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Exasol AG

Management Reports Jun 19, 2024

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Management Reports

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Finanzbericht: 34475467

EXASOL AG

Nürnberg

Jahresabschluss 2023 der Exasol AG

Zusammengefasster Lagebericht

der EXASOL AG

Grundlagen des Konzerns

Geschäftstätigkeit

Die Exasol AG ist ein globales Technologieunternehmen. Kernprodukt ist eine analytische In-Memory-Datenbank, die es Kunden ermöglicht, mit hoher Geschwindigkeit und in großem Umfang auf Daten zuzugreifen und diese mithilfe von BI-Tools zu analysieren. Gegründet im Jahr 2006 verfügt das Unternehmen nach eigener Einschätzung über eine der leistungsfähigsten analytischen Datenbanktechnologien auf dem Markt.

Exasols Kernmarkt ist geprägt von einer fortschreitenden Digitalisierung, die eine ständig wachsende Menge an Daten erzeugt. Die kontinuierliche Analyse dieser Daten ist von entscheidender Bedeutung für Unternehmen. Allerdings belasten veraltete Datenbanksysteme Unternehmen mit langsamen Verarbeitungszeiten. Sie verfügen außerdem nicht über die Funktionen für tiefergehende Analysen und die Skalierbarkeit, die für Echtzeitanalysen und angesichts immer komplexerer Arbeitslasten erforderlich sind.

Je größer die zu verarbeitenden Datenmengen in Unternehmen werden, desto mehr stellt sich das sogenannte "Spinning-Wheel"-Problem ein. Hierbei erhalten Anwender oft erst mit enormer Verzögerung die gewünschten Analysen aus ihren BI-Tools. Unser Ziel ist es, für unsere Kunden dieses "Spinning-Wheel"-Problem zu lösen und ihnen zu helfen, einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil durch eine effiziente Datenanalyse zu schaffen. Durch den Einsatz der Datenbanktechnologie von Exasol sind Unternehmen in der Lage, analytische Anwendungen zu betreiben, die nach Ansicht des Unternehmens zuvor aufgrund der bestehenden Leistungs-, Hardware- und/​oder Kostenbeschränkungen der Datenbank unmöglich oder sehr kostenintensiv gewesen wären.

Der Erfolg von Unternehmen wird in Zukunft vor allem durch ihren erfolgreichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz abhängen. Und auch hier sind es Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit von Daten-Prozessen, die über den Erfolg entscheiden. Als Unternehmen, dessen Kern genau diese Eigenschaften sind, wollen wir unsere Kunden auf ihrem Weg in eine Welt der Daten-Analyse begleitet, die mehr und mehr von Künstlicher Intelligenz getriebenen wird.

Unsere Technologie

Unser technologischer Vorsprung beruht unserer Einschätzung nach dabei auf drei Säulen: Der Verarbeitung von Daten im RAM (In-Memory Technologie), der Kombination mehrerer Arbeitsspeicher zu einem verteilten, virtuellen "Supercomputer" (Massive Parallel Processing) sowie der Nutzung von intelligenten Algorithmen zum optimalen und eingriffsfreien Betrieb des Systems. Hinzu kommt, dass Design und Produkt-Knowhow eine kosteneffiziente Nutzung der installierten Hardware begünstigen.

Mit immer mehr zu verarbeitenden Daten steigen die Anforderungen an die Rechenleistung von Systemen. Dies erfordert über die Zeit entweder zusätzliche Investitionen in Hardware (on-premise) oder in Cloud-Speicherplatz oder in Datenvolumen bei SaaS-Anwendungen (Software-as-a-Service). Mit der Technologie, wie sie Exasol in ihrer Datenbank verwendet, werden diese Limitierungen im Wesentlichen aufgehoben. Mit Exasol können mehrere Systeme parallelgeschaltet und zu einer Art "Supercomputer" zusammengeschlossen werden. Unsere Algorithmen unterscheiden dabei zwischen "heißen" und "kalten" Daten und ermöglichen damit eine effizientere Nutzung der verfügbaren IT-Infrastruktur. Dieser Ansatz unterscheidet sich von klassischen Datenbank-Architekturen ("Legacy"-Architekturen) und ist unabhängig davon, ob die Anwendungen on-premise, in der Cloud oder als Software-as-a-Service ausgeführt wird.

Unsere Produkte

Daten werden in einer Vielzahl von operativen Systemen erzeugt und gespeichert, dann verarbeitet, bereinigt und schließlich in ein sogenanntes Data Warehouse eingespeist, wofür beispielsweise eine Datenbanklösung wie Exasol erforderlich ist. Die Menge der vorhandenen Daten und die Anzahl der aktiven Nutzer definieren dabei die Anforderungen an das System hinsichtlich dessen Leistungsfähigkeit. Wachsen die Daten, wachsen typischerweise aber auch die Anforderungen und existierende Datenbanksysteme kommen immer schneller an ihre Leistungsgrenzen.

Das Exasol Produkt-Portfolio

Im Rahmen der Neuausrichtung der Go-To-Market-Strategie wurde das Produktportfolio von Exasol im vergangenen Jahr weiter ausdifferenziert und in unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten unterteilt:

Espresso ist das Kernprodukt von Exasol. Es lässt sich als BI-Beschleuniger in ein bestehendes System einbinden und wird dabei zwischen einen Data-Lake bzw. ein Data-Warehouse sowie das BI-Frontend geschaltet.

Wenn die Menge der Daten wächst, mehr Nutzer auf Systeme zugreifen müssen oder zusätzliche Anwendungen eingeführt werden, steigen Kunden häufig auf Espresso Plus um. Espresso Plus geht über Espresso hinaus und bewältigt größere Datenmengen. Damit holen Kunden mehr Leistung aus ihren Datenbanken und Datenanwendungen heraus.

Je größer die Anwendungsfelder werden und je mehr Nutzer auf einen wachsenden Datenbestand zurückgreifen, desto häufiger entscheiden Kunden mit gängigen Datenbanksystemen das vorhandene Data Warehouse durch eine moderne Version zu ersetzten. Hierbei bietet ihnen das Exasol Data Warehouse als dritte Produktkomponente eine bis zu 20-mal 1 schnellere Verarbeitung als andere Analytics-Datenbanken.

Für alle Produkte bieten sich Kunden im Wesentlichen drei unterschiedliche Ausführungsoptionen:

1. Kunden können die Software in ihrer eigenen Infrastruktur einsetzen (on-premise) oder

2. in einer von den Kunden selbst verwaltet öffentlichen Cloudumgebung oder,

3. sie können die Datenbank in einer gemanagten Version nutzen (SaaS).

Alle Möglichkeiten basieren auf einem Subscription-Modell mit einem in der Regel jährlichen Abrechnungszeitraum. Bei einer Umsetzung als SaaS (Software-as-a-Service) ist darüber hinaus eine monatliche, nutzungsbasierte Abrechnung möglich.

Des Weiteren hat Exasol im Jahr 2023 Espresso AI auf den Markt gebracht. Es unterstützt Unternehmen auf ihrem Weg, die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz für ihre Datenanalyse nutzbar zu machen. Dabei gibt Espresso AI Unternehmen die notwendigen Werkzeuge an die Hand, um ihre Daten für KI-gestützte Einblicke und datengestützte Entscheidungen zu nutzen. Mit Espresso AI sollen Datenteams in die Lage versetzt werden, geschäftskritische Anwendungsfälle wie Nachfrageprognosen, Betrugserkennung und Kündigungsvorhersagen effizient umzusetzen.

Komplettiert wird das Produktportfolio von Exasol durch Yotilla, einer cloud-basierten Data Warehouse (DWH)-Automatisierungslösung, die Nutzern hilft, die Erstellung und Verwaltung eines DWH zu beschleunigen.

1 Exasol: https:/​/​www.exasol.com/​resource/​mcknight-cloud-analytics-top-database-performance-testing-report/​

Unsere Kunden

Exasol-Kunden sind typischerweise Unternehmen mit großen Datenbeständen, die diese in hoher Frequenz für geschäftskritische Prozesse und Anwendungen nutzen. Ein Großteil der Exasol-Kunden kommt aus den Bereichen Finanzwirtschaft, E-Commerce, Software/​IT, Medien und aus dem Gesundheitssektor. Durch die Leistungsfähigkeit unserer Lösung lassen sich aber nicht nur Daten schneller auswerten und nutzbar machen. Die Anforderungen an die Infrastruktur fallen auch deutlich geringer aus, so dass unsere Kunden die vorhandenen Systeme kosteneffizienter nutzen oder gegebene Datenanwendungen im Vergleich zur Konkurrenz mit schlankerer Infrastruktur und geringerem Rechenaufwand umsetzen können.

Unternehmen, die sich einmal für Exasol entschieden haben, nutzen die Produkte und Services über viele Jahre und weiten die Nutzung typischerweise kontinuierlich aus. Ein wesentlicher Wachstumstreiber ist damit das Up-selling, d.h. das Umsatzwachstum bei bestehenden Kunden. Hinzu kommt die Neukundengewinnung als zweite Säule des Unternehmenswachstums. Gleichzeitig weitet Exasol die bestehenden Partnerschaften mit AWS, Microsoft Azure und Google Cloud kontinuierlich aus und treibt die Internationalisierung des Geschäfts voran.

Konzernstruktur und Standorte

Der Exasol Konzern besteht aktuell aus der Exasol AG mit Sitz in Nürnberg, Deutschland sowie insgesamt fünf Tochtergesellschaften. Hierbei handelt es sich insgesamt um reine Vertriebsgesellschaften, die das operative Vertriebsgeschäft in den jeweiligen Regionen verantworten:

Konzernstruktur der Exasol AG:

Forschung und Entwicklung

Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag einer der Schwerpunkte im F&E-Bereich auf der Fertigstellung von Exasols Datenbank-Version 8. Mit dieser Version wurden Erweiterungen eingeführt, mit denen Kunden die Datenbank von Exasol flexibler im eigenen Rechenzentrum oder in hybriden Umgebungen einsetzen können.

Die neue Version unterstützt vor allem die Trennung von "Storage" & "Compute", also der Trennung von Datenhaltung und der Rechenkapazität. Hierdurch können Kunden ihre Infrastruktur anhand der konkreten Aufgaben dynamisch anpassen und somit Kosten auf der Hardware-Seite optimieren. Exasols analytische Datenbank läuft dabei auf einem Cluster aus mehreren Servern, die im Verbund die Rechenkapazitäten vereinen und skalierbar sind.

Zusätzlich wurden Integrationsmöglichkeiten für zwei Partnertechnologien in der Exasol Datenbank geschaffen. Damit können Nutzer jetzt Daten aus bestehenden Datenbanken mittels Data Virtuality replizieren, so dass die Datenbank mit wenigen Mausklicks aufgesetzt werden kann, ohne die existierenden Datenbanken ablösen zu müssen. Mit der zweiten Integration können Nutzer optional das Self-Service BI Werkzeug Veezoo anbinden, mit dem ähnlich einem Chatbot (wie etwa ChatGPT) umgangssprachliche Fragen an das Data Warehouse gestellt werden können. Die erweiterte Produktversion wurde im Oktober 2023 unter dem Namen "Espresso" in den Markt eingeführt.

Im Bereich Künstliche Intelligenz arbeitete Exasol in 2023 an diversen Erweiterungen, welche 2024 auf den Markt gebracht werden. Diese Erweiterungen werden eine Vielzahl von Integrationen in Technologien aus den Bereichen Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen bündeln und es Experten erleichtern, diese Prozesse in Exasol einzubinden.

Schließlich wurde im Jahr 2023 Exasols neues Produkt "Yotilla" auf dem AWS Marketplace als SaaS Lösung veröffentlicht. Yotilla verspricht im Marktsegment Data Warehouse Automatisierung eine beschleunigte und vereinfachte Erstellung von Data Warehouses (DWHs) bzw. Data Marts. Hierdurch kann die Umsetzung neuer Anforderungen an das Berichtswesen in BI-Tools beschleunigt werden, indem Aufgaben im Bereich Data Engineering automatisiert werden.

In den für das Geschäftsjahr 2023 ausgewiesenen Abschreibungen waren insgesamt 1,9 Mio. Euro planmäßige Abschreibungen für aktivierte F&E-Aufwendungen inkludiert (2022: 1,9 Mio. Euro).

Diese Abschreibungen beziehen sich auf aktivierte Eigenleistungen, die in den Jahren bis einschließlich 2021 HGB-konform für die Entwicklung der Kerntechnologien und -produkte der Exasol AG entwickelt und im Rahmen der bilanziellen Regelungen des deutschen Handelsgesetzbuches im Zuge einer Wahlrechtsausübung aktiviert wurden. Ab dem Geschäftsjahr 2022 erfolgte keine Aktivierung solcher Eigenleistungen mehr.

Dem F&E-Bereich, der für die gesamte Neu- und Weiterentwicklung aller Exasol-Produkte verantwortlich ist, waren im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 77 (2022: 73) Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) zugeordnet. Die Personalaufwendungen für F&E lagen somit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Wirtschaftsbericht des Exasol-Konzerns

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die Weltwirtschaft hat sich im vergangenen Geschäftsjahr weiterhin langsam von den Auswirkungen der Pandemie, dem Einmarsch Russlands in die Ukraine und dem starken Anstieg der Lebenshaltungskosten erholt. Trotz der Unterbrechung auf den Energie- und Lebensmittelmärkten, die durch den Krieg verursacht wurden, und der Verschärfung der weltweiten Kreditbedingungen zur Bekämpfung der hohen Inflation hat sich die konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft zwar verlangsamt, blieb aber mit einem Wachstum von 3,0% 2 laut den Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht wesentlich unter dem Vorjahreswert. Dabei zeigten die Entwicklungs- und Schwellenländer mit einem Anstieg des Bruttosozialproduktes von 4,0% ein höheres Wachstum als die Industriestaaten, die um 1,5% zulegen konnten. 3

2 IWF: https:/​/​www.imf.org/​en/​Publications/​WEO/​Issues/​2023/​10/​10/​world-economic-outlook-october-2023?cid=ca-com-compd-pubs_​belt

Innerhalb der Industriestaaten stieg das Bruttosozialprodukt der USA nach Angaben des IWF um 2,1%, während die Eurozone einen Zuwachs von 0,7% verzeichnen konnte. Hier waren es vor allem Spanien und Frankreich, die mit 2,5% bzw. 1,0% überdurchschnittlich wachsten konnten. Andere Länder des Euroraums wie beispielsweise Deutschland, Österreich und Irland mussten hingegen einen Rückgang der Wirtschaftsleistung hinnehmen. 4

Die Wirtschaftsleistung in Schwellen- und Entwicklungsländern konnte im vergangenen Jahr um 4,0% zulegen. Dabei wies erneut Indien mit einem Anstieg von 6,3% die größte Dynamik auf, gefolgt von China mit einem Wachstum von 5,0%. 5

Branchenentwicklung

Der IT-Markt hat sich im vergangenen Geschäftsjahr nach der schwachen Entwicklung des Vorjahres merklich erholt und stieg weltweit um 3,3%, nachdem im Vorjahr lediglich ein Plus von 0,8% erzielt werden konnte. 6 Dabei zeigten sich laut dem US-Analysehaus Gartner die Bereiche "Data Center Systems" und "Software" weiter dynamisch mit einem Zuwachs von 7,1% bzw. 12,4%, während der Bereich "Communications Services" lediglich um 1,5% anstieg und der Bereich "Devices" sogar deutlichen um 8,7% zurückging. In Deutschland waren es ebenfalls die Ausgaben für Software, die laut dem Branchenverband Bitkom überproportional um 9,6% gegenüber dem Vorjahr zulegen konnten, gefolgt von Ausgaben für IT-Services, die um 5,1% wuchsen. 7

Insgesamt sollte der Markt für Big Data und Data Analytics nach Expertenschätzungen im Jahr 2023 auf ein Gesamtvolumen von 307,5 Milliarden US-Dollar steigen und damit 13,1% über dem Vorjahreswert liegen 8. Daneben gewinnt der Markt für Künstliche Intelligenz für Exasol zunehmend an Bedeutung, der zwar im Verhältnis zum Data Analytics-Markt aktuell noch kleiner ist, aber Experten zufolge überdurchschnittliche Wachstumsraten von 37% bis 2030 aufweisen wird. 9

Exasol sieht sich in dem Marktumfeld der Data Analytics insgesamt gut positioniert. Zwar sorgen klassische Anbieter wie Microsoft, Oracle, SAP, Teradata oder IBM im Bereich Datenbanken für einen intensiven Wettbewerb. In der Kernanwendung von Exasol als Performance-Layer zur Lösung des "Spinning-Wheel"-Problems spielen diese Unternehmen als Wettbewerber aber nur eine untergeordnete Rolle. Hier konkurriert Exasol eher mit Unternehmen wie Google und Amazon sowie jüngeren Technologieunternehmen wie Snowflake und Databricks. Aus Sicht des Unternehmens ist die Datenbank-Infrastruktur von Exasol allerdings eine der technologisch führenden Lösungen insbesondere in den Bereichen Geschwindigkeit, Performance, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz. Zudem bietet Exasol ihren Kunden Flexibilitäten in der Umsetzung (Speicherung der Daten in der Cloud, in eigenen Rechenzentren oder hybride Modelle), die viele der genannten Konkurrenten aus Sicht des Vorstands so nicht bieten können.

3 IWF: https:/​/​www.imf.org/​en/​Publications/​WEO/​Issues/​2023/​10/​10/​world-economic-outlook-october-2023?cid=ca-com-compd-pubs_​belt

4 IfW Kiel: https:/​/​www.ifw-kiel.de/​de/​publikationen/​weltwirtschaft-im-winter-2023-konjunkturelle-dynamik-bleibt-vorerst-gering-32318/​

5 IfW Kiel: https:/​/​www.ifw-kiel.de/​de/​publikationen/​weltwirtschaft-im-winter-2023-konjunkturelle-dynamik-bleibt-vorerst-gering-32318/​

6 Gartner: https:/​/​www.gartner.com/​en/​newsroom/​press-releases/​01-17-2024-gartner-forecasts-worldwide-it-spending-to-grow-six-point-eight-percent-in-2024

7 Bitkom: https:/​/​www.bitkom.org/​Marktdaten/​ITK-Konjunktur/​ITK-Markt-Deutschland

8 Fortune Business Insights: https:/​/​www.fortunebusinessinsights.com/​de/​big-data-analytics-markt-106179

9 Market Research Future: https:/​/​www.marketresearchfuture.com/​de/​reports/​artificial-intelligence-market-1139

Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Für eine klare und transparente Darstellung der Geschäftsentwicklung des Exasol-Konzerns werden in den Jahres- und Zwischenabschlüssen des Konzerns neben den nach deutschen HGB-Berichtstandards vorgeschriebenen Angaben weitere finanzielle Kennzahlen, insbesondere der Annual Recurring Revenue (ARR) und das (adj.) EBITDA als wesentliche Steuerungsgrößen verwendet. Darüber hinaus dienen der Konzernumsatz und die flüssigen Mittel zur Messung des Unternehmenserfolgs.

Annual Recurring Revenue (ARR) ist definiert als der annualisierte Wert der vertraglich vereinbarten wiederkehrenden Umsatzkomponente von Laufzeitverträgen, die eine Laufzeit von mindestens zwölf Monaten haben. Der ARR ist ein Indikator, der zeigt, in welcher Höhe wiederkehrende Umsatzerlöse ohne Berücksichtigung des künftigen Neugeschäftsvolumens in den nächsten zwölf Monaten zu erwarten sind, wenn es zu keinen Vertragskündigungen kommt bzw. wenn bestehende Verträge verlängert werden. Für das Geschäftsjahr 2023 werden zur Berechnung des ARR die vertraglich vereinbarten wiederkehrenden Umsatzkomponenten zum 31. Dezember 2023 herangezogen und auf zwölf Monate gerechnet.

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen dem ARR und den wiederkehrenden Umsatzerlösen der Berichtsperiode: Die wiederkehrenden Umsatzerlöse der Berichtsperiode umfassen Umsätze aus Softwaremiete sowie laufende Support- und Wartungsleistungen, denen ein Vertrag mit Laufzeitcharakter zu Grunde liegen. Die wiederkehrenden Umsatzerlöse der Berichtsperiode beziehen sich auf den Zeitraum 01.01. bis 31.12., für die Berechnung des ARR wird der Stichtag 31.12. herangezogen.

Zusätzlich zum ARR wird der Konzernumsatz nach HGB mit Beginn des Geschäftsjahres 2024 zur Messung des Unternehmenserfolgs verwendet.

Das (adj.) EBITDA (das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stellt neben dem ARR und dem Konzernumsatz den dritten bedeutsamen finanziellen Leistungsindikator dar. Dieser Wert wurde bis einschließlich zum Geschäftsjahr 2023 um Aufwendungen aus Stock Appreciation Rights, die dem Vorstand und Mitarbeitern vor dem Börsengang im Jahr 2020 gewährt wurden, und um Aufwendungen aus der Durchführung von Kapitalmaßnahmen (z. B. Kapitalerhöhung) bereinigt (adj. EBITDA).

Die flüssigen Mittel als vierter bedeutsamer finanzieller Leistungsindikator sind definiert als die kurzfristig verfügbaren finanziellen Mittel, wie sie zum Stichtag in der Bilanz ausgewiesen werden.

Die Exasol AG verfügt über ein professionelles Treasury Management in dessen Rahmen frei verfügbare liquide Mittel zu marktüblichen Konditionen und absolut risikofrei in Festgeldanlagen überführt werden. Zum Bilanzstichtag waren entsprechend Teile der verfügbaren liquiden Mittel festverzinslich, aber dennoch kurzfristig verfügbar angelegt.

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Ziele 2023 Ergebnisse 2023 Kommentierung
ARR 40,0 bis 42,0 Mio. Euro 41,7 Mio. Euro Unterjährige Anpassung der Prognose im Oktober 2023 von 42,5 Mio. Euro bis 44,0 Mio. Euro auf 40,0 Mio. Euro bis 42,0 Mio. Euro
Adj. EBITDA -5,5 bis -4,5 Mio. Euro -5,4 Mio. Euro Unterjährige Anpassung der Prognose im Oktober 2023 von -3 bis -1 Mio. Euro auf -5,5 bis -4,5 Mio. Euro
Liquide Mittel 11 bis 13 Mio. Euro 13,3 Mio. Euro Unterjährige Anpassung der Prognose im Juni 2023 auf 15,8 bis 17,8 Mio. Euro und im Oktober 2023 auf 11 bis 13 Mio. Euro

Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2023

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Exasol weitere Fortschritte bei der strategischen Ausrichtung, der Erweiterung des Produktportfolios sowie bei der Verbesserung des operativen Ergebnisses erzielen. So ist der ARR um 17,1% gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wenngleich das Wachstum niedriger ausfiel, als Anfang des Jahres erwartet wurde. Dies geht vor allem auf Verzögerung im Neukundengeschäft sowie einer insgesamt höher als erwartet ausgefallenen Vertragsreduktion bei einigen Bestandskunden in Europa zurück. Gleichzeitig hat sich die Kosteneffizienz im Konzern erhöht, so dass die operativen Verluste bei steigendem Umsatz im Geschäftsjahr weiter reduziert werden konnten.

In einem Marktumfeld, das von den geopolitischen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs sowie von der weltweit belastenden Inflation geprägt war, konnte der ARR im Geschäftsjahr 2023 auf 41,7 Mio. Euro gesteigert werden. Diese Entwicklung ist vor allem auf den Ausbau der Beziehungen zu bestehenden Kunden zurückzuführen, die, wie auch schon in den Vorjahren, der wesentliche Treiber des Wachstums waren. Gleichzeitig hat sich das adj. EBITDA auf -5,4 Mio. Euro verbessert, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 13,4 Mio. Euro angefallen war. Zur Stärkung der Bilanz und zur Erhöhung der finanziellen Flexibilität hat Exasol im Juni 2023 zudem eine Kapitalerhöhung durchgeführt, in deren Zusammenhang dem Unternehmen ein Nettoemissionserlös in Höhe von 6,8 Mio. Euro zugeflossen ist.

Trotz des erreichten ARR-Wachstums und des verbesserten operativen Ergebnisses lagen die Erwartungen zu Beginn des Jahres höher. Entsprechend wurde die Prognose für das Gesamtjahr 2023 in Bezug auf die ARR-Entwicklung und für das adj. EBITDA im Oktober 2023 reduziert.

Gute Fortschritte wurden aus Unternehmenssicht bei der Weiterentwicklung des Produktportfolios gemacht. Neben der Einführung von "Exasol Espresso" wurden Produkterweiterungen für die Bereiche Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen auf den Markt gebracht.

Der allgemeine Trend zur Digitalisierung und die wachsenden Datenmengen werden aus Sicht des Vorstands die Wachstumschancen von Exasol positiv beeinflussen. Der Vorstand beurteilt die allgemeine Geschäftsentwicklung und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage damit insgesamt als zufriedenstellend. Die wesentlichen Treiber des Marktes sind intakt und der Vorstand sieht langfristig große Marktchancen, die sich in fortgesetztem Wachstum und in dem Erreichen der operativen Gewinnzone in diesem Jahr niederschlagen sollen.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Ertragslage

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In Mio. Euro 2023 2022 Veränderung
Annual Recurring Revenue (ARR) 41,7 35,6 17,1%
Umsatz 35,1 33,2 5,7%
Wiederkehrender Umsatz 34,1 31,5 8,3%
In % des Umsatzes 97,2% 94,9% 1,9 pp
Sonstiger Umsatz 1,0 1,7 -34,0%
In % des Umsatzes 2,8% 5,1% -2,32pp

Der ARR stieg im Geschäftsjahr 2023 auf 41,7 Mio. Euro. Dies entspricht einem Wachstum von 17,1% gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert (2022: 35,6 Mio. Euro). Insgesamt konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr 14 Neukunden (Vorjahr: 18 Neukunden) gewonnen werden. Die Gesamtkundenzahl lag zum 31.12.2023 bei 207 (31.12.2022: 216).

Der Konzernumsatz lag im Geschäftsjahr 2023 bei 35,1 Mio. Euro (2022: 33,2 Mio. Euro). Dies entspricht einem Wachstum von 5,9%. Dabei erhöhte sich der Anteil der strategisch wichtigen wiederkehrenden Umsatzerlöse der Berichtsperiode überproportional um 8,3% auf 34,1 Mio. Euro (2022: 31,5 Mio. Euro). Dies entspricht einem Anteil von 96,8% am Gesamtumsatz (Vorjahreszeitraum: 94,9%). Wiederkehrende Umsatzerlöse sind Umsätze für den Zeitraum 01.01. bis 31.12. eines Jahres und eine Teilmenge des Konzernumsatzes. Dies ist nicht identisch mit der Kennzahl "Annual Recurring Revenue", wie sie als Leistungskennziffer zur Unternehmenssteuerung verwendet wird. Ein Unterschied kommt vor allem dann zustande, wenn Verträge geschlossen werden und sich damit der ARR erhöht, der Vertragsbeginn aber erst später erfolgt und die Verträge damit auch erst später umsatzrelevant werden.

Geografisch weist Exasol ihre Umsatzerlöse nach den vier Regionen DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz), Großbritannien, Nordamerika und Rest der Welt aus.

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In Mio. Euro 2023 2022 Veränderung
DACH 23,0 22,2 3,8%
Großbritannien 2,6 2,4 9,1%
Nordamerika 5,7 4,8 17,9%
Rest der Welt 3,8 3,8 0,6%
Umsatz gesamt 35,1 33,2 5,9%

Der Umsatzanteil der für Exasol aktuell wichtigsten Region DACH wuchs im Berichtszeitraum um 3,8%. Gleichzeitig hat sich die Bedeutung der Region Nordamerika durch einen fokussierteren Vertrieb weiter erhöht.

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In % vom Gesamtumsatz 2023 2022
DACH 66% 67%
Großbritannien 7% 7%
Nordamerika 16% 15%
Rest der Welt 11% 11%

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In Mio. Euro 2023 2022 Veränderung
Umsatz 35,1 33,2 1,9
Sonstige betriebliche Erträge 3,2 3,1 0,1
Materialaufwand - 2,8 - 2,1 - 0,7
Personalaufwand - 29,4 - 29,8 0,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen - 11,8 - 16,5 4,7
EBITDA -5,7 - 12,2 6,4
Abschreibungen - 2,6 - 2,8 0,2
Finanzergebnis 0,1 - 0,1 0,2
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit - 8,2 - 15,0 6,8
Steuern 0,0 0,0 - 0,0
Konzernergebnis - 8,2 - 15,0 6,8

Die sonstigen betrieblichen Erträge blieben im Berichtszeitraum mit 3,2 Mio. Euro weitgehend konstant (2022: 3,1 Mio. Euro). Während sich im Jahr 2022 Erträge durch die Auflösung von Rückstellungen im Zuge der Neubewertung von Stock Appreciation Rights ergaben enthält die Position im abgelaufenen Geschäftsjahr Zuschüsse im Rahmen von Technologieentwicklungen.

Der Materialaufwand stieg im Jahr 2023 auf 2,8 Mio. Euro (2022: 2,1 Mio. Euro). Grund hierfür ist vor allem der gestiegene Preis für Energie und damit einhergehend auch für IT- und Rechenzentrumsdienstleistungen sowie ein etwas höheres Einkaufsvolumen von Hardware für Umsatzerlöse mit Appliances (Bündelung von Hard- und Software).

Im Geschäftsjahr 2023 hat sich der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,3% auf 29,4 Mio. Euro reduziert (2022: 29,8 Mio. Euro). Der Rückgang ist vor allem auf eine geringere Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zurückzuführen. Ende 2021 fand nach einer zwischenzeitlichen deutlichen Erhöhung des Personalbestandes eine Reorganisation innerhalb der Exasol Gruppe statt, die sich vor allem im Jahr 2022 auswirkte und in geringerem Umfang im Jahr 2023 fortgesetzt wurde

In diesem Zusammenhang fielen im vergangenen Jahr Aufwendungen für Abfindungen in Höhe von 1,5 Mio. Euro an, die den Personalaufwand entsprechend erhöht haben.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf 11,8 Mio. Euro und lagen damit unter dem Vorjahreswert von 16,5 Mio. Euro. Der Rückgang um -28,5% ist vor allem auf die Entscheidung des Unternehmens zurückzuführen, seine Aktivitäten im Bereich Sportsponsoring einzustellen. In diesem Zusammenhang sind unter anderem der Marketing-Aufwand und entsprechend damit die sonstigen betrieblichen Aufwendungen deutlich gesunken.

In Summe verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des ExasolKonzerns im Geschäftsjahr 2023 auf -5,7 Mio. Euro (2022: -12,1 Mio. Euro). Grund hierfür ist sowohl das weiter angestiegene Umsatzvolumen als auch die deutlich niedrigere Kostenbasis insbesondere in Bezug auf den Marketingaufwand. Das um Kosten für die im Juni 2023 durchgeführte Kapitalerhöhung in Höhe von 0,3 Mio. Euro bereinigte adjusted EBITDA lag im Berichtszeitraum bei -5,4 Mio. Euro (2022: -13,4 Mio. Euro).

Überleitung adj. EBITDA

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In Mio. Euro 2023 2022
EBITDA (berichtet) - 5,7 - 12,2
+ Effekte aus aktienbasierten Vergütungen * - - 1,2
+ Aufwendungen Kapitalmaßnahmen 0,3 -
\= adjusted EBITDA - 5,4 - 13,4

* Stock Appreciation Rights Vorstand und Mitarbeiter

Die Abschreibungen sanken im Geschäftsjahr 2023 leicht auf 2,6 Mio. Euro (2022: 2,8 Mio. Euro). Grund hierfür ist vor allem der Rückgang der Abschreibungen auf aktivierte Eigenleistungen und Sachanlagen.

Zusammen mit einem Finanzergebnis von 0,1 Mio. Euro (2022: -0,1 Mio. Euro) und einem Steueraufwand von 0,0 Mio. Euro (2022: 0,0 Mio. Euro) verbesserte sich das Ergebnis nach Steuern im Berichtszeitraum deutlich gegenüber dem Vorjahr auf -8,2 Mio. Euro (2022: -15,0 Mio. Euro).

Vermögenslage und Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme ist zum 31.12.2023 gegenüber dem Vorjahresstichtag leicht auf 20,0 Mio. Euro gesunken (31.12.2022: 23,2 Mio. Euro). Wesentlicher Grund hierfür waren das negative Jahresergebnis sowie die Abschreibung auf Immaterielle Vermögensgegenstände, die zuvor durch die Aktivierung von Eigenleistung gebildet wurden. Gegenläufig wirkte sich die im Juni 2023 durchgeführte Kapitalerhöhung aus, in deren Zusammenhang der Gesellschaft ein Bruttoemissionserlös von 7,1 Mio. Euro zugeflossen ist.

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In Mio. Euro 31.12.2023 31.12.2022 Veränderung
Immaterielle Vermögensgegenstände 3,6 5,8 - 2,2
Sachanlagen 0,3 0,7 - 0,4
Summe Anlagevermögen 3,9 6,4 - 2,5
Vorratsvermögen - 0,2 - 0,2
Forderungen auf sonstige Vermögensgegenstände 1,4 2,6 - 1,2
Liquide Mittel 13,3 12,7 0,6
Summe Umlaufvermögen 14,7 15,5 - 0,8
Rechnungsabgrenzungsposten 1,4 1,3 0,1
SUMME AKTIVA 20,0 23,2 - 3,2

Die immateriellen Vermögensgegenstände gingen im Geschäftsjahr 2023 auf 3,6 Mio. Euro zurück (31.12.2022: 5,8 Mio. Euro). Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sind die veränderten Methoden zur Steuerung der Ressourcen in der Softwareentwicklung und der damit einhergehende Wegfall von aktivierten Eigenleistungen ab dem 01.01.2022. Den Abschreibungen früherer Aktivierungen stehen daher keine Zugänge mehr gegenüber, was zu einem Rückgang der Bilanzposition zum 31.12.2023 führte.

Entsprechend sank das Anlagevermögen von 6,4 Mio. Euro zum 31.12.2022 auf 3,9 Mio. Euro zum Bilanzstichtag. Der Anteil der immateriellen Vermögensgegenstände am gesamten Anlagevermögen betrug zum Ende des Berichtszeitraums 93,4% (31.12.2022: 89,7%).

Gleichzeitig reduzierte sich das Umlaufvermögen auf 14,7 Mio. Euro (31.12.2022: 15,5 Mio. Euro). Dies geht vor allem auf die Reduzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurück, die trotz eines sich verhärtenden Marktumfelds und dank eines konsequenten Forderungsmanagements weiter reduziert werden konnten. Die flüssigen Mittel stiegen zum Ende des Berichtszeitraums leicht auf 13,3 Mio. Euro (31.12.2022: 12,7 Mio. Euro). Grund hierfür ist die Durchführung einer Kapitalerhöhung im Juni 2023, durch die der Gesellschaft ein Nettoemissionserlös von 6,8 Mio. Euro zugeflossen ist. Gegenläufig wirkte sich der operative Verlust des Geschäftsjahres im Bereich der liquiden Mittel aus.

Eigenkapital und Passiva

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In Mio. Euro 31.12.2023 31.12.2022 Veränderung
Eigenkapital 4,4 5,5 - 1,1
Rückstellungen 4,9 5,8 - 0,9
Verbindlichkeiten 2,2 2,8 - 0,6
Rechnungsabgrenzung 8,4 8,9 - 0,5
Passive latente Steuern 0,1 0,2 - 0,1
SUMME EIGENKAPITAL UND PASSIVA 20,0 23,2 - 3,2

Das Konzerneigenkapital sank zum 31.12.2023 auf 4,4 Mio. Euro (31.12.2022: 5,5 Mio. Euro). Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 22,0% (31.12.2022: 23,7%). Einerseits reduzierte sich das Eigenkapital durch das negative Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2023. Gegenläufig wirkte sich andererseits die im Juni 2023 durchgeführte Kapitalerhöhung aus, durch die der Gesellschaft ein Bruttoemissionserlös in Höhe von 7,1 Mio. Euro zugeflossen ist.

Die Rückstellungen gingen gegenüber dem 31.12.2022 um 15,5% zurück und beliefen sich zum 31.12.2023 auf 4,9 Mio. Euro (31.12.2022: 5,8 Mio. Euro). Dies entspricht 24,5% der Bilanzsumme (31.12.2022: 25,0%). Grund für den Rückgang ist im Wesentlichen die teilweise Auszahlung (1,9 Mio. Euro) der Stock Appreciation Rights (SAR). Zum Stichtag 31.12.2023 lagen die verbliebenen Rückstellungen für das SAR-Programm bei 0,4 Mio. Euro (31.12.2022: 2,5 Mio. Euro).

Die Verbindlichkeiten sanken zum 31.12.2023 auf 2,2 Mio. Euro (31.12.2022: 2,8 Mio. Euro).

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten lagen zum Bilanzstichtag mit 8,4 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau (31.12.2022: 8,9 Mio. Euro).

Entwicklung der Liquidität

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In Mio. Euro 2023 2022 Veränderung
Operativer Cashflow -6,3 - 14,3 8,0
Cashflow aus Investitionstätigkeit - 1,0 - 0,3 -0,7
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 6,9 + 0,1 6,8
Veränderung des Finanzmittelfonds - 0,4 - 14,5 14,1

Der operative Cashflow lag in der Berichtsperiode bei -6,3 Mio. Euro und verbesserte sich damit gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum deutlich (2022: -14,3 Mio. Euro). Die Verbesserung spiegelt vor allem die verbesserte Ertragslage von Exasol wider. Ohne den Einmaleffekt aus den Zahlungen aus dem SAR-Programm für Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2023 i.H.v. 1,9 Mio. Euro hätte der operative Cashflow somit -4,4 Mio. Euro betragen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in der Berichtsperiode auf -1,0 Mio. Euro (2022: -0,3 Mio. Euro) und blieb damit im Jahr 2023 auf einem niedrigen Niveau.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit verbesserte sich im Geschäftsjahr auf 6,9 Mio. Euro. (2022: 0,1 Mio. Euro). Hintergrund dieser Entwicklung ist die Durchführung einer Kapitalerhöhung im Juni 2023, durch die der Gesellschaft ein Nettoemissionserlös in Höhe von 6,8 Mio. Euro zugeflossen ist.

Zum Stichtag 31.12.2023 lag der Finanzmittelfonds bei 12,3 Mio. Euro (31.12.2022: 12,7 Mio. Euro). Zusätzlich besteht bei der Hausbank eine nicht genutzte Kreditlinie in Höhe von 1 Mio. Euro.

Zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Berichts erwartet der Vorstand, die bisher bekannten und erwarteten Zahlungsverpflichtungen in dem für die Fortführungsannahme relevanten Zeitraum erfüllen zu können. Dem Vorstand sind keine Geschäftsentwicklungen bekannt, die zu möglichen Liquiditätsengpässen führen könnten.

Gesamteinschätzung des Vorstands

Der Vorstand beurteilt die allgemeine Geschäftsentwicklung und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als insgesamt zufriedenstellend. Zwar hat das ARR-Wachstum des Unternehmens im Jahr 2023 aufgrund der sich im Laufe des Jahres zunehmend verschlechternden globalen wirtschaftlichen Entwicklung die ursprünglichen Erwartungen verfehlt. Verbunden mit einem weiterhin positiven allgemeinen Marktausblick und einer in 2023 geschärften Marketing- und Produktstrategie sieht der Vorstand aber große Marktchancen, die sich in fortgesetztem Wachstum und sich kontinuierlich verbessernder Profitabilität niederschlagen sollen.

Chancen- und Risikobericht

Risikomanagement und Risikomanagementsystem

Im Rahmen seiner geschäftlichen Tätigkeit ist Exasol zahlreichen Risiken ausgesetzt, die sich negativ auf die Entwicklung des Unternehmens auswirken können. Risiken bezeichnen die Möglichkeit des Auftretens von Ereignissen mit ungünstiger Auswirkung auf die wirtschaftliche Prognose. Ziel ist es, diese Risiken so früh wie möglich zu erkennen und die daraus resultierenden Auswirkungen so gut wie möglich zu begrenzen. Die Risikopolitik der Exasol AG entspricht dabei dem Bestreben, nachhaltig zu wachsen und den Unternehmenswert zu steigern.

Als elementarer Teil der gelebten Good Corporate Governance existiert konzernweit ein Risikomanagementsystem, das von den zuständigen Gremien regelmäßig überprüft wird.

Das Risikomanagement liegt im Verantwortungsbereich des Finanzvorstands. Aufgebaut ist es entlang der Wertschöpfungskette, wobei in jeder Fachabteilung ein Risikoverantwortlicher benannt ist. Es gibt sowohl regelmäßige Berichtspflichten als auch vordefinierte Adhoc-Berichtswege. Vollumfängliche Information von Vorstand und Aufsichtsrat über die Risikosituation wurde auch im Geschäftsjahr 2023 gewährleistet.

Die Bewertung der Risiken erfolgte auch im Geschäftsjahr 2023 einheitlich anhand der gängigen Kriterien "Schadenshöhe" und "Eintrittswahrscheinlichkeit". Bei "Schadenshöhe" wird differenziert nach den Stufen "hoch" (zu erwartender Schaden > 500.000 Euro), "mittel" (zu erwartender Schaden zwischen 50.000 Euro und 500.000 Euro) und "niedrig" (zu erwartender Schaden < 50.000 Euro). Bei der Eintrittswahrscheinlichkeit wird mittels einer definierten Häufigkeit des möglichen Auftretens differenziert nach "unwahrscheinlich" (1 Vorfall/​10.000 Vorgängen oder <0,5 Vorfälle/​Jahr), "möglich" (1 Vorfall/​1.000 Vorgängen oder 1 Vorfall/​Jahr) und "nahezu sicher" (1 Vorfall/​100 Vorgängen oder >2 Vorfälle/​Jahr). Daraus ergeben sich die hier dargestellten Risikokategorien (gering, mittel, hoch):

Allgemeine ökonomische Risiken, die zum größten Teil außerhalb konkreter Einflussmöglichkeiten von Exasol liegen und nach den gängigen Risikobehandlungsmaßnahmen nicht beeinflusst werden können, werden von Exasol dargestellt und überwacht. Dies betrifft die im Folgenden ausgeführten Risikofelder "makroökonomische Risiken", "branchenspezifische Marktrisiken" und "Risiken aus technologischen Veränderungen". Alle anderen unten aufgeführten Risiken werden mit konkreten Maßnahmen angegangen, da es sich nach Meinung des Vorstandes um solche Risiken handelt, die potenziell (kumulativ) große negative Auswirkungen haben könnten.

Neben den im folgenden Abschnitt dargelegten und im Rahmen des Risikomanagementsystems beschriebenen und analysierten Risiken können Ereignisse eintreten, die zu zusätzlichen, bisher nicht bekannten Risiken führen könnten und sich negativ auf Liquidität, Umsatz und Eigenkapital von Exasol auswirken.

Risikobericht

Makroökonomische Risiken

Der geschäftliche Erfolg von Exasol wird maßgeblich durch gesamtwirtschaftliche Risiken und Entwicklungen sowie vom allgemeinen Geschäftsklima beeinflusst. Da es sich bei der Einführung und Nutzung der ExasolSoftware für (potenzielle) Kunden in der Regel um langfristige IT-Investitionen handelt, könnten Kunden ihre Investitionen streichen, reduzieren oder nicht tätigen, wenn erwartete positive Entwicklungen in der Weltwirtschaft ausbleiben oder hinter die Erwartungen zurückfallen. Langfristige Investitionen werden in einem unsicheren oder sich verschlechternden wirtschaftlichen oder politischen Umfeld eher ausgesetzt oder verschoben.

Angesichts der zahlreichen Risiken, die sich potenziell negativ auf die weltwirtschaftliche Entwicklung auswirken können, sind Konjunkturprognosen mit einer hohen Unsicherheit behaftet. Dabei sind vor allem Unklarheiten über den weiteren Kriegsverlauf in der Ukraine und einer geographischen Ausdehnung des Krieges von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus könnten sich weitere Engpässe bei der Öl- und Gasversorgung sowie eine damit einhergehende steigende Inflation negativ auf das Konsumverhalten von Verbrauchern und damit auch auf das Investitionsverhalten von Unternehmen auswirken.

Insgesamt bewertet Exasol die vorgenannten Risiken aufgrund ihrer geringen Vorhersehbarkeit als hoch.

Aufgrund der Tatsache, dass Exasol kein Endkundengeschäft betreibt, sondern ein reines B-to-B-Geschäftsmodell und das Geschäftsmodell weder signifikanten Materialeinsatz noch hohe Energieintensität beinhaltet, ist das Risiko aus der weltweit steigenden Inflationsrate von untergeordneter Bedeutung.

Branchenspezifische Marktrisiken

Das Marktumfeld, in dem sich Exasol bewegt, ist von sehr starker internationaler Konkurrenz geprägt. Das Segment wird beherrscht von großen und finanziell gut aufgestellten internationalen Unternehmen (Microsoft, Oracle, IBM, Google, Amazon). Der Wettbewerb mit diesen Großkonzernen, aber auch mit weiteren, möglicherweise hinzutretenden Marktteilnehmern, könnte für Exasol zum Verlust von Kunden und bereits gewonnenen Marktanteilen führen. Dadurch könnte die Unternehmensentwicklung im Hinblick auf Liquidität, Eigenkapital und Umsatz negativ beeinflusst werden.

Risiken aus technologischen Veränderungen

Technologisch sieht sich Exasol sehr gut aufgestellt. Ihre Produkte sind insbesondere im Hinblick auf Flexibilität und Performance schwer replizierbar. Der Data-Analytics-Markt ist allerdings geprägt von schnellen, schwer vorhersehbaren technologischen Veränderungen. Als Unternehmen muss Exasol in der Lage sein, schnell und flexibel auf solche Veränderungen zu reagieren, diese bestmöglich zu antizipieren und auf dementsprechende Kundenbedürfnisse einzugehen. Andernfalls könnte es zu erheblichen negativen Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung und damit auf Umsatz, Eigenkapital und Finanzausstattung kommen.

Risiken aus der Kundenstruktur

Der Annual Recurring Revenue (ARR) von Exasol ist in recht hohem Maße abhängig von einigen großen Bestandskunden.

Rund 30 % des ARR werden mit den TOP 5 Kunden generiert, wobei über 10% auf den größten Kunden entfallen. Diese Struktur birgt das Risiko, dass durch den Wegfall eines oder mehrerer der großen Bestandskunden die Umsatzentwicklung und der ARR zumindest zeitweise negativ beeinflusst werden. Dies würde auch negative Effekte auf die finanzielle Ausstattung und die Ertragslage von Exasol haben.

Auch wird ein erheblicher Teil des Umsatzwachstums mit bereits bestehenden Kunden erwirtschaftet. Dies ist unter anderem dadurch bedingt, dass Exasol langjährige Geschäftsbeziehungen zu vielen seiner Kunden aufgebaut hat. Die Gesellschaft versucht, diesem Risiko einer Kundenkonzentration entgegenzuwirken, indem das Unternehmen durch eine gezielte Vertriebsstrategie die Kundenbasis verbreitert und damit die Abhängigkeiten reduziert.

Im Bereich Vertrieb wurde im Geschäftsjahr 2023 der bestehende Maßnahmenplan weiterentwickelt und eine genauere Analyse der Kundenstruktur vorgenommen. Das Produktportfolio wurde und wird erweitert sowie eine Umstellung der vertraglichen Beziehungen begonnen. Dies soll zu einer steigenden Kundenbindungsrate und zur Generierung von Neukunden führen.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Exasol befindet sich in seiner Unternehmensentwicklung aktuell im Übergang zur Profitabilität. Operativ wird Exasol im Jahr 2024 die Gewinnzone auf Basis des EBITDA erreichen. Wesentlicher Treiber auf dem Weg hin zu Profitabilität ist die Ausweitung des Umsatzes mit bestehenden und mit Neukunden. Ein schwächer als erwartetes Umsatzwachstums könnte den Zeitpunkt, zu dem Exasol profitabel wird, verschieben, was sich entsprechend negativ auf die Finanzsituation auswirken würde. Exasol überwacht daher sehr genau die Entwicklung des Geschäfts mit Neu- und Bestandskunden und wäre bei ungeplanten negativen Abweichungen in der Lage, die Kostenbasis kurzfristig anzupassen. Darüber hinaus wird die Entwicklung des Cashflows, aber auch die des Eigenkapitals permanent überwacht und entsprechende Liquiditätsprognosen erstellt.

Exasol ist in einem stark wachsenden Markt aktiv. Um die Chancen dieses Marktumfeldes zu nutzen, hat das Unternehmen zuletzt seine Marktpositionierung geschärft und seine Vertriebsaktivitäten verstärkt auf diese Positionierung hin ausgerichtet. In diesem Zusammenhang besteht das Risiko, dass die ergriffenen Maßnahmen nicht vollumfänglich wirksam werden und die Investitionen in Vertrieb und Marketing nicht den erwarteten Beitrag zur Umsatz- und Ergebnissteigerung liefern.

Die Effektivität der Marktpositionierung und der Vertriebssteuerung wird unter Verwendung von Marktrecherchen und einem umfassenden Austausch zwischen Vertrieb, Produktmanagement, Software-Entwicklung und dem Management laufend überprüft.

Personalrisiken

Der Technologiesektor ist für die Personalgewinnung eine große Herausforderung. Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden, gerade in hochqualifizierten und -spezialisierten Bereichen wie der Informatik, die ein Unternehmen wie Exasol benötigt, stellt sich auf dem momentanen globalen Arbeitnehmermarkt als Herausforderung dar. Insbesondere konkurriert Exasol mit internationalen und renommierten Großkonzernen um einen endlichen Pool von Fachkräften. Der Verlust von zentralen Mitarbeitenden und der damit einhergehende Wissensverlust, aber auch das Risiko dauerhafter Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden könnte dazu führen, dass Exasol langfristig die Marktanforderungen an ihre Produkte nicht erfüllen und Innovationsziele nicht erreichen kann.

Um dem entgegenzuwirken, nutzt Exasol neben attraktiven Vergütungsmodellen auch verschiedene andere Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung. So bietet Exasol Mitarbeiterbeteiligungen über Stock Option Programme, flexible Arbeitszeitmodelle, Sabbaticals, Workations und Ähnliches an. Über regelmäßige Erhebungen der Mitarbeiterzufriedenheit können darüber hinaus Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt und entsprechend reagiert werden.

Cyberrisiken

Cyberrisiken sind für ein Technologie-Unternehmen eines der originären Hauptrisikofelder. Die Geschäftsentwicklung könnte durch realisierte Cyberrisiken erheblich negativ beeinflusst werden, beispielsweise durch einen vollständigen Ausfall von IT-Systemen, durch Unterbrechungen der Internetverbindung, durch Fehler in der Infrastruktur oder durch andere Störungen. Dies könnte unter anderem dazu führen, dass Kundenverträge nicht eingehalten werden, Produkte oder Services nicht verfügbar sind oder andere Engpässe entstehen. Auch Einflussnahmen von außen sind denkbar, wie beispielsweise Cyberattacken. Diese könnten zum Diebstahl von (Kunden-)Daten, Infrastrukturschäden oder zu anderen Auswirkungen führen. Das Bekanntwerden solcher Attacken könnte zu erheblichem Reputationsverlust und massiven Schadensersatzforderungen führen und so Liquidität, Eigenkapital und Umsatz negativ beeinflussen. Exasol verfügt über ein etabliertes Informationssicherheitssystem in Gestalt eines Integrated Management Systems. Hiermit werden sowohl Informationssicherheitsthemen als auch Qualitäts- und Prozesskontrolle gewährleistet. Somit können Cyberrisiken erkannt, überwacht und so weit wie möglich minimiert und auf ein akzeptables Restrisiko gesenkt werden. Die dementsprechenden Zertifizierungen (ISO 27001 und 9001) wurden im Geschäftsjahr 2023 durch ein Überwachungsaudit bestätigt. Auch wurde internes Knowhow weiter ausgebaut.

Regulatorische und rechtliche Risiken

Generelle rechtliche Risiken

Verstöße gegen Rechtsvorschriften oder Vertragspflichten stellen generelle rechtliche Risiken dar. Wegen ihrer diversen Kundenbasis ist Exasol verschiedenen Regularien und Rechtsordnungen unterworfen, die ebenso ständigen Änderungen unterliegen. Daraus können sich Haftungsrisiken ergeben, die einzeln oder kumuliert erhebliche Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit haben könnten. Zur Minimierung dieser Fälle gibt es eine erfahrene interne Rechtsabteilung, die neue Verträge und sonstige Vereinbarungen intensiven Prüfungen unterzieht.

Datenschutzrisiken

Aus dem Geschäftsmodell von Exasol ergibt sich, dass (Kunden-)Daten über die Systeme und Produkte von Exasol oder in Cloud-Lösungen renommierter externer Anbieter regelmäßig verarbeitet, gespeichert und weitergeleitet werden. Vorschriften und Gesetze zum Datenschutz, zur Informationssicherheit und zum Schutz des Persönlichkeitsrechts sind für Exasol relevant. Eine vermeintliche oder tatsächliche Nichteinhaltung dieser gesetzlichen Verpflichtungen könnte die Geschäftstätigkeit von Exasol erheblich negativ beeinflussen. Dies erstreckt sich insbesondere auch auf entsprechende Reputationsschäden. Die Kontrollen und Regeln, vor allem auf dem Gebiet des Datenschutzes, werden von den Aufsichtsbehörden immer mehr verschärft. So könnten vermeintliche oder tatsächliche Verletzungen der anwendbaren Datenschutzvorschriften zu hohen Strafzahlungen führen und dadurch die Finanzausstattung von Exasol schwächen. Ebenso können die verschärfenden Veränderungen der Regulatorik dazu führen, dass für Exasol die Anpassung an potenzielle neue Regelungen weiter erschwert wird.

Um diesen Risiken zu begegnen und sich auf neue Regulatorik einzustellen, hat Exasol einen qualifizierten externen Datenschutzbeauftragten engagiert, der von einem internen Datenschutzkoordinationsteam unterstützt wird. In enger Zusammenarbeit mit den Informationssicherheitsverantwortlichen kümmert sich das Datenschutzteam engagiert um datenschutzrechtliche Angelegenheiten und Problemstellungen.

Patent- und IP-Rechte

Exasol ist in einem durch Innovation geprägten Geschäftsumfeld tätig und sieht sich deshalb einem erhöhten rechtlichen Risiko im Zusammenhang mit Patent- und anderen IP-Rechten und damit zusammenhängenden Ansprüchen ausgesetzt. Dritte könnten behaupten, dass Exasol geistiges Eigentum verletzt, und Exasol könnte erheblichen Prozess- oder Lizenzkosten unterliegen oder am Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen gehindert werden.

Die Gefahr einer - wenn auch nur behaupteten - Patentrechtsverletzung ist dem Geschäftsumfeld immanent. Eine vollständige und lückenlose Überwachung ist nicht immer möglich und eine Verletzung von IP-Rechten durch Exasol oder das Nichterkennen einer Verletzung von Exasols eigenen IP-Rechten kann einen negativen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit haben.

Eine Auseinandersetzung mit Wettbewerbern und/​oder Patentrechtsinhabern und die Verteidigung gegen Klagen aufgrund einer (vermeintlichen) Schutzrechtsverletzung können zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Exasol weiß um dieses Risiko und hat diesbezüglich Schritte unternommen, um abteilungsübergreifend Strategien zur Durchsetzung und Verteidigung von IP-Rechten zu finden. Auch hat Exasol mithilfe von externen Rechtsberatern internes Knowhow weiter ausgebaut. Dennoch kann eine Verwicklung in Patent- und IP-Rechtsstreitigkeiten, insbesondere da sie auch unberechtigt erfolgen kann, nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Weitere Internationalisierung und Erweiterung der Produktpalette

Exasol ist bestrebt, seinen Kundenkreis zukünftig deutlich auszuweiten und damit breiter und internationaler aufzustellen. Die damit einhergehende größere Anzahl von zu überwachenden Sachverhalten, insbesondere regulatorischer Art, könnte zu einem Anstieg der rechtlichen Risiken für Exasol führen. Auch das neu lancierte SaaS-Produkt, das einen anderen Kundenstamm als den bisherigen ansprechen soll, sowie andere sich in der Entwicklung befindliche neue Produkte könnten Risiken eröffnen, die bisher in ihrer Gesamtheit noch schwer absehbar sind.

Gesamtbeurteilung der Risikosituation

Exasol ist einer Vielzahl bekannter, aber auch unbekannter Risiken und Unsicherheiten ausgesetzt. Diese beinhalten hauptsächlich Risiken in Hinsicht auf das avisierte (Kunden-)Wachstum, rechtliche und regulatorische Risken, Risiken aus der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung weltweit, konjunkturelle Risiken sowie technologische Risiken. Der Vorstand ist aber davon überzeugt, dass die identifizierten Risiken weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit für die Exasol-Gruppe bestandsgefährdend sind. Der Vorstand bewertet die Risikosituation daher als beherrschbar.

Chancenbericht

Die fortdauernde technologische Entwicklung und auch die Trends in den für Exasol relevanten Kundenbranchen bieten Exasol vielfältige Wachstums- und Entwicklungschancen.

Nahezu alle Unternehmen haben es mit einer immer größer werdenden Menge an Daten zu tun, deren Analyse für die Geschäftstätigkeit essenziell ist.

Datenbasierte Unternehmensentscheidungen operativ wie planerisch in kurzer Zeit treffen zu können, kann und wird für Unternehmen zu einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren werden. Exasol sieht ihre Datenbank-Infrastruktur bzw. ihr relationales Datenbankmanagementsystem, das auf In-memory-Technologie basiert, weiterhin als weltweit führende Lösung im Bereich der ultraschnellen Datenauswertungen und -analysen an. Performance, Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz hat das Produkt von Exasol in sehr vielen Anwendungsbereichen mehrfach bewiesen. Deshalb ist Exasol sehr gut positioniert, um Unternehmen bei den Herausforderungen der Datenanalyse zu unterstützen.

Wesentliche Chancen

Globale Nachfrage weiterhin steigend

Exasols Markt wächst trotz des derzeit angespannten gesamtwirtschaftlichen Umfeldes weiterhin stark, da die zu verarbeitenden Datenmengen ebenfalls immer größer werden. Experten gehen davon aus, dass das Volumen der weltweiten Datenmenge von 126 Zettabyte im Jahr 2023 auf 230 Zettabyte im Jahr 2026 ansteigen wird. 10 Exasol sieht sich in der Lage, durch ihr Produkt und dessen Anwendungsbereich von der steigenden Nachfrage profitieren zu können.

Plattformunabhängigkeit als Wettbewerbsvorteil

Exasols Technologie zeichnet sich durch flexible Nutzung auf fast allen gängigen technologischen Plattformen aus. Sie ist "on-premise", "on cloud" und auch "hybrid" einsetzbar. Dies ist weiterhin ein deutlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber großen Wettbewerbern von Exasol, deren Produkte oft ausschließlich cloud-basiert einsetzbar oder an eine bestimmte technische Implementierung gebunden sind. Durch die Möglichkeit, flexibel die verschiedenen Plattformen nutzen zu können, sieht Exasol mit ihrem Produkt Chancen im Bereich einer wachsenden Nachfrage nach hybriden Modellen, die die Wettbewerber nicht abdecken können. 11

10 Statista: https:/​/​de.statista.com/​statistik/​daten/​studie/​267974/​umfrage/​prognose-zum-weltweit-generierten-daten-volumen/​

Flexibilität im operativen Einsatz

Die Technologie von Exasol ist in ihren Einsatzmöglichkeiten sehr flexibel. Als reiner Performance-Layer dient sie hauptsächlich dazu, bereits bestehende Systeme bei der Analyse der Daten zu beschleunigen. Dadurch haben potenzielle Kunden die Chance, von einer Verbesserung der Performance zu profitieren, ohne sofort ihre bestehenden Lösungen komplett ersetzen zu müssen.

Darüber hinaus bietet die Technologie die Möglichkeit, als eigenständiges und vollständiges Datenbank-Managementsystem genutzt zu werden, so dass Kunden ihre bestehenden Lösungen vollständig durch Exasol ersetzen können. Aufgrund kontinuierlich steigender Datenmengen und der wachsenden Bedeutung, Daten in Echtzeit analysieren zu können, sieht Exasol seine Vermarktungschancen als gut an.

Künstliche Intelligenz

Anwendungen von Künstlicher Intelligenz unterstützen Unternehmen schon heute auf unterschiedlichen Ebenen. Eine der großen Herausforderungen in diesem Zusammenhang ist es, sehr große Datenmengen in kurzer Zeit zur Verfügung zu stellen. Wie auch bei der Datenanalyse spielt der Faktor Geschwindigkeit hier eine entscheidende Rolle. Exasol hat mit der Produkteinführung von "Espresso AI" im November 2023 auf eben diese Herausforderung reagiert und sein Kernprodukt um verschiedene Funktionen erweitert, die Unternehmen auf ihrem Weg in eine KI-getriebene Welt unterstützen. Durch den stark wachsenden Markt für KI-Anwendungen sieht Exasol große Chancen, in Zukunft von diesem allgemeinen Trend zu profitieren.

Prognosebericht

Erwartete gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Der Internationale Währungsfonds erwartet, dass die globale Wirtschaft im Jahr 2024 eine ähnliche Dynamik aufweisen wird, wie im Vorjahr. In seiner im Oktober 2023 veröffentlichten Prognose erwarten die Experten einen Zuwachs der globalen Wirtschaft um 2,9% 12 .

Für die fortgeschrittenen Länder erwartet der IWF einen Anstieg der Wirtschaftsleistung in Höhe von 1,4% im Jahr 2024. Innerhalb der Industrienationen wird für die USA mit einem Anstieg von 1,5% gerechnet, während für die Eurozone ein Wachstum von 1,2% für das Jahr 2024 prognostiziert wird. Für Deutschland als die größte Volkswirtschaft innerhalb der Eurozone erwarten die Experten des IWF ein Wachstum von 0,9%. 13

Für die Schwellenländer soll sich laut IWF das Wachstum im Jahr 2024 mit einem Plus von 4,0% auf einem ähnlichen Niveau bewegen wie im Vorjahr. In diesem Zusammenhang wird für China ein Rückgang der Dynamik auf 4,0% erwartet, während Indien mit einem Anstieg des Bruttosozialproduktes um 6,3% erneut überproportional wachsen wird. 14

11 Exasol: https:/​/​www.exasol.com/​resource/​dresner-2023-analytical-data-infrastructure-market-study/​?access=down-load&submissionGuid=3f53c3ad-709e-4bc2-a9d5-22d3c31d40e0

12 IMF: https:/​/​www.imf.org/​en/​Publications/​WEO/​Issues/​2023/​10/​10/​world-economic-outlook-october-2023?cid=ca-com-compd-pubs_​belt

13 IMF: https:/​/​www.imf.org/​en/​Publications/​WEO/​Issues/​2023/​10/​10/​world-economic-outlook-october-2023?cid=ca-com-compd-pubs_​belt

14 IMF: https:/​/​www.imf.org/​en/​Publications/​WEO/​Issues/​2023/​10/​10/​world-economic-outlook-october-2023?cid=ca-com-compd-pubs_​belt

Erwartete Branchenentwicklung

Nachdem im Jahr 2023 die weltweiten IT-Ausgaben erstmals wieder ein Wachstum verzeichnen konnten und in dem Jahr um 3,3% auf 4,7 Billionen US-Dollar angestiegen sind, erwartet das Marktforschungsinstitut Gartner für das Jahr 2024 ein weiteres Anziehen der Dynamik mit einem Wachstum auf 5,0 Billionen US-Dollar. 15 Dies würde einem Anstieg um 6,8% entsprechen. Prozentual am stärksten wird nach Ansicht der Experten das Segment Unternehmenssoftware wachsen, das mit einem Plus von 12,7% seine Dynamik weiter hochhalten kann. Auch der Bereich IT-Services wird mit einem Anstieg von 8,7% erneut überproportional zulegen. In Deutschland wird für den IT-Sektor nach Schätzungen des Branchenverbands Bitkom für 2024 ein Umsatz von 151,6 Mrd. Euro erwartet - das entspricht im Vergleich zu 2023 einem Wachstum um 6,1%. 16

Aktuell wird davon ausgegangen, dass sich der Markt für Big Data Analytics von derzeit etwa 308 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf rund 350 Mrd. US-Dollar in diesem Jahr und damit um 13,6% erhöhen soll. 17

Erwartete Unternehmensentwicklung und Ausblick

Die weltweiten IT-Ausgaben und insbesondere die Ausgaben für Software steigen seit Jahren kontinuierlich, trotz unterschiedlicher weltweiter wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten. Die im letzten Jahr begonnene Neuausrichtung des Kernprodukts 'Espresso' sowie die verstärkte Integration von Künstlicher Intelligenz wird seine Wirkung im Laufe dieses Jahres weiter entfalten und Exasol bei der Neukundengewinnung unterstützen. Gleichzeitig wird sich die erhöhte Churn-Rate, die im vergangenen Jahr vor allem bei Kunden aus der Region EMEA zu beobachten war, im laufenden Geschäftsjahr zunächst fortsetzen, bevor mit einer Normalisierung im zweiten Halbjahr gerechnet wird. Der Vorstand geht daher von einer moderaten Geschäftsentwicklung im Jahr 2024 aus.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Exasol einen Anstieg des ARR um bis zu 10% gegenüber dem Vorjahr. Dabei wird sich die im Jahr 2023 erhöhte Churn-Rate insbesondere im ersten Halbjahr negativ auf die ARR-Entwicklung auswirken. Hintergrund hierfür sind die weiterhin herausfordernde Konjunkturlage in der Region EMEA und damit verbundene Kürzungen von IT-Budgets bei einigen größeren Kunden. Im zweiten Halbjahr 2024 wird die sich entfaltende Projektpipeline aus den in Q4 2023 begonnenen Marktinitiativen wieder zu einer positiven ARR-Entwicklung führen. Für den Konzernumsatz erwartet Exasol einen Anstieg um 10-15%, bei einem positiven operativen Ergebnis (EBITDA), das damit deutlich über dem Vorjahr liegen wird. Die liquiden Mittel sollen zum Jahresende 2024 stabil gegenüber Vorjahr bei über 10 Mio. Euro gehalten werden.

Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Entwicklung

Der Vorstand blickt verhalten optimistisch auf das Jahr 2024. Bei moderatem ARR-Wachstum wird sich die Profitabilität im laufenden Jahr weiter verbessern und das Unternehmen im ersten Halbjahr die operative Gewinnschwelle erreichen. Die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, der im vergangenen Jahr ausgeweitete ARR sowie das unverändert positive Marktumfeld und die starke Wettbewerbsposition von Exasol sind die wesentlichen Treiber für diese Entwicklung.

(ENDE KONZERNLAGEBERICHT)

15 Gartner: https:/​/​www.gartner.com/​en/​newsroom/​press-releases/​01-17-2024-gartner-forecasts-worldwide-it-spending-to-grow-six-point-eight-percent-in-2024

16 Bitkom: https:/​/​www.bitkom.org/​Marktdaten/​ITK-Konjunktur/​ITK-Markt-Deutschland

17 Statista: https:/​/​www.statista.com/​statistics/​1336002/​big-data-analytics-market-size/​

Lagebericht

der Exasol AG

Ergänzend zur Berichterstattung über den Exasol-Konzern wird im Folgenden die Entwicklung der Exasol AG im Geschäftsjahr 2023 erläutert.

Die Exasol AG ist das Mutterunternehmen des Exasol-Konzerns und hat ihren Sitz in Nürnberg. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Nürnberg unter der Registernummer HRB 23037 eingetragen.

Der Jahresabschluss der Exasol AG wird wie auch der Konzernabschluss nach den Vorschriften des HGB aufgestellt.

Sämtliche F&E-Aktivitäten der Gruppe werden bei der Exasol AG gebündelt. Für eine detaillierte Darstellung wird auf das Kapitel Forschung und Entwicklung des Exasol-Konzerns verwiesen.

Ertragslage

Das Geschäftsjahr der Exasol AG ist das Kalenderjahr.

Für das Geschäftsjahr 2023 stellt sich die Gewinn- und Verlustrechnung der Exasol AG wie folgt dar:

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In Mio. Euro 2023 2022 Veränderung
Umsatz 29,2 26,1 3,1
Aktivierte Eigenleistungen - - -
Sonstige betriebliche Erträge 2,8 10,5 -7,7
Materialaufwand -5,2 -3,8 -1,4
Personalaufwand -15,8 -16,0 0,2
Abschreibungen -2,9 -3,1 0,2
Sonstige betriebliche Aufwendungen -12,5 -18,8 6,3
Finanzergebnis 2,8 2,6 0,2
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -1,6 -2,6 1,0
Steuern -0,1 - -0,1
Jahresfehlbetrag -1,7 -2,6 0,9

Die Umsatzerlöse der Exasol AG resultierten im Wesentlichen aus der Erbringung von Dienstleistungen an verbundene Unternehmen, Lizenzabgaben von verbundenen Unternehmen und Erlösen mit Endkunden. Die Umsatzerlöse beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf 29,2 Mio. Euro (2022: 26,1 Mio. Euro). Der Anstieg der Umsatzerlöse resultiert im Wesentlichen aus der Umgliederung der konzerninternen Weiterberechnung von den sonstigen betrieblichen Erträgen in die Umsatzerlöse.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Auflösungen von Rückstellungen sowie Zuschüsse im Rahmen von Förderprogrammen. Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen im Geschäftsjahr 2023 2,8 Mio. Euro (2022: 10,5 Mio. Euro).

Der Materialaufwand betrug im Geschäftsjahr 2023 5,2 Mio. Euro (2022: 3,8 Mio. Euro) und beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen für den Betrieb des Kunden-Rechenzentrums, Hardwareeinkäufe und für bezogene Leistungen im Konzernverbund.

Der Personalaufwand der Gesellschaft betrug im Geschäftsjahr 15,8 Mio. Euro (2022: 16,0 Mio. Euro) und ist somit ähnlich dem Vorjahresniveau. Während des Geschäftsjahres beschäftigte die Exasol AG durchschnittlich 125 Angestellte (2022: 139).

Die Abschreibungen blieben im Geschäftsjahr 2023 mit 2,9 Mio. Euro (2022: 3,1 Mio. Euro) auf Vorjahresniveau. Wesentliche Position ist die planmäßige Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 12,5 Mio. Euro (2022: 18,8 Mio. Euro) umfassen vor allem Marketingaufwendungen, Rechts- und Beratungskosten sowie sonstige Aufwendungen von verbundenen Unternehmen.

Der Jahresfehlbetrag der Exasol AG belief sich auf 1,7 Mio. Euro (2022: 2,6 Mio. Euro).

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Ziele 2023 Ergebnisse 2023 Kommentierung
Umsatz Leicht verbessert 29,2 Mio. Euro Aufgrund des insgesamt leicht gestiegenen Geschäftsvolumens der Exasol Gruppe stieg auch der Umsatz der Exasol AG entsprechend auf 29,2 Mio. Euro (Vorjahr 26,1 Mio. Euro) an.
Operatives Ergebnis Leicht verbessert -1,6 Mio. Euro Aufgrund der verbesserten Profitabilität der Exasol Gruppe insgesamt stieg auch das operative Ergebnis der Exasol AG auf -1,6 Mio. Euro (Vorjahr: -2,6 Mio. Euro) an.

Vermögens- und Finanzlage

Die Vermögens- und Finanzlage der Exasol AG stellte sich zum 31. Dezember 2023 und zum Vorjahresstichtag wie folgt dar:

AKTIVA

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In Mio. Euro 31.12.2023 31.12.2022 Veränderung
Anlagevermögen 71,7 71,4 0,3
Umlaufvermögen 6,3 3,6 2,7
Rechnungsabgrenzungsposten 1,1 0,9 0,2
Summe Aktiva 79,1 75,9 3,2
PASSIVA
In Mio. Euro 31.12.2023 31.12.2022 Veränderung
Eigenkapital 74,9 69,5 5,4
Rückstellungen 2,7 4,2 -1,5
Verbindlichkeiten 1,3 1,8 -0,5
Rechnungsabgrenzungsposten 0,2 0,4 -0,2
Summe Passiva 79,1 75,9 3,2

Die Bilanzsumme der Exasol AG betrug zum 31. Dezember 2023 79,1 Mio. Euro (31.12.2022: 75,9 Mio. Euro).

Zum 31. Dezember 2023 entfielen davon 71,7 Mio. Euro (2022: 71,4 Mio. Euro) auf das Anlagevermögen. Wesentlicher Posten sind die Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 66,3 Mio. Euro (2022: 63,3 Mio. Euro).

Das Umlaufvermögen beinhaltet zum 31. Dezember 2023 Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 5,9 Mio. Euro (31.12.2022: 2,7 Mio. Euro) und Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 0,3 Mio. Euro (31.12.2022: 0,7 Mio. Euro).

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten betrug zum 31. Dezember 2023 rund 1,1 Mio. Euro (31.12.2022: 0,9 Mio. Euro).

Unter Berücksichtigung des Jahresergebnisses von -1,7 Mio. Euro (31.12.2022: -2,6 Mio. Euro) und der im Juni 2023 durchgeführten Kapitalerhöhung erhöhte sich das Eigenkapital der Exasol AG zum 31. Dezember 2023 auf 74,9 Mio. Euro (2022: 69,5 Mio. Euro).

Die Rückstellungen in Höhe von 2,7 Mio. Euro zum 31. Dezember 2023 (31.12.2022: 4,2 Mio. Euro) beinhalteten überwiegend personalbezogene Rückstellungen, Rückstellungen für Abschluss- und Prüfungskosten für das Jahr 2023 sowie Rückstellungen für Steuern. Hauptgründe für den Rückgang sind durchgeführte Auszahlungen von Boni aus aktienbasierten Vergütungssystemen und eine Neubewertung der Rückstellungen für aktienbasierte Vergütungssysteme. Der Ertrag aus der Auflösung der Rückstellungen wurde im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten der Gesellschaft beliefen sich auf insgesamt 1,3 Mio. Euro (31.12.2022: 1,8 Mio. Euro) und resultieren im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 0,9 Mio. Euro (31.12.2022: 1,3 Mio. Euro) sowie aus Lohnsteuer und Umsatzsteuern in Höhe von 0,3 Mio. Euro (31.12.2022: 0,3 Mio. Euro), die in den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen sind.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten belief sich zum 31. Dezember 2023 auf rund 0,2 Mio. Euro (31.12.2022: 0,4 Mio. Euro).

Risiken und Chancen

Die Geschäftsentwicklung der Exasol AG unterliegt aufgrund ihrer Funktion als Holdinggesellschaft grundsätzlich den gleichen Chancen und Risiken wie der Exasol-Konzern. An den Chancen und Risiken der unmittelbaren Tochtergesellschaften partizipiert die Exasol AG in voller Höhe. Die Chancen und Risiken sowie das Risikomanagementsystem des Konzerns sind im Chancen- und Risikobericht dargestellt. Nachteilige Einflüsse auf unmittelbare Tochtergesellschaften der Exasol AG können zu einer Wertminderung der Beteiligungen und Forderungen im Jahresabschluss der Exasol AG führen und das Jahresergebnis der Gesellschaft reduzieren.

Prognosebericht

Das Jahresergebnis der Exasol AG ist von der Entwicklung des Exasol-Konzerns abhängig.

Die Umsatzentwicklung der Exasol AG ist abhängig von der Umsatzentwicklung der Tochtergesellschaften, da ein Großteil der Umsatzerlöse der Exasol AG auf konzerninternen Verrechnungen basiert.

Aufgrund der erwarteten Steigerungen der Umsatzerlöse der Tochtergesellschaften ist korrespondierend mit leicht steigenden Umsatzerlösen bei der Exasol AG zu rechnen.

Aufgrund der im abgelaufenen Geschäftsjahr durchgeführten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung wird auch mit einem Rückgang der Kosten gerechnet, weshalb ein leicht verbessertes Jahresergebnis erwartet wird.

Die Unternehmensteuerung erfolgt auf Konzernbasis. Somit werden keine gesonderten Kennziffern für die Steuerung der Exasol AG ermittelt.

Für eine detaillierte Darstellung der erwarteten zukünftigen Entwicklung des Exasol-Konzerns wird auf den Prognosebericht des Konzerns verwiesen.

Bilanz zum 31. Dezember 2023

Aktiva

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31.12.2023 31.12.2022
EUR EUR
--- --- --- --- ---
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 2.417.552,00 3.353.378,00
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 1.657.724,00 3.194.991,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert 1,00 4.075.277,00 1,00 6.548.370,00
II. Sachanlagen
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 241.481,00 568.255,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.018.298,73 1.018.298,73
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 66.346.996,33 67.365.295,06 63.255.427,56 64.273.726,29
71.682.053,06 71.390.351,29
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Waren - 158.753,26
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.333,67 94.773,04
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen - 0,00
3. übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 339.291,52 346.625,19 606.434,84 701.207,88
II. Wertpapiere 0,00 0,00
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 5.914.876,64 2.697.025,08
6.261.501,83 3.556.986,22
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.140.592,78 893.892,04
79.084.147,67 75.841.229,55
Passiva
31.12.2023 31.12.2022
EUR EUR EUR EUR
A. Eigenkapital
I. Ausgegebenes Kapital
1. Gezeichnetes Kapital 26.882.757,00 24.438.870,00
2. Nennbetrag eigener Aktien -298.397,00 26.584.360,00 -298.397,00 24.140.473,00
II. Kapitalrücklage 113.533.933,79 108.890.548,49
III. Verlustvortrag -63.537.226,79 -60.902.598,67
IV. Jahresfehlbetrag -1.679.199,67 -2.634.628,12
74.901.867,33 69.493.794,70
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen 13.789,00 315.850,80
2. Sonstige Rückstellungen 2.675.728,15 2.689.517,15 3.924.100,00 4.239.950,80
2.689.517,15 4.239.950,80
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0,00 0,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 862.432,01 1.311.203,01
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 0,00 0,00
4. sonstige Verbindlichkeiten 421.433,12 1.283.865,13 389.044,38 1.700.247,39
- davon aus Steuern: EUR 293.930,84 (i. Vj. EUR 262.537,33)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 59.243,10 (i.Vj. EUR 83.633,53)
1.283.865,13 1.700.247,39
D. Rechnungsabgrenzungsposten 208.898,06 407.236,66
79.084.147,67 75.841.229,55

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

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31.12.2023 31.12.2022
EUR EUR EUR EUR
--- --- --- --- ---
Umsatzerlöse 29.186.540,07 33.565.718,66
Sonstige betriebliche Erträge 2.779.354,83 2.959.834,44
Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren -2.163.942,94 -1.488.804,10
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -3.025.390,07 -2.337.929,77
1. Rohergebnis 26.776.561,89 32.698.819,23
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -13.853.453,59 -13.945.607,65
b) Soziale Abgaben -1.965.574,98 -15.819.028,57 -2.093.340,99 -16.038.948,64
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -2.899.714,44 -3.073.602,81
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen -12.468.991,52 -18.783.664,77
- davon aus Währungsumrechnung EUR -60.780,71 (i. Vj. EUR -54.826,11) -
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.781.652,49 2.626.471,76
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.719.421,82 (i. Vj. EUR 2.620.632,09) -
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -11.635,43 -52.245,00
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -1.641.155,58 -2.623.170,23
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -36.874,09 -9.228,89
8. Ergebnis nach Steuern -1.678.029,67 -2.632.399,12
9. Sonstige Steuern -1.170,00 -2.229,00
10. Jahresfehlbetrag -1.679.199,67 -2.634.628,12
11. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -63.537.226,79 -60.902.598,67
12. Bilanzverlust -65.216.426,46 -63.537.226,79

Anhang für das Geschäftsjahr 2023

A. Allgemeine Angaben und Erläuterungen sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

(1) Die EXASOL AG hat ihren Sitz in Nürnberg und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Nürnberg (Reg.Nr. HRB 23037).

(2) Der Jahresabschluss ist unter Beachtung der allgemeinen Ansatz- und Bewertungsvorschriften der §§ 246 - 256a HGB, unter Berücksichtigung der besonderen Ansatz-, Bewertungs- und Gliederungsvorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 264 - 277 HGB) sowie den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes in Euro aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung gliedert sich nach dem Gesamtkostenverfahren.

(3) Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft nach § 267 Abs. 2 HGB.

Die Gesellschaft nimmt die für mittelgroße Kapitalgesellschaften geltenden Erleichterungen der §§ 276 und 288 HGB teilweise in Anspruch.

(4) Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden unter der Prämisse der Unternehmensfortführung angesetzt.

(5) Die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind grundsätzlich zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet.

Bei voraussichtlich dauerhaften Wertminderungen werden über die planmäßigen Abschreibungen hinaus außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Die Abschreibungen auf Zugänge erfolgen zeitanteilig.

(6) Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind nach § 248 Abs. 2, § 255 Abs. 2a HGB angesetzt und bewertet worden. Dabei umfassen die Herstellungskosten alle dem Herstellungsprozess direkt zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten. Die Abschreibung erfolgt linear über fünf Jahre. Das bisher ausgeübte Aktivierungswahlrecht, wurde aufgrund notwendiger systemischer Umstellungen jedoch ab dem Jahr 2022 für noch nicht fertig gestellte immaterielle Vermögensgegenstände nicht mehr ausgeübt. Aktivierte selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden noch bis 2026 planmäßig abgeschrieben.

(7) Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die erworbenen Schutzrechte werden über eine Nutzungsdauer von fünf bis zehn Jahren und die übrigen immateriellen Vermögensgegenstände über eine Nutzungsdauer von drei bis zwanzig Jahren abgeschrieben.

(8) Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer in Anlehnung an steuerlich anerkannte Höchstsätze abgeschrieben. Die Anlagegüter werden linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern betragen zwischen drei bis vierzehn Jahren.

(9) Die Zugänge an geringwertigen Anlagegütern werden bei Anschaffungskosten bis EUR 800,00 im selben Jahr vollständig abgeschrieben. Der Einblick in die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage wird hierdurch nicht beeinträchtigt.

(10) Die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Ausleihungen an verbundene Unternehmen werden mit den Anschaffungskosten, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung abzüglich außerplanmäßiger Abschreibungen, bilanziert.

(11) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu ihren Nennwerten angesetzt. Für das allgemeine Ausfallrisiko sowie für die üblicherweise anfallenden Kosten durch Zahlungsverzögerungen wurde eine Pauschalwertberichtigung angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Die Umrechnung von langfristigen Fremdwährungsforderungen erfolgt mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. mit dem niedrigeren Kurs am Bilanzstichtag. Kurzfristige Fremdwährungsforderungen werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

(12) Kassenbestand und Bankguthaben sind zu Nominalwerten angesetzt bzw. bei Fremdwährungsbeständen mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag angesetzt.

(13) Steuerrückstellungen sowie sonstige Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind nach den gesetzlichen Regelungen abgezinst.

(14) Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Umrechnung von langfristigen Fremdwährungsverbindlichkeiten erfolgt mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. mit dem höheren Kurs am Bilanzstichtag. Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

(15) Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Einnahmen bzw. Ausgaben vor dem Stichtag, die Erträge bzw. Aufwendungen nach dem Stichtag darstellen.

B. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens sowie der Abschreibungen im Geschäftsjahr 2023 sowie die Aufgliederung der Einzelpositionen sind im Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) dargestellt.

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich um entgeltlich erworbene Schutzrechte und EDV-Software, selbst geschaffene immaterielle Vermögengegenstände (aktivierte Entwicklungsleistungen für Software) sowie um Geschäfts- oder Firmenwerte. Bei den entgeltlich erworbenen Schutzrechten handelt es sich um im Rahmen von Kauf- und Übertragungsverträgen erworbene Schutzrechte sowie andere erworbene Rechte.

Die Gesellschaft besitzt Kapitalanteile an Unternehmen, bei denen der Anteilsbesitz der Herstellung einer dauernden Verbindung dient:

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Name und Sitz der Gesellschaft Kapitalanteil

in %
Währung Eigenkapital zum 31.12.2023 Jahresergebnis 2023
EXASOL Europa Vertriebs GmbH, Nürnberg 100 TEUR 0 248
EXASOL UK Ltd., London (Großbritannien) 100 TGBP 0 -2.282
EXASOL USA Inc., San Francisco (USA) 100 TUSD 0 -4.419
EXASOL France S.A.S., Paris (Frankreich) 100 TEUR 0 -165
EXASOL Schweiz AG, Zürich (Schweiz) 100 TCHF 0 -515

2. Umlaufvermögen

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände stellen sich wie folgt dar:

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davon mit Restlaufzeit mehr als davon mit Restlaufzeit mehr als 1 Jahr
in EUR Geschäftsjahr 1 Jahr Vorjahr
--- --- --- --- ---
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7.334 0 94.773 0
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 0 0 0 0
Sonstige Vermögensgegenstände 339.291 31.835 606.435 35.240
346.625 31.835 701.208 35.240

In der Position "Sonstige Vermögensgegenstände" sind keine Beträge größeren Umfangs enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen wurden zum Bilanzstichtag in Ausleihungen an verbundene Unternehmen umgewandelt. Hierbei handelt es sich um verzinsliche Darlehen mit unbeschränkter Laufzeit.

Die sonstigen Vermögensgegenstände haben sich von 606 TEUR auf 339 TEUR verringert. Im Vorjahr enthielt diese Position ein Darlehen an ein Vorstandsmitglied in Höhe von TEUR 257.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält im Wesentlichen Vorauszahlungen für Werbeleistungen und IT-Leistungen

3. Eigenkapital

(1) Gezeichnetes Kapital

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in EUR 01.01.2023 Erhöhung Herabsetzung 31.12.2023
Gründungskapital 86.950 --- --- 86.950
Kapitalerhöhung 24.351.920 2.443.887 --- 26.795.798
Grundkapital 24.438.870 2.443.887 --- 26.882.757

(2) Kapitalrücklage

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in EUR 01.01.2023 Erhöhung Herabsetzung 31.12.2023
Ausgabeaufgeld aus Kapitalerhöhung 104.653.613 4.643.385 --- 109.296.998
Sonstige Zuzahlungen 298.397 --- --- 298.397
Ausgabeaufgeld aus Wiederveräußerung eigener Anteile 3.938.539 --- --- 3.938.539
108.890.548 4.643.385 --- 113.533.934

(3) Bestand an eigenen Aktien

Die Gesellschaft hielt zum Abschlussstichtag insgesamt 298.397 eigene Stückaktien, wobei 881.794 im Dezember 2019, Januar 2020 sowie Februar 2020 von den Altaktionären vor Börsengang unentgeltlich eingelegt wurden. Im Mai 2020 wurden 285.000 verkauft und im April und Mai 2022 wurden insgesamt 298.397 Aktien an Vorstände bzw. ehemalige Vorstände im Rahmen der Erfüllung des Stock Appreciation Rights Vorstandsvergütung übertragen. Auf die 298.397 eigenen Stückaktien entfällt ein Betrag von EUR 298.397,00 des Grundkapitals (1,22 %).

(4) Bedingtes Kapital

Die Hauptversammlung hat am 22. Juli 2020 die Schaffung eines Bedingten Kapitals (Bedingtes Kapital 2020/​I) beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde um bis zu EUR 2.221.787,00 durch Ausgabe von bis zu 2.221.787 neuen, auf den Inhaber oder Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Gewährung von Aktienoptionen an ausgewählte Arbeitnehmer der Gesellschaft und Arbeitnehmern sowie Mitgliedern der Geschäftsführung verbundener Unternehmen der Gesellschaft. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 2. Oktober 2020.

Am 30. Juni 2021 hat die Hauptversammlung die Erhöhung des Bedingten Kapitals 2020/​I beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde um bis zu EUR 2.443.887,00 durch Ausgabe von bis zu 2.443.887 neuen, auf den Inhaber oder Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht. Das Bedingte Kapital 2020/​I dient - nunmehr - ausschließlich der Gewährung neuer Aktien an ausgewählte Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie an ausgewählte Arbeitnehmer von mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen, denen aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 22. Juli 2020 oder aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 30. Juni 2021 Optionsrechte gewährt worden sind oder gewährt werden. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 30. Juli 2021.

Am 06. Juli 2022 hat die Hauptversammlung ein neues ESOP-Programm beschlossen (ESOP idF 2022) wofür die bis zum Zeitpunkt nicht ausgegeben 1.561.726 Stückaktien vom bedingtem Kapital 2021 verwendet werden sollen. Das alte ESOP-Programm (ESOP 2020) soll unverändert fortgeführt werden jedoch werden keine neuen Optionen mehr ausgegeben.

Zum Zeitpunkt der Einberufung der ordentlichen Hauptversammlung 2023 hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats auf der Grundlage des Aktienoptionsprogramms idF 2020, des Aktienoptionsprogramms idF 2021 sowie des Aktienoptionsprogramms idF 2022 insgesamt 831.237 Optionsrechte an Arbeitnehmer der Gesellschaft und Arbeitnehmer von verbundenen Unternehmen der Gesellschaft im Sinne von §§ 15 ff. AktG ausgegeben.

Durch Beschluss der HV vom 23.06.2023 wurde beschlossen, den Vorstand weiterhin zur Ausgabe von Optionsrechten zum Bezug in Höhe von bis zu 1.612.650 auf den Inhaber oder den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft zu ermächtigen. Hierbei handelt es sich um die noch nicht ausgegebenen Optionsrechte aus dem Aktienoptionsprogramm idF 2022, die in ein neues Aktienoptionsprogramm idF 2023 überführt werden.

Das Aktienoptionsprogramm idF 2022 wurde dahingehend geändert, dass in Höhe der unter der bisherigen Ermächtigung noch nicht ausgegebenen Optionsrechten zum Bezug von bis zu 1.612.650 auf den Inhaber oder den Namen lautenden Stückaktien keine Ermächtigung mehr zur Ausgabe von Optionsrechten auf Grundlage des Aktienoptionsprogramms idF 2022 besteht.

Das bedingte Kapital 2020 in der Fassung vom 06.Juli 2022 wird somit ohne Änderung seines Betrags um eine Bezugnahme auf das Aktienoptionsprogramm 2023 ergänzt.

Die Laufzeit der Ermächtigung endet am 29. Juni 2026.

Zum 31. Dezember 2023 bestehen - noch nicht ausgeübte - 1.345.655 Bezugsrechte (Optionsrechte) nach § 192 Abs. 2 Nr. 3 AktG von Arbeitnehmern der Gesellschaft sowie von Arbeitnehmern von mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen.

(5) Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 22. Juli 2020 ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 21. Juli 2025 gegen Bar- und bzw. oder Sacheinlage einmal oder mehrmals, um insgesamt bis zu EUR 11.108.935,00 zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann (Genehmigtes Kapital 2020/​I). Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 2. Oktober 2020.

Aufgrund dieser Ermächtigung ist mit Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg vom 11. Dezember 2020 das Grundkapital um EUR 2.221.000,00 erhöht worden. Entsprechend beträgt das Genehmigte Kapital 2020/​I nach teilweiser Ausschöpfung noch EUR 8.887.935,00.

Mit der Hauptversammlung am 06.07.2022 wurde das genehmigte Kapital 2022/​i) aufgehoben und ein neues genehmigtes Kapital (Genehmigtes Kapital 2022/​I) geschaffen.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 05. Juli 2027 gegen Bar- und bzw. oder Sacheinlage einmal oder mehrmals, um insgesamt bis zu EUR 7.331.661,00 zu erhöhen, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 4. Oktober 2022.

Im Juni 2023 führte die Exasol AG satzungskonform eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlage ohne Bezugsrecht der Altaktionäre i.H.v. 10% des bestehenden Grundkapitals durch. Im Zuge dieser Kapitalerhöhung wurden 2.443.887 auf den Inhaber oder den Namen lautenden Stückaktien der Gesellschaft neu ausgegeben.

Zum 31. Dezember 2023 beträgt das genehmigte Kapital somit EUR 4.887.774,00.

4. Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

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Verbrauch Zuführung 31.12.2023
in EUR 01.01.2023 Auflösung
--- --- --- --- --- ---
Urlaub 374.000 374.000 --- 448.000 448.000
Sonstige Personalaufwendungen 2.925.500 2.435.274 114.851 1.246.266 1.621.641
Abschluss- und Prüfung 200.000 182.884 17.116 156.530 156.530
Sonstiges 424.600 411.004 5.619 441.580 449.557
3.924.100 3.403.162 137.586 2.292.376 2.675.728

5. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

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davon mit einer Restlaufzeit
in EUR Gesamtbetrag im Geschäftsjahr bis zu einem Jahr zwischen einem und 5 Jahren von mehr als 5 Jahren
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 0 0 0
(Vj. 0) (Vj. 0) (Vj. 0) (Vj. 0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 862.432 862.432 0 0
(Vj. 1.311.203) (Vj. 1.311.203) (Vj. 0) (Vj. 0)
Verbindlichkeiten gegenüber verb. Unternehmen 0 0 0 0
(Vj. 0) (Vj. 0) (Vj. 0) (Vj. 0)
Sonstige Verbindlichkeiten 421.433 421.433 0 0
(Vj. 389.044) (Vj. 389.044) (Vj. 0) (Vj. 0)
1.283.865 1.283.865 0 0
(Vj. 1.700.247) (Vj. 1.700.247) (Vj. 0) (Vj. 0)

Besicherungen für Verbindlichkeiten bestehen nicht.

In der Position "Sonstige Verbindlichkeiten" sind keine Beträge größeren Umfangs enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen.

C. Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 25 (i. Vj. TEUR 172). Des Weiteren sind Erträge aus erhaltenen Fördergeldern für Vorjahre in Höhe von TEUR 2.468 (i. Vj. TEUR 183) und der Auflösung der sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 138 (i. Vj. TEUR 2.422) in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten.

2. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Aufwendungen aus der Währungsumrechnung belaufen sich auf TEUR 61 (i. Vj. TEUR 55).

D. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

1. Haftungsverhältnisse nach § 251 HGB

Die Gesellschaft hat gegenüber ihrer 100%-igen Tochtergesellschaft EXASOL Europa Vertriebs GmbH eine Patronatserklärung abgegeben. Das Risiko der Inanspruchnahme wird aufgrund der verbesserten Ertragssituation derzeit als gering eingeschätzt.

2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

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Art der Verpflichtung jeweils Jahresbeträge ab 2024

EUR
Gesamtbetrag

EUR
Mieten für Geschäftsräume 581.965 581.965
Mieten, Leasing für Geschäftsausstattung 234.087 458.826
Kfz-Leasing 102.649 210.731
918.701 1.251.523

Die zugrundeliegenden Verträge haben bei den Mieten für Geschäftsräume Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr. Bei Leasing von Geschäftsausstattung haben die Verträge Restlaufzeiten von ein bis drei Jahren.

3. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Wesentliche nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte bestehen in Form von Immobilienmietverträgen über die betrieblich notwendigen Büroräume sowie Leasingverträge über Serverkapazitäten. Diese Vorgehensweise trägt zur Verringerung der Kapitalbindung bei und belässt das Investitionsrisiko beim Vermieter bzw. Leasinggeber. Im Übrigen verweisen wir auf die Angaben unter sonstige finanzielle Verpflichtungen.

E. Sonstige Angaben

1. Zahl der Arbeitnehmer

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Geschäftsjahr
Verwaltung /​ Vertrieb /​ Marketing 31
FuE /​ Cloud /​ Services 94
Gesamt 125

Die Teilzeitkräfte sind pro Kopf gezählt und nicht in Vollzeitkräfte umgerechnet.

2. Vorstand

Mitglieder des Vorstands im Geschäftsjahr 2023:

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Jörg Tewes, Vorsitzender des Vorstands, München
Mathias Golombek, Technischer Vorstand, Ottensoos
Jan-Dirk Henrich, Finanzvorstand, Köln

Zum 01. Januar 2023 wurde Jörg Tewes als Leitender Vorstand (Vorsitzender des Vorstands) in die EXASOL AG berufen. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 31.01.2023.

Die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands unterbleibt nach § 286 Abs. 4 HGB (Schutzklausel).

3. Aufsichtsrat

Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2023:

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Volker Smid, Geschäftsführer der Acrolinx GmbH, Hamburg (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
Karl Hopfner (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats), Kaufmann /​ Betriebswirt, Oberhaching
Linda Mihalic, Chief Sales Officer der Degura GmbH, Berlin
Dr. Roland Wöss, Unternehmensberater, Linz /​ Österreich
Petra Neureither, Geschäftsführerin der PEN GmbH, Heidelberg
Thorsten Wegener, Vorstand der adesso SE, Hamburg

Die Vergütung für den Aufsichtsrat betrug im Geschäftsjahr TEUR 300.

4. Angabe zu ausschüttungsgesperrtem Betrag

Aufgrund der Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens besteht nach § 268 Abs. 8 HGB eine Ausschüttungssperre in Höhe von EUR 2.417.552,00.

5. Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt vor, den Jahresfehlbetrag von EUR 1.679.199,67 auf neue Rechnung vorzutragen.

A. Konzernabschluss

Die EXASOL AG, Nürnberg, wird als Mutterunternehmen in den Konzernabschluss der Gesellschaft einbezogen. Dieser wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

G. Nachtragsbericht

Berichtspflichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.

Nürnberg, 29. April 2024

EXASOL AG

- Der Vorstand -

Jörg Tewes

Mathias Golombek

Jan-Dirk Henrich

Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

Als Ergebnis unserer Prüfung haben wir den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die EXASOL AG, Nürnberg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der EXASOL AG, Nürnberg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "zusammengefasster Lagebericht") der EXASOL AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und
vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, den 29. April 2024

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

Mit dem folgenden Bericht möchten wir Sie über die Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2023 und das Ergebnis der Prüfung von Jahres- und Konzernabschluss 2023 informieren.

Tätigkeit des Aufsichtsrats

Im Berichtsjahr hat sich der Aufsichtsrat ausführlich mit der Lage und Entwicklung der Gesellschaft befasst und die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben gewissenhaft wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Geschäftsführung kontinuierlich begleitet, regelmäßig beraten und die Vorstandstätigkeit überwacht. Maßstab für die Überwachung waren die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit des Vorstandshandelns. Es war eine vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit. Bei Entscheidungen von grundlegender und strategischer Bedeutung für das Unternehmen wurde der Aufsichtsrat rechtzeitig und angemessen eingebunden. Zustimmungspflichtige Geschäfte und Angelegenheiten wurden vom Vorstand korrekt vorgelegt. In den turnusmäßigen Aufsichtsratssitzungen sowie durch schriftlichen, telefonischen und persönlichen Austausch wurde der Aufsichtsrat durch den Vorstand laufend über alle Maßnahmen und Ereignisse von Bedeutung für das Unternehmen unterrichtet. In der Folge war der Aufsichtsrat stets über die Geschäftslage der Gesellschaft, die Geschäftsentwicklung, wesentliche Aspekte der Planung, einschließlich der Investitions-, Finanz- und Personalplanung, sowie über die Ertragslage, organisatorische Maßnahmen und die Gesamtlage des Konzerns informiert. Die regelmäßige Unterrichtung über die finanzielle Lage sowie über die Risikolage waren ebenso Teil des Informationsaustauschs. Abweichungen von den Plänen und Zielen wurden vom Vorstand anlassbezogen erläutert und vom Aufsichtsrat geprüft.

Die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen, wie beispielsweise zu Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen, nehmen die Mitglieder des Aufsichtsrats eigenverantwortlich wahr und werden dabei von der Gesellschaft unterstützt. Zur gezielten Weiterbildung werden bei Bedarf interne Informationsveranstaltungen angeboten. Im Berichtsjahr fand am 27. März 2023 eine Fortbildungsveranstaltung für alle Aufsichtsratsmitglieder zu rechtlichen Aspekten der Aufsichtsratstätigkeit statt.

Schwerpunkte der Beratungen des Aufsichtsrats

Im Berichtsjahr fanden insgesamt vier ordentliche Aufsichtsratssitzungen und vier außerordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Die Mitglieder des Vorstands haben, soweit nicht zu einzelnen Themen wie Personalangelegenheiten des Vorstands eine Beratung ohne Beteiligung des Vorstands als zweckmäßig angesehen wurde, an den Sitzungen des Aufsichtsrats teilgenommen und ausführlich über den Gang der Geschäfte, die aktuelle Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Chancen und Risiken der Geschäftsentwicklung, die wesentlichen geplanten oder laufenden Investitionen bzw. Desinvestitionen und die Lage des Unternehmens insgesamt berichtet.

In den ordentlichen Sitzungen hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit der Geschäfts- und Finanzlage des Unternehmens befasst. Gegenstand dieser regelmäßigen Beratungen in den Aufsichtsratssitzungen waren die Umsatz-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung sowie die finanzielle Situation und Liquiditätsentwicklung der Exasol AG und des Exasol Konzerns. Zudem haben die Mitglieder des Aufsichtsrats zahlreiche Sachthemen und zustimmungspflichtige Maßnahmen diskutiert und beschlossen. Interessenskonflikte von Mitgliedern des Aufsichtsrats im Zusammenhang mit der Ausübung ihres Amtes wurden im Berichtszeitraum nicht angezeigt.

In der ersten ordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 8. Februar 2023, an der alle Mitglieder des Aufsichtsrats teilgenommen haben, wurden die vorläufigen Ergebnisse des Geschäftsjahrs 2022 vorgestellt. Die aktuelle Geschäftsentwicklung sowie die Budgetplanung für das Geschäftsjahr 2023 wurden besprochen. Die Finanzexperten im Aufsichtsrat wurden bestimmt, zudem wurden die Mitglieder des neu gegründeten Prüfungsausschusses gewählt. Weiter wurde das Ergebnis einer Mitarbeiterbefragung besprochen und die Begebung einer weiteren Tranche des Mitarbeiteraktienprogramms genehmigt.

An der außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 17. Februar 2023 nahmen alle Mitglieder des Aufsichtsrats teil. In dieser Sitzung wurde das Mittelfristziel 2025 besprochen, die Zielvereinbarung für die Jahressondervergütung (2023) des Vorstands besprochen und die Kennzahlen für den Short-Termin-Incentive beschlossen.

An der außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 14. April 2023 nahmen fünf Mitglieder des Aufsichtsrats teil. In dieser Sitzung hat sich der Aufsichtsrat mit der Langfristvergütung des Vorstands befasst. Verabschiedet wurde eine Anpassung der Planbedingungen sowie die Zuteilungsschreiben für die Tranche 2023-2026.

An der außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 24. April 2023 nahmen alle Mitglieder des Aufsichtsrats teil. In dieser Sitzung hat sich der Aufsichtsrat mit der Finanzierung der Gesellschaft befasst.

Bei der zweiten ordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 3. Mai 2023, an der neben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats auch der Wirtschaftsprüfer teilgenommen hat, stand die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses im Mittelpunkt der Beratungen. In Anwesenheit des Abschlussprüfers stellte der Aufsichtsrat den Einzelabschluss der Exasol AG zum 31. Dezember 2022 fest und billigte den Konzernabschluss der Exasol AG zum 31. Dezember 2022. Außerdem stimmte der Aufsichtsrat den Tagesordnungspunkten für die ordentliche Hauptversammlung der Exasol AG am 23. Juni 2023 zu und der Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2022 wurde verabschiedet. Die Zielerreichung für die variable Vergütung des Vorstands wurde auf Basis des Jahresabschlusses festgestellt und die Auszahlung der Tantieme 2022 beschlossen. Im Bericht zur Geschäftsentwicklung wurde ein Produktupdate gegeben.

In der dritten ordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am 27. September 2023, an der alle Mitglieder des Aufsichtsrats in Präsenz teilgenommen haben, wurde neben der Geschäftsentwicklung die Planungsprämisse für die Budgeterstellung 2024 besprochen und ein Produktupdate zu Yotilla gegeben. Verabschiedet wurde die Änderung der Geschäftsordnung des Prüfungsausschusses. Dem Entlastungsbeschluss für die Geschäftsführer der Exasol Europa Vertriebs GmbH wurde zugestimmt.

Am 6. November 2023 fand eine weitere außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats statt, an der alle Mitglieder des Aufsichtsrats teilgenommen haben. Neben dem Update zur Geschäftsentwicklung und dem Produktupdate wurde über den Finanzplan 2024 gesprochen, die Durchführung der Effizienzprüfung wurde gestartet.

Die letzte ordentliche Sitzung im Geschäftsjahr 2023 fand am 13. Dezember 2023 statt. An dieser Sitzung haben alle Mitglieder des Aufsichtsrats persönlich teilgenommen. Schwerpunkt der Beratungen waren der Jahresausblick 2023 sowie das Budget 2024, das vom Aufsichtsrat verabschiedet wurde. Die Investoren- und Kapitalmarktaktivitäten der Exasol AG wurden beleuchtet, die Ergebnisse der Effizienzprüfung wurden analysiert und der Beschluss zur Zustimmung zur Begebung einer weiteren Tranche des Mitarbeiteraktienoptionsprogramms wurde gefasst.

Neben Beschlussfassungen in Sitzungen wurden drei Beschlüsse im schriftlichen Umlaufverfahren gefasst. Der Aufsichtsrat hat der Ausgabe und Zuteilung von zwei Tranchen des Mitarbeiteraktienoptionsprogramms schriftlich zugestimmt. Weiter wurde die Amtszeit von Jan-Dirk Henrich im schriftlichen Umlaufverfahren bis 31. August 2027 verlängert.

Prüfungsausschuss

Die erste Sitzung des Prüfungsausschusses fand am 2. Mai 2023 statt. Karl Hopfner wurde zum Vorsitzenden ernannt. Besprochen wurde die Jahresplanung sowie die Prüfungsberichte des Wirtschaftsprüfers, die Konzernstruktur und das Transferpricing sowie das Forderungs- und Liquiditätsmanagement im aktuellen Umfeld.

Die zweite Sitzung fand am 26. September 2023 statt. Schwerpunkte waren die Vorbereitung der Jahresabschlussprüfung 2023 sowie aktuelle Themen aus den Bereichen Accounting und Treasury.

In der dritten Sitzung des Prüfungsausschuss am 12. Dezember 2023 befassten sich die Mitglieder mit aktuellen Themen aus dem Bereich Treasury sowie mit den Prüfungsschwerpunkten der Jahresabschlussprüfung 2023 und der Vorprüfung durch den Wirtschaftsprüfer.

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses hat den Aufsichtsrat jeweils in der nächsten Sitzung des Gesamtaufsichtsrats über die Schwerpunkte der Prüfungsausschusssitzungen informiert.

Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen

Die nachfolgende Tabelle zeigt die individualisierte Teilnahme der einzelnen Mitglieder des Aufsichtsrates an den Sitzungen des Plenums:

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Sitzungsteilnahme Anzahl in %
Karl Hopfner 8/​8 100
Linda Mihalic 8/​8 100
Petra Neureither 8/​8 100
Volker Smid 8/​8 100
Torsten Wegener 8/​8 100
Dr. Roland Wöss 7/​8 87,5

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Sitzungsteilnahme Prüfungsausschusssitzungen Anzahl in %
Karl Hopfner 3/​3 100
Petra Neureither 3/​3 100
Dr. Roland Wöss 3/​3 100

Jahres- und Konzernabschluss

Im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung vom 23. Juni 2023 wurde die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Nürnberg, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Berichtsjahr bestellt. Der Aufsichtsrat erteilte auf Empfehlung des Prüfungsausschusses am 23. November 2023 den entsprechenden Prüfungsauftrag für den Einzel- sowie für den Konzernabschluss 2023. Die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, prüfte den Jahresabschluss der Exasol AG und den Konzernabschluss des Exasol Konzerns sowie den Lagebericht der Exasol AG und des Exasol Konzerns. Der Abschlussprüfer erteilte jeweils den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk für den Einzel- sowie für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023. Als Wirtschaftsprüfer unterzeichnen die Abschlüsse Markus Zippel und Alexandra Behrendt als verantwortliche Prüfungspartner. Die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, stellte fest, dass der Lagebericht der Exasol AG und des Exasol Konzerns die Situation der Gesellschaft und des Konzerns sowie die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend wiedergibt.

Die Berichte und Abschlussunterlagen des Abschlussprüfers lagen den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor der Prüfungsausschuss- und Bilanzaufsichtsratssitzung vor und wurden eingehend geprüft. In der Prüfungsausschusssitzung des Aufsichtsrats am 29. April 2024 berichtete die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung.

Nach eingehender Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2023 sowie des Lageberichts der Exasol AG und des Exasol Konzerns hat der Aufsichtsrat diesbezüglich keine Einwände erhoben. Der Aufsichtsrat schloss sich somit dem Prüfungsergebnis der KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, an und billigte den Jahresabschluss der Exasol AG und des Konzerns für das Geschäftsjahr 2023. Der Jahresabschluss der Exasol AG ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt.

Besetzung des Vorstands und Aufsichtsrats

Zum 1. Januar 2023 hat Jörg Tewes sein Amt als Mitglied des Vorstands und Vorstandsvorsitzender angetreten. Die Amtszeit von Jan-Dirk Henrich wurde bis 31. August 2027 verlängert. Im Übrigen gab es im Berichtszeitraum sowohl im Vorstand als auch im Aufsichtsrat keine weiteren personellen Veränderungen.

In der Sitzung vom 8. Februar 2023 wurde ein Prüfungsausschuss gegründet, dem Petra Neureither, Karl Hopfner und Dr. Roland Wöss angehören, zum Vorsitzenden wurde Karl Hopfner ernannt.

Dank

Wir danken den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement im Geschäftsjahr 2023. Den Aktionärinnen und Aktionären danken wir für das Interesse an unserer Gesellschaft und für das entgegengebrachte Vertrauen.

Nürnberg, im Mai 2024

Exasol AG

Für den Aufsichtsrat

Volker Smid, Aufsichtsratsvorsitzender

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