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Mainova AG

Interim / Quarterly Report Sep 29, 2022

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Interim / Quarterly Report

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Finanzbericht: 31248303

Mainova Aktiengesellschaft

Frankfurt am Main

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 30.06.2022

ZWISCHENBERICHT 2022

1. Januar - 30. Juni

MAINOVA.DE /​ LEBENSWERT

LEBENSWERTE STÄDTE GESTALTEN

Die Stadt von morgen braucht eine zukunftsfähige Infrastruktur. Mainova entwickelt intelligente Energielösungen, damit Menschen einfacher, nachhaltiger und besser leben. Das bedeutet: Wir stellen unsere Erzeugung auf umweltschonendere Technik um, wir arbeiten mit an der Mobilitätswende, wir investieren in zuverlässige Netze und bauen an der Smart City. Wie das aussieht, erfahren Sie auf www.mainova.de/​lebenswert. Auf der Themenseite "Lebenswert" stellen wir regelmäßig konkrete Projekte vor.

MAINOVA.DE /​ PODCAST

IM DIALOG: SO ENTWICKELT SICH FRANKFURT

In unserem Podcast "Energieimpulse" sprechen dual Studierende von Mainova einmal im Monat mit Expertinnen und Experten aus Frankfurt über E-Mobilität, nachhaltige Stadtentwicklung und Besonderheiten der Mainmetropole - von der Hauptstadt des Internets über den Energiespar-König bis hin zu stylisher Liebe zur Stadt.

MAINOVA.DE /​ BLOG

ENERGIETIPPS

Heizkosten senken und Strom sparen? Welche Vorteile hat eine gute Wärmedämmung? Welche Fördermöglichkeiten gibt es für Elektroautos? In unserem Blog geben wir regelmäßig handfeste Tipps rund um die Themen Energieversorgung und -nutzung.

MAINOVA.DE /​ VERANSTALTUNGEN

EXPERTISE UND KOMPETENZ

1. November, 18 - 19.30 Uhr, SophienHofAbend

65 % Erneuerbare Wärme /​ Klimaneutrales Frankfurt

17. November, 14 - 15 Uhr, Mainova Experten-Talk

Marktblitz: Die professionelle Marktanalyse ist Grundlage der richtigen Entscheidungen zur Energiebeschaffung

13. Dezember, 18 - 19.30 Uhr, SophienHofAbend

Energieverbrauch in Heizzentralen senken /​ Gesetzlicher Rahmen Klimaschutz

Weitere kommende Termine finden Sie unter www.mainova.de/​veranstaltungen.

MAINOVA: DAS ERSTE HALBJAHR 2022

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Ukraine-Krieg hat massive Auswirkungen - auch auf die Energiewirtschaft
Bereinigtes Ergebnis (EBT) bleibt stabil bei 86,1 Mio. Euro
Volatiles Marktumfeld führt zu hohen Risiken
Weiterhin hohe Investitionen in regionale Infrastruktur und Klimaschutz

KENNZAHLEN

JANUAR BIS JUNI 2022

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Stromverkauf IN MIO. KWH (VORJAHRESWERT)

3.681

(3.279)
Gasverkauf

IN MIO. KWH (VORJAHRESWERT)

6.247

(6.473)
Wärme- /​ Kälteverkauf

IN MIO. KWH (VORJAHRESWERT)

1.061

(1.306)
Wasserverkauf

IN MIO. M³ (VORJAHRESWERT)

21,8

(22,3)
Stromhandel

IN MIO. KWH (VORJAHRESWERT)

4.894

(5.005)
Gashandel

IN MIO. KWH (VORJAHRESWERT)

4.756

(4.279)
BEREINIGTER UMSATZ 1

IN MIO. € (VORJAHRESWERT)

2.104,2

(1.342,3)
BEREINIGTES EBT 1

IN MIO. € (VORJAHRESWERT)

86,1

(87,2)
BEREINIGTES EIGENKAPITAL 1,2

IN MIO. € (VORJAHRESWERT)

1.520,8

(1.477,6)
BEREINIGTE BILANZSUMME 1,2

IN MIO. € (VORJAHRESWERT)

3.650,4

(3.488,9)
INVESTITIONEN

IN MIO. € (VORJAHRESWERT)

126,1

(54,7)
MITARBEITER UND MITARBEITERINNEN (30.06.)

(VORJAHRESWERT)

3.078

(2.951)

1 Bereinigt um Effekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von derivativen Finanzinstrumenten

2 Der Vorjahreswert bezieht sich auf den 31.12.2021.

A. AN DIE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE

BRIEF AN UNSERE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

wir blicken zurück auf ein schwieriges und bewegtes erstes Halbjahr 2022. Dennoch gibt es gute Nachrichten: Wir konnten unser bereinigtes Ergebnis (EBT) mit 86,1 Millionen Euro auf dem guten Vorjahresniveau halten (2021: 87,2 Mio. Euro), und das, obwohl wir vor allem im Segment Gasversorgung besonders unter Druck standen.

Das beherrschende Thema in diesem Jahr ist weiterhin der Ukraine-Krieg, der großes menschliches Leid verursacht.

Seine Auswirkungen erschüttern zugleich die Energiemärkte und haben einen Wandel in Gang gesetzt, der immensen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der Energieversorgung haben wird. Dazu gehört der enorm gestiegene Preisdruck. Neben Strom- und Gaspreisen, die in zuvor nie dagewesene Höhen steigen, richtet sich das Augenmerk nun in besonderer Weise auf die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit.

Für uns bergen diese Entwicklungen hohe Unsicherheiten. Zu den größten Risiken gehören das schwer prognostizierbare Abnahmeverhalten der Kundinnen und Kunden, die gestiegenen Bezugskosten, die zunehmende Illiquidität der Beschaffungsmärkte sowie mögliche Ausfälle von Forderungen genauso wie von Handelspartnern. Angesichts dieser Unsicherheiten und Volatilitäten ist es uns aktuell nicht möglich, eine verlässliche Prognose zu erstellen. Wir gehen für das Geschäftsjahr 2022 von einem Ergebnis unter dem Niveau des Vorjahres aus.

Gerade in diesen schwierigen Zeiten dürfen wir die drei wesentlichen Ziele der Energieversorgung nicht aus den Augen verlieren: Das ist neben Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie auch der Klimaschutz. Der tiefgreifende Umbruch, dem unsere Branche derzeit unterliegt, zeigt: Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie sind in Deutschland keine Selbstverständlichkeit mehr. Wir stellen uns dieser Herausforderung. Dabei hilft uns vor allem unsere diversifizierte Erzeugung in Kraft-Wärme-Kopplung mit einem breiten Mix an Primärenergiequellen ebenso wie der Verbund unserer Kraftwerke in Frankfurt. Um auch in den nächsten Jahren die Versorgung der Menschen, der Stadt und der Region zu gewährleisten, arbeiten wir weiter am Netzausbau. So stellen wir gemeinsam mit den Übertragungsnetzbetreibern in den kommenden Jahren zusätzlich über 500 Megavoltampere (MVA) Leistung für das Stromnetz in Frankfurt bereit.

Mit unserer vorausschauenden Beschaffungsstrategie konnten wir in den ersten Monaten dieses Jahres die Preisspitzen für unsere Kundschaft abfedern. Und auch angesichts des weiterhin hohen Preisniveaus stehen wir an der Seite unserer Kundinnen und Kunden - mit Rat, aber auch mit Tat. Indem wir bei Engpässen individuelle Lösungen finden und so Unterstützung leisten. Vor dem Hintergrund der Dimensionen der finanziellen Belastungen ist aber vor allem auch wirksame Entlastung durch den Staat gefragt.

Auch den Klimaschutz verlieren wir nicht aus den Augen, das zeigen unsere Investitionen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro in den kommenden Jahren. Von diesen fließt ein Großteil in den Klimaschutz. Ein wesentlicher Baustein ist dabei der Umbau des Heizkraftwerk West, mit dem wir unser Kraftwerk Wasserstoff-ready machen und der ab 2027 jährlich rund 400.000 Tonnen CO 2 einspart. Mit dieser und weiteren Maßnahmen helfen wir der Stadt auf dem Weg hin zu einem klimaneutralen Frankfurt bis 2035. Darüber hinaus treibt Mainova den Ausbau der erneuerbaren Energien voran. So bauen wir gerade mit Partnern eines der größten Solarprojekte Deutschlands in der Uckermark.

Mit weiteren PV- und Windkraft-Projekten in der Pipeline erhöhen wir stetig den Anteil der erneuerbaren Energien in unserem Erzeugungspark. Wir setzen auf den Ausbau unserer Fernwärmeleitungen sowie auf den Verbund unserer Erzeugungsanlagen durch den Anschluss unseres Biomasse-Kraftwerks an die urbane Fernwärme. Und wir entwickeln smarte Lösungen, um Ressourcen zu schonen, etwa durch ein von Sensoren gesteuertes Wassermonitoring. Nicht nur unsere eigenen Nachhaltigkeitsziele beschäftigen uns, sondern auch die unserer Kundschaft. So haben wir Anfang dieses Jahres alle Privatkundinnen und -kunden auf Ökostrom umgestellt und mit "Onsite PPA für Unternehmen" ein neues Photovoltaik-basiertes Produkt auf den Markt gebracht, mit dem unsere Geschäftskundschaft umweltschonenden Strom vom eigenen Dach bezieht.

Um diese ambitionierten Pläne zügig umzusetzen, haben wir unsere Investitionen im ersten Halbjahr 2022 mit 126,1 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2021: 54,7 Mio. Euro) mehr als verdoppelt.

So herausfordernd das aktuelle Umfeld ist: Es gibt auch Chancen. Dazu zählt insbesondere der notwendige Schub für neue Technologien wie Wasserstoff. Staat und Land müssen hierfür den richtigen Rahmen schaffen, in dem Unternehmen agieren können. Auch aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit anderen hessischen Unternehmen die Landesregierung zum Aufbruch in die Wasserstoffzukunft aufgerufen. Denn Wasserstoff ist eine der Schlüsseltechnologien, die über das Gelingen der Energiewende entscheiden werden - ebenso wie Technologieoffenheit, die uns die notwendigen Handlungsspielräume auf dem Weg zur Klimaneutralität lässt.

Wir arbeiten kontinuierlich daran, den kommenden Entwicklungen zu begegnen. Um die Lage permanent neu bewerten und flexibel auf Anpassungen im Markt reagieren zu können, sind wir in einem stetigen Austausch mit allen relevanten Akteuren. Das ist eine enorme Aufgabe, die alle Kräfte des Unternehmens fordert. Dank unserer motivierten und tatkräftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen wir auch weiterhin unseren Kunden und Kundinnen als stabiler und verlässlicher Partner zur Seite.

Abschließend danke ich Ihnen, liebe Aktionäre und Aktionärinnen, für Ihr Vertrauen in unser Unternehmen. Es bekräftigt uns, den eingeschlagenen Weg konsequent fortzuführen.

Dr. Constantin H. Alsheimer

Vorsitzender des Vorstands der Mainova AG

» Gerade in schwierigen Zeiten dürfen wir die drei wesentlichen Ziele der Energieversorgung nicht aus den Augen verlieren: Das sind Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit von Energie und Klimaschutz. «

DR. CONSTANTIN H. ALSHEIMER

VORSITZENDER DES VORSTANDS DER MAINOVA AG

B. ZUSAMMENGEFASSTER ZWISCHENLAGEBERICHT

Zwischenlagebericht

GRUNDLAGEN DES KONZERNS

Der Mainova-Konzern (Mainova) ist in der Versorgung mit leitungsgebundenen Energieträgern und Wasser sowie in artverwandten Dienstleistungen tätig. Wir versorgen rund eine Million Menschen überwiegend in Hessen sowie in den angrenzenden Bundesländern mit Strom und Gas. In Frankfurt am Main bieten wir unseren Kundinnen und Kunden zusätzlich Wärme und Wasser an. Zudem beliefern wir regionale Energieversorgungsunternehmen (Energiepartner) sowie bundesweit Geschäftskundschaft mit Strom und Gas. Auch energienahe Dienstleistungen und erneuerbare Energien gewinnen zunehmend an Bedeutung. Als Betreiber von Versorgungsnetzen stellen wir Dritten den Netzzugang und -anschluss zur Verfügung und gewährleisten den sachgerechten Transport von Energie und Wasser.

Unser operatives Kerngeschäft nehmen im Wesentlichen die Mainova Aktiengesellschaft (Mainova AG) und die nachfolgend genannten Tochterunternehmen wahr. Die NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH (NRM) pachtet und betreibt das Strom- und Gasnetz der Mainova AG. Für die Wasserversorgungsnetze übernimmt die NRM die Betriebsführung. Die Aufgaben der Mainova ServiceDienste Gesellschaft mbH erstrecken sich auf das Messwesen, die Abrechnung der Lieferungen und Leistungen, Teile der Kundenbetreuung sowie das Forderungsmanagement. Die SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH betreut überwiegend das Straßenbeleuchtungsnetz in Frankfurt am Main. In der ENERENT GmbH, die als Holding für die Hotmobil Deutschland GmbH und die mobiheat GmbH fungiert, werden unter anderem die Tätigkeiten im Bereich der mobilen Heizzentralen gebündelt. Unsere Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien steuern wir in Tochter- und Beteiligungsunternehmen. Dabei handelt es sich vorrangig um Onshore-Windparks und Photovoltaikanlagen. Über die Mainova WebHouse GmbH & Co. KG betätigen wir uns im Bereich des Baus und Betriebs von Rechenzentren.

Nachfolgend sind die Segmentstruktur und die dazugehörigen Wertschöpfungsstufen dargestellt:

Segmentaufteilung nach Wertschöpfungsstufen

In der Strom-, Gas- und Wasserversorgung wird jeweils die Wertschöpfungskette vom Handel über den Vertrieb bis hin zur Verteilung dieser Produkte abgebildet.

Im Segment Erzeugung und Fernwärme werden sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit der Fernwärme einschließlich der Stromproduktion in Frankfurt gebündelt. Ferner sind Beteiligungen an konventionellen Erzeugungsgesellschaften in diesem Segment enthalten.

Dem Segment Erneuerbare Energien /​ Energiedienstleistungen sind unsere Biomasse-, Windenergie- und Photovoltaikanlagen, das Contracting- und Energiedienstleistungsgeschäft sowie unsere Tätigkeiten im Bereich der mobilen Heizzentralen zugeordnet.

Im Segment Sonstige Aktivitäten /​ Konsolidierung sind unter anderem das Straßenbeleuchtungsgeschäft und sonstige Dienstleistungen, die nicht im Zusammenhang mit einem Kernsegment stehen, enthalten. Hierbei handelt es sich um Nebengeschäfte, die eine untergeordnete Steuerungsrelevanz haben. Zudem werden in diesem Segment Konsolidierungseffekte abgebildet.

WIRTSCHAFTSBERICHT

Rahmenbedingungen

Die politischen Entscheidungen sowie die Entwicklung der Konjunktur und der Energiepreise standen im Zeichen des Kriegs in der Ukraine. Hierdurch verstärkten sich die bereits im Herbst 2021 eingesetzten Preissprünge an den Energiebeschaffungsmärkten. Die Preise für Strom und Erdgas sowie auch für andere Energieträger sind bereits um ein Vielfaches gestiegen. Die Bundesregierung hat am 23. Juni 2022 für die Gasversorgung in Deutschland die Alarmstufe des Notfallplans aktiviert. Dabei handelt es sich um die zweite von drei Eskalationsstufen, die in der europäischen Security-of-Supply-Verordnung vorgegeben sind.

Energiepolitik

Auf europäischer und nationaler Ebene haben sich im bisherigen Verlauf des Jahres 2022 folgende energiepolitische Neuerungen ergeben:

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Energiesicherungsgesetzes 1975 und anderer energiewirtschaftlicher Vorschriften (EnSiG-Novelle)

Am 22. Mai trat die Novellierung des Energiesicherungsgesetzes in Kraft, mit der weitere Vorgaben zur Prävention und Bewältigung einer Gasmangellage geschaffen wurden. Zudem wurden Regelungen eingefügt, um über eine digitale Sicherheitsplattform Gas die Lastverteilung effektiv vollziehen zu können. Auch das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und die Gassicherungsverordnung wurden hierzu angepasst.

Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wurde die Möglichkeit einer Treuhandverwaltung von Unternehmen der kritischen Infrastruktur und die Möglichkeit einer Enteignung geschaffen. Des Weiteren wurde die Möglichkeit zu Preisanpassungen bei verminderten Gasimporten vorgesehen, um Liquiditätsverwerfungen entgegenzuwirken. Kohle ist von der Preisanpassungsmöglichkeit ausgeschlossen. Im EnWG wurden Regelungen für die Festlegung kritischer Komponenten sowie für LNG-Anlagen und Gasspeicher ergänzt.

Eine weitere Änderung des Energiesicherungsgesetzes trat am 12. Juli in Kraft. Dabei wurde neben Präzisierungen und Konkretisierungen bei den bestehenden Preisanpassungsrechten ein Umlagemechanismus als alternatives Instrument zur Preisanpassung eingefügt, mit dem die Kostenbelastung gleichmäßig auf alle Endkundinnen und -kunden verteilt werden kann.

Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz

Am 12. Juli trat das Gesetz zur Bereithaltung von Ersatzkraftwerken zur Reduzierung des Gasverbrauchs im Stromsektor im Fall einer drohenden Gasmangellage in Kraft.

Auf Basis des Gesetzes können Verordnungen erlassen werden, mit denen Kohle- und Ölkraftwerke aus der Sicherheitsbereitschaft und Netzreserve temporär an den Strommarkt zurückkehren dürfen. Ziel ist es, die Stromerzeugung aus Erdgas zu ersetzen beziehungsweise zu reduzieren. Darüber hinaus soll ein ordnungsrechtlicher Eingriff in den Betrieb von Gaskraftwerken ermöglicht werden. Davon wären insbesondere auch die Gemeinschaftskraftwerke Bremen und Irsching betroffen.

Gasspeichergesetz

Am 30. April trat das Gesetz zur Änderung des EnWG zur Einführung von Füllstandsvorgaben für Gasspeicheranlagen in Kraft. Das Gesetz setzt zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit auf eine Kombination von Füllstandsvorgaben und einen Bereitstellungsmechanismus für ungenutzte Kapazitäten sowie die Ausschreibung von strategischen Optionen zur marktbasierten Befüllung von Speicherkapazitäten. Dabei haben die in Deutschland tätigen Betreiber von Gasspeicheranlagen die Einhaltung der Füllstandsvorgaben zu gewährleisten und zu überwachen.

Heizkostenzuschussgesetz

Am 1. Juni trat das Gesetz zur Gewährung eines einmaligen Heizkostenzuschusses aufgrund stark gestiegener Energiekosten in Kraft. Mit dem Gesetz sollen Menschen mit kleineren Einkommen wegen der stark gestiegenen Energiekosten einmalig unterstützt werden. Insgesamt sollen etwa 2,1 Millionen Menschen davon profitieren. Für Wohngeldhaushalte wird der Heizkostenzuschuss nach Haushaltsgröße gestaffelt.

LNG-Beschleunigungsgesetz

Am 12. Juli trat das Gesetz zur Beschleunigung des Einsatzes verflüssigten Erdgases in Kraft, mit dem die nationale Energieversorgung durch die zügige Einbindung verflüssigten Erdgases in das bestehende Fernleitungsnetz gesichert sowie die Errichtung und Inbetriebnahme von sowohl schwimmenden als auch landgebundenen LNG-Terminals und LNG-Anbindungsleitungen beschleunigt werden sollen.

Gesetz zur Absenkung der Kostenbelastungen durch die EEG-Umlage und zur Weitergabe dieser Absenkung an die Letztverbraucher

Am 28. Mai trat das Gesetz zur Absenkung der Kostenbelastungen durch die EEG-Umlage und zur Weitergabe dieser Absenkung an die Letztverbraucher und Letztverbraucherinnen in Kraft. Das Gesetz sieht zum 1. Juli 2022 eine bis zum 31. Dezember 2022 befristete Absenkung der EEG-Umlage auf null vor. Die dauerhafte Abschaffung und Finanzierung der EEG-Förderung über den Energie- und Klimafonds erfolgt in einem zweiten Schritt im Rahmen der EEG-Novelle. Für Mainova wurde damit eine Preisanpassung bei Stromlieferverträgen zum 1. Juli 2022 erforderlich.

Gesetz zu Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im Stromsektor (EEG-Novelle)

Am 7. Juli verabschiedete der Bundestag das Gesetz zu Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im Stromsektor, mit dem das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) novelliert und weitere Gesetze geändert wurden. Das Ausbauziel für erneuerbare Energien für das Jahr 2030 wurde auf mindestens 80 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs angehoben. Zudem liegen erneuerbare Energien künftig im überragenden öffentlichen Interesse und dienen der öffentlichen Sicherheit.

Insbesondere wurden im EEG die Ausbaupfade für Windenergieanlagen an Land und Solarenergie deutlich angehoben. Bei der Windenergie an Land sollen im Jahr 2030 115 Gigawatt (GW) und im Jahr 2040 160 GW sowie bei der Solarenergie im Jahr 2030 215 GW und im Jahr 2040 400 GW Leistung installiert sein. Neu sind die Ausschreibungen für innovative Konzepte mit wasserstoffbasierter Stromspeicherung sowie für Anlagen zur Stromerzeugung aus grünem Wasserstoff. Dazu wird die Definition für grünen Wasserstoff ins EEG überführt.

Beim Mieterstrom entfällt künftig die maximal förderfähige Anlagengröße von 100 kW, wodurch auch bei größeren Wohnobjekten eine bessere Ausnutzung der Dachflächen für Mieterstromprojekte möglich ist.

Ferner werden die Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung von Kommunen an Windenergieanlagen an Land und Photovoltaik-Freiflächenanlagen erweitert.

Die EEG-Umlage wird ab dem 1. Januar 2023 gänzlich abgeschafft und die EEG-Differenzkosten werden dauerhaft über den Bundeshaushalt finanziert. Die nach dem EEG und dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) sowie im Zusammenhang mit der Offshore-Netzanbindung entstehenden Ausgaben der Netzbetreiber werden im neuen Energiefinanzierungsgesetz geregelt.

Im KWKG wird die Förderung von Gas-KWK-Anlagen mit Genehmigung nach dem 30. Juni 2023 an ihre Wasserstofffähigkeit gekoppelt und die jährliche Begrenzung der zuschlagsberechtigten Vollbenutzungsstunden bis 2030 schrittweise auf 2.500 gesenkt. Dies bedeutet aufgrund von Inflations- und Abzinsungseffekten eine Vergütungskürzung für laufende Projekte.

Das Gesetz tritt überwiegend am 1. Januar 2023 in Kraft, mehrere Änderungen wurden jedoch auf den 29. Juli 2022 vorgezogen.

EU-Legislativpaket zu Wasserstoff und dekarbonisiertem Gas

Mit den bereits am 15. Dezember 2021 vorgestellten Entwürfen der Europäischen Kommission für eine Richtlinie beziehungsweise für eine Verordnung über den Binnenmarkt für erneuerbare Gase, Erdgas und Wasserstoff sollen die Erdgasbinnenmarktrichtlinie und die Erdgasfernleitungsverordnung weiterentwickelt werden. Dazu werden bestehende Hürden im Endkundenmarkt für grüne Gase gesenkt und ein Regulierungsrahmen für Wasserstoff und Wasserstoffnetze geschaffen. Vorgesehen ist unter anderem eine horizontale Entflechtung von Gas- und Wasserstoffnetzen. Zudem wird bei Wasserstoffnetzen nicht zwischen Fernleitungs- und Verteilnetzebene unterschieden. Nach den parallel laufenden Beratungen im Europäischen Parlament und im Ministerrat ist mit einem Inkrafttreten frühestens im Jahr 2023 zu rechnen.

Während die Vorschläge zur Integration von Wasserstoff in die bestehenden Regelungen für den Gasbinnenmarkt grundsätzlich sinnvoll sind und den Ausbau der Wasserstoffwirtschaft beschleunigen könnten, stellt die fehlende Differenzierung von Fernleitungs- und Verteilnetzebene bei Wasserstoff ein erhebliches Risiko dar. Aufgrund der strengen Entflechtungsvorgaben wäre der Aufbau eines Wasserstoffnetzes für Strom- und Gasnetzbetreiber unmöglich. Dadurch könnte auch die erforderliche Transformation vom Erdgas- zum Wasserstoffnetz bei Mainova verhindert werden.

Da ein Einspruch des Ministerrats als unwahrscheinlich gilt, ist mit einem Inkrafttreten zum 1. Januar 2023 zu rechnen.

Gesetz zur Erhöhung und Beschleunigung des Ausbaus von Windenergieanlagen an Land (Windenergie-an-Land-Gesetz)

Am 7. Juli verabschiedete der Bundestag das Gesetz zur Erhöhung und Beschleunigung des Ausbaus von Windenergieanlagen an Land. Das Gesetz dient dazu, die zur Erreichung der Erneuerbare-Energien-Ausbauziele erforderliche Ausweisung von zwei Prozent der Bundesfläche für die Windenergie an Land umzusetzen. Zentrale Bestandteile sind zum einen das neue Windenergieflächenbedarfsgesetz, in dem den Bundesländern verbindliche Flächenziele für den Ausbau der Windenergie an Land vorgegeben werden, zum anderen Änderungen im Baugesetzbuch, um die Flächenausweisung und das Repowering zu erleichtern. Das Gesetz tritt am 1. Februar 2023 in Kraft.

Gesetz zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts (EnWG-Novelle)

Am 29. Juli trat das Gesetz zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts im Zusammenhang mit dem Klimaschutz-Sofortprogramm und zu Anpassungen im Recht der Endkundenbelieferung in Kraft.

Im EnWG wird Treibhausgasneutralität als Zweck bei der leitungsgebundenen Versorgung mit Elektrizität, Gas und Wasserstoff ergänzt. Die Netzentwicklungsplanung wird auf die energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung ausgerichtet. Verteilernetzbetreiber haben der Bundesnetzagentur alle zwei Jahre einen Netzausbauplan vorzulegen und Regionalszenarien zu erstellen, die neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien auch sektorenübergreifende Entwicklungen berücksichtigen. Außerdem wird der Einstieg in den digitalen Netzanschlussprozess über die gemeinsame Internetplattform der Verteilernetzbetreiber geregelt.

Darüber hinaus wurden Grund- und Ersatzversorgung neu voneinander abgegrenzt. Dazu wurde klargestellt, dass ein Anspruch auf einen Grundversorgungsvertrag erst nach drei Monaten besteht, sofern ein Haushaltskunde oder eine Haushaltskundin nach Beendigung der Belieferung durch den bisherigen Lieferanten unter die Ersatzversorgung durch den Grundversorger fällt. Zudem wurde die preisliche Kopplung von Ersatz- und Grundversorgung bei Haushaltskunden und -kundinnen aufgehoben.

Neu aufgenommen wurde eine Regelung zur Ausschreibung für den Strombezug von zuschaltbaren Lasten, mit der die Abregelung von Erneuerbare-Energien-Anlagen vermieden werden soll.

Im Rahmen der EnWG-Novelle wurde außerdem im Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) die verschärfte kartellrechtliche Preismissbrauchsaufsicht im Energiesektor um weitere fünf Jahre verlängert und auf den Bereich der Fernwärme erweitert.

Ergänzender delegierter Rechtsakt zur EU-Taxonomie-Verordnung

Am 2. Februar 2022 stellte die Europäische Kommission die finale Fassung eines ergänzenden delegierten Rechtsakts zur Taxonomie-Verordnung vor. Dieser legt fest, unter welchen Kriterien Investitionen in Kernenergie sowie in Anlagen zur Stromerzeugung, Kraft-Wärme-Kopplung und Wärme-/​Kälteerzeugung aus Erdgas als nachhaltig gelten können. Für Erdgas-Anlagen sind dabei sehr restriktive und in Gänze schwer erfüllbare Kriterien vorgesehen.

Konjunkturelle Entwicklung

Während das preis-, kalender- und saisonbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2022 gegenüber dem Vorquartal noch um 0,8 % zulegte, blieb es ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamts zufolge im zweiten Quartal unverändert. Damit lag die deutsche Wirtschaftsleistung zuletzt noch knapp ein Prozent unter ihrem Vorkrisenwert von Ende 2019. Gestützt wurde die Wirtschaft im ersten Halbjahr vor allem von den privaten und staatlichen Konsumausgaben. Die schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit steigenden Preisen, dem Krieg in der Ukraine, unterbrochenen Lieferketten und den Corona-Lockdowns in China dämpften hingegen die Nachfrage nach deutschen Exportgütern und damit das Wirtschaftswachstum.

Entwicklung der Energiepreise und des CO2-Emissionshandels

An den Großhandelsmärkten kam es im ersten Halbjahr zu massiven Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr. Nach einem überdurchschnittlich milden Winter führten der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Unsicherheiten zu nie gesehenen Preissprüngen bei sämtlichen Commodities.

Der Preis für Rohöl der Sorte Brent stieg seit Jahresbeginn um 28,7 % auf 92,88 US-Dollar pro Barrel Ende Juni. Im Durchschnitt entspricht dies einem Anstieg von 47,9 % auf 88,76 US-Dollar pro Barrel im Vergleich zur Vorperiode.

Der durchschnittliche Kohle preis in der ARA (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen)-Region (API2) verteuerte sich im ersten Halbjahr auf 186,35 US-Dollar pro Tonne um 152,4 % im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres. Im Vergleich zum Jahresbeginn stieg der Preis um 177,5 % auf 252,00 US-Dollar pro Tonne.

Preisentwicklung Kohle und Rohöl

Kohle- und Rohölpreise in USD pro Tonne bzw. Barrel

Der durchschnittliche Erdgas preis im Marktgebiet NCG (NetConnect Germany) für das folgende Lieferjahr nahm im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um 298,9 % an Wert zu und belief sich auf 76,05 Euro pro Megawattstunde (MWh). Seit Jahresbeginn stieg der Frontjahreskontrakt bis Ende Juni von 45,74 Euro pro MWh auf ein Preisniveau von 115,53 Euro pro MWh, was einer Erhöhung um 152,6 % entspricht.

Preisentwicklung Gas

Gaspreis in Euro pro MWh

Die Preise für Emissionsrechte (EU-Allowances - EUA) legten im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Der Preis für den Frontjahreskontrakt gewann im Mittel um 92,8 % an Wert und belief sich im Durchschnitt auf 85,48 Euro pro Tonne. Seit Jahresbeginn verteuerten sich die Preise um 9,4 % auf 92,94 Euro pro Tonne.

Preisentwicklung CO2-Emissionsrechte

Preis der CO2-Emissionsrechte in Euro pro Tonne

Eng angelehnt an den Verlauf der Brennstoff- und Emissionshandelspreise zeigte sich der Preis für Grundlaststrom . Im Vergleich zum Vorjahr gewann der Frontjahreskontrakt 218,3 % an Wert auf durchschnittlich 184,77 Euro pro MWh. Ende Juni stand der Preis bei 295,23 Euro pro MWh, was einer Steigerung um 142,7 % seit Jahresbeginn entspricht.

Preisentwicklung Strom

Strompreis in Euro pro MWh

Geschäftsverlauf

Die im Geschäftsverlauf dargestellten Zahlen sind maßgeblich durch die aktuelle Marktpreisentwicklung geprägt. Durch die Bilanzierungsvorschriften nach IFRS 9 führt die Bewertung der derivativen Finanzinstrumente zu signifikanten Auswirkungen auf einzelne Positionen der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung. Aus Steuerungszwecken und zur Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Aussagekraft werden diese Effekte wie bereits in der Vergangenheit bereinigt.

Absatz

Der Absatz hat sich wie folgt entwickelt:

Absatz

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Einheit Januar bis Juni 2022 Januar bis Juni 2021 Veränderung in %
Stromverkauf Mio. kWh 3.681 3.279 12,3
Gasverkauf Mio. kWh 6.247 6.473 - 3,5
Wärme- /​ Kälteverkauf Mio. kWh 1.061 1.306 - 18,8
Wasserverkauf Mio. m³ 21,8 22,3 - 2,2
Stromhandel Mio. kWh 4.894 5.005 - 2,2
Gashandel Mio. kWh 4.756 4.279 11,1

Ursächlich für den Anstieg des Stromverkaufs war im Wesentlichen das Geschäft mit Individualkundschaft. Der Gasverkauf lag dagegen leicht unter dem Vorjahresniveau. Dabei konnte ein witterungsbedingter Mengenrückgang durch einen Anstieg im Individual- und Energiepartnerbereich nahezu kompensiert werden. Die insgesamt mildere Witterung war auch ursächlich für den Rückgang des Wärmeabsatzes.

Während der Absatz im Gashandel wegen der aktuellen Preissituation an den Beschaffungsmärkten anstieg, lag der Stromhandel in etwa auf dem Vorjahresniveau.

Erzeugungsmengen

In unseren Anlagen wurden im ersten Halbjahr folgende Mengen erzeugt:

Erzeugungsmengen

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Mio. kWh Januar bis Juni 2022 Januar bis Juni 2021 Veränderung in %
Mainova
Strom 501 594 - 15,7
Wärme /​ Kälte 840 1.069 - 21,4
Beteiligungen
Strom 374 414 - 9,7
Wärme /​ Kälte 289 283 2,1

Die Stromerzeugungsmengen der Mainova sind aufgrund der deutlichen Preisanstiege an den Beschaffungsmärkten gesunken. Aus dem gleichen Grund ist die Stromerzeugung bei den Beteiligungen geringer als im Vorjahr. Die Wärmeerzeugungsmengen der Mainova reduzierten sich witterungsbedingt. Bei den Beteiligungen sind die Wärmeerzeugungsmengen annähernd auf dem Vorjahresniveau.

Ertragslage

Das um Effekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von derivativen Finanzinstrumenten bereinigte Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) lag bei 86,1 Mio. Euro (Vorjahr 87,2 Mio. Euro). Die Bereinigungen entfielen im Wesentlichen auf die Segmente Stromversorgung und Gasversorgung. Das unbereinigte EBT belief sich auf 108,8 Mio. Euro (Vorjahr 222,4 Mio. Euro).

Das bereinigte EBT nach Segmenten hat sich wie folgt entwickelt:

Bereinigte Segmentergebnisse

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Mio. € Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Veränderung
Stromversorgung 25,2 - 0,3 25,5
Gasversorgung - 9,6 36,8 - 46,4
Erzeugung und Fernwärme 39,0 24,9 14,1
Erneuerbare Energien /​ Energiedienstleistungen 18,5 6,1 12,4
Wasserversorgung 4,0 3,3 0,7
Beteiligungen 26,3 33,8 - 7,5
Sonstige Aktivitäten /​ Konsolidierung - 17,3 - 17,4 0,1
86,1 87,2 - 1,1

Aufgrund der aktuellen Energiekrise unterliegt der Ergebnisverlauf im Strom- und Gashandel einer gestiegenen Volatilität. Diese wirkte sich in der Stromversorgung positiv und in der Gasversorgung negativ aus. In Summe kompensieren sich diese Effekte nahezu.

Darüber hinaus wurden in der Stromversorgung negative Spoteffekte im Vertrieb durch Änderungen im Kundenportfolio kompensiert. Zudem wirkte ein verbessertes Netzgeschäft positiv. Geringere Gemeinkosten trugen ebenfalls zur Ergebnisverbesserung bei.

Neben den negativen Portfolioeffekten im Handel führten in der Gasversorgung extreme Spotpreise in Verbindung mit temperaturbedingten Mengenschwankungen zu einem deutlichen Ergebnisrückgang im Standardkundensegment. Darüber hinaus belastete die wärmere Witterung im Vertrieb- und Netzgeschäft das Ergebnis.

Das Ergebnis im Segment Erzeugung und Fernwärme verbesserte sich durch eine auf das schwierige Marktumfeld ausgerichtete Fahrweise der Kraftwerke. Gegenläufig wirkte ein gestiegener Aufwand für Emissionszertifikate.

Der Anstieg des Ergebnisses im Segment Erneuerbare Energien /​ Energiedienstleistungen war unter anderem auf das Biomassekraftwerk zurückzuführen. Darüber hinaus konnten die Wind- und Solarparks bessere Ergebnisse erzielen.

Der Rückgang des Beteiligungsergebnisses resultierte im Wesentlichen aus niedrigeren laufenden Ergebnissen von Beteiligungen sowie negativen Vorperiodeneffekten.

Die Ergebnisse in den Segmenten Wasserversorgung und Sonstige Aktivitäten /​ Konsolidierung lagen nahezu unverändert auf dem Niveau des Vorjahres.

Da die Gewinn- und Verlustrechnung maßgeblich durch buchtechnische Effekte aus derivativen Finanzinstrumenten (IFRS 9) beeinflusst war, wurden die davon betroffenen Positionen zur Verbesserung der Aussagekraft für Zwecke der Erläuterung um diese Effekte bereinigt. Die Bereinigungen betreffen nachfolgende Positionen:

Der Anstieg der Umsatzerlöse war überwiegend auf die Handelserlöse zurückzuführen, die sowohl im Strom- als auch im Gasgeschäft deutlich über dem Vorjahr lagen. Dies war mehrheitlich durch die aktuelle Marktpreisentwicklung verursacht. Der Anstieg der Erlöse aus dem Stromverkauf war im Wesentlichen auf das Individualkundengeschäft zurückzuführen. Die Erlöse aus dem Gasverkauf erhöhten sich insbesondere durch marktbedingte Preiseffekte. Ursächlich für die Erhöhung der Umsätze aus dem Wärmegeschäft war die Preisentwicklung auf den Beschaffungsmärkten. Die sonstigen Umsatzerlöse erhöhten sich aufgrund von Abverkäufen von Vorräten.

Bereinigungen in der Gewinn- und Verlustrechnung

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Januar bis Juni 2022 Januar bis Juni 2021 Veränderung
Mio. € bereinigt Effekte nach

IFRS 9
bereinigt Effekte nach

IFRS 9
bereinigt
--- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 2.104,2 894,9 1.342,3 102,9 761,9
Sonstige betriebliche Erträge 11,4 4.582,4 7,8 732,6 3,6
Materialaufwand 1.794,6 1.196,0 1.045,3 119,7 749,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen 88,3 4.268,6 86,2 585,1 2,1
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 31,2 10,0 43,4 4,5 - 12,2
Ergebnis aus der Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente nach IFRS 9 22,7 135,2

Die bereinigten Umsatzerlöse stellten sich wie folgt dar:

Umsatzerlöse

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Mio. € Januar bis Juni 2022 Januar bis Juni 2021 Veränderung
Stromverkauf 680,6 499,7 180,9
Gasverkauf 336,3 255,3 81,0
Wärme- /​ Kälteverkauf 110,8 94,7 16,1
Wasserverkauf 42,2 43,0 - 0,8
Handel 734,7 285,3 449,4
Netzentgelte 86,1 89,9 - 3,8
Sonstige 113,5 74,4 39,1
2.104,2 1.342,3 761,9

Die bereinigten sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 3,6 Mio. Euro auf 11,4 Mio. Euro. Dies resultierte aus einer Vielzahl kleinerer Einzelsachverhalte.

Der bereinigte Materialaufwand betraf überwiegend den Strom-, Gas-, Wärme- und Wasserbezug, die Kosten für den Einsatz von Primärenergie in den eigenen Kraftwerken sowie Netzentgelte. Die Erhöhung um 749,3 Mio. Euro auf 1.794,6 Mio. Euro resultierte vor allem aus gestiegenen Strom- und Gasbezugskosten. Diese waren auf extreme Preisbedingungen an den Beschaffungsmärkten zurückzuführen und korrespondierten überwiegend mit den Umsatzerlösen. Hinzu kamen ein gestiegener Kohle- und Heizölverbrauch sowie höhere Aufwendungen für Emissionsrechte.

Der Anstieg des Personalaufwands um 6,6 Mio. Euro auf 140,2 Mio. Euro war neben Tariferhöhungen auf einen Personalaufbau zurückzuführen, der mehrheitlich aus dem Erwerb der mobiheat GmbH resultierte.

Die bereinigten sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 88,3 Mio. Euro nahezu unverändert auf dem Vorjahresniveau.

Der Rückgang des bereinigten Ergebnisses aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen um 12,2 Mio. Euro auf 31,2 Mio. Euro resultierte im Wesentlichen aus niedrigeren laufenden Ergebnissen von Beteiligungen sowie Vorperiodeneffekten.

Der Anstieg des Zinsniveaus führte zu einer höheren Abzinsung von Rückstellungen. Dies hat zur Erhöhung der Finanzerträge um 10,3 Mio. Euro auf 16,1 Mio. Euro beigetragen. Die Finanzaufwendungen lagen nahezu unverändert bei 7,9 Mio. Euro.

Der Rückgang der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag um 13,5 Mio. Euro auf 43,0 Mio. Euro entfiel vor allem auf den latenten Steueraufwand, der im Wesentlichen aus Bewertungsunterschieden zwischen IFRS und Steuerbilanz aufgrund der Marktbewertung von derivativen Finanzinstrumenten resultierte.

Vermögenslage

Die bereinigte Vermögenslage stellt sich wie folgt dar:

Bereinigte Bilanz (Kursfassung)

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30.06.2022 31.12.2021 Veränderung
Mio. € bereinigt Effekte nach IFRS 9 bereinigt Effekte nach IFRS 9 bereinigt
--- --- --- --- --- ---
Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte 2.840,4 3.286,7 2.765,8 2.588,0 74,6
Kurzfristige Vermögenswerte 810,0 2.885,7 723,1 292,0 86,9
3.650,4 6.172,4 3.488,9 2.880,0 161,5
Eigenkapital und Schulden
Eigenkapital 1.520,8 328,8 1.477,6 189,0 43,2
Langfristige Schulden 1.142,5 3.547,1 1.121,0 2.435,8 21,5
Kurzfristige Schulden 987,1 2.296,5 890,3 255,2 96,8
3.650,4 6.172,4 3.488,9 2.880,0 161,5

Die Bilanz wurde zur Verbesserung der Aussagekraft und für Steuerungszwecke um die Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten (IFRS 9) bereinigt. Der Anstieg dieser Effekte spiegelt das stark gestiegene Marktpreisniveau an den Energiemärkten wider.

Der Anstieg der bereinigten langfristigen Vermögenswerte entfiel im Wesentlichen auf das Sachanlagevermögen, das sich aufgrund des Erwerbs der mobiheat GmbH sowie dem Kauf eines Grundstücks für die Errichtung eines Rechenzentrums erhöhte. Bei den bereinigten kurzfristigen Vermögenswerten stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie aus Dividendenansprüchen.

Das bereinigte Eigenkapital erhöhte sich überwiegend durch positive erfolgsneutrale Effekte im sonstigen Ergebnis. Zudem trug das Halbjahresergebnis nach Ertragsteuern, das noch nicht an die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH) abgeführt wurde, zu dem Anstieg bei. Die bereinigte Eigenkapitalquote belief sich auf 41,7 % (42,4 % zum 31. Dezember 2021).

Die bereinigten langfristigen Schulden erhöhten sich im Wesentlichen durch latente Steuern. Bei den bereinigten kurzfristigen Schulden führten höhere Verbindlichkeiten aus dem Cash Pooling mit der SWFH sowie aus Steuern zu dem Anstieg. Gegenläufig wirkten sich geringere Verbindlichkeiten aus der Gewinnabführung aus.

Die Investitionen gliederten sich wie folgt:

Investitionen

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Mio. € Januar bis Juni 2022 Januar bis Juni 2021
Stromversorgung 20,6 16,1
Gasversorgung 8,5 6,1
Erzeugung und Fernwärme 14,0 11,3
Erneuerbare Energien /​ Energiedienstleistungen 43,7 8,8
Wasserversorgung 8,6 5,3
Beteiligungen /​ Sonstiges 30,7 7,1
Summe Investitionen 126,1 54,7

Die Investitionen im Segment Stromversorgung entfielen insbesondere auf das Stromnetz sowie auf höhere Investitionen bei den Hausanschlüssen. Die Investitionen im Segment Gasversorgung flossen im Wesentlichen in Standardhausanschlüsse. Im Segment Erzeugung und Fernwärme wurde insbesondere in die Erneuerung eines Heizkraftwerks investiert. Im Segment Erneuerbare Energien /​ Energiedienstleistungen ist der Erwerb der mobiheat GmbH enthalten. In der Wasserversorgung führten vermehrte Netzerneuerungen zu dem Anstieg. Die höheren Investitionen im Segment Beteiligungen /​ Sonstiges sind hauptsächlich auf Investitionen im Zusammenhang mit einem geplanten Rechenzentrum zurückzuführen.

Finanzlage

Die nachfolgende Kapitalflussrechnung zeigt die finanzielle Entwicklung:

Kapitalflussrechnung

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Mio. € Januar bis Juni 2022 Januar bis Juni 2021
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 99,9 108,7
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 12,7 - 1,4
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - 99,0 - 107,9
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 13,6 - 0,6

Der Rückgang des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit war auf geringere Einzahlungen aus Zuschüssen sowie auf höhere Ertragsteuerzahlungen zurückzuführen. Höhere Investitionen in Anlagevermögen und der Erwerb einer Tochtergesellschaft wurden durch höhere Zuflüsse aus der Aufnahme von Mitteln im Rahmen des Cash Pooling mit der SWFH überkompensiert und führten zu einem positiven Cashflow aus der Investitionstätigkeit. Eine geringere Gewinnabführung an die SWFH führte trotz höherer Tilgung von Krediten zu einem geringeren Mittelabfluss aus dem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit. Der Finanzmittelfonds in Höhe von 25,8 Mio. Euro (12,2 Mio. Euro zum 31. Dezember 2021) bestand aus Kassenbeständen und Bankguthaben.

Sonstige nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit lagen nahezu unverändert auf dem Niveau zum Jahresende.

Ereignisse im Berichtsjahr

Der Beginn des Ukraine-Kriegs hat zu nie dagewesenen Preissprüngen an den Energiebeschaffungsmärkten geführt. Die Preise für Strom und Erdgas sowie auch für andere Energieträger sind bereits um ein Vielfaches gestiegen. Die Bundesregierung hat am 23. Juni 2022 für die Gasversorgung in Deutschland die zweite Eskalationsstufe des Notfallplans aktiviert.

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

Zum 30. Juni 2022 beschäftigte Mainova 3.078 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 2.951). Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus dem Erwerb der mobiheat GmbH.

PROGNOSE-, CHANCEN-UND RISIKOBERICHT

Prognosebericht

Unsere Erwartungen bezüglich der zukünftigen Entwicklung der Konjunktur und der Energiepreise, unserer Ergebnissituation sowie der Investitionen für das Geschäftsjahr 2022 sind im nachfolgenden Prognosebericht dargestellt.

Konjunkturelle Entwicklung

Der Ausblick für die kommenden Monate bleibt angesichts der hohen Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine und eines drohenden Lieferstopps von russischem Gas zurückhaltend. Es deutet sich für das dritte Quartal jedoch an, dass die deutsche Wirtschaft schrumpfen wird. Das Risiko einer Rezession ist merklich gestiegen. Neben der potenziell eingeschränkten Gasversorgung im nahenden Winter führt der anhaltende Materialmangel zu Planungsunsicherheiten für die Güterproduktion. Auch dürften die hohen Rohstoffpreise nur langsam sinken, weil ein baldiges Ende des Kriegs eher unwahrscheinlich ist. Daher wurden die Konjunkturprognosen deutlich nach unten herabgestuft. Während der Internationale Währungsfonds in der Prognose aus dem Mai noch ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von rund 2 % für das Gesamtjahr 2022 prognostizierte, wird nun von einem Anstieg von nur noch 1,2 % ausgegangen.

Entwicklung der Energiepreise und des CO2-Emissionshandels

Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Konsequenzen führen ebenfalls zu erheblichen Unsicherheiten im Hinblick auf eine Prognose der Entwicklung der Commodity-Märkte im weiteren Jahresverlauf. Viel hängt davon ab, welche Gasmengen im Winter nach Europa geliefert werden und wie gut es gelingt, den Verbrauch durch Sparmaßnahmen zu reduzieren, um negative Auswirkungen zu begrenzen. Ebenfalls wird es von Bedeutung sein, wie kalt der Winter wird.

Geschäfts- und Ergebnisentwicklung

Die Weltwirtschaft befindet sich in einem äußerst fragilen Zustand. Geprägt von geopolitischen Auseinandersetzungen und pandemiebedingten Einflüssen kommt es zu bisher nie dagewesenen Preissteigerungen an den Energiemärkten. Die Preise für Strom und Erdgas sowie auch für andere Energieträger sind um ein Vielfaches gestiegen.

In der aktuellen Energiekrise ist es nicht möglich, eine halbwegs zuverlässige Prognose zu erstellen. Vorerst halten wir am geplanten Ergebnis fest. Aufgrund der außergewöhnlichen Unsicherheiten können wir jedoch nicht ausschließen, dass ergebnisgefährdende Ereignisse eintreten. Hierunter fallen unter anderem Risiken aus der Weitergabe von gestiegenen Bezugskosten und Forderungsausfälle. Hinzu kommen eine zunehmende Illiquidität der Beschaffungsmärkte und damit einhergehende Ausfälle von Handelspartnern.

Investitionen

Die für das Geschäftsjahr 2022 vorgesehenen Investitionen werden voraussichtlich erwartungsgemäß durchgeführt.

Chancen- und Risikobericht

Als integraler Bestandteil unserer Unternehmenssteuerung dient das Management von Chancen und Risiken der nachhaltigen Sicherung der strategischen Unternehmensziele. Durch einen standardisierten Risikomanagement-Prozess gewährleisten wir die frühzeitige Identifikation potenzieller Chancen und Risiken, ihre adäquate Bewertung im Hinblick auf finanzielle Auswirkungen sowie die Steuerung durch geeignete Maßnahmen. Die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wird regelmäßig überprüft.

Im Geschäftsbericht 2021 auf den Seiten 43 ff. wurde eine Kategorisierung in markt- und unternehmensbezogene Chancen und Risiken sowie übergeordnete Sachverhalte vorgenommen. Zum Abschluss des ersten Halbjahres 2022 liegt das gesamthafte Risikoniveau der Mainova deutlich über dem des Jahresabschlusses 2021.

Die Risikoeinschätzung steht mehrheitlich im Kontext der seit Jahresbeginn anhaltend steigenden Energie- und Rohstoffpreise einhergehend mit einer hohen Volatilität und der dadurch deutlich angespannten Situation an den Beschaffungsmärkten. Diese Marktlage sowie eine erhebliche Unsicherheit über die künftige physische Verfügbarkeit von Erdgas dominieren die Risikosituation der Mainova.

Aufgrund dieser Entwicklung ist eine deutliche Zunahme der Marktrisiken insgesamt festzustellen, was sich insbesondere in den stark ansteigenden Adressausfallrisiken bemerkbar macht. Die Gefahr des Ausfalls eines Marktpartners und die wegen des Versorgungsauftrags bestehende Notwendigkeit der Wiedereindeckung zu enorm gestiegenen Beschaffungspreisen stellen ein Risiko in bisher nie dagewesenem Ausmaß dar. Sollte es zu einem Ausfall eines relevanten Marktteilnehmers kommen, wäre eine Kettenreaktion am Markt nicht auszuschließen. Dies würde zu einem außergewöhnlich hohen Liquiditätsbedarf führen und die Ergebnissituation nachhaltig beeinträchtigen.

Auch auf Seiten unserer Kunden und Kundinnen führen die weiter zu erwartenden Preissteigerungen zu einer deutlich angespannten wirtschaftlichen Situation, die sich allgemein in zunehmenden Insolvenz- und Forderungsausfallrisiken auswirken kann. Zusätzlich führt die aus der aktuellen Marktlage resultierende Unsicherheit zu einer schwankenden Energienachfrage, die über Spot- und Ausgleichsenergiemengen zu kompensieren sind.

Die drohende Gasmangellage kann darüber hinaus auch zu einer Gefährdung der Versorgungssicherheit der Gemeinschaftskraftwerke Bremen und Irsching führen. Vorausschauend werden daher die Errichtung und der Betrieb von erdgasbefeuerten Kraftwerksanlagen, ebenso wie Investitionsentscheidungen im Zusammenhang mit der Gasversorgung besonders kritisch hinterfragt und Alternativen geprüft.

Um auf die dynamische Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds reagieren zu können, hat Mainova eine bereichsübergreifende Taskforce eingerichtet, die regelmäßige Einschätzungen zur aktuellen Risikolage vornimmt und entsprechende Maßnahmen definiert. Dies ist notwendig, da sich aus einer unzureichenden Reaktionsfähigkeit und mangelnder Sicherheit in der Durchführung aller festgelegten Regel- und Notfallprozesse hohe operative Risiken ergeben könnten.

Das dargestellte Marktgeschehen sowie die gestiegene Inflation führen zu einem außergewöhnlich hohen Liquiditätsbedarf, der weit über das bisher geplante Niveau hinausgehen kann. Hierzu sind bereits erste Vorkehrungen getroffen worden. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass zusätzlicher Liquiditätsbedarf entstehen könnte.

Konkret sind vor diesem Hintergrund seit Jahresbeginn 2022 folgende Entwicklungen zu verzeichnen:

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Die zentrale Kennzahl zur Steuerung von Marktrisiken ist die Auslastung des Risikokapitals. Bei der Berechnung werden die Handelsaktivitäten für das aktuelle und für bis zu fünf folgende Geschäftsjahre berücksichtigt. Inklusive des Value at Risk, der zudem mögliche Ergebnisschwankungen aus den noch offenen Positionen des Energiehandelsportfolios der jeweiligen Bewirtschaftungszeiträume aufzeigt, belief sich die Auslastung des Risikokapitals zum Abschluss des ersten Halbjahres 2022 auf rund 179 Mio. Euro (+72 Mio. Euro). Die signifikante Steigerung gegenüber dem Stand zum Jahresabschluss 2021 basiert dabei auf deutlich erhöhten Stichtagsbewertungen für Adressausfallrisiken. Diese Risiken sind durch das seit Kriegsbeginn Commodityübergreifend stark gestiegene Marktpreisniveau, die hohe Volatilität an den Beschaffungsmärkten sowie die aktuelle Unsicherheit über die zukünftige Versorgungslage getrieben.
Für den Bereich der Unternehmensrisiken dient der Value at Risk als zentrale Kenngröße für das gesamthafte potenzielle Schadensausmaß. Unter Berücksichtigung von Gegenmaßnahmen und Korrelationen wurde zum 30. Juni 2022 ein Wert von rund 368 Mio. Euro (+231 Mio. Euro) ermittelt, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % im Schadensfall nicht überschritten wird. Für den deutlichen Anstieg gegenüber der Berichterstattung zum Jahresende 2021 ist unter anderem die erstmalige Einbeziehung der Auswirkungen eines Stressfallszenarios der Überschreitung des für Adressrisiken allokierten Risikokapitals verantwortlich. Zusätzlich führen die aus der aktuellen Marktlage resultierende Unsicherheit und schwankenden Kundenverbräuche zu erhöhten Risiken aus Spot- und Ausgleichsenergie. Nicht zuletzt beeinflussen krisengestörte Lieferketten Materialverfügbarkeiten und -preise, die sich unter anderem auf die Umsetzung von Großprojekten spürbar negativ auswirken.

Insgesamt betrachtet führt die dargelegte Entwicklung zu einem deutlichen Anstieg unseres Gesamtschadenspotenzials und erreichte somit eine Auslastung des zur Verfügung stehenden Deckungspotenzials von 72 % (Jahresabschluss 2021: 32 %).

Auf Basis des Vorgenannten wird die Risikolage als äußerst angespannt beurteilt. Insgesamt wurden jedoch keine Risiken identifiziert, die im Einzelnen die Fortführung der Geschäftstätigkeit der Mainova gefährden können. Kommt es jedoch zum Ausfall mehrerer Marktteilnehmer, könnte dies die Geschäftstätigkeit nachhaltig signifikant beeinträchtigen.

C. KONZERN-ZWISCHEN ABSCHLUSS (VERKÜRZT)

Gewinn- und Verlustrechnung

des Mainova-Konzerns

Gewinn- und Verlustrechnung

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Tsd. € Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Umsatzerlöse 1 2.999.147 1.445.209
Bestandsveränderungen 2.285 5.952
Andere aktivierte Eigenleistungen 9.637 7.831
Sonstige betriebliche Erträge 1 4.593.809 740.371
Materialaufwand 1 2.990.562 1.164.968
Personalaufwand 140.192 133.587
Abschreibungen und Wertminderungen 57.736 52.946
Sonstige betriebliche Aufwendungen 1 4.356.949 671.312
davon Wertminderungsaufwendungen aus finanziellen Vermögenswerten 4.108 3.585
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 1 41.173 47.876
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 100.612 224.426
Finanzerträge 16.058 5.740
Finanzaufwendungen 7.871 7.753
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 108.799 222.413
Ertragsteuern 42.997 56.457
Ergebnis nach Ertragsteuern 65.802 165.956
Gesellschaftern der Mainova AG zurechenbares Jahresergebnis 64.870 165.880
Nicht beherrschenden Anteilen zurechenbares Jahresergebnis 932 76
Ergebnis je Stückaktie der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH als Organträger in Euro
Unverwässert 15,51 39,67
Verwässert 15,51 39,67
Bereinigtes EBT (nachrichtlich) 86.137 87.199

1 Die Positionen sind maßgeblich beeinflusst durch die Stichtagsbewertung von derivativen Finanzinstrumenten nach IFRS 9.

Gesamtergebnisrechnung¹

des Mainova-Konzerns

Gesamtergebnisrechnung

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Tsd. € Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Ergebnis nach Ertragsteuern 65.802 165.956
Versicherungsmathematische Gewinne /​ Verluste aus leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten 22.455 5.747
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 4.393 - 4.841
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge ohne zukünftige Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung 26.848 906
Cashflow Hedges 111.961 12.023
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte Finanzinstrumente - 71 - 135
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 3.456 23.259
Erfolgsneutrale Aufwendungen und Erträge mit zukünftiger Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung 115.346 35.147
Sonstiges Ergebnis 142.194 36.053
Gesamtergebnis 207.996 202.009
davon den Gesellschaftern der Mainova AG zurechenbares Gesamtergebnis 207.064 201.933
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Gesamtergebnis 932 76

1 Nach Steuern

Bilanz des Mainova-Konzerns

Vermögenswerte

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Tsd. € 30.06.2022 31.12.2021
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 87.258 61.836
Sachanlagen 1.823.055 1.772.505
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 826.028 830.067
Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte 3.387.416 2.687.634
Latente Steueransprüche 3.327 1.749
6.127.084 5.353.791
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 141.280 158.653
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 528.799 488.109
Forderungen aus Ertragsteuern 4.757 6.102
Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 2.972.129 322.238
Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte 23.011 27.877
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 25.769 12.150
3.695.745 1.015.129
9.822.829 6.368.920

Eigenkapital und Schulden

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Tsd. € 30.06.2022 31.12.2021
Eigenkapital
Anteil der Gesellschafter der Mainova AG
Gezeichnetes Kapital 142.336 142.336
Kapitalrücklage 207.082 207.082
Gewinnrücklagen 1.495.033 1.315.590
1.844.451 1.665.008
Nicht beherrschende Anteile 5.172 1.567
1.849.623 1.666.575
Bereinigtes Eigenkapital (nachrichtlich) 1.520.782 1.477.605
Langfristige Schulden
Erhaltene Zuschüsse 1 318.920 323.498
Langfristige Finanzschulden 354.786 366.065
Pensionsrückstellungen 72.195 104.434
Sonstige langfristige Rückstellungen 146.725 159.387
Übrige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 3.460.539 2.329.740
Latente Steuerschulden 336.414 273.663
4.689.579 3.556.787
Kurzfristige Schulden
Kurzfristige Finanzschulden 256.488 123.833
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 306.601 346.236
Sonstige kurzfristige Rückstellungen 96.312 101.705
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 817 12.863
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 2.418.915 423.470
Übrige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten 204.494 137.451
3.283.627 1.145.558
9.822.829 6.368.920

1 In den erhaltenen Zuschüssen sind Baukostenzuschüsse enthalten, bei denen es sich um Vertragsverbindlichkeiten nach IFRS 15 handelt.

Eigenkapitalveränderungsrechnung

des Mainova-Konzerns

Eigenkapitalveränderungsrechnung

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Gewinnrücklagen
Tsd. € Gezeichnetes

Kapital
Kapitalrücklage Pensions-/​

Deputate-

bewertung
Cashflow

Hedges
Erfolgsneutral

zum

beizulegenden

Zeitwert

(Eigenkapital-

instrumente)
Nach der

Equity-Methode

bewertete

Unternehmen
--- --- --- --- --- --- ---
Stand 01.01.2021 142.336 207.082 - 61.495 - 74.676 27.149 - 19.302
Periodenergebnis - - - - - -
Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen - - 5.747 12.023 - 135 18.418
Gesamtergebnis der Periode - - 5.747 12.023 - 135 18.418
Sonstige Veränderungen - - - - 698 - 519
Stand 30.06.2021 142.336 207.082 - 55.748 - 63.351 27.014 - 365
Stand 01.01.2022 142.336 207.082 - 48.042 - 56.302 34.891 8.862
Periodenergebnis - - - - - -
Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen - - 22.455 111.961 - 71 7.849
Gesamtergebnis der Periode - - 22.455 111.961 - 71 7.849
Sonstige Veränderungen - - - - 27.099 - 377
Stand 30.06.2022 142.336 207.082 - 25.587 28.560 34.820 17.088

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Gewinnrücklagen
Tsd. € Sonstige Gewinnrücklagen Gesamt Gesellschaftern

der Mainova

zurechenbares

Eigenkapital
Nicht

beherrschende

Anteile am

Eigenkapital
Eigenkapital

gesamt
--- --- --- --- --- ---
Stand 01.01.2021 1.060.207 931.883 1.281.301 941 1.282.242
Periodenergebnis 165.880 165.880 165.880 76 165.956
Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen - 36.053 36.053 - 36.053
Gesamtergebnis der Periode 165.880 201.933 201.933 76 202.009
Sonstige Veränderungen 106 - 73 - 73 - 4 - 77
Stand 30.06.2021 1.226.193 1.133.816 1.483.161 1.013 1.484.174
Stand 01.01.2022 1.376.181 1.315.590 1.665.008 1.567 1.666.575
Periodenergebnis 64.870 64.870 64.870 932 65.802
Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen - 142.194 142.194 - 142.194
Gesamtergebnis der Periode 64.870 207.064 207.064 932 207.996
Sonstige Veränderungen - 899 - 27.621 - 27.621 2.673 - 24.948
Stand 30.06.2022 1.440.152 1.495.033 1.844.451 5.172 1.849.623

Kapitalflussrechnung

des Mainova-Konzerns

Kapitalflussrechnung

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Tsd. € Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Ergebnis vor Ertragsteuern 1 108.799 222.413
Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 57.736 52.946
Zinsergebnis 5.492 5.322
Veränderung der Rückstellungen - 51.303 187
Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Vermögenswerte 40.821 - 72.848
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Schulden - 18.788 72.122
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 2 - 32.635 - 183.837
Einzahlungen aus Baukostenzuschüssen 8.087 15.039
Erhaltene Dividenden 5.046 4.033
Gezahlte Ertragsteuern - 23.327 - 6.645
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 99.928 108.732
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Auszahlungen für Investitionen - 82.147 - 51.842
Einzahlungen aus Abgängen 704 1.553
Cash Pooling Stadtwerke-Konzern 130.796 46.392
Vollkonsolidierte Unternehmen
Auszahlungen für Investitionen - 32.073 -
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen
Auszahlungen für Investitionen - 8.031 - 1.121
Kapitalrückzahlungen 2.078 624
Sonstige Beteiligungen
Auszahlungen für Investitionen - 2.681 - 2.226
Erhaltene Zinsen 1.873 1.748
Sonstige Einzahlungen aus der Investitionstätigkeit 2.533 3.799
Sonstige Auszahlungen aus der Investitionstätigkeit - 395 - 343
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 12.657 - 1.416
Ergebnisabführung an das Mutterunternehmen - 60.768 - 87.814
Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten - 30.168 - 14.673
Tilgungs- und Leasinganteil Leasingverbindlichkeit - 4.684 - 2.428
Gezahlte Zinsen - 3.346 - 3.038
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - 98.966 - 107.953
Veränderung des Finanzmittelfonds 13.619 - 637
Finanzmittelfonds zum Anfang der Berichtsperiode 12.150 16.491
Finanzmittelfonds zum Ende der Berichtsperiode 25.769 15.854

1 Es handelt sich um das unbereinigte Ergebnis. Bereinigt um die Marktbewertung von derivativen Finanzinstrumenten nach IFRS 9 ergibt sich ein Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 86,1 Mio. Euro (Vorjahr 87,2 Mio. Euro).

2 Enthält die zahlungsunwirksamen Effekte aus der Bewertung nach der Equity-Methode

Anhang

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Der Zwischenabschluss des Mainova-Konzerns (Mainova) zum 30. Juni 2022 wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt.

Mainova macht von dem Wahlrecht eines verkürzten Berichtsumfangs zum Zwischenabschluss gemäß IAS 34 Gebrauch.

Der Zwischenbericht wurde nicht gemäß § 317 HGB geprüft und keiner prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer unterzogen.

Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die für den Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen zum 31. Dezember 2021. Das International Accounting Standards Board (IASB) hat folgende Standardänderungen verabschiedet, die ab dem Geschäftsjahr 2022 anzuwenden sind. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

IAS 16 "Sachanlagen"

Die Änderungen an IAS 16 sehen vor, dass Erträge, die während der Zeit erzielt werden, in der die Sachanlage zu ihrem Standort oder in einen betriebsbereiten Zustand gebracht wird, künftig nicht mehr von den Anschaffungs- und Herstellungskosten einer Sachanlage abgezogen werden können.

IAS 37 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen"

Mit den Änderungen an IAS 37 wird konkretisiert, dass sämtliche Kosten der Vertragserfüllung, die dem Vertrag unmittelbar zurechenbar sind, bei der Ermittlung, ob der Vertrag belastend ist, zu berücksichtigen sind.

IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse"

Mit den Änderungen wird IFRS 3 dahingehend aktualisiert, dass sich der Standard nun auf das Rahmenkonzept 2018 und nicht mehr auf das Rahmenkonzept 1989 bezieht. Daneben wurden zwei Ergänzungen aufgenommen. So hat ein Erwerber bei der Identifizierung von Schulden, die er bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben hat, anstelle des Rahmenkonzepts die Regelungen des IAS 37 oder IFRIC 21 anzuwenden. Ebenfalls wurde ergänzt, dass erworbene Eventualforderungen einem expliziten Ansatzverbot unterliegen.

Jährliche Verbesserungen der IFRS (Zyklus 2018 - 2020)

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IFRS 1 "Erstmalige Anwendung der IFRS" - ein Tochterunternehmen, das nach seinem Mutterunternehmen ein erstmaliger Anwender der IFRS wird, darf seine Vermögenswerte und Schulden zu den Buchwerten bewerten, die ausgehend von dem Zeitpunkt, zu dem das Mutterunternehmen auf IFRS umgestellt hat, in dem Konzernabschluss angesetzt worden wären. Posten des Eigenkapitals sind davon ausgenommen. Das Wahlrecht gilt ebenfalls für Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen.
IFRS 9 "Finanzinstrumente" - das IASB hat klargestellt, dass nur solche Kosten und Gebühren in den sogenannten 10%-Test fallen, die vom Unternehmen an den Gläubiger oder die Gläubigerin und umgekehrt beziehungsweise in deren Namen gezahlt werden.
IFRS 16 "Leasingverhältnisse" - erläuterndes Beispiel zur Erst- und Folgebewertung eines Nutzungsrechts wurde gestrichen.
IAS 41 "Landwirtschaft" - mit der Änderung wird das Erfordernis der Nichtberücksichtigung von Zahlungsströmen für Steuern bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gestrichen.

Neue Standards und Interpretationen

Das IASB hat folgende Standards und Interpretationen verabschiedet, bei denen die Änderungen für das Geschäftsjahr 2022 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung ist nicht erfolgt. Die Standards werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen für Mainova haben. Folgende Änderungen sollen für ab dem 1. Januar 2023 beginnende Geschäftsjahre anzuwenden sein:

IAS 1 "Darstellung des Abschlusses"

Die verabschiedeten Änderungen betreffen eine begrenzte Anpassung der Beurteilungskriterien für die Klassifizierung von Schulden als kurzfristig oder langfristig. Hat das Unternehmen zum Abschlussstichtag das Recht, die Erfüllung der Schuld um mindestens zwölf Monate nach Ende des Berichtszeitraums zu verschieben, sind diese Schulden als langfristig zu klassifizieren. Das Recht muss substanziell sein. Sofern das Unternehmen für die Ausübung dieses Rechts bestimmte Bedingungen zu erfüllen hat, müssen diese am Abschlussstichtag erfüllt werden, ansonsten erfolgt eine Klassifizierung als kurzfristig. Bei der Klassifizierung ist es unerheblich, ob das Management beabsichtigt oder erwartet, dass die Schuld tatsächlich innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag erfüllt wird. Die Erstanwendung dieser Änderung ist derzeit auf den 1. Januar 2023 datiert. Mittlerweile wurde jedoch ein weiterer Entwurf veröffentlicht, mit dem Vorschlag, die Erstanwendung auf frühestens Januar 2024 zu verschieben.

Eine weitere Änderung stellt klar, dass künftig Angaben nur noch zu wesentlichen und nicht mehr zu maßgeblichen Rechnungslegungsmethoden zu machen sind. Was dabei als "wesentlich" gilt, richtet sich nach der Entscheidungsnützlichkeit der Informationen für die Bilanzadressaten.

IAS 8 "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehler"

Die Änderung enthält eine Klarstellung, wie Unternehmen Änderungen von Rechnungslegungsmethoden besser von Schätzungsänderungen abgrenzen können.

IAS 12 "Ertragsteuern"

Der Änderungsentwurf bringt Klarstellungen zur sogenannten "initial recognition exemption", die in der Bilanzierungspraxis in bestimmten Konstellationen unterschiedlich gehandhabt wird. Der Standard wurde dahingehend geändert, dass Unternehmen verpflichtet sind, latente Steuern für Transaktionen anzusetzen, aus denen bei erstmaligem Ansatz betragsgleiche zu versteuernde und abzugsfähige temporäre Differenzen entstehen. Dies hat insbesondere Auswirkungen auf Leasingverhältnisse, bei denen Mainova Leasingnehmer ist.

IFRS 17 "Versicherungsverträge"

Diese Änderung betrifft Unternehmen, die IFRS 17 und IFRS 9 gleichzeitig erstmals anwenden und regelt die Darstellung in der Vergleichsperiode.

KONSOLIDIERUNGSKREIS UND ÄNDERUNGEN DES KONSOLIDIERUNGSKREISES

Tochterunternehmen

Der Kreis der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen entwickelte sich wie folgt:

Kreis der einbezogenen Tochterunternehmen

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2022 2021
01.01. 32 29
Zugänge 3 3
30.06. (Vorjahr 31.12.) 35 32

Das im Jahr 2021 von der Mainova erworbene Tochterunternehmen ENERENT GmbH, Frankfurt am Main (vormals Zweite Mainova Beteiligungsgesellschaft mbH), soll künftig als Holding die Aktivitäten im Bereich der mobilen Heizzentralen bündeln. Im Rahmen der Umsetzung im Jahr 2022 wurden durch die ENERENT GmbH (ENERENT) mit Wirkung zum 1. Januar 2022 100 % der Anteile an der mobiheat GmbH und deren Tochterunternehmen mobiheat Österreich GmbH, Sankt Lorenz, und mobiheat Schweiz GmbH, Dietlikon, erworben.

Gegenstand der mobiheat GmbH und deren Tochterunternehmen sind der Verkauf und die Vermietung von mobilen Energiezentralen, der Handel mit Sanitär- und Heizprodukten sowie Brennstoffen. Der Vertrieb erfolgt sowohl über das Direktgeschäft als auch über den Großhandel.

Darüber hinaus hat die Mainova AG 100 % ihrer Anteile an der Hotmobil GmbH (Hotmobil), Gottmadingen, die ebenfalls in diesem Geschäftssegment tätig ist, in die ENERENT eingelegt.

Nach Umsetzung der Transaktion hält die Mainova AG 93,7245 % der Anteile an der ENERENT, die zu 100 % an den mobiheat Gesellschaften und der Hotmobil beteiligt ist.

Die folgende Tabelle fasst die angesetzten Vermögenswerte und Schulden der mobiheat GmbH einschließlich der Tochterunternehmen zum Erwerbszeitpunkt zusammen:

Zum Erwerbszeitpunkt angesetzte Vermögenswerte und Schulden

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Tsd. € Bei Erstkonsolidierung angesetzt
Sachanlagen 19.430
Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögenswerte 3.721
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.996
Sonstige Rückstellungen 823
Finanzschulden 2.419
Verbindlichkeiten und sonstige Schulden 14.397
Passive latente Steuern 1.038
Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens 6.470
Erworbener Anteil an der Gesellschaft in % 93,7245
Geschäfts- oder Firmenwert 27.599

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte unter Zugrundelegung der additiven Methode, also aus Sicht des unmittelbaren Mutterunternehmens (ENERENT).

Der Kaufpreis (einschließlich Nebenkosten) belief sich auf 34,1 Mio. Euro und wurde bar beglichen. Auf die mobiheat GmbH entfallen Fremdanteile in Höhe von 0,4 Mio. Euro.

Der Geschäfts- und Firmenwert ist durch die sich ergänzenden Kundenportfolios von mobiheat und Hotmobil begründet, die eine gute Basis für den Ausbau des werthaltigen Energiedienstleistungsgeschäfts bilden. Darüber hinaus können weitere, zum überwiegenden Teil dauerhafte Synergien aus der Zusammenführung von mobiheat und Hotmobil generiert werden. Darunter fallen der Einkauf, die Produktion, Niederlassungen und der Verwaltungsbereich.

Die Umsatzerlöse der mobiheat Deutschland, Österreich und Schweiz beliefen sich im ersten Halbjahr 2022 auf 17,5 Mio. Euro, 1,0 Mio. Euro und 0,7 Mio. Euro. Es wurden Jahresüberschüsse von 1,0 Mio. Euro, 0,2 Mio. Euro sowie 38 Tsd. Euro erzielt.

ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN

Die folgende Tabelle stellt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte der in den einzelnen Bilanzposten enthaltenen Finanzinstrumente dar:

Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien (30.06.2022)

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Buchwert
Tsd. € Buchwert

30.06.2022
Erfolgswirksam

zum

beizulegenden

Zeitwert
Erfolgsneutral

zum

beizulegenden

Zeitwert

(Cashflow

Hedges)
Fortgeführte

Anschaffungs-

kosten
Option

erfolgsneutral

zum

beizulegenden

Zeitwert

(Eigenkapital

instrumente)
Sonstige

finanzielle

Schulden

(zu fortgeführten

Anschaffungs-

kosten)
--- --- --- --- --- --- ---
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente Commodities 6.104.739 6.031.527 73.212 - - -
Derivative Finanzinstrumente Zinsen 995 - 995 - - -
Sonstige Beteiligungen 70.892 - - - 70.892 -
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Ausleihungen 5.852 - - 5.852 - -
Leasingforderungen 25.241 - - - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 528.799 - - 528.799 - -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 151.826 - - 151.826 - -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 25.769 - - 25.769 - -
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Derivative Finanzinstrumente Commodities 5.665.871 5.664.933 938 - - -
Derivative Finanzinstrumente Zinsen 21.639 - 21.639 - - -
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Finanzschulden 332.273 - - - - 332.273
Leasingverbindlichkeiten 46.558 - - - - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 306.601 - - - - 306.601
Verbindlichkeiten aus Cash Pooling gegenüber SWFH 232.442 - - - - 232.442
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 191.944 - - - - 191.944

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Beizulegender Zeitwert
Tsd. € Beizulegender

Zeitwert

30.06.2022
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
--- --- --- --- ---
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente Commodities 6.104.739 - 6.104.739 -
Derivative Finanzinstrumente Zinsen 995 - 995 -
Sonstige Beteiligungen 70.892 53.402 - 17.490
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Ausleihungen 5.852 - - -
Leasingforderungen - - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 528.799 - - -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 151.826 - - -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 25.769 - - -
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Derivative Finanzinstrumente Commodities 5.665.871 - 5.660.432 5.439
Derivative Finanzinstrumente Zinsen 21.639 - 21.639 -
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Finanzschulden 340.355 - - -
Leasingverbindlichkeiten - - - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 306.601 - - -
Verbindlichkeiten aus Cash Pooling gegenüber SWFH 232.442 - - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 191.944 - - -

Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien (31.12.2021)

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Buchwert
Tsd. € Buchwert

31.12.2021
Erfolgswirksam

zum

beizulegenden

Zeitwert
Erfolgsneutral

zum

beizulegenden

Zeitwert

(Cashflow

Hedges)
Fortgeführte

Anschaffungs-

kosten
Option

erfolgsneutral

zum

beizulegenden

Zeitwert

(Eigenkapital

instrumente)
Sonstige

finanzielle

Schulden

(zu

fortgeführten

Anschaffungs-

kosten)
--- --- --- --- --- --- ---
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente Commodities 2.880.060 2.874.815 5.245 - - -
Derivative Finanzinstrumente Zinsen - - - - - -
Sonstige Beteiligungen 69.314 - - - 69.314 -
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Ausleihungen 5.208 - - 5.208 - -
Leasingforderungen 26.686 - - - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 488.109 - - 488.109 - -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 28.604 - - 28.604 - -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 12.150 - - 12.150 - -
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Derivative Finanzinstrumente Commodities 2.524.034 2.520.888 3.146 - - -
Derivative Finanzinstrumente Zinsen 57.744 - 57.744 - - -
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Finanzschulden 354.973 - - - - 354.973
Leasingverbindlichkeiten 33.279 - - - - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 346.236 - - - - 346.236
Verbindlichkeiten aus Cash Pooling gegenüber SWFH 101.646 - - - - 101.646
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 171.432 - - - - 171.432

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Beizulegender Zeitwert
Tsd. € Beizulegender

Zeitwert

31.12.2021
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
--- --- --- --- ---
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente Commodities 2.880.060 - 2.880.060 -
Derivative Finanzinstrumente Zinsen - - - -
Sonstige Beteiligungen 69.314 54.567 - 14.747
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Ausleihungen 5.208 - - -
Leasingforderungen - - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 488.109 - - -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 28.604 - - -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 12.150 - - -
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Derivative Finanzinstrumente Commodities 2.524.034 - 2.524.034 -
Derivative Finanzinstrumente Zinsen 57.744 - 57.744 -
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Finanzschulden 370.580 - - -
Leasingverbindlichkeiten - - - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 346.236 - - -
Verbindlichkeiten aus Cash Pooling gegenüber SWFH 101.646 - - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 171.432 - - -

Die einzelnen Stufen sind gemäß IFRS 13 wie folgt definiert:

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In Stufe 1 sind die Vermögenswerte und Schulden eingruppiert, deren Notierungen an aktiven und zugänglichen Märkten für identische Vermögenswerte und Schulden verfügbar sind.
In Stufe 2 erfolgt die Bewertung anhand von Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Schuld entweder mittelbar oder unmittelbar beobachten lassen.
In Stufe 3 wird die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden auf der Basis von Modellen mit nicht am Markt beobachtbaren Inputparametern vorgenommen.

Der Buchwert der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten sonstigen Beteiligungen entfällt mit 53,4 Mio. Euro auf die ABO Wind AG, die der Stufe 1 zugeordnet ist. Die übrigen sonstigen Beteiligungen sind der Stufe 3 zugeordnet. Darüber hinaus entfällt ein Energiebezugsvertrag, der ein derivatives Finanzinstrument darstellt, ebenfalls auf die Stufe 3.

Zur Bewertung der sonstigen Beteiligungen der Stufe 3 wird jeweils die zuletzt verabschiedete Mehrjahresplanung herangezogen, die jedoch in der langfristigen Planung gewisse Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Entwicklung enthält. Dabei wurde ein laufzeitspezifischer risikofreier Zinssatz von 1,25 % zuzüglich einer Marktrisikoprämie von 8,00 % unter der Nutzung eines verschuldeten Betafaktors von 0,70 verwendet. Der Eigenkapitalkostensatz beläuft sich auf 6,85 %. Eine Erhöhung oder Verminderung des Zinssatzes um 0,25 Prozentpunkte ergäbe eine Reduzierung beziehungsweise einen Anstieg des erfolgsneutralen sonstigen Ergebnisses um 0,1 Mio. Euro.

Zur Bewertung des Energiebezugsvertrags wird der jährliche EEX-Settlementpreis für Strom herangezogen, der um weitere dem Bezugsvertrag inhärente Risikofaktoren adjustiert wird. Bei den Risikofaktoren handelt es sich um das Wetterrisiko, das Vermarktungsrisiko und das Base Parity Ratio. Nach Berücksichtigung der Risikokomponenten werden die jährlich erwarteten Bezugsmengen mit der Differenz aus adjustierten Settlementpreisen und dem Kontraktpreis multipliziert. Die jährlichen Ergebnisse werden anschließend mit einem laufzeitgerechten Zinssatz diskontiert.

Eine Erhöhung oder Verminderung des Settlementpreises um 5,0 % ergäbe einen positiven beziehungsweise negativen Ergebniseffekt von 8,5 Mio. Euro. Eine Erhöhung oder Verminderung der nicht am Markt ablesbaren Parameter Wetterrisiko, Vermarktungsrisiko und Base Parity Ratio um 5,0 % würde zu einem positiven beziehungsweise negativen Ergebniseffekt von 8,2 Mio. Euro führen.

Der Buchwert der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente der Stufe 3 hat sich wie folgt entwickelt:

Buchwert der Finanzinstrumente der Stufe 3

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Tsd. € Sonstige

Beteiligungen

2022
Derivative

Finanzinstrumente

2022
Anfangsbestand 01.01. 14.747 -
Zugänge 2.681 -
Im sonstigen Ergebnis erfasste Gewinne und Verluste 1.062 66.709
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Gewinne und Verluste
in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst 1 - -
in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst 1 - - 5.439
im Materialaufwand erfasst - -
Kapitalrückzahlung - 1.000 -
Endbestand 30.06. 17.490 61.270

1 Die Position umfasst unrealisierte Gewinne oder Verluste, die im Gewinn oder Verlust erfasst wurden und die auf Salden zum Ende der Berichtsperiode entfallen.

Der Gesamtbetrag der erfolgswirksam erfassten unrealisierten Gewinne oder Verluste, die auf Salden zum Ende der Berichtsperiode entfallen, belief sich auf - 5,4 Mio. Euro.

Die unrealisierten Gewinne und Verluste der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente der Stufe 3 verteilen sich auf die folgenden Bilanzpositionen:

Unrealisierte Gewinne und Verluste der Finanzinstrumente der Stufe 3

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Tsd. € Januar bis Juni 2022
Vermögenswerte
Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte 76.166
Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte -
Schulden
Übrige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten - 5.439
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten -
70.727

Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der übrigen kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzschulden werden als Barwerte der zukünftig erwarteten Cashflows ermittelt. Zur Diskontierung werden marktübliche Zinssätze, bezogen auf die entsprechenden Fristigkeiten, verwendet. Zudem wird das eigene Ausfallrisiko berücksichtigt.

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Segmentberichterstattung

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Stromversorgung Gasversorgung Erzeugung und Fernwärme
Tsd. € Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
--- --- --- --- --- --- ---
Stromverkauf 837.551 504.740 - - - -
Gasverkauf - - 430.333 267.853 - -
Wärme- /​ Kälteverkauf - - - - 89.870 80.189
Wasserverkauf - - - - - -
Handel 1.135.791 221.532 563.955 70.968 627.036 86.858
Netzentgelte 54.410 48.624 35.347 45.279 - -
Sonstige 45.487 47.489 22.211 21.837 29.571 14.065
Erlöse nach IFRS 15 2.073.239 822.385 1.051.846 405.937 746.477 181.112
Sonstige Erlöse - - - - 649 383
Außenumsatz 1.740.011 797.842 881.859 380.348 233.495 166.625
Innenumsatz 333.228 24.429 169.987 25.589 513.631 14.984
Gesamtumsatz 2.073.239 822.271 1.051.846 405.937 747.126 181.609
Bereinigtes EBT 25.216 - 293 - 9.570 36.785 39.009 24.862
Ergebnis aus nach der Equity-Methode

bilanzierten Finanzanlagen
- - - - - 222 4.468

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Erneuerbare Energien/​

Energiedienstleistungen
Wasserversorgung Beteiligungen
Tsd. € Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
--- --- --- --- --- --- ---
Stromverkauf 28.446 15.494 - - - -
Gasverkauf - - - - - -
Wärme- /​ Kälteverkauf 20.030 15.970 - - - -
Wasserverkauf - - 42.497 43.176 - -
Handel 47 3.300 - - - -
Netzentgelte - - - - - -
Sonstige 36.626 10.636 8.763 8.005 1.871 1.231
Erlöse nach IFRS 15 85.149 45.400 51.260 51.181 1.871 1.231
Sonstige Erlöse 2.191 1.836 - - - -
Außenumsatz 84.312 43.168 47.811 47.814 788 56
Innenumsatz 3.028 4.068 3.449 3.367 1.083 1.175
Gesamtumsatz 87.340 47.236 51.260 51.181 1.871 1.231
Bereinigtes EBT 18.473 6.061 3.969 3.290 26.337 33.775
Ergebnis aus nach der Equity-Methode

bilanzierten Finanzanlagen
46 19 - - 41.349 43.389

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Summe Segmente Sonstige Aktivitäten/​

Konsolidierung
Konzern
Tsd. € Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Januar bis Juni 2022 Januar bis

Juni 2021
--- --- --- --- --- --- ---
Stromverkauf 865.997 520.234 - 4.306 - 5.259 861.691 514.975
Gasverkauf 430.333 267.853 - 13.332 - 8.717 417.001 259.136
Wärme- /​ Kälteverkauf 109.900 96.159 - 1.309 - 1.489 108.591 94.670
Wasserverkauf 42.497 43.176 - 255 - 168 42.242 43.008
Handel 2.326.829 382.658 - 959.012 - 13.563 1.367.817 369.095
Netzentgelte 89.757 93.903 - 3.785 - 4.039 85.972 89.864
Sonstige 144.529 103.263 - 31.536 - 31.054 112.993 72.209
Erlöse nach IFRS 15 4.009.842 1.507.246 - 1.013.535 - 64.289 2.996.307 1.442.957
Sonstige Erlöse 2.840 2.219 - 33 2.840 2.252
Außenumsatz 2.988.276 1.435.853 10.871 9.356 2.999.147 1.445.209
Innenumsatz 1.024.406 73.612 - 1.024.406 - 73.612 - -
Gesamtumsatz 4.012.682 1.509.465 - 1.013.535 - 64.256 2.999.147 1.445.209
Bereinigtes EBT 103.434 104.480 - 17.297 - 17.281 86.137 87.199
Ergebnis aus nach der Equity-Methode

bilanzierten Finanzanlagen
41.173 47.876 - - 41.173 47.876

Die Überleitung auf das bereinigte EBT ergibt sich wie folgt:

Überleitung Segmentergebnis

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Tsd. € Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
EBT laut Gewinn- und Verlustrechnung 108.799 222.413
Bereinigung der Ergebniseffekte aus der stichtagsbezogenen

Marktbewertung von derivativen Finanzinstrumenten nach IFRS 9
- 22.662 - 135.214
Bereinigtes EBT 86.137 87.199

BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Die Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu marktüblichen Konditionen getätigt worden.

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

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SWFH sowie deren Tochter-,

Gemeinschafts- und

assoziierte Unternehmen
Stadt Frankfurt am Main sowie

deren Tochter-, Gemeinschafts- und

assoziierte Unternehmen
Thüga Aktiengesellschaft

und deren Tochter- und

Gemeinschaftsunternehmen
Tsd. € Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
--- --- --- --- --- --- ---
Energie- und Wasserlieferungen
Umsatzerlöse 49.972 25.763 54.982 47.583 146.002 91.853
Materialaufwand 6.872 6.467 1.120 903 357.707 119.299
Forderungen 15.769 10.071 31.067 27.668 2.303 -
Verbindlichkeiten 49 93 157 138 11.564 2.443
Sonstiges
Erträge 14.877 12.976 14.320 9.627 - -
Aufwendungen 13.637 12.497 29.458 31.392 356 343
Forderungen 84.048 8.353 499 219 - 2.615
Verbindlichkeiten 344.141 93.778 31.078 31.773 301 303

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Gemeinschaftsunternehmen Assoziierte Unternehmen 1
Tsd. € Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
Januar bis

Juni 2022
Januar bis

Juni 2021
--- --- --- --- ---
Energie- und Wasserlieferungen
Umsatzerlöse 3.148 3.642 20.826 14.171
Materialaufwand 10.646 8.759 97.771 40.560
Forderungen 57 635 1.838 2.703
Verbindlichkeiten 1.243 851 11.796 7.155
Sonstiges
Erträge 55.793 55.388 16.509 5.455
Aufwendungen 116 754 9.620 6.923
Forderungen 67.362 69.898 7.968 6.820
Verbindlichkeiten 9 - 8.902 8.899

1 Einschließlich der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA

GEZAHLTE DIVIDENDEN

Aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags wurden 60,8 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2021 an die SWFH ausgeschüttet. Die außenstehenden Aktionärinnen und Aktionäre erhalten von der SWFH eine Ausgleichszahlung in Höhe von 10,84 Euro je Stückaktie.

EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Unser langjähriger Vorstandsvorsitzender Dr. Constantin H. Alsheimer hat im Juli verkündet, dass er seinen zum 31. Dezember 2023 auslaufenden Vertrag bei der Mainova AG nicht verlängern wird. Seine neue Aufgabe als Vorstandvorsitzender der Thüga Aktiengesellschaft wird Dr. Alsheimer spätestens am 1. Januar 2024 aufnehmen. Die frühzeitige Entscheidung ermöglicht es dem Aufsichtsrat der Mainova AG, sich mit einer geordneten Nachfolgeregelung zu beschäftigen.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Frankfurt am Main, den 29. September 2022

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Dr. Alsheimer Arnold Giehl Rauhut

Impressum

Herausgeber

Mainova AG

Solmsstraße 38

60486 Frankfurt am Main

Telefon 069 213-02

Telefax 069 213-81122

www.mainova.de

Redaktion Konzernkommunikation

Ferdinand Huhle (verantwortlich, Bereichsleitung Konzernkommunikation und Public Affairs)

Daniela Halder-Ballasch (Projektleitung)

Ansprechpartner für Aktionärinnen und Aktionäre

Christian Rübig (Vorstandsangelegenheiten und Unternehmensdokumentation)

E-Mail: [email protected]

Konzept, Design und Realisation

Stilmanöver Designprojekte, Mainz

www.stilmanoever.de

Fotografie

STORCH - Agentur für Fotografie

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