Quarterly Report • Aug 30, 2022
Quarterly Report
Open in ViewerOpens in native device viewer
Finanzbericht: 31166147
scrollen
| H1 | 2022 | H1 | 2021² | Veränderung in % | ||
|---|---|---|---|---|
| Konzern | ||||
| Umsatz | Mio. EUR | 233,4 | 181,7 | 28,4 |
| Normalisiertes EBITDA | Mio. EUR | 23,1 | 21,6 | 7,2 |
| Normalisierte EBITDA-Marge | % | 9,9 | 11,9 | -2,0 PP |
| Periodenergebnis nach Steuern | Mio. EUR | 11,0 | 4,1 | > 100,0 |
| Ergebnis je Aktie | EUR | 1,41 | 0,53 | > 100,0 |
| Investitionen | Mio. EUR | 13,5 | 15,5 | -12,9 |
| Abschreibungen | Mio. EUR | 15,0 | 12,7 | 18,1 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | Mio. EUR | 8,6 | 0,6 | > 100,0 |
scrollen
| 30.06.2022 | 31.12.2021 | Veränderung in % | ||
|---|---|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | Mio. EUR | 245,7 | 214,7 | 14,4 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | Mio. EUR | 186,5 | 126,9 | 46,9 |
| Eigenkapital | Mio. EUR | 193,8 | 182,7 | 6,1 |
| Eigenkapitalquote | % | 44,8 | 53,4 | -8,6 PP |
| Langfristige Schulden | Mio. EUR | 110,5 | 49,9 | 121,4 |
| Kurzfristige Schulden | Mio. EUR | 127,9 | 109,5 | 16,8 |
scrollen
| H1 | 2022 | H1 | 2021 | Veränderung in % | |
|---|---|---|---|
| Mitarbeiter (30.06.) | 2.905 | 2.738 | 6,1 |
1 Fortgeführte Geschäftsbereiche (exkl. IT/Services).
2 Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres wird aufgrund von Anpassungen im Segment IT/Services geändert.
wir blicken auf ein sehr herausforderndes erstes Halbjahr zurück, das durch hohe Marktunsicherheiten geprägt war. Der KAP-Konzern konnte dank bereits umgesetzter Verbesserungsmaßnahmen und diversifizierter Aufstellung der Segmente seine Krisenresistenz erneut unterstreichen und trotz volatiler Marktbedingungen einen Umsatzanstieg von knapp 28,4 % auf 233,4 Mio. EUR realisieren. Die Lieferkettenprobleme, Engpässe und Preisentwicklungen auf den Beschaffungsmärkten, wirkten sich allerdings nachteilig auf die Ergebnisentwicklung aus. Die normalisierte EBITDA-Marge fiel um 2,0 Prozentpunkte auf 9,9 % (i. Vj. 11,9 %). Der Rückgang der Profitabilität ist im Wesentlichen auf sehr dynamische Preissteigerungen zurückzuführen, die zwar an die Kunden weitergegeben werden können, jedoch mit Verzögerung.
Das deutliche Umsatzplus des Konzerns im Vorjahresvergleich ist wesentlich das Ergebnis einer starken Entwicklung im Segment flexible films. Durch die im ersten Quartal erfolgreich abgeschlossene Akquisition des israelischen Kunststoffspezialisten Haogenplast Ltd. ("Haogenplast") konnten wir unseren Wachstumskurs in dem Segment fortsetzen. Den definierten Zielen des Accelerate-Programms folgend, generieren wir mit diesem Zukauf profitable Ergebnisbeiträge. Das Segment engineered products trug ebenfalls zum Umsatzplus bei. Der positive Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 8,6 Mio. EUR bietet uns eine hohe Flexibilität bei der weiteren Umsetzung unserer Strategie zur nachhaltigen Wertsteigerung und unterstreicht gleichzeitig die solide Finanzlage des KAP-Konzerns. Im April 2022 konnten wir mit einem Bankenkonsortium einen neuen Kreditvertrag mit einem Volumen von 175 Mio. EUR abschließen. Davon sind 50 Mio. EUR für Akquisitionen vorgesehen, die unter dem Zustimmungsvorbehalt der finanzierenden Kreditinstitute stehen.
Für 2022 gehen wir davon aus, dass die Geschäftsentwicklung des KAP-Konzern spürbar von dem weiterhin unsicheren Marktumfeld beeinflusst wird. Der Russland-Ukraine-Krieg und seine erheblichen Effekte auf die Weltwirtschaft werden sich belastend auswirken und die Energiekrise wird sich verschärfen. Dennoch bleibt unsere Prognose unverändert, wir rechnen mit deutlich steigenden Umsatzerlösen im Vergleich zum Vorjahr. Beim operativen Ergebnis erwarten wir, dass es leicht über dem Vorjahr liegen wird.
Unser Accelerate-Programm werden wir bis Ende 2023 vollständig umsetzen und die Segmente entsprechend durch gezielte Investitionen und Optimierungen weiterentwickeln. Dabei steht die Profitabilitätssteigerung klar im Fokus. Wir streben gemessen am normalisierten EBITDA mittelfristig eine operative Zielmarge von über 10 % in allen Segmenten an. Gleichzeitig wollen wir durch verstärkte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in den Segmenten die Basis für zukünftiges Wachstum in attraktiven Marktnischen legen.
Auch beim Thema Nachhaltigkeit sind wir einen entscheidenden Schritt vorangekommen und haben in diesem Monat unsere neue ESG-Strategie veröffentlicht. Wir haben uns intensiv mit den vielfältigen Auswirkungen unseres Handelns beschäftigt und das Thema Nachhaltigkeit fest in unserem Geschäftsmodell verankert. Um unseren Fortschritt transparent messen zu können, haben wir im Rahmen der ESG-Strategie Nachhaltigkeitskennzahlen definiert. Zudem verpflichten wir uns zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact. Mit der Umsetzung verschiedener Effizienzmaßnahmen beabsichtigen wir beispielsweise den Energieverbrauch bis 2025 um 10% zu reduzieren. Zudem wollen wir die Emissionen durch Umstellung auf Grünstrom an allen relevanten Standorten deutlich senken. Damit leisten wir unseren Beitrag für den breiten und multidimensionalen gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise.
Wir freuen uns, unsere Strategie der nachhaltigen Wertsteigerung gemeinsam mit einem hochqualifizierten und sehr engagierten Team fortzusetzen. Wir bedanken uns bei allen Mitarbeitern des KAP-Konzerns ganz besonders für den gezeigten großartigen Einsatz, die hohe Flexibilität und die Achtsamkeit in diesen herausfordernden Zeiten. Auch für das Vertrauen, das Sie, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, dem KAP-Konzern entgegenbringen, bedanken wir uns herzlich.
Mit den besten Grüßen
scrollen
| Ihr Eckehard Forberich | Ihr Marten Julius |
| Vorstandssprecher | Finanzvorstand |
Die Weltwirtschaft war im zweiten Quartal 2022 von erhöhten Unsicherheiten geprägt, die die wirtschaftliche Erholung deutlich verlangsamten. Der ausgebrochene Krieg zwischen Russland und der Ukraine hatte umfangreiche Sanktionen der westlichen Staatengemeinschaft gegenüber Russland zur Folge. Ein weitreichendes Handelsembargo und der Ausschluss Russlands vom globalen Finanzmarkt sorgten an den Rohstoffmärkten für starke Preisanstiege. Zentralbanken reagierten mit ersten Zinserhöhungen und zurückgefahrenen Anleihekäufen auf die anhaltend hohe Inflation und verstärkten den Druck auf die Finanzmärkte. Die steigenden Verbraucherpreise wirkten sich außerdem negativ auf die Konsumentenstimmung und die Kaufkraft der Verbraucher aus. Einen positiven Einfluss hatte die Aufhebung der covid-19-Schutzmaßnahmen in den meisten Ländern infolge von Impferfolgen sowie überwiegend milderen Krankheitsverläufen bei der Virusvariante Omikron aus. China verhängte aufgrund der strikt verfolgten Null-Covid-Strategie allerdings temporäre Ausgangssperren, welche die Dynamik des chinesischen Wirtschaftswachstums dämpften und die globalen Lieferkettenprobleme verstärkten.
Die Erwartungen in Hinblick auf die Konjunkturentwicklung wurden deutlich nach unten korrigiert. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für das Gesamtjahr 2022 nur noch ein globales Wirtschaftswachstum von 3,2 %. Damit wurde die Prognose gegenüber der Einschätzung im April noch einmal um 0,4 Prozentpunkte gesenkt. Dabei rechnen die Experten mit einem höheren Wachstum in den Schwellenländern gegenüber den Industrienationen. In Europa soll die Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt um 2,6 % wachsen. Für die Vereinigten Staaten wird ein moderates Wachstum von 2,3 % prognostiziert.
In Deutschland stieg das Bruttoinlandsprodukt gemäß den Angaben des Statistischen Bundesamts im zweiten Quartal preis- und kalenderbereinigt um 1,4 % im Vergleich zum Vorjahresquartal und um 0,0 % gegenüber dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022. Die Wirtschaft wurde vor allem von den privaten und staatlichen Konsumausgaben gestützt, während der Außenbeitrag das Wirtschaftswachstum dämpfte. Die anhaltende Corona-Pandemie, gestörte Lieferketten, steigende Preise und der Krieg in der Ukraine schlagen sich deutlich in der konjunkturellen Entwicklung nieder. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Juli auf 88,6 Punkte gefallen und liegt damit 3,2 Punkte unter dem Indexstand im April 2022 sowie auf dem tiefsten Stand seit Juni 2020. Die Unternehmen würden somit in den kommenden Monaten erheblich schlechtere Geschäfte erwarten. Besonders die hohen Energiepreise und die drohende Gasknappheit belasten laut dem ifo Institut die Konjunktur, sodass sich Deutschland an der Schwelle zur Rezession befindet. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet für 2022 einen Anstieg der realen Wirtschaftsleistung Deutschlands um rund 1,5 %. Der IWF rechnet für 2022 nur noch mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung in Deutschland von insgesamt 1,2 %.
Die Segmentunternehmen des KAP-Konzerns sind in verschiedenen Marktnischen aktiv und produzieren im Wesentlichen Produkte und Lösungen für Unternehmen aus dem industriellen Bereich. Die Daten zu aktuellen Entwicklungen auf diesen Märkten sind aufgrund des speziellen Zuschnitts nur eingeschränkt öffentlich verfügbar. Wesentlich für die Entwicklung der Segmente bzw. der Segmentunternehmen sind die allgemeine konjunkturelle Lage sowie die wichtigsten Kundenindustrien der Segmentunternehmen: der Automobilsektor, die Industrieproduktion und das Baugewerbe. Nach Berechnungen des BDI stieg die Erzeugung im produzierenden Gewerbe im ersten Quartal 2022 kalenderbereinigt um 0,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im Baugewerbe wurde ein Anstieg von 5,4 % verzeichnet, während die Produktion von Konsumgütern um 7,6 % stieg. Bei Vorleistungsgütern wurde ein Rückgang der Produktionsentwicklung von 0,8 % verzeichnet, ebenso bei den Investitionsgütern mit einer Abnahme von 4,4 %.
Die Automobilbranche belasteten laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) im ersten Halbjahr noch immer gestörte Wertschöpfungs- und Logistikketten, die insbesondere durch den Halbleitermangel und Störungen der Transportketten, insbesondere infolge der Chinesischen Null-Covidstrategiemaßnahmen, hervorgerufen wurden und die Produktionskapazitäten begrenzten. Die durch den Russland-Ukraine-Krieg und die Inflation verursachten erheblichen Unsicherheiten sorgten für einen Nachfragerückgang in den Märkten USA, Europa und Japan. So lagen die Neuzulassungen in Europa im ersten Halbjahr mit 5,6 Mio. Pkw 14 % unter dem Vorjahr. In Deutschland gingen die Neuzulassungen dem VDA zufolge um 11 % zurück. Die Verkäufe auf dem US-Light-Vehicle-Markt (Pkw und Light Trucks) gingen um 18% auf 6,8 Mio. Einheiten zurück. China konnte im Juni im Gegensatz dazu einen neuen Rekordwert bei den Neufahrzeugen verzeichnen und erreichte einen Absatz von 10,2 Mio. Einheiten im ersten Halbjahr, was einem Plus von knapp 4 % entspricht. Hintergrund war laut dem VDA unter anderem ein durch Lockdowns verursachter Aufschub der Nachfrage. Deutliche Zuwächse konnte außerdem der indische Markt mit einem um 16 % gewachsenen Absatz auf 1,8 Mio. Pkw verzeichnen. Das Wachstum bei elektrobetriebenen Neufahrzeugen setzt sich laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) außerdem stetig fort, auch wenn es sich im ersten Halbjahr etwas abgeflacht hat. In den ersten sechs Monaten 2022 wurden laut KBA etwa 167.000 vollelektrische Fahrzeuge neu zugelassen, was einem Wachstum von 12,5 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 entspricht.
Der KAP-Konzern verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 einen Umsatzanstieg von 28,4 %, der angesichts des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds auf die erfolgreiche Portfoliooptimierung im vergangenen Jahr zurückzuführen ist, bei der die Erlöse aus dem Verkauf der Nichtkernaktivitäten (IT- und Gewerbeimmobilien) in wachstumsstarke Beteiligungen investiert wurden. Damit setzte der KAP-Konzern die solide Geschäftsentwicklung, mit der sie in das neue Geschäftsjahr gestartet war, im zweiten Quartal fort. Das Marktumfeld war im ersten Halbjahr durch eine weitere Verschärfung der Lieferkettenkrise und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges geprägt. Die Engpässe auf den Beschaffungsmärkten sowie die Störungen in den globalen Lieferketten haben sich in den ersten beiden Quartalen 2022 nachteilig auf die Ergebnisentwicklung des KAP-Konzerns ausgewirkt. So können wir die signifikanten Anstiege der Rohstoffpreise und der Energiekosten nach wie vor lediglich mit einer zeitlichen Verzögerung an unsere Kunden weitergeben und nicht vollumfänglich. Dieser Umstand resultierte in einer Verschlechterung der normalisierten EBITDA-Marge auf 9,9 % (i. Vj. 11,9 %).
Das Umsatzplus des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr resultierte im Wesentlichen aus der positiven Entwicklung des Segments flexible films, dessen Wachstumskurs durch die abgeschlossene Akquisition des israelischen Kunststoffspezialisten Haogenplast Ltd. ("Haogenplast") weiter beschleunigt wurde. Der Segmentumsatz stieg um 52,4% auf 102,6 Mio. EUR (i. Vj. 67,3 Mio. EUR). Gemäß dem klar definierten Ziel des Accelerate-Programms, das KAP-Beteiligungsportfolio mit attraktiven zusätzlichen Akquisitionen zu stärken, generiert die Industrieholding mit diesem Zukauf zudem profitable Ergebnisbeiträge. Auch das Segment engineered products leistete einen wesentlichen Beitrag zur Umsatzsteigerung des KAP-Konzerns. So stieg der Umsatz in diesem Segment auf 76,4 Mio. EUR (i. Vj. 60,0 Mio. EUR), was einem Anstieg von 27,3 % entspricht. Diese positive Entwicklung resultierte insbesondere aus einer gestiegenen Kundennachfrage auf Basis unseres globalen Produktionsnetzwerks.
Die Geschäftsentwicklung der weiteren Segmente, insbesondere der stärker auf den Automobilsektor fokussierten Segmente surface technologies und precision components, war ebenfalls solide. So verzeichnete das Segment surface technologies - trotz anhaltender Lieferketten- und Halbleiterprobleme unserer Kunden in der gesamten ersten Jahreshälfte - einen Umsatzanstieg um 6 % auf 32,5 Mio. EUR (i. Vj. 30,7 Mio. EUR). Der Umsatz des Segments precision components entwickelte sich in dem herausfordernden Marktumfeld stabil.
scrollen
| H1 | 2022 | H1 | 2021 | Veränderung in % | ||
|---|---|---|---|---|
| Umsatz | Mio. EUR | 233,4 | 181,7 | 28,4 |
| EBITDA | Mio. EUR | 32,2 | 19,7 | 63,6 |
| Normalisierungen | Mio. EUR | -9,1 | 1,9 | n. m. |
| Normalisiertes EBITDA | Mio. EUR | 23,1 | 21,6 | 7,2 |
| Normalisierte EBITDA-Marge | % | 9,9 | 11,9 | -2,0 PP |
| Investitionen | Mio. EUR | 13,5 | 15,5 | -12,6 |
| Mitarbeiter (30.06.) | 2.905 | 2.738 | 6,1 |
1 Fortgeführte Geschäftsbereiche (exkl. IT/Services).
Im ersten Halbjahr 2022 erzielte der KAP-Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 233,4 Mio. EUR, was einem Anstieg von 28,4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (i. Vj. 181,7 Mio. EUR). Das Wachstum reflektiert sowohl anorganisches Wachstum durch den Umsatzbeitrag aus der Haogenplast-Übernahme als auch organisches Wachstum durch die deutlich gestiegene Nachfrageentwicklung in unseren Segmenten flexible films und engineered products.
Die Materialkosten erhöhten sich vor allem aufgrund stark gestiegener Rohstoffpreise und der im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Produktionskapazität deutlich um 44,6 Mio. EUR auf 139,8 Mio. EUR. Die Materialaufwandsquote erhöhte sich entsprechend um 7,1 Prozentpunkte auf 58,5 %. Der Personalaufwand ist im ersten Halbjahr auf 52,2 Mio. EUR gestiegen (i. Vj. 45,0 Mio. EUR), was im Wesentlichen auf das Mitarbeiterwachstum durch die Haogenplast-Übernahme zurückzuführen ist. Aufgrund unseres ebenfalls überproportional gestiegenen Outputs reduzierte sich der Anteil des Personalaufwands an der Gesamtleistung um 3,0 Prozentpunkte auf 21,8 % (i. Vj. 24,7 %).
Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen im ersten Halbjahr 17,6 Mio. EUR und lagen damit um rund 75 % über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Realisierung der bedingten Kaufpreiskomponente im Zusammenhang mit der Veräußerung der Gewerbeimmobilie in Fulda sowie aus Gewinnen im Rahmen der Veräußerung weiterer Immobilien. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen auf 32,4 Mio. EUR an (i. Vj. 31,8 Mio. EUR). Der Antieg resultieren im Wesentlichen aus aufgrund des Umsatzanstiegs erhöhten Fracht- und Verpackungskosten.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag im ersten Halbjahr bei 32,2 Mio. EUR und wurde um Einmal- und Sondereffekte in Summe von -9,1 Mio. EUR normalisiert. Die Normalisierungen betrafen hauptsächlich Gewinne aus der Veräußerung von Immobilien und sonstigem Anlagevermögen sowie transaktionsbezogene Beratungsgebühren und Restrukturierungskosten. Das normalisierte EBITDA stieg um 7,2 % auf 23,1 Mio. EUR an (i. Vj. 21,6 Mio. EUR). Die normalisierte EBITDA-Marge sank um 2,0 Prozentpunkte auf 9,9 % (i. Vj. 11,9 %).
Die Abschreibungen stiegen auf 15,0 Mio. EUR (i. Vj. 12,7 Mio. EUR).
Das normalisierte Betriebsergebnis (EBIT) ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,4 % auf 8,1 Mio. EUR zurück (i. Vj. 8,8 Mio. EUR). Das Ergebnis vor Ertragsteuern erhöhte sich auf 15,7 Mio. EUR (i. Vj. 6,3 Mio. EUR). Der Steueraufwand lag mit 4,7 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (i. Vj. 2,2 Mio. EUR). Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen betrug 0,5 Mio. EUR im Vergleich zu 19,6 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum. Der hohe Betrag im Vorjahr beinhaltete hauptsächlich die Veräußerungsgewinne für die Anteile an den Gesellschaften aus dem IT/Services-Segment. Das Konzern-Halbjahresergebnis schrumpfte dadurch von 23,7 Mio. EUR im Vorjahreszeitraum auf 11,6 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2022.
scrollen
| H1 | 2022 | H1 | 2021 | Veränderung in % | ||
|---|---|---|---|---|
| Umsatz | Mio. EUR | 102,6 | 67,3 | 52,4 |
| Normalisiertes EBITDA | Mio. EUR | 14,4 | 10,0 | 44,8 |
| Normalisierte EBITDA-Marge | % | 14,1 | 14,8 | -0,7 PP |
| Investitionen | Mio. EUR | 2,9 | 1,6 | 78,8 |
| Mitarbeiter (30.06.) | 545 | 365 | 49,3 |
Das Segment flexible films führte im ersten Halbjahr 2022 seinen Wachstumskurs fort und erwirtschaftete den bis dato höchsten Halbjahresumsatz sowie den höchsten Quartalsumsatz im zweiten Jahresviertel. Das Segment verzeichnete dank seiner starken Marktposition und inklusive des neu hinzugekommenen Umsatzes in Höhe von 29,9 Mio. EUR aus der Haogenplast-Übernahme einen Umsatzzuwachs von 52,4 % auf 102,6 Mio. EUR (i. Vj. 67,3 Mio. EUR). Konfrontiert ist das Segment derzeit weiterhin mit steigenden Rohstoffpreisen bei PVC und Weichmachern. In der EBITDA-Marge spiegelt sich dies in einem leichten Rückgang der Marge wider. Das normalisierte EBITDA stieg in den ersten sechs Monaten um 45 % auf 14,4 Mio. EUR (i. Vj. 10 Mio. EUR), während die normalisierte EBITDA-Marge um 0,7 Prozentpunkte auf 14,1 % sank.
Im ersten Quartal 2022 hat die KAP AG im Segment flexible films mit der Übernahme von Haogenplast eine attraktive Transaktion abgeschlossen. Haogenplast ist ein führender Anbieter von hochwertigen Kunststoffprodukten mit Sitz in Israel. Das Unternehmen stellt im Wesentlichen Folien für Anwendungen im Baubereich her, wie z. B. für Schwimmbecken, Fensterlaminate und technisch hochwertige wetterfeste Dachabdeckungen.
Im Berichtszeitraum investierte das Segment 2,9 Mio. EUR, womit die Investitionsausgaben deutlich über dem Vorjahresniveau lagen (i. Vj. 1,6 Mio. EUR). Die Investitionen umfassten im Wesentlichen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. Die Zahl der Mitarbeiter stieg zum 30. Juni 2022 durch die Haogenplast-Übernahme um 49,3% auf 545 (i. Vj. 365).
scrollen
| H1 | 2022 | H1 | 2021 | Veränderung in % | ||
|---|---|---|---|---|
| Umsatz | Mio. EUR | 76,4 | 60,0 | 27,3 |
| Normalisiertes EBITDA | Mio. EUR | 5,3 | 5,0 | 7,7 |
| Normalisierte EBITDA-Marge | % | 7,0 | 8,3 | -1,3 PP |
| Investitionen | Mio. EUR | 4,1 | 1,8 | > 100 |
| Mitarbeiter (30.06.) | 887 | 933 | -4,9 |
Im Segment engineered products stiegen die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2022 um 27,3 % auf 76,4 Mio. EUR (i. Vj. 60,0 Mio. EUR), maßgeblich getrieben durch die Weitergabe der gestiegenen Rohstoffkosten sowie eine generell gestiegene Kundennachfrage nach unseren Produkten dieses Segments. Das normalisierte EBITDA erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 67,7 % auf 5,3 Mio. EUR (i. Vj. 5,0 Mio. EUR). Die normalisierte EBITDA-Marge verringerte sich um 1,3 Prozentpunkte auf 7,0 % (i. Vj. 8,3 %). Die geringere Profitabilität im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 ist weiterhin auf gestiegene Kosten für Rohmaterial, Frachtkosten und Energie zurückzuführen, die nur zeitverzögert an die Kunden weitergereicht werden können. Außerdem belasten anhaltende Lieferkettenprobleme, speziell in der Automobilindustrie, das Segment.
Im Berichtszeitraum führte die KAP AG im Rahmen von Accelerate die eingeleiteten Vertriebsinitiativen konsequent fort. Mit der in Bau befindlichen neuen Produktionshalle und einem neuen Textillabor am Standort Hessisch Lichtenau werden die Produktionskapazitäten deutlich erhöht. Dieses Projekt trug maßgeblich dazu bei, dass das Investitionsvolumen des Segments im Berichtszeitraum mit 4,1 Mio. EUR deutlich über dem Vorjahr (i. Vj. 1,8 Mio. EUR) lag.
Zum 30. Juni 2022 waren im Segment 887 Mitarbeiter (i. Vj. 933) beschäftigt, somit 4,9 % weniger als zum Vorjahresstichtag. Der Mitarbeiterrückgang ist auf den Verkauf des Standortes in Lomnice zurückzuführen.
scrollen
| H1 | 2022 | H1 | 2021 | Veränderung in % | ||
|---|---|---|---|---|
| Umsatz | Mio. EUR | 32,5 | 30,7 | 6,0 |
| Normalisiertes EBITDA | Mio. EUR | 3,9 | 5,8 | -32,6 |
| Normalisierte EBITDA-Marge | % | 12,0 | 18,9 | -6,9 PP |
| Investitionen | Mio. EUR | 2,7 | 9,0 | -70,0 |
| Mitarbeiter (30.06.) | 765 | 725 | 5,5 |
Im Segment surface technologies stiegen die Umsatzerlöse nach einer stabilen Entwicklung im ersten Quartal trotz anhaltender Lieferketten- und Halbleiterprobleme unserer Kunden über die gesamte erste Jahreshälfte hinweg um 6,0 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 32,5 Mio. EUR an (i. Vj. 30,7 Mio. EUR). Das normalisierte EBITDA verringerte sich um 32,6 % deutlich auf 3,9 Mio. EUR im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2021 (5,8 Mio. EUR). Die normalisierte EBITDA-Marge verringerte sich entsprechend um 6,9 Prozentpunkte auf 12,0 % (i. Vj. 18,9 %). Grund dafür waren wiederum vor allem stark steigende Materialkosten sowie Kostensteigerungen speziell für Strom und Gas, die wie branchenüblich nur zeitverzögert und teilweise nicht vollständig weiter gegeben werden können.
Das Investitionsvolumen, welches im Vorjahr im Wesentlichen die Aufwendungen für den neuen Standort in Alabama umfasste, fiel im diesjährigen Berichtszeitraum mit 2,7 Mio. EUR deutlich geringer aus (i. Vj. 9,0 Mio. EUR).
Zum 30. Juni 2022 waren 765 Mitarbeiter im Segment beschäftigt, ein Anstieg um 5,5 % im Vergleich zum Ende des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (i. Vj. 725). Der Grund für den Anstieg ist im Wesentlichen der Aufbau von Mitarbeitern an dem neuen Standort in Jasper, Alabama.
scrollen
| H1 | 2022 | H1 | 2021 | Veränderung in % | ||
|---|---|---|---|---|
| Umsatz | Mio. EUR | 22,2 | 22,2 | -0,2 |
| Normalisiertes EBITDA | Mio. EUR | 0,7 | 1,8 | -59,9 |
| Normalisierte EBITDA-Marge | % | 3,3 | 8,1 | -4,8 PP |
| Investitionen | Mio. EUR | 3,6 | 3,0 | -18,2 |
| Mitarbeiter (30.06.) | 646 | 658 | -1,8 |
Das Segment precision components erzielte im ersten Halbjahr trotz eines ebenfalls hohen Anteils im Automobilsektor einen unveränderten Umsatz von 22,2 Mio. EUR (i. Vj. 22,2 Mio. EUR). Die weiterhin bestehenden Lieferkettenprobleme und starken Rohstoffpreissteigerungen belasten nach wie vor die Profitabilität des Segments, da die Preissteigerungen branchenüblich nur zeitverzögert an Kunden weitergegeben werden können und die Teuerung derzeit anhält. Gemäß den aktuellen EU-Sanktionen darf der KAP-Konzern aufgrund des Russland-Ukraine-Krieges seit Juni außerdem nur noch Rohmaterial und keine halbfertigen Fabrikate an unseren Lohnveredelungsstandort in Belarus liefern. Durch alternative Bezugsquellen sind die Transportkosten des Segments stark gestiegen. Das normalisierte EBITDA sank entsprechend im ersten Halbjahr 2022 deutlich auf 0,7 Mio. EUR (i. Vj. 1,8 Mio. EUR). Die normalisierte EBITDA-Marge ging um 4,8 Prozentpunkte auf 3,3 % zurück (i. Vj. 8,1 %).
Die Investitionen betrugen im ersten Halbjahr 3,6 Mio. EUR (i. Vj. 3,0 Mio. EUR) und setzen sich überwiegend aus Investitionen für neue Kundenaufträge, unter anderem im Bereich e-Bike Komponenten, am Standort Dresden zusammen. Die Zahl der Mitarbeiter im Segment precision components lag zum 30. Juni 2022 bei 646 (i. Vj. 658), ein Rückgang um 1,8%.
scrollen
| in Mio. EUR | H1 | 2022 1 | H1 | 2021 | Veränderung in % |
|---|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 8,6 | 0,6 | > 100 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -39,8 | -28,2 | 41,1 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 28,5 | 18,5 | 54,3 |
| Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds | -2,7 | -9,1 | -70,2 |
| Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds | 1,9 | 1,2 | 54,2 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 16,6 | 8,1 | 104,9 |
1 Fortgeführte Geschäftsbereiche (exkl. IT/Services).
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022 deutlich auf 8,6 Mio. EUR gestiegen (i. Vj. 0,6 Mio. EUR). Der niedrige operative Cashflow des Vorjahres resultierte aus Einmaleffekten zum Vorjahresstichtag im Zusammenhang mit dem Verkauf des IT/Services-Segments.
Aus dem Cashflow aus Investitionstätigkeit ergab sich ein Mittelabfluss von 39,8 Mio. EUR (i. Vj. 28,2 Mio. EUR). Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf den Erwerb von Haogenplast in Israel zurückzuführen.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug im ersten Halbjahr 28,5 Mio. EUR (i. Vj. 18,5 Mio. EUR). Der erneut hohe Zufluss in diesem Bereich resultiert aus der Refinanzierung unserer Akquisition in Israel und der Refinanzierung des erhöhten Working Capital.
Der KAP-Konzern konnte im April 2022 mit einem neuen Bankenkonsortium einen Kreditvertrag mit einem Kreditvolumen von 175 Mio. EUR abschließen. Davon sind 50 Mio. EUR für Akquisitionen vorgesehen, die unter dem Zustimmungsvorbehalt der finanzierenden Kreditinstitute stehen. Der alte Kreditvertrag wurde vorzeitig abgelöst.
Die Bilanzsumme des KAP-Konzerns lag zum 30. Juni 2022 bei insgesamt 432,2 Mio. EUR und damit um 90,1 Mio. EUR über dem Stand vom 31. Dezember 2021 in Höhe von 342,1 Mio. EUR.
Auf der Aktivseite erhöhten sich die langfristigen Vermögenswerte um 31,0 Mio. EUR auf 245,7 Mio. EUR (31.12.2021: 214,7 Mio. EUR). Die immateriellen Vermögenswerte erhöhten sich um 13,4 Mio. EUR auf 49,3 Mio. EUR. Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus der Übernahme von Haogenplast in Israel. Bedingt durch unsere Investitionen stiegen die Sachanlagen um 17,5 Mio. EUR auf 189,9 Mio. EUR (31.12.2021: 172,3 Mio. EUR). Die Renditeimmobilien sanken um 0,7 Mio. EUR auf 1,1 Mio. EUR (31.12.2021: 1,9 Mio. EUR). Gegenüber dem 31. Dezember 2021 stiegen die aktiven latenten Steueransprüche um 0,8 Mio. EUR auf 5,2 Mio. EUR (31.12.2021: 4,4 Mio. EUR).
Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 59,6 Mio. EUR auf 186,5 Mio. EUR (31.12.2021: 126,9 Mio. EUR). Diese Entwicklung ist vor allem auf den deutlichen Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 30,9 Mio. EUR auf 69,3 Mio. EUR (31.12.2021: 38,4 Mio. EUR) und den Anstieg der Vorräte um 28,1 Mio. EUR auf 87,7 Mio. EUR (31.12.2021: 59,6 Mio. EUR) zurückzuführen. Grund dafür sind höhere Lagerbestände zur Vorsorge für den Fall zunehmender Lieferengpässe, steigender Rohstoffpreise und die bereits erwähnte Übernahme von Haogenplast. Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte stiegen um 1,3 Mio. EUR auf 11,6 Mio. EUR (31.12.2021: 10,3 Mio. EUR). Die liquiden Mittel sanken um 0,8 Mio. EUR auf 16,6 Mio. EUR (31.12.2021: 17,4 Mio. EUR).
Das Working Capital erhöhte sich um 36,3 Mio. EUR auf 109,8 Mio. EUR (31.12.2021: 73,5 Mio. EUR). Die Ausweitung des Working Capital steht im Einklang mit dem Anstieg der operativen Leistung des KAP-Konzerns im ersten Halbjahr sowie den stark gestiegenen Rohstoffpreisen und den höheren Vorratsbeständen.
Auf der Passivseite stieg das Eigenkapital um 11,1 Mio. EUR auf 193,8 Mio. EUR (31.12.2021: 182,7 Mio. EUR). Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus dem laufenden Jahresüberschuss. Die langfristigen Schulden sind um 60,6 Mio. EUR auf 110,5 Mio. EUR (31.12.2021: 49,9 Mio. EUR) gestiegen. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten erhöhten sich um 58,6 Mio. EUR auf 85,3 Mio. EUR (31.12.2021: 26,7 Mio. EUR). Hintergrund für den Anstieg ist die neue Konsortialkreditfinanzierung, welche der Konzern im April 2022 abschließen konnte. Anders als zum Stichtag 31.12.2021 führte die neue Finanzierung wieder zum Ausweis unter den langfristigen Schulden.
Die kurzfristigen Schulden stiegen um 18,4 Mio. EUR auf 127,9 Mio. EUR (31.12.2021: 109,5 Mio. EUR). Dies ist im Wesentlichen auf die um 22,7 Mio. EUR auf 47,2 Mio. EUR (31.12.2021: 24,5 Mio. EUR) gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die höheren übrigen Verbindlichkeiten in Höhe von 21,7 Mio. EUR zurückzuführen (31.12.2021: 11,3 Mio. EUR). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen insbesondere bedingt durch unsere erhöhten Vorräte und die gestiegenen Rohstoffpreise. Die übrigen Rückstellungen sanken dagegen um 6,0 Mio. EUR auf 16,9 Mio. EUR (31.12.2021: 22,9 Mio. EUR). Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten betrugen 30,3 Mio. EUR und sanken um 12,8 Mio. EUR (31.12.2021: 43,1 Mio. EUR). Diese Veränderung hängt ebenfalls mit der oben erwähnten Refinanzierung zusammen.
Eine Beschreibung der wesentlichen Chancen und Risiken sowie der Grundsätze des Risikomanagementsystems des KAP-Konzerns enthält der Konzernlagebericht im veröffentlichten Geschäftsbericht 2021 auf den Seiten 63 ff. Die genannten Risiken bezüglich der konjunkturellen Entwicklung sowie Risiken in Bezug auf Energie- und Rohstoffpreise sind zu einem großen Teil eingetreten. Unsicherheiten durch den Russland-Ukraine-Krieg und die anhaltende covid-19-Pandemie, Lieferengpässe sowie eine restriktivere Geldpolitik als Reaktion der Zentralbanken auf die hohe Inflation haben zu einer deutlichen Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums geführt. Mit unserer Diversifikation über mehrere Segmente und einem breiten Produktportfolio verringern wir die Abhängigkeit von der Entwicklung einzelner Branchen. Erhöhte Einkaufspreise z. B. für PVC oder Strom und Gas geben wir im Rahmen der vertraglichen Möglichkeiten an unsere Kunden weiter. Teilweise können sie jedoch nur zeitverzögert und in Einzelfällen nicht vollständig weitergegeben werden. Die im Geschäftsbericht 2021 getroffenen Aussagen zur übrigen Chancen- und Risikolage sind im Wesentlichen nach wie vor gültig.
Es bestehen weiterhin Risiken aus einem sich möglicherweise verschlechternden Verlauf der covid-19-Pandemie oder damit im Zusammenhang stehenden weiteren Nachwirkungen auf den Welthandel und die weltweiten Lieferketten, insbesondere durch erneute weitreichende Lockdown-Maßnahmen in China. Des Weiteren können ein Konjunkturabschwung und weiter steigende Energie- und Rohstoffpreise die Geschäftsentwicklung des KAP-Konzerns negativ beeinflussen. Ein besonderes Risikoszenario würde außerdem ein plötzlicher europäischer Importstopp für Gas aus Russland darstellen. Darüber hinaus können sich weitere oder härtere Sanktionen der Europäischen Union gegenüber Russland negativ auf das Geschäft des KAP-Konzerns auswirken.
Es lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht konkret abschätzen, welchen weiteren Verlauf der Russland-Ukraine-Konflikt nimmt und welchen konkreten Einfluss die damit zusammenhängenden Auswirkungen auf die KAP-Gruppe ausüben werden. Auch die Volatilität der Finanzmärkte kann derzeit nicht verlässlich abgeschätzt werden, sodass KAP gegenwärtig von höheren finanzwirtschaftlichen Risiken ausgeht.
Unter Berücksichtigung sämtlicher bekannter Tatsachen sind momentan keine Einzelrisiken erkennbar, die den Fortbestand der KAP-Gruppe gefährden. Dies gilt auch für die Gesamtbetrachtung aller Risiken.
Es sind keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Berichtszeitraums eingetreten, die Auswirkungen auf die Darstellung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage und der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft haben.
Für das Geschäftsjahr 2022 gehen wir weiterhin davon aus, dass die Geschäftsentwicklung des KAP-Konzerns spürbar von dem unsicheren Marktumfeld und erheblichen Störungen in den Lieferketten beeinflusst wird. Hinzu kommt die erwartete Verschärfung der globalen Energiekrise. Aufgrund unseres diversifizierten Beteiligungsmodells und der starken Marktpositionierung unserer Segmente in den jeweiligen Nischenmärkten rechnen wir trotz der volatilen und unsicheren Marktbedingungen auf Basis der aktuellem Risikoeinschätzung unverändert mit deutlich steigenden Umsätzen gegenüber dem Vorjahr und einem operativen Ergebnis, das leicht über dem Vorjahr liegen wird.
Die Gesamteinschätzung berücksichtigt bereits absehbare Risiken, die sich aus dem Russland-Ukraine-Krieg und der anhaltenden Coronavirus-Pandemie ergeben. Darüberhinausgehende Auswirkungen, die zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Berichts noch nicht konkret einschätzbar waren, können die Prognose nachträglich verändern. Der Vorstand prüft intensiv verschiedene Maßnahmen, um diese Auswirkungen bestmöglich zu kompensieren.
scrollen
| in TEUR | 2022 | 2021¹ |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 233.396 | 181.732 |
| Bestandsveränderung und andere aktivierte Eigenleistungen | 5.576 | -72 |
| Gesamtleistung | 238.972 | 181.660 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 17.601 | 10.037 |
| Materialaufwand | -139.811 | -95.189 |
| Personalaufwand | -52.166 | -45.002 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Renditeimmobilien | -15.023 | -12.726 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -32.389 | -31.815 |
| Betriebsergebnis | 17.184 | 6.965 |
| Zinsergebnis | -1.580 | -1.259 |
| Übriges Finanzergebnis | 89 | 642 |
| Finanzergebnis | -1.491 | -617 |
| Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen vor Ertragsteuern | 15.693 | 6.348 |
| Ertragsteuern | -4.714 | -2.205 |
| Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen | 10.979 | 4.143 |
| Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach Steuern | 579 | 19.537 |
| Ergebnis nach Steuern | 11.558 | 23.680 |
| Ergebnisanteile fremder Gesellschafter | 31 | 135 |
| Ergebnis der Aktionäre der KAP AG | 11.589 | 23.815 |
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) | ||
| Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen | 1,41 | 0,53 |
| Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen | 0,07 | 2,52 |
| 1,48 | 3,05 |
¹ Die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung des Vorjahres wird aufgrund von Anpassungen im Segment IT/Services geändert.
scrollen
| in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Konzernergebnis nach Steuern | 11.558 | 23.680 |
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus der Währungsumrechnung | -448 | 2.504 |
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten | - | - |
| Posten, die zukünftig möglicherweise in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | -448 | 2.504 |
| Versicherungsmathematische Gewinne aus leistungsorientierten Pensionsplänen | - | - |
| Latente Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen | - | - |
| Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | - | - |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | -448 | 2.504 |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes sonstiges Ergebnis nach Steuern | - | - |
| davon Anteil der Aktionäre der KAP AG am sonstigen Ergebnis nach Steuern | -448 | 2.504 |
| Konzern-Gesamtergebnis | 11.110 | 26.184 |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzern-Gesamtergebnis | -31 | -135 |
| davon Anteil der Aktionäre der KAP AG am Konzern-Gesamtergebnis | 11.141 | 26.319 |
scrollen
| in TEUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| VERMÖGENSWERTE | ||
| Langfristige Vermögenswerte | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | 49.253 | 35.867 |
| Sachanlagen | 189.857 | 172.343 |
| Renditeimmobilien | 1.149 | 1.888 |
| Übrige Finanzanlagen | 182 | 196 |
| Latente Steueransprüche | 5.246 | 4.365 |
| 245.687 | 214.659 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | ||
| Vorräte | 87.714 | 59.597 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 69.255 | 38.435 |
| Ertragsteuererstattungsansprüche | 1.378 | 1.219 |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 11.606 | 10.256 |
| Flüssige Mittel | 16.565 | 17.421 |
| 186.518 | 126.928 | |
| Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche | - | 524 |
| 432.205 | 342.111 |
scrollen
| in TEUR | 30.06.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| EIGENKAPITAL UND SCHULDEN | ||
| Eigenkapital und Rücklagen | ||
| Gezeichnetes Kapital | 20.196 | 20.196 |
| Kapitalrücklage | 86.921 | 86.921 |
| Rücklagen | -17.121 | -16.672 |
| Bilanzergebnis | 103.277 | 91.696 |
| Eigenkapital der Aktionäre der KAP AG | 193.273 | 182.141 |
| Anteile fremder Gesellschafter | 516 | 546 |
| 193.789 | 182.687 | |
| Langfristige Schulden | ||
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 16.371 | 16.677 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 85.346 | 26.676 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten | 8.451 | 6.528 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 324 | - |
| 110.492 | 49.881 | |
| Kurzfristige Schulden | ||
| Übrige Rückstellungen | 16.933 | 22.917 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 30.346 | 43.097 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 47.152 | 24.547 |
| Ertragsteuerschulden | 11.807 | 7.643 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 21.686 | 11.339 |
| 127.924 | 109.543 | |
| 432.205 | 342.111 |
scrollen
| Gewinnrücklagen | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Gezeichnetes Kapital | Kapitalrücklage | Währungsdifferenzen | Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | Übrige | Summe |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| 01.01.2021 | 20.177 | 86.840 | -23.821 | -6.982 | 10.372 | -20.431 |
| Konzernergebnis | - | - | - | - | - | - |
| Sonstiges Ergebnis vor Steuern | - | - | 2.504 | - | - | 2.504 |
| Latente Steuern auf sonstiges Ergebnis | - | - | - | - | - | - |
| Gesamtergebnis | - | - | 2.504 | - | - | 2.504 |
| Kapitalerhöhung | 19 | 81 | - | - | - | - |
| Kapitalherabsetzung | - | - | - | - | - | - |
| Dividendenausschüttungen | - | - | - | - | - | - |
| Veränderung Konsolidierungskreis | - | - | - | 251 | - | 251 |
| Entnahme | - | - | - | - | -1.278 | -1.278 |
| Sonstige Veränderungen | - | - | - | - | -93 | -93 |
| 30.06.2021 | 20.196 | 86.921 | -21.317 | -6.731 | 9.001 | -19.047 |
| 01.01.2022 | 20.196 | 86.921 | -19.969 | -6.115 | 9.411 | -16.672 |
| Konzernergebnis | - | - | - | - | - | |
| Sonstiges Ergebnis vor Steuern | - | - | -449 | - | - | -449 |
| Latente Steuern auf sonstiges Ergebnis | - | - | - | - | - | - |
| Gesamtergebnis | - | - | -449 | - | - | -449 |
| Kapitalerhöhung | - | - | - | - | - | - |
| Kapitalherabsetzung | - | - | - | - | - | - |
| Dividendenausschüttungen | - | - | - | - | - | - |
| Veränderung Konsolidierungskreis | - | - | - | - | - | - |
| Entnahme | - | - | - | - | - | - |
| Sonstige Veränderungen | - | - | - | - | - | - |
| 30.06.2022 | 20.196 | 86.921 | -20.417 | -6.115 | 9.411 | -17.121 |
scrollen
| in TEUR | Konzernbilanzergebnis | Eigenkapital Aktionäre KAP | Anteile fremder Gesellschafter | Eigenkapital gesamt |
|---|---|---|---|---|
| 01.01.2021 | 65.446 | 152.032 | 2.296 | 154.328 |
| Konzernergebnis | 23.815 | 23.815 | -135 | 23.680 |
| Sonstiges Ergebnis vor Steuern | - | 2.504 | - | 2.504 |
| Latente Steuern auf sonstiges Ergebnis | - | - | - | - |
| Gesamtergebnis | 23.815 | 26.319 | -135 | 26.184 |
| Kapitalerhöhung | - | - | - | 100 |
| Kapitalherabsetzung | - | - | - | - |
| Dividendenausschüttungen | - | - | - | - |
| Veränderung Konsolidierungskreis | - | 251 | 2.364 | 2.615 |
| Entnahme | - | -1.278 | -1.022 | -2.300 |
| Sonstige Veränderungen | - | -93 | -1 | -94 |
| 30.06.2021 | 89.261 | 177.331 | 3.502 | 180.833 |
| 01.01.2022 | 91.696 | 182.141 | 546 | 182.687 |
| Konzernergebnis | 11.586 | 11.586 | -31 | 11.556 |
| Sonstiges Ergebnis vor Steuern | - | -449 | - | -449 |
| Latente Steuern auf sonstiges Ergebnis | - | - | - | - |
| Gesamtergebnis | 11.586 | 11.138 | -31 | 11.107 |
| Kapitalerhöhung | - | - | - | - |
| Kapitalherabsetzung | - | - | - | - |
| Dividendenausschüttungen | - | - | - | - |
| Veränderung Konsolidierungskreis | - | - | - | - |
| Entnahme | - | - | - | - |
| Sonstige Veränderungen | -5 | -5 | - | -5 |
| 30.06.2022 | 103.277 | 193.273 | 516 | 193.789 |
scrollen
| in TEUR | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Konzernergebnis nach Steuern | 10.979 | 23.680 |
| Zinsergebnis | 1.580 | 1.260 |
| Ertragssteuern | 4.714 | 2.539 |
| Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern | 17.273 | 27.479 |
| Abschreibungen auf Vermögenswerte des Anlagevermögens (saldiert mit Zuschreibungen) | 15.023 | 12.832 |
| Veränderung der Rückstellungen | -6.326 | -2.072 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge | 971 | -97 |
| Ergebnis aus dem Abgang von Vermögenswerten des Anlagevermögens | -1.445 | -737 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Veränderungen der Aktiva und Passiva | 25.496 | 37.405 |
| Veränderung der Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögenswerte, die nicht der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
-34.907 | -40.548 |
| Veränderung der Verbindlichkeiten sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
21.825 | 9.113 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vor Zinsen und Ertragsteuern | 12.414 | 5.970 |
| Erhaltene und gezahlte Zinsen | -1.580 | -1.260 |
| Erhaltene und gezahlte Ertragsteuern | -2.280 | -4.085 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 8.554 | 625 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen (einschließlich Renditeimmobilien) | 2.322 | 737 |
| Investitionen in Sachanlagen (einschließlich Renditeimmobilien) | -12.226 | -16.784 |
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -1.047 | -3.780 |
| Mittelabfluss aus dem Zugang von konsolidierten Unternehmen | -28.851 | -8.383 |
| Einzahlungen durch Tilgungen von Finanzforderungen | 14 | 20 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -39.788 | -28.190 |
| Einzahlungen aus Kapitalerhöhung | - | 100 |
| Mittelabfluss aus dem Erwerb von Minderheitenanteilen | - | -2.300 |
| Einzahlungen durch Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | 104.954 | 26.124 |
| Auszahlungen zur Tilgung von Finanzverbindlichkeiten | -76.428 | -5.440 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 28.526 | 18.484 |
| Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds | -2.708 | -9.081 |
| Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds | 1.852 | 1.201 |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 17.421 | 15.964 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 16.565 | 8.084 |
Der Zwischenabschluss zum 30. Juni 2022 der KAP AG wurde in Übereinstimmung mit den in den EU-Mitgliedsstaaten anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Der Zwischenbericht entspricht den Vorschriften über die Zwischenberichterstattung des IAS 34. Die Darstellung erfolgt in verkürzter Form.
Der Zwischenabschluss enthält Angaben und Erläuterungen zu Posten der Konzernbilanz, der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung, zur Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals und zur Segmentberichterstattung, sofern diese von Bedeutung sind.
Die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Die Berichtswährung des Konzerns ist Euro. Alle Angaben werden, sofern nicht gesondert vermerkt, in tausend Euro (TEUR) gemacht. Aufgrund der Darstellung in TEUR kann es bei der Aufsummierung zu Rundungsdifferenzen kommen.
Die KAP AG ist eine börsennotierte Industrieholding, die sich an mittelständisch geprägten Unternehmen beteiligt, mit Sitz in Fulda, Deutschland.
In den Zwischenabschluss zum 30. Juni 2022 der KAP AG wurden sämtliche wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen, die unter der rechtlichen/faktischen Kontrolle der KAP AG stehen, einbezogen.
Der Konsolidierungskreis umfasst neben der KAP AG 28 inländische und 21 ausländische Unternehmen (i.Vj.: 28 inländische und 19 ausländische Unternehmen).
Am 29. Dezember 2021 wurde der Vertrag zum Kauf von 100 % der Anteile an der Haogenplast Ltd., Haogen, Israel, unterzeichnet. Mit Wirkung zum 1. Januar 2022 wurden die Anteile übernommen. Haogenplast ist ein führender Anbieter von hochwertigen Kunststoffprodukten mit Sitz in Israel. Das Unternehmen stellt im Wesentlichen Folien für Anwendungen im Baubereich her, wie z. B. für Schwimmbecken, Fensterlaminate und technisch hochwertige wetterfeste Dachabdeckungen. Die Anteile wurden von der neu gegründeten KAP Holdco Ltd., Haogen, Israel, erworben.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden der Gesellschaft stellen sich zum Erwerbszeitpunkt am 1. Januar 2022 wie folgt dar:
scrollen
| in TEUR | Buchwerte vor Kaufpreisallokation |
Anpassung | Vorläufige Kaufpreisallokation |
|---|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | - | 8.390 | 8.390 |
| Sachanlagen | 17.904 | 76 | 17.980 |
| 17.904 | 8.466 | 26.369 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Vorräte | 15.371 | 539 | 15.910 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 7.871 | - | 7.871 |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 1.598 | - | 1.598 |
| Flüssige Mittel | 1.852 | - | 1.852 |
| 26.692 | 539 | 27.231 | |
| Vermögenswerte | 44.596 | 9.004 | 53.600 |
| Langfristige Schulden | |||
| Latente Steuerverbindlichkeiten | 1.200 | 1.413 | 2.613 |
| Finanzverbindlichkeiten | 6.623 | - | 6.623 |
| Pensionsverpflichtungen | 36 | - | 36 |
| 7.858 | 1.413 | 9.271 | |
| Kurzfristige Schulden | |||
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 10.770 | - | 10.770 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 7.399 | - | 7.399 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 3.901 | -174 | 3.727 |
| 22.071 | -174 | 21.896 | |
| Schulden | 29.929 | 1.239 | 31.167 |
| Nettovermögenswerte | 14.667 | 7.765 | 22.433 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | - | 6.418 | 6.418 |
| Kaufpreis der Anteile | - | - | 28.851 |
Aus der vorläufigen Kaufpreisallokation der Vermögenswerte und Schulden ergab sich im Rahmen der Full-Goodwill-Methode ein Goodwill in Höhe von 6.418 TEUR, der steuerlich nicht abzugsfähig ist. Dieser wurde dem Segment flexible films zugeordnet. Der Goodwill repräsentiert nicht separierbare Werte wie das Know-how der Mitarbeiter, positive Ertragserwartungen für die Zukunft sowie Synergien aus Entwicklung, Vertrieb und Marketing. Im ersten Halbjahr 2022 erzielte die Haogenplast Ltd. Umsatzerlöse in Höhe von 29.866 TEUR und einen Jahresüberschuss in Höhe von 2.360 TEUR.
Der beizulegende Zeitwert der übertragenen Gegenleistung beträgt 28.851 TEUR. Der Kaufpreis wurde komplett in bar bezahlt.
Mit Vertrag vom 5. November 2021 und Wirkung ab dem 1. Februar 2022 hat die Präzisionsteile Dresden GmbH & Co. KG, Dresden, von der PENTACON GmbH, Foto und Feinwerktechnik, Dresden, Teile des Kundenstamms und sämtliche für die Fertigung und die Belieferung von bestimmten Produkten für diese Kunden erforderlichen materiellen und immateriellen Vermögenswerte im Wege eines Asset Deal erworben. Neben materiellen und immateriellen Vermögenswerten gingen auch die im Rahmen der Fertigung tätigen Mitarbeiter über (insgesamt 17 Mitarbeiter). Vertragsverhältnisse gingen dagegen nicht über. Nach der Definition in IFRS 3 handelt es sich bei den im Rahmen des Asset Deal erworbenen Vermögenswerten um einen Geschäfts betrieb. Die vorläufige Kaufpreisallokation ergab, dass dem Kundenstamm ein Wert in Höhe von 1.200 TEUR und den übernommenen Sachanlagen ein Wert in Höhe von 1.100 TEUR zuzurechnen ist. Der beizulegende Zeitwert der übertragenen Gegenleistung beträgt 2.300 TEUR und wurde in bar bezahlt. Mit dem übernommenen Kundenstamm wurde im ersten Halbjahr ein Umsatz von 2.000 TEUR erzielt.
Die Entkonsolidierungserfolge von Tochtergesellschaften werden unter dem Ergebnis aus abgegebenen Vermögenswerten und Schulden ausgewiesen. Bei aufgegebenen Geschäftsbereichen erfolgt der Ausweis gesondert als Ergebnis aufgegebener Geschäftsbereiche. Der Zeitpunkt für die Erst- und Entkonsolidierung ist grundsätzlich der Übergang der Beherrschung. Die sich aus der Veränderung des Konsolidierungskreises ergebenden Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden, sofern von Bedeutung, entsprechend erläutert.
Auf alle Unternehmenszusammenschlüsse ab dem 1. Januar 2004 wird die Erwerbsmethode angewendet. Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden der voll konsolidierten Unternehmen werden mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt.
Ein nach der Kaufpreisallokation verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen. Für alle Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt nach Zuordnung zu einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit regelmäßig eine Überprüfung auf Wertminderung.
Vor dem 1. Januar 2004 mit den Rücklagen verrechnete Geschäfts- oder Firmenwerte bleiben mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Bei vollständiger oder teilweiser Veräußerung des Geschäftsbereichs oder Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird der dazugehörige Geschäfts- oder Firmenwert erfolgsneutral behandelt.
Ein verbleibender passiver Unterschiedsbetrag wird sofort erfolgswirksam vereinnahmt. Vor dem 1. Januar 2004 nach deutschem Handelsrecht ausgewiesene passive Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung werden nach den Vorschriften der International Financial Reporting Standards in den Rücklagen erfasst.
Nicht dem Mutterunternehmen zustehende Anteile an Kapital und Ergebnis voll konsolidierter Tochtergesellschaften werden als Anteile fremder Gesellschafter innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen.
Änderungen der Beteiligungsquote des Mutterunternehmens an Tochterunternehmen, die nicht zu Verlust oder Erwerb der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert.
Beteiligungen an Joint Ventures und assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Sich hierbei ergebende aktive Unterschiedsbeträge werden in einer Nebenrechnung als Geschäfts- oder Firmenwert festgehalten und regelmäßig einer Überprüfung auf Wertminderung unterzogen. Passive Unterschiedsbeträge werden sofort ergebniswirksam als Ertrag vereinnahmt und erhöhen den Buchwert der Beteiligung.
Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen zwischen Konzerngesellschaften werden ebenso eliminiert wie Ergebnisse aus konzerninternen Transaktionen, sofern sich diese auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken würden.
In den Einzelabschlüssen ausgewiesene Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden bei Zugang mit dem Anschaffungskurs bilanziert. Zum Bilanzstichtag entstandene Kursgewinne und -verluste aus Veränderungen der Wechselkurse werden erfolgswirksam im Periodenergebnis erfasst.
Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung anhand der modifizierten Stichtagskursmethode. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte grundsätzlich in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht eigenständig betreiben, entspricht die funktionale Währung der Landeswährung des Sitzes der Gesellschaft.
Sämtliche Vermögenswerte und Schulden werden zum Mittelkurs am Bilanzstichtag, Aufwendungen und Erträge zum Periodendurchschnittskurs umgerechnet.
Umrechnungsdifferenzen, die sich aus abweichenden Umrechnungskursen in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ergeben, werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
Bei konsolidierten Gesellschaften, an denen die KAP AG zu weniger als 100 % beteiligt ist, werden die durch die Währungsumrechnung entstehenden Umrechnungsdifferenzen, soweit sie auf die Anteile fremder Gesellschafter entfallen, gesondert unter Anteile fremder Gesellschafter ausgewiesen.
Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Schuldenkonsolidierung werden grundsätzlich erfolgswirksam behandelt.
Es wurden folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:
scrollen
| Jahresdurchschnittskurs | Mittelkurs am Bilanzstichtag | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 1 EUR = | 2022 | 2021 | 30.06.2022 | 31.12.2021 | 30.06.2021 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Belarus-Rubel | 3,3613 | 3,0927 | 3,5118 | 2,8945 | 3,0102 |
| Chinesischer Yuan | 7,0843 | 7,7874 | 6,9802 | 7,2172 | 7,6808 |
| Indische Rupie | 83,3227 | 88,2635 | 82,0327 | 84,1680 | 88,3839 |
| Israelischer Schekel | 3,5762 | 3,8195 | 3,6321 | 3,5097 | 3,8779 |
| Polnischer Zloty | 4,6372 | 4,5385 | 4,6875 | 4,5944 | 4,5185 |
| Schwedische Krone | 10,4788 | 10,1346 | 10,7233 | 10,2558 | 10,1165 |
| Schweizer Franken | 1,0321 | 1,0858 | 0,9978 | 1,0333 | 1,0972 |
| Südafrikanischer Rand | 16,8487 | 17,4265 | 16,9489 | 18,0538 | 17,0202 |
| Tschechische Krone | 24,6433 | 25,8215 | 24,744 | 24,8610 | 25,4840 |
| Ungarischer Forint | 374,7233 | 357,6175 | 396,5300 | 369,8500 | 351,6100 |
| US-Dollar | 1,0944 | 1,2041 | 1,0401 | 1,1320 | 1,1890 |
Für den Konzernabschluss der KAP AG werden die Einzelabschlüsse sämtlicher in- und ausländischer Tochtergesellschaften nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.
In den International Financial Reporting Standards wird mit dem IFRS 13 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert einschließlich der erforderlichen Angaben weitgehend einheitlich geregelt. Der beizulegende Zeitwert ist der Wert, der durch den Verkauf eines Vermögenswerts erzielt werden würde, beziehungsweise der Preis, der gezahlt werden müsste, um eine Schuld zu übertragen. Es wird die dreistufige Fair-Value-Hierarchie nach IFRS 13 angewendet. Der Hierarchiestufe 1 werden finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zugeordnet, sofern ein Börsenpreis für Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt. Die Zuordnung zur Hierarchiestufe 2 erfolgt, sofern ein Bewertungsmodell angewendet wird oder der Preis aus vergleichbaren Transaktionen abgeleitet wird. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in der Hierarchiestufe 3 ausgewiesen, sofern der beizulegende Zeitwert aus nicht beobachtbaren Parametern ermittelt wird. Bei der Bewertung von Vermögenswerten und Schulden wird zudem das Ausfallrisiko berücksichtigt.
Immaterielle Vermögenswerte werden nur dann bilanziert, wenn es wahrscheinlich ist, dass der erwartete künftige Nutzen zufließen wird und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Vermögenswerte verlässlich bewertet werden können.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden bei Zugang mit ihren Anschaffungskosten erfasst. Diese beinhalten neben dem Kaufpreis alle direkt zurechenbaren Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen.
Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden zu Herstellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen alle dem Herstellungsprozess direkt zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten.
Forschungs- und Entwicklungskosten werden grundsätzlich als laufender Aufwand behandelt. Entwicklungskosten werden dann aktiviert und linear abgeschrieben, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist und entweder die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass die Kosten mit hinreichender Wahrscheinlichkeit durch künftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden.
Immaterielle Vermögenswerte werden entsprechend dem Anschaffungskostenmodell nach erstmaligem Ansatz mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Berücksichtigung von planmäßigen Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen fortgeführt.
Die Abschreibung erfolgt planmäßig linear über einen Zeitraum von drei bis neun Jahren.
Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen entstandene Geschäfts- oder Firmenwerte werden bei erstmaliger Erfassung mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und in den Folgeperioden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet.
Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten als Vermögenswert angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein damit verbundener künftiger wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten verlässlich bewertet werden können.
Die Anschaffungskosten umfassen alle direkt zurechenbaren Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Die Herstellungskosten beinhalten neben den Einzelkosten auch angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten.
In den Folgeperioden werden Sachanlagen entsprechend dem Anschaffungskostenmodell mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und kumulierte Wertminderungsaufwendungen, angesetzt. Die Abschreibungen erfolgen für Vermögenswerte, die ab dem 1. Januar 2004 zugegangen sind, ausschließlich linear. Sofern Komponenten ein signifikanter Anteil an den Anschaffungskosten eines Vermögenswerts zugeordnet werden kann, werden diese getrennt abgeschrieben. Bei im Mehrschichtbetrieb genutzten Vermögenswerten erhöhen sich die Abschreibungen entsprechend.
Den Vermögenswerten des Sachanlagevermögens liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
scrollen
| Jahre | |
|---|---|
| Betriebs- und Geschäftsgebäude | 7 bis 50 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 4 bis 25 |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 bis 15 |
Abschreibungen werden so lange erfasst, wie der Restwert des Vermögenswerts nicht höher als der Buchwert ist.
Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Als qualifizierte Vermögenswerte werden Bauprojekte oder andere Vermögenswerte definiert, für die notwendigerweise mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in den beabsichtigten gebrauchsfertigen oder veräußerbaren Zustand zu versetzen.
Für jedes Leasingverhältnis bilanziert der KAP-Konzern als Leasingnehmer grundsätzlich ein Nutzungsrecht und eine korrespondierende Leasingverbindlichkeit. Hierbei wird von der Erleichterung Gebrauch gemacht, das Nutzungsrecht am Betrag der Leasingverbindlichkeit, angepasst um vorausbezahlte oder mitabgegrenzte Mietaufwendungen, zu bemessen.
Von den Ausnahmeregelungen für kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von weniger als zwölf Monaten und Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte mit einem Neupreis unter 5.000 EUR wird Gebrauch gemacht. Die mit diesen Leasingverhältnissen verbundenen Zahlungen werden als Aufwand erfasst. Ebenso werden bei der Erfassung von Leasingverhältnissen Leasing- und Nicht-Leasing-Komponenten zusammengefasst.
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen werden bei Zugang zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten umfassen die folgenden Komponenten: Zugangswert der Leasingverbindlichkeit; Leasingzahlungen, die vor oder zu Beginn des Leasingverhältnisses geleistet wurden; abzüglich Anreizzahlungen zugunsten des Leasingnehmers sowie etwaiger anfänglicher direkter Kosten des Leasingnehmers.
Da der KAP-Konzern das Anschaffungskostenmodell anwendet, werden die Nutzungsrechte zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen erfasst. Als Basis für die Ermittlung der Höhe der Abschreibungen wird grundsätzlich die Laufzeit des Leasingverhältnisses herangezogen. Dies gilt nicht, sofern das Eigentum am Leasingobjekt durch Kaufoptionsausübung oder aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung auf den KAP-Konzern als Leasingnehmer übergeht. In diesem Fall wird für die Ermittlung der Abschreibung die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Vermögenswerts herangezogen.
Für die Bestimmung, ob ein Nutzungsrecht im Wert gemindert ist, wendet der KAP-Konzern IAS 36 an.
Die Fortschreibung der Leasingverbindlichkeit erfolgt nach der Effektivzinsmethode. Die Leasingverbindlichkeit wird um den Tilgungsanteil gekürzt und der auf die Verbindlichkeit entfallende Zinsanteil aufwandswirksam im Zinsergebnis realisiert.
Die Nutzungsrechte werden in den Bilanzposten ausgewiesen, in denen die zugrunde liegenden Vermögenswerte auszuweisen wären, wenn sich diese im Besitz des Konzerns befinden würden.
Bei Sale-and-Leaseback-Transaktionen wird zunächst beurteilt, ob es sich um einen Verkauf i. S. d. IFRS 15 handelt und somit eine solche Transaktion begründet ist. Das Nutzungsrecht wird dabei in Höhe des anteiligen ursprünglichen Buchwerts, der sich auf das zurückbehaltene Nutzungsrecht bezieht, bilanziert. Als Gewinn oder Verlust wird lediglich der Teil realisiert, welcher sich auf die auf den nicht zurückgeleasten Teil des Nutzungsrechts bezieht. Die Ermittlung der Leasingverbindlichkeit entspricht dem oben genannten allgemeinen Vorgehen. Sofern die vereinbarten Leasingzahlungen nicht marktüblich sind oder die Fair Values von Gegenleistung und Vermögenswert einander nicht entsprechen, sind weitergehende Wertkorrekturen erforderlich. Bei der Ermittlung des Veräußerungsgewinns und des Buchwerts des zurückbehaltenen Nutzungsrechts werden lediglich die preis- und wertbestimmenden Faktoren und Kaufpreiszusagen berücksichtigt, die so gut wie sicher sind.
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur erfasst, wenn ausreichend sicher ist, dass das beantragende Unternehmen die Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen auch gewährt werden. Die Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum verteilt, in dem die entsprechenden Aufwendungen kompensiert werden sollen.
Zuwendungen für Vermögenswerte werden vom Buchwert des betroffenen Vermögenswerts abgezogen.
Nicht betriebsnotwendige Grundstücke und Gebäude werden als Renditeimmobilien klassifiziert und bei Zugang mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Dabei erfolgt ein Ansatz nur, wenn es wahrscheinlich ist, dass der mit dem Vermögenswert verbundene künftige wirtschaftliche Nutzen zufließen wird und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten verlässlich bewertet werden können.
Renditeimmobilien werden dem Anschaffungskostenmodell entsprechend mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen und kumulierte Wertminderungsaufwendungen, fortgeführt. Die Abschreibungen erfolgen analog zu vergleichbaren Vermögenswerten im Sachanlagevermögen (Betriebs- und Geschäftsausstattung).
Für immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer, Sachanlagen und Renditeimmobilien erfolgt zu jedem Bilanzstichtag eine Einschätzung, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass Vermögenswerte in ihrem Wert gemindert sein könnten. Falls solche Anhaltspunkte vorliegen, wird der erzielbare Betrag des jeweiligen einzelnen Vermögenswerts geschätzt, es sei denn, ein Vermögenswert erzeugt Zahlungsmittelzuflüsse, die nicht weitestgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten oder anderen Gruppen von Vermögenswerten (zahlungsmittelgenerierenden Einheiten) sind.
Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte werden der aus dem Erwerb Nutzen ziehenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet. Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten werden die wirtschaftlich voneinander unabhängig operierenden Unternehmensgruppen definiert. Die Zuordnung erfolgt spätestens in der auf den Erwerbszeitpunkt folgenden Periode.
Für Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer erfolgt jährlich zu jedem Bilanzstichtag - und wann immer Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen - die Überprüfung der Werthaltigkeit, indem der Buchwert mit dem erzielbaren Betrag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verglichen wird. Wenn der Buchwert der Einheit höher ist als ihr erzielbarer Betrag, verringert der in Höhe der Differenz zu erfassende Wertminderungsaufwand zuerst den Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts und dann anteilig die Buchwerte der anderen Vermögenswerte. Jeglicher Wertminderungsaufwand wird sofort im Periodenergebnis erfasst. Bei Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer werden die Abschreibungsbeträge zukünftiger Perioden entsprechend angepasst. Falls ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass ein in früheren Berichtsperioden erfasster Wertminderungsaufwand für einen Vermögenswert mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts nicht mehr oder nicht mehr in voller Höhe besteht, ist der erzielbare Betrag dieses Vermögenswerts neu zu schätzen. Die sich aus der Änderung der Schätzung ergebende Differenz wird als Wertaufholung unmittelbar im Periodenergebnis erfasst. Eine Wertaufholung auf den neu zu ermittelnden erzielbaren Betrag ist begrenzt auf den Buchwert, der sich bei Fortführung der Anschaffungskosten ergeben hätte. Die Abschreibungsbeträge zukünftiger Perioden werden entsprechend angepasst.
Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen, nicht at equity bilanzierte Beteiligungen sowie Wertpapiere des Anlagevermögens werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden als Gewinne oder Verluste im sonstigen Ergebnis erfasst.
Ausleihungen werden entsprechend der Klassifizierung als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete sonstige finanzielle Vermögenswerte nach dem erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten an den folgenden Bilanzstichtagen zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Am Bilanzstichtag eingetretene Wertminderungen werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.
Auf temporäre Bewertungsdifferenzen werden latente Steuern gebildet. Die Ermittlung orientiert sich dabei am Konzept der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode. Sie umfasst alle erfolgswirksamen und -neutralen Bilanzierungs- oder Bewertungsdifferenzen, sofern diese künftig zu einer steuerlichen Be- oder Entlastung führen.
Latente Steuern auf Verlustvorträge werden aktiviert, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass künftig ausreichend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, um diese Verlustvorträge nutzen zu können.
Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt gelten beziehungsweise erwartet werden. Aus früheren Berichtsperioden resultierende temporäre Bewertungsunterschiede werden bei Änderungen den Steuersätzen entsprechend angepasst.
Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein Rechtsanspruch zur Aufrechnung tatsächlicher Erstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht und sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.
Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt zu dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert.
Die Anschaffungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und der Handelswaren umfassen alle direkt zurechenbaren Kosten.
In die Ermittlung der Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden neben den Einzelkosten auch die produktionsbezogenen Gemeinkosten auf Basis einer normalen Kapazitätsauslastung mit einbezogen.
Bestandsrisiken hinsichtlich Lagerdauer und Verwertbarkeit, die zu einem unter den Anschaffungs- oder Herstellungskosten liegenden Nettoveräußerungswert führen, werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Sofern die Gründe für eine bereits in vorangegangenen Perioden eingetretene Wertminderung nicht länger bestehen, erfolgt eine Wertaufholung bis zu dem berichtigten Nettoveräußerungswert.
Sonstige finanzielle Forderungen und Vermögenswerte werden, sofern es sich nicht um derivative Finanzinstrumente handelt, als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte klassifiziert. Beim erstmaligen Ansatz am Erfüllungstag werden diese mit den Anschaffungskosten unter Berücksichtigung direkt zurechenbarer Transaktionskosten erfasst. Am Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten. Anhand der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste werden angemessene Wertberichtigungen vorgenommen. Uneinbringliche Forderungen werden als Forderungsverluste erfasst. Unverzinsliche und niedrig verzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem Barwert angesetzt.
Sofern sich eine bereits in früheren Berichtsperioden vorgenommene Wertminderung aufgrund zwischenzeitlich eingetretener Umstände im abgelaufenen Geschäftsjahr verringert hat, wird die ursprüngliche Wertberichtigung erfolgswirksam angepasst, jedoch höchstens bis der Buchwert den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht, die sich ohne Wertminderung ergeben hätten.
Die Ertragsteuerschulden für laufende und frühere Perioden werden mit dem noch zu zahlenden Betrag als Verbindlichkeit passiviert. Falls die bereits geleisteten Vorauszahlungen den geschuldeten Betrag übersteigen, wird die Differenz als Ertragsteuererstattungsanspruch aktiviert.
Langfristige Vermögenswerte und/oder Veräußerungsgruppen sowie Schulden, die im Zusammenhang mit langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen stehen, werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn die dazugehörigen Buchwerte überwiegend durch Veräußerungsgeschäfte und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert werden.
Diese langfristigen Vermögenswerte und/oder Veräußerungsgruppen werden am Bilanzstichtag zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt. In der Bilanz erfolgt der Ausweis getrennt von anderen Vermögenswerten. Schulden von als zur Veräußerung gehalten klassifizierten langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen werden getrennt von anderen Schulden dargestellt.
Den Rückstellungen für Pensionen liegen jeweils zum Geschäftsjahresende versicherungsmathematische Gutachten unter Verwendung der Heubeck-Richttafeln 2018 G zugrunde. Die Ermittlung der Verpflichtungen erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Neben den bereits in Vorperioden erdienten Altersversorgungsansprüchen werden bei der Ermittlung bestimmte Trendannahmen berücksichtigt.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden stets in voller Höhe als sonstiges Ergebnis im Eigenkapital unter den Rücklagen erfasst. Der Dienstaufwand wird im Personal aufwand erfasst.
Qualifizierte Versicherungspolicen werden als Planvermögen behandelt und am Bilanzstichtag mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Wert des Planvermögens vermindert den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen. Der Ausweis in der Bilanz erfolgt saldiert, maximal bis zur Höhe des Barwerts der Verpflichtungen.
Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen sowie die Erträge aus dem Planvermögen werden saldiert im Finanzergebnis erfasst.
Die übrigen Rückstellungen umfassen alle gegenwärtigen Verpflichtungen gegenüber Dritten, die auf Ereignissen der Vergangenheit beruhen, deren Inanspruchnahme wahrscheinlich ist und deren voraussichtliche Höhe hinreichend sicher geschätzt werden kann.
Die Bewertung erfolgt unter Berücksichtigung zukünftiger Kostensteigerungen zum Erfüllungsbetrag mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit.
Restrukturierungsmaßnahmen werden nur zurückgestellt, wenn eine faktische Verpflichtung zur Restrukturierung besteht. Diese setzt voraus, dass ein formaler Restrukturierungsplan unter Angabe des betroffenen Geschäftsbereichs, der wichtigsten Standorte, der Anzahl der betroffenen Arbeitnehmer, der Kosten und des Umsetzungszeitpunkts vorliegt sowie bei den Betroffenen eine gerechtfertigte Erwartung geweckt wurde, dass die Maßnahme durch Beginn der Umsetzung oder die Ankündigung gegenüber den Betroffenen durchgeführt wird.
Mit dem Vorstand ist eine anteilsbasierte Vergütungskomponente vereinbart worden. Die anteilsbasierte Vergütung besteht in der Ausgabe von Aktien als Teil des Jahresbonus sowie der Gewährung von virtuellen Aktien. Die anteilsbasierte Vergütung wird nach den Vorschriften von IFRS 2 bilanziert. Aus Sicht der KAP AG besteht im Zusammenhang mit der anteilsbasierten Vergütung lediglich eine Verpflichtung zum Barausgleich, weshalb gemäß IFRS 2.42 nach den Vorschriften für anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich bilanziert wird. Dabei wird zum jeweiligen Stichtag eine Rückstellung anteilig in Höhe des beizulegenden Zeitwerts der Zahlungsverpflichtung gebildet, wobei Änderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam erfasst werden. Der beizulegende Zeitwert wird mittels eines anerkannten Bewertungsverfahrens ermittelt.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet klassifiziert. Direkt zurechenbare Transaktionskosten werden unmittelbar als Aufwand im Periodenergebnis erfasst. Am Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode.
Verbindlichkeiten aus Leasing werden mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen angesetzt. Die daraus resultierenden Finanzierungskosten werden im Finanzergebnis als Zinsaufwand erfasst.
Die Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Verfügungsgewalt über abgrenzbare Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übergeht. Das bedeutet, dass der Kunde die Fähigkeit besitzt, die Nutzung der übertragenen Güter oder Dienstleistungen zu bestimmen, und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen daraus zieht. Die Umsatzerlöse werden realisiert, wenn ein durchsetzbarer Anspruch auf Zahlung gegenüber dem Kunden besteht. Die Umsätze entsprechen dem vertraglich festgelegten Transaktionspreis.
Wenn der vereinbarte Transaktionspreis variable Komponenten enthält, wird der Betrag der Gegenleistung entweder nach der Erwartungsmethode oder mit dem wahrscheinlichsten Betrag ermittelt.
Der Zeitraum zwischen der Zahlung durch den Kunden und der Übertragung von Waren oder Dienstleistungen an den Kunden beträgt ein Jahr oder weniger. Im Transaktionspreis wird aus diesem Grund keine Finanzierungskomponente berücksichtigt. Wenn ein Vertrag mehrere abgrenzbare Leistungsverpflichtungen enthält, wird der Transaktionspreis auf Basis der Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. In der Regel werden Güter und Dienstleistungen zu den Einzelveräußerungspreisen verkauft. Die Realisierung der Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden erfolgt sowohl zeitpunkt- als auch zeitraumbezogen. Sollten die Leistungserbringung und der Erhalt der Zahlung eines Kunden zeitlich auseinanderfallen, können vertragliche Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten entstehen.
Bei dem Abschluss eines neuen Vertrages mit Kunden können Auftragserlangungskosten entstehen. Da die Laufzeit von Verträgen, bei denen die Auftragserlangungskosten entstehen, und die entsprechende Amortisationsdauer für diese Kosten ein Jahr oder weniger betragen, werden Auftragserlangungskosten nicht aktiviert, sondern als Aufwand erfasst.
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren: Bei dem Verkauf von Waren werden die Umsätze zum Zeitpunkt der Lieferung realisiert, da dann die Verfügungsgewalt auf den Kunden übergeht. Zum Zeitpunkt der Lieferung besteht der Zahlungsanspruch.
Bill-and-hold-Vereinbarungen werden in der Regel nicht abgeschlossen. Soll es auf ausdrücklichen Kundenwunsch zu einer Bill-and-hold-Vereinbarung kommen, werden die Umsätze zum Zeitpunkt der Fertigstellung realisiert, da die Kontrolle auch ohne physische Auslieferung der Ware auf den Kunden übergeht. Im Falle einer Bill-and-hold-Vereinbarung werden die Waren separat als die des Kunden ausgewiesen und dürfen nicht anderweitig verwendet werden.
Bei einem Konsignationsvertrag geht die Kontrolle über die Ware bei der Entnahme aus dem Konsignationslager auf den Kunden über, da der Kunde vor diesem Zeitpunkt keinen Nutzen aus der Verwendung der Waren ziehen kann. Zu diesem Zeitpunkt werden Umsätze realisiert.
Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen: Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen werden über den Zeitraum der Leistungserbringung realisiert (linear oder nach dem Fertigstellungsgrad). Der Zahlungsanspruch entsteht nach der Erbringung einer Dienstleistung, wenn eine Rechnung gestellt wird. Standardmäßig werden keine variablen Zahlungen vereinbart. Bei langfristigen Aufträgen werden in der Regel monatlich Rechnungen an den Kunden gestellt. Zur Umsatzrealisierung verwendet das Unternehmen outputorientierte Verfahren, da dies erlaubt, den Übergang der Kontrolle über den Vermögenswert auf den Kunden sachgerechter im Konzernabschluss abzubilden. Im Fall von Anzahlungen werden vertragliche Verbindlichkeiten gebildet.
Gewährleistungen: Das Unternehmen ist im Rahmen des Verkaufes seiner Waren/Dienstleistungen lediglich gesetzlichen oder branchenüblichen Gewährleistungsverpflichtungen ausgesetzt.
Das Ergebnis je Aktie ermittelt sich, indem das den Stammaktionären des Mutterunternehmens zustehende Periodenergebnis (Konzernergebnis der Aktionäre der KAP AG) durch die in der Berichtsperiode durchschnittlich im Umlauf befindlichen Aktien dividiert wird.
Im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses müssen für verschiedene Sachverhalte Schätzungen vorgenommen werden, die sich auf Ansatz und Bewertung von Vermögenswerten, Schulden sowie Finanzinstrumenten und auf Aufwendungen und Erträge sowie Eventualverbindlichkeiten auswirken können. Die sich tatsächlich ergebenden Wertansätze können von den geschätzten Beträgen abweichen. Die Anpassung der Wertansätze erfolgt in der Periode, in der die ursprüngliche Schätzung geändert wird. Hieraus resultierende Aufwendungen und Erträge werden in der jeweiligen Berichtsperiode erfolgswirksam erfasst. Annahmen und Schätzungen müssen vor allem bei der Festlegung von Nutzungsdauern bei langfristigen Vermögenswerten, bei der Bestimmung der Laufzeiten von Leasingverhältnissen und des Grenzfremdkapitalzinssatzes bei Leasingverhältnissen, bei Werthaltigkeitstests und Kaufpreisallokationen, bei der Bildung von Rückstellungen für Altersversorgungsleistungen, Steuern sowie Risiken aus dem operativen Geschäft getroffen und vorgenommen werden.
Die neuen oder geänderten IFRS-Vorschriften haben keine bzw. keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernzwischenabschluss des KAP-Konzern.
Bei den zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten handelte es sich im Vorjahr um die in 2021 veräußerte Gewerbeimmobilie in Fulda. Mit dem Verkauf der Immobilie im November 2021 sind zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte in Höhe von 9.090 TEUR abgegangen. Die im Geschäftsjahr 2021 verbliebenen 524 TEUR in dieser Position betreffen einen Gebäudeteil, der im Juni 2022 verkauft wurde. Der Veräußerungserlös beträgt 3.029 TEUR.
Mit notariellem Vertrag vom 29. Juni 2021 hat die Mehler AG alle Anteile an der IT-NOVUM-Gruppe verkauft. Der Verkauf wurde am 30. Juni 2021 rechtswirksam. Die Vorjahreszahlen in der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung und in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung wurden entsprechend angepasst, um den aufgegebenen Geschäftsbereich gesondert von den fortzuführenden Geschäftsbereichen darzustellen. Konzerninterne Transaktionen des Vorjahres wurden gemäß IFRS 10 vollständig aus den konsolidierten finanziellen Ergebnissen eliminiert. Folglich werden im Vorjahr lediglich externe Erlöse und Aufwendungen unter dem Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen gezeigt.
Im laufenden Geschäftsjahr enthält das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen Erträge aus aufgelösten Haftungsverpflichtungen in Höhe von 579 TEUR (i. Vj. 404 TEUR). Diese Erträge stehen im Zusammenhang mit der 2014 veräußerten MVS-Gruppe. Der KAP-Konzern hat sich gegenüber dem Erwerber verpflichtet, für eventuell auftretende Risiken aus Gewährleistungen und Preisprüfungen für Umsätze bis zum Veräußerungszeitpunkt der Anteile einzustehen. Die Verpflichtungen reduzieren sich im Zeitablauf.
Das gezeichnete Kapital beträgt 20.195.663,80 EUR (i. Vj. 20.195.663,80 EUR) und ist eingeteilt in 7.767.563 (i. Vj. 7.767.563) auf den Inhaber lautende Stückaktien.
Bis zum 29. August 2022 (Freigabe zur Veröffentlichung durch den Vorstand) waren keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag zu verzeichnen.
In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungsströme getrennt nach Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, aus Investitions- und aus Finanzierungstätigkeit dargestellt. Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds werden grundsätzlich eliminiert und gesondert ausgewiesen.
Der Finanzmittelfonds umfasst die am Bilanzstichtag ausgewiesenen flüssigen Mittel. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird anhand der indirekten Methode ermittelt. Für die Darstellung der Cashflows aus Investitions- und aus Finanzierungstätigkeit wird die direkte Methode verwendet.
Aufgrund der im KAP-Konzern bestehenden internen Finanzberichterstattung ist das primäre Berichtsformat nach Geschäftssegmenten gegliedert.
Aus Gründen der Transparenz wird im KAP-Konzern zwischen den Segmenten engineered products, flexible films, precision components und surface technologies unterschieden. Das Segment IT/Services wurde im Geschäftsjahr 2021 veräußert. Im Halbjahresbericht 2021 wurde das Segment als aufgegebener Geschäftsbereich separat dargestellt.
Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen des Konzernabschlusses. Konzerninterne Umsätze werden zu marktüblichen Preisen abgewickelt und entsprechen grundsätzlich denen im Verhältnis zu fremden Dritten ("At-Arm's-Length"-Prinzip).
Das Segmentergebnis ist definiert als Segment-EBITDA (Ergebnis vor Finanzergebnis, Ertragsteuern und Abschreibungen).
Das Segment-EBITDA entspricht auf Konzernebene dem EBITDA des Konzerns.
Eine Eventualforderung ergibt sich aus möglichen weiteren Erstattungszahlungen durch die Versicherung für Schäden, die durch den Brand Ende Oktober 2020 am Standort Spartanburg, South Carolina/USA, verursacht wurden. Die Höhe kann zu diesem Zeitpunkt nicht verlässlich geschätzt werden.
Der verkürzte Konzernhalbjahresabschluss und der Konzernzwischenlagebericht wurden weder durch einen Wirtschaftsprüfer geprüft noch einer prüferischen Durchsicht unterzogen (§ 115 Abs. 5 Wphg).
scrollen
| engineered products | flexible films | surface technologies | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | H1 | 2022 | H1 | 2021 | H1 | 2022 | H1 | 2021 | H1 | 2022 | H1 | 2021 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse | 76.380 | 60.000 | 102.637 | 67.344 | 32.503 | 30.653 |
| Segmentergebnis/EBITDA | 5.051 | 5.262 | 14.018 | 9.945 | 4.127 | 5.901 |
| Planmäßige Abschreibungen | 2.791 | 2.698 | 3.595 | 2.011 | 6.260 | 5.787 |
| Betriebsergebnis | 2.260 | 2.564 | 10.423 | 7.934 | -2.133 | 114 |
| Investitionen 2 | 4.103 | 1.753 | 2.947 | 1.648 | 2.749 | 9.006 |
| Working Capital | 41.623 | 38.810 | 50.284 | 29.127 | 6.509 | 4.391 |
| Mitarbeiter (30.06.) | 887 | 933 | 545 | 365 | 765 | 725 |
scrollen
| precision components | ||
|---|---|---|
| in TEUR | H1 | 2022 | H1 | 2021 |
| --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse | 22.185 | 22.235 |
| Segmentergebnis/EBITDA | 737 | 1.890 |
| Planmäßige Abschreibungen | 1.976 | 1.882 |
| Betriebsergebnis | -1.239 | 8 |
| Investitionen 2 | 3.591 | 3.039 |
| Working Capital | 12.017 | 11.715 |
| Mitarbeiter (30.06.) | 646 | 658 |
scrollen
| Holding | Konsolidierungen¹ | Konzernergebnis fortgeführte Geschäftsbereiche | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | H1 | 2022 | H1 | 2021 | H1 | 2022 | H1 | 2021 | H1 | 2022 | H1 | 2021 |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse | 932 | 2.145 | -1.241 | -645 | 233.396 | 181.732 |
| Segmentergebnis/EBITDA | 8.028 | -4.200 | 247 | 893 | 32.208 | 19.691 |
| Planmäßige Abschreibungen | 363 | 308 | 38 | 40 | 15.023 | 12.726 |
| Betriebsergebnis | 7.665 | -4.508 | 209 | 853 | 17.185 | 6.965 |
| Investitionen 2 | 151 | 43 | 0 | 0 | 13.541 | 15.489 |
| Working Capital | -615 | -999 | -1 | -2 | 109.817 | 83.042 |
| Mitarbeiter (30.06.) | 62 | 57 | 0 | 0 | 2.905 | 2.738 |
1 Die Konsolidierungen betreffen neben Konsolidierungsposten auch Korrekturen im Zusammenhang mit dem aufgegebenen Geschäftsbereich IT/Services. Hier wurde das Vorjahr angepasst, weil der Geschäftsbereich data center nicht mitveräußert wurde.
2 Betrifft immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.
"Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und der Lage des Konzerns so dargestellt ist, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns für das verbleibende Geschäftsjahr beschrieben sind."
Fulda, 29. August 2022
KAP AG
Vorstand
scrollen
| Eckehard Forberich | Marten Julius |
| Mitglied und Sprecher des Vorstands | Finanzvorstand |
scrollen
| 31.08.2022 | Jahreshauptversammlung (virtuell) |
| 23.11.2022 | Veröffentlichung des Zwischenberichts zum 3. Quartal 2022 |
| 23.11.2022 | Wiener Kapitalmarktkonferenz Family Office Day, Wien |
| 28.11.2022 | Deutsches Eigenkapitalforum, Frankfurt |
Bei allen Terminen sind Änderungen vorbehalten. Wir veröffentlichen sämtliche Termine und Terminaktualisierungen unter www.kap.de/investor-relations/finanzkalender.
Kai Knitter
Head of Investor Relations & Corporate Communications
36043 Fulda
Telefon +49 661 103-327
E-Mail [email protected]
Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen. Diese Aussagen basieren auf aktuellen Einschätzungen und Prognosen des Vorstands sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Solche Aussagen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, von denen die meisten schwierig einzuschätzen sind und die im Allgemeinen außerhalb der Kontrolle der KAP AG und ihrer Tochtergesellschaften liegen. Hierzu gehören unter anderem auch das zukünftige Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, das Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, die erfolgreiche Integration von Neuerwerbungen und die Realisierung der erwarteten Synergieeffekte sowie Maßnahmen staatlicher Stellen. Sollten diese oder andere Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder sollten sich die Annahmen, auf denen die getroffenen Aussagen basieren, als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den in diesen Aussagen explizit genannten oder implizit enthaltenen Ergebnissen abweichen. Die KAP AG übernimmt keine gesonderte Verpflichtung, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht, die in diesem Bericht getroffenen vorausschauenden Aussagen zu aktualisieren.
Die Zahlenangaben in diesem Bericht wurden kaufmännisch gerundet. Entsprechend können Rundungsdifferenzen auftreten, sodass das Ergebnis einer Addition der einzelnen Werte möglicherweise nicht exakt der angegebenen Summe entspricht.
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.