Quarterly Report • Aug 10, 2022
Quarterly Report
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Finanzbericht: 31153493

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| Jan. - Juni 2022 | Jan. - Juni 2021 | Veränderung in % | April - Juni 2022 | April - Juni 2021 | Veränderung in % | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Auftragseingang (in Mio Euro) | 608,6 | 444,9 | 36,8 | 298,3 | 205,3 | 45,3 |
| Advanced Photonic Solutions | 457,9 | 294,2 | 55,7 | 225,2 | 151,4 | 48,7 |
| Smart Mobility Solutions | 75,4 | 64,6 | 16,8 | 36,6 | 23,3 | 56,6 |
| Non-Photonic Portfolio Companies | 74,0 | 85,0 | - 13,0 | 36,0 | 30,7 | 17,3 |
| Sonstige¹ | 1,3 | 1,1 | 0,5 | - 0,1 | ||
| Umsatz (in Mio Euro) | 447,2 | 329,2 | 35,8 | 238,7 | 178,7 | 33,6 |
| Advanced Photonic Solutions | 342,1 | 222,2 | 53,9 | 185,0 | 121,7 | 52,1 |
| Smart Mobility Solutions | 44,7 | 42,8 | 4,4 | 23,5 | 23,6 | - 0,3 |
| Non-Photonic Portfolio Companies | 59,3 | 63,1 | - 6,0 | 29,6 | 32,8 | - 9,8 |
| Sonstige¹ | 1,2 | 1,1 | 0,6 | 0,6 | ||
| EBITDA (in Mio Euro) | 69,6 | 66,6 | 4,4 | 48,6 | 50,1 | - 3,1 |
| Advanced Photonic Solutions | 78,9 | 69,7 | 13,2 | 50,6 | 47,7 | 6,2 |
| Smart Mobility Solutions | 1,4 | 3,3 | - 59,3 | 0,7 | 3,2 | - 78,4 |
| Non-Photonic Portfolio Companies | - 1,8 | - 0,5 | - 238,1 | 1,5 | 2,5 | - 41,1 |
| Sonstige¹ | - 8,8 | - 5,9 | - 4,1 | - 3,1 | ||
| EBITDA-Marge | 15,6% | 20,2% | 20,4% | 28,1% | ||
| Advanced Photonic Solutions² | 23,0% | 31,3% | 27,3% | 39,1% | ||
| Smart Mobility Solutions² | 3,0% | 7,8% | 2,9% | 13,4% | ||
| Non-Photonic Portfolio Companies² | - 3,0% | - 0,8% | 4,9% | 7,5% | ||
| EBIT (in Mio Euro) | 36,9 | 42,7 | - 13,6 | 32,2 | 38,4 | - 16,2 |
| EBIT-Marge | 8,3% | 13,0% | 13,5% | 21,5% | ||
| Ergebnis nach Steuern (in Mio Euro) | 25,6 | 35,6 | - 28,2 | 22,5 | 32,9 | - 31,7 |
| Ergebnis je Aktie - Konzern (in Euro)³ | 0,41 | 0,65 | - 37,3 | 0,36 | 0,58 | - 38,2 |
| Free Cashflow (in Mio Euro) | 12,6 | 11,7 | 8,1 | 15,7 | 2,4 | 542,3 |
| Cash-Conversion-Rate | 18,2% | 17,5% | 32,4% | 4,9% |
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| 30. Juni 2022 | 31. Dez. 2021 | 30. Juni 2021 | |
|---|---|---|---|
| Auftragsbestand (in Mio Euro) | 710,5 | 543,5 | 414,2 |
| Advanced Photonic Solutions | 550,4 | 430,2 | 261,2 |
| Smart Mobility Solutions | 86,5 | 54,3 | 68,8 |
| Non-Photonic Portfolio Companies | 73,4 | 58,9 | 84,3 |
| Sonstige¹ | 0,1 | 0 | 0 |
| Kontrakte (in Mio Euro) | 135,8 | 135,1 | 36,9 |
| Mitarbeiter (in Köpfen und inkl. Auszubildende) | 4.300 | 4.205 | 3.619 |
| Advanced Photonic Solutions | 2.845 | 2.721 | 2.072 |
| Smart Mobility Solutions | 479 | 491 | 498 |
| Non-Photonic Portfolio Companies | 680 | 692 | 758 |
| Sonstige¹ | 296 | 301 | 291 |
1 In dem Posten Sonstige sind Corporate Center (Holding, Shared Services, Immobilien) und Konsolidierung enthalten
2 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz
3 Konzern umfasst die fortgeführten Geschäftsbereiche zuzüglich VINCORION als aufgegebenen Geschäftsbereich
Es wird darauf hingewiesen, dass Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch genau ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten können.
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| ― | Auftragseingang bleibt auf hohem Niveau: Von Januar bis Juni 2022 stieg der Auftragseingang der fortgeführten Geschäftsbereiche (inkl. des Beitrags der 2021 erworbenen Jenoptik Medical und der SwissOptic-Gruppe von 92,2 Mio Euro) auf 608,6 Mio Euro, 36,8 Prozent mehr als im Vorjahr mit 444,9 Mio Euro. Der Auftragsbestand legte auf 710,5 Mio Euro zu (31.12.2021: 543,5 Mio Euro). Siehe Ertragslage |
| ― | Umsatz signifikant über Vorjahr: Insbesondere durch den Beitrag der Division Advanced Photonic Solutions (inkl. des Beitrags der o.g. Unternehmen von 73,3 Mio Euro) wurde im Berichtszeitraum mit 447,2 Mio Euro 35,8 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr erzielt (i.Vj. 329,2 Mio Euro). Siehe Ertragslage |
| ― | Ergebnis verbessert: Durch die starke operative Performance der Division Advanced Photonic Solutions stieg das EBITDA um 4,4 Prozent auf 69,6 Mio Euro (i.Vj. 66,6 Mio Euro inkl. eines Einmaleffekts von 18,4 Mio Euro). Die EBITDA-Marge erreichte 15,6 Prozent (i.Vj. 20,2 Prozent, ohne Einmaleffekt 14,6 Prozent). Im 2. Quartal lag die EBITDA-Marge bei 20,4 Prozent nach 10,1 Prozent im 1. Quartal. Siehe Ertragslage |
| ― | Bilanz- und Finanzierungsstruktur weiterhin solide: Die Eigenkapitalquote verbesserte sich auf 47,3 Prozent (31.12.2021: 44,4 Prozent). Der Free Cashflow lag trotz höherer Investitionen mit 12,6 Mio Euro leicht über dem Vorjahresniveau (i.Vj. 11,7 Mio Euro). Siehe Finanz- und Vermögenslage |
| ― | Highlights der Divisionen |
Advanced Photonic Solutions: Auftragseingang mit 457,9 Mio Euro signifikant über Vorjahresniveau von 294,2 Mio Euro. Deutlicher Umsatzanstieg um 53,9 Prozent auf 342,1 Mio Euro (i.Vj. 222,2 Mio Euro). Starke operative Entwicklung führte zu EBITDA-Zuwachs von 13,2 Prozent. Jenoptik Medical und die SwissOptic-Gruppe in Zahlen des 1. Halbjahres 2022 enthalten.
Smart Mobility Soutions: Auftragseingang auf 75,4 Mio Euro verbessert (i.Vj. 64,6 Mio Euro). Auftrags bestand deutlich auf 86,5 Mio Euro gestiegen (31.12.2021: 54,3 Mio Euro). Umsatz leicht verbessert, EBITDA unter Vorjahresniveau.
Non-Photonic Portfolio Companies: Auftragsbestand mit 73,4 Mio Euro über Vorjahresniveau (31.12.2021: 58,9 Mio Euro). Auftragseingang erreichte mit 74,0 Mio Euro den hohen Vorjahreswert von 85,0 Mio Euro nicht. Umsatz und Ergebnis unter Vorjahr. Siehe Segmentbericht
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| ― | Veräußerung von VINCORION zum 30. Juni 2022 erfolgreich abgeschlossen. Siehe Anhang |
| ― | Prognose angehoben: Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet der Vorstand jetzt einen Umsatz zwischen 930 und 960 Mio Euro und eine EBITDA-Marge zwischen 18,0 und 18,5 Prozent. Siehe Prognosebericht |
Geschäft und Rahmenbedingungen
Jenoptik ist ein international agierender Photonik-Konzern und Lieferant von hochwertigen und innovativen Investitionsgütern. Das Angebot umfasst OEM- bzw. Standardkomponenten, Module und Subsysteme bis hin zu komplexen Systemen und Produktionsanlagen für verschiedene Branchen, beispielsweise die Halbleiterausrüstungsindustrie, die Medizintechnik oder die Automobil- und Automobilzulieferindustrie und den Maschinenbau. Auch umfassende Gesamtlösungen und komplette Betreibermodelle gehören zum Leistungsspektrum, zum Beispiel im Bereich Verkehr.
Im Rahmen seiner Neuaufstellung hat der Konzern das photonische Kerngeschäft in den zwei neuen Divisionen Advanced Photonic Solutions (Industriekundengeschäft) und Smart Mobility Solutions (Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern) gebündelt. Dafür wurden im Verlauf des 1. Quartals 2022 die bisherige Division Light & Optics sowie Teile von Light & Production in der neuen Division Advanced Photonic Solutions zusammengelegt. Die nicht-photonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten Aktivitäten werden innerhalb des Jenoptik-Konzerns jetzt unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Marken (darunter HOMMEL ETAMIC, Prodomax und INTEROB) geführt. Die bisherige Division Light & Safety wurde zur Division Smart Mobility Solutions.
Weitere Informationen zur Konzernstruktur und zur Geschäftstätigkeit finden Sie im Geschäftsbericht 2021 ab Seite 86.
Jenoptik hat zum 30. Juni 2022 die Veräußerung von VINCORION erfolgreich abgeschlossen. Die Genehmigungen durch die zuständigen Behörden wurden erteilt, die erforderlichen Closing-Bedingungen erfüllt. Erwerber von VINCORION ist ein von STAR Capital Partnership LLP ("STAR") verwalteter Fonds. STAR ist eine führende, europaweit in mittelständische Unternehmen investierende Private-Equity-Gesellschaft. VINCORION entwickelt, produziert und vertreibt mechatronische Produkte insbesondere für den Sicherheits- und Verteidigungsbereich, die Luftfahrt sowie die Bahn- und Transportindustrie.
In den ersten sechs Monaten 2022 fanden keine weiteren Unternehmenskäufe und -verkäufe statt.
Mit der im November 2021 verkündeten strategischen Agenda 2025 "More Value" setzt Jenoptik auf nachhaltiges profitables Wachstum in den photonischen Marktsegmenten. Die Transformation zu einem global führenden, reinen Photonik-Konzern soll fortgeführt und beschleunigt werden. Dabei fokussiert sich Jenoptik auf drei attraktive Kernmärkte: Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik und Smart Mobility. Hieraus erwarten wir substanzielles organisches Wachstum, das durch Akquisitionen ergänzt werden soll.
Um mit der Agenda 2025 mehr Wert für alle unsere Stakeholder zu schaffen, wollen wir:
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| ― | die Transformation von Jenoptik in einen global führenden, reinen Photonik-Konzern beschleunigen, |
| ― | uns auf attraktive Kernmärkte fokussieren, |
| ― | organisches und anorganisches Wachstum vorantreiben, |
| ― | die Profitabilität steigern und |
| ― | die Finanzkraft für weitere Akquisitionen stärken. |
Jenoptik profitiert insbesondere von den globalen Trends Digitalisierung, Gesundheit und Mobilität und etabliert sich zunehmend als strategischer Systempartner internationaler Kunden, mit denen gemeinsam zukunftsweisende Lösungen gestaltet werden.
Das geplante profitable Wachstum wird darüber hinaus durch Effizienzmaßnahmen, die Realisierung von Skaleneffekten und zunehmend auch durch den weiteren Ausbau des Service-Geschäfts unterstützt.
Für zusätzliche Informationen zur strategischen Ausrichtung des Jenoptik-Konzerns verweisen wir auf unseren Geschäftsbericht 2021 mit den umfassenden Angaben im Kapitel "Ziele und Strategien" ab Seite 93 und auf die Jenoptik-Website.
Die Aktienmärkte waren im 1. Halbjahr 2022 von einem Abwärtstrend geprägt. Dazu beigetragen haben die geopolitischen Unsicherheiten, insbesondere der Krieg in der Ukraine, eine hohe Inflation und steigende Zinsen, Probleme in den Lieferketten, hohe Energiepreise und ein drohender Gaslieferstopp. Der deutsche Leitindex Dax verlor in den ersten sechs Monaten 20,2 Prozent auf 12.783,77 Punkte. Der deutsche Technologieindex (TecDax) verzeichnete Ende Juni 2022 einen Stand von 2.885,62 Punkten und damit einen Rückgang von 26,5 Prozent seit Jahresbeginn. Der SDax notierte am letzten Handelstag des 2. Quartals bei 11.881.19 Zählern, was einem Verlust von 29,0 Prozent entsprach.
Auch die Jenoptik-Aktie verlor im Berichtszeitraum deutlich an Wert. Gestartet am 1. Handelstag 2022 mit einem Schlusskurs von 37,26 Euro gab der Aktienkurs auf 21,28 Euro am 30. Juni 2022 nach, trotz des angekündigten Umsatz- und Ergebniswachstums im laufenden Geschäftsjahr. Die Marktkapitalisierung von Jenoptik betrug Ende Juni 2022 1.218,0 Mio Euro.
Im Juli profitierte die Aktie von der wieder etwas positiveren Entwicklung des Kapitalmarkts und konnte an Wert zulegen. Der Schlusskurs stand am 29. Juli 2022 bei 23,58 Euro, was einer Marktkapitalisierung von 1.349,7 Mio Euro entspricht.
In den ersten sechs Monaten 2022 erhielt die Gesellschaft mehrere Stimmrechtsmitteilungen. Eine detaillierte Auflistung der Stimmrechtsmitteilungen ist auf der Internetseite von Jenoptik unter der Rubrik Investoren/Aktie abrufbar.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wechselten auf Xetra, den Parkettbörsen sowie Tradegate insgesamt durchschnittlich 171.195 Jenoptik-Aktien täglich ihren Besitzer (i.Vj. 195.587), 12,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Im TecDax-Ranking lag Jenoptik im Juni 2022 bei der Marktkapitalisierung auf Basis des Streubesitzes von 89,0 Prozent auf Platz 22 (i.Vj. 26). Unter den 70 SDax-Titeln rangierte die Aktie auf Platz 7 (i.Vj. 20) bei der Marktkapitalisierung (Streubesitz).
Auf der ordentlichen virtuellen Hauptversammlung am 15. Juni 2022 beschlossen die Aktionäre unter anderem die Zahlung einer Dividende von 0,25 Euro je Aktie (i.Vj. 0,25 Euro). Damit blieb der Ausschüttungsbetrag unverändert bei 14,3 Mio Euro. Darüber hinaus wurden die Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat gewählt. Auch allen anderen Tagesordnungspunkten stimmten die Aktionäre mit deutlicher Mehrheit zu.
Aktuell berichten dreizehn Research-Häuser bzw. Banken regelmäßig über Jenoptik. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung empfahlen neun Analysten, die Aktie zu kaufen, vier rieten zum Halten der Anteilsscheine. Das durchschnittliche Kursziel aller Analysten belief sich Ende Juli auf 34,93 Euro.
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| 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021 | |
|---|---|---|
| Ergebnis der Aktionäre in TEUR | 23.317 | 37.202 |
| Gewichteter Durchschnitt ausstehender Aktien | 57.238.115 | 57.238.115 |
| Ergebnis je Aktie in Euro | 0,41 | 0,65 |
Das Ergebnis je Aktie entspricht dem Ergebnis der Aktionäre dividiert durch den gewichteten Durchschnitt ausstehender Aktien
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| 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021 | |
|---|---|---|
| Schlusskurs (Xetra) am 30.6. in Euro | 21,28 | 23,06 |
| Höchstkurs (Xetra) in Euro | 37,26 | 29,96 |
| Tiefstkurs (Xetra) in Euro | 21,28 | 22,36 |
| Marktkapitalisierung am 30.6. in Mio Euro | 1.218,0 | 1.319,9 |
| Durchschnittlicher Tagesumsatz in Stück¹ | 171.195 | 195.587 |
1 Quelle: Deutsche Börse
Auf eine leichte Erholung im Vorjahr folgten zunehmend " düstere Entwicklungen" im laufenden Jahr, so der Internationale Währungsfonds (IWF) Ende Juli. Die globale Wirtschaftsleistung ging im 2. Quartal 2022 zurück, vor allem wegen der Entwicklungen in China und Russland und einem schwachen Konsum in den USA, der als Haupttreiber der US-Wirtschaft gilt. Mehrere Schocks hätten dem IWF-Bericht zufolge die Weltwirtschaft getroffen, die bereits durch die Corona-Pandemie geschwächt war: die unerwartet hohe Inflation, vor allem in den USA und großen europäischen Märkten, Corona-Lockdowns in China, die nicht nur die chinesische Wirtschaft, sondern globale Lieferketten gestört haben, sowie Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, die negativer als erwartet waren, was sich auch in hohen Energiepreisen widerspiegele.
Die US-Wirtschaft ist 2022 zum Teil stärker als erwartet geschrumpft. Nachdem es im Schlussquartal 2021 noch ein Wachstum von 6,9 Prozent gegeben hatte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erst um 1,6 Prozent auf das Jahr hochgerechnet und von April bis Juni um 0,9 Prozent, wie das US-Handelsministerium meldete. Die Exporte gingen im 1. Quartal um knapp 5 Prozent zurück und sorgten für einen Rekord beim Handelsdefizit. Die US-Notenbank hatte im 1. Halbjahr den Leitzins stark erhöht, um der hohen Inflation zu begegnen. In China hat die Null-COVID-Strategie der Regierung zum schlechtesten Quartalsergebnis seit zwei Jahren geführt. Zwischen April und Juni 2022 wuchs die Wirtschaft nur um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich zum 1. Quartal ging die Wirtschaftsleistung um 2,6 Prozent zurück. Einen entscheidenden Anteil daran hatte der zweimonatige Lockdown in Shanghai, wo die Schließung des Hafens zu einer deutlichen Beeinträchtigung der globalen Lieferketten und Logistik geführt hatte.
In Deutschland hat sich die Wirtschaft im 1. Halbjahr eingetrübt. Nachdem das BIP im 1. Quartal noch um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zugelegt hatte, stagnierte es im 2. Quartal. Der Geschäftsklimaindex fiel im Juni und Juli auf ein Zwei-Jahres-Tief, da vor allem die hohen Roh stoff- und Energiepreise, erhöhte Unsicherheit und drohende Gasknappheit die Unternehmen in Industrie, Handel, Tourismus, bei Dienstleistern und im Baugewerbe belasteten. Die geopolitische Entwicklung beeinflusste auch die Auftragslage: Der hohe Auftrags bestand aus dem Vorjahr konnte infolge von Materialengpässen nicht so ab gearbeitet werden wie geplant und die Auftragseingänge der Industrie stiegen im Mai nur noch um 0,1 Prozent. Ökonomen berichteten zudem von zunehmenden Produktionsproblemen: So habe laut einer DIHK-Umfrage im Juli ein Viertel der von den hohen Energiepreisen besonders betroffenen Unternehmen die Produktion bereits zurückgefahren oder ins Ausland verlagert. Die Hälfte der betroffenen Betriebe sei da bei, eine Drosselung oder Verlagerung der Produktion zu planen.
In den letzten Jahren hat die Photonik-Industrie bewiesen, dass sie aufgrund ihrer vielfältigen Anwendungsgebiete und ihrer Eigenschaft als Schlüsseltechnologie deutlich krisenresistenter als andere Industrien ist, wie der Industrieverband Spectaris im April 2022 meldete. In Deutschland habe die Branche 2021 den Gesamtumsatz um rund 18 Prozent auf 47,3 Mrd Euro gesteigert (i.Vj. 40,1 Mrd Euro). Dabei verzeichnete das Inlandsgeschäft einen starken Anstieg von rund 15 Prozent, das Auslandsgeschäft von 19 Prozent. Nachteilige Auswirkungen der Corona-Pandemie waren laut Spectaris gravierende globale Lieferketten- und Logistikprobleme.
Die deutsche Medizintechnik-Industrie wächst weiter, wie Spectaris im Juni 2022 meldete. Demnach erzielte die deutsche Branche 2021 einen Umsatz von 36,4 Mrd Euro und damit 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Ursache war das insgesamt starke Auslandsgeschäft, obwohl das Geschäft in Asien aufgrund von Lockdowns und Reisebeschränkungen mit einer Steigerung von nur 2,8 Prozent relativ schwach ausfiel. Dahin gegen stiegen die Exporte in die EU und nach Nordamerika mit einem Plus von 12 Prozent stark an. Im 1. Quartal 2022 konnte die deutsche Medizintechnik-Industrie bereits ein Umsatzplus von 3,4 Prozent verzeichnen, wobei jedoch der Ukraine-Krieg, Lieferkettenstörungen sowie steigende Material-, Energie- und Logistik kosten zunehmend das Geschäft beeinträchtigen.
Die Semiconductor Industry Association (SIA) verzeichnete eine anhaltend hohe Nachfrage in der Halbleiterindustrie und einen starken Umsatzanstieg in allen wichtigen Märkten und Produktkategorien. So stieg der weltweite Umsatz im 2. Quartal 2022 um 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 152,5 Mrd US-Dollar; das waren 0,5 Prozent mehr als im 1. Quartal 2022. Im Juni 2022 wurde erstmals seit Anfang 2021 eine leichte Abschwächung der monatlichen Umsatzentwicklung registriert: minus 1,9 Prozent gegenüber Mai, minus 15 Prozent im Jahresvergleich. Die weltweiten Umsätze der Halbleiterausrüster erhöhten sich 2021 um 44 Prozent auf einen neuen Rekord wert von 102,6 Mrd US-Dollar (i.Vj. 71,2 Mrd US-Dollar), wie der Verband Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) im April 2022 final bestätigte. Auch im 1. Quartal 2022 setzte sich die positive Entwicklung fort, die Umsätze stiegen laut SEMI um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 24,7 Mrd US-Dollar. Vor allem in Nordamerika und Europa gebe es Bestrebungen, die lokale Chipfertigung zu intensivieren, unter anderem mit dem "CHIPS for America Act" und dem "European Chips Act".
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie verzeichnete 2021 einen neuen Rekordgewinn mit einem Branchenumsatz von 200,4 Mrd Euro und damit 9,0 Prozent mehr als im Corona-Jahr 2020, so der Branchenverband ZVEI. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres wurde ein Branchenumsatz von 87,3 Mrd Euro und damit 10,1 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum erzielt. Die Auftragseingänge steigerten sich im gleichen Zeitraum um 15,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Produktion wurde um 2,6 Prozent erhöht.
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau spürt zunehmend die Schwäche der Weltwirtschaft und die gestörten Liefer ketten, so der Branchenverband VDMA. Die Aufträge erhöhten sich im 1. Halbjahr in Summe um 2 Prozent, die Zurückhaltung bei Investitionen steige jedoch. Allein im Juni 2022 ging die Nachfrage um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Die deutsche Robotik- und Automationsbranche profitierte dagegen von einem Nachfrageboom: In den ersten vier Monaten 2022 stiegen die Auftragseingänge um rund 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so der Fachverband VDMA R+A Ende Juni 2022.
Der hohe Bedarf an Chips in einer Vielzahl von Industrien und Anwendungen führte bereits im vergangenen Geschäftsjahr zu einem Chip-Mangel, vor allem in der Automobilindustrie, der sich 2022 fortsetzte. Der Engpass hat die Produktion verringert, Auslieferungen verlangsamt und Preise für neue und gebrauchte Fahrzeuge steigen lassen. Hinzu kamen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, konkret die Materialknappheit bei wichtigen Bauteilen und Elektronik, die in der Ukraine hergestellt werden. Das führte zu Einschränkungen bzw. Stopps in der Produktion bei Autobauern und Zulieferern. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) berichtete über ein durchwachsenes Bild für das 1. Halbjahr 2022: Wertschöpfungs- und Liefer ketten belasteten die Märkte und Produktion, vor allem durch den Halbleitermangel sowie die Verunsicherung infolge des Ukraine-Kriegs. Bis auf China und Indien gingen die Neuzulassungen in allen großen Automärkten um zweistellige Raten zurück.
Für die anderen Branchen, die für Jenoptik relevant sind, wurden keine wesentlichen neuen Berichte veröffentlicht. Wir verweisen deshalb auf die Seiten 110 ff. im Geschäftsbericht 2021.
In den Tabellen des Zwischenberichts, die wichtige Kennzahlen nach Segmenten aufgliedern, sind in dem Posten "Sonstige" das Corporate Center (Holding, Shared Services, Immobilien) sowie Konsolidierungseffekte enthalten. Jenoptik hat folgende berichtspflichtige Segmente: die Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies.
Im folgenden Text werden, soweit nicht anders vermerkt, die Zahlen für die fortgeführten Geschäftsbereiche (die Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies) dargestellt. In den Angaben für den gesamten Konzern ist zudem VINCORION enthalten. Aufgrund der Unterzeichnung des Vertrags zur Veräußerung von VINCORION im November 2021 wird diese Division gemäß IFRS 5 als aufgegebener Geschäftsbereich dar gestellt. Der Verkaufsprozess wurde mit dem Closing am 30. Juni 2022 abgeschlossen.
Auch in den aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts, der andauernden COVID-19-Pandemie, steigender Preise und Lieferengpässen weiterhin anspruchsvollen Zeiten verfügt Jenoptik nach eigener Einschätzung über ein in weiten Teilen krisenresistentes Geschäftsmodell und eine gute finanzielle und bilanzielle Aufstellung.
Jenoptik verzeichnete in den ersten sechs Monaten 2022 einen sehr guten Auftragseingang und Umsatz, insbesondere in der Division Advanced Photonic Solutions.
Die fortgeführten Geschäftsbereiche steigerten im 1. Halbjahr 2022 den Umsatz auf 447,2 Mio Euro (i.Vj. 329,2 Mio Euro), ein signifikantes Plus von 35,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
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| in Mio Euro | 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021 | Veränderung in % |
|---|---|---|---|
| Gesamt | 447,2 | 329,2 | 35,8 |
| Advanced Photonic Solutions | 342,1 | 222,2 | 53,9 |
| Smart Mobility Solutions | 44,7 | 42,8 | 4,4 |
| Non-Photonic Portfolio Companies | 59,3 | 63,1 | - 6,0 |
| Sonstige | 1,2 | 1,1 |
In der Division Advanced Photonic Solutions wurde der deutliche Anstieg des Umsatzes insbesondere von einer anhaltend hohen Nachfrage im Bereich Halbleiterausrüstung sowie der guten Entwicklung in den Bereichen Biophotonics sowie Industrial Solutions gestützt. Auch die Ende 2021 erworbenen Unternehmen Jenoptik Medical (vorher BG Medical Applications) und die SwissOptic-Gruppe trugen zum Wachstum bei. Die Division Smart Mobility Solutions konnte in den ersten sechs Monaten 2022 ebenfalls den Umsatz steigern. Die Erlöse der Non-Photonic Portfolio Companies lagen unter dem Vorjahresniveau. Auf Quartalsbasis betrachtet, verbesserte sich der Umsatz von 208,5 Mio Euro im 1. Quartal 2022 auf 238,7 Mio Euro im 2. Quartal.
Im Zeitraum Januar bis Juni 2022 konnte Jenoptik den Umsatz in allen Regionen steigern. Zum deutlichen Umsatzzuwachs in Europa (inkl. Deutschland) von 168,5 Mio Euro auf 238,8 Mio Euro sowie in Amerika von 82,5 Mio Euro auf 110,7 Mio Euro trugen neben dem organischen Wachstum auch die 2021 erworbenen Unternehmen bei. Die Erlöse in der Region Asien/ Pazifik legten ebenfalls zu. Der Umsatz in den beiden strategischen Schwerpunktregionen Amerika sowie Asien/Pazifik belief sich zusammen auf 192,2 Mio Euro bzw. 43,0 Prozent des Gesamtumsatzes (i.Vj. 150,6 Mio Euro bzw. 45,8 Prozent). Der Anteil des Auslandsumsatzes blieb mit 75,9 Prozent unter dem Vorjahreswert von 80,3 Prozent.
Die Umsatzkosten erhöhten sich auf 301,1 Mio Euro (i.Vj. 218,3 Mio Euro) und stiegen damit etwas stärker als der Umsatz. Dies resultierte vor allem aus höheren Material- und Personalkosten, u.a. infolge von Preiserhöhungen, und durch die 2021 getätigten Akquisitionen. Das Bruttoergebnis lag mit 146,1 Mio Euro jedoch über dem Vorjahresniveau von 110,9 Mio Euro. Die Bruttomarge erreichte 32,7 Prozent (i.Vj. 33,7 Prozent).
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| in Mio Euro | 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021 | Veränderung in % |
|---|---|---|---|
| F+E-Leistung | 41,5 | 31,1 | 33,4 |
| F+E-Kosten | 25,4 | 19,3 | 31,7 |
| Aktivierte Entwicklungsleistung | 1,8 | 2,2 | - 17,7 |
| Entwicklungen im Kundenauftrag | 14,3 | 9,6 | 48,6 |
Die Forschungs- und Entwicklungskosten stiegen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf 25,4 Mio Euro (i.Vj. 19,3 Mio Euro). Auch hier zeigten sich Effekte aus der Akquisition der o.g. Unternehmen. Die in den Umsatzkosten verbuchten Entwicklungsaufwendungen im Kundenauftrag erhöhten sich auf 14,3 Mio Euro (i.Vj. 9,6 Mio Euro), insbesondere durch Kundenprojekte in der Division Advanced Photonic Solutions. Die F+E-Leistung der fortgeführten Geschäftsbereiche lag mit 41,5 Mio Euro über dem Vorjahresniveau von 31,1 Mio Euro. Das entspricht einem Anteil am Umsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche von 9,3 Prozent (i.Vj. 9,5 Prozent).
Im Berichtszeitraum betrugen die Vertriebskosten 53,0 Mio Euro (i.Vj. 43,3 Mio Euro). Zurückzuführen ist die Zunahme vor allem auf die Akquisition von Jenoptik Medical und der SwissOptic-Gruppe sowie die mit den PPA-Effekten verbundenen höheren Abschreibungen insbesondere auf die Kundenbeziehungen. Die Vertriebskostenquote lag mit 11,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau von 13,2 Prozent.
Die Verwaltungskosten erhöhten sich auf 32,3 Mio Euro (i.Vj. 26,7 Mio Euro). Auch dieser Anstieg ist vor allem auf die im Vorjahr akquirierten Unternehmen zurückzuführen. Die Verwaltungskostenquote reduzierte sich auf 7,2 Prozent (i.Vj. 8,1 Prozent).
Die Wertminderungserträge und -aufwendungen im Zusammenhang mit der Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten beliefen sich auf 0,8 Mio Euro (i.Vj. minus 1,3 Mio Euro).
Die sonstigen betrieblichen Erträge sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich von 26,3 Mio Euro auf 8,1 Mio Euro. Im Vorjahr war ein positiver Einmaleffekt im Zusammenhang mit der Bewertung der bedingten Kaufpreiskomponenten aus den Akquisitionen von TRIOPTICS und INTEROB in Höhe von 18,4 Mio Euro enthalten. Positiv wirkte hingegen ein Anstieg der Währungsgewinne. Zum Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen trugen insbesondere höhere Währungsverluste bei, im Vorjahreszeitraum waren unter anderem Auflösungen von Rückstellungen für Restrukturierungen enthalten. Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen lagen im Saldo bei 0,8 Mio Euro (i.Vj. 22,4 Mio Euro), die Währungsgewinne und -verluste bei 0,8 Mio Euro (i.Vj. 0 Mio Euro).
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| in Mio Euro | 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021 | Veränderung in % |
|---|---|---|---|
| Gesamt | 69,6 | 66,6 | 4,4 |
| Advanced Photonic Solutions | 78,9 | 69,7 | 13,2 |
| Smart Mobility Solutions | 1,4 | 3,3 | - 59,3 |
| Non-Photonic Portfolio Companies | - 1,8 | - 0,5 | - 238,1 |
| Sonstige | - 8,8 | - 5,9 |
Aufgrund der starken operativen Performance der Division Advanced Photonic Solutions verbesserte sich das EBITDA in den ersten sechs Monaten 2022 auf 69,6 Mio Euro (inkl. PPA-Effekten von minus 1,3 Mio Euro) und lag damit 4,4 Prozent über dem Vorjahreswert von 66,6 Mio Euro (inkl. PPA-Effekten von minus 1,8 Mio Euro). Im Vorjahr war zudem der o.g. positive Einmaleffekt im Zusammenhang mit den Akquisitionen von 2020 in Höhe von 18,4 Mio Euro enthalten, ohne den das EBITDA 48,2 Mio Euro betragen hätte. Die EBITDA-Marge im 1. Halbjahr 2022 ging auf 15,6 Prozent zurück (i.Vj. 20,2 Prozent, ohne o.g. Einmaleffekt 14,6 Prozent). Im 2. Quartal 2022 erreichten die fortgeführten Geschäftsbereiche eine EBITDA-Marge von 20,4 Prozent nach 10,1 Prozent im 1. Quartal 2022.
Das Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit (EBIT) lag in den ersten sechs Monaten 2022 mit 36,9 Mio Euro (inkl. PPA-Effekten von minus 14,4 Mio Euro) unter dem Vorjahreswert von 42,7 Mio Euro (inkl. PPA-Effekten von minus 8,9 Mio Euro). Im EBIT des Vorjahres enthalten ist ebenfalls der o.g. positive Einmaleffekt. Die EBIT-Marge der fortgeführten Geschäftsbereiche erreichte 8,3 Prozent (i.Vj. 13,0 Prozent).
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| EBIT in Mio Euro | 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021 | Veränderung in % |
|---|---|---|---|
| Gesamt | 36,9 | 42,7 | - 13,6 |
| Advanced Photonic Solutions | 56,4 | 57,3 | - 1,6 |
| Smart Mobility Solutions | - 1,3 | 0 | k.A. |
| Non-Photonic Portfolio Companies | - 6,5 | - 5,6 | - 14,8 |
| Sonstige | - 11,7 | - 8,9 |
Finanzerträge und Finanzaufwendungen lagen im 1. Halbjahr 2022 im Saldo über dem Vorjahreswert. Zurückzuführen ist der Anstieg der Finanzerträge insbesondere auf höhere Währungsgewinne, die stärker als die Währungsverluste zulegten. In der Folge verbesserte sich das Finanzergebnis trotz höherer Zinsaufwendungen im Berichtszeitraum auf minus 1,6 Mio Euro (i.Vj. minus 3,0 Mio Euro).
Die fortgeführten Geschäftsbereiche erzielten mit 35,3 Mio Euro (i.Vj. 39,7 Mio Euro) ein geringeres Ergebnis vor Steuern, auch hier wirkte im Vorjahr der o.g. Einmaleffekt. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag lagen bei 9,7 Mio Euro (i.Vj. 4,1 Mio Euro). Die Gesamtsteuerquote der fortgeführten Geschäftsbereiche stieg auf 27,6 Prozent (i.Vj. 10,3 Prozent). Grund dafür waren zum einen die veränderte regionale Gewinnverteilung zum Stichtag und zum anderen insbesondere der latente Steueraufwand aus der Inanspruchnahme des Verlustvortrags der JENOPTIK AG (i.Vj. latenter Steuerertrag). Die liquiditätswirksame Steuerquote betrug 16,2 Prozent (i.Vj. 12,7 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche belief sich auf 25,6 Mio Euro (i.Vj. 35,6 Mio Euro).
Im 1. Halbjahr 2022 erreichte der Umsatz des aufgegebenen Geschäftsbereichs (VINCORION) 47,9 Mio Euro (i.Vj. 60,0 Mio Euro). Das EBITDA betrug 0,5 Mio Euro (i.Vj. 6,3 Mio Euro). Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf minus 2,3 Mio Euro (i.Vj. 2,1 Mio Euro) und enthält auch das Ergebnis aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs.
Das Konzernergebnis nach Steuern (inkl. VINCORION) reduzierte sich auf 23,3 Mio Euro (i.Vj. 37,7 Mio Euro). Das Ergebnis je Aktie des Konzerns betrug 0,41 Euro (i.Vj. 0,65 Euro).
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| in Mio Euro | 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021 | Veränderung in % |
|---|---|---|---|
| Auftragseingang | 608,6 | 444,9 | 36,8 |
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| 30.6.2022 | 31.12.2021 | Veränderung in % | |
|---|---|---|---|
| Auftragsbestand | 710,5 | 543,5 | 30,7 |
| Kontrakte | 135,8 | 135,1 | 0,5 |
Das 1. Halbjahr 2022 war geprägt von einem starken Auftragseingang. Dieser legte im Berichtszeitraum um insgesamt 36,8 Prozent auf 608,6 Mio Euro zu (i.Vj. 444,9 Mio Euro) - sowohl organisch als auch anorganisch durch die neuen Aufträge der 2021 akquirierten Unternehmen. In der Division Advanced Photonic Solutions trugen vor allem die Bereiche Halbleiterausrüstung, Biophotonics sowie Industrial Solutions zum Anstieg bei. Auch die Division Smart Mobility Solutions konnte den Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbessern. Der Auftragseingang ist hier stark von Projekten geprägt und unterliegt damit Schwankungen. Der Auftragseingang der Non-Photonic Portfolio Companies erreichte den Vorjahreswert nicht, in dem ein größerer Auftrag im Bereich Automation verbucht worden war. Insgesamt führte der deutlich gestiegene Auftragseingang der fortgeführten Geschäftsbereiche zu einer Book-to-Bill-Rate von 1,36 (i.Vj. 1,35).
Der Auftragsbestand erhöhte sich um 30,7 Prozent auf 710,5 Mio Euro (31.12.2021: 543,5 Mio Euro). Vom Auftrags bestand sollen 449,3 Mio Euro bzw. 63,2 Prozent (i.Vj. 314,1 Mio Euro bzw. 75,8 Prozent) noch in diesem Geschäftsjahr zu Umsatz führen.
Darüber hinaus bestanden zum 30. Juni 2022 Kontrakte in Höhe von 135,8 Mio Euro (31.12.2021: 135,1 Mio Euro). Bei Kontrakten handelt es sich um Verträge bzw. Rahmenvereinbarungen, deren genaue Höhe insbesondere mit Blick auf den Eintrittszeitpunkt noch nicht exakt bekannt ist.
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| 30.6.2022 | 31.12.2021 | Veränderung in % | |
|---|---|---|---|
| Gesamt | 4.300 | 4.205 | 2,3 |
| Advanced Photonic Solutions | 2.845 | 2.721 | 4,6 |
| Smart Mobility Solutions | 479 | 491 | - 2,4 |
| Non-Photonic Portfolio Companies | 680 | 692 | - 1,7 |
| Sonstige | 296 | 301 | - 1,7 |
Die Zahl der Jenoptik-Mitarbeiter in den fortgeführten Geschäftsbereichen erhöhte sich zum 30. Juni 2022 um 2,3 Prozent bzw. 95 Personen auf 4.300 Mitarbeiter (31.12.2021: 4.205 Mitarbeiter). Die Zahl der Mitarbeiter in der Division Advanced Photonic Solutions stieg durch einen Personalaufbau in den Bereichen Halbleiterausrüstung und Biophotonics. 1.570 Mitarbeiter arbeiteten Ende Juni 2022 an den ausländischen Standorten (31.12.2021: 1.525 Mitarbeiter).
Zum 30. Juni 2022 hatten die fortgeführten Geschäftsbereiche insgesamt 138 Auszubildende (31.12.2021: 152 Auszubildende).
Ausführliche Informationen zur Entwicklung der Divisionen finden Sie im Segmentbericht ab Seite 13.
Der Konzern stellt weiterhin gesunde Bilanzrelationen und eine komfortable Liquiditätssituation sicher und verfügt somit über eine gute finanzielle und bilanzielle Aufstellung.
Zum Ende des 1. Halbjahres 2022 lag der Verschuldungsgrad, das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital, mit 1,11 unter dem Wert vom Jahresende 2021 mit 1,25.
Die Nettoverschuldung reduzierte sich im Vergleich zu Ende Dezember 2021 auf 511,0 Mio Euro (31.12.2021: 541,4 Mio Euro). Damit hat der Konzern auch weiterhin ausreichend finanziellen Spielraum für die Sicherstellung des geplanten strategischen Wachstums. Zum 30. Juni 2022 verfügte der Konzern zudem über ungenutzte Kreditlinien von mehr als 260 Mio Euro.
Im Berichtszeitraum investierten die fortgeführten Geschäftsbereiche 42,1 Mio Euro in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (i.Vj. 16,8 Mio Euro). Mit 37,1 Mio Euro erfolgte der größte Teil der Investitionen in die Sachanlagen (i.Vj. 12,3 Mio Euro), unter anderem in die technische Neuausstattung und Kapazitätserweiterung im Fertigungsbereich, insbesondere für die Halbleiterausrüstungsindustrie, für den Erwerb des Grundstücks in Dresden sowie in den neuen Standort der Jenoptik Medical in Berlin. Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte lagen mit 5,0 Mio Euro nur leicht über dem Vorjahresniveau von 4,5 Mio Euro. Die Investitionen entfielen im Wesentlichen auf Kosten im Zusammenhang mit dem Aufbau und der Einführung eines neuen IT-Systems (SAP S/4 HANA) sowie auf die zu aktivierenden Entwicklungsleistungen aus internen Projekten. Die planmäßigen Abschreibungen stiegen auf 32,7 Mio Euro (i.Vj. 23,9 Mio Euro), insbesondere in Folge der Akquisitionen im Geschäftsjahr 2021, inkl. der Effekte aus der Kaufpreisallokation (PPA-Effekte) für die 2021 erworbenen Unternehmen.
Geringeren negativen Effekten aus dem Aufbau von Working Capital sowie ein deutlich besseres Ergebnis vor zahlungsunwirksamen Effekten standen im Berichtszeitraum negative Effekte aus der Veränderung sonstiger Vermögenswerte und Schulden sowie höhere Ertragsteuerzahlungen gegenüber. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit des Konzerns (inkl. VINCORION) verbesserte sich zum 30. Juni 2022 auf 41,3 Mio Euro (i.Vj. 26,0 Mio Euro).
Ende Juni 2022 betrug der Cashflow aus Investitionstätigkeit des Konzerns (inkl. VINCORION) 25,2 Mio Euro (i.Vj. minus 19,3 Mio Euro). Er wurde im Berichtszeitraum insbesondere beeinflusst durch die Einzahlungen aus dem vorläufigen Kaufpreis von VINCORION sowie höhere Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.
Trotz eines höheren Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern reduzierte sich der Free Cashflow des Konzerns aufgrund der in Summe deutlich gestiegenen Auszahlungen aus operativer Investitionstätigkeit im Berichtszeitraum auf 11,0 Mio Euro (i.Vj. 11,6 Mio Euro). Der Free Cashflow der fortgeführten Geschäftsbereiche verbesserte sich auf 12,6 Mio Euro (i.Vj. 11,7 Mio Euro). Der Free Cashflow ergibt sich aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern abzüglich der Ein- und Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Die Cash-Conversion-Rate lag in den ersten sechs Monaten 2022 bei 18,2 Prozent (i.Vj. 17,5 Prozent).
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit des Konzerns (inkl. VINCORION) reduzierte sich im Berichtszeitraum auf minus 23,5 Mio Euro (i.Vj. minus 21,5 Mio Euro). Beeinflusst wurde er insbesondere durch die Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten (im Vorjahr insbesondere aus der Begebung der im März 2021 platzierten Schuldscheindarlehen), den Auszahlungen für die Tilgung der noch bestehenden Tranche des 2015 platzierten Schuldscheindarlehens sowie die Zahlung der Dividende an die Aktionäre der JENOPTIK AG.
Zum 30. Juni 2022 lag die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns mit 1.728,3 Mio Euro leicht unter dem Wert vom Jahresende 2021 von 1.757,0 Mio Euro.
Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich gegenüber dem Jahresende 2021 insbesondere aufgrund des Anstiegs bei den Sachanlagen und lagen bei 1.141,4 Mio Euro (31.12.2021: 1.110,8 Mio Euro). Zugenommen haben zudem die immateriellen Vermögenswerte und die sonstigen langfristigen Vermögenswerte, während sich die latenten Steuern verringerten.
Die kurzfristigen Vermögenswerte reduzierten sich von 646,3 Mio Euro Ende 2021 auf 587,0 Mio Euro Ende Juni 2022. Zurückzuführen war das auf den Abschluss des Verkaufsprozesses von VINCORION und dem damit verbundenen Abgang der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte (31.12.2021: 156,8 Mio Euro). Dies wurde teilweise durch die Zunahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Ergebnis des Verkaufsprozesses kompensiert. Die Vorräte stiegen auf 241,4 Mio Euro (31.12.2021: 200,2 Mio Euro). Hier wurden Vorleistungen für künftige Umsätze erbracht, kritische Bestände aufgebaut und sichergestellt, dass Vorprodukte verfügbar sind.
Das Working Capital stieg zum 30. Juni 2022 im Vergleich zum Jahresende 2021 auf 281,0 Mio Euro (31.12.2021: 260,6 Mio Euro / 30.6.2021: 200,9 Mio Euro ohne VINCORION). Die Working-Capital-Quote, das Verhältnis von Working Capital zu Umsatz auf Basis der letzten zwölf Monate, blieb mit 32,3 Prozent unter dem Wert zum Jahresende 2021, lag aber über dem Wert der Vorjahresperiode (31.12.2021: 34,7 Prozent / 30.6.2021: 29,4 Prozent ohne VINCORION). Ursache hierfür ist die Erstkonsolidierung: Jenoptik Medical und die SwissOptic-Gruppe sind beim Umsatz nur zeitanteilig seit Dezember 2021 berücksichtigt, in den Bilanzpositionen und damit beim Working Capital aber im vollen Umfang enthalten.
Zum 30. Juni 2022 lag das Eigenkapital mit 818,2 Mio Euro über dem Niveau vom Jahresende 2021 (31.12.2021: 780,7 Mio Euro). Hier wirkten vor allem Währungseffekte und versicherungsmathematische Effekte sowie das Periodenergebnis positiv. Die Eigenkapitalquote stieg auf 47,3 Prozent im Vergleich zu 44,4 Prozent Ende Dezember 2021.
Auch die langfristigen Schulden erhöhten sich auf 552,1 Mio Euro (31.12.2021: 503,1 Mio Euro). Ihre Entwicklung in den ersten sechs Monaten 2022 wurde vor allem durch den Anstieg der langfristigen Finanzverbindlichkeiten auf 501,5 Mio Euro (31.12.2021: 448,7 Mio Euro) infolge von Kreditaufnahmen und einen Rückgang der Pensionsverpflichtungen beeinflusst. Aufgrund der gestiegenen Zinsen verringerten sich die Pensionsverpflichtungen auf 5,1 Mio Euro (31.12.2021: 9,4 Mio Euro).
Die kurzfristigen Schulden reduzierten sich auf 358,0 Mio Euro (31.12.2021: 473,3 Mio Euro). Ursache dafür war insbesondere der Abgang der zur Veräußerung gehaltenen Schulden nach dem Abschluss des Verkaufs von VINCORION (31.12.2021: 93,6 Mio Euro). Darüber hinaus erfolgte die Tilgung der letzten Tranche der 2015 begebenen Schuldscheindarlehen, was zu einer Abnahme der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten führte. Erhöht haben sich hingegen die Vertragsverbindlichkeiten aufgrund der von Kunden entrichteten oder fälligen Gegenleistungen aus dem Projektgeschäft, insbesondere in der Division Advanced Photonic Solutions. Die sonstigen kurzfristigen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten stiegen hauptsächlich durch die unterjährige Abgrenzung von Urlaubsansprüchen und Weihnachtsgeld.
Bei den nicht bilanzierten Werten und Verpflichtungen gab es aufgrund der Entkonsolidierung von VINCORION Änderungen in Bezug auf Eventualverbindlichkeiten. Für Informationen dazu verweisen wir auf die Angaben im Konzernanhang zum Zwischenbericht auf Seite 34 bzw. zu sonstigen nicht bilanzierten Werten und Verpflichtungen auf die Angaben im Geschäftsbericht 2021 auf Seite 128.
Die zwei Divisionen Advanced Photonic Solutions und Smart Mobility Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies stellen die Segmente im Sinne von IFRS 8 dar. Informationen zur neuen Segmentstruktur sind im Kapitel Geschäfts- und Rahmenbedingungen auf Seite 4 zu finden. Die Vorjahresangaben im Segmentbericht wurden an die neue Struktur des Jenoptik-Konzerns angepasst.
Bei den im Segmentbericht aufgeführten Angaben zum Umsatz, Auftragseingang und Auftragsbestand handelt es sich ausschließlich um Geschäfte mit konzernexternen Dritten.
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| in Mio Euro | 30.6.2022 | 30.6.2021 | Veränderung in % |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 342,1 | 222,2 | 53,9 |
| EBITDA | 78,9 | 69,7 | 13,2 |
| EBITDA-Marge in %¹ | 23,0 | 31,3 | |
| EBIT | 56,4 | 57,3 | - 1,6 |
| EBIT-Marge in %¹ | 16,4 | 25,7 | |
| Investitionen | 32,2 | 10,0 | 223,6 |
| Free Cashflow | 34,5 | 34,9 | - 1,1 |
| Cash-Conversion-Rate in % | 43,8 | 50,1 | |
| Auftragseingang | 457,9 | 294,2 | 55,7 |
| Auftragsbestand² | 550,4 | 430,2 | 27,9 |
| Kontrakte² | 109,4 | 107,4 | 1,9 |
| Mitarbeiter² | 2.845 | 2.721 | 4,6 |
1 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz
2 Vorjahreswerte betreffen den 31. Dezember 2021
Mit dem Closing am 30. November 2021 hat Jenoptik den Erwerb von Jenoptik Medical (vormals BG Medical Applications) und der SwissOptic-Gruppe erfolgreich abgeschlossen und diese in die Division Advanced Photonic Solutions integriert. Die Unternehmen wurden erst seit dem Closing in den Abschluss einbezogen und sind somit in Vorjahresangaben für die ersten sechs Monate, wie Umsatz, Ergebnis und Auftragseingang, nicht enthalten.
Im 1. Halbjahr 2022 erzielte die Division Advanced Photonic Solutions mit 342,1 Mio Euro einen Umsatz, der 53,9 Prozent und damit signifikant über dem Vorjahresniveau von 222,2 Mio Euro lag. Zum Anstieg trugen alle Bereiche bei. Das Geschäft mit der Halbleiterausrüstungsindustrie legte in den ersten sechs Monaten 2022 weiter zu. Auch die beiden Bereiche
Biophotonics und Industrial Solutions erwirtschafteten einen deutlich höheren Umsatz als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die 2021 erworbenen Unternehmen trugen mit 73,3 Mio Euro zum Anstieg bei, damit betrug das organische Umsatzwachstum der Division 21,1 Prozent. Im 2. Quartal erzielte die Division einen Umsatz von 185,0 Mio Euro (i.Vj. 121,7 Mio Euro), ein Plus von 52,1 Prozent.
Die Erlöse stiegen in allen Regionen. Besonders deutlich war der Anstieg in Europa (inkl. Deutschland), hier legten die Umsätze, auch durch den Beitrag der erworbenen Unternehmen, von 109,5 Mio Euro auf 189,2 Mio Euro zu. Die Division Advanced Photonic Solutions steuerte in den ersten sechs Monaten 2022 insgesamt 76,5 Prozent des Umsatzes der fortgeführten Geschäftsbereiche bei (i.Vj. 67,5 Prozent).
Das EBITDA zeigte mit 78,9 Mio Euro (inkl. PPA-Effekten von minus 1,3 Mio Euro) einen spürbaren Zuwachs von 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit 69,7 Mio Euro (inkl. PPA-Effekten von minus 1,8 Mio Euro). Dazu beigetragen hat insbesondere die sehr gute operative Performance, vor allem in den Bereichen Halbleiterausrüstung, Biophotonics sowie Optical Test & Measurement. Im Vorjahresergebnis war ein Einmaleffekt von 18,4 Mio Euro im Zusammenhang mit den bedingten Kaufpreiskomponenten aus dem Erwerb von TRIOPTICS und INTEROB enthalten. Die EBITDA-Marge der Division erreichte 23,0 Prozent und lag damit unter dem Vorjahreswert von 31,3 Prozent (i.Vj. 23,1 Prozent ohne den o.g. Einmaleffekt). Im 2. Quartal betrug das EBITDA 50,6 Mio Euro nach 28,3 Mio Euro im 1. Quartal und die EBITDA-Marge damit 27,3 Prozent (Q1/2022: 18,0 Prozent).
Das EBIT ging auf 56,4 Mio Euro zurück (inkl. PPA-Effekten von minus 11,8 Mio Euro) (i.Vj. 57,3 Mio Euro, inkl. des zuvor genannten Einmaleffekts in Höhe von 18,4 Mio Euro und PPA-Effekten von minus 6,0 Mio Euro).
Die Nachfrage nach Produkten der Division Advanced Photonic Solutions blieb auch im 1. Halbjahr 2022 unverändert hoch. Die Division verzeichnete beim Auftragseingang mit einem Anstieg von 55,7 Prozent auf 457,9 Mio Euro (i.Vj. 294,2 Mio Euro) ein signifikantes Wachstum. Zuwachs gab es in allen Bereichen - insbesondere aus der Halbleiterausrüstungsindustrie und in den Bereichen Biophotonics sowie Industrial Solutions. Im Auftragseingang enthalten sind neue Aufträge von Jenoptik Medical und der SwissOptic-Gruppe in Höhe von 92,2 Mio Euro. Im Verhältnis zum Umsatz ergab sich für den Berichtszeitraum eine Verbesserung der Book-to-Bill-Rate auf 1,34 nach 1,32 im Vorjahr.
Durch den hohen Auftragseingang übertraf der Auftragsbestand Ende Juni 2022 mit 550,4 Mio Euro das Niveau vom Jahres ende 2021 deutlich (31.12.2021: 430,2 Mio Euro).
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhten sich die Investitionen, unter anderem für Maschinen, in der Division Advanced Photonic Solutions im 1. Halbjahr 2022 deutlich auf 32,2 Mio Euro (i.Vj. 10,0 Mio Euro). Infolge der steigenden Nachfrage nach Optiken und Sensoren für die Halbleiterindustrie erweitert Jenoptik die Fertigungskapazitäten und plant, am Standort Dresden in ein hochmodernes Fertigungsgebäude sowie einen neuen Bürokomplex zu investieren. Dafür hat der Konzern 2021 ein 24.000 Quadratmeter großes Grundstück im Airportpark Dresden erworben. Der Baubeginn ist in der 2. Jahreshälfte 2022 geplant, Anfang 2025 soll die Produktion in der neuen Fabrik starten.
Vor dem Hintergrund des sehr guten Geschäftsverlaufs blieb der Free Cashflow (vor Zinsen und Steuern) trotz der signifikant gestiegenen Investitionen mit 34,5 Mio Euro fast auf dem Vorjahresniveau von 34,9 Mio Euro. Das gestiegene EBITDA in Verbindung mit dem durch die höheren Investitionen leicht gesunkenen Free Cashflow führte auch zu einer Reduzierung der Cash-Conversion-Rate auf 43,8 Prozent (i.Vj. 50,1 Prozent).
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| in Mio Euro | 30.6.2022 | 30.6.2021 | Veränderung in % |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 44,7 | 42,8 | 4,4 |
| EBITDA | 1,4 | 3,3 | - 59,3 |
| EBITDA-Marge in %¹ | 3,0 | 7,8 | |
| EBIT | - 1,3 | 0 | k.A. |
| EBIT-Marge in %¹ | - 2,8 | 0,1 | |
| Investitionen | 3,0 | 2,8 | 5,2 |
| Free Cashflow | - 0,5 | - 8,3 | 94,3 |
| Cash-Conversion-Rate in % | < 0 | < 0 | |
| Auftragseingang | 75,4 | 64,6 | 16,8 |
| Auftragsbestand² | 86,5 | 54,3 | 59,3 |
| Kontrakte² | 26,3 | 27,7 | - 5,1 |
| Mitarbeiter² | 479 | 491 | - 2,4 |
1 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz
2 Vorjahreswerte betreffen den 31. Dezember 2021
In den ersten sechs Monaten 2022 erzielte die Division Smart Mobility Solutions einen Umsatz von 44,7 Mio Euro und damit 4,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (i.Vj. 42,8 Mio Euro). In Europa (inkl. Deutschland) wurden mehr Erlöse generiert.
Der Anteil der Division am Umsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche lag bei 10,0 Prozent (i.Vj. 13,0 Prozent).
Auch wenn die Division einen leichten Umsatzanstieg verbuchen konnte, blieb das EBITDA im Berichtszeitraum mit 1,4 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 3,3 Mio Euro. Grund dafür sind unter anderem höhere Aufwände für Forschung und Entwicklung. Die EBITDA-Marge lag bei 3,0 Prozent, nach 7,8 Prozent in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres.
Der Auftragseingang der Division unterliegt den typischen Schwankungen des Projektgeschäfts. Im 1. Halbjahr 2022 lag er projektbedingt mit 75,4 Mio Euro noch über dem hohen Vorjahreswert von 64,6 Mio Euro. Im 1. Halbjahr 2022 konnte die Division unter anderem größere Aufträge in Nordamerika, Europa sowie in der Region Mittlerer Osten/Afrika verbuchen. Im Frühjahr 2021 hatte die Division Smart Mobility Solutions mehrere Aufträge für Verkehrssicherheitstechnik in Nordamerika im Umfang von insgesamt rund 20 Mio Euro erhalten. Die Book-to-Bill-Rate verbesserte sich im Berichtszeitraum auf 1,69 (i.Vj. 1,51).
Der Auftragsbestand der Division erhöhte sich deutlich um 59,3 Prozent auf 86,5 Mio Euro (31.12.2021: 54,3 Mio Euro).
Durch positive Effekte im Working Capital des laufenden Jahres im Vergleich zu hohen Auszahlungen im Vorjahr konnte die Division im 1. Halbjahr 2022 den Free Cashflow (vor Zinsen und Steuern) von minus 8,3 Mio Euro im Vorjahr auf minus 0,5 Mio Euro verbessern.
In der Automobilindustrie sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie, Lieferengpässe sowie strukturelle Themen nach wie vor spürbar.
Die Non-Photonic Portfolio Companies erreichten im Zeitraum von Januar bis Juni 2022 einen Umsatz von 59,3 Mio Euro nach 63,1 Mio Euro im Vorjahr, in dem noch die Umsatz bei träge des nicht-optischen Prozess-Messtechnikgeschäfts für Schleifmaschinen enthalten waren. Deutlich zulegen konnte der Bereich Automation in Nordamerika, was auch zu einer spürbaren Steigerung der Umsätze in dieser Region führte. Der An teil der Division am Umsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche sank auf 13,3 Prozent (i.Vj. 19,2 Prozent).
Das EBITDA der Division lag im Berichtszeitraum bei minus 1,8 Mio Euro (i.Vj. minus 0,5 Mio Euro). Die EBITDA-Marge verringerte sich von minus 0,8 Prozent im Vorjahreszeitraum auf minus 3,0 Prozent in den ersten sechs Monaten 2022. Im 2. Quartal 2022 erzielten die Non-Photonic Portfolio Companies mit 1,5 Mio Euro eine Verbesserung im Vergleich zu minus 3,3 Mio Euro im 1. Quartal.
Das EBIT betrug minus 6,5 Mio Euro (inkl. PPA-Effekten von minus 2,5 Mio Euro) (i.Vj. minus 5,6 Mio Euro (inkl. PPA-Effekten von minus 2,7 Mio Euro)).
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| in Mio Euro | 30.6.2022 | 30.6.2021 | Veränderung in % |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 59,3 | 63,1 | - 6,0 |
| EBITDA | - 1,8 | - 0,5 | - 238,1 |
| EBITDA-Marge in %¹ | - 3,0 | - 0,8 | |
| EBIT | - 6,5 | - 5,6 | - 14,8 |
| EBIT-Marge in %¹ | - 10,9 | - 8,9 | |
| Investitionen | 0,8 | 0,9 | - 7,2 |
| Free Cashflow | 6,9 | - 1,3 | k.A. |
| Cash-Conversion-Rate in % | < 0 | < 0 | |
| Auftragseingang | 74,0 | 85,0 | - 13,0 |
| Auftragsbestand² | 73,4 | 58,9 | 24,5 |
| Mitarbeiter² | 680 | 692 | - 1,7 |
1 Basierend auf Summe aus externem und internem Umsatz
2 Vorjahreswerte betreffen den 31. Dezember 2021
Trotz des verbesserten Auftragseingangs im Bereich Messtechnik sank der Auftragseingang der Non-Photonic Portfolio Companies im 1. Halbjahr 2022 gegenüber dem hohen Vorjahreswert auf 74,0 Mio Euro (i.Vj. 85,0 Mio Euro), ein Minus von 13,0 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte die Division mehrere Aufträge im Bereich Automation in Nordamerika erhalten, die sich in Summe auf über 40 Mio USD beliefen. Die Book-to-Bill-Rate lag im Berichtszeitraum mit 1,25 unter dem Vorjahreswert von 1,35.
Die Division verfügt über einen hohen Auftragsbestand, der zum Ende des Berichtszeitraums mit 73,4 Mio Euro spürbar über dem Niveau vom Jahresende 2021 lag und in den kommenden Monaten abgearbeitet wird (31.12.2021: 58,9 Mio Euro).
Vor allem positive Effekte aus der Veränderung des Working Capitals in Verbindung mit der begonnenen Arbeit an Projekten führte zu einem Anstieg des Free Cashflows (vor Zinsen und Steuern) auf 6,9 Mio Euro (i.Vj. minus 1,3 Mio Euro).
Im Rahmen der Berichterstattung zum Risiko- und Chancenmanagement verweisen wir auf die im März 2022 veröffentlichten Angaben im Geschäftsbericht 2021 auf den Seiten 141 ff. sowie auf die Quartalsmitteilung zum 1. Quartal 2022.
Das weltweit anhaltende COVID-19-Infektionsgeschehen und die daraus möglichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie können auch weiterhin Einfluss auf den Geschäftserfolg von Jenoptik haben. Hierbei wird insbesondere auf die Null-COVID-Strategie der chinesischen Regierung verwiesen, die erhebliche Auswirkungen auf die internationalen Lieferketten, aber auch die Reisetätigkeit hat.
Der Ukraine-Krieg mit den verbundenen Sanktionen hat, wie bereits im Bericht zum 1. Quartal dargelegt, Auswirkungen auf die Entwicklung der Energiepreise, die auch unsere Geschäftstätigkeit beeinflussen. Die Sicherstellung der Energieversorgung in Deutschland und Teilen Europas stellt auch für Jenoptik ein Risiko dar. Eine mögliche Gasmangellage betrifft zum einen die Aufrechterhaltung der operativen Infrastruktur und zum anderen die Verfügbarkeit von Vorprodukten, um eine planbare Produktionstätigkeit aufrechtzuerhalten und den Auftrags bestand abzuarbeiten. Jenoptik hat bereits im April eine "Taskforce Gas" eingesetzt, in der die Verantwortlichen aus Infrastruktur, Einkauf, Produktion und Risikomanagement gemeinsam die Entwicklung beobachten und Maßnahmen ableiten und umsetzen. Da aktuell die Vorgehensweise der Bundesnetzagentur in der Notfallstufe als "Bundeslastverteiler" nicht bekannt ist, ist es weiterhin sehr schwer, die Auswirkungen in der Lieferkette abzuschätzen. Das Maßnahmenpaket von Jenoptik umfasst daher zum Beispiel die Prüfung und Erhöhung kritischer Bestände, die Prüfung und Realisierung von Energieeinsparungen, aber auch die Aufrechterhaltung produktionskritischer Infrastruktur durch Energiesubstitution. Nachgelagert steigen mit diesem Risiko auch die Risiken der Effizienz oder des Nicht-Erreichens von Emissionszielen.
Des Weiteren haben kriminelle Zugriffsversuche auf unsere weltweite IT-Infrastruktur im Laufe des Jahres 2022 deutlich zugenommen, wodurch sich die Risiken bezüglich eines fortlaufend sicheren Betriebs unserer IT-Infrastruktur erhöht haben.
Für alle Geschäftsbereiche bestehen weiterhin Risiken in der Lieferkette, insbesondere bei der kontinuierlichen Versorgung sowie der Kostenentwicklung. Die Risiken bezüglich der Verfügbarkeit haben ihren Ursprung in der Pandemie, bleiben jedoch aufgrund von sich fortschreibenden Stressfaktoren, unter anderem Null-COVID oder Transportkapazitäten, weiter bestehen. Seitens des Einkaufs wurden Maßnahmen ergriffen, um die Verfügbarkeit von Vorprodukten zu gewährleisten und Versorgungsrisiken zu minimieren.
Die Risiken aus der aktuellen Inflationsentwicklung resultieren zum einen aus der Pandemie (Anstieg der Logistikkosten) und zum anderen aus strukturellen Problemen, wie Fachkräftemangel, geopolitischen Spannungen und der damit verbundenen Entwicklung von Energiekosten, die nicht kurzfristig beeinflussbar sind. Den Inflationsrisiken wirkt Jenoptik aktiv sowohl durch einkaufs- als auch vertriebsseitige Maßnahmen entgegen. Ebenso begegnen wir den Auswirkungen der durch die Europäische Zentralbank eingeleiteten Maßnahmen, wie Zinsrisiken, durch eine aktive Risikomitigation. Weitere wesentliche Änderungen der im Geschäftsbericht und in der Quartalsmitteilung beschriebenen Risiken und Chancen sind im Verlauf des 2. Quartals 2022 nicht eingetreten.
Gegenwärtig wurden keine Risiken identifiziert, die entweder einzeln oder in Kombination mit anderen Risiken den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.
Die Aussichten für die Weltwirtschaft sind laut Internationalem Währungsfonds (IWF) deutlich schlechter als noch im April 2022 erwartet. Nicht zuletzt wegen des Kriegs in der Ukraine und einer anhaltend hohen Inflation werde die Weltwirtschaft langsamer wachsen, und zwar um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit 0,4 Prozentpunkte weniger als im April angenommen. Die Risiken überwiegen laut IWF: Der Ukraine-Krieg könne zu einem plötzlichen Stopp des Gasimports aus Russland führen, die Inflation sei möglicherweise schwerer zu bekämpfen als antizipiert, die strengere Geldpolitik als Reaktion auf die hohe Inflation könnte zu Schuldenkrisen in Schwellen- und Entwicklungsländern führen. In China würde eine Eskalation der Immobilienkrise das Wachstum weiter bremsen. Andere Risikofaktoren für die globale Konjunktur seien erneute Corona-Ausbrüche, damit verbundene Lockdowns und Engpässe in Lieferketten. Der IWF rechnet damit, dass die Inflation bis Ende 2024 in die Nähe des Niveaus vor der Corona-Pandemie zurückkehren werde. 2022 bleibe sie hartnäckig hoch: In den Industriestaaten werde die Inflationsrate bei 6,6 Prozent liegen, in Schwellen- und Entwicklungsländern bei 9,5 Prozent.
Der Ukraine-Krieg und Sanktionen gegen Russland sorgen für steigende Preise bei Energie, Rohstoffen und Lebensmitteln, was letztlich Unternehmen und Verbraucher belastet und die Konjunktur bremst - vor allem in der EU, der Eurozone und Deutschland. Hier sehen Ökonomen ein erhebliches Kosten- und Versorgungsrisiko in den kommenden Monaten und rechnen bei ausbleibenden russischen Gaslieferungen mit einer schweren Rezession in Deutschland im Winter. Es würden dann eine Rationierung des Gasbezugs und damit Produktionsstopps in der Industrie drohen.
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| in % | 2022 (Prognose vom Juli) | 2022 (Prognose vom April) | 2023 |
|---|---|---|---|
| Welt | 3,2 | 3,6 | 2,9 |
| USA | 2,3 | 3,7 | 1,0 |
| Euro-Zone | 2,6 | 2,8 | 1,2 |
| Deutschland | 1,2 | 2,1 | 0,8 |
| China | 3,3 | 4,4 | 4,6 |
| Schwellenländer | 3,6 | 3,8 | 3,9 |
Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook, Juli und April 2022
Photonik spielt eine entscheidende Rolle als Schlüsseltechnologie zur Kommerzialisierung von Quantensystemen, berichtet der Industrieverband Spectaris in einer Studie mit der Messe München. So sei allein im Bereich der Quantentechnologie bis 2030 mit einem Gesamtumsatz-Wachstum von 20 Prozent p.a. zu rechnen; der Weltmarkt für Quantentsysteme soll sich bis zum Jahr 2030 versechsfachen und einen Wert von 2,33 Mrd Euro p.a. erreichen. Laut der Studie könnten die Hersteller photonischer Basistechnologien für Quantensysteme im genannten Zeitraum zusätzlich einen Umsatz von dann 530 Mio Euro generieren. Besonders dynamisch sollen sich die photonischen Anwendungssegmente in China entwickeln. Wie Spectaris im April 2022 meldete, soll das Wachstum in China hochgerechnet bei jährlich 6,5 Prozent liegen und 2027 einen Wert von 150 Mrd Euro erreichen. Die Studie ermittelte folgende Schlüsseltrends: eine rasante Digitalisierung, die Ausdehnung der autonomen Mobilität auf neue Anwendungen wie etwa Lieferroboter, eine steigende Nachfrage nach dezentralen Lösungen für die medizinische Diagnose und Umweltsensorik sowie das Streben nach Autonomie in wichtigen Bereichen wie der optischen Kommunikation oder der Halbleitertechnologie.
Nach einem moderaten Start ins Jahr 2022 in der deutschen Medizintechnik rechnet Spectaris mit einem deutlich niedrigeren Umsatzwachstum als die 6,3 Prozent im Vorjahr. Die Branche stehe vor enormen Herausforderungen. Neben den Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg und einem insgesamt schwierigen Umfeld sind das gravierende Lieferengpässe bei wichtigen Bauteilen, die Energieversorgung für die Produktion sowie der steigende Zulassungs- und Bürokratieaufwand im Zusammenhang mit der neuen EU-Medizinprodukteverordnung, was zu einer Reduzierung des Sortiments an Medizintechnikprodukten führen könne. Dem gegenüber stehen positive Trends wie die weltweit alternde Bevölkerung, die zunehmende Bedeutung von Gesundheit, technologische Fort schritte und die Digitalisierung sowie Investitionen in Gesundheitssysteme in Schwellenländern. Das Beratungsunternehmen Frost & Sullivan prognostiziert für den globalen Medizintechnikmarkt bis 2025 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 6,3 Prozent.
Die Halbleiterindustrie erlebt nach Angaben von Branchenexperten eine anhaltend hohe und weiter steigende Nachfrage: Trotz des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds rechnet das Forschungsunternehmen IC Insights für 2022 mit einem Wachstum des weltweiten Halbleitermarktes von 11 Prozent auf einen Rekordumsatz von 680,7 Mrd Dollar. Nach Einschätzungen des Chipherstellers Intel wird der weltweite Mangel an Halbleitern bis 2024 nicht abebben. Zwar haben die Chiphersteller Pläne für mehr als 29 Fabriken weltweit angekündigt, trotzdem dauert es ein paar Jahre, bis eine Fab in Betrieb genommen werden kann. Investitionen in die Chipfertigung wurden zum Beispiel in Magdeburg, Deutschland, sowie in Frankreich angekündigt. Für die Halbleiterausrüster prognostiziert der Verband Semiconductor Equipment and Materials International (SEMI) in seinem Bericht "Mid-Year Total Semiconductor Equipment Forecast" ein weiteres Rekordjahr: So können die Umsätze von 102,5 Mrd US-Dollar im Vorjahr 2022 um 14,7 Prozent auf 117,5 Mrd US-Dollar steigen, 2023 sogar weiter auf 120,8 Mrd US-Dollar. Dem niederländischen Halbleiterausrüster ASML drohen nach Ansicht von Branchenanalysten schwere Umsatzeinbußen, wenn der von den USA geforderte Exportstopp von Lithografieanlagen nach China durchgesetzt wird.
Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie soll nach Angaben des Branchenverbandes ZVEI 2022 ein Produktionswachstum von 4 Prozent verzeichnen. Die Kapazitätsauslastung in der Branche war zu Beginn des 1. Quartals 2022 mit 88,5 Prozent sehr hoch, auch die Auftragsreichweite sei mit 4,8 Produktions -monaten historisch hoch. Allerdings belasten Materialknappheiten und der Fachkräftemangel viele Unternehmen der Branche.
Für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau rechnet der VDMA weiterhin mit einer leichten Erholung, solange es nicht zu einer abrupten Unterbrechung der Energieversorgung kommt. Der Ukraine-Krieg und Lieferkettenprobleme, insbesondere durch die Lockdowns in China, belasten die Unternehmen der Branche, weshalb der VDMA seine Produktionsprognose von zuvor 4 Prozent auf 1 Prozent reduzierte. Auf Basis des hohen Auftragsbestands wird weiterhin für 2022 mit einem realen Produktionswachstum sowie mit einem Umsatzzuwachs von 8 Prozent auf einen Höchststand von 239 Mrd Euro gerechnet.
Für die deutsche Robotik- und Automationsbranche rechnet der Fachverband VDMA R+A für 2022 mit einem Umsatzplus von 6 Prozent auf 14,4 Mrd Euro. Den Segmenten Robotik und Industrielle Bildverarbeitung wird jeweils ein Plus von 8 Prozent prognostiziert. Um Klima- und Umweltschutzziele künftig zu erreichen und nachhaltig zu wirtschaften, erwarten Branchenexperten den verstärkten Einsatz von Robotik und Automation, zum Beispiel mit Assistenzsystemen oder der Mensch-Roboter-Kollaboration. Außerdem würden die digitale Vernetzung, modernste Fahrerlose Transportsysteme (FTS) und Autonome Mobile Roboter (AMR) die Fabriken reformieren.
Infolge der deutlich eingetrübten Rahmenbedingungen für die Automobilindustrie reduzierte der Verband VDA seine Marktprognosen für 2022. Global rechnet der VDA mit einem Absatzvolumen von 70,2 Mio Einheiten, das wären 1 Prozent weniger als im Vorjahr und 13 Prozent weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die Branche wird belastet von Lieferengpässen und Materialknappheit, insbesondere bei Halbleitern, von steigenden Preisen oder regional verschärften zusätzlichen Knappheiten in der Wertschöpfungskette, zum Beispiel durch den Ukraine-Krieg.
Für die anderen Branchen wurden keine wesentlichen neuen Prognosen veröffentlicht. Wir verweisen deshalb auf die Seiten 153 ff. im Geschäftsbericht 2021.
Der Jenoptik-Konzern verfolgt auch weiterhin sein Ziel, mittel- und langfristig profitables Wachstum zu erzielen. Dazu bei tragen sollen sowohl die Ausweitung des internationalen Geschäfts und daraus resultierende Skaleneffekte als auch höhere Margen aus einem optimierten Produktmix und einem zunehmenden Servicegeschäft sowie Kostendisziplin. Durch die gute Vermögenslage und eine tragfähige Finanzierungsstruktur verfügt Jenoptik nach wie vor über ausreichend Handlungsspielraum, um das organische und das anorganische Wachstum durch potenzielle Akquisitionen zu finanzieren.
Jenoptik ist breit aufgestellt und verfügt über ein gut ausbalanciertes Angebotsportfolio, das in Krisen Stabilität verleiht und hilft, Schwankungen zu kompensieren. In den vergangenen Monaten und auch derzeit entwickeln sich sowohl das Halbleiterausrüstungsgeschäft als auch das Geschäft in den Bereichen Biophotonics sowie Optical Test & Measurement sehr positiv, diese Entwicklung sollte sich unter anderem durch den Digitalisierungstrend weiter fortsetzen.
Mit dem Erwerb von Jenoptik Medical (vormals BG Medical Applications) und der SwissOptic-Gruppe hat Jenoptik sein globales und stark wachsendes Photonik-Geschäft gestärkt. Mit der Akquisition wird das hoch attraktive Medizintechnikgeschäft deutlich ausgebaut und das Halbleiterausrüstungsgeschäft weiter gestärkt. Das Wachstum und die weitere Fokussierung von Jenoptik auf Photonik werden beschleunigt.
Auf Basis der guten Auftragslage, einer gut gefüllten Projektpipeline sowie des anhaltend vielversprechenden Verlaufs in den photonischen Kerngeschäften, insbesondere im Halbleiterausrüstungsbereich und bei Biophotonics, geht der Vorstand für 2022 von einem weiteren profitablen Wachstum aus. Neben dem organischen Wachstum in den Divisionen werden auch insbesondere die erstmalig für ein gesamtes Geschäftsjahr konsolidierten Jenoptik Medical und die SwissOptic-Gruppe zur positiven Entwicklung beitragen.
Nach der guten Entwicklung im 1. Halbjahr 2022 erwartet der Vorstand 2022 für die fortgeführten Geschäftsbereiche jetzt einen Umsatz zwischen 930 und 960 Mio Euro (bisher Umsatzplus von mindestens 20 Prozent / 2021: 750,7 Mio Euro).
Beim EBITDA wird ebenfalls mit einem deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr ohne Einmaleffekte gerechnet (2021: 125,2 Mio Euro). Die EBITDA-Marge soll sich auf 18,0 bis 18,5 Prozent verbessern (bisher rund 18 Prozent / 2021: 16,7 Prozent (ohne Einmaleffekte)). Damit entspricht die Prognose den Markterwartungen. Voraussetzung für das geplante Wachstum ist, dass sich die geopolitischen Risiken nicht weiter verschärfen. Dazu gehört unter anderem, dass sich der Ukraine-Konflikt mit den eingeleiteten Sanktionen und möglichen Auswirkungen auf Preisentwicklungen, Energieversorgung und Lieferketten nicht weiter zuspitzt. Unsicherheiten ergeben sich auch aus dem weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie und anhaltenden Lieferengpässen, auch wenn Jenoptik zuversichtlich ist, diese gut managen zu können.
Sämtliche Aussagen zur zukünftigen Entwicklung der Geschäftslage wurden auf Basis des Informationsstands zum Zeitpunkt der Berichtserstellung getroffen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren, wie zum Beispiel Portfolioänderungen, können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier gegebenen Einschätzungen abweichen.
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| in TEUR | 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021¹ | 1.4. bis 30.6.2022 | 1.4. bis 30.6.2021¹ |
|---|---|---|---|---|
| Fortgeführte Geschäftsbereiche | ||||
| Umsatzerlöse | 447.236 | 329.233 | 238.694 | 178.659 |
| Umsatzkosten | 301.123 | 218.296 | 152.478 | 114.820 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 146.113 | 110.937 | 86.216 | 63.839 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 25.384 | 19.278 | 13.074 | 10.168 |
| Vertriebskosten | 53.031 | 43.319 | 26.566 | 20.690 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | 32.341 | 26.684 | 16.201 | 12.627 |
| Wertminderungserträge und -aufwendungen | 762 | - 1.306 | 698 | - 431 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 8.121 | 26.257 | 4.680 | 19.805 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 7.342 | 3.889 | 3.590 | 1.325 |
| EBIT | 36.897 | 42.720 | 32.163 | 38.402 |
| Beteiligungsergebnis | 101 | 286 | 109 | 113 |
| Finanzerträge | 8.025 | 2.747 | 5.685 | 1.663 |
| Finanzaufwendungen | 9.716 | 6.058 | 6.893 | 2.793 |
| Finanzergebnis | - 1.591 | - 3.025 | - 1.098 | - 1.017 |
| Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen | 35.306 | 39.695 | 31.065 | 37.385 |
| Ertragsteuern | - 9.742 | - 4.084 | - 8.585 | - 4.452 |
| Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen | 25.565 | 35.611 | 22.479 | 32.933 |
| Aufgegebener Geschäftsbereich | ||||
| Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich | - 2.294 | 2.136 | - 2.000 | 1.059 |
| Konzern | ||||
| Ergebnis nach Steuern | 23.271 | 37.747 | 20.480 | 33.992 |
| Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile | - 46 | 545 | 145 | 1.074 |
| Ergebnis der Aktionäre | 23.317 | 37.202 | 20.335 | 32.918 |
| Ergebnis je Aktie in Euro (unverwässert = verwässert) | 0,41 | 0,65 | 0,36 | 0,58 |
| Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Euro (unverwässert = verwässert) | 0,45 | 0,61 | 0,39 | 0,56 |
1 Anpassung Vorperiode aufgrund des aufgegebenen Geschäftsbereichs VINCORION
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| in TEUR | 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021 | 1.4. bis 30.6.2022 | 1.4. bis 30.6.2021 |
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | 23.271 | 37.747 | 20.480 | 33.992 |
| Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | 9.138 | 3.308 | 4.708 | 414 |
| Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste aus der Bewertung von Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen | 11.802 | 4.290 | 5.556 | 400 |
| Ertragsteuern | - 2.664 | - 983 | - 848 | 13 |
| Posten, die zukünftig möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | 19.612 | 8.229 | 14.519 | - 305 |
| Cashflow Hedge | - 2.242 | - 1.384 | - 960 | 1.171 |
| Unterschied aus Währungsumrechnung | 23.611 | 9.892 | 16.915 | - 1.070 |
| Ertragsteuern | - 1.757 | - 279 | - 1.436 | - 406 |
| Summe der im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen | 28.750 | 11.537 | 19.227 | 109 |
| Gesamtergebnis | 52.021 | 49.283 | 39.707 | 34.101 |
| Davon entfallen auf: | ||||
| Nicht beherrschende Anteile | 202 | 736 | 345 | 1.005 |
| Aktionäre | 51.819 | 48.548 | 39.362 | 33.096 |
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| in TEUR | 30.6.2022 | 31.12.2021 | Veränderung | 30.6.2021 |
|---|---|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 1.141.352 | 1.110.770 | 30.582 | 849.813 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 760.590 | 753.247 | 7.343 | 493.356 |
| Sachanlagen | 290.129 | 266.656 | 23.473 | 261.987 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 3.587 | 3.638 | - 50 | 4.201 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen | 14.544 | 14.328 | 216 | 13.800 |
| Finanzanlagen | 2.788 | 2.987 | - 198 | 2.842 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 11.517 | 6.555 | 4.962 | 2.518 |
| Latente Steuern | 58.197 | 63.360 | - 5.164 | 71.109 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 586.969 | 646.271 | - 59.302 | 503.904 |
| Vorräte | 241.448 | 200.213 | 41.236 | 221.771 |
| Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 117.301 | 120.475 | - 3.174 | 122.523 |
| Vertragsvermögenswerte | 80.633 | 81.414 | - 781 | 79.509 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 25.616 | 19.582 | 6.034 | 6.374 |
| Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte | 20.816 | 11.439 | 9.377 | 16.261 |
| Kurzfristige Finanzanlagen | 2.060 | 1.555 | 505 | 5.168 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 99.094 | 54.817 | 44.277 | 49.806 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 0 | 156.777 | - 156.777 | 2.492 |
| Summe Aktiva | 1.728.321 | 1.757.041 | - 28.720 | 1.353.717 |
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| in TEUR | 30.6.2022 | 31.12.2021 | Veränderung | 30.6.2021 |
|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital | 818.217 | 780.659 | 37.557 | 723.857 |
| Gezeichnetes Kapital | 148.819 | 148.819 | 0 | 148.819 |
| Kapitalrücklage | 194.286 | 194.286 | 0 | 194.286 |
| Andere Rücklagen | 462.215 | 424.705 | 37.510 | 368.907 |
| Nicht beherrschende Anteile | 12.897 | 12.849 | 48 | 11.845 |
| Langfristige Schulden | 552.117 | 503.102 | 49.014 | 254.734 |
| Pensionsverpflichtungen | 5.057 | 9.379 | - 4.322 | 29.980 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 17.809 | 17.886 | - 77 | 16.467 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 501.470 | 448.746 | 52.724 | 193.353 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 3.254 | 2.350 | 903 | 4.542 |
| Latente Steuern | 24.527 | 24.741 | - 214 | 10.393 |
| Kurzfristige Schulden | 357.988 | 473.279 | - 115.292 | 375.126 |
| Ertragsteuerrückstellungen | 3.722 | 6.949 | - 3.227 | 3.034 |
| Sonstige kurzfristige Rückstellungen | 34.449 | 39.907 | - 5.458 | 43.216 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 110.651 | 148.993 | - 38.342 | 76.116 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 91.970 | 94.221 | - 2.251 | 77.692 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 66.445 | 47.323 | 19.121 | 57.498 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 23.582 | 22.023 | 1.559 | 87.627 |
| Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten | 27.168 | 20.249 | 6.919 | 29.627 |
| Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten | 0 | 93.613 | - 93.613 | 315 |
| Summe Passiva | 1.728.321 | 1.757.041 | - 28.720 | 1.353.717 |
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| in TEUR | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Kumulierte Gewinne | Erfolgsneutral bewertete Eigenkapitalinstrumente |
Cashflow Hedge | Kumulierte Währungsdifferenzen |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand am 1.1.2021 | 148.819 | 194.286 | 359.196 | - 83 | 897 | - 1.918 |
| Periodenergebnis | 37.202 | |||||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 0 | - 980 | 9.000 | |||
| Gesamtergebnis | 37.202 | 0 | - 980 | 9.000 | ||
| Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) | - 14.310 | |||||
| Stand am 30.6.2021 | 148.819 | 194.286 | 382.088 | - 83 | - 83 | 7.082 |
| Stand am 1.1.2022 | 148.819 | 194.286 | 426.627 | - 86 | - 659 | 16.644 |
| Periodenergebnis | 23.317 | |||||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 0 | - 1.575 | 20.939 | |||
| Gesamtergebnis | 23.317 | 0 | - 1.575 | 20.939 | ||
| Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) | - 14.310 | |||||
| Übertragung versicherungsmathematischer Effekte in die kumulierten Gewinne |
- 11.236 | |||||
| Stand am 30.6.2022 | 148.819 | 194.286 | 424.398 | - 86 | - 2.234 | 37.583 |
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| in TEUR | Versicherungs- mathematische Effekte |
Den Aktionären der JENOPTIK AG zustehendes Eigenkapital |
Nicht beherrschende Anteile |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Stand am 1.1.2021 | - 23.423 | 677.774 | 11.617 | 689.391 |
| Periodenergebnis | 37.202 | 545 | 37.747 | |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 3.326 | 11.346 | 191 | 11.537 |
| Gesamtergebnis | 3.326 | 48.548 | 736 | 49.283 |
| Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) | - 14.310 | - 508 | - 14.817 | |
| Stand am 30.6.2021 | - 20.097 | 712.012 | 11.845 | 723.857 |
| Stand am 1.1.2022 | - 17.820 | 767.811 | 12.849 | 780.659 |
| Periodenergebnis | 23.317 | - 46 | 23.271 | |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 9.138 | 28.503 | 247 | 28.750 |
| Gesamtergebnis | 9.138 | 51.819 | 202 | 52.021 |
| Transaktionen mit Eigentümern (Dividende) | - 14.310 | - 154 | - 14.464 | |
| Übertragung versicherungsmathematischer Effekte in die kumulierten Gewinne |
11.236 | 0 | 0 | |
| Stand am 30.6.2022 | 2.554 | 805.320 | 12.896 | 818.217 |
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| in TEUR | 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021 | 1.4. bis 30.6.2022 | 1.4. bis 30.6.2021 |
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen | 35.306 | 39.695 | 31.065 | 37.385 |
| Ergebnis vor Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich | - 1.376 | 3.108 | - 1.368 | 1.567 |
| Ergebnis vor Steuern | 33.931 | 42.803 | 29.697 | 38.952 |
| Finanzerträge und Finanzaufwendungen | 2.107 | 3.713 | 1.434 | 1.330 |
| Abschreibungen | 32.700 | 27.449 | 16.439 | 13.517 |
| Gewinne / Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen, Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten | 1.271 | - 132 | 1.256 | - 2 |
| Aufwendungen / Erträge aus Fair-Value-Anpassung von bedingten Kaufpreiskomponenten | 653 | - 18.438 | 0 | - 16.081 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge | - 931 | - 1.234 | - 435 | - 274 |
| Veränderung Rückstellungen | - 11.036 | - 10.945 | - 9.665 | - 12.060 |
| Veränderung Working Capital | - 7.770 | - 20.288 | - 9.761 | - 24.839 |
| Veränderung sonstiger Vermögenswerte und Schulden | - 1.584 | 8.319 | - 653 | 5.646 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuerzahlungen | 49.341 | 31.248 | 28.312 | 6.188 |
| Ertragsteuerzahlungen | - 8.063 | - 5.208 | - 4.855 | - 3.326 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 41.277 | 26.039 | 23.457 | 2.862 |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | - 9.077 | - 7.992 | - 4.548 | - 4.474 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen | 885 | 261 | 323 | 109 |
| Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen | - 30.182 | - 11.962 | - 16.554 | - 6.015 |
| Auszahlungen für Investitionen in Investment Property | - 15 | 0 | - 15 | 0 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten abzüglich veräußerter Zahlungsmittel | 64.925 | 0 | 64.925 | 0 |
| Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen abzüglich erworbener Zahlungsmittel | - 1.287 | 0 | - 1.287 | 0 |
| Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition | 0 | 197 | 0 | 0 |
| Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition | - 489 | 0 | - 489 | 0 |
| Einzahlungen aus Abgängen von sonstigen Finanzanlagen | 1 | 530 | 1 | 197 |
| Auszahlungen für Investitionen in sonstige Finanzanlagen | - 117 | - 435 | 0 | - 190 |
| Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge | 543 | 126 | 369 | 83 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | 25.188 | - 19.275 | 42.725 | - 10.290 |
| Dividende an Anteilseigner des Mutterunternehmens | - 14.310 | - 14.310 | - 14.310 | - 14.310 |
| Dividende an nicht beherrschende Anteile | - 154 | - 123 | 0 | 0 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten | 64.036 | 138.340 | 56.669 | 4.155 |
| Auszahlungen für die Tilgung von Krediten | - 57.619 | - 134.804 | - 57.327 | - 132.376 |
| Auszahlungen für Leasing | - 8.424 | - 6.678 | - 4.107 | - 3.370 |
| Veränderung der Konzernfinanzierung | - 1.903 | - 604 | - 1.256 | 591 |
| Gezahlte Zinsen und ähnliche Aufwendungen | - 5.133 | - 3.362 | - 1.688 | - 1.908 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | - 23.507 | - 21.540 | - 22.018 | - 147.218 |
| Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 42.957 | - 14.776 | 44.164 | - 154.646 |
| Abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des aufgegebenen Geschäftsbereichs | 46 | 0 | 242 | 0 |
| Wechselkursbedingte Änderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 1.626 | 1.119 | 974 | - 7 |
| Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aus Erstkonsolidierung und Bewertung | - 352 | 58 | - 342 | 515 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode | 54.817 | 63.405 | 54.057 | 203.945 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode | 99.094 | 49.806 | 99.094 | 49.806 |
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| in TEUR | Advanced Photonic Solutions | Smart Mobility Solutions | Non-Photonic Portfolio Companies | Sonstige | Konsolidierung | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 342.690 | 44.675 | 59.631 | 21.234 | - 20.993 | 447.236 |
| (222.845) | (42.788) | (63.317) | (21.566) | (- 21.283) | (329.233) | |
| davon konzerninterne Umsätze | 615 | 0 | 303 | 20.075 | - 20.993 | 0 |
| (609) | (0) | (221) | (20.454) | (- 21.283) | (0) | |
| davon konzernexterne Umsätze | 342.074 | 44.675 | 59.328 | 1.159 | 0 | 447.236 |
| (222.236) | (42.788) | (63.096) | (1.113) | (0) | (329.233) | |
| Europa | 189.207 | 29.930 | 18.464 | 1.159 | 0 | 238.760 |
| (109.546) | (28.203) | (29.618) | (1.113) | (0) | (168.480) | |
| Amerika | 65.286 | 9.026 | 36.424 | 0 | 0 | 110.736 |
| (44.055) | (9.653) | (28.751) | (0) | (0) | (82.459) | |
| Mittlerer Osten / Afrika | 14.915 | 1.287 | 31 | 0 | 0 | 16.234 |
| (9.483) | (551) | (87) | (0) | (0) | (10.121) | |
| Asien / Pazifik | 72.666 | 4.432 | 4.409 | 0 | 0 | 81.507 |
| (59.152) | (4.382) | (4.639) | (0) | (0) | (68.173) | |
| EBITDA | 78.884 | 1.358 | - 1.815 | - 8.656 | - 173 | 69.598 |
| (69.706) | (3.337) | (- 537) | (- 6.218) | (348) | (66.636) | |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 14.846 | 8.457 | 1.626 | 456 | 0 | 25.384 |
| (10.179) | (6.884) | (2.156) | (77) | (- 18) | (19.278) | |
| Free Cashflow (vor Ertragsteuern) | 34.539 | - 476 | 6.942 | - 27.174 | - 1.195 | 12.636 |
| (34.915) | (- 8.333) | (- 1.297) | (- 14.904) | (1.303) | (11.685) | |
| Working Capital¹ | 201.039 | 24.628 | 62.812 | - 7.640 | 128 | 280.967 |
| (179.061) | (25.585) | (68.969) | (- 13.476) | (418) | (260.556) | |
| Auftragseingang (extern) | 457.862 | 75.428 | 73.958 | 1.307 | 0 | 608.555 |
| (294.158) | (64.586) | (85.028) | (1.130) | (0) | (444.902) | |
| Kontrakte¹ | 109.449 | 26.339 | 0 | 0 | 0 | 135.788 |
| (107.407) | (27.743) | (0) | (0) | (0) | (135.150) | |
| Vermögenswerte¹ | 1.200.177 | 127.835 | 262.439 | 1.360.859 | - 1.222.990 | 1.728.321 |
| (1.130.650) | (126.275) | (273.808) | (1.545.342) | (- 1.319.034) | (1.757.041) | |
| Schulden¹ | 293.532 | 81.109 | 191.789 | 616.028 | - 272.354 | 910.104 |
| (293.959) | (77.295) | (193.258) | (758.477) | (- 346.606) | (976.382) | |
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, | 32.233 | 2.969 | 801 | 6.100 | 0 | 42.103 |
| Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | (9.961) | (2.823) | (864) | (2.912) | (288) | (16.848) |
| Planmäßige Abschreibungen | 22.523 | 2.619 | 4.670 | 2.887 | 0 | 32.700 |
| (12.425) | (3.306) | (5.112) | (3.074) | (0) | (23.917) | |
| Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt | 2.719 | 474 | 666 | 285 | 0 | 4.144 |
| ohne Auszubildende² | (1.984) | (484) | (761) | (279) | (0) | (3.507) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
1 Vorjahreswerte betreffen den 31. Dezember 2021
2 Ermittlung des Durchschnitts erfolgte in Anlehnung an die Vorgaben des § 267 Abs. 5 HGB
Jenoptik hat folgende berichtspflichtige Segmente: die Divisionen Advanced Photonics Solutions und Smart Mobility Solutions sowie die Non-Photonic Portfolio Companies.
Im Jahr 2022 hat der Konzern das photonische Kerngeschäft in den zwei neuen Divisionen Advanced Photonic Solutions (Industriekundengeschäft) und Smart Mobility Solutions (Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern) gebündelt. Dafür wurden im Verlauf des 1. Quartals 2022 die bisherige Division Light & Optics sowie Teile von Light & Production in der neuen Division Advanced Photonic Solutions zusammengelegt. Die nichtphotonischen, insbesondere auf den Automobilmarkt ausgerichteten Aktivitäten, werden innerhalb des Jenoptik-Konzerns jetzt unter den Non-Photonic Portfolio Companies als eigenständige Marken (darunter HOMMEL ETAMIC, Prodomax und INTEROB) geführt. Die bisherige Division Light & Safety wurde zur Division Smart Mobility Solutions.
Die Vorjahresangaben in den Informationen nach Segmenten wurden an die neue Struktur des Jenoptik-Konzerns angepasst.
Das EBITDA ermittelt sich als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inkl. Wertminderungen und Wertaufholungen. Die Überleitung des EBITDA zum in der Konzerngewinn- und -verlustrechnung berichteten EBIT der fortgeführten Geschäftsbereiche stellt sich wie folgt dar:
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| in TEUR | 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021 |
|---|---|---|
| EBITDA | 69.598 | 66.636 |
| Planmäßige Abschreibungen | - 32.700 | - 23.917 |
| EBIT | 36.897 | 42.720 |
Das Mutterunternehmen des Jenoptik-Konzerns ist die JENOPTIK AG mit Sitz in Jena, eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Jena unter der Nummer HRB 200146. Die JENOPTIK AG ist an der Deutschen Börse, Frankfurt, notiert und wird unter anderem im TecDax und SDax geführt.
Die Geschäftstätigkeit im Jenoptik-Konzern unterliegt in gewissem Umfang dem Einfluss saisonaler Schwankungen. In der Vergangenheit waren Umsatz- und Ergebnisbeiträge vor allem im vierten Quartal höher als in den einzelnen vorangehenden Quartalen, geprägt durch ein stärkeres Jahresendgeschäft. Daher können die Zwischenergebnisse nur eingeschränkt als Indikator für die Ergebnisse des gesamten Geschäftsjahres herangezogen werden.
Im vorliegenden Konzernzwischenabschluss ("Zwischenabschluss") zum 30. Juni 2022, der auf Basis des International Accounting Standard (IAS) 34 "Zwischenberichterstattung" erstellt wurde, werden grundsätzlich - mit Ausnahme der erstmalig im Geschäftsjahr 2022 anzuwendenden Standards bzw. Änderungen an den Standards - die gleichen Bilanzierungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021. Dieser wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, wie sie in der EU verpflichtend anzuwenden sind. Diese Methoden sind im Anhang des Geschäftsberichts 2021 im Einzelnen detailliert beschrieben. Der Geschäftsbericht ist über die Jenoptik-Internetseite unter www.jenoptik.de in der Rubrik Investoren/Berichte und Präsentationen abrufbar.
Der Zwischenabschluss wurde in der Konzernwährung Euro erstellt und wird, wenn nicht anders vermerkt, in TEUR angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch genau ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten können.
Die folgenden IFRS bzw. Änderungen an den IFRS werden im Geschäftsjahr 2022 erstmalig angewendet:
Änderungen an IAS 16: Erzielung von Erlösen, bevor sich ein Vermögenswert in seinem betriebsbereiten Zustand befindet. Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 16 veröffentlicht. Danach ist es Unternehmen nicht mehr gestattet, Erlöse aus dem Verkauf von Gütern, die produziert werden, während eine Sachanlage zu ihrem Standort und in den vom Management beabsichtigten betriebsbereiten Zustand gebracht wird, von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieser Sachanlage abzuziehen. Stattdessen sind Erlöse zusammen mit den Kosten für die Herstellung dieser Güter in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen, und sind rückwirkend auf Sachanlagen anzuwenden, die in der Berichtsperiode der erstmaligen Anwendung in einen betriebsbereiten Zustand gebracht wurden. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Zwischenabschluss.
Änderungen an IAS 37: Belastende Verträge - Kosten für die Erfüllung eines Vertrags. Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 37 veröffentlicht, um zu konkretisieren, welche Kosten ein Unternehmen bei der Beurteilung, ob ein Vertrag belastend oder verlustbringend ist, zu berücksichtigen hat. Die Änderung stellt auf Kosten ab, die sich direkt auf den Vertrag beziehen (directly related cost approach).
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Da die bisherige Bilanzierungsmethode bereits den Konkretisierungen an IAS 37 entspricht, haben die Änderungen keine Auswirkungen auf den Zwischenabschluss.
Änderungen an IFRS 3: Verweis auf das Rahmenkonzept. Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen an IFRS 3 veröffentlicht. Mit den Änderungen wird der Verweis auf das 1989 veröffentlichte Rahmenkonzept für die Aufstellung und Darstellung von Abschlüssen durch einen Verweis auf das im März 2018 veröffentlichte Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung ersetzt, ohne die bestehenden Regelungen des Standards signifikant zu ändern.
Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen, und sind prospektiv anzuwenden. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Zwischenabschluss.
Jährliches Verbesserungsverfahren (2018-2020) - Änderungen an IAS 41: Besteuerung bei Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert. IAS 41 ist auf den Konzern nicht anwendbar. Die Änderung hat daher keine Auswirkungen auf den Zwischenabschluss.
Jährliches Verbesserungsverfahren (2018-2020) - Änderungen an IFRS 1: Tochterunternehmen als Erstanwender. Da der Jenoptik-Konzern bereits nach IFRS bilanziert, ergeben sich aus den Änderungen an IFRS 1 keine Auswirkungen auf den Zwischenabschluss.
Jährliches Verbesserungsverfahren (2018-2020) - Änderungen an IFRS 9: Gebühren beim 10%-Barwerttest in Bezug auf die Ausbuchung von finanziellen Verbindlichkeiten. Durch die Änderung am IFRS 9 wird klargestellt, welche Gebühren ein Unternehmen berücksichtigen muss bei der Beurteilung, ob die Bedingungen einer neuen oder modifizierten finanziellen Verbindlichkeit wesentlich von denjenigen der ursprünglichen Verbindlichkeit abweichen.
Die Änderung ist wirksam für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Die Änderung hat keinen Einfluss auf den Zwischenabschluss.
Jährliches Verbesserungsverfahren (2018-2020) - Änderungen an IFRS 16: Leasinganreize. Mit der Änderung wird die Darstellung der Erstattung von Mietereinbauten durch den Leasinggeber aus dem erläuternden Beispiel 13 zu IFRS 16 entfernt, um Missverständnisse in Bezug auf die Behandlung von Leasinganreizen zu beseitigen, die sich aus der entsprechenden Darstellung ergeben könnten.
Die Änderung ist wirksam für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Die Änderung am IFRS 16 hat keine Auswirkungen auf den Zwischenabschluss.
Die Erstellung des Zwischenabschlusses unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, erfordert bei einigen Posten, Annahmen zu treffen, die sich auf den Ansatz in der Bilanz bzw. in der Gesamtergebnisrechnung des Konzerns sowie auf die Angabe von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten auswirken. Alle Annahmen und Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln.
Die zugrundeliegenden Annahmen und Schätzungen werden fortlaufend überprüft. Dabei ergeben sich für den Ersteller des Zwischenabschlusses gewisse Ermessensspielräume. Vor dem Hintergrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie sowie den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und den damit verbundenen Sanktionen bestehen, insbesondere im Bereich Energieversorgung und Inflationsentwicklung, erhöhte Unsicherheiten in Bezug auf Schätzungen und Risiken im Hinblick auf wesentliche Buchwertanpassungen. Die zur Erstellung des vorliegenden Zwischenabschlusses getroffenen wesentlichen Annahmen und Schätzungen beziehen sich unverändert auf die im Konzernanhang zum 31. Dezember 2021 ab Seite 171 dargestellten Angaben. Darüber hinaus beziehen sich die zur Erstellung des vorliegenden Zwischenabschlusses getroffenen wesentlichen Annahmen und Schätzungen auf die Ermittlung des vorläufigen Kaufpreises sowie der bedingten Kaufpreiskomponenten aus der Veräußerung von VINCORION (vgl. Ab schnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich" ab Seite 30).
Im Konzernabschluss der JENOPTIK AG sind 41 (31.12.2021: 47) vollkonsolidierte Tochtergesellschaften einbezogen. Davon haben 9 (31.12.2021: 12) ihren Sitz im Inland und 32 (31.12.2021: 35) im Ausland. Zum Konsolidierungskreis des Jenoptik-Konzerns gehören zudem 3 Unternehmen (31.12.2021: 3), die nach der At-Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden.
Am 25. November 2021 hat Jenoptik einen Vertrag über den Verkauf von VINCORION, bestehend aus den hundertprozentigen Tochtergesellschaften JENOPTIK Advanced Systems GmbH (Deutschland; mittlerweile firmierend unter VINCORION Advanced Systems GmbH), JENOPTIK Power Systems GmbH (Deutschland; mittlerweile firmierend unter VINCORION Power Systems GmbH) sowie JENOPTIK Advanced Systems, LLC (USA; mittlerweile firmierend unter VINCORION LLC), unterzeichnet. Mit dem Closing der Transaktion am 30. Juni 2022 hat Jenoptik die Kontrolle über diese Tochtergesellschaften verloren und die Entkonsolidierung vorgenommen (vgl. Abschnitt "Aufgegebener Geschäftsbereich" ab Seite 30).
Weitere Unternehmenserwerbe oder -veräußerungen fanden im 1. Halbjahr 2022 nicht statt.
Die übrigen Veränderungen im Konsolidierungskreis sind auf die Löschung von in Liquidation befindlichen bzw. nicht mehr operativen Gesellschaften zurückzuführen.
Mit dem Closing am 30. November 2021 hat Jenoptik jeweils 100 Prozent der Anteile an den nachfolgenden Gesellschaften erworben:
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| ― | BG Medical Applications GmbH (BG Medical, Umfirmierung zu JENOPTIK Medical GmbH im Januar 2022), Berlin, Deutschland |
| ― | SwissOptic AG, Heerbrugg, Schweiz |
| ― | SwissOptic (Wuhan) Co., Ltd., Wuhan, China |
Mit dem Erwerb der SwissOptic (Wuhan) Co., Ltd. hat Jenoptik zudem die Beherrschung über deren Tochtergesellschaft Berliner Glas Wuhan Trading Co., Ltd., Wuhan, China, erlangt.
Die Einbeziehung in den Konzernabschluss 2021 gemäß IFRS 3 beruhte auf vorläufigen Beträgen. Die Vorläufigkeit betraf neben der Feststellung des erworbenen Nettovermögens die Bewertung der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten Vermögenswerte sowie die Feststellung des Kaufpreises im Hinblick auf die Finalisierung der Closing Accounts zum Erwerbszeitpunkt.
Im 1. Halbjahr 2022 erfolgte auf Basis der Closing Accounts die finale Einigung über den Kaufpreis in Höhe von 324.454 TEUR, der ausschließlich aus einer fixen Barkomponente besteht. Aufgrund des im November bezahlten vorläufigen Kaufpreises resultiert zum 30. Juni 2022 eine Forderung in Höhe von 2.000 TEUR (31.12.2021: 3.818 TEUR), mit deren Begleichung im 2. Halbjahr 2022 gerechnet wird. Die Feststellung des finalen Kaufpreises führte zu einer Erhöhung des Geschäfts- oder Firmenwerts um 1.818 TEUR.
Hinsichtlich der Feststellung des erworbenen Nettovermögens und der Bewertung der im Rahmen der Kaufpreisallokation identifizierten Vermögenswerte beruht die Einbeziehung in den Zwischenabschluss zum 30. Juni 2022 weiterhin auf vorläufigen Beträgen. Die Finalisierung der Erstkonsolidierung wird voraussichtlich im 3. Quartal 2022 erfolgen.
Dividende. Die virtuelle ordentliche Hauptversammlung der JENOPTIK AG beschloss am 15. Juni 2022 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,25 Euro pro Aktie. Die Auszahlung der Dividende führte zu einer Minderung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 14.310 TEUR.
Fair-Value-Anpassung bedingter Kaufpreiskomponenten im Vorjahr. Aus den Erwerben von INTEROB und TRIOPTICS resultierten bedingte Kaufpreisbestandteile, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert wurden und im Konzernanhang zum 31. Dezember 2021 ab Seite 230 ausführlich dargestellt sind. Aufgrund der Entwicklung im 1. Halbjahr 2021 erfolgten ergebniswirksame Fair-Value-Anpassungen in Höhe von 18.438 TEUR in den sonstigen betrieblichen Erträgen, die damit im Vorjahr zu einer entsprechenden Verbesserung der Ertragslage geführt haben.
Darüber hinaus gab es keine Geschäftsvorfälle, die wesentlichen Einfluss auf den Zwischenabschluss von Jenoptik im 2. Quartal oder kumuliert bis 30. Juni 2022 hatten.
Umsatzerlöse. Eine Aufgliederung der Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden nach Divisionen und Regionen ist in der Tabelle zu den Informationen nach Segmenten auf Seite 25 dargestellt. Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach zeitraum- und zeitpunktbezogener Erlöserfassung i.S.d. IFRS 15 ist der untenstehenden Tabelle zu entnehmen. Die zeitraumbezogen realisierten Umsätze enthalten Erlöse aus kundenspezifischen Serienfertigungen in der Division Advanced Photonic Solutions, kundenspezifischen Einzelfertigungen sowie erbrachten Dienstleistungen, wie zum Beispiel aus kundenspezifischen Entwicklungsprojekten und aus Traffic-Service-Provisions-Verträgen.
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| in TEUR | Advanced Photonic Solutions | Smart Mobility Solutions | Non-Photonic Portfolio Companies | Sonstige | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Konzernexterne Umsätze | 342.074 | 44.675 | 59.328 | 1.159 | 447.236 |
| (222.236) | (42.788) | (63.096) | (1.113) | (329.233) | |
| davon zeitraumbezogen realisierte Umsätze | 123.071 | 19.653 | 37.913 | 1.159 | 181.796 |
| (83.943) | (18.754) | (38.379) | (1.113) | (142.189) | |
| davon zeitpunktbezogen realisierte Umsätze | 219.003 | 25.022 | 21.415 | 0 | 265.440 |
| (138.294) | (24.034) | (24.716) | (0) | (187.044) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Aufgegebener Geschäftsbereich. Mit der Unterzeichnung des verbindlichen Vertrags über den Verkauf der Division VINCORION am 25. November 2021 wurde das Geschäftssegment als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert und die Vermögens -werte sowie Schulden als zur Veräußerung gehalten ausgewiesen. Der Verkauf der Geschäftsanteile an den einhundertprozentigen Tochtergesellschaften JENOPTIK Advanced Systems GmbH, JENOPTIK Power Systems GmbH sowie JENOPTIK Advanced Systems, LLC wurde mit dem Closing am 30. Juni 2022 abgeschlossen.
Das Ergebnis der VINCORION stellt sich bis zum Veräußerungszeitpunkt wie folgt dar:
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| in TEUR | 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 47.855 | 60.032 |
| Aufwendungen | 47.540 | 56.523 |
| EBIT | 315 | 3.510 |
| Finanzergebnis | - 415 | - 402 |
| Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit vor Ertragsteuern | - 100 | 3.108 |
| Ertragsteuern | - 918 | - 972 |
| Ergebnis aus laufender Geschäftstätigkeit nach Ertragsteuern | - 1.019 | 2.136 |
| Verlust aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs | - 1.275 | 0 |
| Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich | - 2.294 | 2.136 |
Das Ergebnis aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs nach Steuern ermittelt sich wie folgt:
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| in TEUR | 1.1. bis 30.6.2022 |
|---|---|
| Vorläufiger Kaufpreis | 68.827 |
| Buchwert des veräußerten Nettovermögens | - 69.603 |
| Verlust aus der Veräußerung vor Umgliederung der Währungsrücklage | - 776 |
| Umgliederung der Währungsumrechnungsrücklage | - 500 |
| Verlust aus der Veräußerung des aufgegebenen Geschäftsbereichs | - 1.275 |
Der vertraglich vereinbarte Kaufpreis basiert auf der Erstellung und Prüfung von Closing Accounts unter Berücksichtigung der Nettofinanzverschuldung sowie einem Working-Capital-Ausgleichsmechanismus zum 30. Juni 2022. Des Weiteren wurden bedingte Gegenleistungen vereinbart, die vom Erreichen bestimmter EBITDA-Erfolgskriterien der VINCORION in den Jahren 2022 und 2023 abhängen und zu einer zusätzlichen Gegenleistung von bis zu 5.000 TEUR führen können. Darüber hinaus bestehen bezüglich einzelner Vermögenswerte und Verpflichtungen der VINCORION betragsmäßig limitierte Freistellungsvereinbarungen, sodass diese wirtschaftlich bei Jenoptik verbleiben und als zusätzliche Kaufpreisforderung bzw. -rückstellung bilanziert werden. Die Verpflichtung zum Verlustausgleich aufgrund des bis 30. Juni 2022 bestehenden Ergebnisabführungvertrages mit der JENOPTIK Advanced Systems GmbH ist darüber hinaus als weitere Kaufpreisverpflichtung ausgewiesen. Zum 30. Juni 2022 wurde unter Berücksichtigung der zum beizulegenden Zeitwert erfassten bedingten Gegenleistung sowie der vorgenannten zusätzlichen Forderungen und Schulden ein vorläufiger Kaufpreis von 68.827 TEUR ermittelt. Die Finalisierung der Closing Accounts und damit des genauen vom Erwerber geschuldeten Kaufpreises wird im 2. Halbjahr 2022 erwartet. Zum Bilanzstichtag hat Jenoptik vom Erwerber einen Betrag in Höhe von 65.000 TEUR erhalten.
Die Netto-Cashflows aus dem Verkauf von VINCORION stellen sich wie folgt dar:
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| in TEUR | 1.1. bis 30.6.2022 |
|---|---|
| In Zahlungsmitteln erhaltenes Entgelt | 65.000 |
| Veräußerter Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten | 75 |
| Netto-Zuflüsse an Zahlungsmitteln | 64.925 |
Die von VINCORION generierten Netto-Cashflows bis zum Zeitpunkt des Closings sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:
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| in TEUR | 1.1. bis 30.6.2022 | 1.1. bis 30.6.2021 |
|---|---|---|
| Laufende Geschäftstätigkeit | 3.331 | 5.983 |
| Investitionstätigkeit | - 4.608 | - 5.576 |
| Finanzierungstätigkeit | - 2.076 | - 1.987 |
| Netto-Cashflows | - 3.353 | - 1.580 |
Das Ergebnis je Aktie aus aufgegebenem Geschäftsbereich (unverwässert = verwässert) beträgt minus 0,04 Euro (i.Vj. 0,04 Euro).
Da VINCORION zum 30. Juni 2022 veräußert wurde, sind die als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Schulden nicht mehr in der Bilanz enthalten.
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| in TEUR | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Geschäfts- oder Firmenwert | 586.548 | 573.022 |
| Erworbene Patente, Warenzeichen, Software, Kundenbeziehungen | 154.632 | 158.554 |
| Entwicklungskosten aus internen Entwicklungsprojekten | 11.481 | 9.953 |
| Selbst geschaffene Patente | 1.196 | 1.190 |
| Sonstige immaterielle Vermögenswerte | 6.733 | 10.529 |
| Gesamt | 760.590 | 753.247 |
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| in TEUR | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Grundstücke, Bauten | 168.577 | 156.334 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 67.487 | 65.826 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 26.624 | 26.073 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 27.440 | 18.424 |
| Gesamt | 290.129 | 266.656 |
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| in TEUR | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 95.215 | 80.655 |
| Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen | 107.122 | 86.840 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 35.885 | 30.285 |
| Geleistete Anzahlungen | 3.227 | 2.433 |
| Gesamt | 241.448 | 200.213 |
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| in TEUR | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | 5.613 | 13.347 |
| Forderungen aus Unternehmenserwerben oder -veräußerungen | 17.843 | 3.818 |
| Forderung aus Sicherheitseinbehalten Factoring | 1.048 | 1.032 |
| Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 1.112 | 1.385 |
| Gesamt | 25.616 | 19.582 |
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| in TEUR | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Abgrenzungen | 9.135 | 5.711 |
| Forderungen aus sonstigen Steuern | 6.885 | 4.313 |
| Forderungen an Mitarbeiter und abgegrenzte Personalkosten | 3.620 | 293 |
| Forderungen aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 786 | 605 |
| Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte | 390 | 517 |
| Gesamt | 20.816 | 11.439 |
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| in TEUR | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 469.874 | 421.218 |
| Leasingverbindlichkeiten | 31.596 | 27.528 |
| Gesamt | 501.470 | 448.746 |
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| in TEUR | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 99.591 | 137.575 |
| Leasingverbindlichkeiten | 11.060 | 11.418 |
| Gesamt | 110.651 | 148.993 |
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| in TEUR | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben oder -veräußerungen | 13.323 | 10.692 |
| Derivate | 3.581 | 1.818 |
| Verbindlichkeiten aus Zinsen | 1.676 | 2.897 |
| Vereinnahmte Zahlungen aus Forderungsverkäufen | 1.192 | 146 |
| Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen | 1.110 | 3.022 |
| Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | 2.700 | 3.449 |
| Gesamt | 23.582 | 22.023 |
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| in TEUR | 30.6.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Betriebsangehörigen | 15.806 | 9.392 |
| Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern | 7.360 | 7.171 |
| Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit | 1.618 | 1.708 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Berufsgenossenschaft | 828 | 998 |
| Abgrenzungen | 645 | 126 |
| Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten | 913 | 854 |
| Gesamt | 27.168 | 20.249 |
Die aufgeführten Buchwerte der Posten Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen, Zahlungsmittel, Forderungen sowie Derivate mit und ohne Hedge-Beziehung entsprechen den beizulegenden Zeitwerten. Die Buchwerte der übrigen Posten stellen einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. Die lang- und kurzfristigen Anteile der jeweiligen Bilanzposten wurden in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
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| in TEUR | Bewertungskategorie nach IFRS 9¹ | Buchwert 30.6.2022 | Buchwert 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| Finanzanlagen | |||
| Kurzfristige Geldanlagen | AC | 2.060 | 1.555 |
| Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen | FVTOCI | 815 | 1.001 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen | -² | 14.544 | 14.328 |
| Ausleihungen und übrige Finanzanlagen | AC | 1.974 | 1.985 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | 117.303 | 120.477 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | |||
| Forderungen aus Finanzierungsleasing | - | 0 | 57 |
| Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | FVTPL | 7.209 | 13.347 |
| Derivate mit Hedge-Beziehung | - | 6.859 | 2.977 |
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | FVTPL | 138 | 69 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | AC | 21.824 | 8.166 |
| Zahlungsmittel | AC | 99.094 | 54.817 |
1 AC = Amortized costs (fortgeführte Anschaffungskosten)
FVTPL = Fair value through Profit & Loss (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert durch die Gewinn- und Verlustrechnung)
FVTOCI = Fair value through other comprehensive income (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert durch das sonstige Ergebnis)
2 Bewertung gemäß IAS 28
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| in TEUR | Bewertungskategorie nach IFRS 9¹ | Buchwert 30.6.2022 | Buchwert 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| Finanzverbindlichkeiten | |||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | AC | 569.465 | 558.793 |
| Verbindlichkeiten aus Leasing | -² | 42.656 | 38.946 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | AC | 92.371 | 94.764 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | |||
| Derivate mit Hedge-Beziehung | - | 3.050 | 1.661 |
| Derivate ohne Hedge-Beziehung | FVTPL | 2.347 | 870 |
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | AC | 21.038 | 21.300 |
1 AC = Amortized costs (fortgeführte Anschaffungskosten)
FVTPL = Fair value through Profit & Loss (Bewertung zum beizulegenden Zeitwert durch die Gewinn- und Verlustrechnung)
2 Bewertung gemäß IFRS 16
Die Einstufung in der Hierarchie der beizulegenden Zeitwerte ergibt sich für die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, aus der folgenden Übersicht:
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| in TEUR | Buchwerte 30.6.2022 | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 |
|---|---|---|---|---|
| Anteile an nichtkonsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen | 815 | 0 | 0 | 815 |
| (1.001) | (0) | (0) | (1.001) | |
| Forderungen aus bedingten Gegenleistungen | 7.209 | 0 | 0 | 7.209 |
| (13.347) | (0) | (0) | (13.347) | |
| Derivate mit Hedge-Beziehung (Vermögenswerte) | 6.859 | 0 | 6.859 | 0 |
| (2.977) | (0) | (2.977) | (0) | |
| Derivate ohne Hedge-Beziehung (Vermögenswerte) | 138 | 0 | 138 | 0 |
| (69) | (0) | (69) | (0) | |
| Derivate mit Hedge-Beziehung (Verbindlichkeiten) | 3.050 | 0 | 3.050 | 0 |
| (1.661) | (0) | (1.661) | (0) | |
| Derivate ohne Hedge-Beziehung (Verbindlichkeiten) | 2.347 | 0 | 2.347 | 0 |
| (870) | (0) | (870) | (0) |
Die Werte in Klammern betreffen das Vorjahr
Der Stufe 1 werden beizulegende Zeitwerte zugeordnet, die als quotierte Marktpreise jederzeit verfügbar sind. Der Stufe 2 werden beizulegende Zeitwerte zugeordnet, die auf Basis von direkt oder indirekt beobachtbaren Parametern ermittelt werden. Der Stufe 3 liegen Bewertungsparameter zugrunde, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.
Die beizulegenden Zeitwerte aller Derivate werden anhand allgemein anerkannter Bewertungsmethoden ermittelt. Dabei werden die über den jeweils vereinbarten Terminkurs bzw. Zinssatz determinierten zukünftigen Zahlungsströme mit aktuellen Marktdaten diskontiert. Die verwendeten Marktdaten sind führenden Finanzinformationssystemen, wie beispielsweise Reuters, entnommen. Kommt eine Interpolation von Marktdaten zur Anwendung, erfolgt diese linear.
Die beizulegenden Zeitwerte von bedingten Vermögenswerten werden unter Berücksichtigung der erwarteten, zum Stichtag abgezinsten Zahlungsmittelzu- oder -abflüsse bewertet.
Die zum 30. Juni 2022 bilanzierten Forderungen aus bedingten Gegenleistungen resultieren aus dem Erwerb von TRIOPTICS sowie der Veräußerung von VINCORION.
Im Rahmen des Erwerbs von TRIOPTICS wurde eine Bonus / Malus-Regelung vereinbart, die an den handelsrechtlichen Umsatz der TRIOPTICS-Gruppe anknüpft und bei Abweichungen vom ursprünglichen Unternehmensplan von bis zu 15 Prozent zu einem Bonus bzw. Malus von bis zu 15 Mio Euro führt. Die Malusforderung wurde zum 31. Dezember 2021 auf Basis der erwarteten handelsrechtlichen Umsatzerlöse bewertet und im Jahr 2022 auf Grundlage des geprüften handelsrechtlichen Konzernabschlusses aktualisiert. Im Jahr 2022 wurde die Forderung anteilig mit der einbehaltenen Kaufpreisverbindlichkeit für die 2021 erworbenen restlichen 25 Prozent der Anteile verrechnet. Die Einzahlung der restlichen bedingten Forderung wird nach endgültiger Feststellung des Malus-Anspruchs erfolgen.
Die Forderungen aus bedingten Gegenleistungen aus dem Ver kauf der VINCORION basieren auf vereinbarten EBITDA Zielwerten in den Jahren 2022 und 2023. Die Vereinbarung sieht vor, dass bei Erreichen der jeweiligen Zielwerte ein Anspruch auf einen Earn-Out in Höhe von jeweils 2,5 Mio Euro besteht. Bei Unterschreitung der EBITDA-Zielwerte um bis zu 4,7 Mio Euro 2022 bzw. bis zu 4,5 Mio Euro 2023 reduziert sich der Earn-Out-Anspruch jeweils linear bis auf 0 Euro. Unterschreitungen im Jahr 2022 können 2023 aufgeholt werden. Die Ermittlung der bedingten Kaufpreisforderung für 2022 und 2023 erfolgte jeweils auf Basis der Unternehmensplanungen der VINCORION.
Beizulegende Zeitwerte bedingter Kaufpreiskomponenten werden unter Berücksichtigung einer laufzeit- und risikoadäquaten Abzinsung ermittelt. Ergebniswirksame Fair-Value-Anpassungen sind im sonstigen betrieblichen Ertrag oder Aufwand erfasst. Die Aufzinsung ist im Finanzergebnis ausgewiesen.
Die Entwicklung der finanziellen Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet und der Stufe 3 zugeordnet sind, kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:
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| in TEUR | Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen | Forderungen aus bedingten Gegenleistungen |
|---|---|---|
| Stand zum 1.1.2022 | 1.001 | 13.347 |
| Zugänge | 0 | 3.430 |
| Abgänge | 0 | - 9.450 |
| Änderungen Konsolidierungsstatus | - 187 | 0 |
| Im operativen Ergebnis erfasste Gewinne / Verluste (-) | 0 | - 653 |
| Im Finanzergebnis erfasste Gewinne / Verluste (-) | 0 | 535 |
| Stand zum 30.6.2022 | 815 | 7.209 |
Im ersten Halbjahr 2022 ergaben sich keine wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungseffekte im Zusammenhang mit COVID-19.
Im Vergleichszeitraum wurden Unterstützungsleistungen in Anspruch genommen, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie sowie die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen abzumildern. Diese betrafen insbesondere Kurzarbeitergeld sowie im Ausland teilweise gewährte sonstige staatliche Unterstützungsleistungen im Wert von insgesamt 2.936 TEUR, die insbesondere zu geringeren Personalkosten und damit einer entsprechenden Verbesserung der Ertragslage geführt haben.
2021 gehörte VINCORION zum Konsolidierungskreis des Jenoptik-Konzerns. Insofern wurden konzerninterne Bürgschaften, Patronatserklärungen und Garantien (nachfolgend zusammengefasst Bürgschaften) der JENOPTIK AG nicht als externe Bürgschaftsverhältnisse dargestellt. Mit dem abgeschlossenen Verkauf von VINCORION am 30. Juni 2022 werden die bestehenden Bürgschaften erstmalig als konzernextern eingestuft.
Die bei der JENOPTIK AG für einen bestimmten Zeitraum verbliebenen externen Vertragserfüllungsbürgschaften gegenüber Kunden der VINCORION betragen 17.221 TEUR. Des Weiteren wurden im Juni bzw. Anfang Juli 2022 für weitere bestehende Bürgschaften in Höhe von 13.362 TEUR für den Zeitraum bis zu einer befreienden Schuldübernahme durch VINCORION Rückbürgschaften von Banken gestellt. Das Risiko einer zukünftigen Inanspruchnahme aus Letzteren wird daher als sehr gering eingeschätzt.
Im aktuellen Berichtszeitraum wurden keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen getätigt.
Die aktuelle Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat nach § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde den Aktionären über die Jenoptik-Internetseite unter www.jenoptik.de unter Investoren/Corporate Governance dauerhaft zugänglich gemacht. Des Weiteren ist die Erklärung am Sitz der Gesellschaft einsehbar.
Die JENOPTIK AG und ihre Konzerngesellschaften sind an mehreren Gerichts- oder Schiedsverfahren beteiligt. Für mögliche finanzielle Belastungen aus laufenden Gerichts- oder Schiedsverfahren wurden in angemessener Höhe Rückstellungen für Prozessrisiken bzw. Prozesskosten gebildet. Sofern diese Verfahren erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten, sind sie im Konzernabschluss 2021 beschrieben. Bis zum 30. Juni 2022 haben sich keine weiteren Rechtsstreitigkeiten ergeben, die auf Basis der aktuellen Einschätzung wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten.
Es gab keine Vorgänge nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2022, die von wesentlicher Bedeutung für den Konzern waren bzw. die einen nennenswerten Einfluss auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage von Jenoptik hatten.
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Jena, 9. August 2022
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| Dr. Stefan Traeger | Hans-Dieter Schumacher |
| Vorsitzender des Vorstands | Finanzvorstand |
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