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United Internet AG

Annual Report May 30, 2023

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Annual Report

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Finanzbericht: 32472384

United Internet AG

Montabaur

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

BERICHT ÜBER DIE LAGE DER GESELLSCHAFT UND DES KONZERNS

KONZERNABSCHLUSS NACH IFRS

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT

Hinweis auf ungeprüfte Abschnitte des Berichts über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns zum 31. Dezember 2022

Im Rahmen der Lageberichterstattung kann es vorkommen, dass neben lageberichtstypischen Angaben ebenfalls lageberichtsfremde Angaben (gesetzlich nicht gefordert) enthalten sind, die keiner inhaltlichen Prüfung durch den Abschlussprüfer unterzogen werden müssen. Daneben kann es Vorkommen, dass bestimmte Angaben für den Abschlussprüfer nicht prüfbar sind. "Nicht prüfbare Angaben" sind solche, die aufgrund der Art der Angaben bzw. aufgrund nicht vorhandener geeigneter Kriterien für den Abschlussprüfer nicht beurteilbar sind.

Im Bericht der United Internet AG über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns zum 31. Dezember 2022 wurden folgende Kapitel bzw. Angaben als "nicht geprüfte Lageberichtsangaben" identifiziert:

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Bei den im Unterkapitel "1.4 Schwerpunkte Produkte und Innovationen" enthaltenen Angaben handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da "lageberichtsfremde Angaben" inhaltlich nicht geprüft werden.
Bei den in den Unterkapiteln "2.2 Geschäftsverlauf" und "2.3 Lage des Konzerns" enthaltenen Tabellen "Quartalsentwicklung" mit Finanzkennzahlen auf Quartalsbasis für die Segmente und den Konzern handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da United Internet ihre Zwischenabschlüsse keiner prüferischen Durchsicht oder Prüfung unterzieht. Die Quartalsangaben sind entsprechend als "ungeprüft" gekennzeichnet.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) sieht Angaben zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem vor. Diese gehen über die gesetzlichen Anforderungen an den Lagebericht hinaus und sind von der inhaltlichen Prüfung des Lageberichts durch den Abschlussprüfer ausgenommen ("lageberichtsfremde Angaben"). Sie werden in Kapitel 5 "Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem" thematisch den wesentlichen Elementen des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems zugeordnet und sind von den inhaltlich zu prüfenden Angaben durch separate Absätze abgegrenzt und entsprechend als "ungeprüft" gekennzeichnet.
Bei Kapitel "7. Erklärung zur Unternehmensführung" handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da die Prüfung der Angaben in der Erklärung zur Unternehmensführung durch den Abschlussprüfer gem. § 317 Abs. 2 S. 6 HGB darauf zu beschränken ist, dass die Angaben gemacht wurden und der ebenfalls in Kapitel 7 enthaltene Corporate Governance Bericht nach Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex eine "lageberichtsfremde Angabe" darstellt, die inhaltlich nicht geprüft wird.

1. GRUNDLAGEN DER GESELLSCHAFT UND DES KONZERNS

1.1 Geschäftsmodell

Konzernstruktur

Die 1988 gegründete United Internet AG mit Hauptsitz in Montabaur, Deutschland, ist die Konzernobergesellschaft der United Internet Gruppe.

Die United Internet AG konzentriert sich zusammen mit ihrer Servicegesellschaft United Internet Corporate Services GmbH im Wesentlichen auf zentrale Funktionen in den Bereichen Finanzen, Corporate Controlling & Accounting, Tax, Beteiligungsmanagement, Presse, Investor Relations, Legal, Corporate Governance, Compliance & Sustainability, Risikomanagement, Corporate Audit (Interne Revision), Personalmanagement, Facility-Management, Einkauf sowie Corporate IT.

Die Konzernstruktur zum 31. Dezember 2022 blieb im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert.

Das operative Geschäft im Segment "Consumer Access" wird im Wesentlichen durch die - unter dem Dach der 1&1 AG agierenden Gesellschaften - Drillisch Online GmbH und 1&1 Telecom GmbH betrieben.

Im Segment "Business Access" ist United Internet insbesondere über die - von der 1&1 Versatel GmbH gehaltene - 1&1 Versatel Deutschland GmbH tätig.

Das operative Geschäft im Segment "Consumer Applications" wird im Wesentlichen über die - unter der 1&1 Mail & Media Applications SE zusammengefassten Gesellschaften - 1&1 De-Mail GmbH, 1&1 Energy GmbH, 1&1 Mail & Media GmbH, 1&1 Mail & Media Inc. und United Internet Media GmbH betrieben.

Im Segment "Business Applications" ist United Internet primär über die von den Holdinggesellschaften IONOS Group SE (vormals: IONOS TopCo SE) und IONOS Holding SE gehaltenen Anteile an der STRATO AG und deren Tochter Cronon GmbH sowie der IONOS SE inklusive derer wesentlicher Tochterunternehmen im In- und Ausland tätig. Dazu zählen - neben den Auslandsgesellschaften IONOS Inc. (USA), IONOS Cloud Ltd. (Großbritannien), IONOS S.A.R.L. (Frankreich) und IONOS Cloud S.L.U. (Spanien) - insbesondere die Arsys Internet S.L.U. (Spanien), die Fasthosts Internet Ltd. (Großbritannien), die home.pl S.A. (Polen), die InterNetX GmbH, die Sedo GmbH, die united-domains AG, die we22 GmbH (vormals: we22 AG) sowie die World4You Internet Services GmbH (Österreich).

Neben diesen operativ tätigen und vollkonsolidierten Tochterunternehmen hielt United Internet zum 31. Dezember 2022 eine Reihe weiterer Beteiligungen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um die - von der United Internet Investments Holding AG & Co. KG gehaltene - Beteiligung an der Kublai GmbH, Frankfurt am Main (40,00 %), die wiederum 95,39 % der Anteile an der Tele Columbus AG, Berlin, hält, sowie um Beteiligungen an den strategischen Partnern Open-Xchange AG, Köln (25,39 %), rankingCoach International GmbH, Köln (31,52 %), uberall GmbH, Berlin (25,10 %) und AWIN AG, Berlin (20,00 %), sowie die - von der IONOS SE gehaltene - Beteiligung an der Stackable GmbH, Pinneberg (25,10 %).

Einzelheiten zu den Beteiligungen sowie Veränderungen bei den Beteiligungen finden sich im Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf" unter "Beteiligungen im Konzern".

Eine vereinfachte Darstellung der Konzernstruktur von United Internet inklusive wesentlicher operativ tätiger Tochterunternehmen sowie wesentlicher Beteiligungen - mit Stand 31. Dezember 2022 - zeigt das folgende Organigramm.

Geschäftstätigkeit

United Internet ist mit über 27 Mio. kostenpflichtigen Kundenverträgen sowie mehr als 40 Mio. werbefinanzierten Free-Accounts ein führender europäischer Internet-Spezialist.

Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche "Access" und "Applications", die sich wiederum in die Segmente "Consumer Access" und "Business Access" sowie "Consumer Applications" und "Business Applications" unterteilen.

Segment "Consumer Access"

Im Segment "Consumer Access" sind die Mobile Internet Produkte sowie die festnetzbasierten Breitband-Produkte (inklusive der damit verbundenen Anwendungen, wie Heimvernetzung, Online-Storage, Telefonie, Smart Home oder IPTV) für Privatanwender zusammengefasst.

Diese Internet-Zugangsprodukte werden den Kunden als Abonnementverträge mit festen monatlichen Beträgen (und variablen, verbrauchsabhängigen Zusatzentgelten) sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten angeboten.

Mit den Breitband-Produkten (insbesondere VDSL-/​Vectoring- und Glasfaser-Anschlüsse) der Marke 1&1 ist United Internet einer der führenden Anbieter in Deutschland.

Dabei nutzt die Gesellschaft das Glasfasernetz von 1&1 Versatel als Transportnetz und erschließt darüber bei VDSL-/​Vectoring-Anschlüssen sowie bei direkten Glasfaser-Anschlüssen (FTTH) die "letzte Meile" über City-Carrier sowie die Deutsche Telekom (hauptsächlich Layer-2). Beim auslaufenden Geschäft mit ADSL-Anschlüssen werden weitere Vorleistungsanbieter genutzt.

Mit seinen Mobile Internet Produkten ist United Internet der führende Mobile Virtual Network Operator (MVNO) in Deutschland.

Als einziger sogenannter MBA MVNO (Mobile Bitstream Access /​ Mobile Virtual Network Operator) hat United Internet - indirekt über die 1&1 AG - einen langfristigen und garantierten Anspruch auf bis zu 30 % der genutzten Netzkapazität von Telefónica Deutschland und damit einen weitreichenden Zugriff auf eines der größten Mobilfunknetze. Neben dem privilegierten Zugang zum Telefónica-Netz kauft die Gesellschaft auch bei Vodafone Mobilfunk-Vorleistungen ein.

Die eingekauften Netzleistungen werden mit Endgeräten namhafter Anbieter sowie selbstentwickelten Applikationen und Services veredelt, um sich so von Angeboten der Wettbewerber zu differenzieren.

Vermarktet werden die Mobile Internet Produkte über die Premium-Marke 1&1 sowie über Discount-Marken, wie yourfone und smartmobil.de, mit denen der Mobilfunk-Markt umfassend und zielgruppenspezifisch adressiert wird.

Im Zuge des geplanten Aufbaus eines leistungsfähigen 5G-Mobilfunknetzes hat 1&1 - nach der erfolgreichen Ersteigerung von zwei Frequenzblöcken à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcken à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz im Rahmen der 5G-Frequenzauktion in 2019 - mit den in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 erfolgten langfristigen Vertragsabschlüssen zentrale Voraussetzungen geschaffen, um den Rollout des 1&1 Mobilfunknetzes voranzutreiben und somit auch in diesem Marktbereich - ähnlich wie im Festnetz - die Wertschöpfung zu erweitern. Der Betriebsstart des 1&1 Mobilfunknetzes erfolgte am 28. Dezember 2022 mit "1&1 5G zu Hause" - einem Produkt, das als Alternative zu herkömmlichen DSL-, Kabel-Internet- oder Glasfaser-Hausanschlüssen positioniert wird. Smartphone-Tarife sollen im Laufe des Jahres 2023 folgen, zeitgleich mit der plangemäßen Bereitstellung von National Roaming durch Telefónica. National Roaming ist ein beim Bau neuer Mobilfunknetze übliches Verfahren, durch das Kunden bereits während der Bauphase des neuen Netzes in noch nicht versorgten Gebieten unterbrechungsfrei surfen und telefonieren können. Dazu werden in diesen Gebieten automatisch Antennen des Roaming-Partners genutzt.

Segment "Business Access"

Im Segment "Business Access" offeriert United Internet über die Marke 1&1 Versatel Geschäftskunden ein umfassendes Portfolio an Telekommunikationsprodukten und -lösungen.

Kern des Geschäftsmodells von 1&1 Versatel ist der Betrieb eines hochmodernen Glasfasernetzes mit über 55.000 km Länge (mit 9 eigenen Rechenzentren, 35 Co-Locations sowie über 400 eigenen Micro Data Centers), das zu den größten Netzen in Deutschland gehört und kontinuierlich ausgebaut wird.

Über dieses Netz bietet 1&1 Versatel Firmen und Behörden Telekommunikationsprodukte von Glasfaser-Direktanschlüssen bis hin zu maßgeschneiderten, individuellen ITK-Lösungen (Sprach-, Daten- und Netzwerklösungen). Außerdem wird das 1&1 Glasfasernetz für Infrastrukturleistungen (Wholesale) für nationale und internationale Carrier und ISPs (Internet Service Provider) genutzt.

Segment "Consumer Applications"

Im Segment "Consumer Applications" sind Applikationen für Privatanwender zusammengefasst. Zu diesen Applikationen zählen insbesondere Anwendungen für Personal Information Management (E-Mail, Aufgaben, Termine, Adressen) und Online-Storage (Cloud Speicher), aber auch Domains, auf Privatkunden zugeschnittene Homepage-Lösungen und Office-Applikationen.

Im Zuge des sukzessiven Portfolio-Ausbaus wurden die Marken GMX und WEB.DE, die seit vielen Jahren größten E-Mail-Anbieter in Deutschland, in den letzten Jahren von reinen E-Mail-Anbietern zu umfassenden Zentralen für das Kommunikations-, Informations- und Identitäts-Management der Nutzer erweitert.

Die Privatkunden-Applikationen werden überwiegend selbst entwickelt und in konzerneigenen Rechenzentren betrieben. Die Produkte werden als kostenpflichtige Abonnements (Pay-Accounts) oder - kostenfrei - in Form von werbefinanzierten Accounts (Free-Accounts) angeboten. Diese werden durch klassische, zunehmend aber auch durch programmatische (datengetriebene) Online-Werbung monetarisiert. Die Vermarktung erfolgt über United Internet Media.

Mit den werbefinanzierten Applikationen sowie den kostenpflichtigen Consumer-Applikationen ist United Internet über GMX und WEB.DE insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv und zählt zu den führenden Unternehmen.

Seit der Übernahme des US-Anbieters mail.com wird auch in diesem Segment die Internationalisierung vorangetrieben. Neben den USA adressiert mail.com weitere Länder wie Großbritannien, Frankreich und Spanien.

Segment "Business Applications"

Im Segment "Business Applications" eröffnet United Internet Freiberuflern sowie kleinen und mittleren Unternehmen Geschäftschancen im Internet und unterstützt sie bei der Digitalisierung ihrer Prozesse. Dazu wird eine breite Produktpalette mit z. B. Domains, Homepages, Webhosting, Server und E-Shops, Groupwork, Online-Storage (Cloud-Speicher) und Office-Applikationen angeboten, die Kunden über Abonnementverträge nutzen können. Außerdem werden Cloud-Solutions und Cloud-Infrastruktur angeboten.

Die Applikationen werden in eigenen Entwicklungszentren oder in Kooperation mit Partnerfirmen entwickelt und auf über 100.000 Servern in 11 eigenen Rechenzentren und 21 Co-Locations betrieben.

Im Segment "Business Applications" gehört United Internet auch international zu den führenden Unternehmen mit Aktivitäten in europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Portugal, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Tschechien, Slowakei und Schweden) sowie in Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko).

Die zielgruppenspezifische Vermarktung der Business-Applikationen erfolgt über unterschiedlich positionierte Marken wie IONOS, Arsys, Fasthosts, home.pl, InterNetX, Strato, united-domains und World4You. Darüber hinaus bietet United Internet seinen Kunden über die Marke Sedo im Aftermarket-Geschäft professionelle Dienstleistungen rund um das aktive Domain-Management an. Und über die Marke we22 wird anderen Hosting-Anbietern ein White-Label-Website-Builder zur Erstellung hochwertiger Websites offeriert.

Geschäftsbereiche, Segmente und Marken (Stand: 31. Dezember 2022)

Unternehmensleitung

Der Vorstand der United Internet AG bestand im Geschäftsjahr 2022 aus folgenden Mitgliedern:

Vorstandsmitglieder zum 31. Dezember 2022

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Ralph Dommermuth, Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender

(seit 1988 im Unternehmen)
Martin Mildner, Finanzvorstand

(seit 1. Oktober 2020 im Unternehmen)

Der Aufsichtsrat der United Internet AG bestand im Geschäftsjahr 2022 aus folgenden Mitgliedern:

Aufsichtsratsmitglieder zum 31. Dezember 2022

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Philipp von Bismarck, Aufsichtsratsvorsitzender

(Mitglied seit Juli 2020; Vorsitz seit Mai 2021; Mitglied "Prüfungs- und Risikoausschuss" seit Mai 2021)
Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares, stellv. Aufsichtsratsvorsitzender

(Mitglied seit Mai 2020; stellv. Vorsitz seit Mai 2021)
Stefan Rasch

(Mitglied seit Mai 2021; Mitglied "Prüfungs- und Risikoausschuss" seit Mai 2021)
Prof. Dr. Andreas Söffing

(Mitglied seit Mai 2021; Vorsitz "Prüfungs- und Risikoausschuss" seit Mai 2021)
Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß

(Mitglied seit Juli 2020)

Ausgeschieden im Geschäftsjahr 2022

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Dr. Claudia Borgas-Herold

(Mitglied von Mai 2020 bis August 2022)

Wesentliche Absatzmärkte und Wettbewerbsposition

Mit einem Umsatzanteil von rund 89 % am weltweiten Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2022 ist Deutschland der bei weitem wichtigste Absatzmarkt der United Internet Gruppe.

Neben Deutschland sind

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die USA,
Großbritannien,
Spanien,
Frankreich,
Polen und
Österreich die wesentlichsten Absatzmärkte des Konzerns.

Wettbewerbsposition im Segment "Consumer Access"

Nach dem Zusammenschluss mit der Drillisch AG (inzwischen 1&1 AG) in 2017 ist United Internet im rein national aufgestellten Segment "Consumer Access" - gemessen an Kundenverträgen und Umsätzen -nach der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland die 4. Kraft im deutschen Telekommunikationsmarkt mit Festnetz- und Mobilfunkprodukten.

Wettbewerbsposition im Segment "Business Access"

Auch im ebenfalls auf Deutschland beschränkten Segment "Business Access" gehört United Internet zu den führenden Unternehmen. Mit dem über 55.000 km Länge umfassenden Glasfasernetz von 1&1 Versatel betreibt United Internet eines der größten Glasfasernetze in Deutschland.

Wettbewerbsposition im Segment "Consumer Applications"

Im Segment "Consumer Applications" ist United Internet über die Marken GMX und WEB.DE in Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie zudem über die internationale Marke mail.com in Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich und Spanien aktiv. Im Heimatmarkt Deutschland ist United Internet der - gemessen an der Anzahl der Nutzer - führende E-Mail-Anbieter und einer der führenden Cloud-Anbieter.

Wettbewerbsposition im Segment "Business Applications"

Mit seinen Hosting- und Cloud-Applikationen ist United Internet im ebenfalls international aufgestellten Segment "Business Applications" in insgesamt 18 Ländern aktiv. Dabei ist die Gesellschaft - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - seit Jahren Marktführer im deutschen Hosting-Geschäft und konnte diese Position mit dem Abschluss der Übernahme des Wettbewerbers STRATO in 2017 weiter festigen. Im europäischen Ausland ist United Internet mit seinen Hosting-Applikationen inzwischen -direkt vor Ort oder aus Deutschland heraus - in allen wichtigen Märkten aktiv. Dazu zählen neben dem Heimatmarkt Deutschland vor allem die großen europäischen Volkswirtschaften Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen und Spanien. Mit Ausnahme von Italien gehört die Gesellschaft - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - in den anderen vorgenannten Ländern zu den jeweiligen Marktführern. Damit steht United Internet auch insgesamt - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - mit an der Spitze der europäischen Hosting-Anbieter. Neben Europa sind auch die nordamerikanischen Länder Kanada, USA und Mexiko wesentliche Zielmärkte. Im dort wichtigsten Markt, den USA, gehört United Internet - gemessen an der Zahl der gemanagten Länder-Domains - ebenfalls zu den führenden Unternehmen in diesem Bereich.

Damit zählt United Internet auch weltweit gesehen zu den führenden Unternehmen im weltweiten Hosting-Geschäft.

Wesentliche Standorte

Der United Internet Konzern beschäftigte zum 31. Dezember 2022 insgesamt 10.474 Mitarbeiter an rund 40 in- und ausländischen Standorten.

Wesentliche Standorte (gemessen an der Anzahl der Beschäftigten; > 50 Mitarbeiter)

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Standort Segment Wesentliche Gesellschaft
Montabaur (Headquarter) Corporate /​ Zentralfunktionen United Internet
Consumer Access 1&1
Karlsruhe Corporate /​ Zentralfunktionen United Internet
Consumer Access 1&1
Consumer Applications 1&1 Mail & Media Applications
Business Applications IONOS
Berlin Consumer Access 1&1
Business Access 1&1 Versatel
Business Applications IONOS, Strato, we22
Cebu City (Philippinen) Business Applications IONOS
Düsseldorf Business Access 1&1 Versatel
Zweibrücken Consumer Access 1&1
Business Applications IONOS
Madrid /​ Logroño /​ Barcelona /​ Lugo (Spanien) Business Applications IONOS, Arsys
München Consumer Access 1&1
Consumer Applications 1&1 Mail & Media Applications
Stettin (Polen) Business Applications home.pl
Essen Business Access 1&1 Versatel
Flensburg Business Access 1&1 Versatel
Gloucester (Großbritannien) Business Applications IONOS, Fasthosts
Bukarest (Rumänien) Business Applications IONOS
Krefeld Consumer Access 1&1
Maintal Consumer Access 1&1
Köln Business Applications Sedo, we22
Regensburg Business Applications InterNetX
Chesterbrook /​ Lenexa (USA) Business Applications IONOS
Stuttgart Business Access 1&1 Versatel
Starnberg Business Applications united-domains
Frankfurt am Main Business Access 1&1 Versatel
Linz /​ Wien (Österreich) Business Applications World4You
Dortmund Business Access 1&1 Versatel

1.2 Strategie

Das Geschäftsmodell von United Internet basiert überwiegend auf Kundenverträgen (elektronischen Abonnements) mit festen monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten. Ein solches Geschäftsmodell sichert in der Regel stabile und planbare Umsätze und Cashflows, bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse und eröffnet finanzielle Spielräume, um Chancen in neuen /​ erweiterten Geschäftsfeldern und neuen /​ erweiterten Märkten zu nutzen - organisch oder durch Übernahmen und Beteiligungen.

Die große Zahl an Kundenbeziehungen hilft der Gesellschaft, sogenannte Skaleneffekte zu nutzen: Je mehr Kunden die Produkte nutzen, die von den Entwicklungsteams erstellt und in den firmeneigenen Rechenzentren betrieben werden, und /​ oder in eigenen Netzen Daten transportieren, desto größer der Gewinn. Diese Gewinne können anschließend wiederum in neue Kunden, neue Entwicklungen und neue oder erweiterte Geschäftsfelder investiert werden.

Aus heutiger Sicht sind Mobile Internet und Cloud-Applikationen die Wachstumsmärkte der nächsten Jahre. Mit ihrer klaren Positionierung in den Geschäftsfeldern "Access" und "Applications" ist die United Internet Gruppe strategisch gut aufgestellt, um das erwartete Marktpotenzial zu nutzen.

Angesichts der dynamischen Marktentwicklung in den Bereichen Cloud-Applikationen und Mobile Internet liegen die Wachstumschancen der Gesellschaft auf der Hand: Überall verfügbare, immer leistungsfähigere Breitband-Anschlüsse ermöglichen neue, aufwändigere Cloud-Applikationen. Diese internetbasierten Anwendungen für Privatanwender und Unternehmen sind auch die Wachstumstreiber für United Internet in den nächsten Jahren - sowohl als eigenständige Produkte im Geschäftsbereich "Applications" wie auch in Kombination mit den festnetz- und mobilfunkbasierten Zugangsprodukten im Geschäftsbereich "Access".

Dank der langjährigen Erfahrung als Zugangs- und Applikations-Provider, den Kompetenzen bei Software-Entwicklung und Rechenzentrums-Betrieb, Marketing, Vertrieb und Kundenbetreuung, den starken und bekannten Marken (wie z. B. 1&1, GMX und WEB.DE) sowie den bestehenden Kundenbeziehungen zu Millionen Privatanwendern, Freiberuflern und kleinen Unternehmen im In- und Ausland (aktuell weltweit über 67 Mio. Kunden-Accounts) ist die Gesellschaft sehr gut positioniert.

Um diese Positionierung auch für weiteres und nachhaltiges Wachstum zu nutzen, wird United Internet auch künftig stark in neue Kunden, neue Produkte und neue /​ erweiterte Geschäftsfelder sowie die weitere Internationalisierung investieren.

Neben dem organischen Wachstum prüft United Internet kontinuierlich auch mögliche Firmenübernahmen, Beteiligungen und Kooperationen, um Marktpositionen, Wertschöpfungstiefen und Kompetenzen weiter auszubauen.

Dank der planbaren und hohen Free Cashflows verfügt United Internet über eine hohe Eigenfinanzierungskraft und einen guten Zugang zu Fremdfinanzierungsmärkten. Weitere Informationen zu Eigenfinanzierungskraft und Fremdfinanzierung finden sich in den Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf" und 2.3 "Lage des Konzerns".

Weitere Informationen zu Strategie, Chancen und Zielen enthält der "Risiko-, Chancen- und Prognosebericht" in Kapitel 4.

1.3 Steuerungssysteme

Die internen Steuerungssysteme unterstützen das Management bei der Steuerung und Überwachung des Konzerns und der Segmente. Die Systeme bestehen aus Planungs-, Ist- und Forecast-Rechnungen und basieren auf der jährlich überarbeiteten strategischen Planung des Konzerns. Dabei werden insbesondere Marktentwicklungen, technologische Entwicklungen und Trends, deren Einfluss auf die eigenen Produkte und Services sowie die finanziellen Möglichkeiten des Konzerns berücksichtigt. Die Unternehmenssteuerung hat das Ziel, United Internet und ihre Tochterunternehmen kontinuierlich und nachhaltig zu entwickeln.

Das Konzern-Berichtswesen umfasst monatliche Ergebnisrechnungen sowie quartalsweise erstellte IFRS-Reportings aller konsolidierten Tochtergesellschaften und stellt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sowie der Unternehmensbereiche dar. Die Finanzberichterstattung wird durch weitere Detailinformationen ergänzt, die für die Beurteilung und Steuerung des operativen Geschäfts notwendig sind.

Ein weiterer Bestandteil der Steuerungssysteme sind vierteljährlich erstellte Berichte zu den wesentlichen Risiken des Unternehmens.

Die genannten Berichte werden in den Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen diskutiert und stellen wesentliche Beurteilungs- und Entscheidungsgrundlagen dar.

Zur Steuerung des Konzerns verwendet die United Internet AG insbesondere Kennzahlen der Gewinn-und Verlustrechnung (Umsatz, EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen), EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern), EPS (Ergebnis pro Aktie)), der Kapitalflussrechnung (Free Cashflow) sowie der Bilanz (Vermögenspositionen, Finanzverbindlichkeiten).

Informationen zu Verwendung und Definition relevanter finanzieller Kennzahlen finden sich in Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf".

Die Steuerung der Segmente durch den Vorstand der United Internet AG erfolgt überwiegend auf Basis von Ergebniskennzahlen. Dabei misst der Vorstand der United Internet AG den Erfolg der Segmente primär anhand der Umsatzerlöse, des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und des Ergebnisses der betrieblichen Tätigkeit (EBIT).

Als nicht-finanzielle Steuerungskennzahlen dienen zudem insbesondere die Anzahl und das Wachstum der kostenpflichtigen Kundenverträge sowie der werbefinanzierten Free-Accounts.

Die Steuerungsgrößen der United Internet Gruppe für das oberste Führungsgremium sind auch in der "Segmentberichterstattung" des Konzernanhangs unter Anhangangabe 5 dargestellt.

Die für die Unternehmensleitung zentralen Steuerungsgrößen sind der Umsatz und das operative EBITDA auf Konzernebene. Diese Größen finden sich entsprechend auch in der Prognoseberichterstattung.

Die United Internet AG (Einzelgesellschaft) fokussiert sich als Holding auf die operativen Wertgrößen im Konzern.

Als Frühwarnsystem dienen insbesondere die Anzahl der Kundenverträge, die Brutto- und Netto-Vertriebszahlen sowie die damit verbundenen Kundengewinnungskosten - im Vergleich zu den Planungs- und Forecast-Rechnungen der Gesellschaft.

Die verwendeten Steuerungskennzahlen blieben im Geschäftsjahr 2022 unverändert zum Vorjahr.

Ein Vergleich zwischen den in der Prognose benannten Steuerungskennzahlen und den Ist-Werten dieser Steuerungskennzahlen findet sich in diesem Lagebericht in den Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf" im Bereich "Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf" sowie 2.3 "Lage des Konzerns".

1.4 Schwerpunkte Produkte und Innovationen

Bei den im Unterkapitel "1.4 Schwerpunkte Produkte und Innovationen" enthaltenen Angaben handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da "lageberichtsfremde Angaben" inhaltlich nicht geprüft werden.

Als Internet Service Provider betreibt die United Internet Gruppe keine mit produzierenden Unternehmen vergleichbare Forschung und Entwicklung (F&E). Auch im Branchenkontext spielen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen eine eher untergeordnete Rolle. Vor diesem Hintergrund weist United Internet keine F&E-Kennzahlen aus.

Gleichwohl stehen die United Internet Marken für leistungsstarke Internet-Access-Lösungen sowie für innovative, webbasierte Produkte und Applikationen, die zumeist im eigenen Haus entwickelt werden. Die Fähigkeit, innovative Produkte und Dienste zu entwickeln, zu kombinieren, anzupassen und in große Märkte einzuführen, bildet die Basis für den Erfolg der Gesellschaft.

Dank leistungsfähiger Entwicklungsteams kann United Internet dabei schnell und flexibel auf neue Ideen und Trends reagieren und etablierte Produkte weiterentwickeln und wechselnden Bedürfnissen anpassen - ein wichtiges Erfolgsmerkmal im überaus dynamischen Internet-Markt. Durch die Kompetenz bei Produktentwicklung, -weiterentwicklung und -rollout ist die Gesellschaft in vielen Bereichen unabhängig von Entwicklungsarbeiten und Zulieferungen Dritter und kann damit wichtige Wettbewerbs- und Geschwindigkeitsvorteile nutzen.

Die eigenen Entwicklungszentren (insbesondere in Karlsruhe, Berlin und Bukarest) mit rund 3.700 Programmierer, Produktmanager und technischen Administratoren (und damit rund 34 % aller Mitarbeiter) arbeiten überwiegend mit Open-Source-Codes und im Rahmen fest definierter und modellierter Entwicklungsumgebungen. Ergänzend werden Programmierleistungen Dritter in Anspruch genommen, um bestimmte Projekte rasch und effizient umzusetzen. So können Produkte innerhalb kürzester Zeit entwickelt und zeitnah neuen Kundenbedürfnissen angepasst werden. Darüber hinaus bezieht United Internet auch Lösungen von Partnern, die anschließend modifiziert und in die eigenen Systeme integriert werden. Mittels der eigenentwickelten sowie der integrierten Anwendungen verfügt United Internet über eine Art Baukastensystem, dessen Module sich zu verschiedenen leistungsfähigen Anwendungen kombinieren und mit produkt- und länderspezifischen Benutzeroberflächen versehen lassen -ein großer Vorteil bei der Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen sowie dem internationalen Produkt-Rollout.

Aufgrund der stetig wachsenden Kundenzahl werden die Anforderungen an Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Verfügbarkeit immer höher. Neben der Weiterentwicklung der Produkte und den ständigen Optimierungen im Backend-Bereich gilt es dabei auch, vorhandene Prozesse ständig zu verbessern, um die Zuverlässigkeit der Systeme und damit auch die Kundenzufriedenheit weiter zu erhöhen.

Schwerpunkte 2022

"Consumer Access"

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Start eigener Glasfaserangebote (FTTH) unter Nutzung regionaler Netze der Deutschen Telekom
Betriebsstart des 1&1 Mobilfunknetzes mit "1&1 5G zu Hause" - einem Produkt, das herkömmliche DSL-, Kabel-Internet- oder Glasfaser-Hausanschlüsse ersetzt
Erweiterung der FTTH-Kundenprozesse um weitere Usecases (Direktschaltung von FTTH und Verarbeitung von Eigentümerdaten)
Überarbeitung der 1&1 Festnetzplattform und Neubau aller Kundenprozesse für den Kundenumzug
Einführung eines Störungsassistenten für Mobilfunkkunden

"Business Access"

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Launch des Cloud PBX Produktes "RingCentral mit 1&1 Connected Calls" in Zusammenarbeit mit RingCentral
Einführung des Produktes "1&1 Office Fast & Secure", einem Internet/​Telefonie-Bundle-Produkt mit integrierter Security-Lösung für SOHO-Kunden
Start von 1&1 DDoS Protect, einem DDoS Schutz mit Myra Technologie für alle Unternehmensgrößen -mit höchster BSI-Zertifizierung und Plattformen in Deutschland
Launch von 1&1 Connected Calls für Microsoft Teams, einem Telefoniedienst für Microsoft Teams mit Nummernportierung und Notrufhandling
Einführung von Office Fast&Secure, einem Glasfaser Internet Access Produkt mit VoIP-Telefonie und Security Paket für SOHO und Kleinunternehmer

"Consumer Applications"

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Launch eines KI-basierten Systems zur Erkennung und Abwehr von E-Mail-Spam
Ausbau der SMART Inbox Plattform
Ausbau des KI-basierten SMART Assistenten
Ergänzend zu den Services "Briefankündigung" und "Digitale Kopie" Launch einer "Hybrid Mail"-Lösung mittels derer digital eingelieferte Briefe über die Deutsche Post ausgedruckt und verschickt werden
Launch eines desktopbasierten Cloud Synchronisations-Tools für Windows und Mac

"Business Applications"

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Erweiterung von "Deploy Now" um "Multi-Deployments", womit mehrere Produktiv-Instanzen einer Applikation aus einem GitHub-Repository heraus zentral verwaltet werden können
IONOS und codecentric bringen mit Gitlab-as-a-Service ein erstes gemeinsam entwickeltes Angebot zur Nutzung von DevOps-Anwendung für Software-Entwicklung und -Versionierung auf den Markt
Launch von High-Capacity Storage Server-Modellen für hohen Speicherbedarf im professionellen Umfeld
Launch der "Presence-Suite" als neue Management-Oberfläche für neue Kunden von MyWebsite Now mit Integration von Online-Marketing und eCommerce-UseCases
Launch von Database as a Service mit Managed PostgreSQL als SQL-basierte Datenbank sowie mit MongoDB als dokumentenbasierte NoSQL Datenbank
Launch von Managed Container Registry als Service zur Integration von CI/​CD Pipelines der Kunden u. a. auch in kombinierter Nutzung des IONOS Managed Kubernetes Services
Launch des erste IONOS Datacenters (Co-Location) in Paris mit dem IONOS Cloud Produktportfolio
IONOS und Stackable bringen mit Managed Stackable ein erstes Managed Big Data Produkt in Early Access (kommerzieller Launch folgt in 2023), das Kunden erlaubt, aus einem Katalog an Big Data relevanten Anwendungen ihr präferiertes Setup zu definieren, das von IONOS und Stackable bereitgestellt und betrieben wird
IONOS erhält IT Grundschutz Zertifizierung
Entwicklung von für IONOS optimierten IT-Plattformen auf neuen Prozessorarchitekturen, z. B. Intel Xeon 4th Generation, AMD Xen3 oder ARM-basierte Prozessoren
Ständige Entwicklungsarbeiten zur Verringerung von Energieverlusten, zur Verbesserung der Kühleffizienz sowie zur effektiven Wärmerückgewinnung
IT-Grundschutz Zertifizierung der STRATO Acronis & Dedicated Webhosting Management Plattform
Einführung Backup as a Service (Acronis) für die STRATO Virtuozzo Plattform
In-Product Upsell bei STRATO HiDrive
Collabora-Office Integration in den mobilen STRATO HiDrive Applikationen

2. WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Entwicklung der Gesamtwirtschaft

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für 2022 - infolge des Ukraine-Krieges sowie der hohen Inflation - unterjährig mehrfach nach unten korrigiert. Im Rahmen seines letzten Konjunkturausblicks (World Economic Outlook, Update Januar 2023) hat der IWF nach vorläufigen Berechnungen für 2022 ein Plus von 3,4 % für die Weltwirtschaft ausgewiesen. Das Wachstum lag damit deutlich unter dem Vorjahresniveau (6,2 %) und gleichzeitig 1,0 Prozentpunkte unter der ursprünglichen IWF-Prognose vom Januar 2022 (4,4 %).

Auch in den nordamerikanischen Zielländern der United Internet Gruppe blieb das Wachstum deutlich hinter dem Vorjahr und auch hinter den ursprünglichen Erwartungen des IWF (Ausnahme: Mexiko) zurück. So erwartet der IWF für die USA ein Plus von 2,0 % (Vorjahr: 5,9 %) und somit 2,0 Prozentpunkte weniger als noch in der Januar-Prognose. Die Berechnungen für Kanada sehen ein Wachstum um 3,5 % (Vorjahr: 5,0 %) vor und damit 0,6 Prozentpunkte weniger als ursprünglich erwartet. Und für Mexiko wird der Anstieg der Wirtschaftsleistung auf 3,1 % beziffert (Vorjahr: 4,7 %), damit jedoch 0,3 Prozentpunkte mehr als zu Jahresbeginn prognostiziert.

Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei einem Blick auf die für United Internet wichtige Euro-Zone. Für diese hat der IWF ein Wachstum um 3,5 % (Vorjahr: 5,3 %) und damit 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im Januar berechnet. Dabei wurde für Frankreich ein Plus von 2,6 % (Vorjahr: 6,8 %), für Italien 3,9 % (Vorjahr: 6,7 %) und für Spanien 5,2 % (Vorjahr: 5,5 %) errechnet. Dies sind für Frankreich 0,9 Prozentpunkte und für Spanien 0,6 Prozentpunkte weniger als noch im Rahmen der Januar-Prognose erwartet, für Italien hingegen 0,1 Prozentpunkte mehr.

Für Großbritannien erwartet der IWF inzwischen ein Wachstum um 4,1 % (Vorjahr: 7,6 %) und damit 0,6 Prozentpunkte weniger als zu Jahresbeginn.

Auch die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland, dem aus Sicht von United Internet mit Abstand wichtigsten Markt (Umsatzanteil 2022: rund 89 %), blieb deutlich hinter dem Vorjahr und auch hinter der ursprünglichen Erwartung des IWF zurück. So hat der IWF ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 1,9 % (Vorjahr: 2,6 %) konstatiert und damit 1,9 Prozentpunkte weniger als noch zu Jahresbeginn erwartet.

Die Berechnungen des Fonds für Deutschland decken sich mit den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis), das für 2022 - im Rahmen der Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2022" am 13. Januar 2023 - einen Anstieg des (preisbereinigten) Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,9 % festgestellt hat. Dies sind 0,7 Prozentpunkte weniger als in 2021 (2,6 %). Nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes war die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Krieges in der Ukraine wie insbesondere den extremen Energiepreiserhöhungen. Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Vor diesem schwierigen Hintergrund sieht das Statistische Bundesamt die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behauptet.

Unterjährige Veränderungen der Wachstumsprognosen 2022 für wesentliche Zielländer und -regionen von United Internet

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Januar-Prognose 2022 April-Prognose 2022 Juli-Prognose 2022 Oktober-Prognose 2022 Ist 2022 Abweichung zur Januar-Prognose
Welt 4,4 % 3,6 % 3,2 % 3,2 % 3,4 % - 1,0 Prozentpunkte
USA 4,0 % 3,7 % 2,3 % 1,6 % 2,0 % - 2,0 Prozentpunkte
Kanada 4,1 % 3,9 % 3,4 % 3,3 % 3,5 % - 0,6 Prozentpunkte
Mexiko 2,8 % 2,0 % 2,4 % 2,1 % 3,1 % +0,3 Prozentpunkte
Euro-Zone 3,9 % 2,8 % 2,6 % 3,1 % 3,5 % - 0,4 Prozentpunkte
Frankreich 3,5 % 2,9 % 2,3 % 2,5 % 2,6 % - 0,9 Prozentpunkte
Spanien 5,8 % 4,8 % 4,0 % 4,3 % 5,2 % - 0,6 Prozentpunkte
Italien 3,8 % 2,3 % 3,0 % 3,2 % 3,9 % + 0,1 Prozentpunkte
Großbritannien 4,7 % 3,7 % 3,2 % 3,6 % 4,1 % - 0,6 Prozentpunkte
Deutschland 3,8 % 2,1 % 1,2 % 1,5 % 1,9 % - 1,9 Prozentpunkte

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2022, April 2022, Juli 2022, Oktober 2022 und Januar 2023

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung des BIP in wesentlichen Zielländern und -regionen von United Internet

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2018 2019 2020 2021 2022 Veränderung zum Vorjahr
Welt 3,6 % 2,8 % - 3,1 % 6,2 % 3,4 % - 2,8 Prozentpunkte
USA 2,9 % 2,2 % - 3,4 % 5,9 % 2,0 % - 3,9 Prozentpunkte
Kanada 1,9 % 1,9 % - 5,2 % 5,0 % 3,5 % - 1,5 Prozentpunkte
Mexiko 2,1 % - 0,1 % - 8,2 % 4,7 % 3,1 % - 1,6 Prozentpunkte
Euro-Zone 1,9 % 1,3 % - 6,4 % 5,3 % 3,5 % - 1,8 Prozentpunkte
Frankreich 1,7 % 1,5 % - 8,0 % 6,8 % 2,6 % - 4,2 Prozentpunkte
Spanien 2,4 % 2,0 % - 10,8 % 5,5 % 5,2 % - 0,3 Prozentpunkte
Italien 0,8 % 0,3 % - 8,9 % 6,7 % 3,9 % - 2,8 Prozentpunkte
Großbritannien 1,3 % 1,4 % - 9,4 % 7,6 % 4,1 % - 3,5 Prozentpunkte
Deutschland 1,5 % 0,6 % - 4,6 % 2,6 % 1,9 % - 0,7 Prozentpunkte

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2019, 2020, 2021, 2022 und 2023

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung des preisbereinigten BIP in Deutschland

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2018 2019 2020 2021 2022 Veränderung zum Vorjahr
BIP 1,0 % 1,1 % - 3,7 % 2,6 % 1,9 % - 0,7 Prozentpunkte

Quelle: Destatis, Januar 2023

Entwicklung der Branche /​ Kernmärkte

Für den deutschen ITK-Markt hat der Branchenverband Bitkom im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz am 10. Januar 2023 für das Jahr 2022 ein Wachstum um 4,0 % (Vorjahr: 5,9 %) auf 196,1 Mrd. € unterstellt. Zu Jahresanfang 2022 war der Verband von einem Umsatzwachstum von 3,6 % für 2022 ausgegangen. Damit zeigte sich die Digitalbranche in einem von Krieg, gestörten Lieferketten und Inflation geprägten gesamtwirtschaftlichen Umfeld sehr robust.

Der Anstieg des Gesamtmarktes ITK resultiert insbesondere aus den kräftig gestiegenen Umsätzen in der Informationstechnik. Die Umsätze in diesem größten Teilmarkt stiegen laut BITKOM-Prognose 2022 um 6,6 % (Vorjahr: 9,1 %) auf 118,9 Mrd. € - nachdem zu Jahresbeginn 2022 ein Wachstum von 5,9 % erwartet wurde. Dabei entwickelten sich alle Segmente des Teilmarktes deutlich positiv, insbesondere auch die für das Cloud-Geschäft von United Internet (Infrastructure-as-a-Service /​ IaaS und Software-as-a-Service /​ SaaS) wichtigen Bereiche Software und IT-Hardware. Software legte um 9,4 % (Vorjahr: 11,3 %), IT-Hardware um 5,4 % (Vorjahr: 11,8 %) und IT-Services um 5,5 % (Vorjahr: 5,3 %) zu.

Positiv hat sich auch der ITK-Teilmarkt Telekommunikation entwickelt. Für diesen zweiten Kernmarkt von United Internet erwartet der Branchenverband in 2022 einen Anstieg um 1,3 % (Vorjahr: 2,5 %) auf 68,9 Mrd. € - nachdem zu Jahresbeginn 2022 ein Wachstum um 0,9 % prognostiziert wurde. Im Telekommunikationsmarkt entwickelten sich die einzelnen Bereiche recht unterschiedlich: So legte das Infrastrukturgeschäft (getrieben durch den 5G-Netzausbau) um 7,3 % (Vorjahr: 2,0 %) stark zu, während sich Endgeräte mit 1,8 % (Vorjahr: 9,2 %) und Telekommunikationsdienste mit 0,3 % (Vorjahr: 1,1 %) eher moderat entwickelten.

Der kleinste Teilmarkt, der für United Internet unwesentliche Markt der Unterhaltungselektronik, befindet sich weiter auf Talfahrt und verlor -8,2 % (Vorjahr: -4,3 %) auf 8,2 Mrd. €.

Die aus Sicht des Geschäftsmodells von United Internet wichtigsten ITK-Märkte sind insbesondere der deutsche Telekommunikationsmarkt (Breitband-Anschlüsse und Mobile-Internet) im überwiegend abonnementfinanzierten Geschäftsbereich "Access" sowie der weltweite Cloud-Computing-Markt und der deutsche Online-Werbemarkt im abonnement- und werbefinanzierten Geschäftsbereich "Applications".

(Stationärer) Breitband-Markt in Deutschland

Die Nachfrage nach neuen festnetzbasierten Breitband-Anschlüssen in Deutschland hat sich in den letzten Jahren infolge der bereits breiten Haushaltsabdeckung sowie des starken Trends zur mobilen Internetnutzung verlangsamt. Mit einem erwarteten Plus von 0,7 Mio. bzw. 1,9 % neuen Anschlüssen in 2022 auf 37,7 Mio. blieb die Anzahl der Neuschaltungen erneut deutlich hinter früheren Rekordjahren zurück. Zu diesem Ergebnis kamen der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) und Dialog Consult in ihrer gemeinsamen "24. TK-Marktanalyse Deutschland 2022" (Oktober 2022). Trotz des vorgenannten Zuwachses entwickelten sich die für United Internet derzeit relevanten Anschlüsse in den beiden Technologiebereichen DSL und FTTB /​ FTTH (Glasfaser) sehr unterschiedlich. So gingen DSL-Anschlüsse in Deutschland um 0,3 Mio. auf 25,1 Mio. zurück, während gleichzeitig Glasfaser-Anschlüsse um 0,8 Mio. auf 3,4 Mio. zulegten. Die Anzahl der Kabelanschlüsse (eine Technologie, die von United Internet erstmals - über eine Kooperation mit Tele Columbus - ab voraussichtlich April 2023 angeboten werden kann) stieg um 0,2 Mio. auf 9,2 Mio. Weitere <0,05 Mio. Anschlüsse werden in Deutschland unverändert über Satelliten bzw. Powerline betrieben.

Die im Festnetzgeschäft erzielten Umsätze lagen mit 33,6 Mrd. € in 2022 um 1,2 % über dem Vorjahresniveau von 33,2 Mrd. €. In diesen Umsatzzahlen enthalten sind - neben den Endkundenumsätzen - u. a. auch Vorleistungs-, Interconnection- und Endgeräteumsätze.

Weitaus stärker als die Anzahl der neu geschalteten Anschlüsse und die im Festnetz realisierten Umsätze hat sich gemäß einer Hochrechnung von Dialog Consult /​ VATM das durchschnittlich verbrauchte Datenvolumen - als Indikator für die weiter steigende Nutzung von z. B. IPTV oder Cloud-Anwendungen - mit einem Anstieg um 18,7 % auf 274,4 GB (pro Anschluss und Monat) entwickelt.

Entsprechend stark entwickelte sich auch die Nachfrage nach leistungsstärkeren Breitband-Anschlüssen. So stieg etwa der Anteil von geschalteten Breitband-Anschlüssen mit Geschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/​s von 55,7 % im Vorjahr um 2,3 Prozentpunkte auf 58,0 % in 2022. Dabei stiegen die Festnetzanschlüsse mit Empfangsraten von mindestens 1 Gbit/​s um 1,7 Prozentpunkte auf einen Anteil von 5,8 % (aller Breitband-Anschlüsse).

Markt-Kennzahlen: Festnetz in Deutschland

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2022 2021 Veränderung
Festnetz-Umsätze (in Mrd. €) 33,6 33,2 + 1,2 %

Quelle: Dialog Consult /​ VATM, TK-Marktanalyse Deutschland 2022, Oktober 2022

Mobile-Internet-Markt in Deutschland

Im deutschen Mobilfunk-Markt hat sich die Anzahl der aktiven SIM-Karten nach Schätzungen von Dialog Consult /​ VATM in 2022 um 8,0 Mio. bzw. 5,0 % auf 169,3 Mio. erhöht. Der Zuwachs resultiert dabei aus den sogenannten M2M-SIM-Karten (Machine-to-Machine-SIM-Karten), die z. B. für den automatisierten Informationsaustausch zwischen Maschinen, Automaten, Fahrzeugen etc. untereinander und /​ oder mit einer zentralen Leitstelle eingesetzt werden, die um 10,9 Mio. auf 56,5 Mio. zulegten. Die Zahl der persönlichen SIM ging hingegen um 2,9 Mio. auf 112,8 Mio. zurück.

Die Gesamtumsätze im deutschen Mobilfunkmarkt stiegen in 2022 von 26,3 Mrd. € um 1,5 % auf 26,7 Mrd. € (inkl. Interconnection-, Wholesale- und Endgeräteumsätzen). Dabei stiegen die Service-Umsätze um 3,4 % auf 21,1 Mrd. €, während die Sonstigen Umsätze (die die Umsätze mit Interconnection, Wholesale und Endgeräten enthalten) um 5,1 % auf 5,6 Mrd. € zurückgingen.

Weitaus stärker als die SIM-Karten-Anzahl und die Mobilfunkumsätze nahm nach Prognosen von Dialog Consult /​ VATM das durchschnittlich verbrauchte Datenvolumen (pro Anschluss und Monat) - als Zeichen für die zunehmende Nutzung mobiler Datendienste - um 38,8 % auf 5,65 GB zu.

Entsprechend der zunehmenden Nutzung legte auch die Anzahl der für die schnelleren 4G /​ 5G Netze genutzten (persönlichen) SIM-Karten um 9,9 Mio. auf 89,8 Mio. zu, während SIM mit unbestimmter Nutzung (2G /​ 3G) um 12,8 Mio. auf 23,0 Mio. zurückgingen.

Markt-Kennzahlen: Mobilfunk in Deutschland

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2022 2021 Veränderung
Mobilfunk-Umsätze (in Mrd. €) 26,7 26,3 + 1,5 %
davon Service-Umsätze 21,1 20,4 + 3,4 %
davon Sonstige Umsätze 5,6 5,9 - 5,1 %

Quelle: Dialog Consult /​ VATM, TK-Marktanalyse Deutschland 2022, Oktober 2022

Cloud-Computing-Markt weltweit

Der Cloud-Computing-Markt hat sich in 2022 dynamisch weiterentwickelt. Gartner, Inc. erwartet im Rahmen seiner Studie "Public Cloud Services, Worldwide, 2020-2026, 3Q22 Update" (Oktober 2022) ein weltweites Wachstum für Public Cloud Services von 412,63 Mrd. USD um 18,8 % auf 490,33 Mrd. USD in 2022.

In den letzten Jahren hat sich die Cloud-Technologie von einem nützlichen und wettbewerbsfähigen Geschäftsinstrument zu einer der wichtigsten Grundlagen von Unternehmen entwickelt.

Gerade die Corona-Pandemie sowie makroökomische Bedingungen und hoher Inflationsdruck haben die Digitalisierung seit 2020 in vielen Bereichen deutlich beschleunigt. Die meisten Unternehmen sehen inzwischen neue Technologien als wesentliche Werkzeuge zur Bewältigung von Krisen. In kürzester Zeit wurden so Tausende von Mitarbeitern im Home-Office vernetzt, neue digitale Kanäle für Vertrieb und Support eröffnet und viele Systeme und Daten in die Cloud verlagert.

Die Migration von Daten, Anwendungen und Infrastrukturen in die Cloud ist dadurch Bestandteil der meisten Strategien zur digitalen Transformation, mit dem Ziel, einen agileren und anpassungsfähigeren Betrieb zu schaffen.

Insbesondere der Bereich IaaS legt derzeit stark zu, da Unternehmen ihre IT-Modernisierungsinitiativen beschleunigen, um Risiken zu minimieren und Kosten zu optimieren. Die Verlagerung des Betriebs in die Cloud reduziert dabei aktuell anstehende Investitionsausgaben, indem sie die Investitionen über die Laufzeit eines Cloud-Abonnements streckt - ein entscheidender Vorteil in einem Umfeld, in dem Liquidität für die Aufrechterhaltung des Betriebs entscheidend sein kann.

Markt-Kennzahlen: Cloud Computing weltweit

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in Mrd. USD 2022 2021 Veränderung
Umsatz Public Cloud Services weltweit 490,33 412,63 + 18,8 %
davon Application Infrastructure Services (PaaS) 110,68 89,91 + 23,1 %
davon Application Services (SaaS) 167,11 146,33 + 14,2 %
davon Business Process Services (BPaaS) 60,13 54,95 + 9,4 %
davon Desktop as a Service (DaaS) 2,54 2,06 + 23,3 %
davon Management and Security Services 34,14 28,49 + 19,8 %
davon System Infrastructure Services (laaS) 115,74 90,89 + 27,3 %

Quelle: Gartner, Public Cloud Services, Worldwide, 2020-2026, 3Q22 Update, Oktober 2022

Online-Werbemarkt in Deutschland

Bei den im deutschen Online-Werbemarkt (Mobile Werbung und Desktop-Werbung) erzielten Gesamtumsätzen (Paid-Search, Display, Video, Affiliate /​ Classifieds) erwartet die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) laut der Studie "German Entertainment and Media Outlook 2022 - 2026" (August 2022) - nach einem sehr starken Wachstum von 27,0 % in 2021 - für 2022 ein Wachstum von 11,99 Mrd. € um 12,0 % auf insgesamt 13,43 Mrd. €.

Markt-Kennzahlen: Gesamtmarkt Online-Werbung in Deutschland (Mobile-Werbung & Desktop-Werbung) - nach PwC

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in Mrd. € 2022 2021 Veränderung
Online-Werbeumsätze 13,43 11,99 + 12,0 %

Quelle: PricewaterhouseCoopers, German Entertainment and Media Outlook 2022 - 2026, August 2022

Deutlich zurückhaltender als PwC bewertet der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. die Lage im deutschen Online-Werbemarkt. Dabei berücksichtigt der OVK bei seinen Marktzahlen ausschließlich Nettoumsätze und fokussiert sich auf den für United Internet wichtigsten Teilmarkt, den Display-Werbemarkt (Mobile und Desktop). Die Definition des Display-Werbemarktes umfasst dabei In-Page-Advertising inklusive Out-Stream-Advertising und In-Stream-Video-Advertising. Keywordbasiertes Paid-Search, Affiliate- oder Newsletter-Marketing, Werbung für Apps im Appstore sowie In-Game-Advertising sind im Modell des OVK hingegen nicht berücksichtigt.

Ausgehend von seiner aktualisierten Prognose von September 2022 erwartet der OVK - im Rahmen seines OVK-Report 2022/​02 (November 2022) - für den Display-Werbemarkt einen Anstieg der Nettoumsätze von 5,120 Mrd. € im Vorjahr auf 5,468 Mrd. €. Dies bedeutet ein Plus von 6,8 % - nach einem Wachstum im Vorjahr von 24,7 %.

Markt-Kennzahlen: Display-Werbemarkt in Deutschland (Mobile-Werbung & Desktop-Werbung) - nach OVK

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in Mrd. € 2022 2021 Veränderung
Display Werbeumsätze 5,47 5,12 + 6,8 %

Quelle: Online-Vermarkterkreis (OVK), OVK-Report 2022/​02, November 2022

Nach Einschätzung des OVK hat die Coronavirus-Pandemie zu einer Stärkung der Display-Werbung geführt. Danach sind Werbebudgets den Konsumenten gefolgt und wurden verstärkt in digitale Werbeangebote investiert. Im Jahr 2021 konnte der Display-Werbemarkt dadurch ein außerordentlich starkes Wachstum von 24,7 % vorweisen und hat damit ein neues, deutlich höheres Marktniveau erreicht.

Auch in 2022 ist der Display-Werbemarkt nach Auswertungen des OVK mit einem starken 1. Quartal gestartet. Das 2. Quartal wurde dann vom Krieg in der Ukraine und seinen Folgen geprägt. In einigen Branchen wurden Budgets reduziert oder verschoben, das "Fahren auf Sicht" ist in die Werbeplanung zurückgekehrt. Dank der flexiblen Buchungsmöglichkeiten war die digitale Display-Werbung jedoch weniger von dem Rückgang der Werbeinvestitionen betroffen, so dass das 2. Quartal mit einem leichten Plus zum Vorjahr abgeschlossen wurde.

Für das zweite Halbjahr 2022 rechnete der OVK wieder mit steigender Nachfrage durch Nachholeffekte, steigenden Umsätzen aus den Bereichen Retail und E-Commerce sowie weiterer Verlagerung von Budgets in den digitalen Bereich.

Rechtliche Rahmenbedingungen /​ wesentliche Ereignisse

Rechtliche Rahmenbedingungen

Novellierung des Telekommunikationsgesetzes

Am 1. Dezember 2021 ist das modernisierte Telekommunikationsgesetz (TKG) in Kraft getreten. Die TKG-Novelle setzt die Richtlinie (EU) 2018/​1972 vom 11. Dezember 2018 über den europäischen Kodex für die elektronische Kommunikation in nationales Recht um. Im Fokus der modernisierten Gesetzgebung stehen der schnellere Ausbau der FTTH- und Mobilfunknetze sowie der Verbraucherschutz. So hat der Gesetzgeber einen Anspruch der Bürger auf schnelles Internet erstmals gesetzlich verankert und durch neue Rahmenbedingungen und vereinfachte Genehmigungsverfahren einen schnelleren Ausbau der Netze begünstigt. Im Sinne des Verbraucherschutzes wurden insbesondere die Vertragslaufzeiten reguliert, infolgedessen Verträge nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit jederzeit mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden können, sofern nicht aktiv eine Vertragsverlängerung beauftragt wird.

Für United Internet ergab sich aus den gesetzlichen Änderungen (Verkürzung der Folgevertragslaufzeiten im Verlängerungszeitraum) in 2022 ein im Vorjahresvergleich geringeres Vertragswachstum bei "Consumer Access" infolge von Verschiebungseffekten (resultierend aus der Verschiebung von Kündigungen auf einen früheren Zeitpunkt), die sich in 2022 auswirkten und das Vertragswachstum bei 1&1 um 250.000 Verträge bremsten. Im Geschäftsjahr 2023 werden keine weiteren Verschiebungseffekte erwartet.

Die übrigen rechtlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit von United Internet blieben im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 im Wesentlichen konstant und hatten keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung im United Internet Konzern.

Wesentliche Ereignisse

Krieg in der Ukraine

Der von Russland (mit Unterstützung von Belarus) am 24. Februar 2022 gestartete Großangriff auf das Staatsgebiet der Ukraine bedeutete den Beginn des Ukraine-Krieges 2022.

Die EU, die USA, Großbritannien und andere Staaten reagierten auf den Angriff mit scharfen Sanktionen gegen Russland, Belarus sowie die ostukrainischen Separatistengebiete. Auch die Vereinten Nationen mit ihren 193 Mitgliedsländern (Uno-Vollversammlung) haben Russland mit großer Mehrheit wegen des Angriffs auf die Ukraine verurteilt und zum sofortigen Abzug und dem Ende der Aggression aufgefordert.

Der United Internet Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftsaktivitäten nicht in den am Krieg beteiligten Ländern aktiv. Die Ukraine wie auch Russland und Belarus sind keine Zielländer der United Internet Gesellschaften und es werden in den vorgenannten Ländern auch keine Standorte unterhalten. Vor diesem Hintergrund hatte der Krieg keine direkten Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung und die Lage des Unternehmens bzw. des Konzerns.

Gleichwohl haben sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge des Kriegs im Verlauf des Jahres 2022 deutlich verschlechtert. Insbesondere die hohe Inflationsrate mit Preissteigerungen auch für Strom und Gas in bislang unbekannter Höhe belasteten und belasten Bürger und Unternehmen - national und international.

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich bei United Internet insbesondere um 22,4 Mio. € gestiegene Stromkosten im Geschäftsjahr 2022 belastend auf die Ergebniskennzahlen ausgewirkt.

FTTH-Produktvertrag mit der Deutschen Telekom

Nach der kommerziellen Einigung im Geschäftsjahr 2021 haben 1&1 und die Deutsche Telekom im Februar 2022 den dazugehörigen FTTH-Produktvertrag abgeschlossen. Nach diesem Vertragsabschluss kann 1&1 sämtliche Glasfaserhausanschlüsse der Deutschen Telekom in seine Produkte integrieren. Diese Vorleistungen erhält 1&1 zusammen mit Netztransport-Leistungen und Mehrwertdiensten wie VoIP und IP-TV aus einer Hand von ihrer Schwestergesellschaft 1&1 Versatel, deren bundesweites Transportnetz bereits weitgehend mit den regionalen Breitband-Netzen der Deutschen Telekom verbunden ist.

Vertragsabschluss mit GfTD über den Bau von Antennenstandorten

Am 4. April 2022 haben 1&1 und die GfTD GmbH einen Vertrag über den Bau von Antennenstandorten für den Rollout des 1&1 Mobilfunknetzes unterzeichnet. Der Auftrag beläuft sich auf 500 neue Standorte. GfTD zählt zu den führenden deutschen Dienstleistern für Funkturminfrastruktur und wird als Generalunternehmer deutschlandweit neue Antennenstandorte für das 1&1 Mobilfunknetz akquirieren und aufbauen. Beide Unternehmen arbeiten bereits seit Anfang 2020 erfolgreich im Rahmen des "Weiße-Flecken-Programms" der Bundesregierung zur Schließung von Versorgungslücken im ländlichen Raum zusammen.

Vertragsabschluss mit ATC zur Anmietung vorhandener Antennenstandorte

Am 21. April 2022 haben 1&1 und die ATC Germany Holdings GmbH, eine deutsche Tochtergesellschaft der American Tower Corporation (ATC), einen Rahmenvertrag zur Mitnutzung vorhandener Antennenstandorte im Rahmen des Aufbaus des 1&1 Mobilfunknetz abgeschlossen. ATC ist als unabhängiger Eigentümer von Kommunikationsstandorten einer der weltweit führenden Anbieter für Funkturminfrastruktur und besitzt allein in Deutschland rund 15.000 Antennenstandorte. Im Zuge der Vereinbarung wird ATC 1&1 seine Antennenmasten für die Installation der 1&1 Hochleistungsantennen zur Verfügung stellen. Beide Unternehmen werden eng zusammenarbeiten, um die Verfügbarkeit von Co-Location-Standorten zu ermitteln, die in naher Zukunft schrittweise in Betrieb genommen werden können. Die Laufzeit der einzelnen Standortmietverträge beträgt 20 Jahre und kann seitens 1&1 mehrfach verlängert werden.

Wholesale-Kooperation mit Tele Columbus

Am 21. November 2022 haben 1&1 und die Tele Columbus AG eine langfristige Wholesale-Rahmenvereinbarung bekannt gegeben. Im Rahmen der Partnerschaft wird das bundesweite Transportnetz der 1&1 Versatel GmbH mit den regionalen Stadtnetzen der Tele Columbus AG verbunden. Anschließend kann 1&1 ab 2. Quartal 2023 schnelle Internetanschlüsse auch in allen Haushalten anbieten, die über einen internetfähigen Glasfaseranschluss von Tele Columbus verfügen. Mieter und Mieterinnen von Wohnungen, die durch Tele Columbus internetfähig erschlossen sind bzw. zukünftig werden, können somit auch das leistungsfähige Breitbandangebot von 1&1 nutzen. Für 1&1 ergibt sich ein zusätzliches Vermarktungspotenzial für Festnetzprodukte mit Spitzenbandbreiten von bis zu 1.000 Mbit/​s in den von Tele Columbus erschlossenen Haushalten. Tele Columbus profitiert von einer noch höheren Netzauslastung. Die technischen und organisatorischen Vorarbeiten, die reibungslose Buchungs- und Serviceabläufe garantieren, sind bereits weit fortgeschritten. Das Internetsignal von 1&1 wird an zahlreichen Netzpunkten von Tele Columbus eingespeist und unmittelbar in die Haushalte geleitet.

Vertrag mit Orange über weltweites internationales Roaming

Am 25. November 2022 haben 1&1 und Orange einen langfristigen Vertrag über die Bereitstellung internationaler Roaming-Dienste für das 1&1 Mobilfunknetz abgeschlossen. Zum Start des 1&1 Mobilfunknetzes wird 1&1 ihre Kunden so auch während Aufenthalten im Ausland verlässlich mit Mobilfunkleistungen versorgen. Als einer der weltweit größten Anbieter von Telekommunikationsdiensten ist Orange führend im Bereich International Roaming und gesponsorte Telekommunikationsplattformen. Im Rahmen der Partnerschaft haben 1&1 Kunden Zugriff auf alle internationalen Roaming-Dienste, die auf dem weltweiten Roaming-Footprint von Orange basieren. Dabei kommen die modernsten Technologien zum Einsatz -darunter 5G und VoLTE. So erhält 1&1 sämtliche internationalen Roaming-Services maßgeschneidert aus einer Hand und profitiert von einer weltweit umfassenden Netzabdeckung - inklusive zahlreicher Mehrwertdienste und höchster Sicherheitsansprüche.

Vertrag mit Eubanet zur Akquisition neuer Antennen-Standorte

Am 21. Dezember 2022 haben 1&1 und die Eubanet GmbH einen Vertrag zur Akquisition von bis zu 7.500 neuen 5G-Antennenstandorten vereinbart. Die Eubanet GmbH ist ein in Deutschland etabliertes Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen in der Telekommunikationsbranche zu dessen Leistungsportfolio insbesondere die Analyse und Akquise geeigneter Standorte für neue Funkanlagen gehört. Eubanet verfügt über die technischen und vertragsspezifischen Kenntnisse im Aufbau nahezu aller Netze wie unter anderem auch 5G. Die direkte Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Akquisitionspartner ist ein weiterer Schritt, um die Ausbauziele für das 1&1 Mobilfunknetz zu erreichen.

Darüber hinaus fanden im Geschäftsjahr 2022 keine wesentlichen Ereignisse statt, die einen maßgeblichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf hatten.

2.2 Geschäftsverlauf

Verwendung und Definition relevanter finanzieller Kennzahlen

Für eine klare und transparente Darstellung der Geschäftsentwicklung von United Internet werden in den Jahres- und Zwischenabschlüssen des Konzerns - neben den nach International Financial Reporting Standards (IFRS) geforderten Angaben - weitere finanzielle Kennzahlen wie z. B. EBITDA, EBITDA-Marge, EBIT, EBIT-Marge oder Free Cashflow angegeben.

Diese Kennzahlen sind bei United Internet wie folgt definiert:

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EBIT: Das EBIT (Earnings before Interest and Taxes; Ergebnis vor Zinsen und Steuern) stellt das in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesene Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten dar.
EBIT-Marge: Die EBIT-Marge stellt das Verhältnis von EBIT zu Umsatz dar.
EBITDA: Das EBITDA (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization; Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) errechnet sich aus dem EBIT /​ Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten zuzüglich der (in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Positionen) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte.
EBITDA-Marge: Die EBITDA-Marge stellt das Verhältnis von EBITDA zu Umsatz dar.
Free Cashflow: Der Free Cashflow errechnet sich aus den (in der Kapitalflussrechnung ausgewiesenen Positionen) Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

Die vorgenannten Kennzahlen werden, soweit es für eine klare und transparente Darstellung notwendig ist, um Sonderfaktoren /​ Sondereffekte bereinigt und unter der Bezeichnung "operative Kennzahlen" (also z. B. operatives EBITDA, operatives EBIT oder operatives EPS) ausgewiesen. Eine Herleitung von EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS (laut Gesamtergebnisrechnung) auf die um Sondereffekte bereinigten Werte findet sich im Kapitel 2.3 "Lage des Konzerns".

Die Sondereffekte betreffen in der Regel nur solche Effekte, die aufgrund ihrer Art, ihrer Häufigkeit und /​ oder ihres Umfangs geeignet sind, die Aussagekraft der finanziellen Kennzahlen für die Finanz- und Ertragsentwicklung des Konzerns zu beeinträchtigen. Alle Sondereffekte werden zum Zwecke der Überleitung von den unbereinigten finanziellen Kennzahlen zu den operativen Kennzahlen im jeweiligen Abschnitt des Abschlusses aufgezeigt und erläutert.

Einmalaufwendungen (wie z. B. One-Offs aus Integrationsprojekten) oder sonstige Effekte (z. B. aus Regulierungsthemen oder Wachstumsinitiativen) der Geschäftsjahre 2021 und 2022 werden nicht bereinigt, sondern - sofern vorhanden -in den jeweiligen Abschnitten aufgezeigt.

Währungsbereinigte Umsatz- und Ergebniszahlen werden berechnet, indem Umsatz und Ergebnis mit den durchschnittlichen Wechselkursen der Vergleichsperiode anstatt der laufenden Periode umgerechnet werden.

Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf 2022

Die United Internet AG hat ihren Wachstumskurs auch im Geschäftsjahr 2022 fortgesetzt und konnte ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022 von Dezember 2021 sowie deren Konkretisierungen von März 2022 und September 2022 erreichen.

Prognostizierter Geschäftsverlauf

Die United Internet AG hat per Ad-hoc-Mitteilung vom 9. Dezember 2021 ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht und unterjährig wie folgt konkretisiert:

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Prognose 2022 (Dezember 2021) Konkretisierung (März 2022) Konkretisierung (September 2022)
Umsatz ca. 5,8 Mrd. € ca. 5,85 Mrd. € ca. 5,85 Mrd. €
EBITDA ca. 1,25 Mrd. € (1) ca. 1,259 Mrd. € (1) ca. 1,270 Mrd. € (2)

(1) Darin enthalten sind Kosten von ca. 70 Mio. € für den 5G-Netzaufbau von 1&1 und ca. 30 Mio. € für zusätzliche Marketingaktivitäten bei IONOS

(2) Darin enthalten sind Kosten von ca. 60 Mio. € für den 5G-Netzaufbau von 1&1 und ca. 30 Mio. € für zusätzliche Marketingaktivitäten bei IONOS sowie ca. 20 Mio. € höhere Stromkosten

Tatsächlicher Geschäftsverlauf

Der Umsatz auf Konzernebene stieg im Geschäftsjahr 2022 von 5,646 Mrd. € im Vorjahr um 4,8 % auf 5,915 Mrd. € und lag damit deutlich über der ursprünglichen Umsatzprognose (Dezember 2021: ca. 5,8 Mrd. €) sowie deren Konkretisierung (März 2022: ca. 5,85 Mrd. €).

Ohne Berücksichtigung eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (-0,5 Mio. €) sowie zusätzlich bereinigt um einen Sondereffekt in Form der im Geschäftsjahr 2022 angefallenen IPO-Kosten für den angestrebten Börsengang der Konzerntochter IONOS Group SE (-8,8 Mio. €) lag das operative EBITDA im Konzern im Geschäftsjahr 2022 bei 1,272 Mrd. € und damit 0,7 % über dem vergleichbaren Vorjahreswert (1,262 Mrd. € - bereinigt um IONOS IPO-Kosten). Damit lag das EBITDA leicht über der ursprünglichen EBITDA-Prognose (Dezember 2021: ca. 1,25 Mrd. €) sowie genau im Zielkorridor von deren letzter Konkretisierung (September 2022: ca. 1,270 Mrd. €).

Ursächlich für den auf den ersten Blick nur moderaten Anstieg des operativen EBITDA waren - neben -22,4 Mio. € höheren Stromkosten im Vergleich zum Vorjahr - Aufwendungen für den Bau des 1&1 Mobilfunknetzes in Höhe von -51,7 Mio. € (Vorjahr: -37,9 Mio. €) sowie Kosten für die angekündigten zusätzlichen Marketingaktivitäten bei IONOS zur Erhöhung der Markenbekanntheit in den wichtigsten europäischen Märkten in Höhe von -32,4 Mio. €.

Zusammenfassung: Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf 2022

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Prognose 2022 (Dezember 2021) Konkretisierung (März 2022) Konkretisierung (September 2022) Ist 2022
Umsatz ca. 5,8 Mrd. € ca. 5,85 Mrd. € ca. 5,85 Mrd. € 5,915 Mrd. €
EBITDA ca. 1,25 Mrd. € (1) ca. 1,259 Mrd. € (1) ca. 1,270 Mrd. € (2) 1,272 Mrd. € (3)

(1) Darin enthalten sind Kosten von ca. 70 Mio. € für den 5G-Netzaufbau von 1&1 und ca. 30 Mio. € für zusätzliche Marketingaktivitäten bei IONOS

(2) Darin enthalten sind Kosten von ca. 60 Mio. € für den 5G-Netzaufbau von 1&1 und ca. 30 Mio. € für zusätzliche Marketingaktivitäten bei IONOS sowie ca. 20 Mio. € höhere Stromkosten

(3) Darin enthalten sind Kosten von 51,7 Mio. € für den 5G-Netzaufbau von 1&1 und 32,4 Mio. € für zusätzliche Marketingaktivitäten bei IONOS sowie 22,4 Mio. € höhere Stromkosten

Entwicklung der Geschäftsbereiche und Segmente

Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche "Access" und "Applications", die sich wiederum in die Segmente "Consumer Access" und "Business Access" sowie "Consumer Applications" und "Business Applications" unterteilen.

Einzelheiten zu den Geschäftsmodellen der einzelnen Segmente finden sich in Kapitel 1.1 "Geschäftsmodell".

Segment "Consumer Access"

Im Segment "Consumer Access" stand auch im Geschäftsjahr 2022 - neben den Vorbereitungen zum Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes - die weitere Gewinnung von werthaltigen Breitband- und Mobile-Internet-Verträgen im Fokus. Dabei wurde das Vertragswachstum durch die Auswirkungen der am 1. Dezember 2021 in Kraft getretene Novellierung des Telekommunikationsgesetzes (TKG) deutlich gebremst.

Einzelheiten zum TKG und dessen Auswirkungen finden sich im Kapitel 2. "Wirtschaftsbericht" unter "Rechtliche Rahmenbedingungen /​ wesentliche Ereignisse".

Insgesamt stieg die Zahl der kostenpflichtigen Verträge im Segment "Consumer Access" in 2022 um 350.000 Verträge (+600.000 operatives Wachstum abzgl. -250.000 Verträge durch TKG-Effekt) auf 15,78 Mio. Dabei gingen die Breitband-Anschlüsse um -140.000 (-50.000 operativ sowie -90.000 Verträge durch TKG-Effekt) auf 4,10 Mio. zurück, während die Mobile-Internet-Verträge um 490.000 (+650.000 operativ abzgl. -160.000 Verträge durch TKG-Effekt) auf 11,68 Mio. zulegten.

Entwicklung der Consumer-Access-Verträge im Geschäftsjahr 2022

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in Mio. 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
Consumer Access, Verträge gesamt 15,78 15,43 + 0,35
davon Mobile Internet 11,68 11,19 + 0,49
davon Breitband-Anschlüsse 4,10 4,24 - 0,14

Entwicklung der Consumer-Access-Verträge im 4. Quartal 2022

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in Mio. 31.12.2022 30.09.2022 Veränderung
Consumer Access, Verträge gesamt 15,78 15,65 + 0,13
davon Mobile Internet 11,68 11,52 + 0,16
davon Breitband-Anschlüsse 4,10 4,13 - 0,03

Der Umsatz im Segment "Consumer Access" stieg im Geschäftsjahr 2022 von 3.883,0 Mio. € im Vorjahr um 1,5 % auf 3.943,0 Mio. €.

Ausschlaggebend für den auf den ersten Blick nur moderaten Anstieg des Gesamtumsatzes sind insbesondere unterjährig schwankende (margenschwache) Hardware-Umsätze, die im Berichtszeitraum nur leicht von 759,6 Mio. € um 1,1 % bzw. 8,0 Mio. € auf 767,6 Mio. € anstiegen. Die Hardware-Umsätze (insbesondere Smartphones) unterliegen saisonalen Effekten und sind außerdem stark von der Attraktivität neuer Geräte und den Modellzyklen der Hardware-Hersteller abhängig. Von daher kann sich dieser Effekt in den kommenden Quartalen wieder umkehren. Sollte dies nicht der Fall sein, hätte dies jedoch keine Auswirkungen auf die EBITDA-Entwicklung des Segments. Die margenstarken Service-Umsätze, die das Kerngeschäft des Segments darstellen, verbesserten sich von 3.123,4 Mio. € um 1,7 % auf 3.175,4 Mio. €.

Die Ergebniskennzahlen des Segments waren im Vorjahr durch einen (periodenfremden) positiven Ergebniseffekt in Höhe von 39,4 Mio. € geprägt, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen war. Ohne Berücksichtigung dieses positiven Ergebniseffekts im Vorjahr haben sich die Ergebniskennzahlen des Segments wie folgt entwickelt: Das operative Segment-EBITDA verbesserte sich im Geschäftsjahr 2022 von 674,6 Mio. € im Vorjahr um 3,2 % auf 696,5 Mio. €. Darin enthalten sind - neben höheren Stromkosten (-0,9 Mio. €) - auch Aufwendungen für den Bau des 1&1 Mobilfunknetzes (-51,7 Mio. €; Vorjahr: -37,9 Mio. €), die zum überwiegenden Teil (-25,6 Mio. €) im 4. Quartal anfielen. Das operative Segment-EBIT stieg von 510,5 Mio. € um 5,3 % auf 537,7 Mio. €.

Die operative EBITDA-Marge verbesserte sich von 17,4 % auf 17,7 % und die operative EBIT-Marge von 13,1 % auf 13,6 %.

Die Zahl der Mitarbeiter im Segment ging in 2022 leicht um 0,1 % auf 3.163 zurück (Vorjahr: 3.167).

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment "Consumer Access" (in Mio. €)

(1) Hauptsächlich Hardware-Umsätze

(2) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts aus dem 2. Halbjahr 2020 (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal (ungeprüft; siehe Hinweis "ungeprüfte Abschnitte" auf Seite 3)

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in Mio. € Q1 2022 Q2 2022 Q3 2022 Q4 2022 Q4 2021 Veränderung
Umsatz 969,4 971,3 992,9 1.009,4 1.002,5 + 0,7 %
davon Service-Umsatz 789,1 792,8 804,8 788,7 787,6 + 0,1 %
davon Sonstiger Umsatz (1) 180,3 178,5 188,1 220,7 214,9 + 2,7 %
EBITDA 187,9 182,2 181,9 144,5 160,7 - 10,1 %
EBIT 147,5 142,0 142,0 106,2 117,4 - 9,5 %

(1) Hauptsächlich Hardware-Umsätze

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

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in Mio. € 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) 2020 2021 2022
Umsatz 3.600,8 3.647,5 3.759,0 3.883,0 3.943,0
davon Service-Umsatz 2.854,4 2.943,0 3.020,0 3.123,4 3.175,4
davon Sonstiger Umsatz (1) 746,4 704,5 739,0 759,6 767,6
EBITDA 719,3 686,6 640,6 (2) 674,6 (3) 696,5
EBITDA-Marge 20,0 % 18,8 % 17,0 % 17,4 % 17,7 %
EBIT 560,6 536,1 488,1 (2) 510,5 (3) 537,7
EBIT-Marge 15,6 % 14,7 % 13,0 % 13,1 % 13,6 %

(1) Hauptsächlich Hardware-Umsätze

(2) Inklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts in 2021, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €); exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)

(3) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €)

Im Zuge des geplanten Aufbaus eines leistungsfähigen 5G-Mobilfunknetzes hat 1&1 - nach der erfolgreichen Ersteigerung von zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz im Rahmen der 5G-Frequenzauktion in 2019 - mit den in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 erfolgten langfristigen Vertragsabschlüssen zentrale Voraussetzungen geschaffen, um den Rollout des 1&1 Mobilfunknetzes voranzutreiben und somit auch in diesem Markt - ähnlich wie im Festnetz - die Wertschöpfung zu erweitern.

Zu diesen Vertragsabschlüssen zählen die am 21. Mai 2021 zwischen 1&1 und Telefónica geschlossene National Roaming Vereinbarung, die während der Aufbauphase des eigenen Netzes eine flächendeckende Mobilfunkversorgung für 1&1 Kunden durch die Mitnutzung des Telefónica-Netzes sicherstellt, sowie die am 4. August 2021 bekannt gegebene Partnerschaft zwischen 1&1 und Rakuten für den gemeinsamen Aufbau des europaweit ersten vollständig virtualisierten Mobilfunknetzes auf Basis der innovativen Open-RAN-Technologie. Hinzu kamen der am 9. Dezember 2021 geschlossene Intercompany-Vertrag zwischen 1&1 und 1&1 Versatel, die insbesondere das Zugangsnetz (primär Glasfaserleitungen) sowie Rechenzentren für den Betrieb des 1&1 Mobilfunknetzes mietweise zur Verfügung stellt, sowie der mit gleichem Datum geschlossene Vertrag zwischen 1&1 und Vantage Towers, einem der führenden europäischen Unternehmen für Funkturm-Infrastruktur, der unter anderem die Anmietung von bereits vorhandenen Vantage-Antennenstandorten und die Installation von 1&1 Hochleistungsantennen durch Vantage beinhaltet.

Die vorgenannten Vertragsabschlüsse wurden in 2022 durch weitere Verträge mit Partnerunternehmen ergänzt. Hierzu zählt der am 4. April 2022 mit der GfTD GmbH geschlossene Vertrag über den Bau von Antennenstandorten. Der Auftrag beläuft sich auf 500 neue Standorte. GfTD zählt zu den führenden deutschen Dienstleistern für Funkturminfrastruktur und wird als Generalunternehmer deutschlandweit neue Antennenstandorte für das 1&1 Mobilfunknetz akquirieren und aufbauen. Erwähnenswert ist auch der am 21. April 2022 geschlossene Rahmenvertrag zwischen 1&1 und der ATC Germany Holdings GmbH, einer deutschen Tochtergesellschaft der American Tower Corporation (ATC), zur Mitnutzung bestehender Antennenstandorte. ATC ist als unabhängiger Eigentümer von Kommunikationsstandorten einer der weltweit führenden Anbieter für Funkturminfrastruktur und besitzt allein in Deutschland rund 15.000 Antennenstandorte. Im Zuge der Vereinbarung wird ATC seine Antennenmasten für die Installation von 1&1 Hochleistungsantennen zur Verfügung stellen. Hinzu kommt der am 25. November 2022 mit Orange geschlossene Vertrag über weltweites International Roaming. Im Rahmen dieser Partnerschaft haben 1&1 Kunden Zugriff auf alle internationalen Roaming-Dienste, die auf dem weltweiten Roaming-Footprint von Orange basieren. Last but not least haben 1&1 und die Eubanet GmbH am 21. Dezember 2022 einen Vertrag zur Akquisition von bis zu 7.500 neuen 5G-Antennenstandorten vereinbart.

Am 28. Dezember 2022 erfolgte der Betriebsstart des 1&1 Mobilfunknetzes mit "1&1 5G zu Hause" - einem Produkt, das als Alternative zu herkömmlichen DSL-, Kabel-Internet- oder Glasfaser-Hausanschlüsse positioniert wird. Smartphone-Tarife sollen im Laufe des Jahres 2023 folgen, zeitgleich mit der plangemäßen Bereitstellung von National Roaming durch Telefónica. National Roaming ist ein beim Bau neuer Mobilfunknetze übliches Verfahren, durch das Kunden bereits während der Bauphase des neuen Netzes in noch nicht versorgten Gebieten unterbrechungsfrei surfen und telefonieren können. Dazu werden in diesen Gebieten automatisch Antennen des Roaming-Partners genutzt.

Trotz des derzeit verzögerten Ausbaus der Antennenstandorte von 1&1 (1&1 Pressemitteilung vom 16. September 2022) verfolgt die Gesellschaft unverändert das Ziel, mindestens 50 Prozent der Haushalte abzudecken, bereits vor 2030 zu erreichen. Dafür wurden weitere Partner für den Netzausbau akquiriert. Daher erwartet die Gesellschaft, die Verzögerungen im Laufe der Aufbauphase wieder aufzuholen. Darüber hinaus hat 1&1 eine Beschwerde vor dem Bundeskartellamt eingelegt, die eine Behinderung des Netzaufbaus eines Wettbewerbers zum Gegenstand hat (1&1 Pressemitteilung vom 23. Februar 2023).

Segment "Business Access"

Der Umsatz im Segment "Business Access" stieg im Geschäftsjahr 2022 - trotz negativer Regulierungseffekte (-6,1 Mio. €) - von 514,4 Mio. € um 5,5 % auf 542,8 Mio. €

Das Segment-EBITDA blieb hingegen mit 155,6 Mio. € um 3,1 % hinter dem Vorjahrswert von 160,5 Mio. € zurück. Die EBITDA-Marge reduzierte sich entsprechend von 31,2 % auf 28,7 %. Ursächlich für den Rückgang waren - neben höheren Stromkosten (-2,1 Mio. €) sowie Kosten für die technisch notwendige (die Deutsche Telekom stellt SDH-basierte Vorleistungen ein) und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle SDH-Migration (-2,3 Mio. €) - vor allem die Anlaufkosten beim Bau der Infrastruktur für das 1&1 Mobilfunknetz (-8,0 Mio. €).

Im Rahmen eines "Intercompany-Vertrags" errichtet 1&1 Versatel insbesondere Rechenzentren und Glasfaseranbindungen für 1&1 und überlässt 1&1 diese mietweise für den Betrieb des Mobilfunknetzes. Im Zuge des Geschäftsaufbaus sowie zur Vermeidung zukünftiger potenzieller Lieferengpässe hatte sich 1&1 Versatel (wie bereits im Rahmen der Halbjahreszahlen 2022 kommuniziert) dazu entschieden, stärker als ursprünglich geplant gegenüber 1&1 in Vorleistung zu gehen und damit einige Investitionen, die erst für das Folgejahr geplant waren, bereits ins Geschäftsjahr 2022 vorzuziehen. Zu diesen Ergebnisbelastungen kamen unerwartete Verzögerungen bei der Bereitstellung von Antennen-Standorten infolge von Lieferengpässen bei einem Ausbaupartner von 1&1 hinzu, die sich ebenfalls negativ auf das Ergebnis von 1&1 Versatel auswirkten, da bereits entstandene Anlaufkosten noch nicht abgerechnet werden konnten.

Infolge gestiegener Abschreibungen der Netzinfrastruktur ging das Segment-EBIT im Geschäftsjahr 2022 von -22,7 Mio. € im Vorjahr auf -39,3 Mio. € zurück.

Die Zahl der Mitarbeiter im Segment stieg in 2022 um 7,9 % auf 1.336 (Vorjahr: 1.238).

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment "Business Access"

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal (ungeprüft; siehe Hinweis "ungeprüfte Abschnitte" auf Seite 3)

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in Mio. € Q1 2022 Q2 2022 Q3 2022 Q4 2022 Q4 2021 Veränderung
Umsatz 128,4 133,4 136,9 144,1 131,7 + 9,4 %
EBITDA 36,6 39,1 37,8 42,1 41,7 + 1,0 %
EBIT - 11,0 - 8,6 - 11,7 - 8,0 - 5,3

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

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in Mio. € 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) 2020 2021 2022
Umsatz 465,9 476,6 493,3 514,4 542,8
EBITDA 72,6 147,2 149,8 160,5 155,6
EBITDA-Marge 15,6 % 30,9 % 30,4 % 31,2 % 28,7 %
EBIT - 58,1 - 51,2 - 48,1 - 22,7 - 39,3
EBIT-Marge - - - - -

Segment "Consumer Applications"

Im Segment "Consumer Applications" hat sich United Internet im Rahmen des Jahresabschlusses 2022 dazu entschieden, die bislang nicht im (kostenpflichtigen) Vertragsbestand ausgewiesenen App-Store-Verträge in den Bestand zum Jahresende aufzunehmen und auch die Vorperioden rückwirkend entsprechend anzupassen. Bei vorgenannten Verträgen handelt es sich um kostenpflichtige Apps für die Premium-Mail-Accounts von GMX und WEB.DE, die über die App-Stores von Apple und Google gewonnen wurden (und die bislang in den Free-Accounts ausgewiesen waren). Aus der Umgliederung resultiert bei den Pay-Accounts ein Zuwachs des Bestandes um 110.000 Verträge zum 31. Dezember 2022. Die Bestände zum 30. September 2022 bzw. zum 31. Dezember 2021 wurden rückwirkend um 90.000 Verträge bzw. 50.000 Verträge angepasst. Gegenläufig reduzierten sich die Free-Accounts zu vorgenannten Zeitpunkten in gleicher Größenordnung. Die Gesamtzahl der Accounts blieb unverändert.

Inklusive der App-Store-Verträge stiegen die kostenpflichtigen Pay-Accounts (Verträge) im Geschäftsjahr 2022 um 120.000 auf 2,64 Mio. Die werbefinanzierten Free-Accounts legten um 40.000 auf 40,31 Mio. zu. Damit stiegen die Consumer-Applications-Accounts insgesamt um 160.000 auf 42,95 Mio.

Entwicklung der Consumer-Applications-Accounts im Geschäftsjahr 2022

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in Mio. 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
Consumer Applications, Accounts gesamt 42,95 42,79 + 0,16
davon mit Premium-Mail-Subscription 1,89 1,77 + 0,12
davon mit Value-Added-Subscription 0,75 0,75 0,00
davon Free-Accounts 40,31 40,27 + 0,04

Entwicklung der Consumer-Applications-Accounts im 4. Quartal 2022

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in Mio. 31.12.2022 30.09.2022 Veränderung
Consumer Applications, Accounts gesamt 42,95 42,55 + 0,40
davon mit Premium-Mail-Subscription 1,89 1,86 + 0,03
davon mit Value-Added-Subscription 0,75 0,75 0,00
davon Free-Accounts 40,31 39,94 + 0,37

Der Online-Werbemarkt 2022 ist seit Anfang des 2. Quartals 2022 von einer zunehmenden Zurückhaltung der Werbetreibenden infolge des Ukraine-Krieges und der hohen Inflation geprägt. Trotz dieses schwierigen wirtschaftlichen Branchenumfelds konnte der Segment-Umsatz im Vergleich zu dem bereits guten Vorjahreswert von 279,1 Mio. € leicht um 1,7 % auf 283,9 Mio. € gesteigert werden.

Die Ergebniszahlen des Segments waren im Geschäftsjahr 2022 unterjährig von nicht-cashwirksamen Bewertungseffekten aus Derivaten geprägt. Dabei entwickelten sich die Bewertungseffekte in den ersten 3. Quartalen im Rahmen der quartalsweise durchgeführten Neubewertungen positiv und stiegen sukzessive auf bis zu +12,2 Mio. € an, drehten dann aber im 4. Quartal ins Minus mit -0,5 Mio. €. Bereinigt um diese nicht-cashwirksamen Bewertungseffekte aus Derivaten in Höhe von +4,9 Mio. € im Vorjahr bzw. -0,5 Mio. € in 2022 stiegen das operative Segment-EBITDA von 117,6 Mio. € um 1,4 % auf 119,3 Mio. € und das operative Segment-EBIT von 95,0 Mio. € um 1,1 % auf 96,0 Mio. €. In den Ergebniskennzahlen enthalten sind um 3,5 Mio. € gestiegene Stromkosten.

Die EBITDA-Marge sank leicht von 42,1 % auf 42,0 % und die EBIT-Marge von 34,0 % auf 33,8 %.

Die Zahl der Mitarbeiter im Segment stieg in 2022 um 3,2 % auf 1.036 (Vorjahr: 1.004).

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment "Consumer Applications" (in Mio. €)

(1) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,5 Mio. €)

(2) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9 Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal (ungeprüft; siehe Hinweis "ungeprüfte Abschnitte" auf Seite 3)

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in Mio. € Q1 2022 Q2 2022 Q3 2022 Q4 2022 Q4 2021 Veränderung
Umsatz 70,2 69,9 67,9 75,9 79,0 - 3,9 %
EBITDA 26,7 (1) 29,7 (1) 27,2 (1) 35,7 (1) 37,1 (1) - 3,8 %
EBIT 20,8 (1) 23,8 (1) 21,4 (1) 30,2 (1) 31,4 (1) - 3,8 %

(1) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +0,8 Mio. € in Q1 2022; +3,8 Mio. € in Q2 2022; +7,6 Mio. € in Q3 2022; -12,7 Mio. € in Q4 2022; +1,9 Mio. € in Q4 2021)

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

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in Mio. € 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) 2020 2021 2022
Umsatz (1) 274,2 247,2 (255,0) 251,8 279,1 283,9
EBITDA 112,8 103,6 100,7 117,6 (2) 119,3 (3)
EBITDA-Marge 41,1 % 41,9 % 40,0 % 42,1 % 42,0 %
EBIT 100,8 85,9 79,0 95,0 (2) 96,0 (3)
EBIT-Marge 36,8 % 34,7 % 31,4 % 34,0 % 33,8 %

(1) Umsätze in 2019 nach Umstellung der Fremdvermarktungsumsätze von Brutto- auf Nettoausweis in 2020; in Klammern der gebuchte Wert in 2019 auf Basis Bruttoausweis; 2018 unverändert brutto ausgewiesen

(2) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9 Mio. €)

(3) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,5 Mio. €)

Segment "Business Applications"

Die Zahl der kostenpflichtigen Verträge für Business-Applikationen legte im Geschäftsjahr 2022 um 260.000 Verträge zu. Der Zuwachs resultiert aus 170.000 Verträgen im Inland sowie 90.000 im Ausland. Damit stieg der Bestand auf insgesamt 9,04 Mio. Verträge an.

Entwicklung der Business-Applications-Verträge im Geschäftsjahr 2022

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in Mio. 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
Business Applications, Verträge gesamt 9,04 8,78 + 0,26
davon "Inland" 4,43 4,26 + 0,17
davon "Ausland" 4,61 4,52 + 0,09

Entwicklung der Business-Applications-Verträge im 4. Quartal 2022

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in Mio. 31.12.2022 30.09.2022 Veränderung
Business Applications, Verträge gesamt 9,04 8,94 + 0,10
davon "Inland" 4,43 4,34 + 0,09
davon "Ausland" 4,61 4,60 + 0,01

Der Umsatz im Segment "Business Applications" stieg im Geschäftsjahr 2022 von 1.062,8 Mio. € im Vorjahr um 17,4 % auf 1.248,1 Mio. €. Zu diesem Umsatzanstieg trug das Aftermarket-Geschäft von Sedo (Domain-Handelsplattform und Domain-Parking) mit 9,9 Prozentpunkten bei.

Die Ergebniskennzahlen des Segments waren in 2022 und 2021 von einem Sondereffekt in Form von IPO-Kosten im Rahmen des anstehenden Börsengangs der IONOS Group geprägt. Die IPO-Kosten in Höhe von insgesamt -8,8 Mio. € in 2022 (Vorjahr: -3,0 Mio. €) fielen dabei primär im 4. Quartal an.

Bereinigt um diesen Sondereffekt blieb das Segment-EBITDA mit 318,2 Mio. € nahezu unverändert zum Vorjahr (318,3 Mio. €). Ursächlich hierfür waren - neben gestiegenen Stromkosten (-15,9 Mio. € im Vorjahresvergleich) - auch die Kosten für die angekündigten zusätzlichen Marketingaktivitäten bei IONOS zur Erhöhung der Markenbekanntheit in den wichtigsten europäischen Märkten (-32,4 Mio. €, davon -19,8 Mio. € in Q4 2022).

Das ebenfalls durch diese Kosten beeinträchtigte Segment-EBIT blieb mit 216,5 Mio. € leicht um 0,3 % hinter dem Vorjahreswert von 217,2 Mio. € zurück.

Vor dem Hintergrund des stark gestiegenen Umsatzes gingen die EBITDA-Marge sowie die EBIT-Marge entsprechend von 29,9 % auf 25,5 % bzw. von 20,4 % auf 17,3 % zurück.

Die Zahl der Mitarbeiter im Segment stieg in 2022 um 6,2 % auf 4.247 (Vorjahr: 3.998).

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Segment "Business Applications" (in Mio. €)

(1) Exklusive IPO-Kosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -8,8 Mio. €)

(2) Exklusive IPO-Kosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,0 Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal (ungeprüft; siehe Hinweis "ungeprüfte Abschnitte" auf Seite 3)

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in Mio. € Q1 2022 Q2 2022 Q3 2022 Q4 2022 Q4 2021 Veränderung
Umsatz 300,1 307,9 311,7 328,4 287,9 + 14,1 %
EBITDA 84,0 (1) 82,9 (1) 86,1 (1) 65,2 (1) 76,1 (1) - 14,3 %
EBIT 58,7 (1) 56,9 (1) 61,1 (1) 39,8 (1) 49,2 (1) - 19,1 %

(1) Exklusive IPO-Kosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,9 Mio. € in Q1 2022; -1,5 Mio. € in Q2 2022; -0,8 Mio. € in Q3 2022; -5,6 Mio. € in Q4 2022;-3,0 Mio. € in Q4 2021)

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

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in Mio. € 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) 2020 2021 2022
Umsatz 841,8 890,6 948,6 1.062,8 1.248,1
EBITDA 290,4 306,2 328,3 318,3 (2) 318,2 (3)
EBITDA-Marge 34,5 % 34,4 % 34,6 % 29,9 % 25,5 %
EBIT 202,1 201,4 (1) 229,2 217,2 (2) 216,5 (3)
EBIT-Marge 24,0 % 22,6 % 24,2 % 20,4 % 17,3 %

(1) Exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)

(2) Exklusive IPO-Kosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,0 Mio. €)

(3) Exklusive IPO-Kosten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -8,8 Mio. €)

Neben dem operativen Geschäft hat die IONOS Group im Geschäftsjahr 2022 intensiv an den Vorbereitungen des angestrebten Börsengangs (IPO) gearbeitet und diesen weit vorangetrieben.

Am 17. Januar 2023 hat die IONOS Group SE im Rahmen einer "Intention to Float" (ITF) gemeinsam mit ihren Aktionären United Internet (75,1 %) und WP XII Venture Holdings II SCSp (24,9 %), ein mit Warburg Pincus verbundenes Unternehmen (zusammen "Warburg Pincus"), offiziell konkrete Pläne für einen Börsengang von IONOS bekannt gegeben. Die Aktien sollen, unter Berücksichtigung des Marktumfelds, im 1. Quartal 2023 im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) notiert werden.

Am 27. Januar 2023 haben United Internet und Warburg Pincus per Ad-hoc-Mitteilung mitgeteilt, dass sie den Rahmen für den geplanten Börsengang der IONOS Group SE und die Zulassung ihrer Aktien zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) festgelegt haben. Die Aktien der IONOS Group SE werden in einer Preisspanne von 18,50 € bis 22,50 € angeboten. United Internet und Warburg Pincus bieten jeweils 15 % ihrer Anteile (d. h. insgesamt 21.000.000 nennwertlose Namensaktien) an, was 15.771.000 nennwertlosen Namensaktien aus dem Bestand von United Internet sowie 5.229.000 nennwertlosen Namensaktien aus dem Bestand von Warburg Pincus entspricht. Bis zu 3.150.000 weitere nennwertlose Namensaktien aus den Beständen von United Internet und Warburg Pincus können zur Deckung möglicher Mehrzuteilungen (Greenshoe) angeboten werden.

Am 7. Februar 2023 haben United Internet und Warburg Pincus per Ad-hoc-Mitteilung mitgeteilt, dass sie den finalen Platzierungspreis für die Aktien der IONOS Group SE auf 18,50 € je Aktie festgelegt haben.

Die Aktien der IONOS Group SE werden seit dem 8. Februar 2023 am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) unter der ISIN: DE000A3E00M1, WKN: A3E00M, Ticker Symbol: IOS notiert. Nach dem Börsengang der IONOS Group SE halten United Internet 63,8 % und Warburg Pincus 21,2 % der Aktien. Weitere 15,0 % befinden sich im Streubesitz (Freefloat).

Weitere Einzelheiten zum IONOS Börsengang finden sich in Kapitel 3. "Nachtragsbericht".

Beteiligungen im Konzern

Wesentliche Veränderungen bei Beteiligungen

Beteiligung über Kublai an Kapitalerhöhung von Tele Columbus

Die United Internet AG hat, als damalige Ankeraktionärin der Tele Columbus AG, am 21. Dezember 2020 darüber informiert, dass sie gemeinsam mit Morgan Stanley Infrastructure Partners die Umsetzung der Fiber-Champion-Strategie von Tele Columbus nachhaltig unterstützen wird.

Dazu hatte die Kublai GmbH, eine Bietergesellschaft, hinter der Morgan Stanley steht, in einem ersten Schritt ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für Tele Columbus Aktien unterbreitet. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Übernahmeangebots hat United Internet die von ihr gehaltenen Anteile an Tele Columbus im April 2021 in Kublai eingebracht und die Beteiligung an Kublai auf 40 % erhöht. Die weiteren 60 % der Beteiligung an Kublai werden von Morgan Stanley Infrastructure Partners gehalten.

Ende 2022 hat Kublai an einer Bezugsrechtskapitalerhöhung von Tele Columbus teilgenommen und hat 22.940.652 neue zum Direktbezug angebotene Aktien für einen Bezugspreis von 3,25 € je Aktie erworben. Vom Kaufpreis in Höhe von rund 75 Mio. € entfallen - entsprechend den Anteilsbesitzverhältnissen an Kublai - rund 30 Mio. € auf die United Internet AG. Die zusätzlichen Mittel dienen der Umsetzung der Fiber-Champion-Strategie und stärken die Eigenkapitalbasis der Tele Columbus AG.

Kublai hält nach der Kapitalerhöhung aktuell 95,39 % der Tele Columbus Aktien.

Neben den (vollkonsolidierten) operativen Kerngesellschaften hielt United Internet zum 31. Dezember 2022 - neben der Kublai GmbH - folgende weitere Minderheitsbeteiligungen, die in das at-equity Ergebnis einbezogen werden.

Minderheitsbeteiligungen an Partnerunternehmen

Im Juli 2013 hat sich United Internet an der Open-Xchange AG (Tätigkeitsschwerpunkt: E-Mail- und Collaboration-Lösungen) beteiligt. United Internet arbeitet in ihrem Applications-Geschäft bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit der Gesellschaft zusammen. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 25,39 %. Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet United Internet bei Open-Xchange steigende Umsätze sowie ein positives EBITDA.

Im April 2014 hat United Internet eine Beteiligung an der uberall GmbH (Tätigkeitsschwerpunkt: Online-Listings) gezeichnet. Darüber hinaus haben uberall und IONOS einen langfristigen Kooperationsvertrag zur Nutzung der uberall-Lösungen geschlossen. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 25,10 %. In 2022 erwartet United Internet bei uberall steigende Umsätze. Das EBITDA der Gesellschaft wird infolge des Geschäftsausbaus in den USA weiterhin negativ erwartet.

Im April 2017 hat sich United Internet an der rankingCoach International GmbH (Tätigkeitsschwerpunkt: Online-Marketing-Lösungen) beteiligt. Über die Beteiligung hinaus haben sich rankingCoach und die IONOS SE auf einen langfristigen Kooperationsvertrag zur Nutzung der Online-Marketing-Lösungen von rankingCoach durch IONOS im Rahmen ihrer in Europa und Nordamerika angebotenen Hosting- und Cloud-Produkte verständigt. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 31,52 %. Bei rankingCoach erwartet United Internet in 2022 ein deutliches Umsatzwachstum und ein leicht positives EBITDA.

Darüber hinaus hält United Internet infolge der Einbringung der affilinet GmbH in AWIN im Oktober 2017 auch einen Anteil an der AWIN AG (Tätigkeitsschwerpunkt: Affiliate-Marketing). Aktuell arbeiten mehrere Konzernunternehmen von United Internet mit AWIN zusammen und nutzen das Affiliate-Netzwerk der Gesellschaft im Rahmen ihres Marketing-Mix. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Stimmrechtsanteil von United Internet 20,00 %. Auch im Geschäftsjahr 2022 erwartet United Internet bei AWIN ein deutliches Umsatzwachstum und ein deutlich positives EBITDA.

Aktie und Dividende

Aktie

Die Aktie der United Internet AG gab im Geschäftsjahr 2022 deutlich um 45,9 % auf 18,89 € zum 31. Dezember 2022 nach (31. Dezember 2021: 34,94 €). Damit hat sich die Aktie schlechter entwickelt als die ebenfalls rückläufigen Indices DAX (-12,3 %) und MDAX (-28,5 %).

Entwicklung des Aktienkurses 2022, indexiert

Die Marktkapitalisierung der United Internet AG ging entsprechend von rund 6,78 Mrd. € im Vorjahr auf rund 3,66 Mrd. € zum 31. Dezember 2022 zurück.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden über das elektronische Computerhandelssystem XETRA täglich durchschnittlich rund 220.000 Aktien (Vorjahr: rund 230.000) im Wert von durchschnittlich 5,8 Mio. € (Vorjahr: 8,1 Mio. €) gehandelt.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Aktie

(Stand: 31. Dezember 2022; in €; alle Börsenangaben beziehen sich auf den Xetra-Handel)

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2018 2019 2020 2021 2022
Schlusskurs 38,20 29,28 34,43 34,94 18,89
Performance - 33,4 % - 23,4 % + 17,6 % + 1,5 % - 45,9 %
Jahreshoch 59,80 40,42 43,88 39,34 35,45
Jahrestief 34,14 24,21 20,76 31,63 18,14
0 Börsenumsatz am Tag 19.261.114 16.415.087 13.355.218 8.149.290 5.777.474
0 Börsenumsatz am Tag (Stück) 404.956 522.809 414.786 233.717 221.596
Anzahl Aktien (Stück) 205 Mio. 205 Mio. 194 Mio. 194 Mio. 194 Mio.
Börsenwert 7,83 Mrd. 6,00 Mrd. 6,68 Mrd. 6,78 Mrd. 3,66 Mrd.
EPS (1) 0,94 2,13 1,55 2,23 1,97
Bereinigtes EPS (2) 1,96 1,88 1,87 2,11 2,00

(1) EPS aus fortgeführten Geschäftsbereichen

(2) EPS aus fortgeführten Geschäftsbereichen und ohne Sonderfaktoren

Daten zur Aktie

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Aktientyp Namens-Stammaktien
Rechnerischer Anteil am Grundkapital 1,00 €
Wertpapierkennnummer (WKN) 508903
Internationale Wertpapierkennnummer (ISIN) DE0005089031
Börsenkürzel Xetra UTDI
Reuters-Symbol UTDI.DE
Bloomberg-Symbol UTDI.GR
Segment Prime Standard
Index MDAX, TecDAX
Sektor Software

Aktionärsstruktur

(Stand: 16. März 2023, nach Kapitalherabsetzung und Rückkauf eigener Aktien)

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Aktionär Anteil
Ralph Dommermuth - Ralph Dommermuth GmbH & Co. KG Beteiligungsgesellschaft (47,16 %) - RD Holding GmbH & Co. KG (1,04 %) - Ralph Dommermuth GmbH (0,73 %) 48,94 %
United Internet (eigene Aktien) 9,99 %
BlackRock 3,44 %
Wellington 3,03 %
Streubesitz 34,60 %

Darstellung der oben gezeigten Gesamtstimmrechtsanteile basiert auf der jeweils letzten Stimmrechtsmitteilung gemäß §§ 33 ff. des Wertpapierhandelsgesetzes. Demnach werden nur Stimmrechtsmitteilungen berücksichtigt, die mindestens die erste Meldeschwelle von 3 % erreicht haben. Zudem sind der Gesellschaft vorliegende Directors' Dealings Mitteilungen entsprechend berücksichtigt.

Die von United Internet gehaltenen eigenen Aktien sind weder stimm- noch dividendenberechtigt. Aufgrund der Stimmrechtslosigkeit von eigenen Aktien beläuft sich der Anteil der in von Herrn Dommermuth kontrollierten Gesellschaften gehaltenen stimmberechtigten Aktien an der Gesamtzahl der Stimmrechte der United Internet AG auf 54,37 %, der von Blackrock gehaltenen stimmberechtigten Aktien auf 3,82 %, der von Wellington gehaltenen stimmberechtigten Aktien auf 3,34 % sowie der vom Streubesitz gehaltenen stimmberechtigten Aktien auf 38,47 %.

Dividende

Die Dividenden-Policy von United Internet sieht vor, ca. 20 - 40 % des bereinigten Konzernergebnisses nach Minderheitenanteilen (das auf die "Anteilseigner der United Internet AG" entfallende bereinigte Konzernergebnis - gemäß Konzern-Gesamtergebnisrechnung) an die Aktionäre auszuschütten, sofern die Mittel nicht für die weitere Unternehmensentwicklung benötigt werden.

Im Rahmen der am 19. Mai 2022 stattgefundenen (virtuellen) Hauptversammlung der United Internet AG wurde der Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie (Vorjahr: 0,50 €) auszuzahlen, mit 99,97 % der abgegebenen Stimmen angenommen. Entsprechend wurden am 24. Mai 2022 insgesamt 93,4 Mio. € (Vorjahr: 93,6 Mio. €) ausgeschüttet. Die Ausschüttungsquote lag damit bei 23,7 % des bereinigten Konzernergebnisses 2021 nach Minderheitenanteilen (394,5 Mio. € - bereinigt um IONOS IPO-Kosten) und damit - vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen in ein eigenes Mobilfunknetz - weiterhin im Bereich der Dividenden-Policy.

Für das Geschäftsjahr 2022 schlägt der Vorstand der United Internet AG dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie vor (Vorjahr: 0,50 €). Über diesen Dividendenvorschlag beraten Vorstand und Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung am 29. März 2023 (und somit nach dem Aufstellungsstichtag dieses Lageberichts). Über den gemeinsamen Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat entscheidet dann die Hauptversammlung der United Internet AG am 17. Mai 2023.

Ausgehend von rund 172,8 Mio. dividendenberechtigten Aktien (Stand: März 2023 nach dem Einzug von 2 Mio. eigenen Aktien sowie dem Rückkauf von rund 13,9 Mio. Aktien im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebots) ergäbe sich für das Geschäftsjahr 2022 eine Ausschüttungssumme von 86,4 Mio. €. Die Ausschüttungsquote läge damit bei 23,1 % des bereinigten Konzernergebnisses 2022 nach Minderheitenanteilen (374,1 Mio. €) und damit - vor dem Hintergrund der anstehenden Investitionen in ein eigenes Mobilfunknetz - im Bereich der Dividenden-Policy. Die Dividendenrendite beliefe sich - bezogen auf den Schlusskurs der Aktie zum 31. Dezember 2022 - auf 2,6 %.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Dividende

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Für 2018 Für 2019 Für 2020 Für 2021 Für 2022 (1)
Dividende je Aktie (in €) 0,05 0,50 0,50 0,50 0,50
Gesamtausschüttung (in Mio. €) 10,0 93,9 93,6 93,4 86,4
Ausschüttungsquote 5,3 % 22,2 % 32,2 % 22,4 % 23,5 %
Bereinigte Ausschüttungsquote (2) 2,5 % 23,6 % 26,7 % 23,7 % 23,1 %
Dividendenrendite (3) 0,1 % 1,7 % 1,5 % 1,4 % 2,6 %

(1) Vorbehaltlich der Zustimmung von Aufsichtsrat und Hauptversammlung 2023

(2) Ohne Sonderfaktoren

(3) Stand: 31. Dezember

Hauptversammlung 2022

Die (virtuelle) Hauptversammlung der United Internet AG fand am 19. Mai 2022 in Frankfurt am Main statt. Bei der Abstimmung waren 80,24 % des Grundkapitals bzw. 83,37 % des Grundkapitals abzüglich eigener Aktien vertreten. Die Aktionäre erteilten allen abstimmungspflichtigen Tagesordnungspunkten mit großer Mehrheit ihre Zustimmung.

Grundkapital und eigene Aktien

Die United Internet AG hielt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 unverändert insgesamt 7.284.109 eigene Aktien. Dies entspricht ca. 3,75 % des Grundkapitals von 194.000.000 Aktien.

Am 14. Februar 2023 hat der Vorstand der United Internet AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien zunächst beschlossen, 2.000.000 eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital der United Internet AG von 194.000.000 € um 2.000.000 € auf 192.000.000 € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduziert sich entsprechend von 194.000.000 Aktien um 2.000.000 Aktien auf 192.000.000 Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien bleibt unverändert bei 1 € je Aktie. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet Aktionäre. Nach der Einziehung der vorgenannten 2 Mio. Aktien hielt die United Internet AG zunächst 5.284.109 eigene Aktien. Dies entsprach ca. 2,75 % des Grundkapitals der Gesellschaft.

Darüber hinaus hat der Vorstand der United Internet AG am 14. Februar 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein öffentliches Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG für insgesamt bis zu 13.900.000 Aktien zu einem Preis von 21,00 € je Aktie abzugeben. Das Volumen des Aktienrückkaufangebots betrug somit insgesamt bis zu 291,9 Mio. €. Mit dem öffentlichen Aktienrückkaufangebot machte die United Internet AG von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 20. Mai 2020 erteilten Ermächtigung Gebrauch, nach der bis zum 31. August 2023 Aktien im Umfang von bis zu 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zurückgekauft werden dürfen. Für die Verwendung zurückgekaufter Aktien kommen alle nach der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 zulässigen Zwecke in Betracht. Die Aktien können auch eingezogen werden.

Im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufsangebots wurden der Gesellschaft bis zum Ablauf der Annahmefrist insgesamt 27.553.147 Aktien angedient. Das Angebot bezog sich auf einen Rückerwerb von insgesamt bis zu 13,9 Mio. Aktien. Da die Gesamtzahl der Aktien, für die das Angebot angenommen wurde, diese Maximalzahl überschreitet, wurden die Annahmeerklärungen verhältnismäßig, d. h. im Verhältnis der Anzahl der maximal nach diesem Angebot zu erwerbenden United Internet Aktien, also 13,9 Mio. United Internet Aktien, zur Anzahl der insgesamt zum Rückkauf von den United Internet Aktionären eingereichten United Internet Aktien, berücksichtigt.

Nach Abschluss der am 14. Februar 2023 vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossenen Kapitalherabsetzung durch Einziehung von 2.000.000 Mio. eigenen Aktien sowie dem Rückkauf von 13.899.596 Aktien (ohne Spitzenbeträge) im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG hält United Internet nun 19.183.705 eigene Aktien, die 9,99 % des aktuellen Grundkapitals von 192 Mio. Aktien entsprechen. Der Kaufpreis für den Rückkauf der insgesamt 13.899.596 Aktien beläuft sich (angesichts des Angebotspreises von 21,00 € je United Internet Aktie) auf 291,9 Mio. €.

Investor Relations

Für United Internet ist die kontinuierliche und transparente Unternehmenskommunikation mit allen Kapitalmarktteilnehmern wichtig. Dabei ist es der Anspruch der Gesellschaft, alle Zielgruppen zeitnah und gleichberechtigt mit Informationen zu versorgen. Hierfür waren auch im Geschäftsjahr 2022 Vorstand und Investor-Relations-Abteilung im regelmäßigen Austausch mit institutionellen und privaten Anlegern.

Der Kapitalmarkt erhielt Informationen im Rahmen der Quartalsmitteilungen, des Halbjahresfinanz- und des Geschäftsberichts, in Presse- und Analystenkonferenzen sowie verschiedenen Webcasts. Einige Events wurden aufgrund von anfänglich im Jahr 2022 noch bestehenden Restriktionen durch die Coronavirus-Pandemie virtuell abgehalten, wie auch die jährliche Hauptversammlung der Aktionäre, im späteren Jahresverlauf wurde wieder vermehrt auf persönliche Meetings gesetzt. Das Management und die Investor-Relations-Abteilung erläuterten die Strategie und die Finanzergebnisse in zahlreichen persönlichen Gesprächen am Unternehmenssitz in Montabaur sowie auf Roadshows und Konferenzen mit Investoren vor allem aus Europa und Nordamerika.

Auch außerhalb persönlicher Treffen können sich Aktionäre und interessierte Anleger auf der umfangreichen und zweisprachigen Webseite unter www.united-internet.de jederzeit über die aktuelle Entwicklung des Unternehmens informieren. Zudem sind unter https:/​/​www.united-internet.de/​investor-relations/​finanzkalender.html neben den Publikationsterminen der Finanzberichte, auch Termine und Orte von Anlegerkonferenzen und Roadshows öffentlich zugänglich. Auch Online-Versionen der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte gehören zum Informationsangebot auf der Internetpräsenz der Gesellschaft.

Personalbericht

Als Telekommunikations- und Internet-Unternehmen unterliegt United Internet den prägenden Merkmalen der Branche: hohe Dynamik, kurze Innovationszyklen und ein intensiver Wettbewerb. Diesen Herausforderungen stellt sich die United Internet AG seit vielen Jahren mit großem Erfolg. Einer der Schüsselfaktoren für den Erfolg und das Wachstum der United Internet Gruppe stellen die engagierten, kompetenten sowie gleichzeitig unternehmerisch denkenden und eigenverantwortlich handelnden Mitarbeiter und Führungskräfte der Gesellschaft dar. Das Unternehmen legt deshalb großen Wert auf eine nachhaltige und ausgewogene Strategie über alle Aspekte des Personalbereichs: von der Mitarbeitergewinnung über zielgruppengerechte Einstiegs- und Ausbildungsformate, aufgabenbezogene Qualifizierungsangebote und die Begleitung auf individuellen Karrierepfaden bis hin zur Entwicklung und langfristigen Bindung von Führungskräften, Potenzial- und Leistungsträgern.

Die United Internet AG ist auch 2022 wieder anerkannter Top Arbeitgeber. Basierend auf einer unabhängigen Studie des "Top Employers Institute" wurde United Internet, wie schon in den vergangenen Jahren, die Auszeichnung als "TOP Arbeitgeber" verliehen. Die Zertifizierung wird an Unternehmen vergeben, die ihren Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen bieten. Die Bewertung erfolgt anhand der Karrieremöglichkeiten, Arbeitgeberleistungen, Arbeitsbedingungen, Fortbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.

Mitarbeiterbestand und Personalaufwand

Im stark umkämpften Markt um Fachkräfte im ITK-Sektor ist es United Internet erneut gelungen, Schlüsselpositionen mit Top-Kräften zu besetzen und damit der Geschäftsausweitung gerecht zu werden. Neben einem zielgruppengerechten Arbeitgebermarketing, Kooperationen mit Aus- und Weiterbildungsträgern und dem positiven Abstrahleffekt der Produktmarken steht ein kandidatenfreundlicher, wettbewerbsfähiger Akquise- und Auswahlprozess im Bereich Recruiting im Mittelpunkt der erfolgreichen Personalgewinnung.

Im Geschäftsjahr 2022 stieg die Anzahl der Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr um 5,0 % bzw. 499 Mitarbeiter auf 10.474 (Vorjahr: 9.975). Ursächlich für diesen Anstieg war insbesondere das Segment "Business Applications" infolge des starken Mitarbeiteraufbaus im internationalen Geschäft.

Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland legte um 4,3 % bzw. 351 Mitarbeiter auf 8.550 zum 31. Dezember 2022 (Vorjahr: 8.199) zu. In den ausländischen Gesellschaften stieg die Anzahl der Beschäftigten um 8,3 % bzw. 148 Mitarbeiter auf 1.924 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.776).

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Mitarbeiterzahl nach Inland /​ Ausland (1) ; Veränderung zum Vorjahr

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2018 2019 2020 2021 2022 Veränderung
Mitarbeiter, gesamt 9.093 9.374 9.638 9.975 10.474 + 5,0 %
davon Inland 7.567 7.761 7.929 8.199 8.550 + 4,3 %
davon Ausland 1.526 1.613 1.709 1.776 1.924 + 8,3 %

(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres

Aus Sicht der Geschäftssegmente waren 3.163 Mitarbeiter im Segment "Consumer Access" (Vorjahr: 3.167) tätig, 1.336 im Segment "Business Access" (Vorjahr: 1.238), 1.036 im Segment "Consumer Applications" (Vorjahr: 1.004) sowie 4.247 im Segment "Business Applications" (Vorjahr: 3.998). Weitere 692 Mitarbeiter waren im Bereich "Corporate /​ Zentralfunktionen" (Vorjahr: 568) beschäftigt.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der Mitarbeiterzahl nach Segmenten (1) ; Veränderung zum Vorjahr

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2018 2019 2020 2021 2022 Veränderung
Mitarbeiter, gesamt 9.093 9.374 9.638 9.975 10.474 + 5,0 %
davon Consumer Access 3.150 3.163 3.191 3.167 3.163 - 0,1 %
davon Business Access 1.095 1.184 1.188 1.238 1.336 + 7,9 %
davon Consumer Applications 947 1.007 1.005 1.004 1.036 + 3,2 %
davon Business Applications 3.355 3.416 3.631 3.998 4.247 + 6,2 %
davon Corporate /​ Zentralfunktionen 546 604 623 568 692 + 21,8 %

(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres

Der Personalaufwand stieg im Geschäftsjahr 2022 um 4,7 % auf 675,5 Mio. € (Vorjahr: 645,4 Mio. €). Die Personalaufwandsquote lag damit unverändert bei 11,4 %.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung des Personalaufwands; Veränderung zum Vorjahr

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in Mio. € 2018 2019 2020 2021 2022 Veränderung
Personalaufwand 538,8 552,8 592,3 645,4 675,5 + 4,7 %
Personalaufwandsquote 10,5 % 10,6 % 11,0 % 11,4 % 11,4 %

Der Umsatz pro Mitarbeiter bezogen auf die Mitarbeiterzahl im Jahresdurchschnitt betrug für das Geschäftsjahr 2022 ca. 579 T€ (Vorjahr: ca. 576 T€).

Diversity

United Internet steht für eine Unternehmenskultur, in der Wertschätzung für Verschiedenheit großgeschrieben wird. Denn nur eine Belegschaft, die die zahlreichen Facetten der Gesellschaft widerspiegelt, bietet optimale Rahmenbedingungen für Kreativität und Produktivität und macht Mitarbeitende - sowie das Unternehmen selbst - unverwechselbar. Durch diese einzigartige Vielfalt entsteht ein unvergleichbares Ideen- und Innovationspotenzial, das die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft steigert und Chancen für alle bietet.

Bei United Internet sollen alle Mitarbeiter Wertschätzung und Chancengleichheit erfahren, unabhängig von Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Alter, Behinderung, sexueller Orientierung und Identität. Für jeden Mitarbeiter soll das Tätigkeitsfeld und die Funktion gefunden werden, in der die jeweiligen individuellen Potenziale und Talente bestmöglich ausgeschöpft werden können.

Mehrperiodenübersicht: Mitarbeiter nach Geschlecht (1)

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2018 2019 2020 2021 2022
Frauen 32 % 32 % 32 % 33 % 32 %
Männer 68 % 68 % 68 % 67 % 68 %

(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres

Das Durchschnittsalter je Mitarbeiter im United Internet Konzern betrug zum Ende des Geschäftsjahres 2022 rund 39 Jahre (Vorjahr: 40 Jahre).

Mehrperiodenübersicht: Altersstruktur der Mitarbeiter (1)

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2018 2019 2020 2021 2022
< 30 Jahre 26 % 23 % 23 % 22 % 23 %
30 - 39 Jahre 38 % 34 % 33 % 33 % 31 %
40 - 49 Jahre 25 % 27 % 27 % 27 % 27 %
> 50 Jahre 11 % 16 % 17 % 18 % 19 %

(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres

Die Mitarbeiter der United Internet AG arbeiten in einem internationalen Umfeld an weltweit rund 40 Standorten.

Mehrperiodenübersicht: Mitarbeiter nach Ländern (1)

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2018 2019 2020 2021 2022
Mitarbeiter, gesamt 9.093 9.374 9.638 9.975 10.474
davon Deutschland 7.567 7.761 7.929 8.199 8.550
davon Frankreich 3 3 3 4 7
davon Großbritannien 216 233 251 251 246
davon Österreich 37 43 44 65 67
davon Philippinen 351 360 395 392 468
davon Polen 270 309 299 333 352
davon Rumänien 176 195 217 229 242
davon Spanien 331 330 340 381 422
davon USA 142 140 160 121 120

(1) Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember des jeweiligen Geschäftsjahres

Für weitere Informationen zu Themen wie "Personalstrategie und Organisation", "Aus- und Weiterbildung", "Diversität und Chancengleichheit" sowie "Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" wird auf das Kapitel "United Internet als Arbeitgeber" im Nachhaltigkeitsbericht 2022 der United Internet AG verwiesen, der Ende März 2023 (unter https:/​/​www.united-internet.de/​investor-relations/​publikatio-nen/​berichte.html) veröffentlicht wird.

Liquidität und Finanzierung

Die Konzernfinanzierung orientiert sich primär an den strategischen Geschäftsplänen der operativen Geschäftseinheiten. Um ausreichende Flexibilität für weiteres Wachstum zur Verfügung zu stellen, verfolgt United Internet daher laufend Trends der sich an den Finanzmärkten ergebenden Finanzierungsmöglichkeiten. Verschiedene Finanzierungsoptionen wie auch Potenziale zur Optimierung von bestehenden Finanzierungsinstrumenten werden regelmäßig geprüft. Die jederzeitige Sicherstellung ausreichender Liquidität sowie die finanzielle Unabhängigkeit des Konzerns stehen dabei im Vordergrund. Neben der starken Innenfinanzierungskraft unterhält der Konzern ausreichend Liquiditätsreserven bei Kernbanken. Die flexible Ausnutzung dieser Liquiditätsreserven ermöglicht eine effiziente Steuerung der Konzernliquidität, ein optimales Verschuldungsmanagement zur Reduzierung von Zinskosten sowie die Vermeidung von negativen Zinsen auf Guthaben.

Seit Juli 2012 besteht zwischen der United Internet AG und bestimmten Tochterunternehmen eine Vereinbarung über die Durchführung eines Euro Cash-Poolings (Zero Balancing). Hierdurch werden banktäglich die Guthaben und Fehlbeträge der angebundenen Konzerntöchter über mehrere Kaskaden auf ein zentrales Bankkonto der United Internet AG konzentriert bzw. von diesem ausgeglichen und stehen täglich zur Verfügung.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beliefen sich im Konzern zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 auf 2.155,5 Mio. € (Vorjahr: 1.822,7 Mio. €) und setzen sich im Wesentlichen aus Schuldscheindarlehen, Konsortialkrediten und bilateralen Kreditvereinbarungen /​ Betriebsmittellinien zusammen.

Schuldscheindarlehen

Die United Internet AG hat in den Geschäftsjahren 2014, 2017 und 2021 erfolgreich drei Schuldscheindarlehen platziert. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 bestanden aus vorgenannten Schuldscheindarlehen insgesamt 1.297,5 Mio. € Verbindlichkeiten.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden eine Tranche des Schuldscheindarlehens 2017 in Höhe von 100,0 Mio. € sowie die letzte noch bestehende Tranche des Schuldscheindarlehens 2014 in Höhe von 97,5 Mio. € fristgerecht zurückgezahlt.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 bestanden somit insgesamt 1.100,0 Mio. € Verbindlichkeiten aus den Schuldscheindarlehen 2017 und 2021 mit maximalen Laufzeiten bis Juli 2027.

Konsortialkreditrahmen & Konsortialkredite

Ein Bankenkonsortium hat der United Internet AG am 21. Dezember 2018 einen revolvierenden Konsortialkreditrahmen über 810 Mio. € bis Januar 2025 eingeräumt. Im Geschäftsjahr 2020 hat die Gesellschaft von einer vertraglich zugesagten Verlängerungsoption Gebrauch gemacht und hat die Laufzeit des revolvierenden Konsortialkreditrahmens für den Zeitraum Januar 2025 bis Januar 2026 verlängert. Für diesen Verlängerungszeitraum wurde ein Kreditrahmen über 690 Mio. € vereinbart.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 war der revolvierende Konsortialkreditrahmen mit 550 Mio. € in Anspruch genommen (Vorjahr: 250 Mio. €). Damit stehen aus dem noch nicht abgerufenen Kreditrahmen zum Bilanzstichtag Mittel in Höhe von 260 Mio. € (Vorjahr: 560 Mio. €) zur Verfügung.

Bilaterale Kreditvereinbarungen /​ bilaterale Betriebsmittellinien

Im Rahmen von bilateralen Kreditvereinbarungen mit mehreren Banken stehen der Gesellschaft Kreditlinien in Höhe von 200 Mio. € (Vorjahr: 170 Mio. €) zur Verfügung. Die Laufzeiten sind bis maximal 11. August 2023 festgelegt. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 sind diese bilateralen Kreditvereinbarungen (wie im Vorjahr) vollständig in Anspruch genommen.

Darüber hinaus stehen der Gesellschaft verschiedene bilaterale Betriebsmittellinien in Höhe von 400 Mio. € (Vorjahr: 375 Mio. €) zur Verfügung. Diese sind teils bis auf weiteres eingeräumt, teils bis zum 2. Juli 2024 befristet. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 waren die Betriebsmittellinien mit 300 Mio. € (Vorjahr: 100 Mio. €) in Anspruch genommen.

Somit verfügt United Internet zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 in Summe über 360 Mio. € (Vorjahr: 835 Mio. €) freie Kreditlinien aus Konsortialkrediten und bilateralen Kreditvereinbarungen.

Zusätzlich zu den oben genannten Kreditlinien stehen dem Konzern zum Bilanzstichtag Avalkreditrahmen in Höhe von 105,0 Mio. € (Vorjahr: 105,0 Mio. €) zur Verfügung, die teilweise auch von anderen Konzerngesellschaften genutzt werden können. Die Avalkreditrahmen stehen insbesondere für die Stellung von operativen Bank-Garantien zur Verfügung.

Weitere Angaben zu den verschiedenen Finanzinstrumente, zu Inanspruchnahmen, Zinssätzen und Laufzeiten finden sich auch im Konzernanhang unter Anhangangabe 31.

Zum Bilanzstichtag bestehen Abnahmeverpflichtungen für Sachanlagevermögen (insbesondere für Netzinfrastruktur) in einem Gesamtbetrag von 370,8 Mio. € (Vorjahr: 150,8 Mio. €). Zudem bestehen zum Bilanzstichtag Abnahmeverpflichtungen für immaterielle Vermögenswerte (insbesondere Software) in einem Gesamtbetrag von 143,9 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €).

Für weitere Angaben zu den wesentlichen Investitionsverpflichtungen wird auf den Konzernanhang unter Anhangangabe 26 und 27 verwiesen.

2.3 Lage des Konzerns

Im Geschäftsjahr 2022 ergaben sich keine wesentlichen Akquisitions- und Desinvestitionseffekte auf Umsatz und EBITDA von Konzern und Segmenten. Ebenso ergaben sich nur geringfügige positive Währungseffekte auf Konzern- und Segmentebene (überwiegend Segment "Business Applications") in Höhe von jeweils 31,8 Mio. € beim Umsatz und 5,0 Mio. € beim EBITDA. Gleiches gilt für die Vermögenslage im Konzern, für die sich keine wesentlichen Effekte aus Währungsschwankungen ergaben.

Ertragslage im Konzern

Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge im United Internet Konzern wuchs im Geschäftsjahr 2022 um insgesamt 730.000 auf 27,46 Mio. Verträge. Gleichzeitig stiegen die werbefinanzierten Free-Accounts um 40.000 auf 40,31 Mio.

Der Umsatz auf Konzernebene legte im Geschäftsjahr 2022 von 5.646,2 Mio. € im Vorjahr um 4,8 % auf 5.915,1 Mio. € zu. Dabei verbesserten sich die Umsätze im Ausland (auch aufgrund positiver Währungseffekte in Höhe von 31,8 Mio. €) von 513,8 Mio. € um 21,7 % auf 625,5 Mio. €.

Die Umsatzkosten stiegen im Berichtszeitraum von 3.684,9 Mio. € auf 3.906,3 Mio. €. Die Umsatzkostenquote stieg dadurch von 65,3 % (vom Umsatz) im Vorjahr auf 66,0 % (vom Umsatz). Ursächlich für diese Verschlechterung war insbesondere ein (periodenfremder) positiver Effekt von +39,4 Mio. € im Vorjahr, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen war. Die Bruttomarge sank entsprechend von 34,7 % auf 34,0 %, so dass das Bruttoergebnis nur unterproportional zum Umsatzwachstum (4,8 %) von 1.961,2 Mio. € um 2,4 % auf 2.008,7 Mio. € zulegen konnte.

Die Vertriebskosten erhöhten sich auch infolge der Kosten für die angekündigten zusätzlichen Marketingaktivitäten bei IONOS zur Erhöhung der Markenbekanntheit in den wichtigsten europäischen Märkten überproportional von 835,7 Mio. € (14,8 % vom Umsatz) im Vorjahr auf 907,2 Mio. € (15,3 % vom Umsatz).

Die Verwaltungskosten stiegen hingegen nur unterproportional von 243,0 Mio. € (4,3 % vom Umsatz) auf 248,5 Mio. € (4,2 % vom Umsatz).

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Kostenpositionen

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in Mio. € 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) 2020 2021 2022
Umsatzkosten 3.350,1 3.427,0 3.769,3 3.684,9 (1) 3.906,3
Umsatzkostenquote 65,7 % 66,0 % 70,2 % 65,3 % 66,0 %
Bruttomarge 34,3 % 34,0 % 29,8 % 34,7 % 34,0 %
Vertriebskosten 678,2 741,8 767,9 835,7 907,2
Vertriebskostenquote 13,3 % 14,3 % 14,3 % 14,8 % 15,3 %
Verwaltungskosten 218,9 205,9 206,0 243,0 248,5
Verwaltungskostenquote 4,3 % 4,0 % 3,8 % 4,3 % 4,2 %

(1) Inklusive eines periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (Effekt: +39,4 Mio. €)

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich von -21,2 Mio. € auf -46,5 Mio. € und die sonstigen betrieblichen Erträge von 54,8 Mio. € im Vorjahr auf 92,3 Mio. €. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte stiegen infolge erhöhter Zahlungsausfälle von -86,3 Mio. € auf -117,4 Mio. €.

Die Ergebniskennzahlen wurden in den Geschäftsjahren 2022 und 2021 von unterschiedlichen Sondereffekten geprägt, die sich in Summe 2022 negativ und 2021 positiv auswirkten.

Sondereffekte 2022

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Der Sondereffekt "IPO-Kosten IONOS in 2022" resultiert aus einmaligen Kosten im Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang (IPO) der Tochtergesellschaft IONOS Group SE und wirkte sich im Geschäftsjahr 2022 negativ auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus.
Der Sondereffekt "Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022" resultiert aus quartalsweise durchgeführten Neubewertungen von Derivaten und wirkte sich im Geschäftsjahr 2022 insgesamt negativ auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus.

Sondereffekte 2021

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Der Sondereffekt "Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021" resultiert aus rückwirkend günstigeren Mobilfunk-Vorleistungspreisen für das 2. Halbjahr 2020 im Zusammenhang mit der am 21. Mai 2021 geschlossenen National-Roaming-Vereinbarung mit Telefónica und wirkte sich periodenfremd erst im Geschäftsjahr 2021 positiv auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus.
Der Sondereffekt "Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021" resultiert aus quartalsweise durchgeführten Neubewertungen von Derivaten und wirkte sich im Geschäftsjahr 2021 positiv auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus.
Der Sondereffekt "IPO-Kosten IONOS in 2021" resultiert aus einmaligen Kosten im Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang (IPO) der Tochtergesellschaft IONOS Group SE und wirkte sich im Geschäftsjahr 2021 negativ auf EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS aus.

Herleitung von EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS (laut Gesamtergebnisrechnung) auf die um Sondereffekte bereinigten Werte (operativ)

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in Mio. €; EPS

in €
Geschäftsjahr 2022 Geschäftsjahr 2021
EBITDA 1.262,5 1.303,7
IPO-Kosten IONOS in 2022 8,8
Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022 0,5
Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 - 39,4
Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 - 4,9
IPO-Kosten IONOS in 2021 3,0
EBITDA bereinigt um Sondereffekte (operativ) 1.271,8 1.262,4
EBIT 781,4 829,9
IPO-Kosten IONOS in 2022 8,8
Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022 0,5
Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 - 39,4
Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 - 4,9
IPO-Kosten IONOS in 2021 3,0
EBIT bereinigt um Sondereffekte (operativ) 790,7 788,6
EBT 711,5 773,3
IPO-Kosten IONOS in 2022 8,8
Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022 0,5
Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 - 39,4
Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 - 4,9
IPO-Kosten IONOS in 2021 3,0
EBT bereinigt um Sondereffekte (operativ) 720,8 732,0
Konzernergebnis 464,7 523,2
IPO-Kosten IONOS in 2022 8,7
Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022 0,4
Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 - 27,0
Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 - 3,4
IPO-Kosten IONOS in 2021 2,9
Konzernergebnis bereinigt um Sondereffekte (operativ) 473,8 495,7
Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet" 367,2 416,5
IPO-Kosten IONOS in 2022 6,5
Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022 0,4
Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 - 20,7
Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 - 3,4
IPO-Kosten IONOS in 2021 2,1
Konzernergebnis "Anteilseigner United Internet" bereinigt um Sondereffekte (operativ) 374,1 394,5
EPS 1,97 2,23
IPO-Kosten IONOS in 2022 0,03
Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2022 0,00
Periodenfremder Effekt aus niedrigeren MBA MVNO Preisen in 2021 - 0,11
Nicht-cashwirksamer Bewertungseffekt aus Derivaten in 2021 - 0,02
IPO-Kosten IONOS in 2021 0,01
EPS bereinigt um Sondereffekte (operativ) 2,00 2,11

Ohne Berücksichtigung der vorgenannten gegenläufigen Sondereffekte haben sich die Ergebniskennzahlen EBITDA, EBIT, EBT, Konzernergebnis und EPS im Geschäftsjahr 2022 wie folgt entwickelt:

Das operative EBITDA im Konzern stieg von 1.262,4 Mio. € im Vorjahr um 0,7 % auf 1.271,8 Mio. €. Ursächlich für den auf den ersten Blick nur moderaten Anstieg sind - neben höheren Stromkosten (-22,4 Mio. €) - Aufwendungen für den Bau des 1&1 Mobilfunknetzes (-51,7 Mio. €; Vorjahr: -37,9 Mio. €), die zum überwiegenden Teil (-25,6 Mio. €) im 4. Quartal anfielen, sowie Kosten für die angekündigten zusätzlichen Marketingaktivitäten zur Erhöhung der Markenbekanntheit in den wichtigsten europäischen Märkten bei IONOS (-32,4 Mio. €), die ebenfalls zum überwiegenden Teil (-19,8 Mio. €) im 4. Quartal anfielen.

Das durch diese Kosten ebenfalls beeinträchtigte operative EBIT im Konzern blieb mit 790,7 Mio. € nahezu unverändert (Vorjahr: 788,6 Mio. €).

Die operative EBITDA-Marge sowie die operative EBIT-Marge gingen entsprechend von 22,4 % auf 21,5 % bzw. von 14,0 % auf 13,4 % zurück.

Die Zahl der Mitarbeiter im Konzern stieg in 2022 um 5,0 % auf 10.474 (Vorjahr: 9.975).

Wesentliche Umsatz- und Ergebniskennzahlen im Konzern (in Mio. €)

(1) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,5 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -8,8 Mio. €)

(2) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €), exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,0 Mio. €)

Quartalsentwicklung; Veränderung zum Vorjahresquartal (ungeprüft; siehe Hinweis "ungeprüfte Abschnitte" auf Seite 3)

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in Mio. € Q1 2022 Q2 2022 Q3 2022 Q4 2022 Q4 2021 Veränderung
Umsatz 1.443,7 1.457,4 1.483,2 1.530,8 1.478,3 + 3,6 %
EBITDA 330,1 (1) 327,4 (1) 329,0 285,3 310,3 (2) - 8,1 %
(1) (1)
EBIT 210,3 (1) 207,0 (1) 207,9 (1) 165,5 (1) 187,1 (2) - 11,5 %

(1) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +0,8 Mio. € in Q1 2022; +3,8 Mio. € in Q2 2022; +7,6 Mio. € in Q3 2022; -12,7 Mio. € in Q4 2022) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,9 Mio. € in Q1 2022; -1,5 Mio. € in Q2 2022; -0,8 Mio. € in Q3 2022; -5,6 Mio. € in Q4 2022)

(2) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +1,9 Mio. € in Q4 2021) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,0 Mio. € in Q4 2021)

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Umsatz- und Ergebniskennzahlen

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in Mio. € 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) 2020 2021 2022
Umsatz 5.102,9 5.194,1 5.367,2 5.646,2 5.915,1
EBITDA 1.201,3 1.244,2 (1) 1.218,2 (2) 1.262,4 (3) 1.271,8 (4)
EBITDA-Marge 23,5 % 24,0 % 22,7 % 22,4 % 21,5 %
EBIT 811,0 770,2 (1) 744,2 (2) 788,6 (3) 790,7 (4)
EBIT-Marge 15,9 % 14,8 % 13,9 % 14,0 % 13,4 %

(1) Exklusive eines außerordentlichen Ertrags aus dem Verkauf der virtual minds Anteile (EBITDA- und EBIT-Effekt: +21,5 Mio. €) und exklusive Markenwert-Zuschreibungen Strato (EBIT-Effekt: +19,4 Mio. €)

(2) Inklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts in 2021, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €) und exklusive Ausbuchung noch zur Verfügung stehender VDSL-Kontingente (EBITDA- und EBIT-Effekt: -129,9 Mio. €)

(3) Exklusive des periodenfremden positiven Ergebniseffekts, der dem 2. Halbjahr 2020 zuzuordnen ist (EBITDA- und EBIT-Effekt: +39,4 Mio. €), exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: +4,9 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -3,0 Mio. €)

(4) Exklusive eines nicht-cashwirksamen Bewertungseffekts aus Derivaten (EBITDA- und EBIT-Effekt: -0,5 Mio. €) und exklusive IPO-Kosten IONOS (EBITDA- und EBIT-Effekt: -8,8 Mio. €)

Anders als das operative EBITDA und operative EBIT blieb das operative Ergebnis vor Steuern (EBT) mit 720,8 Mio. € um 1,5 % hinter dem Vorjahr (732,0 Mio. €) zurück. Ähnliches gilt für das operative Konzernergebnis sowie für das auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallene operative Konzernergebnis, die von 495,7 Mio. € auf 473,8 Mio. € bzw. von 394,5 Mio. € auf 374,1 Mio. € zurückgingen.

Ursächlich für den Rückgang der vorgenannten operativen Kennzahlen waren vor allem ein im Vergleich zum Vorjahr niedrigeres Finanzergebnis, welches unter anderem durch die Folgebewertung von Finanzderivaten beeinflusst wurde (EBT-Effekt: -7,4 Mio. €; Vorjahr: -0,5 Mio. € /​ Effekt auf Konzernergebnis: -5,2 Mio. €; Vorjahr: -0,3 Mio. € /​ Effekt auf Konzernergebnis der Anteilseigner: -4,8 Mio. €; Vorjahr: +3,1 Mio. € /​ EPS-Effekt: -0,03 €; Vorjahr: +0,02 €), sowie - beim Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen - das anteilig zuzurechnende negative Ergebnis der Kublai GmbH, welches aufgrund der erst im Laufe des Vorjahres abgeschlossenen Übernahme der Tele Columbus AG in den Vergleichszahlen 2021 nur teilweise (8 Monate statt 12 Monate in 2022) enthalten war (EBT-Effekt: -35,1 Mio. €; Vorjahr: -25,0 Mio. € /​ Effekt auf Konzernergebnis: -35,1 Mio. €; Vorjahr: -25,0 Mio. € /​ Effekt auf Konzernergebnis der Anteilseigner: -35,1 Mio. €; Vorjahr: -25,0 Mio. € /​ EPS-Effekt: -0,19 €; Vorjahr: -0,13 €).

Vor diesem Hintergrund blieben auch das operative Ergebnis pro Aktie (EPS) mit 2,00 € hinter dem Vorjahr (2,11 €) und das operative EPS vor PPA-Abschreibungen (Purchase Price Allocation = Kaufpreisallokation im Rahmen eines Unternehmenserwerbs) mit 2,38 € hinter dem Vorjahr (2,52 €) zurück. Die PPA-Effekte beliefen sich entsprechend auf -0,38 € in 2022, nach -0,41 € im Vorjahr.

Finanzlage im Konzern

Trotz des geringeren Konzernergebnisses von 464,7 Mio. € (nach 523,2 Mio. € im Vorjahr) stieg der Cashflow der betrieblichen Tätigkeit von 987,8 Mio. € im Vorjahr leicht auf 991,8 Mio. € im Geschäftsjahr 2022 zurück.

Die Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit des Geschäftsjahres 2022 blieben hingegen mit 597,5 Mio. € (auch infolge von Phasing-Effekten in Höhe von -97,2 Mio. € aus Q4 2021) deutlich hinter dem Vorjahr (887,6 Mio. €) zurück. Ursächlich hierfür waren - neben den Phasing-Effekten - insbesondere höhere Umsatzsteuerzahlungen (-115,3 Mio. €) aufgrund der Änderungen des Umsatzsteuergesetzes im Jahr 2021.

Der Cashflow aus dem Investitionsbereich weist im Berichtszeitraum Nettoauszahlungen in Höhe von 703,5 Mio. € (Vorjahr: 527,3 Mio. €) aus. Diese resultieren im Wesentlichen aus den infolge des Aufbaus des 5G Mobilfunknetzes sowie des Ausbaus des Glasfasernetzes deutlich gestiegenen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 681,4 Mio. € (Vorjahr: 289,8 Mio. €) sowie aus Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen, insbesondere für die Kapitalerhöhung bei Tele Columbus AG, in Höhe von 30,7 Mio. € (Vorjahr: 226,3 Mio. €, insbesondere für die Beteiligung an der Kublai GmbH). Der Cashflow aus dem Investitionsbereich des Vorjahres war darüber hinaus geprägt durch Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von 20,6 Mio. € (insbesondere für den Erwerb der heutigen we22 GmbH (vormals: we22 AG)).

Der Free Cashflow ist bei United Internet definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Der Free Cashflow des Geschäftsjahres 2022 ging von 495,2 Mio. € im Vorjahr auf -205,5 Mio. € zurück. Abzüglich der Cashflow-Position "Tilgung von Leasingverbindlichkeiten", die seit der Erstanwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden, sank der Free Cashflow von 600,8 Mio. € auf -79,4 Mio. €.

Ursächlich für den Rückgang des Free Cashflows waren - ausgehend von dem bereits geringeren Konzernergebnis (-58,3 Mio. €) - insbesondere die stark gestiegenen Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (-391,6 Mio. €), die angestiegenen Tilgungen von Leasingverbindlichkeiten (20,4 Mio. €), der starke Abbau der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Phasing-Effekte in Höhe von -97,2 Mio. € aus Q4 2021) sowie höhere Umsatzsteuerzahlungen (-115,3 Mio. €) aufgrund der Änderungen des Umsatzsteuergesetzes.

Bestimmend im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich waren im Geschäftsjahr 2022 Kreditaufnahmen von im Saldo 332,8 Mio. € (Vorjahr: 353,0 Mio. €), die Tilgung von Frequenzverbindlichkeiten in Höhe von 61,3 Mio. € (Vorjahr: 61,3 Mio. €), die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 126,0 Mio. € (Vorjahr: 105,6 Mio. €), die Dividendenzahlung in Höhe von 93,4 Mio. € (Vorjahr: 93,6 Mio. €) sowie die Auszahlung an Minderheitsaktionäre, insbesondere für die Aufstockung der Anteile (auf 100 %) an der InterNetX Holding GmbH, in Höhe von 15,2 Mio. € (Vorjahr: 456,8 Mio. €, insbesondere für die Aufstockung der Anteile an der IONOS Group SE (vormals: IONOS TopCo SE) sowie der 1&1 AG).

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 31. Dezember 2022 stichtagsbedingt auf 40,5 Mio. € nach 110,1 Mio. € zum Vorjahresstichtag.

Entwicklung der wesentlichen Cashflow-Kennzahlen

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in Mio. € 2022 2021 Veränderung
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 991,8 987,8 + 4,0
Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit 597,5 887,6 - 290,1
Cashflow aus dem Investitionsbereich - 703,5 - 527,3 - 176,2
Free Cashflow (1) - 205,5 (2) 495,2 (2) - 700,7
Cashflow aus dem Finanzierungsbereich 35,1 - 386,1 +421,2
Zahlungsmittel zum 31. Dezember 40,5 110,1 - 69,6

(1) Free Cashflow ist definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

(2) 2022 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten (126,0 Mio. €), die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

(3) 2021 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten (105,6 Mio. €), die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der wesentlichen Cashflow-Kennzahlen

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in Mio. € 2018 (IFRS 15) 2019 (IFRS 16) 2020 2021 2022
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 889,5 935,0 954,1 987,8 991,8
Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit 482,3 828,9 925,7 887,6 597,5
Cashflow aus dem Investitionsbereich - 350,9 87,2 - 361,1 - 527,3 - 703,5
Free Cashflow (1) 254,6 (2) 496,0 (3) 376,6 (4) 495,2 (4) - 205,5 (4)
Cashflow aus dem Finanzierungsbereich - 312,6 - 857,6 - 549,1 - 386,1 35,1
Zahlungsmittel zum 31. Dezember 58,1 117,6 131,3 110,1 40,5

(1) Free Cashflow ist definiert als Nettoeinzahlungen der betrieblichen Tätigkeit, verringert um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, zuzüglich Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

(2) 2018 ohne Berücksichtigung einer Steuerzahlung aus dem Geschäftsjahr 2016 (34,7 Mio. €)

(3) 2019 ohne Berücksichtigung einer Kapitalertragsteuerzahlung (56,2 Mio. €) und Steuerzahlungen aus dem Geschäftsjahr 2017 und Vorjahren (27,2 Mio. €) sowie inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten, die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

(4) 2020, 2021 und 2022 inkl. des Tilgungsanteils von Leasingverbindlichkeiten, die seit dem Geschäftsjahr 2019 (IFRS 16) im Cashflow aus dem Finanzierungsbereich ausgewiesen werden

Für weitere Angaben zu Garantien, Leasing- und anderen Finanzierungsverpflichtungen wird auf das Kapitel 2.2 "Geschäftsverlauf", "Liquidität und Finanzierung" sowie den Konzernanhang unter Anhangangabe 45 verwiesen.

Vermögenslage im Konzern

Die Bilanzsumme stieg von 9,669 Mrd. € per 31. Dezember 2021 auf 10,358 Mrd. € zum 31. Dezember 2022.

Entwicklung der kurzfristigen Vermögenswerte

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in Mio. € 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 40,5 110,1 - 69,6
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 418,8 380,5 + 38,4
Vertragsvermögenswerte 648,4 619,7 + 28,7
Vorräte 120,6 96,5 + 24,1
Abgegrenzte Aufwendungen 282,1 214,0 + 68,1
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 106,6 119,0 - 12,4
Ertragsteueransprüche 34,7 46,4 - 11,6
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte 19,7 8,1 + 11,6
Summe kurzfristige Vermögenswerte 1.671,4 1.594,2 + 77,2

Kurzfristige Vermögenswerte stiegen von 1.594,2 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 1.671,4 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Dabei nahm der in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesene Bestand an liquiden Mitteln stichtagsbedingt von 110,1 Mio. € auf 40,5 Mio. € ab. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen hingegen stichtagsbedingt sowie infolge der Geschäftsausweitung von 380,5 Mio. € auf 418,8 Mio. €. Die Position kurzfristige Vertragsvermögenswerte erhöhte sich im Zuge des Kundenwachstums von 619,7 Mio. € auf 648,4 Mio. € und beinhaltet kurzfristige Ansprüche gegenüber Kunden aus der im Rahmen der Anwendung von IFRS 15 vorgezogenen Umsatzrealisierung. Vorräte wurden vorsorglich zur Vermeidung von Lieferengpässen von 96,5 Mio. € auf 120,6 Mio. € aufgestockt. Kurzfristig abgegrenzte Aufwendungen stiegen stichtagsbedingt infolge von geleisteten Zahlungen an Vorleister von 214,0 Mio. € auf 282,1 Mio. € und beinhalten im Wesentlichen den kurzfristigen Anteil der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Kundengewinnung (Vertragserlangung) und der Vertragserfüllung gemäß IFRS 15. Die Positionen kurzfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte, Ertragsteueransprüche sowie sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte blieben weitgehend unverändert.

Entwicklung der langfristigen Vermögenswerte

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in Mio. € 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
Anteile an assoziierten Unternehmen 429,3 431,6 - 2,3
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 10,7 11,6 - 0,9
Sachanlagen 1.851,0 1.379,6 +471,4
Immaterielle Vermögenswerte 2.029,3 2.059,4 - 30,2
Firmenwerte 3.623,4 3.627,8 - 4,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 41,4 47,3 - 5,9
Vertragsvermögenswerte 216,7 206,0 + 10,8
Abgegrenzte Aufwendungen 429,0 287,7 + 141,2
Latente Steueransprüche 56,3 23,8 + 32,5
Summe langfristige Vermögenswerte 8.687,1 8.074,9 + 612,2

Langfristige Vermögenswerte stiegen von 8.074,9 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 8.687,1 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Sachanlagen stiegen infolge der in 2022 getätigten Investitionen (insbesondere 5G-Netzaufbau und Glasfaser-Netzausbau in den Segmenten "Consumer Access" und "Business Access") deutlich von 1.379,6 Mio. € auf 1.851,0 Mio. €, während immaterielle Vermögenswerte im Wesentlichen infolge von Abschreibungen von 2.059,4 Mio. € auf 2.029,3 Mio. € zurückgingen. Langfristig abgegrenzte Aufwendungen erhöhten sich stichtagsbedingt infolge von geleisteten Zahlungen an Vorleister deutlich von 287,7 Mio. € auf 429,0 Mio. €. Latente Steueransprüche stiegen von 23,8 Mio. € auf 56,3 Mio. €. Die Positionen Anteile an assoziierten Unternehmen, langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte, Firmenwerte, langfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie langfristige Vertragsvermögenswerte blieben weitgehend unverändert.

Entwicklung der kurzfristigen Schulden

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in Mio. € 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 561,5 583,4 - 21,9
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 656,7 325,4 +331,3
Ertragsteuerschulden 52,7 58,4 - 5,7
Vertragsverbindlichkeiten 157,1 157,9 - 0,8
Sonstige Rückstellungen 5,1 16,2 - 11,2
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 333,6 329,2 + 4,4
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 69,0 135,7 - 66,8
Summe kurzfristige Schulden 1.835,6 1.606,2 +229,4

Kurzfristige Schulden stiegen von 1.606,2 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 1.835,6 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Dabei gingen die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stichtagsbedingt von 583,4 Mio. € auf 561,5 Mio. € zurück. Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich insbesondere infolge von Umgliederungen aus langfristigen Verbindlichkeiten (entsprechend der Fälligkeit der Verbindlichkeit) sowie der Inanspruchnahme neuer und bestehender kurzfristiger Kreditlinien von 325,4 Mio. € auf 656,7 Mio. €. Kurzfristige sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten gingen von 135,7 Mio. € auf 69,0 Mio. € zurück und beinhaltet im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Finanzbehörden zum jeweiligen Bilanzstichtag. Die Positionen Ertragsteuerschulden, kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten, die vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen beinhaltet, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist, sowie kurzfristige sonstige Rückstellungen und kurzfristige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten blieben nahezu unverändert.

Entwicklung der langfristigen Schulden

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in Mio. € 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.498,8 1.497,4 + 1,5
Latente Steuerschulden 309,7 290,5 + 19,2
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4,3 2,5 + 1,8
Vertragsverbindlichkeiten 31,3 32,2 - 0,9
Sonstige Rückstellungen 67,1 66,0 + 1,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.313,3 1.251,2 + 62,1
Summe langfristige Schulden 3.224,5 3.139,7 + 84,8

Langfristige Schulden stiegen von 3.139,7 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 3.224,5 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Ursächlich hierfür war insbesondere der Anstieg der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten von 1.251,2 Mio. € auf 1.313,3 Mio. €. Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten blieben mit 1.498,8 Mio. € nahezu unverändert. Dabei standen sich Umgliederungen in kurzfristige Verbindlichkeiten (entsprechend der Fälligkeit der Verbindlichkeit) sowie - gegenläufig - die Inanspruchnahme bestehender langfristiger Kreditlinien gegenüber. Auch die Positionen latenten Steuerschulden, langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, langfristige Vertragsverbindlichkeiten, die vor allem Einzahlungen aus Kundenverträgen beinhaltet, für die die Leistung noch nicht vollständig erbracht worden ist, sowie langfristige sonstige Rückstellungen blieben weitgehend unverändert.

Entwicklung des Eigenkapitals

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in Mio. € 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
Grundkapital 194,0 194,0 0,0
Kapitalrücklage 1.966,2 1.954,7 + 11,5
Kumuliertes Konzernergebnis 2.835,8 2.562,6 + 273,3
Eigene Anteile - 231,5 - 231,5 - 0,0
Neubewertungsrücklage 1,3 0,6 + 0,7
Währungsumrechnungsdifferenz - 15,7 - 12,9 - 2,8
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital 4.750,1 4.467,4 + 282,7
Nicht beherrschende Anteile 548,3 455,7 + 92,6
Summe Eigenkapital 5.298,4 4.923,2 +375,2

Das Eigenkapital im Konzern stieg insbesondere infolge des weiteren Anstiegs des kumulierten Konzernergebnisses von 4.923,2 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 5.298,4 Mio. € zum 31. Dezember 2022. Das kumulierte Konzernergebnis, das in 2022 von 2.562,6 Mio. € auf 2.835,8 Mio. € zulegte, enthält die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Die Eigenkapitalquote im Konzern stieg leicht von 50,9 % auf 51,2 %.

Die Netto-Bankverbindlichkeiten (d. h. der Saldo aus Bankverbindlichkeiten und liquiden Mitteln) erhöhten sich von 1.712,6 Mio. € per 31. Dezember 2021 auf 2.115,0 Mio. € zum 31. Dezember 2022.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung der relativen Verschuldung

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31.12.2018 (IFRS 15) 31.12.2019 (IFRS 16) 31.12.2020 31.12.2021 31.12.2022
Netto-Bankverbindlichkeiten (1) /​ EBITDA 1,57 1,28 1,27 1,31 1,68

(1) Netto-Bankverbindlichkeiten = Saldo aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und liquiden Mittel

Weitere Angaben zu Zielsetzung und Methoden des Finanzrisiko-Managements im Konzern finden sich auch im Konzernanhang unter Anhangangabe 43.

Mehrperiodenübersicht: Entwicklung wesentlicher Bilanzpositionen

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in Mio. € 31.12.2018 (IFRS 15) 31.12.2019 (IFRS 16) 31.12.2020 31.12.2021 31.12.2022
Bilanzsumme 8.173,8 9.128,8 9.230,8 9.669,1 10.358,5
Liquide Mittel 58,1 117,6 131,3 110,1 40,5
Anteile an assoziierten Unternehmen 206,9 196,0 89,6 (1) 431,6 (1) 429,3
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 348,1 90,4 (2) 9,9 (2) 11,6 10,7
Sachanlagen 818,0 1.160,6 (3) 1.271,6 1.379,6 1.851,0
Immaterielle Vermögenswerte 1.244,6 2.167,4 (4) 2.197,8 2.059,4 2.029,3
Firmenwerte 3.612,6 3.616,5 3.609,4 3.627,8 3.623,4
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.939,1 1.738,4 1.466,1 1.822,7 2.155,5
Grundkapital 205,0 205,0 194,0 (5) 194,0 194,0
Eigenkapital 4.521,5 4.614,7 4.911,2 4.923,2 5.298,4
Eigenkapitalquote 55,3 % 50,6 % 53,2 % 50,9 % 51,2 %

(1) Rückgang durch Umwidmung Tele Columbus (2019); Anstieg durch Beteiligung an Kublai (2021)

(2) Rückgang durch den Verkauf der Rocket Internet Aktien (2019); Rückgang durch Verkauf der Afilias-Anteile (2020)

(3) Anstieg durch erstmalige IFRS-16-Bilanzierung (2019)

(4) Anstieg durch erstmalige Bilanzierung der erworbenen 5G-Frequenzen (2019)

(5) Rückgang durch Einzug eigener Aktien (2020)

Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognosen für 2022 - infolge des Ukraine-Kriegs sowie der hohen Inflationsrate - unterjährig mehrfach nach unten korrigiert. Im Rahmen seines letzten Konjunkturausblicks hat der IWF nach vorläufigen Berechnungen für 2022 ein Plus von 3,4 % für die Weltwirtschaft ausgewiesen. Das Wachstum lag damit deutlich unter dem Vorjahresniveau (6,2 %) und gleichzeitig 1,0 Prozentpunkte unter der ursprünglichen IWF-Prognose vom Januar 2022 (4,4 %).

Für Deutschland decken sich die Berechnungen des Fonds mit den vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis), das für 2022 einen Anstieg des (preisbereinigten) Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,9 % festgestellt hat. Dies sind 0,7 Prozentpunkte weniger als in 2021 (2,6 %). Nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes war die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie insbesondere den extremen Energiepreiserhöhungen. Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie.

Dank des stabilen und weitgehend konjunkturunabhängigen Geschäftsmodells hat sich United Internet auch im Geschäftsjahr 2022 - trotz der vorgenannten schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen - positiv entwickelt. Die Gesellschaft konnte die selbst gesteckten Umsatz und Ergebnisziele erreichen und hat sich mit einem Zuwachs um 730.000 kostenpflichtige Kundenverträge auf 27,46 Mio. und einem Umsatzwachstum um 4,8 % auf 5,915 Mrd. € erfolgreich weiterentwickelt. Gleichzeitig konnte auch das operative EBITDA - trotz hoher Investitionen in Zukunftsthemen - weiter zulegen und um 0,7 % auf rund 1,272 Mrd. € steigen. Ursächlich für den auf den ersten Blick nur moderaten Anstieg des EBITDA sind - neben deutliche gestiegenen Stromkosten (-22,4 Mio. €) - vor allem die Aufwendungen für den Bau des 1&1 Mobilfunknetzes (-51,7 Mio. €; Vorjahr: -37,9 Mio. €) sowie die Kosten für die angekündigten zusätzlichen Marketingaktivitäten bei IONOS zur Erhöhung der Markenbekanntheit in den wichtigsten europäischen Märkten (-32,4 Mio. €).

Diese positive Unternehmensentwicklung zeigt erneut die Vorteile des Geschäftsmodells von United Internet, das überwiegend auf elektronischen Abonnements basiert mit festen monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten. Dies sichert stabile und planbare Umsätze und Cashflows, bietet Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse und eröffnet finanzielle Spielräume, um neue Kunden zu gewinnen, Kundenbeziehungen auszubauen und Chancen in neuen Geschäftsfeldern bzw. neuen Märkten zu nutzen. Organisch oder durch Beteiligungen und Übernahmen.

Entsprechend stark hat die Gesellschaft auch im Geschäftsjahr 2022 wieder in die Gewinnung und den Ausbau von Kundenverhältnissen sowie in neue Produkte investiert und damit die Basis für künftiges Wachstum geschaffen.

Insgesamt sieht der Vorstand die United Internet Gruppe - zum Abschlussstichtag des Geschäftsjahres 2022 wie auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts - für die weitere Unternehmensentwicklung gut aufgestellt. Er schätzt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage - vorbehaltlich eventueller Sondereffekte - positiv ein und blickt optimistisch in die Zukunft.

2.4 Lage der Gesellschaft

Ertragslage der United Internet AG

Die Ertragslage der United Internet AG als reine Holding-Gesellschaft ist üblicherweise durch das Beteiligungs- und Finanzergebnis geprägt. Der Umsatz der Einzelgesellschaft belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 0,7 Mio. € (Vorjahr: 0,5 Mio. €) und resultiert überwiegend aus für Konzerngesellschaften erbrachten Dienstleistungen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 4,2 Mio. € (Vorjahr: 12,6 Mio. €) und resultieren im Wesentlichen aus konzerninternen Weiterbelastungen sowie der Auflösung von Rückstellungen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 20,2 Mio. € (Vorjahr: 12,4 Mio. €) und beinhalten unter anderem Aufwendungen aus internen Weiterbelastungen für konzernintern erbrachte Dienstleistungen sowie Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten.

Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen von 90,6 Mio. € (Vorjahr: 317,5 Mio. €) resultieren aus den Gewinnabführungen der 1&1 Mail & Media Applications SE von 87,1 Mio. € (Vorjahr: 314,7 Mio. €, inkl. Sondereffekte in Höhe von 217,1 Mio. €), der United Internet Corporate Services GmbH von 3,4 Mio. € (Vorjahr: 2,7 Mio. €) und der United Internet Service SE von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €).

Die Erträge aus Beteiligungen beliefen sich auf 13,8 Mio. € (Vorjahr: 6,7 Mio. €) und beinhalten im Wesentlichen die Dividenden der 1&1 AG für 2021 und aufgrund der phasengleichen Gewinnvereinnahmung auch für 2022.

Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen in Höhe von 6,2 Mio. € (Vorjahr: 0,6 Mio. €) betrafen den Ergebnisausgleich der United Internet Investments Holding SE, der United Internet Management Holding SE sowie der United Internet Corporate Holding SE.

Das Ergebnis vor Steuern im Einzelabschluss belief sich auf 170,4 Mio. € (Vorjahr: 403,5 Mio. €, inkl. 217,1 Mio. € Sondereffekte aus dem Gewinnabführungsvertrag mit der 1&1 Mail & Media Applications SE).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 49,7 Mio. € (Vorjahr: 54,1 Mio. €).

Der Jahresüberschuss im Einzelabschluss der United Internet AG belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 120,7 Mio. € (Vorjahr: 349,4 Mio. € inkl. Sondereffekte).

Finanz- und Vermögenslage der United Internet AG

Die Bilanzsumme der Einzelgesellschaft stieg von 6.445,3 Mio. € zum 31. Dezember 2021 auf 6.563,9 Mio. € zum 31. Dezember 2022.

Das Anlagevermögen der Einzelgesellschaft in Höhe von 5.816,9 Mio. € (Vorjahr: 5.636,9 Mio. €) ist im Wesentlichen geprägt durch die Finanzanlagen. Dabei blieben die Anteile an verbundenen Unternehmen unverändert bei 4.221,9 Mio. €. Ausleihungen an verbundene Unternehmen stiegen auf 1.595,0 Mio. € (Vorjahr: 1.415,0 Mio. €) infolge der Vergabe konzerninterner Darlehen.

Das Umlaufvermögen der Einzelgesellschaft in Höhe von 746,9 Mio. € (Vorjahr: 808,4 Mio. €) umfasst die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie sonstige Vermögensgegenstände. Dabei gingen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen leicht auf 724,8 Mio. € zurück (Vorjahr: 725,9 Mio. €). Diese enthalten insbesondere Forderungen im Rahmen des Cash-Managements sowie aus Gewinnabführungsverträgen und Leistungsbeziehungen innerhalb der United Internet Gruppe. Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 19,3 Mio. € (Vorjahr: 33,8 Mio. €) beinhalten im Wesentlichen Forderungen gegen das Finanzamt im Rahmen von Betriebsprüfungen der Vorjahre.

Das Eigenkapital der Einzelgesellschaft belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 3.621,7 Mio. € (Vorjahr: 3.594,3 Mio. €). Der Anstieg des Eigenkapitals im Berichtsjahr resultiert aus dem Jahresüberschuss in Höhe von 120,7 Mio. € sowie gegenläufig aus der Dividendenzahlung in Höhe von 93,4 Mio. €. Die Eigenkapitalquote sank von 55,8 % im Vorjahr auf 55,2 % zum 31. Dezember 2022.

Bei den Rückstellungen der Einzelgesellschaft in Höhe von 8,1 Mio. € (Vorjahr: 9,7 Mio. €) handelt es sich insbesondere um Steuerrückstellungen in Höhe von 3,8 Mio. € (Vorjahr: 1,6 Mio. €) sowie um sonstige Rückstellungen für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme, Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten, Tantiemen und Sonstige in Höhe von 4,3 Mio. € (Vorjahr: 8,1 Mio. €).

Die Verbindlichkeiten der Einzelgesellschaft sind insbesondere von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen geprägt. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen in 2022 auf 2.157,2 Mio. € (Vorjahr: 1.825,4 Mio. €). Die Bankverbindlichkeiten setzen aus zwei Schuldscheindarlehen von insgesamt 1.100 Mio. €, Konsortialkrediten von insgesamt 550 Mio. €, in Anspruch genommenen bilateralen Kreditvereinbarungen von 200 Mio. €, in Anspruch genommenen bilateralen Betriebsmittellinien von 300 Mio. € sowie Zinsen von 7 Mio. € zusammen. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gingen auf 757,7 Mio. € (Vorjahr: 998,9 Mio. €) zurück und beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Salden im Rahmen des Cash-Managements innerhalb der United Internet Gruppe (748,7 Mio. €), aus Gewinnabführungsverträgen (6,2 Mio. €) sowie aus Leistungsbeziehungen (2,7 Mio. €). Bei den sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 3,4 Mio. € (Vorjahr: 4,6 Mio. €) handelt es sich im Wesentlichen um Umsatzsteuerverbindlichkeiten.

Der Cashflow im Einzelabschluss der Gesellschaft ist geprägt durch Zahlungsmittelzuflüsse aus den Gewinnabführungsverträgen sowie den Dividenden der Beteiligungen.

Gesamtaussage des Vorstands zur wirtschaftlichen Lage der Einzelgesellschaft

Die wirtschaftliche Lage der United Internet AG auf Ebene des Einzelabschlusses ist aufgrund ihrer Rolle als Holding-Gesellschaft im Wesentlichen durch das Beteiligungs- und Finanzergebnis beeinflusst. Insofern gilt die Gesamtaussage des Vorstandes zur wirtschaftlichen Lage im Konzern qualitativ auch für die United Internet AG selbst.

2.5 Corporate Responsibility

Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG sehen sich in der Verpflichtung, durch eine verantwortungsbewusste und langfristig ausgerichtete Unternehmensführung für den Bestand des Unternehmens und für eine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen. Nach dem Selbstverständnis von United Internet geht unternehmerisches Handeln dabei über die Verfolgung wirtschaftlicher Ziele hinaus und beinhaltet auch eine Verpflichtung gegenüber Gesellschaft, Umwelt, Mitarbeitenden und weiteren Stakeholdern.

Die United Internet AG kommt dabei ihrer Berichtspflicht gemäß dem "Gesetz zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstattung der Unternehmen in ihren Lage- und Konzernlageberichten" (CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz, CSR-RUG) (§§ 315b und 315c i. V. m. 289c HGB) nach und veröffentlicht die zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung (nfE) im Rahmen eines separaten Nachhaltigkeitsberichts. Darüber hinaus kommt die Gesellschaft im Nachhaltigkeitsbericht auch ihrer Berichtspflicht nach der EU Taxonomie-Verordnung 2020/​852 des Europäischen Parlaments nach und legt den Anteil nachhaltiger Geschäftsaktivitäten entsprechend offen.

Der Nachhaltigkeitsbericht 2022 der Gesellschaft wird Ende März 2023 (unter https:/​/​www.united-in-ternet.de/​investor-relations/​publikationen/​berichte.html) veröffentlicht und erfüllt sowohl die im CSR-RUG geforderten Angaben sowie weitere Transparenzanforderungen der Stakeholder.

Die im Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichte nfE enthält die gesetzlich geforderten Angaben zu den Aspekten "Umweltbelange" (Kapitel: Ökologische Verantwortung), "Arbeitnehmerbelange" und "Sozialbelange" (Kapitel: Soziale Verantwortung), "Achtung der Menschenrechte" sowie "Bekämpfung von Korruption und Bestechung" (Kapitel: Unternehmerische Verantwortung). Ergänzt werden diese im CSR-RUG als Mindestumfang genannten Aspekte durch das Kapitel "Digitale Verantwortung", welches für United Internet ein wesentlicher Aspekt ist und auch für die Branche besonders relevant ist.

Bei der Berichtserstellung wurden neben dem CSR-RUG die "Sustainability Reporting Standards" der Global Reporting Initiative (GRI) angewendet, international anerkannte Leitlinien für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten. Gemäß der neuen Strukturierung des Standards entspricht der Nachhaltigkeitsbericht der Option: "With reference to the GRI Standards". Sowohl das CSR-RUG als auch die GRI-Standards erwarten eine Darstellung, wie die wesentlichen Themen und ihre Auswirkungen gemanagt werden, insbesondere die verbundenen Ziele und Maßnahmen sowie Verfahren zur Risikoerkennung und -minderung. Zudem wurden die Leitlinien für die Berichterstattung über nichtfinanzielle Informationen der Europäischen Kommission herangezogen, die sich auf die dem CSR-RUG zugrundeliegende EU-Richtlinie 2014/​95/​EU zur Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen durch große kapitalmarktorientierte Unternehmen und Gruppen beziehen.

Zur Festlegung der Inhalte der nfE wurde das Wesentlichkeitsprinzip zugrunde gelegt. Zur Bestimmung der wesentlichen Themen sind die neuen Anforderungen der GRI-Standards sowie die im Januar 2023 in Kraft getretene europäische Reporting-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive - CSRD) maßgeblich gewesen. Dabei wurde das Prinzip der sogenannten doppelten Wesentlichkeit angewendet und sowohl die externe als auch die unternehmensinterne Perspektive berücksichtigt.

Die inhaltliche Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung obliegt dem Aufsichtsrat der Gesellschaft. Unterstützt wird der Aufsichtsrat dabei durch eine inhaltliche Prüfung der nfE im reduzierten Umfang ("limited assurance") durch die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

3. NACHTRAGSBERICHT

Börsengang der Konzerntochter IONOS Group SE

Am 17. Januar 2023 hat die IONOS Group SE im Rahmen einer "Intention to Float" (ITF) gemeinsam mit ihren Aktionären United Internet (75,1 %) und WP XII Venture Holdings II SCSp (24,9 %), ein mit Warburg Pincus verbundenes Unternehmen (zusammen "Warburg Pincus"), offiziell konkrete Pläne für einen Börsengang (IPO) von IONOS bekannt gegeben. Die Aktien sollen, unter Berücksichtigung des Marktumfelds, im 1. Quartal 2023 im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) notiert werden.

Am 27. Januar 2023 haben United Internet und Warburg Pincus per Ad-hoc-Mitteilung mitgeteilt, dass sie den Rahmen für den geplanten Börsengang der IONOS Group SE und die Zulassung ihrer Aktien zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) festgelegt haben. Die Aktien der IONOS Group SE werden in einer Preisspanne von 18,50 € bis 22,50 € angeboten. United Internet und Warburg Pincus bieten jeweils 15 % ihrer Anteile (d. h. insgesamt 21.000.000 nennwertlose Namensaktien) an, was 15.771.000 nennwertlosen Namensaktien aus dem Bestand von United Internet sowie 5.229.000 nennwertlosen Namensaktien aus dem Bestand von Warburg Pincus entspricht. Bis zu 3.150.000 weitere nennwertlose Namensaktien aus den Beständen von United Internet und Warburg Pincus können zur Deckung möglicher Mehrzuteilungen (Greenshoe) angeboten werden.

Am 7. Februar 2023 haben United Internet und Warburg Pincus per Ad-hoc-Mitteilung mitgeteilt, dass sie den finalen Platzierungspreis für die Aktien der IONOS Group SE auf 18,50 € je Aktie festgelegt haben.

Die Aktien der IONOS Group SE werden seit dem 8. Februar 2023 am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) unter der ISIN: DE000A3E00M1, WKN: A3E00M, Ticker Symbol: IOS notiert. Nach dem Börsengang der IONOS Group SE halten United Internet 63,8 % und Warburg Pincus 21,2 % der Aktien. Weitere 15,0 % befinden sich im Streubesitz (Freefloat). Aus dem Anteilsverkauf erhält United Internet einen Bruttoerlös von rund 292 Mio. €, während sich das gesamte Platzierungsvolumen auf rund 389 Mio. € beläuft.

Kapitalherabsetzung durch Einziehung eigener Aktien und öffentliches Aktienrückkaufangebot

Am 14. Februar 2023 hat der Vorstand der United Internet AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien zunächst beschlossen, 2 Mio. eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital der United Internet AG von 194 Mio. € um 2 Mio. € auf 192 Mio. € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduziert sich entsprechend von 194 Mio. Aktien um 2 Mio. Aktien auf 192 Mio. Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien bleibt unverändert bei 1 € je Aktie. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet Aktionäre. Nach der Einziehung der vorgenannten 2 Mio. Aktien hielt die United Internet AG zunächst 5.284.109 eigene Aktien. Dies entsprach ca. 2,75 % des Grundkapitals der Gesellschaft.

Darüber hinaus hat der Vorstand der United Internet AG am 14. Februar 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein öffentliches Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG für insgesamt bis zu 13,9 Mio. Aktien zu einem Preis von 21,00 € je Aktie abzugeben. Das Volumen des Aktienrückkaufangebots betrug somit insgesamt bis zu 291,9 Mio. €. Mit dem öffentlichen Aktienrückkaufangebot machte die United Internet AG von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 20. Mai 2020 erteilten Ermächtigung Gebrauch, nach der bis zum 31. August 2023 Aktien im Umfang von bis zu 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zurückgekauft werden dürfen. Für die Verwendung zurückgekaufter Aktien kommen alle nach der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 zulässigen Zwecke in Betracht. Die Aktien können auch eingezogen werden.

Im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufsangebots wurden der Gesellschaft bis zum Ablauf der Annahmefrist insgesamt 27.553.147 Aktien angedient. Das Angebot bezog sich auf einen Rückerwerb von insgesamt bis zu 13,9 Mio. Aktien. Da die Gesamtzahl der Aktien, für die das Angebot angenommen wurde, diese Maximalzahl überschreitet, wurden die Annahmeerklärungen verhältnismäßig, d. h. im Verhältnis der Anzahl der maximal nach diesem Angebot zu erwerbenden United Internet Aktien, also 13,9 Mio. United Internet Aktien, zur Anzahl der insgesamt zum Rückkauf von den United Internet Aktionären eingereichten United Internet Aktien, berücksichtigt.

Nach Abschluss der am 14. Februar 2023 vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossenen Kapitalherabsetzung durch Einziehung von 2 Mio. eigenen Aktien sowie dem Rückkauf von 13.899.596 Aktien (ohne Spitzenbeträge) im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG hält United Internet nun 19.183.705 eigene Aktien, die 9,99 % des aktuellen Grundkapitals von 192 Mio. Aktien entsprechen. Der Kaufpreis für den Rückkauf der insgesamt 13.899.596 Aktien beläuft sich (angesichts des Angebotspreises von 21,00 € je United Internet Aktie) auf 291,9 Mio. €.

Beschwerde beim Bundeskartellamt

1&1 hat am 24. Februar 2023 eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht. Gegenstand der Beschwerde sind die aus Sicht von 1&1 anhaltenden Behinderungen beim Ausbau ihres 5G-Mobilfunknetzes durch die Vodafone GmbH. Dies verzögert aus Sicht von 1&1 den eigenen Netzausbau, woraus sich aber keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen ergeben.

Trotz des derzeit verzögerten Ausbaus der Antennenstandorte verfolgt 1&1 unverändert das Ziel, mindestens 50 Prozent der Haushalte abzudecken, bereits vor 2030 zu erreichen. Dafür wurden weitere Partner für den Netzausbau akquiriert. Daher erwartet die Gesellschaft, die Verzögerungen im Laufe der Aufbauphase wieder aufzuholen.

Wechsel im Vorstand

Am 10. März 2023 hat United Internet bekannt gegeben, dass Herr Martin Mildner, Finanzvorstand der United Internet AG, auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit bei der United Internet AG zum 31. März 2023 beenden wird. Der Aufsichtsratsvorsitzende Philipp von Bismarck und der CEO Ralph Dommermuth bedauern diese Entscheidung.

Nachfolger von Martin Mildner als CFO der United Internet AG wird am 1. April 2023 Ralf Hartings, der innerhalb der United Internet Gruppe seit 2021 als Finanzvorstand der 1&1 Mail & Media SE tätig ist und diese Position zugleich am 31. März 2023 beenden wird. Ralf Hartings verfügt über langjährige Berufserfahrung im Telekommunikationsbereich, so war er mehr als 15 Jahre international für Vodafone sowie für Verizon Wireless in den USA tätig.

Martin Mildner hat neben den zentralen Aufgaben des Finanzvorstands auch die Shared Services der United Internet AG verantwortet. Diese Zuständigkeit wird ab dem 1. April 2023 auf Markus Huhn übergehen, der an diesem Tag neben Ralph Dommermuth und Ralf Hartings als weiteres Mitglied in den Vorstand einziehen wird. Markus Huhn ist bereits 28 Jahre in der United Internet Gruppe tätig, seit 2008 als Finanzvorstand. Seine aktuelle Aufgabe als CFO der 1&1 AG wird Herr Huhn parallel fortführen.

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 sind bei United Internet keine weiteren Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die größere Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens bzw. des Konzerns mit Auswirkungen auf Rechnungslegung und Berichterstattung haben.

Aussagen zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns und der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts finden sich in Kapitel 4.3 im "Prognosebericht".

4. RISIKO-, CHANCEN- UND PROGNOSEBERICHT

Die Risiko- und Chancenpolitik des United Internet Konzerns orientiert sich an dem Ziel, die Werte des Unternehmens zu erhalten und nachhaltig zu steigern, indem Chancen wahrgenommen und Risiken frühzeitig erkannt und gesteuert werden. Das "gelebte" Risiko- und Chancenmanagement stellt sicher, dass der United Internet Konzern ("United Internet") seine Geschäftstätigkeiten in einem kontrollierten Unternehmensumfeld ausüben kann. Das Risiko- und Chancenmanagement regelt den verantwortungsvollen Umgang mit Unsicherheiten, die mit unternehmerischem Handeln stets verbunden sind.

4.1 Risikobericht

Risikomanagement

Konzeption, Organisation und Aufgabe des Risikomanagements von United Internet werden von Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG vorgegeben und im Rahmen einer konzernweit verfügbaren und gültigen Risikomanagementstrategie sowie dem Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Diese Vorgaben werden laufend an die sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst und kontinuierlich weiterentwickelt. Das Konzern-Risikomanagement koordiniert die Umsetzung und Weiterentwicklung des Risikomanagementsystems und ist im Auftrag des Vorstands für den zentral gesteuerten Risikomanagementprozess verantwortlich. Das Risikomanagement-System umfasst ausschließlich die Risiken des Konzerns, während die Verantwortung für das frühzeitige und kontinuierliche Identifizieren, Bewerten und Steuern von Chancen direkt dem Konzernvorstand sowie den operativen Führungsebenen in den jeweiligen Segmenten obliegt.

Das Konzern-Risikomanagement (Corporate Risk Management) wird vom Risikomanagement der jeweiligen Segmente (Company Risk Management) unterstützt. Zur Unterstützung des Segment-Risikomanagements sind zusätzlich dezentrale Risikomanager in den für den Geschäftserfolg der Gesellschaft besonders wesentlichen Geschäftsbereichen (bspw. in den Bereichen "Technik und Entwicklung" der Gesellschaften) installiert. Für den konzernweiten Austausch und den Abgleich von Risikoinformationen finden regelmäßige Risk-Manager-Meetings zwischen den Risikomanagern sowie auch mit den unternehmensweiten, querschnittsverantwortlichen Stellen statt.

Die Abteilung Corporate Audit (Interne Revision) prüft in regelmäßigen Abständen die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Der Abschlussprüfer prüft im Rahmen des gesetzlichen Prüfungsauftrags für den Jahresabschluss und den Konzernabschluss, ob das Risikofrüherkennungssystem grundsätzlich geeignet ist, bestandsgefährdende Risiken und Entwicklungen so frühzeitig zu erkennen, dass diesen rechtzeitig entgegengewirkt werden kann. Das System entspricht den gesetzlichen Anforderungen an ein Risikofrüherkennungssystem, steht im Einklang mit dem zum Zeitpunkt der letzten Entsprechenserklärung der United Internet AG geltenden Fassung des Deutschen Corporate Governance Kodex und orientiert sich in seiner Ausgestaltung an den in der internationalen ISO Norm "ISO 31000:2018" festgelegten Merkmalen. Der Aufsichtsrat überprüft gemäß den Vorschriften des Aktiengesetzes die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems.

Methoden und Ziele des Risikomanagements

Das Risikomanagementsystem umfasst die Maßnahmen, die es United Internet erlauben, mögliche Risiken, die die Erreichung der Unternehmensziele gefährden könnten, frühzeitig durch Assessments und Frühwarnsysteme zu erkennen, monetär und Szenario-orientiert zu bewerten, zu steuern und zu überwachen. Das Ziel des konzernweit etablierten und IT-unterstützten Risikomanagements ist es dabei, dem Management die größtmögliche Transparenz über die tatsächliche Risikosituation, deren Veränderung sowie der verfügbaren Handlungsoptionen zu verschaffen, um so das bewusste Eingehen oder das Vermeiden von Risiken zu ermöglichen. Unternehmensgefährdende Risiken sind dabei grundsätzlich zu vermeiden. Hierbei ist konzernweit immer eine über die regulären Berichtswege etablierte indirekte Anbindung und für alle wesentlichen Geschäftsbereiche eine direkte Anbindung an das konzernweit etablierte zentrale Risikomanagement mit definierten Zuständigkeiten realisiert. Damit wird die Vollständigkeit der erfassten Risiken im Risikomanagementsystem sichergestellt.

Der Status der wesentlichen Risiken wird viermal im Jahr in Berichtsform an Vorstand und Aufsichtsrat kommuniziert.

Bei identifizierten, unvermittelt wirkenden erheblichen Risiken und Risikoveränderungen wird eine Ad-hoc-Berichtspflicht ausgelöst. Das Risiko wird dann unverzüglich an den Finanzvorstand der United Internet AG gemeldet und von diesem gegebenenfalls auch an den Aufsichtsrat berichtet. Auf diesem Wege können wesentliche Risiken schnellstmöglich adressiert werden.

Die Bewertung der Risiken erfolgt in einer Netto-Betrachtung, d. h. Effekte durch mitigierende Maßnahmen werden erst nach Umsetzung der Maßnahme in der Risikobewertung berücksichtigt.

Risiken im United Internet Konzern

Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis einer konsolidierten Betrachtung aller bekannten wesentlichen Risiken. Aus der Gesamtheit dieser im Konzern identifizierten Risiken erläutern die folgenden Abschnitte die aus Sicht der Gesellschaft wesentlichen Risikofelder.

Ausgangspunkt zur Einschätzung der Wesentlichkeit der Risiken bilden die Ausprägungen "Eintrittswahrscheinlichkeit" und "potenzieller Schaden". Der potenzielle Schaden umfasst dabei den potenziell entgehenden Umsatz sowie potenzielle externe und interne Aufwände. Ausgehend von der Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellem Schaden werden die Risiken wie folgt in die drei Risikoeinstufungen "bedeutende", "moderate" und "geringe Risiken" kategorisiert.

Konkrete Einschätzungen seitens des Vorstands der Gesellschaft zur Risikosituation des Konzerns sowie zu Eintrittswahrscheinlichkeit, potenziellem Schaden und der daraus abgeleiteten Risikoeinstufung der im Folgenden beschriebenen Risiken befinden sich am Ende dieses Risikoberichts.

Strategie

Beteiligungen & Investitionen

Der Erwerb und das Halten von Beteiligungen sowie die Tätigung von strategischen Investitionen stellen einen wesentlichen Erfolgsfaktor der United Internet AG dar. Neben einem besseren Zugang zu bestehenden und neuen Wachstumsmärkten und zu neuen Technologien /​ Know-how dienen Beteiligungen und Investitionen auch der Erschließung von Synergie- und Wachstumspotenzialen. Mit diesen Chancen gehen gleichzeitig auch Risiken einher. So besteht die Gefahr, dass die erhofften Potenziale nicht wie erwartet ausgeschöpft werden können oder erworbene Beteiligungen sich nicht wie prognostiziert entwickeln (außerplanmäßige Abschreibungen /​ Impairments, Veräußerungsverluste, Dividendenausfall oder Verminderung der stillen Reserven).

Alle Beteiligungen unterliegen deshalb einem kontinuierlichen Überwachungsprozess durch das Beteiligungsmanagement und werden bei Bedarf zeitnah unterstützt. Dieses Risiko ist weitgehend ohne EBITDA-Relevanz, da im Eintrittsfall überwiegend nicht-cashwirksame Wertminderungen entstehen. Die Werthaltigkeit der getätigten Investitionen wird von Management und Controlling fortlaufend überwacht.

Geschäftsentwicklung & Innovationen

Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor für United Internet ist es, neue und ständig verbesserte Produkte und Services zu entwickeln, um Umsätze und Ergebnisse zu steigern, neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kundenverhältnisse auszubauen. Dabei besteht das Risiko, dass Neuentwicklungen zu spät auf den Markt kommen oder seitens der Zielgruppe nicht wie erwartet angenommen werden.

Diesen Risiken begegnet United Internet durch eine intensive und permanente Markt-, Produkt- und Wettbewerbsbeobachtung sowie eine ständig auf das Feedback der Kunden reagierende Produktentwicklung.

Im Rahmen der Diversifikation des Geschäftsmodells bzw. der Erweiterung der Wertschöpfungskette steigt United Internet gelegentlich in neue Märkte bzw. in vor- oder nachgelagerte Märkte ein. So hat der Vorstand der 1&1 AG, ein Tochterunternehmen der United Internet AG, mit Zustimmung seines Aufsichtsrates auf Basis der in 2019 erworbenen Mobilfunkfrequenzen in den Bereichen 2 GHz und 3,6 GHz den Aufbau und Betrieb eines leistungsfähigen 5G Mobilfunknetzes beschlossen. Mit dem Aufbau und dem Betrieb des eigenen Netzes plant die Gesellschaft die Wertschöpfung im Mobilfunkgeschäft weiter zu vergrößern, neue Geschäftsfelder zu erschließen und eine größere Unabhängigkeit von dem Bezug von Vorleistungen anderer Netzbetreiber zu erlangen.

1&1 baut das Mobilfunknetz insbesondere mit dem japanischen Technologie-Konzern und ausgewiesenen Open-RAN-Experten Rakuten als Generalunternehmer. Gemeinsam bauen Rakuten und 1&1 das europaweit erste vollständig virtualisierte Mobilfunknetz auf Basis der neuartigen Open-RAN-Technologie. Durch die Nutzung der Open-RAN-Technologie wird die Unabhängigkeit von den Netzwerkausrüstern vergrößert. Unverändert bestehen Risiken, dass der Netzaufbau nicht in der erwarteten Geschwindigkeit erfolgen kann. Lieferschwierigkeiten bei der erforderlichen Hardware oder Verzögerungen bei der Standortsuche sind potenzielle Risiken.

1&1 hat bei der Auswahl der Partner für den Netzaufbau großen Wert daraufgelegt, diese Risiken zu minimieren. So hat Rakuten, der als Generalunternehmer tätige Partner für die aktive Netztechnik, als erster und einziger Netzausrüster auf der Welt ein Mobilfunknetz auf Basis der neuen Open-RAN-Technologie in Japan gebaut, so dass 1&1 von den dort gewonnen Erfahrungen und der Lernkurve profitieren können. Die Partner für die passive Technik sind etablierte und in Europa führende Unternehmen für Funkturminfrastruktur, so dass 1&1 von einer bereits vorhandenen Infrastruktur profitieren kann.

Dennoch haben sich im Jahr 2022 bereits erste Verzögerungen bei der Errichtung von Antennenstandorten ergeben. Die Verzögerungen waren den Lieferproblemen von Vorleistern geschuldet. Verzögerungen beim Netzaufbau können dazu führen, dass bis zur vollständigen Errichtung des Mobilfunknetzes mehr Vorleistungen extern bezogen werden müssen als geplant, was einen negativen Einfluss auf die Wertschöpfung hätte.

Um dem Risiko angemessen zu begegnen, ist 1&1 weitere Partnerschaften für die Akquise von Antennenstandorten sowie für die eigene Errichtung von Antennenstandorten eingegangen.

Kooperationen & Outsourcing

Einige Unternehmensbereiche von United Internet arbeiten mit spezialisierten Kooperations- und Outsourcing-Partnern zusammen. Dabei stehen Ziele wie bspw. die Konzentration auf das eigentliche Kerngeschäft, Kostenreduktion oder das Partizipieren am Fachwissen des Partners im Vordergrund. Mit diesen Chancen gehen gleichzeitig auch Gefahren in Form von Abhängigkeiten von externen Dienstleistern sowie Vertrags- und Ausfallrisiken einher.

Zur Reduzierung dieser Risiken wird vor größeren Vertragsabschlüssen mit externen Dienstleistern eine detaillierte Marktanalyse sowie eine Due Diligence Prüfung durchgeführt und auch nach Vertragsabschluss ein enger und partnerschaftlicher Austausch mit den Kooperations- und Outsourcing-Partnern aufrechterhalten.

Organisationsstruktur & Entscheidungsfindung

Die Wahl der geeigneten Organisationsstruktur ist wesentlich für die Effizienz und den Erfolg des Unternehmens. Neben der Organisationsstruktur ist der Geschäftserfolg maßgeblich vom Treffen richtiger Entscheidungen abhängig. Die Grundlage von Entscheidungen kann hierbei von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel der eingeschränkten Flexibilität durch vorhandene Geschäftsprozesse und Strukturen oder Missverständnisse bedingt durch Unklarheiten in der Definition von Kennzahlen negativ beeinflusst werden. Sollte die Effizienz durch einen oder mehrere Faktoren gefährdet sein, stellt dies ein strategisches Risiko für United Internet dar, welches, sofern wirtschaftlich sinnvoll, vermieden werden sollte.

United Internet sieht sich hier, aufgrund der hohen Agilität in der Organisation, generell gut aufgestellt und unternimmt eine Vielzahl an Maßnahmen zur Vereinheitlichung und Optimierung von Prozessen, Strukturen und Kennzahlen.

Aktuell sind United Internet keine wesentlichen Risiken in diesem Bereich bekannt.

Personalentwicklung & -bindung

Hoch qualifizierte und gut ausgebildete Mitarbeitende bilden die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg von United Internet. Neben der erfolgreichen Rekrutierung von qualifiziertem Personal (siehe auch Risiko "Personalbeschaffung"), sind die Personalentwicklung und die langfristige Bindung von Leistungsträgern an das Unternehmen von strategischer Bedeutung. Wenn es nicht gelingt, Führungskräfte und Mitarbeitende mit speziellem Fach- oder Technologiewissen weiterzuentwickeln und an die Gesellschaft zu binden, besteht die Gefahr, dass United Internet nicht in der Lage sein könnte, seiner Geschäftstätigkeit effektiv nachzugehen und ihre Wachstumsziele zu erreichen. Durch eine konzentrierte Ansammlung von strategischem Wissen und Fähigkeiten (sogenanntes Kopfmonopol) kann es bei einem Ausfall eines entsprechenden Mitarbeitenden zu erheblichen Auswirkungen bei der Leistungserstellung der Gesellschaft kommen.

United Internet wirkt diesem Risiko entgegen, indem Mitarbeitenden- und Führungskompetenzen ständig gefördert werden. So werden gezielt Maßnahmen zur beruflichen Weiterentwicklung, Mentoren- und Coaching-Programme sowie besondere Angebote für Potenzialträger angeboten, die auf die Personalentwicklung und -bindung von Talenten und Führungskompetenzen ausgerichtet sind.

Für weitere Informationen zu Themen wie "Personalstrategie und Organisation", "Aus- und Weiterbildung", "Diversität und Chancengleichheit" sowie "Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" wird auf das Kapitel "United Internet als Arbeitgeber" im Nachhaltigkeitsbericht 2022 der United Internet AG verwiesen, der Ende März 2023 (unter https:/​/​www.united-internet.de/​investor-relations/​publikatio-nen/​berichte.html) veröffentlicht wird.

Markt

Absatzmarkt & Wettbewerb

Die Märkte, in denen United Internet aktiv ist, sind durch einen starken und anhaltenden Wettbewerb geprägt. Abhängig von der Strategie der am Markt beteiligten Parteien können unterschiedliche Effekte auftreten, die u. a. eine Anpassung der eigenen Geschäftsmodelle oder der eigenen Preispolitik nach sich ziehen können. Auch durch den Markteintritt von neuen Wettbewerbern könnten Marktanteile, Wachstumsziele oder Margen gefährden werden. United Internet steigt zudem selbst gelegentlich in neue, zusätzliche Märkte mit großen Wettbewerbern ein. Mit einer solchen unternehmerischen Entscheidung sind stets auch neue Risiken verbunden.

United Internet versucht diese Risiken mit einer detaillierten Planung auf Basis interner Erfahrungswerte und externer Marktstudien sowie durch ein ständiges Monitoring von Markt und Wettbewerb zu minimieren.

Beschaffungsmarkt

Eine Lücke in der Beschaffung bzw. der Lieferung von zum Unternehmensbetrieb benötigen Ressourcen kann ebenfalls zu Engpässen oder Ausfällen bei United Internet führen. Dies betrifft sowohl den Einkauf von Hardware als auch den Bezug von Vorleistungen. Preiserhöhungen der eingekauften Produkte und Leistungen stellen ein Risiko für die zu erzielenden Produktmargen dar. Eingeplante positive Effekte aus vertraglich fixierten Preisanpassungsrunden können aufgrund von zeitlichen Verzögerungen zu Risiken für die periodische Zielerreichung des Unternehmens werden.

United Internet begegnet diesen Risiken durch die Zusammenarbeit mit mehreren und langfristig gebundenen Dienstleistern und Lieferanten, vertraglichen Verpflichtungen sowie - sofern wirtschaftlich sinnvoll - einem Ausbau der eigenen Wertschöpfungskette. Zwar können erhebliche und unvorhersehbare Entwicklungen auf dem Beschaffungsmarkt durch Ereignisse, wie z. B. dem Ukraine-Krieg, nicht vollständig abgefedert, aber durch präventive Maßnahmen wie zum Beispiel der zügigen Aufstockung der Lagerbestände entgegengewirkt werden.

Finanzmarkt

United Internet ist mit seinen Aktivitäten grundsätzlich Risiken am Finanzmarkt ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für Risiken aus der Änderung von Zinssätzen sowie von Wechselkursen.

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Zinsen

Die Gesellschaft ist Zinsrisiken ausgesetzt, da Finanzmittel im Wesentlichen zu variablen Zinssätzen mit unterschiedlichen Laufzeiten aufgenommen wurden. Die Gesellschaft prüft auf der Grundlage der Liquiditätsplanung ständig die verschiedenen Anlagemöglichkeiten der liquiden Mittel und die Konditionen der Finanzschulden. Ein entstehender Finanzierungsbedarf wird mittels geeigneter Instrumente zur Liquiditätssteuerung gedeckt. Liquiditätsüberschüsse werden bestmöglich im Geldmarkt angelegt. Aufgrund der Entwicklung auf den weltweiten Finanzmärkten, also der globalen Anpassungen der Leitzinsen, erhöhte sich das Zinsrisiko zwar leicht, ermöglicht aber auch Chancen aus verbesserten Geldanlagemöglichkeiten. Marktzinsänderungen können sich auf das Zinsergebnis auswirken und gehen in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten ein. Zur Darstellung von Marktrisiken verwendet United Internet eine Sensitivitätsanalyse, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf das Ergebnis vor Steuern zeigt. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag bezogen werden.
Währung

Das Währungsrisiko resultiert vornehmlich aus der operativen Geschäftstätigkeit (wenn Umsatzerlöse und /​ oder Aufwendungen auf eine von der funktionalen Währung des Konzerns abweichende Währung lauten) und den Netto-Investitionen in ausländischen Tochterunternehmen.

Personalbeschaffungsmarkt

Es ist von zentraler Bedeutung für United Internet, dass die personellen Ressourcen effektiv gesteuert werden, damit der kurz-, mittel- und auch langfristige Bedarf an Mitarbeitenden und die erforderlichen Fachkenntnisse sichergestellt werden. Wenn es nicht gelingt, Führungskräfte und Mitarbeitende mit speziellem Fach- und Technologiewissen zu gewinnen, wäre United Internet nicht in der Lage, seiner Geschäftstätigkeit effektiv nachzugehen und seine Wachstumsziele zu erreichen.

Als attraktiver Arbeitgeber sieht sich United Internet gut aufgestellt, um auch künftig hervorragend qualifizierte Fach- und Führungskräfte mit Potenzial zur Steigerung des Geschäftserfolgs einstellen zu können. Dies wurde wie schon in den vergangenen Jahren durch das Top Employers Institute mit der Auszeichnung "Top Arbeitgeber 2022" bestätigt.

Für weitere Informationen zu Themen wie "Personalstrategie und Organisation", "Aus- und Weiterbildung", "Diversität und Chancengleichheit" sowie "Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz" wird auf das Kapitel "United Internet als Arbeitgeber" im Nachhaltigkeitsbericht 2022 der United Internet AG verwiesen, der Ende März 2023 (unter https:/​/​www.united-internet.de/​investor-relations/​publikatio-nen/​berichte.html) veröffentlicht wird.

Leistungserstellung

Arbeitsabläufe & -prozesse

Vor dem Hintergrund der stetig steigenden Komplexität und Interoperabilität der angebotenen Produkte sind zunehmend steigende Anforderungen an die Weiterentwicklung der internen Arbeitsabläufe und -prozesse zu verzeichnen. Dies geht mit ständig wachsenden Abstimmungs- und Koordinationsaufwänden einher. Die besondere Herausforderung liegt hierbei neben der Sicherstellung der Qualitätsstandards vor allem in der Anpassung an das sich immer schneller vollziehende Marktgeschehen - und das auf vielen unterschiedlichen in- und ausländischen Märkten.

Diesen Risiken begegnet die Gesellschaft mit einer ständigen Weiterentwicklung und Verbesserung der internen Abläufe und Prozesse, der gezielten Bündelung und Bindung von Experten und Kompetenzträgern sowie der kontinuierlichen Optimierung der organisatorischen Strukturen.

Informationssicherheit

United Internet realisiert den Unternehmenserfolg im Wesentlichen im Telekommunikationsmarkt sowie im Umfeld des Internets. Zur Leistungserbringung werden im Rahmen der Geschäftsprozesse Informations- und Telekommunikationstechnologien (Rechenzentren, Übertragungssysteme, Vermittlungsknoten u. a.) eingesetzt, die stark mit dem Internet vernetzt sind und deren Verfügbarkeit durch Bedrohungen aus dem Internet gefährdet werden können.

Um solchen Risiken weiterhin schnell begegnen zu können, wird das bestehende Überwachungs-, Gebäudezutritts- und Alarmierungssystem inklusive der nötigen Prozesse und Dokumentationen kontinuierlich optimiert.

Es besteht zudem das Risiko eines Hackerangriffs mit dem Ziel, Kundendaten auszuspionieren, zu löschen oder Leistungen missbräuchlich in Anspruch zu nehmen. Auch im Geschäftsjahr 2022 war eine ansteigende Professionalisierung der Angreifer und ihrer Angriffsmethoden zu beobachten. Die Zahl neu erkannter Schadprogrammvarianten hat nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) im Zeitraum 1. Juni 2021 bis 31. Mai 2022 um rund 116,6 Mio. zugenommen. Angriffskampagnen mit Bezug auf den Ukraine-Krieg waren laut der Behörde für deutsche Ziele nicht ersichtlich -anders als im NATO-Raum insgesamt.

United Internet begegnet diesem Risiko mit dem Einsatz von Virenscannern, Firewalling-Konzepten, eigens initiierten Tests und diversen technischen Kontrollmechanismen.

Die Bedrohungspotenziale aus dem Internet stellen für United Internet hinsichtlich ihrer Auswirkungen eine der größten Risikogruppe dar, die insgesamt durch eine Vielzahl an technischen und organisatorischen Maßnahmen überprüft und vermindert werden. Insbesondere seien hier der Betrieb und die kontinuierliche Verbesserung des Sicherheitsmanagementsystems sowie der stetige Ausbau der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) der Systeme genannt.

Kapazitätsengpässe

Aufgrund von temporärer oder dauerhafter Knappheit von technischen Ressourcen, z. B. durch temporäre Überbelastung von Systemen oder dem Fehlen von Ressourcen zum Betrieb der Rechenzentren, könnten die vorhandenen Kapazitäten überschritten und in Folge die geplante Leistungserstellung gefährdet werden und entsprechende Umsatzausfälle drohen. Nicht berücksichtigt werden hier Risiken aus der Beschaffung von Ressourcen wie bspw. Produkte oder Dienstleistungen am Markt.

Um diesen Risiken zu begegnen, werden neben dem engen Austausch mit z. B. Energielieferanten und den mit diesen vereinbarten Notfallkonzepten im Umfeld der Rechenzentren, mehrere interne Lager betrieben, welche kontinuierlich den Lieferzeiten des Weltmarktes angepasst werden. Sollte es zu Ausfällen kommen, können diese aufgrund vorgenannter Maßnahmen kurzfristig kompensiert werden.

Projekte

Die klassischen Projektziele Qualität, Zeit und Budget werden vor bzw. bei Start eines Projektes festgelegt und sind folglich Gegenstand unternehmerischer Planung. Werden im Rahmen der Planung bzw. der Projektierung bereits potenzielle Risiken sichtbar oder werden im Verlauf der Umsetzung eines Projektes negative Abweichungen von diesen Planungen erkennbar, werden diese bei den Risiken erfasst. Darüber hinaus können in Projekten auch Risiken liegen, die zwar auf das Projekt selbst keine Auswirkungen haben, sich jedoch im Anschluss an das Projekt ergeben (z. B. Sicherheitsschwachstellen in einem neuen Software-Code).

Durch ein aktives Projektmanagement werden bereits während des Projekts risikomindernde Maßnahmen durchgeführt. Zur Reduzierung der vorgenannten Risiken finden neben der Aufrechterhaltung des bereits vorhandenen professionellen Projektmanagements regelmäßig spezialisierte Schulungen zum Projektmanagement statt, um z. B. die Aspekte Sicherheit- oder Datenschutzanforderungen zu steigern. Die Projektziele werden zudem durch Management und Controlling eng überwacht.

Technischer Anlagenbetrieb

Die Produkte von United Internet sowie die dazu benötigten Geschäftsprozesse basieren auf einer komplexen technischen Infrastruktur und einer Vielzahl erfolgskritischer Softwaresysteme (Server, Kundenverwaltungsdatenbanken, Statistiksysteme etc.). Die ständige Anpassung an sich verändernde Kundenbedürfnisse führt zu einer zunehmenden Komplexität dieser technischen Infrastruktur, an der regelmäßige Änderungen vorgenommen werden müssen. In der Folge, aber auch durch größere Umstellungen wie bspw. Migrationen von Datenbeständen, kann es zu vielfältigen Störungen oder Ausfällen kommen. Sollten davon z. B. Leistungssysteme betroffen sein, könnte United Internet gegenüber seinen Kunden die zugesicherte Leistung nicht oder vorübergehend nicht mehr erbringen.

Diesen Risiken begegnet die Gesellschaft durch gezielte Architekturanpassungen, Qualitätssicherheitsmaßnahmen und eine räumlich getrennte (georedundante) Auslegung der Kernfunktionalitäten.

Für den Betrieb der Systeme besteht das Risiko gezielter Angriffe von innen und außen, z. B. durch Hacker oder durch Manipulation seitens zugriffsberechtigter Mitarbeitender, die Ausfälle oder Verschlechterungen der Services nach sich ziehen könnten.

Um diesem Risiko zu begegnen, werden verschiedene soft- und hardwarebasierte Sicherheitsvorkehrungen eingesetzt, die Infrastruktur und Verfügbarkeit schützen. Durch die Teilung von Aufgaben werden risikobehaftete Handlungen oder Geschäftsvorfälle nicht von einem Mitarbeitenden allein, sondern nach dem "Vier-Augen-Prinzip" ausgeführt. Manuelle und technische Zugriffsbeschränkungen stellen darüber hinaus sicher, dass Mitarbeitende nur in ihren Verantwortungsbereichen tätig sind. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme gegen Datenverlust werden die vorhandenen Datenbestände einer regelmäßigen Datensicherung unterzogen und in georedundanten Rechenzentren gespeichert.

Compliance

Datenschutz

Es kann nie vollständig ausgeschlossen werden, dass Datenschutzbestimmungen, bspw. durch menschliches Fehlverhalten oder technische Schwachstellen verletzt werden. In einem solchen Fall drohen United Internet Bußgelder und der Verlust von Kundenvertrauen.

United Internet speichert die Daten seiner Kunden auf Servern in nach internationalen Sicherheitsstandards zertifizierten firmeneigenen sowie in angemieteten Rechenzentren. Der Umgang mit diesen Daten unterliegt umfangreichen gesetzlichen Vorgaben.

Die Gesellschaft ist sich dieser großen Verantwortung bewusst und räumt dem Datenschutz einen hohen Stellenwert und besondere Beachtung ein. Durch den Einsatz neuester Technologien, die ständige Überprüfung der datenschutzrechtlichen und sonstigen gesetzlichen Vorgaben, durch umfangreiche datenschutzrechtliche Schulungsprogramme für Mitarbeitende sowie die möglichst frühzeitige Einbindung von Datenschutzaspekten und -anforderungen in die Produktentwicklung investiert United Internet kontinuierlich in die Verbesserung des Datenschutzniveaus.

Seit Mai 2018 gelten die neuen Regeln der EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO). Aufgrund der Erhöhung der Sanktionen bei Pflichtverletzungen ist die Auswirkung von Datenschutzrisiken gestiegen. Neben der Erhöhung der Sanktionen beinhalten die EU-DSGVO u. a. auch Neuregelungen bezüglich Einwilligungserklärungen sowie neue Meldepflichten gegenüber Behörden und Betroffenen im Falle von Datenverlust. Mit dem Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG) sind zum 1. Dezember 2021 die datenschutzrechtlichen Regelungen des Telekommunikationsgesetzes (TKG) und Telemediengesetzes (TMG) in ein eigenständiges Gesetz überführt worden.

Fehlverhalten & Regelwidrigkeiten

Die Nichteinhaltung oder Nichtbeachtung gesellschaftlicher Normen, Trends und Besonderheiten kann zu Fehlverhalten und Fehlentscheidungen und damit zu Einnahmeverlusten und -ausfällen führen. Als international agierendes Unternehmen steht United Internet außerdem vor der Herausforderung, auch im Bereich der internen Abläufe und Prozesse solchen negativen Faktoren durch ein adäquates Management zu begegnen. Nicht jede Entscheidung oder geschäftliche Praxis, die aus juristischer Sicht nicht zu beanstanden ist, ist dies auch im jeweiligen kulturellen, ethischen oder sozialen Kontext.

Den Risiken aus Fehlverhalten und Regelwidrigkeiten begegnet United Internet unter anderem mit der "Kultur des Miteinanders", der Bereitstellung eines Verhaltenskodexes, dem länderspezifischen Management sowie Compliance als integralem Bestandteil der Unternehmenskultur.

Gesetzgebung & Regulierung

Änderungen der bestehenden Gesetzgebung, der Erlass neuer Gesetze sowie Änderungen bei staatlichen Regulierungsthemen können unerwartete negative Auswirkungen auf die durch United Internet verfolgten Geschäftsmodelle und deren Weiterentwicklung haben. Die Entscheidungen der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts haben Einfluss auf den Netzzugang und die Gestaltung der Internetzugangstarife. Preiserhöhungen der Leitungsbetreiber, von denen United Internet Vorleistungen für die eigenen Kunden bezieht, könnten sich negativ auf die Profitabilität der Tarife auswirken. Gleichermaßen besteht die Möglichkeit, dass eine fehlende Regulierung das Marktumfeld für United Internet verschlechtert.

Der Frequenzerwerb im Jahr 2019 durch 1&1 war an die Erfüllung bestimmter regulatorischer Auflagen geknüpft. Unter anderem war 1&1 verpflichtet, bis Ende 2022 1.000 5G-Basisstationen anteilig verteilt auf die einzelnen Bundesländer in Betrieb zu nehmen. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten der von 1&1 mit der Bereitstellung der Antennenstandorte beauftragten Vorleister hat 1&1 diesen Zielwert bis Ende 2022 deutlich verfehlt. Die Einhaltung der Frequenzauflagen wird von der Bundesnetzagentur eng überwacht. Als Sanktion bei Nicht-Einhaltung kämen ein Bußgeld sowie im äußersten Fall der Widerruf der Frequenznutzungsrechte in Betracht. Infolge des verfehlten Ausbauziels zum Jahresende 2022 erwägt die Bundesnetzagentur derzeit eine entsprechende Sanktion in Form eines Bußgeldes. Darüber hinaus bestehen die Auflagen, dass mit dem Mobilfunknetz im Jahr 2025 25 Prozent der Haushalte abzudecken sind und im Jahr 2030 50 Prozent. Ein Verfehlen dieser Ziele könnte ebenfalls Bußgelder oder im äußersten Fall den Frequenzentzug nach sich ziehen.

Im Geschäftsjahr 2022 traten die "fairen Verbraucherverträge" in Kraft, welche den Kundenschutz für die elektronische Kommunikation stärker in den Fokus rücken. Verstöße gegen die Vorgaben könnten mit Bußgeldern geahndet werden. Die von der United Internet Gruppe angebotenen Produkte und Dienstleistungen wurden daher hinsichtlich der neuen Gesetzeslage angepasst und geforderte Neuerungen, wie den "Kündigungs-Button", eingefügt.

United Internet begegnet dem tendenziell steigenden Regulierungsrisiko durch eine Zusammenarbeit mit mehreren Vorleistungspartnern und einer aktiven Verbandsarbeit.

Rechtsstreitigkeiten

United Internet ist gegenwärtig an verschiedenen Rechtsstreitigkeiten und Schiedsverfahren beteiligt, die sich aus den normalen Geschäftstätigkeiten ergeben. Der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten ist naturgemäß ungewiss und stellt daher ein Risiko dar. Sofern die Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden kann, sind die Risiken aus den Rechtsstreitigkeiten in den Rückstellungen, sofern erforderlich, berücksichtigt.

Die United Internet Gruppe ist gegenwärtig an verschiedenen Rechtsstreitigkeiten und Schiedsverfahren beteiligt, die sich aus der normalen Geschäftstätigkeit ergeben. Im Jahr 2019 hat ein Vorleister Ansprüche im niedrigen dreistelligen Millionenbereich gegenüber der 1&1 angemeldet (im Rahmen der internen Klassifizierung sind Beträge bis zu 333 Mio. € als niedriger dreistelliger Millionenbetrag definiert, die angemeldeten Ansprüche übersteigen diesen Betrag auch in Summe nicht). 1&1 sieht die Ansprüche der jeweiligen Gegenpartei als unbegründet an und hält einen Ressourcenabfluss für nicht wahrscheinlich. Der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten ist naturgemäß ungewiss und stellt daher ein Risiko dar. Sofern die Höhe der Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden kann, sind die Risiken aus den Rechtsstreitigkeiten in den Rückstellungen berücksichtigt.

Steuerliche Risiken

United Internet als international agierendes Unternehmen unterliegt den in den jeweiligen Ländern geltenden steuerlichen Rechtsvorschriften. Aus Änderungen der Steuergesetze und Doppelbesteuerungsabkommen, der Rechtsprechung sowie der unterschiedlichen Auslegung existierender Vorschriften können sich Risiken ergeben.

United Internet begegnet diesen Risiken durch den kontinuierlichen Ausbau des bestehenden Tax-Managements.

Finanzen

Finanzierung

Die im Wesentlichen bei der United Internet AG im Zuge der Finanzierung ihrer Geschäftstätigkeit entstehenden finanziellen Verbindlichkeiten umfassen Bankdarlehen, Kontokorrentkredite sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten. Die United Internet AG verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte, die unmittelbar aus ihrer Geschäftstätigkeit resultieren. Diese umfassen im Wesentlichen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Die Gesellschaft verfügte zum Bilanzstichtag fast ausschließlich über originäre Finanzinstrumente.

Ziel des Finanzrisikomanagements ist es, Risiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen.

Fraud & Forderungsausfall

Um dem dynamischen Kundenwachstum sowie einer möglichst schnellen Leistungsbereitstellung im Sinne des Kunden Rechnung zu tragen, sind die Bestell- und Bereitstellungsprozesse von United Internet - wie bei vielen großen Unternehmen im Massenmarktgeschäft - weitgehend automatisiert. Diese automatisierten Prozesse bieten naturgemäß Angriffsmöglichkeiten für Betrüger. Aufgrund der hohen Attraktivität der angebotenen Produkte und Services, erhöhen sich neben der Anzahl der Kunden auch die Anzahl von Nichtzahlern und Betrügern. Als Folge sind steigende Forderungsausfälle zu verzeichnen.

United Internet versucht, durch den permanenten Ausbau des Fraud-Managements, durch eine enge Zusammenarbeit mit Vordienstleistern sowie durch entsprechende Produktgestaltung Fraud-Angriffe zu vermeiden oder zumindest frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden.

Liquidität

Das Liquiditätsrisiko der United Internet AG besteht grundsätzlich darin, dass die Gesellschaft möglicherweise ihren finanziellen Verpflichtungen - bspw. der Tilgung von Finanzschulden - nicht nachkommen könnte. Ziel der Gesellschaft ist die kontinuierliche Deckung des Finanzmittelbedarfs und die Sicherstellung der Flexibilität, auch durch die Nutzung von Kontokorrentkrediten und Darlehen.

Im Cash-Management wird der konzernweite Bedarf und Überschuss an Zahlungsmitteln zentral ermittelt. Durch das konzerninterne Saldieren (Netting) von Bedarf und Überschuss wird die Anzahl externer Bankgeschäfte auf ein Mindestmaß reduziert. Dies geschieht unter anderem durch den Einsatz von Cash-Pooling-Verfahren. Die Gesellschaft hat zur Steuerung ihrer Bankkonten und der internen Verrechnungskonten sowie zur Durchführung automatisierter Zahlungsvorgänge standardisierte Prozesse und Systeme etabliert. Neben der operativen Liquidität unterhält die United Internet AG auch weitere Liquiditätsreserven, die kurzfristig verfügbar sind.

Höhere Gewalt

Aufgrund von externen Ereignissen wie beispielweise Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen, Tsunamis usw.), personelle Krisen (Pandemien, Streiks usw.), infrastrukturelle Krisen (Stromausfälle, Beschädigungen von Straßen usw.) oder Gewaltereignisse (Amokläufe, Terrorangriffe, Krieg usw.) kann es zur Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebs von United Internet kommen.

United Internet begegnet diesen Risiken soweit möglich mit einer Vielzahl verschiedener Maßnahmen. Beispiele sind die Einrichtung von Gebäudezutrittsbeschränkungen, der Betrieb von georedundanten Rechenzentren oder Hygienevorkehrungen, standortunabhängige Arbeitsplätze, die Nutzung moderner Kommunikationsmedien zur Vermeidung von Reisetätigkeiten sowie die Ausarbeitung von Notfallkonzepten.

Letzteres hat durch den Ukraine-Krieg an Bedeutung gewonnen. Die United Internet Gruppe hat dies zum Anlass genommen, die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen und Konzepte zu überarbeiten und ggf. den höheren Bedrohungslagen anzupassen.

Zusätzliche Angaben zu Risiken, Finanzinstrumenten und Finanzrisikomanagement

Zusätzliche Angaben zu Risiken, Finanzinstrumenten und dem Finanzrisikomanagement finden sich in Kapitel 43 "Zielsetzungen und Methoden des Finanzrisikomanagements" in den Erläuterungen zum Konzernabschluss.

Gesamtaussage des Vorstands zur Risikosituation des Konzerns

Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Risikofelder bzw. Einzelrisiken unter Berücksichtigung der Interdependenzen.

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Die bedeutendsten Herausforderungen stellen aus heutiger Sicht die Risikofelder "Gesetzgebung und Regulierung", "Rechtsstreitigkeiten", "Informationssicherheit" und "Technischer Anlagenbetrieb" dar.
Für das Risikofeld "Technischer Anlagenbetrieb" wurde die Risikoeinstufung von Moderat auf Bedeutend geändert und damit den gestiegenen Gefahren, z. B. durch Hackerangriffe, Rechnung getragen.
Die Risikoeinstufung des Risikofeldes "Kooperation & Outsourcing" stieg aufgrund der allgemeinen Geschäftsentwicklung von Gering auf Moderat.
Auch das Risikofeld "Fehlverhalten & Regelwidrigkeiten" hatte einen Anstieg von Gering auf Moderat zu verzeichnen. Ursache für diesen Anstieg liegt in dem erweiterten Risikobewusstsein, welches zu einer vermehrten Identifizierung von Risiken in diesem Feld geführt hat.
Ansonsten blieben die Risikoeinstufungen der Risikofelder der United Internet AG zum 31. Dezember 2022 im Vergleich zum 31. Dezember 2021 unverändert.

Durch den kontinuierlichen Ausbau des Risikomanagements begegnet der United Internet Konzern Risiken und begrenzt sie, soweit wirtschaftlich sinnvoll, mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen auf ein Minimum.

Das Gesamtrisiko ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. In der Gesamtrisikobetrachtungsweise haben die Rückgänge des erwarteten Schadensausmaßes für die Einzelrisiken in Summe zu einem geringeren Gesamtrisiko geführt. Die Risikoerhöhungen in den Bereichen Technischer Anlagenbetrieb, Kooperation & Outsourcing und Fehlverhalten & Regelwidrigkeiten konnten durch den Rückgang der Einzelrisiken in anderen Risikokategorien überkompensiert werden. Wesentliche Treiber sind insbesondere geringere Einzelrisiken in Bezug auf die Risikokategorien Höhere Gewalt (insbesondere SARS-CoV-2-Virus) sowie Rechtsstreitigkeiten und Fraud & Forderungsausfall.

Bei der Beurteilung der Gesamtrisikosituation blieben die bestehenden Chancen im United Internet Konzern unberücksichtigt. Bestandsgefährdende Risiken für den United Internet Konzern waren im Geschäftsjahr 2022 sowie zum Aufstellungsstichtag dieses Lageberichts weder aus Einzelrisikopositionen noch aus der Gesamtrisikosituation erkennbar.

Eintrittswahrscheinlichkeit, potenzieller Schaden und Risikoeinstufung der Risiken aus Konzernsicht und ihre Relevanz für die verschiedenen Segmente /​ Bereiche:

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Wesentliche Segment-Relevanz Eintrittswahrscheinlichkeit Potenzieller Schaden Risikoeinstufung Änderung ggü. Vorjahr
Risiken im Bereich "Strategie"
Beteiligungen & Investitionen Corporate Gering Gering Moderat
Geschäftsentwicklung & Innovationen Consumer Access Hoch Hoch Moderat
Kooperationen & Outsourcing Business Applications Gering Gering Moderat
Organisationsstruktur & Entscheidungsfindung Aktuell keine wesentliche m Risiken Gering
Personalentwicklung & -bindung Business Applications Hoch Gering Moderat
Risiken im Bereich "Markt"
Absatzmarkt & Wettbewerb Business Applications Gering Hoch Moderat
Beschaffungsmarkt Business Access Gering Hoch Moderat
Finanzmarkt Business Applications Sehr hoch Sehr gering Gering
Personalbeschaffungsmarkt Business Access Business Applications Hoch Sehr gering Gering
Risiken im Bereich "Leistungserstellung"
Arbeitsabläufe & -prozesse Business Applications Gering Gering Moderat
Informationssicherheit Business Applications Sehr gering Extrem hoch Bedeutend
Kapazitätsengpässe Business Applications Gering Sehr gering Gering
Projekte Consumer Access Gering Hoch Moderat
Technischer Anlagenbetrieb Business Applications Corporate Sehr gering Extrem hoch Bedeutend
Risiken im Bereich "Compliance"
Datenschutz Consumer Applications Gering Hoch Moderat
Fehlverhalten & Regelwidrigkeiten Business Applications Gering Gering Moderat
Gesetzgebung & Regulierung Consumer Access Gering Extrem hoch Bedeutend
Rechtsstreitigkeiten Consumer Access Gering Extrem hoch Bedeutend
Steuerliche Risiken Business Applications Hoch Sehr gering Gering
Risiken im Bereich "Finanzen"
Finanzierung Business Applications Sehr gering Gering Gering
Fraud & Forderungsausfall Consumer Access Business Applications Sehr hoch Gering Moderat
Liquidität Business Applications Hoch Sehr gering Gering
Risiken im Bereich "Höhere Gewalt"
Höhere Gewalt Business Access Business Applications Sehr gering Hoch Moderat

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Legende: ↓ verbessert → unverändert ↑ verschlechtert

4.2 Chancenbericht

Chancenmanagement

Das Chancenmanagement hat seine Grundlage in der strategischen Planung und den daraus abgeleiteten Maßnahmen für die Entwicklung von Produkten und deren Positionierung in den unterschiedlichen Zielgruppen, Märkten und Ländern während des Produkt-Lebenszyklus.

Die direkte Verantwortung für das frühzeitige und kontinuierliche Identifizieren, Bewerten und Steuern von Chancen obliegt dem Konzernvorstand sowie der operativen Führungsebene in den jeweiligen Geschäftssegmenten.

Das Management der United Internet AG beschäftigt sich intensiv mit detaillierten Auswertungen, Modellen und Szenarien zu aktuellen und künftigen Branchen- und Technologietrends, Produkten, Märkten /​ Marktpotenzialen und Wettbewerbern im Umfeld der Gesellschaft. Die bei diesen strategischen Analysen identifizierten Chancenpotenziale werden anschließend unter Betrachtung der kritischen Erfolgsfaktoren sowie der bestehenden Rahmenbedingungen und Möglichkeiten der United Internet AG analysiert, in den Planungsgesprächen zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und den operativ verantwortlichen Führungskräften diskutiert und in konkrete Maßnahmen, Ziele und Meilensteine umgesetzt.

Fortschritt und Erfolg der Maßnahmen werden fortlaufend von den operativ Verantwortlichen sowie von den Geschäftsführern und Vorständen der Gesellschaften überwacht.

Chancen für United Internet

Das stabile und weitgehend konjunkturunabhängige Geschäftsmodell von United Internet sichert planbare Umsätze und Cashflows und eröffnet so finanzielle Spielräume, um Chancen in neuen Geschäftsfeldern und neuen Märkten zu nutzen - organisch oder durch Beteiligungen und Übernahmen.

Breite strategische Positionierung in Wachstumsmärkten

Angesichts der breiten Positionierung in den heutigen Wachstumsmärkten liegen die rein strategischen Wachstumschancen der Gesellschaft auf der Hand: Überall und ständig verfügbare, immer leistungsfähigere Breitband-Anschlüsse ermöglichen neue, aufwändigere Cloud-Applikationen. Diese internetbasierten Anwendungen für Privatanwender, Freiberufler und kleine Unternehmen sind für United Internet aus heutiger Sicht die Wachstumstreiber der nächsten Jahre - sowohl als eigenständige Produkte in den Segmenten "Consumer Applications" und "Business Applications" wie auch in Kombination mit den festnetz- und mobilfunkbasierten Zugangsprodukten im Segment "Consumer Access".

Partizipation am Marktwachstum

Trotz der unsicheren volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet United Internet wie auch viele der führenden Branchenanalysten eine positive Entwicklung in den für die Gesellschaft wesentlichen Märkten. United Internet gehört in diesen Märkten zu den führenden Marktteilnehmern. National und international. Mit den sehr wettbewerbsfähigen Access-Produkten, dem wachsenden Portfolio an Cloud-Applikationen, den starken und spezialisierten Marken, der hohen Vertriebskraft sowie den bereits bestehenden Geschäftsbeziehungen zu Millionen Privat- und Geschäftskunden (Cross- und Up-Selling-Potenzial) ist United Internet gut aufgestellt, um in beiden Geschäftsbereichen auch am erwarteten Marktwachstum zu partizipieren.

Ausbau der Marktpositionen

Die United Internet AG gehört heute in vielen Unternehmensbereichen zu den führenden Unternehmen. Aufbauend auf dem vorhandenen technologischen Know-how, der hohen Produkt- und Servicequalität, der hohen Bekanntheit der Konzernmarken wie z. B. 1&1, GMX oder WEB.DE, der Geschäftsbeziehungen zu Millionen Privat- und Geschäftskunden sowie der hohen Kundenbindung sieht United Internet gute Chancen, die heutigen Marktanteile weiter auszubauen.

Einstieg in neue Geschäftsfelder

Zu den Kernkompetenzen von United Internet gehört es auch, Kundenwünsche, Trends und somit neue Märkte frühzeitig zu erkennen. Die breit angelegte Wertschöpfungskette (von Produktentwicklung und Rechenzentrumsbetrieb, über effektives Marketing und einen schlagkräftigen Vertrieb bis hin zur aktiven Kundenbetreuung) ermöglicht es United Internet dabei, oft schneller als andere mit Innovationen am Markt zu sein und diese - dank der hohen Cash-Generierung in den bestehenden Geschäftsfeldern - kraftvoll zu vermarkten.

Bei sich abzeichnenden neuen Chancen ist United Internet bereit und durch die starke Cash-Generierung in den etablierten Geschäftsfeldern auch in der Lage, einen mehrjährigen kostenintensiven Vorlauf zu tragen. So hat United Internet 2018 zusammen mit der Mediengruppe RTL Deutschland und ProSiebenSat.1 die Stiftung "European netID Foundation" (EnID) gegründet. Die Initiative verfolgt das Ziel, mit der netID als "Single Sign-on" eine europäische Alternative zu US-Anbietern zu etablieren. Dazu hat die Stiftung einen offenen Standard entwickelt, der es Nutzern ermöglicht, auf alle Internet-Angebote der Partner der European netID Foundation mit denselben Login-Daten zuzugreifen. Die Stiftung überprüft alle Standards, Partner und Anbieter von Nutzerkonten innerhalb der Initiative. Mit dem offenen Login-Standard netID stellt die Stiftung die Datensouveränität jedes einzelnen Nutzers in den Mittelpunkt. Nutzer können mithilfe der netID ihre Einwilligung zur Nutzung von Internet-Diensten datenschutzkonform und transparent in einem sogenannten Privacy Center organisieren. Die netID steht GMX und WEB.DE Kunden sowie Kunden anderer netID Partner mit den bisherigen Zugangsdaten zur Verfügung. Neue Nutzer können sich einen netID Account mit einer Kombination aus E-Mail-Adresse und Passwort kostenlos anlegen. Im Rahmen des Aufbaus von NetID haben die United Internet Marken GMX und WEB.DE ihre Werbeflächen auf den Portalen stark reduziert und treiben gleichzeitig den Ausbau datengetriebener Geschäftsmodelle zur besseren Werbemonetarisierung voran.

Eigene Festnetz-Infrastruktur

United Internet betreibt seit der Übernahme von 1&1 Versatel (2014) ein eigenes Telekommunikationsnetz. Mit über 55.000 km Länge ist es eines der größten Glasfasernetze in Deutschland. Diese Netzinfrastruktur gibt United Internet die Möglichkeit, ihre Wertschöpfung zu vertiefen und zunehmend intern produzierte Breitband-Vorleistungen zu beziehen.

Zudem bietet das eigene Netz United Internet die Chance, auch das Geschäft mit Daten und Infrastruktur im B-to-B Business mit mittelständischen Firmen sowie Großunternehmen konsequent weiter auszubauen. Diese Chance wird deutlich bei einem Blick auf den hohen Nachholbedarf bei direkten Glasfaseranschlüssen in Deutschland. So waren - laut letzter Auswertung der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) von Dezember 2021 - nur 7,1 % (Ende 2020: 5,7 %) aller Breitband-Anschlüsse in Deutschland Glasfaseranschlüsse. Damit liegt Deutschland noch immer weit abgeschlagen auf Platz 34 der untersuchten 38 OECD-Mitgliedsländern und gleichzeitig weit hinter den Spitzenreiter Korea (86,6 %), Japan (83,3 %) und Spanien (78,9 %) sowie unter dem OECD-Durchschnitt von 34,9 % (Ende 2020: 30,5 %).

Zugang zum Telefónica-Mobilfunknetz

Nach dem Zusammenschluss mit Drillisch (2017) hat United Internet - indirekt über 1&1 - als einziger MBA MVNO in Deutschland einen langfristigen Anspruch auf einen bestimmten, auf bis zu 30 % steigenden Anteil an der genutzten Netzkapazität der Telefónica Deutschland und damit einen weitreichenden Zugriff auf eines der größten Mobilfunknetze in Deutschland. Damit hat United Internet einen vertraglich abgesicherten, uneingeschränkten Zugang nicht nur zu LTE, der Netztechnologie der vierten Generation, sondern auch zu allen weiteren Zukunftstechnologien wie z. B. 5G. Daran ändert sich auch nach der Umstellung auf National Roaming grundsätzlich nichts. Ab der Inbetriebnahme des 1&1 Mobilfunknetzes erhalten alle 1&1 Neukunden und alle auf das 1&1 Netz migrierten Bestandskunden Zugang zum 5G-Netz von 1&1 sowie in noch nicht ausgebauten Gebieten automatisch per National Roaming diskriminierungsfreien Zugang zum Mobilfunknetz von Telefónica Deutschland. Ab dem 1. Januar 2026 gelten in bestimmten städtischen Gebieten, die bis dahin vom 5G Netz von 1&1 versorgt werden sollen, Beschränkungen beim Zugang zu 4G-National Roaming im Telefónica-Netz.

Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes

Im Zuge des geplanten Aufbaus eines leistungsfähigen 5G-Mobilfunknetzes hat 1&1 - nach der erfolgreichen Ersteigerung von zwei Frequenzblöcken à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcken à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz im Rahmen der 5G-Frequenzauktion in 2019 - mit den in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 erfolgten langfristigen Vertragsabschlüssen zentrale Voraussetzungen geschaffen, um den Rollout des 1&1 Mobilfunknetzes voranzutreiben und somit auch in diesem Markt - ähnlich wie im Festnetz - die Wertschöpfung zu erweitern. Der Betriebsstart des 1&1 Mobilfunknetzes erfolgte am 28. Dezember 2022 mit "1&1 5G zu Hause" - einem Produkt, das herkömmliche DSL-, Kabel-Internet- oder Glasfaser-Hausanschlüsse ersetzt. Smartphone-Tarife sollen im Laufe des Jahres 2023 folgen, zeitgleich mit der plangemäßen Bereitstellung von National Roaming durch Telefónica. National Roaming ist ein beim Bau neuer Mobilfunknetze übliches Verfahren, durch das Kunden bereits während der Bauphase des neuen Netzes in noch nicht versorgten Gebieten unterbrechungsfrei surfen und telefonieren können. Dazu werden in diesen Gebieten automatisch Antennen des Roaming-Partners genutzt.

Trotz des derzeit verzögerten Ausbaus der Antennenstandorte verfolgt 1&1 unverändert das Ziel, mindestens 50 Prozent der Haushalte abzudecken, bereits vor 2030 zu erreichen. Dafür wurden weitere Partner für den Netzausbau akquiriert. Daher erwartet die Gesellschaft, die Verzögerungen im Laufe der Aufbauphase wieder aufzuholen. Darüber hinaus hat 1&1 eine Beschwerde vor dem Bundeskartellamt eingelegt, die eine Behinderung des Netzaufbaus eines Wettbewerbers zum Gegenstand hat.

Breite Wertschöpfung bei Applikationen

Im Applications-Segment deckt United Internet die komplette Wertschöpfungskette ab. Die Applikationen werden in den firmeneigenen "Internet-Fabriken" oder in Kooperation mit Partnerfirmen entwickelt und auf über 100.000 Servern in 11 eigenen und 21 Co-Location-Rechenzentren betrieben. Damit kann United Internet eine hohe Qualität sicherstellen und zeitnah auf Kundenbedürfnisse und veränderte Marktsituationen reagieren und so Neukunden gewinnen und Bestandskunden halten.

Internationalisierung

Cloud-Applikationen sind weltweit einsetzbar und funktionieren in Frankfurt am Main nach den gleichen Regeln wie in London, Rom oder New York. So hat United Internet bereits in der Vergangenheit vielfach zunächst für Deutschland entwickelte Cloud-Produkte auf Sprache und länderspezifische Unterschiede angepasst und diese sukzessive in andere Länder ausgerollt.

Dank der guten Exportierbarkeit dieser Produkte ist United Internet im Geschäftsfeld "Applications" schon heute in zahlreichen europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Portugal, Niederlande, Österreich, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Tschechien, Slowakei und Schweden), aber auch in Nordamerika (USA, Kanada und Mexiko) tätig. Weitere Länder und Produkt-Rollouts werden sukzessive folgen.

Übernahmen und Beteiligungen

Neben dem organischen Wachstum prüft United Internet kontinuierlich auch Möglichkeiten von Firmenübernahmen und strategischen Beteiligungen. Dank der planbaren hohen Cashflows verfügt United Internet über eine hohe Eigenfinanzierungskraft und hat auch einen guten Zugang zu den Fremdfinanzierungsmärkten, um Chancen in Form von Übernahmen und Beteiligungen zu nutzen.

So hat United Internet ihre Marktpositionen im In- und Ausland auch durch mehrere Übernahmen sowie durch strategische Beteiligungen weiter verbessert und sich gleichzeitig eine hohe Kompetenz in den Bereichen "Mergers & Acquisitions" (M&A) und "Firmen-Integration" aufgebaut. Zu den wichtigsten M&A-Aktivitäten der Vergangenheit zählen dabei die Übernahme des Portalgeschäfts von WEB.DE (im Jahr 2005), die Übernahmen von Fasthosts (2006) und united-domains (2008), die Übernahme des Breitband-Geschäfts von freenet (2009) sowie die Übernahmen von mail.com (2010), Arsys (2013), Versatel (2014; inzwischen 1&1 Versatel), home.pl (2015), STRATO (2017), ProfitBricks (2017; inzwischen IO-NOS Cloud), Drillisch (2017; inzwischen 1&1), World4You (2018) und we22 (2021). Zu den wichtigsten strategischen Beteiligungen zählen die Beteiligungen an Open-Xchange (2013), uberall (2014), Tele Columbus (2016), rankingCoach (2017), AWIN (2017; durch die Einbringung von affilinet) und Stackable (2021).

Gesamtaussage des Vorstands zur Chancensituation des Konzerns

Angesichts der breiten Positionierung in den heutigen Wachstumsmärkten liegen die Wachstumschancen der Gesellschaft auf der Hand: Überall und ständig verfügbare, immer leistungsfähigere Breitband-Anschlüsse ermöglichen neue, aufwändigere Cloud-Applikationen. Diese internetbasierten Anwendungen für Privatanwender, Freiberufler und kleine Unternehmen sind für United Internet aus heutiger Sicht die Wachstumstreiber der nächsten Jahre - sowohl als eigenständige Produkte in den Segmenten "Consumer Applications" und "Business Applications" wie auch in Kombination mit den festnetz- und mobilfunkbasierten Zugangsprodukten im Segment "Consumer Access". Das Geschäftsmodell von United Internet, das überwiegend auf elektronischen Abonnements basiert mit festen monatlichen Beträgen sowie vertraglich festgelegten Laufzeiten, sichert stabile und planbare Umsätze und Cashflows. Vor diesem Hintergrund ist der Vorstand der Gesellschaft davon überzeugt, auch in Zukunft Herausforderungen meistern und Chancen nutzen zu können.

4.3 Prognosebericht

Konjunkturerwartungen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seinem Weltwirtschaftsausblick vom 30. Januar 2023 seine Prognosen für die Entwicklung der globalen Volkswirtschaften in den Jahren 2023 und 2024 aktualisiert. Dabei geht der IWF davon aus, dass die Weltwirtschaft die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und die weiterhin hohe Inflation etwas besser verkraften wird als zunächst befürchtet. Gleichwohl rechnet der Fonds in seinem Weltwirtschaftsausblick für 2023 mit einem globalen Wachstum von lediglich 2,9 % (nach 3,4 % in 2022), sieht die Aussichten dabei jedoch "weniger düster" als noch im Oktober 2022. Der IWF erwartet insofern für 2023 kein Abrutschen der Weltwirtschaft in die Rezession - eine Option, welche die Ökonomen im Herbst nicht ausgeschlossen hatten. Für 2024 prognostiziert der IWF ein Wachstum der Weltwirtschaft um 3,1 %.

Allerdings zählt der IWF-Bericht auch etliche Risiken auf, die eine Verschlechterung der Wirtschaftslage zur Folge hätten: eine weitere Verschärfung der Coronalage in China, eine Eskalation des russischen Angriffskriegs und eine Schuldenkrise aufgrund der strengen Geldpolitik der Zentralbanken.

Für die nordamerikanischen Zielländer von United Internet, die USA, Kanada und Mexiko, fallen die neuen Prognosen des IWF wie folgt aus: Die Volkswirtschaft in den USA soll (nach 2,0 % in 2022) um 1,4 % in 2023 und 1,0 % in 2024 zulegen. Für Kanada wird (nach 3,5 % in 2022) für 2023 und 2024 ein Wachstum von jeweils 1,5 % erwartet. Die Volkswirtschaft in Mexiko soll (nach 3,1 % in 2022) um 1,7 % in 2023 und 1,6 % in 2024 zulegen.

Für die Euro-Zone hat der IWF für 2023 und 2024 (nach 3,5 % in 2022) ein Wachstum von 0,7 % bzw. 1,6 % in Aussicht gestellt.

Auch für die Volkswirtschaften der wesentlichen europäischen Zielländer von United Internet innerhalb der EU, Frankreich, Spanien und Italien, erwartet der Fonds lediglich geringe Zuwächse: Für Frankreich prognostizieren die Ökonomen (nach 2,6 % in 2022) ein Wachstum von 0,7 % in 2023 bzw. 1,6 % in 2024. Spanien soll (nach 5,2 % in 2022) in 2023 und 2024 um 1,1 % bzw. 2,4 % zulegen. Und für Italien erwartet der IWF (nach 3,9 % in 2022) für 2023 und 2024 ein Wachstum von 0,6 % bzw. 0,9 %.

Für das Nicht-EU-Land Großbritannien rechnet der IWF (nach 4,1 % in 2022) in 2023 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um -0,6 % und in 2024 mit einem Wachstum um 0,9 %.

Für den aus Sicht von United Internet wichtigsten Markt, Deutschland, erwartet der IWF (nach 1,9 % in 2022) ein Wirtschaftswachstum von 0,1 % in 2023 und 1,4 % in 2024. Mit dem erwarteten Wachstum von 0,1 % bzw. 1,4 % in 2023 und 2024 liegt der Fonds leicht unter der Prognose der Bundesregierung, die am 25. Januar 2023 im Rahmen ihres Jahreswirtschaftsbericht 2023 von einem Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von 0,2 % in 2023 bzw. 1,8 % in 2024 ausgeht.

Die Bundesregierung zeigt sich damit etwas zuversichtlicher in der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage als noch vor wenigen Monaten und geht inzwischen anstelle einer Rezession von einem kleinen Plus für 2023 aus. Als Ursache für die leicht gestiegenen Erwartungen nennt die Bundesregierung insbesondere die Widerstandsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, die sich trotz Lieferketten-Engpässen, Sanktionen gegenüber Russland und des Stopps russischer Gaslieferungen als stabil erwiesen hat.

Markt-Prognose: Entwicklung wesentlicher Bruttoinlandsprodukte aus Sicht von United Internet

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2024e 2023e 2022
Welt 3,1 % 2,9 % 3,4 %
USA 1,0 % 1,4 % 2,0 %
Kanada 1,5 % 1,5 % 3,5 %
Mexiko 1,6 % 1,7 % 3,1 %
Euro-Zone 1,6 % 0,7 % 3,5 %
Frankreich 1,6 % 0,7 % 2,6 %
Spanien 2,4 % 1,1 % 5,2 %
Italien 0,9 % 0,6 % 3,9 %
Großbritannien 0,9 % - 0,6 % 4,1 %
Deutschland 1,4 % 0,1 % 1,9 %

Quelle: Internationaler Währungsfonds, World Economic Outlook (Update), Januar 2023

Branchen-/​Markterwartungen

Trotz der Herausforderungen durch Krieg, Lieferengpässe, Inflation und Fachkräftemangel erwartet der Branchenverband Bitkom für den deutschen ITK-Markt insgesamt in 2023 ein Wachstum um 3,8 % (Vorjahr: 4,0 %). Die Umsätze sollen damit mit 203,4 Mrd. € erstmals über die 200-Milliarden-Euro-Marke steigen.

Der Markt für Informationstechnik soll 2023 wie im Vorjahr überdurchschnittlich zulegen und seine Bedeutung als größtes Branchensegment weiter ausbauen. Die Umsätze sollen nach Bitkom-Berechnungen in 2023 um 6,3 % (Vorjahr: 6,6 %) auf 126,4 Mrd. € zulegen. Am stärksten soll dabei erneut das Software-Segment, das besonders durch das Cloud-Geschäft angetrieben wird, mit einem kräftigen Plus von 9,3 % (Vorjahr: 9,4 %) auf 38,8 Mrd. € wachsen. Auch der Umsatz mit IT-Hardware soll deutlich zulegen, um 5,3 % (Vorjahr: 5,4 %) auf 39,7 Mrd. €. Für das Geschäft mit IT-Services, wozu unter anderem die IT-Beratung gehört, wird ein stabiles Wachstum um 4,7 % (Vorjahr: 5,5 %) auf 47,8 Mrd. € erwartet.

Der Markt für Unterhaltungselektronik steht hingegen weiter unter Druck. Laut Bitkom-Prognose fallen die Umsätze 2023 erneut um voraussichtlich -7,3 % (Vorjahr: -8,2 %) auf 7,6 Mrd. €.

Von besonderer Bedeutung für United Internet sind insbesondere der deutsche Telekommunikationsmarkt (Breitband-Anschlüsse und Mobile Internet) im überwiegend abonnementfinanzierten Geschäftsbereich "Access" sowie der weltweite Cloud-Computing-Markt und der deutsche Online-Werbemarkt im abonnement- und werbefinanzierten Geschäftsbereich "Applications".

Telekommunikationsmarkt in Deutschland

Für den deutschen Telekommunikationsmarkt erwartet der Branchenverband Bitkom, dass sich das moderate Wachstum aus dem Vorjahr fortsetzt. 2023 soll der Markt insgesamt um 0,9 % (Vorjahr: 1,3 %) auf 69,5 Mrd. € zulegen. Am stärksten sollen in diesem Segment die Investitionen in die Telekommunikations-Infrastruktur mit 2,5 % (Vorjahr: 7,3 %) auf 7,7 Mrd. € zulegen. Die Umsätze mit Endgeräten wie Smartphones sollen dank steigender Nachfrage nach hochwertigen Geräten im Premium-Segment sowie Geräten mit 5G-Fähigkeiten um 2,3 % (Vorjahr: 1,8 %) auf 12,1 Mrd. € wachsen. Dagegen stagniert das Geschäft mit Telekommunikationsdiensten, mit denen nach Bitkom-Berechnungen 49,7 Mrd. € umgesetzt werden - dies entspricht einem minimalen Anstieg um 0,1 % (Vorjahr: 0,3 %). Nach Einschätzungen des Bitkom können die Umsätze mit Telekommunikationsdiensten - trotz höherer Bandbreiten, mehr Datenvolumen und steigender Nutzung - angesichts des scharfen Preiswettbewerbs derzeit kaum gesteigert werden.

Markt-Prognose: Telekommunikationsmarkt in Deutschland

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in Mrd. € 2023e 2022 Veränderung
Umsatz 69,5 68,9 + 0,9 %

Quelle: Bitkom, Januar 2023

Cloud-Computing-Markt weltweit

Nach dem sehr starken Wachstum in 2022 (18,8 %) erwartet Gartner in 2023 ein weltweites Wachstum für Public Cloud Services von 490,33 Mrd. USD um 20,7 % auf 591,79 Mrd. USD.

Markt-Prognose: Cloud Computing weltweit

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in Mrd. USD 2023e 2022 Veränderung
Umsatz Public Cloud Services weltweit 591,79 490,33 + 20,7 %
davon Application Infrastructure Services (PaaS) 136,41 110,68 + 23,2 %
davon Application Services (SaaS) 195,21 167,11 + 16,8 %
davon Business Process Services (BPaaS) 65,15 60,13 + 8,3 %
davon Desktop as a Service (DaaS) 3,10 2,54 + 22,0 %
davon Management and Security Services 41,68 34,14 + 22,1 %
davon System Infrastructure Services (laaS) 150,25 115,74 + 29,8 %

Quelle: Gartner, Public Cloud Services, Worldwide, 2020-2026, 3Q22 Update, Oktober 2022

Online-Werbemarkt in Deutschland

Nach einem Anstieg des Online-Werbemarktes von 12,0 % in 2022 rechnet PricewaterhouseCoopers für 2023 mit weiterem Wachstum und erwartet für den Gesamtmarkt (Mobile-Werbung & Desktop-Werbung) ein Plus von 8,2 % auf 14,53 Mrd. €.

Markt-Prognose: Gesamtmarkt Online-Werbung in Deutschland (Mobile-Werbung & Desktop-Werbung) - nach PwC

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in Mrd. € 2023e 2022 Veränderung
Online-Werbeumsätze 14,53 13,43 + 8,2 %

Quelle: PricewaterhouseCoopers, German Entertainment and Media Outlook 2022 - 2026, August 2022

Unternehmenserwartungen 2023

Prognose für das Geschäftsjahr 2023

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Die United Internet AG erwartet für das Geschäftsjahr 2023 einen Anstieg des Konzernumsatzes auf ca. 6,2 Mrd. € (Vorjahr: 5,915 Mrd. €).
Das operative EBITDA 2023 soll auf Vorjahresniveau liegen (Vorjahr: 1,272 Mrd. €). Im EBITDA enthalten sind ca. -120 Mio. € (Vorjahr: -52 Mio. € in 2022) für den Aufbau des 1&1 Mobilfunknetzes.

Der CapEx (ohne eventuelle M&A-Transaktionen) wird, insbesondere durch den Netzaufbau sowie die Erweiterung des Glasfasernetzes zum Anschluss der 5G-Antennen und zur Versorgung zusätzlicher Ausbaugebiete, auf voraussichtlich ca. 800 Mio. € (Vorjahr: 681 Mio. €) steigen.

Das Ergebnis der United Internet AG auf Ebene des Einzelabschlusses ist aufgrund ihrer Rolle als Holding-Gesellschaft im Wesentlichen durch das Beteiligungsergebnis (Ergebnisabführungen und Ausschüttungen) und das Zinsergebnis beeinflusst. Für das Geschäftsjahr 2023 geht der Vorstand aus heutiger Sicht (vorbehaltlich eventueller Sondereffekte) auch aufgrund der bereits im Geschäftsjahr 2022 erfolgten (phasengleichen) Dividendenvereinnahmung der 1&1 AG für 2022 sowie des gestiegenen Zinsniveaus von einem Jahresergebnis im mittleren zweistelligen Millionenbereich aus (Vorjahr: 120,7 Mio. €).

Die auf Kontinuität ausgerichtete aktionärsfreundliche Dividendenpolitik der United Internet AG soll sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Die Gesellschaft beabsichtigt auch zukünftig ca. 20 -40 % des bereinigten Konzernergebnisses aus fortgeführten Geschäftsbereichen nach Minderheitenanteilen (das auf die "Anteilseigner der United Internet AG" entfallende bereinigte Konzernergebnis - gemäß Konzern-Gesamtergebnisrechnung) an ihre Aktionäre auszuschütten. Voraussetzung ist, dass die Mittel nicht für die weitere Unternehmensentwicklung benötigt werden.

Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Entwicklung

Der Vorstand der United Internet AG blickt optimistisch in die Zukunft. Dank des überwiegend auf elektronischen Abonnements beruhenden Geschäftsmodells sieht sich United Internet weitgehend stabil gegen konjunkturelle Einflüsse aufgestellt. Und mit den in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen in Kundenbeziehungen, neue Geschäftsfelder und die weitere Internationalisierung sowie durch Übernahmen und Beteiligungen wurde ein breites Fundament für weiteres Wachstum geschaffen.

Diese nachhaltige Geschäftspolitik wird United Internet auch in den nächsten Jahren fortsetzen. Neben den vorgenannten Investitionen in die Zukunftsthemen von 1&1 und 1&1 Versatel stehen in den Segmenten folgende Themen im Vordergrund.

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Im Segment "Consumer Access" werden die Schwerpunkte im Geschäftsjahr 2023 - neben dem Aufbau des eigenen 5G Mobilfunknetzes - insbesondere auf der Vermarktung der Mobile-Internet-Produkte und der Gewinnung von hochwertigen Kundenverhältnissen liegen.
Im Segment "Business Access" sollen in 2023 das eigene Glasfasernetz ausgebaut und weitere Standorte erschlossen werden. Zudem soll das Geschäftskunden- und Wholesale-Geschäft weiter entwickelt werden.
Zentrale Themen im Segment "Consumer Applications" sind auch im Geschäftsjahr 2023 der weitere Ausbau datengetriebener Geschäftsmodelle sowie die Fokussierung auf kostenpflichtige Premium-Produkte.
Im Segment "Business Applications" liegt der Schwerpunkt 2023 - neben der Erhöhung der Markenbekanntschaft - unverändert auf dem Ausbau des Bestandskundengeschäfts und der Gewinnung hochwertiger Kundenverhältnisse. Darüber hinaus soll vor allem das Cloud-Geschäft vergrößert werden.

Nach einem erfolgreichen Jahresauftakt sieht der Vorstand die Gesellschaft auch zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Lageberichts auf gutem Wege, die im voranstehenden Abschnitt "Prognose für das Geschäftsjahr 2023" näher erläuterte Prognose zu erreichen.

Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen

Der vorliegende Lagebericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Annahmen und Prognosen des Vorstands der United Internet AG sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen basieren. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind verschiedenen Risiken und Unwägbarkeiten unterworfen und beruhen auf Erwartungen, Annahmen und Prognosen, die sich künftig möglicherweise als nichtzutreffend erweisen könnten. United Internet garantiert nicht, dass sich die zukunftsgerichteten Aussagen als richtig erweisen, übernimmt keine Verpflichtung und hat auch nicht die Absicht, die in diesem Bericht gemachten zukunftsgerichteten Aussagen anzupassen bzw. zu aktualisieren.

5. INTERNES KONTROLL- UND RISIKOMANAGEMENTSYSTEM

Der Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK) sieht Angaben zum internen Kontroll- und Risikomanagementsystem vor. Diese gehen über die gesetzlichen Anforderungen an den Lagebericht hinaus und sind von der inhaltlichen Prüfung des Lageberichts durch den Abschlussprüfer ausgenommen ("lageberichtsfremde Angaben"). Sie werden in Kapitel 5 "Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem" thematisch den wesentlichen Elementen des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems zugeordnet und sind von den inhaltlich zu prüfenden Angaben durch separate Absätze abgegrenzt und entsprechend als "ungeprüft" gekennzeichnet.

Internes Kontrollsystem (ungeprüft)

Das interne Kontrollsystem (IKS) der United Internet AG umfasst die gesamte Organisation und dient der Erhaltung der Funktionsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Geschäftsprozessen, der Zuverlässigkeit von betrieblichen Informationen, der Vermögenssicherung und der Regeleinhaltung. In diesem Zusammenhang beinhalten die durchgeführten Kontrollen die Einhaltung der Soll-Prozesse, das "Vier-Augen-Prinzip" und die Funktionstrennung. Die Kontrollen werden auf Basis einheitlicher Kategorisierungen je Prozess definiert und teilweise zentral sowie dezentral im gesamten Konzern ausgeführt. In definierten Prozessen, die die Verantwortlichen der Fachbereiche und auch Prozessexperten einbeziehen, wird sichergestellt, dass den Prozess- und Organisationsrisiken präventiv begegnet wird. Gemeinschaftlich und im Zusammenspiel mit dem Risikomanagement beurteilen alle Einheiten des Konzerns das Vorliegen von Organisations- und Prozessrisiken und schätzen ein, ob diese Auswirkungen auf das IKS haben können. Die Verbesserung des IKS, auch unter Einbeziehung von Experten, findet regelmäßig statt. Die Überwachung basiert auf den drei Säulen Risikomanagement, Konzernrevision und externe Prüfer. Die Konzernrevision bewertet und verbessert die Governance-Prozesse und das Risikomanagement und beurteilt darüber hinaus die Angemessenheit und Effektivität des IKS durch Prüfungen die regelmäßig in Stichproben durchgeführt werden.

Rechnungslegungsbezogenes internes Kontroll- und Risikomanagementsystem

Gemäß § 289 Abs. 4 und § 315 Abs. 4 HGB ist die United Internet AG verpflichtet, im Lagebericht die wesentlichen Merkmale ihres rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems zu beschreiben.

Die United Internet AG betrachtet das Risikomanagement als Teil des internen Kontrollsystems (IKS). Dabei wird das IKS als fortlaufender Prozess verstanden, der Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen umfasst, um die Einhaltung der gesetzlichen und unternehmerischen Vorgaben jederzeit zu gewährleisten.

Der Vorstand der United Internet AG ist verantwortlich für den Umfang und die Ausgestaltung des IKS und berücksichtigt hierbei die unternehmensspezifischen Anforderungen. Die Überwachung der Wirksamkeit des IKS gehört zu den Aufgaben des Aufsichtsrates der United Internet AG, der sich vom Vorstand regelmäßig über den Zustand des IKS und die Ergebnisse des internen Revisionssystems berichten lässt. Die Abteilung Corporate Audit (Interne Revision) überprüft unabhängig die Angemessenheit, Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des IKS im United Internet Konzern und verfügt zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben über umfassende Informations-, Prüf- und Eintrittsrechte. Ihre Prüfungshandlungen basieren auf einem risikoorientierten Prüfungsplan, der regelmäßig auch Prüfungen bei Tochtergesellschaften vorsieht. Darüber hinaus prüft die Abteilung Corporate Audit grundsätzlich die Ordnungsmäßigkeit wesentlicher Anlage- und Vorratsinventuren. Der Abschlussprüfer prüft darüber hinaus die für die Finanzberichterstattung relevanten Teile des IKS im Rahmen seines risikoorientierten Prüfungsansatzes auf Wirksamkeit.

Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen Gesetze und Normen und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses dient das IKS insbesondere dazu, die Anwendung der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und die Anwendung der nach § 315e HGB ergänzend anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sicherzustellen. Das IKS trägt bei der Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts zusätzlich dazu bei, dass die handelsrechtlichen Vorschriften eingehalten werden.

Bei jedem IKS muss grundsätzlich berücksichtigt werden, dass es, unabhängig von seiner Ausgestaltung, keine absolute Sicherheit dafür bieten kann, dass wesentliche Fehlaussagen in der Rechnungslegung vermieden oder aufgedeckt werden. Ursache dafür könnten bspw. fehlerhafte Ermessensentscheidungen, unzureichende Kontrollen oder kriminelle Handlungen sein.

Die folgenden Aussagen beziehen sich nur auf die im Konzernabschluss der United Internet AG vollkonsolidierten Tochterunternehmen, bei denen die United Internet AG mittelbar oder unmittelbar über die Möglichkeit verfügt, deren Finanz- und Geldpolitik zu bestimmen, um aus der Tätigkeit dieser Unternehmen Nutzen zu ziehen.

Die Aufgabe des Risikomanagements der United Internet AG ist unter anderem die Festlegung von Maßnahmen, um Risiken zu erkennen, zu bewerten, auf ein vertretbares Maß abzumildern und um die erkannten Risiken zu überwachen. Ein Risikomanagement verlangt organisiertes Handeln, um mit Unsicherheit und Bedrohung angemessen umgehen zu können und hält Mitarbeiter dazu an, Vorschriften und Instrumente einzusetzen, um die Einhaltung der Grundsätze für das Risikomanagement zu gewährleisten. Es umfasst neben dem operativen Risikomanagement auch die systematische Risikofrüherkennung, -steuerung und -überwachung. Das rechnungslegungsbezogene Risikomanagement ist dabei auf das Risiko einer Falschaussage in der Buchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet.

Spezifische rechnungslegungsbezogene Risiken können z. B. aus dem Abschluss ungewöhnlicher oder komplexer Geschäfte auftreten. Weiterhin sind Geschäftsvorfälle, die nicht routinemäßig verarbeitet werden, mit einem latenten Risiko behaftet. Einem begrenzten Personenkreis sind notwendigerweise Ermessensspielräume bei Ansatz und Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden eingeräumt, woraus weitere rechnungslegungsbezogene Risiken resultieren können.

Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst anhand von Risikoaspekten definierte interne Kontrollen der für die Rechnungslegung relevanten Prozesse sowie der Prozesse, die die IT-Systeme unterstützen. Hierbei sind die IT-Sicherheit, das Veränderungsmanagement und die operativen IT-Vorgänge von besonderer Bedeutung. Dabei werden organisatorische, präventive und aufdeckende Kontrollen angewendet, die sowohl IT-gestützt als auch manuell erfolgen können. Für die Wirksamkeit und Effizienz des rechnungslegungsbezogenen IKS ist für die United Internet Gruppe die hohe Qualifikation der Mitarbeiter, deren regelmäßige Schulung, das Vier-Augen-Prinzip und die Funktionstrennung von Verwaltungs-, Ausführungs- und Genehmigungsprozessen unverzichtbar. Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung erfolgt durch den Bereich Konzernrechnungslegung und weitere zuständige Rechnungslegungsabteilungen. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und Auswirkungen auf die Rechnungslegung analysiert. In der Bilanzierungsrichtlinie des Konzerns werden relevante Anforderungen festgehalten, kommuniziert und bilden die Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess. Zusätzlich unterstützen ergänzende Verfahrensanweisungen wie z. B. die Intercompany-Richtlinie, standardisierte Meldeformate, IT-Systeme sowie IT-unterstützte Reporting- und Konsolidierungsprozesse den Prozess der einheitlichen und ordnungsgemäßen Konzernrechnungslegung. Der Bereich Konzernrechnungslegung stellt sicher, dass diese Anforderungen konzernweit einheitlich eingehalten werden. Die Konzerngesellschaften sind für die Einhaltung des ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablaufs ihrer rechnungslegungsbezogenen Prozesse und Systeme verantwortlich und werden dabei von den Rechnungslegungsabteilungen unterstützt.

Bei festgestellten wesentlichen Kontrollschwächen oder Verbesserungsmöglichkeiten werden diese bewertet und mit den verantwortlichen Personen Gegenmaßnahmen ausgearbeitet, um die Wirksamkeit des IKS weiter zu verbessern. Die Umsetzung der Maßnahmen wird durch die Abteilung Corporate Audit überwacht und kann Gegenstand von Folgeprüfungen sein. Zur Sicherstellung der hohen Qualität des rechnungslegungsbezogenen IKS ist Corporate Audit über alle Stufen hinweg eng mit einbezogen.

Wirksamkeitsaussage (ungeprüft)

Aus der regelmäßigen Befassung mit dem internen Kontroll- und Risikomanagementsystem sind dem Vorstand bis zum Zeitpunkt der Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts keine Umstände bekannt, welche gegen die Angemessenheit und Wirksamkeit dieser Systeme sprechen bzw. diese in Frage stellen würden.

6. ÜBERNAHMERECHTLICHE ANGABEN

Die folgenden Angaben nach §§ 289 a, 315 a HGB geben die Verhältnisse zum Bilanzstichtag wieder. Wie in § 176 Abs. 1 Satz 1 AktG vorgesehen, werden die Angaben in den einzelnen Abschnitten erläutert.

Darüber hinaus wird auf die Ausführungen im Konzernanhang unter Anhangangabe 16 sowie 37 - 39 verwiesen.

Zusammensetzung des Kapitals

Das gezeichnete Kapital der United Internet AG beträgt zum 31. Dezember 2022 194.000.000 € und ist in 194.000.000 nennwertlose, auf den Namen lautende Stammaktien eingeteilt. Nach Abschluss der am 14. Februar 2023 vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossenen Kapitalherabsetzung durch Einziehung von 2.000.000 Mio. eigenen Aktien reduzierte sich das gezeichnete Kapital auf 192.000.000 € und ist in 192.000.000 nennwertlose, auf den Namen lautende Stammaktien eingeteilt. Jede Aktie gewährt eine Stimme, weitere Aktiengattungen existieren nicht. Bei einer Erhöhung des Grundkapitals kann der Beginn der Gewinnberechtigung der neuen Aktien abweichend von dem Zeitpunkt der Leistung der Einlagen festgelegt werden. Alle Stammaktien sind börsennotiert.

Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen

Gesetzliche Beschränkungen hinsichtlich der Stimmrechte liegen in Bezug auf eigene Aktien gem. § 71b AktG und gem. § 71d S. 4 i. V. m. § 71b AktG vor. United Internet war zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 im Besitz von 7.284.109 eigenen Aktien, die 3,75 % des Grundkapitals repräsentierten. Nach Abschluss der am 14. Februar 2023 vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossenen Kapitalherabsetzung durch Einziehung von 2.000.000 eigenen Aktien sowie dem Rückkauf von 13.899.596 Aktien (ohne Spitzenbeträge) im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG hält United Internet 19.183.705 eigene Aktien, die 9,99 % des aktuellen Grundkapitals von 192 Mio. Aktien entsprechen.

Gesetzliche Beschränkungen hinsichtlich der Stimmrechte liegen weiterhin in Bezug auf die Interessenkollision gem. § 136 Abs. 1 AktG bei Aktien vor, die im Besitz des Vorstands und des Aufsichtsrats sind.

Innerhalb der aktuellen Mitglieder des Vorstands hielt Herr Ralph Dommermuth zum 31. Dezember 2022 indirekt 99.000.000 Aktien der United Internet AG (51,03 % des Grundkapitals). Nach Abschluss der vorgenannten Kapitalherabsetzung sowie dem Rückkauf von 13.899.596 Aktien im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebot (von denen 5.044.795 Aktien von Herrn Ralph Dommermuth stammen) hält Herr Dommermuth indirekt 93.955.205 Aktien der United Internet AG (48,94 % des Grundkapitals). Zudem hielt Herr Martin Mildner 15 Aktien der Gesellschaft (0,00 % des Grundkapitals) zum 31. Dezember 2022.

Von den aktuellen Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden zum 31. Dezember 2022 keine Aktien der United Internet AG gehalten.

Beschränkungen, die die Übertragung von Aktien betreffen, liegen nicht vor.

Direkte und indirekte Beteiligungen am Kapital mit mehr als 10 % der Stimmrechte

Per 31. Dezember 2022 hielt der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft, Herr Ralph Dommermuth, wohnhaft in Deutschland, indirekt 99.000.000 Aktien bzw. 51,03 % der Anteile am Grundkapital von 194.000.000 Aktien der United Internet AG. Aktuell hält Herr Ralph Dommermuth indirekt 93.955.205 Aktien bzw. 48,94 % der Anteile am Grundkapital von 192.000.000 Aktien der United Internet AG. Weitere Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten bestehen nach Kenntnis des Vorstands nicht.

Sonderrechte

Herrn Ralph Dommermuth steht das persönliche Recht zu, zwei Mitglieder in den Aufsichtsrat zu entsenden. Das Entsendungsrecht wird ausgeübt durch Benennung der Person des Aufsichtsratsmitglieds gegenüber dem Vorstand der Gesellschaft. Die Benennung wird wirksam durch Erklärung der Annahme des Aufsichtsratsmandats durch die benannte Person gegenüber dem Vorstand. Das vorstehende Entsendungsrecht setzt voraus, dass Herr Ralph Dommermuth selbst oder durch gemäß §§ 15 ff. AktG verbundene Unternehmen bei Ausübung des Entsendungsrechts Aktien hält, die mindestens 25 % des stimmberechtigten Grundkapitals der Gesellschaft repräsentieren und dies dem Vorstand bei der Benennung des Aufsichtsratsmitglieds durch Depotauszüge oder ähnliche Unterlagen nachweist. Herr Dommermuth hat bisher von seinem Entsendungsrecht keinen Gebrauch gemacht.

Weitere Aktien mit Sonderrechten bestehen nach Kenntnis des Vorstands nicht.

Ernennung und Abberufung der Vorstandsmitglieder, Satzungsänderungen

Die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84, 85 AktG in Verbindung mit Ziffer 1 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat. Gemäß § 6 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand mindestens aus einer Person. Der Aufsichtsrat bestellt und entlässt die Mitglieder des Vorstands, bestimmt ihre Zahl und kann ein Mitglied des Vorstands zum Vorsitzenden ernennen.

Jede Satzungsänderung bedarf eines Hauptversammlungsbeschlusses mit einer Mehrheit von mindestens drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals. Zu Änderungen der Satzung, die lediglich die Fassung betreffen, ist der Aufsichtsrat nach § 22 der Satzung in Verbindung mit § 179 Abs. 1 Satz 2 AktG ermächtigt (Änderungen bei Grundkapital und Aktienzahl).

Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe von neuen Aktien

Der Vorstand hat die Möglichkeit, unter folgenden Umständen neue Aktien auszugeben:

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 31. August 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bareinlagen und/​oder gegen Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 77.500.000,00 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020).

Den Aktionären ist mit den nachfolgenden Einschränkungen ein Bezugsrecht einzuräumen.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen und das Bezugsrecht auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Inhabern der von der Gesellschaft oder ihren Tochtergesellschaften ausgegebenen Optionsscheinen und Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandlungsrechts bzw. Erfüllung der Wandlungspflicht zustehen würde. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen für einen Betrag von bis zu 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Genehmigten Kapitals 2020 oder - falls dieses geringer ist -des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2020 vorhandenen Grundkapitals auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages, die möglichst zeitnah zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf eigene Aktien entfällt, die ab Wirksamwerden dieser Ermächtigung in unmittelbarer bzw. sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 S. 4 AktG veräußert werden, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/​oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts nach § 186 Abs. 3 S. 4 AktG begeben werden. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Rechten und Forderungen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen auszuschließen. Die vorstehenden Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf einen Betrag von bis zu 20 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Genehmigten Kapitals 2020 oder - falls dieses geringer ist - des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2020 vorhandenen Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs-und/​oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts begeben werden, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf eigene Aktien entfällt, die ab Wirksamwerden dieser Ermächtigung in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre veräußert werden.

Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen.

Das Grundkapital ist um bis zu 25.000.000,00 € eingeteilt in bis zu Stück 25.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber oder Gläubiger von Options- oder Wandlungsrechten oder die zur Wandlung Verpflichteten aus ausgegebenen Options- oder Wandelanleihen, die von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunternehmen der Gesellschaft aufgrund der Ermächtigung des Vorstands durch Hauptversammlungsbeschluss vom 20. Mai 2020 bis zum 31. August 2023 ausgegeben oder garantiert werden, von ihren Options- oder Wandlungsrechten Gebrauch machen oder, soweit sie zur Wandlung verpflichtet sind, ihre Verpflichtung zur Wandlung erfüllen, oder, soweit die Gesellschaft ein Wahlrecht ausübt, ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrags Aktien der Gesellschaft zu gewähren, soweit nicht jeweils ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien oder Aktien einer anderen börsennotierten Gesellschaft zur Bedienung eingesetzt werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- oder Wandlungspreis. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil; soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien hiervon und auch abweichend von § 60 Abs. 2 AktG, auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, festlegen.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.

Befugnisse des Vorstands bei Erwerb und Verwendung eigener Aktien

Die von der Hauptversammlung am 18. Mai 2017 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erteilte Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien und zu deren Verwendung war bis zum 18. September 2020 befristet. Vor diesem Hintergrund hat die Hauptversammlung am 20. Mai 2020 eine neue Ermächtigung gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG zum Erwerb eigener Aktien und zu deren Verwendung erteilt. Diese Ermächtigung gilt vom 19. September 2020 bis zum 31. August 2023.

Die Ermächtigung ist insgesamt auf einen Anteil von 10 % des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung oder - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals beschränkt. Die Ermächtigung kann unmittelbar durch die Gesellschaft oder durch ein von der Gesellschaft abhängiges oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehendes Unternehmen oder durch von der Gesellschaft oder von der Gesellschaft abhängige oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehende Unternehmen beauftragte Dritte ausgeübt werden und erlaubt den Erwerb eigener Aktien im ganzen Umfang oder in Teilbeträgen sowie den einmaligen oder mehrmaligen Erwerb.

Der Erwerb eigener Aktien kann über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder mittels einer an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten oder durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionäre erfolgen.

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Erfolgt der Erwerb über die Börse oder über ein öffentliches Kaufangebot, darf die Gesellschaft je Aktie nur einen Gegenwert (ohne Erwerbsnebenkosten) zahlen, der den arithmetischen Mittelwert der Kurse der Stückaktien der Gesellschaft in der Schlussauktion im Xetra-Handel (oder einem entsprechenden Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten zehn Börsenhandelstage vor dem Abschluss des Verpflichtungsgeschäftes, sofern der Erwerb über die Börse stattfindet, oder vor der Veröffentlichung der Entscheidung zur Abgabe des öffentlichen Kaufangebots, sofern der Erwerb im Wege eines öffentlichen Kaufangebots erfolgt, um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreitet. Ergeben sich nach Veröffentlichung eines öffentlichen Kaufangebots erhebliche Kursabweichungen vom gebotenen Kaufpreis oder den Grenzwerten der gebotenen Kaufpreisspanne, so kann das Angebot angepasst werden. In diesem Fall bestimmt sich der maßgebliche Betrag nach dem entsprechenden Kurs am letzten Handelstag vor der Veröffentlichung der Anpassung; die 10 %-Grenze für das Über- oder Unterschreiten ist auf diesen Betrag anzuwenden.

Das Volumen des öffentlichen Kaufangebots kann begrenzt werden. Sofern bei einem öffentlichen Kaufangebot das Volumen der angebotenen Aktien das vorhandene Rückkaufvolumen überschreitet, kann unter insoweit partiellem Ausschluss eines eventuellen Andienungsrechts der Erwerb nach dem Verhältnis der angedienten Aktien (Andienungsquoten) statt nach dem Verhältnis der Beteiligung der andienenden Aktionäre an der Gesellschaft (Beteiligungsquote) erfolgen. Darüber hinaus können unter insoweit partiellem Ausschluss eines eventuellen Andienungsrechts eine bevorrechtigte Annahme geringerer Stückzahlen bis zu 100 Stück angedienter Aktien je Aktionär sowie zur Vermeidung rechnerischer Bruchteile von Aktien eine Rundung nach kaufmännischen Gesichtspunkten vorgesehen werden.

Erfolgt der Erwerb mittels einer an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten, legt die Gesellschaft eine Kaufpreisspanne je Aktie fest, innerhalb derer Verkaufsangebote abgegeben werden können. Die Kaufpreisspanne kann angepasst werden, wenn sich während der Angebotsfrist erhebliche Kursabweichungen vom Kurs zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten ergeben. Der von der Gesellschaft zu zahlende Kaufpreis je Aktie, den die Gesellschaft aufgrund der eingegangenen Verkaufsangebote ermittelt, darf den arithmetischen Mittelwert der Kurse der Stückaktien der Gesellschaft in der Schlussauktion im Xetra-Handel (oder einem entsprechenden Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten drei Börsenhandelstage vor dem nachfolgend beschriebenen Stichtag ohne Berücksichtigung der Erwerbsnebenkosten um nicht mehr als 10 % über- oder unterschreiten. Stichtag ist der Tag, an dem der Vorstand der Gesellschaft endgültig formell über die Veröffentlichung der Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten oder deren Anpassung entscheidet.

Das Volumen der Annahme kann begrenzt werden. Sofern von mehreren gleichartigen Verkaufsangeboten wegen der Volumenbegrenzung nicht sämtliche angenommen werden können, kann unter insoweit partiellem Ausschluss eines eventuellen Andienungsrechts der Erwerb nach dem Verhältnis der Andienungsquoten statt nach Beteiligungsquoten erfolgen. Darüber hinaus können unter insoweit partiellem Ausschluss eines eventuellen Andienungsrechts eine bevorrechtigte Annahme geringerer Stückzahlen bis zu 100 Stück angedienter Aktien je Aktionär sowie zur Vermeidung rechnerischer Bruchteile von Aktien eine Rundung nach kaufmännischen Grundsätzen vorgesehen werden.
Erfolgt der Erwerb mittels den Aktionären zur Verfügung gestellter Andienungsrechte, so können diese pro Aktie der Gesellschaft zugeteilt werden. Gemäß dem Verhältnis des Grundkapitals der Gesellschaft zum Volumen der von der Gesellschaft zurückzukaufenden Aktien berechtigt eine entsprechend festgesetzte Anzahl Andienungsrechte zur Veräußerung einer Aktie der Gesellschaft an diese. Andienungsrechte können auch dergestalt zugeteilt werden, dass jeweils ein Andienungsrecht pro Anzahl von Aktien zugeteilt wird, die sich aus dem Verhältnis des Grundkapitals zum Rückkaufvolumen ergibt. Bruchteile von Andienungsrechten werden nicht zugeteilt; für diesen Fall werden die entsprechenden Teilandienungsrechte ausgeschlossen. Der Preis oder die Grenzwerte der angebotenen Kaufpreisspanne (jeweils ohne Erwerbsnebenkosten), zu dem bei Ausübung des Andienungsrechts eine Aktie an die Gesellschaft veräußert werden kann, wird nach Maßgabe der Regelungen im vorstehenden Absatz bestimmt, wobei maßgeblicher Stichtag derjenige der Veröffentlichung des Rückkaufangebots unter Einräumung von Andienungsrechten ist, und gegebenenfalls angepasst, wobei deren maßgeblicher Stichtag derjenige der Veröffentlichung der Anpassung ist. Die nähere Ausgestaltung der Andienungsrechte, insbesondere ihr Inhalt, die Laufzeit und gegebenenfalls ihre Handelbarkeit, bestimmt der Vorstand der Gesellschaft.

Der Vorstand wird weiter ermächtigt, eigene Aktien in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an sämtliche Aktionäre zu veräußern, wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenkurs von Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist dabei ausgeschlossen. Diese Ermächtigung gilt jedoch nur mit der Maßgabe, dass die unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG veräußerten Aktien insgesamt 10 % des Grundkapitals nicht überschreiten dürfen, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch - falls dieser Wert geringer ist -im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals sind diejenigen Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zur nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG bezugsrechtsfreien Veräußerung eigener Aktien aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden. Ferner sind auf diese Begrenzung von 10 % des Grundkapitals diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Options- und/​oder Wandlungsrechten und/​oder Wandlungspflichten ausgegeben bzw. auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben wurden.

Der Vorstand wird ferner ermächtigt, eigene Aktien zusätzlich zu einer Veräußerung über die Börse oder einer anderen das Gebot der Gleichbehandlung aller Aktionäre wahrenden Weise zu folgenden Zwecken zu verwenden:

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Im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran oder von Unternehmensteilen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen als (Teil-)Gegenleistung.
Zur Einführung von Aktien der Gesellschaft an ausländischen Börsen, an denen sie bisher nicht zum Handel zugelassen sind. Der Preis, zu dem diese Aktien an ausländischen Börsen eingeführt werden, darf den arithmetischen Mittelwert der Kurse der Stückaktien der Gesellschaft in der Schlussauktion im Xetra-Handel (oder einem entsprechenden Nachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten drei Börsenhandelstage vor dem Tag der Einführung an der ausländischen Börse ohne Berücksichtigung der Erwerbsnebenkosten um nicht mehr als 5 % unterschreiten.
Zur Gewährung von United Internet Aktien im Rahmen von Vergütungs- bzw. Belegschaftsaktienprogrammen, indem die United Internet Aktien Mitgliedern des Vorstands der United Internet AG bzw. Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft stehen oder standen und/​oder Mitgliedern der Geschäftsführung von mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen angeboten oder übertragen werden. Soweit United Internet Aktien an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft übertragen werden sollen, obliegt die Entscheidung hierüber dem Aufsichtsrat der Gesellschaft.

Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8, 186 Abs. 3, 4 AktG insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehenden Ermächtigungen verwendet werden. Darüber hinaus kann der Vorstand im Falle der Veräußerung der eigenen Aktien durch Angebot an alle Aktionäre das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge ausschließen.

Die Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf einen Betrag von bis zu 20 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung oder - falls dieses geringer ist - des bei Beschlussfassung über die Veräußerung eigener Aktien vorhandenen Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/​oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts begeben werden sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts aus dem Genehmigten Kapital 2020 ausgegeben werden.

Weiterhin wird der Vorstand ermächtigt, die eigenen Aktien einzuziehen, ohne dass die Einziehung und ihre Durchführung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedürfen. Die Einziehung kann auch nach § 237 Abs. 3 Nr. 3 AktG ohne Kapitalherabsetzung in der Weise erfolgen, dass sich durch die Einziehung der Anteil der übrigen Stückaktien der Gesellschaft am Grundkapital gemäß § 8 Abs. 3 AktG erhöht. Der Vorstand wird gemäß § 237 Abs. 3 Nr. 3, 2. Hs. AktG ermächtigt, die Angabe der Zahl der Aktien in der Satzung entsprechend anzupassen. Die Einziehung kann auch mit einer Kapitalherabsetzung verbunden werden; in diesem Fall ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital um den auf die eingezogenen Aktien entfallenden anteiligen Betrag des Grundkapitals herabzusetzen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Angabe der Zahl der Aktien und des Grundkapitals in der Satzung entsprechend anzupassen.

Die vorstehenden Ermächtigungen gelten seit dem 19. September 2020. Sie können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam ausgenutzt werden. Sie erfassen auch die Verwendung von Aktien der Gesellschaft, die aufgrund früherer Ermächtigungen zum Rückerwerb eigener Aktien zurückerworben wurden, und solche, die aufgrund von § 71d Satz 5 AktG erworben oder (i) durch ein von der Gesellschaft abhängiges oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehendes Unternehmen oder (ii) durch Dritte für Rechnung der Gesellschaft oder durch Dritte für Rechnung eines von der Gesellschaft abhängigen oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehenden Unternehmens erworben werden.

Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen

Ein Bankenkonsortium hat der United Internet AG bis Januar 2025 einen Konsortialkreditrahmen über 810 Mio. € eingeräumt. Im Geschäftsjahr 2020 hat die Gesellschaft von einer vertraglich zugesagten Verlängerungsoption Gebrauch gemacht und hat die Laufzeit des am 21. Dezember 2018 abgeschlossenen revolvierenden Konsortialkreditrahmens für den Zeitraum Januar 2025 bis Januar 2026 verlängert. Für diesen Verlängerungszeitraum wurde ein Kreditrahmen über 690 Mio. € vereinbart.

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Den Mitgliedern des Konsortiums wurde das Recht eingeräumt, ihren Anteil am Konsortialkreditrahmen bzw. dem Konsortialkredit zu kündigen, wenn ein Dritter oder eine Gruppe von gemeinsam handelnden Dritten die Mehrheit der Anteile an der United Internet AG erlangt, oder die Mehrheit der stimmberechtigen Anteile auf einer Hauptversammlung der Gesellschaft hält. Das Recht zur Kündigung steht jedem Mitglied des Bankenkonsortiums einzeln binnen 30 Tagen nach Ankündigung des Kontrollwechsels durch die Gesellschaft offen. Dieses Kündigungsrecht besteht jedoch nicht, wenn die Mehrheit der Anteile, oder der Stimmrechte auf einer Hauptversammlung, durch Herrn Ralph Dommermuth oder seine direkten Angehörigen erlangt wird.

Des Weiteren stehen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 mehrere Schuldscheindarlehen der United Internet AG über insgesamt 1.100,0 Mio. € aus.

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Den Kreditgebern der Schuldscheine wurde das Recht eingeräumt, ihren Anteil am jeweiligen Schuldscheindarlehen zu kündigen, wenn ein Dritter oder eine Gruppe von gemeinsam handelnden Dritten die Mehrheit der Anteile an der United Internet AG erlangt. Das Recht zur Kündigung steht jedem Kreditgeber einzeln binnen 30 Tagen nach Ankündigung des Kontrollwechsels durch die Gesellschaft offen. Dieses Kündigungsrecht besteht jedoch nicht, wenn die Mehrheit der Anteile durch Herrn Ralph Dommermuth erlangt wird.

Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots

Weder bei Vorständen noch bei Mitarbeitern der Gesellschaft wurden Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots getroffen.

7. ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNG

Bei Kapitel "7. Erklärung zur Unternehmensführung" handelt es sich um "nicht geprüfte Lageberichtsangaben", da die Prüfung der Angaben in der Erklärung zur Unternehmensführung durch den Abschlussprüfer gem. § 317 Abs. 2 S. 6 HGB darauf zu beschränken ist, dass die Angaben gemacht wurden und der ebenfalls in Kapitel 7 enthaltene Corporate Governance Bericht nach Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex eine "lageberichtsfremde Angabe" darstellt, die inhaltlich nicht geprüft wird.

Grundlagen der Corporate Governance

Die Unternehmensführung der United Internet AG als börsennotierte deutsche Aktiengesellschaft wird in erster Linie durch das Aktiengesetz und durch die Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) bestimmt.

Der Begriff Corporate Governance steht für eine verantwortungsbewusste und auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle von Unternehmen. Effiziente Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, Achtung der Aktionärsinteressen sowie Offenheit und Transparenz der Unternehmenskommunikation sind wesentliche Aspekte guter Corporate Governance.

Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG sehen sich in der Verpflichtung, durch eine verantwortungsbewusste und langfristig ausgerichtete Unternehmensführung für den Bestand des Unternehmens und eine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen. Ökologische und soziale Ziele werden hierbei angemessen berücksichtigt.

Der nachfolgende Bericht enthält die "Erklärung zur Unternehmensführung" gemäß § 289f HGB für die Einzelgesellschaft und gemäß § 315d HGB für den Konzern sowie gemäß Grundsatz 22 des Deutschen Corporate Governance Kodex von Vorstand und Aufsichtsrat.

Führungs- und Unternehmensstruktur

Entsprechend ihrer Rechtsform verfügt die United Internet AG mit ihren Organen Vorstand und Aufsichtsrat über eine zweigeteilte Leitungs- und Überwachungsstruktur. Das dritte Organ bildet die Hauptversammlung. Alle drei Organe sind dem Wohl des Unternehmens verpflichtet.

Vorstand

Arbeitsweise des Vorstands

Der Vorstand ist das Leitungsorgan des Konzerns. Er bestand im Geschäftsjahr 2022 aus zwei Personen (namentlich Herr Ralph Dommermuth und Herr Martin Mildner). Für Erstbestellungen wird eine Amtszeit von drei Jahren in Erwägung gezogen. Es wird jeweils im Einzelfall beurteilt, welche Bestelldauer innerhalb der gesetzlich zulässigen Bestelldauer angemessen erscheint. Darüber hinaus werden Vorstände nicht länger als fünf Jahre bestellt. Der Vorstand führt die Geschäfte nach Gesetz und Satzung, der vom Aufsichtsrat beschlossenen Geschäftsordnung sowie den jeweiligen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, soweit nicht nach Maßgabe von § 161 AktG Abweichungen erklärt sind.

Der Vorstand ist zuständig für die Aufstellung der Zwischen- und Jahresabschlüsse sowie für die Besetzung von personellen Schlüsselpositionen im Unternehmen. Zudem definiert er systematisch die mit den Sozial- und Umweltfaktoren verbundenen Risiken und Chancen für das Unternehmen sowie die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit und bewertet diese anschließend. In der Unternehmensstrategie werden neben den langfristigen wirtschaftlichen Zielen auch ökologische und soziale Ziele angemessen berücksichtigt. Die Unternehmensplanung umfasst sowohl die entsprechenden finanziellen als auch die nachhaltigkeitsbezogenen Ziele. Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit finden sich auf der Internetseite des Unternehmens unter wwww.united-internet.de unter Unternehmen /​ Nachhaltigkeit.

Entscheidungen von grundlegender Bedeutung bedürfen der Zustimmung durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen des § 90 AktG und gibt dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats mindestens einmal pro Monat mündlich und auf Anforderung des Vorsitzenden des Aufsichtsrats auch schriftlich einen Überblick über den aktuellen Stand der nach § 90 AktG relevanten Berichtsgegenstände. Der Aufsichtsratsvorsitzende wird demnach über wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung sowie für die Leitung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind, unverzüglich durch den Vorsitzenden bzw. Sprecher des Vorstands oder den Finanzvorstand informiert. Als wichtiger Anlass ist auch jede wesentliche Abweichung von der Planung oder sonstigen Prognosen der Gesellschaft anzusehen. Der Vorsitzende bzw. Sprecher des Vorstands oder der Finanzvorstand informiert den Vorsitzenden des Aufsichtsrats ferner nach Möglichkeit vorab, sonst unverzüglich danach über jede Ad-hoc-Mitteilung der Gesellschaft nach Art. 17 MAR.

Für die Mitglieder des Vorstands gilt eine Altersgrenze von 70 Jahren. Diese Vorgabe wird derzeit ausnahmslos eingehalten.

Der Vorstand führt die Geschäfte der Gesellschaft gesamtverantwortlich nach einheitlichen Zielsetzungen, Plänen und Richtlinien. Unbeschadet der Gesamtverantwortung des Vorstands handelt jedes Vorstandsmitglied in dem ihm zugewiesenen Ressort eigenverantwortlich, ist aber gehalten, die auf das ihm zugewiesene Ressort bezogenen Interessen dem Gesamtwohl des Unternehmens unterzuordnen.

Die Aufgabenverteilung innerhalb des Vorstands regelt der Gesamtvorstand in einem Geschäftsverteilungsplan.

Die Vorstandsmitglieder unterrichten sich gegenseitig über wichtige Vorgänge innerhalb ihrer Geschäftsbereiche. Angelegenheiten von größerer Bedeutung, die nicht im Budget verabschiedet sind, sind von wenigstens zwei Vorstandsmitgliedern zu erörtern und zu entscheiden, wobei eines der beiden Vorstandsmitglieder das Ressort Finanzen verantworten muss.

Unbeschadet ihrer Ressortzuständigkeit verfolgen alle Vorstandsmitglieder ständig die für den Geschäftsverlauf der Gesellschaft entscheidenden Ergebnisse und Daten, um jederzeit auf die Abwendung drohender Nachteile, die Durchführung wünschenswerter Verbesserungen oder zweckmäßiger Änderungen durch Anrufung des Gesamtvorstands oder sonst auf geeignete Weise hinwirken zu können.

Der Gesamtvorstand beschließt über alle Angelegenheiten, die von besonderer Bedeutung und Tragweite für die Gesellschaft oder ihre Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sind.

Der Gesamtvorstand entscheidet mit einfacher Stimmenmehrheit. Bei Stimmengleichheit gibt die Stimme des Vorstandsvorsitzenden den Ausschlag. Die Beschlüsse des Vorstands werden in einer Niederschrift festgehalten.

Der Gesamtvorstand kommt regelmäßig einmal im Monat und sonst bei Bedarf zu einer Vorstandssitzung zusammen.

Jedes Vorstandsmitglied legt Interessenkonflikte unverzüglich gegenüber dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorsitzenden bzw. Sprecher des Vorstands offen und informiert gegebenenfalls das andere Vorstandsmitglied hierüber.

Aktuelle Zusammensetzung des Vorstands

Der Vorstand der United Internet AG bestand im Geschäftsjahr 2022 aus den folgenden Mitgliedern:

Vorstandsmitglieder zum 31. Dezember 2022

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Ralph Dommermuth, Unternehmensgründer und Vorstandsvorsitzender

(seit 1988 im Unternehmen)
Martin Mildner, Finanzvorstand

(seit 1. Oktober 2020 im Unternehmen)

Aufsichtsrat

Arbeitsweise des Aufsichtsrats

Der von der Hauptversammlung gewählte Aufsichtsrat bestand im Geschäftsjahr 2022 bis zum 21. August 2022 aus 6 Mitgliedern. Seit dem 22. August 2022 besteht der Aufsichtsrat aus 5 Mitgliedern. Die Amtsperiode der Aufsichtsratsmitglieder beträgt in der Regel 5 Jahre.

Der Aufsichtsrat hält mit dem Vorstand regelmäßig Kontakt und überwacht und berät - gemäß Gesetz, Satzung, Geschäftsordnung sowie den jeweiligen Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, soweit nicht nach Maßgabe von § 161 AktG eine Abweichung erklärt ist - den Vorstand bei der Führung der Geschäfte und dem Risiko- und Chancenmanagement des Unternehmens. Dies umfasst insbesondere auch Fragen rund um das Thema Nachhaltigkeit.

In regelmäßigen Abständen erörtert der Aufsichtsrat mit dem Vorstand alle für das Unternehmen relevanten Fragen der Strategie und deren Umsetzung, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements sowie der Compliance. Er diskutiert mit dem Vorstand die Quartalsmitteilungen und Halbjahresberichte vor ihrer Veröffentlichung und verabschiedet die Jahresplanung. Er prüft den Jahres- und Konzernabschluss und billigt die Abschlüsse, wenn keine Einwände zu erheben sind. Dabei berücksichtigt er die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers.

In den Aufgabenbereich des Aufsichtsrats fallen auch die Bestellung der Vorstandsmitglieder sowie die Festlegung der Vorstandsvergütung und deren regelmäßige Überprüfung unter Beachtung der jeweils geltenden gesetzlichen Bestimmungen sowie den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex, soweit nicht nach § 161 AktG eine Abweichung erklärt wird.

Bei der Bestellung von Vorstandsmitgliedern strebt der Aufsichtsrat eine für die Gesellschaft bestmögliche, vielfältige und sich gegenseitig ergänzende Zusammensetzung an und achtet auf eine langfristige Nachfolgeplanung. Dabei spielen vor allem Erfahrung und Branchenkenntnisse sowie fachliche und persönliche Qualifikationen eine wichtige Rolle.

Im Rahmen der langfristigen Nachfolgeplanung befasst sich der Aufsichtsrat unter Einbeziehung des Vorstands regelmäßig mit hochqualifizierten Führungskräften, die als potenzielle Kandidaten für Vorstandspositionen in Betracht kommen.

Zur Selbstbeurteilung führt der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit, als auch der Prüfungs- und Risikoausschuss regelmäßig eine Effizienzprüfung durch. Im Einklang mit der Empfehlung D.13 des Deutschen Corporate Governance Kodex beurteilt der Aufsichtsrat und der Ausschuss, wie wirksam er jeweils als Gremium seine Aufgaben erfüllt. Zu diesem Zweck wird in einem Turnus von ungefähr zwei Jahren eine Selbstbeurteilung mittels Fragebögen vorgenommen.

Der Prüfungs- und Risikoausschuss der United Internet AG hat mit Sitzung am 6. Dezember 2022 unter Anwesenheit aller Ausschussmitglieder sowie des Prüfungsausschussvorsitzenden eine Selbstbeurteilung für das Geschäftsjahr 2022 durchgeführt. Die Selbstbeurteilung erfolgte anhand eines umfassenden Fragenkatalogs, der insbesondere die Beurteilung der Arbeitsweise und Tätigkeit als auch der Größe und Struktur des Prüfungs- und Risikoausschusses umfasst. Darüber hinaus wurde die Arbeit mit dem Abschlussprüfer und der Austausch mit dem Vorstand und den Abteilungen des Konzerns beurteilt.

Die letzte Selbstbeurteilung des Aufsichtsrats wurde im 4. Quartal 2022 durchgeführt und bewertet. Die Selbstbeurteilung erfolgte anhand eines umfassenden Fragenkatalogs, der insbesondere die Schwerpunkte Erwartungshaltung, Zeitaufwand, Besetzung des Aufsichtsrats, Unabhängigkeit des Aufsichtsrats bzw. Umgang mit Interessenskonflikten, Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie Bilanzierungsthemen umfasste.

Das Ergebnis der Selbstbeurteilung bestätigt einen guten und offenen Austausch innerhalb der Gremien, als auch eine vertrauensvolle und kollegiale Zusammenarbeit mit dem Abschlussprüfer, dem Vorstand und den Unternehmensabteilungen. Die professionelle Zusammenarbeit spiegelt sich beispielsweise in dem Erhalt gut aufbereiteter Unterlagen/​Informationen wider, die stets angemessen und fristgerecht zur Verfügung gestellt werden. Einzelne Anregungen werden im Rahmen der Arbeit des Aufsichtsrats und des Prüfungs- und Risikoausschusses unterjährig aufgegriffen und umgesetzt.

Von der Effizienz der Tätigkeit des Aufsichtsrats und des Prüfungs- und Risikoausschusses ist somit nach gründlicher Auswertung auszugehen.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats nehmen die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahr und werden dabei von der Gesellschaft angemessen unterstützt. Über durchgeführte Maßnahmen wird im Bericht des Aufsichtsrats berichtet.

Der Aufsichtsrat wird mindestens zweimal im Kalenderhalbjahr einberufen. Die Sitzungen des Aufsichtsrates werden durch seinen Vorsitzenden mindestens 14 Tage vorher schriftlich einberufen. Weitere und ausführlichere Informationen zu der genauen Anzahl der Sitzungstermine sowie zu den dort behandelten Themen finden sich im Bericht des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung der Gesellschaft.

Mit der Einberufung sind die Gegenstände der Tagesordnung mitzuteilen. Ist eine Tagesordnung nicht ordnungsgemäß angekündigt worden, darf hierüber nur beschlossen werden, wenn vor der Beschlussfassung kein Aufsichtsratsmitglied widerspricht.

Beschlüsse des Aufsichtsrates werden in der Regel in Präsenzsitzungen gefasst. Es ist jedoch zulässig, dass Sitzungen des Aufsichtsrats in Form einer Video- oder Telefonkonferenzverbindung abgehalten werden oder dass einzelne Aufsichtsratsmitglieder im Wege der Video- oder Telefonübertragung zugeschaltet werden und dass in diesen Fällen auch die Beschlussfassung oder die Stimmabgabe per Video- oder Telefonkonferenzverbindung erfolgt. Sitzungen werden vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats geleitet. Außerhalb von Sitzungen können auf Anordnung des Vorsitzenden Beschlussfassungen auch auf anderem Wege, zum Beispiel per Telefon oder per E-Mail erfolgen, wenn kein Mitglied diesem Verfahren widerspricht.

Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn alle Mitglieder ordnungsgemäß geladen wurden und an der Beschlussfassung mindestens 3 Mitglieder teilnehmen. Ein Mitglied nimmt auch dann an einer Beschlussfassung teil, wenn es sich in der Abstimmung der Stimme enthält.

Beschlüsse des Aufsichtsrates werden, soweit das Gesetz nicht zwingend etwas anderes bestimmt, mit einer einfachen Mehrheit gefasst.

Über die Verhandlungen und Beschlüsse des Aufsichtsrates werden Niederschriften angefertigt.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates ist ermächtigt, im Namen des Aufsichtsrates die zur Durchführung der Beschlüsse des Aufsichtsrates erforderlichen Willenserklärungen abzugeben.

Weiter wird darauf hingewiesen, dass der Aufsichtsrat mit der Nachwahl zum Aufsichtsrat in der Hauptversammlung 2023 die Erfüllung des erforderlichen Sachverstands, im Sinne des § 100 Abs. 5 AktG, anstrebt.

Der Prüfungs- und Risikoausschuss unterstützt den Aufsichtsrat bei der Überwachung der Rechnungslegung und der Integrität des Rechnungslegungsprozesses sowie der Überwachung der Wirksamkeit und Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems, des Compliance-Systems und des internen Revisionssystems. Des Weiteren unterstützt er den Aufsichtsrat bei der Überwachung der Abschlussprüfung, der vom Abschlussprüfer erbrachten Leistungen, der Prüfhonorare und der von ihm zusätzlich erbrachten Leistungen.

Der Prüfungs- und Risikoausschuss beschäftigt sich intensiv mit dem Jahresabschluss und dem Konzernabschluss, dem zusammengefassten Lagebericht für die Gesellschaft und den Konzern, der nichtfinanziellen Erklärung und der nichtfinanziellen Konzernerklärung sowie dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns. Mit Vorstand und Abschlussprüfer erörtert er die Prüfungsberichte, den Prüfungsablauf, die Prüfungsschwerpunkte und -methodik sowie die Prüfungsergebnisse, auch hinsichtlich des internen Kontrollsystems bezogen auf den Rechnungslegungsprozess, und gibt Empfehlungen an den Aufsichtsrat. Er nimmt regelmäßig eine Beurteilung der Qualität der Abschlussprüfung vor. Vor deren Veröffentlichung erörtert er mit dem Vorstand die Quartalsmitteilungen und den Halbjahresfinanzbericht.

Der Prüfungs- und Risikoausschuss bereitet die Verhandlungen und Beschlüsse des Aufsichtsrats für den Wahlvorschlag des Abschlussprüfers an die Hauptversammlung und Entscheidungen zu Corporate-Governance-Themen vor und beschließt auch über die Zustimmung zu wesentlichen Geschäften mit nahestehenden Unternehmen und Personen gemäß § 111b Abs. 1 AktG (sog. Related Party Transactions). Der Prüfungsausschuss diskutiert mit dem Abschlussprüfer die Einschätzung des Prüfungsrisikos, die Prüfungsstrategie und Prüfungsplanung sowie die Prüfungsergebnisse. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses tauscht sich regelmäßig auch unter Anwesenheit sämtlicher Mitglieder des Prüfungs- und Risikoausschusses mit dem Abschlussprüfer über aktuelle Themen der Abschlussprüfung und über den Fortgang der Prüfung aus. Der Prüfungsausschuss berät sich regelmäßig mit dem Abschlussprüfer auch ohne den Vorstand. Im Jahr 2022 haben insgesamt 10 Abstimmungstermine mit dem Abschlussprüfer stattgefunden.

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses erstattet dem Aufsichtsrat regelmäßig Bericht über die Tätigkeit des Prüfungs- und Risikoausschusses. Bei wesentlichen Vorkommnissen und Feststellungen des Prüfungs- und Risikoausschusses informiert er unverzüglich den Vorsitzenden des Aufsichtsrats.

Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats /​ Stand der Umsetzung

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft strebt eine Zusammensetzung des Aufsichtsrats an, die eine qualifizierte Aufsicht und Beratung des Vorstands der Gesellschaft ermöglicht.

Vor dem Hintergrund

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seiner eigenen Größe,
des Geschäftsfeldes, in dem die Gesellschaft tätig ist,
der Größe und Struktur der Gesellschaft,
des Umfangs der internationalen Tätigkeit der Gesellschaft sowie
ihrer gegenwärtigen Aktionärsstruktur

hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft die folgenden Vorgaben für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats beschlossen. Diese berücksichtigen sowohl in Bezug auf die Anforderungen an einzelne Aufsichtsratsmitglieder als auch in Bezug auf die Anforderungen an die Zusammensetzung des Gesamtgremiums die gesetzlichen Vorgaben und - soweit nicht ausdrücklich eine Abweichung erklärt ist - die Vorgaben des deutschen Corporate Governance Kodex. Insbesondere ist im Hinblick auf das Gesamtgremium ein Kompetenzprofil vorgesehen.

Der Aufsichtsrat wird die Ziele bei den Wahlvorschlägen berücksichtigen und sich bei den jeweiligen Kandidaten über das Vorliegen der Voraussetzungen vergewissern. Dabei ist die spezifische Situation des Unternehmens zu berücksichtigen.

Anforderungen an einzelne Mitglieder

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft strebt an, dass jedes Aufsichtsratsmitglied die nachfolgenden Voraussetzungen erfüllt:

Allgemeines Anforderungsprofil

Jedes Aufsichtsratsmitglied soll über die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, die es befähigen, die Gesellschaft sorgfaltsgemäß zu überwachen und zu beraten und etwaige Risiken für die Geschäfte der Gesellschaft zu beurteilen. Der Aufsichtsrat wird zudem darauf achten, dass sämtliche Aufsichtsratsmitglieder über ein persönliches Profil verfügen, das sie befähigt, das Ansehen der Gesellschaft in der Öffentlichkeit zu wahren.

Zeitliche Verfügbarkeit

Alle Aufsichtsratsmitglieder sollen den für die sorgfältige Wahrnehmung des Mandats erforderlichen Zeitaufwand über ihre gesamte Amtszeit hinweg erbringen können. Die Aufsichtsratsmitglieder sollen insbesondere die Anforderungen des Gesetzes und des Deutschen Corporate Governance Kodex im Hinblick auf die zulässige Anzahl von Aufsichtsratsmandaten beachten.

Interessenskonflikte

Aufsichtsratsmitglieder sollen keine anderweitigen Tätigkeiten ausüben, die das häufige Auftreten von Interessenkonflikten wahrscheinlich machen. Dazu gehören leitende Positionen bei wesentlichen Wettbewerbern.

Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder

Mitglieder des Aufsichtsrats sollen in der Regel zum Zeitpunkt ihrer Wahl oder Wiederwahl das 70. Lebensjahr noch nicht erreicht haben.

Anforderungen an die Zusammensetzung des Gesamtgremiums

Neben den individuellen Anforderungen an die Aufsichtsratsmitglieder strebt der Aufsichtsrat der Gesellschaft gemäß C.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex darüber hinaus folgende Ziele für seine Zusammensetzung als Gesamtgremium an.

Kompetenzprofil für das Gesamtgremium

Die Mitglieder des Aufsichtsrats müssen in ihrer Gesamtheit über die zur erforderlichen Wahrnehmung der Aufgaben erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Der Aufsichtsrat strebt an, dass der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit ein möglichst breites Spektrum der für das Unternehmen relevanten Kenntnisse und Erfahrungen abdeckt und insbesondere die folgenden Voraussetzungen erfüllt:

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Vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen in der Telekommunikations- und Internet-Branche;
Fachkenntnisse oder Erfahrungen aus anderen Wirtschaftsbereichen;
unternehmerische bzw. operative Erfahrungen;
mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats mit mehrjähriger im Ausland oder in einem international tätigen Unternehmen erworbener operativer Erfahrung;
Expertise zu den für das Unternehmen bedeutsamen Nachhaltigkeitsfragen;
mindestens ein Mitglied mit Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung, wobei der Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung in besonderen Kenntnissen und Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen und internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme zu bestehen und sich auch auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu beziehen hat;
mindestens ein weiteres Mitglied mit Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung, wobei der Sachverstand auf dem Gebiet der Abschlussprüfung in besonderen Kenntnissen und Erfahrungen auf dem Gebiet der Abschlussprüfung zu bestehen und sich auch auf die Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu beziehen hat;
Kenntnisse und Erfahrungen bei der Strategieentwicklung und -umsetzung;
vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen im Controlling und Risikomanagement;
Kenntnisse und Erfahrungen bei der Personalplanung und -führung (Human Resources);
vertiefte Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der Governance und Compliance;
Expertise zu den Bedürfnissen kapitalmarktorientierter Unternehmen.

Diversität

Der Aufsichtsrat strebt an, dass der Aufsichtsrat vielfältig zusammengesetzt ist, damit der Aufsichtsrat als Gesamtgremium über eine ausreichende Meinungs- und Kenntnisvielfalt verfügt. Bei seinen Wahlvorschlägen wird der Aufsichtsrat das von der Gesellschaft festgelegte Diversitätskonzept berücksichtigen.

Unabhängigkeit

Der Aufsichtsrat strebt an, dass jeweils mindestens vier der sechs Mitglieder des Aufsichtsrats auch unabhängig im Sinne der Kriterien gemäß den Empfehlungen des deutschen Corporate Governance Kodex sind.

Der Aufsichtsrat hat sich auch in diesem Berichtsjahr mit vorstehenden Zielen für seine Zusammensetzung befasst, sie insbesondere mit Blick auf das Kompetenzprofil für das Gesamtgremium thematisiert, an ihnen festgehalten und weiter ausgebaut. Der Aufsichtsrat strebt die Ausfüllung des vom Aufsichtsrat erarbeiteten Kompetenzprofils für das Gesamtgremium an.

Aktuelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats /​ Stand der Umsetzung

Der Aufsichtsrat der United Internet AG bestand im Geschäftsjahr 2022 aus folgenden Mitgliedern:

Aufsichtsratsmitglieder zum 31. Dezember 2022

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Philipp von Bismarck,

Aufsichtsratsvorsitzender seit Mai 2021, Mitglied des Prüfungs- und Risikoausschusses seit Mai 2021

(seit Juli 2020)
Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares,

stellv. Aufsichtsratsvorsitzender seit Mai 2021

(seit Mai 2020)
Prof. Dr. Andreas Söffing,

Vorsitzender des Prüfungs- und Risikoausschusses seit Mai 2021

(seit Mai 2021)
Stefan Rasch,

Mitglied des Prüfungs- und Risikoausschusses seit Mai 2021

(seit Mai 2021)
Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß

(seit Juli 2020)

Ausgeschieden im Geschäftsjahr 2022

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Dr. Claudia Borgas-Herold
(seit Mai 2020 bis August 2022)

Nach der Einschätzung des Aufsichtsrates sind sämtliche fünf Mitglieder des aktuellen Aufsichtsrats, Frau Weiß sowie die Herren von Bismarck, Cubero del Castillo-Olivares, Söffing und Rasch auch unabhängig im Sinne der Empfehlung C.7 des deutschen Corporate Governance Kodex.

Qualifikationsmatrix:

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Philipp von Bismarck Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares Stefan Rasch Prof. Dr. Andreas Söffing Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß
Zugehörigkeitsdauer Mitglied seit 2020 2020 2021 2021 2020
Altersgrenze (70) Geburtsjahr 1975 1963 1962 1962 1978
Unabhängigkeit
Persönliche Eignung Kein Overboarding
Ehemaliges Mitglied des Vorstands
Keine Interessenkonflikte
Diversität Geschlecht Männlich Männlich Männlich Männlich Weiblich
Staatsangehörigkeit Deutsch Spanisch Deutsch Deutsch Deutsch
Telekommunikationsbranche
Medien- und /​ oder IT-Branche
Fachkenntnisse /​ Erfahrungen aus anderen Wirtschaftsbereichen
Unternehmerische bzw. operative Erfahrungen
Fachliche Eignung Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen, interne Kontroll- & Risikomanagementsysteme, inkl. Nachhaltigkeitsberichterstattung
Abschlussprüfung, inkl. Prüfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung
Expertise zu den für das Unternehmen bedeutsamen Nachhaltigkeitsfragen
Strategieentwicklung und -umsetzung
Controlling und Risikomanagement
Personalplanung und -führung (HR)
Governance und Compliance
Expertise zu den Bedürfnissen kapitalmarktorientierter Unternehmen
Internationale Erfahrung Mehrjährige Tätigkeit im Ausland oder operative Erfahrung in einem international tätigen Unternehmen (z. B. im Bereich Financial Engineering, Telekommunikation, M&A)

Die Wahlvorschläge des Aufsichtsrats zur Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern sollen sich auch unter Berücksichtigung dieser Ziele und dem Bestreben zur Ausfüllung des Kompetenzprofils für das Gesamtgremium weiterhin am Wohl des Unternehmens orientieren. Dabei ist die spezifische Situation des Unternehmens zu berücksichtigen.

Vorbehaltlich der Bildung von Rumpfgeschäftsjahren endet das jeweilige Amt der Aufsichtsratsmitglieder mit dem Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung des Jahres 2025.

Zielgrößen für den Frauenanteil in Aufsichtsrat, Vorstand und Führungsebenen /​ Stand der Umsetzung

Das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" (FührposGleichberG) vom 24. April 2015 hat das Aktiengesetz sowie eine Reihe weiterer Gesetze verändert.

Für die United Internet AG ergeben sich aus dem Gesetz insbesondere folgende Verpflichtungen:

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Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat der United Internet AG durch den Aufsichtsrat
Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Vorstand der United Internet AG durch den Aufsichtsrat
Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil in der ersten und zweiten Führungsebene der United Internet AG durch den Vorstand

Die nachfolgenden Festlegungen dürfen jeweils maximal einen Zeitraum von 5 Jahren umfassen.

Nach eingehender Prüfung haben Aufsichtsrat und Vorstand der United Internet AG mit Beschlussfassungen vom 16. März 2021 und vom 28. März 2023 dazu folgende Beschlüsse gefasst:

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Der Aufsichtsrat legte das Ende der Frist für das Erreichen der aktuellen Zielgrößen des Frauenanteils im Aufsichtsrat und Vorstand auf den Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2024 entscheidet (Mai 2025), fest.
Nachdem zuvor für den Aufsichtsrat die Zielgröße "0" festgelegt war, wurde nun die Zielgröße für den Frauenanteil auf 30 % festgelegt (§ 111 Abs. 5 AktG). Der Aufsichtsrat setzt sich derzeit aus einer Frau und vier Männern zusammen. In der Hauptversammlung 2023 ist eine entsprechende Nachbesetzung im Aufsichtsrat vorgesehen.
Für den Vorstand wurde die Zielgröße "0" festgelegt (§ 111 Abs. 5 AktG). Der Vorstand setzte sich im Geschäftsjahr 2022 ausschließlich aus zwei Männern zusammen. Mit Wirkung zum 1. April 2023 wird sich das Gremium auf drei Mitglieder vergrößern. Der Aufsichtsrat hat nach umfassenden und sorgfältigen Erwägungen aufgrund des Interesses des Unternehmens an der kontinuierlichen Fortführung der erfolgreichen Arbeit durch bereits eingearbeitete und mit den Konzernstrukturen vertraute Vorstandsmitglieder entschieden, den Vorstand auch zukünftig nur aus männlichen Vorstandsmitgliedern zu besetzen, so dass die Zielgröße des Vorstandes weiterhin mit "0" festgelegt wird. Gleichzeitig wurde entschieden, dass für den Fall einer weiteren Vergrößerung des Vorstands die Zielgröße für den Frauenanteil auf 25 % festgelegt wird.
Unabhängig davon soll die Auswahl stets nach dem individuellen Kompetenzprofil der potenziellen Organmitglieder erfolgen, wobei der Aufsichtsrat bemüht ist, bei gleicher Qualifikation Frauen den Vorzug zu geben.
Für den Frauenanteil in der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands wurde keine Zielgröße festgelegt, da es bei der United Internet AG aufgrund ihrer Holding-Struktur keine Führungsebenen unterhalb des Vorstands gibt.
Sowohl hinsichtlich des Frauenanteils im Aufsichtsrat als auch im Vorstand behält sich der Aufsichtsrat vor, über die Zielgröße erneut zu beschließen, sollte sich eine Neubesetzung abzeichnen.

Aufsichtsrat und Vorstand der United Internet AG gehen weiterhin vom Erreichen der genannten Zielgrößen bis zum Ende der festgelegten Frist aus. Die genannte Zielgröße für den Vorstand wird derzeit erfüllt.

Diversitätskonzept (§§ 289f Abs. 2 Nr. 6, 315d HGB)

Diversitätsaspekte finden bei der Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats stets Beachtung. Die Gesellschaft erachtet Diversität dabei nicht nur als wünschenswert, sondern als ganz entscheidend für den Erfolg des Unternehmens. Dementsprechend verfolgt die Gesellschaft insgesamt eine wertschätzende Unternehmenskultur, bei der die individuelle Verschiedenheit hinsichtlich Kultur, Nationalität, Geschlecht, Altersgruppe und Religion gewünscht und entsprechend Chancengerechtigkeit -unabhängig von Alter, Behinderung, ethnisch-kultureller Herkunft, Geschlecht, Religion und Weltanschauung oder sexueller Identität - gefördert wird.

Die Gesellschaft strebt an, dass Vorstand und Aufsichtsrat vielfältig zusammengesetzt sind und sie als Gesamtgremien über eine ausreichende Meinungs- und Kenntnisvielfalt verfügen.

Es sollen insbesondere folgende Kriterien Berücksichtigung finden:

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Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sollen sich innerhalb des jeweiligen Gremiums im Hinblick auf ihre Erfahrungen und ihren Bildungs- und beruflichen Hintergrund ergänzen, um ein gutes Verständnis des aktuellen Stands sowie der längerfristigen Chancen und Risiken im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit des Unternehmens entwickeln zu können.
Mit Ausnahme einer Altersgrenze von 70 Jahren bestehen für die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat keine Differenzierungen nach dem Alter und es soll allein nach den erforderlichen Kenntnissen und Erfahrungen differenziert werden.
Bei der gegenwärtigen Größe von Vorstand und Aufsichtsrat von nur zwei bzw. fünf Mitgliedern werden keine Vorgaben hinsichtlich der geographischen Herkunft gemacht. Dem Erfordernis internationaler Erfahrung wird im Fall des Aufsichtsrats bereits dadurch Rechnung getragen, dass mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats mehrjährige im Ausland oder in einem international tätigen Unternehmen erworbene operative Erfahrung aufweisen soll.

Individuelle Stärken - also alles, was die einzelnen Mitarbeiter/​-innen innerhalb des Unternehmens einzigartig und unverwechselbar macht - ermöglichten es der Gesellschaft erst, zu dem zu werden, was sie heute ist. Eine Belegschaft, die sich aus verschiedensten Persönlichkeiten zusammensetzt, bietet optimale Rahmenbedingungen für Kreativität und Produktivität - und damit auch Mitarbeiterzufriedenheit. Das daraus resultierende Ideen- und Innovationspotenzial stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft und steigert die Chancen in Zukunftsmärkten. Diesem Gedanken folgend soll nicht nur für jeden Mitarbeiter das Tätigkeitsfeld und die Funktion gefunden werden, in der die jeweiligen individuellen Potenziale und Talente bestmöglich ausgeschöpft werden können; auch bei der Zusammensetzung des Vorstands und des Aufsichtsrats soll - bereits im eigenen Interesse des Unternehmens - auf Diversität mit Blick beispielsweise auf Alter, Geschlecht oder Berufserfahrung geachtet werden.

Die vorstehenden Anforderungen an die Diversität von Vorstand und Aufsichtsrat sind nach Einschätzung von Vorstand und Aufsichtsrat gegenwärtig erfüllt. Zusätzliche oder bestimmtere Kriterien hält die Gesellschaft für nicht sachgerecht. Bei einer höheren Anzahl und Bestimmtheit der Diversitätsaspekte würde angesichts der derzeitigen Größe von Vorstand und Aufsichtsrats eine passende Besetzung der Positionen unter Beachtung aller Diversitätskriterien erhebliche Schwierigkeiten bereiten.

Hauptversammlung

Die jährliche ordentliche Hauptversammlung ist das Organ der Willensbildung der Aktionäre der United Internet AG. In der ordentlichen Hauptversammlung wird den Anteilseignern der Jahres- und Konzernabschluss vorgelegt. Die Aktionäre entscheiden über die Verwendung des Bilanzgewinns und stimmen zu weiteren durch Gesetz festgelegten Themen wie der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat und der Wahl des Abschlussprüfers ab. Jede Aktie besitzt eine Stimme. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung sind diejenigen Aktionäre berechtigt, die sich rechtzeitig anmelden und die am Tag der Hauptversammlung im Aktienregister eingetragen sind. Die Aktionäre können ihre Stimmrechte auf der Hauptversammlung auch durch einen Vertreter ausüben lassen. Die Gesellschaft stellt dazu einen Stimmrechtsvertreter bereit, der nach Weisung der Aktionäre abstimmt, soweit er dazu von den Aktionären den Auftrag erhält.

Compliance

Compliance ist ein integraler Bestandteil der Unternehmens- und Führungskultur des United Internet Konzerns. Für die United Internet AG bedeutet Compliance die Übereinstimmung ihrer Aktivitäten mit allen für die Geschäftstätigkeit maßgeblichen Gesetzen sowie mit den eigenen Grundsätzen und Regeln.

Dazu zählen auch der offene und faire Umgang mit Mitarbeitern, Kunden, Geschäftspartnern, Aktionären und der Öffentlichkeit. Als Internet-Dienstleister mit mehreren Millionen Kunden und einer hohen Zahl von Geschäftspartnern ist United Internet darauf angewiesen, durch ein rechtlich und ethisch einwandfreies Verhalten das Vertrauen seiner Kunden und Geschäftspartner zu erhalten.

Um ein dem Selbstverständnis des Unternehmens entsprechendes Verhalten zu gewährleisten, hat der Vorstand einen verbindlichen Rahmen für die ethischen Grundsätze und Wertvorstellungen des Unternehmens geschaffen. Er hat Werte und Führungsleitlinien definiert sowie wichtige Verhaltensregeln in einem Verhaltenskodex zusammengefasst. Diese "Kultur des Miteinanders" gibt den Mitarbeitern Orientierung für den Arbeitsalltag und schafft einen sicheren Handlungsrahmen für richtige Entscheidungen. Als Leitbild gilt dieser Rahmen für Vorstand, Geschäftsführung, Führungskräfte und alle Mitarbeiter gleichermaßen.

Um die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und unternehmensinternen Richtlinien sicherzustellen, hat der Vorstand eine Compliance-Organisation eingerichtet.

Die Compliance-Organisation ist Teil eines ganzheitlichen Risikomanagements, zu dem neben den "GRC"-Funktionen Corporate Governance, Risk Management & Compliance auch die Bereiche Corporate Audit und Legal Department gehören. Diese risikomitigierenden Funktionen stehen unter der einheitlichen Leitung des Group General Counsels, der direkt an den Finanzvorstand (CFO) der United Internet AG berichtet.

Die Compliance-Organisation ist verantwortlich für die Schaffung von geeigneten Strukturen und Prozessen, um die Umsetzung von Compliance im Unternehmen zu unterstützen und Maßnahmen risikoorientiert auszurichten. Zu den Compliance-Prozessen zählen z. B. Freigabeverfahren im Bereich Korruptionsprävention und vertrauensvolle Meldewege, die den Beschäftigten die Möglichkeit einräumen, auf mögliches Fehlverhalten oder Rechtsverstöße im Unternehmen hinzuweisen.

Die Compliance-Organisation ist in den Unternehmenseinheiten durch funktionale und lokale Compliance Manager (FCM und LCM) präsent und verankert. Die FCM und LCM unterstützen in ihrer Zusatzfunktion neben ihrer eigentlichen Tätigkeit den Compliance-Bereich.

Übergreifendes Element des Compliance-Systems ist die Verantwortung aller Führungskräfte für Compliance. Sie beinhaltet die Vorbildrolle, wie sie in den Führungsleitlinien der Gesellschaft verankert ist und geht darüber hinaus: Alle Führungskräfte des Unternehmens müssen Compliance vorleben und sicherstellen, dass in ihrem Verantwortungsbereich geschäftliche Entscheidungen und Handlungen stets im Einklang mit den jeweiligen rechtlichen Bestimmungen und den eigenen Werten und Regeln stehen.

Risikomanagement

Um den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern, ist es unerlässlich, Risiken unternehmerischen Handelns effektiv zu identifizieren, zu analysieren und durch geeignete Steuerungsmaßnahmen zu beseitigen oder zu begrenzen. Das Risikomanagementsystem bei der Gesellschaft sichert einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen Risiken. Insbesondere ist es darauf ausgelegt, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu steuern. Das System wird permanent weiterentwickelt und den sich wandelnden Gegebenheiten angepasst. Der Aufsichtsrat wird, soweit erforderlich, durch den Vorstand regelmäßig über bestehende Risiken und deren Behandlung informiert. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems wurde durch den Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit wahrgenommen.

Die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess sind gemäß § 289 Abs. 4 HGB detailliert im Lagebericht sowie gemäß § 315 Abs. 4 HGB im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns beschrieben. Dort berichtet der Vorstand auch ausführlich über bestehende Risiken und deren Entwicklung.

Finanzpublizität /​ Transparenz

Es ist das erklärte Ziel von United Internet, institutionelle Investoren, Privataktionäre, Finanzanalysten, Mitarbeiter sowie die interessierte Öffentlichkeit durch regelmäßige, offene und aktuelle Kommunikation gleichzeitig und gleichberechtigt über die Lage des Unternehmens zu informieren.

Dazu werden alle wesentlichen Informationen, wie z. B. Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen und andere Pflichtmitteilungen (wie z. B. Directors' Dealings oder Stimmrechtsmitteilungen) sowie sämtliche Finanzberichte, entsprechend den gesetzlichen Vorgaben veröffentlicht. Ferner informiert United Internet auch umfangreich über die Internetseite der Gesellschaft (www.united-internet.de). Dort finden sich auch Dokumente und Informationen zu den Hauptversammlungen der Gesellschaft sowie weitere wirtschaftlich relevante Informationen.

United Internet berichtet Aktionären, Analysten und Pressevertretern nach einem festen Finanzkalender viermal im Geschäftsjahr über die Geschäftsentwicklung sowie über die Finanz- und Ertragslage. Der Finanzkalender wird auf der Internetseite der Gesellschaft und gemäß den Vorgaben des Gesetzgebers veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert.

Darüber hinaus informiert der Vorstand durch Ad-hoc-Mitteilungen unverzüglich über nicht öffentlich bekannte Umstände, die dazu geeignet sind, den Aktienkurs erheblich zu beeinflussen.

Im Rahmen der Investor Relations trifft sich das Management regelmäßig mit Analysten und institutionellen Anlegern. Zudem finden zur Vorstellung der Halbjahres- und Jahreszahlen Analystenkonferenzen statt, zu denen Investoren und Analysten auch telefonisch Zugang erhalten.

Rechnungslegung und Abschlussprüfung

Die Rechnungslegung des Konzerns erfolgt nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind) unter Berücksichtigung von § 315e HGB. Der für Ausschüttungs- und Steuerbelange relevante Jahresabschluss wird dagegen nach den Regeln des Deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellt. Jahres- und Konzernabschluss werden durch unabhängige Abschlussprüfer geprüft. Die Wahl des Abschlussprüfers erfolgt durch die Hauptversammlung. Der Aufsichtsrat erteilt den Prüfungsauftrag, legt die Prüfungsschwerpunkte und das Prüfungshonorar fest und überprüft die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers.

Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist seit dem Geschäftsjahr 2022 Abschlussprüfer für die United Internet AG und den Konzern. Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist für das Geschäftsjahr 2022 Herr Erik Hönig.

Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Das Vergütungssystem sowie die Offenlegung der Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2022 gemäß § 162 AktG finden sich im "Vergütungsbericht 2022", der auf der Webseite der Gesellschaft unter https:/​/​www.united-internet.de/​investor-relations/​publikationen/​be-richte.html veröffentlicht wird.

Angaben zur Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung finden sich zudem im Konzernanhang unter Anhangangabe 42.

Aktienoptionsprogramme

Die Grundzüge des Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes der United Internet AG finden sich im "Vergütungsbericht 2022", der auf der Webseite der Gesellschaft unter https:/​/​www.united-internet.de/​in-vestor-relations/​publikationen/​berichte.html veröffentlicht wird.

Weitere Angaben finden sich zudem im Konzernanhang unter Anhangangabe 36.

Erklärung nach § 161 AktG zur Beachtung der Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex

Die Corporate Governance bei United Internet orientiert sich am Deutschen Corporate Governance Kodex, den die von der Bundesministerin für Justiz im September 2001 eingesetzte Regierungskommission erstmals am 26. Februar 2002 veröffentlicht hat.

Der Kodex hat zum Ziel, das duale deutsche Corporate Governance System transparent und nachvollziehbar zu machen. Der Kodex enthält Grundsätze, Empfehlungen und Anregungen zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften, die national und international als Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung anerkannt sind. Er will das Vertrauen der Anleger, der Kunden, der Belegschaft und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften fördern. Die Regierungskommission überprüft den Kodex jährlich darauf, ob er der aktuellen Best Practice der Unternehmensführung weiter entspricht und passt ihn gegebenenfalls an.

Die Grundsätze geben wesentliche rechtliche Vorgaben verantwortungsvoller Unternehmensführung wieder und dienen der Information der Anleger und weiterer Stakeholder.

Empfehlungen des Kodex sind im Text durch die Verwendung des Wortes "soll" gekennzeichnet. Die Gesellschaften können hiervon abweichen, sind dann aber verpflichtet, dies jährlich offenzulegen und die Abweichungen zu begründen ("comply or explain"). Dies ermöglicht den Gesellschaften, branchen- oder unternehmensspezifische Besonderheiten zu berücksichtigen. Eine gut begründete Abweichung von einer Kodexempfehlung kann im Interesse einer guten Unternehmensführung liegen.

Schließlich enthält der Kodex Anregungen, von denen ohne Offenlegung abgewichen werden kann; hierfür verwendet der Kodex den Begriff "sollte".

Am 16. Dezember 2022 haben Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG die nachfolgend wiedergegebene aktuelle jährliche Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben und im Anschluss auf der Website der Gesellschaft (www.united-internet.de) sowie im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG erklären gemäß § 161 Aktiengesetz:

Die United Internet AG hat den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex ("Kodex") in der Fassung vom 16. Dezember 2019, die der letzten Entsprechenserklärung vom 21. Dezember 2021 zugrunde lagen, mit den erklärten Ausnahmen entsprochen und wird den Empfehlungen des Kodex in der geltenden Fassung vom 28. April 2022, die mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger am 27. Juni 2022 wirksam geworden sind, mit den nachfolgenden Ausnahmen zukünftig entsprechen:

Bildung eines Nominierungsausschusses

(Empfehlung D.4)

Der Aufsichtsrat bildet neben dem Prüfungs- und Risikoausschuss keine weiteren Ausschüsse, sondern nimmt sämtliche weitere Aufgaben in seiner Gesamtheit wahr. Der Aufsichtsrat erachtet dies für sachgerecht, da auch bei einem sechsköpfigen Aufsichtsrat effiziente Diskussionen im Plenum und ein intensiver Meinungsaustausch möglich sind. Der Aufsichtsrat sieht demnach keine Notwendigkeit zur Einrichtung eines Nominierungsausschusses.

Vergütung des Vorstands - Vergütungssystem

(Empfehlungen G.1 bis einschließlich G.5 des Kodex)

Unter Berücksichtigung des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie ("ARUG II") und des neuen Deutschen Corporate Governance Kodex hat der Aufsichtsrat Änderungen des Vergütungssystems für die Mitglieder des Vorstands erarbeitet und beschlossen.

Mit der Vorlage an die Hauptversammlung im Mai 2021 wurde das Vergütungssystem die Grundlage für Dienstverträge mit Vorstandsmitgliedern, die in Zukunft abgeschlossen werden. Das erarbeitete Vergütungssystem berücksichtigt die Empfehlungen in G.1 bis einschließlich G.5 des Kodex ohne Einschränkungen. Bestehende Dienstverträge mit Vorstandsmitgliedern bleiben hiervon unberührt, weshalb die Abweichung von den Empfehlungen in G.1 bis einschließlich G.5 des Kodex erklärt wird.

Vergütung des Vorstands - Langfristige variable Vergütung

(Empfehlung G.10 Kodex)

Nach G.10 des Kodex sollen die den Vorstandsmitgliedern gewährten variablen Vergütungsbeträge überwiegend in Aktien der Gesellschaft angelegt oder entsprechend aktienbasiert gewährt werden. Daneben soll das jeweilige Vorstandsmitglied über derartige Beträge erst nach vier Jahren verfügen können. Im Rahmen des Stock Appreciation Rights (SARs)-Programms als langfristigem Vergütungsprogramm für den Vorstand wird eine aktienbasierte Vergütung ausgelobt. Die Laufzeit dieses Programms beträgt jeweils insgesamt 6 Jahre. Innerhalb dieser 6 Jahre kann das jeweilige Vorstandsmitglied zu bestimmten Zeitpunkten bereits jeweils einen Teil (25 %) zugeteilter SARs - frühestens allerdings nach 2 Jahren - ausüben. Damit kann ein Vorstandsmitglied bereits nach 2 Jahren über einen Teil der langfristigen variablen Vergütung verfügen. Nach Ablauf von 5 Jahren ist erstmals die volle Ausübung aller SARs möglich.

Der Aufsichtsrat ist der Auffassung, dass sich dieses System der Langfristvergütung bewährt hat und sieht keinen Grund dafür, die Verfügungsmöglichkeit über im Rahmen des Programms verdiente Vergütung weiter hinauszuschieben. Durch die Anknüpfung an den Aktienkurs der United Internet AG und deren Möglichkeit, zur Erfüllung der Ansprüche aus dem Programm deren Aktien hinzugeben, findet bereits eine aus Sicht des Aufsichtsrats angemessene Teilhabe des Vorstandsmitglieds an Risiken und Chancen des Unternehmens der United Internet AG statt. Weil das Programm mit einer Laufzeit von 6 Jahren konzipiert ist und die ausgelobten SARs über diese Dauer und frühestens nach 2 Jahren entsprechend anteilig zugeteilt werden, ist aus Sicht des Aufsichtsrats eine optimale Bindungswirkung und Anreizsteuerung im Interesse der United Internet AG erreicht, die keine Änderungen erforderlich machen.

Vergütung des Vorstands - Einbehalt/​Rückforderung variabler Vergütung

(Empfehlung G.11 Kodex)

Nach G.11 des Kodex soll der Aufsichtsrat die Möglichkeit haben, in begründeten Fällen eine variable Vergütung einbehalten oder zurückfordern zu können. Derartige Regelungen beinhalten die aktuellen Dienstverträge der Vorstandsmitglieder nicht. In das neue Vergütungssystem wurde eine sog. "Claw Back-Klausel" zur Rückforderung variabler Vergütung mit aufgenommen und wird zukünftig in neu zu schließenden Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder berücksichtigt.

Vergütung des Vorstands - Vergütungssystem

(Empfehlungen G.8, 9 und 12 des Kodex)

Gemäß G.8, 9 und 12 des Kodex sollen vereinbarte Ziele und Zielerreichungen sowie Regelungen zur Fälligkeit und Haltedauer nicht nachträglich verändert werden. Die Gesellschaft behält sich vor, hiervon in begründeten Fällen im Kontext des Ausscheidens von Vorstandsmitgliedern abzuweichen, soweit dies im Rahmen des jeweils anwendbaren Vergütungssystems zulässig ist.

Vergütung des Vorstands - Leistungen bei Vertragsbeendigung

(Empfehlung G.13 Kodex)

Gemäß G.13 des Kodex sollen Zahlungen an ein Vorstandsmitglied bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit den Wert von zwei Jahresvergütungen nicht überschreiten und nicht mehr als die Restlaufzeit des Anstellungsvertrags vergüten. Im Fall eines nachvertraglichen Wettbewerbsverbots soll eine solche Abfindungszahlung zudem auf die Karenzentschädigung angerechnet werden. Die Anstellungsverträge für die Vorstandsmitglieder enthalten derzeit eine solche Anrechnungsmöglichkeit nicht. In das neue Vergütungssystem wurde diese mit aufgenommen und wird zukünftig in neu zu schließenden Dienstverträgen der Vorstandsmitglieder (und etwaig hieran anknüpfenden Aufhebungsverträgen) berücksichtigt.

8. VERGÜTUNGSBERICHT

Mit dem Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) wurde die Richtlinie (EU) 2017/​828 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Mai 2017 in nationales Recht umgesetzt.

In diesem Zusammenhang führte der Gesetzgeber für börsennotierte Unternehmen neue gesetzliche Vorschriften zur Vergütungsberichterstattung ein, die für ab dem 1. Januar 2021 beginnende Geschäftsjahre gelten.

Beim "neuen" Vergütungsbericht handelt es sich um einen von der Rechnungslegung abgekoppelten Bericht. Wesentliche bisher erforderliche Angaben, insbesondere die individualisierte Berichterstattung über die Vorstandsvergütung sowie über die Grundzüge des Vergütungssystems, wurden aus dem (Konzern-)Lagebericht herausgelöst und in den neuen Vergütungsbericht nach § 162 AktG verlagert.

Das Vergütungssystem sowie die Offenlegung der Vergütung der Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2022 gemäß § 162 AktG finden sich im "Vergütungsbericht 2022", der auf der Webseite der Gesellschaft unter https:/​/​www.united-internet.de/​investor-relations/​publikationen/​be-richte.html veröffentlicht wird.

Angaben zur Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung finden sich zudem im Konzernanhang unter Anhangangabe 42.

9. ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Der Vorstand erklärt gemäß § 312 AktG, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die der Gesellschaft zu dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen oder die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und ist dadurch, dass die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt worden ist.

Montabaur, den 29. März 2023

Der Vorstand

Ralph Dommermuth

Martin Mildner

KONZERNABSCHLUSS

KONZERNBILANZ zum 31. Dezember 2022 in T€

VERMÖGENSWERTE

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Anmerkung 31. Dezember 2022 31. Dezember 2021
Kurzfristige Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 18 40.523 110.116
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19 418.832 380.450
Vertragsvermögenswerte 20 648.381 619.722
Vorräte 21 120.561 96.492
Abgegrenzte Aufwendungen 22 282.066 213.974
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 23.1 106.571 118.992
Ertragsteueransprüche 15 34.741 46.354
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte 23.2 19.717 8.097
1.671.392 1.594.198
Langfristige Vermögenswerte
Anteile an assoziierten Unternehmen 24 429.304 431.625
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 25 10.721 11.617
Sachanlagen 26 1.850.999 1.379.625
Immaterielle Vermögenswerte 27, 29 2.029.262 2.059.426
Firmenwerte 28, 29 3.623.435 3.627.831
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19 41.396 47.269
Vertragsvermögenswerte 20 216.704 205.954
Abgegrenzte Aufwendungen 22 428.970 287.730
Latente Steueransprüche 15 56.289 23.810
8.687.080 8.074.887
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 24 0 0
Summe Vermögenswerte 10.358.472 9.669.084
SCHULDEN
Anmerkung 31. Dezember 2022 31. Dezember 2021
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30, 35 561.515 583.395
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31, 35 656.653 325.364
Ertragsteuerschulden 15, 35 52.723 58.430
Vertragsverbindlichkeiten 32, 35 157.093 157.886
Sonstige Rückstellungen 33, 35 5.098 16.248
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 34.1, 35 333.551 329.177
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 34.2, 35 68.956 135.733
1.835.590 1.606.233
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31, 35 1.498.845 1.497.358
Latente Steuerschulden 15 309.671 290.481
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30, 35 4.298 2.475
Vertragsverbindlichkeiten 32, 35 31.290 32.151
Sonstige Rückstellungen 33, 35 67.075 66.026
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 34.3, 35 1.313.313 1.251.186
3.224.492 3.139.676
Summe Schulden 5.060.082 4.745.909
EIGENKAPITAL
Grundkapital 37 194.000 194.000
Kapitalrücklage 38 1.966.150 1.954.652
Kumuliertes Konzernergebnis 38 2.835.819 2.562.566
Eigene Anteile 39 -231.451 -231.451
Neubewertungsrücklage 38 1.283 601
Währungsumrechnungsdifferenz 38 -15.708 -12.938
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital 4.750.093 4.467.428
Nicht beherrschende Anteile 40 548.298 455.747
Summe Eigenkapital 5.298.390 4.923.175
Summe Schulden und Eigenkapital 10.358.472 9.669.084

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 in T€

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Anmerkung 2022 Januar - Dezember 2021 Januar - Dezember
Umsatzerlöse 5 5.915.063 5.646.177
Umsatzkosten 6, 11, 12 -3.906.328 -3.684.931
Bruttoergebnis vom Umsatz 2.008.735 1.961.246
Vertriebskosten 7, 11, 12 -907.241 -835.732
Verwaltungskosten 8, 11, 12 -248.524 -243.040
Sonstige betriebliche Aufwendungen 9.1 -46.524 -21.151
Sonstige betriebliche Erträge 9.2 92.327 54.818
Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte 10 -117.359 -86.285
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 781.414 829.855
Finanzierungsaufwendungen 13 -69.262 -56.224
Finanzerträge 14 31.074 23.380
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen 24 -31.730 -23.673
Ergebnis vor Steuern 711.496 773.337
Steueraufwendungen 15 -246.758 -250.186
Konzernergebnis 464.738 523.151
davon entfallen auf
nicht beherrschende Anteile 97.543 106.679
Anteilseigner der United Internet AG 367.196 416.473
Ergebnis je Aktie der Anteilseigner der United Internet AG (in €)
- unverwässert 16 1,97 2,23
- verwässert 16 1,96 2,22
Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Mio. Stück)
- unverwässert 16 186,72 187,05
- verwässert 16 187,18 187,61
Überleitung zum gesamten Konzernergebnis
Konzernergebnis 464.738 523.151
Kategorien, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Veränderung der Währungsdifferenzen - unrealisiert 38 -4.187 10.610
Kategorien, die nicht anschließend in den Gewinn oder Verlust umklassifiziert werden
Marktwertveränderung von als zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewerteten Vermögenswerte 38 615 1.556
Steuereffekt 38 0 0
Anteil am sonstigen Ergebnis von at equity bilanzierten Unternehmen 38, 24 67 3.417
Sonstiges Ergebnis -3.504 15.583
Gesamtes Konzernergebnis 461.234 538.735
davon entfallen auf
nicht beherrschende Anteile 40 96.125 109.137
Anteilseigner der United Internet AG 365.109 429.598

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 in T€

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Anmerkung 2022 Januar - Dezember 2021 Januar - Dezember
Ergebnis der betrieblichen Geschäftstätigkeit
Konzernergebnis 464.738 523.151
Berichtigungen zur Überleitung des Konzernergebnisses zu den Ein- und Auszahlungen
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 11 352.783 333.741
Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 11 128.331 140.143
Personalaufwand aus Mitarbeiterbeteiligungen 36 12.427 19.702
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen 24 31.730 23.673
Ertrag aus der Veräußerung von assoziierten Unternehmen 9.2, 24 -1.910 0
Ausgeschüttete Gewinne assoziierter Unternehmen 24, 46 206 229
Veränderungen der Ausgleichsposten für latente Steueransprüche 15 -16.514 -39.607
Sonstige nicht zahlungswirksame Positionen 6, 13,14 20.025 -13.241
Cashflow der betrieblichen Tätigkeit 991.816 987.793
Veränderungen der Vermögenswerte und Schulden
Veränderung der Forderungen und sonstiger Vermögenswerte -26.012 -28.480
Veränderung der Vorräte -24.068 -11.102
Veränderung der Vertragsvermögenswerte -39.409 -51.567
Veränderung der Ertragsteueransprüche 11.613 18.468
Veränderung der abgegrenzten Aufwendungen -209.332 -142.526
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -20.057 46.383
Veränderung der sonstigen Rückstellungen -10.101 1.019
Veränderung der Ertragsteuerschulden -5.708 -56.191
Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten -67.272 121.250
Veränderung der Vertragsverbindlichkeiten -3.953 2.587
Veränderungen der Vermögenswerte und Schulden, gesamt -394.300 -100.160
Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit 597.516 887.633
Cashflow aus dem Investitionsbereich
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 26, 27 -681.378 -289.757
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 4.417 2.936
Auszahlungen für Unternehmenserwerbe abzüglich erhaltener Zahlungsmittel 4.1 0 -20.554
Einzahlungen aus Unternehmensverkäufen abzüglich veräußerter Zahlungsmittel 46 0 8.789
Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen 4.1, 24 -30.685 -226.295
Auszahlungen aus der Ausgabe von Darlehen 42 0 -2.423
Einzahlungen aus der Veräußerung von assoziierten Unternehmen 25 3.043 0
Einzahlung aus den Rückzahlungen von sonstigen finanziellen Vermögenswerten 1.058 0
Nettozahlungen im Investitionsbereich -703.545 -527.304
Cashflow aus dem Finanzierungsbereich
Erwerb eigener Aktien 39 0 -18.721
Aufnahme von Krediten 46 700.278 1.020.000
Tilgung von Krediten 46 -367.500 -667.048
Tilgung von Frequenzverbindlichkeiten 42, 46 -61.266 -61.266
Tilgung von Leasingverbindlichkeiten 44, 45 -126.007 -105.630
Dividendenzahlungen 17 -93.358 -93.615
Ausschüttung an Minderheitsaktionäre 40 -1.893 -3.043
Auszahlung an Minderheitsaktionäre 4.1,40 -15.184 -456.775
Nettozahlungen im Finanzierungsbereich 35.069 -386.098
Nettoveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -70.960 -25.770
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn des Geschäftsjahres 110.116 131.270
Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1.367 4.615
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Berichtsperiode 18 40.523 110.116

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG im Geschäftsjahr 2022 und 2021 in T€

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Grundkapital Kapitalrücklage Kumuliertes Konzernergebnis Eigene Anteile
Anmerkung 37 38 38 39
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Stückelung T€ T€ T€ Stückelung T€
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Stand am 1. Januar 2021 194.000.000 194.000 2.322.780 2.240.473 6.769.137 -212.731
Konzernergebnis 416.473
Sonstiges Konzernergebnis
Gesamtergebnis 416.473
Erwerb von eigenen Anteilen 514.972 -18.721
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 23.722
Dividendenzahlungen -93.615
Gewinnausschüttungen
Transaktionen mit Eigenkapitalgebern -392.128
Sonstige Transaktionen 277 -765
Stand am 31. Dezember 2021 194.000.000 194.000 1.954.651 2.562.566 7.284.109 -231.451
Stand am 1. Januar 2022 194.000.000 194.000 1.954.651 2.562.566 7.284.109 -231.451
Konzernergebnis 367.196
Sonstiges Konzernergebnis
Gesamtergebnis 367.196
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 8.697
Dividendenzahlungen -93.358
Gewinnausschüttungen
Transaktionen mit Eigenkapitalgebern 2.802 -585
Stand am 31. Dezember 2022 194.000.000 194.000 1.966.150 2.835.819 7.284.109 -231.451

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Neubewertungsrücklage Währungsumrechnungsdifferenz Auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallendes Eigenkapital
Anmerkung 38, 25 38
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T€ T€ T€
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Stand am 1. Januar 2021 -4.372 -21.091 4.519.060
Konzernergebnis 416.473
Sonstiges Konzernergebnis 4.973 8.152 13.125
Gesamtergebnis 4.973 8.152 429.598
Erwerb von eigenen Anteilen -18.721
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 23.722
Dividendenzahlungen -93.615
Gewinnausschüttungen 0
Transaktionen mit Eigenkapitalgebern -392.128
Sonstige Transaktionen -488
Stand am 31. Dezember 2021 601 -12.938 4.467.428
Stand am 1. Januar 2022 601 -12.938 4.467.428
Konzernergebnis 367.196
Sonstiges Konzernergebnis 682 -2.769 -2.087
Gesamtergebnis 682 -2.769 365.109
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 8.697
Dividendenzahlungen -93.358
Gewinnausschüttungen 0
Transaktionen mit Eigenkapitalgebern 2.217
Stand am 31. Dezember 2022 1.283 -15.707 4.750.093

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Nicht beherrschende Anteile Summe Eigenkapital
Anmerkung 40
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Stand am 1. Januar 2021 392.151 4.911.210
Konzernergebnis 106.679 523.151
Sonstiges Konzernergebnis 2.458 15.583
Gesamtergebnis 109.137 538.735
Erwerb von eigenen Anteilen -18.721
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 5.689 29.411
Dividendenzahlungen -93.615
Gewinnausschüttungen -3.043 -3.043
Transaktionen mit Eigenkapitalgebern -49.380 -441.508
Sonstige Transaktionen 1.194 706
Stand am 31. Dezember 2021 455.747 4.923.175
Stand am 1. Januar 2022 455.747 4.923.175
Konzernergebnis 97.543 464.738
Sonstiges Konzernergebnis -1.417 -3.504
Gesamtergebnis 96.125 461.234
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 504 9.201
Dividendenzahlungen -93.358
Gewinnausschüttungen -1.893 -1.893
Transaktionen mit Eigenkapitalgebern -2.186 31
Stand am 31. Dezember 2022 548.297 5.298.390

KONZERNANHANG ZUM 31. DEZEMBER 2022

Abschlussgrundlagen und Rechnungslegungsmethoden

1. Allgemeine Informationen zum Unternehmen und zum Abschluss

Die United Internet AG (im Folgenden auch "United Internet Gruppe" oder "Gesellschaft") ist der führende europäische Internet-Spezialist, mit den Geschäftsfeldern Access (festnetz- und mobilfunkbasierte Internetzugangsprodukte) und Applications (Applikationen für den Einsatz des Internets), die jeweils in die Segmente Business und Consumer unterteilt werden.

Die United Internet AG hat ihren Sitz in 56410 Montabaur, Elgendorfer Straße 57, Bundesrepublik Deutschland, und ist dort beim Amtsgericht unter HR B 5762 eingetragen. Der Konzern verfügt in Deutschland und weltweit über zahlreiche Niederlassungen und Tochtergesellschaften.

Der Konzernabschluss der United Internet AG wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den nach § 315e Abs. 1 HGB ergänzend zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

Die Berichtswährung ist Euro (€). Die Angaben im Anhang erfolgen entsprechend der jeweiligen Angabe in Euro (€), Tausend Euro (T€) oder Millionen Euro (Mio. €). Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind einzelne Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Der Bilanzstichtag ist der 31. Dezember 2022.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 16. März 2022 den Konzernabschluss 2022 gebilligt. Der Konzernabschluss wurde am 17. März 2022 veröffentlicht.

Der Konzernabschluss 2022 wurde vom Vorstand der Gesellschaft am 29. März 2023 aufgestellt und im Anschluss an den Aufsichtsrat weitergeleitet. Der Konzernabschluss wird am 29. März 2023 dem Aufsichtsrat zur Billigung vorgelegt. Bis zur Billigung des Konzernabschlusses und Freigabe zur Veröffentlichung durch den Aufsichtsrat könnten sich theoretisch noch Änderungen ergeben. Der Vorstand geht jedoch von einer Billigung des Konzernabschlusses in der vorliegenden Fassung aus. Die Veröffentlichung erfolgt am 30. März 2023.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

In diesem Abschnitt werden zunächst sämtliche Rechnungslegungsgrundsätze dargestellt, die einheitlich für die in diesem Konzernabschluss dargestellten Perioden angewendet worden sind. Im Anschluss daran werden die in diesem Abschluss erstmalig angewendeten Rechnungslegungsstandards sowie die kürzlich veröffentlichten, aber noch nicht angewendeten Rechnungslegungsstandards erläutert.

2.1 Erläuterung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der United Internet AG sowie alle von ihr beherrschten inländischen und ausländischen Tochtergesellschaften (Mehrheitsbeteiligungen) einbezogen. Eine Beherrschung liegt vor, wenn der Konzern eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf schwankende Renditen aus seinem Engagement bei dem Beteiligungsunternehmen hat und er seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen auch dazu einsetzen kann, diese Renditen zu beeinflussen. Insbesondere beherrscht der Konzern ein Beteiligungsunternehmen dann und nur dann, wenn er alle nachfolgenden Eigenschaften besitzt:

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die Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen (d. h., der Konzern hat aufgrund derzeit bestehender Rechte die Möglichkeit, diejenigen Aktivitäten des Beteiligungsunternehmens zu steuern, die einen wesentlichen Einfluss auf dessen Rendite haben)
eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf schwankende Renditen aus seinem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen
die Fähigkeit, seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen so zu nutzen, dass dadurch die Rendite des Beteiligungsunternehmens beeinflusst wird

Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass der Besitz einer Mehrheit der Stimmrechte zur Beherrschung führt. Zur Unterstützung dieser Annahme und wenn der Konzern keine Mehrheit der Stimmrechte oder damit vergleichbarer Rechte an einem Beteiligungsunternehmen besitzt, berücksichtigt er bei der Beurteilung, ob er die Verfügungsgewalt an diesem Beteiligungsunternehmen hat, alle relevanten Sachverhalte und Umstände. Hierzu zählen u. a.:

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vertragliche Vereinbarungen mit den anderen Stimmberechtigten
Rechte, die aus anderen vertraglichen Vereinbarungen resultieren
Stimmrechte und potenzielle Stimmrechte des Konzerns

Ergeben sich aus Sachverhalten und Umständen Hinweise, dass sich eines oder mehrere der drei Beherrschungselemente verändert haben, muss der Konzern erneut prüfen, ob er ein Beteiligungsunternehmen beherrscht. Die Konsolidierung eines Tochterunternehmens beginnt an dem Tag, an dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt. Die Konsolidierung endet, wenn der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen verliert. Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen eines Tochterunternehmens, das während des Berichtszeitraums erworben oder veräußert wurde, werden ab dem Tag, an dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, bis zu dem Tag, an dem die Beherrschung endet, im Konzernabschluss erfasst. Alle konzerninternen Vermögenswerte und Schulden, Eigenkapital, Erträge und Aufwendungen sowie Zahlungsströme aus Geschäftsvorfällen, die zwischen Konzernunternehmen stattfinden, werden bei der Konsolidierung vollständig eliminiert.

Der Gewinn oder Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses werden Inhabern von Stammaktien des Mutterunternehmens und den nicht beherrschenden Anteilen zugerechnet, selbst wenn dies zu einem negativen Saldo der nicht beherrschenden Anteile führt.

Bei Bedarf werden Anpassungen an den Abschlüssen von Tochterunternehmen vorgenommen, um deren Rechnungslegungsmethoden denen des Konzerns anzugleichen.

Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.

Verliert der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen, so erfolgt eine Ausbuchung der damit verbundenen Vermögenswerte (einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert), Schulden, nicht beherrschenden Anteile und sonstigen Eigenkapitalbestandteile. Jeder daraus entstehende Gewinn oder Verlust wird in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Jede zurückbehaltene Beteiligung wird zum beizulegenden Zeitwert erfasst.

Mit Verlust des beherrschenden Einflusses wird in der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung ein Gewinn oder Verlust aus dem Abgang des Tochterunternehmens erfasst. Dieser Gewinn oder Verlust ermittelt sich in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen (i) dem Erlös aus der Veräußerung des Tochterunternehmens, dem beizulegenden Zeitwert zurückbehaltener Anteile, dem Buchwert der nicht beherrschenden Anteile sowie der kumulierten auf das Tochterunternehmen entfallenden Beträge des sonstigen Konzernergebnisses und (ii) dem Buchwert des abgehenden Nettovermögens des Tochterunternehmens.

Nicht beherrschende Anteile stellen den Anteil des Ergebnisses und des Nettovermögens dar, der nicht den Anteilseignern des Konzerns zuzurechnen ist. Nicht beherrschende Anteile werden in der Konzernbilanz separat ausgewiesen. Der Ausweis in der Konzernbilanz erfolgt innerhalb des Eigenkapitals, getrennt von dem auf die Anteilseigner der United Internet AG entfallenden Eigenkapital. Bei Erwerben von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss (Minderheitsanteile) oder Veräußerungen von Anteilen mit beherrschendem Einfluss, ohne dass der beherrschende Einfluss verloren geht, werden die Buchwerte der Anteile mit und ohne beherrschenden Einfluss angepasst, um die Änderung der jeweiligen Beteiligungsquote widerzuspiegeln. Der Betrag, um den die für die Änderung der Beteiligungsquote zu zahlende oder zu erhaltende Gegenleistung den Buchwert des betreffenden Anteils ohne beherrschenden Einfluss übersteigt, ist als Transaktion mit den Gesellschaftern direkt im Eigenkapital zu erfassen.

Anteile an assoziierten Unternehmen

Anteile an assoziierten Unternehmen sind nach der Equity-Methode bewertet. Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, bei dem der Konzern über maßgeblichen Einfluss verfügt und das weder ein Tochterunternehmen noch ein Joint Venture ist. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Beteiligungsunternehmens mitzuwirken, nicht aber die Beherrschung oder die gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse.

Bei sukzessivem Erwerb der Unternehmensanteile erfolgt die Bilanzierung nach der Equity-Methode ab dem Zeitpunkt an dem die Voraussetzungen zur Bilanzierung als assoziiertes Unternehmen erfüllt sind. United Internet bewertet die Alt-Anteile bei einem sukzessiven Anteilserwerb nach der retrospektiven Methode (cost-based-approach). Dabei werden die ursprünglichen Anschaffungskosten der Alt-Anteile als Anschaffungskosten im Rahmen der Equity-Methode übernommen. Etwaige Unterschiede zwischen den so definierten Anschaffungskosten für das assoziierte Unternehmen und dem beizulegenden Zeitwert der zuvor bilanzierten Beteiligung werden erfolgswirksam erfasst.

Nach der Equity-Methode werden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen in der Bilanz zu Anschaffungskosten zuzüglich nach dem Erwerb eingetretener Änderungen des Anteils der Gesellschaft am Reinvermögen des assoziierten Unternehmens erfasst. Der mit einem assoziierten Unternehmen verbundene Firmenwert ist im Buchwert des Anteils enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben. Die Gewinn- und Verlustrechnung enthält den Anteil der Gesellschaft am Erfolg des assoziierten Unternehmens. Unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens ausgewiesene Änderungen werden von der Gesellschaft in Höhe ihres Anteils erfasst und - sofern zutreffend - in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen der Gesellschaft und dem assoziierten Unternehmen werden entsprechend dem Anteil am assoziierten Unternehmen eliminiert.

Mit Verlust des maßgeblichen Einflusses wird ein Gewinn oder Verlust aus dem Abgang des assoziierten Unternehmens erfasst in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen (i) dem Erlös aus der Veräußerung der Anteile, dem beizulegenden Zeitwert zurückbehaltener Anteile sowie der kumulierten auf das assoziierte Unternehmen entfallenden Beträge des sonstigen Konzernergebnisses und (ii) dem Buchwert der abgehenden Beteiligung.

Die Abschlüsse des assoziierten Unternehmens werden in der Regel zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Soweit erforderlich, werden Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen.

Nach Anwendung der Equity-Methode ermittelt der Konzern, ob es erforderlich ist, einen zusätzlichen Wertminderungsaufwand für die Anteile der Gesellschaft an assoziierten Unternehmen zu erfassen. Besteht ein objektiver Hinweis, dass eine Wertminderung eingetreten ist, erfolgt ein Werthaltigkeitstest entsprechend der Vorgehensweise für den Firmenwert. Objektive Hinweise liegen beispielsweise vor, wenn ein assoziiertes Unternehmen erhebliche finanzielle Schwierigkeiten hat, es Vertragsbrüche begeht, hohe Wahrscheinlichkeit für eine Insolvenz oder Notwendigkeit eines Sanierungsplans beim Beteiligungsunternehmen auftritt oder es zum Wegfall eines aktiven Marktes für die Nettoinvestition aufgrund finanzieller Schwierigkeiten des assoziierten Unternehmens kommt. Ein signifikanter oder länger anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwerts eines assoziierten Unternehmens unter dessen Anschaffungskosten ist ebenfalls ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung. Ein signifikanter Rückgang wird angenommen, wenn die Verringerung des beizulegenden Zeitwerts eines assoziierten Unternehmens am Bilanzstichtag mehr als 25 % der Anschaffungskosten beträgt. Ein länger anhaltender Rückgang wird angenommen, wenn die Verringerung des beizulegenden Zeitwerts über einen Zeitraum von mindestens 12 Monate mehr als 10 % der Anschaffungskosten beträgt.

Die Erfassung einer Wertminderung ist erforderlich, wenn der erzielbare Betrag geringer ist als der gesamte Buchwert des assoziierten Unternehmens. Die Wertminderungen werden in der Gesamtergebnisrechnung im Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen erfasst. Steigt der erzielbare Betrag in künftigen Perioden, wird in entsprechendem Umfang eine Wertaufholung vorgenommen.

Ausweis von Veräußerungsgewinnen und -Verlusten aus der Veräußerung von Beteiligungsunternehmen

Die reguläre Wertfortschreibung und Bewertung von Anteilen an assoziierten Unternehmen wird - soweit sie ergebniswirksame Effekte betrifft - im Finanzergebnis ausgewiesen (siehe auch Erläuterungen zum Finanzergebnis).

Gewinne aus der Veräußerung von solchen Anteilen werden grundsätzlich unter den sonstigen betrieblichen Erträgen, Veräußerungsverluste unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Fremdwährungsumrechnung

Funktionale Währung und Berichtswährung

Die im Konzernabschluss aller Konzernunternehmen enthaltenen Posten werden unter Verwendung der Währung des primären Wirtschaftsumfelds der Unternehmen bewertet, in dem diese tätig sind ("funktionale Währung"). Der Konzernabschluss wird in Euro dargestellt; dabei handelt es sich um die funktionale und Berichtswährung der United Internet AG.

Transaktionen und Salden

Fremdwährungstransaktionen werden unter Einsatz der Wechselkurse zum Zeitpunkt der Transaktionen in die funktionale Währung umgerechnet. Fremdwährungsgewinne und -Verluste aus der Abwicklung solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung von auf Fremdwährungen lautenden monetären Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zu Jahresendkursen werden im Allgemeinen im Gewinn oder Verlust erfasst. Sie werden im Eigenkapital abgegrenzt, wenn sie aus der Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb resultieren.

Fremdwährungsgewinne und -Verluste, die Kreditaufnahmen betreffen, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in den Finanzierungsaufwendungen ausgewiesen. Alle anderen Fremdwährungsgewinne und -Verluste werden in der Gewinn- und Verlustrechnung saldiert in den sonstigen betrieblichen Erträgen /​ Aufwendungen ausgewiesen.

Nicht monetäre Posten, die in einer Fremdwährung zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden unter Verwendung der Wechselkurse zu dem Zeitpunkt umgerechnet, an dem der beizulegende Zeitwert ermittelt wurde. Umrechnungsdifferenzen aus zum beizulegenden Zeitwert angesetzten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten werden als Bestandteil des Gewinns oder Verlusts aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesen. So werden etwa Umrechnungsdifferenzen aus nicht monetären Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, wie z. B. erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente im Gewinn und Verlust als Bestandteil des Gewinns oder Verlusts aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfasst und Umrechnungsdifferenzen aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten im sonstigen Ergebnis ausgewiesen.

Konzernunternehmen

Die Aufwendungen, Erträge, Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Geschäftsbetriebe, deren funktionale Währung sich von der Berichtswährung unterscheidet, werden wie folgt in die Berichtswährung umgerechnet:

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Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden für jede dargestellte Bilanz zum jeweiligen Abschlussstichtag umgerechnet
Erträge und Aufwendungen werden für jede Darstellung von Gewinn oder Verlust und sonstigem Ergebnis zu durchschnittlichen Wechselkursen umgerechnet (es sein denn, es handelt sich dabei nicht um einen angemessenen Näherungswert für den kumulierten Effekt einer Umrechnung zu den Transaktionskursen; in diesem Fall werden Erträge und Aufwendungen zu den Wechselkursen zum Zeitpunkt der Transaktionen umgerechnet), und
alle sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Bei der Konsolidierung werden Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe sowie von Kreditaufnahmen und sonstigen im Rahmen von Absicherungen solcher Investitionen designierten Finanzinstrumente im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Wird ein ausländischer Geschäftsbetrieb verkauft bzw. werden Kreditaufnahmen, die Teil der Nettoinvestition sind, zurückgezahlt, so werden die damit verbundenen Währungsdifferenzen als Bestandteil des Veräußerungsgewinns oder -verlusts in den Gewinn oder Verlust umgegliedert.

Geschäfts- oder Firmenwerte und Beträge zur Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs an den beizulegenden Zeitwert werden als Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des ausländischen Geschäftsbetriebs behandelt und zu Schlusskursen umgerechnet.

Die Wechselkurse der wesentlichen Währungen entwickelten sich wie folgt:

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(im Verhältnis zu 1 Euro) Stichtagskurs Durchschnittskurse
2022 2021 2022 2021
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US-Dollar 1,068 1,133 1,052 1,183
Britisches Pfund 0,887 0,840 0,852 0,860

Umsatzrealisierung

Erlöse aus Verträgen mit Kunden

Der Bilanzierung von Erlösen aus Verträgen mit Kunden liegen die folgenden fünf Stufen zugrunde:

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Identifizierung des Vertrags bzw. der Verträge mit einem Kunden
Identifizierung eigenständiger Leistungsverpflichtungen im Vertrag
Bestimmung des Transaktionspreises
Verteilung des Transaktionspreises auf die Leistungsverpflichtungen
Umsatzrealisierung bei Erfüllung der Leistungsverpflichtungen

Bei der Umsatzrealisierung ist zwischen unterschiedlichen Geschäftssegmenten des Konzerns zu unterscheiden (siehe auch Erläuterungen zu Segmentberichterstattung Anhangangabe 5).

Im Einzelnen werden die Umsätze der Segmente nach den folgenden Gesichtspunkten realisiert:

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Geschäftssegment "Consumer Access"

Das Geschäftssegment "Consumer Access" umfasst im Wesentlichen festnetz- und mobilfunkbasierte Internetzugangsprodukte. Das Angebot umfasst "Mobile Internet" und "Breitband".

In diesen Produktlinien erzielt der Konzern Umsätze aus der Bereitstellung der genannten Zugangsprodukte sowie aus etwaigen zusätzlichen Leistungen wie Internet- und Mobilfunktelefonie. Der Transaktionspreis besteht dabei aus festen monatlichen Grundgebühren sowie variablen, zusätzlichen Nutzungsentgelten für bestimmte Leistungen (z. B. für Auslands- und Mobilfunkverbindungen, die nicht mit einer Flatrate abgedeckt sind) sowie aus Erlösen aus dem Verkauf von dazugehöriger Hardware.

Der Umsatzrealisierung liegt eine Aufteilung des Transaktionspreises aus dem Kundenvertrag auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise einzelner Leistungsverpflichtungen zugrunde. In der Regel bietet die United Internet Gruppe vergleichbare Tarife jeweils mit und ohne Hardware an. Die Ermittlung des Einzelveräußerungspreises für die Service Komponente basiert daher in diesen Fällen auf den Tarifkonditionen eines Service-Tarifs ohne Hardware. Im Gegensatz dazu erfolgt die Bestimmung der Einzelveräußerungspreise für die Hardware auf Basis des sog. Adjusted Market Assessment Approach, da nur in sehr geringem Umfang relevante Hardware ohne Mobilfunkvertrag an Kunden veräußert wird. Hierbei greift der Konzern vor allem auf durch einen Drittanbieter ermittelte und regelmäßig bereitgestellte Hardwarepreise zurück und verknüpft diese mit den gegebenen Vertragskonditionen bei Vertragsabschluss.

Der auf dieser Basis allokierte Umsatzanteil für die Hardware wird bei Auslieferung an den Kunden erfasst (zeitpunktbezogene Erlösrealisierung). Er übersteigt in der Regel das an den Kunden fakturierte Entgelt und führt dann zur Erfassung eines Vertragsvermögenswertes. Dieser Vertragsvermögenswert reduziert sich über die Zahlungen des Kunden im Laufe des Vertragszeitraums. Der auf die Service-Komponente entfallende Umsatzanteil wird über die Mindestlaufzeit des Kundenvertrags erfasst (zeitraumbezogene Erlösrealisierung).

Sofern die bei Vertragsabschluss an den Kunden fakturierten Einmalentgelte, wie zum Beispiel Bereitstellungsentgelte oder Aktivierungsgebühren, kein wesentliches Recht (z. B. günstige Verlängerungsoption) darstellen, werden diese nicht als separate Leistungsverpflichtung erfasst, sondern als Teil des Transaktionspreises auf die identifizierten Leistungsverpflichtungen allokiert und entsprechend deren Leistungserbringung realisiert. Werden dem Kunden wesentliche Rechte im Rahmen von Optionen zur Nutzung zusätzlicher Güter oder Dienstleistungen eingeräumt, stellen diese eine zusätzliche Leistungsverpflichtung dar, auf welche ein Teil des Transaktionspreises unter Berücksichtigung der erwarteten Inanspruchnahme allokiert wird. Die entsprechenden Erlöse werden dann erfasst, wenn diese zukünftigen Güter oder Dienstleistungen übertragen werden oder wenn die Option ausläuft. Qualifizieren Einmalgebühren als günstige Verlängerungsoption, erfolgt insoweit eine Umsatzrealisierung über die erwartete Dauer des Kundenvertrags.

Die United Internet Gruppe gewährt ihren Kunden im Rahmen der Vertragsabschlüsse zeitlich begrenzte monetäre Aktionsrabatte. Diese Rabatte fließen in die Ermittlung des Transaktionspreises ein, werden über den Allokationsmechanismus auf Leistungsverpflichtungen verteilt.

Im Rahmen des 1&1 Prinzips gewährt United Internet ihren Kunden ein freiwilliges, auf 30 Tage begrenztes Widerrufsrecht. Wenn ein Kunde vom 1&1 Prinzip Gebrauch macht und seinen Vertrag widerruft, so hat er Anspruch auf Erstattung einzelner Transaktionsbestandteile wie fakturierte Einmalentgelte und Grundgebühren. Eventuelle Verbrauchsgebühren sind von dem Erstattungsanspruch ausgeschlossen. Im Gegenzug hat United Internet einen Rückforderungsanspruch aus gelieferter Hardware. Für zu erwartende Kundenstornierungen erfolgt insoweit keine Umsatzrealisierung. Die vom Kunden erhaltenen und zu erstattenden Zahlungen werden als Rückerstattungsverbindlichkeiten passiviert und die aus dem 1&1 Prinzip resultierenden Rückforderungsansprüche aus gelieferter Hardware werden als nichtfinanzielle Vermögenswerte angesetzt.

Bei der Ermittlung des Transaktionspreises hat United Internet die Wesentlichkeit einer Finanzierungskomponente überprüft. Die Analyse der aktuellen Kundenverträge hat ergeben, dass die Finanzierungskomponenten nicht als wesentlich zu betrachten sind. Eine Änderung der angenommenen Zinssätze oder der Tarife könnte jedoch zukünftig zu einer wesentlichen Finanzierungskomponente führen. Der Finanzierungseffekt wird daher in einem regelmäßigen Turnus auf Wesentlichkeit überprüft.

1&1 wendet für einen Teil des Vertragsbestandes den nach IFRS 15.4 zulässigen Portfolio-Ansatz an. Dabei werden gleichartige Kundenverträge zusammengefasst und für bestimmte bewertungsrelevante Parameter, insbesondere Transaktionspreise, Einzelveräußerungspreise sowie Amortisationsdauern, durchschnittliche Wertgrößen angenommen.

Nach vernünftigem Ermessen kann davon ausgegangen werden, dass es keine wesentlichen Auswirkungen auf den Abschluss hat, ob ein Portfolio oder die einzelnen Verträge oder Leistungsverpflichtungen innerhalb dieses Portfolios beurteilt werden.
Geschäftssegment "Business Access"

Das Geschäftssegment "Business Access" beinhaltet Umsatzerlöse aus verschiedenen standardisierten und individuell zugeschnittenen Telekommunikationsprodukten für Geschäfts- und Wholesalekunden. Die Telekommunikationsdienstleistungen umfassen neben der Bereitstellung von klassischen Festnetzanschlüssen auch Breitbanddienste, Vernetzungslösungen als Telekommunikationsinfrastruktur (sog. Leased Lines) oder VPN, Mehrwertdienste, Interconnection, IP Dienste sowie Cloud Solutions.

Bei Produkten, welche nicht die Definition eines Finanzierungsleasingvertrags gem. IFRS 16 erfüllen, besteht der Transaktionspreis aus festen monatlichen Grundgebühren und/​oder variablen, zusätzlichen minutenabhängigen Nutzungsentgelten für bestimmte Leistungen (die nicht mit einer Flatrate abgedeckt sind) sowie in unwesentlichem Umfang aus Erlösen aus dem Verkauf von dazugehöriger Hardware. Der Umsatzrealisierung liegt eine Aufteilung des Transaktionspreises aus dem Kundenvertrag auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise einzelner Leistungsverpflichtungen zugrunde. Der Transaktionspreis für den Verkauf von Hardware orientiert sich am marktüblichen Preisniveau.

Die Ermittlung des Einzelveräußerungspreises für die Service-Komponente basiert auf den Tarifkonditionen eines vergleichbaren Service-Tarifs ohne Hardware.

In geringem Umfang werden auch befristete Rabatte oder befristete Grundgebührbefreiungen zu Beginn der Laufzeit gewährt. Diese Rabatte werden in den Transaktionspreis einbezogen und im Rahmen der Umsatzerfassung linearisiert.

Bestimmte Produkte werden auf Basis von Leasingverhältnissen zur Verfügung gestellt. Werden im Rahmen eines Leasingverhältnisses alle wesentlichen Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übertragen, wird der Barwert der Mindestleasingzahlungen aus diesem wirtschaftlichen Verkauf mit Beginn der Vermietung als Umsatzerlöse realisiert; im Rahmen der Folgebilanzierung der Finanzierungsleasingforderungen werden in Folgeperioden Zinserträge realisiert. Die vermieteten Vermögenswerte werden über die Umsatzkosten ausgebucht. Die Mindestleasingzahlungen beinhalten neben den monatlichen Zahlungen auch etwaige zu Beginn der Leasinglaufzeit zu zahlende Bereitstellungsentgelte.

Im Falle von sogenannten Operating Leasingverhältnissen, bei denen die wesentlichen wirtschaftlichen Chancen und Risiken bei dem Leasinggeber verbleiben, werden die Leasingzahlungen linear über die Vertragslaufzeit als Umsatz erfasst. Bereitstellungsentgelte von Operating Leasingverhältnissen werden passivisch abgegrenzt und über die Vertragslaufzeit aufgelöst.
Geschäftssegment "Consumer Applications"

Das Geschäftssegment "Consumer Applications" umfasst das Consumer-Applikations-Geschäft von United Internet - werbefinanziert oder im kostenpflichtigen Abonnement sowie die Vertriebsplattformen für kostenpflichtige Partnerprodukte.

Neben Deutschland ist die United Internet Gruppe in diesem Geschäftsbereich in Österreich und den USA aktiv.

Im Bereich der werbefinanzierten Applikationen (in der Regel kostenfreie E-Mail-Lösungen von GMX und WEB.DE) generiert der Konzern im Wesentlichen über die Portale WEB.DE, 1&1, GMX und smartshopping Werbeeinnahmen und eCommerce-Provisionen. Basis dieses Geschäfts ist die häufige Inanspruchnahme der kostenfreien Applikationen und die damit verbundene hohe Frequentierung der Portale. Dabei werden bei der Online-Werbung Werbeflächen auf den Websites der Portale angeboten. Die Umsätze werden in Abhängigkeit von der Platzierung der Werbung sowie der Anzahl der Einblendungen bzw. Clickraten generiert. Im eCommerce-Geschäft erhält der Konzern Provisionen für den Verkauf von Produkten oder die Vermittlung von Kunden. Für diese Produkte erfolgt eine zeitpunkbezogene Umsatzrealisierung.

Im Bereich der kostenpflichtigen Abonnements der Portale WEB.DE, 1&1, GMX und smartshopping werden primär feste monatliche Beträge für die Nutzung erweiterter Applikationen, Verwaltung und Speicherung erzielt. Die Kunden zahlen in der Regel im Voraus für einen vertraglich fixierten Zeitraum für die von der Gesellschaft zu erbringenden Leistungen. Die Umsatzrealisierung erfolgt anteilig über den Zeitraum der Inanspruchnahme der Dienstleistung. Die im Voraus erhaltenen Zahlungen führen zu Vertragsverbindlichkeiten, die sich über den Leistungszeitraum entsprechend abbauen.

Die Bilanzierung und Bewertung von Umsatzerlösen aus Partnerprodukten erfolgt unter Berücksichtigung und Ausgestaltung der intermediären Funktion des Konzerns. Dabei wird unterschieden ob durch die erbrachte Lieferung bzw. Leistung an den Endkunden überhaupt ein Lieferumsatz erbracht wird und der Konzern damit in eigener Sache handelt (Prinzipal) oder ob die Leistungen des Konzerns sich vielmehr auf eine Vermittlung bzw. Kommission beschränken (Agent). Ein Handeln als Prinzipal wird angenommen, wenn der Konzern die dem Endkunden geschuldete Ware bzw. Dienstleistung vor ihrer Übertragung an den Kunden kontrolliert. Ein Handeln als Agent ist indiziert, wenn die Leistungsverpflichtung des Konzerns im Kern darin besteht, die Lieferung von Waren und Dienstleistungen eines anderen Unternehmens zu vermitteln.
Segment "Business Applications"

Im Geschäftssegment "Business Applications" werden Freiberuflern, kleinen und mittleren Unternehmen sowie Privatanwendern ein breites Spektrum an E-Mail-, Hosting-, Cloud- und E-Business-Applikationen angeboten. Zu den Applikationen gehören z. B. Domains, Homepages und E-Shops, Anwendungen für Personal Information Management (E-Mail, Aufgaben, Termine, Adressen), Groupwork, Online-Storage oder Office-Applikationen. Darüber hinaus bietet der Konzern ihren Kunden über Sedo erfolgsbasierte Werbe- und Vertriebsmöglichkeiten an.

Neben Deutschland ist die United Internet Gruppe in diesem Geschäftsbereich insbesondere in Frankreich, Großbritannien, Spanien, Österreich, Schweiz, Polen, Italien, Kanada, Mexiko und den USA aktiv und zählt in allen genannten Ländern zu den führenden Unternehmen. Die Dienstleistungen werden jeweils über unterschiedliche Tochterunternehmen der United Internet Gruppe im In- und Ausland angeboten.

Die Kunden zahlen in der Regel im Voraus für einen vertraglich fixierten Zeitraum für die von der Gesellschaft zu erbringenden Leistungen. Die Hauptleistung in der Produktgruppe Domains besteht in der Domainregistrierung für den Endkunden bei der jeweiligen Registry. Bezüglich der zeitlichen Erfassung der Umsatzerlöse aus der Domainregistrierung wird auf die speziellen Regelungen hinsichtlich Lizenzen zurückgegriffen. Da im Falle einer Domain ein Nutzungsrecht an einem im Zeitpunkt der Lizenzgewährung bestehendem (statischen) geistigen Eigentum eingeräumt wird, erfolgt grundsätzlich eine zeitpunktorientierte Umsatzrealisierung.

Produktgruppen, die im Rahmen von Mehrkomponentengeschäften Domains enthalten, betreffen vor allem Webhosting Produkte. Die angebotenen Webhosting-Pakete fassen üblicherweise Domainregistrierungen mit weiteren Dienstleistungen wie Speicherkapazität (Webspace) sowie Software-as-a-Service (SaaS) zusammen. Das Leistungsversprechen Webspace betrifft die Zurverfügungstellung von Speicherplatz auf Servern in den Rechenzentren der United Internet Gruppe. SaaS betrifft die Nutzung von Anwendungssoftware durch den Kunden (beispielsweise für die Erstellung von Websites), die auf Servern der United Internet Gruppe gehostet wird. Bei den Leistungsversprechen Webspace als auch SaaS handelt es sich jeweils um zeitraumbezogene Leistungsverpflichtungen, da der Kunde kontinuierlich durch entsprechenden Nutzenzufluss profitiert.

Die Kundenverträge der Produktkategorie Webhosting umfassen in der Regel mehrere separate Leistungsverpflichtungen, die sowohl zeitpunkt- (Leistungsverpflichtung Domainregistrierung) als auch zeitraumbezogen (Leistungsverpflichtung Webspace und SaaS) zu realisieren sind. Das Gesamtentgelt aus dem Kundenvertrag wird daher auf die unterschiedlichen Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Mangels separater Einzelveräußerungspreise für Webspace und SaaS sowie einer hohen Variabilität der Preise kommt die Residualmethode für die Aufteilung des Gesamtentgelts zur Anwendung. Der auf die zeitraumbezogenen Dienstleistungen entfallende Umsatzanteil ermittelt sich daher auf Basis des Gesamtentgelts abzüglich des Einzelveräußerungspreises der enthaltenen Domains.

Neben den Applikations-Umsätzen werden in diesem Geschäftssegment auch die Umsätze aus der erfolgsabhängigen Werbeform Domain-Marketing abgebildet.

Im Domain-Marketing betreibt United Internet (über die Sedo GmbH) eine Handelsplattform für den Domain-Sekundärmarkt (Domain-Handel). Gleichzeitig bietet der Konzern den Domain-Inhabern an, nicht genutzte Domains an Werbetreibende zu vermarkten (Domain-Parking). Neben diesen Kunden-Domains hält der Konzern auch ein eigenes Portfolio an verkauf- bzw. vermarktbaren Domains. Im Domain-Handel erhält der Konzern Provisionen bei erfolgtem Verkauf einer Domain über die Handelsplattform und erzielt darüber hinaus Umsatzerlöse aus Dienstleistungen rund um den Themenbereich Domain-Bewertung und -Transfer. Die Verkaufsprovisionen und Dienstleistungen bemessen sich dabei in der Regel prozentual vom erzielten Verkaufspreis, während es sich bei den sonstigen Dienstleistungen regelmäßig um Festpreise handelt. Beim Domain-Parking erfolgt die Vermarktung (primär über Kooperationen mit Suchmaschinen) hauptsächlich über Textlinks, d. h. über Verweise auf den geparkten Domains auf die Angebote der Werbetreibenden. Der Konzern erhält dabei durch den Kooperationspartner monatlich eine erfolgsabhängige Vergütung auf Basis der generierten Klicks, die durch den Kooperationspartner ermittelt werden.

Der Konzern erfasst Verkaufsprovisionen mit Leistungserbringung in den Umsatzerlösen. Die Realisierung des Umsatzes erfolgt daher nach Abschluss der Transaktion bzw. nach der Erbringung der Dienstleistung. In den Umsatzerlösen des Domain-Parkings wird monatlich die von den Kooperationspartnern gutgeschriebene Vergütung erfasst.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Aufwandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig als Ertrag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, um sie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, zu verrechnen. Zuwendungen für einen Vermögenswert kürzen den Buchwert des Vermögenswerts.

Finanzerträge

Zinserträge werden erfasst, wenn die Zinsen entstanden sind (unter Verwendung des Effektivzinssatzes, d. h. des Kalkulationszinssatzes, mit dem geschätzte künftige Zahlungsmittelzuflüsse über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswerts abgezinst werden). Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.

Ertragsteuern

Der Steueraufwand einer Periode setzt sich zusammen aus tatsächlichen Steuern und latenten Steuern. Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Transaktionen, die im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst werden. In diesen Fällen werden die Steuern entsprechend im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst.

Tatsächliche Steuern werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag in den Ländern, in denen der Konzern tätig ist und zu versteuerndes Einkommen erzielt, gelten oder in Kürze gelten werden.

Die Bildung latenter Steuern erfolgt unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Bilanz und dem steuerlichen Wertansatz.

Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst, mit Ausnahme der

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latenten Steuerschuld aus dem erstmaligen Ansatz eines Firmenwerts oder eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Periodenergebnis nach IFRS noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst und nicht zu betragsgleichen abzugsfähigen als auch zu versteuernden temporären Differenzen führt und der
latenten Steuerschuld aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures stehen, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.

Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und nicht genutzten Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können, mit Ausnahme von

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latenten Steueransprüchen aus abzugsfähigen temporären Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall entstehen, der kein Unternehmenszusammenschluss ist und der zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das Periodenergebnis nach IFRS noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst, und
latenten Steueransprüchen aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Anteilen an Joint Ventures stehen, wenn es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden und kein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die temporären Differenzen verwendet werden können.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftig zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht.

Latente Steueransprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze bemessen, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag gelten oder gesetzlich angekündigt sind.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn der Konzern einen einklagbaren Anspruch zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Umsatzsteuer

Aufwendungen und Vermögenswerte werden nach Abzug der Umsatzsteuer erfasst. Eine Ausnahme bilden folgende Fälle:

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Wenn die beim Kauf von Vermögenswerten oder bei der Inanspruchnahme von Dienstleistungen angefallene Umsatzsteuer nicht von der Steuerbehörde zurückgefordert werden kann, wird sie als Teil der Anschaffungskosten des Vermögenswerts bzw. als Teil der Aufwendungen erfasst.
Die Forderungen und Verbindlichkeiten werden mitsamt dem darin enthaltenen Umsatzsteuerbetrag angesetzt.

Der Umsatzsteuerbetrag, der von der Steuerbehörde zu erstatten oder an diese abzuführen ist, wird in der Bilanz unter den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Immaterielle Vermögenswerte

Der Konzern hat Verfügungsgewalt über einen Vermögenswert, wenn er in der Lage ist, sich den künftigen wirtschaftlichen Nutzen, der aus der zugrunde liegenden Ressource zufließt, zu verschaffen, und er den Zugriff Dritter auf diesen Nutzen beschränken kann. Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten von im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses erworbenen immateriellen Vermögenswerten entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Die immateriellen Vermögenswerte werden in den Folgeperioden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt.

Kosten für selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden mit Ausnahme von aktivierungsfähigen Entwicklungskosten erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen.

Entwicklungskosten eines einzelnen Projekts werden nur dann als immaterieller Vermögenswert aktiviert, wenn der Konzern Folgendes nachweisen kann:

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Die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts kann technisch soweit realisiert werden, dass er genutzt oder verkauft werden kann;
United Internet beabsichtigt, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen;
United Internet ist fähig, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen;
Die Art und Weise, wie der immaterielle Vermögenswert voraussichtlich einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird; United Internet kann u. a. die Existenz eines Markts für die Produkte des immateriellen Vermögenswertes oder für den immateriellen Vermögenswert an sich oder, falls er intern genutzt werden soll, den Nutzen des immateriellen Vermögenswerts nachweisen;
Adäquate technische, finanzielle und sonstige Ressourcen sind verfügbar, so dass die Entwicklung abgeschlossen und der immaterielle Vermögenswert genutzt oder verkauft werden kann:
United Internet ist fähig, die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben verlässlich zu bewerten.

Es wird zwischen nutzbaren immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter und unbestimmter Nutzungsdauer sowie derzeit noch nicht nutzbaren immateriellen Vermögenswerten (Frequenzlizenzen) differenziert.

Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben und auf eine mögliche Wertminderung überprüft, sofern ein Anhaltspunkt dafür vorliegt, dass der immaterielle Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Immaterielle Vermögenswerte, die derzeit noch nicht nutzbar sind werden ebenfalls mögliche Wertminderung überprüft. Die Vorgehensweise des Werthaltigkeitstests entspricht dem des Werthaltigkeitstests für den Firmenwert. Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden im Fall von immateriellen Vermögenswerten mit einer begrenzten Nutzungsdauer mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Die erforderlichen Änderungen der Abschreibungsmethode und der Nutzungsdauer werden als Änderungen von Schätzungen behandelt.

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Aufwandskategorie erfasst, die der Funktion des immateriellen Vermögenswerts im Unternehmen entspricht.

Die Abschreibung von aktivierten Entwicklungskosten beginnt ab dem Zeitpunkt, ab dem der Vermögenswert genutzt werden kann. Sie erfolgt über den Zeitraum, über den künftiger Nutzen zu erwarten ist, und wird unter der Aufwandskategorie erfasst, die der Funktion des immateriellen Vermögenswerts im Unternehmen entspricht. Während der Entwicklungsphase wird jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie derzeit noch nicht nutzbare immaterielle Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich zum Bilanzstichtag auf Ebene des einzelnen Vermögenswerts oder auf der Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit einer Überprüfung auf Werthaltigkeit unterzogen. Die Vorgehensweise entspricht der des Werthaltigkeitstests für den Firmenwert. Die Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswerts mit unbestimmter Nutzungsdauer wird einmal jährlich dahingehend überprüft, ob die Einschätzung einer unbestimmten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. Ist dies nicht der Fall, wird die Änderung der Einschätzung von einer unbestimmten Nutzungsdauer zur begrenzten Nutzungsdauer auf prospektiver Basis vorgenommen. Die Abschreibung der derzeit noch nicht nutzbaren immateriellen Vermögenswerte (Frequenzlizenzen) beginnt zum Zeitpunkt des tatsächlichen Netzbetriebs.

Die angesetzten Nutzungsdauern ergeben sich aus der folgenden Übersicht:

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Nutzungsdauer

in Jahren
Markenrechte unbestimmt
Kundenstamm 4 bis 25
Frequenzlizenzen bis zu 19
Konzessionsähnlichen Rechte 5
Sonstige Rechte und Lizenzen 2 bis 15
Software 2 bis 5
Nutzungsrechte an immateriellen Vermögenswerten 6
Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte 3 bis 5

Zu jedem Bilanzstichtag wird zudem eine Überprüfung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat. Wenn ein solcher Anhaltspunkt vorliegt, nimmt der Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrags vor. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung des letzten Wertminderungsaufwands eine Änderung in den Schätzungen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags herangezogen wurden. Ist dies der Fall, so wird der Buchwert des Vermögenswerts auf seinen erzielbaren Betrag erhöht. Dieser Betrag darf jedoch nicht den Buchwert übersteigen, der sich nach Berücksichtigung der Abschreibungen ergeben würde, wenn in den früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre.

Sachanlagen

Sachanlagen werden grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt.

Eine Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus dem Abgang des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden über deren voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Die angesetzten Nutzungsdauern ergeben sich aus der folgenden Übersicht:

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Nutzungsdauer

in Jahren
Mietereinbauten Bis zu 10
Gebäude 10 bzw. 50
Kraftfahrzeuge 5 bis 6
Telekommunikationsanlagen 7 bis 10
Verteilernetze 25
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 19
Büroeinrichtung 5 bis 13
Server 3 bis 5

Die Nutzungsdauer der Verteilernetze wurde im Vorjahr aufgrund von bereits erfolgten und künftig erwarteten Entwicklungen und Investitionen im Zusammenhang mit dem 5G Netz von 20 Jahren auf 25 Jahre verlängert.

Für im Rahmen von Unternehmensakquisitionen erworbene Vermögenswerte des Sachanlagevermögens bestimmt sich die jeweils anzuwendende Restnutzungsdauer vor allem auf Basis der vorgenannten Nutzungsdauern sowie der bereits zum Erwerbszeitpunkt verstrichenen Nutzungsdauer.

Die Durchführung von Werthaltigkeitstests sowie die Erfassung von Wertminderungen und Wertaufholungen erfolgt entsprechend der Vorgehensweise für immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer (siehe unten).

Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind, es sei denn, sie stehen im Zusammenhang mit der Herstellung oder dem Erwerb eines "Qualifying Assets". In der Berichtsperiode sowie im Vorjahr waren keine Fremdkapitalkosten zu aktivieren.

Unternehmenszusammenschlüsse und Firmenwerte

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Dies beinhaltet die Erfassung aller identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Geschäftsbetriebs zum beizulegenden Zeitwert.

Firmenwerte aus einem Unternehmenszusammenschluss ergeben sich bei erstmaligem Ansatz als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs über die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich oder dann auf Wertminderung geprüft, wenn Sachverhalte oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert gemindert sein könnte.

Zum Zweck der Überprüfung, ob eine Wertminderung vorliegt, muss der Firmenwert, der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworben wurde, vom Übernahmetag an jeder der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns, die aus den Synergien des Zusammenschlusses Nutzen ziehen sollen, zugeordnet werden. Dieses gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des Konzerns diesen Einheiten bereits zugewiesen worden sind.

Der Wertminderungsbedarf wird durch den Vergleich von erzielbarem Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, auf die sich der Firmenwert bezieht, mit deren Buchwert ermittelt. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts bzw. einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Verkaufskosten wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Dieses stützt sich auf DCF-Modelle, Bewertungsmultiplikatoren, Börsenkurse von börsengehandelten Tochterunternehmen oder andere zur Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswerts bzw. einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den erzielbaren Betrag, wird der Vermögenswert bzw. die zahlungsmittelgenerierende Einheit als wertgemindert betrachtet und auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Ein für den Firmenwert erfasster Wertminderungsaufwand darf in den nachfolgenden Berichtsperioden nicht aufgeholt werden. Der Konzern nimmt die jährliche Überprüfung der Firmenwerte auf Werthaltigkeit zum Bilanzstichtag vor.

Vertragsvermögenswerte

Ein Vertragsvermögenswert ist der Rechtsanspruch des Konzerns auf eine Gegenleistung für von ihm an den Kunden übertragene Güter und Dienstleistungen, sofern dieser Anspruch nicht allein an den Zeitablauf geknüpft ist. Jeder unbedingte Anspruch auf Erhalt einer Gegenleistung wird gesondert als Forderung ausgewiesen. Es wird regelmäßig überprüft, ob ein Vertragsvermögenswert im Wert gemindert ist. Das Vorgehen ist analog zu dem bei finanziellen Vermögenswerten.

Vorräte

Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Vertriebskosten. Zur Berücksichtigung von Bestandsrisiken werden angemessene Wertberichtigungen für Überbestände vorgenommen.

Die Bewertung fußt dabei unter anderem auch auf zeitabhängigen Gängigkeitsabschlägen. Sowohl die Höhe, als auch die zeitliche Verteilung der Abschläge stellen eine bestmögliche Schätzung des Nettoveräußerungswerts dar und sind daher mit Schätzungsunsicherheiten behaftet. Bei Anzeichen für einen gesunkenen Nettoveräußerungserlös werden die Vorratsbestände durch entsprechende Wertminderungsaufwendungen korrigiert.

Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten

Zusätzliche Kosten, die bei der Anbahnung eines Vertrages mit einem Kunden anfallen (z. B. Vertriebsprovisionen), werden aktiviert, wenn der Konzern davon ausgeht, dass er diese Kosten zurückerlangen wird.

Zudem aktiviert der Konzern die bei Erfüllung eines Vertrags mit einem Kunden entstehenden Kosten (z. B. Bereitstellungsentgelte und erwartete Kündigungsentgelte) sofern diese

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nicht in den Anwendungsbereich eines anderen Standards als IFRS 15 (z. B. IAS 2 Vorräte, IAS 16 Sachanlagen oder IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte) fallen,
mit einem bestehenden oder erwarteten Vertrag Zusammenhängen,
zur Schaffung von Ressourcen oder zur Verbesserung von Ressourcen des Unternehmens führen, die künftig zur (fortgesetzten) Erfüllung von Leistungsverpflichtungen genutzt werden, und
zu einem erwarteten Ausgleich der Kosten führen wird.

Aktivierte Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten werden planmäßig über die geschätzte Nutzungsdauer amortisiert. Der Ansatz in der Bilanz erfolgt innerhalb der abgegrenzten Aufwendungen. Die Amortisation von Vertragsanbahnungskosten wird in den Vertriebskosten und die Amortisation von Vertragserfüllungskosten wird in den Umsatzkosten ausgewiesen.

Die angesetzten Amortisationsdauern betragen für Vertragsanbahnungskosten 1 bis 5 Jahre und für Vertragserfüllungskosten 3 bis 4 Jahre.

Eine Wertminderung wird vorgenommen, wenn der Buchwert der aktivierten Kosten den verbleibenden Teil der erwarteten Gegenleistung des Kunden für die Lieferung von Gütern oder die Erbringung von Dienstleistungen abzüglich der hierfür noch anfallenden Kosten übersteigt.

Klassifizierung in kurzfristig und langfristig

Der Konzern gliedert seine Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz in kurz- und langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden. Ein Vermögenswert wird als kurzfristig eingestuft, wenn

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die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird oder der Vermögenswert zum Verkauf oder Verbrauch innerhalb dieses Zeitraums gehalten wird,
der Vermögenswert primär für Handelszwecke gehalten wird,
die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird oder
es sich um Zahlungsmittel oder Zahlungsmitteläquivalente handelt, es sei denn, der Tausch oder die Nutzung des Vermögenswerts zur Erfüllung einer Verpflichtung ist für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag eingeschränkt.

Alle anderen Vermögenswerte werden als langfristig eingestuft.

Eine Schuld wird als kurzfristig eingestuft, wenn

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die Erfüllung der Schuld innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird,
die Schuld primär für Handelszwecke gehalten wird,
die Erfüllung der Schuld innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird oder
der Konzern kein uneingeschränktes Recht zur Verschiebung der Erfüllung der Schuld um mindestens zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag hat.

Alle anderen Schulden werden als langfristig eingestuft.

Latente Steueransprüche und -schulden werden als langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden eingestuft.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

Der Konzern klassifiziert langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen als zur Veräußerung gehalten, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Veräußerungskosten sind die zusätzlich anfallenden Kosten, die direkt der Veräußerung eines Vermögenswerts (einer Veräußerungsgruppe) zuzurechnen sind, mit Ausnahme der Finanzierungskosten und des Ertragsteueraufwands.

Die Kriterien, damit ein Vermögenswert oder eine Veräußerungsgruppe als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird, gelten nur dann als erfüllt, wenn die Veräußerung höchst wahrscheinlich und der Vermögenswert oder die Veräußerungsgruppe im gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar ist. Aus den für die Durchführung der Veräußerung erforderlichen Maßnahmen sollte hervorgehen, dass es unwahrscheinlich ist, dass wesentliche Änderungen an der Veräußerung vorgenommen werden oder dass die Entscheidung für die Veräußerung rückgängig gemacht wird. Das Management muss beschlossen haben, die geplante Veräußerung durchzuführen, und es muss zu erwarten sein, dass sie innerhalb von einem Jahr ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung erfolgen wird.

Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Vermögenswerte und Schulden werden in der Bilanz separat als kurzfristige Posten ausgewiesen.

Leasingverhältnisse

United Internet agiert sowohl als Leasingnehmer als auch als Leasinggeber. Der Großteil der Leasingnehmerverträge im Konzern entfällt auf die Anmietung von Netzinfrastrukturen, Gebäuden, technischen Anlagen und Fahrzeugen. Bei den Gebäuden können verschiedene Mietobjekte /​ Leasinggegenstände wie beispielsweise Flächen (Büroflächen, Rechenzentrumsflächen, Lagerflächen oder Parkflächen, etc.) als Vertragsgegenstand (d. h. zur Anmietung durch UI) aufgeführt sein. Die angemietete Netzinfrastruktur beinhaltet im Wesentlichen unbeleuchtete Glasfasern (Dark Fibre), Leerrohrsysteme, Kupferdoppeladern, Anmietungen von Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) sowie Antennenstandorte.

Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, wird auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts der Vereinbarung zum Zeitpunkt des Abschlusses dieser Vereinbarung getroffen und erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von der Nutzung eines bestimmten Vermögenswerts oder bestimmter Vermögenswerte abhängig ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswerts einräumt.

Der Konzern beurteilt bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren.

Konzern als Leasingnehmer

Nutzungsrechte

Der Konzern erfasst Nutzungsrechte zum Bereitstellungsdatum (d. h. zu dem Zeitpunkt, an dem der zugrunde liegende Leasinggegenstand zur Nutzung bereitsteht). Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet und um jede Neubewertung der Leasingverbindlichkeiten berichtigt. Die Kosten von Nutzungsrechten beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Der Konzern bestimmt die Laufzeit des Leasingverhältnisses unter Zugrundelegung der unkündbaren Grundlaufzeit des Leasingverhältnisses sowie unter Einbeziehung der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Verlängerung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option ausüben wird, oder der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Kündigung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option nicht ausüben wird.

Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit und erwarteter Nutzungsdauer der Leasingverhältnisse wie folgt abgeschrieben:

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Nutzungsdauer

in Jahren
Gebäude 1 bis 17
Netzinfrastruktur 0,5 bis 25
Immaterielle Vermögenswerte 6
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 bis 7

Wenn das Eigentum an dem Leasinggegenstand am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf den Konzern übergeht oder in den Kosten die Ausübung einer Kaufoption berücksichtigt ist, werden die Abschreibungen anhand der erwarteten Nutzungsdauer des Leasinggegenstands ermittelt.

Leasingverbindlichkeiten

Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern die Leasingverbindlichkeiten zum Barwert der über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zu leistenden Leasingzahlungen. Die Leasingzahlungen beinhalten feste Zahlungen (einschließlich de facto fester Zahlungen) abzüglich etwaiger zu erhaltender Leasinganreize, variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind und Beträge, die voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien entrichtet werden müssen. Die Leasingzahlungen umfassen ferner den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn hinreichend sicher ist, dass der Konzern sie auch tatsächlich wahrnehmen wird, und Strafzahlungen für eine Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in der Laufzeit berücksichtigt ist, dass der Konzern die Kündigungsoption wahrnehmen wird. Variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, werden in der Periode, in der das Ereignis oder die Bedingung, dass bzw. die diese Zahlung auslöst, eingetreten ist, aufwandswirksam erfasst.

Nach dem Bereitstellungsdatum wird der Betrag der Leasingverbindlichkeiten erhöht, um dem höheren Zinsaufwand Rechnung zu tragen, und verringert, um den geleisteten Leasingzahlungen Rechnung zu tragen. Zudem wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeiten bei Änderungen des Leasingverhältnisses, Änderungen der Laufzeit des Leasingverhältnisses, Änderungen der Leasingzahlungen (z. B. Änderungen künftiger Leasingzahlungen infolge einer Veränderung des zur Bestimmung dieser Zahlungen verwendeten Index oder Zinssatzes) oder bei einer Änderung der Beurteilung einer Kaufoption für den zugrunde liegenden Vermögenswert neu bewertet.

Für die Bewertung der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten wird der Grenzfremdkapitalzinssatz herangezogen. Zur Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes werden Referenzzinssätze für einen Zeitraum von bis zu 17 Jahren aus laufzeitadäquaten risikolosen Zinssätzen, erhöht um Kreditrisikoaufschläge, abgeleitet.

Kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt und andere Wahlrechte

Der Standard sieht die Ausnahmen von der Bilanzierung nach IFRS 16 vor, bei kurzfristigen Leasingverträgen (z. B. Leasingverträge mit einer Laufzeit von 12 Monaten oder weniger) und im Falle von geringwertigen Wirtschaftsgütern (z. B. PCs) den Ansatz eines Nutzungsrechts zu unterlassen. Kurzfristige Leasingverträge treten in der United Internet nur in sehr geringem Umfang auf und werden daher aus Wesentlichkeitsgründen nicht gemäß IFRS 16 aktiviert. Für die nur in geringem Umfang bestehenden Leasingvereinbarungen über geringwertige Wirtschaftsgüter wird das Wahlrecht der Nichtbilanzierung nach IFRS 16 fallweise wahrgenommen. Leasingzahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.

Es besteht das Wahlrecht zur Portfoliobildung von Verträgen mit gleichen oder ähnlichen Eigenschaften, das für Assetklassen Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) und Hauptverteilerstandorte (HVT) wahrgenommen wird.

Die Ausnahmeregelung, jede Leasingkomponente eines Vertrags und alle damit verbundenen Nichtleasingkomponenten als eine einzige Leasingkomponente zu erfassen, wird für die Klasse der zugrundeliegenden Glasfasern, HVT und KFZ in Anspruch genommen, nicht jedoch für die Leasingvereinbarungen für Gebäude.

Konzern als Leasinggeber

In den Fällen, in denen Konzerngesellschaften Finanzierungsleasingverträge als Leasinggeber vereinbaren, erfolgt ein Ansatz einer Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswertes des Leasingverhältnisses. Die Leasingzahlungen werden in Tilgung der Leasingforderung sowie in Finanzerträge aufgeteilt.

Trägt der Konzern die wesentlichen Chancen und Risiken (Operating Lease), wird der Leasing-Gegenstand vom Leasinggeber in der Bilanz angesetzt. Die Bewertung des Leasing-Gegenstands richtet sich nach den für den Leasing-Gegenstand einschlägigen Bilanzierungsvorschriften. Die Leasingraten werden vom Leasinggeber erfolgswirksam vereinnahmt.

Bemessung des beizulegenden Zeitwerts

Teilweise werden Vermögenswerte und Schulden entweder bei erstmaliger Erfassung oder auch im Rahmen der Folgebewertung mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld erfolgt, entweder auf dem

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Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld oder
vorteilhaftesten Markt für den Vermögenswert bzw. die Schuld, sofern kein Hauptmarkt vorhanden ist, vollzogen wird.

Der Konzern muss Zugang zum Hauptmarkt oder zum vorteilhaftesten Markt haben.

Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln.

Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nicht-finanziellen Vermögenswerts wird die Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt, durch die höchste und beste Verwendung des Vermögenswerts oder durch dessen Verkauf an einen anderen Marktteilnehmer, der für den Vermögenswert die höchste und beste Verwendung findet, wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen.

Der Konzern wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei ist die Verwendung maßgeblicher, beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und jene nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering zu halten.

Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Fair-Value-Hierarchie eingeordnet, basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:

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Stufe 1 - In aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise
Stufe 2 - Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt direkt oder indirekt beobachtbar ist
Stufe 3 - Bewertungsverfahren, bei denen der Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt nicht beobachtbar ist

Bei Vermögenswerten und Schulden, die auf wiederkehrender Basis im Abschluss erfasst werden, bestimmt der Konzern, ob Umgruppierungen zwischen den Stufen der Hierarchie stattgefunden haben, indem er am Ende jeder Berichtsperiode die Klassifizierung (basierend auf dem Inputparameter der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist) überprüft.

Um die Angabeanforderungen über die beizulegenden Zeitwerte zu erfüllen, hat der Konzern Gruppen von Vermögenswerten und Schulden auf der Grundlage ihrer Art, ihrer Merkmale und ihrer Risiken sowie der Stufen der oben erläuterten Fair-Value-Hierarchie festgelegt.

Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und beim anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt.

Finanzielle Vermögenswerte - erstmalige Erfassung und Bewertung

Mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten oder deren Laufzeit weniger als ein Jahr beträgt, bewertet der Konzern alle finanziellen Vermögenswerte bei ihrer erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert und im Fall eines finanziellen Vermögenswerts, der in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, zuzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten oder deren Laufzeit weniger als ein Jahr beträgt, werden mit dem Transaktionspreis bewertet. In diesem Zusammenhang wird auf die Rechnungslegungsmethoden im Abschnitt Umsatzrealisierung - Erlöse aus Verträgen mit Kunden verwiesen.

Käufe oder Verkäufe finanzieller Vermögenswerte, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines Zeitraums vorsehen, der durch Vorschriften oder Konventionen des jeweiligen Marktes festgelegt wird (marktübliche Käufe), werden am Handelstag erfasst, d. h. am Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist.

Finanzielle Vermögenswerte - Folgebewertung

Die für Zwecke der Folgebewertung im Rahmen der erstmaligen Erfassung vorzunehmende Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte hängt von den Eigenschaften der vertraglichen Cashflows der finanziellen Vermögenswerte und vom Geschäftsmodell des Konzerns zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte ab. Für die Folgebewertung werden finanzielle Vermögenswerte in drei Kategorien klassifiziert:

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zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente) (At Amortized Cost - ac)
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit or Loss - fvoci) in die Gesamtergebnisrechnung
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (At Fair Value through Profit or Loss - fvtpl)

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente)

Der Konzern bewertet finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:

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Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows zu halten, und
die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Cashflows, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in Folgeperioden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und sind auf Wertminderungen zu überprüfen. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn der Vermögenswert ausgebucht, modifiziert oder wertgemindert wird.

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung

Beim erstmaligen Ansatz kann der Konzern unwiderruflich die Wahl treffen, seine Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente zu klassifizieren, wenn sie die Definition von Eigenkapital nach IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung erfüllen und nicht zu Handelszwecken gehalten werden. Die Klassifizierung erfolgt einzeln für jedes Instrument.

Gewinne und Verluste aus diesen finanziellen Vermögenswerten werden niemals in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Dividenden werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiger Ertrag erfasst, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung besteht, es sei denn, durch die Dividenden wird ein Teil der Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts zurückerlangt. In diesem Fall werden die Gewinne im sonstigen Ergebnis erfasst. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente werden nicht auf Wertminderung überprüft.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte

Die Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte enthält die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte, finanzielle Vermögenswerte, die beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet eingestuft werden, oder finanzielle Vermögenswerte, die zwingend zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind. Finanzielle Vermögenswerte werden zwingend als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie für Zwecke der Veräußerung oder des Rückkaufs in der nahen Zukunft erworben werden. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten eingestuft. Auch finanzielle Vermögenswerte mit Cashflows, die nicht ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen, werden unabhängig vom Geschäftsmodell als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert und entsprechend bewertet. Zudem können Schuldinstrumente beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert werden, wenn dadurch eine Rechnungslegungsanomalie beseitigt oder signifikant verringert wird.

Ein in einen hybriden Vertrag eingebettetes Derivat mit einer finanziellen oder nicht-finanziellen Verbindlichkeit als Basisvertrag wird vom Basisvertrag getrennt und separat bilanziert, wenn die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken des eingebetteten Derivats nicht eng mit dem Basisvertrag verbunden sind, ein eigenständiges Instrument mit den gleichen Bedingungen wie das eingebettete Derivat die Definition eines Derivats erfüllen würde und der hybride Vertrag nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wobei die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts saldiert in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Dividenden aus börsennotierten Eigenkapitalinstrumenten werden ebenfalls als sonstiger Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn Rechtsanspruch auf Zahlung besteht.

Finanzielle Vermögenswerte - Ausbuchung

Ein finanzieller Vermögenswert (bzw. ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts oder ein Teil einer Gruppe ähnlicher finanzieller Vermögenswerte) wird hauptsächlich dann ausgebucht (d. h. aus der Konzernbilanz entfernt), wenn eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt ist:

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Die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert sind erloschen.
Der Konzern hat seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert an Dritte übertragen oder eine vertragliche Verpflichtung zur sofortigen Zahlung des Cashflows an eine dritte Partei im Rahmen einer sog. Durchleitungsvereinbarung übernommen und dabei entweder (a) im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, übertragen oder (b) im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, weder übertragen noch zurückbehalten, jedoch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert übertragen.

Wenn der Konzern seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem Vermögenswert überträgt oder eine Durchleitungsvereinbarung eingeht, bewertet er, ob und in welchem Umfang die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken bei ihm verbleiben. Wenn er im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an diesem Vermögenswert verbunden sind, weder überträgt noch zurückbehält noch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert überträgt, erfasst er den übertragenen Vermögenswert weiterhin im Umfang seines anhaltenden Engagements. In diesem Fall erfasst der Konzern auch eine damit verbundene Verbindlichkeit. Der übertragene Vermögenswert und die damit verbundene Verbindlichkeit werden so bewertet, dass den Rechten und Verpflichtungen, die der Konzern behalten hat, Rechnung getragen wird.

Die im Sonstigen Ergebnis erfassten Gewinn und Verluste für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in das kumulierte Ergebnis umgebucht. Bei anteiligem Abgang erfolgt eine anteilige Umbuchung.

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten wendet der Konzern eine vereinfachte (einstufige) Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste an, wobei zu jedem Abschlussstichtag eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste erfasst wird.

Die Erwartungsbildung bezüglich künftiger Kreditverluste erfolgt anhand regelmäßiger Überprüfungen sowie Bewertungen im Rahmen der Kreditüberwachung. Aus historischen Daten werden regelmäßig Zusammenhänge zwischen Kreditverlusten und verschiedenen Faktoren (z. B. Zahlungsvereinbarung, Überfälligkeit, Mahnstufe, etc.) abgeleitet. Auf Basis dieser Zusammenhänge ergänzt um aktuelle Beobachtungen und zukunftsbezogene Annahmen bezüglich des zum Stichtag im Bestand befindlichen Portfolios an Forderungen und Vertragsvermögenswerten erfolgt eine Schätzung künftiger Kreditverluste.

Der Konzern erfasst bei allen anderen Schuldinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden und nicht Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste. Erwartete Kreditverluste basieren auf der Differenz zwischen den vertraglichen Cashflows, die vertragsgemäß zu zahlen sind, und der Summe der Cashflows, deren Erhalt der Konzern erwartet, abgezinst mit einem Näherungswert des ursprünglichen Effektivzinssatzes. Die erwarteten Cashflows beinhalten die Cashflows aus dem Verkauf der gehaltenen Sicherheiten oder anderer Kreditbesicherungen, die wesentlicher Bestandteil der Vertragsbedingungen sind. Erwartete Kreditverluste werden in zwei Schritten erfasst. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, die auf einem Ausfallereignis innerhalb der nächsten zwölf Monate beruhen. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste erfasst, unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt.

Das operative Geschäft des Konzerns liegt im Wesentlichen im Massenkundengeschäft. Ausfallrisiken wird somit mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die Einzelwertberichtigung überfälliger Forderungen erfolgt im Wesentlichen in Abhängigkeit der Altersstruktur der Forderungen mit unterschiedlichen Bewertungsabschlägen, die im Wesentlichen aus den Erfolgsquoten der mit dem Einzug überfälliger Forderungen beauftragten Inkassobüros abgeleitet werden. Die Altersstruktur der Forderungen ist in der Anhangangabe 19 ersichtlich. Alle Forderungen, die mehr als 365 Tage überfällig sind, werden zu 100 % einzelwertberichtigt. Die Ausbuchung vollständig wertberichtigter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt 180 Tage nach Inkassoübergabe, sofern keine positive Rückmeldung von Seiten des Inkassounternehmens erfolgt und auch kein unerwarteter Zahlungseingang des Kunden auf eine wertberichtigte Forderung eingeht, oder bei Kenntnis der Zahlungsunfähigkeit des Kunden vor oder nach Übergabe zu den Inkassobüros.

Wertminderungsaufwendungen im Zusammenhang mit langfristigen Ausleihungen an Beteiligungen werden im Finanzergebnis erfasst.

Weitere Einzelheiten zur Wertminderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten sind in den folgenden Anhangangaben enthalten:

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Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen (Anhangangabe 3)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Anhangangabe 19)
Vertragsvermögenswerte (Anhangangabe 20)
Zielsetzung und Methoden des Finanzrisikomanagements (Anhangangabe 43)

Finanzielle Verbindlichkeiten - Erstmaliger Ansatz und Bewertung

Finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz als finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, oder als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten klassifiziert.

Sämtliche finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet, im Fall von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten.

Finanzielle Verbindlichkeiten - Folgebewertung

Die Folgebewertung finanzieller Verbindlichkeiten hängt von deren Klassifizierung ab:

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Diese Kategorie umfasst vom Konzern abgeschlossene derivative Finanzinstrumente. Getrennt erfasste eingebettete Derivate werden ebenfalls als zu Handelszwecken gehalten eingestuft. Gewinne oder Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Nach der erstmaligen Erfassung erfolgt die Bewertung der als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet klassifizierten finanziellen Verbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung von Agien und Disagien sowie von Gebühren oder Kosten berechnet, die einen integralen Bestandteil des Effektivzinssatzes darstellen. Die Amortisation mittels der Effektivzinsmethode ist in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil der Finanzierungsaufwendungen enthalten.

Finanzielle Verbindlichkeiten - Ausbuchung

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die ihr zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder erloschen ist. Wird eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit desselben Kreditgebers mit substanziell anderen Vertragsbedingungen ausgetauscht oder werden die Bedingungen einer bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert, so wird ein solcher Austausch oder eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und Ansatz einer neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen den jeweiligen Buchwerten wird erfolgswirksam erfasst. Wird der Austausch oder die Änderung nicht wie eine Tilgung erfasst, so führen gegebenenfalls angefallene Kosten oder Gebühren zu einer Anpassung des Buchwerts der Verbindlichkeit und werden über die Restlaufzeit der geänderten Verbindlichkeit amortisiert.

Saldierung von Finanzinstrumenten

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden saldiert und der Nettobetrag in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.

Finanzinstrumente - Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen

Der Konzern verwendet von Zeit zu Zeit derivative Finanzinstrumente, um sich gegen Zins- und Währungsrisiken abzusichern. Derivative Finanzinstrumente werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Zinsderivaten wird auf Basis von Barwertmodellen unter Einbeziehung von Marktinformationen (Zinsstrukturkurven) sowie - sofern wesentlich - des individuellen Kreditrisikos der Gesellschaft ermittelt. Derivative Finanzinstrumente werden als Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist, und als Schulden, wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist. Gewinne oder Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten werden sofort erfolgswirksam erfasst.

Bei Eingehen von Sicherungsgeschäften zur Absicherung des Risikos von Schwankungen der Cashflows werden bestimmte Derivate bestimmten Grundgeschäften zugeordnet, welche einem bestimmten mit einem erfassten Vermögenswert oder einer Schuld verbundenen Risiko oder dem mit einer vorgesehenen Transaktion verbundenen Risiko zugeordnet werden können (Cashflow-Hedge). Im Rahmen eines Sicherungszusammenhangs (Hedge) werden die Sicherungsinstrumente ebenfalls zu Marktwerten bilanziert. Allerdings erfolgt die Erfassung der Wertänderungen bezogen auf den effektiven Teil erfolgsneutral in der Cashflow-Hedge-Rücklage, die einen separaten Posten innerhalb des Eigenkapitals darstellt. Ineffektivitäten werden ergebniswirksam erfasst. Die zugrunde liegende Effektivitätsmessung wird zu jedem Stichtag, zu dem Abschlüsse veröffentlicht werden, auf der Basis der "hypothetischen Derivate-Methode" vorgenommen. Die im Eigenkapital erfassten Beträge werden in der Periode in die Gesamtergebnisrechnung umgebucht, in der die abgesicherte Transaktion das Periodenergebnis beeinflusst, z. B. dann, wenn abgesicherte Finanzerträge oder -aufwendungen erfasst werden oder wenn ein erwarteter Verkauf durchgeführt wird.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen aus Bankguthaben, sonstigen Geldanlagen, Schecks und Kassenbeständen, die allesamt einen hohen Liquiditätsgrad und eine - gerechnet vom Erwerbszeitpunkt - Restlaufzeit von unter 3 Monaten aufweisen.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu Anschaffungskosten bewertet.

Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Die Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden mit Gehaltszahlung an den Arbeitnehmer als Aufwand erfasst.

Vertragsverbindlichkeiten

Eine Vertragsverbindlichkeit ist die Verpflichtung des Konzerns, einem Kunden Güter oder Dienstleistung zu übertragen, für die es von diesem eine Gegenleistung empfangen hat. Erbringt ein Kunde eine Gegenleistung, bevor der Konzern dem Kunden Güter oder Dienstleistungen übertragen hat, wird eine Vertragsverbindlichkeit zum Zeitpunkt der Zahlung erfasst bzw. spätestens zum Zeitpunkt an dem die Zahlung fällig wird. Vertragsverbindlichkeiten werden als Umsatz erfasst, sobald der Konzern die vertraglichen Leistungen erfüllt.

Rückstellungen

Rückstellungen werden dann angesetzt, wenn der Konzern aufgrund vergangener Ereignisse eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, und es wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung zu einem Abfluss von Ressourcen führen wird, deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Für künftige operative Verluste werden keine Rückstellungen gebildet.

Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt zum Barwert auf der Basis der bestmöglichen Schätzung des Managements hinsichtlich der Aufwendungen, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung am Ende der Berichtsperiode erforderlich sind. Der Diskontierungssatz zur Ermittlung des Barwerts ist ein Vorsteuersatz, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zeitwerts des Geldes und der mit der Verbindlichkeit verbundenen spezifischen Risiken widerspiegelt. Die Erhöhung der Rückstellung aufgrund des Zeitablaufs wird als Zinsaufwand erfasst.

Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rückerstattung erwartet (wie z. B. bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist. Der Aufwand aus der Bildung einer Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich der Erstattung ausgewiesen.

Eigene Anteile

Eigene Anteile werden vom Eigenkapital abgezogen. Der Kauf, der Verkauf, die Ausgabe oder die Einziehung von eigenen Anteilen wird nicht erfolgswirksam erfasst.

Die Einziehung eigener Anteile bewirkt eine anteilige Auflösung der im Eigenkapital ausgewiesenen Position "Eigene Anteile" zulasten des übrigen Eigenkapitals. Hierzu nutzt der Konzern die folgende Verwendungsreihenfolge:

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In Höhe des Nennbetrags erfolgt die Erfassung der Einziehung immer zu Lasten des Grundkapitals.
Der den Nennbetrag übersteigende Betrag wird zunächst bis in Höhe des Wertbeitrags aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen (SAR und Wandelschuldverschreibungen) gegen die Kapitalrücklage ausgebucht.
Ein den Wertbeitrag aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen übersteigender Betrag wird gegen das kumulierte Konzernergebnis ausgebucht.

Aktienbasierte Vergütung

Als Entlohnung für die geleistete Arbeit erhalten Mitarbeiter und Vorstände des Konzerns eine aktienbasierte Vergütung in Form von Eigenkapitalinstrumenten und in Form der Gewährung von Wertsteigerungsrechten, die für den überwiegenden Teil der Pläne nach Wahl der Gesellschaft in bar oder durch Eigenkapitalinstrumente ausgeglichen werden können. Da bei keiner Vereinbarung mit einem solchen Wahlrecht für die United Internet Gruppe eine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich vorliegt, werden sämtliche dieser aktienbasierten Vergütungstransaktionen als Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bilanziert.

Die Kosten aus Vereinbarungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente werden mit dem beizulegenden Zeitwert dieser Eigenkapitalinstrumente zum Zeitpunkt ihrer Gewährung bemessen. Der beizulegende Zeitwert wird unter Anwendung eines geeigneten Optionspreismodells ermittelt; hier kommen das Black-Scholes Modell und die Monte-Carlo-Simulation zur Anwendung. Zu jedem Bilanzierungsstichtag wird eine Neueinschätzung des zu erwartenden Ausübungsvolumens vorgenommen und der Zuführungsbetrag entsprechend angepasst. Notwendige Anpassungsbuchungen sind jeweils in der Periode vorzunehmen, in der neue Informationen über das Ausübungsvolumen bekannt werden. Die Erfassung der aus der Gewährung von Vereinbarungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente resultierenden Aufwendungen erfolgt über den Zeitraum, über den die zugehörige Arbeitsleistung erbracht wird (sog. Erdienungszeitraum). Dieser Zeitraum endet an dem Tag, an dem alle Ausübungsbedingungen (Dienst-und Leistungsbedingungen) erfüllt sind, d. h. dem Zeitpunkt, an dem der betreffende Mitarbeiter unwiderruflich bezugsberechtigt wird. Die an jedem Bilanzstichtag bis zum Zeitpunkt der ersten Ausübungsmöglichkeit ausgewiesenen kumulierten Aufwendungen reflektieren den bereits abgelaufenen Teil des Erdienungszeitraums sowie die Anzahl der zugesagten Rechte, die nach bestmöglicher Schätzung des Konzerns mit Ablauf des Erdienungszeitraums tatsächlich ausübbar werden. Hierbei wird jeweils eine Fluktuationswahrscheinlichkeit von 0 % angesetzt. Der im Periodenergebnis im Personalaufwand erfasste Ertrag oder Aufwand entspricht der Entwicklung der zu Beginn und am Ende des Berichtszeitraums erfassten kumulierten Aufwendungen.

Bei der Gewährung neuer Eigenkapitalinstrumente infolge einer Annullierung der bisher gewährten Eigenkapitalinstrumente ist gem. IFRS 2.28(c) zu prüfen, ob die neu gewährten Eigenkapitalinstrumente einen Ersatz der bisherigen bzw. annullierten Instrumente darstellen. Für annullierte Eigenkapitalinstrumente wird im Zeitpunkt der Annullierung der vollständige ausstehende Aufwand sofort erfasst.

Bei einer Klassifikation als Ersatz erfolgt eine Bilanzierung der neuen Eigenkapitalinstrumente in gleicher Weise wie eine Änderung der ursprünglich gewährten Instrumente. Neue Eigenkapitalinstrumente, die nicht als Ersatz für annullierte Eigenkapitalinstrumente gewährt wurden, werden als neu gewährte Eigenkapitalinstrumente bilanziert. Die erhaltenen Leistungen werden mindestens mit dem am Tag der Gewährung (der ursprünglichen Instrumente) ermittelten beizulegenden Zeitwert erfasst. Sind die Änderungen für den Arbeitnehmer vorteilhaft, so wird der zusätzliche beizulegende Zeitwert der neuen Eigenkapitalinstrumente bestimmt und als zusätzlicher Aufwand über den Erdienungszeitraum verteilt. Der zusätzliche beizulegende Zeitwert wird aus der Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert der als Ersatz bestimmten Eigenkapitalinstrumente und dem beizulegenden Nettozeitwert der annullierten Eigenkapitalinstrumente am Tag der Gewährung der Ersatzinstrumente bestimmt.

Ergebnis je Aktie

Das "unverwässerte" Ergebnis je Aktie (Basic Earnings per Share) wird berechnet, indem das den Inhabern von Namensaktien zuzurechnende Ergebnis durch den für den Zeitraum gewogenen Durchschnitt der ausgegebenen Aktien geteilt wird.

Das "verwässerte" Ergebnis je Aktie (Diluted Earnings per Share) wird ähnlich dem Ergebnis je Aktie ermittelt, mit der Ausnahme, dass die durchschnittliche Anzahl der ausgegebenen Aktien um den Anteil erhöht wird, der sich ergeben hätte, wenn die aus dem ausgegebenen Mitarbeiterbeteiligungsprogramm resultierenden ausübbaren Bezugsrechte ausgeübt worden wären.

Das "unverwässerte" und "verwässerte" Ergebnis werden zusätzlich getrennt für die fortgeführten und nicht fortgeführten Geschäftsbereiche angegeben.

2.2 Zusammenfassung der Bewertungsgrundsätze

Die Bewertungsgrundsätze des Konzerns stellen sich - soweit keine Wertminderungen vorliegen - zusammengefasst und vereinfachend im Wesentlichen wie folgt dar:

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Bilanzposten Bewertung
VERMÖGENSWERTE
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Fortgeführte Anschaffungskosten
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Fortgeführte Anschaffungskosten
Vertragsvermögenswerte Fortgeführte Anschaffungskosten
Immaterielle Vermögenswerte
mit bestimmter Nutzungsdauer Fortgeführte Anschaffungskosten
mit unbestimmter Nutzungsdauer Impairment-only-Ansatz
Sachanlagen Fortgeführte Anschaffungskosten
Anteile an assoziierten Unternehmen Equity Methode
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Eigenkapitalinstrumente Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung
Derivate Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Übrige Fortgeführte Anschaffungskosten
Vorräte Niedrigerer Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert
Abgegrenzte Aufwendungen Fortgeführte Anschaffungskosten
Ertragsteueransprüche Erwarteter Zahlungseingang gegenüber Steuerbehörden, welche auf Steuersätzen basiert, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte Fortgeführte Anschaffungskosten
Latente Steueransprüche Undiskontierte Bewertung mit den Steuersätzen, die in der Periode gültig sind, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird
SCHULDEN
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Fortgeführte Anschaffungskosten
Latente Steuerschulden Undiskontierte Bewertung mit den Steuersätzen, die in der Periode gültig sind, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird
Ertragsteuerschulden Erwartete Zahlung an Steuerbehörden, welche auf Steuersätzen basiert, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Fortgeführte Anschaffungskosten
Vertragsverbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten
Sonstige Rückstellungen Erwarteter diskontierter Betrag der zum Abfluss von Ressourcen führen wird
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten
Derivate Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
Übrige Fortgeführte Anschaffungskosten
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten Fortgeführte Anschaffungskosten

2.3 Auswirkungen neuer bzw. geänderter IFRS

Für das Geschäftsjahr ab dem 1. Januar 2022 wurden folgende Standards erstmalig angewendet:

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Standard Anwendungspflicht für Geschäftsjahre beginnend ab Übernahme durch EU-Kommission
IFRS 3 Änderung: Verweis auf Rahmenkonzept (Framework) 01.01.2022 Ja
IAS 37 Änderung: Kosten der Vertragserfüllung bei belastenden Verträgen 01.01.2022 Ja
IAS 16 Änderung: Erlöse aus Verkäufen während der Phase der Herstellung/​Errichtung einer Sachanlage 01.01.2022 Ja
IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41 Jährliches Änderungsverfahren 2018-2020 01.01.2022 Ja

Diese Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss und werden sich voraussichtlich auch nicht in Zukunft auf den Konzern wesentlich auswirken.

2.4 Bereits veröffentlichte, aber noch nicht anzuwendende Rechnungslegungsstandards

Neben den vorgenannten, verpflichtend anzuwendenden IFRS wurden vom IASB noch weitere IFRS und IFRIC veröffentlicht, die das Endorsement der EU bereits teilweise durchlaufen haben, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt verpflichtend anzuwenden sind. Die United Internet AG wird diese Standards voraussichtlich erst zum Zeitpunkt der verpflichtenden Anwendung im Konzernabschluss umsetzen.

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Standard Anwendungspflicht für Geschäftsjahre beginnend ab Übernahme durch EU-Kommission
IAS 1 Änderungen: Leitlinien betreffend Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Abschluss 01.01.2023 Ja
IAS 8 Änderung: Unterscheidung zwischen Änderung der Rechnungslegungsmethoden und rechnungslegungsbezogenen Schätzungen 01.01.2023 Ja
IAS 12 Änderung: Latente Steuern im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus einem einzigen Geschäftsvorfall 01.01.2023 Ja
IFRS 17 Versicherungsverträge: Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen 01.01.2023 Ja
IAS 1 Änderung: Klarstellung der Kriterien zur Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig. 01.01.2024 (ursprünglich 2023) Nein
IFRS 16 Leasingverbindlichkeiten im Falle einer Sale and Leaseback-Transaktion 01.01.2024 Nein

Aus den bereits veröffentlichten, aber noch nicht anzuwendenden Änderungen der IFRS werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern erwartet.

3. Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Bei der Erstellung des Konzernabschlusses werden Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen vom Management getroffen, die sich auf die Höhe der zum Stichtag ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie den Ausweis von Eventualschulden auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit könnten jedoch Ergebnisse entstehen, die in der Zukunft zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen.

Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden hat die Unternehmensleitung folgende Ermessensentscheidungen, die die Beträge im Abschluss wesentlich beeinflussen, getroffen.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.

Auswirkungen durch die Coronavirus-Pandemie

Die Gesellschaft ist aufgrund des langfristigen Abonnementgeschäfts gut aufgestellt und hatte je nach Geschäftssegment überschaubare Auswirkungen durch die Coronavirus-Pandemie.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Werthaltigkeit der Forderungen in Folge der Coronavirus-Pandemie ist im Vergleich zum 31. Dezember 2021 im Wesentlichen unverändert geblieben.

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Die Coronavirus-Pandemie hat zum aktuellen Stand keine wesentlichen Auswirkungen auf die Werthaltigkeit der Immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen. In diesem Zusammenhang erfolgt eine Werthaltigkeitsprüfung im Rahmen des Impairment-Tests (Anhangangabe 29).

Das pandemische Geschehen der Coronavirus-Pandemie geht laut RKI allmählich in ein endemisch-wellenförmiges Geschehen über. Dieser Übergang kann nicht eindeutig anhand eines "Schwellenwertes" festgelegt werden und findet global auch nicht überall gleichzeitig statt und kann erst im Nachhinein beurteilt werden. Der Konzern erwartet jedoch künftig keine wesentlichen Auswirkungen aus der Coronavirus-Pandemie.

Auswirkungen des Klimawandels

Umwelt- und soziale Belange können auf verschiedene Arten eine Auswirkung auf die Werthaltigkeit der Vermögenswerte des Konzerns haben. Zu diesen Risiken gehören insbesondere steigende Energiepreise für erneuerbare Energien zur Bewirtschaftung unseres 5G-Mobilfunknetzes. Die Werthaltigkeit des 5G-Funkspektrums wurde im Rahmen des Impairment Tests (Anhangangabe 29) überprüft.

Das Unternehmen geht derzeit davon aus, dass Auswirkungen der durch Umwelt- und soziale Belange bewirkten Folgen keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss haben werden.

Krieg in der Ukraine und Gesamtwirtschaftliche Lage

Der von Russland am 24. Februar 2022 gestartete Großangriff auf das gesamte Staatsgebiet der Ukraine bedeutete den Beginn des Ukraine-Krieges 2022. Die EU, die USA, Großbritannien und andere Staaten reagierten auf den Angriff mit scharfen Sanktionen gegen Russland, Belarus sowie die ostukrainischen Separatistengebiete.

Der United Internet Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftsaktivitäten nicht in den am Krieg beteiligten Ländern aktiv tätig. Die Ukraine wie auch Russland und Belarus sind keine Zielländer der United Internet Gesellschaften und es werden in den vorgenannten Ländern auch keine Standorte unterhalten. Vor diesem Hintergrund hatte der Krieg keine direkten Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung und die Lage des Unternehmens bzw. des Konzerns.

Gleichwohl haben sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen infolge des Krieges im Verlauf des Jahres 2022 deutlich verschlechtert. Insbesondere die hohe Inflationsrate mit Preissteigerungen für Strom und Gas in bislang unbekannter Höhe belasteten und belasten Bürger und Unternehmen - national und international. Die (im Vergleich zum Vorjahr) deutlich höheren Energiekosten zeigen sich auch im Ergebnis von United Internet und wirkten sich in Höhe von -22,4 Mio. € belastend auf die Ergebniskennzahlen des Geschäftsjahres 2022 aus.

Umsatzrealisierung

Die Bestimmung der Einzelveräußerungspreise für die Hardware erfolgt auf Basis des sog. Adjusted Market Assessment Approach, welcher eine Schätzung der relevanten Marktpreise für die Hardware erforderlich macht. Änderungen dieser Schätzungen können die Allokation des Transaktionsentgelts auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen beeinflussen und somit auch Auswirkung auf die Höhe und den zeitlichen Verlauf der Umsatzrealisierung haben.

Darüber hinaus werden im Rahmen der Anwendung des Portfolioansatzes verschiedene weitere Annahmen und Schätzungen getroffen, die auf Erfahrungen aus der Vergangenheit und auf vorliegende Erkenntnisse zum Zeitpunkt des Abschlussstichtages beruhen. Änderungen dieser Annahmen und Schätzungen können sich in ihrer Gesamtheit ebenfalls wesentlich auf die Höhe und den zeitlichen Verlauf der Umsatzrealisierung auswirken.

Das Leitprinzip für die Abwägung, ob ein Unternehmen als Prinzipal oder als Agent handelt, ist, ob es die Verfügungsgewalt über das spezifizierte Gut oder die Dienstleistung hat, bevor es dieses bzw. diese auf den Kunden überträgt. Bei der Prüfung der Frage der Verfügungsgewalt sind häufig wesentliche Ermessensentscheidungen zu treffen. Dies betrifft insbesondere Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Vermarktung von Webseiten sowie den Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen von Drittanbietern durch den Konzern.

Kosten der Vertragserfüllung und der Vertragsanbahnung

Die Ermittlung der geschätzten Amortisationsdauern für die Vertragskosten basiert auf Erfahrungswerten und ist mit wesentlichen Unsicherheiten, insbesondere bezüglich unvorhergesehener Kunden- oder Technologieentwicklung, behaftet. Eine Änderung der geschätzten Amortisationsdauern beeinflusst den zeitlichen Verlauf der Aufwandserfassung. Der Buchwert der aktivierten Vertragsanbahnungs- und Vertragserfüllungskosten betrug zum 31. Dezember 2021 250.252 T€ (Vorjahr: 275.177 T€).

Wertminderung von nicht-finanziellen Vermögenswerten

Der Konzern überprüft den Firmenwert und andere immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie noch nicht nutzbare Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer mindestens einmal jährlich sowie bei Vorliegen entsprechender Anhaltspunkte auf mögliche Wertminderung. Hierbei wird der erzielbare Betrag der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der der Firmenwert bzw. die immateriellen Vermögenswerte zugeordnet ist, entweder als "Nutzungswert" oder als beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ermittelt. Der Buchwert der Firmenwerte betrug zum 31. Dezember 2022 3.623.435 T€ (Vorjahr: 3.627.831 T€).

Zur Schätzung des Nutzungswerts oder des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten muss das Management die voraussichtlichen künftigen Cashflows des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen und einen angemessenen Abzinsungssatz wählen, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln.

Für weitere Einzelheiten, einschließlich einer Sensitivitätsanalyse der wesentlichen Annahmen, wird auf die Anhangangabe zu "Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts und der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie derzeit noch nicht nutzbare Immaterielle Vermögenswerte (Frequenzlizenzen)" verwiesen.

Zu den wesentlichen Annahmen des Managements im Hinblick auf die Bestimmung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gehören Annahmen bezüglich der Umsatzentwicklung, Margenentwicklung und des Diskontierungszinssatzes.

Fortschreibung und Werthaltigkeitsprüfung von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Der United Internet Konzern hält zum Bilanzstichtag Anteile an verschiedenen assoziierten Unternehmen. Soweit die Gegenleistung zum Erwerb der Anteile durch Einbringung eines Tochterunternehmens oder einer anderen Beteiligung erfolgt, sind die Anschaffungskosten des assoziierten Unternehmens durch eine Unternehmensbewertung zu ermitteln. Diese Bewertung ist eng verbunden mit den Annahmen und Schätzungen, die das Management bezüglich der künftigen Entwicklung des jeweiligen Unternehmens getroffen hat sowie des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.

Zum Bilanzstichtag überprüft der Konzern gemäß IAS 28.40, ob hinsichtlich der Nettoinvestition des United Internet Konzerns in das jeweilige assoziierte Unternehmen die Berücksichtigung eines zusätzlichen Wertminderungsaufwands erforderlich ist.

Die Fortschreibung der Anteile an assoziierten Unternehmen erfolgt auf Basis der anteiligen Jahresergebnisse. Sofern die Jahresergebnisse für das Geschäftsjahr nicht bekannt sind, erfolgt eine Schätzung auf Basis der letzten öffentlich zugänglichen Finanzinformationen des jeweiligen assoziierten Unternehmens.

Die erzielbaren Beträge nicht börsennotierter Unternehmen berücksichtigen neben den für das jeweilige Unternehmen vorliegenden Vergangenheitserfahrungen auch Erwartungen über die voraussichtliche zukünftige Entwicklung. Diesen Erwartungen liegen zahlreiche Annahmen zugrunde, so dass die Ermittlung der erzielbaren Beträge ermessensabhängig ist. Der Buchwert der Anteile an nicht-börsennotierten assoziierten Unternehmen belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 429.472 T€ (Vorjahr: 431.625 T€).

Aktienbasierte Vergütung

Für aktienbasierte Vergütungsvereinbarungen werden die Kosten aus Vereinbarungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente mit dem beizulegenden Zeitwert dieser Eigenkapitalinstrumente zum Zeitpunkt ihrer Gewährung bemessen. Bei Vereinbarungen, die als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich bilanziert werden, wird der beizulegende Zeitwert der Schuld an jedem Bilanzstichtag und zum Auszahlungszeitpunkt neu ermittelt. Zur Schätzung des beizulegenden Zeitwerts muss für die Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten ein geeignetes Bewertungsverfahren bestimmt werden; dieses ist abhängig von den Vertragsbedingungen. Es ist weiterhin die Bestimmung geeigneter in dieses Bewertungsverfahren einfließender Daten, darunter insbesondere die voraussichtliche Optionslaufzeit, Volatilität, Ausübungsverhalten und Dividendenrendite sowie entsprechende Annahmen erforderlich.

Im Geschäftsjahr sind Aufwendungen aus aktienbasierter Vergütung in Höhe von 12.427 T€ (Vorjahr: 19.702 T€) entstanden.

Steuern

Unsicherheiten bestehen hinsichtlich der Auslegung komplexer steuerrechtlicher Vorschriften sowie der Höhe und des Entstehungszeitpunkts künftig zu versteuernder Ergebnisse. Dem folgend sowie angesichts der Komplexität bestehender vertraglicher Vereinbarungen ist es möglich, dass Abweichungen zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und den getroffenen Annahmen bzw. künftige Änderungen solcher Annahmen in Zukunft Anpassungen des bereits erfassten Steuerertrags und Steueraufwands erfordern.

Der Konzern bildet, basierend auf vernünftigen Schätzungen, Rückstellungen für mögliche Auswirkungen steuerlicher Außenprüfungen in den Ländern, in denen er tätig ist. Die Höhe solcher Rückstellungen basiert auf verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise der Erfahrung aus früheren steuerlichen Außenprüfungen und unterschiedlichen Auslegungen der steuerrechtlichen Vorschriften durch das steuerpflichtige Unternehmen und die zuständige Steuerbehörde. Solche unterschiedlichen Auslegungen können sich aus einer Vielzahl verschiedener Sachverhalte ergeben, abhängig von den Bedingungen, die im Sitzland des jeweiligen Konzernunternehmens vorherrschen. Der Buchwert der Ertragssteuerschulden betrug zum 31. Dezember 2022 52.723 T€ (Vorjahr: 58.430 T€) und betrifft wie im Vorjahr im Wesentlichen die laufenden Steuern des Geschäftsjahres sowie Steuerschulden aus der abgeschlossenen Betriebsprüfung 2012-2015.

Latente Steueransprüche werden für nicht genutzte steuerliche Verluste in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der latenten Steueransprüche, die aktiviert werden können, ist eine wesentliche Ermessensausübung des Managements bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte werden in der Bilanz abzüglich der vorgenommenen Wertberichtigungen ausgewiesen. Die Wertberichtigung erfolgt auf der Grundlage von erwarteten Kreditverlusten anhand regelmäßiger Überprüfungen sowie Bewertungen im Rahmen der Kreditüberwachung. Die hierzu getroffenen Annahmen über das Zahlungsverhalten und die Bonität der Kunden unterliegen wesentlichen Unsicherheiten. Der Buchwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug zum 31. Dezember 2022 460.228 T€ (Vorjahr: 427.720 T€). Der Buchwert der Vertragsvermögenswerte betrug zum 31. Dezember 2022 865.085 T€ (Vorjahr: 825.676 T€).

Vorräte

Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Verkaufserlös abzüglich der erwarteten notwendigen Kosten bis zum Veräußerungszeitpunkt. Die Bewertung fußt dabei unter anderem auch auf Gängigkeitsabschlägen. Die Höhe der Abschläge stellt eine bestmögliche Schätzung des Nettoveräußerungswerts dar und ist daher mit Schätzungsunsicherheiten behaftet. Die Buchwerte der Vorräte zum Bilanzstichtag betrugen 120.561 T€ (Vorjahr: 96.492 T€). Zu weiteren Informationen wird auf Anhangangabe 21 verwiesen.

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden nach erstmaligem Ansatz linear über die angenommene wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die angenommenen Nutzungsdauern basieren auf Erfahrungswerten und sind mit wesentlichen Unsicherheiten, insbesondere bezüglich unvorhergesehener technologischer Entwicklung, behaftet. Bei der Festlegung des Zeitpunkts der Aktivierung und des Abschreibungsbeginns für das 5G Funkspektrum wurden Ermessensentscheidungen getroffen.

Der Buchwert der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer betrug zum 31. Dezember 2022 3.306.074 T€ (Vorjahr: 3.138.807 T€). Darin enthalten sind Frequenzlizenzen in Höhe von 1.069.740 T€ (Vorjahr: 1.070.187 T€).

Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten

Für die Dauer des Leasingverhältnisses wird ein Nutzungsrecht in Höhe des Barwerts der künftigen Leasingzahlungen zuzüglich anfänglicher direkter Kosten, Vorauszahlungen und Rückbaukosten sowie abzüglich erhaltener Anreizzahlungen aktiviert, der planmäßig über die Vertragslaufzeit amortisiert wird. Gleichzeitig erfolgt die Passivierung einer Leasingverbindlichkeit in Höhe der künftigen Leasingzahlungen vermindert um den Zinsanteil.

Die Verträge über die Geschäftsräume an den Standorten in Montabaur und Karlsruhe enthalten Verlängerungsoptionen. Für die Bestimmung der Laufzeit dieser Verträge wurde aufgrund ihrer strategischen Bedeutung für den Konzern eine Laufzeit bis 2033 angenommen, mit Ausnahme zweier Verträge für im Jahr 2020 bezogene Gebäude in Karlsruhe mit einer angenommenen eine Laufzeit bis 2035. Für die Verträge für Bürogebäude an den anderen Standorten werden Verlängerungsoptionen überwiegend nicht in die Bestimmung der Laufzeit einbezogen, da diese Vermögenswerte vom Konzern ohne wesentliche Kosten ersetzt werden könnten.

Für die Bewertung der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten wird der Grenzfremdkapitalzinssatz herangezogen. Zur Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes werden Referenzzinssätze für einen Zeitraum von bis zu 25 Jahren aus laufzeitadäquaten risikolosen Zinssätzen, erhöht um Kreditrisikoaufschläge abgeleitet.

Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Zugrundelegung der Erwerbsmethode bilanziert. Geschäfts- oder Firmenwerte aus einem Unternehmenszusammenschluss ergeben sich bei erstmaligem Ansatz als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs über die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses anfallende Kosten werden als Aufwand erfasst und im sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen.

Die Bestimmung der zum Erwerbsstichtag jeweils beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten unterliegt dabei wesentlichen Schätzungsunsicherheiten. Bei der Identifizierung von immateriellen Vermögenswerten wird in Abhängigkeit von der Art des immateriellen Vermögenswerts und der Komplexität der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts entweder auf unabhängige Gutachten externer Bewertungsgutachter zurückgegriffen oder der beizulegende Zeitwert wird intern unter Verwendung einer angemessenen Bewertungstechnik für den jeweiligen immateriellen Vermögenswert ermittelt, deren Basis üblicherweise die Prognose der insgesamt erwarteten künftigen generierten Zahlungsmittel ist. Diese Bewertungen sind eng verbunden mit den Annahmen und Schätzungen, die das Management bezüglich der künftigen Entwicklung der jeweiligen Vermögenswerte getroffen hat, sowie des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.

Rückstellungen

Eine Rückstellung wird dann gebildet, wenn der Konzern eine rechtliche oder faktische Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Solche Schätzungen unterliegen wesentlichen Unsicherheiten. Der Buchwert der Rückstellungen betrug zum 31. Dezember 2022 72.173 T€ (Vorjahr: 82.274 T€).

4. Unternehmenszusammenschlüsse und -beteiligungen

4.1 Unternehmenszusammenschlüsse des Geschäftsjahres

Im Geschäftsjahr 2022 sind keine Unternehmenszusammenschlüsse durchgeführt worden.

4.2 Unternehmenszusammenschlüsse des Vorjahres

Erwerb der Anteile an we22 Aktiengesellschaft

Die United Internet AG hat sich am 1. Februar 2021 mit den Anteilseignern des deutschen Softwareunternehmens we22 AG über den 100%igen Erwerb der Gesellschaft und deren Tochterunternehmen durch die United Internet Tochter IONOS SE (vormals: 1&1 IONOS SE) geeinigt.

Die we22 AG mit Hauptsitz in Köln wurde 1999 unter den Namen Content Management AG gegründet. Die Gesellschaft beschäftigt heute mehr als 140 Mitarbeiter an den Unternehmensstandorten in Köln und Berlin sowie in Erfurt. Das Unternehmen entwickelt hochskalierbare Software- und Infrastrukturlösungen zur Erstellung, Pflege und Hosting von Websites. Kernstück des Angebotes ist die White-Label Software CM4all, die rund 10.000 Geschäftskunden und drei Millionen Endkonsumenten weltweit zur Erstellung von Websites einsetzen. Seit dem Jahr 2000 ist CM4all mit über 25 Sprachversionen wesentlicher Bestandteil des Produktangebots von über 50 Hosting-Anbietern weltweit. Außerdem bietet die we22 AG unter der Marke Web4Business in Deutschland Kleinunternehmen Dienstleistungen im Bereich Webseiten-Erstellung und Online-Marketing an. Im Jahr 2021 hat die Gesellschaft mit ihren Dienstleistungen Umsatzerlöse in Höhe von rund 11,1 Mio. € (Vorjahr: 12,0 Mio. €) erzielt.

Mit dem Full-Service-Angebot zur Erstellung von Websites der we22 AG schafft die United Internet AG eine ideale Ergänzung für ihr Hosting-Geschäft und setzt ihre Strategie fort, neben organischem Wachstum auch auf Akquisitionen zu setzen.

Die Produkte und Services von we22 sollen künftig Kunden aller Gesellschaften im Segment Business Applications zur Verfügung stehen. Dabei soll die Expertise der Gesellschaft insbesondere zum Ausbau des Geschäfts rund um die professionelle Erstellung von Websites für Endkunden genutzt werden. CM4all wird auch weiterhin als White-Label-Lösung für andere Internet-Provider und Geschäftskunden angeboten. Kunden und Partner der we22 AG profitieren von einer noch schnelleren Entwicklung und der Expertise von IONOS.

Der Barkaufpreis für die Anteile betrug 22,6 Mio. €. Im Zusammenhang mit dem Erwerb wurden weitere Erhöhungsbeträge in Höhe von maximal 3,1 Mio. € vereinbart, die an weitere aufschiebende Bedingungen in den Jahren 2021 und 2022 geknüpft sind. Bis zu diesem Zeitpunkt, wird dieser Teil des Barkaufpreises auf einem Treuhandkonto vorgehalten. Für Zwecke der IFRS werden diese jedoch als anteilsbasierte Vergütungskomponente klassifiziert. Die Erhöhungsbeträge stellen separate Transaktionen bzw. Vergütung für Leistungen nach dem Zusammenschluss dar und sind nicht Bestandteil der übertragenen Gegenleistung für das Erlangen der Beherrschung an der we22 AG.

Die IONOS SE hat mit Wirkung zum 1. Februar 2021 (Erwerbszeitpunkt) die Beherrschung über die we22 AG und deren Tochterunternehmen erlangt.

Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses wurden Transaktionskosten in Höhe von insgesamt 216 T€ als Aufwand erfasst.

Die we22 AG und ihre Tochterunternehmen werden mit Erwerbszeitpunkt erstmals in den Konzernabschluss der IONOS TopCo einbezogen. Die Erstkonsolidierung der we22 AG erfolgt gemäß IFRS 3 - Unternehmenszusammenschlüsse unter Anwendung der Erwerbsmethode.

Der Netto-Zahlungsmittelabfluss aus der Akquisition setzt sich wie folgt zusammen:

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Cash Flow aus Investitionstätigkeit T€
Barkaufpreis 22.561
Abzüglich übernommene Zahlungsmittel -2.007
Netto-Zahlungsmittelabfluss 20.554

Die Erfassung der Vermögenswerte und Schulden der we22 AG erfolgte auf Basis einer vorläufigen Kaufpreisallokation. Aus der Kaufpreisallokation ergibt sich ein Firmenwert in Höhe von 14.660 T€. Der beizulegende Wert sonstiger immaterieller Vermögenswerte beläuft sich auf 12.448 T€. Diese entfallen im Wesentlichen auf Software (10.354 T€), Kundenbeziehungen (1.881 T€) und Sonstiges (211 T€).

Die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden der we22 AG und ihrer Tochtergesellschaften stellen sich zum Erwerbszeit wie folgt dar:

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Vermögenswerte T€
Kurzfristig
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.007
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.062
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 398
Langfristig
Sachanlagen 1.860
Immaterielle Vermögenswerte 12.448
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 11
Schulden
Kurzfristig
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 694
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 780
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.164
Sonstige nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 492
Langfristig
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.900
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 968
Latente Steuerschulden 3.887
Summe des identifizierten Nettovermögens 7.901
Vorläufiger Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Unternehmenserwerb 14.660
Übertragene Gegenleistung 22.561

Die Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich auf 2.249 T€. Der beizulegende Zeitwert der übernommenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die erwarteten Cashflows beliefen sich auf 2.062 T€.

Der Konzern hat die erworbenen Leasingverbindlichkeiten zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen zum Zeitpunkt des Erwerbs bewertet. Die Nutzungsrechte wurden mit demselben Betrag wie die Leasingverbindlichkeiten bewertet.

Die latenten Steuerschulden umfassen hauptsächlich die Auswirkungen der höheren steuerlichen Abschreibungen von immateriellen Vermögenswerten.

Der steuerlich nicht abzugsfähige Geschäfts- oder Firmenwert ist vor allem nicht-separierbaren Werten wie den erwarteten Synergieeffekten, strategischen Vorteilen sowie dem Mitarbeiter-Know-how zuzurechnen.

Durch die Erstkonsolidierung der We22 AG haben sich die Umsatzerlöse um 10,2 Mio. € erhöht und das Ergebnis nach Steuern um 1,3 Mio. € im Geschäftsjahr 2021 vermindert. Wäre die we22 AG bereits zum 1. Januar 2021 in den Konsolidierungskreis der United Internet Gruppe einbezogen worden, hätten sich die Umsatzerlöse zum 31. Dezember 2021 um 11,1 Mio. € erhöht und das Ergebnis nach Steuern um 1,5 Mio. € vermindert.

Erwerb weiterer Anteile an der 1&1 AG

Der Konzern erwarb im Vorjahr weitere 3,22 % der Anteile an der 1&1 AG wodurch sich sein Anteil auf 78,32 % erhöhte. Die einzelnen Erwerbe erfolgten über die Börse und beliefen sich insgesamt auf 148,6 Mio. €. Der entsprechende Buchwert des Reinvermögens der 1&1 AG betrug 2.345,8 Mio. €. Im Folgenden wird der Erwerb weiterer Anteile an der 1&1 AG dargestellt:

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Mio. €
An die Inhaber von nicht beherrschenden Anteilen in bar gezahlte Gegenleistung 148,6
Buchwert weiterer Anteile an der 1&1 AG -72,3
In den Kapitalrücklagen erfasster Unterschiedsbetrag 76,3

Aufstockung der Beteiligung an der IONOS Group SE (Vormals: IONOS TopCo SE)

Der Konzern erwarb am 1. Mai 2021 weitere 8,43 % der stimmberechtigten Anteile an der IONOS Group SE (vormals IONOS TopCo SE) wodurch sich sein Anteil auf 75,10 % erhöhte. Für diesen Erwerb wurde eine Gegenleistung in Höhe von 309,8 Mio. € an die Inhaber von nicht beherrschenden Anteilen gezahlt, davon 308,3 in bar. Der Buchwert des Reinvermögens der IONOS Group SE (vormals IONOS TopCo SE) betrug -270,9 Mio. €. Im Folgenden wird der Erwerb weiterer Anteile an der IONOS Group SE (vormals IONOS TopCo SE) dargestellt:

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T€
An die Inhaber von nicht beherrschenden Anteilen gezahlte Gegenleistung 309,8
Im Zusammenhang mit dem Erwerb eingegangen Derivate -16,9
Buchwert weiterer Anteile an der IONOS Group SE 22,8
In den Kapitalrücklagen erfasster Unterschiedsbetrag 315,7

4.3 Unternehmensbeteiligungen des Vorjahres

Erwerb der Anteile an der Kublai GmbH

Der Konzern hat am 15. April 2021 40 % der Anteile der Kublai GmbH mit Sitz in Frankfurt erworben und als Assoziiertes Unternehmen erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen.

Der Erwerb erfolgte in mehreren Schritten. In einem ersten Schritt wurden die zum 31. Dezember 2020 gehaltenen 29,90 % Anteile an der Tele Columbus zum Angebotspreis in die Bietergesellschaft eingebracht. Als Gegenleistungen wurden Anteile an der Kublai GmbH gewährt. Im nächsten Schritt wurden weitere Anteile an der Kublai GmbH erworben, um insgesamt 40 % der Anteile an Kublai zu erhalten. Für weitere Informationen wird auf die Anhangangabe 24 verweisen.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

5. Umsatzerlöse /​ Segmentberichterstattung

Nach IFRS 8 basiert die Identifikation von berichtspflichtigen operativen Segmenten auf dem sogenannten Managementansatz. Danach erfolgt die externe Berichterstattung auf Basis der konzerninternen Organisations- und Managementstruktur sowie der internen Finanzberichterstattung an das oberste Führungsgremium (Chief Operating Decision Maker). In der United Internet Gruppe ist der Vorstand der United Internet AG verantwortlich für die Bewertung und Steuerung des Geschäftserfolgs der Segmente.

Die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns gliedert sich in die beiden Geschäftsbereiche "Access" und "Applications", die sich wiederum in die Segmente "Consumer Access" und "Business Access" sowie "Consumer Applications" und "Business Applications" unterteilen.

Eine Beschreibung der Produkte und Dienstleistungen findet sich in Abschnitt 2.1 unter den Ausführungen zur Umsatzrealisierung. Unter dem Segment "Corporate" werden im Wesentlichen Holdingfunktionen subsumiert.

Die Steuerung durch den Vorstand der United Internet AG erfolgt überwiegend auf Basis von Ergebniskennzahlen. Dabei misst der Vorstand der United Internet AG den Erfolg der Segmente primär anhand der Umsatzerlöse und des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Transaktionen zwischen den Segmenten werden zu Marktpreisen berechnet. Die Informationen zu den Umsatzerlösen sind dem Land, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat, zugeordnet. Bei der Überleitung werden die Ergebnisse der Segmente auf die Gesamtsumme der United Internet Gruppe übergeleitet.

Die Segmentberichterstattung der United Internet AG stellt sich für das Geschäftsjahr 2022 wie folgt dar:

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Januar - Dezember 2022 (m€) Segment Consumer Access Segment Business Access Segment Consumer Applications Segment Business Applications Corporate Überleitung/​ Konsolidierung
Segmentumsatz 3.943,0 542,8 283,9 1.248,1 1,2 -103,9
- davon Inland 3.943,0 542,8 277,0 550,1 1,2 -24,5
- davon Ausland 0 0 6,9 698,0 0 -79,4
Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten 1,8 80,9 17,7 3,5 0
Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden 3.941,2 461,9 266,2 1.244,6 1,2
- davon Inland 3.941,2 461,9 263,9 621,4 1,2
- davon Ausland 0 0 2,3 623,2 0
EBITDA 696,5 155,6 118,8 309,3 -17,6 -0,1
Finanzergebnis
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen
EBT
Steueraufwendungen
Konzernergebnis
Vermögenswerte (langfristig) 2.180,8 398,3 230,0 824,1 431,2 -
- davon Inland 2.180,8 398,3 230,0 492,7 431,2 -
- davon Anteile an assoziierten Unternehmen 0,0 0 0,0 1,1 427,9 -
- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 2,3 0,0 4,2 0,8 3,3 -
- davon Firmenwerte 2.178,5 398,3 225,8 490,8 0 -
- davon Ausland 0 0 0 331,4 0 -
- davon Anteile an assoziierten Unternehmen 0 0 0 1,3 0 -
- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 0,1 0 -
- davon Firmenwerte 0 0 0 330,0 0 -
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) 280,8 479,1 40,2 141,8 24,1 -14,9
Abschreibungen 158,8 194,9 23,3 101,7 2,2 0,2
- davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 67,6 182,7 23,3 76,8 2,2 0,2
- davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 91,2 12,2 0 24,9 0 0
Anzahl der Mitarbeiter 3.163 1.336 1.036 4.247 692 -
- davon Inland 3.163 1.336 1.033 2.326 692 -
- davon Ausland 0 0 3 1.921 0 -

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Januar - Dezember 2022 (m€) United Internet-Gruppe
Segmentumsatz 5.915,1
- davon Inland 5.289,6
- davon Ausland 625,5
Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten 103,9
Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden 5.915,1
- davon Inland 5.289,6
- davon Ausland 625,5
EBITDA 1.262,5
Finanzergebnis -38,2
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen -30,7
EBT 711,5
Steueraufwendungen -246,8
Konzernergebnis 464,7
Vermögenswerte (langfristig) 4.064,4
- davon Inland 3.733,0
- davon Anteile an assoziierten Unternehmen 429,0
- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 10,6
- davon Firmenwerte 3.293,4
- davon Ausland 331,4
- davon Anteile an assoziierten Unternehmen 1,3
- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 0,1
- davon Firmenwerte 330,0
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) 951,1
Abschreibungen 480,9
- davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 352,6
- davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 128,3
Anzahl der Mitarbeiter 10.474
- davon Inland 8.550
- davon Ausland 1.924

Die Segmentberichterstattung der United Internet AG stellt sich für das Geschäftsjahr 2021 wie folgt dar:

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Januar - Dezember 2021 (m€) Segment Consumer Access Segment Business Access Segment Consumer Applications Segment Business Applications Corporate Überleitung/​ Konsolidierung
Segmentumsatz 3.883,0 514,4 279,1 1.062,7 1,6 -94,6
- davon Inland 3.883,0 514,4 271,9 485,8 1,6 -24,3
- davon Ausland 0 0 7,2 576,9 0 -70,3
Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten 1,4 75,2 15,3 2,7 0
Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden 3.881,6 439,2 263,8 1.060,0 1,6
- davon Inland 3.881,6 439,2 261,3 548,7 1,6
- davon Ausland 0 0 2,5 511,3 0
EBITDA 714,0 160,5 122,5 315,4 -10,4 1,7
Finanzergebnis
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen
EBT
Steueraufwendungen
Konzernergebnis
Vermögenswerte (langfristig) 2.180,4 398,3 232,1 829,4 429,5 -
- davon Inland 2.180,4 398,3 232,1 494,3 429,5 -
- davon Anteile an assoziierten Unternehmen 0,0 0 0,0 1,3 428,0 -
- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 1,9 0,0 6,3 1,8 1,5 -
- davon Firmenwerte 2.178,5 398,3 225,8 491,2 0 -
- davon Ausland 0 0 0 336,4 0 -
- davon Anteile an assoziierten Unternehmen 0 0 0 2,3 0 -
- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 0 0 0 0,1 0 -
- davon Firmenwerte 0 0 0 334,0 0 -
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) 67,5 232,1 21,7 141,8 11,6 -37,1
Abschreibungen 164,1 183,2 22,6 101,1 2,6 -
- davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 66,5 170,7 22,6 71,1 2,6 -
- davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 97,6 12,5 0 30,0 0 -
Anzahl der Mitarbeiter 3.167 1.238 1.004 3.998 568 -
- davon Inland 3.167 1.238 1.000 2.226 568 -
- davon Ausland 0 0 4 1.772 0 -

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Januar - Dezember 2021 (m€) United Internet-Gruppe
Segmentumsatz 5.646,2
- davon Inland 5.132,4
- davon Ausland 513,8
Segmentumsatz aus Transaktionen mit anderen Segmenten 94,6
Segmentumsatz aus Verträgen mit Kunden 5.646,2
- davon Inland 5.132,4
- davon Ausland 513,8
EBITDA 1.303,7
Finanzergebnis -32,8
Ergebnis aus at-equity bilanzierten Unternehmen -23,7
EBT 773,3
Steueraufwendungen -250,1
Konzernergebnis 523,2
Vermögenswerte (langfristig) 4.069,7
- davon Inland 3.734,6
- davon Anteile an assoziierten Unternehmen 429,3
- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 11,5
- davon Firmenwerte 3.293,8
- davon Ausland 336,4
- davon Anteile an assoziierten Unternehmen 2,3
- davon sonstige finanzielle Vermögenswerte 0,1
- davon Firmenwerte 334,0
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (ohne Firmenwerte) 437,6
Abschreibungen 473,6
- davon immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 333,5
- davon im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte 140,1
Anzahl der Mitarbeiter 9.975
- davon Inland 8.199
- davon Ausland 1.776

Die langfristigen Vermögenswerte der Segmente umfassen die Anteile an assoziierten Unternehmen, die sonstigen finanziellen Vermögenswerte und die Firmenwerte.

Der Umsatz des Geschäftssegments "Consumer Access" aus Verträgen mit Kunden beinhaltet im Geschäftsjahr 2 0 2 2 767.6 0 0 T€ Umsatz mit Hardware (Vorjahr: 757.050 T€). Der Umsatz des Geschäftssegments "Business Access" aus Verträgen mit Kunden beinhaltet im Geschäftsjahr 2022 7.625 T€ Umsatz mit Hardware (Vorjahr: 2.985 T€). Die restlichen Umsätze der beiden Geschäftssegmente entfallen jeweils auf Umsätze mit Dienstleistungen. Die übrigen Geschäftssegmente beinhalten ausschließlich Umsätze mit Dienstleistungen.

Aus der Kundenstruktur hat sich in den Berichtsjahren keine wesentliche Konzentration auf einzelne Kunden ergeben. In der United Internet Gruppe wurden, wie im Vorjahr, mit keinem Kunden mehr als 10 % der gesamten externen Umsatzerlöse generiert. Die Auslandsumsätze betrugen 10,6 % (Vorjahr: 9,1 %) des Konzernumsatzes.

Das oberste Führungsgremium überwacht neben Investitionen, lediglich die Anteile an assoziierten Unternehmen, die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte sowie die Firmenwerte. Die in den Segmenten dargestellten Abschreibungen beziehen sich auf übrige, nicht überwachte immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, da diese nach Festlegung der entsprechenden Nutzungsdauer weitgehend einem gewissen Automatismus unterliegen.

Die Vertragssalden haben sich im Geschäftsjahr 2022 wie nachfolgend dargestellt entwickelt:

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in T€ 31.12.2022 31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Anhangsangabe 19) 460.228 427.720
Vertragsvermögenswerte (Anhangsangabe 20) 865.085 825.676
Vertragsverbindlichkeiten (Anhangsangabe 32) 188.383 190.037

Der Anstieg der Vertragsvermögenswerte gegenüber dem Vorjahr resultiert neben dem Kundenwachstum vor allem aus der verstärkten Hardware-Subventionierung im Geschäftsjahr 2022.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden 157.886 T€ (Vorjahr: 152.094 T€) als Umsatzerlöse realisiert, die in den Vertragsverbindlichkeiten zu Beginn des Geschäftsjahres enthalten waren.

Der Gesamtbetrag des Transaktionspreises der zum Ende der Berichtsperiode nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen beträgt zum 31. Dezember 2022 1.670.738 T€ (Vorjahr: 1.562.970 T€). Die folgende Tabelle zeigt die Zeitbänder, in denen mit einer Realisierung der zum Stichtag bestehenden Transaktionspreise aus noch nicht erfüllten oder teilweise unerfüllten Leistungsverpflichtungen zu rechnen ist:

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in T€ Gesamt 2023 2024 >2024
Consumer Access 1.288.072 955.745 332.326 0
Business Access 366.001 159.666 91.411 114.925
Consumer Applications 11.261 9.775 1.487 0
Business Applications 5.403 3.200 1.728 476
Summe 1.670.738 1.128.386 426.951 115.401

Die dargestellten Transaktionspreise beziehen sich auf unerfüllte Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden mit einer ursprünglichen Vertragslaufzeit von mehr als 12 Monaten. Sie beziehen sich auf Dienstleistungskomponenten mit zeitraumbezogener Umsatzrealisierung und auf Verträge, für die ein Einmalentgelt fakturiert wurde und welches nun über die einschlägige ursprüngliche Mindestvertragslaufzeit als Umsatzerlös erfasst wird.

6. Umsatzkosten

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T€ 2022 2021
Aufwand für bezogene Leistungen 2.312.861 2.169.940
Aufwand für bezogene Waren 829.496 824.940
Abschreibungen 316.780 307.422
Personalaufwendungen 282.128 262.764
Sonstiges 165.063 119.865
Gesamt 3.906.328 3.684.931

Die Umsatzkosten sind im Verhältnis zu den Umsatzerlösen gegenüber dem Vorjahr auf 66,0 % (Vorjahr: 65,3 %) gestiegen, was zu einem Rückgang der Bruttomarge auf 34,0 % (Vorjahr: 34,7 %) führte.

In den Umsatzkosten des Vorjahres sind periodenfremde Erträge in Höhe von 39,4 Mio. € enthalten, die im Zusammenhang mit den seit dem 1. Juli 2020 rückwirkend anwendbaren Konditionen der neuen National Roaming Vereinbarung stehen und eine rückwirkende Korrektur der Vorleistungspreise für das Geschäftsjahr 2020 darstellen. Die Gesellschaft ist über ihre Tochtergesellschaft 1&1 (Segment Consumer Access) seit dem Abschluss der National Roaming Vereinbarung im Mai 2021 berechtigt, die bestellten Vorleistungskapazitäten innerhalb vertraglich festgelegter Bandbreiten zu reduzieren oder zu erhöhen, wodurch sich positive Effekte auf die Umsatzkosten ergeben.

Die Sonstigen Umsatzkosten beinhalten im Wesentlichen Betriebskosten der Rechenzentren sowie Logistikaufwendungen.

7. Vertriebskosten

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T€ 2022 2021
Personalaufwendungen 295.587 284.589
Abschreibungen 129.449 134.991
Vertriebsprovisionen 121.572 124.849
Marketingaufwendungen 290.021 224.576
Sonstiges 70.612 66.727
Gesamt 907.241 835.732

Die sonstigen Vertriebskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für Kundenpflege und Produktmanagement.

8. Verwaltungskosten

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T€ 2022 2021
Personalaufwendungen 97.833 98.079
Abschreibungen 34.884 31.472
Rechts- und Beratungskosten 34.306 45.243
Rücklastschriftgebühren und sonstige Kosten des Geldverkehrs 24.650 20.247
Instandhaltungskosten 10.066 9.618
Sonstiges 46.785 38.381
Gesamt 248.524 243.040

Die sonstigen Verwaltungskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit Debitorenmanagement, Fremdleistungen, Versicherungsbeiträge sowie Abschluss und Prüfungskosten.

9. Sonstige betriebliche Erträge /​ Aufwendungen

9.1 Sonstige betriebliche Aufwendungen

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T€ 2022 2021
Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnung 14.425 11.105
Sonstige Steuern 2.100 3.942
Periodenfremde Aufwendungen 2.592 1.658
Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen 692 1.209
Derivate 22.705 0
Sonstiges 4.010 3.237
Gesamt 46.524 21.151

Die Aufwendungen aus der Fremdwährungsumrechnung enthalten im Wesentlichen Verluste aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -Verbindlichkeiten sowie Kursverluste aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursgewinne aus diesen Positionen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Eine saldierte Betrachtung führt zu einem Nettoaufwand von 242 T€ (Vorjahr: Nettoaufwand von 3.598 T€). In den sonstigen Steuern sind im Wesentlichen ausländische Umsatzsteuern bzw. vergleichbare landesspezifische Steuern, aufgrund von Aktivitäten im Ausland, enthalten. Sonstiges beinhaltet im Wesentlichen die Umgliederung der Erträge aus Auflösung von Rückstellungen.

9.2 Sonstige betriebliche Erträge

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T€ 2022 2021
Erträge aus Mahngebühren und Rücklastschriften 32.091 29.270
Erträge aus Fremdwährungsumrechnung 14.183 7.507
Derivate 21.750 4.941
Periodenfremde Erträge 3.017 2.763
Erträge Abgang Sachanlagen 831 1.463
Erträge Auflösung Rückstellungen 9.104 0
Erträge aus Entkonsolidierung 1.910 0
Sonstiges 9.441 8.874
Gesamt 92.327 54.818

Die Erträge aus der Fremdwährungsumrechnung enthalten im Wesentlichen Gewinne aus Kursänderungen zwischen Entstehungs- und Zahlungszeitpunkt von Fremdwährungsforderungen und -Verbindlichkeiten sowie Kursgewinne aus der Bewertung zum Stichtagskurs. Kursverluste aus diesen Positionen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die Erträge aus Derivaten betreffen ein Absicherungsgeschäft. Die Erträge aus der Entkonsolidierung resultieren aus dem Verkauf der Anteile an der als at-equity bilanzierten Intellectual Property Management Company Inc. im Segment Business Applications.

10. Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte

Die Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

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T€ 2022 2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 69.078 54.727
Vertragsvermögenswerte 48.281 31.558
Gesamt 117.359 86.285

Die wesentlichen Treiber für den deutlichen Anstieg der Wertberichtigungen sind vor allem höhere Zahlungsausfallquoten sowie die nach dem erneuerten Telekommunikationsgesetz angehobenen Sperrgrenzen für säumige Kunden. Im Laufe des Geschäftsjahres 2022 haben sich die Belastungen für die Menschen spürbar erhöht, seit März 2022 liegen die Inflationsraten in Deutschland deutlich über 7 Prozent -so hoch wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr. Dies führt zu einer Steigerung der Zahlungsausfälle. Im Geschäftsjahr 2021 hingegen hatten die infolge der Coronavirus-Pandemie durch die Bundesregierung verhängten Einschränkungen noch positive Effekte auf das Zahlungsverhalten der Kunden. Die Erhöhung der Sperrgrenzen führt zu einem Anstieg der einer Wertberichtigung unterzogenen Beträge bei Zahlungsausfällen.

11. Abschreibungen

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammen:

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T€ 2022 2021
Umsatzkosten 316.780 307.422
Vertriebskosten 129.449 134.991
Verwaltungskosten 34.885 31.472
Gesamt 481.114 473.885

Die Abschreibungen beinhalten auch die Abschreibungen auf die im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierten Vermögenswerte. Diese verteilen sich auf die aktivierten Vermögenswerte wie folgt:

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T€ 2022 2021
Immaterielle Vermögenswerte
Kundenstamm /​ Auftragsbestand 117.476 123.698
Software 4.324 6.442
Marke 0 3.100
121.799 133.240
Materielle Vermögenswerte
Netzinfrastruktur 6.532 6.903
Gesamt 128.331 140.143

Die Werthaltigkeitsüberprüfung der immateriellen Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 unterliegen, wurde zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vorgenommen.

Die Abschreibungen auf im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Vermögenswerte verteilen sich auf die Unternehmenszusammenschlüsse wie folgt:

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T€ 2022 2021
1&1 91.239 97.610
STRATO 13.681 15.874
1&1 Versatel 12.158 12.530
Arsys 2.458 3.653
home.pl 2.801 3.104
IONOS SE 1.694 2.904
World4You 1.880 2.248
we22 2.409 2.208
Cronon 12 12
Gesamt 128.331 140.143

12. Personalaufwendungen

Die Personalaufwendungen verteilen sich auf die Funktionsbereiche wie folgt:

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T€ 2022 2021
Umsatzkosten 282.128 262.764
Vertriebskosten 295.587 284.589
Verwaltungskosten 97.833 98.079
Gesamt 675.548 645.432

Die Personalaufwendungen beinhalten Aufwendungen für Löhne und Gehälter in Höhe von 576.253 T€ (Vorjahr: 551.971 T€) und Aufwendungen im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von 99.295 T€ (Vorjahr: 93.461 T€). Personalaufwendungen im Zusammenhang mit Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen belaufen sich auf insgesamt 11.276 T€ (Vorjahr: 22.394 T€).

Die Anzahl der Mitarbeiter stieg gegenüber dem Vorjahr von 9.975 Mitarbeitern um 5,0 % auf 10.474 Mitarbeiter zum Jahresende 2022:

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2022 2021
Inland 8.550 8.199
Ausland 1.924 1.776
davon Philippinen 468 392
davon Spanien 422 381
davon Polen 352 333
davon Großbritannien 246 251
davon Rumänien 242 229
davon USA 120 121
davon Österreich 67 65
davon Frankreich 7 4
Gesamt 10.474 9.975
davon Männlich 68 % 67 %
davon Weiblich 32 % 33 %

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2022 belief sich auf 10.231 (Vorjahr: 9.920), davon im Inland 8.356 (Vorjahr: 8.143) und im Ausland 1.875 (Vorjahr: 1.777).

Für die betriebliche Altersversorgung bestehen im Konzern beitragsorientierte Zusagen. Bei den beitragsorientierten Zusagen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Beiträge an staatliche Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen sind als Aufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen. Sie beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf insgesamt 41.623 T€ (Vorjahr: 40.627 T€) und betrafen überwiegend in Deutschland für die gesetzliche Rentenversicherung geleistete Beiträge.

Hiervon entfielen aufgrund von Beitragsbefreiungen 0 T€ (Vorjahr: 0 T€) auf Beitragszahlungen für nahestehende Personen.

13. Finanzierungsaufwendungen

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T€ 2022 2021
Darlehen und Kontokorrentkredite 18.659 14.756
Folgebewertung eingebetteter Derivate 30.096 19.536
Zinsaufwand aus Stundung der Frequenzverbindlichkeiten 6.473 11.000
Finanzierungskosten aus Leasingverhältnissen 11.907 8.473
Zinsaufwand aus steuerlicher Betriebsprüfung 1.399 2.124
Sonstige 728 335
Summe Finanzierungsaufwendungen 69.262 56.224

Die Folgebewertung eingebetteter Derivate betrifft die ergebniswirksame Bewertung der im Rahmen der Beteiligung von Warburg Pincus im Geschäftsbereich Business Applications vereinbarten Derivate sowie Kaufpreisverbindlichkeiten aus dem Erwerb von STRATO und InterNetX.

Der Zinsaufwand aus Stundung der Frequenzverbindlichkeiten resultiert aus der Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Netzinfrastruktur, nach der die Zahlungsverpflichtung für die Mobilfunkfrequenzen bis zum Jahr 2030 gestreckt wurde. Für weitere Details wird auf die Anhangangabe 34.3 verwiesen.

Bezüglich der Finanzierungskosten aus Leasingverhältnissen wird auf Anhangangabe 45 verwiesen.

14. Finanzerträge

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T€ 2022 2021
Folgebewertung eingebetteter Derivate 22.732 19.060
Zinserträge aus steuerlicher Betriebsprüfung 5.452 2.029
Zinserträge aus Leasingverhältnissen 632 822
Erträge aus Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 328 318
Sonstige Finanzerträge 1.931 977
Summe Finanzerträge 31.074 23.380

Die Folgebewertung von eingebetteten Derivaten betrifft die ergebniswirksame Bewertung der im Rahmen der Beteiligung von Warburg Pincus im Geschäftsbereich Business Applications vereinbarten Derivate. Die Erträge aus Dividenden in Höhe von 174 T€ betreffen im Wesentlichen Ausschüttungen der Beteiligungen. Die sonstigen Finanzerträge umfassen im Wesentlichen Zinserträge aus Guthaben bei Kreditinstituten. Hinsichtlich der Erträge aus Ausleihungen an assoziierte Unternehmen wird auf die Anhangangabe 42 verwiesen.

15. Ertragsteuern

Die Steueraufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

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T€ 2022 2021
Tatsächliche Ertragsteuern
- Deutschland -249.553 -277.135
- Ausland -13.597 -12.659
Gesamt (laufende Periode) -263.150 -289.793
Latente Steuern
- aufgrund steuerlicher Verlustvorträge 3.088 8.180
- aufgrund steuerlicher Zinsvorträge 16.150 9.019
- steuerliche Wirkung auf temporäre Unterschiede 576 22.399
- aufgrund von Steuersatzänderungen -3.422 10
Gesamte latente Steuern 16.392 39.608
Gesamter Steueraufwand -246.758 -250.186

Nach dem deutschen Steuerrecht setzen sich die Ertragsteuern aus Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer sowie Solidaritätszuschlag zusammen.

Der effektive Gewerbesteuersatz hängt davon ab, in welchen Gemeinden der Konzern tätig ist. Der durchschnittliche Gewerbesteuersatz im Geschäftsjahr 2022 beträgt ca. 15,64 % (Vorjahr: 15,3 %).

Unabhängig davon, ob das Ergebnis thesauriert oder ausgeschüttet wird, betrug der Körperschaftsteuersatz in Deutschland unverändert zum Vorjahr 15 %. Zusätzlich wird ein Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 % auf die festgesetzte Körperschaftsteuer erhoben.

Die tatsächlichen Ertragsteueraufwendungen enthalten neben den Steuern auf das laufende Ergebnis periodenfremde Steueraufwendungen in Höhe von 4.824 T€ (Vorjahr: Steuererträge 868 T€).

Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge, Zinsvorträge sowie temporäre Differenzen werden angesetzt, sofern es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähige temporäre Differenz verwendet werden kann.

Die aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge verteilen sich auf die Länder wie folgt:

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T€ 2022 2021
Deutschland 87.076 83.988
87.076 83.988

Latente Steuern auf Verlustvorträge betreffen insbesondere die 1&1 Versatel Gruppe. Unter Berücksichtigung erheblicher zu versteuernder passiver temporärer Differenzen begründet sich die Realisierung der Verlustvorträge insbesondere durch die erhebliche strategische Bedeutung der Versatel als Intercompany Dienstleister bei den bestehenden Layer II Produkten der 1&1 Telecom GmbH und wesentliche positive Ergebnisprognosen sowie der geplanten Bereitstellung des Backbone-Netzes für den Aufbau des 5G Mobilfunknetzes der 1&1 AG.

Für die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge bestehen in den einzelnen Ländern folgende Fristen:

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USA: 20 Jahre für die vor 2018 entstandenen Verlustvorträge, zeitlich unbeschränkt für ab 2018 entstandene Verlustvorträge
Deutschland: Zeitlich unbeschränkt, jedoch Mindestbesteuerung

Die steuerlichen Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betreffen folgende

Länder (ohne Deutschland):

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T€ 2022 2021
USA Federal * 27.307 23.059
USA State ** 349 182
27.656 23.241

* Steuersatz 21,0 %

** Steuersatz 0,2 %

Aufgeteilt nach den Ertragsteuerarten ergeben sich für Deutschland folgende Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden:

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2022 2021
T€ Körperschaftsteuer Gewerbesteuer Körperschaftsteuer Gewerbesteuer
--- --- --- --- ---
Deutschland 106.250 25.093 60.470 27.609

Die Verlustvorträge in Deutschland, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betreffen vor allem Verlustvorträge der 1&1 Versatel GmbH, der 1&1 Energy GmbH und der IONOS Group SE (vormals IONOS TopCo SE).

Die im deutschen Steuerrecht verankerte Zinsschranke begrenzt die Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen für die Ermittlung der Ertragssteuern von Körperschaften. Zinsaufwendungen, die demnach nicht abgezogen werden können, werden zeitlich unbefristet in die folgenden Wirtschaftsjahre vorgetragen (Zinsvortrag).

Die Zinsvorträge des Konzerns, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, betragen 89.648 T€ (Vorjahr: 112.962 T€).

Im Geschäftsjahr wurden aufgrund positiver Planung der steuerlichen Ergebnisse zusätzliche aktive latente Steuern auf Zinsvorträge erfasst. Die sich hieraus ergebende Steuerentlastung hat im Geschäftsjahr 16.150 T€ (Vorjahr: 9.019 T€) betragen. Davon entfallen latente Steuerforderungen in Höhe von 6.321 T€ auf Zinsvorträge aus den Vorjahren.

Im Geschäftsjahr 2022 konnten keine Zins- und Verlustvorträge (Vorjahr: 0 T€) genutzt werden, für die im Vorjahr eine latente Steuer angesetzt worden war.

Die latenten Steuern haben sich aus den folgenden Positionen abgeleitet:

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2022 2021
T€ Aktive latente Steuern Passive latente Steuern Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
--- --- --- --- ---
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.031 7.927 1.192 9.087
Vorräte 155 122 152 139
Vertragsvermögenswerte - kurzfristig * 0 174.418 0 165.701
Vertragsvermögenswerte - langfristig * 0 62.169 0 58.327
Sonstige finanzielle Vermögenswerte -kurzfristig 828 1.242 2.248 1.371
Sonstige finanzielle Vermögenswerte -langfristig 858 668 736 1.174
Sonstige Vermögenswerte 47 9.243 2.895 1.326
Abgegrenzte Aufwendungen 193.991 73.606 183.188 74.378
Sachanlagen 2.268 19.823 2.040 14.063
Nutzungsrecht Leasing 131 199.587 49 154.501
Immaterielle Vermögenswerte 42.339 287.731 43.709 304.273
Sonstige Rückstellungen 51.135 8.959 52.581 8.238
Vertragsverbindlichkeiten 23.529 49.141 22.222 49.653
Sonstige Verbindlichkeiten 2.586 692 915 0
Leasingverbindlichkeit - kurzfristig 31.609 11 26.266 1.438
Leasingverbindlichkeit - langfristige 168.308 2 130.212 59
Bruttowert 518.815 895.342 468.405 843.730
Steuerliche Verlustvorträge 87.076 n.a 83.988 n.a
Steuerliche Zinsvorträge 36.069 n.a. 19.919 n.a.
Konsolidierungsanpassungen * 0 0 10.519 5.771
Saldierung -585.671 -585.671 -559.021 -559.021
Konzernbilanz 56.289 309.671 23.810 290.481

* Im Berichtsjahr 2022 wurden die Konsolidierungsanpassungen auf die einzelnen Bilanzpositionen, aus denen sich die betreffenden latenten Steuern ableiten, allokiert

Der Passivüberhang der latenten Steuern aus dem Vorjahr hat sich von 266.671 T€ auf einen Passivüberhang in Höhe von 253.383 T€ reduziert. Somit belief sich der Gesamtbetrag der Veränderung des Saldos latenter Steuern auf 13.288 T€ (Vorjahr: 44.556 T€). Ursächlich für diese Veränderung sind im Wesentlichen folgende Faktoren:

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Erhöhung der passiven latenten Steuern auf in der Steuerbilanz nicht angesetzten Vertragsvermögenswerte (12,6 Mio. €).
Erhöhung der aktiven latenten Steuer aus Leasingsverhältnissen und Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen in Höhe von 14,5 Mio. €
Erhöhung der aktiven latenten Steuern auf in der Steuerbilanz aktivisch abgegrenzte Hardware-Subventionen und übernommene Bereitstellungsentgelte (6,4 Mio. €).
Verminderung der passiven latenten Steuern aus immateriellen Vermögenswerten im Zusammenhang mit den Abschreibungen aus Unternehmenserwerben um 12,1 Mio. €.
Erhöhung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge und Zinsvorträge in Höhe von 19,2 Mio. €.

Die Veränderung des Saldos latenter Steuern im Vorjahresvergleich lässt sich wie folgt überleiten:

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T€ 2022 2021
Latenter Steuerertrag + /​ Latenter Steueraufwand - 16.392 39.607
Zugang im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüsse 0 -3.887
Erfolgsneutral erfasste latente Steuereffekte -4.096 8.836
Veränderung des Saldos latenter Steuern 12.296 44.556

Im Vorjahr betrifft der Zugang aus Unternehmenszusammenschlüssen den Unternehmenserwerb der we22 AG.

Die erfolgsneutral erfassten Steuereffekte resultieren zum größten Teil aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen, welche direkt im Eigenkapital erfasst wurden.

Die Überleitung vom Gesamtsteuersatz auf den effektiven Steuersatz der fortgeführten Aktivitäten stellt sich wie folgt dar:

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% 2022 2021
Erwarteter Steuersatz 31,46 31,08
Tatsächliche und latente Steuern Vorjahre 0,7 -0,1
Kosten im Zusammenhang mit Unternehmenserwerben 0,0 0,1
Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf finanzielle Vermögenswerte 0,3 0,1
Steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 0,3 0,0
Steuervergünstigte Veräußerungsgewinne sowie Beteiligungserträge 0,0 -0,1
Steuereffekte im Zusammenhang mit konzerninternen Ausschüttungen und Veräußerungen 0,1 0,2
Veränderung aufgrund von Steuersatzänderungen -1,2 -1,6
Mitarbeiterbeteiligungsprogramme 0,1 0,0
Erstmalige Aktivierung von zukünftig nutzbaren Zinsvorträgen -0,7 -0,3
Steuerlich nicht abzugsfähige Zinsen aus Steuernachzahlungen 0,0 0,1
Steuerliche Verluste und nicht abziehbare Zinsen des Geschäftsjahres, für die keine latenten Steuern angesetzt wurden 1,3 0,6
Nicht steuerbare At-equity-Ergebnisse 1,4 0,6
Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen 0,6 0,6
Saldo von sonstigen steuerfreien Erträgen und nicht abzugsfähigen Aufwendungen 0,3 0,9
Effektiver Steuersatz 34,7 31,9

Die Position tatsächliche und latente Steuern betreffen im Wesentlichen tatsächliche Steueraufwendungen aus der Betriebsprüfung und betreffen Vorjahre.

Die nicht steuerbaren At-Equity-Ergebnisse betreffen im Wesentlichen anteilige Ergebnisse an den assoziierten Unternehmen Kublai und AWIN.

Der erwartete Steuersatz entspricht dem Steuersatz des Mutterunternehmens, der United Internet AG.

Die Ertragsteueransprüche betreffen wie im Vorjahr vor allem Forderungen gegenüber Finanzbehörden in Deutschland und beliefen sich zum Stichtag auf 34.741 T€ (Vorjahr: 46.354 T€).

Die Ertragsteuerschulden betreffen wie im Vorjahr vor allem Verbindlichkeiten gegenüber Finanzbehörden in Deutschland und beliefen sich zum Stichtag auf 52.723 T€ (Vorjahr: 58.430 T€).

16. Ergebnis je Aktie

Zum 31. Dezember 2022 ist das Grundkapital eingeteilt in 194.000.000 Stück (Vorjahr: 194.000.000 Stück) auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 €. United Internet hielt zum 31. Dezember 2022 7.284.109 Stück eigene Aktien (Vorjahr: 7.284.109 Stück eigene Aktien). Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft keine Rechte und damit auch keine anteilige Ausschüttung zu, so dass die zurückgekauften Aktien eigenkapitalmindernd erfasst werden. Der gewogene Durchschnitt der für die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie zugrunde gelegten Anzahl an Aktien beläuft sich für das Geschäftsjahr 2022 auf 186.715.891 Stück (Vorjahr: 187.051.294 Stück).

Aus den Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen der Tochtergesellschaften ergibt sich zum Stichtag ein Verwässerungseffekt von rd. 0,01 € (Vorjahr 0,01 €) je Aktie.

Die Berechnung des Verwässerungseffekts aus dem Umtausch erfolgt, indem zunächst die Anzahl der potenziellen Aktien festgestellt wird. Anschließend wird auf der Basis des durchschnittlich beizulegenden Zeitwerts der Aktien die Aktienanzahl ermittelt, die aus der Gesamthöhe der Zahlungen (Nennwert der Rechte zuzüglich Zuzahlung) erworben werden könnte. Ist die aus beiden Werten ermittelte Differenz null, entspricht die gesamte Zahlung genau dem beizulegenden Zeitwert der potenziellen Aktien, so dass keine verwässernde Wirkung zu berücksichtigen ist. Ist der Differenzbetrag positiv, wird davon ausgegangen, dass diese Aktien im Wert des Differenzbetrags unentgeltlich ausgegeben werden.

Basierend auf einem durchschnittlichen Marktpreis von 26,44 € (Vorjahr: 34,96 €) würden sich 461.921 Stück (Vorjahr: 554.714) unentgeltliche Ausgabe von Aktien ergeben. Demnach beläuft sich der für die Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie zugrunde gelegten Anzahl an Aktien für das Geschäftsjahr 2022 auf 187.177.812 Stück (Vorjahr: 187.606.008 Stück).

Nachfolgende Tabelle enthält die der Berechnung des unverwässerten und des verwässerten Ergebnisses zugrunde gelegten Beträge:

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T€ 2022 2021
Ergebnisse, die den Anteilseignern der United Internet AG zuzurechnen sind 367.196 416.473
Ergebnis je Aktie (in €)
- unverwässert 1,97 2,23
- verwässert 1,96 2,22
Gewichteter Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien (in Mio. Stück)
- unverwässert 186,72 187,05
- verwässert 187,18 187,61

17. Dividende je Aktie

Die virtuelle Hauptversammlung der United Internet AG hat am 19. Mai 2022 dem Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat über die Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,50 € je Aktie zugestimmt. Die Dividendenzahlung in einer Gesamthöhe von 93,4 Mio. € erfolgte am 24. Mai 2022.

Über die Verwendung eines Bilanzgewinns beschließt nach § 21 der Satzung der United Internet AG die Hauptversammlung. Für das Geschäftsjahr 2022 schlägt der Vorstand dem Aufsichtsrat eine Dividende in Höhe von 0,50 € je für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 dividendenberechtigte Aktie vor.

Über diesen Dividendenvorschlag haben Vorstand und Aufsichtsrat in der Aufsichtsratssitzung am 29. März 2023 beraten.

Aus eigenen Aktien stehen der Gesellschaft gemäß § 71b AktG keine Rechte und damit auch keine anteilige Ausschüttung zu. Zum Datum der Unterzeichnung des Konzernabschlusses hält die United Internet Gruppe 19.183.705 Stück (Vorjahr: 7.284.109 Stück) eigene Aktien. Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der dividendenberechtigten Aktien verändern. In diesem Fall wird der Hauptversammlung bei unveränderter Ausschüttung von 0,50 € je dividendenberechtigter Stückaktie ein entsprechend angepasster Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet werden.

Erläuterungen zur Bilanz

18. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zum Stichtag bestehen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 40.523 T€ (Vorjahr: 110.116 T€). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen aus Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbeständen. Guthaben bei Kreditinstituten werden in der Regel mit variablen Zinssätzen für täglich verfügbare Guthaben verzinst. Wie im Vorjahr hat die United Internet auf das in Euro denominierte Guthaben bei Kreditinstituten keine Zinsen erhalten.

Die Entwicklung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist der Konzern-Kapitalflussrechnung zu entnehmen.

19. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

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T€ 2022 2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 542.684 495.922
Abzüglich
Wertberichtigungen -82.456 -68.202
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto 460.228 427.720
davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen- kurzfristig 418.832 380.450
davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen- langfristig 41.396 47.269

Zum 31. Dezember 2022 beliefen sich die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf 82.456 T€ (Vorjahr: 68.202 T€). Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos stellt sich wie folgt dar:

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T€ 2022 2021
Stand 1. Januar 68.202 74.487
Inanspruchnahme -54.239 -58.588
Aufwandswirksame Zuführungen 74.981 56.691
Auflösung -6.546 -4.547
Währungsdifferenzen 58 159
Stand 31. Dezember 82.456 68.202

Die aufwandswirksamen Zuführungen des Geschäftsjahres umfassen jeweils nicht die unterjährig begründeten und vor dem Bilanzstichtag ausgebuchten Forderungen.

Zum 31. Dezember stellt sich die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Berücksichtigung der vorgenannten Wertberichtigungen wie folgt dar:

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T€ 2022 2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto
< 5 Tage 406.358 380.023
6 - 15 Tage 9.831 11.349
16 - 30 Tage 12.094 7.696
31 - 180 Tage 25.725 17.567
181 - 365 Tage 5.241 6.607
> 365 Tage 978 4.477
460.228 427.720

20. Vertragsvermögenswerte

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T€ 2022 2021
Vertragsvermögenswerte 929.266 885.516
Abzüglich
Wertberichtigungen 64.181 59.840
Vertragsvermögenswerte, netto 865.085 825.676
davon Vertragsvermögenswerte - kurzfristig 648.381 619.722
davon Vertragsvermögenswerte - langfristig 216.704 205.954

Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos stellt sich wie folgt dar:

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T€ 2022 2021
Stand 1. Januar 59.840 57.893
Inanspruchnahme -43.940 -29.612
Aufwandswirksame Zuführungen 48.281 31.558
Stand 31. Dezember 64.181 59.840

21. Vorräte

Das Vorratsvermögen zum 31. Dezember 2022 besteht aus folgenden Posten:

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T€ 2022 2021
Handelswaren
Mobilfunk /​ Mobile Internet 109.601 80.551
DSL-Hardware 12.954 12.014
SIM-Karten 5.933 4.299
IP-TV 2.779 2.711
Sonstige 720 2.109
Domainbestand 2.725 2.973
134.712 104.657
Abzüglich
Wertberichtigungen -14.151 -9.497
Geleistete Anzahlungen 0 1.332
Vorräte, netto 120.561 96.492

Der im Geschäftsjahr aus dem Absatz von Vorräten unter den Umsatzkosten als Materialaufwand erfasste Wareneinsatz belief sich auf 828.053 T€ (Vorjahr: 824.940 T€). Hiervon entfallen 2.220 T€ (Vorjahr: 2.053 T€) auf Wertminderungen auf Vorräte.

Die Wertberichtigungen entfallen mit 11.507 T€ (Vorjahr: 6.537 T€) auf Mobilfunk /​ Mobile Internet und IP-TV und mit 2.644 T€ (Vorjahr: 2.960 T€) auf den Domainbestand.

22. Abgegrenzte Aufwendungen

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Kurzfristig Langfristig 31.12.2022 Schlusssalden
Kosten der Vertragsanbahnung 94.050 81.583 175.634
Kosten der Vertragserfüllung 40.642 30.293 70.936
geleistete Vorauszahlungen Vorleister 83.605 314.147 397.752
sonstige 63.768 2.947 66.715
282.066 428.970 711.036

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Kurzfristig Langfristig 31.12.2021 Schlusssalden
Kosten der Vertragsanbahnung 86.825 82.473 169.298
Kosten der Vertragserfüllung 46.862 34.092 80.954
geleistete Vorauszahlungen Vorleister 26.081 171.165 197.246
sonstige 54.206 0 54.206
213.974 287.730 501.704

Der Anstieg der abgegrenzten Aufwendungen resultiert im Wesentlichen aus Kontingentzahlungen an Vorleister in Höhe von 189,2 Mio. €.

Die abgegrenzten Aufwendungen werden auf Basis des zugrunde liegenden Vertragszeitraums abgegrenzt und periodengerecht als Aufwand erfasst.

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2022 2021
Aufwandswirksame Erfassung der Vorleistungsentgelte 27.928 31.227
Amortisation der aktivierten Vertragsanbahnungskosten 77.617 84.018
Amortisation der aktivierten Vertragserfüllungskosten 50.201 59.970
155.747 175.215

23. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

23.1 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

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T€ 2022 2021
Derivate 64.201 70.394
Forderungen gegenüber Vorleister 20.445 23.012
Debitorische Kreditoren 7.870 5.497
Geleistete Anzahlungen 5.794 9.240
Kautionen 1.101 977
Sonstige 7.160 9.872
Sonstige finanzielle Vermögenswerte, netto 106.571 118.992

Die Derivate betreffen im Wesentlichen die im Rahmen der Beteiligung von Warburg Pincus am Geschäftsbereich Business Applications vereinbarten eingebetteten Derivate sowie sonstige Derivate. Bezüglich weiterer Informationen wird auf Anhangangabe 34 verwiesen.

Die geleisteten Anzahlungen betreffen im Wesentlichen das Guthaben bei der zentralen Registrierungsstelle für die Top-Level Domain .de (DENIC).

Der Rückgang der Forderungen gegenüber Vorleister betrifft im Wesentlichen Werbekostenzuschüsse.

Bei den debitorischen Kreditoren handelt es sich im Wesentlichen um finanzielle Rückforderungen von Lieferanten.

23.2 Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte

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T€ 2022 2021
Forderungen Finanzamt 15.272 3.761
Rückforderungsansprüche Hardware 4.445 4.336
Sonstige nicht-finanzielle Vermögenswerte 19.717 8.097

24. Anteile an assoziierten Unternehmen

Der Konzern hält Beteiligungen an mehreren assoziierten Unternehmen. Die im Jahr 2022 wesentlichen Beteiligungen sind die AWIN AG, Berlin, sowie die Kublai GmbH, Frankfurt am Main, die der Konzern über ihre Tochtergesellschaft United Internet Investments Holding AG & Co. KG, Montabaur, hält.

Die AWIN AG, Berlin, ist ein globales Affiliate-Marketing-Netzwerk, die Leistungen im Bereich E-Commerce- und Online-Marketing anbietet. AWIN ist der weltweit größte Anbieter für Affiliate-Marketing und verbindet als Netzwerk Advertiser und Publisher weltweit. Der Konzern hält 20 % der Anteile an der AWIN AG.

Die Kublai GmbH ist die Muttergesellschaft von Tele Columbus. Die Tele Columbus AG, Berlin, ist ein in Deutschland in den Bereichen Multimedia und Kommunikation tätiger, unabhängiger Breitbandkabelnetzbetreiber mit Netzinfrastrukturen schwerpunktmäßig in Ostdeutschland (Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) sowie darüber hinaus in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Tele Columbus bietet seinen Kunden digitale TV Programmpakete sowie Internet- und Telefonanschlüsse an.

Nachfolgende Tabelle enthält zusammengefasste Finanzinformationen der wesentlichen assoziierten Unternehmen auf Basis eines Anteilsbesitzes von 100 % zum 31. Dezember 2022:

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Zusammengefasste Finanzinformationen wesentlicher assoziierter Unternehmen: Kublai GmbH

T€
AWIN AG

T€
Kurzfristige Vermögenswerte 196.542 549.661
Langfristige Vermögenswerte 2.312.828 318.578
Kurzfristige Schulden 216.793 435.377
Langfristige Schulden 1.466.141 39.720
Auf die Anteilseigner der Kublai GmbH entfallendes Eigenkapital 788.337 393.191
Nicht beherrschende Anteile 38.099 0
Eigenkapital 826.435 393.191
Umsatzerlöse 446.634 178.473
Sonstiges Ergebnis 2.338 -1.134
Periodenergebnis -104.759 26.262
Gesamtergebnis -102.421 25.128

Die Überleitungsrechnung auf den Konzern-Buchwert zum 31. Dezember 2022 stellt sich unter Schätzung der Beteiligungsergebnisse für das 4. Quartal folgendermaßen dar:

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T€ Kublai GmbH

T€
AWIN AG

T€
Anteil des UI Konzerns an den Nettovermögenswerten 315.335 78.638
Wertminderungs- /​ Wertaufholungseffekte 0 0
Stichtagsbedingte Überleitungseffekte 0 0
Buchwert zum 31. Dezember 2021 315.335 78.638

Die United Internet AG als Ankeraktionärin der Tele Columbus AG hatte am 21. Dezember 2020 eine Vereinbarung mit Morgan Stanley Infrastructure Partners geschlossen, um die Umsetzung der Fiber-Champion-Strategie von Tele Columbus nachhaltig zu unterstützen. Mit dieser Strategie wird Tele Columbus den Glasfaser-basierten Infrastrukturausbau in Deutschland maßgeblich vorantreiben.

Die Kublai GmbH (vormals UNA 422. Equity Management GmbH), eine Bietergesellschaft, hinter der Morgan Stanley Infrastructure Partners steht, hatte am 21. Dezember 2020 ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot zum Preis von 3,25 € je Tele Columbus Aktie angekündigt. Das Übernahmeangebot der Kublai GmbH wurde am 1. Februar 2021 veröffentlicht.

Die TeleColumbus hat am 17. November 2022 eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Die Kublai GmbH als Mehrheitsaktionärin hat die auf ihre Bezugsrechte entfallenden Aktien gezeichnet. Die United Internet AG und Hilbert Management GmbH als Gesellschafter der Kublai GmbH haben hierfür eine freiwillige Zuzahlung in das Eigenkapital beschlossen. Die United Internet AG hat in mehreren Schritten insgesamt 30.623 T€ in das Eigenkapital der Kublai GmbH eingezahlt.

United Internet hat die von ihr gehaltenen Anteile von rund 29,90 % an Tele Columbus aufgrund des erfolgreichen Abschlusses des Übernahmeangebots im Vorjahr in die Bietergesellschaft eingebracht bzw. veräußert. Im Gegenzug hat sich United Internet an der Bietergesellschaft beteiligt. United Internet hat ihre Beteiligung an der Bietergesellschaft aufgrund des erfolgreichen Abschlusses der Transaktion im Vorjahr auf 40 % erhöht. Das Wahlrecht zu Erhöhung der Beteiligungsquote wurde im Rahmen der Vereinbarung vom 21. Dezember 2020 festgelegt.

Die Anschaffungskosten der Anteile an der Kublai GmbH setzen sie wie folgt zusammen:

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T€
Unbarer Kaufpreis infolge Einbringung 123.955
Zahlungsmittelwirksame Kapitalerhöhung 213.918
Kosten des Erwerbs 6.152
Anschaffungskosten 344.025

Die Kapitalquote an der Kublai GmbH entspricht der Stimmrechtsquote. Die Bewertung der Anteile an der Kublai GmbH erfolgte nach der Equity-Methode. Im Vorjahr hat der Konzern ebenfalls bereits 40% der Anteile an der Kublai GmbH gehalten.

Nachfolgende Tabelle enthält zusammengefasste Finanzinformationen der wesentlichen assoziierten Unternehmen auf Basis eines Anteilsbesitzes von 100 % zum Stichtag 31. Dezember 2021:

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Zusammengefasste Finanzinformationen wesentlicher assoziierter Unternehmen: Kublai GmbH *

T€
AWIN AG

T€
Kurzfristige Vermögenswerte 197.286 495.405
Langfristige Vermögenswerte 2.330.337 323.975
Kurzfristige Schulden 184.695 393.061
Langfristige Schulden 1.500.333 54.075
Eigenkapital 842.595 368.134
Umsatzerlöse 462.884 166.455
Sonstiges Ergebnis 0 17.086
Periodenergebnis -94.373 23.867
Gesamtergebnis -94.373 40.953

* Auf Basis einer vorläufigen Kaufpreisallokation und ungeprüften Finanzinformationen von Tele Columbus AG

Die Überleitungsrechnung auf den Konzern-Buchwert zum 31. Dezember 2021 stellt sich unter Schätzung der Beteiligungsergebnisse für das 4. Quartal folgendermaßen dar:

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T€ Kublai GmbH * AWIN AG
Anteil des UI Konzerns an den Nettovermögenswerten 319.512 73.627
Wertminderungs- /​ Wertaufholungseffekte 0 0
Stichtagsbedingte Überleitungseffekte 0 0
Buchwert zum 31.12.2021 319.512 73.627

* Auf Basis einer vorläufigen Kaufpreisallokation

Die sonstigen assoziierten Unternehmen weisen zum 31. Dezember 2022 einen aggregierten Buchwert in Höhe von 35.331 T€ (Vorjahr: 38.536 T€) und einen aggregierten Verlust in Höhe von 2.009 T€ (Vorjahr: 2.401 T€) auf. In den aggregierten Verlusten sind die Ergebnis-/​Verlustbeiträge der sonstigen assoziierten Unternehmen nur anteilig enthalten. Zum Teil basieren die Finanzinformationen auf lokalen Rechnungslegungsvorschriften, da eine Überleitung dieser Finanzinformationen auf IFRS unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen würde.

25. Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte zum 31. Dezember 2022 in Höhe von 10.721 T€ (Vorjahr: 11.617 T€) beinhalten im Wesentlichen Ausleihungen an nahestehende Personen und Unternehmen in Höhe von 8.175 T€ (Vorjahr: 8.923 T€).

26. Sachanlagen

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T€ 2022 2021
Anschaffungskosten
- Telekommunikationsanlagen 1.206.943 998.712
- Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 1.074.461 833.378
- Betriebs- und Geschäftsausstattung 698.197 615.247
- Netzinfrastruktur 222.601 240.343
- Geleistete Anzahlungen 244.521 86.366
- Grundstücke und Bauten 36.440 22.672
3.483.163 2.796.719
Abzüglich
Aufgelaufene Abschreibungen -1.632.164 -1.417.094
Sachanlagen, netto 1.850.999 1.379.625

Für weitere Angaben und eine alternative Darstellung der Entwicklung der Sachanlagen in den Geschäftsjahren 2022 und 2021 wird auf die Anlage zum Konzernanhang verwiesen (Konzernanlagenspiegel).

Der Buchwert der im Rahmen von Leasingverhältnissen als Leasingnehmer gehaltenen Sachanlagen beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 636,2 Mio. € (Vorjahr: 500,6 Mio. €).

Zum Bilanzstichtag bestehen Abnahmeverpflichtungen für Sachanlagevermögen in einem Gesamtbetrag von 370,8 Mio. € (Vorjahr: 150,8 Mio. €).

27. Immaterielle Vermögenswerte (ohne Firmenwerte)

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T€ 2022 2021
Historische Anschaffungskosten
- Kundenstamm 1.234.815 1.238.525
- Frequenzlizenzen 1.070.187 1.070.187
- Software /​ Lizenzen 233.935 296.501
- Markenrechte 213.556 212.496
- Konzessionsähnliche Rechte 165.000 165.000
- Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte 57.918 48.887
- Geleistete Anzahlungen 129.772 13.686
- Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 9.282 9.282
- Sonstige immaterielle Vermögenswerte 73.680 74.062
3.188.143 3.128.626
Abzüglich
Aufgelaufene Abschreibungen -1.158.881 -1.069.200
Immaterielle Vermögenswerte, netto 2.029.262 2.059.426

Für weitere Angaben und eine alternative Darstellung der Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte in den Geschäftsjahren 2022 und 2021 wird in der Anlage zum Konzernanhang gezeigt (Konzernanlagenspiegel).

Der Buchwert des Kundenstamms resultiert aus folgenden Unternehmenserwerben:

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T€ 31.12.2022 31.12.2021
1&1 226.586 317.659
Strato 80.995 94.549
1&1 Versatel 90.487 96.113
World4You 15.937 17.784
home.pl 8.318 11.299
we22 1.604 1.748
Arsys 0 2.458
423.927 541.610

Die Restamortisationsdauer für den Kundenstamm aus dem Erwerb der Drillisch Gruppe (jetzt 1&1 AG) beläuft sich abhängig von den Kundengruppen auf 2 bis 10 Jahre, wobei der wesentliche Anteil bei 5 Jahren liegt. Die Restamortisationsdauer für den Kundenstamm aus dem Erwerb der STRATO AG beläuft sich abhängig von den Produktgruppen auf 1 bis 10 Jahre, wobei der wesentliche Anteil bei 8 Jahren liegt. Die Restamortisationsdauer für den Kundenstamm aus der home.pl Transaktion beträgt 5 Jahre und aus Arsys 2 Jahre. Die Restamortisationsdauer für den Kundenstamm aus dem Erwerb der Versatel Gruppe beläuft sich abhängig von Produkten und Dienstleistungen zwischen 1 bis 18 Jahren, wobei der wesentliche Anteil bei 18 Jahren liegt.

Frequenzlizenzen

Die United Internet Tochter 1&1 Drillisch hat im Geschäftsjahr 2019 an der 5G-Frequenzauktion teilgenommen und zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz, die bis 31. Dezember 2040 befristet sind und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz, die bis 2040 befristet sind, ersteigert. Dabei stehen die Frequenzblöcke im Bereich 3,6 GHz ab sofort und die Frequenzblöcke im Bereich 2 GHz ab dem 1. Januar 2026 zur Verfügung.

Die aus dem Erwerb resultierenden immateriellen Vermögenswerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt.

Die Buchwerte der Frequenzblöcke setzen sich wie folgt zusammen:

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T€ 31.12.2022 31.12.2021
3,6 GHz 734.743 735.190
2 GHz 334.997 334.997
1.069.740 1.070.187

Im Geschäftsjahr 2022 erfolgten Abschreibungen in Höhe von 447 T€ für die Frequenzblöcke im Bereich 3,6 GHz. Die Abschreibung der erworbenen Frequenzblöcke im Bereich 2 GHz erfolgt erst mit dem tatsächlichen Netzbetrieb, wenn diese Frequenzblöcke zu diesem Zeitpunkt auch zur Verfügung stehen. Diese Frequenzlizenzen sind derzeit noch nicht nutzbar und wurden deshalb im Geschäftsjahr 2022 dem Impairment-Test unterzogen. Die Werthaltigkeitsüberprüfung wurde zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 5G vorgenommen. Daraus ergab sich im Geschäftsjahr keine Wertminderung.

Die folgende Darstellung gibt einen Überblick über die Markenrechte nach zahlungsmittelgenerierenden Einheiten:

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T€ 31.12.2022 31.12.2021
1&1 Versatel 62.000 62.000
1&1 53.200 53.200
Mail.com 25.606 24.136
Strato 20.070 20.070
WEB.DE 17.173 17.173
home.pl 10.326 10.519
Arsys 7.278 7.553
united-domains 4.198 4.198
Fasthosts 3.903 4.121
World4You 3.494 3.494
Cronon 463 463
207.711 206.927

Die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer unterliegen (Markenrechte), betrugen 207.711 T€ (Vorjahr: 206.927 T€). Die Werthaltigkeitsüberprüfung der immateriellen Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer unterliegen, wurde zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vorgenommen.

Die Nutzungsdauer der Markenrechte wird als unbestimmt eingestuft, da keine Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Nutzenzufluss zukünftig endet. Die Werthaltigkeitsüberprüfung der immateriellen Vermögenswerte, die einer unbestimmten Nutzungsdauer unterliegen, wurde zum Bilanzstichtag auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten vorgenommen.

Die konzessionsähnlichen Rechte resultieren aus einer Einmalzahlung im Geschäftsjahr 2020 im Zuge der Ausübung der ersten Verlängerungsoption des MBA MVNO-Vertrags zur Sicherung des unmittelbaren Zugangs zur 5G-Technologie sowie als notwendiger Baustein zum Aufbau des eigenen Mobilfunknetzes.

Die selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte betreffen aktivierte Kosten aus der Entwicklung von Software.

Zum Bilanzstichtag bestehen Abnahmeverpflichtungen für immaterielle Vermögenswerte in einem Gesamtbetrag von 143,9 Mio. € (Vorjahr: 1,2 Mio. €).

Der Anstieg der Geleisteten Anzahlungen betrifft im Wesentlichen Software für den Betrieb des 1&1 Mobilfunknetzes.

28. Firmenwerte

Für weitere Angaben inklusive der Darstellung der Entwicklung der Firmenwerte in den Geschäftsjahren 2022 und 2021wird auf die Anlage zum Konzernanhang verwiesen (Konzernanlagenspiegel).

29. Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts und der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer

Die vorhandenen Firmenwerte und immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich einem Impairment-Test unterzogen. In Anlehnung an den unternehmensinternen Budgetierungsprozess hat der Konzern das letzte Quartal des Geschäftsjahres für die Durchführung des jährlich geforderten Impairment-Tests festgelegt.

Die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbenen Firmenwerte wurden für Zwecke der Werthaltigkeitsprüfung zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet.

Die Wertminderungsaufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie im Konzernanlagespiegel grundsätzlich gesondert ausgewiesen.

Die Firmenwerte zum 31. Dezember stellen sich nach zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wie folgt dar:

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T€ 31.12.2022 31.12.2021
Consumer Access
1&1 Consumer Access 2.178.460 2.178.460
2.178.460 2.178.460
Business Access
1&1 Versatel 398.261 398.261
398.261 398.261
Consumer Applications
1&1 Mail & Media 225.870 225.850
225.870 225.850
Business Applications
we22 * 0 14.660
Strato 401.822 401.822
home.pl 116.484 117.389
Arsys 100.496 100.495
Fasthosts 61.394 64.822
World4You 51.250 51.250
united-domains 35.925 35.925
IONOS SE 43.138 28.562
InterNetX 5.237 5.237
Domain-Marketing 5.097 5.098
820.844 825.260
Buchwert laut Bilanz 3.623.435 3.627.831

* Die Zahlungsmittelgenerierende Einheit we22 ist seit diesem Geschäftsjahr Teil der zahlungsmittelgenerierenden Einheit IONOS SE

Firmenwerte nach Unternehmenserwerben

Die Buchwerte der Firmenwerte nach zahlungsmittelgenerierenden Einheiten resultieren aus diversen Transaktionen der vergangenen Jahre. Im Wesentlichen resultieren die Firmenwerte des Konzerns aus folgenden Unternehmenserwerben:

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Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierende Einheit we22 resultiert aus der in 2021 erfolgten Übernahme der we22 AG und ist seit diesem Geschäftsjahr Teil der zahlungsmittelgenerierenden Einheit IONOS SE.
Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit World4You resultiert aus der in 2018 erfolgten Übernahme der World4You.
Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access (ehemals Drillisch) resultiert aus der in 2017 erfolgten Übernahme der Drillisch Gruppe und der in 2018 erfolgten Zusammenlegung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten 1&1 Telecom und Drillisch.
Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit IONOS Cloud (vormals: ProfitBricks) resultiert aus der in 2017 erfolgten Übernahme der ProfitBricks Gruppe. Aufgrund der Verschmelzung im Geschäftsjahr 2019 ist die zahlungsmittelgenerierende Einheit IONOS Cloud auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Hosting übergegangen.
Die Firmenwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Versatel und 1&1 Telecom spiegeln den Geschäfts- und Firmenwert aus dem in 2014 erfolgten Erwerb der Versatel Gruppe wider. Im Geschäftsjahr 2018 wurde der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Telecom mit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access zusammengelegt.
Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit STRATO resultiert aus der in 2017 durchgeführten Übernahme der STRATO Gruppe.
Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit der home.pl resultiert aus der in 2015 durchgeführten Übernahme der home.pl S.A.
Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Arsys resultiert aus der in 2013 durchgeführten Übernahme der Arsys Internet S.L.
Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit united-domains resultiert aus der in 2008 durchgeführten Übernahme der united-domains AG.
Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Fasthosts resultiert aus der in 2006 durchgeführten Übernahme der Fasthosts Internet Ltd. und der in 2008 durchgeführten Übernahme der Dollamore Ltd.
Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit InterNetX resultiert aus der in 2005 durchgeführten Übernahme der InterNetX GmbH.
Der Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Mail & Media beinhaltet im Wesentlichen den Geschäfts- und Firmenwert aus dem in 2005 erfolgten Erwerb des Portalgeschäfts der WEB.DE AG.

Planmäßiger Wertminderungstest zum 31. Dezember 2022

Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Kosten des Abgangs

Die erzielbaren Beträge der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden für die Geschäftssegmente Business Access, Consumer Applications und Business Applications auf Basis der Berechnung von beizulegendem Zeitwert abzüglich Kosten des Abgangs unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Die Hierarchie des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs im Sinne von IFRS 13 wird bei diesen Wertminderungstests als Level 3 eingestuft.

Die Cashflow-Prognosen basieren auf Budgets der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2023. Diese Planungsrechnungen wurden vom Management auf Basis von externen Marktstudien sowie internen Annahmen für die jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten für einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren (Vorjahr: bis zu 10 Jahren) extrapoliert. Nach diesem Zeitraum unterstellt das Management folgenden Anstieg der Cashflows:

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31.12.2022 31.12.2021
Business Access 0,50 % 0,05 %
Consumer Applications 1,00 % 0,05 %
Business Applications 1,0 % - 2,4 % 0,1 % - 0,8 %

Der erwartete Anstieg entspricht der langfristigen durchschnittlichen Wachstumsrate des Sektors, in dem die jeweilige zahlungsmittelgenerierende Einheit tätig ist.

Im Geschäftsjahr wurden für die Cashflow-Prognose folgende Abzinsungssätze verwendet:

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31.12.2022 31.12.2021
Business Access 3,9 % 3,0 %
Consumer Applications 7,0 % 5,8 %
Business Applications 6,9 % - 9,5 % 5,3 % - 6,8 %

Die Cashflow-Prognosen hängen wesentlich von der Schätzung zukünftiger Umsatzerlöse ab. Die Geschäftsführung der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit erwartet im Planungshorizont unterschiedliche Entwicklungen der Umsatzerlöse.

Den Werten der Umsatzerlöse im Detailplanungszeitraumliegen folgende durchschnittliche jährliche Wachstumsraten der Umsatzerlöse zugrunde:

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31.12.2022 31.12.2021
Business Access 3,4 % 3,4 %
Consumer Applications 7,0 % 5,6 %
Business Applications 4,4 % - 8,0 % 3,4 % - 11,1 %

Der beizulegende Zeitwert, abzüglich Kosten des Abgangs, wird hauptsächlich durch den Barwert der ewigen Rente bestimmt, der besonders sensitiv auf Veränderungen der Annahmen zur langfristigen Wachstumsrate und zum Abzinsungssatz reagiert. Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs wurden Abgangskostensätze zwischen 0,2 % und 3,0 % angenommen (Vorjahr: zwischen 0,2 % und 3,0 %).

Die Geschäftssegmente beinhalten folgende Markenrechte:

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31.12.2022 31.12.2021
Business Access 62.000 62.000
Consumer Applications 42.779 41.309
Business Applications 49.732 50.418

Bewertungen zum Nutzungswert

Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access wird auf Basis der Berechnung des Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Die Hierarchie des Nutzungswerts im Sinne von IFRS 13 wird bei diesem Wertminderungstest als Level 3 (im Vorjahr ebenfalls Level 3) eingestuft.

Die Cashflow-Prognosen basieren auf einer Budgetrechnung des Konzerns für das Geschäftsjahr 2023 sowie einer Planungsrechnung für die Geschäftsjahre 2024 bis 2028. Diese Planungsrechnungen wurden vom Management auf Basis von externen Marktstudien sowie internen Annahmen für die zahlungsmittelgenerierende Einheit erstellt. Da zum Ende des Detailplanungszeitraums (2028) erwartet wird, dass noch kein nachhaltiges Umsatz- und Ergebnisniveau erreicht ist, wurde der Detailplanungszeitraum um eine Interimsphase für die Jahre 2029 bis einschließlich 2040 erweitert, bis ein nachhaltiges Umsatz- und Ergebnisniveau erreicht werden soll.

Die Cashflow-Prognosen hängen wesentlich von der Schätzung zukünftiger Umsatzerlöse ab. Eine weitere wesentliche Grundannahme für die Planung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access sind die Teilnehmerzahlen, die auf diesen Teilnehmerzahlen und auf Erfahrungswerten basierende Rohertragsplanung sowie zugrunde gelegte Diskontierungssätze. Für die künftigen Jahre werden steigende Teilnehmerzahlen und leicht rückläufige Roherträge erwartet.

Der Nutzungswert wird maßgeblich durch den Barwert der ewigen Rente bestimmt, der besonders sensitiv auf Veränderungen der Annahmen zur langfristigen Wachstumsrate und zum Abzinsungssatz reagiert.

Im Rahmen der Wertermittlung wurden folgende Parameter verwendet:

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31.12.2022 31.12.2021
Anstieg des Cashflows für die ewige Rente 0,5 % 0,05 %
Abzinsungssätze nach Steuern 5,7 % 6,9 %
Jährliche Wachstumsraten 1,2 % 0,8 %
Buchwert der Markenrechte 53.200 53.200

Diese Wachstumsrate entspricht der langfristigen durchschnittlichen Wachstumsrate der Branche.

Grundlegende Annahmen der Wertminderungstests

Die folgende Tabelle zeigt die grundlegenden Annahmen, die bei der Wertminderungsüberprüfung der einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen Geschäfts- oder Firmenwerte zugeordnet worden sind, zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten des Abgangs bzw. für die zahlungsmittelgenerierende Einheit 1&1 Consumer Access des Nutzungswertes, herangezogen worden sind:

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Berichtsjahr Anteil Firmenwert gesamt langfristige Wachstumsrate Abzinsungsfaktor nach Steuern
Consumer Access
1&1 Consumer Access 2022 60,1 % 0,50 % 5,70 %
2021 60,1 % 0,05 % 4,70 %
Business Access
1&1 Versatel 2022 11,0 % 0,50 % 3,90 %
2021 11,0 % 0,05 % 3,00 %
Consumer Applications
1&1 Mail & Media 2022 6,2 % 1,00 % 7,00 %
2021 6,2 % 0,05 % 5,80 %
Business Applications
Strato 2022 11,1 % 1,02 % 6,99 %
2021 11,1 % 0,06 % 5,30 %
home.pl 2022 3,2 % 1,73 % 8,43 %
2021 3,2 % 0,47 % 6,20 %
Arsys 2022 2,8 % 2,38 % 9,46 %
2021 2,8 % 0,84 % 6,80 %
Fasthosts 2022 1,7 % 1,52 % 8,04 %
2021 1,8 % 0,35 % 6,00 %
World4You 2022 1,4 % 1,34 % 7,64 %
2021 1,4 % 0,25 % 5,70 %
united-domains 2022 1,0 % 1,00 % 6,99 %
2021 1,0 % 0,05 % 5,30 %
InterNetX 2022 0,1 % 1,00 % 6,94 %
2021 0,1 % 0,05 % 5,30 %
Domain-Marketing 2022 0,1 % 1,00 % 6,91 %
2021 0,1 % 0,05 % 5,30 %
IONOS SE (Vormals 1&1 Hosting) 2022 1,2 % 1,24 % 7,40 %
2021 0,8 % 0,21 % 5,60 %
we22 2022 n/​a n/​a n/​a
2021 0,4 % 0,05 % 5,30 %

* Abzinsungssatz vor Steuern.

Sensitivität der getroffenen Annahmen

Die Sensitivität der getroffenen Annahmen in Bezug auf eine Wertminderung der Firmenwerte bzw. der Markenwerte ist abhängig von den jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten.

Im Rahmen von Sensitivitätsanalysen für die zahlungsmittelgenerierende Einheit World4You wurden eine Erhöhung des Abzinsungssatzes (vor Steuern) um 2,0 Prozentpunkte und ein Rückgang der EBITDA-Marge um 5,4 Prozentpunkte angenommen. Aus diesen Annahmen würde sich eine Wertminderung in Höhe von 8,7 Mio. € ergeben. Nach derzeitigem Kenntnisstand erwartet die Unternehmensleitung keine wesentlichen Abweichungen der EBITDA Marge. Die Annahmen über die mögliche Entwicklung des Kapitalkostensatzes basieren auf dem im Jahr 2022 aufgrund äußerer Einflüsse stark gestiegenen Zinsniveau. Mögliche Chancen aus den Möglichkeiten von Preisanpassungen infolge gestiegener Betriebskosten sind in der Sensitivitätsanalyse unberücksichtigt.

Im Rahmen von Sensitivitätsanalysen für die übrigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurden ebenfalls die Abzinsungssätze (nach Steuern) jeweils um die Veränderung gegenüber dem Vorjahr erhöht und zugleich jeweils ein CGU-spezifisch angemessener Rückgang der langfristigen Wachstumsrate in der ewigen Rente sowie alternativ ein Rückgang der EBITDA-Marge der ewigen Rente angenommen. Aus diesen Annahmen würden sich für diese zahlungsmittelgenerierenden Einheiten keine Änderungen auf die Impairment-Tests ergeben.

Funkspektrum

Das bilanzierte 5G-Funkspektrum resultiert aus der 5G-Frequenzauktion in 2019. 1&1 hat dabei zwei Frequenzblöcke à 2 x 5 MHz im Bereich 2 GHz und fünf Frequenzblöcke à 10 MHz im Bereich 3,6 GHz, jeweils bis zum 31. Dezember 2040 befristet nutzbar, ersteigert. Dabei stehen die Frequenzblöcke im Bereich 3,6 GHz ab sofort und die Frequenzblöcke im Bereich 2 GHz ab dem 1. Januar 2026 zur Verfügung.

Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 5G wird auf Basis der Berechnung des Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt. Die Hierarchie des Nutzungswerts im Sinne von IFRS 13 wird bei diesem Wertminderungstest als Level 3 eingestuft.

Die dem Impairment-Test zugrundeliegende Planungsrechnung beinhaltet eine GuV-Planung und eine Investitionsplanung für die Geschäftsjahre 2023 bis 2040. Da das Spektrum bis 2040 läuft, erfolgte die Bewertung über den Zeitraum 2023 bis 2040. Aufgrund des Innovationszyklus in der Telekommunikationsbranche wurde keine ewige Rente angesetzt.

Die Cashflow-Prognosen hängen wesentlich von der Schätzung zukünftiger Umsatzerlöse, den Annahmen über die Investitionen in die Netzinfrastruktur sowie den laufenden Betriebskosten des Netzbetriebs ab. Wesentlicher Umsatztreiber für die zahlungsmittelgenerierende Einheit 5G sind das Wachstum des Teilnehmerbestandes im 1&1 Netz sowie die Planungen des zukünftigen Datenverbrauchs der Kunden. Für die Planungsrechnungen wurde auf die Teilnehmerentwicklung in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit 1&1 Consumer Access abgestellt, die Annahmen über den zukünftigen Datenverbrauch der Kunden ergeben sich aus Erfahrungswerten. Den Planungen zu den Investitionen in die Netzinfrastruktur liegen konkrete Ausbaupläne zugrunde, die im Wesentlichen auf den Ausbauverpflichtungen aus dem Frequenzerwerb sowie den vertraglich vereinbarten Aufbaukosten beruhen. Die Planungen für die laufenden Kosten des Netzbetriebs beruhen auf bereits geschlossenen Verträgen sowie erfahrungsbedingten Annahmen über die Entwicklung von Energiekosten. Eine weitere wesentliche Grundannahme für die Planung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit sind die zugrunde gelegten Diskontierungssätze.

Im Rahmen der Bewertung wurden folgende Parameter verwendet:

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Funkspektrum 31.12.2022 31.12.2021
Abzinsungssatz vor Steuern 5,10 % 3,90 %
Abgangskosten n/​a 3,0 %
Abzinsungssatz nach Steuern 3,90 % 2,6 %

Es lag im Geschäftsjahr kein Wertminderungsbedarf vor. Dies spiegelt auch qualitativ die Erwartung des Vorstands aufgrund der hohen strategischen Bedeutung wider.

Sensitivität der getroffenen Annahmen

Die Sensitivität der getroffenen Annahmen in Bezug auf eine Wertminderung des Funkspektrums ist abhängig von den Grundannahmen für die jeweilige zahlungsmittelgenerierende Einheit.

Im Rahmen von Sensitivitätsanalysen für die zahlungsmittelgenerierende Einheit 1&1 Mobilfunknetz wurde eine Erhöhung des Kapitalkostensatzes um 1,0 Prozentpunkte und eine Erhöhung der Betriebskosten für die aktive Netztechnik (insbesondere Energiekosten) um 5 Prozent angenommen. Aus diesen Annahmen ergäbe sich eine Wertminderung von ca. 570 Mio. €. Nach derzeitigem Kenntnisstand erwartet die Unternehmensleitung aufgrund der vertraglichen Konstellationen mit den Partnern für den Netzausbau keine wesentlichen Abweichungen für die geplanten Kosten für passive Infrastruktur sowie für die Kosten des Netzaufbaus. Die Annahmen über die mögliche Entwicklung des Kapitalkostensatzes basieren auf dem im Jahr 2022 aufgrund äußerer Einflüsse stark gestiegenen Zinsniveaus. Mögliche Chancen aus den Möglichkeiten von Preisanpassungen infolge gestiegener Betriebskosten sind in der Sensitivitätsanalyse unberücksichtigt.

30. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen in Höhe von 565.813 T€ (Vorjahr: 585.869 T€), davon haben Verbindlichkeiten in Höhe von 4.298 T€ (Vorjahr: 2.475 T€) eine Laufzeit von über einem Jahr.

31. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

a) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

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in Mio. € Schuldscheindarlehen Konsortialkredit Kredit Gesamt
Darlehensverbindlichkeit zum 31. Dezember 2022 1.100,0 550,0 500,0 2.150,0
abgegrenzte Kosten -1,3 -0,4 0,0 -1,7
Zinsverbindlichkeiten 6,5 0,7 0,0 7,2
Stand 31. Dezember 2022 1.105,2 550,3 500,0 2.155,5
davon kurzfristig 156,3 0,3 500,0 656,6
davon langfristig 948,9 550,0 0,0 1.498,9

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in Mio. € Schuldscheindarlehen Konsortialkredit Kredit Gesamt
Darlehensverbindlichkeit zum 31. Dezember 2021 1.297,5 250,0 270,0 1.817,5
abgegrenzte Kosten -1,8 -0,8 0,0 -2,6
Zinsverbindlichkeiten 6,9 0,9 0,0 7,9
Stand 31. Dezember 2021 1.302,6 250,1 270,0 1.822,7
davon kurzfristig 224,4 0,9 100,0 325,4
davon langfristig 1.078,2 249,2 170,0 1.497,4

Schuldscheindarlehen

Zum Bilanzstichtag bestehen insgesamt 1.100,0 Mio. € (Vorjahr: 1.297,5 Mio. €) Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen mit Laufzeiten bis 2027.

Die United Internet AG hat in den Geschäftsjahren 2014, 2017 und 2021 erfolgreich drei Schuldscheindarlehen platziert. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 bestanden aus vorgenannten Schuldscheindarlehen insgesamt 1.297,5 Mio. € Verbindlichkeiten.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden eine Tranche des Schuldscheindarlehens 2017 in Höhe von 100,0 Mio. € sowie die letzte noch bestehende Tranche des Schuldscheindarlehens 2014 in Höhe von 97,5 Mio. € fristgerecht zurückgezahlt.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 bestanden somit insgesamt 1.100,0 Mio. € Verbindlichkeiten aus den Schuldscheindarlehen 2017 und 2021 mit maximalen Laufzeiten bis Juli 2027.

Die 7 ausstehenden Tranchen resultieren aus den Schuldscheindarlehen 2017 und 2021. 6 von 7 Tranchen sind fest verzinslich. Die fixen Zinssätze variieren dabei je nach Laufzeit zwischen 0,70 % und 1,57 % p.a. Der Zinssatz der variabel verzinslichen Tranche des Schuldscheindarlehens aus 2021 setzt sich aus dem 6-Monats-EURIBOR zuzüglich einer Marge in Höhe von 0,60 % p. a. zusammen.

Die Schuldscheindarlehen sind endfällig und zu 100 % rückzahlbar.

Konsortialkredite & Konsortialkreditrahmen

Ein Bankenkonsortium hat der United Internet AG am 21. Dezember 2018 einen revolvierenden Konsortialkreditrahmen über 810 Mio. € bis Januar 2025 eingeräumt. Im Geschäftsjahr 2020 hat die Gesellschaft von einer vertraglich zugesagten Verlängerungsoption Gebrauch gemacht und hat die Laufzeit des revolvierenden Konsortialkreditrahmens für den Zeitraum Januar 2025 bis Januar 2026 verlängert. Für diesen Verlängerungszeitraum wurde ein Kreditrahmen über 690 Mio. € vereinbart.

Zum 31. Dezember 2022 war der revolvierende Konsortialkreditrahmen mit 550 Mio. € in Anspruch genommen (Vorjahr: 250 Mio. €). Damit stehen aus dem noch nicht abgerufenen Kreditrahmen zum Bilanzstichtag Mittel in Höhe von 260 Mio. € (Vorjahr: 560 Mio. €) zur Verfügung.

Die Inanspruchnahmen unter dem revolvierenden Konsortialkreditrahmen sind ebenfalls variabel verzinslich. Der Einstandszinssatz für Zinsperioden von 1, 3 oder 6 Monaten ist an den EURIBOR zuzüglich einer Marge p.a. gebunden. Die Marge wird in Abhängigkeit von dem Verhältnis der Nettoverbindlichkeiten zum EBITDA (Leverage Ratio) der United Internet Gruppe festgestellt. Zum Bilanzstichtag beträgt der anwendbare Zinssatz 0,45 % p.a. (Vorjahr: 0,45 %).

Darüber hinaus verfügt die United Internet AG über bilaterale Betriebsmittellinien in Höhe von 400 Mio. € (Vorjahr: 375 Mio. €). Diese sind teils bis auf weiteres eingeräumt, teils bis zum 2. Juli 2024 befristet und marktüblich verzinst. Die United Internet AG ist alleiniger Kreditnehmer dieser Linien. Zum Bilanzstichtag waren die Betriebsmittellinien mit 300 Mio. € (Vorjahr: 100 Mio. €) in Anspruch genommen.

Zum Bilanzstichtag verfügt die United Internet Gruppe über insgesamt 360 Mio. € (Vorjahr: 835 Mio. €) freie Kreditlinien.

Kreditzusagen (ohne den revolvierenden Konsortialkreditrahmen)

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T€ 2022 2021
Zusagen Kreditlinien 400.000 375.000
Inanspruchnahme Kreditlinien 300.000 100.000
Verfügbare Kreditlinien 100.000 275.000
Durchschnittlicher Zinssatz 2,58 0,19

Eine Besicherung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erfolgte nicht.

Mit Ausnahme der festverzinslichen Tranchen des Schuldscheindarlehens entsprechen die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Wesentlichen den Buchwerten. Bezüglich weiterer Informationen zu dem Schuldscheindarlehen wird auf Anhangangabe 41 verwiesen.

Seit Juli 2012 besteht zwischen der United Internet AG und bestimmten Tochterunternehmen eine Vereinbarung über die Durchführung eines Euro Cash-Poolings (Zero Balancing). Hierdurch werden banktäglich die Guthaben und Fehlbeträge der angebundenen Konzerntöchter über mehrere Kaskaden auf ein zentrales Bankkonto der United Internet AG konzentriert bzw. von diesem ausgeglichen und stehen täglich zur Verfügung.

b) Avalkreditrahmen

Zusätzlich zu den oben genannten Kreditlinien stehen dem Konzern zum Bilanzstichtag die nachfolgend aufgeführten Avalkreditrahmen, die teilweise auch von anderen Konzerngesellschaften genutzt werden können, zur Verfügung.

Avalkreditrahmen

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T€ 2022 2021
Zusagen Avallinien 105.000 105.000
Inanspruchnahme Avallinien 28.279 27.473
Verfügbare Avallinien 76.721 77.527
Durchschnittlicher Zinssatz 0,40 % 0,40 %

Die Avalkreditrahmen stehen insbesondere für die Stellung von operativen Bank-Garantien zur Verfügung. Die eingeräumten Avalkreditrahmen stehen größtenteils unbefristet ("bis auf weiteres") zur Verfügung. Eine Vereinbarung sieht eine Befristung bis zum 30. Dezember 2024 vor. Eine Besicherung gegenüber Kreditinstituten erfolgte nicht.

Der angegebene durchschnittliche Zinssatz zum Bilanzstichtag bezieht sich auf Inanspruchnahmen.

32. Vertragsverbindlichkeiten

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T€ 2021 2021
Vertragsverbindlichkeiten 188.383 190.037
davon kurzfristig 157.093 157.886
davon langfristig 31.290 32.151

Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen erhaltene Anzahlungen, abgegrenzte Erlöse sowie abgegrenzte Aktivierungsgebühren.

33. Sonstige Rückstellungen

Die Entwicklung der Rückstellungen im Geschäftsjahr 2022 stellt sich wie folgt dar:

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T€ Kündigungsentgelte Prozessrisiken Rückbauverpflichtung Übrige Gesamt
Stand 1. Januar 43.475 5.297 23.433 10.069 82.274
Verbrauch 7.528 862 891 3.784 13.065
Auflösung 838 3.678 109 4.886 9.511
Zuführung 3.195 3.248 3.369 2.205 12.017
Effekte aus der Aufzinsung 0 0 458 0 458
Stand 31. Dezember 2022 38.304 4.005 26.260 3.604 72.173

Die Rückstellung für Kündigungsentgelte betrifft die an die Netzbetreiber zu leistenden Zahlungen im Falle der Kündigung eines Anschlusses.

Die Prozessrisiken setzen sich aus diversen Rechtsstreitigkeiten bei unterschiedlichen Konzerngesellschaften zusammen.

Die Rückstellung für Rückbauverpflichtungen betreffen im Wesentlichen mögliche Verpflichtungen zum Rückbau von aktiver Telekommunikationstechnik in angemieteten Hauptverteilerstandorten (HVT). Die Auflösung wurde soweit anwendbar erfolgsneutral mit dem Anlagevermögen verrechnet.

Bei den übrigen Rückstellungen handelt es sich im Wesentlichen um Gewährleistungs- und Drohverlustrückstellungen.

34. Sonstige Verbindlichkeiten

34.1 Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

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T€ 2022 2021
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
- Leasingverbindlichkeiten 109.744 102.172
- Frequenzverbindlichkeiten 61.266 61.266
- Verbindlichkeiten aus Gehalt 39.126 41.294
- Marketing- und Vertriebskosten /​ Vertriebsprovisionen 35.542 27.148
- Bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten 38.656 51.980
- Kreditorische Debitoren 13.147 11.464
- Rechts- und Beratungskosten, Abschlusskosten 10.236 10.071
- Wartung /​ Instandhaltung /​ Rückbauverpflichtungen 3.586 4.714
- Sonstiges 22.248 19.068
Gesamt 333.551 329.177

Die kurzfristigen bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten betreffen variable Kaufpreisbestandteile aus dem Erwerb der STRATO AG in Höhe von 33.803 T€ (Vorjahr: 31.680 T€) und der Profit Bricks GmbH in Höhe von 4.416 T€ (Vorjahr: 4.416 T€).

34.2 Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten

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T€ 2022 2021
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten
- Verbindlichkeiten Finanzamt 52.432 125.155
- Sonstige 16.524 10.578
Gesamt 68.956 135.733

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt handelt es sich im Wesentlichen um Umsatzsteuerschulden. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus einer Gesetzesänderung im Vorjahr und der damit einhergehenden Umkehr der Umsatzsteuerschuldnerschaft für Telekomunikationsleistungen. Die daraus resultierende Abführung der Umsatzsteuer an das Finanzamt erfolgt nach Abschluss des Voranmeldezeitraums.

34.3 Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

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T€ 2022 2021
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
- Frequenzverbindlichkeiten 763.858 825.124
- Leasingverbindlichkeiten 537.210 413.048
- Sonstige Darlehen 8.150 8.151
- Sonstige 4.095 4.863
Gesamt 1.313.313 1.251.186

Bezüglich der Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen wird auf Anhangangabe 45 verwiesen.

Die Zahlungsverpflichtung aus Lizenzersteigerung betreffen die im Geschäftsjahr 2019 ersteigerten Frequenzlizenzen. Die United Internet Tochter 1&1 AG hat im Geschäftsjahr 2019 eine Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) über den Bau von Mobilfunkstandorten in sogenannten "weißen Flecken" geschlossen. Damit hilft 1&1 AG, bestehende Versorgungslücken zu schließen, und leistet mit dem Bau der Antennenstandorte einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen. Im Gegenzug profitiert 1&1 AG durch die Vereinbarung von Ratenzahlungen für die Kosten der erworbenen 5G-Frequenzen. Damit können die ursprünglich in 2019 und 2024 zu zahlenden Lizenzkosten nun in Raten bis 2030 verteilt an den Bund überwiesen werden.

35. Fristigkeiten der Verbindlichkeiten

Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

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31. Dezember 2022
T€ Gesamt bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
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Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- Revolvierender Konsortialkreditrahmen 550.303 303 550.000 0
- Schuldscheindarlehen 1.105.195 156.350 948.845 0
- Kredit 500.000 500.000 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 565.813 561.515 4.298 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- Leasingverbindlichkeiten 646.954 109.744 261.034 276.175
- Übrige 999.911 223.807 451.942 324.162
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 4.368.176 1.551.720 2.216.119 600.337
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten
Ertragsteuerschulden 52.723 52.723 0 0
Vertragsverbindlichkeiten 188.383 157.093 31.290 0
Sonstige Rückstellungen 72.173 5.098 47.812 19.262
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 68.956 68.956 0 0
Summe nicht finanzielle Verbindlichkeiten 382.234 283.870 79.102 19.262
Verbindlichkeiten 4.750.410 1.835.589 2.295.221 619.600

Die Verbindlichkeiten wiesen im Vorjahr folgende Fristigkeiten auf:

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31. Dezember 2021
T€ Gesamt bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre
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Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- Revolvierender Konsortialkreditrahmen 250.757 757 0 250.000
- Konsortialkredit 0
- Schuldscheindarlehen 1.301.964 204.606 872.358 225.000
- Kredit 270.000 120.000 150.000 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 585.869 583.395 2.475 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- Finanzierungs-Leasing 515.220 102.172 223.354 189.694
- Übrige 1.065.143 227.005 315.622 522.517
Summe finanzielle Verbindlichkeiten 3.988.954 1.237.935 1.563.808 1.187.211
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten
Ertragsteuerschulden 58.430 58.430 0 0
Vertragsverbindlichkeiten 190.037 157.886 32.151 0
Sonstige Rückstellungen 82.274 16.248 47.897 18.129
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 135.733 135.733 0 0
Summe nicht finanzielle Verbindlichkeiten 466.475 368.298 80.048 18.129
Verbindlichkeiten 4.455.429 1.606.233 1.643.856 1.205.340

Im Rahmen der Ermittlung der Fristigkeiten aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist die Unternehmensleitung davon ausgegangen, dass der zum jeweiligen Bilanzstichtag aus dem revolvierenden Konsortialkreditrahmen gezogene Betrag bis zum Ende der Laufzeit (2025) konstant gezogen bleibt.

36. Aktienbasierte Vergütung - Mitarbeiterbeteiligungsprogramme

Im Berichtsjahr 2022 existierten fünf unterschiedliche Mitarbeiterbeteiligungsprogramme. Ein Modell, das sog. Stock Appreciation Rights-Modell United Internet (SAR UI), richtet sich dabei an die Gruppe der Vorstände, Führungskräfte bzw. leitenden Mitarbeitern und basiert auf virtuellen Aktienoptionen der United Internet AG. Das zweite Programm, das Long Term Incentive Plan Hosting (LTIP Hosting) wurde in der 2. Jahreshälfte 2017 eingeführt und richtet sich an den Vorstand, die Führungskräfte und weitere Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Business Applications. Das dritte Programm, der Long Term Incentive Plan Versatel (LTIP Versatel) wurde in der 1. Jahreshälfte 2018 eingeführt und richtet sich an Geschäftsführer, Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Business Access. Das vierte Programm, das Stock Appreciation Rights Drillisch (SAR Drillisch) wurde in der 1. Jahreshälfte 2020 eingeführt, richtet sich ebenfalls an Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Consumer Access und hat in 2020 z. T. das ehemalige SAR Programm der Drillisch ersetzt. Das fünfte Programm, das Long Term Incentive Plan Portal (LTIP Portal) wurde in der 1. Jahreshälfte 2019 eingeführt und richtet sich an Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Consumer Applications.

Im Dezember 2022 wurde im Zuge des bevorstehenden Börsengangs (IPO, Initial Public Offering) der Ionos Group SE ein weiteres Mitarbeiterbeteiligungsprogramm für den Vorstand, die Führungskräfte und weitere Mitarbeiter in Schlüsselpositionen im Bereich Business Applications eingeführt, der sogenannte IONOS Group Stock Appreciation Rights Plan (SAR Hosting). Zudem wurde angekündigt die bestehenden Vereinbarungen des LTIP Hostings im Falle eines erfolgreichen IPO zu modifizieren.

Zudem wurden in 2022 alle Ansprüche im Zusammenhang mit der anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung über Anteile der Sedo Holding GmbH in Verbindung mit dem Erwerb der InterNetX GmbH erfüllt.

36.1 Stock Appreciation Rights (SAR United Internet)

Bei der United Internet AG besteht seit 2009 ein Stock Appreciation Right Programm (SAR Programm). Als Stock Appreciation Right (SAR) wird die Zusage der United Internet AG (oder einer Tochtergesellschaft) bezeichnet, den Berechtigten eine Zahlung in Höhe der Differenz zwischen dem Börsenkurs bei Einräumung (vereinbarter Ausübungspreis) und dem Börsenkurs bei Ausübung der Option zu leisten. Die Ausübungshürde beträgt 120 % des Ausübungspreises. Der Ausübungspreis ergibt sich als der Mittelwert der Schlusskurse im Xetra-Handel für die Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten 10 Börsentage vor dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option. Bei den laufenden Tranchen wurde den Berechtigten z. T. ein maximaler Ausübungspreis von 30 € je SAR zugesagt. Die Zahlung des Wertzuwachses für den Berechtigten ist begrenzt, abhängig von den Vereinbarungen einzelner Tranchen auf a) 100 % des ermittelten Börsenpreises (Ausübungspreis) bzw. b) auf einen festgelegten Euro-Betrag.

Ein SAR entspricht einem virtuellen Bezugsrecht auf eine Aktie der United Internet AG, ist aber kein Anteilsrecht und somit keine (echte) Option auf den Erwerb von Aktien der United Internet AG. Auf eine mögliche Dividendenzahlung der Gesellschaft haben die Berechtigten keinen Anspruch. Grundsätzlich ist eine Erfüllung durch Barausgleich vorgesehen. Die United Internet AG behält sich jedoch das Recht vor, ihrer Verpflichtung (bzw. der Verpflichtung der Tochtergesellschaft) zur Auszahlung des SAR in bar stattdessen nach freiem Ermessen auch durch die Übertragung von Aktien der United Internet AG aus dem Bestand eigener Aktien an die Berechtigten zu erfüllen. Das Programm wird daher als equity-settled Plan bilanziert.

Das Optionsrecht kann hinsichtlich eines Teilbetrags von bis zu 25 % frühestens nach Ablauf von 24 Monaten seit dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 50 % frühestens 36 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 75 % frühestens 48 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option und hinsichtlich des Gesamtbetrags frühestens nach Ablauf von 60 Monaten nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option ausgeübt werden, unter der Voraussetzung, dass der betroffene Berechtigte zum Ende eines jeden Jahres nicht gekündigt hat. Die SARs haben eine grundsätzliche Laufzeit von 6 Jahren, sodass nach Ablauf dieses Zeitraums alle nicht ausgeübten SARs entschädigungslos entfallen. Darüber hinaus sind keine weiteren Bedingungen für eine erfolgreiche Zuteilung der SARs zu erfüllen.

Die Ermittlung des Zeitwerts der ausgegebenen Optionen zum Zusagezeitpunkt erfolgt unter Verwendung eines Optionspreismodells (für einen Anspruchsberechtigten mittels Black-Scholes-Modell und für einen anderen Anspruchsberechtigten mittels Monte-Carlo Simulation) in Übereinstimmung mit IFRS 2.

Der Zeitwert der zuletzt im Geschäftsjahr 2020 ausgegebenen SAR erfolgte mittels eines Optionspreismodells (Black-Scholes-Modell /​ Monte-Carlo Simulation) in Übereinstimmung mit IFRS 2. Im Geschäftsjahr sowie im Vorjahr sind keine Aktienoptionen ausgegeben worden.

Hierbei wurde die begrenzte Auszahlung je SAR durch Abzug des Wertes einer Optionsbewertung mit dem doppelten Ausübungspreis abgebildet. Hinsichtlich der Ausübungsfenster der SARs wurde im Rahmen der Black-Scholes Bewertung von einer frühestmöglichen Ausübung ausgegangen. Im Rahmen der Monte-Carlo Simulation wurde grundsätzlich ebenfalls mit einer frühestmöglichen Ausübung kalkuliert, jedoch wurde eine Ausübung zusätzlich unter Berücksichtigung der jeweiligen Ausübungshürde simuliert.

Da die SARs nicht dividendenberechtigt sind, wurde im Einklang mit IFRS 2.B34 eine Dividendenrendite auf Basis der Dividende für das jeweilige Geschäftsjahr und dem Aktienkurs der United Internet AG zum Stichtag bei der Bewertung der SARs berücksichtigt.

Die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zugrunde gelegte Volatilität wurde durch einen gewichteten Mittelwert auf Basis der historischen Volatilität für die letzten 6 (Gewichtung zu 1/​3) resp. 12 Monate (Gewichtung zu 2/​3) vor dem Bewertungsstichtag ermittelt. Der Ausübungspreis wird auf Basis des durchschnittlichen Aktienkurses der letzten 10 Tage vor dem Ausgabestichtag berechnet.

Aus dem Programm SAR United Internet ergeben sich folgende Effekte:

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T€ 2022 2021
Gesamtaufwand des Programms 41.469 41.468
Kumulierter Aufwand bis zum Ende des Geschäftsjahres 39.227 36.866
Auf künftige Jahre entfallener Aufwand 2.242 4.602
Personalaufwand im Geschäftsjahr 2.361 2.685

Die Veränderungen bei den ausgegebenen bzw. ausstehenden virtuellen Aktienoptionen ergeben sich aus der folgenden Tabelle:

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SAR Durchschnittl. Ausübungspreis

(€)
Ausstehend zum 31. Dezember 2020 877.500 35,61
Verfallen/​verwirkt -75.000 31,15
Verfallen/​verwirkt -150.000 40
Verfallen/​verwirkt -75.000 36,27
Ausstehend zum 31. Dezember 2021 577.500 35,61
Verfallen/​verwirkt -90.000 30,00
Verfallen/​verwirkt -37.500 41,26
Ausstehend zum 31. Dezember 2022 450.000 32,50
Ausübbar zum 31. Dezember 2022 0 n/​a
Ausübbar zum 31. Dezember 2021 0 n/​a
Gewogene durchschnittliche Restlaufzeit zum 31. Dezember 2022 (in Monaten) 37
Gewogene durchschnittliche Restlaufzeit zum 31. Dezember 2021 (in Monaten) 35

Die Bandbreite der Ausübungspreise (ohne Berücksichtigung von Mindestzahlungen) für die zum Abschlussstichtag ausstehenden Aktienoptionen liegt zwischen 31,26 € und 44,06 € (Vorjahr: 30,00 € und 44,06 €).

36.2 Long Term Incentive Plan Business Applications (LTIP Hosting)

Im Geschäftsjahr 2017 wurde ein zusätzliches Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Long Term Incentive Plan, LTIP) für den Geschäftsbereich Business Applications (IONOS Group Konzern) aufgelegt. Zielsetzung des LTIP Programms ist eine langfristige Ausrichtung der Interessen der Mitglieder der Unternehmensleitung (Vorstände und Führungskräfte) sowie weiterer Schlüsselmitarbeiter der IONOS Gruppe (Geschäftsbereich Business Applications) an den Interessen der Gesellschaft, um den Eigenkapitalwert der Gesellschaft (IONOS Group SE) und anderer Gesellschaften der IONOS Gruppe zu steigern.

Im Rahmen des LTIP Programms werden den teilnahmeberechtigten Mitarbeitern im Bereich Hosting sogenannte Management Incentive Plan (MIP) Einheiten (Wertsteigerungsrechte) zugewiesen. Die Erdienung erfolgt linear (beginnend mit der Ausgabe) und unter der Voraussetzung, dass der betreffende Mitarbeiter bis zum Eintritt eines gemäß der LTIP-Vereinbarung definierten Ereignisses (Trigger Event) nicht gekündigt hat. Hierbei handelt es sich um die vollständige Veräußerung aller Anteile an der IONOS Group SE, die Warburg Pincus hält.

Der Teilverkauf der Anteile in 2021 von Warburg Pincus stellt kein solches Trigger Event dar. Jedoch werden bereits 25 % der Ansprüche aus dem LTIP Hosting mit dem Unternehmenswert zum 30. April 2021 festgeschrieben.

Die MIP Einheiten stellen im Falle eines Trigger Events einen Wertanspruch in Höhe der Differenz zwischen dem individuell festgelegten Ausübungspreis und dem Unternehmenswert der IONOS Group SE dar. Der Ausübungspreis wird hierbei um Eigenkapitaleinlagen bzw. -rückführungen erhöht bzw. vermindert.

Die Erfüllung der Ansprüche unter dem LTIP Programm kann durch Anteils- oder Barausgleich erfolgen. Im Falle der Erfüllung als Anteilsausgleich kann die Erfüllung der Ansprüche durch Hingabe von Anteilen oder Optionen zum Anteilserwerb erfolgen. Da keine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich besteht, wird der Plan als Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled) bilanziert.

Unter Verwendung eines Optionspreismodells (Black-Scholes-Modell) in Übereinstimmung mit IFRS 2 wurde der Zeitwert der ausgegebenen Optionen auf Basis folgender wesentlicher Bewertungsparameter ermittelt:

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01.01.2021 01.04.2021 01.06.2021 01.08.2021
Anzahl gewährter MIP Einheiten 42.950 5.146 1.000 37.500
Ausübungspreis 256,39 305,60 307,10 331,60
Fair Value zum Zeitpunkt der Ausgabe 74,2 30,3 44,01 26,11
Volatilität von rd. 44 % von rd. 41 % von rd. 43 % von rd. 41 %
Laufzeit zum Zeitpunkt der Ausgabe < 1 Jahr < 1 Jahr < 1 Jahr < 1 Jahr
Dividendenrendite 0 0 0 0
Risikoloser Zins 0 0 0 0

Zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte wird auf Basis des individuellen Ausübungspreises, des Unternehmenswertes zum Zuteilungszeitpunktes und der Restlaufzeit bis zum Trigger Event eine Optionsbewertung mittels des Black-Scholes-Modells unter Berücksichtigung der weiteren genannten Annahmen vorgenommen.

Da in den Ausübungspreisen der MIP Einheiten Eigenkapitalrückflüsse bereits berücksichtigt sind, ist eine zusätzliche Berücksichtigung einer Dividendenrendite bei der Bewertung der Ansprüche nicht notwendig.

Die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zugrunde gelegte Volatilität wurde aus dem gewichteten Mittelwert der Preisschwankungen der letzten 180 Tage (Gewichtung zu 1/​3) bzw. der letzten 360 Tage (Gewichtung zu 2/​3) der Peer Group des Bereichs Business Applications berechnet.

Aus dem Programm Long Term Incentive Plan Business Applications ergeben sich folgende Effekte:

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T€ 2022 2021
Gesamtaufwand des Programms 37.709 34.716
Kumulierter Aufwand bis zum Ende des Geschäftsjahres 36.501 32.813
Auf künftige Jahre entfallener Aufwand 1.208 1.903
Personalaufwand im Geschäftsjahr 3.688 11.065
Fair Value der gewährten Zusagen des Geschäftsjahres zum Zeitpunkt der Gewährung 0 4.367

Die Veränderungen in den ausgegebenen bzw. ausstehenden MIP Units ergeben sich aus der folgenden Tabelle:

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Units Durchschnittl. Ausübungspreis

(€)
Ausstehend zum 31. Dezember 2020 380.225 146,42
Ausgegeben 86.596 292,47
Korrektur Leaver Status 1.250 114,70
Ausstehend zum 31. Dezember 2021 468.071 173,36
Verfallen/​verwirkt -8.000 162,31
Ausstehend zum 31. Dezember 2022 460.071 173,36
Ausübbar zum 31. Dezember 2022 0 n/​a
Ausübbar zum 31. Dezember 2021 0 n/​a

Im Geschäftsjahr 2021 wurde im Bereich Business Applications ein weiteres Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Long Term Incentive Plan, LTIP) für ausgewählte Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsführung der we22-Gruppe (we22 AG inkl. Tochter- und Beteiligungsunternehmen) eingeführt. Zielsetzung des LTIP Programms ist eine langfristige Ausrichtung der Interessen der Mitarbeiter der we22-Gruppe (Geschäftsbereich Business Applications) an den Interessen der Gesellschaft, um den Eigenkapitalwert der we22-Gruppe und der IONOS Group SE zu steigern.

Im Rahmen des LTIP Programms werden den teilnahmeberechtigten Mitarbeiter der we22-Gruppe sogenannte Management Incentive Plan (MIP) Einheiten zugewiesen, deren Wert sich aus dem Unternehmenswert der IONOS Group SE abzgl. eines festgelegten Ausübungspreises ergibt. Die Erdienung erfolgt linear über einen Zeitraum von rd. vier Jahren (beginnend mit der Ausgabe) und unter der Voraussetzung, dass der betroffene Mitarbeiter bis zum Ende eines jeden Jahres bzw. bis zum 31. Dezember 2024 nicht gekündigt hat. Alternativ muss ein Teil der Berechtigten im Falle eines Kontrollwechsels bei der IONOS SE vor Ablauf des Jahres 2024, bis zum Ablauf von neun Monaten nach dem Eintritt des Kontrollwechsels im Unternehmen verbleiben, um einen Anspruch zu erhalten. Da ein solcher Kontrollwechsel aktuell nicht wahrscheinlich ist, wird diese Variante bei der Bewertung des Planes nicht betrachtet. Die Erfüllung der Ansprüche erfolgt durch Barausgleich. Daher werden die Ansprüche als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich bilanziert.

Unter Verwendung eines Optionspreismodells (Black-Scholes-Modell) in Übereinstimmung mit IFRS 2 wurde der Zeitwert der ausgegebenen Optionen auf Basis folgender wesentlicher Bewertungsparameter ermittelt:

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01.02.2021 28.02.2021 01.02.2021
Anzahl gewährter MIP Einheiten 64.238 2.500 3.600
Ausübungspreis 161,56 161,56 161,56
Fair Value zum Zeitpunkt der Ausgabe 34,00 33,90 33,84
Volatilität von rd. 44 % von rd. 43 % von rd. 44 %
Laufzeit zum Zeitpunkt der Ausgabe rd.4 Jahre 4 Jahre rd.4 Jahre
Dividendenrendite 0 0 0
Risikoloser Zins 0,0 % 0,0 % 0,0 %

Die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zugrunde gelegte Volatilität wurde aus dem gewichteten Mittelwert der Preisschwankungen der letzten 180 Tage (Gewichtung zu 1/​3) bzw. der letzten 360 Tage (Gewichtung zu 2/​3) der Peer Group des Bereichs Business Applications berechnet.

Da in den Ausübungspreisen der MIP Einheiten Eigenkapitalrückflüsse bereits berücksichtigt sind, ist eine zusätzliche Berücksichtigung einer Dividendenrendite bei der Bewertung der Ansprüche nicht notwendig.

Aus dem Programm für die WE22 ergeben sich folgende Effekte:

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T€ 2022 2021
Gesamtaufwand des Programms 2.531 2.846
Kumulierter Aufwand bis zum Ende des Geschäftsjahres 1.308 669
Auf künftige Jahre entfallener Aufwand 1.224 2.177
Personalaufwand im Geschäftsjahr 639 669
Fair Value der gewährten Zusagen des Geschäftsjahres 0 2.846

Die Veränderungen in den ausgegebenen bzw. ausstehenden MIP Units ergeben sich aus der folgenden Tabelle:

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Units Durchschnittl. Ausübungspreis

(€)
Ausstehend zum 31. Dezember 2021 66.738 161,56
Ausübbar zum 31. Dezember 2021 0 n/​a
Ausgegeben (rückwirkend gemeldet) 3.600 161,56
Ausstehend zum 31. Dezember 2022 70.338 161,56
Ausübbar zum 31. Dezember 2022 0 n/​a
Ausübbar zum 31. Dezember 2021 0 n/​a

36.3 Stock Appreciation Right (SAR Hosting)

Im Dezember 2022 wurde ebenfalls ein neuer Incentive Plan für die Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter der IONOS Group SE im Falle eines erfolgreichen IPO angekündigt. Das SAR Programm erfolgt über sog. Stock Appreciation Rights und wird als aktienbasierte Vergütungstransaktion mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente behandelt. Als Stock Appreciation Right (SAR) wird die Zusage der IONOS Group SE bezeichnet, den Berechtigten eine Zahlung in Höhe der Differenz zwischen dem Börsenkurs bei Einräumung (vereinbarter Ausübungspreis) und dem Börsenkurs bei Ausübung der Option zu leisten. Die Ausübungshürde beträgt 110 % des Ausübungspreises nach drei Jahren, 115 % nach vier Jahren und 120 % nach 5 Jahren. Der Ausübungspreis ergibt sich als der Mittelwert der Schlusskurse im Xetra-Handel für die Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten 10 Börsentage vor dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option. Die Zahlung des Wertzuwachses für den Berechtigten ist begrenzt, abhängig von den Vereinbarungen einzelner Tranchen auf 100 % des ermittelten Börsenpreises (Ausübungspreis) bzw. 150 % des ermittelten Börsenpreises (Ausübungspreis).

Ein SAR entspricht einem virtuellen Bezugsrecht auf eine Aktie der IONOS Group SE, ist aber kein Anteilsrecht und somit keine (echte) Option auf den Erwerb von Aktien der IONOS Group SE. Auf eine mögliche Dividendenzahlung der Gesellschaft haben die Berechtigten keinen Anspruch. Die IONOS Group SE behält sich jedoch das Recht vor, ihrer Verpflichtung zur Auszahlung des SAR in bar stattdessen nach freiem Ermessen auch durch die Übertragung von Aktien der IONOS Group SE aus dem Bestand eigener Aktien an die Berechtigten zu erfüllen. Das Programm wird daher als equity-settled Plan bilanziert, da keine gegenwärtige Verpflichtung zur Erfüllung in bar besteht.

Das Optionsrecht kann hinsichtlich eines Teilbetrags von bis zu 33,33 % frühestens nach Ablauf von 36 Monaten seit dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 66,66 % frühestens 48 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option und hinsichtlich des Gesamtbetrags frühestens nach Ablauf von 60 Monaten nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option ausgeübt werden, unter der Voraussetzung, dass der betroffene Berechtigte zum Ende eines jeden Jahres nicht gekündigt hat. Die Erdienung erfolgt somit zu jeweils einem Drittel über die genannten Zeiträume.

Die SARs haben jedoch eine grundsätzliche Laufzeit von 6 Jahren, sodass nach Ablauf dieses Zeitraums alle nicht ausgeübten SARs entschädigungslos entfallen. Darüber hinaus sind zusätzlich Kürzungen der Auszahlungsbeträge im Zusammenhang mit vordefinierten ESG-Zielen möglich. Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung sind diese Ziele noch nicht bekannt. Daher ist zum 31. Dezember 2022 für diesen Plan zunächst nur ein service commencement date eingetreten und kein grant date, sodass bereits anteilige Aufwände gem. dem Fair Value und den aktuellen Erwartungen zum Stichtag erfasst werden. Im Rahmen der ESG-Ziele können die Ansprüche bei Nichterreichen der Vorgaben um maximal 10 % reduziert werden.

36.4 Long Term Incentive Plan Versatel (LTIP Versatel)

Im Geschäftsjahr 2018 wurde ein zusätzliches Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (Long Term Incentive Plan, LTIP) für den Geschäftsbereich Business Access aufgelegt. Zielsetzung des LTIP Programms ist eine langfristige Ausrichtung der Interessen der Mitglieder der Unternehmensleitung sowie weiterer Schlüsselmitarbeiter der 1&1 Versatel Gruppe (Geschäftsbereich Business Access) an den Interessen der Gesellschaft, um den Eigenkapitalwert der Gesellschaft (1&1 Versatel GmbH) und anderer Gesellschaften der 1&1 Versatel Gruppe zu steigern.

Das Programm berechtigt die Begünstigten, grundsätzlich an einem bestimmten Anteil der Wertsteigerung der 1&1 Versatel-Gruppe teilzuhaben. Im Rahmen des LTIP Programms werden den teilnahmeberechtigten Mitarbeitern im Bereich Business Access Wertsteigerungsanteile zugewiesen.

Die Erdienung erstreckt sich grundsätzlich linear über einen Zeitraum von sechs Jahren (beginnend mit der Ausgabe) oder bis zum Eintritt eines gemäß den LTIP Programmbedingungen definierten Ereignisses (sogenanntes Trigger Event) und unter der Voraussetzung, dass der betreffende Mitarbeiter zum Ende eines jeden Jahres bzw. bis zum Eintritt eines Trigger Events nicht gekündigt hat. Der LTIP-Anspruch entsteht, sobald die volle Laufzeit des LTIP-Vertrags endet (d. h. nach 6 Jahren) oder ein gemäß LTIP Programmbedingungen definiertes Ereignis eintritt. Nach Ablauf von 6 Jahren oder mit Eintritt eines Trigger Events entsteht der jeweilige LTIP-Anspruch.

Der LTIP Anspruch ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Endwert und einem individuellen Anfangswert (jeweils auf Basis des Unternehmenswertes zum betrachteten Zeitpunkt), der mit dem jeweiligen Wertsteigerungsanteil und einem Verwässerungsfaktor multipliziert wird.

Die Aufwandserfassung je Teilnehmer erfolgt linear über den Zeitraum bis zum Auslaufen des jeweiligen LTIP-Vertrags, sofern kein Trigger Event eintritt. Im Falle eines (bevorstehenden) Trigger Events erfolgt eine vollständige Aufwandserfassung bis zum (erwarteten) Eintritt des Trigger Events. Da aktuell kein Trigger Event erwartet wird, wird diese Variante in der Bewertung der Ansprüche nicht berücksichtigt. Diese Einschätzung wird zu jedem Stichtag neu überprüft. Auf Basis der aktuellen Einschätzungen wird jeweils ein Gesamtzeitraum von 6 Jahren zugrunde gelegt.

Die Erfüllung der Ansprüche unter dem LTIP Programm kann durch Anteils- oder Barausgleich erfolgen. Im Falle der Erfüllung als Anteilsausgleich kann die Erfüllung der Ansprüche durch Hingabe von Anteilen oder Optionen zum Anteilserwerb erfolgen. Da keine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich besteht, wird der Plan als Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled) bilanziert.

Die Ermittlung des Zeitwerts der ausgegebenen Optionen zum Zusagezeitpunkt erfolgt unter Verwendung eines Optionspreismodells (Black-Scholes-Modell) in Übereinstimmung mit IFRS 2.

Da in der Ermittlung des Anspruches über einen Verwässerungsfaktor Eigenkapitalrückflüsse bereits berücksichtigt sind, ist eine zusätzliche Berücksichtigung einer Dividendenrendite bei der Bewertung der Ansprüche nicht notwendig.

Die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zugrunde gelegte Volatilität wurde aus dem gewichteten Mittelwert der Preisschwankungen der letzten 180 Tage (Gewichtung zu 1/​3) bzw. der letzten 360 Tage (Gewichtung zu 2/​3) der Peer Group des Bereichs Versatel berechnet.

Aus dem Long Term Incentive Plan Programm Versatel ergeben sich zum Stichtag folgende Effekte:

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T€ 2022 2021
Gesamtaufwand des Programms 8.449 7.872
Kumulierter Aufwand bis zum Ende des Geschäftsjahres 3.562 2.210
Auf künftige Jahre entfallener Aufwand 4.887 5.662
Personalaufwand im Geschäftsjahr 1.352 1.202

Die Veränderungen in den ausgegebenen bzw. ausstehenden virtuellen Aktienoptionen ergeben sich aus der folgenden Tabelle:

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Durchschnittl. Ausübungspreis (€)
Zuteilung 1,3 % Wertsteigerungsanteil 4.003
Ausstehend zum 31. Dezember 2021 2,7 % Wertsteigerungsanteil 2.937
Zuteilung 0,40 % Wertsteigerungsanteil 577
Ausstehend zum 31. Dezember 2022 3,1 % Wertsteigerungsanteil 2.743
Ausübbar zum 31. Dezember 2022 0 0
Ausübbar zum 31. Dezember 2021 0 0

36.5 Stock Appreciation Rights Drillisch (SAR Drillisch)

Bis zum 17. April 2020 existierte ein Programm, das Stock Appreciation Right Drillisch (SAR Drillisch), das in der 1. Jahreshälfte 2018 eingeführt wurde. Das Programm richtete sich an Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen und basierte auf virtuellen Aktienoptionen der 1&1 AG (Vormals 1&1 Drillisch AG).

Ein SAR Drillisch umfasste die Zusage der 1&1 AG (oder eines ihrer Tochterunternehmen) dem Optionsberechtigten Leistungen zu erbringen, deren Höhe sich nach der Entwicklung des Aktienkurses und des operativen Ergebnisses (EBIT) der 1&1 AG (konsolidiert) ergab. Im Rahmen des SAR Programms wurden den Teilnehmern sogenannte SARs zugewiesen, die über einen Erdienungszeitraum zugeteilt wurden. Ein SAR entsprach einem virtuellen Bezugsrecht auf eine Aktie der 1&1 AG, war aber kein Anteilsrecht und somit keine (echte) Option auf den Erwerb von Aktien der 1&1 AG. Der Anspruch, der sich aus einem SAR ergab, war von der Entwicklung des Aktienkurses und des EBIT abhängig.

Das alte SAR Drillisch Programm wurde im Laufe des Geschäftsjahres 2020 annulliert. Zum Zeitpunkt der Annullierung standen 77.400 Aktienoptionen aus, die z. T. durch neue Eigenkapitalinstrumente ersetzt wurden.

Zum 17. April 2020 wurde ein neues Programm eingeführt. Das neue Mitarbeiterbeteiligungsmodell, das sog. Stock Appreciation Rights Drillisch (SAR Drillisch), richtet sich an Vorstände, Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen und basiert auf virtuellen Aktienoptionen der 1&1 AG. Gemäß den aktuellen Bedingungen umfasst ein SAR Drillisch die Zusage der 1&1 AG (oder eines ihrer Tochterunternehmen) dem Optionsberechtigten Leistungen zu erbringen, deren Höhe der Differenz zwischen dem Börsenkurs bei Einräumung (Ausübungspreis) und dem Börsenkurs bei Ausübung der Option entspricht. Die Ausübungshürde beträgt 120 % des Ausübungspreises. Der Ausübungspreis ergibt sich als der Mittelwert der Schlusskurse im Xetra-Handel für die Aktie der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten 10 Börsentage vor dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option berechnet wird. Die Zahlung des Wertzuwachses für den Berechtigten ist gleichzeitig auf 100 % des ermittelten Börsenpreises (Ausübungspreis) begrenzt (CAP).

Ein SAR entspricht einem virtuellen Bezugsrecht auf eine Aktie der 1&1 AG, ist aber kein Anteilsrecht und somit keine (echte) Option auf den Erwerb von Aktien der 1&1 AG. Auf eine mögliche Dividendenzahlung der Gesellschaft haben die Berechtigten keinen Anspruch. Grundsätzlich ist eine Erfüllung der Ansprüche durch Barausgleich vorgesehen. Die 1&1 AG behält sich jedoch das Recht vor, ihrer Verpflichtung (bzw. der Verpflichtung der Tochtergesellschaft) zur Auszahlung des SAR in bar stattdessen nach freiem Ermessen auch durch die Übertragung von Aktien der 1&1 AG aus dem Bestand eigener Aktien an die Berechtigten zu erfüllen. Da aus Konzernsicht gegenwärtig keine Verpflichtung zum Barausgleich vorliegt, werden diese Zusagen als Transaktionen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente bilanziert.

Zur Ausübung steht den Optionsberechtigten ein Ausübungsfenster von 10 Tagen zur Verfügung. Dieses beginnt jeweils am 3. Tag nach der Hauptversammlung bzw. nach der Veröffentlichung des 9-Monatsberichts. Das Optionsrecht kann hinsichtlich eines Teilbetrags von bis zu 25 % frühestens nach Ablauf von 24 Monaten seit dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 50 % frühestens 36 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option, hinsichtlich eines Teilbetrags von insgesamt bis zu 75 % frühestens 48 Monate nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option und hinsichtlich des Gesamtbetrags frühestens nach Ablauf von 60 Monaten nach dem Zeitpunkt der Ausgabe der Option ausgeübt werden, unter der Voraussetzung, dass der betroffene Berechtigte zum Ende eines jeden Jahres nicht gekündigt hat. Die SARs haben jedoch eine grundsätzliche Laufzeit von 6 Jahren, sodass nach Ablauf dieses Zeitraums alle nicht ausgeübten SARs entschädigungslos entfallen. Darüber hinaus sind keine weiteren Bedingungen für eine erfolgreiche Zuteilung der SARs zu erfüllen.

Unter Verwendung eines Optionspreismodells (Black-Scholes-Modell) in Übereinstimmung mit IFRS 2 wurde der Zeitwert zum Zusagezeitpunkt der ausgegebenen Optionen wie folgt ermittelt:

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Ausgabestichtag 01.01.2022 01.10.2022
Anzahl SAR 258.000 21.000
Anfangskurs 24,02 13,49
Ausübungspreis 24,11 14,28
Durchschnittlicher Marktwert je Option 4,05 1,81
Dividendenrendite 0,21 % 0,37 %
Volatilität der Aktie 31,05 % 22,47 %
Erwartete Dauer (Jahre) 5 Jahre 5 Jahre
risikoloser Zinssatz 0,00 % 1,36 %

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Ausgabestichtag 01.06.2021 01.11.2021
Anzahl SAR 228.400 28.000
Anfangskurs 26,30 25,70
Ausübungspreis 26,27 25,98
Durchschnittlicher Marktwert je Option 4,84 4,21
Dividendenrendite 0,19 % 0,19 %
Volatilität der Aktie 48 % 31 %
Erwartete Dauer (Jahre) 5 Jahre 5 Jahre
risikoloser Zinssatz 0 % 0 %

Die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zugrunde gelegte Volatilität wurde auf Basis des gewichteten Mittelwertes der historischen Volatilität für die letzten 6 (Gewichtung zu 1/​3) resp. 12 Monate (Gewichtung zu 2/​3) vor dem Bewertungsstichtag ermittelt. Der Ausübungspreis wird auf Basis des durchschnittlichen Aktienkurses der letzten 10 Tage vor dem Ausgabestichtag berechnet.

Hierbei wurde die begrenzte Auszahlung (CAP) je SAR durch Abzug des Wertes einer Optionsbewertung mit dem doppelten Ausübungspreis abgebildet. Hinsichtlich der Ausübungsfenster der SARs wurde im Rahmen der Black-Scholes Bewertung von einer frühestmöglichen Ausübung ausgegangen. Da die SARs nicht dividendenberechtigt sind, wurde im Einklang mit IFRS 2.B34 eine Dividendenrendite auf Basis der Dividende für das jeweilige Geschäftsjahr und dem Aktienkurs der 1&1 AG zum Stichtag bei der Bewertung der SARs berücksichtigt.

Aus dem SAR Programm Drillisch ergeben sich folgende Effekte:

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T€ 2022 2021
Gesamtaufwand des Programms 9.871 10.306
Kumulierter Aufwand bis zum Ende des Geschäftsjahres 6.877 5.043
Auf künftige Jahre entfallener Aufwand 2.994 5.263
Personalaufwand im Geschäftsjahr 1.834 3.164

Die Veränderungen in den ausgegebenen bzw. ausstehenden virtuellen Aktienoptionen ergeben sich aus der folgenden Tabelle:

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Anzahl Durchschnittl. Ausübungspreis

(€)
Ausstehend am 31. Dezember 2020 2.488.600 19,61
Ausgegeben 228.400 26,27
Ausgegeben 28.000 25,98
Ausstehend am 31. Dezember 2021 2.745.000 20,23
Ausgegeben - Neuvergabe 258.000 24,11
Ausgegeben - Neuvergabe 21.000 14,28
Ausstehend am 31. Dezember 2022 2.627.500 20,58

36.6 Long Term Incentive Plan Portal (LTIP Consumer Application)

Im Geschäftsjahr 2019 wurde von der 1&1 Mail & Media Applications SE ein zusätzliches Mitarbeiterbeteiligungsprogramm (LTIP Portal) aufgesetzt. Zielsetzung des LTIP Programms ist die Gewinnung und Haltung qualifizierter Mitarbeiter sowie eine langfristige Ausrichtung der Interessen der Vorstände, Führungskräfte und weiterer Schlüsselmitarbeiter des Konzerns an den Interessen der Gesellschaft, um den Eigenkapitalwert der Gesellschaft (1&1 Mail & Media Applications SE) und anderer Gesellschaften des Konzerns zu steigern.

Das Programm berechtigt die Begünstigten grundsätzlich an einem bestimmten Anteil der Wertsteigerung der 1&1 Mail & Media-Gruppe teilzuhaben. Im Rahmen des LTIP Programms werden den teilnahmeberechtigten Mitarbeiter Wertsteigerungsanteile zugewiesen.

Die Erdienung erfolgt grundsätzlich linear über einen individuell festgelegten Zeitraum (4 bis 6 Jahre, beginnend mit der Ausgabe) oder bis zum Eintritt eines gemäß den LTIP Programmbedingungen definierten besonderen Ereignisses (sogenanntes Trigger Event) und unter der Voraussetzung, dass der betreffende Mitarbeiter zum Ende eines jeden Jahres bzw. bis zum Eintritt eines Trigger Events nicht gekündigt hat. Der LTIP-Anspruch entsteht, sobald die volle Laufzeit des LTIP-Vertrags endet oder ein Trigger Event eintritt.

Die Aufwandserfassung je Teilnehmer erfolgt linear über den Zeitraum bis zum Auslaufen des jeweiligen LTIP-Vertrags, sofern kein Trigger Event eintritt. Im Falle eines (bevorstehenden) Trigger Events erfolgt eine vollständige Aufwandserfassung bis zum (erwarteten) Eintritt des Trigger Events. Da aktuell kein Trigger Event erwartet wird, wird diese Variante in der Bewertung der Ansprüche nicht berücksichtigt.

Diese Einschätzung wird zu jedem Stichtag neu überprüft. Auf Basis der aktuellen Einschätzungen wird (je nach individueller Vereinbarung) ein Gesamtzeitraum von 4 bis 6 Jahren zugrunde gelegt.

Die Erfüllung der Ansprüche unter dem LTIP Programm kann durch Anteils- oder Barausgleich erfolgen. Im Falle der Erfüllung als Anteilsausgleich kann die Erfüllung der Ansprüche durch Hingabe von Anteilen an der Gesellschaft, sofern diese zwischenzeitlich an einer Börse gehandelt werden, oder durch Aktien eines anderen an einer Börse notierten Unternehmens oder entsprechenden Optionen zum Anteilserwerb erfolgen. Da keine gegenwärtige Verpflichtung zum Barausgleich besteht, wird der Plan als Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled) bilanziert.

Die Ermittlung des Zeitwerts der ausgegebenen Optionen zum Zusagezeitpunkt erfolgt unter Verwendung eines Optionspreismodells (Black-Scholes-Modell) in Übereinstimmung mit IFRS 2.

Da in der Ermittlung des Anspruches über einen Verwässerungsfaktor und einen gegebenenfalls reduzierten Ausübungspreis Eigenkapitalrückflüsse bereits berücksichtigt sind, ist eine zusätzliche Berücksichtigung einer Dividendenrendite bei der Bewertung der Ansprüche nicht notwendig.

Die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zugrunde gelegte Volatilität wurde aus dem gewichteten Mittelwert der Preisschwankungen der letzten 180 Tage (Gewichtung zu 1/​3) bzw. der letzten 360 Tage (Gewichtung zu 2/​3) der Peer Group des Bereichs Portal berechnet.

Aus dem LTIP Consumer Application ergeben sich folgende Effekte:

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T€ 2022 2021
Gesamtaufwand des Programms 9.407 9.407
Kumulierter Aufwand bis zum Ende des Geschäftsjahres 4.928 3.235
Auf künftige Jahre entfallener Aufwand 4.479 6.172
Personalaufwand im Geschäftsjahr 1.693 1.477
Fair Value der gewährten Zusagen des Geschäftsjahres 0 2.470

Die Veränderungen in den ausgegebenen bzw. ausstehenden virtuellen Aktienoptionen ergeben sich aus der folgenden Tabelle:

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Durchschnittl. Ausübungspreis
Wertsteigerungsanteile (€)
--- --- ---
Ausstehend zum 31. Dezember 2020 4,25 % Wertsteigerungsanteil 1.775
Zuteilung 1,05 % Wertsteigerungsanteil 2.353
Verfallen 0,3 % Wertsteigerungsanteil -607
Ausstehend zum 31. Dezember 2021 4,25 % Wertsteigerungsanteil 1.881
Zuteilung 0
Verfallen 0
Ausstehend zum 31. Dezember 2022 5,0 % Wertsteigerungsanteil 1.881
Ausübbar zum 31. Dezember 2022 0 0
Ausübbar zum 31. Dezember 2021 0 0

37. Grundkapital

Das voll eingezahlte Grundkapital zum 31. Dezember 2022 betrug 194.000.000 € (Vorjahr: 194.000.000 €), eingeteilt in 194.000.000 auf den Namen lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1,00 €.

Genehmigtes Kapital 2020

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 31. August 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer Stückaktien gegen Bareinlagen und/​oder gegen Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 77.500.000,00 € zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020). Den Aktionären ist mit den nachfolgenden Einschränkungen ein Bezugsrecht einzuräumen.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen und das Bezugsrecht auch insoweit auszuschließen, wie es erforderlich ist, um den Inhabern der von der United Internet AG oder ihren Tochtergesellschaften ausgegebenen Optionsscheinen und Wandelschuldverschreibungen ein Bezugsrecht auf neue Aktien in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung des Options- bzw. Wandlungsrechts bzw. Erfüllung der Wandlungspflicht zustehen würde.

Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen für einen Betrag von bis zu 10 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Genehmigten Kapitals 2020 oder - falls dieses geringer ist - des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2020 vorhandenen Grundkapitals auszuschließen, wenn der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages, die möglichst zeitnah zur Platzierung der Aktien erfolgen soll, nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese Höchstgrenze von 10 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf eigene Aktien entfällt, die ab Wirksamwerden dieser Ermächtigung in unmittelbarer bzw. sinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 S. 4 AktG veräußert werden, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/​oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts nach § 186 Abs. 3 S. 4 AktG begeben werden.

Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder sonstigen Vermögensgegenständen einschließlich Rechten und Forderungen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen auszuschließen.

Die vorstehenden Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss sind insgesamt auf einen Betrag von bis zu 20 % des im Zeitpunkt des Wirksamwerdens des Genehmigten Kapitals 2020 oder - falls dieses geringer ist - des bei Beschlussfassung über die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2020 vorhandenen Grundkapitals beschränkt. Auf diese Höchstgrenze von 20 % des Grundkapitals ist der anteilige Betrag des Grundkapitals anzurechnen, der auf Aktien entfällt, auf den sich Wandlungs- und/​oder Optionsrechte bzw. Wandlungspflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die gemäß der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 unter Ausschluss des Bezugsrechts begeben werden, sowie derjenige anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf eigene Aktien entfällt, die ab Wirksamwerden dieser Ermächtigung in anderer Weise als über die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre veräußert werden.

Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen.

Bedingtes Kapital 2020

Das Grundkapital wird um bis zu 25.000.000,00 € durch Ausgabe von bis zu 25.000.000, auf den Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2020). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung von auf den Namen lautenden Stückaktien bei Ausübung von Wandlungs- oder Optionsrechten (oder bei Erfüllung entsprechender Wandlungspflichten) oder bei Ausübung eines Wahlrechts der Gesellschaft, ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrags Stückaktien der Gesellschaft zu gewähren, an die Inhaber von Wandel- oder Optionsschuldverschreibungen, die aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 bis zum 31. August 2023 von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Konzernunternehmen ausgegeben werden. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zu dem nach Maßgabe des vorstehend bezeichneten Ermächtigungsbeschlusses jeweils zu bestimmenden Options- oder Wandlungspreis.

Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur im Falle der Begebung von Schuldverschreibungen, die mit Optionsrechten oder Wandlungsrechten oder -pflichten ausgestattet sind, gemäß dem Ermächtigungsbeschluss der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 und nur insoweit durchzuführen, wie von Options- oder Wandlungsrechten Gebrauch gemacht wird oder zur Wandlung verpflichtete Inhaber oder Gläubiger von Schuldverschreibungen ihre Verpflichtung zur Wandlung erfüllen oder soweit die Gesellschaft ein Wahlrecht ausübt, ganz oder teilweise anstelle der Zahlung des fälligen Geldbetrags Stückaktien der Gesellschaft zu gewähren und soweit jeweils nicht ein Barausgleich gewährt oder eigene Aktien oder Aktien einer anderen börsennotierten Gesellschaft zur Bedienung eingesetzt werden. Die ausgegebenen neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie entstehen, am Gewinn teil; soweit rechtlich zulässig, kann der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Gewinnbeteiligung neuer Aktien hiervon und auch abweichend von § 60 Abs. 2 AktG, auch für ein bereits abgelaufenes Geschäftsjahr, festlegen.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.

Abschlagsdividende

Die Hauptversammlung am 20. Mai 2020 hat Schaffung der Möglichkeit der Zahlung einer Abschlagsdividende sowie entsprechende Ergänzung des § 21 der Satzung beschlossen.

38. Rücklagen

Die Kapitalrücklage betrug zum 31. Dezember 2022 1.965 Mio. € (Vorjahr: 1.955 Mio. €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Mitarbeiterbeteiligungsprogramme zurück zu führen.

Das kumulierte Konzernergebnis enthält die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, vermindert um die Ausgaben für Dividendenausschüttung.

Die Neubewertungsrücklage in Bezug auf die Anteilseigner der United Internet AG zum Bilanzstichtag setzt sich wie folgt zusammen:

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T€ 31.12.2022 31.12.2021
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte
sonstige Beteiligungen 0 0
Anteile am sonstigen Ergebnis von At-Equity bilanzierten Unternehmen 1.595 601
sonstige Beteiligungen -312 0
Gesamt 1.283 601

Unter der Währungsumrechnungsdifferenz werden die Differenzen aus der erfolgsneutralen Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochtergesellschaften erfasst.

Eine Übersicht zur Zusammensetzung und Veränderung der oben beschriebenen Rücklagen in den Geschäftsjahren 2022 und 2021 ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

39. Eigene Anteile

Die von der Hauptversammlung am 18. Mai 2017 gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erteilte Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien und zu deren Verwendung ist bis zum 18. September 2020 befristet gewesen.

Die Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 hat den Vorstand ermächtigt, gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG eigene Aktien zu jedem zulässigen Zweck im Rahmen der gesetzlichen Beschränkungen und nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen zu erwerben. Diese Ermächtigung gilt vom 19. September 2020 bis zum 31. August 2023. Sie ist insgesamt auf einen Anteil von zehn vom Hundert des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung oder - falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals beschränkt.

Der Erwerb eigener Aktien kann über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder mittels einer an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten oder durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionäre erfolgen.

Der Vorstand ist ferner ermächtigt, eigene Aktien zusätzlich zu einer Veräußerung über die Börse oder einer anderen das Gebot der Gleichbehandlung aller Aktionäre wahrenden Weise zu folgenden Zwecken zu verwenden:

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Im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran oder von Unternehmensteilen oder im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen als (Teil-)Gegenleistung.
Zur Einführung von Aktien der Gesellschaft an ausländischen Börsen, an denen sie bisher nicht zum Handel zugelassen sind.
Zur Gewährung von United Internet Aktien im Rahmen von Vergütungs- bzw. Belegschaftsaktienprogrammen, indem die United Internet Aktien Mitgliedern des Vorstands der United Internet AG bzw. Personen, die in einem Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft stehen oder standen und/​oder Mitgliedern der Geschäftsführung von mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen angeboten oder übertragen werden. Soweit United Internet Aktien an Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft übertragen werden sollen, obliegt die Entscheidung hierüber dem Aufsichtsrat der Gesellschaft.

Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen Aktien wird gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8, 186 Abs. 3, 4 AktG insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß den vorstehenden Ermächtigungen verwendet werden. Darüber hinaus kann der Vorstand im Falle der Veräußerung der eigenen Aktien durch Angebot an alle Aktionäre das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge ausschließen.

Die Ermächtigung darf nicht zum Zwecke des Handels mit eigenen Aktien genutzt werden.

Im Geschäftsjahr hat der Konzern keine (Vorjahr: 514.972 Stück) eigene Aktien (Vorjahr: 18.721 T€) erworben.

Zum Bilanzstichtag hat die Gesellschaft 7.284.109 Stück (Vorjahr: 7.284.109 Stück) eigene Aktien gehalten.

Eigene Anteile kürzen das Eigenkapital und sind nicht dividendenberechtigt.

40. Nicht beherrschende Anteile

Die nicht beherrschenden Anteile haben sich wie folgt entwickelt:

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T€ 1&1 AG /​ Consumer Access (21,68

%)
IONOS Group SE/​ Business Applications (24,90

%)
Gesamt
01.01.2022 513.911 -58.165 455.746
Anteiliges Ergebnis 78.574 18.969 97.543
Anteiliges sonstiges Ergebnis 0 -1.410 -1.410
Anteilsmäßige Veränderungen 0 -2.234 -2.234
Sonstige EK Veränderungen 456 89 545
Ausschüttung -1.893 0 -1.893
31.12.2022 591.048 -42.751 548.298

Anteilsmäßige Veränderungen des Geschäftsjahres betreffen die Aufstockung der Anteile an der 1&1 AG sowie die Aufstockung der Anteile an der IONOS Group SE (vormals IONOS TopCo SE). Es wird auf die Anhangangabe 4 verwiesen.

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T€ 1&1 AG /​ Consumer Access (24,69

%)
IONOS Group SE/​ Business Applications (33,33

%)
Gesamt
01.01.2021 500.483 -108.333 392.150
Anteiliges Ergebnis 86.414 20.264 106.678
Anteiliges sonstiges Ergebnis 35 2.422 2.458
Sonstige EK Veränderungen 1.282 5.601 6.883
Ausschüttung -2.080 -962 -3.043
31.12.2021 513.911 -58.165 455.746

Die nachfolgenden Finanzinformationen umfassen in zusammengefasster Form Informationen zu Vermögenswerten, Verbindlichkeiten, Gewinn oder Verlust und Cashflows des Tochterunternehmens mit wesentlichen nicht beherrschenden Anteilen.

1&1 AG (Consumer Access)

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in Mio. € 2022 2021
Kurzfristige Vermögenswerte 1.855 1.899
Langfristige Vermögenswerte 5.402 5.165
Kurzfristige Schulden 550 656
Langfristige Schulden 1.128 1.189
Eigenkapital 5.580 5.219
Erlöse 3.964 3.910
Ergebnis vor Steuern 532 535
Steueraufwendungen -164 -165
Konzernergebnis 367 370
Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit 181 432
Nettozahlungen im Investitionsbereich -97 -351
Nettozahlungen im Finanzierungsbereich -83 -81

lONOS Group SE (Business Applications)

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in Mio. € 2022 2021
Kurzfristige Vermögenswerte 176 166
Langfristige Vermögenswerte 1.337 1.311
Kurzfristige Schulden 299 283
Langfristige Schulden 1.376 1.427
Eigenkapital -162 -233
Erlöse 1.293 1.103
Ergebnis vor Steuern 112 98
Steueraufwendungen -38 -36
Konzernergebnis 74 62
Nettozahlungen der betrieblichen Tätigkeit 188 201
Nettozahlungen im Investitionsbereich -111 -89
Nettozahlungen im Finanzierungsbereich -102 -170

41. Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten

Die folgende Tabelle weist die Buchwerte jeder Kategorie von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten für das Geschäftsjahr 2022 aus:

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T€ Bewertungskategorie nach IFRS 9 Buchwert per 31.12.2022 Fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgswirksam
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ac 40.523 40.523
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- Forderungen aus Finanzierungsleasing n/​a 47.684 0
- Übrige ac 412.544 412.544
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
- Zu fortgeführten Anschaffungskosten ac 42.370 42.370
- Fair Value erfolgswirksam fvtpl 64.201 0 64.201
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
- Zu fortgeführten Anschaffungskosten ac 10.386 10.386
- Fair Value erfolgswirksam fvtpl 335 0 335
Finanzielle Verbindlichkeiten 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen flac -565.813 -565.813
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten flac -2.155.499 -2.155.499
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- Leasingverbindlichkeit n/​a -646.954 0
- Fair Value erfolgswirksam fvtpl -38.656 0 -38.656
- Übrige flac -961.255 -961.255
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien:
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) ac 505.823 505.823
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) fvtpl 64.536 0 64.536
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) flac -3.682.567 -3.682.567
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) fvtpl -38.656 0 -38.656

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T€ Wertansatz nach IFRS 16 Fair Value per 31.12.2022
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 40.523
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- Forderungen aus Finanzierungsleasing 47.684 43.146
- Übrige 412.544
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
- Zu fortgeführten Anschaffungskosten 42.370
- Fair Value erfolgswirksam 64.201
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
- Zu fortgeführten Anschaffungskosten 10.386
- Fair Value erfolgswirksam
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -565.813
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -2.035.617
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- Leasingverbindlichkeit -646.954 -
- Fair Value erfolgswirksam -38.656
- Übrige -961.255
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien:
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) 505.823
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) 64.201
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) -3.562.685
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) -38.656

Für die einzelnen Kategorien von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 wurden im Geschäftsjahr 2022 folgende Nettoergebnisse ausgewiesen:

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Nettoergebnis nach Bewertungskategorien 2022

(in T€)
Nettogewinne und -Verluste aus der Folgebewertung
T€ Bewertungskategorie IFRS 9 aus Zinsen und Dividenden zum Fair Value Währungsumrechnung Wertberichtigung Nettoergebnis
--- --- --- --- --- --- ---
Finanzielle Vermögenswerte bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten ac 328 -- -169 -69.078 -68.920
Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert
- Erfolgsneutral fvoci 0 0 -- -- 0
- Erfolgswirksam fvtpl -5.858 -- -- -5.858
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten flac -25.132 -- -73 -- -25.204
Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert
- Erfolgswirksam fvtpl -2.462 -2.462
Gesamt -24.804 -8.320 -242 -69.078 -102.444

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte haben, bis auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Zusammenhang mit Finanzierungsleasing, überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

Beteiligungen und Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Für die übrigen sonstigen langfristigen Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben im Wesentlichen kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar. Gleiches gilt für kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Für die übrigen sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entspricht.

Bei den langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten handelt es sich um Kredite, die grundsätzlich jederzeit vorzeitig rückzahlbar sind. Zudem sind im Wesentlichen sowohl Basisverzinsung als auch Marge variabel ausgestaltet. Die Marge hängt von vordefinierten Kennzahlen der United Internet Gruppe ab. Aufgrund dieser Faktoren wird davon ausgegangen, dass der Buchwert der langfristigen Verbindlichkeiten annähernd dem beizulegenden Zeitwert entspricht. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Schuldscheindarlehen basiert zumindest teilweise auf nicht am Markt beobachtbaren Input-Parametern.

Forderungen und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Finanzierungsleasingverhältnissen weisen aufgrund des geänderten Zinsniveaus geringfügige Abweichungen zwischen Buchwert und beizulegendem Zeitwert auf.

Die bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Für die übrigen sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird unterstellt, dass ihr Buchwert dem beizulegenden Zeitwert entsprechen.

Die folgende Tabelle weist die Buchwerte jeder Kategorie von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten für das Geschäftsjahr 2021 aus:

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T€ Bewertungskategorie nach IFRS 9 Buchwert per 31.12.2021 Fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgsneutral
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ac 110.116 110.116
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- Forderungen aus Finanzierungsleasing n/​a 54.012
- Übrige ac 373.708 373.708
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
- Zu fortgeführten Anschaffungskosten ac 48.598 48.598
- Fair Value über das sonstige Ergebnis fvoci 0 0
- Fair Value erfolgswirksam fvtpl 70.394
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
- Zu fortgeführten Anschaffungskosten ac 11.617 11.617
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen flac -585.869 -585.869
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten flac -1.822.721 -1.822.721
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- Leasingverbindlichkeit n/​a 0
- Fair Value erfolgswirksam fvtpl -51.980
- Übrige flac -1.528.383 -1.528.383
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien:
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) ac 544.038 544.038
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit or Loss) fvoci 0 0
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) fvtpl 70.394
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) flac -3.936.974 -3.936.974
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) fvtpl -51.980

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T€ Fair Value erfolgswirksam Wertansatz nach IFRS 16
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- Forderungen aus Finanzierungsleasing 54.012
- Übrige
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
- Zu fortgeführten Anschaffungskosten
- Fair Value über das sonstige Ergebnis
- Fair Value erfolgswirksam 70.394
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
- Zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- Leasingverbindlichkeit 0
- Fair Value erfolgswirksam -51.980
- Übrige
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien:
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost)
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit or Loss)
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) 70.394
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost)
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) -51.980

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T€ Fair Value per 31.12.2021
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 110.116
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- Forderungen aus Finanzierungsleasing 51.040
- Übrige 373.708
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
- Zu fortgeführten Anschaffungskosten 48.598
- Fair Value über das sonstige Ergebnis 0
- Fair Value erfolgswirksam 70.394
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte
- Zu fortgeführten Anschaffungskosten 11.617
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -585.869
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -1.828.031
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
- Leasingverbindlichkeit -
- Fair Value erfolgswirksam -51.980
- Übrige -1.528.383
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien:
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) 544.038
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung (At Fair Value through Other Comprehensive Income without Recycling to Profit or Loss) 0
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) 70.394
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (At Amortized Cost) -3.942.284
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) -51.980

Für die einzelnen Kategorien von Finanzinstrumenten nach IFRS 9 wurden im Geschäftsjahr 2021 folgende Nettoergebnisse ausgewiesen:

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Nettoergebnis nach Bewertungskategorien 2021

(in T€)
Nettogewinne und -Verluste aus der Folgebewertung
T€ Bewertungskategorie IFRS 9 aus Zinsen und Dividenden zum Fair Value Währungsumrechnung Wertberichtigung Nettoergebnis
--- --- --- --- --- --- ---
Finanzielle Vermögenswerte bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten ac 492 - -2.519 -54.727 -56.754
Finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert
- Erfolgsneutral fvoci 0 0 - - 0
- Erfolgswirksam fvtpl 24.001 -- -- 24.001
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten flac -25.756 - -1.079 - -26.835
Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert
- Erfolgswirksam fvtpl -19.536 -19.536
Gesamt -25.264 4.465 -3.598 -54.727 -79.124

Der beizulegende Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten ist mit dem Betrag angegeben, zu dem das betreffende Instrument in einer gegenwärtigen Transaktion (ausgenommen erzwungene Veräußerung oder Liquidation) zwischen vertragswilligen Geschäftspartnern getauscht werden könnte.

Die zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte angewandten Methoden und Annahmen stellen sich wie folgt dar:

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Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten kommen hauptsächlich aufgrund der kurzen Laufzeiten dieser Instrumente ihrem Buchwert sehr nahe.
Langfristige festverzinsliche und variabel verzinsliche Forderungen /​ Darlehen werden vom Konzern basierend auf Parametern wie Zinssätzen, bestimmten länderspezifischen Risikofaktoren, Kreditwürdigkeit der einzelnen Kunden und den Risikocharakteristiken des finanzierten Projekts bewertet. Basierend auf dieser Bewertung werden Wertberichtigungen vorgenommen, um erwarteten Ausfällen dieser Forderungen Rechnung zu tragen. Zum 31. Dezember 2022 wie auch im Vorjahr unterschieden sich die Buchwerte dieser Forderungen, abzüglich der Wertberichtigungen, nicht wesentlich von ihren berechneten beizulegenden Zeitwerten.
Der beizulegende Zeitwert von Bankdarlehen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten finanziellen Verbindlichkeiten wird durch Diskontierung der künftigen Cashflows unter Verwendung von derzeit für Fremdkapital zu vergleichbaren Konditionen, Kreditrisiken und Restlaufzeiten verfügbaren Zinssätzen geschätzt.
Der Bewertung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden liegen geeignete Bewertungsverfahren zugrunde. Sofern verfügbar, werden Börsenpreise auf aktiven Märkten verwendet. Die Bewertung von Anteilen an nicht börsennotierten Unternehmen basiert im Wesentlichen auf Barwertmodellen. Für die Bewertung der Derivate sowie der bedingten Kaufpreisverbindlichkeiten werden vorwiegend Optionspreismodelle verwendet.

Hierarchie beizulegender Zeitwerte

Der Konzern verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren:

Stufe 1: Notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten

Stufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt, beobachtbar sind

Stufe 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden

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T€ zum 31.12.2022 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) 64.536 4.715 59.821
Derivate 64.536 4.715 59.821
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) -38.656 0
Kaufpreisverbindlichkeiten -38.219 -38.219
Derivate -437 -437

Während der Berichtsperiode gab es, wie im Vorjahr, keine Umbuchungen zwischen den Bewertungsstufen.

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T€ zum 31.12.2021 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) 70.394 5.233 65.161
Derivate 70.394 5.233 65.161
Finanzielle Verbindlichkeiten zum Fair Value erfolgswirksam (At Fair Value through Profit or Loss) -51.980 -51.980
Kaufpreisverbindlichkeiten -51.980 -51.980

Die wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren für die Fair Value-Bewertungen, die in Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie kategorisiert sind, sowie eine quantitative Sensitivitätsanalyse zum 31. Dezember 2022 sind nachfolgend dargestellt:

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31.12.2022 Bewertungsmethode Wesentlichen nicht beobachtbare Inputfaktoren berücksichtigt In der Bewertung Sensitivität des Inputfaktor auf den Fair Value
Fremdwährungs- Monte-Carlo Exitzeitpunkt von Warburg Pincus 0,1 Jahr 0,25 Jahr n.a.
basierte Derivate Simulation aus dem Business Application Segment
Volatilität 7,3 % +0,8 Mio. € n.a.
+ 1 % -1 %
+0,2 Mio. € -0,2 Mio. €
Ergebnisbasierte Black-Scholes Exitzeitpunkt von Warburg Pincus 0,1 Jahr 0,25 Jahr n.a.
Derivate Modell aus dem Business Application Segment
Volatilität 39,3 % -3,5 Mio. € n.a.
+ 1 % -1 %
-0,0 Mio. € +0,0 Mio. €
Bedingte Black-Scholes Exitzeitpunkt von Warburg Pincus 0,1 Jahr 0,25 Jahr n.a.
Kaufpreisverbindlichkeit Modell aus dem Business Application Segment
Volatilität 39,3 % -2,7 Mio. € n.a.
+ 1 % -1 %
-0,0 Mio. € +0,0 Mio. €

* Der Wert unterliegt keinen wesentlichen Schätzannahmen, bereits fällig.

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31.12.2021 Bewertungsmethode Wesentlichen nicht beobachtbare Inputfaktoren In der Bewertung berücksichtigt Sensitivität des Inputfaktor auf den Fair Value
Fremdwährungs- basierte Derivate Monte-Carlo Simulation Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment 0,5 Jahr 0,25 Jahr -0,25 Jahr
Volatilität 6,0 % +0,2 Mio. € -0,2 Mio. €
+ 1 % -1 %
+ 0,1 Mio. € -0,1 Mio. €
Ergebnisbasierte Derivate Black-Scholes Modell Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment 0,5 Jahr 0,25 Jahr -0,25 Jahr
Volatilität 36,58 % -2,3 Mio. € + 2,4 Mio. €
+ 1 % -1 %
-0,3 Mio. € +0,3 Mio. €
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit Black-Scholes Modell Exitzeitpunkt von Warburg Pincus aus dem Business Application Segment 0,5 Jahr 0,25 Jahr -0,25 Jahr
Volatilität 36,58 % -1,9 Mio. € + 1,8 Mio. €
+ 1 % -1 %
-0,2 Mio. € +0,2 Mio. €
Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit Modifiziertes Multiple EBITDA Wachstum * 23 % n/​a n/​a

Eine weitere zum Fair Value bewertete Kaufpreisverbindlichkeit ist bereits fällig. Hier ist nur die Auszahlung ausstehend. Daher wird auf eine Sensitivitätsanalyse verzichtet.

Überleitungsrechnung der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in Stufe 3:

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T€ Derivate Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit
Stand 1. Januar 2021 30.832 -32.735
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Neubewertung 24.001 -19.536
Zugang 16.867 0
Ausbuchung -1.306 291
Stand 31. Dezember 2021 70.394 -51.980
In den sonstigen Betrieblichen Aufwendungen erfasste Wertänderungen -22.268 -437
In den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasste Wertänderungen 12.866 8.884
In den Finanzaufwendungen erfasste Wertänderungen -19.188 -10.908
In den Finanzerträgen erfasste Wertänderungen 22.732 0
Ausbuchung 0 15.786
Stand 31. Dezember 2022 64.536 -38.656

42. Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Als nahe stehende Personen im Sinne von IAS 24 gelten Personen und Unternehmen, wenn eine der Parteien über die Möglichkeit verfügt, die andere Partei zu beherrschen oder einen maßgeblichen Einfluss auszuüben. Herr Ralph Dommermuth als wesentlicher Aktionär sowie die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der United Internet AG und deren nahen Familienangehörigen wurden als nahe stehende Personen eingestuft. Darüber hinaus werden Unternehmen, auf die die nahestehenden Personen einen beherrschenden Einfluss haben, als nahestehende Unternehmen qualifiziert.

Frau Claudia Borgas-Herold ist als Aufsichtsratmitglied am 22. August 2022 ausgeschieden, jedoch als Aufsichtsratsmitglied der IONOS Group SE weiterhin im Konzern vertreten. Darüber hinaus blieb der Kreis der nahe stehenden Personen im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 unverändert.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Geschäftsjahr 2022 außerdem in den Aufsichtsräten oder vergleichbaren Gremien folgender Unternehmen vertreten:

Phillip von Bismarck

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Keine weiteren Ämter

Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares

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Nürnberg Institut für Marktentscheidung e.V., Nürnberg (Vorsitzender)
Unicepta Holding GmbH, Köln (Vorsitzender des Beirats)

Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß

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Zeppelin GmbH, Friedrichshafen
Bayerische Beamten Lebensversicherung AG, München
BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen
Börsenverein des deutschen Buchhandels, Frankfurt am Main (seit Januar 2022)

Prof. Dr. Andreas Söffing

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Deutsche Oppenheim Family Office AG, Köln (stellv. Vorsitzender des Beirats)
Institut der Steuerberater Hessen e. V., Frankfurt (stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats)
Nemetschek SE, München
Nemetschek Innovationsstiftung, München (Vorsitzender des Vorstands)
Nemetschek Familienstiftung, München
Capella GmbH, Hamburg

Dr. Claudia Borgas-Herold

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1&1 AG, Montabaur
IONOS Holding SE, Montabaur
Tele Columbus AG, Berlin (bis März 2022)

Stefan Rasch

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Hallhuber GmbH, München (seit März 2022)

Die aktuellen Vergütungsregelungen für die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden zuletzt durch die Hauptversammlung vom 19. Mai 2022 durch § 13 der Satzung der United Internet AG erfasst.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält außer der Erstattung seiner baren Auslagen eine feste jährliche Vergütung in Höhe von € 30.000,00. Der Vorsitzende erhält € 120.000,00, der stellvertretende Vorsitzende erhält € 45.000,00.

Für die Tätigkeit im Prüfungs- und Risikoausschuss des Aufsichtsrats erhält der Vorsitzende des Prüfungs- und Risikoausschusses zusätzlich jährlich 65.000,00 €, jedes andere Mitglied des Prüfungs- und Risikoausschusses erhält zusätzlich jährlich 25.000,00 €. Die Gesellschaft hat die Mitglieder des Prüfungs- und Risikoausschusses bei der Wahrnehmung von notwendigen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu unterstützen und auch die dafür anfallenden Kosten in einem angemessenen Umfang zu übernehmen.

Ein Mitglied des Aufsichtsrats, das nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat oder dem Prüfungs- und Risikoausschuss angehört hat, erhält je angefangenem Monat eine zeitanteilig geringere Vergütung.

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats und jedes Mitglied des Prüfungs- und Risikoausschusses erhält darüber hinaus ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.500,00 € für jede Teilnahme an physisch stattfindenden Sitzungen des Aufsichtsrats bzw. des Prüfungs- und Risikoausschusses. Soweit Sitzungen des Aufsichtsrats bzw. des Prüfungs- und Risikoausschusses nicht physisch, sondern lediglich virtuell stattfinden (insbesondere, wenn eine Sitzung nur telefonisch oder nur per Videokonferenz stattfindet), so erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats bzw. des Prüfungs- und Risikoausschusses kein Sitzungsgeld, wenn die Sitzung nicht mehr als eine Stunde gedauert hat. Mitglieder, die nicht persönlich an physisch stattfindenden Sitzungen des Aufsichtsrats bzw. des Prüfungs- und Risikoausschusses teilnehmen (wie die zugeschaltete Teilnahme per Telefon oder per Videokonferenz), erhalten stets lediglich 25 % des Sitzungsgelds, wobei die Teilnahme allein durch die Abgabe einer Stimmrechtsbotschaft zu keinem Anspruch auf ein Sitzungsgeld führt.

Über die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats der United Internet AG gibt die folgende Aufstellung Aufschluss:

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2022 United Internet AG Tochtergesellschaften der United Internet AG
T€ Fix Sitzungsgeld Gesamt Fix Sitzungsgeld Gesamt
--- --- --- --- --- --- ---
Philipp von Bismarck 145 29 174 0 0 0
Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß 30 14 44 0 0 0
Dr. Claudia Borgas-Herold 20 5 25 67 5 72
Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares 45 15 60 0 0 0
Stefan Rasch 55 29 84 0 0 0
Prof. Dr. Andreas Söffing 95 30 125 0 0 0
390 122 512 67 5 72

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2022 Insgesamt
T€ Fix Sitzungsgeld Sonstiges * Gesamt
--- --- --- --- ---
Philipp von Bismarck 145 29 0 174
Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß 30 14 0 44
Dr. Claudia Borgas-Herold 87 10 0 97
Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares 45 15 60
Stefan Rasch 55 29 0 84
Prof. Dr. Andreas Söffing 95 30 125
457 127 0 584

* Umsatzsteuererstattung

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2021 United Internet AG Tochtergesellschaften der United Internet AG
T€ Fix Sitzungsgeld Gesamt Fix Sitzungsgeld Gesamt
--- --- --- --- --- --- ---
Kurt Dobitsch 13 1 14 105 15 120
Kai-Uwe Ricke 0 0 0 0 0 0
Philipp von Bismarck 35 6 41 0 0 0
Prof. Dr. Yasmin Mei- Yee Weiß 20 6 26 0 0 0
Dr. Claudia Borgas-Herold 20 6 26 69 7 76
Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares 21 6 27 0 0 0
Stefan Rasch 20 5 25 0 0 0
Prof. Dr. Andreas Söffing 32 5 37 0 0 0
Michael Scheeren 5 1 6 36 7 43
166 36 202 210 29 239

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2021 Insgesamt
T€ Fix Sitzungsgeld Gesamt
--- --- --- --- ---
Kurt Dobitsch 118 16 26 160
Kai-Uwe Ricke 0 0 0
Philipp von Bismarck 35 6 8 49
Prof. Dr. Yasmin Mei- Yee Weiß 20 6 5 31
Dr. Claudia Borgas-Herold 89 13 19 121
Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares 21 6 27
Stefan Rasch 20 5 4 29
Prof. Dr. Andreas Söffing 32 5 37
Michael Scheeren 41 8 10 59
376 65 513

Bezugsrechte und sonstige aktienbasierte Vergütungen für die Mitglieder des Aufsichtsrats existieren nicht.

Für die Festlegung der Vorstandsvergütung ist der Aufsichtsrat zuständig. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist leistungsorientiert. Sie enthält einen festen und einen variablen Bestandteil (Tantieme /​ Bonus). Für die feste Vergütung und die Tantieme wird ein Zieleinkommen festgelegt, das regelmäßig überprüft wird. Die letzte Überprüfung fand im Geschäftsjahr 2022 statt. Die feste Vergütung wird monatlich als Gehalt ausgezahlt. Die Höhe der Tantieme ist von der Erreichung bestimmter, zu Beginn des Geschäftsjahres fixierter finanzieller Ziele abhängig, die sich im Wesentlichen an Umsatz- und Ergebniszahlen orientieren. Für die Zielerreichung gilt in der Regel eine Bandbreite von 90 % bis 120 %. Unter 90 % Zielerreichung entfällt die Zahlung und bei 120 % Zielerreichung endet die Tantiemenzahlung. Eine nachträgliche Änderung der Erfolgsziele ist ausgeschlossen. Eine Mindesttantieme wird nicht garantiert. Die Auszahlung erfolgt nach der Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat.

Versorgungszusagen der Gesellschaft gegenüber den Vorständen bestehen nicht.

Über die Bezüge der Mitglieder des Vorstands gibt die folgende Aufstellung Aufschluss:

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2022 Fix Variabel Nebenleistungen Summe Fix, Variabel und Nebenleistungen Marktwert der in 2022 gewähren aktienbasierten Vergütungen *
Ralph Dommermuth 0 0 0 0 -
Martin Mildner 650 350 11 1.011 -
650 350 11 1.011 -

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2021 Fix Variabel Nebenleistungen Summe Fix, Variabel und Nebenleistungen Marktwert der in 2021 gewähren aktienbasierten Vergütungen *
Ralph Dommermuth 0 0 0 0 -
Martin Mildner 650 350 55 1.055 -
650 361 44 1.055 -

* Die aktienbasierten Vergütungen (sog. Stock Appreciation Rights) stellen Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung dar und werden über einen Zeitraum von insgesamt 6 Jahren ausbezahlt.

Die Gesamtbezüge des Vorstands im Sinne § 314 Abs. 1 Nr. 6 a und b HGB, d. h. inklusive der Marktwerte der aktienbasierten Vergütungen, beliefen im Geschäftsjahr auf 1.022 T€ (Vorjahr: 1.055 T€).

Die Gesamtbezüge des Vorstandes und des Aufsichtsrats ergeben sich wie folgt:

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2022 2021
Kurzfristig fällige Leistungen 1.534 1.257
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 0 0
Andere langfristig fällige Leistungen 0 0
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 0 0
Anteilsbasierte Vergütungen 2.354 2.636
3.888 3.893

Im Geschäftsjahr wurden dem Vorstand keine SARs gewährt. Den Mitgliedern des Vorstands wurden weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr Vorschüsse oder Kredite gewährt.

Die Anzahl der Aktien an der United Internet AG, die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats halten, ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

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Anteilseigentum 1. Januar 2022 31. Dezember 2022
Vorstand Direkt Indirekt Gesamt Direkt Indirekt Gesamt
Ralph Dommermuth 0 82.000.000 82.000.000 0 99.000.000 99.000.000
Martin Mildner 2 --- 2 15 --- 15
2 82.000.000 82.000.002 15 99.000.000 99.000.015
Aufsichtsrat Direkt Indirekt Gesamt Direkt Indirekt Gesamt
Kurt Dobitsch --- --- --- --- --- ---
Philipp von Bismarck --- --- --- --- --- ---
Prof. Dr. Yasmin Mei-Yee Weiß --- --- --- --- --- ---
Dr. Claudia Borgas-Herold --- --- --- --- --- ---
Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares --- --- --- --- --- ---
Stefan Rasch --- --- --- --- --- ---
Prof. Dr. Andreas Söffing --- --- --- --- --- ---
Michael Scheeren --- --- --- --- --- ---
--- --- --- --- --- ---

Darüber hinaus kann die United Internet Gruppe einen maßgeblichen Einfluss auf ihre assoziierten Unternehmen ausüben.

Geschäftsvorfälle mit nahe stehenden Unternehmen und Personen

Verkäufe an und Käufe von nahe stehende(n) Unternehmen und Personen erfolgen zu marktüblichen Konditionen. Die zum Geschäftsjahresende bestehenden offenen Salden sind unbesichert, unverzinslich und werden durch Barzahlung beglichen. Für Forderungen gegen oder Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehende(n) Unternehmen und Personen bestehen keine Garantien. Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen und Personen wurden im Geschäftsjahr 2022 und im Vorjahr nicht wertberichtigt. Ein Werthaltigkeitstest wird laufend durchgeführt. Dieser beinhaltet eine Beurteilung der Finanzlage des nahe stehenden Unternehmens oder der nahe stehenden Person sowie die Entwicklung des Markts, in dem diese(s) tätig ist.

Wie auch im Vorjahr sind die Geschäftsräume von United Internet in Montabaur und Karlsruhe zum Teil von Herrn Ralph Dommermuth, dem Vorstandsvorsitzenden und einem wesentlichen Aktionär der Gesellschaft, gemietet. Die entsprechenden Mietverträge weisen unterschiedliche Laufzeiten zwischen Anfang 2023 und Ende 2036 auf. Die daraus entstehenden Mietaufwendungen liegen auf ortsüblichem Niveau und beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 14.205 T€ (Vorjahr: 13.206 T€).

Frau Judith Dommermuth ist Aufsichtsratmitglied der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA In diesem Zusammenhang sind die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleisteten Sponsoringzahlungen an Borussia Dortmund in Höhe von 20.000 T€ als Geschäftsvorfall mit nahe stehenden Unternehmen zu klassifizieren.

Darüber hinaus werden Transaktionen mit folgenden Stiftungen als Transaktionen mit nahe Stehende Unternehmen klassifiziert:

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Ralph und Judit Dommermuth Stiftung
Stiftung United Internet for UNICEF
Internet Economy Foundation
Westerwelle Foundation

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 hat die Internet Economy Foundation gegenüber der United Internet AG 150 T€ berechnet. Weiterhin hat die Stiftung für United Internet for UNICEF 58 T€ gegenüber dem Konzern berechnet. Darüber hinaus haben keine weiteren Transaktionen stattgefunden.

In der folgenden Tabelle werden Nutzungsrechte im Zusammenhang mit nahe stehenden Unternehmen und Personen dargestellt.

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Anfangsbestand Zugang des Geschäftsjahres Abschreibung Buchwert
Nutzungsrechte 117.903 29.021 -11.868 135.056

In der folgenden Tabelle werden Leasingverbindlichkeiten im Zusammenhang mit nahe stehenden Unternehmen und Personen dargestellt.

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Anfangsbestand Zugang des Geschäftsjahres Tilgung/​Zinsen Buchwert
Leasingverbindlichkeiten 120.454 29.021 -11.785 137.689

Zum Stichtag bestehen fünf Darlehensverträge mit assoziierten Unternehmen mit einem Gesamtvolumen von 6.329 T€ (Vorjahr: 7.183 T€).

Die Darlehen haben Laufzeiten von einem bis acht Jahren. Die Tranchen sind jeweils fest verzinslich mit bis zu 11,75 % p.a.

In der folgenden Tabelle werden die ausstehenden Salden sowie die Gesamthöhe der Transaktionen mit assoziierten Unternehmen, nahstehenden Unternehmen und Personen im jeweiligen Geschäftsjahr dargestellt:

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Käufe /​ Dienstleistungen von nahe stehenden Unternehmen /​ Personen Verkäufe /​ Dienstleistungen an nahe stehende Unternehmen /​ Personen Verbindlichkeiten gegenüber nahe stehenden Unternehmen /​ Personen
T€ 2022 2021 2022 2021 2022 2021
--- --- --- --- --- --- ---
30.389 26.303 1.508 2.176 245 228

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Forderungen gegen nahe stehende Unternehmen /​ Personen Finanzerträge Finanzaufwendungen
T€ 2022 2021 2022 2021 2022 2021
--- --- --- --- --- --- ---
98 298 352 104 0 0

43. Zielsetzung und Methoden des Finanzrisikomanagements

Grundsätze des Risikomanagements

Die Systematik des in der United Internet Gruppe eingeführten Risikomanagementsystems orientiert sich am COSO-ERM-Framework und wird im Lagebericht ausführlich beschrieben.

Die Grundzüge der Finanzpolitik werden vom Vorstand festgelegt und vom Aufsichtsrat überwacht. Bestimmte Transaktionen bedürfen der vorherigen Zustimmung durch den Aufsichtsrat.

Die wesentlichen durch den Konzern verwendeten finanziellen Verbindlichkeiten umfassen Bankdarlehen, Schuldscheindarlehen und Kontokorrentkredite, Schulden aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten.

Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte, die unmittelbar aus seiner Geschäftstätigkeit resultieren. Sie umfassen im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie kurzfristige Einlagen.

Der Konzern verfügt zum Bilanzstichtag im Wesentlichen über originäre Finanzinstrumente.

Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, diese Risiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen. Dabei unterliegt der Konzern hinsichtlich ihrer Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und geplanten Transaktionen insbesondere Liquiditätsrisiken sowie Marktrisiken, die im Folgenden dargestellt werden.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass ein Unternehmen Schwierigkeiten bei der Erfüllung der Zahlungsverpflichtungen hat, die sich aus seinen finanziellen Verbindlichkeiten ergeben. Für United Internet besteht das Liquiditätsrisiko grundsätzlich und damit unverändert zum Vorjahr darin, dass der Konzern möglicherweise seinen laufenden finanziellen Verpflichtungen nicht fristgerecht nachkommen kann. Insbesondere vor dem Hintergrund des sich über die kommenden Jahre erstreckenden kostenintensiven Ausbaus des Mobilfunknetzes, wird neben einer kurzfristigen Liquiditätsvorschau auch eine längerfristige Finanzplanung vorgenommen, um jederzeit die Zahlungsfähigkeit sowie die finanzielle Flexibilität der UI Gruppe sicherstellen zu können. Wir gehen davon aus, die Investitionen in das Mobilfunknetz zum überwiegenden Teil aus der vorhandenen Liquidität sowie den zukünftigen Cashflows aus dem operativen Geschäft und Krediten bedienen zu können.

Durch den erwarteten positiven operativen Beitrag zur Liquidität sowie der zinsoptimierten Nutzung von eingeräumten Kreditlinien kann der Konzern die kontinuierliche Deckung des Finanzmittelbedarfs zu jeder Zeit sicherstellen. Die der Gesellschaft von Kreditinstituten eingeräumten Kreditzusagen und der bestehende Konsortialkreditrahmen bieten hierfür ausreichend Flexibilität. Zur Aufrechterhaltung der finanziellen Stabilität wird eine ausgewogene Finanzstruktur angestrebt, die sowohl die Diversifizierung von Finanzierungsinstrumenten als auch ein ausgeglichenes Fälligkeitenprofil vorsieht.

Im zentralen Liquiditäts-Management werden weltweit alle Zahlungsmittelbedarfe und -überschüsse ermittelt und gesteuert. Durch die täglich automatisierte Konzentration der Bankguthaben angebundener Konzerngesellschaften (Cash Pooling) steht der United Internet AG zu jeder Zeit der maßgebliche Anteil der in Euro denominierten Zahlungsmittel zur Verfügung. Der Konzern hat zur Steuerung der Bank- und Verrechnungskonten sowie zur Durchführung von Zahlungsvorgängen standardisierte Prozesse und Systeme etabliert.

Zum Stichtag verfügt die Gesellschaft über liquide Mittel von insgesamt 40,5 Mio. € (Vorjahr: 110,1 Mio. €) sowie freie Kreditlinien in Höhe von 360 Mio. € (Vorjahr: 835 Mio. €) und daher über eine mehr als ausreichende Liquiditätsreserve für das Geschäftsjahr 2022. Der Vorstand geht davon aus, dass bei Bedarf weitere Linien am Kapitalmarkt aufgenommen werden könnten, sollte dies erforderlich sein.

Die folgenden Tabellen zeigen alle zum 31. Dezember 2022 bzw. 31. Dezember 2021 vertraglich fixierten Zahlungen für Tilgungen, Rückzahlungen und Zinsen aus bilanzierten finanziellen Verbindlichkeiten:

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Buchwert zum
T€ 31.12.2022 2023 2024 2025 2026 > 2026
--- --- --- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.155.499 679.071 242.785 265.911 814.025 226.013
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 566.916 562.618 0 0 0 4.298
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 999.910 232.606 61.441 128.442 128.444 449.021
3.722.325 1.474.294 304.226 394.353 942.469 679.331
Leasingverbindlichkeiten 646.954 117.885 76.710 77.976 68.799 354.320
4.369.279 1.592.180 380.936 472.329 1.011.268 1.033.651

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T€ Gesamt
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.227.804
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 566.916
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 999.954
3.794.673
Leasingverbindlichkeiten 695.691
4.490.364

Die Zahlungen aus sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen Zahlungsverpflichtungen im Zusammenhang mit der 5G-Lizenzersteigerung in Höhe von 61,3 Mio.€ (Vorjahr: 61,3 Mio. €) sowie erwartete Zahlungen aus Derivaten in Höhe von 38,2 Mio. € (Vorjahr: 52,0 Mio. €) im Geschäftsjahr 2023. Die Zahlungen an den Bund haben keinen linearen Verlauf. In den Geschäftsjahren 2023 bis 2024 sowie im Geschäftsjahr 2030 werden Zahlungsmittelabflüsse in Höhe von jeweils 61,3 Mio. € (Vorjahr: 61,3 Mio. €) und in den Geschäftsjahren 2025 bis 2029 von jeweils 128 Mio. € (Vorjahr: 128 Mio. €) erwartet.

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Buchwert zum
T€ 31.12.2021 2022 2023 2024 2025 > 2025
--- --- --- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.822.721 710.979 160.171 233.979 258.286 483.538
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 585.869 583.571 0 0 0 2.476
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.065.143 242.094 61.442 61.444 128.446 578.227
3.473.733 1.536.644 221.613 295.423 386.732 1.064.241
Leasingverbindlichkeiten 515.220 102.172 71.726 63.136 54.258 251.574
3.988.953 1.638.816 293.338 358.559 440.990 1.315.815

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T€ Gesamt
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.846.953
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 586.047
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.071.653
3.504.653
Leasingverbindlichkeiten 542.866
4.047.518

Im Rahmen der Ermittlung der Zahlungsströme aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist die Unternehmensleitung davon ausgegangen, dass der momentan aus dem revolvierenden Konsortialkreditrahmen gezogene Betrag in Höhe von 550 Mio. € (Vorjahr: 250 Mio. €) bis zum Ende der Laufzeit (2025) konstant gezogen bleibt.

Zu den Zins- und Tilgungszahlungen bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wird auf Anhangangabe 31 verwiesen.

Bei der Gesellschaft besteht keine wesentliche Liquiditätsrisikokonzentration.

Marktrisiko

Die Aktivitäten von United Internet sind in erster Linie finanziellen Risiken aus der Änderung von Zinssätzen, Wechselkursen, Börsenkursen sowie dem Kredit- und Ausfallrisiko ausgesetzt.

Zinsrisiko

Zins(änderungs)risiko bezeichnet das Risiko, dass beizulegende Zeitwerte oder künftige Zinszahlungen auf bestehende und zukünftige Finanzverbindlichkeiten aufgrund von Änderungen von Marktzinssätzen schwanken.

Der Konzern ist grundsätzlich Zinsänderungsrisiken ausgesetzt, da zum Bilanzstichtag Teile der Finanzierungsinstrumente variabel verzinslich und mit unterschiedlichen Laufzeiten aufgenommen worden sind. Ein Zinsänderungsrisiko besteht für die Inanspruchnahmen unter dem revolvierenden Konsortialkredit und dem Konsortialkredit in Höhe von insgesamt 550 Mio. € (Vorjahr: 250 Mio. €).

Mit Hilfe der Liquiditätsplanung werden laufend verschiedene Anlagemöglichkeiten bzw. Möglichkeiten zur Rückführung überschüssiger Liquidität analysiert. Die Fälligkeitenstruktur wie auch die Höhe der variabel verzinslichen Finanzinstrumente der Gruppe werden regelmäßig überprüft und geeignete Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität und Steuerung der Zinsänderungsrisiken getroffen.

Marktzinsänderungen könnten sich auf das Zinsergebnis auswirken und gehen in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten ein. Zur Darstellung von Marktrisiken verwendet United Internet eine Sensitivitätsanalyse, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf das Ergebnis vor Steuern zeigt. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag bezogen werden. Eine Erhöhung bzw. Verringerung des Euribors um 1% hätte sich auf das Finanzergebnis des Geschäftsjahren um +6.734 T€ bzw. -1.084 ausgewirkt.

Aufgrund der aktuellen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank ist der für die United Internet Gruppe relevante EURIBOR Zinssatz zum Stichtag negativ. Aufwendungen aufgrund von Negativzinsen auf vorgehaltene Liquidität sind nicht entstanden. Der Konzern erwartet in absehbarer Zeit keine wesentliche Änderung in den Risikoaufschlägen. United Internet stuft das Zinsänderungsrisiko für die bestehenden variabel verzinslichen Finanzinstrumente derzeit als gering ein.

Für die übrigen verzinslichen Schulden kann das Zinsänderungsrisiko vernachlässigt werden. Zum Stichtag bestanden keine externen Zinssicherungsgeschäfte.

Währungsrisiko

Währungsrisiko ist das Risiko, dass beizulegende Zeitwerte oder künftige Cashflows von Finanzinstrumenten aufgrund von Änderungen der Wechselkurse schwanken. Die Konzernunternehmen sind vor allem Wechselkursrisiken aus ihrer Geschäftstätigkeit (wenn Umsatzerlöse und /​ oder Aufwendungen auf eine von der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft abweichende Währung lauten) ausgesetzt. Zur Absicherung solcher Fremdwährungsrisiken ist United Internet bestrebt ein Gleichgewicht zwischen den Ein- und Auszahlungen in nicht funktionaler Währung herzustellen (sogenanntes Natural-Hedging). Fremdwährungsrisiken, die die Cashflows nicht beeinflussen (d. h. die Risiken, die aus der Umrechnung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ausländischer Unternehmenseinheiten resultieren), bleiben grundsätzlich ungesichert. Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzernunternehmen ihre Aktivitäten überwiegend in ihrer jeweiligen funktionalen Währung ab. Deshalb wird das Währungskursrisiko aus der laufenden operativen Tätigkeit, wie bereits im Vorjahr, als gering eingeschätzt. Im Berichtszeitraum lagen keine die Cashflows wesentlich beeinflussenden Währungsrisiken vor. Zum Stichtag bestanden keine externen Währungssicherungsgeschäfte.

Die Währungsrisiken aus den zum Bilanzstichtag bestehenden originären Finanzinstrumenten, welche in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung und monetärer Art sind, wurden von der Gesellschaft bewertet. Aus dieser Analyse ergaben sich keine wesentlichen Währungsrisiken.

Börsenkursrisiko (Bewertungsrisiko)

Der United Internet Konzern erfasst finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) wie folgt:

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Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung oder
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Abhängig von der Bewertungskategorie und der Kursentwicklung von börsennotierten Beteiligungen können sich ergebnisneutrale Eigenkapitaländerungen oder Erträge und Aufwendungen ergeben.

Zum Stichtag gab es keine börsennotierte Eigenkapitalinstrumente.

Kredit- und Ausfallrisiko

Der Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit einem Ausfallrisiko ausgesetzt. Zur Reduzierung von Ausfallrisiken ist ein aufwendiges auch bereits präventiv wirkendes Fraud-Management-System etabliert worden, das permanent weiterentwickelt wird. Die Außenstände werden bereichsbezogen, also dezentral, fortlaufend überwacht. Nicht vermeidbaren Ausfallrisiken wird mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.

Hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen besteht das maximale Kreditrisiko im Bruttobetrag der bilanzierten Forderung vor Wertberichtigungen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die zum Bilanzstichtag nicht wertgemindert sind, werden in der Anhangangabe 19 nach Zeitbändern, in denen sie überfällig sind, gegliedert.

Bezugnehmend auf mögliche Risiken in Verbindung mit der Corona-Pandemie wird auf Anhangangabe 3 verwiesen.

Internes Ratingsystem

Grundsätzlich wird ein vorvertraglicher Fraud-Check durchgeführt sowie das Forderungsmanagement unter Inanspruchnahme von Inkassobüros abgewickelt. Darüber hinaus wird für das Media-Sales-Geschäft eine vorvertragliche Überprüfung der Bonität des Vertragspartners durchgeführt.

Bei der Gesellschaft bestehen keine wesentlichen Kreditrisikokonzentrationen.

Risiken aus Financial Covenants

Die bestehenden Kredite der United Internet AG sind an sogenannte Financial Covenants (Kreditauflagen) gebunden. Die Verletzung einer bestimmten Nettoschulden-zu-EBITDA-Relation könnte dazu führen, dass die einzelnen Kreditgeber die mit der Gesellschaft ausstehenden Darlehen kündigen können. Angesicht der derzeit geringen Relation von Nettoschulden-zu-EBITDA von United Internet wird die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering eingeschätzt. Die Einhaltung der Kreditauflagen wird vom Vorstand der Gesellschaft fortlaufend überwacht und war ganzjährig gegeben.

Kapitalsteuerung

Die United Internet AG unterliegt über die aktienrechtlichen Bestimmungen hinaus keinen weitergehenden satzungsmäßigen oder vertraglichen Verpflichtungen zum Kapitalerhalt. Die im Rahmen der Unternehmenssteuerung von der Gesellschaft herangezogenen Finanzkennzahlen sind überwiegend erfolgsorientiert. Ziele, Methoden und Prozesse des Kapitalmanagements sind den erfolgsorientierten Finanzkennzahlen untergeordnet.

Zur Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann die Gesellschaft Anpassungen der Dividendenzahlungen an die Anteilseigner oder eine Kapitalrückzahlung an die Anteilseigner vornehmen, eigene Anteile erwerben und bei Bedarf wieder platzieren oder auch neue Anteile ausgeben. Es wird diesbezüglich auf die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen. Zum 31. Dezember 2022 bzw. 31. Dezember 2021 wurden keine Änderungen der Ziele, Richtlinien und Verfahren vorgenommen.

44. Erfolgsunsicherheiten, Eventualschulden und andere Verpflichtungen

Eventualschulden

Eventualschulden stellen eine mögliche Verpflichtung dar, deren Existenz vom Eintreten einer oder mehrerer unsicherer zukünftiger Ereignisse abhängt, oder eine gegenwärtige Verpflichtung, deren Zahlung nicht wahrscheinlich ist oder die Höhe der Verpflichtung nicht ausreichend verlässlich geschätzt werden kann.

In den Vorjahren haben Vorleister Ansprüche im niedrigen dreistelligen Millionenbereich angemeldet. (im Rahmen der internen Klassifizierung sind Beträge bis zu 333 Mio. € als niedriger dreistelliger Millionenbetrag definiert, die angemeldeten Ansprüche übersteigen diesen Betrag auch in Summe nicht). Zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2022 sieht die United Internet AG die Ansprüche der jeweiligen Gegenpartei als unbegründet an und hält für diese Eventualschulden einen Ressourcenabfluss für nicht wahrscheinlich.

Rechtsstreitigkeiten

Bei den Rechtsstreitigkeiten handelt es sich im Wesentlichen um diverse Rechtsstreitigkeiten der Tochtergesellschaften des Konzerns.

Für etwaige Verpflichtungen aus diesen Rechtsstreitigkeiten wurden Rückstellungen für Prozessrisiken gebildet (siehe Anhangangabe 33).

Garantien

Der Konzern hat zum Bilanzstichtag keine Garantien abgegeben.

Haftungsverhältnisse und sonstige Verpflichtungen

Im Hinblick auf den Gesellschaften der United Internet Gruppe von einer Bank gewährten Kreditrahmen besteht gesamtschuldnerische Mithaftung der Gesellschaft. Zum Bilanzstichtag wurde der Kreditrahmen nur durch Avale in Anspruch genommen.

Darüber hinaus sind dem Vorstand keine Tatsachen bekannt, die eine materielle nachteilige Auswirkung auf die Geschäftstätigkeit, auf die finanziellen Umstände oder auf das Geschäftsergebnis der Gesellschaft haben könnten.

45. Angaben zu Leasingverhältnissen und sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Konzern als Leasingnehmer

Die Verpflichtungen umfassen im Wesentlichen Verpflichtungen für Miete für Netzinfrastruktur inklusive Teilnehmeranschlussleitungen, Gebäude, technische Anlagen und Fahrzeuge.

Hinsichtlich der Mehrzahl der Mietverträge bestehen Optionen auf Verlängerung der Vertragsverhältnisse. Die Konditionen dieser Verlängerungsoptionen sind frei verhandelbar oder identisch mit den derzeit geltenden Konditionen. Die Gesellschaft beabsichtigt derzeit, alle wesentlichen Verlängerungsoptionen in Anspruch zu nehmen. Die Gesellschaft beabsichtigt nicht, wesentliche Kündigungsoptionen auszuüben.

Im Geschäftsjahr sind folgende Aufwendungen aus Leasingverhältnissen angefallen:

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T€ 2022 2021
Abschreibungen auf Nutzungsrechte
- Grundstücke und Bauten 46.647 42.720
- Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.903 2.055
- Netzinfrastruktur 60.118 56.300
- Lizenzen 1.591 1.591
Summe Abschreibungen auf Nutzungsrechte 110.259 102.666
Zinsaufwendungen aus Leasing-Verbindlichkeiten 11.907 8.473
Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse 698 997
Aufwand für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert 3.935 3.136

Zum 31. Dezember 2022 ergeben sich folgende Buchwerte der Nutzungsrechte nach Klassen zugrunde liegender Vermögenswerte:

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T€ Buchwert zum 31.12.2022 Buchwert zum 31.12.2021
Grundstücke und Bauten 372.513 298.655
Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.563 2.836
Netzinfrastruktur 261.161 199.118
Lizenzen 4.773 6.364

Zum 31. Dezember 2022 bestehende Leasingverpflichtungen haben folgende Laufzeiten:

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T€ 31.12.2022 31.12.2021
Bis 1 Jahr 109.744 102.172
1 bis 5 Jahre 261.034 223.354
Über 5 Jahre 276.175 189.694
Gesamt 646.954 515.220

Zum 31. Dezember 2022 haben sich die Leasingverpflichtungen wie folgt entwickelt:

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T€ 31.12.2022 31.12.2021
Stand 1. Januar 515.220 473.828
Zugänge 269.703 147.806
Zinseffekt 11.907 8.473
Auszahlungen -124.395 -105.630
Abgänge -25.481 -9.258
Stand 31. Dezember 646.954 515.220
davon kurzfristig 109.744 102.172
davon langfristig 537.210 413.048

Die Auszahlung aufgrund der Leasingverpflichtungen werden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

Für weitere Informationen wird auf die Erläuterungen unter 2.3 sowie Anhangangabe 43 verwiesen.

Konzern als Leasinggeber

Finanzierungs-Leasingverhältnisse

Der Konzern tritt über die 1&1 Versatel Gruppe als Leasinggeber von Finanzierungs-Leasingverhältnissen auf. Die Forderungen aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen werden unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Die Überleitung der Bruttoinvestitionen der Leasingverhältnisse auf den Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen sowie deren Fälligkeiten stellen sich wie folgt dar:

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T€ 31.12.2022 31.12.2021
Bruttoinvestitionen
(davon nicht garantierte Restwerte)
davon fällig bis 1 Jahr 6.793 6.805
davon fällig in 1-5 Jahren 23.546 25.341
davon fällig nach über 5 Jahren 19.336 23.943
Noch nicht realisierter Finanzertrag -3.992 -5.049
Nettoinvestitionen 45.683 51.040
Kumulierte Wertminderungen 0 0
Forderungen aus Umsatzsteuer und sonstigen 2.001 2.972
Buchwert der Forderungen aus Finanzierungsleasing 47.684 54.012
davon Barwert der nicht garantierten Restwerte 0 0
Barwert der ausstehenden Mindestleasingzahlungen 45.683 51.040
davon fällig bis 1 Jahr 6.686 6.697
davon fällig in 1-5 Jahren 21.991 23.441
davon fällig nach über 5 Jahren 17.006 20.902

Den Forderungen aus Finanzierungsleasing liegen ausschließlich Verträge über die Nutzung und Bereitstellung von Dark Fibre-Leitungen zugrunde.

Im Geschäftsjahr 2022 sind kein neuen Finanzierungsleasing-Verträge über die Zurverfügungstellung von Faserpaaren abgeschlossen worden (Vorjahr: 3,0 Mio. €). Diese sind im Vorjahr in den Bruttoinvestitionen abzüglich der noch nicht realisierten Finanzerträge erfasst. Die Laufzeiten betragen zwischen 15 und 29 Jahre.

Operating Leasing-Verhältnisse

Die 1&1 Versatel ist Leasinggeber im Rahmen von Operating Leasing-Verhältnissen. Bei den zugrunde liegenden Verträgen handelt es sich im Wesentlichen um die Vermietung von Glasfaserpaaren. Die Verträge enthalten keine Restwertgarantien oder variablen Leasing-Zahlungen. Aufgrund der strategischen Bedeutung der vermieteten Glasfaserpaare für die jeweiligen Leasingnehmer wird das Restwertrisiko als eher gering eingeschätzt.

Der Gesamtertrag aus Operating Leasing-Verhältnissen belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 43.779 T€ (Vorjahr 46.682 T€). Diese entfallen vollständig auf fixe Leasingzahlungen.

Die Fälligkeitsanalyse der Leasingzahlungen aus Operating Leasing-Verhältnissen kann der folgenden Tabelle entnommen werden:

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Fälligkeiten

in TEUR
31.12.2022 31.12.2021
Bis 1 Jahr 29.085 39.192
1 bis 2 Jahre 23.384 26.123
2 bis 3 Jahre 19.883 20.705
3 bis 4 Jahre 17.222 17.319
4 bis 5 Jahre 16.618 14.872
Über 5 Jahre 35.168 45.082
141.360 163.293

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die wesentlichen sonstigen finanziellen Verpflichtungen werden nachfolgend beschrieben:

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31. Dezember 2022

T€
kurzfristig langfristig
nicht bilanzierte Leasingverpflichtungen 2.671 1.868
Liefer- und Leistungsbeziehungen 53.298 148.030
davon aus Werbeverträgen 19.595 31.143
Gesamt * 55.969 149.899

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31. Dezember 2021

T€
kurzfristig langfristig
nicht bilanzierte Leasingverpflichtungen 3.198 0
Liefer- und Leistungsbeziehungen 29.342 102.212
davon aus Werbeverträgen 20.238 65.563
Gesamt * 32.540 102.212

Der Konzern nimmt die im Standard IFRS 16 vorgesehenen Befreiungen für Leasingverträge, deren Laufzeit innerhalb von 12 Monaten ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung endet sowie die Befreiung für Leasingverträge, bei denen der zugrundeliegende Vermögenswert von geringem Wert ist, in Anspruch. Die Leasingverpflichtungen, die durch diese Anwendungserleichterungen nicht in der Bilanz angesetzt wurden, betrugen zum 31. Dezember 2022 4.539 T€ (Vorjahr: 3.198 T€).

Die United Internet Tochter 1&1 AG hat im Rahmen der MBA MVNO Vereinbarung mit Telefónica verbindlich für die Laufzeit des Vertrages bis Juni 2025 Netzkapazität bestehend aus Datenvolumen sowie Voice- und SMS-Kontingenten erworben. Die abzunehmende Kapazität unter der MBA MVNO Vereinbarung beträgt 20 % bis 30 % der genutzten Kapazität des Telefónica Netzes. Mit dem Abschluss der National Roaming Vereinbarung ist die 1&1 in der Lage, die erworbenen Kontingente quartalsweise in einem bestimmten Umfang zu reduzieren oder zu erhöhen. Die Zahlungen für die Dienstleistungskomponenten des Vertrages belaufen sich jährlich auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Ein genauer Betrag kann nicht bestimmt werden, da die Zahlungen abhängig von verschiedenen vertraglichen Variablen sowie der künftigen Reduzierung oder Erhöhung der Kapazitäten sind.

Die United Internet Tochter 1&1 AG hat am 5. September 2019 eine Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) über den Bau von Mobilfunkstandorten in sogenannten "weißen Flecken" geschlossen. Die 1&1 ist hiernach zu einer Investition von insgesamt 50 Mio. € verpflichtet. Damit hilft 1&1 bestehende Versorgungslücken zu schließen und leistet mit dem Bau der Antennenstandorte einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung in ländlichen Regionen. Diese Verpflichtungen sind in den oben aufgeführten anderen sonstigen Verpflichtungen nicht enthalten, da diese einen zinsähnlicher Charakter aufweisen.

46. Kapitalflussrechnung

In den Nettoeinnahmen der betrieblichen Tätigkeit sind im Geschäftsjahr 2022 Zinsauszahlungen in Höhe von 18,3 Mio. € (Vorjahr: 19.2 Mio. €) und Zinseinzahlungen in Höhe von 2 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) enthalten. Die Auszahlungen des Geschäftsjahres 2022 für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 287,5 Mio. € (Vorjahr: 377,1 Mio. €) und die Einzahlungen für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag auf 22,8 Mio. € (Vorjahr: 56,9 Mio. €).

In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sind keine Beträge (Vorjahr: 2.764 T€) bedingt verfügbar.

Überleitungsrechnung der bilanziellen Veränderung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten:

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01.01.2022 Bare Transaktionen Unbare Transaktionen
Buchwerte Tilgung Zinszahlungen Aufnahmen von Verbindlichkeiten Zinsaufwendungen Umbuchungen und sonstige Veränderungen
--- --- --- --- --- --- ---
Langfristige Kreditverbindlichkeiten 1.497,2 0,0 300,0 -298,4
Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten 325,4 -367,5 -18,3 400,3 18,5 298,4
Leasingverbindlichkeiten 515,2 -124,4 0,0 244,2 11,9 0,0
Frequenzverbindlichkeiten 886,3 -61,3 0,0 6,5 -6,5
Summe Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten 3.224,1 -553,2 -18,3 944,5 36,9 -6,5

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31.12.2022
Buchwerte
--- ---
Langfristige Kreditverbindlichkeiten 1.498,8
Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten 656,7
Leasingverbindlichkeiten 646,92
Frequenzverbindlichkeiten 825,0
Summe Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten 3.627,4

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01.01.2021 Bare Transaktionen Unbare Transaktionen 31.12.2021
Erwerbe Umbuchungen
--- --- --- --- --- ---
Langfristige Kreditverbindlichkeiten 1.095,6 719,10 -317,50 1.497,2
Kurzfristige Kreditverbindlichkeiten 370,4 -370,40 7,86 317,50 325,4
Leasingverbindlichkeiten 473,8 -105,63 147,02 515,2
Frequenzverbindlichkeiten 947,6 -61,30 886,3
Summe Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten 2.887,4 181,8 154,9 0,0 3.224,1

Die Ersterfassung des 5G-Funkspektrums im Geschäftsjahr 2019 erfolgte vor dem Hintergrund der Stundungs- und Ratenzahlung mit dem Bund bilanzverlängernd und somit zahlungsmittelneutral. Die Bilanzierung von Leasingverhältnissen erfolgte bei Ersterfassung grundsätzlich zahlungsmittelneutral. Laufende Zahlungen beinhalten Zins- und Tilgungskomponenten. Letztere werden im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

Die Zahlungsströme im Zusammenhang mit der Veränderung der übrigen sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 123,5 Mio. € sind im Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit erfasst.

47. Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB und § 264b HGB

Die folgenden Tochtergesellschaften der United Internet AG nehmen Befreiungen gemäß § 264 Abs. 3

HGB in Anspruch:

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1&1 De-Mail GmbH, Montabaur
1&1 Energy GmbH, Montabaur
1&1 Mail & Media Development & Technology GmbH, Montabaur
1&1 Mail & Media Service GmbH, Montabaur
1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur
1&1 Versatel GmbH, Düsseldorf
A 1 Marketing, Kommunikation und neue Medien GmbH, Montabaur
United Internet Corporate Holding SE, Montabaur
United Internet Corporate Services GmbH, Montabaur
United Internet Investments Holding AG & Co. KG, Montabaur
United Internet Management Holding SE, Montabaur
United Internet Media GmbH, Montabaur
United Internet Service SE, MontabaurUnited Internet Sourcing & Apprenticeship GmbH, Montabaur

48. Aufstellung des Anteilsbesitzes des United Internet AG-Konzerns gemäß § 313 Abs. 2 HGB

Der Konzern umfasst zum 31. Dezember 2022 folgende Gesellschaften, an denen die United Internet AG unmittelbar oder mittelbar mehrheitlich (entsprechend den in Klammern angegebenen Anteilen am Kapital) beteiligt ist. Der Anteil am Kapital entspricht, soweit nicht anderslautend beschrieben, dem Anteil der Stimmrechte:

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1&1 Mail & Media Applications SE, Montabaur (100,0 %)―

1&1 Mail & Media Development & Technology GmbH, Montabaur (100,0 %)

1&1 Mail & Media GmbH, Montabaur (100,0 %)

1&1 De-Mail GmbH, Montabaur (100,0 %)
1&1 Energy GmbH, Montabaur (100,0 %)
1&1 Mail & Media Inc., Philadelphia /​ USA (100,0 %)

1&1 Mail & Media Service GmbH, Montabaur (100,0 %)

UIM United Internet Media Austria GmbH, Wien /​ Österreich (100,0 %)

United Internet Media GmbH, Montabaur (100,0 %)

1&1 Versatel GmbH, Düsseldorf (100,0 %)―

1&1 Versatel Deutschland GmbH, Düsseldorf (100,0 %)

TROPOLYS Service GmbH, Düsseldorf (100,0 %)
TROPOLYS Netz GmbH, Düsseldorf (100,0 %)
Versatel Immobilien Verwaltungs GmbH, Düsseldorf (100,0 %)

1&1 AG, Montabaur (78,32 %)―

1&1 Telecommunication SE, Montabaur (100,0 %)

1&1 Logistik GmbH, Montabaur (100,0 %)

1&1 Telecom Holding GmbH, Montabaur (100,0 %)

1&1 Telecom GmbH, Montabaur (100,0 %)

1&1 Telecom Sales GmbH, Montabaur (100,0 %)

1&1 Telecom Service Montabaur GmbH, Montabaur (100,0 %)

1&1 Telecom Service Zweibrücken GmbH, Zweibrücken (100,0 %)

Blitz 17-665 SE, Maintal (100,0 %)

Blitz 17-666 SE, Maintal (100,0 %)

CA BG AlphaPi AG, Wien /​ Österreich (100,0 %)

Drillisch Logistik GmbH, Maintal (100,0 %)

Drillisch Online GmbH, Maintal (100,0 %)

1&1 Mobilfunk GmbH (vormals Drillisch Netz AG), Düsseldorf (100,0 %)

IQ-optimize Software AG, Maintal (100,0 %)

IONOS Group SE (vormals IONOS TopCo SE), Montabaur (75,10 %)―

IONOS Holding SE (vormals 1&1 IONOS Holding SE), Montabaur (100,0 %)

STRATO AG, Berlin (100,0 %)

Cronon GmbH, Berlin (100,0 %)
STRATO Customer Service GmbH, Berlin (100,0 %)

IONOS SE (vormals 1&1 IONOS SE), Montabaur (100,0 %)

1&1 Internet Development SRL, Bukarest /​ Rumänien (100,0 %)
IONOS Inc. (vormals 1&1 IONOS Inc.), Philadelphia /​ USA (100,0 %)
Al Media USA LLC, Philadelphia /​ USA (100,0 %)
1&1 Cardgate LLC, Philadelphia /​ USA (100,0 %)

IONOS Cloud Inc. (vormals 1&1 IONOS Cloud Inc.), Newark /​ USA (100,0 %)

IONOS Datacenter SAS (vormals 1&1 IONOS Datacenter SAS), Niederlauterbach /​ Frankreich (100,0 %)

IONOS Cloud S.L.U. (1&1 IONOS España S.L.U.), Madrid /​ Spanien (100,0 %)

IONOS Cloud Ltd. (vormals 1&1 IONOS Ltd.), Gloucester /​ Großbritannien (100,0 %)

IONOS (Philippines) Inc. (vormals:1&1 IONOS (Philippines) Inc.), Cebu City /​ Philippinen (100,0 %)

IONOS S.A.R.L. (vormals 1&1 IONOS S.A.R.L.), Saargemünd /​ Frankreich (100,0 %)

IONOS Service GmbH (vormals 1&1 IONOS Service GmbH), Montabaur (100,0 %)

IONOS Cloud Holdings Ltd. (vormals 1&1 IONOS UK Holdings Ltd.), Gloucester /​ Großbritannien (100,0 %)

Fasthosts Internet Ltd., Gloucester /​ Großbritannien (100,0 %)

Arsys Internet S.L.U., Logroño /​ Spanien (100,0 %)

Arsys Internet E.U.R.L., Perpignan /​ Frankreich (100,0 %)
Tesys Internet S.L.U., Logroño /​ Spanien (100,0 %)

home.pl S.A., Stettin /​ Polen (100,0 %)

AZ.pl Sp. z o.o., Stettin /​ Polen (100,0 %)
HBS Cloud Sp. z o.o., Stettin /​ Polen (100,0 %)
premium.pl Sp. z o.o., Stettin /​ Polen (75,0 %)

Immobilienverwaltung AB GmbH, Montabaur (100,0 %)

Immobilienverwaltung NMH GmbH in Liquidation, Montabaur (100,0 %)

InterNetX Holding GmbH, Regensburg (100,00 %)―

InterNetX GmbH, Regensburg (100,0 %)

Domain Robot Enterprises Inc., Vancouver /​ Kanada (100 %)
InterNetX, Corp., Miami /​ USA (100,0 %)
PSI-USA, Inc., Las Vegas /​ USA (100,0 %)
Schlund Technologies GmbH, Regensburg (100,0 %)

Sedo GmbH, Köln (100,0 %)

DomCollect International GmbH, Montabaur (100,0 %)
Sedo.com LLC, Cambridge /​ USA (100,0 %)

united-domains AG, Starnberg (100,0 %)

United Domains Inc. in Liquidation, Cambridge /​ USA (100,0 %)
united-domains Reselling GmbH, Starnberg (100,0 %)

we22 GmbH (vormals we22 AG), Köln (100,0 %)―

we22 Solutions GmbH (vormals we22 AG), Berlin (100,0 %)

CM4all GmbH, Köln (100,0 %)

Content Management Support GmbH in Liquidation, Köln (100,0 %)
Content Management Inc., USA (100,0 %)

World4You Internet Services GmbH, Linz /​ Österreich (100,0 %)

Sonstige:

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CA BG AlphaRho AG, Wien /​ Österreich (100,0 %)

United Internet Corporate Holding SE, Montabaur (100,0 %)

United Internet Corporate Services GmbH, Montabaur (100,0 %)

A 1 Marketing Kommunikation und neue Medien GmbH, Montabaur (100,0 %)

United Internet Investments Holding AG & Co. KG, Montabaur (100,0 %)

United Internet Management Holding SE, Montabaur (100,0 %)

United Internet Service SE, Montabaur (100,0 %)

United Internet Sourcing & Apprenticeship GmbH, Montabaur (100,0 %)

Assoziierte Unternehmen

Beteiligungen, auf deren Finanz- und Geschäftspolitik der Konzern einen maßgeblichen Einfluss ausüben kann, werden als assoziierte Unternehmen gemäß IAS 28 nach der Equity-Methode bilanziert und bestehen aus folgenden wesentlichen Gesellschaften:

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DomainsBot S.r.l, Rom /​ Italien (49,0 %)

DomainsBot Inc., Dover /​ USA (100,0 %)

Intellectual Property Management Company Inc., Dover /​ USA (49,0 %)

Kublai GmbH, Frankfurt am Main (40,0%)

Tele Columbus AG, Berlin (95,00 %)

rankingCoach International GmbH, Köln (31,52 %)

Open-Xchange AG, Köln (25,39 %)

Stackable GmbH, Pinneberg (25,1 %)

uberall GmbH, Berlin (25,1 %)

AWIN AG, Berlin (20,0 %)

Sonstige Beteiligungen

Beteiligungen, auf deren Finanz- und Geschäftspolitik der Konzern keinen maßgeblichen Einfluss ausüben kann (< 20 % der Stimmrechte), fallen als Finanzinstrumente grundsätzlich in den Anwendungsbereich von IFRS 9 und werden als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente ohne Umgliederung kumulierter Gewinne und Verluste bei Ausbuchung) eingestuft:

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MMC Investments Holding Company Ltd., Port Louis /​ Mauritius in Liquidation (11,36 %)
Worcester Six Management Company Ltd., Birmingham /​ United Kingdom (5,23 %)
High-Tech Gründerfonds III GmbH & Co. KG, Bonn (0,95 %)
Growth Brands Opportunity Group LLC (< 20,00 %)

Änderungen in der berichtenden Unternehmenseinheit

Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2022 erworben:

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1&1 Towers GmbH, Düsseldorf (100,0 %)
Growth Brands Opportunity Group LLC (< 20,00 %)

Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2022 gegründet:

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kein Vorgang

Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2022 umgewandelt:

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we22 GmbH (vormals we22 Aktiengesellschaft), Köln (100,0 %)

Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2022 umfirmiert:

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1&1 Towers GmbH (Vormals Rheinsee 911. V V GmbH), Düsseldorf (100,00 %)

Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2021 auf eine bereits bestehende Konzerngesellschaft verschmolzen:

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kein Vorgang

Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2022 veräußert:

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POSpulse GmbH, Berlin (1,49 %)

Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr 2022 liquidiert:

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Immobiliengesellschaft NMH, Montabaur (100,0 %)

49. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Börsengang der Konzerntochter IONOS Group SE

Am 17. Januar 2023 hat die IONOS Group SE im Rahmen einer "Intention to Float" (ITF) gemeinsam mit ihren Aktionären United Internet (75,1 %) und WP XII Venture Holdings II SCSp (24,9 %), ein mit Warburg Pincus verbundenes Unternehmen (zusammen "Warburg Pincus"), offiziell konkrete Pläne für einen Börsengang (IPO) von IONOS bekannt gegeben. Die Aktien sollen, unter Berücksichtigung des Marktumfelds, im 1. Quartal 2023 im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) notiert werden.

Am 27. Januar 2023 haben United Internet und Warburg Pincus per Ad-hoc-Mitteilung mitgeteilt, dass sie den Rahmen für den geplanten Börsengang der IONOS Group SE und die Zulassung ihrer Aktien zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) festgelegt haben. Die Aktien der IONOS Group SE werden in einer Preisspanne von 18,50 € bis 22,50 € angeboten. United Internet und Warburg Pincus bieten jeweils 15 % ihrer Anteile (d. h. insgesamt 21.000.000 nennwertlose Namensaktien) an, was 15.771.000 nennwertlosen Namensaktien aus dem Bestand von United Internet sowie 5.229.000 nennwertlosen Namensaktien aus dem Bestand von Warburg Pincus entspricht. Bis zu 3.150.000 weitere nennwertlose Namensaktien aus den Beständen von United Internet und Warburg Pincus können zur Deckung möglicher Mehrzuteilungen (Greenshoe) angeboten werden.

Am 7. Februar 2023 haben United Internet und Warburg Pincus per Ad-hoc-Mitteilung mitgeteilt, dass sie den finalen Platzierungspreis für die Aktien der IONOS Group SE auf 18,50 € je Aktie festgelegt haben.

Die Aktien der IONOS Group SE werden seit dem 8. Februar 2023 am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) unter der ISIN: DE000A3E00M1, WKN: A3E00M, Ticker Symbol: IOS notiert. Nach dem Börsengang der IONOS Group SE halten United Internet 63,8 % und Warburg Pincus 21,2 % der Aktien. Weitere 15,0 % befinden sich im Streubesitz (Freefloat). Aus dem Anteilsverkauf erhält United Internet einen Bruttoerlös von rund 292 Mio. €, während sich das gesamte Platzierungsvolumen auf rund 389 Mio. € beläuft.

Kapitalherabsetzung durch Einziehung eigener Aktien und öffentliches Aktienrückkaufangebot

Am 14. Februar 2023 hat der Vorstand der United Internet AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf der Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 über den Erwerb und die Verwendung eigener Aktien zunächst beschlossen, 2 Mio. eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital der United Internet AG von 194 Mio. € um 2 Mio. € auf 192 Mio. € herabzusetzen. Die Anzahl der ausgegebenen Aktien reduziert sich entsprechend von 194 Mio. Aktien um 2 Mio. Aktien auf 192 Mio. Aktien. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien bleibt unverändert bei 1 € je Aktie. Der Einzug der eigenen Aktien dient der Erhöhung der prozentualen Beteiligung der United Internet Aktionäre. Nach der Einziehung der vorgenannten 2 Mio. Aktien hielt die United Internet AG zunächst 5.284.109 eigene Aktien. Dies entsprach ca. 2,75 % des Grundkapitals der Gesellschaft.

Darüber hinaus hat der Vorstand der United Internet AG am 14. Februar 2023 mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein öffentliches Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG für insgesamt bis zu 13,9 Mio. Aktien zu einem Preis von 21,00 € je Aktie abzugeben. Das Volumen des Aktienrückkaufangebots betrug somit insgesamt bis zu 291,9 Mio. €. Mit dem öffentlichen Aktienrückkaufangebot machte die United Internet AG von der durch die Hauptversammlung der Gesellschaft am 20. Mai 2020 erteilten Ermächtigung Gebrauch, nach der bis zum 31. August 2023 Aktien im Umfang von bis zu 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zurückgekauft werden dürfen. Für die Verwendung zurückgekaufter Aktien kommen alle nach der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 zulässigen Zwecke in Betracht. Die Aktien können auch eingezogen werden.

Im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufsangebots wurden der Gesellschaft bis zum Ablauf der Annahmefrist insgesamt 27.553.147 Aktien angedient. Das Angebot bezog sich auf einen Rückerwerb von insgesamt bis zu 13,9 Mio. Aktien. Da die Gesamtzahl der Aktien, für die das Angebot angenommen wurde, diese Maximalzahl überschreitet, wurden die Annahmeerklärungen verhältnismäßig, d. h. im Verhältnis der Anzahl der maximal nach diesem Angebot zu erwerbenden United Internet Aktien, also 13,9 Mio. United Internet Aktien, zur Anzahl der insgesamt zum Rückkauf von den United Internet Aktionären eingereichten United Internet Aktien, berücksichtigt.

Nach Abschluss der am 14. Februar 2023 vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossenen Kapitalherabsetzung durch Einziehung von 2 Mio. eigenen Aktien sowie dem Rückkauf von 13.899.596 Aktien (ohne Spitzenbeträge) im Rahmen des öffentlichen Aktienrückkaufangebot an die Aktionäre der United Internet AG hält United Internet nun 19.183.705 eigene Aktien, die 9,99 % des aktuellen Grundkapitals von 192 Mio. Aktien entsprechen. Der Kaufpreis für den Rückkauf der insgesamt 13.899.596 Aktien beläuft sich (angesichts des Angebotspreises von 21,00 € je United Internet Aktie) auf 291,9 Mio. €.

Beschwerde beim Bundeskartellamt

1&1 hat am 24. Februar 2023 eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht. Gegenstand der Beschwerde sind die aus Sicht von 1&1 anhaltenden Behinderungen beim Ausbau ihres 5G-Mobilfunknetzes durch die Vodafone GmbH. Dies verzögert aus Sicht von 1&1 den eigenen Netzausbau, woraus sich aber keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen ergeben.

Trotz des derzeit verzögerten Ausbaus der Antennenstandorte verfolgt 1&1 unverändert das Ziel, mindestens 50 Prozent der Haushalte abzudecken, bereits vor 2030 zu erreichen. Dafür wurden weitere Partner für den Netzausbau akquiriert. Außerdem hat 1&1 eine Beschwerde vor dem Bundeskartellamt eingelegt, die eine Behinderung des Netzaufbaus eines Wettbewerbers zum Gegenstand hat. Daher erwartet die Gesellschaft, die Verzögerungen im Laufe der Aufbauphase wieder aufzuholen.

Wechsel im Vorstand

Am 10. März 2023 hat United Internet bekannt gegeben, dass Herr Martin Mildner, Finanzvorstand der United Internet AG, auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit bei der United Internet AG zum 31. März 2023 beenden wird. Der Aufsichtsratsvorsitzende Philipp von Bismarck und der CEO Ralph Dommermuth bedauern diese Entscheidung.

Nachfolger von Martin Mildner als CFO der United Internet AG wird am 1. April 2023 Ralf Hartings, der innerhalb der United Internet Gruppe seit 2021 als Finanzvorstand der 1&1 Mail & Media SE tätig ist und diese Position zugleich am 31. März 2023 beenden wird. Ralf Hartings verfügt über langjährige Berufserfahrung im Telekommunikationsbereich, so war er mehr als 15 Jahre international für Vodafone sowie für Verizon Wireless in den USA tätig.

Martin Mildner hat neben den zentralen Aufgaben des Finanzvorstands auch die Shared Services der United Internet AG verantwortet. Diese Zuständigkeit wird ab dem 1. April 2023 auf Markus Huhn übergehen, der an diesem Tag neben Ralph Dommermuth und Ralf Hartings als weiteres Mitglied in den Vorstand einziehen wird. Markus Huhn ist bereits 28 Jahre in der United Internet Gruppe tätig, seit 2008 als Finanzvorstand. Seine aktuelle Aufgabe als CFO der 1&1 AG wird Herr Huhn parallel fortführen.

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 sind bei United Internet keine weiteren Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die größere Auswirkungen auf die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens bzw. des Konzerns mit Auswirkungen auf Rechnungslegung und Berichterstattung haben.

50. Honorare des Abschlussprüfers

Im Geschäftsjahr 2022 wurden im Konzernabschluss Honorare des Abschlussprüfers in Höhe von insgesamt 5,3 Mio. € berechnet. Diese beziehen sich mit 3,2 Mio. € auf Abschlussprüfungen, und mit 2,1 Mio. € auf andere Bestätigungsleistungen. Die Abschlussprüfungsleistungen umfassen sowohl gesetzliche Pflichtprüfungen als auch freiwillige Abschlussprüfungen. Andere Bestätigungsleistungen betreffen Bestätigungen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsbericht und Börsengang von IONOS Group SE.

51. Corporate Governance Kodex

Die Erklärung nach § 161 AktG zur Beachtung des Deutschen Corporate Governance Kodex wurde durch den Vorstand und den Aufsichtsrat abgegeben und ist den Aktionären im Internetportal der United Internet AG (www.united-internet.de) zugänglich.

Montabaur, den 29. März 2023

Der Vorstand

Ralph Dommermuth

Martin Mildner

ENTWICKLUNG DER IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN

im Geschäftsjahr 2022 und 2021 in T€

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2022 ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
01.01.2022 Veränderung Konsolidierungskreis Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen
--- --- --- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte
Software /​ Lizenzen 296.501 0 15.730 91.868 13.548 24
Frequenzlizenzen 1.070.187
Markenrechte 212.496 1.058
Kundenstamm 1.238.525 2.417 -1.294
Firmenwerte 3.670.805 -4.567
Konzessionsähnlichen Rechte 165.000
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 48.887 9.466 345 -89
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 74.064 1.620 2.002 -3
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 9.282
geleistete Anzahlungen 13.685 126.554 -10.468
Summe (I) 6.799.433 0 153.370 96.632 3.080 -4.871
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 22.672 4.265 295 9.930 -132
Telekommunikationsanlagen 998.712 190.112 8.358 26.477
Netzinfrastruktur 240.343 6.226 28.328 4.361
Betriebs- und Geschäftsausstattung 615.247 98.551 43.182 24.863 2.717
Geleistete Anzahlungen 86.366 228.854 1.321 -68.712 -666
Leasing 833.378 269.703 28.768 148
Summe (II) 2.796.719 0 797.711 110.252 -3.081 2.067
Summe total 9.596.151 0 951.081 206.884 -2 -2.804

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2022 ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
31.12.2022 01.01.2022 Zugänge Abgänge
--- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte
Software /​ Lizenzen 233.935 241.831 42.500 91.847
Frequenzlizenzen 1.070.187 0 447
Markenrechte 213.554 5.569 274
Kundenstamm 1.234.815 696.915 117.476 2.417
Firmenwerte 3.666.238 42.974
Konzessionsähnlichen Rechte 165.000 33.000 16.500
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 57.918 15.712 8.060 203
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 73.680 73.258 282 2.002
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 9.282 2.917 1.591
geleistete Anzahlungen 129.771 0
Summe (I) 6.854.381 1.112.177 187.131 96.468
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 36.440 14.564 841 295
Telekommunikationsanlagen 1.206.943 507.739 92.034 7.724
Netzinfrastruktur 222.601 164.034 7.249 28.161
Betriebs- und Geschäftsausstattung 698.197 391.252 84.109 41.052
Geleistete Anzahlungen 244.521 6.735 1.082
Leasing 1.074.461 332.770 108.668 3.288
Summe (II) 3.483.163 1.417.094 293.983 80.519
Summe total 10.337.544 2.529.270 481.114 176.988

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2022 AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
Umbuchungen Währungsdifferenzen
--- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte
Software /​ Lizenzen 113 12
Frequenzlizenzen
Markenrechte
Kundenstamm -1.086
Firmenwerte -170
Konzessionsähnlichen Rechte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte -22
Sonstige immaterielle Vermögenswerte -1
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen
geleistete Anzahlungen
Summe (I) 113 -1.267
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten -16 -3
Telekommunikationsanlagen
Netzinfrastruktur
Betriebs- und Geschäftsausstattung -98 1.649
Geleistete Anzahlungen
Leasing 73
Summe (II) -113 1.720
Summe total 0 453

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2022 AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN NETTOBUCHWERTE
Veränderung Konsolidierungskreis 31.12.2022 01.01.2022 31.12.2022
--- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte
Software /​ Lizenzen 192.610 54.670 41.325
Frequenzlizenzen 447 1.070.187 1.069.740
Markenrechte 5.843 206.928 207.712
Kundenstamm 810.888 541.610 423.927
Firmenwerte 42.804 3.627.831 3.623.435
Konzessionsähnlichen Rechte 49.500 132.000 115.500
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 23.549 33.175 34.369
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 71.537 806 2.142
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 4.508 6.365 4.774
geleistete Anzahlungen 0 13.685 129.771
Summe (I) 0 1.201.687 5.687.257 5.652.695
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 15.092 8.108 21.348
Telekommunikationsanlagen 592.049 490.973 614.894
Netzinfrastruktur 143.122 76.308 79.479
Betriebs- und Geschäftsausstattung 435.860 223.995 262.336
Geleistete Anzahlungen 7.817 79.631 236.704
Leasing 438.223 500.608 636.238
Summe (II) 0 1.632.164 1.379.625 1.850.999
Summe total 0 2.833.851 7.066.883 7.503.694

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2021 ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
01.01.2021 Veränderung Konsolidierungskreis Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen
--- --- --- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte
Software /​ Lizenzen 252.914 10.565 17.442 7.158 22.494 245
Frequenzlizenzen 1.070.187
Markenrechte 210.456 2.040
Kundenstamm 1.235.607 1.881 1.037
Firmenwerte 3.652.498 14.660 3.647
Konzessionsähnlichen Rechte 165.000
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 42.008 9.521 2.594 -7 -40
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 73.779 297 12 -1
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 9.282
geleistete Anzahlungen 17.438 18.388 -22.141
Summe (I) 6.729.169 27.106 45.648 9.764 345 6.928
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 20.176 389 2.108
Telekommunikationsanlagen 886.000 85.437 915 28.190
Netzinfrastruktur 228.255 8.390 478 4.176
Betriebs- und Geschäftsausstattung 551.141 124 88.894 37.045 3.202 8.932
Geleistete Anzahlungen 63.250 60.999 111 -38.021 250
Leasing * 718.594 1.683 147.806 34.706 2
Summe (II) 2.467.416 1.807 391.914 73.256 -345 9.183
Summe total 9.196.585 28.912 437.561 83.020 0 16.112

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2021 ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
31.12.2021 01.01.2021 Zugänge Abgänge
--- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte
Software /​ Lizenzen 296.501 205.490 42.602 6.472
Frequenzlizenzen 1.070.187 0
Markenrechte 212.496 2.469 3.100
Kundenstamm 1.238.525 571.175 124.592
Firmenwerte 3.670.805 43.060
Konzessionsähnlichen Rechte 165.000 16.500 16.500
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 48.887 8.920 9.362 2.560
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 74.064 72.972 297 12
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 9.282 1.326 1.591
geleistete Anzahlungen 13.685 0
Summe (I) 6.799.433 921.912 198.044 9.044
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 22.672 13.224 1.340
Telekommunikationsanlagen 998.712 421.362 87.054 677
Netzinfrastruktur 240.343 156.885 7.141 0
Betriebs- und Geschäftsausstattung 615.247 341.876 78.111 35.665
Geleistete Anzahlungen 86.366 5.618 1.117
Leasing * 833.378 256.883 101.075 25.449
Summe (II) 2.796.719 1.195.849 275.839 61.791
Summe total 9.596.151 2.117.761 473.884 70.835

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2021 AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
Umbuchungen Währungsdifferenzen
--- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte
Software /​ Lizenzen 210
Frequenzlizenzen
Markenrechte
Kundenstamm 1.149
Firmenwerte -86
Konzessionsähnlichen Rechte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 0
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 0
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen
geleistete Anzahlungen
Summe (I) 0 1.273
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten
Telekommunikationsanlagen
Netzinfrastruktur 8
Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.955
Geleistete Anzahlungen
Leasing * 260
Summe (II) 0 7.223
Summe total 0 8.496

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2021 AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN NETTOBUCHWERTE
Veränderung Konsolidierungskreis 31.12.2021 01.01.2021 31.12.2021
--- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte
Software /​ Lizenzen 241.831 47.424 54.670
Frequenzlizenzen 0 1.070.187 1.070.187
Markenrechte 5.569 207.988 206.928
Kundenstamm 696.915 664.432 541.610
Firmenwerte 42.974 3.609.438 3.627.831
Konzessionsähnlichen Rechte 33.000 148.500 132.000
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte -10 15.712 33.088 33.175
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 1 73.258 807 806
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 2.917 7.956 6.365
geleistete Anzahlungen 0 17.438 13.685
Summe (I) -9 1.112.177 5.807.258 5.687.257
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten 14.564 6.952 8.108
Telekommunikationsanlagen 507.739 464.638 490.973
Netzinfrastruktur 164.034 71.370 76.308
Betriebs- und Geschäftsausstattung -26 391.252 209.265 223.995
Geleistete Anzahlungen 6.735 57.632 79.631
Leasing * 332.770 461.711 500.608
Summe (II) -26 1.417.094 1.271.568 1.379.625
Summe total -35 2.529.270 7.078.827 7.066.882

* Aufgrund der Verlängerungen der Laufzeiten der Leasingverhältnisse wurden die Buchwerte der Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen zum 1. Januar 2019 um 40.986 T€ rückwirkend erhöht. Die Zugänge im Anlagevermögen für das Geschäftsjahr wurden rückwirkend um 1.426 T€ erhöht. Siehe Anhangangabe 45.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die United Internet AG, Montabaur

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der United Internet AG, Montabaur, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der United Internet AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/​2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Die Prüfung des Konzernabschlusses haben wir unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften, Grundsätzen und Standards ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

[1] Angemessenheit der Bilanzierung der Umsatzerlöse

[2] Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte und der immateriellen Vermögenswerte für Funkspektrum

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:

(1) Sachverhalt und Problemstellung

(2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

(3) Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

[1] Angemessenheit der Bilanzierung der Umsatzerlöse

(1) In dem Konzernabschluss der United Internet AG werden in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung Umsatzerlöse von € 5.915,1 Mio. ausgewiesen. Dieser betragsmäßig bedeutsame Posten unterliegt angesichts der Komplexität der für die zutreffende Erfassung und Abgrenzung erforderlichen Prozesse und Kontrollen, dem Einfluss fortwährender Änderungen der Geschäfts-, Preis- und Tarifmodelle (u.a. Tarifstrukturen, Kundenrabatte, Incentives) und dem Vorhandensein von Mehrkomponentenverträgen einem besonderen Risiko.

Der für die Umsatzrealisierung maßgebliche Rechnungslegungsstandard "International Financial Reporting Standard 15 - Erlöse aus Verträgen mit Kunden" (IFRS 15) bedingt außerdem für bestimmte Bereiche - wie zum Beispiel die Bestimmung des Transaktionspreises und dessen Aufteilung auf die in einem Mehrkomponentenvertrag identifizierten Leistungsverpflichtungen auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise - Schätzungen und Ermessensentscheidungen, deren Angemessenheit im Rahmen unserer Prüfung zu beurteilen war. Vor diesem Hintergrund war die Bilanzierung der Umsatzerlöse im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

(2) Unter Berücksichtigung der Kenntnis, dass aufgrund der Komplexität und der vorzunehmenden Einschätzungen und Annahmen ein erhöhtes Risiko falscher Angaben in der Rechnungslegung besteht, haben wir im Rahmen unserer Prüfung zunächst die vom Konzern eingerichteten Prozesse und Kontrollen einschließlich der zum Einsatz kommenden IT-Systeme zur Erfassung von Umsatzerlösen beurteilt. Dabei haben wir insbesondere das Umfeld der IT-Systeme zur Fakturierung und Bewertung sowie anderer relevanter Systeme zur Unterstützung der Bilanzierung der Umsatzerlöse sowie der Fakturierungs- und Bewertungssysteme bis hin zur Erfassung im Hauptbuch beurteilt.

Weiterhin haben wir die auf Basis der Kundenverträge zu bestimmenden Transaktionspreise und deren Aufteilung auf die in einem Mehrkomponentenvertrag identifizierten Leistungsverpflichtungen auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise nachvollzogen und gewürdigt, ob diese Leistungen über einen bestimmten Zeitraum oder zu einem bestimmten Zeitpunkt erbracht wurden. In diesem Zusammenhang haben wir auch die Angemessenheit der angewendeten Verfahren zur periodengerechten Erfassung der Umsatzerlöse beurteilt und die getroffenen Schätzungen bzw. Ermessensentscheidungen der gesetzlichen Vertreter zur Erlösrealisierung und Erlösabgrenzung gewürdigt. Einem erhöhten inhärenten Risiko im Fall von manuellen Buchungen haben wir insbesondere durch die Vornahme zusätzlicher analytischer Prüfungshandlungen, beispielsweise mithilfe von Zeitreihenanalysen oder durch die Bildung von Verhältniskennzahlen, Rechnung getragen. Darüber hinaus haben wir die bilanziellen Konsequenzen neuer Geschäfts-, Preis- und Tarifmodelle gewürdigt und in Stichproben Kundenrechnungen und die zugehörigen Verträge sowie Zahlungseingänge überprüft. Durch konsistente Prüfungshandlungen im Rahmen der Prüfung der operativen Tochtergesellschaften haben wir konzernweit sichergestellt, dass wir dem inhärenten Prüfungsrisiko bei der Bilanzierung der Umsatzerlöse angemessen begegnen.

Wir konnten uns davon überzeugen, dass die eingerichteten Systeme und Prozesse sowie die eingerichteten Kontrollen angemessen sind und dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen hinreichend dokumentiert und begründet sind, um die sachgerechte Bilanzierung der Umsatzerlöse zu gewährleisten.

(3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Umsatzerlösen im Konzernabschluss der United Internet AG sind in den Abschnitten "2.1 Erläuterung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden", "3. Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen" und "5. Umsatzerlöse /​ Segmentberichterstattung" des Konzernanhangs zum 31. Dezember 2022 enthalten.

[2] Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte und der immateriellen Vermögenswerte für Funkspektrum

(1) In dem Konzernabschluss der United Internet AG werden langfristige Vermögenswerte von insgesamt € 8.687,1 Mio. ausgewiesen. Unter dem Bilanzposten "Firmenwerte" werden Geschäfts- oder Firmenwerte mit einem Betrag von insgesamt € 3.623,4 Mio. (35,0% der Bilanzsumme bzw. 68,4% des Eigenkapitals) ausgewiesen. Außerdem werden immaterielle Vermögenswerte für Funkspektrum von € 1.069,7 Mio. (10,3% der Bilanzsumme bzw. 20,2% des Eigenkapitals) unter dem Bilanzposten "Immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen, die zum Teil als noch nicht nutzbare immaterielle Vermögenswerte keiner planmäßigen Abschreibung unterlagen (nachfolgend "immaterielle Vermögenswerte für Funkspektrum").

Die Geschäfts- oder Firmenwerte und die immateriellen Vermögenswerte für Funkspektrum werden einmal jährlich oder anlassbezogen von der Gesellschaft einem Werthaltigkeitstest unterzogen (Impairment Test). Der Werthaltigkeitstest erfolgt auf Ebene der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen die Geschäfts- oder Firmenwerte bzw. die immateriellen Vermögenswerte für Funkspektrum zugeordnet sind. Im Rahmen der Werthaltigkeitstests wird der Buchwert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit inklusive des Geschäfts- oder Firmenwerts dem entsprechenden erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Die Ermittlung des erzielbaren Betrags erfolgt grundsätzlich anhand des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Kosten der Veräußerung für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten der Segmente Business Applications und Consumer Applications bzw. anhand des Nutzungswerts für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "1&1 Consumer Access" (Geschäfts- oder Firmenwert) und "1&1 Mobilfunknetz" (immaterielle Vermögenswerte für Funkspektrum) im Segment "Consumer Access". Grundlage der Bewertung ist dabei regelmäßig der Barwert künftiger Cashflows der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die Barwerte werden mittels Discounted-Cashflow Modellen ermittelt. Dabei bildet die verabschiedete Mittelfristplanung des Konzerns den Ausgangspunkt, die mit Annahmen über langfristige Wachstumsraten fortgeschrieben wird. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung und Annahmen über die Entwicklung makroökonomischer Einflussfaktoren berücksichtigt. Die Diskontierung erfolgt mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Aus den Werthaltigkeitstests der Geschäfts- oder Firmenwerte und der immateriellen Vermögenswerte für Funkspektrum ergaben sich im Geschäftsjahr 2022 keine Wertminderungsbedarfe.

Das Ergebnis der Werthaltigkeitstests ist in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Cashflows der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, der verwendeten Diskontierungssätze, der Wachstumsraten sowie weiteren Annahmen abhängig und dadurch mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertungen war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

(2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung der Werthaltigkeitstests nachvollzogen. Nach Abgleich der bei der Berechnung verwendeten künftigen Cashflows mit der verabschiedeten Mittelfristplanung des Konzerns haben wir die Angemessenheit der Berechnung insbesondere durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes und der Wachstumsraten wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir uns intensiv mit den bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes und der Wachstumsrate herangezogenen Parametern beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen, haben wir die von der Gesellschaft erstellten Sensitivitätsanalysen nachvollzogen. Für zahlungsmittelgenerierende Einheiten, bei denen eine für möglich gehaltene Änderung einer Annahme zu einem erzielbaren Betrag unterhalb des Buchwerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheit inklusive des zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts bzw. der immateriellen Vermögenswerte für Funkspektrum führen würde, haben wir uns vergewissert, dass die erforderlichen Anhangangaben gemacht wurden.

Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten.

(3) Die Angaben der Gesellschaft zum Bilanzposten "Firmenwerte" und zu den immateriellen Vermögenswerten für Spektrum sind in den Abschnitten "2.1 Erläuterung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden", "3. Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen", "27. Immaterielle Vermögenswerte (ohne Firmenwerte)", "28. Firmenwerte" und "29. Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts und der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer" des Konzernanhangs enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:

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den Abschnitt "1.4 Schwerpunkte Produkte und Innovationen" des Konzernlageberichts
die in den Abschnitten "2.2 Geschäftsverlauf" und "2.3 Lage des Konzerns" sowie "5. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem " des Konzernlageberichts enthaltenen, als ungeprüft gekennzeichneten Angaben
die in Abschnitt "7. Erklärung zur Unternehmensführung" des Konzernlageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB

Die sonstigen Informationen umfassen zudem

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den gesonderten nichtfinanziellen Bericht zur Erfüllung der §§ 289b bis 289e HGB und der §§ 315b bis 315c HGB
alle übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB

Prüfungsurteil

Wir haben gemäß § 317 Abs. 3a HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der Datei unitedinternetag-2022-12-31_​KA_​ZLB.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.

Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.

Grundlage für das Prüfungsurteil

Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3a HGB unter Beachtung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3a HGB (IDW PS 410 (06.2022)) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Prozesses der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.

Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter -Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
gewinnen wir ein Verständnis von den für die Prüfung der ESEF-Unterlagen relevanten internen Kontrollen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Kontrollen abzugeben.
beurteilen wir die technische Gültigkeit der ESEF-Unterlagen, d.h. ob die die ESEF-Unterlagen enthaltende Datei die Vorgaben der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der zum Abschlussstichtag geltenden Fassung an die technische Spezifikation für diese Datei erfüllt.
beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts ermöglichen.
beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) nach Maßgabe der Artikel 4 und 6 der Delegierten Verordnung (EU) 2019/​815 in der am Abschlussstichtag geltenden Fassung eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 19. Mai 2022 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 30. Januar 2023 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2022 als Konzernabschlussprüfer der United Internet AG, Montabaur, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

HINWEIS AUF EINEN SONSTIGEN SACHVERHALT - VERWENDUNG DES BESTÄTIGUNGSVERMERKS

Unser Bestätigungsvermerk ist stets im Zusammenhang mit dem geprüften Konzernabschluss und dem geprüften Konzernlageberichtsowie den geprüften ESEF-Unterlagen zu lesen. Der in das ESEF-Format überführte Konzernabschluss und Konzernlagebericht - auch die in das Unternehmensregister einzustellenden Fassungen - sind lediglich elektronische Wiedergaben des geprüften Konzernabschlusses und des geprüften Konzernlageberichts und treten nicht an deren Stelle. Insbesondere ist der "Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3a HGB" und unser darin enthaltenes Prüfungsurteil nur in Verbindung mit den in elektronischer Form bereitgestellten geprüften ESEF-Unterlagen verwendbar.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Erik Hönig.

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Montabaur, den 29. März 2023

Der Vorstand

Ralph Dommermuth

Martin Mildner

United Internet AG

Elgendorfer Straße 57

56410 Montabaur

Deutschland

www.united-internet.de

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