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Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Interim / Quarterly Report Aug 31, 2022

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Interim / Quarterly Report

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Finanzbericht: 31163318

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Gosheim

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.01.2022 bis zum 30.06.2022

AUSGEWÄHLTE KENNZAHLEN HERMLE-KONZERN IN MIO. EURO (IFRS)

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Mio. Euro 30.06.2021 30.06.2022 Veränderung
Umsatz 139,3 210,2 50,9 %
Auftragseingang 180,4 285,0 58,0 %
Auftragsbestand 85,9 182,8 112,8 %
Investitionen 2,9 3,7 27,6 %
(Sachanlagen/​immaterielle Vermögenswerte)
Abschreibungen 5,6 5,6 0,0 %
(Sachanlagen/​immaterielle Vermögenswerte)
Betriebsergebnis (EBIT) 18,4 30,3 64,7 %
Mitarbeiterzahl (Anzahl) 1.300 1.322 1,7 %

KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT

GESCHÄFTSMODELL UND ORGANISATIONSSTRUKTUR

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG ist einer der weltweit führenden Anbieter hochwertiger Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren und stellt für das gesamte Produktspektrum auch komplette Automationslösungen aus einer Hand zur Verfügung. Unsere 5-Achs-Bearbeitungszentren und unser hoher Qualitätsanspruch setzen Maßstäbe in der Branche.

Zum Hermle-Kundenkreis zählen in- und ausländische Unternehmen aus Hightech-Branchen wie dem Werkzeug- und Formenbau, der Medizintechnik, Elektronik- und Chipindustrie, Verpackungstechnik, optischen Industrie, Luft- und Raumfahrt, Energietechnik und Automobilindustrie sowie deren Zulieferindustrien.

Das Hermle-Angebotsspektrum ist modular aufgebaut und wird - orientiert an den Anforderungen der verschiedenen Marktsegmente - kontinuierlich weiterentwickelt. Die Basis bilden zwei Maschinenreihen: hochwertige Einstiegsmodelle der Performance-Line und extrem dynamische, präzise und leistungsstarke Bearbeitungszentren der High-Performance-Line. Hinzu kommen innovative Lösungen für integrierte Automation und digital vernetzte Produktion sowie additive Fertigung - Themen, die bei unseren Abnehmern zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Der Hermle-Konzern setzt sich aus der Muttergesellschaft Maschinenfabrik Hermle AG und verschiedenen in- und ausländischen Tochterunternehmen, Stützpunkten und Repräsentanzen zusammen. Im Berichtszeitraum hat sich der Konsolidierungskreis wie folgt verändert: Wegen der wachsenden Bedeutung des chinesischen Marktes haben wir dort eine Tochtergesellschaft gegründet. Sitz des neuen Unternehmens ist Shanghai, wo es bislang eine Hermle-Repräsentanz gab. Darüber hinaus wurden die beiden russischen Tochtergesellschaften Hermle Vostok und Hermle Uljanovsk im April vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs entkonsolidiert. Wir haben das Russlandgeschäft unmittelbar mit Kriegsbeginn noch vor dem EU-Sanktionsbeschluss eingestellt und halten es aus heutiger Sicht für äußerst unwahrscheinlich, dass die Aktivitäten in den nächsten Jahren wieder aufgenommen werden. Zudem wurde uns durch russische Gegenmaßnahmen als Reaktion auf die europäischen Sanktionen faktisch die Kontrolle über unsere Tochterunternehmen entzogen. Daher haben wir alle Vermögenswerte und noch ausstehenden Forderungen in Russland abgeschrieben.

WELTWIRTSCHAFT STARK BEEINTRÄCHTIGT

Die von den Folgen der Corona-Pandemie ohnehin bereits geschwächte globale Konjunktur wurde in den ersten sechs Monaten 2022 durch mehrere Faktoren zusätzlich erheblich belastet. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) zählten hierzu vor allem die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die dadurch steigenden Energiepreise, die jüngsten Corona-Lockdowns in China und entsprechend zunehmende Probleme in den globalen Lieferketten sowie die generell anhaltende Inflation. Die exportorientierte deutsche Wirtschaft war besonders stark beeinträchtigt: Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich nach Angaben von Destatis im Auftaktquartal 2022 gegenüber dem Vorquartal um 0,8 % und stagnierte im zweiten Quartal.

Die eingetrübte Weltkonjunktur wirkt sich auch zunehmend im Maschinenbau aus. Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) ermittelte für die Branche im ersten Halbjahr 2022 beim Auftragseingang noch ein Plus von 10 %, das hauptsächlich von Auslandsbestellungen getragen war. Dabei schwächte sich die Nachfrage sukzessive ab: Im Juni isoliert betrachtet verringerten sich die neuen Bestellungen im Vorjahresvergleich um 1 %. Der Branchenumsatz stieg im Berichtszeitraum um 7 %. Im deutschen Werkzeugmaschinenbau entwickelte sich die Nachfrage zunächst noch dynamischer. Hier gingen von Januar bis Juni 2022 gemäß VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) 34 % mehr neue Aufträge ein als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz dieses Segments erhöhte sich ebenfalls um 7 %.

GESCHÄFTSVERLAUF IM ÜBERBLICK UND GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN ENTWICKLUNG

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 eine anhaltend starke Nachfrage, vor allem im Bereich kundenindividuelle Automationslösungen. Unser Auftragseingang hat sich daher konzernweit gegenüber dem coronabedingt schwachen Vorjahreswert um 58 % kräftig erhöht. Auch beim Konzernumsatz erzielten wir ein deutliches Plus von rund 51 %. Zunehmende Störungen in der Lieferkette konnten weitgehend intern kompensiert werden. Die dazu nötigen Sondermaßnahmen stellten - insbesondere in Einkauf, Konstruktion und Montage, aber auch in vielen anderen Bereichen - hohe Anforderungen an unsere Beschäftigten, die sehr gut und vor allem schnell gemeistert wurden. Das Betriebsergebnis nahm überproportional zum Umsatz zu, da die positiven Effekte aus der erheblich verbesserten Auslastung den Mehraufwand für die internen Sondermaßnahmen sowie gestiegene Material- und Energiekosten mehr als ausglichen.

Insgesamt stellte sich die wirtschaftliche Entwicklung des Hermle-Konzerns 2022 bis zur Unterzeichnung dieses Berichts trotz der externen Belastungen etwas günstiger dar als erwartet. Damit wurde unsere Prognose für das Gesamtjahr weiter untermauert und die Chance auf eine bessere Entwicklung vergrößert. Allerdings gab es im Juli erste Anzeichen für eine Abkühlung der Nachfrage und auch die herausfordernde Lage bei der Materialversorgung verstärkte sich. In den kommenden Monaten dürfte sich das dynamische Wachstum daher nicht ungebremst fortsetzen.

AUFTRAGSEINGANG UM 58 % ERHÖHT

Der Auftragseingang des Hermle-Konzerns nahm in den ersten sechs Monaten 2022 um 58,0 % auf 285,0 Mio. Euro zu, wobei der Vergleichszeitraum 2021 vor allem in den ersten Monaten noch stark durch die Folgen der Covid-19-Pandemie beeinträchtigt war. Im Berichtsjahr zeigte sich die Nachfrage auf breiter Basis hoch, insbesondere nach individuell anpassbaren, automatisierten Produktionslösungen für die Industrie 4.0-Fertigung. Im Inland stiegen die neuen Bestellungen um 54,2 % auf 100,7 Mio. Euro und im Ausland um 60,1 % auf 184,3 Mio. Euro. Der Auftragsbestand erhöhte sich per 30. Juni 2022 konzernweit auf 182,8 Mio. Euro. Das entsprach einem Zuwachs von 112,8 % gegenüber dem Vorjahresstichtag und von 69,4 % im Vergleich zum Jahresende 2021 (31.12.2021: 107,9 Mio. Euro).

UMSATZPLUS VON 51 %

Beim Konzernumsatz erzielten wir im ersten Halbjahr 2022 gemessen am entsprechenden Vorjahreszeitraum eine Steigerung von 50,9 % auf 210,2 Mio. Euro. Dabei legten das Inlandsvolumen um 37,6 % auf 81,9 Mio. Euro und der Auslandsumsatz um 60,8 % auf 128,3 Mio. Euro zu. Daraus ergibt sich eine Exportquote von 61,0 % (Vj. 57,3 %) Die zunehmenden Störungen in der Lieferkette konnten weitgehend durch interne Maßnahmen wie Überstunden, den Einsatz alternativer Materialien, Lieferantenwechsel und Änderungen in der konstruktiven Auslegung der Maschinen kompensiert werden.

Im Segment Inlandsgesellschaften, das die Hermle AG mit ihrem kompletten Außenumsatz, die Hermle Vertriebs GmbH, die auf individuelle Automationslösungen spezialisierte HLS Hermle Systemtechnik GmbH und die Entwicklungsgesellschaft Hermle Maschinenbau GmbH umfasst, erhöhte sich der Umsatz um 58,9 % auf 129,5 Mio. Euro. Das Segment Auslandsvertrieb, zu dem die Hermle-Tochtergesellschaften in China, Italien, Mexiko, den Niederlanden, Thailand, der Schweiz und den USA sowie Vertriebs- und Serviceniederlassungen in Dänemark, Österreich, Polen und Tschechien gehören, wuchs um 39,6 % auf 80,7 Mio. Euro. Der Wegfall des Russlandgeschäfts, das im Vorjahr noch einen Umsatzanteil im unteren einstelligen Prozentbereich hatte, war von untergeordneter Bedeutung.

BETRIEBSERGEBNIS NIMMT AUF 30,3 MIO. EURO ZU

Durch die gegenüber Vorjahr kräftig gestiegene Auslastung verbesserte sich die Ertragslage im Berichtszeitraum deutlich. Mehrkosten infolge von Material- und Energiepreissteigerungen sowie für die Maßnahmen zur Kompensation der Lieferkettenstörungen konnten dadurch ebenso wie die bilanziellen Belastungen aus der Beendigung unseres Geschäfts in Russland, wo wir alle Vermögenswerte und noch ausstehenden Forderungen abgeschrieben haben, mehr als ausgeglichen werden. Positiv wirkte sich außerdem die Verbesserung der Preisqualität aus, durch die wir im ersten Halbjahr einen Teil der Kostenerhöhungen an die Kunden weitergeben konnten. Das Betriebsergebnis (EBIT) nahm von Januar bis Juni 2022 im Vorjahresvergleich konzernweit um 64,7 % auf 30,3 Mio. Euro zu. Im Segment Inlandsgesellschaften wurde vor Konsolidierungseffekten ein EBIT von 36,8 Mio. Euro erzielt (Vj. 17,4 Mio. Euro). Das EBIT des Segments Auslandsvertrieb lag wegen der Belastungen aus der Beendigung der russischen Aktivitäten bei -3,1 Mio. Euro (Vj. 2,1 Mio. Euro).

Inklusive des Finanzergebnisses, das wegen der im ersten Halbjahr 2022 zunächst noch aufrecht erhaltenen Einlagenzinspolitik der EZB leicht negativ war, wurde ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 30,1 Mio. Euro ausgewiesen. Gegenüber dem Vorjahreswert entsprach das einem Plus von 64,5 %. Die Bruttoumsatzmarge verbesserte sich von 13,1 % auf 14,3 %. Der Periodenüberschuss nach Steuern stieg um 54,9 % auf 20,6 Mio. Euro. Je Stammaktie legte das Ergebnis von 2,66 Euro auf 4,12 Euro und je Vorzugsaktie von 2,68 Euro auf 4,15 Euro zu.

FINANZLAGE: OPERATIVER CASHFLOW AUF 31 MIO. EURO ERHÖHT

Auf Basis der deutlichen Ergebnisverbesserung nahm der operative Cashflow des Hermle-Konzerns im ersten Halbjahr 2022 um 63,7 % auf 31,1 Mio. Euro zu. Die Mittelbindung im Working Capital sank gegenüber Vorjahr trotz erhöhter Vorratsbestände durch den Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit belief sich in der Berichtsperiode auf 35,6 Mio. Euro nach 15,6 Mio. Euro im Vergleichszeitraum.

Für Investitionstätigkeit wurden netto 13,5 Mio. Euro (Vj. 2,5 Mio. Euro) verwendet, wobei der Großteil davon (10,0 Mio. Euro) auf den Kauf von Termingeldanlagen mit einer Laufzeit von über einem Jahr entfiel, um die im ersten Halbjahr 2022 noch vorherrschenden Negativzinsen zu vermeiden. Unter Berücksichtigung sonstiger Veränderungen, darunter Effekte aus der Entkonsolidierung der russischen Gesellschaften, erhöhten sich die finanziellen Mittel des Hermle-Konzerns per 30. Juni 2022 auf 131,4 Mio. Euro (31.12.2021: 109,4 Mio. Euro) - eine solide Basis für die Ausschüttung der Dividende für das Geschäftsjahr 2021, die im Juli erfolgte.

SACHINVESTITIONEN BEI 3,7 MIO. EURO

Der Hermle-Konzern investierte von Januar bis Juni des laufenden Jahres 3,7 Mio. Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Vj. 2,9 Mio. Euro). Zu den Investitionsschwerpunkten zählten die Bereiche Produktion, Informationstechnologie, Qualitätssicherung, Service sowie generative Fertigung.

VERMÖGENSLAGE: EIGENKAPITALQUOTE BEI SEHR SOLIDEN 72 %

Zum 30. Juni 2022 verlängerte sich die Hermle-Konzernbilanz gegenüber dem 31. Dezember 2021 um 9,1 % auf 452,6 Mio. Euro. Auf der Aktivseite erhöhten sich die kurzfristigen Vermögenswerte in Summe um 8,8 % auf 347,1 Mio. Euro. Neben den Zahlungsmitteln vergrößerten sich wegen der Geschäftsausweitung vor allem die Vorräte, sodass die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte um 2,9 % auf 215,7 Mio. Euro anstiegen. Die langfristigen Vermögenswerte nahmen wegen des bereits im Kapitel Finanzlage beschriebenen Kaufs länger laufender Termingeldanlagen um 9,9 % auf 105,5 Mio. Euro zu.

Die Passivseite war weiterhin durch sehr hohe Eigenmittel geprägt, die sich um 7,5 % auf 328,0 Mio. Euro vermehrten. Daraus errechnete sich per 30. Juni 2022 eine Eigenkapitalquote von 72,5 % nach 73,5 % zum Jahresende 2021. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen per saldo um 13,9 % auf 121,1 Mio. Euro. Durch das vergrößerte Geschäftsvolumen wuchsen dabei im Wesentlichen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die Rückstellungen für Gleitzeitkonten und Gewährleistung. Die langfristigen Verbindlichkeiten beliefen sich nahezu unverändert auf 3,5 Mio. Euro.

F & E: INDIVIDUELLE AUTOMATIONSLÖSUNGEN IM FOKUS

Um der wachsenden Nachfrage nach Industrie 4.0-fähigen Produktionsanlagen gerecht zu werden, beschäftigen wir uns im Bereich Forschung & Entwicklung zunehmend mit flexibel an den Kundenbedarf anpassbaren Automationslösungen. Dabei werden Bausteine aus verschiedenen Bereichen, vom Werkzeughandling über digitale Komponenten bis zu Robotersystemen, bedarfsgerecht mit unseren Bearbeitungszentren kombiniert. Hierzu nutzen wir ein breites Spektrum an Digitalisierungs- und Automatisierungs-Bausteinen, das kontinuierlich erweitert wird. Im Berichtszeitraum haben wir beispielsweise das Robotersystem RS 05-2 mit zahlreichen kundenspezifischen Ausprägungen präsentiert. Mit dem RS 05-2 können Werkstücke bis zu 5 kg Gewicht höchst genau bearbeitet werden, es eignet sich daher insbesondere für die flexible und schnell umstellbare Fertigung unterschiedlichster Teile. Generell können wir mit unseren Palettenwechslern, Handling- und Robotersystemen inzwischen für jedes Hermle-Bearbeitungszentrum passende Lösungen zur 24/​7-Produktion aus einer Hand anbieten.

Ein weiteres F & E-Thema war das Hermle-spezifische generative Fertigungsverfahren MPA (Metall-Pulver-Auftrag). Unter anderem wurde der zweite Prototyp unserer MPA 42-Maschinen fertiggestellt, die zur Herstellung komplexer Werkstücke im Kundenauftrag eingesetzt werden. Darüber hinaus war der Bereich F & E im ersten Halbjahr aus aktuellem Anlass intensiv damit befasst, das Fehlen bestimmter Zulieferteile durch konstruktive Veränderungen zu kompensieren.

HERMLE-TEAM LEICHT GEWACHSEN

Der Hermle-Konzern beschäftigte am Stichtag 30. Juni 2022 mit 1.322 Personen 22 mehr als am Vorjahresstichtag und zwei mehr als zum Jahreswechsel. Neueinstellungen gab es vor allem in der zweiten Hälfte 2021 in den Bereichen Service, Fertigung und Montage. Die Zahl der Auszubildenden verringerte sich stichtagsbedingt auf 82 junge Menschen (Vj. 96) Aufgrund des Nachfrageanstiegs wurde im Berichtszeitraum vermehrt die Möglichkeit genutzt, Ausbildungszeiten zu verkürzen.

RISIKOBERICHT

Das Risikomanagement-System sowie die bestehenden wesentlichen Chancen und Risiken sind grundsätzlich im Lagebericht der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG und Konzernlagebericht sowie im Konzernanhang 2021 beschrieben. Diese sind Teil des Geschäftsberichts 2021, der auf unserer Website www.hermle.de abgerufen oder bei unserer Gesellschaft angefordert werden kann. Wegen der erheblichen Verschlechterung der weltpolitischen und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich die Risiken im ersten Halbjahr auch bei Hermle weiter erhöht, insbesondere in den Bereichen Konjunktur, Beschaffung und IT-Sicherheit. Bestandsgefährdende Risiken liegen unverändert nicht vor.

NACHTRAGSBERICHT

Nach Abschluss des Berichtszeitraums bis zur Unterzeichnung dieses Berichts gab es keine Vorgänge von besonderer Bedeutung mit wesentlichen Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Hermle-Konzerns.

AUSBLICK

Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten haben sich im ersten Halbjahr 2022 weltweit deutlich eingetrübt. Der Internationale Währungsfonds sieht ungewöhnlich hohe Risiken für die künftige Entwicklung, die im Wesentlichen aus dem Ukraine-Krieg, der chinesischen Null-Covid-Politik und der daraus resultierenden weiter verschärften globalen Lieferketten-Problematik sowie der anhaltenden Inflation folgen. In seinem jüngsten Wirtschaftsausblick vom Juli des laufenden Jahres prognostiziert der IWF daher für 2022 nur noch ein globales Wirtschaftswachstum von 3,2 %, das sind 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im April erwartet.

Die gestörten Lieferketten sind auch der Hauptgrund dafür, dass der deutsche Maschinen- und Anlagenbau seine Bestellungen 2022 nach Einschätzung des VDMA nicht im gewohnten Tempo abarbeiten kann. Daher senkte der VDMA seine Produktionsprognose für die deutschen Hersteller im Gesamtjahr auf 1 %. Weltweit erwartet der VDMA für die Branche einen Umsatzanstieg von 4 %. Die Aussichten für den Werkzeugmaschinenbau sind laut VDW etwas günstiger. Allerdings revidierte auch dieser Verband zuletzt den Ausblick für 2022 und rechnet aktuell in Deutschland mit einem Produktionsplus von 7 %. Noch zu Jahresbeginn war ein Zuwachs von 14 % erwartet worden.

Vor dem Hintergrund der ungewöhnlich hohen Risiken im Umfeld ist die Prognose der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG von großer Unsicherheit geprägt. In normalen Zeiten würden wir - angesichts des soliden Auftragsbestands und der guten Entwicklung in den ersten sechs Monaten - im Gesamtjahr ein Umsatzplus von 20 % oder mehr erwarten. Derzeit müssen wir aber zahlreiche Unwägbarkeiten berücksichtigen, die dazu führen dürften, dass sich die dynamische Entwicklung im zweiten Halbjahr abschwächt. Hierzu zählen insbesondere die Versorgungsengpässe auf Zuliefererseite, die sich bei uns zunehmend bemerkbar machen. Wegen mangelnder Teileverfügbarkeit ist inzwischen die Mehrzahl unserer aktuell produzierten Maschinen mehr oder weniger stark von internen Sondermaßnahmen betroffen. Momentan scheint sich die Situation tendenziell eher zu verschärfen, was sich im zweiten Halbjahr auch auf unsere Auslastung und Effizienz auswirken dürfte. Hinzu kommen steigende Kosten für Material in immer mehr Bereichen sowie für Energie, die wir über unsere bis zur Jahresmitte umgesetzten Preiserhöhungen nur teilweise weitergeben können. Darüber hinaus sind aufgrund des unsicheren Umfelds vor allem bei deutschen und europäischen Unternehmen erste Anzeichen einer Investitionszurückhaltung zu erkennen.

Wegen dieser absehbar zunehmenden Kosten, Störungen und Risiken halten wir weiter an unserer bisherigen Prognose fest, obwohl die Chancen für eine bessere Entwicklung durch den guten Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr sowie zu Beginn des dritten Quartals gestiegen sind. Demnach gehen wir für 2022 weiterhin von einem Umsatzplus um mindestens rund 10 % und einer hierzu unterproportionalen Ergebnisentwicklung aus. Dabei dürfte das Betriebsergebnis trotz des Ausfalls des Russlandgeschäfts - abhängig vom letztlich erzielten Konzernumsatz und der künftigen Entwicklung der Material- und Energiekosten - mindestens etwa das Vorjahresniveau erreichen. Nicht berücksichtigt ist in dieser Prognose eine eventuelle Kontingentierung der Gasversorgung aufgrund eines vollständigen russischen Gaslieferstopps, die für uns kaum vorhersehbare Folgen bis hin zu Fertigungsausfällen haben könnte.

Sollten sich die weltweiten Versorgungsengpässe bei Material und Energie schneller auflösen als erwartet, wäre Hermle dank flexibler Prozesse und Strukturen gut vorbereitet für ein stärkeres Wachstum. Grundsätzlich sehen wir einen hohen Bedarf der Industrie für unsere Bearbeitungszentren und Automationslösungen. Deshalb haben wir 2022 ein umfangreiches Investitionsprogramm für den Ausbau unserer beiden Fertigungsstandorte in Gosheim und Zimmern ob Rottweil aufgelegt. Das Programm beinhaltet verschiedene Einzelprojekte wie den Aufbau einer neuen Spindelmontage am Firmensitz in Gosheim, mit dem bereits begonnen wurde. Im nächsten Schritt ist noch 2022 der Erwerb neuer Flächen in Zimmern geplant, wo wir zunächst die Kapazitäten für die Großteilefertigung vergrößern wollen. Die dadurch freiwerdenden Flächen am Firmensitz sollen anschließend genutzt werden, um - in Abhängigkeit von der künftigen konjunkturellen Entwicklung und der Situation in der Bauindustrie - ein neues Schulungs- und Anwenderzentrum zu errichten. Insgesamt sind für diese und weitere Maßnahmen in den nächsten fünf Jahren Investitionen von rund 60 Mio. Euro geplant.

Gosheim, im August 2022

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG

Der Vorstand

KONZERNZWISCHENABSCHLUSS

KONZERNBILANZ

AKTIVA

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Mio. Euro 30.06.2022 31.12.2021
Langfristige Vermögenswerte 105,5 96,0
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 215,7 209,6
Zahlungsmittel 131,4 109,4
Kurzfristige Vermögenswerte 347,1 319,0
SUMME AKTIVA 452,6 415,0

PASSIVA

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Mio. Euro 30.06.2022 31.12.2021
Eigenkapital der Aktionäre der Hermle AG 328,0 305,2
Anteile anderer Gesellschafter 0,0 0,0
Eigenkapital 328,0 305,2
Langfristige Verbindlichkeiten 3,5 3,5
Kurzfristige Verbindlichkeiten 121,1 106,3
SUMME PASSIVA 452,6 415,0

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

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Mio. Euro 01-06 /​ 2022 01-06 /​ 2021
Umsatzerlöse 210,2 139,3
Betriebsergebnis 30,3 18,4
Finanzergebnis -0,2 -0,1
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 30,1 18,3
Steuern vom Einkommen und Ertrag 9,5 5,0
Periodenüberschuss 20,6 13,3
Gewinnanteile anderer Gesellschafter 0,0 0,0
Gewinnanteil der Aktionäre der Hermle AG 20,6 13,3
Ergebnis je Aktie in Euro
je Stammaktie 4,12 2,66
je Vorzugsaktie inkl. Dividendenvorzug 4,15 2,68

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

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Mio. Euro 01-06 /​ 2022 01-06 /​ 2021
Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit 35,6 15,6
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit (Vj. Mittelzufluss) -13,5 -2,5
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit -0,1 -0,1
Wechselkursbedingte Wertänderungen* 1,5 0,0
Veränderung aus direkten erfolgsneutralen Verrechnungen* -0,3 -0,5
Sonstige Veränderungen (Entkonsolidierung) -0,5 0,0
Veränderung der finanziellen Mittel 22,7 12,5
Abgang finanzieller Mittel durch Änderungen des Konsolidierungskreises -0,7 0,0
Finanzielle Mittel zum 01.01. 109,4 104,9
Finanzielle Mittel zum 30.06. 131,4 117,4

* vgl. Eigenkapitalveränderungsrechnung

KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

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Mio. Euro Inlandsgesellschaften Auslandsvertrieb Konsolidierungseffekte
01-06 /​ 2022 01-06 /​ 2021 01-06 /​ 2022 01-06 /​ 2021 01-06 /​ 2022 01-06 /​ 2021
--- --- --- --- --- --- ---
Umsatz mit Dritten 129,5 81,5 80,7 57,8 0 0
Betriebsergebnis 36,8 17,4 -3,1 2,1 -3,4 -1,1
Investitionen* 2,7 2,4 1,0 0,5 0 0
Mitarbeiter Jahresdurchschnitt 1.169 1.144 159 156 0 0

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Mio. Euro Konzernabschluss IFRS
01-06 /​ 2022 01-06 /​ 2021
--- --- ---
Umsatz mit Dritten 210,2 139,3
Betriebsergebnis 30,3 18,4
Investitionen* 3,7 2,9
Mitarbeiter Jahresdurchschnitt 1.328 1.300

* in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

Für den Zeitraum 01.01.2021 bis 30.06.2021

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Mio. Euro Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Kummuliertes übriges Eigenkapital Eigenkapital der Aktionäre der Hermle AG Anteil anderer Gesellschafter
Stand am 31.12.2020 15,0 3,3 255,4 0,7 274,4 0,0
Periodenüberschuss 2021 13,3 13,3
Währungsveränderungen 0,2 0,2
Cashflow Hedges und sonstige Finanzinstrumente -0,4 -0,4
Stand am 30.06.2021 15,0 3,3 268,7 0,5 287,5 0,0

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Mio. Euro Konzerneigenkapital
Stand am 31.12.2020 274,4
Periodenüberschuss 2021 13,3
Währungsveränderungen 0,2
Cashflow Hedges und sonstige Finanzinstrumente -0,4
Stand am 30.06.2021 287,5

Für den Zeitraum 01.01.2022 bis 30.06.2022

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Mio. Euro Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Kummuliertes übriges Eigenkapital Eigenkapital der Aktionäre der Hermle AG Anteil anderer Gesellschafter
Stand am 31.12.2021 15,0 3,3 285,2 1,7 305,2 0,0
Periodenüberschuss 2022 20,6 20,6
Währungsveränderungen -0,1 2,1 2,0
Cashflow Hedges und sonstige Finanzinstrumente -0,3 -0,3
Veränderungen aus Entkonsolidierung 0,5 0,5
STAND AM 30.06.2022 15,0 3,3 305,7 4,0 328,0 0,0

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Mio. Euro Konzerneigenkapital
Stand am 31.12.2021 305,2
Periodenüberschuss 2022 20,6
Währungsveränderungen 2,0
Cashflow Hedges und sonstige Finanzinstrumente -0,3
Veränderungen aus Entkonsolidierung 0,5
STAND AM 30.06.2022 328,0

KONZERN-GESAMTEINKOMMENSRECHNUNG

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Mio. Euro 01-06 /​ 2022 01-06 /​ 2021
Periodenüberschuss gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 20,6 13,3
Währungsveränderungen 2,0 0,2
Veränderungen aus derivativen Finanzinstrumenten -0,4 -0,6
Währungsdifferenzen Entkonsolidierung 0,5 0,0
Ertragssteuer auf sonstiges Gesamteinkommen:
- Veränderung derivativer Finanzinstrumente 0,1 0,2
Sonstiges Gesamteinkommen nach Steuern 2,2 -0,2
Gesamteinkommen 22,8 13,1
Anteile anderer Gesellschafter am Gesamteinkommen 0,0 0,0
Anteile der Aktionäre der Hermle AG am Gesamteinkommen 22,8 13,1

KONZERNANHANG

(1) ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE

Der Konzernzwischenabschluss der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zum 30. Juni 2022 ist, wie der Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2021, in Übereinstimmung mit den gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Interpretationen aufgestellt worden; insbesondere die Regelungen des IAS 34 zur Zwischenberichterstattung wurden angewendet.

Die Aufstellung des Zwischenabschlusses und die Ermittlung der Vergleichszahlen für das Vorjahr erfolgten mit Ausnahme der zum 1. Januar 2022 erstmals verpflichtend anzuwendenden Vorschriften auf Basis der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sowie Konsolidierungsmethoden, die auch bereits dem Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2021 zugrunde lagen. Wir verweisen hierzu auf den Konzernanhang des Jahresabschlusses 2021, in dem die angewandten Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden sowie die Ausübung von innerhalb der IFRS möglichen Wahlrechten im Detail dargestellt wurden.

Alle zum 1. Januar 2022 erstmals verpflichtend anzuwendenden neuen IFRS Rechnungslegungsstandards und Neuerungen wurden berücksichtigt. Diese haben keine wesentlichen Auswirkungen auf die Berichterstattung.

Die übrigen Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden mit Ausnahme der verpflichtend neu anzuwendenden Vorschriften sowie die Wahlrechte wurden im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 unverändert beibehalten.

Durch die Erstellung des Zwischenberichts in auf eine Nachkommastelle gerundete Million Euro Beträge kann es bei der Addition und der Angabe von Prozentzahlen zu Rundungsdifferenzen kommen, da die Berechnung der Einzelposten auf Zahlen in Euro basiert.

(2) KONSOLIDIERUNGSKREIS

Im Vergleich zum 31. Dezember 2021 sind die Hermle Uljanovsk OOO, Uljanovsk, Russland sowie die Hermle Vostok OOO, Moskau, Russland aus dem Konsolidierungskreis des Hermle-Konzerns ausgeschieden.

Hintergrund des Ausscheidens dieser Gesellschaften ist der Ende Februar 2022 begonnene russische Krieg gegen die Ukraine. Der Krieg sowie die in der Folge verhängten Sanktionen und Gegensanktionen von Europäischer Union und Russland machen einen weiteren Vertrieb der Hermle-Produkte in Russland unmöglich und haben zu einem Kontrollverlust über unsere russischen Tochtergesellschaften geführt. Darum wurden sie zum 1. April 2022 entkonsolidiert.

Direkt mit dem Kriegsbeginn und den Sanktionen verbundene Folgen waren der Verlust unserer Geschäftsperspektiven und aller Unternehmenswerte in Russland. Zusammen mit der Entkonsolidierung der Gesellschaften hat dies im ersten Halbjahr 2022 zu einer Ergebnisbelastung von insgesamt ca. 4,7 Mio. Euro geführt. Der überwiegende Teil betrifft dabei den Verlust von Vorräten, aber auch anderer Aktiva.

Hinzugekommen ist die im ersten Halbjahr gegründete Hermle Machine (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China, die für Vertrieb und Service von Hermle-Maschinen in China zuständig ist. Das Eigenkapital der neuen 100 %-Tochtergesellschaft von 2 Mio. CNY wurde im ersten Halbjahr 2022 einbezahlt.

Ansonsten ergaben sich keine Veränderungen im Konsolidierungskreis.

Die Zusammensetzung des Konsolidierungskreises, die Art der Konsolidierung sowie Beteiligungsprozentsätze wurden im Anhang des Konzernjahresabschlusses 2021 unter (3) Konsolidierungskreis aufgeführt.

(3) UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse gliedern sich innerhalb der Segmente und im Konzern wie folgt nach Absatzgebieten sowie Produkt- und Dienstleistungsbereichen auf:

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Inlandsgesellschaften Auslandsvertrieb Konzern
Mio. Euro 01-06/​2022 01-06/​2021 01-06/​2022 01-06/​2021 01-06/​2022 01-06/​2021
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Absatzgebiete
Bundesrepublik Deutschland 81,9 59,5 0,0 0,0 81,9 59,5
Andere Länder 47,6 22,0 80,7 57,8 128,3 79,8
Summe 129,5 81,5 80,7 57,8 210,2 139,3
Produkt- und Dienstleistungsbereiche
Verkauf von Werkzeugmaschinen, Zubehör und Ersatzteilen 123,3 75,8 76,3 53,9 199,6 129,7
Service und Schulungsdienstleistungen 6,2 5,7 4,4 3,9 10,6 9,6
Summe 129,5 81,5 80,7 57,8 210,2 139,3
Erlöse aus Verträgen mit Kunden 129,5 81,5 80,7 57,8 210,2 139,3
Umsatz mit Dritten 129,5 81,5 80,7 57,8 210,2 139,3

(4) ERMITTLUNG DER ERTRAGSTEUERN

Der Ertragsteueraufwand wird auf Basis des Steuersatzes abgegrenzt, der auf das gesamte Jahresergebnis angewendet würde. Soweit gesichert abschätzbar, werden je Steuerrechtskreis gesonderte Steuersätze auf individuelle Kategorien des Vorsteuerergebnisses z.B. im Finanzergebnis oder für nicht abzugsfähige Aufwendungen angewendet.

(5) ERGEBNIS JE AKTIE

Das Ergebnis je Aktie ist aus dem Konzernergebnis nach Steuern bereinigt um Anteile Konzernfremder und unter Berücksichtigung von Vorzugsdividenden ermittelt. Dabei werden die auf die Aktiengattungen entfallenden Ergebnisanteile unter Berücksichtigung der Vorzugsdividende durch die Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien je Gattung dividiert.

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T-Euro 01-06 /​ 2022 01-06 /​ 2021
Halbjahresüberschuss:
Lt. Gewinn- und Verlustrechnung 20.643 13.320
Minderheitenanteile am Ergebnis -0 -1
Ergebnis nach Minderheitenanteilen 20.643 13.321
Aufgelaufene Vorzugsdividenden -25 -25
Ergebnis nach Minderheiten und Vorzugsdividenden 20.618 13.296
Gewichteter Durchschnitt in Stück:
Ausstehende Stammaktien 4.000.000 4.000.000
Ausstehende Vorzugsaktien 1.000.000 1.000.000
Summe aller Aktiengattungen 5.000.000 5.000.000
Unverwässertes Ergebnis je Aktie in Euro:
Je Stammaktie 4,12 2,66
Je Vorzugsaktie inkl. Dividendenvorzug 4,15 2,68

Es werden keine eigenen Anteile gehalten. Das gesamte Aktienkapital ist ausstehend.

(6) EIGENKAPITALVERÄNDERUNG

Der Konzern-Eigenkapitalspiegel zeigt die Entwicklung des Eigenkapitals der Gesellschaft im ersten Halbjahr 2022. Entsprechend IFRS 10 werden die Minderheitenanteile an voll konsolidierten Gesellschaften, an denen die Hermle AG zu weniger als 100 % beteiligt ist, innerhalb des Eigenkapitals getrennt von dem auf die Aktionäre der Hermle AG entfallenden Eigenkapitalanteil ausgewiesen. Ausgewiesen sind ebenfalls die Effekte aus der Entkonsolidierung der russischen Gesellschaften im ersten Halbjahr 2022. Zum Anstieg des Eigenkapitals der Gesellschaft trugen im Wesentlichen der Konzernüberschuss des ersten Halbjahres 2022 sowie in deutlich geringerem Umfang Effekte aus der Fremdwährungsumrechnung von Auslandsgesellschaften sowie aus der Entkonsolidierung bei. Gegenläufig wirkten in sehr geringem Umfang Wertänderungen von direkt ins Eigenkapital verrechneten Finanzinstrumenten.

(7) KAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Kapitalflussrechnung zeigt entsprechend IAS 7 den Zahlungsmittelfluss im Hermle-Konzern. Der Zahlungsmittelbestand setzt sich aus den Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbeständen zusammen.

In der Cashflow-Rechnung wurden die Effekte aus der Änderung des Konsolidierungskreises durch Ausweis/​Korrektur nicht cashwirksamer Ergebnisbestandteile in Höhe von 4.7 Mio. Euro und die Änderung des Cash Pools berücksichtigt.

(8) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Im Vergleich zum 31. Dezember 2021 sind die Hermle Vostok OOO und die Hermle Uljanovsk OOO durch Entkonsolidierung aus dem Auslandssegment ausgeschieden. Die im ersten Halbjahr 2022 gegründete Hermle Machine (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai, China, die für Vertrieb und Service von Hermle-Maschinen in China zuständig ist, ist zum Auslandssegment hinzugekommen. Es erfolgte keine Veränderung der Segmentabgrenzungen bzw. der Ermittlung der Segmentergebnisse. Weitere Erläuterungen finden Sie im Lagebericht.

(9) BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sowie nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Beteiligungen kommen grundsätzlich Mitglieder des Vorstands oder Aufsichtsrats im Sinne von IAS 24 "Related Party Disclosures" in Betracht. Die Beziehungen zu diesem Kreis an nahe stehenden Unternehmen und Personen werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.

Die vom Konzern an sonstige nahe stehende Unternehmen erbrachten Lieferungen und Leistungen betrugen T-Euro 65 (Vj. T-Euro 526), die vom Konzern bezogenen Lieferungen und Leistungen von sonstigen nahe stehenden Unternehmen betrugen T-Euro 679 (Vj. T-Euro 1.062]. Zum Bilanzstichtag betrugen die Forderungen im Konzern gegen sonstige nahe stehende Unternehmen T-Euro 10 (31.12.2021 T-Euro 6], die Verbindlichkeiten im Konzern gegen sonstige nahe stehende Unternehmen T-Euro 23 (31.12.2021 T-Euro 133).

(10) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Gegenüber dem 31. Dezember 2021 haben sich die Haftungsverhältnisse und sonstigen finanziellen Verpflichtungen nicht wesentlich geändert.

(11) EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

In den Rubriken Nachtragsbericht und Ausblick des Konzernzwischenlageberichts sind die wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag dargestellt. Darüber hinaus sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Stichtag des Zwischenabschlusses eingetreten.

(12) ZUKUNFTSBEZOGENE AUSSAGEN UND SCHÄTZUNGEN

Dieser Zwischenabschluss enthält zukunftsbezogene Aussagen sowie Schätzungen, welche auf aktuellen Annahmen und Einschätzungen der Unternehmensleitung der Hermle AG über zukünftige Entwicklungen beruhen. Solche Aussagen und Schätzungen unterliegen Risiken und Unsicherheiten, die außerhalb der Kontrolle und exakten Prognostizierbarkeit von Hermle liegen. Denn sie sind vielfältigen Faktoren, wie beispielsweise dem zukünftigen Marktumfeld oder wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, dem Verhalten der übrigen Marktteilnehmer, Maßnahmen staatlicher Stellen, Wechselkursen, Zinssätzen, etc. unterworfen. Sollten einige oder mehrere solcher Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten eintreten oder die Annahmen, auf denen diese Aussagen basieren, sich als unrichtig erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen von den in diesem Zwischenlagebericht und Zwischenabschluss geäußerten expliziten oder impliziten Aussagen und Schätzungen wesentlich abweichen. Hermle übernimmt keine Garantie oder Zusicherungen zu den hier beschriebenen Entwicklungen und Ergebnissen. Es ist von Hermle weder beabsichtigt, noch übernimmt Hermle eine gesonderte Verpflichtung, zukunftsbezogene Aussagen zu aktualisieren, um sie an die Ereignisse oder Entwicklungen nach Ende des Berichtszeitraums anzupassen.

(13) PRÜFERISCHE DURCHSICHT

Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2022 wurde keiner prüferischen Durchsicht unterzogen.

(14) VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Maschinenfabrik

Berthold Hermle AG

Gosheim, im August 2022

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Günther Beck Franz-Xaver Bernhard Benedikt Hermle

Maschinenfabrik

Berthold Hermle AG

Industriestraße 8-12

D-78559 Gosheim

Phone +49 (0)7426 95 - 0

Fax +49 (0)7426 95 -1309

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