Annual Report • May 13, 2022
Annual Report
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Finanzbericht: 30614373

Im Rahmen der Lageberichterstattung kann es vorkommen, dass neben lageberichtstypischen Angaben ebenfalls lageberichtsfremde Angaben (gesetzlich nicht gefordert) enthalten sind, die keiner inhaltlichen Prüfung durch den Abschlussprüfer unterzogen werden müssen. Daneben kann es vorkommen, dass bestimmte Angaben für den Abschlussprüfer nicht prüfbar sind. "Nicht prüfbare Angaben" sind solche, die aufgrund der Art der Angaben bzw. aufgrund nicht vorhandener geeigneter Kriterien für den Abschlussprüfer nicht beurteilbar sind.
Im Bericht der United Internet AG über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns zum 31. Dezember 2021 wurden folgende Kapitel bzw. Angaben als "nicht geprüfte Lageberichtsangaben" identifiziert:
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| ― | Bei den im Unterkapitel "1.4 Schwerpunkte Produkte und Innovationen" enthaltenen Angaben handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da "lageberichtsfremde Angaben" inhaltlich nicht geprüft werden. |
| ― | Bei den in den Unterkapiteln "2.2 Geschäftsverlauf" und "2.3 Lage des Konzerns" enthaltenen Tabellen "Quartalsentwicklung" mit Finanzkennzahlen auf Quartalsbasis für die Segmente und den Konzern handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da United Internet ihre Zwischenabschlüsse keiner prüferischen Durchsicht oder Prüfung unterzieht. |
| ― | Bei dem Kapitel "7. Erklärung zur Unternehmensführung" handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da die Prüfung der Angaben in der Erklärung zur Unternehmensführung durch den Abschlussprüfer gem. § 317 Abs. 2 S. 6 HGB darauf zu beschränken ist, dass die Angaben gemacht wurden und der ebenfalls in Kapitel 7 enthaltene Corporate Governance Bericht nach Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex eine "lageberichtsfremde Angabe" darstellt, die inhaltlich nicht geprüft wird. |
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| ― | Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Jahresabschluss bei geschlechtsspezifischen Bezeichnungen die männliche Form gewählt. United Internet weist darauf hin, dass die Verwendung der männlichen Form explizit als geschlechtsunabhängig zu verstehen ist. |
| ― | Dieser Jahresabschluss liegt in deutscher und englischer Sprache vor. Beide Fassungen stehen auch im Internet unter www.united-internet.de zum Download bereit. Im Zweifelsfall ist die deutsche Version maßgeblich. |
Die 1988 gegründete United Internet AG mit Hauptsitz in Montabaur, Deutschland, ist die Konzernobergesellschaft der United Internet Gruppe.
Die United Internet AG konzentriert sich zusammen mit ihrer Servicegesellschaft United Internet Corporate Services GmbH im Wesentlichen auf zentrale Funktionen wie Finanzen, Corporate Controlling & Accounting, Tax, Beteiligungsmanagement, Presse, Investor Relations, Legal, Corporate Governance, Compliance & Sustainability, Risikomanagement, Corporate Audit (Interne Revision), Personalmanagement, Facility-Management, Einkauf sowie Corporate IT.
Die Konzernstruktur zum 31. Dezember 2021 blieb im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert.
Das operative Geschäft im Segment "Consumer Access" wird im Wesentlichen durch die - unter dem Dach der 1&1 AG (vormals: 1&1 Drillisch AG) agierenden Gesellschaften - Drillisch Online GmbH und 1&1 Telecom GmbH betrieben.
Im Segment "Business Access" ist United Internet insbesondere über die - von der 1&1 Versatel GmbH gehaltene - 1&1 Versatel Deutschland GmbH tätig.
Das operative Geschäft im Segment "Consumer Applications" wird im Wesentlichen über die - unter der 1&1 Mail & Media Applications SE zusammengefassten Gesellschaften - 1&1 De-Mail GmbH, 1&1 Energy GmbH, 1&1 Mail & Media GmbH, 1&1 Mail & Media Inc. und United Internet Media GmbH betrieben.
Im Segment "Business Applications" ist United Internet primär - über die von den Holdinggesellschaften IONOS TopCo SE (vormals: 1&1 IONOS TopCo SE) und IONOS Holding SE (vormals: 1&1 IONOS Holding SE) gehaltenen - STRATO AG und deren Tochter Cronon GmbH sowie über die IONOS SE (vormals: 1&1 IONOS SE) inklusive derer wesentlicher Tochterunternehmen im In- und Ausland tätig. Dazu zählen - neben den Auslandsgesellschaften IONOS Inc. (USA; vormals: 1&1 IONOS Inc.), IONOS Cloud Ltd. (Großbritannien; vormals: 1&1 IONOS Ltd.), IONOS S.A.R.L. (Frankreich; vormals: 1&1 IONOS S.A.R.L.) und IONOS Cloud S.L.U. (Spanien; vormals: 1&1 IONOS España S.L.U.) - insbesondere die Arsys Internet S.L.U. (Spanien), die Fasthosts Internet Ltd. (Großbritannien), die home.pl S.A. (Polen), die InterNetX GmbH, die Sedo GmbH, die united-domains AG, die we22 AG (seit Februar 2021) sowie die World4You Internet Services GmbH (Österreich).
Neben diesen operativ tätigen und vollkonsolidierten Tochterunternehmen hielt United Internet zum 31. Dezember 2021 eine Reihe weiterer Beteiligungen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die - von der United Internet Investments Holding AG & Co. KG gehaltene - Beteiligung an der Kublai GmbH, Frankfurt am Main (40,00 %), die wiederum 94,80 % der Anteile an der Tele Columbus AG, Berlin, hält, sowie um Beteiligungen an den strategischen Partnern Open-Xchange AG, Köln (25,39%), rankingCoach International GmbH, Köln (31,52 %), uberall GmbH, Berlin (25,10 %) und AWIN AG, Berlin (20,00 %), sowie die - von der IONOS SE gehaltene - Beteiligung (seit Dezember 2021) an der Stackable GmbH, Pinneberg (25,10 %).
Einzelheiten zu den Beteiligungen sowie Veränderungen bei den Beteiligungen finden sich im Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf" unter "Beteiligungen im Konzern".
Eine vereinfachte Darstellung der Konzernstruktur von United Internet inklusive wesentlicher operativ tätiger Tochterunternehmen sowie wesentlicher Beteiligungen - mit Stand 31. Dezember 2021 - zeigt das folgende Organigramm.

United Internet ist mit 26,68 Mio. kostenpflichtigen Kundenverträgen (Vorjahr: 25,65 Mio.) sowie 40,32 Mio. werbefinanzierten Free-Accounts (Vorjahr: 39,40 Mio.) ein führender europäischer Internet-Spezialist.
Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche "Access" und "Applications", die sich wiederum in die Segmente "Consumer Access" und "Business Access" sowie "Consumer Applications" und "Business Applications" unterteilen.
Im Segment "Consumer Access" sind die festnetzbasierten Breitband-Produkte sowie die Mobile Internet Produkte (inklusive der damit verbundenen Anwendungen, wie Heimvernetzung, Online-Storage, Telefonie oder IPTV) für Privatanwender zusammengefasst.
Diese Internet-Zugangsprodukte werden den Kunden als Abonnementverträge mit festen monatlichen Beträgen (und variablen, verbrauchsabhängigen Zusatzentgelten) sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten angeboten.
Mit den Breitband-Produkten (insbesondere VDSL-/Vectoring- und Glasfaser-Anschlüsse) der Marke 1&1 ist United Internet einer der führenden Anbieter in Deutschland.
Dabei nutzt die Gesellschaft das firmeneigene Glasfasernetz von 1&1 Versatel als Transportnetz und erschließt darüber bei VDSL-/Vectoring-Anschlüssen sowie bei direkten Glasfaser-Anschlüssen (FTTH) regionale Netze und die "letzte Meile" über City-Carrier sowie die Deutsche Telekom (hauptsächlich Layer-2). Beim auslaufenden Geschäft mit ADSL-Anschlüssen werden weitere Vorleistungsanbieter genutzt.
Mit seinen Mobile Internet Produkten ist United Internet der führende Mobile Virtual Network Operator (MVNO) in Deutschland.
Als einziger MBA MVNO in Deutschland hat United Internet - indirekt über die 1&1 AG - einen langfristigen und garantierten Anspruch auf bis zu 30 % der genutzten Netzkapazität von Telefónica Deutschland und damit einen weitreichenden Zugriff auf eines der größten Mobilfunknetze in Deutschland. Neben dem privilegierten Zugang zum Telefónica-Netz kauft die Gesellschaft zusätzlich bei Vodafone standardisierte Mobilfunk-Vorleistungen ein.
Die eingekauften Netzleistungen werden mit Endgeräten namhafter Anbieter sowie selbstentwickelten Applikationen und Services veredelt, um sich so vom Wettbewerb zu differenzieren.
Vermarktet werden die Mobile Internet Produkte über die Premium-Marke 1&1 sowie Discount-Marken, wie yourfone und smartmobil.de, mit denen der Mobilfunk-Markt umfassend und zielgruppenspezifisch adressiert wird.
Im Zuge des geplanten Aufbaus eines eigenen leistungsfähigen 5G-Mobilfunknetzes hat United Internet - nach der erfolgreichen Ersteigerung von zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz im Rahmen der 5G-Frequenzauktion in 2019 - mit den im Geschäftsjahr 2021 erfolgten langfristigen Vertragsabschlüssen alle zentralen Bausteine zusammen, um den Rollout des eigenen Mobilfunknetzes voranzutreiben und somit auch in diesem Markt - ähnlich wie im Festnetz - die Wertschöpfung zu erweitern. Zu diesen Vertragsabschlüssen zählen die am 21. Mai 2021 zwischen 1&1 und Telefónica geschlossene National Roaming Vereinbarung, die während der Aufbauphase des eigenen Netzes eine flächendeckende Mobilfunkversorgung für die 1&1 Kunden durch die Mitnutzung des Telefónica-Netzes sicherstellt, sowie die am 4. August 2021 bekannt gegebene Partnerschaft zwischen 1&1 und Rakuten für den gemeinsamen Aufbau des europaweit ersten vollständig virtualisierten Mobilfunknetzes auf Basis der innovativen OpenRAN-Technologie. Hinzu kamen der am 9. Dezember 2021 geschlossene Intercompany-Vertrag zwischen 1&1 und der Schwestergesellschaft 1&1 Versatel, die insbesondere das Zugangsnetz (primär Glasfaserleitungen) sowie Rechenzentren für den Betrieb des 1&1-Mobilfunknetzes mietweise zur Verfügung stellt, sowie der mit gleichem Datum geschlossene Vertrag zwischen der 1&1 AG und der Vantage Towers AG, einem der führenden europäischen Unternehmen für Funkturm-Infrastruktur, der unter anderem die Anmietung von Vantage-Antennenstandorten und die Installation der 1&1 5G-Hochleistungsantennen durch Vantage beinhaltet.
Im Segment "Business Access" offeriert United Internet über die Marke 1&1 Versatel Geschäftskunden ein umfassendes Portfolio an Telekommunikationsprodukten und -lösungen.
Kern des Geschäftsmodells von 1&1 Versatel ist ein hochmodernes Glasfasernetz mit über 52.000 km Länge, das zu den größten Netzen in Deutschland gehört und kontinuierlich ausgebaut wird.
Über dieses Netz bietet 1&1 Versatel Firmen Telekommunikationsprodukte von Glasfaser-Direktanschlüssen bis hin zu maßgeschneiderten, individuellen ITK-Lösungen (Sprach-, Daten- und Netzwerklösungen). Außerdem wird das 1&1 Glasfasernetz für Infrastrukturleistungen (Wholesale) für nationale und internationale Carrier und ISPs genutzt.
Das Glasfasernetz erreicht direkt gewerblich genutzte Gebäude und Behördenstandorte (FTTB = Fiber-to-the-Building).
Im Segment "Consumer Applications" sind die Applikationen für Privatanwender von United Internet zusammengefasst. Zu diesen Applikationen zählen insbesondere Anwendungen für Personal Information Management (E-Mail, Aufgaben, Termine, Adressen) und Online-Storage (Cloud Speicher), aber auch Domains, auf Privatkunden zugeschnittene Homepage-Lösungen und Office-Applikationen.
Im Zuge des sukzessiven Portfolio-Ausbaus wurden die Marken GMX und WEB.DE, die seit vielen Jahren größten E-Mail-Anbieter in Deutschland, in den letzten Jahren von reinen E-Mail-Anbietern zu umfassenden Zentralen für das Kommunikations-, Informations- und Identitäts-Management der Nutzer erweitert.
Die Privatkunden-Applikationen werden überwiegend selbst entwickelt (siehe dazu 1.4 "Schwerpunkte Produkte und Innovationen") und in konzerneigenen Rechenzentren betrieben.
Die Produkte werden als kostenpflichtige Abonnements (Pay-Accounts) oder - kostenfrei - in Form von werbefinanzierten Accounts (Free-Accounts) angeboten. Diese werden durch klassische, zunehmend aber auch durch programmatische (datengetriebene) Online-Werbung monetarisiert. Die Vermarktung erfolgt über United Internet Media.
Mit den werbefinanzierten Applikationen sowie den kostenpflichtigen Consumer-Applikationen ist United Internet über GMX und WEB.DE insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv und zählt zu den führenden Unternehmen.
Seit der Übernahme des US-Anbieters mail.com wird auch in diesem Segment die Internationalisierung forciert. Neben den USA adressiert mail.com weitere Länder wie Großbritannien, Frankreich und Spanien.
Im Segment "Business Applications" eröffnet United Internet Freiberuflern sowie kleinen und mittleren Unternehmen Geschäftschancen im Internet und unterstützt sie bei der Digitalisierung ihrer Prozesse. Dazu wird eine breite Palette an leistungsstarken Applikationen wie z. B. Domains, Homepages, Webhosting, Server, Cloud Solutions und E Shops, Groupwork, Online-Storage (Cloud-Speicher) und Office-Applikationen angeboten, die die Kunden über Abonnementverträge nutzen können.
Die Produktpalette wurde in den letzten Jahren - ausgehend von den millionenfach bewährten Hosting-Paketen - um zahlreiche cloudbasierte E-Business-Lösungen erweitert.
Die Applikationen werden in den eigenen Entwicklungszentren oder in Kooperation mit Partnerfirmen entwickelt und in 10 Rechenzentren auf über 90.000 Servern betrieben.
Im Segment "Business Applications" gehört United Internet auch international zu den führenden Unternehmen mit Aktivitäten in europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Niederlande, Österreich, Schweiz, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Tschechien und Slowakei) sowie in Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA). Nach und nach sollen weitere Länder dazukommen.
Die zielgruppenspezifische Vermarktung der Business-Applikationen erfolgt über die unterschiedlich positionierten Marken IONOS, Arsys, Fasthosts, home.pl, InterNetX, Strato, united-domains und World4You. Darüber hinaus bietet United Internet seinen Kunden über die Marke Sedo professionelle Dienstleistungen rund um das aktive Domain-Management an, während we22 anderen Hosting-Anbietern einen White-Label-Website-Builder zur Erstellung hochwertiger Websites offeriert.

Der Vorstand der United Internet AG bestand im Geschäftsjahr 2021 aus folgenden Mitgliedern:
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| ― | Ralph Dommermuth, Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender (seit 1988 im Unternehmen) |
| ― | Martin Mildner, Finanzvorstand (seit 1. Oktober 2020 im Unternehmen) |
Der Aufsichtsrat der United Internet AG wurde von der Hauptversammlung 2021 teilweise neu gewählt und bestand im Geschäftsjahr 2021 aus folgenden Mitgliedern:
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| ― | Philipp von Bismarck, Aufsichtsratsvorsitzender (Mitglied seit Juli 2020; Vorsitz seit Mai 2021; Mitglied "Prüfungs- und Risikoausschuss" seit Mai 2021) |
| ― | Dr. Claudia Borgas-Herold (Mitglied seit Mai 2020) |
| ― | Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares, stellv. Aufsichtsratsvorsitzender (Mitglied seit Mai 2020; stellv. Vorsitz seit Mai 2021) |
| ― | Stefan Rasch (Mitglied seit Mai 2021; Mitglied "Prüfungs- und Risikoausschuss" seit Mai 2021) |
| ― | Prof. Dr. Andreas Söffing (Mitglied seit Mai 2021; Vorsitz "Prüfungs- und Risikoausschuss" seit Mai 2021) |
| ― | Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß (Mitglied seit Juli 2020) |
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| ― | Kurt Dobitsch (von Mai 1998 bis Mai 2021) |
| ― | Michael Scheeren (von Mai 2002 bis März 2021) |
Mit einem Umsatzanteil von rund 91 % am weltweiten Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2021 ist Deutschland der bei weitem wichtigste Absatzmarkt der United Internet Gruppe.
Neben Deutschland sind
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| ― | die USA, |
| ― | Großbritannien, |
| ― | Spanien, |
| ― | Frankreich, |
| ― | Polen und |
| ― | Österreich die wesentlichsten Absatzmärkte des Konzerns. |
Nach dem Zusammenschluss mit der Drillisch AG (inzwischen 1&1 AG) in 2017 ist United Internet im rein national aufgestellten Segment "Consumer Access" - gemessen an Kundenverträgen, Umsätzen und Profitabilität - nach der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland die 4. Kraft im deutschen Telekommunikationsmarkt mit Festnetz- und Mobilfunkprodukten.
Auch im ebenfalls auf Deutschland beschränkten Segment "Business Access" gehört United Internet zu den führenden Unternehmen. Mit dem über 52.000 km Länge umfassenden Glasfasernetz von 1&1 Versatel betreibt United Internet eines der größten Glasfasernetze in Deutschland.
Im Segment "Consumer Applications" ist United Internet über die Marken GMX und WEB.DE in Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie zudem über die internationale Marke mail.com in Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Spanien aktiv. Im Heimatmarkt Deutschland ist United Internet der - gemessen an der Anzahl der Nutzer - führende E-Mail-Anbieter und einer der führenden Cloud-Anbieter.
Mit seinen Hosting- und Cloud-Applikationen ist United Internet im ebenfalls international aufgestellten Segment "Business Applications" in insgesamt 17 Ländern aktiv. Dabei ist die Gesellschaft - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - seit Jahren Marktführer im deutschen Hosting-Geschäft und konnte diese Position mit dem Abschluss der Übernahme des Wettbewerbers STRATO in 2017 weiter festigen. Im europäischen Ausland ist United Internet mit seinen Hosting-Applikationen inzwischen - direkt vor Ort oder aus Deutschland heraus - in allen wichtigen Märkten aktiv. Dazu zählen neben dem Heimatmarkt Deutschland vor allem die großen europäischen Volkswirtschaften Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Spanien. Mit Ausnahme von Italien gehört die Gesellschaft - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - in den anderen vorgenannten Ländern zu den jeweiligen Marktführern. Damit steht United Internet auch insgesamt - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - mit an der Spitze der europäischen Hosting-Anbieter. Neben Europa sind auch die nordamerikanischen Länder Kanada, USA und Mexiko wesentliche Zielmärkte. Im dort wichtigsten Markt, den USA, gehört United Internet - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - ebenfalls zu den führenden Unternehmen in diesem Bereich.
Damit zählt United Internet auch weltweit gesehen zu den führenden Unternehmen im weltweiten Hosting-Geschäft.
Der United Internet Konzern beschäftigte zum 31. Dezember 2021 insgesamt 9.975 Mitarbeiter an über 30 in- und ausländischen Standorten.
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| Standort | Segment | Wesentliche Gesellschaft |
|---|---|---|
| Montabaur (Headquarter) | Corporate / Zentralfunktionen | United Internet |
| Consumer Access | 1&1 | |
| Karlsruhe | Corporate / Zentralfunktionen | United Internet |
| Consumer Access | 1&1 | |
| Consumer Applications | 1&1 Mail & Media Applications | |
| Business Applications | IONOS | |
| Berlin | Consumer Access | 1&1 |
| Business Access | 1&1 Versatel | |
| Business Applications | IONOS, Strato, we22 | |
| Zweibrücken | Consumer Access | 1&1 |
| Business Applications | IONOS | |
| Cebu City (Philippinen) | Business Applications | IONOS |
| Madrid / Logroño (Spanien) | Business Applications | IONOS, Arsys |
| München | Consumer Access | 1&1 |
| Consumer Applications | 1&1 Mail & Media Applications | |
| Düsseldorf | Business Access | 1&1 Versatel |
| Stettin (Polen) | Business Applications | home.pl |
| Essen | Business Access | 1&1 Versatel |
| Flensburg | Business Access | 1&1 Versatel |
| Gloucester (Großbritannien) | Business Applications | IONOS, Fasthosts |
| Krefeld | Consumer Access | 1&1 |
| Bukarest (Rumänien) | Business Applications | IONOS |
| Köln | Business Applications | Sedo, we22 |
| Maintal | Consumer Access | 1&1 |
| Regensburg | Business Applications | InterNetX |
| Chesterbrook / Lenexa (USA) | Business Applications | IONOS |
| Stuttgart | Business Access | 1&1 Versatel |
| Starnberg | Business Applications | united-domains |
| Linz / Wien (Österreich) | Business Applications | World4You |
| Dortmund | Business Access | 1&1 Versatel |
| Frankfurt am Main | Business Access | 1&1 Versatel |
Das Geschäftsmodell von United Internet basiert überwiegend auf Kundenverträgen (elektronischen Abonnements) mit festen monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten. Ein solches Geschäftsmodell sichert in der Regel stabile und planbare Umsätze und Cashflows, bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse und eröffnet finanzielle Spielräume, um Chancen in neuen / erweiterten Geschäftsfeldern und neuen / erweiterten Märkten zu nutzen - organisch oder durch Übernahmen und Beteiligungen.
Die große Zahl an Kundenbeziehungen hilft der Gesellschaft, sogenannte Skaleneffekte zu nutzen: Je mehr Kunden die Produkte nutzen, die von den Entwicklungsteams erstellt und in den firmeneigenen Rechenzentren betrieben werden, und / oder in eigenen Netzen Daten transportieren, desto größer der Gewinn. Diese Gewinne können anschließend wiederum in neue Kunden, neue Entwicklungen und neue oder erweiterte Geschäftsfelder investiert werden.
Aus heutiger Sicht sind Mobile Internet und Cloud-Applikationen die Wachstumsmärkte der nächsten Jahre. Mit ihrer klaren Positionierung in den Geschäftsfeldern "Access" und "Applications" ist die United Internet Gruppe strategisch gut aufgestellt, um das erwartete Marktpotenzial zu nutzen.
Angesichts der dynamischen Marktentwicklung in den Bereichen Cloud-Applikationen und Mobile Internet liegen die Wachstumschancen der Gesellschaft auf der Hand: Überall verfügbare, immer leistungsfähigere Breitband-Anschlüsse ermöglichen neue, aufwändigere Cloud-Applikationen. Diese internetbasierten Anwendungen für Privatanwender und Unternehmen sind auch die Wachstumstreiber für United Internet in den nächsten Jahren - sowohl als eigenständige Produkte im Geschäftsbereich "Applications" wie auch in Kombination mit den festnetz- und mobilfunkbasierten Zugangsprodukten im Geschäftsbereich "Access".
Dank der langjährigen Erfahrung als Zugangs- und Applikations-Provider, den Kompetenzen bei Software-Entwicklung und Rechenzentrums-Betrieb, Marketing, Vertrieb und Kundenbetreuung, den starken und bekannten Marken (wie z. B. 1&1, GMX und WEB.DE) sowie den bestehenden Kundenbeziehungen zu Millionen Privatanwendern, Freiberuflern und kleinen Unternehmen im In- und Ausland (aktuell weltweit über 67 Mio. Kunden-Accounts) ist die Gesellschaft sehr gut positioniert.
Um diese Positionierung auch für weiteres und nachhaltiges Wachstum zu nutzen, wird United Internet auch künftig stark in neue Kunden, neue Produkte und neue / erweiterte Geschäftsfelder sowie die weitere Internationalisierung investieren.
Neben dem organischen Wachstum prüft United Internet kontinuierlich auch mögliche Firmenübernahmen, Beteiligungen und Kooperationen, um Marktpositionen, Wertschöpfungstiefen und Kompetenzen weiter auszubauen.
Dank der planbaren und hohen Free Cashflows verfügt United Internet über eine hohe Eigenfinanzierungskraft und einen guten Zugang zu Fremdfinanzierungsmärkten. Weitere Informationen zu Eigenfinanzierungskraft und Fremdfinanzierung finden sich in den Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf" und 2.3 "Lage des Konzerns".
Weitere Informationen zu Strategie, Chancen und Zielen enthält der "Risiko-, Chancen- und Prognosebericht" in Kapitel 4.
Die internen Steuerungssysteme unterstützen das Management bei der Steuerung und Überwachung des Konzerns und der Segmente. Die Systeme bestehen aus Planungs-, Ist- und Forecast-Rechnungen und basieren auf der jährlich überarbeiteten strategischen Planung des Konzerns. Dabei werden insbesondere Marktentwicklungen, technologische Entwicklungen und Trends, deren Einfluss auf die eigenen Produkte und Services sowie die finanziellen Möglichkeiten des Konzerns berücksichtigt. Die Unternehmenssteuerung hat das Ziel, United Internet und ihre Tochterunternehmen kontinuierlich und nachhaltig zu entwickeln.
Das Konzern-Berichtswesen umfasst monatliche Ergebnisrechnungen sowie quartalsweise erstellte IFRS-Reportings aller konsolidierten Tochtergesellschaften und stellt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie der Unternehmensbereiche dar. Die Finanzberichterstattung wird durch weitere Detailinformationen ergänzt, die für die Beurteilung und Steuerung des operativen Geschäfts notwendig sind.
Ein weiterer Bestandteil der Steuerungssysteme sind vierteljährlich erstellte Berichte zu den wesentlichen Risiken des Unternehmens.
Die genannten Berichte werden in den Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen diskutiert und stellen wesentliche Beurteilungs- und Entscheidungsgrundlagen dar.
Zur Steuerung des Konzerns verwendet die United Internet AG insbesondere Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung (Umsatz, EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen), EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern), EPS (Ergebnis pro Aktie)), der Kapitalflussrechnung (Free Cashflow) sowie der Bilanz (Vermögenspositionen, Finanzverbindlichkeiten). Informationen zu Verwendung und Definition relevanter finanzieller Kennzahlen finden sich in Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf".
Die Steuerung der Segmente durch den Vorstand der United Internet AG erfolgt überwiegend auf Basis von Ergebniskennzahlen. Dabei misst der Vorstand der United Internet AG den Erfolg der Segmente primär anhand der Umsatzerlöse, des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und des Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit (EBIT).
Als nicht-finanzielle Steuerungskennzahlen dienen zudem insbesondere die Anzahl und das Wachstum der kostenpflichtigen Kundenverträge sowie der werbefinanzierten Free-Accounts.
Die Steuerungsgrößen der United Internet Gruppe für das oberste Führungsgremium sind auch in der "Segmentberichterstattung" des Konzernanhangs unter Anhangangabe 5 dargestellt.
Die für die Unternehmensleitung zentralen Steuerungsgrößen sind der Umsatz und das EBITDA auf Konzernebene. Diese Größen finden sich entsprechend auch in der Prognoseberichterstattung.
Die United Internet AG (Einzelgesellschaft) fokussiert sich als Holding auf die operativen Wertgrößen im Konzern.
Als Frühwarnsystem dienen insbesondere die Anzahl der Kundenverträge, die Brutto- und Netto-Vertriebszahlen sowie die damit verbundenen Kundengewinnungskosten - im Vergleich zu den Planungs- und Forecast-Rechnungen der Gesellschaft.
Die verwendeten Steuerungskennzahlen blieben im Geschäftsjahr 2021 unverändert zum Vorjahr.
Ein Vergleich zwischen den in der Prognose benannten Steuerungskennzahlen und den Ist-Werten dieser Steuerungskennzahlen findet sich in diesem Lagebericht in den Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf" im Bereich "Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf" sowie 2.3 "Lage des Konzerns".
Als Internet Service Provider betreibt die United Internet Gruppe keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung (F&E). Auch im Branchenkontext spielen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen eine eher untergeordnete Rolle. Vor diesem Hintergrund weist United Internet keine F&E-Kennzahlen aus.
Gleichwohl stehen die United Internet Marken für leistungsstarke Internet-Access-Lösungen sowie für innovative, webbasierte Produkte und Applikationen, die zumeist im eigenen Haus entwickelt werden. Die Fähigkeit, innovative Produkte und Dienste zu entwickeln, zu kombinieren, anzupassen und in große Märkte einzuführen, bildet die Basis für den Erfolg der Gesellschaft.
Dank leistungsfähiger Entwicklungsteams kann United Internet dabei schnell und flexibel auf neue Ideen und Trends reagieren und etablierte Produkte weiterentwickeln und wechselnden Bedürfnissen anpassen - ein wichtiges Erfolgsmerkmal im überaus dynamischen Internet-Markt. Durch die Kompetenz bei Produktentwicklung, -weiterentwicklung und -rollout ist die Gesellschaft in vielen Bereichen unabhängig von Entwicklungsarbeiten und Zulieferungen Dritter und kann damit wichtige Wettbewerbs- und Geschwindigkeitsvorteile nutzen.
Die eigenen Entwicklungszentren (insbesondere in Karlsruhe, Berlin und Bukarest) mit rund 3.350 Programmierer, Produktmanagern und technischen Administratoren (und damit rund 34 % aller Mitarbeiter) arbeiten überwiegend mit Open-Source-Codes und im Rahmen fest definierter und modellierter Entwicklungsumgebungen. Ergänzend werden Programmierleistungen Dritter in Anspruch genommen, um bestimmte Projekte rasch und effizient umzusetzen. So können Produkte innerhalb kürzester Zeit entwickelt und zeitnah neuen Kundenbedürfnissen angepasst werden. Darüber hinaus bezieht United Internet auch Lösungen von Partnern, die anschließend modifiziert und in die eigenen Systeme integriert werden. Mittels der eigenentwickelten sowie der integrierten Anwendungen verfügt United Internet über eine Art Baukastensystem, dessen Module sich zu verschiedenen leistungsfähigen Anwendungen kombinieren und mit produkt- und länderspezifischen Benutzeroberflächen versehen lassen - ein großer Vorteil bei der Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen sowie dem internationalen Produkt-Rollout.
Aufgrund der stetig wachsenden Kundenzahl werden die Anforderungen an Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Verfügbarkeit immer höher. Neben der Weiterentwicklung der Produkte und den ständigen Optimierungen im Backend-Bereich gilt es dabei auch, vorhandene Prozesse ständig zu verbessern, um die Zuverlässigkeit der Systeme und damit auch die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen.
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| ― | FTTH-/VDSL-Kooperation mit 1&1 Versatel / Deutsche Telekom |
| ― | Teilnahme am Breitband- und Festnetztest des größten, europäischen Fachmagazins "connect", erneut ausgezeichnet mit "sehr gut" |
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| ― | Abschluss einer Wholesale-Kooperation mit der Deutschen Glasfaser für B2B-Glasfaser-Produkte |
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| ― | Erweiterung des Service "Briefankündigung" um die "Digitale Kopie", bei der zusätzlich ein PDF des Briefinhaltes per E-Mail zugestellt wird |
| ― | Ausbau der Smart Data Analytics Plattform auf Cloudtechnologie-Basis, welche DSGVO-konform datenbasierte Entscheidungen (DDDM) auf Basis der unternehmensweiten Datenbestände ermöglicht |
| ― | Automatisierung der Erzeugung von TGP Werbe-Zielgruppen durch den Einsatz von State-of-the-Art KI-Verfahren sowie die Anbindung an die zentrale Mail & Media Datenplattform |
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| ― | Start der "Managed Nextcloud" auf Basis der IONOS Cloud als "schlüsselfertige" Groupware Plattform zum Speichern, Verwalten und gemeinsamen Arbeiten für kleine und mittlere Unternehmen |
| ― | Neuer Mac-Client für die Nutzung von HiDrive auf Apple PCs |
| ― | Integration eines eCommerce Angebots in "MyWebsite NOW" zur Erstellung von kleineren und mittleren Webshops |
| ― | Start von Deploy Now, einem "Static Site Deployment"-Angebot für Entwickler, die ihre Webseiten-Projekte direkt über GitHub verwalten |
| ― | IONOS gewinnt sechs Gaia-X Leuchtturmprojekte im Rahmen des Förderwettbewerbs des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) |
| ― | Start eines Managed Network Load Balancers zur automatischen Lastverteilung und eines Managed NAT Gateways für IONOS Cloud Produkte |
| ― | Implementierung eines DDos Protection Services in der IONOS Cloud zur Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit |
| ― | Start von Monitoring-as-a-Service (MaaS) |
| ― | Einführung von "MyDefender" als geräteübergreifende Sicherheits- und Backup-Suite |
Nach dem starken Einbruch der Weltwirtschaft in 2020 infolge der Coronavirus-Pandemie zeigen die Zahlen des Internationale Währungsfonds (IWF) im Rahmen seines letzten Konjunkturausblicks (World Economic Outlook, Update Januar 2022) wieder wirtschaftliches Wachstum in 2021, das letztendlich höher ausfiel, als noch zu Jahresbeginn (Januar-Prognose 2021) erwartet.
Konkret hat der IWF nach vorläufigen Berechnungen für 2021 ein Plus von 5,9 % für die Weltwirtschaft ausgewiesen. Das Wachstum lag damit deutlich über dem Vorjahresniveau (-3,1 %) und gleichzeitig 0,4 Prozentpunkte über der ursprünglichen IWF-Prognose vom Januar 2021 (5,5 %).
Auch die Entwicklungen in den nordamerikanischen Zielländern der United Internet Gruppe bilden die wirtschaftliche Erholung ab. So erwartet der IWF für die USA ein Plus von 5,6 % (Vorjahr: -3,4 %) und somit 0,5 Prozentpunkte mehr als noch in der Januar-Prognose. Die Berechnungen für Kanada sehen ein Wachstum um 4,7 % (Vorjahr: -5,2 %) vor und damit 1,1 Prozentpunkte mehr als ursprünglich erwartet. Und für Mexiko wird der Anstieg der Wirtschaftsleistung auf 5,3 % beziffert (Vorjahr: -8,2 %) und damit auf 1,0 Prozentpunkte mehr als zu Jahresbeginn.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei einem Blick auf die für United Internet wichtige Euro-Zone. Für diese hat der IWF ein Wachstum um 5,2 % (Vorjahr: -6,4 %) und damit 1,0 Prozentpunkte mehr als noch im Januar berechnet. Dabei wurde für Frankreich ein Plus von 6,7 % (Vorjahr: -8,0 %), für Italien 6,2 % (Vorjahr: -8,9 %) und für Spanien 4,9 % (Vorjahr: -10,8 %) errechnet. Dies sind für Frankreich 1,2 Prozentpunkte und für Italien 3,2 Prozentpunkte mehr als noch im Rahmen der Januar-Prognose erwartet, für Spanien hingegen 1,0 Prozentpunkte weniger.
Für Großbritannien erwartet der IWF inzwischen ein Wachstum um 7,2 % (Vorjahr: -9,4 %) und damit 2,7 Prozentpunkte mehr als zu Jahresbeginn.
Die konjunkturelle Erholung in Deutschland, dem aus Sicht von United Internet mit Abstand wichtigsten Markt (Umsatzanteil 2021: rund 91 %), hat sich in 2021 langsamer als erwartet dargestellt. So hat der IWF ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 2,7 % (Vorjahr: -4,6 %) konstatiert und damit 0,8 Prozentpunkte weniger als noch zu Jahresbeginn erwartet.
Die Berechnungen des Fonds für Deutschland decken sich mit den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis), das für 2021 - im Rahmen der Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2021" am 14. Januar 2022 - einen Anstieg des (preisbereinigten) Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,7% (Vorjahr: -4,6%) festgestellt hat. Nach dem Einbruch des BIP infolge der Coronavirus-Pandemie in 2020 war auch das statistische Bundesamt zu Beginn des Jahres 2021 noch von einem höheren Wachstum und damit einer schnelleren Erholung ausgegangen. Allerdings belasteten Lieferengpässe, gestiegene Preise bei Rohstoffen und Energie sowie die allgemein hohe Inflation Firmen und Verbraucher. Die dritte und vierte Corona-Welle mit steigenden Inzidenzen dämpften zudem Handel, Tourismus sowie Gastgewerbe und verhinderten so die erwartete schnellere Erholung.
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| Januar-Prognose 2021 | April-Prognose 2021 | Juli-Prognose 2021 | Oktober-Prognose 2021 | Ist 2021 | Abweichung zur Januar-Prognose | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Welt | 5,5 % | 6,0 % | 6,0 % | 5,9 % | 5,9 % | + 0,4 Prozentpunkte |
| USA | 5,1 % | 6,4 % | 7,0 % | 6,0 % | 5,6 % | + 0,5 Prozentpunkte |
| Kanada | 3,6 % | 5,0 % | 6,3 % | 5,7 % | 4,7 % | + 1,1 Prozentpunkte |
| Mexiko | 4,3 % | 5,0 % | 6,3 % | 6,2 % | 5,3 % | + 1,0 Prozentpunkte |
| Euro-Zone | 4,2 % | 4,4 % | 4,6 % | 5,0 % | 5,2 % | + 1,0 Prozentpunkte |
| Frankreich | 5,5 % | 5,8 % | 5,8 % | 6,3 % | 6,7 % | + 1,2 Prozentpunkte |
| Spanien | 5,9 % | 6,4 % | 6,2 % | 5,7 % | 4,9 % | - 1,0 Prozentpunkte |
| Italien | 3,0 % | 4,2 % | 4,9 % | 5,8 % | 6,2 % | + 3,2 Prozentpunkte |
| Großbritannien | 4,5 % | 5,3 % | 7,0 % | 6,8 % | 7,2 % | + 2,7 Prozentpunkte |
| Deutschland | 3,5 % | 3,6 % | 3,6 % | 3,1 % | 2,7 % | - 0,8 Prozentpunkte |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2022
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| 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | Veränderung zum Vorjahr | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Welt | 3,7 % | 3,6 % | 2,8 % | - 3,1 % | 5,9 % | + 9,0 Prozentpunkte |
| USA | 2,3 % | 2,9 % | 2,2 % | - 3,4 % | 5,6 % | + 9,0 Prozentpunkte |
| Kanada | 3,0 % | 1,9 % | 1,9 % | - 5,2 % | 4,7 % | + 9,9 Prozentpunkte |
| Mexiko | 2,0 % | 2,1 % | - 0,1 % | - 8,2 % | 5,3 % | + 13,5 Prozentpunkte |
| Euro-Zone | 2,4 % | 1,9 % | 1,3 % | - 6,4 % | 5,2 % | + 11,6 Prozentpunkte |
| Frankreich | 1,8 % | 1,7 % | 1,5 % | - 8,0 % | 6,7 % | + 14,7 Prozentpunkte |
| Spanien | 3,1 % | 2,4 % | 2,0 % | - 10,8 % | 4,9 % | + 15,7 Prozentpunkte |
| Italien | 1,6 % | 0,8 % | 0,3 % | - 8,9 % | 6,2 % | + 15,1 Prozentpunkte |
| Großbritannien | 1,7 % | 1,3 % | 1,4 % | - 9,4 % | 7,2 % | + 16,6 Prozentpunkte |
| Deutschland | 2,5 % | 1,5 % | 0,6 % | - 4,6 % | 2,7 % | + 7,3 Prozentpunkte |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2022
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| 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | Veränderung zum Vorjahr | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| BIP | 2,7 % | 1,1 % | 1,1 % | - 4,6 % | 2,7 % | + 7,3 Prozentpunkte |
Quelle: Destatis, Januar 2022
Für den deutschen ITK-Markt hat der Branchenverband Bitkom im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz am 11. Januar 2022 für das Jahr 2021 ein Wachstum um 3,9 % (Vorjahr: 0,6 %) auf 178,4 Mrd. € unterstellt. Zu Jahresanfang 2021 war der Verband noch von einem Umsatzwachstum von 2,7 % ausgegangen.
Der Anstieg des Gesamtmarktes ITK resultiert insbesondere aus den kräftig gestiegenen Umsätzen in der Informationstechnik. Die Umsätze in diesem größten Teilmarkt stiegen laut BITKOM-Prognose 2021 um 6,3 % (Vorjahr: 1,3 %) auf 102,5 Mrd. € - nachdem zu Jahresbeginn noch ein Wachstum von 4,2 % erwartet wurde. Dabei entwickelten sich alle Segmente des Teilmarktes deutlich positiv, insbesondere die für das Cloud-Geschäft von United Internet (Infrastructure-as-a-Service / IaaS und Software-as-a-Service / SaaS) wichtigen Bereiche IT-Hardware und Software. IT-Hardware legte um 8,3 % (Vorjahr: 3,1 %), Software um 8,0 % (Vorjahr: 5,1 %) und IT-Services um 3,7 % (Vorjahr: -2,4 %) zu.
Positiv hat sich auch der ITK-Teilmarkt Telekommunikation entwickelt. Für diesen zweiten Kernmarkt von United Internet erwartet der Branchenverband einen Anstieg um 1,2 % (Vorjahr: -1,1 %) auf 66,7 Mrd. € - nachdem zu Jahresbeginn ein Wachstum um 1,0 % erwartet wurde. Im Telekommunikationsmarkt entwickelten sich die einzelnen Bereiche recht unterschiedlich: So legten die Telekommunikationsdienste um 1,7 % (Vorjahr: -1,9 %) und Endgeräte um 0,2 % (Vorjahr: 3,0 %) zu, während das Infrastrukturgeschäft um -0,9 % (Vorjahr: -2,1 %) zurückging.
Der kleinste Teilmarkt, der für United Internet unwesentliche Markt der Unterhaltungselektronik, befindet sich wieder auf Talfahrt und verlor -1,6 % (Vorjahr: +6,3 %) auf 9,2 Mrd. €.
Die aus Sicht des Geschäftsmodells von United Internet wichtigsten ITK-Märkte sind insbesondere der deutsche Telekommunikationsmarkt (Breitband-Anschlüsse und Mobile-Internet) im überwiegend abonnementfinanzierten Geschäftsbereich "Access" sowie der weltweite Cloud-Computing-Markt und der deutsche Online-Werbemarkt im abonnement- und werbefinanzierten Geschäftsbereich "Applications".
Die Nachfrage nach neuen festnetzbasierten Breitband-Anschlüssen in Deutschland hat sich in den letzten Jahren infolge der bereits breiten Haushaltsabdeckung sowie des starken Trends zur mobilen Internetnutzung verlangsamt. Mit einem erwarteten Plus von 1,2 Mio. bzw. 3,3 % neuen Anschlüssen in 2021 auf 37,4 Mio. blieb die Anzahl der Neuschaltungen deutlich hinter früheren Rekordjahren zurück. Zu diesem Ergebnis kamen der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) und Dialog Consult in ihrer gemeinsamen "23. TK-Marktanalyse Deutschland 2021" (Oktober 2021). Bei vorgenanntem Zuwachs legten die für United Internet relevanten Anschlüsse in den beiden Technologiebereichen DSL und FTTB / FTTH um 0,3 Mio. auf 25,9 Mio. bzw. um 0,6 Mio. auf 2,5 Mio. zu. Die Anzahl der Kabelanschlüsse stieg um 0,3 Mio. auf 9,0 Mio. Weitere <0,05 Mio. Anschlüsse werden in Deutschland unverändert über Satellit / Powerline betrieben.
Die im Festnetzgeschäft erzielten Umsätze lagen mit 33,0 Mrd. € in 2021 um 1,2 % über dem Vorjahresniveau (32,6 Mrd. €). In diesen Umsatzzahlen enthalten sind - neben den Endkundenumsätzen - u. a. auch Vorleistungs-, Interconnection- und Endgeräteumsätze.
Weitaus stärker als die Anzahl der neu geschalteten Anschlüsse und die im Festnetz realisierten Umsätze hat sich gemäß einer Hochrechnung von Dialog Consult / VATM das durchschnittlich verbrauchte Datenvolumen - als Indikator für die weiter steigende Nutzung von z. B. IPTV oder Cloud-Anwendungen - mit einem Anstieg um 30,2 % auf 230,7 GB (pro Anschluss und Monat) entwickelt.
Entsprechend stark entwickelte sich auch die Nachfrage nach leistungsstärkeren Breitband-Anschlüssen. So stieg etwa der Anteil von geschalteten Breitband-Anschlüssen mit Geschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/s von 48,9 % im Vorjahr um 3,5 Prozentpunkte auf 52,4 % in 2021. Dabei verdoppelten sich Festnetzanschlüsse mit Empfangsraten von mindestens 1 Gbit/s fast auf einen Anteil von 5,3 % (aller Breitband-Anschlüsse).
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| 2021 | 2020 | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Festnetz-Umsätze (in Mrd. €) | 33,0 | 32,6 | + 1,2 % |
Quelle: Dialog Consult / VATM, TK-Marktanalyse Deutschland 2021, Oktober 2021
Im deutschen Mobilfunk-Markt hat sich die Anzahl der aktiven SIM-Karten nach Schätzungen von Dialog Consult / VATM in 2021 um 7,8 Mio. bzw. 5,2 % auf 157,8 Mio. erhöht. Der Zuwachs resultiert dabei auch aus den sogenannten M2M-SIM-Karten (Machine-to-Machine-SIM-Karten), die z. B. für den automatisierten Informationsaustausch zwischen Maschinen, Automaten, Fahrzeugen etc. untereinander und / oder mit einer zentralen Leitstelle eingesetzt werden, die um 4,1 Mio. auf 40,2 Mio. zulegten. Die Zahl der persönlichen SIM stieg um 3,7 Mio. auf 117,6 Mio.
Die Mobilfunkumsätze stiegen gleichzeitig um 0,8 % auf 26,1 Mrd. €. Auch in diesen Umsatzzahlen sind - neben den Endkundenumsätzen - Interconnection-, Wholesale- und Endgeräteumsätze enthalten.
Weitaus stärker als die SIM-Karten-Anzahl und die Mobilfunkumsätze nahm dabei nach Prognosen von Dialog Consult / VATM das durchschnittlich verbrauchte Datenvolumen (pro Anschluss und Monat) - als Zeichen für die zunehmende Nutzung mobiler Datendienste - um 26,5 % auf 3,27 GB zu.
Entsprechend der zunehmenden Nutzung legte auch die Anzahl der für die schnelleren 4G / 5G Netze geeigneten (persönlichen) SIM-Karten um 16,7 Mio. auf 86,6 Mio. zu, während 2G / 3G SIM-Karten um 13,0 Mio. auf 31,0 Mio. zurückgingen.
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| 2021 | 2020 | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Mobilfunk-Umsätze (in Mrd. €) | 26,1 | 25,9 | + 0,8 % |
Quelle: Dialog Consult / VATM, TK-Marktanalyse Deutschland 2021, Oktober 2021
Auch der Cloud-Computing-Markt hat sich in 2021 dynamisch weiterentwickelt. Gartner, Inc. erwartet für 2021 ein weltweites Wachstum für Public Cloud Services von 270,03 Mrd. USD um 23,1 % auf 332,35 Mrd. USD.
In den letzten zehn Jahren hat sich die Cloud-Technologie von einem nützlichen und wettbewerbsfähigen Geschäftsinstrument zu einer der wichtigsten Grundlagen von Unternehmen entwickelt.
Gerade die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung seit 2020 in vielen Bereichen deutlich beschleunigt. Die meisten Unternehmen sehen inzwischen neue Technologien als wesentliche Werkzeuge zur Bewältigung der Krise. In kürzester Zeit wurden so Tausende von Mitarbeitern im Home-Office vernetzt, neue digitale Kanäle für Vertrieb und Support eröffnet und viele Systeme und Daten in die Cloud verlagert.
Die Migration von Daten, Anwendungen und Infrastrukturen in die Cloud ist dadurch Bestandteil der meisten Strategien zur digitalen Transformation, mit dem Ziel, einen agileren und anpassungsfähigeren Betrieb zu schaffen. Während viele Unternehmen auf ihrem Weg zur Cloud-Migration bereits gute Fortschritte erzielt hatten, waren die Ereignisse rund um die Pandemie ein ernsthafter Weckruf an diejenigen, die noch Nachholbedarf hatten. Diesen Nachholbedarf sowie die darüber hinaus notwendigen weiteren Digitalisierungsschritte von Unternehmen und Behörden zeigen auch die Gartner-Zahlen für das Jahr 2021.
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| in Mrd. USD | 2021 | 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Umsatz Public Cloud Services weltweit | 332,35 | 270,03 | + 23,1 % |
| davon Application Infrastructure Services (PaaS) | 59,45 | 46,34 | + 28,3 % |
| davon Application Services (SaaS) | 122,63 | 102,80 | + 19,3 % |
| davon Business Process Services (BPaaS) | 50,17 | 46,13 | + 8,7 % |
| davon Desktop as a Service (DaaS) | 2,05 | 1,22 | + 67,7 % |
| davon Management and Security Services | 16,03 | 14,32 | + 11,9 % |
| davon System Infrastructure Services (laaS) | 82,02 | 59,23 | + 38,5 % |
Quelle: Gartner, April 2021
Bei den im deutschen Online-Werbemarkt (Mobile Werbung und Desktop-Werbung) erzielten Umsätzen erwartet die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers laut der Studie "German Entertainment and Media Outlook 2021 - 2025" (September 2021) - nach der Wachstumsdelle bei Desktop-Werbung in 2020 und dem damit einhergehenden gebremsten Wachstum des Gesamtmarktes - für 2021 ein Wachstum um 6,5 % auf insgesamt 9,50 Mrd. €.
Für den Anstieg verantwortlich zeichnet sich primär der Bereich der Mobile-Werbung, der um 12,1 % auf 4,97 Mrd. € anstieg. Der Bereich der Desktop-Werbung konnte hingegen "nur" um 1,0 % auf 4,53 Mrd. € zulegen.
Beim Blick auf die Werbeformate zeigt sich, dass im Gesamtmarkt die Video-Werbung (18,4 %) sowie die Display-Werbung (6,2 %) die stärksten Zuwächse verzeichnen konnten.
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| in Mrd. € | 2021 | 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Online-Werbeumsätze | 9,50 | 8,92 | + 6,5 % |
| davon Suchwortvermarktung | 3,61 | 3,55 | + 1,7 % |
| davon Display-Werbung | 3,08 | 2,90 | + 6,2 % |
| davon Video-Werbung | 2,06 | 1,74 | + 18,4 % |
| davon Affiliate / Classifieds | 0,75 | 0,73 | + 2,7 % |
Quelle: PricewaterhouseCoopers, German Entertainment and Media Outlook 2021 - 2025, September 2021
Am 1. Dezember 2021 ist das modernisierte Telekommunikationsgesetz (TKG) in Kraft getreten. Die TKG-Novelle setzt die Richtlinie (EU) 2018/1972 vom 11. Dezember 2018 über den europäischen Kodex für die elektronische Kommunikation in nationales Recht um.
Im Fokus der modernisierten Gesetzgebung stehen der schnellere Ausbau der FTTH- und Mobilfunknetze sowie der Verbraucherschutz. So hat der Gesetzgeber einen Anspruch der Bürger auf schnelles Internet erstmals gesetzlich verankert und durch neue Rahmenbedingungen und vereinfachte Genehmigungsverfahren einen schnelleren Ausbau der Netze begünstigt. Im Sinne des Verbraucherschutzes wurden insbesondere die Vertragslaufzeiten reguliert, infolgedessen Verträge nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit jederzeit mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden können, sofern nicht aktiv eine Verlängerung des Vertrages beauftragt wird.
Für United Internet ergeben sich aus den gesetzlichen Änderungen sowohl Chancen als auch Risiken. Eine bessere Versorgung der Bürger mit schnellen FTTH- oder Mobilfunkzugängen bietet Potential für Kundenwachstum. Die vereinfachten Möglichkeiten zur Vertragskündigung bieten für alle Marktteilnehmer einerseits Chancen auf Wachstum, aber auch das Risiko, Kunden schneller zu verlieren. Die konkreten Auswirkungen für einzelne Marktteilnehmer sind derzeit nicht vorhersehbar.
Die übrigen rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit von United Internet blieben im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 im Wesentlichen konstant und hatten daher keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung im United Internet Konzern.
Die 1&1 AG hat am 15. Februar 2021 das - nach Prüfung durch die EU-Kommission - verbesserte Angebot von Telefónica Deutschland für National Roaming und damit verbunden rückwirkend ab 1. Juli 2020 auch für MBA MVNO-Vorleistungen verbindlich angenommen. Das von 1&1 angenommene Angebot wurde am 21. Mai 2021 in eine langfristige National Roaming Vereinbarung mit Telefónica überführt. Die National Roaming Vereinbarung hat eine Grundlaufzeit bis zum 30. Juni 2025, die 1&1 einseitig bis zum 30. Juni 2029 verlängern kann, danach ist eine weitere Verlängerung im Verhandlungswege um bis zu 5 Jahre möglich.
Die National Roaming Vereinbarung sieht jährlich sinkende Preise vor, die sich in der ersten Verlängerungsoption bis Juni 2029 nach festen Regeln bestimmen. Danach bleibt Telefónica verpflichtet, diskriminierungsfreie Preise anzubieten. Diese Vorleistungskonditionen bauen damit wieder auf vergleichbaren Preismechanismen wie in den ersten fünf Jahren des MBA MVNO-Vertrags auf. 1&1 kann die benötigten Kapazitäten künftig mehrmals im Jahr innerhalb vertraglich festgelegter Bandbreiten reduzieren oder erhöhen.
Der Vertragsabschluss sowie dessen rückwirkende Wirkung hatte für 1&1 und somit auch für United Internet - bezogen auf den Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2020 - einen positiven Ergebniseffekt von 39,4 Mio. € zur Folge, der im Geschäftsjahr 2021 als periodenfremder Ertrag erfasst wurde.
Mit der National-Roaming-Vereinbarung wurde ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum eigenen 5G-Mobilfunknetz erreicht, da dadurch - während der Aufbauphase des eigenen Netzes - die notwendige flächendeckende Mobilfunkversorgung für die 1&1 Kunden durch die Mitnutzung des Telefónica-Netzes sicherstellt ist.
Neben den National-Roaming-Verhandlungen waren die ersten Monate 2021 geprägt durch Maßnahmen zur Vergrößerung der langfristigen Festnetz-Coverage. Diese umschließt DSL- und VDSL-Anschlüsse, zukünftig aber auch immer mehr Glasfaser-Haushaltsanschlüsse (Fiber to the Home / "FTTH").
In diesem Zusammenhang hat die 1&1 AG mit ihrer Schwestergesellschaft 1&1 Versatel den langfristigen Bezug von FTTH- und VDSL-Komplettpaketen inkl. Voice und IP-TV ab dem 1. April 2021 vereinbart. Parallel dazu hat 1&1 Versatel mit der Deutschen Telekom einen langfristigen Vertrag über die Nutzung derer FTTH- und VDSL-Haushaltsanschlüsse geschlossen. Diese ermöglichen 1&1 Versatel die Bereitstellung von FTTH-/VDSL-Komplettpaketen für 1&1, da das bundesweite Glasfaser-Transportnetz von 1&1 Versatel weitgehend mit den regionalen Breitband-Netzen der Deutschen Telekom verbunden ist.
Neben dem bereits vorhandenen Zugriff auf FTTH-Anschlüsse namhafter City-Carrier erhält 1&1 Versatel so Zugang zu zunächst ca. 750.000 weiteren FTTH-Anschlüssen. Die Zahl der vermarktbaren FTTH-Anschlüsse der Deutschen Telekom soll sich zukünftig jährlich um durchschnittlich 2 Mio. Haushalte erhöhen. FTTH-Anschlüsse für Privathaushalte ermöglichen Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s. Noch nicht mit FTTH ausgestattete Haushalte werden mit VDSL-Anschlüssen (bis zu 250 Mbit/s) versorgt.
Der zuvor zwischen 1&1 und der Deutschen Telekom bestehende reine VDSL-Vorleistungsvertrag wurde angesichts der Vorteile der neuen kombinierten VDSL-/FTTH-Vereinbarung im Einvernehmen der Parteien vorzeitig aufgehoben. Infolge der Neueinschätzung der Laufzeit des Vertrages wurde der aktive Rechnungsabgrenzungsposten für noch zur Verfügung stehende VDSL-Bestandskunden-Kontingente in Höhe von 129,9 Mio. € bereits im Rahmen des Jahresabschlusses 2020 aufgelöst. Die Ausbuchung führte entsprechend bereits im Geschäftsjahr 2020 zu einer Ergebnisbelastung.
Nach dem Abschluss der National-Roaming-Vereinbarung mit Telefónica wurde mit Rakuten auch ein starker Technologie-Partner für den Aufbau des eigenen 5G-Netzes gefunden.
Die 1&1 AG und die Rakuten Group, Inc. haben am 4. August 2021 bekannt gegeben, eine langfristige Partnerschaft für den Aufbau des vierten Mobilfunknetzes in Deutschland einzugehen. Gemeinsam mit Rakuten wird 1&1 das europaweit erste vollständig virtualisierte Mobilfunknetz auf Basis der innovativen OpenRAN-Technologie bauen.
Rakuten ist Vorreiter der OpenRAN-Technologie und hat nach mehrjährigen Vorbereitungs- und Entwicklungsarbeiten als Neueinsteiger in Japan im April 2020 das weltweit erste kommerzielle vollständig virtualisierte Open-RAN gestartet. Von dieser Erfahrung und Expertise wird 1&1 nun profitieren. Konkret wird Rakuten die Installation des aktiven Netzequipments übernehmen und auch für die Gesamt-Performance des 1&1 Mobilfunknetzes verantwortlich sein. 1&1 wird Zugriff auf die Rakuten Communications Platform (RCP) mit ihren Zugangs-, Kern-, Cloud- und Betriebslösungen sowie auf das Partner-Netzwerk von Rakuten haben. In diesem Zusammenhang wird Rakuten auch seine speziell entwickelte Orchestrierungs-Software bereitstellen, damit das 1&1 Netz hoch-automatisiert betrieben werden kann.
Im Unterschied zu traditionellen Netzarchitekturen trennt der OpenRAN-Ansatz konsequent zwischen Software und Hardware. Durch die Nutzung marktüblicher Rechner, sogenannter COTS-Hardware (commercial off-the-shelf), können verschiedenste Software- und Antennen-Hersteller beliebig kombiniert werden. Damit ist 1&1 unabhängig von dominierenden Anbietern und hat die Möglichkeit, flexibel mit verschiedenen Herstellern zusammenzuarbeiten. Sämtliche Netzfunktionen liegen in der Cloud und werden per Software gesteuert. Aufwendige Umrüstungen oder Wartungen an den Basisstationen der Antennen sind damit obsolet und können effizient und kostengünstig durch Software-Aktualisierungen durchgeführt werden. Für das Kern-Netz sind vier zentrale Rechenzentren vorgesehen. Daran werden Hunderte dezentraler Rechenzentren in ganz Deutschland angeschlossen, die wiederum per Glasfaser mit tausenden Antennenstandorten verbunden werden.
Am 9. Dezember 2021 hat die 1&1 AG mit der Vantage Towers AG, einem der führenden europäischen Unternehmen für Funkturm-Infrastruktur, einen langfristigen Vertrag zur Anmietung von Antennenstandorten unterzeichnet.
Vantage Towers ist einer der größten Eigentümer von Funkmasten in Deutschland. Als solcher wird das Unternehmen im Rahmen der Partnerschaft maßgeblich für die Bereitstellung der passiven Netzinfrastruktur im 1&1-Mobilfunknetz zuständig sein. So hat 1&1 beim Netzaufbau Zugriff auf mehrere tausend bereits bestehende Funkmasten von Vantage Towers sowie auf weitere neu zu erschließende Antennenstandorte. Konkret wurde die Mitnutzung von 3.800 Dach- und Maststandorten bis Ende 2025 vereinbart. Dazu kommt eine potenzielle Erweiterung auf bis zu 5.000 Standorte. Die Laufzeit der einzelnen Standortmieten beträgt mindestens 20 Jahre und kann durch 1&1 mehrfach verlängert werden.
Zudem zeichnet Vantage Towers verantwortlich für die Installation der 1&1 5G-Hochleistungsantennen an seinen Funkmasten und leistet Dienste in den Bereichen Genehmigungsverfahren, Bauvorbereitung und Bau neuer Antennenstandorte.
Ebenfalls am 9. Dezember 2021 hat die 1&1 AG mit der 1&1 Versatel Deutschland GmbH, eine mittelbare Tochtergesellschaft der United Internet AG, einen langfristigen Intercompany-Vertrag über die Zusammenarbeit beim Aufbau und Betrieb ihres vollständig virtualisierten Mobilfunknetzes auf Basis der neuen OpenRAN-Technologie geschlossen.
Sämtliche 1&1-Antennen des geplanten 1&1 5G-Netzes werden an Glasfaserleitungen angeschlossen. Für das Kernnetz sind vier zentrale Rechenzentren vorgesehen, daran angeschlossen entstehen mehr als fünfhundert dezentrale Rechenzentren, an welche die Antennenstandorte angebunden werden. Diese Architektur ermöglicht extrem kurze Übertragungswege, welche für Echtzeitanwendungen unabdingbar sind.
Der Intercompany-Vertrag sieht unter anderem vor, dass 1&1 Versatel das Zugangsnetz (insbesondere Glasfaserleitungen) sowie Rechenzentren für den Betrieb des 1&1-Mobilfunknetzes mietweise zur Verfügung stellt. Der Vertrag hat eine initiale Laufzeit bis Ende 2050.
Darüber hinaus fanden im Geschäftsjahr 2021 keine wesentlichen Ereignisse statt, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf hatten.
Für eine klare und transparente Darstellung der Geschäftsentwicklung von United Internet werden in den Jahres- und Zwischenabschlüssen des Konzerns - neben den nach International Financial Reporting Standards (IFRS) geforderten Angaben - weitere finanzielle Kennzahlen wie z. B. EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT, EBIT-Marge oder Free Cashflow angegeben.
Diese Kennzahlen sind bei United Internet wie folgt definiert:
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| ― | EBIT: Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes; Ergebnis vor Zinsen und Steuern) stellt das in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesene Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten dar. |
| ― | EBIT-Marge: Die EBIT-Marge stellt das Verhältnis von EBIT zu Umsatz dar. |
| ― | EBITDA: Das EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization; Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) errechnet sich aus dem EBIT / Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten zuzüglich der (in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Positionen) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte. |
| ― | EBITDA-Marge: Die EBITDA-Marge stellt das Verhältnis von EBITDA zu Umsatz dar. |
| ― | Free Cashflow: Der Free Cashflow errechnet sich aus den (in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Positionen) Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. |
Die vorgenannten Kennzahlen werden, soweit es für eine klare und transparente Darstellung notwendig ist, um Sonderfaktoren / Sondereffekte bereinigt und unter der Bezeichnung "operative Kennzahlen" (also z. B. operatives EBITDA, operatives EBIT oder operatives EPS) ausgewiesen.
Die Sondereffekte betreffen in der Regel nur solche Effekte, die aufgrund ihrer Art, ihrer Häufigkeit und / oder ihres Umfangs geeignet sind, die Aussagekraft der finanziellen Kennzahlen für die Finanz- und Ertragsentwicklung des Konzerns zu beeinträchtigen. Alle Sondereffekte werden zum Zwecke der Überleitung von den unbereinigten finanziellen Kennzahlen zu den operativen Kennzahlen im jeweiligen Abschnitt des Abschlusses aufgezeigt und erläutert.
Einmalaufwendungen (wie z. B. One-Offs aus Integrationsprojekten) oder sonstige Effekte (z. B. aus Regulierungsthemen oder Wachstumsinitiativen) der Geschäftsjahre 2020 und 2021 werden nicht bereinigt, sondern - sofern vorhanden - in den jeweiligen Abschnitten aufgezeigt.
Währungsbereinigte Umsatz- und Ergebniszahlen werden berechnet, indem Umsatz und Ergebnis mit den durchschnittlichen Wechselkursen der Vergleichsperiode anstatt der laufenden Periode umgerechnet werden.
Die United Internet AG hat ihren Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2021 fortgesetzt und konnte ihre Prognose von März 2021 sowie deren Anhebung von August 2021 erreichen.
United Internet hat im Rahmen ihres Jahresabschlusses 2020 die Prognosen für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht und unterjährig in 2021 wie folgt angepasst:
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| Prognose 2021 (März 2021) | Anhebung der Prognose (August 2021) | |
|---|---|---|
| Umsatz | ca. 5,5 Mrd. € | ca. 5,6 Mrd. € |
| EBITDA | ca. 1,22 Mrd. € (1) | ca. 1,25 Mrd. € (1) |
(1) Darin enthalten sind initiale Kosten von ca. 30 Mio. € für den 5G-Netzaufbau von 1&1 (Vorjahr: ca. 14 Mio. €) und ca. 40 Mio. € für die Produkt- und Vertriebsoffensive von IONOS; EBITDA-Prognose 2021 ohne Berücksichtigung eines positiven periodenfremden Effekts von 39,4 Mio. €
Der Umsatz auf Konzernebene stieg im Geschäftsjahr 2021 von 5,367 Mrd. € im Vorjahr um 5,2 % auf 5,646 Mrd. € und liegt damit über der letzten Prognose (August-Prognose: ca. 5,6 Mrd. €) und deutlich über der Ursprungsprognose (März-Prognose: ca. 5,5 Mrd. €).
Ohne Berücksichtigung eines (periodenfremden) positiven Ergebniseffekts (+39,4 Mio. €) im Zusammenhang mit dem Abschluss der National Roaming Vereinbarung mit Telefónica und zusätzlich bereinigt um einen positiven nicht-cashwirksamen Bewertungseffekt aus Derivaten (+4,9 Mio. €) lag das operative EBITDA im Konzern im Geschäftsjahr 2021 bei 1,259 Mrd. € - und damit leicht über der letzten Prognose (August-Prognose: ca. 1,25 Mrd. €) und gleichzeitig deutlich über der Ursprungsprognose (März-Prognose: ca. 1,22 Mrd. €).
In EBITDA enthalten waren 37,9 Mio. € (März-Prognose: ca. 30 Mio. €) initiale Kosten für den 5G-Netzaufbau von 1&1 sowie 36,8 Mio. € (März-Prognose: ca. 40 Mio. €) für die Produkt- und Vertriebsoffensive von IONOS.
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| Prognose 2021 (März 2021) | Anhebung der Prognose (August 2021) | Ist 2021 | |
|---|---|---|---|
| Umsatz | ca. 5,5 Mrd. € | ca. 5,6 Mrd. € | 5,646 Mrd. € |
| EBITDA | ca. 1,22 Mrd. € | ca. 1,25 Mrd. € | 1,259 Mrd. € |
Einzelheiten zu vorgenanntem (periodenfremden) positiven Ergebniseffekt finden sich im Kapitel 2. "Wirtschaftsbericht" unter "Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse".
Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche "Access" und "Applications", die sich wiederum in die Segmente "Consumer Access" und "Business Access" sowie "Consumer Applications" und "Business Applications" unterteilen.
Einzelheiten zu den Geschäftsmodellen der einzelnen Segmente finden sich in Kapitel 1.1 "Geschäftsmodell".
Im Segment "Consumer Access" stand auch im Geschäftsjahr 2021 - neben den Vorbereitungen zum Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes - die weitere Gewinnung von werthaltigen Breitband- und Mobile-Internet-Verträgen im Fokus. Insgesamt stieg die Zahl der kostenpflichtigen Verträge im Segment "Consumer Access" in 2021 um weitere 600.000 Verträge auf 15,43 Mio. Dabei gingen die Breitband-Anschlüsse um 70.000 auf 4,24 Mio. zurück, während die Mobile-Internet-Verträge um 670.000 auf 11,19 Mio. zulegten.
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| in Mio. | 31.12.2021 | 31.12.2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Consumer Access, Verträge gesamt | 15,43 | 14,83 | + 0,60 |
| davon Mobile Internet | 11,19 | 10,52 | + 0,67 |
| davon Breitband-Anschlüsse | 4,24 | 4,31 | - 0,07 |
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| in Mio. | 31.12.2021 | 30.09.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Consumer Access, Verträge gesamt | 15,43 | 15,27 | + 0,16 |
| davon Mobile Internet | 11,19 | 11,01 | + 0,18 |
| davon Breitband-Anschlüsse | 4,24 | 4,26 | - 0,02 |
Der Umsatz im Segment "Consumer Access" stieg im Geschäftsjahr 2021 von 3.759,0 Mio. € im Vorjahr um 3,3 % auf 3.883,0 Mio. €.
Der margenstarke Service-Umsatz, der das Kerngeschäft des Segments darstellt, verbesserte sich dabei um 3,6 % von 3.020,0 Mio. € auf 3.127,9 Mio. €. Die margenschwachen sonstigen Umsätze (hauptsächlich Smartphone-Umsätze) stiegen von 739,0 Mio. € um 2,2 % auf 755,1 Mio. €.
Das EBITDA verbesserte sich deutlich von 601,2 Mio. € im Vorjahr (ohne Berücksichtigung der damaligen Ausbuchung von noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt 2020: -129,9 Mio. €) auf 714,0 Mio. € und das EBIT von 448,7 Mio. € auf 549,9 Mio. €. In den Ergebniskennzahlen 2021 enthalten ist dabei ein (periodenfremder) positiver Ergebniseffekt in Höhe von insgesamt 39,4 Mio. € aus dem Geschäftsjahr 2020, von denen 19,2 Mio. € dem 3. Quartal 2020 sowie 20,2 Mio. € dem 4. Quartal 2020 zuzuordnen sind. 1&1 hat am 15. Februar 2021 das - nach Prüfung durch die EU-Kommission - verbesserte Angebot von Telefónica Deutschland für National Roaming und damit verbunden rückwirkend ab 1. Juli 2020 auch für MBA MVNO-Vorleistungen verbindlich angenommen. Die angebotenen Preise sehen wieder jährlich sinkende Datenpreise vor, vergleichbar mit den Preismechanismen der ersten fünf Jahre des MBA MVNO-Vertrags. Das von 1&1 angenommene Angebot wurde am 21. Mai 2021 in eine langfristige National Roaming Vereinbarung mit Telefónica überführt.
Darüber hinaus ist 1&1 seit dem Abschluss der National Roaming Vereinbarung berechtigt, die bestellten Vorleistungskapazitäten innerhalb vertraglich festgelegter Bandbreiten zu reduzieren oder zu erhöhen, wodurch sich positive Effekte auf die Umsatzkosten ergeben haben.
Einzelheiten zu den vorgenannten Sondereffekten finden sich auch im Kapitel 2. "Wirtschaftsbericht" unter "Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse".
Bei einer periodengerechten Zuordnung der vorgenannten Effekte verbesserte sich das operative Segment-EBITDA von 640,6 Mio. € im Vorjahreszeitraum um 5,3 % auf 674,6 Mio. €. Im operativen EBITDA enthalten sind initiale Kosten für den Bau des 5G-Mobilfunknetzes von -37,9 Mio. € (Vorjahr: -13,9 Mio. €).
Das ebenfalls durch diese Kosten belastete operative Segment-EBIT stieg - infolge gestiegener Abschreibungen - weniger stark von 488,1 Mio. € um 4,6 % auf 510,5 Mio. €.
Die operative EBITDA-Marge verbesserte sich entsprechend von 17,0 % auf 17,4 % und die operative EBIT-Marge von 13,0 % auf 13,1 %.
Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Segment ging in 2021 leicht um 0,8 % auf 3.167 (Vorjahr: 3.191) zurück.

(1) Hardware-Umsätze inkl. geringfügiger sonstiger Umsätze
(2) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts aus dem 2. Halbjahr 2020 (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €)
(3) Inklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts in 2021, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €); exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)
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| in Mio. € | Q1 2021 | Q2 2021 | Q3 2021 | Q4 2021 | Q4 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 965,9 | 950,3 | 964,3 | 1.002,5 | 966,2 | + 3,8 % |
| davon Service-Umsatz | 762,2 | 779,5 | 794,1 | 792,1 | 762,3 | + 3,9 % |
| davon Sonstiger Umsatz (1) | 203,7 | 170,8 | 170,2 | 210,4 | 203,9 | + 3,2 % |
| EBITDA | 168,4 (2) | 168,6 (3) | 176,9 | 160,7 | 162,8 (4) | - 1,3 % |
| EBIT | 128,9 (2) | 129,3 (3) | 134,9 | 117,4 | 123,2 (4) | - 4,7 % |
(1) Hauptsächlich Hardware-Umsätze
(2) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts aus dem 2. Halbjahr 2020 (EBITDA- und EBIT-Effekt: +34,4 Mio. €)
(3) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts aus dem 2. Halbjahr 2020 (EBITDA- und EBIT-Effekt: +5,0 Mio. €)
(4) Inklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts in 2021, der anteilig dem 4. Quartal 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +20,2 Mio. €); exklusive nicht-cashwirksame Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)
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| in Mio. € | 2017 (IAS 18) | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 2.781,6 | 3.600,8 | 3.647,5 | 3.759,0 | 3.883,0 |
| davon Service-Umsatz | 2.631,0 | 2.854,4 | 2.943,0 | 3.020,0 | 3.127,9 |
| davon Sonstiger Umsatz (1) | 150,6 | 746,4 | 704,5 | 739,0 | 755,1 |
| EBITDA | 541,2 (2) | 719,3 | 686,6 | 640,6 (3) | 674,6 (4) |
| EBITDA-Marge | 19,5 % | 20,0 % | 18,8 % | 17,0 % | 17,4 % |
| EBIT | 471,4 (2) | 560,6 | 536,1 | 488,1 (3) | 510,5 (4) |
| EBIT-Marge | 16,9 % | 15,6 % | 14,7 % | 13,0 % | 13,1 % |
(1) Hauptsächlich Hardware-Umsätze
(2) Exklusive des außerordentlichen Ertrag aus der Neubewertung der Drillisch Aktien (EBITDA- und EBIT-Effekt: +303,0 Mio. €) sowie exklusive Restrukturierungskosten im Offline-Vertrieb (EBITDA- und EBIT-Effekt: -28,3 Mio. €)
(3) Inklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts in 2021, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €); exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)
(4) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €)
Neben dem guten operativen Geschäft konnten in 2021 auch weitere Fortschritte beim geplanten Mobilfunknetz erzielt werden. Nach der erfolgreichen Ersteigerung von zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz im Rahmen der 5G-Fre-quenzauktion in 2019 hat 1&1 mit den im Geschäftsjahr 2021 erfolgten langfristigen Vertragsabschlüssen inzwischen alle zentralen Bausteine zusammen, um den Rollout des eigenen Mobilfunknetzes voranzutreiben und somit auch in diesem Markt - ähnlich wie im Festnetz - die Wertschöpfung zu erweitern.
Zu diesen Vertragsabschlüssen zählen die am 21. Mai 2021 zwischen 1&1 und Telefónica geschlossene National Roaming Vereinbarung, die während der Aufbauphase des eigenen Netzes eine flächendeckende Mobilfunkversorgung für die 1&1 Kunden durch die Mitnutzung des Telefónica-Netzes sicherstellt, sowie die am 4. August 2021 bekannt gegebene Partnerschaft zwischen 1&1 und Rakuten für den gemeinsamen Aufbau des europaweit ersten vollständig virtualisierten Mobilfunknetzes auf Basis der innovativen OpenRAN-Technologie. Hinzu kamen der am 9. Dezember 2021 geschlossene Intercompany-Vertrag zwischen 1&1 und der Schwestergesellschaft 1&1 Versatel, die insbesondere das Zugangsnetz (primär Glasfaserleitungen) sowie Rechenzentren für den Betrieb des 1&1-Mobilfunknetzes mietweise zur Verfügung stellt, sowie der mit gleichem Datum geschlossene Vertrag mit der Vantage Towers AG, einem der führenden europäischen Unternehmen für Funkturm-Infrastruktur, der unter anderem die Anmietung von Vantage-Antennenstandorten und die Installation der 1&1 5G-Hochleistungsantennen durch Vantage beinhaltet.
Einzelheiten zu den Vertragsabschlüssen finden sich auch im Kapitel 2. "Wirtschaftsbericht" unter "Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse".
Darüber hinaus war das Geschäftsjahr 2021 geprägt durch Maßnahmen zur Vergrößerung der langfristigen Festnetz-Coverage. Diese umschließt DSL- und VDSL-Anschlüsse, zukünftig aber auch immer mehr Glasfaser-Haushaltsanschlüsse (Fiber to the Home / "FTTH"). In diesem Zusammenhang hat die 1&1 AG mit ihrer Schwestergesellschaft 1&1 Versatel den langfristigen Bezug von FTTH- und VDSL-Komplettpaketen inkl. Voice und IP-TV ab dem 1. April 2021 vereinbart. Parallel dazu hat 1&1 Versatel mit der Deutschen Telekom einen Vertrag über die Nutzung derer FTTH- und VDSL-Haushaltsanschlüsse geschlossen. Diese ermöglichen 1&1 Versatel die Bereitstellung von FTTH-/VDSL-Komplettpaketen für 1&1, da das bundesweite Glasfaser-Transportnetz von 1&1 Versatel weitgehend mit den regionalen Breitband-Netzen der Deutschen Telekom verbunden ist.
Einzelheiten zu diesen Vertragsabschlüssen finden sich auch im Kapitel 2. "Wirtschaftsbericht" unter "Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse".
Trotz des nahezu vollständigen Wegfalls von Einmalumsätzen (9,4 Mio. € in 2020 vs. 0,6 Mio. € in 2021) stieg der Umsatz im Segment "Business Access" im Geschäftsjahr 2021 von 493,3 Mio. € im Vorjahr um 4,3 % auf 514,4 Mio. €.
Gleichzeitig legte das Segment-EBITDA von 149,8 Mio. € im Vorjahr um 7,1 % auf 160,5 Mio. € zu. Darin enthalten war im Berichtszeitraum eine Einmalbelastung in Höhe von 1,1 Mio. € im Zusammenhang mit dem neuen Vorleistungsvertrag mit der Deutschen Telekom. Die EBITDA-Marge stieg trotz dieser Einmalbelastung von 30,4 % auf 31,2 %.
Das durch hohe Abschreibungen im Bereich Netzinfrastruktur geprägte Segment-EBIT verbesserte sich von -48,1 Mio. € im Vorjahr auf -22,7 Mio. €.
Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Segment stieg in 2021 um 4,2 % auf 1.238 (Vorjahr: 1.188).

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| in Mio. € | Q1 2021 | Q2 2021 | Q3 2021 | Q4 2021 | Q4 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 128,3 | 130,1 | 124,3 | 131,7 | 126,7 | + 3,9 % |
| EBITDA | 38,2 | 40,9 | 39,7 | 41,7 | 35,5 | + 17,5 % |
| EBIT | - 6,9 | - 4,5 | - 6,1 | - 5,3 | - 13,5 |
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| in Mio. € | 2017 (IAS 18) | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 447,9 | 465,9 | 476,6 | 493,3 | 514,4 |
| EBITDA | 81,5 | 72,6 | 147,2 | 149,8 | 160,5 |
| EBITDA-Marge | 18,2 % | 15,6 % | 30,9 % | 30,4 % | 31,2 % |
| EBIT | - 40,2 | - 58,1 | - 51,2 | - 48,1 | - 22,7 |
| EBIT-Marge | - | - | - | - | - |
Im Segment "Consumer Applications" stiegen die kostenpflichtigen Pay-Accounts (Verträge) im Geschäftsjahr 2021 um 100.000 auf 2,47 Mio. Die werbefinanzierten Free-Accounts legten um 0,92 Mio. auf 40,32 Mio. zu. Damit stiegen die Consumer-Applications-Accounts insgesamt um 1,02 Mio. auf 42,79 Mio.
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| in Mio. | 31.12.2021 | 31.12.2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Consumer Applications, Accounts gesamt | 42,79 | 41,77 | + 1,02 |
| davon mit Premium-Mail-Subscription | 1,72 | 1,63 | + 0,09 |
| davon mit Value-Added-Subscription | 0,75 | 0,74 | + 0,01 |
| davon Free-Accounts | 40,32 | 39,40 | + 0,92 |
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| in Mio. | 31.12.2021 | 30.09.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Consumer Applications, Accounts gesamt | 42,79 | 41,74 | + 1,05 |
| davon mit Premium-Mail-Subscription | 1,72 | 1,70 | + 0,02 |
| davon mit Value-Added-Subscription | 0,75 | 0,75 | 0,00 |
| davon Free-Accounts | 40,32 | 39,29 | + 1,03 |
Im Segment "Consumer Applications" war auch im Geschäftsjahr 2021 der Aufbau datengetriebener Geschäftsmodelle das zentrale Thema. Im Zuge dieser Transformation zeichnen sich - neben den weiter ansteigenden Kunden-Accounts - auch bei den Finanzkennzahlen zunehmend Erfolge ab.
So verbesserte sich der Umsatz im Segment "Consumer Applications" im Geschäftsjahr 2021 von 251,8 Mio. € im Vorjahreszeitraum um 10,8 % auf 279,1 Mio. €.
Das EBITDA verbesserte sich von 100,7 Mio. € im Vorjahr auf 122,5 Mio. € und das EBIT von 79,0 Mio. € auf 99,9 Mio. €. In den Ergebniskennzahlen des Segments enthalten ist ein nicht-cashwirksamer positiver Bewertungseffekt aus Derivaten in Höhe von 4,9 Mio. € (Vorjahr: unwesentlich). Ohne Berücksichtigung dieses Bewertungseffekts stiegen das operative Segment-EBITDA von 100,7 Mio. € um 16,8 % auf 117,6 Mio. € und das operative Segment-EBIT von 79,0 Mio. € um 20,3 % auf 95,0 Mio. €.
Dadurch verbesserten sich auch die EBITDA-Marge von 40,0 % auf 42,1 % und die EBIT-Marge von 31,4 % auf 34,0 % deutlich.
Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Segment blieb in 2021 nahezu unverändert bei 1.004 (Vorjahr: 1.005).

(1) Exlusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9 Mio. €)
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| in Mio. € | Q1 2021 | Q2 2021 | Q3 2021 | Q4 2021 | Q4 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 65,3 | 68,9 | 65,9 | 79,0 | 70,9 | + 11,4 % |
| EBITDA | 25,7 (1) | 29,5 (1) | 25,3 (1) | 37,1 (1) | 31,2 | + 18,9 % |
| EBIT | 20,3 (1) | 23,7 (1) | 19,6 (1) | 31,4 (1) | 24,6 | + 27,6 % |
(1) Exlusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +0,2 Mio. € in Q1 2021; +0,7 Mio. € in Q2 2021; +2,1 Mio. € in Q3 2021; +1,9 Mio. € in Q4 2021)
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| in Mio. € | 2017 (IAS 18) | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz (1) | 284,2 | 274,2 | 247,2 | 251,8 | 279,1 |
| (255,0) | |||||
| EBITDA | 124,0 | 112,8 | 103,6 | 100,7 | 117,6 (2) |
| EBITDA-Marge | 43,6 % | 41,1 % | 41,9 % | 40,0 % | 42,1 % |
| EBIT | 112,1 | 100,8 | 85,9 | 79,0 | 95,0 (2) |
| EBIT-Marge | 39,4 % | 36,8 % | 34,7 % | 31,4 % | 34,0 % |
(1) Umsätze in 2019 nach Umstellung der Fremdvermarktungsumsätze von Brutto- auf Nettoausweis in 2020; in Klammern der gebuchte Wert in 2019 auf Basis Bruttoausweis; 2017 - 2018 unverändert brutto ausgewiesen
(2) Exlusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9 Mio. €)
Die Zahl der kostenpflichtigen Verträge für Business-Applikationen konnte im Geschäftsjahr 2021 um weitere 330.000 Verträge ausgebaut werden. Der Zuwachs resultiert aus 200.000 Verträgen im Inland sowie 130.000 im Ausland. Damit stieg der Bestand auf insgesamt 8,78 Mio. Verträge an. Im Wachstum enthalten sind rund 7.500 Verträge aus der Übernahme von we22 (konsolidiert seit 1. Februar 2021).
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| in Mio. | 31.12.2021 | 31.12.2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Business Applications, Verträge gesamt | 8,78 | 8,45 | + 0,33 |
| davon "Inland" | 4,26 | 4,06 | + 0,20 |
| davon "Ausland" | 4,52 | 4,39 | + 0,13 |
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| in Mio. | 31.12.2021 | 30.09.2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Business Applications, Verträge gesamt | 8,78 | 8,69 | + 0,09 |
| davon "Inland" | 4,26 | 4,21 | + 0,05 |
| davon "Ausland" | 4,52 | 4,48 | + 0,04 |
Der Umsatz im Segment "Business Applications" stieg im Geschäftsjahr 2021 von 948,6 Mio. € im Vorjahr um 12,0 % auf 1.062,8 Mio. € und übertraf damit erstmals die 1-Milliarde-Euro-Marke. Zu diesem Umsatzanstieg trug das Geschäft von Sedo (Domain-Handelsplattform und Domain-Parking) mit 5,2 Prozentpunkten bei.
Aufgrund der getätigten "Investitionen" von IONOS in Höhe von -36,8 Mio. € für die angekündigte Produkt- und Vertriebsoffensive mit Schwerpunkten beim Cloud-Geschäft und der weiteren Internationalisierung ging das Segment-EBITDA erwartungsgemäß von 328,3 Mio. € um 4,0 % auf 315,3 Mio. € zurück.
Das ebenfalls durch diese Investitionen beeinträchtigte Segment-EBIT sank infolge höherer Abschreibungen etwas stärker von 229,2 Mio. € um 6,5 % auf 214,2 Mio. €.
Die EBITDA-Marge sowie die EBIT-Marge gingen entsprechend von 34,6 % auf 29,7 % bzw. von 24,2 % auf 20,2 % zurück.
Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Segment stieg in 2021 um 10,1 % auf 3.998 (Vorjahr: 3.631). Ursächlich für diesen starken Anstieg waren insbesondere die Übernahme der we22 AG mit ihren rund 160 Mitarbeitern (zum 1. Februar 2021) sowie der starke Mitarbeiteraufbau im internationalen Geschäft.

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| in Mio. € | Q1 2021 | Q2 2021 | Q3 2021 | Q4 2021 | Q4 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 256,2 | 258,2 | 260,5 | 287,9 | 241,3 | + 19,3 % |
| EBITDA | 79,2 | 84,1 | 78,9 | 73,1 | 73,7 | - 0,8 % |
| EBIT | 54,1 | 60,0 | 53,9 | 46,2 | 50,2 | - 8,0 % |
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| in Mio. € | 2017 (IAS 18) | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 762,1 | 841,8 | 890,6 | 948,6 | 1.062,8 |
| EBITDA | 247,3 | 290,4 | 306,2 | 328,3 | 315,3 |
| EBITDA-Marge | 32,4 % | 34,5 % | 34,4 % | 34,6 % | 29,7 % |
| EBIT | 175,4 | 202,1 | 201,4 (1) | 229,2 | 214,2 |
| EBIT-Marge | 23,0 % | 24,0 % | 22,6 % | 24,2 % | 20,2 % |
(1) Exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)
Neben dem erfolgreichen operativen Geschäft hat sich IONOS Anfang des Jahres durch die Übernahme der we22 AG weiter verstärkt. we22 entwickelt Software zur Erstellung, Pflege und dem Hosting von Webseiten. Bekannt geworden ist das Unternehmen durch seinen White-Label-Website-Builder CM4all. Seit 2000 ist CM4all mit über 25 Sprachversionen wesentlicher Bestandteil des Produktangebots von weltweit über 50 Hosting-Anbietern. Außerdem bietet we22 unter der Marke Web4Business in Deutschland kleinen Unternehmen und Freiberuflern Dienstleistungen im Bereich Webseiten-Erstellung und Online-Marketing an. Die Produkte und Services von we22 sollen künftig auch Kunden von IONOS zur Verfügung stehen. CM4all wird auch weiterhin als White-Label-Lösung für andere Internet-Provider und Geschäftskunden angeboten.
Auch im Geschäftsjahr 2021 hat United Internet ihr Beteiligungsportfolio weiter optimiert.
Im Rahmen dieser Optimierung hat sich United Internet mit 40 % an der Kublai GmbH beteiligt und hat in diesem Zusammenhang die von ihr gehaltenen Anteile an der damals noch börsennotierten Tele Columbus AG in Kublai eingebracht. Zudem wurden im Segment "Business Applications" eine 25,10 %-Beteiligung (über die IONOS SE) an der Stackable GmbH gezeichnet.
Die United Internet AG als damalige Ankeraktionärin der Tele Columbus AG hat am 21. Dezember 2020 darüber informiert, dass sie gemeinsam mit Morgan Stanley Infrastructure Partners die Umsetzung der Fiber-Champion-Strategie von Tele Columbus nachhaltig unterstützen wird.
Dazu hatte die Kublai GmbH, eine Bietergesellschaft, hinter der Morgan Stanley steht, in einem ersten Schritt ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für Tele Columbus Aktien unterbreitet. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Übernahmeangebots hat United Internet die von ihr gehaltenen Anteile an Tele Columbus im April 2021 in Kublai eingebracht und die Beteiligung an Kublai auf 40 % erhöht.
Nach dem Vollzug der Transaktion und dem Delisting von Tele Columbus hält Kublai aktuell rund 94,8 % der Tele Columbus Aktien.
Zudem hat 1&1 mit Tele Columbus einen verbindlichen Vorvertrag über die Nutzung des Kabel-/Glasfasernetzes von Tele Columbus als Vorleistung für ihre Breitbandprodukte geschlossen und wird so weitere Zielgruppen über Glasfaser- und erstmals auch über Kabelanschlüsse erschließen.
Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft hat sich die United Internet Tochter IONOS SE im Dezember 2021 mit 25,10 % an der Stackable GmbH beteiligt.
Stackable wurde 2020 von Sönke Liebau und Lars Franke in Wedel, Schleswig-Holstein, gegründet und hat eine Open-Source-basierte Plattform für die Analyse und Verarbeitung von großen Datenmengen entwickelt. Die Software von Stackable kann in der Cloud, on Premise oder auch hybrid eingesetzt werden.
Die Software-Plattform des Unternehmens ist im Gegensatz zu anderen Big-Data-Lösungen eine freie und offene Distribution zahlreicher Open-Source-Projekte für moderne Datenplattformen. Sie basiert auf dem Konzept "Infrastructure as Code": Anwender müssen sich keine Gedanken über die Hardware-Plattform machen, auf der ihre Big-Data-Anwendungen laufen.
IONOS nutzt die Big-Data-Plattform von Stackable schon heute für interne Anwendungen und plant in 2022 auch ein Managed-Stackable-Angebot für ihre Cloud Kunden.
IONOS und Stackable arbeiten auch im Rahmen der europäischen Cloud-Initiative Gaia-X zusammen. Beide Firmen sind Konsortialmitglieder des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekts MARISPACE-X.
Neben den (vollkonsolidierten) operativen Kerngesellschaften sowie den vorgenannten neuen Beteiligungen hielt United Internet zum 31. Dezember 2021 folgende weitere Minderheitsbeteiligungen.
Im Juli 2013 hat sich United Internet an der Open-Xchange AG (Tätigkeitsschwerpunkt: E-Mail- und Collaboration-Lösungen) beteiligt. United Internet arbeitet in ihrem Applications-Geschäft bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit der Gesellschaft zusammen. Zum 31. Dezember 2021 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 25,39 %. Infolge von Neuausrichtungen und Umstrukturierungen seitens des neuen Managements waren die Umsätze von Open-Xchange im Geschäftsjahr 2021 leicht rückläufig. Dadurch bedingt wird auch das EBITDA noch leicht negativ erwartet.
Im April 2014 hat United Internet eine Beteiligung an der uberall GmbH (Tätigkeitsschwerpunkt: Online-Listings) gezeichnet. Darüber hinaus haben uberall und IONOS einen langfristigen Kooperationsvertrag zur Nutzung der uberall-Lösungen geschlossen. Zum 31. Dezember 2021 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 25,10 %. Der Rückgang der Beteiligung im Vergleich zur Beteiligungshöhe von 27,56 % per 31. Dezember 2020 resultiert daraus, dass im Jahr 2021 einerseits eine Finanzierungsrunde stattgefunden hat, in der auch neue Gesellschafter aufgenommen worden sind, und andererseits aus der Übernahme des US-amerikanischen Wettbewerbers Momentfeed Inc., die teilweise durch die Gewährung neuer Anteile durchgeführt wurde. Auch infolge dieser Übernahme stieg der Umsatz von uberall im Geschäftsjahr 2021 deutlich. Das EBITDA der Gesellschaft zeigte sich entsprechend ebenfalls verbessert, blieb infolge der Geschäftsausbaus in den USA jedoch noch leicht negativ.
Im April 2017 hat sich United Internet an der rankingCoach International GmbH (Tätigkeitsschwerpunkt: Online-Marketing-Lösungen) beteiligt. Über die Beteiligung hinaus haben sich rankingCoach und die IONOS SE auf einen langfristigen Kooperationsvertrag zur Nutzung der Online-Marketing-Lösungen von rankingCoach durch IONOS im Rahmen ihrer in Europa und Nordamerika angebotenen Hosting- und Cloud-Produkte verständigt. Zum 31. Dezember 2021 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 31,52 %. Auch rankingCoach konnte im Geschäftsjahr 2021 seinen Umsatz sichtbar steigern. Das EBITDA der Gesellschaft zeigte sich ebenfalls verbessert, blieb jedoch ebenfalls noch leicht negativ.
Darüber hinaus hält United Internet infolge der Einbringung der affilinet GmbH in AWIN im Oktober 2017 auch einen Anteil an der AWIN AG (Tätigkeitsschwerpunkt: Affiliate-Marketing). Aktuell arbeiten mehrere Konzernunternehmen von United Internet mit AWIN zusammen und nutzen das Affiliate-Netzwerk der Gesellschaft im Rahmen ihres Marketing-Mix. Zum 31. Dezember 2021 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 20,00 %. AWIN konnte auch das Geschäftsjahr 2021 mit erneut starkem Umsatzwachstum abschließen und ein nochmals stark verbessertes und deutlich positives EBITDA erzielen.
Die Aktie der United Internet AG konnte im Geschäftsjahr 2021 nur leicht um 1,5 % auf 34,94 € zum 31. Dezember 2021 zulegen (31. Dezember 2020: 34,43 €). Damit hat sich die Aktie deutlich schlechter entwickelt als die stark gestiegenen Indices DAX (+15,8 %) und MDAX (+14,1 %).

Die Marktkapitalisierung der United Internet AG stieg von rund 6,68 Mrd. € im Vorjahr auf rund 6,78 Mrd. € zum 31. Dezember 2021.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden über das elektronische Computerhandelssystem XETRA täglich durchschnittlich rund 230.000 Aktien (Vorjahr: rund 414.000) im Wert von durchschnittlich 8,1 Mio. € (Vorjahr: 13,4 Mio. €) gehandelt.
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| 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Schlusskurs | 57,34 | 38,20 | 29,28 | 34,43 | 34,94 |
| Performance | + 54,6 % | - 33,4 % | - 23,4 % | + 17,6 % | + 1,5 % |
| Jahreshoch | 59,17 | 59,80 | 40,42 | 43,88 | 39,34 |
| Jahrestief | 37,01 | 34,14 | 24,21 | 20,76 | 31,63 |
| Ø Börsenumsatz am Tag | 19.666.155 | 19.261.114 | 16.415.087 | 13.355.218 | 8.149.290 |
| Ø Börsenumsatz am Tag (Stück) | 418.771 | 404.956 | 522.809 | 414.786 | 233.717 |
| Anzahl Aktien (Stück) | 205 Mio. | 205 Mio. | 205 Mio. | 194 Mio. | 194 Mio. |
| Börsenwert | 11,75 Mrd. | 7,83 Mrd. | 6,00 Mrd. | 6,68 Mrd. | 6,78 Mrd. |
| EPS (1) | 3,06 | 0,94 | 2,13 | 1,55 | 2,23 |
| Bereinigtes EPS (2) | 2,02 | 1,96 | 1,88 | 1,87 | 2,10 |
(1) EPS aus fortgeführten Geschäftsbereichen
(2) EPS aus fortgeführten Geschäftsbereichen und ohne Sonderfaktoren
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| Aktientyp | Namens-Stammaktien |
|---|---|
| Rechnerischer Anteil am Grundkapital | 1,00 € |
| Wertpapierkennnummer (WKN) | 508903 |
| Internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) | DE0005089031 |
| Börsenkürzel Xetra | UTDI |
| Reuters-Symbol | UTDI.DE |
| Bloomberg-Symbol | UTDI.GR |
| Segment | Prime Standard |
| Index | MDAX, TecDAX |
| Sektor | Software |
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| Aktionär | Anteil |
|---|---|
| Ralph Dommermuth - Ralph Dommermuth GmbH & Co. KG Beteiligungsgesellschaft (49,23 %) - RD Holding GmbH & Co. KG (1,03 %) | 50,26 % |
| United Internet (eigene Aktien) | 3,75 % |
| Flossbach von Storch | 4,99 % |
| Allianz Global Investors | 4,99 % |
| BlackRock | 3,34 % |
| Wellington | 3,06 % |
| Streubesitz | 29,61 % |
Darstellung der oben gezeigten Gesamtstimmrechtsanteile basiert auf der jeweils letzten Stimmrechtsmitteilung gemäß §§ 33 ff. des Wertpapierhandelsgesetzes. Demnach werden nur Stimmrechtsmitteilungen berücksichtigt, die mindestens die erste Meldeschwelle von 3 % erreicht haben. Zudem sind der Gesellschaft vorliegende Directors' Dealings Mitteilungen entsprechend berücksichtigt.
Die Dividenden-Policy von United Internet sieht vor, ca. 20 - 40 % des bereinigten Konzernergebnisses nach Minderheitenanteilen (das auf die "Anteilseigner der United Internet AG" entfallende bereinigte Konzernergebnis - gemäß Konzern-Gesamtergebnisrechnung) an die Aktionäre auszuschütten, sofern die Mittel nicht für die weitere Unternehmensentwicklung benötigt werden.
Im Rahmen der am 27. Mai 2021 stattgefundenen (virtuellen) Hauptversammlung der United Internet AG wurde der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie (Vorjahr: 0,50 €) auszuzahlen, mit 99,91 % der abgegebenen Stimmen angenommen. Entsprechend wurden am 1. Juni 2021 insgesamt 93,6 Mio. € (Vorjahr: 93,6 Mio. €) ausgeschüttet. Die Ausschüttungsquote lag damit bei 26,7% des bereinigten Konzernergebnisses 2020 nach Minderheitenanteilen (351,0 Mio. €) und damit - vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen in ein eigenes Mobilfunknetz - im mittleren Bereich der Dividenden-Policy.
Für das Geschäftsjahr 2021 schlägt der Vorstand der United Internet AG dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie vor (Vorjahr: 0,50 €). Über diesen Dividendenvorschlag beraten Vorstand und Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung am 16. März 2022 (und somit nach dem Aufstellungsstichtag dieses Lageberichts). Über den gemeinsamen Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat entscheidet dann die Hauptversammlung der United Internet AG am 19. Mai 2022.
Ausgehend von rund 186,7 Mio. dividendenberechtigten Aktien (Stand: 31. Dezember 2021) ergäbe sich für das Geschäftsjahr 2021 eine Ausschüttungssumme von 93,4 Mio. €. Die Ausschüttungsquote läge damit bei 23,8 % des bereinigten Konzernergebnisses 2021 nach Minderheitenanteilen (392,4 Mio. €) und damit - vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen in ein eigenes Mobilfunknetz - im unteren Bereich der Dividenden-Policy. Die Dividendenrendite beliefe sich - bezogen auf den Schlusskurs der Aktie zum 31. Dezember 2021 - auf 1,4 %.
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| Für 2017 | Für 2018 | Für 2019 | Für 2020 | Für 2021 (1) | |
|---|---|---|---|---|---|
| Dividende je Aktie (in €) | 0,85 | 0,05 | 0,50 | 0,50 | 0,50 |
| Gesamtausschüttung (in Mio. €) | 169,9 | 10,0 | 93,9 | 93,6 | 93,4 |
| Ausschüttungsquote | 26,2 % | 5,3 % | 22,2 % | 32,2 % | 22,4 % |
| Bereinigte Ausschüttungsquote (2) | 42,1 % | 2,5 % | 23,6 % | 26,7 % | 23,8 % |
| Dividendenrendite (3) | 1,5 % | 0,1 % | 1,7 % | 1,5 % | 1,4 % |
(1) Vorbehaltlich der Zustimmung von Aufsichtsrat und Hauptversammlung 2022
(2) Ohne Sonderfaktoren
(3) Stand: 31. Dezember
Die (virtuelle) Hauptversammlung der United Internet AG fand am 27. Mai 2021 in Frankfurt am Main statt. Bei der Abstimmung waren 71,26 % des Grundkapitals bzw. 73,83 % des Grundkapitals abzüglich eigener Aktien vertreten. Die Aktionäre erteilten allen abstimmungspflichtigen Tagesordnungspunkten mit großer Mehrheit ihre Zustimmung.
Mit Ad-hoc-Mitteilung vom 6. August 2021 hat die United Internet AG bekannt gegeben, ein neues Aktienrückkaufprogramm in einem Volumen von bis zu 160 Mio. € aufzulegen. Das Programm hat am 10. August 2021 begonnen und sollte längstens bis zum 30. April 2022 laufen. Der Vorstand der United Internet AG hat am 13. September 2021 beschlossen, das Aktienrückkaufprogramm zum Ablauf des 13. September 2021 vorzeitig zu beenden. Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms hat die Gesellschaft insgesamt 514.972 Aktien zu einem Durchschnittskurs von 36,35 € pro Aktie und einem Gesamtvolumen von 18,7 Mio. € zurückgekauft.
Damit hält die United Internet AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 insgesamt 7.284.109 eigene Aktien (ca. 3,75 % des Grundkapitals von 194.000.000 Aktien) - nach 6.769.137 eigenen Aktien zum 31. Dezember 2020.
Für United Internet ist die kontinuierliche und transparente Unternehmenskommunikation mit allen Kapitalmarktteilnehmern wichtig. Dabei ist es der Anspruch der Gesellschaft, alle Zielgruppen zeitnah und gleichberechtigt mit Informationen zu versorgen. Hierfür waren auch im Geschäftsjahr 2021 Vorstand und Investor-Relations-Abteilung im regelmäßigen Austausch mit institutionellen und privaten Anlegern. Dieser intensive Dialog war allerdings durch die Coronavirus-Pandemie nicht im gleichem Umfang sowie in gleicher Art und Weise wie bisher möglich. Der Kapitalmarkt erhielt Informationen im Rahmen der Quartalsmitteilungen, des Halbjahresfinanz- und des Geschäftsberichts, in Presse- und Analystenkonferenzen sowie verschiedenen Webcasts, wobei alle Konferenzen virtuell abgehalten wurden. Letzteres war bereits zum zweiten Mal auch für die jährliche Hauptversammlung der Aktionäre der Fall. Das Management und die Investor-Relations-Abteilung erläuterten die Strategie und die Finanzergebnisse in zahlreichen persönlichen Gesprächen am Unternehmenssitz in Montabaur sowie auf virtuellen Roadshows und Konferenzen mit Investoren vor allem aus Europa und Nordamerika.
Auch außerhalb persönlicher Treffen können sich Aktionäre und interessierte Anleger auf der umfangreichen und zweisprachigen Webseite unter www.united-internet.de jederzeit über die aktuelle Entwicklung des Unternehmens informieren. Zudem sind unter https://www.united-internet.de/investor-relations/finanzkalender.html neben den Publikationsterminen der Finanzberichte, auch Termine und Orte von Anlegerkonferenzen und Roadshows öffentlich zugänglich. Auch Online-Versionen der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte gehören zum Informationsangebot auf der Internetpräsenz der Gesellschaft.
Als Telekommunikations- und Internet-Unternehmen unterliegt United Internet den prägenden Merkmalen der Branche: hohe Dynamik, kurze Innovationszyklen und ein intensiver Wettbewerb. Diesen Herausforderungen stellt sich die United Internet AG seit vielen Jahren mit großem Erfolg. Einer der Schüsselfaktoren für den Erfolg und das Wachstum der United Internet Gruppe stellen die engagierten, kompetenten sowie gleichzeitig unternehmerisch denkenden und eigenverantwortlich handelnden Mitarbeiter und Führungskräfte der Gesellschaft dar. Das Unternehmen legt deshalb großen Wert auf eine nachhaltige und ausgewogene Strategie über alle Aspekte des Personalbereichs: von der Mitarbeitergewinnung über zielgruppengerechte Einstiegs- und Ausbildungsformate, aufgabenbezogene Qualifizierungsangebote und die Begleitung auf individuellen Karrierepfaden bis hin zur Entwicklung und langfristigen Bindung von Führungskräften, Potenzial- und Leistungsträgern.
Die United Internet AG ist auch 2021 wieder anerkannter Top Arbeitgeber. Basierend auf einer unabhängigen Studie des "Top Employers Institute" wurde United Internet, wie schon in den vergangenen Jahren, die Auszeichnung als "TOP Arbeitgeber" verliehen. Die Zertifizierung wird an Unternehmen vergeben, die ihren Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen bieten. Die Bewertung erfolgt anhand der Karrieremöglichkeiten, Arbeitgeberleistungen, Arbeitsbedingungen, Fortbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Im stark umkämpften Markt um Fachkräfte im ITK-Sektor ist es United Internet erneut gelungen, Schlüsselpositionen mit Top-Kräften zu besetzen und damit der Geschäftsausweitung gerecht zu werden. Neben einem zielgruppengerechten Arbeitgebermarketing, Kooperationen mit Aus- und Weiterbildungsträgern und dem positiven Abstrahleffekt der Produktmarken steht ein kandidatenfreundlicher, wettbewerbsfähiger Akquise- und Auswahlprozess im Bereich Recruiting im Mittelpunkt der erfolgreichen Personalgewinnung.
Im Geschäftsjahr 2021 stieg die Anzahl der Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr um 3,5 % bzw. 337 Mitarbeiter auf 9.975 (Vorjahr: 9.638). Ursächlich für diesen Anstieg war insbesondere das Segment "Business Applications" infolge der Übernahme der we22 AG mit ihren rund 160 Mitarbeitern (zum 1. Februar 2021) sowie des starken Mitarbeiteraufbaus im internationalen Geschäft.
Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland legte um 3,4 % bzw. 270 Mitarbeiter auf 8.199 zum 31. Dezember 2021 (Vorjahr: 7.929) zu. In den ausländischen Gesellschaften stieg die Anzahl der Beschäftigten um 3,9 % bzw. 67 Mitarbeiter auf 1.776 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.709).
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| 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | Veränderung | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Mitarbeiter, gesamt | 9.414 | 9.093 | 9.374 | 9.638 | 9.975 | + 3,5 % |
| davon Inland | 7.890 | 7.567 | 7.761 | 7.929 | 8.199 | + 3,4 % |
| davon Ausland | 1.524 | 1.526 | 1.613 | 1.709 | 1.776 | + 3,9 % |
(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres
Aus Sicht der Geschäftssegmente waren 3.167 Mitarbeiter im Segment "Consumer Access" (Vorjahr: 3.191) tätig, 1.238 im Segment "Business Access" (Vorjahr: 1.188), 1.004 im Segment "Consumer Applications" (Vorjahr: 1.005) sowie 3.998 im Segment "Business Applications" (Vorjahr: 3.631). Weitere 568 Mitarbeiter waren im Bereich "Corporate / Zentralfunktionen" (Vorjahr: 623) beschäftigt.
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| 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | Veränderung | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Mitarbeiter, gesamt | 9.414 | 9.093 | 9.374 | 9.638 | 9.975 | + 3,5 % |
| davon Consumer Access | 3.457 | 3.150 | 3.163 | 3.191 | 3.167 | - 0,8 % |
| davon Business Access | 1.069 | 1.095 | 1.184 | 1.188 | 1.238 | + 4,2 % |
| davon Consumer Applications | 961 | 947 | 1.007 | 1.005 | 1.004 | - 0,1 % |
| davon Business Applications | 3.586 | 3.355 | 3.416 | 3.631 | 3.998 | + 10,1 % |
| davon Corporate / Zentralfunktionen | 341 | 546 | 604 | 623 | 568 | - 8,8 % |
(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres
Der Personalaufwand stieg im Geschäftsjahr 2021 um 9,0 % auf 645,4 Mio. € (Vorjahr: 592,3 Mio. €). Die Personalaufwandsquote lag damit bei 11,4 % (Vorjahr: 11,0 %).
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| in Mio. € | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Personalaufwand | 489,0 | 538,8 | 552,8 | 592,3 | 645,4 | + 9,0 % |
| Personalaufwandsquote | 11,6 % | 10,5 % | 10,6 % | 11,0 % | 11,4 % |
Der Umsatz pro Mitarbeiter bezogen auf die Mitarbeiterzahl im Jahresdurchschnitt betrug für das Geschäftsjahr 2021 ca. 576 T€ (Vorjahr: ca. 565 T€).
United Internet steht für eine Unternehmenskultur, in der Wertschätzung für Verschiedenheit großgeschrieben wird. Denn nur eine Belegschaft, die die zahlreichen Facetten der Gesellschaft widerspiegelt, bietet optimale Rahmenbedingungen für Kreativität und Produktivität und macht Mitarbeitende - sowie das Unternehmen selbst - unverwechselbar. Durch diese einzigartige Vielfalt entsteht ein unvergleichbares Ideen- und Innovationspotenzial, das die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft steigert und Chancen für alle bietet.
Bei United Internet sollen alle Mitarbeiter Wertschätzung und Chancengleichheit erfahren, unabhängig von Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Alter, Behinderung, sexueller Orientierung und Identität. Für jeden Mitarbeiter soll das Tätigkeitsfeld und die Funktion gefunden werden, in der die jeweiligen individuellen Potenziale und Talente bestmöglich ausgeschöpft werden können.
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| 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Frauen | 31 % | 32 % | 32 % | 32 % | 33 % |
| Männer | 69 % | 68 % | 68 % | 68 % | 67 % |
(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres
Das Durchschnittsalter je Mitarbeiter im United Internet Konzern betrug zum Ende des Geschäftsjahres 2021 rund 40 Jahre (Vorjahr: 39 Jahre).
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| 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | |
|---|---|---|---|---|---|
| < 30 Jahre | 24 % | 26 % | 23 % | 23 % | 22 % |
| 30 - 39 Jahre | 36 % | 38 % | 34 % | 33 % | 33 % |
| 40 - 49 Jahre | 27 % | 25 % | 27 % | 27 % | 27 % |
| ≥ 50 Jahre | 13 % | 11 % | 16 % | 17 % | 18 % |
(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres
Die Mitarbeiter der United Internet AG arbeiten in einem internationalen Umfeld an weltweit über 30 Standorten.
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| 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Mitarbeiter, gesamt | 9.414 | 9.093 | 9.374 | 9.638 | 9.975 |
| davon Deutschland | 7.890 | 7.567 | 7.761 | 7.929 | 8.199 |
| davon Frankreich | 3 | 3 | 3 | 3 | 4 |
| davon Großbritannien | 232 | 216 | 233 | 251 | 251 |
| davon Österreich | 5 | 37 | 43 | 44 | 65 |
| davon Philippinen | 366 | 351 | 360 | 395 | 392 |
| davon Polen | 251 | 270 | 309 | 299 | 333 |
| davon Rumänien | 174 | 176 | 195 | 217 | 229 |
| davon Spanien | 319 | 331 | 330 | 340 | 381 |
| davon USA | 174 | 142 | 140 | 160 | 121 |
(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres
Für weitere Informationen zu Themen wie "Personalstrategie und Organisation", "Aus- und Weiterbildung", "Diversität und Chancengleichheit" sowie "Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" wird auf das Kapitel "United Internet als Arbeitgeber" im Nachhaltigkeitsbericht 2021 der United Internet AG verwiesen, der im April 2022 (unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikationen/berichte.html) veröffentlicht wird.
Die Konzernfinanzierung orientiert sich primär an den strategischen Geschäftsplänen der operativen Geschäftseinheiten. Um ausreichende Flexibilität für weiteres Wachstum zur Verfügung zu stellen, verfolgt United Internet daher laufend Trends der sich an den Finanzmärkten ergebenden Finanzierungsmöglichkeiten. Verschiedene Finanzierungsoptionen wie auch Potenziale zur Optimierung von bestehenden Finanzierungsinstrumenten werden regelmäßig geprüft. Die jederzeitige Sicherstellung ausreichender Liquidität sowie die finanzielle Unabhängigkeit des Konzerns stehen dabei im Vordergrund. Neben der starken Innenfinanzierungskraft unterhält der Konzern ausreichend Liquiditätsreserven bei Kernbanken. Die flexible Ausnutzung dieser Liquiditätsreserven ermöglicht eine effiziente Steuerung der Konzernliquidität, ein optimales Verschuldungsmanagement zur Reduzierung von Zinskosten sowie die Vermeidung von negativen Zinsen auf Guthaben.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beliefen sich im Konzern zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 auf 1.822,7 Mio. € (Vorjahr: 1.466,1 Mio. €) und setzen sich im Wesentlichen aus Schuldscheindarlehen und Konsortialkrediten zusammen.
Im Geschäftsjahr 2021 hat United Internet - wie bereits in den Jahren 2014 und 2017 - erfolgreich ein Schuldscheindarlehen platziert. Die Transaktion war deutlich überzeichnet, so dass sich die Gesellschaft zu einer Erhöhung des ursprünglich geplanten Platzierungsvolumens auf letztendlich 750 Mio. € entschieden hat. Die Mittel aus dieser Transaktion dienen der allgemeinen Unternehmensfinanzierung. Die insgesamt 5 Tranchen mit Laufzeiten von Juli 2024 bis Juli 2027 wurden zum Ausgabebetrag begeben und sind zu 100 % rückzahlbar. Durch die Begabe von überwiegend festverzinslichen Tranchen hat der Konzern das Risiko von steigenden Zinsen natürlich abgesichert und mit Laufzeiten von bis zu 6 Jahren das Fälligkeitenprofil optimiert. Der durchschnittliche Zinssatz beträgt 0,79 % p. a. Das neue Schuldscheindarlehen ist an keine sogenannten Covenants gebunden.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 bestanden insgesamt 1.297,5 Mio. € Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen (Vorjahr: 547,5 Mio. €) mit maximalen Laufzeiten bis Juli 2027.
Ein Bankenkonsortium hat der United Internet AG am 21. Dezember 2018 einen revolvierenden Konsortialkreditrahmen über 810 Mio. € bis Januar 2025 eingeräumt. Im Geschäftsjahr 2020 hat die Gesellschaft von einer vertraglich zugesagten Verlängerungsoption Gebrauch gemacht und hat die Laufzeit des revolvierenden Konsortialkreditrahmens für den Zeitraum Januar 2025 bis Januar 2026 verlängert. Für diesen Verlängerungszeitraum wurde ein Kreditrahmen über 690 Mio. € vereinbart. Zum 31. Dezember 2021 war der revolvierende Konsortialkreditrahmen mit 250 Mio. € in Anspruch genommen (Vorjahr: 550 Mio. €). Damit stehen aus dem noch nicht abgerufenen Kreditrahmen zum Bilanzstichtag Mittel in Höhe von 560 Mio. € (Vorjahr: 260 Mio. €) zur Verfügung.
Ein im Vorjahr noch bestehender Konsortialkredit über 200 Mio. € wurde fristgerecht im August 2021 zurückgezahlt.
Zusätzlich stehen der Gesellschaft bilaterale Kreditvereinbarungen in Höhe von 170 Mio. € (Vorjahr: 0 €) mit mehreren Banken zur Verfügung. Die Laufzeiten sind bis maximal 31. Januar 2023 festgelegt. Zum Bilanzstichtag sind diese bilateralen Kreditvereinbarungen vollständig in Anspruch genommen.
Der Gesellschaft stehen darüber hinaus verschiedene bilaterale Betriebsmittellinien in Höhe von 375 Mio. € (Vorjahr: 280 Mio. €) zur Verfügung. Diese sind teils bis auf weiteres eingeräumt, teils bis zum 2. Juli 2023 befristet. Zum Bilanzstichtag waren die Betriebsmittellinien mit 100 Mio. € (Vorjahr: 165 Mio. €) in Anspruch genommen.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 verfügt United Internet somit über insgesamt 835 Mio. € (Vorjahr: 375 Mio. €) freie Kreditlinien.
Weitere Angaben zu den verschiedenen Finanzierungsinstrumenten, zu Inanspruchnahmen, Zinssätzen und Laufzeiten finden sich auch im Konzernanhang unter Anhangangabe 31.
Im Geschäftsjahr 2021 ergaben sich keine wesentlichen Akquisitions- und Desinvestitionseffekte auf Umsatz und EBITDA von Konzern und Segmenten. Ebenso ergaben sich nur geringfügige negative Währungseffekte auf Konzern- und Segmentebene (Segment "Business Applications") in Höhe von jeweils -4,1 Mio. € beim Umsatz und -0,1 Mio. € beim EBITDA. Gleiches gilt für die Vermögenslage im Konzern, für die sich keine wesentlichen Effekte aus Währungsschwankungen ergaben.
Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge im United Internet Konzern konnte im Geschäftsjahr 2021 um insgesamt 1,03 Mio. auf 26,68 Mio. Verträge gesteigert werden. Gleichzeitig stiegen die werbefinanzierten Free-Accounts um 0,92 Mio. auf 40,32 Mio.
Der Umsatz auf Konzernebene legte im Geschäftsjahr 2021 von 5.367,2 Mio. € im Vorjahr um 5,2 % auf 5.646,2 Mio. € zu. Dabei verbesserten sich die Umsätze im Ausland (trotz Währungsverlusten in Höhe von 4,1 Mio. €) von 458,5 Mio. € um 12,1 % auf 513,8 Mio. €.
Die Umsatzkosten sanken im Berichtszeitraum von 3.769,3 Mio. € auf 3.684,9 Mio. €. Die Umsatzkostenquote sank dadurch von 70,2 % (vom Umsatz) im Vorjahr auf 65,3 % (vom Umsatz). Ursächlich für diese Verbesserung war auch ein (periodenfremder) positiver Effekt von +39,4 Mio. € (für weitere Einzelheiten wird auf die Kommentierung der Ergebniskennzahlen im Folgenden verwiesen) in 2021, wohingegen im Vorjahr eine nicht-cashwirksame Ausbuchung von VDSL-Kontingenten in Höhe von -129,9 Mio. € vorgenommen wurde. Darüber hinaus ist 1&1 seit dem Abschluss der National Roaming Vereinbarung berechtigt, die bestellten Vorleistungskapazitäten innerhalb vertraglich festgelegter Bandbreiten zu reduzieren oder zu erhöhen, wodurch sich positive Effekte auf die Umsatzkosten ergeben haben. Die Bruttomarge verbesserte sich entsprechend von 29,8 % auf 34,7 %, so dass das Bruttoergebnis überproportional zum Umsatzwachstum (5,2 %) von 1.597,9 Mio. € um 22,7% auf 1.961,2 Mio. € zulegen konnte.
Die Vertriebskosten stiegen auch infolge der Vertriebsoffensive von IONOS leicht überproportional von 767,9 Mio. € (14,3 % vom Umsatz) im Vorjahr auf 835,7 Mio. € (14,8 % vom Umsatz).
Die Verwaltungskosten erhöhten sich durch gestiegene Rechts- und Beratungskosten (infolge der Vorbereitungen und Verhandlungen im Zusammenhang mit dem Aufbau des eigenen 5G-Netzes) deutlich überproportional von 206,0 Mio. € (3,8 % vom Umsatz) auf 243,0 Mio. € (4,3 % vom Umsatz).
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| in Mio. € | 2017 (IAS 18) | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzkosten | 2.691,1 | 3.350,1 | 3.427,0 | 3.769,3 | 3.684,9 (1) |
| Umsatzkostenquote | 64,0 % | 65,7 % | 66,0 % | 70,2 % | 65,3 % |
| Bruttomarge | 36,0 % | 34,3 % | 34,0 % | 29,8 % | 34,7 % |
| Vertriebskosten | 638,3 | 678,2 | 741,8 | 767,9 | 835,7 |
| Vertriebskostenquote | 15,2 % | 13,3 % | 14,3 % | 14,3 % | 14,8 % |
| Verwaltungskosten | 185,1 | 218,9 | 205,9 | 206,0 | 243,0 |
| Verwaltungskostenquote | 4,4 % | 4,3 % | 4,0 % | 3,8 % | 4,3 % |
(1) Inklusive eines periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (Effekt: +39,4 Mio. €)
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sanken von 30,9 Mio. € auf 21,2 Mio. € und die sonstigen betrieblichen Erträge von 74,5 Mio. € im Vorjahr auf 54,8 Mio. €. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte beliefen sich auf -86,3 Mio. € (Vorjahr: -92,9 Mio. €).
Die Ergebniskennzahlen wurden in den Geschäftsjahren 2021 und 2020 von unterschiedlichen Sondereffekten geprägt, die sich im Geschäftsjahr 2021 positiv und im Geschäftsjahr 2020 insgesamt stark negativ auswirkten.
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| ― | Der Sondereffekt "Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021" resultiert aus den rückwirkend günstigeren Mobilfunk-Vorleistungspreisen für das 2. Halbjahr 2020 im Zusammenhang mit der am 21. Mai 2021 geschlossenen National-Roaming-Vereinbarung mit Telefónica und wirkte sich periodenfremd erst im Geschäftsjahr 2021 positiv auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus. Einzelheiten dazu finden sich im Kapitel 2. "Wirtschaftsbericht" unter "Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse". |
| ― | Der Sondereffekt "Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021" resultiert aus den quartalsweise durchgeführten Neubewertungen von Derivaten und wirkte sich im Geschäftsjahr 2021 positiv auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus. Im Geschäftsjahr 2020 war dieser Effekt unwesentlich. |
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| ― | Der Sondereffekt "Periodengerechte Zuordnung des periodenfremden Effekts 2021 in 2020" resultiert aus der periodengerechten Zuordnung des vorgenannten periodenfremden Ergebniseffekts in 2021 und wirkt sich positiv auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus. Einzelheiten dazu finden sich im Kapitel 2. "Wirtschaftsbericht" unter "Rechtliche Rahmenbedingungen / wesentliche Ereignisse". |
| ― | Der Sondereffekt "Ausbuchung VDSL-Kontingente in 2020" resultiert aus der Ausbuchung eines aktiven Rechnungsabgrenzungspostens für noch zur Verfügung stehende VDSL-Kontingente und wirkte sich im Geschäftsjahr 2020 negativ auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus. |
| ― | Der Sondereffekt "Wertaufholungen Tele Columbus in 2020" resultiert aus den im Ergebnis aus at-equity enthaltenen Wertaufholungen auf die von United Internet gehaltenen Aktien der Tele Columbus AG und wirkte sich im Geschäftsjahr 2020 positiv auf EBT, Konzernergebnis und EPS aus. |
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| in Mio. €; EPS in € |
Geschäftsjahr 2021 | Geschäftsjahr 2020 |
|---|---|---|
| EBITDA | 1.303,7 | 1.048,9 |
| Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 | - 39,4 | |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 | - 4,9 | |
| Periodengerechte Zuordnung des periodenfremden Effekts 2021 in 2020 | 39,4 | |
| Ausbuchung VDSL-Kontingente in 2020 | 129,9 | |
| EBITDA bereinigt um Sondereffekte (operativ) | 1.259,4 | 1.218,2 |
| EBIT | 829,9 | 574,9 |
| Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 | - 39,4 | |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 | - 4,9 | |
| Periodengerechte Zuordnung des periodenfremden Effekts 2021 in 2020 | 39,4 | |
| Ausbuchung VDSL-Kontingente in 2020 | 129,9 | |
| EBIT bereinigt um Sondereffekte (operativ) | 785,6 | 744,2 |
| EBT | 773,3 | 556,2 |
| Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 | - 39,4 | |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 | - 4,9 | |
| Periodengerechte Zuordnung des periodenfremden Effekts 2021 in 2020 | 39,4 | |
| Ausbuchung VDSL-Kontingente in 2020 | 129,9 | |
| Wertaufholungen Tele Columbus in 2020 | - 29,2 | |
| EBT bereinigt um Sondereffekte (operativ) | 729,0 | 696,3 |
| Konzernergebnis | 523,2 | 368,8 |
| Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 | - 27,0 | |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 | - 3,4 | |
| Periodengerechte Zuordnung des periodenfremden Effekts 2021 in 2020 | 27,0 | |
| Ausbuchung VDSL-Kontingente in 2020 | 91,5 | |
| Wertaufholungen Tele Columbus in 2020 | - 29,2 | |
| Konzernergebnis bereinigt um Sondereffekte (operativ) | 492,8 | 458,1 |
| Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet" | 416,5 | 290,5 |
| Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 | - 20,7 | |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 | - 3,4 | |
| Periodengerechte Zuordnung des periodenfremden Effekts 2021 in 2020 | 20,8 | |
| Ausbuchung VDSL-Kontingente in 2020 | 68,9 | |
| Wertaufholungen Tele Columbus in 2020 | - 29,2 | |
| Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet" bereinigt um Sondereffekte | 392,4 | 351,0 |
| EPS | 2,23 | 1,55 |
| Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 | - 0,11 | |
| Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 | - 0,02 | |
| Periodengerechte Zuordnung des periodenfremden Effekts 2021 in 2020 | 0,11 | |
| Ausbuchung VDSL-Kontingente in 2020 | 0,37 | |
| Wertaufholungen Tele Columbus in 2020 | - 0,16 | |
| EPS bereinigt um Sondereffekte (operativ) | 2,10 | 1,87 |
Ohne Berücksichtigung der vorgenannten gegenläufigen Sondereffekte haben sich die Ergebniskennzahlen EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS im Geschäftsjahr 2021 wie folgt entwickelt:
Das operative EBITDA im Konzern stieg im Geschäftsjahr 2021 von 1.218,2 Mio. € im Vorjahr um 3,4 % auf 1.259,4 Mio. € und das operative EBIT im Konzern von 744,2 Mio. € um 5,6 % auf 785,6 Mio. €.
In EBITDA und EBIT enthalten sind initiale Kosten für den Bau des 5G-Mobilfunknetzes in Höhe von -37,9 Mio. € (Vorjahr: -13,9 Mio. €) bei 1&1 sowie -36,8 Mio. € angekündigte Investitionen für eine Produkt- und Vertriebsoffensive von IONOS mit Schwerpunkten beim Cloud-Geschäft und der weiteren Internationalisierung.
Die operative EBITDA-Marge blieb entsprechend mit 22,3 % hinter dem Vorjahr (22,7 %) zurück, während die operative EBIT-Marge unverändert bei 13,9 % lag.

(1) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €) und exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9 Mio. €)
(2) Inklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts in 2021, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €) und exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)
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| in Mio. € | Q1 2021 | Q2 2021 | Q3 2021 | Q4 2021 | Q4 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 1.392,2 | 1.383,4 | 1.392,3 | 1.478,3 | 1.382,5 | + 6,9 % |
| EBITDA | 311,9 (1) | 321,0 (2) | 319,2 (3) | 307,3 (4) | 302,6 (5) | + 1,6 % |
| EBIT | 196,0 (1) | 205,6 (2) | 199,9 (3) | 184,1 (4) | 183,3 (5) | + 0,4 % |
(1) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts aus dem 2. Halbjahr 2020 (EBITDA- und EBIT-Effekt: +34,4 Mio. €) und exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +0,2 Mio. €)
(2) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts aus dem 2. Halbjahr 2020 (EBITDA- und EBIT-Effekt: +5,0 Mio. €) und exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +0,7 Mio. €)
(3) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +2,1 Mio. €)
(4) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +1,9 Mio. €)
(5) Inklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts in 2021, der anteilig dem 4. Quartal 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +20,2 Mio. €) und exklusive nicht-cashwirksame Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)
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| in Mio. € | 2017 (IAS 18) | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | 4.206,3 | 5.102,9 | 5.194,1 | 5.367,2 | 5.646,2 |
| EBITDA | 979,6 (1) | 1.201,3 | 1.244,2 (2) | 1.218,2 (3) | 1.259,4 (4) |
| EBITDA-Marge | 23,3 % | 23,5 % | 24,0 % | 22,7 % | 22,3 % |
| EBIT | 704,0 (1) | 811,0 | 770,2 (2) | 744,2 (3) | 785,6 (4) |
| EBIT-Marge | 16,7 % | 15,9 % | 14,8 % | 13,9 % | 13,9 % |
(1) Exklusive des außerordentlichen Ertrags aus der Neubewertung der Drillisch-Aktien (EBITDA- und EBIT-Effekt: +303,0 Mio. €) und der Neubewertung der ProfitBricks-Anteile (EBITDA- und EBIT-Effekt: +16,1 Mio. €) sowie ohne M&A-Transaktionskosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -17,1 Mio. €), ohne Restrukturierungskosten im Offline-Vertrieb (EBITDA- und EBIT-Effekt: -28,3 Mio. €) und ohne Markenwert-Abschreibungen Strato (EBIT-Effekt: -20,7 Mio. €)
(2) Exklusive eines außerordentlichen Ertrags aus dem Verkauf der virtual minds Anteile (EBITDA- und EBIT-Effekt: +21,5 Mio. €) und exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)
(3) Inklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts in 2021, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €) und exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)
(4) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €) und exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9 Mio. €)
Trotz der vorgenannten Ergebnisbelastungen stiegen auch das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) sowie das operative Konzernergebnis von 696,3 Mio. € um 4,7 % auf 729,0 Mio. € bzw. von 458,1 Mio. € um 7,6 % auf 492,8 Mio. €.
Das auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallene operative Konzernergebnis verbesserte sich ebenfalls von 351,0 Mio. € um 11,8 % auf 392,4 Mio. €.
Entsprechend stieg auch das operative Ergebnis pro Aktie (EPS) von 1,87 € im Vorjahr um 12,3 % auf 2,10 € und das operative EPS vor PPA von 2,32 € um 8,2 % auf 2,51 €.
Dank der positiven Unternehmensentwicklung und ausgehend von einem Konzernergebnis in Höhe von 523,2 Mio. € (Vorjahr: 368,8 Mio. €) stieg der Cashflow der betrieblichen Tätigkeit im Geschäftsjahr 2021 von 954,1 Mio. € auf 987,8 Mio. €.
Die Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit des Geschäftsjahres 2021 blieben mit 887,6 Mio. € hinter dem Vorjahr (925,7 Mio. €) zurück. Ursächlich hierfür waren insbesondere getätigte Vorauszahlungen an Vorleister.
Der Cashflow aus dem Investitionsbereich weist im Berichtszeitraum Nettoauszahlungen in Höhe von 527,3 Mio. € (Vorjahr: 361,1 Mio. €) aus. Diese resultieren im Wesentlichen aus Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 289,8 Mio. € (Vorjahr: 447,0 Mio. €, davon 165,0 Mio. € für die Verlängerungsphase des MBA MVNO-Vertrages), aus Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen in Höhe von 226,3 Mio. € (insbesondere für die Beteiligung an der Kublai GmbH) sowie aus Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von 20,6 Mio. € (insbesondere für den Erwerb der we22 AG). Der Cashflow aus dem Investitionsbereich des Vorjahres war - neben den Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen - zudem geprägt durch Einzahlungen aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten (insbesondere aus dem Verkauf der Anteile an Afilias Inc.) in Höhe von 77,5 Mio. €.
Der Free Cashflow ist bei United Internet definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Der Free Cashflow stieg infolge deutlich geringerer Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen von 483,8 Mio. € auf 600,8 Mio. €. Der Tilgungsanteil von Leasingverbindlichkeiten wird im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen. Abzüglich der Cashflow-Position "Tilgung von Finanzierungsleasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechten" stieg der Free Cashflow im Geschäftsjahr 2021 von 376,6 Mio. € auf 495,2 Mio. €.
Bestimmend im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich waren im Geschäftsjahr 2021 Kreditaufnahmen von im Saldo 353,0 Mio. € (Vorjahr: Kreditrückzahlungen von 272,3 Mio. €), die Tilgung von Frequenzverbindlichkeiten in Höhe von 61,3 Mio. € (Vorjahr: 61,3 Mio. €), die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 105,6 Mio. € (Vorjahr: 107,2 Mio. €), die Dividendenzahlung in Höhe von 93,6 Mio. € (Vorjahr: 93,6 Mio. €) sowie die Auszahlung an Minderheitsaktionäre für die Aufstockung der Anteile an der IONOS TopCo SE sowie der 1&1 AG in Höhe von 456,8 Mio. €.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 31. Dezember 2021 stichtagsbedingt auf 110,1 Mio. € - nach 131,3 Mio. € zum Vorjahresstichtag.
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| in Mio. € | 2021 | 2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 987,8 | 954,1 | + 33,7 |
| Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit | 887,6 | 925,7 | - 38,1 |
| Cashflow aus dem Investitionsbereich | - 527,3 | - 361,1 | - 166,2 |
| Free Cashflow (1) | 495,2 (2) | 376,6 (3) | + 118,6 |
| Cashflow aus dem Finanzierungsbereich | - 386,1 | - 549,1 | + 163,0 |
| Zahlungsmittel zum 31. Dezember | 110,1 | 131,3 | - 21,2 |
(1) Free Cashflow ist definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
(2) 2021 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten (105,6 Mio. €), die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden
(3) 2020 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten (107,2 Mio. €), die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden
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| in Mio. € | 2017 (IAS 18) | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 656,4 | 889,5 | 935,0 | 954,1 | 987,8 |
| Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit | 655,7 (2) | 482,3 | 828,9 | 925,7 | 887,6 |
| Cashflow aus dem Investitionsbereich | - 897,7 | - 350,9 | 87,2 | - 361,1 | - 527,3 |
| Free Cashflow (1) | 424,4 (2) | 254,6 (3) | 496,0 (4) | 376,6 (5) | 495,2 (5) |
| Cashflow aus dem Finanzierungsbereich | 312,2 | - 312,6 | - 857,6 | - 549,1 | - 386,1 |
| Zahlungsmittel zum 31. Dezember | 238,5 | 58,1 | 117,6 | 131,3 | 110,1 |
(1) Free Cashflow ist definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen
(2) 2017 ohne Berücksichtigung einer ursprünglich für das 4. Quartal 2016 geplanten Kapitalertragsteuerrückerstattung (70,3 Mio. €)
(3) 2018 ohne Berücksichtigung einer Steuerzahlung aus dem Geschäftsjahr 2016 (34,7 Mio. €)
(4) 2019 ohne Berücksichtigung einer Kapitalertragsteuerzahlung (56,2 Mio. €) und Steuerzahlungen aus dem Geschäftsjahr 2017 und Vorjahren (27,2 Mio. €) sowie inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten, die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden
(5) 2020 und 2021 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten, die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden
Die Bilanzsumme stieg von 9,231 Mrd. € per 31. Dezember 2020 auf 9,669 Mrd. € zum 31. Dezember 2021.
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| in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 110,1 | 131,3 | - 21,2 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 380,5 | 344,8 | + 35,6 |
| Vertragsvermögenswerte | 619,7 | 577,6 | + 42,1 |
| Vorräte | 96,5 | 85,4 | + 11,1 |
| Abgegrenzte Aufwendungen | 214,0 | 214,4 | - 0,4 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 119,0 | 82,3 | + 36,7 |
| Ertragsteueransprüche | 46,4 | 64,8 | - 18,5 |
| Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte | 8,1 | 12,4 | - 4,3 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 1.594,2 | 1.512,9 | + 81,3 |
Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen von 1.512,9 Mio. € per 31. Dezember 2020 auf 1.594,2 Mio. € zum 31. Dezember 2021. Dabei nahm der in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesene Bestand an liquiden Mitteln stichtagsbedingt sowie infolge der getätigten Unternehmenstransaktionen (M&A) von 131,3 Mio. € auf 110,1 Mio. € ab. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen hingegen stichtagsbedingt sowie infolge der Geschäftsausweitung leicht von 344,8 Mio. € auf 380,5 Mio. €. Die Position Vertragsvermögenswerte erhöhte sich im Zuge des Kundenwachstums sowie des höheren Hardware-Einsatzes von 577,6 Mio. € auf 619,7 Mio. € und beinhaltet kurzfristige Ansprüche gegenüber Kunden aus der im Rahmen der Anwendung von IFRS 15 vorgezogenen Umsatzrealisierung. Kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte legten infolge gewährter Darlehen an assoziierte Unternehmen sowie erworbener Derivate von 82,3 Mio. € auf 119,0 Mio. € zu. Ertragsteueransprüche gingen hingegen von 64,8 Mio. € auf 46,4 Mio. € zurück. Vorräte, kurzfristige abgegrenzte Aufwendungen und sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte blieben nahezu unverändert.
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| in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 431,6 | 89,6 | + 342,1 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 11,6 | 9,9 | + 1,7 |
| Sachanlagen | 1.379,6 | 1.271,6 | + 108,1 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 2.059,4 | 2.197,8 | - 138,4 |
| Firmenwerte | 3.627,8 | 3.609,4 | + 18,4 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 47,3 | 54,0 | - 6,7 |
| Vertragsvermögenswerte | 206,0 | 196,5 | + 9,4 |
| Abgegrenzte Aufwendungen | 287,7 | 144,8 | + 142,9 |
| Latente Steueransprüche | 23,8 | 20,4 | + 3,4 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 8.074,9 | 7.594,0 | + 480,9 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 0,0 | 124,0 | - 124,0 |
Die langfristigen Vermögenswerte stiegen deutlich von 7.594,0 Mio. € per 31. Dezember 2020 auf 8.074,9 Mio. € zum 31. Dezember 2021. Ursächlich hierfür war hauptsächlich der Anstieg der Anteile an assoziierten Unternehmen von 89,6 Mio. € auf 431,6 Mio. € - insbesondere infolge des Anteilserwerbs an der Kublai GmbH sowie der Umbuchung der zuvor als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte (Tele Columbus). Sachanlagen stiegen infolge getätigter Investitionen im Geschäftsjahr 2021 von 1.271,6 Mio. € auf 1.379,6 Mio. €, während die immateriellen Vermögenswerte im Wesentlichen infolge von Abschreibungen von 2.197,8 Mio. € auf 2.059,4 Mio. € zurückgingen. Die Firmenwerte stiegen insbesondere durch die Übernahme der we22 AG von 3.609,4 Mio. € auf 3.627,8 Mio. € an. Die abgegrenzten Aufwendungen erhöhten sich stichtagsbedingt und infolge des langfristigen Anteils der geleisteten Zahlungen im Rahmen des neuen Kontingentvertrages mit der Deutschen Telekom stark von 144,8 Mio. € auf 287,7 Mio. €. Die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte sowie latente Steueransprüche blieben weitgehend unverändert.
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| in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 583,4 | 532,8 | + 50,6 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 325,4 | 370,4 | - 45,1 |
| Ertragsteuerschulden | 58,4 | 114,6 | - 56,2 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 157,9 | 152,1 | + 5,8 |
| Sonstige Rückstellungen | 16,2 | 9,3 | + 6,9 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 329,2 | 278,6 | + 50,5 |
| Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten | 135,7 | 46,7 | + 89,0 |
| Summe kurzfristige Schulden | 1.606,2 | 1.504,6 | + 101,6 |
Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich von 1.504,6 Mio. € per 31. Dezember 2020 auf 1.606,2 Mio. € zum 31. Dezember 2021. Dabei stiegen die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt von 532,8 Mio. € auf 583,4 Mio. €. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sanken von 370,4 Mio. € auf 325,4 Mio. €. Ertragsteuerschulden gingen von 114,6 Mio. € auf 58,4 Mio. € zurück. Die kurzfristigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten stiegen stichtagsbedingt von 278,6 Mio. € auf 329,2 Mio. €. Die kurzfristigen sonstigen nicht-finanziellen Verbindlichkeiten erhöhten sich infolge einer Gesetzesänderung (Umkehr der Umsatzsteuerschuldnerschaft für TK-Leistungen) von 46,7 Mio. € auf 135,7 Mio. € und beinhaltet im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber den Finanzbehörden. Die Position kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten, die vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen beinhaltet, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist, sowie die Position kurzfristige sonstige Rückstellungen blieben weitgehend unverändert.
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| in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.497,4 | 1.095,7 | + 401,7 |
| Latente Steuerschulden | 290,5 | 331,6 | - 41,1 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2,5 | 6,0 | - 3,5 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 32,2 | 33,6 | - 1,5 |
| Sonstige Rückstellungen | 66,0 | 69,3 | - 3,3 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.251,2 | 1.278,7 | - 27,6 |
| Summe langfristige Schulden | 3.139,7 | 2.815,0 | + 324,7 |
Die langfristigen Schulden stiegen von 2.815,0 Mio. € per 31. Dezember 2020 auf 3.139,7 Mio. € zum 31. Dezember 2021. Ursächlich hierfür waren insbesondere die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die infolge der Aufnahme langfristiger Kredite im Zuge der getätigten Unternehmenstransaktionen (M&A) von 1.095,7 Mio. € auf 1.497,4 Mio. € anstiegen. Für Einzelheiten zu den M&A-Finanzierungen wird auf die Kommentierung der Netto-Bankverbindlichkeiten auf der nächsten Seite verwiesen.
Die United Internet AG hat - wie bereits in den Jahren 2014 und 2017 - auch im Geschäftsjahr 2021 erfolgreich ein Schuldscheindarlehen platziert. Die Transaktion war deutlich überzeichnet, so dass sich die Gesellschaft zu einer Erhöhung des ursprünglich geplanten Platzierungsvolumens auf letztendlich 750 Mio. € entschieden hat. Das Schuldscheindarlehen umfasst mehrere Tranchen mit Laufzeiten von drei bis sechs Jahren zu überwiegend festen Zinssätzen mit einer durchschnittlichen Verzinsung von 0,79 % p. a. Der Vollzug der Transaktion erfolgte im Juli 2021.
Die Positionen latente Steuerschulden, langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, langfristige Vertragsverbindlichkeiten, die vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen beinhaltet, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist, sowie langfristige sonstige Rückstellungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten blieben hingegen weitgehend unverändert.
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| in Mio. € | 31.12.2021 | 31.12.2020 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Grundkapital | 194,0 | 194,0 | 0,0 |
| Kapitalrücklage | 1.954,7 | 2.322,8 | - 368,1 |
| Kumuliertes Konzernergebnis | 2.562,6 | 2.240,5 | + 322,1 |
| Eigene Anteile | - 231,5 | - 212,7 | - 18,7 |
| Neubewertungsrücklage | 0,6 | - 4,4 | + 5,0 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | - 12,9 | - 21,1 | + 8,2 |
| Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital | 4.467,4 | 4.519,1 | - 51,6 |
| Nicht beherrschende Anteile | 455,7 | 392,1 | + 63,6 |
| Summe Eigenkapital | 4.923,2 | 4.911,2 | + 12,0 |
Das Eigenkapital im Konzern stieg von 4.911,2 Mio. € per 31. Dezember 2020 auf 4.923,2 Mio. € zum 31. Dezember 2021. Dabei stand einem Rückgang der Kapitalrücklage der Anstieg des kumulierten Konzernergebnisses gegenüber. Die Kapitalrücklage ging infolge der Aufstockung der Anteile an der IONOS TopCo SE sowie der Anteile an der 1&1 AG von 2.322,8 Mio. € auf 1.954,7 Mio. € zurück. Das kumulierte Konzernergebnis legte hingegen von 2.240,5 Mio. € auf 2.562,6 Mio. € zu und enthält die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Die Eigenkapitalquote im Konzern sank durch den noch stärkeren Anstieg der Bilanzsumme von 53,2 % auf 50,9 %.
Mit Ad-hoc-Mitteilung vom 6. August 2021 hat die United Internet AG bekannt gegeben, ein Aktienrückkaufprogramm in einem Volumen von bis zu 160 Mio. € aufzulegen. Das Programm hat am 10. August 2021 begonnen und sollte längstens bis zum 30. April 2022 laufen. Der Vorstand der United Internet AG hat am 13. September 2021 beschlossen, das Aktienrückkaufprogramm zum Ablauf des 13. September 2021 vorzeitig zu beenden. Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms hat die Gesellschaft bis zum 10. September 2021 insgesamt 514.972 Aktien zu einem Durchschnittskurs von 36,35 € pro Aktie und einem Gesamtvolumen von 18,7 Mio. € zurückgekauft. Damit hält die United Internet AG zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 insgesamt 7.284.109 eigene Aktien (ca. 3,75 % des Grundkapitals von 194.000.000 Aktien) - nach 6.769.137 eigenen Aktien zum 31. Dezember 2020.
Die Netto-Bankverbindlichkeiten (d. h. der Saldo aus kurz- und langfristigen Bankverbindlichkeiten und liquiden Mitteln) stiegen von 1.334,8 Mio. € per 31. Dezember 2020 auf 1.712,6 Mio. € zum 31. Dezember 2021. Ursächlich für diesen Anstieg war die Aufnahme neuer Kredite, die unter anderem der Finanzierung der Beteiligung an der Kublai GmbH (220 Mio. €), der Aufstockung der Anteile an der IONOS TopCo SE (310 Mio. €) und der 1&1 AG (149 Mio. €) sowie der Übernahme der we22 AG (21 Mio. €) dienten.
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| 2017 (IAS 18) | 2018 (IFRS 15) | 2019 (IFRS 16) | 2020 | 2021 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Netto-Bankverbindlichkeiten (1) / EBITDA | 1,37 | 1,57 | 1,28 | 1,27 | 1,31 |
| Netto-Bankverbindlichkeiten (1) / Free Cashflow (2) | 4,04 | 7,39 | 3,27 | 3,54 | 3,45 |
(1) Netto-Bankverbindlichkeiten = Saldo aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und liquiden Mittel
(2) Free Cashflow ohne Berücksichtigung einer ursprünglich für das 4. Quartal 2016 geplanten Kapitalertragsteuererstattung von 70,3 Mio. € (2017), einer Steuerzahlung aus dem Geschäftsjahr 2016 von 34,7 Mio. € (2018) sowie Steuerzahlungen aus dem Geschäftsjahr 2017 und Vorjahren von 22,1 Mio. € (2019); Free Cashflow 2019, 2020 und 2021 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten, die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden
Weitere Angaben zu Zielsetzung und Methoden des Finanzrisiko-Managements im Konzern finden sich auch im Konzernanhang unter Anhangangabe 43.
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| in Mio. € | 31.12.2017 (IAS 18) | 31.12.2018 (IFRS 15) | 31.12.2019 (IFRS 16) | 31.12.2020 | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 7.605,2 | 8.173,8 | 9.128,8 | 9.230,8 | 9.669,1 |
| Liquide Mittel | 238,5 | 58,1 | 117,6 | 131,3 | 110,1 |
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 418,0 | 206,9 (1) | 196,0 | 89,6 (1) | 431,6 (1) |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 333,7 | 348,1 (2) | 90,4 (2) | 9,9 (2) | 11,6 |
| Sachanlagen | 747,4 | 818,0 | 1.160,6 (3) | 1.271,6 | 1.379,6 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 1.408,4 | 1.244,6 | 2.167,4 (4) | 2.197,8 | 2.059,4 |
| Firmenwerte | 3.564,1 | 3.612,6 (5) | 3.616,5 | 3.609,4 | 3.627,8 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.955,8 | 1.939,1 | 1.738,4 | 1.466,1 | 1.822,7 |
| Grundkapital | 205,0 | 205,0 | 205,0 | 194,0 (6) | 194,0 |
| Eigenkapital | 4.048,7 | 4.521,5 (7) | 4.614,7 | 4.911,2 | 4.923,2 |
| Eigenkapitalquote | 53,2 % | 55,3 % | 50,6 % | 53,2 % | 50,9 % |
(1) Rückgang durch Wertminderungen (2018) bzw. Umwidmung Tele Columbus (2019); Anstieg durch Beteiligung an Kublai (2021)
(2) Anstieg durch Folgebewertung von Anteilen an börsennotierten Unternehmen (2018); Rückgang durch den Verkauf der Rocket Internet Aktien (2019); Rückgang durch Verkauf der Afilias-Anteile (2020)
(3) Anstieg durch erstmalige IFRS-16-Bilanzierung (2019)
(4) Anstieg durch erstmalige Bilanzierung der erworbenen 5G-Frequenzen (2019)
(5) Anstieg durch Übernahme von World4You (2018)
(6) Rückgang durch Einzug eigener Aktien (2020)
(7) Anstieg durch Übergangseffekte aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 (2018)
Nach dem starken Einbruch der Weltwirtschaft in 2020 infolge der Coronavirus-Pandemie zeigen die Zahlen des Internationale Währungsfonds (IWF) wieder wirtschaftliches Wachstum in 2021, das letztendlich höher ausfiel, als noch zu Jahresbeginn erwartet.
Die konjunkturelle Erholung in Deutschland, dem aus Sicht von United Internet mit Abstand wichtigsten Markt, hat sich in 2021 hingegen langsamer als erwartet dargestellt. So hat der IWF ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 2,7 % konstatiert und damit 0,8 Prozentpunkte weniger als noch zu Jahresbeginn erwartet. Die Berechnungen des Fonds für Deutschland decken sich mit den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis), das für 2021 einen Anstieg des (preisbereinigten) Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,7% festgestellt hat. Nach dem Einbruch des BIP infolge der Coronavirus-Pandemie in 2020 war auch das statistische Bundesamt zu Beginn des Jahres 2021 noch von einem höheren Wachstum und damit einer schnelleren Erholung ausgegangen.
Dank des stabilen und weitgehend konjunkturunabhängigen Geschäftsmodells hat sich United Internet auch im Geschäftsjahr 2021 gut entwickelt. Die Gesellschaft konnte die selbst gesteckten Ziele erreichen und hat sich mit einem Zuwachs um 1,03 Mio. Kundenverträge auf 26,68 Mio. und einem Umsatzwachstum um 5,2 % auf 5,646 Mrd. € positiv weiterentwickelt. Gleichzeitig konnten auch die operativen Ergebniskennzahlen - trotz hoher Investitionen in Zukunftsthemen - weiter zulegen. So stiegen das EBITDA um 3,4 % auf rund 1,259 Mio. € und das EBIT um 5,6 % auf rund 786 Mio. €. Darin enthalten sind initiale Kosten für den Bau des eigenen 5G-Mobilfunknetzes von 1&1 in Höhe von -37,9 Mio. € (Vorjahr: -13,9 Mio. €) sowie -36,8 Mio. € Investitionen für eine Produkt- und Vertriebsoffensive mit Schwerpunkten beim Cloud-Geschäft und der weiteren Internationalisierung von IONOS.
Diese positive Unternehmensentwicklung zeigt erneut die Vorteile des Geschäftsmodells von United Internet, das überwiegend auf elektronischen Abonnements basiert mit festen monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten. Dies sichert stabile und planbare Umsätze und Cashflows, bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse und eröffnet finanzielle Spielräume, um neue Kunden zu gewinnen, Kundenbeziehungen auszubauen und Chancen in neuen Geschäftsfeldern bzw. neuen Märkten zu nutzen. Organisch oder durch Beteiligungen und Übernahmen.
Entsprechend stark hat die Gesellschaft auch im Geschäftsjahr 2021 wieder in die Gewinnung und den Ausbau von Kundenverhältnissen sowie in neue Produkte investiert und hat damit die Basis für künftiges Wachstum geschaffen.
Auch die Finanzlage des Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2021 stark dargestellt. Der Free Cashflow lag mit 600,8 Mio. € bzw. 495,2 Mio. € nach Leasing einmal mehr auf einem hohen Niveau (Vorjahr: 483,8 Mio. € bzw. 376,6 Mio. € nach Leasing inklusive einer Einmalzahlung in Höhe von 165 Mio. € für die Verlängerungsphase des MBA MVNO-Vertrages). Darin zeigt sich erneut die sehr gute Cash-Generierung der Unternehmensgruppe bei einem gleichzeitig stabilen und qualitativen Wachstum.
Insgesamt sieht der Vorstand die United Internet Gruppe - zum Abschlussstichtag des Geschäftsjahres 2021 wie auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts - für die weitere Unternehmensentwicklung sehr gut aufgestellt. Er schätzt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage - vorbehaltlich eventueller Sondereffekte - positiv ein und blickt optimistisch in die Zukunft.
Die Ertragslage der United Internet AG als reine Holding Gesellschaft ist üblicherweise durch das Beteiligungs- und Finanzergebnis geprägt. Der Umsatz der Einzelgesellschaft belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf 0,5 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) und resultiert überwiegend aus für Konzerngesellschaften erbrachten Dienstleistungen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 12,6 Mio. € (Vorjahr: 12,3 Mio. €) und resultieren im Wesentlichen aus Erträgen aus dem Abgang von Finanzanlagen in Höhe von 8,8 Mio. €, die insbesondere aus dem Verkauf der MIP Multimedia Internet Park GmbH stammen.
Bereinigt um Effekte aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen betrug der Personalaufwand 1,1 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 12,4 Mio. € (Vorjahr: 19,8 Mio. €) und bestehen im Wesentlichen aus Aufwendungen aus internen Weiterbelastungen für konzernintern erbrachte Dienstleistungen von 5,2 Mio. € sowie Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten von 3,6 Mio. €.
Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen von 317,5 Mio. € (Vorjahr: 87,2 Mio. €) resultieren aus Gewinnabführungen der 1&1 Mail & Media Applications SE von 314,7 Mio. €, der United Internet Corporate Services GmbH von 2,7 Mio. € und der United Internet Service SE von 0,2 Mio. €. In der Gewinnabführung der 1&1 Mail & Media Applications SE sind Einmaleffekte im Rahmen einer konzerninternen Beteiligungsveräußerung von 77,1 Mio. € sowie aus einer Kapitalherabsetzung und anschließender Sonderausschüttung bei einer Tochtergesellschaft von 140,0 Mio. € enthalten.
Die Erträge aus Beteiligungen beliefen sich auf 6,7 Mio. € (Vorjahr: 6,7 Mio. €) und beinhalten im Wesentlichen die Dividende der 1&1 AG.
Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen in Höhe von 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €) betrafen im Wesentlichen den Ergebnisausgleich der United Internet Investments Holding SE, der United Internet Management Holding SE sowie der United Internet Corporate Holding SE.
Das Ergebnis vor Steuern im Einzelabschluss belief sich auf 403,5 Mio. € (Vorjahr: 167,9 Mio. €).
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 54,1 Mio. € (Vorjahr: 57,2 Mio. €) enthalten laufende Steuern von 56,1 Mio. € aus 2021 (davon 28,2 Mio. € Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag und 27,9 Mio. € Gewerbesteuer) sowie 3,0 Mio. € aus Vorjahren. Zudem wurden passive latente Steuern von 2,0 Mio. € gebildet. Gegenläufig wirkten sich Auflösungen von Steuerrückstellungen von 7,1 Mio. € aus.
Der Jahresüberschuss im Einzelabschluss der United Internet AG belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf 349,4 Mio. € (Vorjahr: 110,6 Mio. €).
Die Bilanzsumme der Einzelgesellschaft stieg von 5.618,2 Mio. € zum 31. Dezember 2020 auf 6.445,3 Mio. € zum 31. Dezember 2021.
Das Anlagevermögen der Einzelgesellschaft in Höhe von 5.636,9 Mio. € (Vorjahr: 5.331,0 Mio. €) ist im Wesentlichen geprägt durch die Finanzanlagen. Dabei stiegen die Anteile an verbundenen Unternehmen durch die Aufstockung der Anteile an den Tochterunternehmen IONOS TopCo SE und 1&1 AG auf 4.221,9 Mio. € (Vorjahr: 3.763,4 Mio. €). Ausleihungen an verbundene Unternehmen sanken auf 1.415,0 Mio. € (Vorjahr: 1.567,6 Mio. €) infolge der Rückzahlung konzerninterner Darlehen.
Das Umlaufvermögen der Einzelgesellschaft in Höhe von 808,4 Mio. € (Vorjahr: 287,2 Mio. €) umfasst die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie sonstige Vermögensgegenstände. Dabei stiegen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen auf 725,9 Mio. € (Vorjahr: 234,9 Mio. €). Diese enthalten insbesondere Forderungen im Rahmen des Cash-Managements sowie aus Gewinnabführungsverträgen und Leistungsbeziehungen innerhalb der United Internet Gruppe. Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 33,8 Mio. € (Vorjahr: 36,3 Mio. €) beinhalten im Wesentlichen Forderungen gegen das Finanzamt im Rahmen von Betriebsprüfungen der Vorjahre.
Das Eigenkapital der Einzelgesellschaft belief sich zum 31. Dezember 2021 auf 3.594,3 Mio. € (Vorjahr: 3.357,3 Mio. €). Der Anstieg des Eigenkapitals im Berichtsjahr resultiert vor allem aus dem Jahresüberschuss in Höhe von 349,4 Mio. € sowie gegenläufig aus der Dividendenzahlung in Höhe von 93,6 Mio. € und dem Erwerb eigener Aktien in Höhe von 18,2 Mio. €, die vom Eigenkapital abzugrenzen sind. Die Eigenkapitalquote sank von 59,8 % im Vorjahr auf 55,8 % zum 31. Dezember 2021.
Bei den Rückstellungen der Einzelgesellschaft in Höhe von 9,7 Mio. € (Vorjahr: 97,6 Mio. €) handelt es sich insbesondere um Steuerrückstellungen in Höhe von 1,6 Mio. € (Vorjahr: 87,4 Mio. €) sowie um sonstige Rückstellungen für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme, Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten, Tantiemen und Sonstige in Höhe von 8,1 Mio. € (Vorjahr: 10,2 Mio. €).
Die Verbindlichkeiten der Einzelgesellschaft sind insbesondere von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen geprägt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen in 2021 auf 1.825,4 Mio. € (Vorjahr: 1.467,9 Mio. €). Die Bankverbindlichkeiten setzen aus drei Schuldscheindarlehen von insgesamt 1.297,5 Mio. €, Konsortialkrediten von insgesamt 250 Mio. €, in Anspruch genommenen bilateralen Kreditvereinbarungen von 170 Mio. €, in Anspruch genommenen bilateralen Betriebsmittellinien von 100 Mio. € sowie Zinsen von 8 Mio. € zusammen. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen stiegen auf 998,9 Mio. € (Vorjahr: 672,6 Mio. €) und beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Salden im Rahmen des Cash-Managements innerhalb der United Internet Gruppe (989,4 Mio. €), aus Leistungsbeziehungen (8,4 Mio. €) sowie aus Gewinnabführungsverträgen (0,6 Mio. €). Bei den sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 4,6 Mio. € (Vorjahr: 12,0 Mio. €) handelt es sich im Wesentlichen um Umsatzsteuerverbindlichkeiten.
Der Cashflow im Einzelabschluss der Gesellschaft ist geprägt durch Zahlungsmittelzuflüsse aus den Gewinnabführungsverträgen sowie den Dividenden der Beteiligungen. Gegenläufig wirkten sich im Finanzierungsbereich die im Geschäftsjahr 2021 erworbenen eigenen Aktien, die gezahlte Dividende sowie die Aufstockung der Anteile an den Tochterunternehmen IONOS TopCo SE und 1&1 AG aus.
Die wirtschaftliche Lage der United Internet AG auf Ebene des Einzelabschlusses ist aufgrund ihrer Rolle als Holding-Gesellschaft im Wesentlichen durch das Beteiligungs- und Finanzergebnis beeinflusst. Insofern gilt die Gesamtaussage des Vorstandes zur wirtschaftlichen Lage im Konzern qualitativ auch für die United Internet AG selbst.
Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG sehen sich in der Verpflichtung, durch eine verantwortungsbewusste und langfristig ausgerichtete Unternehmensführung für den Bestand des Unternehmens und für eine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen. Nach dem Selbstverständnis von United Internet geht unternehmerisches Handeln dabei über die Verfolgung wirtschaftlicher Ziele hinaus und beinhaltet auch eine Verpflichtung gegenüber Gesellschaft, Umwelt, Mitarbeitern und weiteren Stakeholdern.
Die United Internet AG kommt dabei ihrer Berichtspflicht gemäß dem "Gesetz zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstattung der Unternehmen in ihren Lage- und Konzernlageberichten" (CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz, CSR-RUG) (§§ 315b und 315c i. V. m. 289c HGB) nach und veröffentlicht die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung (nfE) im Rahmen eines separaten Nachhaltigkeitsberichts. Darüber hinaus kommt die Gesellschaft im Nachhaltigkeitsbericht auch ihrer Berichtspflicht nach der EU Taxonomie-Verordnung 2020/852 des Europäischen Parlaments nach und legt den Anteil nachhaltiger Geschäftsaktivitäten entsprechend offen.
Der Nachhaltigkeitsbericht 2021 der Gesellschaft wird im April 2022 (unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikationen/berichte.html) veröffentlicht und erfüllt sowohl die im CSR-RUG geforderten Angaben sowie weitere Transparenzanforderungen der Stakeholder.
Die im Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichte nfE enthält die gesetzlich geforderten sowie ergänzende Angaben zu den für United Internet wesentlichen Aspekten "Umweltbelange" (Kapitel: Klima- und Umweltschutz), "Arbeitnehmerbelange" (Kapitel: United Internet als Arbeitgeber), "Sozialbelange" (Kapitel: Soziales Engagement), "Achtung der Menschenrechte" (Kapitel: United Internet als Geschäftspartner) sowie "Bekämpfung von Korruption und Bestechung" (Kapitel: Verantwortungsvolle Unternehmensführung). Ergänzt werden diese im CSR-RUG als Mindestumfang genannten Aspekte durch das Kapitel "Kundenbelange und Produktverantwortung". Diese sind für United Internet wesentlich und damit berichtspflichtig. Zu den Kundenbelangen zählen nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch die für die Branche besonders relevanten Inhalte Informationssicherheit, Datenschutz sowie Digitalisierung im Allgemeinen. Daher werden diese Themen in einem eigenen Kapitel "Corporate Digital Responsibility" dargestellt.
Bei der Berichtserstellung wurden neben dem CSR-RUG die "Sustainability Reporting Standards" der Global Reporting Initiative (GRI) angewendet, international anerkannte Leitlinien für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten. Die nfE wurde in Übereinstimmung mit den GRI-Standards: Option Kern erstellt. Sowohl das CSR-RUG als auch die GRI-Standards erwarten eine Darstellung, wie die wesentlichen Themen und ihre Auswirkungen gemanagt werden, insbesondere die verbundenen Ziele und Maßnahmen sowie Verfahren zur Risikoerkennung und -minderung. Während das CSR-RUG hier von "Konzept" spricht, verwendet GRI den Begriff "Managementansatz". Letzterer kommt auch in der nfE von United Internet zur Anwendung und umfasst daher auch die Konzepte nach CSR-RUG. Zudem wurden die Leitlinien für die Berichterstattung über nichtfinanzielle Informationen der Europäischen Kommission herangezogen, die sich auf die dem CSR-RUG zugrundeliegende EU-Richtlinie 2014/95/EU zur Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen durch große kapitalmarktorientierte Unternehmen und Gruppen beziehen.
Bei der Festlegung der Inhalte der nfE wurde das Wesentlichkeitsprinzip zugrunde gelegt und die Erwartungen der Stakeholder von United Internet einbezogen. Zur Bestimmung der wesentlichen Themen sind die Anforderungen der GRI-Standards, des CSR-RUG und der vorgenannten EU-Leitlinien maßgeblich gewesen. Dabei wurden die GRI-Prinzipien "Einbindung von Stakeholdern", "Nachhaltigkeitskontext", "Wesentlichkeit" und "Vollständigkeit" beachtet. Die inhaltliche Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung obliegt dem Aufsichtsrat der Gesellschaft.
Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 sind bei United Internet keine Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die größere Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens bzw. des Konzerns mit Auswirkungen auf Rechnungslegung und Berichterstattung haben.
Aussagen zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns und der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts finden sich im Kapitel 4.3 im "Prognosebericht".
Der von Russland (mit Unterstützung von Belarus) am 24. Februar 2022 gestartete Großangriff auf das gesamte Staatsgebiet der Ukraine bedeutete den Beginn des Ukraine-Krieges 2022.
Die EU, die USA, Großbritannien und andere Staaten reagierten auf den Angriff mit scharfen Sanktionen gegen Russland, Belarus sowie die ostukrainischen Separatistengebiete. Auch die Vereinten Nationen mit ihren 193 Mitgliedsländern (Uno-Vollversammlung) haben Russland mit großer Mehrheit wegen der Angriffs auf die Ukraine verurteilt und zum sofortigen Abzug und dem Ende der Aggression aufgefordert.
Der United Internet Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftsaktivitäten nicht in den am Krieg beteiligten Ländern aktiv tätig. Die Ukraine wie auch Russland und Belarus sind keine Zielländer der United Internet Gesellschaften und es werden in den vorgenannten Ländern auch keine Standorte unterhalten.
Vor diesem Hintergrund erwartet United Internet aktuell keine wesentlichen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung und die Lage des Unternehmens bzw. des Konzerns, zumal das Geschäftsmodell des Konzerns auf einer Vielzahl elektronischer Abonnements mit festen und moderaten monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten basiert. Dies sichert stabile und planbare Umsätze und Cashflows und bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse.
Gleichwohl können die wirtschaftlichen Folgen des Krieges sowie der verhängten Sanktionen (humanitäre Krisen, Aufnahme von Flüchtlingen, Verknappung / Verteuerung von Öl, Gas und Rohstoffen) für die Zielländer der United Internet Gesellschaften und für United Internet selbst heute noch nicht konkret eingeschätzt werden. Gleiches gilt für die potenzielle Gefahr einer Ausweitung des Krieges auf weitere Länder.
Die Risiko- und Chancenpolitik des United Internet Konzerns orientiert sich an dem Ziel, die Werte des Unternehmens zu erhalten und nachhaltig zu steigern, indem Chancen wahrgenommen und Risiken frühzeitig erkannt und gesteuert werden. Das "gelebte" Risiko- und Chancenmanagement stellt sicher, dass der United Internet Konzern ("United Internet") seine Geschäftstätigkeiten in einem kontrollierten Unternehmensumfeld ausüben kann. Das Risiko- und Chancenmanagement regelt den verantwortungsvollen Umgang mit Unsicherheiten, die mit unternehmerischem Handeln stets verbunden sind.
Konzeption, Organisation und Aufgabe des Risikomanagements von United Internet werden von Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG vorgegeben und im Rahmen einer konzernweit verfügbaren und gültigen Risikomanagementstrategie sowie dem Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Diese Vorgaben werden laufend an die sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst und kontinuierlich weiterentwickelt. Das Konzern-Risikomanagement koordiniert die Umsetzung und Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems und ist im Auftrag des Vorstands für den zentral gesteuerten Risikomanagementprozess verantwortlich. Das Risikomanagement-System umfasst ausschließlich die Risiken des Konzerns, während die Verantwortung für das frühzeitige und kontinuierliche Identifizieren, Bewerten und Steuern von Chancen direkt dem Konzernvorstand sowie den operativen Führungsebenen in den jeweiligen Segmenten obliegt.
Das Konzern-Risikomanagement (Corporate Risk Management) wird vom Risikomanagement der jeweiligen Segmente (Company Risk Management) unterstützt. Zur Unterstützung des Segment-Risikomanagements sind zusätzlich dezentrale Risikomanager in den für den Geschäftserfolg der Gesellschaft besonders wesentlichen Geschäftsbereichen (bspw. in den Bereichen "Technik und Entwicklung" der Gesellschaften) installiert. Für den konzernweiten Austausch und den Abgleich von Risikoinformationen finden regelmäßige Risk-Manager-Meetings zwischen den Risikomanagern sowie auch mit den unternehmensweiten, querschnittsverantwortlichen Stellen statt.
Die Abteilung Corporate Audit (Interne Revision) prüft in regelmäßigen Abständen die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Der Abschlussprüfer prüft im Rahmen des gesetzlichen Prüfungsauftrags für den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, ob das Risikofrüherkennungssystem grundsätzlich geeignet ist, bestandsgefährdende Risiken und Entwicklungen so frühzeitig zu erkennen, dass diesen rechtzeitig entgegengewirkt werden kann. Das System entspricht den gesetzlichen Anforderungen an ein Risikofrüherkennungssystem, steht im Einklang mit dem zum Zeitpunkt der letzten Entsprechenserklärung der United Internet AG geltenden Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex und orientiert sich in seiner Ausgestaltung an den in der internationalen ISO Norm ISO 31000:2018 festgelegten Merkmalen. Der Aufsichtsrat überprüft gemäß den Vorschriften des Aktiengesetzes die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems.
Das Risikomanagementsystem umfasst die Maßnahmen, die es United Internet erlauben, mögliche Risiken, die die Erreichung der Unternehmensziele gefährden könnten, frühzeitig durch Assessments und Frühwarnsysteme zu erkennen, monetär und szenarioorientiert zu bewerten, zu steuern und zu überwachen. Das Ziel des konzernweit etablierten und IT-unterstützten Risikomanagements ist es dabei, dem Management die größtmögliche Transparenz über die tatsächliche Risikosituation, deren Veränderung sowie der verfügbaren Handlungsoptionen zu verschaffen, um so das bewusste Eingehen oder das Vermeiden von Risiken zu ermöglichen. Unternehmensgefährdende Risiken sind dabei grundsätzlich zu vermeiden. Hierbei ist konzernweit immer eine über die regulären Berichtswege etablierte indirekte Anbindung und für alle wesentlichen Geschäftsbereiche eine direkte Anbindung an das konzernweit etablierte zentrale Risikomanagement mit definierten Zuständigkeiten realisiert. Damit wird die Vollständigkeit der erfassten Risiken im Risikomanagementsystem sichergestellt.
Der Status der wesentlichen Risiken wird viermal im Jahr in Berichtsform an Vorstand und Aufsichtsrat kommuniziert.
Bei identifizierten, unvermittelt wirkenden wesentlichen Risiken oder bei einer erheblichen Risikoveränderung wird eine Ad-hoc-Berichtspflicht ausgelöst. Das Risiko wird dann unverzüglich an den Finanzvorstand der United Internet AG gemeldet und von diesem gegebenenfalls auch an den Aufsichtsrat berichtet. Auf diesem Wege können wesentliche Risiken schnellstmöglich adressiert werden.
Die Bewertung der Risiken erfolgt in einer Netto-Betrachtung, d. h. Effekte durch mitigierende (korrigierende) Maßnahmen werden erst nach Umsetzung der Maßnahme in der Risikobewertung berücksichtigt.
Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis einer konsolidierten Betrachtung aller bekannten wesentlichen Risiken. Aus der Gesamtheit dieser im Konzern identifizierten Risiken erläutern die folgenden Abschnitte die aus Sicht der Gesellschaft wesentlichen Risikofelder.
Ausgangspunkt zur Einschätzung der Wesentlichkeit der Risiken bilden die Ausprägungen "Eintrittswahrscheinlichkeit" und "potenzieller Schaden". Der potenzielle Schaden umfasst dabei den potenziell entgehenden Umsatz sowie potenzielle externe und interne Aufwände. Ausgehend von der Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellem Schaden werden die Risiken wie folgt in die drei Risikoeinstufungen "bedeutende", "moderate" und "geringe Risiken" kategorisiert.

Konkrete Einschätzungen seitens des Vorstands der Gesellschaft zur Risikosituation des Konzerns sowie zu Eintrittswahrscheinlichkeit, potenziellem Schaden und der daraus abgeleiteten Risikoeinstufung der im Folgenden beschriebenen Risiken befinden sich am Ende dieses Risikoberichts.
Der Erwerb und das Halten von Beteiligungen sowie die Tätigung von strategischen Investitionen stellen einen wesentlichen Erfolgsfaktor der United Internet AG dar. Neben einem besseren Zugang zu bestehenden und neuen Wachstumsmärkten und zu neuen Technologien / Know-how dienen Beteiligungen und Investitionen auch der Erschließung von Synergie- und Wachstumspotenzialen. Mit diesen Chancen gehen gleichzeitig auch Risiken einher. So besteht die Gefahr, dass die erhofften Potenziale nicht wie erwartet ausgeschöpft werden können oder erworbene Beteiligungen sich nicht wie prognostiziert entwickeln (außerplanmäßige Abschreibungen / Impairments, Veräußerungsverluste, Dividendenausfall oder Verminderung der stillen Reserven).
Alle Beteiligungen unterliegen deshalb einem kontinuierlichen Überwachungsprozess durch das Beteiligungsmanagement und werden bei Bedarf zeitnah unterstützt. Dieses Risiko ist weitgehend ohne EBITDA-Relevanz, da im Eintrittsfall überwiegend nicht-cashwirksame Wertminderungen entstehen. Die Werthaltigkeit der getätigten Investitionen wird von Management und Controlling fortlaufend überwacht.
Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor für United Internet ist es, neue und ständig verbesserte Produkte und Services zu entwickeln, um Umsätze und Ergebnisse zu steigern, neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kundenverhältnisse auszubauen. Dabei besteht das Risiko, dass Neuentwicklungen zu spät auf den Markt kommen oder seitens der Zielgruppe nicht wie erwartet angenommen werden.
Diesen Risiken begegnet United Internet durch eine intensive und permanente Markt-, Produkt- und Wettbewerbsbeobachtung sowie eine ständig auf das Feedback der Kunden reagierende Produktentwicklung.
Im Rahmen der Diversifikation des Geschäftsmodells bzw. der Erweiterung der Wertschöpfungskette steigt United Internet vereinzelt in neue bzw. in vor- oder nachgelagerte Märkte ein. So hat der Vorstand der 1&1 AG, ein Tochterunternehmen der United Internet AG, am 24. Januar 2019 mit Zustimmung seines Aufsichtsrats beschlossen, einen Antrag auf Zulassung zur Auktion zur Vergabe von Mobilfunkfrequenzen in den Bereichen 2 GHz und 3,6 GHz zu stellen und im Falle einer erfolgreichen Ersteigerung von Frequenzen ein 5G-Mobilfunknetz aufzubauen und zu betreiben. Derzeit basieren die Mobilfunkangebote der Gesellschaft auf der Nutzung fremder Netze. Nach der Zulassung durch die Bundesnetzagentur am 25. Februar 2019 startete die 5G Frequenzversteigerung am 19. März 2019. Am 12. Juni 2019 hat 1&1 ihre Teilnahme an der Versteigerung von 5G-Frequenzen erfolgreich abgeschlossen und hat zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz für einen Gesamtpreis von 1,07 Mrd. € ersteigert. Mit diesen Frequenzen plant die Gesellschaft sukzessive ein leistungsfähiges eigenes Mobilfunknetz aufzubauen und ihre Wertschöpfung auch im Mobilfunkgeschäft weiter zu vergrößern und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Mit dem Abschluss der National Roaming Vereinbarung mit Telefónica am 27. Mai 2021 wurde ein weiterer Schritt zum eigenen Netz getan. Im August 2021 konnte 1&1 darüber hinaus mit dem japanischen Technologie-Konzern und ausgewiesenen OpenRAN-Experten Rakuten einen Partner für den Aufbau des Mobilfunknetzes gewinnen. Unverändert bestehen Risiken, dass der Netzaufbau nicht in der erwarteten Geschwindigkeit erfolgen kann. Eine Verzögerung könnte durch Lieferschwierigkeiten bei der erforderlichen Hardware oder Verzögerungen bei der Standortsuche verursacht werden. Als Partner für die passive Technik wurden ebenfalls inzwischen etablierte und in Europa führende Unternehmen für Funkturminfrastruktur gefunden, von derer vorhandener Infrastruktur 1&1 profitieren kann.
Neben den sich aus der Diversifikation ergebenden Chancen sind mit einer solchen unternehmerischen Entscheidung auch Risiken verbunden. Beispielsweise genannt seien an dieser Stelle die Risikofelder "Technischer Anlagenbetrieb", "Beschaffungsmarkt", "Finanzierung" und "Liquidität". Die Gesellschaft versucht diese Risiken u. a. mit der Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnerunternehmen sowie detaillierten und langfristigen Planungen in den Risikofeldern "Finanzierung" und "Liquidität" zu minimieren. So hat 1&1 am 5. September 2019 eine Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) über den Bau von Mobilfunkstandorten in sogenannten "weißen Flecken" geschlossen. Damit hilft 1&1, bestehende Versorgungslücken zu schließen, und leistet mit dem Bau hunderter Antennenstandorte einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen. Im Gegenzug darf 1&1 die ursprünglich in 2019 und 2024 zu zahlenden Lizenzkosten für die 5G-Frequenzen in Raten bis 2030 verteilt an den Bund überweisen.
Einige Unternehmensbereiche von United Internet arbeiten mit spezialisierten Kooperations- und Outsourcing-Partnern zusammen. Dabei stehen Ziele wie bspw. die Konzentration auf das eigentliche Kerngeschäft, Kostenreduktion oder das Partizipieren am Fachwissen des Partners im Vordergrund. Mit diesen Chancen gehen gleichzeitig auch Gefahren in Form von Abhängigkeiten von externen Dienstleistern sowie Vertrags- und Ausfallrisiken einher.
Zur Reduzierung dieser Risiken wird vor größeren Vertragsabschlüssen mit externen Dienstleistern eine detaillierte Marktanalyse sowie eine Due Diligence Prüfung durchgeführt und auch nach Vertragsabschluss ein enger und partnerschaftlicher Austausch mit den Kooperations- und Outsourcing-Partnern aufrechterhalten.
Die Wahl der geeigneten Organisationsstruktur ist wesentlich für die Effizienz und den Erfolg des Unternehmens. Neben der Organisationsstruktur ist der Geschäftserfolg maßgeblich vom Treffen richtiger Entscheidungen abhängig. Die Grundlage von Entscheidungen kann hierbei von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel der eingeschränkten Flexibilität durch vorhandene Geschäftsprozesse und Strukturen oder Missverständnisse bedingt durch Unklarheiten in der Definition von Kennzahlen negativ beeinflusst werden. Sollte die Effizienz durch einen oder mehrere Faktoren gefährdet sein, stellt dies ein strategisches Risiko für United Internet dar, welches, sofern wirtschaftlich sinnvoll, vermieden werden sollte.
United Internet sieht sich hier, aufgrund der hohen Agilität in der Organisation generell gut aufgestellt und unternimmt eine Vielzahl an Maßnahmen zur Vereinheitlichung und Optimierung von Prozessen, Strukturen und Kennzahlen.
Hoch qualifizierte und gut ausgebildete Mitarbeiter bilden die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg von United Internet. Neben der erfolgreichen Rekrutierung von qualifiziertem Personal (siehe auch Risiko "Personalbeschaffung"), sind die Personalentwicklung und die langfristige Bindung von Leistungsträgern an das Unternehmen von strategischer Bedeutung. Wenn es nicht gelingt, Führungskräfte und Mitarbeiter mit speziellem Fach- oder Technologiewissen weiterzuentwickeln und an die Gesellschaft zu binden, besteht die Gefahr, dass United Internet nicht in der Lage sein könnte, seiner Geschäftstätigkeit effektiv nachzugehen und ihre Wachstumsziele zu erreichen. Durch eine konzentrierte Ansammlung von strategischem Wissen und Fähigkeiten (sogenanntes Kopfmonopol) kann es bei einem Ausfall eines entsprechenden Mitarbeiters zu erheblichen Auswirkungen bei der Leistungserstellung der Gesellschaft kommen.
United Internet wirkt diesem Risiko entgegen, indem Mitarbeiter- und Führungskompetenzen ständig gefördert werden. So werden gezielt Maßnahmen zur beruflichen Weiterentwicklung, Mentoren- und Coaching-Programme sowie besondere Angebote für Potenzialträger angeboten, die auf die Personalentwicklung und -bindung von Talenten und Führungskompetenzen ausgerichtet sind.
Für weitere Informationen zu Themen wie "Personalstrategie und Organisation", "Aus- und Weiterbildung", "Diversität und Chancengleichheit" sowie "Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" wird auf das Kapitel "United Internet als Arbeitgeber" im Nachhaltigkeitsbericht 2021 der United Internet AG verwiesen, der im April 2022 (unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikationen/berichte.html) veröffentlicht wird.
Die Märkte, in denen United Internet aktiv ist, sind durch einen starken und anhaltenden Wettbewerb geprägt. Abhängig von der Strategie der am Markt beteiligten Parteien können unterschiedliche Effekte auftreten, die u. a. eine Anpassung der eigenen Geschäftsmodelle oder der eigenen Preispolitik nach sich ziehen können. Auch durch den Markteintritt von neuen Wettbewerbern könnten Marktanteile, Wachstumsziele oder Margen gefährden werden. United Internet steigt zudem selbst gelegentlich in neue, zusätzliche Märkte mit großen Wettbewerbern ein. Mit einer solchen unternehmerischen Entscheidung sind stets auch neue Risiken verbunden.
United Internet versucht diese Risiken mit einer detaillierten Planung auf Basis interner Erfahrungswerte und externer Marktstudien sowie durch ein ständiges Monitoring von Markt und Wettbewerb zu minimieren.
Eine Lücke in der Beschaffung bzw. der Lieferung von zum Unternehmensbetrieb benötigen Ressourcen kann ebenfalls zu Engpässen oder Ausfällen bei United Internet führen. Dies betrifft sowohl den Einkauf von Hardware als auch den Bezug von Vorleistungen. Preiserhöhungen der eingekauften Produkte und Leistungen stellen ein Risiko für die zu erzielenden Produktmargen dar. Eingeplante positive Effekte aus vertraglich fixierten Preisanpassungsrunden können aufgrund von zeitlichen Verzögerungen zu Risiken für die periodische Zielerreichung des Unternehmens werden.
United Internet begegnet diesen Risiken durch die Zusammenarbeit mit mehreren und langfristig gebundenen Dienstleistern und Lieferanten, vertraglichen Verpflichtungen sowie - sofern wirtschaftlich sinnvoll - einem Ausbau der eigenen Wertschöpfungskette.
United Internet ist mit seinen Aktivitäten grundsätzlich Risiken am Finanzmarkt ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für Risiken aus der Änderung von Zinssätzen sowie von Wechselkursen.
Die Gesellschaft ist Zinsrisiken ausgesetzt, da Finanzmittel im Wesentlichen zu variablen Zinssätzen mit unterschiedlichen Laufzeiten aufgenommen wurden. Die Gesellschaft prüft auf der Grundlage der Liquiditätsplanung ständig die verschiedenen Anlagemöglichkeiten der liquiden Mittel und die Konditionen der Finanzschulden. Ein entstehender Finanzierungsbedarf wird mittels geeigneter Instrumente zur Liquiditätssteuerung gedeckt. Liquiditätsüberschüsse werden bestmöglich im Geldmarkt angelegt. Aufgrund der Entwicklung auf den weltweiten Finanzmärkten blieb das Zinsrisiko weitgehend unverändert. Marktzinsänderungen könnten sich auf das Zinsergebnis auswirken und gehen in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten ein. Zur Darstellung von Marktrisiken verwendet United Internet eine Sensitivitätsanalyse, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf das Ergebnis vor Steuern zeigt. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag bezogen werden.
Das Währungsrisiko resultiert im Wesentlichen aus der operativen Geschäftstätigkeit (wenn Umsatzerlöse und / oder Aufwendungen auf eine von der funktionalen Währung des Konzerns abweichende Währung lauten) und den Netto-Investitionen in ausländischen Tochterunternehmen.
Es ist von zentraler Bedeutung für United Internet, dass die personellen Ressourcen effektiv gesteuert werden, damit der kurz-, mittel- und auch langfristige Bedarf an Mitarbeitern und die erforderlichen Fachkenntnisse sichergestellt werden. Wenn es nicht gelingt, Führungskräfte und Mitarbeiter mit speziellem Fach- und Technologiewissen zu gewinnen, wäre United Internet nicht in der Lage, seiner Geschäftstätigkeit effektiv nachzugehen und seine Wachstumsziele zu erreichen.
Als attraktiver Arbeitgeber sieht sich United Internet gut aufgestellt, um auch künftig hervorragend qualifizierte Fach- und Führungskräfte mit Potenzial zur Steigerung des Geschäftserfolgs einstellen zu können. Dies wurde wie schon in den vergangenen Jahren durch das Top Employers Institute mit der Auszeichnung "Top Arbeitgeber 2021" bestätigt.
Für weitere Informationen zu Themen wie "Personalstrategie und Organisation", "Aus- und Weiterbildung", "Diversität und Chancengleichheit" sowie "Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" wird auf das Kapitel "United Internet als Arbeitgeber" im Nachhaltigkeitsbericht 2021 der United Internet AG verwiesen, der im April 2022 (unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikationen/berichte.html) veröffentlicht wird.
Vor dem Hintergrund der stetig steigenden Komplexität und Interoperabilität der angebotenen Produkte sind zunehmend steigende Anforderungen an die Weiterentwicklung der internen Arbeitsabläufe und -prozesse zu verzeichnen. Dies geht mit ständig wachsenden Abstimmungs- und Koordinationsaufwänden einher. Die besondere Herausforderung liegt hierbei neben der Sicherstellung der Qualitätsstandards vor allem in der Anpassung an das sich immer schneller vollziehende Marktgeschehen - und das auf vielen unterschiedlichen in- und ausländischen Märkten.
Diesen Risiken begegnet die Gesellschaft mit einer ständigen Weiterentwicklung und Verbesserung der internen Abläufe und Prozesse, der gezielten Bündelung und Bindung von Experten und Kompetenzträgern sowie der kontinuierlichen Optimierung der organisatorischen Strukturen.
United Internet realisiert den Unternehmenserfolg im Wesentlichen im Telekommunikationsmarkt sowie im Umfeld des Internet. Zur Leistungserbringung werden im Rahmen der Geschäftsprozesse Informations- und Telekommunikationstechnologien (Rechenzentren, Übertragungssysteme, Vermittlungsknoten u. a.) eingesetzt, die stark mit dem Internet vernetzt sind und deren Verfügbarkeit durch Bedrohungen aus dem Internet gefährdet werden können.
Um solchen Risiken weiterhin schnell begegnen zu können, wird das bestehende Überwachungs-, Gebäudezutritts- und Alarmierungssystem inklusive der nötigen Prozesse und Dokumentationen kontinuierlich optimiert.
Es besteht zudem das Risiko eines Hackerangriffs mit dem Ziel, Kundendaten auszuspionieren, zu löschen oder Leistungen missbräuchlich in Anspruch zu nehmen. Auch im Geschäftsjahr 2021 war eine ansteigende Professionalisierung der Angreifer und ihrer Angriffsmethoden zu beobachten. Die Zahl bekannter neuer Schadprogrammvarianten belief sich nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Zeitraum 1. Juni 2020 bis 31. Mai 2021 auf rund 144 Mio.
United Internet begegnet diesem Risiko mit dem Einsatz von Virenscannern, Firewalling-Konzepten, eigens initiierten Tests und diversen technischen Kontrollmechanismen.
Die Bedrohungspotenziale aus dem Internet stellen für United Internet hinsichtlich ihrer Auswirkungen eine der größten Risikogruppe dar, die insgesamt durch eine Vielzahl an technischen und organisatorischen Maßnahmen kontrolliert werden. Insbesondere seien hier der Betrieb und die kontinuierliche Verbesserung des Sicherheitsmanagementsystems sowie der stetige Ausbau der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) der Systeme genannt.
Aufgrund von temporärer oder dauerhafter Knappheit von technischen Ressourcen, z. B. durch temporäre Überbelastung von Systemen oder dem Fehlen von Ressourcen zum Betrieb der Rechenzentren, könnten die vorhandenen Kapazitäten überschritten und in Folge die geplante Leistungserstellung gefährdet werden und entsprechende Umsatzausfälle drohen. Nicht berücksichtigt werden hier Risiken aus der Beschaffung von Ressourcen wie bspw. Produkte oder Dienstleistungen am Markt.
Um diesen Risiken zu begegnen werden neben dem engen Austausch mit z. B. Energielieferanten und den mit diesen vereinbarten Notfallkonzepten im Umfeld der Rechenzentren, mehrere interne Lager betrieben. Sollte es zu Ausfällen kommen, können diese aufgrund vorgenannter Maßnahmen kurzfristig kompensiert werden.
Die klassischen Projektziele Qualität, Zeit und Budget werden vor bzw. bei Start eines Projektes festgelegt und sind folglich Gegenstand unternehmerischer Planung. Werden im Rahmen der Planung bzw. der Projektierung bereits potenzielle Risiken sichtbar (z. B. bei dem geplanten Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes) oder werden im Verlauf der Umsetzung eines Projektes negative Abweichungen von diesen Planungen erkennbar, werden diese bei den Risiken erfasst. Darüber hinaus können in Projekten auch Risiken liegen, die zwar auf das Projekt selbst keine Auswirkungen haben, sich jedoch im Anschluss an das Projekt ergeben (z. B. Sicherheitsschwachstellen in einem neuen Software-Code).
Durch ein aktives Projektmanagement werden bereits während des Projekts risikomindernde Maßnahmen durchgeführt. Zur Reduzierung der vorgenannten Risiken finden neben der Aufrechterhaltung des bereits vorhandenen professionellen Projektmanagements regelmäßig spezialisierte Schulungen zum Projektmanagement statt, um z. B. die Aspekte Sicherheit- oder Datenschutzanforderungen zu steigern. Die Projektziele werden zudem durch Management und Controlling eng überwacht.
Die Produkte von United Internet sowie die dazu benötigten Geschäftsprozesse basieren auf einer komplexen technischen Infrastruktur und einer Vielzahl erfolgskritischer Softwaresysteme (Server, Kundenverwaltungsdatenbanken, Statistiksysteme etc.). Die ständige Anpassung an sich verändernde Kundenbedürfnisse führt zu einer zunehmenden Komplexität dieser technischen Infrastruktur, an der regelmäßig Änderungen vorgenommen werden müssen. In der Folge, aber auch durch größere Umstellungen wie bspw. Migrationen von Datenbeständen, kann es zu vielfältigen Störungen oder Ausfällen kommen. Sollten davon z. B. Leistungssysteme betroffen sein, könnte United Internet gegenüber seinen Kunden die zugesicherte Leistung nicht oder vorübergehend nicht mehr erbringen.
Diesen Risiken begegnet die Gesellschaft durch gezielte Architekturanpassungen, Qualitätssicherheitsmaßnahmen und eine räumlich getrennte (georedundante) Auslegung der Kernfunktionalitäten.
Für den Betrieb der Systeme besteht das Risiko gezielter Angriffe von innen und außen, z. B. durch Hacker oder durch Manipulation seitens zugriffsberechtigter Mitarbeiter, die Ausfälle oder Verschlechterungen der Services nach sich ziehen könnten.
Um diesem Risiko zu begegnen, werden verschiedene soft- und hardwarebasierte Sicherheitsvorkehrungen eingesetzt, die Infrastruktur und Verfügbarkeit schützen. Durch die Teilung von Aufgaben werden risikobehaftete Handlungen oder Geschäftsvorfälle nicht von einem Mitarbeiter allein, sondern nach dem "Vier-Augen-Prinzip" ausgeführt. Manuelle und technische Zugriffsbeschränkungen stellen darüber hinaus sicher, dass Mitarbeiter nur in ihren Verantwortungsbereichen tätig sind. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme gegen Datenverlust werden die vorhandenen Datenbestände einer regelmäßigen Datensicherung unterzogen und in georedundanten Rechenzentren gespeichert.
Es kann nie vollständig ausgeschlossen werden, dass Datenschutzbestimmungen, bspw. durch menschliches Fehlverhalten oder technische Schwachstellen verletzt werden. In einem solchen Fall drohen United Internet Bußgelder und der Verlust von Kundenvertrauen.
United Internet speichert die Daten seiner Kunden auf Servern in nach internationalen Sicherheitsstandards zertifizierten firmeneigenen sowie in angemieteten Rechenzentren. Der Umgang mit diesen Daten unterliegt umfangreichen gesetzlichen Vorgaben.
Die Gesellschaft ist sich dieser großen Verantwortung bewusst und räumt dem Datenschutz einen hohen Stellenwert und besondere Beachtung ein. Durch den Einsatz neuester Technologien, die ständige Überprüfung der datenschutzrechtlichen und sonstigen gesetzlichen Vorgaben, durch umfangreiche datenschutzrechtliche Schulungsprogramme für Mitarbeiter sowie die möglichst frühzeitige Einbindung von Datenschutzaspekten und -anforderungen in die Produktentwicklung investiert United Internet kontinuierlich in die Verbesserung des Datenschutzniveaus.
Seit Mai 2018 gelten die neuen Regeln der EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO). Aufgrund der Erhöhung der Sanktionen bei Pflichtverletzungen ist die Auswirkung von Datenschutzrisiken gestiegen. Neben der Erhöhung der Sanktionen beinhalten die EU-DSGVO u. a. auch Neuregelungen bezüglich Einwilligungserklärungen sowie neue Meldepflichten gegenüber Behörden und Betroffenen im Falle von Datenverlust. Mit dem Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) sind zum 1. Dezember 2021 die datenschutzrechtlichen Regelungen des Telekommunikationsgesetzes (TKG) und Telemediengesetzes (TMG) in ein eigenständiges Gesetz überführt worden.
Die Nichteinhaltung oder Nichtbeachtung gesellschaftlicher Normen, Trends und Besonderheiten kann zu Fehlverhalten und Fehlentscheidungen und damit zu Einnahmeverlusten und -ausfällen führen. Als international agierendes Unternehmen steht United Internet außerdem vor der Herausforderung, auch im Bereich der internen Abläufe und Prozesse solchen negativen Faktoren durch ein adäquates Management zu begegnen. Nicht jede Entscheidung oder geschäftliche Praxis, die aus juristischer Sicht nicht zu beanstanden ist, ist dies auch im jeweiligen kulturellen, ethischen oder sozialen Kontext.
Den Risiken aus Fehlverhalten und Regelwidrigkeiten begegnet United Internet unter anderem mit der "Kultur des Miteinanders", der Bereitstellung eines Verhaltenskodexes, dem länderspezifischen Management sowie Compliance als integralem Bestandteil der Unternehmenskultur.
Aktuell sind United Internet keine wesentlichen Risiken in diesem Bereich bekannt.
Änderungen der bestehenden Gesetzgebung, der Erlass neuer Gesetze sowie Änderungen bei staatlichen Regulierungsthemen können unerwartete negative Auswirkungen auf die durch United Internet verfolgten Geschäftsmodelle und deren Weiterentwicklung haben. Vor allem im Segment "Consumer Access" haben die Entscheidungen der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts Einfluss auf den Netzzugang und die Gestaltung der Internetzugangstarife. Preiserhöhungen der Leitungsbetreiber, von denen United Internet Vorleistungen für die eigenen Kunden bezieht, könnten sich negativ auf die Profitabilität der Tarife auswirken. Gleichermaßen besteht die Möglichkeit, dass eine fehlende Regulierung das Marktumfeld für United Internet verschlechtert.
United Internet begegnet dem tendenziell steigenden Regulierungsrisiko durch eine Zusammenarbeit mit mehreren Vorleistungspartnern und einer aktiven Verbandsarbeit.
United Internet ist gegenwärtig an verschiedenen Rechtsstreitigkeiten und Schiedsverfahren beteiligt, die sich aus den normalen Geschäftstätigkeiten ergeben. Der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten ist naturgemäß ungewiss und stellt daher ein Risiko dar. Sofern die Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden kann, sind die Risiken aus den Rechtsstreitigkeiten in den Rückstellungen, sofern zulässig, berücksichtigt.
Im Jahr 2019 hat ein Vorleister Ansprüche im niedrigen dreistelligen Millionenbereich angemeldet (im Rahmen der internen Klassifizierung sind Beträge bis zu 333 Mio. € als niedriger dreistelliger Millionenbetrag definiert, die angemeldeten Ansprüche übersteigen diesen Betrag auch in Summe nicht).
United Internet als international agierendes Unternehmen unterliegt den in den jeweiligen Ländern geltenden steuerlichen Rechtsvorschriften. Aus Änderungen der Steuergesetze und Doppelbesteuerungsabkommen, der Rechtsprechung sowie der unterschiedlichen Auslegung existierender Vorschriften können sich Risiken ergeben.
United Internet begegnet diesen Risiken durch den kontinuierlichen Ausbau des bestehenden Tax-Managements.
Die im Wesentlichen bei der United Internet AG im Zuge der Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeit entstehenden finanziellen Verbindlichkeiten umfassen Bankdarlehen, Kontokorrentkredite sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Die United Internet AG verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte, die unmittelbar aus ihrer Geschäftstätigkeit resultieren. Diese umfassen im Wesentlichen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Die Gesellschaft verfügte zum Bilanzstichtag fast ausschließlich über originäre Finanzinstrumente.
Ziel des Finanzrisikomanagements ist es, Risiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen.
Um dem dynamischen Kundenwachstum sowie einer möglichst schnellen Leistungsbereitstellung im Sinne des Kunden Rechnung zu tragen, sind die Bestell- und Bereitstellungsprozesse von United Internet - wie bei vielen großen Unternehmen im Massenmarktgeschäft - weitgehend automatisiert. Diese automatisierten Prozesse bieten naturgemäß Angriffsmöglichkeiten für Betrüger. Aufgrund der hohen Attraktivität der angebotenen Produkte und Services, erhöhen sich neben der Anzahl der Kunden auch die Anzahl von Nichtzahlern und Betrügern. Als Folge sind steigende Forderungsausfälle zu verzeichnen.
United Internet versucht, durch den permanenten Ausbau des Fraud-Managements, durch eine enge Zusammenarbeit mit Vordienstleistern sowie durch entsprechende Produktgestaltung Fraud-Angriffe zu vermeiden oder zumindest frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden.
Das Liquiditätsrisiko der United Internet AG besteht grundsätzlich darin, dass die Gesellschaft möglicherweise ihren finanziellen Verpflichtungen - bspw. der Tilgung von Finanzschulden - nicht nachkommen könnte. Ziel der Gesellschaft ist die kontinuierliche Deckung des Finanzmittelbedarfs und die Sicherstellung der Flexibilität, auch durch die Nutzung von Kontokorrentkrediten und Darlehen.
Im Cash-Management wird der konzernweite Bedarf und Überschuss an Zahlungsmitteln zentral ermittelt. Durch das konzerninterne Saldieren (Netting) von Bedarf und Überschuss wird die Anzahl externer Bankgeschäfte auf ein Mindestmaß reduziert. Dies geschieht unter anderem durch den Einsatz von Cash-Pooling-Verfahren. Die Gesellschaft hat zur Steuerung ihrer Bankkonten und der internen Verrechnungskonten sowie zur Durchführung automatisierter Zahlungsvorgänge standardisierte Prozesse und Systeme etabliert. Neben der operativen Liquidität unterhält die United Internet AG auch weitere Liquiditätsreserven, die kurzfristig verfügbar sind.
Aufgrund von externen Ereignissen wie beispielweise Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen, Tsunamis usw.), personelle Krisen (Pandemien, Streiks usw.), infrastrukturelle Krisen (Stromausfälle, Beschädigungen von Straßen usw.) oder Gewaltereignisse (Amokläufe, Terrorangriffe, Krieg usw.) kann es zur Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebs von United Internet kommen.
United Internet begegnet diesen Risiken soweit möglich mit einer Vielzahl verschiedener Maßnahmen. Beispiele sind die Einrichtung von Gebäudezutrittsbeschränkungen, der Betrieb von georedundanten Rechenzentren oder (wie aktuell im Falle des Corona-Virus) Hygienevorkehrungen, standortunabhängige Arbeitsplätze, die Nutzung moderner Kommunikationsmedien zur Vermeidung von Reisetätigkeiten sowie die Ausarbeitung von Notfallkonzepten.
Zusätzliche Angaben zu Risiken, Finanzinstrumenten und dem Finanzrisikomanagement finden sich in Kapitel 43 "Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements" in den Erläuterungen zum Konzernabschluss.
Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Risikofelder bzw. Einzelrisiken unter Berücksichtigung der Interdependenzen.
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| ― | Die bedeutendsten Herausforderungen stellen aus heutiger Sicht die Risikofelder "Gesetzgebung und Regulierung", "Rechtsstreitigkeiten" und "Informationssicherheit" dar. |
| ― | Der Abschluss der National Roaming Vereinbarung zwischen 1&1 und Telefónica Deutschland in 2021 war (nach der Ersteigerung der notwendigen 5G-Mobilfunkfrequenzen in 2019) der Grundstein für die Transformation des Geschäftsmodells von 1&1 von einem virtuellen Mobilfunknetzbetreiber zu einem echten Mobilfunknetzbetreiber. Mit der Erweiterung der Wertschöpfungskette und der Erschließung dieses Geschäftsfeldes gehen wesentliche für einen Netzbetreiber typische Risiken einher. Das aktuell bedeutendste Risiko in diesem Zusammenhang liegt im Risikofeld "Gesetzgebung und Regulierung", welches im Geschäftsjahr 2021 von Moderat auf Bedeutend gestiegen ist. Grund hierfür ist unter anderem, dass die Bundesnetzagentur (BNetzA) eine Aussetzung der anstehenden Low-Band Frequenzvergabe (800 MHz) oder eine Verlängerung der entsprechenden Frequenzzuteilungen erwägen könnte. Der fehlende Zugriff auf Low-Band-Frequenzen ab 2026 würde ein bedeutendes Risiko für die 1&1 AG und in Folge auch für die United Internet AG darstellen. Die Low-Band-Frequenzen haben aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften eine größere Reichweite und ein besseres Durchdringungsvermögen (als High-Band-Frequenzen) und ermöglichen so eine kostengünstige Versorgung auf dem Land mit weit voneinander entfernten Mobilfunkmasten und tragen zudem zu einem guten Empfang innerhalb von Gebäuden bei. |
| ― | Die Risikoeinstufung des Risikofeldes "Geschäftsentwicklung & Innovationen" konnte aufgrund der erzielten Maßnahmenfortschritte von Bedeutend auf Moderat gesenkt werden. |
| ― | Ansonsten blieben die Risikoeinstufungen der Risikofelder der United Internet AG zum 31. Dezember 2021 im Vergleich zum 31. Dezember 2020 unverändert. |
Durch den kontinuierlichen Ausbau des Risikomanagements begegnet der United Internet Konzern Risiken und begrenzt sie, soweit wirtschaftlich sinnvoll, mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen auf ein Minimum.
Das Gesamtrisiko ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Grund hierfür ist die Konkretisierung der Transformation der 1&1 AG zu einem Mobilfunknetzbetreiber und den mit dem Aufbau eines eigenen leistungsstarken Mobilfunknetzes verbundenen Risiken, welche durch geeignete risikomindernde Maßnahmen flankiert werden.
Bei der Beurteilung der Gesamtrisikosituation blieben die bestehenden Chancen im United Internet Konzern unberücksichtigt. Bestandsgefährdende Risiken für den United Internet Konzern waren im Geschäftsjahr 2021 sowie zum Aufstellungsstichtag dieses Lageberichts weder aus Einzelrisikopositionen noch aus der Gesamtrisikosituation erkennbar.
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| Wesentliche Segment-Relevanz | Eintrittswahrscheinlichkeit | Potenzieller Schaden | Risikoeinstufung | Änderung ggü. Vorjahr | |
|---|---|---|---|---|---|
| Risiken im Bereich "Strategie" | |||||
| Beteiligungen & Investitionen | Corporate | Gering | Gering | Moderat | → |
| Geschäftsentwicklung & Innovationen | Consumer Access | Gering | Gering | Moderat | ↘ |
| Kooperationen & Outsourcing | Business Applications | Gering | Sehr gering | Gering | → |
| Organisationsstruktur & Entscheidungsfindung | Business Applications | Gering | Sehr gering | Gering | → |
| Personalentwicklung & -bindung | Business Applications | Hoch | Gering | Moderat | → |
| Risiken im Bereich "Markt" | |||||
| Absatzmarkt & Wettbewerb | Consumer Applications Business Applications | Gering | Hoch | Moderat | → |
| Beschaffungsmarkt | Business Access | Gering | Hoch | Moderat | → |
| Finanzmarkt | Business Applications | Sehr hoch | Sehr gering | Gering | → |
| Personalbeschaffungsmarkt | Business Access Business Applications | Hoch | Sehr gering | Gering | → |
| Risiken im Bereich "Leistungserstellung" | |||||
| Arbeitsabläufe & -prozesse | Business Applications | Gering | Gering | Moderat | → |
| Informationssicherheit | Business Applications | Sehr gering | Extrem hoch | Bedeutend | → |
| Kapazitätsengpässe | Business Applications | Hoch | Sehr gering | Gering | → |
| Projekte | Consumer Access | Gering | Hoch | Moderat | → |
| Technischer Anlagenbetrieb | Business Applications Corporate | Sehr gering | Sehr hoch | Moderat | → |
| Risiken im Bereich "Compliance" | |||||
| Datenschutz | Consumer Applications | Gering | Sehr hoch | Moderat | → |
| Fehlverhalten & Regelwidrigkeiten | Aktuell keine wesentlichen Risiken | Gering | |||
| Gesetzgebung & Regulierung | Consumer Access | Gering | Extrem hoch | Bedeutend | ↗ |
| Rechtsstreitigkeiten | Consumer Access | Gering | Extrem hoch | Bedeutend | → |
| Steuerliche Risiken | Business Applications | Hoch | Sehr gering | Gering | → |
| Risiken im Bereich "Finanzen" | |||||
| Finanzierung | Business Applications | Sehr gering | Sehr gering | Gering | → |
| Fraud & Forderungsausfall | Consumer Access | Sehr hoch | Gering | Moderat | → |
| Liquidität | Business Applications | Hoch | Sehr gering | Gering | → |
| Risiken im Bereich "Höhere Gewalt" | |||||
| Höhere Gewalt | Consumer Access | Gering | Hoch | Moderat | → |
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| Legende: | ↘ verbessert | → unverändert | ↗ verschlechtert |
Das Chancenmanagement hat seine Grundlage in der strategischen Planung und den daraus abgeleiteten Maßnahmen für die Entwicklung von Produkten und deren Positionierung in den unterschiedlichen Zielgruppen, Märkten und Ländern während des Produkt-Lebenszyklus.
Die direkte Verantwortung für das frühzeitige und kontinuierliche Identifizieren, Bewerten und Steuern von Chancen obliegt dem Konzernvorstand sowie der operativen Führungsebene in den jeweiligen Geschäftssegmenten.
Das Management der United Internet AG beschäftigt sich intensiv mit detaillierten Auswertungen, Modellen und Szenarien zu aktuellen und künftigen Branchen- und Technologietrends, Produkten, Märkten / Marktpotenzialen und Wettbewerbern im Umfeld der Gesellschaft. Die bei diesen strategischen Analysen identifizierten Chancenpotenziale werden anschließend unter Betrachtung der kritischen Erfolgsfaktoren sowie der bestehenden Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der United Internet AG analysiert, in den Planungsgesprächen zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und den operativ verantwortlichen Führungskräften diskutiert und in konkrete Maßnahmen, Ziele und Meilensteine umgesetzt.
Fortschritt und Erfolg der Maßnahmen werden fortlaufend von den operativ Verantwortlichen sowie von den Geschäftsführern und Vorständen der Gesellschaften überwacht.
Das stabile und weitgehend konjunkturunabhängige Geschäftsmodell von United Internet sichert planbare Umsätze und Cashflows und eröffnet so finanzielle Spielräume, um Chancen in neuen Geschäftsfeldern und neuen Märkten zu nutzen - organisch oder durch Beteiligungen und Übernahmen.
Angesichts der breiten Positionierung in den heutigen Wachstumsmärkten liegen die rein strategischen Wachstumschancen der Gesellschaft auf der Hand: Überall und ständig verfügbare, immer leistungsfähigere Breitband-Anschlüsse ermöglichen neue, aufwändigere Cloud-Applikationen. Diese internetbasierten Anwendungen für Privatanwender, Freiberufler und kleine Unternehmen sind für United Internet aus heutiger Sicht die Wachstumstreiber der nächsten Jahre - sowohl als eigenständige Produkte in den Segmenten "Consumer Applications" und "Business Applications" wie auch in Kombination mit den festnetz- und mobilfunkbasierten Zugangsprodukten im Segment "Consumer Access".
Trotz der unsicheren volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet United Internet wie auch viele der führenden Branchenanalysten eine positive Entwicklung in den für die Gesellschaft wesentlichen Märkten. United Internet gehört in diesen Märkten zu den führenden Marktteilnehmern. National und international. Mit den sehr wettbewerbsfähigen Access-Produkten, dem wachsenden Portfolio an Cloud-Applikationen, den starken und spezialisierten Marken, der hohen Vertriebskraft sowie den bereits bestehenden Geschäftsbeziehungen zu Millionen Privat- und Geschäftskunden (Cross- und Up-Selling-Potenzial) ist United Internet gut aufgestellt, um in beiden Geschäftsbereichen auch am erwarteten Marktwachstum zu partizipieren.
Die United Internet AG gehört heute in vielen Unternehmensbereichen zu den führenden Unternehmen. Aufbauend auf dem vorhandenen technologischen Know-how, der hohen Produkt- und Servicequalität, der Bekanntheit der Konzernmarken wie z. B. 1&1, GMX oder WEB.DE, der Geschäftsbeziehungen zu Millionen Privat- und Geschäftskunden sowie der hohen Kundenbindung sieht United Internet gute Chancen, die heutigen Marktanteile weiter auszubauen.
Zu den Kernkompetenzen von United Internet gehört es auch, Kundenwünsche, Trends und somit neue Märkte frühzeitig zu erkennen. Die breit angelegte Wertschöpfungskette (von Produktentwicklung und Rechenzentrumsbetrieb, über effektives Marketing und einen schlagkräftigen Vertrieb bis hin zur aktiven Kundenbetreuung) ermöglicht es United Internet dabei, oft schneller als andere mit Innovationen am Markt zu sein und diese - dank der hohen Cash-Generierung in den bestehenden Geschäftsfeldern - kraftvoll zu vermarkten.
Bei sich abzeichnenden neuen Chancen ist United Internet bereit und durch die starke Cash-Generierung in den etablierten Geschäftsfeldern auch in der Lage, einen mehrjährigen kostenintensiven Vorlauf zu tragen.
So hat United Internet 2018 zusammen mit der Mediengruppe RTL Deutschland und ProSiebenSat.1 die Stiftung "European netID Foundation" (EnID) gegründet. Die Initiative verfolgt das Ziel, mit der netID als "Single Sign-on" eine europäische Alternative zu US-Anbietern zu etablieren. Dazu hat die Stiftung einen offenen Standard entwickelt, der es Nutzern ermöglicht, auf alle Internet-Angebote der Partner der European netID Foundation mit denselben Login-Daten zuzugreifen. Die Stiftung überprüft alle Standards, Partner und Anbieter von Nutzerkonten innerhalb der Initiative. Mit dem offenen Login-Standard netID stellt die Stiftung die Datensouveränität jedes einzelnen Nutzers in den Mittelpunkt. Nutzer können mithilfe der netID ihre Einwilligung zur Nutzung von Internet-Diensten datenschutzkonform und transparent in einem sogenannten Privacy Center organisieren. Die netID steht GMX und WEB.DE Kunden sowie Kunden anderer netID Partner mit den bisherigen Zugangsdaten zur Verfügung. Neue Nutzer können sich einen netID Account mit einer Kombination aus E-Mail-Adresse und Passwort kostenlos anlegen. Im Rahmen des Aufbaus von NetID haben die United Internet Marken GMX und WEB.DE ihre Werbeflächen auf den Portalen stark reduziert und treiben gleichzeitig den Ausbau datengetriebener Geschäftsmodelle zur besseren Werbemonetarisierung voran.
United Internet betreibt seit der Übernahme von 1&1 Versatel (2014) ein eigenes Telekommunikationsnetz. Mit über 50.000 km Länge ist es eines der größten Glasfasernetze in Deutschland. Diese Netzinfrastruktur gibt United Internet die Möglichkeit, ihre Wertschöpfung zu vertiefen und zunehmend intern produzierte Breitband-Vorleistungen zu beziehen.
Zudem bietet das eigene Netz United Internet die Chance, auch das Geschäft mit Daten und Infrastruktur im B-to-B Business mit mittelständischen Firmen sowie Großunternehmen konsequent weiter auszubauen. Diese Chance wird deutlich bei einem Blick auf den hohen Nachholbedarf bei direkten Glasfaseranschlüssen in Deutschland. So waren - laut letzter Auswertung der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) von Dezember 2020 - nur 5,4 % (Ende 2019: 4,4 %) aller Breitband-Anschlüsse in Deutschland Glasfaseranschlüsse. Ein Plus von lediglich 2,2 Prozentpunkten gegenüber 2018 (3,2 %). Damit liegt Deutschland weit abgeschlagen auf Platz 34 der untersuchten 38 OECD-Mitgliedsländer und gleichzeitig weit hinter den Spitzenreiter Korea (84,8 %), Japan (81,6 %) und Litauen (76,6 %) sowie unter dem OECD-Durchschnitt von 30,6 % (Ende 2019: 28,0 %).
Nach dem Zusammenschluss mit Drillisch (2017) hat United Internet - indirekt über 1&1 - als einziger MBA MVNO in Deutschland einen langfristigen Anspruch auf einen bestimmten, auf bis zu 30 % steigenden Anteil an der genutzten Netzkapazität der Telefónica Deutschland und damit einen weitreichenden Zugriff auf eines der größten Mobilfunknetze in Deutschland. Damit hat United Internet einen vertraglich abgesicherten, uneingeschränkten Zugang nicht nur zu LTE, der Netztechnologie der vierten Generation, sondern auch zu allen weiteren Zukunftstechnologien wie z. B. 5G. Daran ändert sich auch nach der Umstellung auf National Roaming grundsätzlich nichts. Ab der Inbetriebnahme des 1&1-Mobilfunknetzes erhalten alle 1&1-Neukunden und alle auf das 1&1-Netz migrierten Bestandskunden Zugang zum 5G-Netz von 1&1 sowie in noch nicht ausgebauten Gebieten automatisch per National Roaming diskriminierungsfreien Zugang zum Mobilfunknetz von Telefónica Deutschland. Ab dem 1. Januar 2026 gelten in bestimmten städtischen Gebieten, die bis dahin vom 5G Netz von 1&1 versorgt werden sollen, Beschränkungen beim Zugang zu 4G-National Roaming im Telefónica-Netz.
Darüber hinaus kann United Internet infolge des Zusammenschlusses der 1&1 Telecommunication mit Drillisch mit einer koordinierten Markenführung und Kundenansprache noch gezielter im Premium- und Discountsegment im deutschen Mobilfunk-Markt agieren und mit den unterschiedlich positionierten Marken verschiedene Zielgruppen breit und umfassend adressieren.
Im Zuge des geplanten Aufbaus eines eigenen leistungsfähigen 5G-Mobilfunknetzes hat United Internet - nach der erfolgreichen Ersteigerung von zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz im Rahmen der 5G-Frequenzauktion in 2019 - mit den im Geschäftsjahr 2021 erfolgten langfristigen Vertragsabschlüssen alle zentralen Bausteine zusammen, um den Rollout des eigenen Mobilfunknetzes voranzutreiben und somit auch in diesem Markt - ähnlich wie im Festnetz - die Wertschöpfung zu erweitern. Zu diesen Vertragsabschlüssen zählen die am 21. Mai 2021 zwischen 1&1 und Telefónica geschlossene National Roaming Vereinbarung, die während der Aufbauphase des eigenen Netzes eine flächendeckende Mobilfunkversorgung für die 1&1 Kunden durch die Mitnutzung des Telefónica-Netzes sicherstellt, sowie die am 4. August 2021 bekannt gegebene Partnerschaft zwischen 1&1 und Rakuten für den gemeinsamen Aufbau des europaweit ersten vollständig virtualisierten Mobilfunknetzes auf Basis der innovativen OpenRAN-Technologie. Hinzu kamen der am 9. Dezember 2021 geschlossene Intercompany-Vertrag zwischen 1&1 und der Schwestergesellschaft 1&1 Versatel, die insbesondere das Zugangsnetz (primär Glasfaserleitungen) sowie Rechenzentren für den Betrieb des 1&1-Mobilfunknetzes mietweise zur Verfügung stellt, sowie der mit gleichem Datum geschlossene Vertrag mit der Vantage Towers AG, einem der führenden europäischen Unternehmen für Funkturm-Infrastruktur, der unter anderem die Anmietung von Vantage-Antennenstandorten und die Installation der 1&1 5G-Hochleistungsantennen durch Vantage beinhaltet.
Mit über 11,2 Mio. Mobilfunk- und über 4,2 Mio. Breitband-Kunden, einem der größten Glasfasernetze in Deutschland und einer europaweit führenden Position in der Entwicklung von Applikationen bringt die United Internet Gruppe beste Voraussetzungen mit, um das hohe Potenzial von 5G in Deutschland auszuschöpfen.
Im Applications-Segment deckt United Internet die komplette Wertschöpfungskette ab. Die Applikationen werden in den firmeneigenen "Internet-Fabriken" oder in Kooperation mit Partnerfirmen entwickelt und auf rund 90.000 Servern in 10 Rechenzentren betrieben. Damit kann United Internet eine hohe Qualität sicherstellen und zeitnah auf Kundenbedürfnisse und veränderte Marktsituationen reagieren und so Neukunden gewinnen und Bestandskunden halten.
Cloud-Applikationen sind weltweit einsetzbar und funktionieren in Frankfurt am Main nach den gleichen Regeln wie in London, Rom oder New York. So hat United Internet bereits in der Vergangenheit zunächst für Deutschland entwickelte Cloud-Produkte wie 1&1 MyWebsite auf Sprache und länderspezifische Unterschiede angepasst und diese sukzessive in andere Länder ausgerollt.
Dank der guten Exportierbarkeit dieser Produkte ist United Internet im Geschäftsfeld "Applications" schon heute in zahlreichen europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Niederlande, Österreich, Schweiz, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Tschechien und Slowakei), aber auch in Nordamerika (USA, Kanada und Mexiko) tätig. Weitere Länder und Produkt-Rollouts werden sukzessive folgen.
Neben dem organischen Wachstum prüft United Internet kontinuierlich auch Möglichkeiten von Firmenübernahmen und strategischen Beteiligungen. Dank der planbaren hohen Cashflows verfügt United Internet über eine hohe Eigenfinanzierungskraft und hat auch einen guten Zugang zu den Fremdfinanzierungsmärkten, um Chancen in Form von Übernahmen und Beteiligungen zu nutzen.
So hat United Internet ihre Marktpositionen im In- und Ausland auch durch mehrere Übernahmen sowie durch strategische Beteiligungen weiter verbessert und sich gleichzeitig eine hohe Kompetenz in den Bereichen "Mergers & Acquisitions" (M&A) und "Firmen-Integration" aufgebaut.
Zu den wichtigsten M&A-Aktivitäten der Vergangenheit zählen dabei die Übernahme des Portalgeschäfts von WEB.DE (im Jahr 2005), die Übernahmen von Fasthosts (2006) und united-domains (2008), die Übernahme des Breitband-Geschäfts von freenet (2009) sowie die Übernahmen von mail.com (2010), Arsys (2013), Versatel (2014; inzwischen 1&1 Versatel), home.pl (2015), STRATO (2017), ProfitBricks (2017; inzwischen IONOS Cloud), Drillisch (2017; inzwischen 1&1), World4You (2018) und we22 (2021). Zu den wichtigsten strategischen Beteiligungen zählen die Beteiligungen an Open-Xchange (2013), uberall (2014), Tele Columbus (2016), rankingCoach (2017), AWIN (2017; durch die Einbringung von affilinet) und Stackable (2021).
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seinem Weltwirtschaftsausblick vom Januar 2022 seine Prognosen für die Entwicklung der globalen Volkswirtschaften in den Jahren 2022 und 2023 aktualisiert. Dabei geht der IWF davon aus, dass sich die Weltwirtschaft in diesem und im nächsten Jahr weiter erholen wird - wenn auch weniger stark als in 2021. In seinem Weltwirtschaftsausblick rechnet der Fonds mit einem globalen Wachstum von 4,4 % und 3,8 % in den Jahren 2022 bzw. 2023 - nach einem Wachstum um 5,9 % in 2021.
Der IWF ist damit pessimistischer als in seiner letzten Schätzung von Oktober 2021. Auch wenn sich die direkten Auswirkungen der Omikron-Welle noch in Grenzen halten, lasten nach Einschätzungen des Fonds die Folgen der Corona-Krise wie brüchige Lieferketten, eine hohe Teuerung und Rekordschulden unverändert auf der Weltwirtschaft und dämpfen deren Erholung. Der IWF hat vor diesem Hintergrund nun seine Konjunkturprognose nach unten korrigiert. Die globale Wirtschaft wird demnach 2022 um 0,5 Prozentpunkte weniger zulegen als noch im Oktober angenommen.
Für die nordamerikanischen Zielländer von United Internet, die USA, Kanada und Mexiko, fallen die neuen Prognosen des IWF wie folgt aus: Die Volkswirtschaft in den USA soll (nach 5,6 % in 2021) um 4,0% in 2022 und 2,6% in 2023 zulegen. Für Kanada wird (nach 4,7% in 2021) für 2022 und 2023 ein Wachstum von 4,1 % bzw. 2,8 % erwartet. Auch die Volkswirtschaft in Mexiko soll (nach 5,3 % in 2021) um 2,8 % in 2022 und 2,7 % in 2023 zulegen.
Für die Euro-Zone hat der IWF für 2022 und 2023 (nach 5,2 % in 2021) ein Wachstum von 3,9 % bzw. 2,5 % in Aussicht gestellt.
Für die Volkswirtschaften der wesentlichen europäischen Zielländer von United Internet, Frankreich, Spanien, Italien sowie das Nicht-EU-Land Großbritannien, erwartet der IWF ebenfalls positive Entwicklungen: Für Frankreich prognostiziert der Fonds (nach 6,7 % in 2021) ein Wachstum von 3,5 % in 2022 bzw. 1,8 % in 2023. Spanien soll (nach 4,9 % in 2021) in 2022 und 2023 um 5,8 % bzw. 3,8 % zulegen. Für Italien erwartet der IWF (nach 6,2 % in 2021) für 2022 und 2023 ein Wachstum von 3,8 % bzw. 2,2 %. Und für Großbritannien rechnet der IWF (nach 7,2 % in 2021) für 2022 und 2023 mit einem Wachstum von 4,7 % bzw. 2,3 %.
Für den aus Sicht von United Internet wichtigsten Markt, Deutschland, erwartet der IWF (nach 2,7% in 2021) ein Wirtschaftswachstum von 3,8 % in 2022 und 2,5 % in 2023. Mit dem erwarteten Wachstum von 3,8 % für 2022 liegt der Fonds über der Prognose der Bundesregierung, die am 26. Januar 2022 im Rahmen ihres Jahreswirtschaftsbericht 2022 von einem Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von 3,6 % ausgeht - nach erwarten 4,1 % im Herbst 2021. Grund für die gesunkenen Erwartungen sind die Folgen der Corona-Pandemie und damit verbunden die aktuellen Lieferengpässe. Die Lieferengpässe vor allem bei Vorleistungsgütern wie Halbleitern bleiben zudem ein zentraler preistreibender Faktor. Hier rechnet die Bundesregierung erst im Verlauf des Jahres 2022 mit einer allmählichen Entspannung. Insgesamt wird damit gerechnet, dass der Anstieg des Verbraucherpreisniveaus in diesem Jahr mit jahresdurchschnittlich 3,3 % (2021: 3,1 %) abermals deutlich ausfällt.
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| 2023e | 2022e | 2021 | |
|---|---|---|---|
| Welt | 3,8 % | 4,4 % | 5,9 % |
| USA | 2,6 % | 4,0 % | 5,6 % |
| Kanada | 2,8 % | 4,1 % | 4,7 % |
| Mexiko | 2,7 % | 2,8 % | 5,3 % |
| Euro-Zone | 2,5 % | 3,9 % | 5,2 % |
| Frankreich | 1,8 % | 3,5 % | 6,7 % |
| Spanien | 3,8 % | 5,8 % | 4,9 % |
| Italien | 2,2 % | 3,8 % | 6,2 % |
| Großbritannien | 2,3 % | 4,7 % | 7,2 % |
| Deutschland | 2,5 % | 3,8 % | 2,7 % |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2022
Trotz der Herausforderungen durch Pandemie, Lieferengpässe, Inflation und Fachkräftemangel erwartet der Branchenverband Bitkom für den deutschen ITK-Markt insgesamt in 2022 ein Wachstum um 3,6 % (Vorjahr: 3,9 %) auf 184,9 Mrd. €.
Der Markt für Informationstechnik soll 2022 wie im Vorjahr überdurchschnittlich zulegen und seine Bedeutung als größtes Branchensegment weiter ausbauen. Die Umsätze überstiegen 2021 erstmals die 100-Milliarden-Euro-Marke und sollen nach Bitkom-Berechnungen dieses Jahr um 5,9 % (Vorjahr: 6,3 %) auf 108,6 Mrd. € zulegen. Am stärksten soll dabei das Software-Segment, das besonders durch das Cloud-Geschäft angetrieben wird, mit einem kräftigen Plus von 9,0 % (Vorjahr: 8,0 %) auf 32,4 Mrd. € wachsen. Auch der Umsatz mit IT-Hardware soll deutlich zulegen, um 5,7 % (Vorjahr: 8,3 %) auf 33,2 Mrd. €. Für das Geschäft mit IT-Services, wozu unter anderem die IT-Beratung gehört, wird ein stabiles Wachstum um 3,9 % (Vorjahr: 3,7 %) auf 43,0 Mrd. € erwartet.
Der Markt für Unterhaltungselektronik steht hingegen weiter unter Druck. Laut Bitkom-Prognose fallen die Umsätze 2022 erneut, nachdem 2020 Corona-Sondereffekte zu einem zwischenzeitlichen Anstieg geführt haben. Dieser kleinste ITK-Teilmarkt schrumpft voraussichtlich um 2,3 % auf 9,0 Mrd. €.
Von besonderer Bedeutung für United Internet sind insbesondere der deutsche Telekommunikationsmarkt (Breitband-Anschlüsse und Mobile Internet) im überwiegend abonnementfinanzierten Geschäftsbereich "Access" sowie der weltweite Cloud-Computing-Markt und der deutsche Online-Werbemarkt im abonnement- und werbefinanzierten Geschäftsbereich "Applications".
Für den deutschen Telekommunikationsmarkt erwartet der Branchenverband Bitkom, dass sich das moderate Wachstum aus dem Vorjahr fortsetzt. 2022 soll der Markt insgesamt um 0,9 % (Vorjahr: 1,2 %) auf 67,3 Mrd. € zulegen.
Dabei sollen mit Telekommunikationsdiensten nach Bitkom-Berechnungen 49,2 Mrd. € umgesetzt werden, das ist ein Plus von 1,7 % (Vorjahr: 1,7 %). Das Geschäft mit Endgeräten, also insbesondere Smartphones, soll deutlich um -3,1 % (Vorjahr: 0,2 %) auf 11,2 Mrd. € zurückgehen. Für Investitionen in die Telekommunikations-Infrastruktur wird ein Plus von 2,2 % (Vorjahr: -0,9 %) auf 6,9 Mrd. € erwartet.
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| in Mrd. € | 2022e | 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 67,3 | 66,7 | + 0,9 % |
Quelle: Bitkom, Januar 2022
Nach dem sehr starken Wachstum in 2021 (23,1 %) erwartet Gartner in 2022 ein weltweites Wachstum für Public Cloud Services von 332,35 Mrd. USD um 19,6% auf 397,50 Mrd. USD.
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| in Mrd. USD | 2022e | 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Umsatz Public Cloud Services weltweit | 397,50 | 332,35 | + 19,6 % |
| davon Application Infrastructure Services (PaaS) | 71,53 | 59,45 | + 20,3 % |
| davon Application Services (SaaS) | 145,38 | 122,63 | + 18,5 % |
| davon Business Process Services (BPaaS) | 53,12 | 50,17 | + 5,9 % |
| davon Desktop as a Service (DaaS) | 2,67 | 2,05 | + 30,4 % |
| davon Management and Security Services | 18,01 | 16,03 | + 12,3 % |
| davon System Infrastructure Services (laaS) | 106,80 | 82,02 | + 30,2 % |
Quelle: Gartner, April 2021
Nach dem starken Anstieg des Online-Werbemarktes in 2021 (6,5 %) rechnet PricewaterhouseCoopers für 2022 mit weiterem Wachstum und erwartet für den Gesamtmarkt (Mobile-Werbung & Desktop-Werbung) ein Plus von 7,5 % auf 10,21 Mrd. €.
Dabei sollen die Video-Werbung sowie die Display-Werbung mit 16,5 % bzw. 9,7% am stärksten zulegen.
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| in Mrd. € | 2022e | 2021 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Online-Werbeumsätze | 10,21 | 9,50 | + 7,5 % |
| davon Suchwortvermarktung | 3,66 | 3,61 | + 1,4 % |
| davon Display-Werbung | 3,38 | 3,08 | + 9,7 % |
| davon Video-Werbung | 2,40 | 2,06 | + 16,5 % |
| davon Affiliate / Classifieds | 0,77 | 0,75 | + 2,7 % |
Quelle: PricewaterhouseCoopers, September 2021
Mit Ad-hoc-Mitteilung vom 9. Dezember 2021 hat die United Internet AG ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022 bekanntgegeben:
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| ― | Die United Internet AG prognostiziert für das Geschäftsjahr 2022 einen Anstieg des Konzernumsatzes auf ca. 5,8 Mrd. € (Vorjahr: rund 5,646 Mrd. €). |
| ― | Das EBITDA soll trotz zusätzlicher Investitionen auf dem Niveau von 2021 bleiben und sich auch 2022 wieder auf ca. 1,25 Mrd. € (Vorjahr: rund 1,259 Mrd. €) belaufen. Im EBITDA enthalten sind initiale Kosten bei 1&1 für den 5G-Netzausbau von ca. 70 Mio. € (im Vergleich zu rund 38 Mio. € in 2021) sowie ca. 30 Mio. € für zusätzliche Marketingaktivitäten beim Cloud-Anbieter IONOS zur weiteren Erhöhung der Markenbekanntheit in den wichtigsten europäischen Märkten. |
| ― | Die Gesellschaft plant in 2022 deutlich höhere Investitionen (CapEx), insbesondere für den 5G-Netzausbau sowie die Erweiterung ihres Glasfasernetzes zum Anschluss der 5G-Antennen und zur Versorgung zusätzlicher Ausbaugebiete. Die exakte CapEx-Höhe wird unter anderem von der Verfügbarkeit von Hardware und Tiefbauleistungen abhängen und voraussichtlich zwischen 800 Mio. € und 1 Mrd. € betragen (Vorjahr: rund 290 Mio. €). |
Das Ergebnis der United Internet AG auf Ebene des Einzelabschlusses ist aufgrund ihrer Rolle als Holding-Gesellschaft im Wesentlichen durch das Beteiligungsergebnis (Ergebnisabführungen und Ausschüttungen) und das Zinsergebnis beeinflusst. Vor diesem Hintergrund geht der Vorstand (vorbehaltlich eventueller Sondereffekte) von einem deutlich positiven Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2022 aus.
Die auf Kontinuität ausgerichtete aktionärsfreundliche Dividendenpolitik der United Internet AG soll sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Die Gesellschaft beabsichtigt auch zukünftig, ca. 20 - 40 % des bereinigten Konzernergebnisses aus fortgeführten Geschäftsbereichen nach Minderheitenanteilen (das auf die "Anteilseigner der United Internet AG" entfallende bereinigte Konzernergebnis - gemäß Konzern-Gesamtergebnisrechnung) an ihre Aktionäre auszuschütten. Voraussetzung dabei ist, dass die Mittel nicht für die weitere Unternehmensentwicklung benötigt werden.
Der Vorstand der United Internet AG blickt optimistisch in die Zukunft. Dank des überwiegend auf elektronischen Abonnements beruhenden Geschäftsmodells sieht sich United Internet weitgehend stabil gegen konjunkturelle Einflüsse aufgestellt. Und mit den in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen in Kundenbeziehungen, neue Geschäftsfelder und Internationalisierung sowie durch Übernahmen und Beteiligungen wurde ein breites Fundament für das weitere Wachstum geschaffen.
Diese nachhaltige Geschäftspolitik wird United Internet auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Neben den vorgenannten Investitionen in die Zukunftsthemen von 1&1 und IONOS stehen in den Segmenten folgende Themen im Vordergrund.
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| ― | Im Segment "Consumer Access" werden die Schwerpunkte im Geschäftsjahr 2022 - neben dem Aufbau des eigenen 5G-Mobilfunknetzes - insbesondere auf der Vermarktung der Mobile-Internet-Produkte und der Gewinnung von hochwertigen Kundenverhältnissen liegen. |
| ― | Im Segment "Business Access" sollen in 2022 das eigene Glasfasernetz weiter ausgebaut und weitere Standorte erschlossen werden. Zudem soll das Geschäftskunden- und Wholesale-Geschäft weiter ausgebaut werden. |
| ― | Zentrale Themen im Segment "Consumer Applications" sind auch im Geschäftsjahr 2022 der Anstieg der kostenpflichtigen Kundenverhältnisse sowie der weitere Ausbau der datengetriebenen Geschäftsmodelle. |
| ― | Im Segment "Business Applications" liegt der Schwerpunkt 2022 - neben der Erhöhung der Markenbekanntschaft - unverändert auf dem Ausbau des Bestandskundengeschäfts und der Gewinnung hochwertiger Kundenverhältnisse. Darüber hinaus soll vor allem das Cloud-Geschäft ausgebaut und die weitere Internationalisierung vorangetrieben werden. |
Nach einem erfolgreichen Jahresauftakt sieht der Vorstand die Gesellschaft auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts auf gutem Wege, die im voranstehenden Abschnitt "Prognose für das Geschäftsjahr 2022" näher erläuterte Prognose zu erreichen.
Der vorliegende Lagebericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Annahmen und Prognosen des Vorstands der United Internet AG sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen basieren. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind verschiedenen Risiken und Unwägbarkeiten unterworfen und beruhen auf Erwartungen, Annahmen und Prognosen, die sich künftig möglicherweise als nichtzutreffend erweisen könnten. United Internet garantiert nicht, dass sich die zukunftsgerichteten Aussagen als richtig erweisen, übernimmt keine Verpflichtung und hat auch nicht die Absicht, die in diesem Bericht gemachten zukunftsgerichteten Aussagen anzupassen bzw. zu aktualisieren.
Gemäß § 289 Abs. 4 und § 315 Abs. 4 HGB ist die United Internet AG verpflichtet, im Lagebericht die wesentlichen Merkmale ihres rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems zu beschreiben.
Die United Internet AG betrachtet das Risikomanagement als Teil des internen Kontrollsystems (IKS). Dabei wird das IKS als fortlaufender Prozess verstanden, der Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen umfasst, um die Einhaltung der gesetzlichen und unternehmerischen Vorgaben jederzeit zu gewährleisten.
Der Vorstand der United Internet AG ist verantwortlich für den Umfang und die Ausgestaltung des IKS und berücksichtigt hierbei die unternehmensspezifischen Anforderungen. Die Überwachung der Wirksamkeit des IKS gehört zu den Aufgaben des Aufsichtsrates der United Internet AG, der sich vom Vorstand regelmäßig über den Zustand des IKS und die Ergebnisse des internen Revisionssystems berichten lässt. Die Abteilung Corporate Audit (Interne Revision) überprüft unabhängig die Angemessenheit, Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des IKS im United Internet Konzern und verfügt zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben über umfassende Informations-, Prüf- und Eintrittsrechte. Ihre Prüfungshandlungen basieren auf einem risikoorientierten Prüfungsplan, der regelmäßig auch Prüfungen bei Tochtergesellschaften vorsieht. Darüber hinaus prüft die Abteilung Corporate Audit grundsätzlich die Ordnungsmäßigkeit wesentlicher Anlage- und Vorratsinventuren. Der Abschlussprüfer prüft darüber hinaus die für die Finanzberichterstattung relevanten Teile des IKS im Rahmen seines risikoorientierten Prüfungsansatzes auf Wirksamkeit.
Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen Gesetze und Normen und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses dient das IKS insbesondere dazu, die Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und die Anwendung der nach § 315e HGB ergänzend anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sicherzustellen. Das IKS trägt bei der Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts zusätzlich dazu bei, dass die handelsrechtlichen Vorschriften eingehalten werden.
Bei jedem IKS muss grundsätzlich berücksichtigt werden, dass es, unabhängig von seiner Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit dafür bieten kann, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden. Ursache dafür könnten bspw. fehlerhafte Ermessensentscheidungen, unzureichende Kontrollen oder kriminelle Handlungen sein.
Die folgenden Aussagen beziehen sich nur auf die im Konzernabschluss der United Internet AG vollkonsolidierten Tochterunternehmen, bei denen die United Internet AG mittelbar oder unmittelbar über die Möglichkeit verfügt, deren Finanz- und Geldpolitik zu bestimmen, um aus der Tätigkeit dieser Unternehmen Nutzen zu ziehen.
Die Aufgabe des Risikomanagements der United Internet AG ist unter anderem die Festlegung von Maßnahmen, um Risiken zu erkennen, zu bewerten, auf ein vertretbares Maß abzumildern und um die erkannten Risiken zu überwachen. Ein Risikomanagement verlangt organisiertes Handeln, um mit Unsicherheit und Bedrohung angemessen umgehen zu können und hält Mitarbeiter dazu an, Vorschriften und Instrumente einzusetzen, um die Einhaltung der Grundsätze für das Risikomanagement zu gewährleisten. Es umfasst neben dem operativen Risikomanagement auch die systematische Risikofrüherkennung, -steuerung und -überwachung. Das rechnungslegungsbezogene Risikomanagement ist dabei auf das Risiko einer Falschaussage in der Buchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet.
Spezifische rechnungslegungsbezogene Risiken können z. B. aus dem Abschluss ungewöhnlicher oder komplexer Geschäfte auftreten. Weiterhin sind Geschäftsvorfälle, die nicht routinemäßig verarbeitet werden, mit einem latenten Risiko behaftet. Einem begrenzten Personenkreis sind notwendigerweise Ermessensspielräume bei Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden eingeräumt, woraus weitere rechnungslegungsbezogene Risiken resultieren können.
Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst anhand von Risikoaspekten definierte interne Kontrollen der für die Rechnungslegung relevanten Prozesse sowie der Prozesse, die die IT-Systeme unterstützen. Hierbei sind die IT-Sicherheit, das Veränderungsmanagement und die operativen IT-Vorgänge von besonderer Bedeutung. Dabei werden organisatorische, präventive und aufdeckende Kontrollen angewendet, die sowohl IT-gestützt als auch manuell erfolgen können. Für die Wirksamkeit und Effizienz des rechnungslegungsbezogenen IKS ist für die United Internet Gruppe die hohe Qualifikation der Mitarbeiter, deren regelmäßige Schulung, das Vier-Augen-Prinzip und die Funktionstrennung von Verwaltungs-, Ausführungs- und Genehmigungsprozessen unverzichtbar. Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung erfolgt durch den Bereich Konzernrechnungslegung und weitere zuständige Rechnungslegungsabteilungen. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und Auswirkungen auf die Rechnungslegung analysiert. In der Bilanzierungsrichtlinie des Konzerns werden relevante Anforderungen festgehalten, kommuniziert und bilden die Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess. Zusätzlich unterstützen ergänzende Verfahrensanweisungen wie z. B. die Intercompany-Richtlinie, standardisierte Meldeformate, IT-Systeme sowie IT-unterstützte Reporting- und Konsolidierungsprozesse den Prozess der einheitlichen und ordnungsgemäßen Konzernrechnungslegung. Der Bereich Konzernrechnungslegung stellt sicher, dass diese Anforderungen konzernweit einheitlich eingehalten werden. Die Konzerngesellschaften sind für die Einhaltung des ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablaufs ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme verantwortlich und werden dabei von den Rechnungslegungsabteilungen unterstützt.
Bei festgestellten wesentlichen Kontrollschwächen oder Verbesserungsmöglichkeiten werden diese bewertet und mit den verantwortlichen Personen Gegenmaßnahmen ausgearbeitet, um die Wirksamkeit des IKS weiter zu verbessern. Die Umsetzung der Maßnahmen wird durch die Abteilung Corporate Audit überwacht und kann Gegenstand von Folgeprüfungen sein. Zur Sicherstellung der hohen Qualität des rechnungslegungsbezogenen IKS ist Corporate Audit über alle Stufen hinweg eng mit einbezogen.
Die folgenden Angaben nach §§ 289 a, 315 a HGB geben die Verhältnisse zum Bilanzstichtag wieder. Wie in § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG vorgesehen, werden die Angaben in den einzelnen Abschnitten erläutert.
Das gezeichnete Kapital der United Internet AG beträgt zum 31. Dezember 2021 194.000.000 € und ist in 194.000.000 nennwertlose, auf den Namen lautende Stammaktien eingeteilt. Jede Aktie gewährt eine Stimme, weitere Aktiengattungen existieren nicht. Bei einer Erhöhung des Grundkapitals kann der Beginn der Gewinnberechtigung der neuen Aktien abweichend von dem Zeitpunkt der Leistung der Einlagen festgelegt werden. Alle Stammaktien sind börsennotiert.
Gesetzliche Beschränkungen hinsichtlich der Stimmrechte liegen in Bezug auf eigene Aktien gem. § 71b AktG und gem. § 71d S. 4 i. V. m. §71b AktG vor. United Internet ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 im Besitz von 7.284.109 eigenen Aktien, die 3,75 % des Grundkapitals repräsentieren.
Gesetzliche Beschränkungen hinsichtlich der Stimmrechte liegen weiterhin in Bezug auf die Interessenkollision gem. § 136 Abs. 1 AktG bei Aktien vor, die im Besitz des Vorstands und des Aufsichtsrats sind.
Innerhalb der aktuellen Mitglieder des Vorstands hielt Herr Ralph Dommermuth zum 31. Dezember 2021 indirekt 97.200.000 Aktien der United Internet AG (50,10 % des Grundkapitals). Diese hat Herr Dommermuth am 14. Februar 2022 auf 97.500.000 Aktien (50,26 % des Grundkapitals) aufgestockt. Zudem hielt Herr Martin Mildner zum 31. Dezember 2021 2 Aktien der Gesellschaft (0,00 % des Grundkapitals).
(hier fehlen Seiten 84-99)
Compliance ist ein integraler Bestandteil der Unternehmens- und Führungskultur des United Internet Konzerns. Für die United Internet AG bedeutet Compliance die Übereinstimmung ihrer Aktivitäten mit allen für die Geschäftstätigkeit maßgeblichen Gesetzen sowie mit den eigenen Grundsätzen und Regeln.
Dazu zählen auch der offene und faire Umgang mit Mitarbeitern, Kunden, Geschäftspartnern, Aktionären und der Öffentlichkeit. Als Internet-Dienstleister mit mehreren Millionen Kunden und einer hohen Zahl von Geschäftspartnern ist United Internet darauf angewiesen, durch ein rechtlich und ethisch einwandfreies Verhalten das Vertrauen seiner Kunden und Geschäftspartner zu erhalten.
Um ein dem Selbstverständnis des Unternehmens entsprechendes Verhalten zu gewährleisten, hat der Vorstand einen verbindlichen Rahmen für die ethischen Grundsätze und Wertvorstellungen des Unternehmens geschaffen. Er hat Werte und Führungsleitlinien definiert sowie wichtige Verhaltensregeln in einem Verhaltenskodex zusammengefasst. Diese "Kultur des Miteinanders" gibt den Mitarbeitern Orientierung für den Arbeitsalltag und schafft einen sicheren Handlungsrahmen für richtige Entscheidungen. Als Leitbild gilt dieser Rahmen für Vorstand, Geschäftsführung, Führungskräfte und alle Mitarbeiter gleichermaßen.
Um die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und unternehmensinternen Richtlinien sicherzustellen, hat der Vorstand eine Compliance-Organisation eingerichtet.
Die Compliance-Organisation ist Teil eines ganzheitlichen Risikomanagements, zu dem neben den "GRC"-Funktionen Corporate Governance, Risk Management & Compliance auch die Bereiche Corporate Audit und Legal Department gehören. Diese risikomitigierenden Funktionen stehen unter der einheitlichen Leitung des Group General Counsels, der direkt an den Finanzvorstand (CFO) der United Internet AG berichtet.
Die Compliance-Organisation ist verantwortlich für die Schaffung von geeigneten Strukturen und Prozessen, um die Umsetzung von Compliance im Unternehmen zu unterstützen und Maßnahmen risikoorientiert auszurichten. Zu den Compliance-Prozessen zählen z. B. Freigabeverfahren im Bereich Korruptionsprävention und vertrauensvolle Meldewege, die den Beschäftigten die Möglichkeit einräumen, auf mögliches Fehlverhalten oder Rechtsverstöße im Unternehmen hinzuweisen.
Die Compliance-Organisation ist in den Unternehmenseinheiten durch funktionale und lokale Compliance Manager (FCM und LCM) präsent und verankert. Die FCM und LCM unterstützen in ihrer Zusatzfunktion neben ihrer eigentlichen Tätigkeit den Compliance-Bereich.
Übergreifendes Element des Compliance-Systems ist die Verantwortung aller Führungskräfte für Compliance. Sie beinhaltet die Vorbildrolle, wie sie in den Führungsleitlinien der Gesellschaft verankert ist und geht darüber hinaus: Alle Führungskräfte des Unternehmens müssen Compliance vorleben und sicherstellen, dass in ihrem Verantwortungsbereich geschäftliche Entscheidungen und Handlungen stets im Einklang mit den jeweiligen rechtlichen Bestimmungen und den eigenen Werten und Regeln stehen.
Es ist das erklärte Ziel von United Internet, institutionelle Investoren, Privataktionäre, Finanzanalysten, Mitarbeiter sowie die interessierte Öffentlichkeit durch regelmäßige, offene und aktuelle Kommunikation gleichzeitig und gleichberechtigt über die Lage des Unternehmens zu informieren.
Dazu werden alle wesentlichen Informationen, wie z. B. Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen und andere Pflichtmitteilungen (wie z. B. Directors' Dealings oder Stimmrechtsmitteilungen) sowie sämtliche Finanzberichte, entsprechend den gesetzlichen Vorgaben veröffentlicht. Ferner informiert United Internet auch umfangreich über die Internetseite der Gesellschaft (www.united-internet.de). Dort finden sich auch Dokumente und Informationen zu den Hauptversammlungen der Gesellschaft sowie weitere wirtschaftlich relevante Informationen.
United Internet berichtet Aktionären, Analysten und Pressevertretern nach einem festen Finanzkalender viermal im Geschäftsjahr über die Geschäftsentwicklung sowie über die Finanz- und Ertragslage. Der Finanzkalender wird auf der Internetseite der Gesellschaft und gemäß den Vorgaben des Gesetzgebers veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert.
Darüber hinaus informiert der Vorstand durch Ad-hoc-Mitteilungen unverzüglich über nicht öffentlich bekannte Umstände, die dazu geeignet sind, den Aktienkurs erheblich zu beeinflussen.
Im Rahmen der Investor Relations trifft sich das Management regelmäßig mit Analysten und institutionellen Anlegern. Zudem finden zur Vorstellung der Halbjahres- und Jahreszahlen Analystenkonferenzen statt, zu denen Investoren und Analysten auch telefonisch Zugang erhalten.
Die Rechnungslegung des Konzerns erfolgt nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind) unter Berücksichtigung von § 315e HGB. Der für Ausschüttungs- und Steuerbelange relevante Jahresabschluss wird dagegen nach den Regeln des Deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. Jahres- und Konzernabschluss werden durch unabhängige Abschlussprüfer geprüft. Die Wahl des Abschlussprüfers erfolgt durch die Hauptversammlung. Für das Geschäftsjahr 2021 wurde die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Eschborn / Frankfurt am Main, zum Abschlussprüfer bestellt. Der Aufsichtsrat erteilt den Prüfungsauftrag, legt die Prüfungsschwerpunkte und das Prüfungshonorar fest und überprüft die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers.
Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist seit dem Geschäftsjahr 2002 Abschlussprüfer für die United Internet AG und den Konzern. Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist seit dem Geschäftsjahr 2019 Herr Jens Kemmerich.
Das Vergütungssystem sowie die Offenlegung der Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2021 gemäß § 162 AktG finden sich im "Vergütungsbericht 2021", der auf der Webseite der Gesellschaft unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikationen/berichte.html veröffentlicht wird.
Angaben zur Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung finden sich zudem im Konzernanhang unter Anhangangabe 42.
Die Grundzüge des Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes der United Internet AG finden sich im "Vergütungsbericht 2021", der auf der Webseite der Gesellschaft unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikationen/berichte.html veröffentlicht wird.
Weitere Angaben finden sich zudem im Konzernanhang unter Anhangangabe 36.
Die Corporate Governance bei United Internet orientiert sich am Deutschen Corporate Governance Kodex, den die von der Bundesministerin für Justiz im September 2001 eingesetzte Regierungskommission erstmals am 26. Februar 2002 veröffentlicht hat.
Der Kodex hat zum Ziel, das duale deutsche Corporate Governance System transparent und nachvollziehbar zu machen. Der Kodex enthält Grundsätze, Empfehlungen und Anregungen zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften, die national und international als Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung anerkannt sind. Er will das Vertrauen der Anleger, der Kunden, der Belegschaft und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften fördern. Die Regierungskommission überprüft den Kodex jährlich darauf, ob er der aktuellen Best Practice der Unternehmensführung weiter entspricht und passt ihn gegebenenfalls an.
Die Grundsätze geben wesentliche rechtliche Vorgaben verantwortungsvoller Unternehmensführung wieder und dienen der Information der Anleger und weiterer Stakeholder.
Empfehlungen des Kodex sind im Text durch die Verwendung des Wortes "soll" gekennzeichnet. Die Gesellschaften können hiervon abweichen, sind dann aber verpflichtet, dies jährlich offenzulegen und die Abweichungen zu begründen ("comply or explain"). Dies ermöglicht den Gesellschaften, branchen- oder unternehmensspezifische Besonderheiten zu berücksichtigen. Eine gut begründete Abweichung von einer Kodexempfehlung kann im Interesse einer guten Unternehmensführung liegen.
Schließlich enthält der Kodex Anregungen, von denen ohne Offenlegung abgewichen werden kann; hierfür verwendet der Kodex den Begriff "sollte".
Am 21. Dezember 2021 haben Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG die nachfolgend wiedergegebene aktuelle jährliche Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und im Anschluss auf der Website der Gesellschaft (www.united-internet.de) sowie im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG erklären gemäß § 161 Aktiengesetz:
Die United Internet AG hat den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") in der Fassung vom 16. Dezember 2019, die der letzten Entsprechenserklärung vom 27. Mai 2021 zugrunde lagen, mit den erklärten Ausnahmen entsprochen und wird den Empfehlungen des Kodex in der geltenden Fassung vom 16. Dezember 2019, die mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger am 20. März 2020 wirksam geworden sind, mit den nachfolgenden Ausnahmen auch zukünftig entsprechen:
(Empfehlung D.5)
Der Aufsichtsrat bildet neben dem Prüfungs- und Risikoausschuss keine weiteren Ausschüsse, sondern nimmt sämtliche weitere Aufgaben in seiner Gesamtheit wahr. Der Aufsichtsrat erachtet dies für sachgerecht, da auch bei einem sechsköpfigen Aufsichtsrat effiziente Diskussionen im Plenum und ein intensiver Meinungsaustausch möglich sind. Der Aufsichtsrat sieht demnach keine Notwendigkeit zur Einrichtung eines Nominierungsausschusses.
(Empfehlungen G.1 bis einschließlich G.5 des Kodex)
Unter Berücksichtigung des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie ("ARUG II") und des neuen Deutschen Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat Änderungen des Vergütungssystems für die Mitglieder des Vorstands erarbeitet und beschlossen.
Mit der Vorlage an die Hauptversammlung im Mai 2021 wurde das Vergütungssystem die Grundlage für Dienstverträge mit Vorstandsmitgliedern, die in Zukunft abgeschlossen werden. Das erarbeitete Vergütungssystem berücksichtigt die Empfehlungen in G.1 bis einschließlich G.5 des Kodex ohne Einschränkungen. Bestehende Dienstverträge mit Vorstandsmitgliedern bleiben hiervon unberührt, weshalb die Abweichung von den Empfehlungen in G.1 bis einschließlich G.5 des Kodex erklärt wird.
(Empfehlung G.10 Kodex)
Nach G.10 des Kodex sollen die den Vorstandsmitgliedern gewährten variablen Vergütungsbeträge überwiegend in Aktien der Gesellschaft angelegt oder entsprechend aktienbasiert gewährt werden. Daneben soll das jeweilige Vorstandsmitglied über derartige Beträge erst nach vier Jahren verfügen können. Im Rahmen des Stock Appreciation Rights (SARs)-Programms als langfristigem Vergütungsprogramm für den Vorstand wird eine aktienbasierte Vergütung ausgelobt. Die Laufzeit dieses Programms beträgt jeweils insgesamt 6 Jahre. Innerhalb dieser 6 Jahre kann das jeweilige Vorstandsmitglied zu bestimmten Zeitpunkten bereits jeweils einen Teil (25 %) zugeteilter SARs - frühestens allerdings nach 2 Jahren - ausüben. Damit kann ein Vorstandsmitglied bereits nach 2 Jahren über einen Teil der langfristigen variablen Vergütung verfügen. Nach Ablauf von 5 Jahren ist erstmals die volle Ausübung aller SARs möglich.
Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass sich dieses System der Langfristvergütung bewährt hat und sieht keinen Grund dafür, die Verfügungsmöglichkeit über im Rahmen des Programms verdiente Vergütung weiter hinauszuschieben. Durch die Anknüpfung an den Aktienkurs der United Internet AG und deren Möglichkeit, zur Erfüllung der Ansprüche aus dem Programm deren Aktien hinzugeben, findet bereits eine aus Sicht des Aufsichtsrats angemessene Teilhabe des Vorstandsmitglieds an Risiken und Chancen des Unternehmens der United Internet AG statt. Weil das Programm mit einer Laufzeit von 6 Jahren konzipiert ist und die ausgelobten SARs über diese Dauer und frühestens nach 2 Jahren entsprechend anteilig zugeteilt werden, ist aus Sicht des Aufsichtsrats eine optimale Bindungswirkung und Anreizsteuerung im Interesse der United Internet AG erreicht, die keine Änderungen erforderlich machen.
(Empfehlung G.11 Kodex)
Nach G.11 des Kodex soll der Aufsichtsrat die Möglichkeit haben, in begründeten Fällen eine variable Vergütung einbehalten oder zurückfordern zu können. Derartige Regelungen beinhalten die aktuellen Dienstverträge der Vorstandsmitglieder nicht. In das neue Vergütungssystem wurde eine sog. "Claw Back-Klausel" zur Rückforderung variabler Vergütung mit aufgenommen und wird zukünftig in neu zu schließenden Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder berücksichtigt.
(Empfehlung G.13 Kodex)
Gemäß G.13 des Kodex sollen Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit den Wert von zwei Jahresvergütungen nicht überschreiten und nicht mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergüten. Im Fall eines nachvertraglichen Wettbewerbsverbots soll eine solche Abfindungszahlung zudem auf die Karenzentschädigung angerechnet werden. Die Anstellungsverträge für die Vorstandsmitglieder enthalten derzeit eine solche Anrechnungsmöglichkeit nicht. In das neue Vergütungssystem wurde diese mit aufgenommen und wird zukünftig in neu zu schließenden Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder (und etwaig hieran anknüpfenden Aufhebungsverträgen) berücksichtigt.
Mit dem Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) wurde die Richtlinie (EU) 2017/828 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Mai 2017 in nationales Recht umgesetzt.
In diesem Zusammenhang führte der Gesetzgeber für börsennotierte Unternehmen neue gesetzliche Vorschriften zur Vergütungsberichterstattung ein, die für ab dem 1. Januar 2021 beginnende Geschäftsjahre gelten.
Beim "neuen" Vergütungsbericht handelt es sich um einen von der Rechnungslegung abgekoppelten Bericht. Wesentliche bisher erforderliche Angaben, insbesondere die individualisierte Berichterstattung über die Vorstandsvergütung sowie über die Grundzüge des Vergütungssystems, wurden aus dem (Konzern-)Lagebericht herausgelöst und in den neuen Vergütungsbericht nach § 162 AktG verlagert.
Das Vergütungssystem sowie die Offenlegung der Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2021 gemäß § 162 AktG finden sich im "Vergütungsbericht 2021", der auf der Webseite der Gesellschaft unter https://www.united-internet.de/investor-relations/publikationen/berichte.html veröffentlicht wird.
Angaben zur Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung finden sich zudem im Konzernanhang unter Anhangangabe 42.
Der Vorstand erklärt gemäß § 312 AktG, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die der Gesellschaft zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen oder die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat oder dadurch, dass die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt worden ist.
Montabaur, den 11. März 2022
Der Vorstand
Ralph Dommermuth
Martin Mildner
VERMÖGENSWERTE
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| Anmerkung | 31.12.2021 | 31.12.2020 | |
|---|---|---|---|
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 18 | 110.116 | 131.270 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 19 | 380.450 | 344.838 |
| Vertragsvermögenswerte | 20 | 619.722 | 577.601 |
| Vorräte | 21 | 96.492 | 85.390 |
| Abgegrenzte Aufwendungen | 22 | 213.974 | 214.382 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 23.1 | 118.992 | 82.262 |
| Ertragsteueransprüche | 15 | 46.354 | 64.822 |
| Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte | 23.2 | 8.097 | 12.351 |
| 1.594.198 | 1.512.917 | ||
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Anteile an assoziierten Unternehmen | 24 | 431.625 | 89.567 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 25 | 11.617 | 9.901 |
| Sachanlagen | 26 | 1.379.625 | 1.271.567 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 27, 29 | 2.059.426 | 2.197.818 |
| Firmenwerte | 28, 29 | 3.627.831 | 3.609.437 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 19 | 47.269 | 53.959 |
| Vertragsvermögenswerte | 20 | 205.954 | 196.508 |
| Abgegrenzte Aufwendungen | 22 | 287.730 | 144.795 |
| Latente Steueransprüche | 15 | 23.810 | 20.412 |
| 8.074.887 | 7.593.965 | ||
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 24 | 0 | 123.955 |
| Summe Vermögenswerte | 9.669.084 | 9.230.836 | |
| SCHULDEN | |||
| Anmerkung | 31.12.2021 | 31.12.2020 | |
| Kurzfristige Schulden | |||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 30, 35 | 583.395 | 532.778 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 31, 35 | 325.364 | 370.435 |
| Ertragsteuerschulden | 15, 35 | 58.430 | 114.621 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 32, 35 | 157.886 | 152.094 |
| Sonstige Rückstellungen | 33, 35 | 16.248 | 9.302 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 34.1, 35 | 329.177 | 278.636 |
| Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten | 34.2, 35 | 135.733 | 46.747 |
| 1.606.233 | 1.504.614 | ||
| Langfristige Schulden | |||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 31, 35 | 1.497.358 | 1.095.654 |
| Latente Steuerschulden | 15 | 290.481 | 331.639 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 30, 35 | 2.475 | 6.014 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 32, 35 | 32.151 | 33.631 |
| Sonstige Rückstellungen | 33, 35 | 66.026 | 69.329 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 34.3, 35 | 1.251.186 | 1.278.744 |
| 3.139.676 | 2.815.012 | ||
| Summe Schulden | 4.745.909 | 4.319.626 | |
| EIGENKAPITAL | |||
| Grundkapital | 37 | 194.000 | 194.000 |
| Kapitalrücklage | 38 | 1.954.652 | 2.322.780 |
| Kumuliertes Konzernergebnis | 38 | 2.562.566 | 2.240.473 |
| Eigene Anteile | 39 | -231.451 | -212.731 |
| Neubewertungsrücklage | 38 | 601 | -4.372 |
| Währungsumrechnungsdifferenz | 38 | -12.938 | -21.091 |
| Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital | 4.467.428 | 4.519.060 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 40 | 455.747 | 392.151 |
| Summe Eigenkapital | 4.923.175 | 4.911.210 | |
| Summe Schulden und Eigenkapital | 9.669.084 | 9.230.836 |
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| Anmerkung | 2021 Januar - Dezember | 2020 Januar - Dezember | |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 5 | 5.646.177 | 5.367.249 |
| Umsatzkosten | 6, 11, 12 | -3.684.931 | -3.769.319 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 1.961.246 | 1.597.930 | |
| Vertriebskosten | 7, 11, 12 | -835.732 | -767.917 |
| Verwaltungskosten | 8, 11, 12 | -243.040 | -205.964 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 9,1 | -21.151 | -30.852 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 9,2 | 54.818 | 74.532 |
| Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte | 10 | -86.285 | -92.869 |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit | 829.855 | 574.860 | |
| Finanzierungsaufwendungen | 13 | -56.224 | -52.792 |
| Finanzerträge | 14 | 23.380 | 15.671 |
| Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen | 24 | -23.673 | 18.461 |
| Ergebnis vor Steuern | 773.337 | 556.201 | |
| Steueraufwendungen | 15 | -250.186 | -187.441 |
| Konzernergebnis | 523.151 | 368.760 | |
| davon entfallen auf nicht beherrschende Anteile | 106.679 | 78.212 | |
| Anteilseigner der United Internet AG | 416.473 | 290.548 |
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| Anmerkung | 2021 Januar - Dezember | 2020 Januar - Dezember | |
|---|---|---|---|
| Ergebnis je Aktie der Anteilseigner der United Internet AG (in €) | |||
| - unverwässert | 16 | 2,23 | 1,55 |
| - verwässert | 16 | 2,22 | 1,54 |
| Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Mio. Stück) | |||
| - unverwässert | 16 | 187,05 | 187,35 |
| - verwässert | 16 | 187,61 | 188,37 |
| Überleitung zum gesamten Konzernergebnis | |||
| Konzernergebnis | 523.151 | 368.760 | |
| Kategorien, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden | |||
| Veränderung der Währungsdifferenzen - unrealisiert | 38 | 10.610 | -16.182 |
| Kategorien, die nicht anschließend in den Gewinn oder Verlust umklassifiziert werden | |||
| Marktwertveränderung von als zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten Vermögenswerte | 38 | 1.556 | 33.913 |
| Steuereffekt | 38 | 0 | -1.698 |
| Anteil am sonstigen Ergebnis von at equity bilanzierten Unternehmen | 38, 24 | 3.417 | -2.137 |
| Sonstiges Ergebnis | 15.583 | 13.895 | |
| Gesamtes Konzernergebnis | 538.735 | 382.655 | |
| davon entfallen auf nicht beherrschende Anteile | 40 | 109.137 | 84.096 |
| Anteilseigner der United Internet AG | 429.598 | 298.560 |
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| Anmerkung | 2021 Januar - Dezember | 2020 Januar - Dezember | |
|---|---|---|---|
| Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit | |||
| Konzernergebnis | 523.151 | 368.760 | |
| Berichtigungen zur Überleitung des Konzernergebnisses zu den Ein- und Auszahlungen | |||
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 11 | 333.741 | 315.454 |
| Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte | 11 | 140.143 | 158.614 |
| Personalaufwand aus Mitarbeiterbeteiligungen | 36 | 19.702 | 14.547 |
| Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen | 24 | 23.673 | -18.461 |
| Ausgeschüttete Gewinne assoziierter Unternehmen | 24, 46 | 229 | 0 |
| Veränderungen der Ausgleichsposten für latente Steueransprüche | 15 | -39.607 | -19.345 |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Positionen | 6, 13,14 | -13.241 | 134.531 |
| Cashflow der betrieblichen Tätigkeit | 987.793 | 954.099 | |
| Veränderungen der Vermögenswerte und Schulden | |||
| Veränderung der Forderungen und sonstiger Vermögenswerte | -28.480 | 2.920 | |
| Veränderung der Vorräte | -11.102 | -6.122 | |
| Veränderung der Vertragsvermögenswerte | -51.567 | -92.030 | |
| Veränderung der Ertragsteueransprüche | 18.468 | -43.276 | |
| Veränderung der abgegrenzten Aufwendungen | -142.526 | 32.219 | |
| Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 46.383 | 57.217 | |
| Veränderung der sonstigen Rückstellungen | 1.019 | -7.390 | |
| Veränderung der Ertragsteuerschulden | -56.191 | 22.941 | |
| Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten | 121.250 | 4.263 | |
| Veränderung der Vertragsverbindlichkeiten | 2.587 | 901 | |
| Veränderungen der Vermögenswerte und Schulden, gesamt | -100.160 | -28.357 | |
| Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit | 887.633 | 925.742 | |
| Cashflow aus dem Investitionsbereich | |||
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 26, 27 | -289.757 | -447.033 |
| Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen | 2.936 | 5.087 | |
| Auszahlungen für Unternehmenserwerbe abzüglich erhaltener Zahlungsmittel | 4.1 | -20.554 | -396 |
| Einzahlungen aus Unternehmensverkäufen abzüglich veräußerter Zahlungsmittel | 46 | 8.789 | 0 |
| Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen | 4.1, 24 | -226.295 | -1.264 |
| Einzahlungen aus der Veräußerung von assoziierten Unternehmen | 0 | 500 | |
| Auszahlungen aus der Ausgabe von Darlehen | 42 | -2.423 | 0 |
| Einzahlungen aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten | 25 | 0 | 77.477 |
| Einzahlung aus den Rückzahlungen von sonstigen finanziellen Vermögenswerten | 0 | 4.557 | |
| Nettozahlungen im Investitionsbereich | -527.304 | -361.072 | |
| Cashflow aus dem Finanzierungsbereich | |||
| Erwerb eigener Aktien | 39 | -18.721 | -12.235 |
| Aufnahme von Krediten | 46 | 1.020.000 | 15.722 |
| Tilgung von Krediten | 46 | -667.048 | -288.000 |
| Tilgung von Frequenzverbindlichkeiten | 42, 46 | -61.266 | -61.266 |
| Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | 44, 45 | -105.630 | -107.168 |
| Dividendenzahlungen | 17 | -93.615 | -93.615 |
| Ausschüttung an Minderheitsaktionäre | 40 | -3.043 | -2.577 |
| Auszahlung an Minderheitsaktionäre | 4.1, 40 | -456.775 | 0 |
| Nettozahlungen im Finanzierungsbereich | -386.098 | -549.140 | |
| Nettoveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | -25.770 | 15.530 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn des Geschäftsjahres | 131.270 | 117.573 | |
| Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 4.615 | -1.831 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Berichtsperiode | 18 | 110.116 | 131.270 |
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| Stückelung | Grundkapital T€ |
Kapitalrücklage T€ |
Kumuliertes Konzernergebnis T€ |
Stückelung | Eigene Anteile T€ |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Anmerkung | 37 | 38 | 38 | 39 | ||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Stand am 1. Januar 2020 | 205.000.000 | 205.000 | 2.643.946 | 1.993.860 | 17.338.513 | -548.442 |
| Konzernergebnis | 290.548 | |||||
| Sonstiges Konzernergebnis | ||||||
| Gesamtergebnis | 290.548 | |||||
| Erwerb von eigenen Anteilen | 430.624 | -12.235 | ||||
| Einziehung von eigenen Anteilen | -11.000.000 | -11.000 | -336.946 | -11.000.000 | 347.946 | |
| Mitarbeiterbeteiligungsprogramm | 15.781 | |||||
| Dividendenzahlungen | -93.615 | |||||
| Gewinnausschüttungen | ||||||
| Abgang von zum fair Value über das sonstige Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten | 49.089 | |||||
| Sonstige Transaktionen | 592 | |||||
| Stand am 31. Dezember 2020 | 194.000.000 | 194.000 | 2.322.780 | 2.240.473 | 6.769.137 | -212.731 |
| Stand am 1. Januar 2021 | 194.000.000 | 194.000 | 2.322.780 | 2.240.473 | 6.769.137 | -212.731 |
| Konzernergebnis | 416.473 | |||||
| Sonstiges Konzernergebnis | ||||||
| Gesamtergebnis | 416.473 | |||||
| Erwerb von eigenen Anteilen | 514.972 | -18.721 | ||||
| Mitarbeiterbeteiligungsprogramm | 23.722 | |||||
| Dividendenzahlungen | -93.615 | |||||
| Gewinnausschüttungen | ||||||
| Transaktionen mit Eigenkapitalgebern | -392.128 | |||||
| Sonstige Transaktionen | 277 | -765 | ||||
| Stand am 31. Dezember 2021 | 194.000.000 | 194.000 | 1.954.651 | 2.562.566 | 7.284.109 | -231.451 |
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| Neubewertungsrücklage T€ |
Währungsumrechnungsdifferenz T€ |
|
|---|---|---|
| Anmerkung | 38, 25 | 38 |
| --- | --- | --- |
| Stand am 1. Januar 2020 | 25.173 | -9.558 |
| Konzernergebnis | ||
| Sonstiges Konzernergebnis | 19.544 | -11.532 |
| Gesamtergebnis | 19.544 | -11.532 |
| Erwerb von eigenen Anteilen | ||
| Einziehung von eigenen Anteilen | ||
| Mitarbeiterbeteiligungsprogramm | ||
| Dividendenzahlungen | ||
| Gewinnausschüttungen | ||
| Abgang von zum fair Value über das sonstige Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten | -49.089 | |
| Sonstige Transaktionen | ||
| Stand am 31. Dezember 2020 | -4.372 | -21.091 |
| Stand am 1. Januar 2021 | -4.372 | -21.091 |
| Konzernergebnis | ||
| Sonstiges Konzernergebnis | 4.973 | 8.152 |
| Gesamtergebnis | 4.973 | 8.152 |
| Erwerb von eigenen Anteilen | ||
| Mitarbeiterbeteiligungsprogramm | ||
| Dividendenzahlungen | ||
| Gewinnausschüttungen | ||
| Transaktionen mit Eigenkapitalgebern | ||
| Sonstige Transaktionen | ||
| Stand am 31. Dezember 2021 | 601 | -12.938 |
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| Auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallendes Eigenkapital T€ |
Nicht beherrschende Anteile T€ |
Summe Eigenkapital T€ |
|
|---|---|---|---|
| Anmerkung | 40 | ||
| --- | --- | --- | --- |
| Stand am 1. Januar 2020 | 4.309.977 | 304.753 | 4.614.730 |
| Konzernergebnis | 290.548 | 78.212 | 368.760 |
| Sonstiges Konzernergebnis | 8.012 | 5.883 | 13.895 |
| Gesamtergebnis | 298.560 | 84.096 | 382.655 |
| Erwerb von eigenen Anteilen | -12.235 | -12.235 | |
| Einziehung von eigenen Anteilen | 0 | 0 | |
| Mitarbeiterbeteiligungsprogramm | 15.781 | 6.262 | 22.043 |
| Dividendenzahlungen | -93.615 | -93.615 | |
| Gewinnausschüttungen | 0 | -2.577 | -2.577 |
| Abgang von zum fair Value über das sonstige Ergebnis bewerteten finanziellen Vermögenswerten | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige Transaktionen | 592 | -383 | 209 |
| Stand am 31. Dezember 2020 | 4.519.060 | 392.151 | 4.911.210 |
| Stand am 1. Januar 2021 | 4.519.060 | 392.151 | 4.911.210 |
| Konzernergebnis | 416.473 | 106.679 | 523.151 |
| Sonstiges Konzernergebnis | 13.125 | 2.458 | 15.583 |
| Gesamtergebnis | 429.598 | 109.137 | 538.735 |
| Erwerb von eigenen Anteilen | -18.721 | -18.721 | |
| Mitarbeiterbeteiligungsprogramm | 23.722 | 5.689 | 29.411 |
| Dividendenzahlungen | -93.615 | -93.615 | |
| Gewinnausschüttungen | 0 | -3.043 | -3.043 |
| Transaktionen mit Eigenkapitalgebern | -392.128 | -49.380 | -441.508 |
| Sonstige Transaktionen | -488 | 1.194 | 706 |
| Stand am 31. Dezember 2021 | 4.467.428 | 455.747 | 4.923.175 |
Die United Internet AG (im Folgenden auch "United Internet Gruppe" oder "Gesellschaft") ist der führende europäische Internet-Spezialist, mit den Geschäftsfeldern Access (festnetz- und mobilfunkbasierte Internetzugangsprodukte) und Applications (Applikationen für den Einsatz des Internets), die jeweils in die Segmente Business und Consumer unterteilt werden.
Die United Internet AG hat ihren Sitz in 56410 Montabaur, Elgendorfer Straße 57, Bundesrepublik Deutschland, und ist dort beim Amtsgericht unter HR B 5762 eingetragen. Der Konzern verfügt in Deutschland und weltweit über zahlreiche Niederlassungen und Tochtergesellschaften.
Der Konzernabschluss der United Internet AG wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den nach § 315e Abs. 1 HGB ergänzend zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.
Die Berichtswährung ist Euro (€). Die Angaben im Anhang erfolgen entsprechend der jeweiligen Angabe in Euro (€), Tausend Euro (T€) oder Millionen Euro (Mio. €). Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind einzelne Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.
Der Bilanzstichtag ist der 31. Dezember 2021.
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 24. März 2021 den Konzernabschluss 2020 gebilligt. Der Konzernabschluss wurde am 25. März 2021 veröffentlicht.
Der Konzernabschluss 2021 wurde vom Vorstand der Gesellschaft am 11. März 2022 aufgestellt und im Anschluss an den Aufsichtsrat weitergeleitet. Der Konzernabschluss wird am 16. März 2022 dem Aufsichtsrat zur Billigung vorgelegt. Bis zur Billigung des Konzernabschlusses und Freigabe zur Veröffentlichung durch den Aufsichtsrat könnten sich theoretisch noch Änderungen ergeben. Der Vorstand geht jedoch von einer Billigung des Konzernabschlusses in der vorliegenden Fassung aus. Die Veröffentlichung erfolgt am 17. März 2022.
In diesem Abschnitt werden zunächst sämtliche Rechnungslegungsgrundsätze dargestellt, die einheitlich für die in diesem Konzernabschluss dargestellten Perioden angewendet worden sind. Im Anschluss daran werden die in diesem Abschluss erstmalig angewendeten Rechnungslegungsstandards sowie die kürzlich veröffentlichten, aber noch nicht angewendeten Rechnungslegungsstandards erläutert.
Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der United Internet AG sowie alle von ihr beherrschten inländischen und ausländischen Tochtergesellschaften (Mehrheitsbeteiligungen) einbezogen. Eine Beherrschung liegt vor, wenn der Konzern eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf schwankende Renditen aus seinem Engagement bei dem Beteiligungsunternehmen hat und er seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen auch dazu einsetzen kann, diese Renditen zu beeinflussen. Insbesondere beherrscht der Konzern ein Beteiligungsunternehmen dann und nur dann, wenn er alle nachfolgenden Eigenschaften besitzt:
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| ― | die Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen (d. h., der Konzern hat aufgrund derzeit bestehender Rechte die Möglichkeit, diejenigen Aktivitäten des Beteiligungsunternehmens zu steuern, die einen wesentlichen Einfluss auf dessen Rendite haben) |
| ― | eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf schwankende Renditen aus seinem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen |
| ― | die Fähigkeit, seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen so zu nutzen, dass dadurch die Rendite des Beteiligungsunternehmens beeinflusst wird |
Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass der Besitz einer Mehrheit der Stimmrechte zur Beherrschung führt. Zur Unterstützung dieser Annahme und wenn der Konzern keine Mehrheit der Stimmrechte oder damit vergleichbarer Rechte an einem Beteiligungsunternehmen besitzt, berücksichtigt er bei der Beurteilung, ob er die Verfügungsgewalt an diesem Beteiligungsunternehmen hat, alle relevanten Sachverhalte und Umstände. Hierzu zählen u. a.:
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| ― | vertragliche Vereinbarungen mit den anderen Stimmberechtigten |
| ― | Rechte, die aus anderen vertraglichen Vereinbarungen resultieren |
| ― | Stimmrechte und potenzielle Stimmrechte des Konzerns |
| ― | bei De Facto Control. |
De Facto Control liegt vor, wenn der Konzern die Fähigkeit hat, die variablen Rückflüsse mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Diese Beurteilung ist im Rahmen der notwendigen Gesamtwürdigung zu betrachten. Bei Kapitalgesellschaften bestimmt die Gesellschafterversammlung über die variablen Rückflüsse. Im Falle börsennotierter Beteiligungen kann De Facto Control aufgrund von Präsenzmehrheit in den Hauptversammlungen gegeben sein. Für die Beurteilung, ob Beherrschung aufgrund von Präsenzmehrheit vorliegt, stellt der Konzern auf die durchschnittliche Hauptversammlungspräsenz der letzten drei Jahre ab.
Ergeben sich aus Sachverhalten und Umständen Hinweise, dass sich eines oder mehrere der drei Beherrschungselemente verändert haben, muss der Konzern erneut prüfen, ob er ein Beteiligungsunternehmen beherrscht. Die Konsolidierung eines Tochterunternehmens beginnt an dem Tag, an dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt. Die Konsolidierung endet, wenn der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen verliert. Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen eines Tochterunternehmens, das während des Berichtszeitraums erworben oder veräußert wurde, werden ab dem Tag, an dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, bis zu dem Tag, an dem die Beherrschung endet, im Konzernabschluss erfasst. Alle konzerninternen Vermögenswerte und Schulden, Eigenkapital, Erträge und Aufwendungen sowie Zahlungsströme aus Geschäftsvorfällen, die zwischen Konzernunternehmen stattfinden, werden bei der Konsolidierung vollständig eliminiert.
Der Gewinn oder Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses werden Inhabern von Stammaktien des Mutterunternehmens und den nicht beherrschenden Anteilen zugerechnet, selbst wenn dies zu einem negativen Saldo der nicht beherrschenden Anteile führt. Bei Bedarf werden Anpassungen an den Abschlüssen von Tochterunternehmen vorgenommen, um deren Rechnungslegungsmethoden denen des Konzerns anzugleichen.
Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.
Verliert der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen, so erfolgt eine Ausbuchung der damit verbundenen Vermögenswerte (einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert), Schulden, nicht beherrschenden Anteile und sonstigen Eigenkapitalbestandteile. Jeder daraus entstehende Gewinn oder Verlust wird in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Jede zurückbehaltene Beteiligung wird zum beizulegenden Zeitwert erfasst.
Mit Verlust des beherrschenden Einflusses wird in der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung ein Gewinn oder Verlust aus dem Abgang des Tochterunternehmens erfasst. Dieser Gewinn oder Verlust ermittelt sich in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen (i) dem Erlös aus der Veräußerung des Tochterunternehmens, dem beizulegenden Zeitwert zurückbehaltener Anteile, dem Buchwert der nicht beherrschenden Anteile sowie der kumulierten auf das Tochterunternehmen entfallenden Beträge des sonstigen Konzernergebnisses und (ii) dem Buchwert des abgehenden Nettovermögens des Tochterunternehmens.
Nicht beherrschende Anteile stellen den Anteil des Ergebnisses und des Nettovermögens dar, der nicht den Anteilseignern des Konzerns zuzurechnen ist. Nicht beherrschende Anteile werden in der Konzernbilanz separat ausgewiesen. Der Ausweis in der Konzernbilanz erfolgt innerhalb des Eigenkapitals, getrennt von dem auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallenden Eigenkapital. Bei Erwerben von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss (Minderheitsanteile) oder Veräußerungen von Anteilen mit beherrschendem Einfluss, ohne dass der beherrschende Einfluss verloren geht, werden die Buchwerte der Anteile mit und ohne beherrschenden Einfluss angepasst, um die Änderung der jeweiligen Beteiligungsquote widerzuspiegeln. Der Betrag, um den die für die Änderung der Beteiligungsquote zu zahlende oder zu erhaltende Gegenleistung den Buchwert des betreffenden Anteils ohne beherrschenden Einfluss übersteigt, ist als Transaktion mit den Gesellschaftern direkt im Eigenkapital zu erfassen.
Der Bilanzierung von Erlösen aus Verträgen mit Kunden liegen die folgenden fünf Stufen zugrunde:
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| ― | Identifizierung des Vertrags bzw. der Verträge mit einem Kunden |
| ― | Identifizierung eigenständiger Leistungsverpflichtungen im Vertrag |
| ― | Bestimmung des Transaktionspreises |
| ― | Verteilung des Transaktionspreises auf die Leistungsverpflichtungen |
| ― | Umsatzrealisierung bei Erfüllung der Leistungsverpflichtungen |
Bei der Umsatzrealisierung ist zwischen unterschiedlichen Geschäftssegmenten des Konzerns zu unterscheiden (siehe auch Erläuterungen zu Segmentberichterstattung Anhangangabe 5).
Im Einzelnen werden die Umsätze der Segmente nach den folgenden Gesichtspunkten realisiert:
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| ― | Geschäftssegment "Consumer Access" Das Geschäftssegment "Consumer Access" umfasst im Wesentlichen festnetz- und mobilfunkbasierte Internetzugangsprodukte. Das Angebot umfasst "Mobile Internet" und "Breitband". In diesen Produktlinien erzielt der Konzern Umsätze aus der Bereitstellung der genannten Zugangsprodukte sowie aus etwaigen zusätzlichen Leistungen wie Internet- und Mobilfunktelefonie. Der Transaktionspreis besteht dabei aus festen monatlichen Grundgebühren sowie variablen, zusätzlichen Nutzungsentgelten für bestimmte Leistungen (z. B. für Auslands- und Mobilfunkverbindungen, die nicht mit einer Flatrate abgedeckt sind) sowie aus Erlösen aus dem Verkauf von dazugehöriger Hardware. Der Umsatzrealisierung liegt eine Aufteilung des Transaktionspreises aus dem Kundenvertrag auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise einzelner Leistungsverpflichtungen zugrunde. In der Regel bietet die United Internet Gruppe vergleichbare Tarife jeweils mit und ohne Hardware an. Die Ermittlung des Einzelveräußerungspreises für die Service Komponente basiert daher in diesen Fällen auf Basis der Tarifkonditionen eines Service-Tarifs ohne Hardware. Im Gegensatz dazu erfolgt die Bestimmung der Einzelveräußerungspreise für die Hardware auf Basis des sog. Adjusted Market Assessment Approach, da nur in sehr geringem Umfang relevante Hardware ohne Mobilfunkvertrag an Kunden veräußert wird. Der auf dieser Basis allokierte Umsatzanteil für die Hardware wird bei Auslieferung an den Kunden erfasst (zeitpunktbezogene Erlösrealisierung). Er übersteigt in der Regel das an den Kunden fakturierte Entgelt und führt dann zur Erfassung eines Vertragsvermögenswertes. Dieser Vertragsvermögenswert reduziert sich über die Zahlungen des Kunden im Laufe des Vertragszeitraums. Der auf die Service-Komponente entfallende Umsatzanteil wird über die Mindestlaufzeit des Kundenvertrags erfasst (zeitraumbezogene Erlösrealisierung). Sofern die bei Vertragsabschluss an den Kunden fakturierten Einmalentgelte, wie zum Beispiel Bereitstellungsentgelte oder Aktivierungsgebühren, kein wesentliches Recht (z. B. günstige Verlängerungsoption) darstellen, werden diese nicht als separate Leistungsverpflichtung erfasst, sondern als Teil des Transaktionspreises auf die identifizierten Leistungsverpflichtungen allokiert und entsprechend deren Leistungserbringung realisiert. Werden dem Kunden wesentliche Rechte im Rahmen von Optionen zur Nutzung zusätzlicher Güter oder Dienstleistungen eingeräumt, stellen diese eine zusätzliche Leistungsverpflichtung dar, auf welche ein Teil des Transaktionspreises unter Berücksichtigung der erwarteten Inanspruchnahme allokiert wird. Die entsprechenden Erlöse werden dann erfasst, wenn diese zukünftigen Güter oder Dienstleistungen übertragen werden oder wenn die Option ausläuft. Qualifizieren Einmalgebühren als günstige Verlängerungsoption, erfolgt insoweit eine Umsatzrealisierung über die erwartete Dauer des Kundenvertrags. Die United Internet Gruppe gewährt ihren Kunden im Rahmen der Vertragsabschlüsse zeitlich begrenzte monetäre Aktionsrabatte. Diese Rabatte fließen in die Ermittlung des Transaktionspreises ein, werden über den Allokationsmechanismus auf Leistungsverpflichtungen verteilt. Im Rahmen des 1&1 Prinzips gewährt United Internet ihren Kunden ein freiwilliges, auf 30 Tage begrenztes Widerrufsrecht. Wenn ein Kunde vom 1&1 Prinzip Gebrauch macht und seinen Vertrag widerruft, so hat er Anspruch auf Erstattung einzelner Transaktionsbestandteile wie fakturierte Einmalentgelte und Grundgebühren. Eventuelle Verbrauchsgebühren sind von dem Erstattungsanspruch ausgeschlossen. Im Gegenzug hat United Internet einen Rückforderungsanspruch aus gelieferter Hardware. Für zu erwartende Kundenstornierungen erfolgt insoweit keine Umsatzrealisierung. Die vom Kunden erhaltenen und zu erstattenden Zahlungen werden als Rückerstattungsverbindlichkeiten passiviert und die aus dem 1&1 Prinzip resultierenden Rückforderungsansprüche aus gelieferter Hardware werden als nichtfinanzielle Vermögenswerte angesetzt. Bei der Ermittlung des Transaktionspreises hat United Internet die Wesentlichkeit einer Finanzierungskomponente überprüft. Die Analyse der aktuellen Kundenverträge hat ergeben, dass derzeit kein wesentlicher Nutzen anzunehmen ist. Eine Änderung der angenommenen Zinssätze oder der Tarife könnte jedoch zukünftig zu einer wesentlichen Finanzierungskomponente führen. Der Finanzierungseffekt wird daher in einem regelmäßigen Turnus auf Wesentlichkeit überprüft. 1&1 wendet für einen Teil des Vertragsbestandes den nach IFRS 15.4 zulässigen Portfolio-Ansatz an. Dabei werden gleichartige Kundenverträge zusammengefasst und für bestimmte bewertungsrelevante Parameter, insbesondere Transaktionspreise, Einzelveräußerungspreise sowie Amortisationsdauern, durchschnittliche Wertgrößen angenommen. Nach vernünftigem Ermessen kann davon ausgegangen werden, dass es keine wesentlichen Auswirkungen auf den Abschluss hat, ob ein Portfolio oder die einzelnen Verträge oder Leistungsverpflichtungen innerhalb dieses Portfolios beurteilt werden. Geschäftssegment "Business Access" Das Geschäftssegment "Business Access" beinhaltet Umsatzerlöse aus verschiedenen standardisierten und individuell zugeschnittenen Telekommunikationsprodukten für Geschäfts- und Wholesalekunden. Die Telekommunikationsdienstleistungen umfassen neben der Bereitstellung von klassischen Festnetzanschlüssen auch Breitbanddienste, Vernetzungslösungen als Telekommunikationsinfrastruktur (sog. Leased Lines) oder VPN, Mehrwertdienste, Interconnection, IP Dienste sowie Cloud Solutions. Bei Produkten, welche nicht die Definition eines Finanzierungsleasingvertrags gem. IAS 17 erfüllen, besteht der Transaktionspreis aus festen monatlichen Grundgebühren und/oder variablen, zusätzlichen minutenabhängigen Nutzungsentgelten für bestimmte Leistungen (die nicht mit einer Flatrate abgedeckt sind) sowie in unwesentlichem Umfang aus Erlösen aus dem Verkauf von dazugehöriger Hardware. Der Umsatzrealisierung liegt eine Aufteilung des Transaktionspreises aus dem Kundenvertrag auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise einzelner Leistungsverpflichtungen zugrunde. Der Transaktionspreis für den Verkauf von Hardware orientiert sich am marktüblichen Preisniveau. Die Ermittlung des Einzelveräußerungspreises für die Service-Komponente basiert auf den Tarifkonditionen eines vergleichbaren Service-Tarifs ohne Hardware. In geringem Umfang werden auch befristete Rabatte oder befristete Grundgebührbefreiungen zu Beginn der Laufzeit gewährt. Diese Rabatte werden in den Transaktionspreis einbezogen und im Rahmen der Umsatzerfassung linearisiert. Bestimmte Produkte werden auf Basis von Leasingverhältnissen zur Verfügung gestellt. Werden im Rahmen eines Leasingverhältnisses alle wesentlichen Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übertragen, wird der Barwert der Mindestleasingzahlungen aus diesem wirtschaftlichen Verkauf mit Beginn der Vermietung als Umsatzerlöse realisiert; im Rahmen der Folgebilanzierung der Finanzierungsleasingforderungen werden in Folgeperioden Zinserträge realisiert. Die vermieteten Vermögenswerte werden über die Umsatzkosten ausgebucht. Die Mindestleasingzahlungen beinhalten neben den monatlichen Zahlungen auch etwaige zu Beginn der Leasinglaufzeit zu zahlende Bereitstellungsentgelte. Im Falle von sogenannten Operating Leasingverhältnissen, bei denen die wesentlichen wirtschaftlichen Chancen und Risiken bei dem Leasinggeber verbleiben, werden die Leasingzahlungen linear über die Vertragslaufzeit als Umsatz erfasst. Bereitstellungsentgelte von Operating Leasingverhältnissen werden passivisch abgegrenzt und über die Vertragslaufzeit aufgelöst. |
| ― | Geschäftssegment "Consumer Applications" Das Geschäftssegment "Consumer Applications" umfasst das Consumer-Applikations-Geschäft von United Internet - werbefinanziert oder im kostenpflichtigen Abonnement sowie die Vertriebsplattformen für kostenpflichtige Partnerprodukte. Neben Deutschland ist die United Internet Gruppe in diesem Geschäftsbereich in Österreich und den USA aktiv. Im Bereich der werbefinanzierten Applikationen (in der Regel kostenfreie E-Mail-Lösungen von GMX und WEB.DE) generiert der Konzern im Wesentlichen über die Portale WEB.DE, 1&1, GMX und smartshopping Werbeeinnahmen und eCommerce-Provisionen. Basis dieses Geschäfts ist die häufige Inanspruchnahme der kostenfreien Applikationen und die damit verbundene hohe Frequentierung der Portale. Dabei werden bei der Online-Werbung Werbeflächen auf den Websites der Portale angeboten. Die Umsätze werden in Abhängigkeit von der Platzierung der Werbung sowie der Anzahl der Einblendungen bzw. Clickraten generiert. Im eCommerce-Geschäft erhält der Konzern Provisionen für den Verkauf von Produkten oder die Vermittlung von Kunden. Für diese Produkte erfolgt eine zeitpunkbezogene Umsatzrealisierung. Im Bereich der kostenpflichtigen Abonnements der Portale WEB.DE, 1&1, GMX und smartshopping werden primär feste monatliche Beträge für die Nutzung erweiterter Applikationen, Verwaltung und Speicherung erzielt. Die Kunden zahlen in der Regel im Voraus für einen vertraglich fixierten Zeitraum für die von der Gesellschaft zu erbringenden Leistungen. Die Umsatzrealisierung erfolgt anteilig über den Zeitraum der Inanspruchnahme der Dienstleistung. Die im Voraus erhaltenen Zahlungen führen zu Vertragsverbindlichkeiten, die sich über den Leistungszeitraum entsprechend abbauen. Die Bilanzierung und Bewertung von Umsatzerlösen aus Partnerprodukten erfolgt unter Berücksichtigung und Ausgestaltung der intermediären Funktion des Konzerns. Dabei wird unterschieden ob durch die erbrachte Lieferung bzw. Leistung an den Endkunden überhaupt ein Lieferumsatz erbracht wird und der Konzern damit in eigener Sache handelt (Prinzipal) oder ob die Leistungen des Konzerns sich vielmehr auf eine Vermittlung bzw. Kommission beschränken (Agent). Ein Handeln als Prinzipal wird angenommen, wenn der Konzern die dem Endkunden geschuldete Ware bzw. Dienstleistung vor ihrer Übertragung an den Kunden kontrolliert. Ein Handeln als Agent ist indiziert, wenn die Leistungsverpflichtung des Konzerns im Kern darin besteht, die Lieferung von Waren und Dienstleistungen eines anderen Unternehmens zu vermitteln. |
| ― | Segment "Business Applications" Im Geschäftssegment "Business Applications" werden Freiberuflern, kleinen und mittleren Unternehmen sowie Privatanwendern ein breites Spektrum an E-Mail-, Hosting-, Cloud- und E-Business-Applikationen angeboten. Zu den Applikationen gehören z. B. Domains, Homepages und E-Shops, Anwendungen für Personal Information Management (E-Mail, Aufgaben, Termine, Adressen), Groupwork, Online-Storage oder Office-Applikationen. Darüber hinaus bietet der Konzern ihren Kunden über Sedo erfolgsbasierte Werbe- und Vertriebsmöglichkeiten an. Neben Deutschland ist die United Internet Gruppe in diesem Geschäftsbereich insbesondere in Frankreich, Großbritannien, Spanien, Österreich, Schweiz, Polen, Italien, Kanada, Mexiko und den USA aktiv und zählt in allen genannten Ländern zu den führenden Unternehmen. Die Dienstleistungen werden jeweils über unterschiedliche Tochterunternehmend der United Internet Gruppe im In- und Ausland angeboten. Die Kunden zahlen in der Regel im Voraus für einen vertraglich fixierten Zeitraum für die von der Gesellschaft zu erbringenden Leistungen. Die Hauptleistung in der Produktgruppe Domains besteht in der Domainregistrierung für den Endkunden bei der jeweiligen Registry. Bezüglich der zeitlichen Erfassung der Umsatzerlöse aus der Domainregistrierung wird auf die speziellen Regelungen hinsichtlich Lizenzen zurückgegriffen. Da im Falle einer Domain ein Nutzungsrecht an einem im Zeitpunkt der Lizenzgewährung bestehendem (statischen) geistigen Eigentum eingeräumt wird, erfolgt grundsätzlich eine zeitpunktorientierte Umsatzrealisierung. Produktgruppen, die im Rahmen von Mehrkomponentengeschäften Domains enthalten, betreffen vor allem Webhosting Produkte. Die angebotenen Webhosting-Pakete fassen üblicherweise Domainregistrierungen mit weiteren Dienstleistungen wie Speicherkapazität (Webspace) sowie Software-as-a-Service (SaaS) zusammen. Das Leistungsversprechen Webspace betrifft die Zurverfügungstellung von Speicherplatz auf Servern in den Rechenzentren der United Internet Gruppe. SaaS betrifft die Nutzung von Anwendungssoftware durch den Kunden (beispielsweise für die Erstellung von Websites), die auf Servern der United Internet Gruppe gehostet wird. Bei den Leistungsversprechen Webspace als auch SaaS handelt es sich jeweils um zeitraumbezogene Leistungsverpflichtungen, da der Kunde kontinuierlich durch entsprechenden Nutzenzufluss profitiert. Die Kundenverträge der Produktkategorie Webhosting umfassen in der Regel mehrere separate Leistungsverpflichtungen, die sowohl zeitpunkt- (Leistungsverpflichtung Domainregistrierung) als auch zeitraumbezogen (Leistungsverpflichtung Webspace und SaaS) zu realisieren sind. Das Gesamtentgelt aus dem Kundenvertrag wird daher auf die unterschiedlichen Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Mangels separater Einzelveräußerungspreise für Webspace und SaaS sowie einer hohen Variabilität der Preise kommt die Residualmethode für die Aufteilung des Gesamtentgelts zur Anwendung. Der auf die zeitraumbezogenen Dienstleistungen entfallende Umsatzanteil ermittelt sich daher auf Basis des Gesamtentgelts abzüglich des Einzelveräußerungspreises der enthaltenen Domains. Neben den Applikations-Umsätzen werden in diesem Geschäftssegment auch die Umsätze aus der erfolgsabhängigen Werbeform Domain-Marketing abgebildet. Im Domain-Marketing betreibt United Internet (über die Sedo GmbH) eine Handelsplattform für den Domain-Sekundärmarkt (Domain-Handel). Gleichzeitig bietet der Konzern den Domain-Inhabern an, nicht genutzte Domains an Werbetreibende zu vermarkten (Domain-Parking). Neben diesen Kunden-Domains hält der Konzern auch ein eigenes Portfolio an verkauf- bzw. vermarktbaren Domains. Im Domain-Handel erhält der Konzern Provisionen bei erfolgtem Verkauf einer Domain über die Handelsplattform und erzielt darüber hinaus Umsatzerlöse aus Dienstleistungen rund um den Themenbereich Domain-Bewertung und -Transfer. Die Verkaufsprovisionen und Dienstleistungen bemessen sich dabei in der Regel prozentual vom erzielten Verkaufspreis, während es sich bei den sonstigen Dienstleistungen regelmäßig um Festpreise handelt. Beim Domain-Parking erfolgt die Vermarktung (primär über Kooperationen mit Suchmaschinen) hauptsächlich über Textlinks, d. h. über Verweise auf den geparkten Domains auf die Angebote der Werbetreibenden. Der Konzern erhält dabei durch den Kooperationspartner monatlich eine erfolgsabhängige Vergütung auf Basis der generierten Klicks, die durch den Kooperationspartner ermittelt werden. Der Konzern erfasst Verkaufsprovisionen mit Leistungserbringung in den Umsatzerlösen. Die Realisierung des Umsatzes erfolgt daher nach Abschluss der Transaktion bzw. nach der Erbringung der Dienstleistung. In den Umsatzerlösen des Domain-Parkings wird monatlich die von den Kooperationspartnern gutgeschriebene Vergütung erfasst. |
Die reguläre Wertfortschreibung und Bewertung von Anteilen an assoziierten Unternehmen - soweit sie ergebniswirksame Effekte betrifft - im Finanzergebnis ausgewiesen (siehe auch Erläuterungen zum Finanzergebnis).
Gewinne aus der Veräußerung von solchen Anteilen werden grundsätzlich unter den sonstigen betrieblichen Erträgen, Veräußerungsverluste unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen und der Darstellungswährung der Gesellschaft, aufgestellt. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Unternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet. Fremdwährungstransaktionen werden zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst. Hiervon ausgenommen sind Währungsdifferenzen aus Fremdwährungskrediten, soweit sie zur Sicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb eingesetzt werden. Diese werden bis zur Veräußerung der Nettoinvestition direkt im Eigenkapital und erst bei deren Abgang im Periodenergebnis erfasst. Aus diesen Währungsdifferenzen entstehende latente Steuern werden ebenfalls direkt im Eigenkapital erfasst. Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nicht-monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig war. Jegliche im Zusammenhang mit dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs entstehende Geschäfts- oder Firmenwerte und jegliche am beizulegenden Zeitwert ausgerichtete Anpassungen der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden, die aus dem Erwerb dieses ausländischen Geschäftsbetriebs resultieren, werden als Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Geschäftsbetriebs bilanziert und zum Stichtagskurs umgerechnet.
Die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe werden zum Stichtagskurs in Euro umgerechnet. Die Umrechnung von Erträgen und Aufwendungen erfolgt zum Wechselkurs am Tag des Geschäftsvorfalls (aus praktischen Erwägungen wird zur Umrechnung bei nicht stark schwankenden Wechselkursen ein gewichteter Durchschnittskurs gewählt). Die hieraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden als separater Bestandteil des Eigenkapitals erfasst. Der im Eigenkapital für einen ausländischen Geschäftsbetrieb erfasste kumulative Betrag wird bei der Veräußerung dieses ausländischen Geschäftsbetriebs erfolgswirksam aufgelöst.
Die Wechselkurse der wesentlichen Währungen entwickelten sich wie folgt:
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| (im Verhältnis zu 1 Euro) | Stichtagskurs | Durchschnittskurse | ||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 2021 | 2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| US-Dollar | 1,133 | 1,228 | 1,183 | 1,140 |
| Britisches Pfund | 0,840 | 0,900 | 0,860 | 0,889 |
Sachanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt.
Eine Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus dem Abgang des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden über deren voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben.
Die angesetzten Nutzungsdauern ergeben sich aus der folgenden Übersicht:
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| Nutzungsdauer in Jahren |
|
|---|---|
| Mietereinbauten | Bis zu 10 |
| Gebäude | 10 bzw. 50 |
| Kraftfahrzeuge | 5 bis 6 |
| Telekommunikationsanlagen | 7 bis 10 |
| Verteilernetze | 25 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 bis 19 |
| Büroeinrichtung | 5 bis 13 |
| Server | 3 bis 5 |
Die Nutzungsdauer der Verteilernetze wurde im Geschäftsjahr aufgrund von bereits erfolgten und künftig erwarteten Entwicklungen und Investitionen im Zusammenhang mit dem 5G Netz von 20 Jahren auf 25 Jahre verlängert. Der sich daraus ergebende Ergebniseffekt belief sich im Geschäftsjahr auf 11 Mio. €.
Für im Rahmen von Unternehmensakquisitionen erworbene Vermögenswerte des Sachanlagevermögens bestimmt sich die jeweils anzuwendende Restnutzungsdauer vor allem auf Basis der vorgenannten Nutzungsdauern sowie der bereits zum Erwerbszeitpunkt verstrichenen Nutzungsdauer.
Die Durchführung von Werthaltigkeitstests sowie die Erfassung von Wertminderungen und Wertaufholungen erfolgt entsprechend der Vorgehensweise für immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer (siehe unten).
Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind, es sei denn, sie stehen im Zusammenhang mit der Herstellung oder dem Erwerb eines "Qualifying Assets". In der Berichtsperiode sowie im Vorjahr waren keine Fremdkapitalkosten zu aktivieren.
Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Dies beinhaltet die Erfassung aller identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Geschäftsbetriebs zum beizulegenden Zeitwert.
Firmenwerte aus einem Unternehmenszusammenschluss werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs über die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden bemessen. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich oder dann auf Wertminderung geprüft, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert gemindert sein könnte.
Zum Zweck der Überprüfung, ob eine Wertminderung vorliegt, muss der Firmenwert, der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurde, vom Übernahmetag an jeder der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns, die aus den Synergien des Zusammenschlusses Nutzen ziehen sollen, zugeordnet werden. Dieses gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des Konzerns diesen Einheiten bereits zugewiesen worden sind.
Der Wertminderungsbedarf wird durch den Vergleich von erzielbarem Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, auf die sich der Firmenwert bezieht, mit deren Buchwert ermittelt. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts bzw. einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Verkaufskosten wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Dieses stützt sich auf DCF-Modelle, Bewertungsmultiplikatoren, Börsenkurse von börsengehandelten Tochterunternehmen oder andere zur Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswerts bzw. einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den erzielbaren Betrag, wird der Vermögenswert bzw. die zahlungsmittelgenerierende Einheit als wertgemindert betrachtet und auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Ein für den Firmenwert erfasster Wertminderungsaufwand darf in den nachfolgenden Berichtsperioden nicht aufgeholt werden. Der Konzern nimmt die jährliche Überprüfung der Firmenwerte auf Werthaltigkeit zum Bilanzstichtag vor.
Der Konzern hat Verfügungsgewalt über einen Vermögenswert, wenn er in der Lage ist, sich den künftigen wirtschaftlichen Nutzen, der aus der zugrunde liegenden Ressource zufließt, zu verschaffen, und er den Zugriff Dritter auf diesen Nutzen beschränken kann. Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten von im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses erworbenen immateriellen Vermögenswerten entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Die immateriellen Vermögenswerte werden in den Folgeperioden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Kosten für selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden mit Ausnahme von aktivierungsfähigen Entwicklungskosten erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen.
Entwicklungskosten eines einzelnen Projekts werden nur dann als immaterieller Vermögenswert aktiviert, wenn der Konzern Folgendes nachweisen kann:
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| ― | Die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts kann technisch soweit realisiert werden, dass er genutzt oder verkauft werden kann; |
| ― | United Internet beabsichtigt, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen; |
| ― | United Internet ist fähig, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen; |
| ― | Die Art und Weise, wie der immaterielle Vermögenswert voraussichtlich einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird; United Internet kann u. a. die Existenz eines Markts für die Produkte des immateriellen Vermögenswertes oder für den immateriellen Vermögenswert an sich oder, falls er intern genutzt werden soll, den Nutzen des immateriellen Vermögenswerts nachweisen; |
| ― | Adäquate technische, finanzielle und sonstige Ressourcen sind verfügbar, so dass die Entwicklung abgeschlossen und der immaterielle Vermögenswert genutzt oder verkauft werden kann: |
| ― | United Internet ist fähig, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben verlässlich zu bewerten. |
Es wird zwischen nutzbaren immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter und unbestimmter Nutzungsdauer sowie derzeit noch nicht nutzbaren immateriellen Vermögenswerten (Frequenzlizenzen) differenziert.
Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben und auf eine mögliche Wertminderung überprüft, sofern ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Immaterielle Vermögenswerte, die derzeit noch nicht nutzbar sind werden ebenfalls mögliche Wertminderung überprüft. Die Vorgehensweise des Werthaltigkeitstests entspricht dem des Werthaltigkeitstests für den Firmenwert. Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden im Fall von immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Die erforderlichen Änderungen der Abschreibungsmethode und der Nutzungsdauer werden als Änderungen von Schätzungen behandelt. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Aufwandskategorie erfasst, die der Funktion des immateriellen Vermögenswerts im Unternehmen entspricht.
Die Abschreibung von aktivierten Entwicklungskosten beginnt ab dem Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Sie erfolgt über den Zeitraum, über den künftiger Nutzen zu erwarten ist, und wird in den Umsatzkosten erfasst. Während der Entwicklungsphase wird jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt.
Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie derzeit noch nicht nutzbare immaterielle Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich zum Bilanzstichtag auf Ebene des einzelnen Vermögenswerts oder auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit einer Überprüfung auf Werthaltigkeit unterzogen. Die Vorgehensweise entspricht der des Werthaltigkeitstests für den Firmenwert. Die Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswerts mit unbestimmter Nutzungsdauer wird einmal jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung einer unbestimmten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Änderung der Einschätzung von einer unbestimmten Nutzungsdauer zur begrenzten Nutzungsdauer auf prospektiver Basis vorgenommen. Die Abschreibung der derzeit noch nicht nutzbaren immateriellen Vermögenswerte (Frequenzlizenzen) beginnt zum Zeitpunkt des tatsächlichen Netzbetriebs.
Die angesetzten Nutzungsdauern ergeben sich aus der folgenden Übersicht:
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| Nutzungsdauer in Jahren |
|
|---|---|
| Markenrechte | unbestimmt |
| Kundenstamm | 4 bis 25 |
| Frequenzlizenzen | bis zu 19 |
| Konzessionsähnlichen Rechte | 5 |
| Sonstige Rechte und Lizenzen | 2 bis 15 |
| Software | 2 bis 5 |
| Nutzungsrechte an immateriellen Vermögenswerten | 6 |
| Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte | 3 bis 5 |
Zu jedem Bilanzstichtag wird zudem eine Überprüfung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat. Wenn ein solcher Anhaltspunkt vorliegt, nimmt der Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrags vor. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung des letzten Wertminderungsaufwands eine Änderung in den Schätzungen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags herangezogen wurden. Ist dies der Fall, so wird der Buchwert des Vermögenswerts auf seinen erzielbaren Betrag erhöht. Dieser Betrag darf jedoch nicht den Buchwert übersteigen, der sich nach Berücksichtigung der Abschreibungen ergeben würde, wenn in den früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre.
Anteile an assoziierten Unternehmen sind nach der Equity-Methode bewertet. Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, bei dem der Konzern über maßgeblichen Einfluss verfügt und das weder ein Tochterunternehmen noch ein Joint Venture ist. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Beteiligungsunternehmens mitzuwirken, nicht aber die Beherrschung oder die gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse.
Bei sukzessivem Erwerb der Unternehmensanteile erfolgt die Bilanzierung nach der Equity-Methode ab dem Zeitpunkt an dem die Voraussetzungen zur Bilanzierung als assoziiertes Unternehmen erfüllt sind. United Internet bewertet die Alt-Anteile bei einem sukzessiven Anteilserwerb nach der retrospektiven Methode (cost-based-approach). Dabei werden die ursprünglichen Anschaffungskosten der Alt-Anteile als Anschaffungskosten im Rahmen der Equity-Methode übernommen. Bisher in der Neubewertungsrücklage erfasste nicht realisierte Gewinne oder Verluste werden nicht berücksichtigt.
Nach der Equity-Methode werden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen in der Bilanz zu Anschaffungskosten zuzüglich nach dem Erwerb eingetretener Änderungen des Anteils der Gesellschaft am Reinvermögen des assoziierten Unternehmens erfasst. Der mit einem assoziierten Unternehmen verbundene Firmenwert ist im Buchwert des Anteils enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben. Die Gewinn- und Verlustrechnung enthält den Anteil der Gesellschaft am Erfolg des assoziierten Unternehmens. Unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens ausgewiesene Änderungen werden von der Gesellschaft in Höhe ihres Anteils erfasst und - sofern zutreffend - in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen der Gesellschaft und dem assoziierten Unternehmen werden entsprechend dem Anteil am assoziierten Unternehmen eliminiert.
Mit Verlust des maßgeblichen Einflusses wird ein Gewinn oder Verlust aus dem Abgang des assoziierten Unternehmens erfasst in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen (i) dem Erlös aus der Veräußerung der Anteile, dem beizulegenden Zeitwert zurückbehaltener Anteile sowie der kumulierten auf das assoziierte Unternehmen entfallenden Beträge des sonstigen Konzernergebnisses und (ii) dem Buchwert der abgehenden Beteiligung.
Die Abschlüsse des assoziierten Unternehmens werden in der Regel zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Soweit erforderlich, werden Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen.
Nach Anwendung der Equity-Methode ermittelt der Konzern, ob es erforderlich ist, einen zusätzlichen Wertminderungsaufwand für die Anteile der Gesellschaft an assoziierten Unternehmen zu erfassen. Besteht ein objektiver Hinweis, dass eine Wertminderung eingetreten ist, erfolgt ein Werthaltigkeitstest entsprechend der Vorgehensweise für den Firmenwert. Objektive Hinweise liegen beispielsweise vor, wenn ein assoziiertes Unternehmen erhebliche finanzielle Schwierigkeiten hat, es Vertragsbrüche begeht, hohe Wahrscheinlichkeit für eine Insolvenz oder Notwendigkeit eines Sanierungsplans beim Beteiligungsunternehmen auftritt oder es zum Wegfall eines aktiven Marktes für die Nettoinvestition aufgrund finanzieller Schwierigkeiten des assoziierten Unternehmens kommt. Ein signifikanter oder länger anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwerts eines assoziierten Unternehmens unter dessen Anschaffungskosten ist ebenfalls ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung. Ein signifikanter Rückgang wird angenommen, wenn die Verringerung des beizulegenden Zeitwerts eines assoziierten Unternehmens am Bilanzstichtag mehr als 25 % der Anschaffungskosten beträgt. Dies gilt nicht, wenn die Umstände und die Sachlage zu diesem Zeitpunkt im Ausnahmefall eindeutig ergeben, dass keine Wertminderung vorliegt.
Die Erfassung einer Wertminderung ist erforderlich, wenn der erzielbare Betrag geringer ist als der gesamte Buchwert des assoziierten Unternehmens. Die Wertminderungen werden in der Gesamtergebnisrechnung im Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen erfasst. Steigt der erzielbare Betrag in künftigen Perioden, wird in entsprechendem Umfang eine Wertaufholung vorgenommen.
Ein Vertragsvermögenswert ist der Rechtsanspruch des Konzerns auf eine Gegenleistung für von ihm an den Kunden übertragene Güter und Dienstleistungen, sofern dieser Anspruch nicht allein an den Zeitablauf geknüpft ist. Jeder unbedingte Anspruch auf Erhalt einer Gegenleistung wird gesondert als Forderung ausgewiesen. Es wird regelmäßig überprüft, ob ein Vertragsvermögenswert im Wert gemindert ist. Das Vorgehen ist analog zu dem bei finanziellen Vermögenswerten.
Eine Vertragsverbindlichkeit ist die Verpflichtung des Konzerns, einem Kunden Güter oder Dienstleistung zu übertragen, für die es von diesem eine Gegenleistung empfangen (bzw. noch zu empfangen) hat. Erbringt ein Kunde eine Gegenleistung, bevor der Konzern dem Kunden Güter oder Dienstleistungen übertragen hat, wird eine Vertragsverbindlichkeit zum Zeitpunkt der Zahlung erfasst bzw. spätestens zum Zeitpunkt an dem die Zahlung fällig wird. Vertragsverbindlichkeiten werden als Umsatz erfasst, sobald der Konzern die vertraglichen Leistungen erfüllt.
Zusätzliche Kosten, die bei der Anbahnung eines Vertrages mit einem Kunden anfallen (z. B. Vertriebsprovisionen), werden aktiviert, wenn der Konzern davon ausgeht, dass er diese Kosten zurückerlangen wird.
Zudem aktiviert der Konzern die bei Erfüllung eines Vertrags mit einem Kunden entstehenden Kosten (z. B. Bereitstellungsentgelte und erwartete Kündigungsentgelte) sofern diese
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| ― | nicht in den Anwendungsbereich eines anderen Standards als IFRS 15 (z. B. IAS 2 Vorräte, IAS 16 Sachanlagen oder IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte) fallen, |
| ― | mit einem bestehenden oder erwarteten Vertrag zusammenhängen, |
| ― | zur Schaffung von Ressourcen oder zur Verbesserung von Ressourcen des Unternehmens führen, die künftig zur (fortgesetzten) Erfüllung von Leistungsverpflichtungen genutzt werden, und |
| ― | zu einem erwarteten Ausgleich der Kosten führen wird. |
Aktivierte Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten werden planmäßig über die geschätzte Nutzungsdauer amortisiert. Der Ansatz in der Bilanz erfolgt innerhalb der abgegrenzten Aufwendungen. Die Amortisation von Vertragsanbahnungskosten wird in den Vertriebskosten und die Amortisation von Vertragserfüllungskosten wird in den Umsatzkosten ausgewiesen.
Die angesetzten Amortisationsdauern betragen für Vertragsanbahnungskosten 1 bis 5 Jahre und für Vertragserfüllungskosten 3 bis 4 Jahre.
Eine Wertminderung wird vorgenommen, wenn der Buchwert der aktivierten Kosten den verbleibenden Teil der erwarteten Gegenleistung des Kunden für die Lieferung von Gütern oder die Erbringung von Dienstleistungen abzüglich der hierfür noch anfallenden Kosten übersteigt.
Der Konzern gliedert seine Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz in kurz- und langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden. Ein Vermögenswert wird als kurzfristig eingestuft, wenn
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| ― | die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird oder der Vermögenswert zum Verkauf oder Verbrauch innerhalb dieses Zeitraums gehalten wird, |
| ― | der Vermögenswert primär für Handelszwecke gehalten wird, |
| ― | die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird oder |
| ― | es sich um Zahlungsmittel oder Zahlungsmitteläquivalente handelt, es sei denn, der Tausch oder die Nutzung des Vermögenswerts zur Erfüllung einer Verpflichtung ist für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag eingeschränkt. |
Alle anderen Vermögenswerte werden als langfristig eingestuft.
Eine Schuld wird als kurzfristig eingestuft, wenn
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| ― | die Erfüllung der Schuld innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird, |
| ― | die Schuld primär für Handelszwecke gehalten wird, |
| ― | die Erfüllung der Schuld innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird oder |
| ― | der Konzern kein uneingeschränktes Recht zur Verschiebung der Erfüllung der Schuld um mindestens zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag hat. |
Alle anderen Schulden werden als langfristig eingestuft.
Latente Steueransprüche und -schulden werden als langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden eingestuft.
Der Konzern klassifiziert langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen als zur Veräußerung gehalten, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Veräußerungskosten sind die zusätzlich anfallenden Kosten, die direkt der Veräußerung eines Vermögenswerts (einer Veräußerungsgruppe) zuzurechnen sind, mit Ausnahme der Finanzierungskosten und des Ertragsteueraufwands.
Die Kriterien, damit ein Vermögenswert oder eine Veräußerungsgruppe als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird, gelten nur dann als erfüllt, wenn die Veräußerung höchst wahrscheinlich und der Vermögenswert oder die Veräußerungsgruppe im gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar ist. Aus den für die Durchführung der Veräußerung erforderlichen Maßnahmen sollte hervorgehen, dass es unwahrscheinlich ist, dass wesentliche Änderungen an der Veräußerung vorgenommen werden oder dass die Entscheidung für die Veräußerung rückgängig gemacht wird. Das Management muss beschlossen haben, die geplante Veräußerung durchzuführen, und es muss zu erwarten sein, dass sie innerhalb von einem Jahr ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung erfolgen wird.
Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Vermögenswerte und Schulden werden in der Bilanz separat als kurzfristige Posten ausgewiesen.
Teilweise werden Vermögenswerte und Schulden entweder bei erstmaliger Erfassung oder auch im Rahmen der Folgebewertung mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.
Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld erfolgt, entweder auf dem
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| ― | Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld oder |
| ― | vorteilhaftesten Markt für den Vermögenswert bzw. die Schuld, sofern kein Hauptmarkt vorhanden ist. |
Der Konzern muss Zugang zum Hauptmarkt oder zum vorteilhaftesten Markt haben.
Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln.
Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nicht-finanziellen Vermögenswerts wird die Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt, durch die höchste und beste Verwendung des Vermögenswerts oder durch dessen Verkauf an einen anderen Marktteilnehmer, der für den Vermögenswert die höchste und beste Verwendung findet, wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen.
Der Konzern wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei ist die Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und jene nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering zu halten.
Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:
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| ― | Stufe 1 - In aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise |
| ― | Stufe 2 - Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt direkt oder indirekt beobachtbar ist |
| ― | Stufe 3 - Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt nicht beobachtbar ist |
Bei Vermögenswerten und Schulden, die auf wiederkehrender Basis im Abschluss erfasst werden, bestimmt der Konzern, ob Umgruppierungen zwischen den Stufen der Hierarchie stattgefunden haben, indem er am Ende jeder Berichtsperiode die Klassifizierung (basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist) überprüft.
Um die Angabeanforderungen über die beizulegenden Zeitwerte zu erfüllen, hat der Konzern Gruppen von Vermögenswerten und Schulden auf der Grundlage ihrer Art, ihrer Merkmale und ihrer Risiken sowie der Stufen der oben erläuterten Fair-Value-Hierarchie festgelegt.
United Internet agiert sowohl als Leasingnehmer als auch als Leasinggeber. Der Großteil der Leasingnehmerverträge im Konzern entfällt auf die Anmietung von Netzinfrastrukturen, Gebäuden, technischen Anlagen und Fahrzeugen. Bei den Gebäuden können verschiedene Mietobjekte / Leasinggegenstände wie beispielsweise Flächen (Büroflächen, Rechenzentrumsflächen, Lagerflächen oder Parkflächen, etc.) als Vertragsgegenstand (d. h. zur Anmietung durch UI) aufgeführt sein. Die angemietete Netzinfrastruktur beinhaltet im Wesentlichen unbeleuchtete Glasfasern (Dark Fibre), Leerrohrsysteme, Kupferdoppeladern sowie Anmietungen von Teilnehmeranschlussleitungen (TAL).
Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung zum Zeitpunkt des Abschlusses dieser Vereinbarung getroffen und erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswerts oder bestimmter Vermögenswerte abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswerts einräumt.
Der Konzern beurteilt bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren.
Der Konzern erfasst und bewertet alle Leasingverhältnisse (mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist) nach einem einzigen Modell. Der Konzern erfasst Verbindlichkeiten zur Leistung von Leasingzahlungen und Nutzungsrechte für das Recht auf Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswerts.
Der Konzern erfasst Nutzungsrechte zum Bereitstellungsdatum (d. h. zu dem Zeitpunkt, an dem der zugrunde liegende Leasinggegenstand zur Nutzung bereitsteht). Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet und um jede Neubewertung der Leasingverbindlichkeiten berichtigt. Die Kosten von Nutzungsrechten beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Der Konzern bestimmt die Laufzeit des Leasingverhältnisses unter Zugrundelegung der unkündbaren Grundlaufzeit des Leasingverhältnisses sowie unter Einbeziehung der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Verlängerung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option ausüben wird, oder der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Kündigung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option nicht ausüben wird.
Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit und erwarteter Nutzungsdauer der Leasingverhältnisse wie folgt abgeschrieben:
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| Nutzungsdauer in Jahren |
|
|---|---|
| Gebäude | 1 bis 17 |
| Netzinfrastruktur | 0,5 bis 25 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 6 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 1 bis 7 |
Wenn das Eigentum an dem Leasinggegenstand am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf den Konzern übergeht oder in den Kosten die Ausübung einer Kaufoption berücksichtigt ist, werden die Abschreibungen anhand der erwarteten Nutzungsdauer des Leasinggegenstands ermittelt.
Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern die Leasingverbindlichkeiten zum Barwert der über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zu leistenden Leasingzahlungen. Die Leasingzahlungen beinhalten feste Zahlungen (einschließlich de facto fester Zahlungen) abzüglich etwaiger zu erhaltender Leasinganreize, variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind und Beträge, die voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien entrichtet werden müssen. Die Leasingzahlungen umfassen ferner den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn hinreichend sicher ist, dass der Konzern sie auch tatsächlich wahrnehmen wird, und Strafzahlungen für eine Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in der Laufzeit berücksichtigt ist, dass der Konzern die Kündigungsoption wahrnehmen wird. Variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, werden in der Periode, in der das Ereignis oder die Bedingung, dass bzw. die diese Zahlung auslöst, eingetreten ist, aufwandswirksam erfasst.
Nach dem Bereitstellungsdatum wird der Betrag der Leasingverbindlichkeiten erhöht, um dem höheren Zinsaufwand Rechnung zu tragen, und verringert, um den geleisteten Leasingzahlungen Rechnung zu tragen. Zudem wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeiten bei Änderungen des Leasingverhältnisses, Änderungen der Laufzeit des Leasingverhältnisses, Änderungen der Leasingzahlungen (z. B. Änderungen künftiger Leasingzahlungen infolge einer Veränderung des zur Bestimmung dieser Zahlungen verwendeten Index oder Zinssatzes) oder bei einer Änderung der Beurteilung einer Kaufoption für den zugrunde liegenden Vermögenswert neu bewertet.
Für die Bewertung der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten wird der Grenzfremdkapitalzinssatz herangezogen. Zur Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes werden Referenzzinssätze für einen Zeitraum von bis zu 17 Jahren aus laufzeitadäquaten risikolosen Zinssätzen, erhöht um Kreditrisikoaufschläge, abgeleitet.
Der Standard sieht die Ausnahmen von der Bilanzierung nach IFRS 16 vor, bei kurzfristigen Leasingverträgen (z. B. Leasingverträge mit einer Laufzeit von 12 Monaten oder weniger) und im Falle von geringwertigen Wirtschaftsgütern (z. B. PCs) den Ansatz eines Nutzungsrechts zu unterlassen. Kurzfristige Leasingverträge treten in der United Internet nur in sehr geringem Umfang auf und werden daher aus Wesentlichkeitsgründen nicht gemäß IFRS 16 aktiviert. Für die nur in geringem Umfang bestehenden Leasingvereinbarungen über geringwertige Wirtschaftsgüter wird das Wahlrecht der Nichtbilanzierung nach IFRS 16 fallweise wahrgenommen. Leasingzahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.
Es besteht das Wahlrecht zur Portfoliobildung von Verträgen mit gleichen oder ähnlichen Eigenschaften, das für Assetklassen Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) und Hauptverteilerstandorte (HVT) wahrgenommen wird.
Die Ausnahmeregelung, jede Leasingkomponente eines Vertrags und alle damit verbundenen Nichtleasingkomponenten als eine einzige Leasingkomponente zu erfassen, wird für die Klasse der zugrundeliegenden Glasfasern, HVT und KFZ in Anspruch genommen, nicht jedoch für die Leasingvereinbarungen für Gebäude.
In den Fällen, in denen Konzerngesellschaften Finanzierungsleasingverträge als Leasinggeber vereinbaren, erfolgt ein Ansatz einer Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswertes des Leasingverhältnisses. Die Leasingzahlungen werden in Tilgung der Leasingforderung sowie in Finanzerträge aufgeteilt.
Trägt der Konzern die wesentlichen Chancen und Risiken (Operating Lease), wird der Leasing-Gegenstand vom Leasinggeber in der Bilanz angesetzt. Die Bewertung des Leasing-Gegenstands richtet sich nach den für den Leasing-Gegenstand einschlägigen Bilanzierungsvorschriften. Die Leasingraten werden vom Leasinggeber erfolgswirksam vereinnahmt.
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und beim anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt.
Mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten oder deren Laufzeit weniger als ein Jahr beträgt, bewertet der Konzern alle finanziellen Vermögenswerte bei ihrer erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert und im Fall eines finanziellen Vermögenswerts, der in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, zuzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten oder deren Laufzeit weniger als ein Jahr beträgt, werden mit dem Transaktionspreis bewertet. In diesem Zusammenhang wird auf die Rechnungslegungsmethoden im Abschnitt Umsatzrealisierung - Erlöse aus Verträgen mit Kunden verwiesen.
Käufe oder Verkäufe finanzieller Vermögenswerte, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines Zeitraums vorsehen, der durch Vorschriften oder Konventionen des jeweiligen Marktes festgelegt wird (marktübliche Käufe), werden am Handelstag erfasst, d. h. am Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist.
Die für Zwecke der Folgebewertung im Rahmen der erstmaligen Erfassung vorzunehmende Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte hängt von den Eigenschaften der vertraglichen Cashflows der finanziellen Vermögenswerte und vom Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte ab. Für die Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte in drei Kategorien klassifiziert:
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| ― | zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente) (At Amortized Cost - ac) |
| ― | erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit or Loss - fvoci) in die Gesamtergebnisrechnung |
| ― | erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (At Fair Value through Profit or Loss - fvtpl) |
Der Konzern bewertet finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:
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| ― | Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows zu halten, und |
| ― | die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Cashflows, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in Folgeperioden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und sind auf Wertminderungen zu überprüfen. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn der Vermögenswert ausgebucht, modifiziert oder wertgemindert wird.
Beim erstmaligen Ansatz kann der Konzern unwiderruflich die Wahl treffen, seine Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente zu klassifizieren, wenn sie die Definition von Eigenkapital nach IAS 32 Finanzinstrumente:
Darstellung erfüllen und nicht zu Handelszwecken gehalten werden. Die Klassifizierung erfolgt einzeln für jedes Instrument.
Gewinne und Verluste aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden niemals in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Dividenden werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiger Ertrag erfasst, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung besteht, es sei denn, durch die Dividenden wird ein Teil der Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts zurückerlangt. In diesem Fall werden die Gewinne im sonstigen Ergebnis erfasst. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente werden nicht auf Wertminderung überprüft.
Die Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte enthält die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte, finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden, oder finanzielle Vermögenswerte, die zwingend zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Finanzielle Vermögenswerte werden zwingend als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke der Veräußerung oder des Rückkaufs in der nahen Zukunft erworben werden. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten eingestuft. Auch finanzielle Vermögenswerte mit Cashflows, die nicht ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen, werden unabhängig vom Geschäftsmodell als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert und entsprechend bewertet. Zudem können Schuldinstrumente beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert werden, wenn dadurch eine Rechnungslegungsanomalie beseitigt oder signifikant verringert wird.
Ein in einen hybriden Vertrag eingebettetes Derivat mit einer finanziellen oder nicht-finanziellen Verbindlichkeit als Basisvertrag wird vom Basisvertrag getrennt und separat bilanziert, wenn die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken des eingebetteten Derivats nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind, ein eigenständiges Instrument mit den gleichen Bedingungen wie das eingebettete Derivat die Definition eines Derivats erfüllen würde und der hybride Vertrag nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wobei die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts saldiert in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Dividenden aus börsennotierten Eigenkapitalinstrumenten werden ebenfalls als sonstiger Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn Rechtsanspruch auf Zahlung besteht.
Ein finanzieller Vermögenswert (bzw. ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts oder ein Teil einer Gruppe ähnlicher finanzieller Vermögenswerte) wird hauptsächlich dann ausgebucht (d. h. aus der Konzernbilanz entfernt), wenn eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt ist:
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| ― | Die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert sind erloschen. |
| ― | Der Konzern hat seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert an Dritte übertragen oder eine vertragliche Verpflichtung zur sofortigen Zahlung des Cashflows an eine dritte Partei im Rahmen einer sog. Durchleitungsvereinbarung übernommen und dabei entweder (a) im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, übertragen oder (b) im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, weder übertragen noch zurückbehalten, jedoch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert übertragen. |
Wenn der Konzern seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem Vermögenswert überträgt oder eine Durchleitungsvereinbarung eingeht, bewertet er, ob und in welchem Umfang die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken bei ihm verbleiben. Wenn er im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an diesem Vermögenswert verbunden sind, weder überträgt noch zurückbehält noch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert überträgt, erfasst er den übertragenen Vermögenswert weiterhin im Umfang seines anhaltenden Engagements. In diesem Fall erfasst der Konzern auch eine damit verbundene Verbindlichkeit. Der übertragene Vermögenswert und die damit verbundene Verbindlichkeit werden so bewertet, dass den Rechten und Verpflichtungen, die der Konzern behalten hat, Rechnung getragen wird.
Die im Sonstigen Ergebnis erfassten Gewinne und Verluste für ein erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in das kumulierte Ergebnis umgebucht. Bei anteiligem Abgang erfolgt eine anteilige Umbuchung.
Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten wendet der Konzern eine vereinfachte (einstufige) Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste an, wobei zu jedem Abschlussstichtag eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste erfasst wird.
Die Erwartungsbildung bezüglich künftiger Kreditverluste erfolgt anhand regelmäßiger Überprüfungen sowie Bewertungen im Rahmen der Kreditüberwachung. Aus historischen Daten werden regelmäßig Zusammenhänge zwischen Kreditverlusten und verschiedenen Faktoren (z. B. Zahlungsvereinbarung, Überfälligkeit, Mahnstufe, etc.) abgeleitet. Auf Basis dieser Zusammenhänge ergänzt um aktuelle Beobachtungen und zukunftsbezogene Annahmen bezüglich des zum Stichtag im Bestand befindlichen Portfolios an Forderungen und Vertragsvermögenswerten erfolgt eine Schätzung künftiger Kreditverluste.
Der Konzern erfasst bei allen anderen Schuldinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden und nicht Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste. Erwartete Kreditverluste basieren auf der Differenz zwischen den vertraglichen Cashflows, die vertragsgemäß zu zahlen sind, und der Summe der Cashflows, deren Erhalt der Konzern erwartet, abgezinst mit einem Näherungswert des ursprünglichen Effektivzinssatzes. Die erwarteten Cashflows beinhalten die Cashflows aus dem Verkauf der gehaltenen Sicherheiten oder anderer Kreditbesicherungen, die wesentlicher Bestandteil der Vertragsbedingungen sind. Erwartete Kreditverluste werden in zwei Schritten erfasst. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, die auf einem Ausfallereignis innerhalb der nächsten zwölf Monate beruhen. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste erfasst, unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt.
Das operative Geschäft des Konzerns liegt im Wesentlichen im Massenkundengeschäft. Ausfallrisiken wird somit mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die Einzelwertberichtigung überfälliger Forderungen erfolgt im Wesentlichen in Abhängigkeit der Altersstruktur der Forderungen mit unterschiedlichen Bewertungsabschlägen, die im Wesentlichen aus den Erfolgsquoten der mit dem Einzug überfälliger Forderungen beauftragten Inkassobüros abgeleitet werden. Die Altersstruktur der Forderungen ist in der Anhangangabe 19 ersichtlich. Alle Forderungen, die mehr als 365 Tage überfällig sind, werden zu 100 % einzelwertberichtigt. Die Ausbuchung vollständig wertberichtigter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt 180 Tage nach Inkassoübergabe, sofern keine positive Rückmeldung von Seiten des Inkassounternehmens erfolgt und auch kein unerwarteter Zahlungseingang des Kunden auf eine wertberichtigte Forderung eingeht, oder bei Kenntnis der Zahlungsunfähigkeit des Kunden vor oder nach Übergabe zu den Inkassobüros.
Wertminderungsaufwendungen im Zusammenhang mit langfristigen Ausleihungen an Beteiligungen werden im Finanzergebnis erfasst.
Weitere Einzelheiten zur Wertminderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten sind in den folgenden Anhangangaben enthalten:
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| ― | Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen (Anhangangabe 3) |
| ― | Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Anhangangabe 19) |
| ― | Vertragsvermögenswerte (Anhangangabe 20) |
| ― | Zielsetzung und Methoden des Finanzrisikomanagements (Anhangangabe 43) |
Finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz als finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, oder als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten klassifiziert.
Sämtliche finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet, im Fall von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten.
Die Folgebewertung finanzieller Verbindlichkeiten hängt von deren Klassifizierung ab:
Diese Kategorie umfasst vom Konzern abgeschlossene derivative Finanzinstrumente. Getrennt erfasste eingebettete Derivate werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten eingestuft. Gewinne oder Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst.
Nach der erstmaligen Erfassung erfolgt die Bewertung der als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet klassifizierten finanziellen Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung von Agien und Disagien sowie von Gebühren oder Kosten berechnet, die einen integralen Bestandteil des Effektivzinssatzes darstellen. Die Amortisation mittels der Effektivzinsmethode ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der Finanzierungsaufwendungen enthalten.
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die ihr zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder erloschen ist. Wird eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit desselben Kreditgebers mit substanziell anderen Vertragsbedingungen ausgetauscht oder werden die Bedingungen einer bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert, so wird ein solcher Austausch oder eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und Ansatz einer neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen den jeweiligen Buchwerten wird erfolgswirksam erfasst. Wird der Austausch oder die Änderung nicht wie eine Tilgung erfasst, so führen gegebenenfalls angefallene Kosten oder Gebühren zu einer Anpassung des Buchwerts der Verbindlichkeit und werden über die Restlaufzeit der geänderten Verbindlichkeit amortisiert.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden saldiert und der Nettobetrag in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.
Der Konzern verwendet von Zeit zu Zeit derivative Finanzinstrumente, um sich gegen Zins- und Währungsrisiken abzusichern. Derivative Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Zinsderivaten wird auf Basis von Barwertmodellen unter Einbeziehung von Marktinformationen (Zinsstrukturkurven) sowie - sofern wesentlich - des individuellen Kreditrisikos der Gesellschaft ermittelt. Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als Schulden, wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist. Gewinne oder Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten werden sofort erfolgswirksam erfasst.
Bei Eingehen von Sicherungsgeschäften zur Absicherung des Risikos von Schwankungen der Cashflows werden bestimmte Derivate bestimmten Grundgeschäften zugeordnet, welche einem bestimmten mit einem erfassten Vermögenswert oder einer Schuld verbundenen Risiko oder dem mit einer vorgesehenen Transaktion verbundenen Risiko zugeordnet werden können (Cashflow-Hedge). Im Rahmen eines Sicherungszusammenhangs (Hedge) werden die Sicherungsinstrumente ebenfalls zu Marktwerten bilanziert. Allerdings erfolgt die Erfassung der Wertänderungen bezogen auf den effektiven Teil erfolgsneutral in der Cashflow-Hedge-Rücklage, die einen separaten Posten innerhalb des Eigenkapitals darstellt. Ineffektivitäten werden ergebniswirksam erfasst. Die zugrunde liegende Effektivitätsmessung wird zu jedem Stichtag, zu dem Abschlüsse veröffentlicht werden, auf der Basis der "hypothetischen Derivate-Methode" vorgenommen. Die im Eigenkapital erfassten Beträge werden in der Periode in die Gesamtergebnisrechnung umgebucht, in der die abgesicherte Transaktion das Periodenergebnis beeinflusst, z. B. dann, wenn abgesicherte Finanzerträge oder -aufwendungen erfasst werden oder wenn ein erwarteter Verkauf durchgeführt wird.
Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. er Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Vertriebskosten. Zur Berücksichtigung von Bestandsrisiken werden angemessene Wertberichtigungen für Überbestände vorgenommen.
Die Bewertung fußt dabei unter anderem auch auf zeitabhängigen Gängigkeitsabschlägen. Sowohl die Höhe, als auch die zeitliche Verteilung der Abschläge stellen eine bestmögliche Schätzung des Nettoveräußerungswerts dar und sind daher mit Schätzungsunsicherheiten behaftet. Bei Anzeichen für einen gesunkenen Nettoveräußerungserlös werden die Vorratsbestände durch entsprechende Wertminderungsaufwendungen korrigiert.
Eigene Anteile werden vom Eigenkapital abgezogen. Der Kauf, der Verkauf, die Ausgabe oder die Einziehung von eigenen Anteilen wird nicht erfolgswirksam erfasst.
Die Einziehung eigener Anteile bewirkt eine anteilige Auflösung der im Eigenkapital ausgewiesenen Position "Eigene Anteile" zulasten des übrigen Eigenkapitals. Hierzu nutzt der Konzern die folgende Verwendungsreihenfolge:
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| ― | In Höhe des Nennbetrags erfolgt die Erfassung der Einziehung immer zu Lasten des Grundkapitals. |
| ― | Der den Nennbetrag übersteigende Betrag wird zunächst bis in Höhe des Wertbeitrags aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen (SAR und Wandelschuldverschreibungen) gegen die Kapitalrücklage ausgebucht. |
| ― | Ein den Wertbeitrag aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen übersteigender Betrag wird gegen das kumulierte Konzernergebnis ausgebucht. |
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen aus Bankguthaben, sonstigen Geldanlagen, Schecks und Kassenbeständen, die allesamt einen hohen Liquiditätsgrad und eine - gerechnet vom Erwerbszeitpunkt - Restlaufzeit von unter 3 Monaten aufweisen.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu Anschaffungskosten bewertet.
Die Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden mit Gehaltszahlung an den Arbeitnehmer als Aufwand erfasst.
Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn der Konzern eine gegenwärtige (gesetzliche oder faktische) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (wie z. B. bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand aus der Bildung einer Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich der Erstattung ausgewiesen. Ist der aus der Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich, werden Rückstellungen zu einem Zinssatz vor Steuern abgezinst, der - sofern im Einzelfall erforderlich - die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegelt. Im Falle einer Abzinsung wird die durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Finanzaufwendungen erfasst.
Als Entlohnung für die geleistete Arbeit erhalten Mitarbeiter und Vorstände des Konzerns eine aktienbasierte Vergütung in Form von Eigenkapitalinstrumenten und in Form der Gewährung von Wertsteigerungsrechten, die nach Wahl der Gesellschaft in bar oder durch Eigenkapitalinstrumente ausgeglichen werden können. Da bei keiner Vereinbarung für die United Internet Gruppe eine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich vorliegt, werden sämtliche aktienbasierten Vergütungstransaktionen als Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bilanziert.
Die Kosten aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente werden mit dem beizulegenden Zeitwert dieser Eigenkapitalinstrumente zum Zeitpunkt ihrer Gewährung bemessen. Der beizulegende Zeitwert wird unter Anwendung eines geeigneten Optionspreismodells ermittelt. Mit dem zugehörigen Bewertungsverfahren wird die Wertkomponente im Zusagezeitpunkt auch für die Folgebewertung bis zum Ende der Laufzeit festgelegt. Umgekehrt ist zu jedem Bewertungsstichtag eine Neueinschätzung des zu erwartenden Ausübungsvolumens vorzunehmen mit der Folge einer entsprechenden Anpassung des Zuführungsbetrags unter Berücksichtigung der bislang schon erfolgten Zuführung. Notwendige Anpassungsbuchungen sind jeweils in der Periode vorzunehmen, in der neue Informationen über das Ausübungsvolumen bekannt werden. Die Erfassung von aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente resultierenden Aufwendungen und die korrespondierende Erhöhung des Eigenkapitals erfolgt über den Zeitraum, in dem die Ausübungs- bzw. Leistungsbedingungen erfüllt werden müssen (sog. Erdienungszeitraum). Dieser Zeitraum endet am Tag der ersten Ausübungsmöglichkeit, d. h. dem Zeitpunkt, an dem der betreffende Mitarbeiter unwiderruflich bezugsberechtigt wird. Die an jedem Bilanzstichtag bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübungsmöglichkeit ausgewiesenen kumulierten Aufwendungen aus der Gewährung der Eigenkapitalinstrumente reflektieren den bereits abgelaufenen Teil des Erdienungszeitraums sowie die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente, die nach bestmöglicher Schätzung des Konzerns mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich ausübbar werden. Der im Periodenergebnis erfasste Ertrag oder Aufwand entspricht der Entwicklung der zu Beginn und am Ende des Berichtszeitraums erfassten kumulierten Aufwendungen. Für Vergütungsrechte, die nicht ausübbar werden, wird kein Aufwand erfasst.
Bei der Gewährung neuer Eigenkapitalinstrumente infolge der Annullierung der bisher gewährten Eigenkapitalinstrumente ist gem. IFRS 2.28(c) zu prüfen, ob die neu gewährten Eigenkapitalinstrumente einen Ersatz der bisherigen bzw. annullierten Instrumente darstellen.
Bei einer Klassifikation als Ersatz erfolgt eine Bilanzierung der neuen Eigenkapitalinstrumente in gleicher Weise wie eine Änderung der ursprünglich gewährten Instrumente. Neue Eigenkapitalinstrumente, die nicht als Ersatz für annullierte Eigenkapitalinstrumente gewährt wurden, werden als neu gewährte Eigenkapitalinstrumente bilanziert. Die erhaltenen Leistungen werden mindestens mit dem am Tag der Gewährung (der ursprünglichen Instrumente) ermittelten beizulegenden Zeitwert erfasst. Sind die Änderungen für den Arbeitnehmer vorteilhaft, so wird der zusätzliche beizulegende Zeitwert der neuen Eigenkapitalinstrumente bestimmt und als zusätzlicher Aufwand über den Erdienungszeitraum verteilt. Der zusätzliche beizulegende Zeitwert wird aus der Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert der als Ersatz bestimmten Eigenkapitalinstrumente und dem beizulegenden Nettozeitwert der annullierten Eigenkapitalinstrumente am Tag der Gewährung der Ersatzinstrumente bestimmt.
Das "unverwässerte" Ergebnis je Aktie (Basic Earnings per Share) wird berechnet, indem das den Inhabern von Namensaktien zuzurechnende Ergebnis durch den für den Zeitraum gewogenen Durchschnitt der ausgegebenen Aktien geteilt wird.
Das "verwässerte" Ergebnis je Aktie (Diluted Earnings per Share) wird ähnlich dem Ergebnis je Aktie ermittelt, mit der Ausnahme, dass die durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien um den Anteil erhöht wird, der sich ergeben hätte, wenn die aus dem ausgegebenen Mitarbeiterbeteiligungsprogramm resultierenden ausübbaren Bezugsrechte ausgeübt worden wären.
Das "unverwässerte" und "verwässerte" Ergebnis werden zusätzlich getrennt für die fortgeführten und nicht fortgeführten Geschäftsbereiche angegeben.
Zinserträge werden erfasst, wenn die Zinsen entstanden sind (unter Verwendung des Effektivzinssatzes, d. h. des Kalkulationszinssatzes, mit dem geschätzte künftige Zahlungsmittelzuflüsse über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswerts abgezinst werden). Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Aufwandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen. Zuwendungen für einen Vermögenswert kürzen den Buchwert des Vermögenswerts.
Der Steueraufwand einer Periode setzt sich zusammen aus tatsächlichen Steuern und latenten Steuern. Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Transaktionen, die im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst werden. In diesen Fällen werden die Steuern entsprechend im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst.
Tatsächliche Steuern werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag in den Ländern, in denen der Konzern tätig ist und zu versteuerndes Einkommen erzielt, gelten oder in Kürze gelten werden.
Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz.
Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, mit Ausnahme der
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| ― | latenten Steuerschuld aus dem erstmaligen Ansatz eines Firmenwerts oder eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Periodenergebnis nach IFRS noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, und der |
| ― | latenten Steuerschuld aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures stehen, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. |
Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und nicht genutzten Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können, mit Ausnahme von
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| ― | latenten Steueransprüchen aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall entstehen, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Periodenergebnis nach IFRS noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, und |
| ― | latenten Steueransprüchen aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures stehen, wenn es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden und kein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporären Differenzen verwendet werden können. |
Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht.
Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag gelten oder gesetzlich angekündigt sind.
Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn der Konzern einen einklagbaren Anspruch zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.
Aufwendungen und Vermögenswerte werden nach Abzug der Umsatzsteuer erfasst. Eine Ausnahme bilden folgende Fälle:
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| ― | Wenn die beim Kauf von Vermögenswerten oder bei der Inanspruchnahme von Dienstleistungen angefallene Umsatzsteuer nicht von der Steuerbehörde zurückgefordert werden kann, wird sie als Teil der Anschaffungskosten des Vermögenswerts bzw. als Teil der Aufwendungen erfasst. |
| ― | Die Forderungen und Verbindlichkeiten werden mitsamt dem darin enthaltenen Umsatzsteuerbetrag angesetzt. |
Der Umsatzsteuerbetrag, der von der Steuerbehörde zu erstatten oder an diese abzuführen ist, wird in der Bilanz unter den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Die Bewertungsgrundsätze des Konzerns stellen sich - soweit keine Wertminderungen vorliegen - zusammengefasst und vereinfachend im Wesentlichen wie folgt dar:
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| Bilanzposten | Bewertung |
|---|---|
| VERMÖGENSWERTE | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Vertragsvermögenswerte | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Immaterielle Vermögenswerte | |
| mit bestimmter Nutzungsdauer | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| mit unbestimmter Nutzungsdauer | Impairment-only-Ansatz |
| Sachanlagen | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Anteile an assoziierten Unternehmen | Equity Methode |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | |
| Eigenkapitalinstrumente | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung |
| Derivate | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
| Übrige | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Vorräte | Niedrigerer Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert |
| Abgegrenzte Aufwendungen | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Ertragsteueransprüche | Erwarteter Zahlungseingang gegenüber Steuerbehörden, welche auf Steuersätzen basiert, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden |
| Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Latente Steueransprüche | Undiskontierte Bewertung mit den Steuersätzen, die in der Periode gültig sind, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird |
| SCHULDEN | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Latente Steuerschulden | Undiskontierte Bewertung mit den Steuersätzen, die in der Periode gültig sind, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird |
| Ertragsteuerschulden | Erwartete Zahlung an Steuerbehörden, welche auf Steuersätzen basiert, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Vertragsverbindlichkeiten | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Sonstige Rückstellungen | Erwarteter diskontierter Betrag der zum Abfluss von Ressourcen führen wird |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Derivate | Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
| Übrige | Fortgeführte Anschaffungskosten |
| Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten | Fortgeführte Anschaffungskosten |
(hier fehlen Seiten 146-158)
Die langfristigen Vermögenswerte der Segmente umfassen die Anteile an assoziierten Unternehmen, die sonstigen finanziellen Vermögenswerte und die Firmenwerte.
Der Umsatz des Geschäftssegments "Consumer Access" aus Verträgen mit Kunden beinhaltet im Geschäftsjahr 2021 757.050 T€ Umsatz mit Hardware (Vorjahr: 739.056 T€). Der Umsatz des Geschäftssegments "Business Access" aus Verträgen mit Kunden beinhaltet im Geschäftsjahr 2021 2.985 T€ Umsatz mit Hardware (Vorjahr: 9.123 T€). Die restlichen Umsätze der beiden Geschäftssegmente entfallen jeweils auf Umsätze mit Dienstleistungen. Die übrigen Geschäftssegmente beinhalten ausschließlich Umsätze mit Dienstleistungen.
Aus der Kundenstruktur hat sich in den Berichtsjahren keine wesentliche Konzentration auf einzelne Kunden ergeben. In der United Internet Gruppe wurden, wie im Vorjahr, mit keinem Kunden mehr als 10 % der gesamten externen Umsatzerlöse generiert. Die Auslandsumsätze betrugen 9,1 % (Vorjahr: 8,5 %) des Konzernumsatzes.
Das oberste Führungsgremium überwacht neben Investitionen, lediglich die Anteile an assoziierten Unternehmen, die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte sowie die Firmenwerte. Die in den Segmenten dargestellten Abschreibungen beziehen sich auf übrige, nicht überwachte immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, da diese nach Festlegung der entsprechenden Nutzungsdauer weitgehend einem gewissen Automatismus unterliegen.
Die Vertragssalden haben sich im Geschäftsjahr 2021 wie nachfolgend dargestellt entwickelt:
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| in T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Anhangsangabe 19) | 427.720 | 398.796 |
| Vertragsvermögenswerte (Anhangsangabe 20) | 825.676 | 774.109 |
| Vertragsverbindlichkeiten (Anhangsangabe 32) | 190.037 | 185.725 |
Der Anstieg der Vertragsvermögenswerte gegenüber dem Vorjahr resultiert neben dem Kundenwachstum vor allem aus der verstärkten Hardware-Subventionierung im Geschäftsjahr 2021.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden 152.094 T€ (Vorjahr: 149.930 T€) als Umsatzerlöse realisiert, die in den Vertragsverbindlichkeiten zu Beginn des Geschäftsjahres enthalten waren.
Der Gesamtbetrag des Transaktionspreises der zum Ende der Berichtsperiode nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen beträgt zum 31. Dezember 2021 1.562.970 T€ (Vorjahr: 1.717.784 T€). Die folgende Tabelle zeigt die Zeitbänder, in denen mit einer Realisierung der zum Stichtag bestehenden Transaktionspreise aus noch nicht erfüllten oder teilweise unerfüllten Leistungsverpflichtungen zu rechnen ist:
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| in T€ | Gesamt | 2022 | 2023 | >2023 |
|---|---|---|---|---|
| Consumer Access | 1.285.197 | 966.552 | 318.645 | 0 |
| Business Access | 258.446 | 164.257 | 80.452 | 13.737 |
| Consumer Applications | 14.336 | 12.475 | 1.861 | 0 |
| Business Applications | 4.991 | 3.010 | 1.523 | 458 |
| Summe | 1.562.970 | 1.146.294 | 402.481 | 14.195 |
Die dargestellten Transaktionspreise beziehen sich auf unerfüllte Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden mit einer ursprünglichen Vertragslaufzeit von mehr als 12 Monaten. Sie beziehen sich auf Dienstleistungskomponenten mit zeitraumbezogener Umsatzrealisierung und auf Verträge, für die ein Einmalentgelt fakturiert wurde und welches nun über die einschlägige ursprüngliche Mindestvertragslaufzeit als Umsatzerlös erfasst wird.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Aufwand für bezogene Leistungen | 2.169.940 | 2.317.924 |
| Aufwand für bezogene Waren | 824.940 | 794.244 |
| Abschreibungen | 307.422 | 306.869 |
| Personalaufwendungen | 262.764 | 236.535 |
| Sonstiges | 119.865 | 113.747 |
| Gesamt | 3.684.931 | 3.769.319 |
Die Umsatzkosten sind im Verhältnis zu den Umsatzerlösen gegenüber dem Vorjahr auf 65,3 % (Vorjahr: 70,2 %) gesunken, was zu einem Anstieg der Bruttomarge auf 34,7 % (Vorjahr: 29,8 %) führte.
Im Geschäftsjahr sind die Aufwendungen für bezogene Leistungen aufgrund der im National Roaming Vertrag vereinbarten Preise, die auf vergleichbaren Preismechanismen wie in den ersten fünf Jahren des MBA MVNO Vertrags aufsetzen, zurückgegangen. Die vereinbarten niedrigeren Preise gelten rückwirkend ab Juli 2020. Aus der rückwirkenden Anpassung der Vorleistungspreise ergab sich im Geschäftsjahr ein periodenfremder positiver Ergebniseffekt von 39,4 Mio. €, welcher dem zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020 zuzurechnen ist.
Im Vorjahr waren die Aufwendungen für bezogene Leistungen durch die Ausbuchung des Rechnungsabgrenzungspostens im Zusammenhang mit der vorzeitigen Auflösung des VDSL-Vorleistungsvertrags (129,9 Mio. €) sowie den seit Jahresmitte gestiegenen Kosten für bezogene Mobilfunk-Vorleistungen belastet.
Darüber hinaus konnten im Rahmen der National Roaming Vereinbarung flexiblere Einkaufsmechanismen verhandelt werden, wodurch sich weitere positive Effekte auf die Umsatzkosten im Jahr 2021 und für die Zukunft ergeben.
Die Vertriebskosten sind von 767.917 T€ (14,3 % vom Umsatz) auf 835.732 T€ (14,8 % vom Umsatz) gestiegen. Diese beinhalten Personalkosten in Höhe von 284.589 T€ (Vorjahr: 264.930 T€), Abschreibungen in Höhe von 134.991 T€ (Vorjahr: 138.646 T€) und übrige Vertriebskosten in Höhe von 416.152 T€ (Vorjahr: 364.341 T€). Die übrigen Vertriebskosten betreffen im Wesentlichen Kundenakquisitionskosten, Werbung, Customer Care und Produktmanagement.
Die Verwaltungskosten haben sich im Vergleich zum Vorjahr von 205.964 T€ (3,8 % vom Umsatz) auf 243.040 T€ (4,3 % vom Umsatz) erhöht. Diese beinhalten Personalkosten in Höhe von 98.079 T€ (Vorjahr: 90.859 T€), Abschreibungen in Höhe von 31.472 T€ (Vorjahr: 28.553 T€) und übrige Verwaltungskosten in Höhe von 113.489 T€ (Vorjahr: 86.552 T€). Die übrigen Verwaltungskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für das Debitorenmanagement, Rechts- und Beratungskosten sowie Instandhaltungskosten.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnung | 11.105 | 12.540 |
| Sonstige Steuern | 3.942 | 0 |
| Periodenfremde Aufwendungen | 1.658 | 13.892 |
| Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen | 1.209 | 522 |
| Sonstiges | 3.237 | 3.898 |
| Gesamt | 21.151 | 30.852 |
Die Aufwendungen aus der Fremdwährungsumrechnung enthalten im Wesentlichen Verluste aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kursverluste aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursgewinne aus diesen Positionen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Eine saldierte Betrachtung führt zu einem Nettoertrag von 3.598 T€ (Vorjahr: Nettoaufwand 3.446 T€). In den sonstigen Steuern sind im Wesentlichen ausländische Umsatzsteuern bzw. vergleichbare landesspezifische Steuern, aufgrund von Aktivitäten im Ausland, enthalten.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Erträge aus Mahngebühren und Rücklastschriften | 29.270 | 32.833 |
| Erträge aus Fremdwährungsumrechnung | 7.507 | 15.986 |
| Derivate | 4.941 | 195 |
| Periodenfremde Erträge | 2.763 | 13.124 |
| Erträge Abgang Sachanlagen | 1.463 | 421 |
| Erträge aus Abgang eines assoziierten Unternehmens | 0 | 490 |
| Erträge Auflösung Rückstellungen | 0 | 65 |
| Sonstiges | 8.874 | 11.418 |
| Gesamt | 54.818 | 74.532 |
Die Erträge aus der Fremdwährungsumrechnung enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kursgewinne aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursverluste aus diesen Positionen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die Erträge aus Derivaten betreffen ein Absicherungsgeschäfte.
Die Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 54.727 | 59.817 |
| Vertragsvermögenswerte | 31.558 | 33.052 |
| Gesamt | 86.285 | 92.869 |
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Umsatzkosten | 307.422 | 306.869 |
| Vertriebskosten | 134.991 | 138.646 |
| Verwaltungskosten | 31.472 | 28.553 |
| Gesamt | 473.885 | 474.068 |
Die Abschreibungen beinhalten auch die Abschreibungen auf die im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierten Vermögenswerte. Diese verteilen sich auf die aktivierten Vermögenswerte wie folgt:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | ||
| Kundenstamm / Auftragsbestand | 123.698 | 126.777 |
| Software | 6.442 | 6.333 |
| Marke | 3.100 | 0 |
| Lizenzen | 0 | 12.529 |
| 133.240 | 145.639 | |
| Materielle Vermögenswerte | ||
| Netzinfrastruktur | 6.903 | 12.975 |
| Gesamt | 140.143 | 158.614 |
Die Werthaltigkeitsüberprüfung der immateriellen Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 unterliegen, wurde zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2021 wurden Markenrechte mit einem Buchwert in Höhe von 3,1 Mio. € abgewertet, da derzeit nicht geplant ist, diese Marken aktiv zu nutzen.
Die Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte verteilen sich auf die Unternehmenszusammenschlüsse wie folgt:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| 1&1 | 97.610 | 108.133 |
| STRATO | 15.874 | 19.589 |
| 1&1 Versatel | 12.530 | 18.601 |
| Arsys | 3.653 | 3.653 |
| home.pl | 3.104 | 3.225 |
| IONOS SE | 2.904 | 2.904 |
| World4You | 2.248 | 2.498 |
| we22 | 2.208 | 0 |
| Cronon | 12 | 11 |
| Gesamt | 140.143 | 158.614 |
Die Personalaufwendungen verteilen sich auf die Funktionsbereiche wie folgt:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Umsatzkosten | 262.764 | 236.535 |
| Vertriebskosten | 284.589 | 264.930 |
| Verwaltungskosten | 98.079 | 90.859 |
| Gesamt | 645.432 | 592.324 |
Die Personalaufwendungen beinhalten Aufwendungen für Löhne und Gehälter in Höhe von 551.971 T€ (Vorjahr: 507.093 T€) und Aufwendungen im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 93.461 T€ (Vorjahr: 85.231 T€). Personalaufwendungen im Zusammenhang mit Mitarbeiterbeteiligungsprogramme belaufen sich auf insgesamt 22.394 T€ (Vorjahr: 14.547 T€).
Die Anzahl der Mitarbeiter stieg gegenüber dem Vorjahr von 9.638 Mitarbeitern um 3,5 % auf 9.975 Mitarbeiter zum Jahresende 2021:
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| 2021 | 2020 | |
|---|---|---|
| Inland | 8.199 | 7.929 |
| Ausland | 1.776 | 1.709 |
| davon Philippinen | 392 | 395 |
| davon Spanien | 381 | 340 |
| davon Polen | 333 | 299 |
| davon Großbritannien | 251 | 251 |
| davon Rumänien | 229 | 217 |
| davon USA | 121 | 160 |
| davon Österreich | 65 | 44 |
| davon Frankreich | 4 | 3 |
| Gesamt | 9.975 | 9.638 |
| davon Männlich | 67 % | 68 % |
| davon Weiblich | 33 % | 32 % |
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2021 belief sich auf 9.920 (Vorjahr: 9.504), davon im Inland 8.143 (Vorjahr: 7.837) und im Ausland 1.777 (Vorjahr: 1.667).
Für die betriebliche Altersversorgung bestehen im Konzern beitragsorientierte Zusagen. Bei den beitragsorientierten Zusagen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Beiträge an staatliche Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen sind als Aufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen. Sie beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf insgesamt 40.627 T€ (Vorjahr: 36.054 T€) und betrafen überwiegend in Deutschland für die gesetzliche Rentenversicherung geleistete Beiträge.
Hiervon entfielen aufgrund von Beitragsbefreiungen 0 T€ (Vorjahr: 0 T€) auf Beitragszahlungen für nahestehende Personen.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Darlehen und Kontokorrentkredite | 14.756 | 17.455 |
| Folgebewertung eingebetteter Derivate | 19.536 | 15.301 |
| Zinsaufwand aus Stundung der Frequenzverbindlichkeiten | 11.000 | 0 |
| Finanzierungskosten aus Leasingverhältnissen | 8.473 | 7.866 |
| Zinsaufwand aus steuerlicher Betriebsprüfung | 2.124 | 11.913 |
| Sonstige | 335 | 257 |
| Summe Finanzierungsaufwendungen | 56.224 | 52.792 |
Die Folgebewertung eingebetteter Derivate betrifft die ergebniswirksame Bewertung der im Rahmen der Beteiligung von Warburg Pincus im Geschäftsbereich Business Applications vereinbarten Derivate sowie Kaufpreisverbindlichkeiten aus dem Erwerb von STRATO und InterNetX.
Der Zinsaufwand aus Stundung der Frequenzverbindlichkeiten resultiert aus der Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Netzinfrastruktur, nach der die Zahlungsverpflichtung für die Mobilfunkfrequenzen bis zum Jahr 2030 gestreckt wurde. Für weitere Details wird auf die Anhangangabe 34.3 verwiesen.
Bezüglich der Finanzierungskosten aus Leasingverhältnissen wird auf Anhangangabe 45 verwiesen.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Folgebewertung eingebetteter Derivate | 19.060 | 6.695 |
| Zinserträge aus steuerlicher Betriebsprüfung | 2.029 | 4.851 |
| Zinserträge aus Leasingverhältnissen | 822 | 964 |
| Erträge aus Ausleihungen an assoziierte Unternehmen | 318 | 294 |
| Erträge aus Dividenden | 174 | 842 |
| Sonstige Finanzerträge | 977 | 2.025 |
| Summe Finanzerträge | 23.380 | 15.671 |
Die Folgebewertung von eingebetteten Derivaten betrifft die ergebniswirksame Bewertung der im Rahmen der Beteiligung von Warburg Pincus im Geschäftsbereich Business Applications vereinbarten Derivate. Die Erträge aus Dividenden in Höhe von 174 T€ betreffen im Wesentlichen Ausschüttungen der Beteiligungen. Die sonstigen Finanzerträge umfassen im Wesentlichen Zinserträge aus Guthaben bei Kreditinstituten. Hinsichtlich der Erträge aus Ausleihungen an assoziierte Unternehmen wird auf die Anhangangabe 42 verwiesen.
Die Steueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Tatsächliche Ertragsteuern | ||
| - Deutschland | -277.135 | -196.478 |
| - Ausland | -12.659 | -10.309 |
| Gesamt (laufende Periode) | -289.793 | -206.787 |
| Latente Steuern | ||
| - aufgrund steuerlicher Verlustvorträge | 8.180 | 10.901 |
| - aufgrund steuerlicher Zinsvorträge | 9.019 | 6.297 |
| - steuerliche Wirkung auf temporäre Unterschiede | 22.399 | -1.486 |
| - aufgrund von Steuersatzänderungen | 10 | 0 |
| Gesamte latente Steuern | 39.608 | 19.346 |
| Gesamter Steueraufwand | -250.186 | -187.441 |
Nach dem deutschen Steuerrecht setzen sich die Ertragsteuern aus Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer sowie Solidaritätszuschlag zusammen.
Die Gewerbesteuer in Deutschland wird auf das zu versteuernde Einkommen der Gesellschaft erhoben, korrigiert durch Kürzungen bestimmter Erträge, die nicht gewerbesteuerpflichtig sind und durch Hinzurechnung bestimmter Aufwendungen, die für Gewerbesteuerzwecke nicht abzugsfähig sind. Der effektive Gewerbesteuersatz hängt davon ab, in welchen Gemeinden der Konzern tätig ist. Der durchschnittliche Gewerbesteuersatz im Geschäftsjahr 2021 beträgt ca. 15,3 % (Vorjahr: 15,2 %).
Unabhängig davon, ob das Ergebnis thesauriert oder ausgeschüttet wird, betrug der Körperschaftsteuersatz in Deutschland unverändert zum Vorjahr 15 %. Zusätzlich wird ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 % auf die festgesetzte Körperschaftsteuer erhoben.
Die tatsächlichen Ertragsteueraufwendungen enthalten neben den Steuern auf das laufende Ergebnis periodenfremde Steuererträge in Höhe von 868 T€ (Vorjahr: Steueraufwendungen 14.715 T€).
Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge, Zinsvorträge sowie temporäre Differenzen werden angesetzt, sofern es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähige temporäre Differenz verwendet werden kann.
Die aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge verteilen sich auf die Länder wie folgt:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Deutschland | 83.988 | 75.205 |
| 83.988 | 75.205 |
Latente Steuern auf Verlustvorträge betreffen insbesondere die 1&1 Versatel Gruppe. Unter Berücksichtigung erheblicher zu versteuernder passiver temporärer Differenzen begründet sich die Realisierung der Verlustvorträge insbesondere durch die erhebliche strategische Bedeutung der Versatel als Intercompany Dienstleister bei den bestehenden Layer II Produkten der 1&1 Telecom GmbH und wesentliche positive Ergebnisprognosen sowie der geplanten Bereitstellung des Backbone-Netzes für den Aufbau des 5G Mobilfunknetzes der 1&1 AG.
Auf Verlustvorträge aus Vorjahren wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet (Vorjahr: 0 T€).
Für die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge bestehen in den einzelnen Ländern folgende Fristen:
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| ― | USA: 20 Jahre für die vor 2018 entstandenen Verlustvorträge, zeitlich unbeschränkt für ab 2018 entstandene Verlustvorträge |
| ― | Deutschland: Zeitlich unbeschränkt, jedoch Mindestbesteuerung |
Die steuerlichen Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betreffen folgende Länder (ohne Deutschland):
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| USA Federal * | 23.059 | 23.380 |
| USA State ** | 182 | 181 |
| 23.241 | 23.561 |
* Steuersatz 21,0 %
** Steuersatz 0,2 %
Aufgeteilt nach den Ertragsteuerarten ergeben sich für Deutschland folgende Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden:
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| 2021 | 2020 | |||
|---|---|---|---|---|
| T€ | Körperschaftsteuer | Gewerbesteuer | Körperschaftsteuer | Gewerbesteuer |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Deutschland | 60.470 | 27.609 | 30.782 | 25.201 |
Die Verlustvorträge in Deutschland, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betreffen vor allem Verlustvorträge der 1&1 Versatel GmbH sowie die 1&1 Energy GmbH und die IONOS TopCo SE.
Die im deutschen Steuerrecht verankerte Zinsschranke begrenzt die Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen für die Ermittlung der Ertragssteuern von Körperschaften. Zinsaufwendungen, die demnach nicht abgezogen werden können, werden zeitlich unbefristet in die folgenden Wirtschaftsjahre vorgetragen (Zinsvortrag).
Die Zinsvorträge des Konzerns, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betragen 112.962 T€ (Vorjahr: 118.520 T€).
Im Geschäftsjahr wurden aufgrund positiver Planung der steuerlichen Ergebnisse zusätzliche aktive latente Steuern auf Zinsvorträge erfasst. Die sich hieraus ergebende Steuerentlastung hat im Geschäftsjahr 9.019 T€ (Vorjahr: 10.901 T€) betragen. Davon entfallen latente Steuerforderungen in Höhe von 2.307 T€ auf Zinsvorträge aus den Vorjahren.
Im Geschäftsjahr 2021 konnten keine Zins- und Verlustvorträge (Vorjahr: 0 T€) genutzt werden, für die im Vorjahr eine latente Steuer angesetzt worden war.
Die latenten Steuern haben sich aus den folgenden Positionen abgeleitet:
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| 2021 | 2020 | |||
|---|---|---|---|---|
| T€ | Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern | Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.192 | 9.087 | 1.251 | 9.704 |
| Vorräte | 152 | 139 | 142 | 88 |
| Vertragsvermögenswerte - kurzfristig | 10.570 | 176.271 | 9.384 | 162.500 |
| Vertragsvermögenswerte - langfristig | 4.983 | 63.310 | 5.034 | 61.442 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte - kurzfristig | 2.248 | 1.371 | 464 | 40 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte - langfristig | 736 | 1.174 | 1.192 | 2.365 |
| Sonstige Vermögenswerte | 2.895 | 1.326 | 1.284 | 1.348 |
| Abgegrenzte Aufwendungen | 183.188 | 74.378 | 172.155 | 82.717 |
| Sachanlagen | 2.040 | 14.063 | 1.492 | 14.543 |
| Nutzungsrecht Leasing | 49 | 154.501 | 0 | 140.836 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 43.709 | 304.273 | 51.506 | 319.810 |
| Sonstige Rückstellungen | 52.581 | 8.238 | 38.067 | 4.159 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 22.222 | 49.653 | 22.026 | 50.716 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 915 | 0 | 416 | 1.115 |
| Leasingverbindlichkeit - kurzfristig | 26.266 | 1.438 | 27.861 | 0 |
| Leasingverbindlichkeit - langfristige | 130.212 | 59 | 115.440 | 4 |
| Bruttowert | 483.958 | 859.283 | 447.714 | 851.389 |
| Steuerliche Verlustvorträge | 83.988 | n.a | 75.809 | n.a. |
| Steuerliche Zinsvorträge | 19.919 | n.a. | 10.901 | n.a. |
| Konsolidierungsanpassungen | 10.519 | 5.771 | 9.757 | 4.018 |
| Saldierung | -574.573 | -574.573 | -523.768 | -523.768 |
| Konzernbilanz | 23.810 | 290.481 | 20.412 | 331.639 |
Der Passivüberhang der latenten Steuern aus dem Vorjahr hat sich von 311.227 T€ auf einen Passivüberhang in Höhe von 266.671 T€ reduziert. Somit belief sich der Gesamtbetrag der Veränderung des Saldos latenter Steuern auf 44.556 T€ (Vorjahr: 30.160 T€). Ursächlich für diese Veränderung sind im Wesentlichen folgende Faktoren:
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| ― | Erhöhung der passiven latenten Steuern auf in der Steuerbilanz nicht angesetzten Vertragsvermögenswerte (14,5 Mio. €). |
| ― | Erhöhung der aktiven latenten Steuer aus Leasingsverhältnissen und Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen in Höhe von 14,5 Mio. € |
| ― | Erhöhung der aktiven latenten Steuern auf in der Steuerbilanz aktivisch abgegrenzte Hardware-Subventionen und übernommene Bereitstellungsentgelte (19,4 Mio. €). |
| ― | Verminderung der passiven latenten Steuern aus immateriellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit den Abschreibungen aus Unternehmenserwerben um 12,2 Mio. €. |
| ― | Erhöhung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge und Zinsvorträge in Höhe von 17,2 Mio. €. |
Die Veränderung des Saldos latenter Steuern im Vorjahresvergleich lässt sich wie folgt überleiten:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Latenter Steuerertrag + / Latenter Steueraufwand - | 39.607 | 19.346 |
| Zugang im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüsse | -3.887 | 0 |
| Erfolgsneutral erfasste latente Steuereffekte | 8.836 | 10.814 |
| Veränderung des Saldos latenter Steuern | 44.556 | 30.160 |
Zugang aus Unternehmenszusammenschlüsse betrifft den im Geschäftsjahr durchgeführten Unternehmenserwerb der we22 AG.
Die erfolgsneutral erfassten Steuereffekte resultieren zum größten Teil aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen, welche direkt im Eigenkapital erfasst wurden.
Die Überleitung vom Gesamtsteuersatz auf den effektiven Steuersatz der fortgeführten Aktivitäten stellt sich wie folgt dar:
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| % | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Erwarteter Steuersatz | 31,1 | 31,06 |
| Tatsächliche und latente Steuern Vorjahre | -0,1 | 2,8 |
| Kosten im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben | 0,1 | 0,0 |
| Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf finanzielle Vermögenswerte | 0,1 | 0,5 |
| Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte | 0,0 | 0,4 |
| Steuervergünstigte Veräußerungsgewinne sowie Beteiligungserträge | -0,1 | -0,4 |
| Steuereffekte im Zusammenhang mit konzerninternen Ausschüttungen und Veräußerungen | 0,2 | 0,1 |
| Veränderung aufgrund von Steuersatzänderungen | -1,6 | -1,4 |
| Erstmalige Aktivierung von zukünftig nutzbaren Zinsvorträgen | -0,3 | -2,0 |
| Steuerlich nicht abzugsfähige Zinsen aus Steuernachzahlungen | 0,1 | 0,0 |
| Steuerliche Verluste und nicht abziehbare Zinsen des Geschäftsjahres, für die keine latenten Steuern angesetzt wurden | 0,6 | 2,1 |
| Nicht steuerbare At-equity-Ergebnisse | 0,6 | -1,0 |
| Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen | 0,6 | 0,7 |
| Steuerlich nicht abzugsfähige Zinsen aus Steuernachzahlungen | 0,0 | 0,5 |
| Saldo von sonstigen steuerfreien Erträgen und nicht abzugsfähigen Aufwendungen | 0,9 | 0,4 |
| Effektiver Steuersatz | 31,9 | 33,7 |
Die Position tatsächliche und latente Steuern betreffen im Wesentlichen tatsächliche Steueraufwendungen aus der Betriebsprüfung und betreffen Vorjahre.
Die nicht steuerbaren At-Equity-Ergebnisse betreffen im Wesentlichen anteilige Ergebnisse an den assoziierten Unternehmen Kublai und AWIN.
Der erwartete Steuersatz entspricht dem Steuersatz des Mutterunternehmens, der United Internet AG.
Die Ertragsteueransprüche betreffen wie im Vorjahr vor allem Forderungen gegenüber Finanzbehörden in Deutschland und beliefen sich zum Stichtag auf 46.354 T€ (Vorjahr: 64.822 T€).
Die Ertragsteuerschulden betreffen wie im Vorjahr vor allem Verbindlichkeiten gegenüber Finanzbehörden in Deutschland und beliefen sich zum Stichtag auf 58.430 T€ (Vorjahr: 114.621T€).
Zum 31. Dezember 2021 ist das Grundkapital eingeteilt in 194.000.000 Stück (Vorjahr: 194.000.000 Stück) auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 €. United Internet hielt zum 31. Dezember 2021 7.284.109 Stück eigene Aktien (Vorjahr: 6.769.137 Stück eigene Aktien). Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine Rechte und damit auch keine anteilige Ausschüttung zu, so dass die zurückgekauften Aktien eigenkapitalmindernd erfasst werden. Der gewogene Durchschnitt der für die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie zugrunde gelegten Anzahl an Aktien beläuft sich für das Geschäftsjahr 2021 auf 187.051.294 Stück (Vorjahr: 187.347.843 Stück).
Aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen der Tochtergesellschaften ergibt sich zum Stichtag ein Verwässerungseffekt von rd. 0,01 € je Aktie.
Die Berechnung des Verwässerungseffekts aus dem Umtausch erfolgt, indem zunächst die Anzahl der potenziellen Aktien festgestellt wird. Anschließend wird auf der Basis des durchschnittlich beizulegenden Zeitwerts der Aktien die Aktienanzahl ermittelt, die aus der Gesamthöhe der Zahlungen (Nennwert der Rechte zuzüglich Zuzahlung) erworben werden könnte. Ist die aus beiden Werten ermittelte Differenz null, entspricht die gesamte Zahlung genau dem beizulegenden Zeitwert der potenziellen Aktien, so dass keine verwässernde Wirkung zu berücksichtigen ist. Ist der Differenzbetrag positiv, wird davon ausgegangen, dass diese Aktien im Wert des Differenzbetrags unentgeltlich ausgegeben werden.
Basierend auf einem durchschnittlichen Marktpreis von 34,96 € (Vorjahr: 33,57 €) würden sich 554.714 Stück (Vorjahr: 1.025.323) unentgeltliche Ausgabe von Aktien ergeben. Demnach beläuft sich der für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie zugrunde gelegten Anzahl an Aktien für das Geschäftsjahr 2021 auf 187.606.008 Stück (Vorjahr: 188.373.166 Stück).
Nachfolgende Tabelle enthält die der Berechnung des unverwässerten und des verwässerten Ergebnisses zugrunde gelegten Beträge:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Ergebnisse, die den Anteilseignern der United Internet AG zuzurechnen sind | 416.473 | 290.548 |
| Ergebnis je Aktie (in €) | ||
| - unverwässert | 2,23 | 1,55 |
| - verwässert | 2,22 | 1,54 |
| Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Mio. Stück) - unverwässert | 187,05 | 187,35 |
| - verwässert | 187,61 | 188,37 |
Die virtuelle Hauptversammlung der United Internet AG hat am 27. Mai 2021 dem Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat über die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie zugestimmt. Die Dividendenzahlung in einer Gesamthöhe von 93,6 Mio. € erfolgte am 1. Juni 2021.
Über die Verwendung eines Bilanzgewinns beschließt nach § 21 der Satzung der United Internet AG die Hauptversammlung. Für das Geschäftsjahr 2021 schlägt der Vorstand dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von 0,50 € je für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021 dividendenberechtigte Aktie vor.
Über diesen Dividendenvorschlag beraten Vorstand und Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung am 16. März 2022.
Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft gemäß § 71b AktG keine Rechte und damit auch keine anteilige Ausschüttung zu. Zum Datum der Unterzeichnung des Konzernabschlusses hält die United Internet Gruppe 7.284.109 Stück (Vorjahr: 6.769.137 Stück) eigene Aktien. Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der dividendenberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird der Hauptversammlung bei unveränderter Ausschüttung von 0,50 € je dividendenberechtigter Stückaktie ein entsprechend angepasster Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet werden.
Zum Stichtag bestehen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 110.116 T€ (Vorjahr: 131.270 T€). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen aus Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbeständen. Guthaben bei Kreditinstituten werden in der Regel mit variablen Zinssätzen für täglich verfügbare Guthaben verzinst. Wie im Vorjahr wurden aufgrund des aktuell niedrigen Zinsniveaus, das für in Euro denominierte Guthaben derzeit sogar negativ ist, für Guthaben bei Kreditinstituten keine Zinsen gezahlt.
Die Entwicklung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist der Konzern-Kapitalflussrechnung zu entnehmen.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 495.922 | 473.283 |
| Abzüglich | ||
| Wertberichtigungen | -68.202 | -74.487 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto | 427.720 | 398.796 |
| davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - kurzfristig | 380.450 | 344.838 |
| davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - langfristig | 47.269 | 53.959 |
Zum 31. Dezember 2021 beliefen sich die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf 68.202 T€ (Vorjahr: 74.487 T€). Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos stellt sich wie folgt dar:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Stand 1. Januar | 74.487 | 80.480 |
| Inanspruchnahme | -58.588 | -56.446 |
| Aufwandswirksame Zuführungen | 56.691 | 56.211 |
| Auflösung | -4.547 | -5.401 |
| Währungsdifferenzen | 159 | -357 |
| Stand 31. Dezember | 68.202 | 74.487 |
Die aufwandswirksamen Zuführungen des Geschäftsjahres umfassen jeweils nicht die unterjährig begründeten und vor dem Bilanzstichtag ausgebuchten Forderungen.
Zum 31. Dezember stellt sich die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Berücksichtigung der vorgenannten Wertberichtigungen wie folgt dar:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto | ||
| < 5 Tage | 380.023 | 351.697 |
| 6 - 15 Tage | 11.349 | 9.499 |
| 16 - 30 Tage | 7.696 | 7.259 |
| 31 - 180 Tage | 17.567 | 17.214 |
| 181 - 365 Tage | 6.607 | 8.694 |
| > 365 Tage | 4.477 | 4.435 |
| 427.720 | 398.796 |
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Vertragsvermögenswerte | 885.516 | 832.002 |
| Abzüglich | ||
| Wertberichtigungen | 59.840 | 57.893 |
| Vertragsvermögenswerte, netto | 825.676 | 774.109 |
| davon Vertragsvermögenswerte - kurzfristig | 619.722 | 577.601 |
| davon Vertragsvermögenswerte - langfristig | 205.954 | 196.508 |
Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos stellt sich wie folgt dar:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Stand 1. Januar | 57.893 | 45.429 |
| Inanspruchnahme | -29.612 | -20.588 |
| Aufwandswirksame Zuführungen | 31.558 | 33.052 |
| Stand 31. Dezember | 59.840 | 57.893 |
Das Vorratsvermögen zum 31. Dezember 2021 besteht aus folgenden Posten:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Handelswaren | ||
| Mobilfunk / Mobile Internet | 80.551 | 75.151 |
| DSL-Hardware | 12.014 | 6.277 |
| SIM-Karten | 4.299 | 4.680 |
| IP-TV | 2.711 | 3.084 |
| Sonstige | 2.109 | 437 |
| Domainbestand | 2.973 | 3.211 |
| 104.657 | 92.839 | |
| Abzüglich | ||
| Wertberichtigungen | -9.497 | -9.724 |
| Geleistete Anzahlungen | 1.332 | 2.274 |
| Vorräte, netto | 96.492 | 85.390 |
Der im Geschäftsjahr aus dem Absatz von Vorräten unter den Umsatzkosten als Materialaufwand erfasste Wareneinsatz belief sich auf 824.940 T€ (Vorjahr: 794.244 T€). Hiervon entfallen 2.053 T€ (Vorjahr: 2.205 T€) auf Wertminderungen auf Vorräte.
Die Wertberichtigungen entfallen mit 6.537 T€ (Vorjahr: 6.525 T€) auf Mobilfunk / Mobile Internet und IP-TV und mit 2.960 T€ (Vorjahr: 3.199 T€) auf den Domainbestand.
Die kurzfristigen abgegrenzten Aufwendungen in Höhe von 213.974 T€ (Vorjahr: 214.382 T€) beinhalten im Wesentlichen die Kosten der Vertragsanbahnung in Höhe von 86.825 T€ (Vorjahr: 93.594 T€), Kosten der Vertragserfüllung in Höhe von 46.862 T€ (Vorjahr: 55.441 T€) sowie die Vorauszahlungen für Vorleistungsentgelte in Höhe von 26.081 T€ (Vorjahr: 12.472 T€), die auf Basis des zugrunde liegenden Vertragszeitraums abgegrenzt und periodengerecht als Aufwand erfasst werden.
Die langfristigen abgegrenzten Aufwendungen in Höhe von 287.730 T€ (Vorjahr: 144.795 T€) beinhalten im Wesentlichen die Kosten der Vertragsanbahnung in Höhe von 82.473 T€ (Vorjahr: 85.767 T€) die Kosten der Vertragserfüllung in Höhe von 34.092 T€ (Vorjahr: 40.375 T€) sowie geleistete Vorauszahlungen an Vorleister in Höhe von 171.165 T€ (Vorjahr 0 T€).
Zum Bilanzstichtag betragen die Schlusssalden der aktivierten Vertragsanbahnungskosten 169.298 T€ (Vorjahr: 179.361 T€) und der aktivierten Vertragserfüllungskosten 80.954 T€ (Vorjahr: 95.816 T€). Die Amortisation der aktivierten Vertragsanbahnungskosten betrugen im Geschäftsjahr 2021 111.606 T€ (Vorjahr: 84.872 T€). Die Amortisation der aktivierten Vertragserfüllungskosten betrugen im Geschäftsjahr 2021 60.421 T€ (Vorjahr: 69.557 T€).
Die Schlusssalden der Vorauszahlungen für Vorleistungsentgelte betragen zum Bilanzstichtag 197.246 T€ (Vorjahr: 12.472 T€). Im Geschäftsjahr 2021 wurden insgesamt 31.227 T€ (Vorjahr: 40.038 T€) aufwandswirksam erfasst.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Derivate | 70.394 | 30.832 |
| Forderungen gegenüber Vorleister | 23.012 | 16.420 |
| Debitorische Kreditoren | 5.497 | 12.021 |
| Geleistete Anzahlungen | 9.240 | 8.688 |
| Kautionen | 977 | 820 |
| Sonstige | 9.872 | 13.481 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte, netto | 118.992 | 82.262 |
Die Derivate betreffen im Wesentlichen die im Rahmen der Beteiligung von Warburg Pincus am Geschäftsbereich Business Applications vereinbarten eingebetteten Derivate sowie sonstige Derivate. Bezüglich weiterer Informationen wird auf Anhangangabe 34 verwiesen.
Der Anstieg der Forderungen gegenüber Vorleister betrifft im Wesentlichen Werbekostenzuschüsse.
Bei den debitorischen Kreditoren handelt es sich im Wesentlichen um finanzielle Rückforderungen von Lieferanten.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Forderungen Finanzamt | 3.761 | 7.941 |
| Rückforderungsansprüche Hardware | 4.336 | 4.410 |
| Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte | 8.097 | 12.351 |
Der Konzern hält Beteiligungen an mehreren assoziierten Unternehmen. Die im Jahr 2021 wesentlichen Beteiligungen sind die AWIN AG, Berlin, sowie die Kublai GmbH, Frankfurt am Main, die der Konzern über ihre Tochtergesellschaft United Internet Investments Holding AG & Co. KG, Montabaur, hält.
Die AWIN AG, Berlin, ist ein globales Affiliate-Marketing-Netzwerk, die Leistungen im Bereich E-Commerce- und Online-Marketing anbietet. AWIN ist der weltweit größte Anbieter für Affiliate-Marketing und verbindet als Netzwerk Advertiser und Publisher weltweit.
Die Kublai GmbH ist die Muttergesellschaft von Tele Columbus. Die Tele Columbus AG, Berlin, ist ein in Deutschland in den Bereichen Multimedia und Kommunikation tätiger, unabhängiger Breitbandkabelnetzbetreiber mit Netzinfrastrukturen schwerpunktmäßig in Ostdeutschland (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) sowie darüber hinaus in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Tele Columbus bietet seinen Kunden digitale TV Programmpakete sowie Internet- und Telefonanschlüsse an.
Nachfolgende Tabelle enthält zusammengefasste Finanzinformationen der wesentlichen assoziierten Unternehmen auf Basis eines Anteilsbesitzes von 100 % zum 31. Dezember 2021:
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| Zusammengefasste Finanzinformationen wesentlicher assoziierter Unternehmen: | Kublai GmbH * T€ |
AWIN AG T€ |
|---|---|---|
| Kurzfristige Vermögenswerte | 197.286 | 495.405 |
| Langfristige Vermögenswerte | 2.330.337 | 323.975 |
| Kurzfristige Schulden | 184.695 | 393.061 |
| Langfristige Schulden | 1.500.333 | 54.075 |
| Eigenkapital | 842.595 | 368.134 |
| Umsatzerlöse | 462.884 | 166.455 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 17.086 |
| Periodenergebnis | -94.373 | 23.867 |
| Gesamtergebnis | -94.373 | 40.953 |
* Auf Basis einer vorläufigen Kaufpreisallokation und ungeprüften Finanzinformationen von Tele Columbus AG
AWIN hat im Vorjahr eine Tochtergesellschaft veräußert. Diese führte im Wesentlichen zu einem Rückgang der Umsätze, während das Periodenergebnis im gleichen Zeitraum stark angestiegen ist.
Die Überleitungsrechnung auf den Konzern-Buchwert zum 31. Dezember 2021 stellt sich unter Schätzung der Beteiligungsergebnisse für das 4. Quartal folgendermaßen dar:
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| T€ | Kublai GmbH * | AWIN AG |
|---|---|---|
| Anteil des UI Konzerns an den Nettovermögenswerten | 319.512 | 73.627 |
| Wertminderungs- / Wertaufholungseffekte | 0 | 0 |
| Stichtagsbedingte Überleitungseffekte | 0 | 0 |
| Buchwert zum 31.12.2021 | 319.512 | 73.627 |
| Erhaltene Dividende in 2021 | 0 | 0 |
* Auf Basis einer vorläufigen Kaufpreisallokation
Die United Internet AG als Ankeraktionärin der Tele Columbus AG hat am 21. Dezember 2020 eine Vereinbarung mit Morgan Stanley Infrastructure Partners geschlossen, um die Umsetzung der Fiber-Champion-Strategie von Tele Columbus nachhaltig zu unterstützen. Mit dieser Strategie wird Tele Columbus den Glasfaser basierten Infrastrukturausbau in Deutschland maßgeblich vorantreiben.
Die Kublai GmbH (vormals UNA 422. Equity Management GmbH), eine Bietergesellschaft, hinter der Morgan Stanley Infrastructure Partners steht, hat am 21. Dezember 2020 ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zum Preis von 3,25 € je Tele Columbus Aktie angekündigt. Das Übernahmeangebot der Kublai GmbH wurde am 1. Februar 2021 veröffentlicht.
United Internet hat die von ihr gehaltenen Anteile von rund 29,90 % an Tele Columbus aufgrund des erfolgreichen Abschluss des Übernahmeangebots in die Bietergesellschaft eingebracht bzw. veräußert. Im Gegenzug hat sich United Internet an der Bietergesellschaft beteiligt. United Internet hat ihre Beteiligung an der Bietergesellschaft aufgrund des erfolgreichen Abschluss der Transaktion auf 40 % erhöht. Das Wahlrecht zu Erhöhung der Beteiligungsquote wurde im Rahmen der Vereinbarung vom 21. Dezember 2020 festgelegt.
Die Anschaffungskosten der Anteile an der Kublai GmbH setzen sie wie folgt zusammen:
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| T€ | |
|---|---|
| Unbarer Kaufpreis infolge Einbringung | 123.955 |
| Zahlungsmittelwirksame Kapitalerhöhung | 213.918 |
| Kosten des Erwerbs | 6.152 |
| Anschaffungskosten | 344.025 |
Aufgrund der am 21. Dezember 2020 abgeschlossenen Vereinbarung zwischen United Internet und Morgan Stanley hat United Internet die Anteile an der Tele Columbus AG zum 31. Dezember 2020 nach IFRS 5 als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte umgewidmet.
Anteile an einem assoziierten Unternehmen sind nach IAS 28.20 in einem Konzernabschluss ausnahmsweise gem. IFRS 5, d. h. zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (fair value less costs to sell) zu bilanzieren, wenn die Anteile als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (noncurrent assets held for sale) zu qualifizieren sind, sofern Veräußerungsabsicht am Bilanzstichtag besteht.
Die Bewertung im Umwidmungszeitpunkt erfolgte mit dem Fair Value. Tele Columbus wurde in der Vergangenheit bereits wertberichtigt. Im Geschäftsjahr 2020 erfolgte aufgrund des höheren Angebotspreises eine Wertaufholung in Höhe von 29,2 Mio. €. Das anteilige Ergebnis aus Tele Columbus führte hingegen zu einer Ergebnisbelastung in Höhe von 11,8 Mio. €. Beide Effekte wurden im Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen erfasst. Der Buchwert der Anteile an Tele Columbus war zum 31. Dezember 2020 von 106,6 Mio. € um 17,3 Mio. € auf 123,9 Mio. € gestiegen.
Die Kapitalquote der Tele Columbus AG entspricht der Stimmrechtsquote. Die Bewertung erfolgte nach der Equity-Methode. Im Vorjahr hat der Konzern insgesamt 29,90 % der Anteile an der Tele Columbus gehalten.
Nachfolgende Tabelle enthält zusammengefassten Finanzinformationen der AWIN AG auf Basis eines Anteilsbesitzes von 100 % zum Stichtag 31. Dezember 2020:
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| Zusammengefasste Finanzinformationen wesentlicher assoziierter Unternehmen: | AWIN AG T€ |
|---|---|
| Kurzfristige Vermögenswerte | 418.252 |
| Langfristige Vermögenswerte | 337.583 |
| Kurzfristige Schulden | 365.506 |
| Langfristige Schulden | 63.149 |
| Eigenkapital | 327.180 |
| Umsatzerlöse | 145.571 |
| Sonstiges Ergebnis | -9.828 |
| Periodenergebnis | 23.140 |
| Gesamtergebnis | 13.312 |
Die Überleitungsrechnung des assoziierten Unternehmens auf den Konzern-Buchwert zum 31. Dezember 2020 stellte sich unter Schätzung der Beteiligungsergebnisse für das 4. Quartal folgendermaßen dar:
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| T€ | AWIN AG |
|---|---|
| Anteil des UI Konzerns an den Nettovermögenswerten | 65.436 |
| Wertminderung- / Wertaufholungseffekte | 0 |
| Stichtagsbedingte Überleitungseffekte | 0 |
| Buchwert zum 31.12.2020 | 65.436 |
| Erhaltene Dividende in 2020 | 0 |
Die sonstigen assoziierten Unternehmen weisen zum 31. Dezember 2021 einen aggregierten Buchwert in Höhe von 38.536 T€ (Vorjahr: 24.131 T€) und einen aggregierten Verlust in Höhe von 2.401 T€ (Vorjahr: 3.477 T€) auf. In den aggregierten Verlusten sind die Ergebnis-/Verlustbeiträge der sonstigen assoziierten Unternehmen nur anteilig enthalten. Zum Teil basieren die Finanzinformationen auf lokalen Rechnungslegungsvorschriften, da eine Überleitung dieser Finanzinformationen auf IFRS unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen würde.
Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2021 in Höhe von 11.617 T€ (Vorjahr: 9.901 T€) beinhalten im Wesentlichen Ausleihungen an nahestehende Personen und Unternehmen in Höhe von 8.923 T€ (Vorjahr: 8.423 T€).
Im Vorjahr setzten sich die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte wie folgt zusammen:
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| T€ | 01.01.2020 | Zugang | Veränderung der Neubewertungsrücklage | Ergebniswirksame Änderung/ Wertminderung | Umbuchungen | Abgang |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Anteile Afilias | 44.622 | 32.855 | -76.924 | -553 | ||
| Derivate | 31.450 | -618 | -30.832 | |||
| Übrige | 14.341 | 354 | -2.384 | -2.411 | ||
| 90.414 | 354 | 32.855 | -618 | -110.140 | -2.964 |
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| T€ | 31.12.2020 |
|---|---|
| Anteile Afilias | 0 |
| Derivate | 0 |
| Übrige | 9.901 |
| 9.901 |
Im Vorjahr erfolgte die Veräußerung der Anteile an der Afilias Gruppe. Der Veräußerungserlös betrug umgerechnet 77.477 T€. Der realisierte Gewinn aus der Veräußerung in Höhe von 76.924 T€, darin enthaltener Anteil für Minderheitenaktionäre 27.835 T€, wurde erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Das auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallende Ergebnis in Höhe von 49.089 T€ wurde aus der Neubewertungsrücklage in die Gewinnrücklagen umgegliedert.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Anschaffungskosten | ||
| - Telekommunikationsanlagen | 998.712 | 886.000 |
| - Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | 833.378 | 718.594 |
| - Betriebs- und Geschäftsausstattung | 615.247 | 551.142 |
| - Netzinfrastruktur | 240.343 | 228.254 |
| - Geleistete Anzahlungen | 86.366 | 63.250 |
| - Grundstücke und Bauten | 22.672 | 20.176 |
| 2.796.719 | 2.467.416 | |
| Abzüglich | ||
| Aufgelaufene Abschreibungen | -1.417.094 | -1.195.849 |
| Sachanlagen, netto | 1.379.625 | 1.271.567 |
Für weitere Angaben und eine alternative Darstellung der Entwicklung der Sachanlagen in den Geschäftsjahren 2021 und 2020 wird auf die Anlage zum Konzernanhang verwiesen (Konzernanlagenspiegel).
Der Buchwert der im Rahmen von Leasingverhältnissen als Leasingnehmer gehaltenen Sachanlagen beläuft sich zum 31. Dezember 2021 auf 500,6 Mio. € (Vorjahr: 461,7 Mio. €).
Zum Bilanzstichtag bestehen Abnahmeverpflichtungen für Sachanlagevermögen in einem Gesamtbetrag von 150,8 Mio. € (Vorjahr: 138,9 Mio. €).
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Anschaffungskosten | ||
| - Kundenstamm | 1.238.525 | 1.235.607 |
| - Frequenzlizenzen | 1.070.187 | 1.070.187 |
| - Software / Lizenzen | 296.501 | 252.913 |
| - Markenrechte | 212.496 | 210.457 |
| - Konzessionsähnliche Rechte | 165.000 | 165.000 |
| - Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte | 48.887 | 42.008 |
| - Geleistete Anzahlungen | 13.686 | 17.438 |
| - Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | 9.282 | 9.282 |
| - Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 74.062 | 73.777 |
| 3.128.626 | 3.076.669 | |
| Abzüglich | ||
| Aufgelaufene Abschreibungen | -1.069.200 | -878.851 |
| Immaterielle Vermögenswerte, netto | 2.059.426 | 2.197.818 |
Für weitere Angaben und eine alternative Darstellung der Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte in den Geschäftsjahren 2021 und 2020 wird in der Anlage zum Konzernanhang gezeigt (Konzernanlagenspiegel).
Der Buchwert des Kundenstamms resultiert aus folgenden Unternehmenserwerben:
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| T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| 1&1 | 317.659 | 411.919 |
| Strato | 94.549 | 109.882 |
| 1&1 Versatel | 96.113 | 101.740 |
| World4You | 17.784 | 19.631 |
| home.pl | 11.299 | 14.256 |
| Arsys | 2.458 | 7.004 |
| we22 | 1.748 | 0 |
| 541.610 | 664.432 |
Die Restamortisationsdauer für den Kundenstamm aus dem Erwerb der Drillisch Gruppe (jetzt 1&1 AG) beläuft sich abhängig von den Kundengruppen auf 2 bis 10 Jahre, wobei der wesentliche Anteil bei 5 Jahren liegt. Die Restamortisationsdauer für den Kundenstamm aus dem Erwerb der STRATO AG beläuft sich abhängig von den Produktgruppen auf 1 bis 10 Jahre, wobei der wesentliche Anteil bei 8 Jahren liegt. Die Restamortisationsdauer für den Kundenstamm aus der home.pl Transaktion beträgt 5 Jahre und aus Arsys 2 Jahre. Die Restamortisationsdauer für den Kundenstamm aus dem Erwerb der Versatel Gruppe beläuft sich abhängig von Produkten und Dienstleistungen zwischen 1 bis 19 Jahren, wobei der wesentliche Anteil bei 19 Jahren liegt.
Die United Internet Tochter 1&1 Drillisch hat im Vorjahr an der 5G-Frequenzauktion teilgenommen und zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz, die bis 31. Dezember 2040 befristet sind und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz, die bis 2040 befristet sind, ersteigert. Dabei stehen die Frequenzblöcke im Bereich 3,6 GHz ab sofort und die Frequenzblöcke im Bereich 2 GHz ab dem 1. Januar 2026 zur Verfügung.
Die aus dem Erwerb resultierenden immateriellen Vermögenswerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt.
Die Buchwerte der Frequenzblöcke zum 31. Dezember 2021 setzen sich unverändert zum Vorjahr wie folgt zusammen:
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| Frequenzblock | Betrag in T€ |
|---|---|
| 3,6 GHz | 735.190 |
| 2 GHz | 334.997 |
| 1.070.187 |
Im Geschäftsjahr 2021 erfolgten keine Abschreibungen. Die Abschreibung der erworbenen Frequenzblöcke erfolgt erst mit dem tatsächlichen Netzbetrieb, wenn diese Frequenzblöcke zu diesem Zeitpunkt auch zur Verfügung stehen. Die Frequenzlizenzen sind derzeit noch nicht nutzbar und wurden deshalb im Geschäftsjahr 2021 dem Impairment-Test unterzogen. Die Werthaltigkeitsüberprüfung wurde zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 5G vorgenommen. Daraus ergab sich im Geschäftsjahr keine Wertminderung.
Die folgende Darstellung gibt einen Überblick über die Markenrechte nach zahlungsmittelgenerierenden Einheiten:
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| T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| 1&1 Versatel | 62.000 | 62.000 |
| 1&1 | 53.200 | 56.300 |
| Mail.com | 24.136 | 22.270 |
| Strato | 20.070 | 20.070 |
| WEB.DE | 17.173 | 17.173 |
| home.pl | 10.519 | 10.619 |
| Arsys | 7.553 | 7.553 |
| united-domains | 4.198 | 4.198 |
| Fasthosts | 4.121 | 3.848 |
| World4You | 3.494 | 3.494 |
| Cronon | 463 | 463 |
| 206.927 | 207.988 |
Die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer unterliegen (Markenrechte), betrugen 206.927 T€ (Vorjahr: 207.988 T€). Die Werthaltigkeitsüberprüfung der immateriellen Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer unterliegen, wurde zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vorgenommen.
Die Nutzungsdauer der Markenrechte wird als unbestimmt eingestuft, da keine Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Nutzenzufluss zukünftig endet. Die Werthaltigkeitsüberprüfung der immateriellen Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer unterliegen, wurde zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2021 wurden in der zahlungsmittelgenerierende Einheit 1&1 Markenrechte mit einem Buchwert in Höhe von 3,1 Mio. € abgewertet, da derzeit nicht geplant ist, diese Marken aktiv zu nutzen.
Die konzessionsähnlichen Rechte resultieren aus einer Einmalzahlung im Geschäftsjahr 2020 im Zuge der Ausübung der ersten Verlängerungsoption des MBA MVNO-Vertrags zur Sicherung des unmittelbaren Zugangs zur 5G-Technologie sowie als notwendiger Baustein zum Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes.
Die selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte betreffen aktivierte Kosten aus der Entwicklung von Software.
Zum Bilanzstichtag bestehen Abnahmeverpflichtungen für immaterielle Vermögenswerte in einem Gesamtbetrag von 1,2 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €).
Für weitere Angaben inklusive der Darstellung der Entwicklung der Firmenwerte in den Geschäftsjahren 2021 und 2020 wird auf die Anlage zum Konzernanhang verwiesen (Konzernanlagenspiegel).
Die vorhandenen Firmenwerte und immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich einem Impairment-Test unterzogen. In Anlehnung an den unternehmensinternen Budgetierungsprozess hat der Konzern das letzte Quartal des Geschäftsjahres für die Durchführung des jährlich geforderten Impairment-Tests festgelegt.
Die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Firmenwerte wurden für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet.
Die Wertminderungsaufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie im Konzernanlagespiegel grundsätzlich gesondert ausgewiesen.
Die Firmenwerte zum 31. Dezember stellen sich nach zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wie folgt dar:
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| T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Consumer Access | ||
| 1&1 Consumer Access | 2.178.460 | 2.178.460 |
| 2.178.460 | 2.178.460 | |
| Business Access | ||
| 1&1 Versatel | 398.261 | 398.261 |
| 398.261 | 398.261 | |
| Consumer Applications | ||
| 1&1 Mail & Media | 225.517 | 225.517 |
| Mail.com | 333 | 307 |
| 225.850 | 225.824 | |
| Business Applications | ||
| we22 | 14.660 | 0 |
| Strato | 401.570 | 401.570 |
| home.pl | 117.389 | 117.979 |
| Arsys | 100.495 | 100.495 |
| Fasthosts | 64.822 | 60.524 |
| World4You | 51.250 | 51.250 |
| united-domains | 35.925 | 35.925 |
| 1&1 Hosting | 28.562 | 28.562 |
| InterNetX | 5.237 | 5.237 |
| Domain-Marketing | 5.098 | 5.098 |
| Cronon | 252 | 252 |
| 825.260 | 806.892 | |
| Buchwert laut Bilanz | 3.627.831 | 3.609.437 |
Die Buchwerte der Firmenwerte nach zahlungsmittelgenerierenden Einheiten resultieren aus diversen Transaktionen der vergangenen Jahre. Im Wesentlichen resultieren die Firmenwerte des Konzerns aus folgenden Unternehmenserwerben:
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| ― | Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit we22 resultiert aus der in 2021 erfolgten Übernahme der we22 AG. |
| ― | Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Cronon resultiert aus der in 2020 erfolgten Übernahme der ASC Consulting. |
| ― | Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit World4You resultiert aus der in 2018 erfolgten Übernahme der World4You. |
| ― | Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access (ehemals Drillisch) resultiert aus der in 2017 erfolgten Übernahme der Drillisch Gruppe und der in 2018 erfolgten Zusammenlegung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten 1&1 Telecom und Drillisch. |
| ― | Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit IONOS Cloud (vormals: ProfitBricks) resultiert aus der in 2017 erfolgten Übernahme der ProfitBricks Gruppe. Aufgrund der Verschmelzung im Geschäftsjahr 2019 ist die zahlungsmittelgenerierende Einheit IONOS Cloud auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Hosting übergegangen. |
| ― | Die Firmenwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Versatel und 1&1 Telecom spiegeln den Geschäfts- und Firmenwert aus dem in 2014 erfolgten Erwerb der Versatel Gruppe wider. Im Geschäftsjahr 2018 wurde der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Telecom mit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access zusammengelegt. |
| ― | Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit STRATO resultiert aus der in 2017 durchgeführten Übernahme der STRATO Gruppe. |
| ― | Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit der home.pl resultiert aus der in 2015 durchgeführten Übernahme der home.pl S.A. |
| ― | Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Arsys resultiert aus der in 2013 durchgeführten Übernahme der Arsys Internet S.L. |
| ― | Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit united-domains resultiert aus der in 2008 durchgeführten Übernahme der united-domains AG. |
| ― | Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Fasthosts resultiert aus der in 2006 durchgeführten Übernahme der Fasthosts Internet Ltd. und der in 2008 durchgeführten Übernahme der Dollamore Ltd. |
| ― | Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit InterNetX resultiert aus der in 2005 durchgeführten Übernahme der InterNetX GmbH. |
| ― | Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Mail & Media beinhaltet im Wesentlichen den Geschäfts- und Firmenwert aus dem in 2005 erfolgten Erwerb des Portalgeschäfts der WEB.DE AG. |
Die erzielbaren Beträge der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden für die Geschäftssegmente Business Access, Consumer Applications und Business Applications auf Basis der Berechnung von beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten des Abgangs unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Die Hierarchie des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs im Sinne von IFRS 13 wird bei diesen Wertminderungstests als Level 3 eingestuft.
Die Cashflow-Prognosen basieren auf Budgets der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022. Diese Planungsrechnungen wurden vom Management auf Basis von externen Marktstudien sowie internen Annahmen für die jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten für einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren (Vorjahr: bis zu 10 Jahren) extrapoliert. Nach diesem Zeitraum unterstellt das Management für das Geschäftssegment Business Access einen jährlichen Anstieg der Cashflows von 0,05 % (Vorjahr: 0 %). Für das Geschäftssegment Consumer Applications erwartet das Management einen jährlichen Anstieg von 0,05 % (Vorjahr: 0 %) und für das Geschäftssegment Business Applications zwischen 0,1 % und 0,8 % (Vorjahr: zwischen 0 % und 0,8 %). Der erwartete Anstieg entspricht der langfristigen durchschnittlichen Wachstumsrate des Sektors, in dem die jeweilige zahlungsmittelgenerierende Einheit tätig ist. Die im Geschäftsjahr für die Cashflow-Prognose verwendeten Abzinsungssätze nach Steuern liegen für das Geschäftssegment Business Access bei 3 % (Vorjahr: 2,7 %). Für das Geschäftssegment Consumer Applications beträgt der Abzinsungssatz 5,8 % (Vorjahr: 5,2 %) und in dem Geschäftssegment Business Applications bewegt sich der verwendete Abzinsungssatz in einer Bandbreite zwischen 5,3 % und 6,8 % (Vorjahr: zwischen 5,1 % und 6,7%).
Die Cashflow-Prognosen hängen wesentlich von der Schätzung zukünftiger Umsatzerlöse ab. Die Geschäftsführung der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit erwartet im Planungshorizont unterschiedliche Entwicklungen der Umsatzerlöse. Den Werten der Umsatzerlöse im Detailplanungszeitraum der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten für die Geschäftssegmente Business Access liegen durchschnittliche jährliche Wachstumsraten der Umsatzerlöse von 0,8 % bzw. 3,4 % (Vorjahr: 1,0 % bzw. 2,5 %) zugrunde. Den Werten der Umsatzerlöse im Detailplanungszeitraum der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten für die Geschäftssegmente Consumer Applications und Business Applications liegen durchschnittliche jährliche Wachstumsraten der Umsatzerlöse zwischen 3,4 % und 11,1 % zugrunde (Vorjahr: zwischen 1,4 % und 8,4 %).
Der beizulegende Zeitwert, abzüglich Kosten des Abgangs, wird hauptsächlich durch den Barwert der ewigen Rente bestimmt, der besonders sensitiv auf Veränderungen der Annahmen zur langfristigen Wachstumsrate und zum Abzinsungssatz reagiert. Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs wurden Abgangskostensätze zwischen 0,2 % und 3,0 % angenommen (Vorjahr: zwischen 0,2 % und 3,0 %).
Im Geschäftssegment Business Applications sind Markenrechte in Höhe von 50.418 T€ bilanziert (Vorjahr: 50.245 T€), im Geschäftssegment Consumer Applications in Höhe von 41.309 T€ (Vorjahr: 39.443 T€), im Geschäftssegment Business Access in Höhe von 62.000 T€ (Vorjahr: 62.000 T€) (siehe Anhangangabe 27).
Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access wird auf Basis der Berechnung des Nutzungswerts (im Vorjahr auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Kosten des Abgangs) unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Die Hierarchie des Nutzungswerts im Sinne von IFRS 13 wird bei diesem Wertminderungstest als Level 3 (im Vorjahr ebenfalls Level 3) eingestuft.
Die Cashflow-Prognosen basieren auf einer Budgetrechnung des Konzerns für das Geschäftsjahr 2022 sowie einer Planungsrechnung für die Geschäftsjahre 2023 bis 2027. Diese Planungsrechnungen wurden vom Management auf Basis von externen Marktstudien sowie internen Annahmen für die zahlungsmittelgenerierende Einheit erstellt. Da zum Ende des Detailplanungszeitraums (2027) erwartet wird, dass noch kein nachhaltiges Umsatz- und Ergebnisniveau erreicht ist, wurde der Detailplanungszeitraum um eine Interimsphase für die Jahre 2028 bis einschließlich 2032 erweitert, bis ein nachhaltiges Umsatz- und Ergebnisniveau erreicht werden soll.
Die Cashflow-Prognosen hängen wesentlich von der Schätzung zukünftiger Umsatzerlöse ab. Den Werten der Umsatzerlöse im Detailplanungszeitraum der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access liegen durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von 1,6 % (Vorjahr: 1,1 %) zugrunde. Eine weitere wesentliche Grundannahme für die Planung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access sind die Teilnehmerzahlen, die auf diesen Teilnehmerzahlen und auf Erfahrungswerten basierende Rohertragsplanung sowie zugrunde gelegte Diskontierungssätze. Für die künftigen Jahre werden steigende Teilnehmerzahlen und leicht rückläufige Roherträge erwartet.
Der Nutzungswert wird maßgeblich durch den Barwert der ewigen Rente bestimmt, der besonders sensitiv auf Veränderungen der Annahmen zur langfristigen Wachstumsrate und zum Abzinsungssatz reagiert. Für den Zeitraum der ewigen Rente unterstellt das Management einen jährlichen Anstieg der Cashflows um 0,05 % (Vorjahr: 0,00 %). Diese Wachstumsrate entspricht der langfristigen durchschnittlichen Wachstumsrate der Branche. Die im Geschäftsjahr für die Cashflow-Prognose verwendeten Abzinsungssätze vor Steuern liegen bei 6,9 % (Vorjahr: 4,3 % nach Steuern).
Im Geschäftssegment Consumer Access sind Markenrechte in Höhe von 53.200 T€ (Vorjahr: 56.300 T€) bilanziert. Im Geschäftsjahr 2021 wurden in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access Markenrechte mit einem Buchwert in Höhe von 3,1 Mio. € abgewertet, da derzeit nicht geplant ist, diese Marken aktiv zu nutzen (siehe Anhangangabe 27).
Die folgende Tabelle zeigt die grundlegenden Annahmen, die bei der Wertminderungsüberprüfung der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet worden sind, zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs bzw. für die zahlungsmittelgenerierende Einheit 1&1 Consumer Access des Nutzungswertes, herangezogen worden sind:
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| Berichtsjahr | Anteil Firmenwert gesamt | langfristige Wachstumsrate | Abzinsungsfaktor nach Steuern | |
|---|---|---|---|---|
| Consumer Access | ||||
| 1&1 Consumer Access | 2021 | 60,10 % | 0,05 % | 6,90 % * |
| 2020 | 60,20 % | 0,00 % | 4,30 % | |
| 1&1 Telecom | 2021 | n/a | n/a | n/a |
| 2020 | n/a | n/a | n/a | |
| Business Access | ||||
| 1&1 Versatel | 2021 | 11,00 % | 0,05 % | 3,00 % |
| 2020 | 11,00 % | 0,00 % | 2,70 % | |
| Consumer Applications | ||||
| 1&1 Mail & Media | 2021 | 6,20 % | 0,05 % | 5,80 % |
| 2020 | 6,20 % | 0,00 % | 5,20 % | |
| Business Applications | ||||
| Strato | 2021 | 11,10 % | 0,06 % | 5,30 % |
| 2020 | 11,10 % | 0,01 % | 5,20 % | |
| home.pl | 2021 | 3,20 % | 0,47 % | 6,20 % |
| 2020 | 3,40 % | 0,48 % | 6,20 % | |
| Arsys | 2021 | 2,80 % | 0,84 % | 6,80 % |
| 2020 | 2,80 % | 0,77 % | 6,70 % | |
| Fasthosts | 2021 | 1,80 % | 0,35 % | 6,00 % |
| 2020 | 1,80 % | 0,29 % | 5,80 % | |
| World4You | 2021 | 1,40 % | 0,25 % | 5,70 % |
| 2020 | 1,40 % | 0,19 % | 5,60 % | |
| united-domains | 2021 | 1,00 % | 0,05 % | 5,30 % |
| 2020 | 1,00 % | 0,00 % | 5,20 % | |
| InterNetX | 2021 | 0,10 % | 0,05 % | 5,30 % |
| 2020 | 0,10 % | 0,00 % | 5,20 % | |
| Domain-Marketing | 2021 | 0,10 % | 0,05 % | 5,30 % |
| 2020 | 0,10 % | 0,00 % | 5,10 % | |
| 1&1 Hosting | 2021 | 0,80 % | 0,21 % | 5,60 % |
| 2020 | 0,80 % | 0,16 % | 5,50 % | |
| we22 | 2021 | 0,40 % | 0,05 % | 5,30 % |
| 2020 | n/a | n/a | n/a |
* Abzinsungssatz vor Steuern.
Die Sensitivität der getroffenen Annahmen in Bezug auf eine Wertminderung der Firmenwerte bzw. der Markenwerte ist abhängig von den jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten.
Im Rahmen von Sensitivitätsanalysen für zahlungsmittelgenerierende Einheiten, denen Firmenwerte bzw. Markenwerte zugeordnet worden sind, wurde, wie im Vorjahr, eine Erhöhung der Abzinsungssätze (nach Steuern) um 1 % und einen Rückgang der langfristigen Wachstumsrate in der ewigen Rente um 0,1 % bis 0,25 % angenommen. Aus diesen Annahmen würden sich keine Änderungen auf den Impairment-Test ergeben.
Die Unternehmensleitung ist wie im Vorjahr der Auffassung, dass keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer der zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit getroffenen Grundannahmen dazu führen könnte, dass der Buchwert den erzielbaren Betrag wesentlich übersteigt.
Das bilanzierte 5G-Funkspektrum resultiert aus der 5G-Frequenzauktion in 2019. 1&1 hat dabei zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz, jeweils bis zum 31. Dezember 2040 befristet nutzbar, ersteigert. Dabei stehen die Frequenzblöcke im Bereich 3,6 GHz ab sofort und die Frequenzblöcke im Bereich 2 GHz ab dem 1. Januar 2026 zur Verfügung.
Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 5G wird auf Basis der Berechnung des Nutzungswerts (im Vorjahr auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Kosten des Abgangs) unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Die Hierarchie des Nutzungswerts im Sinne von IFRS 13 wird bei diesem Wertminderungstest als Level 3 eingestuft.
Die dem Impairment-Test zugrundeliegende Planungsrechnung beinhaltet eine GuV-Planung und eine Investitionsplanung für die Geschäftsjahre 2023 bis 2040. Da das Spektrum bis 2040 läuft, erfolgte die Bewertung über den Zeitraum 2022 bis 2040. Aufgrund des Innovationszyklus in der Telekommunikationsbranche wurde keine ewige Rente angesetzt.
Die Cashflow-Prognosen hängen wesentlich von der Schätzung zukünftiger Umsatzerlöse, den Annahmen über die Investitionen in die Netzinfrastruktur sowie den laufenden Betriebskosten des Netzbetriebs ab. Wesentlicher Umsatztreiber für die zahlungsmittelgenerierende Einheit 5G sind das Wachstum des Teilnehmerbestandes im 1&1 Netz sowie die Planungen des zukünftigen Datenverbrauchs der Kunden. Für die Planungsrechnungen wurde auf die Teilnehmerentwicklung in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access abgestellt, die Annahmen über den zukünftigen Datenverbrauch der Kunden ergeben sich aus Erfahrungswerten. Den Planungen zu den Investitionen in die Netzinfrastruktur liegen konkrete Ausbaupläne zugrunde, die im Wesentlichen auf den Ausbauverpflichtungen aus dem Frequenzerwerb sowie den vertraglich vereinbarten Aufbaukosten beruhen. Die Planungen für die laufenden Kosten des Netzbetriebs beruhen auf bereits geschlossenen Verträgen sowie erfahrungsbedingten Annahmen über die Entwicklung von Energiekosten. Eine weitere wesentliche Grundannahme für die Planung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit sind die zugrunde gelegten Diskontierungssätze.
Der im Geschäftsjahr für die Cashflow-Prognose verwendete Abzinsungssatz vor Steuern liegt bei 3,9 % (Vorjahr: 3,0 % nach Steuern, der vergleichbare Abzinsungssatz nach Steuern für das Geschäftsjahr 2021 beträgt 2,9 %). Es lag im Geschäftsjahr kein Wertminderungsbedarf vor. Dies spiegelt auch qualitativ die Erwartung des Vorstands aufgrund der hohen strategischen Bedeutung wider.
Die Sensitivität der getroffenen Annahmen in Bezug auf eine Wertminderung des noch nicht nutzbaren immateriellen Vermögenswertes (Funkspektrum) ist abhängig von den Grundannahmen für die zahlungsmittelgenerierende Einheit. Im Rahmen von Sensitivitätsanalysen für die zahlungsmittelgenerierende Einheit 5G wurde eine Erhöhung der Betriebskosten für die aktive Netztechnik (insbesondere Energiekosten) um 10 % angenommen.
Aus diesen Annahmen würden sich keine Änderungen auf den Impairment-Test ergeben. Nach derzeitigem Kenntnisstand erwartet die Unternehmensleitung aufgrund der vertraglichen Konstellationen mit den Partnern für den Netzausbau keine wesentlichen Abweichungen für die geplanten Kosten für passive Infrastruktur sowie für die Kosten des Netzaufbaus.
Die Unternehmensleitung ist wie im Vorjahr der Auffassung, dass keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer der zur Bestimmung des Nutzungswerts einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit getroffenen Grundannahmen dazu führen könnte, dass der Buchwert den Nutzungswert wesentlich übersteigt.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen in Höhe von 585.869 T€ (Vorjahr: 538.792 T€), davon haben Verbindlichkeiten in Höhe von 2.475 T€ (Vorjahr: 6.014 T€) eine Laufzeit von über einem Jahr.
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| in Mio. € | Schuldscheindarlehen | Konsortialkredit | Kredit | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Darlehenverbindlichkeit zum 31. Dezember 2021 | 1.297,5 | 250,0 | 270,0 | 1.817,5 |
| abgegrenzte Kosten | -1,8 | -0,8 | 0,0 | -2,6 |
| Zinsverbindlichkeiten | 6,9 | 0,9 | 0,0 | 7,9 |
| Stand 31. Dezember 2021 | 1.302,6 | 250,1 | 270,0 | 1.822,7 |
| davon kurzfristig | 224,4 | 0,9 | 100,0 | 325,4 |
| davon langfristig | 1.078,2 | 249,2 | 170,0 | 1.497,4 |
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| in Mio. € | Schuldscheindarlehen | Konsortialkredit | Kredit | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Darlehenverbindlichkeit zum 31. Dezember 2020 | 547,5 | 750,0 | 165,0 | 1.463,5 |
| abgegrenzte Bankprovisionen | -0,6 | -1,2 | 0,0 | -1,8 |
| Zinsverbindlichkeiten | 4,6 | 0,8 | 0,0 | 5,4 |
| Stand 31. Dezember 2020 | 551,5 | 749,5 | 165,0 | 1.466,0 |
| davon kurzfristig | 5,2 | 200,2 | 165,0 | 370,4 |
| davon langfristig | 546,3 | 549,3 | 0,0 | 1.095,6 |
Zum Bilanzstichtag bestehen insgesamt 1.297,5 Mio. € (Vorjahr: 547,5 Mio. €) Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen mit Laufzeiten bis 2027.
Die United Internet AG hat - wie bereits in den Jahren 2014 und 2017 - auch im Geschäftsjahr 2021 erfolgreich ein Schuldscheindarlehen platziert. Die Transaktion war deutlich überzeichnet, so dass sich die Gesellschaft zu einer Erhöhung des ursprünglich geplanten Platzierungsvolumens auf letztendlich 750 Mio. € entschieden hat. Das Schuldscheindarlehen umfasst mehrere Tranchen mit Laufzeiten von drei bis sechs Jahren zu überwiegend festen Zinssätzen zwischen 0,60 % und 0,90 % p.a. Der Vollzug der Transaktion erfolgte im Juli 2021.
Die ausstehenden 5 Tranchen aus den Schuldscheindarlehen 2014 und 2017 sind alle und aus den Schuldscheindarlehen 2021 sind 3 von 4 Tranchen fest verzinslich. Die festen Zinssätze variieren dabei je nach Laufzeit zwischen 0,70 % und 2,15 % p.a. Der Zinssatz der variabel verzinslichen Tranche des Schuldscheindarlehens aus 2017 setzt sich aus dem jeweiligen 6-Monats-EURIBOR zuzüglich einer Marge in Höhe von 0,60 % p. a. zusammen.
Die Schuldscheindarlehen sind endfällig und zu 100 % rückzahlbar.
Der im August 2021 endfällige Konsortialkredit in Höhe von 200,0 Mio. € wurde vollständig im Geschäftsjahr 2021 zurückgezahlt.
Ein Bankenkonsortium hat der United Internet AG bis Januar 2025 einen revolvierenden Konsortialkreditrahmen über 810 Mio. € eingeräumt. Im Geschäftsjahr 2020 hat die Gesellschaft von einer vertraglich zugesagten Verlängerungsoption Gebrauch gemacht und hat die Laufzeit des am 21. Dezember 2018 abgeschlossenen revolvierenden Konsortialkreditrahmens für den Zeitraum Januar 2025 bis Januar 2026 verlängert. Für diesen Verlängerungszeitraum wurde ein Kreditrahmen über 690 Mio. € vereinbart.
Zum 31. Dezember 2021 war der revolvierende Konsortialkreditrahmen mit 250 Mio. € in Anspruch genommen (Vorjahr: 550 Mio. €). Damit stehen aus dem noch nicht abgerufenen Kreditrahmen Mittel in Höhe von 560 Mio. € (Vorjahr: 260 Mio. €) zur Verfügung.
Die Inanspruchnahmen unter dem revolvierenden Konsortialkreditrahmen sind ebenfalls variabel verzinslich. Der Einstandszinssatz für Zinsperioden von 1, 3 oder 6 Monaten ist an den EURIBOR zuzüglich einer Marge p.a. gebunden. Die Marge wird in Abhängigkeit von dem Verhältnis der Nettoverbindlichkeiten zum EBITDA (Leverage Ratio) der United Internet Gruppe festgestellt. Zum Bilanzstichtag beträgt der anwendbare Zinssatz 0,45 % p.a. (Vorjahr: 0,45 %).
Darüber hinaus verfügt die United Internet AG über eine bilaterale Betriebsmittellinie in Höhe von 375 Mio. €. Diese ist bis auf weiteres eingeräumt und wird marktüblich verzinst. Die United Internet AG ist alleiniger Kreditnehmer dieser Linie. Zum Bilanzstichtag war die Betriebsmittellinie mit 100 Mio. € (Vorjahr: 165 Mio. €) in Anspruch genommen.
Zum Bilanzstichtag verfügt die United Internet Gruppe über insgesamt 835 Mio. € (Vorjahr: 375 Mio. €) freie Kreditlinien.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Zusagen Kreditlinien | 375.000 | 280.000 |
| Inanspruchnahme Kreditlinien | 100.000 | 165.000 |
| Verfügbare Kreditlinien | 275.000 | 115.000 |
| Durchschnittlicher Zinssatz | 0,19 | 0,25 |
Eine Besicherung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erfolgte nicht.
Mit Ausnahme der festverzinslichen Tranchen des Schuldscheindarlehens entsprechen die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Wesentlichen den Buchwerten. Bezüglich weiterer Informationen zu dem Schuldscheindarlehen wird auf Anhangangabe 41 verwiesen.
Seit Juli 2012 besteht zwischen der United Internet AG und bestimmten Tochterunternehmen eine Vereinbarung über die Durchführung eines Euro Cash-Poolings (Zero Balancing). Hierdurch werden banktäglich die Guthaben und Fehlbeträge der angebundenen Konzerntöchter über mehrere Kaskaden auf ein zentrales Bankkonto der United Internet AG konzentriert bzw. von diesem ausgeglichen und stehen täglich zur Verfügung.
Zusätzlich zu den oben genannten Kreditlinien stehen dem Konzern zum Bilanzstichtag die nachfolgend aufgeführten Avalkreditrahmen, die teilweise auch von anderen Konzerngesellschaften genutzt werden können, zur Verfügung.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Zusagen Avallinien | 105.000 | 105.000 |
| Inanspruchnahme Avallinien | 27.473 | 33.635 |
| Verfügbare Avallinien | 77.527 | 71.365 |
| Durchschnittlicher Zinssatz | 0,40 % | 0,40 % |
Die Avalkreditrahmen stehen insbesondere für die Stellung von operativen Bank-Garantien zur Verfügung. Die eingeräumten Avalkreditrahmen stehen größtenteils unbefristet ("bis auf weiteres") zur Verfügung. Eine Vereinbarung sieht eine Befristung bis zum 30. Dezember 2024 vor. Eine Besicherung gegenüber Kreditinstituten erfolgte nicht.
Der angegebene durchschnittliche Zinssatz zum Bilanzstichtag bezieht sich auf Inanspruchnahmen.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Vertragsverbindlichkeiten | 190.037 | 185.725 |
| davon kurzfristig | 157.886 | 152.094 |
| davon langfristig | 32.151 | 33.631 |
Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen erhaltene Anzahlungen, abgegrenzte Erlöse sowie abgegrenzte Aktivierungsgebühren.
Die Entwicklung der Rückstellungen im Geschäftsjahr 2021 stellt sich wie folgt dar:
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| T€ | Kündigungsentgelte | Prozessrisiken | Rückbauverpflichtung | Übrige | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1. Januar | 46.168 | 7.526 | 23.454 | 1.483 | 78.631 |
| Verbrauch | 8.521 | 1.546 | 146 | 636 | 10.849 |
| Auflösung | 0 | 1.475 | 0 | 0 | 1.475 |
| Zuführung | 5.828 | 692 | 50 | 9.222 | 15.792 |
| Effekte aus der Aufzinsung | 0 | 100 | 75 | 0 | 175 |
| Stand 31. Dezember 2021 | 43.475 | 5.297 | 23.433 | 10.069 | 82.274 |
Die Rückstellung für Kündigungsentgelte betrifft die an die Netzbetreiber zu leistenden Zahlungen im Falle der Kündigung eines Anschlusses.
Die Prozessrisiken setzen sich aus diversen Rechtsstreitigkeiten bei unterschiedlichen Konzerngesellschaften zusammen.
Die Rückstellung für Rückbauverpflichtungen betreffen im Wesentlichen mögliche Verpflichtungen zum Rückbau von aktiver Telekommunikationstechnik in angemieteten Hauptverteilerstandorten (HVT). Die Auflösung wurde soweit anwendbar erfolgsneutral mit dem Anlagevermögen verrechnet.
Bei den übrigen Rückstellungen handelt es sich im Wesentlichen um Gewährleistungs- und Drohverlustrückstellungen.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| - Leasingverbindlichkeiten | 102.172 | 97.761 |
| - Frequenzverbindlichkeiten | 61.266 | 61.266 |
| - Verbindlichkeiten aus Gehalt | 41.294 | 38.741 |
| - Marketing- und Vertriebskosten / Vertriebsprovisionen | 27.148 | 21.781 |
| - Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten | 51.980 | 25.014 |
| - Kreditorische Debitoren | 11.464 | 11.057 |
| - Rechts- und Beratungskosten, Abschlusskosten | 10.071 | 4.819 |
| - Wartung / Instandhaltung / Rückbauverpflichtungen | 4.714 | 5.580 |
| - Sonstiges | 19.068 | 12.617 |
| Gesamt | 329.177 | 278.636 |
Die kurzfristigen bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten betreffen variable Kaufpreisbestandteile aus dem Erwerb der STRATO AG in Höhe von 31.680 T€ (Vorjahr: 20.307 T€) und der Profit Bricks GmbH in Höhe von 4.416 T€ (Vorjahr: 4.416 T€) sowie der InterNetX Put-Option in Höhe von 15.884 T€ (Vorjahr: 7.721 T€).
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| - Verbindlichkeiten Finanzamt | 125.155 | 37.280 |
| - Sonstige | 10.578 | 9.467 |
| Gesamt | 135.733 | 46.747 |
Bei den Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt handelt es sich im Wesentlichen um Umsatzsteuerschulden. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus einer Gesetzesänderung und der damit einhergehenden Umkehr der Umsatzsteuerschuldnerschaft für Telekomunikationsleistungen. Die daraus resultierende Abführung der Umsatzsteuer an das Finanzamt erfolgt nach Abschluss des Voranmeldezeitraums.
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| - Frequenzverbindlichkeiten | 825.124 | 886.389 |
| - Leasingverbindlichkeiten | 413.048 | 376.067 |
| - Sonstige Darlehen | 8.151 | 0 |
| - Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten | 0 | 7.721 |
| - Sonstige | 4.863 | 8.567 |
| Gesamt | 1.251.186 | 1.278.744 |
Bezüglich der Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen wird auf Anhangangabe 45 verwiesen.
Die Zahlungsverpflichtung aus Lizenzersteigerung betreffen die im Geschäftsjahr 2019 ersteigerten Frequenzlizenzen. Die United Internet Tochter 1&1 AG hat im Geschäftsjahr 2019 eine Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) über den Bau von Mobilfunkstandorten in sogenannten "weißen Flecken" geschlossen. Damit hilft 1&1 AG, bestehende Versorgungslücken zu schließen, und leistet mit dem Bau der Antennenstandorte einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen. Im Gegenzug profitiert 1&1 AG durch die Vereinbarung von Ratenzahlungen für die Kosten der erworbenen 5G-Frequenzen. Damit können die ursprünglich in 2019 und 2024 zu zahlenden Lizenzkosten nun in Raten bis 2030 verteilt an den Bund überwiesen werden.
Die langfristigen bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten aus der InterNetX Put-Option wurde aufgrund ihrer Laufzeit zum Bilanzstichtag in die kurzfristigen Verbindlichkeiten umgegliedert.
Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
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| 31.12.2021 | ||||
|---|---|---|---|---|
| T€ | Gesamt | bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | ||||
| - Revolvierender Konsortialkreditrahmen | 250.757 | 757 | 0 | 250.000 |
| - Schuldscheindarlehen | 1.301.964 | 204.606 | 872.358 | 225.000 |
| - Kredit | 270.000 | 120.000 | 150.000 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 585.869 | 583.395 | 2.475 | 0 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| - Finanzierungs-Leasing | 515.220 | 102.172 | 223.354 | 189.694 |
| - Übrige | 1.065.143 | 227.005 | 315.622 | 522.517 |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten | 3.988.954 | 1.237.935 | 1.563.808 | 1.187.211 |
| Nicht finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Ertragsteuerschulden | 58.430 | 58.430 | 0 | 0 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 190.037 | 157.886 | 32.151 | 0 |
| Sonstige Rückstellungen | 82.274 | 16.248 | 47.897 | 18.129 |
| Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 135.733 | 135.733 | 0 | 0 |
| Summe nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 466.475 | 368.298 | 80.048 | 18.129 |
| Verbindlichkeiten | 4.455.429 | 1.606.233 | 1.643.856 | 1.205.340 |
Die Verbindlichkeiten wiesen im Vorjahr folgende Fristigkeiten auf:
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| 31.12.2020 | ||||
|---|---|---|---|---|
| T€ | Gesamt | bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | ||||
| - Revolvierender Konsortialkreditrahmen | 550.000 | 0 | 0 | 550.000 |
| - Konsortialkredit | 200.249 | 200.249 | 0 | 0 |
| - Schuldscheindarlehen | 550.836 | 5.182 | 545.654 | 0 |
| - Kredit | 165.004 | 165.004 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 538.793 | 532.779 | 6.014 | 0 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| - Finanzierungs-Leasing | 473.828 | 97.761 | 208.790 | 167.277 |
| - Übrige | 1.083.551 | 180.875 | 324.423 | 578.253 |
| Summe finanzielle Verbindlichkeiten | 3.562.262 | 1.181.850 | 1.084.882 | 1.295.530 |
| Nicht finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Ertragsteuerschulden | 114.621 | 114.621 | 0 | 0 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 185.725 | 152.094 | 33.631 | 0 |
| Sonstige Rückstellungen | 78.631 | 9.302 | 52.387 | 16.943 |
| Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 46.747 | 46.747 | 0 | 0 |
| Summe nicht finanzielle Verbindlichkeiten | 425.725 | 322.765 | 86.017 | 16.943 |
| Verbindlichkeiten | 3.987.986 | 1.504.615 | 1.170.899 | 1.312.472 |
Im Rahmen der Ermittlung der Fristigkeiten aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist die Unternehmensleitung davon ausgegangen, dass der zum jeweiligen Bilanzstichtag aus dem revolvierenden Konsortialkreditrahmen gezogene Betrag bis zum Ende der Laufzeit (2025) konstant gezogen bleibt.
Im Berichtsjahr 2021 existierten fünf unterschiedliche Mitarbeiterbeteiligungsprogramme. Ein Modell, das sog. Stock Appreciation Rights (SAR), richtet sich dabei an die Gruppe der Führungskräfte bzw. leitenden Mitarbeitern und basiert auf virtuellen Aktienoptionen der United Internet AG. Das zweite Programm, das Long Term Incentive Plan Hosting (LTIP) wurde in der 2. Jahreshälfte 2017 eingeführt und richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Business Applications. Das dritte Programm, das Long Term Incentive Plan Versatel (LTIP) wurde in der 1. Jahreshälfte 2018 eingeführt und richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Business Access. Das vierte Programm, das Stock Appreciation Rights Drillisch (SAR) wurde in der 1. Jahreshälfte 2020 eingeführt, richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Consumer Access und ersetzt das ehemalige SAR Programm der Drillisch. Das fünfte Programm, das Long Term Incentive Plan Portal (LTIP) wurde in der 1. Jahreshälfte 2019 eingeführt und richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Consumer Applications.
Das SAR Programm erfolgt über sog. Stock Appreciation Rights und wird als aktienbasierte Vergütungstransaktion mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente behandelt. Als Stock Appreciation Right (SAR) wird die Zusage der United Internet AG (oder einer Tochtergesellschaft) bezeichnet, den Berechtigten eine Zahlung zu leisten, deren Höhe der Differenz zwischen dem Börsenkurs bei Einräumung (vereinbarter Ausübungspreis) und dem Börsenkurs bei Ausübung der Option entspricht. Die Ausübungshürde beträgt 120% des Börsenpreises, der als der Mittelwert der Schlusskurse im Xetra-Handel für die Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten 10 Börsentage vor dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option berechnet wird. Die Zahlung des Wertzuwachses für den Berechtigten ist begrenzt, abhängig von den Vereinbarungen einzelner Tranchen auf a) 100 % des ermittelten Börsenpreises (Ausübungspreis) bzw. b) auf einen festgelegten Euro-Betrag. Weiterhin wurde der Wertzuwachs teilweise auf einen Euro-Betrag begrenzt.
Ein SAR entspricht einem virtuellen Bezugsrecht auf eine Aktie der United Internet AG, ist aber kein Anteilsrecht und somit keine (echte) Option auf den Erwerb von Aktien der United Internet AG. Die United Internet AG behält sich jedoch das Recht vor, ihrer Verpflichtung (bzw. der Verpflichtung der Tochtergesellschaft) zur Auszahlung des SAR in bar stattdessen nach freiem Ermessen auch durch die Übertragung von Aktien der United Internet AG aus dem Bestand eigener Aktien an die Berechtigten zu erfüllen. Das Programm wurde als Equity Settled Plan bilanziert.
Das Optionsrecht kann hinsichtlich eines Teilbetrags von bis zu 25 % frühestens nach Ablauf von 24 Monaten seit dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 50 % frühestens 36 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 75 % frühestens 48 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option und hinsichtlich des Gesamtbetrags frühestens nach Ablauf von 60 Monaten nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option ausgeübt werden.
Unter Verwendung eines Optionspreismodells (Black-Scholes-Modell / Monte-Carlo Simulation) in Übereinstimmung mit IFRS 2 wurde der Zeitwert der ausgegebenen Optionen auf Basis folgender wesentlicher Bewertungsparameter ermittelt:
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| Ausgabestichtag | 01.10.2020 | |
|---|---|---|
| Volumen | 350.000 | SARs |
| Durchschnittlicher Marktwert je Option | 22,55 | € |
| Ausübungspreis | 30,00 | € |
| Aktienkurs | 32,47 | € |
| Dividendenrendite | 1,5 | % |
| Volatilität der Aktie | 48,20 | % |
| Erwartete Dauer (Jahre) | 5 | |
| Risikofreier Zins | 0 | % |
Die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zugrunde gelegte Volatilität wurde auf Basis der historischen Volatilität für die letzten 6 resp. 12 Monate vor dem Bewertungsstichtag ermittelt. Der Ausübungspreis wird auf Basis des durchschnittlichen Aktienkurses der letzten 10 Tage vor dem Ausgabestichtag berechnet.
Der Gesamtaufwand aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm beläuft sich auf 41.468 T€ (Vorjahr: 41.468 T€). Der kumulierte Aufwand zum 31. Dezember 2021 betrug 36.866 T€ (Vorjahr: 34.181 T€). Auf künftige Jahre entfallen somit Aufwendungen in Höhe von 4.602 T€ (Vorjahr: 7.287 T€). Der Personalaufwand aus den ausgegebenen Aktienoptionen belief sich im Geschäftsjahr auf 2.685 T€ (Vorjahr: 879 T€).
Die Veränderungen bei den ausgegebenen bzw. ausstehenden virtuellen Aktienoptionen ergeben sich aus der folgenden Tabelle:
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| SAR | Durchschnittl. Ausübungspreis (€) |
|
|---|---|---|
| Ausstehend zum 31. Dezember 2019 | 677.500 | 37,75 |
| Ausgegeben | 350.000 | 30,00 |
| Verfallen/verwirkt | -15.000 | 30,11 |
| Verfallen/verwirkt | -25.000 | 32,79 |
| Verfallen/verwirkt | -25.000 | 36,27 |
| Verfallen/verwirkt | -85.000 | 31,15 |
| Ausstehend zum 31. Dezember 2020 | 877.500 | 35,61 |
| Verfallen/verwirkt | -75.000 | 31,15 |
| Verfallen/verwirkt | -150.000 | 40,00 |
| Verfallen/verwirkt | -75.000 | 36,27 |
| Ausstehend zum 31. Dezember 2021 | 577.500 | 34,97 |
| Ausübbar zum 31. Dezember 2021 | 0 | n/a |
| Ausübbar zum 31. Dezember 2020 | 0 | n/a |
| Gewogene durchschnittliche Restlaufzeit zum 31. Dezember 2021 (in Monaten) | 37 | |
| Gewogene durchschnittliche Restlaufzeit zum 31. Dezember 2020 (in Monaten) | 35 |
Die Bandbreite der Ausübungspreise (ohne Berücksichtigung von Mindestzahlungen) für die zum Abschlussstichtag ausstehenden Aktienoptionen liegt zwischen 30,00 € und 44,06 € (Vorjahr: 30,00 € und 44,06 €).
Im Geschäftsjahr 2017 wurde ein zusätzliches Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Long Term Incentive Plan, LTIP) für den Geschäftsbereich Business Applications aufgelegt. Zielsetzung des LTIP Programms ist eine langfristige Ausrichtung der Interessen der Mitglieder der Unternehmensleitung sowie weiterer Schlüsselmitarbeiter der IONOS Gruppe (Geschäftsbereich Business Applications) an den Interessen der Gesellschaft, um den Eigenkapitalwert der Gesellschaft (IONOS TopCo SE) und anderer Gesellschaften der IONOS Gruppe zu steigern.
Im Rahmen des LTIP Programms werden den teilnahmeberechtigten Mitarbeiter im Bereich Hosting sogenannte Management Incentive Plan (MIP) Einheiten zugewiesen. Die Erdienung erfolgt linear über einen Zeitraum von vier Jahren (beginnend mit der Ausgabe) und unter der Voraussetzung, dass der betreffende Mitarbeiter zum Ende eines jeden Jahres nicht gekündigt hat.
Die Erfüllung der Ansprüche unter dem LTIP Programm kann durch Anteils- oder Barausgleich erfolgen. Im Falle der Erfüllung als Anteilsausgleich kann die Erfüllung der Ansprüche durch Hingabe von Anteilen oder Optionen zum Anteilserwerb erfolgen. Da keine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich besteht, wird der Plan als Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled) bilanziert.
Unter Verwendung eines Optionspreismodells (Black-Scholes-Modell) in Übereinstimmung mit IFRS 2 wurde der Zeitwert der ausgegebenen Optionen auf Basis folgender wesentlicher Bewertungsparameter ermittelt:
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| 01.01.2021 | 01.04.2021 | 01.06.2021 | 01.08.2021 | |
|---|---|---|---|---|
| Anzahl gewährter MIP Einheiten | 42.950 | 5.146 | 1.000 | 37.500 |
| Ausübungspreis | 256,39 | 305,60 | 307,10 | 331,60 |
| Fair Value zum Zeitpunkt der Ausgabe | 74,23 | 30,30 | 44,01 | 26,11 |
| Volatilität | von rd. 44 % | von rd. 41 % | von rd. 43 % | von rd. 41 % |
| Laufzeit zum Zeitpunkt der Ausgabe | < 1 Jahr | < 1 Jahr | < 1 Jahr | < 1 Jahr |
| Dividendenrendite | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % |
| Risikoloser Zins | 0 % | 0 % | 0 % | 0 % |
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| 01.11.2019 | 01.01.2020 | 01.03.2020 | 01.04.2020 | 01.07.2020 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Anzahl gewährter MIP Einheiten | 1.350 | 2.750 | 37.500 | 12.500 | 2.500 |
| Ausübungspreis | 203,20 | 205,50 | 207,70 | 208,50 | 186,50 |
| Fair Value zum Zeitpunkt der Ausgabe | 77,96 | 52,64 | 58,62 | 57,78 | 57,45 |
| Volatilität | von rd. 41 % | von rd. 40 % | von rd. 40 % | von rd. 40 % | von rd. 49 % |
| Laufzeit zum Zeitpunkt der Ausgabe | rd. 2 Jahre | rd. 2 Jahre | rd. 2 Jahre | rd. 2 Jahre | rd. 1 Jahr |
| Dividendenrendite | von 0 % | von 0 % | von 0 % | von 0 % | von 0 % |
| Risikoloser Zins | von 0 % | von 0 % | von 0 % | von 0 % | von 0 % |
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| 01.01.2019 | 01.04.2019 | 01.07.2019 | 01.10.2019 | |
|---|---|---|---|---|
| Anzahl gewährter MIP Einheiten | 10.000 | 90.750 | 21.500 | 37.500 |
| Ausübungspreis | 153,60 | 156,20 | 182,00 | 161,50 |
| Fair Value zum Zeitpunkt der Ausgabe | 54,06 | 62,60 | 54,55 | 81,25 |
| Volatilität | von rd. 36 % | von rd. 38 % | von rd. 38 % | von rd. 38 % |
| Laufzeit zum Zeitpunkt der Ausgabe | rd. 3 Jahre | rd. 3 Jahre | rd. 2 Jahre | rd. 2 Jahre |
| Dividendenrendite | von 0 % | von 0 % | von 0 % | von 0 % |
| Risikoloser Zins | von 0 % | von 0 % | von 0 % | von 0 % |
Die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zugrunde gelegte Volatilität wurde aus den Preisschwankungen der letzten 180 Tage bzw. der letzten 360 Tage der Peer Group des Bereichs Business Applications berechnet.
Die Aufwandserfassung erfolgt linear über einen Zeitraum von 4 Jahren bzw. bis zum erwarteten Eintritt eines gemäß den Vertragsbedingungen definierten Ereignisses, sofern dies vor dem Ende des 4-Jahreszeitraums liegt. Diese Einschätzung wird zu jedem Stichtag neu überprüft. Auf Basis der aktuellen Einschätzungen wird ein Gesamtzeitraum von rd. 1 bis 4 Jahren (Vorjahr: 1 bis 4 Jahren) zugrunde gelegt.
Der Fair Value der als Eigenkapitalinstrumente klassifizierten Zusagen des laufenden Jahres betrug in Summe 4.367 T€ (Vorjahr: 3.326 T€), jeweils zum Zeitpunkt der Gewährung.
Der Gesamtaufwand erdienter und künftig zu erdienender Ansprüche aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm beläuft sich auf 34.716 T€ (Vorjahr: 27.513 T€). Der kumulierte Aufwand zum 31. Dezember 2021 betrug 32.813 T€ (Vorjahr: 21.748 T€). Auf künftige Jahre entfallen somit Aufwendungen in Höhe von 1.903 T€ (Vorjahr: 5.765 T€). Der im Geschäftsjahr erfasste Personalaufwand in Zusammenhang mit den ausgegebenen Aktienoptionen belief sich auf 11.066 T€ (Vorjahr: 9.467 T€)
Die Veränderungen in den ausgegebenen bzw. ausstehenden MIP Units ergeben sich aus der folgenden Tabelle:
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| Units | Durchschnittl. Ausübungspreis (€) |
|
|---|---|---|
| Ausstehend zum 31. Dezember 2019 | 379.750 | 134,07 |
| Ausgegeben | 56.600 | 206,73 |
| Verfallen/verwirkt | -56.125 | 123,73 |
| Ausstehend zum 31. Dezember 2020 | 380.225 | 146,42 |
| Ausgegeben | 86.596 | 292,47 |
| Verfallen/verwirkt | -1.250 | 114,70 |
| Ausstehend zum 31. Dezember 2021 | 465.571 | 173,36 |
| Ausübbar zum 31. Dezember 2021 | 0 | n/a |
| Ausübbar zum 31. Dezember 2020 | 0 | n/a |
Im Geschäftsjahr 2021 wurde im Bereich Business Applications ein weiteres Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Long Term Incentive Plan, LTIP) für ausgewählte Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsführung der we22-Gruppe (we22 AG inkl. Tochter- und Beteiligungsunternehmen) eingeführt. Zielsetzung des LTIP Programms ist eine langfristige Ausrichtung der Mitarbeiter der we22-Gruppe (Geschäftsbereich Business Applications) an den Interessen der Gesellschaft, um den Eigenkapitalwert der we22-Gruppe und der IONOS TopCo SE zu steigern.
Im Rahmen des LTIP Programms werden den teilnahmeberechtigten Mitarbeiter der we22-Gruppe sogenannte Management Incentive Plan (MIP) Einheiten zugewiesen. Die Erdienung erfolgt linear über einen Zeitraum von rd. vier Jahren (beginnend mit der Ausgabe) und unter der Voraussetzung, dass der betreffende Mitarbeiter zum Ende eines jeden Jahres nicht gekündigt hat. Die Erfüllung der Ansprüche erfolgt durch Barausgleich.
Unter Verwendung eines Optionspreismodells (Black-Scholes-Modell) in Übereinstimmung mit IFRS 2 wurde der Zeitwert der ausgegebenen Optionen auf Basis folgender wesentlicher Bewertungsparameter ermittelt:
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| 01.02.2021 | 28.02.2021 | |
|---|---|---|
| Anzahl gewährter MIP Einheiten | 64.238 | 2.500 |
| Ausübungspreis | 161,56 | 161,56 |
| Fair Value zum Zeitpunkt der Ausgabe | 34,0 | 33,9 |
| Volatilität | von rd. 44 % | von rd. 43 % |
| Laufzeit zum Zeitpunkt der Ausgabe | rd. 4 Jahre | 4 Jahre |
| Dividendenrendite | 0 % | 0 % |
| Risikoloser Zins | 0 % | 0 % |
Die Veränderungen in den ausgegebenen bzw. ausstehenden MIP Units ergeben sich aus der folgenden Tabelle:
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| Units | Durchschnittl. Ausübungspreis (€) |
|
|---|---|---|
| Ausstehend zum 31. Dezember 2020 | 0 | 0,00 |
| Ausgegeben | 66.738 | 161,56 |
| Ausstehend zum 31. Dezember 2021 | 66.738 | 161,56 |
| Ausübbar zum 31. Dezember 2021 | 0 | n/a |
| Ausübbar zum 31. Dezember 2020 | 0 | n/a |
Der Gesamtaufwand erdienter Ansprüche aus diesem als barerfüllte anteilsbasierte Vergütung (cash settled) bilanzierten Mitarbeiterbeteiligungsprogramm wird in Höhe von 2.846 T€ (Vorjahr: 0 T€) erwartet. Der kumulierte Aufwand zum 31. Dezember 2021 betrug 669 T€ (Vorjahr: 0 T€). Der im Geschäftsjahr erfasste Personalaufwand in Zusammenhang mit den ausgegebenen Aktienoptionen belief sich auf 669 T€ (Vorjahr: 0 T€).
Im Geschäftsjahr 2018 wurde ein zusätzliches Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Long Term Incentive Plan, LTIP) für den Geschäftsbereich Business Access aufgelegt. Zielsetzung des LTIP Programms ist eine langfristige Ausrichtung der Interessen der Mitglieder der Unternehmensleitung sowie weiterer Schlüsselmitarbeiter der 1&1 Versatel Gruppe (Geschäftsbereich Business Access) an den Interessen der Gesellschaft, um den Eigenkapitalwert der Gesellschaft (1&1 Versatel GmbH) und anderer Gesellschaften der 1&1 Versatel Gruppe zu steigern.
Im Rahmen des LTIP Programms werden den teilnahmeberechtigten Mitarbeiter im Bereich Business Access Wertsteigerungsanteile zugewiesen. Die Erdienung erstreckt sich grundsätzlich über einen Zeitraum von sechs Jahren (beginnend mit der Ausgabe) und unter der Voraussetzung, dass der betreffende Mitarbeiter zum Ende eines jeden Jahres nicht gekündigt hat und kein gemäß LTIP Programmbedingungen definiertes Ereignis eintritt.
Die Erfüllung der Ansprüche unter dem LTIP Programm kann durch Anteils- oder Barausgleich erfolgen. Im Falle der Erfüllung als Anteilsausgleich kann die Erfüllung der Ansprüche durch Hingabe von Anteilen oder Optionen zum Anteilserwerb erfolgen. Da keine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich besteht, wird der Plan als Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled) bilanziert.
Der LTIP Anspruch ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Endwert und einem Anfangswert, der mit dem jeweiligen Wertsteigerungsanteil und Verwässerungsfaktor multipliziert wird.
Die Aufwandserfassung je Teilnehmer erfolgt linear über den Zeitraum bis zum Auslaufen des jeweiligen LTIP-Vertrags, sofern kein im LTIP-Programm definiertes Ereignis eintritt. Diese Einschätzung wird zu jedem Stichtag neu überprüft. Auf Basis der aktuellen Einschätzungen wird ein Gesamtzeitraum von 6 Jahren zugrunde gelegt.
Der Gesamtaufwand aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm beläuft sich auf 7.872 T€ (Vorjahr: 6.922 T€). Der kumulierte Aufwand zum 31. Dezember 2021 betrug 2.210 T€ (Vorjahr: 1.008 T€) und der Personalaufwand aus den ausgegebenen Aktienoptionen belief sich im Geschäftsjahr auf 1.202 T€ (Vorjahr: 742 T€ Ertrag). Auf künftige Jahre entfallen somit Aufwendungen in Höhe von 5.662 T€ (Vorjahr: 5.914 T€).
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| Durchschnittl. Ausübungspreis (€) |
||
|---|---|---|
| Zuteilung | 1,3 % Wertsteigerungsanteil | 4.003 |
| Ausstehend zum 31. Dezember 2020 | 2,3 % Wertsteigerungsanteil | 3.009 |
| Zuteilung | 0,38 % Wertsteigerungsanteil | 1.404 |
| Ausstehend zum 31. Dezember 2021 | 2,7 % Wertsteigerungsanteil | 2.937 |
| Ausübbar zum 31. Dezember 2021 | 0 | 0 |
| Ausübbar zum 31. Dezember 2020 | 0 | 0 |
Bis 17. April 2020 existierte ein Programm, das Stock Appreciation Rights Drillisch (SAR Drillisch), das in der 1. Jahreshälfte 2018 eingeführt wurde. Das Programm richtete sich an Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen und basierte auf virtuellen Aktienoptionen der 1&1 AG (Vormals 1&1 Drillisch AG).
Ein SAR Drillisch umfasste die Zusage der 1&1 AG (oder eines ihrer Tochterunternehmen) dem Optionsberechtigten Leistungen zu erbringen, deren Höhe sich nach der Entwicklung des Aktienkurses und des operativen Ergebnisses (EBIT) der 1&1 AG (konsolidiert) ergab. Im Rahmen des SAR Programms wurden den Teilnehmern sogenannte SARs zugewiesen, die über einen Erdienungszeitraum zugeteilt wurden. Ein SAR entsprach einem virtuellen Bezugsrecht auf eine Aktie der 1&1 AG, war aber kein Anteilsrecht und somit keine (echte) Option auf den Erwerb von Aktien der 1&1 AG. Der Anspruch, der sich aus einem SAR ergab, war von der Entwicklung des Aktienkurses und des EBIT abhängig.
Das alte SAR Drillisch Programm wurde im Laufe des Geschäftsjahres 2020 annulliert. Zum Zeitpunkt der Annullierung standen 77.400 Aktienoptionen aus, die durch neue Eigenkapitalinstrumente ersetzt wurden.
Ein SAR entspricht einem virtuellen Bezugsrecht auf eine Aktie der 1&1 AG, ist aber kein Anteilsrecht und somit keine (echte) Option auf den Erwerb von Aktien der 1&1 AG.
Gemäß den aktuellen Bedingungen umfasst ein SAR Drillisch die Zusage der 1&1 AG (oder eines ihrer Tochterunternehmen), dem Optionsberechtigten Leistungen zu erbringen, deren Höhe der Differenz zwischen dem Börsenkurs bei Einräumung (Ausübungspreis) und dem Börsenkurs bei Ausübung der Option entspricht. Die Ausübungshürde beträgt 120 % des Börsenpreises, der als der Mittelwert der Schlusskurse im Xetra-Handel für die Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten 10 Börsentage vor dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option berechnet wird. Die Zahlung des Wertzuwachses für den Berechtigten ist gleichzeitig auf 100 % des ermittelten Börsenpreises (Ausübungspreis) begrenzt.
Das Optionsrecht kann hinsichtlich eines Teilbetrags von bis zu 25 % frühestens nach Ablauf von 24 Monaten seit dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 50 % frühestens 36 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 75 % frühestens 48 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option und hinsichtlich des Gesamtbetrags frühestens nach Ablauf von 60 Monaten nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option ausgeübt werden.
Die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zugrunde gelegte Volatilität wurde auf Basis der historischen Volatilität für die letzten 6 resp. 12 Monate vor dem Bewertungsstichtag ermittelt. Der Ausübungspreis wird auf Basis des durchschnittlichen Aktienkurses der letzten 10 Tage vor dem Ausgabestichtag berechnet.
Die 1&1 AG behält sich das Recht vor, ihre Verpflichtung (bzw. der Verpflichtung der Tochtergesellschaft) aus dem SAR-Programm durch die Übertragung von Aktien der 1&1 AG aus dem Bestand eigener Aktien stattdessen nach freiem Ermessen auch durch Auszahlung in bar an die Berechtigten zu erfüllen. Da gegenwärtig keine Verpflichtung zum Barausgleich vorliegt, werden diese Zusagen als Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bilanziert.
Unter Verwendung eines Optionspreismodells (Black-Scholes-Modell) in Übereinstimmung mit IFRS 2 wurde der Zeitwert der ausgegebenen Optionen wie folgt ermittelt:
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| Ausgabestichtag | 01.06.2021 | 01.11.2021 | ||
|---|---|---|---|---|
| Anzahl SAR | 228.400 | 28.000 | ||
| Anfangskurs | 26,30 | € | 25,70 | € |
| Ausübungspreis | 26,27 | € | 25,98 | € |
| Durchschnittlicher Marktwert je Option | 4,84 | € | 4,21 | € |
| Dividendenrendite | 0,19 | % | 0,19 | % |
| Volatilität der Aktie | 48 | % | 31 | % |
| Erwartete Dauer (Jahre) | 5 | Jahre | 5 | Jahre |
| risikoloser Zinssatz | 0 | % | 0 | % |
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| Ausgabestichtag | 17.04.2020 | 01.06.2020 | 01.10.2020 | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Anzahl SAR | 1.904.600 | 270.000 | 314.000 | |||
| Anfangskurs | 19,84 | € | 22,95 | € | 18,95 | € |
| Ausübungspreis | 19,07 | € | 23,20 | € | 19,80 | € |
| Durchschnittlicher Marktwert je Option | 3,64 | € | 4,12 | € | 3,32 | € |
| Dividendenrendite | 0,25 | % | 0,22 | % | 0,26 | % |
| Volatilität der Aktie | 55 | % | 54 | % | 58 | % |
| Erwartete Dauer (Jahre) | 5 | Jahre | 5 | Jahre | 5 | Jahre |
| risikoloser Zinssatz | 0 | % | 0 | % | 0 | % |
Der Gesamtaufwand aus dem neuen Mitarbeiterbeteiligungsprogramm beläuft sich auf 10.306 T€ (Vorjahr: 9.083 T€). Der Aufwand für das Geschäftsjahr betrug 3.164 T€ (Vorjahr: 1.879 T€). Der kumulierte Aufwand des zum 31. Dezember 2021 beträgt 5.043 T€ (Vorjahr: 1.879 T€). Auf künftige Jahre entfallen Aufwendungen in Höhe von 5.263 T€ (Vorjahr: 7.204 T€).
Die Veränderungen in den ausgegebenen bzw. ausstehenden virtuellen Aktienoptionen unter dem SAR Drillisch Programm (unter Einbezug der ersetzten SARs) ergeben sich aus der folgenden Tabelle:
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| Anzahl | Durchschnittl. Ausübungspreis (€) |
|
|---|---|---|
| Ausstehend am 31. Dezember 2019 | 77.400 | 0 |
| Verfallen/verwirkt | -77.400 | 0 |
| Ausgaben - Ersatz | 534.800 | 19,07 |
| Ausgaben - Neuvergabe | 1.369.800 | 19,07 |
| Ausgegeben | 270.000 | 23,2 |
| Ausgegeben | 314.000 | 19,8 |
| Ausstehend am 31. Dezember 2020 | 2.488.600 | 19,61 |
| Ausgegeben | 228.400 | 26,27 |
| Ausgegeben | 28.000 | 25,98 |
| Ausstehend am 31. Dezember 2021 | 2.745.000 | 20,23 |
Im Geschäftsjahr 2019 wurde von der 1&1 Mail & Media Applications SE ein zusätzliches Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (LTIP Portal) aufgesetzt. Zielsetzung des LTIP Programms ist die Gewinnung und Haltung qualifizierter Führungskräfte sowie eine langfristige Ausrichtung der Interessen der Mitglieder der Unternehmensleitung und weiterer Schlüsselmitarbeiter des Konzerns an den Interessen der Gesellschaft, um den Eigenkapitalwert der Gesellschaft (1&1 Mail & Media Applications SE) und anderer Gesellschaften des Konzerns zu steigern.
Das Programm berechtigt die Begünstigten, grundsätzlich an einem bestimmten Anteil der Wertsteigerung der 1&1 Mail & Media-Gruppe teilzuhaben. Im Rahmen des LTIP Programms werden den teilnahmeberechtigten Mitarbeiter Wertsteigerungsanteile zugewiesen. Die Erdienung erfolgt linear über einen Zeitraum von sechs Jahren (beginnend mit der Ausgabe) und unter der Voraussetzung, dass der betreffende Mitarbeiter zum Ende eines jeden Jahres nicht gekündigt hat und kein gemäß LTIP Programmbedingungen definiertes Ereignis eintritt. Der LTIP-Anspruch entsteht, sobald die volle Laufzeit des LTIP-Vertrags endet oder ein und ein gemäß LTIP Programmbedingungen definiertes Ereignis (z. B., Veräußerung der Anteile der United Internet AG an der 1&1 Mail & Media Applications SE o. ä.) eintritt.
Die Erfüllung der Ansprüche unter dem LTIP Programm kann durch Anteils- oder Barausgleich erfolgen. Im Falle der Erfüllung als Anteilsausgleich kann die Erfüllung der Ansprüche durch Hingabe von Anteilen an der Gesellschaft, sofern diese zwischenzeitlich an einer Börse gehandelt werden, oder durch Aktien eines anderen an einer Börse notierten Unternehmens oder entsprechenden Optionen zum Anteilserwerb erfolgen. Da keine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich besteht, wird der Plan als Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled) bilanziert.
Der Fair Value der als Eigenkapitalinstrumente klassifizierten Zusagen betrug zum Zeitpunkt der Gewährung in 2021 2.470 T€ (Vorjahr: 3.529 T€).
Der Gesamtaufwand aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm beläuft sich auf 9.407 T€ (Vorjahr: 7.544 T€). Der kumulierte Aufwand zum 31. Dezember 2021 betrug 3.235 T€ (Vorjahr: 1.758 T€). Auf künftige Jahre entfallen Aufwendungen in Höhe von 6.172 T€ (Vorjahr: 5.786 T€). Der Personalaufwand aus den ausgegebenen Aktienoptionen belief sich im Geschäftsjahr auf 1.477 T€ (Vorjahr: 1.089 T€).
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| Wertsteigerungsanteile | Durchschnittl. Ausübungspreis (€) |
|
|---|---|---|
| Ausstehend zum 31. Dezember 2019 | 2,7 % Wertsteigerungsanteil | 1.487 |
| Zuteilung | 1,55 % Wertsteigerungsanteil | 2.626 |
| Ausstehend zum 31. Dezember 2020 | 4,25 % Wertsteigerungsanteil | 1.775 |
| Zuteilung | 1,05 % Wertsteigerungsanteil | 2.353 |
| Verfallen | 0,3 % Wertsteigerungsanteil | -607 |
| Ausstehend zum 31. Dezember 2021 | 5,0 % Wertsteigerungsanteil | 1.881 |
| Ausübbar zum 31. Dezember 2021 | 0 | 0 |
| Ausübbar zum 31. Dezember 2020 | 0 | 0 |
Das voll eingezahlte Grundkapital zum 31. Dezember 2021 betrug 194.000.000 € (Vorjahr: 194.000.000 €), eingeteilt in 194.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 €.
Die Hauptversammlung am 20. Mai 2020 hat die Aufhebung des Genehmigten Kapitals 2015 und Schaffung von neuem Genehmigten Kapital 2020 mit der Möglichkeit des Bezugsrechtsausschlusses und entsprechende Satzungsänderung beschlossen.
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 31. August 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bareinlagen und/oder gegen Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt € 77.500.000,00 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020). Den Aktionären ist mit den nachfolgenden Einschränkungen ein Bezugsrecht einzuräumen.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen und das Bezugsrecht auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Inhabern der von der United Internet AG oder ihren Tochtergesellschaften ausgegebenen Optionsscheinen und Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandlungsrechts bzw. Erfüllung der Wandlungspflicht zustehen würde.
Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen für einen Betrag von bis zu 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Genehmigten Kapitals 2020 oder - falls dieses geringer ist - des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2020 vorhandenen Grundkapitals auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages, die möglichst zeitnah zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf eigene Aktien entfällt, die ab Wirksamwerden dieser Ermächtigung in unmittelbarer bzw. sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 S. 4 AktG veräußert werden, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts nach § 186 Abs. 3 S. 4 AktG begeben werden.
Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Rechten und Forderungen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen auszuschließen.
Die vorstehenden Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf einen Betrag von bis zu 20 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Genehmigten Kapitals 2020 oder - falls dieses geringer ist - des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2020 vorhandenen Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts begeben werden, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf eigene Aktien entfällt, die ab Wirksamwerden dieser Ermächtigung in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre veräußert werden.
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen.
Die Hauptversammlung am 20. Mai 2020 hat die Aufhebung der bestehenden Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und Wandelschuldverschreibungen und des zugehörigen Bedingten Kapitals 2015 und die Erteilung einer neuen Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und Wandelschuldverschreibungen und zum Ausschluss des Bezugsrechts auf diese Options- oder Wandelschuldverschreibungen sowie die Schaffung eines neuen bedingten Kapitals (Bedingtes Kapital 2020) und entsprechende Satzungsänderung beschlossen.
Das Grundkapital wird um bis zu EUR 25.000.000,00 durch Ausgabe von bis zu 25.000.000, auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von auf den Namen lautenden Stückaktien bei Ausübung von Wandlungs- oder Optionsrechten (oder bei Erfüllung entsprechender Wandlungspflichten) oder bei Ausübung eines Wahlrechts der Gesellschaft, ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrags Stückaktien der Gesellschaft zu gewähren, an die Inhaber von Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 bis zum 31. August 2023 von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunternehmen ausgegeben werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- oder Wandlungspreis.
Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur im Falle der Begebung von Schuldverschreibungen, die mit Optionsrechten oder Wandlungsrechten oder -pflichten ausgestattet sind, gemäß dem Ermächtigungsbeschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 und nur insoweit durchzuführen, wie von Options- oder Wandlungsrechten Gebrauch gemacht wird oder zur Wandlung verpflichtete Inhaber oder Gläubiger von Schuldverschreibungen ihre Verpflichtung zur Wandlung erfüllen oder soweit die Gesellschaft ein Wahlrecht ausübt, ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrags Stückaktien der Gesellschaft zu gewähren und soweit jeweils nicht ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien oder Aktien einer anderen börsennotierten Gesellschaft zur Bedienung eingesetzt werden. Die ausgegebenen neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil; soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien hiervon und auch abweichend von § 60 Abs. 2 AktG, auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, festlegen.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.
Die Hauptversammlung am 20. Mai 2020 hat Schaffung der Möglichkeit der Zahlung einer Abschlagsdividende sowie entsprechende Ergänzung des § 21 der Satzung beschlossen.
Die Kapitalrücklage betrug zum 31. Dezember 2021 1.955 Mio. € (Vorjahr: 2.323 Mio. €). Der Rückgang ist auf die Transaktionen mit Eigenkapitalgebern zurück zu führen. Für weitere Details wird auf die Anhangangabe 4 verwiesen.
Das kumulierte Konzernergebnis enthält die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, vermindert um die Ausgaben für Dividendenausschüttung.
Die Neubewertungsrücklage in Bezug auf die Anteilseigner der United Internet AG zum Bilanzstichtag setzt sich wie folgt zusammen:
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| T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte | ||
| sonstige Beteiligungen | 0 | -2.235 |
| Anteile am sonstigen Ergebnis von At-Equity bilanzierten Unternehmen | 601 | -2.137 |
| Gesamt | 601 | -4.372 |
Unter der Währungsumrechnungsdifferenz werden die Differenzen aus der erfolgsneutralen Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochtergesellschaften erfasst.
Eine Übersicht zur Zusammensetzung und Veränderung der oben beschriebenen Rücklagen in den Geschäftsjahren 2021 und 2020 ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
Die von der Hauptversammlung am 18. Mai 2017 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erteilte Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien und zu deren Verwendung ist bis zum 18. September 2020 befristet gewesen.
Die Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 hat den Vorstand ermächtigt, gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG eigene Aktien zu jedem zulässigen Zweck im Rahmen der gesetzlichen Beschränkungen und nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen zu erwerben. Diese Ermächtigung gilt vom 19. September 2020 bis zum 31. August 2023. Sie ist insgesamt auf einen Anteil von zehn vom Hundert des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung oder - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals beschränkt.
Der Erwerb eigener Aktien kann über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder mittels einer an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten oder durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionäre erfolgen.
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, eigene Aktien zusätzlich zu einer Veräußerung über die Börse oder einer anderen das Gebot der Gleichbehandlung aller Aktionäre wahrenden Weise zu folgenden Zwecken zu verwenden:
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| ― | Im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran oder von Unternehmensteilen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen als (Teil-)Gegenleistung. |
| ― | Zur Einführung von Aktien der Gesellschaft an ausländischen Börsen, an denen sie bisher nicht zum Handel zugelassen sind. |
| ― | Zur Gewährung von United Internet Aktien im Rahmen von Vergütungs- bzw. Belegschaftsaktienprogrammen, indem die United Internet Aktien Mitgliedern des Vorstands der United Internet AG bzw. Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft stehen oder standen und/oder Mitgliedern der Geschäftsführung von mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen angeboten oder übertragen werden. Soweit United Internet Aktien an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft übertragen werden sollen, obliegt die Entscheidung hierüber dem Aufsichtsrat der Gesellschaft. |
Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8, 186 Abs. 3, 4 AktG insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehenden Ermächtigungen verwendet werden. Darüber hinaus kann der Vorstand im Falle der Veräußerung der eigenen Aktien durch Angebot an alle Aktionäre das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge ausschließen.
Die Ermächtigung darf nicht zum Zwecke des Handels mit eigenen Aktien genutzt werden.
Der Vorstand der United Internet AG hat am 12. März 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrats und auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 18. Mai 2017 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien beschlossen, 11.000.000 eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital der United Internet AG von 205.000.000 € um 11.000.000 € auf 194.000.000 € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduziert sich entsprechend von 205.000.000 Aktien um 11.000.000 Aktien auf 194.000.000 Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien bleibt unverändert bei 1 € je Aktie. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet-Aktionäre. Nach Durchführung der Kapitalherabsetzung liegt das Grundkapital der Gesellschaft wieder auf dem Niveau vor der Kapitalerhöhung im Zuge der Versatel-Übernahme im Jahr 2014.
Im Geschäftsjahr hat der Konzern insgesamt 514.972 Stück (Vorjahr: 430.624 Stück) eigene Aktien für 18.721 T€ (Vorjahr: 12.235 T€) erworben.
Zum Bilanzstichtag hat die Gesellschaft 7.284.109 Stück (Vorjahr: 6.769.137 Stück) eigene Aktien gehalten.
Eigene Anteile kürzen das Eigenkapital und sind nicht dividendenberechtigt.
Die nicht beherrschenden Anteile haben sich wie folgt entwickelt:
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| T€ | 1&1 AG / Consumer Access (21,68 %) | IONOS TopCo SE/ Business Applications (24,90 %) | Gesamt |
|---|---|---|---|
| 01.01.2021 | 500.483 | -108.333 | 392.150 |
| Anteiliges Ergebnis | 86.414 | 20.264 | 106.678 |
| Anteiliges sonstiges Ergebnis | 35 | 2.422 | 2.458 |
| Anteilsmäßige Veränderungen | -72.223 | 22.843 | -49.380 |
| Sonstige Veränderungen des Eigenkapitals | 1.282 | 5.601 | 6.883 |
| Ausschüttung | -2.080 | -962 | -3.043 |
| 31.12.2021 | 513.911 | -58.165 | 455.747 |
Anteilsmäßige Veränderungen des Geschäftsjahres betreffen die Aufstockung der Anteile an der 1&1 AG sowie die Aufstockung der Anteile an der IONOS TopCo SE. Es wird auf die Anhangangabe 4 verwiesen.
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| T€ | 1&1 AG / Consumer Access (24,69 %) | IONOS TopCo SE/ Business Applications (33,33 %) | Gesamt |
|---|---|---|---|
| 01.01.2020 | 447.915 | -143.163 | 304.753 |
| Anteiliges Ergebnis | 54.217 | 23.995 | 78.212 |
| Anteiliges sonstiges Ergebnis | -11 | 5.894 | 5.883 |
| Sonstige Veränderungen des Eigenkapitals | 538 | 5.341 | 5.879 |
| Ausschüttung | -2.176 | -401 | -2.577 |
| 31.12.2020 | 500.483 | -108.333 | 392.150 |
Die nachfolgenden Finanzinformationen umfassen in zusammengefasster Form Informationen zu Vermögenswerten, Verbindlichkeiten, Gewinn oder Verlust und Cashflows des Tochterunternehmens mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen.
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| in Mio. € | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Kurzfristige Vermögenswerte | 1.899 | 1.553 |
| Langfristige Vermögenswerte | 5.165 | 5.137 |
| Kurzfristige Schulden | 656 | 575 |
| Langfristige Schulden | 1.189 | 1.262 |
| Eigenkapital | 5.219 | 4.854 |
| Erlöse | 3.910 | 3.787 |
| Ergebnis vor Steuern | 535 | 313 |
| Steueraufwendungen | -165 | -93 |
| Konzernergebnis | 370 | 220 |
| Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit | 432 | 451 |
| Nettozahlungen im Investitionsbereich | -351 | -397 |
| Nettozahlungen im Finanzierungsbereich | -81 | -81 |
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| in Mio. € | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Kurzfristige Vermögenswerte | 166 | 232 |
| Langfristige Vermögenswerte | 1.311 | 1.257 |
| Kurzfristige Schulden | 283 | 233 |
| Langfristige Schulden | 1.427 | 1.583 |
| Eigenkapital | -233 | -327 |
| Erlöse | 1.103 | 988 |
| Ergebnis vor Steuern | 98 | 117 |
| Steueraufwendungen | -36 | -42 |
| Konzernergebnis | 62 | 75 |
| Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit | 201 | 166 |
| Nettozahlungen im Investitionsbereich | -89 | 37 |
| Nettozahlungen im Finanzierungsbereich | -170 | -136 |
Die folgende Tabelle weist die Buchwerte jeder Kategorie von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten für das Geschäftsjahr 2021 aus:
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| T€ | Bewertungskategorie nach IFRS 9 | Buchwert per 31.12.2021 | Fortgeführte Anschaffungskosten | Fair Value erfolgswirksam |
|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | ac | 110.116 | 110.116 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||||
| - Forderungen aus Finanzierungsleasing | n/a | 54.012 | ||
| - Übrige | ac | 373.708 | 373.708 | |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | ||||
| - Zu fortgeführten Anschaffungskosten | ac | 48.598 | 48.598 | |
| - Fair Value erfolgswirksam | fvtpl | 70.394 | 70.394 | |
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | ||||
| - Zu fortgeführten Anschaffungskosten | ac | 11.617 | 11.617 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | flac | -585.869 | -585.869 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | flac | -1.822.721 | -1.822.721 | |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| - Leasingverbindlichkeit | n/a | -515.220 | ||
| - Fair Value erfolgswirksam | fvtpl | -51.980 | -51.980 | |
| - Übrige | flac | -1.013.163 | -1.013.163 | |
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien: | ||||
| Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) | ac | 544.038 | 544.038 | |
| Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | fvtpl | 70.394 | 70.394 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) | flac | -3.421.754 | -3.421.754 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | fvtpl | -51.980 | -51.980 |
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| T€ | Wertansatz nach IFRS 16 | Fair Value per 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | ||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 110.116 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||
| - Forderungen aus Finanzierungsleasing | 54.012 | 51.040 |
| - Übrige | 373.708 | |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | ||
| - Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 48.598 | |
| - Fair Value erfolgswirksam | 70.394 | |
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | ||
| - Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 11.617 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -585.869 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | -1.828.031 | |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| - Leasingverbindlichkeit | -515.220 | - |
| - Fair Value erfolgswirksam | -51.980 | |
| - Übrige | -1.013.163 | |
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien: | ||
| Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) | 544.038 | |
| Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | 70.394 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) | -3.427.064 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | -51.980 |
Für die einzelnen Kategorien von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 wurden im Geschäftsjahr 2021 folgende Nettoergebnisse ausgewiesen:
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| Nettoergebnis nach Bewertungskategorien 2021 (in T€) |
Nettogewinne und - verluste aus der Folgebewertung | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | Bewertungskategorie IFRS 9 | aus Zinsen und Dividenden | zum Fair Value | Währungsumrechnung | Wertberichtigung | Nettoergebnis |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Finanzielle Vermögenswerte bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | ac | 492 | -- | -2.519 | -54.727 | -56.754 |
| Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert | ||||||
| - Erfolgsneutral | fvoci | 0 | 0 | -- | -- | 0 |
| - Erfolgswirksam | fvtpl | 24.001 | -- | -- | 24.001 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | flac | -25.756 | -- | -1.079 | -- | -26.835 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert | ||||||
| - Erfolgswirksam | fvtpl | -19.536 | -19.536 | |||
| Gesamt | -25.264 | 4.465 | -3.598 | -54.727 | -79.124 |
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte haben, bis auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Zusammenhang mit Finanzierungsleasing, überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.
Beteiligungen und Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Für die übrigen sonstigen langfristigen Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben im Wesentlichen kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar. Gleiches gilt für kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.
Für die übrigen sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht.
Bei den langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich um Kredite, die grundsätzlich jederzeit vorzeitig rückzahlbar sind. Zudem sind im Wesentlichen sowohl Basisverzinsung als auch Marge variabel ausgestaltet. Die Marge hängt von vordefinierten Kennzahlen der United Internet Gruppe ab. Aufgrund dieser Faktoren wird davon ausgegangen, dass der Buchwert der langfristigen Verbindlichkeiten annähernd dem beizulegenden Zeitwert entspricht. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Schuldscheindarlehen basiert zumindest teilweise auf nicht am Markt beobachtbaren Input-Parametern.
Forderungen und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Finanzierungsleasingverhältnissen weisen aufgrund des geänderten Zinsniveaus geringfügige Abweichungen zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert auf.
Die bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Für die übrigen sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entsprechen.
Die folgende Tabelle weist die Buchwerte jeder Kategorie von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten für das Geschäftsjahr 2020 aus:
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| T€ | Bewertungskategorie nach IFRS 9 | Buchwert per 31.12.2020 | Fortgeführte Anschaffungskosten | Fair Value erfolgsneutral |
|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | ac | 131.270 | 131.270 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||||
| - Forderungen aus Finanzierungsleasing | n/a | 60.165 | ||
| - Übrige | ac | 338.631 | 338.631 | |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | ||||
| - Zu fortgeführten Anschaffungskosten | ac | 47.684 | 47.684 | |
| - Fair Value über das sonstige Ergebnis | fvoci | 3.746 | 3.746 | |
| - Fair Value erfolgswirksam | fvtpl | 30.832 | ||
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | ||||
| - Zu fortgeführten Anschaffungskosten | ac | 9.901 | 9.901 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | flac | -538.793 | -538.793 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | flac | -1.466.089 | -1.466.089 | |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| - Leasingverbindlichkeit | n/a | -473.828 | ||
| - Fair Value erfolgswirksam | fvtpl | -32.735 | ||
| - Übrige | flac | -1.050.817 | -1.050.817 | |
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien: | ||||
| Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) | ac | 527.487 | 527.487 | |
| Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit or Loss) | fvoci | 3.746 | 3.746 | |
| Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | fvtpl | 30.832 | ||
| Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) | flac | -3.055.699 | -3.055.699 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | fvtpl | -32.735 |
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| T€ | Fair Value erfolgswirksam | Wertansatz nach IFRS 16 |
|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | ||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||
| - Forderungen aus Finanzierungsleasing | 60.165 | |
| - Übrige | ||
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | ||
| - Zu fortgeführten Anschaffungskosten | ||
| - Fair Value über das sonstige Ergebnis | ||
| - Fair Value erfolgswirksam | 30.832 | |
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | ||
| - Zu fortgeführten Anschaffungskosten | ||
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | ||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | ||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | ||
| - Leasingverbindlichkeit | -473.828 | |
| - Fair Value erfolgswirksam | -32.735 | |
| - Übrige | ||
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien: | ||
| Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) | ||
| Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit or Loss) | ||
| Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | 30.832 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) | ||
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | -32.735 |
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| T€ | Fair Value per 31.12.2020 |
|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 131.270 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | |
| - Forderungen aus Finanzierungsleasing | 62.814 |
| - Übrige | 338.631 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | |
| - Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 47.684 |
| - Fair Value über das sonstige Ergebnis | 3.823 |
| - Fair Value erfolgswirksam | 30.832 |
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | |
| - Zu fortgeführten Anschaffungskosten | 9.901 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -538.793 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | -1.472.006 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | |
| - Leasingverbindlichkeit | - |
| - Fair Value erfolgswirksam | -32.735 |
| - Übrige | -1.050.817 |
| Davon aggregiert nach Bewertungskategorien: | |
| Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) | 527.487 |
| Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit or Loss) | 3.823 |
| Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | 30.832 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) | -3.061.615 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | -32.735 |
Für die einzelnen Kategorien von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 wurden im Geschäftsjahr 2020 folgende Nettoergebnisse ausgewiesen:
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| Nettoergebnis nach Bewertungskategorien 2020 (in T€) |
Nettogewinne und -verluste aus der Folgebewertung | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | Bewertungskategorie IFRS 9 | aus Zinsen und Dividenden | zum Fair Value | Währungsumrechnung | Wertberichtigung | Nettoergebnis |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Finanzielle Vermögenswerte bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | ac | 294 | -- | 2.412 | -59.817 | -57.111 |
| Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert | ||||||
| - Erfolgsneutral | fvoci | 842 | 32.215 | -- | -- | 33.057 |
| - Erfolgswirksam | fvtpl | -618 | -- | -- | -618 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten | flac | -17.455 | -- | 1.034 | -- | -16.421 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert | ||||||
| - Erfolgswirksam | fvtpl | -7.866 | -7.866 | |||
| Gesamt | -16.319 | 23.731 | 3.446 | -59.817 | -48.959 |
Der beizulegende Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten ist mit dem Betrag angegeben, zu dem das betreffende Instrument in einer gegenwärtigen Transaktion (ausgenommen erzwungene Veräußerung oder Liquidation) zwischen vertragswilligen Geschäftspartnern getauscht werden könnte.
Die zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte angewandten Methoden und Annahmen stellen sich wie folgt dar:
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| ― | Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten kommen hauptsächlich aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Instrumente ihrem Buchwert sehr nahe. |
| ― | Langfristige festverzinsliche und variabel verzinsliche Forderungen / Darlehen werden vom Konzern basierend auf Parametern wie Zinssätzen, bestimmten länderspezifischen Risikofaktoren, Kreditwürdigkeit der einzelnen Kunden und den Risikocharakteristiken des finanzierten Projekts bewertet. Basierend auf dieser Bewertung werden Wertberichtigungen vorgenommen, um erwarteten Ausfällen dieser Forderungen Rechnung zu tragen. Zum 31. Dezember 2021 wie auch im Vorjahr unterschieden sich die Buchwerte dieser Forderungen, abzüglich der Wertberichtigungen, nicht wesentlich von ihren berechneten beizulegenden Zeitwerten. |
| ― | Der beizulegende Zeitwert von Bankdarlehen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten finanziellen Verbindlichkeiten wird durch Diskontierung der künftigen Cashflows unter Verwendung von derzeit für Fremdkapital zu vergleichbaren Konditionen, Kreditrisiken und Restlaufzeiten verfügbaren Zinssätzen geschätzt. |
| ― | Der Bewertung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden liegen geeignete Bewertungsverfahren zugrunde. Sofern verfügbar, werden Börsenpreise auf aktiven Märkten verwendet. Die Bewertung von Anteilen an nicht börsennotierten Unternehmen basiert im Wesentlichen auf Barwertmodellen. Für die Bewertung der Derivate sowie der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten werden vorwiegend Optionspreismodelle verwendet. |
Der Konzern verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren:
Stufe 1: Notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten
Stufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt, beobachtbar sind
Stufe 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.
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| T€ | zum 31.12.2021 | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 |
|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | 70.394 | 5.233 | 65.161 | |
| Derivate | 70.394 | 5.233 | 65.161 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | -51.980 | -51.980 | ||
| Kaufpreisverbindlichkeiten | -51.980 | -51.980 |
Während der Berichtsperiode gab es, wie im Vorjahr, keine Umbuchungen zwischen den Bewertungsstufen.
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| T€ | zum 31.12.2020 | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 |
|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit or Loss) | 3.746 | 3.746 | ||
| Börsennotierte Aktien | 3.746 | 3.746 | ||
| Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | 30.832 | 30.832 | ||
| Derivate | 30.832 | 30.832 | ||
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) | -32.735 | -32.735 | ||
| Kaufpreisverbindlichkeiten | -32.735 | -32.735 |
Die wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren für die Fair Value-Bewertungen, die in Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie kategorisiert sind, sowie eine quantitative Sensitivitätsanalyse zum 31. Dezember 2021 sind nachfolgend dargestellt:
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| 31.12.2021 | Bewertungsmethode | Wesentlichen nicht beobachtbare Inputfaktoren | In der Bewertung berücksichtigt | Sensitivität des Inputfaktor auf den Fair Value | |
|---|---|---|---|---|---|
| Fremdwährungsbasierte Derivate | Monte-Carlo Simulation | Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment | 0,5 Jahr | 0,25 Jahr | -0,25 Jahr |
| +0,2 Mio. € | -0,2 Mio. € | ||||
| Volatilität | 6,0 % | +1 % | -1 % | ||
| +0,1 Mio. € | -0,1 Mio. € | ||||
| Ergebnisbasierte Derivate | Black-Scholes Modell | Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment | 0,5 Jahr | 0,25 Jahr | -0,25 Jahr |
| -2,3 Mio. € | +2,4 Mio. € | ||||
| Volatilität | 36,58 % | +1 % | -1 % | ||
| -0,3 Mio. € | +0,3 Mio. € | ||||
| Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit | Black-Scholes Modell | Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment | 0,5 Jahr | 0,25 Jahr | -0,25 Jahr |
| -1,9 Mio. € | +1,8 Mio. € | ||||
| Volatilität | 36,58 % | +1 % | -1 % | ||
| -0,2 Mio. € | +0,2 Mio. € | ||||
| Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit | Modifiziertes Multiple | EBITDA Wachstum * | 23 % | n/a | n/a |
* Der Wert unterliegt keinen wesentlichen Schätzannahmen, bereits fällig.
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| 31.12.2020 | Bewertungsmethode | Wesentlichen nicht beobachtbare Inputfaktoren | In der Bewertung berücksichtigt | Sensitivität des Inputfaktor auf den Fair Value | |
|---|---|---|---|---|---|
| Fremdwährungsbasierte Derivate | Monte-Carlo Simulation | Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment per 31.12.2020 | 0,75 Jahr | 0,5 Jahr | -0,5 Jahr |
| +1,6 Mio. € | -2,7 Mio. € | ||||
| Volatilität | 8,7 % | +1 % | -1 % | ||
| +0,7 Mio. € | -0,7 Mio. € | ||||
| Ergebnisbasierte Derivate | Black-Scholes Modell | Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment per 31.12.2020 | 0,75 Jahr | 0,5 Jahr | -0,5 Jahr |
| -2,5 Mio. € | +5,9 Mio. € | ||||
| Volatilität | 43,8 % | +1 % | -1 % | ||
| -0,2 Mio. € | +0,2 Mio. € | ||||
| Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit | Black-Scholes Modell | Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment per 31.12.2020 | 0,75 Jahr | 0,5 Jahr | -0,5 Jahr |
| -2,0 Mio. € | +4,9 Mio. € | ||||
| Volatilität | 43,8 % | +1 % | -1 % | ||
| -0,2 Mio. € | +0,2 Mio. € | ||||
| Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit | Modifiziertes Multiple | EBITDA Wachstum | 4 % | +1 % | -1 % |
| + 0,1 Mio. € | -0,1 Mio. € | ||||
| Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit | Modifiziertes Multiple | EBITDA Wachstum | 5 % | +1 % | -1 % |
| + 0,1 Mio. € | -0,1 Mio. € |
Eine weitere zum Fair Value bewertete Kaufpreisverbindlichkeit ist bereits fällig. Hier ist nur die Auszahlung ausstehend. Daher wird auf eine Sensitivitätsanalyse verzichtet.
Überleitungsrechnung der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in Stufe 3:
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| T€ | Nicht börsennotierter Anteil | Derivate | Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit |
|---|---|---|---|
| Stand 1. Januar 2020 | 44.622 | 31.450 | -25.604 |
| Im sonstigen Ergebnis erfasste Neubewertung | 32.855 | 0 | 0 |
| In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Neubewertung | 0 | -618 | -7.131 |
| Ausbuchung | -77.477 | - | |
| Stand 31. Dezember 2020 | 0 | 30.832 | -32.735 |
| In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Neubewertung | 0 | 24.001 | -19.536 |
| Zugang | 16.867 | ||
| Ausbuchung | -1.306 | 291 | |
| Stand 31. Dezember 2021 | 0 | 70.394 | -51.980 |
Als nahe stehende Personen im Sinne von IAS 24 gelten Personen und Unternehmen, wenn eine der Parteien über die Möglichkeit verfügt, die andere Partei zu beherrschen oder einen maßgeblichen Einfluss auszuüben. Herr Ralph Dommermuth als wesentlicher Aktionär sowie die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG und deren nahen Familienangehörigen wurden als nahe stehende Personen eingestuft. Darüber hinaus werden Unternehmen, auf die die nahestehenden Personen einen beherrschenden Einfluss haben, als nahestehende Unternehmen qualifiziert.
Herr Michael Scheeren hat sein Aufsichtsratsmandat zum Ende der Bilanzsitzung am 24. März 2021 niedergelegt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Kurt Dobitsch hat sein Amt als Aufsichtsratsmitglied mit Wirkung zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Mai 2021 niedergelegt. Im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung wurden Herr Stefan Rasch und Herr Prof. Dr. Andreas Söffing in den Aufsichtsrat gewählt. In der Sitzung am 27. Mai 2021 hat der Aufsichtsrat Herrn Philipp von Bismarck zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Herrn Dr. Manuel Cubero zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2021 außerdem in den Aufsichtsräten oder vergleichbaren Gremien folgender Unternehmen vertreten:
Phillip von Bismarck
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| ― | Keine weiteren Ämter |
Kurt Dobitsch
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| ― | IONOS Holding SE (vormals: 1&1 IONOS Holding SE), Montabaur |
| ― | 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur (Vorsitzender) |
| ― | 1&1 AG (vormals: 1&1 Drillisch AG), Maintal (Vorsitzender) |
| ― | Nemetschek SE, München (Vorsitzender) |
| ― | Graphisoft S.E., Budapest / Ungarn (bis 31. Mai 2021) |
| ― | Vectorworks Inc., Columbia / USA (bis 31. Mai 2021) |
| ― | Bechtle AG, Gaildorf |
| ― | Singhammer IT Consulting AG, München |
Michael Scheeren
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| ― | IONOS Holding SE (vormals: 1&1 IONOS Holding SE), Montabaur (bis 23. Februar 2021) |
| ― | 1&1 Telecommunication SE, Montabaur (Vorsitzender, bis 23. Februar 2021) |
| ― | 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur (bis 23. Februar 2021) |
| ― | 1&1 AG (vormals 1&1 Drillisch AG), Maintal (Vorsitzender, bis 23. Februar 2021) |
| ― | Tele Columbus AG, Berlin (bis 31. Dezember 2021) |
Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares
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| ― | Nürnberg Institut für Marktentscheidung e.V., Nürnberg (Vorsitzender) |
| ― | Unicepta Holding GmbH, Köln (Vorsitzender des Beirats) |
Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß
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| ― | Zeppelin GmbH, Friedrichshafen |
| ― | Bayerische Beamten Lebensversicherung AG, München |
| ― | BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen |
| ― | Börsenverein des deutschen Buchhandels, Frankfurt am Main (seit März 2022) |
Prof. Dr. Andreas Söffing
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| ― | Deutsche Oppenheim Family Office AG, Köln (stellv. Vorsitzender des Beirats) |
| ― | Institut der Steuerberater Hessen e. V., Frankfurt (Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats) |
| ― | Nemetschek Innovationsstiftung, München (Vorsitzender des Vorstands) |
| ― | Nemetschek Familienstiftung, München |
| ― | Capella GmbH, Hamburg |
Dr. Claudia Borgas-Herold
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| ― | 1&1 AG, (vormals: 1&1 Drillisch AG), Maintal |
| ― | 1&1 Telecommunication SE, Montabaur (bis 10. September 2021) |
| ― | Tele Columbus AG, Berlin (seit 28. Mai 2021) |
Stefan Rasch
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| ― | Tele Columbus AG, Berlin (bis 28. Mai 2021) |
Die aktuellen Vergütungsregelungen für die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden zuletzt durch die Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 geändert und wurden durch die Hauptversammlung vom 27. Mai 2021 durch § 13 der Satzung der United Internet AG ergänzt.
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält außer der Erstattung seiner baren Auslagen eine feste jährliche Vergütung in Höhe von € 20.000,00. Der Vorsitzende erhält € 30.000,00, der stellvertretende Vorsitzende erhält € 22.500,00.
Für die Tätigkeit im Prüfungs- und Risikoausschuss des Aufsichtsrats erhält der Vorsitzende des Prüfungs- und Risikoausschusses zusätzlich jährlich € 20.000,00, jedes andere Mitglied des Prüfungs- und Risikoausschusses erhält zusätzlich jährlich € 15.000,00. Die Gesellschaft hat die Mitglieder des Prüfungs- und Risikoausschusses bei der Wahrnehmung von notwendigen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu unterstützen und auch die dafür anfallenden Kosten in einem angemessenen Umfang zu übernehmen.
Zusätzlich erhält der Vorsitzende des Prüfungs- und Risikoausschusses eine weitere Vergütung von bis zu € 15.000,00 pro Geschäftsjahr, welche für die Beauftragung von Wirtschaftsprüfern und/oder Steuerberatern verwendet werden kann, deren Unterstützung der Vorsitzende bei der Durchführung seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Prüfungs- und Risikoausschusses benötigt und die nicht bereits vorrangig durch die der Gesellschaft zur Verfügung stehenden Hilfsmittel und Beratungsmöglichkeiten geleistet werden kann.
Ein Mitglied des Aufsichtsrats, das nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat oder dem Prüfungs- und Risikoausschuss angehört hat, erhält je angefangenem Monat eine zeitanteilig geringere Vergütung.
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält darüber hinaus ein Sitzungsgeld in Höhe von € 1.000,00 für jede Teilnahme an physisch stattfindenden Sitzungen des Aufsichtsrats. Soweit Sitzungen des Aufsichtsrats nicht physisch, sondern lediglich virtuell stattfinden (insbesondere, wenn eine Sitzung nur telefonisch oder nur per Videokonferenz stattfindet), erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats kein Sitzungsgeld, wenn die Sitzung nicht mehr als eine Stunde gedauert hat, das hälftige Sitzungsgeld, wenn die Sitzung länger als eine Stunde, aber nicht länger als zwei Stunden gedauert hat und das volle Sitzungsgeld, wenn die Sitzung zwei Stunden oder länger gedauert hat. Mitglieder, die nicht persönlich an physisch stattfindenden Sitzungen des Aufsichtsrats teilnehmen (wie die zugeschaltete Teilnahme per Telefon oder per Videokonferenz), erhalten stets lediglich 25 % des Sitzungsgelds, wobei die Teilnahme allein durch die Abgabe einer Stimmrechtsbotschaft zu keinem Anspruch auf ein Sitzungsgeld führt.
Über die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats der United Internet AG gibt die folgende Aufstellung Aufschluss:
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| 2021 | United Internet AG | Tochtergesellschaften der United Internet AG | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | Fix | Sitzungsgeld | Gesamt | Fix | Sitzungsgeld | Gesamt |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Kurt Dobitsch | 13 | 1 | 14 | 105 | 15 | 120 |
| Philipp von Bismarck | 35 | 6 | 41 | 0 | 0 | 0 |
| Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß | 20 | 6 | 26 | 0 | 0 | 0 |
| Dr. Claudia Borgas-Herold | 20 | 6 | 26 | 69 | 7 | 76 |
| Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares | 21 | 6 | 27 | 0 | 0 | 0 |
| Stefan Rasch | 20 | 5 | 25 | 0 | 0 | 0 |
| Prof. Dr. Andreas Söffing | 32 | 5 | 37 | 0 | 0 | 0 |
| Michael Scheeren | 5 | 1 | 6 | 36 | 7 | 43 |
| 166 | 36 | 202 | 210 | 29 | 239 |
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| 2021 | Insgesamt | |||
|---|---|---|---|---|
| T€ | Fix | Sitzungsgeld | Sonstiges * | Gesamt |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Kurt Dobitsch | 118 | 16 | 26 | 160 |
| Philipp von Bismarck | 35 | 6 | 8 | 49 |
| Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß | 20 | 6 | 5 | 31 |
| Dr. Claudia Borgas-Herold | 89 | 13 | 19 | 121 |
| Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares | 21 | 6 | 27 | |
| Stefan Rasch | 20 | 5 | 4 | 29 |
| Prof. Dr. Andreas Söffing | 32 | 5 | 37 | |
| Michael Scheeren | 41 | 8 | 10 | 59 |
| 376 | 65 | 72 | 513 |
* Umsatzsteuererstattung
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| 2020 | United Internet AG | Tochtergesellschaften der United Internet AG | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | Fix | Sitzungsgeld | Gesamt | Fix | Sitzungsgeld | Gesamt |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Kurt Dobitsch | 30 | 4 | 34 | 112 | 16 | 128 |
| Kai-Uwe Ricke | 8 | 1 | 9 | 84 | 11 | 95 |
| Philipp von Bismarck | 10 | 2 | 12 | 0 | 0 | 0 |
| Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß | 10 | 2 | 12 | 0 | 0 | 0 |
| Dr. Claudia Borgas-Herold | 13 | 3 | 16 | 65 | 8 | 73 |
| Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares | 13 | 3 | 16 | 0 | 0 | 0 |
| Michael Scheeren | 17 | 3 | 20 | 120 | 16 | 136 |
| 101 | 18 | 119 | 381 | 51 | 432 |
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| 2020 | Tochtergesellschaften der United Internet AG | Insgesamt | |
|---|---|---|---|
| T€ | Fix | Sitzungsgeld | Gesamt |
| --- | --- | --- | --- |
| Kurt Dobitsch | 142 | 20 | 162 |
| Kai-Uwe Ricke | 92 | 12 | 104 |
| Philipp von Bismarck | 10 | 2 | 12 |
| Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß | 10 | 2 | 12 |
| Dr. Claudia Borgas-Herold | 78 | 11 | 89 |
| Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares | 13 | 3 | 16 |
| Michael Scheeren | 137 | 19 | 156 |
| 482 | 69 | 551 |
Bezugsrechte und sonstige aktienbasierte Vergütungen für die Mitglieder des Aufsichtsrats existieren nicht.
Für die Festlegung der Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat zuständig. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist leistungsorientiert. Sie enthält einen festen und einen variablen Bestandteil (Tantieme / Bonus). Für die feste Vergütung und die Tantieme wird ein Zieleinkommen festgelegt, das regelmäßig überprüft wird. Die letzte Überprüfung fand im Geschäftsjahr 2017 statt. Die feste Vergütung wird monatlich als Gehalt ausgezahlt. Die Höhe der Tantieme ist von der Erreichung bestimmter, zu Beginn des Geschäftsjahres fixierter finanzieller Ziele abhängig, die sich im Wesentlichen an Umsatz- und Ergebniszahlen orientieren. Für die Zielerreichung gilt in der Regel eine Bandbreite von 90 % bis 120 %. Unter 90 % Zielerreichung entfällt die Zahlung und bei 120 % Zielerreichung endet die Tantiemenzahlung. Eine nachträgliche Änderung der Erfolgsziele ist ausgeschlossen. Eine Mindesttantieme wird nicht garantiert. Die Auszahlung erfolgt nach der Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat.
Versorgungszusagen der Gesellschaft gegenüber den Vorständen bestehen nicht.
Über die Bezüge der Mitglieder des Vorstands gibt die folgende Aufstellung Aufschluss:
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| 2021 | Fix | Variabel | Nebenleistungen | Summe Fix, Variabel und Nebenleistungen | Marktwert der in 2021 gewähren aktienbasierten Vergütungen * |
|---|---|---|---|---|---|
| Ralph Dommermuth | 0 | 0 | 0 | 0 | - |
| Martin Mildner | 650 | 361 | 44 | 1.055 | - |
| 650 | 361 | 44 | 1.055 | - |
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| 2020 T€ |
Fix | Variabel | Nebenleistungen | Summe Fix, Variabel und Nebenleistungen | Marktwert der in 2020 gewähren aktienbasierten Vergütungen * |
|---|---|---|---|---|---|
| Ralph Dommermuth | 0 | 0 | 0 | 0 | - |
| Martin Mildner | 163 | 88 | 2 | 253 | 7.891 |
| Frank Krause | 270 | 105 | 8 | 383 | - |
| 433 | 193 | 10 | 636 | 7.891 |
* Die aktienbasierten Vergütungen (sog. Stock Appreciation Rights) stellen Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung dar und werden über einen Zeitraum von insgesamt 6 Jahren ausbezahlt.
Die Gesamtbezüge des Vorstands im Sinne § 314 Abs. 1 Nr. 6 a und b HGB, d. h. inklusive der Marktwerte der aktienbasierten Vergütungen, beliefen im Geschäftsjahr auf 1.055 T€ (Vorjahr: 8.527 T€). Die entsprechenden Bezüge im Sinne von IAS 24 (inklusive laufender Aufwand aus aktienbasierten Vergütungen) beliefen sich auf 3.691 T€ (Vorjahr: 8.527). Im Geschäftsjahr wurden dem Vorstand 0 SARs gewährt. Den Mitgliedern des Vorstands wurden weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr Vorschüsse oder Kredite gewährt.
Darüber hinaus wird auf die Angaben im Vergütungsbericht verwiesen.
Die Anzahl der Aktien an der United Internet AG, die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats halten, ist in der folgenden Tabelle dargestellt:
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| Anteilseigentum | 1. Januar 2021 | 31. Dezember 2021 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Vorstand | Direkt | Indirekt | Gesamt | Direkt | Indirekt | Gesamt |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Ralph Dommermuth | 0 | 82.000.000 | 82.000.000 | 0 | 97.200.000 | 97.200.000 |
| Martin Mildner | 2 | --- | 2 | 2 | --- | 2 |
| 2 | 82.000.000 | 82.000.002 | 2 | 97.200.000 | 97.200.002 | |
| Aufsichtsrat | Direkt | Indirekt | Gesamt | Direkt | Indirekt | Gesamt |
| Kurt Dobitsch | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Philipp von Bismarck | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Dr. Claudia Borgas-Herold | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Stefan Rasch | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Prof. Dr. Andreas Söffing | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Michael Scheeren | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
Darüber hinaus kann die United Internet Gruppe einen maßgeblichen Einfluss auf ihre assoziierten Unternehmen ausüben.
Verkäufe an und Käufe von nahe stehende(n) Unternehmen und Personen erfolgen zu marktüblichen Konditionen. Die zum Geschäftsjahresende bestehenden offenen Salden sind unbesichert, unverzinslich und werden durch Barzahlung beglichen. Für Forderungen gegen oder Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehende(n) Unternehmen und Personen bestehen keine Garantien. Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen und Personen wurden im Geschäftsjahr 2021 und im Vorjahr nicht wertberichtigt. Ein Werthaltigkeitstest wird laufend durchgeführt. Dieser beinhaltet eine Beurteilung der Finanzlage des nahe stehenden Unternehmens oder der nahe stehenden Person sowie die Entwicklung des Markts, in dem diese(s) tätig ist.
Wie auch im Vorjahr sind die Geschäftsräume von United Internet in Montabaur und Karlsruhe zum Teil von Herrn Ralph Dommermuth, dem Vorstandsvorsitzenden und einem wesentlichen Aktionär der Gesellschaft, gemietet. Die entsprechenden Mietverträge weisen unterschiedliche Laufzeiten zwischen Ende 2021 und Juni 2028 auf. Die daraus entstehenden Mietaufwendungen liegen auf ortsüblichem Niveau und beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf 13.206 T€ (Vorjahr: 10.216 T€).
In der folgenden Tabelle werden Nutzungsrechte im Zusammenhang mit nahe stehenden Unternehmen und Personen dargestellt.
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| Anfangsbestand | Zugang des Geschäftsjahres | Abschreibung | Buchwert | |
|---|---|---|---|---|
| Nutzungsrechte | 125.112 | 4.881 | -12.090 | 117.903 |
In der folgenden Tabelle werden Leasingverbindlichkeiten im Zusammenhang mit nahe stehenden Unternehmen und Personen dargestellt.
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| Anfangsbestand | Zugang des Geschäftsjahres | Tilgung/Zinsen | Buchwert | |
|---|---|---|---|---|
| Leasingverbindlichkeiten | 126.529 | 4.881 | -10.956 | 120.454 |
Zum Stichtag bestehen zwei Darlehensverträge mit assoziierten Unternehmen mit einem Gesamtvolumen von 7.183 T€ (Vorjahr: 6.099 T€).
Die Darlehen haben Laufzeiten von einem bis acht Jahren. Die Tranchen sind jeweils fest verzinslich mit 2 % p.a. bis 3,0 % p.a.
In der folgenden Tabelle werden die ausstehenden Salden sowie die Gesamthöhe der Transaktionen mit assoziierten Unternehmen im jeweiligen Geschäftsjahr dargestellt:
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| Käufe / Dienstleistungen von nahe stehenden Unternehmen / Personen | Verkäufe / Dienstleistungen an nahe stehende Unternehmen / Personen | Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen / Personen | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| 26.303 | 27.070 | 2.176 | 3.919 | 228 | 432 |
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| Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen / Personen | Finanzerträge | Finanzaufwendungen | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| 298 | 7.070 | 104 | 200 | 0 | 0 |
Die Systematik des in der United Internet Gruppe eingeführten Risikomanagementsystems orientiert sich am COSO-ERM-Framework und wird im Lagebericht ausführlich beschrieben.
Die Grundzüge der Finanzpolitik werden vom Vorstand festgelegt und vom Aufsichtsrat überwacht. Bestimmte Transaktionen bedürfen der vorherigen Zustimmung durch den Aufsichtsrat.
Die wesentlichen durch den Konzern verwendeten finanziellen Verbindlichkeiten umfassen Bankdarlehen, Schuldscheindarlehen und Kontokorrentkredite, Schulden aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten.
Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte, die unmittelbar aus seiner Geschäftstätigkeit resultieren. Sie umfassen im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie kurzfristige Einlagen.
Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag im Wesentlichen über originäre Finanzinstrumente.
Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, diese Risiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen. Dabei unterliegt der Konzern hinsichtlich ihrer Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und geplanten Transaktionen insbesondere Liquiditätsrisiken sowie Marktrisiken, die im Folgenden dargestellt werden.
Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass ein Unternehmen Schwierigkeiten bei der Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen hat, die sich aus seinen finanziellen Verbindlichkeiten ergeben. Für United Internet besteht das Liquiditätsrisiko grundsätzlich und damit unverändert zum Vorjahr darin, dass der Konzern möglicherweise seinen laufenden finanziellen Verpflichtungen nicht fristgerecht nachkommen kann. Insbesondere vor dem Hintergrund des sich über die kommenden Jahre erstreckenden kostenintensiven Ausbaus des Mobilfunknetzes, wird neben einer kurzfristigen Liquiditätsvorschau auch eine längerfristige Finanzplanung vorgenommen, um jederzeit die Zahlungsfähigkeit sowie die finanzielle Flexibilität der UI Gruppe sicherstellen zu können. Wir gehen davon aus, die Investitionen in das Mobilfunknetz zum überwiegenden Teil aus der vorhandenen Liquidität sowie den zukünftigen Cashflows aus dem operativen Geschäft und Krediten bedienen zu können.
Durch den erwarteten positiven operativen Beitrag zur Liquidität sowie der zinsoptimierten Nutzung von eingeräumten Kreditlinien kann der Konzern die kontinuierliche Deckung des Finanzmittelbedarfs zu jeder Zeit sicherstellen. Die der Gesellschaft von Kreditinstituten eingeräumten Kreditzusagen und der bestehende Konsortialkreditrahmen bieten hierfür ausreichend Flexibilität. Zur Aufrechterhaltung der finanziellen Stabilität wird eine ausgewogene Finanzstruktur angestrebt, die sowohl die Diversifizierung von Finanzierungsinstrumenten als auch ein ausgeglichenes Fälligkeitenprofil vorsieht.
Im zentralen Liquiditäts-Management werden weltweit alle Zahlungsmittelbedarfe und -überschüsse ermittelt und gesteuert. Durch die täglich automatisierte Konzentration der Bankguthaben angebundener Konzerngesellschaften (Cash Pooling) steht der United Internet AG zu jeder Zeit der maßgebliche Anteil der in Euro denominierten Zahlungsmittel zur Verfügung. Der Konzern hat zur Steuerung der Bank- und Verrechnungskonten sowie zur Durchführung von Zahlungsvorgängen standardisierte Prozesse und Systeme etabliert.
Zum Stichtag verfügt die Gesellschaft über liquide Mittel von insgesamt 110,1 Mio. € (Vorjahr: 131,2 Mio. €) sowie freie Kreditlinien in Höhe von 835 Mio. € (Vorjahr: 375 Mio. €) und daher über eine mehr als ausreichende Liquiditätsreserve für das Geschäftsjahr 2022. Der Vorstand geht davon aus, dass bei Bedarf weitere Linien am Kapitalmarkt aufgenommen werden könnten, sollte dies erforderlich sein.
Die folgenden Tabellen zeigen alle zum 31. Dezember 2021 bzw. 31. Dezember 2020 vertraglich fixierten Zahlungen für Tilgungen, Rückzahlungen und Zinsen aus bilanzierten finanziellen Verbindlichkeiten:
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| T€ | Buchwert zum 31.12.2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 | > 2025 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.822.721 | 710.979 | 160.171 | 233.979 | 258.286 | 483.538 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 585.869 | 583.571 | 0 | 0 | 0 | 2.476 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.065.143 | 242.094 | 61.442 | 61.444 | 128.446 | 578.227 |
| 3.473.733 | 1.536.644 | 221.613 | 295.423 | 386.732 | 1.064.241 | |
| Leasingverbindlichkeiten | 515.220 | 102.172 | 71.726 | 63.136 | 54.258 | 251.574 |
| 3.988.953 | 1.638.816 | 293.338 | 358.559 | 440.990 | 1.315.815 |
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| T€ | Gesamt |
|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.846.953 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 586.047 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.071.653 |
| 3.504.653 | |
| Leasingverbindlichkeiten | 542.866 |
| 4.047.518 |
Die Zahlungen aus sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen Zahlungsverpflichtungen im Zusammenhang mit der 5G-Lizenzersteigerung in Höhe von 61,3 Mio.€ (Vorjahr: 61,3 Mio. €) sowie erwartete Zahlungen aus Derivaten in Höhe von 52,0 Mio. € (Vorjahr: 32,7 Mio. €) im Geschäftsjahr 2022. Die Zahlungen an den Bund haben keinen linearen Verlauf. In den Geschäftsjahren 2022 bis 2026 werden Zahlungsmittelabflüsse in Höhe von jeweils 61,3 Mio. € (Vorjahr: 61,3 Mio. €) und in den Geschäftsjahren 2027 bis 2031 von jeweils 128 Mio. € (Vorjahr: 128 Mio. €) erwartet.
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| T€ | Buchwert zum 31.12.2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | > 2024 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.466.089 | 376.518 | 207.509 | 157.028 | 182.097 | 583.371 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 538.793 | 533.255 | 0 | 0 | 119 | 7.009 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.091.076 | 188.492 | 72.507 | 61.441 | 61.442 | 707.406 |
| 3.095.958 | 1.098.265 | 280.016 | 218.469 | 243.658 | 1.297.786 | |
| Leasingverbindlichkeiten | 473.828 | 96.332 | 74.519 | 67.076 | 50.650 | 232.550 |
| 3.569.786 | 1.194.597 | 354.535 | 285.545 | 294.308 | 1.530.336 |
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| T€ | Gesamt |
|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.506.524 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 540.383 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.091.288 |
| 3.138.195 | |
| Leasingverbindlichkeiten | 521.127 |
| 3.659.322 |
Im Rahmen der Ermittlung der Zahlungsströme aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist die Unternehmensleitung davon ausgegangen, dass der momentan aus dem revolvierenden Konsortialkreditrahmen gezogene Betrag in Höhe von 250 Mio. € (Vorjahr: 550 Mio. €) bis zum Ende der Laufzeit (2025) konstant gezogen bleibt.
Zu den Zins- und Tilgungszahlungen bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wird auf Anhangangabe 31 verwiesen.
Bei der Gesellschaft besteht keine wesentliche Liquiditätsrisikokonzentration.
Die Aktivitäten von United Internet sind in erster Linie finanziellen Risiken aus der Änderung von Zinssätzen, Wechselkursen, Börsenkursen sowie dem Kredit- und Ausfallrisiko ausgesetzt.
Zins(änderungs)risiko bezeichnet das Risiko, dass beizulegende Zeitwerte oder künftige Zinszahlungen auf bestehende und zukünftige Finanzverbindlichkeiten aufgrund von Änderungen von Marktzinssätzen schwanken.
Der Konzern ist grundsätzlich Zinsänderungsrisiken ausgesetzt, da zum Bilanzstichtag Teile der Finanzierungsinstrumente variabel verzinslich und mit unterschiedlichen Laufzeiten aufgenommen worden sind. Ein Zinsänderungsrisiko besteht für die Inanspruchnahmen unter dem revolvierenden Konsortialkredit und dem Konsortialkredit in Höhe von insgesamt 250 Mio. € (Vorjahr: 750 Mio. €).
Mit Hilfe der Liquiditätsplanung werden laufend verschiedene Anlagemöglichkeiten bzw. Möglichkeiten zur Rückführung überschüssiger Liquidität analysiert. Die Fälligkeitenstruktur wie auch die Höhe der variabel verzinslichen Finanzinstrumente der Gruppe werden regelmäßig überprüft und geeignete Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität und Steuerung der Zinsänderungsrisiken getroffen.
Marktzinsänderungen könnten sich auf das Zinsergebnis auswirken und gehen in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten ein. Zur Darstellung von Marktrisiken verwendet United Internet eine Sensitivitätsanalyse, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf das Ergebnis vor Steuern zeigt. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag bezogen werden.
Aufgrund der aktuellen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank ist der für die United Internet Gruppe relevante EURIBOR Zinssatz zum Stichtag negativ. Aufwendungen aufgrund von Negativzinsen auf vorgehaltene Liquidität sind nicht entstanden. Der Konzern erwartet in absehbarer Zeit keine wesentliche Änderung in den Risikoaufschlägen. United Internet stuft das Zinsänderungsrisiko für die bestehenden variabel verzinslichen Finanzinstrumente derzeit als gering ein.
Für die übrigen verzinslichen Schulden kann das Zinsänderungsrisiko vernachlässigt werden. Zum Stichtag bestanden keine externen Zinssicherungsgeschäfte.
Währungsrisiko ist das Risiko, dass beizulegende Zeitwerte oder künftige Cashflows von Finanzinstrumenten aufgrund von Änderungen der Wechselkurse schwanken. Die Konzernunternehmen sind vor allem Wechselkursrisiken aus ihrer Geschäftstätigkeit (wenn Umsatzerlöse und / oder Aufwendungen auf eine von der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft abweichende Währung lauten) ausgesetzt. Zur Absicherung solcher Fremdwährungsrisiken ist United Internet bestrebt ein Gleichgewicht zwischen den Ein- und Auszahlungen in nicht funktionaler Währung herzustellen (sogenanntes Natural-Hedging). Fremdwährungsrisiken, die die Cashflows nicht beeinflussen (d. h. die Risiken, die aus der Umrechnung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Unternehmenseinheiten resultieren), bleiben grundsätzlich ungesichert. Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzernunternehmen ihre Aktivitäten überwiegend in ihrer jeweiligen funktionalen Währung ab. Deshalb wird das Währungskursrisiko aus der laufenden operativen Tätigkeit, wie bereits im Vorjahr, als gering eingeschätzt. Im Berichtszeitraum lagen keine die Cashflows wesentlich beeinflussenden Währungsrisiken vor. Zum Stichtag bestanden keine externen Währungssicherungsgeschäfte.
Die Währungsrisiken aus den zum Bilanzstichtag bestehenden originären Finanzinstrumenten, welche in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung und monetärer Art sind, wurden von der Gesellschaft bewertet. Aus dieser Analyse ergaben sich keine wesentlichen Währungsrisiken.
Der United Internet Konzern erfasst finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) wie folgt:
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| ― | Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung oder |
| ― | erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. |
Abhängig von der Bewertungskategorie und der Kursentwicklung von börsennotierten Beteiligungen können sich ergebnisneutrale Eigenkapitaländerungen oder Erträge und Aufwendungen ergeben.
Zum Stichtag gab es keine börsennotierte Eigenkapitalinstrumente.
Der Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit einem Ausfallrisiko ausgesetzt. Zur Reduzierung von Ausfallrisiken ist ein aufwendiges auch bereits präventiv wirkendes Fraud-Management-System etabliert worden, das permanent weiterentwickelt wird. Die Außenstände werden bereichsbezogen, also dezentral, fortlaufend überwacht. Nicht vermeidbaren Ausfallrisiken wird mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.
Hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen besteht das maximale Kreditrisiko im Bruttobetrag der bilanzierten Forderung vor Wertberichtigungen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert sind, werden in der Anhangangabe 19 nach Zeitbändern, in denen sie überfällig sind, gegliedert.
Bezugnehmend auf mögliche Risiken in Verbindung mit der Corona-Pandemie wird auf Anhangangabe 3 verwiesen.
Grundsätzlich wird ein vorvertraglicher Fraud-Check durchgeführt sowie das Forderungsmanagement unter Inanspruchnahme von Inkassobüros abgewickelt. Darüber hinaus wird für das Media-Sales-Geschäft eine vorvertragliche Überprüfung der Bonität des Vertragspartners durchgeführt.
Bei der Gesellschaft bestehen keine wesentlichen Kreditrisikokonzentrationen.
Die bestehenden Kredite der United Internet AG sind an sogenannte Financial Covenants (Kreditauflagen) gebunden. Die Verletzung einer bestimmten Nettoschulden-zu-EBITDA-Relation könnte dazu führen, dass die einzelnen Kreditgeber die mit der Gesellschaft ausstehenden Darlehen kündigen können. Angesicht der derzeit geringen Relation von Nettoschulden-zu-EBITDA von United Internet wird die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering eingeschätzt. Die Einhaltung der Kreditauflagen wird vom Vorstand der Gesellschaft fortlaufend überwacht und war ganzjährig gegeben.
Die United Internet AG unterliegt über die aktienrechtlichen Bestimmungen hinaus keinen weitergehenden satzungsmäßigen oder vertraglichen Verpflichtungen zum Kapitalerhalt. Die im Rahmen der Unternehmenssteuerung von der Gesellschaft herangezogenen Finanzkennzahlen sind überwiegend erfolgsorientiert. Ziele, Methoden und Prozesse des Kapitalmanagements sind den erfolgsorientierten Finanzkennzahlen untergeordnet.
Zur Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann die Gesellschaft Anpassungen der Dividendenzahlungen an die Anteilseigner oder eine Kapitalrückzahlung an die Anteilseigner vornehmen, eigene Anteile erwerben und bei Bedarf wieder platzieren oder auch neue Anteile ausgeben. Es wird diesbezüglich auf die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen. Zum 31. Dezember 2021 bzw. 31. Dezember 2020 wurden keine Änderungen der Ziele, Richtlinien und Verfahren vorgenommen.
Eventualschulden stellen eine mögliche Verpflichtung dar, deren Existenz vom Eintreten einer oder mehrerer unsicherer zukünftiger Ereignisse abhängt, oder eine gegenwärtige Verpflichtung, deren Zahlung nicht wahrscheinlich ist oder die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend verlässlich geschätzt werden kann.
In den Vorjahren haben Vorleister Ansprüche im niedrigen dreistelligen Millionenbereich angemeldet. (im Rahmen der internen Klassifizierung sind Beträge bis zu 333 Millionen Euro als niedriger dreistelliger Millionenbetrag definiert, die angemeldeten Ansprüche übersteigen diesen Betrag auch in Summe nicht). Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2021 sieht die United Internet AG die Ansprüche der jeweiligen Gegenpartei als unbegründet an und hält für diese Eventualschulden einen Ressourcenabfluss für nicht wahrscheinlich.
Bei den Rechtsstreitigkeiten handelt es sich im Wesentlichen um diverse Rechtsstreitigkeiten der Tochtergesellschaften des Konzerns.
Für etwaige Verpflichtungen aus diesen Rechtsstreitigkeiten wurden Rückstellungen für Prozessrisiken gebildet (siehe Anhangangabe 33).
Der Konzern hat zum Bilanzstichtag keine Garantien abgegeben.
Im Hinblick auf den Gesellschaften der United Internet Gruppe von einer Bank gewährten Kreditrahmen besteht gesamtschuldnerische Mithaftung der Gesellschaft. Zum Bilanzstichtag wurde der Kreditrahmen nur durch Avale in Anspruch genommen.
Darüber hinaus sind dem Vorstand keine Tatsachen bekannt, die eine materielle nachteilige Auswirkung auf die Geschäftstätigkeit, auf die finanziellen Umstände oder auf das Geschäftsergebnis der Gesellschaft haben könnten.
Die Verpflichtungen umfassen im Wesentlichen Verpflichtungen für Miete für Netzinfrastruktur inklusive Teilnehmeranschlussleitungen, Gebäude, technische Anlagen und Fahrzeuge.
Hinsichtlich der Mehrzahl der Mietverträge bestehen Optionen auf Verlängerung der Vertragsverhältnisse. Die Konditionen dieser Verlängerungsoptionen sind frei verhandelbar oder identisch mit den derzeit geltenden Konditionen. Die Gesellschaft beabsichtigt derzeit, alle wesentlichen Verlängerungsoptionen in zu Anspruch nehmen. Die Gesellschaft beabsichtigt nicht, wesentliche Kündigungsoptionen auszuüben.
Im Geschäftsjahr sind folgende Aufwendungen aus Leasingverhältnissen angefallen:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Abschreibungen auf Nutzungsrechte | ||
| - Grundstücke und Bauten | 42.720 | 41.109 |
| - Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.055 | 3.080 |
| - Netzinfrastruktur | 56.300 | 57.600 |
| - Lizenzen | 1.591 | 1.326 |
| Summe Abschreibungen auf Nutzungsrechte | 102.666 | 103.115 |
| Zinsaufwendungen aus Leasing-Verbindlichkeiten | 8.473 | 7.866 |
| Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse | 997 | 405 |
| Aufwand für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert | 3.136 | 1.273 |
Zum 31. Dezember 2021 ergeben sich folgende Buchwerte der Nutzungsrechte nach Klassen zugrunde liegender Vermögenswerte:
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| T€ | Buchwert zum 31.12.2021 | Buchwert zum 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Grundstücke und Bauten | 298.655 | 268.056 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.836 | 3.361 |
| Netzinfrastruktur | 199.118 | 190.295 |
| Lizenzen | 6.364 | 7.956 |
Zum 31. Dezember 2021 bestehende Leasingverpflichtungen haben folgende Laufzeiten:
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| T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Bis 1 Jahr | 102.172 | 97.761 |
| 1 bis 5 Jahre | 223.354 | 208.790 |
| Über 5 Jahre | 189.694 | 167.277 |
| Gesamt | 515.220 | 473.828 |
Zum 31. Dezember 2021 haben sich die Leasingverpflichtungen wie folgt entwickelt:
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| T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Stand 1. Januar | 473.828 | 393.040 |
| Zugänge | 147.806 | 191.809 |
| Zinseffekt | 8.473 | 7.866 |
| Auszahlungen | -105.630 | -107.168 |
| Abgänge | -9.258 | -11.719 |
| Stand 31. Dezember | 515.220 | 473.828 |
| davon kurzfristig | 102.172 | 97.761 |
| davon langfristig | 413.048 | 376.067 |
Die Auszahlung aufgrund der Leasingverpflichtungen werden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.
Für weitere Informationen wird auf die Erläuterungen unter 2.3 sowie Anhangangabe 43 verwiesen.
Der Konzern tritt über die 1&1 Versatel Gruppe als Leasinggeber von Finanzierungs-Leasingverhältnissen auf. Die Forderungen aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen werden unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Die Überleitung der Bruttoinvestitionen der Leasingverhältnisse auf den Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen sowie deren Fälligkeiten stellen sich wie folgt dar:
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| T€ | 31.12.2021 | 31.12.2020 |
|---|---|---|
| Bruttoinvestitionen | ||
| (davon nicht garantierte Restwerte) | ||
| davon fällig bis 1 Jahr | 6.805 | 6.944 |
| davon fällig in 1-5 Jahren | 25.341 | 26.427 |
| davon fällig nach über 5 Jahren | 23.943 | 29.598 |
| Noch nicht realisierter Finanzertrag | -5.049 | -6.265 |
| Nettoinvestitionen | 51.040 | 56.704 |
| Kumulierte Wertminderungen | 0 | 0 |
| Forderungen aus Umsatzsteuer und sonstigen | 2.972 | 3.461 |
| Buchwert der Forderungen aus Finanzierungsleasing | 54.012 | 60.165 |
| davon Barwert der nicht garantierten Restwerte | 0 | 0 |
| Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen | 51.040 | 56.704 |
| davon fällig bis 1 Jahr | 6.697 | 6.832 |
| davon fällig in 1-5 Jahren | 23.441 | 24.320 |
| davon fällig nach über 5 Jahren | 20.902 | 25.551 |
Den Forderungen aus Finanzierungsleasing liegen ausschließlich Verträge über die Nutzung und Bereitstellung von Dark Fibre-Leitungen zugrunde.
Im Geschäftsjahr 2021 sind mehrere neue Finanzierungsleasing-Verträge über die Zurverfügungstellung von Faserpaaren abgeschlossen worden. Diese sind in den Bruttoinvestitionen abzüglich der noch nicht realisierten Finanzerträge mit insgesamt 3,0 Mio. € (Vorjahr: 3,5 Mio. €) erfasst. Die Laufzeiten betragen zwischen 15 und 29 Jahre.
Zum 31. Dezember 2021 bestanden folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen, die kein Leasingverhältnis darstellen:
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| T€ | 2021 | 2020 |
|---|---|---|
| Bis 1 Jahr | 29.342 | 27.638 |
| 1 bis 5 Jahre | 86.701 | 81.489 |
| Über 5 Jahre | 15.511 | 10.442 |
| Gesamt * | 131.554 | 119.569 |
* Die Angaben erfolgen auf Basis vertraglicher Mindestlaufzeiten.
Die wesentlichen sonstigen finanziellen Verpflichtungen werden nachfolgend beschrieben:
Der Konzern nimmt die im Standard IFRS 16 vorgesehenen Befreiungen für Leasingverträge, deren Laufzeit innerhalb von 12 Monaten ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung endet sowie die Befreiung für Leasingverträge, bei denen der zugrundeliegende Vermögenswert von geringem Wert ist, in Anspruch. Die Leasingverpflichtungen, die durch diese Anwendungserleichterungen nicht in der Bilanz angesetzt wurden, betrugen zum 31. Dezember 2021 3.198 T€ (Vorjahr: 2.993 T€).
Über die in der oben stehenden Tabelle dargestellten Verpflichtungen hinaus resultieren aus einem Einkaufsvertrag Abnahmeverpflichtungen bis zum 31. Dezember 2022 in einer voraussichtlichen Bandbreite von 84 Mio. € bis 86,3 Mio. € (Vorjahr: 337,9 Mio. € bis 349,4 Mio. €).
Die United Internet Tochter 1&1 AG hat im Rahmen der MBA MVNO Vereinbarung mit Telefónica verbindlich für die Laufzeit des Vertrages bis Juni 2025 Netzkapazität bestehend aus Datenvolumen sowie Voice- und SMS-Kontingenten erworben. Die abzunehmende Kapazität unter der MBA MVNO Vereinbarung beträgt 20 % bis 30 % der genutzten Kapazität des Telefónica Netzes. Mit dem Abschluss der National Roaming Vereinbarung ist die 1&1 in der Lage, die erworbenen Kontingente quartalsweise in einem bestimmten Umfang zu reduzieren oder zu erhöhen. Die Zahlungen für die Dienstleistungskomponenten des Vertrages belaufen sich jährlich auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Ein genauer Betrag kann nicht bestimmt werden, da die Zahlungen abhängig von verschiedenen vertraglichen Variablen sowie der künftigen Reduzierung oder Erhöhung der Kapazitäten sind.
Im Geschäftsjahr 2021 bestehen zusätzlich sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Liefer- und Leistungsbeziehungen in Höhe von ca. 130,5 Mio. € (Vorjahr: 82,7 Mio. €). Diese Verpflichtungen betreffen mit ca. 88,8 Mio. € (Vorjahr: 79,7 Mio. €) Verpflichtungen aus Werbeverträgen, die bis zum Jahr 2026 in voraussichtlich gleichbleibenden Beträgen fällig werden.
Die United Internet Tochter 1&1 AG hat am 5. September 2019 eine Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) über den Bau von Mobilfunkstandorten in sogenannten "weißen Flecken" geschlossen. Die 1&1 ist hiernach zu einer Investition von insgesamt 50 Mio. € verpflichtet. Damit hilft 1&1 bestehende Versorgungslücken zu schließen und leistet mit dem Bau der Antennenstandorte einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen. Diese Verpflichtungen sind in den oben aufgeführten anderen sonstigen Verpflichtungen nicht enthalten, da diese einen zinsähnlicher Charakter aufweisen.
In den Nettoeinnahmen der betrieblichen Tätigkeit sind im Geschäftsjahr 2021 Zinsauszahlungen in Höhe von 19.168 T€ (Vorjahr: 20.255 T€) und Zinseinzahlungen in Höhe von 2.071 T€ (Vorjahr: 6.609 T€) enthalten. Die Auszahlungen des Geschäftsjahres 2021 für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 377.127 T€ (Vorjahr: 267.973 T€) und die Einzahlungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag auf 56.910 T€ (Vorjahr: 40.945 T€).
In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten ist ein Betrag in Höhe von 2.764 T€ (Vorjahr: 2.764 T€) bedingt verfügbar.
Überleitungsrechnung der bilanziellen Veränderung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten:
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| Mio. € | 01.01.2021 | Bare Transaktionen | Unbare Transaktionen | 31.12.2021 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Erwerbe | Umbuchungen | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Langfristige Kreditverbindlichkeiten | 1.095,6 | 727,0 | -325,4 | 1.497,2 | |
| Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten | 370,4 | -370,4 | 325,4 | 325,4 | |
| Leasingverbindlichkeiten | 473,8 | -105,6 | 147,0 | 515,2 | |
| Frequenzverbindlichkeiten | 947,6 | -61,3 | 886,3 | ||
| Summe Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten | 2.887,5 | 189,6 | 147,0 | 0,0 | 3.224,1 |
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| Mio. € | 01.01.2020 | Bare Transaktionen | Unbare Transaktionen | 31.12.2020 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Erwerbe | Umbuchungen | ||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Langfristige Kreditverbindlichkeiten | 1.494,6 | -28,6 | -370,4 | 1.095,6 | |
| Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten | 243,7 | -243,7 | 370,4 | 370,4 | |
| Leasingverbindlichkeiten | 350,6 | -107,2 | 230,4 | 473,8 | |
| Frequenzverbindlichkeiten | 1.008,9 | -61,3 | 947,6 | ||
| Summe Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten | 3.097,9 | -440,8 | 230,4 | 0,0 | 2.887,5 |
Die Ersterfassung des 5G-Funkspektrums im Geschäftsjahr 2019 erfolgte vor dem Hintergrund der Stundungs- und Ratenzahlung mit dem Bund bilanzverlängernd und somit zahlungsmittelneutral. Die Bilanzierung von Leasingverhältnissen erfolgte bei Ersterfassung grundsätzlich zahlungsmittelneutral. Laufende Zahlungen beinhalten Zins- und Tilgungskomponenten. Letztere werden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.
Die Zahlungseingänge im Zusammenhang mit erhaltenen Dividenden im Vorjahr in Höhe von 842 T€ betraf im Wesentlichen Ausschüttungen der afilias Ltd.
Im Geschäftsjahr wurden die Anteile an der MIP Multimedia Internet Park GmbH, Zweibrücken veräußert. Aufgrund der in diesem Zusammenhang abgeschlossenen Mietverträge mit mehreren Verlängerungsoptionen erfolgt verbleibt das Gebäude wirtschaftlich im Konzern und wird nicht als Sale and Lease back Transaktion bilanziert. Aus dieser Transaktion sind Zahlungsmittel in Höhe von 8.789 T€ zugeflossen.
Die Zahlungsströme im Zusammenhang mit der Veränderung der übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 123,5 Mio. € sind im Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit erfasst.
Die folgenden Tochtergesellschaften der United Internet AG nehmen Befreiungen gemäß § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch:
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| ― | 1&1 De-Mail GmbH, Montabaur |
| ― | 1&1 Mail & Media GmbH, Montabaur |
| ― | 1&1 Mail & Media Development & Technology GmbH, Montabaur |
| ― | 1&1 Mail & Media Service GmbH, Montabaur |
| ― | 1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur |
| ― | 1&1 Versatel Deutschland GmbH, Düsseldorf |
| ― | 1&1 Versatel GmbH, Düsseldorf |
| ― | A 1 Marketing, Kommunikation und neue Medien GmbH, Montabaur |
| ― | Cronon GmbH, Berlin |
| ― | IONOS SE, Montabaur |
| ― | IONOS Holding SE, Montabaur |
| ― | IONOS TopCo SE, Montabaur |
| ― | IONOS Service GmbH, Montabaur |
| ― | STRATO Customer Service GmbH, Berlin |
| ― | STRATO AG, Berlin |
| ― | United Internet Corporate Holding SE, Montabaur |
| ― | United Internet Corporate Services GmbH, Montabaur |
| ― | United Internet Investments Holding AG & Co. KG, Montabaur |
| ― | United Internet Management Holding SE, Montabaur |
| ― | United Internet Media GmbH, Montabaur |
| ― | United Internet Service SE, Montabaur |
| ― | United Internet Sourcing & Apprenticeship GmbH, Montabaur |
| ― | we22 Aktiengesellschaft, Köln |
| ― | we22 Solutions GmbH, Berlin |
| ― | CM4all GmbH, Köln |
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 sind bei United Internet keine Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns mit Auswirkungen auf Rechnungslegung und Berichterstattung haben.
Mit dem Einmarsch der russischen Armee in ukrainische Gebiete ist der Ukraine-Krieg ausgebrochen und stellt eine Zeitenwende für ganz Europa dar. Die EU, die USA, Großbritannien und andere Staaten reagierten mit scharfen Sanktionen gegen Russland, Belarus sowie die ostukrainischen Separatistengebiete.
Der United Internet Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftsaktivitäten nicht in den am Krieg beteiligten Ländern aktiv tätig. Die Ukraine wie auch Russland und Belarus sind keine Zielländer der United Internet Gesellschaften und es werden in den vorgenannten Ländern auch keine Standorte unterhalten.
Vor diesem Hintergrund erwartet United Internet aktuell keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Gleichwohl können die wirtschaftlichen Folgen des Krieges sowie der verhängten Sanktionen (humanitäre Krisen, Aufnahme von Flüchtlingen, Verknappung / Verteuerung von Öl, Gas und Rohstoffen) für die Zielländer der United Internet Gesellschaften und für United Internet selbst heute noch nicht konkret eingeschätzt werden. Gleiches gilt für die potenzielle Gefahr einer Ausweitung des Krieges auf weitere Länder.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden im Konzernabschluss Honorare des Abschlussprüfers in Höhe von insgesamt 4.655 T€ berechnet. Diese beziehen sich mit 3.589 T€ auf Abschlussprüfungen, mit 78 T€ auf andere Bestätigungsleistungen, mit 369 T€ auf Steuerberatungsleistungen sowie mit 619 T€ auf sonstige Leistungen. Die Abschlussprüfungsleistungen umfassen sowohl gesetzliche Pflichtprüfungen als auch freiwillige Abschlussprüfungen. Die sonstigen Leistungen beinhalten insbesondere solche im Zusammenhang mit Due Diligences.
Der Konzern umfasst zum 31. Dezember 2021 folgende Gesellschaften, an denen die United Internet AG unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich (entsprechend den in Klammern angegebenen Anteilen am Kapital) beteiligt ist. Der Anteil am Kapital entspricht, soweit nicht anderslautend beschrieben, dem Anteil der Stimmrechte:
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―
1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur (100,0 %)―
1&1 Mail & Media Development & Technology GmbH, Montabaur (100,0 %)
―
1&1 Mail & Media GmbH, Montabaur (100,0 %)
| ― | 1&1 De-Mail GmbH, Montabaur (100,0 %) |
| ― | 1&1 Energy GmbH, Montabaur (100,0 %) |
| ― | 1&1 Mail & Media Inc., Chesterbrook / USA (100,0 %) |
―
1&1 Mail & Media Service GmbH, Montabaur (100,0 %)
―
UIM United Internet Media Austria GmbH, Wien / Österreich (100,0 %)
―
United Internet Media GmbH, Montabaur (100,0 %)
―
1&1 Versatel GmbH, Düsseldorf (100,0 %)―
1&1 Versatel Deutschland GmbH, Düsseldorf (100,0 %)
| ― | TROPOLYS Service GmbH, Düsseldorf (100,0 %) |
| ― | TROPOLYS Netz GmbH, Düsseldorf (100,0 %) |
| ― | Versatel Immobilien Verwaltungs GmbH, Düsseldorf (100,0 %) |
―
1&1 AG (vormals 1&1 Drillisch Aktiengesellschaft), Maintal (78,32 %)―
1&1 Telecommunication SE, Montabaur (100,0 %)―
1&1 Logistik GmbH, Montabaur (100,0 %)
―
1&1 Telecom Holding GmbH, Montabaur (100,0 %)
| ― | 1&1 Telecom GmbH, Montabaur (100,0 %) |
―
1&1 Telecom Sales GmbH, Montabaur (100,0 %)
―
1&1 Telecom Service Montabaur GmbH, Montabaur (100,0 %)
―
1&1 Telecom Service Zweibrücken GmbH, Zweibrücken (100,0 %)
―
Blitz 17-665 SE, Maintal (100,0 %)
―
Blitz 17-666 SE, Maintal (100,0 %)
―
CA BG AlphaPi AG, Wien / Österreich (100,0 %)
―
Drillisch Logistik GmbH, Maintal (100,0 %)
―
Drillisch Online GmbH, Maintal (100,0 %)
| ― | 1&1 Mobilfunk GmbH (vormals Drillisch Netz AG), Düsseldorf (100,0 %) |
―
IQ-optimize Software AG, Maintal (100,0 %)
―
IONOS TopCo SE (vormals 1&1 IONOS TopCo SE), Montabaur (75,10 %)―
IONOS Holding SE (vormals 1&1 IONOS Holding SE), Montabaur (100,0 %)―
STRATO AG, Berlin (100,0 %)
| ― | Cronon GmbH, Berlin (100,0 %) |
| ― | STRATO Customer Service GmbH, Berlin (100,0 %) |
―
IONOS SE (vormals 1&1 IONOS SE), Montabaur (100,0 %)―
1&1 Internet Development SRL, Bukarest / Rumänien (100,0 %)
―
IONOS Inc. (vormals 1&1 IONOS Inc.), Chesterbrook / USA (100,0 %)
| ― | A1 Media USA LLC, Chesterbrook / USA (100,0 %) |
| ― | 1&1 Cardgate LLC, Chesterbrook / USA (100,0 %) |
―
IONOS Cloud Inc. (vormals 1&1 IONOS Cloud Inc.), Newark / USA (100,0 %)
―
IONOS Datacenter SAS (vormals 1&1 IONOS Datacenter SAS), Niederlauterbach / Frankreich (100,0 %)
―
IONOS Cloud S.L.U. (1&1 IONOS España S.L.U.), Madrid / Spanien (100,0 %)
―
IONOS Cloud Ltd. (vormals 1&1 IONOS Ltd.), Gloucester / Großbritannien (100,0 %)
―
1&1 IONOS (Philippines) Inc., Cebu City / Philippinen (100,0 %)
―
IONOS S.A.R.L. (vormals 1&1 IONOS S.A.R.L.), Saargemünd / Frankreich (100,0 %)
―
IONOS Service GmbH (vormals 1&1 IONOS Service GmbH), Montabaur (100,0 %)
―
IONOS Cloud Holdings Ltd. (vormals 1&1 IONOS UK Holdings Ltd.), Gloucester / Großbritannien (100,0 %)
| ― | Fasthosts Internet Ltd., Gloucester / Großbritannien (100,0 %) |
―
Arsys Internet S.L.U., Logroño / Spanien (100,0 %)
| ― | Arsys Internet E.U.R.L., Perpignan / Frankreich (100,0 %) |
| ― | Tesys Internet S.L.U., Logroño / Spanien (100,0 %) |
―
home.pl S.A., Stettin / Polen (100,0 %)
| ― | AZ.pl Sp. z o.o., Stettin / Polen (100,0 %) |
| ― | HBS Cloud Sp. z o.o., Stettin / Polen (100,0 %) |
| ― | premium.pl Sp. z o.o., Stettin / Polen (75,0 %) |
―
Immobilienverwaltung AB GmbH, Montabaur (100,0 %)
―
Immobilienverwaltung NMH GmbH in Liquidation, Montabaur (100,0 %)
―
InterNetX Holding GmbH, Regensburg (95,56 %)―
InterNetX GmbH, Regensburg (100,0 %)
| ― | Domain Robot Enterprises Inc., Vancouver / Kananda (100 %) |
| ― | InterNetX, Corp., Miami / USA (100,0 %) |
| ― | PSI-USA, Inc., Las Vegas / USA (100,0 %) |
| ― | Schlund Technologies GmbH, Regensburg (100,0 %) |
―
Sedo GmbH, Köln (100,0 %)
| ― | DomCollect International GmbH, Montabaur (100,0 %) |
| ― | Sedo.com LLC, Cambridge / USA (100,0 %) |
―
united-domains AG, Starnberg (100,0 %)
| ― | United Domains Inc. in Liquidation, Cambridge / USA (100,0 %) |
| ― | united-domains Reselling GmbH, Starnberg (100,0 %) |
―
we22 Aktiengesellschaft, Köln (100,0 %)―
we22 Solutions GmbH, Berlin (100,0 %)
―
CM4all GmbH, Köln (100,0 %)
| ― | Content Management Support GmbH in Liquidation, Köln (100,0 %) |
| ― | Content Management Inc., USA (100,0 %) |
―
World4You Internet Services GmbH, Linz / Österreich (100,0 %)
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―
CA BG AlphaRho AG, Wien / Österreich (100,0 %)
―
United Internet Corporate Holding SE, Montabaur (100,0 %)
―
United Internet Corporate Services GmbH, Montabaur (100,0 %)
| ― | A 1 Marketing Kommunikation und neue Medien GmbH, Montabaur (100,0%) |
―
United Internet Investments Holding AG & Co. KG, Montabaur (100,0 %)
―
United Internet Management Holding SE, Montabaur (100,0 %)
―
United Internet Service SE, Montabaur (100,0 %)
| ― | United Internet Sourcing & Apprenticeship GmbH, Montabaur (100,0 %) |
Beteiligungen, auf deren Finanz- und Geschäftspolitik der Konzern einen maßgeblichen Einfluss ausüben kann, werden als assoziierte Unternehmen gemäß IAS 28 nach der Equity-Methode bilanziert und bestehen aus folgenden wesentlichen Gesellschaften:
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―
DomainsBot S.r.l, Rom / Italien (49,0 %)
| ― | DomainsBot Inc., Dover / USA (100,0 %) |
―
Intellectual Property Management Company Inc., Dover / USA (49,0 %)
―
Kublai GmbH, Frankfurt am Main (40,0%)
| ― | Tele Columbus AG, Berlin (94,80 %) |
―
rankingCoach International GmbH, Köln (31,52 %)
―
Open-Xchange AG, Köln (25,39 %)
―
Stackable GmbH, Pinneberg (25,1 %)
―
uberall GmbH, Berlin (25,1 %)
―
AWIN AG, Berlin (20,0 %)
Beteiligungen, auf deren Finanz- und Geschäftspolitik der Konzern keinen maßgeblichen Einfluss ausüben kann (< 20% der Stimmrechte), fallen als Finanzinstrumente grundsätzlich in den Anwendungsbereich von IFRS 9 und werden als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung) eingestuft:
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| ― | MMC Investments Holding Company Ltd., Port Louis / Mauritius in Liquidation (11,36 %) |
| ― | Worcester Six Management Company Ltd., Birmingham / United Kingdom (5,23 %) |
| ― | POSpulse GmbH, Berlin (1,49 %) |
| ― | High-Tech Gründerfonds III GmbH & Co. KG, Bonn (0,95 %) |
Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2021 erworben:
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| ― | we22 Aktiengesellschaft, Köln (100,0 %) |
| ― | we22 Solutions GmbH, Berlin (100,0 %) |
| ― | CM4all GmbH, Köln (100,0 %) |
| ― | Content Management Support GmbH, Köln (100,0 %) |
| ― | Content Management Inc., USA (100,0 %) |
| ― | Kublai GmbH, Frankfurt am Main (40,0 %) |
| ― | Stackable GmbH, Pinneberg (25,10 %) |
| ― | Worcester Six Management Company Ltd., Birmingham / Großbritannien (5,23 %) |
Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2021 gegründet:
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| ― | kein Vorgang |
Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2021 umgewandelt:
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| ― | 1&1 Mobilfunk GmbH (vormals Drillisch Netz AG), Düsseldorf (100,0 %) |
Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2021 umfirmiert:
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| ― | 1&1 AG, (vormals 1&1 Drillisch Aktiengesellschaft), Maintal (78,32 %) |
| ― | IONOS TopCo SE (vormals 1&1 IONOS TopCo SE), Montabaur (75,10 %) |
| ― | IONOS Holding SE (vormals 1&1 IONOS Holding SE), Montabaur (100,0 %) |
| ― | IONOS Inc. (vormals 1&1 IONOS Inc.), Chesterbrook / USA (100,0 %) |
| ― | IONOS Cloud Inc. (vormals 1&1 IONOS Cloud Inc.), Newark / USA (100,0 %) |
| ― | IONOS Cloud Ltd. (vormals 1&1 IONOS Ltd.), Gloucester / Großbritannien (100,0 %) |
| ― | IONOS Cloud Holdings Ltd. (vormals 1&1 IONOS UK Holdings Ltd.), Gloucester / Großbritannien (100,00 %) |
| ― | IONOS SE (vormals: 1&1 IONOS SE), Montabaur (100,0 %) |
| ― | IONOS Service GmbH (vormals 1&1 IONOS Service GmbH), Montabaur (100,0 %) |
| ― | IONOS Datacenter SAS (vormals 1&1 IONOS Datacenter SAS), Niederlauterbach / Frankreich (100,0 %) |
| ― | IONOS SARL (vormals 1&1 IONOS SARL), Saargemünd / Frankreich (100,0 %) |
| ― | IONOS Cloud, S.L.U. (vormals 1&1 IONOS España, S.L.U.), Madrid / Spanien (100,0 %) |
| ― | 1&1 Mobilfunk GmbH (vormals Drillisch Netz AG), Düsseldorf (100,0 %) |
Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2021 auf eine bereits bestehende Konzerngesellschaft verschmolzen:
kein Vorgang
Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2021 veräußert:
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| ― | MIP Multimedia Internet Park GmbH, Zweibrücken (100,0 %) |
Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2021 liquidiert:
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| ― | Nicline Internet S.L., Logroño / Spanien (100,0 %) |
Die Erklärung nach § 161 AktG zur Beachtung des Deutschen Corporate Governance Kodex wurde durch den Vorstand und den Aufsichtsrat abgegeben und ist den Aktionären im Internetportal der United Internet AG (www.united-internet.de) zugänglich.
Montabaur, den 11. März 2022
Der Vorstand
Ralph Dommermuth
Martin Mildner
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| 2021 | ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2021 | Veränderung Konsolidierungskreis | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | Währungsdifferenzen | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögenswerte | ||||||
| Software / Lizenzen | 252.914 | 10.565 | 17.442 | 7.158 | 22.494 | 245 |
| Frequenzlizenzen | 1.070.187 | |||||
| Markenrechte | 210.456 | 2.040 | ||||
| Kundenstamm | 1.235.607 | 1.881 | 1.037 | |||
| Firmenwerte | 3.652.498 | 14.660 | 3.647 | |||
| Konzessionsähnlichen Rechte | 165.000 | |||||
| Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | 42.008 | 9.521 | 2.594 | -7 | -40 | |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 73.779 | 297 | 12 | -1 | ||
| Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | 9.282 | |||||
| geleistete Anzahlungen | 17.438 | 18.388 | -22.141 | |||
| Summe (I) | 6.729.169 | 27.106 | 45.648 | 9.764 | 345 | 6.928 |
| Sachanlagen | ||||||
| Grundstücke und Bauten | 20.176 | 389 | 2.108 | |||
| Telekommunikationsanlagen | 886.000 | 85.437 | 915 | 28.190 | ||
| Netzinfrastruktur | 228.255 | 8.390 | 478 | 4.176 | ||
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 551.141 | 124 | 88.894 | 37.045 | 3.202 | 8.932 |
| Geleistete Anzahlungen | 63.250 | 60.999 | 111 | -38.021 | 250 | |
| Leasing | 718.594 | 1.683 | 147.806 | 34.706 | 2 | |
| Summe (II) | 2.467.416 | 1.807 | 391.914 | 73.256 | -345 | 9.183 |
| Summe total | 9.196.585 | 28.912 | 437.561 | 83.020 | 0 | 16.112 |
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| 2021 | ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN | AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN | ||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 01.01.2021 | Zugänge | Abgänge | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögenswerte | ||||
| Software / Lizenzen | 296.501 | 205.490 | 42.602 | 6.472 |
| Frequenzlizenzen | 1.070.187 | 0 | ||
| Markenrechte | 212.496 | 2.469 | 3.100 | |
| Kundenstamm | 1.238.525 | 571.175 | 124.592 | |
| Firmenwerte | 3.670.805 | 43.060 | ||
| Konzessionsähnlichen Rechte | 165.000 | 16.500 | 16.500 | |
| Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | 48.887 | 8.920 | 9.362 | 2.560 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 74.064 | 72.972 | 297 | 12 |
| Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | 9.282 | 1.326 | 1.591 | |
| geleistete Anzahlungen | 13.685 | 0 | ||
| Summe (I) | 6.799.433 | 921.912 | 198.044 | 9.044 |
| Sachanlagen | ||||
| Grundstücke und Bauten | 22.672 | 13.224 | 1.340 | |
| Telekommunikationsanlagen | 998.712 | 421.362 | 87.054 | 677 |
| Netzinfrastruktur | 240.343 | 156.885 | 7.141 | 0 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 615.247 | 341.876 | 78.111 | 35.665 |
| Geleistete Anzahlungen | 86.366 | 5.618 | 1.117 | |
| Leasing | 833.378 | 256.883 | 101.075 | 25.449 |
| Summe (II) | 2.796.719 | 1.195.849 | 275.839 | 61.791 |
| Summe total | 9.596.151 | 2.117.761 | 473.884 | 70.835 |
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| 2021 | AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN | |
|---|---|---|
| Umbuchungen | Währungsdifferenzen | |
| --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögenswerte | ||
| Software / Lizenzen | 210 | |
| Frequenzlizenzen | ||
| Markenrechte | ||
| Kundenstamm | 1.149 | |
| Firmenwerte | -86 | |
| Konzessionsähnlichen Rechte | ||
| Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | 0 | |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 0 | |
| Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | ||
| geleistete Anzahlungen | ||
| Summe (I) | 0 | 1.273 |
| Sachanlagen | ||
| Grundstücke und Bauten | ||
| Telekommunikationsanlagen | ||
| Netzinfrastruktur | 8 | |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 6.955 | |
| Geleistete Anzahlungen | ||
| Leasing | 260 | |
| Summe (II) | 0 | 7.223 |
| Summe total | 0 | 8.496 |
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| 2021 | AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN | NETTOBUCHWERTE | ||
|---|---|---|---|---|
| Veränderung Konsolidierungskreis | 31.12.2021 | 01.01.2021 | 31.12.2021 | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögenswerte | ||||
| Software / Lizenzen | 241.831 | 47.424 | 54.670 | |
| Frequenzlizenzen | 0 | 1.070.187 | 1.070.187 | |
| Markenrechte | 5.569 | 207.988 | 206.928 | |
| Kundenstamm | 696.915 | 664.432 | 541.610 | |
| Firmenwerte | 42.974 | 3.609.438 | 3.627.831 | |
| Konzessionsähnlichen Rechte | 33.000 | 148.500 | 132.000 | |
| Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | -10 | 15.712 | 33.088 | 33.175 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 1 | 73.258 | 807 | 806 |
| Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | 2.917 | 7.956 | 6.365 | |
| geleistete Anzahlungen | 0 | 17.438 | 13.685 | |
| Summe (I) | -9 | 1.112.177 | 5.807.258 | 5.687.257 |
| Sachanlagen | ||||
| Grundstücke und Bauten | 14.564 | 6.952 | 8.108 | |
| Telekommunikationsanlagen | 507.739 | 464.638 | 490.973 | |
| Netzinfrastruktur | 164.034 | 71.370 | 76.308 | |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | -26 | 391.252 | 209.265 | 223.995 |
| Geleistete Anzahlungen | 6.735 | 57.632 | 79.631 | |
| Leasing | 332.770 | 461.711 | 500.608 | |
| Summe (II) | -26 | 1.417.094 | 1.271.568 | 1.379.625 |
| Summe total | -35 | 2.529.270 | 7.078.827 | 7.066.882 |
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| 2020 | ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2020 | Veränderung Konsolidierungskreis | Zugänge | Abgänge | Umbuchungen | Währungsdifferenzen | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögenswerte | ||||||
| Software / Lizenzen | 276.740 | -10 | 16.014 | 43.165 | 4.065 | -731 |
| Frequenzlizenzen | 1.070.187 | |||||
| Markenrechte | 213.497 | -3.041 | ||||
| Kundenstamm | 1.238.652 | 60 | -3.105 | |||
| Firmenwerte | 3.660.225 | 253 | -7.980 | |||
| Konzessionsähnlichen Rechte | 0 | 165.000 | ||||
| Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | 23.936 | 18.433 | 113 | -248 | ||
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 73.205 | 1.243 | 670 | |||
| Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | 0 | 9.282 | ||||
| geleistete Anzahlungen | 7.046 | 14.505 | -4.113 | |||
| Summe (I) | 6.563.488 | -10 | 224.790 | 43.948 | -48 | -15.105 |
| Sachanlagen | ||||||
| Grundstücke und Bauten | 19.289 | 887 | ||||
| Telekommunikationsanlagen | 782.963 | 86.988 | 7.148 | 23.197 | ||
| Netzinfrastruktur | 212.541 | 13.136 | 919 | 3.497 | ||
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 505.528 | -112 | 89.102 | 36.765 | 2.508 | -9.120 |
| Geleistete Anzahlungen | 50.282 | 41.664 | -467 | -29.154 | -9 | |
| Leasing * | 552.354 | 183.177 | 16.301 | -636 | ||
| Summe (II) | 2.122.957 | -112 | 414.954 | 60.666 | 48 | -9.765 |
| Summe total | 8.686.444 | -122 | 639.744 | 104.614 | 0 | -24.870 |
scrollen
| 2020 | ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN | AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN | ||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2020 | 01.01.2020 | Zugänge | Abgänge | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögenswerte | ||||
| Software / Lizenzen | 252.914 | 222.718 | 26.332 | 42.998 |
| Frequenzlizenzen | 1.070.187 | |||
| Markenrechte | 210.456 | 2.469 | ||
| Kundenstamm | 1.235.607 | 445.493 | 127.670 | |
| Firmenwerte | 3.652.498 | 43.710 | ||
| Konzessionsähnlichen Rechte | 165.000 | 0 | 16.500 | |
| Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | 42.008 | 4.651 | 4.411 | 92 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 73.779 | 60.540 | 13.102 | 670 |
| Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | 9.282 | 0 | 1.326 | |
| geleistete Anzahlungen | 17.438 | |||
| Summe (I) | 6.729.169 | 779.580 | 189.341 | 43.760 |
| Sachanlagen | ||||
| Grundstücke und Bauten | 20.176 | 11.583 | 1.641 | |
| Telekommunikationsanlagen | 886.000 | 336.488 | 89.869 | 5.017 |
| Netzinfrastruktur | 228.255 | 138.451 | 18.922 | 466 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 551.141 | 310.996 | 71.776 | 33.983 |
| Geleistete Anzahlungen | 63.250 | 4.889 | 729 | |
| Leasing * | 718.594 | 159.943 | 101.790 | 4.583 |
| Summe (II) | 2.467.416 | 962.350 | 284.727 | 44.049 |
| Summe total | 9.196.584 | 1.741.930 | 474.068 | 87.809 |
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| 2020 | AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN | |
|---|---|---|
| Umbuchungen | Währungsdifferenzen | |
| --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögenswerte | ||
| Software / Lizenzen | -552 | |
| Frequenzlizenzen | ||
| Markenrechte | ||
| Kundenstamm | -1.988 | |
| Firmenwerte | -650 | |
| Konzessionsähnlichen Rechte | ||
| Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | -50 | |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | ||
| Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | ||
| geleistete Anzahlungen | ||
| Summe (I) | 0 | -3.240 |
| Sachanlagen | ||
| Grundstücke und Bauten | ||
| Telekommunikationsanlagen | 22 | |
| Netzinfrastruktur | -22 | |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | -6.959 | |
| Geleistete Anzahlungen | ||
| Leasing * | -267 | |
| Summe (II) | 0 | -7.226 |
| Summe total | 0 | -10.466 |
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| 2020 | AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN | NETTOBUCHWERTE | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Veränderung Konsolidierungskreis | 31.12.2020 | 01.01.2020 | 01.01.2020 | 31.12.2020 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Immaterielle Vermögenswerte | |||||
| Software / Lizenzen | -10 | 205.490 | 222.718 | 54.022 | 47.424 |
| Frequenzlizenzen | 0 | 1.070.187 | 1.070.187 | ||
| Markenrechte | 2.469 | 2.469 | 211.028 | 207.988 | |
| Kundenstamm | 571.175 | 445.493 | 793.159 | 664.432 | |
| Firmenwerte | 43.060 | 43.710 | 3.616.515 | 3.609.438 | |
| Konzessionsähnlichen Rechte | 16.500 | 0 | 0 | 148.500 | |
| Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte | 8.920 | 4.651 | 19.285 | 33.088 | |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 72.972 | 60.540 | 12.665 | 807 | |
| Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | 1.326 | 0 | 0 | 7.956 | |
| geleistete Anzahlungen | 0 | 7.046 | 17.438 | ||
| Summe (I) | -10 | 921.911 | 779.580 | 5.783.907 | 5.807.258 |
| Sachanlagen | |||||
| Grundstücke und Bauten | 13.224 | 11.583 | 7.706 | 6.952 | |
| Telekommunikationsanlagen | 421.362 | 336.488 | 446.476 | 464.638 | |
| Netzinfrastruktur | 156.885 | 138.451 | 74.090 | 71.370 | |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 46 | 341.876 | 310.996 | 194.532 | 209.265 |
| Geleistete Anzahlungen | 5.618 | 4.889 | 45.393 | 57.632 | |
| Leasing * | 256.883 | 159.943 | 392.411 | 461.711 | |
| Summe (II) | 46 | 1.195.847 | 962.350 | 1.160.608 | 1.271.569 |
| Summe total | 36 | 2.117.758 | 1.741.930 | 6.944.516 | 7.078.827 |
* Aufgrund der Verlängerungen der Laufzeiten der Leasingverhältnisse wurden die Buchwerte der Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen zum 1. Januar 2019 um 40.986 T€ rückwirkend erhöht. Die Zugänge im Anlagevermögen für das Geschäftsjahr wurden rückwirkend um T€ 1.426 erhöht. Siehe Anhangangabe 45.
An die United Internet AG
Wir haben den Konzernabschluss der United Internet AG, Montabaur, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der United Internet AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die in Abschnitt 7 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung, die Bestandteil des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns ist, haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft. Ferner haben wir folgende Angaben des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, bei denen es sich um lageberichtsfremde Angaben handelt, nicht inhaltlich geprüft:
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| ― | sämtliche in Abschnitt 1.4 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns enthaltenen Angaben und Ausführungen zu "Schwerpunkte Produkte und Innovationen", |
| ― | die in Abschnitt 2.2 und 2.3 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns enthaltenen Quartals-Kennzahlen auf Konzern- und auf Segmentebene, jeweils zum 31. März, zum 30. Juni sowie zum 30. September der Berichtsperiode sowie des Vorjahres, |
| ― | den in Abschnitt 7 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns enthaltenen Corporate Governance Bericht gemäß Grundsatz 22 des Deutschen Corporate Governance Kodex. |
Lageberichtsfremde Angaben im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns sind Angaben, die nicht nach §§ 315, 315a bzw. nach §§ 315b bis 315d HGB vorgeschrieben sind.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
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| ― | entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und |
| ― | vermittelt der beigefügte Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Konzernerklärung zur Unternehmensführung sowie auf die oben genannten lageberichtsfremden Angaben in den Abschnitten 1.4, 2.2, 2.3 und im Abschnitt 7 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns. |
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:
Die im Konzernabschluss der United Internet AG ausgewiesenen Firmenwerte sowie die derzeit noch nicht nutzbaren immateriellen Vermögenswerte belaufen sich auf 48,6 % der Bilanzsumme. Ein Werthaltigkeitstest (Impairment Test) der Firmenwerte erfolgt mindestens einmal im Geschäftsjahr. Das im Geschäftsjahr 2019 erworbene Funkspektrum in Form von 5G-Frequenzlizenzen wird erst mit dem Beginn des tatsächlichen Netzbetriebs nutzbar. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Frequenzlizenzen als derzeit noch nicht nutzbare immaterielle Vermögenswerte einzustufen und somit ebenfalls jährlich auf ihre Werthaltigkeit zu überprüfen.
Die Werthaltigkeitstests umfassen Bewertungen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der jeweilige Firmenwert bzw. die Frequenzlizenzen zuzuordnen sind, und basiert regelmäßig auf einem Barwert künftiger Zahlungsströme der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die für Zwecke des Werthaltigkeitstests der Firmenwerte zugrunde gelegten Zahlungsströme basieren auf Budgets der Gesellschaft für das kommende Geschäftsjahr, welche von der Gesellschaft auf Basis von internen Annahmen sowie externen Marktstudien extrapoliert und nach dem Detailplanungszeitraum sowie einer anschließenden Interimsphase mit einer langfristigen Wachstumsrate fortgeschrieben werden. Die dem Werthaltigkeitstest der Frequenzlizenzen zugrunde liegende Planungsrechnung beinhaltet die erwarteten Investitionen zum Aufbau der Netzinfrastruktur, die prognostizierten Ein- und Auszahlungen aus dem operativen Betrieb sowie das sich in diesem Zusammenhang ergebende Kosteneinsparungspotential im Bereich des Leistungseinkaufs von Netzkapazitäten Dritter. Der Planungshorizont endet mit dem Auslaufen der Lizenzen im Jahr 2040 und berücksichtigt die in diesem Zeitpunkt geschätzten Veräußerungserlöse aus der Veräußerung bestehender Infrastruktur sowie Rückbaukosten aus angemieteten Standorten.
Vor dem Hintergrund der Größenordnung der Firmenwerte sowie der Frequenzlizenzen, der zugrundeliegenden Komplexität der Bewertung sowie der im Rahmen der Bewertung vorhandenen Ermessensspielräume waren die entsprechenden Wertminderungstests im Rahmen unserer Prüfung einer der bedeutsamsten Prüfungssachverhalte.
Wir haben die Bewertungen des von den gesetzlichen Vertretern hinzugezogenen externen Gutachters auf Basis der konzeptionellen Anforderungen des IAS 36 sowie die Berechnungen in den zugrundeliegenden Bewertungsmodellen methodisch und mathematisch nachvollzogen. In diesem Zusammenhang haben wir auch die Kompetenz, Fähigkeiten und Objektivität des Gutachters beurteilt, uns ein Verständnis von der Tätigkeit des Gutachters verschafft und die Eignung der Gutachten zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte, gewürdigt. Der Schwerpunkt unserer Prüfung lag auf der Auseinandersetzung mit den bei der Bewertung zugrunde gelegten zentralen Annahmen, wie Planungsprämissen und Diskontierungssätzen.
Für Zwecke der Prüfung der Werthaltigkeitstests für Firmenwerte und für Frequenzlizenzen haben wir die Finanzplanungen unter Berücksichtigung der Planungstreue vergangener Planungsrechnungen gewürdigt und nachvollzogen, dass die zentralen Annahmen plausibel abgeleitet wurden.
In die Bewertungsmodelle einfließende Annahmen zu zukünftigen Zahlungsströmen wurden durch die Einholung von unterstützenden Nachweisen sowie durch Befragungen im Hinblick auf die wesentlichen Annahmen zu Wachstum und Geschäftsverlauf beurteilt. Die sonstigen wesentlichen Annahmen, wie z. B. der Diskontierungssatz und die langfristige Wachstumsrate, wurden unter Einbindung von internen Bewertungsexperten und auf Basis einer eigenen Analyse der allgemeinen Marktindikatoren beurteilt.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen gegen die Werthaltigkeitsbeurteilung der Firmenwerte sowie der Frequenzlizenzen durch die gesetzlichen Vertreter ergeben.
Die Angaben der Gesellschaft zu der Werthaltigkeit der Frequenzlizenzen sowie der Firmenwerte sind in Textziffer 27, 28 bzw. 29 des Konzernanhangs enthalten.
Die Erfassung und Abgrenzung der Umsatzerlöse im Massenkundengeschäft der Konzerngesellschaften erfolgt weitestgehend automatisiert und einheitlich durch die Verwendung spezieller auf die Umsatzrealisierung zugeschnittener IT-Systeme, die aufgrund der weitreichenden Verzweigungen und Abhängigkeiten untereinander im Aufbau eine hohe Komplexität aufweisen. Aufgrund der in den IT-Systemen implementierten Logiken haben Anpassungen, bspw. aufgrund von Tarifänderungen oder der Implementierung neuer Produkte, die in einzelnen IT-Systemen vorgenommen werden, eine unmittelbare Auswirkung auf den gesamten Prozess der Umsatzrealisierung. Zusätzlich werden manuelle Buchungen vorgenommen, welche mit einem höheren inhärenten Fehlerrisiko versehen sind. Im Zuge der Umsatzrealisierung nach IFRS 15 werden Annahmen getroffen und Schätzungen insbesondere im Zusammenhang mit der Bestimmung der Einzelveräußerungspreise für die Hardware vorgenommen, sodass die Umsatzrealisierung im Rahmen unserer Prüfung einer der bedeutsamsten Prüfungssachverhalte war.
Im Rahmen unserer Prüfungshandlungen haben wir unter Einbindung von internen IT-Spezialisten den Aufbau und die Wirksamkeit des vom Konzern eingerichteten Kontrollsystems bezüglich der für die Umsatzrealisierung relevanten IT-Systeme beurteilt. Dabei wurden IT-Systeme und Schnittstellen getestet sowie die Abbildung und Verarbeitung der Geschäftsprozesse nachvollzogen. Entsprechende generelle IT-Kontrollen sowie relevante IT-Applikationskontrollen sowie manuelle Kontrollen wurden getestet. Insbesondere die Aufteilung des Transaktionsentgelts auf einzelne Leistungsverpflichtungen auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise haben wir anhand von Marktdaten nachvollzogen. Im Rahmen der Neuanlage und Änderung von Tarifen und Produkten haben wir den Prozess zur Bestimmung der Einzelveräußerungspreise für die Hardware und den Service sowie die damit verbundenen Ermessensentscheidungen der gesetzlichen Vertreter im Hinblick auf die Vorgaben nach IFRS 15 beurteilt. Das Fehlerrisiko aus der Vornahme manueller Buchungen wurde darüber hinaus durch aussagebezogene, insbesondere analytische Prüfungshandlungen unter Verwendung von internen Datenanalysetools berücksichtigt. In diesem Zusammenhang wurde insbesondere die Entwicklung der Umsatzerlöse im Jahresverlauf, die zugrunde liegenden Buchungsmuster, die Buchungsverantwortlichen sowie das Verhältnis der Umsatzerlöse zu ausgewählten Konten (z.B. Materialaufwand) sowie nichtfinanziellen Größen (z.B. Vertragsabschlüsse und Kündigungen) analysiert.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen gegen die Umsatzrealisierung ergeben.
Die Angaben der Gesellschaft zu den Umsatzerlösen im Konzernabschluss der United Internet AG sind in Textziffer 5 sowie in Textziffer 2.1 "Erläuterung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" des Konzernanhangs enthalten.
Sind die Ansatzvoraussetzungen erfüllt, werden Vertragskosten aktiviert und über die geschätzte Nutzungsdauer amortisiert. Für die Ermittlung und Fortschreibung der zu aktivierenden Kosten sowie die Beurteilung der Werthaltigkeit bestehen entsprechende Buchungslogiken und Prozesse. Zudem werden bezüglich der Amortisationsdauern Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen, sodass die Erfassung von Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten im Rahmen unserer Prüfung einer der bedeutsamsten Prüfungssachverhalte war.
Ausgehend von der Kostenerfassung haben wir den Prozess zur Identifizierung der zu aktivierenden Kosten sowie die Weiterverarbeitung der entsprechenden Daten gewürdigt. Zudem haben wir auf Basis von Stichproben beurteilt, ob die Kriterien nach IFRS 15 für die Aktivierung von Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten erfüllt sind, insbesondere ob die aktivierten Vertragsanbahnungskosten inkrementellen Charakter haben. Ferner haben wir stichprobenhaft die Bewertung der Vertragskosten durch Abgleich mit den zugrundeliegenden Abrechnungen nachvollzogen. Die Aktivierung und die Fortschreibung der Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten im Zeitablauf haben wir zudem anhand analytischer Prüfungshandlungen beurteilt. Zugrunde liegende Annahmen und Schätzungen zur Amortisationsdauer haben wir anhand von historischen Kundendaten gewürdigt. Darüber hinaus haben wir die Logik des in Bezug auf die aktivierten Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten durchgeführten Werthaltigkeitstests auf Basis der Vorgaben nach IFRS 15 gewürdigt.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich keine Einwendungen gegen die Erfassung von Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten ergeben.
Die Angaben der Gesellschaft zu den Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten im Konzernabschluss der United Internet AG sind in Textziffer 22 sowie in Textziffer 2.1 "Erläuterung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" des Konzernanhangs enthalten.
Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats nach § 171 Abs. 2 AktG verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die oben genannte Erklärung zur Unternehmensführung sowie die oben genannten lageberichtsfremden Angaben im Abschnitt 1.4, 2.2, 2.3 und im Abschnitt 7 des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, ferner folgende weitere, für den Geschäftsbericht vorgesehene Bestandteile, von denen wir eine Fassung bis zur Erteilung des Bestätigungsvermerks erlangt haben, insbesondere:
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| ― | die Versicherung der gesetzlichen Vertreter gemäß §§ 297 Abs. 2 Satz 4, 289 Abs. 1 Satz 5, 315 Abs. 1 Satz 5 HGB, |
| ― | den Vergütungsbericht nach § 162 AktG, |
aber nicht den Konzernabschluss, nicht die in die inhaltliche Prüfung einbezogenen Angaben zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
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| ― | wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder |
| ― | anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. |
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang - im Hinblick auf die uns bereits zur Verfügung gestellten sonstigen Informationen - nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Übereinstimmung mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
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| ― | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können; |
| ― | gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben; |
| ― | beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben; |
| ― | ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann; |
| ― | beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt; |
| ― | holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile; |
| ― | beurteilen wir den Einklang des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns; |
| ― | führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. |
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der beigefügten Datei "unitedinternetag-2021-12-31-de.zip" (SHA-256-Prüfsumme: fe1906438b6ef19906d5965b159def78d4f7b178e928e396284dd8beff6c9cb8) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (10.2021)) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
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| ― | identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen; |
| ― | gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben; |
| ― | beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt; |
| ― | beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns ermöglichen; |
| ― | beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht. |
Wir wurden von der Hauptversammlung am 27. Mai 2021 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 22. Oktober 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2002 als Konzernabschlussprüfer der United Internet AG tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Jahresabschluss und dem geprüften Lagebericht sowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Jahresabschluss und Lagebericht - auch die im Bundesanzeiger bekanntzumachenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften Lageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der ESEF-Vermerk und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Jens Kemmerich.
Eschborn/Frankfurt am Main, 15. März 2022
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Kemmerich, Wirtschaftsprüfer
Reihl, Wirtschaftsprüfer
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Montabaur, den 11. März 2022
Der Vorstand
Ralph Dommermuth
Martin Mildner
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
im Folgenden möchte ich Sie über die Arbeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2021 informieren.
Der Aufsichtsrat der United Internet AG hat im Geschäftsjahr 2021 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen, den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Geschäftsführung überwacht. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen unmittelbar eingebunden. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat (sowie ab Mai 2021 auch den Prüfungs- und Risikoausschuss) regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich zeitnah und umfassend auch zwischen den Sitzungen über alle relevanten Fragen der Strategie und zu den damit verbundenen Chancen und Risiken, der Unternehmensplanung, über die Entwicklung und den Gang der Geschäfte, geplante und laufende Investitionen, die Lage des Konzerns einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements sowie die Compliance. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens stimmte der Vorstand mit dem Aufsichtsrat ab. Der Vorstand legte dem Aufsichtsrat vierteljährlich einen umfassenden Bericht über den Gang der Geschäfte einschließlich der Umsatzentwicklung und Rentabilität sowie der Lage der Gesellschaft und der Geschäftspolitik vor. Dies beinhaltete auch Informationen über Abweichung des Geschäftsverlaufs von der Planung. Die Berichte des Vorstands wurden sowohl hinsichtlich ihrer Gegenstände als auch hinsichtlich ihres Umfangs den vom Gesetz, guter Corporate Governance und vom Aufsichtsrat an sie gestellten Anforderungen gerecht. Die Berichte lagen jeweils allen Aufsichtsratsmitgliedern vor. Die vom Vorstand erteilten Berichte und sonstigen Informationen hat der Aufsichtsrat auf ihre Plausibilität hin überprüft, intensiv behandelt sowie kritisch gewürdigt und hinterfragt.
Der Aufsichtsrat und ab Mai 2021 auch der Prüfungs- und Risikoausschuss haben sich regelmäßig vom Vorstand über das vom Vorstand eingerichtete interne Kontrollsystem, das konzernweite Risikomanagement, das interne Revisionssystem sowie das Compliance Management System berichten lassen. Der Aufsichtsrat ist aufgrund seiner Prüfungen zu der Einschätzung gelangt, dass das interne Kontrollsystem, das konzernweite Risikomanagement, das interne Revisionssystem und das Compliance Management System wirksam und funktionsfähig sind.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats nehmen die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahr. Bei der Amtseinführung sowie Aus- und Fortbildung werden die Mitglieder des Aufsichtsrats von der Gesellschaft angemessen unterstützt. So findet insbesondere bei Amtsantritt eine maßgeschneiderte Einführung in die Tätigkeit des Aufsichtsrats bei der United Internet AG statt. Hierbei werden alle notwendigen Unterlagen zur Verfügung gestellt und praktische sowie rechtliche Grundlagen erläutert und spezifische aktienrechtliche Fragestellungen beleuchtet.
Das langjährige Aufsichtsratsmitglied, Herr Michael Scheeren, der zugleich auch stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats gewesen ist, hat sein Aufsichtsratsmandat zum Ende der Bilanzsitzung am 24. März 2021 niedergelegt. Der Aufsichtsrat hat sich aufgrund der kurzen Zeitspanne zwischen dem Tag der Niederlegung und dem Tag der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Mai 2021 dazu entschieden, keinen Nachfolger gerichtlich bestellen zu lassen, sondern das Mandat vielmehr bis zur ordentlichen Hauptversammlung unbesetzt zu belassen, um dort sodann ein neues Mitglied von den Aktionären wählen zu lassen.
Auch der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Kurt Dobitsch, hatte sich dazu entschieden, sein Amt als Aufsichtsratsmitglied niederzulegen, und zwar mit Wirkung zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Mai 2021.
Der Aufsichtsrat hat - nach vorheriger interner Erörterung über die neue Zusammensetzung des Aufsichtsrats - der Hauptversammlung vorgeschlagen, die Herren Stefan Rasch und Prof. Dr. Andreas Söffing als neue Mitglieder des Aufsichtsrats zu wählen. Im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung am 27. Mai 2021 wurden beide Herren mit einer Mehrheit von 95,77% (Herr Stefan Rasch) bzw. 95,96% (Herr Prof. Dr. Andreas Söffing) in den Aufsichtsrat gewählt.
Im direkten Anschluss an die ordentliche Hauptversammlung fand am 27. Mai 2021 sodann auch die Sitzung des (teilweise neubesetzten) Aufsichtsrats der Gesellschaft statt. In dieser Sitzung des Aufsichtsrats wurde einstimmig beschlossen, Herrn Philipp von Bismarck zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Herrn Dr. Manuel Cubero zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden zu wählen, die beide ihr Amt angenommen haben.
Keines der Aufsichtsratsmitglieder übt Organ- oder Beratungsfunktionen bei nach Einschätzung der Gesellschaft wesentlichen Wettbewerbern des Unternehmens aus. Anhaltspunkte für Interessenkonflikte eines Aufsichtsrats- oder Vorstandsmitglieds hat es nicht gegeben.
Neben der gesetzlichen Regelberichterstattung und den weiter unten genannten Sonderthemen sind insbesondere folgende Themen intensiv im Aufsichtsrat beraten und geprüft worden:
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| ― | Der Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 |
| ― | Der Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2020 an die Hauptversammlung |
| ― | Der Nachhaltigkeitsbericht 2020 |
| ― | Die Verabschiedung der Planung für das Geschäftsjahr 2021 |
| ― | Die Feststellung der Zielerreichung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2020 und die Freigabe der Auszahlung der variablen Vergütungsanteile sowie die Zielvereinbarung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021 |
| ― | Die Einladung und die Tagesordnungspunkte für die ordentliche Hauptversammlung 2021 mit den Beschlussvorschlägen sowie die Beschlussfassungen zur Durchführung als virtuelle Hauptversammlung |
| ― | Die Prüfung der Unabhängigkeit des für das Geschäftsjahr 2021 vorgeschlagenen Abschlussprüfers (Ernst & Young) und Verabschiedung des entsprechenden Beschlussvorschlages |
| ― | Der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung 2021 |
| ― | Die Prüfung wesentlicher Risiken für die United Internet Gruppe im Rahmen der Etablierung des Prüfungs- und Risikoausschusses, als Bestandteil der initialen Risikoanalyse |
| ― | Die Quartalsberichte zum Risikomanagement und die Risikomanagementstrategie |
| ― | Der Compliance-Bericht 2020 |
| ― | Die Prüfungsplanung und die Quartalsberichte der Innenrevision |
| ― | Corporate-Governance-Themen in der United Internet Gruppe |
| ― | Das neue Vergütungssystem für den Vorstand und den Aufsichtsrat |
| ― | Die Wahl von Herrn Philipp von Bismarck zum Aufsichtsratsvorsitzenden und von Herrn Dr. Manuel Cubero zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden |
| ― | Die Wahl der Mitglieder und des Vorsitzenden des Prüfungs- und Risikoausschusses |
| ― | Die Änderung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats der United Internet AG |
| ― | Die Änderung der Geschäftsordnung des Prüfungs- und Risikoausschusses |
| ― | Die Zustimmungen zu wichtigen Mietverträgen |
| ― | Der Prozess zum gesetzlich erforderlichen Wechsel des Abschlussprüfers der United Internet AG für das Geschäftsjahr 2022 im Rahmen eines förmlichen Ausschreibungsverfahrens |
| ― | Die Entwicklung des Frauenanteils und der Stand der Umsetzung der festgelegten Zielgrößen |
| ― | Die strategische Ausrichtung der United Internet AG und die jeweilige strategische Ausrichtung der Tochtergesellschaften |
| ― | Der Abschluss eines Schuldscheindarlehens über insgesamt 750 Mio. EUR im Juli 2021 zum Zwecke der allgemeinen Unternehmensfinanzierung |
| ― | Der Start eines Aktienrückkaufprogramms über bis zu 160 Mio. EUR am 6. August 2021 |
| ― | Die Beendigung des im August gestarteten Aktienrückkaufprogramms am 13. September 2021 |
| ― | Die unterjährige Unternehmensentwicklung |
| ― | Die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Konzern |
| ― | Wesentliche Veränderungen bei Beteiligungen, insbesondere der Erwerb von weiteren Aktien an der 1&1 AG, der Erwerb von weiteren Aktien an der IONOS TopCo SE sowie die Zustimmung zur Durchführung des von Morgan Stanley Infrastructure Partners abgegebenen öffentlichen Übernahmeangebots der Tele Columbus AG und der damit verbundenen Beteiligung an der Kublai GmbH |
| ― | Die Vorbereitung und Durchführung des Ausschreibungsverfahrens zur Bestellung eines neuen Wirtschaftsprüfers durch die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022 |
| ― | Die Zustimmung zum 5G-Intercompany-Vertrag zwischen der 1&1 Versatel Deutschland GmbH und der 1&1 Mobilfunk GmbH |
| ― | Die Aktualisierungen der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex vom 16. März 2021, 27. Mai 2021 und 21. Dezember 2021 |
| ― | Die Neuausrichtung der United Internet Corporate Services GmbH |
| ― | Die Verabschiedung der Planung für das Geschäftsjahr 2022 |
| ― | Die Sitzungstermine und der Finanzkalender für das Geschäftsjahr 2023 |
Im Geschäftsjahr 2021 fanden sieben ordentliche Aufsichtsratssitzungen statt, in denen der Vorstand den Aufsichtsrat eingehend über die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns sowie über bedeutende Geschäftsvorfälle informierte. Der Aufsichtsrat hat festgelegt, dass regelmäßig ein Teil der Aufsichtsratssitzungen ohne die Anwesenheit des Vorstandes stattfinden sollen.
Herr Scheeren war bei der Sitzung des Aufsichtsrats am 16. März 2021 abwesend. Auf allen weiteren Sitzungen war der Aufsichtsrat jeweils vollständig vertreten, wobei die Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie teilweise telefonisch bzw. als Videoschaltung stattgefunden haben.
Neben den ordentlichen Aufsichtsratssitzungen haben weitere außerordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats stattgefunden, in denen Sachverhalte erörtert und entschieden worden sind, die zeitlich nicht bis zur nächsten ordentlichen Aufsichtsratssitzung warten konnten. Teilweise wurden Beschlüsse des Aufsichtsrats auch im schriftlichen Umlaufverfahren oder in Videokonferenzen aufgrund von schriftlichen Entscheidungsvorlagen des Vorstandes getroffen.
Aufgrund des Umstandes, dass der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2021 in Teilen neu zusammengesetzt wurde und zudem weitere Mitglieder des Aufsichtsrats zur Mitte des Jahres 2020 neu in den Aufsichtsrat gewählt worden sind, ist hervorzuheben, dass sich der Aufsichtsrat dazu entschieden hat, im Jahr 2021 keine Selbstbeurteilung des Aufsichtsrats durchzuführen, sondern vielmehr anstelle dieser Selbstbeurteilung eine Sondersitzung des Aufsichtsrats ohne die Beteiligung des Vorstandes abzuhalten, in der einerseits die Definition der Zusammenarbeit innerhalb des Gremiums zwischen den einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrats untereinander und andererseits die Zusammenarbeit des Aufsichtsrats mit dem Vorstand auf der Tagesordnung gestanden hat. Diese Sitzung hat im Juli 2021 stattgefunden.
In der ordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats im August 2021 wurde detailliert gemeinsam mit dem Vorstand die Aufgabenabgrenzung und -Verteilung zwischen Aufsichtsrat und Vorstand in Bezug auf die Konzernleitungs- und Überwachsungsfunktion erörtert, wenn es um Tochtergesellschaften der Gesellschaft geht, die zum überwiegenden Teil selbst einen eigenen Aufsichtsrat etabliert haben und teilweise zudem wiederum selbst börsennotiert sind.
In der Sitzung des Aufsichtsrats im Dezember 2020 wurde entschieden, einen Prüfungs- und Risikoausschuss zu etablieren. In der darauffolgenden Sitzung des Aufsichtsrats im März 2021 wurde die erforderliche Anpassung der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats beschlossen, die Aufgaben des Prüfungs- und Prüfungsausschusses festgelegt sowie eine entsprechende Geschäftsordnung für den Prüfungs- und Risikoausschuss verabschiedet.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss unterstützt den Aufsichtsrat bei der Überwachung der Rechnungslegung und der Integrität des Rechnungslegungsprozesses sowie der Überwachung der Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems, des Compliance-Systems und des internen Revisionssystems. Des Weiteren unterstützt er den Aufsichtsrat bei der Überwachung der Abschlussprüfung, der vom Abschlussprüfer erbrachten Leistungen, der Prüfhonorare und der von ihm zusätzlich erbrachten Leistungen.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss beschäftigt sich intensiv mit dem Jahresabschluss und dem Konzernabschluss, dem zusammengefassten Lagebericht für die Gesellschaft und den Konzern, der nichtfinanziellen Erklärung und der nichtfinanziellen Konzernerklärung sowie dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns.
Mit Vorstand und Abschlussprüfer erörtert er die Prüfungsberichte, den Prüfungsablauf, die Prüfungsschwerpunkte und -methodik sowie die Prüfungsergebnisse, auch hinsichtlich des internen Kontrollsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess, und gibt Empfehlungen an den Aufsichtsrat. Er nimmt regelmäßig eine Beurteilung der Qualität der Abschlussprüfung vor. Vor deren Veröffentlichung erörtert er mit dem Vorstand die Quartalsmitteilungen und den Halbjahresfinanzbericht.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss beschäftigt sich zudem intensiv mit dem internen Kontrollsystem, dem konzernweiten Risikomanagement, dem interne Revisionssystem und dem Compliance Management System und hat insbesondere zur Aufgabe, die Wirksamkeit und die Funktionsfähigkeit der Systeme zu überprüfen.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss bereitet zudem die Verhandlungen und Beschlüsse des Aufsichtsrats für den Wahlvorschlag des Abschlussprüfers an die Hauptversammlung und Entscheidungen zu Corporate-Governance-Themen vor und beschließt auch über die Zustimmung zu wesentlichen Geschäften mit nahestehenden Unternehmen und Personen gemäß § 111b Abs. 1 AktG (sog. Related Party Transactions).
Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erstattet dem gesamten Aufsichtsrat regelmäßig Bericht über die Tätigkeit des Prüfungsausschusses. Bei wesentlichen Vorkommnissen und Feststellungen des Prüfungsausschusses informiert er unverzüglich den Vorsitzenden des Aufsichtsrats.
Der Aufsichtsrat hat in der Sitzung am 27. Mai 2021 Herrn Prof. Dr. Andreas Söffing zum Vorsitzenden des Prüfungs- und Risikoausschusses und Herrn Philipp von Bismarck und Herrn Stefan Rasch zu Mitgliedern des Ausschusses gewählt.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss hat seine Arbeit unmittelbar nach der Aufsichtsratssitzung am 27. Mai 2021 aufgenommen und hat auf dieser konstituierenden Sitzung die Themenverantwortung zwischen den drei Mitgliedern des Prüfungs- und Risikoausschusses entsprechend ihrer fachlichen Qualifikationen festgelegt.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss hielt im Geschäftsjahr 2021 fünf ordentliche Sitzungen ab, an denen jeweils alle drei Mitglieder teilgenommen haben. Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie fanden die Sitzungen des Prüfungs- und Risikoausschusses teilweise telefonisch bzw. als Videoschaltung statt.
Neben diesen ordentlichen Sitzungen haben zahlreiche weitere Sitzungen und Workshops stattgefunden, in denen einzelne Mitglieder des Ausschusses gemeinsam mit Mitarbeitenden der Gesellschaft durch die ihnen zugewiesenen Themenfelder gegangen sind, um sich die oben genannten Kontrollsysteme erläutern zu lassen und sodann daraus Maßnahmen mit dem Ziel abzuleiten, die Kontrollsysteme kontinuierlich zu verbessern.
Eine der Hauptaufgaben des Prüfungs- und Risikoausschusses im Geschäftsjahr 2021 ist es auch gewesen, den Wechsel des Abschlussprüfers durch ein förmliches Ausschreibungsverfahren vorzubereiten und dem Aufsichtsrat sodann zur Prüfung und Entscheidung vorzulegen. Im Rahmen der Vorbereitung und Durchführung dieses Ausschreibungsverfahrens haben zahlreiche weitere außerordentliche Termine und Sitzungen des Prüfungs- und Risikoausschusses stattgefunden.
Der Aufsichtsrat hat sich auch im Geschäftsjahr 2021 mit den Standards guter Corporate Governance und in diesem Zusammenhang auch mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex auseinandergesetzt. Vorstand und Aufsichtsrat haben am 16. März 2021, am 27. Mai 2021 und am 21. Dezember 2021 Entsprechenserklärungen nach § 161 AktG abgegeben. Die Erklärungen stehen auf der Website der Gesellschaft und im Bundesanzeiger dauerhaft zur Verfügung. Hier können auch die Entsprechenserklärungen der letzten Jahre eingesehen werden. Weitere Erläuterungen zur Corporate Governance finden Sie in der Erklärung zur Unternehmensführung zum Geschäftsjahr 2021.
Die Hauptversammlung der United Internet AG hat am 27. Mai 2021 die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Eschborn/Frankfurt am Main als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 gewählt. Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat die Buchführung, den Jahresabschluss der United Internet AG, den Konzernabschluss nach IFRS sowie den zusammengefassten Lagebericht der United Internet AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2021 geprüft. Dabei ging der Abschlussprüfer insbesondere auf die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters) ein. Diese umfassten für den Konzernjahresabschluss die Werthaltigkeit der Firmenwerte und Frequenzlizenzen, die Umsatzrealisierung, die Erfassung von Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten sowie für den Jahresabschluss der United Internet AG die Werthaltigkeit der Finanzanlagen. Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung wurde auch das Risikomanagementsystem geprüft und analysiert. Wesentliche Schwachstellen des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems sowie des Rechnungslegungsprozesses sind von den Abschlussprüfern nicht festgestellt worden. Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erteilte jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.
Der Aufsichtsrat hat sich von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers überzeugt und eine schriftliche Erklärung dazu eingeholt. Des Weiteren hat sich der Aufsichtsrat über im vergangenen Geschäftsjahr erbrachte und die Vergabe nicht prüfungsbezogener Leistungen informiert.
Der Prüfungs- und Risikoausschuss hat sich intensiv mit dem Jahresabschluss und dem Konzernabschluss, dem zusammengefassten Lagebericht für die Gesellschaft und den Konzern, der nichtfinanziellen Erklärung und der nichtfinanziellen Konzernerklärung sowie dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns auseinandergesetzt. Die Prüfungsberichte, den Prüfungsablauf, die Prüfungsschwerpunkte und -methodik sowie die Prüfungsergebnisse hat der Ausschuss mit Vorstand und Abschlussprüfer erörtert.
Die genannten Abschlussunterlagen und der Gewinnverwendungsvorschlag sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor. An der als Präsenzsitzung stattgefundenen Bilanzsitzung des Aufsichtsrats am 16. März 2022 nahm der Abschlussprüfer per Videokonferenz teil und berichtete über seine Prüfungen und seine wesentlichen Prüfungsergebnisse, erläuterte seinen Prüfungsbericht und beantwortete die Fragen der Aufsichtsratsmitglieder. Nach eigener Prüfung ist der Aufsichtsrat zu dem Ergebnis gekommen, dass der Jahresabschluss, der zusammengefasste Lagebericht, der Konzernabschluss und die Berichte des Abschlussprüfers zu keinen Einwendungen Anlass geben. Der Aufsichtsrat teilt die Einschätzung der Abschlussprüfer, dass das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem, insbesondere auch bezogen auf den Rechnungslegungsprozess, keine wesentlichen Schwachstellen aufweist. Der Aufsichtsrat hat mit Beschluss vom 16. März 2022 den von der Gesellschaft am 11. März 2022 aufgestellten Jahresabschluss der United Internet AG und den von der Gesellschaft ebenfalls am 11. März 2022 aufgestellten Konzernabschluss nach IFRS für das Geschäftsjahr 2021 gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss im Sinne von § 172 AktG festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns hat sich der Aufsichtsrat angeschlossen.
Der Vorstand hat den von ihm aufgestellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2021 sowohl dem Aufsichtsrat als auch dem Prüfungsausschuss rechtzeitig vorgelegt.
Der Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen war Gegenstand der Prüfung durch den Abschlussprüfer. Es wurde diesbezüglich folgender Bestätigungsvermerk erteilt:
"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen."
Den Prüfungsbericht hat der Abschlussprüfer dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Abhängigkeitsbericht und der Prüfungsbericht lagen dem Aufsichtsrat rechtzeitig vor. Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht des Vorstands und den Prüfungsbericht geprüft. Die abschließende Prüfung durch den Aufsichtsrat erfolgte in der als Präsenzsitzung abgehaltenen Aufsichtsratssitzung am 16. März 2022. An der Sitzung nahm der Abschlussprüfer per Videokonferenz teil und berichtete über seine Prüfung des Abhängigkeitsberichts und seine wesentlichen Prüfungsergebnisse, erläuterte seinen Prüfungsbericht und beantwortete die Fragen der Aufsichtsratsmitglieder. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung stimmt der Aufsichtsrat dem Abhängigkeitsbericht des Vorstands und dem Prüfungsbericht zu und hat keine Einwen. dungen gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen zu erheben.
Die United Internet AG hat für das Geschäftsjahr 2021 eine nichtfinanzielle Erklärung abgegeben, welche im Rahmen eines gesonderten nichtfinanziellen Berichts (Nachhaltigkeitsbericht) veröffentlicht wird
- Der Aufsichtsrat von United Internet hat sich bereits unterjährig mit dem Nachhaltigkeitsbericht auseinandergesetzt
- Im Rahmen seiner abschließenden eigenständigen Prüfung hat sich der Aufsichtsrat ein. gehend mit dem nichtfinanziellen Bericht in seiner Gesamtheit beschäftigt
- Dabei hat der Aufsichtsrat die Inhalte der nichtfinanziellen Erklärung kritisch hinterfragt und mit dem Vorstand, der für ergänzende Fragen und Auskünfte zur Verfügung stand, intensiv erörtert
- Nach eigener Prüfung ist der Aufsichtsrat zu dem Ergebnis gekommen, dass die nichtfinanzielle Erklärung zu keinen Einwendungen Anlass gibt
- Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeitenden für ihr großes Engagement im Geschäfts. jahr 2021 -
Montabaur, 1- April 2022
Für den Aufsichtsrat
Philipp von Bismarck
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| ― | Philipp von Bismarck, Königstein im Taunus Rechtsanwalt und Partner bei Wendelstein PartGmbB |
| ― | Dr - Claudia Borgas. Herold, Kilchberg / Schweiz Managing Director der borgas Advisory GmbH |
| ― | Dr - Manuel Cubero, München Selbständiger Aufsichtsrat/Beirat |
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| ― | Kurt Dobitsch, Markt Schwaben (bis 27- Mai 2021) Vorsitzender des Aufsichtsrats der United Internet AG |
| ― | Stefan Rasch, Grünwald (seit 27- Mai 2021) Senior Advisor bei The Boston Consulting Group GmbH |
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| ― | Michael Scheeren, Frankfurt am Main (bis 24- März 2021) Aufsichtsrat |
| ― | Prof - Dr - Andreas Söffing, Frankfurt (seit 27- Mai 2021) Steuerberater und Partner bei Flick Gocke Schaumburg |
| ― | Prof - Dr - Yasmin Weiß, Gauting Professorin an der Technischen Hochschule Nürnberg |
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