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IBU-tec advanced materials AG

Annual Report Aug 4, 2023

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Annual Report

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Finanzbericht: 32913808

IBU-tec advanced materials AG

Weimar

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

der IBU-tec advanced materials AG

1. Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell

Die IBU-tec advanced materials AG (IBU-tec AG) entwickelt und produziert als Experte für thermische Verfahrenstechnik hochqualitative anorganische Materialien für die Industrie. War die IBU-tec AG in der Vergangenheit vorwiegend als Entwicklungs- und Produktionsdienstleister tätig, hat sie ihr Geschäftsmodell im Geschäftsjahr 2021 um die Herstellung eigener Produkte grundlegend erweitert. Mit der Markteinführung ihres eigenen Batteriematerials auf Basis von LFP (Lithium-Eisen-Phosphat), das unter anderem in Elektrofahrzeugen, stationärer Energiespeicherung sowie zahlreichen industriellen und medizintechnischen Anwendungen zum Einsatz kommt, hat sie sich signifikant neu ausgerichtet und sich neue Einnahmequellen in einem hochattraktiven Wachstumsmarkt erschlossen.

Neben der Automobilindustrie bilden die chemische Industrie, die Baustoffindustrie, Elektrotechnik sowie die Keramik- und Glasindustrie wichtige Zielmärkte der IBU-tec AG. Dazu zählen insbesondere auch die Greentech-Zukunftsbereiche Elektromobilität, Energiespeicherung, Recycling sowie Life Science. Damit adressiert sie über ihre Kundenbasis weltweite Megatrends, wie Green-Mobility (Elektromobilität und Autokatalysatoren), Green-Economy (u. a. CO 2 -reduzierte Baustoffe, Seltene Erden, stationäre Energiespeicherung) und Medizintechnik (u. a. künstliche Gelenke und Zahnersatz). Grundlagen des Markterfolgs der IBU-tec AG sind die eigene, flexibel einsetzbare Technologieplattform, patentgeschützte Verfahren sowie das Know-how der Mitarbeiter.

Dabei generiert die IBU-tec AG als Entwicklungs- und Produktionspartner mit ihren thermischen Prozessen Funktionschemikalien mit veränderten Materialeigenschaften von der Produktidee bis zur Produktion und kann damit das Material- und Prozessrisiko ihrer Kunden wesentlich reduzieren. Die langjährige Expertise der IBU-tec AG in der Entwicklung und Herstellung anorganischer Grundstoffe mittels thermischer Prozesse im Temperaturbereich von 200 °C bis 1.550 °C bildet dabei eine wesentliche Grundlage. Die Kunden können hierbei auf die Kernkompetenzen der IBU-tec AG, wie z. B. Laboranalytik, material- und verfahrenstechnische Prozessentwicklung, Prozessmessungen sowie Engineering-Know-how zugreifen und erwerben durch dieses Komplettangebot in kurzer Zeit eigenes Know-how zur Herstellung der gewünschten Materialien.

1.2 Technische Anlagen

Die insgesamt 16 individuellen Drehrohrofen-Systeme unterschiedlicher Größe der IBU-tec AG können mehr als 50 Tonnen Materialien am Tag produzieren. Durch die hohe Flexibilität der Anlagen sowie die jahrzehntelangen Erfahrungen der IBU-tec AG kann den Kunden ein sehr breites Leistungsspektrum angeboten werden.

Mit bis zu 300 Hertz arbeitet der von der IBU-tec AG entwickelte Pulsationsreaktor, wovon wir exklusiv über acht dieser Anlagen verfügen. Er bildet damit die Basistechnologie zur Entwicklung von neuartigen Materialien. Die patentierte Pulsationsreaktortechnologie ermöglicht eine spezifische thermische Behandlung von Materialien auf besondere Art und Weise.

Die IBU-tec AG hilft ihren Kunden mit ihrem Dienstleistungsangebot, die Material-, Energie- und Rohstoffeffizienz im Produktionsprozess und im Endprodukt zu verbessern. Kontinuierliche Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung des Anlagenparks schaffen dabei die Basis für die Dienstleistungsqualität, welche die IBU-tec AG den Kunden als Technologieunternehmen bietet.

Thematische Schwerpunkte der Geschäftstätigkeit in 2022 waren wie im Vorjahr CO 2 -, Stickoxid- und Schadstoffreduzierung, Elektromobilität und Recycling zur Ressourcenschonung.

1.3 Steuerungssystem

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Umsatzerlöse und die auf Basis des operativen Ergebnisses vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) ermittelte Marge heran.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft war im Jahr 2022 mit großen Herausforderungen konfrontiert. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Auswirkungen haben die wirtschaftliche Entwicklung deutlich gebremst. Die Einschränkungen russischer Erdgaslieferungen lösten eine Energiekrise aus, die insbesondere energieintensive Branchen stark belastete. Hinzu kamen in der zweiten Jahreshälfte eine dadurch ausgelöste hohe Inflation sowie weiter andauernde Lieferkettenschwierigkeiten, die die konjunkturelle Erholung nach der Coronapandemie verlangsamten. 1 Entsprechend weist der Jahreswirtschaftsbericht 2023 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ein preisbereinigtes Wirtschaftswachstum von lediglich 1,9 % für das Gesamtjahr 2022 aus. 2

1 https:/​/​www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/​jahresgutachten-2022.html (13.01.2023)

2 Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK): Jahreswirtschaftsbericht 2023, S. 18, Abs. 35.

2.1.1 Chemiebranche

Die Erwartungen der Chemieindustrie auf eine weitere positive Entwicklung im Jahr 2022 haben sich nicht erfüllt. Als energieintensives Gewerbe war die Chemiebranche besonders stark von den gestiegenen Preisen von Strom und Erdgas betroffen. Hinzu kamen Preissteigerungen bei Rohstoffen und Vorprodukten, was zusammen in einen branchenweiten Auftragsmangel mündete. Die Produktion der Chemieunternehmen in Deutschland ging dadurch um 6 % gegenüber dem Vorjahr zurück, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in seiner Jahresbilanz mitteilte. Ohne das Pharmageschäft lag der Rückgang sogar bei rund 10 %. Das Umsatzplus der Branche gegenüber 2021 von 17,5 % auf 266,5 Mrd. € ist demnach allein auf die allgemeine Preisentwicklung zurückzuführen. 3

3 https:/​/​www.vci.de/​presse/​pressemitteilungen/​dunkles-jahr-mit-trueben-aussichten-bilanz-der-chemisch-pharmazeutischen-industrie-2022.jsp (13.01.2023)

2.1.2 Automobilbranche

Die Automobilbranche verzeichnete 2022 ein leichtes Absatzplus von 1,1 % gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 2,65 Mio. PKW in Deutschland neu zugelassen. Im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor dem Ausbruch der Coronapandemie, liegt die Anzahl der Neuzulassungen jedoch immer noch um 26 % zurück, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte. Die Produktion war demnach aufgrund eines Mangels an Vor- und Zwischenprodukten, hohen Energie- und Rohstoffpreisen sowie der allgemeinen Verunsicherung aufgrund des Krieges in der Ukraine das ganze Jahr über gedämpft. Dabei hielt der positive Trend hin zu batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeugen an. Deren Verkäufe legten gegenüber dem ohnehin starken Vorjahr um weitere 31,2 % auf einen Anteil von 17,7 % zu. 4 Davon waren weltweit in den ersten neun Monaten des Jahres rund 31 % mit Batterien auf LFP-Basis ausgestattet, was nahezu einer Verdopplung seit Januar 2021 entspricht. 5

4 https:/​/​www.vda.de/​de/​presse/​Pressemeldungen/​2023/​230104_​PM_​Deutscher-Pkw-Markt-2022_​Leicht--ber-Vorjahresniveau (13.01.2023); https:/​/​www.kba.de/​DE/​Presse/​Pressemitteilungen/​Fahrzeugzulassungen/​2023/​pm01_​2023_​n_​12_​22_​pm_​

komplett.html (13.01.2023)

5 https:/​/​www.adamasintel.com/​lfp-for-the-massive-ncm-for-the-majority/​ (13.01.2023)

2.2 Wichtige Ereignisse im Geschäftsjahr 2022

Im Fokus der Tätigkeiten bei der IBU-tec AG stand im Geschäftsjahr 2022 der weitere Ausbau des Wachstumsbereichs Batteriematerialien. Einen Meilenstein bildete dabei der Entwicklungsauftrag von einem internationalen Nutzfahrzeughersteller im November. Im Rahmen der Partnerschaft wird die IBU-tec AG ein neues Kathodenaktivmaterial auf Basis des bestehenden LFP-Portfolios entwickeln. Wir sehen diese Zusammenarbeit als mögliches Modell, bei dem Entwicklungskooperationen den Türöffner für eine anschließende großvolumige Serienproduktion neuer Materialien im Rahmen einer europäischen Lieferkette bilden.

Bereits im ersten Halbjahr konnte mit dem norwegischen Batteriehersteller Morrow Batteries eine Entwicklungspartnerschaft geschlossen werden, in deren Rahmen LFP-Kathodenmaterial für eine Pilotanlage von Morrow in Höhe von bis zu 200 Tonnen jährlich geliefert werden soll. Zudem erweiterte IBU-tec das eigene LFP-Portfolio mit IBUvolt® LFP200 um eine zusätzliche Variante, die in Kombination mit IBUvolt® LFP400 eine homogenere Beschichtung von Kathoden und damit eine höhere Batterieperformance ermöglicht. Es ist zudem gelungen, Vereinbarungen mit internationalen Lieferanten von Lithium, Eisenoxid und Phosphorsäure zu schließen, um den im Rahmen unserer Strategie "IBU2025" geplanten Ausbau unserer Produktionskapazitäten für LFP-Batteriematerial abzusichern.

Obwohl der Absatz des eigenen LFP-Batteriematerials aufgrund zahlreicher Verzögerungen beim Aufbau der nachgelagerten europäischen Zellproduktion hinter den Erwartungen zurückblieb, entwickelte sich das Geschäft mit der Anwendung in Batteriematerialien im vergangenen Jahr insgesamt sehr positiv. Haupttreiber waren zahlreiche Kundenprojekte für die Entwicklung neuer Anoden- und Kathodenmaterialien mit unterschiedlichen Werkstoffen. Hier hat sich die IBU-tec AG mit ihrer umfangreichen Expertise als wichtiger Ansprechpartner für die europäische Batterieindustrie etabliert. Zugleich konnten wir unsere Position als einziger Hersteller von LFP-Kathodenmaterial in Europa vertrieblich nutzen, um neue Interessenten für IBUvolt® zu gewinnen. Insgesamt haben wir nun mehr als 50 Proben an Kunden aus der ganzen Welt für die Qualifizierung in Batterien versendet. Zugleich haben wir unser internationales Händler- und Vertriebsnetz weiter ausgebaut, um neue Kunden für unser Material zu gewinnen und unserer Transformation vom reinen Dienstleister hin zu einem unabhängigen Hersteller eigener Produkte weiter voranzutreiben.

Dies bekommt umso mehr Relevanz mit Blick darauf, dass das traditionelle Geschäftsmodell der IBU-tec AG mit Lohn- und Entwicklungsdienstleistungen im Geschäftsjahr 2022 erheblich unter der Krisensituation litt. Der Geschäftsverlauf zeigt deutliche Auftragseinbrüche nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sowie auf dem Höhepunkt der Energiekrise im Juli/​August 2022. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte waren Kunden im Bemühen, sich auf inflationsbedingte Nachfrageschwächen und Umsatzeinbußen vorzubereiten, sehr zurückhaltend bei der Vergabe von neuen Aufträgen.

Trotz der allgemeinen Zurückhaltung ist es uns gelungen, einen Vertrag mit einem großen Chemiehersteller zur Absicherung und zum Ausbau des bestehenden Lohnfertigungsgeschäfts abzuschließen. Im Bereich der Versuche und Entwicklungsprojekte führten wir unter anderem ein Projekt zum Recycling von Phosphorrückständen aus Klärschlamm durch. Ziel war es, thermische Verfahren zu entwickeln, um das wichtige Düngemittel Phosphor von den umwelt- und gesundheitsschädlichen Schadstoffen und Schwermetallen in den Klärrückständen zu trennen und für die weitere Nutzung verfügbar zu machen. Weitere Versuche führten wir in den Bereichen Batterierecycling, Katalysatorrecycling und Baustoffrecycling durch.

Besonders stark entwickelte sich der Engineering-Bereich, wo wir mehrere lukrative Aufträge gewinnen konnten. So wurden wir unter anderem damit beauftragt, bei einem Kunden einen Ofen für die Fertigung von Batteriematerialien aufzubauen. Das Lohnfertigungsgeschäft bewegte sich umsatzseitig auf dem Niveau des Vorjahrs.

In der Forschung und Entwicklung von IBU-tec lag der Fokus neben den Forschungsaufträgen von Kunden auf der Weiterentwicklung der eigenen Batteriematerialien. Hierbei war die Inbetriebnahme einer Sprühtrocknungsanlage im Labormaßstab ein wichtiger Schritt, um verschiedene Verfahren für die Herstellung von LFP zu erproben und weiterzuentwickeln. Parallel arbeiten wir bereits an der Entwicklung von Kathodenaktivmaterialien auf Natrium-Basis. Künftige Batterietechnologien und Herstellungsverfahren stehen zudem im Mittelpunkt der im Vorjahr begonnenen Förderprojekte "KeNaB-ART", "ProLIT" und "BISSFest", die in diesem Jahr schwerpunktmäßig fortgeführt wurden.

Eine Eigenentwicklung stellt das im Pulsationsreaktor produzierte nanoskalige Zinkoxid dar, das wir unter dem Namen IBUpart® vermarkten. Hier haben wir im Verlauf des Jahres unterschiedliche Versuchsreihen zur Anwendung als UV-Schutz in Sonnencremes durchgeführt und mehrere Formulierungen entwickelt. Auch im Bereich der Lackadditive mit UV-Schutz haben wir im vergangenen Jahr Entwicklungsfortschritte gemacht.

2.3 Umsatz- und Auftragsentwicklung

Die Umsatzerlöse stellen neben der EBITDA-Marge den wesentlichen finanziellen Leistungsindikator der IBU-tec AG dar.

Der Umsatz der Gesellschaft liegt im Jahr 2022 bei 15.978 T€ und damit um 460 T€ über dem Vorjahreswert (15.518 T€). Das geplante Umsatzwachstum konnte allerdings nicht erreicht werden.

Die einzelnen Themengebiete haben in 2022 folgende Umsatzanteile generiert:

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Umsatz-Breakdown nach Geschäftsmodell

(in T€)
2022 2021 zum Vj.
Produktion (inkl. Lohnfertigung) 9.874 9.990 -1 %
Prozessentwicklung 4.083 3.928 +4 %
Materialentwicklung 570 558 +2 %
Engineering 986 432 +128 %
Sonstiges 464 610 -24 %

Insgesamt war das Geschäftsjahr 2022 ein herausforderndes Jahr. Nach einem noch überwiegend positiven ersten Halbjahr machten sich die Folgen des Ukrainekriegs in der zweiten Jahreshälfte deutlich bemerkbar. Neben den anhaltenden Lieferkettenschwierigkeiten und Preissprüngen bei Rohstoffen sorgte insbesondere die Energiekrise für eine starke Verunsicherung auf Kundenseite, was sich in einer ausgeprägten Zurückhaltung bei der Auftragsvergabe niederschlug. Insbesondere die Lohnproduktion litt unter der Kundenzurückhaltung im zweiten Halbjahr und blieb deutlich hinter unseren Erwartungen zurück. Als Dienstleister für die Chemiebranche war die IBU-tec AG im Berichtsjahr damit sowohl direkt als auch indirekt von den krisenhaften Entwicklungen betroffen. Das leichte Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr lässt sich zu großen Teilen auf die Weitergabe von Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe zurückführen.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen zeigten sich im Geschäftsjahr 2022 auch erfreuliche Entwicklungen. So machte das Batteriegeschäft einschließlich des Bestandsaufbaus an eigenen Batteriematerialien einen deutlichen Sprung. Gegenüber dem Vorjahr verbesserte sich die Gesamtleistung des Batteriegeschäfts um 81 % auf 7.408 T€ (Vorjahr: 4.096 T€), wobei hier insbesondere unsere Dienstleistungen in den Bereichen Prozess- und Materialentwicklung gefragt waren. Exemplarisch dafür steht der Entwicklungsauftrag eines Nutzfahrzeugherstellers, den wir im November melden konnten. Im Bereich Produktion ist zudem eine Kampagne für unser eigenes LFP-Batteriematerial enthalten. Aufgrund unserer Expertise und starken Positionierung am Markt sehen wir sowohl das Geschäft mit Dienstleistungen rund um Batteriematerialien als auch den Verkauf unseres eigenen LFP-Materials weiterhin als wesentliche Wachstumstreiber für die IBU-tec AG. Unseres Erachtens verfügen wir hier über ein starkes Alleinstellungsmerkmal, das uns von unseren Mitbewerbern abgrenzt.

Das gilt auch für die Themen Recycling und Regenerierung von Reststoffen im Rahmen unterschiedlichster Prozesse, die sich im vergangenen Jahr ebenfalls sehr erfreulich entwickelt haben. Hier haben wir uns als verlässlicher Partner für die Industrie etabliert, was sich in einer Reihe von Aufträgen im Bereich der Prozessentwicklung für das Recycling von Klärschlämmen, Baustoffen, Katalysatoren und anderen Materialien niederschlug.

Auch im Bereich Engineering ist es uns gelungen, unser Angebot am Markt zu positionieren und neue Aufträge zu gewinnen. Zur Verdopplung der Umsätze trägt dabei vor allem ein Großauftrag bei, der bereits für das Geschäftsjahr 2021 avisiert und coronabedingt ins Jahr 2022 verschoben worden war.

2.4 Investitionen

Das Geschäftsjahr 2022 war investitionsseitig von den abschließenden Umbauten einer unserer Drehrohrofenanlagen (IDO 5E) und dem finalen Aufbau eines E-Chem-Labors geprägt. Darüber hinaus entfielen rund 1.946 T€ des Investitionsvolumens auf getätigte Anzahlungen im Rahmen des geplanten Aufbaus eines Sprühturms zur späteren Produktion der Vorprodukte für die Produktion unserer Batteriematerialien.

Die Investitionen der IBU-tec AG beliefen sich im Berichtsjahr auf 3.821 T€ und lagen damit, aufgrund der getätigten Anzahlungen, deutlich über dem Vorjahreswert (1.337 T€).

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Investitionen

(in T€)
2022 2021 zum Vj.
Investitionen 3.821 1.337 +185 %

2.5 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

2.5.1 Vermögenslage

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Vermögenslage

(in T€)
2022 2021 zum Vj.
Bilanzsumme 66.661 66.206 +1 %
Eigenkapital 54.717 52.918 +3 %
Eigenmittel * 56.181 54.589 * +3 %

* Eigenkapital plus Berücksichtigung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse (ohne Abzug von darauf entfallenden Ertragsteuern).

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr (66.206 T€) um 455 T€ auf 66.661 T€ erhöht. Der Verkauf der festverzinslichen Wertpapiere (Vorjahr: 10.505 T€) wurde dabei u.a. durch den erfolgten Bestandsaufbau im Bereich der Vorräte durch die Vorproduktion des selbst entwickelten LFP-Batteriematerials teilweise kompensiert.

Das Eigenkapital beläuft sich im Berichtsjahr damit auf insgesamt 54.717 T€ (Vorjahr: 52.918 T€).

Unter Berücksichtigung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen belaufen sich die Eigenmittel des Unternehmens zum Bilanzstichtag auf 56.181 T€ (Vorjahr: 54.589 T€). Die Eigenkapitalquote auf Basis der Eigenmittel liegt damit bei rund 84 % (Vorjahr: 82 %).

Die planmäßige, weitere Rückführung der übrigen Darlehen führte darüber hinaus zum Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Die Anlagendeckung II 6 belief sich zum Bilanzstichtag auf 200 % und lag damit leicht unter dem Vorjahresniveau (207 %). Somit ist das Anlagevermögen mehr als vollständig durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital finanziert. Die Liquidität 2. Grades 7 liegt zum Bilanzstichtag bei 694 % und damit unter dem Vorjahreswert (894 %). Beide Veränderungen sind im Wesentlichen durch die im Geschäftsjahr getätigten Anzahlungen im Rahmen des geplanten Aufbaus eines Sprühturms zurückzuführen.

Durch den Vorstandsvorsitzenden, der zugleich Aktionär ist, wurde der IBU-tec AG in 2021 ein Darlehen von 2.000 T€ gewährt. Das Darlehen valutiert zum 31. Dezember 2022 mit 1.302 T€.

Im Rahmen der Konzernfinanzierung wurden weitere kurzfristige Darlehen an die Tochtergesellschaft, BNT Chemicals GmbH, ausgegeben. Unter Berücksichtigung der angefallenen Darlehenszinsen sowie unter Berücksichtigung des im Berichtsjahr abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrages zwischen der IBU-tec AG und der BNT GmbH erhöhten sich die Forderungen gegen verbundene Unternehmen um 7.785 T€, wobei 4.958 T€ aus dem neuen Ergebnisabführungsvertrag resultieren.

6 (EK + langfristiges FK) /​ Anlagevermögen

7 (flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen) /​ kurzfristige Verbindlichkeiten

2.5.2 Finanzlage

Die Zusammensetzung des Cashflows ergibt sich aus der nachfolgenden Übersicht. Die der Gesellschaft zugeflossenen Mittel wurden für die Durchführung von Investitionen, Kapitaldiensten sowie für die Know-how-Entwicklung verwendet.

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Cashflow

(in T€)
2022 2021
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis 1.800 -1.785
Zunahme der Forderungen aus Gewinnabführung aus EAV -4.958 0
Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.882 2.864
Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 8
Zunahme (+) der sonstigen Rückstellungen 227 83
Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens -255 -292
Aufwendungen in Zusammenhang mit der Barkapitalerhöhung 1.198
Auszahlungen in Zusammenhang mit der Barkapitalerhöhung -1.198
Verlust (+) aus Anlageabgängen 4
Zunahme (-) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva (ohne Forderungen aus Ergebnisabführung) -6.079 -1.403
Zunahme (+)/​Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva 31 -13
Zinsaufwendungen/​Zinserträge -6 230
Ertragssteueraufwand/​-ertrag 948 -210
Ertragssteuerzahlungen -1 82
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -5.411 -432
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 39 17
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen -3.464 -1.132
Einzahlungen (+) /​ Auszahlungen (-) aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition 10.505 -10.513
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -357 -206
Auszahlungen (-) für Darlehensgewährungen an Tochtergesellschaften -5.400 -3.700
Einzahlungen (+) aus Darlehenstilgungen von Tochtergesellschaften 2.700 800
Erhaltene Zinsen 83 26
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 4.106 -14.708
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -
Einzahlung (+) aus Eigenkapitalzuführung 25.500
Einzahlungen (+) aus Aufnahme von Finanzkrediten 2.000
Einzahlungen (+) aus Investitionszuschüssen 47 39
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Finanzkrediten -2.178 -5.926
Gezahlte Zinsen -221 -475
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -2.352 21.138
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3) -3.657 5.998
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 6.467 469
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 2.810 6.467
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel 2.810 6.467
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 2.810 6.467

Der Cashflow aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit bewegt sich mit -5.411 T€ unter dem Niveau des Vorjahres (-432 T€). Neben dem um zahlungsunwirksame Aufwendungen aus Abschreibungen und zahlungsunwirksame Erträge aus der Ergebnisabführung der BNT GmbH korrigierten Jahresergebnis führt vor allem der Bestandsaufbau von vorproduzierten Batteriematerialien zu dieser Entwicklung.

Der positive Cashflow aus Investitionstätigkeit ist mit 4.106 T€ positiv und bewegt sich damit deutlich über dem Vorjahresniveau (-14.708 T€). Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die im Berichtsjahr getätigten Verkäufe von festverzinslichen Wertpapieren (10.505 T€) zu dieser positiven Cashflowgröße führten. Demgegenüber stehen Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Vermögen in Höhe von -357 T€ und in das Sachanlagevermögen in Höhe von -3.464 T€, die unter anderem auch getätigte Anzahlungen und Anlagen im Bau in Höhe von -2.979 T€ enthalten, sowie Auszahlungen für Darlehensgewährungen an die BNT GmbH in Höhe von saldiert -2.700 T€.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist maßgeblich von den planmäßigen Tilgungen der Finanzkredite in Höhe von -2.164 T€ beeinflusst. Somit lag der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit mit -2.352 T€ deutlich unter dem Wert des Vorjahres (21.138 T€), welcher maßgeblich durch den Zufluss aus der damaligen Kapitalerhöhung beeinflusst war.

Der Gesamtbetrag der liquiden Mittel, aus Kassenbestand und Bankguthaben, belief sich zum Stichtag auf 2.810 T€ (Vorjahr: 6.467 T€).

2.5.3 Ertragslage

Die Gesamtleistung 8 erhöhte sich merklich im Vergleich zum Vorjahr um 2.136 T€ auf 19.072 T€ (Vorjahr: 16.936 T€). Korrespondierend dazu stiegen die Material- und die Personal- sowie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (bereinigt um die im Vorjahr enthaltenen Beratungskosten in Zusammenhang mit der Barkapitalerhöhung). Der überproportionale Materialkostenanstieg resultiert hauptsächlich aus der deutlich materialintensiveren Herstellung von LFP-Batteriematerial. Die Personalkostensteigerung im Geschäftsjahr 2022 ist auf die planmäßigen Gehaltsanpassungen und Sonderzahlungen zurückzuführen. Dies führte in Summe zu einem Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (EBITDA) in Höhe von 690 T€ welches unterhalb dem des Vorjahres (1.129 T€) lag. Die auf Basis des EBITDA ermittelte EBITDA-Marge von 4 % hat sich gegenüber dem Vorjahr verschlechtert und liegt damit unter dem im Vorjahr prognostizierten Wert.

Das Finanzergebnis von 4.964 T€ (Vorjahr: -238 T€) setzt sich zum einen aus Zinserträgen aus dem an die BNT Chemicals GmbH gewährten Gesellschafterdarlehen sowie aus Zinsaufwendungen aus den bestehenden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und dem im Berichtsjahr gewährten Gesellschafterdarlehen und zum anderen aus den vereinnahmten Erträgen aufgrund des neuen Ergebnisabführungsvertrags zusammen.

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Ertragslage 2022 2021 2021 bereinigt * Veränderung 2022 vs. 2021
Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibung (EBITDA) 690 T€ 1.129 T€ 2.327 T€ -39 %
EBITDA-Rentabilität 9 4 % 7 % 15 % -3 %-Punkte
Ergebnis vor Steuern (EBT) 2.771 T€ -1.973 T€ -545 T€ +240 %
EBT-Rentabilität 10 17 % -12 % -4 % +29 %-Punkte
Jahresergebnis 1.800 T€ -1.785 T€ -588 T€ +201 %
Umsatzrentabilität nach Steuern 11 % -11 % -4 % +22 %-Punkte

* bereinigt um die entstandenen Aufwendungen für die Durchführung der Barkapitalerhöhung

Trotz des realisierten Umsatzwachstums und der Gewinnabführung der BNT GmbH, die sich sehr positiv auf die Vermögens- und Ertragslage ausgewirkt hat, ist das Geschäftsjahr 2022 insgesamt hinter unseren Planungen zurückgeblieben. Dennoch schätzen wir die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft, auch unter Berücksichtigung der Folgeeffekte aus der im Geschäftsjahr 2021 erfolgreich durchgeführten Barkapitalerhöhung, als gut ein.

8 Umsatzerlöse + Bestandsveränderungen FE/​UE + Aktivierte Eigenleistungen

9 EBITDA /​ Umsatzerlöse

10 EBT /​ Umsatzerlöse

2.6 Mitarbeiter

Die Anzahl der Beschäftigten der IBU-tec AG stieg zum Bilanzstichtag um rund 7,9 % auf 150 (Vorjahr: 139) nach HGB. Der Altersdurchschnitt der Beschäftigten liegt mit rund 42 Jahren auf Vorjahresniveau, der Altersmix ist wie im Vorjahr ausgewogen. Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt nach HGB beschäftigten Mitarbeitenden stieg von 134,75 auf 146,5. Die Personalintensität (Personalkosten im Verhältnis zu Umsatz zzgl. Eigenleistungen) stieg im Jahr 2022 auf 61,38 % (Vorjahr: 55,22 %).

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Personalbestand (ohne Vorstände, Auszubildende und ohne Mitarbeiter in Erziehungsurlaub) 2022 2021 zum Vj.
Jahresdurchschnitt nach HGB 146,5 134,75 +8,7 %
zum 31.12. 150 139 +7,9 %
Personalintensität 61,38% 55,22 % +11,16 %

Die IBU-tec AG beschäftigte im laufenden Geschäftsjahr insgesamt zum Stichtag acht Auszubildende in unterschiedlichen Ausbildungsberufen (Mechatroniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Chemielaborant, Chemikant). Auch in 2022 haben wir der Qualifizierung unserer Beschäftigten eine hohe Priorität eingeräumt. Exemplarisch sind neben der Ausbildung der für die IBU-tec AG typischen Berufsbilder Fach- und Führungskräfteschulungen, die Möglichkeit berufsbegleitender Studiengänge, Promotionen sowie Techniker- und Meisterausbildungen bis hin zu Sprachkursen zu nennen. Im Rahmen des Personalentwicklungskonzeptes finanzierte die IBU-tec AG wie im Vorjahr u.a. die berufsbegleitende Ausbildung zum Industriemeister und Techniker von insgesamt drei Mitarbeitern und unterstützte zwei Mitarbeiter bei der berufsbegleitenden Bachelorausbildung durch finanzielle Bezuschussung und einen Studienförderungsvertrag.

Die Beschäftigten erhielten in 2022 bei der IBU-tec AG 12 Monatsgehälter. Zusätzlich zahlte die IBU-tec AG im November eine Inflationsprämie in Höhe von 1.250 € für Festangestellte und 250 € für Auszubildende. Die Geschäftsführung entschloss sich trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation zu diesen Sonderzahlungen, um die aus der Energiekrise und dem Ukraine-Krieg im Geschäftsjahr 2022 resultierenden erhöhten Lebenshaltungskosten der Beschäftigten wenigstens teilweise zu kompensieren.

Im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge hat die Gesellschaft Rahmenverträge mit verschiedenen Versicherungsunternehmen geschlossen und fördert seit mehr als einem Jahrzehnt die Altersvorsorge der IBU-tec-Beschäftigten in Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit mit einem bis zu hundertprozentigen Zuschuss bezogen auf die monatlichen Beiträge. Dabei liegt die Förderung immer über den durch den Gesetzgeber geförderten Mindestbeträgen. Darüber hinaus stellt die IBU-tec AG ihren Beschäftigten einen Gesundheitsfonds zur Verfügung und bezuschusst die Kindergartenbeiträge. Kostenloses Mittagessen, Einkaufsgutscheine und freie Getränke im Unternehmen sowie Kinderbetreuung in der Ferienzeit runden das Bild im Jahr 2022 ab. Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements wird den Beschäftigten seit 2013 kostenfrei die wöchentliche Teilnahme an einer trainergeführten Lauf- und Bewegungsgruppe ermöglicht. Im September 2017 wurde zusätzlich eine trainergeführte Sportgruppe speziell für weibliche Beschäftigte gegründet. 2022 haben wir das Gesundheitsangebot bei der IBU-tec AG darüber hinaus um einen wöchentlichen Achtsamkeitskurs sowie Massagen auf dem Betriebsgelände erweitert. Die seit 2017 eingeräumte Möglichkeit, ein Dienstfahrrad zu nutzen, wurde auch in 2022 auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr angenommen.

3. Chancen- und Risikobericht

3.1 Risikomanagement

Klare Verantwortlichkeiten, eine dem Geschäftsmodell adäquate Organisation und eine professionelle Meetingstruktur gewährleisten weiterhin eine unmittelbare Information über etwaige Risiken an den Vorstand. So führen wir neben regelmäßigen Vorstandssitzungen jeden Monat ein Managementmeeting durch, in welchem dem Top-Management steuerungsrelevante Kennzahlen, z. B. zur Messung der Produktivität, Vertriebsleistung und Budgeteinhaltung, präsentiert werden. Zusätzlich runden jeweils ein Strategie- und ein Planungsmeeting pro Geschäftsjahr die Planungs- und Controllingstrukturen der Gesellschaft ab. Der Aufsichtsrat kommt mindestens vier Mal pro Jahr zusammen.

Wesentliche Einzelrisiken sind:

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die Abhängigkeit von einzelnen Großkunden,
die fehlende Akquisition neuer Projekte,
Verschärfung des Wettbewerbs,
der Verlust an Know-how durch Generierung von Patenten durch Kunden,
das Ausfallrisiko von Forderungen,
das Liquiditätsrisiko,
das Risiko von Kalkulationsfehlern,
das Risiko nicht vertragskonformer Leistungserbringung,
die nicht ausreichende Akquisition von Fachkräften und
das Risiko resultierend aus dem enormen Investitionsverhalten.

Insgesamt verfügen wir über eine ausgewogene Risikostruktur. Mit unserem Risikomanagement sehen wir uns sehr gut aufgestellt, um drohende Risiken rechtzeitig zu identifizieren, aktiv anzugehen und effektiv einzugrenzen.

3.2 Wirtschaftliche und geopolitische Lage

Aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Auswirkungen auf Energie- und Rohstoffpreise sowie die weiterhin hohe Inflation ergeben sich für uns verschiedene Risiken. So wirken sich insbesondere stark steigende Energie- und Rohstoffpreise unmittelbar auf uns aus. Um uns hiergegen zu schützen, haben wir im vergangenen Jahr neben den Rohstoffpreisen auch die Energiekosten in unsere Formelpreise aufgenommen. Inflationsbedingte Preis- und Kostensteigerungen lassen sich hier ebenfalls gut abbilden. Die Eintrittswahrscheinlichkeit stufen wir daher zwar weiterhin als hoch, die Auswirkungen jedoch als gering ein. Ein mögliches Risiko besteht zudem in den Folgen des Kriegs für die Lieferketten. Unter der Voraussetzung, dass sich die kriegerischen Auseinandersetzungen nicht ausweiten, sehen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit allerdings als gering bis mittel. Aufgrund unserer Lieferantenstruktur erwarten wir allenfalls geringe Auswirkungen. Da die IBU-tec AG keine Kundenbeziehungen zu russischen oder ukrainischen Unternehmen hat, sehen wir abnehmerseitig derzeit keine Risiken aus der aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Lage.

3.3 Vertrieb von LFP-Batteriematerial

Die IBU-tec AG erwartet ab dem Geschäftsjahr 2023 wesentliche Umsätze aus dem Vertrieb des eigengefertigten LFP-Batteriematerials. In diesem Zusammenhang wurden bereits in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 größere Mengen vorproduziert. Zum 31.12.2022 befindet sich ein Bestand von 4.326 T€ auf Lager. Sollte entgegen den Erwartungen der Gesellschaft der Vertrieb dieser Mengen nicht profitabel gelingen, so ergäbe sich ein wesentliches Risiko für die Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft. Zudem könnte dies die angestrebte Transformation des Geschäftsmodells hin zum Eigenfertiger von Produkten verzögern. Dem Vorstand ist dieses Risiko bewusst und er hat daraufhin eine Task-Force eingerichtet, die die vertrieblichen Aktivitäten bündelt und den Vorstand laufend über die aktuelle Entwicklung informiert. Weiterhin wurden die vertrieblichen Aktivitäten in diesem Bereich deutlich intensiviert, so dass bereits ein Letter-of-Intent mit einem potentiellen Kunden geschlossen werden konnte. Der Vorstand schätzt vor diesem Hintergrund das Risiko als gering bis mittel ein.

3.4 Klumpenrisiko

Die potenziellen Auswirkungen eines Ausfalls einzelner Großkunden stufen wir als hoch ein, die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering bis mittel. Insgesamt hat die IBU-tec AG die Gesamtleistung des Geschäftsjahres 2022 mit rund 407 (Vorjahr: 402) Einzelprojekten realisiert. Dabei wurden rund 57 % (Vorjahr: rund 68 %) des Umsatzes mit den Top 5 Kunden generiert, die sich allerdings nur partiell mit den fünf größten Kunden des Vorjahres überschneiden. Zwar wird damit weiterhin ein signifikanter Umsatzanteil der Gesellschaft mit wenigen Großkunden getätigt, was unstrittig ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis begründet, doch gelingt es uns zunehmend, die Kundenbasis zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren. Das vertriebliche Ziel, die Abhängigkeit von Großkunden mittelfristig deutlich zu vermindern, verfolgen wir dennoch weiter. Zusätzlich haben wir im vergangenen Jahr mit dem Strategieprojekt IBU2025 die Grundlagen dafür gelegt, mit eigenen Produkten am Markt aufzutreten und vertrieblich aktiv zu werden, um das Geschäftsmodell der IBU-tec AG breiter aufzustellen und neue Zielmärkte zu erschließen.

3.5 Projektrisiko

Weitere Risiken bestehen bei der Akquisition und Realisierung von Projekten. So ist es insbesondere dem dienstleistungsorientierten Geschäftsmodell der IBU-tec AG immanent, dass kundenspezifische Entwicklungs- und Produktionsaufträge oftmals projektbezogen vergeben werden und auf Grundlage von nicht vertraglich fixierten Forecasts der Kunden für das jeweils folgende Geschäftsjahr geplant werden. Dies kann sich insbesondere bei zunehmendem Wettbewerb, steigender Komplexität und höherer Preissensitivität der Kunden negativ auswirken. Die Auswirkungen des Risikos wären hoch, die Eintrittswahrscheinlichkeit halten wir aktuell für gering bis mittel.

3.6 Beschaffungsrisiken

Für die Herstellung eigener, nicht im Kundenauftrag gefertigter Produkte wie unserem LFP-Batteriematerial benötigen wir eigene Lieferketten. Wir setzen hierfür nach Möglichkeit auf langfristige Lieferverträge und aktives Lieferantenmanagement, um Beschaffungsrisiken zu minimieren. Im Zusammenhang mit LFP, das wir im Oktober 2021 als Produkt am Markt eingeführt haben, befindet sich die Lieferkette aktuell noch im Aufbau. Parallel bemühen wir uns um eine vorausschauende Bevorratung mit strategisch wichtigen Rohstoffen, um kurzfristige Lieferengpässe auszugleichen und unsere Produktionsfähigkeit sicherzustellen. Wir stufen die Auswirkungen der Beschaffungsrisiken als sehr hoch, die Eintrittswahrscheinlichkeit derzeit als mittel bis hoch ein.

3.7 Ausfallrisiko

Um einen fristgerechten Zahlungseingang zu gewährleisten, praktizieren wir ein strukturiertes Forderungsmanagement mit regelmäßigen Zahlungserinnerungen, Mahnungen und Bonitätsprüfungen. Risiken aus Forderungsausfällen, bezogen auf internationale Projekte oder Kunden, die erstmalig Aufträge bei der IBU-tec AG platzieren, werden prinzipiell mit Anzahlungsrechnungen abgefedert. Ausfälle im nennenswerten Umfang waren trotz der Coronapandemie auch in 2022 nicht zu verzeichnen. Das Ausfallrisiko ist daher unserer Einschätzung nach gering, die Eintrittswahrscheinlichkeit gering bis mittel.

3.8 Liquiditätsrisiko

Um die Liquidität sicherzustellen, haben wir ein Liquiditätsmanagement implementiert, welches dem Vorstand in wöchentlichen Abständen den aktuellen Status der Bankbestände sowie die in der nahen Zukunft erwarteten liquiditätsrelevanten Sachverhalte (fällige Forderungen, fällige Verbindlichkeiten, Bestellobligos usw.) darstellt. Finanzierungsentscheidungen erfolgen unter Beachtung der Fristenkongruenz. Aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrags sowie der Darlehensgewährung an die Tochtergesellschaft besteht ein Liquiditätsrisiko für die IBU-tec AG, falls die wirtschaftliche Entwicklung der BNT GmbH wesentlich von den Planungen der Gesellschaft abweicht. Wir stufen das Liquiditätsrisiko als mittel, die Eintrittswahrscheinlichkeit als gering bis mittel ein.

3.9 Kalkulatorische Risiken

Kalkulatorische Risiken bestehen grundsätzlich in der Fehleinschätzung tatsächlicher Aufwendungen im Verhältnis zu den kalkulierten Abgabepreisen. Die langjährige Erfahrung des Vertriebs, der für die Preiskalkulation verantwortlich ist, und das hochspezialisierte produktionstechnische Know-how der Projektbereiche sollen sicherstellen, dass der Aufwand realistisch eingeschätzt wird und somit Fehlkalkulationen vermieden werden. Nachkalkulationen von Einzelprojekten werden regelmäßig durchgeführt. Darüber hinaus finden regelmäßige Schulungen zur Verbesserung des betriebswirtschaftlichen Verständnisses für die verantwortlichen Projektmanager statt. Die Auswirkungen falscher Kalkulationen sind mittel, die Eintrittswahrscheinlichkeit gering bis mittel.

3.10 Sonstige Risiken

Bei komplexen Produktions- oder Versuchsaufträgen, bei denen das Reaktionsverhalten der eingesetzten Ausgangsstoffe nicht voraussehbar ist, besteht immer das Risiko einer nicht erfolgreichen Leistungserbringung. Die aufgeführten Liefer- und Leistungsbedingungen in den Angeboten und das hochspezialisierte produktionstechnische Know-how der IBU-tec-Mitarbeitenden tragen dazu bei, dieses Risiko zu minimieren. Darüber hinaus übernimmt die IBU-tec AG nur in Ausnahmefällen ein finanzielles Risiko innerhalb der Material- und Prozessentwicklung für den Kunden, da in diesem Fall immer nach erbrachter Leistung abgerechnet und fakturiert wird. Wir stufen die potenziellen Auswirkungen dieser Risiken als hoch ein. Ihre Eintrittswahrscheinlichkeit ist aufgrund der beschriebenen Maßnahmen gering bis mittel.

3.11 Chancenbericht

Das traditionelle Kerngeschäft der IBU-tec AG liegt in Entwicklungs- und Produktionsdienstleistungen für Kunden aus der chemischen Industrie und angrenzenden Bereichen. Hier haben wir über die Jahre ein erfolgreiches Geschäftsmodell etabliert, mit dem wir auch künftig gute Chancen am Markt haben. Wir bieten unseren Kunden langjährige Erfahrung in der thermischen Verfahrenstechnik sowie die für Dienstleister notwendige hohe Flexibilität und Agilität in der Auftragsabwicklung, wodurch wir als zuverlässiger Partner unserer Kunden anerkannt werden. Daraus ergeben sich für uns Potenziale, sowohl regelmäßig wiederkehrende Aufträge mit bestehenden Kunden zu generieren als auch Neukunden zu gewinnen.

Als Entwicklungsdienstleister im Bereich des Recyclings von Beton und Zement für die Baustoffindustrie haben wir ebenfalls bereits fest etablierte Kundenbeziehungen. Die gesteigerte Nachfrage nach entsprechenden Leistungen aufgrund steigender Rohstoffpreise und wachsender Anforderungen an die Nachhaltigkeit unserer Kunden sehen wir als sehr gute Chance, unsere Marktposition weiter auszubauen. Zusätzlich wollen wir weitere Potenziale in anderen Recyclingbereichen schöpfen, darunter die Aufbereitung von Rohstoffen aus Altbatterien.

Als zentralen Wachstumsbereich für die kommenden Jahre haben wir die Fertigung und Vermarktung eigener Batteriewerkstoffe identifiziert. Mit der hohen Nachfrage nach Batterien, sowohl für die Elektromobilität als auch für andere Anwendungen wie stationäre Batteriespeicher und industrielle oder medizinische Anwendungen, wächst der Bedarf für Kathodenmaterialien. So soll der Markt für LFP-Material weltweit von 2020 bis 2030 auf 9,9 Mrd. $ wachsen und sich damit nahezu verdoppeln. 11 Die IBU-tec AG verfügt hier über die Expertise und Anlagen, um entsprechende Produkte für die verschiedenen Anwendungen zu liefern. Als derzeit einziger europäischer Hersteller von LFP-Material sehen wir sehr gute Chancen, IBU-tec hier als führenden europäischen Anbieter zu positionieren. Unser vertrieblicher Fokus liegt derzeit darauf, diesen Markt für uns zu erschließen, Kooperationen anzubahnen und perspektivisch großvolumige Aufträge zu gewinnen.

Mit unserem Know-how im Aufbau und Betrieb von Drehrohröfen sehen wir schließlich auch gute Chancen für uns im Bereich Engineering. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, Drehrohröfen zu planen und auf ihre individuellen Anforderungen maßgeschneidert anzupassen.

Insgesamt sind die Chancen für die IBU-tec AG als sehr gut zu bewerten. Wir profitieren besonders vom aktuellen Trend zu ökologischer Nachhaltigkeit und den damit verbundenen Impulsen für Elektromobilität und Recycling. Unsere langjährige Erfahrung und Positionierung als Greentech-Unternehmen macht uns zu einem gefragten Ansprechpartner und stärkt unsere allgemeine Position am Markt.

11 https:/​/​www.prnewswire.com/​news-releases/​lithium-iron-phosphate-batteries-market-to-reach-usd-9-9-billion-by-2030-at-a-cagr-of-5-9---valuates-reports-301377315.html (25.01.2022)

4. Prognosebericht

4.1 Künftige Konjunktur- und Branchenentwicklung

Die konjunkturellen Aussichten für das Jahr 2023 sind überwiegend negativ. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geht von einem Rückgang des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts um 0,2 % aus. Die Inflation werde demnach mit 7,4 % weiterhin sehr hoch bleiben. Als Hauptursache für diese Entwicklung benennt der Sachverständigenrat die Preissteigerungen für Strom und Erdgas, die die deutsche Wirtschaft deutlich belasten dürften. 12 Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zeigt sich im Jahreswirtschaftsbericht 2023 dagegen etwas optimistischer. Demnach werde das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 0,2 % wachsen, die Inflation werde 6,0 % betragen. Dennoch bestünden nach wie vor hohe Unsicherheiten für die deutsche Wirtschaft aufgrund der Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. 13

12 https:/​/​www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/​jahresgutachten-2022.html (13.01.2023)

13 Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: Jahreswirtschaftsbericht 2023, S. 18, Abs. 36f.

4.1.1 Chemiebranche

Der Verband der chemisch-pharmazeutischen Industrie (VCI) rechnet für das Jahr 2023 mit einem weiteren kräftigen Produktionsrückgang in der Chemiebranche. Neben hohen Energiekosten macht er hierfür einen allgemeinen Auftragsmangel und weiterhin gestörte Lieferketten verantwortlich. Auch der Umsatz werde sich unter diesen Umständen voraussichtlich negativ entwickeln. Aufgrund der äußerst volatilen Lage gab der Verband über diese Einschätzung hinaus jedoch keine quantitative Prognose über die Entwicklung der Branche im Jahr 2023 ab. 14

14 https:/​/​www.vci.de/​presse/​pressemitteilungen/​dunkles-jahr-mit-trueben-aussichten-bilanz-der-chemisch-pharmazeutischen-industrie-2022.jsp (13.01.2023)

4.1.2 Automobilbranche

Auch die Erwartungen für die Automobilbranche sind gedämpft. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und das Center Automotive Research (CAR) gehen bei Prognosen von 2,6 bis 2,7 Mio. Neuzulassungen in 2023 von einem weitgehend stagnierenden Markt aus. Global werde der Automobilmarkt dagegen um rund 2,4 % auf 72,9 Mio. verkaufte PKW wachsen 15. Der Markt für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge wird dabei nach Zahlen des Center of Automotive Management (CAM) an der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach weltweit mit einem erwarteten Wachstum von rund 43 % überproportional zulegen 16. Für Deutschland erwarten die Forscher des CAR aufgrund steigender Strompreise und der deutlichen Verringerung der staatlichen Förderung dagegen deutliche Verkaufseinbrüche bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen 17.

15 https:/​/​www.kfzgewerbe.de/​zdk-erwartet-schub-bei-neuzulassungen-im-dezember (13.01.2023); https:/​/​www.dw.com/​de/​automarkt-2023-durchwachsene-aussichten/​a-64042812 (13.01.2023)

16 https:/​/​auto-institut.de/​automotiveinnovations/​emobility/​electromobility-report-globale-absatztrends-der-elektromobilitaet-bev/​ (13.01.2023)

17 https:/​/​www.dw.com/​de/​automarkt-2023-durchwachsene-aussichten/​a-64042812 (13.01.2023)

4.2 Künftige Entwicklung der IBU-tec AG

Wie in den Vorjahren hat die IBU-tec AG auch für das Geschäftsjahr 2023 die Unternehmensplanung wesentlich aus den zum Jahresende 2022 erhaltenen Kundenforecasts abgeleitet. Die Umsatzprognose ist dabei nach dem Abklingen der Coronapandemie weiterhin von zurückhaltenden Einschätzungen der Kunden geprägt, was vor allem auf die Inflation, die damit einhergehenden Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe sowie die allgemeine konjunkturelle Eintrübung zurückzuführen ist.

Als wesentlichen Wachstumsbereich für 2023 sehen wir das Geschäft mit unserem eigenen Batteriematerial, für das wir seit unserem Marktstart im Oktober 2021 der einzige Hersteller in Europa sind. Mit inzwischen mehr als 50 versandten Proben an unterschiedliche Batterie- und Zellhersteller im In- und Ausland und den damit einhergehenden Approval-Prozessen erwarten wir im Geschäftsjahr 2023 den Eingang erster größerer Bestellungen und langfristiger Lieferbeziehungen. Wir gehen davon aus, unsere vorsorglich angelegten Bestände abzubauen und neue Chargen zu produzieren, um die Nachfrage zu bedienen, was sich maßgeblich auf die Gesamtleistung der IBU-tec AG auswirken wird.

Trotz der überwiegend negativen gesamtwirtschaftlichen Prognosen gehen wir zuversichtlich ins Geschäftsjahr 2023. Mit unserem erprobten Geschäftsmodell und dem Wachstumsthema Batteriematerialien sehen wir uns in den wichtigen Zukunftsbereichen Greentech, Elektromobilität, Energiespeicherung und Life Science weiterhin gut aufgestellt und sind deshalb optimistisch, unsere Marktanteile insbesondere im Bereich Batteriematerialien in den kommenden Jahren weiter auszubauen. Zusätzlich werden wir das traditionelle Geschäft der IBU-tec AG als Lohnfertiger weiter verstärkt vorantreiben.

Auf dieser Basis erwarten wir aktuell für 2023 ein Umsatzwachstum von mehr als 60 % gegenüber dem Geschäftsjahr 2022. Dieser Anstieg ist in erster Linie auf den geplanten Verkauf größerer Mengen unseres eigenen LFP-Batteriematerials zurückzuführen, mit dem wir unseren Transformationsprozess weg vom reinen Entwicklungs- und Lohnfertigungsdienstleister und hin zum Hersteller eigener, volumenstarker Produkte weiter vorantreiben. Zusätzliche Umsatzeffekte ergeben sich aus der Inflation und zu erwartenden Preissteigerungen für Energie und Rohstoffe. Wir sind dabei optimistisch, im Geschäftsjahr 2023 mit einer EBITDA-Marge von 12-14 % wieder an die Margen der Vorkrisenjahre anknüpfen zu können. Bei Bedarf werden wir im weiteren Jahresverlauf eine Konkretisierung der Prognose vornehmen und veröffentlichen.

Weimar, 13. März 2023

Ulrich Weitz, Vorstandsvorsitzender

Jörg Leinenbach, stellv. Vorstandsvorsitzender

Dr. Arndt Schlosser, Vorstand

Bilanz

AKTIVA

scrollen

31.12.2022 31.12.2021
EUR EUR EUR EUR
--- --- --- --- ---
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 136.282,25 110.579,25
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 156.872,50 200.306,50
3. Geleistete Anzahlungen 332.330,00 32.330,00
625.484,75 343.215,75
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 7.982.403,83 8.488.893,33
2. Technische Anlagen und Maschinen 9.222.766,50 10.198.975,50
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.726.645,17 1.759.853,67
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.824.153,16 690.710,55
21.755.968,66 21.138.433,05
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 7.735.225,79 7.735.225,79
30.116.679,20 29.216.874,59
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.781.472,28 645.723,79
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 748.524,73 400.447,36
3. Fertige Erzeugnisse 4.374.488,07 1.765.637,06
6.904.485,08 2.811.808,21
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.156.193,90 2.527.741,77
2. Forderungen gegen verbundenen Unternehmen 21.949.542,90 14.164.754,53
3. Sonstige Vermögensgegenstände 543.892,73 364.216,81
26.649.629,53 17.056.713,11
III. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere 0,00 10.504.957,50
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 2.809.628,75 6.466.974,81
36.363.743,36 36.840.453,63
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 180.431,57 148.189,60
66.660.854,13 66.205.517,82
PASSIVA
31.12.2022 31.12.2021
EUR EUR EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital 4.750.000,00 4.750.000,00
II. Kapitalrücklage 40.250.000,00 40.250.000,00
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 300.000,00 300.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen 177.180,80 177.180,80
IV. Bilanzgewinn 9.240.188,71 7.440.394,67
54.717.369,51 52.917.575,47
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN 1.463.220,18 1.671.345,35
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen 138.685,62 0,00
2. Sonstige Rückstellungen 1.196.211,55 923.947,53
1.334.897,17 923.947,53
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.365.296,89 8.130.426,82
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 1.765.698,72 (Vj.: EUR 1.765.129,92)
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 89.816,81 62.400,00
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 89.816,81 (Vj.: EUR 62.400,00)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 447.850,27 561.944,12
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 447.850,27 (Vj.: EUR 561.944,12)
4. Sonstige Verbindlichkeiten 1.620.561,18 1.902.582,89
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 716.652,44 (Vj.: EUR 595.660,47)
- davon aus Steuern: EUR 109.683,21 (Vj.: EUR 97.441,77)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 334,88 (Vj.: EUR 374,88)
8.523.525,15 10.657.353,83
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 1.154,30 1.154,30
F. PASSIVE LATENTE STEUERN 620.687,82 34.141,34
66.660.854,13 66.205.517,82

Gewinn- und Verlustrechnung

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2022 2021
EUR EUR EUR
--- --- --- ---
1. Umsatzerlöse 15.977.653,70 15.518.199,26
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 2.956.928,38 1.301.601,55
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 137.279,00 116.477,76
4. Sonstige betriebliche Erträge 1.174.759,54 768.139,07
- davon aus der Währungsumrechnung: EUR 45.125,86 (Vj.: EUR 254,98) 20.246.620,62 17.704.417,64
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -3.697.980,34 -2.046.776,31
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -1.499.336,02 -1.051.365,11
-5.197.316,36 -3.098.141,42
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -8.428.469,21 -7.306.197,95
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -1.463.076,72 -1.326.987,87
- davon für Altersversorgung: EUR -124.336,60 (Vj.: EUR -126.191,69)
-9.891.545,93 -8.633.185,82
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -2.882.455,35 -2.863.932,16
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen -4.468.092,45 -4.844.236,17
- davon aus der Währungsumrechnung: EUR -29.395,33 (Vj.: EUR -3.469,68)
9. Erträge aus Ergebnisabführung 4.958.004,35 0,00
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 285.336,05 244.508,41
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 283.010,00 (Vj.: EUR 217.866,45)
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 0,00 -7.525,00
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -279.600,28 -474.588,93
- davon aus Aufzinsung Rückstellungen: EUR -65,44 (Vj.: EUR -390,77)
5.735,77 -237.605,52
13. Entrichtete (i. Vj. Erstattete) Steuern vom Einkommen und Ertrag -948.357,58 209.879,71
- davon Aufwand aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern EUR -586.546,48 (Vj.: EUR -12.632,58)
14. Ergebnis nach Steuern 1.822.593,07 -1.762.803,74
15. Sonstige Steuern -22.799,03 -22.638,12
16. Jahresüberschuss (Vj.: Jahresfehlbetrag) 1.799.794,04 -1.785.441,86
17. Gewinnvortrag aus Vorjahr 7.440.394,67 9.225.836,53
18. Bilanzgewinn 9.240.188,71 7.440.394,67

Anhang zum Jahresabschluss 2022

der IBU-tec advanced materials AG

I. Allgemeine Angaben

Die IBU-tec advanced materials AG (IBU-tec AG) Weimar weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gem. § 267 Abs. 2 HGB auf.

Der Jahresabschluss ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt.

Für den Jahresabschluss wurde das gesetzliche Gliederungsschema der §§ 266 und 275 HGB befolgt.

Besondere Umstände, die dazu führen, dass der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nicht vermittelt, waren nicht zu verzeichnen (§ 264 Abs. 2 S. 2 HGB).

Von zulässigen Erleichterungen gemäß HGB und AktG wurde Gebrauch gemacht.

Die IBU-tec AG mit Sitz in Weimar tritt als hundertprozentiges Mutterunternehmen der BNT Chemicals GmbH ("BNT GmbH") innerhalb der IBU-tec-Gruppe auf. Die IBU-tec AG (Organträger) hat mit Wirkung zum 01.01.2022 mit der BNT GmbH (Organgesellschaft) einen Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen.

Der Jahresabschluss der IBU-tec AG wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Anlagevermögen

Für die Abschreibung von Gegenständen des Anlagevermögens wurden folgende Abschreibungsmethoden angewendet:

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Anlagenposition Abschreibungsmethode Nutzungsdauer
Entgeltlich erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände linear bis zu 11 Jahre
Geschäftsbauten linear bis zu 40 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen linear bis zu 30 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung linear bis zu 33 Jahre

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten und, sofern diese der Abnutzung unterliegen, abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Dabei kam grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Die Abschreibung erfolgte pro rata temporis.

Selbstständig nutzbare bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterliegen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, sofern ihre jeweiligen Anschaffungskosten 0,8 T€ nicht übersteigen.

Das Aktivierungswahlrecht nach § 248 Abs. 2 S. 1 HGB wurde im Geschäftsjahr 2022 durch die IBU-tec AG in Anspruch genommen. Entwicklungskosten in Höhe von 26 T€ (Vorjahr: 22 T€) für die Entwicklung eines neuen Produktionsverfahrens, die auch dem Gesamtbetrag der erfassten und nicht im Kundenauftrag erfolgten Forschungs- und Entwicklungskosten entsprechen, wurden unter den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert. Die aktivierten Entwicklungskosten entsprechen den Herstellungskosten gemäß der handelsrechtlichen Wertuntergrenze. Eine Aktivierung erfolgt ab dem Zeitpunkt, ab dem die IBU-tec AG vom erfolgreichen Projektabschluss und damit dem Entstehen eines Vermögensgegenstands ausgeht. Es wurden im Geschäftsjahr Abgänge in Höhe von 0 T€ gebucht (Vorjahr: 5 T€). Unter Berücksichtigung der auf den aktivierten Betrag entfallenden passiven latenten Steuern resultiert ein gem. § 268 Abs. 8 HGB ausschüttungsgesperrter Betrag von 95 T€ (Vorjahr: 76 T€).

Beim Vorliegen einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen.

Zum Abschlussstichtag hielt die IBU-tec AG eine Beteiligung an folgendem Unternehmen:

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Name Sitz Anteil direkt

%
Anteil gesamt

%
Eigenkapital gemäß Bilanz 2022 Jahresüberschuss des Geschäftsjahrs 2022 1
BNT Chemicals GmbH Bitterfeld-Wolfen 100,00 100,00 9.142.100,08 € 0,00 €

1 Nach Ergebnisabführung an die IBU-tec AG

Innerhalb der Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen zu Anschaffungskosten angesetzt. Beim Vorliegen einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen.

Die Entwicklung des Anlagevermögens wird im Anlagengitter dargestellt.

Umlaufvermögen

Innerhalb der Vorräte wurden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe mit dem gleitenden Durchschnittspreis bewertet oder zu den niedrigeren Wiederbeschaffungskosten am Abschlussstichtag angesetzt.

Der Wertansatz der unfertigen Erzeugnisse und Leistungen sowie der fertigen Erzeugnisse erfolgte zu den Herstellungskosten. In die Berechnung der Herstellungskosten wurden, neben den handelsrechtlichen Pflichtbestandteilen, angemessene Teile der Kosten der allgemeinen Verwaltung einbezogen. Durch ausreichend bemessene Wertkorrekturen wurde allen erkennbaren Lagerungs- und Bestandsrisiken Rechnung getragen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zum Nennwert bewertet. Dem Ausfallwagnis wurde durch Einzel- und Pauschalwertberichtigung auf Forderungen ausreichend Rechnung getragen.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten geleistete Vorauszahlungen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz in Höhe von 30,455 % (Vorjahr: 30,875 %) im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst. Gemäß § 274 Abs. 1 S. 1 HGB erfolgt ein Ansatz von passiven latenten Steuern in der Bilanz in einem gesonderten Bilanzposten. Die bilanzierten passiven latenten Steuern resultieren aus der Aktivierung von selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen in der Handelsbilanz der IBU-tec AG und aus der Passivierung eines Sonderpostens für Ersatzbeschaffung in der Handelsbilanz der BNT GmbH. Zum Bilanzstichtag bestehen bei der IBU-tec AG steuerliche Verlustvorträge von 3.599 T€. Ein Ansatz unterbleibt, da entsprechend dem Wahlrecht von § 274 Abs. 1 S. 2 HGB aktive latente Steuern nicht aktiviert werden.

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennwert bewertet.

Für öffentliche Investitionszuschüsse werden für jeden geförderten Standort Passivposten gebildet, die korrespondierend zu den Abschreibungen entsprechend der Nutzungsdauern der bezuschussten Anlagengegenstände aufzulösen sind. Zuschüsse für elektrisch betriebene Fahrzeuge (Umweltboni) wurden ebenfalls über einen Sonderposten erfasst und werden entsprechend der Laufzeit des jeweiligen Leasingvertrages aufgelöst.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt jeweils in der Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der Deutschen Bundesbank der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten erhaltene Vorauszahlungen, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

III. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagengitter dargestellt.

Vorräte

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in T€ 31.12.2022 31.12.2021
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.781 646
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 749 400
Fertige Erzeugnisse 4.374 1.766
Gesamt 6.904 2.812

Das Geschäftsmodell der IBU-tec AG basiert im Wesentlichen auf der Materialbereitstellung durch den Kunden für die Dienstleistungserbringung. Für einzelne Produktionsaufträge wird abweichend hiervon Material durch die IBU-tec AG bereitgestellt. Fertige Erzeugnisse resultieren größtenteils aus der Fertigung von Lithium-Eisen-Phosphat (LFP)-Batteriematerial.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Vom Gesamtbetrag der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände von 26.650 T€ (Vorjahr: 17.057 T€) hat ein Teilbetrag von 33 T€ (Vorjahr: 24 T€) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die IBU-tec AG besitzt zum Abschlussstichtag die folgenden Forderungen:

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in T€ 31.12.2022 31.12.2021 zum Vorjahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.156 2.528 +64 %
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 21.950 14.165 +55 %
(davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) 241 316 -24 %
Sonstige Vermögensgegenstände 544 364 +49 %
Gesamt 26.650 17.057 +56 %

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten im Wesentlichen ein mit Kauf der Tochtergesellschaft BNT GmbH übernommenes Darlehen zzgl. übernommener Forderungen gegen die BNT GmbH in Höhe von 8.680 T€ (Vorjahr: 8.680 T€) und neue gewährte Darlehen gegenüber der BNT GmbH in Höhe von 7.260 T€ (Vorjahr: 4.560 T€) sowie die Weiterverrechnung der Darlehenszinsen in Höhe von 811 T€ (Vorjahr: 608 T€). Der Gewinn gemäß dem Gewinnabführungsvertrag mit der BNT GmbH in Höhe von 4.958 T€ wird im Jahr 2022 erstmals innerhalb der Forderungen ausgewiesen.

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden unter anderem Steuererstattungsansprüche in Höhe von 430 T€ (Vorjahr: 272 T€) ausgewiesen.

Wertpapiere

Zum Stichtag 31.12.2022 befinden sich keine Wertpapiere mehr im Bestand der IBU-tec AG.

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in T€ 31.12.2022 31.12.2021
Sonstige Wertpapiere 0 10.505
Gesamt 0 10.505

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Die Guthaben bei Kreditinstituten haben sich von im Vorjahr 6.467 T€ um 3.657 T€ auf 2.810 T€ verringert.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet vorausgezahlte Betriebsversicherungsprämien, sonstige Kostenabgrenzungen und die Abgrenzung einer erfolgsunabhängigen Front-up-Fee in Höhe von 15 T€ (Vorjahr: 20 T€).

Eigenkapital

Das Eigenkapital hat sich im Jahr 2022 wie folgt entwickelt:

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in T€ 31.12.21 Kapitalrücklage Kapitalerhöhung Dividende für 2021 Jahresergebnis 31.12.22
Gezeichnetes Kapital 4.750 - - - - 4.750
Kapitalrücklage 40.250 - - - - 40.250
Gesetzliche Rücklage 300 - - - - 300
Andere Gewinnrücklagen 177 - - - - 177
Bilanzgewinn 7.441 - - - 1.799 9.240
52.918 - - - 1.799 54.717

Das gezeichnete Kapital der IBU-tec AG in Höhe von 4.750 T€ ist eingeteilt in 4.750.000 nennwertlose Stückaktien auf die Inhaber lautend, die vollständig einbezahlt sind.

Aufgrund der in der Satzung erteilten Ermächtigung "Genehmigtes Kapital 2017/​I" wurde das Grundkapital in 2021 um 750 T€ erhöht auf 4.750 T€. Durch Beschluss des Aufsichtsrats vom 16.02.2021 ist die Satzung in den Ziffern 4.1 und 4.2 (Grundkapital und Aktien) geändert.

Das Genehmigte Kapital vom 16.02.2017 (Genehmigtes Kapital 2017/​I) betrug nach teilweiser Ausschöpfung noch 750 T€.

Die Hauptversammlung vom 29.04.2021 hat die Schaffung zweier Genehmigter Kapitale (Genehmigtes Kapital 2021/​I und Genehmigtes Kapital 2021/​II) und eines Bedingten Kapitals (Bedingtes Kapital 2021/​I), die Aufhebung des Genehmigten Kapitals 2017/​I und des Bedingten Kapitals 2017/​I sowie die Änderung der Ziffer 4 (Höhe und Einteilung des Grundkapitals) der Satzung beschlossen.

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29.04.2021 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 28.04.2026 gegen Bareinlage einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 475 T€ zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021/​I), wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29.04.2021 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 28.04.2026 gegen Bar- und/​oder Sacheinlage einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 1.900 T€ zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021/​II), wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29.04.2021 um bis zu 2.375 T€ bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021/​I). Das Bedingte Kapital dient zur Erfüllung von Optionsrechten, die vom 29.04.2021 bis zum 28.04.2026 gewährt werden.

Die Kapitalrücklage enthält die Agios in Höhe von 40.250 T€, welche bei der Ausgabe von Anteilen im Rahmen des Börsenganges sowie der in 2021 erfolgten Kapitalerhöhung erzielt wurden.

Sonderposten

Für den Standort Weimar wurden Mittel in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 2 T€) abgerufen und davon 0 T€ (Vorjahr: 0 T€) unter den sonstigen Vermögensgegenständen erfasst.

Für den Standort Bitterfeld wurden Mittel in Höhe von 23 T€ (Vorjahr: 27 T€) abgerufen und 2 T€ (Vorjahr: 3 T€) unter den sonstigen Vermögensgegenständen erfasst.

Die IBU-tec AG erhielt im Jahr 2022 Zuwendungen für elektrisch betriebene Fahrzeuge in Höhe von 23 T€ (Vorjahr: 10 T€), die dem Sonderposten zugeführt wurden.

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in T€ Berichtsjahr Vorjahr
Sonderposten für Investitionszuschüsse 1.463 1.671

Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen (139 T€; Vorjahr: 0 T€) wurden für noch zu entrichtende Körperschaftssteuer und Solidaritätszuschläge (69 T€) sowie Gewerbesteuern (70 T€) den Veranlagungszeitraum 2022 betreffend gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

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in T€ Berichtsjahr Vorjahr
Proben & Archivierung 88 90
Personal 769 367
Übrige 478 467
Gesamt 1.335 924

Die übrigen sonstigen Rückstellungen bestehen für Kosten der Prüfung des Jahresabschlusses, für Verpflichtungen aus Gewährleistungen, für ausstehende Eingangsrechnungen und für den Risikoausgleichsbetrag.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

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in T€ Gesamt bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre
Verb. gegenüber Kreditinstituten 6.365 1.765 4.500 100
Vorjahr 8.130 1.765 6.065 300
Verb. aus erhaltenen Anzahlungen 90 90 - -
Vorjahr 62 62 - -
Verb. aus Lieferungen und Leistungen 448 448 - -
Vorjahr 562 562 - -
sonstige Verbindlichkeiten 1.620 717 904 -
Vorjahr 1.903 596 1.307 -
Gesamt 8.523 3.020 5.404 100
Vorjahr 10.657 2.985 7.372 300

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 74 T€ (Vorjahr: 107 T€) wurden mit Forderungen gegen verbundene Unternehmen verrechnet und unter den Forderungen ausgewiesen.

Verbindlichkeiten gegenüber der Commerzbank sind in Höhe von 1.100 T€ mit einer Buchgrundschuld über nom. 2.000 T€ auf das Geschäftsgrundstück in Bitterfeld-Wolfen besichert.

Verbindlichkeiten gegenüber der Sparkasse sind in Höhe von 3.152 T€ mit Buchgrundschulden über nom. 2.033 T€ auf die Geschäftsgrundstücke sowie mit einer Sicherungsübertragung der Photovoltaikanlage besichert.

Des Weiteren bestehen gegenüber der Sparkasse eine Forderungsabtretung in Höhe von 384 T€ aus der Einspeisevergütung der Photovoltaikanlage, außerdem Abtretungen von Rechten und Ansprüchen in selber Höhe aus dem Anlagenerrichtungsvertrag sowie aus dem Wartungs- und Instandhaltungsvertrag der Photovoltaikanlage. Zudem wurde eine Globalabtretung von Außenständen aus Warenlieferungen und Leistungen gegen alle Kunden bzw. Schuldner mit der Sparkasse vereinbart.

Es existiert weiterhin ein Schuldbeitritt/​eine Mithaftung der BNT Chemicals GmbH für zwei Konten der IBU-tec AG, ein Darlehen und zwei Avalkonten.

Mit der Deutsche Leasing GmbH bestehen zwei Verträge für die Sicherungsübereignung von Anlagen, deren Restbuchwert zum Bilanzstichtag 1.060 T€ beträgt.

Passive latente Steuern

Die passiven latenten Steuern wurden wie folgt bilanziert:

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in T€ Stand zu Beginn des Gj Veränderung Stand zum Ende des Gj
Passive latente Steuern 34 587 621

Latente Steuern sind aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages mit der BNT GmbH bei der Organträgerin zu erfassen.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gem. § 275 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

In den Umsatzerlösen sind Erlöse aus projektbezogenen Zuschüssen der öffentlichen Hand enthalten, die eng mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbunden sind. Diese umfassten im laufenden Geschäftsjahr 398 T€ (Vorjahr: 323 T€).

In 2022 wurden aus den einzelnen Tätigkeitsbereichen folgende Umsatzanteile generiert:

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in T€ 2022 2021 zum Vj.
Produktionsdienstleistungen 9.874 9.990 -1%
Prozessentwicklung 4.083 3.928 +4%
Materialentwicklung 570 558 +2%
Engineering 986 432 +128%
Sonstiges 464 610 -24%

Die sonstigen Umsätze enthalten unter anderem Umsatzerlöse aus der Weiterberechnung an die Tochtergesellschaft BNT Chemicals GmbH ("BNT GmbH") in Höhe von 267 T€ (Vorjahr: 214 T€) sowie Umsätze aus Vermietung und Verpachtung in Höhe von 28 T€ (Vorjahr: 18 T€).

Die anderen aktivierten Eigenleistungen enthalten erbrachte Eigenleistungen durch Mitarbeiter der IBU-tec AG im Rahmen diverser Investitionsprojekte in Höhe von 137 T€ (Vorjahr: 116 T€).

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Sachbezüge in Höhe von 331 T€ (Vorjahr: 231 T€), Erlöse aus der Auflösung von Sonderposten für Investitionszuschüsse in Höhe von 255 T€ (Vorjahr: 266 T€) und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 160 T€ (Vorjahr: 90 T€). Außerdem enthalten ist die Weiterberechnung von Einfuhrumsatzsteuer an einen Kunden in Höhe von 133 T€.

Der Materialaufwand verzeichnet einen Anstieg um 2.099 T€ auf 5.197 T€ (Vorjahr: 3.098 T€) durch inflationsbedingte Preissteigerungen und Zukauf von größeren Mengen an Rohstoffen. Der Personalaufwand ist um 1.258 T€ auf 9.892 T€ angestiegen (Vorjahr: 8.633 T€), was im Wesentlichen auf eine höhere Anzahl an Mitarbeitern und auf Gehaltserhöhungen zurückzuführen ist, außerdem auf Wegfall von Kurzarbeitergeld und einen Anstieg der Rückstellung für virtuelle Aktien.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verzeichneten einen Rückgang um -376 T€ auf 4.468 T€ (Vorjahr: 4.844 T€). Darin enthalten sind periodenfremde Aufwendungen von 74 T€ (Vorjahr: 30 T€).

Unter den Erträgen aus Gewinnabführungsverträgen ist der Gewinn aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages mit der BNT GmbH in Höhe von 4.958 T€ verbucht (Vorjahr: 0 T€).

In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen enthalten sind Zinserträge aus der Weiterberechnung an die Tochtergesellschaft BNT GmbH in Höhe von 283 T€ (Vorjahr: 218 T€) für Zinsen aus in Anspruch genommenen Gesellschafterdarlehen.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten u.a. Zinsaufwendungen für langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 219 T€ (Vorjahr: 304 T€).

V. Vorschlag zur Gewinnverwendung

Der Vorstand schlägt die Ausschüttung einer Dividende von 0,04 € je Aktie vor.

Über die Verwendung des Bilanzgewinnes in Höhe von insgesamt 9.240.188,71 € beschließt die ordentliche Hauptversammlung 2023.

VI. Sonstige Angaben

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats inklusive Kostenerstattungen betrugen im Geschäftsjahr 98 T€ (Vorjahr: 79 T€).

Die Anzahl der durchschnittlich im Geschäftsjahr beschäftigten Mitarbeiter kann dem nachfolgenden Schema entnommen werden.

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Beschäftigte 2022 2021
Angestellte 147 135
Auszubildende /​ Praktikanten 11 10
Jahresdurchschnitt Gesamt 158 145

Die Gesellschaft nimmt aufgrund der bestehenden internen Berichtsstrukturen keine Aufgliederung der Mitarbeiter nach Gruppen vor.

Für das Management sind im Jahr 2022 für bestehende und neu abgeschlossene mittelbare betriebliche Altersvorsorgeverpflichtungen Beiträge in Höhe von 61 T€ (Vorjahr: 61 T€) geleistet worden. Für die zugesagten Leistungen wurden durch die beauftragten Versicherungsinstitute entsprechende Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von 5.402 T€ (Vorjahr: 7.967 T€) an offenen Bestellungen sowie Verpflichtungen aus Mieten, Pachten und Leasing in Höhe von 641 T€ (Vorjahr: 608 T€). Verpflichtungen aus Wartungsverträgen bestanden in Höhe von 493 T€ (Vorjahr: 45 T€).

Die IBU-tec AG hat der Tochtergesellschaft, BNT Chemicals GmbH, eine Darlehenszusage über 8.000 T€ (Vorjahr: 6.000 T€) erteilt. Hiervon wurden bis zum 31. Dezember 2022 7.260 T€ (Vorjahr: 4.560 T€) in Anspruch genommen. Bzgl. des noch nicht abgerufenen Restbetrags besteht insofern eine sonstige finanzielle Verpflichtung gegenüber verbundenen Unternehmen.

Angabepflichtige Haftungsverhältnisse bestanden zum 31.12.2022 in Höhe von 35 T€ (Vorjahr: 35 T€) in Form einer Vertragserfüllungsbürgschaft gegenüber einem Kunden, in Form einer Anzahlungsbürgschaft in Höhe von 45 T€ gegenüber einem Kunden (Vorjahr: 0 T€) und in Höhe von 81 T€ (Vorjahr: 81 T€) in Form einer Bürgschaft für Abfallverbringungen für die BNT Chemicals GmbH gegenüber dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. Des Weiteren liegen zwei Bürgschaften zur Absicherung von Investitionskreditverträgen in Höhe von 713 T€ (Vorjahr: 713 T€) und 1.250 T€ (Vorjahr: 1.250 T€) vor.

Außerbilanzielle Geschäfte bestanden bis zum Abschlussstichtag nicht.

Wir sehen aufgrund eines bestehenden Versicherungsschutzes kein Risiko für eine Inanspruchnahme der Bürgschaften in Höhe von 35 T€ und 45 T€. Für die Bürgschaft in Höhe von 81 T€ besteht kein signifikantes Risiko der Inanspruchnahme aufgrund einer deutlichen Reduzierung der zu transportierenden Volumina. Hinsichtlich der gewährten Bürgschaften zur Absicherung von Investitionskrediten sehen wir aufgrund der auskömmlichen Finanzlage der Gesellschaft sowie der vorliegenden Tilgungsplanung kein Risiko der Inanspruchnahme.

Zwischen der IBU-tec AG und einem ehemaligen Mitarbeiter besteht ein Beratungsvertrag mit Leistungserbringung ab 2018, der allerdings zurzeit ruht, sowie ein Patent-/​Know-how-Kaufvertrag, der von der IBU-tec AG aufgrund einer möglichen Vertragsverletzung der Gegenseite angefochten wurde. Der Rechtsstreit wurde im Dezember 2022 mit einem Vergleich beendet.

Die IBU-tec AG stellt den Konzernabschluss sowohl für den größten Kreis (§ 285 Nr. 14 HGB) als auch für den kleinsten Kreis von Unternehmen (§ 285 Nr. 14a HGB) auf. Der Konzernabschluss wird im Bundesanzeiger offengelegt. Die IBU-tec AG selbst wird in keinen Konzernabschluss als Tochtergesellschaft einbezogen.

VII. Derivative Finanzinstrumente

Im Geschäftsjahr 2022 lagen keine Zinsbegrenzungsvereinbarungen oder Sicherungsgeschäfte vor.

VIII. Transaktionen mit nahestehenden Personen

Mit der Ehefrau des Vorstandsvorsitzenden besteht ein Anstellungsverhältnis als Vorstandsassistentin. Die jährliche Vergütung aus diesem Dienstvertrag beträgt 30 T€ (Vorjahr: 25 T€).

Die Tochter des Vorstandsvorsitzenden war bis zum 31.12.2022 als Praktikantin bei der IBU-tec AG tätig. Die Vergütung aus diesem Vertragsverhältnis betrug für das Geschäftsjahr 0,4 T€ (Vorjahr: 0,4 T€).

Durch den Vorstandsvorsitzenden, Ulrich Weitz, wurde der IBU-tec AG im Geschäftsjahr 2021 ein Darlehen in Höhe von 2.000 T€ gewährt. Die vereinbarten Konditionen entsprechen marktüblichen Bedingungen. Bis zum 31. Dezember 2022 erfolgten Tilgungen von 399 T€ (Vorjahr: 299 T€), so dass das Darlehen zum Bilanzstichtag noch mit 1.302 T€ (Vorjahr: 1.701 T€) valutiert.

Mit den Aufsichtsratsmitgliedern Dr. Thau und Frau Cailleteau wurden Beratungsverträge abgeschlossen, die derzeit ruhen. Die vereinbarten Konditionen entsprechen marktüblichen Bedingungen. Im Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr bestanden aus diesen Tätigkeiten keine Verbindlichkeiten und es wurden keine Honorare gezahlt. Beide Beratungsverträge wurden dem Aufsichtsrat vorgelegt und durch ordentliche Beschlüsse freigegeben.

Auf die Angabe der Organbezüge wird unter Hinweis auf die Schutzklausel nach § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

IX. Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche finanzielle Auswirkungen haben.

X. Rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen der Muttergesellschaft

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Firma: IBU-tec advanced materials AG
Sitz: Hainweg 9-11
99425 Weimar
Rechtsform: Aktiengesellschaft
Handelsregister: Amtsgericht Jena
HRB 503021
Gegenstand des Unternehmens: Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen sowie Lohnfertigungen auf dem Gebiet der anorganischen Chemie mittels thermischer Verfahrenstechnik. Auf der Basis einer modernen und innovativen Technologieplattform generiert die IBU-tec AG besondere Materialien (advanced materials) von der Produktidee bis zur industriellen Fertigung. Der Kunde erwirbt durch das Komplexangebot der IBU-tec AG in kürzester Zeit eine abgestimmte und reproduzierbare Produktspezifikation und das Know-how des Produktionsprozesses der gewünschten Materialien. Entwicklungsrisiken neuer Produkte des Kunden werden dadurch deutlich reduziert, da die IBU-tec AG die Lücke zwischen den einzelnen Phasen der experimentellen Produktentwicklung im Labor bis zum gesicherten Produktionsprozess schließt.
Geschäftsjahr: Kalenderjahr
Grundkapital: € 4.750.000,00
Eingeteilt in 4.750.000 nennwertlose Stückaktien auf den Inhaber lautend.
Vorstand: Ulrich Weitz, Dipl.-Ing., Berlin
Jörg Leinenbach, Dipl.-Kfm., Püttlingen
Dr. rer. nat. Arndt Schlosser, Dipl.-Chem., Stammham
Aufsichtsrat: Dr. Hans-Joachim Müller, CEO Azelis Group NV, München (Aufsichtsratsmitglied und Vorsitzender bis 04.05.2022)
Sandrine Cailleteau, Managing Director RBC Capital Markets, Paris (Vorsitzende seit 04.05.2022)
Dr. Jens T. Thau, Rechtsanwalt THAU Rechtsanwälte, Berlin (stellv. Vorsitzender)
Prof. Dr. Achim Kampker, Lehrstuhl für Production Engineering of E-Mobility Components, Aachen (Aufsichtsratsmitglied seit 04.05.2022)
Prokura: zum Zeitpunkt der Aufstellung des Anhangs:
Käthe Buschtöns, Weimar OT Gelmeroda
Dr. Toralf Rensch, Weimar
Robert Süße, Weimar
Dr. Matthias Ommer, Jena
Christiane Bär, Weimar
Christian Kühnert, Jena
Lars Riedel, Mechelroda
jeweils Einzelprokura

Weimar, den 13. März 2023

Ulrich Weitz, Vorstandsvorsitzender

Jörg Leinenbach, stellv. Vorstandsvorsitzender

Dr. Arndt Schlosser, Vorstand

Anlagengitter

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Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Stand 01.01.2022

EUR
Zugänge

EUR
Abgänge

EUR
Umbuchungen

EUR
Stand 31.12.2022

EUR
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 110.579,25 25.703,00 0,00 0,00 136.282,25
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.360.344,92 31.486,75 0,00 0,00 1.391.831,67
3. Geleistete Anzahlungen 32.330,00 300.000,00 0,00 0,00 332.330,00
1.503.254,17 357.189,75 0,00 0,00 1.860.443,92
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 13.733.207,50 26.960,29 0,00 71.316,17 13.831.483,96
2. Technische Anlagen und Maschinen 24.813.408,43 308.211,24 -30.296,01 434.529,04 25.525.852,70
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 6.486.138,43 449.649,75 -152.699,07 39.489,24 6.822.578,35
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 706.790,75 2.678.777,06 0,00 -545.334,45 2.840.233,36
45.739.545,11 3.463.598,34 -182.995,08 0,00 49.020.148,37
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundene Unternehmen 7.735.225,79 0,00 0,00 0,00 7.735.225,79
54.978.025,07 3.820.788,09 -182.995,08 0,00 58.615.818,08

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Abschreibungen
Stand 01.01.2022

EUR
Zugänge

EUR
Abgänge

EUR
Stand 31.12.2022

EUR
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0,00 0,00 0,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.160.038,42 74.920,75 0,00 1.234.959,17
3. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00
1.160.038,42 74.920,75 0,00 1.234.959,17
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 5.244.314,17 604.765,96 0,00 5.849.080,13
2. Technische Anlagen und Maschinen 14.614.432,93 1.708.116,58 -19.463,31 16.303.086,20
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.726.284,76 494.652,06 -125.003,64 5.095.933,18
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 16.080,20 0,00 0,00 16.080,20
24.601.112,06 2.807.534,60 -144.466,95 27.264.179,71
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundene Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00
25.761.150,48 2.882.455,35 -144.466,95 28.499.138,88

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Buchwerte
Stand 31.12.2022

EUR
Stand 31.12.2021

EUR
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 136.282,25 110.579,25
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 156.872,50 200.306,50
3. Geleistete Anzahlungen 332.330,00 32.330,00
625.484,75 343.215,75
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 7.982.403,83 8.488.893,33
2. Technische Anlagen und Maschinen 9.222.766,50 10.198.975,50
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.726.645,17 1.759.853,67
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 2.824.153,16 690.710,55
21.755.968,66 21.138.433,05
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundene Unternehmen 7.735.225,79 7.735.225,79
30.116.679,20 29.216.874,59

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die IBU-tec advanced materials AG, Weimar

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der IBU-tec advanced materials AG, Weimar, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der IBU-tec advanced materials AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und
vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Jena, den 13. März 2023

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Lauer, Wirtschaftsprüfer

Leser, Wirtschaftsprüfer

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