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Blue Cap AG

Annual / Quarterly Financial Statement Oct 12, 2023

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Annual / Quarterly Financial Statement

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Finanzbericht: 33140537

Blue Cap AG

München

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

1 Das Unternehmen

1.1 Geschäftstätigkeit und Ausrichtung

Mehrheitliche Beteiligung an mittelständischen Unternehmen

Die Blue Cap AG ist eine im Jahr 2006 gegründete, kapitalmarktnotierte Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in München. Die Gesellschaft investiert in mittelständische Unternehmen aus dem B2B-Bereich und begleitet sie in ihrer unternehmerischen Entwicklung. Die Unternehmen haben ihren Hauptsitz in der DACH-Region, erwirtschaften einen Umsatz in der Regel zwischen EUR 30 und 80 Mio. und haben ein intaktes Kerngeschäft. Zum Bilanzstichtag hält die Gesellschaft mehrheitliche Anteile an acht Unternehmensgruppen (Vorjahr: acht) und besitzt eine Minderheitsbeteiligung. 2022 waren ein Abgang und ein Zugang zu verzeichnen. Die Gruppe beschäftigte im Berichtsjahr durchschnittlich 1.412 Mitarbeitende und operiert in Deutschland, Europa und den USA.

Die Blue Cap AG notiert an der Frankfurter Wertpapierbörse im Segment "Scale" sowie im "m:access" der Börse München (ISIN: DE000A0JM2M1). Die Kapitalmarktnotiz verpflichtet das Unternehmen zu einer entsprechenden Transparenz, der es über eine aktive Kapitalmarktkommunikation und Investor-Relations-Arbeit nachkommt. Vorstand und Team der Blue Cap verfügen über umfangreiche M&A-, Industrie- und Transformationserfahrung im deutschen Mittelstand.

Geschäftsmodell: "buy, transform & sell"

Die Blue Cap erwirbt Unternehmen mit einem klaren operativen Verbesserungspotenzial sowie Wachstumsperspektiven. Die Portfoliogesellschaften werden dabei aktiv bei der strategischen und operativen Entwicklung durch die Blue Cap begleitet, ohne ihre gewachsene, mittelständische Identität zu verlieren. Die Blue Cap ist Eigentümerin auf Zeit. Die optimale Haltedauer beträgt zwischen drei und sieben Jahren. Wertsteigerungsstrategien, die auf einen längeren Zeitraum angelegt sind, können jedoch gleichermaßen berücksichtigt werden. Vor allem wenn die Unternehmen eine langfristige Wachstumsperspektive haben, können die Unternehmen auch länger im Portfolio verbleiben. Grundsätzlich gilt: Die Beteiligungen werden veräußert, sobald eine erfolgreiche Wertentwicklung in einer anderen Eigentümerstruktur sinnvoller erscheint und die Blue Cap große Teile des geplanten Programms erfolgreich umsetzen konnte.

Strukturierter M&A-Prozess

Neue Investments akquiriert die Blue Cap über einen strukturierten M&A-Prozess. Dieser zeichnet sich durch eine systematische Identifizierung und Auswahl der Zielunternehmen anhand fester Investitionskriterien aus. Die Blue Cap beteiligt sich an Unternehmen in ungelösten Nachfolgesituationen und Konzernabspaltungen. Aber auch Firmen in Krisen- oder Umbruchsituationen oder mit Wachstumsherausforderungen zählen zum Akquisitionskreis.

1.2 Ziele und Strategie

Portfolioausbau und Entwicklung des Portfoliowerts

Das Ziel der Blue Cap AG ist es, den Unternehmenswert der Gesellschaft durch ein wirtschaftlich erfolgreiches und wachsendes Portfolio zu steigern. Die Wertentwicklung wird vom Wachstum und der Profitabilität der Portfoliounternehmen sowie vom Ausbau und der Diversifizierung des Beteiligungsportfolios bestimmt. Diversifizierung streben wir nicht nur hinsichtlich der Branchen an. Auch innerhalb unserer Segmente ist es unser Ziel, dass sich die Geschäftsmodelle und Absatzmärkte unserer Beteiligungen unterscheiden.

In der Vergangenheit zählten produzierende Industrieunternehmen zum Investitionsschwerpunkt der Blue Cap. Seit zwei Jahren richten wir unseren Blick zusätzlich auf Unternehmen des Business-Services-Sektors und damit auf Geschäftsmodelle, die weniger kapitalintensiv und konjunkturabhängig sind. Die einzelnen Märkte in diesem Bereich sind oft sehr fragmentiert, und der steigende Bedarf an Outsourcing-Lösungen wird das Wachstum zukünftig unterstützen. Die Unternehmen, die in diesem Bereich erfolgreich operieren, streben durch Add-on-Akquisitionen und Erweiterungen ihres Dienstleistungsangebots die Branchenführerschaft an.

Aktive Begleitung während der Transformationsphase

Die Beteiligungen der Blue Cap werden durch ihre Geschäftsführungen operativ selbstständig geführt. Dabei verfolgen die Gesellschaften vom Grundsatz her eigenständige Strategien. Gleichzeitig werden die Beteiligungen durch den Vorstand und das Team der Blue Cap eng begleitet. Dies gilt sowohl direkt nach dem Erwerb als auch im Rahmen der weiteren strategischen und operativen Entwicklung der Gesellschaften. Der Vorstand der Blue Cap vereinbart mit den Geschäftsführungen die zentralen strategischen Weichenstellungen und stimmt die operativen Verbesserungs- und Wachstumsprogramme ab; die Blue Cap versorgt die Beteiligungen bei Bedarf mit zusätzlicher Liquidität. Sofern sinnvoll, verstärkt die Blue Cap die Portfoliounternehmen auch durch Add-on-Zukäufe.

1.3 Portfolio

Portfoliostruktur: 8 Mehrheitsbeteiligungen in 4 Segmenten

Das Portfolio der Blue Cap umfasste zum Bilanzstichtag acht Mehrheitsbeteiligungen. Diese werden vier Segmenten zugeordnet: Plastics, Adhesives & Coatings, Business Services und Others.

Eckdaten zum Portfolio 2022 (2021)

TEUR

Im Segment Plastics sind die Gesellschaften Knauer-Uniplast Management GmbH sowie Uniplast Knauer GmbH & Co. KG in Dettingen an der Erms tätig. Des Weiteren sind in dem Segment die con-pearl Verwaltungs GmbH und die con-pearl GmbH, Geismar/​Thüringen, mit den US-Tochtergesellschaften con-pearl North America Inc. und con-pearl Automotive Inc., Greenville/​USA, enthalten. Seit März 2021 sind auch die Unternehmen der H+E-Gruppe - die H+E Molding Solutions GmbH, Ittlingen/​Baden-Württemberg, die H+E Kinematics GmbH sowie die H+E Automotive GmbH, beide Sinsheim/​Baden-Württemberg, - diesem Segment zugeordnet.

Uniplast ist Hersteller von kundenindividuellen und standardisierten Kunststoffverpackungen im Bereich der Fast Moving Consumer Goods (FMCG). Insbesondere bei Molkereiverpackungen hält die Firmengruppe einen Marktanteil von ca. 20 % im deutschsprachigen Raum. Als Spezialist für die Herstellung von Bechern und Deckeln im Spritzguss- und Thermoformverfahren bietet Uniplast ein breites Spektrum an Produkten sowie Dekorationsverfahren.

Die con-pearl-Gruppe ist Hersteller von Leichtbau-Kunststoffprodukten mit den Vertriebsschwerpunkten Logistik und Automobil. Die unter dem Markennamen con-pearl bekannten Hohlkammerplatten sind leicht, stabil und bestehen nahezu vollständig aus hochwertigem Recyclingmaterial. Hierzu betreibt con-pearl zwei unternehmenseigene Recyclinganlagen zur Wiederverwertung von Polypropylen-Kunststoffen sowie zur Aufarbeitung anderer Polyolefin-Kunststoffe.

Die H+E-Gruppe entwickelt und fertigt hochwertige Kunststoffteile und Baugruppen für die PKW-Innenausstattung sowie die Hausgeräteindustrie. Als Spezialist im Bereich hochwertiger Oberflächen und komplexer Bewegungssysteme begleiten die Unternehmen der H+E-Gruppe ihre Kunden als Systemlieferant von der Produktidee bis zur Serienfertigung. Die Produktkompetenz reicht von einfachen Kunststoffteilen bis hin zu komplexen Baugruppen mit hochwertigen Oberflächen auf Basis der Gasspritzguss- und Spritzgusstechnologie. Das Produktspektrum umfasst Türinnenbetätigungen, Dachhaltegriffe, Zierleisten, Kleiderhaken sowie diverse Griffe und Öffnungsmechanismen.

Die Neschen Coating GmbH mit ihren Töchtern sowie die Unternehmen der Planatol-Gruppe bilden das Segment Adhesives & Coatings.

In der Neschen-Gruppe waren im Geschäftsjahr 2022 die Gesellschaft Neschen Coating GmbH (nachfolgend auch Neschen Coating) in Bückeburg/​Niedersachsen, mit den Filmolux-Vertriebsgesellschaften in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, den Niederlanden sowie Schweden, der Neschen Inc., Richmond/​USA, und der Neschen s.r.o. in Hradec Králové/​Tschechien, tätig. Neschen Coating ist ein Hersteller von innovativen Selbstklebeprodukten und hochwertig beschichteten Medien für unterschiedliche Anwendungen in den Bereichen Grafik, Buchschutz und -reparatur sowie Industriebeschichtungen. Neschen Coating vertreibt die eigenen Produkte weltweit in über 70 Ländern. Die Filmolux-Vertriebsgesellschaften sind regional spezialisiert und vertreiben sowohl die Produkte von Neschen als auch weitere dazugehörige Handelswaren. Die Neschen s.r.o., Hradec Králové/​Tschechische Republik, ist ein Maschinenbauunternehmen mit Fokus auf die Produktion von Laminatoren. Die Neschen Inc., Richmond/​USA, ist als Vertriebsgesellschaft für den nordamerikanischen Markt zuständig.

Die Planatol-Gruppe umfasst die Gesellschaften Planatol GmbH und PLANATOL System GmbH in Rohrdorf bei Rosenheim sowie die Klebstoff-Vertriebsgesellschaften Planatol France S.à.r.l., Sucy-en-Brie/​Frankreich, und Planatol-Società Italiana Forniture Arti Grafiche S.I.F.A.G. S.r.l. (nachfolgend auch Planatol Sifag), Mailand/​Italien. Die Planatol GmbH stellt insbesondere Klebstoffe für Anwendungen in der Druck- und grafischen Industrie sowie für die Branchen Verpackung und Holzverarbeitung her und vertreibt diese selbst sowie über die eigenen Vertriebsgesellschaften Planatol France S.à.r.l. und Planatol Sifag. Die PLANATOL System GmbH fertigt Klebstoffauftragssysteme für die Falzverklebung im Rotationsdruck sowie weitere modulare Auftragssysteme für Anwendungen außerhalb der Druckindustrie.

Die Unternehmen der HY-LINE-Gruppe sowie die im März 2022 erworbene Transline-Gruppe bilden das Segment Business Services.

Bei der HY-LINE-Gruppe handelt es sich um einen Applikationsspezialisten für elektronische Bauelemente und Systeme, der sich während der letzten Jahre von einem Value-Added-Distributor hin zu einem Produkt- und Systemanbieter mit Fokus auf technische Beratungs- und Anwendungskompetenz entwickelt hat. Ihre Kunden kommen vorrangig aus der Elektronikindustrie, Medizintechnik, dem Energiesektor und der Medien- sowie Kommunikationsbranche. Der Hauptabsatzmarkt der Gruppe ist die DACH-Region.

Zur HY-LINE-Gruppe zählen mit der HY-LINE Holding GmbH, HY-LINE Computer Components Vertriebs GmbH, HY-LINE Power Components Vertriebs GmbH, HY-LINE Communication Products Vertriebs GmbH, alle Unterhaching/​Bayern, sowie der HY-LINE AG, Schaffhausen/​Schweiz, fünf selbstständige Unternehmen. Die HY-LINE Holding GmbH erbringt als Obergesellschaft gruppeninterne Dienstleistungen in den Bereichen Finanzen und Rechnungswesen, Marketing, Storage und IT, während die verbleibenden Gesellschaften über jeweils spezialisierte Produktbereiche verfügen. Die Expertise der HY-LINE Computer Components Vertriebs GmbH liegt in den Produktbereichen Visualisierung (Display- und Touch-Technologie), Embedded Computing sowie Signalmanagement. Die HY-LINE Power Components GmbH ist dagegen spezialisiert auf alle Fragen und Produkte rund um Leistungselektronik, Stromversorgung und Energiespeicher. Als hochspezialisierter Vertriebspartner und Herstellerrepräsentant verfügt die HY-LINE Communication Products Vertriebs GmbH über ein umfassendes anwendungsspezifisches Know-how bei Wireless-Modulen und M2M- & IoT-Systemlösungen. Der Fokus der HY-LINE AG liegt in den Bereichen kundenspezifische Lithium-Ionen-Batterien, Batteriesysteme, Energiespeicher sowie Stromversorgungen.

Zur Transline-Gruppe gehören die Unternehmen Transline Gruppe GmbH, Transline Deutschland GmbH und Micado Innovation GmbH in Reutlingen/​Baden-Württemberg sowie die Transline Software Localization GmbH in Walldorf/​Baden-Württemberg, die medax - medizinischer Sprachdienst GmbH in Olching/​Bayern, die Transline Europe S.à.r.l. (Frankreich) und Interlanguage S.R.L. (Italien). Als großer deutscher Übersetzungsdienstleister bewegt sich Transline in einem attraktiven Marktumfeld, dessen strukturelles Wachstum durch die zunehmende Digitalisierung und Globalisierung getrieben wird. Außerdem ist der Markt für Sprachdienstleistungen sehr fragmentiert und daher von einem starken Konsolidierungsdruck geprägt. Transline investierte in den vergangenen Jahren stark in die Digitalisierung des Geschäftsmodells und etablierte eine Workflow-Software, die Prozessschritte automatisiert, eine bessere und schnellere Abarbeitung von Kundenanfragen ermöglicht und zu Effizienzsteigerungen im gesamten Dienstleistungsprozess führt. Zudem legte Transline über Add-on-Akquisitionen einen Fokus auf wachsende Marktsegmente, vor allem in den Bereichen Medtech, Pharma, eCommerce und Software.

Das Segment Others enthält die Holding- und Immobilienverwaltungsgesellschaften des Blue CapKonzerns. Darüber hinaus ist das Unternehmen nokra Optische Prüftechnik und Automation GmbH (nachfolgend auch nokra) in Baesweiler bei Aachen aufgrund des vergleichsweise geringen Umsatzvolumens dem Segment Others zugeordnet. nokra stellt laseroptische in-line-Messsysteme mit Anwendung in der Stahl-, Aluminium- und Automobilindustrie her. Dabei werden Lösungen zur Glas-, Dicken- und Ebenheitsmessung, kundenindividuelle Systeme und Serviceleistungen sowie Ersatzteile angeboten. Darüber hinaus war bis Februar 2022 die Gämmerler GmbH in Geretsried-Gelting dem Segment zugeordnet. Gämmerler hat seinen Ursprung in der Entwicklung und Produktion von Anlagen und Maschinen für die Weiterverarbeitung von Druckprodukten. Der Kundenkreis umfasst insbesondere Großdruckereien, Druckmaschinenhersteller sowie Buchbindereien. Die Gämmerler GmbH wurde im Februar 2022 veräußert.

Darüber hinaus hält die Blue Cap AG eine Minderheitsbeteiligung an der INHECO Industrial Heating and Cooling GmbH in Planegg bei München, die als assoziiertes Unternehmen nach der At-Equity-Methode in den Konzern einbezogen wird. INHECO ist ein Hersteller von Produkten für das Thermal Management in den Märkten Laborautomation sowie Medizintechnik.

Portfolioveränderungen

Die Blue Cap 14 GmbH, Tochtergesellschaft der Blue Cap AG, hat mit Kaufvertrag vom 2. März 2022 100,00 % der Geschäftsanteile an der Transline Gruppe GmbH im Rahmen eines Share Deals erworben. Ein Teil der Kaufpreisforderung wurde durch den Verkäufer WES Holding GmbH im Rahmen einer Kapitalerhöhung in die Blue Cap 14 GmbH eingebracht. Als Gegenleistung erhielt die WES Holding GmbH 26,15 % der Geschäftsanteile an der Blue Cap 14 GmbH. Nach Abschluss der Transaktion hält die Blue Cap AG 73,85 % der Anteile an der Blue Cap 14 GmbH. Die Blue Cap 14 GmbH wiederum hält 100,00 % der Anteile an der Transline Gruppe GmbH.

Der erfolgreiche Abschluss der Transaktion erfolgte am 4. März 2022. Die Firmengruppe um die Transline Gruppe GmbH und ihre Tochtergesellschaften, die Transline Deutschland GmbH, die Transline Software Localization GmbH, die medax - medizinischer Sprachdienst GmbH, die Transline Europe S.à.r.l. (Frankreich) sowie die Interlanguage S.R.L. (Italien) wird erstmalig seit dem 1. März 2022 vollkonsolidiert. Zum weiteren Wachstum der Gruppe hat die Transline Gruppe GmbH mit Kaufvertrag vom 20. Juni 2022 100 % der Geschäftsanteile an der Micado Innovation GmbH im Rahmen eines Share Deals erworben. Diese Gesellschaft wird aus Wesentlichkeitsgründen erstmalig zum 30. Juni 2022 vollständig konsolidiert. Die Transline-Gruppe wird dem Segment Business Services zugeordnet.

Daneben hat die Blue Cap AG mit Vertrag vom 4. Februar 2022 100 % der Anteile an der Gämmerler GmbH (Segment Others) an die Merten Gruppe veräußert. Der Verkauf wurde im Februar 2022 vollzogen. Die Gesellschaft wurde zum 1. Februar 2022 entkonsolidiert.

Die PLANAX GmbH, eine Tochtergesellschaft der Planatol GmbH, wurde im April 2022 rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf die Planatol System GmbH verschmolzen. Diese ist ebenfalls eine Tochtergesellschaft der Planatol GmbH, die dem Segment Plastics zugeordnet ist.

Mit Eintragung vom 18. März 2022 wurde die Blue Cap 12 GmbH in HY-LINE Management GmbH (Segment Business Services) umfirmiert. Der Sitz der Gesellschaft wurde von München nach Unterhaching verlegt.

Die HY-Line Verwaltungs GmbH wurde mit Eintragung vom 18. März 2022 rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf die HY-LINE Holding GmbH (Segment Business Services) verschmolzen.

Die Blue Cap 05 GmbH, eine Tochtergesellschaft der Blue Cap AG, wurde im August 2022 rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf die Blue Cap AG verschmolzen.

Die durch die Blue Cap AG im Jahr 2022 gegründete Gesellschaft Blue Cap 15 GmbH wurde ab dem Gründungszeitpunkt in den Konsolidierungskreis mit einbezogen.

1.4 Unternehmensführung

Unternehmensführung: Vorstand und Aufsichtsrat

Die Leitung der Blue Cap AG als Mutterunternehmen des Konzerns erfolgt durch den Vorstand. Er führt eigenverantwortlich die Geschäfte und bestimmt die strategische Ausrichtung des Unternehmens und damit auch des Konzerns. Die Umsetzung der Strategie erfolgt in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat.

Dieser wird vom Vorstand regelmäßig über den Geschäftsverlauf, die Strategie sowie über potenzielle Chancen und Risiken informiert.

Im Geschäftsjahr 2022 bestand der Vorstand aus drei Mitgliedern. Dieser setzte sich zu Beginn des Geschäftsjahres aus folgenden Personen zusammen: Ulrich Blessing (Chief Operating Officer), Tobias Hoffmann-Becking (Chief Investment Officer) und Matthias Kosch (Chief Financial Officer). Mit Wirkung zum 1. September 2022 wurde Herr Tobias Hoffmann-Becking, der seit April 2020 als Chief Investment Officer (CIO) für die Bereiche Mergers & Acquisitions und Kapitalmarkt zuständig ist, zum Vorstandsvorsitzenden/​CEO bestellt. Zudem wurde Herr Henning Eschweiler mit Wirkung zum 1. September in den Vorstand berufen und übernahm die Position des Chief Operating Officer (COO) der Blue Cap AG von Ulrich Blessing, der sein bis Ende 2022 laufendes Vorstandsmandat im gegenseitigen Einvernehmen vorzeitig beendete.

Die Überwachung des Vorstands erfolgt durch den Aufsichtsrat. Dieser bestand im Geschäftsjahr aus fünf Mitgliedern und stand bis zum 29. Juni 2022 unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Peter Bräutigam. Weitere Mitglieder waren bis zu diesem Zeitpunkt der stellvertretende Vorsitzende Dr. Stephan Werhahn, Michel Galeazzi, Dr. Henning von Kottwitz und Dr. Michael Schieble. Im Rahmen der Hauptversammlung am 29. Juni 2022 wurden Kirsten Lange und Freya Oehle neu in den Aufsichtsrat gewählt, die für die beiden nicht mehr kandidierenden Mitglieder Prof. Dr. Peter Bräutigam und Dr. Stephan Werhahn in das Kontrollgremium einzogen. Die bisherigen Aufsichtsratsmitglieder Dr. Henning von Kottwitz, Dr. Michael Schieble und Michel Galeazzi wurden im Rahmen der Hauptversammlung erneut in den Aufsichtsrat gewählt. Als Ersatzmitglied wurde Dr. Kerstin Kopp gewählt. Der Aufsichtsrat beschloss im Nachgang, Kirsten Lange zur Vorsitzenden und Dr. Michael Schieble zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats zu ernennen. Im Berichtsjahr stand der Aufsichtsrat auch unabhängig von den Sitzungen in einem regelmäßigen und konstruktiven Austausch mit dem Vorstand. Der Aufsichtsrat hat drei Ausschüsse gebildet. Der Prüfungsausschuss setzt sich aus den Mitgliedern Dr. Michael Schieble (Vorsitzender), Kirsten Lange und Dr. Henning von Kottwitz zusammen, zum M&A-Ausschuss gehören die Mitglieder Michel Galeazzi (Vorsitzender), Kirsten Lange und Freya Oehle, der Nominierungsausschuss besteht aus den Mitgliedern Dr. Henning von Kottwitz (Vorsitzender), Dr. Michael Schieble und Michel Galeazzi.

Bekenntnis zu den Prinzipien der Corporate Governance und Compliance

Vorstand und Aufsichtsrat bekennen sich zu einer verantwortungsvollen Leitung und Überwachung des Unternehmens im Sinne der Prinzipien einer guten Corporate Governance. Die Grundsätze sind eine Voraussetzung für nachhaltigen Unternehmenserfolg und zentrale Richtschnur für das Verhalten im Geschäftsalltag der Blue Cap AG und ihrer Tochtergesellschaften. Vorstand und Aufsichtsrat sind davon überzeugt, dass eine gute Corporate Governance das Vertrauen der Geschäftspartner und Mitarbeitenden sowie der Öffentlichkeit in das Unternehmen stärkt. Sie erhöht die Wettbewerbsfähigkeit und sichert auch das Vertrauen der Finanzpartner in das Unternehmen. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand einen gruppenweiten Verhaltenskodex (Code of Conduct) sowie eine Anti-Korruptions-Richtlinie implementiert. Diese enthalten Verhaltensgrundsätze, die sicherstellen sollen, dass die Geschäftsaktivitäten gruppenweit in Übereinstimmung mit Vorschriften, Richtlinien, Gesetzen und weiteren Prinzipien der Gruppe erfolgen.

1.5 Steuerung

Steuerungsfokus: Nachhaltige Wertschaffung sowie Steigerung von Umsatz und Ertrag

Auf der strategischen Ebene wird der Net Asset Value (NAV) als Kennzahl zur Ermittlung des Nettovermögenswerts der Blue Cap-Gruppe berechnet.

Die zentralen wirtschaftlichen Steuerungsgrößen leiten sich aus den strategischen Zielen der Gesellschaft ab. Diese sind konzernweit der Umsatz, die EBITDA-Marge bereinigt um nichtoperative Einflüsse (adjusted EBITDA-Marge) sowie der Nettoverschuldungsgrad. Auf Beteiligungsebene gehören zusätzlich der Cashflow, Investitionen sowie die Entwicklung des Auftragseingangs und des Working Capital zu den relevanten Steuerungskennzahlen.

Der Net Asset Value (NAV) entspricht dem, je nach Beteiligungsverhältnis, anteiligen Fair Value des Eigenkapitals der in den Segmenten enthaltenen Portfoliounternehmen abzüglich der Nettoverschuldung der Holding, dem Immobilienvermögen abzüglich der Schulden der Immobilienverwaltungsgesellschaften sowie dem Wert der Minderheitsbeteiligungen. Nähere Informationen zur Ermittlung des NAVs finden sich im Wirtschaftsbericht im Abschnitt 2.2 unter "Net Asset Value der Segmente und des Konzerns".

Die auf Konzernebene relevanten wirtschaftlichen Kennzahlen Umsatz, adjusted EBITDA-Marge und Nettoverschuldungsgrad werden nach IFRS ermittelt. Die adjusted EBITDA-Marge errechnet sich aus dem Verhältnis des adjusted EBITDA zu der Gesamtleistung. Dabei werden das EBITDA und die Gesamtleistung um außergewöhnliche, periodenfremde sowie sonstige Effekte aus Reorganisationsmaßnahmen und Einmaleffekte (Adjustments) bereinigt. Um die Übereinstimmung mit den für die Beteiligungsgesellschaften verwendeten Steuerungsgrößen zu gewährleisten, werden zudem die aus den Kaufpreisallokationen entstehenden Effekte (insbesondere Erträge aus "Bargain Purchase" und Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven) korrigiert. Der Cashflow wird unterteilt in den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit. Der Nettoverschuldungsgrad (in Jahren) stellt die Verschuldung abzüglich liquider Mittel im Verhältnis zum adjusted EBITDA dar. Seit 2021 wurden im Rahmen der Ermittlung der Nettoverschuldung (in Jahren) neben den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten auch die Leasingverbindlichkeiten berücksichtigt.

Steuerungsprozesse: eng verzahnt

Die Blue Cap nimmt über die strategische und operative Begleitung der Unternehmen Einfluss auf deren Erfolg und damit auf die Wertentwicklung der Gruppe. Dazu ist das Steuerungssystem der Blue Cap eng verzahnt mit den detaillierten, auf das Tagesgeschäft bezogenen operativen Steuerungssystemen der Portfoliounternehmen.

Die Geschäftsplanungen der Portfoliounternehmen entstehen in einem iterativen Prozess zwischen den Beteiligungen und der Blue Cap. Der Planungsprozess wird durch einen Informationsaustausch zwischen den Geschäftsführungen der Portfoliounternehmen und dem Vorstands über die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung und Strategie eingeleitet. Die Gesellschaften entwickeln dann auf Basis der strategischen Grundlagen die detaillierten Unternehmensplanungen für einen Zeitraum von jeweils drei Jahren. Auf Basis dieses Austauschs mit den Geschäftsführungen und der Planungen der Portfoliounternehmen macht sich der Vorstand ein Gesamtbild der zu erwartenden Geschäftsentwicklung der Gruppe und erstellt eine konsolidierte Planung.

Die Beteiligungen informieren die Holding laufend über die wirtschaftliche Entwicklung in den Unternehmen und übermitteln monatliche Berichte bestehend aus Umsatz-, Ertrags-, Bilanz- und anderen Finanzkennzahlen, der Auftragsentwicklung, Risiken sowie weiteren spezifischen Themenbereichen. Das Beteiligungscontrolling der Blue Cap analysiert die Kennzahlen der Portfoliogesellschaften monatlich, gleicht diese mit den jeweiligen Budgets ab und legt die Ergebnisse dem Vorstand vor. Parallel hierzu tauscht sich der Vorstand mit den Geschäftsführungen und dem Beteiligungsmanagement über die Entwicklung in den Portfoliogesellschaften sowie wichtige laufende Projekte aus. Auf dieser Basis erhält der Vorstand der Blue Cap einen regelmäßigen Überblick über die Geschäftsentwicklung der Beteiligungen sowie der Gruppe.

Der Vorstand steht im engen Dialog mit den Beteiligungen

Ein weiteres Steuerungsinstrument sind regelmäßige Sitzungen zwischen Vorstand, Beteiligungsmanagern sowie den Geschäftsführungen der jeweiligen Portfoliogesellschaften. In diesen Sitzungen werden wesentliche Entwicklungen wie wichtige Auftragsvergaben, strategische Investitionen oder Finanzierungen besprochen und Handlungsalternativen erörtert. Die Geschäftsführungen beobachten und analysieren zudem regelmäßig das jeweilige Markt- und Wettbewerbsumfeld und teilen ihre Erkenntnisse mit dem Vorstand.

Der Vorstand der Blue Cap ist auch in die Festlegung von Verbesserungs- und Wachstumsprogrammen eingebunden und wird regelmäßig über deren Umsetzungsstand und Ergebnisse informiert.

Im Rahmen des Beteiligungsgeschäfts ist der Vorstand in alle wesentlichen Kernprozesse bei der Auswahl und Prüfung von neuen Beteiligungsvorschlägen sowie der Verhandlung von Beteiligungskäufen und -verkäufen maßgeblich involviert.

1.6 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Bei den nachfolgendenden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren handelt es sich um Aspekte, die für die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der Gruppe von grundsätzlicher Bedeutung sind. Eine unmittelbare Einbindung dieser Indikatoren in den Unternehmenssteuerungsprozess erfolgt nicht.

MITARBEITENDE

In der Gruppe: Mitarbeiterzahl ist um ca. 20 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen

Im Geschäftsjahr 2022 waren im Konzern durchschnittlich 1.412 (Vorjahr: 1.176) Mitarbeitende und 40 (Vorjahr: 35) Auszubildende beschäftigt. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus der erstmalig ganzjährigen Einbeziehung der H+E- und der HY-LINE-Gruppe sowie der Erstkonsolidierung der Transline-Gruppe zum 1. März 2022 in den Blue Cap-Konzern.

Die Führung und Weiterentwicklung der Mitarbeitenden der Beteiligungsunternehmen obliegt den jeweiligen Geschäftsführungen. Die Holding unterstützt die Geschäftsführungen beim Recruiting und bei der Auswahl von Führungskräften und gibt zudem Impulse im Rahmen von Personalentwicklungsmaßnahmen und der Gestaltung tariflicher Vereinbarungen.

Entwicklung durchschnittliche Mitarbeiterzahl

Anzahl

Die Unternehmen der Blue Cap-Gruppe legen großen Wert auf eine qualifizierte Ausbildung, um den langfristigen Bedarf an qualifiziertem Personal decken zu können und der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken.

In der Holding: ein erfahrenes Spezialisten-Team für eine wertschaffende Begleitung

Im Berichtsjahr beschäftigte die Blue Cap AG ohne Einbeziehung des Vorstands 13 Mitarbeitende. Damit blieb die Zahl im Vergleich zum Vorjahr stabil. Es gibt zwei offene Stellen, die noch nicht nachbesetzt werden konnten.

Der Vorstand ist überzeugt, dass zufriedene und gut qualifizierte Mitarbeiter ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Unternehmensgruppe sind. Die Blue Cap bietet ihren Beschäftigten daher ein flexibles und modernes Arbeitsumfeld, respektvollen Umgang sowie eine leistungsgerechte Vergütung. Daneben gehören individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten, flache Hierarchien und die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, zu weiteren Erfolgsmerkmalen der Blue Cap als attraktivem Arbeitgeber.

INNOVATION

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit erfolgt in den Portfoliounternehmen und ist an den jeweiligen Marktanforderungen sowie dem individuellen Produktprogramm ausgerichtet. Innerhalb des Konzerns wird in jedem Unternehmen darauf geachtet, dass wachstumsunterstützende Entwicklungsziele formuliert und umgesetzt sowie Marktentwicklungen frühzeitig erkannt und im Entwicklungsprozess berücksichtigt werden. Der Vorstand der Blue Cap ist davon überzeugt, dass nachhaltige Prozess- und Produktinnovationen den Erfolg der Beteiligungsunternehmen langfristig sichern. Daher werden Innovationsprojekte im Rahmen des jährlichen Planungsprozesses berücksichtigt, regelmäßig im Austausch mit den Geschäftsführungen besprochen sowie begleitet.

Im Bereich Plastics gehören zu den F&E-Tätigkeiten die Neu- und Weiterentwicklung von Kunststoffprodukten für die Bereiche Automotive und Packaging sowie Verpackungslösungen für den Molkereibereich, die Nutzung neuer Systemtechnologien und Materialien sowie die Weiterentwicklung der Recyclingprozesse und -produkte. In diesem Rahmen werden bestehende Rezepturen in Bezug auf den Materialeinsatz und die Kosten optimiert, aber auch neue Rezepturen entwickelt.

Zu den Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten im Segment Adhesives & Coatings gehören insbesondere die Überarbeitung von Klebstoffrezepturen in Bezug auf Umweltverträglichkeit sowie Applikationsanforderungen, die Nutzung neuer Rohstoffe und die Entwicklung neuer Anwendungen sowie kundenindividueller Lösungen. Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten bei der Planatol-Gruppe im Teilbereich PLANATOL System umfassen insbesondere die Modularisierung und Überarbeitung des Produktprogramms und den Einsatz neuer Techniken.

Im Segment Business Services arbeitet die HY-LINE-Gruppe in enger Abstimmung mit den jeweiligen Kunden am weiteren Ausbau des Produktportfolios im Bereich Systemlösungen und Services. Der Fokus liegt hierbei insbesondere auf den Bereichen Visualisierung (Display- und Touch-Technologie), kundenspezifische Lithium-Ionen-Batterien sowie Batteriesysteme. Um den hohen Anforderungen komplexer elektronischer Systeme gerecht zu werden, wurde z.B. für den Bereich Display-/​Touch-Technologien ein spezialisiertes Team von Technikexperten und Projektmanagern aufgebaut. Dieses begleitet die Kunden von der Konzepterstellung bis zur Serienlieferung des finalen Produkts inklusive des Qualitätsmanagements.

Bei nokra (Segment Others) liegt der Fokus der F&E-Tätigkeiten auf der stetigen Weiterentwicklung der Messsystem-Produktlinien. Demnach wird aktuell im Bereich der Glasmessung eine verbesserte Anwendungssoftware und im Bereich der Ebenheitsmessung eine modulare Portallösung entwickelt. Im Bereich der Dickenmessung arbeitet man an der Erhöhung der Messungsstabilität mithilfe eines Verformungssensors. Darüber hinaus entwickelt nokra mit der sogenannten Heißmesszelle eine weitere Produktlinie, welche im Rahmen der Qualitätssicherung in der Schmiedeindustrie eingesetzt wird.

Die Gesamtaufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen im Geschäftsjahr im Konzern TEUR 2.356 (Vorjahr: TEUR 2.510). Der Rückgang liegt insbesondere an reduzierten sowie aktivierten Aufwendungen im Geschäftsjahr 2022 bei der Neschen- und con-pearl-Gruppe. Zum 31. Dezember 2022 sind bei der Neschen-Gruppe Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 374 (Vorjahr: TEUR 413) aktiviert.

Die Abschreibungen auf selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände beliefen sich im Jahr 2022 insgesamt auf TEUR 106 (Vorjahr: TEUR 54).

NACHHALTIGKEIT

Die Blue Cap ist der Überzeugung, dass wirtschaftlicher Erfolg langfristig nur gelingt, wenn Nachhaltigkeitskriterien beim unternehmerischen Handeln berücksichtigt werden. Die Blue Cap-Gruppe bekennt sich daher ausdrücklich zu ihrer ökologischen, sozialen und ethischen Verantwortung. Der Vorstand der Holding hat daher im Jahr 2020 beschlossen, Nachhaltigkeit als wesentlichen Bestandteil in der Unternehmensstrategie zu implementieren. Dabei sollen ESG-Kriterien in allen Bereichen der Wertschöpfungskette der Blue Cap AG als auch der Portfoliounternehmen geprüft und berücksichtigt werden. Zu den wesentlichen Eckpfeilern der Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe gehören unter anderem:

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Beteiligungserwerb: Einbeziehung von sozialen, ethischen, ökologischen sowie Governance-Aspekten im Rahmen der Beteiligungsprüfung und Identifikation von Verbesserungspotenzialen bei den Zielunternehmen
Ausschlusskriterien: beim Portfolio keine Berücksichtigung von Branchen und Unternehmen, die gegen internationale Standards oder die Wertvorstellungen der Blue Cap verstoßen
Austausch: regelmäßiger Dialog mit den Geschäftsführungen zu ökologischen, sozialen und Governance-Aspekten in den Beteiligungen
Optimierungsansatz: Identifikation und Implementierung von individuellen Verbesserungsmaßnahmen bei den Unternehmen

Im Nachhaltigkeitsbericht 2021 gemäß dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) informiert die Blue Cap über die Strategie und die Fortschritte bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele. Im zweiten Quartal 2023 plant die Blue Cap die Veröffentlichung eines aktualisierten Nachhaltigkeitsberichts.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds

Die Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2022 weiter abgeschwächt 1

Die ersten Monate des Jahres 2022 waren geprägt durch steigende Rohstoffpreise und instabile Lieferketten. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die globalen Rohstoffmärkte stark unter Druck gesetzt. Seitdem hat sich diese Entwicklung durch eine abschwächende Konjunktur sowie zurückgehende Corona-Restriktionen wieder verbessert. Obwohl sich die Auswirkungen der Pandemie in den meisten Ländern abgeschwächt haben, beeinträchtigen ihre anhaltenden Wellen weiterhin die Wirtschaftstätigkeit, insbesondere in China. Infolge der weltweit stark gestiegenen Rohstoffpreise kam es auch zu einer beträchtlichen Zunahme der Verbraucherpreise. Im Euroraum lag die Inflation nach ersten Schätzungen 2022 bei 8,4 % und in den USA bei 7,9 %. Auch in den Schwellenländern ist die Teuerung hoch, wenngleich die Inflation dort bislang unter der in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften lag. Die Zentralbanken reagierten auf die anhaltend hohen Inflationsraten mit deutlichen Leitzinserhöhungen.

Vor diesem Hintergrund ergab sich für das Jahr 2022 insgesamt ein schwacher Anstieg der weltweiten Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 % (Vorjahr: 6,2 %). Der BIP-Anstieg betrug in den Schwellenländern (3,4 %; Vorjahr: 8,0 %) und in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften (2,5 %; Vorjahr: 5,3 %). In den Vereinigten Staaten betrug der Anstieg der Wirtschaftsleistung im Jahr 2022 1,9 % (Vorjahr: 5,9 %), im Euroraum 3,4 % (Vorjahr: 5,3 %), im Vereinigten Königreich 4,4 % (Vorjahr: 7,5 %), in Japan 1,2 % (Vorjahr: 2,2 %) und in China 3,4 % (Vorjahr: 8,6 %). In Russland ist die Wirtschaftsleistung um 3,1 % zurückgegangen (Vorjahr: Anstieg von 4,7 %).

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg in Deutschland im Jahr 2022 um 1,8 % gegenüber 2,6 % im Vorjahr. Das Wirtschaftswachstum wurde insbesondere durch Engpässe bei der Versorgung mit Energie, Schwierigkeiten bei der Lieferung von Rohstoffen und Vorprodukten sowie einem sich verschärfenden Arbeitskräftemangel belastet. Die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen war noch kräftig und wurde insbesondere von hohen privaten und staatlichen Konsumausgaben sowie Entlastungsmaßnahmen gestützt. In der Betrachtung der Wirtschaftsbereiche zeigte sich eine deutliche Expansion der Bruttowertschöpfung im Dienstleistungsbereich, der vom Abflauen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Normalisierung des Ausgabeverhaltens der privaten Haushalte profitieren konnte. Gleichzeitig war auch die Nachfrage nach Waren noch stark. Zwar gingen die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe allmählich zurück, wohl auch als Folge der hohen Inflation. Allerdings sind die Auftragsbücher der Unternehmen immer noch so gut gefüllt, dass die Produktion bis zuletzt leicht gestiegen ist.

Die Inflationsrate lag in Deutschland im Jahresmittel bei 8,3 % (Vorjahr: 3,1 %) und entspricht damit in etwa dem Mittelwert der fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Der Anstieg der Verbraucherpreise erreichte zuletzt Rekordraten von über 10 %. Neben Energie (+38,4 %) und Nahrungsmitteln (+21,0 %) verteuerten sich auch die sonstigen Waren (+7,6 %) spürbar im Vergleich zum Vorjahr. Zwar gibt es Anzeichen, dass die Inflation langsam durch sinkende Wertmarktpreise für Öl und andere Rohstoffe sowie kräftige Leitzinserhöhungen nachlässt, dennoch wird es wohl noch dauern, bis der Druck auf die Verbraucherpreise abnimmt. Der deutsche Arbeitsmarkt zeigte sich vor dem Hintergrund gestiegener Energiepreise und Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine in robuster Verfassung. Dennoch hat sich die Dynamik am Arbeitsmarkt im Jahresverlauf abgeschwächt. Insgesamt verringerte sich die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt auf 2,42 Millionen Personen (Arbeitslosenquote: 5,3 %) gegenüber 2,61 Millionen Personen (Arbeitslosenquote: 5,7 %) im Vorjahr.

1 Vgl. ifo Konjunkturprognose Winter 2022 des ifo Instituts, veröffentlicht im Dezember 2022, erreichbar unter: https:/​/​www.ifo.de/​publikationen/​2022/​zeitschrift-einzelheft/​ifo-schnelldienst-sonderausgabe-dezember-2022.

Branchenumfeld: Private-Equity-Geschäftsklima stabilisiert sich zum Jahresende 2

Die Entwicklung in der deutschen Beteiligungsbranche lag in Bezug auf die Investitionen im abgelaufenen Jahr nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften 3 deutlich unter dem Rekordjahr 2021. So lag das Investitionsvolumen in Deutschland im Jahr 2022 bei rund EUR 13,9 Mrd. und sank damit um ca. EUR 5.703 Mrd. gegenüber dem Vorjahr (EUR 19,6 Mrd.). Insgesamt haben Beteiligungsgesellschaften im letzten Jahr 885 Unternehmen mit Beteiligungskapital finanziert (Vorjahr: 1.104). Wie in den letzten Jahren lagen dabei kleine und mittelständische Unternehmen im Fokus der Finanzinvestoren.

Das Fundraising stieg mit EUR 6.541 Mrd. im Vergleich zum Vorjahr (EUR 5,5 Mrd.) an. Von den neu eingeworbenen Mitteln entfielen 74 % (Vorjahr: 30 %) auf Venture-Capital-Fonds und 15 % (Vorjahr: 69 %) auf Buy-out-Fonds. PE-Firmen mit dem Fokus Growth, Mezzanine und Generalisten hatten zusammen einen Anteil von 11 % (Vorjahr: 1 %) am Fundraising.

Buy-outs machten mit 57 % im Vergleich zum Vorjahr (43 %) etwas mehr als die Hälfte der Gesamtinvestitionen aus. Das Volumen sank deutlich im Vergleich zum Vorjahr (EUR 11 Mrd.) auf EUR 7,9 Mrd. Venture-Capital-Investitionen beliefen sich auf rund 24 % der Gesamtinvestitionen (Vorjahr: 32 %) und lagen mit EUR 3,4 Mrd. (Vorjahr: EUR 4,0 Mrd.) unter dem Vorjahr. Der Anteil der Wachstumsfinanzierungen (Growth) sowie Minderheitsbeteiligungen (Replacement, Turnaround) belief sich auf 19 % bzw. EUR 2,6 Mrd. des Gesamtvolumens und lag ebenfalls unter dem Vorjahrswert (25%, EUR 3,1 Mrd.).

Auch das Volumen der Beteiligungsverkäufe sank im Vergleich zum Vorjahr, und zwar von EUR 5,7 Mrd. auf EUR 3,1 Mrd. (-46 % gegenüber Vorjahr). Verkäufe an andere Beteiligungsgesellschaften waren mit einem Anteil von 62 % (Vorjahr: 29 %) des Exit-Volumens die wichtigsten Exit-Kanäle. Dahinter folgen Trade Sales mit 23 % (Vorjahr 28%), Rückzahlungen von Vorzugsaktien sowie Darlehen und Mezzanine mit 3 % (Vorjahr: 13 %) und Totalverluste mit 2 % (Vorjahr: 3 %). Sonstige Beteiligungsverkäufe hatten einen Anteil von 10 %.

2 Vgl. kfw German Private Equity Barometer 4. Quartal 2022, veröffentlicht am 22. Februar 2023, erreichbar unter: https:/​/​www.kfw.de/​PDF/​Download-Center/​Konzernthemen/​Research/​KfW-Research/​Economic-Research/​Wirtschaftsindikatoren/​German-Private-Equity-Barometer/​PDF-Dateien/​GPEB-Q4-2022.pdf.

3 Vgl. Der deutsche Beteiligungskapitalmarkt 2022, veröffentlicht am 16. März 2023, erreichbar unter: https:/​/​www.bvkap.de/​files/​content/​statistik-deutschland/​pdfs/​BVK%20Statistik%202022%20in%20Tabellen.pdf.

2.2 Entwicklung der Blue Cap-Gruppe

Net Asset Value der Segmente und des Konzerns

Die Blue Cap AG ermittelt halbjährlich den Net Asset Value (NAV) der Segmente und des Konzerns. Die Ermittlung des NAV basiert auf den Richtlinien der International Private Equity and Venture Capital Guidelines (IPEV-Guidelines) und berücksichtigt ebenso die Anmerkungen des Abschlussprüfers im Rahmen der Konzernabschlussprüfung.

Das Ziel besteht darin, die Portfoliounternehmen zum Bewertungsstichtag mit dem im Rahmen einer Transaktion erzielbaren Marktpreis zu bewerten. Um einen möglichst repräsentativen Fair Value zu ermitteln, wird in den IPEV Guidelines empfohlen, mehrere Bewertungstechniken anzuwenden und die Ergebnisse gegenüberzustellen. Die Ermittlung des NAV erfolgt für die Beteiligungsunternehmen auf Basis der Discounted-Cashflow-Methode und der relativen Bewertung mittels Bewertungsmultiples (Unternehmenswert/​EBITDA). Aus der resultierenden Wertbandbreite wird im Anschluss der Wert bestimmt, der als repräsentativ für den derzeit am Markt erzielbaren Preis beurteilt wird. Dabei wird berücksichtigt, dass Käufer in unserem Marktsegment relative Bewertungsmethoden präferieren. Zum Stichtag wie auch zum Vorjahresstichtag wurde basierend auf dieser Methodik für die Mehrzahl der Unternehmen im Portfolio der auf Basis des Multiple-Verfahrens ermittelte Unternehmenswert angesetzt.

Grundlage für das Discounted-Cashflow-Verfahren sind die verabschiedeten Budgetplanungen der jeweiligen Portfoliounternehmen für die Jahre 2023 bis 2025 und deren Fortschreibung für die Jahre 2026 und 2027. Die Wachstumsraten nach dem Fünf-Jahres-Zeitraum zur Berechnung des Terminal Values wurden grundsätzlich mit 1,5 % (Vorjahr: 1,0 %) angenommen. Der Kapitalkostensatz WACC (Weighted Average Cost of Capital) wurde für jedes Portfoliounternehmen auf Basis individueller Peer Groups ermittelt und liegt in einer Bandbreite von 5,0-11,4 %.

Für die relative Bewertung auf Basis von Multiples wurden, basierend auf den erwarteten Finanzkennzahlen 2022 und den prognostizierten Finanzkennzahlen 2023 der Peer Group-Unternehmen, Bewertungsmultiples (Unternehmenswert/​EBITDA) ermittelt. Diese wurden anschließend wegen der in der Regel kleineren Größe unserer Portfoliounternehmen mit einem Größen- & Profitabilitätsabschlag in Höhe von 0-30% auf den jeweiligen Multiple als Basis verwendet. Für die Ermittlung des maßgeblichen Unternehmenswertes wurde aus den Multiplewerten für die zurückliegenden zwölf Monate und für das folgende Planungsjahr (2023) ein Mittelwert gebildet. Dabei kamen bezogen auf das EBITDA Mutiples zwischen 6,0-14,2x für die Portfoliounternehmen zur Anwendung.

Unternehmen, für die ein Marktpreis aus einer kürzlich (bis zwölf Monate) abgeschlossenen Blue Cap-Akquisition vorhanden ist, werden gemäß den IPEV-Guidelines mit diesem Kaufpreis berücksichtigt, sofern - wie im Fall der Transline-Gruppe - keine Anhaltspunkte für eine signifikante Wertänderung vorliegen.

Der NAV der Gruppe setzt sich aus dem NAV der Segmente, der Nettoverschuldung der Holding, dem Immobilienvermögen und dem Wert der Minderheitsbeteiligungen zusammen.

Der NAV der Segmente entspricht dem, je nach Beteiligungsverhältnis, anteiligen Fair Value der in den Segmenten enthaltenen Portfoliounternehmen. Die Nettoverschuldung der Holding entspricht dem Saldo aus Darlehen und Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten. Das Immobilienvermögen wird grundsätzlich zum Buchwert abzüglich der Verschuldung angesetzt.

Der NAV des Portfolios ist zum 31. Dezember 2022 um EUR 12,7 Mio. auf EUR 164,7 angestiegen. Das lag insbesondere an dem Erwerb der Transline und dem Wertanstieg bei Hy-Line sowie der H+E Gruppe. Gegenläufig wirkte sich insbesondere der Wertrückgang bei INHECO aufgrund hoher Anlaufinvestitionen und der daraus resultierenden, vorübergehend geringeren Ergebnisentwicklung. Auch im Geschäftsbereich Adhesives & Coatings ging der NAV durch ein rückläufiges Geschäftsvolumen bei Planatol und eine laufendes Reorganisationsprogramm bei Neschen zurück. Der Verkauf der Immobilie Geretsried-Gelting (EUR 20,1 Mio.) hat den NAV ebenfalls reduziert. Im Ergebnis ist der NAV der Gruppe zum 31. Dezember 2022 um EUR 12,0 Mio. auf EUR 160,8 Mio. zurückgegangen.

Indikativer Net Asset Value der Gruppe (zum 31. Dezember 2022)

EUR Mio.

Indikativer Net Asset Value der Gruppe

EUR Mio.

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31.12.2022 30.06.2022 31.12.2021
NAV der Segmente 138,1 128,5 119,3
Plastics 70,4 68,8 68,5
Adhesives 8 Coatings 25,8 25,4 34,5
Business Services 40,6 32,6 14,0
Others 1,3 1,7 2,3
NAV der Minderheitsbeteiligungen 26,6 40,9 33,4
Netto-Verschuldung (-)/​ Kassenbestand Blue Cap AG (+) -3,0 -0,1 1,9
Buchwert Immobilien abzgl. Verbindlichkeiten Asset-Holding -0,9 0,9 22,0
Indikativer NAV der Gruppe 160.8 168,4 172,8

1 Others enthält die Beteiligung nokra und bis einschließlich NAV 2021 die Beteiligung an Gämmerler

ZUSAMMENFASSENDE ERLÄUTERUNG DER UMSATZ- UND ERGEBNISENTWICKLUNG IM BERICHTSJAHR

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Ist 2021 Prognose 2022 (Basis Lagebericht 2021) Prognose Anpassung (Halbjahresbericht 2022) Ist 2022
Umsatz (EUR Mio.) 267 305-325 335-350 347,5
Adjusted EBITDA-Marge in % Gesamtleistung adjusted 9,1 9,0-10,0 8,0-9,0 8,6
Nettoverschuldungsgrad (ohne Leasingverbindlichkeiten) in Jahren 1,7 ≤ 3,5 < 3,5 2,4

Die ursprüngliche Budgetplanung 2022 für die Blue Cap-Gruppe wurde im Dezember 2021 auf Basis der zu diesem Zeitpunkt bestehenden Konzernzusammensetzung verabschiedet und sah einen Konzernumsatz deutlich über dem Vorjahr bei einer operativen Ergebnismarge (adjusted EBITDA-Marge) leicht über der des Vorjahres vor.

Die Prognose wurde unterjährig am 20. Januar 2022 (nach ersten vorläufigen Berechnungen im Rahmen der laufenden Erstellung des Konzernjahresabschlusses), am 2. März 2022 (im Zuge des Erwerbs der Transline-Gruppe) sowie am 25. August 2022 (basierend auf dem für das zweite Halbjahr 2022 erstellten Forecast) angepasst. Die Umsatzerwartung wurde zuletzt von EUR 305-325 Mio. auf EUR 335-350 Mio. erhöht, die adjusted EBITDA-Marge wurde in einer Spanne von 8-9 % (zuvor: 9-10 %) erwartet.

Die finalen Konzernzahlen liegen im Bereich der letzten Prognose. So erhöhte sich der Konzernumsatz in einem herausfordernden Umfeld gegenüber dem Vorjahreswert um 30 % auf EUR 347,5 Mio. (Vorjahr: EUR 267,3 Mio.) und liegt damit im oberen Bereich der erwarteten (angepassten) Umsatzspanne. Das adjusted EBITDA stieg unterproportional zum Umsatz auf EUR 30,3 Mio. an (+23 % gegenüber Vorjahr, Vorjahr: EUR 24,6 Mio.). Dies entspricht einer Marge von 8,6 % (Vorjahr: 9,1 %), die innerhalb der zuletzt erwarteten Bandbreite von 8-9 % liegt. Wesentlich für das deutliche Wachstum war unter anderem die Entwicklung der con-pearl, die wie im Vorjahr von einem Großauftrag im Logistikbereich profitierte, sowie das verbesserte Volumen bei der H+E und der HY-LINE, wobei letztere aufgrund eines hohen Auftragsbestands und verbesserter Lieferfähigkeit ein Rekordjahr verzeichnete. Ferner trug die Akquisition der Transline sowie die erstmals ganzjährige Einbeziehung der H+E und der HY-LINE zu dem Anstieg bei Umsatz und Ergebnis bei.

Hohe Gesamtinvestitionen, die vorrangig durch M&A-Aktivitäten getrieben wurden, führten 2022 zu einem Anstieg der Nettoverschuldung. Der Nettoverschuldungsgrad, im Rahmen der Prognose für 2022 definiert als Verhältnis der Nettofinanzverbindlichkeiten (inkl. Leasingverbindlichkeiten) zum adjusted EBITDA, liegt mit 2,4 Jahren unter der Zielmarke von 3,5 Jahren.

Insgesamt ist der Vorstand mit der Geschäftsentwicklung zum 31. Dezember 2022, auch vor dem Hintergrund der konjunkturellen Abkühlung und damit verbundenen Herausforderungen im abgelaufenen Geschäftsjahr, zufrieden.

ERTRAGSENTWICKLUNG

Umsatz deutlich über dem Vorjahr bei einer positiven Ergebnisentwicklung

Der Konzernumsatz der Blue Cap-Gruppe erhöhte sich 2022 gegenüber dem Vorjahr um 30 % bzw. TEUR 80.163 (Vorjahr: 14,7 % bzw. TEUR 34.349) auf TEUR 347.511. Der Anstieg ist insbesondere auf die getätigte Neuakquisition der Transline-Gruppe sowie die erstmals ganzjährige Einbeziehung der HY-LINE- und der H+E-Gruppe in den Blue Cap-Konzern zurückzuführen. Demgegenüber wirkt sich der Verkauf von Carl Schaefer und Gämmerler im Vorjahresvergleich reduzierend auf den Umsatz aus.

Umsatzentwicklung der Gruppe 2022 (2021)

TEUR

In der Verteilung des Konzernumsatzes entfallen auf den deutschen Markt 54,7 % bzw. TEUR 190.181 (Vorjahr: 53,4 % bzw. TEUR 142.684), auf das übrige Europa 28,6 % bzw. TEUR 99.285 (Vorjahr: 30,4 % bzw. TEUR 81.239) und auf Drittländer 16,7 % bzw. TEUR 58.045 (Vorjahr: 16,2 % bzw. TEUR 43.424).

Die sonstigen Erträge betragen TEUR 20.746 (Vorjahr: TEUR 7.440) und enthalten im Wesentlichen Erträge aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 15.049 (Vorjahr: TEUR 989), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.071 (Vorjahr: TEUR 1.365), Erträge aus der Fremdwährungsumrechnung in Höhe von TEUR 2.069 (Vorjahr: TEUR 657) sowie Erlöse aus Vermietung und Verpachtung in Höhe von TEUR 335 (Vorjahr: TEUR 220). Die Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen resultieren insbesondere aus der Veräußerung einer nicht betriebsnotwendigen Produktions- und Verwaltungsimmobilie in Geretsried-Gelting.

Die Gesamtleistung des Konzerns beträgt im Jahr 2022 TEUR 370.526 und liegt insbesondere durch die erstmalig ganzjährige Einbeziehung HY-LINE-Gruppe, der H+E sowie die getätigten Neuakquisitionen der Transline und den Verkauf der Immobilie Geretsried-Gelting deutlich über der des Vorjahres (TEUR 277.108). Demgegenüber wirkt sich der Verkauf von Carl Schaefer im Vorjahresvergleich reduzierend auf die Gesamtleistung aus.

Die Materialeinsatzquote bewegt sich mit 51,5 % der Gesamtleistung unter dem Vorjahr (52,1 %). Dies resultiert im Wesentlichen aus dem in der Gesamtleistung enthaltenen Veräußerungserlös aus dem Verkauf der Immobilie Geretsried-Gelting. Die Rohertragsquote liegt für das Berichtsjahr bei 48,5 % (Vorjahr: 47,9 %) und der Rohertrag, der die Differenz zwischen der Gesamtleistung und dem Materialeinsatz darstellt, bei TEUR 179.721 (Vorjahr: TEUR 132.826).

Die Personalaufwendungen lagen im Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr bei TEUR 80.945 (Vorjahr: TEUR 67.487) und betragen im Verhältnis 21,9 % (Vorjahr: 24,4 %) der Gesamtleistung. Die Abschreibungen belaufen sich auf TEUR 22.643 (Vorjahr: TEUR 19.099) bzw. 6,1 % (Vorjahr: 6,9 %) der Gesamtleistung. Die sonstigen Aufwendungen haben um TEUR 15.863 auf TEUR 55.791 zugenommen und waren mit 15,1 % der Gesamtleistung leicht über dem Vorjahr (14,4 %). Dabei hat sich neben dem organischen Wachstum der bestehenden Portfoliogesellschaften insbesondere die erstmals ganzjährige Einbeziehung der HY-LINE-, der H+E- sowie die Aufnahme der Transline-Gruppe in den Blue Cap-Konzern erhöhend auf die Personalaufwendungen, Abschreibungen und sonstigen Aufwendungen ausgewirkt. In Bezug auf die sonstigen Aufwendungen haben zudem die gestiegenen Energiekosten zum Anstieg beigetragen. Anteilig an der Gesamtleistung ist die Personalaufwandsquote im Wesentlichen infolge des in der Gesamtleistung enthaltenen Veräußerungserlöses für die Immobilie Geretsried-Gelting sowie des hohen Wachstums bei Unternehmen mit einer unterdurchschnittlichen Personalkostenquote (con-pearl, HY-LINE) deutlich zurückgegangen. Gegenläufig wirkten im Vorjahresvergleich die Entkonsolidierungen von Carl Schaefer und Gämmerler.

Das EBIT liegt im Geschäftsjahr 2022 bei TEUR 16.959 (Vorjahr: TEUR 7.821) und entspricht 4,6 % (Vorjahr: 2,8 %) der Gesamtleistung. Im EBIT ist ebenfalls der Ergebnisbeitrag der Minderheitsbeteiligung INHECO enthalten. Das negative Finanzergebnis in Höhe von TEUR -1.606 (Vorjahr: TEUR -2.215) hat sich im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Dies ist im Wesentlichen auf die erstmals ganzjährige Einbeziehung der HY-LINE- und H+E-Gruppe sowie die getätigte Neuakquisition Transline und die positive Entwicklung im Segment Plastics zurückzuführen.

Das Konzernergebnis vor Ertragsteuern (EBT) beträgt TEUR 14.841 (Vorjahr: TEUR 5.099). Der Anstieg des EBIT und des Konzernergebnisses vor Ertragsteuern ist im Wesentlichen auf den Verkauf der Immobilie Geretsried-Gelting sowie die erstmalig ganzjährige Einbeziehung der HY-LINE-Gruppe und der H+E sowie die getätigten Neuakquisition der Transline sowie die positive Entwicklung im Segment Plastics zurückzuführen.

Adjusted EBITDA und adjusted EBIT

Die Steuerung der Beteiligungsgesellschaften und damit auch des Konzerns erfolgt unter anderem durch die Ertragskennzahl adjusted EBITDA-Marge. Dabei wird die nach IFRS ermittelte Kennzahl EBITDA um außergewöhnliche, periodenfremde sowie sonstige Effekte aus Reorganisationsmaßnahmen und Einmaleffekte (Adjustments) bereinigt. Um die Übereinstimmung mit den für die Beteiligungsgesellschaften verwendeten Steuerungsgrößen zu gewährleisten, werden außerdem die aus den Kaufpreisallokationen entstehenden Effekte (insbesondere Erträge aus Bargain Purchases und Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven) korrigiert.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde das operative Ergebnis (EBIT) um Erträge in Höhe von TEUR 18.098(Vorjahr: TEUR 5.867) und Aufwendungen in Höhe von TEUR 17.471 (Vorjahr: TEUR 11.361) als Adjustments bereinigt, die im adjusted EBITDA bzw. adjusted EBIT nicht enthalten sind. Die Adjustments betragen somit per saldo TEUR 627 (Vorjahr: TEUR 5.495).

Die Überleitung von dem in der IFRS-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellten EBITDA auf das adjusted EBITDA sowie auf das adjusted EBIT wird nachfolgend dargestellt:

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in TEUR 2022 2021 Veränderung

in %
EBITDA (IFRS) 42.986 25.412 69,16
Adjustments:
Erträge aus Anlagenabgängen -15.049 -989 > 100,00
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen -1.071 -1.365 21,53
sonstige nicht operative Erträge -1.762 -1.622 8,63
Erträge aus Bargain Purchase -216 -457 52,80
Erträge aus Entkonsolidierung 0 -1.434 100,00
Erträge aus einer Entschädigung im Zusammenhang mit einem Mietverhältnis 0 0 0,00
Abgangsverluste Anlagevermögen 67 231 70,78
Aufwendungen aus Restrukturierung und Sanierung 218 1.004 78,31
Personalkosten im Zusammenhang mit Personalmaßnahmen 188 1.256 85,07
Rechts- und Beratungskosten im Zusammenhang mit Akquisitionen und Personalmaßnahmen 1.677 993 68,92
sonstige nicht operative Aufwendungen 2.651 1.400 89,34
Verbrauch von aufgedeckten stillen Reserven 348 217 60,55
Aufwand aus Entkonsolidierung 340 0 100,00
Adjusted EBITDA 30.377 24.646 23,25
Adjusted EBITDA-Marge in % in Gesamtleistung adjusted 8,62% 9,08% 5,06
Abschreibungen: -22.643 -19.099 18,55
Wertminderungsaufwand und Wertaufholungen -4.360 -337 > 100,00
Ergebnisanteil an assoziierten Unternehmen 976 1.845 47,12
Adjustments:
Abschreibungen auf aufgedeckte stille Reserven 7.622 5.924 28,66
Wertminderungsaufwand und Wertaufholungen 4.360 337 >100,00
Adjusted EBIT 16.332 13.316 22,65
Adjusted EBIT-Marge in % in Gesamtleistung adjusted 4,63% 4,90% 5,52

Die adjusted EBITDA-Marge beträgt im Berichtsjahr 8,6 % (Vorjahr: 9,1 %) und die adjusted EBIT-Marge beträgt im Berichtsjahr 4,6 % (Vorjahr: 4,9 %) der adjusted Gesamtleistung. Der Anstieg der adjusted EBITDA-Marge und der adjusted EBIT-Marge ergibt sich insbesondere aus der starken Geschäftsentwicklung im Segment Plastics sowie aus der erstmalig ganzjährigen Einbeziehung der H+E- und HY-LINE-Gruppe sowie der Akquisition von Transline im Berichtsjahr.

Ergebnisentwicklung der Gruppe

TEUR

Umsatzentwicklung nach Segmenten (vor Konsolidierung)

TEUR

Ergebnisentwicklung nach Segmenten (vor Konsolidierung)

TEUR

Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der einzelnen Segmente hat sich in ihren Relationen und absolut insbesondere aufgrund der Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Energiepreise sowie der Veränderungen in der Portfoliostruktur im Vergleich zum Vorjahr verändert. Weitere Informationen, u.a. auch hinsichtlich der Investitionen auf Segmentebene, finden sich im Konzernanhang im Kapitel F, Segmentberichterstattung.

Das Segment Plastics stellt weiterhin wie auch im Vorjahr das umsatzstärkste Segment dar. Der Umsatzbeitrag des Segments Plastics ist von 49,8 % auf 46,5 % (bzw. von TEUR 135.734 auf TEUR 163.726) am Gesamtumsatz leicht zurückgegangen. Der Anstieg des Umsatzes liegt zum einen an der erstmalig ganzjährigen Einbeziehung der H+E-Gruppe im Berichtsjahr, welche trotz des Rückgangs des europäischen Fahrzeugmarkts den Umsatz um 47,8 % zum Vorjahr steigern konnte. Damit konnte die H+E-Gruppe deutliche Marktanteile hinzugewinnen, und es erfolgte eine teilweise Erholung von den pandemiebedingten Rückgängen der beiden Vorjahre. Zum anderen konnte die con-pearl mit der Abarbeitung des hohen Auftragsbestands zu Beginn des Berichtsjahres sowie die Uniplast mit der Verzeichnung von gestiegenen Auftragseingängen zur positiven Umsatzentwicklung des Segments beitragen. Ähnlich wie der Umsatz ist auch das adjusted EBITDA des Segments Plastics gestiegen und stellte im Berichtsjahr mit 62,4 % (Vorjahr: 70,2 %) bzw. TEUR 19.024 (Vorjahr: TEUR 17.346) mehr als die Hälfte des bereinigten EBITDA der Segmente dar. Das ist neben erstmalig ganzjähriger Einbeziehung der H+E-Gruppe im Berichtsjahr auch darauf zurückzuführen, dass die Uniplast in der Lage war, die Rohstoffpreiserhöhungen im Laufe des Jahres an die Abnehmer weiterzugegeben, obgleich sich die gestiegenen Energiepreise belastend auf das adjusted EBITDA auswirkten.

Kennzahlen des Segments Plastics

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TEUR 2022 2021 Veränderung
Umsatz 163.726 135.734 20,6%
Adjusted EBITDA 19.024 17.346 9,7%
Adjusted EBITDA-Marge in % der Gesamtleistung adjusted 11,4% 12,5% 8,5%

Das Segment Adhesives & Coatings stellte mit 27,2 % (Vorjahr: 32,4 %) bzw. TEUR 95.963 (Vorjahr: TEUR 88.245) den zweithöchsten Anteil am Gesamtumsatz der Segmente. Der Umsatz des Segments konnte wieder deutlich erhöht werden. So hat Planatol davon profitiert, dass Druckanlagen im Ausland nach den Lockdowns wieder in Betrieb genommen und eine erhöhte Nachfrage aus dem Ausland verzeichnet wurde. Während sich damit die Aufträge und Umsätze im Bereich Klebstoffauftragesysteme sehr gut entwickelten, sah die Auftragslage im Bereich Tech/​Holz und Verpackung aufgrund eines Nachfragerückgangs deutlich schlechter aus. Die positive Umsatzentwicklung der Neschen-Gruppe ist auf die Erholung des Großkundengeschäfts, den Aufwärtstrend des Graphics-Bereichs und die Weitergabe von Rohstoff- und Energiepreiserhöhungen an Kunden zurückzuführen. Bedingt durch den starken Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise, die insbesondere bei Planatol nur teilweise an den Kunden weitergegeben werden konnten, sank der adjusted EBITDA-Anteil des Segments von 27,8 % auf 15,7 % bzw. von TEUR 6.865 auf TEUR 4.795 im Berichtsjahr. Auch die französische Filmolux-Gesellschaft der Neschen-Gruppe trug erheblich zur Belastung des adjusted EBITDA bei.

Kennzahlen des Segments Adhesives & Coatings

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TEUR 2022 2021 Veränderung
Umsatz 95.963 88.242 8,7%
Adjusted EBITDA 4.795 6.865 30,2%
Adjusted EBITDA-Marge in % der Gesamtleistung adjusted 5,0% 7,7% 35,5%

Der Anteil des Segments Business Services betrug im Geschäftsjahr 2022 bei 23,9 % (Vorjahr: 6,5 %) bzw. TEUR 84.063 (Vorjahr: TEUR 17.595) des Gesamtumsatzes der Segmente. Bei der im Berichtsjahr erstmalig ganzjährig einbezogenen HY-LINE-Gruppe trug die einsetzende Verfügbarkeit der bereits im Jahr 2021 bestellten Waren sowie die im Jahr 2022 in das Segment aufgenommene Transline-Gruppe zu einer positiven Umsatzentwicklung bei. Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheit wirkte das Ergebnis der Transline-Gruppe belastend auf das adjusted EBITDA. Insgesamt trug der Bereich Business Services mit einem adjusted EBITDA in Höhe von TEUR 6.473 (Vorjahr TEUR 1.107) bzw. 21,2 % (Vorjahr 4,5 %) zum adjusted EBITDA der Segmente bei.

Kennzahlen des Segments Business Services

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TEUR 2022 2021 Veränderung
Umsatz 84.063 17.595 >100,0%
Adjusted EBITDA 6.473 1.107 >100,0%
Adjusted EBITDA-Marge in % der Gesamtleistung adjusted 7,5% 6,2% 21,3%

Das Segment Others enthält die Holding- und Immobiliengesellschaften des Blue Cap-Konzerns. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2022 aus Wesentlichkeitsgründen die Beteiligungen aus dem Segment Produktionstechnik (nokra Optische Prüftechnik und Automation GmbH, Gämmerler GmbH) diesem Segment zugeordnet. In der Folge hatte das Segment einen Anteil von 2,5 % (Vorjahr: 11,3 %) bzw. von TEUR 8.679 (Vorjahr: TEUR 30.802) am Gesamtumsatz (davon mit externen Dritten: TEUR 3.759; Vorjahr: TEUR 25.776). Im Vorjahr war zudem die im Geschäftsjahr 2021 veräußerte Carl Schaefer im Segment Others enthalten. Das adjusted EBITDA des Segments belief sich im Berichtsjahr auf TEUR 188 (Vorjahr: TEUR -600) bzw. 0,6 % (Vorjahr: -2,4 %) am bereinigten EBITDA der Segmente. Bedingt durch den Verkauf der Carl Schäfer im Jahr 2021 und der Gämmerler im Februar 2022 fielen die Umsatzerlöse im Berichtsjahr signifikant niedriger als im Vorjahr aus. In der Folge sind die Berichtsjahreszahlen des Segments Others nur eingeschränkt mit dem Vorjahr vergleichbar. Die kleinste Beteiligung der Blue Cap, nokra, wies ein gutes Service-Geschäft auf und entwickelte sich deutlich besser als im Vorjahreszeitraum, was zu einer Erholung des adjusted EBITDA führte.

Kennzahlen des Segments Others

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TEUR 2022 2021 Veränderung
Umsatz 3.759 25.776 85,4%
Adjusted EBITDA 188 -600 >100,0%
Adjusted EBITDA-Marge in % der Gesamtleistung adjusted 2,1% -1,9% >100,0%

FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Grundzüge des Finanzmanagements

Das Finanzmanagement der Blue Cap AG fokussiert sich auf die Beschaffung von Eigen- und Fremdkapital, die Steuerung von Finanzierungsrisiken sowie die laufende Prüfung der Finanzierungskonditionen. Ferner unterstützt die Blue Cap ihre Tochtergesellschaften bei der Verhandlung und Aufnahme von neuen oder Verlängerung bestehender Finanzierungen.

Die Finanzierung der Portfoliogesellschaften wird auf Ebene der jeweiligen Firmen gesteuert und durch die Blue Cap AG beratend unterstützt. Ferner besteht auch kein zentrales Cash-Pooling in der Gruppe. In begründeten Einzelfällen versorgt die Blue Cap allerdings Beteiligungen mit zusätzlicher Liquidität.

Die Blue Cap AG verfügt über langjährige und vertrauensvolle Verbindungen zu deutschen und ausländischen Finanzinstituten, um Neu- und Umfinanzierungen bedarfsgerecht umsetzen zu können. Daraus ergeben sich auch Synergieeffekte, von denen auch die Beteiligungen durch ihre Zugehörigkeit zum Blue Cap-Konzern profitieren können.

Auf alternative Finanzierungsinstrumente wie Leasing und Factoring wird in den Beteiligungen dann zurückgegriffen, wenn diese Finanzierungsformen sinnvoller als eine Kreditfinanzierung erscheinen.

Finanzierungsanalyse

Im Geschäftsjahr 2022 hat die Blue Cap-Gruppe den Kapitalbedarf aus den zum Beginn des Geschäftsjahres bestehenden liquiden Mitteln, aufgenommenen Krediten, dem operativen Cashflow sowie dem Verkauf von zur Veräußerung gehaltenen Immobilien gedeckt. Für die Akquisition der Transline-Gruppe (inkl. Micado) wurde neben dem eingesetzten Eigenkapital auch ein Akquisitionskredit aufgenommen. Wesentliche Finanzmittel bestanden dabei in Form von langfristigen und revolvierenden Krediten sowie Leasing- und Factoring-Finanzierungen. Im Einzelfall hat die Blue Cap AG ihre Tochtergesellschaften zudem mit konzerninternen Finanzierungen unterstützt.

Die Leasingfinanzierung schlägt sich wie folgt in der Konzernbilanz nieder: Die Nutzungsrechte aus Leasing/​Miete betrugen zum 31. Dezember 2022 TEUR 21.662 (Vorjahr: TEUR 20.652). Dem stehen Finanzschulden aus Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 22.031 (Vorjahr: TEUR 21.053) gegenüber.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren zum Bilanzstichtag bei TEUR 86.536 (Vorjahr: TEUR 84.229), die überwiegend in Euro abgeschlossen sind. Fremdwährungskredite bestanden im geringen Umfang in US-Dollar in Höhe von TEUR 47 (Vorjahr: TEUR 1.896) und in Schweizer Franken in Höhe von TEUR 97 (Vorjahr: TEUR 111). Die nicht ausgenutzten Kreditlinien lagen konzernweit kumuliert bei TEUR 14.227 (Vorjahr: TEUR 13.160).

Die Fremdmittelfinanzierungen bei Banken unterliegen marktüblichen Kreditbedingungen (Covenants), welche insbesondere die Einhaltung vorgegebener Finanzkennzahlen vorsehen. Die Nichteinhaltung solcher Covenants kann unter anderem das Recht zur Kündigung durch die Kreditgeber oder zur vorzeitigen Fälligstellung eines Kredits nach sich ziehen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Covenant der Beteiligungsholding der Transline Gruppe, Blue Cap 14 GmbH, aufgrund eines geringeren Geschäftsvolumens nicht eingehalten werden. Diesbezüglich finden aktuell Verhandlungen mit dem betreffenden Kreditinstitut statt. Bis zum Abschluss der Verhandlungen werden diese Verbindlichkeiten als kurzfristig ausgewiesen.

Finanzlage

Kapitalflussrechnung (Kurzübersicht)

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TEUR 2022 2021 Veränd.

In %
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 16.996 12.440 36,6
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -7.253 -18.897 61,6
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -14.978 7.314 >100,0
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 139 -75 >100,0
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 27.324 26.542 2,9
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 22.229 27.324 18,6

Herleitung des Cashflows

Im Geschäftsjahr 2022 betrug der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit TEUR 16.996 (Vorjahr: TEUR 12.440), der Cashflow aus der Investitionstätigkeit TEUR -7.253 (Vorjahr: TEUR -18.897) und der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit TEUR -14.978 (Vorjahr: TEUR 7.314).

Der Anstieg des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist im Wesentlichen durch das adjusted EBITDA von TEUR 30.377 (Vorjahr TEUR 24.646) sowie die Abnahme der Vertragsvermögenswerte in Höhe von TEUR 4.833 und Zunahme der sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 3.144 positiv beeinflusst. Gegenläufig wirkte die Abnahme der übrigen Forderungen und Vermögenswerten in Höhe von TEUR 4.131 und der Vorräte in Höhe von TEUR 7.042.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ist von TEUR -18.897 auf TEUR -7.253 gestiegen. Der Mittelabfluss resultiert im Wesentlichen aus den Auszahlungen für Zugänge im Konsolidierungskreis (Transline Gruppe sowie Micado Innovation) in Höhe von TEUR -21.223 (Vorjahr: TEUR -29.244) sowie den Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, insbesondere im Zusammenhang mit Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in technische Anlagen und Maschinen, in Höhe von TEUR -7.784 (Vorjahr: TEUR -6.061). Gegenläufig wirken die Einzahlungen aus Abgängen von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 21.056 (Vorjahr: TEUR 10.842). Diese Position umfasst den Verkauf der Immobilie in Geretsried-Gelting.

Die Mittelabflüsse aus der Finanzierungstätigkeit betrugen im Geschäftsjahr 2022 TEUR -14.978 (Vorjahr: TEUR 7.314) und resultierten im Wesentlichen aus Auszahlungen für die Tilgung von Krediten in Höhe von TEUR -23.926 (Vorjahr: TEUR -8.248), die Dividende für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von TEUR -3.737 (Vorjahr: TEUR -3.997), die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR -6.820 (Vorjahr: TEUR -5.403) sowie die gezahlten Zinsen in Höhe von TEUR -2.961 (Vorjahr: TEUR -2.135). Gegenläufig wirkten sich die Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten in Höhe von TEUR 22.269 (Vorjahr: TEUR 19.500) sowie die Einzahlung aus Sicherheitsleistungen bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 200 (Vorjahr TEUR -3.200) aus.

Insgesamt führte dies zu einer zahlungswirksamen Abnahme des Finanzmittelfonds von TEUR -5.234 (Vorjahr: Zunahme TEUR 857). Unter Berücksichtigung der wechselkursbedingten Änderungen des Finanzmittelfonds in Höhe von TEUR 139 (Vorjahr: TEUR -75) errechnet sich zum Konzerngeschäftsjahresende ein Finanzmittelfonds in Höhe von TEUR 22.229 (Vorjahr: TEUR 27.324).

Zum 31. Dezember 2022 bestehen freie Kreditlinien in Höhe von TEUR 14.227 (Vorjahr: TEUR 13.160). Zusammen mit dem Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 35.139 (Vorjahr: TEUR 41.370) ergibt sich somit zum Jahresende 2022 ein Finanzmittelbestand inklusive freier Kreditlinien in Höhe von TEUR 49.366 (Vorjahr: TEUR 54.530).

Vermögenslage

Aktiva

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Eckdaten Konzernbilanz
TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
--- --- --- ---
298.701 268.035 11,4%
Langfristige Vermögenswerte 169.083 134.607 25,6%
Kurzfristige Vermögenswerte 129.618 133.428 2,9%
Passiva 298.701 268.035 11,4%
Eigenkapital 109.362 98.243 11,3%
Langfristiges Fremdkapital 98.873 101.249 2,3%
Kurzfristiges Fremdkapital 90.466 68.543 32,0%

WORKING CAPITAL

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Net Working Capital (inkl. Vertragsvermögenswerte/​-verbindlichkeiten)
TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
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Vorratsvermögen 47.227 40.402 16,9%
+ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 29.201 25.698 13,6%
+ Vertragsvermögenswerte 8.405 13.238 36,5%
- Vertragsverbindlichkeiten -1.284 -1.446 11,2%
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -20.096 -16.954 18,5%
\= Net Working Capital 63.452 60.937 4,1%

NETTOFINANZVERSCHULDUNG

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Nettofinanzverschuldung
TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung
--- --- --- ---
Langfristige Finanzschulden 52.785 60.798 13,2%
+ Kurzfristige Finanzschulden 33.751 23.431 44,0%
- Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -35.139 -41.370 15,1%
\= Nettofinanzverschuldung (ohne Leasing) 51.396 42.859 19,9%
+ Leasingverbindlichkeiten 22.031 21.053 4,6%
\= Nettofinanzverschuldung (inkl. Leasing) 73.428 63.912 14,9%

INVESTITIONEN UND ABSCHREIBUNGEN

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Investitionen und Abschreibungen
TEUR 2022 2021 Veränd.
--- --- --- ---
Investitionen 29.007 35.305 17,8%
davon in Unternehmenserwerbe 21.223 29.244 27,4%
davon in immaterielle Vermögenswerte 1.727 739 >100,0%
davon in Sachanlagen 6.057 5.322 13,8%
Abschreibungen 22.643 19.099 18,6%
davon immaterielle Vermögenswerte 6.426 3.565 80,3%
davon Sachanlagen (ohne Leasing) 9.044 9.616 5,9%
davon Leasingnutzungsrechte 7.153 5.896 21,3%
davon sonstige 19 22 13,6%

Die Bilanzsumme des Konzerns beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 298.701 und lag um TEUR 30.666 bzw. 11,4 % über der des Vorjahres (TEUR 268.035).

Die langfristigen Vermögenswerte erreichten TEUR 169.083 (Vorjahr: TEUR 134.607) bzw. 56,6 % (Vorjahr: 50,2 %) der Bilanzsumme und werden weiterhin durch das Sachanlagevermögen dominiert, das im Vorjahresvergleich um TEUR 2.436 auf TEUR 82.563 bzw. 27,6 % (Vorjahr: 31,7 %) der Bilanzsumme abgenommen hat. Der Rückgang geht im Wesentlichen auf reguläre Abschreibungen und Anlagenabgänge zurück. Gegenläufig wirkte der Erwerb der Transline-Gruppe. Der Anstieg der immateriellen Vermögenswerte um TEUR 15.911 auf TEUR 39.537 bzw. 13,2 % (Vorjahr: 8,8 %) der Bilanzsumme resultiert insbesondere aus dem Erwerb der Transline-Gruppe. Auf den Geschäfts- oder Firmenwert der Transline-Gruppe wurde im Geschäftsjahr eine außerplanmäßige Abschreibung auf einen Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 4.302 (Vorjahr: TEUR 0) vorgenommen.

Die kurzfristigen Vermögenswerte sanken ebenfalls von TEUR 133.428 bzw. 49,8 % auf TEUR 129.618 bzw. 43,4 % der Bilanzsumme, verursacht durch den Rückgang der Zahlungsmittel sowie der Vertragsvermögenswerte und den Verkauf einer zur Veräußerung gehaltenen Immobilie. Gegenläufig wirkten das erhöhte Vorratsvermögen und der Anstieg der Forderungen. Der Anteil der Vorräte (TEUR 47.227, Vorjahr: TEUR 40.402) beläuft sich auf 15,8 % (Vorjahr: 15,1 %), der der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 29.201, Vorjahr: TEUR 25.698) auf 9,8 % (Vorjahr: 9,6 %), der der Vertragsvermögenswerte (TEUR 8.405, Vorjahr: TEUR 13.238) auf 2,8 % (Vorjahr: 4,9 %) und der der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (TEUR 35.139, Vorjahr: TEUR 41.370) auf 11,8 % (Vorjahr: 15,4 %) der Bilanzsumme.

Der Anteil des Eigenkapitals (TEUR 109.362, Vorjahr: TEUR 98.243) am Gesamtkapital betrug zum Bilanzstichtag 36,6 % (Vorjahr: 36,7 %). Die Erhöhung ist durch das positive Jahresergebnis verursacht. Gegenläufig wirkte die Zahlung der Dividende für das Geschäftsjahr 2021 in Höhe von TEUR 3.737 (Vorjahr: TEUR 3.997). Die nicht beherrschenden Anteile im Eigenkapital betragen TEUR 5.682 (Vorjahr: TEUR 5.170) des Eigenkapitals und sind insbesondere der Mitgesellschafterin der Transline-Gruppe zuzuordnen.

Die langfristigen Schulden sind um TEUR 2.376 auf TEUR 98.873 bzw. 33,1 % (Vorjahr: 37,8 %) des Gesamtkapitals gesunken, insbesondere aufgrund des (per saldo) Tilgungsüberschusses bei den Finanzschulden sowie der Verringerung der Pensionsrückstellungen infolge des im Berichtsjahr stark erhöhten Abzinsungssatzes. Die langfristigen Schulden bestehen aus langfristigen Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 52.785 (Vorjahr: TEUR 60.798) bzw. 17,7 % (Vorjahr: 22,7 %), Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Höhe von TEUR 6.118 (Vorjahr: TEUR 8.999) bzw. 2,1 % (Vorjahr: 3,4 %), langfristigen Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 15.577 (Vorjahr: TEUR 14.800) bzw. 5,2 % (Vorjahr: 5,5 %), latenten Steuerschulden in Höhe von TEUR 17.074 (Vorjahr: TEUR 13.583) bzw. 5,7 % (Vorjahr: 5,1 %) sowie aus sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen in Höhe von TEUR 7.320 (Vorjahr: TEUR 3.070) bzw. 2,5 % (Vorjahr: 1,2 %) der Bilanzsumme.

Die kurzfristigen Schulden sind deutlich um TEUR 30.666 auf TEUR 90.466 bzw. 30,3 % (Vorjahr: 25,6 %) des Gesamtkapitals gestiegen. Die Zunahme steht im Zusammenhang mit dem Erwerb der Transline-Gruppe sowie dem Ausweis der Akquisitionskredite als kurzfristige Finanzschulden (TEUR 12.100) aufgrund der Nichteinhaltung eines Covenants zum 31. Dezember 2022. Bei den kurzfristigen Schulden gehören insbesondere die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit TEUR 33.751 (Vorjahr: TEUR 23.431) bzw. 11,3 % (Vorjahr: 8,7 %), die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit TEUR 20.096 (Vorjahr: TEUR 16.954) bzw. 6,7 % (Vorjahr: 6,3 %), sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten mit TEUR 11.445 (Vorjahr: TEUR 10.254) bzw. 3,8 % (Vorjahr: 3,8 %), kurzfristige Leasingverbindlichkeiten mit TEUR 6.455 (Vorjahr: TEUR 6.254) sowie sonstige kurzfristige Rückstellungen mit TEUR 4.659 (Vorjahr: TEUR 3.865) bzw. 1,6 % (Vorjahr: 1,4 %) am Gesamtkapital zu den wesentlichen Positionen.

2.3 Wirtschaftliche Entwicklung der Blue Cap AG

Die Planung der Einzelgesellschaft Blue Cap AG sah für 2022 aufgrund von Umsatzerlösen aus den konzerninternen Kostenumlagen eine positive Entwicklung beim Umsatz sowie ein adjusted EBITDA über dem des Vorjahres vor. Der erreichte Umsatz im Geschäftsjahr 2022 und das adjusted EBITDA konnten mit den erzielten Steigerungen die Prognose übertreffen.

ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Ertragslage der Blue Cap AG (HGB)

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Gewinn- und Verlustrechnung (HGB)
TEUR 2022 2021 Veränd.

In %
--- --- --- ---
Umsatzerlöse 4.766 3.776 26,2
Sonstige betriebliche Erträge 21.340 2.583 > 100,0
Gesamtleistung 26.106 6.360 > 100,0
Aufwendungen für bezogene Leistungen 0 0 0
Rohertrag 26.106 6.360 > 100,0
Personalaufwand -3.221 -3.327 3,2
Abschreibungen -70 -52 34,6
Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.506 -2.417 3,7
Betriebsergebnis 20.308 563 > 100,0
Erträge aus Beteiligungen 0 11 100,0
Gewinne aus Gewinnabführungsverträgen 14.808 1.405 > 100,0
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 1.107 265 100,0
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 55 103 46,6
Aufwendungen aus Verlustübernahmen -1.231 -387 > 100,0
Abschreibungen auf Finanzanlagen -5.096 -332 > 100,0
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -581 -755 23,0
Finanzergebnis 9.062 311 > 100,0
Ergebnis vor Steuern 29.370 875 > 100,0
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -4.256 -1.755 > 100,0
Ergebnis nach Steuern 25.114 -880 > 100,0
Sonstige Steuern -20 -2 > 100,0
Jahresüberschuss (Vorjahr: Jahresfehlbetrag) 25.095 -883 > 100,0
Gewinnvortrag 22.578 27.198 17,0
Bilanzgewinn 47.673 26.315 81,2

Die Blue Cap AG hat im Wesentlichen aufgrund der als Beteiligungsholding erbrachten Dienstleistungen Umsatzerlöse im Inland in Höhe von insgesamt TEUR 4.766 (Vorjahr: TEUR 3.776) erzielt.

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von TEUR 21.340 (Vorjahr: TEUR 2.583) sind außergewöhnliche Erträge aus Verschmelzung (Blue Cap 05) in Höhe von TEUR 21.103 (Vorjahr: TEUR 0), Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen in Höhe von TEUR 10 (Vorjahr: TEUR 2.425), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 3 (Vorjahr: TEUR 88), Erträge aus Sachbezügen in Höhe von TEUR 40 (Vorjahr: TEUR 42) und übrige Erträge in Höhe von TEUR 185 (Vorjahr: TEUR 28) enthalten.

Die Gesamtleistung der Blue Cap AG lag im Jahr 2022 bei TEUR 26.106 (Vorjahr: TEUR 6.360). Wie auch im Vorjahr sind im Berichtsjahr keine Aufwendungen für bezogene Leistungen angefallen, sodass der Rohertrag TEUR 26.106 (Vorjahr: TEUR 6.360) betrug.

Die Personalaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um TEUR 106 gesunken und beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf TEUR 3.221. Die Abschreibungen sind um TEUR 18 auf TEUR 70 gestiegen. Die Veränderung resultiert aus höheren Abschreibungen auf immaterielle Wirtschaftsgüter. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf TEUR 2.506 (Vorjahr: TEUR 2.417). Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr beruht im Wesentlichen auf höheren Rechts- und Beratungskosten.

Das Betriebsergebnis lag im Geschäftsjahr 2022 bei TEUR 20.308 (Vorjahr: TEUR 563). Dabei wurde das Ergebnis des Geschäftsjahres insbesondere durch die höheren sonstigen betrieblichen Erträge, insbesondere aus der Verschmelzung mit der Blue Cap 05 GmbH, positiv beeinflusst.

Das Finanzergebnis betrug im Jahr 2022 TEUR 9.062 und war damit um TEUR 8.751 besser als im Vorjahr (TEUR 311). Der Anstieg resultiert aus dem Verkauf einer Immobilie der Blue Cap Asset Management GmbH, mit der ein Ergebnisabführungsvertag besteht. Gegenläufig wirkte die Abschreibung auf Finanzanlagen.

In der Folge wurde im Geschäftsjahr 2022 ein Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 25.095 erzielt (Vorjahr: Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 883).

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Erträge in Höhe von TEUR 21.363 (Vorjahr: TEUR 2.541) und Aufwendungen in Höhe von TEUR 5.914 (Vorjahr: TEUR 2.626) als Adjustments definiert. Die Erträge aus Adjustments beinhalten im Wesentlichen das Ergebnis der Verschmelzung mit der Blue Cap 05 GmbH (TEUR 21.103). Die Aufwendungen aus Adjustments beinhalten im Wesentlichen die Abschreibung auf Finanzanlagen (TEUR 5.096). Die Adjustments betragen somit TEUR 15.439 (Vorjahr: TEUR -85). Somit entspricht das adjusted EBITDA des Geschäftsjahres TEUR -32 (Vorjahr: TEUR -1.206).

Finanz- und Vermögenslage der Blue Cap AG (HGB)

Aktiva

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Eckdaten zur Bilanz
TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Veränd.

in %
--- --- --- ---
Anlagevermögen 69.303 58.315 18,8
Immaterielle Vermögensgegenstände 64 36 77,8
Sachanlagen 52 66 21,2
Finanzanlagen 69.187 58.213 18,9
Umlaufvermögen 32.789 23.974 37,1
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 28.108 18.660 50,6
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 4.681 5.256 10,9
Rechnungsabgrenzungsposten 70 58 20,7
Bilanzsumme 102.162 82.289 24,2
Passiva
Eigenkapital 68.257 46.899 45,5
Gezeichnetes Kapital 4.396 4.396 0,0
Kapitalrücklage 16.188 16.188 0,0
Bilanzgewinn 47.673 26.315 81,2
Rückstellungen 6.963 2.590 > 100,0
Verbindlichkeiten 26.878 32.554 17,4
Passive latente Steuern 64 245 74,0
Bilanzsumme 102.162 82.289 24,2

Die Bilanzsumme der Gesellschaft ist zum 31. Dezember 2022 gegenüber dem Vorjahr um TEUR 19.873 auf TEUR 102.162 gestiegen. Das Anlagevermögen ist dabei deutlich um 10.988 gestiegen und betrug TEUR 69.303 (Vorjahr: TEUR 58.315) bzw. 67,8 % (Vorjahr: 70,9 %) der Bilanzsumme. Das lag insbesondere am Anstieg der Finanzanlagen im Zusammenhang mit dem Erwerb der Transline-Gruppe.

Das Umlaufvermögen lag zum Berichtsjahresende mit TEUR 32.789 über dem Vorjahr (TEUR 23.916) und betrug 32,1 % (Vorjahr: 29,1 %) der Bilanzsumme. Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten haben sich von TEUR 5.256 auf TEUR 4.681 vermindert. Das lag unter anderem an Auszahlungen im Zusammenhang mit der Akquisition der Transline-Gruppe. Zudem sind die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um TEUR 9.448 auf TEUR 28.108 gestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Forderungen gegen verbundene Unternehmen aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags mit der Blue Cap Asset Management.

Das Eigenkapital lag zum 31. Dezember 2022 bei TEUR 68.257 (Vorjahr: TEUR 46.899). Der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital beträgt somit 66,8 % (Vorjahr: 57,0 %).

Die langfristigen Schuldposten setzen sich aus den Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr (TEUR 15.000, Vorjahr: TEUR 15.600), den Rückstellungen für Pensionen (TEUR 558, Vorjahr: TEUR 544) sowie den passiven latenten Steuern (TEUR 64, Vorjahr: TEUR 245) zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr sind diese um TEUR 767 auf TEUR 15.622 gesunken und betragen somit 14,1 % (Vorjahr: 19,9 %) des Gesamtkapitals. Der Rückgang ist insbesondere auf Kredittilgungen im Geschäftsjahr 2022 zurückzuführen.

Die kurzfristigen Schuldposten sind insbesondere aufgrund des Rückgangs der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen von TEUR 19.001 auf TEUR 18.283 bzw. von 23,2 % auf 16,3 % des Gesamtkapitals gesunken. Gegenläufig wirkte sich der Anstieg der Steuerrückstellungen aus.

Das Working Capital entspricht dem kurzfristigen Umlaufvermögen (TEUR 32.789; Vorjahr: TEUR 23.916) zuzüglich der Rechnungsabgrenzungsposten (TEUR 70; Vorjahr: TEUR 58) abzüglich der kurzfristigen Schuldposten (TEUR 18.283, Vorjahr: TEUR 19.001). Insbesondere der Anstieg des kurzfristigen Umlaufvermögens führte dazu, dass das Working Capital von TEUR 4.973 auf TEUR 15.534 gestiegen ist.

3 Nachtragsbericht

Es sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag eingetreten.

4 Chancen und Risiken

Die Geschäftstätigkeit der Blue Cap AG und ihrer Portfoliounternehmen ist wie jede unternehmerische Aktivität mit Chancen sowie Risiken verbunden, deren Eintritt sich auf die Geschäftstätigkeit sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmensgruppe auswirken kann. Das Risikomanagement der Blue Cap bildet dabei die Gesamtheit aller organisatorischen Regelungen und Maßnahmen, um Risiken frühzeitig zu erkennen und mit diesen adäquat umzugehen. Aber auch Chancen werden in der Holding und den Beteiligungen analysiert und gefördert. Damit soll die Führung der Blue Cap unterstützt werden, die gesetzten Unternehmensziele zu erreichen.

4.1 Chancenmanagement

Aktive Begleitung der Beteiligungen

Die Aufgabe der Holding besteht unter anderem in der aktiven Begleitung der Portfoliounternehmen in die nächste Wachstums- und Entwicklungsstufe. Vor diesem Hintergrund führt der Vorstand regelmäßig Managementkonferenzen mit den Geschäftsführungen und Schlüsselmitarbeitern der Beteiligungen durch. Bei diesen werden wichtige beteiligungsübergreifende Themenstellungen diskutiert. Auf der Managementkonferenz 2022 wurden insbesondere die Digitalisierung des B2B-Vertriebs, der Planungsprozess 2022 und das Risikomanagementsystem erörtert. Auch berichteten die Geschäftsführungen von Markt- oder F&E-Trends in den jeweiligen Branchen.

Darüber hinaus finden in den Beteiligungen regelmäßig Veranstaltungen statt, an denen der Vorstand fallweise ebenfalls teilnimmt. Hierzu gehören unter anderem Strategieworkshops und wichtige Vertriebsevents sowie Veranstaltungen im Zusammenhang mit laufenden Verbesserungs- und Wachstumsprojekten. Der Vorstand beschäftigt sich zudem mit globalen Trends und Wachstumstreibern, da diese ebenfalls Chancen für die strategische Weiterentwicklung der Gruppe darstellen. Hierzu zählen unter anderem Trends aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, technischer Fortschritt sowie Weiterbildung und Gesundheit.

Die Blue Cap AG unterstützt ihre Beteiligungen auch bei der Analyse und Nutzung von Wachstumschancen durch Add-on-Akquisitionen. Dabei werden gemeinsam mit den Geschäftsführungen Zukaufoptionen analysiert und bewertet sowie Akquisitionsprozesse aus der Holding unterstützt.

Nutzung von Chancen durch die Portfoliounternehmen

Auf operativer Ebene werden Chancen von den Geschäftsführern und Führungskräften der Beteiligungsunternehmen vor Ort analysiert, bewertet und wahrgenommen. So werden auf Basis von Markt- und Wettbewerbsanalysen Vertriebschancen sowie Produktinnovationen und neue Anwendungsfelder von Produkten analysiert und bewertet. Auch im Rahmen der Prüfung des Einsatzes neuer Produktionstechnologien und -verfahren ergeben sich mögliche Chancen für die Beteiligungsunternehmen.

4.2 Risikomanagement

Struktur des Risikomanagements

Das Risikomanagementsystem der Blue Cap ist ein integraler Bestandteil der Informations- und Kommunikationsabläufe innerhalb der Unternehmensgruppe mit dem Ziel, mögliche Risiken zu erkennen, zu analysieren und auf eintretende Risiken frühzeitig reagieren zu können. Dabei geht es insgesamt darum, drohende Einzelfallrisiken zu definieren und entsprechend zu überwachen, da solche Risiken nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.

Im Rahmen festgelegter Abläufe werden tatsächliche und potenzielle Risiken bei der Holding und den Beteiligungen aufgenommen, analysiert und überwacht. Die so ermittelten Risiken werden dann anhand ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie der Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Die Risikolage wird quartalsweise im Rahmen des Risiko-Reportings an die Holding berichtet und anhand folgender Risikomatrix dargestellt:

Zusätzlich erfolgt ein monatliches Reporting von operativen Risiken der Beteiligungen an das Beteiligungscontrolling der Blue Cap. Die Verantwortung für die Gestaltung des Risikomanagements liegt dabei beim Vorstand.

Neben der Erfassung und Bewertung von Störfällen wird eine monatliche Analyse von Kennziffern und Planabweichungen über sämtliche Beteiligungen hinweg durchgeführt. Dadurch sollen mögliche Risiken frühzeitig erkannt und kommuniziert werden. Auf Basis dieser Informationen wird auch der Aufsichtsrat im Rahmen eines regelmäßigen Reportings über wesentliche Risiken des Konzerns unterrichtet.

Der Vorstand überprüft den Prozess des Risikomanagements in regelmäßigen Abständen. Die Ergebnisse dieser Prüfung sowie Anmerkungen des Abschlussprüfers im Rahmen der Konzernabschluss- und Jahresabschlussprüfungen werden im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Risikomanagements berücksichtigt.

Internes Kontrollsystem der Blue Cap

Das interne Kontrollsystem (IKS) der Blue Cap AG regelt die Vermeidung oder Reduzierung von Risiken aller relevanten Geschäftsprozesse, einschließlich des Rechnungslegungsprozesses, durch den Einsatz von Kontrollinstrumenten. Die Ausgestaltung und Sicherstellung der Angemessenheit und Wirksamkeit des IKS liegen im Ermessen sowie in der Verantwortung des Vorstands und wird vom Aufsichtsrat bzw. vom Prüfungsausschuss überwacht. Ferner sind die Geschäftsführungen der Beteiligungsgesellschaften für den ordnungsgemäßen und fristgerechten Ablauf ihrer Rechnungslegung und aller relevanten Geschäftsprozesse verantwortlich. Vor diesem Hintergrund liegen dem Vorstand keine Hinweise vor, dass das IKS sowie Risikomanagementsystem nicht angemessen oder nicht wirksam gewesen wären.

Ziel des internen Kontrollsystems ist es zu gewährleisten, dass relevante Geschäftsprozesse im Einklang mit gesetzlichen Regelungen und internen Vorgaben sowie zudem die Rechnungslegung im Einklang mit den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung erfolgen. Der Konzernabschluss der Blue Cap AG wird dabei nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie diese in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und ergänzenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die Aufstellung des Jahresabschlusses der Blue Cap AG erfolgt nach den handelsrechtlichen Vorschriften des HGB und AktG.

Innerhalb des Konzerns bestehen adäquate Analyse- und Reporting-Tools sowie Überwachungs- und Kontrollsysteme. Zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen und einheitlichen Konzernrechnungslegung gelten insbesondere die Grundprinzipien der Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip sowie IT-Zugriffskonzepte zur Vermeidung von nicht berechtigten Zugriffen auf rechnungslegungsbezogene Daten. Mitarbeitende des Konzernrechnungswesens und Beteiligungscontrollings der Blue Cap führen regelmäßig Soll-Ist-Vergleiche und Abweichungsanalysen durch sowie steuern die Abläufe zur Konzernrechnungslegung sowie Lageberichtserstattung und unterstützen die Konzerngesellschaften im Rahmen der Erstellung ihrer Jahresabschlüsse und der Konzern-Reporting-Packages.

Die Erstellung des Konzernabschlusses und dem vorausgehend der Reporting Packages sowie die Durchführung der Konsolidierungen erfolgt für alle Beteiligungen in einem einheitlichen IT-System, welches zentral von der Blue Cap AG bereitgestellt wird. Neben IT-gestützten Abstimmungen erfolgen auch manuelle Abstimmungen, um Risiken zu begrenzen oder auszuschließen. Zusammen mit dem konzernweit gültigen Abschlusskalender bilden diese Elemente die Basis für die Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegungsprozesse.

Allgemeine Verhaltensvorschriften für Mitarbeiter im Hinblick auf Compliance-bezogene oder finanztechnische Sachverhalte sind ferner im Code of Conduct und der Antikorruptionsrichtlinie der Blue Cap-Gruppe enthalten.

4.3 Erläuterung wesentlicher Einzelrisiken

Die Tabelle zeigt die im weiteren Verlauf erörterten Risiken und nimmt eine Einstufung in die oben definierten Risikoklassen (gering/​mittel/​hoch) anhand zweier maßgeblicher Dimensionen (Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit) vor.

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Abschnitt Einzelrisiko Risikoklasse
Konjunkturelle und geopolitische Risiken Konjunktur hoch
Geopolitik hoch
Branchenrisiken Branche mittel
Finanzwirtschaftliche Risiken Finanzwirtschaft hoch
Operative Risiken Absatz hoch
Beschaffung hoch
Produktion /​Qualität mittel
Transformation hoch
Personalrisiken Personalrisiken mittel
IT-Risiken IT-Risiken hoch
Rechtliche Risiken Steuer/​Recht gering
Compliance gering
Umweltrisiken Umwelt gering

KONJUNKTURELLE UND GEOPOLITISCHE RISIKEN

Nach Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums im Jahr 2022 geht das ifo Institut in seiner Konjunkturprognose vom Dezember 2022 von einem leichten Wachstum aus (um 1,6 % im Jahr 2023 und um 2,6 % im Jahr 2024) 4. Insgesamt überwiegen die Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft. Insbesondere der Krieg in der Ukraine belastet sowohl die russische Wirtschaft als auch die der EU-Mitgliedstaaten. Für eine schnelle Entspannung gibt es keine Anzeichen.

Außerdem besteht das Risiko, dass die inflationären Tendenzen noch länger anhalten. Zwar wird für die kommenden beiden Jahre eine Abkühlung der Inflation prognostiziert, doch könnten weitere Schocks bei den Energie- und Lebensmittelpreisen sowie steigende Lohnkosten die Gesamtinflation länger hochhalten. Eine länger anhaltende höhere Inflation würde auch das Risiko steigender Inflationserwartungen oder einer Lohn-Preis-Spirale erhöhen. Bislang scheinen sich diese Risiken noch in Grenzen zu halten, was zum Teil auf die spürbare Straffung der Geldpolitik zurückzuführen ist. Dies würde wiederum das Wirtschaftswachstum dämpfen. Darüber hinaus ist unklar, wie sich die Straffung der Geld- und Finanzpolitik auf die Schwellenländer, hoch verschuldete Industrieländer und finanziell angeschlagene Unternehmen auswirkt. Die Zahlungsausfälle könnten insgesamt deutlich stärker steigen als erwartet.

Für die USA erwartet das ifo-Institut einen Rückgang des Wirtschaftswachstums von 2,1 % im Jahr 2022 auf 1,0 % im Jahr 2023 und einen Anstieg auf 1,5 % im Jahr 2024. 5 Am 1. Februar entschied die Fed, den Leitzins weiter um 0,25-Prozentpunkte auf den Korridor 4,5 und 4,75 % zu erhöhen. Insbesondere ab dem zweiten Quartal 2023 dürften sich nach Expertenmeinung die bremsenden Effekte dieser Geldpolitik deutlicher zeigen. Die Belastungen für den Immobilienmarkt dürften durch höhere Hypothekenzinsen steigen; ebenso dürfte die allgemeine Konsum- und Investitionsnachfrage abnehmen.

Nachdem sich das Wirtschaftswachstum in China im letzten Jahr mit einer BIP-Veränderung von lediglich 3 % - dem niedrigsten Wachstum seit mehr als vier Jahrzehnten - dramatisch entschleunigte, prognostiziert das ifo Institut für die Jahre 2023 und 2024 mit einem BIP-Wachstum von 4,3 % und 5,0 % eine Erholung. Grund sei vor allem die Lockerung der Mobilitätsbeschränkungen, die im Rahmen der früheren Null-Covid-Strategie zum Einsatz kamen. Perspektivisch mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter zunehmende geopolitische Spannungen, insbesondere im Verhältnis zum westlichen Wertebündnis, stellen einen zusätzlichen Unsicherheitsfaktor dar und könnten sich wachstumsdämpfend auswirken. Im komfortablen Gegensatz zu anderen Ländern hat China derzeit kein Inflationsproblem.

4 Vgl. ifo Schnelldienst Sonderausgabe Dezember 2022. Zu finden unter: https:/​/​www.ifo.de/​publikationen/​2022/​zeitschrift-einzelheft/​ifo-schnelldienst-sonderausgabe-dezember-2022.

5 Vgl. ifo Institut ifo Konjunkturprognose Frühjahr 2023 vom 10. März 2023, zu finden unter https:/​/​www.ifo.de/​sites/​default/​files/​2023-03/​sd23progFJsp741quc.pdf.

BRANCHENRISIKEN

Die Geschäftstätigkeit der Blue Cap besteht in dem Erwerb, der strategischen und operativen Weiterentwicklung sowie dem Verkauf von Unternehmen. In der Folge hängt der Erfolg der Blue Cap in hohem Maße davon ab, interessante Akquisitionsoptionen zu finden und diese durch aktives Beteiligungsmanagement gemeinsam mit den Geschäftsführungen zu entwickeln. Dabei ist insbesondere auch die richtige Personalauswahl für die Hebung von Verbesserungs- und Wachstumspotenzialen in den Portfoliounternehmen von Bedeutung.

Im Rahmen der Akquisition eines Unternehmens werden umfangreiche Analysen durchgeführt, um Chancen und Risiken im Unternehmen sowie im jeweiligen Markt zu erkennen. Dabei kann nicht ganz ausgeschlossen werden, dass nicht alle steuerlichen, rechtlichen, wirtschaftlichen oder kommerziellen Risiken trotz einer umfangreichen Due Diligence zum Erwerbszeitpunkt bekannt oder identifiziert werden. Auch können Ertragspotenziale, die Profitabilität sowie Wachstumschancen und andere Erfolgsfaktoren falsch eingeschätzt werden. Es ist daher möglich, dass sich diese Umstände gegebenenfalls im erheblichen Maße nachteilig auf die Blue Cap-Gruppe auswirken.

Um solche Risiken möglichst zu begrenzen, werden in der Regel keine Cash-Pooling- oder Ergebnisabführungsverträge zwischen den Portfoliounternehmen und der Blue Cap AG abgeschlossen. Unter bestimmten Umständen und zur Ausnutzung von Wachstums- und Entwicklungschancen können bei Finanzierungen jedoch Bürgschaften oder Garantien gewährt werden. Die Inanspruchnahme solcher Sicherheiten kann sich dabei nachteilig auf den Blue Cap-Konzern auswirken.

Die Blue Cap legt mit ihren Beteiligungen großen Wert auf ein branchenseitig diversifiziertes Portfolio. Damit sollen Risiken einzelner Beteiligungen in ihren jeweiligen Branchen und Regionen reduziert bzw. ausgeglichen werden. Durch die Konzentration auf den Erwerb von mittelständischen Unternehmen in der DACH-Region ist die Entwicklung des Konzerns im hohen Maße von der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland beeinflusst. Diesem Risiko wird durch die teilweise regionale Diversifikation auf Ebene der Enkelgesellschaften begegnet.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

Die Finanzierung der Unternehmensaktivitäten der Gruppe erfolgt in der Regel aus der Kombination von Eigen- und Fremdkapital, wobei das Rating und die Risikomargen der Kapitalgeber eine wesentliche Rolle im Rahmen der Finanzierung spielen. Laufzeiten der Finanzierungen, das Sicherheitsbedürfnis der Kapitalgeber und die Synchronisation der Cashflow-Ströme sind weitere wichtige Parameter im Rahmen der Finanzierungsprozesse.

Zu möglichen finanzwirtschaftlichen Risiken gehören insbesondere Liquiditäts-, Ausfall-, Zins- und Währungsrisiken. Die einzelnen Beteiligungen finanzieren sich grundsätzlich selbst und werden je nach Bedarf durch die Blue Cap AG in Form der Bereitstellung von Eigen- bzw. Fremdkapital oder der Gewährung von Sicherheiten unterstützt. Um auf Ebene der Holding handlungsfähig zu bleiben und die Finanzierung der Gruppe sicherstellen zu können, verfügt die Blue Cap AG zudem über eine entsprechende Liquiditätsreserve. Um Liquiditätsrisiken zu reduzieren, erstellen sowohl die Portfoliounternehmen als auch die Holding Liquiditäts- bzw. Cashflow-Planungen und überwachen laufend die einzelnen Einnahmen- und Ausgabenströme sowie die kurzfristige Liquidität. Die deutlichen Erhöhungen der Leitzinsen in den USA und auch in der EU in den vergangenen Monaten, als Reaktion auf die hohe Inflation, haben steigende Finanzierungskosten zur Folge.

Die Finanzierungsstruktur der Blue Cap-Gruppe ist diversifiziert und verteilt sich auf acht Kernbanken und mehrere kleinere Institute. Dadurch sollen einer Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern entgegengewirkt und die Ausfallrisiken bei Einlagen begrenzt werden. Das größte Einzelobligo liegt dabei bei 15 % (Vorjahr: 11,4 %) des Gesamtobligos. Die Fremdfinanzierung der Beteiligungen erfolgt bedarfsgerecht aus einem Mix aus festverzinslichen sowie variablen Darlehen. Vier Tochterunternehmen verwenden dabei im Berichtsjahr zur Absicherung von variablen Darlehen Zinsswaps, um sich gegen das Zinsänderungsrisiko abzusichern. Aufgrund der vollständigen Wirksamkeit der Sicherungsgeschäfte entstehen grundsätzlich keine Risiken aus diesen.

Die Fremdmittelfinanzierungen bei Banken unterliegen marktüblichen Kreditbedingungen (Covenants), welche insbesondere die Einhaltung vorgegebener Finanzkennzahlen vorsehen. Die Nichteinhaltung solcher Covenants kann unter anderem das Recht zur Kündigung durch die Kreditgeber oder zur vorzeitigen Fälligstellung eines Kredits nach sich ziehen. Die Fremdmittelfinanzierungen bei Banken unterliegen marktüblichen Kreditbedingungen (Covenants), welche insbesondere die Einhaltung vorgegebener Finanzkennzahlen vorsehen. Die Nichteinhaltung solcher Covenants kann unter anderem das Recht zur Kündigung durch die Kreditgeber oder zur vorzeitigen Fälligstellung eines Kredits nach sich ziehen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Covenant der Beteiligungsholding der Transline Gruppe, Blue Cap 14 GmbH, aufgrund eines geringeren Geschäftsvolumens nicht eingehalten werden.

Es zeigt sich, dass die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage (Corona-Krise, Ukraine-Krieg, Inflation usw.) einen deutlich negativen Effekt auf die Gewinne und den Verschuldungsgrad zahlreicher Unternehmen hat. Bislang hat sich dies aufgrund vielfältiger staatlicher Stützungsmaßnahmen (z.B. Kurzarbeit, Steuerstundungen usw.) noch nicht in einem erkennbaren Anstieg der Insolvenzen niedergeschlagen. Sobald diese Maßnahmen jedoch aufgehoben oder reduziert werden, könnte eine größere Zahl von Unternehmensinsolvenzen drohen und die Ausfallrisiken bei Kundenforderungen und in der Folge auch die Liquiditätsrisiken erhöhen. Die Blue Cap begrenzt Ausfallrisiken bei Kundenforderungen durch ein diversifiziertes Beteiligungsportfolio sowie die eigenständigen Geschäftsmodelle der Beteiligungen mit ihren Aktivitäten in verschiedenen Märkten und Regionen. Zur Reduzierung von Forderungsausfallrisiken verfügen die Konzernunternehmen über ein adäquates Debitorenmanagement, schließen, sofern sinnvoll, Warenkreditversicherungen ab und berichten der Holding regelmäßig über mögliche substanzielle Ausfallrisiken.

Die Blue Cap-Gruppe unterliegt mit ihren international tätigen Unternehmen Währungsrisiken aufgrund von Währungsschwankungen im Zusammenhang mit geschäftlichen Transaktionen in Fremdwährungen, denen im Einzelfall durch den Einsatz von Währungsabsicherungsinstrumenten begegnet wird. Die operativ tätigen Unternehmen der Blue Cap fakturieren die überwiegende Anzahl ihrer Umsätze in Euro, sodass entsprechende Währungsrisiken limitiert sind.

OPERATIVE RISIKEN

Die Geschäftstätigkeit der operativ tätigen Unternehmensbereiche bestimmt im Konzernverbund das Chancen- und Risikoprofil der Unternehmensgruppe in einem hohen Maße mit. In der Folge ergeben sich insbesondere Risiken auf der Absatz-, Beschaffungs- und Produktionsseite sowie im Rahmen der Transformation und Weiterentwicklung von Beteiligungen. Ferner bestehen mögliche Risiken im Segment Plastics im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Kunststoffdiskussion sowie im Segment Adhesives & Coatings durch den Strukturwandel in der grafischen Industrie.

Die Geschäfte in den verschiedenen Segmenten entwickeln sich unterschiedlich, unter anderem abhängig vom jeweiligen Entwicklungsstand in den Unternehmen, außerordentlichen Belastungen oder positiven Sondereinflüssen und der jeweiligen Kundennachfrage. Zu möglichen Absatzrisiken gehören dabei insbesondere der Verlust wichtiger Kunden oder Verzögerungen bei größeren Auftragseingängen. Auch Deckungsbeitrags- und Margenverluste sind potenzielle Risiken im Absatzbereich. Insbesondere aufgrund der Lieferkettenprobleme haben sich diese Absatzrisiken erhöht.

In sämtlichen operativen Einheiten der Blue Cap-Gruppe spielen dabei ein aktives Kundenbeziehungsmanagement sowie Verbesserungen in der Vertriebsorganisation sowie den -abläufen eine wichtige Rolle. Mit größeren Einzelkunden wird dabei nach Möglichkeit versucht, längerfristige Vereinbarungen zu treffen, um die Planbarkeit auf der Absatzseite zu erhöhen.

Preisschwankungen auf den Beschaffungsmärkten können Herstellungskosten negativ beeinflussen und gehören zu möglichen Beschaffungsrisiken. Die mangelnde Verfügbarkeit einzelner Vorprodukte, plötzliche Lieferantenausfälle, die verzögerte Lieferung von Komponenten und die Lieferung von Vorprodukten minderer Qualität sind weitere Risiken, denen mit Lieferantenmonitoring und regelmäßigen Lieferantengesprächen sowie Qualitätskontrollen entgegengesteuert wird. Mit Lieferanten wichtiger Komponenten werden dabei strategische Partnerschaften eingegangen. Gleichzeitig ist man auf die Unabhängigkeit von einzelnen Lieferanten bedacht. Im Geschäftsjahr 2022 waren nahezu alle Portfoliogesellschaften von Lieferengpässen und hohen Preissteigerungen bei Rohstoffen und Vorprodukten betroffen. Im Verlauf des Jahres 2022 hat sich die Situation dabei deutlich entspannt, sodass für das Geschäftsjahr 2023 im Rahmen der Planung unterstellt wurde, dass sich die Situation bezüglich der Rohstoffpreise und Lieferengpässe weiter stabilisiert. Die Beteiligungen der Blue Cap begegnen solchen Risiken durch Beobachtung der Entwicklungen in den für sie relevanten Ländern und Märkten sowie durch eine enge Abstimmung mit den Lieferanten und Logistikdienstleistern.

Angesichts der seit längerer Zeit steigenden Energiekosten sowie der hohen Aufwendungen für die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien besteht für diesen Bereich weiterhin ein größerer Beobachtungsbedarf.

In den Unternehmensbereichen mit Prozessfertigung bestehen Produktionsrisiken grundsätzlich in einer zu niedrigen Kapazitätsauslastung aufgrund etwaiger Volumenrückgänge. In Unternehmensbereichen mit besonders hoher Anlagenintensität, wie dem Bereich Plastics, ergeben sich weitere Produktionsrisiken aus möglichen Maschinenausfällen. In den Unternehmen mit kundenspezifischen Produkten bestehen Konstruktions-, Kalkulations- und Projektmanagementrisiken. Bei verspäteter oder mangelhafter Fertigstellung oder Lieferung können Nacharbeitskosten und ggf. Vertragsstrafen anfallen. Eine flexible Produktionssteuerung, ein effektiv organisiertes Projektmanagement sowie die Steuerung und Begrenzung vertraglicher Risiken dienen als Instrumente des Risikomanagements. Qualitätskontrollen, Zertifizierungen und die Qualifikation der Mitarbeitenden sowie die regelmäßige Wartung der Anlagen tragen zur Minimierung der Produktionsrisiken bei.

Die Unternehmen innerhalb der Gruppe befinden sich in einem unterschiedlichen Entwicklungsstadium. Risiken, die im Zusammenhang mit einer möglichen Restrukturierung und Weiterentwicklung entstehen können, sind in der Regel branchenunabhängig und bedürfen einer gesonderten Betrachtung. Zu unterscheiden sind kurzfristig erforderliche, meist auf Unternehmensabläufe, Kosten und Liquidität ausgerichtete Maßnahmen sowie längerfristige Maßnahmen zur strategischen und vertrieblichen Weiterentwicklung des jeweiligen Unternehmens. Letztere sind meist mit nachhaltigen Entwicklungsaufgaben und Investitionsprogrammen verbunden. Risiken bestehen insoweit, als solche Maßnahmen nicht rechtzeitig veranlasst werden oder ihre Wirkung verfehlen.

Hinsichtlich der operativen Risiken können sich aus dem andauernden Krieg in der Ukraine zusätzliche weitreichende Risiken ergeben, wenngleich die Blue Cap AG keine Tochtergesellschaften oder Betriebstätten in Russland oder der Ukraine besitzt. Zudem liegen die direkten Umsätze mit russischen und ukrainischen Unternehmen in der Gruppe unter 1 % des Konzernumsatzes. Die direkte Geschäftstätigkeit des Blue Cap-Konzerns in beiden Ländern ist in Bezug auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage somit von unwesentlicher Bedeutung.

Der Krieg in der Ukraine kann sich aber indirekt negativ auf die Absatz-Ergebnisentwicklung, die Produktionsabläufe sowie die Einkaufs- und Logistikprozesse der Portfoliounternehmen niederschlagen, beispielsweise als Folge signifikanter Rohstoff- und Energiepreissteigerungen, die nicht an Kunden weitergegeben werden können, der Unterbrechung von Lieferketten oder der Energiebelieferung. Auch zusätzliche IT-Risiken aus Cyberangriffen und finanzwirtschaftliche Risiken durch direkte und indirekte Zahlungsausfälle sind mögliche indirekte Folgen des Kriegs.

PERSONALRISIKEN

Das Geschäftsmodell der Blue Cap AG hängt im hohen Maße von der fachlichen Kompetenz, Erfahrung und Einsatzbereitschaft ihrer Mitarbeitenden ab. Mögliche Personalrisiken bestehen durch den Verlust von Beschäftigten in Schlüsselfunktionen, fehlerhafte Besetzung von Positionen sowie unzureichende Weiterqualifizierung von Mitarbeitenden. Der Vorstand reduziert diese Risiken durch eine leistungsgerechte Vergütung, ein flexibles und modernes Arbeitsumfeld, flache Hierarchien sowie individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Personalführung und -entwicklung in den Beteiligungen obliegt den dortigen Geschäftsführungen und stellt ebenfalls einen wichtigen Faktor für den Erfolg der jeweiligen Unternehmen dar.

Weitere mögliche Personalrisiken ergeben sich durch die Nichteinhaltung von Arbeitnehmerrechten sowie Sicherheitsvorschriften am Arbeitsplatz. Diesen begegnen wir durch einen engen Kontakt zu Mitarbeitenden und Arbeitnehmervertretern, die regelmäßige Weiterqualifizierung von Fachkräften im Bereich Arbeitsrecht und -schutz sowie die Einführung eines gruppenweiten, anonymen Hinweisgebersystems, um Fehlverhalten zu melden.

Aufgrund des demografischen Wandels und der insgesamt robusten Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt stellen zudem die Personalsuche und -auswahl im Bereich der qualifizierten Fachkräfte eine besondere Herausforderung in allen Bereichen der Gruppe dar. Daher wurde ein einheitliches Karriereportal implementiert sowie die Personalsuche in der Regel über mehrere Kanäle durchgeführt. Zudem legt die Blue Cap-Gruppe großen Wert auf eine qualifizierte Ausbildung, um den langfristigen Bedarf an Fachpersonal decken zu können.

IT-RISIKEN

Die Blue Cap ist mit ihren Beteiligungen im Hinblick auf die Geschäfts- und Produktionsprozesse sowie die Kommunikation stark von informationstechnischen Systemen und Netzwerken abhängig. Diese Systeme und Netzwerke sind dem Risiko von Cyber-Kriminalität sowie wirtschaftlichen Schäden und verschiedenen anderen Störungen ausgesetzt. So können Dritte durch Hacker-Angriffe versuchen, unberechtigte Zugriffe auf vertrauliche Informationen und Daten oder die Systeme selbst zu erlangen und diese möglicherweise auch über einen längeren Zeitraum stilllegen. Darüber hinaus können solche Systeme sowie Daten durch Viren und Malware gesperrt, beschädigt oder zerstört werden. Weitere Risiken bestehen in möglichen Ausfällen bei Rechenzentren oder Telekommunikationsnetzwerken, die dazu führen, dass Systeme und Netzwerke über eine längere Zeit hinweg nicht einsatzbereit sind.

Um solche Risiken zu reduzieren, werden technische und organisatorische Vorkehrungen getroffen. Hierzu gehören unter anderem Maßnahmen wie die regelmäßige, räumlich ausgelagerte Datensicherung sowie die Sicherung von Daten in externen Rechenzentren unter hohen Sicherheitsanforderungen. Auch regelmäßige Schulungsmaßnahmen zur Steigerung des Bewusstseins für die zunehmende Bedrohung durch Cyber-Kriminalität und Einrichtung von Notfallplänen in den IT-Abteilungen gehören zu solchen Maßnahmen. Die getroffenen Maßnahmen tragen dazu bei, die vorhandenen Risiken deutlich zu verringern.

RECHTLICHE RISIKEN

Die Blue Cap AG und ihre Beteiligungen sehen sich im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit unterschiedlichen rechtlichen Risiken gegenüber. Hierzu gehören unter anderem mögliche Gewährleistungs- und Produkthaftungsrisiken, Garantierisiken im Zusammenhang mit Unternehmenskaufverträgen sowie Risiken aus den Bereichen Patent- und Markenrecht, Datenschutzrecht, Umweltschutz und Steuerrecht. Grundsätzlich ist die Blue Cap mit ihren Beteiligungen bestrebt, rechtliche Risiken möglichst gering zu halten und zu kontrollieren. Dennoch können solche Risiken trotz gebotener Sorgfalt nicht ganz ausgeschlossen werden. Gerichtliche und außergerichtliche Rechtsstreitigkeiten werden bei Bedarf von externen Anwälten unterstützt. Darüber hinaus werden Rückstellungen gebildet, sofern mögliche Inanspruchnahmen wahrscheinlich sind und der Höhe nach verlässlich geschätzt werden können.

UMWELTRISIKEN

Die Portfoliogesellschaften der Blue Cap sind in unterschiedlichen Märkten und Regionen tätig und in der Folge aufgrund ihrer meist produzierenden Tätigkeiten Umweltrisiken ausgesetzt.

Im Segment Plastics ist insbesondere von Relevanz, dass Kunststoffverpackungen im Fokus der politischen Diskussion stehen. Auch werden Kunststoffe im Allgemeinen aufgrund eines gestiegenen Umweltbewusstseins in der Bevölkerung kritisch diskutiert. Im Zusammenhang mit diesen Entwicklungen erwarten wir jedoch für den Bereich von Molkereiverpackungen sowohl aufgrund lebensmittelrechtlicher als auch wirtschaftlicher Gegebenheiten keine wesentlichen Auswirkungen oder gravierenden gesetzlichen Änderungen. Der im Geschäftsbereich Plastics tätige Verpackungsspezialist Uniplast Knauer verfolgt die Entwicklungen im Zusammenhang mit Kunststoffen sowie die Erforschung von alternativen Rohstoffen dabei sehr genau und prüft in seinem F&E-Bereich deren möglichen Einsatz im Molkerei- und Lebensmittelbereich. Die con-pearl-Gruppe ist ebenfalls im Bereich Plastics tätig und stellt in ihrem Kerngeschäft gewichtssparende Kunststoffprodukte auf Polypropylen-Basis, vornehmlich für die Automobil- und Logistikbranche, her. Diese werden nahezu vollständig aus Recyclingmaterial gewonnen und sind selbst größtenteils recycelbar. Zur Wiederverwertung der Polypropylen-Kunststoffe betreibt die con-pearl GmbH an den Standorten Leinefelde und Hillscheid unternehmenseigene Recyclinganlagen.

Die Beteiligungen der Blue Cap sind neben den genannten konkreten Umweltrisiken auch noch allgemeinen ökologischen Risiken (z.B. Auswirkungen des Klimawandels) ausgesetzt. Diesem Umstand wird mit der Implementierung einer Nachhaltigkeitsstrategie Rechnung getragen. Im Jahr 2022 wurde in diesem Zusammenhang erstmals für das Geschäftsjahr 2021 eine DNK-Erklärung veröffentlicht, die das Thema Ökologie und Nachhaltigkeit im Blue Cap-Konzern thematisiert.

Die Blue Cap prüft und bewertet Umweltrisiken bereits im Rahmen der Beteiligungsprüfung, um eine künftige kritische negative Auswirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung hinreichend beurteilen zu können. Auch gehört die Einhaltung von rechtlichen Vorgaben im Rahmen des Umweltschutzes zu den Aufgaben der Geschäftsführungen der Portfoliounternehmen. Umweltrisiken haben für die Blue Cap einen hohen Stellenwert, da diese kritische negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.

4.4 Gesamteinschätzung zur Risikosituation

Keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar

Der Vorstand hat die Gesamtrisikolage beurteilt und im Rahmen der Erläuterungen zu den Einzelrisiken dargestellt. Auf Basis der aktuell zur Verfügung stehenden Informationen sind keine Risiken erkennbar, die einzeln oder in Kombination den Fortbestand des Blue Cap-Konzerns gefährden oder seine Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinträchtigen könnten.

Nach der Einschätzung des Vorstands gilt diese Grundaussage auch für alle acht derzeit zum Konzern gehörigen Unternehmensgruppen sowie deren Einzelgesellschaften.

Jedoch ist es grundsätzlich möglich, dass die zukünftige Entwicklung von der heutigen Erwartung des Vorstands abweicht. Die Blue Cap-Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2022 trotz abkühlender Konjunktur, Lieferengpässen, Energiekostensteigerungen sowie Preiserhöhungen im Vorprodukt-Bereich positiv entwickelt. Der weitere diesbezügliche Verlauf sowie dessen wirtschaftliche Auswirkungen sind jedoch in ihrer Gesamtheit nicht vollständig abschätzbar. Gleiches gilt für die Folgen des seit Ende Februar 2022 herrschenden Kriegs in der Ukraine.

Der Vorstand ist davon überzeugt, die sich bietenden Chancen und Herausforderungen auch in Zukunft nutzen zu können, ohne dabei unverhältnismäßig hohe Risiken eingehen zu müssen.

5 Prognosebericht

5.1 Erwartete Entwicklung des Umfelds

Wirtschaftliches Gesamtumfeld: Hohe Inflationsraten belasten deutsche Konjunkturaussichten für 2023 6

Nach Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums im Jahr 2022 geht das ifo Institut in seiner Konjunkturprognose vom März 2023 von einem leichten Wachstum der globalen Wirtschaft von 1,7 % im Jahr 2023 und 2,6 % im Jahr 2024 aus. Der Welthandel wird im Jahr 2023 stagnieren (+0,1 %) und im Jahr 2024 mit einer Rate von 4,1 % wieder stärker wachsen.

Weiterhin prägen hohe Inflationsraten die globale Entwicklung - ein Resultat von Nachfrageschocks und gestörten Lieferketten im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie und Preissteigerungen insbesondere für Energie und Lebensmittel als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. In der Folge haben die Zentralbanken in den vergangenen Monaten ihre Geldpolitik gestrafft und die Leitzinsen deutlich erhöht. Das führte zu bereits ersten, wenn auch noch nicht den erhofften positiven Effekten auf die Inflationsraten. Es ist daher davon auszugehen, dass steigende Leitzinsen weit bis in das nächste Jahr hinein das wirtschaftliche Umfeld prägen werden.

Das ifo Institut rechnet in seiner Frühjahrsprognose für die deutsche Wirtschaft mit einer Stagnation des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2023 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (-0,1 %). Die Inflationsrate dürfte in Deutschland im Jahr 2023 mit durchschnittlich 6,2 % nur wenig niedriger liegen als im Vorjahr. Das soll insbesondere an einem steigenden Preisdruck von Seiten der Lohnkosten und damit einer höheren Kerninflationsrate als im Vorjahr liegen. Die Arbeitslosenquote soll von 5,3 % im Vorjahr auf 5,4 % leicht ansteigen.

Für die USA wird ein Rückgang des Wirtschaftswachstums von 2,1 % im Jahr 2022 auf 1,0 % im Jahr 2023 und 1,5 % im Jahr 2024 erwartet. Am 22. März entschied die Fed, den Leitzins um 0,25-Prozentpunkte auf den Korridor 4,75 % und 5,0 % zu erhöhen. Insbesondere ab dem zweiten Quartal 2023 dürften sich nach Expertenmeinung die bremsenden Effekte dieser Geldpolitik deutlicher zeigen mit Auswirkungen auf den Immobilienmarkt sowie die allgemeine Konsum- und Investitionsnachfrage.

Nachdem sich das Wirtschaftswachstum in China im letzten Jahr als Folge der Null-Covid-Politik mit einer BIP-Veränderung von lediglich 3 % - dem niedrigsten Wachstum seit mehr als vier Jahrzehnten -dramatisch entschleunigte, prognostiziert das ifo-Institut für die Jahre 2023 und 2024 ein BIP-Wachstum von 4,3 % bzw. 5,0 %. Grund sei nach Ansicht des IWF vor allem die Lockerung der Mobilitätsbeschränkungen, die im Rahmen der früheren Null-Covid-Strategie zum Einsatz kamen. Perspektivisch mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter zunehmende geopolitische Spannungen, insbesondere im Verhältnis zum westlichen Wertebündnis, stellen allerdings einen Unsicherheitsfaktor dar und könnten sich wachstumsdämpfend auswirken. Im komfortablen Gegensatz zu anderen Ländern hat China derzeit kein Inflationsproblem.

6 Vgl. ifo Konjunkturprognose Frühjahr 2023 des ifo Instituts, veröffentlicht im März 2023, erreichbar unter: https:/​/​www.ifo.de/​fakten/​2023-03-15/​ifo-konjunkturprognose-fruehjahr-2023-deutsche-wirtschaft-stagniert.

Branchenumfeld: Für 2023 zurückhaltende Marktaktivität wie im Jahr 2022 erwartet 7

Der von Dechert LLP sowie Mergermarket Ende 2022 veröffentlichte Bericht "2023 Global Private Equity Outlook" mit einer Umfrage unter 100 PE-Führungskräften kommt zu dem Ergebnis, dass die heutige Private-Equity-Landschaft (PE) im Gegensatz zum ungewöhnlichen Aktivitätsniveau im Jahr 2021 steht. So führen ein globaler Wirtschaftsabschwung, steigende Zinsen und geopolitische Spannungen zu einer Verlangsamung der Transaktionsaktivitäten. Dennoch bleiben Buyouts über dem Niveau vor der Pandemie.

Angesichts knapperer Geldmittel und höherer Finanzierungskosten liegt der Fokus zur Stärkung der Portfoliounternehmen bei den befragten PE-Managern auf Kostenmanagement. Gleichzeitig führt die begrenzte Verfügbarkeit von PE-Kapital zu niedrigeren Unternehmenskaufpreisen, wovon Unternehmen, die Liquiditätsreserven zur Verfügung haben, profitieren können.

Das Thema ESG ist nach Ansicht der befragten PE-Führungskräfte nicht mehr wegzudenken. Dabei stellt die Steuerung der steigenden Compliance-Anforderungen bis hin zu den zunehmenden Berichtsvorgaben weiterhin eine Herausforderung für die PE-Unternehmen dar.

Für den deutschen Private-Equity-Markt zeigt das German Private Equity Barometer für das vierte Quartal 2022 einen vorläufigen Stopp des Stimmungsabschwungs.

7 Vgl. 2023 Global Private Equity Outlook von Dechert LLP, veröffentlicht im März 2023, erreichbar unter: https:/​/​www.dechert.com/​knowledge/​publication/​global-private-equity-outlook.html

5.2 Erwartete Entwicklung des Konzerns und der AG

Der nachfolgende Prognosebericht basiert auf dem zum Berichtsjahresende aufgestellten Budget 2023. Zudem wurden weitere bis zur Aufstellung dieses Lageberichts vorliegenden Erkenntnisse, die sich auf die Geschäftsentwicklung der Blue Cap und der Portfoliounternehmen auswirken können, berücksichtigt.

Hinsichtlich der Folgen aus dem Krieg in der Ukraine für das Geschäftsjahr 2023 ist zu beachten, dass die Blue Cap AG keine Tochtergesellschaften oder Betriebstätten in Russland oder der Ukraine besitzt. Es bestehen Liefer- und Leistungsbeziehungen, die in Bezug auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Blue Cap-Gruppe von unwesentlicher Bedeutung sind.

Hinsichtlich des Geschäftsjahres 2023 sind die weiteren indirekten Folgen aus dem Russland-Ukraine-Krieg, insbesondere auf die Rohstoff- und Energiepreisentwicklung sowie Lieferketten, nicht sicher einschätzbar und können daher in der aktuellen Prognose nur bedingt berücksichtigt werden.

Eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegen Russland und eine Ausweitung des Kriegs mit in der Folge möglichen weiteren Auswirkungen auf die Rohstoff- und Energiepreise sowie Lieferketten sind ebenso nicht im Ausblick enthalten. Potenzielle Auswirkungen des Kriegs auf den Geschäftsverlauf des Konzerns werden laufend und aufmerksam überwacht.

ENTWICKLUNG DES KONZERNS UND DER AG

Wir gehen im Rahmen der Planung von einer positiven Entwicklung des Umsatzes sowie des adjusted EBITDA aus. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass sich Effekte aus der Corona-Pandemie sowohl auf die Lieferketten als auch auf die Rohstoffpreise verkleinern und es zu keiner weiteren Verschärfung der geopolitischen Unsicherheiten kommt. Darüber hinaus wurde angenommen, dass es zu einer Entspannung auf der Kostenseite kommt bzw. die erwarteten Steigerungen bei Energie- und Lohnkosten sowie der Preise bei einzelnen Vorprodukten anteilig an die Kunden weitergegeben werden können. Sollte die Inflation deutlich über das erwartete Maß steigen, kann das weitreichende Auswirkungen auf die geplante Umsatz- und Ergebnisentwicklung haben.

PROGNOSE BLUE CAP-GRUPPE

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Prognose für 2023 Ist 2022
Umsatz (EUR Mio.) 340 - 355 347,5
Adjusted EBITDA-Marge in % Gesamtleistung adjusted 8,0 - 9,0 8,6
Nettoverschuldungsgrad (inkl. Leasingverbindlichkeiten) in Jahren < 3,5 2,4

Auf Basis der aktuellen Prognose geht der Vorstand für das Gesamtjahr 2023 von einem Konzernumsatz in der Größenordnung zwischen EUR 340 und 355 Mio. (2022: EUR 347,5 Mio.) bei einer adjusted EBITDA-Marge zwischen 8,0 und 9,0 % (2022: 8,6 %) aus. Diese auf Vorjahresniveau erwartete Entwicklung resultiert insbesondere aus positiven Effekten aus der laufenden Reorganisation der Neschen- und Transline-Gruppe, verstärkten Vertriebsaktivitäten im Segment Plastics, einer insgesamt positiv erwarteten Entwicklung im verbleibenden Beteiligungsportfolio sowie der Annahme, dass Preiserhöhungen bei Rohstoffen, Energie-, und Dienstleistungen an die Kunden weitergegeben werden können.

Sowohl für finanzierende Banken als auch für Investoren spielt die Finanzkraft der Blue Cap eine wichtige Rolle. Daher gehört die Entschuldungsdauer zu einer wichtigen Steuerungsgröße im Konzern. Der Vorstand erwartet für das Prognosejahr einen Nettoverschuldungsgrad (inkl. Leasingverbindlichkeiten) der Blue Cap-Gruppe von weniger als 3,5 Jahren.

Neben einer auf Substanzmehrung ausgerichteten Weiterentwicklung der bestehenden Geschäftsbereiche prüft die Blue Cap laufend Expansionsmöglichkeiten. Bei den genannten Zielgrößen sind dabei Effekte aus angestrebten Akquisitionen oder Veräußerungen von Portfoliounternehmen sowie Immobilienvermögen unberücksichtigt. Ferner können mögliche Unternehmenskäufe und -verkäufe zu einer Änderung des Konsolidierungskreises des Blue Cap-Konzerns zwischen den Bilanzstichtagen mit entsprechender Auswirkung auf die Steuerungsgrößen führen.

Im Rahmen ihres Geschäftsmodells Buy, Transform, Sell prüft die Blue Cap regelmäßig Beteiligungsmöglichkeiten sowie auf der anderen Seite Verkäufe von Portfoliounternehmen. Vor dem Hintergrund der komplexen gesamtwirtschaftlichen Lage liegt der Fokus der Blue Cap AG auf Portfoliomaßnahmen zur Sicherung der Ertragskraft und Liquidität und dem Erwerb kleinerer Add-ons für bestehende Plattformen sowie selektive Verkäufe.

Im Jahresabschluss der Blue Cap AG erwartet der Vorstand für das Jahr 2023 aus den konzerninternen Kostenumlagen einen leichten Rückgang beim Umsatz aufgrund der Vereinheitlichung der Berechnungsgrundlage auf den Rohertrag bei erstmalig volljähriger Einbeziehung der Transline-Gruppe sowie ein adjusted EBITDA leicht unter dem des Berichtsjahres.

ENTWICKLUNG DER SEGMENTE

Im Segment Plastics erwartet der Vorstand im Jahr 2023 sowohl beim Umsatz als auch bei der adjusted EBITDA-Marge einen Rückgang. Dies ist im Wesentlichen durch den Wegfall eines Großkunden bei der con-pearl-Gruppe und gleichzeitigem Anstieg der Energie- und Lohnkosten verursacht. Eine positive Entwicklung in Bezug auf den Umsatz als auch auf die adjusted EBITDA-Marge ist bei Uniplast zu verzeichnen, was auf die Weitergabe von Preissteigerungen sowie einzelne Neuprojekte zurückzuführen ist. Für die H+E-Gruppe wurde im Rahmen der Planung für 2023 ein Umsatzanstieg durch Weitergabe von steigenden Lohn-, Rohstoff- und Energiekosten unterstellt. Da diese Kosten nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden können, ist von einem Rückgang der adjusted EBITDA-Marge auszugehen. Vor dem Hintergrund der Erwartung eines Rückgangs des adjusted EBITDAs im Vergleich zum Jahr 2022 wird bezüglich des Nettoverschuldungsgrads für das Segment Plastics im Geschäftsjahr 2023 eine leichte Erhöhung erwartet.

Für das Segment Adhesives & Coatings wird ein Anstieg des Umsatzes sowie der adjusted EBITDA-Marge erwartet. So soll insbesondere der Ausbau der internationalen Vertriebsaktivitäten bei der Planatol-Gruppe für einen Anstieg der Umsätze und adjusted EBITDA-Marge sorgen. Bei der Neschen-Gruppe führt die geplante Anpassung des Vertriebsmodells bei den ausländischen Filmolux-Gesellschaften gegenüber dem Vorjahr zu einem leichten Rückgang des Umsatzes, jedoch zu einer deutlichen Erholung der adjusted EBITDA-Marge. Vor diesem Hintergrund wird mit einem Rückgang des Nettoverschuldungsgrads im Geschäftsjahr 2023 für das Segment Adhesives & Coatings gerechnet.

Für das Segment Business Services wird ein deutlicher Anstieg des Umsatzes sowie der adjusted EBITDA-Marge erwartet. Dies liegt an der erstmalig ganzjährigen Berücksichtigung der Transline-Gruppe. Darüber hinaus wird für die HY-LINE-Gruppe ein Anstieg des Umsatzes infolge der weiteren Abarbeitung des hohen Auftragsbestands erwartet. Wesentlich hierfür wird jedoch die Verfügbarkeit von Vorprodukten und Handelswaren sein. Hinsichtlich der adjusted EBITDA-Marge wird für die HY-LINE-Gruppe gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein leichter Rückgang aufgrund der für das weitere Wachstum notwendigen Beratungskosten im Bereich Strategie, Prozesse und IT erwartet. Für das Segment Business Services wird im Geschäftsjahr 2023 mit einer deutlichen Reduktion des Nettoverschuldungsgrads gerechnet.

Im Segment Others wird ein Anstieg des Umsatzes sowie der adjusted EBITDA-Marge erwartet. Dies liegt im Wesentlichen am Wachstum der nokra im Bereich Produktlösungen. Für das Segment Others wird im Geschäftsjahr 2023 mit einer deutlichen Reduktion der Nettoverschuldung gerechnet.

ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN

Aufgrund der ungewissen weiteren Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs sowie der in der Corona-Pandemie ausgelösten, noch immer bestehenden Lieferkettenproblematik ist es möglich, dass zukünftige Ergebnisse erheblich von den heutigen Erwartungen des Vorstands abweichen. Das Ergebnis der Gruppe und der einzelnen Segmente ist dabei auch von weiteren nicht planbaren Effekten beeinflusst. Hierzu gehören unter anderem Ergebniseffekte aus dem Erwerb oder der Restrukturierung von Beteiligungen sowie der Veräußerung und Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften.

Die Blue Cap sieht sich aufgrund der bisherigen positiven Unternehmensentwicklung und des bewährten Geschäftsmodells in ihrer Strategie bestätigt und ist mit der bestehenden Organisationsstruktur sowohl kurz- als auch langfristig gut positioniert. Daher geht die Gesellschaft für die folgenden Geschäftsjahre von einem Wachstum und der Stärkung der operativen Ertragskraft der Gruppe aus.

München, den 28. April 2023

Der Vorstand

I. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

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Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

TEUR
Verweis 2022 2021
Umsatzerlöse D.1 347.511 267.347
Bestandsveränderung 1.797 2.115
Sonstige vom Unternehmen erbrachte und aktivierte Leistungen 472 205
Sonstige Erträge D.2 20.746 7.440
Gesamtleistung 370.526 277.108
Materialaufwand D.3 -190.805 -144.282
Personalaufwand D.4 -80.945 -67.487
Sonstige Aufwendungen D.5 -55.791 -39.927
Ergebnis vor Abschreibungen, Ertragsteuern und Zinsen (EBITDA) 42.986 25.412
Abschreibungen D.6 -22.643 -19.099
Wertminderungsaufwand und Wertaufholungen D.7/​E.1 -4.360 -337
Ergebnisanteil an assoziierten Unternehmen E.5 976 1.845
Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) 16.959 7.821
Wertminderungsaufwendungen gem. IFRS 9 -512 -507
Finanzierungserträge D.8 1.456 171
Finanzierungsaufwendungen D.8 -3.062 -2.387
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 14.841 5.099
Ertragsteuern D.9 -4.404 -384
Konzernjahresergebnis 10.437 4.715
davon entfallen auf
Eigentümer des Mutterunternehmens 12.204 5.153
nicht beherrschende Anteile -1.767 -438
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert) D.10 2,78 1,24
Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert) D.10 2,78 1,24

II. Konzern-Gesamtergebnisrechnung

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TEUR 2022 2021
Konzernjahresergebnis 10.437 4.715
Neubewertungen leistungsorientierter Pläne, vor Steuern 2.549 303
Neubewertung von erfolgsneutral bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Gewinne (Verluste) aus der Veräußerung dieser, vor Steuern 0 0
Posten, die nicht nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 2.549 302
Währungsumrechnungsdifferenzen, vor Steuern 397 509
Posten, die unter bestimmten Bedingungen nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 397 509
Sonstiges Ergebnis vor Steuern 2.946 812
Ertragsteuern in Zusammenhang mit den Neubewertungen leistungsorientierter Pläne -397 121
Summe der Ertragsteuern des sonstigen Ergebnisses, die nicht aufwands- oder ertragswirksam umgegliedert werden -397 121
Sonstiges Ergebnis 2.549 933
davon entfallen auf
Eigentümer des Mutterunternehmens 2.564 933
nicht beherrschende Anteile -15 0
Gesamtergebnis 12.986 5.648
davon entfallen auf
Eigentümer des Mutterunternehmens 14.768 6.085
nicht beherrschende Anteile -1.782 -438

III. Konzernbilanz

AKTIVA

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TEUR Verweis 31.12.2022 31.12.2021
Geschäfts- oder Firmenwert E.1 28.553 10.403
Immaterielle Vermögenswerte E.2 39.537 23.626
Sachanlagen E.3 82.563 84.999
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien E.4 0 2.246
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen E.5 6.577 5.601
Beteiligungen 181 133
Sonstige finanzielle Vermögenswerte E. 6 2.036 531
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte E.7 3.185 2.185
Latente Steueransprüche E.8 6.453 4.883
Langfristige Vermögenswerte 169.083 134.607
Vorräte E.9 47.227 40.402
Kurzfristige Vertragsvermögenswerte E.10 8.405 13.238
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen E.11 29.201 25.698
Sonstige finanzielle Vermögenswerte E.12 1.560 1.962
Ertragsteuerforderungen E.13 930 781
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte E.14 4.911 3.756
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente E.15 35.139 41.370
Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte E.16 2.245 6.221
Kurzfristige Vermögenswerte 129.618 133.428
Bilanzsumme 298.701 268.035
PASSIVA
TEUR Verweis 31.12.2022 31.12.2021
Gezeichnetes Kapital E.17 4.396 4.396
Kapitalrücklage 15.665 15.665
Sonstige Eigenkapitalbestandteile E.18 1.953 -187
Gewinnrücklagen E.19 81.665 73.200
Eigenkapital, das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist 103.679 93.075
Nicht beherrschende Anteile E.20 5.682 5.169
Summe Eigenkapital 109.362 98.243
Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen E.21 6.118 8.999
Sonstige Rückstellungen E.22 2.481 2.223
Latente Steuerschulden E.23 17.074 13.583
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten E.25 73.200 76.444
Summe der langfristigen Schulden 98.873 101.249
Sonstige Rückstellungen E.22 4.659 3.865
Ertragsteuerverbindlichkeiten E.23 7.775 3.786
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten E.10 1.284 1.446
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen E.24 20.096 16.954
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten E.25 45.207 32.237
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Schulden E.26 11.445 10.254
Summe der kurzfristigen Schulden 90.466 68.543
Bilanzsumme 298.701 268.035

IV. Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

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Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital
sonstige Eigenkapitalbestandteile
--- --- --- --- ---
in TEUR Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Rücklage für Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen Rücklage für Währungsumrechnung
--- --- --- --- ---
Stand zum 01.01.2021 3.997 5.266 -86 -162
Kapitalerhöhung/​-herabsetzung 400 10.399 0 0
Dividendenzahlungen 0 0 0 0
Veränderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Gesamtergebnis 0 0 423 509
Stand zum 31.12.2021 4.396 15.665 337 348
Stand zum 01.01.2022 4.396 15.665 337 348
Kapitalerhöhung/​-herabsetzung 0 0 0 0
Dividendenzahlungen 0 0 0 0
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen 0 0 0 0
Veränderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0
Gesamtergebnis 0 0 2.152 397
Stand zum 31.12.2022 4.396 15.665 2.490 744

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Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital
sonstige Eigenkapitalbestandteile
--- --- ---
in TEUR Rücklage für Marktwertänderungen von finanziellen Vermögenswerten Sonstige Eigenkapitaltransaktionen
--- --- ---
Stand zum 01.01.2021 -872 0
Kapitalerhöhung/​-herabsetzung 0 0
Dividendenzahlungen 0 0
Veränderung Konsolidierungskreis 0 0
Gesamtergebnis 0 0
Stand zum 31.12.2021 -872 0
Stand zum 01.01.2022 -872 0
Kapitalerhöhung/​-herabsetzung 0 0
Dividendenzahlungen 0 0
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen 0 -409
Veränderung Konsolidierungskreis 0 0
Gesamtergebnis 0 0
Stand zum 31.12.2022 -872 -409

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Auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital
in TEUR Gewinnrücklagen Summe Anteilseigner des Mutterunternehmens Nicht beherrschende Anteile Gesamt
--- --- --- --- ---
Stand zum 01.01.2021 72.044 80.187 114 80.301
Kapitalerhöhung/​-herabsetzung 0 10.799 0 10.799
Dividendenzahlungen -3.997 -3.997 -3 -4.000
Veränderung Konsolidierungskreis 0 0 5.495 5.495
Gesamtergebnis 5.153 6.085 -438 5.648
Stand zum 31.12.2021 73.200 93.075 5.169 98.243
Stand zum 01.01.2022 73.200 93.075 5.169 98.243
Kapitalerhöhung/​-herabsetzung 0 0 0 0
Dividendenzahlungen -3.737 -3.737 -3 -3.740
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen 0 -409 -339 -748
Veränderung Konsolidierungskreis 0 0 2.620 2.620
Gesamtergebnis 12.204 14.753 -1.767 12.986
Stand zum 31.12.2022 81.665 103.679 5.682 109.362

V. Konzern-Kapitalflussrechnung

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TEUR 2022 2021
Konzernergebnis 10.437 4.715
Zunahme (-)/​Abnahme (+) der Vorräte -7.042 -6.841
Zunahme (-)/​Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -832 -1.169
Zunahme (-)/​Abnahme (+) der Vertragsvermögenswerte 4.833 -5.666
Zunahme (-)/​Abnahme (+) der übrigen Forderungen und Vermögenswerte -4.134 -5.633
Zunahme (+)/​Abnahme (-) der Rückstellungen -1.319 -1.358
Zunahme (+)/​Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.722 4.171
Zunahme (+)/​Abnahme (-) der Vertragsverbindlichkeiten -54 827
Zunahme (+)/​Abnahme (-) der übrigen Verbindlichkeiten -3.137 7.223
Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie Geschäfts- oder Firmenwerte 27.003 19.435
Gewinn (-)/​Verlust (+) aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen -14.981 -769
Gewinne (-) aus Unternehmenserwerben (Bargain Purchase) -216 -457
Gewinne (-) aus Entkonsolidierungen 340 -1.434
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/​Erträge (-) -535 -1.656
Ergebnisbeitrag aus Währungseffekten 109 439
Zinsaufwendungen (+)/​Zinserträge (-) 2.940 2.173
Ertragsteueraufwand (+)/​Ertragsteuerertrag (-) 4.404 384
Ertragsteuerzahlungen (-) /​ Ertragsteuererstattungen (+) -2.541 -1.944
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 16.996 12.440
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Sachanlagen 28 427
Auszahlungen (-) für Investitionen in Sachanlagen -6.057 -5.322
Auszahlungen (-) für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -1.727 -739
Einzahlungen (+) aus Abgängen von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 21.056 10.842
Auszahlungen (-) aus Zugängen von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten -119 0
Auszahlungen (-) für Zugänge zum Konsolidierungskreis -21.223 -29.244
Einzahlungen (+) aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis 697 5.067
Einzahlungen (+) aus Abgängen von At - Equity Beteiligungen 0 1
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Beteiligungen 0 42
Erhaltene Zinsen (+) 91 29
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -7.253 -18.897
Einzahlungen (+) aus EK-Zuführungen von Gesellschaftern der Blue Cap AG 0 10.799
Gezahlte Dividenden (-) an Gesellschafter des Mutterunternehmens -3.737 -3.997
Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten 22.269 19.500
Auszahlungen (-) für die Tilgung von (Finanz-) Krediten -23.926 -8.248
Auszahlungen (-) /​ Einzahlungen (+) aus Sicherheitsleistungen bei Kreditinstituten 200 -3.200
Auszahlungen (-) für die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten -6.820 -5.403
Gezahlte Zinsen (-) -2.961 -2.135
Gezahlte Dividenden (-) an andere Gesellschafter -3 -3
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -14.978 7.314
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -5.234 857
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds 139 -75
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 27.324 26.542
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 22.229 27.324

A. Allgemeine Angaben und Grundsätze der Rechnungslegung

A.1 Allgemeine Angaben zum Mutterunternehmen

Die Blue Cap AG, eingetragen beim Amtsgericht München unter HRB 162137, ist eine im Jahr 2006 gegründete, kapitalmarktnotierte Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in München. Die Gesellschaft investiert in mittelständische Unternehmen aus dem B2B-Bereich und begleitet sie in ihrer unternehmerischen Entwicklung. Die Unternehmen haben ihren Hauptsitz in der DACH-Region, erwirtschaften einen Umsatz in der Regel zwischen EUR 30 und 80 Mio. und haben ein intaktes Kerngeschäft. Zum Bilanzstichtag hält die Gesellschaft mehrheitliche Anteile an acht Unternehmen und besitzt eine Minderheitsbeteiligung. Die Gruppe beschäftigte im Berichtszeitraum durchschnittlich 1.412 Mitarbeitende sowie 40 Auszubildende und operiert in Deutschland, weiteren europäischen Ländern und den USA.

Die Blue Cap AG notiert an der Frankfurter Wertpapierbörse im Segment "Scale" sowie im "m:access" der Börse München (ISIN: DE000A0JM2M1). Die Kapitalmarktnotiz verpflichtet das Unternehmen zu einer entsprechenden Transparenz, der es über eine aktive Kapitalmarktkommunikation und Investor-Relations-Arbeit nachkommt. Vorstand und Team der Blue Cap verfügen über umfangreiche M&A-, Industrie- und Transformationserfahrung im deutschen Mittelstand.

Die Blue Cap erwirbt Unternehmen mit einem klaren operativen Verbesserungspotenzial sowie Wachstumsperspektiven. Die Portfoliogesellschaften werden dabei aktiv bei der strategischen und operativen Entwicklung durch die Blue Cap begleitet, ohne ihre gewachsene, mittelständische Identität zu verlieren. Die Blue Cap ist Eigentümerin auf Zeit. Die optimale Haltedauer beträgt zwischen drei und sieben Jahren. Wertsteigerungsstrategien, die auf einen längeren Zeitraum angelegt sind, können jedoch gleichermaßen berücksichtigt werden. Vor allem wenn die Unternehmen eine langfristige Wachstumsperspektive haben, können die Unternehmen auch länger im Portfolio verbleiben. Grundsätzlich gilt: Die Beteiligungen werden veräußert, sobald eine erfolgreiche Wertentwicklung in einer anderen Eigentümerstruktur sinnvoller erscheint und die Blue Cap große Teile des geplanten Programms erfolgreich umsetzen konnte.

Neue Investments akquiriert die Blue Cap über einen strukturierten M&A-Prozess. Dieser zeichnet sich durch eine systematische Identifizierung und Auswahl der Zielunternehmen anhand fester Investitionskriterien aus. Die Blue Cap beteiligt sich an Unternehmen in ungelösten Nachfolgesituationen und Konzernabspaltungen. Aber auch Firmen in Krisen- oder Umbruchsituationen oder mit Wachstumsherausforderungen zählen zum Akquisitionskreis.

Die Geschäftstätigkeit des Konzerns der Blue Cap AG und seiner Tochterunternehmen (nachfolgend auch "Blue Cap-Gruppe" oder "Blue Cap" genannt) wird im Wirtschaftsbericht des Konzernlageberichts im Einzelnen dargestellt.

A.2 Grundlagen der Abschlusserstellung

Der Konzernabschluss der Blue Cap AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 wird gemäß § 315e Abs. 3 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäische Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt. Darüber hinaus wurden alle in § 315e Abs. 1 HGB genannten, ergänzend anzuwendenden Vorschriften des HGB beachtet.

Der Konzernabschluss, bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung sowie Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang, wurde nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Der Begriff IFRS umfasst dabei auch alle noch gültigen International Accounting Standards (IAS) sowie sämtliche Interpretationen und Änderungen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC) und des ehemaligen Standing Interpretations Committee (SIC).

In der Regel klassifiziert der Konzern Vermögenswerte und Verbindlichkeiten als kurzfristig, wenn diese voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert oder ausgeglichen werden. Soweit Vermögenswerte und Schulden sowohl einen kurzfristigen als auch einen langfristigen Anteil aufweisen, werden diese in ihre Fristigkeitskomponenten aufgeteilt und entsprechend dem Bilanzgliederungsschema als kurzfristige und langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden ausgewiesen.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen zum 31. Dezember aufgestellt. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Blue Cap erstellt und veröffentlicht den Konzernabschluss in Euro (EUR), der funktionalen Währung des Konzerns. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte auf Tausend Euro (TEUR) gerundet. Bei Abweichungen von bis zu einer Einheit (TEUR, %) handelt es sich um rechentechnisch begründete Rundungsdifferenzen.

Neue Standards und Interpretationen des aktuellen Geschäftsjahres

Folgende Änderungen von Standards wurden erstmalig zum 1. Januar 2022 angewendet. Sie hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage:

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Standard Titel Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder ab dem genannten Datum beginnen
IAS 37 Belastende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung 01.01.2022
Allgemein Jährliche Verbesserung an den IFRS Standards 2018 - 2020 01.01.2022
IAS 16 Sachanlagen: Erträge vor der geplanten Nutzung 01.01.2022
IFRS 3 Verweis auf das Rahmenkonzept 01.01.2022

Neue Standards und Interpretationen, die nicht frühzeitig angewendet werden

Das IASB hat nachfolgende Änderungen von Standards sowie neue Standards herausgegeben, deren Anwendung für das Geschäftsjahr 2022 jedoch nicht verpflichtend und deren Übernahme durch die Europäische Union teilweise noch nicht abgeschlossen ist. Daher wurden die folgenden Rechnungslegungsvorschriften noch nicht angewendet:

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Standard Titel Anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder ab dem genannten Datum beginnen
IAS 1 Einstufung von Verbindlichkeiten als kurz-bzw. langfristig 01.01.2023
IFRS 17 Versicherungsverträge 01.01.2023
IAS 1 Angabe von Rechnungslegungsmethoden 01.01.2023
IAS 8 Definition von Schätzungen 01.01.2023
IAS 12 Latente Steuern in Zusammenhang mit Vermögenswerten aus einer einzigen Transaktion 01.01.2023
IFRS 10 und IAS 28 Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten zwischen einem Anleger und einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen noch offen

Die Auswirkungen der noch nicht in EU-Recht übernommenen Änderungen bzw. Neuerungen auf den Konzernabschluss der Blue Cap werden derzeit noch geprüft. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet.

B. Konsolidierungskreis und Konsolidierungsmethoden

B.1 Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis der Blue Cap AG ergibt sich aus der Anwendung von IFRS 10 (Konzernabschlüsse) und IFRS 11 (Gemeinsame Vereinbarungen).

Der Konsolidierungskreis umfasst zum 31. Dezember 2022 neben dem Mutterunternehmen 44 (31. Dezember 2021: 39) Gesellschaften, die vollkonsolidiert werden. Davon haben 28 (31. Dezember 2021: 26) Gesellschaften ihren Sitz in Deutschland und 16 (31. Dezember 2021: 13) im Ausland.

Im Konzernabschluss der Blue Cap AG sind zum 31. Dezember 2022 bzw. zum 31. Dezember 2021 die folgenden Tochterunternehmen vollkonsolidiert sowie die folgenden assoziierten Unternehmen einbezogen (Beteiligungsquote entspricht jeweils dem Kapital- und Stimmrechtsanteil):

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Nr. Gesellschaft Sitz Beteiligungsquote

(%)
Beteiligt über Nr. 31.12.2022 31.12.2021
Mutterunternehmen
1. Blue Cap AG München - -
Direkte Beteiligungen
2. Planatol GmbH Rohrdorf 100,0 1.
3. Blue Cap Asset Management GmbH München 94,0 1. ✓ *
4. noKra Optische Prüftechnik und Automation GmbH Baesweiler 90,0 1.
5. Neschen Coating GmbH Bückeburg 100,0 1. ✓ *
6. Knauer Uniplast Management GmbH Dettingen an der Ems 100,0 1.
7. Blue Cap 09 GmbH München 100,0 1.
8. con-pearl Verwaltungs GmbH Geismar 100,0 1.
9. Blue Cap 11 GmbH München 100,0 1.
10. HY-LINE Management GmbH Unterhaching (vormals: München) 95,0 1.
11. Blue Cap 13 GmbH München 100,0 1.
12. Blue Cap 14 GmbH München 73,9 1.
13. Blue Cap 15 GmbH München 100,0 1.
Indirekte Beteiligungen
14. PLANATOL France S.à.r.l. Sucy-en-Brie/​Frankreich 100,0 2.
15. PLANATOL-Società Italiana Forniture Arti Grafiche S.I.F.A.G. S.r.l. Mailand/​Italien 67,3 2.
16. PLANATOL System GmbH Rohrdorf 100,0 2.
17. Filmolux Austria GmbH Baden/​Österreich 100,0 5.
18. Filmolux Benelux B.V. Deventer/​Niederlande 100,0 5.
19. Filmolux Deutschland GmbH Minden (vormals: Bückeburg) 100,0 5. ✓ *
20. Filmolux Italia S.r.l. Bagnolo Cremasco/​Italien 100,0 5.
21. Filmolux S.à.r.l. Sucy-en-Brie/​Frankreich 100,0 5.
22. Filmolux Swiss AG Emmenbrücke/​Schweiz 100,0 5.
23. Filmolux Scandinavia AB Nacka/​Schweden 100,0 5.
24. Neschen Inc. Richmond/​USA 100,0 5.
25. Neschen s.r.o. Hradec Králové/​Tschechische Republik 100,0 5.
26. Uniplast Knauer GmbH & Co.KG Dettingen an der Erms 100,0 6. ✓ *
27. Uniplast Knauer Verwaltungs GmbH Dettingen an der Erms 100,0 6.
28. con-pearl GmbH Geismar 100,0 8.
29. con-pearl Automotive Inc. Greenville/​USA 100,0 28.
30. con-pearl North America Inc. Greenville/​USA 100,0 28.
31. H+E Molding Solutions GmbH Ittlingen 71,0 10.
32. H+E Kinematics GmbH (vormals Engel Formenbau und Spritzguss GmbH) Sinsheim 100,0 31.
33. H+E Automotive GmbH Sinsheim 100,0 31.
34. HY-LINE Holding GmbH Unterhaching 100,0 10.
35. HY-LINE Computer Components Vertriebs GmbH Unterhaching 100,0 34.
36. HY-LINE Power Components Vertriebs GmbH Unterhaching 100,0 34.
37. HY-LINE Communication Products Vertriebs GmbH Unterhaching 100,0 34.
38. HY-LINE AG Schaffhausen/​Schweiz 100,0 34.
39. Transline Gruppe GmbH Reutlingen 100,0 12.
40. Transline Deutschland GmbH Reutlingen 100,0 39.
41. medax - medizinischer Sprachdienst GmbH Reutlingen 100,0 39.
42. Transline Europe S.à.r.l Schiltigheim/​Frankreich 100,0 39.
43. interlanguage S.r.l. Modena/​Italien 100,0 39.
44. Transline Software Localization GmbH Walldorf 100,0 39.
45. Micado Innovation GmbH Reutlingen 100,0 39.
Assoziierte Unternehmen
46. inheco Industrial Heating and Cooling GmbH Martinsried 42,0 1.

Die mit " *" gekennzeichneten Gesellschaften machen von den Erleichterungen des § 264 Abs. 3 bzw. § 264b HGB Gebrauch.

Die HY-LINE Management GmbH hielt zum 31. Dezember 2022 2,2 % ihrer eigenen Anteile. Die Beteiligungsquote der Blue Cap AG betrug zum Stichtag also 95,0 % (Vorjahr: 92,9 %). Die von der Gesellschaft selbst gehaltenen Anteile wurden unter einer aufschiebenden Bedingung an einen im Jahr 2022 bestellten Geschäftsführer der HY-LINE Holding GmbH veräußert. Die Veräußerung wurde im ersten Quartal 2023 vollzogen. Nach Veräußerung beträgt die Beteiligungsquote der Blue Cap AG nun wieder 92,9 %.

In der folgenden Aufstellung sind alle Konzerngesellschaften, die zum Stichtag nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden, aufgeführt. Auf die Einbeziehung dieser Tochtergesellschaften wurde wegen der in ihrer Gesamtheit untergeordneten Bedeutung für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns verzichtet. Der Umsatz dieser Gesellschaften liegt insgesamt unter 1 % des Konzernumsatzes.

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Gesellschaft Sitz Beteiligungsquote

(%)
31.12.2022 31.12.2021
Flow 2021 Verwaltungs GmbH München 100,0
Grundstücksgesellschaft Knauer UG Dettingen an der Erms 100,0
Nokra Inc. St. Charles/​USA 100,0
Sauter & Schulte Bauherren GmbH & Co.KG Dettingen an der Erms 100,0
Sauter & Schulte Verwaltungs GmbH Dettingen an der Erms 100,0
SMB-David GmbH i. L. Herrsching 70,0
SMB-David finishing Lines GmbH i. L. Geretsried-Gelting 100,0
MEP Transline GmbH & Co. KG München 100,0
Blue Cap Komplementär GmbH München 100,0

B.2 Veränderungen des Konsolidierungskreises

B.2.1 Änderungen am Konsolidierungskreis im Geschäftsjahr 2022

Neben den unten dargestellten Erwerben und Veräußerungen ergaben sich im Jahr 2022 die folgenden Veränderungen des Konsolidierungskreises:

Die PLANAX GmbH, eine Tochtergesellschaft der Planatol GmbH, wurde im April 2022 rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf die Planatol System GmbH verschmolzen. Diese ist ebenfalls eine Tochtergesellschaft der Planatol GmbH.

Die HY-Line Verwaltungs GmbH wurde mit Eintragung vom 18. März 2022 rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf die HY-LINE Holding GmbH verschmolzen.

Mit Eintragung vom 18. März 2022 wurde die Blue Cap 12 GmbH in HY-LINE Management GmbH umfirmiert. Der Sitz der Gesellschaft wurde von München nach Unterhaching verlegt.

Die durch die Blue Cap AG im Jahr 2022 gegründete Gesellschaft Blue Cap 15 GmbH wurde ab dem Gründungszeitpunkt in den Konsolidierungskreis mit einbezogen.

Die Blue Cap 05 GmbH, eine Tochtergesellschaft der Blue Cap AG, wurde im August 2022 rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf die Blue Cap AG verschmolzen.

Erwerbe von Tochterunternehmen im Geschäftsjahr 2022

Erwerb der Transline-Gruppe

Die Blue Cap 14 GmbH hat mit Kaufvertrag vom 2. März 2022 100,00 % der Geschäftsanteile an der Transline Gruppe GmbH im Rahmen eines Share Deals erworben. Ein Teil der Kaufpreisforderung wurde durch den Verkäufer WES Holding GmbH im Rahmen einer Kapitalerhöhung in die Blue Cap 14 GmbH eingebracht. Als Gegenleistung erhielt die WES Holding GmbH 26,15 % der Geschäftsanteile an der Blue Cap 14 GmbH. Nach Abschluss der Transaktion hält die Blue Cap AG 73,85 % der Anteile an der Blue Cap 14 GmbH. Die Blue Cap 14 GmbH wiederum hält 100,00 % der Anteile an der Transline Gruppe GmbH.

Die Vollkonsolidierung der erworbenen Anteile erfordert nach IFRS 3 eine Kaufpreisallokation (Purchase Price Allocation ("PPA")). Die PPA dient der Abbildung der Vermögenswerte und Schulden der Transline Gruppe GmbH und deren Tochtergesellschaften. Die Übernahme wurde mit Vollzug der Transaktion zum 04. März 2022 erfolgreich abgeschlossen. Die Transline Gruppe GmbH und ihre Tochtergesellschaften, die Transline Deutschland GmbH, die Transline Software Localization GmbH, die medax - medizinischer Sprachdienst GmbH, die Transline Europe S.à.r.l. (Frankreich) sowie die Interlanguage S.R.L. (Italien) werden erstmalig zum 1. März 2022 vollständig konsolidiert. Erwerbszeitpunkt und Bewertungsstichtag für die PPA ist somit der 1. März 2022.

Als großer deutscher Übersetzungsdienstleister bewegt sich Transline in einem attraktiven Marktumfeld, dessen strukturelles Wachstum durch die zunehmende Digitalisierung und Globalisierung getrieben wird. Außerdem ist der Markt für Sprachdienstleistungen sehr fragmentiert und daher von einem starken Konsolidierungsdruck geprägt. Transline investierte in den vergangenen Jahren stark in die Digitalisierung des Geschäftsmodells und etablierte eine Workflow-Software, die Prozessschritte automatisiert, eine bessere und schnellere Abarbeitung von Kundenanfragen ermöglicht und zu Effizienzsteigerungen im gesamten Dienstleistungsprozess führt. Zudem legte Transline über Add-on-Akquisitionen in jüngster Vergangenheit einen strategischen Fokus auf wachsende Marktsegmente, v.a. in den Bereichen Medtech, Pharma, eCommerce und Software. Langjährige und vertrauensvolle Beziehungen zu rund 500 Kunden bestätigen das Geschäftsmodell.

Die Transline-Gruppe wird dem Segment Business Services zugeordnet. Der Erwerb der Transline-Gruppe dient der strategischen Diversifikation der Blue-Cap und der Stärkung des Segments Business Services.

Die Beträge der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden stellen sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar, wobei die latenten Steueransprüche und Steuerschulden nicht saldiert wurden:

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in TEUR Zeitwert
Immaterielle Vermögenswerte 18.029
Sachanlagen 1.325
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 50
Latente Steueransprüche 348
Langfristiges Vermögen 19.752
Vorräte 428
Tatsächliche Steuererstattungsansprüche 219
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.276
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 222
Zahlungsmittel 746
Kurzfristige Vermögenswerte 3.891
Sonstige Rückstellungen 31
Latente Steuerschulden 4.754
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 5.590
Langfristige Schulden 10.375
Tatsächliche Steuerschulden 288
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.311
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 10.733
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 992
Kurzfristige Schulden 13.324
Nettovermögen -55
Gegenleistung 22.397
davon Gegenleistung in Zahlungsmitteln geflossen 19.768
davon Kaufpreisforderung gegen Anteile eingebracht 2.629
Goodwill 22.452

Der ausgewiesene Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) resultiert aus den zu hebenden Skaleneffekten eines wachsenden Übersetzungsdienstleisters sowie dem Know-how der Belegschaft.

Es wird erwartet, dass der Geschäfts- oder Firmenwert nicht einkommensteuerlich abzugsfähig ist.

Im Rahmen des Erwerbs sind akquisitionsbezogene Nebenkosten in Höhe von TEUR 624 angefallen.

Erwerb der Micado Innovation GmbH

Die Transline Gruppe GmbH, ein Tochterunternehmen der Blue Cap 14 GmbH, hat mit Kaufvertrag vom 20. Juni 2022 100 % der Geschäftsanteile an der Micado Innovation GmbH im Rahmen eines Share Deals erworben. Die Übernahme wurde mit Vollzug der Transaktion zum 23. Juni 2022 erfolgreich abgeschlossen.

Die Vollkonsolidierung der erworbenen Anteile erfordert nach IFRS 3 eine Kaufpreisallokation (Purchase Price Allocation ("PPA")). Die PPA dient der Abbildung der Vermögenswerte und Schulden der Micado Innovation GmbH. Die Gesellschaft wird erstmalig zum 30. Juni 2022 vollständig konsolidiert. Erwerbszeitpunkt und Bewertungsstichtag für die PPA ist somit der 30. Juni 2022.

Micado ist ein mittelständischer Übersetzungsdienstleister mit Sitz in Köln. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Sprachdienstleistungen mit Fokus auf Projektmanagement und technische Übersetzungen. Die Add-on-Akquisition dient dem weiteren Wachstum der Transline Gruppe.

Die Gegenleistung für den Erwerb betrug TEUR 2.436 in Zahlungsmitteln. Im Rahmen des Erwerbs sind akquisitionsbezogene Nebenkosten in Höhe von TEUR 65 angefallen.

Die Beträge der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden stellen sich zum Erwerbszeitpunkt wie folgt dar, wobei die latenten Steueransprüche und Steuerschulden nicht saldiert wurden:

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in TEUR Zeitwert
Immaterielle Vermögenswerte 2.612
Sachanlagen 2
Langfristiges Vermögen 2.614
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 245
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 9
Zahlungsmittel 908
Kurzfristige Vermögenswerte 1.161
Latente Steuerschulden 834
Langfristige Schulden 834
Sonstige Rückstellungen 5
Tatsächliche Steuerschulden 47
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 189
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 10
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 37
Kurzfristige Schulden 289
Nettovermögen 2.652
Gegenleistung in Zahlungsmitteln 2.436
Bargain Purchase 216

Die Gewinn- und Verlustrechnung der Micado Innovation GmbH wird aus Wesentlichkeitsgründen seit dem 1. Juli 2022 in den Blue Cap Konzern einbezogen.

Die Transline-Gruppe setzt sich also aus der erworbenen Transline Gruppe GmbH und ihren Tochtergesellschaften sowie der im weiteren Verlauf des Geschäftsjahrs 2022 erworbenen Micado Innovation GmbH zusammen.

Die wesentlichen Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung der Transline-Gruppe (inklusive der Micado Innovation GmbH), die dem Segment Business Services zugeordnet ist, setzten sich im Berichtsjahr wie folgt zusammen:

Wesentliche Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 1. März bis zum 31. Dezember 2022 der Transline-Gruppe (inklusive Micado Innovation GmbH)

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TEUR 2022
Umsatzerlöse 16.649
Gesamtleistung 17.438
Ergebnis vor Abschreibungen, Ertragsteuern und Zinsen (EBITDA) 189
Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) -6.521

Wäre die erstmalige Konsolidierung der Transline Gruppe (inklusive Micado Innovation GmbH) zum 1. Januar 2022 erfolgt, hätte der Konzernumsatz TEUR 351.575 und der Konzernjahresüberschuss TEUR 10.387 betragen. Für die Proforma-Angabe wird unterstellt, dass die Wertverhältnisse zum Zeitpunkt des Erwerbs bereits zum Beginn der Periode bestanden haben.

Im Jahr 2022 wurden keine weiteren Unternehmenserwerbe vollzogen.

Veräußerung von Tochterunternehmen im Geschäftsjahr 2022

Mit Vertrag vom 4. Februar 2022 hat die Blue Cap AG 100 % der Anteile an der Gämmerler GmbH (Segment Others) an die Merten Gruppe veräußert. Der Verkauf wurde im Februar 2022 vollzogen. Die Gesellschaft wurde zum 1. Februar 2022 entkonsolidiert.

Das abgegangene Nettovermögen setzt sich wie folgt zusammen:

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in TEUR Buchwert
Immaterielle Vermögenswerte 26
Sachanlagen 86
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 36
Langfristiges Vermögen 148
Vorräte 645
Tatsächliche Steuererstattungsansprüche 3
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 158
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 920
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 83
Zahlungsmittel 96
Kurzfristige Vermögenswerte 1.905
Sonstige Rückstellungen 114
Latente Steuerschulden 10
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 23
Langfristige Schulden 147
Sonstige Rückstellungen 432
Vertragsverbindlichkeiten 108
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 79
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 113
Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 41
Kurzfristige Schulden 773
Nettovermögen 1.133

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in TEUR
Erhaltene Gegenleistung in Zahlungsmitteln 793
Veräußertes Nettovermögen -1.133
Verlust aus der Veräußerung vor Steuer -340
Ertragsteuern auf Veräußerungsverlust 0
Verlust aus der Veräußerung nach Steuer -340

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in TEUR
Zahlungsmittelzufluss durch Käufer 793
Zahlungsmittelabfluss durch Veräußerung der -96
Zahlungsmittel
Transaktionsnebenkosten -16
Nettozahlungsmittelzufluss aus der Veräußerung 681

Die Veräußerung der Anteile an der Gämmerler GmbH dient der strategischen Ausrichtung des Blue Cap-Portfolios.

Die wesentlichen Kennzahlen der Gämmerler für den Zeitraum 1. Januar - 31. Januar 2022 stellen sich wie folgt dar:

Wesentliche Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 1. Januar bis zum 31. Januar 2022 der Gämmerler GmbH

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TEUR 1.1.- 31.01.2022 1.1.- 31.12.2021
Umsatzerlöse 163 2.215
Gesamtleistung 166 2.362
Ergebnis vor Abschreibungen, Ertragsteuern und Zinsen (EBITDA) 5 -1.637
Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) -1 -1.715

Im Jahr 2022 wurden keine weiteren Tochterunternehmen veräußert.

B.3 Konsolidierungsgrundsätze

Tochterunternehmen sind Unternehmen, die von der Blue Cap AG beherrscht werden. Der Konzern erlangt Beherrschung, wenn er die Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann, schwankenden Renditen aus der Beteiligung ausgesetzt ist und die Fähigkeit besitzt, seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen so zu nutzen, dass dadurch die Höhe der Rendite des Beteiligungsunternehmens beeinflusst wird.

Auch in Fällen, in denen die Blue Cap keine Mehrheit der Stimmrechte besitzt, kann es zu einer Beherrschung kommen, wenn der Konzern die Möglichkeit hat, die maßgeblichen Tätigkeiten des Beteiligungsunternehmens einseitig zu bestimmen. Bei der Beurteilung der Beherrschung werden alle Tatsachen und Umstände berücksichtigt. Dazu gehören insbesondere der Zweck und die Gestaltung des Beteiligungsunternehmens, die Identifizierung der maßgeblichen Tätigkeiten und Entscheidungen darüber, das Verhältnis der eigenen Stimmrechte im Vergleich zum Umfang und zur Verteilung anderer Stimmrechte sowie potenzielle Stimmrechte und Rechte aus anderen vertraglichen Vereinbarungen. Die Beurteilung der Beherrschung erfordert eine Berücksichtigung aller Tatsachen und Umstände unter Ermessensausübung des Managements.

Die Beurteilung der Beherrschung wird von der Blue Cap überprüft, wenn es Anzeichen gibt, dass sich eines oder mehrere der genannten Beherrschungskriterien verändert haben.

Die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen werden mit Wirkung des tatsächlichen Erwerbszeitpunkts bzw. bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und dem sonstigen Konzernergebnis erfasst.

Die Bilanzierung des Erwerbs eines Unternehmens erfolgt nach der Erwerbsmethode (Akquisitionsmethode). Die übertragene Gegenleistung im Rahmen eines Unternehmenserwerbs entspricht dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Außerdem beinhalten sie die beizulegenden Zeitwerte aller angesetzten Vermögenswerte oder Schulden, die aus einer bedingten Gegenleistungsvereinbarung resultieren. Erwerbsbezogene Kosten werden aufwandswirksam erfasst, wenn sie anfallen. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten im Erwerbszeitpunkt bewertet.

Für jeden Unternehmenserwerb entscheidet der Konzern auf individueller Basis, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden.

Als Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird der Wert angesetzt und mindestens einmal jährlich auf Wertminderung überprüft, der sich aus dem Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs, dem Betrag der nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen sowie dem beizulegenden Zeitwert jeglicher vorher gehaltener Eigenkapitalanteile zum Erwerbsdatum über dem Anteil des Konzerns an dem zum beizulegenden Wert bewerteten Nettovermögen ergibt. Sind die Anschaffungskosten geringer als das zum beizulegenden Zeitwert bewertete Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach einer erneuten Überprüfung direkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Änderungen der Beteiligungsquoten des Konzerns an Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktionen erfasst.

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, bei dem die Blue Cap über maßgeblichen Einfluss verfügt. Maßgeblicher Einfluss ist dabei definiert als die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Beteiligungsunternehmens mitzuwirken, ohne zu beherrschen oder gemeinschaftlich zu führen. Wenn die Blue Cap direkt oder indirekt zwischen 20 % und 50 % der Stimmrechte an einem Beteiligungsunternehmen hält, besteht die Vermutung, dass ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann. Bei einem direkt oder indirekt gehaltenen Stimmrechtsanteil von weniger als 20 % wird maßgeblicher Einfluss vermutet, wenn er eindeutig nachgewiesen werden kann.

Anteile an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert und somit bei erstmaligem Ansatz mit den Anschaffungskosten bewertet. Geschäfts- oder Firmenwerte, die aus dem Erwerb eines assoziierten Unternehmens entstehen, sind in den Beteiligungsbuchwerten der assoziierten Unternehmen enthalten. Der Buchwert der Anteile erhöht oder verringert sich nach dem erstmaligen Ansatz entsprechend dem Anteil des Anteilseigners am Periodenergebnis bzw. an den erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen des Beteiligungsunternehmens - vom Zeitpunkt der erstmaligen maßgeblichen Einflussnahme bis zum Wegfallen dieses Einflusses. Wenn der Anteil der Blue Cap an den Verlusten eines assoziierten Unternehmens dem Wert des Beteiligungsanteils entspricht bzw. diesen übersteigt, wird der Anteil auf null reduziert.

Salden und Transaktionen mit konsolidierten Tochterunternehmen sowie daraus entstandene Erträge und Aufwendungen werden zwecks Erstellung des Konzernabschlusses in voller Höhe eliminiert. Unrealisierte Gewinne auf der Basis von Transaktionen mit assoziierten Unternehmen werden nach Maßgabe des Anteils der Blue Cap gegen den Beteiligungsbuchwert eliminiert. Unrealisierte Verluste werden in gleicher Weise eliminiert, jedoch nur in dem Maße, in dem kein Anzeichen auf eine Wertminderung vorliegt.

Auf temporäre Unterschiede aus der Konsolidierung wurden die nach IAS 12 erforderlichen Steuerabgrenzungen vorgenommen.

B.4 Währungsumrechnung

Der Konzernabschluss ist unter Beachtung des Konzepts der funktionalen Währung aufgestellt worden. Die funktionale Währung ist die primäre Währung des Wirtschaftsumfelds, in dem die Blue CapGruppe tätig ist. Sie entspricht dem Euro, welcher zugleich der Darstellungswährung des Konzernabschlusses entspricht.

Transaktionen in Fremdwährungen werden mit dem zum Zeitpunkt der Transaktion geltenden Wechselkurs in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung werden mit dem Wechselkurs zum Bilanzstichtag in die jeweilige funktionale Währung umgerechnet. Die aus diesen Umrechnungen entstandenen Fremdwährungsgewinne und -verluste werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter den "Sonstigen Erträgen" bzw. den "Sonstigen Aufwendungen" erfasst.

Mit Ausnahme des Eigenkapitals werden Bilanzposten von Tochtergesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zum Stichtagskurs in die Darstellungswährung umgerechnet, die Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs der jeweiligen Periode und Eigenkapitalpositionen zu historischen Fremdwährungskursen umgerechnet. Die daraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden in der Rücklage für Währungsumrechnung in den sonstigen Eigenkapitalbestandteilen ausgewiesen.

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Stichtagskurs
Währungen 1

EUR in
31.12.2022 31.12.2021
--- --- --- ---
USD USA 1,07 1,13
CHF Schweiz 0,98 1,03
CZK Tschechische Republik 24,12 24,86
SEK Schweden 11,12 10,25

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Durchschnittskurs
Währungen 1

EUR in
2022 2021
--- --- --- ---
USD USA 1,06 1,13
CHF Schweiz 0,99 1,04
CZK Tschechische Republik 24,27 25,24
SEK Schweden 10,99 10,27

C. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Dem Konzernabschluss liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundlagen werden nachfolgend erläutert.

C.1 Ertrags- und Aufwandsrealisierung

Die Umsätze werden als Umsatzerlöse ausgewiesen und zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu beanspruchenden Gegenleistung, abzüglich Retouren sowie gewährter Preisnachlässe und Mengenrabatte, erfasst.

C.1.1 Verkauf von Gütern

Die Blue Cap-Gruppe realisiert Umsatzerlöse, wenn die Verfügungsgewalt über abgrenzbare Güter oder Leistungen auf den Kunden übergeht. Der Kunde muss somit die Fähigkeit haben, über die Nutzung zu bestimmen und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen daraus ziehen. Grundlage hierfür ist ein Vertrag zwischen der Blue Cap-Gruppe und dem Kunden. Dem Vertrag und den darin enthaltenen Vereinbarungen müssen die Parteien zugestimmt haben, die einzelnen Verpflichtungen der Parteien und die Zahlungsbedingungen müssen feststellbar sein, der Vertrag muss wirtschaftliche Substanz haben und die Gruppe muss die Gegenleistung für die erbrachte Leistung wahrscheinlich erhalten. Es müssen somit durchsetzbare Rechte und Pflichten bestehen. Der Transaktionspreis entspricht in der Regel dem Umsatzerlös. Wenn der Vertrag mehr als eine abgrenzbare Leistungsverpflichtung beinhaltet, wird der Transaktionspreis auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen aufgeteilt. Sollten die Einzelveräußerungspreise nicht beobachtbar sein, schätzt die Blue Cap-Gruppe diese. Die einzelnen identifizierten Leistungsverpflichtungen werden entweder über einen bestimmten Zeitraum oder zu einem bestimmten Zeitpunkt realisiert.

Die Zahlungen werden in der Regel spätestens 90 Tage nach der Abnahme durch den Kunden fällig. Wesentliche Finanzierungskomponenten existieren nicht. Gewährleistungsverpflichtungen existieren nur im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtung und werden als Rückstellung im Sinne des IAS 37 bilanziert.

C.1.2 Verkauf von Dienstleistungen

Erträge aus Dienstleistungsverträgen werden zeitraumbezogen in derjenigen Periode erfasst, in der die Dienstleistung erbracht wird. Die Umsatzrealisierung erfolgt nach Maßgabe des Fertigstellungsgrades und unter der Voraussetzung, dass das Ergebnis des Dienstleistungsgeschäfts verlässlich geschätzt werden kann.

C.1.3 Kundenspezifische Serienproduktion

Serienprodukte, die aufgrund ihrer Spezifikationen keinen alternativen Nutzen haben und bei denen die Blue Cap-Gruppe gegenüber dem Kunden einen durchsetzbaren Zahlungsanspruch mindestens in Höhe einer Erstattung der durch die bereits erbrachten Leistungen entstandenen Kosten einschließlich einer angemessenen Gewinnmarge hat, werden zeitraumbezogen realisiert. Die Messung des Leistungsfortschritts erfolgt auf Basis der gefertigten Produkte (Outputmethode). Die Zahlungen werden in der Regel spätestens 90 Tage nach der Abnahme durch den Kunden fällig.

C.1.4 Kundenspezifische Fertigungsaufträge

Kundenspezifische Produkte werden einer zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung unterzogen, wenn die Produkte aufgrund ihrer Spezifikationen keinen alternativen Nutzen haben und die Blue CapGruppe gegenüber dem Kunden einen durchsetzbaren Zahlungsanspruch mindestens in Höhe einer Erstattung der durch die bereits erbrachten Leistungen entstandenen Kosten einschließlich einer angemessenen Gewinnmarge hat.

Bei kundenspezifischer Fertigung werden Umsatzerlöse nach der inputbasierten Cost-to-Cost-Methode (Over-time-Accounting-Method) und somit nach dem Leistungsfortschritt erfasst, sofern das Ergebnis eines Fertigungsauftrages zum Bilanzstichtag verlässlich geschätzt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Vertrag der Blue Cap-Gruppe zufließen wird. Der Leistungsfortschritt zum Bilanzstichtag ergibt sich hierbei entweder aus dem Verhältnis der bis zum Stichtag angefallenen Auftragskosten zu den insgesamt zum Stichtag geschätzten Auftragskosten (cost-to-cost) oder des Anteils der angefallenen Bemühungen an den insgesamt erwarteten Bemühungen (efforts expended). Die Auftragskosten umfassen dabei dem Auftrag direkt zurechenbare Kosten sowie produktionsbezogene Gemeinkosten.

Wenn das Ergebnis aus einem Fertigungsauftrag nicht verlässlich ermittelt werden kann, werden die Auftragserlöse nur in dem Maße erfasst, in dem die angefallenen Auftragskosten wahrscheinlich erstattungsfähig sind (Zero-Profit-Margin-Methode). Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen werden, wird der erwartete Verlust sofort als Aufwand erfasst.

Die Zahlungen werden in der Regel spätestens 90 Tage nach der Abnahme durch den Kunden fällig.

C.1.5 Sonstige Erträge und Aufwendungen

Zinsen werden periodengerecht unter Verwendung der Effektivzinsmethode als Aufwand bzw. Ertrag ausgewiesen. Dividendenerträge werden zu dem Zeitpunkt erfasst, zu dem das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht.

Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung bilanziell erfasst.

Aufwendungen für Forschung werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie angefallen sind. Aufwendungen für Entwicklung werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens ergebniswirksam erfasst, soweit es sich nicht um Entwicklungskosten handelt, die bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzung gemäß IAS 38 als immaterieller Vermögenswert aktiviert werden müssen.

Im Geschäftsjahr 2022 hat die Blue Cap-Gruppe TEUR 2.356 (Vorjahr: TEUR 2.510) an Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen als Aufwand erfasst.

C.2 Ertragsteuern

Der Ertragsteueraufwand stellt die Summe des laufenden Steueraufwands und der latenten Steuern dar.

C.2.1 Laufende Steuern

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das Jahr ermittelt. Das zu versteuernde Einkommen unterscheidet sich vom Ergebnis vor Ertragsteuern in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund von Aufwendungen und Erträgen, die in späteren Jahren oder niemals steuerbar bzw. steuerlich abzugsfähig sind. Die Verbindlichkeiten des Konzerns für die laufenden Steuern werden auf Grundlage der geltenden bzw. aus Sicht des Abschlussstichtages in Kürze geltenden Steuersätze berechnet.

C.2.2 Latente Steuern

Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt gemäß IAS 12 auf der Grundlage der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode (Liability-Methode). Danach werden Steuerabgrenzungsposten für sämtliche temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen Wertansätzen und den Wertansätzen in der Konzernbilanz sowie für steuerliche Verlustvorträge gebildet.

Latente Steuern auf diese ermittelten Differenzen werden grundsätzlich immer berücksichtigt, wenn sie zu passivischen latenten Steuerverbindlichkeiten führen. Aktive latente Steuern werden nur dann berücksichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass die entsprechenden Steuervorteile auch realisiert werden. Aktive und passive latente Steuern werden auch auf temporäre Differenzen, die im Rahmen von Unternehmenserwerben entstehen, angesetzt, mit der Ausnahme von temporären Differenzen auf Geschäfts- oder Firmenwerte, sofern diese steuerlich unberücksichtigt bleiben.

Für zu versteuernde temporäre Differenzen, die aus Anteilen an Tochterunternehmen entstehen, werden latente Steuerschulden gebildet, es sei denn, dass der Konzern die Umkehr der temporären Differenzen steuern kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht umkehren wird.

Latente Steueransprüche, die sich aus temporären Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen ergeben, werden nur in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass ausreichend steuerbares Einkommen zur Verfügung steht, mit dem die Ansprüche aus den temporären Differenzen genutzt werden können. Zudem muss davon ausgegangen werden können, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zukunft umkehren werden.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Abschlussstichtag geprüft und im Wert gemindert, falls es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder teilweise zu realisieren.

Zur Berechnung latenter Steuern werden die Steuersätze zukünftiger Jahre herangezogen, soweit sie bereits gesetzlich festgeschrieben sind bzw. der Gesetzgebungsprozess im Wesentlichen abgeschlossen ist. Veränderungen der latenten Steuern in der Bilanz führen grundsätzlich zu latentem Steueraufwand bzw. -ertrag. Soweit Sachverhalte, die eine Veränderung der latenten Steuern nach sich ziehen, direkt gegen das Eigenkapital gebucht werden, wird auch die Veränderung der latenten Steuern direkt im Eigenkapital berücksichtigt.

C.3 Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ermittelt sich aus der Division des Anteils am Ergebnis nach Steuern der Gesellschafter des Mutterunternehmens durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres in Umlauf befindlichen Aktien. Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird unter der Annahme berechnet, dass alle potenziell verwässernden Wertpapiere und aktienbasierten Vergütungspläne umgewandelt beziehungsweise ausgeübt werden.

C.4 Geschäfts- oder Firmenwert

Im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen werden die Gegenleistung für den Erwerb und das neubewertete Nettovermögen der erworbenen Gesellschaft gegenübergestellt und ein hierbei entstehender Aktivüberhang als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert.

Der bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwert wird gemäß IAS 36 einer jährlichen Werthaltigkeitsprüfung unterzogen sowie zusätzlich, wenn es Anzeichen dafür gibt, dass der Geschäfts- oder Firmenwert wertgemindert sein könnte. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird zum Zwecke der Wertminderungsprüfung den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet.

Der erzielbare Betrag für die Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ist der höhere Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich der Kosten der Veräußerung. Der beizulegende Zeitwert wird durch die diskontierten künftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten geschätzt. Die Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert wurden, basierend auf den Inputfaktoren der verwendeten Bewertungstechnik, als beizulegender Zeitwert der Stufe 3 eingeordnet.

C.5 Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte, einschließlich Software und Lizenzen, werden zu Anschaffungskosten, selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte zu Herstellungskosten aktiviert.

Zur Bestimmung der Aktivierbarkeit selbst erstellter immaterieller Vermögenswerte sind Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen zu trennen. Aufwendungen für Forschungsaktivitäten mit der Aussicht, zu neuen wissenschaftlichen oder technischen Erkenntnissen zu gelangen, werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Der Ansatz selbst erstellter immaterieller Vermögenswerte setzt die kumulative Erfüllung der Aktivierungskriterien des IAS 38 voraus: Die technische Realisierbarkeit des Entwicklungsprojekts sowie ein künftiger ökonomischer Vorteil aus dem Entwicklungsprojekt müssen nachgewiesen werden können und die Blue Cap muss beabsichtigen und fähig sein, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen. Ferner müssen der Blue Cap adäquate technische, finanzielle und sonstige Ressourcen zur Verfügung stehen und die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben müssen verlässlich ermittelt werden können.

Die aktivierten Herstellungskosten umfassen die dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Kosten sowie entwicklungsbezogene Gemeinkosten. Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, Bau oder der Herstellung eines sogenannten qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, sind nach IFRS als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten zu aktivieren. Im Berichtszeitraum sowie in der Vergleichsperiode wurden keine qualifizierten Vermögenswerte angeschafft oder hergestellt, für die eine Aktivierung von Fremdkapitalkosten geboten wäre.

Wenn eine Nutzungsdauer bestimmt werden kann, werden diese immateriellen Vermögenswerte linear über ihre jeweilige wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Am Bilanzstichtag aktivierte Entwicklungskosten, deren Entwicklungsprojekt noch nicht vollständig abgeschlossen ist, werden mittels der Methode der Lizenzpreisanalogie einem Werthaltigkeitstest unterzogen.

Den planmäßigen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

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Vermögenswert Nutzungsdauer

in Jahren
Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte 4 bis 10
Patente, Konzessionen, sonstige Rechte und Software 3 bis 15

Ein immaterieller Vermögenswert wird bei Abgang oder dann, wenn kein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen aus der Nutzung erwartet wird, ausgebucht. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung eines immateriellen Vermögenswertes, gemessen als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswertes, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn der Vermögenswert ausgebucht wird.

C.6 Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen, sofern es sich um abnutzbare Vermögenswerte handelt, und Wertminderungen bewertet.

Die Anschaffungskosten einer Sachanlage umfassen sämtliche direkt dem Erwerb des Vermögenswertes zurechenbaren Kosten. Reparaturen und Wartungen werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind. Selbst erstellte Vermögenswerte werden erstmalig mit den direkt zurechenbaren Herstellungskosten sowie produktionsbezogenen Gemeinkosten bewertet.

Planmäßige Abschreibungen werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer des Vermögenswertes in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Dabei werden hauptsächlich folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

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Vermögenswert Nutzungsdauer

in Jahren
Gebäude 3 bis 50
Technische Anlagen 1 bis 25
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 bis 33

Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben.

Soweit wesentliche Teile von Sachanlagen Komponenten mit deutlich abweichender Lebensdauer enthalten, beispielsweise Generalüberholungen, werden diese gesondert erfasst und über die jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben.

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, Bau oder der Herstellung eines sogenannten qualifizierten Vermögenswertes zugeordnet werden können, sind nach IFRS als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten zu aktivieren. Im Berichtszeitraum sowie in den Vergleichsperioden wurden keine qualifizierten Vermögenswerte angeschafft oder hergestellt, für die eine Aktivierung von Fremdkapitalkosten geboten wäre.

Die Restwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst. Die wirtschaftlichen Nutzungsdauern basieren auf Einschätzungen und beruhen zu einem großen Teil auf Erfahrungen bezüglich der historischen Nutzung und technischen Entwicklung.

Gewinne und Verluste aus den Abgängen von Vermögenswerten werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungserlösen und dem Buchwert ermittelt und erfolgswirksam im Ergebnis erfasst.

Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor und übersteigt der Buchwert von Sachanlagen den erzielbaren Betrag, werden Wertminderungsaufwendungen erfasst. Der erzielbare Betrag ist hierbei der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und dem Nutzungswert. Wenn der Grund für eine bereits erfolgte Wertminderung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

Ein Gegenstand des Sachanlagevermögens wird bei Abgang oder dann, wenn kein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen mehr besteht, ausgebucht. Der Gewinn oder Verlust aus der Veräußerung oder Stilllegung eines Vermögenswerts wird als Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts bestimmt und ist in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

C.7 Leasingbilanzierung

Leasingverhältnisse als Leasingnehmer

Für alle Verträge prüft die Gruppe, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis ist oder enthält. Die Regelungen des IFRS 16 werden auch auf Nutzungsrechte an immateriellen Vermögenswerten angewandt.

Ein Leasingverhältnis ist definiert als ein Vertrag oder Teil eines Vertrages, der das Recht einräumt, einen Vermögenswert (den zugrunde liegenden Vermögenswert) für einen bestimmten Zeitraum gegen Entgelt zu nutzen. Zur Anwendung dieser Definition beurteilt der Konzern, ob der Vertrag die folgenden drei Voraussetzungen erfüllt:

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Der Vertrag bezieht sich auf einen identifizierten Vermögenswert, der entweder im Vertrag ausdrücklich gekennzeichnet oder implizit spezifiziert wird und so als identifiziert gelten kann.
Die Gruppe hat das Recht, im Wesentlichen den gesamten wirtschaftlichen Nutzen aus der Nutzung des identifizierten Vermögenswerts während der gesamten Nutzungsdauer unter Berücksichtigung seiner Rechte im Rahmen des definierten Vertragsumfangs zu ziehen.
Die Gruppe hat das Recht, die Nutzung des identifizierten Vermögenswertes während des gesamten Nutzungszeitraums zu bestimmen.

Bei Mehrkomponentenverträgen wird jede separate Leasingkomponente getrennt bilanziert. Bei Verträgen, die neben Leasingkomponenten auch Nicht-Leasingkomponenten enthalten, wird -abgesehen von Immobilien-Leasingverträgen - von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, auf die Trennung dieser Komponenten zu verzichten.

Zum Bereitstellungsdatum des Leasinggegenstandes erfasst die Gruppe ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit in der Bilanz. Die Anschaffungskosten des Nutzungsrechts entsprechen im Zugangszeitpunkt der Höhe der Leasingverbindlichkeit berichtigt um die anfänglichen direkten Kosten der Gruppe, einer Schätzung der Kosten für die Demontage und den Ausbau des Vermögenswertes am Ende des Leasingverhältnisses sowie die vor Beginn des Leasingverhältnisses geleisteten Leasingzahlungen abzüglich etwaiger Leasinganreize. In den Folgeperioden wird das Nutzungsrecht zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Die Leasingverbindlichkeit bemisst sich als der Barwert der Leasingzahlungen, die während der Laufzeit des Leasingverhältnisses gezahlt werden, unter Anwendung des dem Leasingverhältnisses zugrunde liegenden Zinssatzes oder, wenn dieser nicht verfügbar ist, des Grenzfremdkapitalzinssatzes. Im Rahmen der Folgebewertung wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeit unter Anwendung des zur Abzinsung verwendeten Zinssatzes aufgezinst und um die geleisteten Leasingzahlungen reduziert.

Die in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einbezogenen Leasingzahlungen setzen sich zusammen aus festen Zahlungen (einschließlich de facto festen Zahlungen), variablen Zahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind, voraussichtlich erwarteten Zahlungen im Rahmen von Restwertgarantien sowie Zahlungen, die im Rahmen von Kaufoptionen mit hinreichender Sicherheit anfallen werden. Zudem werden auch Strafzahlungen für eine Kündigung berücksichtigt, wenn in der Laufzeit berücksichtigt ist, dass der Leasingnehmer eine Kündigungsoption wahrnehmen wird und entsprechende Strafzahlungen vereinbart wurden.

Änderungen der Leasingverhältnisse und Neubewertungen der Leasingverbindlichkeiten werden grundsätzlich erfolgsneutral gegen das Nutzungsrecht erfasst. Eine erfolgswirksame Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt, wenn der Buchwert des Nutzungsrechts bereits auf null reduziert ist oder diese aus einer teilweisen Beendigung des Leasingverhältnisses resultiert.

Die Gruppe schreibt die Nutzungsrechte in der Regel vom Beginn des Leasingverhältnisses bis zu dem früheren Zeitpunkt aus dem Ende der Nutzungsdauer des Leasinggegenstands oder bis zum Ende der Vertragslaufzeit linear ab. Eine etwaige längere Nutzungsdauer des Leasinggegenstandes wird als Grundlage für die Abschreibungsdauer dann herangezogen, wenn ein Übergang des Eigentums (z.B. durch Ausübung einer Kaufoption) am Ende der Leasinglaufzeit unterstellt wird. Die Gruppe führt bei Vorliegen entsprechender Indikatoren zudem Werthaltigkeitsprüfungen nach IAS 36 durch.

Die Gruppe hat sich für die Nutzung der praktischen Erleichterungen für kurzfristige Leasingverhältnisse (short-term leases) und Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert (geringer als TEUR 5) (low-value leases) entschieden. Statt der Erfassung eines Nutzungsrechts und einer entsprechenden Leasingverbindlichkeit werden die mit derartigen Leasingverhältnissen verbundenen Zahlungen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

In der Bilanz werden die Nutzungsrechte in den Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Die Leasingverbindlichkeiten sind in den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten.

Leasingverhältnisse als Leasinggeber

Als Leasinggeber klassifiziert die Gruppe ihre Leasingverträge entweder als Operating-Leasing oder als Finanzierungsleasing. Ein Leasingverhältnis wird als Finanzierungsleasing klassifiziert, wenn es im Wesentlichen alle mit dem Eigentum am zugrunde liegenden Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen überträgt. Andernfalls folgt die Klassifizierung als Operating-Leasingverhältnis.

Die Gruppe weist das Leasingobjekt im Falle eines Operating-Leasings, sofern es nicht in den Anwendungsbereich von IAS 40 fällt, als Vermögenswert im Sachanlagevermögen aus. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Mieterträge werden linear über die Leasinglaufzeit erfolgswirksam erfasst und in den Umsatzerlösen ausgewiesen.

Tritt der Konzern als Leasinggeber im Rahmen eines Finanzierungsleasings auf, wird eine Forderung in Höhe des Nettoinvestitionswertes aus dem Leasingverhältnis erfasst.

In den dargestellten Perioden tritt die Blue Cap-Gruppe nur als Leasinggeber im Rahmen von Operating-Leasing-Vereinbarungen auf.

C.8 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Investment Property) sind Immobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen und/​oder zum Zweck der Wertsteigerung gehalten werden. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden bei Zugang mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, einschließlich Transaktionskosten, angesetzt. In der Folge werden als Finanzinvestition gehaltene Immobilien mit ihren fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten gemäß dem Anschaffungskostenmodell bewertet.

Planmäßige Abschreibungen werden linear über die geschätzte Nutzungsdauer des Vermögenswertes in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Dabei wird hauptsächlich eine Nutzungsdauer von 30 Jahren zugrunde gelegt.

Eine als Finanzinvestition gehaltene Immobilie wird bei Abgang oder dann, wenn sie dauerhaft nicht mehr genutzt werden soll und ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen aus dem Abgang nicht mehr erwartet wird, ausgebucht. Der sich aus dem Abgang ergebende Gewinn oder Verlust bestimmt sich als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswertes und wird in der Periode des Abgangs in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

C.9 Wertminderungen

Für Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer wird gemäß IAS 36 an jedem Bilanzstichtag überprüft, ob Anhaltspunkte für mögliche Wertminderungen vorliegen, z. B. besondere Ereignisse oder Marktentwicklungen, die einen möglichen Wertverfall anzeigen.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sowie selbst erstellte Vermögenswerte im Bau werden zu jedem Stichtag auf Wertminderungsbedarf untersucht.

Bei Vorliegen von Anzeichen oder bei dem verpflichtend durchzuführenden jährlichen Wertminderungstest für immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes bestimmt. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Der erzielbare Betrag ist für jeden einzelnen Vermögenswert zu bestimmen, es sei denn, ein Vermögenswert erzeugt keine Mittelzuflüsse, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten sind. Im letzteren Fall ist der erzielbare Betrag auf Basis einer ZGE zu ermitteln, welcher Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten zugeordnet werden, bis diese zusammen weitestgehend unabhängige Mittelzuflüsse generieren. Dies ist u. a. für den Geschäfts- oder Firmenwert der Fall. Dieser wird, sofern er aus einem Unternehmenszusammenschluss resultiert, vom Übernahmetag an der ZGE oder Gruppe von ZGEs zugeordnet, die aus den Synergien des Zusammenschlusses Nutzen ziehen kann und auf deren Ebene der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird.

Innerhalb der Blue Cap-Gruppe stellt in der Regel die Ebene der einzelnen Gesellschaft die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten dar.

Zur Ermittlung des Nutzungswertes werden grundsätzlich die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Bei der Ermittlung des Nutzungswertes werden das aktuelle und künftig erwartete Ertragsniveau sowie technologische, wirtschaftliche und allgemeine Entwicklungstendenzen auf Basis genehmigter Finanzpläne berücksichtigt. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten werden, falls vorhanden, kürzlich erfolgte Markttransaktionen berücksichtigt.

Übersteigt der Buchwert den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes oder der ZGE, wird ein Wertminderungsverlust in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwerts erfolgswirksam erfasst.

Ist bei einem Geschäfts- oder Firmenwert der Wertberichtigungsbedarf höher als der Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwert tragenden ZGE, wird der Geschäfts- oder Firmenwert zunächst vollständig abgeschrieben und der verbleibende Wertberichtigungsbedarf auf die übrigen Vermögenswerte der ZGE verteilt. Dabei werden notwendige Wertminderungen auf einzelne Vermögenswerte dieser ZGE im Vorfeld des Wertminderungstests für den Geschäfts- oder Firmenwert berücksichtigt.

Zuschreibungen auf den neuen erzielbaren Betrag erfolgen, außer bei Geschäfts- oder Firmenwerten, wenn die Gründe für Wertminderungen aus den Vorjahren entfallen. Die Wertobergrenze für Zuschreibungen sind die fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten, die sich ergäben, wenn in den Vorjahren keine Wertminderungen erfasst worden wären. Zuschreibungen wurden im Berichtszeitraum und in der Vergleichsperiode auf immaterielle Vermögenswerte oder Sachanlagen nicht erfasst.

C.10 Beteiligungen und finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere:

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Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
Sonstige finanzielle Vermögenswerte sowie
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

Finanzielle Vermögenswerte mit einer Laufzeit von mehr als zwölf Monaten werden unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen.

Die Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte erfolgt im Sinne des IFRS 9 in Abhängigkeit des zugrunde liegenden Geschäftsmodells (Halten, Halten und Verkaufen (sog. Recycling) oder Handelszwecke) und des Zahlungsstromkriteriums, wonach die vertraglichen Zahlungsströme eines finanziellen Vermögenswerts ausschließlich aus Zinsen und Tilgung auf den ausstehenden Kapitalbetrag des Finanzinstruments bestehen dürfen. Die Prüfung des Zahlungsstromkriteriums erfolgt dabei immer auf Ebene des einzelnen Finanzinstruments. Die Beurteilung des Geschäftsmodells bezieht sich auf die Frage, wie finanzielle Vermögenswerte zur Generierung von Zahlungsströmen gesteuert werden. In Abhängigkeit der Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte werden diese zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Fair Value bilanziert.

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten, Vertragsvermögenswerte gemäß IFRS 15, Leasingforderungen, Kreditzusagen sowie finanzielle Garantien unterliegen dem Wertminderungsmodell i. S. v. IFRS 9.5.5. Danach erfasst der Konzern für diese Vermögenswerte eine Wertminderung auf Basis der erwarteten Kreditverluste.

Die für den Konzern relevante Klasse von Vermögenswerten für die Anwendung des Wertminderungsmodells sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte sowie Bankguthaben. Für diese wendet die Blue Cap den vereinfachten Ansatz gemäß IFRS 9.5.5.15 an. Danach wird die Wertberichtigung stets in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste bemessen. Bankguthaben werden bei bonitätsstarken Banken angelegt und unterliegen damit keinem wesentlichen Ausfallrisiko.

Die Gruppe hält ausschließlich Instrumente, für die ein niedriges Ausfallrisiko besteht.

Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die Rechte auf Zahlungen erloschen sind oder übertragen wurden und der Konzern im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen überträgt.

Die Blue Cap-Gruppe bucht einen finanziellen Vermögenswert nur dann aus, wenn die vertraglichen Rechte auf die Cashflows aus dem Vermögenswert auslaufen oder wenn sie den finanziellen Vermögenswert und im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum an dem Vermögenswert verbunden sind, auf einen Dritten überträgt. Wenn die Blue Cap-Gruppe weder alle wesentlichen Risiken und Chancen des Eigentums überträgt noch zurückbehält und weiterhin die Kontrolle über den übertragenen Vermögenswert hat, erfasst die Gruppe ihren zurückbehaltenen Anteil an dem Vermögenswert und eine Verbindlichkeit für eventuell zu zahlende Beträge.

Bei der Ausbuchung eines zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswertes wird die Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswertes und der Summe der erhaltenen Gegenleistungen und Forderungen erfolgswirksam erfasst.

C.11 Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten

Vertragsvermögenswerte entstehen aus der Anwendung der Umsatzrealisierung über einen Zeitraum. Dies ist im Konzern vor allem der Fall, wenn die Produkte aufgrund ihrer Spezifikationen keinen alternativen Nutzen haben und gegenüber dem Kunden ein durchsetzbarer Zahlungsanspruch mindestens in Höhe einer Erstattung der durch die bereits erbrachten Leistungen entstandenen Kosten einschließlich einer angemessenen Gewinnmarge besteht. In diesen Fällen realisiert der Konzern auf Basis der inputorientierten Methode cost-to-cost (Anlagenbau) oder einer outputbasierten Methode (Serienproduktion) Umsatzerlöse. Da die Umsatzrealisierung vor dem Zeitpunkt liegt, an dem die Blue Cap einen unbedingten Anspruch auf Erhalt der Gegenleistung hat, wird ein Vertragsvermögenswert aktiviert.

Wenn der Konzern nicht in der Lage ist, die Höhe der Marge hinreichend sicher zu bestimmen, erfolgt die Umsatzrealisierung nach der Zero-Profit-Margin-Methode. Die Marge wird dann erst am Ende des Projekts erfasst.

Vertragsverbindlichkeiten resultieren im Wesentlichen aus erhaltenen Anzahlungen von Kunden, wenn diese im Zusammenhang mit einem Kundenauftrag stehen und die Produkte noch nicht ausgeliefert bzw. die Leistung noch nicht erbracht ist.

Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten werden auf Vertragsebene saldiert. In Abhängigkeit von der Restlaufzeit erfolgt ein Ausweis als kurz- oder langfristig. Auf Vertragsvermögenswerte werden die Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 angewendet.

C.12 Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Anschaffungskosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit dem gleitenden Durchschnitt ermittelt. Hierbei werden zusätzlich Anschaffungsnebenkosten pauschal anhand der im Geschäftsjahr durchschnittlich angefallenen Anschaffungsnebenkosten berücksichtigt. Unfertige sowie selbst erstellte fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten enthalten neben den Material-, Fertigungs- und Sondereinzelkosten der Fertigung auch angemessene Teile der der Produktion zurechenbaren Gemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen.

Der Nettoveräußerungswert ist definiert als der geschätzte, im normalen Geschäftsbetrieb erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.

C.13 Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bestehen aus Kassenbeständen, grundsätzlich sofort verfügbaren Bankguthaben sowie kurzfristigen Einlagen bei Kreditinstituten, die allesamt eine Laufzeit von unter drei Monaten aufweisen. Ausgenutzte Kontokorrentkredite werden unter den kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen.

C.14 Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche

Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen werden als zu Veräußerungszwecken gehalten klassifiziert, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgeführte Nutzung realisiert wird. Die betreffenden Vermögenswerte werden ab dem Zeitpunkt ihrer Klassifizierung nicht mehr fortlaufend abgeschrieben, sondern mit dem niedrigeren Betrag aus Buchwert und beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet.

Ein aufgegebener Geschäftsbereich ist ein Bestandteil des Konzerngeschäfts, dessen Geschäftsbereich und Cashflows vom restlichen Konzern klar abgegrenzt werden können und der:

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einen gesonderten, wesentlichen Geschäftszweig oder geografischen Geschäftsbereich darstellt,
Teil eines einzelnen, abgestimmten Plans zur Veräußerung eines gesonderten, wesentlichen Geschäftszweigs oder
geografischen Geschäftsbereichs ist oder
ein Tochterunternehmen darstellt, das ausschließlich mit der Absicht einer Weiterveräußerung erworben wurde.

Die Einstufung als ein aufgegebener Geschäftsbereich geschieht bei Veräußerung oder, sobald der Geschäftsbereich die Kriterien für eine Einstufung als zur Veräußerung gehalten erfüllt, wenn dies früher der Fall ist. Wenn ein Geschäftsbereich als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft wird, wird die Gesamtergebnisrechnung des Vergleichsjahres so angepasst, als ob der Geschäftsbereich von Beginn des Vergleichsjahres an aufgegeben worden wäre.

Aufgrund des Geschäftsmodells der Blue Cap-Gruppe ist der Kauf und Verkauf von Unternehmen Teil der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Dabei verfolgt die Blue Cap-Gruppe in der Regel keine langfristigen Veräußerungspläne, sondern reagiert kurzfristig auf Marktveränderungen.

C.15 Leistungen an Arbeitnehmer

In der Blue Cap-Gruppe bestehen Versorgungsverpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ("Projected Unit Credit Method") auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten. Dabei werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartenden Steigerungen von Renten und Gehältern berücksichtigt. Vom Barwert der Pensionsverpflichtungen wird das Planvermögen mit seinem beizulegenden Zeitwert abgezogen. Resultiert aus dem Abzug des Planvermögens eine Überdotierung, beschränkt sich der Ansatz des Nettovermögenswerts auf den Barwert der mit dem Planvermögensüberschuss verbundenen wirtschaftlichen Vorteile (sog. "asset ceiling").

Der Nettozinsaufwand des Geschäftsjahres wird durch Multiplikation der Nettoverpflichtung mit dem zugrunde gelegten Diskontierungszins ermittelt.

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung der leistungsorientierten Bruttoverpflichtung werden ebenso wie der Unterschiedsbetrag zwischen am Periodenbeginn ermittelter und am Periodenende tatsächlich realisierter Planvermögensrendite erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis ausgewiesen und in der Gesamtergebnisrechnung gesondert dargestellt. Aufwendungen aus der Aufzinsung der Leistungsverpflichtungen sowie Zinserträge aus dem Planvermögen (Nettozinsaufwand) werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand berücksichtigt, wobei nach-zu-verrechnender Dienstzeitaufwand aus Planänderungen sofort erfolgswirksam erfasst wird.

Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne werden dann als Aufwand erfasst, wenn die Arbeitnehmer die Arbeitsleistung erbracht haben, die sie zu den Beiträgen berechtigen.

C.16 Sonstige Rückstellungen

Eine Rückstellung wird dann gebildet, wenn die Blue Cap eine gegenwärtige (gesetzliche oder faktische) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses besitzt, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist.

Die Rückstellungen werden mit dem erwarteten Erfüllungsbetrag angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden auf der Grundlage entsprechender Marktzinssätze auf den Bilanzstichtag abgezinst.

C.17 Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten begründen eine Rückgabeverpflichtung in Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten oder einem sonstigen finanziellen Vermögenswert. Zu den finanziellen Verbindlichkeiten zählen im Wesentlichen:

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Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (insbesondere Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten)

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum Nominalwert, welcher dem beizulegenden Zeitwert entspricht, bewertet. Da lediglich kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen existieren, kommt die Effektivzinsmethode im Rahmen der Folgebewertung nicht zur Anwendung.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert und ggf. nach Abzug von Transaktionskosten angesetzt. Finanzielle Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten, für die kein Hedge Accounting erfolgt, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, sofern der Konzern nicht das unbedingte Recht hat, die Tilgung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben.

C.18 Derivate Finanzinstrumente

Innerhalb der Blue Cap-Gruppe werden derivative Finanzinstrumente zur Steuerung von Risiken aus Zinsschwankungen eingesetzt. Derivative Finanzinstrumente werden bei erstmaligem Ansatz als Vermögenswerte oder Schulden zu ihrem beizulegenden Zeitwert in der Kategorie der finanziellen Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, oder finanzielle Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, bewertet. Zurechenbare Transaktionskosten werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie anfallen.

Derivate werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Dieser entspricht dem Marktwert, der durch die beteiligten Kontrahenten auf Basis anerkannter finanzmathematischer Modelle ermittelt und mitgeteilt wird. Der Ausweis erfolgt in der Konzernbilanz unter den Positionen "sonstige finanzielle Vermögenswerte" bzw. "sonstige finanziellen Verbindlichkeiten". In den dargestellten Perioden wurde kein Hedge Accounting in der Blue Cap-Gruppe angewendet.

C.19 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert

Zur Beurteilung von Vermögenswerten und Schulden, die auf wiederkehrender oder nicht wiederkehrender Grundlage in der Bilanz nach dem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sind in der folgenden Tabelle - nach Klassen unterschieden - die Hierarchiestufen und Bewertungstechniken dargestellt.

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Art Hierarchie Bewertungsverfahren und wesentliche Inputfaktoren
Finanzanlagen in Eigenkapitalinstrumente Stufe 1 Aktienkurs zum Stichtag an einem aktiven Markt
Zinsswap Stufe 2 Abgezinste Cashflows auf Basis von am Bewertungsstichtag am Markt beobachtbarer Zinsstrukturkurven und den vertraglich vereinbarten Zinssätzen
festverzinsliche Darlehensverbindlichkeit Stufe 2 Abgezinste Cashflows auf Basis von am Bewertungsstichtag am Markt beobachtbaren Zinsstrukturkurven

In den vorliegenden Berichtsperioden gab es keine Umgliederung zwischen den einzelnen Hierarchiestufen.

C.20 Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden hat die Konzernleitung Ermessensentscheidungen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen, getroffen. Danach sind bei der Aufstellung des Konzernabschlusses zu einem gewissen Grad Annahmen zu treffen und Schätzungen vorzunehmen, die sich auf die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualschulden der Berichtsperiode auswirken.

Den Annahmen und Schätzungen liegen Prämissen zugrunde, die auf dem jeweils aktuell verfügbaren Kenntnisstand fußen.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb der nächsten Geschäftsjahre eine Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein könnte, werden im Folgenden erläutert.

Schätzungen im Rahmen von Kaufpreisallokationen

Im Rahmen von Unternehmenserwerben werden im Allgemeinen Schätzungen hinsichtlich der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten vorgenommen. Grund und Boden, Gebäude sowie technische Anlagen und Maschinen werden in der Regel von einem unabhängigen Sachverständigen bewertet, während marktgängige Wertpapiere mit ihrem Marktwert angesetzt werden. Gutachten über die Marktwerte von Sachanlagevermögen unterliegen durch die Verwendung notwendiger Annahmen gewissen Unsicherheiten. Wenn immaterielle Vermögenswerte vorliegen, wird der Fair Value anhand geeigneter Bewertungsmethoden, die im Allgemeinen auf einer Prognose sämtlicher künftiger Zahlungsmittelflüsse beruhen, bestimmt. Abhängig von der Art des Vermögenswerts sowie der Verfügbarkeit der Informationen werden dabei unterschiedliche Bewertungstechniken herangezogen, die sich nach kosten-, marktpreis- und kapitalwertorientierten Verfahren unterscheiden lassen. Das kapitalwertorientierte Verfahren ist aufgrund der besonderen Bedeutung bei der Bewertung von immateriellen Vermögenswerten hervorzuheben. Zur Ermittlung der Werte für immaterielle Vermögenswerte sind insbesondere Einschätzungen der wirtschaftlichen Nutzungsdauern notwendig, welche durch die Verwendung von Annahmen gewissen Unsicherheiten unterliegen. Ebenfalls sind bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Eventualschulden Annahmen über deren wahrscheinliches Eintreten zu treffen. Auch diese Annahmen unterliegen aufgrund ihrer Wesensart gewissen Unsicherheiten.

Festlegung von Nutzungsdauern des Sachanlagevermögens sowie der immateriellen Vermögenswerte

Bei der Schätzung der Nutzungsdauer von Vermögenswerten orientiert sich die Blue Cap an den Erfahrungen der Vergangenheit. Aufgrund des beschleunigten technischen Fortschritts besteht aber die Möglichkeit, dass beispielsweise eine schnellere Abschreibung erforderlich werden kann.

Erwartete Kreditverluste

Bei den Schätzungen in Bezug auf die Höhe der Risikovorsorge auf Forderungen orientiert sich das Management an den historischen Ausfallquoten und überführt diese in erwartete Ausfallquoten. Die Schätzungen im Hinblick auf die künftige Entwicklung sind zum Teil subjektive Einschätzungen in Hinblick auf die Bonität der Kunden. Diese unterliegen daher einer inhärenten Beurteilungsunsicherheit.

Leasingverhältnisse

Sofern der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz der Gruppe nicht bekannt ist, wird je Leasingverhältnis ein laufzeitäquivalenter, länder- sowie währungsspezifischer risikoäquivalenter Grenzfremdkapitalzinssatz ermittelt.

Nach Einschätzung des Managements sind für einzelne Tochterunternehmen, Teilbereiche oder Segmente der Gruppe keine differenzierten Kreditrisikoprämien zu berücksichtigen, da sich keine wesentlichen Unterschiede in Bezug auf das Kreditrisiko ergeben. Die Ableitung der Kreditrisikoprämie erfolgt auf Basis des konzernindividuellen Credit Ratings.

Einige Leasingverträge in der Gruppe beinhalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Bei der Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen bezieht die Gruppe alle maßgeblichen Fakten und Umstände ein, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung oder Nichtausübung von Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen geben.

Latente Steueransprüche für steuerliche Verlustvorträge

Die latenten Steueransprüche werden für steuerliche Verlustvorträge erfasst, sofern die Realisierung des damit verbundenen steuerlichen Vorteils durch künftige zu versteuernde Gewinne aufgrund der Gewinnprognosen der Geschäftsführung für die Konzernunternehmen für wahrscheinlich gehalten wird.

Rückstellungen

Rückstellungen unterscheiden sich von Verbindlichkeiten in Bezug auf Unsicherheiten hinsichtlich des Zeitpunkts oder der Höhe der künftig erforderlichen Ausgaben. Eine Rückstellung ist dann anzusetzen, wenn dem Unternehmen aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung (rechtlich oder faktisch) erwächst, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist (vgl. IAS 37.14).

Aufgrund unterschiedlicher wirtschaftlicher und rechtlicher Beurteilungen und der Schwierigkeiten der Festlegung einer Eintrittswahrscheinlichkeit bestehen erhebliche Ansatz- und Bewertungsunsicherheiten.

Für die Bewertung der Pensionsrückstellungen müssen versicherungsmathematische Annahmen getroffen werden. Diese Annahmen sind von den individuellen Einschätzungen des Managements abhängig.

Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte

Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten erfordert Schätzungen und Ermessensausübungen des Managements, die mit Unsicherheit behaftet sind.

Umsatzrealisierung

Die Bestimmung der Höhe und des Zeitpunkts der Erlöse aus Verträgen mit Kunden unterliegt nach IFRS 15 der Ermessensentscheidung des Unternehmens.

Für Verträge über Anlagen, die über einen Zeitraum erfüllt werden, kommt dabei in der Regel die Inputmethode cost-to-cost zum Einsatz, da der Anfall der Kosten im Rahmen des Projekts nach Auffassung der Gesellschaft ein getreues Bild der Leistungserbringung vermittelt. Soweit aus Aufträgen ein Verlust erwartet wird, ist dieser sofort in voller Höhe erfolgswirksam zu berücksichtigen. Hinsichtlich der Höhe und des Zeithorizonts der erwarteten Aufwendungen bestehen naturgemäß Bewertungsunsicherheiten, die das Ergebnis wesentlich beeinflussen können. Verträge über Serienprodukte, die die Kriterien der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung erfüllen, werden hingegen in der Regel nach der Outputmethode bemessen, da in diesen Fällen die erstellten oder gelieferten Einheiten ein getreues Bild der Leistungserbringung vermitteln. Für die zeitraumbezogenen Leistungen erfolgt die Leistungserfüllung mit der Erbringung der Leistung. Bei Verträgen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt erfüllt werden, wird auf den Übergang der Verfügungsgewalt über das Gut abgestellt. In der Regel erfolgt zur Beurteilung des Kontrollübergangs die Orientierung an den vereinbarten Incoterms.

D. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

D.1 Umsatzerlöse

Die Umsätze der Blue Cap-Gruppe bestehen im Wesentlichen aus Erlösen aus Verträgen mit Kunden. Diese setzen sich primär aus Verkäufen von Waren, erbrachten Dienstleistungen sowie Umsatzerlösen aus Auftragsfertigung zusammen. Daneben erzielt die Blue Cap-Gruppe in geringem Umfang andere Erlöse (vor allem aus der Vermietung von Immobilien).

Die Umsatzerlöse werden gemäß IFRS 15 nach Zeitraum- bzw. Zeitpunktbezug realisiert und setzen sich für das Berichtsjahr und die Vergleichsperiode wie folgt zusammen:

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TEUR 2022 2021
zeitraumbezogene Umsatzerlöse 175.960 129.474
zeitpunktbezogene Umsatzerlöse 171.551 137.873
Umsatzerlöse 347.511 267.347

Die Umsatzerlöse gliedern sich geografisch nach Märkten orientiert am Sitz des Kunden wie folgt:

Umsatzerlöse geografische Aufteilung

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TEUR 2022 % 2021 %
Deutschland 190.181 54,7 142.684 53,4
übriges Europa 99.285 28,6 81.239 30,4
Drittland 58.045 16,7 43.424 16,2
Umsatzerlöse 347.511 267.347

D.2 Sonstige Erträge

Die sonstigen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

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TEUR 2022 2021
Gewinne aus der Entkonsolidierung 0 1.434
Bargain-Purchase-Erträge 216 457
Erträge aus Fremdwährungsumrechnung 2.069 657
Periodenfremde Erträge 244 331
Erträge aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte 15.049 989
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 1.071 1.365
Übrige sonstige Erträge 2.097 2.207
sonstige Erträge 20.746 7.440

Der Ertrag aus Bargain Purchase resultiert aus dem Erwerb der Micado Innovation GmbH.

Die Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen resultieren im Wesentlichen aus der Veräußerung einer vormals durch die Gämmerler GmbH teilweise selbst genutzten Immobilie in Geretsried-Gelting.

D.3 Materialaufwand

Der Materialaufwand enthält die im Zusammenhang mit der Umsatzerbringung angefallenen direkten Kosten und setzt sich wie folgt zusammen:

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TEUR 2022 2021
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren -178.274 -141.580
Aufwendungen für bezogene Leistungen -12.531 -2.702
Materialaufwand -190.805 -144.282

Der im Vergleich zum Vorjahr angestiegene Materialaufwand resultiert im Wesentlichen aus der ganzjährigen Einbeziehung der H+E-Gruppe, HY-LINE-Gruppe sowie der zeitanteiligen Einbeziehung der Transline-Gruppe. Gegenläufig wirkte sich hier der Wegfall der Gämmerler GmbH aus.

D.4 Personalaufwand

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TEUR 2022 2021
Löhne und Gehälter -67.333 -55.703
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung -13.612 -11.783
Personalaufwand -80.945 -67.487

Der Aufwand für Altersversorgung betrug TEUR 179 (Vorjahr: TEUR 207).

Für beitragsorientierte und sonstige Pensionspläne belief sich der Aufwand in der aktuellen Periode auf TEUR 57 (Vorjahr: TEUR 53).

Der Anstieg der Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer bezogen auf die Vergleichsperiode resultiert im Wesentlichen aus der ganzjährigen Einbeziehung der H+E-Gruppe, HY-LINE-Gruppe sowie der zeitanteiligen Einbeziehung der Transline-Gruppe. Gegenläufig wirkte sich hier der Wegfall der Gämmerler GmbH aus.

Der Blue Cap-Konzern hat aus Erstattungen für Kurzarbeitergeld und vergleichbaren Zahlungen im Jahr 2022 TEUR 97 (Vorjahr: TEUR 496) vereinnahmt.

D.5 Sonstige Aufwendungen

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TEUR 2022 2021
Ausgangsfrachten, Provisionen und Vertriebskosten -8.584 -7.753
Werbekosten -2.032 -917
Kfz- und Reisekosten -2.315 -1.673
Rechts- und Beratungskosten -6.071 -4.395
Fortbildungs- und Zeitarbeitskosten -2.296 -1.047
Miete, Leasing und Lagerkosten -1.238 -1.442
Betriebskosten und Instandhaltungskosten der Betriebsmittel -21.891 -14.665
Beiträge, Gebühren und Versicherungskosten -3.416 -2.567
Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten -62 -231
außergewöhnliche und periodenfremde Aufwendungen -457 -1.099
Aufwand aus Währungsumrechnung -1.955 -196
Übrige sonstige Aufwendungen -5.473 -3.942
sonstige Aufwendungen -55.791 -39.927

Der Anstieg der Betriebskosten und Instandhaltungskosten der Betriebsmittel resultiert ganz überwiegend aus den im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Energiekosten.

Die übrigen sonstigen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für IT, Kommunikation, Bürobedarf und sonstige Steuern.

Im Konzernabschluss der Blue Cap AG sind für das Geschäftsjahr 2022 Honorare des Konzernabschlussprüfers von TEUR 496 (Vorjahr: TEUR 443) als betrieblicher Aufwand erfasst. Die Honorare gliedern sich auf in Kosten für Abschlussprüfungsleistungen (TEUR 454, Vorjahr: TEUR 377), andere Bestätigungsleistungen (TEUR 28, Vorjahr: TEUR 38) (im Wesentlichen für EEG-Bescheinigungen), Steuerberatungsleistungen (TEUR 0, Vorjahr: TEUR 28) sowie sonstige Leistungen (TEUR 14, Vorjahr: TEUR 0), die für das Mutter- oder für Tochterunternehmen erbracht worden sind. Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, prüft den Jahres- und den Konzernabschluss der Blue Cap AG seit dem Geschäftsjahr 2012. Dabei werden seitens der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft interne Vorschriften und internationale Richtlinien zur internen Rotation der verantwortlichen Wirtschaftsprüfer und damit zur Wahrung der Unabhängigkeit befolgt, die über das gesetzlich Notwendige hinausgehen. Verantwortlicher Prüfungspartner ist seit dem Geschäftsjahr 2019 Herr Christof Stadter. Weiterer Unterzeichner ist Herr Michael Hehl (seit 2022).

D.6 Abschreibungen sowie Wertminderungsaufwand und Wertaufholungen

Die Abschreibungen betreffen im Wesentlichen immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen sowie dazugehörige Nutzungsrechte aus Leasingvereinbarungen.

Der Anstieg der Aufwendungen für Abschreibungen bezogen auf die Vergleichsperiode resultiert vor allem aus der vollständigen Einbeziehung der H+E-Gruppe sowie der HY-LINE-Gruppe und der zeitanteiligen Einbeziehung der Transline-Gruppe im Jahr 2022. Gegenläufig wirkte sich auch hier der Wegfall der Gämmerler GmbH aus.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Wertminderungen in geringem Umfang auf aktuell nicht genutzte Sachanlagen vorgenommen. Im Weiteren entfallen TEUR 4.302 auf den Wertminderungsaufwand für den Geschäfts- oder Firmenwert der 2022 erworbenen Transline-Gruppe.

Im Berichtsjahr wurden keine Wertaufholungen vorgenommen.

D.7 Wertminderungsaufwendungen gemäß IFRS 9

Die Verringerung der Wertminderungsaufwendungen gemäß IFRS 9 im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 resultiert im Wesentlichen aus verringerten Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie einer angepassten Risikovorsorge.

D.8 Finanzierungserträge und -aufwendungen

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TEUR 2022 2021
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge aus verbundenen und assoziierten Unternehmen 1 11
Übrige sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 117 150
Erträge aus Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts (FVTPL Instrumente) 1.338 10
Finanzierungserträge 1.456 171
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere 0 -58
Zinsen aus Leasingverbindlichkeiten -262 -268
Zinsaufwand für Aufzinsung -70 -75
Übrige Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.725 -1.980
Aufwendungen aus Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts (FVTPL Instrumente) -5 -5
Finanzierungsaufwendungen -3.062 -2.387

Die übrigen Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten wie in den Vorjahren im Wesentlichen Zinsen aus langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Diese belaufen sich im aktuellen Geschäftsjahr auf TEUR 2.274 (Vorjahr: TEUR 1.797).

Daneben enthalten die übrigen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen Zinsen für kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie Factoring.

Der Zinsertrag sowie Zinsaufwand der Finanzinstrumente verteilt sich dabei auf die folgenden Bewertungskategorien:

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2022 2021
Gesamtzinsertrag
Fortgeführte Anschaffungskosten AC 117 150
Fair Value OCI FVOCI 0 0
Fair Value PL FVTPL 1.338 10
Gesamtzinsaufwand
Fortgeführte Anschaffungskosten AC -2.987 -2.249
Fair Value OCI FVOCI 0 0
Fair Value PL FVTPL -5 -5

Die Zinsaufwendungen und Zinserträge resultieren im Wesentlichen aus Finanzinstrumenten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bewertet werden.

D.9 Ertragsteuern

Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

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TEUR 2022 2021
laufende Ertragsteuern -8.076 -2.270
latente Ertragsteuern 3.672 1.886
Ertragsteuern (Aufwand (-) /​ Ertrag (+)) -4.404 -384

Steuerliche Überleitungsrechnung

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom im jeweiligen Geschäftsjahr erwarteten zum jeweils ausgewiesenen Steueraufwand. Der erwartete Ertragsteuersatz von 33,0 % (Vorjahr: 33,0 %,) setzt sich aus einem Körperschaftsteuersatz von 15,0 % (Vorjahr: 15,0 %), zzgl. Solidaritätszuschlag von 5,5 % (Vorjahr: 5,5 %) und Gewerbeertragsteuersatz von 17,2 % (Vorjahr: 17,2 %) zusammen.

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TEUR 2022 2021
Gewinn vor Steuern 14.841 5.099
gesetzlicher Steuersatz (in %) 33,0 33,0
erwarteter Steueraufwand -4.894 -1.681
Ursachen für Mehr-/​Minderbeträge:
Nicht aktivierte latente Steuern auf temporäre Differenzen und Verlustvorträge -130 -84
Steuerlich nicht ansetzbare Abschreibung eines Geschäfts- oder Firmenwerts -1.419 0
Übrige steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen inkl. Quellensteuer -386 -180
Steuerfreie Erträge 238 1.813
Steuerzahlungen und -erstattungen aus Vorjahren sowie andere aperiodische Steuereffekte -752 269
Nachträglicher Ansatz latenter Steuern 1.386 0
Steuersatzunterschiede 1.587 -764
Übrige Effekte -34 244
Ausgewiesener Aufwand (-)/​Ertrag (+) für Ertragsteuern -4.404 -384

Gemäß IAS 12.47 sind latente Steueransprüche und -schulden anhand der Steuersätze zu bewerten, deren Gültigkeit für die Periode, in der sich die temporäre Differenz umkehren wird, erwartet wird. Dabei sind die Steuersätze zu verwenden, die zum Bilanzstichtag gültig oder angekündigt sind.

D.10 Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie stellt sich wie folgt dar:

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2022 2021
Konzernjahresergebnis nach Steuern, das den Eigentümern des Mutterunternehmens zugerechnet werden kann TEUR 12.204 5.153
Gewogener Durchschnitt Anzahl Aktien, um das Ergebnis je Aktie zu berechnen
Unverwässert Stück 4.396.290 4.151.018
Verwässert Stück 4.396.290 4.151.018
Earnings per share
Unverwässert EUR 2,78 1,24
Verwässert EUR 2,78 1,24

Aufgrund der in der Vergleichsperiode erfolgten Erhöhung des Grundkapitals im Rahmen der am 12. August 2021 durchgeführten Kapitalerhöhung um 399.662 Anteile hat sich im aktuellen Jahr die durchschnittliche, gewichtete Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien erhöht.

E. Erläuterungen zur Konzernbilanz

E.1 Geschäfts- oder Firmenwert

Im Geschäftsjahr 2022 ist durch den Erwerb der Anteile an der Transline-Gruppe ein Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) entstanden.

Die Anschaffungskosten des Geschäfts- oder Firmenwerts im Blue Cap Konzern haben sich im Jahr 2022 dementsprechend wie folgt entwickelt:

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TEUR
Stand zum 01.01.2022 10.403
Zugang aus Unternehmenszusammenschlüssen 22.452
davon aus Erwerb Transline-Gruppe 22.452
Stand zum 31.12.2022 32.855

Für das Jahr 2022 wurden Wertminderungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 4.302 vorgenommen.

Dieser entfällt in Höhe von TEUR 4.302 auf den der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Transline-Gruppe zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwert. Für das Segment Business Services wurden insgesamt Wertminderungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 4.302 in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Für den der HY-LINE-Gruppe zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwert war keine Wertminderung erforderlich.

Der Geschäfts- oder Firmenwert der HY-LINE-Gruppe wurde zum Zwecke der Wertminderungsprüfung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit HY-LINE-Gruppe, die Teil des Segments Business Services ist, zugeordnet.

Wertminderungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position Wertminderungsaufwand und Wertaufholungen dargestellt.

Die Wertminderungsverluste bezogen auf den Geschäfts- oder Firmenwert haben sich wie folgt entwickelt:

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TEUR
Stand zum 01.01.2022 0
Im Geschäftsjahr erfasste Wertminderungsverluste -4.302
Stand zum 31.12.2022 -4.302

Der Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte stellt sich wie folgt dar:

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TEUR
Buchwert zum 31.12.2021 10.403
Buchwert zum 31.12.2022 28.553

Die zahlungsmittelgenerierende Einheit HY-LINE-Gruppe besteht dabei aus der HY-LINE Management GmbH, der HY-LINE Holding GmbH, der HY-LINE Verwaltungs GmbH (im Jahr 2022 auf die HY-LINE Holding GmbH verschmolzen), der HY-LINE Computer Components Vertriebs GmbH, der HY-LINE Power Components Vertriebs GmbH, der HY-LINE Communication Products Vertriebs GmbH sowie der HY-LINE AG.

Der Geschäfts- oder Firmenwert der Transline-Gruppe wurde zum Zwecke der Wertminderungsprüfung der Transline-Gruppe, die Teil des Segments Business Services ist, als zahlungsmittelgenerierende Einheit zugeordnet.

Die zahlungsmittelgenerierende Einheit Transline-Gruppe besteht dabei aus der Blue Cap 14 GmbH, der Transline Gruppe GmbH, der Transline Deutschland GmbH, der medax - medizinischer Sprachdienst GmbH, der Transline Software Localization GmbH, der Micado Innovation GmbH, der Transline Europe S.à.r.l. sowie der Interlanguage S.R.L.

Der erzielbare Betrag für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ist der höhere Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich der Kosten der Veräußerung. Der beizulegende Zeitwert wird durch die diskontierten künftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten geschätzt. Die Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert wurden, basierend auf den Inputfaktoren der verwendeten Bewertungstechnik, als beizulegende Zeitwerte der Stufe 3 eingeordnet.

Die Cashflow-Prognosen enthielten für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit spezifische Schätzungen für drei Jahre, einen daran anschließenden Grobplanungszeitraum von zwei Jahren sowie eine nachhaltige Wachstumsrate (ewige Rente) für den Zeitraum danach.

Als Abzinsungssatz kam der auf Basis einer Gruppe von Vergleichsunternehmen (Peer Group) historisch ermittelte durchschnittliche gewichtete Kapitalkostensatz (WACC) nach Unternehmenssteuern zur Anwendung. Dieser beträgt 7,2 % für die HY-LINE-Gruppe sowie 8,0 % für die Transline-Gruppe.

Die geplante durchschnittliche jährliche Wachstumsrate beträgt 5,1 % für die Gesamtleistung sowie 13,8 % für das EBIT der HY-LINE-Gruppe. Die geplante durchschnittliche jährliche Wachstumsrate beträgt 4,9 % für die Gesamtleistung sowie 21,2 % für das EBIT der Transline-Gruppe. Die angesetzte nachhaltige Wachstumsrate für alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten beträgt 1,5 %.

Die in der Detailplanungsphase prognostizierten Umsatzwachstumsraten beruhen auf den detaillierten Bottom-up-Planungen der in zahlungsmittelgenerierenden Einheiten einbezogenen wesentlichen rechtlichen Einheiten und berücksichtigen Auftragsdaten aus der Vergangenheit sowie branchenspezifische Marktinformationen aus externen Quellen. Im Grobplanungszeitraum werden die Umsatzwachstumsraten mit Blick auf die aus externen Quellen gewonnenen längerfristigen Wachstumsraten festgelegt.

Die in der Detailplanungsphase prognostizierten EBIT-Margen berücksichtigen vergangene Erfahrungen und aktuelle Daten aus den jeweils vorliegenden Auftragsbeständen. Im Grobplanungszeitraum werden durchschnittliche aus der Vergangenheit extrapolierte EBIT-Margen angesetzt.

Die nachhaltige Wachstumsrate wurde basierend auf der Einschätzung der langfristigen Inflationserwartungen ermittelt und ist an den Annahmen, die ein Marktteilnehmer treffen würde, orientiert.

E.2 Immaterielle Vermögenswerte

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TEUR Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte Nutzungsrechte an immateriellen Vermögenswerten Summe
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Bestand zum 01.01.2021 1.306 11.632 297 13.235
Veränderungen des Konsolidierungskreises 0 25.468 0 25.468
Umbuchung/​Umgliederung 0 0 0 0
Zugänge 413 226 6 646
Abgänge 0 -25 -66 -91
Wechselkurseffekte 0 1 0 1
Bestand zum 31.12.2021 1.719 37.303 237 39.259
Bestand zum 01.01.2022 1.719 37.303 237 39.259
Veränderungen des Konsolidierungskreises -646 23.191 -85 22.460
Umbuchung/​Umgliederung 0 0 0 0
Zugänge 19 1.757 0 1.775
Abgänge 0 -29 -4 -33
Wechselkurseffekte 0 0 0 0
Bestand zum 31.12.2022 1.092 62.222 149 63.462

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TEUR Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte Nutzungsrechte an immateriellen Vermögenswerten Summe
Abschreibung und Wertberichtigung kumuliert
Bestand zum 01.01.2021 -1.082 -9.681 -151 -10.914
Veränderungen des Konsolidierungskreises 6 -1.183 0 -1.177
Umbuchung/​Umgliederung 0 0 0 0
Abgänge 0 24 66 90
Abschreibung -54 -3.510 -66 -3.631
Wertminderung/​-aufholung 0 0 0 0
Wechselkurseffekte 0 -1 0 -1
Bestand zum 31.12.2021 -1.129 -14.352 -152 -15.633
Bestand zum 01.01. 2022 -1.129 -14.352 -152 -15.633
Veränderungen des Konsolidierungskreises 646 -2.558 59 -1.853
Umbuchung/​Umgliederung 0 0 0 0
Abgänge 0 30 4 33
Abschreibung -106 -6.327 -39 -6.471
Wertminderung/​-aufholung 0 0 0 0
Wechselkurseffekte 0 -1 0 -1
Bestand zum 31.12.2022 -589 -23.208 -128 -23.925
Buchwerte
31.12.2021 589 22.951 86 23.626
31.12.2022 502 39.014 21 39.537

Die Zugänge aus Veränderung des Konsolidierungskreises resultieren aus der Erstkonsolidierung der Transline-Gruppe (inkl. Micado) und betreffen insbesondere eine erworbene Software, den erworbenen Kundenstamm sowie die Marke Transline. Gegenläufig wirkt sich hier die Entkonsolidierung der Gämmerler GmbH aus.

Die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 6.471 (Vorjahr: TEUR 3.631) werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen" ausgewiesen. Es waren im laufenden Geschäftsjahr Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 0 vorzunehmen. Wertaufholungen waren in den dargestellten Perioden nicht zu erfassen.

Ein Bestellobligo für immaterielle Vermögenswerte bestand weder zum Bilanzstichtag noch zum Vorjahresstichtag.

Im Geschäftsjahr und im Vorjahr sind keine immateriellen Vermögenswerte als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegeben worden.

Die Nutzungsrechte an immateriellen Vermögenswerten betreffen im Wesentlichen betriebsnotwendige Software der Konzerngesellschaften.

E.3 Sachanlagen

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TEUR Grundstücke und Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Anzahlungen und Anlagen im Bau Nutzungsrechte an Grundstücken und Gebäuden Nutzungsrechte an Technischen Anlagen und Maschinen
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Bestand zum 01.01.2021 70.787 125.824 29.593 0 10.477 1.275
Veränderungen des Konsolidierungskreises 2.195 10.405 4.445 0 7.518 7.002
Umbuchung/​Umgliederung -8.014 36 -141 0 0 0
Zugänge 255 3.106 960 0 1.626 2.666
Abgänge 192 -1.109 -186 0 -936 -285
Wechselkurseffekte 10 147 36 0 164 -1
Bestand zum 31.12.2021 65.425 138.408 34.707 0 18.850 10.657
Bestand zum 01.01.2022 65.425 138.408 34.707 0 18.850 10.657
Veränderungen des Konsolidierungskreises 0 -37 1.023 0 1.816 0
Umbuchung/​Umgliederung 46 -973 0 -46 0 1.025
Zugänge 1.030 3.076 2.008 46 4.216 1.052
Abgänge -1.573 -518 -346 0 -800 -343
Wechselkurseffekte 8 134 31 0 136 17
Bestand zum 31.12.2022 64.936 140.090 37.424 0 24.218 12.407

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TEUR Nutzungsrechte an Betriebs- und Geschäftsausstattung Summe
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Bestand zum 01.01.2021 5.099 243.055
Veränderungen des Konsolidierungskreises 954 32.520
Umbuchung/​Umgliederung 0 -8.118
Zugänge 1.050 9.661
Abgänge -1.351 -3.674
Wechselkurseffekte 9 364
Bestand zum 31.12.2021 5.760 273.809
Bestand zum 01.01.2022 5.760 273.809
Veränderungen des Konsolidierungskreises 103 2.905
Umbuchung/​Umgliederung 0 52
Zugänge 1.134 12.562
Abgänge -1.408 -4.989
Wechselkurseffekte 11 337
Bestand zum 31.12.2022 5.600 284.676

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TEUR Grundstücke und Gebäude Technische Anlagen und Maschinen Betriebs- und Geschäftsausstattung Anzahlungen und Anlagen im Bau Nutzungsrechte an Grundstücken und Gebäuden
Abschreibung und Wertberichtigung kumuliert
Bestand zum 01.01.2021 -34.670 -95.972 -24.799 0 -2.768
Veränderungen des Konsolidierungskreises -519 -6.940 -3.250 0 -2.418
Umbuchung/​Umgliederung 1.342 0 8 0 0
Abgänge 7 668 158 0 842
Abschreibung -1.377 -6.605 -1.637 0 -2.602
Wertminderung/​-aufholung -83 -282 0 0 -31
Wechselkurseffekte -8 -120 -28 0 -53
Bestand zum 31.12.2021 -35.309 -109.251 -29.548 0 -7.030
Bestand zum 01.01.2022 -35.309 -109.251 -29.548 0 -7.030
Veränderungen des 0 37 -682 0 -952
Konsolidierungskreises
Umbuchung/​Umgliederung 0 0 -1 0 0
Abgänge 1.573 571 310 0 728
Abschreibung -1.252 -6.069 -1.718 0 -3.354
Wertminderung/​-aufholung 0 -58 0 0 0
Wechselkurseffekte -7 -100 -26 0 -52
Bestand zum 31.12.2022 -34.995 -114.869 -31.665 0 -10.661
Buchwerte
31.12.2021 30.116 29.157 5.159 0 11.820
31.12.2022 29.941 25.221 5.759 0 13.557

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TEUR Nutzungsrechte an Technischen Anlagen und Maschinen Nutzungsrechte an Betriebs- und Geschäftsausstattung Summe
Abschreibung und Wertberichtigung kumuliert
Bestand zum 01.01.2021 -366 -2.363 -160.937
Veränderungen des Konsolidierungskreises -2.882 -448 -16.458
Umbuchung/​Umgliederung 0 0 1.350
Abgänge 283 1.337 3.294
Abschreibung -1.791 -1.436 -15.449
Wertminderung/​-aufholung 0 0 -396
Wechselkurseffekte 0 -5 -213
Bestand zum 31.12.2021 -4.757 -2.915 -188.810
Bestand zum 01.01.2022 -4.757 -2.915 -188.810
Veränderungen des 0 -67 -1.663
Konsolidierungskreises
Umbuchung/​Umgliederung 0 0 -1
Abgänge 214 1.364 4.760
Abschreibung -2.127 -1.633 -16.152
Wertminderung/​-aufholung 0 0 -58
Wechselkurseffekte 2 -6 -188
Bestand zum 31.12.2022 -6.667 -3.256 -202.113
Buchwerte
5.901 2.846 84.999
5.740 2.344 82.563

Die Zugänge aufgrund der Veränderungen des Konsolidierungskreises resultieren aus der erstmaligen Einbeziehung der Transline-Gruppe. Gegenläufig wirkt sich hier die Entkonsolidierung der Gämmerler GmbH aus.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und Nutzungsrechte für Sachanlagen in Höhe von TEUR 16.152 (Vorjahr: TEUR 15.449) sind in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Abschreibungen" ausgewiesen. Wertminderungen auf Sachanlagen wurden in Höhe von TEUR 58 (Vorjahr: TEUR 396) vor allem auf aktuell nicht genutzte Sachanlagen oder nicht voll ausgelastete Maschinen vorgenommen.

Die Blue Cap-Gruppe hat mehrere Immobilienleasingverträge abgeschlossen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Verträge über inländische Produktionsimmobilien sowie um die Mietverträge der ausländischen Vertriebsbüros sowie der dortigen Vertriebslager.

Im Bereich der technischen Anlagen und Maschinen bestehen in der Gruppe vor allem Leasingverhältnisse für Produktionsmaschinen und betriebsnotwendige technische Anlagen.

Die Nutzungsrechte im Bereich der Betriebs- und Geschäftsausstattung umfassen insbesondere das Fahrzeugleasing sowie verschiedene notwendige Büroausstattungen.

E.4 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

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TEUR Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Bestand zum 01.01.2021 2.122
Veränderungen des Konsolidierungskreises 0
Umbuchung/​Umgliederung 270
Zugänge 0
Abgänge 0
Wechselkurseffekte 0
Bestand zum 31.12.2021 2.391
Bestand zum 01.01.2022 2.391
Veränderungen des Konsolidierungskreises 0
Umbuchung/​Umgliederung -2.409
Zugänge 18
Abgänge 0
Wechselkurseffekte 0
Bestand zum 31.12.2022 0

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TEUR Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Abschreibung und Wertberichtigung kumuliert
Bestand zum 01.01.2021 -134
Veränderungen des Konsolidierungskreises 0
Umbuchung/​Umgliederung 7
Abgänge 0
Abschreibung -19
Wertminderung/​-aufholung 0
Wechselkurseffekte 0
Bestand zum 31.12.2021 -146
Bestand zum 01.01.2022 -146
Veränderungen des Konsolidierungskreises 0
Umbuchung/​Umgliederung 165
Abgänge 0
Abschreibung -19
Wertminderung/​-aufholung 0
Wechselkurseffekte 0
Bestand zum 31.12.2022 0
Buchwerte
31.12.2021 2.246
31.12.2022 0

Die in der Vergleichsperiode als Finanzinvestition gehaltene Immobilie in Pforzheim sowie ein als Finanzinvestition gehaltenes unbebautes Grundstück in Finning wurden zum Bilanzstichtag als zur Veräußerung gehalten umgegliedert.

E.5 Nach der Equity-Methode bewertete Finanzanlagen

Zum 31. Dezember 2022 wird ein (31. Dezember 2021: ein) assoziiertes Unternehmen, auf das die Blue Cap-Gruppe durch Mitwirkung an der Finanz- und Geschäftspolitik maßgeblichen Einfluss, jedoch keine Beherrschung, ausüben kann, nach der Equity-Methode im Konzernabschluss bewertet.

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Firma Sitz Beteiligungsquote

in %
31.12.2022 31.12.2021
--- --- --- ---
inheco Industrial Heating and Cooling GmbH Martinsried 42,0 42,0

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TEUR 2022 2021
Anteil des Gewinns, der auf die Gesellschafter der Blue Cap AG entfällt 976 1.845
Sonstiges Ergebnis 0 0
Gesamtergebnis 976 1.845

Auf weitergehende Angaben wird aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.

Detailliertere Informationen können dem im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlichten Abschluss der inheco Industrial Heating and Cooling GmbH entnommen werden.

Das Investment in die dargestellte Gesellschaft dient der strategischen Ausrichtung des Konzerns.

E.6 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Im Rahmen der Akquisitionsfinanzierung zum Erwerb der Transline-Gruppe wurden Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Darüber hinaus bestehen Zinssicherungsgeschäfte aus dem Erwerb der HY-LINE-Gruppe. Die Con-Pearl-Gruppe hat ebenfalls ein Zinssicherungsgeschäft abgeschlossen. Diese Derivate werden zum Stichtag mit insgesamt TEUR 1.322 (Vorjahr: TEUR 2) in den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten dargestellt.

Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen gezahlte Kautionen für im In- und Ausland angemietete Immobilien (Büro-, Lager- und Produktionsimmobilien).

E.7 Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen nicht finanziellen Vermögenswerte belaufen sich zum Stichtag auf TEUR 3.185 (31. Dezember 2021: TEUR 2.185). Zum Stichtag besteht die Position im Wesentlichen aus geleisteten Anzahlungen auf verschiedene Sachanlagen.

E.8 Latente Steueransprüche und Steuerschulden

Die Gesamtbeträge der aktiven und passiven latenten Steuern resultieren aus den folgenden Positionen:

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31.12.2022 31.12.2021
TEUR aktive latente Steuern passive latente Steuern aktive latente Steuern passive latente Steuern
--- --- --- --- ---
Immaterielle Vermögenswerte 768 -10.138 20 -6.034
Sachanlagen 1.874 -9.702 1.363 -8.546
Vorräte 2.738 -16 4.017 -38
Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten 401 -2.803 477 -4.360
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 9.343 -13.453 0 -4.861
Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 1.023 -2.025 1.373 -1.705
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 824 -130 1.131 0
Sonstige Rückstellungen 2.655 0 1.977 0
finanzielle Verbindlichkeiten 14.962 -4.821 10.528 -2.481
Sonstige nicht finanzielle Schulden 0 -5.732 0 -3.394
Verlustvorträge 3.612 0 1.835 0
Latente Steuern vor Saldierung 38.200 -48.821 22.720 -31.420
Saldierung -31.747 31.747 -17.838 17.838
Latente Steuern nach Saldierung 6.453 -17.074 4.883 -13.583

Auf Verlustvorträge des Mutterunternehmens und von Tochterunternehmen wurden aktive latente Steuern auf Verlustvorträge gebildet, soweit die steuerliche Planung deren Nutzung in Folgejahren vorsieht.

Für körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 7.715 (31. Dezember 2021: TEUR 10.695) sowie gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 3.229 (31. Dezember 2021: TEUR 8.203) sind aufgrund der mangelnden Vorhersehbarkeit der Nutzung keine aktiven latenten Steuern gebildet worden.

E.9 Vorräte

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TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 15.563 14.474
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 7.189 6.520
Fertige Erzeugnisse und Waren 24.474 19.409
Vorräte 47.227 40.402

Die auf Vorräte als Aufwand erfassten Wertberichtigungen belaufen sich im aktuellen Geschäftsjahr auf TEUR 2.568 (Vorjahr: TEUR 3.518). Bei der Wertberichtigung werden Marktfähigkeit, Alter sowie sämtliche ersichtlichen Lagerungs- und Vorratsrisiken berücksichtigt.

Die im Geschäftsjahr als Aufwand erfassten Vorräte betrugen TEUR 184.929 (Vorjahr: TEUR 151.130) und sind im Materialaufwand enthalten.

Preis- und Mengeneffekte haben im Berichtsjahr wesentlich zum Anstieg des Vorratsvermögens beigetragen.

Die Blue Cap-Gruppe hält im aktuellen Berichtsjahr keine langfristigen Vorräte.

E.10 Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten

Die folgende Tabelle enthält die Eröffnungs- und Schlusssalden von Vertragsvermögenswerten und Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden:

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TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Langfristige Vertragsvermögenswerte 0 0
Kurzfristige Vertragsvermögenswerte 8.405 13.238
Langfristige Vertragsverbindlichkeiten 0 0
Kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten 1.284 1.446

Im Jahr 2022 und in der Vergleichsperiode wurden keine Wertminderungen nach IFRS 9 auf Vertragsvermögenswerte vorgenommen.

In der aktuellen Berichtsperiode wurden Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden in Höhe von TEUR 445 realisiert, die zu Beginn der Periode in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren (Vorjahr: TEUR 604). Den zum Ende der Berichtsperiode ganz oder teilweise nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen ist insgesamt ein Transaktionspreis von TEUR 4.605 zugeordnet (Vorjahr: TEUR 3.654). Die Realisierung dieser Leistungsverpflichtungen wird von der Blue Cap-Gruppe in Höhe von TEUR 1.934 (Vorjahr: TEUR 3.614) in der Folgeperiode und in Höhe von TEUR 2.671 (Vorjahr: TEUR 40) in den darauffolgenden Perioden erwartet.

E.11 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

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TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 29.294 25.994
abzgl. erwarteter Kreditverluste -93 -296
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 29.201 25.698

Zum Abschlussstichtag besteht ein maximales Ausfallrisiko in Höhe des Buchwerts. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und bestehen aus Verträgen mit Dritten.

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in den dargestellten Perioden keine Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr enthalten.

Die Blue Cap-Gruppe wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu bemessen.

Zur Bemessung der erwarteten Kreditverluste wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf Basis historischer Erfahrungen analysiert. Die erwarteten Verlustquoten beruhen auf den historischen Zahlungsprofilen vor dem 31. Dezember 2022 beziehungsweise Vorjahresstichtagen und den entsprechenden historischen Ausfällen dieser Perioden. Die Blue Cap-Gruppe passt diese Verlustquoten an, wenn sich aktuelle Informationen ergeben, die einen signifikanten Einfluss auf die Zahlungsprofile der Kunden haben oder zukünftige wirtschaftliche Verhältnisse und Ereignisse dies erforderlich machen.

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Risikovorsorge auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach IFRS 9 im Jahr 2022 und der Vergleichsperiode:

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TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Risikovorsorge zum 1. Januar 296 1.142
Zuführungen 16 36
Inanspruchnahme -1 -128
Auflösung -196 -817
Änderung Konsolidierungskreis -23 62
Risikovorsorge zum 31. Dezember 93 296

Factoringvereinbarungen

Die Blue Cap-Gruppe hat Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Buchwert von TEUR 6.991 (Vorjahr: TEUR 4.226) an Dritte auf Basis von Factoring-Vereinbarungen veräußert, durch die keine wesentlichen Chancen und Risiken für die Gruppe verbleiben. Entsprechend wurden diese Forderungen gemäß IFRS 9.3.2.6 (a) ausgebucht.

Darüber hinaus wurden zum Stichtag TEUR 838 (Vorjahr: TEUR 0) an Dritte auf Basis von Factoringvereinbarungen veräußert, bei denen die wesentlichen Chancen und Risiken bei der Gruppe verbleiben (unechtes Factoring). Die dafür erhaltenen Zahlungen werden entsprechend IFRS 9.3.2.6 (b) bis zum Ausgleich durch den Debitor passiviert.

E.12 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten mit TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 782) Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein nicht signifikantes Beteiligungsverhältnis besteht. Darüber hinaus sind Sicherheitseinbehalte und sonstige Ausleihungen enthalten.

E.13 Ertragsteuerforderungen

Die Ertragsteuerforderungen umfassen im Wesentlichen Ansprüche auf inländische Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuererstattungen.

E.14 Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte

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TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte 1.456 1.111
Forderungen aus Umsatzsteuer 559 774
Forderungen aus Sozialleistungen, Abgaben und sonstigen gesetzlichen Ansprüchen 60 81
Sonstige Forderungen gegenüber Mitarbeitern (Vorschüsse) 49 16
Übrige sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 2.786 1.775
sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 4.911 3.756

Die übrigen sonstigen nicht finanziellen Vermögenswerte setzen sich insbesondere aus sonstigen Abgrenzungen zusammen.

E.15 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Guthaben bei Kreditinstituten werden im Wesentlichen mit variablen Zinssätzen für täglich kündbare Guthaben und festen Zinsen für Termingeldanlagen verzinst. Kurzfristige Einlagen erfolgen für unterschiedliche Zeiträume, die in Abhängigkeit vom jeweiligen Zahlungsmittelbedarf des Konzerns zwischen einem Tag und drei Monaten betragen. Diese werden mit den jeweils gültigen Zinssätzen für kurzfristige Einlagen verzinst. Aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase ist die Verzinsung bei Euro-Guthaben und Fremdwährungsguthaben im Geschäftsjahr und den Vorjahren unwesentlich. Die Zeitwerte der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen den Buchwerten.

Zum Stichtag 31. Dezember 2022 ist in den dargestellten Zahlungsmitteln ein bei einem Kreditinstitut für ein Darlehen als Sicherheit hinterlegtes Kontokorrentkonto in Höhe von TEUR 3.000 (Vorjahr: TEUR 3.200) enthalten. Über diese Zahlungsmittel kann bis zur Rückführung des Darlehens nur eingeschränkt verfügt werden.

E.16 Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte

Zum 31. Dezember 2021 wurde eine teilweise konzernintern sowie teilweise an fremde Dritte vermietete Produktions- und Verwaltungsimmobilie (Teil des Segments "Others") in Geretsried-Gelting aufgrund des Abschlusses eines Kaufvertrags vom 29. November 2021 als zur Veräußerung gehalten ausgewiesen. Der Übergang des wirtschaftlichen Eigentums an der Immobilie in Geretsried-Gelting wurde im Januar 2022 vollzogen und die Transaktion abgeschlossen.

Daneben wurde eine nicht mehr benötigte, vormals selbstgenutzte Betriebsimmobilie in Dettingen an der Erms (Teil des Segments "Plastics") zum 31. Dezember 2021 als zur Veräußerung gehalten ausgewiesen. Über die Immobilie in Dettingen wurde am 13. Dezember 2021 ein Kaufvertrag abgeschlossen. Der Verkauf wurde ebenfalls im Januar 2022 vollzogen und die Transaktion abgeschlossen.

Zum Stichtag werden ein nicht selbst genutztes Grundstück in Finning sowie eine vermietete Immobilie in Pforzheim zur Veräußerung gehalten. Eine Veräußerung ist geplant, da das Halten bzw. die Vermietung von, in der Blue-Cap Gruppe, nicht selbstgenutzten Immobilien nicht Teil der langfristigen Strategie der Blue Cap ist.

Die zum 31. Dezember 2022 als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte sind Teil des Segments Others.

E.17 Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum 31.Dezember 2022 TEUR 4.396 (Vorjahr: TEUR 4.396). Es ist eingeteilt in 4.396.290 (Vorjahr: 4.396.290) auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien. Der auf die einzelne Stückaktie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals beträgt EUR 1,00.

Aufgrund der von der Hauptversammlung vom 6. Juli 2018 erteilten Ermächtigung hat der Vorstand mit Beschluss vom 12. August 2021 und der Zustimmung des Aufsichtsrats vom selben Tag vom genehmigten Kapital (Genehmigtes Kapital 2018/​1), teilweise Gebrauch gemacht. Das Grundkapital ist gegen Bareinlage um TEUR 400 durch die Ausgabe von 399.662 neuen, auf den Inhaber lautenden nennwertlosen Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je EUR 1,00 erhöht worden. Die Zeichnung der neuen Stammaktien erfolgte zum Ausgabebetrag von EUR 27,02 je Stückaktie. Die Kapitalerhöhung wurde am 1. September 2021 in das Handelsregister beim Amtsgericht München eingetragen. Das Genehmigte Kapital 2018/​1 beträgt nach teilweiser Ausschöpfung zum 31. Dezember 2021 TEUR 390. Das Genehmigte Kapital 2018/​I wurde mit Beschluss der Hauptversammlung 29. Juni 2022 aufgehoben.

Die Hauptversammlung vom 3. Juli 2020 hat die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (Genehmigtes Kapital 2020/​I) beschlossen. Demnach wurde der Vorstand bis zum 30. Juni 2025 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender nennwertloser Stückaktien (Stammaktien) gegen Bareinlagen und/​oder Sacheinlagen, um bis zu TEUR 700 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2020/​I).

Die Hauptversammlung vom 25. Juni 2021 hat die Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals (Genehmigtes Kapital 2021/​I) beschlossen. Demnach wurde der Vorstand bis zum 31. Mai 2026 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender nennwertloser Stückaktien (Stammaktien) gegen Bareinlagen und/​oder Sacheinlagen, um bis zu TEUR 500 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021/​I).

Die Hauptversammlung vom 29. Juni 2022 hat die Aufhebung des Genehmigten Kapitals 2018/​I, die Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals und die Änderung des § 4 (Genehmigtes Kapital) der Satzung beschlossen.

Die Hauptversammlung vom 29. Juni 2022 hat die Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals (Genehmigtes Kapital 2022/​I) beschlossen. Demnach wurde der Vorstand bis zum 28. Juni 2027 ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender nennwertloser Stückaktien (Stammaktien) gegen Bareinlagen und/​oder Sacheinlagen, um bis zu TEUR 440 zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2022/​I). Das bedingte Kapital dient der Erfüllung von Aktienoptionen.

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Juni 2022 bis zum 28. Juni 2027 ermächtigt eigene Aktien bis zu 10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung - oder falls dieser Wert geringer ist - des zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung bestehenden Grundkapitals zu erwerben.

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Juni 2022 bis zum 28. Juni 2027 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, ein Aktienoptionsprogramm zur Ausgabe von Aktienoptionen mit Bezugsrechten auf Aktien der Blue Cap AG für Mitglieder des Vorstands sowie für ausgewählte Führungskräfte und sonstige Leistungsträger der Blue Cap AG aufzulegen. Hierzu wurde ein bedingtes Kapital in Höhe von EUR 439.629 geschaffen.

E.18 Sonstige Eigenkapitalbestandteile

Die sonstigen Eigenkapitalbestandteile bestehen aus den Rücklagen für Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen, der Währungsumrechnungsrücklage, der Auf-/​Abstockung von Anteilen für nicht beherrschende Gesellschafter und der Rücklage für Marktwertänderungen von erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten. Die Veränderung der sonstigen Eigenkapitalbestandteile kann der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen werden.

E.19 Gewinnrücklagen

Die Veränderung der Gewinnrücklagen kann der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen werden.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde eine Dividende in Höhe von EUR 0,85 (Vorjahr: EUR 1,00) pro Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet.

E.20 Nicht beherrschende Anteile

Die Entwicklung der nicht beherrschenden Anteile kann der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen werden.

Mit notariellem Vertrag vom 21. Dezember 2021 hat die Blue Cap AG eine Optionsvereinbarung geschlossen, die sie bei Optionsausübung verpflichtet, Anteile an einem Tochterunternehmen zu einem fixen Kaufpreis von TEUR 450 zu erwerben. Zum 31. Dezember 2021 konnte diese Option aufgrund der vertraglich definierten Voraussetzungen noch nicht von der Gegenseite ausgeübt werden. Zum 31. Dezember 2022 liegen die Voraussetzungen zur Ausübung der Option vor. Die Option kann bis spätestens 31. Dezember 2025 ausgeübt werden.

E.21 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Zusagen basieren sowohl auf Betriebsvereinbarungen als auch auf Einzelzusagen. Die Leistungen variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes und hängen in der Regel von der Beschäftigungsdauer und dem Entgelt der Mitarbeiter ab. Die inländischen Pensionsverpflichtungen enthalten sowohl Zusagen lebenslanger monatlicher Rentenzahlungen als auch Auszahlungen als Einmalbetrag. Die ausländischen Pensionsverpflichtungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Standorte Italien, Schweiz und Frankreich und beruhen auf gesetzlicher Verpflichtung. Bei Ausscheiden von Mitarbeitern sind aufgrund dieser Verpflichtung entsprechende Zahlungen zur Altersversorgung zu leisten.

Die Pensionsverpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen ("defined benefit plans") werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung zukünftiger Entgelt- und Rentensteigerungen sowie anderer Leistungs- bzw. Bestandsanpassungen bewertet. Die in der Bilanz ausgewiesene Rückstellung für leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert des erdienten Anteils der Versorgungsleistung der Begünstigten, abzüglich des am Bilanzstichtag beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens. Besteht auf Ebene eines einzelnen Pensionsplans ein Aktivüberhang, wird der Ansatz des Nettovermögenswerts auf den Barwert der mit dem Planvermögensüberschuss verbundenen wirtschaftlichen Vorteile beschränkt (sog. "asset ceiling").

Die Entwicklung der Pensionsverpflichtungen sowie des Planvermögens aus leistungsorientierten Plänen stellt sich wie folgt dar:

Leistungsorientierte Verpflichtungen (DBO)

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TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen 8.892 11.517
beizulegender Zeitwert des Planvermögens 2.774 2.518
Nettoschuld aus leistungsorientierten Verpflichtungen 6.118 8.999

Planvermögen zum beizulegenden Zeitwert

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TEUR 2022 2021
Bestand zum 01.01. 2.518 290
Erträge des Planvermögens abzgl. typisierter Verzinsung 256 496
Veränderung des Konsolidierungskreises 0 1.732
Bestand zum 31.12. 2.774 2.518

Das Planvermögen, das zur Finanzierung der Verpflichtungen dient, beinhaltet ausschließlich Rückdeckungsversicherungen.

Zusammensetzung des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtungen

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TEUR 2022 2021
Bestand zum 01.01. 11.517 9.308
Dienstzeitaufwand 146 93
Zinsaufwand 111 77
versicherungsmathematische Gewinne und Verluste -2.734 117
gezahlte Leistungen/​Rückzahlungen 311 39
Änderungen im Konsolidierungskreis 0 2.308
Sonstiges -458 -426
Bestand zum 31.12. 8.892 11.517

Im Zusammenhang mit den leistungsorientierten Pensionsplänen ist die Blue Cap allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken und dem Zinssatzänderungsrisiko ausgesetzt. Den Berechnungen der Leistungsverpflichtungen wurden folgende versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde gelegt:

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Rechnungszins

(in %)
Gehaltstrends

(in %)
Rententrends

(in %)
Fluktuation Sterbetafeln
2022 2,3 - 4,2 0 - 2,5 0,3 - 2,5 Mercer-spezifische Tafeln /​ BVG 2020 RT Heubeck 2018 G /​ BVG 2020 GT
2021 0,3 - 1,2 1-2 1-2 Mercer-spezifische Tafeln /​ BVG 2020 RT Heubeck 2018 G /​ BVG 2020 GT

Die Annahme zur langfristigen Verzinsung des Planvermögens basiert auf der Mitteilung der Versicherungsgesellschaft und den zugrunde liegenden Investments in festverzinsliche Wertpapiere (darunter Bundesanleihen und Pfandbriefe). Bei der Auswahl der Emittenten werden unter anderem das individuelle Rating durch internationale Agenturen sowie die Eigenkapitalausstattung der Emittenten berücksichtigt.

Die künftige Höhe des Finanzierungszinssatzes und damit der Pensionsverpflichtungen ist insbesondere abhängig von der Entwicklung des Abzinsungsfaktors. Hinsichtlich des Abzinsungssatzes wurde daher eine Sensitivitätsbetrachtung vorgenommen. Diese beruht auf der Annahme, dass alle übrigen wertbestimmenden Faktoren unverändert bleiben. Eine Reduzierung des Abzinsungssatzes um 25 Basispunkte würde zu einer Erhöhung des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtung i. H. v. TEUR 252 (Vorjahr: TEUR 419) führen. Eine Erhöhung des Abzinsungssatzes um 25 Basispunkte würde demgegenüber den Barwert um TEUR 292 (Vorjahr: TEUR 374) mindern. Für die Blue CapGruppe besteht damit insgesamt ein untergeordnetes Risiko aus den Pensionszusagen und den Rückdeckungsguthaben.

Die erwarteten Pensionszahlungen innerhalb der nächsten zwölf Monate betragen TEUR 477 (Vorjahr: TEUR 442). Die durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverpflichtungen beträgt 12,1 Jahre (Vorjahr: 15,1 Jahre).

Die erwarteten Beiträge zum Planvermögen innerhalb der nächsten zwölf Monate belaufen sich auf TEUR 271 (Vorjahr: TEUR 243).

E.22 Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

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TEUR Sonstige personalbezogene Rückstellungen Drohverluste Übrige sonstige Rückstellungen Summe
Bestand zum 01.01.2022 176 968 4.944 6.088
davon kurzfristig 0 968 2.897 3.865
davon langfristig 176 0 2.048 2.223
Veränderung des Konsolidierungskreises 0 0 -515 -515
Zuführung 68 0 6.948 7.016
Inanspruchnahme -116 -195 -4.067 -4.378
Auflösung 0 -231 -840 -1.071
Bestand zum 31.12.2022 128 542 6.471 7.141
davon kurzfristig 0 542 4.118 4.659
davon langfristig 128 0 2.353 2.481

Die übrigen sonstigen Rückstellungen bestehen im Wesentlichen für Gewährleistungsansprüche und Rückstellungen für Restrukturierungen.

E.23 Ertragsteuerverbindlichkeiten

Die Ertragsteuerverbindlichkeiten beziehen sich im Wesentlichen auf inländische Verbindlichkeiten aus Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer.

E.24 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen des Geschäftsjahres bestehen wie in den Vorjahren ausschließlich gegenüber Dritten und sind im branchenüblichen Umfang durch Eigentumsvorbehalte der Lieferanten besichert.

Zum Stichtag und den Vorperioden bestehen keine Lieferantenverbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als zwölf Monaten.

E.25 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich nach Fristigkeiten wie folgt zusammen:

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31.12.2022 31.12.2021
TEUR kurzfristig langfristig Gesamt kurzfristig langfristig Gesamt
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Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 33.751 52.785 86.536 23.431 60.798 84.229
davon aus Darlehensvereinbarungen 23.841 52.785 76.626 12.585 60.798 73.383
davon aus Kontokorrentvereinbarungen 9.910 0 9.910 10.846 0 10.846
Leasingverbindlichkeiten 6.455 15.577 22.031 6.254 14.800 21.053
Sonstige Darlehensverbindlichkeiten 0 0 0 29 0 29
Übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ohne Finanzschulden 5.001 4.838 9.839 2.523 846 3.370
sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 45.207 73.200 118.407 32.237 76.444 108.681

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen aus Annuitäten-, Tilgungs- und endfälligen Darlehen mit einer Zinsbandbreite von 1,1 % bis 3,7 % (Vorjahr: 1,1 % bis 3,7 %). Die Laufzeiten der wesentlichen Darlehen belaufen sich durchschnittlich auf fünf Jahre.

Für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zum Teil Covenants vereinbart. Sofern diese zum Bilanzstichtag nicht eingehalten werden, werden die entsprechenden Verbindlichkeiten solange als kurzfristig ausgewiesen, bis mit dem betroffenen Kreditinstitut eine entsprechende Vereinbarung getroffen wurde. Zum Bilanzstichtag wurden für besicherte Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 12.100 die vereinbarten Covenants nicht eingehalten, die daraus resultierend als kurzfristig ausgewiesen werden. Ein Verzug bei der Leistung des vertraglichen Kapitaldienstes lag nicht vor.

Für das Geschäftsjahr 2023 sind vertragliche Tilgungszahlungen aus Darlehensvereinbarungen in Höhe von TEUR 12.941 zu leisten. Neben Bürgschaften durch die Blue Cap AG wurden folgende Sicherheiten bestellt:

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TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Grundpfandrechte 14.451 20.165
Andere Pfandrechte 3.000 3.200
Sicherungsübereignung 8.431 9.696
Globalzession 14.832 5.188

Nach den vorliegenden Erkenntnissen können die Verpflichtungen durch den Konzern in allen Fällen erfüllt werden.

Zum Stichtag verfügte der Konzern über nicht in Anspruch genommene Kreditlinien in Höhe von TEUR 14.227 (Vorjahr: TEUR 13.160) für deren Inanspruchnahme alle notwendigen Bedingungen erfüllt sind.

Leasingverbindlichkeiten

Der Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse sowie low-value leases, die nicht als Leasingverbindlichkeit zu berücksichtigen sind, setzt sich wie folgt zusammen.

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TEUR 2022 2021
kurzfristige Leasingverhältnisse (short-term leases) 23 232
Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert (low- value leases) 205 96
Summe 228 327

Die Gesamtverpflichtung aus diesen Leasingverhältnissen beträgt TEUR 236 (Vorjahr: TEUR 378).

Der gesamte Zahlungsmittelabfluss aus Leasingverhältnissen setzt sich im Geschäftsjahr und den Vorjahren aus Zahlungen für Tilgungen, Zinsen, Auszahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse sowie Auszahlungen für Leasingverhältnisse, denen ein geringer Wert zugrunde liegt, zusammen. Diese teilen sich wie folgt auf:

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TEUR 2022 2021
Gesamter Zahlungsmittelabfluss aus Leasingverhältnissen 7.295 5.990
davon Tilgungszahlungen 6.820 5.403
davon Zinszahlungen 247 260
davon Auszahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse 23 232
davon Auszahlungen für Leasingverhältnisse, denen ein geringer Wert zugrunde liegt 205 96

Die nachfolgende Tabelle enthält die Fälligkeitsanalyse der den Leasingverbindlichkeiten zugrunde liegenden künftigen Leasingraten (undiskontiert):

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Mindestleasingzahlungen
TEUR ≤ 1 Jahr 1 - 5 Jahre > 5 Jahre Summe
--- --- --- --- ---
künftige Leasingzahlungen zum 31.12.2021 6.520 13.232 2.045 21.797
künftige Leasingzahlungen zum 31.12.2022 6.629 14.060 1.944 22.633

Die Leasingverbindlichkeiten sind in der Regel durch die den Leasingverhältnissen zugrunde liegenden Leasinggegenstände besichert.

E.26 Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Schulden

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TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Umsatzsteuerverbindlichkeiten 2.402 1.505
sonstige Steuerverbindlichkeiten 997 657
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 1.003 419
Personalbezogene Verbindlichkeiten 5.738 5.365
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.305 2.308
sonstige nicht finanzielle Schulden 11.445 10.254

Sämtliche kurzfristigen Schulden haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die personalbezogenen Verbindlichkeiten setzten sich dabei aus Verpflichtungen für Lohn- und Gehalt, Mitarbeiterprämien sowie Urlaubsansprüchen zusammen.

F. Segmentberichterstattung

Die Informationen, die dem Vorstand der Blue Cap-Gruppe als "Chief Operating Decision Maker" für die Zwecke der Ressourcenallokation und der Beurteilung der Segmentleistung übermittelt werden, konzentrieren sich auf die Geschäftsfelder der jeweiligen Unternehmensbeteiligungen. Die Darstellung der Segmentberichterstattung folgt dem "Management Approach" und orientiert sich daher an den internen Organisations- und Berichtsstrukturen.

Die einzelnen Segmente stellen unterschiedliche Geschäftsbereiche mit unterschiedlichen Produkten und Dienstleistungen dar und werden getrennt voneinander gesteuert. Die rechtlichen Einheiten können jeweils eindeutig einem Segment zugeordnet werden.

Dem Segment Plastics werden die Unternehmen der con-pearl-Gruppe, der Knauer-Uniplast-Gruppe und der H+E-Gruppe zugeordnet. Die Neschen Coating GmbH mit ihren Töchtern sowie die Unternehmen der Planatol Gruppe bilden das Segment Adhesives & Coatings. Die HY-LINE-Gruppe sowie die im Berichtszeitraum erworbene Transline-Gruppe bilden das Segment Business Services. Die im Vergleichszeitraum noch enthaltene Carl Schaefer Gold- und Silberscheideanstalt GmbH war bis zur Entkonsolidierung dem Segment Others zugeordnet. Darüber hinaus wurden die Unternehmen nokra Optische Prüftechnik und Automation GmbH sowie bis zur Entkonsolidierung die Gämmerler GmbH dem Segment Others zugeordnet. Die Blue Cap AG sowie weitere Holding- und Vorratsgesellschaften sind ebenfalls dem Segment Others zugeordnet. Weitere Ausführungen zu den Segmenten und den dazugehörigen Gesellschaften können dem zusammengefassten Lagebericht entnommen werden.

Die berichtspflichtigen Segmente des Konzerns gemäß IFRS 8 stellen sich für die Berichts- und Vergleichsperiode wie folgt dar:

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2022 Plastics Adhesives & Coatings Business Services Others Summe Segmente Konsolidierung
TEUR
--- --- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse mit externen Dritten 163.726 95.963 84.063 3.759 347.511 0
davon aus Verkäufen 100.022 79.261 84.063 1.410 264.757 0
davon aus Dienstleistungen 0 1.395 0 583 1.978 0
davon aus Auftragsfertigung 63.454 15.306 0 1.633 80.393 0
davon andere Erlöse 250 0 0 133 383 0
Umsatzerlöse mit Konzerngesellschaften 0 0 2 4.920 4.922 -4.922
Umsatzerlöse gesamt 163.726 95.963 84.065 8.679 352.433 -4.922
Gesamtleistung 167.348 97.267 87.035 45.150 396.800 -26.274
EBITDA 19.290 5.255 4.085 35.876 64.506 -21.520
Abschreibungen, Amortisationen und Wertminderungen -13.608 -3.623 -9.424 -5.763 -32.417 5.414
davon Wertminderungen/​Wertaufholungen -58 0 -4.302 0 -4.360 0
Ergebnis aus At-Equity-Bewertung 0 0 0 0 0 976
EBIT 5.682 1.632 -5.338 30.113 32.088 -15.130
Adjusted Gesamtleistung 166.413 96.176 86.225 8.778 357.592 -5.164
Adjusted EBITDA 19.024 4.795 6.473 188 30.479 -102
Adjusted EBITDA-Marge 11,4% 5,0% 7,5% 2,1% 8,5% 2,0%
Nettoverschuldungsgrad (in Jahren) 1,3 3,9 3,5 40,9 2,4 0,0
Investitionen/​Desinvestitionen ** -3.180 -1.922 -22.681 19.795 -7.989 0
davon Unternehmenserwerbe/​-verkäufe 0 0 -21.171 645 -20.526 0

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2022

TEUR
Konzern
Umsatzerlöse mit externen Dritten 347.511
davon aus Verkäufen 264.757
davon aus Dienstleistungen 1.978
davon aus Auftragsfertigung 80.393
davon andere Erlöse 383
Umsatzerlöse mit Konzerngesellschaften 0
Umsatzerlöse gesamt 347.511
Gesamtleistung 370.526
EBITDA 42.986
Abschreibungen, Amortisationen und Wertminderungen -27.003
davon Wertminderungen/​Wertaufholungen -4.360
Ergebnis aus At-Equity-Bewertung 976
EBIT 16.959
Adjusted Gesamtleistung 352.428
Adjusted EBITDA 30.377
Adjusted EBITDA-Marge 8,6%
Nettoverschuldungsgrad (in Jahren) 2,4
Investitionen/​Desinvestitionen ** -7.989
davon Unternehmenserwerbe/​-verkäufe -20.526

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31.12.2022 Plastics Adhesives & Coatings Business Services Others Summe Segmente Konsolidierung
Working Capital (Netto) *** 23.909 24.025 13.936 1.583 63.452 0
Segmentvermögen 115.225 61.398 92.443 137.330 406.396 -107.695
Segmentschulden 80.492 36.512 74.871 62.664 254.538 -65.199

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31.12.2022 Konzern
Working Capital (Netto) *** 63.452
Segmentvermögen 298.701
Segmentschulden 189.340

* Der angegebene Nettoverschuldungsgrad (in Jahren) stellt die Verschuldung des Segments (inkl. Leasingverbindlichkeiten) abzüglich liquider Mittel im Verhältnis zum adjusted EBITDA der letzten zwölf Monate dar

** Die angegebenen Investitionen/​Desinvestitionen beziehen sich auf Einzahlungen (+) /​Auszahlungen (-) für Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte, als Finanzinvestition gehaltene Vermögenswerte sowie Unternehmenserwerbe und Erwerbe von Beteiligungen

*** Das angegebene Working Capital (netto) entspricht dem Vorratsvermögen der Segmente zuzüglich Forderungen auf Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten, abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten

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2021 Plastics Adhesives & Coatings Business Services Others Summe Segmente Konsolidierung
TEUR
--- --- --- --- --- --- ---
Umsatzerlöse mit externen Dritten 135.734 88.242 17.595 25.776 267.347 0
davon aus Verkäufen 79.333 76.744 16.127 24.528 196.733 0
davon aus Dienstleistungen 356 1.073 0 414 1.843 0
davon aus Auftragsfertigung 55.989 10.425 1.467 512 68.394 0
davon andere Erlöse 56 0 0 323 379 0
Umsatzerlöse mit Konzerngesellschaften 0 2 0 5.026 5.028 -5.028
Umsatzerlöse gesamt 135.734 88.245 17.595 30.802 272.375 -5.028
Gesamtleistung 140.449 89.546 17.987 37.595 285.577 -8.470
EBITDA 17.713 6.843 718 2.587 27.860 -2.448
Abschreibungen, Amortisationen und Wertminderungen -14.306 -3.787 -902 -941 -19.936 500
davon Wertminderungen/​Wertaufholungen -365 -31 0 60 -337 0
Ergebnis aus At-Equity-Bewertung 0 0 0 0 0 1.845
EBIT 3.407 3.056 -184 1.646 7.924 -103
Adjusted Gesamtleistung 138.856 88.855 17.883 31.031 276.625 -5.151
Adjusted EBITDA 17.346 6.865 1.107 -600 24.718 -72
Adjusted EBITDA-Marge 12,5% 7,7% 6,2% -1,9% 8,9% 1,4%
Nettoverschuldungsgrad (in Jahren) 1,8 3,1 9,0 neg. 2,6 0,0
Investitionen/​Desinvestitionen ** -8.474 -2.724 -23.689 15.960 -18.927 0
davon Unternehmenserwerbe/​-verkäufe -5.573 0 -23.671 5.067 -24.178 0

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2021

TEUR
Konzern
Umsatzerlöse mit externen Dritten 267.347
davon aus Verkäufen 196.733
davon aus Dienstleistungen 1.843
davon aus Auftragsfertigung 68.394
davon andere Erlöse 379
Umsatzerlöse mit Konzerngesellschaften 0
Umsatzerlöse gesamt 267.347
Gesamtleistung 277.108
EBITDA 25.412
Abschreibungen, Amortisationen und Wertminderungen -19.435
davon Wertminderungen/​Wertaufholungen -337
Ergebnis aus At-Equity-Bewertung 1.845
EBIT 7.821
Adjusted Gesamtleistung 271.475
Adjusted EBITDA 24.646
Adjusted EBITDA-Marge 9,1%
Nettoverschuldungsgrad (in Jahren) 2,6
Investitionen/​Desinvestitionen ** -18.927
davon Unternehmenserwerbe/​-verkäufe -24.178

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31.12.2021 Plastics Adhesives & Coatings Business Services Others Summe Segmente Konsolidierung
Working Capital (Netto) *** 26.644 25.476 7.311 1.506 60.937 0
Segmentvermögen 115.374 63.640 43.745 92.175 314.934 -46.899
Segmentschulden 85.303 40.391 30.598 63.320 219.611 -49.819

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31.12.2021 Konzern
Working Capital (Netto) *** 60.937
Segmentvermögen 268.035
Segmentschulden 169.792

* Der angegebene Nettoverschuldungsgrad (in Jahren) stellt die Verschuldung des Segments (inkl. Leasingverbindlichkeiten) abzüglich liquider Mittel im Verhältnis zum adjusted EBITDA der letzten zwölf Monate dar

** Die angegebenen Investitionen/​Desinvestitionen beziehen sich auf Einzahlungen (+) /​Auszahlungen (-) für Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte, als Finanzinvestition gehaltene Vermögenswerte sowie Unternehmenserwerbe und Erwerbe von Beteiligungen

*** Das angegebene Working Capital (netto) entspricht dem Vorratsvermögen der Segmente zuzüglich Forderungen auf Lieferungen und Leistungen undVertragsvermögenswerten, abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten

Die Segmentergebnisse der berichteten Segmente leiten sich wie folgt auf das Ergebnis vor Ertragsteuern über:

Überleitung auf Ergebnis vor Steuern

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Konzern
TEUR 2022 2021
--- --- ---
EBIT der berichtspflichtigen Segmente 1.975 6.278
Others 30.113 1.646
Konsolidierung -15.130 -103
Wertminderungsaufwendungen gem. IFRS 9 -512 -507
Finanzierungserträge 1.456 171
Finanzierungsaufwendungen -3.062 -2.387
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 14.841 5.099

G. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich Zahlungsmittel in der Gruppe im Laufe des Berichtsjahres sowie den Vergleichsperioden durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Entsprechend IAS 7 werden Zahlungsströme aus laufender Geschäftstätigkeit sowie solche aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt.

Die Summe der Mittelzu- und -abflüsse über alle drei Cashflows sowie die Währungsänderungen stellen die Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente für den Gesamtkonzern dar.

Finanzmittelfonds

Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Finanzmittelfonds umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (Kassenbestand, Bankguthaben, Termingelder und zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente mit einer Laufzeit nicht mehr als drei Monaten) abzüglich jederzeit kündbarer Kontokorrentkredite.

Der Finanzmittelfonds hat sich wie folgt entwickelt:

Zusammensetzung Finanzmittelfonds

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TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 35.139 41.370
Verpfändete Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -3.000 -3.200
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten aus Kontokorrentvereinbarungen -9.910 -10.846
Finanzmittelfonds 22.229 27.324

Die verpfändeten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von TEUR 3.000 (Vorjahr: TEUR 3.200) wurden bei einem Kreditinstitut als Sicherheit für ein Darlehen hinterlegt.

Zu-/​Abfluss aus Investitionstätigkeit

Die wesentlichen Auszahlungen aus Investitionstätigkeit im Jahr 2022 - außer den unten dargestellten Auszahlungen aus Erwerben im Zusammenhang mit Zugängen zum Konsolidierungskreis - setzen sich aus Investitionen in Werkzeuge, Maschinen und andere Betriebsmittel in Höhe von TEUR 6.057 (Vorjahr: TEUR 5.322) sowie Investitionen in immaterielle Vermögenswerte in Höhe von TEUR 1.727 (Vorjahr: TEUR 739) und aus Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis zusammen.

Die wesentlichen Einzahlungen aus Investitionstätigkeit im Jahr 2022 resultieren in Höhe von TEUR 697 (Vorjahr: TEUR 2.367) aus dem Verkauf einer Tochtergesellschaft und in Höhe von TEUR 21.056 (Vorjahr: TEUR 10.842) durch die Veräußerung von zur Veräußerung gehaltenen Immobilien.

Die Einzahlungen aus Veräußerungen im Zusammenhang mit Abgängen aus dem Konsolidierungskreis gliedern sich wie folgt auf:

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TEUR 2022 2021
Zahlungsmittelzufluss durch Käufer 793 5.228
Zahlungsmittelabfluss/​-zufluss durch Veräußerung/​Entkonsolidierung von Zahlungsmitteln bzw. Kontokorrentverbindlichkeiten -96 -162
Nettozahlungsmittelzufluss aus der Veräußerung 697 5.067

Die Auszahlungen aus Erwerben im Zusammenhang mit Zugängen zum Konsolidierungskreis gliedern sich wie folgt auf:

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TEUR 2022 2021
Zahlungsmittelabfluss für Erwerbe 22.282 36.670
Zahlungsmittelzufluss/​-abfluss durch Erwerb von Zahlungsmittel bzw. Kontokorrentverbindlichkeiten -1.058 -7.427
Nettozahlungsmittelabfluss aus Erwerben 21.223 29.244

Zu-/​Abfluss aus Finanzierungstätigkeit

Die Auszahlungen aus der Finanzierungstätigkeit im Jahr 2022 resultieren im Wesentlichen aus der planmäßigen Tilgung von langfristigen Krediten mit TEUR 23.926 (Vorjahr: TEUR 8.248) und der Zahlung einer Dividende an die Aktionäre mit TEUR 3.737 (Vorjahr: TEUR 3.997).

Bei den Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit handelt es sich im Wesentlichen um mehrere neu aufgenommene, langfristige Finanzkredite in Höhe von insgesamt TEUR 22.269 (Vorjahr: TEUR 19.500), die unter anderem dem Erwerb der Transline-Gruppe dienen.

Entwicklung Finanzmittelfonds

Im Berichtsjahr ergab sich für die Blue Cap-Gruppe insgesamt eine zahlungswirksame Änderung des Finanzmittelfonds - ohne Berücksichtigung wechselkursbedingter Änderungen - in Höhe von TEUR -5.234 (Vorjahr: TEUR 857).

H. Sonstige Angaben

H.1 Finanzinstrumente

Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten einschließlich ihrer Stufen in der Fair-Value-Hierarchie. Sie enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

Wertansatz Bilanz nach IFRS 9

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TEUR
Finanzielle Vermögenswerte nach Kategorie Buchwert 31.12.2022 Fortgeführte Anschaffungskosten Beizulegender Zeitwert, erfolgsneutral Beizulegender Zeitwert, erfolgswirksam Zeitwert 31.12.2022
--- --- --- --- --- --- ---
langfristige Vermögenswerte
Beteiligungen FVOCI 181 181 181
übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.036
davon freistehende Derivate FVPL 1.322 1.322 1.322
davon übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte AC 714 714 714
kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 29.201
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert AC 29.201 29.201 29.201
sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.560
davon freistehende Derivate FVPL 12 12 12
davon übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte AC 1.547 1.547 1.547
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 35.139 35.139 35.139
Finanzielle Verbindlichkeiten nach Kategorie
langfristige Verbindlichkeiten
langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 73.200
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 52.785 52.785 48.238
davon freistehende Derivate FLFVPL 0 0 0
davon Leasingverbindlichkeiten n/​a 15.577
davon übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 4.838 4.838 4.838
kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 20.096 20.096 20.096
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 45.207
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 33.751 33.751 33.751
davon freistehende Derivate FLFVPL 0 0 0
davon Leasingverbindlichkeiten n/​a 6.455
davon übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 5.001 5.001 5.001
Zusammenfassung pro Kategorie
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte FVPL 1.334
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte FVOCI 181
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte AC 66.602
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten FLFVPL 0
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 116.471

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TEUR
Finanzielle Vermögenswerte nach Kategorie Hierarchie
--- ---
langfristige Vermögenswerte
Beteiligungen Level 1
übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte
davon freistehende Derivate Level 2
davon übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte
kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert
sonstige finanzielle Vermögenswerte
davon freistehende Derivate Level 2
davon übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Finanzielle Verbindlichkeiten nach Kategorie
langfristige Verbindlichkeiten
langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Level 2
davon freistehende Derivate Level 2
davon Leasingverbindlichkeiten
davon übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Level 2
davon freistehende Derivate Level 2
davon Leasingverbindlichkeiten
davon übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Zusammenfassung pro Kategorie
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Wertansatz Bilanz nach IFRS 9

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TEUR
Finanzielle Vermögenswerte nach Kategorie Kategorie gem. IFRS 9 Buchwert 31.12.2021 Fortgeführte Anschaffungskosten Beizulegender Zeitwert, erfolgsneutral Beizulegender Zeitwert, erfolgswirksam Zeitwert 31.12.2021
--- --- --- --- --- --- ---
langfristige Vermögenswerte
Beteiligungen FVOCI 133 133 133
übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte 531
davon freistehende Derivate FVPL 2 2 2
davon übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte AC 529 529 529
kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 25.698
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert AC 25.698 25.698 25.698
sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.962
davon freistehende Derivate FVPL 1 1 1
davon übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte AC 1.961 1.961 1.961
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 41.370 41.370 41.370
Finanzielle Verbindlichkeiten nach Kategorie
langfristige Verbindlichkeiten
langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 76.444
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 60.798 60.798 63.172
davon freistehende Derivate FLFVPL 0 0 0
davon Leasingverbindlichkeiten n/​a 14.800
davon übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 846 846 846
kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 16.954 16.954 16.954
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 32.237
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten FLAC 23.431 23.431 23.431
davon freistehende Derivate FLFVPL 0 0 0
davon Leasingverbindlichkeiten n/​a 6.254
davon übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 2.552 2.552 2.552
Zusammenfassung pro Kategorie
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte FVPL 4
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte FVOCI 133
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte AC 69.558
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten FLFVPL 0
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten FLAC 104.582

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Finanzielle Vermögenswerte nach Kategorie Hierarchie
langfristige Vermögenswerte
Beteiligungen Level 1
übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte
davon freistehende Derivate Level 2
davon übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte
kurzfristige Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert
sonstige finanzielle Vermögenswerte
davon freistehende Derivate Level 2
davon übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Finanzielle Verbindlichkeiten nach Kategorie
langfristige Verbindlichkeiten
langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Level 2
davon freistehende Derivate Level 2
davon Leasingverbindlichkeiten
davon übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
kurzfristige Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Level 2
davon freistehende Derivate Level 2
davon Leasingverbindlichkeiten
davon übrige sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Zusammenfassung pro Kategorie
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Darüber hinaus sichert ein Konzernunternehmen über Terminkontrakte die Preise für den Bezug von Strom ab. Auf eine Fair-Value-Ermittlung wird unter Anwendung des IFRS 9.2.4 (Own-Use-Exemption) verzichtet, da der abgesicherte Strom zum Betrieb des gewöhnlichen Geschäfts erforderlich ist und dabei verbraucht wird.

Die Nettogewinne oder -verluste der einzelnen Kategorien nach IFRS 9 für das Geschäftsjahr 2022 und die Vergleichsperiode ergeben sich wie folgt:

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TEUR 2022 2021
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte FVPL 1.333 -5
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte FVOCI 0 0
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte AC 1.680 290
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten FLFVPL 0 10
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten FLAC -4.750 -2.294
Summe -1.737 -1.999

Wesentliche Ausfallrisiken bestehen am Abschlussstichtag nicht.

H.2 Finanzrisikomanagement

Das Management der Blue Cap-Gruppe überwacht und steuert die mit den Segmenten des Konzerns verbundenen Finanzrisiken durch die interne Risikoberichterstattung, die Risiken nach Grad und Ausmaß des Risikos analysiert. Diese Risiken beinhalten das Marktrisiko (einschließlich Wechselkursrisiken, zinsinduzierte Zeitwertrisiken und Preisrisiken), das Ausfallrisiko, das Liquiditätsrisiko und zinsinduzierte Zahlungsstromrisiken.

Wechselkursrisiken

Die Geschäftstätigkeit der Blue Cap-Gruppe erfolgt überwiegend im Euroraum. Das verbleibende Wechselkursrisiko der Gruppe ist absatzgetrieben und besteht wesentlich zwischen dem US-Dollar und dem Euro. Bedeutung kommt dabei dem Transaktionsrisiko zu, da die Umsatzerlöse in Fremdwährung und die dazugehörigen Kosten in Euro anfallen. Die Risikopositionen werden von der Blue Cap-Gruppe fortlaufend überwacht und wenn notwendig abgesichert. Aktuell und in den dargestellten Perioden wurde das Wechselkursrisiko aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht abgesichert.

Zinsrisiken

Die Blue Cap-Gruppe ist sowohl einem Zinsänderungsrisiko aus variabel verzinslichen Darlehen als auch einem Zinsänderungsrisiko für festverzinsliche Darlehen im Zeitpunkt der Refinanzierung ausgesetzt. Da der überwiegende Teil der Darlehen festverzinslich ausgestaltet ist, besteht nur ein unwesentliches Zinsrisiko für die laufende Finanzierung der Blue Cap-Gruppe. Im Hinblick auf die Refinanzierung von Darlehensausläufern und im Zusammenhang mit den variabel verzinsten Darlehen wird das Zinsniveau des Marktes durch das Management fortwährend überwacht, um gegebenenfalls notwendige Maßnahmen ergreifen zu können. In einzelnen Fällen werden Derivate zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos aus variabel verzinsten Darlehen eingesetzt.

Sonstige Preisrisiken

Weder im Berichtsjahr noch in den Vorjahren waren Finanzinstrumente im Bestand, aus denen wesentliche Preisrisiken entstehen könnten.

Kreditrisiko- und Ausfallrisiko

Kreditrisiken bestehen insbesondere hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der übrigen Forderungen einschließlich der Geldanlagen und Vertragsvermögenswerte. Sie werden durch eine Limitierung auf einzelne Bonitätsadressen und deren laufende Überwachung begrenzt. Aus der unterschiedlichen Bonitätseinschätzung der Kunden heraus werden im Regelfall Kreditsicherungen (Exportversicherung, Vorauskasse, Garantien etc.) vorgenommen.

Besondere Bonitätsrisiken bestehen bei den Kunden nach derzeitiger Kenntnislage nicht. Größere Forderungsausfälle waren in der Vergangenheit nicht festzustellen. Besondere Bedeutung kommt der Abschätzung der Risiken aus dem Projektgeschäft, beispielsweise bei der Vorfinanzierung von Aufträgen, zu. Die Ausfallrisiken des Konzerns beschränken sich auf ein übliches Geschäftsrisiko, welchem falls notwendig durch Wertberichtigungen Rechnung getragen wird. Es ist keine Kreditrisikokonzentration ersichtlich.

Freie Liquidität wird in der Regel auf Kontokorrentkonten bei inländischen und europäischen Geschäftsbanken angelegt. Das maximale Ausfallrisiko der bilanzierten Vermögenswerte entspricht ihrem Buchwert.

Liquiditätsrisiko

Das Management der Blue Cap-Gruppe überwacht die Liquidität der operativen Gesellschaften im Rahmen von Cashflow-Prognosen und einer aktiven Liquiditätsplanung für jedes Portfoliounternehmen. Die wesentlichen Einnahmen- und Ausgabenströme aus operativer Geschäftstätigkeit, aber auch aus nennenswerten Einzelprojekten sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden in dieser Planung erfasst.

Im Rahmen der Liquiditätssteuerung wird eine ausreichende Reserve an Bankguthaben vorgehalten. Ferner verfügt die Gruppe über zugesagte, nicht in Anspruch genommene Kreditlinien bei unterschiedlichen Finanzinstituten.

Im Folgenden wird das Risiko aus vertraglich vereinbarten Zahlungsströmen für finanzielle Verbindlichkeiten dargestellt:

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TEUR 31.12.2022 Vertraglich vereinbarte Zahlungsströme Bis zu einem Jahr 1 - 5 Jahre Mehr als 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 86.536 33.751 43.082 9.702
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 20.096 20.096 0 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 9.839 5.001 253 4.585

Bei den Zahlungsströmen aus sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten mit einer Fälligkeit über einem Jahr handelt es sich primär um Zahlungen für erhaltene Kautionen für vermietete Immobilien sowie um Zahlungen zur Tilgung eines Darlehens eines nicht beherrschenden Gesellschafters.

Kapitalsteuerung

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TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Bilanzsumme 298.701 268.035
Eigenkapital (exkl. Anteile nicht-kontrollierender Gesellschafter) 103.679 93.075
Eigenkapitalquote 34,71% 34,72%

H.3 Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Eventualverbindlichkeiten

Es bestehen zum Abschlussstichtag keine wesentlichen Eventualverbindlichkeiten.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag hat die Gruppe Verpflichtungen aus offenen Bestellungen in Höhe von TEUR 4.582 (Vorjahr: TEUR 4.594), davon kurzfristig TEUR 4.357 (Vorjahr: TEUR 4.398).

H.4 Angaben zu Beziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen

Nahestehende Personen im Sinne des IAS 24 sind die Mitglieder des Vorstands sowie des Aufsichtsrats, jeweils deren nahe Familienangehörige und Gesellschaften, die von diesen beherrscht werden, sowie assoziierte Unternehmen. Die Partner Fonds AG i.L., Planegg, die PartnerFonds >>Kapital für den Mittelstand<< Anlage GmbH & Co. KG, Planegg, sowie die CoFonds GmbH, Planegg, haben am 14. Juni 2018 jeweils eine Mitteilung gemäß § 20 Abs. 5 AktG abgegeben, dass sie gemeinsam mittelbar oder unmittelbar mehr als den vierten Teil der Aktien an der Blue Cap AG halten, und sind daher ebenfalls als nahestehende Personen zu qualifizieren.

Zum Bilanzstichtag bestehen offene Verbindlichkeiten gegenüber Aufsichtsräten in Höhe von TEUR 128 (Vorjahr: TEUR 149).

Für die Blue Cap AG und ihre Organe besteht eine D&O-Versicherung. Für Aufsichtsratsmitglieder besteht kein Selbstbehalt. Für Vorstandsmitglieder ist gemäß § 93 Abs. 2 AktG ein Selbstbehalt von mindestens 10 % des Schadens bis mindestens zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstandsmitglieds vorhanden.

Mit weiteren nahestehenden Personen und Unternehmen bestanden im Geschäftsjahr und der Vergleichsperiode folgende Beziehungen:

Das Transaktionsvolumen mit assoziierten Unternehmen beträgt im Geschäftsjahr 2022 TEUR 95 (Vorjahr: TEUR 0), daraus bestehen zum Stichtag TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) offene Forderungen und TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen.

Mit nichtkonsolidierten Tochterunternehmen, die ebenfalls als nahestehende Personen zu qualifizieren sind, sowie mit der PartnerFonds AG und ihren verbundenen Unternehmen bestanden im Berichtsjahr und der Vergleichsperiode nur unwesentliche Geschäftsbeziehungen.

H.5 Mitarbeiter

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter entwickelte sich wie folgt:

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Anzahl 2022 2021
Gewerbliche Arbeitnehmer 716 703
Angestellte 696 472
Summe 1.412 1.176

Im Berichtsjahr wurden darüber hinaus 40 (Vorjahr: 35) Auszubildende beschäftigt.

H.6 Organe des Mutterunternehmens und Organvergütung

Vorstand

Dem Vorstand gehörten im Geschäftsjahr die folgenden Personen an:

Tobias Hoffmann-Becking (Chief Executive Officer seit 1. September 2022; davor Chief Investment Officer), München

Ulrich Blessing (Chief Operating Officer), München (bis 31. August 2022)

Henning Eschweiler (Chief Operating Officer), München (seit 1. September 2022)

Matthias Kosch (Chief Financial Officer), München

Die Zuständigkeit für den Bereich Nachhaltigkeit (ESG) liegt seit dem 1. September 2022 bei Henning Eschweiler (davor Ulrich Blessing).

Die Mitglieder des Vorstands sind jeweils für eine Dauer von drei Jahren bestellt. Die Altersgrenze für Vorstandsmitglieder liegt bei vollendeten 65 Lebensjahren.

Die Vorstandsmitglieder vertreten die Gesellschaft gemeinschaftlich.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat besteht laut Satzung aus fünf Mitgliedern und setzte sich im Berichtsjahr wie folgt zusammen:

Kirsten Lange (Aufsichtsrätin und Adjunct Professor INSEAD), Ulm (Vorsitzende und Mitglied des Aufsichtsrats seit 29. Juni 2022)

Prof. Dr. Peter Bräutigam (Rechtsanwalt), München (Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats bis 29. Juni 2022),

Dr. Stephan Werhahn (Jurist), München (Stellvertretender Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats bis 29. Juni 2022),

Dr. Michael Schieble (Sparkassenvorstand), Biberach an der Riß (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats seit 29. Juni 2022),

Freya Oehle (Digitalunternehmerin), Hamburg (Mitglied des Aufsichtsrats seit 29. Juni 2022),

Michel Galeazzi (Volkswirt), Zürich /​ Schweiz,

Dr. Henning von Kottwitz (Jurist), Hamburg.

Die Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat soll in der Regel 15 Jahre nicht überschreiten. Die Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder liegt bei vollendeten 75 Lebensjahren.

Der Aufsichtsrat ist in den folgenden Ausschüssen organisiert:

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Ausschüsse des Aufsichtsrats
Prüfungsausschuss Dr. Michael Schieble (Vorsitz)
Kirsten Lange
Dr. Henning von Kottwitz
M&A Ausschuss Michel Galeazzi (Vorsitz)
Kirsten Lange
Freya Oehle
Nominierungsausschuss Dr. Henning von Kottwitz (Vorsitz)
Dr. Michael Schieble
Michel Galeazzi

Organvergütung

Die Vergütung des Vorstands setzt sich aus erfolgsunabhängigen und erfolgsbezogenen Komponenten mit kurz- und langfristiger Anreizwirkung zusammen. Erfolgsunabhängige Bestandteile sind die feste Grundvergütung, die als monatliches Gehalt ausgezahlt wird, sowie Sachbezüge, deren Wert nach steuerlichen Richtlinien für die Dienstwagennutzung ermittelt ist. Die erfolgsabhängige Vergütung unterteilt sich in kurzfristige, ein Geschäftsjahr betreffende, qualitative und quantitative Ziele sowie langfristige, zwei bis vier Geschäftsjahre umfassende Ziele. Die langfristigen Ziele werden über die absolute Aktienperformance, die relative Aktienperformance verglichen zum S-DAX sowie die Entwicklung des Net Asset Values der Gruppe beurteilt. Die absolute und relative Aktienperformance wird jeweils unter Zugrundelegung des Durchschnitts der Kurse der letzten 30 Börsenhandelstage vor dem Bilanzstichtag ermittelt.

Die Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022 teilt sich auf die einzelnen Mitglieder des Vorstands wie folgt auf:

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TEUR Vergütung des Vorstands im aktuellen Geschäftsjahr erdient
Gesamt davon kurzfristig Gesamt davon Festvergütung davon Nebenleistungen davon kurzfristig erfolgsabhängig davon langfristig erfolgsabhängig
--- --- --- --- --- --- ---
Ulrich Blessing 676 463 300 13 150 213
Henning Eschweiler 103 103 100 3 0 0
Tobias Hoffmann-Becking 641 462 300 12 150 179
Matthias Kosch 381 333 240 13 80 48

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TEUR Vergütung des Vorstands im aktuellen Geschäftsjahr bezahlt
Gesamt davon kurzfristig Gesamt davon Festvergütung davon Nebenleistungen davon kurzfristig erfolgsabhängig davon langfristig erfolgsabhängig
--- --- --- --- --- --- ---
Ulrich Blessing 544 425 300 13 113 119
Henning Eschweiler 103 103 100 3 0 0
Tobias Hoffmann-Becking 569 462 300 12 150 107
Matthias Kosch 336 326 240 13 73 11

Die Vergütung des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr teilt sich wie folgt auf die einzelnen Mitglieder auf:

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TEUR Vergütung des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr gewährt
Prof. Dr. Peter. Bräutigam (im Geschäftsjahr aus dem AR ausgeschieden) 33
Kirsten Lange 30
Dr. Stephan Werhahn (im Geschäftsjahr aus dem AR ausgeschieden) 25
Michel Galeazzi 24
Dr. Henning von Kottwitz 26
Freya Oehle 14
Dr. Michael Schieble 23

Die Vergütung des Aufsichtsrats besteht aus einer Festvergütung sowie Sitzungsgeldern und ist eine kurzfristig fällige Leistung. Das Aufsichtsratsmitglied Michel Galeazzi hat im Geschäftsjahr auf die ihm zustehende Vergütung (Festvergütung und Sitzungsgelder) verzichtet.

H.7 Vorschlag zur Verwendung des Bilanzgewinns des Mutterunternehmens

Der Vorstand schlägt vor, aus dem im Jahresabschluss nach HGB ermittelten Bilanzgewinn der Blue Cap AG zum 31. Dezember 2022 in Höhe von TEUR 47.673. einen Betrag in Höhe von TEUR 3.957 an die Aktionäre auszuschütten. Das entspricht einer Dividende von EUR 0,90 je gewinnbezugsberechtigter Aktie, basierend auf der Anzahl der Stückaktien zum 31. Dezember 2022. Der verbleibende Bilanzgewinn soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Der Vorstand schlägt darüber hinaus vor die auszuschüttende Dividende, nach Wahl der Aktionäre, entweder ausschließlich in bar oder teilweise in bar und teilweise in Form von Aktien der Blue Cap AG zu leisten.

Die vorgeschlagene Dividende bedarf der Zustimmung der Aktionäre auf der Hauptversammlung und wurde in diesem Abschluss nicht als Verbindlichkeit erfasst.

H.8 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach Ende des Geschäftsjahrs 2022 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung mit Auswirkung auf die Vermögens- Finanz oder Ertragslage des Konzerns eingetreten.

H.9 Genehmigung des Konzernabschlusses gemäß IAS 10.17

Der vorliegende Konzernabschluss der Blue Cap AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 wurde am 28. April 2023 durch den Vorstand an den Aufsichtsrat zur Prüfung und Billigung freigegeben.

München, 28. April 2023

Blue Cap AG

Der Vorstand

Henning Eschweiler

Tobias Hoffmann-Becking

Matthias Kosch

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Blue Cap AG, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Blue Cap AG, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den mit dem Lagebericht des Mutterunternehmens zusammengefassten Konzernlagebericht der Blue Cap AG, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 mit Ausnahme der im Abschnitt "Internes Kontrollsystem der Blue Cap" zur Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und Risikomanagementsystems getroffenen Aussagen geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und
vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf die zur Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems getroffenen Aussagen.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Der Vorstand bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

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den Bericht des Aufsichtsrats, welcher uns voraussichtlich erst nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt wird,
die in Abschnitt "Internes Kontrollsystem der Blue Cap" des zusammengefassten Lageberichts enthaltenen Aussagen zur Angemessenheit und Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems, und
alle übrigen Teile des Geschäftsberichts, welcher uns voraussichtlich erst nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt wird,
aber nicht den Konzernabschluss, nicht die inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Im Übrigen ist der Vorstand für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung des Vorstands und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht, den Konzern zu liquidieren, oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs, oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben vom Vorstand zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 28. April 2023

Deloitte GmbH

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Christof Stadter, Wirtschaftsprüfer

Michael Hehl, Wirtschaftsprüfer

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

nach meiner Wahl zur Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Blue Cap AG im Juni 2022 freue ich mich, Sie erstmalig über unsere Arbeit im Aufsichtsrat der Blue Cap AG zu informieren. In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die vielen Themen zurückblicken, die uns im vergangenen Geschäftsjahr beschäftigt haben.

Die Corona-Pandemie begleitete uns alle das dritte Jahr in Folge. Die Unsicherheiten zu den Auswirkungen und zum weiteren Verlauf waren stellenweise noch hoch. Ab Februar 2022 erschütterte zudem der Beginn des Ukraine-Kriegs das Weltgeschehen, und wir sahen zunehmende Beeinträchtigungen der globalen Wirtschaft. Rezessionsängste prägten die wirtschaftliche Stimmung. Inflation, Energiekrise und Lieferkettenschwierigkeiten beschäftigten die Blue Cap-Gruppe über das gesamte Jahr hinweg. Diese Einflüsse unternehmerisch zu managen, war die Hauptaufgabe der Beteiligungsunternehmen und wurde von den Gremien der Blue Cap intensiv begleitet.

In diesem schwierigen Umfeld handelte der Vorstand entschlossen und setzte zügig entsprechende Schwerpunkte. Im Fokus standen die operative Entwicklung der Beteiligungsunternehmen, insbesondere der Umgang mit den gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen, sowie die vor allem zu Beginn des Jahres noch stark beeinträchtigten Lieferketten.

Im herausfordernden Wirtschaftsjahr 2022 handelte der Vorstand entschlossen und setzte die richtigen Schwerpunkte. Dies führte zu einem Umsatz- und Ergebnisrekord|auf Konzernebene.

- Kirsten Lange, Vorsitzende des Aufsichtsrats

Das Ergebnis war erfreulich: Die Blue Cap-Gruppe zeigte sich widerstandsfähig und entwickelte sich trotz der sehr schwierigen Rahmenbedingungen operativ und strategisch in Summe sehr positiv. So können wir umsatz- und ergebnisseitig auf ein Rekordjahr zurückblicken.

Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat bestand 2022 aus fünf Mitgliedern. Er hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben in vollem Umfang wahrgenommen. Wir haben den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens kontinuierlich überwacht und beratend begleitet. Der Vorstand informierte uns kontinuierlich, umfassend und zeitnah mündlich wie auch schriftlich über aktuelle Entwicklungen, die Unternehmensstrategie, den Status von Transaktionen und wesentliche Portfolioprojekte sowie die Unternehmens- und Finanzplanung des Konzerns und der Beteiligungen.

Seinen Informationspflichten kam der Vorstand stets und in angemessener Tiefe nach. Des Weiteren stand er uns für Nachfragen und Erläuterungen jederzeit und zu voller Zufriedenheit - auch außerhalb der Sitzungen -zur Verfügung. Somit konnte sich der Aufsichtsrat zu jeder Zeit von der Recht-, Zweck- und Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsleitung überzeugen.

Im Plenum und in unseren Ausschüssen hatten wir immer die Möglichkeit, uns mit den vorgelegten Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands kritisch auseinanderzusetzen und Anregungen einzubringen. Basis für Erörterungen zwischen Aufsichtsrat und Vorstand war dabei auch die dem Aufsichtsrat übermittelte monatliche Finanzberichterstattung mit Ertrags-, Finanz-, Vermögens- und Personalkennzahlen für den Konzern insgesamt sowie einzelne Beteiligungen. Alle vorgelegten Berichte und Unterlagen hat unser Gremium sorgfältig und in angemessenem Umfang geprüft und gaben keinen Anlass zur Beanstandung. Entscheidungen von grundlegender Bedeutung haben wir mit dem Vorstand intensiv erörtert. Soweit für einzelne Geschäftsvorgänge aufgrund Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung eine Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, haben wir diese nach detaillierter Prüfung erteilt.

Mit allen Vorstandsmitgliedern, insbesondere mit dem Vorstandsvorsitzenden, stand ich als Aufsichtsratsvorsitzende auch außerhalb der Sitzungen in engem Austausch. Die übrigen Aufsichtsratsmitglieder habe ich über relevante Erkenntnisse zügig, spätestens in der nächsten Gremiensitzung, informiert. Mir lagen zu keinem Zeitpunkt Anhaltspunkte für Interessenskonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern vor, die dem Aufsichtsrat gegenüber unverzüglich offenzulegen sind.

Die Gesellschaft führt in regelmäßigen Abständen Informations- und Weiterbildungsmaßnahmen zu spezifischen Themen der Aufsichtsratsarbeit durch. So wurden unter anderem wesentliche Regelungen des Corporate Governance Kodex sowie Auswirkungen des Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetzes (FISG) für die Gremienarbeit dargestellt. Die im Geschäftsjahr neu in den Aufsichtsrat eingetretenen Mitglieder wurden nach der Mandatsübernahme durch ein On-boarding-Programm in Form von detaillierten Informationen über den Konzern und seine verschiedenen Geschäftsaktivitäten unterstützt.

Sitzungen

Im Geschäftsjahr 2022 fanden insgesamt 17 Sitzungen des Aufsichtsrats statt: sechsmal in Form einer Präsenzsitzung und elfmal in Form einer Video- bzw. Telefonkonferenz. An den Sitzungen vom 10. Januar 2022, 22. März 2022, 29. März 2022, 8. April 2022, 19. Mai 2022, 15. Juni 2022, 29. Juni 2022 (konstituierend) und 25. Juli 2022 haben nur Mitglieder des Aufsichtsrats und an den Sitzungen vom 18. Februar 2022, 2. März 2022, 21. April 2022, 12. Mai 2022, 28. Juni 2022, 7. Juli 2022, 25. August 2022, 25. Oktober 2022 und 13. Dezember 2022 zusätzlich auch Mitglieder des Vorstands teilgenommen.

Die durchschnittliche Teilnahmequote der Aufsichtsratsmitglieder bei den Sitzungen betrug knapp 99%. Die Abwesenheit einzelner Mitglieder war stets entschuldigt. Kein Mitglied des Aufsichtsrats nahm während seiner Mandatszeit an weniger als der Hälfte der Sitzungen teil. Dasselbe gilt für die Ausschüsse. Zur Vorbereitung der Zusammenkünfte übermittelte uns der Vorstand rechtzeitig umfassend aussagekräftige schriftliche Berichte und Beschlussvorschläge.

Aufgabenschwerpunkte und Themen im Aufsichtsratsplenum

Gemäß den uns nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben setzten wir uns im Geschäftsjahr 2022 ausführlich mit der operativen und wirtschaftlichen Entwicklung der Blue Cap AG und ihrer Portfoliounternehmen sowie mit ihrer strategischen Weiterentwicklung auseinander. Dazu gehörten auch die wirtschaftlichen und finanziellen Kennzahlen der Gruppe, wozu unter anderem die Entwicklung des Net Asset Value (NAV) zählte, sowie die Budgetplanungen.

Schwerpunktthemen waren bedeutende Geschäftsereignisse, Personalangelegenheiten, der Status von Beteiligungskäufen und -verkäufen, Änderungen rund um die Corporate Governance sowie Nachhaltigkeitsprojekte. Wir beschäftigten uns intensiv mit den eingangs erwähnten wirtschaftlichen Herausforderungen und den Implikationen sowie Risiken für die Portfoliounternehmen der Blue Cap. Die Entwicklung bei Rohstoff- und Energiepreisen sowie die geopolitische Situation stellten wesentliche Unsicherheitsfaktoren für den Geschäftsverlauf dar, und wir standen dem Vorstand in diesem Zusammenhang jederzeit beratend zur Seite.

Des Weiteren befassten wir uns mit Vergütungsthemen des Vorstands und weiteren Vorstandsangelegenheiten. Zum einen veränderten wir das Vergütungssystem des Vorstands dahingehend, dass es nachvollziehbarer und weniger komplex ist. Zum anderen stärkten wir den variablen Anteil, um die Anreize des Vorstands enger mit den Zielen unserer Aktionärinnen und Aktionäre zu verbinden. In den Beratungen zur Vorstandsvergütung stellten wir anhand eines Peer-Group-Vergleichs fest, dass die Marktüblichkeit gegeben ist und somit die Angemessenheit der Vergütung der Vorstandsmitglieder vorliegt. Wir berieten intensiv über die Vorstandsbesetzung infolge des Ausscheidens von Ulrich Blessing aus dem Vorstand.

Am 21. April 2022 trat der Aufsichtsrat zur Bilanz feststellenden Sitzung zusammen. Das Gremium billigte den Jahresabschluss und Lagebericht der Blue Cap AG sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht je zum 31. Dezember 2021. Ferner verabschiedete das Plenum den Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2021. Die Tagesordnung für die Hauptversammlung wurde beraten und beschlossen. Der Aufsichtsrat stimmte dem Vorschlag zur Zahlung einer Dividende an die Hauptversammlung zu.

Aufsichtsratsplenum

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Mitglied Teilnahme abs. Teilnahme

in %
Kirsten Lange (Vorsitzende, Mitglied seit 29.06.2022) 6/​6 100%
Prof. Peter Bräutigam (Vorsitzender, Mitglied bis 29.06.2022) 11/​11 100%
Dr. Michael Schieble (stellv. Vorsitzender) 17/​17 100%
Dr. Stephan Werhahn (stellv. Vorsitzender, Mitglied bis 29.06.2022) 11/​11 100%
Michel Galeazzi 17/​17 100%
Dr. Henning von Kottwitz 17/​17 100%
Freya Oehle (Mitglied seit 29.06.2022) 6/​6 100%

Prüfungsausschuss

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Mitglied Teilnahme abs. Teilnahme

in %
Dr. Michael Schieble (Vorsitzender) 6/​6 100%
Dr. Henning von Kottwitz 6/​6 100%
Kirsten Lange (Mitglied seit 29.06.2022) 3/​3 100%
Prof. Peter Bräutigam (Mitglied bis 29.06.2022) 3/​3 100%

Nominierungsausschuss

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Mitglied Teilnahme abs. Teilnahme

in %
Dr. Henning von Kottwitz (Vorsitzender) 4/​4 100%
Dr. Michael Schieble 4/​4 100%
Michel Galeazzi 4/​4 100%

M&A-Ausschuss

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Mitglied Teilnahme abs. Teilnahme

in %
Michel Galeazzi (Vorsitzender) 3/​3 100%
Kirsten Lange (Mitglied seit 29.06.2022) 2/​2 100%
Prof. Peter Bräutigam (Mitglied bis 29.06.2022) 1/​1 100%
Dr. Stephan Werhahn (Mitglied bis 29.06.2022) 0/​1 0%
Freya Oehle (Mitglied seit 29.06.2022) 2/​2 100%

Zustimmungspflichtige Angelegenheiten wurden dem Aufsichtsrat vom Vorstand stets rechtzeitig zur Beschlussfassung vorgelegt. Nach umfassender Beratung und gründlicher Abwägung haben wir diesen in allen Fällen zugestimmt.

Aufgrund der Neuwahlen der Aufsichtsratsmitglieder in der Hauptversammlung 2022 am 29. Juni 2022 wurde noch am selben Tag eine konstituierende Sitzung des Aufsichtsrats abgehalten. Darin wurde ich zur Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Dr. Michael Schieble gewählt. Daneben führte der Aufsichtsrat die Wahl zur Ausschussbesetzung durch.

Aufgaben der Ausschüsse

Zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben bediente sich der Aufsichtsrat der bestehenden Ausschüsse (Prüfungsausschuss, M&A-Ausschuss, Nominierungsausschuss). Die Ausschüsse haben primär die Aufgabe, Entscheidungen und Themen vorzubereiten, die im Plenum zu beraten oder zu beschließen sind. Auch können Entscheidungsbefugnisse an die Ausschüsse übertragen werden, sofern dies gesetzlich zulässig ist. Die Vorsitzenden der Ausschüsse berichteten dem Aufsichtsrat zudem regelmäßig und ausführlich über die Inhalte und Ergebnisse der Ausschüsse.

Der Prüfungsausschuss bestand im Geschäftsjahr 2022 aus Dr. Michael Schieble (Vorsitzender), Dr. Henning von Kottwitz und Kirsten Lange. Bis zum 29. Juni 2022 bestand der Prüfungsausschuss aus Dr. Henning von Kottwitz, Prof. Dr. Peter Bräutigam und Dr. Michael Schieble. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Herr Dr. Schieble, verfügt aufgrund seiner Tätigkeit als für die Marktfolge zuständiger Sparkassenvorstand und Prüfungsausschussvorsitzender der Blue Cap über Sachverstand auf den Gebieten der Rechnungslegung und Abschlussprüfung. Herr Dr. Schieble ist im Sinne der Empfehlung D.3 DCGK 2022 qualifiziert. Er hat zudem aufgrund seiner bisherigen Tätigkeit Expertise in der Nachhaltigkeitsberichtserstattung aufgebaut. Herr Dr. von Kottwitz als Mitglied des Prüfungsausschusses hat als Volljurist und Alleinvorstand der PartnerFonds AG i.L. ebenfalls Sachverstand auf dem Gebiet der Rechnungslegung und somit Kenntnisse sowie Erfahrungen in der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen sowie interner Kontroll- und Risikomanagementsysteme.

Der Prüfungsausschuss kam im Berichtsjahr zu sechs Sitzungen am 9. Februar 2022, 30. März 2022, 19. April 2022, 29. Juni 2022, 9. November 2022 und 9. Dezember 2022 zusammen. Der Finanzvorstand nahm an fünf der sechs Sitzungen und Vertreter des Abschlussprüfers Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, an drei Sitzungen teil.

Schwerpunkte der Ausschussarbeit waren die Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses 2021 samt zusammengefasstem Lagebericht und die Vorbereitung der Beschlussfassung im Aufsichtsrat. Dabei tauschte sich der Prüfungsausschuss im Prüfungsverlauf mit dem Abschlussprüfer über den Fortgang der Prüfung aus und bezog ferner die Berichte der Gesellschaft sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers ein. Weiterhin legte er gemeinsam mit dem Abschlussprüfer die Prüfungsschwerpunkte für das Geschäftsjahr 2022 fest. Hierzu gehörten unter anderem die Erstkonsolidierungen der Transline und Micado, die Beteiligungs- und Vorratsbewertung und die Einhaltung von Bankcovenants. Zudem beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit der Budgetplanung 2023-2025 und dem Risikoreporting des Blue Cap-Konzerns.

Der M&A-Ausschuss setzte sich 2022 aus den Mitgliedern Michel Galeazzi (Vorsitzender), Kirsten Lange und Freya Oehle zusammen. Bis zum 29. Juni 2022 bestand der M&A-Ausschuss aus Michel Galeazzi, Prof. Dr. Peter Bräutigam und Dr. Stephan Werhahn. Der M&A-Ausschuss ist im letzten Jahr dreimal zusammengetreten: am 1. Februar 2022, 29. Juni 2022 und 2. Dezember 2022. Neben Mitgliedern des Vorstands nahmen auch M&A-Mitarbeiter der Blue Cap an den Sitzungen teil.

Grundsätzlich befasst sich der M&A-Ausschuss mit einzelnen Zu- und Verkäufen von Unternehmen im Vorfeld der Abstimmung im Aufsichtsrat und ist insoweit Sparringspartner des Vorstands in der Frühphase sich bereits konkretisierender Transaktionen. Wesentliche Beratungsthemen waren 2022 die Entwicklungen sowohl bei laufenden als auch bei neuen M&A-Projekten. Dazu gehörten unter anderem die Veräußerung der Gämmerler GmbH sowie die Akquisition der Transline-Gruppe.

Der Nominierungsausschuss wurde im vergangenen Jahr neu konstituiert und bestand aus Dr. Henning von Kottwitz (Vorsitzender), Michel Galeazzi und Dr. Michael Schieble. Der Nominierungsausschuss kam 2022 zu vier Sitzungen am 4. März 2022, 21. März 2022, 8. April 2022 und 29. Juni 2022 zusammen. Der Ausschuss beschäftigte sich intensiv mit potenziellen Kandidaten für die Nachfolge der im Jahr 2022 ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrats, die der Hauptversammlung 2022 zur Wahl vorgeschlagen wurden. Dabei berücksichtigte er insbesondere, dass der Aufsichtsrat nach den Neuwahlen bezüglich Diversität, finanzieller Expertise und Erfüllung des Kompetenzprofils angemessen besetzt sein würde.

Corporate Governance

Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2022 ausführlich mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) beschäftigt. In seiner Sitzung vom 18. Februar 2022 analysierte der Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand die Empfehlungen des DCGK und deren Einhaltung durch die Blue Cap AG. Obwohl die Blue Cap aufgrund der Notierung im Freiverkehr nicht zur Abgabe einer Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex verpflichtet ist, haben Aufsichtsrat und Vorstand entschieden, im Interesse der Information der Aktionäre und des Kapitalmarkts erstmals eine Entsprechenserklärung abzugeben. Zudem überprüften wir die Effizienz unserer Tätigkeit in Form einer Selbstevaluierung auf Basis eines detaillierten Fragebogens, der von sämtlichen Aufsichtsratsmitgliedern beantwortet wurde. Die Ergebnisse wurden in unserer Sitzung am 7. Juli 2022 eingehend diskutiert und mit den Ergebnissen der besten Aufsichtsratsgremien verglichen. Insgesamt ergab die Prüfung ein positives Bild zur Tätigkeit unseres Gremiums und zur Zusammenarbeit mit dem Vorstand. Wesentliche Defizite wurden nicht festgestellt. Nichtsdestotrotz haben wir einige Handlungsfelder identifiziert, in denen wir noch schneller und unbürokratischer werden konnten, und diese im Laufe des Jahres 2022 auch allesamt umgesetzt.

Abschlussprüfung

Die Hauptversammlung vom 29. Juni 2022 hat die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 gewählt. Die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss sowie den mit dem Lagebericht der Blue Cap AG zusammengefassten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Prüfung erfolgte in Übereinstimmung mit §317 HGB und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer genannten deutschen Grundsätze einer ordnungsgemäßen Abschlussprüfung.

Der Jahresabschluss und der zusammengefasste Lagebericht wurden nach den deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt. Der Konzernabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, sowie den ergänzend anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften aufgestellt. Der vorliegende Konzernabschluss befreit von der Verpflichtung, einen Konzernabschluss nach deutschem Recht aufzustellen.

Allen Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden der Jahres- und Konzernabschluss sowie der zusammengefasste Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 neben den jeweiligen Prüfungsberichten und Vermerken des Abschlussprüfers zur Einsichtnahme rechtzeitig vorab übermittelt. Die Unterlagen wurden in der Bilanzsitzung am 27. April 2023 im Beisein der Abschlussprüfer, die über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen berichteten, mit dem Vorstand umfassend und detailliert erörtert. Abschlussprüfer und Vorstand standen für die detaillierte Erläuterung der Abschlüsse zur Verfügung und beantworteten alle Fragen des Aufsichtsrats zu dessen voller Zufriedenheit.

Der Abschlussprüfer bestätigte gegenüber dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses seine Unabhängigkeit und erklärte, dass keine Umstände vorlagen, die Anlass geben, seine Befangenheit anzunehmen.

Nach eingehender Prüfung der vorgelegten Unterlagen und der Empfehlung des Prüfungsausschusses ergaben sich für uns keine Einwendungen. Dem Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers stimmten wir deshalb zu. Am 28. April 2023 stellten wir entsprechend dem Vorschlag des Prüfungsausschusses den Jahresabschluss 2022 der Blue Cap AG nebst zusammengefasstem Lagebericht fest und billigten den Konzernabschluss 2022 nebst zusammengefasstem Lagebericht im schriftlichen Umlaufverfahren.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Präsenzsitzung am 27. April 2023 sowie im schriftlichen Umlaufverfahren am 28. April 2023 auch die Beschlussvorschläge an die Hauptversammlung verabschiedet. Im Einklang mit der Empfehlung des Prüfungsausschusses schlägt der Aufsichtsrat vor, die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer der Blue Cap AG für das Geschäftsjahr 2023 zu wählen.

Dividende

Der Aufsichtsrat hat ebenfalls den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns geprüft. Hierbei wurden insbesondere die Liquidität der gesamten Gruppe sowie die Finanz- und Investitionsplanung berücksichtigt. Nach ausführlicher Beratung schließen wir uns dem Vorschlag des Vorstands an die Hauptversammlung an, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2022 eine Dividende in Höhe von EUR 0,90 je Aktie bzw. insgesamt EUR 3.956.661, basierend auf der Anzahl der Stückaktien zum 28. April 2023, an die Aktionärinnen und Aktionäre auszuschütten. Der verbleibende Bilanzgewinn soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Weiter schließt sich der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands an die Hauptversammlung an, die Dividende nach Wahl der Aktionäre a) in bar oder b) teilweise in Form von Aktien der Gesellschaft und teilweise in bar zu leisten. Die Aktionäre haben damit die Wahlfreiheit, ob und in welchem Umfang sie von dem Angebot einer Aktiendividende Gebrauch machen wollen.

Personelle Veränderungen in Aufsichtsrat und Vorstand

Im Aufsichtsrat der Blue Cap AG hat es im Berichtsjahr die folgenden personellen Veränderungen gegeben:

Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Peter Bräutigam hat sein Aufsichtsratsmandat mit Wirkung zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung am 29. Juni 2022 niedergelegt. Auch Dr. Stephan Werhahn, der stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender war, legte sein Amt mit Wirkung zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung am 29. Juni 2022 nieder.

Nach vorheriger interner Erörterung hat der Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorgeschlagen, Kirsten Lange und Freya Oehle als neue Mitglieder des Aufsichtsrats zu wählen. Zusätzlich wurde mit Dr. Kerstin Kopp ein Ersatzmitglied für den Aufsichtsrat zur Wahl vorgeschlagen. Im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung am 29. Juni 2022 wurden Freya Oehle sowie meine Person in den Aufsichtsrat gewählt. Dr. Kerstin Kopp wurde ebenfalls als Ersatzmitglied gewählt.

Dr. Michael Schieble, Dr. Henning von Kottwitz und Michel Galeazzi, deren Amtszeiten zur ordentlichen Hauptversammlung 2022 ausliefen, stellten sich zur Wiederwahl zur Verfügung und wurden von der Hauptversammlung 2022 wieder in den Aufsichtsrat gewählt.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats sprechen beiden ausgeschiedenen Mitgliedern ihren herzlichen Dank für die gute, langjährige und konstruktive Zusammenarbeit aus.

In seiner konstituierenden Sitzung im Anschluss an die Hauptversammlung wählte der Aufsichtsrat mich zu seiner Vorsitzenden und Dr. Schieble zu seinem stellvertretenden Vorsitzenden.

Auch im Vorstand gab es personelle Änderungen. Mit Wirkung zum 1. September 2022 hat der Aufsichtsrat Tobias Hoffmann-Becking, zuvor Chief Investment Officer, zum Vorstandsvorsitzenden (Chief Executive Office) der Gesellschaft bestellt. Sein Vertrag wurde bis zum 31. Dezember 2027 verlängert. Ebenfalls wurde mit Wirkung zum 1. September 2022 Henning Eschweiler zum Mitglied des Vorstands (Chief Operating Officer) bestellt. Er folgte damit auf Ulrich Blessing, der sein bis Ende 2022 laufendes Vorstandsmandat im gegenseitigen Einvernehmen frühzeitig mit Wirkung zum 31. August 2022 beendet hat. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Blessing an dieser Stelle nochmals für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit und wünscht ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute.

Keines der Aufsichtsratsmitglieder übt Organ- oder Beratungsfunktionen bei nach Einschätzung der Gesellschaft wesentlichen Wettbewerbern des Unternehmens aus. Anhaltspunkte für Interessenkonflikte eines Aufsichtsrats- oder Vorstandsmitglieds hat es nicht gegeben.

Im Namen unseres Gremiums danke ich den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Blue Cap AG und ihrer Tochtergesellschaften für ihr außerordentliches Engagement und die hervorragende Leistung im Geschäftsjahr 2022.

München, 28. April 2023

Kirsten Lange, Vorsitzende des Aufsichtsrats

Blue Cap Asset Management GmbH

München

Bekanntmachung nach §§ 264 Abs. 3, 264b HGB für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Nach Zustimmung aller Gesellschafter macht die Blue Cap Asset Management GmbH von den Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB dahingehend Gebrauch, dass sie auf die Aufstellung eines Lageberichts und die Offenlegung des Jahresabschlusses gem. § 325 HGB für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis 31.12.2022 verzichtet.

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Blue Cap AG, München, registriert am Amtsgericht München unter HRB 162137, zum 31.12.2022 einbezogen. Die Befreiung wird im Anhang dieses Konzernabschlusses angegeben.

Die Blue Cap AG ist gegenüber der Blue Cap Asset Management GmbH aufgrund des bestehenden Gewinnabführungsvertrages zur Verlustübernahme nach § 302 AktG verpflichtet.

München, den 20.02.2023

Neschen Coating GmbH

München

Bekanntmachung nach §§ 264 Abs. 3, 264b HGB für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Nach Zustimmung aller Gesellschafter macht die Neschen Coating GmbH von den Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB dahingehend Gebrauch, dass sie auf die Aufstellung eines Lageberichts und die Offenlegung des Jahresabschlusses gem. § 325 HGB für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis 31.12.2022 verzichtet.

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Blue Cap AG, München, registriert am Amtsgericht München unter HRB 162137, zum 31.12.2022 einbezogen. Die Befreiung wird im Anhang dieses Konzernabschlusses angegeben.

Die Blue Cap AG ist gegenüber der Neschen Coating GmbH aufgrund des bestehenden Gewinnabführungsvertrages zur Verlustübernahme nach § 302 AktG verpflichtet.

München, den 13.12.2022

Gesellschafterbeschluss

der Uniplast Knauer GmbH & Co. KG, Dettingen a.d.E.

Alleinige Gesellschafterin der Uniplast Knauer GmbH & Co. KG, Dettingen a.d.E., eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Stuttgart, HRA 724062, ist:

Knauer-Uniplast Management GmbH, Im Handelsteich 18, 72581 Dettingen a.d.E., Amtsgericht Stuttgart, HRB 766913

Unter Verzicht auf die Einhaltung aller gesetzlicher und satzungsgemäßer Form- und Fristvorschriften für die Einberufung und Durchführung wird eine Gesellschafterversammlung der Gesellschaft abgehalten.

Die Gesellschafterversammlung fasst folgenden Beschluss:

1. Es wird festgestellt, dass für die Uniplast Knauer GmbH & Co. KG die Voraussetzungen des § 264 b HGB für das Geschäftsjahr 2022 vorliegen.

2. Die Gesellschafterin der Uniplast Knauer GmbH & Co. KG stimmt hiermit der Nichtanwendung der §§ 325 bis 329 HGB bzgl. der Vorschriften zur Offenlegung des Jahresabschlusses 2022 zu.

Dettingen, den 19. Januar 2023

Knauer-Uniplast Management GmbH

vertreten durch den einzelvertretungsberechtigten Geschäftsführer

Andreas Doster

Filmolux Deutschland GmbH

München

Bekanntmachung nach §§ 264 Abs. 3, 264b HGB für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Nach Zustimmung aller Gesellschafter macht die Filmolux Deutschland GmbH von den Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB dahingehend Gebrauch, dass sie auf die Aufstellung eines Lageberichts und die Offenlegung des Jahresabschlusses gem. § 325 HGB für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis 31.12.2022 verzichtet.

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Blue Cap AG, München, registriert am Amtsgericht München unter HRB 162137, zum 31.12.2022 einbezogen. Die Befreiung wird im Anhang dieses Konzernabschlusses angegeben.

Die Blue Cap AG ist gegenüber der Filmolux Deutschland GmbH aufgrund der bestehenden Gewinnabführungsverträge direkt oder indirekt zur Verlustübernahme nach § 302 AktG verpflichtet.

München, den 13.12.2022

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