Interim / Quarterly Report • Aug 18, 2023
Interim / Quarterly Report
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Finanzbericht: 32962843

Wertpapier-Kenn-Nr. 558.000 (ISIN DE 0005580005)
Die Dierig Holding AG als Hauptgesellschaft des Dierig-Konzerns ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht und fungiert als Holding. Ihre Tochtergesellschaft Dierig Textilwerke GmbH ist als konzernleitende Zwischenholding die Muttergesellschaft der operativen Tochtergesellschaften in Deutschland. Zudem verfügt die Dierig Textilwerke GmbH im Immobiliensegment über ein eigenes operatives Geschäft. Das Unternehmen Dierig wurde im Jahr 1805 im schlesischen Langenbielau als textiles Verlagsgeschäft gegründet.
Die Konzernstrategie fußt auf unternehmerischer Nachhaltigkeit. Die Sicherung und langfristige Mehrung der Substanz hat in jedem Fall Vorrang vor dem Erreichen kurzfristiger Renditeziele. Die Dividendenpolitik basiert darauf, die Anteilseigner an Erträgen aus dem operativen Geschäft angemessen zu beteiligen.
Die operativen Konzerngesellschaften sind in der folgenden Übersicht dargestellt:
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| Gesellschaft | Standort | Produkte und Dienstleistungen | Absatzmärkte |
|---|---|---|---|
| fleuresse GmbH | Augsburg, Deutschland | Markenbettwäsche | Groß- und Fachhandel im Wesentlichen in Deutschland |
| Adam Kaeppel GmbH | Augsburg, Deutschland | Markenbettwäsche | Großabnehmer und Einzelhandel im Wesentlichen im deutschsprachigen Raum |
| Christian Dierig GmbH | Leonding, Österreich | Markenbettwäsche | Groß- und Fachhandel in Österreich sowie Export in die CEE-Staaten |
| Dierig AG | Wil, Schweiz | Markenbettwäsche | Groß- und Fachhandel in der Schweiz sowie Export in EU-Staaten |
| BIMATEX GmbH | Augsburg, Deutschland | Roh- und Fertiggewebe als Meterware, Objekttextilien, technische Textilien | Konfektionäre, Großhändler und bei Objekttextilien auch gewerbliche Endverbraucher |
| Dierig Textilwerke GmbH | Augsburg, Deutschland | Entwicklung, Bau und Vermietung von Immobilien; Dienstleistungen für die Tochtergesellschaften | Gewerbliche Mieter an den Konzernstandorten im Großraum Augsburg und in Kempten |
| Prinz GmbH Augsburg | Augsburg, Deutschland | Entwicklung, Bau und Vermietung von Immobilien | Gewerbliche Mieter in Augsburg |
| Peter Wagner Immobilien AG (PWI) | Augsburg, Deutschland | Immobilienberatung und -bewertung, Vermittlung und Verwaltung von Immobilien, Projektentwicklung, Standortmanagement, Finanzierungsberatung | Private Immobilienverkäufer und -käufer, Immobilieninvestoren, private und gewerbliche Mieter und Vermieter in Augsburg und der Metropolregion München |
Bei der grundsätzlichen Ausrichtung des Dierig-Konzerns, also bei seinen übergeordneten Strategien und Zielen, Geschäftsmodellen, seinem Steuerungssystem und seinen Aktivitäten in Forschung und Entwicklung ergaben sich im ersten Halbjahr 2023 keine oder nur unwesentliche Veränderungen gegenüber der im Konzernlagebericht 2022 (vgl. Geschäftsbericht 2022, S. 45ff.) dargestellten Situation. Daher verweisen wir auf die dortige Darstellung der Grundlagen des Konzerns.
Die Steuerung des Konzerns und seiner Unternehmen erfolgte im ersten Halbjahr 2023 wie in der Vergangenheit im Wesentlichen anhand der Kennzahlen Umsatzerlöse, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vorräte und Eigenkapitalquote. Im Immobiliensegment ist zusätzlich der Vermietungsgrad steuerungsrelevant.
Als internationales Textilunternehmen mit Kunden in rund 30 Ländern und weltumspannenden Aktivitäten in der Beschaffung ist der Dierig-Konzern abhängig von globalen weltwirtschaftlichen Entwicklungen. Im ersten Halbjahr 2023 befand sich die Weltwirtschaft in einer starken Abkühlungsphase. Ursächlich waren dafür die Auswirkungen der sich überlappenden Krisen - der andauernde Krieg in der Ukraine, die Energiepreiskrise und generell eine hohe Inflation. Die negativen Auswirkungen dieser Krisen waren umso deutlicher, als dass sie auf eine von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen einschränkenden Pandemiemaßnahmen noch deutlich geschwächte Wirtschaft trafen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seinem am 25. Juli 2023 veröffentlichten Update zum Konjunkturbericht "World Economic Outlook" in den Jahren 2023 und 2024 jeweils ein Wachstum der Weltwirtschaft in Höhe von 3,0 Prozent. Damit liegen die Wachstumsraten im langjährigen Vergleich auf einem extrem niedrigen Niveau. Die Anhebung der Leitzinsen durch die Zentralbanken zur Bekämpfung der Inflation sieht der IWF als anhaltende Belastung für die Wirtschaftstätigkeit. Die weltweite Inflation soll nach IWF-Vorhersagen von 8,7 Prozent im Jahr 2022 auf 6,8 Prozent im Jahr 2023 und auf 5,2 Prozent im Jahr 2024 sinken.
Ein schwaches Wirtschaftswachstum und eine hohe Inflation waren im ersten Halbjahr 2023 nicht nur die weltwirtschaftlich prägenden Faktoren. Beide Einflussgrößen wirkten sich auch hemmend auf das Konsumverhalten der privaten Haushalte aus und belasteten damit die Textilkonjunktur in den relevanten Absatzmärkten des Dierig-Konzerns.
Der Kernmarkt Deutschland befand sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im ersten Halbjahr 2023 in einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem ersten Quartal 2023 (preis-, saison- und kalenderbereinigt) nicht weiter gesunken (0,0%). In den beiden vorherigen Quartalen war die Wirtschaftsleistung in Deutschland zum Vorquartal jeweils zurückgegangen (revidiert -0,1 Prozent im ersten Quartal 2023 und -0,4 Prozent im vierten Quartal 2022). Die Inflation war weiterhin hoch, im Juni 2023 lag der Verbraucherpreisindex bei 6,4 Prozent über dem Vorjahresmonat. Einen Lichtblick gab es bei den Konsumausgaben der privaten Haushalte, die sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im zweiten Quartal 2023 nach einem schwachen Winterhalbjahr stabilisiert haben. Die Textilkonjunktur in Deutschland entwickelte sich besser als die Gesamtkonjunktur, zeigt aber ein nach Teilbereichen gespaltenes Bild. Nach Angaben des Gesamtverbands Textil+Mode gingen die Umsätze der Textilindustrie in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 um 0,5 Prozent zurück. Darin spiegeln sich die hohe Inflation und die damit verbundene Kaufzurückhaltung der Konsumenten wider. Die Umsätze der Bekleidungsindustrie stiegen hingegen im betrachteten Zeitraum um 15,0 Prozent. Zurückzuführen ist diese positive Entwicklung überwiegend auf Vorjahreseffekte. Das Bekleidungssegment hatte im ersten Halbjahr 2022 noch stark unter coronabedingten Schließungen und der Kaufzurückhaltung der Konsumenten gelitten. Saldiert ergibt sich für die beiden Segmente Textil und Bekleidung in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 ein Umsatzwachstum von 4,9 Prozent.
Der Umsatz des Bekleidungshandels entwickelte sich nach Angaben des Gesamtverbands Textil+Mode in den ersten fünf Monaten des Jahres positiv. Dennoch kam es im Bekleidungshandel zu mehreren Insolvenzen, etwa bei der TK Fashion Group und bei Peek & Cloppenburg Düsseldorf. Die Insolvenzen unterstreichen, in welchem Ausmaß der Textilhandel von der Konsumkrise betroffen ist. Im Onlinehandel war im ersten Halbjahr 2023 eine weitere Abschwächung der Wachstumsraten zu beobachten.
Über den deutschen Heimtextilmarkt, ein für die Bettwäschemarken des Dierig-Konzerns besonders wichtiges Marktsegment, liegen keine zuverlässigen statistischen Angaben vor. Basis der Markteinschätzung sind daher größtenteils eigene Marktbeobachtungen. Im ersten Halbjahr 2023 war der Markt geprägt von einer starken Kaufzurückhaltung der Konsumenten. Insbesondere die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz sorgte für eine starke Verunsicherung der Verbraucher, die aus Furcht, ihre Heizkosten nicht mehr tragen zu können, aufschiebbare Konsumausgaben auf einen späteren Zeitpunkt verlegten. Betroffen davon war auch die Bettwäsche. Der Handel reagierte auf die ausbleibende Endkundennachfrage mit einem zunehmenden Preisdruck auf die Hersteller.
Ein ähnliches Bild wie in Deutschland zeigte sich in Österreich. Dort wuchs das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2023 nach Angaben von Statistik Austria saison- und arbeitstagsbereinigt um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal und unbereinigt um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Für das Jahr 2023 werden äußerst geringe Wachstumsraten erwartet. Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) geht in seiner Prognose vom 28. Juni 2023 von einem Wachstum von 0,3 Prozent aus. Beleg für die Konsumkrise in Österreich ist die im Juni 2023 angemeldete Insolvenz der Leiner & kika Möbelhandels GmbH. Die Möbelhauskette mit 40 Häusern zählt zu den großen Kunden der österreichischen Bettwäschegesellschaft Christian Dierig GmbH.
Auch die Schweizer Wirtschaft zeigte im ersten Halbjahr 2023 ein unterdurchschnittliches Wachstum. Nach Prognosen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) vom 15. Juni 2023 wird für 2023 ein Wirtschaftswachstum (Sportevent-bereinigtes BIP) von 1,1 Prozent erwartet. Mit ursächlich für die schwache wirtschaftliche Entwicklung sind die in europäischem Maßstab moderaten, für Schweizer Verhältnisse jedoch historisch hohen Energiekosten. Das geringe Wachstum brachte - typisch für die Schweiz - keine Verwerfungen in der Unternehmenslandschaft mit sich. Die Schweizer Bettwäschegesellschaft Dierig AG konnte daher ihre Geschäfte in einem stabilen Umfeld erfolgreich betreiben.
Frankreich, Italien und Spanien sind wichtige Absatzmärkte für den internationalen Gewebehandel des Dierig-Konzerns. In diese Länder wird hauptsächlich Rohware exportiert. Nach der Frühjahresprognose der EU-Kommission vom 15. Mai 2023 wird für Frankreich im Jahr 2023 ein Wachstum der Wirtschaftsleistung in Höhe von 0,7 Prozent bei einer Inflationsrate von 5,5 Prozent erwartet. Für Italien liegen die Erwartungen bei einem Wachstum von 1,2 Prozent bei 6,1 Prozent Inflation. Für Spanien wird ein vergleichsweise hohes Wachstum von 1,9 Prozent bei einer relativ niedrigen Inflation von 4,0 Prozent erwartet. Insgesamt ergibt sich hieraus ein schwieriges Umfeld für den internationalen Gewebehandel.
Der bedeutsamste Faktor im Immobilienmarkt war die Zinsentwicklung. Im Kampf gegen die hohe Inflation setzte die Europäische Zentralbank ihren Zinserhöhungskurs fort und hob den Leitzins bis zur Jahresmitte auf 4,0 Prozent an. Einen höheren Stand hatte es zuletzt zu Beginn der weltweiten Finanzkrise Anfang Oktober 2008 mit damals 4,25 Prozent gegeben. Folglich stiegen auch die Zinsen für Immobilienkredite weiter an. Der Immobilienmarkt befand sich damit im ersten Halbjahr 2023 weiterhin in einem toxischen Umfeld aus steigenden Zinsen sowie Kosten und einem dadurch nahezu zum Erliegen gekommenen Investmentmarkt.
Wegen der massiv gestiegenen Refinanzierungskosten war die Zurückhaltung von Immobilieninvestoren weiterhin groß. Aufgrund erhöhter Finanzierungskosten und rückläufiger Bewertungen gerieten aber auch Bestandshalter unter Druck, was sich in ersten Insolvenzmeldungen von Immobilienunternehmen widerspiegelte. Der Einbruch im Investmentmarkt führte dazu, dass sich die Wohnungsnot in Deutschland vergrößerte und die Wohnungsmieten weiter stiegen.
Diese negativen Entwicklungen spiegeln sich auch im von der Deutschen Hypo - NORD/LB Real Estate Finance herausgegebenen Immobilienkonjunktur-Index wider, der im ersten Halbjahr 2023 auf das Niveau des Jahres 2009 zurückfiel. Die Krise am Immobilienmarkt wird auch daran deutlich, dass der Konjunktureinbruch ausnahmslos alle Asset-Klassen betraf. Immobilieninvestoren hatten daher keine Möglichkeit, auf Segmente mit einer Sonderkonjunktur auszuweichen, sondern gingen dazu über, ihr Kapital aus dem Immobilienmarkt abzuziehen und in lukrativeren und risikoärmeren Anlageformen zu investieren.
Der Immobilienmarkt in der Region Augsburg, wo sich die Mehrzahl der Dierig-Immobilien befindet, zeichnete im ersten Halbjahr 2023 die deutschlandweit krisenhaften Entwicklungen nach. Die wohnwirtschaftlichen Bauvorhaben, die zum allergrößten Teil bereits 2022 von den Investoren zurückgestellt worden waren, wurden im Berichtszeitraum größtenteils nicht reaktiviert.
Das Transaktionsgeschäft war von der Immobilienkrise besonders stark betroffen. Da Verkäufer nicht von hohen Preisvorstellungen abrücken, die potentiellen Käufer hingegen nur bei deutlich niedrigeren Preisen in die Investition gehen wollten, waren Immobilientransaktionen kaum mehr feststellbar. Dies gilt nicht nur für größere Transaktionen zwischen Investoren und Projektentwicklern. Auch der Verkauf von eigengenutzten Eigentumswohnungen an Privatleute brach komplett ein. Für Bauträgergesellschaften ist dieses Marktumfeld mittlerweile existenzbedrohend.
Die Krise auf dem Immobilienmarkt hat im ersten Halbjahr 2023 die zeitlich nachlaufende Bauwirtschaft noch nicht erreicht. Die Bauunternehmen im Regionalmarkt Augsburg waren im Berichtszeitraum mit bestehenden Aufträgen meist noch gut ausgelastet, klagten aber über fehlende Anschlussaufträge. Das Stimmungsbild in der Bauwirtschaft ist extrem schlecht, spätestens im vierten Quartal 2023 wird eine Rezession erwartet.
Dafür erreichte die Immobilienkrise bereits im Berichtszeitraum den regionalen Mietmarkt insbesondere im Bereich Wohnen. Weil keine neuen Flächen mehr auf den Markt kamen, war ein weiteres Steigen der Wohnungsmieten zu beobachten. Da sich weniger Menschen eine Wohnung in der Stadt oder im näheren Umland leisten können oder wollen, war als Ausweichbewegung eine Abwanderung ins weitere Umland zu beobachten. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch den Trend hin zur Telearbeit. Dies ließ wiederum die Nachfrage auf dem Büromarkt sinken, wodurch die Büromieten unter Druck gerieten. Durch zurückgegebene Flächen waren auch Bestandshalter von dieser Entwicklung betroffen. Die Anschlussvermietung gelingt nicht mehr so schnell wie die Jahre zuvor. Das verarbeitende Gewerbe ist ungleich stärker an einen Standort gebunden als Bürobetriebe oder Privathaushalte. Aus diesem Grund blieb im Berichtszeitraum der Markt für Gewerbeflächen im Großraum Augsburg relativ stabil.
Ähnlich wie in Augsburg zeigte sich der Immobilienmarkt in der Mittelstadt Kempten, wo Dierig mit dem rein gewerblich genutzten Dierig-Park engagiert ist. Auch in Kempten neigten Investoren zu größter Vorsicht. Von der gewerblichen Wirtschaft gingen vereinzelte Nachfrageimpulse aus, die Wohnungsmieten entwickelten sich wie im Bundestrend steigend.
Für das internationale Geschäft im Textilsegment von Dierig ist die Entwicklung des US-Dollars zum Euro von Bedeutung, da Zahlungsströme beschaffungsseitig auch in US-Dollar getätigt werden. Während der Berichtsperiode gewann der Euro gegenüber dem US-Dollar konstant, aber im geringen Umfang an Wert. Zu Jahresanfang 2023 kostete ein Euro 1,07 US-Dollar. Seinen Höchstkurs erreichte der Euro Anfang Mai 2023 mit 1,11 US-Dollar. Zum Halbjahresende lag der Euro bei 1,09 US-Dollar. Angesichts der geringen Schwankungen hatten Währungseffekte im Berichtszeitraum weder einen spürbaren Einfluss auf die Einkaufspreise von Geweben im Dollarraum noch auf die Bewertung von Lagervorräten.
Die Schweizer Landesgesellschaft des Dierig-Konzerns, die Dierig AG in Wil, erwirbt Bettwäsche im Euroraum und verkauft diese größtenteils auf dem Schweizer Inlandsmarkt. Der Euro verlor im Verlauf des Jahres 2023 in geringfügigem Umfang an Wert. Zu Jahresanfang 2023 kostete ein Euro 0,99 Schweizer Franken. Den Höchststand erreichte der Euro Mitte Januar mit 1,01 Schweizer Franken. Der Tiefstkurs des Euro bezifferte sich am 29. Mai 2023 auf 0,97 Schweizer Franken. Am Halbjahresende stand der Euro bei 0,98 Schweizer Franken. Damit wurde das Schweiz-Geschäft nur im unwesentlichen Umfang von Währungseffekten beeinflusst.
Einen Teil ihrer Ware lassen die Bettwäschegesellschaften in der Türkei bedrucken und nähen. In der Vergangenheit bezog die Dierig Holding AG daher die Entwicklung der Türkischen Lira in ihre Berichterstattung ein. Aufgrund der Schwäche der Türkischen Lira werden diese Geschäfte mittlerweile nahezu ausschließlich in Euro fakturiert. Direkte Währungseffekte sind damit im Türkeigeschäft von nachgelagerter Bedeutung. Nach dem Grundsatz der Wesentlichkeit wird daher auf die Darstellung der Entwicklung der Türkischen Lira verzichtet.
Nachdem sich die Baumwollpreise im Jahr 2022 stark volatil verhielten, beruhigten sich die Preise im Jahr 2023 deutlich. Die Notierungen pendelten im Berichtszeitraum bei geringen Ausschlägen nach unten und oben um die Marke von 80 US-Cent pro amerikanisches Pfund. Im Markt für Gewebe war zu beobachten, dass die Hersteller danach strebten, ihre höheren Energiekosten weiterzugeben. Aufgrund der Nachfrageschwäche gelang dies nur teilweise. Der Gewebemarkt war im ersten Halbjahr 2023 wieder ein Käufermarkt.
Um die Inflation zu bekämpfen, beendete die Europäische Zentralbank (EZB) im Jahr 2022 mit einer Zinswende ihre lockere Geldpolitik der vergangenen Jahre. Bis Jahresmitte 2023 erhöhte sich der Leitzins in vier Zinsschritten von 2,5 Prozent auf 4,0 Prozent, im Juli 2023 folgte ein weiterer Zinsschritt auf 4,25 Prozent. Entsprechend lagen die Kreditzinsen der Geschäftsbanken auf einem relativ hohen Niveau.
Zum Halbjahr 2023 liegt der Dierig-Konzern mit einem Umsatz von 25,6 Millionen Euro exakt auf Vorjahresniveau. Unsere Textil-umsätze sind leicht gesunken, unsere Immobilienumsätze dafür gestiegen. Das Ergebnis liegt etwas unter den Vorgaben des Vorjahreszeitraums. Auch die meisten anderen Kennzahlen liegen im geplanten Korridor.
Im Verlauf des ersten Halbjahrs 2023 mehrten sich die Anzeichen dafür, dass sich die Konjunktur in beiden Segmenten des Dierig-Konzerns weiter eintrübt. Wenn etwa bei drei Reisen nach Italien kein einziger neuer Gewebeauftrag akquiriert werden kann, weil die Kunden zu verunsichert sind, um sich selbst bei niedrigen Preisen mit Ware einzudecken, wenn namhafte Großkunden im Bettwäschebereich mit einem jahrzehntelang erfolgreichen Geschäftsmodell Insolvenz anmelden müssen oder wenn in Augsburg Immobilienpreise nicht mehr bestimmt werden können, weil über Monate hinweg nichts mehr gekauft wird, sind das unüberhörbare Alarmsignale.
Das zweite Halbjahr 2023 wird noch deutlich schwieriger als es das erste Halbjahr war. Trotzdem bestätigen wir für 2023 im Wesentlichen die Prognose aus dem Geschäftsbericht 2022. Der Umsatz wird jedoch 2023 leicht rückläufig sein, auch das Ergebnis wird sich etwas verringern, aber im deutlich positiven Bereich bleiben. Angesichts der äußeren Verwerfungen, denen wir unsere Segmente ausgesetzt sehen, sind dies ambitionierte Ziele.
Dank der Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wir sehr zuversichtlich, dass wir diese Ziele erreichen werden. Wir danken allen unseren Beschäftigten für ihr über das Normalmaß hinausgehende Engagement und ihre Verbundenheit mit dem Unternehmen.
Der Dierig-Konzern unterhält weder beschaffungs- noch absatzseitig direkte Geschäftsbeziehungen zu in Russland und in der Ukraine ansässigen Unternehmen oder Personen. Daher ist der Konzern auch nicht vom direkten Kriegsgeschehen oder von Sanktionen betroffen. Gleichwohl gehen vom Krieg in der Ukraine weitreichende negative Auswirkungen auf die Geschäfte aus. Besonders schwerwiegend waren dabei die Verknappung und Verteuerung von Energie, die daraus resultierende hohe Inflation und die Eintrübung der Konjunktur.
Betroffen davon waren sämtliche Geschäftsbereiche und -aktivitäten. Die Beschäftigten des Dierig-Konzerns sind dafür sensibilisiert, dass in einer von Unsicherheit und konjunkturellen Risiken geprägten Zeit ein besonders vorsichtiges Wirtschaften vonnöten ist. Die kurzen Entscheidungswege im Dierig-Konzern begünstigen eine rasche Reaktion auf eintretende Störungen und sich verändernde Einflussfaktoren. Die Einrichtung spezieller Krisenstäbe als Reaktion auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine war daher nicht erforderlich.
Im Textilsegment erwirtschafteten die Gesellschaften des Dierig-Konzerns im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz in Höhe von 17,9 Millionen Euro (im Vorjahreszeitraum 18,5 Millionen Euro). Dies kommt einem Umsatzrückgang in Höhe von 3,2 Prozent gleich. Im Inland wurde ein Umsatz in Höhe von 10,6 Millionen Euro erlöst (im Vorjahreszeitraum 10,9 Millionen Euro), der Auslandsumsatz bezifferte sich auf 7,3 Millionen Euro (im Vorjahreszeitraum 7,6 Millionen Euro). Die textile Exportquote belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf 40,5 Prozent (im Vorjahreszeitraum 41,1 Prozent).
Der Bettwäschebereich litt unter der Kaufzurückhaltung der Konsumenten, im Berichtszeitraum lag der Umsatz um 4,2 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Trotz des schwierigen Umfelds konnten sich zwei Bettwäschegesellschaften vom Negativtrend lösen. So steigerte die fleuresse GmbH in Deutschland ihren Umsatz. Ursächlich dafür war größtenteils die erfolgreiche Neupositionierung der Marke fleuresse.
Wie die fleuresse GmbH konnte auch die Schweizer Landesgesellschaft Dierig AG die Umsätze steigern. Die Dierig AG bedient den kleinen und sehr speziellen Schweizer Inlandsmarkt und kann daher nur ein niedriges Umsatzniveau erreichen, dies allerdings zu in der Regel guten Margen. Zusätzlich zu den Effekten aus der veränderten Markenpolitik profitierte die Dierig AG im Berichtszeitraum von einer konstanten Endverbrauchernachfrage in der Schweiz sowie von einer stabilen Entwicklung des Einzelhandels.
Bei der österreichischen Landesgesellschaft Christian Dierig GmbH, die sich mit höherpreisiger Ware der Marke fleuresse an den Fachhandel wendet und damit in den vergangenen Jahrzehnten stets stabile Umsätze verzeichnen konnte, führte die Kaufzurückhaltung der privaten Konsumenten im ersten Halbjahr 2023 zu einem Umsatzrückgang. Zudem verschlechterten sich die Margen. Der Umsatzverlust ist hauptsächlich auf die Konsumkrise in Österreich und nur indirekt auf die im Juni 2023 angemeldete Insolvenz des Großkunden Leiner & kika Möbelhandels GmbH zurückzuführen. Die Möbelhauskette hatte bereits vor ihrer Insolvenz angesichts der geringen Nachfrage die Einkaufsmengen deutlich reduziert.
Sehr schwierig gestalteten sich hingegen die Geschäfte der Adam Kaeppel GmbH, die sich mit ihrer Ware der Marke Kaeppel im Mittelpreissegment vorrangig an Großabnehmer wendet. Diese Ware wird vom Handel preisaggressiv angeboten. Bei einem Rückgang des privaten Konsums tendieren die Händler zu Direktimporten von Ware insbesondere aus China, die anschließend unter Eigenmarken oder Phantasielabels vermarktet wird. Infolge der Direktimporte gingen der Adam Kaeppel GmbH im ersten Halbjahr 2023 Mengen und Umsätze im deutlichen Umfang verloren.
In Teilen ist der rückläufige Umsatz auch auf die erneute Insolvenz des Großkunden Galeria Karstadt Kaufhof zurückzuführen. Mit ihrem Geschäftsmodell und ihrer Lieferfähigkeit konnte die Adam Kaeppel GmbH frühere Krisen gut bewältigen und wies selbst in ausgesprochenen Krisenjahren stabile, teilweise sogar steigende Umsätze auf. Dass es im ersten Halbjahr 2023 nicht mehr gelang, den Umsatz zu halten, ist ein Beleg für das Ausmaß der Konsumkrise im Mittelpreissegment.
Seit der Übernahme der Geschäfte der Christian Dierig GmbH durch die BIMATEX GmbH im Dezember 2022 in Form eines Asset-Deals bildet der Dierig-Konzern den internationalen Gewebehandel nur noch in dieser Gesellschaft ab. Im ersten Halbjahr 2023 blieb der Umsatz im internationalen Gewebehandel auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Trotz der erfreulich stabilen Umsatzentwicklung zeichneten sich auch in diesem Geschäftsfeld Schwierigkeiten ab. Im Kerngeschäft, dem Handel mit Meterware an die südeuropäische Heimtextilindustrie, erfüllten die Kunden im ersten Halbjahr 2023 zwar ihre Abrufverpflichtungen, aber aus dem wichtigen Land Italien konnte die BIMATEX GmbH trotz der im langjährigen Vergleich niedrigen Gewebepreise nur Neuaufträge auf einem niedrigen Niveau generieren. Die Auswirkungen des ausbleibenden Neugeschäfts werden erst im zweiten Halbjahr 2023 spürbar. Das Geschäft mit Objekttextilien erfüllte im Berichtszeitraum die Erwartungen, Nachfrage zeigte sich unter anderem aus dem Bereich des Hotelwesens. Das Geschäft mit technischen Textilien für die Schleifmittel- und Polierscheibenproduktion verlief im ersten Halbjahr 2023 zufriedenstellend. Allerdings stellte ein Großabnehmer von Basisgeweben für Polierscheiben im Berichtszeitraum seine Produktion ein. Die Auswirkungen werden erst zukünftig spürbar werden. Zudem beliefert die BIMATEX GmbH in diesem Bereich mehrere zueinander im Wettbewerb stehende Unternehmen, sodass sich im Idealfall die Volumina zukünftig nur anders verteilen. Bei den Filtrationsgeweben entwickelten sich die Umsätze erfreulich. Die Vermarktung von Afrika-Damasten wurde wie angekündigt als Nischengeschäft weitergeführt.
Das Immobiliensegment (einschließlich PWI) erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz von 7,7 Millionen Euro und damit um 0,7 Millionen Euro oder 10,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Diese Umsatzsteigerung ist auf ein leicht vergrößertes Flächenangebot, auf Anpassungen bei Index-Mieten und insbesondere auf höhere Nebenkostenvorauszahlungen zurückzuführen. Diese Vorauszahlungen beeinflussen den Umsatz, wie schon erwähnt, nur temporär. Zur Umsatzsteigerung trug auch die PWI erfreulich bei.
Trotz einiger Mieterwechsel blieb der Vermietungsgrad auf Vorjahresniveau bei 96 Prozent. Das Flächenangebot stieß auch in Krisenzeiten auf hohe Nachfrage, allerdings zeigte sich, dass Nachvermietungen schwieriger zu realisieren waren als in der jüngeren Vergangenheit. Die Dauer der Leerstandsperioden stieg leicht an, wobei die durch ungeplanten und ungewollten Leerstand entgangenen Umsätze sehr gering sind. Mieterwechsel und damit verbundener kurzzeitiger Leerstand werden nach wie vor als Chance angesehen, Flächen aufzuwerten und anschließend höherwertig zu vermieten. In Summe entwickelte sich das operative Immobiliengeschäft im ersten Halbjahr 2023 erfreulich krisenfest.
Trotz des anhaltenden Fachkräftemangels auf dem Bau blieben alle laufenden Bauvorhaben im Plan. Im SchlachthofQuartier kamen die Umbauarbeiten an Eddis-Fitness termingerecht zum Abschluss. Die Flächen auf einer zusätzlich angemieteten Etage des ehemaligen Kühlhauses wurden am 1. Juli 2023 dem Betreiber übergeben und werden daher im zweiten Halbjahr 2023 umsatzrelevant.
Am Standort Augsburg-Mühlbach befasste sich Dierig mit einem weiteren großen Umbauprojekt. Ein Einzelmieter hatte eine 1.700 Quadratmeter große Fläche im Obergeschoss des Geschäftshauses an der Spicherer Straße bis Ende 2022 als Bürofläche genutzt. Nach dem Auszug konnte die Fläche an die Evangelische Diakonissenanstalt Augsburg weitervermietet werden. Sie wird die Fläche als Pflegeschule nutzen. Der für den Schulbetrieb erforderliche Umbau wird termingerecht zum 1. August 2023 abgeschlossen werden. Damit können mit der Fläche im zweiten Halbjahr 2023 wieder Mieteinnahmen erzielt werden.
Bei dem projektierten Wohnbau im Mühlbach-Quartier wurden wie im Konzernlagebericht 2022 angekündigt die Planungsund Erschließungsarbeiten fortgeführt. Die Bauarbeiten für die geplanten 211 Wohnungen werden aufgenommen, sobald sich die Kostensituation sowohl im Bereich Bauen als auch im Bereich der Finanzierung deutlich verbessert hat. Durch den geplanten Anschluss des Mühlbach-Quartiers an das Fernwärmenetz stünde die Stadt als Energieversorger in der Verantwortung, die Anforderungen aus dem künftigen Gebäudeenergiegesetz zu erfüllen. Aus der Beheizung mit Fernwärme würden sich demnach Vorteile ergeben. Dennoch werden weiterhin andere Möglichkeiten der Energieerzeugung geprüft. Um die Realisierungschancen des Wohnbauvorhabens zu vergrößern, wurden darüber hinaus Optionen geprüft, die Baukosten durch Umplanungen zu senken.
Am Standort Porschestraße Gersthofen hat der Mieter Forvia (ehemals Faurecia Clean Mobility) wie angekündigt im ersten Halbjahr 2023 den Betrieb eingestellt und das Gelände verlassen. Der bis 2026 bindende Mietvertrag wurde im Berichtszeitraum ohne Abstriche erfüllt. Die gemeinsame Suche nach einem Nachmieter ist angelaufen. Der Mieter Forvia präferiert dabei einen Einzelmieter, der in den Mietvertrag eintritt und die daraus resultierenden Verpflichtungen erfüllt.
Für den 2022 im Tausch erworbenen Standort Augsburger Straße Gersthofen wurden im ersten Halbjahr 2023 Nachnutzungskonzepte entwickelt und mit der Stadt Gersthofen diskutiert. Vorgesehen ist, die rund 13.700 Quadratmeter große Liegenschaft nach Auszug des Mieters hauptsächlich als Wohnbaugrundstück zu nutzen und zusätzlich ein Bäckerei-Cafe anzusiedeln. Die Pläne wurden bei der Stadt Gersthofen positiv aufgenommen.
Im Berichtszeitraum wurden weder Grundstücke veräußert noch neue Liegenschaften erworben. Die Suche nach interessanten anzukaufenden Entwicklungsstandorten wurde fortgesetzt, allerdings ließ das nach wie vor überhöhte Preisniveau keine Investition zu.
Die aus Dienstleistungen bei Investment und Verkauf, Vermietung und Verwaltung sowie Finanzierungsberatung und -vermittlung bestehenden Aktivitäten der PWI erwiesen sich erneut als krisenfest. Trotz der anhaltenden Flaute im Transaktionsgeschäft konnte die Gesellschaft ihre Umsätze im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dank eines guten Vermietungsgeschäfts und insbesondere aufgrund hoher Erlöse aus dem Verwaltungsgeschäft steigern.
Der Dierig-Konzern setzt sich neben finanziellen Zielen weitere Ziele in der Unternehmensentwicklung und detaillierte Projektziele. Um die nachhaltige Unternehmensentwicklung und eine langfristige Wertsteigerung nicht zu gefährden, hat bei Planungen die Vermeidung konjunktureller Risiken Vorrang vor dem Erreichen kurzfristiger Renditeziele. Daher werden Prognosen konservativ aufgestellt. Dies gilt auch für die im Konzernlagebericht 2022 dargestellte Prognose (siehe Geschäftsbericht 2022, Seite 62ff.).
Auch wenn einzelne Tochtergesellschaften aufgrund der schwierigen konjunkturellen Lage die prognostizierten Ergebnisse im ersten Halbjahr 2023 verfehlten, erreichte der Dierig-Konzern in einer Gesamtbetrachtung die wesentlichen Ziele.
Die nachfolgende Tabelle bezieht sich auf die dortige Darstellung und erläutert die Zielsetzungen des Konzerns und der Einzelgesellschaften für das Jahr 2023 sowie den Grad der Zielerreichung im ersten Halbjahr 2023:
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| Gesellschaft | Ziel laut Halbjahresfinanzbericht 2022 | Zielerreichung | Bemerkungen |
|---|---|---|---|
| Dierig-Konzern | Bestandssicherung, Sicherung der Liquidität | ✓ | Keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar; Liquidität mit 2,7 Millionen Euro auf geplantem Niveau |
| Anpassung des Forderungsmanagements an eine sich eventuell verschlechternde Zahlungsmoral zur Stabilisierung der Höhe der Forderungen | ✓ | Derzeit keine sich verschlechternde Zahlungsmoral zu verzeichnen | |
| Stabilisierung der Lagerbestände | ✓ | Vorräte um 1,6 Millionen Euro gesunken | |
| Sicherung des Eigenkapitals | ✓ | Eigenkapital um 0,8 Millionen Euro auf 49,8 Millionen Euro gestiegen | |
| Stabilisierung des Vermietungsgrads und der Mieteinnahmen | ✓ | Vermietungsgrad stabil bei 96% | |
| fleuresse GmbH | Stabilisierung des Umsatzes | ✓ | Übererfüllung durch Umsatzsteigerung |
| Adam Kaeppel GmbH | Stabilisierung des Umsatzes | O | Umsatzrückgang; Stabilisierung auf geplantem Niveau |
| Christian Dierig GmbH, Österreich | Stabilisierung des Umsatzes | - | Umsatzrückgang |
| Dierig AG, Schweiz | Stabilisierung des Umsatzes | ✓ | Übererfüllung durch Umsatzsteigerung |
| BIMATEX GmbH | Stabilisierung des Umsatzes | ✓ | Umsatz auf Vorjahresniveau |
| Dierig Textilwerke GmbH (Immobiliensparte) | Planerische und infrastrukturelle Vorarbeiten des verschobenen Wohnbauprojekts Mühlbach-Quartier bis zum tatsächlichen Hochbaubeginn | ✓ | Konzeptionelle und infrastrukturelle Vorarbeiten im Plan; Hochbau bleibt verschoben |
| Entwicklung für Nutzungsplanungen des neuen Standortes Augsburger Straße in Gersthofen (Schwaba) für die Zeit nach dem Auszug des Alteigentümers/Mieters | ✓ | Ideenskizze mit Schwerpunkt Wohnbau wurde der Stadt Gersthofen präsentiert | |
| Umbau des ersten Obergeschosses des ehemaligen Kühlhauses im SchlachthofQuartier als Erweiterung des dortigen Fitnessstudios | ✓ | Fläche wurde termingerecht übergeben | |
| Nachfrageabhängige Nachverdichtung der Vermietung; Aufwertung der Standorte durch mieterspezifische Umbauten | ✓ | Alle Projekte im Plan | |
| Beibehaltung des hohen Vermietungsgrads | ✓ | Vermietungsgrad stabil bei 96 Prozent | |
| Suche nach interessanten anzukaufenden Entwicklungsstandorten | ✓ | Fortwährende Prüfung des Marktes; aufgrund der überhöhten Preise keine Abschlüsse in Sicht | |
| Prinz GmbH | Beibehaltung des hohen Vermietungsgrads | ✓ | Vermietungsgrad stabil |
| Peter Wagner Immobilien AG (PWI) | Stabilisierung der Umsätze | ✓ | Übererfüllung durch Umsatzsteigerung |
| Ausbau der Immobilienverwaltung | ✓ | Guter Auftragsbestand im Bereich Verwaltung |
✓ Ziel erreicht O Ziel in Teilen erreicht - Ziel nicht erreicht
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| I /2023 in Mio. € | I /2022 in Mio. € | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse Textil | 17,9 | 18,5 | -3,2% |
| Umsatzerlöse Immobilien | 7,7 | 7,0 | 10,0% |
| Umsatzerlöse Gesamt | 25,6 | 25,5 | 0,4% |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 1,9 | 2,4 | -20,8% |
| darin: Gewinne aus Grundstücksverkäufen | - | 0,5 | n. a. |
| Vermietungsgrad Immobilien | 96% | 96% | - |
Der Dierig-Konzern erlöste im ersten Halbjahr 2023 einen konsolidierten Umsatz in Höhe von 25,6 Millionen Euro (im Vorjahreszeitraum 25,5 Millionen Euro). Der Textilumsatz lag um 3,2 Prozent unter und der Immobilienumsatz um 10,0 Prozent über Vorjahresniveau. Zu berücksichtigen ist, dass die Umsatzsteigerung im Immobiliensegment auch auf höhere Nebenkostenvorauszahlungen zurückzuführen ist, die den Umsatz nur temporär beeinflussen werden.
Der Materialaufwand bezifferte sich zum 30. Juni 2023 auf 12,2 Millionen Euro und blieb damit exakt auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Damit zeigte sich auch die Materialaufwandsquote nur geringfügig verändert (47,6 Prozent im ersten Halbjahr 2023 zu 47,8 Prozent im ersten Halbjahr 2022). Der Personalaufwand bezifferte sich im ersten Halbjahr 2023 auf 4,0 Millionen Euro und blieb damit um 0,2 Millionen Euro unter dem des Vorjahreszeitraums. Auch die Abschreibungen blieben auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Bei den sonstigen betrieblichen Ausgaben ergab sich größtenteils inflationsbedingt ein leichter Anstieg (5,9 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023 zu 5,6 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022).
Aufgrund steigender Zinsen verschlechterte sich im ersten Halbjahr 2023 das Finanzergebnis von -0,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022 auf -0,6 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf 1,9 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum lag das Ergebnis bei 2,4 Millionen Euro. Allerdings waren im Ergebnis des Vorjahreszeitraums Anlagenverkaufsgewinne in Höhe von 0,5 Millionen Euro vor Steuern enthalten, während im aktuellen Halbjahr keine Anlagenverkaufsgewinne anfielen. Bereinigt um diese Effekte liegt das Vorsteuerergebnis im ersten Halbjahr 2023 demnach auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Das Konzernperiodenergebnis (nach Steuern) bezifferte sich auf 1,5 Millionen Euro (im Vorjahreszeitraum 2,0 Millionen Euro.). Das rechnerische Ergebnis je Aktie lag im ersten Halbjahr 2023 bei 0,38 Euro (im Vorjahreszeitraum 0,48 Euro).
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| Cash Flow des Dierig-Konzerns | 30.06.2023 | 30.06.2022 |
|---|---|---|
| Cash Flow aus dem Ergebnis | 2,9 | 2,9 |
| Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit | 1,7 | 0,2 |
| Cash Flow aus Investitionstätigkeit | -1,6 | -6,3 |
| Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit | -0,8 | -0,3 |
| Flüssige Mittel | 2,7 | 2,4 |
Angaben in Millionen Euro
Der Dierig-Konzern erzielte im ersten Halbjahr 2023 einen Mittelzufluss aus dem Ergebnis in Höhe von 2,9 Millionen Euro (im Vorjahr 2,9 Millionen Euro). Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg von 0,2 Millionen Euro im Vorjahr auf 1,7 Millionen Euro im Jahr 2023. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Vorräte zurückzuführen.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war im ersten Halbjahr 2023 zum einen geprägt von Investitionen am Standort Mühlbach im Zusammenhang mit dem Wohnbauprojekt, zum anderen durch geplante Umbaumaßnahmen am Standort SchlachthofQuartier für den Mieter des ansässigen Fitnessstudios. Im Vorjahreszeitraum war der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit zum einen geprägt von Investitionen am Standort Mühlbach im Zusammenhang mit dem Wohnbauprojekt, zum anderen durch den Grundstückstausch in Gersthofen.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit bezifferte sich im ersten Halbjahr 2023 auf -0,8 Millionen Euro (im Vorjahr -0,3 Millionen Euro). Der wesentliche Abfluss im ersten Halbjahr 2023 war bestimmt durch Tilgungen von bestehenden Finanzierungen.
Zum 30. Juni 2023 standen dem Dierig-Konzern 2,7 Millionen Euro an flüssigen Mitteln zur Verfügung, dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahresstichtag mit 2,4 Millionen Euro ein Anstieg in Höhe von 0,3 Millionen Euro. Der Dierig-Konzern zeigte sich auch im ersten Halbjahr 2023 gut finanziert, konnte seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen. Eventuell erforderliche Fremdmittel können bei den Hausbanken zu marktüblichen Konditionen beschafft werden. Die eingeräumten Kreditlinien sind ausreichend zur Finanzierung der laufenden Geschäfte und des weiteren Wachstums. Dabei weist der von den Hausbanken zur Verfügung gestellte Kreditrahmen per 30.06.2023 freie Kreditlinien in Höhe von 22,9 Millionen Euro auf. Die Finanzierungsstrategie des Dierig-Konzerns hat zum Ziel, die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der einzelnen Tochtergesellschaften bei gleichzeitiger Optimierung der Kapitalkosten sicherzustellen. Zur Optimierung der Zahlungsströme und Bankkonditionen verfügt der Dierig-Konzern über ein zentrales Cash-Management. Die notwendigen Finanzmittel werden über die Zwischenholding Dierig Textilwerke GmbH bereitgestellt und mit den Kreditinstituten verhandelt.
Die Bilanzsumme des Dierig-Konzerns beziffert sich zum 30. Juni 2023 auf 113,2 Millionen Euro und lag damit um 1,3 Millionen Euro unter der Bilanzsumme am Stichtag 31. Dezember 2022 in Höhe von 114,5 Millionen Euro.
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| 30.06.2023 | 31.12.2022 | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Investment Properties (in Millionen €) | 85,3 | 85,0 | 0,4% |
| Investment Properties (in Relation zur Bilanzsumme) | 75,4% | 74,2% | 1,2%p |
| Vorräte (in Millionen €) | 11,1 | 12,8 | -13,3% |
| Vorräte (in Relation zur Bilanzsumme) | 9,8% | 11,2% | -1,4%p |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte (in Millionen €) | 5,7 | 5,1 | 11,8% |
| Forderungen und sonstige Vermögenswerte (in Relation zur Bilanzsumme) | 5,0% | 4,5% | 0,5%p |
Im ersten Halbjahr 2023 konnte der Dierig-Konzern seine Vorräte verringern. Trotz Anstieg der Forderungen ist keine Verschlechterung der Zahlungsmoral der Kunden im Berichtszeitraum zu verzeichnen.
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| 30.06.2023 | 31.12.2022 | Veränderung | |
|---|---|---|---|
| Eigenkapital (in Millionen €) | 49,8 | 49,0 | 1,6% |
| Eigenkapital (in Relation zur Bilanzsumme) | 44,0% | 42,8% | 1,2%p |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten (in Millionen €) | 13,5 | 13,5 | - |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten (in Relation zur Bilanzsumme) | 11,9% | 11,8% | 0,1%p |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (in Millionen €) | 7,7 | 7,4 | 4,1% |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (in Relation zur Bilanzsumme) | 6,8% | 6,5% | 0,3%p |
| Pensionsrückstellungen (in Millionen €) | 11,4 | 11,4 | - |
| Pensionsrückstellungen (in Relation zur Bilanzsumme | 10,1% | 10,0% | 0,1%p |
Das Eigenkapital hat sich durch das Ergebnis und den damit einhergehenden Anstieg der Gewinnrücklagen um 0,8 Millionen Euro erhöht. Der Dierig-Konzern erreichte zum 30. Juni 2023 eine Eigenkapitalquote in Höhe von 44,0 Prozent (zu Jahresbeginn 42,8 Prozent). Damit liegt die Eigenkapitalquote abermals höher als im Langfristziel festgelegt. Im Hinblick auf das geplante Wohnbauprojekt mit Immobilieninvestitionen in beträchtlicher Höhe wird angesichts des damit einhergehenden Fremdfinanzierungsbedarfs ein möglichst hohes Eigenkapital angestrebt.
In den langfristigen Schulden sind zum Halbjahresende Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 13,5 Millionen Euro, Pensionsrückstellungen in Höhe von 11,4 Millionen Euro sowie latente Steuern in Höhe von 9,3 Millionen Euro enthalten. Damit ergaben sich keine Veränderungen gegenüber dem Stand zu Jahresbeginn. Unterschiede ergeben sich bei den sonstigen kurzfristigen Schulden, die um 1,2 Millionen Euro abgebaut werden konnten.
Die Gesellschaften des Dierig-Konzerns betreiben ihre Geschäfte im Einklang mit geltendem Recht und nach hohen unternehmensethischen und ökologischen Standards.
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung findet im jährlichen Zyklus rückblickend auf das gesamte Geschäftsjahr statt. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung über das Geschäftsjahr 2023 erfolgt folglich im Konzernlagebericht 2023. In diese Berichterstattung wird erstmalig auch die Fortschrittsmitteilung an den UN Global Compact einfließen, dem sich der Dierig-Konzern 2022 angeschlossen hat.
Die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren sind im Konzernlagebericht 2022 (vgl. Geschäftsbericht 2022, S. 60ff.) umfassend dargestellt. Wesentliche Änderungen gegenüber dieser Darstellung ergaben sich nur in einzelnen Teilbereichen.
Weitere Veränderungen ergaben sich bei der Zahl der Beschäftigten. Am Ende des ersten Halbjahres 2023 beschäftigte der Dierig-Konzern 132 Mitarbeiter (113 Angestellte und 19 gewerbliche Mitarbeiter). Ende 2022 waren 145 Mitarbeiter beschäftigt gewesen. Der Rückgang resultiert hauptsächlich aus natürlicher Fluktuation sowie Eintritten in den Ruhestand.
Nach Ende des Berichtszeitraums haben sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ergeben.
In diesem Prognosebericht bezieht sich der Dierig-Konzern auf das restliche Geschäftsjahr 2023. Wo dies möglich ist, blickt der Dierig-Konzern freiwillig über den Prognosezeitraum hinaus.
Infolge der multiplen krisenhaften Entwicklungen (Krieg in der Ukraine, Energiepreiskrise und globale Teuerung) hat sich die Konsumkonjunktur in den für den Dierig-Konzern relevanten Textilmärkten im Verlauf des Jahres 2023 deutlich verschlechtert. Das Immobiliensegment ist ebenfalls in einem schwierigen Umfeld tätig. Zusätzlich zu diesem schlechten wirtschaftlichen Umfeld haben sich im ersten Halbjahr 2023 die Aussichten für verschiedene operative Tochtergesellschafen eingetrübt.
Im Bettwäschebereich haben die deutsche fleuresse GmbH und die Schweizer Dierig AG zum Halbjahr ihre Umsätze steigern können. Durch die Eintrübung der Konjunktur rechnen beide Gesellschaften bis Jahresende mit einem nur noch leichten Umsatzwachstum.
Die österreichische Bettwäschegesellschaft Christian Dierig GmbH hat zum Halbjahr infolge der Konsumkrise deutlich an Umsatz verloren und sieht sich nun überdies mit der im Juni 2023 angemeldeten Insolvenz des Großkunden Leiner & kika Möbelhandels GmbH konfrontiert. Der Sanierungsplan sieht vor, dass von 40 Häusern 23 geschlossen werden.
Die Adam Kaeppel GmbH hat zum Halbjahr aufgrund der Insolvenz des Kunden Galeria Karstadt Kaufhof deutlich an Umsatz verloren. Der Umsatzverlust konnte aufgrund der aktuellen konjunkturellen Situation nicht anderweitig kompensiert werden. In Summe ist im Bettwäschegeschäft mit einem spürbar rückläufigen Umsatz zu rechnen.
Die Bimatex GmbH hat die Umsätze im ersten Halbjahr stabilisiert. Da im Bereich Meterware im ersten Halbjahr 2023 aus dem wichtigen Land Italien nur Neuaufträge auf einem niedrigen Niveau generiert werden konnten, ist hier im zweiten Halbjahr mit geringeren Umsätzen zu rechnen.
Saldiert bedeutet dies für das Textilsegment einen im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um fünf bis acht Prozent sinkenden Umsatz. Durch die frühzeitige Anpassung der Kostenstrukturen erscheint ein ausgeglichenes Segmentergebnis möglich.
Im Immobiliensegment ist der Umsatz im ersten Halbjahr 2023 um 10,0 Prozent gestiegen. Zu dem Umsatzanstieg haben auch höhere Nebenkostenvorauszahlungen beigetragen. Dank der stabilen Mietverhältnisse kann dieses Umsatzplus bis Jahresende aller Wahrscheinlichkeit aufgrund zweier neu- oder wiedervermieteter Flächen (Eddis-Fitness im SchlachthofQuartier, die Pflegeschule der Evangelischen Diakonissenanstalt Augsburg am Standort Augsburg-Mühlbach) sogar leicht ausgebaut werden. Angesichts steigender Kosten ist im Immobiliensegment jedoch kein Ergebniszuwachs zu erwarten.
In der Gesamtbetrachtung kann daher die Prognose aus dem Konzernlagebericht 2022 (siehe Geschäftsbericht 2022, Seite 62ff.) für das Geschäftsjahr 2023 grundsätzlich bestätigt werden. Jedoch wird gegenüber 2022 ein leicht sinkender Konzernumsatz erwartet, bei einem ebenfalls leicht sinkenden, aber deutlich positiven Konzernergebnis.
Der zu erwartende rückläufige Textilumsatz wird im Jahr 2023 die Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kaum beeinflussen, da krisenbedingt erfahrungsgemäß mit einer Verschlechterung der Zahlungsmoral zu rechnen ist. Es wird versucht, die Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dem Stand zum Halbjahresende zu reduzieren. Allerdings ist es im internationalen Gewebehandel vielfach notwendig, die Zahlungsziele zu verlängern, da anderenfalls Geschäfte nicht zustande kommen. Diese Option wird nur treuen Stammkunden mit entsprechender Bonität eingeräumt.
Für die textilen Gesellschaften der Dierig-Gruppe sind Lagerbestände unabdingbar, um die Kundennachfrage schnell bedienen zu können. Die Lagerbestände sind aktuell und weisen demnach eine hohe Verkäuflichkeit auf. Im ersten Halbjahr 2023 wurden Lagerbestände abgebaut. Grundsätzlich verfolgt der Dierig-Kon-zern das Ziel, den Lagerbestand bei Aufrechterhaltung der Lieferfähigkeit möglichst niedrig zu halten. Darüber hinaus trachtet der Dierig-Konzern danach, Gewebe antizyklisch einzukaufen. Bei entsprechenden Opportunitäten kann der Lagerbestand folglich bis Ende des Jahres 2023 steigen.
Die Entwicklung der Eigenkapitalquote ist im hohen Maße von der Höhe möglicher Investitionen und von Grundstückstransaktionen im Immobiliensegment abhängig. Im Restjahr 2023 besteht kein größerer Fremdfinanzierungsbedarf. Falls sich die Möglichkeit ergibt, einen Standort mit Entwicklungsperspektive zu einem interessanten Preis zu kaufen, kann dies einen Fremdfinanzierungsbedarf nach sich ziehen. Sollten bis Jahresende keine Grundstückskäufe erfolgen, ist mit einem weiteren Anstieg der Eigenkapitalquote zu rechnen.
Der Auftragsbestand im Textilsegment des Dierig-Konzerns bezifferte sich zum 30. Juni 2023 auf 12,2 Millionen Euro und reduzierte sich damit leicht im Vergleich zum 31. Dezember 2022 mit 12,3 Millionen Euro. Durch die zunehmende Kurzfristigkeit der Aufträge und durch die zunehmende Neigung der Kunden, Aufträge bei Nachfragestockungen zu stornieren oder zumindest den Abruf bestellter Ware zu verschieben, verliert der Auftragsbestand als Frühindikator immer mehr an Bedeutung.
Die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2023 sieht der Vorstand als herausfordernd an, existenzbedrohende Risiken bestehen jedoch nicht.
Wie in der Vergangenheit ist die Grundlage der Prognose konservativ und fußt auf einer realistischen Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung, wobei genügend Spielräume bestehen, um Geschäftschancen zu nutzen. Der Dierig-Konzern wird auch in Zukunft solide finanziert sein. Geplant ist, den Finanzierungsbedarf für die operative Geschäftstätigkeit aus dem laufenden Cashflow abzudecken. Der Dierig-Konzern wird im Gesamtjahr 2023 unter Berücksichtigung bestehender Kreditlinien über liquide Mittel in ausreichender Höhe verfügen.
Die nachfolgende Tabelle erläutert die Zielsetzungen 2023 des Konzerns und der Einzelgesellschaften sowie Zielbestätigungen bzw. Zielanpassungen:
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| Gesellschaft | Ziel laut Prognosebericht 2023 | Zielbestätigung bzw. angepasstes Ziel bis Ende 2023 |
|---|---|---|
| Dierig-Konzern | Bestandssicherung, Sicherung der Liquidität | Ziel bestätigt |
| Anpassung des Forderungsmanagements an eine sich eventuell verschlechternde Zahlungsmoral zur Stabilisierung der Höhe der Forderungen | Ziel bestätigt | |
| Stabilisierung der Lagerbestände | Ziel bestätigt | |
| Sicherung des Eigenkapitals | Ziel bestätigt | |
| Stabilisierung des Vermietungsgrads und der Mieteinnahmen | Ziel bestätigt | |
| fleuresse GmbH | Stabilisierung des Umsatzes | Ziel bestätigt |
| Adam Kaeppel GmbH | Stabilisierung des Umsatzes | Angesichts des Verlusts des Kunden Galeria Karstadt Kaufhof wird die Stabilisierung zunächst auf einem geringeren Niveau als geplant erfolgen. |
| Christian Dierig GmbH, Österreich | Stabilisierung des Umsatzes | Angesichts der Insolvenz des Großkunden Leiner & kika Möbelhandels GmbH wird die Stabilisierung zunächst auf einem geringeren Niveau als geplant erfolgen |
| Dierig AG, Schweiz | Stabilisierung des Umsatzes | Ziel bestätigt |
| BIMATEX GmbH | Stabilisierung des Umsatzes | Ziel bestätigt |
| Dierig Textilwerke GmbH (Immobiliensparte) | Planerische und infrastrukturelle Vorarbeiten des verschobenen Wohnbauprojekts Mühlbach-Quartier bis zum tatsächlichen Hochbaubeginn | Ziel größtenteils im ersten Halbjahr erreicht |
| Entwicklung für Nutzungsplanungen des neuen Standortes Augsburger Straße in Gersthofen (Schwaba) für die Zeit nach dem Auszug des Alteigentümers/Mieters | Erstes Etappenziel mit Präsentation der Ideenskizze vor der Stadt Gersthofen zum Halbjahr erreicht | |
| Umbau des ersten Obergeschosses des ehemaligen Kühlhauses im SchlachthofQuartier als Erweiterung des dortigen Fitnessstudios | Ziel im ersten Halbjahr erreicht | |
| Nachfrageabhängige Nachverdichtung der Vermietung; Aufwertung der Standorte durch mieterspezifische Umbauten | Ziel bestätigt | |
| Beibehaltung des hohen Vermietungsgrads | Ziel bestätigt | |
| Suche nach interessanten anzukaufenden Entwicklungsstandorten | Ziel bestätigt |
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| Gesellschaft | Ziel laut Prognosebericht 2023 | Zielbestätigung bzw. angepasstes Ziel bis Ende 2023 |
|---|---|---|
| Prinz GmbH | Beibehaltung des hohen Vermietungsgrads | Ziel bestätigt |
| Peter Wagner Immobilien AG (PWI) | Stabilisierung der Umsätze | Ziel bestätigt |
| Ausbau der Immobilienverwaltung | Ziel bestätigt |
Das Geschäft der Dierig-Gruppe wird von einer Reihe externer Größen beeinflusst, die zahlreiche Chancen eröffnen oder verschiedene Risiken bergen. Diese Einflussfaktoren werden im Rahmen des Risikomanagementsystems erfasst und entsprechend ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Tragweite bewertet. Dies gilt auch für neue Geschäftsrisiken, die von der gegenwärtigen Konsumkrise hervorgerufen werden.
Diese Risiken sind bereits im Konzernlagebericht 2022 (vgl. Geschäftsbericht 2022, S. 65ff.) hinreichend erfasst und dargestellt. Dies bezieht sich auch auf das interne Kontroll- und Risikomanagement-System bezogen auf den Rechnungslegungsprozess. Daher verweisen wir auf die dort getroffenen Aussagen. Über die Nutzung aktueller Geschäftschancen berichten wir im Wirtschaftsbericht, über konkrete Ziele im Prognosebericht.
Infolge der Summe der risikomindernden Maßnahmen und Systeme sowie der guten Ausstattung mit Eigenkapital sieht der Vorstand im gesamten Umfeld der Aktivitäten weder bestandsgefährdende Risiken noch Risiken für die künftige Entwicklung des Konzerns.
Der nach § 162 AktG aufgestellte Vergütungsbericht über die im Jahr 2022 geschuldete und gewährte Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat wurde der Hauptversammlung vom 23. Mai 2023 zur Abstimmung vorgelegt und von dieser ohne Gegenstimmen gebilligt.
Der Beschluss über die Neugestaltung der Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrates wurde von der Hauptversammlung vom 24. Mai 2023 mit einer Mehrheit von 99,78 Prozent gebilligt.
Über die Anpassung der Aufsichtsratsvergütung hinaus gab es im ersten Halbjahr 2023 im Vergütungssystem von Vorstand und Aufsichtsrat keine strukturellen Änderungen im Vergleich zum Jahr 2022. Daher verweisen wir auf die Darstellung auf der Internetseite https://www.dierig.de/investor-relations/corporate-governance.
Bei den ergänzenden übernahmerechtlichen Angaben nach § 289a Abs. 1 und § 315 Abs. 1 HGB kam es im ersten Halbjahr 2023 zu keinen Änderungen. Daher verweisen wir auf die Darstellung im Konzernlagebericht 2022 (vgl. Geschäftsbericht 2022, S. 71ff.).
Im Rahmen der Beziehungen zu verbundenen Unternehmen kam es im ersten Halbjahr 2023 zu keinen Änderungen. Daher verweisen wir auf die Darstellung im Konzernlagebericht 2022 (vgl. Geschäftsbericht 2022, S. 73ff.).
Augsburg, den 18. August 2023
Dierig Holding AG
Der Vorstand
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| Ellen Dinges-Dierig | Benjamin Dierig |
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| 30.06.2023 | 31.12.2022 | ||
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | ||
| --- | --- | --- | --- |
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| I. | Immaterielle Vermögenswerte | 2.950 | 2.975 |
| II. | Sachanlagen | 1.311 | 1.379 |
| III. | Investment Properties | 85.319 | 84.952 |
| IV. | Finanzanlagen | 109 | 109 |
| V. | Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 362 | 382 |
| VI. | Latente Steuern | 1.331 | 1.331 |
| Summe langfristiger Vermögenswerte | 91.382 | 91.128 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| I. | Vorräte | 11.144 | 12.757 |
| II. | Forderungen und sonstige Vermögenswerte | 5.744 | 5.053 |
| III. | Steuerforderungen | 2.222 | 2.125 |
| IV. | Flüssige Mittel | 2.680 | 3.402 |
| Summe kurzfristiger Vermögenswerte | 21.790 | 23.337 | |
| Summe Aktiva | 113.172 | 114.465 |
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| 30.06.2023 | 31.12.2022 | ||
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | ||
| --- | --- | --- | --- |
| Eigenkapital | |||
| I. | Gezeichnetes Kapital | 11.000 | 11.000 |
| Eigene Anteile | -254 | -254 | |
| II. | Gewinnrücklagen | 35.421 | 34.698 |
| III. | Andere Rücklagen | 3.384 | 3.350 |
| Summe Eigenkapital der Aktionäre der Dierig Holding AG | 49.551 | 48.794 | |
| IV. | Nicht beherrschte Anteile | 209 | 213 |
| Summe Eigenkapital | 49.760 | 49.007 | |
| Langfristige Schulden | |||
| 1. | Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 13.471 | 13.532 |
| 2. | Pensionsrückstellungen | 11.438 | 11.436 |
| 3. | Sonstige langfristige finanzielle Schulden | 2.401 | 2.277 |
| 4. | Latente Steuern | 9.308 | 9.288 |
| Summe langfristige Schulden | 36.618 | 36.533 | |
| Kurzfristige Schulden | |||
| 1. | Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 7.747 | 7.379 |
| 2. | Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 2.386 | 2.978 |
| 3. | Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 13.671 | 13.939 |
| 4. | Kurzfristige Rückstellungen | 646 | 1.031 |
| 5. | Sonstige kurzfristige finanzielle Schulden | 2.344 | 3.535 |
| 6. | Steuerverbindlichkeiten | - | 63 |
| Summe kurzfristige Schulden | 26.794 | 28.925 | |
| Summe Passiva | 113.172 | 114.465 |
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| 01.01.-30.06.2023 | 01.01.-30.06.2022 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| --- | --- | --- |
| Umsatzerlöse | 25.568 | 25.478 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 345 | 709 |
| Materialaufwand | -12.171 | -12.182 |
| Personalaufwand | -3.995 | -4.241 |
| Abschreibungen auf Immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens, Sachanlagen, Investment Properties und Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen | -1.355 | -1.340 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -5.852 | -5.601 |
| Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit | 2.540 | 2.823 |
| Finanzergebnis | -599 | -376 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 1.941 | 2.447 |
| Ertragsteuern | 393 | 485 |
| Konzernperiodenergebnis | 1.548 | 1.962 |
| davon entfallen auf die Aktionäre des Mutterunternehmens | 1.544 | 1.958 |
| davon entfallen auf nicht beherrschte Anteile 1) | 4 | 4 |
| Ergebnis je Aktie (verwässert = unverwässert) in Euro | 0,38 | 0,48 |
1) 6% Anteil an der Prinz GmbH
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| 01.01.-30.06.2023 | 01.01.-30.06.2022 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| --- | --- | --- |
| Konzernperiodenergebnis | 1.548 | 1.962 |
| Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden: | ||
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus der Anwendung des überarbeiteten IAS 19 | - | 3.986 |
| Latente Steuern auf unrealisierte Gewinne/Verluste aus der Anwendung des überarbeiteten IAS 19 | - | -1.287 |
| Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden: | ||
| Unrealisierte Gewinne/Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten | 62 | 28 |
| Latente Steuern auf unrealisierte Gewinne/Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten | -20 | -9 |
| Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochtergesellschaften | -7 | -16 |
| Sonstiges Ergebnis | 35 | 2.702 |
| Gesamtergebnis | 1.583 | 4.664 |
| davon entfallen auf die Aktionäre des Mutterunternehmens | 1.579 | 4.660 |
| davon entfallen auf nicht beherrschte Anteile 1) | 4 | 4 |
1) 6% Anteil an der Prinz GmbH
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| 30.06.2023 | 30.06.2022 | ||
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | ||
| --- | --- | --- | --- |
| Konzernjahresüberschuss | 1.548 | 1.962 | |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Investment Properties und Nutzungrechte aus Leasingverhältnissen | 1.355 | 1.340 | |
| Veränderung der latenten Steuern | 20 | - | |
| Sonstige zahlungsunwirksame Vorgänge | 9 | - | |
| Veränderung der Pensionsrückstellungen | 3 | -396 | |
| Cash Flow aus dem Ergebnis | 2.935 | 2.906 | |
| Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen | -386 | -117 | |
| Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | 18 | -454 | |
| Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva | 836 | -922 | |
| Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva | -1.689 | -1.196 | |
| 1. | Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit | 1.714 | 217 |
| Einzahlungen aus den Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens | 9 | 5.850 | |
| Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen | -1.657 | -12.101 | |
| 2. | Cash Flow aus Investitionstätigkeit | -1.648 | -6.251 |
| Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | 2.300 | 2.500 | |
| Auszahlungen für die Tilgung/Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten | -1.993 | -810 | |
| Aufnahme von Konzernkrediten | 628 | 825 | |
| Rückzahlung von Konzernkrediten | -896 | -2.024 | |
| Veränderung der Leasingverbindlichkeiten | -33 | -14 | |
| Dividendenauszahlung | -829 | -826 | |
| 3. | Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit | -823 | -349 |
| 4. | Zahlungswirksame Veränderung des Finanzbestands (Summe Punkt 1.+2.+3.) | -757 | -6.383 |
| Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen (Währungsumrechnungsrücklage) | 35 | -16 | |
| Zahlungsmittel am Anfang der Periode 01.01.2023 (Vj. 01.01.2022) | 3.402 | 8.770 | |
| 5. | Zahlungsmittel am Ende der Periode 30.06.2023 (Vj 30.06.2022) | 2.680 | 2.371 |
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| Gezeichnetes Kapital | Gewinnrücklagen | Andere Rücklagen | Eigenkapital der Aktionäre | Nicht beherrschte Anteile | Konzerneigenkapital | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Stand am 01.01.2022 | 10.746 | 32.472 | 423 | 43.641 | 213 | 43.854 |
| Dividendenzahlung | - | -821 | - | -821 | -9 | -830 |
| Jahresüberschuss | - | 1.962 | - | 1.962 | 4 | 1.966 |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | - | - | 2.698 | 2.698 | - | 2.698 |
| Gesamtergebnis zum 30.06.2022 | - | 1.962 | 2.698 | 4.660 | 4 | 4.664 |
| Stand am 30.06.2022 | 10.746 | 33.613 | 3.121 | 47.480 | 208 | 47.688 |
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| Gezeichnetes Kapital | Gewinnrücklagen | Andere Rücklagen | Eigenkapital der Aktionäre | Nicht beherrschte Anteile | Konzerneigenkapital | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Stand am 01.01.2023 | 10.746 | 34.698 | 3.350 | 48.794 | 213 | 49.007 |
| Dividendenzahlung | - | -821 | - | -821 | -9 | -830 |
| Jahresüberschuss | - | 1.544 | - | 1.544 | 4 | 1.548 |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | - | - | 35 | 35 | - | 35 |
| Gesamtergebnis zum 30.06.2023 | - | 1.544 | 35 | 1.579 | 4 | 1.583 |
| Stand am 30.06.2023 | 10.746 | 35.421 | 3.385 | 49.552 | 208 | 49.760 |
Der vorliegende verkürzte Konzern-Zwischenabschluss der Dierig Holding AG zum 30. Juni 2023 wurde gemäß § 37w WpHG sowie im Einklang mit den am Abschlussstichtag anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Dementsprechend wurde der Halbjahresfinanzbericht in Übereinstimmung mit dem für die Zwischenberichterstattung gültigen IAS 34 aufgestellt. Vom Wahlrecht der Erstellung eines verkürzten Zwischenabschlusses gemäß IAS 34.8 wird Gebrauch gemacht. Die im Konzern-Zwischenabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen des letzten Konzernabschlusses zum Ende des Geschäftsjahres. Der vorstehende Halbjahresfinanzbericht wird in Euro erstellt und zum Teil auf Tausend Euro gerundet. Eine detaillierte Beschreibung der Grundsätze der Rechnungslegung ist im Anhang zum Konzernabschluss unseres Geschäftsberichts 2022 (vgl. S. 85-89) veröffentlicht.
Die zum 1. Januar 2023 erstmalig anzuwendenden geänderten Rechnungslegungsvorschriften hatten keinen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Eine ausführliche Aufstellung dieser Rechnungslegungsvorschriften ist dem Konzernanhang des Geschäftsberichts 2022 zu entnehmen.
Im Rahmen der Erstellung eines Konzern-Zwischenabschlusses in Übereinstimmung mit IAS 34 "Interim Financial Reporting" muss der Vorstand Beurteilungen und Schätzungen vornehmen sowie Annahmen treffen, die die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen im Konzern und den Ausweis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie der Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Sämtliche Annahmen und Schätzungen beruhen auf Prämissen, die zum Stichtag Gültigkeit hatten. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen abweichen, wenn die angenommenen Rahmenbedingungen sich entgegen den Erwartungen entwickelt haben. Änderungen werden zum Zeitpunkt der Erlangung von besseren Kenntnissen erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst. Es haben sich keine Änderungen bei Annahmen und Schätzungen im Vergleich zum Jahresabschluss 2022 ergeben.
In den verkürzten Konzern-Zwischenabschluss zum 30. Juni 2023 der Dierig Holding AG werden die Abschlüsse des Mutterunternehmens und der von ihr beherrschten Unternehmen einbezogen. Im ersten Halbjahr 2023 ergaben sich keine Veränderungen im Konsolidierungskreis. Der Konsolidierungskreis umfasst zum 30. Juni 2023 einschließlich der Muttergesellschaft elf (31. Dezember 2022: elf) Inlandsgesellschaften und zwei Auslandsgesellschaften (31. Dezember 2022: zwei). Bei allen Tochterunternehmen wird die Verfügungsmacht durch eine Stimmrechtsmehrheit erreicht; atypische Fälle liegen nicht vor.
Unverändert wie im Vorjahr werden drei Tochtergesellschaften (eine inaktive Gesellschaft sowie zwei reine Komplementär-Verwaltungsgesellschaften) wegen aus Konzernsicht untergeordneter Bedeutung nicht konsolidiert, sondern gemäß IFRS 9 bewertet. Grundlage für die Beurteilung der Wesentlichkeit sind der Konzernumsatz, das Ergebnis sowie die Bilanzsumme. Die Nichteinbeziehung der Tochtergesellschaften führt zu keiner Veränderung des Konzernumsatzes und würde die Bilanz nur unwesentlich (<0,1%) ändern.
Die Unsicherheiten bei der Beurteilung der Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine sowie zahlreicher anderer geo- und handelspolitischer Konflikte auf die aktuelle Geschäftsentwicklung bleiben unverändert bestehen. Da weder beschaffungs- noch absatzseitig direkte Geschäftsbeziehungen mit in den kriegführenden Ländern ansässigen Unternehmen unterhalten werden, sind keine Geschäfte von diesen Kriegshandlungen bzw. daraus resultierenden Sanktionen unmittelbar betroffen. Es bestehen keine Forderungen mit oder Vermögenswerte in der Ukraine oder in Russland. Daher ergeben sich durch den Angriffskrieg keine Hinweise auf Wertminderungsbedarf von Vermögenswerten oder Forderungen, keine wesentlichen Änderungen von Schätzungen oder Auswirkungen auf Kredite oder Tilgungsleistungen.
Auch wenn die wirtschaftlichen Aktivitäten des Dierig-Konzerns nicht direkt vom Kriegsgeschehen berührt werden, ist auch im zweiten Halbjahr 2023 mit einer wesentlichen Beeinträchtigung des Geschäftsverlaufs durch anhaltend hohe Inflationsraten, durch weiterhin hohe Energie-, Material- und Rohstoffkosten, durch weitere Zinserhöhungen, durch eine weiter anhaltende Volatilität der Fremdwährungskurse, durch Zahlungsausfälle oder verspätete Zahlungen, durch Verzögerungen im Auftragseingang und durch sich zuspitzende Lieferengpässe zu rechnen.
Insgesamt entspricht die Bewertung der Finanzinstrumente zum Halbjahresabschluss im Wesentlichen den Parametern zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022. Die Fair-Value-Bewertungen unterliegen im Wesentlichen dem gleichen Bewertungsvorgehen und -ansätzen.
Ein erhöhter Wertminderungsbedarf nach IAS 36 wird durch die Auswirkungen des Ukraine-Krieges derzeit nicht gesehen, zumal die Investment Properties und die Geschäfts- und Firmenwerte dem Immobiliensegment zugeordnet sind und daher weiterhin eine stabile Entwicklung aufweisen. Wesentliche Effekte durch Parameteränderungen waren nicht zu beobachten. Im Übrigen verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang des Geschäftsberichts 2022 ab Seite 101ff.
Das Liquiditätsrisiko wird derzeit nicht als erhöht angesehen. Im ersten Halbjahr konnten Kredite planmäßig getilgt bzw. zurückgeführt werden. Zusätzliche Darlehensaufnahmen bei Kreditinstituten waren nicht notwendig. Das Liquiditätsrisiko wird weiterhin als gering eingestuft.
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| 1. Hj. 2023 | 1. Hj. 2022 | |
|---|---|---|
| Periodenergebnis in T€ | 1.548 | 1.962 |
| Durchschnittliche Zahl der ausstehenden Stückaktien | 4.103.100 | 4.103.100 |
| (unverwässertes = verwässertes) Ergebnis je Stückaktie in € | 0,38 | 0,48 |
| Gezahlte Dividende je Stückaktie in € | 0,20 | 0,20 |
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| Textil | Immobilien | IFRS-Anpassung | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2023 | 30.06.2022 | 30.06.2023 | 30.06.2022 | 30.06.2023 | 30.06.2022 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Segmentumsätze | 17.866 | 18.491 | 7.702 | 6.987 | - | - |
| davon: Inland | 10.634 | 10.890 | 7.702 | 6.987 | - | - |
| davon: verbleibende EU | 5.642 | 6.312 | - | - | - | - |
| davon: übriges Europa | 1.588 | 1.124 | - | - | - | - |
| davon restliche Welt | 2 | 165 | - | - | - | - |
| Alle Umsätze werden zu einem bestimmten Zeitpunkt realisiert. | ||||||
| Investitionen | 102 | 199 | 1.555 | 11.902 | - | - |
| davon: Inland | 49 | 179 | 1.555 | 11.902 | - | - |
| davon: verbleibende EU | 52 | 18 | - | - | - | - |
| davon: übriges Europa | 1 | 2 | - | - | - | - |
| Segmentergebnis | -205 | -287 | 1.844 1) | 2.060 1) | -91 | 189 |
| darin enthalten: | ||||||
| Anlagenverkaufsgewinne | ||||||
| (nach Steuern) | - | - | - | 365 | - | - |
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| Konzern | ||
|---|---|---|
| 30.06.2023 | 30.06.2022 | |
| --- | --- | --- |
| T€ | T€ | |
| --- | --- | --- |
| Segmentumsätze | 25.568 | 25.478 |
| davon: Inland | 18.336 | 17.877 |
| davon: verbleibende EU | 5.642 | 6.312 |
| davon: übriges Europa | 1.588 | 1.124 |
| davon restliche Welt | 2 | 165 |
| Alle Umsätze werden zu einem bestimmten Zeitpunkt realisiert. | ||
| Investitionen | 1.657 | 12.101 |
| davon: Inland | 1.604 | 12.081 |
| davon: verbleibende EU | 52 | 18 |
| davon: übriges Europa | 1 | 2 |
| Segmentergebnis | 1.548 | 1.962 |
| darin enthalten: | ||
| Anlagenverkaufsgewinne | ||
| (nach Steuern) | - | 365 |
1) Das operative Immobilienergebnis beträgt T€ 1.844 (i.Vj. T€ 1.695).
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| Textil | Immobilien | IFRS-Anpassung | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2023 | 31.12.2022 | 30.06.2023 | 31.12.2022 | 30.06.2023 | 31.12.2022 | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| --- | --- | --- | --- | --- | --- | --- |
| Vorräte | 11.122 | 12.343 | 22 | 16 | - | - |
| davon: Inland | 8.673 | 9.954 | 22 | 16 | - | - |
| davon: verbleibende EU | 2.117 | 2.204 | - | - | - | - |
| davon: übriges Europa | 332 | 185 | - | - | - | - |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 4.115 | 3.285 | 356 | 1.232 | 114 | 130 |
| davon: Inland | 2.038 | 1.728 | 356 | 1.232 | 56 | 99 |
| davon: verbleibende EU | 1.884 | 1.404 | - | - | 52 | 80 |
| davon: übriges Europa | 193 | 98 | - | - | 6 | 6 |
| davon: restliche Welt | - | 55 | - | - | - | -55 |
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| Konzern | ||
|---|---|---|
| 30.06.2023 | 31.12.2022 | |
| --- | --- | --- |
| T€ | T€ | |
| --- | --- | --- |
| Vorräte | 11.144 | 12.359 |
| davon: Inland | 8.695 | 9.970 |
| davon: verbleibende EU | 2.117 | 2.204 |
| davon: übriges Europa | 332 | 185 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 4.585 | 4.647 |
| davon: Inland | 2.450 | 3.059 |
| davon: verbleibende EU | 1.936 | 1.484 |
| davon: übriges Europa | 199 | 104 |
| davon: restliche Welt | - | - |
Das gezeichnete Kapital der Dierig Holding AG ist in 4.200.000 nennwertlose Stückaktien zum rechnerischen Anteil am Grundkapital von EUR 2,62 eingeteilt, ist vollständig eingezahlt und beträgt unverändert EUR 11.000.000. Auf Basis der Ermächtigung der Hauptversammlung hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Anteile im Umfang von 96.900 Stückaktien zum Wert von EUR 627.150 als Akquisitionswährung erworben. Der Nennwert der eigenen Anteile in Höhe von EUR 253.786 wurde vom gezeichneten Kapital abgesetzt. Entsprechend beträgt das rechnerische Grundkapital zum 31. Dezember 2022 und zum 30. Juni 2023 unverändert EUR 10.746.214.
Nach IAS 24 gelten als nahestehende Personen bzw. Unternehmen solche, die vom berichtenden Unternehmen beeinflusst werden können bzw. die auf das Unternehmen Einfluss nehmen können. Die Textil-Treuhand GmbH, die als Muttergesellschaft eine Mehrheitsbeteiligung von 70,13 Prozent an der Dierig Holding AG hält, hat an die Dierig Textilwerke GmbH ein unbesichertes Darlehen in Höhe von T€ 13.555 (i.Vj. T€ 14.669) ausgereicht. Die Verzinsung erfolgt zu marktüblichen Bedingungen. Der Zinsaufwand belief sich im ersten Halbjahr auf T€ 138 (T€ i.Vj. 115).
Daneben bestehen mit nicht-konsolidierten verbundenen Unternehmen zum 30. Juni 2023 kurzfristige Finanzverbindlichkeiten in Höhe von T€ 117 (i.Vj. T€ 114) Die im ersten Halbjahr 2023 erfassten Zinsaufwendungen dafür belaufen sich auf T€ 0,6 (i.Vj. T€ 0,6). Bei sich veränderten Marktverhältnissen wird der Zinssatz entsprechend angepasst.
Mit Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern bzw. ihnen nahestehenden Personen bestehen Mietverträge, für die im ersten Halbjahr 2023 T€ 17 (i.Vj. T€ 22) vereinnahmt bzw. T€ 38 (i.Vj. T€ 34) ausgegeben wurden. Die Mieten sind marktüblich. Zum Stichtag des Zwischenabschlusses bestanden keine Forderungen und Verbindlichkeiten.
Nach Ende des Berichtszeitraums haben sich bis Redaktionsschluss des Halbjahresfinanzberichts keine Vorgänge von besonderer Bedeutung ergeben.
Der verkürzte Konzernabschluss vom 1. Januar bis 30. Juni 2023 -bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzerngesamtperiodenergebnis, Konzernkapitalflussrechnung, Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangsangaben - und der Konzernlagebericht vom 1. Januar bis 30. Juni 2023 wurden weder entsprechend § 317 HGB geprüft noch einer prüferischen Durchsicht durch eine zur Abschlussprüfung befähigten Person unterzogen.
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Augsburg, 18. August 2023
Dierig Holding AG
Vorstand
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| Ellen Dinges-Dierig | Benjamin Dierig |
Dieser Halbjahresfinanzbericht enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen oder Schätzungen des Managements der Dierig Holding AG beruhen. Trotz der Annahme, dass die vorausschauenden Aussagen realistisch sind, kann nicht dafür garantiert werden, dass diese Erwartungen sich auch als richtig erweisen werden.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.dierig.de. Hier stehen Ihnen auch der Geschäftsbericht 2022 sowie weitere Informationen zum Download zur Verfügung.
Kirchbergstraße 23
Tel.: +49 (0) 821 - 52 10 - 395
Fax: +49 (0) 821 - 52 10 - 393
E-Mail: [email protected], www.dierig.de
Geschäftsjahresende 31.12.2023
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