Interim / Quarterly Report • Jul 13, 2023
Interim / Quarterly Report
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Finanzbericht: 32832510
Entwicklung in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2022/23
H1 2022/23
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| • | Seit dem 24. April 2023 befindet sich die Ahlers AG und ein Großteil der inländischen Tochtergesellschaften im vorläufigen Insolvenzverfahren |
| • | Dennoch stieg der Umsatz um 10,2 Prozent auf 88,5 Mio. EUR (Vorjahr 80,3 Mio. EUR), blieb aber deutlich unter dem Plan |
| • | Steigerung EBIT vor Sondereffekten um 41,5 Prozent auf -3,7 Mio. EUR (Vorjahr -6,3 Mio. EUR) |
| • | Konzernergebnis liegt mit -6,9 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert (-6,0 Mio. EUR) |
| • | Eigenkapitalquote auf 28,3 Prozent abgeschmolzen (Vorjahr 42,9 Prozent) |
Die Wirtschaft im Euroraum schrumpfte im Winterhalbjahr leicht, hauptsächlich aufgrund der spürbaren Zurückhaltung der privaten Haushalte beim Kauf von Gütern. Auch die Exporte waren leicht rückläufig. Im zweiten Quartal 2023 nahm die wirtschaftliche Aktivität wieder deutlich zu, insbesondere durch die Erholung des privaten Verbrauchs. Die gesunkenen Energiepreise entschärften die zuvor hohen, unkalkulierbaren Belastungen der privaten Haushalte etwas und wirkten sich so positiv auf die Ausgabenbereitschaft der Verbraucher aus. Einfluss hierauf hat aber auch die immer noch hohe, wenn auch abnehmende Inflation. Darüber hinaus steigen die Löhne zum Teil kräftig an und die Beschäftigung nimmt zu. Seit Mitte 2022 haben die Europäische Zentralbank und andere westliche Zentralbanken die Zinsen massiv erhöht, so dass die gestiegenen Finanzierungskosten die Investitionen dämpfen. Allerdings verlieren die Lieferengpässe an Bedeutung und die immer noch hohe Auftragslage stützt die Wirtschaft. Dementsprechend haben die meisten volkswirtschaftlichen Institute für die Eurozone ihre Wachstumsprognose für das Jahr 2023 von anfangs 0,0 Prozent auf 0,5 Prozent erhöht (Commerzbank Research Juni 2023). In Deutschland verzeichnete die Wirtschaft eine ähnliche Entwicklung. Aufgrund der Inflation reduzierten die privaten Haushalte zu Jahresbeginn vor allem ihren Warenkonsum. Die Lieferkettenproblematik entspannt sich weiter. Dennoch herrscht immer noch Materialmangel, wodurch das Wachstum der deutschen Wirtschaft gedämpft wird. Derzeit liegt das Bruttoinlandsprodukt bei -0,5 Prozent (Commerzbank Research Juni 2023).
Die anhaltende Unsicherheit und die getrübte Konsumstimmung der Verbraucher sowie die Belastung durch die hohe Inflation wirkt sich besonders auf den Modebereich aus, welcher überproportional von der Konsumzurückhaltung betroffen ist. Insbesondere im Bereich Bekleidung und Schuhe waren die Konsumausgaben im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent gesunken, da auch die Preisorientierung der Verbraucher zunimmt 1. Im Mai stiegen die Preise für Bekleidung im Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent. Herrenanzüge und Herrenstoffhosen verteuerten sich um etwa 10 Prozent 2.
Die Schwierigkeiten im Einzelhandel bezüglich Lieferengpässen haben sich insgesamt verringert. Allerdings nahmen sie im Modehandel wieder leicht zu, was zu Nachschubproblemen bei den Bekleidungsherstellern führt. Eine Beruhigung der Rahmenbedingungen für eine normale bis positive Entwicklung in der Modebranche lässt sich derzeit nicht erkennen.
2 Quelle: ifo-Institut revidiert Konjunkturprognose nach unten: Privater Konsum schrumpft dieses Jahr um 1,7% (textilwirtschaft.de); abgerufen am 05.07.2023.
3 Quelle: Destatis: Inflationsrate schwächt sich im Mai weiter ab: Modepreise bleiben auf hohem Niveau (textilwirtschaft.de); abgerufen am 05.07.2023.
Die hieraus folgende unter der Planung liegende Geschäftsentwicklung in den vergangenen Monaten hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die Liquidität der Ahlers AG und ihre inländischen Tochtergesellschaften. Eine volatile Nachfrage, allgemeine Kaufzurückhaltung, die Insolvenzen namhafter Kunden und immer engere Zahlungsziele der Lieferanten führten zu der Notwendigkeit, die Unternehmensfinanzierung mit den kreditgebenden Banken neu zu verhandeln. Unter den gegebenen Marktbedingungen konnte hier keine Einigung gefunden werden. In der Folge war die Antragstellung zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit bei der Ahlers AG und acht ihrer inländischen Tochtergesellschaften unausweichlich.
Unter der Zustimmung und der Aufsicht der vorläufigen Insolvenzverwalter wird der Geschäftsbetrieb der betroffenen Gesellschaften vollumfänglich fortgeführt. Dies betrifft nicht nur die aktuelle Auslieferung der Frühjahr-/ Sommerware sondern auch die Beschaffung der Herbst-/ Winterware für eine voraussichtlich termingerechte Auslieferung der kommenden Saison sowie die Kollektionserstellung der nächsten Frühjahr-/ Sommer-Saison 2024.
H1 2022/23: Nur 10 Prozent Umsatzplus aufgrund nachhaltiger Kaufzurückhaltung in Folge der unsicheren Rahmenbedingungen
Vor allem die immer noch geringe Vorjahresvorlage führte im ersten Quartal (Dezember 2022 - Februar 2023) zu einer Umsatzsteigerung von 39 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (49,2 Mio. EUR, Q1 2021/22: 35,4 Mio. EUR). Das zweite Quartal 2022/23 (März - Mai 2023) verzeichnete einen Umsatzrückgang von -12,5 Prozent auf 39,3 Mio. EUR gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (Q2 2021/22: 44,9 Mio. EUR). Diese Entwicklung im zweiten Quartal 2023 ist geprägt von den ersten Reaktionen auf die Bekanntgabe der Insolvenzantragstellung. Viele Kunden waren zunächst verunsichert, ob und wie der Geschäftsbetrieb weitergeführt wird, zudem musste die Abstimmung mit den Spediteuren erst installiert werden. Daher fielen einige der Umsätze aufgrund der Saisonalität der Waren aus, einige konnten aber auf das nächste Quartal verschoben werden. Weiterhin wirkten sich die dämpfenden Effekte aus dem Krieg in der Ukraine, die getrübte Konsumstimmung sowie die starke Inflation in den ersten sechs Monaten des Ahlers Geschäftsjahres 2022/23 auf die Umsatzentwicklung aus. Daher fiel der Anstieg der Umsatzerlöse mit 8,2 Mio. EUR bzw. 10,2 Prozent auf 88,5 Mio. EUR (H1 2021/22: 80,3 Mio. EUR) deutlich geringer aus als geplant. Dabei lagen in Deutschland die Halbjahresumsätze mit +8,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres unter der Entwicklung im westeuropäischen Ausland (+15,3 Prozent). Die Umsätze in Osteuropa/Sonstige erhöhten sich um 9,3 Prozent.
Eigener Retail verzeichnet Umsatzanstieg von 9 Prozent
Im ersten Halbjahr hatte der eigene eCommerce Umsatzverluste von 11 Prozent zu verzeichnen, wobei die Entwicklung der eigenen Online-Shops mit +2 Prozent deutlich besser verlief als das Marktplatzgeschäft mit -17 Prozent. Zusammengenommen betrug der Anteil des eCommerce am Gesamtumsatz 6,9 Prozent. Dies ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr (8,6 Prozent), aber ein spürbarer Zuwachs gegenüber der Vor-Coronazeit (Anteil H1 2019: 5,6 Prozent). Die flächenbereinigten Umsätze des gesamten eigenen Retail bewegten sich mit einem Umsatzanstieg von 14,6 Prozent erkennbar oberhalb der allgemeinen Geschäftsentwicklung und konnten folglich die fehlenden Online-Umsätze kompensieren. Insgesamt blieb der Anteil des eigenen Retail am Gesamtumsatz nahezu stabil bei 16,0 Prozent (Vorjahr 16,2 Prozent).
Umsatzplus führt bei stabiler Rohertragsmarge zu deutlich verbessertem EBIT vor Sondereffekten
Im ersten Halbjahr 2022/23 blieb die Rohertragsmarge mit 46,4 Prozent auf Vorjahresniveau (Vorjahr 46,6 Prozent). Dabei hoben sich die Effekte aus dem konsequenten Abverkauf von Altwaren durch Preisnachlässe und geringeren Wertberichtigungen auf Saisonware gegenüber dem Vorjahr auf. Somit führte vor allem der höhere Umsatz zu einem Rohertragsanstieg um 3,7 Mio. EUR auf 41,1 Mio. EUR (9,9 Prozent, Vorjahr 37,4 Mio. EUR). Die betrieblichen Aufwendungen, bestehend aus Personalkosten, dem Saldo aus betrieblichen Aufwendungen und Erträgen sowie den Abschreibungen, stiegen im Wesentlichen durch umsatzabhängige Kosten insgesamt um 1,1 Mio. EUR bzw. 2,5 Prozent. Die Personalkosten stiegen nur geringfügig um 0,2 Mio. EUR bzw. 1,1 Prozent auf -18,1 Mio. EUR. Die betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich vor allem durch höhere Vertreterprovisionen und Logistikkosten im Berichtszeitraum um 0,8 Mio. EUR auf 23,1 Mio. EUR. Die Abschreibungen blieben nahezu stabil (-3,6 Mio. EUR, Vorjahr -3,5 Mio. EUR).
Zusammengenommen verbesserte sich das EBIT vor Sondereffekten um 2,6 Mio. EUR oder 41,3 Prozent auf -3,7 Mio. EUR. Während im ersten Halbjahr des vorigen Geschäftsjahres noch im geringeren Umfang Sondererträge aus den staatlichen Überbrückungshilfen das Ergebnis positiv beeinflusst haben, ergaben sich im ersten Halbjahr des Berichtsjahres Sonderaufwendungen aus außerplanmäßigen Beratungskosten, Währungsumrechnungsdifferenzen und im geringen Maß Abfindungen an ehemalige Mitarbeiter. Im Saldo sank das Netto-Ergebnis aus Sondereffekten um 2,3 Mio. EUR, von +1,1 Mio. EUR auf -1,2 Mio. EUR. Des Weiteren stieg der Zinsaufwand durch höhere Kreditinanspruchnahmen und einem höheren Zinsniveau deutlich an. Diese beiden Einflussfaktoren (Sondereffekte und Finanzergebnis) führten dazu, dass das Ergebnis vor Ertragsteuern im ersten Geschäftshalbjahr 2022/23 um 0,6 Mio. EUR auf -6,7 Mio. EUR fiel (Vorjahr -6,1 Mio. EUR). Es wurden im geringen Umfang Steuern auf Gewinne im Ausland gebucht. Insgesamt ging das Konzernergebnis im Berichtszeitraum gegenüber dem Vorjahr um 15,0 Prozent zurück und lag nach den ersten sechs Monaten 2022/23 bei -6,9 Mio. EUR (Vorjahr -6,0 Mio. EUR).
Ertragslage
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| H1 2022/23 Mio. EUR |
H1 2021/22 Mio. EUR |
Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 88,5 | 80,3 | 10,2 |
| Rohertrag | 41,1 | 37,4 | 9,9 |
| in % vom Umsatz | 46,4 | 46,6 | |
| Personalaufwand * | -18,1 | -17,9 | -1,1 |
| Saldo sonstige betr. Aufwendungen/Erträge * | -23,1 | -22,3 | -3,6 |
| EBITDA * | -0,1 | -2,8 | 96,4 |
| Abschreibungen | -3,6 | -3,5 | -2,9 |
| EBIT * | -3,7 | -6,3 | 41,3 |
| Sondereffekte | -1,2 | 1,1 | |
| Finanzergebnis | -1,8 | -0,9 | -100,0 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | -6,7 | -6,1 | -9,8 |
| Ertragsteuern | -0,2 | 0,1 | n.a. |
| Konzernergebnis | -6,9 | -6,0 | -15,0 |
* vor Sondereffekten
Premium Segment: BALDESSARINI und PIERRE CARDIN mit umsatzbedingtem Ergebnisplus
Die Premiummarken BALDESSARINI und PIERRE CARDIN konnten ihre Umsätze zwar merklich gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern, blieben aber deutlich hinter dem Plan zurück. Bei planmäßigen Entwicklungen der Kostenpositionen führte diese Umsatzentwicklung zu einem deutlich verbessertem EBIT vor Sondereffekten. OTTO KERN hatte im Berichtszeitraum Umsatzrückgänge in Folge der Neuausrichtung der Vertriebswege zu verzeichnen, dennoch blieb das Ergebnis hier planmäßig stabil. Zusammengenommen stiegen die Umsätze der drei Premiummarken BALDESSARINI, PIERRE CARDIN und OTTO KERN von 57,6 Mio. EUR um 12,0 Prozent auf 64,5 Mio. EUR. Der Anteil des Premium Segments am Gesamtumsatz legte im Berichtszeitraum auf 73 Prozent leicht zu (Vorjahr 72 Prozent).
Die Rohertragsmarge der drei Premiummarken BALDESSARINI, PIERRE CARDIN und OTTO KERN erhöhte sich nur leicht aufgrund von Off-Price-Verkäufen, die auch bereits im Vorjahr die Marge belastet hatten. In Folge des Umsatzanstiegs und im Wesentlichen inflationsbedingt stiegen die betrieblichen Aufwendungen der drei Premiummarken einschließlich vertriebsvariabler Kosten um 4,5 Prozent. Das Ergebnis vor Sondereffekten des Premiumsegments stieg daher umsatzbedingt um 2,4 Mio. EUR auf -2,7 Mio. EUR.
Jeans & Workwear mit positiver Tendenz in Umsatz und Ergebnis
Sowohl PIONEER Authentic Jeans als auch Pionier Workwear konnten ihre Umsätze im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres moderat steigern. Wie bei den Premium Brands führt auch hier der Umsatzzuwachs bei nahezu stabiler Rohertragsmarge und etwa stabilen Kosten (+0,9 Prozent) zu einer Ergebnisverbesserung. Während aber PIONEER Authentic Jeans hinter der Planung zurückbleibt, kann Pionier Workwear die Halbjahresziele leicht übertreffen. Zusammengenommen erhöhten sich die Jeans & Workwear Segmentumsätze um 1,3 Mio. EUR bzw. 5,7 Prozent auf 24,0 Mio. EUR. Der Anteil des Segments am Gesamtumsatz ging leicht von 28 Prozent auf 27 Prozent zurück.
Insgesamt führte die Umsatz- und Kostenentwicklung im Jeans & Workwear Segment zu einer Verbesserung im EBIT vor Sondereffekten um 0,2 Mio. EUR auf -1,0 Mio. EUR.
Umsatz nach Segmenten
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| H1 2022/23 Mio. EUR |
H1 2021/22 Mio. EUR |
Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Premium Brands * | 64,5 | 57,6 | 12,0 |
| Jeans & Workwear | 24,0 | 22,7 | 5,7 |
| Gesamt | 88,5 | 80,3 | 10,2 |
* inkl. Sonstige 0,2 Mio. EUR (Vorjahr 0,2 Mio. EUR)
EBIT vor Sondereffekten nach Segmenten
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| H1 2022/23 Mio. EUR |
H1 2021/22 Mio. EUR |
Veränderung in % |
|
|---|---|---|---|
| Premium Brands | -2,7 | -5,1 | 47,1 |
| Jeans & Workwear | -1,0 | -1,2 | 16,7 |
| Gesamt | -3,7 | -6,3 | 41,3 |
Stark geschwächte Finanzposition mit deutlichem Rückgang der Eigenkapitalquote
Die hohen Vorräte als Folge der nicht wie geplant erfolgten Abrufe der Kundenaufträge bei gleichzeitig stark angestiegenem Einkaufsvolumen führte zu einer hohen finanziellen Belastung. Darüber hinaus wurde seitens der Lieferanten Zahlungsziele weiter gekürzt, wodurch der Bedarf an finanziellen Mitteln weiter zunahm. Hierdurch bedingt stieg die Bilanzsumme zum 31. Mai 2023 um 26,1 Mio. EUR auf 147,8 Mio. EUR (Vorjahresstichtag 121,7 Mio. EUR). Die langfristigen Vermögenswerte stiegen insgesamt um 1,2 Mio. EUR auf 39,7 Mio. EUR, da die Wertaufholungen auf Markenrechten am letzten Bilanzstichtag die Abschreibungen und Abgänge aus Kunstverkäufen überkompensieren. Hauptgrund für die Bilanzverlängerung ist aber der Aufbau der Vorräte um 20,2 Mio. EUR auf 71,3 Mio. EUR. Die Rohwarenvorräte stiegen dabei um 4,1 Mio. EUR, die Fertigwarenbestände nahmen um 16,1 Mio. EUR zu. Die kurzfristigen Vermögenswerte reduzierten sich um 2,5 Mio. EUR. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lagen durch schleppende Zahlungseingänge auch als Folge der vorläufigen Insolvenz um 1,4 Mio. EUR über dem Vorjahreswert. Die vorinsolvenzliche Situation auf Lieferantenseite führte zu einer deutlichen Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die um 9,9 Mio. EUR stiegen. Zusammengenommen erhöhte sich das Net Working Capital (Saldo aus Vorräten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) um 11,7 Mio. EUR auf 69,6 Mio. EUR (Vorjahr 57,9 Mio. EUR).
Die Zahlungsmittel lagen am Berichtsstichtag mit 11,0 Mio. EUR über denen des Vorjahresstichtags (5,2 Mio. EUR). Die Nettofinanzverschuldung (Saldo aus lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten minus liquider Mittel) erhöhte sich dennoch durch die hohe Inanspruchnahme der Kreditlinien kurz vor Insolvenzantragsstellung deutlich und lag am Berichtsstichtag mit 44,5 Mio. EUR um 12,7 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (31,8 Mio. EUR). Das Ergebnis des letzten Geschäftsjahres und das negative Halbjahreskonzernergebnis führten zu verminderten Gewinnrücklagen. Das Eigenkapital reduzierte sich daher um 10,3 Mio. EUR auf 41,8 Mio. EUR (Vorjahr 52,2 Mio. EUR). Durch die zudem höhere Bilanzsumme lag die Eigenkapitalquote am 31. Mai 2023 deutlich unter Vorjahresniveau bei 28,3 Prozent (Vorjahr 42,9 Prozent).
Steuerungsgrößen und Kennzahlen
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| H1 2022/23 | H1 2021/22 | ||
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | Mio. EUR | 88,5 | 80,3 |
| Rohertragsmarge | in % | 46,4 | 46,6 |
| EBITDA * | Mio. EUR | -0,1 | -2,8 |
| EBITDA-Marge * | in % | -0,1 | -3,5 |
| EBIT * | Mio. EUR | -3,7 | -6,3 |
| EBIT-Marge * | in % | -4,2 | -7,8 |
| Konzernergebnis | Mio. EUR | -6,9 | -6,0 |
| Umsatzrendite vor Steuern | in % | -7,6 | -7,6 |
| Umsatzrendite nach Steuern | in % | -7,8 | -7,4 |
| Ergebnis je Aktie | -0,5 | -0,4 | |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | Mio. EUR | 7,3 | 0,0 |
| Net Working Capital ** | Mio. EUR | 69,6 | 57,9 |
| Eigenkapitalquote | in % | 28,3 | 42,9 |
| Mitarbeiter zum Stichtag | 1.643 | 1.790 |
* vor Sondereffekten
** Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Nach dem Ende des ersten Geschäftshalbjahres 2022/23 sind bis zur Veröffentlichung keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Ahlers Konzerns eingetreten.
Die grundsätzlichen Aussagen, die im Risikobericht des Konzernabschlusses 2021/22 getroffen wurden, haben weiter Bestand. Allerdings haben sich die Finanzrisiken derart verschärft, dass eine Fortführung des Unternehmens mit eigenen finanziellen Mitteln oder mit Hilfe einer neu zu verhandelnder Unternehmensfinanzierung nicht mehr möglich war. Daher wurde am 24. April 2023 ein Antrag zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit bei der Ahlers AG und sieben ihrer inländischen Tochtergesellschaften gestellt. Einen Monat später am 26. Mai 2023 folgte eine weitere Tochtergesellschaft mit einer Antragstellung zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. Unter der Zustimmung und der Aufsicht der vorläufigen Insolvenzverwalter wird der Geschäftsbetrieb der betroffenen Gesellschaften vollumfänglich fortgeführt.
Am 31. Mai 2023 beschäftigte Ahlers 1.643 Mitarbeiter und damit 147 weniger als vor einem Jahr (Vorjahr 1.790). Vor allem die Reduzierung der Produktionskapazität in Sri Lanka im Laufe des Jahres 2023 führten zu dieser Verringerung (-120 Mitarbeiter in Sri Lanka). Die Zahl der Mitarbeiter in Deutschland reduzierte sich durch die allgemeine Verschlankung von Strukturen und die Schließung unrentabler Stores um 8 auf 392 Mitarbeiter (Vorjahr 400 Mitarbeiter). In den Auslandsgesellschaften wurden vor allem im eigenen Retail weniger Mitarbeiter beschäftigt (zusammen -19 Mitarbeiter).
Wie die meisten deutschen Mode-Aktien hat auch die Ahlers-Aktie im Zeitraum der letzten Jahre spürbare Kursverluste hinnehmen müssen. Die Aktie notierte am 31. Mai 2022 bei 1,21 EUR und verlor bis zum Ende des letzten Geschäftsjahres am 30. November 2022 weiter an Wert (0,75 EUR). Auf die Bekanntgabe der Antragsstellung zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit am 24. April 2023 beim Amtsgericht Bielefeld reagierte die Aktie stark. Sie verlor fast 95 Prozent und lag am 31. Mai 2023 bei 0,08 EUR und damit 93,4 Prozent unter dem Kurs des Vorjahresstichtags.
Die meisten volkswirtschaftlichen Institute erwarten in den nächsten Monaten, dass die Wirtschaft im Euroraum leicht schrumpfen und im zweiten Halbjahr wieder in eine Rezession rutschen wird. So wird für das vierte Quartal 2023 nur noch ein marginales Wirtschaftswachstum prognostiziert und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte im vierten Quartal um 0,1 Prozent zulegen (alle Prognosen Commerzbank Research Juni 2023). In der zweiten Jahreshälfte 2023 dürfte die hohe Inflationsrate wieder sinken. Darüber hinaus wird erwartet, dass die straffere Geldpolitik in der zweiten Jahreshälfte ihre volle Wirkung entfalten und die Konjunktur bremsen wird. Unter den vier großen Euroländern dürfte die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 dennoch leicht wachsen. Insbesondere in Spanien und Italien mit jeweils 1,0 Prozent. In Frankreich wird ein BIP-Plus von 0,5 Prozent prognostiziert. In Deutschland dürfte das BIP sich mit -0,5 Prozent negativ entwickeln. Die Anschaffungsneigung und Konjunkturerwartung dürften dementsprechend leichte Einbußen hinnehmen. Eine Erholung des Konsumklimas lässt demnach auf sich warten, erst ab dem zweiten Halbjahr wird von einer Besserung ausgegangen. Die Einkommenserwartung bleibt eine wichtige Stütze für eine einsetzende Erholung des Konsumklimas. Dennoch deutet das weiterhin sehr niedrige Niveau des Konsumklimas darauf hin, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen wesentlichen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten dürfte. Eine spürbare Belebung der Konjunktur scheint in naher Zukunft unwahrscheinlich zu sein (GfK Konsumklima Mai 2023). So wird der private Verbrauch in Deutschland mit -1,9 Prozent prognostiziert. In der Eurozone wird eine Entwicklung von -0,3 Prozent erwartet. Die Arbeitslosenquote im Euroraum dürfte trotz der eher schwächelnden Konjunkturaussicht bei 6,7 Prozent stagnieren (Vorjahr 6,7 Prozent). Das Marktumfeld für Bekleidung dürfte daher auch im zweiten Halbjahr 2022/23 in Deutschland und in Europa sehr anspruchsvoll bleiben.
Gesamtjahresprognose für Umsatz und Ergebnis derzeit nicht belastbar möglich
In Folge der Antragstellung zur Insolvenz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hat der vorläufige Insolvenzverwalter ein namhaftes Beratungshaus mit der Suche nach einem geeignetem Investor beauftragt. Aktuell ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen. Die Geschäfte laufen derweil unvermindert weiter. Dies betrifft sowohl die aktuelle Auslieferung als auch die anstehende Herbst-/ Winterauslieferung und die Kollektionserstellung der kommenden Frühjahr-/ Sommersaison. Vor dem Hintergrund der Insolvenzantragsstellung ist es zu einigen Umsatzausfällen gekommen, die nicht nachgeholt werden können. Zudem wurde der Einkauf auf die mit Kundenaufträgen gesicherten Bestellungen reduziert. Hierdurch wird es weitere Umsatzeinbußen geben, da das Freilagergeschäft entfällt. Allerdings sollte dadurch die Rohertragsmarge gestärkt werden, da Altwaren reduziert werden. Da die Geschäfte im zweiten Halbjahr aber von zu vielen Unbekannten abhängen, kann der Vorstand hier keine genaueren Prognosen zu Umsatz, Ergebnis und Finanzpositionen abgeben. Wir werden darüber informieren, sobald fundierte Aussagen hierzu möglich sind.
Aktiva
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| TEUR | 31.05.2023 | 31.05.2022 | 30.11.2022 |
|---|---|---|---|
| A. Langfristige Vermögenswerte | |||
| I. Sachanlagen | |||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | 5.283 | 5.214 | 5.083 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 912 | 886 | 1.033 |
| 3. Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3.656 | 3.371 | 3.758 |
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0 | 273 | 215 |
| 9.851 | 9.744 | 10.089 | |
| II. Immaterielle Vermögenswerte | |||
| 1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte | 17.366 | 15.807 | 17.893 |
| 2. Geleistete Anzahlungen | 10 | 13 | 13 |
| 17.376 | 15.820 | 17.906 | |
| III. Nutzungsrechte an Leasingobjekten | 7.048 | 6.377 | 9.226 |
| IV. At-Equity Beteiligungen | 261 | 211 | 261 |
| V. Sonstige langfristige Vermögenswerte | |||
| 1. Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 634 | 1.004 | 863 |
| 2. Sonstige Vermögenswerte | 3.790 | 4.253 | 3.823 |
| 4.424 | 5.257 | 4.686 | |
| VI. Latente Steueransprüche | 723 | 1.042 | 595 |
| Summe langfristige Vermögenswerte | 39.683 | 38.451 | 42.763 |
| B. Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| I. Vorräte | |||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 11.168 | 8.179 | 12.167 |
| 2. Unfertige Erzeugnisse | 1.982 | 903 | 1.038 |
| 3. Fertige Erzeugnisse und Waren | 58.044 | 41.973 | 60.145 |
| 4. Geleistete Anzahlungen auf Vorräte | 66 | 0 | 1.270 |
| 71.260 | 51.055 | 74.620 | |
| II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 18.565 | 17.197 | 17.690 |
| III. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | |||
| 1. Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 0 | 349 | 0 |
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 0 | 394 | 0 |
| 3. Laufende Ertragsteueransprüche | 230 | 558 | 176 |
| 4. Sonstige Vermögenswerte | 7.082 | 8.475 | 6.625 |
| 7.312 | 9.776 | 6.801 | |
| IV. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 10.991 | 5.227 | 3.607 |
| Summe kurzfristige Vermögenswerte | 108.128 | 83.255 | 102.718 |
| Summe Aktiva | 147.811 | 121.706 | 145.481 |
Passiva
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| TEUR | 31.05.2023 | 31.05.2022 | 30.11.2022 |
|---|---|---|---|
| A. Eigenkapital | |||
| I. Gezeichnetes Kapital | 43.200 | 43.200 | 43.200 |
| II. Kapitalrücklage | 15.024 | 15.024 | 15.024 |
| III. Gewinnrücklagen | -12.685 | -3.221 | -6.235 |
| IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung | -4.506 | -3.608 | -3.933 |
| Summe Konzernanteile | 41.033 | 51.395 | 48.056 |
| V. Nicht beherrschende Anteile | 810 | 787 | 860 |
| Summe Eigenkapital | 41.843 | 52.182 | 48.916 |
| B. Langfristige Schulden | |||
| I. Rückstellungen für Pensionen | 1.936 | 2.611 | 2.099 |
| II. Sonstige Rückstellungen | 637 | 850 | 698 |
| III. Finanzielle Verbindlichkeiten | |||
| 1. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 23.472 | 23.902 | 23.981 |
| 2. Nicht beherrschende Anteile an Personengesellschaften | 1.114 | 1.103 | 1.089 |
| 24.586 | 25.005 | 25.070 | |
| IV. Leasingverbindlichkeiten, langfristig | 4.475 | 3.862 | 5.821 |
| V. Sonstige Verbindlichkeiten, langfristig | |||
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 1.600 | 1.600 | 1.600 |
| 2. Sonstige Verbindlichkeiten | 15 | 16 | 15 |
| 1.615 | 1.616 | 1.615 | |
| VI. Latente Steuerverbindlichkeiten | 300 | 716 | 299 |
| Summe langfristige Schulden | 33.549 | 34.660 | 35.602 |
| C. Kurzfristige Schulden | |||
| I. Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten | 872 | 809 | 923 |
| II. Sonstige Rückstellungen | 4.932 | 6.577 | 5.081 |
| III. Finanzielle Verbindlichkeiten | 24.813 | 6.617 | 19.790 |
| IV. Leasingverbindlichkeiten, kurzfristig | 2.778 | 2.673 | 3.624 |
| V. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 20.246 | 10.392 | 20.151 |
| VI. Sonstige Verbindlichkeiten, kurzfristig | |||
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 1.358 | 413 | 2.169 |
| 2. Sonstige Verbindlichkeiten | 17.420 | 7.383 | 9.225 |
| 18.778 | 7.796 | 11.394 | |
| Summe kurzfristige Schulden | 72.419 | 34.864 | 60.963 |
| Summe Schulden | 105.968 | 69.524 | 96.565 |
| Summe Passiva | 147.811 | 121.706 | 145.481 |
für das erste Halbjahr 2022/23
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| TEUR | H1 2022/23 | H1 2021/22 |
|---|---|---|
| 1. Umsatzerlöse | 88.518 | 80.322 |
| 2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | -952 | -906 |
| 3. Sonstige betriebliche Erträge | 1.151 | 4.146 |
| 4. Materialaufwand | -46.435 | -41.994 |
| 5. Personalaufwand | -18.239 | -18.835 |
| 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen | -25.412 | -24.433 |
| 7. Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und sonstige langfristige Vermögenswerte | -3.585 | -3.581 |
| 8. Zinsen und ähnliche Erträge | 11 | 57 |
| 9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.796 | -897 |
| 10. Ergebnis vor Ertragsteuern | -6.739 | -6.121 |
| 11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -130 | 141 |
| 12. Konzernergebnis | -6.869 | -5.980 |
| 13. davon entfallen auf: | ||
| - Anteilseigner der Ahlers AG | -6.845 | -6.002 |
| - Nicht beherrschende Anteile | -24 | 22 |
| Ergebnis je Aktie (EUR) | ||
| - Stammaktie | -0,50 | -0,44 |
für das erste Halbjahr 2022/23
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| TEUR | H1 2022/23 | H1 2021/22 |
|---|---|---|
| 12.Konzernergebnis | -6.869 | -5.980 |
| Nicht in die GuV umzuklassifizieren | ||
| 14. Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen | - | - |
| In die GuV umzuklassifizieren | ||
| 15. Netto-Ergebnis aus Cashflow Hedges | 43 | 34 |
| 16. Währungsumrechnungsdifferenzen | -616 | -664 |
| 17. Umgliederungen in Verbindlichkeiten | -26 | -5 |
| 18. Sonstiges Ergebnis nach Steuern | -599 | -635 |
| 19. Gesamtergebnis | -7.468 | -6.615 |
| 20. davon entfallen auf: | ||
| - Anteilseigner der Ahlers AG | -7.417 | -6.632 |
| - Nicht beherrschende Anteile | -51 | 17 |
für das erste Halbjahr 2022/23
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| TEUR | H1 2022/23 | H1 2021/22 |
|---|---|---|
| Konzernergebnis | -6.869 | -5.980 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 130 | -141 |
| Zinserträge / Zinsaufwendungen | 1.785 | 839 |
| Abschreibungen auf Anlagevermögen | 3.585 | 3.581 |
| Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen (Saldo) | 20 | -63 |
| Zunahme / Abnahme der Vorräte und sonstiger lang- und kurzfristiger Vermögenswerte | 2.257 | 1.566 |
| Veränderung langfristiger Rückstellungen | -224 | -98 |
| Veränderung der nicht beherrschenden Anteile (Personengesellschaften) und sonstiger langfristiger Verbindlichkeiten | 25 | 13 |
| Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen | -149 | 671 |
| Veränderung der sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten | 6.666 | -477 |
| gezahlte Ertragsteuern | 39 | 38 |
| erhaltene Ertragsteuern | 41 | 44 |
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 7.306 | -7 |
| Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens | 35 | 38 |
| Einzahlungen aus Abgängen von sonstigen langfristigen Vermögenswerten | 223 | 170 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -861 | -1.212 |
| Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -343 | -382 |
| erhaltene Zinsen | 61 | 57 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -885 | -1.329 |
| Dividendenauszahlungen | 0 | 0 |
| Tilgung von langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten | -509 | -1.013 |
| Tilgung von kurz- und langfristigen Leasingverbindlichkeiten | -1.873 | -1.685 |
| gezahlte Zinsen | -1.474 | -813 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -3.856 | -3.511 |
| Veränderung des Finanzmittelbestands | 2.566 | -4.847 |
| Auswirkungen durch Veränderung der Wechselkurse | -266 | -55 |
| Finanzmittelbestand am 1.12. | -14.927 | 5.412 |
| Finanzmittelbestand am 31.05. | -12.627 | 510 |
per 31. Mai 2023 (Vorjahr per 31. Mai 2022)
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| Auf Anteilseigner der Ahlers AG entfallendes Eigenkapital | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital | ||||||
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| TEUR | Stamm- aktien |
Vorzugs- aktien |
Kapital- rücklagen |
Gewinn- rücklagen |
Eigenkapital- differenz aus d. Währungs- umrechnung |
Summe Konzern- anteile |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Stand am 01.12.2021 | 43.200 | 15.024 | 2.781 | -2.978 | 58.027 | |
| gesamtes Periodenergebnis | -6.002 | -630 | -6.632 | |||
| Sonstiges | 0 | 0 | 0 | |||
| Stand am 31.05.2022 | 43.200 | 0 | 15.024 | -3.221 | -3.608 | 51.395 |
| Stand am 01.12.2022 | 43.200 | 15.024 | -6.235 | -3.933 | 48.056 | |
| gesamtes Periodenergebnis | -6.845 | -573 | -7.418 | |||
| gezahlte Dividenden | 0 | |||||
| Sonstiges | 395 | |||||
| Stand am 31.05.2023 | 43.200 | 15.024 | -12.685 | -4.506 | 41.033 |
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| Nicht beherrschende Anteile | ||||
|---|---|---|---|---|
| TEUR | Minderheiten- kapital |
Kumuliertes übriges Konzernergebnis | Summe Minderheiten- anteile |
Summe Eigenkapital |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Stand am 01.12.2021 | 525 | 245 | 770 | 58.797 |
| gesamtes Periodenergebnis | 0 | 17 | 17 | -6.615 |
| Sonstiges | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand am 31.05.2022 | 525 | 262 | 787 | 52.182 |
| Stand am 01.12.2022 | 523 | 337 | 860 | 48.916 |
| gesamtes Periodenergebnis | 0 | -50 | -50 | -7.468 |
| gezahlte Dividenden | 0 | |||
| Sonstiges | 0 | 395 | ||
| Stand am 31.05.2023 | 523 | 287 | 810 | 41.843 |
per 31. Mai 2023 (Vorjahr per 31. Mai 2022)
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| nach Unternehmensbereichen | Premium Brands | Jeans & Workwear | ||
|---|---|---|---|---|
| TEUR | 2022/23 | 2021/22 | 2022/23 | 2021/22 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse | 64.378 | 57.430 | 23.984 | 22.723 |
| Intersegmenterlöse | - | - | - | - |
| Segmentergebnis | -4.993 | -5.113 | -1.720 | -1.000 |
| darin enthalten: | ||||
| Abschreibungen | 1.282 | 1.402 | 414 | 490 |
| andere nicht zahlungswirksame Posten | 4.386 | 1.704 | 549 | 702 |
| Zinsertrag | 9 | 43 | 2 | 14 |
| Zinsaufwand | 1.239 | 588 | 446 | 212 |
| Vermögenswerte | 112.846 | 88.593 | 22.988 | 20.466 |
| Investitionen in langfristiges Vermögen | 1.023 | 1.216 | 180 | 379 |
| Schulden | 70.720 | - | 21.822 | 15.635 |
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| nach Unternehmensbereichen | Sonstiges | Gesamt | ||
|---|---|---|---|---|
| TEUR | 2022/23 | 2021/22 | 2022/23 | 2021/22 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse | 156 | 169 | 88.518 | 80.322 |
| Intersegmenterlöse | - | - | - | - |
| Segmentergebnis | -39 | 0 | -6.752 | -6.113 |
| darin enthalten: | ||||
| Abschreibungen | 7 | 7 | 1.703 | 1.899 |
| andere nicht zahlungswirksame Posten | - | - | 4.935 | 2.406 |
| Zinsertrag | - | - | 11 | 57 |
| Zinsaufwand | - | - | 1.685 | 800 |
| Vermögenswerte | 3.976 | 4.669 | 139.810 | 113.728 |
| Investitionen in langfristiges Vermögen | - | - | 1.203 | 1.595 |
| Schulden | - | - | 97.524 | 61.415 |
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| nach geografischen Regionen | Premium Brands | Jeans & Workwear | ||
|---|---|---|---|---|
| TEUR | 2022/23 | 2021/22 | 2022/23 | 2021/22 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Deutschland | ||||
| Umsatzerlöse | 30.498 | 26.680 | 17.395 | 17.560 |
| Vermögenswerte | 80.519 | 58.559 | 16.507 | 14.521 |
| Westeuropa | ||||
| Umsatzerlöse | 19.000 | 16.847 | 4.348 | 3.394 |
| Vermögenswerte | 10.336 | 9.396 | 2.616 | 2.582 |
| Mittel-/ Osteuropa/ Sonstiges | ||||
| Umsatzerlöse | 14.880 | 13.903 | 2.242 | 1.769 |
| Vermögenswerte | 21.992 | 20.638 | 3.864 | 3.363 |
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| nach geografischen Regionen | Sonstiges | Gesamt | ||
|---|---|---|---|---|
| TEUR | 2022/23 | 2021/22 | 2022/23 | 2021/22 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Deutschland | ||||
| Umsatzerlöse | 156 | 169 | 48.049 | 44.409 |
| Vermögenswerte | 3.976 | 4.669 | 101.002 | 77.749 |
| Westeuropa | ||||
| Umsatzerlöse | - | - | 23.348 | 20.241 |
| Vermögenswerte | - | - | 12.952 | 11.978 |
| Mittel-/ Osteuropa/ Sonstiges | ||||
| Umsatzerlöse | - | - | 17.122 | 15.672 |
| Vermögenswerte | - | - | 25.856 | 24.001 |
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der vorliegende Abschluss für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2022/23 wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) einschließlich der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretation Committee zu den IFRS (IFRIC) aufgestellt. Er entspricht insbesondere den Regelungen des IAS 34 - Zwischenberichterstattung.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die Konsolidierungsgrundsätze entsprechen denen des Konzernabschlusses per 30. November 2022. Insbesondere erfolgte die Bilanzierung und Bewertung unter going-concern-Annahmen, da aus derzeitiger Sicht von einer Fortführung der Geschäftstätigkeit auszugehen ist. Eine ausführliche Beschreibung dieser Methoden ist im Anhang des Geschäftsberichts 2021/22 veröffentlicht.
Der Halbjahresbericht ist in Euro aufgestellt, alle Angaben erfolgen in Tausend Euro (TEUR). Durch die Erstellung des Abschlusses in TEUR kann es zu Rundungsdifferenzen kommen, da die Berechnung der Einzelposten auf Zahlen in Euro basieren.
Ergebnis je Aktie
Das Ergebnis je Aktie wird als Quotient aus dem auf Anteilseigner der Ahlers AG entfallenden Konzernergebnis und dem gewichteten Durchschnitt der während der Berichtsperiode im Umlauf befindlichen Aktienzahl ermittelt. Weder zum 31. Mai 2023 noch zum 31. Mai 2022 gab es Aktien, die den Gewinn pro Aktie verwässern könnten.
Eventualverbindlichkeiten
Die Eventualverbindlichkeiten haben sich gegenüber dem letzten Bilanzstichtag per 30. November 2022 nicht wesentlich verändert.
Segmentberichterstattung
Der Ahlers Konzern richtet seine berichtspflichtigen Segmente nach der Art der Produkte aus. Dies spiegelt insbesondere das unternehmensinterne Berichtswesen sowie die unternehmensinternen Entscheidungsfindungsprozesse wider.
Die berichtspflichtigen Segmente gliedern sich in Premium Brands und Jeans & Workwear. Aufwendungen für zentrale Funktionen werden über verursachungsgerechte und fremdübliche Umlagen den Segmenten belastet. Aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung der Segmente kommt es zu keinen Intersegmentumsatzerlösen. Vermögenswerte und Schulden werden, soweit eine eindeutige Zuordnung zu einem Segment nicht möglich ist, über sachgerechte Schlüssel verteilt. Das Segmentergebnis stellt das Ergebnis vor Ertragsteuern dar, da die Ertragsteuern aufgrund der zentralen Steuerung nicht der Segmentierung unterliegen. Aus dem gleichen Grund enthalten die Vermögenswerte und Schulden auch keine Aktiv- und Passivposten der latenten und laufenden Steuern. Somit ergeben sich die gesamten Vermögenswerte laut Bilanz (147.811 TEUR) aus den Vermögenswerten laut Segmentinformationen (139.810 TEUR) zuzüglich der latenten Steueransprüche und der laufenden Ertragsteueransprüche (953 TEUR) sowie der Nutzungsrechte an Leasingobjekten (7.048 TEUR). Entsprechend ergeben sich die Schulden laut Bilanz (105.968 TEUR) aus den Schulden laut Segmentinformationen (97.542 TEUR) zuzüglich der latenten Steuerverbindlichkeiten und der laufenden Ertragsteuerverbindlichkeiten (1.172 TEUR) sowie der Leasingverbindlichkeiten (7.254 TEUR).
Die Konzern-Segmentinformationen nach geografischen Regionen orientieren sich an den Absatzmärkten, auf denen die Tätigkeitsschwerpunkte des Ahlers Konzerns liegen.
Die Bewertungsmethoden für die Segmentberichterstattung entsprechen denen des Konzernabschlusses.
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Herford, im Juli 2023
Der Vorstand
Prüferische Durchsicht gem. § 37w Abs. 5 WpHG
Der verkürzte Abschluss und der Zwischenlagebericht wurden weder einer prüferischen Durchsicht unterzogen noch entsprechend § 317 HGB geprüft.
Zukunftsbezogene Aussagen
Wir weisen darauf hin, dass bei zukunftsbezogenen Aussagen die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können, wenn eine der genannten oder andere Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen.
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| Halbjahresbericht 2022/23 | 13. Juli 2023 |
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| • | wurde 1919 von Adolf Ahlers gegründet und ist seit 1987 eine börsennotierte Aktiengesellschaft |
| • | ist familiengeführt in der dritten Generation durch Dr. Stella A. Ahlers |
| • | ist eine der großen börsennotierten europäischen Menswear Hersteller |
| • | stellt unter fünf Marken Mens- und Workwear für verschiedene Zielgruppen her |
| • | erwirtschaftet rd. 70 Prozent der Umsätze mit Premium Brands |
| • | produziert rd. 6 Millionen Modeartikel im Jahr |
| • | bezieht rund ein Drittel des Produktionsvolumens aus dem eigenen Betrieb in Sri Lanka |
| • | beschäftigt rd. 1.700 Mitarbeiter |
| • | erwirtschaftet ihre Umsätze im Geschäft mit dem stationären Facheinzelhandel, im eCommerce und mit eigenen Retailaktivitäten |
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