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Funkwerk AG

Management Reports Sep 4, 2023

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Management Reports

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Finanzbericht: 33017498

Funkwerk AG

Kölleda

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht

Funkwerk AG, Kölleda *

KONZERNLAGEBERICHT 2022

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Funkwerk ist ein technologisch führender Anbieter von innovativen Kommunikations-, Informations- und Sicherheitssystemen. Wir entwickeln maßgeschneiderte Konzepte zur Steuerung und Rationalisierung betrieblicher Abläufe in den Bereichen Mobilität und digitale Infrastruktur. Das Leistungsspektrum des Funkwerk-Konzerns ist untergliedert in vier Geschäftsbereiche:

Mobilfunk- und Kommunikationssysteme für schienengebundenen Verkehr (Zugfunk)

Lösungen für die Sprach- und Datenkommunikation im Zugverkehr über analoge sowie digitale Mobilfunknetze (GSM-R, 4G, 5G). Dazu gehören Cab-Radios, die weltweit in mehr als 40 Ländern im Einsatz sind, Funkmodule, Daten- und Handfunkgeräte. Zielkunden sind globale Bahnunternehmen und Fahrzeughersteller.

Reisendeninformation

Stationäre visuelle und akustische Systeme für den Innen- und Außenbereich. Diese informieren aktuell, umfassend und konsistent mittels unterschiedlicher Medien über den gesamten Reiseverlauf und gewährleisten eine hohe Informationsqualität. Basis ist ein weltweit einsatzfähiges Softwaresystem, das individuell nach Kundenwunsch konfigurierbar ist.

Videosysteme

Professionelle Video-Sicherheitsanwendungen im Objektbereich zur Gebäude- und Prozessüberwachung. Sie werden unter anderem auf Bahnhöfen, im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), auf Autobahnen, in Produktionswerken, Botschaften oder Finanzhäusern eingesetzt. Funkwerk konzentriert sich insbesondere auf die maßgeschneiderte Auswertung und Aufbereitung der Daten über Managementsysteme, Videoanalytik oder intelligente Bildverarbeitung.

Technische Dienstleistungen

2022 wurde das Leistungsspektrum durch die Akquisition der Hörmann Kommunikation & Netze GmbH (kurz: KN) erweitert. Als technischer Dienstleister in den Bereichen Kommunikationstechnik, Leitungsbau, Energie-Anlagen sowie Wartung und Service agiert KN als Full-Service-Partner für Kunden insbesondere aus dem Bereich der kritischen Infrastrukturen. Als Partner für die Installation von Funkwerk-Produkten arbeitet das Unternehmen in diesem Geschäftsfeld bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit Funkwerk zusammen. Die gute Marktstellung von KN eröffnet uns zum einen die Möglichkeit, Funkwerk-Lösungen breiter zu vermarkten, zum anderen können wir künftig komplexere Ausschreibungen bedienen, die neben der reinen Lieferung von Systemen auch die Installation und kundenspezifische Full-Service-Konzepte mit kurzen Reaktionszeiten erfordern.

In allen Geschäftsbereichen implementiert Funkwerk zunehmend intelligente Analyse-Funktionen in die Anwendungen, Applikationen und Systeme.

Abgerundet wird das Spektrum durch ein komplexes Serviceangebot, insbesondere Engineering- und Dokumentationsleistungen, Schulung, Support, Wartung und Instandhaltung sowie die Reparatur der Anlagen und Systeme.

Kundenspektrum

Zum internationalen Kundenkreis des Funkwerk-Konzerns gehören vorwiegend Bahnbetreiber und Schienenfahrzeughersteller, das öffentliche Verkehrs- und Transportwesen, Industriebetriebe, Energie- und Versorgungsunternehmen, Behörden, Institutionen des Gesundheitswesens, Städte und Freizeiteinrichtungen weltweit. Ein großer Anteil unserer Kunden ist der kritischen Infrastruktur zuzuordnen, sodass sowohl die Abnehmer als auch wir selbst hohe Anforderungen an die Verfügbarkeit unserer Lösungen stellen.

Strategie und Ziele

Oberstes strategisches Ziel der Funkwerk AG ist nachhaltiges, profitables Wachstum und die dafür entscheidende Weiterentwicklung der technologischen Kompetenz. Unsere Marktstellung wollen wir konzernweit in allen Geschäftsbereichen absichern und verbessern, wobei wir uns auf chancenreiche Zukunftsmärkte mit gutem Wachstumspotenzial konzentrieren. Bei der angestrebten weiteren Internationalisierung unserer Geschäftstätigkeit setzen wir vornehmlich auf das breite Kooperationspartner- und Kundennetzwerk. Unseren Geschäftsbereich Videosysteme wollen wir weiterentwickeln und uns als Security- und Safety-Systemintegrator in Deutschland etablieren. Die Akquisition der KN eröffnet uns die Möglichkeit, neben der Systemlieferung auch Integrationsleistungen mit hoher Kompetenz und Verlässlichkeit anzubieten, und stellt somit einen wesentlichen Meilenstein auf dem Weg zur Etablierung als Systemintegrator dar.

Konzernstruktur

Muttergesellschaft des Funkwerk-Konzerns ist die Funkwerk AG mit Sitz in Kölleda ,Thüringen, die Holdingfunktionen wahrnimmt und für gruppenweit übergreifende Zentralfunktionen zuständig ist. Unter dem Dach der Funkwerk AG waren am 31. Dezember 2022 folgende Tochtergesellschaften tätig:

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Tochtergesellschaften Sitz Anteil
Funkwerk Technologies GmbH Kölleda, Thüringen 100 %
FunkTech GmbH Kölleda, Thüringen 100 %
Funkwerk Systems GmbH Kölleda, Thüringen 100 %
Funkwerk video systeme GmbH Nürnberg, Bayern 100 %
Funkwerk IoT GmbH Kölleda, Thüringen 100 %
Funkwerk Systems Austria GmbH Wien, Österreich 100 %
Funkwerk StatKom GmbH Kölleda, Thüringen 100 %
Funkwerk plettac electronic GmbH Nürnberg, Bayern 100 %
Funkwerk vipro.sys GmbH Leipzig, Sachsen 100 %
Hörmann Kommunikation & Netze GmbH Kirchseeon, Bayern 100 %

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Beteiligungen Sitz Anteil
euromicron AG in Insolvenz Neu-Isenburg, Hessen 15,36 %
IFB Institut für Bahntechnik GmbH Berlin, Berlin 6,67 %

Unternehmensführung und Steuerungssystem

Für die Führung der Geschäfte ist der Vorstand der Funkwerk AG verantwortlich, der die Konzernstrategie festlegt und für deren Umsetzung sorgt. Die entsprechenden Maßnahmen und Initiativen werden gemeinsam mit den Führungskräften der Tochtergesellschaften erarbeitet.

Im Dezember 2022 bestellte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Falk Herrmann neu in den Vorstand der Funkwerk AG. Er vertritt die Gesellschaft seit dem 1. Februar 2023 gemeinsam mit Kerstin Schreiber, die bereits seit 2013 als Vorstand der Funkwerk AG tätig ist und die Rolle der Vorstandssprecherin wahrnimmt. Sie leitet die Geschäftsbereiche Zugfunk und Technische Dienstleistung sowie die Querschnittsfunktionen Finanz- und Rechnungswesen, Steuern, Controlling, Recht und Investor Relations, während Dr. Falk Herrmann die Führung der Geschäftsbereiche Videosysteme, Reisendeninformation sowie den neu aufzubauenden Geschäftsbereich Sicherheitssysteme und die bereichsübergreifenden Funktionen Informationstechnik, Cyber Security und Digitalisierung übernimmt.

Die Lenkung der Muttergesellschaft Funkwerk AG und der Tochtergesellschaften erfolgt anhand von strategischen und operativen Steuerungsgrößen sowie der Finanzkennzahlen Auftragseingang, Umsatz und Betriebsergebnis. Zusätzlich werden relevante Frühindikatoren wie Markt-, Konjunktur- und Branchendaten sowie die Entwicklung wichtiger Rohstoffpreise beobachtet, das Nachfrageverhalten der Kunden ausgewertet und die Auftragseingänge analysiert. Für die regelmäßige Prüfung der Wettbewerbsposition der einzelnen Geschäftsfelder werden der jeweilige Marktanteil, die Qualität der Leistungen, der Umsatzbeitrag neuer Produkte und die Entwicklungsintensität untersucht. Außerdem werden Kundenzufriedenheitsanalysen, externe Audits und Ergebnisse von Mitarbeitergesprächen bei der Steuerung berücksichtigt. Auf neue regulatorische Anforderungen bereiten wir uns jeweils aktuell vor und treffen entsprechende Maßnahmen, um diese fristgerecht einzuhalten. Dazu gehören derzeit zum Beispiel das Lieferantenkettensorgfaltspflichtengesetz oder die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU.

Wirtschaftsbericht

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft ist 2022 trotz extrem schwieriger Rahmenbedingungen gewachsen: Das preis- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) nahm nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,9 % zu[1]. Geprägt war die gesamtwirtschaftliche Lage vor allem von den Folgen des Ukraine-Kriegs sowie extremen Energiepreissteigerungen. Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, eine hohe Inflation, der Fachkräftemangel und die zwar abgeschwächten, aber nach wie vor bestehenden Einschränkungen der Covid-19-Pandemie.

Dabei verlief die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftsbereichen laut Destatis sehr unterschiedlich[2]. Einige Dienstleistungsbereiche profitierten vom Wegfall nahezu aller Corona-Schutzmaßnahmen und verzeichneten Nachholeffekte, während die Bruttowertschöpfung im Handel zurückging. Per saldo wurde im zusammengefassten Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe ein kräftiges Plus von 4,0 % verzeichnet. Die Wirtschaftsleistung im Baugewerbe verringerte sich um 2,3 %, im nahezu stagnierenden verarbeitenden Gewerbe (+0,2 %) machten sich besonders die hohen Energiepreise, die eingeschränkte Verfügbarkeit von Vorprodukten und die gestörten internationalen Lieferketten bemerkbar. Auf der Nachfrageseite waren die privaten Konsumausgaben 2022 die wichtigste Stütze der deutschen Wirtschaft. Sie stiegen preisbereinigt um 4,6 % gegenüber dem Vorjahr. Die Konsumausgaben des Staates erhöhten sich moderat um 1,1 %.

Die globale Wirtschaftstätigkeit war im Jahr 2022 vor allem beeinflusst vom weltweiten Kampf gegen die Inflation, dem Ukraine-Krieg und dem Wiederaufleben der Covid-19-Pandemie in China mit den damit verbundenen strikten Lockdowns. Hinzu kam die Energiekrise in Europa. Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge lag das globale Wachstum bei 3,4 % nach dem Plus von 6,2 % im Vorjahr[3]. Trotz der großen Belastungen zeigte sich die Konjunktur ab dem dritten Quartal überraschend widerstandsfähig, sowohl den privaten Konsum als auch die Unternehmensinvestitionen betreffend. Zudem waren die Auswirkungen der Energiekrise und die Höhe der Inflation schwächer als erwartet. Die Öffnung Chinas Ende des Jahres gab wichtige Impulse für eine raschere Erholung der Wirtschaftstätigkeit.

In den Industrieländern lag der BIP-Zuwachs 2022 laut IWF bei 2,7 %, wobei die USA eine Steigerung um 2,0 % und die Euro-Zone ein Plus von 3,5 % verzeichneten. Die Entwicklungs- und Schwellenländer expandierten um 3,9 %. Treiber waren hier Indien und die übrigen asiatischen Schwellenländer mit Steigerungsraten von 6,8 % bzw. 4,3 %, während sich China mit einem Wachstum von 3,0 % unterdurchschnittlich entwickelte.

Branchenumfeld

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB)[4] bescheinigt der Branche angesichts der weltwirtschaftlichen Lage in den letzten Jahren eine starke Entwicklung. Allerdings ist der 1,5 %-ige Umsatzzuwachs im ersten Halbjahr 2022 maßgeblich auf Großprojekte im Fahrzeugbereich zurückzuführen, der im Inland insgesamt 13,3 % zulegte. Der deutsche Infrastrukturbereich dagegen stagnierte. Zudem spiegeln die Zahlen noch nicht die Inflation und die enorm gestiegenen Energiekosten wider.

Das Inlandgeschäft lag in der ersten Jahreshälfte laut Branchenverband gut 24 % über dem Vorjahresniveau, während sich im Ausland die Krisen bemerkbar machten. Hier verringerte sich das Umsatzvolumen um 35 %, was mit der andauernden Lieferkettenkrise, aber auch mit verschobenen oder gestreckten öffentlichen Aufträgen zusammenhängt.

Beim Auftragseingang, der bis zur Jahresmitte 2022 um rund 29 % zulegte, stieg ebenfalls ausschließlich das Volumen im Inland (+52 %). Im Ausland verzeichnete die deutsche Bahnindustrie einen Rückgang um 7 %. Dabei profitierte die Branche von den überwiegend langlaufenden Liefer- und Rahmenverträgen, die laut Verband aber auch hohe Risiken bergen: Da in der Regel feste Preise vereinbart sind, können die erheblich gestiegenen Kosten kaum weitergegeben werden, sodass trotz voller Auftragsbücher massive Ergebnisrückgänge drohen.

Im deutschen Sicherheitsmarkt setzte im Verlauf des Jahres laut Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. (BHE) eine leicht rückläufige Entwicklung ein[5]. Laut einer vom Branchenverband durchgeführten Umfrage im November 2022 wurde der Geschäftsverlauf erheblich von den schwierigen Umfeldbedingungen wie Inflation, hohe Energiepreise, Personalknappheit und Lieferschwierigkeiten beeinträchtigt. Die Fachfirmen bewerteten die aktuelle Lage im Vergleich zur ersten Jahreshälfte zwar noch überwiegend positiv, in einzelnen Sparten wurden jedoch teilweise erhebliche Rückgänge gemeldet. Die größten Verluste verzeichneten demnach die Segmente Zutrittssteuerung und Einbruchmeldeanlagen, weniger stark ausgeprägt waren die Einbußen bei Brandmeldeanlagen und der Sprachalarmierung. Kaum verändert hat sich die Nachfrage im Bereich Videosicherheit und bei den Rauch- und Wärmeabzugsanlagen. Einen Aufschwung gab es laut der Umfrage in der mechanischen Sicherungstechnik und bei der Perimetersicherheit.

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie erhielt 2022 nach Angaben des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) 10 % mehr neue Aufträge als im Vorjahr[6]. Dabei erhöhten sich die Inlandsorders um 9,0 %, aus dem Ausland kamen 10,8 % mehr Bestellungen. Bei der Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter wurde preisbereinigt ein Plus von 3,4 % verzeichnet. Versorgungsengpässe infolge von Materialknappheiten und logistischen Problemen blieben nach Verbandsangaben das größte Produktionshemmnis, gefolgt vom Fachkräftemangel, der die Unternehmen belastete. Nominal übertraf der aggregierte Branchenumsatz das Vorjahresniveau um 12,0 %.

Funkwerk-Geschäftsverlauf im Überblick und Vergleich mit der Prognose

Die Funkwerk AG konnte ihre positive Geschäftsentwicklung 2022 grundsätzlich fortsetzen. Die erstmalige Einbeziehung der Hörmann Kommunikation & Netze GmbH (kurz: KN), Kirchseeon, die seit 1. August 2022 voll konsolidiert wird, wirkte sich erheblich auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Funkwerk-Konzerns aus und macht einen Vergleich mit dem Vorjahr nur sehr eingeschränkt möglich. Um eine aussagekräftige Entwicklung der Ertragslage darstellen zu können, wurde für 2022 zusätzlich eine Als-Ob-Rechnung (exklusive KN) erstellt.

Der Umsatz des erweiterten Funkwerk-Konzerns lag im Berichtsjahr bei 132,1 Mio.Euro (Vorjahr: 122,5 Mio. Euro) und damit innerhalb der prognostizierten Bandbreite von 130 bis 135 Mio. Euro. Bereinigt um KN ergibt sich für 2022 ein Umsatz von 109,9 Mio. Euro. Damit blieb das vergleichbare Geschäftsvolumen erwartungsgemäß 10,3 % unter dem hohen Vorjahreswert, das geprägt war von außergewöhnlich hohen Sonderumsätzen im Geschäftsbereich Zugfunk infolge der staatlichen Förderung zur Umrüstung von Zugfunkendgeräten auf störfeste GSM-R Systeme.

Da das ursprünglich bis Ende 2021 befristete Förderprogramm des Bundes um ein Jahr verlängert wurde, gingen im Berichtszeitraum weitere Bestellungen zur Umrüstung bestehender Systeme ein. Zusätzlich enthielt der konzernweite Auftragseingang 2022, der sich im Vergleich zum Vorjahr von 118,0 Mio. Euro auf 138,9 Mio. Euro erhöhte, mehrere größere Projekte in den Bereichen Reisendeninformation und Videosysteme. Der Als-Ob-Auftragseingang exklusive KN belief sich auf 124,5 Mio. Euro. Der Auftragsbestand des Funkwerk-Konzerns stieg zum Jahresende 2022 nicht zuletzt durch die KN-Akquisition auf 152,7 Mio. Euro (31.12.2021: 71,9 Mio. Euro). Der mit dem Vorjahr vergleichbare Auftragsbestand der bisherigen drei Geschäftsbereiche lag bei 86,4 Mio. Euro.

Die Ertragslage des Funkwerk-Konzerns war im Berichtsjahr neben der Erweiterung des Konsolidierungskreises geprägt von den verschärften Störungen auf den weltweiten Beschaffungsmärkten. Zusätzlich zu Preissteigerungen insbesondere im Bereich Energie und bei einzelnen Zukaufprodukten, die durch den Krieg in der Ukraine nochmals erheblich verstärkt wurden, kam es zu deutlichen Lieferproblemen insbesondere auf dem Markt für elektronische Bauteile. Die daraus resultierenden Aufwendungen führten zu einem spürbaren Druck auf die Rohertragsmarge.

Trotz der zusätzlichen Belastungen übertraf das Betriebsergebnis (EBIT) 2022 mit 28,3 Mio. Euro die geplante Bandbreite von 22 bis 25 Mio. Euro, da sich die Risikoeinschätzung zu einzelnen Rückstellungen positiv entwickelt hat, sodass diese der Höhe nach reduziert werden konnten. In der Als-Ob-Rechnung, bereinigt um alle mit dem KN-Erwerb verbundenen Effekte, ergibt sich ein Betriebsergebnis von 27,3 Mio. Euro. Der Vorjahreswert von 35,0 Mio. Euro wurde wie erwartet unterschritten. Die Eigenkapitalquote des Funkwerk-Konzerns lag im Berichtsjahr bei sehr soliden 56,4 %, der Bestand an liquiden Mitteln belief sich auf 50,7 Mio. Euro. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug 8,4 Mio. Euro.

Insgesamt beurteilt der Vorstand der Funkwerk AG die Lage des Konzerns zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts als gut. Angesichts des Ukraine-Kriegs, der Inflations- und Rezessionsrisiken sowie der nach wie vor schwelenden internationalen Handelskonflikte mit dem Risiko neuer gegenseitiger Handels-,Finanz- und sonstiger Sanktionen sind negative Auswirkungen auf den Umsatz und das Ergebnis der Funkwerk-Gruppe nicht auszuschließen. Gleichzeitig stellen die Versorgungssituation, eine andauernde Energiekrise und die Preisentwicklung auf den Beschaffungsmärkten weiterhin hohe Risiken dar. Die Zinswende an den Finanzmärkten könnte zusätzlich zu Investitionszurückhaltung unserer Kunden führen.

Aus den Geschäftsbereichen

Im Geschäftsbereich Zugfunk konzentriert sich Funkwerk vor allem auf den bevorstehenden Technologiewechsel vom bisherigen Standard GSM-R auf das neue System FRMCS (Future Railways Mobile Communications System). Es basiert auf der 5G-Mobilfunktechnologie und erfüllt als Basis für eine einheitliche digitale Bahninfrastruktur im gesamten europäischen Streckennetz hohe Ansprüche an Datenraten, Latenzzeiten, Verfügbarkeit und Verschlüsselung. Chancen für Funkwerk ergeben sich sowohl bei der Entwicklung passender Produkte für Neufahrzeuge - einem weltweiten Markt mit erheblichem Potenzial - als auch bei der Betreuung der Bestandskunden, für die wir passende Migrationslösungen generieren. So ermöglichen wir einen effizienten Technologiewechsel für die große Basis an installierten Funkwerk-Systemen in Europa, Australien und Afrika.

Um uns frühzeitig als Spezialist für FRMCS-Lösungen zu positionieren, haben wir bereits mehrere Referenzprojekte mit unserem innovativen 5G-Funkmodul gestartet. Dieses ist zum Beispiel Teil des Pilotprojekts "Digitale Schiene Hamburg", bei dem auf einem S-Bahn-Abschnitt in der Hansestadt erstmals der vollautomatisierte Betrieb eines Zugs über eine 5G-Mobilfunk-Infrastruktur getestet wird. Das dabei eingesetzte Funkwerk-Modem war 2022 für den Innovationspreis Thüringen in der Kategorie "Digitales & Medien" nominiert.

Bei einem Projekt der Deutschen Bahn im Erzgebirge, das die 5G-Technologie unter Realbedingungen erforscht, sind wir mit zwei Testanlagen beteiligt. Indem wir alle wichtigen Funktionen in einer eigens entwickelten Applikation implementiert haben, können wir diese ausführlich auf ihre Praxistauglichkeit in der neuen FRMCS - Umgebung testen und die Ergebnisse in unsere Entwicklungen einfließen lassen.

Parallel zu diesen Tests im Erzgebirge haben wir an unserem Firmensitz in Kölleda ein 5G-Campusnetz aufgebaut, das über eine baugleiche Umgebung verfügt. Hier können wir die Versuche begleiten und die erhaltenen Daten auswerten. Auf lange Sicht wollen wir derartige Tests auch als Dienstleistung für andere Provider, Fremdprodukte und Kunden anbieten. Dafür streben wir eine Akkreditierung des 5G-Prüf-Laboratoriums für den FRMCS-Standard an. Für den Funkstandard GSM-R könnten wir diese bereits vorweisen.

Beim Projekt discoRAIL (digital services connected rail traffic), das wir bei der TU Ilmenau in Auftrag gegeben haben, wird das Abstrahlverhalten von Antennen auf Lokomotivdächern unter Realbedingungen untersucht. Weil durch die Größe von Lokomotiven ein Laborversuch praktisch unmöglich ist, wurde für die Tests ein maßstabgetreu verkleinertes Modell gebaut. So können die Antennen hochpräzise vermessen werden. Für die Zusammenfassung der Ergebnisse hat die TU Ilmenau auf der internationalen Konferenz ICMAC den Preis für den besten Beitrag erhalten.

Im Geschäftsbereich Reisendeninformation haben wir unser Sortiment 2022 um eine neue Produktlinie ergänzt. Mit dem Standard-Hardware-Portfolio, das unsere bisherigen, stark kundenspezifisch entwickelten Anzeigesysteme ergänzt, können wir zusätzliche Märkte adressieren, die nicht zwingend eine maßgeschneiderte Lösung benötigen. Das Angebot umfasst Anzeiger, Displays und Stelen und richtet sich vorrangig an die Marktsegmente ÖPNV sowie Eisenbahnen in Ost- und Südeuropa.

Das neue Funkwerk Standard-Hardware-Portfolio hebt sich vom Wettbewerb zusätzlich durch das optional verfügbare Funkwerk Sensor Modul ab, das auch in Bestandsgeräten nachgerüstet werden kann. Das System eröffnet durch den Einsatz von unterschiedlichen Sensoren und mit Hilfe künstlicher Intelligenz neue Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur. Beispielsweise kann eine intelligente Standby-Schaltung in die Anzeiger auf den Bahnsteigen implementiert werden, die auf Bewegungen reagiert. Wird über einen bestimmten Zeitraum keine Person detektiert, kann das System in den Ruhemodus versetzt werden. So tragen die Sensoren dazu bei, Prozesse zu optimieren, Strom zu sparen und Kosten zu senken.

In der Stuttgarter Innenstadt wurde 2022 das erste Element eines neuen digitalen Fußgängerleitsystems eingeweiht. Die smarten Stelen mit Pfeilen, die um 360 Grad bewegt werden können und mit LED-Displays versehen sind, weisen auf Veranstaltungen der Stadt hin. Mit dem dynamischen Informations- und Leitsystem, das wir im Kundenauftrag entwickelt haben, erweitern wir unser Leistungsportfolio im Bereich Smart City.

Für das Beschallungssystem CURA entwickeln wir derzeit die dritte Generation, die voraussichtlich Mitte 2024 die Serienreife erreichen wird. Die Neuauflage beinhaltet eine noch flexiblere und skalierbarere Hardware-Plattform, die nicht nur in den Bereichen Railway und ÖPNV eingesetzt werden kann, sondern auch neue Märkte für Funkwerk im Bereich Gebäude und Industrie erschließt.

Ein weiteres Beispiel für die stärkere Vernetzung der Geschäftsbereiche ist das Projekt EtA. Das von Funkwerk entwickelte System unterstützt per Video eine reibungslose und rasche Bahnsteigabfertigung von Zügen. Insbesondere sehr lange, gekrümmte oder unübersichtliche Bahnsteige werden von Kameras überwacht und die Videobilder auf Bildschirme übertragen, die für den Triebfahrzeugführer von dessen Halteplatz aus einsehbar sind. Damit sorgt EtA für einfachere Abfertigungsprozesse, optimierte Taktzeiten und eine größere Fahrgastsicherheit. Es wurde durch eine geschäftsbereichs- und standortübergreifende Zusammenarbeit von Funkwerk-Spezialisten entwickelt und ist zugelassen.

Im Geschäftsbereich Videosysteme konzentrieren wir uns immer stärker auf vernetzte Lösungen, die über alle laufenden Prozesse informieren und in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden können. Beispielsweise hat Funkwerk eine Branchenlösung für die videogestützte Überwachung von Wasserstraßen entwickelt, die den speziellen Richtlinien des Bundes für diesen Bereich entspricht. Dieses wichtige Alleinstellungsmerkmal macht uns seit Jahren zu einem bewährten Partner in dem Segment. Nicht nur kleinere Schleusen, auch umfangreiche Großanlagen wie das Schiffshebewerk Niederfinow Nord in Brandenburg sind mit Funkwerk-Systemen ausgestattet. Bei dem gigantischen Bau, der bis 2025 in Betrieb genommen werden soll, sind wir verantwortlich für die gesamte Videoanlage sowie die Brandmelde-, Einbruchsmelde- und die Telekommunikationsanlage. Darüber hinaus entwickeln wir unsere Lösungen zur Straßenverkehrsanalyse permanent weiter.

Auch eine erste ganzheitliche Funkwerk-Lösung eines Gefahrenmanagementsystems für Gebäude und Areale, mit dem wir uns das Geschäftsfeld Smart Building erschließen, steht für die zunehmende Verzahnung unserer Bereiche. Basis dieser schlüsselfertigen Systemlösung ist das übergreifende Managementsystem der Funkwerk vipro.sys GmbH, einer Plattform, die mehrere unverbundene Sicherheitssysteme (beispielsweise Videoüberwachung, Einbruch- und Brandmeldesysteme etc.) integriert und sie aus einer einheitlichen Benutzeroberfläche heraus steuert. Auf Kundenanforderung können auch intelligente Gebäudeinstallationen zur Temperatur-, Lüftungs- und Lichtregelung einbezogen werden, wobei unerheblich ist, ob es sich um Funkwerk-Anwendungen oder Applikationen anderer Hersteller handelt. Vorteil für den Betreiber ist die Möglichkeit der zentralen Steuerung über eine Systemplattform.

Im Geschäftsbereich Technische Dienstleistungen übernehmen wir als Full-Service-Provider die Planung, Installation, Inbetriebsetzung und den Service von technischen Ausrüstungsprojekten. Dazu gehört unter anderem die Installation von Informations- und Kommunikationssystemen, Funkantennen, Infrastruktur im Bereich GSM-R und BOS, Mittel- und Hochspannungsanlagen sowie die Dokumentation und Wartung/​Service dieser umfassenden Projekte. Im Berichtsjahr 2022 konnten wesentliche Bauabschnitte des Projektes "BTO (Bahntechnik und Oberbau) Neubaustrecke Wendlingen - Ulm" abgeschlossenwerden. Dieser Teil der Neu- und Ausbaustrecke Stuttgart-Augsburg der Deutschen Bahn soll die Überquerung der Schwäbischen Alb mit bis zu 250 km/​h ermöglichen. Das Projekt gilt als derzeit größtes Infrastrukturprojekt Europas. Als Nachauftragnehmer der ARGE Bahntechnik Schwäbische Alb (ARGE BSA) übernahm KN in diesem Bauvorhaben in Gesamtverantwortung die Planung und Realisierung der bahntechnischen Telekommunikationsausrüstung.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Umsatz und Ertrag

Vergleichende Als-Ob-Darstellung der Ertragslage

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2022

in TEUR
2022 Als-Ob *

in TEUR
2021

in TEUR
Veränderung 2022 Als-Obvs.2021

in %
Umsatzerlöse 132.079 109.862 122.492 -10,3
Veränderung des Bestands an unfertigen und fertigen Erzeugnissen -1.178 431 -2.473 /​
Andere aktivierte Eigenleistungen 0 0 1 -100,0
Sonstige betriebliche Erträge 4.943 4.755 3.386 +40,4
Gesamtleistung 135.844 115.048 123.406 -6,8
Materialaufwand 55.200 42.703 44.171 -3,3
Rohergebnis 80.644 72.345 79.235 -8,7
Personalaufwand 37.365 32.783 31.117 +5,4
Abschreibungen 2.355 1.735 1.780 -2,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen 12.637 10.533 11.350 -7,2
Betriebsergebnis 28.287 27.294 34.988 -22,0
Erträge aus Beteiligungen 13 13 17 -23,5
Finanzergebnis -515 -392 -950 -58,7
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 8.212 8.257 10.233 -19,3
Ergebnis nach Steuern 19.573 18.658 23.822 -21,7
Sonstige Steuern 37 32 44 -27,3
Konzernjahresüberschuss 19.536 18.626 23.778 -21,7

* ohne Hörmann Kommunikation & Netze GmbH (KN), die seit 1. August 2022 vollkonsolidiert wird

Für die nachfolgenden Erläuterungen zur Ertragslage wurden zur besseren Vergleichbarkeit zusätzlich Als-Ob-Angaben für das Berichtsjahr berechnet. Dabei wurden die Konzernzahlen um die seit 1. August 2022 vollkonsolidierte KN sowie Effekte aus der Folgekonsolidierung bereinigt.

Der Umsatz im Funkwerk-Konzern stieg im Geschäftsjahr 2022 auf 132,1 Mio. Euro (Vorjahr: 122,5 Mio. Euro), wovon 22,2 Mio. Euro auf die erstmalige Konsolidierung der KN entfielen. In der Als-Ob-Darstellung ergibt sich ein vergleichbares Umsatzvolumen von 109,9 Mio. Euro. Der hohe Vorjahreswert ging auf den erzielten Sonderumsatz im Geschäftsbereich Zugfunk zurück, der aus der staatlichen Förderung zur Umrüstung von Zugfunkendgeräten auf störfeste GSM-R-Systeme resultierte. Unter Berücksichtigung der Bestandsveränderung, die sich ohne KN auf +0,4 Mio. Euro und inklusive der erstmalig konsolidierten Gesellschaft auf -1,2 Mio. Euro belief (Vorjahr: -2,5 Mio. Euro), sowie der sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 4,8 Mio. Euro (inkl. KN: 4,9 Mio. Euro; Vorjahr: 3,4 Mio. Euro) ergibt sich eine Gesamtleistung von 115,0 Mio. Euro (inkl. KN: 135,8 Mio. Euro; Vorjahr: 123,4 Mio. Euro).

Der Materialaufwand verringerte sich trotz der Preiserhöhungen im Bereich Energie und bei einzelnen Materialien von 44,2 Mio. Euro auf 42,7 Mio. Euro (inkl. KN: 55,2 Mio. Euro), was hauptsächlich auf das verringerte Umsatzvolumen zurückzuführen ist. Insbesondere auf dem Markt für elektronische Bauteile kam es im Jahresverlauf zu erheblichen Engpässen, die mit spürbaren Kostensteigerungen einhergingen. Das Rohergebnis verringerte sich um 8,7 % auf 72,3 Mio. Euro (inkl. KN: 80,6 Mio. Euro; Vorjahr: 79,2 Mio. Euro), die Rohergebnismarge erhöhte sich im Jahresvergleich von 64,7 % auf 65,9 % (inkl. KN: 61,1 %).

Der bereinigte Personalaufwand erhöhte sich um 5,4 % auf 32,8 Mio. Euro (Vorjahr: 31,1 Mio. Euro). Die Entwicklung resultierte aus tariflichen und außertariflichen Gehaltssteigerungen und dem gewachsenen Mitarbeiterbestand. Durch den Erwerb der KN wurde die Konzern-Belegschaft um 190 Personen aufgebaut, sodass sich die Personalaufwendungen inklusive KN auf 37,4 Mio. Euro erhöhten.

Die bereinigten Abschreibungen nahmen gegenüber dem Vorjahresniveau leicht auf 1,7 Mio. Euro ab (inkl. KN: 2,4 Mio. Euro; Vorjahr: 1,8 Mio. Euro). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringerten sich von 11,3 Mio. Euro auf 10,5 Mio. Euro (inkl. KN: 12,6 Mio. Euro), insbesondere aufgrund geringerer Zuführungen zu Rückstellungen für Einzelgewährleistungsrisiken.

Per saldo lag das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) 2022 bei 27,3 Mio. Euro (Vorjahr: 35,0 Mio. Euro) und somit 22,0% unter dem durch starke Sondereffekte beeinflussten EBIT 2021. Das Konzern-EBIT des Berichtsjahres (inklusive KN) lag bei 28,3 Mio. Euro.

Das Finanzergebnis verbesserte sich aufgrund des gestiegenen Marktzinsniveaus auf -0,4 Mio. Euro (inkl. KN: -0,5 Mio. Euro; Vorjahr: -1,0 Mio. Euro). Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag verringerten sich von 10,2 Mio. Euro auf 8,3 Mio. Euro (inkl. KN: 8,2 Mio. Euro). Die Entwicklung korrespondiert mit der Verringerung des Betriebsergebnisses. In Summe ergibt sich in der Als-Ob-Darstellung ein bereinigter Konzernjahresüberschuss von 18,6 Mio. Euro bzw. von 19,5 Mio. Euro im erweiterten Funkwerk-Konzern (Vorjahr: 23,8 Mio. Euro).

Funkwerk AG - Dividende

Die Muttergesellschaft Funkwerk AG wies Ende 2022 einen Bilanzgewinn von 16,9 Mio. Euro aus. Vorstand und Aufsichtsrat werden der ordentlichen Hauptversammlung am 4. Juli 2023 eine laufende Dividende von 0,50 Euro (Vorjahr: 0,30 Euro) und eine Sonderdividende von 1,00 Euro (Vorjahr: 0,70 Euro) je dividendenberechtigter Aktie vorschlagen. Daraus errechnet sich eine Ausschüttungssumme von 12,1 Mio. Euro (Vorjahr: 8,1 Mio. Euro). Bezüglich der Angaben gem. § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG verweisen wir auf den Konzernanhang, Abschnitt B.6 Eigenkapital.

Finanzlage

Innerhalb des Funkwerk-Konzerns wird das Finanzmanagement zentral über die Holdinggesellschaft Funkwerk AG gesteuert. Dadurch können die Liquidität der Unternehmensgruppe gesichert, Finanzaufwendungen und -erträge optimiert und die Zinsrisiken gesteuert bzw. minimiert werden. Zum Stichtag verfügte Funkwerk über einen Avalkredit von bis zu 20,0 Mio. Euro, den die Hörmann Holding GmbH & Co. KG und deren Tochtergesellschaft Hörmann Industries GmbH unbefristet zur Verfügung stellt. Der laufende Liquiditätsbedarf kann darüber hinaus über eine Factoring-Vereinbarung mit der Hörmann Industries GmbH über den Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gedeckt werden. Im Geschäftsjahr 2022 wurden erneut keine Forderungen verkauft.

Das Working Capital des Funkwerk-Konzerns stieg von 26,1 Mio. Euro auf 57,9 Mio. Euro, überwiegend resultierend aus der Akquisition der KN.

Cashflow-Entwicklung

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2022

in TEUR
2021

in TEUR
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 8.399 26.469
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -25.489 -174
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -8.429 -2.840
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -25.519 23.455
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 222 111
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 76.022 52.456
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 50.725 76.022

Die Kapitalflussrechnung ist aufgrund der KN-Akquisition nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar.

2022 belief sich der Cashflow aus der laufenden Tätigkeit im erweiterten Funkwerk-Konzern auf 8,4 Mio. Euro (Vorjahr: 26,5 Mio. Euro). Neben dem verringerten Ergebnis machte sich hier insbesondere der Aufbau von Vorräten sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bemerkbar, der zu einem Mittelabfluss von 12,1 Mio. Euro führte (Vorjahr: Zufluss von 0,9 Mio. Euro).

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit erhöhte sich auf insgesamt 25,5 Mio. Euro. Ein Großteil der Auszahlungen 2022 entfiel mit 19,4 Mio. Euro auf den Erwerb der Hörmann Kommunikation & Netze GmbH. Die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen stiegen von 2,6 Mio. Euro auf 5,4 Mio. Euro, für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen flossen 0,7 Mio. Euro ab (Vorjahr: 0,4 Mio. Euro). Im Vorjahr wurde der Cashflow aus der Investitionstätigkeit positiv durch den Verkauf eines nicht mehr benötigten Grundstücks beeinflusst (+3,2 Mio. Euro).

Der Free Cashflow (Summe aus Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit und Cashflow aus der Investitionstätigkeit) belief sich auf -17,1 Mio. Euro (Vorjahr: 26,3 Mio. Euro).

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag bei -8,4 Mio. Euro (Vorjahr: -2,8 Mio. Euro). Der überwiegende Teil entfiel auf die gegenüber dem Vorjahr erhöhte Dividendenzahlung von 8,1 Mio. Euro (Vorjahr: 2,4 Mio. Euro).

Insgesamt verringerte sich der Finanzmittelbestand im Funkwerk-Konzern zum Jahresende 2022 um 25,3 Mio. Euro von 76,0 Mio. Euro auf 50,7 Mio. Euro.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme des Funkwerk-Konzerns per 31. Dezember 2022 erhöhte sich insbesondere im Zuge der KN-Übernahme und dem damit verbundenen höheren Geschäftsvolumen auf 144,4 Mio. Euro (31.12.2021: 119,7 Mio. Euro). Durch die Erweiterung des Konsolidierungskreises ist ein Vorjahresvergleich nur eingeschränkt möglich.

Auf der Aktivseite nahm das Anlagevermögen im Stichtagsvergleich deutlich von 9,8 Mio. Euro auf 25,3 Mio. Euro zu. Dabei erhöhte sich das Sachanlagevermögen von 8,2 Mio. Euro auf 13,5 Mio. Euro, wobei der stärkste Zuwachs bei den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau zu verzeichnen war. Im Zuge der Erweiterungsinvestition am Standort Kölleda wuchs diese Position von 1,7 Mio. Euro auf 5,6 Mio. Euro an. Das Plus bei den immateriellen Vermögensgegenständen, die in Summe von 1,4 Mio. Euro auf 11,5 Mio. Euro anstiegen, resultierte im Wesentlichen aus der Bilanzierung eines Geschäfts- oder Firmenwertes für die erworbene Hörmann Kommunikation & Netze GmbH. Die Finanzlagen waren unverändert mit 0,2 Mio. Euro aktiviert.

Beim Umlaufvermögen, das sich in Summe von 106,8 Mio. Euro auf 116,0 Mio. Euro erhöhte, stand einem akquisitionsbedingt signifikanten Aufbau der Vorräte von 11,0 Mio. Euro auf 37,3 Mio. Euro sowie einem Aufbau der Position Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände von 19,8 Mio. Euro auf 28,0 Mio. Euro ein Rückgang der liquiden Mittel von 76,0 Mio. Euro auf 50,7 Mio. Euro gegenüber.

Auf der Passivseite der Konzernbilanz erhöhte sich das Eigenkapital infolge des Jahresüberschusses unter Berücksichtigung der Dividendenzahlung von 69,9 Mio. Euro auf 81,4 Mio. Euro, woraus sich eine sehr solide Eigenkapitalquote von 56,4 % ergibt (31.12.2021: 58,4 %).

Die Rückstellungen nahmen von 44,3 Mio. Euro auf 53,9 Mio. Euro zu, wobei die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen von 6,7 Mio. Euro auf 6,9 Mio. Euro und die Steuerrückstellungen von 1,2 Mio. Euro auf 4,9 Mio. Euro stiegen. Der Zuwachs der sonstigen Rückstellungen von 36,4 Mio. Euro auf 42,1 Mio. Euro stand im Zusammenhang mit dem größeren Geschäftsvolumen.

Die Verbindlichkeiten im Funkwerk-Konzern erhöhten sich im Stichtagsvergleich von 5,4 Mio. Euro auf 8,5 Mio. Euro. Hier stiegen vor allem die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 2,4 Mio. Euro auf 5,1 Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen lagen bei 0,5 Mio. Euro (31.12.2021: 0,1 Mio. Euro) und die sonstigen Verbindlichkeiten bei 3,0 Mio. Euro (31.12.2021: 2,9 Mio. Euro).

Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren:

Forschung und Entwicklung

Die hohe technologische Kompetenz der Funkwerk AG ist eine wesentliche Grundlage für die gute Marktstellung und wird durch umfangreichen Forschungs- und Entwicklungs- (F&E-) Aktivitäten permanent weiter ausgebaut. Im Mittelpunkt stehen kunden- bzw. länderspezifische Entwicklungen und Applikationen sowie eigene Lösungen. Ziel ist es, den Know-how-Vorsprung zu vergrößern, den dynamischen Märkten Rechnung zu tragen und einen Mehrwert für unsere Kunden zu generieren.

Darüber hinaus gehört die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit notwendigen Bauteilen und Materialien in der benötigten Qualität und einem angemessenen Kosten-/​Nutzenverhältnis zu den Aufgaben der F&E-Abteilungen. Bedingt durch die Versorgungsengpässe und Lieferverzögerungen mussten die F&E-Teams 2022 teilweise adäquate Alternativen und zusätzliche Beschaffungsquellen finden und diese qualifizieren. Kurzfristig ist bei Funkwerk-Produkten ein Ausweichen auf andere Materialien und Komponenten nur begrenzt möglich, weil durch Umstellungen in der Regel aufwändige Neuzulassungen der Systeme erforderlich werden.

Die Aufwendungen für F&E-Aktivitäten beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 10,2 Mio. Euro. Das entsprach einem Anteil von 7,7 % des Konzernumsatzes. Entwicklungsarbeiten erfolgen an nahezu allen Standorten, wobei sich die Abteilungen an den Bedürfnissen der jeweiligen Kunden und Märkte orientieren und konzernübergreifend zusammenarbeiten.

Neben eigenem Know-how wollen wir ein möglichst großes Maß an externem Fachwissen nutzen. Deshalb arbeitet Funkwerk mit wissenschaftlichen Instituten und Forschungseinrichtungen zusammen und kooperiert mit verschiedenen Universitäten. Dazu gehört unter anderem der Forschungscampus für innovative Bahntechnologien (Smart Rail Connectivity Campus - SRCC). Dieser beschäftigt sich mit Anforderungen an den 5G-Mobilfunk für sicherheitsrelevante Anwendungen im Bahnbereich und definiert, wie der neue Standard das bisherige System GSM-R ablösen kann.

Zusammen mit dem Hasso-Plattner-Institut für Software in Potsdam veranstaltet der SRCC die Digital Rail Summer School (DRSS), bei der Funkwerk aktiv zur Wissensvermittlung beiträgt. Die DRSS verfolgt das Ziel, junge Ingenieurinnen und Ingenieure für die IT-Systeme rund um die Schiene zu begeistern.

Auch mit unseren Lieferanten und Kunden pflegen wir einen intensiven Austausch und beziehen aktuelle Themen und individuelle Anforderungen frühzeitig in unsere Entwicklungsaktivitäten ein. Zudem betreiben wir in angemessenem Umfang Verbandsarbeit und engagieren uns in relevanten internationalen Gremien, die unter anderem künftige Standards definieren. Damit können wir technische Weiterentwicklungen, Trends und deren Einflüsse auf unsere Kernmärkte frühzeitig in unserer F&E-Arbeit berücksichtigen und Funkwerk zudem verstärkt als Marke etablieren.

Produktion

Grundlage für die Qualität und Hochwertigkeit der Funkwerk-Systeme sind ausgezeichnete Kompetenzen im Fertigungsbereich. Durch die Zentralisierung der konzernweiten Produktionsaktivitäten am Standort Kölleda können wir das entsprechende Know-how bündeln, die Ressourcen optimal auslasten und die Prozesse verbessern. Im Geschäftsjahr 2022 waren die Fertigungskapazitäten in unserem Stammwerk vollständig ausgelastet, größtenteils wurde im 3-Schicht-Betrieb gearbeitet.

Um die Effizienz der Abläufe weiter zu optimieren, investieren wir laufend in die Automatisierung und Modernisierung der Anlagen. Am Standort Kölleda wird auf dem firmeneigenen Grundstück die Produktionskapazität erweitert. Bei dem Bau wird maßgeblich auf Aspekte der Nachhaltigkeit und eine möglichst regionale Wertschöpfungskette geachtet (siehe Kapitel Nachhaltigkeit). Die Arbeiten verlaufen trotz der zuletzt herausfordernden Bedingungen in der Baubranche im Zeitplan, die Gebäude sollen im Geschäftsjahr 2023 ihrer Nutzung zugeführt werden.

Beschaffung

Die Beschaffung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Komponenten erfolgt zentral über internationale Anbieter. Durch die Bündelung von Einkaufsmengen innerhalb des Konzerns sowie die Bildung von Warengruppen können Beschaffungspreise und -volumina optimiert und die Prozesse einheitlich gestaltet werden. Wir arbeiten mit unseren Lieferanten in der Regel langfristig zusammen, pflegen einen partnerschaftlichen Austausch und setzen vorrangig auf Rahmenverträge.

2022 war die Versorgungssituation geprägt von Preiserhöhungen in erheblichem Ausmaß und teilweise instabilen Lieferketten. Neben spürbaren Kostensteigerungen bei einzelnen Materialien gab es insbesondere am Markt für elektronische Bauteile im gesamten Jahr große Versorgungsengpässe, sodass wir den Bedarf kurzfristig zu deutlich höheren Preisen decken mussten.

Der Anstieg der Energiepreise hat sich mit Beginn des Ukraine-Kriegs nochmals deutlich verschärft und in allen Stufen der Wertschöpfungskette ausgewirkt. In der Logistik wirkten sich neben den höheren Treibstoffpreisen zusätzlich fehlende Transportkapazitäten aus.

Mitarbeiter

Im Funkwerk-Konzern waren am 31. Dezember 2022 inklusive Auszubildende 649 (Vorjahr: 463) Mitarbeiter tätig, 637 (Vorjahr: 451) davon im Inland und 12 (Vorjahr: 12) im Ausland. Der Zuwachs ging im Wesentlichen auf die Integration der KN zurück, bei der am Stichtag 190 Personen beschäftigt waren. Davon sind 166 Mitarbeiter dem produktiven Bereich zugeordnet.

Am Jahresende waren insgesamt 27 Auszubildende und Studierende (Vorjahr: 26) an drei Funkwerk-Standorten tätig. Funkwerk bildet in verschiedenen gewerblichen und kaufmännischen Berufen aus und bietet darüber hinaus die Möglichkeit, in Kooperationen mit Fachhochschulen und Universitäten ein duales Studium (Bachelor of Engineering) mit Praxisbezug im Unternehmen zu absolvieren.

Gemessen an der Gesamtbelegschaft liegt die Ausbildungsquote im Funkwerk-Konzern bei 4,2 % (Vorjahr: 5,6 %).

2022 wurden wir für unser jahrelanges Engagement in der Ausbildung neuer Fachkräfte am Stammsitz in Kölleda geehrt: In der vom Meinungsforschungsinstitut INSA-CONSULERE durchgeführten Untersuchung "Top 60 - die besten Ausbilder in Thüringen", die von der Funke Mediengruppe veröffentlicht wurde, erreichten wir Platz 20.

Wir sind davon überzeugt, dass für nachhaltiges Wachstum und beständigen Erfolg die Fähigkeiten und Kompetenzen unserer Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung sind. Aus diesem Grund investieren wir kontinuierlich in die Qualifizierung und Weiterbildung unserer Belegschaft und verfolgen mit unserer Lernstrategie die Idee einer "lernenden Organisation", bei der wir das selbstgesteuerte, lebenslange Lernen aller fördern. Dabei stehen sowohl Schulungsangebote zur Persönlichkeitsentwicklung als auch fachspezifische Weiterbildungen im Fokus der Angebote. Neben Online-Formaten nehmen unsere Mitarbeitenden gezielt an Präsenz-Weiterbildungsmaßnahmen teil, um den persönlichen Austausch und Abgleich von Erfahrungen zwischen den Menschen aktiv zu fördern. Zusätzlich bietet unsere Funkwerk-interne digitale Schulungsplattform entsprechende Inhalte an.

Qualitätssicherung

Alle relevanten Prozesse im Funkwerk-Konzern werden regelmäßig überprüft und die Werke kontinuierlich optimiert, um das hohe Qualitätsniveau zu wahren und die Zuverlässigkeit der Produkte dauerhaft zu gewährleisten. Im Rahmen des Qualitätsmanagements absolvieren die Standorte verschiedene externe Zertifizierungen und durchlaufen turnusgemäß Re-Audits.

Mit der wachsenden Bedeutung von Softwarelösungen steigen nicht nur die Anforderungen an die Fertigungsanlagen, sondern auch die Ansprüche an die Informationssicherheit. Vor diesem Hintergrund war die 2022 erfolgte Zertifizierung nach dem weltweit anerkannten Standard ISO/​IEC 27001 von gesamtstrategischer Bedeutung für Funkwerk. Die akkreditierte Zertifizierung belegt, dass das Unternehmen Best-Practice-Prozesse zur Informationssicherheit umgesetzt hat. Unter anderem definiert die Norm die Anforderungen an unser Informationssicherheitsmanagementsystem, welches alle IT-Risiken wie Cyber-Angriffe, Hacks, Datenlecks oder Diebstahl verwaltet.

Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2022 turnusmäßig zu absolvierende Rezertifizierungen nach ISO 9001 sowie IRIS (International Railway Industry Standard) erfolgreich absolviert.

Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung

Die Funkwerk AG und ihre Tochtergesellschaften bekennen sich uneingeschränkt zum Prinzip Nachhaltigkeit. Wir übernehmen Verantwortung für die Folgen unserer wirtschaftlichen Tätigkeit und verbinden ökologische Interessen mit ökonomischen Ansprüchen. Die Auswirkungen unseres Handelns auf die Umwelt versuchen wir möglichst gering zu halten bzw. zu reduzieren und achten auf die Wahrung ethischer Grundsätze sowie sozialer Geschäftspraktiken, angemessene Arbeitsbedingungen für unsere Belegschaft, die Gewährleistung von Nachhaltigkeit in der Lieferkette und eine kontinuierliche Verbesserung unseres Handelns.

Die CSR-Aktivitäten des Funkwerk-Konzerns werden durch einen Nachhaltigkeitsbeauftragten koordiniert, der zentral für die gesamte Unternehmensgruppe tätig ist. Sie werden im Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert, der jährlich aktualisiert und auf der Homepage www.funkwerk.com veröffentlicht wird. Er umfasst die vier Kernbereiche Umwelt, Arbeit/​Human Ressource, Ethik und nachhaltige Beschaffung. Die Wirkung unserer Nachhaltigkeitsmaßnahmen werden mit Hilfe von Kennzahlen (Key Performance Indicators - KPI) gemessen, anhand derer der Fortschritt hinsichtlich wichtiger Zielsetzungen ermittelt werden kann.

Seit 2018 nehmen wir an der Initiative "Railsponsible" teil, die von der Deutschen Bahn AG und Unternehmen der Bahnindustrie gegründet wurde. Sie zielt darauf ab, die Nachhaltigkeitspraktiken in der gesamten Lieferkette der Bahnindustrie kontinuierlich zu verbessern. In diesem Zusammenhang unterziehen wir uns einem umfangreichen Rating, bei dem unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten von externen Fachleuten des Instituts EcoVadis geprüft werden. Funkwerk verfügt über die "Silber-Medaille zur Anerkennung der CSR-Erfolge". Damit gehören wir zum Kreis der "Top-Performer" unter den bewerteten Unternehmen.

Funkwerk ist Mitglied des Nachhaltigkeits-Abkommens "NAThüringen", einer freiwilligen Vereinbarung zwischen der Thüringer Wirtschaft und der Landesregierung. Dabei geht es maßgeblich um die Vernetzung nachhaltig wirtschaftender Unternehmen aus dem Bundesland und einen entsprechenden Erfahrungsaustausch sowie die Förderung ressourcenschonender Maßnahmen.

2022 wurde im Funkwerk-Konzern unter anderem die Einführung digitaler Prozesse vorangetrieben, die zu einer deutlichen Verringerung des Papierbedarfs in der Unternehmensgruppe führen. Bereits umgestellt sind beispielsweise die elektronische Rechnungsprüfung, das Marketing und die Geschäftsprozesse im Einkauf. Ziel ist ein unternehmensweites Dokumentenmanagementsystem, in das alle wesentlichen Abläufe einbezogen sind. Die Umstellung der Beleuchtung an den Standorten auf LED trug darüber hinaus zur Energieeinsparung im Unternehmen bei. Mit der Installation von Ladesäulen unterstützen wir den Wechsel unserer Beschäftigten auf klima- und umweltfreundlichere Elektrofahrzeuge.

Bei unseren aktuell laufenden Baumaßnahmen am Standort Kölleda spielen Aspekte der Nachhaltigkeit ebenfalls eine große Rolle. Unter anderem installieren wir auf dem Dach der neuen Produktionshalle eine etwa 450 m 2 große Photovoltaik-Anlage, die auch die Bestandsgebäude mit Strom versorgen wird. Die Auswahl der Baustoffe und der Ausstattung erfolgten ebenfalls nach energieeffizienten Aspekten. Darüber hinaus legen wir großen Wert darauf, die Wertschöpfungskette in der Region aufrechtzuerhalten. Die einzelnen Baugewerke haben wir bewusst innerhalb Thüringens vergeben, sodass etwa zwei Drittel der Bauleistungen von regionalen Betrieben erbracht werden.

Im Bereich Arbeit/​Human Ressourcen wurden unsere Aktivitäten für das Gemeinwohl erneut für ihre positiven Effekte ausgezeichnet: In einer jährlichen Studie, die im Auftrag der WirtschaftsWoche vom Marktforschungsinstitut ServiceValue durchgeführt wird, beurteilen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland den Wert von insgesamt 2.122 Unternehmen für das Gemeinwohl. 2022 konnte die Funkwerk AG ihre Stellung als "Wertvoller Arbeitgeber - Hoher Beitrag zum Gemeinwohl" weiter untermauern: Wir verbesserten uns gegenüber dem Vorjahr um 400 Plätze und sind nun unter den besten 20 % der Teilnehmer. Zu den Kriterien der Erhebung gehörten neben der Bedeutung als Arbeitgeber für die Region auch moralisch-ethische und politisch-soziale Aspekte.

Als Zeichen gegen das Bienensterben haben wir Anfang Mai 2022 Bienenstöcke einer ortsansässigen Imkerei auf unserem Firmengelände in Kölleda aufgestellt. Noch im Berichtszeitraum konnten wir einen "Sommer-Misch-Honig" lesen, der an den Verein "Gemeinsam für Kölleda e.V." weitergegeben wurde. Funkwerk hat die Spendensumme, die Projekte in der Region unterstützt, zusätzlich aufgestockt.

Risikobericht

Risikomanagement-System

Als international tätiges Unternehmen steht Funkwerk zahlreichen Risiken und Chancen gegenüber. Deren zielorientierte Steuerung gehört zu den grundlegenden Bestandteilen unserer Unternehmensführung und ist von wesentlicher Bedeutung für die langfristig positive Entwicklung der Unternehmensgruppe. Grundsätzliches Ziel der Risikopolitik ist es, sich bietende Chancen für den Funkwerk-Konzern zu nutzen und Risiken nur dann einzugehen, wenn mit einem angemessenen Beitrag zum Unternehmensertrag gerechnet werden kann. Generell definieren wir Risiken und Chancen als mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen negativen oder positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können.

Im Funkwerk-Konzern ist ein für alle Gesellschaften verbindlich vorgegebenes, mehrstufiges Risikomanagement-System implementiert. Es wird zentral koordiniert, ist Bestandteil der strategischen Geschäfts-, Planungs- und Kontrollprozesse, erstreckt sich über alle Unternehmensteile und wird im Rahmen der Planung gepflegt. Durch diese Struktur können wir Risiken frühzeitig identifizieren und analysieren. Die Einschätzung der Risiken erfolgt über die Eintrittswahrscheinlichkeit sowie die zu erwartenden Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Das Überschreiten festgelegter Schwellen, durch das höhere Risikoklassen erreicht werden, beobachten wir im Rahmen der monatlichen Berichterstattung. Bei Bedarf definieren wir adäquate Gegenmaßnahmen und verfolgen deren Umsetzung.

Darstellung der Einzelrisiken

Nachfolgend werden die wesentlichen Einzelrisiken beschrieben, die nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Funkwerk-Konzerns haben könnten.

Risiko aus der Entwicklung der Tochtergesellschaften

Die Funkwerk AG geht von einer positiven Entwicklung ihrer Tochtergesellschaften aus. Weicht der Geschäftsverlauf von der Planung ab, könnten sich negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ergeben.

Den überwiegenden Teil des Konzern-Umsatzes erzielt Funkwerk im inner- und außereuropäischen Ausland. Die Abschottung einzelner Länder birgt das Risiko verringerter oder vollständig ausbleibender Umsätze in den betreffenden Regionen. Auch geopolitische Konflikte und ein weltweit stark steigender Wettbewerb können eine sinkende Investitionsneigung bewirken und Wachstumspotenziale hemmen. Insbesondere der Ukraine-Krieg hat immense Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die geopolitischen Folgen sind nicht hinreichend abschätzbar, könnten jedoch für die Funkwerk AG als international agierende Unternehmensgruppe von immenser Bedeutung sein, wenn eine weitere Abschottung lokaler ausländischer Märkte und steigende Wechselkursrisiken den Export und Import von Waren verteuern oder aber durch Sanktionen verbieten. Die Auswirkungen des weiter existierenden Coronavirus können ebenfalls nicht prognostiziert werden.

Abhängigkeit von Großkunden

Der Funkwerk-Konzern verfügt über einen breit gefächerten Kundenstamm. Das Unternehmen ist nicht nachhaltig von bestimmten Abnehmern abhängig, da mit keinem Kunden mehr als 10 % des Gesamtumsatzes erzielt werden. Sollten mehrere größere Kunden gleichzeitig weniger Produkte von den Funkwerk-Gesellschaften beziehen, entstehen Risiken für die Geschäftsbereiche durch einen Rückgang der Auslastung und ausbleibende Umsätze. Dies ist jedoch gegenwärtig nicht gegeben.

Risiko aus offenen Projektforderungen in Algerien

Die Funkwerk video systeme GmbH (FVS) war an einer Arbeitsgemeinschaft nach algerischem Recht beteiligt (Groupement Funkwerk Contel plettac). Im Dezember 2020 hat die FVS das Projektgeschäft betreffend Algerien mit Wirkung zum 1. Januar 2020 auf die neu gegründete Funkwerk plettac electronic GmbH abgespalten (Abspaltung zur Aufnahme gemäß §§ 123 Abs. 2 Nr. 1, 126 ff. UmwG). In der Folge übernahm die Funkwerk plettac electronic GmbH (FWP) das Aktiv- und Passivvermögen und alle sonstigen Rechte, Vertragsbeziehungen und Verbindlichkeiten, die nach Herkunft oder Zweckbestimmung dem Projektgeschäft Algerien zuzuordnen sind oder dem Projektgeschäft dienen oder zu dienen bestimmt sind. Mit der Abspaltung erfolgte eine klare Zuweisung von Aktiv- und Passivvermögen auf einerseits ehemaliges Großprojektgeschäft in Nordafrika, vordergründig in Algerien, und andererseits laufendes operatives Geschäft der FVS, welches weiterhin in der FVS verbleibt. Dies dient der besseren Disposition der FVS insbesondere gegenüber öffentlichen Auftraggebern bei neuen Ausschreibungen.

Im Zuge der innenpolitischen Entwicklung in Algerien wurde im Jahr 2010 ein Ermittlungsverfahren wegen des angeblichen Verdachts der Korruption und der unerlaubten Preisüberhöhung gegen mehrere Unternehmen und Privatpersonen in die Wege geleitet. Davon betroffen sind auch diese Arbeitsgemeinschaft, der algerische Partner und die FVS, nicht jedoch deren Geschäftsführer oder sonstige Mitarbeiter des Funkwerk-Konzerns. Die Verfahren sind noch nicht abgeschlossen. Kurz nach Einleitung des Ermittlungsverfahrens wurden unter anderem Bankkonten der Arbeitsgemeinschaft vorläufig gesperrt. Auf diesen befinden sich Beträge aus der Bezahlung von ordnungsgemäß geleisteten Arbeiten in der Größenordnung von zum Bilanzstichtag umgerechnet rund 2,6 Mio. Euro, die derzeit nicht nach Deutschland transferiert werden können. Eine interne Untersuchung der Funkwerk AG hat keine Anhaltspunkte für die Richtigkeit dieser Korruptionsvorwürfe ergeben.

Im Dezember 2022 erging ein neuerliches Gerichtsurteil vor dem algerischen Strafgericht in Algier, wonach eine Verurteilung wegen Preisüberhöhung verblieben ist. Gegen die Entscheidung insgesamt, bei der es neben zahlreichen Freisprüchen auch zu einer teilweise deutlichen Reduzierung der ursprünglichen Strafen gekommen ist, haben im Ergebnis alle Verurteilten Revision eingelegt. Derzeit ist nicht abzusehen, ob das Revisionsgericht im Ergebnis überhaupt über die Revision entscheiden wird. Die Bankkonten des Groupements bleiben weiter gesperrt.

Im Rahmen der bearbeiteten Projekte wurden von der Funkwerk AG Bankbürgschaften bzw. Bankgarantien gestellt, die durch algerische Banken auf Basis entsprechender Rückgarantieverträge mit einigen deutschen Instituten emittiert wurden. Zum Bilanzstichtag waren alle Bankgarantien deutscher Banken ausgebucht. Von den ausgegebenen Bankbürgschaften sind vom Auftraggeber die Originalbürgschaften in Höhe von zum Bilanzstichtag umgerechnet rund 7,1 Mio. Euro noch nicht zurückgegeben worden. Auf Basis der Verträge mit dem Auftraggeber sollte die Funkwerk AG aufgrund bereits erfolgter Erfüllung der zugrundeliegenden Liefer- und Leistungsverpflichtungen bzw. des Ablaufs der vertraglichen Gewährleistungsgarantien sowie der Verfristung der Bürgschaften/​Garantien nicht mehr in Anspruch genommen werden können, weshalb diese bereits von den deutschen Banken ausgebucht wurden. Bezüglich der noch nicht zurückgegebenen Originale der Bankbürgschaften verbleibt jedoch ein Restrisiko, da die deutschen Banken gegenüber den algerischen Banken "echte" Rückgarantien gegeben haben.

Die möglichen Kosten eines Gerichtsverfahrens sind in Höhe von 0,5 Mio. Euro in den Rückstellungen enthalten.

Finanzielle Risiken

Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung und der Finanzierungsvereinbarungen mit der Hörmann-Gruppe war die Liquiditätsausstattung der Funkwerk AG im Geschäftsjahr 2022 durchgehend gesichert. Die Verträge mit der Hörmann Holding GmbH & Co. KG und deren Tochtergesellschaft Hörmann Industries GmbH bestehen unverändert fort und es gibt keine Anzeichen dafür, dass diese geändert bzw. beendet werden sollen. Bestandsgefährdende Risiken sehen wir daher nicht.

Sollte die Kreditgewährung des Mehrheitsgesellschafters, die mit einer Frist von sechs Monaten kündbar ist, nicht unverändert fortbestehen, wird die Funkwerk AG zeitnah entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Dabei ergeben sich verschiedene Möglichkeiten zur Erweiterung des finanziellen Spielraums in Abhängigkeit von der Entwicklung der Tochter- und Enkelunternehmen. Ein Risiko für den Konzern ergibt sich lediglich dann, wenn für alle vorstehend genannten Einzelrisiken Zahlungsverpflichtungen im maximalen Umfang entstehen, die den Bestand an liquidenMitteln sowie den von der Hörmann-Gruppe zugesagten Kreditrahmen übersteigen, wovon der Vorstand nach heutigem Kenntnisstand nicht ausgeht.

Einkaufsrisiken

Funkwerk benötigt für die Fertigung der Produkte eine Vielzahl von Komponenten und Bauteilen, die nur von einer begrenzten Anzahl von Lieferanten bezogen werden können. Sollte der Hersteller eines solchen Bau- oder Ersatzbauteils nicht mehr zur Verfügung stehen, wäre Funkwerk möglicherweise nicht in der Lage, rechtzeitig auf andere Anbieter umzustellen. Einige, insbesondere elektronische Bauteile werden ausschließlich für Funkwerk hergestellt.

Sollten wichtige Lieferanten oder andere Geschäftspartner in wirtschaftliche oder gesellschaftlich bedingte Schwierigkeiten geraten, könnte dies den Geschäftsverlauf von Funkwerk beeinträchtigen. Auch ungeplante Preiserhöhungen, Lieferverzögerungen sowie veränderte Währungsrelationen können negative Auswirkungen auf die Ertragslage des Konzerns haben. Um dem entgegenzuwirken, überprüfen wir regelmäßig die Leistungsfähigkeit unserer Geschäftspartner und wählen Lieferanten sorgfältig aus. Wir vereinbaren möglichst langfristige Lieferverträge, um Schwankungen auszugleichen und Engpässe zu vermeiden. Unsere Kunden wiederum verpflichten sich in den uns erteilten Rahmenverträgen oft nicht zu festen Stückzahlen, sodass Funkwerk bei abgeschlossenen Mengenkontrakten ein Risiko aus Mehr- oder Mindermengen erwachsen kann. Diesem Risiko kann nur begegnet werden, wenn sich unsere Kunden auf definierte Abnahmemengen festlegen lassen.

Durch die enormen Preissteigerungen für Material, Energie und Investitionsgüter verschärft sich die Risikosituation der Gesellschaft deutlich, da die Erhöhungen nicht in vollem Umfang an die Kunden weitergegeben werden können. Ein zusätzliches Risiko ergibt sich aus längeren Lieferzeiten und Versorgungsengpässen für Material. Um die gegenüber Kunden in langfristigen Verträgen zugesicherten Termine einhalten zu können, müssen Art und Menge des Materials teilweise verbindlich bestellt werden. Ein Ausweichen auf alternative Materialien und Komponenten ist bei Funkwerk in der Regel nicht kurzfristig möglich, da mit der Umstellung einer Hardwarekonfiguration häufig auch eine Änderung der Software und in der Folge eine aufwändige Neuzulassung des gesamten Systems erforderlich ist. Der enorme Anstieg der Energiepreise hat neben dem Anstieg der eigentlichen Materialpreise zu einer deutlichen Verteuerung der Frachten geführt. Eine mögliche weitere Erhöhung der Frachtkosten stellt ein Risiko dar und muss fortlaufendend beobachtet werden.

Die anhaltende Verknappung auf dem Halbleitermarkt führt vermehrt zu Abkündigungen von Bauelementen. Zudem steigen die Beschaffungszeiten für spezielle Bauteile, Kunststoffe und Rohstoffe überproportional an. Inwiefern kurz bismittelfristig eine Entspannung auf dem Beschaffungsmarkt eintreten wird, kann nicht abschließend beurteilt werden. Funkwerk beobachtet permanent den Markt und reagiert möglichst agil auf Marktveränderungen. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses stagnierten die Einkaufspreise auf hohem Niveau, bei einzelnen Materialien nehmen wir eine weitergehende Preissteigerung wahr. Der anhaltende Krieg in der Ukraine erhöht die Gefahr einer weiteren Verschärfung von Lieferengpässen und einer einhergehenden Bremsung der konjunkturellen Entwicklung.

Personalrisiken

Zu den wesentlichen Grundlagen des Unternehmenserfolgs des Funkwerk-Konzerns gehören das Fachwissen und Engagement der Belegschaft. Sollte es infolge des starken Wettbewerbs um Arbeitskräfte nicht gelingen, entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu finden bzw. das bestehende Personal zu halten, könnte sich dies nachteilig auf den Geschäftsverlauf auswirken. Verstärkt wird dieses Risiko durch die mittel- und langfristige demografische Entwicklung. Dadurch wird die Suche nach Nachwuchskräften schwieriger und es erfolgen altersbedingte Abgänge mit entsprechendem Know-how-Verlust.

Wir ergreifen zahlreiche Maßnahmen, um diese Gefahren zu verringern und uns als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Unter anderem bieten wir Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und fördern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ziel ist es, neue Fach- und Führungskräfte zu gewinnen und die Beschäftigten stärker an das Unternehmen zu binden. Die Ausbildung junger Menschen ist ein fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie und wird fortlaufend umgesetzt.

Änderungen von relevanten Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien

Der Geschäftsbereich Zugfunk verkauft im Wesentlichen Systeme, die durch Behörden oder andere Institutionen zugelassen werden müssen. Sollten sich gesetzliche Änderungen ergeben, die eine Neuzulassung nach sich ziehen, führt dies zu zusätzlichen Kostenbelastungen im Konzern. Diese Aufwendungen lassen sich erst über den weiteren Abverkauf der Systeme refinanzieren, wenn die Kosten der Aufrechterhaltung der Zulassung nicht bereits mit der erfolgten Auslieferung der Systeme abgegolten wurden.

Risiken aus der Covid-19-Pandemie

Seit 2020 wird das Umfeld des Funkwerk-Konzerns durch die Covid-19-Pandemie belastet, die erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft hat. Unkalkulierbare Situationen wie diese globale Krise stellen ein Risiko dar, das Einfluss auf sämtliche Bereiche des Unternehmens haben und nicht vollumfänglich abgesichert werden kann. Im Jahresverlauf 2022 haben sich die Auswirkungen der Pandemie durch rückläufige Infektionszahlen und den höheren Impfschutz tendenziell reduziert. Jedoch lassen sich der weitere Verlauf der Pandemie und die konkreten Folgen auch weiterhin nicht zuverlässig prognostizieren. Zudem bestehen keine historischen Erfahrungen mit vergleichbaren Ereignissen, aus denen wahrscheinliche Szenarien abgeleitet werden könnten.

Geopolitische Risiken

Durch den Ende Februar 2022 entfachten Krieg in der Ukraine haben sich die geopolitischen Risiken insgesamt deutlich erhöht. Die Konsequenzen sowie die inzwischen zahlreichenden bestehenden Sanktionspakete sind für die deutsche Wirtschaft unmittelbar zu spüren, die anhaltende Kriegssituation kann zu weiteren negativen Auswirkungen auf die weltweite Konjunktur führen. Insbesondere der erhebliche Anstieg der Öl- und Gaspreise sowie das Inflationsrisiko werden voraussichtlich für Wachstumseinbußen sorgen. Darüber hinaus könnte der Krieg zu Lieferausfällen auf der Beschaffungsseite sowie Störungen in der Lieferkette zum Kunden führen. Zudem könnte die Geschäftstätigkeit des Funkwerk-Konzerns durch die Sanktionsbeschränkungen negativ beeinflusst werden.

Weitere geopolitische Risiken resultieren aus einer möglichen Eskalation des Konflikts zwischen China und Taiwan und den Spannungen zwischen China und den USA.

Risiko aus sich verändernden technologischen Anforderungen

Risiken können sich aus der Weiterentwicklung bestehender Technologien insbesondere in Bezug auf die fortschreitende Digitalisierung sowie die Etablierung neuer Softwaresysteme ergeben, sofern die Neuerungen bisherige Standards ablösen bzw. deren Marktanteile verringern. Vor allem in Bereichen, in denen Funkwerk eine technologisch führende Position hat, könnte es dadurch zu Umsatzrückgängen kommen. Wir begegnen diesem Risiko durch intensive F&E-Aktivitäten und fortgesetzte Investitionen in innovative Produkte und Lösungen auf Basis neuester Technologien. Zudem sichern wir unsere technologische Marktstellung durch eine kontinuierliche Kommunikation mit Kunden, Lieferanten und anderen Marktteilnehmern und richten unser Produktspektrum konsequent an deren Anforderungen aus.

Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Die wesentlichen finanziellen Verbindlichkeiten des Unternehmens umfassen zum Bilanzstichtag Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten. Sie dienen hauptsächlich der Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit.

Die Funkwerk AG verfügt über Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegen verbundene Unternehmen und sonstige Forderungen sowie Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, die unmittelbar aus ihrer Geschäftstätigkeit resultieren.

Das Unternehmen ist Kredit- und Liquiditätsrisiken ausgesetzt. Die Steuerung dieser Risiken übernimmt das Management. Es stellt sicher, dass die mit Finanzrisiken verbundenen Tätigkeiten der Funkwerk AG in Übereinstimmung mit den dafür nötigen Handlungsanweisungen ausgeführt und Finanzrisiken entsprechend dieser Richtlinien und unter Berücksichtigung der Risikobereitschaft der Gesellschaft identifiziert, bewertet sowie gesteuert werden. Das Risikomanagement berücksichtigt auch Risikokonzentrationen über einzelne Geschäftsvorfälle oder Konzernunternehmen.

Die Handlungsanweisungen zur Steuerung der im Folgenden dargestellten Risiken wurden von der Unternehmensleitung geprüft und beschlossen.

Ausfallrisiko

Falls ein Geschäftspartner seinen Verpflichtungen im Rahmen eines Finanzinstruments oder Kundenrahmenvertrags nicht oder nicht korrekt nachkommt und dies zu einem finanziellen Verlust führt, entsteht ein Ausfallrisiko für den Funkwerk-Konzern. Im Rahmen ihrer operativen Geschäftstätigkeit ist die Gesellschaft Kreditrisiken (insbesondere aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Darlehen) und Risiken im Rahmen der Finanzierungstätigkeit, einschließlich Einlagen bei Banken und Finanzinstituten sowie sonstigen Finanzinstrumenten, ausgesetzt.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Das Ausfallrisiko aus Forderungen besteht vorrangig bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus der operativen Geschäftstätigkeit. Alle Kunden der Funkwerk AG werden basierend auf Verfahren und Kontrollen für das Ausfallrisikomanagement gesteuert. Gemäß den internen Risikoeinstufungsmerkmalen werden für sämtliche Kunden Kreditgrenzen festgelegt, wobei sich die Merkmale nach Umsatzgrenzen und Bestellhäufigkeiten über definierte Zeiträume richten. Grundsätzlich erfolgt eine Aufteilung in risikolose und risikobehaftete Kunden. Ausstehende Forderungen gegen Kunden werden regelmäßig überwacht und etwaige überfällige Zahlungen umgehend angemahnt und eingefordert. Der Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Berichtsstichtag für die wesentlichen Kunden auf Einzelbasis analysiert.

Finanzinstrumente und Einlagen

Das Ausfallrisiko aus Guthaben bei Banken und Finanzinstituten wird in Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie gesteuert. Das Risiko wird grundsätzlich als gering eingeschätzt, da Funkwerk überwiegend mit Geschäftsbanken mit ausgezeichneter Bonität zusammenarbeitet, ist jedoch immer in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung auf den weltweiten Finanzmärkten zu beurteilen.

Liquiditätsrisiko

Der Funkwerk-Konzern begegnet Liquiditätsrisiken sowie möglichen kurzfristigen Zahlungsstromschwankungen durch ein striktes Cash-Management. Zudem überwacht das Unternehmen das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels eines periodischen Liquiditätsplanungs-Tools, das für den kurzfristigen Planungshorizont auf den Tag genau erfolgt. Alle sonstigen Verbindlichkeiten haben in der Regel eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Fremdwährungsrisiko

Das Risiko aus Fremdwährungstransaktionen wird als gering eingeschätzt, da alle wesentlichen Geschäftsvorfälle im Funkwerk-Konzern in Euro abgewickelt werden.

Zinsänderungsrisiko

Der Vorstand sieht derzeit kein signifikantes Zinsänderungsrisiko im Rahmen der kurzfristigen Finanzierung. Zudem wird diesem Risiko bei Verträgen mit verbundenen Unternehmen durch die Vereinbarung von festgelegten Zinssätzen begegnet. Die langfristige Entwicklung der Pensionsverpflichtungen hängt unter anderem von der Entwicklung des Zinsniveaus ab. Inwiefern die sich zum Ende des Berichtsjahres erkennbare Erholung der Finanzmärkte zu einer Reduzierung der Zuführung zu den Pensionsverpflichtungen führt, kann aufgrund der unsicheren Entwicklung der Finanzmärkte nicht hinreichend verlässlich eingeschätzt werden.

Kapitalsteuerung

Das Eigenkapital umfasst das auf die Anteilseigner der Funkwerk AG entfallende Kapital. Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements des Unternehmens ist es, eine entsprechende Ausstattung mit Eigenmitteln als zentrales Steuerungselement sicherzustellen. Hierbei stellt die Eigenkapitalquote eine bedeutende Größe gegenüber Dritten dar, sodass bei negativer Entwicklung Risiken entstehen können.

Gesamtbeurteilung der Risiken

Die Einschätzung der Gesamtrisiken zum Jahresabschluss per 31. Dezember 2022 hat sich gegenüber dem Vorjahresbilanzstichtag nicht wesentlich verändert. Insgesamt sind die Risiken, die Funkwerk eingeht, der unternehmerischen Tätigkeit angemessen. Nicht kalkulierbar bleiben die vorstehend ausgeführten Risiken, die sich aus dem anhaltenden Krieg in der Ukraine, der enormen Verteuerung der Energiepreise und der hohen Inflation sowie dem weiter existenten Coronavirus ergeben und die Unternehmensentwicklung nachteilig beeinflussen können.

Strategische Ausrichtung und Chancenbericht

Der Funkwerk-Konzern verfolgt unverändert das Ziel, ertragsorientiert zu wachsen und die gute Wettbewerbsposition des Unternehmens zu festigen beziehungsweise auszubauen. Strategischer Schwerpunkt ist der Verkauf von Systemlösungen, den Funkwerk weltweit vorantreiben will, um sich langfristig als Software-Systemhaus aufzustellen, was auch der Steigerung der Effizienz dient. Gleichzeitig werden die Kosten durch eine Reduzierung der Hardware-Vielfalt und eine möglichst weitgehende Automatisierung in der Fertigung optimiert. Erweitert wird auch das Dienstleistungs- und Servicegeschäft mit dem Ziel, die Kundenbindung zusätzlich zu stärken.

Von großer strategischer Bedeutung für die Entwicklung des Konzerns ist die Qualifizierung und Bindung von Fachpersonal. Mit unseren hoch qualifizierten Mitarbeitern, die in der Regel viele Jahre bei Funkwerk beschäftigt sind, verfügen wir über ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz und halten das im Unternehmen vorhandene Know-how über Technologiezyklen hinweg verfügbar. Deshalb sind wir bestrebt, unsere Beschäftigten mit attraktiven Anreizsystemen, interessanten Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und modernen Arbeitszeitkonzepten an das Unternehmen zu binden. Gleichzeitig wollen wir verstärkt Maßnahmen ergreifen, um neue Talente und Experten, die Funkwerk als Technologieunternehmen laufend benötigt, zu rekrutieren.

Auch die erstklassigen Beziehungen zu den Kunden, die weiterhin intensiv gepflegt und bewusst vertieft werden, sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für Funkwerk. Über den bestehenden, umfangreichen Kundenstamm kann zum einen das Neugeschäft forciert werden, zum anderen haben wir die Chance, Migrationslösungen und Applikationen mit Zusatzfunktionen bei unseren Abnehmern zu platzieren.

Der Schienenverkehrssektor gewinnt sowohl unter dem Gesichtspunkt der nachhaltigen und umweltfreundlichen Ausgestaltung des Verkehrswesens als auch unter dem Aspekt zunehmender Urbanisierung weiter an Stellenwert und bildet damit für Funkwerk die Basis einer soliden nachhaltigen Unternehmensplanung und -entwicklung. Neben der Entwicklung von Lösungen zur Migration der mobilen Kommunikations- und Datenübertragungssysteme für Lokomotiven und Triebzüge vom Funkstandard GSM-R zum 5G-basierten FRMCS-Standard bietet Funkwerk im Bereich der Infrastruktur umfassende Lösungen zur Information und Sicherheit der Reisenden. Zusätzlich bietet der stetig wachsende Markt für Security-Lösungen Chancen. Funkwerk besetzt den Security-Markt mit mehreren Lösungskomponenten und ist in der Lage, ganzheitliche Sicherheitslösungen anzubieten. Der Geschäftsbereich Technische Dienstleistungen verfügt über ein sehr umfassendes Know-how im Bereich elektrotechnischer Dienstleistungen, nicht zuletzt in Bereichen der kritischen Infrastruktur, und kann bei ausreichend vorhandener Ressource umfassende Full-Service-Projekte bei Kunden ausführen.

In allen Geschäftsbereichen sichert Funkwerk die Investitionen der Kunden durch verlässliche Servicedienstleistungen über die gesamte Nutzungsdauer der Produkte hinweg ab und bietet ein professionelles Obsoleszenz-Management. Dadurch untermauern wir zusätzlich den engen Kontakt zu den Abnehmern und haben die Chance, neue Lösungsansätze mitzugestalten.

Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliches Umfeld 2023

Der Internationale Währungsfonds (IWF) blickt zu Beginn des Jahres 2023 etwas optimistischer auf das globale Wirtschaftswachstum: Während im Oktober 2022 eine Steigerung von 2,7 % für das laufende Jahr vorausgesagt war, wurde die Prognose im Januar auf 2,9 % angehoben[7]. Insbesondere Chinas Abkehr von der Null-Covid-Strategie könnte demnach den Weg zu einer Erholung der weltweiten wirtschaftlichen Lage ebnen. Auch die Zinsanhebungen der Zentralbanken dürften Wirkung zeigen. Es gebe Anzeichen dafür, dass die strenge Geldpolitik die Inflation bremse. Allerdings warnte der IWF gleichzeitig vor zu viel Euphorie und wies auf zahlreiche Risiken hin, die eine Verschlechterung der Wirtschaftslage zur Folge hätten: Eine weitere Verschärfung der Coronasituation in China, eine Eskalation des russischen Angriffskriegs und eine Schuldenkrise aufgrund der restriktiven Geldpolitik der Zentralbanken.

In den Industrienationen soll das weltweite BIP im laufenden Jahr um 1,2 % expandieren. Für die Eurozone wurde die Prognose leicht auf 0,7 % erhöht (Oktober: 0,5 %). Laut Währungsfonds erweist sich Europa angesichts der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs widerstandsfähiger als erwartet und hat sich schnell an die höheren Energiekosten angepasst. Deutschland kann nach Ansicht der Experten entgegen früherer Prognosen eine Rezession vermeiden, schneidet mit einem Plus um 0,1 % aber besonders schwach ab.

Die Schwellen- und Entwicklungsländer sollten laut IWF die Talsohle bereits durchschritten haben und 2023 in Summe um 4,0 % zulegen. Vor allem die Konjunkturprognose für China wurde nach Beendigung der Corona-Einschränkungen von 4,4 % auf 5,2 % deutlich nach oben korrigiert. Aber auch die anderen asiatischen Länder stützen voraussichtlich den Zuwachs.

Branchenentwicklung

Die Auftragsbücher der deutschen Bahnindustrie sind zu Beginn des laufenden Jahres noch gut gefüllt. Bis zur Jahresmitte 2022 erhöhten sich die Eingänge gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 29 %[8]. Dabei wurde im Ausland ein deutlicher Rückgang um 7 % verzeichnet, während das Auftragsvolumen im Heimatmarkt um 52 % stieg. Laut Branchenverband ist dies auf die andauernden Störungen in den Lieferketten und verschobene oder gestreckte öffentliche Aufträge zurückzuführen.

Da die Branche geprägt ist von langen Liefer- und Rahmenverträgen zu festen Preisen, können die massiv gestiegenen Kosten von Materialien und Komponenten nur sehr begrenzt weitergegeben werden. Deshalb drohen der Bahnindustrie laut Verband trotz voller Auftragsbücher betriebswirtschaftliche Misserfolge bei der Abwicklung der laufenden Projekte. Zudem gerät die europäische Industrie global gesehen in einen deutlichen Wettbewerbsnachteil, wenn den hohen Energiepreisen nicht entgegengewirkt wird.

Das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vorgesehene Ziel, die CO 2 -Emissionen im Sektor Verkehr bis zum Jahr 2030 zu halbieren, ist laut Branchenverband VDB nur durch deutlich höhere Investitionen in das Schienennetz realisierbar, als sie bisher im Bundeshaushalt 2023 vorgesehen sind[9]. Zwar sollen die Ausgaben demnach leicht steigen, allein vor dem Hintergrund massiver Preiserhöhungen müssen nach Meinung des VDB aber wesentlich mehr Mittel bereitgestellt werden. Ein weiterer wichtiger Baustein für die Erreichung der Pläne ist die flächendeckende Digitalisierung, die bis 2035 abgeschlossen sein soll. Durch die Ausstattung mit digitaler Leit- und Sicherungstechnik können Kapazität und Zuverlässigkeit des Schienennetzes signifikant erhöht werden.

Der Markt für digitale Sicherheits-, Überwachungs-, Kommunikations- und Netzwerktechnik wird aktuell durch zahlreiche Faktoren wie die Inflation, hohe Energiepreise, Personalknappheit oder Lieferschwierigkeiten belastet - das zeigen die Ergebnisse der Konjunkturumfrage des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. vom Herbst 2022[10]. Die Fachfirmen bewerten ihre zukünftige Geschäftslage nur wenig optimistischer als zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020.

Grundsätzlich ergeben sich für den Sicherheitsmarkt große Chancen aus der Gefahr durch Terrordrohungen, Grenzstreitigkeiten und Flüchtlingskrisen, die zu einer verstärkten Nachfrage nach Sicherheitsmaßnahmen führt. Zusätzlich angetrieben wird die Expansion des Marktes von den Möglichkeiten, die sich im Rahmen der Digitalisierung der Systeme ergeben. Unter anderem eröffnen sich dadurch neue Marktfelder für vernetzte Systemlösungen in den Bereichen Smart Security, Smart City und Smart Building. Auch die steigenden Anforderungen an die Absicherung der Netzwerke (Cyber-Security) schaffen neues Marktpotenzial.

Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat sich nach Angaben des Branchenverbands ZVEI zu Beginn des Jahres 2023 deutlich aufgehellt[11]: Mehr als die Hälfte (52 %) der Branchenfirmen bewertete ihre aktuelle wirtschaftliche Situation im Januar als gut, 39 % befanden sie als stabil und nur 9 % als schlecht. Bis zur Jahresmitte 2023 rechnen 17 % der Unternehmen mit expandierenden Geschäften, 65 % erwarten gleichbleibende und 18 % rückläufige Aktivitäten. Auch der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)[12] berichtet Anfang 2023 über volle Auftragsbücher, sieht den zunehmenden Fachkräftemangel aber als große, nicht kurzfristig zu lösende Herausforderung. Für einen nachhaltigen Personalaufbau ist demnach eine bessere Ausstattung und Unterstützung der Berufsaus- und -weiterbildung erforderlich. Darüber hinaus bieten die Möglichkeiten der Digitalisierung und eine stärker gewerkeübergreifende Zusammenarbeit Wachstumschancen für das Elektrohandwerk.

Prognose Funkwerk-Konzern

Funkwerk prognostiziert für das Geschäftsjahr 2023 einen Konzernumsatz in einer Bandbreite zwischen 140 und 145 Mio. Euro, wobei in allen vier Geschäftsbereichen mit einer stabilen Nachfrage und der Umsetzung der geplanten Projekte sowie der damit einhergehenden Bearbeitung des Auftragsbestands gerechnet wird. Der Vorstand geht davon aus, dass der Funkwerk-Konzern im Geschäftsjahr 2023 ein positives operatives Jahresergebnis in einer Spanne von 17 bis 19 Mio. Euro erreichen kann. Die Liquiditätssituation über alle Unternehmen der Funkwerk-Gruppe hinweg sollte sehr stabil bleiben, sodass die Möglichkeit der Zahlung einer Dividende weiter als realistisch beurteilt wird. Die sich aus der immer noch schwierigen geopolitischen Lage und dem anhaltenden Krieg in der Ukraine ergebenden Einflüsse bewirken deutliche Risiken, sodass die Prognose mit einem hohen Grad an Unsicherheit behaftet ist.

Das für 2023 geplante Investitionsvolumen für immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen beträgt knapp 8 Mio. Euro, wobei die Schwerpunkte auf der Fertigstellung der Erweiterungsinvestition am Standort Kölleda und der Entwicklung einer Managementplattform für den Geschäftsbereich Reisendeninformation liegen. Zudem investiert Funkwerk weiter in die Optimierung der IT-Kapazitäten und Digitalisierung der Geschäftsprozesse.

Funkwerk prüft zum Ausbau der Geschäftsfelder fortlaufend mögliche Zukäufe und Akquisitionen, um weitere Expansionschancen für den Konzern zu realisieren. Sofern sich marktfähige Gelegenheiten ergeben, die unsere Aktivitäten ergänzen und strategisch sinnvoll erweitern, wollen wir diese nutzen.

Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung

Der Vorstand der Funkwerk AG geht davon aus, dass der Konzern im Geschäftsjahr 2023 unter Berücksichtigung der beschriebenen Chancen- und Risikosituation einen Konzernumsatz in einer Bandbreite von 140 bis 145 Mio. Euro und ein Betriebsergebnis in einer Spannweite von 17 bis 19 Mio. Euro erreichen kann. Langfristig planen wir ein ertragsorientiertes Wachstum, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sollte unverändert stabil bleiben. Zahlreiche Risiken, die ausführlich im vorangegangenen Bericht durch den Vorstand erläutert wurden, führen zu einer großen Unsicherheit hinsichtlich der Prognosegenauigkeit.

Kölleda, 21. April 2023

Der Vorstand

Kerstin Schreiber

Dr. Falk Herrmann

* In diesem Bericht werden aus Vereinfachungsgründen die Begriffe "Mitarbeiter", "Arbeitnehmer", "Kunden" und "Aktionäre" stellvertretend für alle Geschlechter verwendet.

[1] vgl. Destatis, Pressemitteilung Nr. 37 vom 30. Januar 2023

[2] vgl. Destatis, Pressemitteilung Nr. 20 vom 13. Januar 2023

[3] vgl. International Monetary Fund (IMF), World Economic Outlook Update, January 2023

[4] vgl. VDB Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V., Presseinformation 14/​2022 vom 15. November 2022

[5] vgl. BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V., Presseinformation vom 24. November 2022

[6] vgl. ZVEI Verband der Elektro- und Digitalindustrie e.V., Presseinformation 06/​2023 vom 8. Februar 2023

[7] vgl. International Monetary Fund (IMF), World Economic Outlook Update, January 2023

[8] vgl. Halbjahrespressekonferenz VDB Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V., 15. November 2023, Rede des Präsidenten

[9] vgl. VDB Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V., Presseinformation Nr. 6/​2022 vom 1. Juli 2022

[10] vgl. BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V., Presseinformation vom 24. November 2022

[11] vgl. ZVEI-Konjunkturbarometer, Ausgabe Februar 2023

[12] vgl. ZVEH Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke, Präsident Lothar Hellmann zum Jahresauftakt, 1. Januar 2023

Bilanz

Aktiva

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31.12.2022

EUR
31.12.2021

EUR
A. Anlagevermögen 25.256.400,24 9.802.326,36
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 11.474.574,50 1.374.247,13
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.256.454,15 810.652,29
2. Geschäfts- oder Firmenwert 10.218.120,35 416.462,92
3. geleistete Anzahlungen 147.131,92
II. Sachanlagen 13.538.028,74 8.184.282,23
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2.220.044,73 2.292.890,92
2. technische Anlagen und Maschinen 3.211.939,41 3.045.878,72
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.553.255,90 1.149.344,81
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.552.788,70 1.696.167,78
III. Finanzanlagen 243.797,00 243.797,00
1. Beteiligungen 243.797,00 243.797,00
a. Beteiligungen an Kapitalgesellschaften 243.797,00 243.797,00
B. Umlaufvermögen 116.036.465,84 106.837.403,19
I. Vorräte 37.269.741,84 11.024.243,89
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 13.840.365,00 10.886.640,18
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 36.368.336,98 5.943.069,55
3. fertige Erzeugnisse und Waren 3.449.584,53 3.682.433,01
4. geleistete Anzahlungen 322.589,51 239.797,91
5. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen (offen aktivisch abgesetzt) 16.711.134,18 9.727.696,76
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 28.041.625,13 19.791.306,55
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 26.211.879,45 17.601.196,44
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 969,72 1.703,22
3. sonstige Vermögensgegenstände 1.828.775,96 2.188.406,89
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 50.725.098,87 76.021.852,75
C. Rechnungsabgrenzungsposten 401.441,99 210.262,15
D. Aktive latente Steuern 2.566.956,00 2.758.217,39
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 163.070,97 63.661,10
Summe Aktiva 144.424.335,04 119.671.870,19
Passiva
31.12.2022

EUR
31.12.2021

EUR
A. Eigenkapital 81.384.762,65 69.908.742,47
I. Gezeichnetes Kapital /​ Kapitalkonto /​ Kapitalanteile 8.059.662,00 8.059.662,00
1. Gezeichnetes Kapital 8.101.241,00 8.101.241,00
2. Eigene Anteile - offen vom Gezeichneten Kapital abgesetzt 41.579,00 41.579,00
II. Kapitalrücklage 7.700.433,59 7.700.433,59
III. Gewinnrücklagen/​Ergebnisrücklagen 810.124,10 810.124,10
1. gesetzliche Rücklage 810.124,10 810.124,10
IV. Bilanzgewinn 64.814.542,96 53.338.522,78
B. Sonstige Sonderposten 632.718,30 67.310,20
I. Sonderposten für Investitionszulagen und für Zuschüsse Dritter 632.718,30 67.310,20
C. Rückstellungen 53.870.331,27 44.343.624,21
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 6.853.796,00 6.691.683,00
2. Steuerrückstellungen 4.871.717,76 1.222.450,61
3. sonstige Rückstellungen 42.144.817,51 36.429.490,60
D. Verbindlichkeiten 8.527.537,25 5.352.193,31
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.076.648,84 2.375.390,59
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 469.255,65 118.164,41
3. sonstige Verbindlichkeiten 2.981.632,76 2.858.638,31
davon aus Steuern 1.912.548,38 1.906.287,24
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 185.009,53 88.727,38
a. übrige sonstige Verbindlichkeiten 884.074,85 863.623,69
E. Rechnungsabgrenzungsposten 8.985,57
Summe Passiva 144.424.335,04 119.671.870,19

Gewinn- und Verlustrechnung

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1.1.2022 - 31.12.2022

EUR
1.1.2021 - 31.12.2021

EUR
1. Betriebsergebnis 28.287.262,74 34.988.327,37
a) Rohergebnis 80.644.009,08 79.234.976,94
Gesamtleistung 130.900.775,77 120.020.226,35
Umsatzerlöse 132.078.500,22 122.492.191,14
Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -1.177.724,45 -2.472.902,52
andere aktivierte Eigenleistungen 937,73
sonstige betriebliche Erträge 4.942.786,61 3.386.091,71
davon Erträge aus Währungsumrechnung 118.922,64 157.220,42
Materialaufwand 55.199.553,30 44.171.341,12
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 32.451.437,80 32.995.034,47
Aufwendungen für bezogene Leistungen 22.748.115,50 11.176.306,65
b) Personalaufwand 37.365.401,15 31.116.638,27
Löhne und Gehälter 31.366.256,07 26.333.383,95
soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 5.999.145,08 4.783.254,32
soziale Abgaben 5.762.749,86 4.570.830,20
davon Aufwendungen für Altersversorgung 236.395,22 212.424,12
c) Abschreibungen 2.354.865,90 1.779.930,48
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.354.865,90 1.779.930,48
auf Geschäfts- oder Firmenwert 578.212,88 135.000,00
auf andere immaterielle Vermögensgegenstände 567.772,99 505.379,28
auf Sachanlagen 1.208.880,03 1.139.551,20
d) sonstige betriebliche Aufwendungen 12.636.479,29 11.350.080,82
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung 402.085,28 115.404,98
2. Finanz- und Beteiligungsergebnis -502.043,90 -933.343,46
a) Erträge aus Beteiligungen 13.000,00 17.000,00
b) sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 56.279,31 1.502,01
c) Zinsen und ähnliche Aufwendungen 571.323,21 951.845,47
davon an verbundene Unternehmen 134.231,60 132.065,88
davon sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus Abzinsung 198.153,00 529.644,00
davon aus der Abzinsung von Rückstellungen /​ Verbindlichkeiten 198.153,00 529.644,00
Zinsen 373.170,21 422.201,47
3. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 8.212.173,89 10.232.986,39
a) Bilanzierte latente Steuern 146.261,39 -259.845,59
4. Ergebnis nach Steuern 19.573.044,95 23.821.997,52
5. sonstige Steuern 37.362,77 43.845,71
Jahresüberschuss 19.535.682,18 23.778.151,81

Kapitalflussrechnung nach DRS 21

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Konzern-Kapitalflussrechnung 01.01. - 31.12.2022 2022

in TEUR
2021

in TEUR
Konzernjahresüberschuss 19.536 23.778
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.355 1.780
Zunahme/​Abnahme der Rückstellungen 1.554 2.195
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/​Erträge -4 0
Abnahme/​Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -12.105 922
Abnahme/​Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -6.952 -152
Gewinn/​Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 8 -596
Zinsaufwendungen/​Zinserträge 515 950
Sonstige Beteiligungserträge -13 -17
Ertragsteueraufwendungen/​-erträge 8.212 10.233
Ertragsteuerzahlungen -4.707 -12.624
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 8.399 26.469
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -724 -439
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 51 3.250
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -5.441 -2.628
Auszahlung für Zugänge zum Konsolidierungskreis -19.442 -376
Erhaltene Zinsen 54 2
Erhaltene Ausschüttungen 13 17
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -25.489 -174
Auszahlungen an Unternehmenseigner (Dividende) -8.060 -2.418
Gezahlte Zinsen -369 -422
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -8.429 -2.840
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -25.519 23.455
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 222 111
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 76.022 52.456
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 50.725 76.022
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds DRS 21
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 50.725 76.022
Finanzmittelfonds 50.725 76.022

Eigenkapitalspiegel

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Konzern-Eigenkapitalspiegel Stammaktien

in TEUR
Gezeichnetes Kapital Eigene Anteile

in TEUR
Summe

in TEUR
Stand zum 01.01.2021 8.101 -41 8.060
Ausschüttung 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 0
Stand zum 31.12.2021 8.101 -41 8.060
Stand zum 01.01.2022 8.101 -41 8.060
Ausschüttung 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 0
Stand zum 31.12.2022 8.101 -41 8.060

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Konzern-Eigenkapitalspiegel Kapitalrücklage

in TEUR
gesetzliche Rücklage

in TEUR
Rücklagen Gewinnrücklagen andere Gewinnrücklagen

in TEUR
Summe Gewinnrücklagen

in TEUR
Summe Rücklagen

in TEUR
Stand zum 01.01.2021 7.700 810 0 810 8.510
Ausschüttung 0 0 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 0 0 0
Stand zum 31.12.2021 7.700 810 0 810 8.510
Stand zum 01.01.2022 7.700 810 0 810 8.510
Ausschüttung 0 0 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 0 0 0
Stand zum 31.12.2022 7.700 810 0 810 8.510

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Konzern-Eigenkapitalspiegel Gewinnvortrag

in TEUR
Konzernjahresüberschuss (Funkwerk)

in TEUR
Bilanzgewinn

in TEUR
Konzerneigenkapital

in TEUR
Stand zum 01.01.2021 31.978 0 31.978 48.548
Ausschüttung -2.418 0 -2.418 -2.418
Konzernjahresüberschuss 0 23.778 23.778 23.778
Stand zum 31.12.2021 29.560 23.778 53.338 69.908
Stand zum 01.01.2022 53.338 0 53.338 69.908
Ausschüttung -8.059 0 -8.059 -8.059
Konzernjahresüberschuss 0 19.536 19.536 19.536
Stand zum 31.12.2022 45.279 19.536 64.815 81.385

Anhang

KONZERNANHANG für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis 31.12.2022

der Funkwerk AG

A. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS UND ZU DEN BILANZIERUNGS-, BEWERTUNGS- UND KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

1. Angewandte Vorschriften

Der Konzernabschluss der Funkwerk AG, Kölleda, Amtsgericht Jena, HR B 111457, wird nach den handelsrechtlichen Vorschriften gemäß §§ 290 ff. HGB sowie den Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB).

Die Konsolidierung wird gemäß §§ 300 ff. HGB durchgeführt.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind grundsätzlich nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Alle in denKonzernabschluss einbezogenen Abschlüsse sind zum Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Soweit die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden von den Grundsätzen des Konzerns in den Einzelbilanzen abweichen, werden gemäß § 308 HGB Anpassungen vorgenommen und latente Steuern gebildet.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear pro rata temporis über die voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren abgeschrieben.

Entgeltlich erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und über einen Zeitraum von vier bis zehn Jahren planmäßig linear pro rata temporis abgeschrieben. Soweit erforderlich, wurde eine außerplanmäßige Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Ein niedrigerer Wertansatz eines entgeltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwertes ist in den Folgejahren beizubehalten.

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten (bzgl. der Herstellungskosten vgl. unfertige Erzeugnisse und Leistungen sowie fertige Erzeugnisse) abzüglich planmäßiger Abschreibungen.

Gebäude, Einbauten, Bauten auf fremdem Grund und die beweglichen Gegenstände des Anlagevermögens werden linear pro rata temporis über die voraussichtliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Diese beträgt für Gebäude 15 bis 50 Jahre, für technische Anlagen und Maschinen drei bis 15 Jahre und für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung ein Jahr bis zehn Jahre.

Die im Geschäftsjahr angeschafften geringwertigen Vermögensgegenstände bis 250,00 EUR werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit einem Wert zwischen 250,01 EUR und 800,00 EUR werden ins Anlagevermögen aufgenommen und im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit einem Wert von mehr als 800,00 EUR werden ins Anlagevermögen übernommen und über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Sofern der beizulegende Wert von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen zum Bilanzstichtag aufgrund einer dauernden Wertminderung unter dem Buchwert liegt, wird eine außerplanmäßige Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen und gegebenenfalls die Restnutzungsdauer angepasst.

Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten bewertet. Bei Vorliegen einer dauernden Wertminderung erfolgt eine Abschreibung auf den niedrigeren beizulegenden Wert.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren werden mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten (gleitender Durchschnitt) bewertet. Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert erfolgen in Abhängigkeit von Lagerdauer, verminderter Marktgängigkeit, Gewichtung der Abgangsmengen sowie aufgrund gesunkener Wiederbeschaffungskosten und gesunkener Verkaufspreise.

Unfertige Erzeugnisse und Leistungen sowie fertige Erzeugnisse werden mit den bei der Herstellung anfallenden direkt zurechenbaren Material- und Fertigungskosten, Sonderkosten der Fertigung sowie angemessenen Teilen der Material- und Fertigungsgemeinkosten (Normalauslastung) sowie dem herstellungs abhängigen Werteverzehr des Anlagevermögens ohne Fremdkapitalzinsen unter Einbeziehung von Verwaltungskosten und Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die verlustfreie Bewertung wurde beachtet.

Geleistete Anzahlungen werden mit dem Nennwert angesetzt.

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen werden, soweit möglich, offen von den Vorräten abgesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit dem Nennwert bzw. Barwert angesetzt. Soweit notwendig, wird der niedrigere beizulegende Wert am Abschlussstichtag angesetzt. Für zweifelhafte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Bei den verbleibenden Forderungen ist eine Pauschalwertberichtigung angesetzt, die dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko Rechnung trägt. Die Pauschalwertberichtigung beträgt für Inlandsforderungen (netto) 0,5 % und für Auslandsforderungen 1,0 %.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert angesetzt.

Als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.

Aktive latente Steuern werden in der Höhe angesetzt, in der sie in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich zu Steuerentlastungen führen. Passive latente Steuern werden für zukünftige Steuerbelastungen gebildet. Aktive und passive latente Steuern werden, soweit möglich, verrechnet. Das Aktivierungswahlrecht gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird ausgeübt.

Latente Steuern werden für die Unterschiede zwischen den Buchwerten der Vermögensgegenstände und Schulden im Konzernabschluss und den entsprechenden steuerlichen Wertansätzen im Rahmen der Berechnung des zu versteuernden Einkommens erfasst. Latente Steuerschulden werden im Allgemeinen für alle zu versteuernden temporären Differenzen bilanziert; latente Steueransprüche werden insoweit erfasst, wie es wahrscheinlich ist, dass steuerbare Gewinne zur Verfügung stehen, für welche die abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt werden können.

Latente Steuerschulden und Steueransprüche werden auf Basis der erwarteten Steuersätze und der Steuergesetze ermittelt, die im Zeitpunkt der Erfüllung der Schuld oder der Realisierung der Vermögensgegenstände bzw. Nutzung des Verlustvortrags voraussichtlich Geltung haben werden.

Als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung wird der übersteigende Betrag aus dem Zeitwert der Vermögensgegenstände und den Schulden aus Altersteilzeitverpflichtungen ausgewiesen. Die Vermögensgegenstände sind dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen und dienen ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersteilzeitverpflichtungen.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennbetrag angesetzt.

Der rechnerische Wert der erworbenen eigenen Anteile wird in der Vorspalte offen vom Posten "Gezeichnetes Kapital" abgesetzt. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem rechnerischen Wert und den Anschaffungskosten der eigenen Anteile wurde im Erwerbszeitpunkt mit den frei verfügbaren Kapital-/​Gewinnrücklagen verrechnet. Aufwendungen, die Anschaffungsnebenkosten sind, wurden als Aufwand des Geschäftsjahres, in dem die eigenen Anteile erworben wurden, in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen wird nach handelsrechtlichen Grundsätzen ermittelt, gebildet und aufgelöst. Die Auflösung erfolgt in Höhe der anteiligen Abschreibung bzw. Abgänge der geförderten Anlagengegenstände.

Die Pensionsrückstellungen wurden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Methode) unter Verwendung der Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck sowie der Berücksichtigung von unternehmensindividuell bestimmter Fluktuationsrate (individuell abhängig vom versicherungsmathematischen Alter und Geschlecht) und erwarteter Lohn-,Gehalts- und Rentensteigerungen ermittelt. Die Zinssätze entsprechen den von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Abzinsungssätzen gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB unter Anwendung der Vereinfachungsregelung für eine angenommene pauschale Restlaufzeit von15 Jahren (durchschnittlicher Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre). Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe eines pauschalen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe eines pauschalen Zinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren betrug am Abschlussstichtag 335 TEUR (Vorjahr 520 TEUR) und ist nach § 253 Abs. 6 HGB ausschüttungsgesperrt.

Der Bewertung der Pensionsrückstellungen lagen folgende Prämissen zugrunde:

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pauschaler Zinssatz (10 Jahre): 1,79 % p.a.
pauschaler Zinssatz (7 Jahre): 1,45 % p.a.
Erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen: 3,00 % p.a.
Erwartete Inflationsrate/​Rententrend: 2,00 % p.a.

Steuerrückstellungen sind nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrags ermittelt.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten auf der Grundlage einer vorsichtigen kaufmännischen Beurteilung. Sie werden mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Bei der Ermittlung des Erfüllungsbetrags werden Preis- und Kostensteigerungen, soweit notwendig, entsprechend berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Abzinsungssatz entsprechend ihrer Restlaufzeit abgezinst. Für Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr wird das Wahlrecht zur Abzinsung nicht in Anspruch genommen. Erträge bzw. Aufwendungen aus Zinssatzänderungen für alle Rückstellungen werden im Finanzergebnis erfasst.

Die Bewertung der Altersteilzeitrückstellung zum 31. Dezember 2022 erfolgte nach versicherungsmathematischen Grundsätzen (Barwertverfahren) unter Berücksichtigung eines Rechnungszinssatzes. Die Zinssätze entsprechen den von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Abzinsungssätzen entsprechend der spezifischen Restlaufzeit der jeweiligen dem Altersteilzeitverhältnis zugrundeliegenden Verträge. Sofern biometrische Einflussfaktoren zu berücksichtigen waren, wurden die Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck verwandt.

Vermögensgegenstände, die die Voraussetzungen als Planvermögen zur Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen erfüllen, wurden zum beizulegenden Zeitwert (Bankguthaben - Nennwert entspricht dem Zeitwert) bewertet und sind mit der jeweiligen individuellen Verpflichtung verrechnet worden.

Zur Abdeckung des pauschalen Gewährleistungsrisikos aus Lieferungen und Leistungen werden Gewährleistungsrückstellungen mit 0,50 % des Inlandsumsatzes und 1,50 % des Auslandsumsatzes gebildet.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Umsatzerlöse werden realisiert, wenn die Lieferungen und Leistungen ausgeführt sind und der Gefahrenübergang erfolgt ist.

Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres sind unabhängig von den Zeitpunkten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss berücksichtigt. Alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, werden berücksichtigt. Gewinne werden nur berücksichtigt, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind.

3. Grundlagen der Währungsumrechnung

Für Fremdwährungsbeträge bei Vermögensgegenständen und Schulden sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt die Umrechnung grundsätzlich zu dem Kurs am Tag der Erstverbuchung. Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden zum Bilanzstichtag erfolgswirksam zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet, soweit deren Restlaufzeit ein Jahr oder weniger beträgt. Fremdwährungsforderungen und-verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden am Bilanzstichtag unter Beachtung des Anschaffungs-, Realisations- und Imparitätsprinzips zum historischen Kurs oder zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

4. Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung, d.h. die Verrechnung des Beteiligungswertansatzes für die einbezogenen Unternehmen mit den in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenständen, Schulden, Rechnungsabgrenzungen und Sonderposten, erfolgte gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a.F. in Verbindung mit Art. 66 Abs. 3 Satz 4 EGHGB nach der Buchwertmethode bzw. für nach dem 31. Dezember 2009 erstmalig einbezogene Unternehmen nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB.

Die Erstkonsolidierung erfolgte jeweils zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss (bis 31. Dezember 2009) bzw. zum Zeitpunkt, an dem die Gesellschaft Tochterunternehmen geworden ist.

Schuldenkonsolidierung

Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden gegenseitig aufgerechnet. Soweit erforderlich, wurden Unterschiedsbeträge aufgrund zeitlicher Buchungsunterschiede durch Anpassungsbuchungen vor Durchführung der Konsolidierung eliminiert.

Eliminierung von Zwischenergebnissen

Im Geschäftsjahr 2022 erfolgten innerhalb des Konzerns keine Veräußerungen von Vermögensgegenständen bzw. anderweitigen Liefer- und Leistungsgeschäften mit wesentlichen Zwischenergebnissen, sodass auf die Eliminierung von Zwischenergebnissen nach § 304 Abs. 2 HGB verzichtet wurde.

Konsolidierung der Aufwendungen und Erträge

Sämtliche Umsätze und andere Erträge zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden mit den auf sie entfallenden Aufwendungen nach § 305 Abs. 1 HGB verrechnet.

Steuerabgrenzung

Auf die sich aufgrund von HB II-Anpassungen ergebenden temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen in der Handels- und Steuerbilanz wurden die darauf anfallenden latenten Steuern nach § 306 HGB abgegrenzt und mit den Posten nach § 274 HGB zusammengefasst.

5. Konsolidierungskreis und Anteilsbesitzliste nach § 313 Abs. 2 HGB

Folgende Unternehmen, bei denen die Funkwerk AG die einheitliche Leitung ausübt, weil sie direkt oder indirekt mehrheitlich beteiligt ist, wurden in den Konzernabschluss nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung gemäß §§ 300 ff. HGB einbezogen:

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Unternehmen Beteiligungsquote

in %
Stimmrechte

in %
Funkwerk Technologies GmbH, Kölleda 100 100
FunkTech GmbH, Kölleda *) 100 100
Funkwerk Systems GmbH, Kölleda **) 100 100
Funkwerk video systeme GmbH, Nürnberg **) 100 100
Funkwerk IoT GmbH, Kölleda **) 100 100
Funkwerk Systems Austria GmbH, Wien, Österreich **) 100 100
Funkwerk StatKom GmbH, Kölleda, **) 100 100
Funkwerk plettac electronic GmbH, Nürnberg **) 100 100
Funkwerk vipro.sys GmbH, Leipzig **) 100 100
Hörmann Kommunikation & Netze GmbH, Kirchseeon **) 100 100

*) direkte Beteiligung zu 25 %, indirekte Beteiligung zu 75 %

**) indirekte Beteiligung

Im Geschäftsjahr wurden zum 1. August 2022 sämtliche Anteile an der Hörmann Kommunikation & Netze GmbH, Kirchseeon, erworben. Die akquirierte Gesellschaft bilanziert per 31. Dezember 2022 Vorräte in Höhe von 18,0 Mio. EUR, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 3,8 Mio. EUR und Rückstellungen in Höhe von 3,9 Mio. EUR. Die Umsatzerlöse ergeben sich aus Gliederungspunkt C.1. Zu den Auswirkungen des Zukaufs auf die Ertragslage verweisen wir auf die Als-Ob-Darstellung im Konzern-Lagebericht.

B. ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens im abgelaufenen Geschäftsjahr ist im Anschluss an Gliederungspunkt F. des Konzernanhangs ausführlich dargestellt.

Beteiligungen

Die Funkwerk AG ist seit dem Geschäftsjahr 2019 an der euromicron AG, Neu-Isenburg, zu 15,36 % beteiligt. Am 23. Dezember 2019 wurde ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der euromicron AG eröffnet.

Die Funkwerk Systems GmbH ist seit dem Geschäftsjahr 2020 an der IFB Institut für Bahntechnik GmbH, Berlin, zu 6,67 % beteiligt.

2. Vorratsvermögen

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen wurden in Höhe von 16.711 TEUR (Vorjahr 9.728 TEUR) offen von den Vorräten abgesetzt. Darunter waren, wie im Vorjahr, keine Anzahlungen für noch nicht begonnene Aufträge.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie gegen verbundene Unternehmen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestanden, wie im Vorjahr, nicht.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultierten, wie im Vorjahr, aus Lieferungs- und Leistungsbeziehungen.

Sämtliche unter dem Posten "Sonstige Vermögensgegenstände" erfassten Aktiva haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

4. Aktive Rechnungsabgrenzung

Dabei handelt es sich im Wesentlichen um vorausbezahlte Mieten, Lizenzgebühren sowie Zahlungen für Service- und Wartungsverträge für das Geschäftsjahr 2023.

5. Abgrenzungsposten für latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern resultierten aus den temporären Differenzen in folgenden Posten:

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Anlagevermögen
Vorräte
Pensionsrückstellungen
Rückstellungen für Altersteilzeit, Urlaub, Überstunden
Sonstige Rückstellungen
Sonstige Verbindlichkeiten

Die passiven latenten Steuern resultierten aus den temporären Differenzen in den folgenden Posten:

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Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
Vorräte

Es bestehen in einzelnen Unternehmen gewerbesteuerliche und körperschaftsteuerliche Verlustvorträge.

Durch Konsolidierungsmaßnahmen entstandene latente Steuerbe- und -entlastungen wurden mit dem Steuersatz der Funkwerk AG in Höhe von 29,82 % berücksichtigt. Analog wurden latente Steuern aus den Konzerngesellschaften mit einem einheitlichen Körperschaftsteuersatz (inklusive Solidaritätszuschlag) von 15,82 % sowie mit einem individuellen hebesatzabhängigen Gewerbesteuersatz (durchschnittlich 14,00 %) bewertet. Die sich ergebenen Steueraufwendungen wurden mit Steuererträgen verrechnet.

6. Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital des Konzerns vor Absetzung der eigenen Anteile beträgt 8.101.241 EUR und ist vollständig erbracht. Es setzt sich unter Berücksichtigung der eigenen Anteile aus 8.059.662 stimmrechtsberechtigten Aktien (Inhaberaktien) zusammen. Der rechnerische Wert der eigenen Anteile beträgt 41.579 EUR und wird offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt. Der rechnerische Wert je Aktie beträgt 1,00 EUR. Der Anteil der eigenen Anteile am Grundkapital beträgt damit 0,51 %. Der Erwerb erfolgte in den Jahren 2002 bis 2007 und wurde u. a. infolge der geplanten Aktienoptionsprogramme durchgeführt.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 2. Juli 2019 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 1. Juli 2024 durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen einmalig oder mehrmals um insgesamt bis zu 4.050.000,00 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2019). Den Aktionären ist dabei grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Die neuen Aktien können auch von einem oder mehreren Kreditinstituten oder einem oder mehreren nach § 53 Abs. 1 oder § 53 b Abs. 1 oder Abs. 7 KWG zugelassenen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand wurde jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen,

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soweit es erforderlich ist, um Spitzenbeträge auszugleichen,
wenn die Aktien gegen Sacheinlagen zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen oder von Beteiligungen an Unternehmen oder Unternehmensteilen oder zum Zwecke des Erwerbs von Forderungen gegen die Gesellschaft ausgegeben werden,
wenn eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen 10 % des Grundkapitals nicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis nicht wesentlich überschreitet (§ 186 Abs. 3 Satz 4 AktG); bei der Ausnutzung dieser Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss nach § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ist der Ausschluss des Bezugsrechts aufgrund anderer Ermächtigungen nach oder entsprechend § 186 Abs. 3Satz 4 AktG zu berücksichtigen.

Der Vorstand legt mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Bedingungen der Aktienausgabe fest. Der Aufsichtsrat ist berechtigt, die Fassung der Satzung entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital oder nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen.

Eigene Anteile

Die Funkwerk AG, Kölleda, hat im Berichtsjahr keine eigenen Anteile erworben. Zum Bilanzstichtag war der Bestand unverändert 41.579 Stück und hatte einen Anschaffungswert von 1.062 TEUR. Die eigenen Aktien sind auf Depots bei zwei Banken verteilt.

In den Konzernbilanzgewinn wurde unter Berücksichtigung der Ausschüttung für das Vorjahr von 8.059 TEUR ein Gewinnvortrag in Höhe von 45.279 TEUR (Vorjahr 29.560 TEUR) einbezogen.

7. Rückstellungen

Der Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen betrug 6.854 TEUR (Vorjahr 6.692 TEUR). Der Konzern verfügt weder über Erstattungsansprüche noch über Planvermögen für Pensionsrückstellungen.

Der Erfüllungsbetrag der Altersteilzeitrückstellungen betrug 224 TEUR (Vorjahr 230 TEUR).

Die Altersteilzeitrückstellungen wurden mit dem Erfüllungsbetrag in Höhe von 224 TEUR mit dem beizulegenden Zeitwert der Vermögensgegenstände in Höhe von 387 TEUR verrechnet, die dem Zugriff aller Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung der Schuld aus den Altersteilzeitverpflichtungen dienen (Planvermögen).

Die Anschaffungskosten dieser verrechneten Vermögensgegenstände beliefen sich auf 387 TEUR, der beizulegende Zeitwert des entsprechenden verfügungsbeschränkten Bankguthabens entsprach dem Buchwert und den Anschaffungskosten. Den Erfüllungsbetrag übersteigendes Planvermögen in Höhe von 163 TEUR wurde auf der Aktivseite als Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung gesondert ausgewiesen.

Im Finanzergebnis sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Altersteilzeitrückstellungen in Höhe von 0 TEUR enthalten. Erträge aus Deckungsvermögen zur Verrechnung bestanden nicht.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen die Rückstellungen für nachlaufende Projektkosten, Projektrisiken sowie bestimmte juristische Auseinandersetzungen in Höhe von 28.801 TEUR (Vorjahr 22.578 TEUR) und die Rückstellungen für Gewährleistungen in Höhe von 4.810 TEUR (Vorjahr 6.879 TEUR).

8. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten sind dem beigefügten Verbindlichkeitenspiegel im Anschluss an Gliederungspunkt F. zu entnehmen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultierten, wie im Vorjahr, aus Lieferungs- und Leistungsbeziehungen.

Es bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte aus dem Erwerb von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie von Halbfabrikaten und Waren oder aus der Lieferung von Gegenständen des Vorratsvermögens.

C. ANGABEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. Umsatzerlöse

a) nach Tätigkeitsbereichen

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2022

TEUR
Zugfunk 72.853
Reisendeninformation 18.665
Videosysteme 18.307
Technische Dienstleistungen 22.254
132.079

Die Umsatzerlöse der im Geschäftsjahr 2022 erworbenen Hörmann Kommunikation & Netze GmbH sind dem Geschäftsbereich "Technische Dienstleistungen" zugeordnet.

b) nach geografischen Märkten

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2022

TEUR
Inland 90.678
EU 30.047
EFTA 6.606
Übriges Ausland 4.748
132.079

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthielten periodenfremde Erträge in Höhe von 3.938 TEUR (Vorjahr 1.904 TEUR) und betrafen insbesondere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 3.530 TEUR (Vorjahr 1.871 TEUR) sowie Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen in Höhe von 380 TEUR (Vorjahr 33 TEUR).

3. Forschungs- und Entwicklungskosten

Der Gesamtbetrag der Forschungs- und Entwicklungskosten betrug im Berichtsjahr 10,2 Mio. EUR (Vorjahr 10,7 Mio. EUR). Davon sind analog dem Vorjahr keine Aktivierungen auf selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens vorgenommen worden.

4. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten periodenfremde Steueraufwendungen in Höhe von 87 TEUR (Vorjahr 4 TEUR) sowie periodenfremde Steuererträge in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr 0 TEUR).

D. SONSTIGE ANGABEN

1. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

a) Haftungsverhältnisse

Im Zusammenhang mit dem in Algerien laufenden Verfahren wurden von der Funkwerk AG Bankbürgschaften bzw. Bankgarantien gestellt, die durch algerische Banken auf Basis entsprechender Rückgarantieverträge mit einigen deutschen Banken emittiert wurden. Zum Bilanzstichtag waren alle Bankgarantien deutscher Banken ausgebucht. Von den ausgegebenen Bankbürgschaften sind vom Auftraggeber die Originalbürgschaften in Höhe von umgerechnet ca. 7,1 Mio. EUR (Vorjahr: ca. 6,6 Mio. EUR) noch nicht zurückgegeben worden. Auf Basis des derzeitigen Informationsstandes wird das Risiko einer Inanspruchnahme als gering eingeschätzt. Es wird auf die Darstellungen im Lagebericht verwiesen.

b) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der Verpflichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen sowie aus sonstigen längerfristigen Verträgen belief sich auf insgesamt ca. 7,9 Mio. EUR. Die Vertragslaufzeiten bewegen sich im Wesentlichen zwischen einem und fünf Jahren.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen haben in Höhe von 3,3 Mio. EUR eine Laufzeit von bis zu einem Jahr, in Höhe von 4,4 Mio. EUR eine Laufzeit von mehr als einem Jahr bis fünf Jahre sowie in Höhe von 0,2 Mio. EUR eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren.

Ein Betrag von 13 TEUR der sonstigen finanziellen Verpflichtungen entfällt dabei auf verbundene Unternehmen.

2. Angaben zu nicht in der Konzernbilanz enthaltenen Geschäften

Zwischen der Hörmann Industries GmbH, Kirchseeon, und den Funkwerk-Gesellschaften wurde 2014 eine Factoring-Vereinbarung über den Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen geschlossen. Es handelt sich um ein stilles echtes Factoring; dabei geht das Delkredere-Risiko auf den Factor über.

Das Factoring dient der Verkürzung von Forderungslaufzeiten und ist Bestandteil des Liquiditätsmanagements von Funkwerk. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 waren keine Forderungen verkauft.

3. Gesamthonorare des Konzernabschlussprüfers

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2022

TEUR
2021

TEUR
Abschlussprüfungsleistungen * 206 156
andere Bestätigungsleistungen 0 0
sonstige Leistungen 6 0
212 156

* Honorar aus Abschlussprüfungsleistungen betrifft sowohl die Prüfung des Konzernabschlusses als auch die Prüfung der Einzelabschlüsse der einbezogenen Unternehmen.

4. Vorstand

Frau Kerstin Schreiber, Dipl.-Betriebswirtin, Vorstand der Funkwerk AG

Herr Dr. Falk Herrmann, Dipl.-Ing. und Promotion im Maschinenbau, Vorstand der Funkwerk AG, seit 01.02.2023

Hinsichtlich der Bezüge der Organmitglieder macht der Konzern von der Schutzklausel nach § 286 Abs. 4 i.V.m. § 314 Abs. 3 HGB Gebrauch.

5. Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat besteht aus folgenden Mitgliedern:

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Herr Dr.-Ing. Michael Radke, Geschäftsführer (CEO) der Hörmann Holding GmbH & Co. KG, Vorsitzender

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Herr Johann Schmid-Davis, Geschäftsführer (CFO) der Hörmann Holding GmbH & Co. KG, Stellvertretender Vorsitzender

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Herr Dr. Oliver Maaß, selbständiger Rechtsanwalt im Bereich Aktienrecht in der Kanzlei Eversheds Sutherland (Germany) LLP, München

Die Bezüge der Aufsichtsratsmitglieder des Mutterunternehmens beliefen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 106 TEUR (Vorjahr 64 TEUR).

6. Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr 2022 waren im Durchschnitt 509 (Vorjahr 431) Mitarbeiter beschäftigt. Die durchschnittliche Anzahl der Auszubildenden belief sich darüber hinaus auf 26 (Vorjahr 21).

Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter nach Gruppen (ohne Auszubildende):

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2022
Produktion 201
Vertrieb /​ Projektmanagement 135
Entwicklung 125
Verwaltung 48
Summe 509

7. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Inwiefern die anhaltend schwierige geopolitischen Situation die Geschäftstätigkeit des Konzerns beeinflussen wird und der Umfang der möglichen Beeinflussung sind zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses für das Berichtsjahr 2022 nicht abschätzbar. Durch die weiter angespannte Lage auf dem Beschaffungsmarkt und die Volatilität des wirtschaftlichen Umfelds, insbesondere bedingt durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und die zunehmende Tendenz zur Abschottung verschiedener Märkte weltweit, lässt sich die künftige Geschäftsentwicklung nicht zuverlässig abschätzen.

Zu den weiteren Auswirkungen verweisen wir auf die Darstellung im Konzernlagebericht.

Zum 1. Februar 2023 ist Herr Dr. Falk Herrmann zum Vorstand der Funkwerk AG berufen worden. Er wird die Funkwerk AG gemeinschaftlich mit Kerstin Schreiber vertreten, welche die Rolle der Vorstandssprecherin wahrnimmt.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Gewinn- oder Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, haben sich nicht ergeben.

8. Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Vorstand der Funkwerk AG schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn der Funkwerk AG in Höhe von 16.885 TEUR eine laufende Dividende von 4.030 TEUR sowie eine Sonderdividende in Höhe von 8.060 TEUR auszuschütten und den restlichen Bilanzgewinn in Höhe von 4.795 TEUR auf neue Rechnung vorzutragen.

9. Konzernzugehörigkeit

Die Funkwerk AG, Kölleda, stellt als Mutterunternehmen einen eigenen Konzernabschluss auf. Die Bekanntmachung erfolgt elektronisch im Bundesanzeiger.

Die Hörmann Holding GmbH & Co. KG, Kirchseeon, stellt den Konzernabschluss für den größten Konsolidierungskreis auf. Die Bekanntmachung erfolgt elektronisch im Bundesanzeiger.

E. KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Aufstellung der Konzernkapitalflussrechnung erfolgte entsprechend den Vorgaben des DRS 21.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist ein Indikator dafür, in welchem Maße es durch die operative Unternehmenstätigkeit gelungen ist, Zahlungsmittelüberschüsse zu erwirtschaften.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit gibt das Ausmaß an, in dem Aufwendungen für Ressourcen getätigt wurden, die künftige Erträge und Cashflows erwirtschaften sollen.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beinhaltet die für die Finanzierung des Funkwerk-Konzerns geleisteten Zinszahlungen sowie die gezahlte Dividende. Die im Geschäftsjahr 2022 gezahlten Steuern lagen bei 4.707 TEUR und die gezahlten Zinsen bei 369 TEUR.

Definition des Finanzmittelfonds

Der in der Konzern-Kapitalflussrechnung angegebene Finanzmittelfonds am Ende der Periode besteht aus Kassenbestand und Bankguthaben in Höhe von 50.725 TEUR.

F. KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL

Im Konzernbilanzgewinn sind Erträge in Höhe von 2.902 TEUR aus der Bilanzierung aktiver latenter Steuern sowie aus dem Unterschiedsbetrag aus den berücksichtigten Zinssätzen bei der Bewertung von Pensionsrückstellungen (Zehn-Jahres-Durchschnitt vs. Sieben-Jahres-Durchschnitt) enthalten, die nach der Berücksichtigung von passiven latenten Steuern und frei verfügbaren Rücklagen einer Ausschüttungssperre unterliegen. Gesellschaftsrechtliche Ausschüttungssperren bestehen nicht.

Entwicklung des Konzernanlagevermögens vom 01.01.2022 bis 31.12.2022

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Anschaffungs - /​ Herstellungskosten Stand 1.1.2022

TEUR
Zugang

TEUR
Zugang (Erstkonsolidierung)

TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 6.068 723 315
2. Geschäfts- oder Firmenwert 1.823 0 10.380
3. Geleistete Anzahlungen 147 0 0
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 8.038 723 10.695
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 5.427 0 35
2. Technische Anlagen und Maschinen 11.012 517 0
3. Andere Anlagen , Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.667 1.034 2.075
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.696 3.891 0
Summe Sachanlagen 23.802 5.442 2.110
III. Finanzanlagen
Beteiligungen 6.069 0 0
Summe Finanzanlagen 6.069 0 0
Summe Anlagevermögen 37.909 6.165 12.805

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Anschaffungs - /​ Herstellungskosten Abgang

TEUR
Umbuchungen

TEUR
Stand 31.12.2022

TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten -65 147 7.188
2. Geschäfts- oder Firmenwert 0 0 12.203
3. Geleistete Anzahlungen 0 -147 0
Summe immaterielle Vermögensgegenstände -65 0 19.391
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 0 0 5.462
2. Technische Anlagen und Maschinen -182 34 11.381
3. Andere Anlagen , Betriebs- und Geschäftsausstattung -279 0 8.497
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 -34 5.553
Summe Sachanlagen -461 0 30.893
III. Finanzanlagen
Beteiligungen 0 0 6.069
Summe Finanzanlagen 0 0 6.069
Summe Anlagevermögen -526 0 56.353

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Abschreibungen Stand 1.1.2022

TEUR
Zugang

TEUR
Zugang (Erstkonsolidierung)

TEUR
Abgang

TEUR
Stand

TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 5.257 568 147 -40 5.932
2. Geschäfts- oder Firmenwert 1.407 578 0 0 1.985
3. Geleistete Anzahlungen 0 0 0 0 0
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 6.664 1.146 147 -40 7.917
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 3.134 102 6 0 3.242
2. Technische Anlagen und Maschinen 7.966 385 0 -182 8.169
3. Andere Anlagen , Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.518 722 949 -245 5.944
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 0 0 0 0
Summe Sachanlagen 15.618 1.209 955 -427 17.355
III. Finanzanlagen
Beteiligungen 5.825 0 0 0 5.825
Summe Finanzanlagen 5.825 0 0 0 5.825
Summe Anlagevermögen 28.107 2.355 1.102 -467 31.097

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Buchwerte Buchwert 31.12.2022

TEUR
Buchwert 31.12.2021

TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.256 811
2. Geschäfts- oder Firmenwert 10.218 416
3. Geleistete Anzahlungen 0 147
Summe immaterielle Vermögensgegenstände 11.474 1.374
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken 2.220 2.293
2. Technische Anlagen und Maschinen 3.212 3.046
3. Andere Anlagen , Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.553 1.149
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 5.553 1.696
Summe Sachanlagen 13.538 8.184
III. Finanzanlagen
Beteiligungen 244 244
Summe Finanzanlagen 244 244
Summe Anlagevermögen 25.256 9.802

Konzern-Verbindlichkeitenspiegel zum 31.12.2022

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Restlaufzeit
bis zu einem Jahr

TEUR
mehr als ein Jahr

TEUR
mehr als fünf Jahre

TEUR
Gesamtbetrag

TEUR
davon gesichert

TEUR
--- --- --- --- --- ---
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.077 0 0 5.077 0
Vorjahr 2.375 0 0 2.375 0
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 469 0 0 469 0
Vorjahr 118 0 0 118 0
3. Sonstige Verbindlichkeiten 2.981 0 0 2.981 0
davon aus Steuern 1.912 0 0 1.982 0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 185 0 0 185 0
Vorjahr 2.859 0 0 2.859 0
davon aus Steuern 1.906 0 0 1.906 0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 89 0 0 89 0
8.527 0 0 8.527 0
Vorjahr 5.352 0 0 5.352 0

Kölleda, 21.4.2023

Vorstand

Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2022

Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre!

Die Funkwerk AG hat das Geschäftsjahr 2022 erneut sehr erfolgreich abgeschlossen. Trotz der großen Herausforderungen durch globale Beschaffungsengpässe, inflationsbedingte Preissteigerungen und weitere Einschränkungen infolge der Covid-Pandemie konnten die Kunden zuverlässig beliefert und die Ziele des Unternehmens sogar weit übertroffen werden. Wesentlicher Erfolgsfaktor war einmal mehr die große Einsatzbereitschaft und das hohe Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Berichtsjahr wieder Herausragendes geleistet haben. Dafür möchte ich mich im Namen meiner Kollegen im Aufsichtsrat und aller Aktionäre der Funkwerk AG sehr herzlich bedanken. Es ist mir eine besondere Freude, den Beschäftigten und den Geschäftsführern der operativen Tochtergesellschaften sowie dem Vorstand und den Mitarbeitern der Funkwerk AG unsere besondere Anerkennung und außerordentliche Wertschätzung für ihre wertvolle Arbeit und den großen Erfolg in diesem herausfordernden Jahr 2022 zum Ausdruck zu bringen.

Der Aufsichtsrat begleitete die Geschäftsentwicklung der Funkwerk AG und des Konzerns mit hoher Intensität und beriet den Vorstand während des gesamten Jahres. Die Aufgaben, die unserem Gremium nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegen, nahmen wir in vollem Umfang wahr und überwachten kontinuierlich die Tätigkeit des Vorstands. Über alle wesentlichen Themen der Gesellschaft, der operativen Tochtergesellschaften und des Konzerns wurden wir regelmäßig, rechtzeitig und umfassend informiert. Die relevanten Geschäftsvorgänge und Inhalte haben die Mitglieder des Aufsichtsrats in ihren Sitzungen regelmäßig erörtert und standen darüber hinaus in regelmäßigem telefonischem Kontakt miteinander. Darüber hinaus stand der Vorsitzende des Aufsichtsrats auch zwischen den Aufsichtsratssitzungen in einem engen und regelmäßigen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand.

Die Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat war geprägt von einem offenen, vertrauensvollen Dialog und einem konstruktiven Austausch. In alle wichtigen Entscheidungen und Maßnahmen des Vorstands wurden die Mitglieder des Aufsichtsrats eingebunden und diskutierten diese anhand der vom Vorstand zur Verfügung gestellten Unterlagen und mündlichen Informationen ausführlich. Interessenskonflikte von Organmitgliedern im Zusammenhang mit der Ausübung ihres Amtes traten im Berichtszeitraum nicht auf.

In den regelmäßigen ordentlichen Aufsichtsratssitzungen wurden jeweils der aktuelle Geschäftsverlauf der Funkwerk AG und des Konzerns, die strategische Ausrichtung des Unternehmens, die jeweils aktuelle Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie laufende Rechtsangelegenheiten dargelegt und besprochen. Einen besonderen Schwerpunkt bildete stets die Erörterung von Fragen der Personalstrategie und von individuellen Personalangelegenheiten. Grundsätzliche gesetzliche Vorgaben in Bezug auf die Bereiche Risikomanagement, Governance und Compliance wurden regelmäßig durch den Vorstand dargestellt und mit dem Aufsichtsrat besprochen. Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2022 bei allen Sitzungen die aktuelle Markt- und Wettbewerbssituation, Möglichkeiten zur strategischen Neuausrichtung und Maßnahmen zur Umsetzung der Strategien sowie mögliche Akquisitionen und Beteiligungen besprochen.

SCHWERPUNKTE DER AUFSICHTSRATSSITZUNGEN 2022

Im Geschäftsjahr 2022 fanden vier ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats statt: am 26. April, am 2. August, am 11. Oktober und am 22. Dezember. Zusätzlich wurde zum 11. November eine außerordentliche Sitzung des Gremiums einberufen. Der Aufsichtsrat war bei den Treffen, die alle in Präsenz erfolgten, jeweils vollzählig anwesend und beschlussfähig. Auch der Vorstand nahm stets teil, soweit es nicht um Themen ging, die in seiner Abwesenheit zu behandeln waren.

In der Sitzung am 26. April 2022 standen neben den regelmäßigen Angelegenheiten insbesondere der Jahresabschluss der Funkwerk AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2021 sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers im Mittelpunkt. Der Vorstand berichtete über die wichtigsten Ereignisse im abgelaufenen Geschäftsjahr und erläuterte den Jahresabschluss, den Lagebericht sowie den Abhängigkeitsbericht. Die für die Funkwerk AG verantwortlichen Wirtschaftsprüfer der BDO AG, die per Videokonferenz zeitweise zugeschaltet waren, informierten über die Prüfung der Jahresabschlüsse der Funkwerk AG und des Konzerns inklusive Lagebericht, Anhang sowie des Abhängigkeitsberichts. Darüber hinaus verdeutlichten sie den Prüfungsauftrag, die wesentlichen Prüfungsschwerpunkte und besondere Feststellungen.

Nach umfassender Erörterung billigte der Aufsichtsrat einstimmig den Konzernabschluss und den Jahresabschluss 2021 der Funkwerk AG (jeweils inklusive des Lageberichts) und den Abhängigkeitsbericht der Funkwerk AG. Der Bericht des Aufsichtsrats über das Geschäftsjahr 2021 wurde ebenfalls einstimmig beschlossen.

Weiterhin erörterte der Aufsichtsrat den Vorschlag des Vorstands, die ursprünglich als Präsenzveranstaltung geplante ordentliche Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 2021 aufgrund der weiterhin unsicheren Entwicklung der Covid-Pandemie erneut in virtueller Form stattfinden zu lassen sowie den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands. Zudem wurde in der Sitzung am 26. April 2022 die Möglichkeit des Erwerbs der Hörmann Kommunikation & Netze GmbH durch die Funkwerk AG ausführlich diskutiert.

Einen weiteren Schwerpunkt in dieser Sitzung bildete die strategische Ausrichtung der Funkwerk AG. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand gebeten, die strategische Ausrichtung der Funkwerk AG zu evaluieren und dabei neue ertragsstarke Geschäftsfelder mit hohem Wachstumspotenzial einzubeziehen, um die hohe Abhängigkeit der Ertragskraft der Funkwerk AG vom Geschäftsfeld "Zugfunk" möglichst kurzfristig zu reduzieren und das Unternehmen breiter aufzustellen.

Bei der Sitzung am 2. August wurden unter anderem die aktuellen Herausforderungen vor dem Hintergrund der grundlegend geänderten geopolitischen Lage besprochen. Neben der Analyse des Vorstands hinsichtlich möglicher Risiken für die Gesellschaft setzte sich der Aufsichtsrat umfassend mit den Auswirkungen auf die Marktnachfrage und die Lieferketten auseinander. Der Vorstand berichtete über Maßnahmen zur Gegensteuerung und zur Begrenzung der Risiken. Darüber hinaus waren die zum Ende Juli vollzogene Transaktion zum Erwerb der Hörmann Kommunikation & Netze GmbH und die Vorstellung der Ergebnisse des Strategieprojekts zum Aufbau neuer ertragsstarker Geschäftsfelder Gegenstand der Aufsichtsratssitzung.

Unter Würdigung der Integration der Hörmann Kommunikation & Netze GmbH in die Funkwerk AG, der damit deutlich gestiegenen Führungsbandbreite und der strategisch wichtigen Aufgabe zum Aufbau neuer ertragsstarker Geschäftsfelder ist der Aufsichtsrat zu der Überzeugung gekommen, den Vorstand der Funkwerk AG um ein weiteres Mitglied mit einem ausgewiesenen technischen Erfahrungshintergrund zu verstärken.

Im Zusammenhang mit einer Nachbetrachtung zur Hauptversammlung und der vorgetragenen Forderung eines Aktionärs hinsichtlich Gleichbehandlung aller Aktionäre in der Berichterstattung erörterten Aufsichtsrat und Vorstand eine Änderung der bisherigen Verfahrensweise, beginnend mit dem Zwischenbericht zum 3. Quartal 2022, eine regelmäßige Quartalsberichterstattung der Funkwerk AG zu implementieren, auch wenn dies im Börsensegment m:access, in dem die Aktie der Funkwerk AG notiert ist, formal nicht vorgeschrieben ist.

Am 11. Oktober stellte der Vorstand die Grobplanung des Konzerns für die Jahre 2023-2026 vor. Als große Herausforderung für die Erreichung der Wachstumsziele wurde der benötigte hohe zusätzliche Personalbedarf vom Vorstand adressiert und im Aufsichtsrat diskutiert. Der zunehmende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, der hohe Ersatzbedarf infolge des Renteneintritts der geburtenstarken Jahrgänge, die Vielzahl offener Stellen im Unternehmen und der sich aus der strategischen Planung ergebende zusätzliche Mitarbeiterbedarf des Funkwerk-Konzerns bedeutet neue große Herausforderungen für die gesamte Unternehmensgruppe.

Wegen der äußerst hohen Bedeutung für die Zukunft der Funkwerk AG und des Konzerns wurde die Personalstrategie im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 11. November 2022 behandelt. Zusammen mit mehreren Expertinnen aus dem HR-Bereich, die als Gäste an der Sitzung teilnahmen, wurden die konzernweite Personalstrategie sowie Möglichkeiten zur Mitarbeitergewinnung und -bindung umfassend diskutiert. Auch die Ausbildungsaktivitäten im Funkwerk-Konzern als wichtige Option zur Gewinnung von Mitarbeitern im ländlichen Raum (Standort Kölleda) wurden im Aufsichtsrat erörtert.

Bei der letzten Aufsichtsratssitzung des Jahres am 22. Dezember wurde die Unternehmensplanung 2023-2026 im Detail vorgestellt. Der Vorstand stellte die Prämissen der Planung vor und die Geschäftsführer der operativen Tochtergesellschaften erläuterten als Gäste der Aufsichtsratssitzung die Details zu den Vertriebsinitiativen, zu geplanten Entwicklungsprojekten sowie die Ergebnisplanung der einzelnen Geschäftsbereiche. Die Planung der Funkwerk AG und der Tochtergesellschaften für das Geschäftsjahr 2023 wurde formal durch den Aufsichtsrat genehmigt, die Mittelfristplanung 2024-2026 wurde billigend zur Kenntnis genommen. In dieser Sitzung beschloss der Aufsichtsrat auch die Bestellung von Herrn Dr. Falk Herrmann zum Mitglied des Vorstands der Funkwerk AG mit Wirkung zum 1. Februar 2023 sowie den neuen Geschäftsverteilungsplan für den Vorstand. Ferner wurde die Form zur Durchführung der Hauptversammlung 2023 diskutiert, insbesondere vor dem Hintergrund neuer gesetzlicher Regelungen zur Organisation und Durchführung virtueller Hauptversammlungen. Der Aufsichtsrat schloss sich der Vorabentscheidung des Vorstands an, die ordentliche Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2022 als Präsenzveranstaltung in Erfurt abzuhalten.

JAHRESABSCHLUSS 2022 DER FUNKWERK AG & DES KONZERNS

Die Hauptversammlung der Funkwerk AG wählte am 6. Juli 2022 die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Hamburg, Zweigniederlassung München, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022. Die Abschlussprüfer der BDO prüften die nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs HGB aufgestellten Jahresabschlüsse der Funkwerk AG und des Konzerns, die Lageberichte und den Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen ("Abhängigkeitsbericht"). Die Abschlussprüfer der BDO erteilten den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk sowohl für den Jahresabschluss der Funkwerk AG als auch für den Konzernabschluss. Nach Einschätzung der Prüfer beschreiben die Lageberichte die Situation der Einzelgesellschaft und des Konzerns sowie die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung in zutreffender Weise. Auch die Anforderungen an das Risikomanagementsystem wurden durch den Vorstand in geeigneter Weise umgesetzt.

Den Mitgliedern des Aufsichtsrats lagen die Jahresabschlüsse der Funkwerk AG und des Konzerns, die Lageberichte und die Berichte des Abschlussprüfers rechtzeitig vor. Diese wurden in der ordentlichen Sitzung des Gremiums am 25. April 2023 durch den Vorstand erläutert und im Aufsichtsrat diskutiert. Die Abschlussprüfer der BDO präsentierten das Ergebnis ihrer Prüfungen sowie den Bericht des Wirtschaftsprüfers und beantwortete die Fragen der Aufsichtsratsmitglieder. Die Abschlussprüfer bestätigten dem Aufsichtsrat die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems und des internen Kontrollsystems. Außerdem versicherten sie schriftlich, dass sie im Berichtsjahr keine wesentlichen über die Abschlussprüfung hinausgehenden Leistungen für die Gesellschaft erbracht haben und dass keine Umstände vorlagen, die ihre Unabhängigkeit beeinträchtigen könnten.

Der Aufsichtsrat hatte nach eigener Prüfung der Unterlagen keine Einwände und billigte den Jahresabschluss der Funkwerk AG, den Konzernabschluss sowie die Lageberichte der Funkwerk AG und des Konzerns für das Jahr 2022. In dieser Sitzung erfolgte auch innerhalb des Aufsichtsrats eine intensive Diskussion und Meinungsbildung hinsichtlich des Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands. Dem Vorschlag des Vorstands, für das Geschäftsjahr 2022 eine laufende Dividende in Höhe von 0,50 Euro sowie eine Sonderdividende in Höhe von 1,00 Euro je dividendenberechtigter Aktie auszuschütten, schloss sich der Aufsichtsrat an.

Für den nach § 312 AktG erstellten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen ("Abhängigkeitsbericht") erteilte die BDO AG folgenden Bestätigungsvermerk: "Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war." Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht ebenfalls geprüft und erhebt keine Einwände gegen die im Bericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands und das Prüfungsergebnis der Abschlussprüfer.

PERSONALIA

Mit Wirkung zum 1. Februar 2023 wurde Herr Dr. Falk Herrmann in den Vorstand der Funkwerk AG bestellt. Er vertritt die Gesellschaft seit diesem Zeitpunkt gemeinschaftlich mit Frau Kerstin Schreiber, die bereits seit 2013 als Vorstand der Funkwerk AG tätig ist und die Rolle der Vorstandssprecherin wahrnimmt. Gemäß dem neu beschlossenen Geschäftsverteilungsplan mit Wirkung ab 1. Februar 2023 leitet Frau Schreiber nun die Geschäftsbereiche Zugfunk und Technische Dienstleistungen sowie die Querschnittsfunktionen Finanz- und Rechnungswesen, Steuern, Controlling, Recht und Investor Relations. Herr Dr. Herrmann führt die Geschäftsbereiche Videosysteme, Reisendeninformation, den aufzubauenden neuen Geschäftsbereich Sicherheitssysteme sowie die bereichsübergreifenden Funktionen Informationstechnik, Cyber Security und Digitalisierung.

Mit der Erweiterung des Vorstands wird der gewachsenen Unternehmensgröße der Funkwerk AG nach Erwerb der Hörmann Kommunikation & Netze GmbH Rechnung getragen. Darüber hinaus stellt der Aufsichtsrat mit diesem Schritt eine stabile Führung der Funkwerk AG durch den Vorstand sicher und erfüllt so grundlegende Anforderungen eines vorsorglichen Risikomanagements.

AUSBLICK

Auch im Geschäftsjahr 2023 stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Funkwerk AG und der operativen Tochtergesellschaften erneut vor einer Vielzahl von Herausforderungen und müssen im aktuellen politischen und wirtschaftlichen Umfeld vielfältige Unsicherheiten überwinden. Insbesondere die Folgen des Ukraine-Kriegs, die geopolitischen Spannungen in Fernost, die Störungen in den globalen Lieferketten, die weiter inflationär steigenden Preise und das Auslaufen staatlicher Konjunkturprogramme fordern einmal mehr außerordentliche Leistungen. Im Namen des Aufsichtsrats wünsche ich allen Beschäftigten, dem neuen erweiterten Vorstandsteam und den Geschäftsführern der Tochtergesellschaften viel Glück und Erfolg bei der Bewältigung der großen Aufgaben.

Kölleda, 26. April 2023

Für den Aufsichtsrat der Funkwerk AG

Dr. Michael Radke, Vorsitzender des Aufsichtsrats

MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS

Dr. Michael Radke, München,

Geschäftsführer (CEO) der Hörmann Holding GmbH & Co. KG

Vorsitzender

Johann Schmid-Davis, Zorneding,

Geschäftsführer (CFO) der Hörmann Holding GmbH & Co. KG

Stellvertretender Vorsitzender

Dr. Oliver Maaß, München,

selbständiger Rechtsanwalt im Bereich Aktienrecht in der Kanzlei Eversheds Sutherland (Germany) Rechtsanwälte Steuerberater Solicitors Partnerschaft mbB

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Funkwerk AG, Kölleda

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der Funkwerk AG, Kölleda, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Funkwerk AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die unter "SONSTIGE INFORMATIONEN" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der unter "SONSTIGE INFORMATIONEN" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen

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die übrigen Teile des Geschäftsberichts mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks
den gesondert veröffentlichten Bericht über die CSR-Aktivitäten, auf den in Abschnitt "Nachhaltigkeitund gesellschaftliche Verantwortung" des Konzernlageberichts verwiesen wird.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigenInformationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Leipzig, 26. April 2023

BDO AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Philipp Jahn, Wirtschaftsprüfer

Christoph Eisner, Wirtschaftsprüfer

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