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Tonkens Agrar AG

Annual Report Jun 2, 2022

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Annual Report

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Finanzbericht: 30743447

Tonkens Agrar AG

Sülzetal

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2020 bis zum 30.06.2021

Konzernlagebericht über das Geschäftsjahr 2020/​2021 (01.07.2020-30.06.2021)

A. Gesellschaftsstruktur

Die Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften (nachfolgend auch "Tonkens Gruppe") sind in verschiedenen Bereichen der landwirtschaftlichen Produktion tätig. Die Geschäftstätigkeit umfasst die Segmente Ackerbau, Milchproduktion sowie Lagerung, Veredelung und Vermarktung von Agrarprodukten und Erneuerbare Energien. Das vierte Geschäftssegment Erneuerbare Energien umfasst den Betrieb von Photovoltaikanlagen und zwei Biogasanlagen, die in Sülzetal und Osterfeld betrieben werden und den Strom in das öffentliche Netz einspeisen.

Die Tonkens Gruppe ist in der Produktion von Agrarprodukten (Ackerbau und Milchproduktion) ausschließlich mit in Deutschland gelegenen Flächen tätig. 13,6 % der rund 3.476 Hektar (Vj. 3.670 Hektar) großen Fläche stellt Eigentumsfläche dar. 76,5 % sind gepachtet und 11,0 % werden für Landwirte in Lohnarbeit bzw. als Dienstleister bewirtschaftet. 1,1 % der Flächen werden verpachtet. Die Tonkens Gruppe baut ausschließlich auf konventionelle Weise an.

Die Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 5. Juni 1997 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 110167 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 51.129,19 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der landwirtschaftliche Betrieb einschließlich Tierhaltung.

Die Börde Vita GmbH ist mit Vertrag vom 30. September 2009 unter der Firma BIOGAS STEMMERN GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, gegründet worden und im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 9873 eingetragen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Wanzleben-Börde. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung von und der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten. Das Stammkapital beträgt derzeit 25.000,00 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten.

Die Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 22. März 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 102245 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 102.258,38 EUR, wobei 51,0 % von der Tonkens Agrar AG und 49,0 % von der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH gehalten werden. Unternehmensgegenstand ist die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebs mit allen damit verbundenen Tätigkeiten und Geschäften, insbesondere zur Aufzucht und Haltung von Milchkühen.

Die Osterfelder Agrar GmbH mit Sitz in Osterfeld, Ortsteil Haardorf, wurde am 8. Oktober 1991 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 205628 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 51.129,19 EUR. Es wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines landwirtschaftlichen Betriebes (Tier- und Pflanzenproduktion) in Osterfeld sowie die Lagerung, Verpackung und der Handel mit Früchten landwirtschaftlicher Urproduktion und verarbeiteter Folgeprodukte betreffend insbesondere Kartoffeln und Zwiebeln.

Die AMB Agrar Holding GmbH mit Sitz in Sülzetal, Ortsteil Stemmern, wurde am 30. September 2009 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Stendal unter HRB 13616 eingetragen. Das Stammkapital beträgt aufgrund einer am 18. Mai 2010 eingetragenen Kapitalerhöhung derzeit 26.000,00 EUR und wird zu 100,0 % von der Tonkens Agrar AG gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen.

Die Bördelagerhaus GmbH mit Sitz in Wanzleben-Börde wurde am 5. Februar 2001 gegründet und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Stendal unter HRB 112660 eingetragen. Das Stammkapital beträgt derzeit 500.000,00 EUR, es wird zu 50,0 % von Herrn Berend van der Velde und zu 50,0 % von der AMB Agrar Holding GmbH gehalten. Gegenstand des Unternehmens ist die Lagerung, Aufbereitung und der Handel von landwirtschaftlichen Produkten. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, die dem Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar zu dienen geeignet sind. Der Unternehmensgegenstand beschränkt sich im Wesentlichen auf den Bereich der Erneuerbaren Energien.

Unternehmensstrategie

Die Tonkens Gruppe hat sich der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Geschäftsfelder

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Milchproduktion
Ackerbau
Lagerhaltung, Veredelung und Vermarktung
Erneuerbare Energien

verschrieben.

Ziel ist ein kontrolliertes Wachstum, das langfristig mittels fünf Faktoren erzielt werden soll:

Die Tonkens Gruppe profitiert aufgrund ihrer Größe von Synergie- und Spareffekten. In Sachsen-Anhalt liegen die Flächen in einem grundsätzlich sehr fruchtbaren Gebiet. Hinzu kommt, dass der Vorstand Gerrit Tonkens als ausgewiesener Fachmann im betriebswirtschaftlichen Bereich durch die kaufmännische Abteilung des Unternehmens ergänzt wird. Das Management hat über die Jahre eine vielversprechende Marktposition errichtet und sich zu einem großen Anbieter für Kartoffeln in Deutschland etabliert. Ergänzt wird das Kerngeschäft schließlich durch den Bereich Erneuerbare Energien. Hierbei verfolgt der Vorstand das Ziel einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. So ist beispielsweise die Biogasproduktion auf die anfallenden Reststoffe aus dem laufenden Betrieb abgestimmt. Die Tonkens Gruppe ist damit insgesamt betrachtet in einem von langfristigen Trends geprägten Umfeld tätig.

Während der überwiegende Teil der Landwirte als Rohstoffproduzent auftritt, verfolgt der Vorstand weiterhin das Ziel, die Tonkens Gruppe zu einem vollständigen Verarbeitungsbetrieb des eigenen Rohstoffes (Kartoffeln) zu entwickeln. Das fertige Endprodukt wird direkt an den Lebensmittelgroßhandel, Gemüsehändler sowie die Gastronomie vertrieben. Das wichtigste mittelfristige Ziel im Rahmen dieser Strategie besteht in einer kontinuierlichen Steigerung des Anteils der Veredelung von selbst angebauten Kartoffeln. Durch eine zunehmende eigene Verarbeitung der Produkte in den Bereichen Abpacken und Schälen soll die Wertschöpfung gesteigert werden.

B. Gesamtwirtschaftliches Umfeld

1. Deutsche Wirtschaft und Arbeitsmarkt

Die Corona-Pandemie hat die deutsche Konjunkturentwicklung im Jahr 2020 erheblich belastet. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist um 4,9 % (preisbereinigt) gefallen. Nachdem in der ersten Jahreshälfte das BIP erst leicht (Ql 2020: -2,0 %) und später stark zurückgegangen war (Q2 2020: -9,7 %), erholte es sich in der zweiten Jahreshälfte und konnte den starken Rückgang im dritten Quartal wieder zum Großteil aufholen (Q3 2020: +8,5 %). Das vierte Quartal 2020 wurde durch den erneuten bundesweiten Lockdown ab November 2020 belastet, weshalb das BIP hier nur noch leicht um 0,3 % stieg. 1 Angesichts der Lockdowns im Frühling und Spätherbst des Jahres, welche das Reisen und Gastronomiebesuche bzw. die Teilnahme an Veranstaltungen teils komplett zum Erliegen brachten, sanken die privaten Konsumausgaben deutlich um 5 %. Das ist der stärkste Rückgang seit 1970. 2 Der Staat investierte hingegen 3,3 % mehr, wozu unter anderem die Beschaffung von Schutzausrüstungen und Krankenhausleistungen beitrug. Während in den meisten Wirtschaftsbereichen, speziell im Handel, Verkehr, Gastgewerbe und Dienstleistungen, die Bruttowertschöpfung in 2020 stark sank, zählte das Baugewerbe zu den wenigen Wirtschaftsbereichen mit Wachstum. So fielen die Ausrüstungsinvestitionen um 12,1 %, wogegen die Bauinvestitionen um 1,9 % zulegten.

Zum Jahresende 2020 waren 44,8 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig und damit 1,6 % weniger als ein Jahr zuvor. 3

In das Jahr 2021 startete die deutsche Konjunktur schwach, geprägt durch den anhaltenden bundesweiten Lockdown. Das deutsche BIP sank im ersten Quartal 2021 um 2,0 %. Hierauf folgte im zweiten Quartal 2021 eine konjunkturelle Erholung um 1,6 %, welche auf den zunehmenden Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen und damit einhergehenden steigenden Konsumausgaben sowie anziehenden Investitionen fußte.

Auf dem deutschen Arbeitsmarkt stoppte der Beschäftigtenrückgang im zweiten Quartal 2021 - mit 44,7 Mio. Erwerbstätigen wurde das Vorjahresniveau erreicht. 4

2. Branchenentwicklung

Wetterbedingungen in Deutschland

Der Geschäftserfolg der Tonkens Agrar AG im Berichtszeitraum 01. Juli 2020 bis 30. Juni 2021 ist weitgehend von der Erntesaison 2020 und der bereits im Spätsommer 2019 begonnene Aussaat der ersten Fruchtarten abhängig. Dementsprechend wird kurz auf die Witterungsfaktoren des Geschäftsjahres 2019/​2020 (01. Juli 2019 bis 30. Juni 2020) eingegangen, welche den Zeitraum von Aussaat und Wachstum betreffen.

1 https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2021/​02/​PD21 081 81.html

2 Vgl. https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2021/​03/​PD21 122 811.html

3 Vgl. https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2021/​02/​PD21 081 81.html

4 Vgl. https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2021/​08/​PD21 398 811.html

Wetterbedingungen im Wirtschaftsjahr 2019/​2020

Der deutlich zu warme, sonnenreiche und niederschlagsarme Sommer 2019 löste eine Dürreperiode aus. Bundesweit wurde das Niederschlagssoll um 27 % unterschritten 5 . Die Dürreperiode wurde erst durch den immer noch zu warmen, allerdings zwischen Ende September und November besonders regenreichen Herbst 2019 beendet. 6

Der Winter 2019/​2020 war der zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und führte mit seinem milden Wetter zu einem um zwei Wochen verfrühten Vegetationsbeginn Mitte März 2020. Während der nachfolgenden Trockenphase mussten die Pflanzen ihren Wasserbedarf aus dem Bodenwasserspeicher decken und die oberen Bodenschichten trockneten aus. 7

Die Trockenheit des Winters setze sich auch im Frühjahr 2020 fort. Häufige Hochdruckeinflüsse führten zu einer sonnigen und viel zu trockenen Gesamtwetterlage. Diese Wetterlage kippte abermals in der Zeit der Eisheiligen, wobei einige Orte hier mehr Frosttage verzeichneten als im Winter. 8 Der Juni war durch wechselhafte Einflüsse sommerlicher Phasen und auf Nordwest drehender Winde mit wiederholten Regengüssen sowie kühlerer Witterung geprägt. 9

Wetterbedingungen im Wirtschaftsjahr 2020/​2021

Der Sommer 2020 fiel allgemein zu warm und leicht zu trocken aus. Während der Juni und Juli zumeist wechselhaftes Wetter brachten, stiegen die Temperaturen im August über mehrere Tage hinweg auf über 30 °C. Auch wenn der Niederschlag im bundesweiten Mittel mit ca. 230 l/​m 2 nur geringfügig hinter seinem Soll von 239 l/​m 2 zurückblieb, variierte die Niederschlagsmenge örtlich und zeitlich stark. So verzeichnete die Messstation in Bottmersdorf/​Klein Germersleben am 13.6. mit 133,4 l/​m 2 in 24 Stunden den höchsten Tagesniederschlag seit Messbeginn in Sachsen-Anhalt. Insgesamt war es in dem Bundesland mit 155 l/​m 2 (Soll: 174 l/​m 2 ) aber wieder zu trocken. 10

5 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2019/​20190830_​deutschlandwetter_​sommer2019.pdf?_​blob=publicationFile&v=2

6 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2019/​20191129_​deutschlandwetter herbst2019.pdf?_​blob=publicationFile&v=2

7 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2020/​20200421_​agrarwetter_​trockenheit.pdf? blob=publicationFile&v=2

8 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2020/​20200529_​deutschlandwetter-fruehjahr2020.pdf?_​blob=publicationFile&v=4

9 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2020/​20200629_​deutschlandwetter juni2020.pdf?_​blob=publicationFile&v=2

10 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2019/​20190830_​deutschlandwetter_​sommer2019.pdf?blob=publicationFile&v=2

Der Herbst 2020 war unter dem Einfluss verschiedener Hochdruckgebiete der viertwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Während der September insbesondere in der zweiten Monatshälfte an die hochsommerliche Witterung des Augusts anknüpfte, kühlten sich die Temperaturen im Oktober bis hin zu örtlichem Nachtfrost ab. Nachfolgend kam es auch deutschlandweit zu flächendeckenden Niederschlägen. In Sachsen-Anhalt summierte sich der Niederschlag auf 130 l/​m 2 (Soll: 120 l/​m 2 ). Mit rund 370 Sonnenstunden wurde das Soll (299 Stunden) deutlich übertroffen. 11

Der Winter 2020/​2021 war der zehnte zu warme Winter in Folge. Während sich im Dezember 2020 und Januar 2021 sehr milde und nasskalte Witterungen abwechselten, fiel die Temperatur im Februar unter dem Einfluss skandinavischer Hochdruckgebiete auf eisige Werte. Nach nur zwei Wochen schlug diese Wetterlage in das andere Extrem um und die zweite Februarhälfte beeindruckte mit sommerlichen Temperaturen von über 20 °C. In Sachsen-Anhalt wurden die Sollwerte für Sonnenstunden (145 Stunden) und den Temperaturdurchschnitt (0,4 °C) mit 175 Stunden bzw. 1,5 °C deutlich überschritten. Der Niederschlag erreichte mit 120 l/​m 2 (Soll: 119 l/​m 2 ) das Soll. 12

Der Frühling 2021 war der kälteste seit dem Jahr 2013, maßgeblich geprägt durch den kältesten April seit 40 Jahren. Hierbei fielen der März und April zu trocken aus, während im Mai ungewöhnlich viel Niederschlag fiel. Insgesamt wurden 175 l/​m 2 (Soll: 186 l/​m 2 ) erreicht, während die Sonnenscheindauer mit rund 500 Stunden leicht das Soll (467 Stunden) überstieg. Sachsen-Anhalt war mit 125 l/​m 2 (Soll: 135 l/​m 2 ) das zweittrockenste Bundesland. 13 Der Juni 2021 hingegen war mit einer Hitzewelle zur Monatsmitte der drittwärmste seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Zugleich wurde das Niederschlagssoll mit 95 I/​m 2 (Soll: 85 l/​m 2 ) übertroffen - in der ersten und dritten Monatsdekade kam es teils zu sehr heftigen Gewittern. 14

Ernteentwicklung 15

In Deutschland wird rund die Hälfte der deutschen Landesfläche landwirtschaftlich genutzt. Bezogen auf einzelne Anbaupflanzen ergab sich dabei folgendes Bild:

Getreide:

Nach vorläufigen Ergebnissen (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Bundesernteberichts 2021 und der Abschlusserstellung lagen noch nicht alle Auswertungen von Probefeldern vor) fällt die 2021er Getreideernte mit 38,1 Mio. t (ohne Körnermais) unterdurchschnittlich und mit Blick auf die eigentlich positiven Vorernteerwartungen zugleich enttäuschend aus. Gegenüber Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 2,8 % und der mehrjährige Durchschnitt wurde um mehr als 5 % verfehlt. 16

11 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2020/​20201130_​deutschlandwetter_​herbst2020.pdf?_​blob=publicationFile&v=3

12 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2021/​20210226_​deutschlandwetter_​winter2020_​2021.pdf?_​_​blob=publicationFile&v=5

13 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2021/​20210531_​deutschlandwetter_​fruehahr2021_​news.html

14 Vgl. https:/​/​www.dwd.de/​DE/​presse/​pressemitteilungen/​DE/​2021/​20210629_​deutschlandwetter_​juni2021_​news.html?nn=495078

15 Vgl. https:/​/​www.bmel.de/​SharedDocs/​Downloads/​DE/​_​Landwirtschaft/​Pflanzenbau/​Ernte-Bericht/​ernte-2021.pdf;jsessionid=5315C2611F8CEBFD13A39FFC041117B2.live842?_​blob=publicationFile&v=2

16 Vgl. ebd. S. 15

Durchschnittlich wurden 67,6 dt/​ha (ohne Körnermais) geerntet, was rund 3 % weniger als im Vorjahr sind und womit der mehrjährige Durchschnitt um fast 2 % verfehlt wurde. Die Hektarerträge reichten von 50,3 dt/​ha in Brandenburg bis zu 80,0 dt/​ha in Schleswig-Holstein. In Sachsen-Anhalt wurden 61,9 dt/​ha geerntet (Vj. 63,0 dt/​ha). 17

Generell litten die Bestände vielerorts unter den wechselhaften und nassen Wetterbedingungen während der Haupterntezeit. Zudem hatten die Getreidekulturen und der Raps zur Kornfüllungszeit von Ende Mai bis Mitte Juni zu wenig Sonne. Wie der Deutsche Bauernverband berichtete, war die Getreideernte mancherorts per Ende August aufgrund der ständigen Drusch- und Regenpausen noch gar nicht abgeschlossen. 18 Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, wie groß der Teil der Roggen- und Weizenernte ausfallen wird, der witterungsbedingt nur Futterqualität erreicht.

Der globale Getreidemarkt hat eine Preishausse erlebt, die nur zwischenzeitig von Wetterdaten und Korrekturen der Ernteprognosen unterbrochen wurde. Zuletzt wurden die Getreidepreise durch den August 2021 WASDE-Bericht (World Agricultural Supply and Demand Estimates) der USDA und den nach unten revidierten Ernteprognosen weiter befeuert. An der Terminbörse Matif Paris hat der Weizenpreis, der bis Anfang Juli nach seinem vorherigen Höchststand von 232 EUR/​t noch unter die 200 EUR Marke gefallen war, zunächst bis Mitte August auf über 250 EUR/​t zugelegt und kletterte dann binnen weniger Tage auf über 270 EUR/​t. Auch die deutschen Erzeugerpreise wurden durch den Börsenaufschwung, den schleppenden Ernteverlauf und die unter den Erwartungen liegenden Ernteergebnisse geprägt. Brotweizen- und Brotroggenpreise notierten im August ein Drittel höher als im Vorjahr, Braugerste sogar 40 % höher. Auch die Erzeugerpreise für Futtergetreide überstiegen das Vorjahresniveau sehr deutlich. 19

Gegliedert nach den einzelnen Getreidearten stellten sich die Ernteergebnisse in Deutschland wie folgt dar:

Die Anbaufläche für Winterweizen, die in Deutschland fast ein Viertel der Ackerflächen beansprucht, wurde in 2021 bundesweit um 4,4 % ausgeweitet. Der sechsjährige Durchschnitt wurde damit aber immer noch um knapp 5 % verfehlt. Mit einem durchschnittlichen Ertrag von 72,9 dt/​ha wurde der Vorjahreswert um fast 8 % und der mehrjährige Durchschnitt um 4,3 % unterschritten. 20

Wintergerste, die nach Winterweizen zweitwichtigste Getreideart in Deutschland, wurde in 2021 auf einer gegenüber dem Vorjahr um 4,4 % auf 1,3 Mio. ha verringerten Fläche angebaut. Bundesweit wurden durchschnittlich 71,9 dt/​ha und damit ein gegenüber 2020 um fast 7 % vergrößerter Hektarertrag geerntet. Die gesamte Erntemenge stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,2 % auf rund 9 Mio. t. 21

Körnermais wurde in 2021 auf einer gegenüber dem Vorjahr unveränderten Fläche von rund 419.000 ha angebaut. 22

17 Vgl. ebd. Tabelle 5

18 Vgl. https:/​/​www.topagrar.com/​markt/​news/​rukwied-spricht-von-einer-enttaeuschenden-ernte-12668401.html

19 Vgl. ebd. S. 17 f.

20 Vgl. ebd. S. 14

21 Vgl. ebd. S. 14

22 Vgl. https:/​/​www.maiskomitee.de/​web/​upload/​pdf/​statistik/​dateien_​pdf/​Maisanbauflaechen_​D_​je_​BL_​in_​ha_​2020-2021_​vorlaeufig_​20210803.pdf

Die Agrarfachleute des EU-Prognosedienstes MARS gehen für Deutschland von einem durchschnittlichen Hektarertrag von 10 t/​ha aus, was einer Ertragsteigerung von rund 5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und das fünfjährige Mittel um rund 7 % übertrifft. Die diesjährige Maisernte ist aufgrund einer langsameren Entwicklung im Juli/​August rund 2 bis 3 Wochen verspätet. 23

Raps:

Die Rapsanbaufläche wurde gegenüber dem Jahr 2020 zur 2021er Ernte in Deutschland um 4,8 % auf etwas über 1 Mio. Hektar ausgeweitet. Jedoch wurde damit das mehrjährige Mittel noch immer um fast 14 % unterschritten. Beachtet werden muss, dass der Flächenrückgang der Vorjahre auf die extreme Trockenheit zurückzuführen gewesen war. Wie auch beim Getreide startete die Rapsernte witterungsbedingt zumeist verspätet, mit häufigen Unterbrechungen durch das wechselhafte Schauerwetter. Daher war auch die Rapsernte in der zweiten Augusthälfte noch nicht überall abgeschlossen. Aufgrund des zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Bundesernteberichtes 2021 schleppenden Erntefortschrittes waren die ermittelten Ernteergebnisse weniger aussagekräftig als gewöhnlich. Vorläufig betrug der bundesdurchschnittliche Hektarertrag 35,3 dt/​ha, was 4,4 % weniger als im Vorjahr wäre. Hierbei konnte Sachsen-Anhalt den Hektarertrag deutlich um fast 27 % auf durchschnittlich 35,7 dt/​ha verbessern. Die vorläufig ermittelten Ölgehalte fielen mit 42,0 % bundesweit eher gering aus, zurückzuführen auf die unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer des 2021er Sommers. 24

Seit der knappen Marktversorgung durch die schlechte 2020er Ernte sind die Rapspreise international 15 Monate anhaltend lang nur gestiegen. Im Juli 2021 wurde die Hausse kurz gestoppt, da optimistischere Aussichten für die 2021er Ernte dominierten. Diese Einschätzung endete jedoch kurz darauf wieder angesichts der mit Sicherheit zu erwartenden Ernteausfällen in Kanada. In Deutschland sind die Erzeugerpreise für Raps, ausgehend von 360 EUR/​t zur Ernte in 2020, zum Jahresende 2020 bereits auf fast 400 EUR/​t gestiegen. Im April 2021 wurde die Marke von 500 EUR/​t überschritten, in der 33. Kalenderwoche betrugen sie bereits 543 EUR/​t. Das waren 50 % mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. 25

Kartoffeln:

Angesichts der durch die COVID-19 Pandemie verursachten Verwerfungen auf dem Kartoffelmarkt wurde die Anbaufläche für Kartoffeln in 2021 nach vorangegangenen Jahren der Ausdehnung erstmals wieder um 5,2 % verringert. 26 Die deutsche 2021er Kartoffelernte hat mit einer gesamten Erntemenge von vorläufig 10,6 Mio. t sowie einem durchschnittlichen Hektarertrag von 410 dt das Vorjahresergebnis um 9,2 % bzw. 4,2 % unterschritten. Neben der Flächenreduktion waren auch witterungsbedingte Probleme für das geringere Ernteergebnis verantwortlich (s. Ausführungen unter E. Prognosebericht). 27

23 Vgl. MARS Bulletin Vol. 29, S. 10 und 21. Abrufbar unter https:/​/​ec.europa.eu/​jrc/​en/​mars/​bulletins

24 Vgl. ebd., S. und Tabelle 7

25 Vgl. ebd. S. 22 f.

26 Vgl. ebd., S. 24 f.

27 Vgl. https:/​/​www.bmel.de/​SharedDocs/​Pressemitteilungen/​DE/​2021/​149-kartoffelernte.html

Wie auch im Vorjahr nahm im Zeitraum des Lockdowns und der eingeschränkten Möglichkeiten des Außer-Haus-Verzehrs die Nachfrage privater Haushalte nach Speisekartoffeln zu. Im Zeitraum Februar 2020 bis März 2021 wurde das Vorjahresniveau teilweise um bis zu einem Viertel überschritten. Mit den zunehmenden Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen endete dieser Trend im April 2021. Im Juni 2021 lag die Nachfrage 10,7 % unter dem Vorjahresniveau. Aufgrund witterungsbedingter Ernteverspätungen kam es jedoch zu keinem Preisdruck. So waren die vergleichsweise kühlen Monate April und Mai 2021 nicht optimal für die Entwicklung der Kartoffelpflanzen, was einen deutlich späteren Verkaufsstart der frühen Sorten als in den vorangegangenen Jahren zur Folge hatte. Die ersten heimischen Frühkartoffeln kamen zum Monatswechsel Juni/​Juli auf den Markt.

An der Leipziger European Energy Exchange, an der europäische Kartoffelkontrakte (Veredelungskartoffeln) gehandelt werden, haben die Terminkontrakte mit Liefertermin April 2022 von knapp 15 EUR/​dt zu Jahresbeginn 2021 auf in der Spitze knapp 20 EUR/​dt per Anfang Juni 2021 beständig zugelegt. Hierauf folgte eine schwächere Phase, in der die Preise bis auf 16 EUR/​dt zurückgingen. Per Ende August 2021 notierten sie um die 17 EUR/​dt. 28

Milch:

Preis für angelieferte Rohmilch je 100 Kilogramm in € 29

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2020
Merkmal Juli Aug. Sept.
--- --- --- ---
Ab Hof
bei tatsächlichem Fett- und Eiweißgehalt 31,16 31,36 32,60
bei 4,0 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt 31,26 31,62 32,08
Freie Molkerei
bei 4,0 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt 32,55 32,92 33,39
Tatsächlicher Fettgehalt % 3,97 3,96 4,08
Tatsächlicher Eiweißgehalt % 3,40 3,37 3,46

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2020
Merkmal Okt. Nov. Dez.
--- --- --- ---
Ab Hof
bei tatsächlichem Fett- und Eiweißgehalt 34,06 34,39 34,43
bei 4,0 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt 32,67 32,86 32,88
Freie Molkerei
bei 4,0 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt 33,99 34,19 34,20
Tatsächlicher Fettgehalt % 4,22 4,26 4,27
Tatsächlicher Eiweißgehalt % 3,56 3,57 3,57

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2021 (vorläufig)
Merkmal Jan. Feb. März April Mai Juni
--- --- --- --- --- --- ---
Ab Hof
bei tatsächlichem Fett- und Eiweißgehalt 34,09 34,04 34,32 34,96 35,36 35,28
bei 4,0 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt 32,75 32,82 33,30 34,07 34,89 35,52
Freie Molkerei
bei 4,0 % Fettgehalt und 3,4 % Eiweißgehalt 34,03 34,10 34,58 35,36 36,18 36,82
Tatsächlicher Fettgehalt % 4,25 4,24 4,20 4,18 4,10 3,97
Tatsächlicher Eiweißgehalt % 3,54 3,52 3,49 3,48 3,44 3,36

Die Milchpreise (konventionell erzeugte Kuhmilch) nahmen im Berichtsjahr stetig von knapp über 31 ct/​kg um rund 13 % auf 35,3 ct/​kg zu.

28 Vgl. ebd. S.25

29 Vgl. http:/​/​www.bmel-statistik.de/​preise/​statistischer-monatsbericht-des-bmel-kapitel-c-preise-und-loehne/​ Preise für konventionell erzeugte Kuhmilch (Abruf am 22.09.2021 /​ Stand 02.09.21).

Gegenüber der letzten Zählung im November 2020 nahm die Zahl der Milchkühe in Deutschland per Mai 2021 um 2,0 % auf einen neuen Tiefstwert von 3,89 Mio. ab. Damit hat sich der seit 2015 anhaltende Abwärtstrend fortgesetzt. Seit 2014 hat sich der Milchviehbestand in Deutschland um 10 % verringert.

Dabei reduzierte sich auch die Anzahl der Milchviehhaltungen weiter um 2.522 auf 55.829, was ebenfalls einen neuen Tiefstand darstellt. Innerhalb der letzten 15 Jahre hat sich die Anzahl der Milchviehbetriebe fast halbiert. 30

C. Geschäftsverlauf

Die Ernte 2020 brachte im Allgemeinen durchschnittliche und im Einzelnen folgende Erträge:

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Winterweizen: Beim Winterweizen lag der Tonkens Konzern mit einem Hektarertrag von 77,6 dt/​ha knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 77,8 dt/​ha, konnte sich aber von dem schwachen Vorjahresergebnis (66,2 dt/​ha) erholen.
Wintergerste: Mit 73,8 dt/​ha übertraf das 2020er Wintergerste-Ergebnis zwar den Bundesdurchschnitt von 67,5 dt/​ha, verfehlte den Vorjahreswert von 75,0 dt/​ha jedoch leicht.
Winterraps: Die Tonkens Gruppe konnte den Rapsertrag von 37,3 dt/​ha im Vorjahr auf 42,1 dt/​ha steigern und lag damit über dem Bundesdurchschnitt von 36,8 dt/​ha.
Kartoffeln: Nach dem enttäuschenden Vorjahresergebnis von durchschnittlich 279,3 dt/​ha konnte Tonkens in 2020 rund 380 dt/​ha erzielen.
Futtermittel: In 2020 waren die bei der Tonkens Gruppe geernteten Futtermittel (Silomais, Gras und Luzerne) für die Versorgung des Milchviehs ausreichend. Die Silomaisernte der Tonkens Gruppe fiel gut aus.

Der Tonkens Konzern konnte den Raps und Weizen direkt nach der Ernte zu einem auf Vorjahresniveau liegenden niedrigen Verkaufspreis vermarkten. Aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr erhöhten Ernteertrags konnte im Segment Ackerbau der Umsatz auf 3,50 Mio. EUR (Vj. 2,61 Mio. EUR) gesteigert werden.

Die an den Tonkens Konzern ausgezahlten Milchpreise sind im Berichtsjahr gestiegen. Der durchschnittliche Auszahlungspreis nahm im Geschäftsjahr 2020/​2021 auf 34,93 ct/​kg (Vj. 33,75 ct/​kg) zu. Demzufolge konnte der Segmentumsatz Milchproduktion von 3,16 Mio. EUR im Vorjahr auf 3,32 Mio. EUR verbessert werden.

30 Vgl. https:/​/​www.elite-magazin.de/​markt/​strukturwandel-verliert-tempo-16714.html

Schwierig gestaltete sich das Absatzgeschäft der Konzerntochter Börde Vita GmbH. Wie auch im Vorjahr hatten die Corona-Pandemie und die behördlichen Eindämmungsmaßnahmen Absatz- und Umsatzeinbußen zur Folge. Mit den Öffnungsschritten nach dem Ende der Sommerferien 2020 konnte die Absatzmenge wieder sukzessiv gesteigert werden, das Vorkrisenniveau wurde aber weiter deutlich verfehlt. Im Herbst 2020 mehrten sich die Corona-Fallzahlen erneut und Anfang November wurde ein zweiter bundesweiter Lockdown verhängt, der bis in das Frühjahr 2021 andauerte. Die wiederholte Schließung von Restaurants, Kantinen und Mensen sowie das Verbot von Veranstaltungen führten zu einem rückläufigen Absatzvolumen. Auch mit den schrittweisen Lockerungsmaßnahmen im Frühjahr/​Sommer 2021 befand sich die Nachfrage nach geschälten Kartoffeln noch weit unter dem Vorkrisenniveau. Belastend hinzu kamen die in weiten Teilen des Berichtsjahres äußerst niedrigen Kartoffelpreise, eine Folge des coronabedingten starken Angebotsüberhangs auf dem Kartoffelmarkt. Vor diesem Hintergrund sank der Segmentumsatz Lagerhaltung und Vermarktung im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 4,91 Mio. EUR (Vj. 6,35 Mio. EUR).

Mit Erneuerbaren Energien erwirtschaftete der Tonkens Konzern im Berichtsjahr 2,08 Mio. EUR (Vj. 2,17 Mio. EUR). Im August 2020 beschädigte ein Brand die Photovoltaikanlage in Stemmern bei der Tonkens Agrar AG. Die Anlage konnte im Januar 2021 wieder ans Netz gehen. Ausfall und Reparaturkosten wurden durch die Versicherung reguliert.

Demzufolge hat der Tonkens Konzern im Geschäftsjahr 2020/​2021 wie erwartet leicht niedrigere Umsatzerlöse als im Vorjahr in Höhe von 14,07 Mio. EUR (Vj. 14,55 Mio. EUR) erzielt. Unter Berücksichtigung der Bestandserhöhung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen um 0,08 Mio. EUR (Vj. 0,19 Mio. EUR) sowie sonstiger betrieblicher Erträge in Höhe von 1,61 Mio. EUR (Vj. 1,52 Mio. EUR) ergab sich eine Konzerngesamtleistung von 15,70 Mio. EUR (Vj. 16,33 Mio. EUR). In Verbindung mit gegenüber Vorjahr verringerten Gesamtkosten, den Erträgen aus Beteiligungen sowie des leicht auf -0,68 Mio. EUR (Vj. -0,74 Mio. EUR) verbesserten Finanzergebnisses weist der Tonkens Konzern ein negatives Konzernergebnis vor Steuern von -0,19 Mio. EUR (Vj. -1,08 Mio. EUR) aus.

Somit konnte der Tonkens Konzern nach Steuern erneut kein positives Jahresergebnis im Geschäftsjahr 2020/​2021 ausweisen, der Konzernjahresfehlbetrag hat sich gegenüber dem Vorjahr mit -0,63 Mio. EUR (Vj. -1,16 Mio. EUR) jedoch deutlich verringert.

Personal

Vorstand und Aufsichtsrat

Auch im Geschäftsjahr 2020/​2021 gab es keine personellen Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat der Tonkens Agrar AG. Als Alleinvorstand leitete Gerrit Tonkens den Konzern. Der Aufsichtsrat war besetzt durch Dr. Johannes Waitz (Vorsitz), Horst Mantay (Stellvertretung) und Bea Tonkens.

Mitarbeiter

Zum Bilanzstichtag 30.06.2021 waren im Tonkens Konzern insgesamt 92 Mitarbeiter (Vj. 98) beschäftigt. Davon waren 2 Auszubildende (Vj. 3).

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30.06.2021 30.06.2020
Gesamt 92 98
Davon Teilzeitbeschäftigte/​geringfügig Beschäftigte 17 15

Finanz-, Vermögens- und Ertragslage

Ertragslage

Wie unter C. Geschäftsverlauf erläutert, konnte der Tonkens Konzern in 2020/​2021 keine Umsatzsteigerung erzielen und hat leicht niedrigere Konzernumsatzerlöse im Rahmen der Prognose erzielt. Insgesamt haben sich die Anteile der einzelnen Segmente am Konzernumsatz von 14,07 Mio. EUR (Vj. 14,55 Mio. EUR) wie folgt entwickelt: Der Anteil des Segmentumsatzes Ackerbau hat sich von 18 % im Vorjahr auf 25 % erhöht. Auch der Anteil der Milchproduktion weitete sich leicht auf 24 % (Vj. 22 %) aus. Demgegenüber sank der Anteil Lagerhaltung, Veredelung und Vermarktung sichtlich auf 34 % (Vj. 44 %). Die übrigen 15 % wurden wie im Vorjahr mit Erneuerbaren Energien erwirtschaftet.

Entsprechend gelang der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH sowie der Osterfelder Agrar GmbH jeweils eine deutliche Umsatzausweitung auf 6,14 Mio. EUR (Vj. 5,27 Mio. EUR) bzw. 4,51 Mio. EUR (Vj. 3,84 Mio. EUR). Aufgrund des coronabedingt stark rückläufigen Kartoffelabsatzgeschäftes verbuchte die Börde Vita GmbH eine deutliche Erlösreduktion auf 3,00 Mio. EUR (Vj. 5,01 Mio. EUR). Die Umsatzerlöse der Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH betrugen 58 TEUR (Vj. 41 TEUR) und auf die Muttergesellschaft Tonkens Agrar AG entfielen 0,16 Mio. EUR (Vj. 0,17 Mio. EUR).

Die Bestandserhöhung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen betrugen 0,08 Mio. EUR (Vj. 0,19 Mio. EUR). Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen führte der Anstieg mehrerer Einzelpositionen zur Ausweitung auf 1,61 Mio. EUR (Vj. 1,52 Mio. EUR). Neben den zuvor genannten Versicherungsentschädigungen handelt es sich vor allem um Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. Entsprechend sank die Konzerngesamtleistung auf 15,70 Mio. EUR (Vj. 16,33 Mio. EUR).

Aufgeteilt auf die einzelnen Tochtergesellschaften ergibt sich bei der Gesamtleistung folgendes Bild:

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In Mio. EUR 01.07.2020-30.06.2021 01.07.2019-30.06.2020
Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH 6,79 6,18
Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH 0,13 0,15
Osterfelder Agrar GmbH 4,92 4,28
Bördelagerhaus GmbH 0,23 0,22
Börde Vita GmbH 3,14 5,17
Tonkens Agrar AG 0,49 0,33
Summe 15,70 16,33

Die Gesamtkosten haben sich gegenüber dem Vorjahr verringert. Bis auf die Abschreibungen haben sich alle einzelnen Posten rückläufig entwickelt, was jedoch primär mit der Börde Vita GmbH und dem coronabedingten verschlechtertem Absatzgeschäft zusammenhing. So nahm der größte Einzelposten Materialaufwand sichtlich von 7,28 Mio. EUR auf 6,25 Mio. EUR ab, geprägt durch den auf 2,66 Mio. EUR (Vj. 3,93 Mio. EUR) reduzierten Wareneinkauf. Da der Tonkens Konzern zum einen in 2020 eine über dem enttäuschenden Vorjahreswert liegende Kartoffelernte eingebracht hatte und andererseits das Kartoffelabsatzgeschäft in Folge der COVID-19-Pandemie eingebrochen ist, musste deutlich weniger Rohware für die eigene Veredelung der Tochtergesellschaft Börde Vita GmbH zugekauft werden. Demgegenüber legten vor allem die Kosten für Strom (+56 TEUR) und Verpackungsmaterial (+50 TEUR; teilweise bedingt durch erhöhten Verkauf abgepackter Ware) zu. Die Materialaufwandsquote hat sich folglich auf 44,4 % (Vj. 50,1 %) verbessert.

Der Personalaufwand ging auf 2,64 Mio. EUR (Vj. 2,92 Mio. EUR) zurück, verursacht einerseits durch eine personelle Umstrukturierung, andererseits durch den Bezug von Kurzarbeitergeld, speziell bei der Börde Vita GmbH. Entsprechend nahm die Personalaufwandsquote auf 18,7 % (Vj. 20,1 %) ab.

Der Abschreibungsaufwand veränderte sich mit 2,30 Mio. EUR (Vj. 2,29 Mio. EUR) nur geringfügig und betraf lediglich das Anlagevermögen. Im Vorjahr war ein zusätzlicher Abschreibungsaufwand auf das Umlaufvermögen von 0,11 Mio. EUR aufgrund der Abwertung der zum Bilanzstichtag nicht mehr zu vermarktenden Kartoffelbestände entstanden.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen minderten sich auf 4,04 Mio. EUR (Vj. 4,19 Mio. EUR). Rückläufig entwickelten sich die meisten Einzelposten leicht, insbesondere sanken die Miet-, Pacht- und Leasingzahlungen (-0,16 Mio. EUR), zusammenhängend mit verringerten Pachtflächen, während vor allem die Unterhaltungskosten stiegen (+0,17 Mio. EUR).

Unter Berücksichtigung der Beteiligungserträge von 11 TEUR (Vj. 10 TEUR) und des auf -0,68 Mio. EUR (Vj. -0,74 Mio. EUR) verbesserten Finanzergebnisses weist der Tonkens Konzern für 2020/​2021 ein auf -0,19 Mio. EUR (Vj. -1.08 Mio. EUR) verbessertes, aber nach wie vor negatives Konzernergebnis vor Steuern aus. Nach Steuern verringerte sich der Konzernjahresfehlbetrag auf -0,63 Mio. EUR (Vj. -1,16 Mio. EUR). Damit verbesserte sich das Ergebnis je Aktie auf -0,38 EUR (Vj. -0,70 EUR).

Vermögenslage

Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2021 hat sich die Konzernbilanzsumme leicht auf 36,21 Mio. EUR (Vj. 36,65 Mio. EUR) verringert.

Auf der Aktivseite der Bilanz hat sich das Anlagevermögen in Summe geringfügig auf 28,23 Mio. EUR (Vj. 28,44 Mio. EUR) gemindert. Hierbei haben sich die einzelnen Posten gegenläufig entwickelt - Abschreibungen auf das Anlagevermögen bei Grundstücken/​Bauten bzw. Technische Anlagen und Maschinen standen Zugänge bei den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau gegenüber.

Das Umlaufvermögen hat sich auf 6,21 Mio. EUR (Vj. 6,07 Mio. EUR) ausgeweitet. Erhöht haben sich stichtagsbedingt vor allem die selbsterzeugten fertigen Erzeugnisse (+0,22 Mio. EUR auf 0,66 Mio. EUR) sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+0,25 Mio. EUR auf 1,46 Mio. EUR), während sich das Feldinventar (-0,14 Mio. EUR auf 2,05 Mio. EUR) und die sonstigen Vermögensgegenstände (- 0,20 Mio. EUR auf 1,04 Mio. EUR) verringerten. Die liquiden Mittel betrugen 0,65 Mio. EUR (Vj. 0,69 Mio. EUR).

Aufgrund der Auflösung nahm der Posten aktive latente Steuern auf 0,41 Mio. EUR (Vj. 0,74 Mio. EUR) ab.

Auf der Passivseite der Konzernbilanz hat sich das Eigenkapital um den ausgewiesenen Konzernjahresfehlbetrag auf 7,68 Mio. EUR (Vj. 8,31 Mio. EUR) reduziert. Veränderungen am Gezeichneten Kapital von 1.659.000,00 EUR gab es keine. Folglich sank die Eigenkapitalquote auf 21,2 % (Vj. 22,7 %).

Die Rückstellungen verringerten sich auf 0,80 Mio. EUR (Vj. 1,04 Mio. EUR). Zurückzuführen ist dies auf die vollständige Auflösung der Drohverlustrückstellungen aus schwebenden Geschäften (-0,22 Mio. EUR).

Im Gegensatz zum Vorjahr konnten die Verbindlichkeiten, bedingt durch die Coronakrise und dem Fokus auf Sicherstellung der Liquidität, nicht weiter zurückgeführt werden und erhöhten sich insgesamt auf 27,44 Mio. EUR (Vj. 27,08 Mio. EUR). Die Aufnahme weiterer Kredite zur Finanzierung des operativen Geschäftsbetriebs hatte eine Ausweitung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auf 18,56 Mio. EUR (Vj. 17,80 Mio. EUR) zur Folge. Auch die sonstigen Verbindlichkeiten legten auf 6,82 Mio. EUR (Vj. 6,47 Mio. EUR) zu. Demgegenüber nahmen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auf 2,06 Mio. EUR (Vj. 2,81 Mio. EUR) ab.

Finanzlage

In der Konzernkapitalflussrechnung nahm der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit auf 1,66 Mio. EUR (Vj. 2,31 Mio. EUR) ab. Reduziert wurde er durch den erzielten Konzernjahresfehlbetrag. Die Hinzurechnung der zahlungsunwirksamen Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens (+2,30 Mio. EUR) hat den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöht.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit spiegelte mit -2,03 Mio. EUR (Vj. -3,15 Mio. EUR) die getätigten Investitionen in das Sachanlagevermögen (-2,13 Mio. EUR) wider.

Den im Berichtsjahr aufgenommenen Bankkrediten (+3,52 Mio. EUR) standen Tilgungen (-2,40 Mio. EUR) gegenüber, was neben gezahlten Zinsen (-0,74 Mio. EUR) den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von 0,38 Mio. EUR (Vj. 0,19 Mio. EUR) prägte.

Die Zahlungsfähigkeit des Tonkens Konzerns war im Berichtsjahr jederzeit gewährleistet. Zum Bilanzstichtag lagen liquide Mittel von 0,65 Mio. EUR (Vj. 0,69 Mio. EUR) vor.

Prognose-Ist-Vergleich

Für das Geschäftsjahr 2020/​2021 war der Vorstand von gegenüber Vorjahr leicht niedrigeren Konzernumsatzerlösen und einem negativen Konzernergebnis vor Steuern ausgegangen. So erreichten die 2020er Hektarerträge nur ein durchschnittliches Niveau, den Raps und Weizen hatte der Tonkens Konzern direkt nach der Ernte zu auf dem Vorjahresniveau liegenden und nicht zufriedenstellenden Preisen vermarktet. Das Absatzgeschäft der Börde Vita GmbH litt unter der Coronakrise im Zuge der bundesweiten Lockdownmaßnahmen.

Diese Prognose wurde mit Konzernumsatzerlösen von 14,07 Mio. EUR (Vj. 14,55 Mio. EUR) sowie einem Konzernergebnis vor Steuern von -0,19 Mio. EUR (Vj. -1,08 Mio. EUR) erfüllt. Während in den Segmenten Ackerbau und Milchproduktion die Umsatzerlöse verbessert werden konnten, litt das Segment Lagerhaltung und Vermarktung unter dem coronabedingten schlechten Absatzgeschäft der Börde Vita GmbH (s. Ausführungen zuvor).

D. Chancen- und Risikobericht

Als Betrieb mit landwirtschaftlicher Produktion ist der Tonkens Konzern einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die sich insbesondere aus dem Wirtschaftszweig der Landwirtschaft und der hohen Volatilität der Branche ergeben. Hierbei handelt es sich um externe Effekte, wie z. B. durch die Witterung beeinflusste Naturalerträge und die Preisvolatilität. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen spielen eine entscheidende Rolle. Demgegenüber ergeben sich auch Chancen in Form von Umsatz- und Wachstumspotentialen. Die Risiken lassen sich in folgende Gruppen unterscheiden:

1. Operative Risiken

Produktionsrisiken

Da die Tonkens Agrar AG sowohl im Ackerbau als auch in der Milchproduktion tätig ist, gibt es eine Vielzahl von Risiken, die hinsichtlich der Hektarerträge bzw. der Milchmengen zu Erlöseinbußen führen können.

Im Ackerbau können neben z. B. Schädlingen auch unvorhersehbare Wetterextreme die Qualität und Quantität der Feldfrüchte mindern. Diesem Risiko begegnet Tonkens durch eine teilweise regionale Streuung und Produktdiversifikation sowie durch - wo ökonomisch sinnvoll - einen Versicherungsschutz.

Gleichzeitig besteht das Risiko, dass das eingekaufte Saatgut bestimmte Qualitätsstandards nicht erfüllt. Dies könnte negative Auswirkungen für die Ernte des jeweiligen Jahres haben. Um dieses Risiko zu minimieren, erwirbt die Tonkens Agrar AG zertifiziertes Saatgut bei ausgewählten Händlern.

Im Rahmen der Milchproduktion besteht ein Risiko in einem Ausbruch von Tierkrankheiten bzw. Seuchen. Dies gilt zum einen hinsichtlich des konkreten Bestandes der Tiere der Tonkens-Gruppe. Darüber hinaus können aber auch in der Öffentlichkeit diskutierte Themen, wie z.B. Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), oder Futtermittelverunreinigungen nicht nur zu Einwirkungen auf den eigenen Bestand an Tieren sowie zu staatlichen Maßnahmen, die die Produktion beeinträchtigen, führen, sondern darüber hinaus auch die öffentliche Meinung über Milchprodukte negativ beeinflussen, was allgemein zu einer Reduzierung des Absatzes der Milchprodukte führen kann. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen und Futtermittelproben sollen die Gesundheit des Milchviehbestands sicherstellen.

Sowohl im Ackerbau als auch in der Milchviehhaltung können sich Risiken durch Aufzucht- bzw. Haltungs-, Fütterungs- oder anderweitige Managementfehler ergeben. Die Gesellschaft begegnet dem Risiko, indem sie in der Landwirtschaft langjährig erfahrene Mitarbeiter einsetzt und diese an Schulungen/​Fortbildungen teilnehmen lässt. Externe Fachberater unterstützen bei individuellen Fragen und Abläufen bezüglich der Produktionstechnik.

Coronavirus: Absatzrisiken

Die Coronakrise und die Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Virus hatten im Berichtsjahr mit dem zweiten bundesweiten Lockdown ab November 2020 bis in das Frühjahr 2021 hinein monatelange Schließungen von Gastronomiebetrieben, Hotels, Kantinen und Mensen zur Folge. Das Absatzgeschäft mit geschälten Kartoffeln, das sich zunächst mit dem Ende der Sommerferien 2020 leicht erholte, brach ab Dezember 2020 erneut wieder ein. Während Tonkens zeitweilig eine erhöhte Nachfrage nach abgepackten Kartoffeln verzeichnete, ist die Vermarktung von geschälten Kartoffeln deutlich zurückgegangen. Trotz der schrittweisen Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen ab dem Frühjahr 2021 hat das zwar langsam anziehende, aber nach wie vor verhaltene Absatzgeschäft in den Sommermonaten die Werte der Vorkrisenmonate weiter stark verfehlt. Fraglich ist mit Blick auf die aktuell vierte Coronawelle, ob erneute Eindämmungsmaßnahmen im Herbst 2021 folgen werden. Ein weiterer Lockdown würde das Absatzgeschäft wieder beeinträchtigen. Bislang war der Vorstand davon ausgegangen, dass sich die Nachfrage ab Herbst 2021 wieder schrittweise normalisieren wird. Aktuell ist beim Absatz von geschälter Ware ein positiver Trend zu erkennen, mit Blick auf die Absatzmenge und den Verkaufspreis ist das Vorkrisenniveau aber weiter deutlich entfernt (s. Ausführungen unter E. Prognosebericht). Wie unter 2. Branchenentwicklung dargestellt, ist die 2021er Kartoffelerntemenge gegenüber dem Vorjahr aufgrund der Flächenreduzierung und witterungsbedingter Probleme deutlich zurückgegangen. Entsprechend haben sich die Kartoffelpreise etwas von ihren Tiefständen aus der Corona-Krise erholt, dennoch erwarten Branchenexperten anhaltende coronabedingte Absatzprobleme (s. Ausführungen unter E. Prognosebericht).

Risiken aus den Anlagen

Als Landwirtschaftsunternehmen setzt die Tonkens Agrar AG unterschiedlichste Maschinen, Geräte und Anlagen ein. Deren Einsatz ist mit einem vielfältigen Gefahrenpotential verbunden. Insbesondere könnten eine fehlerhafte Montage, eine fehlerhafte Bedienung der Anlagen, ein Unfall oder ein anderer Umstand dazu führen, dass beispielsweise Personen- oder Sachschäden, wofür die Tonkens Agrar AG als Betreiber der Anlagen haftbar gemacht werden kann, mitunter zu erheblichen direkten bzw. indirekten Kosten führen. Ein Brandschaden hat z.B. direkte Kosten für den Wiederaufbau bzw. die Wiederbeschaffung der jeweiligen Anlage zur Folge, gleichzeitig können Betriebsunterbrechungen zu indirekten Erlösminderungen führen. Neben den im Ackerbau eingesetzten Maschinen (z.B. Mähdrescher, Kartoffelroder, Drillmaschine) verfügt die Tonkens Agrar AG im Rahmen der Milchproduktion über einen modernen Melkstand. Darüber hinaus setzt sie im Bereich der Veredelung der eigenen Produkte moderne Schäl- und Verpackungsanlagen ein und betreibt im Rahmen des Geschäftsfelds der Erneuerbaren Energien Photovoltaik- und Biogasanlagen. Dem Risiko von Personen- und Sachschäden begegnet die Tonkens Agrar AG durch hohe Sicherheitsvorschriften sowie den Abschluss ausgewählter Versicherungen.

Durch den unsachgemäßen Betrieb von Biogas- oder Photovoltaikanlagen können Schäden entstehen, die sich negativ auf die Leistung der Anlagen auswirken. Die Gesellschaft wirkt diesem Risiko entgegen, indem die Anlagen mit technischen Warn- und Überwachungssystemen ausgestattet sind. Zudem finden regelmäßig Schulungen der Mitarbeiter statt.

Da der technologische Fortschritt in immer kürzeren Abständen neuere, modernere und effizientere Maschinen hervorbringt, besteht auch ein Risiko in der Entwertung der vorhandenen Maschinen. Die Tonkens Agrar AG ist beständig dabei, ihren Maschinen- und Anlagenpark zu modernisieren, um damit eine effiziente und reibungslose Produktion gewährleisten zu können.

Umfang der Vorräte

Ausreichende Vorräte sind zur Minderung von Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage ein sehr wichtiges Instrument zur dauerhaften Lieferfähigkeit. Wenn die zugänglichen Vorräte im Vergleich zum Bedarf gering sind, kann die Preisvolatilität hoch sein. Tonkens minimiert das Risiko von Engpässen weitgehend durch eine temperaturgesteuerte und kontrollierte Kartoffel-Lagerhaltung.

Ressourcenknappheit

Die Tonkens-Gruppe ist für die Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit auf landwirtschaftliche Flächen angewiesen. Das Angebot an landwirtschaftlichen Flächen ist begrenzt. Sowohl beim Erwerb landwirtschaftlicher Flächen als auch beim Abschluss oder der Verlängerung von Pachtverträgen ist die Tonkens-Gruppe einem steigenden Wettbewerb ausgesetzt. Die Gesellschaft ist im Rahmen der Beobachtung des Wettbewerbsumfeldes darauf bedacht, neue aussichtsreiche Anbauflächen langfristig durch Pacht oder Kauf zu sichern, sodass weiteres Wachstum möglich ist.

Liquiditäts- und Zinsrisiken

Der Betrieb eines landwirtschaftlichen Unternehmens ist aufgrund des Umstandes, dass die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte eine Vorfinanzierung von der Aussaat bis zum Verkauf der Produkte, d.h. für einen Zeitraum von zum Teil mehr als einem Jahr, erfordert und Zahlungseingänge vorwiegend in der zweiten Jahreshälfte eines Kalenderjahres eingehen, sehr kapitalintensiv. Demgemäß hat die Tonkens-Gruppe in der Vergangenheit kurzfristige Fremdfinanzierungen aufgenommen. Der Bau der Photovoltaik-, Biogas- und Schälanlagen wurde mittels Darlehen finanziert. Um Zinsrisiken zu minimieren, wurden in diesem Zusammenhang seitens der Gesellschaft auch Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen.

Für das antizipierte Wachstum und weitere Investitionen benötigt die Tonkens Agrar AG ausreichend finanzielle Mittel. Neben der Liquidität aus dem Cashflow wird dabei unter anderem auf Darlehen zurückgegriffen. Folgend besteht bei Nichtgewährung von Darlehen das Risiko, Investitionen nicht planmäßig durchführen oder beenden zu können und damit die angestrebten Wachstumsziele nicht zu erreichen.

Die Tonkens Agrar AG verfügt über langjährige Kontakte zu Kreditinstituten, welche kontinuierlich gepflegt werden. Darüber hinaus führt das Management Gespräche, um neue Geschäftsbeziehungen zu Banken aufzunehmen. So soll auch dem Risiko der Abhängigkeit von wenigen Kreditinstituten begegnet werden.

Personalrisiken

Die deutsche Landwirtschaft erlebt eine immer stärkere Professionalisierung - für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung bei zunehmender Wettbewerbsintensität benötigt die Tonkens Agrar AG das entsprechende Personal. Neben der geeigneten Anzahl der Mitarbeiter ist vor allem auch ihre fachliche Qualifizierung von Bedeutung. Insbesondere der technologische Fortschritt, aber auch veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen erfordern eine regelmäßige Aktualisierung des vorhandenen Wissens der Mitarbeiter. Die Tonkens Agrar AG lässt ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen, um diese optimal auf die arbeitstechnischen Anforderungen vorzubereiten.

Auf der Managementebene ist der zukünftige Erfolg der Tonkens-Gruppe wesentlich durch die Tätigkeit von Gerrit Tonkens als Vorstand, gleichzeitig Gründer und wesentlicher mittelbarer Aktionär, beeinflusst. Der Verlust von Herrn Tonkens für die Tonkens-Gruppe würde dazu führen, dass die treibende Kraft hinter dem operativen Geschäft mit etablierten langjährigen Kontakten in der Branche, hohem Fachwissen und Detailkenntnissen des Unternehmens ausfällt, was von der Tonkens-Gruppe zumindest kurzfristig nicht kompensiert werden könnte. Unter Herrn Tonkens ist eine weitere Managementebene installiert, die das tägliche operative Geschäft an den einzelnen Produktionsstandorten und der Verwaltung leitet. Im Rahmen der Unternehmensnachfolge bereitet Herr Tonkens seine Söhne auf die spätere Unternehmensführung vor und vermittelt so sein Wissen und seine Kontakte weiter.

Darüber hinaus ergeben sich auch hinsichtlich steigender Lohnkosten Risiken für den wirtschaftlichen Erfolg des Tonkens Konzerns. Die Tonkens-Gruppe erwirtschaftet einen erheblichen Teil ihrer Erträge im Bereich Anbau und Veredelung von Kartoffeln. Der Anbau und die Veredelung von Kartoffeln stellt sich, im Vergleich zu anderen Fruchtarten, als personalintensiv dar. Die Ertragskraft der Tonkens-Gruppe ist unmittelbar von der allgemeinen Lohnentwicklung für die eingesetzten Mitarbeiter abhängig. Steigende Lohnkosten können dazu führen, dass die Ertragsfähigkeit sinkt oder auch Verluste erwirtschaftet werden.

2. Markt- und Branchenrisiken

Restriktionen und Kostenanstieg bei Saatgut, Futtermittel, Treibstoff, Pflanzenschutz und Dünger

Import- wie auch Exportrestriktionen verstärken die Preisvolatilität an den globalen Märkten. Zudem könnte hinsichtlich der Einkaufsseite ein deutlicher Anstieg der Kostenpositionen Saatgut, Futtermittel, Treibstoff und Pflanzenschutz sowie Düngemittel einen spürbaren Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben. Das Unternehmen versucht, mittels eines zentralisierten Einkaufs die Einflüsse möglichst gering zu halten. Da wo es möglich ist, wird eigener Dünger eingesetzt, welcher im Rahmen des Betriebs von Biogasanlagen und der Tierhaltung anfällt, um den Zukauf von externem Dünger zu reduzieren.

In 2021 verzeichnet die Agrarwirtschaft einen starken und dynamischen Anstieg der Betriebsmittelpreise. Vergleichbare Kostenexplosionen hat es bislang nur vor der Finanzkrise 2007/​08 und dann 2012/​13 nochmals gegeben. Per Juli 2021 (zum Zeitpunkt der Berichterstellung die aktuellsten verfügbaren Daten) ergab sich im Vorjahresvergleich ein deutlicher Kostenzuwachs bei landwirtschaftlichen Betriebsmitteln von 9,3 %. Die kräftigsten Kostenzunahmen wurden bei Treibstoff (+26,9 %), Futtermitteln (bis zu +23,3 %) und Düngermittel (+16,2 %) verzeichnet. Ein Ende des Preisanstiegs ist nicht absehbar. Aufgrund der explodierenden Gaspreise haben große Düngerhersteller in Europa ihre Produktionen erheblich gekürzt und die Düngermittelpreise kletterten auf ständig neue Rekordwerte. 31

31 Vgl. https:/​/​www.agrarheute.com/​management/​betriebsfuehrung/​kosten-fressen-erloese-bauern-stehen-leeren-haenden-585785

Diese Preissteigerungen werden auch das Tonkens Konzernergebnis 2021/​2022 belasten, ihre genaue Höhe lässt sich zum Zeitpunkt der Berichterstattung aber noch nicht einschätzen. Derzeit geht der Vorstand davon aus, dass das erwartete Konzernumsatzplus höher ausfallen wird als die Kostensteigerungen.

Abhängigkeit von der Entwicklung der Preise für landwirtschaftliche Produkte

Auch auf der Verkaufsseite ist die Tonkens Agrar AG mit ihren in der Gruppe erzeugten landwirtschaftlichen Produkten erheblichen Preisschwankungen ausgesetzt. Die Preise unterliegen einer hohen Volatilität. Beeinfluss werden Angebot und Nachfrage (und damit der Preis) insbesondere durch regulatorische Rahmen- und Witterungsbedingungen sowie die Entwicklung der Bevölkerung ebenso wie durch globale Erntemengen und -qualitäten, Wechselkursveränderungen, aber auch das Verhalten insbesondere spekulativer Anleger. Um sich gegen dieses Risiko in einem gewissen Maße abzusichern, werden verschiedene Agrarprodukte produziert und teilweise mittels Vorkontrakten gegenüber dem lokalen Agrarhandel verkauft.

Energiepreise

Im Rahmen der Globalisierung und zunehmenden Vernetzung der Energiemärkte wird die Preisvolatilität von den Energiemärkten auch auf die landwirtschaftlichen Märkte übertragen. Sofern keine autarke Energieversorgung besteht, sind landwirtschaftliche Unternehmen, die einen hohen Energieverbrauch haben, im besonderen Maße von Preissteigerungen betroffen.

In 2021 sind Landwirte, Unternehmen und Verbraucher mit stark steigenden Energiepreisen auf breiter Ebene konfrontiert - die Preise für Strom, Erdgas, Heizöl, Kohle, Holzpellets und sämtliche sonstigen Energieträger legen deutlich zu. Per September 2021 ergab sich im Vorjahresvergleich bei Energieprodukten eine Teuerungsrate von 14,3 %. 32 Diese Preissteigerungen werden auch das Tonkens Konzernergebnis 2021/​2022 belasten, ihre genaue Höhe lässt sich zum Zeitpunkt der Berichterstattung aber noch nicht einschätzen. Derzeit geht der Vorstand davon aus, dass das erwartete Konzernumsatzplus höher ausfallen wird als die Kostensteigerungen.

Pacht- und Flächenpreise

Da ein großer Anteil der von der Tonkens Agrar AG bewirtschafteten Flächen gepachtet ist, besteht ein Risiko in erhöhten Pachtpreisen. Insbesondere bei Neuverpachtungen hat sich in den letzten Jahren ein stetig zunehmender Preis ergeben. Die Tonkens Agrar AG hat sich ihre Pachtflächen zu festen Pachtpreisen über langfristige Verträge gesichert und ist bestrebt, die Pachtverhältnisse rechtzeitig vor Vertragsauslauf wieder langfristig zu verlängern. In den Jahren 2010 bis 2020 ist der Pachtpreis pro Hektar für landwirtschaftliche Flächen in Sachsen-Anhalt um mehr als 55 % gestiegen. In 2020 kostete der Hektar durchschnittlich 308 EUR Pacht (Pachtpreis 2010: 198 EUR/​ha). Hierbei weichen die regionalen Hektarpreise teilweise stark voneinander ab, zusammenhängend mit der Bodenqualität. In der fruchtbaren Magdeburger Börde betrug der Pachtpreis in 2020 durchschnittlich 426 EUR/​ha, im Landkreis Wittenberg hingegen nur 166 EUR/​ha. 33 Der Erwerb von Flächen zu marktüblichen Konditionen ist eher unwirtschaftlich, angesichts der steigenden Kaufpreise.

Der Einfluss saisonaler Effekte

32 Vgl. https:/​/​www.destatis.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​2021/​10/​PD21_​482_​611.html

33 Vgl. https:/​/​www.mdr.de/​nachrichten/​sachsen-anhalt/​pacht-agrarflaechen-preise-deutlich-gestiegen-100.html

Die Geschäftstätigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben wie dem der Tonkens-Gruppe wird von saisonalen Effekten beeinflusst. Insbesondere im ersten Halbjahr eines Kalenderjahres verzeichnen landwirtschaftliche Betriebe meist geringere Einnahmen als im zweiten Halbjahr eines Jahres. So erzielen landwirtschaftliche Betriebe im zweiten Halbjahr eines Kalenderjahres, insbesondere nach der Erntezeit, erhebliche Einnahmen aus der Veräußerung der Ernte und erhalten gegen Ende des Kalenderjahres Mittelzuflüsse in Folge der Auszahlung der staatlich gewährten Betriebsprämien. Die Geschäftszahlen der Tonkens-Gruppe könnten daher von Halbjahr zu Halbjahr, aber auch im Vergleich zur jeweiligen Vorjahresperiode, mitunter erheblich variieren, so dass insbesondere die Geschäftszahlen des ersten und des zweiten Halbjahrs nur eingeschränkt miteinander vergleichbar sind. Der Verkaufszeitpunkt der Kartoffeln, welches eine umsatzstarke Fruchtart im Ackerbau und der Veredelung ist, kann auf die Vergleichbarkeit einen entscheidenden Einfluss haben. Die Tonkens Agrar AG verfolgt aus diesem Grund eine transparente Kapitalmarktkommunikation, um ihre Aktionäre und mögliche Investoren über die aktuelle Geschäftsentwicklung und -zahlen fortlaufend zu informieren.

Wechselkurse

Währungsschwankungen können über ihren Einfluss auf die inländischen Rohstoffpreise die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte beeinträchtigen. Die Tonkens Agrar AG tätigt ihre Geschäfte ausschließlich in EUR und beobachtet beständig die Preis- und Währungsentwicklungen auf den Beschaffungsmärkten.

3. Politik- und Rechtsrisiken

Die Tonkens Agrar AG unterliegt sowohl mit ihrer landwirtschaftlichen Produktion als auch mit der Gewinnung regenerativer Energie gesetzlichen Rahmenbedingungen. Politische Debatten können zu entscheidenden gesetzlichen Veränderungen, insbesondere mit möglicher negativer Auswirkung auf die Ertragslage des Tonkens Konzerns, führen. Die Tonkens Agrar AG überwacht die aktuellen Debatten und Veränderungen sehr genau, um rechtzeitig mit geeigneten Maßnahmen reagieren zu können.

Gemeinsame Agrarpolitik

Die aktuelle Gemeinsame Agrarpolitik der EU basiert auf zwei Säulen. Die Gelder der ersten Säule werden in erster Linie in Form von Direktzahlungen an die landwirtschaftlichen Betriebe ausgezahlt. Die Gelder der zweiten Säule sind auf allgemeine Ziele wie ländliche Entwicklung, Umwelt- und Tierschutz ausgerichtet. Von diesen Zahlungen profitieren nicht nur die Landwirtschaftsbetriebe, sondern auch Kommunen, Verbände und andere Institutionen, die sich für die entsprechenden Ziele einsetzen. Alle sieben Jahre wird die Gemeinsame Agrarpolitik der EU reformiert. Zur Gestaltung der Agrarförderung in der anstehenden Förderperiode 2021 bis 2027 hat die EU-Kommission bereits am 1. Juni 2018 einen ersten Entwurf vorgelegt. 34

34 Vgl. https:/​/​www.landwirtschaft.de/​landwirtschaft-verstehen/​wie-funktioniert-landwirtschaft-heute/​wie- funktioniert-die-gemeinsame-agrarpolitik-der-eu/​ https:/​/​www.bundesregierung.de/​breg-de/​aktuelles/​nachhaltige-landwirtschaft-1667400

Seitdem waren die Verhandlungen über die GAP lange Zeit nicht vorangeschritten. Am 21. Oktober 2020 konnten sich die EU-Agrarminister auf eine "allgemeine Ausrichtung" der Gemeinsamen Agrarpolitik verständigen. Demnach müssen die Mitgliedsstaaten mindestens 20 % der Mittel aus der ersten Säule für sogenannte Eco Schemes aufwenden, für dessen Einführung eine zweijährige Übergangsfrist vorgesehen ist. Die Teilnahme an diesen Öko-Regelungen soll für die EU-Landwirte freiwillig bleiben, aber mit finanziellen Anreizen verknüpft sein. Greifen soll die neue Gemeinsame Agrarpolitik ab 2023. Zunächst mussten die Schlussabstimmung des Parlaments zum Reformpaket erfolgen und die "Trilogverhandlungen" vom Rat, Kommission und Parlament abgeschlossen werden, was bis Ende März 2021 vorgesehen war. 35 Erst im Juni 2021 wurde hier ein Ergebnis erzielt, welches die Agrarminister der Europäischen Union Ende Juni bestätigten. Noch steht jedoch die Zustimmung durch das Europäische Parlament aus, welche für November 2021 erwartet wird. 36 Eventuelle Auswirkungen auf die Tonkens Gruppe sind vor dem Hintergrund der noch nicht final gebilligten Reform aktuell nicht einschätzbar.

Düngeverordnung

Die bereits in Kraft getretene novellierte Düngeverordnung von 2017 hat zu einer Verschärfung der Düngerichtlinien für alle landwirtschaftlichen Betriebe geführt. Der Düngebedarf wird hierbei an den betrieblichen Ertragsdurchschnitt, Vorfrucht und evtl. Zwischenfrüchte gekoppelt und ermittelt. Viele Landwirte befürchten negative Auswirkungen auf den Ertrag. Hinzu kommt eine zusätzliche Dokumentation, die zu einem erheblichen bürokratischen Mehraufwand für Kleinst- und Großbetriebe, also auch für die Tonkens Gruppe führt. Da nicht alle Bundesländer die Vorgaben der Düngeverordnung in geltendes Recht umgesetzt haben und teilweise von ihnen abweichen, drohte die EU-Kommission zuletzt mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof auf die Erhebung von Zwangsgeldern. 37

4. Chancen

Neben den Risiken bieten sich aber auch Chancen, die sich vorteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Tonkens-Gruppe und damit auf die Tonkens Agrar AG auswirken können.

35 Vgl. https:/​/​www.agrarheute.com/​politik/​gap-steht-eu-agrarminister-einigen-agrarreform-574135

36 Vgl. https:/​/​www.agrarheute.com/​politik/​eu-agrarpolitik-landwirtschaftsminister-bestaetigten-reformkom-promiss-582791 und https:/​/​www.topagrar.com/​management-und-politik/​news/​eu-agrarausschuss-billigt-einigung-zur-agrarreform-12681790.html

37 Vgl. https:/​/​www.agrarheute.com/​politik/​duengeverordnung-2021-neue-drohkulisse-583757

Um der Volatilität der Landwirtschaftsbranche zu begegnen, setzt die Tonkens Gruppe zum einen auf stabile Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus dem Geschäftsfeld der Erneuerbaren Energien. Weitere Umsatz- und Ergebnispotentiale sollen mit der Veredelung und Vermarktung der eigenen Produkte gehoben werden. Mit der Kartoffelschälanlage soll die Tonkens Agrar AG zukünftig in der Lage sein, im Rahmen der Erhöhung der Kapazität, ihre Agrarprodukte veredelt und mit höheren Margen in größerer Menge gleichmäßig absetzen zu können. Infolge des Ende 2016 begonnenen Strategiewechsels in der Vermarktung bei der Börde Vita GmbH konnten bis zum Beginn der Corona-Pandemie die Absatzmenge und auch die erzielten Erlöse gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Wann eine Normalisierung des Absatzgeschäfts einsetzen wird, ist aktuell noch unklar, gerade vor dem Hintergrund erneut steigender Corona-Infektionszahlen, wie zuletzt im Sommer 2021 und der Frage, ob weitere Eindämmungsmaßnahmen folgen werden. Bis inkl. September 2021 lief das Absatzgeschäft der Börde Vita GmbH verhalten, auch wenn in den Monaten Juli bis September 2021 leichte monatliche Wachstumsraten zu verzeichnen waren. Das Vorkrisenniveau wurde jedoch weiter deutlich verfehlt. Derweil erholen sich die Kartoffelpreise langsam von ihren Tiefständen aus der Coronakrise, da deutschlandweit in 2021 höchstens eine durchschnittliche Kartoffelernte bei zugleich starken Qualitätsproblemen eingebracht wurde. Die 2021er Kartoffelernte des Tonkens Konzerns übertraf das Vorjahresniveau, wobei keine zum Bundesdurchschnitt vergleichbaren Qualitätsprobleme festgestellt wurden und daher eine gute Lagerfähigkeit erwartet wird. Es besteht die Chancen - bei einem sich weiter verbessernden Absatzgeschäft- dass die Börde Vita GmbH bei verbesserten Preisen wieder stärkere Umsatz- und Ergebnisbeiträge für den Tonkens Konzern liefern kann. Der Vorstand geht davon aus, die Kartoffeln zu einem guten Preis vermarkten zu können, wodurch die Umsatzerlöse der Börde Vita GmbH zulegen werden.

Auch die Milchpreise zeigen weiter feste Tendenzen mit zugrunde liegenden preisfördernden Rahmenbedingungen. Es besteht die Chance, dass sich die an den Tonkens Konzern ausgezahlten Milchpreise im laufenden Geschäftsjahr 2021/​2022 weiter erhöhen.

Trotz Kostensteigerungen auf breiter Ebene (s. Ausführungen unter E. Prognosebericht) erwartet der Vorstand, in 2021/​2022 wieder ein positives Konzernergebnis vor Steuern zu erzielen.

Zur partiellen Absicherung in trockenen Jahren hat die Tonkens Agrar AG im Geschäftsjahr 2018/​2019 begonnen, am Standort Stemmern für einen Teil der Flächen in Beregnungsanlagen zu investieren. Daneben setzt die Tonkens Gruppe auf den Anbau an verschiedenen Standorten, um eventuelle regional schlechte Hektarerträge mit denen an anderen Standorten (teilweise) kompensieren zu können.

E. Prognosebericht

Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung

Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) hat im Rahmen ihres Zwischenausblicks vom 21. September 2021 ihre Prognose für die deutsche Wirtschaft revidiert. Statt bislang +3,3 % geht die OECD nur noch von einem deutschen Wirtschaftswachstum von 2,9 % für 2021 aus. Hintergrund sind anhaltende Lieferengpässe in der Industrie, von denen speziell die Autoindustrie und das Verarbeitende Gewerbe insgesamt betroffen sind. Jedoch nimmt die OECD ab dem vierten Quartal 2021 eine allmähliche Auflösung der Lieferengpässe an, während die Nachfrage nach deutschen Industriegütern weiter stark bleibt. Für 2022 prognostiziert die OECD ein Wachstum des deutschen BIPs um 4,6 %. 38 Das Herbstgutachten 2021 der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sieht für das laufende Kalenderjahr sogar nur noch ein deutsches BIP-Wachstum von 2,4 % (zuvor erwartet: +3,7 %) vor, für 2022 wird ein kräftiges Plus von 4,8 % erwartet (zuvor: +3,9 %). 39

Branchenentwicklung

38 Vgl. https:/​/​www.tagesschau.de/​wirtschaft/​weltwirtschaft/​oecd-konjunktur-wachstum-2021-deutschland-101.html

39 Vgl. https:/​/​www.tagesschau.de/​wirtschaft/​konjunkturprognose-gesenkt-101.html

Der Internationale Getreiderat (IGC) geht für das Wirtschaftsjahr 2021/​2022 (Ausgabe vom 26. August 2021) von einer erneuten globalen Getreide-Rekordernte in Höhe von 2.283 Mio. t (Vj. 2.213 Mio. t) aus. Dieser Rekordwert basiert auf neuen Höchstständen bei Mais (1.202 Mio. t; Vj. 1.127 Mio. t) und Weizen (782 Mio. t; Vj. 773 Mio. t.). Der Getreideverbrauch steigt um 2 % auf 2.288 Mio. t (Vj. 2.235 Mio. t.), vor allem getrieben durch eine erhöhte Futtermittelnachfrage (+30 Mio. t). Infolgedessen sinkt der globale Getreidebestand das fünfte Jahr in Folge. 40

Preisentwicklung:

Die Getreidepreisentwicklung wurde zuletzt durch die hohe internationale Nachfrage bei zugleich schlechter Angebotslage, resultierend aus Qualitätsmängel und Pilzbefall in Europa, Missernten in Nordamerika sowie immer schlechteren Ernteprognosen aus Russland, weiter befeuert. Das knappe Angebot an Weizen mit guter Mahlqualität ließ die Weizenpreise in der Spitze auf über 250 EUR/​t (Terminbörse Matif; Zieltermin Dezember 2021) steigen. 41

Die Rapspreise haben angesichts der extrem knappen Marktversorgung, gestützt durch höhere Soja- und steigende Rohölpreise, auch im September 2021 weiter zugelegt. Der Kontrakt mit Zieltermin November 2021 kletterte in der Spitze Anfang September 2021 auf über 580 EUR/​t. Dieser Preis wurde auch am deutschen Großmarkt geboten. EU-weit wird eine Rapsernte von fast 17 Mio. t erwartet, die zwar damit größer ausfällt als im Vorjahr, aber dennoch dazu führt, dass das Gesamtangebot in der EU weiter knapp bleibt. Zudem betonen Analysten, dass gegenwärtig noch nicht klar sei, welche Ernteschäden die starken Regenfälle in Frankreich und Deutschland zur Folge hatten. Dieses historische hohe Preisniveau könnte dazu führen, dass die Anbauflächen für Raps in der kommenden Aussaatzeit auf ein seit langem nicht mehr erreichtes Niveau ausgeweitet werden. 42

Für Nordwesteuropa war der Sommer 2021 einer der feuchtesten der letzten Jahrzehnte. Die Vereinigung der nordwesteuropäischen Kartoffelanbauer (NEPG) rechnet daher mit Qualitätsproblemen (vor allem Fäulnis und Risse) und Lagerschwierigkeiten. In Teilen Belgiens und auch in Westdeutschland haben die Niederschläge Mitte Juli 2021 einen historischen Höchststand erreicht. Seitdem haben die Landwirte starke Probleme mit Kraut- und Knollenfäule und die Kosten für Pflanzenschutzmittel werden ein Rekordhoch erreichen.

Die durchschnittlichen Hektarerträge der NEPG-Zone werden auf das Vorjahresniveau geschätzt und damit rund 45 t/​ha erreichen, während die Gesamterntemenge auf rund 22,4 Mio. t taxiert wird. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies eine verringerte Erntemenge dar, auch basierend auf den reduzierten Anbauflächen. 43 Für Deutschland geht das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) von einer Erntemenge von 10,6 Mio. t aus, was gegenüber dem Vorjahr einem deutlichen Rückgang um 9,2 % entspricht. Der vorläufige Hektarertrag beläuft sich auf 410 dt, womit das Vorjahresergebnis um 4,2 % unterschritten würde. 44

40 Vgl. https:/​/​www.igc.int/​en/​gmr_​summary.aspx Ausgabe vom 26. August 2021

41 https:/​/​www.agrarheute.com/​markt/​marktfruechte/​getreidepreise-qualitaetsmaengel-missernten-explosiver-mix-585019 und Börsenkurse unter https:/​/​www.topagrar.com/​markt/​getreide/​weizenkurse-9909713.html

42 Vgl. https:/​/​www.agrarheute.com/​markt/​marktfruechte/​rapspreise-bleiben-sehr-hoch-markt-komplett-lee-gefegt-584809

43 Vgl. https:/​/​www.gabot.de/​ansicht/​kartoffeln-nasser-sommer-und-qualitaetsprobleme-412199.html

44 Vgl. https:/​/​www.bmel.de/​SharedDocs/​Pressemitteilungen/​DE/​2021/​149-kartoffelernte.html

Absatzseitig wird erwartet, dass die noch immer grassierende Covid-19 Pandemie auch in der kommenden Vermarktungssaison die Kartoffelmärkte und den Absatz verarbeiteter Produkte weiter belasten wird. 45

Die witterungsbedingten Ernteverzögerungen und die zwischenzeitlich anhaltende Nässe, welche die Ernte erschwert, haben jedoch in Deutschland ein erhöhtes Preisniveau zur Folge. Gemäß dem AMI-Frischeindex übersteigen die Kartoffelpreise, welche seit September 2019 unter den jeweiligen Vorjahresmonaten lagen, seit Juli 2021 die Vorjahreswerte. Im August 2021 zahlten Verbraucher rund 28 % mehr für Kartoffeln als im Vorjahr. 46 Per Mitte September 2021 erhielten Landwirte im Bundesmittel rund 14 EUR/​dt - das war rund ein Drittel mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. 47 An der European Energy Exchange (EEX) wurde der Kontrakt mit Zieltermin April 2022 Anfang Oktober 2021 in der Spitze mit 21,20 EUR/​dt gehandelt - dies stellt den höchsten Wert seit April 2019 dar. 48

Die Milchpreise haben sich auch im Juli 2021 weiter auf 35,9 ct/​kg erhöht, jedoch hat sich der Preisanstieg angesichts der Sommerflaute am Milchmarkt in Verbindung mit der Preisdelle bei einzelnen Produkten verlangsamt. Ob damit das Ende der Preiszuwächse erreicht ist, ist ungewiss. 49

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021/​2022

Das laufende Geschäftsjahr 2021/​2022 (1. Juli 2021 bis 30. Juni 2022) wird von verschiedenen gegenläufigen Faktoren geprägt. Erlösseitig hat der Tonkens Konzern in 2021 eine im Vergleich zum Bundesdurchschnitt zufriedenstellende Getreideernte eingebracht und diese nach der Ernte zum Großteil zu gegenüber Vorjahr erhöhten Preisen verkauft. Zudem wird auch eine gegenüber Vorjahr vergrößerte Kartoffelernte mit vergleichsweiser guter Qualität und Lagerfähigkeit erwartet (die Ernte war zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch nicht abgeschlossen).

Im Einzelnen hat der Tonkens Konzern folgende Ernteergebnisse erzielt:

45 Vgl. https:/​/​www.gabot.de/​ansicht/​kartoffeln-nasser-sommer-und-qualitaetsprobleme-412199.html

46 Vgl. https:/​/​www.fruchthandel.de/​newsnet/​aktuelle-news/​einzelmeldung-newsnet/​ami-lebensmittelpreise-hoeher-als-2020-ausser-bei-obst/​

47 https:/​/​www.agrarheute.com/​markt/​marktfruechte/​kartoffelernte-deutlich-kleiner-kartoffelpreise-steigen-585596

48 Vgl. https:/​/​www.agrarheute.com/​markt/​marktfruechte/​kartoffelpreise-fuer-verarbeitungsware-steigen-boerse-586133

49 Vgl. https:/​/​www.ami-informiert.de/​ami-maerkte/​maerkte/​ami-milchwirtschaft/​ami-meldungen-milchwirt- schaft/​single-ansicht?tx_​aminews_​singleview%5Baction%5D=show&tx_​aminews_​singleview%5Bcontrol- ler%5D=News&tx_​aminews_​singleview%5Bnews%5D=31548&cHash=4a6089b0357fb391fal347c82elc34ef

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Winterweizen: Beim Winterweizen konnte Tonkens den Vorjahresertrag von durchschnittlich 77,6 dt/​ha leicht auf 79,6 dt/​ha steigern. Bundesweit wurden 72,9 dt/​ha geerntet - 7,6 % weniger als im Vorjahr.

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Wintergerste: Mit 92,4 dt/​ha konnte Tonkens in 2021 eine gute Gerstenernte einbringen und hat den Vorjahreswert von 73,8 dt/​ha zugleich deutlich um gut 25 % übertroffen. Im Bundesdurchschnitt belief sich die Gerstenernte auf 71,9 dt/​ha, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme um knapp 7 % entspricht.
Winterraps: Der Rapsertrag fiel mit 38,5 dt/​ha (Vj. 42,1 dt/​ha) nicht zufriedenstellend aus. Auch im Bundesdurchschnitt wurden nur 35,3 dt/​ha erreicht (-4,4 % gegenüber dem Vorjahr).
Kartoffeln: Der Abschluss der Kartoffelernte wird zum Monatswechsel Oktober/​November erwartet (in Abhängigkeit von der Witterung). Die Erträge fallen standortbezogen unterschiedlich aus, insgesamt wird eine gegenüber dem Vorjahr höhere Erntemenge erwartet. Bei den bislang geernteten Kartoffelmengen zeichnet sich eine bessere Qualität als in anderen Regionen Deutschlands ab und es gibt keine Probleme mit Fäulnis. Daher bieten die bisher geernteten Kartoffeln eine gute Lagerfähigkeit. Bislang wurden die geernteten Kartoffeln lediglich über die Schälung vermarktet. Mit der Vermarktung über die Abpackung wurde gestartet und der Verkauf von loser Ware soll in den nächsten Wochen beginnen. Aufgrund der noch laufenden Ernte und der standortabhängigen Heterogenität der Erträge kann noch keine Aussage zum durchschnittlichen Hektarertrag getroffen werden. Im Vorjahr hatte Tonkens 380 dt/​ha geerntet. Bundesweit wird in 2021 ein durchschnittlicher Hektarertrag von 410 dt/​ha erwartet, was gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 4,2 % entspricht.
Futtermittel: Auch in 2021 waren die bei der Tonkens Agrar AG geernteten Futtermittel (Silomais, Gras und Luzerne) für die Versorgung des Milchviehs ausreichend. Die Silomaisernte der Tonkens Gruppe fiel gut aus.

Das Absatzgeschäft der Börde Vita GmbH hat zwar in den Monaten August bis September 2021 leichte Wachstumsraten aufgezeigt, verlief insgesamt aber noch verhalten und die Absatzmenge verfehlte weiter deutlich das Niveau der Vorkrisenmonate. Ob und inwieweit sich das Absatzgeschäft nachhaltig erholen kann, hängt mit dem weiteren pandemischen Verlauf und möglichen neuen Eindämmungsmaßnahmen der Regierung zusammen. Wie zuvor dargestellt, zeigen die Kartoffelpreise seit September 2021 eine leicht steigende Tendenz auf. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, bleibt abzuwarten. Der Vorstand geht jedoch davon aus, die Kartoffeln insgesamt zu einem guten Preis vermarkten zu können, was eine entsprechende Umsatzausweitung zur Folge haben wird.

Die Milchpreise befinden sich mit einem Auszahlungspreis von zuletzt 37,35 ct/​kg (September) auf einem für Tonkens auskömmlichen Niveau. In 2021 sind die Milchpreise kontinuierlich, zuletzt aber mit abgeschwächter Dynamik, gestiegen. Marktexperten sehen angesichts des reduzierten Milchangebots und der Tatsache, dass der Preisanstieg bei Milchprodukten noch nicht bei den Erzeugern angekommen ist, weiteren Spielraum nach oben. 50 Der Vorstand rechnet für das Geschäftsjahr 2021/​2022 durchschnittlich mit 35 ct/​kg.

Daher geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2021/​2022 davon aus, über dem Vorjahresniveau liegende Konzernumsatzerlöse zu erzielen.

50 Vgl. https:/​/​www.topagrar.com/​rind/​news/​milchpreis-9-51-cent-fehlen-zur-kostendeckung-12715886.html

Kostenseitig stehen dem jedoch Preissteigerungen auf breiter Ebene gegenüber. Der Tonkens Konzern ist stark steigenden Rohstoff-, Energie-, Dünger- und Futtermittelpreisen nebst erhöhtem Personalaufwand ausgesetzt. Diese werden das Konzernergebnis 2021/​2022 belasten, wobei derzeit noch nicht absehbar ist, wie stark die Kosten insgesamt zulegen werden und inwieweit dies die erwartete Konzernumsatzsteigerung kompensieren wird.

In Summe erwartet der Vorstand für 2021/​2022 wieder die Erwirtschaftung eines positiven Konzernergebnisses vor Steuern.

Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht

Es wurde ein Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 Abs. 1 Aktiengesetz erstellt. Der Vorstand erklärt nach § 312 Abs. 3 Aktiengesetz Folgendes: Die Tonkens Agrar AG hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmungen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Weder im Interesse noch auf Veranlassung der herrschenden Gesellschaft wurden Maßnahmen zum Nachteil der Gesellschaft durchgeführt oder unterlassen.

Sülzetal, 22. Oktober 2021

Gerrit Tonkens, Vorstand

Konzernbilanz zum 30. Juni 2021

AKTIVA

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Geschäftsjahr Vorjahr
Euro Euro
--- --- ---
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen und Schutzrechte 9.970,00 14.112,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten 13.582.922,63 13.749.088,72
2. Technische Anlagen und Maschinen 10.822.616,50 11.447.030,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 710.531,00 659.710,80
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.236.349,29 1.702.563,45
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Gesellschafter 192.961,39 192.961,39
2. Beteiligungen 408.511,15 408.511,15
3. Sonstige Ausleihungen 192.961,39 192.961,39
4. Genossenschaftsanteile 76.626,50 77.138,50
B. Tiervermögen
Rinder 974.739,00 1.046.330,00
C. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 343.245,94 291.960,73
2. Feldinventar 2.051.298,30 2.188.136,88
3. Selbsterzeugte fertige Erzeugnisse 661.267,35 444.124,86
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.460.424,15 1.209.126,86
2. Sonstige Vermögensgegenstände 1.042.880,81 1.245.132,75
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 649.356,35 688.866,02
D. Rechnungsabgrenzungsposten 382.942,84 370.755,49
E. Aktive latente Steuern 407.502,46 723.410,98
36.207.107,05 36.651.921,97

PASSIVA

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Geschäftsjahr Vorjahr
Euro Euro
--- --- ---
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 1.659.000,00 1.659.000,00
II. Kapitalrücklage 7.952.414,20 7.952.414,20
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen 217.000,00 217.000,00
IV. Konzernbilanzverlust -2.144.756,05 -1.515.221,15
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen 142.605,00 160.001,00
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 17.541,50 8.516,32
2. Sonstige Rückstellungen 786.710,15 1.026.806,98
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 18.558.186,91 17.796.697,05
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.057.633,05 2.807.121,96
3. Sonstige Verbindlichkeiten 6.820.765,18 6.471.551,67
E. Rechnungsabgrenzungsposten 140.007,11 68.033,94
36.207.107,05 36.651.921,97

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2021

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Geschäftsjahr Vorjahr
Euro Euro
--- --- ---
1. Umsatzerlöse 14.069.773,28 14.551.321,25
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 80.303,91 186.914,61
3. Verminderung (Vj.: Erhöhung) des Bestands an Tiervermögen -71.591,00 30.690,00
4. Andere Aktivierte Eigenleistungen 16.089,07 35.247,61
5. Sonstige betriebliche Erträge 1.610.270,77 1.521.991,14
6. Gesamtleistung 15.704.846,03 16.326.164,61
7. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.216.125,09 5.268.739,62
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.032.674,27 2.014.620,62
8. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 2.140.184,87 2.397.558,26
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 496.940,88 520.382,05
9. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.303.359,23 2.181.050,63
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten 0,00 106.135,32
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.039.774,27 4.194.689,42
11. Erträge aus Beteiligungen 10.958,41 9.805,38
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 57.450,51 71.255,92
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 737.482,42 808.665,37
14. Ergebnis vor Steuern -193.286,08 -1.084.615,38
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 331.784,10 -23.471,63
16. Ergebnis nach Steuern -525.070,18 -1.061.143,75
17. Sonstige Steuern 104.464,72 96.710,16
18. Konzernjahresfehlbetrag -629.534,90 -1.157.853,91
19. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -1.515.221,15 -357.367,24
20. Konzernbilanzverlust -2.144.756,05 -1.515.221,15

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2021

ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS

Die Tonkens Agrar AG (im Folgenden auch kurz "Gesellschaft" oder im Zusammenhang mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften "Tonkens-Konzern" oder "Tonkens-Gruppe" genannt) hat ihren Sitz in Sülzetal und ist in der Rechtsform der Aktiengesellschaft im Handelsregister beim Amtsgericht Stendal unter HRB 12264 eingetragen.

Der Konzernabschluss wurde nach der nationalen Rechnungslegung gemäß §§ 290 ff. HGB und dem Aktiengesetz (AktG) aufgestellt. Die Aufstellung des Konzernabschlusses gemäß § 290 ff. HGB erfolgt freiwillig.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Konzernkapitalflussrechnung entspricht DRS 21 und der Konzerneigenkapitalspiegel entspricht DRS 7.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, haben wir einzelne Posten der Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und daher in diesem Konzernanhang gesondert aufgegliedert und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist aus Gründen der Klarheit und Übersichtlichkeit um die Posten "Gesamtleistung" und "Ergebnis vor Steuern" erweitert worden.

ANGABEN ZUM KONSOLIDIERUNGSKREIS

Der Konzernabschluss umfasst die Muttergesellschaft sowie inländische Tochterunternehmen. Zum 30. Juni 2021 wurden neben dem Mutterunternehmen folgende Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen:

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Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH, Sülzetal (100 %),
Milch- und Zuchtbetrieb Hendriks GmbH, Sülzetal (100 %),
AMB Agrar Holding GmbH, Sülzetal (100 %),
Börde Vita GmbH, Wanzleben-Börde (100 %),
Osterfelder Agrar GmbH, Osterfeld (100 %).

Die vollkonsolidierten Tochterunternehmen machen von der Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.

Im Wege der Quotenkonsolidierung wird die Bördelagerhaus GmbH, Wanzleben-Börde, einbezogen, an der die Tonkens-Gruppe mit 50 % beteiligt ist.

ANGABEN ZU DEN KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

Grundlage für die Konsolidierung sind der Jahresabschluss der Muttergesellschaft und die nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellten Abschlüsse der Tochtergesellschaften.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach § 301 Abs. 1 HGB durch die Verrechnung des Wertansatzes des dem Mutterunternehmen gehörenden Anteils an einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens.

Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Forderungen mit den entsprechenden Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen.

Soweit in den zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Vermögensgegenständen wesentliche Zwischenergebnisse enthalten waren, erfolgt eine Zwischenergebniseliminierung gem. § 304 Abs. 1 HGB.

Im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung nach § 305 Abs. 1 HGB werden die konzerninternen Umsatzerlöse, Zinserträge, Beteiligungserträge sowie die anderen konzerninternen Erträge mit den auf sie entfallenen Aufwendungen verrechnet.

Bei quotenkonsolidierten Gemeinschaftsunternehmen wurden im Konzernabschluss die Vermögenswerte, die Schulden, das Eigenkapital (nach Konsolidierung) und die Ertrags- und Aufwandsposten mit der Anteilsquote einbezogen.

ANGABEN ZU BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden unter dem Gesichtspunkt der Fortführung der Unternehmenstätigkeit bewertet.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsansätze der einbezogenen Unternehmen wurden im Konzernabschluss beibehalten.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen mit Ausnahme des Tiervermögens ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. In die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen sind neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen.

Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten und die Ausleihungen grundsätzlich zum Nennwert angesetzt.

In der Position Tiervermögen ist das Tiervermögen des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens zusammengefasst.

Das Tiervermögen ist in Gruppen zusammengefasst und gemäß § 240 Abs. 4 HGB mit gewogenen Durchschnittswerten nach den Ausführungsanweisungen zum BMEL Jahresabschluss bewertet. Diese Werte basieren auf Standardherstellungskosten. Die angesetzten Werte entsprechen auch den Richtwerten der Finanzverwaltung gemäß BMF-Schreiben vom 14.11.2001 (BStBI I S. 864).

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren Tageswerten angesetzt.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe erfolgte mit den Anschaffungskosten. Eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert war nicht vorzunehmen. Für Heizöl, Gas und Schmierstoffe wurde ein Festwert angesetzt, der sich an den Erfahrungswerten der Vorjahre orientiert.

Das Feldinventar wurde zum Bilanzstichtag mit Standardherstellungskosten nach den Ausführungsanweisungen zum BMEL Jahresabschluss angesetzt. Es wurden die Werte für Betriebe mit mehr als 200 ha und einem Anteil der bewerteten Arbeit von 100 % verwendet.

Die selbsterzeugten fertigen Erzeugnisse sind hauptsächlich für den eigenen Verbrauch bestimmte Futtermittel. Diese Erzeugnisse wurden mit betriebsindividuell ermittelten Herstellungskosten aktiviert.

Die Bewertung der zugekauften Waren erfolgte mit den Anschaffungskosten.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt. Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden erkennbare Einzelrisiken durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die flüssigen Mittel werden mit dem Nennwert angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen; die Auflösung des Postens erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse ist vom Charakter ein Mischposten aus Eigen- und Fremdkapital. Bei der Auflösung des Sonderpostens führen die Gewinnerhöhung zu einer Eigenkapitalmehrung (Eigenkapitalanteil des Sonderpostens) und die erhöhte Steuerbelastung zu einer Eigenkapitalminderung (Fremdkapitalanteil des Sonderpostens).

In den Vorjahren wurden Investitionszuschüsse gewährt. Die Investitionszuschüsse wurden nicht von den Anschaffungskosten der begünstigten Wirtschaftsgüter abgesetzt, sondern in einen Sonderposten für Investitionszuschüsse eingestellt. Der Investitionszuschuss wird über die Nutzungsdauer der Investitionen aufgelöst. Durch die Passivierung des Investitionszuschusses wird einerseits eine erfolgswirksame, sachgerechte Verteilung der Zuwendung über die Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Anlagegutes und andererseits die zutreffende Darstellung der Vermögenslage erreicht. Die Auflösung der Investitionszuschüsse wird in der Gewinn- und Verlustrechnung bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken, andere ungewisse Verpflichtungen und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt.

Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten wurde für Einnahmen vor dem Bilanzstichtag gebildet, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Darüber hinaus werden aktive latente Steuern auf die bestehenden körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge gebildet, soweit innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verlustverrechnung zu erwarten ist. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.

Der Berechnung der latenten Steuern liegt ein effektiver Steuersatz für die Tonkens Agrar AG und für die Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH von jeweils 28,86 % zugrunde (15,83 % für die Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag und 13,03 % für die Gewerbesteuer), der sich voraussichtlich im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen ergeben wird.

Bewertungseinheiten

Die Gesellschaft ist im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Zinsrisiken ausgesetzt. Deren Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente. Es handelt sich meist um außerhalb der Börse gehandelte (sogenannte OTC-) Instrumente. Dazu gehören insbesondere Zinsswaps. Ihr Einsatz erfolgt nach einheitlichen Richtlinien, unterliegt strengen internen Kontrollen und bleibt mit wertmäßig geringen Ausnahmen auf die Absicherung des operativen Geschäfts der Gesellschaft sowie der damit verbundenen Geldanlagen und Finanzierungsvorgänge beschränkt. Ziel des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist, in Bezug auf Ergebnis und Zahlungsmittelflüsse die Fluktuationen zu reduzieren, die auf Veränderungen von Zinssätzen zurückgehen.

Zur Absicherung von Grundgeschäften werden derivative Finanzinstrumente regelmäßig zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos bei Darlehen mit variabler Verzinsung eingesetzt. Sofern die gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, werden Bewertungseinheiten i.S.d. § 254 HGB gebildet. Zur bilanziellen Abbildung der wirksamen Teile der gebildeten Bewertungseinheiten wird die sog. Einfrierungsmethode (kompensatorische Bewertung) angewendet. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird zu jedem Bilanzstichtag prospektiv und retrospektiv festgestellt.

Es wurden folgende Bewertungseinheiten gebildet:

Im Geschäftsjahr wurden derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps) zur Absicherung künftiger Zahlungsströme aus variabel verzinslichen (Euribor) Darlehen verwendet. Dem Zinsswap liegt ein Grundgeschäft mit vergleichbarem, gegenläufigem Risiko (Mikro-Hedge) zugrunde. Das mit der aus dem Grundgeschäft und dem Sicherungsgeschäft gebildeten Bewertungseinheit nach § 254 HGB gesicherte Kreditvolumen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 688.

Der Zinsswap ist zum 30.12.2020 ausgelaufen. Eine Drohverlustrückstellung musste daher nicht gebildet werden.

Derivative Finanzinstrumente

Zur Begrenzung von Zinsrisiken wurden Zinsderivate in Form eines Zinsswaps im Volumen von TEUR 1.000 mit einer Laufzeit bis 2021 abgeschlossen. Bei diesem derivativen Finanzinstrument handelt es sich um eine Zinssicherung mittels Digital Collar. Der digitale Collar hat eine Zinsobergrenze von 3,9 % und eine Zinsuntergrenze von 1,0 %.

Es handelt sich nicht um Bewertungseinheiten.

Der Zinsswap hat eine Laufzeit bis zum 30.06.2021. Eine Drohverlustrückstellung musste somit nicht gebildet werden.

Zur Absicherung des Preisniveaus für Dieselkraftstoffe und Sicherung einer festen Kalkulationsbasis bestanden im Geschäftsjahr zwei Rohwarenswaps auf Diesel mit unterschiedlichen Laufzeiten.

Ein DieselSwap ist im Geschäftsjahr ausgelaufen, das zweite DieselSwap-Geschäft wurde vorzeitig verkauft, somit musste keine Drohverlustrückstellung zum 30.06.2021 gebildet werden.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

AKTIVA

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Konzernanlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten TEUR 311 (Vj.: TEUR 274) Forderungen gegen Gesellschafter. Es handelt sich dabei um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 5 (Vj.: TEUR 8) und Darlehensforderungen von TEUR 306 (Vj.: TEUR 266).

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind antizipative Forderungen aus im Folgejahr abziehbaren Vorsteuern in Höhe von TEUR 49 (Vj.: TEUR 47) enthalten.

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben - wie im Vorjahr - eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Rechnungsabgrenzungsposten

Hierin enthalten sind Disagien in Höhe von TEUR 30 (Vj.: 31).

Latente Steuern

Der in der Bilanz unsaldiert und gesondert ausgewiesene Posten "Aktive latente Steuern" resultiert aus folgenden temporären Differenzen:

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30.06.2021 30.06.2021
Bilanzposten Differenz Handels vs. Steuerbilanz Steuersatz Aktive (+) bzw. passive (-) latente Steuern
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TEUR TEUR
--- --- --- ---
Sonderposten mit Rücklageanteil aufgrund nur steuerlicher Abschreibungen (Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH) 44 28,86% -12

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Steuerliche Verlustvorträge Verlustvorträge gesamt Im 5-Jahres-Zeitraum voraussichtlich nutzbar
(TEUR) TEUR
--- --- --- --- ---
Körperschaftsteuer 5.895 1.308 15,83% 207
Gewerbesteuer 1.634 1.634 13.03% 213
408

PASSIVA

Eigenkapital

Das Grundkapital beträgt - wie im Vorjahr - EUR 1.659.000,00. Es ist eingeteilt in 1.659.000 nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von je EUR 1,00.

Sämtliche Aktien der Gesellschaft lauten auf den Inhaber und sind voll eingezahlt.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital in der Zeit bis zum 14.02.2022 mit Zustimmung des Aufsichtsrats um bis zu insgesamt nominal EUR 829.500,00 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen (genehmigtes Kapital 2017).

Die Kapitalrücklage setzt sich im Wesentlichen aus gezahlten Aufgeldern aufgrund der erfolgten Kapitalerhöhungen zusammen. Weitere Einzelheiten können der Entwicklung des Konzerneigenkapitals entnommen werden.

Bei den Gewinnrücklagen handelt es sich um die Aktivierung der latenten Steuern auf Verlustvorträge zum 01.07.2010 (BilMoG-Eröffnungsbilanz) gemäß Artikel 67 Absatz 6 Satz 1 EGHGB.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten:

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30.06.2021 30.06.2020
TEUR TEUR
--- --- ---
Pachten 396 403
Verpflichtungen aus dem Personalbereich 163 181
Drohverluste 0 215
Rechts-, Beratungs- und Jahresabschlusskosten 138 127
Ausstehende Lieferantenrechnungen 81 91
Übrige 9 10
787 1.027

Verbindlichkeiten

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten ergibt sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel:

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Restlaufzeiten
30.06.2021 Gesamt Bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre
--- --- --- --- ---
TEUR TEUR TEUR TEUR
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 18.558 4.534 5.605 8.419
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.058 2.058 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 6.821 6.696 125 0
27.437 13.288 5.730 8.419

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30.06.2021 Davon durch Pfandrechte und ähnliche Rechte gesichert
--- --- ---
TEUR Art der Sicherheit
--- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 18.558 Grundpfandrechte
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.058 Eigentumsvorbehalte
Sonstige Verbindlichkeiten 0
20.616

Von den sonstigen Verbindlichkeiten entfallen TEUR 38 auf Verbindlichkeiten aus Steuern.

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Restlaufzeiten
30.06.2020 Gesamt Bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre Mehr als 5 Jahre
--- --- --- --- ---
TEUR TEUR TEUR TEUR
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 17.797 4.468 5.129 8.200
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.807 2.807 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 6.471 6.318 55 98
27.075 13.593 5.184 8.298

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Davon durch Pfandrechte und ähnliche Rechte gesichert
30.06.2020
--- --- ---
TEUR Art der Sicherheit
--- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 17.797 Grundpfandrechte
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.807 Eigentumsvorbehalte
Sonstige Verbindlichkeiten 0
20.604

Von den sonstigen Verbindlichkeiten entfallen TEUR 34 auf Verbindlichkeiten aus Steuern.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Umsatzerlöse

Der Tonkens-Konzern tätigte im Geschäftsjahr und im Vorjahr im Wesentlichen Inlandsumsätze. Die Umsatzerlöse setzen sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt zusammen:

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2020/​21 2019/​20
TEUR % TEUR %
--- --- --- --- ---
Milchproduktion 3.317 24 3.157 22
Ackerbau 3.501 25 2.607 18
Lagerhaltung und Vermarktung 4.911 34 6.351 43
Erneuerbare Energien 2.084 15 2.165 15
Sonstige/​ Erlösschmälerung 257 2 271 2
14.070 100 14.551 100

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung wird gemäß DRS 21 erstellt. Sie legt die Zahlungsströme offen, um Herkunft und Verwendung der flüssigen Mittel aufzuzeigen. Sie unterscheidet dabei zwischen Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Der Finanzmittelfonds beinhaltet den Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als drei Monaten und entsprechen den flüssigen Mitteln laut Bilanz abzüglich der jederzeit fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von TEUR 2.387 (Vj.: TEUR 2.396). Effekte aus der Änderung des Konsolidierungskreises werden bei der Berechnung bereinigt.

Von den Beständen des Finanzmittelfonds stammen TEUR 131 von quotal einbezogenen Unternehmen. Verfügungsbeschränkungen bestehen nicht.

SONSTIGE ANGABEN

Haftungsverhältnisse

Zum Stichtag bestehen keine Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Kontrakten für den Bezug von Futtermitteln bei der Agrar- und Milchhof Stemmern GmbH in Höhe von TEUR 144.

Sonstige Verpflichtungen (Bördelagerhaus GmbH) bestehen aus einem Leasingvertrag über die Photovoltaik mit einer Laufzeit bis 2023 in Höhe von insgesamt TEUR 161. Diese fließen zu 50 % in den Konzern mit ein. Aus dem Leasingvertrag ergeben sich Andienungsrechte der Leasinggesellschaft mit einer möglichen Gesamtverpflichtung von TEUR 150 (2023).

Es besteht eine hohe Anzahl von meist langfristigen Pachtverträgen über landwirtschaftliche Flächen mit Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.505 p.a.

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt TEUR 1.960.

Angaben zu den Organen des Mutterunternehmens

Vorstand

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Herr Gerrit Tonkens, Landwirt, Torgau

Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen für das Geschäftsjahr TEUR 0.

Aufsichtsrat

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Herr Dr. Johannes Waitz, Rechtsanwalt, Braunschweig, Vorsitzender
Herr Horst Mantay, Wirtschaftsprüfer/​Steuerberater, Berlin, stellvertretender Vorsitzender sowie
Frau Bea Tonkens, Landwirtin, Torgau

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr betrugen TEUR 30.

Mitarbeiter

Neben dem Vorstand waren im Konzern im Geschäftsjahr 2020/​2021 insgesamt durchschnittlich 94 (Vj.: 102) Mitarbeiter/​-innen beschäftigt. Davon waren 11 (Vj.: 6) Mitarbeiter/​-innen teilzeitbeschäftigt und 7 (Vj.: 8) Mitarbeiter/​-innen geringfügig beschäftigt.

Prüfungs- und Beratungshonorare

Das berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das abgeschlossene Geschäftsjahr teilt sich wie folgt auf:

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Honorar für TEUR
Abschlussprüfungsleistungen 63
Andere Bestätigungsleistungen 0
Steuerberatungsleistungen 0
Sonstige Leistungen 0
Summe 63

Konzernzugehörigkeit

Die Tonkens Agrar AG, Sülzetal, stellt als Muttergesellschaft einen Konzernabschluss der Tonkens Agrar AG, Sülzetal, und ihrer Tochterunternehmen auf. Der Konzernabschluss wird gemäß § 325 Abs. 3 HGB offengelegt und ist im Bundesanzeiger unter http:/​/​www.unternehmensregister.de einsehbar.

Die Tochterunternehmen wenden die Vorschriften des ersten (enthält den § 274 HGB), dritten und vierten Unterabschnitts zur Offenlegung der Jahresabschlüsse nicht an.

Mitgeteilte Beteiligungen nach § 20 Abs. 4 AktG

Am 02.04.2014 teilte die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mit, dass sie mittelbar über die Tonkens Holding GmbH kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mit mehr als einem Viertel an den Anteilen der Tonkens Agrar AG beteiligt ist. Ferner hat die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mitgeteilt, dass ihr mittelbar über die Tonkens Holding GmbH kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG eine Mehrheitsbeteiligung an der Tonkens Agrar AG gehört.

Vorsorglich hat die Tonkens Verwaltungs GmbH, Torgau, OT Welsau, der Gesellschaft mitgeteilt, dass sie mittelbar über die Tonkens Familien GmbH & Co. KG, kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mit mehr als einem Viertel an den Anteilen der Tonkens Agrar AG beteiligt ist. Ferner hat die Tonkens Verwaltungs GmbH, Torgau, OT Welsau, mitgeteilt, dass ihr kraft Zurechnung gemäß § 16 Abs. 4 AktG mittelbar über die Tonkens Familien GmbH & Co. KG eine Mehrheitsbeteiligung an der Tonkens Agrar AG gehört.

Sülzetal, 22. Oktober 2021

Gerrit Tonkens, Vorstand

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Tonkens Agrar AG, Sülzetal OT Stemmern

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Tonkens Agrar AG, Sülzetal OT Stemmern, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. Juni 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2020 bis zum 30. Juni 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Tonkens Agrar AG, Sülzetal OT Stemmern, für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2020 bis zum 30. Juni 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. Juni 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2020 bis zum 30. Juni 2021 und
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

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beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wildeshausen, 29. Oktober 2021

schuette Revision GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Helmbrecht, Wirtschaftsprüfer

Eylers, Wirtschaftsprüfer

Konzern-Anlagenspiegel

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Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.07.2020 Zugänge Umbuchungen Abgänge Stand 30.06.2021
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I. Immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene Konzessionen und Schutzrechte 119.010,95 2.798,00 0,00 0,00 121.808,95
119.010,95 2.798,00 0,00 0,00 121.808,95
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Gebäude 20.187.326,46 24.768,78 172.797,20 -1.983,59 20.382.908,85
2. Technische Anlagen und Maschinen 24.804.842,31 1.179.917,44 0,00 -155.746,83 25.829.012,92
3. Andere Anlagen Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.132.741,31 220.825,01 0,00 -66.615,66 2.286.950,66
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.702.563,45 706.583,04 -172.797,20 0,00 2.236.349,29
48.827.473,53 2.132.094,27 0,00 -224.346,08 50.735.221,72
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Gesellschafter 192.961,39 0,00 0,00 0,00 192.961,39
2. Beteiligungen 408.511,15 0,00 0,00 0,00 408.511,15
3. Sonstige Ausleihungen 192.961,39 0,00 0,00 0,00 192.961,39
4. Genossenschaftsanteile 77.138,50 0,00 0,00 -512,00 76.626,50
871.572,43 0,00 0,00 -512,00 871.060,43
49.818.056,91 2.134.892,27 0,00 -224.858,08 51.728.091,10

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Abschreibungen
Stand 01.07.2020 Zugänge Abgänge Stand 30.06.2021
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I. Immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene Konzessionen und Schutzrechte 104.898,95 6.940,00 0,00 111.838,95
104.898,95 6.940,00 0,00 111.838,95
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Gebäude 6.438.237,74 361.748,48 0,00 6.799.986,22
2. Technische Anlagen und Maschinen 13.357.812,31 1.779.700,94 -131.116,83 15.006.396,42
3. Andere Anlagen Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.473.030,51 154.969,81 -51.580,66 1.576.419,66
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 0,00 0,00 0,00
21.269.080,56 2.296.419,23 -182.697,49 23.382.802,30
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Gesellschafter 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00
3. Sonstige Ausleihungen 0,00 0,00 0,00 0,00
4. Genossenschaftsanteile 0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00
21.373.979,51 2.303.359,23 -182.697,49 23.494.641,25

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Buchwerte
Stand 30.06.2021 Stand 30.06.2020
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I. Immaterielle Vermögenswerte
Entgeltlich erworbene Konzessionen und Schutzrechte 9.970,00 14.112,00
9.970,00 14.112,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Gebäude 13.582.922,63 13.749.088,72
2. Technische Anlagen und Maschinen 10.822.616,50 11.447.030,00
3. Andere Anlagen Betriebs- und Geschäftsausstattung 710.531,00 659.710,80
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.236.349,29 1.702.563,45
27.352.419,42 27.558.392,97
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Gesellschafter 192.961,39 192.961,39
2. Beteiligungen 408.511,15 408.511,15
3. Sonstige Ausleihungen 192.961,39 192.961,39
4. Genossenschaftsanteile 76.626,50 77.138,50
871.060,43 871.572,43
28.233.449,85 28.444.077,40

Konzernkapitalflussrechnung vom 01.07.2020 bis 30.06.2021

(Vorjahr 01.07.2019 bis 30.06.2020)

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2020/​2021 2019/​2020
TEUR TEUR
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01. Periodenergebnis -630 -1.158
02. +/​- Abschreibungen/​Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.303 2.181
03. +/​- Zunahme/​Abnahme der Rückstellungen -240 10
04. +/​- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/​Erträge -17 0
05. -/​+ Gewinn/​Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 8 -11
06. -/​+ Zunahme/​Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -137 672
07. +/​- Zunahme/​Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -638 -90
08. +/​- Zinsaufwendungen/​Zinserträge 680 737
09. - Sonstige Beteiligungserträge -11 -10
10. +/​- Ertragsteueraufwand/​-ertrag 332 -23
11. -/​+ Ertragsteuerzahlungen 8 -1
12. \= Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit 1.658 2.307
13. + Einzahlung aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 35 92
14. - Auszahlung für Investitionen in das Sachanlagevermögen -2.132 -3.207
15. - Auszahlung für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -3 -3
16. - Auszahlung für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 -86
17. - Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition 0 -23
18. + Erhaltene Zinsen 57 71
19. + Erhaltene Dividenden 11 10
20. \= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit -2.032 -3.146
21. + Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten 3.518 3.066
22. - Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -2.404 -2.065
23. - Gezahlte Zinsen -737 -809
24. Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 377 192
25. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds 3 -647
26. Finanzmittel am Anfang der Periode -1.707 -1.060
27. Finanzmittel am Ende der Periode -1.704 -1.707

Entwicklung des Konzerneigenkapitals für 2020/​2021

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Gezeichnetes Kapital Stammaktien Kapitalrücklage Erwirtschaftetes K Gewinnrücklage Konzerneigenkapital Bilanzgewinn/​-verlust Konzerneigenkapital
EUR EUR EUR EUR EUR
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Stand 01.07.2019 1.659.000,00 7.952.414,20 217.000,00 -357.367,24 9.471.046,96
Ausgabe von Anteilen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Änderungen des Konsolidierungskreises 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Übrige Veränderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Konzerngesamtergebnis 0,00 0,00 0,00 -1.157.853,91 -1.157.853,91
Übriges Konzernergebnis 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand 30.06.2020 1.659.000,00 7.952.414,20 217.000,00 -1.515.221,15 8.313.193,05
Stand 01.07.2020 1.659.000,00 7.952.414,20 217.000,00 -1.515.221,15 8.313.193,05
Ausgabe von Anteilen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Änderungen des Konsolidierungskreises 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Übrige Veränderungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Konzerngesamtergebnis 0,00 0,00 0,00 -629.534,90 -629.534,90
Übriges Konzernergebnis 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand 30.06.2021 1.659.000,00 7.952.414,20 217.000,00 -2.144.756,05 7.683.658,15

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