Annual Report (ESEF) • Mar 4, 2022
Preview not available for this file type.
Download Source File529900W4D172NXB8WQ23-2021-11-30-de.xhtml 529900W4D172NXB8WQ23 2020-12-01 2021-11-30 529900W4D172NXB8WQ23 2019-12-01 2020-11-30 529900W4D172NXB8WQ23 2021-11-30 529900W4D172NXB8WQ23 2020-11-30 529900W4D172NXB8WQ23 2019-11-30 529900W4D172NXB8WQ23 2019-11-30 ifrs-full:OrdinarySharesMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-11-30 ifrs-full:OrdinarySharesMember 529900W4D172NXB8WQ23 2021-11-30 ifrs-full:OrdinarySharesMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-11-30 ifrs-full:PreferenceSharesMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-11-30 ifrs-full:PreferenceSharesMember 529900W4D172NXB8WQ23 2021-11-30 ifrs-full:PreferenceSharesMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-11-30 ifrs-full:AdditionalPaidinCapitalMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-11-30 ifrs-full:AdditionalPaidinCapitalMember 529900W4D172NXB8WQ23 2021-11-30 ifrs-full:AdditionalPaidinCapitalMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-11-30 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-12-01 2020-11-30 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-11-30 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-12-01 2021-11-30 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900W4D172NXB8WQ23 2021-11-30 ifrs-full:RetainedEarningsMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-11-30 ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-12-01 2020-11-30 ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-11-30 ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-12-01 2021-11-30 ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember 529900W4D172NXB8WQ23 2021-11-30 ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-11-30 aah:NoncontrollingInterestsCapitalMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-11-30 aah:NoncontrollingInterestsCapitalMember 529900W4D172NXB8WQ23 2021-11-30 aah:NoncontrollingInterestsCapitalMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-11-30 ifrs-full:AccumulatedOtherComprehensiveIncomeMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-12-01 2020-11-30 ifrs-full:AccumulatedOtherComprehensiveIncomeMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-11-30 ifrs-full:AccumulatedOtherComprehensiveIncomeMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-12-01 2021-11-30 ifrs-full:AccumulatedOtherComprehensiveIncomeMember 529900W4D172NXB8WQ23 2021-11-30 ifrs-full:AccumulatedOtherComprehensiveIncomeMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-11-30 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-12-01 2020-11-30 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-11-30 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-12-01 2021-11-30 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900W4D172NXB8WQ23 2021-11-30 ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-11-30 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900W4D172NXB8WQ23 2019-12-01 2020-11-30 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-11-30 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900W4D172NXB8WQ23 2020-12-01 2021-11-30 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember 529900W4D172NXB8WQ23 2021-11-30 ifrs-full:NoncontrollingInterestsMember iso4217:EUR iso4217:EUR xbrli:shares AHLERS AG Geschäsbericht 2020/21 1. Dezember 2020 bis 30. November 2021 AHLERS AG Geschäsbericht 2020/21 Die Ahlers AG y wurde 1919 von Adolf Ahlers gegründet und ist seit 1987 eine börsennotierte Aktiengesellscha y ist familiengeführt in der dritten Generation durch Dr. Stella A. Ahlers y ist einer der großen börsennotierten europäischen Menswear Hersteller y stellt unter fünf Marken Mens- und Workwear für verschiedene Zielgruppen her y erwirtschaet rd. 70 Prozent der Umsätze mit Premium Brands y produziert rd. 6 Millionen Modeartikel im Jahr y bezieht rund ein Drittel des Produktionsvolumens aus dem eigenen Betrieb in Sri Lanka y beschäigt rd. 1.600 Mitarbeiter y erwirtschaet ihre Umsätze im Geschä mit dem stationären Facheinzelhandel, im eCommerce und mit eigenen Retailaktivitäten Marken-Strategie Strategie Produkt Innovative, modische und qualitativ hochwertige Mens- und Workwear Performance-Programm „New Tomorrow“ Wholesale eCommerce Digitalisierung Segmente • Premium • Jeans & Workwear Märkte • DACH • Europa + Russland • ausgewählte außereuropäische Märkte wie z.B. Kanada Absatzkanäle • Wholesale • eCommerce • Monomarken-Stores • Outlets Geschäsfelder Wachstum Fünfjahresrückblick 2016/17 2017/18 2018/19 2019/20 * 2020/21 * Veränderung Konzernabschluss Umsatz Mio. EUR 235,9 223,1 207,0 151,6 142,5 -6,0% Auslandsanteil % 46,2 45,6 45,8 42,5 45,9 3,4 PP Rohertrag Mio. EUR 117,1 109,2 99,7 71,7 62,3 -13,1% vom Umsatz % 49,6 48,9 48,2 47,3 43,7 -3,6 PP EBITDA Mio. EUR 8,3 1,3 2,9 -5,4 1,5 n.a. EBIT Mio. EUR 3,0 -6,4 -2,4 -15,3 -7,2 52,9% Konzernjahresergebnis Mio. EUR 1,9 -7,0 -3,7 -18,5 -8,9 51,9% Abschreibungen Mio. EUR 5,3 7,7 5,2 9,9 8,6 -13,1% Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Mio. EUR 10,2 9,6 10,7 -14,8 6,3 n.a. Bilanzsumme Mio. EUR 181,2 175,4 153,6 150,3 126,1 -16,1% Langfristige Vermögenswerte Mio. EUR 63,5 62,5 51,9 54,9 40,4 -26,4% Eigenkapital Mio. EUR 102,1 93,1 88,3 68,3 58,8 -13,9% Eigenkapitalquote % 56,4 53,1 57,4 45,5 46,6 1,1 PP Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 2.062 2.122 1.985 1.812 1.612 -11,0% Aktie Marktkapitalisierung Mio. EUR 82,2 46,5 38,3 21,3 19,3 -9,4% Ergebnis je Aktie (Konzern) EUR 0,13 -0,51 -0,28 -1,36 -0,68 50,0% * inkl. IFRS 16 Self-aware – Independent – Epicurean | www.baldessarini.com Liberté et Facilité | www.pierre-cardin.de Pioneers of Tomorrow | www.pioneer-jeans.com Machen. Worauf man Stolz ist. | www.pionier-workwear.com 9 1. An unsere Aktionäre 10 Brief der Vorstandsvorsitzenden 10 Bericht des Aufsichtsrats 12 Gremien der Gesellscha 16 Die Aktie 18 Erklärung zur Unternehmensführung 22 2. Nachhaltigkeitsbericht 29 3. Zusammengefasster Lagebericht 49 Grundlageninformationen zum Konzern 49 - Geschäsmodell 49 - Ziele und Strategie 58 - Forschung und Entwicklung 61 - Steuerungssystem 62 - Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 63 4. Wirtschasbericht 65 - Gesamtwirtschaliche und branchenspezifische Lage 65 - Geschäsverlauf 66 - Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 67 - Segmentbericht 74 Bericht der Ahlers AG 75 Nachtragsbericht 80 Prognosebericht 80 5. Risiko- und Chancenbericht einschließlich Finanzinstrumenten 84 Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem 92 Sonstige Angaben 93 - Vergütungsbericht 93 - Übernahmerechtliche Angaben 96 - Erklärung zur Unternehmensführung 98 - Zukunsbezogene Aussagen 98 - Beziehungen zu verbundenen Unternehmen 98 6. Konzernabschluss Ahlers AG 100 Bilanz 100 Gewinn- und Verlustrechnung 102 Gesamtergebnisrechnung 102 Kapitalflussrechnung 103 Eigenkapitalveränderungsrechnung 104 Anhang zum Konzernabschluss der Ahlers AG 105 Vorschlag für die Ergebnisverwendung 146 Versicherung der gesetzlichen Vertreter 146 Bestätigungsvermerk 147 GRI Index 154 Unternehmensgeschichte 156 Finanzkalender 2022 Umschlag hinten Inhalt 10 Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren. Wie Sie sich alle erinnern werden, war das vergangene Jahr erneut geprägt von Corona. Quasi von Beginn des abgelaufenen Geschäsjahres an war der Bekleidungseinzelhandel in Deutschland (Lockdown ab 16. Dezember) und in den meisten Ländern Europas geschlossen. Zwar gab es im März in Deutschland eine kurze Phase, in der die Geschäe wieder geönet hatten, bevor sie dann erneut bis Mai geschlossen wurden. In den meisten europäischen Märkten verlief die Corona-Pandemie ähnlich. Die Wie- dererönung des Bekleidungseinzelhandels im Sommer führte zu einer Belebung der Umsätze. Dennoch konnten die Umsatzverluste des ersten Quartals dadurch nicht kompensiert werden. Erschwert wurde die Situation in der 2. Jahreshäle durch massive Störungen der Lieferketten, die zu einer verlangsamten Aus- lieferung der Herbst/Winter Ware und zu einer schlechteren Versorgung der NOS-Bestände bei unseren Kunden führten. Die im Zuge der vierten Welle eingeführten Zugangsbeschränkungen zu den Bekleidungs- geschäen (2G) sowie temporäre Lockdowns im Herbst, wie z.B. in Österreich, führten dann erneut zu Umsatzrückgängen im Handel. Alles in allem waren acht Monate des Geschäsjahres 2020/2021 von Maß- nahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie geprägt – nach fünf Monaten im Vorjahr. Entsprechend mussten wir im Geschäsjahr 2020/2021 erneut Umsatzeinbußen von 6 Prozent bzw. 9,1 Mio. Euro auf 142,5 Mio. Euro hinnehmen. Mit unseren eigenen Online-Shops von Pierre Cardin, Baldessarini, Pionier Workwear und relevanten Marktplätzen, konnten wir ein starkes Umsatzplus von 34,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwirtschaen. Diese positive Entwicklung im eCommerce, die deutlich über dem Branchentrend (20,7 Prozent) lag, konnte die Umsatzverluste aus dem Wholesale Geschä allerdings nicht kompensieren. Trotz des Umsatzrückgangs konnte das Konzernergebnis durch erhebliche Kostenredu- zierungen und vor allem durch die staatlichen Überbrückungshilfen deutlich verbessert werden. Die Verschuldung des Unternehmens konnte zurückgeführt werden und die Eigenkapitalquote stieg leicht auf solide 47 Prozent Damit haben wir die mit vielen Unwägbarkeiten behaete Prognose für das abgelaufene Geschäsjahr deutlich übertroen. Im Rahmen des größten Performance-Programms unserer Unternehmensgeschichte „New Tomorrow“, haben wir im abgelaufenem Geschäsjahr die strategische Ausrichtung unserer Marken und ihrer Vertriebskanäle intensiv überarbeitet. Erste spürbare Veränderungen konnten bereits im vergange- nem Sommer gezeigt werden und stießen auf positive Resonanz. Für die Endverbraucher werden diese Veränderungen mit Auslieferung der Ware in diesem Frühjahr/Sommer im Handel und im eCommerce sichtbar werden. Brief der Vorstandsvorsitzenden 11 Wir wollen diesen Weg konsequent weiter gehen, um endlich wieder positive Ergebnisse zu erwirtschaen. Dies wird vermutlich aber erst im übernächsten Jahr der Fall sein, abhängig vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie und ihren Folgen für die Märkte und die internationalen Lieferketten. Wichtig ist mir an dieser Stelle der Hinweis auf unsere umfassende Nachhaltigkeits-Roadmap, die wir gemeinsam mit der Hess-Natur Stiung entwickeln und die dafür sorgen wird, dass wir in Zukun, im wahrsten Sinne des Wortes, nachhaltig profitabel sein werden. Um all dies zu erreichen, bedarf es Kra, Energie, Kreativität und Zielstrebigkeit. Für Ihr großes Engagement im abgelaufenem Geschäsjahr bedanke ich mich bei Ihnen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und bitte Sie auch weiterhin alles zu geben, um das Unternehmen ins „New Tomorrow“ zu bringen. Bei Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, bedanke ich mich für das Vertrauen und die Treue, die Sie uns in den schwierigen Zeiten erwiesen haben und hoe, dass Sie uns auch in Zukun gewogen bleiben. Ihre Dr. Stella A. Ahlers Vorsitzende des Vorstands 12 Bericht des Aufsichtsrats Sehr geehrte Damen und Herren. Das abgelaufene Geschäsjahr 2020/21 war vor allem von der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf das konzernweite Geschä der Ahlers AG geprägt. Die Bekleidungsindustrie und der Bekleidungseinzelhandel befanden sich schon im ersten Pandemie-Jahr in einer schwierigen Transformationsphase mit den Trends zur Digitalisierung, starken Veränderungen im Konsumverhalten, insbesondere durch eine zunehmende Casualisierung sowie Green- & Social Awareness. Durch die bereits im zweiten Geschäsjahr andauernde Pandemiebekämpfung hat sich die Situ- ation für beide Seiten – Bekleidungsindustrie und Bekleidungseinzelhandel – weiter verschär und die Trends zur Digitalisierung und Casualisierung massiv beschleunigt. Infolge der damit verbundenen Fragestellungen war uns die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat besonders wichtig. Daher haben wir unsere Aufsichtsratsarbeit im abgelaufe- nen Geschäsjahr abermals deutlich intensiviert. Wir setzten uns mit dem Vorstand noch enger zur wirtschalichen und finanziellen Entwicklung des Unternehmens sowie seiner strategischen Ausrichtung auseinander. Dabei hat der Aufsichtsrat sein Mandat mit großer Sorgfalt und den damit verbunden Aufgaben, die ihm nach Gesetz, Satzung, Geschäsordnung und guter Corporate Governance obliegen, wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand kontinuierlich beraten und die Umsetzung der kurz- und mittelfristigen Reorganisationsmaßnahmen eng begleitet. Er hat den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens überwacht und dabei auf die Recht-, Zweck- und Ordnungsmä- ßigkeit seiner Arbeit geachtet. Der Vorstand ist seinen Informationspflichten nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend sowohl schrilich als auch mündlich über die Lage des Konzerns unterrichtet. Ausführlich berichtete der Vorstand über die Unternehmensstrategie und -planung, die aktuelle Geschäsentwick- lung, die Ertrags- und Finanzlage, die Personalsituation, die Risikolage, die Risikoentwicklung und Fragen der Com- pliance. Die Berichte enthielten auch Informationen über Abweichungen der tatsächlichen Entwicklung von früher berichteten Zielen sowie Abweichungen des Geschäsverlaufs von der Planung. Der Aufsichtsrat war in alle Entschei- dungen von grundlegender Bedeutung frühzeitig und unmittelbar eingebunden. Soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäsordnung für den Vorstand erforderlich war, hat der Aufsichtsrat zu einzelnen Geschäsvorgängen seine Zustimmung erteilt. Der Aufsichtsrat machte sich seinerseits eigenständig ein Bild über die Lage des Unternehmens und stand dazu auch außerhalb der Sitzungen in regelmäßigem Kontakt mit beiden Mitgliedern des Vorstands sowie den Geschäsführern der Tochtergesellschaen. Schwerpunkte der Aufsichtsratssitzungen Der Aufsichtsrat ist im Verlauf des Geschäsjahres 2020/21 zu sieben Sitzungen zusammengekommen und das stets vollzählig. Zwei Sitzungen davon wurden als Telefonkonferenz durchgeführt. Zusätzlich gab es im Zeitraum Dezem- ber 2020 bis Februar 2021 mehrere Telefonkonferenzen, in denen sich der Aufsichtsratsvorsitzende vom Vorstand über die finanzwirtschaliche Situation des Unternehmens im Zuge der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen berichten ließ. Im abgelaufenen Geschäsjahr 2020/21 standen insbesondere Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit verbundene angespannte Geschäsentwicklung, das stark in den Fokus gerückte Liquiditätsmanagement, das Erstellen eines IDW S6-Gutachten sowie die aktuelle Risikolage des Konzerns im Vordergrund. 13 In der Aufsichtsratssitzung am 15. Dezember 2020 wurde die bereits am 15. Oktober 2020 verabschiedete und wegen der anhaltenden Corona-Pandemie nochmals überarbeitete Konzernplanung dem Aufsichtsrat zur Genehmigung präsentiert. Die überarbeiteten Konzernplanungen für unsere Marken, das Personal des Konzerns, die Investitionen, das Marketing und den Cashflow wurden besprochen und genehmigt. Des Weiteren wurde das von der Gesellscha neu aufgesetzte strategische Performance Projekt „New Tomorrow“ diskutiert. Zudem verabschiedete der Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex und nahm den Bericht des Compliance Beauragten entgegen. In einem zweiten Teil der Sitzung berieten sich die Aufsichtsratsmit- glieder ohne Beisein des Vorstands unter anderem zu Themen, die die Vorstandsmitglieder selbst und die Arbeit des Aufsichtsrats betrafen. Am 22. Februar 2021 kam der Aufsichtsrat zu einer Telefonkonferenz zusammen, um sich nach der euro- paweiten Schließung des Bekleidungseinzelhandels über die zu erwartende Geschäsentwicklung und die kurz- fristig eingeleiteten Maßnahmen zur Liquiditätssicherung zu informieren. Voraussetzung hierfür war die Erstellung eines IDW S6-Gutachtens. In dieser Telefonkonferenz befasste sich der Aufsichtsrat auch schwerpunktmäßig mit dem Jahres- und Konzernabschluss der Ahlers AG zum 30.11.2020. Im Rahmen der Prüfung des Jahres- und Konzern- abschlusses der Ahlers AG war die Überprüfung der Voraussetzungen der Unternehmensfortführung ein Schwerpunkt. Der Vorstand präsentierte den Jahres- und Konzernabschluss sowie die Berichte zur Lage von Konzern und Gesellscha. In der Sitzung vom 25. Februar 2021 beschäigte sich der Aufsichtsrat erneut ausführlich mit dem Jahresab- schluss 2019/20. Der Abschlussprüfer berichtete über die Prüfung des Konzernabschlusses und der Einzelabschlüsse und deren Ergebnisse und stand dem Aufsichtsrat für weitere Fragen und Ausküne zur Verfügung. Die Einladung zur Hauptversammlung wurde besprochen und genehmigt. Die Sitzungsteilnehmer diskutierten die im Vergleich zum Vorjahr höhere Risikosituation des vierten Quartals 2019/20, woraufhin der Aufsichtsrat den Risikobericht zum 30. November 2020 verabschiedete. Der Vorstand erläuterte die Prüfungsschwerpunkte der internen Revision im gera- de begonnenen Geschäsjahr 2019/20. Nachdem der Abschlussprüfer einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hatte, kam der Aufsichts- rat am 02. März 2021 zu einer weiteren Telefonkonferenz zur Feststellung des Jahresabschlusses und Lageberichtes der Ahlers AG sowie der Billigung des Konzernabschlusses zusammen. Dem Ergebnis des Abschlussprüfers wurde zugestimmt. Der Aufsichtsrat stimmte dem vom Vorstand vorgeschlagenen Ergebnisverwendungsbeschluss zu. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt worden. In seiner Sitzung am 28. April 2021 diskutierte der Aufsichtsrat die vom Vorstand präsentierte aktuelle Geschäslage, den Forecast für das Geschäsjahr 2020/21 im Zeichen der Corona-Pandemie und die Auragslage für Herbst/Winter 2021. Detailliert besprachen die Gremienmitglieder die Möglichkeiten der Verringerung des Kapitalbe- darfs, der kurzfristigen Kostensenkung und allgemein der Ergebnisverbesserung. In seiner Sitzung am 29. Juni 2021 befasste sich der Aufsichtsrat neben der aktuellen Geschäsentwicklung mit dem Stand des Performance Projektes „New Tomorrow“ sowie des ersten Planungsentwurfs des Geschäsjahres 2021/22 sowie der Mittelfristplanung des Konzerns. Zudem wurden die Vor- und Nachteile eines Wechsel des Börsen- segmentes mit dem Vorstand diskutiert und anschließend dem Wechsel vom Prime Standard in den General Standard zugestimmt. 14 Am 09. September 2021 präsentierte der Vorstand erneut die aktuelle Geschäslage, die Vorausschau für das laufende Geschäsjahr und die Auragslage der Frühjahr-/Sommersaison 2022. Viel Zeit nahmen sich die Sitzungs- teilnehmer für die Besprechung des Budgets für das Geschäsjahr 2021/22. Detaillierte Planungen für die Marken, das Personal des Konzerns, die Investitionen, das Marketing und den Cashflow wurden seitens des Vorstands erörtert und anschließend durch den Aufsichtsrat genehmigt. Veränderungen im Vorstand und im Aufsichtsrat Im Aufsichtsrat gab es im Berichtsjahr keine personelle Veränderung. Im Vorstand ist Simon Tabler planmäßig mit Wirkung zum 01. Dezember 2020 zum Vorstandsmitglied der Ahlers AG bestellt worden. Neben seiner Funktion als Finanzvorstand (CFO) hat Simon Tabler im Vorstand die Aufgabenbereiche IT, Personal, Revision, Compliance und die kaufmännische Betreuung der Auslandsbetriebe übernommen. Die Vorstandsvorsitzende Dr. Stella A. Ahlers leitet die Ressorts Strategie, Marken, Vertrieb, Retail/eCommerce sowie Beschaung und Logistik. Corporate Governance Der Aufsichtsrat befasste sich im vergangenen Geschäsjahr wiederum mit der Anwendung und Weiterentwicklung der Corporate Governance Regelungen im Unternehmen. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie auf den Seiten 22 . Die Unternehmenspraxis vor dem Hintergrund des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner neuen Fassung vom 16. Dezember 2019 hat der Aufsichtsrat besprochen. In der Sitzung am 07. Dezember 2021 wurde die Entsprechenserklärung erörtert und verabschiedet. Interessenkonflikte einzelner Aufsichtsratsmitglieder gab es nicht. Jahresabschlussprüfung Die Wirtschasprüfungsgesellscha Baker Tilly GmbH & Co. KG mit Sitz in Düsseldorf wurde von der Hauptversamm- lung 2021 zum Abschlussprüfer für das Geschäsjahr 2020/21 bestellt. Der Abschlussprüfer hat schrilich erklärt, dass keine Beziehungen oder Umstände vorliegen, die Zweifel an seiner Unabhängigkeit begründen könnten. Die Erklärung gab keinen Anlass zu Beanstandungen. Der Aufsichtsrat hat mit dem Abschlussprüfer vereinbart, dass ihn dieser unverzüglich über alle für seine Aufgaben wesentlichen Feststellungen und Vorkommnisse unterrichtet, die bei der Durchführung der Abschlussprüfung zu seiner Kenntnis gelangen. Darüber hinaus soll ihn dieser informieren und im Prüfungsbericht vermerken, wenn er bei Durchführung der Abschlussprüfung Tatsachen feststellt, die eine Unrichtigkeit der von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebenen Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ergeben. Dies war nicht der Fall. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat sich regelmäßig ein eigenes Bild von der Qualität der Abschlussprüfung gemacht. Der Abschlussprüfer versah den Jahres- und den Konzernjahresabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts nach der Prüfung mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk. 15 Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellte Jahresabschluss der Ahlers AG und der auf der Grundlage der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernjah- resabschluss sowie die Prüfungsberichte von Baker Tilly lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig im Vorfeld der Aufsichtsrats-Bilanzsitzung am 15. Februar 2022 vor. Der Prüfungsbericht und die Prüfungsschwerpunkte sowie der Prüfungsbericht zum Abhängigkeitsbericht wurden von den Abschlussprüfern eingehend erläutert. Der Auf- sichtsrat nahm das Prüfungsergebnis der Baker Tilly GmbH & Co. KG nach ausführlicher Diskussion zustimmend zur Kenntnis und schloss sich diesem nach eigener detaillierter Prüfung des Jahresabschlusses, des zusammengefassten Lageberichts und des Konzernabschlusses an. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Konzernab- schluss wurden vom Aufsichtsrat gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Vorschlag des Vorstands an, das Bilanzergebnis vollständig auf künige Perioden vorzutragen. Der Aufsichtsrat hat auch den für das Geschäsjahr 2020/21 aufgestellten nichtfinanziellen Bericht der Ahlers AG und den nichtfinanziellen Konzernbericht (als Bestandteil des Nachhaltigkeitsberichts) geprü und keine Beanstandungen erhoben. Ebenso hat der Abschlussprüfer den vom Vorstand aufgestellten Abhängigkeitsbericht geprü. Hierzu wurde vom Abschlussprüfer folgender Bestätigungsvermerk erteilt: „Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäen die Leistung der Gesellscha nicht unangemessen hoch war.“ Der Abhängigkeitsbericht und der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden dem Aufsichtsrat unverzüg- lich vorgelegt. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers nach eigener Überprüfung auf Vollständigkeit und Richtigkeit an. Einwände gegen die Erklärung des Vorstands über Beziehungen zu verbunde- nen Unternehmen waren nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat bedankt sich beim Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und das hohe persönliche Engagement im vergangenen Geschäsjahr. Herford, den 15. Februar 2022 Der Aufsichtsrat Alexander Gedat Vorsitzender des Aufsichtsrats 16 Vorstand Gremien der Gesellschaft Dr. Stella A. Ahlers (seit 1. Juni 2005) Herford Vorsitzende Simon Tabler (seit 1. Dezember 2020) Stuttgart 17 Aufsichtsrat Alexander Gedat (seit 17. April 2019) Vorsitzender Betriebswirt Rosenheim Armin Fichtel (seit 17. April 2019) Stellvertretender Vorsitzender Kaufmann Mönchengladbach Heidrun Baumgart (seit 28. Juni 1993) Arbeitnehmervertreterin Industriekaurau Bielefeld Ausschüsse des Aufsichtsrats Da beschließende Ausschüsse mit mindestens drei Mitgliedern zu besetzen sind, wurde seit der Hauptversammlung am 17. April 2019 aufgrund der Reduzierung des Aufsichtsrats von sechs auf drei Mitglieder auf die Bildung perma- nenter Ausschüsse verzichtet. 18 Erholung der Aktienmärkte in 2020/21 An den Börsen war 2021 ein turbulentes Jahr. Phasenweise gaben sich die Kurse unbeeindruckt von der Corona- Pandemie und sorgten für Rekorde – und das trotz weltweiter Logistikprobleme. Dennoch stand das Jahr 2021 ganz im Zeichen der Corona-Pandemie, die mit ihrer Entwicklung unterjährig für Schwankungen an den Aktienmärkte sorg- te. Die Kurse der drei bedeutendsten deutschen Aktienindizes DAX, MDAX und SDAX nahmen im Jahresverlauf einen durchgehend positive Entwicklung. Mitte November 2021 stand der DAX bei 16.251 Punkten, ein neuer Höchststand. Die Aufwärtstendenz war zum einen dem Fehlen von alternativen Anlagemöglichkeiten geschuldet, zum anderen konnten einige international agierende Unternehmen von einer Erholung der Nachfrage im Bereich der Investitions- güter profitieren. Aufgrund der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), ungeachtet der hohen Inflations- zahlen keine Änderung bei den Zinssätzen herbeizuführen, blieb der Aktienmarkt interessant für Anleger. Erst mit der neuen Virus-Mutante Omikron kam die Erkenntnis zurück, dass die Pandemie noch lange nicht beendet ist. Am Ende des Kalenderjahres verbuchte der Handel den DAX bei 15.885 Punkten. Auf Jahressicht gesehen ist das ein Plus von knapp 16 Prozent. Der positive Gesamteindruck des Börsengeschehens täuscht aber auch darüber hinweg, dass die Entwicklung in einzelnen Branchen ganz anders aussieht. Einige Marktteilnehmer – wie Onlinehändler – haben in der Pandemie extrem profitiert, andere wiederum mussten starke Umsatzeinbußen hinnehmen. Kurs der Ahlers Aktie gibt in schwierigem Marktumfeld nach Durch das verschobene Geschäsjahr der Ahlers AG bestand bereits zu Beginn des Geschäsjahres 2020/21 ein soge- nannter Lockdown Light, bei dem der inländische Einzelhandel zwar weiter geönet hatte, durch die Schließung der Gastronomie etc. aber bereits ein erheblicher Rückgang der Kundenfrequenz im wichtigen Vorweihnachtsgeschä festzustellen war. Mit dem Lockdown ab dem 16. Dezember 2021 kam der Absatz im „stationären Handel“ zum voll- ständigen Erliegen. Vorsichtige Önungsversuche mit Konzepten wie Click & Collect oder später Click & Meet führten zu einer kaum wahrnehmbaren Erhöhung des Absatzes. Dieser Absatzeinbruch, der insbesondere auch die Textilbran- che traf, währte bis Ende Mai und umfasste mittel und unmittelbar das gesamte 1. Halbjahr der Ahlers AG. Aufgrund dieser veränderten Rahmenbedingungen war es Ahlers nicht möglich, die Prognose für das Geschäsjahr 2020/21 auf- rechtzuerhalten, woraufhin diese am 29. Juni 2021 angepasst wurde. Folglich schloss die Ahlers Aktie das Geschäs- jahr 2020/21 mit einem Kurs von 1,41 EUR. Zwischen den Bilanzstichtagen 2020 und 2021 ist der Wert der Ahlers Aktie damit um -9,6 Prozent zurückgegangen. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens sank im Berichtszeitraum von 21,3 Mio. EUR auf 19,3 Mio. EUR. Die Aktie Entwicklung der Ahlers-Aktie im Vergleich zum DAX 160 140 120 100 80 60 40 20 0 30.11.18 31.05.19 30.11.19 31.05.20 30.11.20 31.05.21 30.11.21 DAX Ahlers AG 19 Investor Relations Ahlers stellt im Rahmen verschiedener Investor Relations-Aktivitäten allen Aktionären und am Unternehmen Interes- sierten über die gesetzlichen Regelungen hinaus ausführliche und aktuelle Informationen zur Verfügung. Auf unserer Homepage www.ahlers-ag.com halten wir Berichte zum Unternehmen, zu Produktlinien, zur Ertrags- und Finanzlage und zu kapitalmarktbezogenen Themen rund um die Aktie bereit. Hier werden jeweils zeitnah der Geschäsbericht, der Halbjahresbericht und die Quartalsmitteilungen (letztmalig 28. Februar 2021), die gesetzlich vorgeschriebenen Ad-hoc-Nachrichten und Meldungen zu Directors Dealings, Mitteilungen zur Hauptversammlung sowie aktuelle Presseberichte und Unternehmenspräsentationen veröentlicht. Aufgrund der sich durch die Corona-Pandemie ergebenen Notwendigkeit zur weiteren Kosten- und Komple- xitätsreduzierung, haben Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG am 29. Juni 2021 beschlossen, bei der Frankfurter Wertpapierbörse gemäß § 57 der Börsenordnung zeitnah den Widerruf der Zulassung der Ahlers-Aktien zum Teilbe- reich des regulierten Markts mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) zu beantragen. Die Aufnahme des Handels der Aktien im regulierten Markt (General Standard) erfolgte am 14. Oktober 2021. Durch den Wechsel des Börsensegments entfallen bestimmte Berichts- und Veröentlichungsanforderungen. Aufgrund der angespannten Corona-Situation zu Beginn des Jahres 2021 haben wir unsere Hauptversamm- lung am 21. April 2021 als virtuelle Veranstaltung durchgeführt. Die gesamte Hauptversammlung wurde für Aktionäre oder ihre Bevollmächtigten live im Internet übertragen. Das Angebot zur Teilnahme ohne physische Präsenz haben zahlreiche Aktionäre wahrgenommen. Mit Investoren und Analysten führen wir kontinuierlich vertiefende Gespräche zur Erläuterung der aktuellen Geschäslage, zu Erwartungen, Strategien und Neuigkeiten. Zusammengefasste Basisinformationen zur Aktie 2020/21 2019/20 Aktienkurs in EUR (30.11.) 1,41 1,56 Eigenkapital je Aktie in EUR (30.11.) 4,24 4,93 Aktienkurs in EUR Höchstkurs 1,75 2,82 Tiefstkurs 1,25 1,25 Marktkapitalisierung in Mio. EUR (30.11.) 19,3 21,3 Ergebnis je Aktie in EUR -0,68 -1,36 Kurs/Buchwert-Verhältnis (30.11.) 0,33 0,32 20 Basisinformationen Das Grundkapital der Ahlers AG in Höhe von 43,2 Mio. EUR teilte sich am 30.11.2021 auf in 13.681.520 nennwertlose Namens-Stammaktien und ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Aktionärsstruktur Im Laufe des Berichtsjahres hat sich die Aktionärsstruktur leicht verändert. Über die WTW-Beteiligungsgesellscha mbH meldete lediglich die Vorstandsvorsitzende Frau Dr. Stella A. Ahlers den Kauf von insgesamt 1.873 Aktien. Darüber hinaus handelte während des letzten Geschäsjahres kein Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglied mit Aktien der Ahlers AG. Der Anteil der WTW-Beteiligungsgesellscha mbH an den Aktien der Ahlers AG belief sich am Bilanzstichtag auf 52,8 Prozent (Vorjahr 52,8 Prozent). Frau Dr. Ahlers und die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG hielten unverändert zusammen direkt 0,2 Prozent der Aktien (Vorjahr 0,2 Prozent). Die Adolf Ahlers Familienstiung in Speicher (CH) ist Komplementärin der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG. Vertretungsberechtigtes Organ der Adolf Ahlers Familienstiung ist Frau Dr. Stella A. Ahlers. Zum Bilanzstichtag besaßen außer Frau Dr. Ahlers keine anderen Organmitglieder Aktien der Gesellscha. Zum 30. November 2021 hielt die Ahlers AG keine eigenen Aktien. Der Streubesitz machte 47,0 Prozent aus (Vorjahr 47,0 Prozent). Davon werden 7,1 Prozent von zwei Aktionären oberhalb der gesetzlichen Meldeschwelle gehalten. 52,8% 39,9% 7,1%0,2% Aktionärsstruktur (Stand 30. November 2021) WTW-Beteiligungsgesellscha mbH Streubesitz unterhalb der gesetzlichen Meldeschwelle Streubesitz oberhalb der gesetzlichen Meldeschwelle Dr. Stella A. Ahlers und Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG Namens-Stammaktien zum 30.11.2021 13.681.520 zum 30.11.2020 13.681.520 Wertpapierkennnummer (WKN) 500974 International Securities Identification Number (ISIN) DE0005009740 22 Erklärung zur Unternehmensführung Der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) stellt wesentliche gesetzliche Vorschrien zur Leitung und Über- wachung deutscher börsennotierter Gesellschaen auf und enthält national und international anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Auch Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG legen ihrer Arbeit diese Grundsätze zugrunde, um durch transparente und nachvollziehbare Aktivitäten sowie eine ordnungsge- mäße Rechnungslegung das Vertrauen der Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden in eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens aufzubauen und zu erhalten. 1 Der Vorstand gibt nachfolgend – zugleich für den Aufsichtsrat – als Bestandteil des Lageberichts die Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 298f, 315d HGB über die Corporate Governance bei der Ahlers AG ab. Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex Die Ahlers AG entspricht den vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex” in der Fassung vom 16. Dezember 2019 weitestgehend. Aufgrund von unternehmensspezifischen Gegeben- heiten hat die Ahlers AG die Empfehlungen in einigen Punkten nicht umgesetzt. Vorstand und Aufsichtsrat haben die Entsprechenserklärung gemäß § 161 Abs. 1 S. 1 AktG am 07. Dezember 2021 gemeinsam abgegeben. Diese ist durch Veröentlichung auf der Homepage www.ahlers-ag.com dauerha allen Interessierten zugänglich gemacht worden. Die Entsprechenserklärung lautet wie folgt: „Die Ahlers AG hat den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex („DCGK“) in der Fassung vom 16. Dezember 2019 seit der letzten Entsprechenserklärung vom 15. Dezember 2020 mit den dort genannten Abwei- chungen entsprochen. Auch in Zukun wird die Ahlers AG den Empfehlungen des DCGK in der oben genannten Fas- sung vom 16. Dezember 2019 mit Ausnahme der nachstehenden Empfehlungen entsprechen: Abschnitt D.II.2 – Ausschüsse des Aufsichtsrats (Empfehlungen D.2 - D.5) Der Aufsichtsrat der Gesellscha besteht satzungsgemäß nur aus drei Mitgliedern. Ausschüsse, insbesondere Prü- fungsausschuss und Nominierungsausschuss, werden daher nicht gebildet. Eine Ausschussbildung ist angesichts der geringen Größe des Aufsichtsrats nicht sinnvoll. Dementsprechend erfolgt in Abweichung von Empfehlung D.2 Satz 2 auch keine Nennung der Ausschussmitglieder in der Erklärung zur Unternehmensführung. Zudem gibt es in Abwei- chung von Empfehlung D.4 keinen Prüfungsausschussvorsitzenden, so dass insoweit auch die Empfehlung C.10 Satz 1 keine Anwendung finden kann. In Abweichung von Empfehlung D.11 findet eine regelmäßige Beurteilung der Qualität der Abschlussprüfung nicht durch einen Prüfungsausschuss, sondern durch den Aufsichtsrat selbst statt. Ahlers AG Herford, den 7. Dezember 2021 Der Vorstand Der Aufsichtsrat“ 1 Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für Frauen / Männer / Divers. 23 Angaben zu Unternehmensführungspraktiken Standards guter und verantwortungsbewusster Unternehmensführung Corporate Governance hat in der Ahlers AG einen sehr hohen Stellenwert und ist wesentlicher Bestandteil der Unter- nehmensführung. Wichtige Grundlagen sind dabei die Regelungen des Aktiengesetzes und der Deutsche Corporate Governance Kodex. Der Aufsichtsrat und der Vorstand leiten und kontrollieren das Unternehmen verantwortungs- bewusst. Sie stellen dabei auf eine nachhaltige Wertschöpfung ab. Hierzu gehören das Risikomanagement und der weitsichtige Umgang mit Risiken (vgl. dazu die Ausführungen zum Risikomanagement innerhalb des Konzernlage- berichts). Der Vorstand und Aufsichtsrat haben sich zur Einhaltung der rechtlichen Vorgaben und der Beachtung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex nach Maßgabe der jährlichen Entsprechenserklärung verpflichtet. Unternehmensinterne Kontroll-, Berichts- und Compliance-Strukturen werden kontinuierlich überprü, weiterentwickelt und veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Über die für alle Unternehmensangehörigen ver- bindliche Grundwerteerklärung sind die Compliance- und Corporate Governance Grundsätze unternehmensweit ver- ankert. Die Grundwerteerklärung ist im Internet unter www.ahlers-ag.com für alle Interessierten öentlich verfügbar. Grundlagen der Unternehmensverfassung Als börsennotiertes Unternehmen, das dem deutschen Aktienrecht unterliegt, verfügt die Ahlers AG über eine duale Führungsstruktur, bestehend aus dem Vorstand und dem Aufsichtsrat. Der Vorstand ist für die Leitung der Gesellscha und des Konzerns zuständig. Dem Aufsichtsrat obliegt die Überwachung und Beratung des Vorstands. Der Vorstand der Ahlers AG leitet die Gesellscha in eigener Verantwortung und kontrolliert die Konzerngesell- schaen. Die Leitungsaufgabe, bestehend insbesondere aus der Festlegung der Unternehmensziele, der strategischen Ausrichtung des Konzerns und dessen Steuerung und Überwachung sowie Unternehmensplanung und Konzernfinan- zierung, wird dabei vom Vorstand als Kollegialorgan wahrgenommen. Die Mitglieder des Vorstands tragen gemeinsam die Verantwortung für die gesamte Geschäsführung. Ungeachtet dieser Gesamtverantwortung führen die einzelnen Mit- glieder des Vorstands die ihnen durch die Geschäsordnung des Vorstands zugewiesenen Ressorts in eigener Verantwor- tung. Die Zusammenarbeit innerhalb des Vorstands wird ebenfalls durch die Geschäsordnung des Vorstands bestimmt. Der Aufsichtsrat bestellt, überwacht und berät den Vorstand und legt die Informations- und Berichtspflichten fest. Bei definierten Maßnahmen von grundlegender Bedeutung in der Gesellscha oder im Konzern, wie beispielsweise wesentlichen Investitionen und Rechtsgeschäen, ist die Zustimmung des Aufsichtsrats notwendig. Für seine Arbeit hat sich der Aufsichtsrat eine Geschäsordnung gegeben, die allen Interessierten auf der Homepage www.ahlers-ag.com dauerha zugänglich ist. Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr. Eine Zusammenfassung der Art und des Umfangs der Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäsjahr 2020/21 enthält der Bericht des Aufsichtsrats. Der Aufsichtsrat überprü im Rahmen einer Selbstbeurteilung einmal jährlich die Eizienz seiner Tätigkeit. Die Aufsichtsratsmitglieder füllen hierzu Fragebögen aus, die an die aktuellen Anforderungen der Gesetze und des DCGK angepasst sind und Fragen zu allen Aspekten der Aufsichtsratstätigkeit enthalten. Die Eizienzprüfung wurde zuletzt am 07. Dezember 2021 durchgeführt und im Gremium besprochen. Etwaige Erkenntnisse sind integraler Bestandteil der Arbeit des Aufsichtsrats. Bei Bedarf werden Verbesserungsmaßnahmen festgelegt. Hauptversammlung Das wesentliche Instrument zur Ausübung von Aktionärsrechten ist die Hauptversammlung. Über die Hauptversamm- lung sind die Aktionäre an wichtigen Unternehmensentscheidungen wie Satzungsänderungen, der Verwendung des Bilanzgewinns und wesentlichen Strukturveränderungen, die die Grundlagen des Unternehmens berühren, beteiligt. So wählen die Aktionäre über dieses Organ die Aufsichtsratsmitglieder, soweit diese nicht von den Arbeitnehmern 24 gewählt werden, und beschließen über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Vergütung des Auf- sichtsrats. Jeder Aktionär ist – vorbehaltlich anderweitiger Regelungen im Rahmen der pandemiebedingten, virtuellen Hauptversammlung – berechtigt, an der Hauptversammlung teilzunehmen und Fragen an den Vorstand und den Auf- sichtsrat zu stellen. Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme. Regelmäßige Informationen über das Unternehmen können alle Aktionäre über die Homepage www.ahlers-ag.com erhalten, um sich ein aktuelles Bild über das Unternehmen zu machen. Vor der Hauptversammlung werden den Aktionären die Tagesordnung und weitere notwendige Unterlagen frühzeitig übersandt und/oder auf der Internetseite des Unternehmens bekannt gemacht. Die Aktionäre können ihr Stimmrecht auf der Hauptversammlung auch über einen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben lassen. Um den Aktionären die Stimmabgabe zu erleichtern, stellt die Ahlers AG Stimmrechtsvertreter zur Verfügung, die weisungsgebunden während der Hauptversammlung die übertragenen Stimmrechte ausüben. Außerdem wird die Briefwahl ermöglicht. Nach der Hauptversammlung können sich die Aktionäre auf der Unternehmenshomepage über die Abstimmungsergebnisse auf der Hauptversammlung sowie die Rede der Vorstandsvorsitzenden informieren. Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat Im Berichtsjahr arbeiteten Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG erneut sehr eng zusammen. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Planung, der Geschäsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance. Abweichungen des Geschäsver- laufes von den aufgestellten Plänen werden vom Vorstand erläutert. Vorstand und Aufsichtsrat stimmten die strategische Ausrichtung des Unternehmens ab. Für Geschäe von grundlegender Bedeutung muss der Vorstand die Zustimmung des Aufsichtsrats einholen. Neben den turnusgemäßen Informationen zu den Aufsichtsratssitzungen erfolgt ein ständi- ger Informationsaustausch zwischen Vorstand und Aufsichtsrat über die Lage des Unternehmens. Die Zusammenarbeit ist durch ein oenes und vertrauensvolles Verhältnis geprägt. Der Aufsichtsrat begleitet die Unternehmensführung auf einer optimalen Informationsgrundlage mit Empfehlungen und Ratschlägen. Im Geschäsjahr 2020/21 fanden sieben Aufsichtsratssitzungen im Beisein des Vorstands statt, davon zwei im Wege einer Telefonkonferenz. Eine Teilsitzung führte das Kontrollgremium ohne den Vorstand durch. Grundsätzlich finden Aufsichtsratssitzungen ohne Beteiligung des Vorstands statt, soweit sie Veränderungen der Vorstandsverträge, die Bemessung von Tantiemen oder die Berufung bzw. Abberufung eines Vorstands betrafen, und soweit hieran der Abschlussprüfer als Sachverständiger teilnimmt. Vorstand Bei der Bestellung von Vorstandsmitgliedern strebt der Aufsichtsrat eine für die Gesellscha bestmögliche, vielfälti- ge und sich gegenseitig ergänzende Zusammensetzung an. Gemeinsam mit dem Vorstand sorgt der Aufsichtsrat für eine langfristige Nachfolgeplanung. Zu diesem Zweck befasst sich der Aufsichtsrat frühzeitig vor regulärem Ablauf bestehender Vorstandsverträge mit hochqualifizierten potenziellen Kandidaten, die für Vorstandspositionen in Betracht kommen. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 12. Dezember 2018 für die Zusammensetzung des Vor- stands folgendes Diversitätskonzept (§ 289f Abs. 2 Nr. 6 HGB) festgelegt: Bei der Zusammensetzung des Vorstands als Gesamtgremium berücksichtigt der Aufsichtsrat sowohl unter- nehmensspezifische Anforderungen, die persönliche und fachliche Eignung der Kandidaten als auch den Aspekt der Vielfalt (Diversity). Darunter versteht der Aufsichtsrat insbesondere unterschiedliche, sich ergänzende fachliche Profile, Berufs- und Lebenserfahrungen und eine angemessene Vertretung beider Geschlechter. Der Aufsichtsrat beachtet dabei auch folgende Gesichtspunkte: y Vorstandsmitglieder sollen über langjährige Führungserfahrung verfügen. y Vorstandsmitglieder sollen - wenn möglich - Erfahrungen aus unterschiedlichen Ausbildungen und Berufen mitbringen. y Vorstandsmitglieder sollen über die persönlichen und fachlichen Kompetenzen verfügen, die für eine qualifizierte und verantwortungsgerechte Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlich sind. y Bei gleicher Eignung nach persönlicher und fachlicher Kompetenz sollen möglichst sowohl weibliche als auch männliche Persönlichkeiten im Vorstand vertreten sein. Zudem sollte eine hinreichende Altersmischung vorhanden sein. In seiner Sitzung am 17. Dezember 2019 hat der Aufsichtsrat zudem Altersgrenzen für die Mitglieder des Vorstands festgelegt. Danach sollen Mitglieder des Vorstands mit Ablauf des Monats, in dem sie das 65. Lebensjahr erreichen, aus dem Amt ausscheiden 25 Der Vorstand der Ahlers AG setzte sich im Berichtsjahr aus zwei Mitgliedern zusammen. Dr. Stella A. Ahlers (Vorsitzende des Vorstands) ist für Strategie, Marken, Vertrieb, Retail/eCommerce sowie Beschaung und Logistik zuständig. Simon Tabler (CFO) leitet die Bereiche Finanzen, IT, Personal, Revision, Compliance sowie die kaufmänni- sche Betreuung der Auslandsbetriebe. Die Vorstandsmitglieder führen das Unternehmen in eigener Verantwortung und sind ausschließlich dem Unternehmensinteresse verpflichtet. Eventuelle Interessenskonflikte eines Vorstandsmit- glieds müssen unverzüglich dem Aufsichtsrat gegenüber oengelegt werden. Dies war im abgelaufenen Geschäsjahr nicht notwendig. Etwaigen Nebentätigkeiten, wie der Übernahme eines Aufsichtsratsmandats durch ein Vorstandsmit- glied, soll der Aufsichtsrat zustimmen. Aufsichtsrat Dem Aufsichtsrat der Ahlers AG gehören gemäß Satzung drei Mitglieder an, von denen zwei Mitglieder durch die Haupt- versammlung gewählt werden und ein Mitglied durch die Arbeitnehmer. Im Berichtsjahr gab es keine personellen Veränderungen im Aufsichtsrat. Alle drei amtierenden Aufsichtsräte wurden für die Zeit bis zur Beendigung der Haupt- versammlung, die über die Entlastung für das Geschäsjahr 2021/22 beschließt, gewählt. Der Aufsichtsrat kann aus seiner Mitte einen oder mehrere Ausschüsse mit vorbereitenden oder ausführenden Aufgaben bestellen. Angesichts der Größe des Aufsichtsrats wurde auf die Bildung permanenter Ausschüsse verzichtet. Als unabhängiger Finanzexperte im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG fungiert Herr Alexander Gedat, der zugleich den Vorsitz des Aufsichtsrats innehat. Darüber hinaus ist Herr Armin Fichtel unabhängig im Sinne von Abschnitt C.II.C6 (2) und C7 (1) Satz 2 DCGK. Der Aufsichtsrat hat gemäß Abschnitt C.I.C1 der Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 16. Dezember 2019 seine Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats benannt und ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium verabschiedet. Die Besetzungsziele und das Kompetenzprofil wurden zuletzt im Februar 2021 ange- passt und beschreiben zugleich das Konzept, mit dem eine Diversität entsprechend § 289f Abs. 2 Nr. 6 HGB angestrebt wird. Wir geben die seitdem geltenden Ziele nachstehend mit vollem Wortlaut wieder: „Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats der Ahlers AG Vor dem Hintergrund y seiner eigenen Größe (drei Mitglieder, davon zwei Vertreter der Anteilseigner und ein Vertreter der Arbeitnehmer), y des Geschäsfeldes, in dem die Gesellscha tätig ist, y der Größe und des Zuschnitts der Gesellscha, y des Umfangs der internationalen Tätigkeit der Gesellscha sowie y der Börsennotierung der Gesellscha und y ihrer gegenwärtigen Aktionärsstruktur hat der Aufsichtsrat der Ahlers AG am 25. Februar 2021 beschlossen, für seine Zusammensetzung folgende konkrete Ziele anzustreben: (1) Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen insgesamt über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung ihrer Auf- gaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Zu den als wesentlich erachteten Kompetenzen für das Gesamtgremium gehören y unternehmerische bzw. betriebliche Erfahrung y die Fähigkeit, die Ordnungsmäßigkeit, Wirtschalichkeit, Zweckmäßigkeit und Rechtmäßigkeit der zu bewertenden Geschäsentscheidungen beurteilen zu können y die Fähigkeit, die Jahresabschlussunterlagen gegebenenfalls mit Hilfe des Abschlussprüfers bewerten zu können y die Bereitscha und Fähigkeit zu ausreichendem inhaltlichen Engagement sowie y die Fähigkeit Führungspersonal auszuwählen und anzuleiten. y Die individuellen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen der einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrats sollen sich untereinander so ergänzen, dass für die Aufsichtsratsarbeit als solche und jeden wesentlichen Unter- nehmensbereich zu jeder Zeit hinreichend spezielle fachliche Expertise vorhanden ist, um die professio- nelle und eiziente Überwachung und beratende Begleitung des Vorstands dauerha zu gewährleisten. 26 (2) Dem Aufsichtsrat soll mindestens ein Mitglied angehören, das im Sinne von § 100 Abs. 5 AktG über Sachver- stand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügt. (3) Dem Aufsichtsrat soll mindestens ein weiteres Mitglied angehören, das im Sinne von Abschnitt C.II.C6 (2) und C7 (1) Satz 2 DCGK unabhängig ist, d.h. in keiner persönlichen oder geschälichen Beziehung zu der Gesell- scha, ihren Organen, einem kontrollierenden Aktionär oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen steht, die einen wesentlichen und nicht nur vorübergehenden Interessenskonflikt begründen kann. (4) Dem Aufsichtsrat soll kein Mitglied angehören, das eine Organfunktion oder Beratungsfunktion bei wesentli- chen Wettbewerbern der Gesellscha oder des Konzerns ausübt. (5) Dem Aufsichtsrat soll nicht mehr als ein ehemaliges Mitglied des Vorstands angehören. (6) Dem Aufsichtsrat soll in der Regel mindestens ein Mitglied angehören, das im Hinblick auf die internationa- len Aktivitäten der Gesellscha in besonderem Maße qualifiziert ist. (7) Dem Aufsichtsrat soll in der Regel mindestens ein weibliches Mitglied angehören. (8) Zur Wahl in das Aufsichtsratsamt sollen in der Regel nur Kandidaten vorgeschlagen werden, die jünger als 70 Jahre sind. (9) Der Wahlvorschlag für die Bestellung von Mitgliedern des Aufsichtsrats soll eine Regelgrenze für die Zugehö- rigkeitsdauer zum Aufsichtsrat von drei vollen Amtszeiten (bzw. max. 12 Jahren) berücksichtigen. (10) Bei der Vorbereitung und Verabschiedung von Kandidatenvorschlägen an die Hauptversammlung zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern wird sich der Aufsichtsrat jeweils vom besten Unternehmensinteresse leiten lassen. Die Ziele zu Ziern (6) bis (9) stehen daher unter dem Vorbehalt, dass die Ziele zu Ziern (1) bis (5) stets gewährleistet sein müssen und entsprechend qualifizierte Kandidaten für das Aufsichtsratsamt im Bedarfszeitpunkt zur Verfügung stehen. (11) Der Aufsichtsrat überprü diese Ziele regelmäßig. Er veröentlicht seine Zielsetzung und den Stand ihrer Umsetzung jährlich in der Erklärung zur Unternehmensführung.“ Die in den Ziern (1) bis (9) formulierten Ziele sieht der Aufsichtsrat derzeit als erfüllt an. Die Ziern (10) und (11) wer- den anlassbezogen berücksichtigt. Wesentliche Interessenskonflikte eines Aufsichtsratsmitglieds, über die der Hauptversammlung zu berich- ten gewesen wäre, traten im vergangenen Geschäsjahr nicht auf. Wir verweisen auf Details im Aufsichtsrats- und Vergütungsbericht. Frauenanteil Nach § 76 Abs. 4 S. 1 AktG legt der Vorstand von Gesellschaen, die börsennotiert sind oder der Mitbestimmung unterliegen, für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands Zielgrößen fest. Der Vorstand hatte erstmals am 18. September 2015 als Zielgröße für die beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands einen Frauenanteil von mindestens 30 Prozent festgelegt. Am 3. Mai 2017 hat der Vorstand die fristgerechte Zielerreichung zum 30. Juni 2017 festgestellt und beschlossen, die Zielgrößen in den genannten Führungsebenen bei jeweils 30 Pro- zent zu belassen. Zum Berichtsstichtag 2020/21 waren in den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands kon- zernweit 106 Mitarbeiter tätig (Vorjahr 126 Mitarbeiter). Der Frauenanteil betrug 37 Prozent gegenüber 43 Prozent am Vorjahresstichtag. Der Stichtag zur Erreichung bzw. Überprüfung der neu festgelegten Zielgrößen ist der 30. Juni 2022. Nach § 111 Abs. 5 S. 1 und 5 AktG legt der Aufsichtsrat von Gesellschaen, die börsennotiert sind oder der Mitbestimmung unterliegen, für den Frauenanteil im Vorstand und im Aufsichtsrat Zielgrößen fest. In der Aufsichtsrats- sitzung vom 18. September 2015 wurden erstmals Zielgrößen von jeweils 30 Prozent festgelegt. Die Zielgrößen waren am Tag ihrer Festlegung mit einem Frauenanteil von jeweils 50 Prozent überschritten. In seiner Sitzung am 3. Mai 2017 hat der Aufsichtsrat die fristgerechte Zielerreichung zum 30. Juni 2017 festgestellt und beschlossen, die Zielgrößen in den beiden Gremien bei jeweils 30 Prozent zu belassen. Zum 30. November 2021 betrug der Frauenanteil im Vorstand 50 Prozent (Vorjahr 50 Prozent) und im Aufsichtsrat 33 Prozent (Vorjahr 33 Prozent). Die Frist zur Erreichung bzw. Über- prüfung dieser Zielgrößen läu ebenfalls bis zum 30. Juni 2022. 27 Meldepflichtige Wertpapiergeschäe und Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat Gemäß Art. 19 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 des europäischen Parlamentes und des Rates vom 16. April 2014 (Marktmissbrauchsverordnung - MAR) haben Führungskräe des Unternehmens oder die mit ihnen in enger Bezie- hung stehenden Personen den Erwerb oder die Veräußerung von Aktien der Ahlers AG oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente oen zu legen, wenn sie den Betrag von 20.000 EUR im Kalenderjahr mindestens erreichen. Diese im vergangenen Geschäsjahr durchgeführten Directors‘ Dealings sowie die Entwicklung des Aktienbesitzes von Frau Dr. Stella A. Ahlers sind auf Seite 18 im Kapitel „Die Aktie“ im Einzelnen dargestellt. Der gesetzlichen Veröentli- chungspflicht der Directors´ Dealings ist die Ahlers AG nachgekommen und hat die entsprechenden Informationen auch auf der Unternehmens-Homepage veröentlicht. Einzelheiten zu den Angaben nach §160 Abs. 1 Nr. 8 AktG finden Sie auf Seite 137. Transparenz Die Ahlers AG verfolgt das Ziel einer zeitnahen und gleichberechtigten Informationsversorgung aller interessierten Aktionäre und Anleger. Auf der Unternehmenshomepage www.ahlers-ag.com sind alle wesentlichen Veröentlichun- gen zu Geschäs- und Quartalsberichten bzw. -mitteilungen, Ad-hoc- und Pressemitteilungen sowie Unternehmens- präsentationen zu finden. Der dort ebenfalls einsehbare Finanzkalender informiert frühzeitig über die regelmäßigen Veröentlichungstermine sowie über anstehende Kapitalmarktevents. Auch über den Erwerb bzw. Verkauf von Ahlers Aktien durch Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder (Directors‘ Dealings), die nach Art. 19 MAR zeitnah bekannt gege- ben werden müssen, wird auf der Internetseite berichtet. Rechnungslegung und Abschlussprüfung Dem Konzernabschluss und den Zwischenberichten der Ahlers AG liegen die internationalen Rechnungslegungs- grundsätze IFRS zugrunde. Der Jahresabschluss der Ahlers AG wird nach den Vorschrien des deutschen Handels- gesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Der Abschluss des Gesamtjahres wird vom Vorstand aufgestellt und vom Aufsichtsrat geprü, ebenso wie der Halbjahresfinanzbericht und die Quartalsmitteilungen. Seit dem dritten Quartal 2021 entfallen die Quartalsmitteilung, da auf Antrag der Ahlers AG die Zulassung der auf den Namen lautenden Stammaktien zum Prime Standard widerrufen wurde. Die Zulassung zum General Standard bleibt bestehen, so dass mit Wirkung ab dem 14. Oktober 2021 der Handel der Aktien im General Standard erfolgt. In Folge dessen werden künig keine Quartalsmitteilungen zum ersten und dritten Quartal mehr erstellt und die Veröentli- chung der Berichte und Meldungen erfolgt nur noch in deutscher Sprache. Der Aufsichtsrat schlägt den Abschlussprüfer vor, der von der Hauptversammlung gewählt wird. Zum Abschlussprüfer für das Geschäsjahr 2020/21 wurde die Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschasprüfungsgesellscha mit Sitz in Düsseldorf von der Hauptversammlung gewählt. Zuvor erklärte der Abschlussprüfer gegenüber dem Aufsichtsrat seine Unabhängigkeit. Die Baker Tilly GmbH & Co. KG prü den Abschluss der Gesellscha zum dritten Mal. Der Aufsichtsrat erteilte den Prüfungsaurag und legte die Prüfungsschwerpunkte und das Prüfungshonorar fest. Vergütungsbericht Der Vergütungsbericht ist Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts für die Ahlers AG und wird im Abschnitt Vergütungsbericht auf den Seiten 93. dargelegt. 29 Nachhaltigkeitsbericht und zugleich nichtfinanzielle Erklärung gemäß §§ 289B und 289C HGB sowie nichtfinanzielle Konzernerklärung gemäß §§ 315B und 315C HGB Ahlers bietet Männern ansprechende, funktionale und innovative Mode und strebt damit solides und profitables Wachstum an. Nachhaltigkeit gehört dabei fest zur Unternehmens-DNA. Verantwortungsvolles Handeln gegenüber den Menschen, der Umwelt und dem gesellschalichen Umfeld ist für Ahlers ein wichtiger Orientierungsmaßstab. In einer global operierenden Industrie sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber den unterschiedlichen Interessen- gruppen bewusst. Nachhaltigkeit stellt für Ahlers eine Leitidee dar, die wir in einem fortlaufenden Prozess möglichst umfassend erreichen wollen, an der wir unser unternehmerisches Handeln ausrichten und dessen Zielerreichung wir fortlaufend überprüfen. Seit dem Geschäsjahr 2014/15 berichtet die Ahlers AG in einem eigenen Kapitel innerhalb des Geschäs- berichts zu ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Mit dem hier vorliegenden Nachhaltigkeitskapitel 2020/21 erfüllt die Gesell- scha auch die gesetzlichen Anforderungen zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung. Wir berichten über die für uns wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen und wie wir diese durch unser Compliance-Management positiv weiterent- wickeln. Entlang der vier strategischen Handlungsfelder Mitarbeiter, Produkt, Umwelt und Gesellscha informieren wir Sie über unseren Weg zu einer nachhaltigen Wertschöpfung. Mitarbeiter: Für Ahlers spielen gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine zen- trale Rolle bei der Erreichung unserer anspruchsvollen operativen und strategischen Ziele. Wir wollen unsere Attrakti- vität als Arbeitgeber ausbauen und fördern Chancengleichheit im Unternehmen. Produkt: Wir wollen unsere Produkte eizient und ressourcenschonend herstellen. Dabei werden wir unserer Verantwortung in der Lieferkette gerecht und überwachen die Einhaltung von Sozialstandards im Beschaungspro- zess. Wir sorgen mit unserem Qualitätsmanagement für sichere und langlebige Produkte sowie eine hohe Kunden- zufriedenheit. Umwelt: Die nachhaltige Weiterentwicklung unserer Produkte nach ökologischen Richtlinien und unter strik- ter Einhaltung von Grenzwerten steht im Fokus unserer täglichen Arbeit. Wir prüfen die Umweltverträglichkeit des Produktionsprozesses und arbeiten an der Verbesserung unserer Energie- und Ressourcenbilanz. Gesellscha: Der Schwerpunkt unseres gesellschalichen Engagements liegt im Bereich der bildenden Kunst. Schon seit Jahrzehnten unterstützen wir mit Leihgaben aus der ahlers collection Ausstellungen renommierter Museen im In- und Ausland. In Herford kooperieren wir mit dem Museum Marta und der Stiung Ahlers Pro Arte gGmbH. Zudem engagiert sich Ahlers für unterschiedliche soziale Projekte in der Region. Zu diesem Kapitel Das vorliegende Nachhaltigkeitskapitel 2020/21 wurde in Orientierung an die GRI Standards – Core Option erstellt. Es bezieht sich auf das Geschäsjahr vom 1. Dezember 2020 bis 30. November 2021 und erfüllt die Anforderungen zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung im Sinne von §§ 289b, 289c und §§ 315b, 315c HGB. Der Aufsichtsrat hat die Recht-, Ordnungs- und Zweckmäßigkeit der nichtfinanziellen Erklärung geprü. Die nichtfinanzielle Konzernerklärung wird jährlich innerhalb des Geschäsberichts veröentlicht. Sie wird im Bundesanzeiger veröentlicht und ist auf der Homepage der Ahlers AG unter Investor Relations/Finanzberichte als Teil des Geschäsberichts sowie in der Rubrik Unternehmen/Unternehmensprofil/Nachhaltigkeit verfügbar. Um Doppel- ungen zu vermeiden, enthält das Kapitel Verweise auf weitere Inhalte des vorliegenden Geschäsberichts. GRI 102-1 GRI 102-49 GRI 102-50 GRI 102-51 GRI 102-52 30 Geschäsmodell, Strategie, Organisations- und Eigentümerstruktur Die oberste Verantwortung für nachhaltiges Handeln liegt beim Vorstand. Er gibt die strategische Ausrichtung des Unter- nehmens vor. Eine bereichsübergreifende Arbeitsgruppe beschäigt sich regelmäßig mit Themen der nichtfinan- ziellen Berichterstattung und Corporate Social Responsibility. Die Arbeitsgruppe besteht aus Mitarbeitern der Bereiche Personal, Compliance und Beschaung und berichtet direkt an den Vorstand. Informationen zu unserem Geschäsmodell, unserer Strategie, unseren Marken und Produkten sowie unserer Organisation und Struktur finden Sie im zusammengefassten Lagebericht ab Seite 49 und dort enthaltenen Querver- weisen. Die Gremien der Gesellscha sehen Sie auf Seite 16f. Die Eigentümerstruktur der Ahlers AG wird im Aktien- Kapitel ab Seite 18. erläutert. Austausch mit unseren Stakeholdern Ahlers steht in regelmäßigem Kontakt zu unterschiedlichen Interessengruppen. Dazu gehören unsere Mitarbeiter, Geschäspartner, Kapitalmarktakteure sowie der Staat und die Gesellscha. Der Austausch fördert das Verständnis für die Anforderungen und Bedürfnisse aller Gruppen. Die Intensität und Häufigkeit der Kommunikation hängt vom Einfluss des Stakeholders auf das Unternehmen und seinen Erfolg bzw. vom Einfluss der Unternehmensentscheidun- gen auf den Stakeholder ab. Ahlers adressiert die Anspruchsgruppen über unterschiedliche Kommunikations- und Dialogangebote: GRI 102-2 GRI 102-3 GRI 102-4 GRI 102-5 GRI 102-6 GRI 102-7 GRI 102-10 GRI 102-18 GRI 102-45 Stakeholder Kommunikations- und Dialogangebot Mitarbeiter Mitarbeiter und Management Regelmäßige Informationen über das Intranet, kooperative Führungsphilosophie und individuelle Gespräche zwischen Mitarbeitern und Management, Betriebsräte, Schulungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsfragen Geschäspartner Kunden und Lieferanten Kundenbesuche und -service, Kollektionsübergaben und Workshops, Partnerschasmodelle, Präsenz auf Messen, tägliche Interaktion Kapitalmarktakteure Aktionäre, Investoren, Intermediäre, Banken und Analysten Jahreshauptversammlung, Finanzberichterstattung, individuelle Gespräche Gesellscha und Staat Nachbarn, Politiker, Journalisten, Abschlussprüfer, Aufsichtsbehörden und Verbände Bilanzpressekonferenz, regelmäßige Berichtserstattung zu unternehmensrelevanten Themen, Meldewesen und Reporting, individuelle Gespräche GRI 102-13 GRI 102-40 GRI 102-42 GRI 102-43 31 Strategisches Handlungsfeld Wesentliche Themen Ausgewählte Aspekte * Compliance (übergreifend) Grundwerteerklärung, Anonymes Meldewesen, Korruptionsbekämpfung Mitarbeiter Nachhaltiges Personalmanagement Ausbildung Qualifizierung Diversität Gleichstellung Produkt Einhaltung von Sozialstandards in unserer Lieferkette Unbedenklichkeit unserer Produkte Überwachung und Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen und Kinderarbeit, Prüfung der Zulieferer auf Sozialstandards Qualitätssicherung Kennzeichnungspflicht Umwelt Ressourcenschonende Produktion Energieverbrauch, CO 2 -Emissionen Gesellscha gesellschaliches Engagement, Kooperationen * Darüber hinaus beinhaltet die nichtfinanzielle Konzernerklärung Informationen zu weiteren Aspekten innerhalb der strategischen Handlungsfelder. Ahlers ist auch über die Mitgliedscha in Verbänden und Vereinigungen sehr gut vernetzt und steht in regelmäßigem Kontakt zu unterschiedlichen Interessengruppen. Wir sind u.a. Mitglied im Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie, im GermanFashion Modeverband Deutschland e.V., im Industrie-Club e.V., Düsseldorf, im Industrie- und Handelsclub Ostwestfalen-Lippe e.V., in der German-Polish Chamber of Industry and Commerce, im German Business Council und Joint Apparel Association Forum, Sri Lanka und in der Association WRAP – Worldwide Responsible Accredited Production. Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen Innerhalb unserer vier strategischen Handlungsfelder im Bereich der Nachhaltigkeit haben wir im Rahmen einer 2017 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse fünf nichtfinanzielle Themen identifiziert, die besonders relevant für das Unternehmen und unsere Stakeholder sind. Die Ergebnisse dieser Wesentlichkeitsanalyse wurden durch die Mitglie- der der CSR-Arbeitsgruppe zuletzt im Herbst 2021 überprü. Diese Überprüfung ergab eine Zunahme der Wichtigkeit der umweltrelevanten Themen, bedeutsame Änderungen der Aspekte wurden dabei nicht aufgeworfen. Die nicht- finanziellen Themen wurden einerseits auf die angenommene Erwartungshaltung der Anspruchsgruppen und anderer- seits auf die Managementeinschätzung für den Unternehmenserfolg hin bewertet. Die fünf wichtigsten Themen sind das nachhaltige Personalmanagement, die Einhaltung von Sozialstandards innerhalb unserer Lieferkette, die ökologi- sche Unbedenklichkeit unserer Bekleidung und die ressourcenschonende Produktion. Übergeordnete Geltung für alle strategischen Handlungsfelder hat weiterhin das Thema Compliance. GRI 102-46 GRI 102-47 32 Vorsorgeprinzip der Gesellscha Das von der Gesellscha verfolgte Vorsorgeprinzip wird im Risikobericht ab Seite 84 dargestellt. Im Rahmen unseres Risikocontrollings wurden keine wesentlichen Risiken identifiziert, die sich aus der Geschästätigkeit, unseren Geschäsbeziehungen, Produkten und Dienstleistungen ergeben und sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die für Ahlers wesentlichen nichtfinanziellen Aspekte haben. Compliance-Management Die Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien erstreckt sich für Ahlers auf alle Geschästätigkeiten und Prozesse. Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG richten ihre Arbeit am Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) aus. Wesentliche Grundlage für die unternehmensweite Compliance-Kultur ist unsere Grundwerteerklärung, auf die wir die gesamte Belegscha verpflichten. Die aktuelle Fassung ist im Intranet in vier Sprachen und im Internet in zwei Sprachen öentlich zugänglich. Dieser Verhaltenskodex regelt verbindlich für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen der Ahlers Gruppe das Verhalten im Rahmen der Erledigung der Geschäe im In- und Ausland. Die Ahlers AG schreibt legale Geschäspraktiken unter Beachtung von lauterem Wettbewerb, gewerblicher Schutzrechte Dritter sowie kartell- und wettbewerbsrechtlicher Regelungen vor. Sämtliche Formen von Korruption und Bestechung sind untersagt. Verträge sind einzuhalten und allgemein gültige ethische Werte und Prinzipien zu respektieren. Weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr gab es im Konzern bestätigte Korruptionsvorfälle. Die Unternehmen der Ahlers AG halten sich an die rechtlichen Vorgaben aller Länder, in denen sie wirtscha- lich tätig sind. Sie weisen auch ihre Vertragspartner dazu an. Sie respektieren und akzeptieren die unterschiedlichen rechtlichen, gesellschalichen, kulturellen und sozialen Hintergründe der Länder entlang ihrer Wertschöpfungskette und erkennen deren Strukturen, Gebräuche und Traditionen an. Falls diese nicht mit den in der Grundwerteerklärung niedergelegten Grundsätzen übereinstimmen, werden im Dialog mit den Vertragspartnern gemeinsame Lösungen erarbeitet. Jeder Mitarbeiter ist aufgefordert, Verstöße gegen den Verhaltenskodex unmittelbar zu melden. Zu diesem Zweck wurde ein anonymes Meldeformular eingerichtet, das auf elektronischem Wege an einen beauragten Rechts- anwalt versandt wird. Mögliche Verstöße werden gemeinsam mit unserem Compliance Oicer aufgearbeitet und beseitigt. Zudem werden Maßnahmen zur Vermeidung zuküniger Verstöße ergrien. Der Compliance Oicer infor- miert den Aufsichtsrat in einem jährlichen Bericht über seine Tätigkeit und die Einhaltung der Compliance Richtlinien. Weitere umfangreiche Informationen zur Compliance, unsere Entsprechenserklärung zum Corporate Governance Kodex, die Erläuterung unserer Unternehmensführungspraktiken sowie die Beschreibung der Arbeitsweise von Vor- stand und Aufsichtsrat finden Sie in unserer Erklärung zur Unternehmensführung ab Seite 22. Mitarbeiter Ahlers ist ein familiengeführtes Unternehmen mit langjähriger Tradition am Firmensitz in Herford. Das Unternehmen betreibt eine eigene Produktionsstätte auf Sri Lanka. Vom polnischen Opole aus steuert Ahlers seine Logistikaktivi- täten für ganz Europa und die Vertriebsaktivitäten für einen Teil Osteuropas. Daneben werden Mitarbeiter in vielen europäischen Ländern in Retailstores und Vertriebsbüros beschäigt. Führungsphilosophie Die vielseitigen Fähigkeiten und der persönliche Einsatz aller Mitarbeiter tragen maßgeblich zum Erfolg von Ahlers bei, die in einer dynamischen, zunehmend digitalen Welt mit schnellen Veränderungen sich ständig weiterentwickeln. Unsere Führungskräe sind dafür verantwortlich, diese Zielsetzungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Mit- arbeitern zu ermöglichen und zu unterstützen. So können wir gemeinsam kontinuierlich zum Unternehmenserfolg beitragen. Im Rahmen unserer Unternehmenskultur fördern wir täglich gelebte Kooperation, ein starkes Wir-Gefühl im Unternehmen, einen konstruktiven Umgang mit Fehlern sowie die Möglichkeit eigene Ideen im Team voranzutreiben und umzusetzen. Zusätzlich nehmen wir unsere soziale Verantwortung wahr. Vielfalt und Inklusion in der Unternehmensgruppe Vielfalt ist ein wesentlicher Unternehmensgrundsatz und wir fordern und fördern Chancengleichheit und eine Kultur der Wertschätzung. Frauen üben wichtige Funktionen auf allen Hierarchiestufen innerhalb der Ahlers AG aus. Von den 1.615 Mitarbeitern am Stichtag im Konzern sind 68 Prozent Frauen und 32 Prozent Männer. In Deutschland sind von insgesamt 409 Mitarbeitern 254 Frauen (62 Prozent, Vorjahr 62 Prozent) beschäigt. GRI 102-11 GRI 103-1/2/3 Compliance GRI 102-16 GRI 205-2 GRI 205-3 GRI 103-1/2/3 nachhaltiges Personalmanagement GRI 405-1 33 GRI 102-8 GRI 102-41 GRI 401-1 GRI 405-1 Seit 2005 steht das Unternehmen unter der Leitung von Dr. Stella A. Ahlers als Vorstandsvorsitzende. Der Vorstand ist aktuell paritätisch jeweils zur Häle weiblich und männlich besetzt. Dem Aufsichtsrat gehören zwei Männer und eine Frau an (Heidrun Baumgart als Arbeitnehmervertreterin). Im gesamten Führungskreis aller Konzerngesellschaen sind 106 Mitarbeiter tätig (Vorjahr 126). Der Frauenanteil beträgt hier mit 39 Mitarbeiterinnen 37 Prozent (Vorjahr 54 Frauen, 43 Prozent). In Deutschland umfasst der Führungskreis 36 Mitarbeiter (Vorjahr 40), wovon 7 Frauen sind (19 Prozent), im Vorjahr 6 (15 Prozent). Die von Ahlers festgelegten Zielgrößen für den Frauenanteil in den Führungsgremien sowie den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstands werden in unserer Erklärung zur Unternehmensführung auf Seite 22 dargestellt. Personal in Zahlen Ahlers – Gesamt * Ahlers – Deutschland 2020/21 % Vorjahr % 2019/20 % Vorjahr % Gesamtzahl der Beschäigten (Berichtsstichtag) 1.615 1.724 409 483 100,0 davon Männer 509 31,5 514 29,8 155 37,9 182 37,7 Frauen 1.106 68,5 1.210 70,2 254 62,1 301 62,3 Vollzeit 1.425 88,2 1.494 86,7 297 72,6 352 72,9 Teilzeit 190 11,8 230 13,3 112 27,4 131 27,1 von einer Kollektiv- vereinbarung erfasst 467 28,9 549 31,8 373 91,2 444 91,9 Beschäigte nach Funktionsbereich Produktmanagement und Vertrieb 217 13,4 285 16,5 131 32,0 205 42,4 Verwaltung 124 7,7 127 7,4 89 21,8 89 18,4 Retail 330 20,4 365 21,2 115 28,1 115 23,8 Produktion/Beschaung 944 58,5 947 54,9 74 18,1 74 15,3 Beschäigte in Managementpositionen 106 6,6 126 7,3 36 8,8 40 8,3 davon Männer 67 63,2 72 57,1 29 80,6 34 85,0 davon Frauen 39 36,8 54 42,9 7 19,4 6 15,0 Durchschnittsalter Männer in Managementpositionen 50 49 52 52 Durchschnittsalter Frauen in Managementpositionen 45 43 51 51 Durchschnittsalter Beschäigte Gesamt 38 40 46 47 Neueinstellungen 388 757 35 27 davon Männer 139 35,8 142 18,8 10 28,6 17 63,0 davon Frauen 249 64,2 615 81,2 25 71,4 10 37,0 Austritte 497 962 109 45 davon Männer 144 29,0 163 16,9 37 33,9 22 48,9 davon Frauen 353 71,0 799 83,1 72 66,1 23 51,1 * Ahlers weltweit inkl. Produktions- und Vertriebsstandorte 34 Unternehmenszugehörigkeit und Personalgewinnung Viele Mitarbeiter sind dem Unternehmen lange treu und die Fluktuation im Konzern ist gering. Die durchschnittliche Ver- weildauer der Mitarbeiter bei Ahlers in Deutschland beträgt 13 Jahre. Die Fluktuationsquote lag auf Basis der Schröder- Formel in Deutschland bei 10 Prozent (Vorjahr 9 Prozent). Ahlers entwickelt seine Marken und seine Unternehmens- strukturen laufend weiter. Vor allem für das Wachstumsfeld eCommerce aber auch für andere Unternehmensbereiche wie z.B. Vertrieb und Marketing sucht das Unternehmen wiederkehrend ambitionierte und talentierte Mitarbeiter, die ihre Professionalität und ihr Engagement in ein führendes Modeunternehmen einbringen möchten. Der Nachwuchs ist die Zukun des Unternehmens. Daher ist ein weiterer Fokus der Personalgewinnung die Suche nach Auszubildenden und Studienabsolventen für die Schwerpunkte Marketing, Human Resources, Vertrieb, Retail, Produktmanagement und Rechnungswesen/Controlling. Für Studienabsolventen bietet Ahlers als Berufseinstieg ein Traineeprogramm an. * (nicht betrieblich initiierte Abgänge / Personalbestand zu Beginn des Berichtszeitraums + Neueinstellungen) x 100 Ausbildung und Nachwuchsförderung Die Ausbildung junger Menschen hat bei Ahlers eine lange Tradition. Dabei legt das Unternehmen besonderen Wert auf eine hochwertige Anleitung und Betreuung. Ahlers setzt auf qualifizierte Talente, die lange im Unternehmen blei- ben und aktiv den Erfolg der Gruppe mitgestalten. So werden die Auszubildenden schnell in die Abteilungsabläufe eingebunden und erhalten die Chance, nach einer ausführlichen intensiven Einarbeitungsphase frühzeitig in ihrer Karriere Verantwortung zu übernehmen. Insgesamt absolvieren aktuell 18 Nachwuchskräe (Vorjahr 20) ihre Ausbil- dung bzw. ihr Studium im Unternehmen. Diese werden nach sorgfältig entwickelten Ausbildungsplänen durch das Unternehmen und die verschiedenen Fachabteilungen geleitet und dabei eng betreut. Am Standort Herford werden folgende Ausbildungsberufe und praxisintegrierte Studiengänge angeboten: y Industriekaurau/-mann y Kaurau/-mann im eCommerce y Kaurau/-mann für IT-Systemmanagement y Kaurau/-mann im Einzelhandel y Mediengestalter/-in Digital und Print y Duales Studium Betriebswirtschaslehre y Duales Studium Wirtschasinformatik Für Abiturienten und Fachabiturienten bieten wir regelmäßig ein duales Studium z.B. in Betriebswirtschas- lehre und Wirtschasinformatik an. Ahlers übernimmt traditionell einen hohen Anteil seiner Auszubildenden und Absolventinnen in weiterführende Beschäigungsverhältnisse, um so einen kontinuierlichen Talentpool zu gewährleisten. GRI 401-1 Ausbildungs-Jahrgang 2021 35 Zusammenarbeit mit Hochschulen Im Jahr 2021 haben wir die Zusammenarbeit mit den Hochschulen fortgeführt, um Talente frühzeitig für den Konzern zu begeistern. Beispielha sei hier die Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld im Rahmen des BU2BU Programms „Best Undergraduates to Bielefeld University“ genannt. Nicht nur im Rahmen des praxisintegrierten Studiums der Betriebswirtschaslehre und Wirtschasinformatik kooperiert Ahlers mit der Fachhochschule Bielefeld. Ahlers ermöglicht zahlreichen Praktikanten der Hochschulen erste Berufserfahrungen und Einblicke in den Berufs- alltag, wie beispielsweise im eCommerce, Marketing, Controlling, International Sales etc. Wir beschäigen zudem talentierte Abiturienten, die ein duales Studium zur internationalen Betriebswirtscha (International Business Administration) bei uns absolvieren. In diesem Rahmen arbeitet Ahlers auch mit der LDT Nagold (Akademie für Mode- management), der AMD (Akademie Mode & Design) sowie der Fachhochschule Bielefeld zusammen. Qualifizierung und Personalentwicklung Leidenschaliche und engagierte Mitarbeiter sind das Kernkapital unseres Unternehmens. Die Ahlers AG fördert ihre Mitarbeiter, zeigt ihnen im Laufe ihrer Tätigkeit im Unternehmen Entwicklungsperspektiven auf und bietet individuelle Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen an. Regelmäßig erhalten begabte Nachwuchstalente die Möglichkeit, sich in dualen Studiengängen weiter als Führungsnachwuchs zu qualifizieren. Auch im Jahr 2021 wurden mehrere Mitarbeiter in Wirtschas- und Informatikstudiengängen gefördert. Unternehmensweit wurden pandemiebedingt nur rund 1.200 Tage für Weiterbildung aufgewendet (Vorjahr rund 1.000 Tage). Die Themen reichten von abteilungsspezifischen Schwerpunkten bis zum Onboarding neuer Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter sowie bereichsübergreifenden Inhalten wie Compliance, allgemeine Unternehmens- abläufe, Führungsverhalten und -kompetenz sowie die IT-Sicherheit. Nach dem pandemiebedingten Aussetzen der sonst umfangreich stattfindenden Compliance-Schulungen wurde mit der Durchführung dieser Schulungsveranstal- tungen im Berichtsjahr wieder begonnen. Zusätzlich zu diesen Fortbildungsmöglichkeiten können die Fachabteilungen individuelle Schulungsmaßnahmen durchführen. Diese werden über die Fachabteilungen direkt organisiert und nicht zentral erfasst. Im Geschäsjahr 2020/21 wurde zudem in mehreren aufeinander aufbauenden Workshops intensiv an der Weiterentwicklung der Leitkultur des Unternehmens sowie der Marken gearbeitet. Im Rahmen des Culture-Change-Programms, als eine Maßnahme des Performance Projektes „New Tomorrow“, wurden im aktuellen Berichtsjahr 8 Mitarbeiter des Standortes Herford als Werbebotschaer ausgebildet, die mit ihren Kolleginnen und Kollegen in moderierten Workshops über die bereits spürbaren Kulturveränderungen im Unterneh- men diskutierten und weitere notwendige Maßnahmen erarbeiteten. Damit wurde ein kontinuierlicher Verbesserungs- prozess etabliert. Arbeitssicherheit Ahlers erfüllt die gesetzlichen Anforderungen und Standards, um Sicherheitsrisiken am Arbeitsplatz zu vermeiden. Jeder Mitarbeiter am Hauptsitz in Herford wird einmal im Jahr zur allgemeinen Unfallverhütung, zum Brandschutz und zu Gesundheitsregeln für die Bildschirmarbeit geschult. Darüber hinaus werden Brandschutzhelfer und Ersthelfer aus- und fortgebildet sowie für relevante Abteilungen Gefährdungsbeurteilungen erstellt und überprü. Auch die psy- chische Gefährdungsbeurteilung wurde in einzelnen Unternehmensteilen bereits in Form einer Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Diese werden im kommenden Geschäsjahr weiter fortgesetzt. Im Berichtsjahr wurden konzernweit 3 Betriebs- und Wegeunfälle (Vorjahr 8) gemeldet, die zu 7 (Vorjahr 139) Ausfallmanntagen führten. Arbeitsbedingte Todesfälle gab es keine. Diskriminierung Ahlers legt großen Wert auf die Gleichbehandlung seiner Mitarbeiter und versucht diskriminierendem Verhalten pro- aktiv vorzubeugen. Diskriminierung, Belästigung und Beleidigung werden nicht hingenommen. Die verbindlich geltende Grundwerteerklärung verpflichtet alle Mitarbeiter darauf, anständig und vertrauenswürdig miteinander umzugehen. Niemand darf wegen seines Geschlechts, Alters, einer Behinderung, seiner Nationalität, Hautfarbe, Religion, Welt- anschauung oder sexuellen Orientierung benachteiligt werden. Von allen Mitarbeitern wird erwartet, dass sie in ihrem Arbeitsumfeld die Würde, die Privatsphäre und die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen respektieren. Im Berichts- zeitraum gab es keine Beschwerde aufgrund von unangemessenem bzw. diskriminierendem Verhalten gegenüber Kolleginnen oder Kollegen. GRI 404-1 GRI 403-2 GRI 403-5 GRI 403-9 GRI 406-1 36 Dank an die Mitarbeiter Ahlers beschäftigt seit nahezu 90 Jahren am Unternehmensstandort in Herford/Elverdissen und in den Nieder- lassungen viele Menschen, die ihre Arbeit mit Leidenscha und Loyalität erbringen. Seit seiner Gründung im Jahr 1919 kann sich der Bekleidungshersteller auf die Treue seiner Mitarbeiter verlassen. Im Berichtsjahr hat Ahlers 33 Mitarbeiter geehrt, die seit zehn, 25 oder gar 40 Jahren erfolgreich für das Unternehmen tätig sind. Der Vorstand und die Geschäsführer danken allen Mitarbeitern für ihr großes Engagement im abgelaufenen Geschäsjahr. Produkt Zentrale Compliance-Abteilung Mitte 2015 haben wir die zentrale Konzernabteilung „Corporate Compliance Production and Procurement“ gegründet. Die Mitarbeiter dieser unabhängigen Abteilung überwachen die Einhaltung der Sozial- und Produktstandards und setzen die eigenen Regelungen zum Lieferantenmanagement in der Ahlers Gruppe um. Dabei übernehmen sie auch das Schadstomanagement und die Beratung der einzelnen Produktgruppen. Nach den Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie im Vorjahr wurden die etablierten Schulungsabläufe bei Ahlers im Berichtsjahr wieder aufgenommen, größtenteils in digitaler Form, aber auch als Hybrid- und Präsenzveranstaltung. Insgesamt wurden 82 Mitarbeiter einschl. der verantwortlichen Mitarbeiter unserer Logistikdienstleister und eines europäischen Jeansfertigungsbetriebes und 141 Mitarbeiter unserer Fertigungsstätte auf Sri Lanka über Nachhaltigkeitsstandards und über die Anforderungen von Zertifizierungsstandards nachhaltiger Roh- und Fertigwarenprodukte unterrichtet. In Zusammenarbeit mit der Hessnatur Stiung wurde im Berichtsjahr der Kick-O Workshop zur Erstellung des markenspezifischen Nachhaltigkeitskonzeptes für die Ahlers Marken durchgeführt. In dem Workshop wurden gemeinsam mit dem Vorstand, den Geschäsführern der Ahlers Marken, verantwortlichen Mitarbeitern in Vertrieb, Produktmanagement und Beschaung Handlungsfelder definiert, die in Form von Modulen die Grundlage für die Ahlers-Nachhaltigkeits-Roadmap bilden. Dabei sind die wesentlichen Themenbereiche u.a. das Lieferkettenmanage- ment, das nachhaltige Rohstosourcing und die Umsetzung neuer gesetzlicher Anforderungen. Durch die Mitarbeiter der Compliance-Abteilung werden unternehmensweite Vorgaben einheitlich definiert, koordi- niert und durchgesetzt. Seit Beginn des Jahres 2016 werden unsere Lieferanten und Fertigungsbetriebe lückenlos mit Zertifizierungen und Social Compliance Dokumentation nach einem definierten Aufnahmeverfahren erfasst. Das Lieferantenportfolio wird kontinuierlich auf Aktualität geprü und optimiert. Ahlers bündelt ähnliche Warenbezüge seiner Marken und verfolgt das Ziel einer sukzessiven Lieferantenkonzentration. Dieses systematische, datenbank- basierte Lieferantenmanagement erhöht zusätzlich die Durchsetzbarkeit der eigenen Standards sowie die Qualität und Transparenz der Überwachung. Ahlers verfügt über eine eigene, chemische und bedenkliche Substanzen betreende Restricted Substances List (RSL), die die Abteilung in Zusammenarbeit mit dem Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungs- industrie e.V. entwickelt hat und mit dem GermanFashion Modeverband Deutschland e.V. stetig weiterentwickelt. Die Standards beim Chemikalieneinsatz und die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen im Hinblick auf Gefahrstoe werden zentral für alle Unternehmen der Ahlers Gruppe kontrolliert. Die operative Einheit beauragt auf Basis einer eigens entwickelten Risikomatrix fortlaufend stichprobenweise Laborprüfungen von Vormaterialien und Fertigpro- dukten aller Marken sowie die teilweise permanente Untersuchung von Waren einzelner Produktgruppen. Im In- und Ausland kooperieren wir ausschließlich mit akkreditierten Laboren. Für den Fall von Positivtests ist Vorsorge getroen, dass sich Produktreihen umgehend eingrenzen und lokalisieren lassen. Dabei bereitet sich das Unternehmen regel- mäßig auf mögliche Risiken im Rahmen der Produktion vor und steckt Handlungsszenarien ab. GRI 416-1 37 GRI 102-9 Der Beschaungsprozess Die textile Lieferkette lässt sich schematisch in fünf Schritte unterteilen. In dieser Darstellung ist Ahlers mit seinem Geschäsmodell Teil der Konfektion und des Handels: Die Beschaung bei Ahlers setzt sich zusammen aus der Produktion im eigenen Fertigungswerk auf Sri Lanka, aus der Lohnveredelung sowie dem Vollkauf von Fertigwaren. Die Produkte der Ahlers AG werden vorwiegend in Osteuropa und in Asien hergestellt: Rohsto- erzeugung: Anbau und Ernte Verarbeitung und Veredelung: Verspinnen, Weben, Stricken, Färben, Bedrucken Konfektion: Zuschneiden, Nähen, Verpacken Handel: Großhandel, Einzelhandel, eCommerce Konsum: Gebrauch, Entsorgung Vollkauf 55% (50%) Ukraine/Osteuropa 22% (18%) Nordafrika 21% (29%) Sonstige 22% (14%) Indien/Pakistan 25% (17%) China 6% (14%) Vietnam/Laos 4% (2%) Indonesien/ Thailand/Singapur 0% (6%) Passive Lohnveredelung 9% (14%) Bulgarien 10% (16%) Ukraine 0% (20%) Bosnien 37% (24%) Mazedonien 37% (13%) Polen 7% (9%) Sonstige 9% (18%) 36% (36%) Sri Lanka 100% (88%) * Vorjahr Polen 12% Beschaung nach Ländern und Fertigungsarten – Stand 2021, Basis Stückzahl (Vorjahresperiode) FremdproduktionEigenproduktion 38 GRI 103-1/2/3 Sozialstandards im Beschaungsprozess GRI 102-12 GRI 308-1 GRI 408-1 GRI 409-1 GRI 414-1 Sozialstandards im Beschaungsprozess Die Ahlers AG und ihre Marken sind sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst und legen Wert auf ethisch korrektes Handeln. Unsere Unternehmen halten sich an die internationalen Standards der Social Accountability, die in einem „Code of Conduct“ (Regelwerk) festgelegt sind. Die dort festgeschriebenen Grundsätze und Standards berücksichtigen die Abkommen und Normen der International Labour Organisation (ILO), die Allgemeine Erklärung der Menschen- rechte und das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes. Den größten Teil der Hosenproduktion fertigt Ahlers seit Jahrzenten in einem eigenen Fertigungsbetrieb auf Sri Lanka. Dabei scha das Unternehmen nicht nur höchstmögliche Transparenz für einen maßgeblichen Produk- tionsanteil, sondern feilt kontinuierlich an seiner Expertise und seinem hohen Maß an Qualität. Der eigene Betrieb erfüllt sämtliche Anforderungen des Social-Compliance-Standards. Seit dem Jahr 2014 wird die Produktionsstätte Sri Lanka in einem aufwendigen und detaillierten Prozess von der Organisation WRAP (= Worldwide Responsible Accredited Production) auditiert und seitdem mit dem Gold Certificate ausgezeichnet. Das jüngste turnusmäßige Audit hat im dritten Quartal 2021 stattgefunden. Gegenstand der Prüfung ist stets ein Grundsatzprogramm, das u.a. rechtliche und soziale Compliance, Umweltverträglichkeit und Sicherheit der Arbeitsplätze beinhaltet. Die dort festge- schriebenen Standards werden unverändert eingehalten. Ahlers arbeitet auch mit unabhängigen Lieferanten zusammen. Diese werden sorgfältig nach strengen Kri- terien ausgewählt und laufend überwacht. Es werden sowohl die politischen Verhältnisse im Land bewertet als auch die Anbindung an internationale Verkehrswege und die vorhandenen Ressourcen am Produktionsstandort berücksichtigt. Bei der Auswahl wird beachtet, dass die Betriebe zum Beispiel nach BSCI (Business Social Compliance Initiative) oder SA 8000 (internationaler Standard mit dem Ziel, Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmern zu verbes- sern) zertifiziert sind und gute Referenzen vorweisen. Dabei setzt das Unternehmen auf langjährige Partnerschaen. Als Grundlage für die Zusammenarbeit muss sich jeder Lieferant schrilich dazu verpflichten, den Verhaltenskodex des Unternehmens zu befolgen und internationale Sozialstandards einzuhalten. Zum Berichtsstichtag hatten 97 Prozent (Vorjahr 97 Prozent) der Fertig- und Rohwaren-Lieferanten die Ahlers Policies (Ahlers Verhaltenskodex, Restricted Sub- stances List, Corporate Social Responsibility-Bestätigung) schrilich bestätigt und sich zur Einhaltung verpflichtet. Seit fünf Jahren ist die vollständige CSR-Dokumentation für die Neuaufnahme eines Lieferanten in den Lieferantenpool zwingend erforderlich. Wie in den Vorjahren durchliefen daher im Berichtsjahr alle neuen Lieferanten ausnahmslos einen mehrstufigen Onboarding-Prozess, bevor sie für die Einkaufsabteilung „freigeschaltet“ wurden. Neben der Selbstverpflichtung sind regelmäßig durchgeführte externe Sozial-Audits ein wirksames Mittel, um Sozialstandards durchzusetzen. Für das Berichtsjahr verfügen über 70 Prozent der beauragten Produktionsstätten in Risikoländern (Einstufung nach Amfori BSCI) über einen externen Sozial-Audit-Nachweis. Ergänzend zu den externen Audits werden unsere Beschaungsteams nach Lockerung der pandemiebedingten Reisebeschränkungen die Vor-Ort Prüfungen auf Einhaltung unserer CSR Vorschrien wieder aufnehmen und weiter forcieren, schwerpunktmäßig bei den in Risiko- ländern liegenden Produktionsstätten der vorgelagerten Lieferkette. Mögliche notwendige Veränderungen werden mit den Leitungen der Produktionsstätten gemeinsam besprochen und umgesetzt. An unseren eigenen Geschäs- und Produktionsstandorten besteht kein Risiko für Zwangs- und Kinderarbeit bzw. gefährliche Arbeitsbedingungen für Jungarbeiter. Auch bei unseren Lieferanten wird durch die Vielzahl von Maßnahmen im Hinblick auf die Einhaltung von Sozialstandards im Beschaungsprozess das Risiko weitestgehend minimiert. Qualitätsmanagement Als Hersteller von Premiumprodukten ist Ahlers besonders auf eine exzellente Produktqualität bedacht. Ausge- wählte Materialien müssen in der Produktion behutsam und qualitätsgerecht verarbeitet werden. Im Rahmen des Qualitätsmanagements unterliegen daher alle Produktionsabläufe – von der Planung über die Produktion bis hin zur Auslieferung – einer detaillierten Qualitätskontrolle. 39 Unbedenklichkeit der Bekleidung Gemäß dem hohen Qualitätsanspruch des Unternehmens und seiner Kunden sind alle Erzeugnisse der Ahlers AG unter dem Grundsatz hergestellt, ethisch und gesundheitlich unbedenklich zu sein. Jeans von Ahlers werden aus- schließlich mit getesteten und unbedenklichen Hilfsmitteln behandelt und nach zulässigen Produktionsmethoden gefertigt. Der Vermeidung von Gesundheitsgefahren im Produktionsprozess misst Ahlers einen hohen Stellenwert bei. Vorgeschriebene gesetzliche Grenzwerte werden eingehalten und möglichst unterschritten. Alle Lieferanten sind dazu verpflichtet, bei der Herstellung der Materialien auf die Verwendung von Gefahrstoen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zu verzichten. Zur Sicherstellung hat Ahlers eindeutige Standards für seine Geschäspartner festgelegt und verpflichtet diese zum selbstständigen Prüfen der Einhaltung. Zusätzlich beauragt das Unternehmen kontinu- ierlich externe, unabhängige Prüflabore, die die Schadstofreiheit der Produkte testen. Mit Hilfe unserer Risikomatrix werden textile und nicht-textile Zutaten je nach Zusammensetzung hinsichtlich ihres chemischen Risikos bewertet. Auf Basis dieser Risikobewertung veranlasste Ahlers im Geschäsjahr 2020/21 1.082 chemische Schadstoprüfungen (Vorjahr 1.405) mit folgenden Prüfschwerpunkten: GRI 103-1/2/3 Unbedenklichkeit unserer Produkte GRI 416-1 GRI 417-1 Aufgrund der Sorgfalt entlang der Beschaungskette sind Unregelmäßigkeiten in den Produkten weitestgehend ausgeschlossen. Zusätzlich sind die fortlaufende Kontrolle und Inaugenscheinnahme der Produktionsprozesse durch Besuche unserer Mitarbeiter in den Produktionsbetrieben vor Ort gewährleistet. Zum Teil werden Betriebe unangekündigt besucht, bei anderen Unternehmen findet eine ganzjährige Betreuung vor Ort statt. Sollten dennoch Unregelmäßigkeiten aureten oder Prüfungen zu einem Befund führen, werden sie anhand festgelegter Ablaufpläne umgehend eingegrenzt und behoben. Ahlers erfüllt bei der Kennzeichnung seiner Produkte alle gesetzlichen Anfor- derungen. Unsere Produkte fallen in den Anwendungsbereich der europäischen Textilkennzeichnungsverordnung (EUTextilKVO). Die Verordnung dient dem Schutz des Verbrauchers, der sich vor dem Kauf eines textilen Produktes insbesondere über Faser- und Materialzusammensetzung informieren können soll. Alle Produkte werden mit Anga- ben zur Materialzusammensetzung, Pflegehinweisen sowie der Produktnummer und Herstellerangaben versehen. Wir befolgen das deutsche Produktsicherheitsgesetz, wonach Produkte nur auf dem Markt bereitgestellt werden dürfen, wenn sie die einschlägigen Normen und Anforderungen erfüllen und bei bestimmungsgemäßer oder vorhersehbarer Verwendung die Sicherheit und Gesundheit von Personen nicht gefährden. Wie im Vorjahr kam es im Berichtsjahr zu keinen Kundenbeschwerden oder Strafen aufgrund fehlerhaer Kennzeichnungen. Selbstveranlasste chemische Schadstoprüfungen 2020/21 463 Farbstoe 266 Lösemittel, Weichmacher und Zusatzstoe 241 Waschtenside 73 Metalle 39 Weitere 40 GRI 102-12 GRI 103-1/2/3 ressourcenschonende Produktion GRI 307-1 GRI 308-1 Allgemeine Einkaufsbedingungen Die Ahlers Einkaufsbedingungen gelten für aktive Lieferanten, von denen das Unternehmen Waren oder Dienstleist- ungen bezieht. Die Bedingungen enthalten einen eigenen Abschnitt mit besonderen Zusicherungen des Lieferanten. Alle Lieferanten werden auf die Einhaltung der Ahlers Policies (Ahlers Verhaltenskodex, Restricted Substances List, Corporate Social Responsibility-Bestätigung) sowie der jeweils gültigen gesetzlichen Vorschrien der Europäischen Union, insbesondere der REACH Verordnung, der EU POP Verordnung und der gesetzlichen Vorschrien der Bundes- republik Deutschland verpflichtet. Die Einhaltung dieser Zusicherungen ist für das Vertragsverhältnis von größter Wichtigkeit. Jede Zuwiderhandlung stellt eine wesentliche Vertragsverletzung dar und kann eine Schadensersatz- pflicht des Vertragspartners auslösen. Fortführung des Nachhaltigkeitsprojekts mit der ZDHC-MRSL Ahlers hat im Rahmen eines fortlaufenden Nachhaltigkeitsprojekts in Zusammenarbeit mit dem GermanFashion Modeverband Deutschland e.V. die Manufacturing Restricted Substances List (MRSL) der Zero Discharge of Hazar- dous Chemicals-Initiative (ZDHC) an seine Rohwarenlieferanten kommuniziert, die mit Nassprozessen arbeiten. Die MRSL beschränkt die Verwendung problematischer Chemikalien in der textilen Wertschöpfungskette. Ahlers deckt mit diesem Schritt etwa 86 Prozent (Vorjahr 71 Prozent) des Einkaufsvolumens (in Euro) von Rohwaren ab, die bei der Herstellung Nassprozessen unterliegen. Nach Rückmeldung dieser Lieferanten wurden im Geschäsjahr 2020/21 rund 96 Prozent (Vorjahr 96 Prozent) dieses Einkaufsvolumens entsprechend der MRSL-Vorgaben produziert. Ziel ist es, die Umsetzung der ZDHC-MRSL Standards bei allen unseren Lieferanten weiterhin zu forcieren. Die Zero Discharge of Hazardous Chemicals-Initiative (ZDHC) verfolgt das Ziel, schädliche Einflüsse auf Mensch und Umwelt durch die Verwendung problematischer Chemikalien zu reduzieren. Zum Schutz von Verbrauchern, Arbeitern und Natur wird die flächendeckende Verwendung unbedenklicher Substanzen und die Umsetzung von Best Practice-Leitlinien im Chemikalienmanagement gefördert. Umwelt Umweltschutz durch Jeans Wäschereien mit Kläranlagen, Verwendung von Organic- / Bio- Baumwolle und Verbot umweltgefährdender Mittel Für uns ist der ökonomische Umgang mit knappen Ressourcen und die Reduzierung von Umweltbelastungen von hoher Wichtigkeit. Die größten Einflussmöglichkeiten bieten sich in der Produktion von Rohwaren, der Konfektion und der Logistik. Sparsamer Energieeinsatz, die bestmögliche Verwendung von Rohstoen sowie die Vermeidung von Abfällen, Lu- und Wasserverschmutzung sind für das Unternehmen selbstverständlich. Ahlers setzt in der Produktion umweltverträgliche Technologien ein und sorgt für einen eizienten Umgang mit Rohstoen, Energie und Wasser. Die eigene Jeanswäscherei verfügt über eine Kläranlage zum Abscheiden der Farbstoe. Dadurch wird die Gewässer- belastung durch die Waschvorgänge minimiert. Ein hoher Automatisierungsgrad sorgt für energieeiziente Produktionsabläufe. Im abgelaufenen Geschäsjahr setzten wir die Befragung unter den von uns beauragten Jeans Wäschereien fort, um Verbesserungspotentiale im Bereich der Inventarisierung von Zusatzstoen, Good Housekeeping, Abwasser und Umweltmanagement zu identifizieren. Ahlers deckt damit den Umfang von 98 Prozent der insgesamt pro Jahr mittels Waschbehandlungen bearbeiteten Jeans ab (Vorjahr 98 Prozent). Die Ergebnisse unserer Umfrage führen zu weiteren Maßnahmen und Empfehlungen an die Wäschereien, die wir mit dem Fachreferat Schadsto- management & Ökologie des GermanFashion Modeverbandes Deutschland e.V. erarbeiten. In dieser Produktionsstufe stehen insbesondere der sparsame Einsatz von Ressourcen und Chemikalien, die Abwasservorbehandlung und die weitere Sensibilisierung unserer Geschäspartner zu umweltschonenden Maßnahmen im Fokus. Die Premium- Qualität der Ahlers Produkte erhöht ihre Langlebigkeit. Umwelt und Ressourcen werden durch die längere Lebens- dauer der Modeartikel geschont. Ahlers verzichtet bereits seit Jahren vollständig auf die Verwendung von Echtpelz und seit der Frühjahr-/Sommer-Saison 2019 auch auf Mohair. Ein Großteil des NOS -Programms von Pioneer Jeans wurde beginnend mit der Saison Herbst/Winter 2021 auf Organic Cotton umgestellt. Organic- / Bio-Baumwolle wird ohne synthetische Pestizide und mit einem geringeren Wasserverbrauch umwelt- und ressourcenschonend hergestellt. Sozialstandards im Beschaungsprozess Unbedenklichkeit unserer Produkte 41 Ab Saison Frühjahr/Sommer 2022 bieten Pioneer Jeans und Pierre Cardin Jeans NOS- und saisonale Artikel unter Verwendung von Organic Cotton an. Voraussetzung für die Verwendung von Organic Cotton ist der Nachweis unserer Vorlieferanten, dass die Organic- / Bio-Baumwolle aus zertifizierten Herkunsquellen stammt. Die Verarbeitung der Stoe, der Transport, die Bevorratung und die Distribution der Jeanshosen unterliegt den Regelungen des Organic Content Standard (OCS) von Textile Exchange. Zum Nachweis des Einhaltens der Vorschrien führten wir Zertifizierungs-Audits in Fertigungsbetrieben und in unseren Verwaltungs- und Logistikstandorten mit den von Textile Exchange nominierten Zertifizierungsinstituten Control Union Certifications B.V. und Ecocert Greenlife S.A.S. durch. Beitritt zur Better Cotton Initiative BCI Ahlers ist im Berichtsjahr der Better Cotton Initiative BCI beigetreten. BCI ist eine Non-Profit-Organisation mit dem Ziel, die nachhaltige Bewirtschaung der weltweiten Anbauflächen von Baumwolle durch den Transfer von Wissen und Trainings für die Baumwollfarmer zu unterstützen. Die Initiative ist fokussiert auf Verbesserungen im Wasserverbrauch, Bodenschutz, auf die Produktqualität sowie den Chemikalieneinsatz und Sozialstandards. Annähernd ein Drittel der von Ahlers verarbeiteten Gewebe mit Anteilen an Baumwolle stammt von Lieferanten, die durch ihre Mitgliedscha die Ziele von BCI fördern. Durch den Beitritt soll der Anteil stetig weiter erhöht werden. Der Name der Initiative hat sich im Berichtsjahr geändert und lautet zukünig Better Cotton. Ahlers erwartet auch von seinen Geschäspartnern die Einhaltung der gültigen Bestimmungen zum Umweltschutz, den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und schreibt umweltbewusstes Handeln im Rahmen der Produktionskette vor. Wie im Vorjahr haben sich alle im Geschäsjahr 2020/21 neu aufgenommenen Lieferanten im Zuge der Bestätigung unseres Code of Conduct zur Einhaltung der Grundsätze der Rio-Deklaration verpflichtet. Im Berichtsjahr mussten im Konzern weder Bußgelder noch nicht-monetäre Strafen wegen der Nichteinhaltung von Umweltgesetzen und -vorschrien entrichtet werden (Vorjahr: -). 42 GRI 302-1 Verbrauchsdaten der Ahlers AG – Energieverbrauch gesunken Verbrauchsdaten für Energie, CO 2 -Emissionen sowie Wasserentnahme und Abwasser ermittelt Ahlers zurzeit bei den wesentlichen Verwaltungs- und Produktionsstandorten des Konzerns in Herford, Deutschland, Opole und Lubin, Polen und Katunayake, Sri Lanka. Energiebezogene CO 2 -Emission CO 2 Emission Seit dem Geschäsjahr 2017/18 erhebt Ahlers die CO 2 Emissionen anhand des Energieverbrauchs der Organisation. Berücksichtigt wurden Basisdaten der Logistik-, Produktions- und Verwaltungsstandorte in Deutschland, Polen und Sri Lanka, die von Ahlers verantwortet und kontrolliert werden. Die Ermittlung erfolgte mit freundlicher Unterstützung unabhängiger Fachleute der EnergieAgentur.NRW. Die Emissionsfaktoren der einzelnen Energieträger beziehen wir dabei aus wissenschalich anerkannten Quellen, wie der aktuellen Version der GEMIS-Datenbank des Internationalen Instituts für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien, DEFRA 2020, der Datenbank der Sri Lanka Sustainable Energy Authority und dem Umweltbundesamt. Gesamt Deutschland Polen * Sri Lanka * 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 CO 2 -Emission (t/a) ** 4.563 4.869 1.483 1.635 568 728 2.511 2.506 Spez. CO 2 -Emission t/MWh / 0,19 0,20 0,27 0,27 0,30 0,30 0,15 0,15 * Verbrauchsangaben Polen, Sri Lanka für das Geschäsjahr 2019/20 angepasst. ** Verbrauch (kWh/a) x Emissionsfaktor. *** CO 2 -Emission (t/a) / Gesamtsumme Energieverbrauch. Das Ergebnis zeigt einen durchschnittlichen Wert für Deutschland, aufgrund des hohen Anteils fossiler Brennstoe einen relativ hohen Wert für Polen sowie aufgrund des großen Biomasseanteils einen niedrigen Wert für Sri Lanka. Energieverbrauch innerhalb der Organisation MWh/a * 2020/21 2019/20 Elektrischer Strom / 4.207 4.463 Krasto 2.238 3.016 Heizenergie 4.367 4.531 Biomasse 13.105 12.838 Gesamter Energieverbrauch 23.917 24.848 * Umrechnungsfaktoren der Einheiten in MWh lt. EnergieAgentur.NRW. ** Verbrauchsangaben für das Geschäsjahr 2019/20 angepasst. *** Der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien hängt vom Strommix unserer Energielieferanten ab. Für Deutschland lag der Anteil im Jahr 2020/21 bei etwa 80 Prozent, für das folgende Geschäsjahr wurde die Lieferung von Strom aus rein erneuerbaren Energien vereinbart. Der Anteil erhöht sich damit auf 100 Prozent. Für die Erhebung greifen wir auf die Verbrauchsabrechnungen der Versorgungsunternehmen zurück. * Verbrennung schnell nachwachsender Rohstoe zur Erzeugung von Wasserdampf: Am Produktionsstandort Sri Lanka wurde die dafür vorgesehene Bevorratungsmenge an nachwachsenden Rohstoen erhöht. Aufgrund der längeren Lagerdauer verringert sich die darin enthaltene Restfeuchte, was nachhaltig zu einer Verringerung der eingesetzten Mengen an Biomasse führt. 43 GRI 301-1 GRI 303-1 GRI 306-1 Für die Erhebung grei Ahlers auf die Verbrauchsabrechnungen der Versorgungsunternehmen zurück. Die Wasserent- nahme erfolgt durch kommunale oder andere Wasserversorger sowie z.T. aus dem Grundwasser. Ahlers leitet seine Abwässer größtenteils in die öentliche Kanalisation. Im abgelaufenen Geschäsjahr nutzte der Produktionsstand- ort auf Sri Lanka rund 18 Prozent des entnommenen Wassers zur Dampfumwandlung für die Bügelei, zur Bewässer- ung von Grünflächen, etc. (Vorjahr rund 19 Prozent). Für die eigene Jeanswäscherei wurden im Berichtsjahr wei- tere Lasermaschinen installiert. Durch den Einsatz dieser Technologie wird die Verwendung von Chemikalien und mechanischen Hilfsmitteln im Bereich der Wäscherei und des Trocknungsprozesses reduziert. Darüber hinaus wurden Waschmaschinen mit modernen Wasser-Einleitungssystemen ausgestattet. Diese energiesparenden und ressourcen- schonenden Maßnahmen führten zu einer Verminderung des Wasserverbrauchs, einer Reduzierung des Einsatzes von Waschhilfsmitteln und zu einer nachhaltigen Reduzierung des Energiebedarfs von rund 20 Prozent in der Wäscherei. Abhängig vom Grad der Beanspruchung wird am Produktionsstandort auf Sri Lanka das Abwasser vor Einleitung in die öentliche Kanalisation in einer eigenen chemischen Aufbereitungsanlage (77 Prozent) und einer biologischen Aufbereitungsanlage (23 Prozent) vorgeklärt. Gesamtgewicht der Materialien zur Herstellung der wichtigsten Produkte Im Berichtszeitraum hat Ahlers den Anteil der erneuerbaren und nicht erneuerbaren Materialien an seinen Produk- ten ermittelt. Grundlage der Erhebung sind die im Berichtszeitraum von Lieferanten bezogenen Vormaterialien und zugekaue Fertigprodukte. Die Corona-Pandemie führte aufgrund reduzierter Fertigungsmengen bei gleichzeitigem Fertigwarenbestandsabbau zu einer Reduktion des insgesamt verarbeiteten Materialbedarfs. Der Anteil an erneuer- baren Materialien, die für Ahlers Produkte verwendet werden, beträgt 73 Prozent (Vorjahr 76 Prozent) im Berichtsjahr. Energie-Audit nach DIN EN 16247-1 Der Verwaltungs-Hauptsitz der Ahlers AG in Herford, Elverdisser Straße 313, wurde zuletzt 2017 einem Energie- audit unterzogen. Mit dem Ziel Energieeinsparpotentiale zu lokalisieren und entsprechende Energiesparmaßnahmen abzuleiten, wurden die Verbräuche von Heizöl, Erdgas und Strom untersucht und bewertet. Zur Ermittlung der Energie- flüsse wurden die einzelnen Verbraucher und Stromlastgänge analysiert. Im Bereich des Wärmeschutzes und der Wärmeerzeugung wurden die Daten erfasst und bewertet. Aus dem Audit resultieren sieben Energiesparmaßnahmen, die Ahlers im Rahmen der Investitionsplanungen sukzessive umsetzt und weitere Unternehmensstandorte dazu prü: Gesamtwasserentnahme sowie Abwassereinleitung m³ 2020/21 2019/20 Gesamtwasserentnahme 87.604 121.910 Abwassereinleitung 71.475 99.075 2020/21 2019/20 erneuerbar 1.419 t 73% 2.324 t 76% nicht erneuerbar 524 t 27% 716 t 24% Gesamt 1.943 t 100% 3.040 t 100% 44 Logistik Im Bereich Warenlogistik vermeidet Ahlers durch weitgehende Zentralisierung der Lager und eine optimale Fracht- raumnutzung überflüssige Transporte. Ahlers bemüht sich fortlaufend um die Konzentration von Lieferanten und Fertigungsbetrieben, mit dem Ziel die CO 2 -Emissionen durch weniger Warenbewegungen zu verringern. Ahlers achtet bei der Auswahl seiner Logistikpartner darauf, dass diese einen möglichst umweltschonenden Transportweg sicher- stellen können. Lieferungen aus Fernost erfolgen sofern möglich auf dem Seeweg oder über die Schiene, um die CO2- Bilanz nicht unnötig durch Lutransporte zu belasten. Ab dem Frühjahr 2018 haben wir durch Konsolidierung des Rohwarenlagers in Polen die Frachtwege von Rohware deutlich reduziert und dadurch zusätzlich Emissionen vermie- den. Zudem verwenden wir unsere Kartonverpackungen mehrfach wieder, bevor sie endgültig recycelt werden. Gesellscha ahlers collection Die ahlers collection, zu der auch die Kunstbestände der Ahlers AG gehören, umfasst heute über 2.000 Werke von rund 500 Künstlern. Ihr Schwerpunkt liegt auf Werken des Expressionismus sowie auf Kunst der zweiten Häle des 20. Jahrhunderts. Kunst- und Kultursponsoring als Teil der Unternehmensphilosophie Das Engagement für Kunst hat bei Ahlers eine lange Tradition. Schon seit Jahrzehnten werden die Bestände der Sammlung für Ausstellungen zur Verfügung gestellt, um der Öentlichkeit die Möglichkeit zu geben, sich mit den Kunstwerken auseinanderzusetzen. Die Qualität der ahlers collection wird durch Leihgesuche renommierter Museen aus dem In- und Ausland bestätigt. Wenngleich einige wichtige Ausstellungen aufgrund der Corona-Pandemie ver- schoben oder abgesagt werden mussten, so waren auch im Jahr 2021 Werke aus der Sammlung in wichtigen Häusern zu Gast, beispielsweise in der Langen Foundation in Neuss, in der Kunsthalle Emden, im Museum Penzberg – Samm- lung Campendonk und in der Kunsthalle Jesuitenkirche in Aschaenburg. Gerade in einer Zeit der Krise, in der das Kunst- und Kulturleben in ganz besonderer Weise leidet, möchte Ahlers seinen Beitrag dazu leisten, zumindest eine ‚Grundversorgung‘ der Menschen mit Kunst sicherzustellen und die beteiligten Institutionen in ihren Bemühungen nicht allein zu lassen. Die Ahlers AG arbeitet seit vielen Jahren mit der Stiung Ahlers Pro Arte gGmbH zusammen und unterstützt deren Ausstellungen, die von den Medien überregional wahrgenommen werden, mit bedeutenden Leihgaben. Im Herbst 2021 zeigte die Stiung die Ausstellung „Fetische des Blicks. Mode und Verführung“. Im Rahmen einer Koopera- tion mit der Stiung Ahlers Pro Arte präsentierte das Marta Herford zeitgleich die Ausstellung „Look – Enthüllungen zu Kunst und Mode“. Beide Häuser setzten damit gemeinsam einen Schwerpunkt, der für die gesamte Region Ostwest- falen mit ihrer langen Tradition der Bekleidungsindustrie von besonderer Bedeutung und vor dem Hintergrund der gesellschalichen Diskussion um Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen zugleich hochaktuell ist. Maßnahmen Umsetzungs-Status 2020/21 Optimierung der Heizungsregelung Unverändert 70 Prozent Austausch alter Beleuchtungsanlagen – Umstellung auf LED Beleuchtung 50 Prozent (Vorjahr 45 Prozent) Austausch der alten ungeregelten Heizungspumpen 65 Prozent (Vorjahr 60 Prozent) Durchführung des hydraulischen Abgleichs - Verbesserung des Wärmeschutzes der älteren Dächer Unverändert 50 Prozent Verbesserung des Wärmeschutzes der nicht gedämmten Außenwände - Erneuerung der älteren Heizkessel Unverändert 80 Prozent 45 Größere Teile der ahlers collection befinden sich als Dauerleihgaben in renommierten Museen, mit denen es bereits langjährige Kooperationen gibt. Die Sammlung zum deutschen Expressionismus wird im Franz Marc Museum in Kochel am See gezeigt, und die umfangreiche Sammlung zur Kunst der zweiten Häle des 20. Jahrhunderts, mit Schwerpunkten auf dem Nouveau Réalisme und Dieter Roth, im Sprengel Museum Hannover. Auch im Jahr 2022 wird die ahlers collection möglichst viele Kunstprojekte als Leihgeber unterstützen. In Planung befinden sich beispielsweise die Ausstellungen „Das sind meine modernen Frauen. Tausche Monet gegen Modersohn-Becker“ im Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen, sowie Retrospektiven zu Dorothy Iannone im Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk (Dänemark) und zu Niki de Saint Phalle im Kunsthaus Zürich und in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main. Bildende Kunst spiegelt, ebenso wie Mode, die Kultur und die Lebenswelt ihrer jeweiligen Entstehung. In Bei- den manifestiert sich der Wandel des Zeitgeistes, der politisch-sozialen Rahmenbedingungen und der technischen Möglichkeiten. Basierend auf dem Grundgedanken, dass Kunst und Mode gleichermaßen in Kreativität wurzeln, diese ihrerseits aber auch stimulieren, ist die Kunstsammlung für die Ahlers AG ein wichtiger Baustein der Unternehmens- und Markenkommunikation, der nicht nur nach außen, sondern auch nach innen wirkt: Durch die Platzierung aus- gewählter Werke in den Geschäsräumen integriert Ahlers Kunst in die Arbeitswelt und bietet so für Mitarbeiter und Gäste ein inspirierendes Ambiente. In diesen Kontext gehört auch die Mitgliedscha im Kulturkreis der Deutschen Wirtscha: Seit dem Jahr 2010 engagiert sich Ahlers darin als aktives Mitglied in den Arbeitskreisen „Kulturförderung“ (AKF) und „Corporate Collecting“ (ACC). In regelmäßigen Tagungen treen sich die Kulturbeauragten und Samm- lungskuratoren von deutschen Großkonzernen und Unternehmen des Mittelstands, um Fragen, Probleme und neue Konzepte im Bereich der Kunst- und Kulturförderung zu erörtern. Eine Auswahl von Ausstellungen, die im Geschäsjahr 2020/21 durch Leihgaben aus der ahlers collection unterstützt wurden, finden Sie auf der nächsten Seite. Weiteres soziales Engagement Ahlers engagiert sich mit Sach- und Geldspenden für unterschiedliche soziale Projekte, Vereine und kulturelle Einrich- tungen. Wir sind dabei dem Standort Herford und den hiesigen Initiativen eng verbunden. Ahlers wird sein soziales Engagement auch in Zukun pflegen und beibehalten. 46 Die Kunsthalle wird gefördert von Kulturpartner Katalogförderer Kooperationspartner Die Ausstellung WILD/SCHÖN wird gefördert durch Info +49 (0) 49 21 97 50-50 [email protected] www.kunsthalle-emden.de Hinter dem Rahmen 13, D-26721 Emden Audioguide deutsch/nederlands Führungen · Museumsshop Henri‘s Café & Restaurant Malschule · Raumvermietung Öffnungszeiten Di bis Fr 10 bis 17 Uhr Sa, So/Feiertage 11 bis 17 Uhr Jeder erste Di/Monat 10 bis 21 Uhr (Langer Kunstabend) Martin Eder, I sold my devil to the soul, 2018, Öl auf Leinwand, 200 x 150 cm, courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, Foto: Uwe Walter, Berlin © VG Bild-Kunst, Bonn 2020 Kunsthalle Emden wIld/schÖn Tiere in der Kunst 27. Februar bis 4. Juli 2021 Corporate Design: Studio Good | Gestaltung: www.arte-fakt.info www.wildschoen-erleben.de Wir müssen exibel bleiben. Hier nden Sie alle aktuellen Hinweise : www.kunsthalle- emden.de Wassily Kandinsky, Franz Marc, Gabriele Münter Ringsum Schönheit Campendonk, die Expressionisten und das Kunsthandwerk Museum Penzberg - Sammlung Campendonk 07. August – 01. November 2021 Joseph Beuys, Roman Cieślewicz, Jan Henderikse, Hermann Nitsch, Römer + Römer, Wang Guangyi, Andy Warhol Fetische des Blicks – Mode und Verführung Stiung Ahlers Pro Arte, Herford 11. September 2021 – 16. Januar 2022 Ausstellungen (Auswahl) MAGIER AUF PAPIER UND DER ZAUBER DER DINGE 03.07.–24.10.2021 DIE KULTURSTADT www.museen-aschaffenburg.de Pfaffengasse 26, 63739 Aschaffenburg Mit freundlicher Unterstützung: In Kooperation mit ARTOMA Kunst- und Kulturmanagement Man Ray, Indestructible Object, 1923/65, Metronom, Heftklammer, Fotografie, Holzkasten (Multiple), 21,5 x 11 x 11 cm, Edition MAT, Auflage: 77/100, Sammlung Marion Meyer, © Man Ray Trust, Paris/VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Marc Domage, Courtesy: Association Internationale Man Ray, Paris August Gaul, Gabriele Münter, Dieter Roth, Daniel Spoerri, Franz Marc, Mario Marini, Victor Vasarely, Stefan á Wengen WILD/SCHÖN. Tiere in der Kunst Kunsthalle Emden 27. Februar – 04. Juli 2021 Man Ray Man Ray. Magier auf Papier… und der Zauber der Dinge Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaenburg 03. Juli – 24. Oktober 2021 11. September 2021 bis 16. Januar 2022 Jan Henderikse, $-Shirt, 2017, ahlers collection, © Jan Henderikse Stiftung Ahlers Pro Arte Am Kindergarten 2 32052 Herford Freitag bis Sonntag 12 bis 17 Uhr Führungen jeden Samstag 15 Uhr www.ahlers-proarte.com Bitte informieren Sie sich auf unserer Internetseite über die aktuellen Zugangsbestimmungen Self-aware – Independent – Epicurean 49 Zusammengefasster Lagebericht für die Ahlers AG und den Konzern für das Geschäsjahr 2020/21 Grundlageninformationen zum Konzern Geschäsmodell Konzernstruktur und -organisation Die Ahlers AG mit Sitz in Herford fungiert als Muttergesellscha des Ahlers Konzerns. Darunter bestehen aktuell 29 (Vorjahr 31) eigenständige Gesellschaen. Jede Marke ist in einer selbstständigen Gesellscha organisiert. Des Weiteren gibt es in den wichtigsten 15 Auslandsmärkten eigene Vertriebsgesellschaen, die mit Ausnahme der OOO Ahlers RUS zu 100 Prozent zum Konzern gehören. An der OOO Ahlers RUS hält Ahlers 90 Prozent der Anteile, die übrigen 10 Prozent gehören einem langjährigen russischen Partner. Im Geschäsjahr 2020/21 wurde die HEMINA Grundstücks-Vermietungs- gesellscha mbH & Co. Objekt Herford KG im Rahmen einer Anwachsung auf die Ahlers Textilhandel GmbH & Co. KG fusioniert. Zudem wurde die Texart UK Ltd. liquidiert. Durch Kauf wurden die restlichen 0,67 Prozent Minderheitenan- teile an der UAB Ahlers LT erworben. Das Jeans-Produktionswerk „LUBINEX“-Spolka z o.o. i. L. befindet sich weiterhin in Liquidation. Seit der Schließung dieses Produktionswerkes 2020 betreibt Ahlers nur noch eine eigene Fertigungsstätte in Sri Lanka. An der 2010 aus dem Konzern ausgegliederten Jupiter Shirt GmbH besitzt die Ahlers AG 49,0 Prozent. Die Jupiter Shirt GmbH entwickelt und vertreibt Hemden unter der Marke Jupiter in ganz Europa. Eine Übersicht über die Tochtergesellschaen des Ahlers Konzern findet sich auf der Seite 108 „Anteilsbesitz“. Alle Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge (EAV) der Ahlers AG mit ihren Tochtergesellschaen blieben unverändert (vgl. Tabelle Anteilsbesitz, Seite 108). Ahlers ist in Form einer Funktionsmatrix organisiert. Die Geschäsführer jeder Marken-Vertriebsgesellscha sind eigenständig für Produktentwicklung und Vertrieb der Marke verantwortlich. Zentrale Aufgaben wie IT, Rech- nungswesen, Produktion, Logistik, Marketing und Controlling/Recht sind in der Ahlers Zentralverwaltung GmbH und weiteren Konzerngesellschaen angesiedelt. Die Zentralabteilungen unterstützen die einzelnen Gesellschaen mit ihrem übergreifenden Know-how und realisieren Synergien im Konzern durch Bündelung gleichartiger Aufgaben und gemeinsames Sourcing. Das Retail- und Outlet-Management einschließlich der im Inland verbliebenen zwei Stores in Hamburg und auf Norderney sind in einer eigenständigen Gesellscha, der Ahlers Retail GmbH, zusammengefasst. Von der Ahlers Vertrieb GmbH wird das eCommerce Geschä zentral für die Marken des Unternehmens gesteuert. Konzern-Profil Der Ahlers Konzern bietet mit seinen vier Menswear Marken und einer Marke für Workwear maßgeschneiderte Kollek- tionen für unterschiedliche Zielgruppen und Preissegmente an. Entsprechend ihrer modischen Aussage und preisli- chen Positionierung sind die Marken in die beiden Segmente „Premium Brands“ und „Jeans & Workwear“ gegliedert. Liberté et Facilité Mutig | Urban | Souverän Pioneers of Tomorrow Machen. Worauf man Stolz ist. 58 Ziele und Strategie Die Ahlers AG ist einer der führenden Hersteller für modische Menswear in Deutschland und Europa sowie Russland. Ahlers entwickelt und vertreibt Menswear unter vier klar voneinander abgegrenzten Marken im mittleren und gehobenen Preissegment, die modern, funktional, hochwertig und nachhaltig ist. Neben dem Wholesale Geschä mit Einzelhandelskunden steht der Ausbau des eCommerce im Mittelpunkt der Vertriebsaktivitäten. Daneben wird unter Pionier Workwear Profi-Berufsbekleidung angeboten. Alle Marken sollen in Zukun noch klarer positioniert, eizient und profitabel geführt werden. Solides und nachhaltiges Wachstum ist das Ziel der mittelfristigen Unternehmensent- wicklung. Dies soll mit den folgenden strategischen Maßnahmen erreicht werden: Strategie – die Geschäsfelder Marken y preislich gestaelte, attraktive Menswear Marken im mittleren und gehobenen Bekleidungsmarkt Baldessarini Pierre Cardin Otto Kern Pioneer Jeans y sowie qualitativ hochwertige Berufskleidung unter der Marke Pionier Workwear Absatzkanäle y Wholesale mit dem stationären Einzelhandel, Filialisten und Warenhäusern y eCommerce mit eigenen Online Shops, Mehrmarkenplattformen und Online Shops von Wholesale-Partnern y Monomarken-Stores in ausgewählten Märkten, besonders in Osteuropa y Outlets Märkte y DACH y Europa und Russland y ausgewählte außereuropäische Märkte wie z.B. Kanada Produkt y Innovative, modische und qualitativ hochwertige Menswear und Berufsbekleidung Die Wachstumsstrategie „New Tomorrow“ – das größte Performance-Programm der Unternehmensgeschichte Die Modeindustrie ist seit einigen Jahren in einem ständigen Transformationsprozess. Das Tempo dieser Verände- rungen hat sich durch die Corona Pandemie noch einmal beschleunigt. Um das Unternehmen präzise auf die neuen Herausforderungen einzustellen und die Strukturen auf die Markterfordernisse von heute und morgen auszurichten, hat Ahlers im Januar 2021 das umfangreichste strategische Performance-Programm seiner Unternehmensgeschichte aufgelegt. Unter dem Titel „New Tomorrow“ wurde im abgelaufenen Geschäsjahr die strategische Ausrichtung unse- rer fünf Marken intensiv überarbeitet. Ein wesentlicher Baustein der zukünigen Strategie ist der professionelle Aus- bau des eCommerce und eine aus der jeweiligen Marke heraus gesteuerte innovative und eigenständige Markenbot- scha. Die Begehrlichkeit unserer Marken und Produkte soll gesteigert und der Endverbraucher in den Mittelpunkt der Markenkommunikation gestellt werden. Für die Service-Bereiche des Unternehmens wird neben einer allgemeinen Kostensenkung vor allem eine kostengünstigere Beschaung angestrebt, selbstverständlich unter Einhaltung unserer strengen Corporate Social Responsibility-Grundsätze. Zur Steigerung der internen und externen Transparenz werden eiziente IT-Tools implementiert. Performance-Programm „New Tomorrow“ Strategie 59 Menswear mit Pierre Cardin, Baldessarini, Otto Kern und Pioneer – hochwertige Berufskleidung mit Pionier Workwear Ahlers fokussiert sich auf Menswear mit den Marken Pierre Cardin, Baldessarini, Otto Kern und Pioneer und auf Berufsbekleidung unter der Marke Pionier Workwear. Über zwei Drittel der Umsätze werden im attraktiven Premium- Segment erzielt. Mit allen Marken wollen wir national und international profitabel und nachhaltig wachsen. Der Pierre Cardin-Markenauritt wird in Zukun wieder stärker von der einzigartigen Brand-Heritage dieser französischen Designermarke geprägt und beeinflusst sein. Modern, angezogen und fortschrittlich soll Pierre Cardin im kommerziellen Premium-Segment als Designer Brand wahrgenommen werden. Der Pierre Cardin Wholesale- Vertrieb intensiviert in Deutschland und Europa sowie in Russland bestehende Kundenbeziehungen und akquiriert neue Kunden. Auch der eCommerce soll auf die ost- und westeuropäischen Märkten ausgeweitet werden. Baldessarini verortet sich neu im Hollywood des Jahres 1969. Die Marke ist erfüllt von Lebensfreude, der Lust den Moment zu leben und dem Drang nach Freiheit. Ihrem altersunabhängigen Kunden bietet Baldessarini einzigartige Produkte mit hohem Selbstbewusstsein und Anspruch an Design, Zeitgeist und Preis-Leistung. Baldessarini strebt die Marktführerscha im Luxus-Design auf internationaler Ebene im Upper Premium Markt an. Mit einem neuen Ladenbaukonzept und einer fokussierten Kollektion sollen in Europa und Russland Shop-in-Shops mit Total Looks genauso gestärkt werden wie das Category Management. Ein weiterer Fokus liegt auf der Digitalisierung und den Social Media Interaktionen, um die Verkäufe und die Brand Awareness D2C voranzutreiben. Auch weitere neue Märkte in Europa und China sollen zukünf- tig erschlossen werden. Lizenzprodukte runden die Sortimentsaussage ab und werden sukzessive ausgebaut. Auch für Otto Kern steht die Gewinnung weiterer Lizenznehmer im Fokus. Das Jeans- und Hosengeschä soll insbesondere mit Großkunden forciert werden. Im Jeans- & Workwear-Segment tritt Pioneer Authentic Jeans zukünig mit dem Marken-Claim PIONEERS OF TOMORROW an und baut damit seine Marken- und Konsumentenkommunikation als führender Jeans- und Hosen- spezialist in konsumigen Preislagen stringent aus. Durch das zusätzliche Angebot von Oberteilen wird die Marke zu einer ganzheitlichen Lifestyle-Brand weiterentwickelt. Dazu werden auch Kapselkollektionen beitragen, die den modernen, urbanen Pionier mit innovativen Casual-Looks ausstattet. National und international wollen wir im Whole- sale wachsen und zusätzliche Shop-in-Shop-Flächen dazugewinnen. Der Online-Vertrieb soll vor allem auf Markt- plätzen und Multimarken-Formaten ausgebaut werden. Bei Pionier Workwear wollen wir uns mit einer optimierten Marken- und Angebotskommunikation auf unsere Stärken im Bereich Corporate Wear und Leasing konzentrieren und im technischen Handel als innovativer Anbieter von Berufsbekleidung wieder stärker positionieren. 60 Wachstum im Wholesale Für Menswear wird der stationäre Facheinzelhandel trotz rückläufiger Marktentwicklung nach wie vor ein wichtiger Absatzkanal bleiben. Mehr Sichtbarkeit für unsere Marken und Umsatzzuwächse wollen wir durch die Vermark- tung unserer Produkte auf „gebrandeten“ Flächen, in Pop-Ups und Shop-in-Shops generieren. Zudem soll die Flächenproduktivität verbessert werden. Dazu entwickeln wir die Prozesse der Warenversorgung für die Markenflächen konsequent weiter. Partnerschasprogramme, Kooperationskonzepte und Service-Qualität werden fortlaufend analysiert und optimiert. Neben dem stationären Facheinzelhandel haben wir auch den Online-Handel unserer Wholesale-Kunden im Fokus. Wachstum im eCommerce Der eCommerce hat als stark wachsender Absatzkanal strategisch sehr hohe Priorität. Wir investieren viel personelle Kapazität und Finanzmittel in dieses stetig wachsende Geschäsfeld. Sehr wichtig sind dabei die Vertriebsaktivitäten im Online-Wholesale-Geschä sowie die Anbindung an Online-Multibrand-Plattformen. Darüber hinaus steht die Gewinnung von zusätzlichen Onlinehändlern in Europa und die weitere Internationalisierung des Marktplatzgeschäs im Mittelpunkt. Zusätzlich betreibt Ahlers drei eigene Online Shops mit den Marken Pierre Cardin, Baldessarini und Pionier Workwear. Auch hier soll die Internationalisierung forciert werden. Die eigenen Online Shops sind gleichzeitig Schaufenster der Marken und wichtiger Verkaufskanal. Sowohl im eCommerce Wholesale-Vertrieb, dem Marktplatz- geschä und den eigenen Online Shops wollen wir weiter stark wachsen. Die dierenzierte Sortimentssteuerung, die prominente Markenplatzierung, die Optimierung der Value Proposition und eiziente IT-Strukturen und -Tools sollen diesen Ausbau unterstützen. Wachstum im eigenen Retail Wir werden die bestehenden Store-Konzepte im eigenen Einzelhandel weiterentwickeln und weitere Partner-Stores punktuell erönen. Ahlers setzt dabei strategisch auf Monomarken-Stores der Premiummarken Pierre Cardin und Baldessarini, die wir bevorzugt mit Partnern vornehmlich in Osteuropa betreiben. Steigerung des internationalen Geschäs Ahlers ist mit einem internationalen Anteil von 46 Prozent am Gesamtumsatz ein erfolgreicher „European Player“. Ziel für die Zukun ist es, durch systematischen Ausbau der lokalen Vertriebsorganisationen die Umsätze in Europa weiter zu entwickeln. Dabei soll das Geschä vor allem mit Wholesale-Partnern, aber auch punktuell mit eigenen Stores und Partnerstores wachsen. Außerhalb Europas wollen wir mittelfristig mit unserer Marke Baldessarini expandieren. eCommerce Wholesale 61 Kostenführerscha in der Beschaung und in den logistischen Prozessen Die Optimierung von Beschaung und Logistik ist eine dauerhae Herausforderung in der Bekleidungsindustrie. Ahlers arbeitet fortwährend an der Lieferantenauswahl und den Logistikprozessen mit dem Ziel Qualität, Verlässlich- keit, Schnelligkeit und Beschaungskosten zu optimieren. Ständig prüfen wir bestehende Lieferanten und Lieferländer, um eine verlässliche und kostengünstige Produktion zu sichern, die unseren Qualitäts- und Sozialstandards genügt. Sukzessive hat Ahlers die Jeansbeschaung auf Vollgeschä umgestellt und wird künig auch die Anzugbeschaung darauf umstellen. Wie schon in den Vorjahren haben wir unsere Beschaung im günstig gelegenen, südlichen Mittel- meerraum intensiviert. Die gesamte Rohwarenlogistik und zunehmende Anteile der Fertigwarenlogistik des Konzerns erfolgen seit 2019 von Polen aus. Die Einhaltung von Sozialstandards ist immer wesentliche Grundbedingung für die Auswahl von Lieferanten und Dienstleistungspartnern. Laufende Digitalisierungsprojekte zur Unterstützung des B2B-Geschäs Ahlers nutzt die technologischen Fortschritte und die damit einhergehenden digitalen Trends. Kundenbedürfnisse zu analysieren und daraus bedarfsorientierte Produkte und Services zu entwickeln, ist eine große Chance. Zur zukuns- orientierten Geschäsentwicklung hat Ahlers verschiedene Digitalisierungsprojekte aufgesetzt. Unter anderem erwei- tern wir kontinuierlich die automatische Generierung von Nachverkaufsangeboten für Einzelhandelskunden, deren Bestände wir elektronisch einsehen können (EDI) und schaen virtuelle Regalverlängerungen für den Einzelhandel. Seit August 2020 sind wir mit den Marken Pierre Cardin und Pioneer mit einer cloudbasierten B2B-Order Area eines in der Branche renommierten Dienstleisters präsent. Über dieses Portal können unsere Händler digital Nachbestel- lungen tätigen. Auch Pionier Workwear stellt seinen Kunden einen B2B-Shop zur Verfügung, der im kommenden Jahr weiterentwickelt werden wird. Pierre Cardin, Baldessarini und Pioneer stellen ihren Kunden zudem Produktdaten und Bildmaterial cloudbasiert zur Verfügung. Forschung und Entwicklung Forschungs- und Entwicklungsstellen der Mode sind die Produktmanagement- und Modellabteilungen sowie die Muster- nähereien. Jede Saison entwickeln diese Abteilungen neue Kollektionen, die auf ihre Zielkunden ausgerichtet sind. Das Design steht dabei im Mittelpunkt und die Funktionalität der Bekleidung ist wichtige Nebenbedingung. Zusätzlich rücken die Nachhaltigkeit, die Ressourcen schonende Produktion und die Verwendung von recycelten oder biologisch erzeugten Materialien in den Fokus der Produktentwicklung. Die einzelnen Produktgruppen jeder Marke haben in der Regel eigene Produktmanagement-Teams. Die Modellabteilungen und die Musternähereien sind meist übergreifend nach Warengruppen organisiert und arbeiten für mehrere Marken, haben aber benannte Spezialisten innerhalb der Organisation für ihre jeweilige Marke. Regionale Produktionsanteile (Vorjahr): 40 35 30 25 20 15 10 5 0 Sri Lanka Polen Andere EU/ Naher Osten China/HKG Andere Fernost 2020/212019/20 Sri Lanka 35,7% (31,4%) Polen 0,6% (5,6%) Andere EU/Naher Osten 41,3% (41,3%) China/ HKG 3,4% (7,0%) Andere Fernost 19,0% (14,7%) Digitalisierung 2018/19 62 Die Produktmanagement- und Modellabteilungen sowie die Musternähereien hatten zum 30. November 2021 51 Mitarbeiter (Vorjahr 58). Durch die geringere Anzahl von Mitarbeitern entstanden für diese Abteilungen im Geschäs- jahr 2020/21 deutlich niedrigere Aufwendungen vor Sondereekten in Höhe von 3.447 TEUR (Vorjahr 4.252 TEUR). Vor allem die Eizienzmaßnahmen des Vorjahres und die weitere Umstellung auf Vollkauf führten zu dem Rückgang von Mitarbeitern und Aufwendungen. Durch Eizienzmaßnahmen bedingt fielen Sondereekte in Höhe von -88 TEUR an (Vorjahr -384 TEUR). Der Großteil der Aufwendungen sind Personalkosten. Der Sachaufwand besteht vor allem aus Beratungskosten. Die Forschungs- und Entwicklungskosten machten 2,4 Prozent vom Umsatz (Vorjahr 2,8 Prozent) aus. Grundsätzlich erfolgt keine Aktivierung von Entwicklungskosten, weil die Ansatzvoraussetzungen nach handels- rechtlichen Vorschrien bzw. nach IAS 38 nicht vollumfänglich erfüllt sind. Steuerungssystem Der Vorstand der Ahlers AG steuert die Vertriebs- und Service-Gesellschaen des Konzerns. Der Vorstand gibt die stra- tegische Entwicklung vor, tri wichtige Entscheidungen mit den Geschäsführungen und überwacht die Zielerrei- chung der Tochtergesellschaen. Im Konzern wird eine Mittelfristplanung über drei Geschäsjahre erstellt, die jährlich rollierend fortgeschrie- ben wird. Die jährliche Einzelplanung erfolgt bottom-up durch die von den einzelnen Geschäsführern mit dem Vor- stand erarbeiteten Planungen je Konzerngesellscha. Für die einzelnen Vertriebs- und Servicegesellschaen werden dabei Detailziele hinsichtlich vordefinierter Steuerungsgrößen und Kennzahlen formuliert. In diese Einzelplanungen finden bereits die Einschätzungen zur gesamtwirtschalichen Entwicklung im Planungsjahr Eingang. Unter Normalbe- dingungen ohne Corona-Einfluss wird bereits Mitte des Geschäsjahres mit dem Aufsichtsrat eine detaillierte Konzern- Jahresplanung („Budget“) einschließlich Strukturplanung für das neue Geschäsjahr besprochen. Im Rahmen des zentralen monatlichen Reportings erfolgt die laufende Erfolgskontrolle der Budgetgrößen. Die Geschäsführer der Tochterunternehmen berichten monatlich direkt an die Konzernleitung in einem vorstruk- turierten Finanzbericht über quantitative und qualitative Entwicklungen im Berichtsmonat. In regelmäßigen Treen informiert sich der Vorstand über die Marktsituation und nimmt mit den Geschäsführern Weichenstellungen vor. Zentrale Reporting-Datenbanken erleichtern die Soll-/Ist-Kontrolle und die Erstellung täglicher, wöchentlicher und monatlicher EDV-Berichte. Zweimal im Jahr wird eine umfassende Überarbeitung der Jahresplanung vorgenommen. Steuerungsgrößen und Kennzahlen 2020/21 2019/20 Umsatzerlöse Mio. EUR 142,5 151,6 Rohertragsmarge * in % 47,6 47,3 EBITDA * Mio. EUR -5,7 -3,1 EBITDA-Marge * in % -4,0 -2,0 EBIT * Mio. EUR -13,8 -12,4 EBIT-Marge * in % -9,7 -8,2 Sondereekte Mio. EUR 6,6 -2,9 Konzernergebnis Mio. EUR -8,9 -18,5 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Mio. EUR 6,3 -14,8 Brutto-Investitionen Mio. EUR 1,9 1,6 Umsatzrendite vor Steuer in % -6,4 -11,4 Umsatzrendite nach Steuer in % -6,2 -12,2 Ergebnis je Aktie EUR -0,68 -1,36 Net Working Capital ** Mio. EUR 59,4 73,8 Return On Investment *** in % -6,4 -12,2 * vor Sondereekten ** Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen *** Konzernregebnis / durchschnittliche Bilanzsumme 63 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ahlers beschäigte im Geschäsjahr 2021/21 durchschnittlich 1.612 Mitarbeiter und damit 200 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr. Am 30. November 2021 hatte Ahlers 109 Mitarbeiter weniger als vor einem Jahr. Durch den Beschäi- gungsabbau im Zuge der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen hatte Ahlers in Deutschland am Stichtag 409 Mitarbeiter und damit 74 Mitarbeiter weniger als vor einem Jahr. Durch Beendigung der eigenen Produktion in Polen reduzierte sich die Anzahl der Mitarbeiter um 36. Im eigenen Retail beschäigte Ahlers im Ausland 32 Mitarbeiter weniger als am Vorjahresstichtag. Die Kapazitäten des eigenen Produktionsstandorts in Sri Lanka wurde aufgestockt, so dass die Anzahl der Mitarbeiter dort um 37 stieg. Wesentliche Steuerungsgrößen im Ahlers Konzern sind der Umsatz, das EBIT vor Sondereekten, das Konzernergeb- nis, der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit, das Net Working Capital und die Brutto-Investitionen. Darüber hinaus werden die zu erzielende Kalkulations- und Ist-Marge, das Umsatzwachstum, die Kostenquoten, die EBIT-Marge sowie der durchschnittliche Forderungsbestand in Tagen als Kennzahlen ermittelt. Bei den Produktionsentscheidungen des Vertriebsmanagements nimmt die Lagerreichweite einen besonderen Stellenwert ein, die maßgeblich die Höhe des Net Working Capitals beeinflusst. Alle Segmente werden nach den gleichen Kennzahlen gesteuert. Die Steuerung der Einheiten hat sich im Berichtsjahr nicht wesentlich verändert. Die Geschäsführer berichten an den Vorstand und die Kennzahlen wurden gleich berechnet. In der Ahlers AG sind die wesentlichen Steuerungsgrößen der Umsatz und das EBIT vor Sondereekten. * Das EBIT vor Sondereekten entspricht dem Ergebnis vor Ertragsteuern zuzüglich der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen, abzüglich der Zinsen und ähnlichen Erträgen sowie zuzüglich der Sondereekte, die auf Seite 69 des Geschäsberichts dargestellt werden. Mitarbeiterstruktur im Konzern zum Stichtag (Vorjahr) 2000 1500 1000 500 0 Deutschland Polen Sri Lanka Osteuropa/ Sonstige Österreich Gesamt Steuerungsgrößen und Kennzahlen 2020/21 2019/20 Umsatzerlöse Mio. EUR 142,5 151,6 Rohertragsmarge * in % 47,6 47,3 EBITDA * Mio. EUR -5,7 -3,1 EBITDA-Marge * in % -4,0 -2,0 EBIT * Mio. EUR -13,8 -12,4 EBIT-Marge * in % -9,7 -8,2 Sondereekte Mio. EUR 6,6 -2,9 Konzernergebnis Mio. EUR -8,9 -18,5 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Mio. EUR 6,3 -14,8 Brutto-Investitionen Mio. EUR 1,9 1,6 Umsatzrendite vor Steuer in % -6,4 -11,4 Umsatzrendite nach Steuer in % -6,2 -12,2 Ergebnis je Aktie EUR -0,68 -1,36 Net Working Capital ** Mio. EUR 59,4 73,8 Return On Investment *** in % -6,4 -12,2 * vor Sondereekten ** Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen *** Konzernregebnis / durchschnittliche Bilanzsumme 30. Nov. 2021 Deutschland 409 (483) Polen 153 (189) Sri Lanka 830 (793) Osteuropa/ Sonstige 195 (221) Österreich 28 (38) Gesamt 1.615 (1.724) 30. Nov. 2020 Personalkennzahlen 2020/21 2019/20 Veränderung Durchschnittliche Anzahl Mitarbeiter 1.612 1.812 -11,0% Personalaufwand bereinigt * Mio. EUR 34,1 38,4 -11,2% Personalaufwand je Mitarbeiter bereinigt * TEUR 21,2 21,2 0,0% Zahl Auszubildender 18 20 -10,0% Frauenanteil im Führungskreis in % 37 43 -6 PP * um Sondereekte 65 Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaliche und branchenspezifische Lage Weltwirtscha wächst trotz negativer Eekte der Corona-Pandemie Zu Beginn des Jahres 2021 gingen die meisten volkswirtschalichen Institute davon aus, dass sich das Wachstum der Weltwirtscha mit 5,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres fortsetzen würde (2020: -3,5 Prozent 2 ). Die Corona- Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung führten weiterhin zu deutlichen Auswirkungen auf die welt- weite Wirtschaslage. Dennoch ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Weltwirtscha im Jahr 2021 um 6,0 Prozent gewachsen. Das BIP der Eurozone wurde durch die Corona-Pandemie stark beeinflusst. Hier stieg die Wirtschas- leistung im Jahr 2021 um 5,0 Prozent und erhöhte sich damit um 11,4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (-6,4 Prozent). In Deutschland erhöhte sich die Wirtschasleistung mit 2,6 Prozent vergleichsweise moderat (2020: -4,6 Prozent). Um die Wirtscha zu stützen, haben die Industriestaaten kreditfinanzierte Hilfsprogramme sowie Maßnahmenpakete fortgeführt. In Reaktion auf die deutlich steigenden öentlichen Schulden und zur Unterstützung der Wirtscha setzten die Notenbanken ihre expansive Geldpolitik fort und hielten damit das Zinsniveau niedrig. Wesentliche Einflussfaktoren im Jahr 2021 auf die weltweite Wirtschasentwicklung waren der vollzogene Ausstieg Großbritanniens aus der europäischen Union, das im Suez-Kanal havarierte Containerschi „Ever Given“, Kapazitätsschwierigkeiten im Logistiksystem vor allem im Seeverkehr und daraus resultierende Lieferengpässe. Bedeutsamer gesamtwirtschalicher Indikator für den Ahlers Konzern ist neben der Wirtschaskra und der Konjunkturerwartung der private Konsum, der durch die Arbeitsmarktlage und die Einkommensentwicklung beeinflusst wird. Instrumente wie staatliche Kredite und Kurzarbeit dämpen den Anstieg der Arbeitslosigkeit wirkungsvoll, so dass sich die Arbeitslosenquote im Euroraum auf dem Vorjahresniveau bewegt (2021: 7,8 Prozent; 2020: 7,9 Prozent). Im Zuge der neuerlich gestiegenen Infektionszahlen sowie der Ausbreitung neuer Virus-Varianten und damit erneut einhergehender Eindämmungsmaßnahmen im Herbst/Winter 2021 verzeichnet das Konsumklima deutliche Einbußen. Im Dezember 2021 stieg der GfK-Konsumklimaindex dann wieder auf einen Wert von -1,6 Punkten 3 (Vorjahr -6,7 Punkte). Indes wurde die Kaufkra der Bevölkerung im Euroraum durch den moderaten Anstieg der Verbraucher- preise geschwächt (Inflationsrate 2021: 2,5 Prozent, Vorjahr 0,3 Prozent). Insgesamt stieg der private Verbrauch im Jahr 2021 in Deutschland um 0,4 Prozent. Angesichts sich erholender Konjunkturwerte sowie größtenteils deutlich gemäßigterer Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie waren die Umsatzrückgänge im europäischen Ausland geringer und die Konsumausgaben privater Haushalte erhöhten sich in der Eurozone um 2,9 Prozent, so dass sich die Gesamtwirtschasleistung der EU wieder dem Vorkrisenniveau annähert. Branchenspezifische Entwicklung Aufgrund der Corona-Pandemie wurden mit Anfang des Ahlers-Geschäsjahres im Dezember 2020 abermals europa- weit Einzelhandelsschließungen für Bekleidung verfügt. Der bis dahin leicht rückläufige Umsatztrend des stationären Modehandels verschlechterte sich dadurch erneut. Wenngleich der stationäre Einzelhandel an Attraktivität verloren hat, konnte sich nach Önung des stationären Einzelhandels im Frühsommer das Kaufverhalten stabilisieren. In vielen Ländern führten stark steigende Fallzahlen – bedingt durch die vierte Welle der Pandemie – im November 2021 wiederholt zu weitreichenden Beschränkungen, wie die 2G-Regel für den Einzelhandel, und erneuten Lockdowns, die vor allem im vierten Kalenderquartal 2021 den stationären Modeeinzelhandel wieder deutlich beeinträchtigten. So konnte die Textilbranche kaum von dem Aufschwung im Einzelhandel profitieren. Für das Kalenderjahr 2021 lag das Umsatzminus bei den vom Lockdown betroenen Bereichen des stationären Einzelhandels um bis zu 30 Prozent unter Vorkrisenniveau. Im stationären Modehandel verringerte sich der Umsatz um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2 Quelle: Commerzbank Research Januar 2021, alle weiteren Werte dieses Kapitels Commerzbank Research Dezember 2021. 3 Quelle: GfK Konsumklima: Vierte Welle und Inflation setzen Konsumklima zu, 25. November 2021. 66 Auch wenn die Corona-Krise das weiterhin wachsende Online-Geschä mit Mode zusätzlich forciert, werden die Umsatz- rückgänge des stationären Handels dadurch nur abgemildert. Das Online-Geschä stellte jedoch die Verfügbarkeit von Mode auch während der Lockdowns grundsätzlich sicher und verzeichnete im Fashionbereich zudem erhebliche Zuwächse um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Geschäsverlauf Entwicklung des Geschäsjahres 2020/21 y Rückläufige Umsatzentwicklung 2020/21 (-6,0 Prozent) verursacht durch coronabedingte Belastungen in den ersten acht Monaten des Geschäsjahres y Quartale II bis IV/2021 verlaufen besser als Vorjahr, können jedoch coronabedingten Umsatzeinbruch im ersten Quartal nicht vollständig kompensieren y Einsparungen bei betrieblichen Aufwendungen von 2,5 Mio. EUR bzw. 3,0 Prozent y Konzernergebnis steigt durch Sondererträge um 9,6 Mio. EUR auf -8,9 Mio. EUR y Durch Sonderverkäufe und zahlungswirksame Sondererträge Entschuldung um 13,1 Mio. EUR y Positiver Cashflow aus laufender Geschästätigkeit (+6,3 Mio. EUR) durch Abbau des Net Working Capitals y Weiterhin solide Bilanzstruktur mit 46,6 Prozent Eigenkapitalquote Umsatz nach Segmenten Mio. EUR 2020/21 2019/20 Veränderung in % Premium Brands * 101,7 106,6 -4,6 Jeans & Workwear 40,8 45,0 -9,3 Summe 142,5 151,6 -6,0 * inkl. Sonstige 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR) Umsatz nach Regionen Mio. EUR 2020/21 2019/20 Veränderung in % Deutschland 77,2 87,1 -11,4 Westeuropa 37,4 39,2 -4,6 Mittel-/ Osteuropa/ Sonstiges 27,9 25,3 10,3 Summe 142,5 151,6 -6,0 Umsatz nach Quartalen Mio. EUR 2020/21 2019/20 Veränderung in % 1. Quartal 22,4 51,2 -56,3 2. Quartal 36,9 19,5 89,2 3. Quartal 38,6 38,2 1,0 4. Quartal 44,6 42,7 4,4 Summe 142,5 151,6 -6,0 67 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Ertragslage Positive Kehrtwende nach coronabedingt schwachem Start Der Konzernumsatz sank im Geschäsjahr 2020/21 coronabedingt um 9,1 Mio. EUR bzw. 6,0 Prozent auf 142,5 Mio. EUR. Hauptursache waren dabei die europaweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, die im ersten Quartal durch europaweite Lockdowns mit Umsatzeinbußen im Vergleich zum Vorjahresquartal von 28,8 Mio. EUR bzw. 56,3 Prozent, den größten Einfluss hatten. In den Folgequartalen wurde ein Großteil dieser Umsatzeinbußen wieder aufgeholt, ohne jedoch jedoch komplett die Umsatzeinbußen des ersten Quartals zu kompensieren. In Deutschland lag die Umsatzentwicklung damit im Rahmen des Markttrends (-12 Prozent 4 ). In den internationalen Märkten lag das Umsatzminus des Ahlers Konzerns eher leicht unter der Branchenentwicklung aufgrund meist noch höherer Rückgänge im europäischen Ausland 5 . Dabei entwickelten sich die Marken sehr unterschiedlich. Während Baldessarini und Otto Kern nicht zuletzt durch den Marken-Relaunch Umsatzsteigerungen ver- zeichnen konnten, büßten Workwear und Jeans Umsätze ein. Vor allem das Jackengeschä lief sehr schwach. Anzüge und Sakkos stagnierten auf niedrigem Niveau, da weiterhin die Kaufanlässe für formelle Kleidung fehlten und die Arbeit im Home-Oice die Nachfrage nach Business-Bekleidung reduzierte. In den letzten Monaten des Geschäs- jahres ist hier aber eine Trendwende zu erkennen. Die Auswirkungen der Pandemie trafen Ahlers als Wholesale-Unternehmen und Bekleidungsproduzent im zeitlichen Verlauf anders als den Bekleidungseinzelhandel, in der Summe und im Ausmaß aber ähnlich. Insgesamt waren rund acht Monate in Geschäsjahr 2020/21 von Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beeinflusst, wäh- rend es im Vorjahr nur fünf waren. Hinzu kamen, nicht nur für die Modehäuser, massive Störungen in der Lieferkette, die zu stockender Auslieferungen der Saisonwaren und Abschmelzen der NOS-Bestände mit Engpässen in der Nach- versorgung der Kunden führten. Dies war insbesondere im dritten Quartal 2020/21 zu spüren. Im März 2021 gab es nach kurzzeitigem Aufheben der Beschränkungen einen starken Nachholeekt, der allerdings nicht den kompletten Umsatzrückgang des ersten Quartals kompensieren konnte, weil das Geschä aus Nachbestellungen fast völlig aus- blieb. Da im Vergleichszeitraum des Vorjahres ein kompletter Lockdown verhängt wurde, stiegen die Umsätze im zweiten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 89,2 Prozent. Etwas Entspannung trat dann nach Önung des Bekleidungseinzelhandels, wie bereits im Vorjahr, im dritten Quartal 2021 (Juni bis August) ein, wobei aber durch ge- störte Lieferketten die Herbst/Winter-Waren verspätet ausgeliefert wurden. Der Umsatz erhöhte sich daher im dritten Quartal 2020/21 auf niedriger Basis nur um 1,0 Prozent. Durch das Aufholen der verzögerten Auslieferungen wurde das vierte Quartal des „zweiten Corona-Jahres“ 2020/21 (September bis November) das umsatzstärkste (mit 44,6 Mio. EUR Umsatzerlösen bzw. einer Umsatzsteigerung zum Vorjahresquartal um 4,4 Prozent), allerdings auch basierend auf schwachen Vorjahreszahlen, da der November 2020 von massiven Umsatzeinbrüchen geprägt war. Abweichend von dieser allgemeinen Schilderung des Jahresverlaufs gab es regional einige Besonderheiten. Russland hat eher weniger Einzelhandelsschließungen verfügt. Der zweite Lockdown kam in einigen Ländern wie z.B. Österreich, Frankreich, Tschechien früher als in Deutschland und endete dementsprechend auch eher. Die Umsatzent- wicklung nach Regionen stützt diese Einschätzung, denn in Deutschland waren die Umsatzrückgänge mit 11,4 Prozent am höchsten. Das westeuropäische Ausland lag mit -4,6 Prozent im Konzerntrend. Am wenigsten waren die Umsätze in Osteuropa tangiert, die von niedriger Basis aus immerhin um 10,3 Prozent stiegen. eCommerce-Geschä mit zweistelligem Umsatzplus Das eCommerce Geschä hat bei Ahlers eine hohe strategische Priorität. Unabhängig von den Auswirkungen der Corona-Pandemie, die die Digitalisierung weiter beschleunigt und den Online-Handel noch forciert haben, hat Ahlers im Rahmen seines Performance Projektes „New Tomorrow“ das eCommerce-Geschä mit diversen Maßnahmen auf ein neues Level gehoben. Obwohl im Geschäsjahr 2020/21 noch nicht alle Maßnahmen vollumfänglich umgesetzt waren, erzielte der eCommerce ein starkes Umsatzplus von 34,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit deutlich über der Entwicklung der Branche (+20,7 Prozent 6 ). Zu dieser Entwicklung trugen sowohl die Umsatzzuwächse auf den Marktplätzen als auch unserer eigenen, neu gestalteten Online-Shops bei. 4 Quelle: www.textilwirtscha.de/../tw-testclub-die-umssetze-im-jahr-2021-weiter-abgeschmolzen; abgerufen am 05.01.2022. 5 Quelle: Erwartung Umsätze 2021 non-luxery fashion Europa -15 bis -10 Prozent, weltweit -4 bis +1 Prozent; McKinsey & Company, The State of Fashion 2022, Seite 15. 6 Quelle: IFH Köln, Branchenreport „Onlinehandel“, Jahrgang 2021, Seite 68. 68 Kurzfristige Kostensenkungsmaßnahmen führen zu gesunkenen betrieblichen Aufwendungen Die Rohertragsmarge erhöhte sich im Geschäsjahr 2020/21 leicht um 0,3 Prozentpunkte auf 47,6 Prozent (Vorjahr 47,3 Prozent). Maßgeblich für den Rohertragsrückgang um 3,9 Mio. EUR auf 67,8 Mio. EUR (Vorjahr 71,7 Mio. EUR) waren daher die niedrigeren Umsatzerlöse. Sowohl die ersten Auswirkungen des Projektes „New Tomorrow“, weitere kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung als auch die coronabedingt niedrigeren Wholesale-Umsätze führten im Berichtsjahr zu geringeren betrieblichen Aufwendungen bestehend aus Personalaufwand, dem Saldo ‚Sonstiger Aufwand und Ertrag‘ und den Erneuter Umsatzrückgang im eigenen Einzelhandel Ahlers führte zum Bilanzstichtag 23 Stores in Eigenregie davon drei im Inland und 20 im Ausland. Die eigenen Stores befinden sich überwiegend im Baltikum und in Polen, Ahlers RUS führt acht Stores und zwei Outlets in Russland. Im Laufe des Jahres 2021 hat Ahlers einen Store in Deutschland geschlossen. Die eigenen Stores, die sich überwiegend in Osteuropa befinden, litten zum Teil erneut sehr unter den Folgen und Einflüssen der Corona-Pandemie. Das lag vor allem an langen Lockdown Phasen im Baltikum. Ahlers betreibt zudem 27 Outlets (Vorjahr 31). Vier Outlet-Standorte in Deutschland, Österreich und Tschechien wurden aufgegeben. Die Outlet-Stores liegen meist an Autobahnen und o in Grenznähe. Diese Standortfaktoren zeigten sich, wie schon im Vorjahr, unter Corona-Bedingungen als nicht vorteilha, weil die Mobilität stark zurückging. Auch das Geschä unserer Outlets im europäischen Ausland war einmal mehr von lokalen Lockdown-Maßnahmen massiv betroen. So ging der Umsatz des eigenen Retail zusammengenommen nach 30,4 Prozent im Vorjahr nochmals um 5,5 Prozent zurück. Flächenbereinigt sanken die Umsätze um ein Prozent. Der Umsatzanteil des eigenen Retails am Gesamtumsatz stieg inklusive des eCommerce-Geschäs von 14,6 Prozent auf 15,9 Prozent. Unsere Partner betrieben am 30. November 2021 insgesamt 92 Stores und damit einen weniger als im Vorjahr. In Polen lag die Zahl der Partnerstores wie im Vorjahr bei 37. Im Ländervergleich hat Polen damit die größte Anzahl Stores in einem Land. In Russland und der Ukraine lag die Anzahl der Partnerstores zusammengenommen unverändert bei 41 (Vorjahr 41). Die übrigen Stores befinden sich in weiteren Ländern Osteuropas, wie z. B. in Tschechien und im Baltikum. Außerdem führte ein Partner einen Pierre Cardin-Store in den Niederlanden. Ertragslage 2020/21 Mio. EUR 2019/20 Mio. EUR Veränderung absolut Mio. EUR Veränderung in % Umsatzerlöse 142,5 151,6 -9,1 -6,0 Rohertrag * 67,8 71,7 -3,9 -5,4 in % vom Umsatz 47,6 47,3 Personalaufwand * -34,1 -38,4 4,3 11,2 Saldo Sonstiger Aufwand/Ertrag * -39,4 -36,4 -3,0 -8,2 EBITDA * -5,7 -3,1 -2,6 -83,9 Abschreibungen * -8,1 -9,3 1,2 12,9 EBIT * -13,8 -12,4 -1,4 -11,3 Sondereekte * 6,6 -2,9 9,5 Finanzergebnis -1,9 -1,9 0,0 0,0 Ergebnis vor Ertragsteuern -9,1 -17,2 8,1 47,1 Ertragsteuern 0,2 -1,3 1,5 Konzernergebnis -8,9 -18,5 9,6 51,9 * vor Sondereekten 69 Abschreibungen. So fiel der Personalaufwand von 38,4 Mio. EUR um 11,2 Prozent auf 34,1 Mio. EUR vor allem durch die im Vorjahr eingeleitete Beendigung von Aktivitäten, die Inanspruchnahme von Kurzarbeit sowie die Schließung unseres polnischen Produktionswerks. Gegenläufig stieg der Saldo ‚Sonstiger Aufwand und Ertrag‘ um 8,2 Prozent von 36,4 Mio. EUR auf 39,4 Mio. EUR. Maßgebliche Gründe dafür waren die höheren Kosten im eCommerce als Folge des starken Umsatzanstiegs in diesem Bereich, Kostensteigerungen für Frachten und Kommissionierung und höhere Marketingausgaben. Die Abschreibungen reduzierten sich um 1,2 Mio. EUR auf 8,1 Mio. EUR, da in den beiden letzten Jahren Neu-Investitionen auf das Nötigste beschränkt wurden. Zusammengenommen sanken die betrieblichen Auf- wendungen damit um 3,0 Prozent bzw. 2,5 Mio. EUR von 84,1 Mio. EUR auf 81,6 Mio. EUR. Hohe Sondererträge durch staatliche Subventionen Während im Vorjahr hohe Sonderaufwendungen durch Mitarbeiterabfindungen maßgeblich die Sondereekte beein- flussten, waren es in diesem Jahr hohe Sondererträge durch staatliche Überbrückungshilfen und Fixkosten-Zuschüsse im Rahmen der staatlichen Corona-Hilfen. Im Geschäsjahr 2020/21 gab es insgesamt Sondereekte in Höhe von +6,6 Mio. EUR. Ertragsseitig beinhaltet dieser Wert die bereits genannten staatlichen Überbrückungshilfen III und III Plus, den Ertrag aus dem Verkauf einer nicht betriebsnotwendigen Immobilie sowie Erträge aus der Veräußerung von Kunstge- genständen in Höhe von insgesamt 14,7 Mio. EUR (Vorjahr 1,3 Mio. EUR). Als Gegeneekt zu den erhaltenen Überbrückungshilfen wurden die Rohertragseekte aus den ebenfalls durch die Corona-Pandemie ausgelösten überproportionalen Preisnachlässen und damit verbundenen Wertberichti- gungen auf Vorräte ebenfalls in die Sondereekte umgegliedert (-5,5 Mio. EUR). Darüber hinaus umfassen die Sondereekte noch einige Abfindungen an Personal und Handelsver- treter, Beratungskosten im Rahmen der Restrukturierung sowie einen Impairment auf den Firmenwert der Stesa-Gruppe und Abwertungen auf einzelne Kunstwerke, die in Folge der regelmäßigen Impairment-Tests vorgenommen wurden. Das Finanzergebnis ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Die Ertragsteuern weisen Erträge von 0,2 Mio. EUR aus (Vorjahr 1,3 Mio. EUR Aufwand). Im Berichtsjahr egalisieren die Ertragsteuer-Aufwendungen aus dem Sonderertrag des Immobilienverkaufs und für Gewinne von Tochtergesellschaen im Ausland den Ertrag aus der Auflösung der passiven latenten Steuer nahezu. Aktive latente Steuern auf Verluste im Geschäsjahr wurden im Inland nicht gebildet. Sondereekte 2020/21 Mio. EUR 2019/20 Mio. EUR Rohertrag -5,5 0 Sonstige betriebliche Erträge 14,7 1,3 Personalaufwendungen -0,5 -2,6 Sonstige betriebliche Aufwendungen -1,4 -1,0 Abschreibungen -0,6 -0,6 Summe 6,6 -2,9 70 Deutliche Ergebnisverbesserung durch Sondererträge Die Einsparungen bei den Personalkosten konnten die Auswirkungen des Umsatzrückgangs auf das EBITDA vor Sonder- eekten nicht ausgleichen. Auch die geringeren Abschreibungen führen nur zur Abschwächung des Rückgangs im EBIT vor Sondereekten von -12,4 Mio. EUR auf -13,8 Mio. EUR. Die hohen Sondererträge im Geschäsjahr 2020/21 im Unterschied zu den hohen Sonderaufwendungen im Vorjahr führen jedoch zu einer starken Ergebnisverbesserung vor Steuern um 47 Prozent auf -9,1 Mio. EUR (Vorjahr -17,2 Mio. EUR). Bei stabilem Finanzergebnis und positiven Eekten in den Ertragsteuern ist das Konzernergebnis nach Steuern weiterhin negativ, aber liegt mit -8,9 Mio. EUR um 9,6 Mio. EUR über dem Vorjahr (Vorjahr -18,5 Mio. EUR). Vermögenslage Bilanzstruktur 30.11.2021 30.11.2020 Aktiva Mio. EUR in % Mio. EUR in % Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 34,5 27,3 44,0 29,3 Sonstige langfristige Vermögenswerte 5,3 4,2 10,4 6,9 Latente SteueransprücheLatente Steueransprüche 0,6 0,5 0,5 0,3 Langfristige Vermögenswerte 40,4 32,0 54,9 36,5 Vorräte 51,3 40,7 71,8 47,8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17,5 13,9 12,3 8,2 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 10,9 8,6 6,7 4,4 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6,0 4,8 4,6 3,1 Kurzfristige Vermögenswerte 85,7 68,0 95,4 63,5 Summe Aktiva 126,1 100,0 150,3 100,0 30.11.2021 30.11.2020 Passiva Mio. EUR in % Mio. EUR in % Eigenkapital 58,8 46,6 68,4 45,5 Pensionsrückstellungen 2,8 2,2 3,2 2,1 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 33,3 26,4 41,2 27,5 Latente Steuerverbindlichkeiten 0,7 0,6 1,5 1,0 Langfristige Schulden 36,8 29,2 45,9 30,6 Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 0,8 0,6 0,5 0,3 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 29,7 23,6 35,5 23,6 Kurzfristige Schulden 30,5 24,2 36,0 23,9 Schulden 67,3 53,4 81,9 54,5 Summe Passiva 126,1 100,0 150,3 100,0 71 Solidere Bilanzstruktur mit reduziertem Net Working Capital und verbesserter Nettoverschuldung Am 30. November 2021 lag die Bilanzsumme mit 126,1 Mio. EUR um 24,2 Mio. EUR unter dem Wert am Vorjahres- stichtag (150,3 Mio. EUR). Die langfristigen Vermögenswerte lagen mit 40,4 Mio. EUR um 14,5 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 54,9 Mio. EUR. Maßgeblich für den Rückgang der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte von 9,5 Mio. EUR war der Verkauf eines nicht mehr betriebsnotwendigen Betriebsgebäudes in unmittelbarer Nähe zum Firmensitz der Ahlers AG. Darüber hinaus lagen die Abschreibungen wie bereits im Vorjahr merklich unter den Investitionen und Leasing-Neuverträgen. Der Verkauf von Kunst mit einem Buchwert von 4,7 Mio. EUR sowie einzelne Wertkorrekturen im Kunstbestand führten zum Rückgang der sonstigen langfristigen Vermögenswerte um 5,1 Mio. EUR auf 5,3 Mio. EUR. Die kurzfristigen Vermögenswerte gingen von 95,4 Mio. EUR um 9,7 Mio. EUR auf 85,7 Mio. EUR zurück. Dies resultiert aus dem starken Abbau der Vorräte um 20,5 Mio. EUR, was wiederrum das Ergebnis coronabedingten Bestandsmanagements war. Gegenläufig stiegen die Forderungen in Folge der hohen Umsätze im letzten Monat des Geschäsjahres 2020/21 sowie durch ein geringeres Factoring-Volumen um 5,2 Mio. EUR gegenüber dem Wert am letzten Bilanzstichtag. Zudem wurden Erstattungsansprüche nach Überbrückungshilfe III und III Plus aktiviert, dem zur Folge die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte temporär erhöht sind. Auch der Zahlungsmittelbestand lag mit 6,0 Mio. EUR stichtagsbezogen über dem Niveau des Vorjahres (+1,4 Mio. EUR gegenüber Vorjahr). Zusammen mit den durch das geringere Einkaufsvolumen niedrigeren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-0,9 Mio. EUR) reduzierte sich das Net Working Capital (Saldo aus Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) damit um 14,4 Mio. EUR bzw. 19,5 Prozent von 73,8 Mio. EUR auf 59,4 Mio. EUR. Eigenkapitalquote leicht gestärkt bei 47 Prozent Die Verkäufe aus den langfristigen Vermögenswerten, der Abbau des Net Working Capital sowie die Einzahlungen aus den staatlichen Überbrückungshilfen führten trotz der coronabedingten Verluste zu einer um 13,1 Mio. EUR niedrigeren Nettofinanzverschuldung von 29,6 Mio. EUR (Vorjahr 42,7 Mio. EUR). Die Entwicklung resultierte aus der Rückzahlung der langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten auf 24,9 Mio. EUR (Vorjahr 32,5 Mio. EUR), aus reduzierten kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 2,6 Mio. EUR (Vorjahr 5,4 Mio. EUR), den geringeren Leasing-Verbindlichkeiten (8,1 Mio. EUR, Vorjahr 9,4 Mio. EUR) und den gestiegenen Zahlungsmitteln auf 6,0 Mio. EUR (Vorjahr 4,6 Mio. EUR). Zu Geschäsjahresbeginn stieg der Liquiditätsbedarf coronabedingt nochmals an. Um den Liquiditätsbedarf zu decken und den finanziellen Handlungsspielraum zu erhalten, hat das Unternehmen bei seinen Hausbanken einen zusätzlichen Kredit aufgelegt. Der Kreditrahmen in Höhe von 8,4 Mio. EUR wurde mit einer weiteren Bürgscha des Landes NRW sowie mit einer zusätzlichen Bürgscha in Höhe von 1,0 Mio. EUR der Mehrheitsaktionärin Frau Dr. Stella Ahlers unterlegt. Letztendlich wurden zum Stichtag von der Kreditsumme nur 1,5 Mio. EUR in Anspruch genom- men. Darüber hinaus gewährte die Mehrheitsaktionärin Frau Dr. Stella Ahlers ein persönliches Darlehen in Höhe von 0,6 Mio. EUR. Beide Kredite wurden zusammen in den bestehenden Finanzierungsvertrag mit einer Laufzeit bis 2025 eingebunden. Durch das negative Konzernergebnis ergab sich eine Verminderung des Eigenkapitals um 9,6 Mio. EUR auf 58,8 Mio. EUR (Vorjahr 68,4 Mio. EUR). Der Rückgang der Bilanzsumme, in Folge der Reduzierung der Vermögenswerte, führte dennoch dazu, dass die Eigenkapitalquote leicht anstieg. Am 30. November 2021 lag die Eigenkapitalquote deshalb weiterhin bei soliden 46,6 Prozent (Vorjahr 45,5 Prozent). 72 Finanzlage Positiver Free Cashflow durch reduziertes Net Working Capital Der Free Cashflow war im Geschäsjahr 2020/21 durch zwei Eekte maßgeblich beeinflusst. Einerseits wurde er durch den coronabedingten Verlust belastet. Andererseits war im Net Working Capital deutlich weniger Kapital gebunden als im Vorjahr, was gesamtha zu einem positiven Free Cashflow führte. Die deutlich erhöhten Netto-Deinvestitionen von 10,6 Mio. EUR (Vorjahr 0,8 Mio. EUR), bedingt durch die Verkäufe aus den langfristigen Vermögenswerten, wurden in nahezu gleicher Höhe zur Tilgung der Darlehen eingesetzt. Nicht zahlungswirksam sind die sonstigen Veränderungen von -6,9 Mio. EUR (Vorjahr 3,1 Mio. EUR), die größtenteils die noch nicht ausbezahlten staatlichen Überbrückungshilfen abbilden. Zusammengenommen betrug der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 6,3 Mio. EUR (Vorjahr -14,8 Mio. EUR). Der Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit lag bei 16,6 Mio. EUR. Damit wurde der Mittelabfluss des Vorjahres (-14,8 Mio. EUR Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit) mehr als ausgeglichen. Als Folge kann ein nahezu gleicher Stand an flüssigen Mitteln am Geschäsjahresende 2021 wie im Vor-Corona-Jahr 2019 (8,6 Mio. EUR) erreicht werden. Finanzkennzahlen 2020/21 2019/20 Eigenkapital Mio. EUR 58,8 68,4 Nettofinanzverschuldung Mio. EUR 29,6 42,7 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Mio. EUR 1,9 1,6 Bilanzsumme Mio. EUR 126,1 150,3 Eigenkapitalquote in % 46,6 45,5 Verschuldungsgrad * in % 113,3 117,6 Eigenkapitalrentabilität in % -15,1 -27,0 * ohne latente Steuern Free Cashflow 2020/21 Mio. EUR 2019/20 Mio. EUR Veränderung in % Konzernergebnis -8,9 -18,5 51,9 Saldo aus Abschreibungen und Zuschreibungen 8,6 10,3 -16,5 Veränderungen Net Working Capital 14,4 -9,1 n.a. Veränderungen der kurzfristigen Rückstellungen -0,9 -0,6 -50,0 Sonstige Veränderungen * -6,9 3,1 n.a. Cashflow aus laufender Geschästätigkeit 6,3 -14,8 n.a. Netto-Deinvestitionen 10,6 0,8 >100 Auswirkung durch Veränderung der Wechselkurse -0,4 -0,8 50,0 Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit und nach Dividende 16,5 -14,8 n.a. Zugang (+), Tilgung (-) langfristiger Verbindlichkeiten -12,1 7,2 n.a. Free Cashflow 4,4 -7,6 n.a. Flüssige Mittel 30. November ** 5,4 1,0 >100 * Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 1,2 Mio. EUR (Vorjahr 3,1 Mio. EUR). Veränderung der langfristigen Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten -2,0 Mio. EUR (Vorjahr -0,3 Mio. EUR). ** Zahlungsmittel abzgl. Kontokorrentkredite 73 Gesamtaussage des Vorstands zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Die Corona-Pandemie führte im Jahr 2021 erneut zu außerordentlichen Belastungen für den europäischen Beklei- dungsmarkt. In den ersten Monaten des Jahres 2021 trafen die langen Schließungen des Bekleidungseinzelhandels die Markteilnehmer noch härter als im Jahr zuvor. Die Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung haben die Geschäe der Bekleidungsbranche spürbar beeinträchtigt. Die Planungsprämissen für das Geschäsjahr 2020/21 waren entsprechend verhalten: ein Umsatzrückgang im einstelligen Bereich, ein EBIT vor Sondereekten ungefähr auf Vorjahresniveau, ein moderat verbessertes Ergebnis vor und nach Steuern sowie ein positiver Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit waren anvisiert. Ahlers musste jedoch im abgelaufenen Geschäsjahr nochmals Umsatzeinbußen verkraen, die aber noch im Plan lagen, aber das Ergebnis belastet haben. Das Management hat über die Eizienzmaßnahmen der Vorjahre hinaus umfangreiche liquiditätssichernde Maßnahmen ergrien. Letztendlich konnte durch staatliche Überbrückungshilfen das sehr negative Plan-Konzernergebnis deutlich verbessert und der Plan-Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit deutlich überboten werden. Dieser Überschuss des Free Cashflow wurde zur Entschuldung eingesetzt. In dieser schwierigen Situation ist dem Unternehmen seine solide Bilanzstruktur mit hoher Eigenkapitalquote zu Gute gekommen. Zudem hat der Abbau von Net Working Capital den Cashflow gestützt. Das konsequente Umsetzen des Maßnahmenkatalogs zur Begegnung der Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigte seine Wirkung auch in der Ver- mögens- und Finanzlage mit einer rückläufigen Netto-Finanzverschuldung und leicht gestärkter Eigenkapitalquote. Das operative Ergebnisziel vor Sondereekte (EBIT vor Sondereekte) konnte coronabedingt nicht erreicht werden. Die zukünige Ergebnisentwicklung sollte aber mit Abklingen der Corona-Pandemie ab dem Jahr 2023 wieder positiv sein. Das gerade begonnene Geschäsjahr 2021/22 düre noch ein coronabedingtes Transformationsjahr mit einem operativen Verlust aber erneut positivem Cashflow und weiter gesunkener Nettoverschuldung werden. Für die nächsten Geschäsjahre ist der Vorstand vorsichtig optimistisch. Diese Annahmen stehen unter dem Vorbehalt der auf Grund des noch immer dynamischen Pandemie- Geschehens in unseren Märkten wenig stabilen Planungsprämissen. Beurteilung der Prognose für das Jahr 2020/21 Ist 2020/21 Ist 2020/21 Prognose 2020/21 Ist 2019/20 Umsatzentwicklung - 142,5 - 151,6 Ergebnis EBIT vor Sondereekten -- -13,8 -/+ -12,4 EBIT nach Sondereekten ++ -7,2 ++ -15,3 Konzernergebnis ++ -8,9 ++ -18,5 Investitionen ++ 1,9 ++ 1,6 + positive Abweichungen mit einstelligem Prozentsatz + + positive Abweichungen mit zweistelligem Prozentsatz (oder Vorzeichenwechsel) - negative Abweichungen mit einstelligem Prozentsatz - - negative Abweichungen mit zweistelligem Prozentsatz -/+ stabile Prognose 74 Segmentbericht Premium Brands: Umsätze von Baldessarini und Otto Kern positiv, Pierre Cardin corona- bedingt rückläufig Die Umsatzentwicklung der zwei Premiummarken Baldessarini und Otto Kern verlief trotz der Eindämmungsmaß- nahmen gegen die Corona-Pandemie positiv. Dies war nicht zuletzt dem vorangegangenen Marken-Relaunch von Baldessarini und der umgesetzten Neuausrichtung hin zu Distanzhandelskunden bei Otto Kern zu verdanken. Noch in der ersten Jahreshäle fehlende Anlässe wie Hochzeiten und Feste und die Arbeit im Home-Oice führten vor allem bei Pierre Cardin dazu, dass der Aufwärtstrend bei Anzügen und Sakkos sowie Shirts noch auf sich warten ließ. Die Casual-Knitwear konnte dagegen ein leichtes Umsatzplus verzeichnen. Generell war das international geprägte Geschä hauptsächlich in der ersten Jahreshäle durch die Schließung des stationären Einzelhandels sowie den Aufla- gen zum Gesundheitsschutz und den Reisebeschränkungen insgesamt beeinträchtigt. Zusammengenommen ging der Segmentumsatz aber im Geschäsjahr 2020/21 um 4,9 Mio. EUR bzw. -4,6 Prozent auf 101,7 Mio. EUR zurück (Vorjahr 106,6 Mio. EUR). Der Anteil des Premiumsegments am Gesamtumsatz stieg leicht auf 71 Prozent (Vorjahr 70 Prozent). Vor allem die Umsatzeekte und der daraus resultierende Rohertragsrückgang sorgten im Berichtsjahr bei leicht verbesserter Rohertragsmarge (48,8 Prozent, Vorjahr 48,2 Prozent) für eine Reduzierung des EBIT vor Sonderef- fekten. Die betrieblichen Aufwendungen der drei Premiummarken einschließlich der vertriebsvariablen Kosten gingen lediglich um 0,1 Mio. EUR zurück, was allerdings im Ausbau des eCommerce-Bereichs begründet liegt. Der Umsatzef- fekt auf den Rohertrag schlug damit voll auf das EBIT vor Sondereekten durch, das so um -1,1 Mio. EUR auf -11,2 Mio. EUR sank (Vorjahr -10,1 Mio. EUR). Jeans & Workwear: Nochmals rückläufige Jeans & Workwear-Umsätze durch Auswirkun- gen der Corona-Pandemie Die Umsätze der im Jeans & Workwear Segment enthaltenen Marken Pioneer Authentic Jeans und Pionier Workwear verringerten sich im Geschäsjahr 2020/21 um 4,2 Mio. EUR bzw. -9,3 Prozent auf 40,8 Mio. EUR (Vorjahr 45,0 Mio. EUR). Dieses Umsatzminus war wesentlich durch die Corona-Einflüsse verursacht. Der Anteil des Jeans & Workwear Segments am Gesamtumsatz ging im Berichtsjahr leicht auf 29 Prozent zurück (Vorjahr 30 Prozent). Umsatz nach Segmenten 2020/21 Mio. EUR 2019/20 Mio. EUR Veränderung in % Premium Brands * 101,7 106,6 -4,6 Jeans & Workwear 40,8 45,0 -9,3 Gesamt 142,5 151,6 -6,0 * inkl. Sonstige 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR) EBIT vor Sondereekten nach Segmenten 2020/21 Mio. EUR 2019/20 Mio. EUR Veränderung in % Premium Brands -11,2 -10,1 -10,9 Jeans & Workwear -2,8 -2,5 -12,0 Gesamt vor IFRS 16 -14,0 -12,6 -11,1 Überleitung IFRS 0,2 0,2 EBIT gem. Ertragslage inkl. IFRS 16 -13,8 -12,4 -11,3 75 Bericht der Ahlers AG Erläuterungen auf Basis HGB (Handelsgesetzbuch) Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage Funktionen der Ahlers AG Die Ahlers AG mit Sitz in Herford ist das Mutterunternehmen des Ahlers Konzerns. Deren zentrale Funktion ist die operative und strategische Steuerung des Konzerns durch den Vorstand. Die Ahlers AG ist aber keine reine Holding, sondern hat mit einigen Tochtergesellschaen Geschäsbesorgungsverträge abgeschlossen. Aufgrund dieser Ver- träge übernehmen die Vertragspartner (die Kommissionäre) die Beschaung aller benötigten Oberstoe, Zutaten und Zubehör sowie Handelsware, lassen diese Materialien im Aurag der Ahlers AG verarbeiten und übernehmen anschließend im eigenen Namen, aber für Rechnung der Ahlers AG den Vertrieb sowie darüber hinaus Verwaltungs- und Dienstleistungsarbeiten. Verträge dieser Art sind mit folgenden Gesellschaen abgeschlossen: Baldessarini GmbH, Pionier Berufskleidung GmbH, Jupiter Bekleidung GmbH, Pioneer Jeans-Bekleidung GmbH, Pionier Jeans & Casuals Deutschland GmbH und der Otto Kern GmbH. Für die oben aufgeführten Tätigkeiten erhalten diese Gesellschaen einen kompletten Aufwandsersatz, eine Kapitalverzinsung sowie eine angemessene Vergütung. Mit allen vorgenann- ten Gesellschaen bestanden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge. Darüber hinaus werden in- und aus- ländische Beteiligungserträge sowie Erträge und Aufwendungen aus mit anderen inländischen Konzerngesellschaen bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträgen in der Ahlers AG vereinnahmt. Die Rohertragsmarge der im Segment enthaltenen Marken blieb mit 44,3 Prozent etwa stabil (Vorjahr 44,7 Prozent). Der spürbar niedrigere Umsatz führte im Geschäsjahr 2020/21 so zu einem Rohertragsrückgang von 2,1 Mio. EUR. Die Kostenstruktur des Jeans & Workwear-Segments wurde durch Umstrukturierungs- und Einsparmaßnah- men nochmals deutlich um 10,2 Prozent verbessert. Dennoch konnte der Rohertragsrückgang nicht ausgeglichen wer- den. Das Ergebnis des Jeans & Workwear Segments fiel daher im Berichtszeitraum um -0,3 Mio. EUR auf -2,8 Mio. EUR (Vorjahr -2,5 Mio. EUR). Umsatz nach Segmenten 2020/21 Mio. EUR 2019/20 Mio. EUR Veränderung in % Premium Brands * 101,7 106,6 -4,6 Jeans & Workwear 40,8 45,0 -9,3 Gesamt 142,5 151,6 -6,0 * inkl. Sonstige 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR) EBIT vor Sondereekten nach Segmenten 2020/21 Mio. EUR 2019/20 Mio. EUR Veränderung in % Premium Brands -11,2 -10,1 -10,9 Jeans & Workwear -2,8 -2,5 -12,0 Gesamt vor IFRS 16 -14,0 -12,6 -11,1 Überleitung IFRS 0,2 0,2 EBIT gem. Ertragslage inkl. IFRS 16 -13,8 -12,4 -11,3 Ertragslage 2020/21 Mio. EUR 2019/20 Mio. EUR Veränderung absolut Mio. EUR Veränderung in % Umsatzerlöse 54,0 57,9 -3,9 -6,7 Rohertrag * 18,4 18,5 -0,1 -0,5 in % vom Umsatz 34,1 32,0 Personalaufwand * -0,9 -1,1 0,2 18,2 Saldo Sonstiger Aufwand/Ertrag * -28,9 -28,3 -0,6 -2,1 Abschreibungen * 0,0 0,0 0,0 n.a. Beteiligungsergebnis * -0,9 1,6 -2,5 n.a. EBIT * -12,3 -9,3 -3,0 -32,3 Sondereekte 3,1 -5,3 8,4 n.a. Finanzergebnis * -1,5 -1,0 -0,5 -50,0 Ergebnis vor Ertragsteuern -10,7 -15,6 4,9 31,4 Ertragsteuern 0,0 -1,6 1,6 n.a. Nettoergebnis -10,7 -17,2 6,5 37,8 * vor Sondereekten 76 Hohe positive Sondereekte Mit 3,1 Mio. EUR lagen die Sondereekte im Geschäsjahr 2020/21 deutlich über dem Vorjahreswert von -5,3 Mio. EUR. Während im Vorjahr hohe Sonderaufwendungen durch Mitarbeiterabfindungen und eine außerplanmäßige Abschreibung auf Beteiligungen maßgeblich die Sondereekte beeinflussten, waren es in diesem Jahr hohe Sondererträge durch staatliche Überbrückungshilfen im Rahmen der Corona-Hilfen. Ertragsseitig beinhaltet dieser Wert die bereits genannten staatlichen Überbrückungshilfen sowie Verkaufserträge aus der Veräußerung von Kunstgegenständen in Höhe von insgesamt 11,9 Mio. EUR (Vorjahr 0,1 Mio. EUR). Als Gegenpart zu den erhaltenen Überbrückungshilfen wurden die Aufwandseekte aus den ebenfalls durch die Corona-Pandemie bewirkten O-Price-Verkäufen und Wertbe- richtigungen auf Vorräte in die Sondereekte umgegliedert (zusammen -3,9 Mio. EUR, davon 1,9 Mio. EUR aus dem Rohertrag und 2,0 Mio. EUR aus den Abschreibungen). Darüber hinaus umfassen die Sondereekte noch einige Erneuter Umsatzrückgang durch forcierte Eindämmungsmaßnahmen gegen die Corona- Pandemie Die Umsatzentwicklung der Ahlers AG wurde im Geschäsjahr 2020/21 wie im Konzern erneut durch die europaweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie stark beeinträchtigt. Der im Wesentlichen coronabedingte Umsatzrückgang betrug 6,7 Prozent bzw. 3,9 Mio. EUR von 57,9 Mio. EUR im Vorjahr auf 54,0 Mio. EUR. Der Exportanteil der Umsätze lag mit 26,2 Prozent oberhalb des Vorjahreswerts (23,4 Prozent). Stabile betriebliche Aufwendungen Aufgrund geringerer operativer Wertberichtigungen auf Vorräte verbesserte sich die Rohertragsmarge im Berichtsjahr um 2,1 Prozentpunkte auf 34,1 Prozent. Damit blieb der Rohertrag mit 18,4 Mio. EUR trotz des Umsatzrückgangs stabil (Vorjahr 18,5 Mio. EUR). Der Personalaufwand lag mit 0,9 Mio. EUR leicht unter dem Vorjahresniveau (1,1 Mio. EUR, siehe dazu Vergütungsbericht auf Seite 93). Der Saldo aus sonstigem Aufwand und Ertrag stieg dagegen leicht um 0,6 Mio. EUR bzw. 2,1 Prozent auf 28,9 Mio. EUR. Neben den Eizienzprogrammen der Vorjahre führten auch die kurzfristig eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung sowie die coronabedingt niedrigeren Umsätze im Geschäsjahr 2020/21 zu niedrigeren betrieblichen Aufwendungen bei den Kommissionärs-Unternehmen. Über diese Einspareekte hinaus stiegen dagegen die Kosten im Zusammenhang mit der Ausweitung des eCommerce-Geschäs sowie die Beratungskosten. Schwächeres Beteiligungsergebnis führt zu Rückgang des EBIT vor Sondereekten Im Geschäsjahr 2020/21 erhöhten sich die Erträge aus Beteiligungen an den Inlands- und Auslandsgesellschaen von 2,1 Mio. EUR auf 3,8 Mio. EUR. Der Saldo aus Erträgen aus Ergebnisabführungsverträgen und Aufwendungen aus Verlustübernahmen der deutschen Kommissionäre ging dagegen vor Sondereekten um 4,2 Mio. EUR auf -4,7 Mio. EUR zurück. Maßgeblicher Grund dafür waren die umsatzbedingt niedrigeren Ergebnisse vor Sondereekten der inlän- dischen Tochterunternehmen mit Ergebnisabführungsvertrag im mittlerweile zweiten Corona-Jahr 2021. Zusammen- genommen fiel das Beteiligungsergebnis vor Sondereekten daher von 1,6 Mio. EUR um 2,5 Mio. EUR auf -0,9 Mio. EUR. Das EBIT vor Sondereekten reduzierte sich deshalb im Berichtsjahr nochmals von -9,3 Mio. EUR auf -12,3 Mio. EUR. Sondereekte 2020/21 Mio. EUR 2019/20 Mio. EUR Rohertrag -1,9 0,0 Sonstige betriebliche Erträge 11,9 0,1 Personalaufwendungen 0,0 -2,6 Sonstige betriebliche Aufwendungen -0,6 -0,2 Abschreibungen -2,8 -2,6 Beteiligungsergebnis -3,5 0,0 Finanzergebnis 0,0 0,0 Summe 3,1 -5,3 77 Vermögenslage Abfindungen an Handelsvertreter, Beratungskosten im Rahmen der Restrukturierung, durch die Corona-Pandemie bewirkte Wertberichtigungen auf Vorräte, Abwertungen auf einzelne Kunstwerke, die in Folge der regelmäßigen Impairment Tests vorgenommen wurden, eine außerplanmäßige Abschreibung auf die Beteiligung an der Ahlers Herford (Espana) S.L sowie im Beteiligungsergebnis Abschreibungen auf Forderungen und der Beteiligung an den Tochtergesellschaen im Baltikum sowie Sondereekte bei den inländischen Unternehmen mit denen ein Ergebnis- abführungsvertrag besteht. Das Finanzergebnis sank in Folge der höheren Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen von -1,0 Mio. EUR auf -1,5 Mio. EUR. Ergebnisverbesserung durch hohe Sondererträge Das Ergebnis vor Ertragsteuern stieg im Geschäsjahr 2020/21 um 4,9 Mio. EUR auf -10,7 Mio. EUR. Trotz einer im Ver- gleich zum Vorjahr längeren durch Corona beeinflussten Phase konnte eine Ergebnisverbesserung nach Sondereek- ten in Folge der staatlichen Überbrückungshilfen erzielt werden. Die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge wur- den im Vorjahr in dem Maße wertberichtigt, indem eine Nutzung nicht mehr als hoch wahrscheinlich bewertet wurde. Das Jahresergebnis der Ahlers AG lag mit -10,7 Mio. EUR daher deutlich über dem Vorjahreswert (-17,2 Mio. EUR). Bilanzstruktur 30.11.2021 30.11.2020 Aktiva Mio. EUR in % Mio. EUR in % Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 0,1 0,1 0,0 0,0 Sonstige langfristige Vermögenswerte 65,8 64,6 71,1 60,2 Anlagevermögen 65,9 64,7 71,1 60,2 Vorräte 23,2 22,8 30,5 25,8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4,5 4,4 2,8 2,4 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 4,4 4,3 12,6 10,6 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2,8 2,7 0,2 0,2 Umlaufvermögen 34,9 34,2 46,1 39,0 Rechungsabgrenzungsposten und latente Steuern 1,1 1,1 1,0 0,8 Summe Aktiva 101,9 100,0 118,2 100,0 30.11.2021 30.11.2020 Passiva Mio. EUR in % Mio. EUR in % Eigenkapital 57,0 56,0 67,7 57,3 Pensionsrückstellungen 0,2 0,2 0,2 0,2 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 27,5 27,0 36,4 30,8 Übrige Rückstellungen 1,8 1,7 1,6 1,3 Übrige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten 15,4 15,1 12,3 10,4 Fremdkapital 44,9 44,0 50,5 42,7 Summe Passiva 101,9 100,0 118,2 100,0 78 Finanzlage Solide Bilanzstruktur mit Eigenkapitalquote von 56 Prozent Die Bilanzsumme der Ahlers AG lag am 30. November 2021 mit 101,9 Mio. EUR deutlich unter der Bilanzsumme am Vorjahresstichtag (118,2 Mio. EUR). Drei Einflüsse veränderten im Wesentlichen die Aktivseite der Bilanz. Im Anlagever- mögen führten Kunstverkäufe und Wertberichtigungen auf Beteiligungen zu einem Rückgang um 5,3 Mio. EUR auf 65,9 Mio. EUR. Durch ein geringeres Einkaufsvolumen, verkürzte Beschaungswege und Verbesserungen in der Steue- rung der Lieferketten konnten die Vorräte um 7,3 Mio. EUR oder 24 Prozent abgebaut werden. Darüber hinaus gingen die sonstigen kurzfristen Vermögenswerte im Wesentlichen bedingt durch niedrigere Forderungen an verbundene Unternehmen im Konzernverbund um 8,2 Mio. EUR zurück. Gegenläufig stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch höhere Umsätze im November 2021 und ein geringeres Factoring-Volumen um 1,7 Mio. EUR an. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen blieben mit 1,7 Mio. EUR etwa auf dem Vorjahresniveau (1,6 Mio. EUR). Das Net Working Capital (Saldo aus Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) reduzierte sich somit im Berichtsjahr um 5,8 Mio. EUR bzw. 18,2 Prozent von 31,8 Mio. EUR auf 26,0 Mio. EUR. Zusammengenommen sank das Umlaufvermögen um 11,2 Mio. EUR auf 34,9 Mio. EUR. Die Verkäufe aus den langfristigen Vermögenswerten, der Abbau des Net Working Capital sowie die Einzahlun- gen aus den staatlichen Überbrückungshilfen führten trotz der coronabedingten Verluste zu einer um 14,6 Mio. EUR niedrigeren Nettofinanzverschuldung von 21,9 Mio. EUR (Vorjahr 36,5 Mio. EUR). Aufgrund der höheren Verbindlich- keiten gegenüber verbundenen Unternehmen im Konzernverbund stiegen die übrigen Verbindlichkeiten um 3,1 Mio. EUR auf 15,4 Mio. EUR (Vorjahr 12,3 Mio. EUR). Durch den Jahresfehlbetrag verringerte sich das Eigenkapital und lag am 30. November 2021 mit 57,0 Mio. EUR um 10,7 Mio. EUR unter dem Wert des Vorjahresstichtags (67,7 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote ging somit zurück, blieb aber aufgrund der ebenfalls geringeren Bilanzsumme auf weiterhin sehr soliden 55,9 Prozent (Vorjahr 57,3 Prozent). Free Cashflow 2020/21 Mio. EUR 2019/20 Mio. EUR Veränderung in % Nettoergebnis -10,7 -17,2 37,8 Saldo aus Abschreibungen und Zuschreibungen 0,9 2,7 -66,7 Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Gegenständen das Anlagevermögens 0,0 -0,1 n.a. Veränderungen Net Working Capital 5,8 -8,8 n.a. Veränderungen der kurzfristigen Rückstellungen 0,1 -0,8 n.a. Sonstige Veränderungen 13,0 2,7 > 100,0 Cashflow aus laufender Geschästätigkeit 9,1 -21,5 n.a. Einzahlungen/Auszahlungen zu immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Finanzanlage 5,5 0,4 > 100,0 Free Cashflow vor Finanzierungstätigkeit 14,6 -21,1 n.a. Zugang (+), Tilgung (-) langfristiger Verbindlichkeiten -9,1 13,1 n.a. Free Cashflow 5,5 -8,0 n.a. Flüssige Mittel 30. November * 2,7 -2,8 n.a. * Zahlungsmittel abzgl. Kontokorrentkredite 79 Positiver Free Cashflow durch Vorratsabbau im Berichtsjahr Die Einzahlungen aus Kunstverkäufen (enthalten in den Einzahlungen zu immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Finanzanlagen in Höhe von 5,5 Mio. EUR) und aus den staatlichen Überbrückungshilfen wurden zum Großteil zur Tilgung der langfristigen Darlehen (-9,1 Mio. EUR) eingesetzt. Zudem wurde der Einfluss des Jahresfehlbetrags (-10,7 Mio. EUR) auf den Free Cashflow durch die sonstigen Veränderungen (+13,0 Mio. EUR) egalisiert, welche im Wesentlichen durch den Rückgang der Forderungen an verbundene Unternehmen entstanden sind, überkompensiert. Der Abbau des Net Working Capital von 5,8 Mio. EUR führte hingegen im Geschäsjahr 2020/21 zu einem Free Cashflow von +5,5 Mio. EUR. Im Vorjahr hatte der starke Aufbau des Net Working Capital (-8,8 Mio. EUR) zusammen mit dem Jahresfehlbetrag und unter Hinzurechnung der Darlehensaufnahmen zu einem Free Cashflow von -8,0 Mio. EUR geführt. Gesamtaussage des Vorstands zur Ertrags-, Finanz- und Ertragslage Die Corona-Pandemie führte im Jahr 2021 erneut zu außerordentlichen Belastungen für den europäischen Beklei- dungsmarkt. In den ersten Monaten des Jahres 2021 trafen die langen Schließungen des Bekleidungseinzelhandels die Markteilnehmer noch härter als im Jahr zuvor. Die Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung haben die Geschäe der Bekleidungsbranche spürbar beeinträchtigt. Die Planungsprämissen für das Geschäsjahr 2020/21 waren entsprechend verhalten: ein Umsatz leicht unter dem Vorjahresniveau, ein EBIT vor Sondereekten ungefähr auf Vorjahresniveau und eine Ergebnisverbesserung vor und nach Steuern waren anvisiert. Das abgelaufene Geschäsjahr war einmal mehr vorrangig von Einflüssen in Folge der Corona-Pandemie beeinflusst. Die Ergebnisauswirkungen durch die – wie geplant - nochmals leicht rückläufigen Umsätze wurden durch Eizienzmaßnahmen der Vorjahre, umfangreiche liquiditätssichernde Maßnahmen sowie letztendlich die staatlichen Überbrückungshilfen deutlich überkompensiert. Dadurch fiel die Ergebnisverbesserung vor und nach Steuern besser aus als geplant. Darüber hinaus führte auch der starke Abbau an Vorräten zu einem positiven Free Cashflow. Abschluss und Anhang der Ahlers AG im Internet Die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie den Anhang der Ahlers AG finden interessierte Leser im Internet auf der Homepage www.ahlers-ag.com in der Rubrik Investor Relations. Risiko- und Chancenbericht der Ahlers AG Im Ahlers Konzern wird ein durchgängiges Risikomanagement für alle Konzerneinheiten angewendet. Dieses Risiko- management-System gilt auch für die Muttergesellscha, die Ahlers AG. Wir verweisen deshalb auf den Risiko- und Chancenbericht des Konzerns ab Seite 84. Die darin gemachten Aussagen gelten in den meisten Risiken direkt für die Ahlers AG, da diese selbst operatives Geschä betreibt. Es betri sie aber auch indirekt, wenn nämlich Risiken zu Schäden bei Tochtergesellschaen führen und diese Ausschüttungen mindern, Nachfinanzierungen erfordern oder Ähnliches. Prognose 2021/22 für die Ahlers AG Die Ertragsprognose für die Ahlers AG hängt maßgeblich von der Entwicklung der Tochtergesellschaen und damit der Konzernentwicklung ab. Aufgrund der Verflechtungen der Ahlers AG mit den Konzerngesellschaen und ihres Gewichtes im Konzern, wird auf die für den Konzern getroenen Aussagen hinsichtlich Markt-, Umsatz- und Ergebnis- entwicklung im Konzernprognosebericht verwiesen. Die dort genannten Aussagen spiegeln auch die Erwartungen für die Muttergesellscha wider. Der Vorstand der Ahlers AG erwartet damit analog der Konzernentwicklung einen deutlichen Anstieg der Umsatzerlöse der Ahlers AG und auch einen deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses (EBIT). 80 7 Quelle: Commerzbank Research Bericht Dezember 2021, alle weiteren Werte dieses Kapitels Commerzbank Research Dezember 2021. Nachtragsbericht Wir verweisen hinsichtlich besonderer Ereignisse nach dem Bilanzstichtag auf die diesbezügliche Berichterstattung im Anhang bzw. im Konzernanhang. Prognosebericht Gesamtwirtschalicher Ausblick Die Corona-Pandemie düre erneut im laufenden Jahr 2022 das vorherrschende Thema sein und die weltweite Wirt- schasentwicklung weiterhin bestimmen. So breitet sich seit Ende letzten Jahres die Omikron-Variante global rapide aus und es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere, evtl. sogar impfstoresistente, Corona-Varianten entstehen und somit die Pandemie weiter befeuern. Ein weiteres Risiko für das Weltwirtschaswachstum sind die Auswirkungen der Lieferengpässe, welche noch weit ins Jahr 2022 hineinreichen werden. Die Situation wird sich vermutlich erst 2023 entspannen, wenn die Umstellungen von Lieferketten greifen bzw. neue Kapazitäten für den Seetransport verfügbar sind. Ferner befindet sich die Inflation im Euroraum sowie in den USA auf einem Mehrjahreshoch, welche laut Ansicht der EZB von vorübergehenden Faktoren, wie z. B. den Engpässen in den Lieferketten und höheren Energiepreisen, geprägt ist und sich erst verringert, wenn sich das weltweite Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wieder hergestellt hat. Eine Verlangsamung der chinesischen Konjunktur könnte sich zudem auch auf die Finanzmärkte aus- wirken. Darüber hinaus stellen Spannungen zwischen den USA und Russland einen Einflussfaktor auf die weltweite wirtschaliche Entwicklung dar. So könnte eine Energiekrise bevorstehen und die Energiepreise weiter in die Höhe getrieben werden. Ebenso sind die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine besorgniserregend. Dennoch rechnet die OECD damit, dass sich die weltweite Wirtschasleistung in 2022 um 4,5 Prozent erhöht. Im Euroraum hingegen wird ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,5 Prozent erwartet 7 . In Deutschland wird ein leicht geringeres BIP-Plus in Höhe von 3,0 Prozent prognostiziert. Ähnlich verhält es sich in anderen für Ahlers wichtigen Volkswirtschaen wie Frankreich (+3,5 Prozent), Spanien (+4,0 Prozent), Österreich (+2,6 Prozent) und der Schweiz (+2,8 Prozent). Die sich allmählich erholende Konjunktur wird sich vermutlich noch nicht wesentlich auf den Arbeitsmarkt aus- wirken. So düre die Arbeitslosenquote im Euroraum um 0,3 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent leicht fallen. In Deutschland wird die Arbeitslosenquote auf dem Niveau von 2021 erwartet (5,9 Prozent) mit fallender Tendenz. Erst in 2023 düre das Vorkrisenniveau erreicht werden. Dagegen düren die Verbraucher aufgrund der vorangegangenen Lockdowns ihr Kauf- verhalten weiterhin lockern und ihre gebildeten Zusatzersparnisse – bedingt durch die Corona-Pandemie – ausgeben. Somit sollte sich ab Frühjahr 2022 das Konsumverhalten überwiegend normalisieren, da entsprechende Eindämmungs- maßnahmen der Corona-Pandemie größtenteils entfallen düren. Im Euroraum beträgt die erwartete Veränderung des privaten Konsums zum Vorjahr 5,3 Prozent. Der private Verbrauch in Deutschland düre hingegen sogar um 8,1 Prozent steigen und sollte einen bedeutenden Beitrag zur europäischen Konjunkturentwicklung leisten, auch wenn aufgrund der zu erwartenden steigenden Inflation (3,0 Prozent) Kaufkra eingebüßt werden düre. 81 Branchenausblick In der Modebranche wird ein jährliches Umsatzwachstum von ca. 3 Prozent erwartet 8 . Das jährliche Umsatzwachs- tum in Deutschland wird voraussichtlich bei ca. 1 Prozent liegen 9 . Auf dem europäischen Markt wird erst im Jahr 2024 mit der Rückkehr auf das Vorkrisenniveau gerechnet. Auch wenn sich nach Einschätzung der Modebranche der Umsatz positiv entwickeln düre, so stehen demgegenüber allerdings eine höhere Kostenentwicklung sowie schwie- rige politische Rahmenbedingungen. Weiterhin düre die Branche auch im laufenden Jahr unter den Störungen in den Lieferketten leiden. Auch wenn das Marktvolumen mittelfristig wieder Vorkrisenniveau erreicht, so werden sich die Anteile weiter in Richtung Onlinehandel verschieben. Dieser Trend verstärkt sich auch deshalb, da die Innen- städte zunehmend an Attraktivität verlieren und hohe Leerstände aufweisen düren. Ursächlich hierfür bleiben im Geschäsjahr 2021/22 vor allem die anhaltend hohe Unsicherheit über den Verlauf der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Risiken für den Modeeinzelhandel. Zu Beginn des gerade begonnenen Geschäsjahres gibt es in vielen Teilen Europas Einschränkungen, so dass sich der Vorstand der Ahlers AG zum aktuellen Zeitpunkt nur begrenzt in der Lage sieht, eine zuverlässige Aussage zur Erholung der Modebranche abzugeben. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Geschäsberichtes und der für diese Prognose relevanten Konzernplanung ist die Modebrancheweiterhin stark von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie betroen. Die Zahl der Corona-Fälle, insbesondere in der für uns wichtigen DACH-Region, steigt aktuell an, während mehrere Regierungen dennoch derzeit ihre Maßnahmen zur Eindämmung der Inzidenzzahlen lockern. Aber es ist nicht auszuschließen, dass erneute Restriktionen ergrien werden 10 . Das für die Modebranche wichtige Erlebnisshopping wird besonders in unserem ersten Quartal (Dezember bis Februar) nur sehr eingeschränkt realisierbar sein. Insbesondere für den Einzelhandel bestehen hohe Unsicher- heiten, ab wann in den Innenstädten wieder mit einer „Nach-Corona“-Normalität zu rechnen ist. Tendenziell düre sich Normalität einstellen, wenn die Restriktionen zur Eindämmung der Corona-Pandemie längerfristig gelockert und aufgehoben werden. So zeigte die Vergangenheit, dass das Modeinteresse bei der Bevölkerung besteht, sofern die Rahmenbedingungen zum Einkaufen stimmen. Die hingegen zu erwartenden zunehmenden Umsätze im Onlinehandel mildern die Rückgänge im stationären Einzelhandel zwar ab, gleichen sie in unseren Marktsegmenten aber bei weitem nicht aus. Denn im Bereich des Onlinehandels ist zwar davon auszugehen, dass bis zum Jahr 2025 der Anteil am Einzelhandel um 20 Prozent steigt, für die Fashionbranche wird jedoch eine Erhöhung des Anteils am Onlinehandel um knapp 10 Prozent auf 55 Prozent erwartet 11 . Darüber hinaus werden nach der Beendigung der Corona-Pandemie Umsatzanteile des Onlinehandels in den stationären Einzelhandel zurückfließen. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie hoch diese Anteile ausfallen werden 12 . Dessen ungeachtet ist davon auszugehen, dass sich der Onlinehandel zukünig weiter etablieren wird. Der Vorstand der Ahlers AG ist dennoch zuversichtlich, dass sich das globale Einzelhandelsumfeld im Laufe des Geschäsjahres 2021/22, speziell in der zweiten Jahreshäle, wieder deutlich erholen wird. Aktuell erwarten wir, dass sich die Umsätze des Bekleidungseinzelhandels im Jahr 2022 sowohl in Deutschland als auch in den für uns relevanten europäischen Auslandsmärkten an das Referenzjahr 2018/19 vor Corona annähern werden, diese aber noch nicht wieder erreichen düre. Dabei verweisen wir auf die hohe Unsicherheit dieser Prognose, sowohl in positiver als auch negativer Richtung. 8 Quelle: https://de.statista.com/outlook/cmo/bekleidung/weltweit; abgerufen am 17.01.2022. 9 Quelle: https://de.statista.com/outlook/cmo/bekleidung/deutschland; abgerufen am 17.01.2022. 10 Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/international/omikron-welle-lockerungen-trotz-tausender-inzidenzen-europa-sucht-einen-neuen- umgang-mit-covid-/27972736.html?ticket=ST-15464-gv5JshWXiuvBkB4YvsEd-ap1; abgerufen am 17.01.2022. 11 Quelle: IFH Köln, Branchenreport „Onlinehandel“, Jahrgang 2021, Seite 52f. 12 Quelle: https://www.ifhkoeln.de/fashion-accessoires-der-groesste-verlierer-der-coronapandemie/; abgerufen am 17.01.2022. 82 Ausblick für den Ahlers Konzern 2021/22 Entsprechend der Prognose für die Gesamtbranche wird für den Ahlers Konzern das gerade begonnene Geschäsjahr 2021/22 insbesondere im ersten Halbjahr noch stark von den Corona-Einflüssen geprägt sein. Für das gesamte Geschäsjahr 2021/22 geht der Vorstand dennoch von einem Konzernumsatz zwischen 180 Mio. EUR und 195 Mio. EUR aus (Geschäsjahr 2020/21: 142,5 Mio. EUR). Die Umsatzeinbußen der ersten zwei Monate des Geschäsjahres 2021/22 sollten im weiteren Geschäsverlauf annähernd ausgeglichen werden. Dennoch ist es zwingend notwendig, dass es in den kommenden Wochen zu einer Normalisierung des Marktgeschehens ohne größere Pandemie-Einflüsse – speziell der aktuell dominanten Omikron-Corona-Variante – kommt und die sich in der Auslieferung befindende Vororder an den Endkunden abverkau wird. Insgesamt düre daher das zweite Halbjahr das umsatzstärkere darstellen. Dieser Umsatzprognose liegt aller- dings die Annahme zugrunde, dass keine längeren, flächendeckenden Lockdowns angeordnet werden und die Liefer- und Produktionsketten weitgehend störungsfrei aufrechterhalten werden können. Insgesamt wird das Umsatzniveau vor der Corona-Pandemie abermals nicht erreicht werden (Umsatz Geschäsjahr 2018/19: 207,0 Mio. EUR). Das Premiumsegment mit den Marken Baldessarini, Pierre Cardin und Otto Kern düre gegenüber dem Jeans & Casual Segment mit den Marken Pioneer Authentic Jeans und Pionier Workwear etwas mehr zur Umsatz- steigerung gegenüber dem Vorjahr beitragen. Der Onlinehandel, bestehend aus eigenen Online-Shops, dem Marktplatzgeschä sowie den Online-Shops unserer Wholesale-Kunden, sollte weiter wachsen. Wir rechnen im laufenden Geschäsjahr mit hohen zweistelligen Umsatzsteigerungen. Dennoch werden die Wholesale-Umsätze auch im Geschäsjahr 2021/22 rund dreiviertel des Gesamtumsatzes beitragen. Für das Gesamtjahr 2021/22 erwarten wir aufgrund des deutlichen Anstiegs des Umsatzes – vorbehaltlich keiner länger anhaltenden Störungen der Lieferketten und keinen längeren, flächendeckenden angeordneten Lock- downs – eine erhebliche Verbesserung des operativen Ergebnisses vor Sondereekten (EBIT vor Sondereekten) hin zu einem niedrigen, einstelligen, negativen Millionenbetrag (2020/21: -13,8 Mio. EUR). Sonderaufwendungen und Sondererträge düren sich weitgehend ausgleichen, so dass im dritten Corona-Jahr das Konzernergebnis zwar erneut negativ sein düre, sich aber gegenüber dem Vorjahreswert deutlich verbessern würde. Der Vorstand geht daher von einem Konzernergebnis zwischen -2,0 Mio. EUR und -5,0 Mio. EUR aus (Geschäs- jahr 2020/21: -8,9 Mio. EUR). Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit sollte im Geschäsjahr 2021/22 im Wesentlichen durch ein deutlich verbessertes, aber nach wie vor negatives Konzernergebnis positiv beeinflusst werden und somit ohne zusätzliche Sondereekte den Vorjahreswert spürbar übersteigen (Geschäsjahr 2020/21: 6,3 Mio. EUR). Das Net Working Capital lag zum 30. November 2021 in Folge der bereits erläuterten sehr niedrigen Waren- bestände deutlich unter den Erwartungen. Damit wurde ein Teil des ursprünglich für 2022 geplanten Abbaus schon im abgelaufenen Geschäsjahr realisiert. Ausgehend von dieser niedrigen Basis sollte das Net Working Capital wieder um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag steigen. Dieser Eekt sollte im Wesentlichen aus einem Bestandsaufbau resultieren, die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sollten weitestgehend stabil zu den Werten am letzten Bilanzstichtag bleiben. Darüber hinaus düren sich im Geschäsjahr 2021/22 die Brutto-Investitionen gegenüber dem Vorjahres- wert (2020/21: 1,9 Mio. EUR) etwa verdoppeln, jedoch weiterhin unter den Abschreibungen liegen. Unter anderem sind höhere Ausgaben für die Einrichtungen von temporären Pop-Up-Flächen und Shop-in-Shop-Systemen bei unseren Kunden geplant, als auch Investitionen in immaterielle Vermögenswerte durch neue Soware-Lösungen in den Bereichen eCommerce, Systemsoware und IT-Sicherheit. Wir investieren zudem in die technischen Anlagen unserer Produktionsstätte in Sri Lanka. 83 Die Entwicklung unserer Rohertragsmarge und unserer Kostenstruktur wird jedoch weiterhin stark vom Aus- maß und der Dauer der Corona-Pandemie auf unsere Umsatzentwicklung abhängen. Dabei sollte uns das im Januar 2021 eingeleitete Performance Programm „New Tomorrow“ mit gleichzeitiger Normalisierung der Marktbedingungen erste positive Ergebniseekte liefern, während sich steigende Rohsto-, Energie- und Transportkosten gegenläufig auf die Rohertragsmarge auswirken werden. Zudem wird mit einer erneuten moderaten Reduzierung der Netto-Verschuldung – ermittelt aus der Summe der finanziellen Verbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel – bis Geschäsjahresende 2021/22 gerechnet. Die Gesamtzahl der Konzernmitarbeiter düre im Geschäsjahr 2021/22 in Summe leicht sinken. In Deutsch- land soll die eCommerce-Abteilung weiter gestärkt werden, wohingegen in den allgemeinen Zentralbereichen mit einer geringen Reduzierung gerechnet wird. Insgesamt düre die Beschäigtenzahl in Deutschland leicht zurückgehen (30. November 2021: 409 Mitarbeiter). Im eigenen Retail sollte die Zahl der Mitarbeiter ebenfalls leicht sinken. Diese vorgenannten Aussagen sind jedoch einer Reihe von Unsicherheiten unterworfen und können daher von der tatsächlichen Entwicklung abweichen. Das noch immer dynamische Pandemiegeschehen und die damit ver- bundene Unsicherheit in unseren Märkten lässt eine genauere Prognose zum Zeitpunkt der Berichterstellung nicht zu. Prognose 2021/22 – Veränderungen zum Vorjahr Trend 2021/22 Ist 2020/21 Umsatzentwicklung Premium Brands ++ 101,7 Jeans, Casual & Workwear ++ 40,8 Gesamt ++ 142,5 Ergebnis EBIT vor Sondereekten ++ -13,8 EBIT nach Sondereekten ++ -7,2 Konzernergebnis ++ -8,9 Investitionen ++ 1,9 + positive Abweichungen mit einstelligem Prozentsatz + + positive Abweichungen mit zweistelligem Prozentsatz (oder Vorzeichenwechsel) - negative Abweichungen mit einstelligem Prozentsatz - - negative Abweichungen mit zweistelligem Prozentsatz -/+ stabile Prognose 84 Risiko- und Chancenbericht einschließlich Finanzinstrumenten Risiko- und Chancenbericht Gute Unternehmensführung bedeutet einerseits, die Unternehmenszukun durch systematische und konsequente Realisierung von Chancen im Markt abzusichern. Andererseits muss ein aktives Risiko-Management das Unternehmen gegen auretende Gefahren aller Art schützen. Risiken sollen dabei frühzeitig identifiziert und möglichst quantifiziert werden, so dass ihre Dimensionen erkannt werden können. Sobald Risiken erkannt wurden, sollten durch angemes- sene Maßnahmen Schäden vermieden oder zumindest reduziert werden. Der Vorstand hat ein Risikomanagementsystem installiert, das den Anforderungen eines Mehrmarkenunter- nehmens mit einer dezentralen, regional verteilten Organisation entspricht. Das revolvierende, überwiegend monat- liche Berichtsmanagement liefert sowohl Daten für die operative Führung als auch für die Risikoquantifizierung. Die Angemessenheit, die Wirksamkeit und die Inhalte der laufenden Risiko-Berichterstattung werden regelmäßig vom Vorstand und vom Risikomanager geprü. Die Konzernrevision ist in das Risikomanagement durch die fortlaufende Überwachung der Konzernvorschrien und Prozesse eingebunden. Risikobewertung Der Aufsichtsrat erhält zur Unterstützung der eigenen Arbeit einen vierteljährlich erstellten Risikobericht. Alle Risiken werden darin in Abhängigkeit von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe in klein, mittel oder groß eingestu. Anschließend wird anhand von Kennzahlen die Veränderungsrichtung und die Größe der Gefahr ermittelt. Bei der Ahlers AG und im Konzern werden die Risiken in solche unterteilt, die zentral überwacht und gesteuert werden, und solche, die in den operativen Einheiten erfasst und in die Zentrale gemeldet werden. Grundzüge des Risikomanagementsystems Vorstand und Aufsichtsrat Gesamtverantwortung, Vorgaben zur Risikopolitik und -akzeptanz Risikomanager / Fachabteilung Reporting und Beratung Interne Revision Überwachung Identifizierung Überwachung Analyse und Bewertung Steuerung und Behandlung 85 Bewertungskriterien und Risikoeinstufung Schadenshöhe (Ergebnisrisiko gemessen an Nettoumsatzerlösen) sehr hoch mittel groß groß groß groß hoch mittel mittel groß groß groß moderat klein mittel mittel groß groß gering klein klein mittel mittel mittel unbedeutend klein klein klein klein mittel sehr unwahrscheinlich unwahrscheinlich möglich wahrscheinlich sehr wahrscheinlich Eintrittswahrscheinlichkeit Risikoprofil im Überblick Zentral überwachte operative / strategische Risiken Eintrittswahr- scheinlichkeit Schadens- höhe Risiko- einstufung Veränderung zum Vorjahr Profitabilität der Geschäsbereiche sehr wahrscheinlich sehr hoch groß Lizenzen unwahrscheinlich moderat mittel Betriebsunterbrechung und Haung möglich gering mittel Beschaung wahrscheinlich hoch groß Recht sehr unwahrscheinlich unbedeutend klein IT möglich hoch groß Zentral überwachte finanzielle Risiken Finanzrisiken möglich sehr hoch groß Währung unwahrscheinlich gering klein Wertentwicklung Kunst möglich unbedeutend klein Forderungsausfall wahrscheinlich moderat groß In den Geschäsbereichen überwachte operative / strategische Risiken Kollektion wahrscheinlich hoch groß Lagerbestände möglich sehr hoch groß Kundenabhängigkeit wahrscheinlich moderat groß Risiko ist: gestiegen gesunken gleichbleibend 86 Zentral überwachte operative / strategische Risiken Beachtliche Risiken Von der anhaltenden Corona-Pandemie und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Branche und die Unter- nehmung sind analog des Vorjahres viele Risikoarten unmittelbar oder mittelbar betroen. So haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie Lockdown, Maskenpflicht, diverse Einlassbeschränkungen im Einzelhandel und damit fehlendes Shopping-Erlebnis sowie die allgemeine Verunsicherung in der Bevölkerung die Umsätze unserer Gesellscha unmittelbar deutlich reduziert. Trotz Kostensenkungsmaßnahmen hat das zu hohen Verlusten geführt. Mittelbar wurden auch die Mehrzahl der Marktteilnehmer auf allen Wertschöpfungsstufen in der Modebranche ähnlich finanziell geschwächt. Das betri besonders unsere Kunden, den Einzelhandel, so dass die Gefahr von weiteren Umsatz- und Forderungsausfällen nach wie vor besteht. Dies gilt auch für unsere Lieferanten, die Bekleidungs- betriebe weltweit, die dadurch unsere Lieferfähigkeit gefährden könnten. Durch die insgesamt geschwächte Leistungs- kette sind Finanzakteure wie Banken, Kreditversicherer und Geldanleger der Bekleidungsindustrie gegenüber deutlich kritischer eingestellt als noch vor der Pandemie. Aufgrund staatlicher Subventionierungen (im Wesentlichen Überbrü- ckungshilfe III und III Plus) konnten die hohen Verluste unserer Gesellscha deutlich abgemildert werden, so dass die Eigenkapitalquote und der Verschuldungsgrad gegenüber dem Vorjahr verbessert werden konnten. Zur Absicherung der mittelfristigen Finanzierung hat das Unternehmen im Januar 2021 ein renommiertes Wirt- schasprüfungsunternehmen mit der Erstellung eines Sanierungsgutachtens gemäß IDW S6 des Instituts der Wirtschas- prüfer beauragt. Die Wirtschasprüfer bestätigen darin, dass das Geschäsmodell der Ahlers AG zukunsfähig ist und bescheinigen dem Unternehmen eine positive Fortführungsprognose. So heißt es im Gutachten, dass die Ahlers AG mit erfolgreicher Umsetzung des vom Vorstand entwickelten und bereits eingeleiteten umfassenden Performance- programms „New Tomorrow“ ihre Wettbewerbs- und Renditefähigkeit mit überwiegender Wahrscheinlichkeit wieder vollständig herstellen wird. Auf Basis des Abschlussberichts hat die Ahlers AG mit seinen Finanzierungspartnern –Banken und Hauptaktionärin – die mittelfristige Finanzierung zum Teil neu aufgestellt und in die bereits bestehenden Finanzierungsverträge eingebunden. Die kurz- bis mittelfristige Liquidität des Unternehmens ist sichergestellt, sofern die Maßnahmen im Profitabilitätsprojekt „New Tomorrow“ – welches auf die Stärkung der Marktpositionierung und die Optimierung der betriebswirtschalichen Leistungsprozesse abzielt – umgesetzt werden sowie der Kreditrahmen und das damit verbundene Finanzierungskonzept eingehalten werden. Im Rahmen dieses Sanierungsgutachtens wurde die mittelfristige Konzernplanung in einem Stress Case Szenario mit weiteren Abschlägen versehen und pessi- mistischen Annahmen für die Entwicklung der Rahmenbedingungen unterworfen. Dieses prognostizierte „Stress Case“- Szenario soll eine zeitlich verzögerte Entwicklung auf Normalniveau durch exogene, nicht beeinflussbare Faktoren, wie bspw. die aktuell gegebene Corona-Pandemie, simulieren. Auch unter diesen Stress-Case-Annahmen wurde der Ahlers AG und dem Ahlers Konzern mit überwiegender Wahrscheinlichkeit die Sanierungsfähigkeit und die Rückkehr zur Profitabilität unterstellt. So wurde für diesen Stress Case ein Szenario des abgelaufenen Geschäsjahr 2020/21 pro- gnostiziert, welches ein bis in den April hinein verlängerten Lockdown inklusive der Schließung des stationären Beklei- dungseinzelhandels einschließt. Tatsächlich gab es in Deutschland einen flächendeckenden Lockdown bis weit in den Mai 2021 hinein. Sowohl umsatz-, ergebnis- als auch liquiditätsseitig wurde dieser Stress-Case dennoch übertroen. Die aktuelle Konzernplanung für das angelaufene Geschäsjahr 2021/22 sowie für die Folgejahre liegt deut- lich über diesem Stress-Case-Szenario. Ergebnisseitig wären in diesem Stress Case-Szenario sogar Ergebnisse vor und nach Steuern auf Höhe des abgelaufenen Geschäsjahres hinnehmbar, ohne die Sanierungsfähigkeit zu gefährden (Ergebnis vor Steuern 2020/21: -9,1 Mio. EUR). Die aktuelle Konzernplanung geht hingegen davon aus, dass sich das Konzernergebnis nach Steuern deutlich gegenüber dem Stress Case-Planwert verbessert. Folglich würden sich auch unter diesen Stress Case-Annahmen die Ahlers AG und der Ahlers Konzern auf dem Sanierungspfad befinden. Da sich die Corona-Pandemie im gerade begonnenen Geschäsjahr insbesondere durch die Omikron-Virusvariante weiter- hin schwer vorhersehbar fortsetzt und die Erholung der Märkte auf ein „Vor-Corona-Niveau“ im aktuellen Geschäs- jahr nicht gesichert ist, ergibt sich zusammen mit den einzuleitenden Maßnahmen des Programms „New Tomorrow“ für den Ahlers Konzern dennoch ein beachtliches Risiko für die Geschäsentwicklung. Insbesondere dann, wenn es bei anhaltenden Pandemie-Zuständen zu weiteren Eindämmungsmaßnahmen wie Lockdowns käme und es keine weiteren staatlichen Subventionen zur Aufrechterhaltung der Liquidität geben sollte. 87 Profitabilität der Geschäsbereiche Dem wichtigen operativen Risiko der nachlassenden Profitabilität der Geschäsbereiche begegnet Ahlers mit der permanenten Überwachung aller relevanten Kennzahlen der Marken und Geschäsbereiche, wie z.B. die Erreichung der geplanten Umsatzziele, der erzielten Rohertragsmarge sowie der Einhaltung der Kostenbudgets. Sobald erste Anzeichen für eine Planabweichung und eine damit einhergehende sinkende Profitabilität bestehen, werden vom Management unter Einbeziehung der Bereichsmitarbeiter die Ursachen gesucht, die Probleme analysiert und ein Maßnahmenplan entwickelt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben auch im zweiten Geschäsjahr in Folge zu erheblichen Belastungen der Profitabilität geführt und stellen grundsätzlich eine Gefährdung für den Fortbestand des Unternehmens dar. Das Risiko ist deshalb weiterhin unverändert groß. Lizenzen Strategische Risiken bestehen in der Beendigung der Lizenzverträge oder der Übertragung von Markenrechten an Drit- te. Ahlers wirkt diesen Risiken mit Vertragsverlängerungen mit langen Laufzeiten entgegen und überwacht permanent die nationale und internationale Registrierung ihrer Marken und die Einhaltung von Lizenzverträgen mit Dritten. Insge- samt düren die Risiken aus Lizenzen gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben sein. Betriebsunterbrechung und Haung Ein umfassender Versicherungsschutz sichert unter anderem die Risiken durch Betriebsunterbrechung, Verlust von Waren sowie Schadensersatzansprüche ab. Jährlich wird die Versicherungssituation bezüglich wesentlicher Gefahren gemeinsam mit dem betreuenden unabhängigen Versicherungsmakler geprü und die Policen gegebenenfalls ange- passt. Dabei werden einerseits Verbesserungsmöglichkeiten im Versicherungsschutz und andererseits Prämienredu- zierungen geprü und realisiert. Die Risikoeinstufung ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Beschaung Beschaungsrisiken sind aufgrund der qualitativen und quantitativen Anforderungen für Modeunternehmen eine stän- dige Herausforderung. Das Modeunternehmen befindet sich dabei in einem Spannungsfeld von Kosten und Zuverlässig- keit, wobei sowohl Stillstand als auch zu schnelles Verlagern von Beschaungsorten die Gesellscha gefährden können. Ahlers verringert diese Risiken durch eine sorgfältige und frühzeitige Auswahl qualifizierter Lieferanten und gründliche Qualitätskontrollen. Die Auswahl der Fertigungsbetriebe geschieht sowohl unter Risiko- als auch Chancenaspekten. Letz- tere können in günstigeren regionalen Produktionskosten oder Währungsänderungen liegen. Coronabedingt haben sich seit dem Geschäsjahr 2019/20 sowohl die Risiken von Terminverzögerungen als auch der Ausfall bedeutsamer Lieferan- ten im Bereich der Beschaung erhöht. Zudem sind in den letzten Monaten die Transport- und Energiekosten sowie die Rohstopreise (z.B. Bio-Baumwolle) stark angestiegen, was die Produktkalkulation weiter belastet. Außerdem steigt die Komplexität die notwendigen Rohwaren und Fertigerzeugnisse fristgerecht entlang der gesamten Lieferkette zu koordinieren. Die Coronavirus-Pandemie beeinträchtigt aktuell die gesamten Lieferketten und die Logistik von Ahlers und erhöht die Unsicherheit sowohl in Bezug auf internationale Versorgungswege, Lager- haltung und Auslieferung. Durch Kapazitätsengpässe verursachte Verzögerungen ein- und ausgehender Lieferungen sowie hohe Infektionsraten, insbesondere durch die sich schnell verbreitende Omikron-Virusvariante und die damit verbundenen Personalausfälle, kann es zu erhöhten Kosten, Umsatzverlusten und geringerer Kundenzufriedenheit kommen. Auch wenn diesen Beschaungsrisiken durch moderne Sowareunterstützung zwischen Lieferanten und Kunden entgegengewirkt wird, ist die Risikobeurteilung gegenüber dem Vorjahr weiter gewachsen. Unsicherheiten über mögliche Lockdowns in den Produktionsländern, das Risiko von Unterbrechungen der weltweiten Modelieferkette sowie die Finanzlage unserer Lieferanten, von denen einige stark von den Einschränkun- gen betroen sind, beeinflussen folglich weiterhin die Beschaung, so dass auch im Jahr 2022 hinsichtlich der fristge- rechten Lieferung von Sortimentstiefe und Sortimentsbreite Risiken bestehen. Die Geschästätigkeit von Ahlers als Bekleidungsunternehmen bringt relevante Risiken für Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange sowie für die Achtung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption aus- schließlich im Bereich der Beschaung mit sich. Dies betri die Nicht-Einhaltung von ökologischen, sozialen und Corporate Governance-Standards innerhalb der Lieferkette. Um diese nichtfinanziellen Risiken zu vermeiden, verfolgt Ahlers einen präventiven Ansatz und beugt ihnen mit konzernweit verankerten, klaren Vereinbarungen und Maß- ahmen vor (s. dazu die nichtfinanzielle Konzernerklärung ab Seite 29). 88 Recht Alle wesentlichen Rechtsfälle werden gemäß Anweisungen in die Konzernzentrale gemeldet und dort von den zuständigen Rechtsexperten, beratenden Rechtsanwälten und dem Vorstand betreut. Für laufende Rechtsverfahren sind im Jahres- abschluss angemessene Rückstellungen gebildet worden. Soweit möglich und sinnvoll werden Versicherungen gegen Haungsrisiken abgeschlossen. Rechtsstreitigkeiten, die einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaliche Lage des Konzerns haben könnten, bestehen derzeit nicht. Die Risikoeinstufung bleibt daher gegenüber dem Vorjahr unverändert. IT: Verfügbarkeit und Datenschutz IT-Risiken entstehen durch die wachsende Vernetzung der Informationssysteme und die Notwendigkeit ihrer ständi- gen Verfügbarkeit. Rechnersysteme und Netzwerke können ausfallen, was zu einer massiven Störung des Betriebsab- laufs führen könnte. Darüber hinaus sind unberechtigter Datenzugri bzw. -missbrauch eine wachsende Bedrohung. Durch Computerviren oder erpresserische Hackerangrie könnte die Funktionsfähigkeit der IT-Systeme sehr deutlich beeinträchtigt oder lahmgelegt werden. Diesen Risiken wird mit dem Einsatz moderner Hard- und Soware auf aktuellem Sicherheitsstandard begegnet. Außerdem wird nach Möglichkeit vermieden, Sowareprodukte einzuset- zen, die als bevorzugte Ziele von Computerkriminalität bekannt sind. Qualifizierte interne und externe Experten sorgen permanent für den Schutz und die Optimierung der Ahlers IT-Systeme. Unterstützt werden diese Maßnahmen durch regelmäßige Investitionen in Hard- und Soware, Virenscanner, Firewallsysteme sowie Zugangs- und Zugriskont- rollen. Die IT-Infrastruktur der Ahlers AG wurde als Zeichen für ihre Sicherheit mit dem TÜV-Prüfzeichen „Trusted Site Infrastructure“ ausgezeichnet. Zudem wurde zur Absicherung möglicher Schadensfälle im August 2020 zusätzlich eine Cyber-Risk-Versicherung abgeschlossen. Zudem wurde im abgelaufenen Geschäsjahr 2020/21 ein spezialisiertes IT-Beratungsunternehmen damit beauragt, ein Cyber-Security-Assessment durchzuführen. Mögliche Schwachstellen wurden dabei analysiert und entlang eines Umsetzungsplans kategorisiert und sofern notwendig bereits behoben. Zusätzlich arbeitet das Unternehmen an einer neuen IT-Strategie, auf deren Basis die Prozesse und Organisations- strukturen weiter digitalisiert werden sollen. Hierbei wurden sicherheitsrelevante und betriebswirtschaliche Aspekte erneut durch das IT-Beratungsunternehmen überprü. Im Rahmen der Datenschutzgrundverordnung kooperieren die IT-Verantwortlichen und der Datenschutzbe- auragte eng miteinander. Zur Unterstützung des Datenschutzmanagements und der Erfüllung der damit verbundenen Dokumentationspflichten verwendet Ahlers eine Spezialsoware. Zusammenfassend betrachtet bleibt die Risikoein- stufung gegenüber dem Vorjahr unverändert. Zentral überwachte finanzielle Risiken Finanzrisiken Finanzrisiken können aus der Kapitalstruktur, der mangelnden Liquidität wegen ungeplantem Mittelbedarf und durch Veränderungen der Marktzinsen entstehen. Der Ahlers Konzern verfügt über eine solide Eigenkapitalquote, die ihm im abgelaufenen Geschäsjahr 2020/21 zu Gute kam. Extern beeinflusste oder schwer kalkulierbare Bilanzpositionen haben eher einen kleinen, sin- kenden Anteil an der Bilanzsumme. Aus der Kapitalstruktur bestehen daher keine erwähnenswerten Risiken. Das Liquiditätsrisiko und das Risiko von Zahlungsstromschwankungen werden kontinuierlich überwacht. Als Folge der coronabedingten Belastungen hat Ahlers zusammen mit den Hausbanken einen zusätzlichen Kredit, unter- legt mit einer Bürgscha des Landes NRW, aufgenommen und diesen zusammen mit den bestehenden Finanzlinien in den zum Ende des Geschäsjahres noch weitere vier Jahre laufenden Konsortialkreditvertrag eingebunden. Die Liqui- dität ist daher vorbehaltlich außerplanmäßiger Entwicklungen durch ausreichend hohe Kreditlinien, die auch saisonale Spitzen abdecken, sichergestellt. Zur Entlastung der Kreditlinien hat die Ahlers AG im November 2018 eine Factoring- Vereinbarung über den revolvierenden Verkauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgeschlossen. Hier- durch können die saisonalen Schwankungen des Liquiditätszuflusses teilweise abgefangen werden. Zum Berichtsstich- tag hat Ahlers die zur Verfügung stehenden Finanzlinien zu 56 Prozent ausgenutzt (Vorjahr 67 Prozent). Die Entwicklung des Net Working Capital, insbesondere vor den beiden Hauptauslieferungen der Frühjahr-/Sommer- und Herbst-/ Winter-Kollektionen beeinflusst neben den laufenden Fixkosten den Cashflow. Zur Reduzierung der Verschuldung hat 89 das Unternehmen in den letzten beiden Jahren nicht betriebsnotwendige Grundstücke und Gebäude sowie Kunstge- genstände verkau. Der Verkauf weiterer nicht betriebsnotwendiger Anlagegegenstände ist auch für 2022 und 2023 geplant, um die Verschuldung zu reduzieren. Zinsrisiken entstehen im Falle der Fremdfinanzierung durch Veränderungen der Marktzinsen. Das Risiko stei- gender Fremdkapitalbeschaungskosten tritt bei variabel verzinslichen Darlehen sowie bei notwendig werdenden Anschlussfinanzierungen ein. Ahlers überwacht die Entwicklung der Marktzinsen. Es können bei wesentlichen Fremdfi- nanzierungen zusätzlich Absicherungen gegen das Zinsänderungsrisiko durch den Abschluss von Zinsswaps vorgenom- men werden, soweit das die Markterwartungen geboten erscheinen lassen. Aktuell sind keine Zinsswaps abgeschlossen. Zusammengenommen stu Ahlers die Bedeutung von Finanzrisiken als groß ein. Aufgrund der Anfang 2021 erweiterten Finanzierung, der im abgelaufenen Geschäsjahr erhaltenen staatlichen Subventionen und des Verkaufs nicht betriebsnotwendigen Anlagevermögens ist das Finanzrisiko gegenüber dem Vorjahr aber gesunken. Solange die Corona-Pandemie allerdings nicht komplett unter Kontrolle gebracht wurde, bleibt die regelmäßige Überprüfung des Liquiditätsrisikos zentraler Bestandteil des Risikomanagementsystems. Währung Währungsrisiken sind für international tätige Unternehmen sehr bedeutsam, gerade wenn der Beschaungsmarkt, wie bei Modeunternehmen üblich, überwiegend in einer Währung abgewickelt wird, der Verkauf jedoch in einer ande- ren. Deshalb erfolgt die Sicherung des US-Dollars für die Warenbeschaung aus Asien jede Saison auf der Basis einer mit dem Aufsichtsrat abgestimmten Hedging-Regelung. In dieser sind die für den Saisonzyklus notwendigen Fremd- währungsbeträge mit Mindest- und Höchstquoten festgeschrieben. Die sich hieraus ergebende notwendige Absiche- rung von einzelnen Saisons wird regelmäßig und zeitnah überwacht und mit den vorhandenen Finanzinstrumenten abgeglichen. Ahlers ist dem Risiko einer langfristig auretenden Euroschwäche, die Importe aus Asien über den Absi- cherungszeitraum hinaus verteuert, ausgesetzt. Um bei einem schwächeren Euro dem Rückgang der Rohertrags- marge entgegen zu wirken, könnten moderate Preiserhöhungen und die Rückverlagerung von Produktionsaurägen nach Osteuropa in Betracht gezogen werden. Im Jahr 2021 hat der US-Dollar gegenüber dem Euro zunehmend an Stärke gewonnen und damit Einkäufe in Asien teurer gemacht. Aus diesem Grund wird Ahlers den Anteil der Beschaf- fung in Euro weiter ausbauen, und damit die Abhängigkeit vom US-Dollar reduzieren. Aufgrund des damit verbunde- nen niedrigeren US-Dollar-Bedarfes ist die Risikoeinstufung klein und die mögliche Schadenshöhe gering, weshalb die Risikobeurteilung gegenüber dem Vorjahr unverändert eingestu wird. Risiken und Chancen im Kunstvermögen Chancen und Risiken im Kunstvermögen der Ahlers AG ergeben sich aus langfristigen Wertentwicklungen im Kunst- markt. Das Management des Unternehmens prü regelmäßig, ob die zugrunde gelegten Buchwerte der Kunstwerke angemessen sind. Dauerhae Rückgänge des Marktwerts würden zu Abschreibungen führen. Im Jahresabschluss- prozess wurde der Wert ausgewählter Kunstwerke anhand von Auktionsergebnissen und Marktrecherchen geprü. Daraufhin wurde im Berichtsjahr der Kunstbestand um 0,3 Mio. EUR abgewertet. In der Vergangenheit hat das Unter- nehmen keine wesentlichen Abschreibungen auf Kunstwerke vornehmen müssen. Im Geschäsjahr 2020/21 wurden Kunstgegenstände im Wert von 5,4 Mio. EUR mit einem Buchgewinn in Höhe von 0,7 Mio. EUR verkau. Auch für die Folgejahre sind weitere Kunstverkäufe geplant, um die Liquidität zu verbessern und die Finanzverbindlichkeiten wei- ter zu senken. Die Risikoeinstufung ist im Berichtsjahr aufgrund des deutlich reduzierten Kunstvermögens gesunken. Forderungsausfall Eine strenge Bonitätsprüfung und eine Versicherung gegen Zahlungsausfälle reduzieren die grundsätzlich wichtigen Forderungsrisiken der Ahlers AG. Eine Auslieferung ohne Deckung der Kreditversicherung erfolgt nur nach kritischer Überprüfung und soweit vorhanden der Analyse der bisherigen Kundenbeziehung. Forderungsrisiken, die nicht ver- sicherbar sind, müssen vom Vorstand freigegeben werden. Der Vorstand überprü diese Entscheidungen regelmäßig alle sechs Monate. Zum Geschäsjahresende lagen die unversicherten Forderungen erwartungsgemäß moderat über denen des Vorjahres. Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen schätzt der Vorstand die Risikoposition weiter- hin als groß und unverändert zum Vorjahr ein. 90 In den Geschäsbereichen überwachte operative / strategische Risiken Kollektion Das Kollektionsrisiko besteht in der Modebranche jede Saison darin, dass die Kollektionen vom Markt nicht ausrei- chend angenommen werden und dadurch Umsatzeinbußen entstehen. Sie sind für das Unternehmen deshalb sehr bedeutsam. Die Kollektionen werden anhand von Rahmenplänen erstellt, die den Umfang und die Preissituation vor- weg festlegen. Zeitnahe Berichte über Vorverkäufe und monatliche Reports der Geschäsbereiche über die Marktlage informieren den Vorstand über die Marktstärke unserer Produkte. Die Integration von Abverkaufsinformationen aus dem Handel und den eigenen Geschäen fördern die Gestaltung verkaufsstarker Produkte, auf die mit kurzfristigen Produktionsausweitungen reagiert werden kann. Wie im Vorjahr wird das Risiko als groß eingeschätzt. Lagerbestände Die Beherrschung des Lagerrisikos stellt eine wichtige Aufgabe in der Modeindustrie dar. Für eine langfristig erfolgrei- che Zusammenarbeit mit dem Handel ist die fristgerechte Lieferfähigkeit von großer Bedeutung. Gleichzeitig muss jedoch der Lagerbestand am Ende der Saison größtenteils verkau sein, um die Liquidität des Unternehmens zu ent- lasten. Aus einer erhöhten Lagerdauer und der damit potenziell verminderten Verwertbarkeit der Vorräte können sich sonst Bestandsrisiken ergeben. Ahlers minimiert das Risiko, indem die Lagerbestände mittels systematischer Dispo- sitions- und Verkaufsprinzipien und durch regelmäßige Bestandskontrollen überwacht und auf dem richtigen Niveau gehalten werden. Durch die Umstellung auf Vollkauf sind die Rohwarenbestände im Berichtszeitraum weiter zurück- gegangen. Auch die Fertigwarenbestände konnten im Berichtsjahr trotz der Corona-Pandemie um etwa ein Drittel abgebaut werden. Insgesamt sind die Risiken aus Lagerbeständen deshalb gegenüber dem Vorjahr gesunken. Kundenabhängigkeit Das Risiko der Kundenabhängigkeit verstärkt sich durch die Entwicklung, dass zunehmend große Filialisten den klas- sischen Facheinzelhandel verdrängen, wodurch der Umsatzanteil von Großkunden steigt. Größere Anbieter, die den Handel mit qualitativ hochwertiger Ware professionell bedienen, profitieren von dieser Entwicklung. Ahlers tritt mit Kunden auf allen Ebenen in den Dialog, um die Marktbedürfnisse und Probleme frühzeitig zu erkennen. Dazu gehören auch zunehmend eCommerce-Kunden, da das Internet als Absatzkanal für Bekleidung immer wichtiger wird. Durch die Corona-Pandemie hat sich diese Entwicklung verschär und der stationäre Einzelhandel hat Marktanteile an den Online-Handel verloren. Der eCommerce-Handel wird von relativ wenigen Anbietern dominiert. Insgesamt steigen durch diese Einflüsse die Kundenabhängigkeit und die Risiken aus der Kundenstruktur. Diese Entwicklung hat sich auch im Geschäsjahr 2020/21 fortgesetzt, weshalb das Risiko gegenüber dem Vorjahr unverändert als groß eingestu wird. Die Gesellscha hat ein Berichtssystem implementiert, welches eine ständige und zeitnahe Überwachung von Auslieferungsquoten, termingerechten Auslieferungen, Auragsbeständen und Umsätzen sicherstellt, um alle Kunden gut zu bedienen und die Kundenbeziehungen zu festigen. Die Mehrmarkenstrategie des Ahlers Konzerns mindert das Risiko der Kundenabhängigkeit dadurch, dass die unterschiedlich positionierten Marken jeweils andere Kunden und Einzelhandelsformate bedienen. Externe Risiken Als international agierendes Unternehmen im Konsumgüterbereich ist Ahlers Risiken unterworfen, die sich sowohl aus der weltwirtschalichen Entwicklung als auch den konjunkturellen Veränderungen in einzelnen Ländern ergeben. Wirtschaliche, politische und soziokulturelle Rahmenbedingungen beeinflussen das Kaufverhalten der Verbraucher und damit den Umsatz und die Ertragslage des Unternehmens. Die Corona-Pandemie und die Folgen der Eindäm- mungsmaßnahmen machen diese Tatsache sehr deutlich. Die bereits länger stattfindende Marktverschiebung zum eCommerce und der intensive Wettbewerb um Marktanteile, Markenpräsenz und Personal im internationalen Mo- demarkt wurden durch die Auswirkungen der Pandemie nochmals beschleunigt. Der stationäre Handel als auch der eCommerce-Handel sind einem stetigen Wandel ausgesetzt. Diese externen Entwicklungen und die damit verbunde- nen Risiken werden vom Vorstand überwacht und fortlaufend mit dem Aufsichtsrat diskutiert. Ahlers begegnet den externen Risiken auch mit der Strategie der Internationalisierung und der Schärfung seiner Markenprofile, um neue Märkte und Nachfragepotenziale zu erschließen. Besonders in das Wachstumsfeld eCommerce investiert Ahlers viel 91 personelle Kapazität und Finanzmittel. Priorität haben dabei die Vertriebsaktivitäten im Online-Wholesale-Geschä sowie die Anbindung an Online-Multibrand-Plattformen. Chancen Die Identifikation und Nutzung unternehmerischer Chancen ist ein wichtiges Element zur nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts. Chancen werden bei Ahlers als mögliche positive Abweichungen von geplanten Zielgrößen beziehungsweise von getroenen Annahmen bei der Unternehmensplanung definiert. So werden insbesondere aus der laufenden Überwachung der Profitabilität der Geschäsbereiche auch Chancen zur Erkennung neuer Entwick- lungen abgeleitet. Besonders aus den Berichten über Bereichsrisiken werden wichtige Erkenntnisse über mögliche positive Geschäsentwicklungen am Markt gewonnen. Wenn z.B. Nachfrageänderungen von Kunden in bestimmten Märkten beschrieben werden, kann die frühzeitige Reaktion darauf Chancen hervorbringen. Ähnlich stellt sich das auf der Beschaungsseite dar. Hier garantiert die parallele Beobachtung der wichtigsten Märkte eine rechtzeitige Ver- lagerung in Länder mit konkurrenzfähigen Preisen und zuverlässiger Qualität. Aufgrund des eingeleiteten Projektes „New Tomorrow“ ist das Management zudem davon überzeugt, dass die weitere Steigerung der Begehrlichkeit seiner Marken Baldessarini, Pierre Cardin, Otto Kern, Pioneer Jeans und Pionier Workwear den wichtigsten Faktor für den langfristigen Erfolg des Unternehmens darstellt. Sämtliche strategischen Initiativen sind daher darauf ausgerichtet, die Markenbegehrlichkeit nachhaltig zu steigern. Chancen werden auch in dem weiteren Ausbau und der kontinuierlichen Verbesserung der eigenen Online- Stores gesehen. Damit können die Marken den Ansprüchen der Endkunden an ein hochwertiges digitales Markener- lebnis bestmöglich gerecht werden. Gesamtaussage zum Risikobericht Wie im Vorjahr deckt sich der Wirkungsbereich des Risikoberichts mit dem Konsolidierungskreis. Wesentliche Ände- rungen des Risikomanagementsystems gegenüber dem Vorjahr ergaben sich nicht. Das Gesamtrisiko der Ahlers AG und des Konzerns hat sich vor allem aufgrund der Folgen der Corona-Pande- mie in den letzten beiden Jahren erhöht. Die Corona-Krise schwächt alle Marktpartner, die Lieferanten und den Ein- zelhandel stark. Risiken aus der Beschaung und der Kundenbonität nehmen zu. In diesem Umfeld kommt unserem Unternehmen seine solide Finanzposition zu Gute. Aufgrund der schwierig einzuschätzenden Weiterentwicklung der Corona-Pandemie, möglicher weiterer Maßnahmen zu ihrer Eindämmung sowie ihrer Folgewirkungen in der Zukun ist die Risikosituation zum Zeitpunkt der Berichtsveröentlichung insgesamt als hoch einzustufen. Abgesehen von coronabedingten Einflüssen – und hier vor allem übergreifende Risikoaspekte sowie das Risiko Profitabilität der Geschäsbereiche und Finanzrisiken - lassen sich vom heutigen Standpunkt aus keine Risiken erkennen, die allein oder in Kombination mit anderen Risiken, den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten. Risikobericht über die Verwendung von Finanzinstrumenten Ahlers bescha seine Waren zu einem wesentlichen Teil in Asien. Die dort übliche Währung ist der US-Dollar. Um nicht durch kurzfristige Währungsschwankungen Verluste zu erleiden, werden die Beschaungsvorgänge saisonweise auf Basis eines quantitativen Beschaungsplans mit einem Horizont von bis zu zwölf Monaten abgesichert. Die Absicherung erfolgt durch Devisentermingeschäe. In geringem Umfang könnten auch Optionen eingesetzt werden. In deutlich gerin- gerem Maße werden auch Vertriebsaktivitäten in Fremdwährung wie z.B. dem Schweizer Franken abgesichert. Die Unternehmensfinanzierung erfolgt seit Ende des Geschäsjahres 2018/19 über einen Konsortialkredit- vertrag, den Ahlers mit vier Banken zunächst für einen Zeitraum von drei Jahren bis November 2022 geschlossen hatte. Im Geschäsjahr 2019/20 hatte Ahlers eine zusätzliche Kredittranche bei den Konsortialbanken, unterlegt mit einer Bürgscha des Landes NRW, aufgenommen und zusammen mit den bestehenden Finanzlinien die Laufzeit des Konsortialkreditvertrages bis November 2025 verlängert. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und den damit verbundenen Umsatzrückgängen, hat das Unternehmen zur Schließung der Liquiditätslücke den bestehenden Konsortialkreditvertrag im April 2021 um eine wei- tere Tranche, unterlegt mit einer zweiten Bürgscha des Landes NRW, erweitert. Vertragskonform wurde die Erweiterung des Kredites um zu erwartende staatliche Unterstützungszahlungen für Fixkosten (Überbrückungshilfe III) reduziert, so dass die zusätzliche Kreditaufnahme bei Finanzinstituten zum Bilanzstichtag nur noch 1,5 Mio. EUR beträgt. 92 Darüber hinaus wurde ein weiteres Gesellschaerdarlehen gewährt und die Rückzahlung des bestehenden bilatera- len Tilgungsdarlehens bis zum 30. November 2024 gestreckt. Der Finanzierungsrahmen des Konsortialkreditvertrags beinhaltet flexibel ausnutzbare Kreditlinien, die über den gesamten Zeitraum bestehen, und Darlehenslinien, die bis zum Laufzeitende in 2025 teilweise getilgt werden. Der Konsortialkreditvertrag und das Tilgungsdarlehen sind mit Sicher- heiten unterlegt. Die Zinshöhe richtet sich nach quartalsweise ermittelten Finanzkennzahlen. Die Aufwendungen für den Abschluss des Vertrags wurden in zulässigem Umfang aktiviert und werden über dessen Laufzeit abgeschrieben. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess Zwei wesentliche Komponenten sichern die Vermeidung oder Reduzierung von Risiken im Unternehmen ab: ein System von Anweisungen und Geschäsordnungen auf der einen Seite und ein der Kontrolle und Information dienen- des Reporting auf der anderen Seite. Geschäsordnungen regeln für den Aufsichtsrat, den Vorstand und die Geschäsführer aller Konzerngesell- schaen Handlungsspielräume und die Einbeziehung verschiedener Hierarchieebenen im Entscheidungsprozess. Einzelanweisungen, die für alle Mitarbeiter gelten, sind im Intranet des Ahlers Konzerns abrufbar. Dort findet sich insbesondere auch die Grundwerteerklärung des Konzerns. Die Grundwerteerklärung wurde im Jahr 2015 an alle Mitarbeiter ausgehändigt. Neuen Mitarbeitern wird die Erklärung stets bei Einstellung gegeben. Kontrollierende Berichte zur Risikosituation werden allen Verantwortlichen in verschiedenen Detaillierungs- graden in festgelegten angemessenen Frequenzen, meist monatlich, zugeleitet. Der Aufsichtsrat erhält monatlich einen umfassenden Finanzbericht und wird quartalsweise mit einem Risikobericht über die Zentralrisiken und die Bereichsrisiken informiert. Internes Kontrollsystem im Rechnungslegungs- und Konsolidierungsprozess Zielsetzung des internen Kontrollsystems des Rechnungslegungs- und Konsolidierungsprozesses ist es, Fehlerquel- len zu minimieren und Fehler schnell zu erkennen. Hierzu sind die Buchhaltungsabteilungen des Konzerns pro Land zentral, in einigen Fällen länderübergreifend, organisiert. Die Mitwirkung externer Dienstleister am Abschlussprozess beschränkt sich normalerweise auf punktuelle Dienstleistungen, wie z.B. die Ermittlung der Pensionsrückstellungen. In kleineren Ausnahmefällen werden Abschlüsse auch extern erstellt. Systemtechnisches Rückgrat der Buchhaltung ist das SAP-System, auf das regional aktiv und zentral kontrol- lierend zugegrien werden kann. Die SAP-Stammdatenpflege und -Systembetreuung erfolgt zentral. Das Konzern-Rechnungslegungs-Handbuch sorgt für die bilanzielle Gleichbehandlung aller wiederkehren- den Sachverhalte. Neue Sachverhalte werden mit der Konzernzentrale abgestimmt. Änderungen in der Konzern- Rechnungslegung werden unmittelbar an alle beteiligten Mitarbeiter und betroenen externen Dienstleister kom- muniziert. Das Reporting der Tochtergesellschaen erfolgt mittels einheitlicher Formulare, die zu jedem Monats-, Quartals- und Jahresabschluss von den jeweiligen Buchhaltungsabteilungen ausgefüllt werden. Hierzu gehören u.a. der landesrechtliche und der IFRS-Abschluss sowie eine Abstimmung der Forderungen und Verbindlichkeiten zwi- schen den Konzerngesellschaen. Alle Angaben fließen in der zentralen Konsolidierungsabteilung zusammen. Dort erfolgen sämtliche konzerninternen Abstimmungen, Konsolidierungen, Überwachungen von Berichtsfristen und Qua- litätskontrollen der Berichtsdaten. Hier werden auch alle Einzelabschlüsse zum Konzernabschluss unter Anwendung einer Konsolidierungssoware zentral verarbeitet. Im Bereich der Konsolidierung sind unterschiedliche Kontrollen entlang des Konsolidierungsprozesses implementiert. Abstimmungsdierenzen in der Konsolidierung werden an die beteiligten Tochtergesellschaen kommuniziert und korrigiert. Generell gilt im Konzern bzw. bei der Erstellung der Jahres- und Konzernabschlüsse das Vier-Augen-Prinzip. Wichtige Abschlussentscheidungen wie Vorrats- und Forderungsbewertungen werden vom Vorstand freigegeben. Fla- che Hierarchien, direkte Berichtswege und monatliche Zwischenabschlüsse ermöglichen die Erkennung von Risiken und die frühzeitige Aufdeckung von Fehlern. 93 Die Interne Revision ist regelmäßig auf abschlussrelevante Themen angesetzt und im Jahresabschlussprozess kontrollierend tätig. Ein Schwerpunkt ist dabei stets die Bestandsführung und -bewertung, die in der Bekleidungs- branche besonders anspruchsvoll und wichtig für das Ergebnis ist. Auch die Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in den rechnungslegungsrelevanten Prozessen wird regelmäßig durch die Konzernrevi- sion überprü. Mit den eingerichteten Prozessen, Systemen und Kontrollen ist hinreichend gewährleistet, dass der Konzern- rechnungslegungsprozess im Einklang mit den Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS), dem HGB sowie anderen rechnungslegungsrelevanten Regelungen und Gesetzen erfolgt und somit zulässig ist. Sonstige Angaben Vergütungsbericht Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat beschlossen und regelmäßig überprü. Dabei wird die Größe, Tätigkeit sowie die wirtschaliche Situation der Ahlers AG auf der einen Seite berücksichtigt. Die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds und der persönliche Beitrag am Erfolg des Unternehmens auf der anderen Seite sind weitere wichtige Angemessenheitskriterien. Die Gesamtbezüge und ihre einzelnen Bestandteile stehen nach der Beurteilung des Aufsichtsrats in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des jeweiligen Vor- standmitglieds und zur wirtschalichen Lage der Ahlers AG. Die beiden Vorstandsmitglieder hatten zum 30. November 2021 strukturell nicht deckungsgleiche Anstel- lungsverträge. Mit dem Vorstandswechsel zum 1. Dezember 2020 hat Herr Tabler einen nach den neuen Vorgaben des ARUG II (Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie) aufgebauten Anstellungsvertrag erhalten, der im Vorgri bereits dem von der Hauptversammlung am 21. April 2021 gebilligten Vergütungssystem entspricht. Frau Dr. Ahlers hingegen wird ihren bestehenden, nach älteren Richtlinien erstellten Vertrag bis zum Laufzeitende am 31. Mai 2023 behalten. Für die Verträge beider Vorstandsmitglieder gilt: Die Vergütung ist grundsätzlich leistungsorientiert und setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: y Ein fixes Jahresgehalt, das anteilig monatlich gezahlt wird und regelmäßig vom Aufsichtsrat auf seine Angemessenheit überprü wird. y Eine ergebnisabhängige Jahrestantieme, die als fester Prozentsatz des Konzern-Jahresüberschusses bestimmt ist (für Frau Dr. Ahlers) bzw. als fester Prozentsatz auf Konzernergebnis vor Steuern, Konzernumsatz und Konzern Free-Cashflow (für Herrn Tabler). y Eine zielorientierte Jahrestantieme, die abhängig ist vom Erreichen bestimmter, vom Aufsichtsrat fest- gelegter Ziele. Die Höhe orientiert sich dabei an dem Zielerreichungsgrad. y Eine auf die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens ausgerichtete langfristig orientierte Tantieme. Deren Höhe orientiert sich für Frau Dr. Ahlers an der Entwicklung des Konzern-Umsatzes, des Konzern- ergebnisses, des Net Working Capitals und des Aktienkurses über mehrere Dreijahreszeiträume. Ein Drei- jahreszeitraum lief von Dezember 2017 bis November 2020 mit Auszahlung im April 2021. Ein weiterer Dreijahreszeitraum läu von Dezember 2019 bis November 2022 mit Auszahlung im April 2023. Die aktien- kursbasierten Bestandteile der abgelaufenen Dreijahres-Tranche hatte zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe einen inneren Wert von insgesamt 69 TEUR. Herr Tabler hat als langfristigen variablen Vergütungsbestandteil im abgelaufenen Geschäsjahr für 60 TEUR virtuelle Aktien der Gesellscha erhalten, die nach Ablauf einer vierjährigen Performance-Periode durch Barausgleich ausgezahlt werden. Die Höhe der Auszahlung hängt von der relativen Aktienkursentwicklung der Gesellscha im Vergleich mit dem DAX Performance-Index während des Performance-Zeitraums ab und kann maximal 90 TEUR pro Geschäsjahr betragen. y Sonstige Vergütungsbestandteile bestanden in der Bereitstellung eines Firmenwagens sowie für Herrn Tabler eines Bekleidungskontingents. Pensionszusagen für Vorstandsmitglieder existieren nicht. Vorstandsmitglieder erhalten keine Kredite. 94 y Für alle Vergütungskomponenten einschließlich der sonstigen Bestandteile sind bei allen Vorstandsmitglie- dern Höchstbeträge festgelegt. Die Vorstandsverträge beinhalten keine ausdrückliche Abfindungszusage für den Fall der vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses. Es bestehen ebenfalls keine „Change of Control“-Klauseln für den Fall einer Übernahme. Ruhe- geldzusagen sind den amtierenden Mitgliedern des Vorstandes nicht gemacht worden. Die Gesamtbezüge des Vorstands setzen sich auf Aufwandsebene wie folgt zusammen: Ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. Geschäsführer der Adolf Ahlers GmbH und deren Hinterbliebene erhielten im Geschäsjahr 2020/21 Bezüge von insgesamt 14 TEUR (Vorjahr 16 TEUR). TEUR 2020/21 2019/20 Fixes Gehalt 696 822 Jahresbonus * 127 127 Sonstiges 33 33 Gesamt 856 982 * bestehend aus ergebnisabhängiger, zielorientierter und langfristig orientierter Tantieme. Für die langfristig orientierte Tantieme sind 14 TEUR enthalten (Vorjahr 0 TEUR). Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr (Aufwandsebene) Dr. Stella A. Ahlers Vorstandsvorsitzende Eintritt 06/2005 Simon Tabler Finanzvorstand Eintritt 12/2020 TEUR 2020/21 Min. Max. 2019/20 2020/21 Min. Max. 2019/20 Festvergütung 472 480 480 470 224 228 228 - Nebenleistungen 19 19 19 19 14 14 30 - Summe 491 499 499 489 238 242 258 0 Einjährige variable Vergütung 75 0 1.350 30 38 0 57 - Mehrjährige variable Vergütung - - - - 14 0 90 - Dez. 19 – Nov. 22 0 0 300 0 0 0 0 - Summe 566 499 2.149 519 290 242 405 0 Versorgungsaufwand - - - - - - - - Gesamtvergütung 566 499 2.149 519 290 242 405 0 95 Vergütung des Aufsichtsrats Die Aufsichtsratsvergütung ist in § 18 der Satzung geregelt. Analog zur Vorstandsvergütung richtet sich auch die Ent- lohnung der Aufsichtsratsmitglieder sowohl nach der Größe und wirtschalichen Situation der Ahlers AG als auch nach den Aufgaben des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds. Die Vergütung setzt sich aus einer fixen und einer variablen Komponente zusammen. Die variable Komponente orientiert sich an der nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Sie errechnet sich aus einem festen Promillesatz vom Durchschnitts-Konzern-Jahresüberschuss der letzten drei Jahre und ist nach oben beschränkt. Der Aufsichtsratsvorsitz wird dreifach und die Stellvertretung doppelt vergütet. Zufluss im Berichtsjahr (Zahlungsebene) Dr. Stella A. Ahlers Vorstandsvorsitzende Eintritt 06/2005 Simon Tabler Finanzvorstand Eintritt 12/2020 Dr. Karsten Kölsch Finanzvorstand Eintritt 08/2007 TEUR 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 Festvergütung 472 470 224 - - 352 Nebenleistungen 19 19 14 - - 14 Summe 491 489 238 0 0 366 Einjährige variable Vergütung 30 100 - - 97 100 Mehrjährige variable Vergütung - - - - - - Summe 521 589 238 0 97 466 Versorgungsaufwand - - - - - - Gesamtvergütung 521 589 238 0 97 466 Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr TEUR 2020/21 2019/20 Feste Vergütung 90 90 Variable Vergütung 0 0 Gesamt 90 90 Individueller Wert der gewährten Zuwendungen für das Berichtsjahr (Aufwandsebene) Alexander Gedat Aufsichtsratsvorsitzender seit 04/2019 Armin Fichtel stellv. Aufsichtsratsvorsitzender seit 04/2019 Heidrun Baumgart Arbeitnehmervertreterin seit 05/1993 TEUR 2020/21 Min. Max. 2019/20 2020/21 Min. Max. 2019/20 2020/21 Min. Max. 2019/20 Festvergütung 45 45 45 45 30 30 30 30 15 15 15 15 Variable Vergütung 0 0 60 0 0 0 40 0 0 0 20 0 Gesamtvergütung 45 45 105 45 30 30 70 30 15 15 35 15 96 Übernahmerechtliche Angaben und erläuternder Bericht nach §§ 289a Abs. 1, 315a Abs. 1 HGB und gemäß § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG Das Grundkapital der Ahlers AG beträgt zum 30. November 2021 43.200.000,00 EUR. Es ist eingeteilt in 13.681.520 Stück Namensaktien. Auf jede Namensaktie entfällt ein rechnerischer Anteil am Grundkapital von jeweils rund 3,16 EUR. Ge- mäß § 22 der Satzung gewährt jede Aktie der Gesellscha eine Stimme auf der Hauptversammlung. Es existieren keine Stimmrechtskontrollen für den Fall, dass Arbeitnehmer am Kapital der Ahlers AG beteiligt sind. Die Vorstandsvorsitzende Dr. Stella A. Ahlers war am 30. November 2021 direkt und indirekt über die Westfä- lisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG sowie die WTW-Beteiligungsgesellscha mbH insgesamt mit einem Anteil von 53,0 Prozent am Grundkapital der Ahlers AG beteiligt. Der Vorstand der Ahlers AG besteht gemäß § 8 der Satzung aus mindestens einem Mitglied. Der Aufsichtsrat bestimmt die Anzahl der Vorstandsmitglieder und kann einen Vorsitzenden oder Sprecher des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden oder stellvertretenden Sprecher des Vorstands ernennen. Es können auch stellvertre- tende Vorstandsmitglieder bestellt werden. Satzungsänderungen können, soweit nicht zwingende gesetzliche Vorschrien entgegenstehen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und, sofern das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Kapitalmehrheit vor- schreibt, mit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals beschlossen werden. Der Aufsichtsrat ist befugt, Satzungsänderungen, die nur die Fassung betreen, selbst vorzunehmen (§ 27 der Satzung). Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 2. Mai 2022 das Grundkapital der Gesellscha mit Zustimmung des Auf- sichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stammaktien als Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen um bis zu 21.600.000 Euro zu erhöhen (genehmigtes Kapital, § 4 Abs. 2 der Satzung). Er kann dabei das Bezugsrecht der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrats in folgenden Fällen ausschließen: (i) um Spitzenbeträge auszugleichen; (ii) wenn die neuen Aktien gegen Sacheinlage, insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unter- nehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, im Rahmen von Unternehmenszusam- menschlüssen und/oder zum Zwecke des Erwerbs von sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Rechten und Forderungen, ausgegeben werden; das Bezugsrecht aufgrund dieser Ermächtigung darf nur auf Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital in Höhe von bis zu 20 Prozent des Grundkapitals (also in Höhe von bis zu insgesamt 8.640.000,- Euro) ausgeschlossen werden; (iii) wenn die neuen Aktien der Gesellscha gegen Bareinlage ausgegeben werden und der Ausgabepreis je Aktie den Börsenpreis der im Wesentlichen gleich ausgestatteten, bereits börsennotierten Aktien zum Zeitpunkt der Ausgabe der Aktien nicht wesentlich unterschreitet. Der Bezugsrechtsausschluss kann in diesem Fall jedoch nur vorgenommen werden, wenn die Anzahl der in dieser Weise ausgegebenen Aktien zusammen mit der Anzahl eigener Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsaus- schluss nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußert werden, und der Anzahl der Aktien, die durch Ausübung von Options- und/oder Wandlungsrechten oder Erfüllung von Wandlungspflichten aus Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen und/oder Genussrechten entstehen können, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden, insgesamt 10 Prozent des Grundkapitals zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung oder – falls dieser Wert geringer ist – zum Zeitpunkt der Ausnutzung der Ermächtigung nicht übersteigt; (iv) soweit es erforderlich ist, um den Inhabern von Options- oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandlungsrechts oder nach der Erfüllung der Wandlungspflicht als Aktionär zustehen würde; Sämtliche Auslagen, die im Zusammenhang mit der Aufsichtsratstätigkeit anfallen, sowie die auf die Bezüge anfal- lende Umsatzsteuer werden den Aufsichtsratsmitgliedern ersetzt. Auch die Aufsichtsratsmitglieder erhalten keine Kredite. Im Berichtszeitraum bestanden keine vom Aufsichtsrat gemäß § 114 AktG zu genehmigende Verträge mit Aufsichtsratsmitgliedern. 97 (v) wenn die neuen Aktien zur Ausgabe von Mitarbeiteraktien an Personen verwendet werden, die in einem Arbeitsverhältnis zu der Gesellscha oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen stehen, sowie an Or- ganmitglieder von mit der Gesellscha verbundenen Unternehmen; das Bezugsrecht der Aktionäre aufgrund dieser Ermächtigung darf nur auf Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital in Höhe von bis zu 3 Prozent des Grundkapitals (also in Höhe von bis zu insgesamt 1.296.000 Euro) ausgeschlossen werden; und nur, soweit die während der Laufzeit dieser Ermächtigung auf der Grundlage dieser Ermächtigung oder eines anderen genehmigten Kapitals unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre gegen Bar- und/oder Sacheinlage ausgegebenen Aktien insgesamt 20 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf die vorstehend genannte 20 Prozent- Grenze werden angerechnet y eigene Aktien, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts veräußert werden, sowie y neue Aktien, die aufgrund von während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts begebenen Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen und/oder Genussrechten auszugeben sind. Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 3. Mai 2017 in Verbindung mit dem Hauptversammlungsbeschluss am 24. April 2018 ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 2. Mai 2022 eigene Aktien der Gesellscha bis zu insgesamt 10 Prozent des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals der Gesellscha in Höhe von 43.200.000,00 EUR gleich in welcher Form zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals, in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellscha oder von ihr abhängige oder in Mehrheitsbesitz der Gesellscha stehende Unterneh- men oder durch auf deren Rechnung oder auf Rechnung der Gesellscha handelnde Dritte ausgeübt werden. Der Erwerb kann entweder über die Börse oder über eine öentliche Auorderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten erfolgen. Der Kaufpreis darf den aktuellen Börsenpreis um nicht mehr als 10 Prozent über- oder unterschreiten. Das öentliche Kaufangebot bzw. die öentliche Auorderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten kann nach Maßgabe des Beschlusses der Hauptversammlung weitere Bedingungen vorsehen. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer oder mehrerer früher erteilten Ermächtigungen erworbenen eigenen Aktien zu allen gesetzlich zugelassenen Zwe- cken, insbesondere auch zu den folgenden Zwecken, zu verwenden: (1) Die Aktien können eingezogen werden, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf. Sie können auch im vereinfachten Verfahren ohne Kapitalherab- setzung durch Anpassung des anteiligen rechnerischen Betrags der übrigen Stückaktien am Grundkapital der Gesellscha eingezogen werden. Erfolgt die Einziehung im vereinfachten Verfahren, ist der Vorstand zur Anpassung der Zahl der Stückaktien in der Satzung ermächtigt. (2) Die Aktien können auch in anderer Weise als über die Börse oder aufgrund eines Angebots an alle Aktionäre veräußert werden, wenn der bar zu zahlende Kaufpreis den Börsenpreis der im Wesentlichen gleich ausge- statteten, bereits börsennotierten Aktien nicht wesentlich unterschreitet. Die Anzahl der in dieser Weise un- ter Ausschluss des Bezugsrechts veräußerten Aktien darf 10 Prozent des Grundkapitals nicht überschreiten und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf die Höchstgrenze von 10 Prozent des Grundkapitals sind andere Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss in direkter oder entsprechender Anwendung des nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden. Ebenfalls anzurechnen sind Akti- en, die zur Bedienung von Options- und/oder Wandlungsrechten bzw. -pflichten aus Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen und/oder Genussrechten auszugeben sind, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden. Maßgeblich ist das Grundkapital zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung über die vorliegende Ermächtigung oder – falls dies geringer ist – das zum Zeitpunkt der Ausnutzung der vorliegenden Ermächti- gung bestehende Grundkapital. (3) Die Aktien können gegen Sachleistung veräußert werden, insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, im Rahmen von Unterneh- menszusammenschlüssen und/oder zum Zwecke des Erwerbs von sonstigen Vermögensgegenständen oder von Ansprüchen auf den Erwerb von sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Rechten und Forderungen. 98 (4) Die Aktien können zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (scrip dividend) verwendet werden, im Rahmen derer Aktien der Gesellscha (auch teil- und wahlweise) zur Erfüllung von Dividendenansprü- chen der Aktionäre eingesetzt werden. (5) Die Aktien können auch verwendet werden, um Bezugs- und Umtauschrechte zu erfüllen, die aufgrund der Ausübung von Wandlungs- und/oder Optionsrechten oder der Erfüllung von Wandlungspflichten aus Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen entstehen, die von der Gesellscha oder einer ihrer Konzerngesellschaen, an denen die Ahlers AG unmittelbar oder mittelbar zu 100 Prozent beteiligt ist, ausgegeben werden. Das Bezugsrecht der Aktionäre auf die aufgrund dieser Ermächtigung oder einer oder mehrerer früher erteilten Er- mächtigungen erworbenen eigenen Aktien wird ausgeschlossen, soweit sie gemäß den vorstehenden Ermächtigun- gen unter (2), (3), (4) und (5) in anderer Weise als durch Veräußerung über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre verwendet werden. Darüber hinaus kann im Fall der Veräußerung der eigenen Aktien über ein Angebot an alle Aktionäre das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge ausgeschlossen werden. Es bestehen keine wesentlichen Vereinbarungen der Gesellscha für den Fall eines Kontrollwechsels. Ebenso existieren keine Entschädigungsvereinbarungen mit Vorstandsmitgliedern oder anderen Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots. Erklärung zur Unternehmensführung Die nach § 289f, 315d HGB abzugebende Erklärung zur Unternehmensführung befindet sich auf den Seiten 22. dieses Geschäsberichts. Sie steht auch im Internet unter www.ahlers-ag.com zur Verfügung. Zukunsbezogene Aussagen Wir weisen darauf hin, dass bei zukunsbezogenen Aussagen die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Erwar- tungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können, wenn eine der genannten oder andere Unsicherhei- ten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreend erweisen. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen Der Vorstand erklärt gemäß § 312 Absatz 3 AktG wie folgt: „Unsere Gesellscha hat bei den im Bericht über die Bezie- hungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäen nach den Umständen, die uns in dem Zeit- punkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschä vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschä eine angemessene Gegenleistung erhalten. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens getroen oder unterlassen worden.“ Ahlers AG Herford, den 15. Februar 2022 Dr. Stella A. Ahlers Simon Tabler 100 Konzern-Abschluss Konzernbilanz zum 30. November 2021 Aktiva TEUR Anhang 30.11.2021 30.11.2020 A. Langfristige Vermögenswerte I. Sachanlagen (11) 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 5.372 10.868 2. Technische Anlagen und Maschinen 1.459 1.477 3. Betriebs- und Geschäsausstattung 3.383 5.067 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 97 51 10.311 17.463 II. Immaterielle Vermögenswerte (12) 1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 16.222 17.145 2. Geleistete Anzahlungen 10 78 16.232 17.223 III. Nutzungsrechte an Leasingobjekten (13) 7.936 9.333 IV. At-Equity Beteiligungen (14) 211 211 V. Sonstige langfristige Vermögenswerte (15) 1. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 695 754 2. Sonstige Vermögenswerte 4.347 9.384 5.042 10.138 VI. Latente Steueransprüche (8) 642 526 Summe langfristige Vermögenswerte 40.374 54.894 B. Kurzfristige Vermögenswerte I. Vorräte (16) 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe 8.288 8.927 2. Unfertige Erzeugnisse 857 1.273 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 42.114 61.544 51.259 71.744 II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (17) 17.534 12.289 III. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (18) 1. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 300 8 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 55 0 3. Laufende Ertragsteueransprüche 433 396 4. Sonstige Vermögenswerte 10.148 6.333 10.936 6.737 IV. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (19) 5.991 4.590 Summe kurzfristige Vermögenswerte 85.720 95.360 Summe Aktiva 126.094 150.254 101 Passiva TEUR Anhang 30.11.2021 30.11.2020 A. Eigenkapital (20) I. Gezeichnetes Kapital (21) 43.200 43.200 II. Kapitalrücklage (24) 15.024 15.024 III. Gewinnrücklagen (25) 2.781 11.909 IV. Eigenkapitaldierenz aus Währungsumrechnung (26) -2.978 -2.692 Summe Konzernanteile 58.027 67.441 V. Nicht beherrschende Anteile 770 908 Summe Eigenkapital 58.797 68.349 B. Langfristige Schulden I. Rückstellungen für Pensionen (27) 2.830 3.215 II. Sonstige Rückstellungen (28) 729 581 III. Finanzielle Verbindlichkeiten (29) 1. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 24.915 32.462 2. Nicht beherrschende Anteile an Personengesellschaen 1.090 1.239 26.005 33.701 IV. Leasingverbindlichkeiten, langfristig (13) 4.975 5.833 V. Sonstige Verbindlichkeiten, langfristig 1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (29) 1.600 1.000 2. Sonstige Verbindlichkeiten 16 17 1.616 1.017 VI. Latente Steuerverbindlichkeiten (8) 675 1.500 Summe langfristige Schulden 36.830 45.847 C. Kurzfristige Schulden I. Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten 821 471 II. Sonstige Rückstellungen (30) 5.906 6.834 III. Finanzielle Verbindlichkeiten (29) 2.576 5.418 IV. Leasingverbindlichkeiten, kurzfristig (13) 3.112 3.605 V. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.381 10.247 VI. Sonstige Verbindlichkeiten, kurzfristig (31) 1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.563 2.020 2. Sonstige Verbindlichkeiten 7.108 7.463 8.671 9.483 Summe kurzfristige Schulden 30.467 36.058 Summe Schulden 67.297 81.905 Summe Passiva 126.094 150.254 102 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäsjahr 2020/21 TEUR Anhang 2020/21 2019/20 1. Umsatzerlöse (1) 142.462 151.584 2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -1.543 3.701 3. Sonstige betriebliche Erträge (2) 17.331 4.578 4. Materialaufwand (3) -78.589 -83.608 5. Personalaufwand (4) -34.585 -40.989 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen (5) -43.621 -40.657 7. Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und sonstige langfristige Vermögenswerte (6) -8.648 -9.938 8. Gewinne von At-Equity-Beteiligungen (7) 0 0 9. Zinsen und ähnliche Erträge (7) 71 187 10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (7) -1.933 -2.134 11. Ergebnis vor Ertragsteuern -9.055 -17.276 12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (8) 193 -1.208 13. Konzernergebnis -8.862 -18.484 14. davon entfallen auf: - Anteilseigner der Ahlers AG -9.289 -18.583 - Nicht beherrschende Anteile (9) 427 99 Ergebnis je Aktie (EUR) unverwässert/verwässert (10) -0,68 -1,36 Konzern-Gesamtergebnisrechnung TEUR Anhang 2020/21 2019/20 13.Konzernergebnis -8.862 -18.484 Nicht in die GuV umzuklassifizieren 15. Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen (25) 161 -39 In die GuV umzuklassifizieren 16. Netto-Ergebnis aus Cashflow Hedges (26) 294 -253 17. Währungsumrechnungsdierenzen -581 -979 18. Umgliederungen in Verbindlichkeiten -425 -161 19. Sonstiges Ergebnis nach Steuern -551 -1.432 20. Gesamtergebnis -9.413 -19.916 21. davon entfallen auf: - Anteilseigner der Ahlers AG -9.414 -19.854 - Nicht beherrschende Anteile 1 -62 103 Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäsjahr 2020/21 TEUR 2020/21 2019/20 Konzernergebnis -8.862 -18.484 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -192 1.208 Zinserträge / Zinsaufwendungen 1.861 1.587 Abschreibungen / Zuschreibungen auf Anlagevermögen (Saldo) 8.648 10.297 Verluste / Gewinne aus Anlageabgängen (Saldo) -2.344 -1.084 Abnahme / Zunahme der Vorräte und sonstiger lang- und kurzfristiger Vermögenswerte 11.429 -1.247 Veränderung langfristiger Rückstellungen -44 -58 Veränderung der nicht beherrschenden Anteile (Personengesellschaen) und sonstiger langfristiger Verbindlichkeiten -760 951 Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen -928 -587 Veränderung der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten -2.073 -7.662 gezahlte Ertragsteuern -487 -721 erhaltene Ertragsteuern 56 1.033 Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 6.304 -14.767 Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 7.061 1.935 Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten 0 0 Einzahlungen aus Abgängen von sonstigen langfristigen Vermögenswerten 5.432 345 Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -951 -1.153 Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -946 -410 Auszahlungen für den Erwerb von sonstigen langfristigen Vermögenswerten 0 0 Auszahlungen für den Erwerb von Minderheitenanteilen 0 0 erhaltene Zinsen 50 123 Cashflow aus der Investitionstätigkeit 10.646 840 Dividendenauszahlungen - - Tilgung / Aufnahme von langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten -6.597 12.997 Tilgung von kurz- und langfristigen Leasingverbindlichkeiten -3.795 -4.417 gezahlte Zinsen -1.685 -1.430 Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -12.077 7.150 Veränderung des Finanzmittelbestands 4.873 -6.777 Auswirkungen durch Veränderung der Wechselkurse -458 -864 Finanzmittelbestand am 1.12. 997 8.638 Finanzmittelbestand am 30.11. 5.412 997 Zur Zusammensetzung des Finanzmittelbestands verweisen wir auf unsere Ausführungen im Konzernanhang, TZ (19) 104 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäsjahr 2020/21 Auf Anteilseigner der Ahlers AG entfallendes Eigenkapital Nicht beherrschende Anteile Gezeichnetes Kapital TEUR Stamm- aktien Vorzugs- aktien Kapital- rücklagen Gewinn- rücklagen Eigenkapital- dierenz aus d. Währungs- umrechnung Summe Konzern- anteile Minder- heiten- kapital Kumuliertes übriges Konzern- ergebnis Summe Minder- heiten- anteile Summe Eigen- kapital Anhang (21) (21) (24) (25) (26) (9) Stand am 30.11.2019 / 01.12.2019 43.200 0 15.024 30.533 -1.460 87.297 523 447 970 88.267 gesamtes Periodenergebnis -18.621 -1.232 -19.854 -62 -62 -19.916 gezahlte Dividenden 0 0 0 Erwerb von Minderheiten -3 -3 0 -3 Stand am 30.11.2020 / 01.12.2020 43.200 0 15.024 11.909 -2.692 67.441 523 385 908 68.349 gesamtes Periodenergebnis -9.128 -286 -9.414 1 1 -9.413 gezahlte Dividenden 0 0 0 Sonstiges 0 -139 -139 -139 Erwerb von Minderheiten 0 0 0 Stand am 30.11.2021 43.200 0 15.024 2.781 -2.978 58.027 523 247 770 58.797 105 1. Allgemeine Angaben Die Ahlers AG ist einer der großen börsennotierten Mode-Hersteller mit Schwerpunkt Männermode in Europa. Sie geht zurück auf eine im Jahre 1919 von Adolf Ahlers im friesischen Jever gegründete Tuchgroßhandlung. Im Jahre 1932 wurde der Sitz der Gesellscha von Oldenburg nach Herford verlegt, der Börsengang erfolgte im Jahre 1987. Die Ahlers AG hat ihren Firmensitz in der Elverdisser Straße 313 in Herford, Deutschland, und ist beim Handels- register des Amtsgerichts Bad Oeynhausen (HRB 6541) eingetragen. Die Aktien der Ahlers AG werden im amtlichen Handel an der Börse Frankfurt am Main und Düsseldorf sowie im Freiverkehr an anderen deutschen Börsen und Tradegate gehandelt. Das Geschäsjahr beginnt am 1. Dezember und endet am 30. November des Folgejahres. Der Konzern- abschluss wird nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzu- wendenden handelsrechtlichen Vorschrien aufgestellt. Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, die Angaben erfolgen weitestgehend in Tausend Euro (TEUR). Durch die Darstellung des Konzernabschlusses in TEUR kann es zu Rundungsdierenzen kommen, da die Berechnung der Einzelposten auf Zahlen in Euro basieren. Um die Übersichtlichkeit der Darstellung zu verbessern, sind einzelne Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz zusammengefasst. Diese Posten werden im Konzern- anhang detaillierter ausgewiesen und erläutert. Der Konzernabschluss wurde am 15. Februar 2022 vom Vorstand der Ahlers AG aufgestellt und dem Aufsichts- rat zur Genehmigung vorgelegt. Dieser hat die Möglichkeit, den Konzernabschluss nach Freigabe durch den Vorstand zu ändern. Der Konzernabschluss gilt mit der Billigung des Aufsichtsrats als festgestellt, wenn sich nicht der Vorstand und der Aufsichtsrat für die Feststellung durch die Hauptversammlung entscheiden. 2. Grundlagen der Bilanzierung Der Konzernabschluss der Ahlers AG wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) einschließlich der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee zu den IFRS (IFRIC) und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzu- wendenden handelsrechtlichen Vorschrien aufgestellt. Es wurden alle IFRS und IFRIC beachtet, die zum 30. November 2021 von der EU-Kommission übernommen wurden und verpflichtend anzuwenden sind. Herausgegebene, noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen werden nicht vorzeitig angewandt. Der Abschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt. Die Ermittlung der Wert- ansätze von Vermögenswerten und Schulden erfolgte dementsprechend auf Basis von Fortführungswerten. Zum Zeit- punkt der Abschlusserstellung besteht aufgrund der unklaren weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und der Maßnahmen zu deren Eindämmung weiterhin Unsicherheit über die künige wirtschaliche Entwicklung. Weitere Details hierzu können dem Abschnitt „Risiko- und Chancenbericht“ im zusammengefassten Lagebericht entnommen werden. Der Konzernabschluss wurde grundsätzlich auf Grundlage historischer Anschaungskosten aufgestellt. Eine Ausnahme hiervon ergibt sich lediglich bei derivativen Finanzinstrumenten, die zu Marktwerten bewertet wurden, sofern die Marktwerte zuverlässig bestimmt werden konnten. Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. Zu allen Posten des Jahresabschlusses werden Vergleichszahlen des Vorjahres angegeben. Anhang zum Konzernabschluss der Ahlers AG für das Geschäsjahr vom 1. Dezember 2020 bis zum 30. November 2021 106 Unsicherheiten und Schätzungen Die Aufstellung des Konzernabschlusses unter Beachtung der Verlautbarungen des IASB erfordert bei einigen Positio- nen, dass Annahmen getroen und Schätzungen verwendet werden, die sich auf die Höhe und den Ausweis bilanzier- ter Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten auswirken. Annahmen und Schätzungen beziehen sich insbesondere auf die Festlegung wirtschalicher Nutzungsdauern, die Bestimmung der Nettoveräußerungswerte im Rahmen der Vorratsbewertung, die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen, die Realisierbarkeit zuküniger Steuerentlastungen sowie die Festlegung von Cashflows, Wachs- tumsraten und Diskontierungsfaktoren im Zusammenhang mit Wertminderungsprüfungen und der Bewertung von Marken. Die tatsächlichen Werte können von den getroenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Erkenntnis ergebniswirksam berücksichtigt. Auswirkungen von neuen und geänderten Rechnungslegungsstandards Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden. Darüber hinaus hat der Konzern die folgenden neuen bzw. überarbeiteten und für die Geschästätigkeit des Konzerns relevanten Verlautbarungen angewandt, die im Geschäsjahr 2020/21 erstmalig verbindlich anzuwenden waren: y Änderungen zu IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ (10/2018), am/nach 01. Januar 2020 y Änderungen zu IAS 8 „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ (10/2018), am/nach 01. Januar 2020 y Änderungen zu IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ (09/2019), am/nach 1. Januar 2020 y Änderungen zu IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ (10/2018), am/nach 1. Januar 2020 y Änderungen zu IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ (09/2019), am/nach 1. Januar 2020 y Änderungen zu IFRS 9 „Finanzinstrumente“ (09/2019), am/nach 1. Januar 2020 y Änderungen zu IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ (05/2020), am/nach 1. Juni 2020 Die Anwendung der geänderten Standards und Verlautbarungen hatte mit Ausnahme von der Darstellung und zusätz- lichen Anhangangaben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Folgende für die Geschästätigkeit des Konzerns relevanten Verlautbarungen sind zum 30. November 2021 veröent- licht, aber zu diesem Stichtag noch nicht verpflichtend anzuwenden (jeweils unter Angabe des Geschäsjahresbe- ginns ihrer erstmaligen verpflichtenden Anwendung): y Änderungen zu IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ (01/2020), am/nach 01. Januar 2023, (EU-Endorsement ausstehend), und 02/2021, am/nach 1. Januar 2023 (EU-Endorsement ausstehend) y Änderungen zu IAS 8 „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ (02/2021), am/nach 01. Januar 2023 y Änderungen zu IAS 12 „Ertragsteuern“ (05/2021), am/nach 01. Januar 2023 (EU-Endorsement ausstehend) y Änderungen zu IAS 16 „Sachanlagen“ (05/2020), am/nach 01. Januar 2022 y Änderungen zu IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures“ (09/2014), Zeitpunkt des Inkratretens oen y Änderungen zu IAS 37 „Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen“ (05/2020), am/nach 01. Januar 2022 y Änderungen zu IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ (11/2013), Zeitpunkt des Inkratretens oen, und (08/2020), am/nach 01. Januar 2021 y Änderungen zu IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ (05/2020), am/nach 1. Januar 2022 y Änderungen zu IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ (11/2013), Zeitpunkt des Inkratretens oen, und (08/2020), am/nach 1. Januar 2021 y Änderungen zu IFRS 9 „Finanzinstrumente“ (08/2020), am/nach 1. Januar 2021 y Änderungen zu IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ (09/2014), Zeitpunkt des Inkratretens oen 107 y Änderungen zu IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ (08/2020), am/nach 1. Januar 2021, und (03/2021), am/nach 1. April 2021 y „Verbesserungen von IFRS“ (2018-2020) umfassen nicht dringende, aber notwendige kleinere Änderungen von insgesamt zwei Standards, am/nach 1. Januar 2022 Die Umsetzung erfolgt im Jahr der erstmalig verpflichtenden Anwendung. Von den Möglichkeiten vorzeitiger Anwen- dung wurde kein Gebrauch gemacht. Mit der Ausnahme zusätzlicher bzw. modifizierter Anhangangaben werden bei der erstmaligen Anwendung keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. 3. Konsolidierung Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss 2020/21 sind neben der Ahlers AG als Mutterunternehmen alle 11 inländischen und 18 aus- ländischen Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen, die die Ahlers AG direkt oder indirekt beherrscht. Im Geschäsjahr wurde die HEMINA Grundstücks-Vermietungsgesellscha mbH & Co. Objekt Herford KG im Rahmen einer Anwachsung auf die Ahlers Textilhandel GmbH & Co. KG fusioniert. Zudem wurde die Texart UK Ltd. liquidiert. Des Weiteren wurden die restlichen 0,67 Prozent Minderheitenanteile an der UAB Ahlers LT erworben. Die „LUBINEX“-Spolka z o.o. befindet sich weiterhin in Liquidation. Eine Übersicht zu den Tochtergesellschaen und Beteiligungen befindet sich auf der Seite 108. Konsolidierungsgrundsätze Alle konsolidierten Abschlüsse im Ahlers Konzern werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmetho- den aufgestellt. Die Einbeziehung in den Konzern beginnt mit der Erlangung der Mehrheit der Stimmrechte. Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Geschäs- oder Firmenwerte werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaungskosten bewertet, die sich als Überschuss der Anschaungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über den Anteil des Konzerns an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens bemessen. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunterneh- men nicht mehr besteht. Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendungen, Gewinne und Verluste aus konzern- internen Transaktionen, die im Buchwert von Vermögenswerten enthalten sind, werden in voller Höhe eliminiert. At-Equity-Beteiligungen werden zu fortgeführten Anschaungskosten bilanziert, da keine Beherrschung in Form von Stimmrechtsmehrheit besteht. Der Konzernabschluss der Ahlers AG wird in den Konzernabschluss der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG, Herford, die auch das oberste beherrschende Mutterunternehmen darstellt, einbezogen. Der Konzernabschluss der Westfälischen Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG wird im Bundesanzeiger veröentlicht. 108 Konsolidierungsstichtag Der Bilanzstichtag der einbezogenen Gesellschaen entspricht dem der Muttergesellscha, außer bei der OOO Ahlers RUS, RUS-Moskau. Diese Gesellscha hat als Bilanzstichtag den 31. Dezember und deshalb zum 30. November 2021 einen Zwischenabschluss erstellt. Anteilsbesitz der Ahlers AG (unmittelbar bzw. mittelbar gehalten) Firma Anteil am Kapital (in %) davon mittelbar Eigenkapital 1) TEUR Jahres- überschuss/ -fehlbetrag 2) 2020/21 TEUR % über 1. Ahlers P.C. GmbH, Herford 100,00 21.021 3) 2. Ahlers Textilhandel GmbH & Co. KG, Herford 80,00 5.449 4.094 3. Ahlers Vertrieb GmbH, Herford 100,00 27 3) 4. Ahlers Zentralverwaltung GmbH, Herford 100,00 4.837 3) 5. Baldessarini GmbH, Herford 100,00 2.461 3) 6. Ahlers Retail GmbH, Herford 100,00 58 3) 7. Jupiter Bekleidung GmbH, Herford 100,00 141 3) 8. Otto Kern GmbH, Herford 100,00 7.987 3) 9. PIONEER Jeans-Bekleidung GmbH, Herford 100,00 57 3) 10. Pionier Berufskleidung GmbH, Herford 100,00 30 3) 11. Pionier Jeans & Casuals Deutschland GmbH, Herford 100,00 28 3) 12. Adolf Ahlers AG, CH-Zug 100,00 4.366 -241 13. Ahlers Austria GmbH, A-Mariasdorf 100,00 820 -38 14. Ahlers Herford (España) S.L., E-Madrid 100,00 219 10 15. Ahlers Herford (Italia) S.R.L., I-Torino 100,00 283 -114 16. Ahlers Premium France S.A.S., F-Horbourg-Wihr 100,00 1.229 -270 17. "Ahlers-Poland" Spolka z o.o., PL-Opole 100,00 9.809 -15 18. OOO Ahlers RUS, RUS-Moskwa 90,00 1.019 589 19. SIA Ahlers LV, LV-Riga 100,00 100,00 24. 20 174 20. Dial Textile Industries Ltd., CL-Katunayake 100,00 2.948 449 21. Ahlers Danmark A/S, DK-Haderslev 100,00 244 10 22. "LUBINEX"-Spolka z o.o. i. L., PL-Lubin 62,85 62,85 17. 683 -219 23. Otto Kern Austria GmbH, A-Mariasdorf 100,00 534 93 24. UAB Ahlers LT, LT-Vilnius 100,00 100,00 1. -179 319 25. TEXART Bratislava, s r.o., SK-Bratislava 100,00 100,00 13. 75 -15 26. TEXART d.o.o., HR-Strmec Samoborski 100,00 100,00 13. 90 46 27. TEXART d.o.o., SLO-Ljubljana 100,00 100,00 13. 130 44 28. TEXART Magyarorszag K., H-Budapest 100,00 100,00 13. 140 82 29. TEXART spol. s r.o., CZ-Prag 100,00 100,00 13. 3 99 1) Fremdwährungsbeträge sind mit dem Mittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. 2) Fremdwährungsbeträge Jahresüberschuss/-fehlbetrag sind mit dem Geschäsjahresdurchschnittskurs umgerechnet. 3) Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag 109 Währungsumrechnung Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen und der Darstellungswährung des Konzerns, aufgestellt. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet. Fremdwäh- rungstransaktionen werden zunächst zu dem am Tag des Geschäsvorfalls gültigen Kassakurs in die funktionale Wäh- rung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Umrechnungsdierenzen aus monetären Posten als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäsbetrieb werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Alle übrigen Währungsdierenzen werden erfolgswirksam erfasst. Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäsvorfalls umgerechnet. Die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäsbetriebe werden zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Die Umrechnung von Erträgen und Aufwendungen erfolgt zum Durchschnittskurs. Die hieraus resultierenden Umrechnungsdierenzen werden als separater Bestandteil des Eigenkapitals erfasst. Der im Eigenkapital für einen ausländischen Geschäsbetrieb erfasste kumulative Betrag wird bei der Veräußerung dieses ausländischen Geschäsbetriebs erfolgswirksam. Bei der Darstellung der Entwicklung des Anlagevermögens und der Rückstellungen werden der Stand zu Beginn des Geschäsjahres und der Stand am Ende des Geschäsjahres zu den jeweiligen Stichtagskursen, die Bewegungen innerhalb des Geschäsjahres zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die hierdurch entstehenden Umrechnungsdierenzen sind als Währungsdierenzen in einer gesonderten Spalte ausgewiesen. Die Wechselkurse wichtiger Währungen entwickelten sich wie folgt: 4. Zusammenfassung wesentlicher Bilanierungs- und Bewertungsmethoden Sachanlagen Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter fallweiser Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern entspre- chen den erwarteten wirtschalichen Nutzungsdauern im Konzern. Den planmäßigen linearen Abschreibungen für wesentliche Anlagegüter liegen folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern zu Grunde: y Gebäude 15 bis 50 Jahre y Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 15 Jahre y Betriebs- und Geschäsausstattungen 3 bis 30 Jahre Die Nutzungsdauern, die Restbuchwerte und die Abschreibungsmethoden für Sachanlagen werden periodisch über- prü, um zu gewährleisten, dass die Abschreibungsmethoden und die Abschreibungszeiträume mit den jeweiligen erwarteten wirtschalichen Nutzenverläufen aus den Gegenständen des Sachanlagevermögens im Einklang stehen. Währung Durchschnittskurs Stichtagskurs Land 1 EUR = 2020/21 2019/20 2021 2020 Polen PLN 4,55 4,43 4,67 4,47 Schweiz CHF 1,08 1,07 1,04 1,08 Sri Lanka LKR 234,64 209,43 229,22 222,71 USA USD 1,19 1,13 1,13 1,20 110 Immaterielle Vermögenswerte Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter oder unbestimmter Nutzungsdauer werden zu Anschaf- fungskosten aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zuküniger wirt- schalicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Erwor- bene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer werden planmäßig über drei bis acht Jahre linear abgeschrieben. Erworbene immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern sie werden jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen, auf ihre Werthaltigkeit untersucht und, sofern notwendig, auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Für immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer wird in jeder Berichtsperiode überprü, ob für diese Vermögenswerte weiterhin die Ereignisse und Umstände die Einschätzung einer unbestimmten Nutzungsdauer recht- fertigen. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, wird eine Wertaufholung auf diese Ver- mögenswerte vorgenommen. Die Nutzungsdauern, die Restwerte und die Abschreibungsmethoden werden mindes- tens an jedem Geschäsjahresende überprü. Wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen als Änderungen von Schätzungen bilanziert. Der Bilanzausweis von Goodwills erfolgt unter den immateriellen Vermögenswerten. Leasingverhältnisse Soweit der Ahlers Konzern vertraglich dazu berechtigt ist, die Nutzung eines identifizierbaren Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren, werden am Bereitstellungsdatum ein Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht sowie eine zugehörige Verbindlichkeit erfasst. Der erstmalige Ansatz des Nutzungsrechts erfolgt zu Anschaungskosten, welche den Barwert der noch nicht geleisteten Leasingzahlungen, alle anfänglichen direkten Kosten, die geschätzten Kosten aus Demontage und Rückbau sowie abzüglich aller erhal- tenen Leasinganreize umfassen. Die erstmalige Bewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt zum Barwert der noch nicht geleisteten Leasingzahlungen. Als Abzinsungssatz wird der Grenzfremdkapitalzinssatz von Ahlers herangezogen, sofern sich nicht explizit ein Zinssatz aus dem Leasingverhältnis bestimmen lässt. Die Folgebewertung des Nutzungs- rechts erfolgt nach dem Anschaungskostenmodell. Die Leasingverbindlichkeiten werden in der Folge gemindert um geleistete Leasingzahlungen und erhöht um den Zinsaufwand für die Leasingverbindlichkeiten. Vom Wahlrecht, kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr und solche mit einem geringen zugrundeliegenden Vermögenswert von unter 5 TEUR nicht in der Bilanz anzusetzen, wird Gebrauch gemacht. Diesbezügliche Mietaufwendungen werden unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zudem bleiben Servicekomponenten bei der Aktivierung der Nutzungsrechte unberücksichtigt. At-Equity-Beteiligungen Anteile an assoziierten Unternehmen werden zu Anschaungskosten aktiviert. Die Folgebewertung erfolgt - begin- nend nach Abschluss des ersten vollständigen Geschäsjahres - in Höhe der anteiligen Veränderung des Eigenkapitals durch den Jahresüberschuss/-fehlbetrag und Kapitalerhöhung/-herabsetzung gemindert um vereinnahmte Dividen- den. Bei vom Ahlers Konzern abweichendem Wirtschasjahr wird für die Bewertung der Beteiligung ein Zwischenab- schluss auf den 30. November erstellt. Kunstgegenstände Kunstgegenstände werden gemäß IAS 16, Sachanlagen, bewertet. Die Bilanzierung erfolgt danach zu fortgeführten Anschaungskosten. Kunstgegenstände mit einem Anschaungswert über 1.500 EUR wurden nicht abgeschrieben. Für diese Kunstgegenstände wird von Wertbeständigkeit ausgegangen und keine planmäßige Abschreibung vorge- nommen. Das heißt, dass der Wert den Anschaungskosten entspricht. Sollten Anzeichen für eine Wertminderung einzelner Kunstgegenstände vorliegen, wird dieser auf seine Werthaltigkeit untersucht und, sofern notwendig, auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Entfallen die Gründe für eine zuvor erfasste Wertminderungen, wird eine Wertauf- holung auf diesen Kunstgegenstand vorgenommen. Kunstgegenstände mit einem Anschaungswert von unter 1.500 EUR werden planmäßig abgeschrieben. Nach IFRS existiert kein Standard, der ausdrücklich auf Kunstgegenstände zutri, da diese weder Vorräte, noch Sachanlagen, noch immaterielle Vermögenswerte, noch finanzielle Vermögens- werte darstellen. IAS 8 schreibt in diesen Fällen vor, dass Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anzuwenden sind, 111 die für die Bedürfnisse der wirtschalichen Entscheidungsfindung der Adressaten von Bedeutung sind und zuverläs- sige Informationen ergeben. Dafür sind Anforderungen und Anwendungsleitlinien in Standards und Interpretationen anzuwenden, die ähnliche und verwandte Fragen behandeln. In diesem Fall ist der IAS 16, Sachanlagen, die angemes- sene Grundlage. Finanzinstrumente und sonstige finanzielle Vermögenswerte Finanzinstrumente werden gemäß IAS 39 und IFRS 9 bilanziert. Dementsprechend werden finanzielle Vermögens- werte, soweit für den Ahlers Konzern zutreend, nach diesen Folgebewertungs-Kategorien klassifiziert: y Bewertung zu fortgeführten Anschaungskosten (at amortised costs) y Bewertung zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (fair value through OCI) y Bewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (fair value through profit and loss). Die Klassifizierung „zu fortgeführten Anschaungskosten“ erfolgt, wenn der finanzielle Vermögenswert einem Geschäs- modell dient mit dem Ziel, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung von vertraglichen Zahlungsströmen zu halten und dies auch zu festgelegten Zeitpunkten zu Zins- und Tilgungszahlungen führt. Wird eine dieser Bedingun- gen nicht erfüllt, erfolgt die Bilanzierung zum beizulegendem Zeitwert. Bei marktüblichen Käufen und Verkäufen von finanziellen Vermögenswerten erfolgt die Bilanzierung nach der Methode der Bilanzierung zum Handelstag. Die erst- malige Erfassung eines finanziellen Vermögenswertes erfolgt an dem Tag, an dem der Ahlers Konzern Vertragspartner geworden ist. Finanzielle Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert ihrer Gegenleistung bewertet, Trans- aktionskosten werden bei Forderungen und Krediten mit einbezogen. Die Bewertung zum beizulegendem Zeitwert orientiert sich an der Nähe der relevanten Bewertungsfaktoren zu einem aktiven Markt. Hierbei findet ein Drei-Stufen-Modell Anwendung: direkt von aktiven Märkten übernommene Preisfeststellungen (Marktpreise), Inputdaten ohne direkt am Markt notierte Preise mit einer Berechnung des beizule- genden Zeitwerts unter Anwendung anerkannte Modelle sowie Inputdaten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren. Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes von zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögens- werten werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgswirksam ausgewiesen. Bei Forderungen und Krediten erfolgt die Folgebewertung zu fortgeführten Anschaungskosten unter Anwen- dung der Eektivzinsmethode abzüglich etwaiger Wertminderungen. In Folge des Vertrags zum revolvierenden Ver- kauf von Forderungen ergab sich keine abweichende Klassifizierung. Der Eekt aus dem Einbezug zukunsgerichteter Marktinformationen ist von untergeordneter Bedeutung, da die Festlegung des Default-Ereignisses unverändert bleibt. Ein Rating pro nicht einzelwertberichtigten Kunden erfolgt aus Kosten-Nutzen-Abwägungen nicht. Ein daraus entste- hendes Risiko wird durch pauschalierte Einzelwertberichtigungen abgedeckt. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn deren Veräußerung vertraglich vereinbart wird, Kredite und Forderungen bei Bezahlung. Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsgeschäe Der Ansatz der derivativen Finanzinstrumente erfolgt zum Zeitwert. Derivative Finanzinstrumente werden in der Bilanz unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten bzw. unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Bilanzierung von Zeitwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente hängt davon ab, ob diese Ins- trumente als Sicherungsinstrumente eingesetzt werden und die Voraussetzungen zur Bilanzierung von Sicherungs- beziehungen gemäß IAS 39 erfüllen. Sind diese Voraussetzungen trotz Vorliegens eines wirtschalichen Sicherungs- zusammenhangs nicht gegeben, werden die Zeitwertänderungen der derivativen Finanzinstrumente unmittelbar erfolgswirksam erfasst, anderenfalls erfolgt eine erfolgsneutrale Verbuchung direkt über das Eigenkapital. Der Ahlers Konzern verwendet ausschließlich Devisenterminkontrakte als derivative Finanzinstrumente zur Sicherung von gegenwärtigen und zukünigen Währungsrisiken. Darüber hinaus können fallweise Zinsswaps zur Zins- sicherung abgeschlossen werden. Fremdkapitalkosten Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. 112 Wertminderung von Vermögenswerten Die Nutzungsdauern, die Restwerte und die Abschreibungsmethoden für Sachanlagen, Kunstgegenstände und imma- terielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich überprü, um zu gewähr- leisten, dass die Abschreibungsmethoden, die Nutzungsdauern und die Restwerte mit den jeweiligen tatsächlichen wirtschalichen Nutzenverläufen übereinstimmen. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit geprü. Die Bewertung der immateriellen Vermögenswerte erfolgt dabei auf Basis einzelner Vermö- genswerte, denen Cashflows direkt zugeordnet werden können. Diese einzelnen Vermögenswerte sind wiederrum maßgeblich für den Wert der zugehörigen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Im Ahlers Konzern handelt es sich bei den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten um einzelne Unternehmensbereiche bzw. Marken. Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor oder ist eine jährliche Überprüfung der Werthaltigkeit eines Vermögenswertes erforderlich, nimmt der Ahlers Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrages des jeweili- gen Vermögenswertes vor. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert. Der Nettoveräußerungswert entspricht dem Betrag, der aus einem Verkauf eines Vermögenswertes zu marktüblichen Bedingungen erzielbar ist, abzüglich seiner Veräußerungskosten. Der Nutzungswert wird grundsätzlich auf Basis der geschätzten künigen Cashflows aus der Nutzung und dem Abgang eines Vermögenswerts mit Hilfe des Discounted- Cashflow-Verfahrens ermittelt. Die Cashflows werden aus vom Management genehmigten Finanzplänen mit einem Planungshorizont von fünf Jahren abgeleitet, aktuelle Entwicklungen werden berücksichtigt. Wesentliche Annahmen, die den Cashflow-Prognosen zugrunde liegen, sind die vermögensspezifischen Lizenzeinnahmen und die damit ein- hergehenden Kostenentwicklungen. Neuere Erkenntnisse werden bei der Erstellung der Prognosen rollierend einge- arbeitet und können zu Korrekturen der bestehenden Pläne führen. Die Cashflows werden unter Anwendung risiko- äquivalenter Kapitalisierungszinssätze auf den Zeitpunkt der Überprüfung der Werthaltigkeit abgezinst. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswertes seinen erzielbaren Betrag, wird der Vermögenswert als wertgemindert betrachtet und auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben. Ergibt die Überprüfung, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat, nimmt der Ahlers Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrages vor. Soweit die Gründe für eine zuvor erfasste Wertminderung entfallen sind, wird der Buchwert des Vermögenswertes auf seinen erzielbaren Betrag erhöht. Dieser Betrag darf jedoch nicht den Buchwert übersteigen, der sich nach Berücksichtigung der Abschreibun- gen ergeben würde, wenn in den früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst wor- den wäre. Eine solche Wertaufholung wird sofort im Periodenergebnis erfasst. Einmal erfasste Wertminderungen auf Geschäs- oder Firmenwerte werden nicht wieder aufgeholt. Finanzielle Vermögenswerte werden zu jedem Bilanzstichtag auf Werthaltigkeit geprü. Ist der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes geringer als sein Buchwert, wird der Buchwert auf seinen erzielbaren Betrag abge- schrieben. Diese Abschreibung stellt einen Wertminderungsaufwand dar. Eine zuvor aufwandswirksam erfasste Wert- minderung wird ertragswirksam korrigiert, soweit neu aufgetretene Sachverhalte dies erfordern, jedoch maximal bis zum Betrag der fortgeführten Anschaungskosten. Vorräte Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Kosten, die angefallen sind, um Vorräte an ihren derzeitigen Ort zu bringen und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen, werden wie folgt bilanziert: Rohstoe y First-in-First-out-Verfahren (Fifo); Fertige und unfertige Erzeugnisse bzw. Leistungen y Material- und Lohneinzelkosten, Sondereinzelkosten der Fertigung, Materialgemeinkosten sowie angemes- sene Teile der Fertigungsgemeinkosten basierend auf der tatsächlichen Produktion des Geschäsjahres ohne Berücksichtigung von Fremdkapitalkosten. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten. 113 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit dem ursprünglichen Rechnungsbetrag abzüglich gegebe- nenfalls notwendiger Wertberichtigungen angesetzt. Eine Wertberichtigung wird vorgenommen, wenn ein objektiver substantieller Hinweis vorliegt, dass die Gesellscha nicht in der Lage sein wird, die Forderungen einzuziehen. Forder- ungen werden ausgebucht, sobald sie uneinbringlich sind oder verkau wurden. Für den überwiegenden Teil der Forderungen besteht eine Warenkreditversicherung. Der mit der Warenkredit- versicherung vereinbarte Selbstbehalt beträgt 10 Prozent. Forderungen, die mittels einer Warenkreditversicherung abgesichert sind, werden, sofern notwendig, nur in Höhe des vertraglich vereinbarten Selbstbehalts wertberichtigt. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel in der Bilanz umfassen den Kassenbestand und Bankguthaben. Für Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente die oben definierten Zahlungsmittel sowie liquide Anlagen, wie sonstige Wertpapiere, die jederzeit in bestimmte Zah- lungsmittel umgewandelt werden können und nur unwesentlichen Wertschwankungsrisiken unterliegen. Ferner wer- den für Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung Kontokorrentkredite als integraler Bestandteil des Cash-Manage- ments in Abzug gebracht. Verzinsliche Darlehen Bei der erstmaligen Erfassung von Darlehen werden diese mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegen- leistung bewertet. Nach der erstmaligen Erfassung werden die verzinslichen Darlehen anschließend unter Anwendung der Eektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaungskosten bewertet. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Bewertung der Versorgungsverpflichtungen und des Versorgungsaufwands bei leistungsorientierten Plänen erfolgt mit Hilfe des Anwartschasbarwertverfahrens. Die Bewertung richtet sich nach den landesspezifischen Bedingungen. Es handelt sich im Ahlers Konzern ausschließlich um geschlossene Pensionspläne, bei denen nur bereits bestehende Rentner und unverfallbare Anwartschaen bewertet werden müssen. Es werden jährlich versicher- ungsmathematische Untersuchungen durchgeführt. Dabei werden sowohl die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaen als auch die künig zu erwartenden Rentensteigerungen berücksichtigt. Die Eekte aus der Neubewertung der Nettoschuld, hier im Wesentlichen versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Anpassungen und Änderungen von versicherungsmathematischen Annahmen, werden gemäß IAS 19 im sonstigen Ergebnis erfasst. Der als Schuld aus den Pensionsplänen erfasste Betrag entspricht somit dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung. Altersteilzeitvereinbarungen basieren auf dem so genannten Blockmodell. In diesem Zusammenhang ent- stehen zwei Arten von Verpflichtungen, nämlich Erfüllungsbetrag und Aufstockungsbetrag, die jeweils in Übereinstim- mung mit versicherungsmathematischen Grundsätzen mit ihrem Barwert bilanziert werden. Aktienbasierte Vergütung Den Mitgliedern des Vorstands wurden als ein Bestandteil der langfristig orientierten Tantieme Wertsteigerungsrechte gewährt, die nur in bar ausgeglichen werden können. Erhält das Unternehmen im Gegenzug Dienstleistungen, die einzeln oder insgesamt nicht identifiziert wer- den können, so werden diese nicht identifizierbaren Dienstleistungen mit dem Unterschiedsbetrag aus dem beizu- legenden Zeitwert der aktienbasierten Vergütung und dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen identifizierbaren Dienstleistungen zum Zeitpunkt der Gewährung bewertet. Dieser wird dann entsprechend aktiviert oder als Aufwand verbucht. Der beizulegende Zeitwert wird über den Zeitraum bis zum Tag der ersten Ausübungsmöglichkeit erfolgswirksam unter Erfassung einer korrespondierenden Schuld verteilt. Die Schuld wird zu jedem Bilanzstichtag und am Erfüllungs- tag neu bemessen. Zur Ausgestaltung der anteilsbasierten Vergütungsvereinbarungen verweisen wir auf den Abschnitt ‚Vergütung des Vorstands‘ im Kapitel 8 Sonstige Angaben. Für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der virtuellen Aktien wurde auf Basis historischer Renditen und Volatilitäten eine Simulation der relevanten Renditen und 114 der daraus resultierenden vertraglich vereinbarten Auszahlung durchgeführt. Der Mittelwert der sich aus der Simulation ergebenden Verteilung wurde angesetzt. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden erfolgswirksam erfasst. Sonstige Rückstellungen Rückstellungen werden gebildet, wenn eine gegenwärtige gesetzliche oder faktische Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses gegenüber Dritten besteht, die wahrscheinlich zu einem Vermögensabfluss führt und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Für Restrukturierungsmaßnahmen werden Rückstel- lungen gebildet, wenn ein detaillierter, formaler Restrukturierungsplan besteht und bei den Betroenen eine gerecht- fertigte Erwartung geweckt wurde, dass die Restrukturierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Ist die Wirkung des Zinseekts wesentlich, werden Rückstellungen mit dem Barwert bewertet. Im Falle einer Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Zinsaufwand erfasst. Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei erstmaliger Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert. Nach dem erstmaligen Ansatz werden die finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaungskosten unter Anwen- dung der Eektivzinsmethode bewertet. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten werden zum Nennwert oder zum Rückzahlungsbetrag angesetzt. Ertragserfassung Erträge werden erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaliche Nutzen an die Gesellscha fließen wird und deren Höhe verlässlich bestimmt werden kann. Erträge werden zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung bewertet. Der Ausweis erfolgt unter Abzug von Skonti, Rabatten, erwarteter Warenrücksendungen sowie Umsatzsteuer oder anderen Abgaben. Darüber hinaus müssen zur Realisation der Erträge die folgenden Ansatzkriterien erfüllt sein: y Erlöse mit Kunden werden erfasst, wenn die mit dem Eigentum an den verkauen Waren und Erzeugnissen verbundenen maßgeblichen Risiken und Chancen auf den Käufer übergegangen sind. y Zinserträge werden unter Verwendung der Eektivzinsmethode zeitproportional erfasst. y Lizenzerträge und sonstige Erträge werden periodengerecht mit der Entstehung des Rechtsanspruches der Gesellscha und in Übereinstimmung mit den zugrunde liegenden Verträgen erfasst. Steuern Die tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für das laufende Geschäsjahr und für frühere Geschäsjahre sind mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von den Steuerbehörden oder eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird. Aktive und passive latente Steuern werden auf alle zum Bilanzstichtag bestehenden temporären Dierenzen zwischen den Wertansätzen in den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaen und den Wertansätzen im Konzernab- schluss nach IFRS sowie auf bestimmte Konsolidierungsvorgänge gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit ausreichender Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann. Latente Steuer- ansprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, die in der Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, voraussichtlich Gültigkeit erlangen werden. Dabei werden die Steuer- sätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Zukünige Steuersatzänderungen sind am Bilanzstichtag zu berücksichtigen, sofern materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungs- verfahrens erfüllt sind. Ertragsteuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden im Eigenkapital und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Aktive und passive latente Steuern werden in der Konzernbilanz saldiert ausgewiesen, sofern ein einklagbares Recht besteht, tatsächliche Steuerschulden aufzurechnen und die latenten Steuern sich auf dasselbe Steuersubjekt und dieselbe Steuerbehörde beziehen. 115 Im Geschäsjahr 2020/21 entstanden im operativen Bereich sonstige betriebliche Erträge im Wesentlichen durch die Veräußerungen eines nicht betriebsnotwendigen Firmengebäudes und sonstiger langfristiger Vermögenswerte sowie durch Umrechnungskursgewinne. Zudem wurden dem Ahlers Konzern staatliche Überbrückungshilfen und Fixkosten- zuschüsse im Rahmen der Corona-Hilfen zugesprochen und zum Großteil bereits ausgezahlt. Im Vorjahr waren der Ertrag aus dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Firmengebäuden und Erträge aus der Auflösung nicht mehr benötigter Rückstellungen die größten Einzelpositionen. 5. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Die Umsatzerlöse wurden fast ausschließlich durch den Verkauf von Bekleidung erzielt; darüber hinaus sind Lizenzer- träge der Otto Kern GmbH, Herford, in Höhe von 1.082 TEUR (Vorjahr 1.127 TEUR), der Baldessarini GmbH, Herford, in Höhe von 193 TEUR (Vorjahr 187 TEUR) und der Pioneer Jeans-Bekleidung GmbH, Herford, in Höhe von 91 TEUR (Vorjahr 85 TEUR) enthalten. Die Auslandsumsätze werden im Wesentlichen in Europa erzielt. (2) Sonstige betriebliche Erträge TEUR 2020/21 2019/20 Staatliche Überbrückungshilfen/ Fixkostenzuschüsse 11.896 - Erträge Anlagenabgang 2.441 1.378 Kursgewinne 897 592 Erträge Auflösung Rückstellungen / übrige Verbindlichkeiten 590 658 Erträge private Kfz-Nutzung 390 447 Erträge Auflösung Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 314 306 Mieterträge 193 269 Erträge Weiterberechnungen und Umlagen 138 178 Erträge Schadensfälle 69 39 Erträge Versicherungen 59 221 Periodenfremde Erträge 16 41 Übrige 328 449 17.331 4.578 (1) Umsatzerlöse 2020/21 2019/20 TEUR % TEUR % Inland 77.129 54,1 87.135 57,5 Ausland 65.333 45,9 64.449 42,5 142.462 100,0 151.584 100,0 116 Die sozialen Abgaben beinhalten Arbeitgeberanteile aus beitragsorientierten Versorgungsplänen in Höhe von 2.465 TEUR (Vorjahr 2.637 TEUR). Darüber hinaus sind hier Erstattungen von Sozialversicherungsbeiträgen in Höhe von 453 TEUR (Vorjahr 383 TEUR) enthalten. Die geringeren Personalaufwendungen resultieren aus in der Folge der Corona-Pandemie notwendiger Kurz- arbeit, Personalabfindungen im Vorjahr und den daraus resultierenden Personalkosteneinsparungen im Berichtsjahr sowie dem Eekt aus der schrittweisen Stilllegung unseres Produktionsbetriebs in Polen. Der Materialaufwand zuzüglich der Veränderungen des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen in Höhe von 1.543 TEUR (Vorjahr -3.701 TEUR) blieb aufgrund höherer Abschrien auf Vorräte nahezu stabil während der Umsatz coronabedingt zurückging. (4) Personalaufwand TEUR 2020/21 2019/20 Löhne und Gehälter 29.130 34.964 Soziale Abgaben 5.347 5.894 Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 109 131 34.586 40.989 (5) Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR 2020/21 2019/20 Vertriebsaufwand 21.706 20.037 Verwaltungsaufwand 7.796 6.041 Werbeaufwand 4.106 3.321 Instandhaltung 2.313 2.258 Versicherungsaufwand 965 1.474 Kosten Geldverkehr 783 984 Wertberichtigungen 552 565 Kursdierenzen 404 457 Sonstige Steuern 332 357 Gebühren 223 285 Forderungsausfall 113 270 Übrige 4.328 4.608 43.621 40.657 (3) Materialaufwand TEUR 2020/21 2019/20 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe und für bezogene Waren 71.553 70.991 Aufwendungen für bezogene Leistungen 7.036 12.617 78.589 83.608 117 Der Vertriebsaufwand setzt sich im Wesentlichen aus umsatzvariablen Kosten (Provisionen, Reisekosten, Lizenzen, Frachten und Auslagerungen) zusammen. Der Verwaltungsaufwand enthält Rechts- und Beratungskosten, EDV-Kosten sowie Kosten der allgemeinen Verwaltung. Kosten für Messen, Marketing inkl. Handelsmarketing bilden den Werbe- aufwand. Die langfristigen Verbindlichkeiten mit unbestimmter Laufzeit gegenüber der Adolf Ahlers AG, CH-Zug, stellen monetäre Posten als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäsbetrieb nach IAS 21.15 dar. Dadurch werden die hieraus entstehenden Umrechnungsdierenzen nach IAS 21.32f. zunächst nicht in den betrieblichen Auf- wendungen gezeigt, sondern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Sie werden erst bei Realisierung erfolgswirksam. Die Zinsaufwendungen enthalten Zinsen auf Leasingverbindlichkeiten in Höhe von -208 TEUR (Vorjahr -289 TEUR, vgl. hierzu Abschnitt (5) Sonstige betriebliche Aufwendungen. Die Wertminderungsaufwendungen betreen den Firmenwert der Stesa-Gruppe in Litauen. (7) Finanzergebnis TEUR 2020/21 2019/20 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 71 187 Zinsaufwendungen -1.932 -1.774 Abschreibung At-Equity-Beteiligung - -360 -1.861 -1.947 (6) Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und sonstige langfristige Vermögenswerte / Wertminderungsaufwendungen TEUR 2020/21 2019/20 Sachanlagen Grundstücke und Bauten 301 442 Technische Anlagen und Maschinen 321 331 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäsausstattung 1.943 2.455 Immaterielle Vermögenswerte Gewerbliche Schutzrechte u.ä. Rechte 1.623 1.518 Geschäs- oder Firmenwerte 328 - Nutzungsrechte an Leasingobjekten 3.834 4.555 Sonstige langfristige Vermögenswerte Sonstige Vermögenswerte 298 636 8.648 9.937 davon Wertminderungsaufwendungen Firmenwerte 328 - (3) Materialaufwand TEUR 2020/21 2019/20 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe und für bezogene Waren 71.553 70.991 Aufwendungen für bezogene Leistungen 7.036 12.617 78.589 83.608 118 Von den latenten Steuern entfallen auf das Entstehen bzw. die Auflösung temporärer Dierenzen 1.045 TEUR Ertrag (Vorjahr 297 TEUR Aufwand). Für die Ahlers AG ermittelt sich ein inländischer Ertragsteuersatz für latente Steuern von 30,88 Prozent (Vorjahr 30,88 Prozent). Dieser errechnet sich aus der Körperschasteuer mit einem Steuersatz von 15,00 Prozent und dem Solidaritätszuschlag, der in Höhe von 5,50 Prozent auf die Körperschasteuer erhoben wird, sowie der Gewerbeer- tragsteuer von 15,05 Prozent bei einem Durchschnittshebesatz von 430 Prozent. Die Steuersätze im Ausland liegen zwischen 10,00 Prozent und 28,00 Prozent (Vorjahr zwischen 12,00 Prozent und 28,00 Prozent). Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung vom erwarteten Ertragsteueraufwand, der sich theoretisch bei Anwendung eines Ertragsteuersatzes von 30,88 Prozent (Vorjahr 30,88 Prozent) auf Konzernebene ergeben würde, zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand im Konzern. TEUR 2020/21 2019/20 Konzernergebnis vor Ertragsteuern -9.055 -17.276 Erwarteter Steueraufwand bei einem Steuersatz von 30,88% (2019/20: 30,88%) -2.796 -5.335 Steuersatzdierenzen zum lokalen Steuersatz -21 305 Steuersatzänderungseekte -4 0 Nicht abziehbare Betriebsausgaben 787 510 Steuern für Vorjahre 27 19 Ansatzkorrekturen latenter Steuern und sonstige permanente Dierenzen 1.917 5.715 Steuerfreie Erträge -108 -19 Sonstige Abweichungen 6 13 Summe der Anpassungen 2.604 6.543 Ausgewiesener Ertragsteueraufwand -192 1.208 (8) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag TEUR 2020/21 2019/20 Tatsächlicher Steueraufwand Deutschland 530 132 Ausland 344 -31 874 101 Latente Steuern Deutschland -925 1.470 Ausland -141 -363 -1.066 1.107 -192 1.208 119 Zum 30. November 2021 werden für im Konzern bestehende steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 39.267 TEUR (Vorjahr 28.819 TEUR) keine latenten Steuern angesetzt, da der Vorstand deren Nutzung in den nächsten fünf Jahren nicht als hinreichend wahrscheinlich genug einstu. Hiervon verfallen 366 TEUR sukzessive innerhalb der nächsten 9 Jahre. Zudem wurden aktive latente Steuern in Höhe von 453 TEUR (Vorjahr 439 TEUR) bilanziert, deren Realisie- rung von künigen steuerpflichtigen Ergebnissen abhängt, die die Ergebniseekte aus der Auflösung bestehender zu versteuernder temporärer Dierenzen übersteigen. Deren Realisierung ist gewährleistet, da künige zu versteuernde Gewinne in ausreichender Höhe erwartet werden. Diese Erwartungen basieren auf den Unternehmensplanungen der betreenden Konzernunternehmen. Kernstück der Konzernstrategie, die den Ansatz rechtfertigen, sind die geplanten Umsatzsteigerungen, Kosteneinsparungen sowie die weitere Durchdringung des Marktes. Die Steuerabgrenzungen sind folgenden Bilanzposten zuzuordnen: Zum Bilanzstichtag bestehen steuerpflichtige temporäre Dierenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterun- ternehmen in Höhe von 172 TEUR (Vorjahr 170 TEUR), für welche keine latenten Steuern passiviert wurden, da weder Veräußerungen noch Gewinnausschüttungen geplant sind. Neben den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Steueraufwendungen wurden latente Steu- ern aus der erfolgsneutralen Bewertung der Devisentermingeschäe, der Umrechnungsdierenzen nach IAS 21.32f sowie der Behandlung der Eekte aus der Neubewertung der Nettoschuld der Pensionsverpflichtungen in Höhe von -121 TEUR (Vorjahr +124 TEUR) direkt im Eigenkapital erfasst. Die Steuereekte in der Konzern-Gesamtergebnisrech- nung sind im Einzelnen: TEUR 2020/21 2019/20 Konzernergebnis vor Ertragsteuern -9.055 -17.276 Erwarteter Steueraufwand bei einem Steuersatz von 30,88% (2019/20: 30,88%) -2.796 -5.335 Steuersatzdierenzen zum lokalen Steuersatz -21 305 Steuersatzänderungseekte -4 0 Nicht abziehbare Betriebsausgaben 787 510 Steuern für Vorjahre 27 19 Ansatzkorrekturen latenter Steuern und sonstige permanente Dierenzen 1.917 5.715 Steuerfreie Erträge -108 -19 Sonstige Abweichungen 6 13 Summe der Anpassungen 2.604 6.543 Ausgewiesener Ertragsteueraufwand -192 1.208 TEUR 30.11.2021 30.11.2020 aktive latente Steuern passive latente Steuern aktive latente Steuern passive latente Steuern Sachanlagen 63 329 39 1.433 Immaterielle Vermögenswerte 104 2.873 69 2.873 Langfristige finanzielle Vermögenswerte 15 57 - 57 Vorräte 584 - 692 - Forderungen und sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 93 141 114 48 Pensionsrückstellungen 350 - 409 - Übrige Rückstellungen 224 44 201 44 Finanzielle Verbindlichkeiten 46 - 146 6 Sonstige Verbindlichkeiten 162 - 67 - 1.641 3.444 1.737 4.461 Verlustvorträge 1.770 - 1.750 - 3.411 3.444 3.487 4.461 Saldierung -2.769 -2.769 -2.961 -2.961 642 675 526 1.500 (8) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag TEUR 2020/21 2019/20 Tatsächlicher Steueraufwand Deutschland 530 132 Ausland 344 -31 874 101 Latente Steuern Deutschland -925 1.470 Ausland -141 -363 -1.066 1.107 -192 1.208 120 (9) Ergebnisanteil der nicht beherrschenden Anteile In den Konzernabschluss wurden Gesellschaen einbezogen, an denen die Ahlers AG zu weniger als 100 Prozent beteiligt ist. Die entsprechenden Minderheitenanteile werden in der Konzernbilanz innerhalb des Eigenkapitals getrennt vom auf die Aktionäre der Ahlers AG entfallenden Eigenkapital ausgewiesen. Ebenso werden in der Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Gesamtergebnisrechnung nicht beherrschende Anteile am Konzern- ergebnis bzw. Gesamtergebnis gesondert ausgewiesen. (10) Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem auf die Anteilseigner der Ahlers AG entfallenden Konzernergebnis und dem gewichteten Durchschnitt der während des Geschäsjahres im Umlauf befindlichen Aktienzahl ermittelt. Im Geschäsjahr befanden sich durchschnittlich 13.681.520 nennwertlose Stückaktien im Umlauf (Vorjahr 13.681.520). Weder zum 30. November 2021 noch zum 30. November 2020 gab es Aktien, die den Gewinn pro Aktie verwässern könnten. Das auf die Anteilseigner der Ahlers AG entfallende Konzernergebnis beträgt -9.289 TEUR (Vorjahr -18.583 TEUR). Dieser Betrag wird zu gleichen Teilen auf alle Aktien verteilt. Im Geschäsjahr 2020/21 ergibt sich so ein Ergeb- nis je Aktie von -0,68 EUR (Vorjahr -1,36 EUR). 6. Erläuterungen zur Konzernbilanz Die Veränderungen der einzelnen Posten der langfristigen Vermögenswerte in den Geschäsjahren 2019/20 und 2020/21 sind in der Entwicklung des Sachanlagevermögens und der immateriellen Vermögenswerte in den Anlagen zum Konzernanhang dargestellt. (11) Sachanlagen Das Investitionsvolumen in Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermögenswerte lag im Geschäsjahr 2020/21 erneut unter den planmäßigen Abschreibungen. Grund war die Beschränkung der Investitionen auf zwingend erfor- derliche Ersatzbeschaungen und ausgewählte Neu-Investitionen als eine Gegenmaßnahme zur Eindämmung der Folgen der Corona-Pandemie. Die Zugänge bei der Betriebs- und Geschäsausstattung in Höhe von 543 TEUR bein- halten im Wesentlichen Shopsysteme sowie Ersatzinvestitionen. TEUR 2020/21 2019/20 vor Steuern latente Steuern vor Steuern latente Steuern Nicht in die GuV umzuklassifizieren Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen 194 -33 -37 -2 In die GuV umzuklassifizieren Netto-Ergebnis aus Cashflow Hedges 426 -132 -366 113 Währungsumrechungsdierenzen nach IAS 21.32f -143 44 -43 13 Sonstige Währungsumrechungsdierenzen im Eigenkapital -481 - -949 - Umgliederungen in Verbindlichkeiten -425 - -161 - -429 -121 -1.556 124 Sonstiges Ergebnis nach Steuern -550 -1.432 121 (12) Immaterielle Vermögenswerte Die alleinige Nutzung der dem Unternehmen gehörenden Marken Baldessarini und Otto Kern ist durch langfristige und verlängerbare Schutzrechte gewährleistet, so dass jeweils eine unbestimmte Nutzungsdauer vorliegt. Der Buchwert der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer setzt sich zusammen aus den Buchwerten der Markenrechte Otto Kern in Höhe von 5.600 TEUR (Vorjahr 5.600 TEUR) und Baldessarini in Höhe von 4.270 TEUR (Vorjahr 4.270 TEUR). Beide Bereiche bilden je eine zahlungsmittelgenerierende Einheit. Ein Firmenwert wurde im Rahmen der Übernahme der Stesa-Gruppe in Litauen (jetzt Ahlers LT) in Vorjahren gebildet. Die Überprüfung auf Werthaltigkeit ergab zum Bilanzstichtag eine erforderliche Wertminderung in Höhe von 328 TEUR, so dass der Buchwert zum Bilanzstichtag 0 TEUR betrug (Vorjahr 328 TEUR). Entwicklungskosten werden nicht aktiviert, da die Ansatzvoraussetzungen nach IAS 38 nicht vollumfänglich erfüllt sind. Im Geschäsjahr wurden Kosten für Forschung und Entwicklung in Höhe von 3.535 TEUR (Vorjahr 4.636 TEUR) als Aufwand erfasst. Überprüfung auf Wertminderungsbedarf nach IAS 36 Zum Bilanzstichtag nahm der Konzern eine Überprüfung der erzielbaren Beträge bzw. der Werthaltigkeit der Sach- anlagegegenstände, der immateriellen Vermögenswerte mit bestimmter und unbestimmter Nutzungsdauer sowie der Geschäs- oder Firmenwerte vor. Die immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind als zahlungsmittelgenerierende Einheiten den Geschäsbereichen Otto Kern bzw. Baldessarini und damit dem Premium Segment zugeordnet. Die erzielbaren Beträge der den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugrunde liegenden Vermögenswerten wurden jeweils anhand der Nutzungswerte ermittelt. Die dabei den Cashflow-Prognosen zugrunde- liegenden Wachstumsraten für die Planungsperioden liegen zwischen einem niedrigen einstelligen und einem niedrigen zweistelligen Bereich und folgen damit den Entwicklungen der letzten (vor Corona-) Jahre für die jeweilige Marke. Der verwendete Abzinsungssatz der Cashflow-Prognosen beträgt für jeden den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugrunde liegenden Vermögenswert im Mittel 6,78 Prozent. Im Geschäsjahr ergaben sich keine Wertaufholung oder Wertminderung auf Markenrechte. Die Geschäs- oder Firmenwerte sind der zahlungsmittelgenerierenden Einheit der Stesa-Gruppe, Litauen (jetzt Ahlers LT) zugeordnet und damit dem Segment Premium Brands. Zur Bestimmung des erzielbaren Beträge der Stesa Gruppe wurden ebenfalls die Nutzungswerte mittels diskontierter Cashflow-Prognosen ermittelt. Die zugrunde liegenden Wachstumsraten für die Planungsperioden liegen im mittleren einstelligen Bereich und folgen damit eben- falls den Entwicklungen der letzten (vor Corona-) Jahre des entsprechenden Segments. Der verwendete Abzinsungs- satz der Cashflow-Prognosen beträgt für diese zahlungsmittelgenerierenden Einheiten im Mittel jeweils 10,93 Prozent. Das Management ist der Auassung, dass die getroenen Annahmen und Schätzungen für die Vermögens- werte und zahlungsmittelgenerierenden Einheiten angemessen sind. Dennoch können sich künige Änderungen von Rahmenbedingungen auf die Parameter der Bestimmung des erzielbaren Betrags auswirken. Diese können dazu führen, dass in Zukun der erzielbare Betrag vom zugehörigen Buchwert abweicht. (13) Leasingverhältnisse Gemäß dem Leasing-Standards IFRS 16 werden Nutzungsrechte an Leasingobjekten in Form von Retailflächen, Büros und Fuhrpark aktiviert und über die Nutzungsdauern der Objekte abgeschrieben. Die Restlaufzeiten dieser Verträge betragen zwischen einem und sechs Jahren. Verträge zu Retailflächen und Büros enthalten größtenteils Verlänge- rungsoptionen und Preisanpassungsklauseln. Verträge mit einer Gesamtlaufzeit von unter einem Jahr werden nicht bilanziert und der Aufwand wird entsprechend sofort erfasst. Die Buchwerte der Nutzungsrechte setzen sich zusammen aus: 122 In der Bilanz wird das auslaufende Finanzierungsleasing Hardware unter Betriebs- und Geschäsausstattung ausgewiesen. Dem stehen folgende Barwerte der Leasingverbindlichkeiten gegenüber: In der Bilanz wird die Verbindlichkeit aus dem auslaufenden Finanzierungsleasing in Höhe von 147 TEUR unter den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Ertragswirksam wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst: Die gesamten Leasingzahlungen beliefen sich im Geschäsjahr 2020/21 auf 6.859 TEUR (Vorjahr 6.879 TEUR). Diese Zahlungen beinhalten bedingte Mietzahlungen in Höhe von 301 TEUR (Vorjahr 315 TEUR), die im Mietaufwand erfasst sind. Bei den bedingten Mietzahlungen handelt es sich um umsatzabhängige Mieten. Im Geschäsjahr 2020/21 gingen Nutzungsrechte an Leasingobjekten in Höhe von 2.562 TEUR zu. Ausgehend vom Buchwert per 30. November 2020 in Höhe von 9.333 TEUR und unter Abzug der Abschreibungen auf Nutzungs- rechte in Höhe von 3.834 TEUR und der Abgänge in Höhe von 124 TEUR ergibt sich so per 30. November 2021 der ausgewiesene Buchwert von 7.937 TEUR. TEUR 2020/21 2019/20 Abschreibungen auf Nutzungsrechte -3.834 -4.555 kurzfristige Leasingverhältnisse -2.761 -2.040 Zinsaufwand -214 -297 -6.809 -6.892 TEUR 30.11.2021 30.11.2020 Leasingverbindlichkeiten, langfristig 4.975 5.979 Leasingverbindlichkeiten, kurzfristig 3.259 3.797 8.234 9.776 TEUR 30.11.2021 30.11.2020 Land 517 478 Retailflächen / Büros 7.064 8.463 Fuhrpark 356 392 Finanzierungsleasing Hardware 143 334 8.080 9.667 123 (14) At-Equity-Beteiligung Es besteht eine 49-prozentige Beteiligung der Ahlers AG an der 2010 gegründeten Jupiter Shirt GmbH, Tirschen- reuth. Der Abschlussstichtag der Gesellscha ist der 31. Dezember. Deshalb wurde ein Zwischenabschluss auf den 30. November 2021 erstellt. Das Unternehmen entwickelte sich im Geschäsjahr 2020/21 unter Einbezug der Folgen der Corona-Pandemie planmäßig, es erfolgte aber keine Kapitalerhöhung oder -minderung. Im Vorjahr wurde die Abwertung der At-Equity-Beteiligung im Finanzergebnis ausgewiesen. Im Geschäsjahr hat die Jupiter Shirt keine Dividende ausgeschüttet. Im Geschäsjahr 2020 erzielte das At-Equity bilanzierte Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 6.318 TEUR sowie ein Ergebnis vor Steuern von -415 TEUR. Die Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2020 5.599 TEUR. (15) Sonstige langfristige Vermögenswerte In den sonstigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 695 TEUR (Vorjahr 754 TEUR) sind sonstige langfristige verzinsliche und unverzinsliche Ausleihungen, Rückkaufswerte für Lebensversicherungen und hinterlegte Mietkautio- nen enthalten. Unter den sonstigen Vermögenswerten werden insbesondere Kunstgegenstände ausgewiesen. Es handelt sich überwiegend um Werke von bekannten Künstlern zeitgenössischer Kunst und der Klassischen Moderne. Im Geschäsjahr haben sich die Buchwerte durch Verkäufe, Wertkorrekturen und geringfügige, planmäßige Abschreibun- gen um 5.037 TEUR verringert. Die Verkäufe erzielten Erlöse in Höhe von 5.432 TEUR mit einem Netto-Gewinn in Höhe von 693 TEUR. Gewinne wie auch Verluste aus der Veräußerung von einzelnen Kunstgegenständen sind kein Indikator für ähnliche Wertentwicklungen bei anderen Kunstgegenständen. Zur Wertfeststellung sind keine öentlich verfügba- ren Preise vorhanden. Wie im Vorjahr wurden im Geschäsjahr 2020/21 keine Kunstwerke gekau. Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen: Zur Klassischen Moderne zählt die Kunst der ersten Häle des 20. Jahrhunderts, während die zeitgenössische Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Die Kunstsammlung der Ahlers AG umfasst im Bereich der Klassischen Moderne u.a. Werke von Max Beckmann, Emil Nolde und Kurt Schwitters sowie bei der zeitgenössischen Kunst u. a. Werke von Joseph Beuys und Andy Warhol. TEUR 30.11.2021 30.11.2020 Zeitgenössische Kunst 3.432 3.999 Klassische Moderne 260 4.619 Sonstige Kunstgegenstände 655 766 4.347 9.384 (16) Vorräte TEUR 30.11.2021 30.11.2020 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe 8.288 8.926 Unfertige Erzeugnisse 857 1.273 Fertigerzeugnisse und Waren 42.114 61.544 51.259 71.743 124 Der Betrag der in der Vorratsbewertung berücksichtigten Wertminderungen beläu sich auf 11.875 TEUR (Vorjahr 12.738 TEUR). Der Buchwert der Vorräte, die zum Nettoveräußerungswert angesetzt sind, beträgt 19.354 TEUR (Vorjahr 23.040 TEUR). Die Rohstobestände konnten durch die weitere Umstellung von Lohnveredelung auf Vollgeschä und auch durch verkürzte Beschaungswege nochmals reduziert werden. Durch ein geringeres Einkaufsvolumen und verkürzte Beschaungswege konnten die Fertigwarenbestände deutlich reduziert werden. Dies betri insbesondere die NOS- und die aktuellen Saisonwaren. Durch Abverkauf von Altwaren wurden auch in diesem Bereich deutlich Bestände reduziert. (17) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in der Regel nicht verzinslich und haben eine durchschnittliche Laufzeit von 50 Tagen (Vorjahr 57 Tagen). Die in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen erforderlichen Wertminderungen entwickelten sich wie folgt: Sämtliche Aufwendungen und Erträge aus der Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden erfolgswirksam unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. Erträgen verbucht. Nachfolgende Tabelle zeigt die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 30. November 2021: Hierin enthalten sind Forderungen an einen ausländischen Großkunden in Höhe von 775 TEUR (Vorjahr 811 TEUR). Von diesen Forderungen sind 700 TEUR (Vorjahr 700 TEUR) durch eine Bürgscha abgesichert. TEUR 2020/21 2019/20 Stand am 1.12. 1.725 1.670 Inanspruchnahme -119 -201 Auflösung -168 -216 Zuführungen 444 492 Umrechnungsdierenzen -17 -20 Stand am 30.11. 1.865 1.725 TEUR 30.11.2021 30.11.2020 Buchwert am 30. November 17.534 12.289 davon weder überfällig noch wertgemindert 13.114 7.787 davon überfällig, aber nicht wertgemindert 2.480 2.203 < 90 Tage 2.122 1.113 > 90 Tage bis 180 Tage 28 38 > 180 Tage bis 270 Tage 46 646 > 270 Tage bis 360 Tage 1 269 > 360 Tage 283 137 125 Bei den überfälligen, aber nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen liegen keine Indikatoren vor, die darauf hinweisen, dass die Schuldner ihren Verbindlichkeiten nicht nachkommen. Darüber hinaus sind diese Posten über Bürgschaen, eine kundenseitige Warenkreditversicherung oder Möglichkeiten der Verrech- nung abgesichert. Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist Folge eines geringeren Factoring-Volumens und des hohen Umsatzes insbesondere im letzten Monat des Geschäsjahres gegenüber dem Vorjahresmonat. Letzte- rer war durch die beginnenden erneuten Lock Downs in einigen Exportländern sowie starke Einschränkungen des Ein- zelhandels im Inland durch weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie geprägt. Die per 30. November 2018 abgeschlossene Factoring-Vereinbarung führte zum Bilanzstichtag zu einer Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 4.040 TEUR (Vorjahr 7.913 TEUR). Weitere Ausführungen zum Factoring befin- den sich im Abschnitt (34) Finanzrisikomanagement. (18) Sonstige kurzfristige Vermögenswerte Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen den positiven Wert aus der Bewertung der Devisentermingeschäe zum Zeitwert. Diese betragen zum Bilanzstichtag 300 TEUR (Vorjahr 8 TEUR). Forderungen gegen verbundene Unternehmen betrafen in Höhe von 55 TEUR (Vorjahr 0 TEUR) den Liefe- rungs- und Leistungsverkehr mit diesen Unternehmen. Die sonstigen Vermögenswerte in Höhe von 10.148 TEUR (Vorjahr 6.333 TEUR) beinhalten im Wesentlichen die Vermögenswerte aus erwarteten Retouren in Höhe der Bilanzwerte der Produkte bei Auslieferung unter Abzug der Kosten der Rücknahme. Darüber hinaus finden sich hier Umsatzsteuern, abgegrenzte Lizenzentgelte, Bonus- ansprüche, Forderungen an Lieferanten und Versicherungsgesellschaen sowie aktivierte Erstattungsansprüche von Überbrückungshilfen der Bundesregierung. Letztere führen hauptsächlich zu dem deutlichen Anstieg der sonstigen Vermögenswerte. Guthaben bei Kreditinstituten umfassen kurzfristig disponierbare Zahlungsmittel sowie angelegte Tagesgelder. Sie werden marktüblich verzinst. Der beizulegende Zeitwert der Zahlungsmittel beträgt 5.991 TEUR (Vorjahr 4.590 TEUR). Für Zwecke der Kapitalflussrechnung setzt sich der Finanzmittelbestand wie folgt zusammen: (19) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente TEUR 30.11.2021 30.11.2020 Kasse 168 152 Guthaben bei Kreditinstituten 5.823 4.438 5.991 4.590 TEUR 30.11.2021 30.11.2020 Kasse 168 152 Guthaben bei Kreditinstituten 5.823 4.438 Kontokorrentkredite -579 -3.593 5.412 997 TEUR 30.11.2021 30.11.2020 Buchwert am 30. November 17.534 12.289 davon weder überfällig noch wertgemindert 13.114 7.787 davon überfällig, aber nicht wertgemindert 2.480 2.203 < 90 Tage 2.122 1.113 > 90 Tage bis 180 Tage 28 38 > 180 Tage bis 270 Tage 46 646 > 270 Tage bis 360 Tage 1 269 > 360 Tage 283 137 126 (20) Eigenkapital Das Eigenkapital und seine einzelnen Komponenten werden in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung gesondert dargestellt. (21) Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital besteht aus insgesamt 13.681.520 nennwertlosen Stückaktien. Es handelt sich wie im Vorjahr um auf den Namen lautende Stammaktien. Zum 30. November 2021 befanden sich unverändert zum Vorjahr insgesamt 13.681.520 Aktien im Umlauf. (22) Genehmigtes Kapital Durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom 3. Mai 2017 in Verbindung mit dem Hauptversammlungs- beschluss vom 24. April 2018 über die Umwandlung der bisherigen Inhaberaktien in Namensaktien unter gleichzeiti- ger Aufhebung der Vorzugsaktien sowie der Vinkulierung der bisherigen Namensaktien und deren Entsendungsrecht wurde die Satzung wie folgt geändert: Der Vorstand ist ermächtigt, bis zum 2. Mai 2022 das Grundkapital der Gesell- scha mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Namen lautender Stammaktien als Stückaktien gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, jedoch insgesamt höchstens um 21.600 TEUR zu erhöhen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre unter bestimmten Bedingungen auszuschließen (vgl. Kapitel ‚Übernahmerechtliche Angaben und erläu- ternder Bericht‘, Seite 96 oder www.ahlers-ag.com, Rubrik ‚Investor Relations‘). (23) Eigene Anteile Zum 30. November 2021 hielt die Gesellscha keine eigenen Aktien. (24) Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage beträgt 15.024 TEUR, davon entfallen 12.782 TEUR auf das Agio aus der Kapitalerhöhung gegen Bareinlage anlässlich des Börsengangs und 1.610 TEUR aus der Begebung von Vorzugsaktien. Die Kapitalrücklage im IFRS-Konzernabschluss wurde um Eigenkapitalbeschaungskosten, die im Rahmen des Börsengangs der Gesellscha angefallen sind, vermindert. (25) Gewinnrücklagen Die Gewinnrücklagen in Höhe von 2.781 TEUR setzen sich zusammen aus den Gewinnvorträgen (8.777 TEUR), dem auf die Anteilseigner der Ahlers AG entfallenden Jahresfehlbetrag (-9.289 TEUR), den Gewinnrücklagen aus der IFRS- Erstanwendung (7.293 TEUR) und übrigen Gewinnrücklagen (-4.000 TEUR). Letztere enthalten die direkt im Eigenka- pital verbuchten Eekte aus der Neubewertung der Nettoschuld der Pensionsverpflichtungen in Höhe von -784 TEUR vor Steuern und -563 TEUR nach Steuern. Aus dem handelsrechtlichen Bilanzgewinn einschließlich der handelsrechtlichen Gewinnrücklagen der Ahlers AG in Höhe von zusammen -1.739 TEUR darf der Unterschiedsbetrag aus der Berechnung der Pensionsrückstellungen zu den unterschiedlichen Abzinsungssätzen gemäß § 253 Abs. 6 HGB in Höhe von 67 TEUR nicht ausgeschüttet werden. (26) Eigenkapitaldierenz aus der Währungsumrechnung Die Eigenkapitaldierenz aus der Fremdwährungsumrechnung beinhaltet alle Währungsdierenzen aus der Umrech- nung der Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaen in Euro, Umrechnungsdierenzen aus mone- tären Posten als Teil einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäsbetrieb nach Steuern entsprechend IAS 21.32f sowie der erfolgsneutralen Bewertung der nach IAS 39 gesicherten Devisentermingeschäe nach Steuern. Der Anteil der erfolgsneutral verrechneten latenten Steuern hieraus beträgt insgesamt 380 TEUR (Vorjahr 468 TEUR). 127 (27) Rückstellungen für Pensionen Die Pensionsverpflichtungen innerhalb des Ahlers Konzerns werden nach dem Anwartschasbarwertverfahren ermit- telt. Dabei werden die zukünigen Verpflichtungen unter Einrechnung dynamischer Entwicklungen nach versiche- rungsmathematischen Verfahren berechnet. Der Ermittlung der Pensionsverpflichtungen wurden folgende Annahmen zu Grunde gelegt: Die Erfassung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfolgt dabei gemäß IAS 19.120. im sonstigen Ergebnis. Die Pensionsaufwendungen beinhalten neben dem Personalaufwand auch den Zinsaufwand. Auf die Berücksichtigung der Gehaltstrends wurde verzichtet, da sich die Pensionsrückstellungen fast aus- schließlich auf bereits ausgeschiedene Mitarbeiter beziehen und zukünig keine neuen Pensionsverpflichtungen abgeschlossen werden. In der Bilanz werden die Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen angesetzt. Die Entwicklung der Brutto-Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen stellen sich folgendermaßen dar: Rückstellungsspiegel 2020/21 TEUR 1.12.2020 Inan- spruch- nahme Auf- lösung Zu- führung Aufzin- sung Umrech- nungs- dierenz 30.11.2021 langfristige Rückstellungen Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.215 288 138 62 -11 -10 2.830 sonstige Jubiläen 332 17 23 0 0 -12 280 Altersteilzeit 249 0 38 238 0 - 449 Zwischensumme 581 17 61 238 0 -12 729 kurzfristige Rückstellungen Retouren/Preisnachlässe 3.639 696 0 1.651 - -17 4.577 Abfindungen 2.793 2.263 450 817 - -1 896 Sonstige 402 266 31 331 - -3 433 Zwischensumme 6.834 3.225 481 2.799 - -21 5.906 10.630 3.530 680 3.099 -11 -43 9.465 Parameter 2020/21 2019/20 Rechnungszins 0,60% 0,62% Rententrend 2,00% 2,00% 128 Die Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen betrugen zum 30. November 2019 2.879 TEUR, zum 30. November 2018 2.935 TEUR und zum 30. November 2017 3.441 TEUR. Zu Angaben der in der Gewinn- und Verlustrechnung und dem sonstigen Ergebnis erfassten Beträgen wird auf die Abschnitte (4) Personalaufwand und (8) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag verwiesen. Die Pensionsrückstellungen betreen weitestgehend Ansprüche von ehemaligen Arbeitnehmern in Deutsch- land. Weiterhin umfasst die Rückstellung Ansprüche von im Ausland beschäigten Mitarbeitern aus den gesetzlich vorgeschriebenen Abfertigungen (Leistungen nach Ausscheiden) in Höhe von 450 TEUR (Vorjahr 466 TEUR). Aufgrund der sehr geringen und weiter rückläufigen Anzahl aktiver Anwärter bergen die leistungsorientierten Versorgungspläne kein Risiko für künige Zahlungsströme. (28) Sonstige langfristige Rückstellungen Den in den sonstigen langfristigen Rückstellungen ausgewiesenen Jubiläumsrückstellungen liegen versicherungsma- thematische Gutachten zu Grunde, bei deren Berechnung die am Bilanzstichtag gültigen, aktuellen Annahmen und Trends herangezogen wurden. Darüber hinaus sind Altersteilzeitrückstellungen in Höhe von 472 TEUR (Vorjahr 272 TEUR) bilanziert. Diesen Altersteilzeitrückstellungen stehen zur Insolvenzsicherung verpfändete Wertpapiere mit einem Zeitwert in Höhe von 23 TEUR (Vorjahr 23 TEUR) gegenüber. Die Wertpapiere werden mit den Rückstellungen für Altersteilzeit saldiert, da die Wertpapiere als Planvermögen zu qualifizieren sind. Die Erträge aus den Wertpapieren in Höhe von 0,1 TEUR (Vorjahr 0,2 TEUR) sind ergebniswirksam erfasst worden. (29) Finanzielle Verbindlichkeiten Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten werden verzinst und haben in der Regel eine mittelfristige Laufzeit. In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist die „associated liability“ aus der Factoring-Vereinbarung in Höhe von 212 TEUR (Vorjahr 389 TEUR) enthalten. Zu weiteren Ausführungen zum Factoring wird auf Abschnitt (34) Finanz- risikomanagement verwiesen Bei den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten handelt es sich neben den Verbindlichkeiten aus Leasing- verträgen gemäß IFRS 16 um Finance Lease Verbindlichkeiten in Höhe von 147 TEUR (Vorjahr 339 TEUR) sowie negative Marktwerte aus der Bewertung der Devisentermingeschäe in Höhe von - TEUR (Vorjahr 134 TEUR). Aufgrund der variablen Verzinsung der finanziellen Verbindlichkeiten entspricht der beizulegende Zeitwert dem entsprechen- den Buchwert. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Restlaufzeiten und die durchschnittlichen Zinssätze der finanziellen Verbindlichkei- ten zum jeweiligen Bilanzstichtag: TEUR 2020/21 2019/20 Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung am 1. Dezember 2.749 2.879 + Laufender Dienstzeitaufwand der Periode 89 94 + Zinsaufwand (Diskontierungseekt) 37 50 - Gezahlte Leistungen -286 -269 -/+ Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -194 37 - Plankürzungen/Abgeltungen -4 0 Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung am 30. November 2.391 2.791 Kurseekt -11 -42 2.380 2.749 129 Bei den finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich um ein Gesellschaf- terdarlehen der WTW-Beteiligungsgesellscha mbH, Herford, mit Endfälligkeit am 31. März 2026 sowie ein Darlehen der Vorstandsvorsitzenden mit Endfälligkeit spätestens am 30. November 2025. Sämtliche übrigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind innerhalb eines Jahres fällig. Diese beinhaltet auch Verbindlichkeiten, die den Lieferungs- und Leistungsbereich betreen. (30) Sonstige kurzfristige Rückstellungen In den sonstigen kurzfristigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Rückstellungen für Retouren und Preisnachlässe enthalten. Ausgewiesen werden hier die erwarteten Erstattungsbeträge. Diese werden aus den Vorjahreswerten unter Einbezug der aktuellen Umsatzentwicklung ermittelt. Zudem beinhaltet dieser Posten Rückstellungen für Abfindungen an Mitarbeiter und Vertreter. Die Zuführung im Geschäsjahr erfolgte im Wesentlichen im Rahmen der Aufgabe von Dienstleistungsbereichen im Inland. Restlaufzeiten TEUR Jahr bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Summe langfristig Gesamt Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2021 Buchwert 2.428 15.227 9.688 24.915 27.343 Zinssatz 3,31% 3,28% 3,38% 2020 Buchwert 5.092 21.109 11.206 32.315 37.407 Zinssatz 3,26% 3,15% 3,50% Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2021 Buchwert 9.381 - - - 9.381 Zinssatz - - 2020 Buchwert 10.247 - - - 10.247 Zinssatz - - - Verbindlichkeiten ggü. verbundenen Unternehmen 2021 Buchwert - 600 1.000 1.600 1.600 Zinssatz - 4,00% 4,00% 2020 Buchwert - - 1.000 1.000 1.000 Zinssatz - - 4,00% Sonstige Finanzver- bindlichkeiten 2021 Buchwert 3.259 4.975 - 4.975 8.234 Zinssatz 2,64% 2,64% - 2020 Buchwert 3.931 5.979 - 5.979 9.910 Zinssatz 2,64% 2,64% - Summe 2021 15.068 20.802 10.688 31.490 46.558 Buchwerte 2020 19.270 27.088 12.206 39.294 58.564 TEUR 2020/21 2019/20 Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung am 1. Dezember 2.749 2.879 + Laufender Dienstzeitaufwand der Periode 89 94 + Zinsaufwand (Diskontierungseekt) 37 50 - Gezahlte Leistungen -286 -269 -/+ Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -194 37 - Plankürzungen/Abgeltungen -4 0 Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung am 30. November 2.391 2.791 Kurseekt -11 -42 2.380 2.749 130 In den übrigen sonstigen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen Verbindlichkeiten für Boni und Zoll sowie kreditori- sche Debitoren enthalten. (32) Weitere Angaben zu Finanzinstrumenten Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten haben zum Bilanzstichtag folgende Buch- und Zeitwerte: (31) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten TEUR 30.11.2021 30.11.2020 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.563 2.020 Sonstige Verbindlichkeiten 7.108 7.463 davon: aus Lohn und Gehalt 2.349 2.569 aus Steuern 1.649 1.790 im Rahmen der sozialen Sicherheit 409 633 Übrige 2.701 2.471 8.671 9.483 30.11.2021 30.11.2020 TEUR Bewertungs- Kategorie nach IFRS 9 Buchwert beizu- legender Zeitwert Buchwert beizu- legender Zeitwert Aktiva Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 5.991 5.991 4.590 4.590 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 17.534 17.534 12.289 12.289 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 995 995 762 762 davon: - Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte AC 695 695 754 754 - Derivate mit Hedge-Beziehungen n.a. 300 300 8 8 - Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte FVtPL - - - - Passiva Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten AC 27.343 27.343 37.407 37.407 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 9.381 9.381 10.247 10.247 Verbindlichkeiten ggü. Verbundenen Unternehmen (Gesellschaerdarlehen) AC 1.600 1.600 1.000 1.000 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 8.234 8.234 9.910 9.910 davon: - Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen n.a. 8.234 8.234 9.776 9.776 - Derivate mit Hedge-Beziehungen n.a. - - 134 134 131 Der beizulegende Zeitwert gibt den Betrag an, zu dem ein jeder der obigen Posten zum gegenwärtigen Zeitpunkt zwischen Vertragspartnern ausgetauscht werden könnte. Folgende Annahmen liegen den angegebenen Werten zugrunde: Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen liegen aufgrund der kurzen Laufzeit keine Abweichungen zwischen fortgeführten Anschaungskosten und den jeweiligen Fair Values vor. Die langfristigen Finanzinstrumente und die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wer- den variabel verzinst, so dass die abgezinsten künigen Cashflows den Buchwerten entsprechen. Derivaten mit Hedge-Beziehung liegen Devisentermingeschäe zugrunde, deren Bewertung auf Devisen- terminkursen basieren. Alle relevanten Bewertungsparameter sind am Markt beobachtbar (Level 2 der Bewertungs- kategorien nach IFRS 7). Risiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7.31 betreen auch Financial Covenants (als schrilich fixierte Nebenbedingungen zu Finanzinstrumenten, insbesondere zu Kreditverträgen mit entsprechenden Rechtsfolgeklauseln bei Nichterfüllung von vorher festgesetzten Finanzkennzahlen). Die Ahlers Gruppe hat mit ihren Kreditinstituten die Einhaltung von Financial Covenants im Rahmen des Abschlusses von Kreditvereinbarungen fest- gelegt. Diese betreen die verfügbare Liquidität und den Verschuldungsgrad des Ahlers Konzerns. Letzterer wurde in Folge der Auswirkungen aus den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Ahlers Konzerns ausgesetzt. Die Financial Covenants werden im Rahmen des Risikomanagement- systems dennoch ständig überwacht. Die Berichterstattung an die Banken erfolgt regelmäßig. Es liegen keine Hinweise vor, dass die Einhaltung des vereinbarten, aktiven Financial Covenants „verfügbare Liquidität“ nicht möglich ist. Die Veränderung der Verbindlichkeiten durch Finanzierungsaktivitäten sind in voller Höhe zahlungswirksam. Die Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien stellen sich wie folgt dar: Sämtliche Zinsen werden im Zinsergebnis ausgewiesen. Die Gewinne und Verluste aus der Bewertung der Devisen- terminkontrakte ohne Hedge-Beziehungen werden im Materialaufwand verbucht. Die Eekte aus der Folgebewertung und aus dem Abgang der übrigen Posten werden im sonstigen betrieblichen Aufwand bzw. Ertrag ausgewiesen. (33) Haungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen Eventualverbindlichkeiten bestehen in Form von Bürgschaen zum Bilanzstichtag in Höhe von 694 TEUR (Vorjahr 841 TEUR). Für verbundene Unternehmen wurden keine Bürgschaen übernommen. Im Rahmen der Neustrukturierung der Finanzierung des Ahlers Konzerns im vorletzten Berichtsjahr wurden alle Verbindlichkeiten der Ahlers AG gegenüber Kreditinstituten durch die Verpfändung von Grundbesitz in Deutsch- land, Kunstgegenständen, Vorräten und nicht übertragenen Forderungen besichert. Die Verträge und damit die Besi- cherung haben eine mittelfristige Laufzeit. Folgebewertung Nettoergebnis TEUR aus Zinsen zum Fair Value Währungs- umrech- nung Wert- berich- tigung aus Abgang 2020/21 2019/20 Financial Assets Measured at Amortised Cost AC 61 - 2 -282 -51 -270 -244 Derivates FVtPL - 0 - - - 0 0 Financial Liabilities Measured at Amortised Cost AC -1.386 - 5 - - -1.381 -1.268 132 Zum 30. November 2021 gibt es vertraglichen Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen in Höhe von - TEUR (Vorjahr 13 TEUR). (34) Finanzrisikomanagement Der Ahlers Konzern bedient sich zur Finanzierung seiner Geschästätigkeit im Wesentlichen finanzieller Verbindlich- keiten in Form von verzinslichen Darlehen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der Übertra- gung von finanziellen Vermögenswerten. Demgegenüber stehen Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen sowie For- derungen aus Lieferungen und Leistungen. Darüber hinaus schließt der Ahlers Konzern derivative Finanzgeschäe ab. Der Ahlers Konzern ist auf internationaler Ebene tätig, wodurch der Konzern grundsätzlich verschiedenen Risiken wie Währungs-, Ausfall- und Zinsänderungsrisiken ausgesetzt ist. Der Ahlers Konzern schließt zur Absicherung des Risikos aus Währungskursänderungen Devisenterminge- schäe ab. Die Transaktionen werden ausschließlich mit marktgängigen Instrumenten durchgeführt. Abgesichert werden hiermit zukünige Währungskursschwankungen des US-Dollar und des Schweizer Franken jeweils gegen- über dem Euro. Währungskursschwankungen des US-Dollar betreen den Ahlers Konzern bei der Beschaung von Rohstoen, Fertigprodukten und Fertigungsleistungen auf internationalen Märkten, während die Währungskurs- schwankungen des Schweizer Franken den Ahlers Konzern auf Seite des Verkaufs von Waren in der Schweiz betreen (Cashflow-Hedge). Die folgende Tabelle zeigt die Volumina und Marktwerte der Devisentermingeschäe zum jeweiligen Bilanzstichtag: Zum 30. November 2021 bestanden somit Devisentermingeschäe mit einem positiven Marktwert von 300 TEUR (Vorjahr 8 TEUR) und Devisentermingeschäe mit einem negativen Marktwert von - TEUR (Vorjahr 134 TEUR). Erstere werden unter den kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen, Devisentermingeschäe mit einem negativen Marktwert werden unter den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Alle operati- ven Devisentermingeschäe im Ahlers Konzern haben eine Restlaufzeit von sieben Tagen bis vier Monaten und werden in Chargen zwischen 0,5 Mio. EUR und 0,7 Mio. EUR mit saisonalen Schwerpunkten über diesen Zeitraum verteilt rea- lisiert. Bei allen hier angeführten Devisentermingeschäen sind sämtliche Vertragsparameter fix. Es existieren somit keine Bandbreitenvereinbarungen und die Verträge sind nicht vorzeitig ablösbar. Die vertraglich fixierten USD-Kurse zum Euro liegen zwischen 1,1598 und 1,2292. Sicherheiten wurden nicht geleistet. Die Sicherungsbeziehungen zur Absicherung von Cashflows der erwarteten künigen Käufe und Verkäufe wurden auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie als hoch wirksam eingestu. Daher sind die Voraussetzungen zur Bilanzierung von Sicherungsbe- ziehungen gemäß IAS 39 erfüllt, so dass zum Bilanzstichtag nach Abzug latenter Steuern 207 TEUR an positiven Eek- ten (Vorjahr 87 TEUR negative Eekte) aus der Bewertung der Devisentermingeschäe zu Marktwerten ergebnisneutral in das Eigenkapital eingestellt wurden. Die folgende Tabelle stellt die Sensitivität des Konzernergebnisses vor Steuern (aufgrund der Änderung realisierter Kursdierenzen) und des Eigenkapitals (aufgrund der Änderung des beizulegenden Zeitwertes der Devisentermin- geschäe sowie der Nachsteuer-Ergebnisse des oben genannten Vorsteuer-Eektes) gegenüber möglicher und realistischer Wechselkursänderungen des US-Dollar, des Schweizer Franken und des Polnischen Zloty vor Schulden- konsolidierung dar: 30.11.2021 30.11.2020 Nominalwert Marktwert Nominalwert Marktwert Art Währung in Tausend Währungs- einheiten TEUR TEUR in Tausend Währungs- einheiten TEUR TEUR Käufe USD 6.700 5.612 300 10.800 9.158 -134 Verkäufe CHF - - - 500 468 8 133 Um eine Risikokonzentration zu minimieren und finanzielle Verluste durch den Ausfall eines Geschäspartners so gering wie möglich zu halten, werden Kreditrahmen festgelegt. Das maximale Ausfallrisiko ist durch den in der Bilanz angesetzten Buchwert jedes finanziellen Vermögenswertes ersichtlich. Im Bereich der Forderungen aus Liefe- rungen und Leistungen sind diese Risiken zum Teil durch entsprechende Versicherungen abgedeckt (vgl. Abschnitt (17) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen). Das maximale Ausfallrisiko in diesem Bereich setzt sich demnach aus den nicht versicherten Forderungen und dem Selbstbehalt aus der Warenkreditversicherung zusammen und lag zum Bilanzstichtag bei 4,9 Mio. EUR (Vorjahr 3,6 Mio. EUR). Die Sensitivität des Konzernergebnisses vor Steuern und des Eigenkapitals gegenüber einer möglichen und realistischen Änderung der variablen Zinssätze bei variabel verzinsten langfristigen Verbindlichkeiten unter der Annah- me einer gleich bleibenden Zinsspanne zeigt folgende Tabelle: Das Zinsänderungsrisiko auf die abgezinsten Barwerte der Pensionsrückstellungen sowie der Leasingverbindlichkei- ten wird als sehr gering eingestu. Das Zinsniveau des Abzinsungssatzes der Pensionsverpflichtungen ist bereits sehr gering und eine Erhöhung wird nicht erwartet. Hinsichtlich der Leasingverbindlichkeiten ist die Volatilität des hier zur Anwendung kommenden Grenzfremdkapitalzinssatzes von Ahlers stabil. Übertragung von finanziellen Vermögenswerten Ahlers hat per 30. November 2018 eine Factoring-Vereinbarung mit einem Forderungskäufer abgeschlossen. Gemäß dieser Vereinbarung ist der Forderungskäufer verpflichtet, kurzfristig fällige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen anzukaufen. Der Ankauf erfolgt monatlich revolvierend mit wöchentlichen Abstimmungen und deckt ein vertraglich festgelegtes Volumen bis 28 Mio. EUR ab. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. November 2025. Ahlers hat das Recht, die Ausnutzung dieses Volumens zu bestimmen. Es werden im Wesentlichen alle Chancen und Risiken übertragen. Die relevanten Risiken sind dabei das Kreditrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungseingänge. Dem Kreditrisiko wird über eine zusätzliche Warenkreditversicherung zur Spitzenabdeckung begegnet. Das verbleibende bei Ahlers liegende Restrisiko für Zahlungsausfälle beträgt 3,14 Prozent (Vorjahr 3,05 Prozent). Der hieraus erwartete Verlust wurde aufwandswirksam erfasst und ist in den finanziellen Verbindlichkeiten enthalten. Dieser erwartete Verlust repräsentiert das „continuing involvement“ und beläu sich zum Bilanzstichtag auf 0,2 Mio. EUR. Das Volumen der ver- kauen Forderungen lag im Geschäsjahr zwischen 3,5 Mio. EUR und 8,1 Mio. EUR (Vorjahr zwischen 6,7 Mio. EUR und 11,8 Mio. EUR). Das Risiko verspäteter Zahlungen, sobald sie die vertragliche Definition als Ausfall erfüllen, trägt Ahlers. Kursentwicklung Auswirkung auf das Vorsteuer-Ergebnis (TEUR) Auswirkung auf das Eigenkapital (TEUR) 2021 2020 2021 2020 2021 2020 USD +3% +3% 84 235 58 162 -2% -2% -56 -156 -39 -108 CHF +1% +2% -32 -49 -22 -34 -2% -1% 64 25 44 17 PLN +1% +1% 24 9 17 6 -2% -2% -48 -18 -33 -12 Erhöhung / Verringerung in Basispunkten Auswirkungen auf das Vorsteuer-Ergebnis (TEUR) Auswirkungen auf das Eigenkapital (TEUR) 2021 2020 2021 2020 2021 2020 +20 +20 -37 -43 -26 -30 -20 -20 37 43 26 30 30.11.2021 30.11.2020 Nominalwert Marktwert Nominalwert Marktwert Art Währung in Tausend Währungs- einheiten TEUR TEUR in Tausend Währungs- einheiten TEUR TEUR Käufe USD 6.700 5.612 300 10.800 9.158 -134 Verkäufe CHF - - - 500 468 8 134 Zum Bilanzstichtag beträgt der Nominalbetrag der im Rahmen des Factoring verkauen und noch nicht bezahlten Forderungen 4,3 Mio. EUR (Vorjahr 8,3 Mio. EUR). Ahlers führt für die verkauen Forderungen unverändert das Forderungsmanagement durch (Servicing), behält also die Verfügungsmacht über die verkauen Forderungen. Allerdings darf Ahlers nur im Rahmen der Service- funktion über die verkauen Forderungen verfügen. Letztere werden in Höhe des „continuing involvement“ bilanziert, also in Höhe des Maximalbetrags der Haung für das die verkauen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betreende Risiko für Zahlungsausfälle. Korrespondierend wird eine Verbindlichkeit gegenüber Kreditinstituten ein- gebucht. Bei Reduzierung dieses Risikos durch Zahlungseingang – und damit des „continuing involvement“ - werden diese Forderungen und Verbindlichkeiten entsprechend ausgebucht. Ahlers erfasst die vom Forderungskäufer erhaltenen Kaufpreiszahlungen im operativen Cashflow. Im Bereich der Liquiditätssicherung ist das Ziel des Ahlers Konzerns, seine Flexibilität durch Nutzung von Kontokor- rentkrediten, langfristigen Bankkrediten, Übertragung von finanziellen Vermögenswerten und Leasing-Verträgen zu wahren. Im Rahmen des Budgetierungsprozesses wird eine Cashflow-Planung verbunden mit einer saisonalen Spit- zenberechnung durchgeführt und gegen die bestehende Finanzausstattung einschließlich der bestehenden Kredit- linien verprobt. Darüber hinaus erfolgt eine rollierende, kurzfristige Liquiditätsplanung. Damit wird das Risiko eines Liquiditätsengpasses regelmäßig überwacht. Kapitalsteuerung Das Kapitalmanagement des Ahlers Konzerns ist vorrangig darauf ausgerichtet, die Geschästätigkeit zu unterstützen, eine gute Eigenkapitalquote beizubehalten sowie finanzielle Sicherheit und Flexibilität zu schaen. Bei der Steuerung der Kapitalstruktur findet insbesondere der Wandel der wirtschalichen Rahmenbedin- gungen Berücksichtigung. Die Steuerung kann über Anpassung der Dividendenzahlungen, Ausgabe neuer Aktien oder den Rückkauf bzw. die Einziehung eigener Anteile erfolgen. In diesem Zusammenhang gefasste Depot-Beschlüsse sind im Kapitel ‚Übernahmerechtliche Angaben‘ im zusammengefassten Lagebericht dargelegt. Zum 30. November 2021 wurden keine Änderungen der Ziele, Richtlinien oder Verfahren vorgenommen. Die Geschästätigkeit des Ahlers Konzerns schlägt sich vorrangig im kurzfristigen Bereich nieder, so dass die adäquate Größe zur Überwachung des Kapitals das Net Working Capital darstellt. Das Net Working Capital setzt sich zusammen aus den Vorräten, den kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. 7. Erläuterungen zu den Konzern-Segmentinformationen Der Ahlers Konzern richtet seine berichtspflichtigen Segmente nach der Art der Produkte aus. Dies spiegelt insbeson- dere das unternehmensinterne Berichtswesen sowie die unternehmensinternen Entscheidungsfindungsprozesse wider. Die berichtspflichtigen Segmente gliedern sich in Premium Brands und Jeans & Workwear. Aufwendungen für zentrale Funktionen werden über verursachungsgerechte und fremdübliche Umlagen den Segmenten belastet. Aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung der Segmente kommt es zu keinen Intersegmentumsatzerlösen. Ver- mögenswerte und Schulden werden, soweit eine eindeutige Zuordnung zu einem Segment nicht möglich ist, über sachgerechte Schlüssel verteilt. Das Segmentergebnis stellt das Ergebnis vor Ertragsteuern dar, da die Ertragsteuern aufgrund der zentralen Steuerung nicht der Segmentierung unterliegen. Aus dem gleichen Grund enthalten die Ver- mögenswerte und Schulden auch keine Aktiv- und Passivposten der latenten und laufenden Steuern. TEUR 30.11.2021 30.11.2020 Vorräte 51.259 71.743 kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17.534 12.289 kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -9.381 -10.247 Net Working Capital 59.412 73.785 135 Somit ergeben sich die gesamten Vermögenswerte laut Bilanz (126.094 TEUR) aus den Vermögenswerten laut Segmentinformationen (117.082 TEUR) zuzüglich der latenten Steueransprüche und der laufenden Ertragsteu- eransprüche (1.075 TEUR) sowie der Nutzungsrechte an Leasingobjekten (7.937 TEUR). Entsprechend ergeben sich die Schulden laut Bilanz (67.297 TEUR) aus den Schulden laut Segmentinformationen (57.567 TEUR) zuzüglich der latenten Steuerverbindlichkeiten und der laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten (1.496 TEUR) sowie der Leasing- verbindlichkeiten (8.234 TEUR). Die Konzern-Segmentinformationen nach geographischen Regionen orientieren sich an den Absatzmärkten, auf denen die Tätigkeitsschwerpunkte des Ahlers Konzerns liegen. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Konzern-Segmentinformationen entsprechen denen des Konzernabschlusses. Folgende Unternehmensbereiche bilden die berichtspflichtigen Segmente: Premium Brands Dieses Geschäsfeld beinhaltet die Produktion und den Vertrieb der hochwertigen Markenbekleidung des Ahlers Konzerns. Hierzu gehören die Marken Pierre Cardin, Otto Kern und Baldessarini. Jeans & Workwear Dieses Geschäsfeld beinhaltet die Produktion und den Vertrieb von Jeans, Freizeitbekleidung sowie Berufskleidung, soweit es sich nicht um Premium Brands handelt. In diesem Segment sind die Marken Pionier Workwear und Pioneer Authentic Jeans vertreten. Sonstiges Da in Einzelfällen eine Verteilung auf die einzelnen Geschäsfelder nicht angebracht war, erfolgte der Ausweis an dieser Stelle. Insbesondere werden hierunter die Kunstgegenstände ausgewiesen. Informationen über geografische Regionen „Westeuropa“ umfasst folgende Länder: Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien. „Mittel-/Osteuropa/Sonstiges“ umfasst alle übrigen Länder. Erläuterungen zu den Segmentdaten Die Beträge der Konzern-Segmentinformationen werden nach Konsolidierung ermittelt, da die Verknüpfungen zwi- schen den Segmenten von untergeordneter Bedeutung sind. Als „Segmentergebnis“ ist das Ergebnis vor Ertragsteuern definiert. Unter „Vermögenswerte“ wird die Sum- me der Aktiva abzüglich der aktiven latenten und der laufenden Steueransprüche sowie der Nutzungsrechte an Leasingobjekten verstanden. Unter „Schulden“ wird die Summe der kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten abzüg- lich der latenten Steuerverbindlichkeiten, der laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten sowie der Leasingverbind- lichkeiten verstanden. Unter der Position „andere nicht zahlungswirksame Posten“ sind die Netto-Zuführungen zu Rückstellungen erfasst. 8. Sonstige Angaben Vergütung des Vorstands Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat beschlossen und regelmäßig überprü. Dabei wird die Größe, Tätigkeit sowie die wirtschaliche Situation der Ahlers AG auf der einen Seite berücksichtigt. Die Aufgaben des jeweiligen Vorstandsmitglieds und der persönliche Beitrag am Erfolg des Unternehmens auf der anderen Seite sind weitere wichtige Angemessenheitskriterien. Die Gesamtbezüge und ihre einzelnen Bestandteile stehen nach der Beurteilung des Aufsichtsrats in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben und Leistungen des jeweiligen Vor- standmitglieds und zur wirtschalichen Lage der Ahlers AG. TEUR 30.11.2021 30.11.2020 Vorräte 51.259 71.743 kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 17.534 12.289 kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -9.381 -10.247 Net Working Capital 59.412 73.785 136 Die beiden Vorstandsmitglieder hatten zum 30. November 2021 strukturell nicht deckungsgleiche Anstel- lungsverträge. Mit dem Vorstandswechsel zum 1. Dezember 2020 hat Herr Tabler einen nach den neuen Vorgaben des ARUG II (Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie) aufgebauten Anstellungsvertrag erhalten, der im Vorgri bereits dem von der Hauptversammlung am 21. April 2021 gebilligten Vergütungssystem entspricht. Frau Dr. Ahlers hingegen wird ihren bestehenden, nach älteren Richtlinien erstellten Vertrag bis zum Laufzeitende am 31. Mai 2023 behalten. Für die Verträge beider Vorstandsmitglieder gilt: Die Vergütung ist grundsätzlich leistungsorientiert und setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: y Ein fixes Jahresgehalt, das anteilig monatlich gezahlt wird und regelmäßig vom Aufsichtsrat auf seine Angemessenheit überprü wird. y Eine ergebnisabhängige Jahrestantieme, die als fester Prozentsatz des Konzern-Jahresüberschusses bestimmt ist (für Frau Dr. Ahlers) bzw. als fester Prozentsatz auf Konzernergebnis vor Steuern, Konzernumsatz und Konzern Free-Cashflow (für Herrn Tabler). y Eine zielorientierte Jahrestantieme, die abhängig ist vom Erreichen bestimmter, vom Aufsichtsrat fest- gelegter Ziele. Die Höhe orientiert sich dabei an dem Zielerreichungsgrad. y Eine auf die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens ausgerichtete langfristig orientierte Tantieme. Deren Höhe orientiert sich für Frau Dr. Ahlers an der Entwicklung des Konzern-Umsatzes, des Konzern- ergebnisses, des Net Working Capitals und des Aktienkurses über mehrere Dreijahreszeiträume. Ein Drei- jahreszeitraum lief von Dezember 2017 bis November 2020 mit Auszahlung im April 2021. Ein weiterer Dreijahreszeitraum läu von Dezember 2019 bis November 2022 mit Auszahlung im April 2023. Die aktien- kursbasierten Bestandteile der abgelaufenen Dreijahres-Tranche hatte zum Zeitpunkt ihrer Ausgabe einen inneren Wert von insgesamt 69 TEUR. Herr Tabler hat als langfristigen variablen Vergütungsbestandteil im abgelaufenen Geschäsjahr für 60 TEUR virtuelle Aktien der Gesellscha erhalten, die nach Ablauf einer vierjährigen Performance-Periode durch Barausgleich ausgezahlt werden. Die Höhe der Auszahlung hängt von der relativen Aktienkursentwicklung der Gesellscha im Vergleich mit dem DAX Performance-Index während des Performance-Zeitraums ab und kann maximal 90 TEUR pro Geschäsjahr betragen. y Sonstige Vergütungsbestandteile bestanden in der Bereitstellung eines Firmenwagens sowie für Herrn Tabler eines Bekleidungskontingents. Pensionszusagen für Vorstandsmitglieder existieren nicht. Vorstandsmitglieder erhalten keine Kredite. y Für alle Vergütungskomponenten einschließlich der sonstigen Bestandteile sind bei allen Vorstandsmitglie- dern Höchstbeträge festgelegt. Die Vorstandsverträge beinhalten keine ausdrückliche Abfindungszusage für den Fall der vorzeitigen Beendigung des Dienstverhältnisses. Es bestehen ebenfalls keine „Change of Control“-Klauseln für den Fall einer Übernahme. Ruhe- geldzusagen sind den amtierenden Mitgliedern des Vorstandes nicht gemacht worden. Die Gesamtbezüge des Vorstands setzen sich auf Aufwandsebene wie folgt zusammen: Die individualisierte Oenlegung der Vorstandsbezüge erfolgt im zusammengefassten Lagebericht. Ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. Geschäsführer der Adolf Ahlers GmbH und deren Hinterbliebene erhielten im Geschäsjahr 2020/21 Bezüge von insgesamt 14 TEUR (Vorjahr 16 TEUR). TEUR 2020/21 2019/20 Fixes Gehalt 696 822 Jahresbonus * 127 127 Sonstiges 33 33 Gesamt 856 982 * bestehend aus ergebnisabhängiger, zielorientierter und langfristig orientierter Tantieme. Für die langfristig orientierte Tantieme (anteilsbasierte Vergütung) sind 14 TEUR enthalten (Vorjahr 0 TEUR). Dies entspricht auch dem Gesamtbuchwert am Ende der Berichtsperiode. Der innere Wert der Schulden am Ende der Berichtsperiode, bei denen das Recht ausübbar war, beträgt 0 TEUR (Vorjahr 0 TEUR). 137 Vergütung des Aufsichtsrats Die Aufsichtsratsvergütung ist in § 18 der Satzung geregelt. Analog zur Vorstandsvergütung richtet sich auch die Ent- lohnung der Aufsichtsratsmitglieder sowohl nach der Größe und wirtschalichen Situation der Ahlers AG als auch nach den Aufgaben des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds. Die Vergütung setzt sich aus einer fixen und einer variablen Komponente zusammen. Die variable Komponente orientiert sich an der nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Sie errechnet sich aus einem festen Promillesatz vom Durchschnitts-Konzern-Jahresüberschuss der letzten drei Jahre und ist nach oben beschränkt. Der Aufsichtsratsvorsitz wird dreifach und die Stellvertretung doppelt vergütet. Die individualisierte Oenlegung der Aufsichtsratsvergütung erfolgt im zusammengefassten Lagebericht. Sämtliche Auslagen, die im Zusammenhang mit der Aufsichtsratstätigkeit anfallen, sowie die auf die Bezü- ge anfallende Umsatzsteuer werden den Aufsichtsratsmitgliedern ersetzt. Auch die Aufsichtsratsmitglieder erhalten keine Kredite. Im Berichtszeitraum bestanden keine vom Aufsichtsrat gemäß § 114 AktG zu genehmigende Verträge mit Aufsichtsratsmitgliedern. Aktienbesitz Die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG, Herford, besitzt eine mehrheitliche Beteiligung am stimm- berechtigten Aktienkapital der Ahlers AG, die sie zum Großteil über ihre 100-prozentige Tochtergesellscha WTW- Beteiligungsgesellscha mbH, Herford, hält. Der Jahresabschluss der Ahlers AG wird in den Konzernabschluss der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG, Herford, einbezogen. Angaben nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG Frau Dr. Stella A. Ahlers hat am 29. Juni 2018 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Ahlers AG, Herford, am 29. Juni 2018 die Schwellen von 3%, 5%, 10%, 15%, 20%, 25%, 30% und 50% überschritten hat und zu diesem Tag 52,54% (entsprechend 7.188.512 Stimmen) beträgt. Davon sind Frau Dr. Stella A. Ahlers 52,34 % (entsprechend 7.161.244 Stimmen) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgende von Frau Dr. Stella A. Ahlers kontrollierte Unterneh- men, deren Stimmrechtsanteil an der Ahlers AG jeweils 3% oder mehr beträgt, gehalten: y Adolf Ahlers Familienstiung, Schweiz y Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG y WTW-Beteiligungsgesellscha mbH. Zum Bilanzstichtag besaßen außer Frau Dr. Ahlers keine anderen Organmitglieder Aktien der Gesellscha. Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Geschäe mit nahestehenden Unternehmen und Personen wurden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt. Die zum Geschäsjahresende oenen Posten sind – bis auf die Warenlieferungen, die branchenüblich unter Eigentumsvor- behalt geliefert werden – nicht besichert und werden durch Barzahlung oder Verrechnung beglichen. Für Forderungen oder Schulden gegen nahestehende Unternehmen und Personen bestehen keinerlei Garantien. Für das Berichtsjahr hat der Ahlers Konzern wie im Vorjahr keine Wertberichtigungen auf Forderungen gegen nahestehende Unternehmen oder Personen gebildet. Die Notwendigkeit des Ansatzes einer Wertberichtigung wird jährlich überprü, indem die Finanzlage des nahestehenden Unternehmens oder der nahestehenden Person überprü werden. Im Nachfolgenden werden die wesentlichen Geschäsbeziehungen erläutert: TEUR 2020/21 2019/20 Feste Vergütung 90 90 Variable Vergütung 0 0 Gesamt 90 90 138 Im Geschäsjahr 2020/21 erfolgten y Lieferungen und Leistungen an die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG, Herford, und ihr nahe stehende Unternehmen in Höhe von 1,5 Mio. EUR (Vorjahr 1,9 Mio. EUR), davon nur an die Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG 1,4 Mio. EUR (Vorjahr 1,8 Mio. EUR), y Leistungen von der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG, Herford, und ihr nahe stehende Unternehmen in Höhe von 7,5 Mio. EUR (Vorjahr 7,5 Mio. EUR), davon nur von der Westfälisches Textilwerk Adolf Ahlers Stiung & Co. KG 6,6 Mio. EUR (Vorjahr 6,4 Mio. EUR) und y Zinsaufwendungen für Darlehen von der WTW Beteiligungsgesellscha mbH in Höhe von 40 TEUR (Vorjahr 14 TEUR) sowie Zinsaufwendungen für ein Darlehen der Vorstandsvorsitzenden in Höhe von 15 TEUR (Vorjahr 0 TEUR). Aus den Geschäsbeziehungen zwischen der Ahlers AG und deren Tochtergesellschaen mit nahestehenden Unter- nehmen und Personen resultieren zum 30. November 2021 im Saldo Verbindlichkeiten in Höhe von 3,1 Mio. EUR (Vorjahr 3,0 Mio. EUR). Der Saldo aus Lieferung und Leistung betreend das Mutterunternehmen beträgt 1,4 Mio. EUR (Vorjahr 2,0 Mio. EUR). Der Saldo aus Lieferungen und Leistungen betreend sonstige nahestehende Unternehmen beträgt 0,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,1 Mio. EUR). Der Saldo aus Darlehensverbindlichkeit ggü. dem Mutterunternehmen beträgt 1,0 Mio. EUR (1,0 Mio. EUR). Der Saldo aus der Darlehensverbindlichkeit ggü. der Vorstandsvorsitzenden beträgt 600 TEUR (Vorjahr - TEUR). Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG Vorstand und Aufsichtsrat der Ahlers AG haben die Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Jahr 2021 nach § 161 AktG abgegeben und den Aktionären auf den Internet-Seiten der Ahlers AG (www.ahlers-ag.com) dauerha zugänglich gemacht. Befreiung gemäß § 264 Absatz 3 HGB/§ 264b HGB Die nachstehend bezeichneten Tochterunternehmen werden von der Befreiungsmöglichkeit des § 264 Absatz 3 HGB/ § 264b HGB für den Jahresabschluss zum 30. November 2021 Gebrauch machen: Baldessarini GmbH, Herford, Otto Kern GmbH, Herford, Ahlers Retail GmbH, Herford, Pionier Jeans & Casuals Deutschland GmbH, Herford, Ahlers Zentralverwaltung GmbH, Herford, Ahlers Vertrieb GmbH, Herford, Jupiter Bekleidung GmbH, Herford, Pionier Berufskleidung GmbH, Herford, Pioneer Jeans-Bekleidung GmbH, Herford, und Ahlers P.C. GmbH, Herford, sowie Ahlers Textilhandel GmbH & Co. KG, Herford. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die Europäische Kommission hat am 31. Januar 2022 der Ahlers-Gruppe die Erönung eines kartellrechtlichen Ermitt- lungsverfahrens mitgeteilt. Die Kommission untersucht, ob es in Zusammenhang mit Markenlizenzvereinbarungen, die das französische Modehaus Pierre Cardin mit der Ahlers-Gruppe geschlossen hat, zu möglichen wettbewerblichen Verstößen gekommen ist. Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 2020/21 2019/20 Gewerbliche Arbeitnehmer 959 1.068 Angestellte 653 744 Gesamt 1.612 1.812 139 Die Ahlers-Gruppe arbeitet mit der Kommission zusammen, um eine zügige Aufklärung des Sachverhalts zu ermöglichen. Die Einleitung eines förmlichen Verfahrens sagt nichts über dessen Ergebnis aus. Weitere besondere Sachverhalte nach dem Bilanzstichtag mit wesentlicher Wirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zum 30. November 2021 haben sich nicht ergeben. Honorar Abschlussprüfer Das im Geschäsjahr 2020/21 und dem Vorjahr als Aufwand erfasste Honorar unseres Abschlussprüfers umfasste fol- gende Leistungen: Bei den anderen Bestätigungsleistungen handelt es sich um Untersuchungshandlungen zu den verkauen Forder- ungen auf Veranlassung der Factoring-Gesellscha sowie um Bestätigungen von Umsätzen im Zusammenhang mit Mietverhältnissen. In den Angaben für die Abschlussprüfungsleistungen in 2020/21 sind 45 TEUR für das Vorjahr enthalten. Ausschüttung des Bilanzgewinns der Ahlers AG Im Geschäsjahr 2020/21 zahlte die Ahlers AG keine Dividende für das Geschäsjahr 2019/20. TEUR 2020/21 2019/20 Abschlussprüfungsleistungen 189 141 Andere Bestätigungsleistungen 28 20 Steuerberatungsleistungen - - Sonstige Leistungen - - 217 161 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 2020/21 2019/20 Gewerbliche Arbeitnehmer 959 1.068 Angestellte 653 744 Gesamt 1.612 1.812 9. Organe der Gesellscha Aufsichtsrat Alexander Gedat (seit 17. April 2019) Betriebswirt, Rosenheim (Vorsitzender) Armin Fichtel (seit 17. April 2019) Kaufmann, Mönchengladbach (stellvertretender Vorsitzender) Heidrun Baumgart (seit 28. Juni 1993) Industriekaurau, Bielefeld (Arbeitnehmervertreterin), Ahlers Zentralverwaltung GmbH Vorstand Dr. Stella A. Ahlers (seit 1. Juni 2005) Herford, Vorstandsvorsitzende Simon Tabler (seit 1. Dezember 2020) Herford, Vorstand Finanzen, IT, Personal, Revision/Compliance und Auslandsbetriebe Weitere Angaben zu den Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern Die Aufsichtsräte/Vorstände unserer Gesellscha sind zum 30. November 2021 gleichzeitig Mitglieder eines Organs folgender Gesell- schaen: Alexander Gedat y Aufsichtsratsvorsitzender bei der Gerry Weber International AG, Halle (Westf.) y Beirat bei der Fynch – Hatton GmbH, Mönchengladbach y Beirat bei der Sportalm GmbH, Kitzbühel, Österreich y Aufsichtsrat bei der CA Controller Akademie AG, Etterschlag y Aufsichtsrat bei der Gruppe Nymphenburg AG, München y Beirat bei der Yoona GmbH, Berlin Armin Fichtel y Beiratsvorsitzender bei der Mustang Jeans GmbH, Künzelsau y Beiratsvorsitzender bei der van Laack GmbH, Mönchengladbach y Beirat bei der Fynch – Hatton GmbH, Mönchengladbach Dr. Stella A. Ahlers y Präsidentin des Verwaltungsrats der Adolf Ahlers AG, Zug, Schweiz Nicht genannte Aufsichtsrats-/Vorstandsmitglieder haben keine Mandate bei anderen Gesellschaen. 142 Entwicklung des Sachanlagevermögens und der Immateriellen Vermögenswerte für das Geschäsjahr 2020/21 Kumulierte Anschaungs- und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwerte TEUR 1.12.2020 Zugänge Abgänge Um- buchungen Währungs- dierenzen 30.11.2021 1.12.2020 Zuführungen Auflösungen Zuschreibungen Währungs- dierenzen 30.11.2021 30.11.2021 30.11.2020 Sachanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 30.419 8 8.049 -179 22.199 19.551 301 2.919 -106 16.827 5.372 10.868 Technische Anlagen und Maschinen 8.780 307 624 45 -201 8.307 7.303 321 617 -159 6.848 1.459 1.477 Betriebs- und Geschäsausstattung 44.642 539 1.881 -10 -57 43.233 39.575 1.943 1.608 -60 39.850 3.383 5.067 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 51 97 -49 -2 97 - - 97 51 83.892 951 10.554 -14 -439 73.836 66.429 2.565 5.144 0 -325 63.525 10.311 17.463 Immaterielle Vermögenswerte Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 38.295 946 24 79 -5 39.291 21.478 1.623 24 -8 23.069 16.222 16.817 Geschäs- oder Firmenwerte 424 -4 420 96 328 -4 420 0 328 Geleistete Anzahlungen 78 -65 -3 10 - - 10 78 38.797 946 24 14 -12 39.721 21.574 1.951 24 0 -12 23.489 16.232 17.223 122.689 1.897 10.578 0 -451 113.557 88.003 4.516 5.168 0 -337 87.014 26.543 34.686 für das Geschäsjahr 2019/20 Kumulierte Anschaungs- und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwerte TEUR 1.12.2019 Zugänge Abgänge Um- buchungen Währungs- dierenzen 30.11.2020 1.12.2019 Zuführungen Auflösungen Zuschreibungen Währungs- dierenzen 30.11.2020 30.11.2020 30.11.2019 Sachanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 32.299 61 1.725 -216 30.419 20.456 442 1.214 -133 19.551 10.868 11.843 Technische Anlagen und Maschinen 10.187 377 1.082 -702 8.780 8.424 331 918 -534 7.303 1.477 1.763 Betriebs- und Geschäsausstattung 45.105 663 948 -178 44.642 38.111 2.455 872 -119 39.575 5.067 6.994 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5 54 4 -4 51 - - 51 5 87.596 1.155 3.759 0 -1.100 83.892 66.991 3.228 3.004 0 -786 66.429 17.463 20.605 Immaterielle Vermögenswerte Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 33.734 4.575 2 -12 38.295 19.971 1.518 2 -9 21.478 16.817 13.763 Geschäs- oder Firmenwerte 427 -3 424 99 -3 96 328 328 Geleistete Anzahlungen 4.250 44 4.209 -7 78 - - 78 4.250 38.411 4.619 4.211 0 -22 38.797 20.070 1.518 2 0 -12 21.574 17.223 18.341 126.007 5.774 7.970 0 -1.122 122.689 87.061 4.746 3.006 0 -798 88.003 34.686 38.946 143 Entwicklung des Sachanlagevermögens und der Immateriellen Vermögenswerte für das Geschäsjahr 2020/21 Kumulierte Anschaungs- und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwerte TEUR 1.12.2020 Zugänge Abgänge Um- buchungen Währungs- dierenzen 30.11.2021 1.12.2020 Zuführungen Auflösungen Zuschreibungen Währungs- dierenzen 30.11.2021 30.11.2021 30.11.2020 Sachanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 30.419 8 8.049 -179 22.199 19.551 301 2.919 -106 16.827 5.372 10.868 Technische Anlagen und Maschinen 8.780 307 624 45 -201 8.307 7.303 321 617 -159 6.848 1.459 1.477 Betriebs- und Geschäsausstattung 44.642 539 1.881 -10 -57 43.233 39.575 1.943 1.608 -60 39.850 3.383 5.067 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 51 97 -49 -2 97 - - 97 51 83.892 951 10.554 -14 -439 73.836 66.429 2.565 5.144 0 -325 63.525 10.311 17.463 Immaterielle Vermögenswerte Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 38.295 946 24 79 -5 39.291 21.478 1.623 24 -8 23.069 16.222 16.817 Geschäs- oder Firmenwerte 424 -4 420 96 328 -4 420 0 328 Geleistete Anzahlungen 78 -65 -3 10 - - 10 78 38.797 946 24 14 -12 39.721 21.574 1.951 24 0 -12 23.489 16.232 17.223 122.689 1.897 10.578 0 -451 113.557 88.003 4.516 5.168 0 -337 87.014 26.543 34.686 für das Geschäsjahr 2019/20 Kumulierte Anschaungs- und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwerte TEUR 1.12.2019 Zugänge Abgänge Um- buchungen Währungs- dierenzen 30.11.2020 1.12.2019 Zuführungen Auflösungen Zuschreibungen Währungs- dierenzen 30.11.2020 30.11.2020 30.11.2019 Sachanlagen Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 32.299 61 1.725 -216 30.419 20.456 442 1.214 -133 19.551 10.868 11.843 Technische Anlagen und Maschinen 10.187 377 1.082 -702 8.780 8.424 331 918 -534 7.303 1.477 1.763 Betriebs- und Geschäsausstattung 45.105 663 948 -178 44.642 38.111 2.455 872 -119 39.575 5.067 6.994 Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5 54 4 -4 51 - - 51 5 87.596 1.155 3.759 0 -1.100 83.892 66.991 3.228 3.004 0 -786 66.429 17.463 20.605 Immaterielle Vermögenswerte Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 33.734 4.575 2 -12 38.295 19.971 1.518 2 -9 21.478 16.817 13.763 Geschäs- oder Firmenwerte 427 -3 424 99 -3 96 328 328 Geleistete Anzahlungen 4.250 44 4.209 -7 78 - - 78 4.250 38.411 4.619 4.211 0 -22 38.797 20.070 1.518 2 0 -12 21.574 17.223 18.341 126.007 5.774 7.970 0 -1.122 122.689 87.061 4.746 3.006 0 -798 88.003 34.686 38.946 144 Konzern-Segmentinformationen für das Geschäsjahr 2020/21 nach Unternehmens- bereichen Premium Brands Jeans & Workwear Sonstiges Gesamt TEUR 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 Umsatzerlöse 101.348 106.208 40.776 45.038 338 338 142.462 151.584 Intersegmenterlöse - - - - - - - - Segmentergebnis -8.968 -13.089 -430 -3.382 389 -700 -9.009 -17.171 darin enthalten: Abschreibungen 3.270 3.406 1.231 1.325 313 652 4.814 5.383 Wertminderungen nach IAS 36 - - - - - - - - andere nicht zahlungswirksame Posten 1.381 1.159 495 886 0 0 1.876 2.045 Zinsertrag 57 131 14 55 0 0 71 186 Zinsaufwand 1.231 1.304 494 541 0 0 1.725 1.845 Vermögenswerte 89.467 104.338 22.836 25.496 4.779 10.165 117.082 139.999 Investitionen in langfristiges Vermögen 1.543 1.129 354 434 0 0 1.897 1.563 Schulden 41.823 50.179 15.744 19.979 0 0 57.567 70.158 145 Konzern-Segmentinformationen nach geografischen Regionen Premium Brands Jeans & Workwear Sonstiges Gesamt TEUR 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 2020/21 2019/20 Deutschland Umsatzerlöse 46.132 52.275 30.658 34.522 338 338 77.128 87.135 Vermögenswerte 60.321 75.575 15.834 17.551 4.779 10.165 80.934 103.291 Westeuropa Umsatzerlöse 29.962 31.368 7.434 7.799 - - 37.396 39.167 Vermögenswerte 8.676 7.602 2.006 2.611 - - 10.682 10.213 Mittel-/ Osteuropa/ Sonstiges Umsatzerlöse 25.254 22.565 2.684 2.717 - - 27.938 25.282 Vermögenswerte 20.470 21.161 4.996 5.334 - - 25.466 26.495 146 Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzverlust des Geschäsjahres 2020/21 in Höhe von 27.020.909,32 Euro auf künige Perioden vorzutragen und keine Dividende an die Aktionäre auszuschütten. Herford, den 15. Februar 2022 Dr. Stella A. Ahlers Simon Tabler Vorschlag für die Ergebnisverwendung Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzern- abschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Kon- zerns vermittelt und im Bericht über die Lage der Gesellscha und des Konzerns der Geschäsverlauf einschließlich des Geschäsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Herford, den 15. Februar 2022 Dr. Stella A. Ahlers Simon Tabler Versicherung der gesetzlichen Vertreter 154 Nummer Angaben Seite Universelle Standards 102-1 Name der Organisation 29 102-2 Aktivitäten, Marken, Produkte und Dienstleistungen 30 102-3 Hauptsitz der Organisation 30 102-4 Betriebsstätten 30 102-5 Eigentumsverhältnisse und Rechtsform 30 102-6 Belieferte Märkte 30 102-7 Größe der Organisation 30 102-8 Information zu Angestellten und sonstigen Mitarbeitern 33 102-9 Lieferkette 37 102-10 Signifikante Änderungen in der Organisation und ihrer Lieferkette 30 102-11 Vorsorgeansatz oder Vorsorgeprinzip 32 102-12 Externe Initiativen 38, 40 102-13 Mitgliedschaen in Verbänden und Interessengruppen 30 102-16 Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen 32 102-18 Führungsstruktur 30 102-40 Liste der Stakeholdergruppen 30 102-41 Prozentsatz der Arbeitnehmer, die von Kollektivvereinbarungen erfasst sind 33 102-42 Ermittlung und Auswahl der Stakeholder 30 102-43 Ansätze für die Einbeziehung von Stakeholdern 30 102-45 Im Konzernabschluss enthaltene Entitäten 30 102-46 Vorgehen zur Bestimmung des Berichtsinhalts und der Abgrenzung der Themen 31 102-47 Liste der wesentlichen Themen 31 102-49 Änderungen bei der Berichterstattung 29 102-50 Berichtszeitraum 29 102-51 Datum des letzten Berichts 29 102-52 Berichtszyklus 29 102-53 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht Rückumschlag 102-55 GRI-Inhaltsindex 154, 147 GRI Index 155 Nummer Angaben Seite Universelle Standards 102-1 Name der Organisation 29 102-2 Aktivitäten, Marken, Produkte und Dienstleistungen 30 102-3 Hauptsitz der Organisation 30 102-4 Betriebsstätten 30 102-5 Eigentumsverhältnisse und Rechtsform 30 102-6 Belieferte Märkte 30 102-7 Größe der Organisation 30 102-8 Information zu Angestellten und sonstigen Mitarbeitern 33 102-9 Lieferkette 37 102-10 Signifikante Änderungen in der Organisation und ihrer Lieferkette 30 102-11 Vorsorgeansatz oder Vorsorgeprinzip 32 102-12 Externe Initiativen 38, 40 102-13 Mitgliedschaen in Verbänden und Interessengruppen 30 102-16 Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen 32 102-18 Führungsstruktur 30 102-40 Liste der Stakeholdergruppen 30 102-41 Prozentsatz der Arbeitnehmer, die von Kollektivvereinbarungen erfasst sind 33 102-42 Ermittlung und Auswahl der Stakeholder 30 102-43 Ansätze für die Einbeziehung von Stakeholdern 30 102-45 Im Konzernabschluss enthaltene Entitäten 30 102-46 Vorgehen zur Bestimmung des Berichtsinhalts und der Abgrenzung der Themen 31 102-47 Liste der wesentlichen Themen 31 102-49 Änderungen bei der Berichterstattung 29 102-50 Berichtszeitraum 29 102-51 Datum des letzten Berichts 29 102-52 Berichtszyklus 29 102-53 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht Rückumschlag 102-55 GRI-Inhaltsindex 154, 147 Nummer Angaben Seite Themenspezifische Standards 103-1, 2, 3 Angaben zu den Managementansätzen 32, 38, 39, 40 Ökonomie eigener Indikator Sozialstandards im Beschaungsprozess 38, 40 eigener Indikator Unbedenklichkeit unserer Produkte 39, 40 205-2 Kommunikation und Schulungen über Richtlinien und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung 32 205-3 Bestätigte Korruptionsfälle und ergriene Maßnahmen 32 Ökologie 301-1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen 43 302-1 Energieverbrauch innerhalb der Organisation 42 eigener Indikator Energiebezogene CO 2 -Emission 42 303-1 Gesamtwasserentnahme nach Quelle 43 306-1 Abwassereinleitung nach Qualität und Einleitungsort 43 307-1 Nichteinhaltung von Umweltschutzgesetzen und -verordnungen 40 308-1 Neue Lieferanten, die anhand von Umweltkriterien überprü wurden 38, 40 Soziales 401-1 Neu eingestellte Angestellte und Angestelltenfluktuation 33, 34 403-5 Mitarbeiterschulungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 35 403-2, 9 Arbeitsbedingte Verletzungen, Ausfalltage 35 404-1 Durchschnittliche jährliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung 35 405-1 Diversität in Kontrollorganen und unter Angestellten 32, 33 406-1 Diskriminierungsvorfälle und ergriene Abhilfemaßnahmen 35 408-1 Betriebsstätten und Lieferanten mit einem erheblichen Risiko für Vorfälle von Kinderarbeit 38 409-1 Betriebsstätten und Lieferanten mit einem erheblichen Risiko für Vorfälle von Zwangs- oder Pflichtarbeit 38 414-1 Neue Lieferanten, die anhand von sozialen Kriterien bewertet wurden 38 416-1 Beurteilung der Auswirkungen verschiedener Produkt- und Dienstleistungskategorien auf die Gesundheit und Sicherheit 36, 39 417-1 Anforderungen für die Produkt- und Dienstleistungsinformationen und Kennzeichnung 39 156 Unternehmensgeschichte 2021 Wechsel des Börsensegments vom Prime Standard zurück in den General Standard Die Corona-Pandemie beeinträchtigt das zweite Jahr in Folge massiv die Geschäsentwicklung 2020 Umfangreiche kurzfristige Restrukturierungsmaßnahmen in Reaktion auf die Corona-Pandemie Beauragung des Großprojekts „New Tomorrow“ zur Sicherstellung der konzernweiten Zukunsfähigkeit Schließung der Jeansfertigung in Lubin, Polen 2019 100-jähriges Bestehen des Unternehmens Verkleinerung und Neuwahl des Aufsichtsrats 2018 Zusammenlegung der Aktiengattungen und Umstellung auf Namensaktien Gründung der Ahlers RUS 2017 Umzug von Baldessarini an den Firmensitz nach Herford 2016 Launch des Pierre Cardin Online Shops 2014 Übernahme weiterer Pierre Cardin Lizenzen in Belgien, Frankreich und Spanien 2013 Übernahme der Lizenz für Pierre Cardin Legwear Erönung eines internationalen Showrooms in der Rue Royale in Paris 2012 Launch des Baldessarini Online Shops 2011 Übernahme der restlichen Anteile an der Otto Kern GmbH 2010 Ausgliederung des Jupiter Hemdengeschäs und Gründung des Joint Ventures Jupiter Shirt GmbH (Anteil Ahlers 49 Prozent) 2006 Verkauf der Eterna-Gruppe Übernahme der Baldessarini GmbH, München 2005 Dr. Stella A. Ahlers, Enkeltochter des Firmengründers Adolf Ahlers, übernimmt den Vorstandsvorsitz 2004 Aufnahme der Ahlers Aktien in den Prime Standard 2000 Erwerb der Markenrechte Otto Kern 1998 Notierung im Amtlichen Handel 1996 Akquisition der Eterna Beteiligungs-AG, Passau 1992 Beginn der Lizenzpartnerscha mit Pierre Cardin, Paris 1987 Börsengang 1979 Gründung einer eigenen Produktionsstätte in Sri Lanka 1977 Launch der Marke Pioneer für Jeansmode 1971 Gründung der Marke Pionier Workwear 1970 Launch der Marke Pionier für Jeans und Hosen in jeder Passform 1932 Verlegung des Unternehmenssitzes nach Herford/Westfalen 1919 Unternehmensgründung als Tuchgroßhandlung in Jever, Kreis Friesland Finanzkalender 2022 Bilanzpressekonferenz 23. Februar 2022 Hauptversammlung 28. April 2022 Halbjahresbericht 2021/22 14. Juli 2022 Impressum Herausgeber Ahlers AG Herford Gestaltung Texart Gesellscha für Werbung und Public Relations mbH Herford Druck Drake Media GmbH Bad Oeynhausen AHLERS AG Investor Relations Elverdisser Str. 313 32052 Herford [email protected] www.ahlers-ag.com Telefon (0 52 21) 979-211 Telefax (0 52 21) 979-215 AHLERS AG Geschäsbericht 2020/21
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.