Der Wertberichtigungsspiegel sowie die Bandbreite der Ausfallraten sind im Abschnitt 37 „Finanzielles Risikomanagement“ dargestellt. 18 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte gliedern sich wie folgt: 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € Tsd. € 1.858 9.871 435 Kreditkartenforderungen Derivative Finanzinstrumente 2.706 6.049 241 Forderungen gegenüber der ZEISS Gruppe Debitorische Kreditoren 957 804 Forderungen gegenüber der Bundesagentur für Arbeit (Kurzarbeitergeld) Provisionsforderungen 76 810 53 250 Sonstige Forderungen 397 689 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 10.479 14.717 19 Sonstige kurzfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte Die sonstigen kurzfristigen nicht-finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen: 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € 8.557 Tsd. € 6.668 Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Forderungen gegen das Finanzamt/ sonstige Steuerforderungen Geleistete Anzahlungen 15.641 945 9.656 1.476 440 Sonstige Forderungen 279 Sonstige kurzfristige nicht-finanzielle Vermögenswerte 25.422 18.240 Die Forderungen gegen das Finanzamt enthalten im Wesentlichen Forderungen aus Umsatzsteuervorauszahlungen. 82 20 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen sich wie folgt zusammen: 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € 8 Tsd. € 35 Barmittel Bankguthaben 7.431 6.167 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 7.439 6.202 4 21 Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Das Grundkapital der Carl Zeiss Meditec AG ist, unverändert zum vorangegangen Geschäftsjahr 2019/20, auf 89.440.570 nennwertlose Stückaktien mit gleichen Rechten zu einem rechnerischen Betrag von je 1 € aufgeteilt und war voll eingezahlt. Mit der Inhaberschaft an den Aktien verbunden sind das Stimmrecht in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen. Genehmigtes Kapital Gemäß Hauptversammlungsbeschluss am 6. April 2016 und Eintragung in das Handelsregister vom 21. April 2016 war der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 5. April 2021 einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 40.655 Tsd. € gegen Bar- und/oder Sacheinlagen durch Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu einem rechnerischen Nennbetrag von 1 € (40.654.805 Aktien) zu erhöhen (genehmigtes Kapital). Der Vorstand hat dies im Rahmen der im Geschäftsjahr 2016/17 durchgeführten Kapitalerhöhung für 8.131 Tsd. € ausgenutzt. Das bis zum 5. April 2021 verbleibende genehmigte Kapital in Höhe von 32.524 Tsd. € ist in diesem Geschäftsjahr ausgelaufen. Ein weiteres genehmigtes Kapital in Höhe von bis zu 12.196 Tsd. € besteht noch bis 29. Mai 2022. Gemäß dem Hauptversammlungsbeschluss am 30. Mai 2017 und Eintragung in das Handelsregister vom 14. Juni 2017 ist der Vorstand demnach ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 29. Mai 2022 einmalig oder mehrmalig um bis zu insgesamt 12.196 Tsd. € gegen Bar- und/oder Sacheinlagen durch Ausgabe von neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu einem rechnerischen Nennbetrag von 1 € (12.196.440 Aktien) zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2017). Wie bei dem ursprünglichen genehmigten Kapital ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in bestimmten Fällen auszuschließen. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage enthält die bei der Ausgabe der Aktien über den rechnerischen Betrag hinaus erzielten Beträge. Gewinnrücklagen Der zur Ausschüttung an die Aktionäre verfügbare Dividendenbetrag ist laut Aktiengesetz vom Eigenkapital abhängig, wie es im Einzelabschluss der Carl Zeiss Meditec AG entsprechend dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) ausgewiesen wird. Dividenden können nur aus einem etwaigen Bilanzgewinn (nach Dotierung gesetzlicher Rücklagen) beschlossen und ausgeschüttet werden. Zum 30. September 2021 wies der Jahresabschluss der Carl Zeiss Meditec AG einen Bilanzgewinn in Höhe von 516.505 Tsd. € (Vorjahr: 364.303 Tsd. €) aus. Ausgleichsposten für Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter Der Ausgleichsposten für Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter umfasst die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital der Carl Zeiss Meditec Co. Ltd., Tokio, Japan sowie der Ophthalmic Laser Engines, LLC, Lafayette, USA. Die * Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation des Erwerbs der Photono Oy sind die Werte zum 30. September 2020 geändert. Weitere Informationen dazu befinden sich im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“. 83 KONZERNABSCHLUSS Veränderung dieser Position resultierte im Wesentlichen aus der Zahlung einer Dividende der Carl Zeiss Meditec Co. Ltd., Tokio, Japan, an den Minderheitsaktionär in Höhe von -1.165 Tsd. € (Vorjahr: 0 Tsd. €) sowie aus dem erzielten Ergebnis und aus Währungsumrechnung. Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals Die in den „Sonstigen Bestandteilen des Eigenkapitals“ erfassten Beträge aus Währungsumrechnung haben sich wie folgt entwickelt: Tsd. € Währungsumrechnung zum 30.9.2019 Entwicklung im Geschäftsjahr 2019/20 Währungsumrechnung zum 30.9.2020 Entwicklung im Geschäftsjahr 2020/21 28.668 -31.327 -2.659 8.565 5.906 Währungsumrechnung zum 30.9.2021 Neben der Währungsumrechnung sind in den sonstigen Bestandteilen des Eigenkapitals im Wesentlichen auch Effekte aus der Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen sowie Effekte aus der Marktwertanpassung von gehaltenen Eigenkapitaltiteln, die der Kategorie Fair Value through other comprehensive income (FVOCI) zugeordnet wurden, enthalten. Aus der Neubewertung aus Eigenkapitalinstrumenten sind in den sonstigen Bestandteilen des Eigenkapitals Effekte in Höhe von -328 Tsd. € (Vorjahr: -770 Tsd. €) abzüglich darauf entfallender latenter Steuern von 80 Tsd. € (Vorjahr: 187 Tsd. €) enthalten. 22 Pensionsverpflichtungen Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen entfallen überwiegend auf Pensionsverpflichtungen in Deutschland, den USA und Japan. Die Merkmale und die damit einhergehenden Risiken der leistungsorientierten Pläne variieren in Abhängigkeit von den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des jeweiligen Landes. Leistungsorientierte Pläne Deutschland Bei der aktuell gültigen Versorgungsregelung für Mitarbeiter in Deutschland handelt es sich um eine arbeitgeber- finanzierte Leistungszusage, die Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen umfasst. Grundsätzlich werden diese Leistungen ab einer Betriebszugehörigkeit von mindestens 5 Jahren gewährt. Die Leistungszusage ist ein Bausteinsystem, in dem für jedes Geschäftsjahr ein Rentenbaustein ermittelt und festgeschrieben wird. Die Höhe des Beitrags richtet sich nach dem Einkommen des Mitarbeiters und dem Erfolg des Unternehmens im Geschäftsjahr, wobei ein Grundbeitrag garantiert wird. Die Umrechnung des Beitrags in einen Rentenbaustein erfolgt durch altersabhängige Faktoren. Die erworbenen Rentenbausteine werden addiert und als lebenslange Rente ausgezahlt. Zur Reduzierung der mit leistungsorientierten Pensionsplänen verbundenen Risiken, insbesondere Langlebigkeit, Gehaltssteigerung sowie Inflation, werden Leistungen über externes Planvermögen finanziert. Dazu besteht seit dem Jahr 2006 ein Contractual Trust Arrangement (CTA) zwischen dem Unternehmen und dem unabhängigen Treuhänder Carl Zeiss Pensions-Treuhand e.V. für die Rentenansprüche der zum damaligen Zeitpunkt aktiven Mitarbeiter. Die vom Treuhänder mit der Verwaltung des Sondervermögens beauftragte Allianz Global Investors Advisory GmbH investiert das Sondervermögen am Kapitalmarkt gemäß den vom Treuhänder vorgegebenen Anlagegrundsätzen. 84 Über die arbeitgeberfinanzierte Versorgung hinaus besteht für Mitarbeiter in Deutschland die Möglichkeit der Teilnahme an der Deferred Compensation. Dabei handelt es sich um eine durch Entgeltumwandlung finanzierte leistungsorientierte Pensionszusage, für die vom Unternehmen Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen werden. USA Die Leistungszusage für Mitarbeiter in den USA ist durch drei Versorgungspläne geregelt. Dabei handelt es sich um arbeitgeberfinanzierte Leistungszusagen, die je nach Ausgestaltung Alters- und Hinterbliebenenleistungen sowie medizinische Leistungen beinhalten. Die zwei aktuell umfangreichsten Pläne betreffen ausschließlich Altersversorgungsleistungen und wurden für Neueintritte ebenso wie für die Erdienung weiterer Ansprüche am 31. Dezember 2012 geschlossen. Es handelt sich um eine Zusage auf Basis des durchschnittlichen Gehaltes unmittelbar vor Schließung des Plans. Die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen der Pläne basieren auf dem US-amerikanischen Employee Retirement Income Security Act (ERISA). Es gibt eine regulatorische Anforderung, in diesen leistungsorientierten Plänen ein Mindestfinanzierungsniveau in Höhe der Verwaltungskosten sowie weiterer erwarteter Kosten sicherzustellen, um Leistungsbeschränkungen zu vermeiden. Der dritte Plan regelt medizinische und Hinterbliebenenleistungen. Analog zu den bereits beschriebenen Plänen ist auch dieser bereits geschlossen und umfasst nur Leistungen an Begünstigte, die bis zum 31. Oktober 2006 in die Rentenphase eingetreten sind. Für diesen Plan bestehen keinerlei rechtliche oder regulatorische Mindestdotierungsverpflichtungen. Aus diesen geschlossenen leistungsorientierten Plänen verbleiben versicherungsmathematische Risiken, wie Anlagerisiko, Zinsrisiko und Langlebigkeitsrisiko. Das Planvermögen wird in einem sogenannten Trust verwaltet. Die Gruppe hat als finanzierender Arbeitgeber die Aufsicht über die Kapitalanlage an einen Anlageausschuss delegiert. Die Mitglieder des Anlageausschusses haben die treuhänderische Verpflichtung gemäß US-amerikanischem Recht und dem Treuhandvertrag im ausschließlichen Inte- resse der Begünstigten zu handeln. Der Ausschuss hat in einer Investmentstrategie die Grundsätze und Ziele der Vermögensverwaltung festgeschrieben, einschließlich der Vorgabe, das Vermögen des Trusts diversifiziert anzulegen, um Konzentrationsrisiken angemessen zu begegnen. Der Treuhänder des Trusts, der für die rechtmäßige Verwaltung der Vermögenswerte verantwortlich ist, handelt lediglich nach Vorgabe des Anlageausschusses und besitzt keine eigenständige Entscheidungsbefugnis über das Planvermögen. Japan Für Mitarbeiter in Japan gewährt das Unternehmen eine arbeitgeberfinanzierte Leistungszusage für Altersversorgungs- leistungen im Rahmen eines sogenannten Retirement Allowance Plan. Diese Leistungszusage ist ein Bausteinsystem, in dem für jedes Geschäftsjahr ein Rentenbaustein ermittelt und festgeschrieben wird. Die Höhe des Beitrags richtet sich nach dem Einkommen des Mitarbeiters und dem Erfolg des Unternehmens im Geschäftsjahr. Die Leistungszahlung erfolgt in Form einer Einmalzahlung bei Eintritt in die Rentenphase. Aus diesem leistungsorientierten Plan verbleiben versicherungsmathematische Risiken, wie Zinsrisiko, Langlebigkeitsrisiko sowie das Risiko aus Gehaltssteigerungen. Der in der Bilanz ausgewiesene Betrag aufgrund der Verpflichtung des Unternehmens aus leistungsorientierten Plänen ergibt sich wie folgt: 85 KONZERNABSCHLUSS 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € 9.996 Tsd. € 9.986 Barwert der nicht über Planvermögen finanzierten Verpflichtungen Barwert der ganz oder teilweise über Planvermögen finanzierten Verpflichtungen Gesamtwert der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 224.804 234.800 186.275 232.587 242.573 157.483 Nettoverpflichtung/ Bilanzbetrag 48.525 85.090 davon in: Sonstige langfristige Vermögenswerte 5.932 4.287 54.457 89.377 davon in: Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen Die leistungsorientierte Verpflichtung setzt sich dabei wie folgt zusammen: 30.9.2021 30.9.2020 Nettover- pflichtung Leistungsorien- tierte Verpflich- tungen (DBO) Planvermögens Beizulegender Zeitwert des Nettover- pflichtung Leistungsorien- tierte Verpflich- tungen (DBO) Planvermögens Beizulegender Zeitwert des Tsd. € 208.059 17.957 5.540 Tsd. € 162.386 23.889 - Tsd. € 45.673 -5.932 5.540 Tsd. € Tsd. € Tsd. € Deutschland USA 214.458 133.783 80.675 19.413 5.745 2.957 23.700 -4.287 5.745 2.957 Japan Sonstige Bilanzwert - - 3.244 - 3.244 234.800 186.275 48.525 242.573 157.483 85.090 Die folgenden Beträge wurden für leistungsorientierte Pläne in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst: 2020/21 2019/20 Tsd. € Tsd. € Laufender Dienstzeitaufwand 12.874 787 12.790 Nettozinsaufwand 623 In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Nettoaufwand des Geschäftsjahres 13.661 13.413 Ertrag (-)/Verlust (+) aus Planvermögen ohne bereits in den Zinsen enthaltene Beträge Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) Erfolgsneutrales Ergebnis -16.164 -19.165 -35.329 -18.051 1.730 -3.249 -1.519 -263 Tatsächliche Erträge (-)/Aufwendungen (+) aus Planvermögen Der laufende Dienstzeitaufwand in Höhe von 12.874 Tsd. € (Vorjahr: 12.790 Tsd. €) ist sowohl in den Umsatzkosten als auch in den Funktionskosten enthalten, abhängig von der Zuordnung der Personalkosten zu den Funktionsbereichen. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen hat sich wie folgt entwickelt: 2020/21 Tsd. € 242.573 12.874 2.674 2019/20 Tsd. € 236.290 12.790 2.616 Leistungsorientierte Verpflichtung (DBO) zu Beginn des Geschäftsjahres Laufender Dienstzeitaufwand Zinsaufwand Leistungszahlungen -3.746 109 -4.224 -301 Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) aufgrund demografischer Annahmen Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) aufgrund finanzieller Annahmen Versicherungsmathematische Gewinne (-)/Verluste (+) aufgrund erfahrungsbedingter Annahmen Zu-/ Abgänge -18.788 -485 -1.600 -1.348 134 -308 Währungseffekte aus ausländischen Plänen -103 -1.784 242.573 Leistungsorientierte Verpflichtung (DBO) am Ende des Geschäftsjahres 234.800 86 Die Änderungen des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens stellen sich wie folgt dar: 2020/21 Tsd. € 157.483 1.887 2019/20 Tsd. € Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zu Beginn des Geschäftsjahres 160.034 1.993 Zinsertrag Neubewertungen (Ertrag (+)/Aufwand (-) aus Planvermögen ohne bereits in den Zinsen enthaltene Beträge) Arbeitgeberbeiträge 16.164 11.700 171 -1.730 1.850 Arbeitnehmerbeiträge 185 Rentenzahlungen aus Planvermögen -1.391 261 -3.108 -1.741 157.483 Währungseffekte aus ausländischen Plänen Beizulegender Zeitwert am Ende des Geschäftsjahres 186.275 Für das kommende Geschäftsjahr beabsichtigt die Gruppe, in den leistungsorientierten Plänen einen Beitrag von 272 Tsd. € (Vorjahr: 269 Tsd. €) zu leisten. Das Planvermögen dient ausschließlich der Erfüllung der definierten Leistungsverpflichtungen. Die Unterlegung dieser Leistungsverpflichtungen mit Finanzmitteln stellt eine Vorsorge für künftige Mittelabflüsse dar, die in einigen Ländern aufgrund bestehender gesetzlicher Vorgaben, in anderen Ländern auf freiwilliger Basis erfolgt. Die Gruppe verfolgt das Ziel, innerhalb eines mittelfristigen Zeitraums die deutschen Pensionsverpflichtungen komplett durch Kapitalzuführungen und eine positive Kapitalmarktrendite zu decken. Dazu werden regelmäßig jährliche Zuführungen in das Planvermögen getätigt. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe steuert und überwacht die sich aus der Auslagerung von Pensionsverpflichtungen ergebenden finanziellen Risiken. Es werden im Wesentlichen Renten, Aktien und ähnliche Wertpapiere eingesetzt, die durch eine breite Streuung hinsichtlich Währung und Anlageregion sowohl eine attraktive Rendite als auch eine sachgerechte Risikoreduktion erzielen sollen. Die Allokation der ausgelagerten Mittel auf Anlageklassen erfolgt auf Basis von durch den Treuhänder in Abstimmung mit der Gruppe und dem vermögensver- waltenden Dienstleister durchgeführten Analysen. Um in regelmäßigen Abständen die Ausfinanzierungsstrategie zu überprüfen und Anpassungen vorzunehmen, wird auch regelmäßig eine Asset-Liability-Matching-(ALM)-Studie in Zusammenarbeit mit einem externen Berater erstellt. Die wesentlichen Anlagekategorien des Planvermögens stellen sich am Bilanzstichtag wie folgt dar: 30.9.2021 Tsd. € 30.9.2020 Tsd. € Entwickelte Märkte 45.468 15.740 61.208 7.690 44.033 8.004 Wachstumsmärkte Eigenkapitalinstrumente (Aktien) Staatsanleihen 52.037 8.399 Unternehmensanleihen Sonstige 50.800 14.202 72.692 20.970 14.562 16.843 186.275 45.762 15.486 69.647 21.480 7.817 Schuldinstrumente (Renten, Anleihen) Immobilien Alternative Instrumente Zahlungsmittel 6.502 Summe des Planvermögens 157.483 87 KONZERNABSCHLUSS Zur Berechnung der Pensionsverpflichtungen wurden die folgenden durchschnittlichen Bewertungsfaktoren verwendet: Deutschland 2020/21 2019/20 USA 2020/21 Japan 2020/21 2019/20 in % 2019/20 in % in % 1,35 2,75 1,75 in % 1,05 2,75 1,75 in % 2,55 0,00 0,00 in % 0,37 2,97 0,00 Abzinsungsfaktor 2,30 0,43 Langfristige Gehaltssteigerung Künftige Rentensteigerung 0,00 2,97 0,00 0,00 Bei der Berechnung wurde die Mitarbeiterfluktuation berücksichtigt. Als Pensionsalter wurden abhängig vom jeweiligen Plan 62 bis 65 Jahre angesetzt. Die Berechnung der Pensionsverpflichtungen im Inland erfolgte auf Basis der Richttafeln 2018 G, Prof. Dr. Klaus Heubeck. In den anderen Ländern wurden landesspezifische Sterbetafeln zugrunde gelegt. Des Weiteren wurden bei der Berechnung des zu Grunde liegenden Abzinsungsfaktors die Marktveränderungen mitberücksichtigt. Veränderungen bei den maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen hätten folgende Auswirkungen auf die leistungsorientierte Pensionsverpflichtung zum Bilanzstichtag: Erhöhung um 0,5 % Minderung um 0,5 % Veränderung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO) Tsd. € Tsd. € Rechnungszins Gehaltstrend Rententrend -25.696 30.427 1.644 6.104 -1.540 -5.532 Die dargestellten Sensitivitätsanalysen berücksichtigen, unter Beibehaltung der Berechnungsmethode, jeweils ceteris paribus die Änderung eines Parameters. Die angesetzten Variationsbreiten der Bewertungsannahmen wurden so gewählt, dass sich die jeweilige Annahme innerhalb eines Jahres mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 % bis 90 % nicht außerhalb der Bandbreite bewegt. Zur Untersuchung der Sensitivität der DBO gegenüber einer Veränderung der angenommenen Lebenserwartung wurden im Rahmen einer Vergleichsberechnung die angesetzten Sterbewahrscheinlichkeiten in dem Maße abgesenkt, dass die Absenkung in etwa zu einer Erhöhung der Lebenserwartung um ein Jahr führt. Die DBO zum 30. September 2021 wäre dabei um 8.902 Tsd. € höher gewesen. Die gewichtete Duration der Pensionsverpflichtungen betrug 24,3 Jahre zum 30. September 2021 (Vorjahr: 25,2 Jahre). Für die zum Bilanzstichtag bestehenden leistungsorientierten Versorgungszusagen werden für die nächsten zehn Jahre folgende Pensionszahlungen prognostiziert: Geschäftsjahr zum 30. September Erwartete Leistungszahlungen Tsd. € 3.782 3.951 4.319 4.571 4.959 29.589 2022 2023 2024 2025 2026 2027-2031 88 23 Rückstellungen Die Entwicklung der kurz- und langfristigen Rückstellungen stellt sich wie folgt dar: Personal- und Sozialbereich Laufender Geschäftsbetrieb Sonstige Gesamt Tsd. € 4.337 984 Tsd. € 13.840 15.036 Tsd. € 9.549 2.254 Tsd. € 27.726 18.274 Stand 1.10.2020 Zuführungen 48 -1.106 -1.427 -12 - -1.294 -12.755 -59 - -668 48 -3.068 -15.753 55 Verzinsung Auflösungen -1.571 126 Inanspruchnahmen Währungseffekte 2.824 381 14.768 14.744 24 9.690 4.748 4.942 9.549 3.959 5.590 27.282 19.873 7.409 Stand 30.9.2021 davon kurzfristige Rückstellungen davon langfristige Rückstellungen Stand 30.9.2020 2.443 4.337 1.099 3.238 13.840 13.798 42 27.726 18.856 8.870 davon kurzfristige Rückstellungen davon langfristige Rückstellungen Verpflichtungen aus dem Personal- und Sozialbereich In den Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Personal- und Sozialbereich sind im Wesentlichen Verpflichtungen für Altersteilzeit- und Jubiläumsaufwendungen, die nach IAS 19.133 vollständig langfristig ausgewiesen werden, enthalten. Die Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläen werden anhand eines Anwartschaftsbarwertverfahrens durch versicherungsmathematische Gutachten bewertet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden sofort erfolgswirksam erfasst. Die Bewertungsparameter entsprechen den wirtschaftlichen Annahmen zur Finanzierung der Pensionsverpflichtungen. Planvermögen für Altersteilzeitverpflichtungen wird mit seinem beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag mit der Altersteilzeitrückstellung saldiert. Der beizulegende Zeitwert des Planvermögens wurde zum Bilanzstichtag wie folgt mit der Rückstellung verrechnet: 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € 1.118 Tsd. € 937 Barwert der Altersteilzeitverpflichtungen Beizulegender Zeitwert des Planvermögens 856 687 262 250 Bilanzierte Nettoschuld der Altersteilzeitverpflichtungen Verpflichtungen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb Verpflichtungen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb enthalten im Wesentlichen Garantierückstellungen. Das Unternehmen haftet dem Käufer gegenüber für die einwandfreie Funktionalität der verkauften Produkte während der vertraglich garantierten Laufzeit (Gewährleistung). Hierfür werden Rückstellungen auf der Grundlage von Durchschnittswerten der in der Vergangenheit geltend gemachten Gewährleistungsansprüche gebildet. Sie werden regelmäßig den tatsächlichen Erfahrungen angepasst. Die Zuführung zu diesen Garantierückstellungen wird in den Umsatzkosten ausgewiesen. Sonstige Verpflichtungen Die Rückstellungen für sonstige Verpflichtungen betreffen erkennbare Einzelrisiken und ungewisse Verpflichtungen zum Beispiel Prozessrisiken, Rückbauverpflichtungen bei Gebäuden oder ertragsunabhängige Steuern. Die Rückstellungen für 89 KONZERNABSCHLUSS Prozessrisiken bemessen sich dabei im Wesentlichen nach möglichen Inanspruchnahmen aus anhängigen Klagen. Die Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen enthalten die geschätzten Kosten im Wesentlichen für den Rückbau von Mietereinbauten und der Rückversetzung des Mietobjektes in den ursprünglichen Zustand. Die ertragsunabhängigen Steuern resultieren vor allem aus Steuern auf Sozialversicherungsbeiträge in den USA, die aufgrund von COVID-19 erst im Dezember 2021 bzw. 2022 fällig werden. 24 Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt: 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € Tsd. € Verbindlichkeiten aus bedingten Kaufpreisbestandteilen Übrige Kaufpreisverbindlichkeiten 67.672 79.286 8.231 593 7.664 593 Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 76.496 87.543 Die in der Tabelle dargestellten Verbindlichkeiten aus bedingten Kaufpreisbestandteilen resultieren einerseits aus dem Erwerb der IanTECH Inc. und enthalten den Erwartungswert für die erfolgsabhängigen Komponenten des Kaufpreises. Zudem sind die Verpflichtungen aus dem Erwerb der Vermögenswerte der InfiniteVision Optics S.A.S. enthalten. Die Übrigen Kaufpreisverbindlichkeiten betreffen die noch offenen Verpflichtungen aus dem Erwerb der Photono. 20.727 Tsd. € (Vorjahr: 11.454 Tsd. €) ursprünglich langfristige finanzielle Verbindlichkeiten sind aufgrund ihrer Fälligkeit inzwischen in den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten. Diese betreffen vollumfänglich Verbindlichkeiten aus dem Erwerb der IanTECH Inc. für die Erreichung bestimmter Herstellkostenreduzierungsziele. Erhöhend wirkte sich die Neubewertung der Kaufpreisbestandteile für den Erwerb der IanTECH Inc. zum Stichtag mit 3.067 Tsd. € aus. Davon betreffen 1.167 Tsd. € die Anpassung von Kapitalkosten. Darüber hinaus führte eine im Vergleich zum Vorjahr leicht positivere Erwartung der zukünftigen Ergebnisbeiträge des übernommenen Geschäftes zu einem Anstieg der Verpflichtung für die Zahlung der umsatzabhängigen Komponente des Kaufpreises in Höhe von 1.900 Tsd. €. Sämtliche Kaufpreisbestandteile und -verpflichtungen beinhalten die bisherige Aufzinsung und, sofern die Verpflichtung in Fremdwährung besteht, die dazugehörigen Währungseffekte aus der Umrechnung. 25 Kurzfristige abgegrenzte Verbindlichkeiten Unter den kurzfristigen abgegrenzten Verbindlichkeiten sind folgende Posten zusammengefasst: 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € 41.830 74.414 7.569 Tsd. € 33.303 55.822 6.709 Ausstehende Rechnungen Weihnachtsgeld, Sonderzahlungen sowie andere Verbindlichkeiten im Personalbereich Provisionen/ Boni Prüfungskosten 942 737 Sonstige abgegrenzte Verbindlichkeiten 3.032 2.816 127.787 99.387 Kurzfristige abgegrenzte Verbindlichkeiten 90 26 Sonstige kurzfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten Die sonstigen kurzfristigen nicht-finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € 31.537 4.976 1.758 2.914 Tsd. € 24.035 4.229 1.768 2.811 Vertragsverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus ertragsunabhängigen Steuern Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit Lohnsteuereinbehalte Übrige Verbindlichkeiten 1.129 1.015 Sonstige kurzfristige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 42.314 33.858 Die in der Tabelle dargestellten Vertragsverbindlichkeiten beinhalten erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen in Höhe von 9.833 Tsd. € (Vorjahr: 4.940 Tsd. €) sowie Umsatzabgrenzungen aufgrund zeitraumbezogener Umsatzrealisierung in Höhe von 21.704 Tsd. € (Vorjahr: 19.095 Tsd. €). 91 KONZERNABSCHLUSS 27 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte nach Bewertungskategorien der Finanzinstrumente zum 30. September 2021 und zum 30. September 2020. In allen dargestellten Positionen entsprechen die Buchwerte den beizulegenden Zeitwerten. Buchwert Bewertungskategorie IFRS 9 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € Tsd. € Originäre Finanzinstrumente Aktiva Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen Forderungen aus Finanzausgleich Beteiligungen AC AC 195.131 134.868 949.317 6.688 174.383 93.330 703.560 4.083 AC FVOCI AC Sonstige finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel 4.662 4.846 AC 7.439 6.202 Passiva Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen Verbindlichkeiten aus Finanzausgleich AC AC AC AC AC 98.230 47.235 16.835 41.830 8.511 55.133 36.546 1.522 Ausstehende Rechnungen 33.303 6.074 Sonstige finanzielle abgegrenzte Verbindlichkeiten Kredite gegenüber Banken AC FVPL AC 645 88.399 20.483 209 87.827 17.926 Bedingte Kaufpreisverpflichtungen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Derivative Finanzinstrumente Aktiva Währungssicherungskontrakte FVPL FVPL 6.049 9.871 1.094 Passiva Währungssicherungskontrakte 21.912 Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 Fortgeführte Anschaffungskosten (AC) 1.525.186 6.688 1.133.034 4.083 Beizulegender Zeitwert, erfolgsneutral (FVOCI) Beizulegender Zeitwert, erfolgswirksam (FVPL) 116.360 98.792 * * Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation des Erwerbs der Photono Oy sind die Werte zum 30. September 2020 geändert. Weitere Informationen dazu befinden sich im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“. 92 Für einen Vergleich der Bewertungskategorien mit den Posten der Bilanz sind folgende Umgliederungen zu beachten: Klasse nach IFRS 7 Kategorie Bilanzposten nach IFRS 9 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC Langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen Forderungen aus Finanzausgleich Beteiligungen AC AC Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen nahe stehende Unternehmen Forderungen aus Finanzausgleich FVOCI AC Beteiligungen und sonstige Anteile an verbundenen nicht-konsolidierten Unternehmen Sonstige langfristige Vermögenswerte Sonstige finanzielle Vermögenswerte Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Aktive Währungssicherungskontrakte Zahlungsmittel FVPL AC Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen AC Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber nahe stehenden Unternehmen Verbindlichkeiten aus Finanzausgleich AC AC Verbindlichkeiten aus Finanzausgleich Ausstehende Rechnungen Kurzfristig abgegrenzte Verbindlichkeiten Sonstige finanzielle abgegrenzte Verbindlichkeiten Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC AC Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten Kredite gegenüber Banken Bedingte Kaufpreisverpflichtung Passive Währungssicherungskontrakte FVPL FVPL Derivate werden als freistehende Derivate bilanziert. Die Nominalbeträge sowie die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente sind in der folgenden Tabelle dargestellt: 30.9.2021 Nominalwert 30.9.2020 Nominalwert Marktwert Tsd. € Marktwert Tsd. € Tsd. € Tsd. € Derivate ohne Hedge Accounting » Derivate mit positivem Marktwert » Derivate mit negativem Marktwert 336.730 600.561 6.049 585.812 183.972 9.871 1.094 21.912 Nettoergebnisse nach Bewertungskategorie Die nachfolgende Aufstellung zeigt, wie sich das Ergebnis aus Zinsen, aus der Folgebewertung von Finanzinstrumenten zum Fair Value sowie aus Währungsumrechnung auf die einzelnen Kategorien von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 verteilt und wie sich das jeweilige Nettoergebnis berechnet. 93 KONZERNABSCHLUSS Zins- effekte Aus der Folgebewertung Aus- Netto- buchungen ergebnis zum Fair Währungs- Wert- Value umrechnung berichtigung Tsd. € 514 Tsd. € n.a. Tsd. € 5.060 -10.570 - Tsd. € 29 Tsd. € -14 -12 - Tsd. € 5.589 Aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte 30.9.2021 30.9.2020 784 n.a. -3.522 - -13.320 -328 Aus zum beizulegenden Zeitwert erfolgsneutral bewertete Vermögenswerte - -328 -770 -17.707 31.826 n.a. 30.9.2021 30.9.2020 - - - - -770 Aus zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertete Vermögenswerte und Verbindlichkeiten -6.239 -25.631 -1.110 -295 -968 -1.290 -7.803 -26.432 -7.803 -26.432 - -13.752 5.425 -545 908 - - -37.698 11.620 -1.655 613 30.9.2021 30.9.2020 - - Aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten n.a. n.a. 183 8 n.a. n.a. - 30.9.2021 30.9.2020 n.a. Sonstiges - - -785 30.9.2021 30.9.2020 - - - -1.282 -34.877 -3.139 -34.549 -2.369 15 Gesamt -18.035 31.056 -17.707 31.826 - -9.237 -4.237 -9.237 -4.237 - 212 -3.514 212 -3.514 29 -14 -12 -14 -12 -14 -12 30.9.2021 30.9.2020 davon erfolgswirksam davon Vertriebs- und Marketingkosten 30.9.2021 30.9.2020 30.9.2021 30.9.2020 - - - -3.522 -3.534 Die Zinsen aus Finanzinstrumenten werden im Zinsergebnis, Effekte aus der Währungsumrechnung sowie aus der Fair Value Bewertung von aus zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam bewertete Vermögenswerte in den Kursgewinnen/ Kursverlusten, netto, und Dividenden im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen. Die übrigen Komponenten des Nettoergebnisses erfasst die Carl Zeiss Meditec Gruppe ebenfalls im sonstigen Finanzergebnis. Davon ausgenommen sind die der Bewertungskategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte zuzuordnenden Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die unter den Vertriebskosten ausgewiesen werden. Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien In der nachfolgenden Tabelle sind die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach Bewertungskategorien gegliedert. Die Bewertungskategorien sind dabei folgendermaßen definiert: Kategorie 1: Auf aktiven Märkten gehandelte Finanzinstrumente, deren notierte Preise unverändert für die Bewertung übernommen wurden. Kategorie 2: Die Bewertung erfolgt auf Basis von Bewertungsverfahren, deren Inputfaktoren direkt oder indirekt aus beobachtbaren Marktdaten abgeleitet werden. Wesentliche Bewertungsparameter sind vor allem Währungskurse, Zinsdifferenzen sowie zukünftige Forward Rates. Kategorie 3: Die Bewertung erfolgt auf Basis von Bewertungsverfahren, deren Inputfaktoren nicht ausschließlich auf beobachtbaren Marktdaten beruhen. Die Carl Zeiss Meditec AG prüft zum Ende jeder Berichtsperiode, ob es einen Anlass zu einer Umgruppierung in oder aus einer Bewertungskategorie gibt. Im Berichtszeitraum gab es keine zwischen den Kategorien 2 und 3. 94 Kategorie 1 Kategorie 2 Kategorie 3 Gesamt Tsd. € Tsd. € - Tsd. € 6.688 4.083 - Tsd. € 6.688 Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte - - - - - - 30.9.2021 30.9.2020 - 4.083 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte 6.049 9.871 -21.912 -1.094 6.049 30.9.2021 30.9.2020 - 9.871 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten -88.399 -87.827 -110.311 -88.921 30.9.2021 30.9.2020 Im Folgenden werden die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte der in Kategorie 3 eingestuften Finanzinstrumente dargestellt: Bedingte Kaufpreisverpflich tungen Beteiligungen Gesamt Tsd. € 87.827 - Tsd. € 4.083 2.835 - Tsd. € 91.910 2.835 8.079 -328 Stand 1.10.2020 Zugänge Erfolgswirksam erfasste Fair-Value-Änderungen Erfolgsneutral erfasste Fair-Value-Änderungen Zahlung von bedingten Kaufpreisverpflichtungen Währungseffekte 8.079 - -328 - -8.509 1.002 -8.509 1.100 98 Stand 30.9.2021 88.399 6.688 95.087 Bedingte Kaufpreisverpflich tungen Beteiligungen Gesamt Tsd. € 109.009 9.673 Tsd. € 5.173 - Tsd. € 114.182 9.673 Stand 1.10.2019 Zugänge Erfolgswirksam erfasste Fair-Value-Änderungen Erfolgsneutral erfasste Fair-Value-Änderungen Zahlung von bedingten Kaufpreisverpflichtungen Währungseffekte 2.500 - 2.500 - -770 - -770 -25.227 -8.128 -25.227 -8.448 -320 Stand 30.9.2020 87.827 4.083 91.910 Bei den finanziellen Vermögenswerten, die Kategorie 3 zugeordnet wurden und bereits zum Beginn des Geschäftsjahres bestanden, handelt es sich im Wesentlichen um die Beteiligung in Höhe von 17,7 % an der MicroOptx, Inc (3.667 Tsd. €; Vorjahr: 3.961 Tsd. €). Die in diesem Geschäftsjahr neu erworbenen Beteiligungen beziehen sich einerseits auf die Anteile in Höhe von 4,4 % an der OcuTerra Therapeutics, Inc (im Folgenden OcuTerra genannt) sowie andererseits auf die Anteile in Höhe von 20,4 % an der Audioptics Medical Inc. (im Folgenden Audioptics genannt). Aufgrund des Erwerbes beider Gesellschaften in diesem Geschäftsjahr entspricht der Buchwert zum 30. September 2021 den Anschaffungskosten in Höhe von 2.094 Tsd. € bei OcuTerra und in Höhe von 741 Tsd. € bei Audioptics. Eine Schwankung des Zinssatzes um 1,0 %-Punkte nach oben bzw. unten hätte eine Verringerung bzw. Erhöhung des Beteiligungsbuchwertes im unteren einstelligen Millionenbereich zur Folge. Dividenden wurden von keiner der Gesellschaften ausgeschüttet. Bei den Kategorie 3 zugeordneten finanziellen Verbindlichkeiten handelt es sich um bedingte Kaufpreisverpflichtungen aus der Akquisition der IanTECH Inc. sowie der im Rahmen eines Asset Deals erworbenen InfiniteVision Optics S.A.S. Die erfolgswirksam erfasste Veränderung des Fair Value enthält einerseits die jährliche Aufzinsung beider Verbindlichkeiten und andererseits die Anpassung der Kapitalkosten für die Bewertung der Verbindlichkeit für die IanTECH Inc. Beide Effekte wurden im Zinsaufwand erfasst. Zusätzlich wurde im sonstigen Finanzergebnis der Aufwand aus der Neubewertung der bedingten Kaufpreisverpflichtung in Verbindung mit der IanTECH Inc. erfasst und ist ebenfalls Bestandteil der hier dargestellten erfolgswirksam erfassten Fair-Value-Änderung. Die Bestimmung des beizulegenden 95 KONZERNABSCHLUSS Zeitwerts der bedingten Gegenleistungen erfolgte anhand der im Kaufvertrag vereinbarten Kriterien und der nach aktuellem Stand erwarteten wahrscheinlichen Zielerreichung und ist diskontiert um einen marktüblichen Zinssatz. Eine Schwankung des Zinssatzes um 0,5 %-Punkte nach oben bzw. unten hätte eine Verringerung bzw. Erhöhung der bedingten Gegenleistungen im unteren einstelligen Millionenbereich zur Folge. Eine Verzögerung der an Meilensteine gekoppelten Zielerreichung bei gleichzeitiger Reduzierung der geplanten Umsatzplanwerte um 15 % würde zu einer Reduzierung der Verpflichtungen in Höhe von 19 Mio. € führen. Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten Mit einzelnen Geschäftspartnern gibt es gegebenenfalls Regelungen, die es erlauben, einzelne Bruttopositionen miteinander zu verrechnen. Nachfolgend sind die verrechneten Beträge der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, für die eine solche Vereinbarung vorliegt, zum 30. September 2021 dargestellt. Bruttobetrag Vorgenommene Saldierung Ausgewiesener Nettobetrag Tsd. € 197.729 175.909 100.828 56.659 Tsd. € -2.598 -1.526 -2.598 -1.526 Tsd. € 195.131 174.383 98.230 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 30.9.2021 30.9.2020 30.9.2021 30.9.2020 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 55.133 28 Leasingverbindlichkeiten und weitere Angaben zu Leasing Im Geschäftsjahr 2020/21 wurden Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen in Höhe von 17.727 Tsd. € (Vorjahr: 16.077 Tsd. €) getilgt sowie 1.139 Tsd. € (Vorjahr: 1.110 Tsd. €) Zinsen für Leasing gezahlt. Die Gesamtzahlung für Leasingverbindlichkeiten einschließlich der Zahlungen für kurzfristige und geringwertige Leasingverhältnisse, welche nicht im Finanzierungscashflow erfasst sind, betrugen im aktuellen Geschäftsjahr 19.161 Tsd. € (Vorjahr: 17.568 Tsd. €). Zum Bilanzstichtag ergaben sich künftige Mittelabflüsse in Höhe von 121.270 Tsd. €, für deren Fälligkeitsanalyse der undiskontierten Leasingzahlungen auf Abschnitt 37 „Finanzielles Risikomanagement“ verwiesen wird. Zukünftige Mittelabflüsse, die nicht in die Leasingverbindlichkeiten einbezogen wurden, da es nicht hinreichend sicher ist, dass die Leasingverträge verlängert oder nicht gekündigt werden, liegen nicht vor. Leasingverhältnisse, die das Unternehmen als Leasingnehmer eingegangen ist, die aber noch nicht begonnen haben, gibt es nicht. Weitere Angaben zu Leasingverhältnissen: 2020/21 2019/20 Tsd. € 490 Tsd. € 531 Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse Aufwand für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert Ertrag aus dem Unterleasing von Nutzungsrechten Gewinne aus Sale-and-Leaseback-Verträgen 944 508 960 657 2.447 - Im ersten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres hat der Konzern über eine Sale-and-lease-back-Vereinbarung sein Verwaltungsgebäude in Jena-Göschwitz an einen Dritten veräußert und mietet die benannten Räumlichkeiten von diesem Vertragspartner an. Die Mindestmietdauer beträgt 25 Monate und die maximale Laufzeit 10 Jahre. Es besteht eine jährliche Kündigungsmöglichkeit. Der Konzern geht davon aus, das Gebäude bis zum Umzug in den neuen ZEISS Hightech-Standort Jena Ende 2025 zu nutzen. Aus dieser Transaktion resultiert ein Veräußerungsgewinn in Höhe von 4.648 Tsd. €, welcher in Höhe 2.447 Tsd. € sofort vereinnahmt und im Sonstigen betrieblichen Ergebnis ausgewiesen 96 wurde. In Höhe des verbleibenden Ertrages von 2.201 Tsd. € erfolgt über die erwartete Mietdauer eine reduzierte Abschreibung des angesetzten Nutzungsrechtes, welches um diesen Betrag verringert bilanziert wurde. Als nicht wahrscheinlich eingeschätzte Kündigungs- und Verlängerungsoptionen in Höhe von 6.948 Tsd. € betreffen die Anmietung des Verwaltungsgebäudes des Konzerns in Jena Göschwitz sowie angemietete Flächen bei der spanischen Tochtergesellschaft. SONSTIGE ANGABEN 29 Angaben zur Kapitalflussrechnung Die Konzern-Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente der Gruppe durch Mittelzu- und -abflüsse im Laufe des Geschäftsjahres verändert haben. Entsprechend IAS 7 Kapitalflussrechnungen wird zwischen Zahlungsströmen aus der betrieblichen Tätigkeit sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit wird ausgehend vom Konzernergebnis indirekt abgeleitet. Bereinigt um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge und unter Einbeziehung zahlungswirksamer Finanzaufwendungen, Finanzerträge und Steuern sowie unter Berücksichtigung von Veränderungen des Working Capital ergibt sich der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit. Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden grundsätzlich zahlungsbezogen ermittelt. Die im Rahmen der indirekten Ermittlung berücksichtigten Veränderungen von Bilanzpositionen werden um Effekte aus der Währungsumrechnung, aus Änderungen des Konsolidierungskreises sowie zahlungsunwirksame Effekte bereinigt. Die Veränderungen der betreffenden Bilanzpositionen können daher nicht mit den entsprechenden Werten der Konzernbilanz abgestimmt werden. Die Veränderung des Bestands der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Da es sich bei Forderungen aus Finanzausgleich ebenfalls um Cash Pool Transaktionen handelt und diese ebenfalls im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen werden, ist die Veränderung dieser Bilanzposition gleichermaßen in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. Die sonstigen nicht zahlungswirksamen Veränderungen betreffen Neuverträge bzw. Vertragsänderungen aus Leasing sowie Wertberichtigungen der Forderungen aus Finanzausgleich. In den sonstigen Veränderungen der Leasingverbindlichkeiten ist im aktuellen Geschäftsjahr ein Betrag im Zusammenhang mit der Einzahlung aus Sale-and- Leaseback-Transaktionen in Höhe von 3.977 Tsd. € enthalten. Stand Zahlungswirksame Nicht zahlungswirksame Veränderungen Stand 30.9.2021 1.10.2020 Veränderungen Währungseffekte sonstige Veränderungen Tsd. € 209 Tsd. € 420 Tsd. € 16 Tsd. € Tsd. € 645 Verbindlichkeiten gegenüber Banken Leasingverbindlichkeiten - 68.855 - 68.605 1.522 -17.727 14.950 241.624 1.537 363 121.270 16.835 949.317 Verbindlichkeiten aus Finanzausgleich Forderungen aus Finanzausgleich 703.560 3.896 237 97 KONZERNABSCHLUSS Stand Stand Zahlungswirksame Nicht zahlungswirksame 1.10.2019 Veränderungen 30.9.2020 Veränderungen Währungseffekte sonstige Veränderungen Tsd. € 192 Tsd. € 27 Tsd. € -10 Tsd. € Tsd. € 209 Verbindlichkeiten gegenüber Banken Leasingverbindlichkeiten - 28.170 - 57.489 - -16.077 1.554 50.329 -977 -32 68.605 1.522 Verbindlichkeiten aus Finanzausgleich Forderungen aus Finanzausgleich 655.167 -1.680 -256 703.560 98 30 Leasing – Gruppe als Leasinggeber Operating-Leasingverhältnisse Das Unternehmen bietet im Rahmen des Absatzes seiner Produkte teilweise Finanzierungsmodelle in Form von Leasingverträgen an, die aufgrund ihrer Beschaffenheit als Operating-Leasing einzustufen sind. Risiken aus Leasingverträgen bestehen insbesondere darin, dass vereinbarte Konditionen oder Abnahmemengen von den Leasingnehmern nicht eingehalten werden. In diesen Fällen werden zur Absicherung derartiger Risiken in den zugrunde liegenden Verträgen beispielweise die Vergütung von Mindestabnahmen trotz fehlender Abnahme oder die Rückübertragung des Leasingobjektes an den Leasinggeber einschließlich angemessener Ausgleichszahlungen für die vorzeitige Vertragsbeendigung vereinbart. Wesentliche Maßnahmen zur Risikominimierung vor Vertragsabschluss sind zudem eine Bonitätsprüfung des Kunden, Wirtschaftlichkeitsberechnung des Leasingvertrages sowie eine umfassende Analyse des realistischen Bedarfs des Kunden. Die Leasingerträge im aktuellen Geschäftsjahr belaufen sich auf 2.351 Tsd. €. Leasingerträge aus variablen Leasingzahlungen, die nicht von einem Index oder Zins abhängen, sind nicht angefallen. Die zukünftigen kumulierten Mindestmiet- und -leasingzahlungen aus unkündbaren operativen Leasingverhältnissen belaufen sich auf: Leasing- und Mietzahlungen Tsd. € Bis zu 1 Jahr 1.413 362 243 140 90 Im 2. Jahr Im 3. Jahr Im 4. Jahr Im 5. Jahr Über 5 Jahre 41 Gesamte Mindestmiet- und Mindestleasingzahlungen 2.289 Der Buchwert der den operativen Leasingverhältnissen zugrunde liegenden Sachanlagen beträgt zum Stichtag 2.387 Tsd. € und betrifft in Höhe von 650 Tsd. € Technische Anlagen und Maschinen und in Höhe von 1.737 Tsd. € die Anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Finanzierungsleasingverhältnisse Das Unternehmen bietet im Rahmen des Absatzes seiner Produkte teilweise Finanzierungsmodelle in Form von Leasingverträgen an, die aufgrund ihrer Beschaffenheit als Finanzierungsleasing einzustufen sind. Hinsichtlich Risiken aus Finanzierungsleasingverträgen verweisen wir auf die Aussagen unter Operating- Leasingverhältnissen. Im aktuellen Geschäftsjahr sind Gewinne aus Finanzierungsleasinggeschäften in Höhe von 3.800 Tsd. € (Vorjahr: 1.702 Tsd. €) angefallen. Die ausstehenden Mindestmiet- und -leasingzahlungen aus Finanzierungsleasingverträgen stellen sich wie folgt dar: 99 KONZERNABSCHLUSS 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € 2.530 2.747 1.696 1.328 516 Tsd. € 3.234 2.032 1.800 1.177 271 Fällig innerhalb des 1. Jahres Fällig innerhalb des 2. Jahres Fällig innerhalb des 3. Jahres Fällig innerhalb des 4. Jahres Fällig innerhalb des 5. Jahres Fällig nach mehr als 5 Jahren Summe 246 - 8.760 -525 8.817 -560 Finanzertrag auf die Nettoinvestition in das Leasingverhältnis Barwert der künftigen Leasingzahlungen 8.235 8.257 Die Veränderung des Buchwerts der Nettoinvestition in Finanzierungsleasingverhältnisse beruht im aktuellen Geschäfts- jahr ausschließlich auf neu abgeschlossenen Verträgen sowie planmäßigen Leasingzahlungen der Leasingnehmer. Wertberichtigungen für den erwarteten Kreditverlust von Leasingforderungen sind in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten. 31 Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Bürgschaften Es bestehen – wie im Vorjahr – keine Bürgschaften gegenüber fremden Dritten. Abnahmeverpflichtungen Die Carl Zeiss Meditec Gruppe hat Abnahmeverpflichtungen gegenüber Lieferanten für Sachanlagen in Höhe von 21.808 Tsd. € (Vorjahr: 7.130 Tsd. €) und für immaterielles Anlagevermögen in Höhe von 1.618 Tsd. € (Vorjahr: 1.343 Tsd. €). Rechtsstreitigkeiten und Schiedsverfahren Mit Ausnahme des nachstehend beschriebenen Verfahrens ist die Carl Zeiss Meditec Gruppe momentan nicht an Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt, die nach der gegenwärtigen Einschätzung der Gesellschaft im Einzelnen einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der Carl Zeiss Meditec AG haben können. Solche Verfahren sind auch nicht angedroht oder nach Kenntnis der Gesellschaft zu erwarten. Ein Verfahrensrisiko resultiert aus der Klage eines ehemaligen Vertriebspartners in Ägypten wegen Ausgleichs- und Schadenersatzansprüchen. Die geltend gemachten Ansprüche sind aus Sicht der Gesellschaft unbegründet; sie verteidigt sich deshalb gegen die Klage. Für die erwarteten Kosten wurden Rückstellungen gebildet. 32 Sicherheiten Als Sicherheit verpfändete Vermögenswerte Als Sicherheit verpfändete Vermögenswerte liegen zum Stichtag nicht vor. Als Sicherheit erhaltene Vermögenswerte Die Gruppe hält keine als Sicherheiten überlassenen Vermögenswerte. 100 33 Segmentberichterstattung Gemäß IFRS 8 veröffentlicht die Gruppe ihre Geschäftssegmente basierend auf den Informationen, welche intern an den Vorstand, welcher gleichzeitig der Chief Operating Decision Maker ist, berichtet werden. Die Carl Zeiss Meditec Gruppe verfügt über zwei operative Segmente, welche zugleich die Strategischen Geschäftsbereiche („SBUs“) des Unternehmens darstellen. Sämtliche Aktivitäten im Bereich der Augenheilkunde, wie beispielsweise Intraokularlinsen, chirurgische Visualisierungslösungen sowie medizinische Laser- und Diagnosesysteme, sind der SBU „Ophthalmic Devices“ zugeordnet. Das Segment „Microsurgery“ umfasst die Aktivitäten der Neuro-, Hals-, Nasen- und Ohrenchirurgie sowie die Tätigkeiten im Bereich der intra-operativen Strahlentherapie. Weitere Informationen bezüglich der Geschäftstätigkeit der Segmente sind dem Lagebericht zu entnehmen. Für jeden der strategischen Geschäftsbereiche werden regelmäßig interne Managementberichte vom Vorstand bezüglich Entscheidungen zur Ressourcenallokation und Performance ausgewertet. Zusätzlich zu der Veröffentlichung der Ergebnisse auf Segmentebene werden auch die Abschreibungen sowie die Rückstellungszuführungen je Segment veröffentlicht. SBU Ophthalmic Devices SBU Microsurgery Gesamt 2020/21 2020/21 Tsd. € 2019/20 Tsd. € 2020/21 Tsd. € 2019/20 2019/20 Tsd. € Tsd. € 344.835 213.616 -81.717 -10.780 -39.260 - Tsd. € 1.646.785 967.213 -303.233 -60.747 -232.066 2.447 Außenumsatz 1.255.711 727.150 -213.435 -48.954 -179.796 2.447 990.617 531.901 -211.124 -45.540 -179.544 - 391.074 240.063 -89.798 -11.793 -52.270 - 1.335.452 745.517 -292.841 -56.320 -218.804 - Bruttoergebnis vom Umsatz Vertriebs- und Marketingkosten Allgemeine Verwaltungskosten Forschungs- und Entwicklungskosten Sonstiges betriebliches Ergebnis Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern Abschreibungen 287.412 48.540 95.693 47.308 15.858 86.202 13.044 3.581 81.859 13.117 4.995 373.614 61.584 177.552 60.425 Zuführung Rückstellungen 14.693 18.274 20.853 Überleitung vom Gesamtergebnis der Segmente zum Periodenergebnis der Gruppe Gesamtergebnis der Segmente Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern Finanzergebnis 373.614 373.614 -34.564 177.552 177.552 1.165 Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern 339.050 -101.531 237.519 178.717 -55.296 123.421 Konzernergebnis davon entfallen auf: Gesellschafter des Mutterunternehmens Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter 236.276 1.243 122.385 1.036 Es erfolgten grundsätzlich keine Leistungsverflechtungen zwischen den Segmenten. Die Informationen über geografische Gebiete basieren auf den geografischen Regionen Deutschland, USA, Asien, Europa (ohne Deutschland) und Sonstiges entsprechend dem Sitz der Tochtergesellschaft, welche die Umsatzerlöse realisiert beziehungsweise die langfristigen Vermögenswerte hält. Jede Region umfasst im Wesentlichen dieselbe Art von Produkten und Dienstleistungen. 101 KONZERNABSCHLUSS 2020/21 2019/20 Langfristige Umsatzerlöse Vermögenswerte Langfristige Umsatzerlöse Vermögenswerte Tsd. € 938.741 476.701 101.278 130.065 - Tsd. € 156.362 374.256 31.111 128.449 904 Tsd. € 732.069 389.839 102.518 111.026 - Tsd. € 166.443 328.790 7.832 Deutschland USA Asien Europa (ohne Deutschland) Sonstiges 109.558 570 Summe 1.646.785 691.082 1.335.452 613.193 6 Das Segmentvermögen setzt sich zusammen aus den langfristigen Vermögenswerten abzüglich der latenten Ertragsteuern von 84.964 Tsd. € (Vorjahr: 94.572 Tsd. €), Beteiligungen von 6.713 Tsd. € (Vorjahr: 4.108 Tsd. €) und langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 9.191 Tsd. € (Vorjahr: 9.225 Tsd. €). Wesentliche Kunden Die Carl Zeiss AG und ihre Tochtergesellschaften (außer Carl Zeiss Meditec Gruppe) stellen mit 53 % (Vorjahr: 48 %) Umsatzanteil vom Gesamtumsatz einen wesentlichen Kunden der Carl Zeiss Meditec Gruppe dar. Die Umsätze mit der Carl Zeiss AG und ihren Tochtergesellschaften werden in beiden Segmenten getätigt. Dabei beträgt der Umsatzanteil vom Gesamtumsatz 37 % (Vorjahr: 38 %) in der SBU Microsurgery und 58 % (Vorjahr: 52 %) in der SBU Ophthalmic Devices. 34 Zuwendungen der öffentlichen Hand Die erhaltenen Zuwendungen setzen sich im Geschäftsjahr 2020/21 und 2019/20 wie folgt zusammen: 2020/21 2019/20 Tsd. € Tsd. € 1.518 637 83 Erstattung von Sozialversicherungsbeiträgen Zuwendungen für Vermögenswerte / Investitionsförderung Forschungs- und Entwicklungszuschüsse Sonstige Zuwendungen 46 - - - 82 Gesamt 46 2.320 Die Gruppe hat keine Risiken für Rückzahlungen identifiziert, für die keine Rückstellungen gebildet wurden. Erhaltene Zuwendungen wurden in den Umsatz- und Funktionskosten erfasst. * Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation des Erwerbs der Photono Oy sind die Werte zum 30. September 2020 geändert. Weitere Informationen dazu befinden sich im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“. 102 35 Geschäftliche Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Aus verschiedenen Vereinbarungen mit nahe stehenden Unternehmen resultieren nachfolgende Transaktionen und ausstehende Salden: Transaktionsbetrag 2020/21 ZEISS Gruppe 2019/20 ZEISS Gruppe davon davon Carl Zeiss AG Carl Zeiss AG Tsd. € Tsd. € - Tsd. € Tsd. € - Verkäufe von Gütern Käufe von Gütern 865.465 642.419 56.342 2.634 - 44.521 2.025 - Geleistete Dienstleistungen ohne Finanzerträge 334 254 Bezogene Dienstleistungen ohne Finanzaufwendungen 135.802 53.080 115.024 50.566 Finanzerträge 13.988 44.686 - - 21.009 7.309 - - Finanzaufwendungen darin enthalten: Leasing- und Mietaufwendungen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen 1.960 1.533 6.382 1.692 1.439 7.409 46.420 32.057 Die oben dargestellten Finanzerträge und -aufwendungen enthalten im Wesentlichen Effekte aus der Realisierung und Bewertung von Devisentermingeschäften. Ausstehender Saldo 30.9.2021 ZEISS Gruppe 30.9.2020 ZEISS Gruppe davon davon Carl Zeiss AG Carl Zeiss AG Tsd. € 1.090.520 87.557 Tsd. € 75 Tsd. € 807.197 41.364 Tsd. € 35 Forderungen Verbindlichkeiten 13.332 12.273 In den oben dargestellten Beträgen sind Forderungen aus Finanzausgleich in Höhe von 949.317 Tsd. € (Vorjahr: 703.560 Tsd. €) und Verbindlichkeiten aus Finanzausgleich in Höhe von 16.835 Tsd. € (Vorjahr: 1.522 Tsd. €) gegenüber der Carl Zeiss Financial Services GmbH enthalten. Zum 30. September 2021 waren Wertberichtigungen auf die Forderungen gegen Unternehmen der ZEISS Gruppe in Höhe von insgesamt 1.160 Tsd. € gebildet (Vorjahr: 1.252 Tsd. €). Im Geschäftsjahr ist dafür ein Ergebniseffekt von 92 Tsd. € entstanden (Vorjahr: -275 Tsd. €). Gemäß dem Expected-loss- Models des IFRS 9 wurden auch auf Salden gegen Unternehmen der ZEISS Gruppe Wertminderungen für einen technisch zu erwartenden Verlust auf Basis von Rating Informationen gebildet. Eine Verschlechterung der Kreditwürdigkeit oder gar ein Ausfall wurde in keinem Fall festgestellt und wird auch nicht als wahrscheinlich angesehen. Hinsichtlich der gebildeten Wertberichtigungen wird auf Abschnitt 37 „Finanzielles Risikomanagement“ verwiesen. Die von der Carl Zeiss Financial Services GmbH gewährten Kredite und die bei der genannten Gesellschaft angelegten Gelder unterliegen einer variablen Verzinsung zu marktüblichen Konditionen. Die Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen der Gruppe (Vorstand und Aufsichtsrat) gliedert sich wie folgt: 103 KONZERNABSCHLUSS 2020/21 2019/20 Tsd. € 2.878 930 Tsd. € 3.190 - Kurzfristig fällige Leistungen Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses Zuführung zu leistungsorientierten Versorgungsplänen Andere langfristig fällige Leistungen 306 453 355 306 Gesamtvergütung der Personen in Schlüsselpositionen der Gruppe 4.420 3.998 In den kurzfristig fälligen Leistungen sind 930 Tsd. € für Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses enthalten. Für weitere Informationen wird auf den Vergütungsbericht im Lagebericht verwiesen. Transaktionen mit der Carl-Zeiss-Stiftung wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht vorgenommen; offene Posten bestehen zum Stichtag nicht. 36 Meldepflichtige Geschäfte im Berichtszeitraum Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden weder von Mitgliedern des Vorstands noch des Aufsichtsrats meldepflichtige Wertpapiergeschäfte nach Artikel 19 Marktmissbrauchsverordnung (MMVO) getätigt. Aktuell werden keine Aktien der Gesellschaft durch Vorstandsmitglieder der Carl Zeiss Meditec AG gehalten. Der Aktienbesitz der Mitglieder des Aufsichtsrats beläuft sich auf insgesamt weniger als 1 % der insgesamt ausgegebenen Aktien. 37 Finanzielles Risikomanagement Die Carl Zeiss Meditec Gruppe betreibt ein globales finanzielles Risikomanagement, welches alle Tochterunternehmen umfasst, und das zentral auf Konzernebene organisiert wird. Das vorrangige Ziel des finanziellen Risikomanagements besteht darin, für die Konzernunternehmen im operativen Geschäft die notwendige Liquidität bereitzustellen und die finanzwirtschaftlichen Risiken zu begrenzen. Die Gruppe ist durch den Gebrauch ihres Finanzinstrumentariums Risiken ausgesetzt, die sich insbesondere aus der Veränderung der Wechselkurse, der Zinssätze und durch Veränderung der Bonität der beteiligten Vertragspartner ergeben. Die nachfolgenden Ausführungen erläutern die Exposition des Unternehmens zu jedem der oben aufgeführten Risiken. Weiterhin werden die Ziele, Strategien und Verfahren zur Steuerung sowie die Methoden zur Bemessung der Risiken angegeben. Darüber hinaus erfolgen Angaben zum Risikomanagement-System im Risikobericht des Lageberichts. Marktrisiko Zinsrisiko Zinstragende Finanzinstrumente hält die Gruppe im Wesentlichen durch den Bestand an kurzfristig angelegten Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Krediten und Forderungen aus Finanzausgleich - gegenüber dem Carl Zeiss Konzern-Cash-Management, der Carl Zeiss Financial Services GmbH, Oberkochen. Darüber hinaus hält die Carl Zeiss Meditec Gruppe verzinsliche langfristige finanzielle Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Leasingforderungen und -verbindlichkeiten. Einer Zinssensitivitätsanalyse liegen die nachfolgenden Annahmen zu Grunde: Marktzinsänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden 104 Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne des IFRS 7. Darüber hinaus unterliegen Währungsderivate keinen wesentlichen Zinsänderungsrisiken und haben daher keinen Einfluss auf Zinssensitivitäten. Variabel verzinsliche Finanzinstrumente mit einer ursprünglichen Laufzeit von unter 91 Tagen weisen aufgrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus kaum Schwankungen auf, weshalb das Zinsänderungsrisiko dieser Finanzinstrumente durch die Gruppe als unwesentlich eingeschätzt werden kann. Das Unternehmen hält zum Bilanzstichtag im Wesentlichen festverzinsliche Finanzinstrumente, welche zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden. Die variabel verzinslichen Finanzinstrumente betreffen ein Darlehen der Photono. Aufgrund der Vertragsgestaltung und eines darin vereinbarten Mindestzinses, der aktuell über dem derzeitigen Zinsniveau liegt, würde sich auch bei einer Schwankung des Zinssatzes um 1 %-Punkt nach unten oder oben kein Effekt auf den Zinsaufwand ergeben. Dem generellen Zinsänderungsrisiko wird im Rahmen des gesamten finanziellen Risikomanagements begegnet, indem wesentliche Posten und deren inhärente Zinsänderungsrisiken regelmäßig überwacht werden, mit dem Ziel, diese gegebenenfalls zu begrenzen. Aktuell kann dieses Risiko als unwesentlich eingeschätzt werden. Die nachfolgende Aufstellung zeigt den Bestand an verzinslichen nicht-derivativen Finanzinstrumenten mit einer Fälligkeit von mehr als 90 Tagen. 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € Tsd. € Variabel-verzinsliche finanzielle Vermögenswerte Fest-verzinsliche finanzielle Vermögenswerte Summe verzinsliche Vermögenswerte - - - - - 593 - 593 Variabel-verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten Fest-verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten Summe verzinsliche Verbindlichkeiten 217.901 218.494 167.009 167.602 Wechselkursrisiko Das Wechselkursrisiko der Gruppe im Sinne von IFRS 7 resultiert aus dem Bestand von Finanzinstrumenten, die aus der operativen Geschäftstätigkeit beziehungsweise aus Investitions- und Finanzierungsmaßnahmen entstanden sind. Das Unternehmen begegnet einem Risiko, das nach der Kompensation von Aus- und Einzahlungen in derselben Fremdwährung verbleibt, im Wesentlichen durch den Abschluss von einfachen Devisentermingeschäften. Diese Transaktionen beziehen sich im Wesentlichen auf die in der folgenden Tabelle dargestellten Währungen. Die Carl Zeiss Meditec AG und ihre Tochtergesellschaften sind in die Währungssicherungsprozesse der Carl Zeiss AG, Oberkochen, mittels deren Treasury-Gesellschaft – Carl Zeiss Financial Services GmbH – integriert. So werden die durch die Tochtergesellschaften der Gruppe im Allgemeinen monatlich an das Treasury gemeldeten Salden an Fremdwährungsein- und -ausgängen mittels Devisentermingeschäften mit der Laufzeit von maximal einem Jahr in Höhe der festgelegten Quote gegenüber dem Euro gesichert. Derzeit wird durch die Gruppe eine Absicherung von 100 % der erwarteten Fremdwährungsein- und -ausgänge angestrebt. Die Buchwerte der in der Carl Zeiss Meditec Gruppe erfassten finanziellen Vermögenswerte sowie Verbindlichkeiten in fremden Währungen stellen die Risikoexposition zum Abschlussstichtag dar. Einen Überblick über die Fremdwährungs- Finanzinstrumente des Unternehmens bieten die nachfolgenden Tabellen. Die beizulegenden Zeitwerte werden ausschließlich mit Hilfe anerkannter finanzmathematischer Methoden unter Verwendung öffentlich zugänglicher Marktinformationen ermittelt. 105 KONZERNABSCHLUSS Die Durchschnittskurse der abgeschlossenen Devisentermingeschäfte für die wesentlichen Währungen stellen sich wie folgt dar: 30.9.2021 30.9.2020 0,8693 EUR / USD 0,8509 EUR / JPY EUR / GBP EUR / AUD EUR / KRW EUR / CNY 0,0082 1,1228 0,6110 0,0007 0,1247 0,0082 1,0967 0,6083 0,0007 0,1238 Zur besseren Darstellung der bestehenden Währungsrisiken werden im Folgenden die Auswirkungen von hypothetischen Veränderungen relevanter Währungen auf das Jahresergebnis und das Eigenkapital mittels einer Währungssensitivitäts- analyse dargestellt. Bei einer hypothetischen Stärkung (Schwächung) des Euro gegenüber den wesentlichen Fremdwährungen in der Gruppe - zum Bilanzstichtag um 10 %, ceteris paribus - hätten sich folgende Effekte auf das Ergebnis vor Steuern und das Eigenkapital ergeben: Gesamt EUR Davon: In den folgenden Währungen, umgerechnet in EUR EUR USD JPY GBP KRW CNY AUD BRL Rest Aktiva Tsd. € 195.131 174.383 134.868 93.330 6.049 Tsd. € 193.338 172.989 23.298 10.650 - Tsd. € 1.793 Tsd. € Tsd. € - Tsd. € - Tsd. € - Tsd. € - Tsd. € Tsd. € - Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 2 - - 30.9.2021 30.9.2020 1.392 - - - - - Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen 13.524 9.601 - 6.853 2.468 228 11.024 12.748 677 48.434 35.619 353 3.564 343 702 134 4.266 477 5.351 7.429 - 22.820 14.472 1.124 3.446 23.944 17.918 30.9.2021 30.9.2020 - Aktive Währungssicherungs- kontrakte 1.081 1.884 1.199 1.884 1.201 30.9.2021 30.9.2020 9.871 - 2.204 452 1.271 11.701 14.019 1.165 48.787 36.784 - Summe Aktiva 336.048 216.636 277.584 183.639 16.398 13.197 7.081 2.920 5.351 7.429 30.9.2021 30.9.2020 Passiva Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 98.230 55.133 47.235 36.546 21.912 1.094 88.255 52.074 42.818 33.534 - 7.846 2.419 244 1.102 445 - 20 13 1 1 - - - - - - 1.006 181 30.9.2021 30.9.2020 Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen 162 110 282 130 464 253 22 3.276 2.154 16.658 77 157 77 94 40 - 462 30.9.2021 30.9.2020 125 - 15 491 Passive Währungssicherungs- kontrakte 2.295 307 362 325 1.464 770 156 21 53 2.106 106 30.9.2021 30.9.2020 - 128 210 205 - Summe Passiva 167.377 131.073 92.773 85.608 10.385 2.851 179 37 19.934 2.231 94 40 3.574 778 30.9.2021 30.9.2020 106 Buchwert EUR Effekte aus Wechselkursrisiken auf Ergebnis +10 % -10 % Aktiva Tsd. € 195.131 174.383 134.868 93.330 Tsd. € 110 Tsd. € -110 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 30.9.2021 30.9.2020 48 -48 Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen Aktive Währungssicherungskontrakte Summe Aktiva -12.761 -8.186 14.819 57.351 2.168 49.213 12.761 8.186 30.9.2021 30.9.2020 6.049 -14.819 -57.351 -2.168 -49.213 30.9.2021 30.9.2020 9.871 336.048 277.584 30.9.2021 30.9.2020 Passiva Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 98.230 55.133 47.235 36.546 21.912 1.094 921 268 -921 -268 30.9.2021 30.9.2020 Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen Passive Währungssicherungskontrakte Summe Passiva 1.099 298 -1.099 -298 30.9.2021 30.9.2020 61.153 1.234 63.173 1.800 -61.153 -1.234 -63.173 -1.800 30.9.2021 30.9.2020 167.377 92.773 30.9.2021 30.9.2020 Der wesentlichste Effekt aus Wechselkursrisiken resultiert zum 30. September 2021 bei den aktiven und passiven Währungssicherungskontrakten aus dem CNY, KRW sowie USD. Auch in den Positionen der Forderungen sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind die hier dargestellten Effekte aus Wechselkursrisiken vor allem auf CNY, KRW und USD zurückzuführen. Auswirkungen auf das Eigenkapital durch Wechselkursschwankungen ergeben sich nur durch Translation der Abschlüsse. Ausfallrisiko Die Gruppe ist aus ihrem operativen Geschäft und aus Finanzierungsaktivitäten einem Ausfallrisiko ausgesetzt. Für alle den originären Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Leistungsbeziehungen gilt, dass zur Minimierung des Ausfallrisikos in Abhängigkeit von Art und Höhe der jeweiligen Leistung Sicherheiten verlangt, Kreditauskünfte/ Referenzen eingeholt oder historische Daten aus der bisherigen Geschäftsbeziehung, insbesondere dem Zahlungsverhalten, genutzt werden. Soweit bei den einzelnen finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertminderungen erfasst. Die Geschäftsleitung ist regelmäßig in die diesbezüglichen Entscheidungen zur Risikovorsorge eingebunden. Das Ausfallrisiko aus den eingesetzten derivativen Finanzinstrumenten wird unter anderem aufgrund von Bonitätsprüfungen nicht für wesentlich gehalten. Eine Konzentration von Ausfallrisiken aus Geschäftsbeziehungen zu einzelnen Schuldnern beziehungsweise Schuldnergruppen ist nicht erkennbar. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte ausgedrückt. Für die Zukunft wird nicht von wesentlich veränderten Ausfallraten ausgegangen. Zum Bilanzstichtag waren keine wesentlichen finanziellen Vermögenswerte einzeln wertgemindert, noch wurden die Bedingungen der finanziellen Vermögenswerte neu verhandelt, da sie andernfalls überfällig oder wertgemindert gewesen wären. Die Risiken in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind mit dem Ansatz von Wertberichtigungen ausreichend berücksichtigt. Die Wertberichtigungen wurden mittels historischer Ausfallraten unter Berücksichtigung zukunftsorientierter Informationen abgeleitet. Die sich daraus ergebenden Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt: 107 KONZERNABSCHLUSS Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen Forderungen aus gegen nahe Finanzausgleich stehende Gesamt Unternehmen Tsd. € 11.550 3.092 -395 Tsd. € 557 Tsd. € 695 50 Tsd. € 12.802 3.287 -395 Stand 1.10.2020 Zuführung 145 Verbrauch - - - - Auflösung -3.029 6 -287 - -3.316 6 Währungseffekte Stand 30.9.2021 11.224 702 458 12.384 In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind 9.647 Tsd. € für einzeln wertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten. Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen sowie Forderungen aus Finanzausgleich waren nicht einzeln wertberichtigt. Die Wertberichtigung auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten auch Wertberichtigungen auf Leasingforderungen. Die nachfolgende Tabelle stellt die Bruttobuchwerte sowie die durchschnittlichen Ausfallraten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach dem Modell des erwarteten Kreditverlustes dar: Bruttoforderungen zum 30.9.2021 Bruttoforderungen zum 30.9.2020 30.9.2021 30.9.2020 in % 0,4 in % 0,8 in Tsd. € 145.837 in Tsd. € 132.354 nicht überfällig bis zu 30 Tage überfällig von 31 bis zu 60 Tage überfällig von 61 bis zu 90 Tage überfällig über 90 Tage überfällig 1,2 2,0 2,8 3,6 2,5 4,0 5,3 7,0 27.573 9.158 18.930 8.146 4.073 5.112 19.714 21.391 Die Tabelle enthält seit diesem Geschäftsjahr auch die bereits einzeln wertberichtigten Forderungen. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde die Darstellung des Vorjahres entsprechend angepasst. Basierend auf dem aktuellen Umfeld wurde dem vom Markt inzwischen wieder als moderat angesehenen Ausfallrisiko gegenüber der Historie mit der Berücksichtigung des „forward looking elements“ Rechnung getragen. Im Vorjahr wurde mit diesem Faktor vor allem die Unsicherheit aufgrund der allgemeinen COVID-19 Situation abgebildet, weshalb er in diesem Geschäftsjahr wieder reduziert werden konnte. Eine Erhöhung dieses Faktors im Rahmen des Ausfallrisikos um 2 %-Punkte würde zu einer Erhöhung der Wertberichtigungen im unteren einstelligen Millionenbereich führen. Liquiditätsrisiko Um die Zahlungsfähigkeit sowie die finanzielle Flexibilität innerhalb der Gruppe sicherzustellen, prognostiziert die Carl Zeiss Meditec AG innerhalb eines festen Planungszeitraums die benötigten finanziellen Mittel mittels einer Liquiditätsvorschau und hält eine entsprechende Liquiditätsreserve in Form von Barmitteln und nicht genutzten Kreditlinien bei dem Treasury der Carl Zeiss AG vor. Durch den hohen Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sowie Forderungen aus Finanzausgleich innerhalb des Unternehmens und der soliden Finanzierungsstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 70,0 % kann derzeit das Risiko der Zahlungsunfähigkeit als unwesentlich eingeschätzt werden. 108 Zum 30. September weisen die derivativen finanziellen Verbindlichkeiten der Gruppe nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf: Undiskontierte Zahlungsmittelabflüsse der derivativen finanziellen Verbindlichkeiten mit Erfüllung Bilanzstichtag auf Bruttobasis Summe bis zu 30 Tagen 31 bis 90 Tage 91 bis 180 Tage 181 bis 365 Tage Tsd. € 600.483 183.738 630.580 184.996 Tsd. € 53.206 29.620 56.148 29.833 Tsd. € 87.131 43.836 91.256 44.119 Tsd. € 143.647 50.375 Tsd. € 316.499 59.907 Zahlungsmittelabflüsse Zahlungsmittelzuflüsse 30.9.2021 30.9.2020 151.837 50.647 331.339 60.397 30.9.2021 30.9.2020 Zum 30. September weisen die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten der Gruppe nachfolgend dargestellte Fälligkeiten auf: Undiskontierte Zahlungsmittelflüsse mit Erfüllung auf Bruttobasis Bilanzstichtag Summe bis zu 1 Jahr zwischen 1 und 5 Jahre nach mehr als 5 Jahren Tsd. € Tsd. € Tsd. € Tsd. € Leasingverbindlichkeiten 129.199 20.360 55.062 53.777 30.9.2021 30.9.2020 72.878 645 15.562 645 28.601 - 28.715 - Kredite gegenüber Banken 30.9.2021 30.9.2020 209 209 - - Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 142.765 146.202 32.387 18.210 12.217 33.535 98.161 94.457 30.9.2021 30.9.2020 38 Zusätzliche Angaben zum Kapitalmanagement Das Unternehmen steuert sein Kapital mit dem Ziel, die Kapitalkosten der Gruppe zu minimieren und gleichzeitig die Balance zwischen Cashflow-Volatilität und finanzieller Flexibilität zu halten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist unter anderem das Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital entsprechend zu optimieren. Aktuell bewegt sich das Unternehmen innerhalb des festgelegten Zielkorridors. Die wesentlichen Entscheidungen zur Finanzierungsstruktur werden vom Vorstand getroffen. Als Steuerungsgröße für das Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital werden die Kennzahlen Eigenkapitalquote und die Nettoverschuldung „Net debt“ herangezogen. Diese Kennzahlen ermittelt die Carl Zeiss Meditec AG regelmäßig und berichtet diese an den Vorstand, damit dieser gegebenenfalls notwendige Maßnahmen einleiten kann. Die Kennzahl Eigenkapitalquote ist definiert als prozentuales Verhältnis des Eigenkapitals inklusive Anteile anderer Gesellschafter zum Gesamtkapital. Die Nettoverschuldung „Net debt“ ergibt sich aus dem Fremdkapital der Gruppe abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie Forderungen aus Finanzausgleich (Konzern- Treasury der Carl Zeiss AG). Im abgeschlossenen Geschäftsjahr lag die Eigenkapitalquote bei 70,0 % (Vorjahr: 72,0 %). Die Nettoverschuldung betrug -238.171 Tsd. € (Vorjahr: -145.470 Tsd. €). Das Unternehmen unterliegt keinen externen Mindestkapitalanforderungen. Die nachfolgende Tabelle stellt die oben aufgeführten Kennzahlen im Berichtszeitraum dar: * Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation des Erwerbs der Photono Oy sind die Werte zum 30. September 2020 geändert. Weitere Informationen dazu befinden sich im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“. 109 KONZERNABSCHLUSS 30.9.2021 30.9.2020 Tsd. € Tsd. € Eigenkapital (inkl. Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter) Fremdkapital 1.677.383 718.585 2.395.968 7.439 1.450.558 564.292 2.014.850 6.202 Bilanzsumme Liquide Mittel Forderungen aus Finanzausgleich Eigenkapitalquote in Prozent Nettoverschuldung "Net Debt" 949.317 70,0 % 703.560 72,0% -238.171 -145.470 Der dynamische Verschuldungsgrad, also das Verhältnis der Nettoverschuldung zum operativen Cashflow, der Gruppe belief sich im Laufe des Geschäftsjahres 2020/21 auf -0,7 Jahre (Vorjahr: -0,8 Jahre). Insofern könnten, wie auch bereits im Vorjahr, bestehende Schulden mithilfe des operativen Cashflows des Geschäftsjahres umgehend getilgt werden. Der Zinsdeckungsfaktor, also die Deckung des Zinsergebnisses durch das betriebliche Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA), belief sich im Geschäftsjahr 2020/21 auf 55,8 (Vorjahr: 9,0). Die Gesamtstrategie des Unternehmens in Bezug auf das Kapitalmanagement blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert.7 39 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Dividendenzahlungen Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen eine Dividendenzahlung in Höhe von 80.497 Tsd. € (0,90 € je Aktie) vor. Resultierend aus dem Geschäftsjahr 2019/20, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 44.720 Tsd. € (0,50 € je Aktie) vorgeschlagen, auf der Hauptversammlung beschlossen und anschließend an die Aktionäre ausgeschüttet. * Aufgrund der Finalisierung der Kaufpreisallokation des Erwerbs der Photono Oy sind die Werte zum 30. September 2020 geändert. Weitere Informationen dazu befinden sich im Abschnitt 3 „Käufe und Verkäufe von Geschäftsbetrieben“. 110 40 Ergänzende Pflichtangaben gemäß § 315e HGB Angaben zu Organen des Mutterunternehmens Vorstand Als Vorstände der Carl Zeiss Meditec AG waren im Geschäftsjahr 2020/21 bestellt und im Handelsregister eingetragen: Mitglied im Vorstand Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrats- und vergleichbaren Kontrollgremien in Unternehmen der Carl Zeiss Gruppe Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrats- und vergleichbaren Kontrollgremien in anderen Unternehmen Dr. Ludwin Monz Vorsitzender des Vorstands der Carl Zeiss Meditec AG » Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec, Inc., Dublin, USA » Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec USA, Inc., Dublin, USA (seit 22.7.2020) » Mitglied des Universitätsrates der Friedrich- Schiller-Universität, Jena, Deutschland » Mitglied des Kuratoriums des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien Jena, Deutschland Verantwortungsbereich: Geschäftsbereich Ophthalmologische Systeme, Geschäftsbereich Mikrochirurgie, Strategische Geschäftsentwicklung, Konzernfunktionen Kommunikation, MarCom, Digital Innovation, Qualität, Regulatory » Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec Cataract Technoloy, Inc., Reno, USA » Mitglied des Kuratoriums des Fraunhofer- Instituts für System- und Innovationsforschung, Karlsruhe, Deutschland (seit 1.1.2021) » Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec Co. Ltd., Tokio, Japan » Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Co. Ltd, Tokio, Japan Jahr der Erstbestellung 2007 » Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec Iberia, S.A., Tres Cantos, Spanien Zusätzlich: Mitglied des Vorstands der Carl Zeiss AG, Oberkochen, Deutschland » Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Iberia S.L., Tres Cantos, Spanien Jan Willem de Cler keine » President des Board of Directors der FCI Ophthalmic Inc., Pembroke, USA Verantwortungsbereich: Konzernfunktion Human Resources, Diversity & Inklusion, Global Operations, Global Service and Customer Care, Cultural Development, Training » Mitglied des Board of Directors der FCI Sud, Goodlands, Mauritius » President des Board of Directors der FCI SAS, Paris, Frankreich » Mitglied des Board of Directors der HYALTECH Ltd., Livingston, UK Jahr der Erstbestellung 2018 Justus Felix Wehmer » Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec, Inc., Dublin, USA » Mitglied im Vorstand des Spectaris e.V. Verantwortungsbereich: Konzernfunktionen Finanzen & Controlling, Investor Relations, IT, Recht, Steuern » Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec Iberia S.A., Tres Cantos, Spanien » Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec Co. Ltd., Tokio, Japan Jahr der Erstbestellung 2018 » Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Meditec (Guangzhou) Ltd., Guangzhou, China Die Summe der Gesamtbezüge der aktiven Vorstandsmitglieder nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a) HGB belief sich im Geschäftsjahr 2020/21 auf 2.244 Tsd. € (Vorjahr: 2.792 Tsd. €). Einzelheiten hierzu werden im Vergütungsbericht zum Lagebericht erläutert. Für aktive Vorstandsmitglieder bestehen Pensionsanwartschaften in Höhe von 424 Tsd. € (Vorjahr: 353 Tsd. €). Der Dienstzeitaufwand der aktiven Vorstandsmitglieder betrug 450 Tsd. € (Vorjahr: 453 Tsd. €). Darüber hinaus bestehen für ehemalige Vorstandsmitglieder von Carl Zeiss Meditec Pensionsanwartschaften in Höhe von 1.305 Tsd. € (Vorjahr: 1.397 Tsd. €). 111 KONZERNABSCHLUSS Aufsichtsrat Der Aufsichtsrat der Carl Zeiss Meditec AG bestand im Geschäftsjahr 2020/21 aus folgenden Mitgliedern: Mitglied im Aufsichtsrat Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrats- und vergleichbaren Kontrollgremien in Unternehmen der Carl Zeiss Gruppe Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrats- und vergleichbaren Kontrollgremien in anderen Unternehmen Prof. Dr. Michael Kaschke Vorsitzender (bis 27.5.2021) keine » Mitglied des Aufsichtsrats, Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Henkel AG & Co KGaA, Düsseldorf, Deutschland Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 2002 » Mitglied des Aufsichtsrats, Prüfungsausschusses der Deutsche Telekom AG, Bonn, Deutschland Ruhendes Mandat nach § 105 AktG zwischen dem 22.7.2008 und dem 21.7.2009 » Mitglied des Aufsichtsrats der Robert Bosch GmbH, Stuttgart, Deutschland » Vorsitzender des Aufsichtsrats des Karlsruher Instituts für Technologie, Karlsruhe, Deutschland Wieder Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 2010 » Mitglied des Aufsichtsrats (seit 1.6.2021), Stellvertretender Vorsitzender (seit 29.9.2021) der Ottobock SE & Co. KGaA, Duderstadt, Deutschland Dr. Karl Lamprecht Vorsitzender (seit 27.5.2021) » Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss (Shanghai) Co., Ltd, Shanghai, China » Mitglied des Aufsichtsrats der Körber AG, Hamburg, Deutschland Mitglied im Aufsichtsrat seit 2020 » Vorsitzender des Aufsichtsrats der Carl Zeiss SMT GmbH, Oberkochen, Deutschland Vorsitzender des Vorstands der Carl Zeiss AG, Oberkochen, Deutschland » Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Far East Co. Ltd., Kwai Fong, NT./Hongkong, China » Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss India (Bangalore) Pte. Ltd., Bangalore, Indien » Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss Pte. Ltd., Singapur, Singapur » Vorsitzender des Aufsichtsrats der Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH, Oberkochen, Deutschland (bis 4.11.2020) » Vorsitzender des Aufsichtsrats der Carl Zeiss Jena GmbH, Jena, Deutschland (bis 31.3.2020) » Vorsitzender des Board of Directors der tooz technologies, Inc., White Plains, USA Dr. Christian Müller Mitglied im Aufsichtsrat seit 2019 keine » Vorstand des Carl Zeiss Pensions-Treuhand e.V., Oberkochen, Deutschland Mitglied des Vorstands (CFO) der Carl Zeiss AG, Oberkochen, Deutschland » Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss Inc., White Plains, USA » Mitglied des Management Boards der Carl Zeiss Pensions Trust Properties, White Plains, USA 112 Mitglied im Aufsichtsrat Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrats- und vergleichbaren Kontrollgremien in Unternehmen der Carl Zeiss Gruppe Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsrats- und vergleichbaren Kontrollgremien in anderen Unternehmen Torsten Reitze Mitglied im Aufsichtsrat seit 27.5.2021 keine » Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss SMS Ltd., D.N. Misgav, Israel Mitglied der Geschäftsführung (CFO) der Carl Zeiss SMT GmbH, Oberkochen, Deutschland » Vorsitzender des Board of Directors der Carl Zeiss SMT, Inc., Peabody, USA » Mitglied des Board of Directors der Carl Zeiss SBE, LLC, White Plains, USA Dr. Markus Guthoff Mitglied im Aufsichtsrat bis 27.5.2021 keine keine » Mitglied des Aufsichtsrats der Innovation City Management GmbH, Bottrop, Deutschland Mitglied des Vorstands der NATIONAL-BANK AG, Essen, Deutschland Tania von der Goltz Stellvertretende Vorsitzende keine Mitglied im Aufsichtsrat seit 2018 Senior Vice President Global Financial Strategy, Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA, Bad Homburg, Deutschland Isabel De Paoli Mitglied im Aufsichtsrat seit 2020 keine » Mitglied des Aufsichtsrats der Futury Regio Growth GmbH & Co KG (Frankfurt am Main, Deutschland (seit 27.11.2020) Partner Private Equity - Healthcare Sector, EQT Partners GmbH, München, Deutschland (seit 1.9.2021) Peter Kameritsch Mitglied im Aufsichtsrat seit 27.5.2021 keine keine keine keine Mitglied des Vorstands (CFO) der MTU Aero Engines AG, München, Deutschland Cornelia Grandy Mitglied im Aufsichtsrat seit 2011 Vorsitzende des Betriebsrats der Carl Zeiss Meditec AG Standort Oberkochen und Mitglied des Gesamtbetriebsrats der Carl Zeiss Meditec AG, Jena, Deutschland (bis 30.4.2021) Stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats der Carl Zeiss Meditec AG Standort Oberkochen (seit 1.5.2021) Renè Denner Mitglied im Aufsichtsrat seit 2019 keine keine keine keine Vorsitzender des Betriebsrats der Carl Zeiss Meditec AG Standort Jena und Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Carl Zeiss Meditec AG, Jena, Deutschland Jeffrey Marx Mitglied im Aufsichtsrat seit 2020 Prozessingenieur, Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Carl Zeiss Meditec AG Standort Berlin gewählte Mitglieder aus der Arbeitnehmerschaft 113 KONZERNABSCHLUSS Ausschüsse des Aufsichtsrats Mitglieder Präsidial- und Personalausschuss Prüfungsausschuss Dr. Karl Lamprecht, Vorsitzender (seit 27.5.2021) Prof. Dr. Michael Kaschke, Vorsitzender (bis 27.5.2021) Tania von der Goltz Dr. Christian Müller (seit 27.5.2021) Peter Kameritsch, Vorsitzender (seit 27.5.2021) Dr. Markus Guthoff, Vorsitzender (bis 27.5.2021) Cornelia Grandy Torsten Reitze (seit 27.5.2021) Dr. Christian Müller (bis 27.5.2021) Nominierungsausschuss Dr. Christian Müller, Vorsitzender Isabel De Paoli Dr. Karl Lamprecht (seit 27.5.2021) Prof. Dr. Michael Kaschke (bis 27.5.2021) Die Gesamtbezüge der aktiven Aufsichtsratsmitglieder beliefen sich im Geschäftsjahr 2020/21 auf 419 Tsd. € (Vorjahr: 371 Tsd. €). Einzelheiten zu den Bezügen der aktiven Aufsichtsratsmitglieder werden im Vergütungsbericht zum Lagebericht erläutert. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder ist in §19 der Satzung der Carl Zeiss Meditec AG geregelt. Zuschüsse/ Kredite und Haftungsverhältnisse zugunsten Organmitglieder Es wurden keine Zuschüsse/Kredite an die Organmitglieder gewährt. Die Gesellschaft ist keine Haftungsverhältnisse zugunsten von Vorstands-/Aufsichtsratsmitgliedern eingegangen. Honorare des Abschlussprüfers Das vom Konzernabschlussprüfer berechnete Gesamthonorar gliedert sich wie folgt auf: 2020/21 2019/20 Tsd. € 437 Tsd. € 383 Abschlussprüfungsleistungen sonstige Abschlussprüfungsleistungen Ausland Summe 308 312 745 695 114 Angaben zum Anteilsbesitz (konsolidierte Gesellschaften) Name und Sitz der Gesellschaft lokale Währung Anteil am stimmbe- rechtigten Kapital Eigenkapital 30.9.2021 davon Ergebnis des Geschäftsjahres 2020/21 in lokaler Währung (Tsd.) in Euro (Tsd.) umgerechnet zum in lokaler Währung (Tsd.) in Euro (Tsd.) umgerechnet zum (in %) Stichtagskurs Jahresdurch- schnittskurs Carl Zeiss Meditec Inc., Dublin, USA USD USD 100 100 554.500 20.308 478.885 17.539 34.455 1.758 28.815 1.471 Carl Zeiss Meditec Production LLC, Ontario, USA Carl Zeiss Meditec Asset Management Verwaltungsgesellschaft mbH, Jena, Deutschland EUR 100 68.394 68.394 0 0 Carl Zeiss Meditec Iberia S.A., Tres Cantos, Spanien Carl Zeiss Meditec Co. Ltd., Tokio, Japan EUR JPY 100 51 5.737 5.737 795 795 4.624.602 35.664 379.002 2.950 Carl Zeiss Meditec Medikal Çözümler Ticaret ve Sanay A.Ş, Ankara, Türkei TRY EUR 100 100 43.038 23.428 4.179 1.211 0 126 0 Carl Zeiss Meditec Vertriebsgesellschaft mbH, Oberkochen, Deutschland 23.428 Atlantic S.A.S., Périgny/ La Rochelle, Frankreich EUR GBP EUR EUR EUR 100 100 100 100 100 57.699 6.502 6.305 12.197 7.855 57.699 7.556 6.305 12.197 7.855 1.399 -4.532 1.913 1.227 678 1.399 -5.186 1.913 1.227 678 HYALTECH Ltd., Livingston, Großbritannien France Chirurgie Instrumentation S.A.S., Paris, Frankreich Carl Zeiss Meditec France S.A.S., Marly-le-Roi, Frankreich Carl Zeiss Meditec S.A.S., Périgny/ La Rochelle, Frankreich France Chirurgie Instrumentation SUD Ltd., Quatre Bornes, Mauritius EUR 100 2.897 2.897 253 253 France Chirurgie Instrumentation Ophthalmics Inc., Pembroke, USA Ophthalmic Laser Engines LLC, Lafayette, USA USD USD USD USD CNY EUR USD EUR 100 52 5.578 -1.034 915 4.818 -893 1.719 -13 1.438 -11 Carl Zeiss Meditec Digital Innovations LLC, Temple, USA Carl Zeiss Meditec Cataract Technology, Inc., Reno, USA Carl Zeiss Meditec (Guangzhou) Ltd., Guangzhou, China Carl Zeiss Meditec Portugal Unipessoal Lda., Lissabon, Portugal Carl Zeiss Meditec USA Inc., Dublin, USA 100 100 100 100 100 49 790 0 0 -6.300 55.596 2.626 22.606 66 -5.441 7.428 2.626 19.523 66 -7.948 -13.177 186 -6.647 -1.694 186 6.562 -902 5.488 -902 Photono Oy, Helsinki, Finnland * Diese Gesellschaften sind gemäß § 264 Abs. 3 HGB von der Pflicht zur Offenlegung ihres Jahresabschlusses befreit. Angaben zum Anteilsbesitz (nicht-konsolidierte Gesellschaften) Name und Sitz der Gesellschaft Währung Anteil am stimmberechtigten Kapital (in %) Emmetropia Inc., Princeton, USA InfiniteVision Optics S.A.S., Straßburg, Frankreich Carl Zeiss EyeTec GmbH i.L., Oberkochen, Deutschland* USD Tsd. EUR Tsd. EUR Tsd. 100 100 100 ** Die Gesellschaft Carl Zeiss EyeTec GmbH, Oberkochen, Deutschland befindet sich seit dem 30. September 2021 in Liquidation. Die in der obigen Tabelle dargestellten Angaben stellen die nach jeweils landesspezifischen Rechnungslegungs- vorschriften ermittelten Werte dar. Deutscher Corporate Governance Kodex / Erklärung nach § 161 AktG Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung wurde vom Vorstand und vom Aufsichtsrat abgegeben und den Aktionären auf der Homepage http://www.zeiss.com/meditec-ag/ir dauerhaft zugänglich gemacht. 115 KONZERNABSCHLUSS 41 Freigabe zur Veröffentlichung Der Vorstand der Carl Zeiss Meditec AG hat den vorliegenden IFRS-Konzernabschluss am 26. November 2021 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. Jena, 26. November 2021 Carl Zeiss Meditec AG Dr. Ludwin Monz Justus Felix Wehmer Jan Willem de Cler Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands 116

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