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MPC Münchmeyer Petersen Capital AG

Annual / Quarterly Financial Statement Jun 30, 2023

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Annual / Quarterly Financial Statement

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Finanzbericht: 32676939

MPC Münchmeyer Petersen Capital AG

Hamburg

Jahresabschluss 2022

Jahresabschluss, zusammengefasster Lagebericht und Bestätigungsvermerk für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022

1. Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

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31.12.2022 31.12.2021
TEUR TEUR
--- --- ---
A. Anlagevermögen 78.134 76.614
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Software 3 3
II. Sachanlagen 647 206
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 160 193
2. Andere Anlagen, Betriebs‐ und Geschäftsausstattung 27 13
3. Geleistete Anzahlungen 460 0
III. Finanzanlagen 77.484 76.405
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 75.850 71.004
2. Beteiligungen 1.633 1.113
3. Sonstige Ausleihungen 0 4.288
B. Umlaufvermögen 63.541 46.783
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 30.753 41.775
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 370 388
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 28.274 39.100
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4 156
4. Sonstige Vermögensgegenstände 2.105 2.131
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 32.788 5.008
C. Rechnungsabgrenzungsposten 31 59
Bilanzsumme Aktiva 141.705 123.456

Anmerkung: Es kann zu rundungsbedingten Abweichungen kommen.

Passiva

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31.12.2022 31.12.2021
TEUR TEUR
--- --- ---
A. Eigenkapital 107.172 104.151
I. Gezeichnetes Kapital 35.248 35.248
II. Kapitalrücklage 64.428 64.428
III. Bilanzgewinn 7.496 4.475
B. Rückstellungen 5.899 3.727
1. Steuerrückstellungen 1.866 2.203
2. Sonstige Rückstellungen 4.033 1.523
C. Verbindlichkeiten 28.634 15.578
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 811 163
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 26.506 13.827
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 242 261
4. Sonstige Verbindlichkeiten 1.075 1.328
‐ davon aus Steuern 91 358
Bilanzsumme Passiva 141.705 123.456

Anmerkung: Es kann zu rundungsbedingten Abweichungen kommen.

2.Gewinn‐ und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

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2022 2021
TEUR TEUR
--- --- ---
1 Umsatzerlöse 10.136 7.516
2 Sonstige betriebliche Erträge 6.383 5.384
davon aus Währungsumrechnung 954 266
3 Personalaufwand ‐6.218 ‐5.745
a) Löhne und Gehälter ‐5.674 ‐5.162
b) soziale Abgaben ‐544 ‐583
4 Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen ‐57 ‐66
5 Sonstige betriebliche Aufwendungen ‐14.602 ‐8.140
davon aus Währungsumrechnung ‐2.065 ‐741
6 Erträge aus Beteiligungen 16.846 12.315
davon aus verbundenen Unternehmen 16.501 12.304
7 Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 894 4.406
8 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.258 1.681
davon aus verbundenen Unternehmen 671 598
9 Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens ‐4.393 ‐12.164
10 Aufwendungen aus Verlustübernahme 0 ‐404
11 Zinsen und ähnliche Aufwendungen ‐2.030 ‐680
davon an verbundenen Unternehmen ‐1.559 ‐640
12 Ergebnis vor Steuern (EBT) 8.217 4.104
13 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ‐965 ‐1.039
14 Ergebnis nach Steuern (EAT) 7.252 3.065
15 Sonstige Steuern ‐1 ‐1
16 Jahresüberschuss 7.251 3.064
17 Gewinnvortrag (Vj.: Verlustvortrag) 245 ‐9.391
18 Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen 0 10.803
19 Bilanzgewinn 7.496 4.475

Anmerkung: Es kann zu rundungsbedingten Abweichungen kommen.

3. Anhang der MPC Münchmeyer Petersen Capital AG, Hamburg, zum 31. Dezember 2022

1. GRUNDLEGENDE INFORMATIONEN

Die MPC Münchmeyer Petersen Capital AG ("MPC Capital AG") ist im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg, Abteilung B, unter der Nummer 72691 eingetragen und die Aktien werden im Segment "Scale" der Deutschen Börse AG gehandelt. Der Sitz der Gesellschaft ist Hamburg, Deutschland.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde am 20. Februar 2023 vom Vorstand genehmigt und zur Veröffentlichung freigegeben.

2. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM JAHRESABSCHLUSS

Der Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.

Die Gliederung der Bilanz entspricht dem in § 266 Abs. 2 und 3 HGB vorgesehenen Gliederungsschema. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist gemäß § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. In Anlehnung an § 265 Abs. 5 HGB wurde die Gewinn- und Verlustrechnung um das "Ergebnis vor Steuern (EBT)" erweitert.

Als kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB wurde von den größenabhängigen Erleichterungsvorschriften teilweise Gebrauch gemacht.

Der Lagebericht der MPC Capital AG wurde freiwillig in Anwendung von § 315 Absatz 5 HGB in Verbindung mit § 298 Absatz 2 HGB mit dem Lagebericht des MPC Capital AG-Konzerns zusammengefasst.

Die MPC Capital AG hat den Jahresabschluss auf Basis der Unternehmensfortführung aufgestellt.

3. BILANZIERUNGS‐ UND BEWERTUNGSMETHODEN

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände mit zeitlich befristeter Nutzungsdauer sind mit den Anschaffungskosten angesetzt. Sie werden entsprechend ihrer jeweiligen Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Die Abschreibung dieser immateriellen Vermögensgegenstände erfolgt linear über einen Zeitraum von 3 bis 5 Jahren. Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Bei Wegfall der Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen bis maximal zur Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.

Einbauten sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung werden zu Anschaffungskosten, vermindert um plan- und außerplanmäßige Abschreibungen, ausgewiesen. Die Abschreibungen erfolgen linear über die erwartete betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 3 bis 10 Jahren.

Die Kosten für Instandhaltung und Reparaturen werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Entstandene Gewinne und Verluste aus Anlagenverkäufen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Wertpapiere des Anlagevermögens und sonstigen Ausleihungen sind mit den Anschaffungskosten bilanziert. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen auf die niedrigeren beizulegenden Werte vorgenommen. Fallen die Gründe für die Wertminderung ganz oder teilweise weg, erfolgt eine Wertaufholung maximal bis zu den Anschaffungskosten.

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nennwert bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Die Höhe der Wertberichtigung richtet sich nach dem wahrscheinlichen Ausfallrisiko. Wird die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ausfallrisikos als gering eingestuft, so wird eine bereits wertberichtigte Forderung wieder zugeschrieben.

Soweit die Voraussetzungen für eine Aufrechnung erfüllt sind, werden aufrechenbare Forderungen gegen verbundene Unternehmen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen saldiert dargestellt.

Unverzinsliche Forderungen mit einer Fälligkeit von mehr als einem Jahr sind mit dem Barwert bilanziert. Die Ermittlung der Barwerte für die zugeordneten Darlehensbestände bzw. Forderungen erfolgt auf der Basis des DCF-Verfahrens unter Anwendung der aktuellen restlaufzeitkongruenten Zinssätze.

Forderungen gegen verbundene Unternehmen werden mit Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen verrechnet, soweit die Aufrechnungslage dies ermöglicht.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt gemäß § 253 Abs.1 HGB jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Aus der Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellungsbeträge werden erfolgswirksam im Zinsergebnis erfasst.

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden gemäß § 256a HGB mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag bewertet.

Langfristige Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden zum Stichtagskurs angesetzt, soweit die Entstehungskurse nicht niedriger waren (Niederstwertprinzip) oder höher lagen (Höchstwertprinzip).

Geschäftsvorfälle, die in fremder Währung anfallen, werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt in die Berichtswährung umgerechnet.

Gewinne und Verluste aus der Umrechnung von Geschäften in Fremdwährung werden erfolgswirksam und in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten "sonstige betriebliche Erträge" bzw. "sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen.

Die Währungskurse betrugen zum 31. Dezember 2022:

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1 EUR \= 5,6386 BRL
1 EUR \= 1,4440 CAD
1 EUR \= 0,9847 CHF
1 EUR \= 0,8869 GBP
1 EUR \= 1,0666 USD

Latente Steuern werden nach § 274 Abs. 1 HGB für Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen gebildet, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Steuerliche Verlustvorträge und Zinsvorträge werden bei der Berechnung aktiver latenter Steuern in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verrechnung berücksichtigt. Zur Ermittlung der latenten Steuern wurden die Steuersätze angewendet, die nach der derzeitigen Rechtslage für den Zeitpunkt gültig oder angekündigt sind, zu dem sich die temporären Differenzen wahrscheinlich abbauen werden. Die Bewertung der Bilanzdifferenzen erfolgte mit dem zum Zeitpunkt der Umkehrung der Differenzen erwarteten künftigen unternehmensindividuellen Steuersatz von 32,28%. Dieser setzt sich zusammen aus 15% Körperschaftsteuer, 5,5% Solidaritätszuschlag sowie 16,45% Gewerbesteuer. Die MPC Münchmeyer Petersen Capital AG ist Organträger einer ertragsteuerlichen Organschaft. Die laufenden und latenten Steuern der Organschaft werden beim Organträger ausgewiesen (formale Betrachtungsweise). Der Ausweis der latenten Steuern in der Bilanz erfolgt saldiert (§ 274 Abs. 1 Satz 3 HGB). Soweit sich insgesamt eine Steuerentlastung ergibt (Aktivüberhang), wird das Aktivierungswahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht ausgeübt. Eine sich ergebende Steuerbelastung wird als passive latente Steuer in der Bilanz ausgewiesen.

Passive latente Steuern aus Beteiligungen wurden mit aktiven latenten Steuern aus abzugsfähigen zeitlich begrenzten Differenzen aus Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sowie Verlustvorträgen verrechnet.

4. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

4.1 FINANZANLAGEN

Im Geschäftsjahr mussten Abschreibungen in Höhe von EUR 4,4 Mio. auf die Finanzanlagen vorgenommen werden, da insoweit von einer dauerhaften Wertminderung auszugehen ist. Diese Abschreibungen betreffen vereinzelte Wertanpassungen, die vor dem Hintergrund der veränderten konjunkturellen Rahmenbedingungen aus kaufmännischer Vorsicht vorgenommen wurden. Gegenläufig wirkten sich Zuschreibungen in Höhe EUR 0,5 Mio. aus, da insbesondere bei einer Beteiligung die Gründe für die dauerhafte Wertminderung im Geschäftsjahr weggefallen sind.

4.2 FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben folgende Fristigkeiten:

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davon mit einer Restlaufzeit
Gesamt bis 1 Jahr mehr als 1 Jahr mehr als 5 Jahre
--- --- --- --- --- ---
Art der Forderung TEUR TEUR TEUR TEUR
--- --- --- --- --- ---
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2022 370 370 0 0
31.12.2021 388 388 0 0
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 31.12.2022 28.274 28.274 0 0
31.12.2021 39.100 39.100 0 0
‐ davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2022 912 912 0 0
31.12.2021 4.864 4.864 0 0
‐ davon sonstige Vermögensgegenstände 31.12.2022 27.362 27.362 0 0
31.12.2021 34.236 34.236 0 0
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 31.12.2022 4 4 0 0
31.12.2021 156 156 0 0
‐ davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2022 4 4 0 0
31.12.2021 149 149 0 0
‐ davon sonstige Vermögensgegenstände 31.12.2022 0 0 0 0
31.12.2021 7 7 0 0
4. Sonstige Vermögensgegenstände 31.12.2022 2.105 2.092 13 0
31.12.2021 2.131 2.100 31 0
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 31.12.2022 30.753 30.740 13 0
31.12.2021 41.775 41.744 31 0

Anmerkung: Es kann zu rundungsbedingten Abweichungen kommen.

Bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen aus Gewinnausschüttungsansprüchen, aus dem sonstigen Verrechnungs- und Finanzverkehr sowie aus Lieferungen und Leistungen.

4.3 EIGENKAPITAL

Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Grundkapital der MPC Capital AG beträgt unverändert EUR 35,2 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 35,2 Mio.). Das Grundkapital ist eingeteilt in 35.248.484 Stück (31. Dezember 2021: 35.248.484 Stück) nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von EUR 1,00 je Aktie. Die Aktien lauten auf den Inhaber.

Genehmigtes Kapital 2021

Der Vorstand wurde von der Hauptversammlung am 22. April 2021 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 21. April 2026 einmal oder mehrfach um insgesamt bis zu EUR 17.624.242,00 durch Ausgabe von bis zu 17.624.242 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021).

Bei einer Kapitalerhöhung ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen; das gesetzliche Bezugsrecht kann dabei auch in der Weise eingeräumt werden, dass die neuen Aktien ganz oder teilweise von einem durch den Vorstand bestimmten Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären der Gesellschaft zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht gemäß § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht auszuschließen,

(1) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen oder Wirtschaftsgütern;

(2) soweit es erforderlich ist, um den Inhabern von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. mit Wandlungspflichten auf Aktien der Gesellschaft, die von der Gesellschaft oder deren nachgeordneten Konzernunternehmen bereits zuvor ausgegeben wurden, ein Bezugsrecht in dem Umfang einzuräumen, wie es ihnen nach Ausübung des Wandlungsrechts bzw. Optionsrechts bzw. nach Erfüllung ihrer Wandlungspflicht als Aktionär zustehen würde;

(3) für Spitzenbeträge;

(4) wenn die Aktien zu einem Ausgabebetrag ausgegeben werden, der den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet, und die Kapitalerhöhung insgesamt 10% des Grundkapitals nicht überschreitet, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirksamwerdens noch im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Auf diese Begrenzung ist die Anzahl veräußerter eigener Aktien anzurechnen, sofern die Veräußerung während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG erfolgt. Ferner sind auf diese Begrenzung diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten bzw. einer Wandlungspflicht ausgegeben wurden bzw. auszugeben sind, sofern die Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben wurden;

(5) zur Durchführung einer sogenannten Aktiendividende (scrip dividend), bei der den Aktionären angeboten wird, ihren Dividendenanspruch wahlweise (ganz oder teilweise) als Sacheinlage gegen Gewährung neuer Aktien aus dem Genehmigten Kapital 2021 in die Gesellschaft einzulegen.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage beträgt zum 31. Dezember 2022 unverändert EUR 64,4 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 64,4 Mio.).

Dividende

Die Hauptversammlung hat am 27. April 2022 auf Vorschlag des Vorstands und des Aufsichtsrats die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 0,12 je Aktie mit einem Gesamtvolumen von EUR 4,2 Mio. für das Geschäftsjahr 2021 beschlossen. Die Dividende der MPC Capital AG wurde in vollem Umfang aus dem steuerlichen Einlagekonto im Sinn des § 27 des Körperschaftsteuergesetzes geleistet.

4.4 RÜCKSTELLUNGEN

Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen resultiert insbesondere aus höheren Rückstellungen für Personal- und Beratungskosten.

4.5 FRISTIGKEITEN DER VERBINDLICHKEITEN

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davon mit einer Restlaufzeit
Gesamt bis 1 Jahr mehr als 1 Jahr mehr als 5 Jahre
--- --- --- --- --- ---
Art der Verbindlichkeit TEUR TEUR TEUR TEUR
--- --- --- --- --- ---
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2022 811 811 0 0
31.12.2021 163 163 0 0
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 31.12.2022 26.506 26.506 0 0
31.12.2021 13.827 13.827 0 0
‐ davon Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 31.12.2022 214 214 0 0
31.12.2021 187 187 0 0
‐ davon sonstige Verbindlichkeiten 31.12.2022 26.292 26.292 0 0
31.12.2021 13.639 13.639 0 0
3. Verbindlichkeiten gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 31.12.2022 242 242 0 0
31.12.2021 261 261 0 0
‐ davon sonstige Verbindlichkeiten 31.12.2022 242 242 0 0
31.12.2021 261 261 0 0
4. Sonstige Verbindlichkeiten 31.12.2022 1.075 1.055 20 0
31.12.2021 1.328 1.287 41 0
‐ davon aus Steuern 31.12.2022 91 91 0 0
31.12.2021 358 358 0 0
Gesamt 31.12.2022 28.634 28.614 20 0
31.12.2021 15.578 15.537 41 0

Anmerkung: Es kann zu rundungsbedingten Abweichungen kommen.

4.6 VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER VERBUNDENEN UNTERNEHMEN

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betragen insgesamt EUR 26,5 Mio. (Vorjahr: EUR 13,8 Mio.). Darin enthalten sind insbesondere Verbindlichkeiten aus dem sonstigen Verrechnungs- und Finanzverkehr.

4.7 VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER UNTERNEHMEN, MIT DENEN EIN BETEILIGUNGSVERHÄLTNIS BESTEHT

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betragen EUR 0,2 Mio. (Vorjahr: EUR 0,3 Mio.) und betreffen insbesondere ausstehende Einlagen und Darlehen.

4.8 SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN

Der Rückgang der sonstigen Verbindlichkeiten um EUR 0,3 Mio. resultiert insbesondere aus Zahlungen von offenen Kaufpreisverbindlichkeiten.

4.9 HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

Zum Bilanzstichtag bestehen noch Bürgschaftsverpflichtungen in Höhe von EUR 0,5 Mio. und Garantieverpflichtungen in Höhe von EUR 0,3 Mio.

Sofern eine Zahlungsverpflichtung aus den abgegebenen Bürgschaften und Garantien erwartet wird, wurden entsprechende Rückstellungen gebildet.

Derzeit gibt es keine Hinweise auf die Inanspruchnahme der MPC Capital AG aus den bestehenden Eventualverbindlichkeiten, da sich keine wesentliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation bei den Gesellschaften, für die entsprechende Haftungsverhältnisse eingegangen wurden, ergeben haben.

Eine Inanspruchnahme aus einer oder mehreren Eventualverbindlichkeiten hätte einen erheblichen Einfluss auf die finanzielle Lage der MPC Capital AG.

4.10 SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Sonstige finanzielle Verpflichtungen der MPC Capital AG betreffen Miet- und Leasingverpflichtungen in Höhe von EUR 14,3 Mio. (Vorjahr: EUR 1,4 Mio.), davon gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 14,3 Mio. (Vorjahr: EUR 1,3 Mio.). Dieser Anstieg resultiert insbesondere aus langfristigen Verlängerungen von Mietverträgen.

5. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN‐ UND VERLUSTRECHNUNG

5.1 SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Erträge aus der Auflösung von Forderungswertberichtigungen im Verbundbereich führten im Geschäftsjahr zu außergewöhnlich hohen Erträgen in Höhe von EUR 4,4 Mio.

5.2 SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Forderungen enthalten im Wesentlichen außergewöhnliche Abschreibungen auf Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 3,9 Mio.

6. SONSTIGE ANGABEN

6.1 ANZAHL DER ARBEITNEHMER

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 34 Arbeitnehmer beschäftigt.

Es handelt sich hierbei ausschließlich um Angestellte.

6.2 GESELLSCHAFTSORGANE

a) Vorstände der Gesellschaft im Berichtsjahr waren:

Ulf Holländer, Vorstand, Hamburg, (Vorsitzender)

(CEO; Chief Executive Officer)

Dr. Philipp Lauenstein, Vorstand, Hamburg (CFO; Chief Financial Officer)

Constantin Baack, Vorstand, Hamburg (Executive Board Member Shipping)

b) Aufsichtsräte der Gesellschaft im Berichtsjahr waren:

Dr. Axel Schroeder (Vorsitz)

Geschäftsführer der MPC Münchmeyer Petersen & Co. GmbH, Hamburg

Joachim Ludwig Geschäftsführer der Ferrostaal GmbH, Essen

Dr. Ottmar Gast Ehemals Chairman of the Advisory Board der Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft ApS & Co KG, Hamburg

6.3 VERGÜTUNG DER ORGANE

Für das Geschäftsjahr 2022 wurden den Vorständen der MPC Capital AG Gesamtbezüge in Höhe von EUR 1,5 Mio. (Vorjahr: EUR 1,4 Mio.) bewilligt.

Den Aufsichtsräten wurden im selben Zeitraum Gesamtbezüge in Höhe von brutto EUR 180 Tsd. (Vorjahr: EUR 180 Tsd.) bewilligt.

Sämtliche Organbezüge sind kurzfristig fällig.

6.4 NAME UND SITZ DES MUTTERUNTERNEHMENS

Die MPC Capital AG ist als Mutterunternehmen nach § 290 HGB verpflichtet, einen Konzernabschluss aufzustellen.

Dieser wurde gem. den nach § 290 ff. HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Der Konzernabschluss wird im Bundesanzeiger bekannt gemacht.

Das Mutterunternehmen der MPC Capital AG, das den Konzernabschluss für den größten Konsolidierungskreis aufstellt, ist die MPC Münchmeyer Petersen & Co. GmbH, Hamburg. Der Konzernabschluss der MPC Münchmeyer Petersen & Co. GmbH, Hamburg wird beim Bundesanzeiger unter der Nummer HRB 149498 zur Offenlegung eingereicht.

6.5 ANGABE ABSCHLUSSPRÜFERHONORAR

Eine Aufschlüsselung der Honorare wurde gem. § 285 Nr. 17 HGB nicht vorgenommen, da entsprechende Angaben im Konzernabschluss, in den die MPC Capital AG einbezogen wird, enthalten sind.

6.6 ERGEBNISVERWENDUNG

Der Vorstand wird mit Zustimmung des Aufsichtsrats den Aktionären auf der nächsten Hauptversammlung am 27. April 2023 vorschlagen, den Bilanzgewinn der Gesellschaft des Geschäftsjahres 2022 in Höhe von EUR 7,5 Mio. wie folgt zu verwenden:

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Ein Teilbetrag von EUR 7,05 Mio. wird zur Zahlung einer Dividende von EUR 0,20 je Aktie auf die insgesamt 35.248.484 dividendenberechtigten Aktien verwandt;
der verbleibende Teilbetrag in Höhe von EUR 0,45 Mio. wird auf neue Rechnung vorgetragen.

6.7 NACHTRAGSBERICHT

Nach dem 31. Dezember 2022 sind keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MPC Capital AG haben dürften.

Hamburg, den 20. Februar 2023

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Ulf Holländer

(Vorsitzender)
Dr. Philipp Lauenstein Constantin Baack

Zusammengefasster Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022

I. Grundlagen der MPC Münchmeyer Petersen Capital AG und des Konzerns

Geschäftsmodell

Der MPC Münchmeyer Petersen Capital-Konzern ("MPC Capital", "MPC Capital-Konzern", "MPC Capital-Gruppe") ist ein international ausgerichteter Asset- und Investment-Manager sowie Co-Investor für sachwertbasierte Investitionen und Kapitalanlagen. Die MPC Münchmeyer Petersen Capital AG ("MPC Capital AG") ist die Konzernobergesellschaft der Gruppe. Sie ist seit dem Jahr 2000 börsennotiert und seit März 2017 im "Scale"-Segment der Deutschen Börse in Frankfurt (Freiverkehr) gelistet.

Die MPC Capital-Gruppe entwickelt und initiiert sachwertbasierte Kapitalanlagen für institutionelle Investoren. Zusammen mit ihren Tochtergesellschaften und Partnern bietet die Gruppe dabei ein breites Spektrum an Dienstleistungen - von der Auswahl, Initiierung und Strukturierung eines Investments in Sachwerte über das aktive Management und die Verwaltung der Anlage bis hin zur Entwicklung und Umsetzung einer auf die Anforderungen der Investoren zugeschnittenen Exit-Strategie.

Das Produkt- und Dienstleistungsangebot der MPC Capital-Gruppe konzentriert sich dabei auf die drei Kernsegmente Real Estate, Renewables und Shipping. Mit ihrer langjährigen Expertise und einem umfassenden internationalen Netzwerk an Partnern strebt die MPC Capital-Gruppe die Identifizierung von Marktchancen an, um Investitionsobjekte und Investoren zusammenzuführen.

Die MPC Capital-Gruppe erzielt aus den Investitionsprojekten laufende Managementvergütungen ("Management Fees") sowie aus der Anbindung und dem Verkauf von Assets einmalige und zum Teil performancebezogene Transaktionserlöse ("Transaction Fees"). Zudem beteiligt sich die MPC Capital-Gruppe in der Regel als Co-Investor an den Investitionsvorhaben und generiert hierüber sonstige betriebliche Erträge oder Erträge aus Beteiligungen.

Organisation und Führungsstrukturen

Die Geschäftsaktivitäten der MPC Capital-Gruppe sind in eine produktgenerierende Einheit ("MPC Capital") sowie in Dienstleistungs- und Managementeinheiten ("Management Units") gegliedert.

MPC Capital ist als Investment-Manager und Co-Investor fokussiert auf die Initiierung und das Management von Investment-Lösungen ("Investment Vehicles") in den drei Kern-Assetklassen Real Estate, Renewables und Shipping. Sie verfolgt dabei das Ziel, sachwertbasierte Investitionen zu entwickeln, die exakt auf die Bedürfnisse der Investoren zugeschnitten sind. In der Regel beteiligt sich MPC Capital als Co-Investor mit bis zu 10 % an den Investment Vehicels, in Einzelfällen auch darüber. Innerhalb der MPC Capital arbeiten auf die drei Asset-Klassen Real Estate, Renewables und Shipping spezialisierte Investment- und Transaktions-Teams. Sie werden unterstützt von bereichsübergreifenden Support-Funktionen wie Legal, HR, IT und Marketing.

Zentraler Bestandteil der MPC Capital-Gruppe sind zudem die Management Units, deren Kernkompetenz das operative Management der von den Investment Vehicles gehaltenen Assets ist. Sie verfügen über einen hohen Spezialisierungsgrad und sind zum Großteil in Joint Venture-Strukturen eingebettet, um gemeinsam mit marktführenden Partnern wettbewerbsfähige Dienstleistungen anbieten zu können - sowohl für Investment Vehicles der MPC Capital-Gruppe als auch für Dritte. Strategische Partnerschaften bringen zusätzliche Wachstumsimpulse für das Investment- und Transaktionsgeschäft.

Zu den Aktivitäten der Management Units gehören im Wesentlichen:

Technisches Management und IT-Dienstleistungen für Containerschiffe, Massengutfrachter und Tankschiffe: Wilhelmsen Ahrenkiel Ship Management GmbH & Co. KG, Ahrenkiel Vogemann Bolten GmbH & Co. KG und Waterway IT Solutions GmbH & Co. KG.

Kommerzielles Management für Containerschiffe und Tankschiffe: Harper Petersen Holding GmbH & Co. KG und Albis Shipping & Transport GmbH & Co. KG.

Dienstleistungen und treuhänderische Aufgaben im Zusammenhang mit Kapitalanlagen im Retail Business: MPC Investment Services GmbH und TVP Treuhand- und Verwaltungsgesellschaft für Publikumsfonds mbH & Co. KG. Verschiedene Service-Angebote im Zusammenhang mit der Betreuung privater Anleger sind an externe Dienstleister ausgelagert.

Die niederländische Tochtergesellschaft Cairn Real Estate B.V., die im Investment und Asset Management von Immobilien in den Niederlanden tätig ist, wurde mit Wirkung zum 31. Januar 2022 an die britische Schroders Group veräußert.

Ziele und Strategien

Die MPC Capital-Gruppe verfolgt das Ziel, in den strategischen Asset-Segmenten zu den führenden unabhängigen Asset- und Investment-Managern für sachwertbasierte Kapitalanlagen und Investitionen zu gehören. Zum 31. Dezember 2022 verwaltete die Gruppe Sachwerte mit einem Gesamtvolumen von rund EUR 4,2 Mrd. ("Assets under Management"). Ziel ist es, jährlich Assets im Volumen zwischen EUR 0,5 Mrd. und EUR 1,0 Mrd. für das Geschäft mit institutionellen Kunden neu anzubinden.

Die Erwirtschaftung nachhaltiger Cashflows, eine solide Unternehmensfinanzierung und damit insbesondere eine gute Liquiditäts- und Eigenkapitalausstattung, sowie der verantwortungsvolle Umgang mit sozialen und ökologischen Belangen sind wichtige Eckpfeiler der Unternehmensstrategie.

Bindeglied zwischen Asset und Investor

Die zentrale Expertise von MPC Capital ist das Zusammenbringen von Investoren und Investitionsmöglichkeiten sowie die Umsetzung von Asset-Transaktionen von der Auswahl über den Ankauf der Assets bis hin zum Exit. Die Kunden können je nach Bedarf den gesamten Investitions- und Wertschöpfungsprozess mit der MPC Capital-Gruppe gemeinsam gehen - oder flexibel einzelne Phasen und Leistungen für ihre Investitions- und Geschäftstätigkeit abrufen. Das operative Management der Assets wird zu einem Teil in Kooperation mit marktführenden Partnern angeboten. Die Leistung der MPC Capital-Gruppe besteht dabei darin, sachwertbasierte Anlagen aus den drei Asset-Klassen Real Estate, Renewables und Shipping von der Auswahl über die aktive (Weiter-) Entwicklung bis hin zum Exit zu managen und hierdurch ihren Wert zu maximieren.

Investment Vehicles orientieren sich an der Strategie des Investors

Die strukturelle Ausgestaltung der Investment Vehicles orientiert sich neben den Marktgegebenheiten vor allem an der Strategie des jeweiligen Investors und dem zugrundeliegenden Asset. Ob Fund Solutions (zum Beispiel in Form eines Alternativen Investment Fonds), Listed Platforms (zum Beispiel in Form einer Börsennotiz), Separate Accounts (Direktinvestition) oder ein anderes rechtliches Konstrukt - MPC Capital bietet als Investment-Manager umfassende Expertise für ein breites Spektrum an Strukturierungslösungen.

Die Verteilung der Assets under Management nach Investment-Kategorien stellt sich wie folgt dar:

Vertrieblich richtet sich MPC Capital primär an internationale institutionelle Kunden, Family Offices und andere professionelle Investoren. Zum weiteren Kundenkreis zählen Drittunternehmen sowie vermögende Privatanleger, Bestandskunden und Vertriebspartner. Dabei kommen für die verschiedenen Phasen eines Asset-Zyklus Investorentypen mit jeweils unterschiedlichem Risikoprofil in Frage: Während beispielsweise für die Entwicklungsphase eines Projekts Investoren mit höheren Renditeerwartungen und ausgeprägtem Risikoprofil in Frage kommen, beteiligen sich an etablierten Projekten mit stabilen Cashflows in der Regel Investoren mit geringeren Renditeanforderungen und einem ausgewogenen Risikoprofil.

Auswahl der Assets orientiert sich an Marktbedürfnissen

Bei der Auswahl der Assets orientiert sich die MPC Capital-Gruppe an aktuellen Marktbedürfnissen und arbeitet intensiv daran, Marktsektoren, Marktnischen oder Megatrends frühzeitig zu erkennen. Auf diese Weise konnten Markttrends wie nachhaltige Wohnimmobilien, Feeder-Containerschiffe im maritimen Sektor oder erneuerbare Energien in Schwellenländern identifiziert und erfolgreich besetzt werden.

Co-Investment: MPC Capital beteiligt sich mit Eigenkapital

Zum Gleichlauf der Interessen von Investoren und Fondsmanager, investiert MPC Capital selbst einen Teil des Eigenkapitals ("Co-Investment"). Das Co-Investment liegt je nach Volumen und Art des Assets bei bis zu 10 % bezogen auf das Eigenkapital des jeweiligen Investment Vehicle, in Einzelfällen auch darüber. Die Co-Investments werden primär unter Finanzanlagen als Beteiligung, im Einzelfall auch als Ausleihung oder Darlehen bilanziert.

Kern der Strategie ist es, aus der Wertsteigerung der Co-Investments über das operative Dienstleistungsgeschäft hinaus sonstige betriebliche Erträge (Wertaufholungen) und Erträge aus Beteiligungen (Dividenden) zu erzielen.

ESG als Selbstverständnis und zentraler Bestandteil der Investment-Strategie

Verantwortungsbewusstes Asset- und Investmentmanagement ist im Kern der MPC Capital-Gruppe und ihrer Investments verankert. In der Produktgenerierung und im laufenden Management der Assets dienen die ESG-Prinzipien der MPC Capital als Leitlinie für nachhaltige und verantwortungsvolle Investments in allen Asset-Klassen und spiegeln das Engagement der MPC Capital für sozial und ökologisch verantwortungsvolles Handeln wider.

Die MPC Capital AG ist Signatory der Principles of Responsible Investment (PRI). Darüber hinaus sind Tochtergesellschaften oder Investment Vehicle Mitglieder oder Unterstützer von verschiedenen weiteren Initiativen, Programmen und Organisationen.

Die MPC Capital AG beabsichtigt, ab Mitte 2023 regelmäßig Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen und zu veröffentlichen.

Steuerungssystem

Die Steuerung des MPC Capital-Konzerns ist auf eine nachhaltige Wertsteigerung ausgerichtet. Zentrale Steuerungsgrößen sind dabei die Umsatzerlöse sowie umsatznahe sonstige betriebliche Erträge, die sich aus wiederkehrenden Erträgen aus dem Management und der Verwaltung der Bestandsfonds, dem Asset Management, der Beratung und Vermittlung im Zusammenhang mit Sachwertinvestitionen sowie aus Projekt- und Transaktionserlösen und Erträgen im Rahmen von Exit-Strategien bestehender Fonds und Investments zusammensetzen. Ein weiterer finanzieller Leistungsindikator ist das Ergebnis vor Steuern ("Earnings Before Taxes", EBT), das Erträge aus Beteiligungen und Equity-Ergebnisse assoziierter Unternehmen mit umfasst.

Grundlage einer soliden und nachhaltigen unternehmerischen Planung sind darüber hinaus eine angemessene Eigenkapitalausstattung sowie das Vorhalten ausreichender Liquidität im Konzern über einen angemessenen Planungszeitraum.

Die Steuerungsgrößen für die MPC Capital AG sind das EBT, die Eigenkapitalausstattung sowie die Liquidität.

Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren werden nicht zur internen Steuerung herangezogen.

Die Initiierung, Steuerung sowie die Einhaltung und Überwachung der unternehmerischen Aktivitäten obliegen auf Konzernebene dem Vorstand; auf operativer Ebene kommt diese Funktion den Geschäftsführern und Managing Directors der jeweiligen Tochtergesellschaften zu. Das Steuerungssystem ist zudem Bestandteil der Controlling- und Planungsprozesse im MPC Capital-Konzern.

Der Konzernabschluss sowie der Jahresabschluss der MPC Capital AG wurden auf Basis des deutschen Handelsgesetzbuches erstellt.

II. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Mit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine Ende Februar 2022 haben sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich eingetrübt. Während noch zu Jahresbeginn 2022 die Erwartung vorherrschte, dass sich die Weltwirtschaft im Jahr 2022 weiter von den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie erholen würde und erneut ein überdurchschnittlich starkes Wachstum zu erwarten wäre, hat sich das globale Wirtschaftswachstum im Verlauf des Jahres deutlich abgeschwächt. Stark gestiegene Rohstoff- und Energiepreise, die drastisch gestiegenen Inflationsraten sowie Unterbrechungen globaler Lieferketten und Corona-bedingte Lockdowns im asiatischen Raum wirkten sich dabei deutlich negativ auf das globale Wirtschaftswachstum aus.

Um der hohen Inflation entgegenzuwirken, haben die Notenbanken ihre Niedrigzinspolitik vollends aufgegeben und in mehreren, kurz aufeinander folgenden Schritten die Leitzinsen spürbar erhöht. So stieg der Leitzins der Europäischen Zentralbank für das Hauptrefinanzierungsgeschäft von 0 % zu Beginn des Jahres 2022 auf zuletzt 3,0 % im Februar 2023. Weitere Zinsschritte wurden angekündigt. 1

Steigende Zinsen und hohe Energiepreise führten zu einem Rückgang der Nachfrage nach Immobilien. Erstmals seit über zehn Jahren sanken im vierten Quartal die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland. Ein Rückgang des Mietniveaus ist unterdessen nicht zu beobachten. 2 Auch im Bereich der Erneuerbaren Energien haben die veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen und Störungen der Lieferketten teilweise zu Projektverzögerungen und erhöhten Preisen geführt. Vor dem Hintergrund der zeitgleich steigenden Energiepreise und des immensen Bedarfs an zusätzlichen Kapazitäten dürfte dies nach Einschätzung der Gesellschaft zu keinen nennenswerten Renditeeinbußen führen.

1 https:/​/​www.tagesschau.de/​wirtschaft/​ezb-zinsentscheid-notenbank-inflation-101.html

2 Statista: Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland

In Reaktion auf eine steigende Güternachfrage bei Verknappung von Angebot und Transportkapazitäten stiegen Fracht- und Charterraten zu Beginn des Jahres 2022 zunächst weiter. So konnte der Charterraten-Index HARPEX sein hohes Vorjahresniveau ausbauen und erreichte zur Mitte des Jahres mit knapp 4.600 Punkten einen neuen Höchststand. In der zweiten Jahreshälfte fiel der Index aufgrund von geringerer Nachfrage und sich auflösender Lieferkettenprobleme deutlich und schloss bei rund 1.700 Punkten. Der HARPEX (Harper Petersen Charter Rates Index) wird von Harper Petersen veröffentlicht und spiegelt die weltweite Preisentwicklung auf dem Chartermarkt für Containerschiffe wider. 3 Im Bereich der Tankschifffahrt haben die geopolitischen Spannungen und veränderte Handelsströme zu einem deutlichen Anstieg der Frachtraten geführt. 4

Angesichts der Marktturbulenzen durch den Ukrainekrieg und gestiegener Inflationsraten hatten auch institutionelle Anleger mit Abflüssen aus Fonds und Mandaten zu kämpfen. Zum 30. September 2022 verwalteten die Fondsgesellschaften in Deutschland ein Vermögen von insgesamt EUR 3,7 Billionen. Ende 2021 lag das Vermögen noch bei EUR 4,2 Billionen Euro. 5

Auch für die europäische Fondsbranche war 2022 ein besonders schwaches Jahr. Nach Angaben des Analysehauses Refinitiv mussten die Fondsanbieter von Anfang Januar bis Ende September EUR 323,6 Mrd. Abflüsse verdauen, wovon mehr als 40 Prozent auf das dritte Quartal entfielen. Ende 2021 betreute die Branche europaweit noch EUR 15,3 Billionen, Ende September waren es EUR 2,3 Billionen weniger. 6

Geschäftsverlauf

In einem herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Marktumfeld hat sich die Multi Asset-Strategie von MPC Capital als weiterhin sehr robust erwiesen. Mit der Diversifizierung der Asset-Basis auf die drei Segmente Real Estate, Renewables und Shipping konnten negative Auswirkungen auf die Entwicklung im Geschäftsjahr 2022 abgefedert und das Geschäft erfolgreich ausgebaut werden.

Zwar haben steigende Rohstoffpreise und gestörte Lieferketten sowie das veränderte Zinsumfeld auch in von MPC Capital gemanagten Investments zu Verzögerungen in der Realisierung von Projekten und steigenden Marktunsicherheiten geführt. Der Shipping-Bereich konnte jedoch in der ersten Jahreshälfte von hohen Charterraten und steigenden Asset-Bewertungen profitieren. In der zweiten Jahreshälfte führte die Abkühlung des Konjunkturklimas zu einer deutlichen Korrektur in der Containerschifffahrt.

Der Shipping-Bereich war von den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine nur unwesentlich betroffen. Der Umsatzanteil in dieser Region im Geschäftsjahr 2022 war vernachlässigbar. Die Bereiche Real Estate und Renewables haben keine Berührungspunkte mit der Ukraine oder Russland.

Die globalen Klimaziele ziehen einen immensen Investitionsbedarf in alternative Formen der Energiegewinnung nach sich. Die steigende Nachfrage nach Investitionen in nachhaltige Sachwerte geben dem Geschäftsmodell der MPC Capital somit zusätzlich kräftigen Rückenwind.

3 https:/​/​www.harperpetersen.com/​harpex

4 https:/​/​www.hellenicshippingnews.com/​crude-tanker-market-ends-2022-on-a-high/​

5 BVI Investmentstatistik zum 30.09.20222

6 Institutional Money, 2.11.2022: Fondsbranche: Droht das mieseste Jahr seit 2008?

Erfolgreiche Geschäftsentwicklung im Jahr 2022

Insgesamt blickt das Management der MPC Capital auf einen erfolgreichen Geschäftsverlauf im Jahr 2022 zurück. Der Wegfall der Umsatzerlöse aus den veräußerten niederländischen Immobilienaktivitäten konnte zu einem Teil durch steigende Erlöse aus den Bereichen Renewables und Shipping kompensiert werden. Aus Co-Investments erzielte MPC Capital im Geschäftsjahr 2022 hohe Erträge, die letztendlich zu einem deutlich verbesserten Ergebnis gegenüber dem Vorjahr führten. Zusätzlich realisierte MPC Capital einen einmaligen Buchgewinn aus der Veräußerung der niederländischen Immobilienaktivitäten. Zur besseren Vergleichbarkeit weist MPC Capital ein um diesen Buchgewinn adjustiertes Konzernergebnis vor Steuern (EBT adj.) aus.

Der Konzernumsatz ging - wie bei Aufstellung der Prognose im Februar 2022 erwartet - deutlich gegenüber dem Vorjahr zurück. Das EBT adj. lag mit rund EUR 12,0 Mio. bereits nach neun Monaten am oberen Ende der ursprünglichen Erwartungen (EUR 8,0 Mio. bis EUR 12,0 Mio.), woraufhin der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr auf rund EUR 15,0 Mio. erhöhte. Entsprechend dieser aktualisierten Prognose wurde das Geschäftsjahr 2022 mit einem EBT adj. von EUR 14,8 Mio. abgeschlossen.

Die Anbindung von neuen Assets blieb mit EUR 0,4 Mrd. aufgrund des herausfordernden Marktumfelds leicht hinter dem langfristigen Ziel von einem Akquisitionsvolumen von EUR 0,5 Mrd. bis EUR 1,0 Mrd. pro Jahr zurück.

Real Estate

Ende Januar 2022 erfolgte das Closing für den Verkauf der niederländischen Tochtergesellschaft Cairn Real Estate B.V. ("Cairn"). Sie wurde zu einem Nettokaufpreis in Höhe von rund EUR 30 Mio. an einen britischen Investor veräußert. Die Transaktion trägt mit einem Buchgewinn in Höhe von EUR 16,5 Mio. zum Konzernergebnis der MPC Capital AG bei.

Weitere Transaktionserlöse konnte MPC Capital durch den Verkauf einer Büroimmobilie in Erlangen realisieren.

Für den ESG Core Wohnimmobilien Deutschland, einem auf nachhaltige Wohnimmobilien in Metropolregionen fokussierten Fonds, hat MPC Capital im Jahr 2022 zwei weitere Projekte angekauft. Das eine befindet sich im Hamburger Nordwesten, das andere Projekt entsteht in der Metropolregion Berlin. Der Fonds investiert zielgerichtet in Immobilienprojekte, die konsequent einem umfassenden Katalog an ESG-Kriterien entsprechen. Das Eigenkapital stammt von deutschen institutionellen Investoren.

Renewables

Im Renewables-Bereich hat MPC Capital den Ausbau des Portfolios in der Karibik und Lateinamerika weiter vorangetrieben.

Aktuell verfügt MPC Capital mit der börsennotierten Plattform MPC Energy Solutions und weiteren Investment-Vehikeln über ein sowohl geografisch als auch technisch diversifiziertes Portfolio. Es erstreckt sich über Wind-, Solar-PV- sowie Speicher-Projekte in neun Ländern mit einer Stromerzeugungskapazität von insgesamt rund 800 Megawatt. 7

7 AuM Overview Assets 31.12.2022

Zudem prüft MPC Capital weitere Wachstumsmöglichkeiten in anderen Märkten. Hierbei wurden insbesondere Wind- und Solar-PV-Projekte in Europa analysiert. In diesem Zusammenhang wurde im August 2022 ein Windpark in Deutschland mit einer Gesamtkapazität von rund 11 Megawatt erworben.

Shipping

Gemeinsam mit internationalen Investoren hat MPC Capital ein Neubauprogramm für sechs Containerschiffe mit einer Kapazität von je 5.500 Standardcontainern und einem Investitionsvolumen von insgesamt USD 420 Mio. initiiert. Das spezielle Eco-Design der Schiffe zählt zu den modernsten und effizientesten derzeit verfügbaren Designs in der Containerschifffahrt. Im Vergleich zur bestehenden Flotte fällt der Treibstoffverbrauch um etwa 40 % geringer aus und die Neubauten sind für eine spätere Umrüstung auf einen CO2-neutralen Antrieb vorbereitet. Für die Schiffe konnten zudem bereits Charterverträge in einem Gesamtvolumen von USD 600 Mio. über eine Laufzeit von sieben Jahren abgeschlossen werden.

Zudem hat MPC Capital ein Projekt zum Neubau von zwei weiteren Containerschiffen initiiert, die mit klimaneutralem ("grünem") Methanol angetrieben werden. Die Schiffe haben ein Investitionsvolumen von insgesamt USD 78 Mio. und eine Kapazität von jeweils 1.300 Standardcontainern (TEU). Mit ihrem modernen Design und der fortschrittlichsten, auf grünem Methanol basierenden Antriebstechnologie zählen sie zu den ersten Containerschiffen, die bereits heute sämtliche von der International Maritime Organization (IMO) auf den Weg gebrachten Maßnahmen zur Emissionsreduzierung in der Schifffahrt erfüllen. Die beiden Schiffe sind ab der geplanten Ablieferung im Jahr 2024 für 15 Jahre an die norwegische Reederei NCL verchartert.

Die beiden Neubauprogramme und die damit verbundenen sieben- bzw. 15-jährigen Chartervereinbarungen tragen im erheblichen Maße zum weiteren Ausbau der Erlösströme aus wiederkehrenden Management Fees bei. MPC Capital hat sich im Rahmen ihrer Co-Investment-Strategie an dem Neubauprogramm beteiligt, woraus sich zusätzliche Ergebnisbeiträge ergeben dürften.

Entwicklung der Assets under Management (AuM)

Die von der MPC Capital-Gruppe gemanagten Sachwerte ("Assets under Management /​ AuM") gingen zum 31. Dezember 2022 aufgrund der Veräußerung von Cairn erwartungsgemäß auf EUR 4,2 Mrd. (31. Dezember 2021: EUR 4,9 Mrd.) zurück.

Aus dem Neugeschäft resultierten Asset-Zugänge in Höhe von EUR 0,4 Mrd. Demgegenüber standen Asset-Abgänge in Höhe von EUR 1,7 Mrd., wovon EUR 1,2 Mrd. dem Verkauf von Cairn zuzuordnen sind. Das Transaktionsvolumen lag im Geschäftsjahr 2022 somit bei EUR 2,1 Mrd. Die Bewertungs- und Währungseffekte lagen bei EUR 0,6 Mrd. Sie sind insbesondere auf gestiegene Asset-Werte sowie einen stärkeren US-Dollar zurückzuführen.

Von den insgesamt EUR 4,2 Mrd. Assets under Management entfallen rund EUR 0,7 Mrd. (31. Dezember 2021: EUR 0,9 Mrd.) auf das frühere Retail Business.

Die Assets under Management verteilen sich zu EUR 0,9 Mrd. auf Fund Solutions (Spezial-AIF, Geschlossene Fonds, etc.), zu EUR 1,2 Mrd. auf Listed Platforms (Assets von börsennotierten Gesellschaften) und zu EUR 2,0 Mrd. auf Separate Accounts (Einzel- oder Direkt-Investments, Club Deals und sonstige individuelle Investment-Strukturen).

III. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage des Konzerns

Die Umsatzerlöse des MPC Capital-Konzerns gingen im Geschäftsjahr 2022 von EUR 42,3 Mio. auf EUR 36,5 Mio. zurück. Der Umsatzrückgang fiel etwas geringer aus als erwartet, da der Wegfall der Umsatzerlöse aus den veräußerten niederländischen Immobilienaktivitäten zu einem Teil durch ein stärkeres Wachstum in anderen Unternehmensbereichen kompensiert werden konnte.

Aus Management Services erwirtschaftete der Konzern im Geschäftsjahr 2022 Umsätze in Höhe von EUR 29,2 Mio. (2021: EUR 28,1 Mio.). Dem Rückgang der Management Fees durch den Verkauf des niederländischen Immobiliengeschäfts stand ein signifikanter Anstieg der Management Erlöse aus den Bereichen Shipping und Renewables gegenüber.

Die Erlöse aus Transaction Services gingen aufgrund von deutlich geringeren An- und Verkaufsaktivitäten im Immobilienbereich auf EUR 7,0 Mio. (2021: EUR 13,8 Mio.) zurück. Auch im Shipping-Bereich lagen die im Geschäftsjahr abgeschlossenen Transaktionen unter dem Vorjahr, wobei mit einer Reihe von Neubauprojekten die Grundlage für zukünftige Erlösströme gelegt werden konnte. Die Transaktionen im Renewables-Bereich stiegen durch verschiedene Projektankäufe in Lateinamerika deutlich an.

Die übrigen Umsatzerlöse lagen 2022 bei EUR 0,3 Mio. (2021: EUR 0,4 Mio.).

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Geschäftsjahr 2022 bei EUR 26,5 Mio. (2021: EUR 16,4 Mio.). Sie umfassten im Wesentlichen den Buchgewinn aus der Veräußerung von Cairn, performancebezogene Erträge aus dem Shipping-Segment sowie Erträge aus Wechselkursänderungen infolge der Aufwertung des US-Dollars, denen allerdings auch höhere Aufwendungen aus Wechselkursänderungen gegenüberstanden.

Der Materialaufwand lag im Geschäftsjahr 2022 bei EUR 2,7 Mio. (2021: EUR 2,1 Mio.).

Der Personalaufwand lag im Geschäftsjahr 2022 bei EUR 19,8 Mio. (2021: EUR 21,9 Mio.). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den Verkauf von Cairn zurückzuführen. Der Aufwand war einmalig erhöht durch die Sonderzahlung einer Inflationsausgleichsprämie. Im Geschäftsjahr 2022 waren durchschnittlich 154 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern beschäftigt. Hiervon sind 43 der Beteiligung an Gemeinschaftsunternehmen zuzurechnen. Im Vorjahr waren es durchschnittlich 191 (davon 66 aus der Beteiligung an Gemeinschaftsunternehmen).

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen reduzierten sich weiter auf EUR 1,4 Mio. (2021: EUR 2,0 Mio.) und betrafen im Wesentlichen planmäßige Abschreibungen auf den Firmenwert der Gesellschaften Wilhelmsen Ahrenkiel, Harper Petersen und Albis Shipping.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit EUR 23,6 Mio. deutlich über dem Vorjahr (2021: EUR 20,9 Mio.). Der Anstieg ist zum einen auf Wechselkursänderungen zurückzuführen (2022: EUR 3,3 Mio.; 2021: EUR 0,3 Mio.), zum anderen auf Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen (2022: EUR 3,7 Mio.; 2021: EUR 1,6 Mio.). Die Rechts- und Beratungskosten als größte Einzelposition gingen von EUR 6,0 Mio. im Vorjahr auf EUR 4,8 Mio. zurück. Die IT-Kosten lagen bei EUR 1,9 Mio. (2021: EUR 2,2 Mio.) und waren noch einmalig durch die Migration der IT-Systeme in eine Cloud-basierte Infrastruktur belastet. Durch die Umstellung verfügt MPC Capital über eine zukunftssichere und kosteneffiziente IT-Umgebung.

Das Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich aufgrund der deutlich gestiegenen Erträge aus Buchgewinnen um EUR 3,8 Mio. von EUR 11,7 Mio. im Vorjahr auf EUR 15,6 Mio. im Geschäftsjahr 2022.

Die Erträge aus Beteiligungen lagen bei EUR 2,4 Mio. (2021: EUR 1,2 Mio.) und betrafen Ausschüttungen von Beteiligungen im Shipping- und Immobilienbereich.

Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge lagen bei EUR 1,0 Mio. (2021: EUR 2,2 Mio.) und resultierten primär aus Ausleihungen im Rahmen von Projektfinanzierungen.

Abschreibungen auf Finanzanlagen wurden in Höhe von EUR 3,0 Mio. (2021: EUR 2,1 Mio.) vorgenommen. Sie betrafen insbesondere langfristige Projektfinanzierungen.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen lagen bei EUR 0,5 Mio. (2021: EUR 0,2 Mio.) und betrafen im Wesentlichen Zinsaufwendungen aus Projektfinanzierungen.

Das Equity-Ergebnis assoziierter Unternehmen stieg deutlich auf EUR 15,7 Mio. (2021: EUR -2,5 Mio.). Hierin enthalten waren im Wesentlichen Rückflüsse aus Co-Investments in Form von Dividenden der MPC Container Ships.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei EUR 31,2 Mio. Im Vorjahr erzielte der MPC Capital-Konzern ein EBT in Höhe von EUR 10,4 Mio. Das um den Buchgewinn aus dem Verkauf von Cairn (EUR 16,5 Mio.) bereinigte Ergebnis vor Steuern (EBT adj.) betrug EUR 14,8 Mio.

Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie sonstige Steuern lag im Geschäftsjahr 2022 bei EUR 3,1 Mio. (2021: EUR 3,2 Mio.).

Das Konzernergebnis betrug EUR 28,2 Mio. (2021: EUR 7,2 Mio.).

Der nach Abzug der Anteile anderer Gesellschafter verbleibende Konzernüberschuss nach Minderheitsanteilen lag bei EUR 26,0 Mio. (2021: EUR 6,1 Mio.).

Das Ergebnis je Aktie (nach Minderheitsanteilen) betrug EUR 0,74 (2021: EUR 0,17). Hiervon entfallen EUR 0,47 auf den einmaligen Ertrag aus der Veräußerung des niederländischen Immobiliengeschäfts.

Ertragslage der AG (Konzernobergesellschaft)

Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die MPC Capital AG Umsatzerlöse in Höhe von EUR 10,1 Mio. (2021: EUR 7,5 Mio.). Hiervon entfielen EUR 3,1 Mio. (2021: EUR 1,3 Mio.) auf Management- und Transaktionserlöse sowie EUR 7,1 Mio. (2021: EUR 6,2 Mio.) auf Umlagen auf Konzerngesellschaften, die vor allem administrative Dienstleistungen der MPC Capital AG als Holding gegenüber den Tochtergesellschaften betreffen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen 2022 bei EUR 6,4 Mio. (2021: EUR 5,4 Mio.) und resultierten zum Großteil aus Zuschreibungen auf wertberichtigte Forderungen gegenüber Tochtergesellschaften.

Der Personalaufwand lag im Geschäftsjahr bei EUR 6,2 Mio. (2021: EUR 5,7 Mio.). Der Anstieg ist auf die Sonderzahlung einer Inflationsausgleichsprämie zurückzuführen. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MPC Capital AG lag mit 34 auf dem Niveau des Vorjahres (2021: 35).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen deutlich auf EUR 14,6 Mio. (2021: EUR 8,1 Mio.). Dabei erhöhten sich insbesondere die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen auf EUR 4,4 Mio. (2021: EUR 1,5 Mio.) sowie die Aufwendungen aus Wechselkursänderungen auf EUR 2,1 Mio. (2021: EUR 0,7 Mio.). Die Rechts- und Beratungskosten stiegen auf EUR 3,0 Mio. (2021: EUR 1,5 Mio.).

Die Beteiligungserträge stiegen deutlich auf EUR 16,8 Mio. (2021: EUR 12,3 Mio.) und reflektieren die Dividenden der MPC Container Ships. Dem gegenüber stehen Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von EUR 4,4 Mio. (2021: EUR 12,2 Mio.). Aus Ergebnisabführungsverträgen erzielte die MPC Capital AG Erträge in Höhe von EUR 0,9 Mio. (2021: EUR 4,4 Mio.), aus Zinsen und ähnlichen Erträgen EUR 1,3 Mio. (2021: EUR 1,7 Mio.). Zinsen und ähnliche Aufwendungen erhöhten sich auf EUR 2,0 Mio. (2021: EUR 0,7 Mio.).

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) verbesserte sich aufgrund gestiegener Beteiligungserträge deutlich von EUR 4,1 Mio. im Geschäftsjahr 2021 auf EUR 8,2 Mio. im Geschäftsjahr 2022. Der Steueraufwand lag 2022 bei EUR 1,0 Mio. (2021: EUR 1,0 Mio.).

In der Folge stieg der Jahresüberschuss der MPC Capital AG auf EUR 7,3 Mio. (2021: EUR 3,1 Mio.). Der Gewinnvortrag vor Dividendenzahlung lag bei EUR 4,5 Mio. (2021: EUR -9,4 Mio.). Nach Auszahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von EUR 4,2 Mio. (2021: EUR 0,0 Mio.) lag der Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2022 bei EUR 7,5 Mio.

Vermögens- und Finanzlage des Konzerns

Die Bilanzsumme des Konzerns erhöhte sich im Zuge des deutlich gestiegenen Bilanzgewinns zum 31. Dezember 2022 auf EUR 150,8 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 134,6 Mio.).

Das Anlagevermögen verringerte sich von EUR 60,1 Mio. auf EUR 57,8 Mio. zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022. EUR 2,1 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 3,0 Mio.) entfielen auf immaterielle Vermögensgegenstände, die im Wesentlichen die aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) an der Gesellschaft Albis Shipping umfassen. Im Vorjahreswert waren noch Geschäfts- oder Firmenwerte weiterer Gesellschaften enthalten, die im Geschäftsjahr 2022 veräußert oder planmäßig abgeschrieben wurden.

Das Finanzanlagevermögen, das im Wesentlichen das Co-Investment-Portfolio des MPC Capital-Konzerns abbildet, reduzierte sich auf EUR 54,9 Mio. zum 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021: EUR 56,4 Mio.).

Das Umlaufvermögen erhöhte sich von EUR 74,3 Mio. zum Jahresende 2021 auf EUR 92,8 Mio. zum 31. Dezember 2022. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände lagen zum 31. Dezember 2022 bei EUR 23,7 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 35,8 Mio.). Durch den Verkauf des niederländischen Immobiliengeschäfts sowie die hohen Rückflüsse aus dem Co-Investment-Portfolio erhöhte sich die Liquidität im Konzern (Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten) zum 31. Dezember 2022 deutlich auf EUR 69,1 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 38,5 Mio.).

Das Eigenkapital erhöhte sich im Zuge der deutlichen Verbesserung des Bilanzgewinns von EUR 100,8 Mio. zum 31. Dezember 2021 auf EUR 123,2 Mio. zum 31. Dezember 2022. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich gleichzeitig von 74,9 % auf 81,7 %.

Rückstellungen waren zum 31. Dezember 2022 in Höhe von EUR 20,3 Mio. gebildet (31. Dezember 2021: EUR 19,6 Mio.). Der Anstieg resultiert aus erhöhten Rückstellungen für Personalkosten. Nach Ansicht des Vorstands wurde hiermit ausreichend Vorsorge für nachlaufende Aufwendungen in Verbindung mit der Fokussierung auf das Transaktions- und Investmentgeschäft sowie mögliche Kosten im Zusammenhang mit rechtlichen Auseinandersetzungen getroffen.

Die Verbindlichkeiten konnten zum 31. Dezember 2022 deutlich auf EUR 7,2 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 14,0 Mio.) reduziert werden. Der Rückgang betrifft primär den Abbau von Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, im Volumen von EUR 2,9 Mio. sowie sonstigen Verbindlichkeiten im Umfang von EUR 4,5 Mio.

Der MPC Capital-Konzern wies im Berichtszeitraum einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 33,6 Mio. (2021: EUR 3,9 Mio.) aus. Einzahlungen aus Dividenden erhöhten sich auf EUR 17,8 Mio. (2021: EUR 1,1 Mio.). Veränderungen der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, lagen bei EUR 21,1 Mio. (2021: EUR -7,6 Mio.).

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich im Berichtszeitraum auf EUR 8,6 Mio. (2021: EUR 8,4 Mio.). Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen in Höhe von EUR 30,0 Mio. (2021: EUR 11,8 Mio.) resultierten im Wesentlichen aus der Beteiligung als Co-Investor an verschiedenen Investitionsprojekten im Shipping- und Renewables-Bereich. Dem gegenüber standen Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzanlagen in Höhe von EUR 38,4 Mio. (2021: EUR 20,9 Mio.). Sie betrafen die Veräußerung von Finanzanlagen aus dem Real Estate- und Shipping-Bereich, insbesondere die Veräußerung der niederländischen Immobilienaktivitäten. Im Geschäftsjahr 2022 erhielt MPC Capital aus ihren Beteiligungen und Ausleihungen zudem Zinsen und Dividenden in Höhe von EUR 1,4 Mio. (2021: EUR 0,2 Mio.).

Die Auszahlung einer Dividende der MPC Capital AG in Höhe von EUR 4,2 Mio. (2021: EUR 0,0 Mio.) sowie Dividendenzahlungen und Auszahlungen an andere Gesellschafter führten im Geschäftsjahr 2022 zu einem negativen Cashflow aus Finanzierungstätigkeit von EUR -6,0 Mio. (2021: EUR 1,8 Mio.). Das Vorjahr war geprägt durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von EUR 4,0 Mio. Zins- und Tilgungsleistungen für Projektfinanzierungen in den einzelnen Asset-Bereichen lagen bei EUR -0,7 Mio. (2021: EUR -1,5 Mio.).

Insgesamt erhöhte sich der Zahlungsmittelbestand zum Ende des Jahres auf EUR 69,1 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 38,5 Mio.).

Vermögens- und Finanzlage der AG (Konzernobergesellschaft)

Die Bilanzsumme der MPC Capital AG erhöhte sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 141,7 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 123,5 Mio.). Das Anlagevermögen, das im Wesentlichen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen (Finanzanlagen) sowie in geringem Umfang Sachanlagen umfasst, erhöhte sich leicht auf EUR 78,1 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 76,6 Mio.).

Das Umlaufvermögen umfasste Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 30,8 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 41,8 Mio.). Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus dem Abbau von Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Der Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten erhöhten sich durch die Kaufpreiszahlung aus der Veräußerung der Cairn Real Estate B.V. sowie Rückflüssen aus dem Co-Investment-Portfolio von EUR 5,0 Mio. im Vorjahr auf EUR 32,8 Mio. zum 31. Dezember 2022.

Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital geringfügig auf EUR 107,2 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 104,2 Mio.). Die Eigenkapitalquote verringerte sich durch die gestiegene Bilanzsumme auf 75,6 % (31. Dezember 2021: 84,4 %).

Die Rückstellungen erhöhten sich auf EUR 5,9 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 3,7 Mio.). Die Verbindlichkeiten erhöhten sich deutlich auf EUR 28,6 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 15,6 Mio.). Sie resultierten im Wesentlichen aus gestiegenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Ziel des Finanzmanagements der MPC Capital AG ist die Sicherstellung der finanziellen Stabilität und des unternehmerischen Handlungsspielraums der Gruppe. Das Liquiditätsmanagement des MPC Capital-Konzerns bildet auf Basis eines Planungsmodells den kurz- und langfristigen Liquiditätsbedarf des Konzerns ab. Die Liquiditätsplanung und die Liquiditätslage nehmen einen zentralen Stellenwert innerhalb des Risikomanagements des MPC Capital-Konzerns ein.

Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Die finanziellen Leistungsindikatoren haben sich im Berichtszeitraum wie folgt entwickelt:

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MPC Capital-Konzern MPC Capital AG
Finanzielle Leistungsindikatoren 2022 2021 Veränderung 2022 2021 Veränderung
--- --- --- --- --- --- ---
in EUR Tsd. In % in EUR Tsd. In %
--- --- --- --- --- --- ---
Umsatz 36.492 42.284 -14 % Kein finanzieller Leistungsindikator
Ergebnis vor Steuern (EBT) 31.222 10.401 +200 % 8.217 4.104 +100 %
Adjustiertes Ergebnis vor Steuern (EBT adj.) 14.761 10.401 +42 % - -
Liquidität (Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten) 69.068 38.497 +79 % 32.788 5.008 +555 %
Eigenkapitalquote 81,7 % 74,9 % +6,8 pp 75,6 % 84,4 % -8,7 pp

Eine Analyse von nicht-finanziellen Leistungsfaktoren erfolgt nicht, da sie nicht zur internen Steuerung herangezogen werden.

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die wirtschaftliche Lage des MPC Capital-Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 2022 sehr positiv entwickelt. Der Wegfall der Umsätze aus den veräußerten niederländischen Immobilienaktivitäten konnte zu einem Teil durch steigende Erträge aus den Bereichen Shipping und Renewables kompensiert werden. Die hohen Rückflüsse aus Co-Investments - insbesondere Dividendenzahlungen der MPC Container Ships - haben zudem zu einem starken Finanzergebnis geführt. Im November 2022 hob der Vorstand die Prognose für das EBT adj. von ursprünglich EUR 8,0 Mio. bis EUR 12,0 Mio. auf rund EUR 15,0 Mio. an. Mit EUR 14,8 Mio. konnte dieses Ziel erreicht werden.

MPC Capital hat die starke Marktphase in den Jahren 2021 und 2022 in der Containerschifffahrt genutzt, um nachhaltige Ertragsströme durch langfristige Charterverträge und Rückflüsse aus Co-Investment-Aktivitäten zu fixieren sowie eine hohe Visibilität auf die mittelfristige Ergebnisentwicklung zu schaffen. Der Verkauf der niederländischen Immobilienaktivitäten konnte zum Jahreswechsel 2021/​2022 zudem in einem noch dynamischen Marktumfeld im Immobiliensegment realisiert werden.

Die Liquidität im Konzern lag mit EUR 69,1 Mio. zum Bilanzstichtag auf einem sehr komfortablen Niveau, das für die weitere Entwicklung der Gesellschaft eine solide Basis darstellt. Insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien, der nachhaltigen Immobilienprojekte und der Dekarbonisierung der maritimen Infrastruktur sieht MPC Capital erhebliche Wachstumschancen.

Die wesentliche Herausforderung besteht darin, unter stark veränderten makroökonomischen Rahmenbedingungen attraktive Investitionsziele zu identifizieren sowie ausreichend Zugang zu institutionellen Investoren zu finden, um das Geschäft weiter auszubauen.

Dividendenvorschlag in Höhe von EUR 0,20 je Aktie

Auf Grundlage der positiven Entwicklung im Geschäftsjahr 2022 beabsichtigen Vorstand und Aufsichtsrat, der Hauptversammlung am 27. April 2023 eine Dividende für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von EUR 0,20 vorzuschlagen. Für das Geschäftsjahr 2021 hatte die Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von EUR 0,12 beschlossen. Das entspräche einem Dividendenwachstum von 67 % gegenüber dem Vorjahr und einer Dividendenrendite von 6,2 %, bezogen auf einen durchschnittlichen Aktienkurs im Jahr 2022 von EUR 3,22. Die Ausschüttungsquote läge bei 74 %, bezogen auf das um den einmaligen Ertrag aus der Veräußerung des niederländischen Immobiliengeschäfts bereinigten Konzernergebnis nach Minderheiten. Die Ausschüttungsquote liegt damit über der im Rahmen der Dividendenpolitik der Gesellschaft angestrebten Ausschüttung von bis zu 50 %, in Abhängigkeit von bestehenden Wachstumsmöglichkeiten, reflektiert aber die sehr positive Geschäftsentwicklung 2022 sowie den hohen Finanzmittelbestand.

IV. Sonstige Angaben

Mitarbeiter

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MPC Capital-Konzerns haben im Geschäftsjahr 2022 mit ihrem hohen Engagement zu der positiven Entwicklung beigetragen. Eine langfristige Bindung der hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Basis für eine nachhaltig erfolgreiche Entwicklung des MPC Capital-Konzerns. Die MPC Capital-Gruppe verfolgt dabei das Ziel, sowohl über erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile als auch über nicht-finanzielle Anreize die Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter zu stärken und deren Leistungsbereitschaft auf einem hohen Niveau zu halten. Nicht-monetäre Maßnahmen betreffen unter anderem die Arbeitszeitflexibilisierung sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Im Geschäftsjahr 2022 hat der Vorstand den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im MPC Capital-Konzern einen einmaligen Zuschuss für erhöhte Lebenshaltungskosten durch die hohe Inflation und stark gestiegene Energiepreise in Form einer Inflationsausgleichsprämie gewährt. In Deutschland entsprach diese Prämie dem Maximalbetrag des gesetzlich vorgesehenen Rahmens. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ausländischen Standorten erfolgte eine an die jeweilige Ländersituation angepasste und in der Höhe entsprechende Zahlung.

Im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2022 waren 154 Mitarbeiter im MPC Capital-Konzern beschäftigt, davon 43 Mitarbeiter aus der Beteiligung an Gemeinschaftsunternehmen. Am Stichtag 31. Dezember 2022 waren 155 Mitarbeiter im Konzern tätig. In der MPC Capital AG waren im Durchschnitt des Geschäftsjahres 34 Mitarbeiter tätig, am Stichtag 33.

Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG

Die MPC Capital AG war im Geschäftsjahr 2022 ein von der MPC Münchmeyer Petersen & Co. GmbH, Hamburg, Deutschland, abhängiges Unternehmen i. S. d. § 312 AktG. Der Vorstand der MPC Capital AG hat deshalb gemäß § 312 Abs. 1 AktG einen Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt, der die folgende Schlusserklärung enthält:

"Der Vorstand der MPC Capital AG erklärt hiermit, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 nach den Umständen, die dem Vorstand in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und nicht in irgendeiner Weise benachteiligt worden ist. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens getroffen oder unterlassen worden."

V. Chancen- und Risikobericht

Grundlagen

Unsere Risikopolitik entspricht unserem Bestreben, nachhaltig zu wachsen sowie den Unternehmenswert zu steigern und dabei unangemessene Risiken zu steuern beziehungsweise zu vermeiden. Unser Risikomanagement ist ein integraler Bestandteil der Planung und Umsetzung unserer Geschäftsstrategien, wobei die grundsätzliche Risikopolitik durch den Vorstand vorgegeben wird.

Risikomanagementsystem

Das Risikomanagement beschäftigt sich mit der Identifikation der Risiken im MPC Capital-Konzern, deren Analyse und Bewertung, Überwachung und Steuerung.

In regelmäßigen Abständen, mindestens jedoch einmal pro Jahr wird im Rahmen des Risikomanagementprozesses eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt. Die Risikoinventur erfolgt nach einem "Bottom-up-Prinzip" durch die einzelnen Geschäftseinheiten. Verantwortlich dafür sind Risikomanagement-Verantwortliche innerhalb der jeweiligen Einheiten, die den potenziellen Risiken Eintrittswahrscheinlichkeiten und Schadenshöhen zuordnen. Diese Informationen werden im Bereich Konzerncontrolling aggregiert und im Rahmen eines Berichtswesens erfasst und wiedergegeben.

Durch das integrierte, regelmäßige Berichtswesen wird der Vorstand über die Entwicklung der Risikosituation der einzelnen Einheiten und des gesamten MPC Capital-Konzerns informiert. Bei außergewöhnlichen und/​oder außerplanmäßigen Veränderungen der Risikoposition ist der Vorstand zudem unverzüglich im Rahmen des Risikofrüherkennungssystems zu informieren; dieser muss gegebenenfalls auch den Aufsichtsrat umgehend über die Veränderung der Risikosituation in Kenntnis setzen.

Das Risikomanagementsystem des MPC Capital-Konzerns ermöglicht eine konzernweite, systematische Risikosteuerung und eine frühzeitige und ausreichende Risikovorsorge. Das Risikomanagement ist ein dynamischer und sich weiterentwickelnder Prozess. Erkenntnisse, die im täglichen Umgang mit Risiken und der Risikovorsorge gewonnen werden, leisten einen wichtigen Beitrag zur kontinuierlichen Optimierung des Systems.

Darstellung der Chancen und Risiken

Die Kategorisierung der wesentlichen Chancen und Risiken des MPC Capital-Konzerns entspricht der für Zwecke des Risikomanagements intern vorgegebenen Struktur und folgt der Bruttobetrachtung. Die MPC Capital AG ist als Mutterunternehmen des MPC Capital-Konzerns in das Risikomanagementsystem eingebunden. Die Angaben gelten grundsätzlich auch für den Jahresabschluss der MPC Capital AG.

Folgende wesentliche Chancen und Risiken für das Geschäft des MPC Capital-Konzerns wurden identifiziert:

Chancen

Umfeld- und marktbezogene Chancen

Auch bei moderat steigenden Zinsen und einer höheren Inflation wird die Attraktivität von Investitionen in Sachwerte wie Immobilien, Schiffe oder Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien hoch bewertet. Gleichzeitig ist bei einem Anstieg des Zinsniveaus mit sinkender Nachfrage nach liquiden Assets wie Aktien zu rechnen. 8

Gleichzeitig wächst der Anlagebedarf von Investoren weltweit. Aus dem notwendigen Investitionsbedarf für die anstehende globale ökologische Transformation sieht MPC Capital starke Wachstumschancen für ihr Geschäft. Umweltaspekte, soziale Belange und Faktoren der Unternehmensführung werden bei der Entwicklung von neuen Investments eine immer stärkere Rolle spielen.

Aus dem globalen Bestreben, die Klimaerwärmung einzudämmen, ergeben sich Chancen für die MPC Capital-Gruppe. Laut einer Studie der IIGCC (The Institutional Investors Group on Climate Change) dürften die Ziele des Pariser Abkommens bis 2050 Investitionen in Höhe von über 126 Billionen US-Dollar in Klimalösungen erfordern, wobei in den 2020er Jahren über 32 Billionen US-Dollar benötigt werden, von denen über 70 % vom Privatsektor bereitgestellt werden könnten. 9

8 Amundi Asset Management

Die MPC Capital-Gruppe sieht daher ein großes Marktpotenzial für sachwertbasierte Kapitalanlagen und Investitionen sowie die intelligente Zusammenführung von Investoren und Investitionsobjekten und deren langfristige Unterstützung und Begleitung.

Die Kombination der drei nicht oder allenfalls geringfügig korrelierten Asset-Bereiche Real Estate, Renewables und Shipping ermöglicht es, Risiken zu streuen, Skaleneffekte zu realisieren und damit die Profitabilität der MPC Capital-Gruppe zu stärken.

Aus Sicht von MPC Capital ergeben sich durch Marktkorrekturen neue Chancen für attraktive Investments. Aufgrund des veränderten Zinsumfelds ist vor allem in den Bereichen Real Estate und Shipping mit einer vorerst nachlassenden Preisdynamik zu rechnen.

Wettbewerbschancen

MPC Capital ist als unabhängiger Asset- und Investment-Manager spezialisiert auf sachwertbasierte Investitionen, Kapitalanlagen und deren Management. Gemeinsam mit seinen Tochterunternehmen werden dabei individuelle Investitionsmöglichkeiten und Dienstleistungen für nationale und internationale institutionelle Investoren, Family Offices und dritte Unternehmen entwickelt und angeboten.

Das Produkt- und Dienstleistungsangebot konzentriert sich dabei auf die drei Asset Units Real Estate, Renewables und Shipping. Vor allem in den beiden Asset Units Real Estate und Shipping verfügt das Unternehmen dabei über einen nachweisbaren, umfassenden Track Record. Durch die enge Zusammenarbeit mit etablierten Industriepartnern und einem erfahrenen Team kann die MPC Capital-Gruppe auch auf eine über viele Jahre aufgebaute Expertise im Bereich der erneuerbaren Energien zurückgreifen.

Bei der Sicherung attraktiver Projekte sowie deren Umsetzung kann sich die Gruppe zudem auf ein breites internationales Netzwerk aus Geschäftspartnern und Partnerunternehmen stützen.

Chancen aus der Co-Investmentstrategie

Um den Gleichlauf der Interessen von Investor und Asset- und Investment-Manager sicherzustellen, beteiligt sich die MPC Capital-Gruppe in Abstimmung mit den Investoren in Bezug auf das jeweilige Projekt in der Regel mit maximal bis zu 10 % des Eigenkapitals des Investitionsprojekts ("Co-Investment"). Kern der Strategie ist es, prinzipiell keine Assets vollständig zu bilanzieren, sondern lediglich den Co-Investment-Anteil, um die Abhängigkeit von möglichen Markt- und Bewertungsschwankungen so gering wie möglich zu halten ("asset light"). Die aus der Wertsteigerung der Beteiligungen erzielten Erlöse werden als sonstige betriebliche Erträge oder Erträge aus Beteiligungen in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet.

9 IIGCC Climate Transition Report

Risiken

Umfeld- und marktbezogene Risiken

Durch den Krieg in der Ukraine sowie die Mischung aus hohen Inflationsraten und steigenden Zinsen haben sich geopolitische und konjunkturelle Risiken deutlich erhöht. Dies kann dazu führen, dass in Projekten, bei denen MPC Capital als Investment-Manager und gegebenenfalls auch als Co-Investor agiert, die erwarteten Renditen nicht erzielt werden können. Ferner können die veränderten Rahmenbedingungen zu einer Zurückhaltung auf Investorenseite führen und geplante Neuprojekte oder -investments sich verzögern oder nicht realisiert werden.

Marktbezogene Risiken

Der wirtschaftliche Erfolg des MPC Capital-Konzerns ist stark von den Entwicklungen auf den globalen Finanz- und Kapitalmärkten abhängig. Starke Marktverwerfungen können Unternehmen wie die MPC Capital in ihrer Existenz bedrohen. Negative Entwicklungen können dabei nicht nur die Initiierung neuer Investmentprojekte und Dienstleistungen gefährden, sondern auch den Verlauf bestehender sachwertbasierter Kapitalanlagen und Investitionen beeinträchtigen und die Reputation der Marke MPC Capital schädigen.

Ferner kann sich ein nachhaltig hohes Zinsniveau positiv auf andere Anlageformen auswirken und dazu führen, dass die Nachfrage nach sachwertbasierten Investitionen und Kapitalanlagen stagniert oder sich sogar rückläufig entwickelt.

Der MPC Capital-Konzern entgegnet den marktbezogenen Risiken, indem bei der Identifizierung von Anlagezielen stets auch Argumente der Diversifikation und Zyklik berücksichtigt werden. Allein durch die angestrebte stärkere Gleichgewichtung der drei Asset-Klassen Real Estate, Renewables und Shipping reduziert der Konzern seine marktbezogenen Risiken im Verhältnis zu branchenfokussierten Sektorspezialisten.

Steigender Nachhaltigkeitsfokus

Zunehmende Anforderungen von Regierungen, Investoren und Geschäftspartnern in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte sowie Finanzierungsbeschränkungen für treibhausgasintensive Assets könnten für die MPC Capital-Gruppe zu zusätzlichen Kosten führen. Neue regulatorische Rahmenbedingungen - wie beispielsweise die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Kommission - oder aber auch eine Selbstverpflichtung gegenüber eigenen Nachhaltigkeits- und Klimaschutzzielen, bergen zusätzliche Haftungsrisiken. Darüber hinaus kann ein geschäftliches Engagement in Bereichen, die im Fokus gesellschaftlicher Diskussion zur Nachhaltigkeit stehen, negativ wahrgenommen werden und negative Medienaufmerksamkeit auslösen. Dies könnte zu Reputationsschäden führen und sich negativ auf die Erreichung der Geschäftsziele auswirken.

MPC Capital entgegnet diesen Risiken unter anderem mit dem Ausbau der eigenen ESG-Prozesse und perspektivisch mit einer entsprechenden ESG-Berichterstattung unter Einbindung marktführender Standards und Rahmenwerke. MPC Capital wird in diesem Zusammenhang die Umsetzung der CSRD, insbesondere die Verabschiedung der in dem Rahmenwerk festzulegenden European Sustainability Reporting Standards, sowie der EU-Taxonomie eng verfolgen und sich entsprechend auf die Anforderungen auf das Risikomanagement und die (nicht-) finanzielle Berichterstattung vorbereiten.

Verfügbarkeit von Sachwerten

Als Investment-Manager für sachwertbasierte Kapitalanlagen und Investitionen ist MPC Capital auf eine geeignete Auswahl an attraktiven Sachwerten in den Asset Units Real Estate, Renewables und Shipping angewiesen. Weltwirtschaftliche, wettbewerbliche und regulatorische Veränderungen können hier einen wesentlichen Einfluss auf die Verfügbarkeit haben. Durch Diversifikation auf drei Segmente, ein umfangreiches Portfolio an Bestandsfonds und Investment Vehicles, ein breites Netzwerk an Partnern und gute Marktzugänge kann das Risiko einer Produktunterversorgung bei MPC Capital als gering eingestuft werden.

Nachfrage von sachwertbasierten Kapitalanlagen

Die MPC Capital-Gruppe ist von der künftigen Entwicklung der Nachfrage nach sachwertbasierten Kapitalanlagen abhängig. Ein Rückgang der Nachfrage nach sachwertbasierten Kapitalanlagen ist aktuell noch nicht zu erkennen. Das Risiko eines Nachfragerückgangs, der die Entwicklung der MPC Capital-Gruppe beeinträchtigen könnte, ist vor dem Hintergrund der deutlichen Anhebung der Leitzinsen in den USA und den EURO-Staaten jedoch gestiegen.

Regulatorische Risiken

Regulierungsmaßnahmen sind deutlich durch die Europäische Union geprägt und werden weiterhin in den Mitgliedsstaaten vorangetrieben. Die Tiefe und der Umfang der aufsichts- und verbraucherschutzrechtlichen Vorgaben wirken sich auf Asset- und Investment-Manager aus und können mit regulatorischen Kosten einhergehen, die die Marge des MPC Capital-Konzerns beeinflussen können. Ferner muss die MPC Capital-Gruppe in bestimmten Situationen mit externen Dienstleistern zusammenarbeiten, um den aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu entsprechen. Auch dies kann die Marge des MPC Capital-Konzerns negativ beeinflussen.

Leistungswirtschaftliche, organisatorische und strategische Unternehmensrisiken

Wettbewerbsrisiko

Die MPC Capital-Gruppe hat den Anspruch, in ihren einzelnen Investment-Strategien zu den führenden unabhängigen Asset- und Investment-Managern für sachwertbasierte Kapitalanlagen und Investitionen zu gehören. Dabei steht das Unternehmen im Wettbewerb mit anderen Anbietern sachwertbasierter Finanzprodukte und Dienstleistungen. Durch die Ausrichtung der Vertriebsaktivitäten auf internationale institutionelle Investoren, Family Offices und dritte Unternehmen hat sich der Kreis der Wettbewerber um vergleichbare international operierende Unternehmen erweitert.

Grundsätzlich besteht ein unternehmerisches Risiko, dass es der MPC Capital-Gruppe nicht in ausreichendem Maße gelingt, sich nachhaltig bei ihren Kunden zu positionieren, zu etablieren sowie zielgruppenorientierte Produkte und Dienstleistungen anzubieten und nachhaltig Erträge zu erwirtschaften. Darüber hinaus besteht ein Risiko, dass es der Gruppe nicht im ausreichenden Maße gelingt, Assets in den jeweiligen Investment-Strategien anzubinden.

Die MPC Capital-Gruppe begegnet diesem Risiko mit einer Konzentration auf sachwertbasierte Produkte und Dienstleistungen in speziellen Märkten mit einer hohen Nachfragedynamik innerhalb seiner Kernsegmente. Durch die Diversifikation in verschiedene Asset-Klassen kann das Risiko einer zyklischen Abhängigkeit von einem einzelnen Segment gemindert werden. Die spezielle im Unternehmen gehaltene Expertise und Erfahrung, das breite Netzwerk über Großaktionäre, Geschäftspartner und innerhalb der MPC Capital-Gruppe sowie eine gezielte personelle Verstärkung um Personen mit langjährigen Erfahrungen, insbesondere im Geschäft mit institutionellen Investoren, haben dazu beigetragen, dieses Risiko zu verringern.

Operative Risiken

Bei der Planung und Entwicklung von neuen Investment-Projekten entstehen der MPC Capital-Gruppe Kosten durch die Suche geeigneter Anlageobjekte, die Untersuchung der Chancen und Risiken der Anlageobjekte und die Strukturierung der sachwertbasierten Kapitalanlage. Diese Kosten entstehen zum einen durch den Einsatz eigener Mitarbeiter und zum Teil durch den Einsatz externer Dienstleister und Berater. Ein Großteil dieser Kosten der MPC Capital-Gruppe wird erst dann kompensiert, wenn eine bestimmte Kapitalanlage realisiert wird und die MPC Capital-Gruppe die entsprechenden Gebühren vereinnahmt. Wird eine sachwertbasierte Kapitalanlage nicht realisiert, so sind die während der Planung und Entwicklung angefallenen Kosten von der MPC Capital-Gruppe selbst zu tragen.

Die MPC Capital-Gruppe initiiert Investment-Projekte mit bekannten und zuverlässigen Partnern und beteiligt sich an diesen Projekten oftmals als Minderheitsgesellschafter. Die Partner könnten einen erhöhten Co-Investmentanteil der MPC Capital-Gruppe fordern, eine negative Entwicklung der Projekte könnte Verluste der MPC Capital-Gruppe zur Folge haben und ein Verlust dieser Partner könnte sich negativ auf die Fähigkeit der MPC Capital-Gruppe zur Akquisition geeigneter Anlageobjekte auswirken.

Aufgrund des Managements von Kapitalanlagen in Sachwerten, auch aufgrund ihrer Beteiligung mit Co-Investments an Kapitalanlagen, ist die MPC Capital-Gruppe zum Beispiel baulichen, gesetzlichen und umweltrechtlichen Risiken ausgesetzt. Die Entwicklung von Projekten erfordert schon im Stadium der Planung und der Umsetzung die Einhaltung einer Vielzahl von Vorschriften und ist vom Erhalt verschiedener Genehmigungen abhängig und kann selbst während der Realisierungsphase noch an gesetzlichen und behördlichen Anforderungen scheitern oder diese können zu Verzögerungen, Änderungsbedarf und erheblichen Kostensteigerungen führen. Kostenbudgetüberschreitungen könnten sich auch negativ auf die von der MPC Capital-Gruppe vereinnahmte Vergütung auswirken.

Die MPC Capital-Gruppe ist zur Projektfinanzierung der Investment Vehicles teilweise auf Finanzierung durch Kreditinstitute angewiesen und könnte nicht in der Lage sein, künftig ausreichende Finanzierung durch Kreditinstitute oder Anschlussfinanzierungen für auslaufende Finanzierungen durch Kreditinstitute zu erhalten.

In der Asset-Klasse Shipping resultieren zudem Risiken aus dem operativen Betrieb (Ausfälle, Schäden, Havarien) und einer mangelnden Auslastung der Schiffe, was zu geringeren Vergütungen oder sogar zum Verlust des Charter- bzw. Bereederungsvertrags führen könnte. Operative Risiken gehen auch mit dem Betrieb von Immobilien- und Renewables-Projekten einher. Sämtlichen Risiken wird mit einem Höchstmaß an Professionalität begegnet. Dies betrifft die Organisation in der MPC Capital-Gruppe, aber auch die Auswahl von Partnern und Dienstleistern. Zudem können operative Risiken mit Versicherungen teilweise begrenzt werden.

Lieferkettenmanagement

MPC Capital ist als Asset- und Investmentmanager nur indirekt von Lieferketten abhängig. Die Ergebnisse der operativen Einheiten sowie einzelner Investment Vehicles hängen jedoch in Teilen von einer zuverlässigen und effektiven Steuerung der Versorgungskette für Bauteile, Materialien und Rohstoffe ab. Kapazitätsbeschränkungen und Lieferengpässe, die auf eine ineffektive Steuerung der Versorgungskette zurückzuführen sind, könnten zu Produktionsengpässen, Lieferverzögerungen, Qualitätsproblemen und zusätzlichen Kosten und zu niedrigeren Rückflüssen aus den Investment Vehicles führen. Unerwartete Preissteigerungen von Materialien und Rohstoffen aufgrund von Marktengpässen oder aus anderen Gründen könnten sich ebenfalls negativ auf die Leistung von MPC Capital auswirken.

Personalrisiken

Die zukünftige Entwicklung der MPC Capital-Gruppe hängt in besonderem Maße an der im Unternehmen vorhandenen Expertise und Erfahrung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Es gilt insbesondere Schlüsselpersonen an das Unternehmen zu binden. Der MPC Capital-Gruppe ist dies bisher durch eine partnerschaftliche Unternehmenskultur und verschiedene finanzielle und nicht-finanzielle Anreize gelungen.

Rechtliche Risiken

Im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 sind Rückstellungen für Rechts- und Beratungskosten in Höhe von rund EUR 8,4 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 8,5 Mio.) enthalten. Die Rückstellungen bilden nach Auffassung der Gesellschaft eine angemessene Risikovorsorge für gegen die MPC Capital-Gruppe mögliche oder anhängige Inanspruchnahmen.

Anzahl und Volumen der gegen die MPC Capital-Gruppe gerichteten Klagen haben im Jahr 2022 weiter abgenommen. Es gibt unverändert keine rechtskräftigen Urteile gegen die MPC Capital-Gruppe. Im Zusammenhang mit Private Placements, für die keine Verkaufsprospekte zu erstellen sind, bestehen Risiken der Inanspruchnahme wegen der Verletzung vorvertraglicher Informationspflichten. Allerdings haben diese Fonds in aller Regel sehr erfahrene Anleger gezeichnet, bei denen die Anforderungen an den Umfang der zur Verfügung zu stellenden Informationen grundsätzlich geringer sind.

Vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht sind nach wie vor Verfahren nach dem KapitalanlegerMusterverfahrensgesetz (KapMuG) anhängig. In diesen Verfahren werden insbesondere die Verkaufsprospekte vorab einer Prüfung durch das Oberlandesgericht unterzogen. Das Oberlandesgericht prüft verbindlich für die in der Regel am Landgericht anhängigen Verfahren, ob Verkaufsprospekte Fehler aufweisen oder nicht. Die Entscheidung des Oberlandesgerichts kann zunächst durch den Bundesgerichtshof überprüft werden, bevor die Verfahren am Landgericht fortgeführt werden. In diesem Zusammenhang hat der Bundesgerichtshof im Jahr 2022 wiederholt entschieden, dass die geltend gemachten Anspruchsgrundlagen im Anwendungsbereich des Verkaufsprospektgesetzes durch die spezialgesetzlichen Bestimmungen verdrängt sind. Letztere sind in der Regel verjährt.

Die MPC Capital-Gruppe wird weiterhin von österreichischen Anlegern im Hinblick auf den in Österreich erfolgten und seit 2012 eingestellten Vertrieb in Anspruch genommen. Für den Vertrieb ist die dort ansässige Vertriebsgesellschaft, die CPM Anlagen Vertriebs GmbH in Liquidation, eine Tochtergesellschaft der MPC Capital AG, eingeschaltet worden. Anleger berufen sich darauf, dass ihnen eine sogenannte Anlegerbestätigung nicht zugegangen sei bzw. die erhaltene Anlegerbestätigung in wesentlichen Teilen unvollständig gewesen sei. Anleger machen in diesem Zusammenhang den Rücktritt von ihrer Zeichnung geltend und fordern den Unterschiedsbetrag zwischen investierten und über die Laufzeit vereinnahmter Zahlungen zuzüglich einer Verzinsung.

Die MPC Capital-Gruppe versucht vorhersehbare Risiken, unter anderem Haftungsrisiken aus ihrer Tätigkeit als Asset Manager, durch Versicherungsschutz zu decken. Dieser Versicherungsschutz könnte jedoch möglicherweise die Risiken, denen die MPC Capital-Gruppe ausgesetzt ist, nicht vollständig abdecken.

Prospekthaftungsrisiko

Für den Vertrieb der von der MPC Capital-Gruppe initiierten Fonds werden Verkaufsprospekte oder Informations-Memoranden ("Verkaufsunterlagen") erstellt. Es besteht die Möglichkeit, dass Gesellschaften der MPC Capital-Gruppe bei unsachgemäßen oder unvollständigen Angaben in den Verkaufsunterlagen haftbar gemacht werden.

Die MPC Capital-Gruppe wirkt diesen Risiken mit entsprechenden Kontrollen und hohen Qualitätsansprüchen an die Erstellung dieser Unterlagen und Folgepflichten sowie des Abschlusses von Versicherungsschutz entgegen. Insbesondere zur Überprüfung der Richtigkeit bedient sie sich dabei der Unterstützung externer Berater. Bei der Erstellung der Nachträge geht die MPC Capital-Gruppe mit der gleichen Sorgsamkeit und Qualität vor, wie dies bei der Erstellung der Verkaufsunterlagen der Fall ist.

Seit dem 22. Juli 2013 werden die Anforderungen an die Verkaufsunterlagen durch die Vorschriften des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) bestimmt.

Risiken im Zusammenhang mit § 172 Abs. 4 HGB

Die TVP Treuhand- und Verwaltungsgesellschaft für Publikumsfonds mbH & Co. KG ("TVP") hält bei zahlreichen Fonds im großen Volumen für Anleger Kommanditanteile treuhänderisch und ist als Kommanditistin im Handelsregister eingetragen. Sofern in der Vergangenheit Auszahlungen an die Anleger geleistet wurden, die nicht durch handelsrechtliche Gewinne gedeckt waren, kann dies ein Haftungsrisiko für die Treuhandgesellschaft darstellen. Im Falle von notleidenden beziehungsweise von einer Insolvenz betroffenen Fondsgesellschaften können Gläubiger diese nicht gewinngedeckten Auszahlungen von den Gesellschaften wieder einfordern und sich aufgrund der Treuhänderstellung dabei an die Treuhandgesellschaft selbst wenden. Die Treuhandgesellschaft trägt dann das Risiko, die sich aus dem Treuhandvertrag ergebenen Regressansprüche gegenüber den jeweiligen Fondsanlegern individuell geltend zu machen. Im Jahr 2022 konnte das insoweit bestehende Risiko durch die Veräußerung von Assets und die Rückführung von Darlehen weiter reduziert werden. Im Übrigen hat die TVP mit Gläubigern von Fondsgesellschaften Vereinbarungen geschlossen, nach denen die Gläubiger vorrangig die Anleger in Anspruch nehmen. Allerdings ist für den Fall, dass über das Vermögen von Fondsgesellschaften das Insolvenzverfahren eröffnet wird, der Insolvenzverwalter an diese Vereinbarungen nicht gebunden. Aber auch der Insolvenzverwalter lässt sich die Ansprüche gegen die Anleger abtreten und geht in der Regel nicht gegen die Treuhandgesellschaft direkt vor.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Bewertungsrisiken aus Beteiligungen

Der MPC Capital-Konzern hält verschiedene Beteiligungen an Unternehmen und Gesellschaften sowie Vermögensgegenständen. Im Rahmen eines umfassenden und regelmäßigen Risikomanagements prüft der MPC Capital-Konzern die Werthaltigkeit dieser Beteiligungen und/​oder Vermögensgegenstände und korrigiert gegebenenfalls die in der Bilanz und/​oder der Konzernbilanz der MPC Capital AG dafür aufgeführten Wertansätze.

Auch aufgrund von gesellschaftsrechtlichen Regelungen bei Beteiligungsunternehmen können sich Veränderungen von Wertansätzen negativ auf den Konzern auswirken.

Liquiditätsrisiko

Die Überwachung des Liquiditätsrisikos wird im MPC Capital-Konzern zentral gemanagt. Zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit werden ausreichende Liquiditätsreserven vorgehalten, um konzernweit Zahlungsverpflichtungen zur jeweiligen Fälligkeit nachkommen zu können.

Der MPC Capital-Konzern verfügt über eine komfortable Liquiditätsausstattung. Die zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 zur Verfügung stehende Liquidität und die im Konzern am Stichtag bestehenden finanziellen Verbindlichkeiten werden inklusive einer Laufzeitangabe im Anhang des MPC Capital-Konzerns und der MPC Capital AG ausgewiesen.

Zinsänderungsrisiko

Risiken aus Zinsveränderungen sind für den MPC Capital-Konzern als gering einzustufen. Zinssicherungsgeschäfte hat das Unternehmen zum Bilanzstichtag nicht abgeschlossen.

Risiken aus Steuernachforderungen

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Finanzverwaltung im Rahmen künftiger steuerlicher Außenprüfungen oder im Rahmen der Änderung der höchstrichterlichen Rechtsprechung zu einer anderen Bewertung von Sachverhalten als die MPC Capital-Gruppe kommt oder bisherige Bewertungen ändert und Steuernachforderungen für vergangene Veranlagungszeiträume geltend macht. Entsprechendes gilt auch für zukünftige Veranlagungszeiträume. Mit dem Risiko von Steuernachzahlungen ist zugleich ein Zinsrisiko in nicht unerheblicher Höhe verbunden, da verspätete Steuernachzahlungen in Deutschland grundsätzlich nach den gesetzlichen Regelungen zu verzinsen sind.

Währungsrisiken

Der MPC Capital-Konzern unterliegt im Rahmen seiner internationalen Geschäftstätigkeit Währungsrisiken. Diese ergeben sich aus Kursveränderungen zwischen der Konzernwährung Euro und Fremdwährungen.

Die Gesellschaften aus den Asset Units Shipping und Renewables realisieren Umsätze in US-Dollar. Die Ausgaben fallen dagegen im Wesentlichen in Euro an, so dass sich ändernde Wechselkurse das Ergebnis wesentlich beeinflussen können.

Zur Absicherung der Währungsrisiken wurde ein wesentlicher Teil der für das Jahr 2022 vertraglich fixierten US-Dollar-Umsätze mit derivativen Finanzinstrumenten unterlegt. Im Rahmen des Konzern-Treasury werden Wechselkursverläufe fortlaufend analysiert, um bedarfsorientiert Währungssicherungen vorzunehmen.

Forderungs- und Ertragsausfallrisiko

Die Geschäftstätigkeit des MPC Capital-Konzerns umfasst auch Finanzierungs- und Managementleistungen für Fonds- und Tochtergesellschaften. In diesem Zusammenhang hat der Konzern Forderungen aufgebaut. Der MPC Capital-Konzern prüft die Werthaltigkeit sämtlicher Forderungen regelmäßig. Wertminderungen werden buchhalterisch erfasst und in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen, sie beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf EUR 3,7 Mio. (2021: EUR 1,6 Mio.).

Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der MPC Capital-Konzern auch zukünftig Forderungen wertberichtigen muss.

Eventualverbindlichkeiten

Zum 31. Dezember 2022 bestanden Eventualverbindlichkeiten nach § 251 HGB in Höhe von insgesamt EUR 2,2 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 3,4 Mio.), die im Wesentlichen aus selbstschuldnerischen Bürgschaften und Garantien resultierten. Derzeit gibt es keine Hinweise auf eine Inanspruchnahme. Das wirtschaftliche Risiko wird vom Vorstand der MPC Capital AG daher als gering eingestuft.

Sollte entgegen der Einschätzung des Vorstands die Gesellschaft aus einer oder mehreren Eventualverbindlichkeiten in Anspruch genommen werden, könnte dies einen deutlichen Einfluss auf die finanzielle Lage des MPC Capital-Konzerns haben.

Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation

Die Gesamtrisiko- und Chancensituation ergibt sich für den MPC Capital-Konzern aus den zuvor dargestellten Einzelrisiken und Chancen. Um die Beherrschung dieser Risiken zu gewährleisten, hat die Gesellschaft ein umfangreiches Risikomanagementsystem geschaffen. Auch wenn sich die makroökonomischen und geopolitischen Rahmenbedingungen deutlich verändert haben, hat sich die Risikosituation des MPC Capital-Konzerns gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verschlechtert.

Nach den uns heute bekannten Informationen bestehen keine Risiken, die den Fortbestand wesentlicher Konzerngesellschaften oder des gesamten MPC Capital-Konzerns gefährden könnten.

Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ist das Risikomanagementsystem auf die Einhaltung rechtlicher und branchenüblicher Standards, die korrekte bilanzielle Erfassung von Sachverhalten sowie die angemessene Bewertung und Berücksichtigung von bilanziellen Risiken ausgerichtet. Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess hat daher zum Ziel, die Ordnungsmäßigkeit der Buchführung und Rechnungslegung sowie die Verlässlichkeit der finanziellen Berichterstattung sicherzustellen.

Die fortlaufende Überwachung erfolgt über ein internes rechnungslegungsbezogenes Kontrollsystem (IKS), das einen integralen Part des Risikomanagementsystems darstellt. Das IKS beinhaltet rechtliche und interne Grundsätze, Verfahren sowie präventive und aufdeckende Kontrollen.

Die integrierten Sicherungsmaßnahmen sollen Fehler verhindern. Durch die Kontrollen soll die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Fehlern in Arbeitsabläufen vermindert beziehungsweise Fehler aufgedeckt werden. Zu den Maßnahmen zählen insbesondere Funktionstrennungen, Genehmigungsprozesse wie das Vier-Augen-Prinzip, IT-Kontrollen, Zugriffsbeschränkungen und Berechtigungskonzepte im IT-System.

Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Verwendung branchenüblicher Software sowie klare unternehmensinterne und gesetzliche Vorgaben bilden dabei die wesentlichen Grundlagen für einen einheitlichen und kontinuierlichen Rechnungslegungsprozess innerhalb des MPC Capital-Konzerns.

Die MPC Capital AG ist als Mutterunternehmen des MPC Capital-Konzerns in das oben dargestellte rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem eingebunden. Die oben gemachten Angaben gelten grundsätzlich auch für den Jahresabschluss der MPC Capital AG.

VI. Prognosebericht

In den folgenden Prognosen sind Annahmen enthalten, deren Eintritt nicht sicher ist. Sofern eine oder mehrere Annahmen nicht eintreffen, können die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen wesentlich von den dargestellten Prognosen abweichen.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Der Ukrainekrieg, eine sehr hohe Inflation und steigende Zinsen haben zu einer deutlichen Eintrübung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geführt. Auch wenn sich die Stimmungsindikatoren aufgrund guter Arbeitsmarktdaten und dem gesunkenen Risiko einer Energiekrise in Europa zuletzt leicht aufgehellt haben, bleibt die globale wirtschaftspolitische Herausforderung, eine hohe Inflation einzudämmen, ohne die Konjunktur zu stark auszubremsen. Für 2023 rechnet das Institut für Weltwirtschaft Kiel ("IfW") mit einem Zuwachs der Weltproduktion um 2,2 % nach 3,2 % im Jahr 2022. In der Eurozone und in Deutschland befindet sich die Wirtschaft in einer Stagflationsphase. Das IfW rechnet für 2023 mit einem leichten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von -0,1 % im Euroraum (2022: 3,0 %) bzw. -0,3 % für Deutschland (2022: 1,5 %). 10

Der starke Anstieg der Inflation führte global zu einer restriktiveren Geldpolitik. Die EZB erhöhte den Leitzins zuletzt Anfang Februar 2023 auf 3,0 % und kündigte weitere Zinsschritte zur Eindämmung der Inflation an. Angesichts einer zuletzt wieder leicht abflauenden Inflation in den USA drosselte die Notenbank Federal Reserve das Zinserhöhungstempo und erhöhte den Leitzins Anfang Februar 2023 moderat um 25 Basispunkte - auf die neue Spanne von 4,5 bis 4,75 %, was dem höchsten Zinsniveau seit November 2007 entspricht. 11

Der US-Dollar konnte 2022 gegenüber dem Euro zunächst deutlich aufwerten und unterschritt zur Mitte des Jahres sogar die Parität zum Euro. Aufgrund zunehmender Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung in den USA konnte der Euro zuletzt wieder deutlich aufholen. Für 2023 rechnen führende Banken mit einer volatilen, seitwärts gerichteten Entwicklung. 12

Nach Ansicht des französischen Asset Managers Amundi sollten Anleger im derzeitigen Umfeld mit steigenden Zinsen, einem sich verlangsamenden globalen Wachstum und einer anhaltenden Inflation verstärkt auch Investitionen in Real Assets ("Private Markets") in Betracht ziehen, die in dieser Phase widerstandsfähiger erschienen. So sei beispielsweise die Dekarbonisierung ein Hauptanliegen der Regierungen, aber es werde zusätzlich privates Kapital benötigt, um die öffentliche Finanzierung zu ergänzen. Es seien massive neue Investitionen erforderlich, nicht nur in den Bau von Solar- und Windkraftanlagen, sondern auch in die Digitalisierung der Netze im Zuge der Anpassung an neue Arten der Stromerzeugung. Darüber hinaus seien erhebliche neue Infrastrukturinvestitionen erforderlich, um eine Energieunabhängigkeit von Russland und fossilen Brennstoffen erreichen zu können. 13

10 IfW Kiel, Kieler Konjunkturbericht Nr. 94 (2022/​Q4)

11 https:/​/​www.tagesschau.de/​wirtschaft/​finanzen/​fed-zinsentscheidung-notenbanken-inflation-101.html

12 Deutsche Bank Währungsbulletin Februar 2023, S. 2 und 5

Erwartete Geschäftsentwicklung

Operativ stehen im Wesentlichen der weitere Ausbau der Investmentplattformen für erneuerbare Energien, nachhaltiger Immobilienprojekte sowie der maritimen Aktivitäten - mit Schwerpunkt auf Projekten im Zusammenhang mit der Dekarbonisierung der Schifffahrt - im Mittelpunkt der Geschäftsentwicklung im Jahr 2023.

Die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 beruht auf der Annahme, dass geopolitische Spannungen nicht weiter eskalieren und sich das finanz- und wirtschaftspolitische Umfeld nicht massiv verschlechtert.

Real Estate: Nach dem Verkauf der Aktivitäten in den Niederlanden konzentriert sich die MPC Capital-Gruppe vorerst auf den deutschen Immobilienmarkt. Durch das veränderte Zinsumfeld und gestiegene Baukosten hat sich die Identifizierung von Investments, die den Renditeansprüchen der Investoren entsprechen, erheblich erschwert. Auf der anderen Seite bietet das veränderte Marktumfeld Chancen für neue Investmentprojekte. Weiterhin verfolgt MPC Capital den Verkauf von Büroimmobilien aus Bestandsfonds, worüber zusätzliche Transaktionserlöse generiert werden könnten.

Im Renewables-Bereich wird sich die MPC Capital-Gruppe im Jahr 2023 auf den weiteren Ausbau der Investment-Strategie in Mittelamerika und der Karibik fokussieren sowie die Einführung weiterer Investment-Vehikel prüfen. Im Fokus stehen zunächst die Anbindung weiterer Projekte für die MPC Energy Solutions sowie Maßnahmen zum Ausbau der Kapitalausstattung, um zusätzliches Wachstumspotential zu generieren. Darüber hinaus prüft die MPC Capital-Gruppe auch den Einstieg in weitere Märkte. Der Investitionsbedarf ist vor dem Hintergrund der Erreichung der globalen Klimaziele enorm hoch. Daher bieten sich für MPC Capital auf Basis ihres erprobten Geschäftsmodells auch in etablierten Märkten aussichtsreiche Wachstumsmöglichkeiten.

Im Shipping-Bereich rechnet MPC Capital trotz der gestiegenen Marktunsicherheiten mit einer weiterhin sehr dynamischen Entwicklung und einer auch aufgrund von mittelfristigen Verträgen hohen Auslastung der von Unternehmen der MPC Capital-Gruppe gemanagten Flotte. Zudem ist ein großes Interesse für weitere Projekte zur Flottenerneuerung, insbesondere im Zusammenhang mit alternativen, nachhaltigen Antriebstechnologien, zu verzeichnen. Aus der Beteiligung an der MPC Container Ships ASA ist mit nachhaltigen, deutlich über das Jahr 2023 hinausgehenden Rückflüssen zu rechnen, ebenso aus Projekten, die MPC Capital im Jahr 2022 positioniert hat.

Prognose für den MPC Capital-Konzern: Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet der Vorstand mit einem Konzernumsatz, der auf dem Niveau des Vorjahres liegen dürfte.

Bereinigt um den Sondereffekt aus dem Verkauf der niederländischen Immobilienaktivitäten im Geschäftsjahr 2022, ist im Geschäftsjahr 2023 mit einer weiteren Verbesserung der Ertragskraft zu rechnen. Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) dürfte sich durch eine niedrigere Kostenbasis sowie anhaltend hohe Erträge aus Co-Investments in einer Bandbreite zwischen EUR 15,0 Mio. und EUR 20,0 Mio. bewegen.

13 Investment Outlook 2023, Amundi Asset Management, November 2022, S. 20

Die Liquidität dürfte sich bei einem positiven operativen Cashflow und stabilen Kapitalrückflüssen aus CoInvestments vor dem Hintergrund einer stark steigenden Investitionstätigkeit im Verlauf des Geschäftsjahres sowie einer erhöhten Dividendenauszahlung spürbar verringern. Der Vorstand strebt weiterhin eine Eigenkapitalquote von über 70 % an.

Für die Konzernobergesellschaft, die MPC Capital AG, rechnet der Vorstand im Geschäftsjahr 2023 mit Erlösen und Aufwendungen sowie einem EBT auf dem Niveau des Vorjahres. Auch die Liquiditätsausstattung und die Eigenkapitalquote dürften sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegen.

Hamburg, den 20. Februar 2023

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Ulf Holländer

(Vorsitzender)
Dr. Philipp Lauenstein Constantin Baack

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die MPC Münchmeyer Petersen Capital AG, Hamburg

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Jahresabschluss der MPC Münchmeyer Petersen Capital AG, Hamburg - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der MPC Münchmeyer Petersen Capital AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und
vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS UND DEN ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES ZUSAMMENGEFASSTEN LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, 24. Februar 2023

BDO AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Härle, Wirtschaftsprüfer

gez. Naqschbandi , Wirtschaftsprüferin

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