AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Northern Data AG

Annual Report Jun 28, 2024

5436_rns_2024-06-28_6833fd93-c799-4cf6-9240-7b5ed93fd612.html

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Finanzbericht: 34515993

Northern Data AG

Frankfurt am Main

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Northern Data Konzernabschluss und Konzernlagebericht 2022

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

KONZERNLAGEBERICHT

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Unternehmensführung

Überblick über die Konzernstruktur zum 31. Dezember 2022

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Geschäftsverlauf

Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Finanzielle Leistungsindikatoren

Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

Chancen- und Risikomanagement bei Northern Data

Chancenbericht

Strategische Chancen

Risikobericht

Strategische Risiken

Operative Risiken

Compliance Risiken

Finanzielle Risiken

Geänderte Einschätzung von Risiken nach dem Ende des Berichtszeitraums

Gesamteinschätzung des Vorstands

Aussage des Vorstands zur Wirksamkeit der Governance-Systeme

Prognose und künftige Entwicklung

KONZERNABSCHLUSS

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember

Konzernbilanz zum 31. Dezember

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember

KONZERNANHANG

1 Informationen zur Gesellschaft und Grundlagen der Abschlusserstellung

1.1 Berichtendes Unternehmen

1.2 Grundlagen der Abschlusserstellung

1.3 Grundsätze der Konsolidierung

1.4 Bewertungsprämisse der Unternehmensfortführung (Going Concern)

1.5 Angewendete IFRS-Standards

1.6 Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten

1.7 Implikationen COVID-19 und Krieg in der Ukraine

1.8 Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung

2 Unternehmenszusammenschlüsse

Veräußerung der Groupe Kelvin Emtech Inc.

Unternehmenszusammenschlüsse im Vorjahr 2021

3 Angaben zur Gesamtergebnisrechnung

3.1 Umsatzerlöse

3.2 Sonstige betriebliche Erträge

3.3 Materialaufwand

3.4 Personalaufwand und Mitarbeiterzahl

3.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen

3.6 Finanzergebnis

3.7 Ertragsteuern

3.8 Ergebnis je Aktie

4 Angaben zur Bilanz

4.1 Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte

4.2 Sachanlagen

4.3 Leasingverhältnisse

4.4 Vorräte

4.5 Sonstige Vermögenswerte

4.6 Eigenkapital

4.7 Rückstellungen

4.8 Finanzverbindlichkeiten

4.9 Sonstige Verbindlichkeiten

5 Sonstige Erläuterungen

5.1 Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

5.2 Angaben zu Finanzinstrumenten

5.3 Angaben zu finanziellen Risiken und zur Risikovorsorge

5.4 Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

5.5 Anteilsbasierte Vergütungen

5.6 Leistungen an Arbeitnehmer

5.7 Segmentberichterstattung

5.8 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

5.9 Sonstige Sachverhalte

5.10 Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

5.11 Aufstellung des Anteilsbesitzes der Northern Data AG nach § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB

5.12 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

5.13 Tag der Freigabe der Veröffentlichung

5.14 Versicherung der gesetzlichen Vertreter

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Geschäftsjahr 2022 war geprägt von Herausforderungen für die Weltwirtschaft, die durch den Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar verursacht wurden. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte kam es zu einem starken Preisrückgang bei Bitcoin und Ethereum, der sich auf die gesamte Kryptobranche auswirkte, ebenso wie die Umstellung des Ethereum-Konsensmechanismus von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake im September. In vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand wurden diese Herausforderungen bei Northern Data bestens bewältigt.

Zusammensetzung von Aufsichtsrat und Vorstand

Der Aufsichtsrat setzt sich gemäß den Satzungsbestimmungen der Northern Data AG aus drei Mitgliedern zusammen. Im Jahr 2022 waren dies der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Dr. Tom Oliver Schorling, der stellvertretende Vorsitzende, Dr. Bernd Hartmann, sowie Hermann-Josef Lamberti. Neben dem Vorsitzenden, Aroosh Thillainathan, gehörten dem Vorstand im Geschäftsjahr 2022 Dr. Mathias Dähn (CFO) bis zum 28. Februar und Stefan Sickenberger (COO) bis zum 31. Oktober an.

Arbeit und Themen im Plenum des Aufsichtsrates

Im Berichtsjahr 2022 fanden insgesamt 30 Aufsichtsratssitzungen statt, an denen der Aufsichtsrat jeweils in seiner Gesamtheit teilnahm. Eine Sitzung wurde in Präsenz in Frankfurt/​Main abgehalten. Achtzehn Sitzungen wurden als Videokonferenzen abgehalten. In anderen Fällen fasste der Aufsichtsrat Beschlüsse außerhalb von Sitzungen im schriftlichen Verfahren, und in einem Fall auch per Telefon.

Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung des Vorstands im Geschäftsjahr 2022 durchgehend überwacht und den Vorstand bei der Leitung der Gesellschaft beratend begleitet. Dies umfasste insbesondere die Geschäftsentwicklung, die Ertrags- und Finanzlage sowie die Investitionspläne der Gesellschaft. Der Vorstand kam seinen Informationspflichten stets in angemessenem Umfang nach. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat in schriftlicher und mündlicher Form regelmäßig, zügig und umfassend über alle relevanten Fragen der Unternehmensplanung, den Gang der Geschäfte, die strategische Weiterentwicklung sowie die aktuelle Lage und Gesamtentwicklung des Konzerns unterrichtet.

scrollen

Mitglieder des Aufsichtsrats Anzahl der Sitzungen Teilnahmequote
Dr. Tom Oliver Schorling 30/​30 100 %
Hermann Josef Lamberti 30/​30 100 %
Dr. Bernd Hartmann 30/​30 100 %

Teilnahme an den Aufsichtsratssitzungen

Überblick über Sitzungen und Beschlüsse

Hinsichtlich des operativen Geschäfts der Gesellschaft war das Jahr 2022 im Gegensatz zum Vorjahr nicht von Akquisitionen geprägt. Im Mittelpunkt stand stattdessen der Beginn der organisatorischen Umstrukturierung der Northern Data Gruppe mit dem Ziel, drei eigenständige Geschäftsbereiche unter dem Dach der Northern Data AG zu schaffen. Der letzte Beschluss des Jahres Ende Dezember betraf die Veräußerung der Kelvin Emtech Group.

In etwa einem Drittel der Sitzungen von Jahresbeginn bis Ende April lag der Schwerpunkt hauptsächlich auf Themen im Zusammenhang mit dem Jahres- und Konzernabschluss von Northern Data für das Jahr 2021 sowie deren Prüfung gemäß den IFRS-Standards. Der Aufsichtsrat lud Mitglieder des globalen Managementteams von Northern Data, einschließlich des Vorstands, Vertreter des Abschlussprüfers KPMG und der Steuerberatungsgesellschaft themenbezogen in unterschiedlichen Konstellationen ein.

Bei einer gemeinsamen Sitzung mit dem Abschlussprüfer im August wurden der Jahresabschluss der Northern Data AG, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2021 besprochen und gebilligt sowie der Bericht des Aufsichtsrats 2021 verabschiedet. Die nachfolgenden Sitzungen und Beschlüsse befassten sich mit der Hauptversammlung, ihrer Durchführung, der Tagesordnung, der Einladung und der Leitung der Versammlung.

Weitere Sitzungen und Beschlüsse im Jahresverlauf konzentrierten sich auf die folgenden Themen: Aktienoptionsprogramm (Januar), unbegründete Behauptungen von Kritikern von Northern Data im Internet (März), neue Konzernstruktur und Vergütung des Vorstandsvorsitzenden (Juli), Umstrukturierungsplan (Dezember).

Prüfung und Feststellung des Jahresabschlusses

Der vorliegende Jahresabschluss und Konzernabschluss der Northern Data AG für das Geschäftsjahr 2022 sind von der durch die Hauptversammlung als Abschlussprüfer gewählten KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat hat sowohl den Jahresabschluss der Northern Data AG zum 31. Dezember 2022 als auch den Konzernjahresabschluss, insbesondere mit Blick auf die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit, geprüft und die Unterlagen auf Grundlage eines Entwurfs des Prüfungsberichts mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer im Einzelnen besprochen.

Der Abschlussprüfer hat in mehreren Aufsichtsratssitzungen über den Fortgang der Prüfung berichtet und an der Aufsichtsratssitzung vom 21. März 2024 teilgenommen, in der über die Ergebnisse der Prüfung insgesamt und über die einzelnen Prüfungsschwerpunkte berichtet wurde. Er stand für die Beantwortung aller aufkommenden Fragen der Mitglieder des Aufsichtsrats zur Verfügung. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben die Prüfungsberichte und die Bestätigungsvermerke zur Kenntnis genommen, kritisch gewürdigt und sie, ebenso wie die Prüfungen selbst, untereinander und mit dem Abschlussprüfer diskutiert. Dies schloss einen Fragebogen zu Art und Umfang der Prüfung sowie zu den Prüfungsergebnissen ein. Dabei konnte sich der Aufsichtsrat von der Ordnungsmäßigkeit der Prüfungen und der Prüfungsberichte überzeugen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 der Northern Data AG und den Konzernabschluss unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers abschließend gewürdigt und erhebt nach dem Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss mit Aufsichtsratsbeschluss vom 21. März 2024 gebilligt und damit festgestellt; ferner hat er den Konzernabschluss gebilligt.

Danksagung

Der Aufsichtsrat bedankt sich bei den Vorstandsmitgliedern sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gesellschaft für ihr persönliches Engagement, ihre geleistete Arbeit im Interesse des Unternehmens sowie für die im Geschäftsjahr 2022 erzielten Erfolge. Den Aktionärinnen und Aktionären dankt der Aufsichtsrat für das Interesse an unserer Gesellschaft und für das entgegengebrachte Vertrauen.

Dr. Tom Oliver Schorling, Aufsichtsratsvorsitzender

Konzernlagebericht

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Die Northern Data AG (im Folgenden auch Northern Data, Konzern, Gesellschaft oder Gruppe) mit Sitz in Frankfurt am Main entwickelt und betreibt globale Infrastrukturlösungen im Bereich High Performance Computing (HPC). HPC zeichnet sich durch die Bereitstellung von Rechenleistung innerhalb kurzer Zeit aus. Die Anwendungsfälle decken im Geschäftsjahr 2022 zwei Hauptbereiche ab: 1) Mining, insbesondere BTC und Ethereum, sowie Blockchain-Dienste. 2) Hardware & Sonstiges, indem eingeschlossen auch der Bereich Cloud-Computing, der künftig eine bedeutende Rolle spielen soll. HPC beschleunigt die Datenverarbeitung und bietet ein Vielfaches der Rechenleistung und der Speicherkapazität herkömmlicher Serversysteme. Dies geht mit einer erhöhten Wärmeentwicklung einher und erfordert daher auch ein besonderes Wärmemanagement. Die beim Betrieb der Rechenzentren von Northern Data erbrachte HPC-Rechenleistung basiert auf zwei verschiedenen Arten von Mikrochips, die auf unterschiedliche Anwendungen spezialisiert sind: ASIC-Chips (Application-Specific Integrated Circuits), die das BTC-Mining ermöglichen, und GPUs (Graphic Processing Units), die bis zur Umstellung von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake das Ethereum-Mining sowie Cloud-Computing ermöglichten. Nach der Umstellung auf Proof-of-Stake wurde geeignete Hardware für das Cloud Computing genutzt. Die zum 31. Dezember 2022 gehaltenen GPUs wurden nur teilweise als für Cloud Computing geeignet eingestuft und daher zum 31. Dezember 2022 in Höhe von EUR 65 Mio. wertberichtigt. Zum 31. Dezember 2022 hatte der Konzern weltweit insgesamt 209 Beschäftigte.

Die Berichterstattung für das Geschäftsjahr 2022 basiert wie im Geschäftsjahr 2021 auf den beiden Geschäftssegmenten "Mining" und "Hardware & Sonstiges".

Mining

Gemessen an den Umsatzerlösen stellte das Segment für das Mining von Kryptowährungen im Berichtsjahr die Hauptgeschäftstätigkeit der Gruppe dar. Umsätze wurden sowohl aus dem Verkauf von Rechenleistung als auch aus Auszahlungen aus einem Bitcoin-Mining-Pool und aus dem Altcoin-Mining auf eigene Rechnung abzüglich einer Pool-Gebühr erwirtschaftet. Während des Geschäftsjahres 2022 war Northern Data im Bereich des Minings von Kryptowährungen mit drei verschiedenen Betriebsmodellen tätig. Die Haupttätigkeit des Segments ist das Bitcoin-Mining auf eigene Rechnung. Dies beinhaltet den Erwerb von ASIC-Maschinen und deren Einsatz in den eigenen Rechenzentren von Northern Data oder die Unterbringung dieser Maschinen bei einem externen Hosting-Anbieter. Die ASIC-Maschinen verbrauchen Strom und generieren Hashpower. Im Gegenzug wird diese Hashpower an externe Mining-Pools geschickt, die Rewards und Transaktionsgebühren in Bitcoin auszahlen, wenn neue Blöcke gefunden wurden. Das Betriebsteam von Northern Data installiert, verwaltet und wartet die Maschinen, um eine hohe Betriebszeit zu gewährleisten.

Außerdem stellte Northern Data ASIC-Hosting-Dienstleistungen für Dritte bereit. Dazu gehörten die Installation, Verwaltung und Wartung von ASIC-Maschinen für andere Mining-Unternehmen in Rechenzentren, die Northern Data gebaut hat und betreibt. Für Hosting-Dienstleistungen erhält die Gesellschaft eine variable Hosting-Gebühr. Die Vergütung für die erzeugte Rechenleistung erfolgt in der entsprechenden Kryptowährung.

Und schließlich war der Konzern bis Mitte September 2022 auch im Bereich Altcoin-Mining auf eigene Rechnung tätig. Der hauptsächlich produzierte Altcoin war Ethereum. Durchgeführt wurde das Altcoin-Mining mit einem großen Cluster von GPUs, die Northern Data gehören und von ihr betrieben und gewartet werden.

Hardware & Sonstiges

Dieses Segment konzentriert sich auf die Rechenzentrumsinfrastruktur von Northern Data, die alle stationären und mobilen Rechenzentren der Gruppe umfasst, einschließlich deren Erwerb oder Planung, Bau oder Umbau und Betrieb. Die Infrastruktur dient als Plattform für die konzerneigenen Co-Location-Services sowie für den Bereich Cloud-Lösungen, der im vierten Quartal 2022 erste Umsätze auf niedrigem Niveau generierte. Northern Data beschafft, installiert und verwaltet in ihren Rechenzentren Server-Hardware, die sich im Eigentum der Kunden befindet oder Northern Data zuzurechnen ist. Die Rechenzentren befinden sich in Nordamerika und Europa. Die Umsatzerlöse in diesem Segment wurden im Wesentlichen durch den Verkauf von Hardware, Hosting- und Co-Location-Leistungen, Engineering und erstmals durch Cloud-Computing generiert.

Unternehmensführung

Geschäftsleitung

Die Northern Data AG wird durch den Vorstand geführt. Die strategische Entwicklung des Konzerns erfolgt in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand stets über neue Strategien sowie Chancen und Risiken informiert.

Der Vorstand ist für die strategische Entwicklung sowie erfolgreiche Geschäftsführung von Northern Data verantwortlich. Im Geschäftsjahr 2022 bestand der Vorstand bis Ende Februar 2022 aus drei Mitgliedern: Vorstandsvorsitzender (CEO) Aroosh Thillainathan, Betriebsvorstand (COO) Stefan Sickenberger und Finanzvorstand (CFO) Dr. Mathias Dähn. Dr. Mathias Dähn ist Ende Februar und Stefan Sickenberger Ende Oktober aus der Gesellschaft ausgeschieden. Seither besteht der Vorstand aus einer Person, dem Vorstandsvorsitzenden Aroosh Thillainathan.

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat agiert als Aufsichtsorgan des Vorstands und bestand im Geschäftsjahr 2022 aus drei Mitgliedern: Dr. Tom Oliver Schorling (Vorsitzender), Hermann Josef Lamberti und Dr. Bernd Hartmann. Hermann Josef Lamberti hat den Aufsichtsrat zum 17. Januar 2023 verlassen.

Überblick über die Konzernstruktur zum 31. Dezember 2022

Die Northern Data Gruppe wird von der Northern Data AG geführt. Die Northern Data AG nimmt zentrale Führungs- und Verwaltungsfunktionen für die Konzerngesellschaften wahr, darunter die Bereiche Finanzen, Investor Relations, Controlling, Recht, Risiko, Compliance, Datenschutz sowie Einkauf und Personal.

Die Berichterstattung erfolgte in den Segmenten "Mining" und "Hardware & Sonstiges" und umfasste die folgenden wesentlichen Tochtergesellschaften:

Mining

scrollen

Die Northern Data AG, registriert in Frankfurt am Main, ist der Auftraggeber für unsere Rahmenverträge über den Kauf von Hardware mit der SuperAcme Technology (Hong Kong) Limited. (d. h. MicroBT). Die Gesellschaft ist nicht direkt im Bereich Mining von Kryptowährungen tätig.
Die Minondo Ltd., registriert in Gibraltar, ist nicht direkt im Bereich Mining von Kryptowährungen tätig und generiert auch keine Hashpower, sondern hat ausschließlich Hashpower an einen oder mehrere Mining-Pools verkauft, die eine FPPS-Auszahlstruktur verwenden. Die Geschäftstätigkeit dieser Gesellschaft wurde im Jahr 2023 eingestellt.
Die Northern Data Hosted Mining, LLC, registriert in New Castle County, Delaware, USA, ist nicht direkt im Bereich Mining von Kryptowährungen tätig, sondern in der Erzeugung von Hashpower und dem anschließenden Verkauf von Hashpower an einen oder mehrere Mining-Pools, die eine FPPS-Auszahlungsstruktur verwenden.
Die Northern Data US procurement, LLC, registriert in New Castle County, Delaware, USA, ist in den Bereichen Besitz und Beschaffung von Bitcoin-Mining-Hardware und Leasing von Hardware an die Northern Data Hosted Mining, LLC, tätig.
Die Decentric Europe B.V., registriert in Amsterdam in den Niederlanden, ist vorrangig im Bereich Besitz von Bitcoin-Mining-Hardware und GPUs und Leasing von Hardware tätig.
Die 1277963 B. C. LTD. ist hauptsächlich in den Bereichen Besitz von Hardware zur Erzeugung von Hashpower und dem anschließenden Verkauf von Hashpower tätig.

Hardware & Sonstiges

scrollen

Die Northern Data NY, LLC, registriert in New Castle County, Delaware, USA, ist im Bereich Hardwareverkauf tätig.
Die Northern Data PA, LLC, registriert in New Castle County, Delaware, USA, ist im Bereich Hardwareverkauf tätig.
Die Kelvin Emtech Inc. Group sowie ihre drei unmittelbaren Tochterunternehmen Kelvin Emtech Inc., Kelvin Emtech Technologies Inc. und CEDTECH Construction Inc., alle mit Sitz in Montreal, Kanada, sind für die Herstellung von Containern zur Unterbringung von Serveranlagen zuständig. Ihre Tätigkeiten umfassten unter anderem Statikprüfungen, Bedarfsanalysen, Planung sowie Bau und Betrieb der Anlagen.
Die ND CS (Services) GmbH, registriert in Frankfurt am Main, ist die Gesellschaft, die gegründet wurde, um in der Anfangsphase mit Kunden im Bereich Cloud-Lösungen zusammenzuarbeiten. Die ND CS (Services) GmbH (NDCS) wurde als Vorratsgesellschaft (zuvor: Youco F22-H427 Vorrats-GmbH) mit Kaufvertrag vom 20. Juli 2022 erworben.

Wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr

Im Geschäftsjahr 2022 gab es bei den Tochtergesellschaften der Northern Data Gruppe folgende wesentliche Veränderungen:

scrollen

Die Northern Data (CH) AG wurde zum Zwecke des Hashpower-Handels gegründet (Kauf von Hashpower von der 1277963 B. C. LTD und europäischen Gesellschaften und Verkauf der Hashpower an die Pools). Die Northern Data (CH) AG ist nicht im Bereich Mining von Kryptowährungen oder der Generierung von Hashpower tätig, sondern ausschließlich im Kauf und Verkauf von Hashpower an Pools mit einer FFPS-Auszahlungsstruktur.
In den USA wurden mehrere Gesellschaften gegründet, um effiziente Unternehmensstrukturen für das Mining von Kryptowährungen, konzerninterne Transaktionen und das Leasing von Equipment an Dritte zu schaffen. Für weitere Einzelheiten wird auf den Anhang verwiesen.
Die ND CS (Services) GmbH wurde gegründet, um zunächst die Startphase des Bereichs Cloud-Lösungen der Northern Data Gruppe abzuwickeln.
Die Kelvin Emtech Inc. Group sowie ihre drei unmittelbaren Tochterunternehmen Kelvin Emtech Inc., Kelvin Emtech Technologies Inc. und CEDTECH Construction Inc., alle mit Sitz in Montreal, Kanada, wurden am 31. Dezember 2022 veräußert. Die Kelvin Emtech Gruppe war für die Herstellung von Containern zur Unterbringung von Serveranlagen zuständig. Ihre Tätigkeiten umfassten unter anderem Statikprüfungen, Bedarfsanalysen, Planung sowie Bau und Betrieb der Anlagen.

Im Jahr 2022 hat Northern Data, wie im Aktionärsbrief vom September 2022 angekündigt, damit begonnen, die Geschäftsstruktur zu vereinfachen. Die neue Struktur besteht aus drei eigenständigen, globalen Geschäftsbereichen: Mining von Kryptowährungen (Peak Mining), Cloud-Lösungen (Taiga Cloud) und Infrastrukturlösungen für Rechenzentren (Ardent Data Centers). Die Struktur ist erst seit Anfang 2023 in Kraft.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag das globale Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 bei lediglich 3,4 Prozent, verglichen mit 6,2 Prozent im Jahr zuvor. Die erwartete Erholung von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wurde durch den russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar 2022 verlangsamt. Der Krieg hatte erhebliche Auswirkungen auf die weltweiten Energiepreise, die 2022 rapide anstiegen. 1

1 https:/​/​www.imf.org/​-/​media/​Files/​Publications/​WEO/​2023/​Update/​January/​English/​text.ashx

Mining von Kryptowährungen

Der zweifelsohne starke geopolitische und weltwirtschaftliche Gegenwind beeinträchtigte im Jahr 2022 auch die Krypto-Mining-Branche. Insbesondere die Kombination aus rückläufigen Kryptowährungspreisen und steigenden Energiekosten wirkte sich nachteilig aus. Da die Energieversorgung eine der wichtigsten Komponenten beim Mining von Kryptowährungen ist, konnten viele Miner aufgrund des Anstiegs der Energiepreise nicht mehr rentabel arbeiten, sodass die Krypto-Mining-Unternehmen um ihr wirtschaftliches Überleben kämpfen mussten. 2 Ein weiteres wichtiges Ereignis war die Umstellung von Ethereum vom Proof-of-Work- auf den Proof-of-Stake-Algorithmus, über deren Zeitpunkt lange Unklarheit herrschte und die dann letztendlich stattfand. Seit der Umstellung benötigt Ethereum keine Mining-Geräte mehr und setzt stattdessen für die Verifizierung von Transaktionen auf Validierer. Infolgedessen mussten Ethereum-Miner über Nacht einen Umsatzverlust von 100 Prozent hinnehmen. Zu den weiteren Unsicherheiten, die auf den Kryptowährungspreisen lasteten, zählte der Zusammenbruch des Stablecoin Terra 3. Insgesamt ist die Marktkapitalisierung aller derzeitigen Kryptowährungen im Vergleich zum Ende des vorherigen Jahres erheblich gesunken: Zum 31. Dezember 2022 lag sie bei EUR 796 Mrd. (USD 849 Mrd.) und damit etwa 63 Prozent unter dem Vorjahresniveau. 4 Der Bitcoin verzeichnete einen Rückgang von etwa 63 Prozent auf etwa EUR 15.400 pro Bitcoin, während Ethereum etwa 67 Prozent nachgab. 5

2 https:/​/​tcrn.ch/​3fsKMo8

3 The Death Spiral: How Terra's Algorithmic Stablecoin Came Crashing Down (forbes.com)

4 Coinmarketcap

5 Will Bitcoin and Ethereum prices stagnate, sink or rebound in 2023? | TechCrunch

Rechenzentrumsinfrastruktur

Das Marktforschungsunternehmen Global Market Insights geht davon aus, dass der Markt für Rechenzentrumsinfrastruktur im Jahr 2022 mit EUR 53 Mrd. 6 (USD 57 Mrd. ) bewertet wurde, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg von 8 Prozent entspricht. Wachstumstreiber sind der steigende Datenverbrauch und das über digitale Kanäle gesammelte Datenvolumen sowie die Einführung fortschrittlicher Technologien durch Unternehmen, um Big Data und deren geschäftskritische Verarbeitung in Rechenzentren zu verlagern. Gleichzeitig haben auch die Investitionen der Betreiber von Rechenzentren zugenommen, um den Anforderungen der Kunden an die Infrastruktur gerecht zu werden. 7 Nach der Störung der Lieferketten durch die Pandemie blieben sie der Beratungsorganisation Uptime Institute zufolge auch im Jahr 2022 angespannt, bedingt durch die anhaltende Nachfrage nach neuen Rechenzentrumskapazitäten und dem Upgrade von Anlagen. Das Vertrauen von Eigentümern/​Betreibern in die KI als Tool zur Verwaltung von Rechenzentren hat gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen: 57 Prozent der Befragten würden einem gründlich trainierten Machine-Learning-Modell vertrauen, operative Entscheidungen zu treffen. Im Jahr 2021 lag dieser Wert noch bei 49 Prozent. Gleichzeitig sind die Herausforderungen, Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden, gestiegen. Mitarbeiter, die aus Unternehmen ausscheiden, werden überwiegend von Konkurrenten abgeworben und nur wenige kehren der Branche ganz den Rücken. 8

6 https:/​/​www.gminsights.com/​industry-analysis/​data-center-infrastructure-market

7 https:/​/​dcnnmagazine.com/​data-centres/​global-data-centre-infrastructure-market-growth/​

8 https:/​/​uptimeinstitute.com/​resources/​research-and-reports/​uptime-institute-global-data-center-survey-results-2022

Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2022 hat die Northern Data Gruppe bei der Markterschließung und -etablierung Fortschritte gemacht. Auch im Geschäftsjahr 2022 machten die Einnahmen aus den Bitcoin- und Ethereum-Mining-Aktivitäten den weitaus größten Anteil an unserem Umsatz aus. Im Berichtszeitraum waren die Fortschritte geprägt durch die Bemühungen der Gruppe, die Position im Bereich des Bitcoin-Minings zu stärken und auszubauen, während der Fokus in erster Linie darauf lag, dass Cloud-Computing-Geschäft durch erhebliche Investitionen zu etablieren.

Allerdings bot das vergangene Geschäftsjahr 2022 ein schwieriges Umfeld für das Mining von Kryptowährungen. Beim Mining von Kryptowährungen sind die drei wichtigsten Faktoren die Handelspreise der jeweiligen Kryptowährung, die Energiekosten und die Hardwarepreise. Das Bitcoin-Mining war beispielsweise vor allen Dingen in der ersten Jahreshälfte durch stark rückläufige Preise geprägt und auf das Gesamtjahr bezogen lag der Rückgang bei 63 Prozent. Kennzeichnend war auch der extreme Anstieg der Strompreise, welcher besonders in der EU spürbar war, 9 und der Hashrate 10 im Jahresverlauf. Der Wert der Hardware folgte nur mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung der verringerten Rentabilität des Minings. Ende 2022 waren die Preise für neue Hardware trotz nach wie vor sehr niedriger Rentabilität immer noch hoch. Daher war die Anschaffung neuer Hardware zum Ausbau des Geschäfts zu diesem Zeitpunkt nicht wirtschaftlich, und das Wachstum verlangsamt sich so lange, bis die Hardwarepreise sinken oder neuere, effizientere Modelle eingeführt werden.

9 https:/​/​www.dashboard-deutschland.de/​indicator/​data_​preise_​strom

10 Bitcoin Hashrate Chart 2022 - CoinWarz

In diesem Umfeld stellte Northern Data ihre Investitionspolitik proaktiv auf den Prüfstand und konzentrierte sich rein auf Investitionen in bestehende Einnahmequellen. So nutzte die Gesellschaft gleichzeitig die Flexibilität der auf Tagesbasis abgeschlossenen Stromverträge, um durch eine gezielte Steuerung der Nutzungszeit der Hashpower eine maximale Rentabilität sicherzustellen. Die moderatere Investitionspolitik führte außerdem dazu, dass im Jahr 2022 weniger neue ASIC-Miner in Betrieb genommen wurden als die ursprünglich angenommenen 100.000 Geräte.

Ausbau des Bitcoin-Minings

Northern Data steigerte die Anzahl von installierten ASIC-Servern für das Mining auf eigene Rechnung um etwa 128 Prozent auf mehr als 36.000 Geräte. Die entsprechende Rechenleistung erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022 um etwa 133 Prozent auf über 3,3 EH/​s. Angesichts des Einbruchs der Bitcoin-Preise sowie des massiven Anstiegs der Strompreise und der Spitzen-Hashrates, wäre die Erzeugung zusätzlicher Rechenleistung für Bitcoins und somit eine Steigerung der Umsatzerlöse nur zu Kosten möglich gewesen, die den Gegenwert der produzierten Bitcoins überstiegen hätten. Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern hatte Northern Data hingegen den Vorteil, die Betriebsstromkosten und den Ertrag der Rechenleistung in ein ausgewogenes Verhältnis bringen zu können, da vorausschauend keine festen Stromlieferverträge abgeschlossen worden waren. Das Stromportfolio von Northern Data besteht aus verschiedenen Verträgen. Northern Data hat unterschiedliche Vertragsarten: Festpreise und Preise auf Tagesbasis sowie Fest- (oder Mindest-)Mengen und variable Mengen. Aufgrund der Energiepreiskrise und eines Rückgangs der Mining-Rentabilität, musste die Gesellschaft im Jahr 2022 an verschiedenen Standorten eine Drosselung des Energieverbrauchs vornehmen. An anderen Standorten, z. B. in den USA, verfügte sie über attraktive Festpreisvereinbarungen und konnte daher weiterhin Erträge erzielen.

Nach dem Einbruch des Bitcoin-Preises im Juni richtete Northern Data die Mining-Strategie neu aus. Dies beinhaltete die unverzügliche Veräußerung der erzeugten Coins und die flexible Aktivierung und Deaktivierung von Minern abhängig von den jeweiligen Betriebskosten und dem aktuellen Bitcoin-Preis. Die Gesellschaft hat ferner der Schonung der Barreserven Vorrang eingeräumt, indem Kapitalaufwendungen zu Investitionszwecken aufgeschoben wurden. Darüber hinaus wurde der Fokus auf das Mining für eigene Rechnung gelegt und, soweit möglich, das Hosting-Geschäft auf Rechnung Dritter unter Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen abgewickelt. Gerade im schwierigen Umfeld des vergangenen Geschäftsjahres 2022 hat sich gezeigt, dass Bitcoin-Mining auf eigene Rechnung wesentlich rentabler und vor allem kontrollierbarer und berechenbarer ist als die Erbringung von Hosting-Dienstleistungen für Mining-Kunden.

Ende des Ethereum-Minings

Nach dem erfolgten "Merge", der Umstellung der Kryptowährung Ethereum von Proof-of-Work auf einen anderen Konsensmechanismus namens Proof-of-Stake im September 2022, dem eine Phase der Unsicherheit über den genauen Zeitpunkt vorangegangen war, sanken die Umsatzerlöse aus dem Ethereum-Mining auf Null. Entsprechend begann Northern Data zunehmend, Teile der frei gewordenen GPU-Rechenkapazitäten, soweit möglich, in das Cloud-Computing-Geschäft zu verlagern, das im Geschäftsjahr 2022 im Segment Hardware & Sonstiges ausgewiesen wurde. Die Hardware, für die vom Management keine alternative Verwendung beschlossen wurde, wurde zum 31. Dezember 2022 wertberichtigt.

Fortschritte im Segment Hardware & Sonstiges

Die Fortschritte im Bereich Cloud-Computing und bei der Bereitstellung von Rechenzentrumsinfrastruktur wurden im Geschäftsjahr 2022 durch den Beitritt von Northern Data zum NVIDIA Partnernetzwerk als "Preferred Partner for Cloud Services" in Europa deutlich.

Mit der Änderung der Mining-Strategie wurde auch die im Zuge der Umsetzung der Expansionspläne von Northern Data in den Vereinigten Staaten im März 2022 mit dem US-Bundesstaat Oklahoma eingegangene strategische Partnerschaft zur Errichtung der nordamerikanischen operativen Zentrale in der Nähe von Tulsa, Oklahoma, beendet.

Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Der Vergleich der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der aktuellen Berichtsperiode mit der entsprechenden Vergleichsperiode des Vorjahres ist nur eingeschränkt möglich, da zum Ende des Jahres 2022 bestimmte Veräußerungen vorgenommen wurden.

Vermögenslage

Im Geschäftsjahr 2022 verringerte sich die Bilanzsumme der Northern Data Gruppe um 43,59 Prozent auf TEUR 450.586 (31. Dezember 2021: TEUR 798.766).

Insgesamt ging der Anteil der langfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme im Jahr 2022 um 29,77 Prozent zurück (31. Dezember 2021: Anstieg der langfristigen Vermögenswerte um 13,03 Prozent). Sie sanken auf TEUR 323.535 (31. Dezember 2021: TEUR 460.675), insbesondere bedingt durch Wertminderungen in Höhe von TEUR 64.592 auf GPUs, die zuvor für das Ethereum-Mining eingesetzt wurden. Die Geschäfts- oder Firmenwerte gingen auf TEUR 13.376 zurück (31. Dezember 2021: TEUR 20.099), was auf die Wertminderung auf den Geschäfts- oder Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Hydro Mining in Höhe von TEUR 5.714 sowie den Abgang des Geschäfts- oder Firmenwerts im Zusammenhang mit der Veräußerung der Kelvin Emtech Groupe in Höhe von TEUR 1.008 zurückzuführen ist. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte verzeichneten einen Rückgang um 97,31 Prozent auf insgesamt TEUR 1.766 (31. Dezember 2021: TEUR 65.538). Grund hierfür war eine Änderung des Geschäftsmodells, aufgrund derer Kryptowährungen nicht mehr langfristig gehalten werden, sodass sie stattdessen vollständig veräußert wurden.

Die Sachanlagen verringerten sich bedingt durch die vorstehend beschriebenen Wertminderungen im Geschäftsjahr um 20,26 Prozent auf insgesamt TEUR 282.745 (31. Dezember 2021: TEUR 354.573).

Aufgrund von neuen Leasingvereinbarungen für die Rechenzentrumsinfrastruktur stiegen die Nutzungsrechte aus Leasingvereinbarungen um 14,40 Prozent auf insgesamt TEUR 10.191 (31. Dezember 2021: TEUR 8.908).

Bei den Anteilen an anderen Unternehmen kam es zu einem Anstieg auf insgesamt TEUR 9.851 (31. Dezember 2021: TEUR 1.449), was in erster Linie auf eine höhere Marktbewertung der Anteile an Lancium zurückzuführen war.

Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um 48,77 Prozent auf insgesamt TEUR 2.541 (31. Dezember 2021: TEUR 1.708), bedingt durch die Gewährung eines langfristigen Darlehens von der Northern Data Gruppe an einen Dritten.

Höhere temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen Wertansatz von Vermögenswerten gegenüber ihren Buchwerten nach IFRS führten zu einer Verringerung der ausgewiesenen aktiven latenten Steuern auf insgesamt TEUR 3.065 (31. Dezember 2021: TEUR 8.401). Dies ist dahingegen begründet, dass aufgrund der höheren Saldierung zwischen aktiven und passiven latenten Streuern in Summe ein geringerer Ausweis an aktiven latenten Steuern erfolgt.

Die kurzfristigen Vermögenswerte belaufen sich insgesamt auf TEUR 127.051 (31. Dezember 2021: TEUR 338.093). Hier stiegen die Vorräte bedingt durch höhere Vorratsbestände zum Jahresende auf TEUR 7.200 (31. Dezember 2021: TEUR 4.689). Die Summe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verringerte sich auf TEUR 2.908 (31. Dezember 2021: TEUR 5.254). Die Vertragsvermögenswerte belaufen sich auf Null (31. Dezember 2021: TEUR 2.684). Die Ertragssteuerforderungen stiegen auf TEUR 5.122 (31. Dezember 2021: TEUR 1.310), was auf erwartete Erstattungen für vorausgezahlte Steuern in Gibraltar und Kanada zurückzuführen ist. Die sonstigen Vermögenswerte gingen um 29,80 Prozent auf TEUR 71.942 zurück (31. Dezember 2021: TEUR 102.483), hauptsächlich aufgrund der weitgehenden Veräußerung von Kryptowährungen im Geschäftsjahr 2022. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente verringerten sich um 82,00 Prozent auf TEUR 39.879 (31. Dezember 2021: TEUR 221.597), bedingt durch eine stärkere Inanspruchnahme der verfügbaren Barmittel.

Finanzlage

Auf der Passivseite ging der Eigenkapitalanteil um 41,30 Prozent auf TEUR 359.407 zurück (31. Dezember 2021: TEUR 612.269). Das gezeichnete Kapital blieb konstant bei TEUR 23.816 (31. Dezember 2021: TEUR 23.816), da keine neuen Aktien ausgegeben wurden. Die Kapitalrücklage stieg um 4,18 Prozent auf TEUR 419.392 (31. Dezember 2021: TEUR 402.552), was sich auf die zusätzlichen Aktienoptionen aus dem im Jahr 2021 aufgelegten Aktienoptionsprogramm zurückführen lässt. Die Umrechnungsdifferenzen erhöhten sich auf TEUR -10.780 (31. Dezember 2021: TEUR -505).

Die langfristigen Verbindlichkeiten belaufen sich insgesamt auf TEUR 10.077 (31. Dezember 2021: TEUR 18.283). Hier betrugen die Leasingverbindlichkeiten TEUR 7.872 (31. Dezember 2021: TEUR 7.049), wobei der Anstieg um 11,67 Prozent mit neuen Leasingvereinbarungen zusammenhängt. Die Vertragsverbindlichkeiten gingen auf Null zurück (31. Dezember 2021: TEUR 270). Aufgrund der Auflösung einer Rückstellung für die Erstattung indirekter Steuern verringerten sich die Rückstellungen auf TEUR 5 (31. Dezember 2021: TEUR 2.478). Bei den latenten Steuerschulden war ein Rückgang um 72,95 Prozent auf TEUR 2.200 zu verzeichnen (31. Dezember 2021: TEUR 8.133), was auf eine Änderung der temporären Differenzen zwischen dem steuerlichen Wertansatz von Vermögenswerten gegenüber den Buchwerten nach IFRS zurückzuführen war. Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten sanken auf EUR Null (31. Dezember 2021: TEUR 353).

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten belaufen sich insgesamt auf TEUR 81.102 (31. Dezember 2021: TEUR 168.216). Da im August 2022 das Darlehen von Anteilseignern zurückgezahlt wurde, lagen die Finanzverbindlichkeiten bei EUR Null (31. Dezember 2021: TEUR 76.891). Die Leasingverbindlichkeiten erhöhten sich bedingt durch die vorstehend beschriebenen neuen Leasingvereinbarungen um 39,36 Prozent auf TEUR 2.783 (31. Dezember 2021: TEUR 1.997). Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen war ein Anstieg um 43,03 Prozent auf TEUR 35.829 zu verzeichnen (31. Dezember 2021: TEUR 20.410), was auf ein verstärktes Working-Capital-Management zurückzuführen war. Die Vertragsverbindlichkeiten verringerten sich auf TEUR 222 (31. Dezember 2021: TEUR 20.793), bedingt durch einen damit verbundenen Rückgang der Engineering-Umsätze. Die Ertragsteuerverbindlichkeiten sanken auf TEUR 27.992 (31. Dezember 2021: TEUR 33.584). Bei den kurzfristigen Rückstellungen war eine Verringerung von 5,33 Prozent auf TEUR 1.919 zu verzeichnen (31. Dezember 2021: TEUR 2.027), was sich auf verringerte Steuerrückstellungen zurückführen lässt. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten verringerten sich leicht auf TEUR 12.357 (31. Dezember 2021: TEUR 12.496).

Liquiditätsentwicklung

Der Finanzmittelbestand, bestehend aus Guthaben bei Kreditinstituten, betrug zum Stichtag TEUR 39.879 (Vorjahr: TEUR 221.597). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich auf TEUR 960 (Vorjahr: TEUR 88.066). Der Cashflow im Geschäftsjahr 2022 ist geprägt durch geringere Einzahlungen aufgrund niedrigerer Umsatzerlöse und sonstiger Erträge sowie höhere Einzahlungen durch veräußerte Kryptowährungen. Auf der anderen Seite fielen im Geschäftsjahr Zahlungen für Stromkosten und an Lieferanten für Hardware-Lieferungen an. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit (TEUR -95.217; Vorjahr: TEUR 126.618) setzt sich hauptsächlich aus den Investitionen in Sachanlagen zusammen (TEUR -100.151; Vorjahr: TEUR -200.334). Die Investitionen in das Sachanlagevermögen betreffen vorwiegend technische Installationen in Rechenzentren und Pods (mobile Rechenzentren) sowie geleistete Anzahlungen für Hardware. Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (TEUR -82.914; Vorjahr: TEUR -69.033) im Geschäftsjahr 2022 war im Wesentlichen die Folge der Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten an Anteilseigner (TEUR -76.561; Vorjahr: TEUR -89.930).

Ertragslage

Northern Data weist einen Konzernumsatz von TEUR 193.287 (Vorjahr: TEUR 189.860) sowie ein EBITDA von TEUR -58.117 (Vorjahr: TEUR 320.058) aus.

Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2022 in Höhe von TEUR 193.287 (Vorjahr: TEUR 189.860) resultieren im Wesentlichen aus der Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen (TEUR 155.165; Vorjahr: TEUR 110.657), dem Verkauf von Hardware (TEUR 25.544; Vorjahr: TEUR 52.113), Hosting- und HPC-Dienstleistungen (TEUR 5.955; Vorjahr: TEUR 12.512), Engineering-Leistungen (TEUR 5.022; Vorjahr: TEUR 14.330), Cloud-Computing (TEUR 1.593; Vorjahr: Null) und Sonstige (TEUR 8; Vorjahr: TEUR 248). Die hierfür anfallenden Kosten werden unter dem Materialaufwand (TEUR 98.864; Vorjahr: TEUR 76.319) ausgewiesen und beinhalten vor allem Stromkosten in Höhe von TEUR 59.980 (Vorjahr: TEUR 35.553).

Die sonstigen Erträge (TEUR 56.181; Vorjahr: TEUR 302.961) ergaben sich im Geschäftsjahr hauptsächlich durch Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von TEUR 38.608 (Vorjahr: TEUR 27.379) und Erstattungen aus rückforderbaren Energiesteuern. Sonstige Erträge ergaben sich im Vorjahr hauptsächlich aus dem Entkonsolidierungsergebnis der Whinstone US, Inc. (TEUR 159.451) sowie den Erstattungen aus Stromverträgen der Whinstone US, Inc. (TEUR 104.453) für nicht gekaufte Stromeinheiten.

Der Hauptgrund für den Anstieg des Personalaufwands um TEUR 30.729 auf TEUR 49.898 (Vorjahr: TEUR 19.169) ist der höhere Aufwand für Aktienoptionen von TEUR 16.840 (Vorjahr: TEUR 5.356).

Die sonstigen Aufwendungen (TEUR 158.823; Vorjahr: TEUR 77.275) beinhalten im Wesentlichen Handelsverluste aus dem Verkauf von Kryptowährungen (TEUR 42.010; Vorjahr: TEUR 3.885), Rechts- und Beratungskosten (TEUR 24.025; Vorjahr: TEUR 26.244), Wertminderungen von sonstigen Forderungen (TEUR 29.122; Vorjahr: TEUR 21.840), den Verlust aus der Veräußerung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten (TEUR 12.182; Vorjahr: TEUR 0) und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung (TEUR 24.792; Vorjahr: TEUR 8.354). Der US-Dollar wertete gegenüber dem Euro im Geschäftsjahr 2022 deutlich auf, sodass der Euro von USD 1,13 am 31. Dezember 2022 auf USD 1,07 am Ende des Berichtszeitraums nachgab. Die aus dieser Entwicklung resultierende ungünstige Differenz aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 10.275 wird im Sonstigen Ergebnis erfasst. Hieraus ergibt sich im Geschäftsjahr ein EBITDA in Höhe von TEUR -58.117 (Vorjahr: TEUR 320.058).

Die Abschreibungen und Wertminderungen (TEUR 207.234; Vorjahr: TEUR 65.932) im Geschäftsjahr beinhalten u.a. Abschreibungen von TEUR 91.318 (Vorjahr: TEUR 37.549) für Sachanlagen, Wertminderungen von TEUR 64.592 von Minern, die zuvor für das Ethereum-Mining eingesetzt wurden (Vorjahr: TEUR 173), Wertminderungsaufwendungen für Kryptowährung von TEUR 29.050 (Vorjahr: TEUR 7.529), sowie Wertminderungsaufwendungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von TEUR 5.714 (Vorjahr: TEUR 11.065). Der Anstieg der Abschreibungen auf Sachanlagen im Vergleich zu Vorjahr resultiert daraus, dass eine größere Anzahl an Servern erworben und in Betrieb genommen wurden.

Die Finanzaufwendungen von TEUR 3.166 (Vorjahr: TEUR 7.170) umfassen vor allem Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit Darlehen von Anteilseignern (TEUR 2.824; Vorjahr; TEUR 4.884). Die Finanzerträge (TEUR 99; Vorjahr: TEUR 89.765) bestehen aus Zinserträgen.

Die Ertragsteuererträge (TEUR 2.643; im Vorjahr Aufwendung: TEUR 49.562) enthalten einen tatsächlichen Steuerertrag in Höhe von TEUR 3.501 (im Vorjahr Aufwendung: TEUR 41.933) und Aufwendungen aus latenten Steuern in Höhe von TEUR 858 (Vorjahr: TEUR 7.629). Die Aufwendungen aus latenten Steuern ergeben sich in erster Linie aus temporären Differenzen zwischen dem steuerlichen Wertansatz von Vermögenswerten und dem Buchwert sowie der Saldierung mit den aktiven latenten Steuern.

Insgesamt wird ein Konzernjahresergebnis von TEUR -265.775 (Vorjahr: TEUR 287.159) ausgewiesen.

Dabei ist das Konzernjahresergebnis des Geschäftsjahres 2022 durch wesentliche Effekte in Höhe von TEUR 206.272 beeinflusst. Die Effekte bestehen im Wesentlichen aus Wertminderungen der GPU-Server, welche nicht mehr für Ethereum-Mining verwendbar sind, Wertminderungen von Kryptowährungen, die als immaterielle Vermögenswerte gehalten wurden, den Handelsverlusten aus Kryptowährungen sowie Aufwendungen für den Aktienoptionsplan. Das um diese Effekte bereinigte Konzernjahresergebnis beträgt dementsprechend TEUR -59.503.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Northern Data Gruppe

Die Kennzahlen Umsatzerlöse und bereinigtes EBITDA (bereinigtes Ergebnis aus Betriebstätigkeit vor Abschreibungen) tragen zur Steuerung des Konzerns bei und dienen als Grundlage für strategische Entscheidungen. Das bereinigte EBITDA ist eine Finanzkennzahl, die definiert ist als Northern Datas EBITDA, bereinigt um die Effekte bestimmter nicht zahlungswirksamer und/​oder sonstiger Posten, die nicht die laufende strategische Geschäftstätigkeit widerspiegeln. Das EBITDA wird als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen berechnet. Das Management ist der Ansicht, dass diese Leistungskennzahl einen Schlüsselindikator für das Kerngeschäft der Gesellschaft darstellt.

Während die für das Geschäftsjahr 2022 ursprünglich prognostizierten Umsatzerlöse im Bereich von EUR 200 Mio und EUR 250 Mio nicht erreicht wurden, wurde die aktualisierte Prognose der Umsatzerlöse im Bereich von EUR 190 Mio. bis EUR 194 Mio erreicht. Mit einem EBITDA von EUR -58,1 Mio. konnte Northern Data das ursprüngliche EBITDA Ziel im Bereich von EUR 6 Mio. bis EUR 40 Mio. für das Geschäftsjahr 2022 nicht erreichen. Das bereinigte EBITDA lag mit EUR 42,4 Mio. innerhalb der aktualisierten Prognose eines bereinigten EBITDA im Bereich von EUR 40 Mio. bis EUR 75 Mio. 11 Bei den Anpassungen werden die Auswirkungen nicht zahlungswirksamer und einmaliger Posten zurückaddiert. Zu diesen gehören derzeit (i) Handelsverluste/​-gewinne aus Kryptowährungen, (ii) Aufwendungen für Aktienoptionspläne, (iii) Rechtsstreitigkeiten (einschließlich Whinstone und BaFin), (iv) Systemimplementierung, (v) Abfindungszahlungen für Führungskräfte, (vi) Wertminderungen auf Forderungen im Zusammenhang mit der Insolvenz von Dritten und (vii) Wertminderungsaufwendungen für nicht in Betrieb genommene Anlagen.

11 Northern Data veröffentlicht Aktionärsbrief - Northern Data Investor Relations

scrollen

TEUR 2022
EBITDA -58.117
Handelsverluste/​-gewinne aus Kryptowährungen 44.970
Aufwendungen für Aktienoptionspläne 16.840
Rechtsstreitigkeiten (einschließlich Whinstone und BaFin) (Anwaltskosten bezogen auf diese Rechtsstreitigkeiten) 18.487
Systemimplementierung 5.695
Abfindungszahlungen für Führungskräfte 4.132
Wertminderungen auf Forderungen im Zusammenhang mit der Insolvenz von Dritten 4.656
Wertminderungsaufwendungen für nicht in Betrieb genommene Anlagen 5,737
bereinigtes EBITDA 42.400

Bei einem EBITDA in Höhe von EUR 320,1 Mio. im Vorjahr lag das bereinigte EBITDA im Geschäftsjahr 2021 bei EUR 89,6 Mio.

Geschäftsbereiche

Bei der Bewertung der operativen Leistung konzentriert sich das Northern Data Management auf das Kerngeschäft, das für 2022 aus den Segmenten "Mining" und "Hardware & Sonstiges" besteht. Dabei verwendet das Northern Data Management zur Segmentsteuerung die finanziellen Leistungsindikatoren Umsatz und bereinigtes EBITDA.

Für die Berichtsperiode erwirtschafte das Segment Mining Außenumsätze in Höhe von TEUR 155.165 (Vorjahr: TEUR 135.541). Das Umsatzergebnis liegt somit im erwarteten Zielkorridor der Gruppe. Der Umsatz in diesem Segment ist im Wesentlichen auf die erzeugte Rechenleistung im Bereich des Krypto-Minings zurückzuführen. Die Umsatzerlöse sind hiermit volumengetrieben und hängen außerdem unmittelbar von der Entwicklung des Kryptowährungskurses ab. Das EBITDA des Segments beläuft sich auf TEUR -103.260 (Vorjahr: TEUR 310.798). In der Berichtsperiode erzielte das Segment "Hardware & Sonstiges" Außenumsätze in Höhe von TEUR 38.122 (Vorjahr: TEUR 54.319). Wesentliche Umsatztreiber darin sind Hardwareverkäufe. Das Segment weist ein EBITDA in Höhe von TEUR 70.222 auf (Vorjahr: TEUR 70.102).

Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Umweltschutz

Ein Fokus der Gruppe liegt auf ressourcenbewusstem Wirtschaften sowie dem Schutz der Umwelt. Die Erzeugung der Rechenleistung sowie die Kühlung der Geräte benötigen ein hohes Maß an Energie. Die Rechenzentren in Skandinavien beziehen den Strom hauptsächlich aus Wasserkraft.

Des Weiteren wird die Software zur schonenden Nutzung der Server stets optimiert. Der schonende Umgang mit Ressourcen ist für die Northern Data Gruppe nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht von zentraler Bedeutung. Bereits beim Ausbau der neuen Rechenzentren sowie beim Betrieb bereits bestehender Anlagen setzt die Northern Data Gruppe auf Energieeffizienz.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Die Northern Data Gruppe befindet sich im ständigen Wachstum. Zum 31. Dezember 2022 beschäftigte der Konzern insgesamt 209 Mitarbeiter und somit 29,01 Prozent mehr als zum Vorjahresende. Der Anstieg der Beschäftigtenzahl ist in erster Linie auf die neu gegründeten US-Gesellschaften sowie den Ausbau des Mining-Geschäftsfeldes zurückzuführen.

Ethische Grundsätze

Der gruppenweite Verhaltenskodex (Code of Business Conduct & Ethics) spiegelt soziale, kulturelle und gesellschaftliche Normen wider.

Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

Chancen- und Risikomanagement bei Northern Data

Für Northern Data ist die systematische Auseinandersetzung mit potenziellen Chancen und Risiken einer der Grundpfeiler für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Die Identifizierung und das schnelle Ergreifen von Chancen sowie die Minderung von Risiken sind wesentlich für den Erfolg der Gesellschaft. Northern Data definiert Chancen und Risiken als Ereignisse, die bei ihrem Eintritt zu positiven oder negativen Abweichungen von ihren Unternehmenszielen führen. Um vorausschauend und kontrolliert zu handeln, identifiziert Northern Data potenzielle Chancen und Risiken und bewertet diese in Hinsicht auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und mögliche Auswirkungen.

Als internationales Unternehmen ergeben sich für uns makroökonomische, segmentspezifische und unternehmensspezifische Risiken und Chancen. In diesem Chancen- und Risikobericht werden die für Northern Data als wesentlich erachteten Risiken und Chancen dargestellt.

Die Verantwortung für die Entwicklung und Aufrechterhaltung eines effektiven Risikomanagementsystems (RMS) trägt bei Northern Data der Vorstand. Die unmittelbare Verantwortung für die frühzeitige und kontinuierliche Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken und Chancen liegt beim Vorstand sowie bei der operativen Führungsebene der jeweiligen Geschäftsbereiche und Segmente. Um einen ganzheitlichen Ansatz zu gewährleisten, arbeitet das Risk & Compliance Team der Northern Data Gruppe konzernweit in enger Abstimmung mit den Risikoverantwortlichen der entsprechenden Abteilungen, Segmente und wesentlichen Gesellschaften, die von den Chancen bzw. Risiken betroffen sind.

Aufbau des Risikomanagementsystems (RMS)

Die Risikomanagementrichtlinie gibt die strategischen Grundsätze für die Entwicklung, Einführung und den Betrieb des RMS der Northern Data Gruppe vor. Das RMS der Northern Data regelt die organisatorischen Aufgaben, Zuständigkeiten und Befugnisse sowie die Prozesse zur Identifizierung, Bewertung, Steuerung und Meldung von Risiken.

Es wird regelmäßig überprüft und weiterentwickelt, um den sich wandelnden Ansprüchen der Gruppe gerecht zu werden. Im Jahr 2022 wurde das RMS in Vorbereitung auf die bevorstehende Zertifizierung nach ISO 27001 automatisiert und das Risikoregister in das unternehmensweit genutzte System Jira integriert.

Der Risikomanagementprozess ist in die Geschäftsprozesse von Northern Data eingebettet. Sie sind als kontinuierlicher Kreislauf angelegt, der eine zeitnahe Rückmeldung an alle an den Risikomanagementaktivitäten beteiligten Funktionen ermöglicht.

Ziele des Risikomanagementsystems

Die Ziele des Risikomanagementsystems sind die frühzeitige Erkennung von Risiken, die die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit gefährden könnten, die Aufrechterhaltung der Transparenz für die Entscheidungsträger zur Festlegung entsprechender Maßnahmen, die Förderung einer Risikokultur und die Aufrechterhaltung eines gemeinsamen Verständnisses von Risiken innerhalb der Northern Data Gruppe.

Identifizierung und Überwachung von Risiken und Chancen

Die Identifizierung und Bewertung von Risiken und Chancen erfolgt im Rahmen von bestehenden Prozessen (darunter Workshops und Self-Assessments) sowohl durch die Risikoverantwortlichen im Tagesgeschäft als auch jährlich durch das Risk & Compliance Team.

Northern Data hat zudem ein Berichtsverfahren für akute Risikoereignisse und größere Änderungen der Wesentlichkeit eingeführt, die an das Risk & Compliance Team und den Vorstand weitergegeben werden müssen.

Risikomanagement

Alle einzelnen identifizierten Risiken werden hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer potenziellen Auswirkungen kontinuierlich bewertet. Die identifizierten Risiken werden dann zusammengefasst und anhand der folgenden Skala eingestuft: gering (Risikokennzahl: 3-6), moderat (Risikokennzahl: 7-9), signifikant (Risikokennzahl: 10-11) und wesentlich (Risikokennzahl: 12-15). Die Zusammenfassung wird unter Verwendung der folgenden Risikomatrix dargestellt:

Die Eintrittswahrscheinlichkeit stellt die Wahrscheinlichkeit dar, mit der eine bestimmte Auswirkung eines Risikos innerhalb des festgelegten Zeitraums von einem Jahr eintreten könnte. Die Bewertung der möglichen Auswirkung erfolgt mittels quantitativer oder qualitativer Skalen. Die quantitative Skala bezieht sich auf die potenzielle Auswirkung auf das Betriebsergebnis auf das EBIT sowie auf die Berücksichtigung der KPI im Verhältnis zum bereinigten EBITDA (siehe Abschnitt 'Finanzielle Leistungsindikatoren' im Konzernlagebericht). Die qualitative Skala berücksichtigt die Auswirkungen auf die Reputation von Northern Data, die finanzielle Performance, die Kunden sowie sich ändernde regulatorische Anforderungen.

Bei der Bewertung einzelner Risiken werden Nettorisiken herangezogen. Das Nettorisiko ist das nach Betrachtung aller nach vernünftigem Ermessen durchführbaren risikomindernden Maßnahmen verbleibende Restrisiko. Die in diesem Bericht dargestellten Risiken spiegeln ausschließlich das Nettorisiko wider.

Auf Basis der Bewertung und der jeweiligen Kombination aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung werden Risiken als gering, moderat, signifikant oder wesentlich eingestuft. Die derzeit identifizierten wesentlichen Risiken werden in diesem Bericht ausführlich beschrieben.

Steuerung von Risiken und Chancen

Risikoverantwortliche sind für die Entwicklung und Implementierung effektiver Maßnahmen zur Minderung von Risiken innerhalb ihres Verantwortungsbereichs zuständig. Je nach Art, Merkmalen und Bewertung der Risiken können die Risikoverantwortlichen verschiedene Maßnahmen oder eine Kombination von Maßnahmen ergreifen, um das Risiko nach Abwägung von Kosten und Nutzen zu verringern oder zu akzeptieren. Mögliche Risikomaßnahmen sind Akzeptanz, Vermeidung, Minderung oder die Übertragung eines Risikos auf Dritte.

Verbesserungen des Risikomanagements und der Berichterstattung

Das Risk & Compliance Team berichtet in jährlichem Turnus an den Vorstand über die unternehmensweite Risikosituation. Die Berichterstattung über unterjährig auftretende Risikoereignisse und größere Änderungen der Wesentlichkeit von bereits gemeldeten Risiken erfolgt ad hoc.

Im Jahr 2022 wurde das RMS in Vorbereitung auf die bevorstehende Zertifizierung nach ISO 27001 automatisiert und das Risikoregister in Jira integriert.

Chancenbericht

Das Chancenmanagement beruht auf strategischer Planung und den daraus resultierenden Maßnahmen für die Entwicklung der Gruppe und ihrer Segmente. Die unmittelbare Verantwortung für die frühzeitige und kontinuierliche Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Chancen liegt beim Vorstand sowie bei der operativen Führungsebene der jeweiligen Geschäftsbereiche und Segmente.

Das Management nutzt Auswertungen zu aktuellen und zukünftigen Trends in Bezug auf Technologien, Produkte und Marktpotenziale in den Tätigkeitsfeldern der Gruppe. Die im Rahmen dieser strategischen Analysen identifizierten potenziellen Chancen werden anschließend in Planungsgesprächen zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und den operativen Führungskräften auf kritische Erfolgsfaktoren und bestehende externe Rahmenbedingungen und Möglichkeiten hin untersucht und in Form von konkreten Maßnahmen, Zielen und Meilensteinen umgesetzt. Der Fortschritt und der Erfolg dieser Maßnahmen wird von den operativen Führungskräften sowie vom Vorstand und den Geschäftsführern der jeweiligen Segmente laufend überwacht und analysiert.

Das Management der Gruppe verfolgt die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Kryptowährungen und generative KI. Die Gesellschaft profitiert vor allem von einer positiven weltweiten Entwicklung im Bereich Mining von Kryptowährungen. Darüber hinaus baut Northern Data das Geschäft im Bereich Cloud-Lösungen aus und schafft zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten, indem sie sich auf die schnell wachsende generative KI-Branche konzentriert. Das Wachstum wurde durch die neueste von NVIDIA entwickelte Technologie beflügelt, die eine neue Welle von Produkten und Dienstleistungen, darunter OpenAI und ChatGPT, ausgelöst hat. Dies hat einen Megatrend ausgelöst, bei dem andere Hyperscaler, Unternehmen und Start-ups ebenfalls in generative KI investieren.

Die wichtigsten Chancen, die sich für Northern Data bzw. ihre Segmente 2022 - "Mining" und "Hardware & Sonstiges" - ergeben, werden im Folgenden beschrieben.

Strategische Chancen

In diesem Chancenbericht gibt Northern Data einen strategischen Überblick über ihre wesentlichen Chancen, geordnet nach ihrer Bedeutung, um so ihren Fokus und ihre Bemühungen auf die Maximierung des potenziellen Nutzens für die Gruppe auszurichten.

Chancen durch anhaltendes Interesse in Bezug auf Kryptowährungen (Segment: Mining)

Aufgrund des starken Preisverfalls des Bitcoins und anderer Kryptowährungen im Jahr 2022 haben viele Analysten die Existenzfähigkeit von Kryptowährungen in Frage gestellt. Im Dezember 2022 hatte der Kryptowährungsmarkt jedoch immer noch eine Marktkapitalisierung von EUR 796 Mrd. (USD 849 Mrd.) 12 und Kryptowährungen werden von immer mehr Menschen - derzeit über 400 Millionen - auf der ganzen Welt genutzt 13. Im Dezember 2022 lag der Bitcoin-Preis mitten in einem Bärenmarkt, bei dem sich die Anleger eine baldige Trendwende erhofften, unter EUR 16.000 (USD 17.600) und damit auf einem Dreijahrestief 14. Eine CoinWire-Umfrage vom Dezember 2022 zeigt, dass 64 Prozent der Anleger der Meinung sind, dass der Markt kurz vor der Talsohle steht und der Bitcoin bis Ende 2023 auf TEUR 33 (TUSD 35) steigen wird. 15 Zum 13. März 2024 lag der aktuelle Bitcoin-Preis bei EUR 66.770 (USD 72.961). 16

12 Coinmarketcap

13 Statista

14 Bitcoin December 2022: Is the Bear Market finally losing steam? (watcher.guru)

15 Top 5 Cryptocurrency Trends (2023 & 2024) (explodingtopics.com)

16 Bitcoin March 13, 2024: https:/​/​coinmarketcap.com/​currencies/​bitcoin/​

Der Wert des Bitcoins und die Nachfrage nach ihm werden von vielen Faktoren bestimmt. Der wichtigste treibende Faktor für die Nachfrage ist die zunehmende weltweite Akzeptanz des Bitcoins, die sich daraus ergebende, verstärkte Nutzung und seine Einbindung als Anlageklasse in das traditionelle Finanzökosystem. Gleichzeitig dürfte das Grundprinzip des Bitcoins der Angebotsreduzierung durch etwa alle vier Jahre stattfindende Halvings (Halbierung der Menge an Bitcoins, die durch Mining neu in Umlauf kommt) zu einem höheren Preis führen, sofern die Nachfrage konstant bleibt. Andererseits tragen makroökonomische Faktoren wie das globale Zinsniveau, die Inflation und das Wirtschaftswachstum zu den Preisschwankungen des Bitcoins bei. Aus Konzernsicht ist man zuversichtlich, dass sich der Bitcoin-Preis stabilisieren und die zukünftige Nachfrage das Angebot übersteigen wird, da die Akzeptanz weiter zunimmt.

Chancen, die sich durch die Nutzung von "gestrandeter" und ungenutzter Energie von klassischen Erzeugern von (erneuerbarer) Energie ergeben (Segment: Mining)

Für Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen gibt es Anreize, ihre maximale Kapazität zur Lieferung von Strom gemäß ihren vertraglichen Vereinbarungen auch dann auszunutzen, wenn keine Nachfrage besteht. Darüber hinaus gibt es Gebiete, in denen aufgrund von Veränderungen in der Nachfrage oder allgemeiner Netzengpässe Strom im Überfluss vorhanden ist und es für die Stromerzeuger unmöglich ist, den Strom abzuschalten. In beiden Fällen kann dieses Überangebot an Elektrizität zu niedrigen oder bisweilen sogar negativen Strompreisen führen. Mit dem starken (und notwendigen) Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien nimmt dieses Ungleichgewicht auf der ganzen Welt zu und stellt auch ein immer größeres Problem dar.

Die Merkmale des Bitcoin-Minings, wie die Tatsache, dass der Strom in abgelegenen Gebieten in der Nähe jeglicher Form der Stromerzeugung verbraucht werden kann, und die Möglichkeit, den Stromverbrauch in Zeiten eines Überangebots und/​oder einer geringen Marktnachfrage schnell anzupassen, bieten starke Anreize für den Aufbau zusätzlicher Kapazitäten für erneuerbare Energien. 17 Es zeichnet sich ab, dass etablierte und neue Erzeuger von (erneuerbarer) Energie das Bitcoin-Mining als Möglichkeit zur Steigerung der finanziellen Erträge nutzen könnten. Daraus ergeben sich zusätzliche Wachstumschancen im Bereich der erneuerbaren Energien in den Gegenden, in denen nach wie vor ein Ungleichgewicht zwischen Stromangebot und -nachfrage besteht.

17 https:/​/​advisory.kpmg.us/​articles/​2023/​bitcoin-role-esg-imperative.html

Aufgrund der abgeschlossenen Stromabnahmeverträge und der Fähigkeit von Northern Data, die Produktion kurzfristig zu steigern, ergeben sich Chancen, von niedrigen und bisweilen negativen Strompreisen zu profitieren.

Chancen durch erhöhte Nachfrage nach Digitalisierung und cloudbasierten Lösungen (Segment: Hardware & Sonstiges)

Neben dem Krypto-Trend ist auch die Nachfrage nach Digitalisierung und cloudbasierten Lösungen weiter gestiegen. Im IT-Servicemarkt könnten Cloud-Verträge schon bald das umsatzstärkste Segment darstellen. Auch wenn der prozentuale Anteil von Unternehmen, die Cloud-Dienste nutzen in den letzten fünf Jahren von 48 Prozent auf heute 84 Prozent angestiegen ist, ist noch reichlich Spielraum für Wachstum vorhanden. 18 Die wachsende Nachfrage in der allgemeinen Industrie, getrieben durch strukturelle Megatrends wie die Digitalisierung, die Ausschöpfung von erheblichem Aufholpotenzial bei der Webpräsenz und die fortschreitende Verlagerung von lokalen zu Cloud-Umgebungen, bietet Northern Data die Chance, ihr Segment für Cloud-Lösungen (Hardware & Sonstiges) schnell und erfolgreich am Markt zu etablieren und von den Wachstumschancen zu profitieren. Das Segment für Cloud-Lösungen wird seine generative KI-Infrastruktur als Service (IaaS) anbieten und ausbauen sowie Dienste und Software im Bereich des maschinellen Lernens und der KI weiterentwickeln, um ihren Kunden eine zusätzliche Serviceebene zur Ergänzung der IaaS anzubieten.

18 17 Reasons Cloud Computing Is Growing Like Crazy | hSo

Chancen durch allgemeinen Fokus auf Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist für Northern Data ein wichtiger Schwerpunktbereich. Für Unternehmen ist es wichtig, sich der globalen Wirtschafts- und Umweltsituation auf nachhaltige Weise anzupassen und dabei die natürlichen Ressourcen zu erhalten und zu schützen. Northern Data entwickelt und betreibt ihre Rechenzentren mit höchstem Interesse an nachhaltigem unternehmerischen Handeln und investiert in energieeffiziente Technologien, wie z. B. fortschrittliche Flüssigkeitskühlungssysteme und erneuerbare Energiequellen, die mit ihrer Infrastruktur verbunden sind. Durch diesen Fokus ergibt sich für Northern Data die Chance, sich von den Wettbewerbern abzusetzen, während sich diese Strategie weiterentwickelt.

Chancen durch Diversifizierung der Rechenzentrumsstandorte (Segment: Hardware & Sonstiges)

Der strategische Übergang von einem Mega-Site-Ansatz zu einem Multi-Site-Ansatz ermöglicht Northern Data, in verschiedenen Ländern in Zusammenarbeit mit den lokalen Zulieferern und Mitarbeitern die Rechenzentren zu entwickeln und aufzubauen. Dies schafft eine Reihe von Möglichkeiten und kann das Risiko von Ausfallzeiten aufgrund von lokalen Katastrophen oder Infrastrukturproblemen verringern. So kann Northern Data neue Märkte erschließen, Latenzzeiten verringern und die Benutzererfahrung für Kunden in verschiedenen Regionen verbessern. Darüber hinaus können dadurch die Betriebskosten in bestimmten Regionen optimiert, die Bindung an einen Ort und die entsprechenden Vorschriften reduziert und das Risiko diversifiziert werden.

Risikobericht

Wie oben beschrieben, trägt der Vorstand der Northern Data Gruppe die Verantwortung für die Einrichtung sowie Aufrechterhaltung eines angemessenen RMS. Die identifizierten Risiken wurden an den Vorstand berichtet.

Nachfolgend werden sämtliche bekannte, wesentliche strategische, operative sowie Compliance-Risiken in der Reihenfolge nach Eintrittswahrscheinlichkeit dargestellt. Die identifizierten unten beschriebenen Risiken beziehen sich auf alle Segmente bzw., soweit angegeben, auf konkrete Segmente der Northern Data.

Im Vergleich zum Chancen- und Risikobericht 2021 sind folgende Änderungen zu verzeichnen:

Umstellung vom Proof-of-Work auf den Proof-of-Stake-Algorithmus - Risikoklassifizierung: wesentlich (Segment: Mining)

Das mögliche Risiko durch die Umstellung des Ethereum-Netzwerks vom Proof-of-Work auf den Proof-of-Stake-Algorithmus ist am 15. September 2022 eingetreten; danach sind die GPU-Server nicht mehr für das Ethereum-Mining nutzbar. Northern Data rüstet Teile der GPU-Server für die Bereitstellung von Geschäftsanwendungen im Bereich Cloud-Computing um und prüft alternativ die Veräußerung von Geräten. Da ein Teil der GPU-Server, welche zu dem berichtspflichtigen Segment 'Mining' gehören, nicht mehr für das Ethereum-Mining nutzbar ist, wurden diese um TEUR 64.592 (Vorjahr: TEUR 173) wertgemindert. Der erzielbare Betrag basiert auf dem Nutzungswert. Aufgrund der vollständigen Wertminderung liegt der Buchwert dieser Vermögenswerte am Ende des Jahres bei null. Northern Data geht nicht davon aus, dass diese Umstellung für das Bitcoin-Mining erfolgen wird, da Proof-of-Work Teil der grundlegenden Auffassung in puncto Design sowie des Sicherheitsversprechens des Netzwerks ist.

Krieg in der Ukraine - Risikoklassifizierung: moderat

Zu den wesentlichen externen Ereignissen im Geschäftsjahr 2022 zählten der russische Krieg in der Ukraine und der damit verbundene Anstieg der Energiepreise sowie allgemein nach wie vor hohe Inflationsraten. Die Northern Data Gruppe verfolgt in den vom Krieg betroffenen Ländern aktiv keine geschäftlichen Aktivitäten. Die Ukraine, Russland und Weißrussland sind keine Zielländer für Unternehmen von Northern Data; die Unternehmen haben in den genannten Ländern keine Niederlassungen. Vor diesem Hintergrund hatte der Krieg durch den Anstieg der Strompreise an den schwedischen und norwegischen Standorten nur indirekte Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung oder die finanzielle Situation der Gruppe. Als Folge musste Northern Data die Produktion im Mining-Geschäft drosseln.

Strategische Risiken

Risiken durch anhaltende Turbulenzen auf dem Kryptowährungsmarkt - Risikoklassifizierung: wesentlich (Segment: Mining)

Aufgrund des deutlichen Preisverfalls und der Flucht von Anlegern schlug der Kryptowährungsmarkt im dritten Quartal 2022 in einen Bärenmarkt um. Eine ähnliche Baissephase hat der Markt bereits dreimal erlebt; jedes Mal hielt sie länger als 20 Monate an und führte zu einem Rückgang des Bitcoin-Preises von mehr als 70 Prozent gegenüber seinem Höchststand. Der aktuelle Bärenmarkt wurde durch den Zusammenbruch des Terra-Ökosystems, den Zusammenbruch von FTX, massive Abzüge durch Nutzer und erhebliche Angst, Unsicherheit und Zweifel angeheizt. 19 Bis Ende Dezember 2022 war der Bitcoin-Preis gegenüber seinem Höchststand im Jahr 2021 um 75 Prozent gesunken, was auch das Segment Mining beeinträchtigte und einen deutlichen Rückgang der Umsatzerlöse zur Folge hatte. Wenn der Bitcoin-Preis zu stark fällt und damit auch die Rewards für die erzeugte Hashpower zurückgehen, ist der Geschäftsbetrieb ab einem gewissen Punkt möglicherweise nicht mehr rentabel.

19 Top 5 Cryptocurrency Trends (2023 & 2024) (explodingtopics.com)

Risiken aufgrund des nächsten Bitcoin-Halvings - Risikoklassifizierung: wesentlich (Segment: Mining)

Das Bitcoin-Halving findet etwa alle vier Jahre statt und wird im April 2024 erwartet. Beim Halving werden die Block-Rewards für das Bitcoin-Mining halbiert, d. h. die Umsatzerlöse aus dem Mining gehen sofort um 50 Prozent zurück. Dieser Umsatzrückgang wird in der Regel teilweise kompensiert, wenn die am wenigsten effizienten Miner stillgelegt werden müssen, sodass die anteilige Vergütung für die bestehenden (profitableren) Miner wieder steigt. Es ist ungewiss, wie lange eine solche Phase niedrigerer Umsatzerlöse andauern wird, bevor Marktteilnehmer den Betrieb einstellen, und es könnte auch für Northern Data eine weiterhin geringe Rentabilität bedeuten. Der Kauf von effizienten Minern und/​oder die Verfügbarkeit von Energie zu geringen Kosten wird zu einer stärkeren Wettbewerbsposition bei künftigen Halvings führen.

Risiken aus der Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen als Geschäftstätigkeit - Risikoeinstufung: wesentlich (Segment: Mining)

Im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Rechenleistung für das Krypto-Mining im Geschäftsfeld Mining von Kryptowährungen unterliegt die Gruppe der hohen Volatilität des Preises der generierten Kryptowährungen sowie der Mining-Profitabilität. Die Kryptowährungspreise sind nicht vorhersehbar und werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt.

Im Jahr 2022 sind die Kryptopreise stark gefallen 20 , oft um mehr als 50 Prozent. Auch die globalen Aktienmärkte verzeichneten Kursrückgänge; für die amerikanischen Aktienindizes war es der stärkste Rückgang seit 2008: Tech-Aktien fielen 2022 sogar um mehr als 30 Prozent, während der Gesamtmarkt um 20 Prozent nachgab 21.

20 Bitcoin lost significant alue in 2022 (cnbc.com)

21 Why Were Tech Stocks Down In 2022-And How Long Will The Slump Last? (forbes.com)

Da sich die Profitabilität des Mining-Geschäfts aus der eigenen Kostenbasis, dem Kryptowährungskurs und weiteren Komponenten wie dem Schwierigkeitsgrad ("Difficulty") und dem Marktanteil der globalen Hashrate zusammensetzt, ergibt sich infolge der gesunkenen Kryptowährungskurse gegenüber dem Geschäftsjahresende eine Verringerung der Mining-Profitabilität und damit einhergehend eine Verringerung der Umsatzerlöse. Ein weiterer Verfall der Kryptowährungspreise kann sich nachteilig auf die Liquiditätslage der Gruppe auswirken.

Der Hauptkostentreiber beim Mining von Kryptowährungen sind die Stromkosten. Steigen die Strompreise in den Gebieten, in denen Northern Data den (schwankenden) Preisen auf Tagesbasis ausgesetzt ist, stellt dies ein Risiko für die Umsatzerlöse dar, da Northern Datas Mining-Aktivitäten eingeschränkt werden müssen. In Szenarien hingegen, in denen Northern Data einen festen Strompreis hat (oder dieser abgesichert ist) und die Rentabilität des Minings fällt, besteht das Risiko, dass Northern Data defizitär arbeiten muss.

Die Gruppe beschloss, den gesamten Kryptowährungsbestand im Geschäftsjahr 2022 zu veräußern, ab Ende Mai 2022 die in Kryptowährung erzielte Belohnung täglich zu verkaufen, sowie die Vergütung für die Bereitstellung von Rechenleistung zum Teil in FIAT-Währungen zu beziehen, mit dem Ziel, das Kryptowährungsrisiko zu vermeiden bzw. gering zu halten und die Liquidität der Gesellschaft zu sichern. Zudem wurde eine Beeinträchtigung der Liquidität durch die Reduzierung der Investitionsausgaben im Jahr 2022 kompensiert. Die Investitionstätigkeit wurde jedoch im Jahr 2023 wieder aufgenommen, da die Liquidität durch die abgeschlossenen Finanzierungsvereinbarungen verbessert wurde - siehe Anhangangabe 5.12.

Risiken aus nicht-effektivem Wachstum - Risikoklassifizierung: moderat

Im Einklang mit ihrer Expansionsstrategie verfolgt Northern Data das Ziel, in den nächsten drei Jahren und darüber hinaus die Marktposition auszubauen und durch nachhaltige, leistungsstarke und souveräne Cloud-Lösungen in Europa ein profitables Wachstum zu erzielen. So entwickelt die Gruppe aktuell verschiedene Standorte und erweitert ihre betrieblichen Kapazitäten. Die Erschließung neuer Standorte beansprucht die Management-, Betriebs- und Finanzsysteme bei Northern Data stark. So müssen Prozesse, Strukturen und jegliche Art von Organisation regelmäßig neu angepasst und ausgeweitet werden. Mögliche Anpassungen oder Veränderungen, was die Wachstumsstrategie von Northern Data angeht, könnten sich dementsprechend auf Geschäfts- und Finanzergebnisse auswirken, sofern Management-, Betriebs-, und Finanzsysteme nicht optimal ausgerichtet sind.

Operative Risiken

Cyber- und Informationssicherheitsrisiken - Risikoklassifizierung: wesentlich

Weltweit ist ein Anstieg der Cyberkriminalität zu beobachten, und die rasante Entwicklung der Technologie sowie die zunehmende Abhängigkeit von digitalen Systemen haben neue Herausforderungen für die Cybersicherheit von Organisationen mit sich gebracht. Für die Geschäftstätigkeit der Northern Data Gruppe stellt eine funktionale Sicherheit der unternehmensinternen Netzwerke und Systeme ein überaus wichtiges Fundament dar. Im Falle eines Cyberangriffs kann es für Northern Data zu Reputationsschäden, Betriebsstörungen, dem Verlust von geistigem Eigentum sowie dem Verlust einiger oder aller digitaler Vermögenswerte kommen. Aus diesem Grund unternimmt Northern Data höchste Anstrengungen, um die eigene Informationstechnologie sowie die Sicherheit in ihren Datenzentren zu schützen. Der Konzern ist sich bewusst, welche Risiken die zunehmende Professionalisierung der Computerkriminalität birgt. Um diesen Risiken zu begegnen, setzt die Gruppe insbesondere auf folgende Maßnahmen: hochmoderne Sicherheitssysteme, regelmäßige Software-Updates, Multi-Faktor-Authentifizierung, Mitarbeiterschulungen, permanente Überprüfung der Systeme und eine robuste Datenverschlüsselung.

Risiken aus technischem Fortschritt - Risikoklassifizierung: wesentlich

Auch Marktentwicklungen, Technologietrends oder neue wissenschaftliche Erkenntnisse können Risiken darstellen, wenn sie zu spät erkannt werden. Neue technische Entwicklungen seitens der Konkurrenz könnten dazu führen, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit von Northern Data verringert. Ebenso sind das Auftreten von neuen starken Wettbewerbern oder von neuen Geschäftsmodellen möglich, die zuvor nicht oder nicht rechtzeitig erkannt wurden. Um neue technische Entwicklungen und Trends nicht zu verpassen, arbeitet Northern Data eng mit Partnern wie NVIDIA zusammen, um Zugang zu den neuesten Technologien und Produkten zu erhalten und so mit der Zeit Schritt zu halten.

Strompreis- und Verfügbarkeitsrisiko - Risikoklassifizierung: moderat (Segment: Mining)

Eine sichere und kostengünstige Stromversorgung ist für das Geschäft von Northern Data von zentraler Bedeutung. Beim Mining wirken sich die Trends und die Entwicklung der Strompreise auf den Märkten, auf denen Northern Data tätig ist, sowie die manchmal unerwartete Volatilität direkt auf die Rentabilität aus. Eine Möglichkeit, den Schwankungen der Strompreise zu begegnen, sind Sicherungsgeschäfte oder längerfristige Festpreisverträge mit Stromanbietern.

Des Weiteren haben unerwartete Ereignisse, auf die Northern Data keinen Einfluss hat und die zu Unterbrechungen der Energieversorgung der Rechenzentren führen, direkte Auswirkungen auf die Rechenleistung. Im Bereich Mining sind die Auswirkungen geringer als im Cloud-Geschäft, da es keine Kunden mit potenziellen Betriebszeitgarantien gibt und die Anforderungen an die Zuverlässigkeit der Stromversorgung geringer sind. Diese Situationen entstehen, wenn technische Störungen oder Ausfälle bei Stromversorgern auftreten, die sich negativ auf die Stromerzeugung auswirken. In diesem Zusammenhang könnten sich auch administrative Entscheidungen, wie strengere Umweltauflagen oder Abgaben im Zusammenhang mit der Energieversorgung, negativ auswirken. Auch direkte Schäden an den Rechenzentren, beispielsweise durch schwere Witterungseinflüsse, könnten Ausfälle verursachen. Das Verfügbarkeitsrisiko soll durch die Auswahl von Standorten mit einer guten Infrastruktur, verlässlichen Stromquellen bzw. -netzen und vordefinierten Bedingungen (bzgl. Strom- und Netzkapazitäten) minimiert werden.

Risiko, dass Northern Data kurzfristig keine ausreichende Anzahl an Kunden gewinnen kann - Risikoklassifizierung: signifikant (Segment: Hardware & Sonstiges)

Aufgrund des wettbewerbsintensiven Marktsegments besteht das Risiko, dass Northern Data nicht in der Lage ist, kurzfristig eine ausreichende Anzahl an Kunden zu gewinnen, um stabile Umsatzerlöse zu erwirtschaften und das anvisierte schnelle Wachstum im Segment für Cloud-Lösungen (Hardware & Sonstiges) zu erreichen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass etablierte Wettbewerber bereits über einen breiten Kundenstamm und langjährige Geschäftsbeziehungen verfügen, was es erschweren könnte, potenzielle Kunden von den Vorteilen der neuen Cloud-Lösungen zu überzeugen. Northern Data wirkt diesem Risiko entgegen, indem sie strategische Partnerschaften mit NVIDIA eingeht, um gemeinsam die Nachfrage nach cloudbasierten Angeboten im Bereich der generativen KI zu steigern. Northern Data hat im Jahr 2023 bereits den Status Elite Partner bei NVIDIA erreicht und wurde 2022 als Cloud Service Provider eingestuft, was zusätzliche Synergieeffekte schafft und die Marktposition stärkt.

Risiken durch Fachkräftemangel im Cloud-Team - Risikoklassifizierung: moderat (Segment: Hardware & Sonstiges)

Es besteht das Risiko, dass bestimmte Positionen (die spezielle Kenntnisse oder Erfahrungen erfordern) nicht mit der optimalen Fachkompetenz besetzt werden können und dass Northern Data nicht in der Lage sein wird, die Vertriebs- und Kundensupportfunktionen im Segment für Cloud-Lösungen (Hardware & Sonstiges) schnell zu skalieren, um die notwendigen internen Kapazitäten zur Erreichung und Aufrechterhaltung des angestrebten Wachstums zu schaffen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, investiert Northern Data verstärkt in Recruiting-Aktivitäten.

Risiken aus Verlust von technischem Know-how - Risikoklassifizierung: gering

Hochqualifiziertes und gut ausgebildetes Personal ist die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg der Northern Data Gruppe. Neben der erfolgreichen Gewinnung von qualifiziertem Personal sind die Personalentwicklung und die langfristige Bindung von Leistungsträgern im Konzern von strategischer Bedeutung. Sollte es der Gruppe nicht gelingen, Führungskräfte und Mitarbeiter mit Fachkenntnissen bzw. technologischem Wissen zu entwickeln und zu halten, besteht das Risiko, dass die Northern Data Gruppe nicht in der Lage ist, ihre Geschäfte effektiv zu führen und ihre Wachstumsziele innerhalb der Geschäftsbereiche zu erreichen. Die konzentrierte Ansammlung von strategischen Kenntnissen und Fähigkeiten hat erhebliche Auswirkungen auf die Performance der Gruppe, wenn gut qualifiziertes Personal nicht mehr zur Verfügung steht.

Der Konzern wirkt diesem Risiko durch eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Kompetenzen der Belegschaft und des Managements entgegen.

Im Jahr 2022 wurde ein Coaching-Programm angeboten, das sich auf die Weiterentwicklung von Talenten und Führungskompetenzen konzentriert.

Zudem führt Northern Data Gehaltsvergleiche durch, um das Angebot wettbewerbsfähiger Pakete zur Bindung der Mitarbeiter sicherzustellen. Ferner hat Northern Data ein Leistungsmanagementsystem zur Beobachtung, Überwachung und Verbesserung der Leistung im gesamten Unternehmen eingeführt, um zu gewährleisten, dass die Mitarbeiter die entsprechenden Möglichkeiten haben, sich in ihrer beruflichen Laufbahn zu entwickeln. Northern Data überprüft regelmäßig die Teamstrukturen, um Silos und die potenzielle Anhäufung von geistigem Eigentum bei bestimmten Personen zu vermeiden. Zudem wurde eine neue Software eingeführt, um Organigramme und Bereiche, in denen zusätzliche Unterstützung benötigt wird, besser zu verstehen.

Compliance Risiken

Risiko durch Gesetze und Regulierungen im Ausland - Risikoklassifizierung: signifikant

Durch ihre Aktivitäten im Ausland ist die Gruppe auch möglichen politischen Risiken und Rechtsunsicherheiten in diesen Ländern ausgesetzt. Zum einen betrifft dies Risiken aufgrund fehlender politischer Sicherheit und Akzeptanz der Geschäftsstandorte, und zum anderen ergibt sich eine weitere Unsicherheitslage durch das Agieren nationaler Regierungen und Zentralbanken in Anbetracht von Kryptowährungen. Um Adressausfallrisiken entgegenzuwirken, ist Northern Data bestrebt, ihre Wachstumsstrategie auf Standorte zu beschränken, die in politisch stabilen Regionen und Ländern liegen. Außerdem setzt man auf langfristige, beständige Vertragspartner, zu denen Northern Data eine langfristige Beziehung pflegt.

Rechtliche Risiken- Risikoklassifizierung: gering

Es wird auf die Ausführungen im Abschnitt 5.9 "Sonstige Sachverhalte" im Konzernanhang verwiesen.

Finanzielle Risiken

Liquiditätsrisiken - Risikoklassifizierung: signifikant

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass Northern Data ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Im Falle, dass Northern Data nicht genügend freien Cashflow erwirtschaftet, wäre die Gruppe zur Deckung ihres Finanzierungsbedarfes auf weitere Eigen- und/​oder Fremdfinanzierung angewiesen. Sollte es nicht gelingen, eine ausreichende externe Finanzierung zu beschaffen, könnte dies erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe haben. Im Rahmen der Notierung der Aktien im Freiverkehr an der Börse Frankfurt am Main und München ist Northern Data auch der Bewertung durch den Kapitalmarkt ausgesetzt. Insofern kann Northern Data in ihrem Geschäftsmodell hinsichtlich der über die Kapitalmärkte zu erreichenden Finanzierung eingeschränkt sein. Um eine Zahlungsunfähigkeit oder einen nachhaltigen Imageschaden zu verhindern, ist das Geschäftsmodell von Northern Data darauf ausgerichtet, fortlaufend Mittelzuflüsse zu erzielen, die kontinuierlich anwachsen bzw. auflaufen oder als Basis für Wachstumsinvestitionen genutzt werden können.

Das operative Liquiditätsmanagement wird auf der Ebene der Muttergesellschaft koordiniert und erfolgt in Zusammenarbeit mit den Tochtergesellschaften weltweit. Im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten werden die Kryptowährungsbestände täglich liquidiert, um die Liquidität zu sichern und geplante Investitionen durchführen zu können. Neben der jährlichen Forecast-Planung erfolgt die laufende Liquiditätsplanung auf wöchentlicher Basis mit dem Ziel sicherzustellen, dass die Northern Data Gruppe jederzeit auf ausreichende Reserven an liquiden Mitteln zugreifen kann. Auf diese Weise ließen sich die Schwankungen im Working-Capital, die auf sinkende Kryptowährungspreise sowie steigende Strompreise zurückzuführen sind, im Geschäftsjahr 2022 steuern. Hinzu kamen Maßnahmen zum Kostenmanagement wie die Drosselung der Produktion auf Anweisung des operativen Managements. Im Wesentlichen ist Northern Data in der Lage, die direkte Kostenbasis im Zusammenhang mit dem Mining von Kryptowährungen in Zeiten, in denen die Mining-Rentabilität geringer ist oder es zu ungünstigeren Bitcoin-Preisänderungen kommt, effizient zu verwalten. Northern Data verfügte zum Ende des Geschäftsjahres 2022 über keine Finanzierungsverträge.

Die Gesellschaft hat umfassende Investitionen in den Segmenten Cloud Computing, Data Center Infrastructure und Bitcoin-Mining geplant und begonnen. Die Investitionen sollen in wesentlichem Umfang durch die Aufnahme eines Gesellschafterdarlehens finanziert werden, das teilweise bereits in 2023 in Anspruch genommen wurde und zu einem weiteren Teil in 2024 in Anspruch genommen werden soll. Das Gesellschafterdarlehen sieht eine Reihe von einzuhaltenden finanziellen Voraussetzungen ("Covenants") vor, die zu verschiedenen Zeitpunkten eingehalten werden müssen. Die Erfüllung der Covenants ist davon abhängig, dass die mit den Investitionen verbundenen wesentlichen Wachstumsannahmen, insbesondere im Bereich Cloud Computing, erreicht werden. Da der Bereich Cloud Computing als relativ neuer Bereich bisher nur in einem relativ geringen Umfang zu Umsatzerlösen führte, ist diese Annahme mit wesentlichen Unsicherheiten verbunden; beispielsweise könnte es nicht gelingen, im geplanten Umfang Kundenverträge abzuschließen und daraus profitable Umsätze zu generieren. Im Falle einer Nichterfüllung der finanziellen Covenants wäre der Darlehensgeber berechtigt, das Darlehen zu kündigen und die aus dem Darlehen ausgezahlten Mittel zurückzufordern. In einem solchen Fall wäre unter den derzeit gegebenen Voraussetzungen die Fähigkeit der Gesellschaft, den Darlehensbetrag unmittelbar zurückzuführen, nicht gegeben, es sei denn, dass beispielsweise andere Fremd- oder Eigenkapitalfinanzierungen realisiert oder Teile der erworbenen Hardware an Dritte veräußert werden könnten.

Währungsrisiken - Risikoklassifizierung: gering

Einige Unternehmen der Northern Data Gruppe befinden sich außerhalb der Eurozone. Die Gruppe unterliegt einem Risiko aus der Umrechnung des Nettovermögens von Tochtergesellschaften in Fremdwährung in ihre Berichtswährung, den Euro. Northern Data ist Risiken in Zusammenhang mit Wechselkursänderungen ausgesetzt, wenn Geschäfte mit internationalen Vertragspartnern abgeschlossen werden und daraus zukünftige Zahlungsströme auf Fremdwährungen bzw. nicht auf die funktionale Währung der Unternehmensgruppe lauten. Die Gruppe ist in ihrer Bilanz hauptsächlich Umrechnungsrisiken aus dem US-Dollar, dem kanadischen Dollar, der norwegischen Krone, dem Schweizer Franken, der schwedischen Krone und dem britischen Pfund ausgesetzt. Zur Verminderung des Währungsrisikos werden die Verträge von Northern Data so ausgestaltet, dass die Northern Data gegenüber zu erbringenden Forderungen auf dieselbe Währung lauten, wie die von der Gruppe zu erfüllenden Zahlungsverpflichtungen. Innerhalb der Gruppe erfolgt die Abwicklung der Geschäfte einschließlich gruppeninterner Finanzierungen und Investitionen vorwiegend in Euro und US-Dollar, um das Risiko von Währungsschwankungen zu begrenzen.

Eine hypothetische Änderung des US-Dollar Kurses zum Bilanzstichtag um +/​- 5 Prozent würde zu einer theoretischen Änderung des für das Jahr 2023 prognostizierten EBITDA der Gruppe um TEUR 524 führen, wobei die Kursschwankung eine hypothetische Auswirkung auf die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 1.920 aufweist.

Geänderte Einschätzung von Risiken nach dem Ende des Berichtszeitraums

Finanzierungsbedarf - Risikoklassifizierung: signifikant (Segment: Mining und Hardware & Sonstiges)

Da Northern Data attraktive Gelegenheiten ergreifen muss, wenn sie sich bieten, kann die Gruppe verbindliche Verträge abschließen und Verpflichtungen für neue Projekte eingehen, bevor die erforderliche Finanzierung für deren Umsetzung sichergestellt ist. In dieser Situation besteht das Risiko, dass die Gruppe ihren Verpflichtungen aus diesen Verträgen nicht nachkommt und möglicherweise Wachstumschancen verpasst, wenn die Finanzierung nicht rechtzeitig sichergestellt werden kann.

Umsetzung der Wachstumsstrategie - Risikoklassifizierung: moderat (Segment: Hardware & Sonstiges)

Mit dem Abschluss der Investitionsvereinbarung im Juli 2023 wurde ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung der ambitionierten Wachstumsstrategie für das Segment für Cloud-Lösungen erreicht. Diese Investition ermöglicht den Erwerb von GPU-Hardware der neuesten Generation für einen Kaufpreis von EUR 400 Mio. und die deutliche Steigerung der Rechenleistung dieses Geschäftsbereichs, ohne dazu eigene liquide Mittel einzusetzen, was die Liquiditätslage der Gruppe weiter stärkt. Das Vertrauen in das Segment Cloud-Lösungen unterstützt auch Northern Datas Strategie, das Cloud-Geschäft zu entwickeln und schnell zu skalieren, und ermöglicht es, eigene finanzielle Ressourcen für andere geplante Projekte einzusetzen.

Zurzeit ist die Transaktion noch nicht vollständig abgeschlossen, wir verweisen auf Anhangangabe 5.12 "Ereignisse nach dem Bilanzstichtag".

Weiterhin besteht das Risiko, dass Northern Data nicht in der Lage ist, die vereinbarten Transaktionen zügig durchzuführen und dass die Gruppe die Mittel und erworbenen Vermögenswerte nicht effizient und wirksam einsetzen kann. Allerdings kann die Gruppe in diesem Szenario Abhilfemaßnahmen ergreifen, um die Hardware über Leasingverträge zu nutzen.

Die Gesellschaft sieht kein Risiko im Hinblick auf die erwartete Nachfrage zur Nutzung von Hardware dieser Art, da der Bedarf an größeren Rechenkapazitäten im Zusammenhang mit der Zunahme von generativen KI-Aktivitäten einschließlich Large Language Models (LLMs) generell steigt.

Zinsänderungsrisiko - Risikoklassifizierung: gering

Das Zinsänderungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass die beizulegenden Zeitwerte oder zukünftigen Zinszahlungen für gegenwärtige und künftige finanziellen Verbindlichkeiten aufgrund von Änderungen der Marktzinssätze schwanken. Zum 31. Dezember 2022 war die Gruppe keinem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Mit den geplanten Investitionen in die Segmente für das Mining von Kryptowährungen und Cloud-Lösungen, die 2023 beginnen werden, ist die Gruppe hinsichtlich der Finanzierung von Dritten abhängig; daher können in der Zukunft Zinsrisiken entstehen.

Gesamteinschätzung des Vorstands

In den vorangegangenen Abschnitten wurde über die wichtigsten Chancen und die wesentlichen Einzelrisiken berichtet. Die Gesamtrisikosituation der Gruppe setzt sich aus den Einzelrisiken aller Risikokategorien der Tochtergesellschaften, der Zentralbereiche und der Segmente zusammen.

Trotz des Vorliegens dieser Risiken geht die Northern Data Gruppe in ihrer Liquiditätsplanung für den Prognosezeitraum von einer ausgeglichenen Liquiditätslage und der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aus. Dies setzt den Eintritt einer Reihe von Annahmen voraus, die der Liquiditätsplanung der Gesellschaft zugrunde liegen.

Da die Gesellschaft weiterhin einen wesentlichen Teil ihrer Umsatzerlöse mit dem Bitcoin-Mining erzielt, ist die Gesellschaft von der Entwicklung des Bitcoin-Kurses und der damit einhergehenden Entwicklung der Mining-Profitabilität abhängig. Dies beinhaltet Risiken aus dem erwarteten Halving, das einen Rückgang der Mining-Umsätze, -Profitabilität und -Cash Flows nach sich ziehen könnte.

Zudem hat die Gesellschaft umfassende Investitionen in den Segmenten Cloud Computing, Data Center Infrastructure und Bitcoin-Mining geplant und begonnen. Die Investitionen sollen in wesentlichem Umfang durch die Aufnahme eines Gesellschafterdarlehens finanziert werden, das teilweise bereits in 2023 in Anspruch genommen wurde und zu einem weiteren Teil in 2024 in Anspruch genommen werden soll. Das Gesellschafterdarlehen sieht eine Reihe von einzuhaltenden finanziellen Voraussetzungen ("Covenants") vor, die zu verschiedenen Zeitpunkten eingehalten werden müssen. Die Erfüllung der Covenants ist davon abhängig, dass die mit den Investitionen verbundenen wesentlichen Wachstumsannahmen, insbesondere im Bereich Cloud Computing, erreicht werden. Da der Bereich Cloud Computing als relativ neuer Bereich bisher nur in einem relativ geringen Umfang zu Umsatzerlösen führte, ist diese Annahme mit wesentlichen Unsicherheiten verbunden; beispielsweise könnte es nicht gelingen, im geplanten Umfang Kundenverträge abzuschließen und daraus profitable Umsätze zu generieren. Im Falle einer Nichterfüllung der finanziellen Covenants wäre der Darlehensgeber berechtigt, das Darlehen zu kündigen und die aus dem Darlehen ausgezahlten Mittel zurückzufordern. In einem solchen Fall wäre unter den derzeit gegeben Voraussetzungen die Fähigkeit der Gesellschaft, den Darlehensbetrag unmittelbar zurückzuführen, nicht gegeben, es sei denn, dass beispielsweise andere Fremd- oder Eigenkapitalfinanzierungen realisiert oder Teile der erworbenen Hardware an Dritte veräußert werden könnten.

Diese Ereignisse und Gegebenheiten zeigen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko darstellt.

Obwohl eine solche Unsicherheit grundsätzlich existiert, geht der Vorstand in Anbetracht der Liquiditätsplanung, unter Einbezug aller Chancen und Risiken und unter Nutzung existierender Steuerungsinstrumente wie Investitionsverschiebung bzw. -streichung, Kostenreduzierung, Veräußerung von Hardware sowie zusätzlicher Eigen- oder Fremdfinanzierung von einer ausgeglichenen Liquiditätslage und der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aus.

Aussage des Vorstands zur Wirksamkeit der Governance-Systeme

Auf der Grundlage von Feststellungen, die bei externen und internen Prüfungen getroffen werden, nehmen wir kontinuierliche Verbesserungen an unserem IKS, RMS und Compliance Management Systems vor.

Prognose und künftige Entwicklung

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) 23 wird ein Rückgang des globalen Wachstums von geschätzten 3,5 Prozent im Jahr 2022 auf 3,0 Prozent in den beiden Jahren 2023 und 2024 prognostiziert. Die fortgesetzte Anhebung der Leitzinsen der Zentralbanken zur Bekämpfung der Inflation setzt die Wirtschaftstätigkeit weiterhin unter Druck. Die Prognosen deuten auf einen Rückgang der globalen Gesamtinflation von 8,7 Prozent im Jahr 2022 auf 6,8 Prozent im Jahr 2023 und 5,2 Prozent im Jahr 2024 hin. Die Kerninflation wird voraussichtlich langsamer sinken, und die Inflationsprognosen für 2024 wurden nach oben korrigiert.

23 World Economic Outlook Update, July 2023: Near-Term Resilience, Persistent Challenges (imf.org)

Das Risiko einer anhaltenden oder steigenden Inflation bleibt bestehen, insbesondere falls weitere Belastungen hinzukommen, wie eine Eskalation des Konflikts in der Ukraine oder extreme wetterbedingte Ereignisse. Diese Szenarien könnten eine restriktivere Geldpolitik zur Folge haben. Darüber hinaus besteht im Zuge der Anpassung der Märkte an die weitere Straffung der Zentralbankpolitik die Gefahr erneuter Turbulenzen im Finanzsektor. Die wirtschaftliche Erholung Chinas könnte sich verlangsamen, zum Teil bedingt durch ungelöste Probleme im Immobiliensektor, und zu negativen grenzüberschreitenden Ausstrahlungseffekten führen. Zudem besteht die Sorge, dass sich die Staatsschuldenkrise auf einen erweiterten Kreis von Volkswirtschaften ausweiten könnte.

Positiv zu vermerken ist, dass die Inflation möglicherweise schneller als erwartet zurückgehen könnte, was die Notwendigkeit für eine strenge Geldpolitik verringern würde. Auch die Inlandsnachfrage könnte sich erneut als widerstandsfähiger erweisen.

Prognose Northern Data Gruppe

Um die Tiefe und Breite des Geschäftsmodells zu verdeutlichen, hat Northern Data im Geschäftsjahr 2022 damit begonnen, die Gliederung der Geschäftsstruktur in drei eigenständigen, globalen Geschäftsbereichen zu vereinfachen.

Die Ausrichtung der Geschäftsaktivitäten wurde nach dem Ende des Berichtszeitraums mit der Einführung von eigenen, diesen drei Bereichen zugeordneten, Marken fortgesetzt. Somit wird der Konzern ab dem 1. Januar 2023 mit drei Segmenten geführt, die seinen Kerngeschäftsbereichen zugeordnet sind:

scrollen

Peak Mining: Beitrag zum Bitcoin-Netzwerk, mit branchenweit führender Effizienz bei Bitcoin-Mining und Energieverbrauch
Taiga Cloud: Regionaler europäischer Anbieter von generativen KI-Cloud-Diensten
Ardent Data Centers: Anbieter von Rechenzentrumsumgebungen, die speziell mit Flüssigkeitskühlungstechnologie gebaut werden

Das Geschäftsbereichsmodell soll Möglichkeiten eröffnen, die Effizienz weiter zu verbessern und die Vereinfachung, Standardisierung und gemeinsame Nutzung von Supportfunktionen voranzutreiben. Zu diesem Zweck wurden die Managementteams und die Leitungsebenen innerhalb der Geschäftsbereiche durch hochkarätige Führungskräfte mit Erfahrung bei namhaften Marktführern in ihren jeweiligen Bereichen deutlich verstärkt.

Die Prognose umfasst alle zum Zeitpunkt der Berichtserstellung bestätigten Investitionen der Gruppe und berücksichtigt die damit verbundenen Chancen und Risiken.

Peak Mining:

Im Januar 2023 startete der Bereich mit einer eingesetzten Exahash-Kapazität (EH) von 2,0 EH; geplant ist eine Steigerung der eingesetzten Kapazität auf bis zu 3,8 EH bis Ende des Jahres. Die Prognoseannahmen für das Jahr 2023 berücksichtigen die jüngste Entwicklung auf dem Weltmarkt und beruhen auf konservativen Annahmen für die Mining-Rentabilität im Bereich von EUR 0,05 bis EUR 0,07 pro Terahash und konservativen Strompreisen auf dem Niveau des Vorjahres, als die Preise im Zusammenhang mit der unsicheren Situation des Ukraine-Konflikts stark gestiegen waren. Die erwartete Betriebszeit liegt bei etwa 70-80 Prozent, vor allem aufgrund der geringeren Betriebszeit in den Sommermonaten, in denen Drosselungen berücksichtigt wurden.

Northern Data erwartet angesichts der bereits konservativen Annahmen für die Mining-Rentabilität, die Strompreise und die Betriebszeiten keine weiteren Risiken für das Mining-Geschäft.

Es wird zudem auf entsprechende Ausführungen im Risikobericht verwiesen.

Im ersten Quartal 2023 wurde ein Hosting-Vertrag mit einem Kunden beendet und anschließend in eine Self-Mining-Vereinbarung mit einer zusätzlichen Kapazität von 28 MW bzw. 0,8 EH umgewandelt.

Der bestehende Mining-Betrieb in North Dakota wird Ende des Geschäftsjahres 2023 von Luft- auf Flüssigkeitskühlung umgestellt und die Hashrate-Kapazität ab 2024 um 0,6 EH steigern.

Der bestehende Vertrag mit einem großen Lieferanten von Mining-Hardware wurde 2023 neu verhandelt und wird dazu beitragen, die verfügbare Hashrate unter Verwendung von Mining-Hardware der neuesten Generation weiter zu steigern, um für den nächsten Zyklus mit dem bevorstehenden Halving im Jahr 2024 gerüstet zu sein.

Das Management hat entschieden, die zuvor geplanten Aktivitäten in Oklahoma nicht weiter zu verfolgen.

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet das Management Umsatzerlöse im Segment Peak Mining zwischen TEUR 56.000 und TEUR 61.000 und ein bereinigtes EBITDA zwischen TEUR -8.000 und TEUR -2.000.

Taiga Cloud:

Das Cloud-Computing-Geschäft wird mit den bereits installierten 2.480 A100-GPUs und Teilen der A6000-GPUs, die zuvor für das Ethereum-Mining verwendet wurden, im Jahr 2023 erstmals einen signifikanten Beitrag zum Umsatz leisten.

Die Umsatzerlöse werden voraussichtlich im Laufe des Jahres stetig zunehmen, insbesondere nach einem Infiniband-Upgrade der A100-GPUs, das den Anwendungsbereich dieser GPUs erweitern wird und unter anderem für ChatGPT eingesetzt werden kann.

Nach dem Upgrade Ende des 3. Quartals 2023 plant Northern Data, die Auslastung auf rund 80 Prozent zu Preisen zwischen EUR 1,60 und EUR 2,00 pro GPU-Stunde hochzufahren und die Kapazität hauptsächlich als reservierte Kapazität zu verkaufen.

Im Jahr 2023 hat die Gruppe weitere große Investitionen für den Bereich Taiga Cloud beschlossen und strebt eine zusätzliche Erweiterung der verfügbaren NVIDIA H100-GPUs der neuesten Generation an, die durch eine Sachkapitalerhöhung auf Konzernebene sowie eine weitere Fremdfinanzierung realisiert wird (siehe Abschnitt 5.12 "Ereignisse nach dem Bilanzstichtag").

Unter der Voraussetzung der geplanten Ausweitung ab Ende 2023, werden sich diese Investitionen zum ersten Mal im Jahr 2024 niederschlagen.

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet das Management Umsatzerlöse im Segment Taiga Cloud zwischen TEUR 11.000 und TEUR 14.000 und ein bereinigtes EBITDA zwischen TEUR -3.000 und TEUR 2.000.

Ardent Data Centers:

Der Schwerpunkt des Geschäftsbereichs Ardent Data Centers ist der Aufbau von Rechenzentren mit hohem Standard und die Bereitstellung von Co-Location-Diensten. Er bietet Co-Location-Services in im bestehenden Rechenzentrum in Boden (Schweden) an, wo er vor allem die anderen Konzernsegmente Taiga Cloud und Peak Mining sowie einige externe Kunden versorgt.

Im Jahr 2023 bereitet sich Ardent auf eine weitere Expansion vor, und es werden verschiedene Due-Diligence-Prüfungen für potenzielle Übernahmen zur Errichtung weiterer Rechenzentren durchgeführt, die ab dem Geschäftsjahr 2025 in größerem Umfang zur externen Umsatzgenerierung beitragen werden.

Für das Geschäftsjahr 2023 erwartet das Management Umsatzerlöse im Segment Ardent Data Centers zwischen TEUR 14.000 und TEUR 18.000 und ein bereinigtes EBITDA zwischen TEUR -6.000 und TEUR -1.000.

Zentrale Funktionen wie Recht, Finanzen, Investor Relations und Strategie sind auf Konzernebene angesiedelt und unterstützen alle drei Geschäftsbereiche.

Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns

Die Northern Data Gruppe rechnet für das Geschäftsjahr 2023 mit einem prognostizierten Umsatz von EUR 65 Mio. bis EUR 75 Mio.

Das für das Geschäftsjahr 2023 prognostizierte bereinigte EBITDA 24 des Konzerns wird voraussichtlich in einer Spanne von EUR -20 Mio. bis EUR -5 Mio. liegen.

24 Das bereinigte EBITDA entspricht dem EBITDA bereinigt um bestimmte nicht zahlungswirksame und sonstige Posten, zu denen derzeit (i) Handelsverluste/​-gewinne aus Kryptowährungen, (ii) Aufwendungen für Aktienoptionspläne, (iii) Rechtsstreitigkeiten und andere einmalige Rechtskosten, (iv) Systemimplementierung, (v) Abfindungszahlungen für Führungskräfte, (vi) Wertminderungen auf Forderungen im Zusammenhang mit der Insolvenz von Dritten und (vii) Wertminderungsaufwendungen für nicht in Betrieb genommene Anlagen gehören.

Konzernabschluss

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember

scrollen

TEUR, falls nicht anders bezeichnet Anhangangabe 2022 2021
Umsatzerlöse 3.1 193.287 189.860
Sonstige betriebliche Erträge 3.2 56,181 302.961
Summe der Erträge 249.468 492.821
Materialaufwand 3.3 -98.864 -76.319
Personalaufwand 3.4 -49.898 -19.169
Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.5 -158.823 -77.275
Betriebsergebnis vor Abschreibungen - EBITDA -58.117 320.058
Abschreibungen und Wertminderungen 4.1; 4.2; 4.3 -207.234 -65.932
Betriebsergebnis - EBIT -265.351 254.126
Finanzerträge 3.6 99 89.765
Finanzaufwendungen 3.6 -3.166 -7.170
Finanzergebnis -3.067 82.595
Ergebnis vor Ertragsteuern - EBT -268.418 336.721
Ertragsteuern 3.7 2,643 -49.562
Konzernjahresergebnis -265.775 287.159
davon entfallen auf die Aktionäre der Northern Data AG -265.775 287.159
Sonstiges Ergebnis
Bewertungsgewinne aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert designierten Beteiligungen 5.2 7.666 -
Posten, die zukünftig nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden 7.666 -
Währungsumrechnung -10.275 5.831
Posten, die zukünftig möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden -10.275 5.831
Sonstiges Ergebnis -2.609 5.831
Gesamtergebnis -268.384 292.990
davon entfallen auf die Aktionäre der Northern Data AG -268.384 292.990
Ergebnis je Aktie 3.8
unverwässert (in EUR) -11,16 16,27
Verwässert (in EUR) -11,16 12,06

Die vorstehende Konzern-Gesamtergebnisrechnung ist in Verbindung mit dem nachstehenden Anhang zu lesen.

Konzernbilanz zum 31. Dezember

AKTIVA

scrollen

in TEUR Anhangangabe 2022 2021
Langfristige Vermögenswerte 323.535 460.675
Geschäfts- oder Firmenwerte 4.1 13.376 20.099
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 4.1 1.766 65.538
Sachanlagen 4.2 282.745 354.573
Nutzungsrechte 4.3 10.191 8.908
Anteile an anderen Unternehmen 5.2; 5.4.1 9.851 1.449
Sonstige Vermögenswerte 4.5 2.541 1.708
Aktive latente Steuern 3.7 3.065 8.400
Kurzfristige Vermögenswerte 127.051 338.093
Vorräte 4.4 7.200 4.689
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.1.2; 5.2 2.908 5.254
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.4.1 - 76
Vertragsvermögenswerte 3.1.2 - 2.684
Ertragsteuerforderungen 3.7 5.122 1.310
Sonstige Vermögenswerte 4.5 71.942 102.483
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.2 39.879 221.597
Summe Aktiva 450.586 798.768

PASSIVA

scrollen

in TEUR Anhangangabe 2022 2021
Eigenkapital 4.6 359.407 612.269
Gezeichnetes Kapital 23.816 23.816
Kapitalrücklage 419.392 402.552
Bewertungsrücklage aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten 7.666 -
Umrechnungsdifferenzen -10.780 -505
Gewinnrücklagen -80.687 186.406
Langfristige Verbindlichkeiten 10.077 18.283
Leasingverbindlichkeiten 4.3; 4.8 7.872 7.049
Vertragsverbindlichkeiten 3.1.1; 2 - 270
Rückstellungen 4.7 5 2.478
Passive latente Steuern 3.7 2.200 8.133
Sonstige Verbindlichkeiten 4.9 - 353
Kurzfristige Verbindlichkeiten 81.102 168.216
Finanzielle Verbindlichkeiten 4.8 - 76.891
Verbindlichkeiten gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.4.1 - 18
Leasingverbindlichkeiten 4.3; 4.8 2.783 1.997
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4.8 35.829 20.410
Vertragsverbindlichkeiten 3.1.2 222 20.793
Ertragsteuerverbindlichkeiten 3.7 27.992 33.584
Rückstellungen 4.7 1.919 2.027
Sonstige Verbindlichkeiten 4.9 12.357 12.496
Summe Passiva 450.586 798.768

Die vorstehende Konzernbilanz ist in Verbindung mit dem nachstehenden Anhang zu lesen.

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember

scrollen

TEUR Anhangangabe Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleistete Einlagen
Stand 1.1.2021 14.640 216.504 52.470
Jahresüberschuss - - -
Währungsumrechnung - - -
Sonstiges Ergebnis - - -
Gesamtergebnis - - -
Ausgabe von Stammaktien 1.464 109.581 -52.470
Ausgabe von Stammaktien im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen 5.2 338 32.227 -
Ausgabe von Stammaktien im Zusammenhang mit sonstigen Transaktionen mit Anteilseignern 7.372 462.807 -
Behandlung Unterschiedsbetrag Decentric und Bitfield - -419.586 -
Bedienung Wandelanleihe 5.2 2 720 -
Abzug direkter Transaktionskosten 4.6.2 - -5.058 -
Anteilsbasierte Vergütungen 5.5 - 5.357 -
Transaktionen mit Anteilseignern 9.176 186.048 -52.470
Stand 31.12.2021 23.816 402.552 -
Stand 1.1.2022 23.816 402.552 -
Jahresfehlbetrag - - -
Währungsumrechnung - - -
Bewertungsgewinne aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert designierten Beteiligungen 5.2 - - -
Sonstiges Ergebnis - - -
Gesamtergebnis - - -
Anteilsbasierte Vergütungen 5.5 - 16.840 -
Veräußerung der Groupe Kelvin Emtech Inc. - - -
Transaktionen mit Anteilseignern - 16.840 -
Stand 31.12.2022 23.816 419.392 -

scrollen

TEUR Bewertungsrücklage aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten Umrechnungsdifferenzen Gewinnrücklagen Gesamt
Stand 1.1.2021 - -6.336 -100.753 176.525
Jahresüberschuss - - 287.159 287.159
Währungsumrechnung - 5.831 - 5.831
Sonstiges Ergebnis - 5.831 - 5.831
Gesamtergebnis - 5.831 287.159 292.990
Ausgabe von Stammaktien - - - 58.575
Ausgabe von Stammaktien im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen - - - 32.565
Ausgabe von Stammaktien im Zusammenhang mit sonstigen Transaktionen mit Anteilseignern - - - 470.179
Behandlung Unterschiedsbetrag Decentric und Bitfield - - - -419.586
Bedienung Wandelanleihe - - - 722
Abzug direkter Transaktionskosten - - - -5.058
Anteilsbasierte Vergütungen - - 5.357
Transaktionen mit Anteilseignern - - - 142.754
Stand 31.12.2021 - -505 186.406 612.269
Stand 1.1.2022 - -505 186.406 612.269
Jahresfehlbetrag - - -265.775 -265.775
Währungsumrechnung - -10.275 - -10.275
Bewertungsgewinne aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert designierten Beteiligungen 7.666 - - 7.666
Sonstiges Ergebnis 7.666 -10.275 - -2.609
Gesamtergebnis 7.666 -10.275 -265.775 -268.384
Anteilsbasierte Vergütungen - - - 16.840
Veräußerung der Groupe Kelvin Emtech Inc. - - -1.318 -1.318
Transaktionen mit Anteilseignern - - -1.318 15.522
Stand 31.12.2022 7.666 -10.780 -80.687 359.407

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember

scrollen

TEUR Anhangangabe 2022 2021
Konzernjahresergebnis -265.775 287.159
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 4.2 207.234 65.932
Zunahme/​Abnahme der Rückstellungen 4.7 -1.467 435
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/​Erträge 3.2; 3.5 28.467 -154.086
Zunahme/​Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 42.355 -121.996
Zunahme/​Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -15.155 109.392
Für Bereitstellung von Rechenleistungen erhaltene Kryptowährung -114.873 -87.507
Veräußerte Kryptowährung 127.036 27.145
Gewinne/​Verluste aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten -117 -441
Finanzaufwendungen/​Finanzerträge 3.6 3.067 -82.595
Ertragsteueraufwand/​-ertrag 3.7 -3.501 45.726
Ertragsteuerzahlungen/​-erstattungen -6.311 -1.098
Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit 960 88.066
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte 4.1 -539 -528
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen 6.547 520
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen 4.2 -100.151 -200.334
Einzahlungen aus Abgängen von finanziellen Vermögenswerten - 328.007
Auszahlungen für Investitionen in finanzielle Vermögenswerte 5.2 -1.173 -1
Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis - 34.613
Auszahlungen für Zugänge /​ Einzahlungen aus Abgängen zum Konsolidierungskreis - -35.689
Erhaltene Zinsen 3.6 99 30
Cashflows aus der Investitionstätigkeit -95.217 126.618
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Anteilseignern des Mutterunternehmens (Barkapitalerhöhungen) 4.6.2 - 58.575
Auszahlungen im Zusammenhang mit Kapitalmaßnahmen 4.6.2 - -5.058
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Finanzkrediten und Verbindlichkeiten aus Leasingvereinbarungen 4.3; 4.8 -3.187 -27.866
Auszahlungen aus der Tilgung von finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Anteilseignern des Mutterunternehmens 4.8 -76.561 -89.930
Gezahlte Zinsen 3.5; 3.6 -3.166 -4.754
Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit -82.914 -69.033
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -177.171 145.651
Währungsbedingte Veränderung des Finanzmittelbestands -4.547 2.085
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode 221.597 73.861
Finanzmittelbestand am Ende der Periode 39.879 221.597

Weitere Informationen sind Ziffer 5.1 der Anhangangaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung zu entnehmen.

Konzernanhang

1 Informationen zur Gesellschaft und Grundlagen der Abschlusserstellung

1.1 Berichtendes Unternehmen

Die Northern Data AG (nachfolgend auch "Gesellschaft") ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit eingetragenem Firmensitz in Frankfurt am Main, Deutschland. Die Geschäftsadresse lautet: An der Welle 3, 60322 Frankfurt am Main. Die Northern Data AG ist beim Amtsgericht Frankfurt am Main eingetragen (HRB 106 465).

Die Northern Data AG als Mutterunternehmen bildet gemeinsam mit ihren direkten sowie indirekten Tochterunternehmen die Northern Data Gruppe (nachfolgend auch "Northern Data" oder "Gruppe"). Northern Data entwickelt und betreibt globale Infrastrukturlösungen im Bereich High Performance Computing (HPC). Der Fokus liegt hierbei auf dem Mining von Kryptowährungen, der Bereitstellung von Hosting-Dienstleistungen und der dazu erforderlichen Hardware sowie dem Ausbau von stationären wie auch mobilen Rechenzentren zur künftigen Entwicklung eines HPC-Geschäftsfeldes.

Die Aktien der Northern Data AG werden im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse und der Börse München (m:access) gehandelt.

Bis 2020 war die Northern Data AG vor allem im Geschäft für Mining-Hardware tätig und begann den Aufbau von stationären und mobilen Rechenzentren. Mit den im Geschäftsjahr 2021 durchgeführten Akquisitionen der Unternehmen Decentric Europe B. V., Amsterdam, Niederlande, Bitfield N.V., Amsterdam, Niederlande, Hydro66 Svenska AB, Boden, Schweden und North Georgia Data LLC, Commerce, Georgia, USA wurde das Geschäftsmodell auf die Bereitstellung von Rechenleistung zum Mining von Kryptowährungen umgestellt, mit dem Ziel, künftig auch das HPC-Geschäftsmodell bedienen zu können.

Im Jahr 2022 wurde der Geschäftsbereich Cloud-Lösungen weiterentwickelt und ausgebaut und erzielte erstmals Umsatzerlöse. Gemessen an den Umsatzerlösen stellte der Geschäftsbereich Mining von Kryptowährungen im Berichtsjahr die Hauptgeschäftstätigkeit der Gruppe dar. Am 31. Dezember 2022 wurde die Groupe Kelvin Emtech Inc., einschließlich ihrer Tochterunternehmen, veräußert.

1.2 Grundlagen der Abschlusserstellung

Die Northern Data AG erstellt ihren Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Darüber hinaus erfolgt die Anwendung von handelsrechtlichen Vorschriften nach § 315e Abs. 1 Handelsgesetzbuch (HGB) in diesem Abschluss.

Den Abschlüssen der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden nach IFRS zugrunde. Das Geschäftsjahr aller in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Beim Ausweis in der Konzernbilanz wird zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Schulden unterschieden. Die Konzern-Gesamtergebnisrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt bis auf folgende Ausnahmen grundsätzlich auf Basis der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten:

scrollen

Derivative Finanzinstrumente, Verbindlichkeiten für anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich sowie finanzielle Vermögenswerte, deren Cashflows nicht ausschließlich aus Tilgung oder Zinszahlungen bestehen, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Monetäre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden zu Stichtagskursen umgerechnet.
Für langfristige Vermögenswerte in Kryptowährungen wird das Neubewertungsmodell angewendet.
Kurzfristige Vermögenswerte in Kryptowährungen werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Der Konzernabschluss wird in Euro (EUR) aufgestellt, welcher die Berichtswährung ist. Die Zahlenangaben erfolgen, soweit nicht anders vermerkt, grundsätzlich in Tausend Euro (TEUR). Die dargestellten Tabellen und Angaben können rundungsbedingte Differenzen enthalten.

Die Northern Data Software GmbH und die ND CS (Services) GmbH haben für das Geschäftsjahr 2022 die Befreiungsvorschrift gemäß § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen.

1.3 Grundsätze der Konsolidierung

1.3.1 Konsolidierungskreis

Tochterunternehmen sind Gesellschaften, die direkt oder indirekt von der Northern Data AG beherrscht werden. Beherrschung (Control) besteht ausschließlich dann, wenn die Northern Data AG schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in einem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen.

In den Konzernabschluss der Northern Data AG werden nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung alle in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die Northern Data AG direkt oder indirekt die Beherrschung ausübt und die nicht von untergeordneter Bedeutung sind.

scrollen

Anzahl 2022 2021
Northern Data AG und vollkonsolidierte Tochterunternehmen
Inland 3 2
Ausland 21 24
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen
Inland - -
Ausland 7 5
Summe 31 31

Die nicht konsolidierten Tochterunternehmen wurden aus Gründen der Wesentlichkeit nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen. Eine vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes findet sich in der Anhangangabe 5.11 "Aufstellung des Anteilsbesitzes der Northern Data AG nach § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB".

1.3.2 Konsolidierungsmethoden

Im Geschäftsjahr neu erworbene Unternehmen werden ab dem Zeitpunkt der Übertragung der Beherrschung nach IFRS 10 in den Konzernabschluss einbezogen und nach der Erwerbsmethode vollkonsolidiert. Ab dem Zeitpunkt des Beherrschungsverlusts werden Tochterunternehmen entkonsolidiert.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen. Die Erstkonsolidierung erfolgt bei Unternehmenserwerben gemäß IFRS 3 nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit den beizulegenden Zeitwerten der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte sowie der übernommenen Schulden und Eventualschulden zum Erwerbszeitpunkt. Soweit die Anschaffungskosten der Beteiligung das anteilig erworbene neu bewertete Eigenkapital übersteigen, entsteht ein Geschäfts- oder Firmenwert. Handelt es sich um einen passiven Unterschiedsbetrag mit Fremdkapitalcharakter, erfolgt eine erneute Überprüfung der Kaufpreisermittlung und -allokation. Sofern diese korrekt erfolgt ist, wird ein restlicher negativer Unterschiedsbetrag im Jahr der Anschaffung in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Konzerninterne Transaktionen werden eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet. Zwischenergebnisse werden eliminiert und konzerninterne Erträge mit den korrespondierenden Aufwendungen verrechnet.

Im Zuge von Transaktionen, bei denen Anteilseigner der Northern Data Unternehmensanteile von dritten Unternehmen gegen die Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten der Northern Data einlegen, erfolgt die Bilanzierung der Transaktion nicht gemäß IFRS 3. Im Rahmen der Erstkonsolidierung werden die erworbenen Nettovermögenswerte mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt und als Einlage dem Eigenkapital zugeführt. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und dem beizulegenden Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte wird nicht angesetzt.

1.3.3 Währungsumrechnung

Die Abschlüsse von Tochterunternehmen aus Ländern außerhalb des Euroraums werden nach dem Konzept der funktionalen Währung umgerechnet. Für die Tochterunternehmen richtet sich die funktionale Währung nach dem primären Umfeld, in dem diese ihre Geschäftstätigkeit jeweils ausüben. In der Gruppe entspricht die funktionale Währung aller Gesellschaften der jeweiligen Landeswährung. Die Berichtswährung des Konzernabschlusses ist der Euro (EUR).

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit den relevanten Fremdwährungskursen zum Transaktionszeitpunkt umgerechnet. In Folgeperioden werden die monetären Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs bewertet und die Umrechnungsdifferenzen erfolgswirksam erfasst. Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet wurden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Darüber hinaus sind nicht-monetäre Posten, welche zu ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, zu dem Kurs umzurechnen, der am Tag der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts gültig war.

Die Abschlüsse der ausländischen Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden nach der modifizierten Stichtagskursmethode in die Konzernwährung Euro umgerechnet. Dabei werden Posten der Gesamtergebnisrechnung vereinfachend zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Das Eigenkapital wird mit historischen Kursen, Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Sämtliche aus der Umrechnung der Fremdwährungsabschlüsse resultierende Differenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

Die der Währungsumrechnung zugrunde liegenden Euro-Wechselkurse sind nachfolgend abgebildet:

scrollen

2022 2021
Stichtagskurs EUR/​USD 1,0666 1,1326
Durchschnittskurs EUR/​USD 1,0539 1,1827
Durchschnittskurs EUR/​USD seit Erstkonsolidierungszeitpunkt (North Georgia Data LLC) - 1,1570
Durchschnittskurs EUR/​USD seit Erstkonsolidierungszeitpunkt (Decentric Europe B.V.) - 1,5510
Durchschnittskurs EUR/​USD seit Erstkonsolidierungszeitpunkt (Bitfield Gruppe) - 1,1397
Stichtagskurs EUR/​CAD 1,4440 1,4393
Durchschnittskurs EUR/​CAD 1,3703 1,4826
Stichtagskurs EUR/​GBP 0,8869 0,8403
Durchschnittskurs EUR/​GBP 0,8526 -
Durchschnittskurs EUR/​GBP seit Erstkonsolidierungszeitpunkt (Bitfield Gruppe) - 0,8554
Stichtagskurs EUR/​NOK 10,5138 9,9888
Durchschnittskurs EUR/​NOK 10,1015 10,1633
Stichtagskurs EUR/​SEK 11,1218 -
Durchschnittskurs EUR/​SEK 10,6274 -
Stichtagskurs EUR/​CHF 0,9847 -
Durchschnittskurs EUR/​CHF 1,0052 -

1.4 Bewertungsprämisse der Unternehmensfortführung (Going Concern)

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert eine Beurteilung der Prämisse der Unternehmensfortführung. Der Vorstand hat die Prognosen für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten ab dem Datum der Genehmigung des Konzernabschlusses überprüft. Der Vorstand hat dabei die möglichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges wie auch eine mögliche nachteilige Entwicklung des Bitcoin-Kurses, insbesondere im Zusammenhang mit der erwarteten Halbierung der Belohnung für das Bitcoin Mining ("Halving") ab dem zweiten Quartal 2024, berücksichtigt. Darüber hinaus hat der Vorstand Risiken aus der geplanten Geschäftsausweitung und der damit verbundenen Fremdfinanzierung durch Gesellschafterdarlehen berücksichtigt.

Trotz des Vorliegens dieser Risiken geht die Northern Data Gruppe in ihrer Liquiditätsplanung für den Prognosezeitraum von einer ausgeglichenen Liquiditätslage und der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aus. Dies setzt jedoch den Eintritt einer Reihe von Annahmen voraus, die der Liquiditätsplanung der Gesellschaft zugrunde liegen.

Da die Gesellschaft weiterhin einen wesentlichen Teil ihrer Umsatzerlöse mit dem Bitcoin-Mining erzielt, ist die Gesellschaft von der Entwicklung des Bitcoin-Kurses und der damit einhergehenden Entwicklung der Mining-Profitabilität abhängig. Dies beinhaltet Risiken aus dem erwarteten Halving, das einen Rückgang der Mining-Umsätze, -Profitabilität und -Cash Flows nach sich ziehen könnte.

Zudem hat die Gesellschaft umfassende Investitionen in den Segmenten Cloud Computing, Data Center Infrastructure und Bitcoin-Mining geplant und begonnen. Die Investitionen sollen in wesentlichem Umfang durch die Aufnahme eines Gesellschafterdarlehens finanziert werden, das teilweise bereits in 2023 in Anspruch genommen wurde und zu einem weiteren Teil in 2024 in Anspruch genommen werden soll. Das Gesellschafterdarlehen sieht eine Reihe von einzuhaltenden finanziellen Voraussetzungen ("Covenants") vor, die zu verschiedenen Zeitpunkten eingehalten werden müssen. Die Erfüllung der Covenants ist davon abhängig, dass die mit den Investitionen verbundenen wesentlichen Wachstumsannahmen, insbesondere im Bereich Cloud Computing, erreicht werden. Da der Bereich Cloud Computing als relativ neuer Bereich bisher nur in einem relativ geringen Umfang zu Umsatzerlösen führte, ist diese Annahme mit wesentlichen Unsicherheiten verbunden; beispielsweise könnte es nicht gelingen, im geplanten Umfang Kundenverträge abzuschließen und daraus profitable Umsätze zu generieren. Im Falle einer Nichterfüllung der finanziellen Covenants wäre der Darlehensgeber berechtigt, das Darlehen zu kündigen und die aus dem Darlehen ausgezahlten Mittel zurückzufordern. In einem solchen Fall wäre unter den derzeit gegeben Voraussetzungen die Fähigkeit der Gesellschaft, den Darlehensbetrag unmittelbar zurückzuführen, nicht gegeben, es sei denn, dass beispielsweise andere Fremd- oder Eigenkapitalfinanzierungen realisiert oder Teile der erworbenen Hardware an Dritte veräußert werden könnten.

Diese Ereignisse und Gegebenheiten zeigen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko darstellt.

Obwohl eine solche Unsicherheit grundsätzlich existiert, geht der Vorstand in Anbetracht der Liquiditätsplanung, unter Einbezug aller Chancen und Risiken und unter Nutzung existierender Steuerungsinstrumente wie Investitionsverschiebung bzw. -streichung, Kostenreduzierung, Veräußerung von Hardware sowie zusätzlicher Eigen- oder Fremdfinanzierung von einer ausgeglichenen Liquiditätslage und der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aus.

1.5 Angewendete IFRS-Standards

Standards, Interpretationen und Änderungen, die im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals verbindlich anzuwenden waren, sowie in zukünftigen Berichtsperioden verbindlich anzuwenden sind.

Im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 wurden folgende vom IASB bereits verabschiedete neue bzw. geänderte Rechnungslegungsnormen nicht berücksichtigt, sofern eine Verpflichtung zur Anwendung, mit Ausnahme der bereits zum 1. Januar 2022 verpflichtend anzuwendenden Standards, noch nicht gegeben war. Auswirkungen aus diesen neuen bzw. geänderten Rechnungslegungsnormen auf den Abschluss sind zum Teil noch in Prüfung.

scrollen

Standards/​Interpretationen Bezeichnung Verpflichtender Anwendungszeitpunkt gemäß EU ab Geschäftsjahren beginnend am oder nach: Auswirkungen
IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41 Jährliche Verbesserungen 2018-2020 (herausgegeben am 14. Mai 2020) 1. Januar 2022 Keine wesentlichen Auswirkungen
IFRS 3, IAS 16, IAS 37 Änderungen an IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse"; IAS 16 "Sachanlagen"; IAS 37 "Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen" (jeweils herausgegeben am 14. Mai 2020) 1. Januar 2022 Keine wesentlichen Auswirkungen
IAS 1, Practice Statement 2 Änderungen an IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" und IFRS Practice Statement 2 - Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (herausgegeben am 12. Februar 2021) 1. Januar 2023 Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet
IAS 8 Änderungen an IAS 8 "Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler" - Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen (herausgegeben am 12. Februar 2021) 1. Januar 2023 Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet
IAS 12 Änderungen an IAS 12 "Ertragsteuern" - Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einem einzigen Geschäftsvorfall entstehen (herausgegeben am 7. Mai 2021) 1. Januar 2023 Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet
IFRS 17 Versicherungsverträge (herausgegeben am 18. Mai 2017), einschließlich Änderungen an IFRS 17 (herausgegeben am 25. Juni 2020) 1. Januar 2023 Keine Relevanz
IFRS 17 Änderungen an IFRS 17 "Versicherungsverträge - Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen (herausgegeben am 9. Dezember 2021) 1. Januar 2023 Keine Relevanz
IAS 12 Änderungen an IAS 12 "Ertragsteuern" - Internationale Steuerreform - Säule-2-Mustervorschriften (herausgegeben am 23. Mai 2023) Unverzüglich und 1. Januar 2023 Keine Relevanz
IFRS 16 Änderungen an IFRS 16 "Leasingverhältnisse" - Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and-Leaseback-Transaktion (herausgegeben am 22. September 2022) 1. Januar 2024 Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet
IAS 1 Änderungen an IAS 1 "Darstellung des Abschlusses"

• Classification of Liabilities as Current or Non-current (herausgegeben am 23. Januar 2020);

• Classification of Liabilities as Current or Non-current - Deferral of

Effective Date (herausgegeben am 15. Juli 2020); und

• Non-current Liabilities with Covenants (herausgegeben am 31. Oktober 2022)
1. Januar 2024 Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet
IAS 7, IFRS 7 Änderungen an IAS 7 "Kapitalflussrechnungen" und IFRS 7 "Finanzinstrumente" - "Disclosures: Supplier Finance Arrangements" (herausgegeben am 25. Mai 2023) Übernahme durch EU ausstehend Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet
IAS 21 Änderungen an IAS 21 "Auswirkungen von Wechselkursänderungen" - "Lack of Exchangeability" (herausgegeben am 15. August 2023) Übernahme durch EU ausstehend Es werden keine wesentlichen Auswirkungen erwartet

Stand zum 12. Januar 2024 gemäß Endorsement Status Report der EFRAG.

1.6 Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten

Ermessensentscheidungen sind im Rahmen der Aufstellung des Konzernabschlusses in zweifacher Hinsicht zu beachten. Neben der Notwendigkeit, unbestimmte Begriffe und Regeln auszulegen, sind vom Management (zukunftsgerichtete) Annahmen zu treffen und Schätzungen vorzunehmen, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Schätzungsunsicherheiten ergeben sich auch aus zukunftsgerichteten Unternehmensplanungen.

1.6.1 Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert)

Bei der Schätzung der Nutzungsdauer der Vermögenswerte sind Ermessensentscheidungen seitens des Managements der Gruppe erforderlich. Im Rahmen dieser Beurteilung berücksichtigt Northern Data unter anderem die bereits gesammelten Erfahrungswerte aus vergleichbaren Vermögenswerten sowie aus aktuellen und zukünftigen technologischen Veränderungen.

Northern Data ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung von nichtfinanziellen Vermögenswerten vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor oder ist eine jährliche Überprüfung eines Vermögenswertes auf Werthaltigkeit erforderlich, so nimmt Northern Data eine Schätzung des erzielbaren Betrags des jeweiligen Vermögenswertes vor. Der erzielbare Betrag ist für jeden einzelnen Vermögenswert zu bestimmen, es sei denn, ein Vermögenswert erzeugt keine Mittelzuflüsse, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögenswerten sind. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den jeweils erzielbaren Betrag, so ist der Vermögenswert wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben.

Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswertes widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten werden kürzlich erfolgte Markttransaktionen berücksichtigt. Sind keine derartigen Transaktionen identifizierbar, wird ein angemessenes Bewertungsmodell angewandt. Dieses stützt sich auf Bewertungsmultiplikatoren, Börsenkurse von börsengehandelten Anteilen an Unternehmen oder andere zur Verfügung stehende Indikatoren für den beizulegenden Zeitwert.

Northern Data hat zum 31. Dezember 2022 bereits verschiedene GPU-Cluster installiert:

scrollen

AMD MI50
AMD RX5700
NVIDIA A100
NVIDIA A6000

Die AMD MI50, RX5700 und NVIDIA A6000 wurden, bis zur Umstellung von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake, für das Ethereum-Mining genutzt. NVIDIA A100 und, nach der Umstellung auf Proof-of-Stake, A6000 werden auch für Cloud Services verwendet. Im Vergleich zu MI50 und NVIDIA A100 sind die RX5700- und A6000-GPUs kostengünstigere, aber etwas langsamere Produkte.

Der zum 31. Dezember 2022 angesetzte Buchwert für A100 und A6000 ist auch in einem Szenario gedeckt, in dem die Hardware ggf. durch Veräußerung an Dritte realisiert würde, da die Hardware durch das dargestellte Nutzungsportfolio der GPUs auch durch Dritte genutzt werden könnte. In einem solchen Falle ergäbe sich ein beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, der die zum 31. Dezember 2022 angesetzten Buchwerte übersteigt. Vor diesem Hintergrund wird seitens der Gesellschaft kein Risiko für eine potenzielle Wertminderung der GPU-Server gesehen.

Nach der Umstellung von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake im September 2022, hat das Management zum 31. Dezember 2022 noch keine alternativen Anwendungsfälle bestimmt, da sie die verschiedenen Möglichkeiten für die MI50- und RX5700-GPUs für Cloud Computing oder das Mining anderer Kryptowährungen als Ethereum noch bewertet haben. Dies führte zur Wertminderung dieser Vermögenswerte auf den Buchwert von Null.

Zum 31. Dezember 2022 stellte die Gesellschaft fest, dass der erzielbare Betrag (beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten) der verbleibenden GPUs (neben AMD MI50 und RX5700) über ihrem Buchwert liegt.

Wertminderungsaufwendungen werden erfolgswirksam erfasst. Dies gilt nicht für zuvor neu bewertete Vermögenswerte, sofern die Wertsteigerungen aus der Neubewertung im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. Bei diesen wird auch die Wertminderung bis zur Höhe des Betrags aus einer vorangegangenen Neubewertung im sonstigen Ergebnis erfasst.

1.6.2 Leasingverhältnisse

Ermessensentscheidungen lagen bei der Beurteilung vor, ob bereits bestehende Leasingverhältnisse verlängert werden. Bei der Beurteilung der Wahrscheinlichkeit wurden wirtschaftliche und operative Faktoren berücksichtigt.

1.6.3 Umsatzrealisierung

1.6.3.1 Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen

Die Gruppe betreibt mehrere Rechenzentren, um Rechenleistung direkt in einen Kryptomining-Pool bereitzustellen oder eigenständig an Dritte zu veräußern. Ermessensentscheidungen sind erforderlich bei der Beurteilung, ob Verträge mit Dritten in den Anwendungsbereich des IFRS 15 einzuordnen sind. Hierbei berücksichtigt Northern Data insbesondere, ob der Vertrag mit wirtschaftlicher Substanz ausgehandelt wurde. Bei der Bestimmung der Gegenleistung, die Northern Data für die Übertragung der zugesagten Produkte oder Dienstleistungen eines Kunden voraussichtlich erhalten wird, übt die Gesellschaft Ermessen aus. Dies schließt Schätzungen ein, in welcher Höher die Gegenleistung zu erfolgen hat. In einigen Fällen obliegt der Gesellschaft die Ermessensentscheidung, ob die Gegenleistung zahlungswirksam (FIAT-Währung) oder nicht zahlungswirksam (Kryptowährung) ist. Bei nicht zahlungswirksamen Rechenleistungen liegen insbesondere bei der Einbeziehung von Handelsplattformen (Coinbase und Binance) oder webbasierten Listen (CoinMarketCap) für Wechselkurse von Kryptowährungen und die Wahl des Stichtags signifikante Ermessensentscheidungen seitens des Managements der Northern Data vor. Etwaige nachträgliche Kursverluste oder -gewinne werden nicht in den Umsatzerlösen, sondern in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. Erträgen erfolgswirksam erfasst. Des Weiteren beinhalten Verträge zur Bereitstellung von Rechenleistung nur sehr selten signifikante Finanzierungskomponenten.

1.6.3.2 Engineering, Hosting und Cloud-Computing

Es kann vorkommen, dass mit demselben Kunden mehrere Verträge im Sinne von IFRS 15 abgeschlossen werden. Diese Verträge behandelt die Gruppe für Bilanzierungszwecke als einen Vertrag, wenn die Verträge gleichzeitig oder mit geringem Zeitabstand geschlossen werden und wirtschaftlich miteinander zusammenhängen. Ermessensausübungen sind erforderlich bei der Beurteilung, ob verschiedene Verträge miteinander verbunden sind. Dabei wird berücksichtigt, ob ein einziger wirtschaftlicher Zweck ausgehandelt wurde, ob die Gegenleistung für den einen Vertrag von der Erfüllung des anderen Vertrags abhängt oder ob einige oder alle Produkte in den Verträgen eine einzige Leistungsverpflichtung darstellen.

In der Regel sind Produkte und Dienstleistungen als separate Leistungsverpflichtungen einzustufen. Der ihnen zugeordnete Teil des Vertragspreises wird separat erfasst. Die Bestimmung, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung als separate Leistungsverpflichtung betrachtet wird, ist jedoch mit Ermessensausübungen verbunden. Insbesondere bei Engineering- und Hosting-Aktivitäten ist Ermessen erforderlich, um zu beurteilen, ob diese Dienstleistungen erheblich voneinander abhängig sind. In der Regel betreffen Engineering-Leistungen grundsätzliche Konzeptionen, während es sich beim Hosting um einfache Betriebs- und Instandhaltungsmaßnahmen handelt.

1.6.3.3 Grundsätzliche Ermessensentscheidungen

Es bestehen seitens der Northern Data Ermessensausübungen bei der Bestimmung des Zeitpunkts für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts bei nicht zahlungswirksamen Gegenleistungen.

Ermessen liegt bei der Beurteilung vor, ob Umsätze aus den Produkten und Dienstleistungen (Hosting und Bereitstellung von Rechenleistungen) über den Zeitraum oder zu einem Zeitpunkt zu realisieren sind. Dabei wird insbesondere berücksichtigt, ob der Kunde bereits die Verfügungsgewalt hat und einen wirtschaftlichen Nutzen aus dem Produkt bzw. der Dienstleistung erzielt, während diese erbracht wird. Bei Northern Data trifft dieses insbesondere auf Hosting- und Engineering-Leistungen zu.

Bei der Ermittlung des Zeitpunktes greift die Gruppe auf einen Vereinfachungsgrundsatz zurück (Right to Invoice), da eine monatliche Abrechnung erfolgt und somit seitens der Gruppe ein Anspruch auf die geleisteten Arbeitsstunden besteht. Die Umsätze werden demnach in der Höhe des Betrags erfasst, den das Unternehmen in Rechnung stellen darf.

Ermessensausübungen und Schätzungen, die im Zusammenhang mit der Umsatzrealisierung stehen, können Auswirkungen auf die zeitliche Verteilung und die Höhe der zu realisierenden Umsatzerlöse haben.

1.6.4 Kaufpreisallokation

Für die Kaufpreisallokation im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen sind Annahmen hinsichtlich des Ansatzes und der Bewertung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zu treffen. Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts der erworbenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt des Erwerbs sowie der Nutzungsdauern der erworbenen immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen ist mit Annahmen verbunden. Die Bewertung immaterieller Vermögenswerte basiert in hohem Maße auf prognostizierten Cashflows und Abzinsungssätzen. Die tatsächlichen Cashflows können von den bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte zugrunde gelegten Cashflows signifikant abweichen, was zu anderen Werten und Wertminderungsaufwendungen führen kann. Zum Aufstellungszeitpunkt ist davon auszugehen, dass hinsichtlich der Schätzungsunsicherheiten oder Ermessensentscheidungen kein wesentliches Risiko besteht, dass es in der nächsten Berichtsperiode zu einer wesentlichen Veränderung der Buchwerte kommt. Etwaige Ermessensausübungen und Schätzung im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen beziehen sich auf das Vorjahr. In der aktuellen Berichtsperiode gab es keine Unternehmenszusammenschlüssen im Sinne von IFRS 3.

1.6.5 Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten

In Übereinstimmung mit der unten dargelegten Bilanzierungsmethode werden Geschäfts- oder Firmenwerte mindestens einmal jährlich und zusätzlich, wenn Anzeichen für eine mögliche Wertminderung vorliegen, einem Wertminderungstest unterzogen. Dabei werden die Geschäfts- oder Firmenwerte zunächst einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet und auf Basis zukunftsgerichteter Annahmen auf Werthaltigkeit geprüft. Details hierzu werden in den Anhangangaben 1.8.5 "Geschäfts- oder Firmenwerte" und 4.1 "Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte" beschrieben.

1.6.6 Finanzinstrumente

Die Angaben zu den jeweiligen Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten befinden sich in den Anhangangaben 1.8.3.2 "Beizulegender Zeitwert nach IFRS 13 - Bewertungstechniken und wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren", 1.8.3.3 "Wertminderungen" und 5.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten".

1.6.7 Aktive latente Steuern

Aktive latente Steuern werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass für diese ein zukünftig zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung des Wertansatzes der aktiven latenten Steuern ist eine wesentliche Ermessensentscheidung des Vorstands bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Ergebnisses erforderlich.

Weitere Einzelheiten sind in der Anhangangabe 3.7 "Ertragsteuern" dargestellt.

1.6.8 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Ermessensentscheidungen lagen bei der Identifizierung von Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen, insbesondere bei der Bestimmung eines maßgeblichen Einflusses zwischen Northern Data und anderen Gesellschaften vor.

1.7 Implikationen COVID-19 und Krieg in der Ukraine

1.7.1 Auswirkungen auf die Ermessensentscheidungen und Schätzungen des Managements

Ermessensentscheidungen und Schätzungen (siehe Anhangangabe 1.6 "Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten") des Managements können sich auf die Bewertung von und Angaben zu Vermögenswerten und Schulden sowie auf die für den Berichtszeitraum ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen auswirken. Aufgrund der weltweiten Folgen der COVID-19-Pandemie und des anhaltenden Krieges in der Ukraine unterliegen diese Ermessensausübungen und Schätzungen des Managements nach wie vor Unsicherheiten.

Die weltweite COVID-19-Pandemie war ein noch nie dagewesenes und unvorhersehbares Ereignis; ihre Auswirkungen führten zu erheblichen nationalen und globalen wirtschaftlichen Störungen, die sich negativ auf die Weltwirtschaft auswirkten. Die Pandemie hat unter anderem die Lieferketten stark beeinflusst. Northern Data arbeitet im Wesentlichen mit asiatischen Unternehmen zusammen, die auf die Herstellung der Whatsminer und GPU-basierten Server spezialisiert sind. Um Engpässe bei der Auslieferung der Hardware zu vermeiden, wurde der wesentliche Bestand an Hardware seit 2020 sukzessiv aufgebaut und in Betrieb genommen.

Darüber hinaus kam es zu einer mehr oder weniger starken Inflation, die zum Teil auf verschiedene Unterbrechungen der Lieferkette, erhöhte Versand- und Transportkosten, gestiegene Rohstoff- und Arbeitskosten sowie andere Störungen infolge der anhaltenden COVID-19-Pandemie und der allgemeinen Weltwirtschaftslage zurückzuführen war. Der daraus resultierende Kostenanstieg in der Gruppe hat zu Anpassungen im operativen Betrieb, bei der Materialbeschaffung und bei der Personalrekrutierung geführt, obwohl sich die Gruppe weiterhin darauf konzentriert, ihre Kosten so weit wie möglich zu senken.

Nach derzeitiger Einschätzung des Managements hatte die weltweite Ausbreitung von COVID-19 jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf die langfristige Entwicklung, die Geschäftstätigkeit oder die Liquidität der Gruppe, abgesehen von den potenziellen Auswirkungen von COVID-19 auf die globale Logistik. Das Management stellt fest, dass die Auswirkungen von COVID-19 im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 deutlich abgenommen haben. Zudem hat die Weltgesundheitsorganisation im Mai 2023 das Ende der weltweiten COVID-19-Pandemie erklärt.

Zu den wesentlichen externen Ereignissen im Geschäftsjahr 2022 zählten darüber hinaus der russische Krieg in der Ukraine und der damit verbundene Anstieg der Energiepreise sowie die anhaltend hohe Inflation. Die Northern Data Gruppe verfolgt in den vom Krieg betroffenen Ländern aktiv keine geschäftlichen Aktivitäten. Die Ukraine, Russland und Weißrussland sind keine Zielländer für Unternehmen von Northern Data; die Unternehmen haben in den genannten Ländern keine Niederlassungen. Vor diesem Hintergrund hatte der Krieg durch den Anstieg der Strompreise an den schwedischen und norwegischen Standorten nur indirekte Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung oder die finanzielle Situation der Gruppe. Die gestiegenen Kosten konnte die Gruppe teilweise durch langfristige Strompreisverträge und Sicherungsgeschäfte kompensieren. Das Management entschied sich jedoch, einen Standort in Norwegen, wo die Gesellschaft Strom zum Kassapreis bezog, wegen mangelnder Profitabilität dauerhaft stillzulegen. Alle relevanten Vermögenswerte des Standorts wurden auf Wertminderung untersucht, und es wurde keine festgestellt, da die Vermögenswerte an anderen Standorten verwendet wurden.

Die energieintensive Bereitstellung der Rechnerleistung im Rahmen von Kryptomining oder im HPC-Bereich wird im Wesentlichen in den Rechenzentren in Norwegen, Schweden und Nordamerika durchgeführt. Die skandinavischen Rechenzentren werden mittels der lokalen Wasserkraft als regenerative Energiequelle betrieben. Gleichwohl führt die Energieknappheit zu steigenden Preisen. Ausführliche Angaben dazu sind im Risiko- und Chancenbericht sowie im Prognosebericht enthalten.

Die tatsächlichen Beträge können von den Ermessensausübungen und Schätzungen des Managements abweichen. Änderungen dieser Ermessensausübungen und Schätzungen könnten wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben. Im Rahmen der stetigen Aktualisierung der Ermessensausübungen und Schätzungen seitens des Managements wurden alle verfügbaren Informationen zu den erwarteten wirtschaftlichen Entwicklungen und staatlichen Maßnahmen berücksichtigt. Diese Informationen wurden auch in die Beurteilung der Werthaltigkeit und der Einbringlichkeit von Vermögenswerten und Forderungen einbezogen.

Die Gruppe hat die zugrunde liegenden Schätzungen und Annahmen auf Basis des zum jeweiligen Zeitpunkt vorhandenen Wissens und der besten verfügbaren Informationen erstellt. Ein Ende und die damit verbundenen wirtschaftlichen sowie geopolitischen Folgen sind derzeit aufgrund der aktuellen Ausgangslage schwer zu prognostizieren oder abzuschätzen. Somit ist auch das Ausmaß der Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nur schwer abzuschätzen.

1.7.2 Allgemeine Auswirkungen auf den Konzernabschluss 2022

Insgesamt ist der Einfluss der COVID-19-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine auf den Konzernabschluss der Northern Data Gruppe nicht signifikant.

1.8 Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung

Im Folgenden werden die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze dargestellt.

1.8.1 Unternehmenszusammenschlüsse

Unternehmenszusammenschlüsse werden im Zeitpunkt des Übergangs der Beherrschung nach der Erwerbsmethode bilanziert. Dabei werden die nach den Vorschriften des IFRS 3 identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet und den Kosten der übertragenen Gegenleistung gegenübergestellt. Ein etwaiger Geschäfts- oder Firmenwert wird bestimmt durch den Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Wert der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich auf Wertminderung geprüft; eine zusätzliche Prüfung erfolgt, wenn Anhaltspunkte für eine potenzielle Wertminderung vorliegen. Eine etwaige Wertminderung wird aufwandswirksam erfasst. Der Werthaltigkeitstest erfolgt im Einklang mit IAS 36.

Mit Ausnahme von Transaktionskosten im Zusammenhang mit der Ausgabe neuer Aktien werden Nebenkosten des Erwerbs aufwandswirksam erfasst.

Im Zuge von Transaktionen, bei denen Anteilseigner der Northern Data Unternehmensanteile von dritten Unternehmen gegen die Gewährung von Eigenkapitalinstrumenten der Northern Data einlegen, erfolgt die Bilanzierung der Transaktion nicht gemäß IFRS 3. Im Rahmen der Erstkonsolidierung werden die erworbenen Nettovermögenswerte mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt und als Einlage dem Eigenkapital zugeführt. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und dem beizulegenden Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte wird nicht angesetzt.

1.8.2 Geschäftsvorfälle in Fremdwährung

Geschäftsvorfälle in Fremdwährung werden zum Kassakurs am Tag der Transaktion in die entsprechende funktionale Währung der Konzernunternehmen umgerechnet. Nicht-monetäre Vermögenswerte und Schulden, die mit dem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden zu dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig ist. Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Wechselkurs am Tag der Transaktion umgerechnet. Währungsumrechnungsdifferenzen werden grundsätzlich im Gewinn oder Verlust der Periode erfasst und innerhalb der Finanzaufwendungen ausgewiesen.

1.8.3 Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt.

1.8.3.1 Angaben zu Zinserträgen und Zinsaufwendungen

Zinserträge und -aufwendungen aus allen verzinslichen Vermögenswerten und Schulden werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode als Zinsertrag bzw. Zinsaufwand erfasst. Anhand der Effektivzinsmethode werden die fortgeführten Anschaffungskosten berechnet und die Zinserträge oder Zinsaufwendungen mithilfe der künftigen vertraglichen Cashflows über den jeweiligen Zeitraum verteilt. Berücksichtigt werden dabei Gebühren, die als integraler Bestandteil des Effektivzinssatzes eingestuft werden, direkte und zusätzliche Transaktionskosten sowie alle anderen Agien und Disagien.

1.8.3.2 Beizulegender Zeitwert nach IFRS 13

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der am Bewertungsstichtag in einer Transaktion zwischen unabhängigen Marktteilnehmern bei Verkauf eines Vermögenswertes erzielt oder bei Übertragung einer Verbindlichkeit bezahlt werden würde.

Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente wurden wie nachfolgend dargestellt den drei Stufen der Fair-Value-Hierarchie nach IFRS zugeordnet:

Stufe 1: Notierte (nicht bereinigte) Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

Stufe 2: Finanzinstrumente, die mit auf beobachtbaren Marktdaten basierenden Bewertungstechniken bewertet werden, und Finanzinstrumente, bei denen der beizulegende Zeitwert anhand von ähnlichen, an aktiven Märkten gehandelten Instrumenten ermittelt werden kann oder bei denen zur Ableitung der Bewertung eine Bewertungstechnik angewendet wird, aber alle bei dieser Bewertungstechnik verwendeten Inputfaktoren beobachtbare Marktdaten sind.

Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.

Werden bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts eines Vermögenswertes oder einer Verbindlichkeit Inputfaktoren verwendet, die unterschiedlichen Stufen der Fair-Value-Hierarchie zugewiesen werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair-Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für den ermittelten beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist.

Der beizulegende Zeitwert eines Finanzinstruments an einem aktiven Markt wird auf Grundlage der Preisnotierungen ermittelt, sofern diese im Rahmen von regelmäßigen und aktuellen Transaktionen verwendete Preise darstellen. Im beizulegenden Zeitwert eines Finanzinstruments wird zudem das entsprechende Kreditrisiko berücksichtigt (auf der Aktivseite das Kontrahentenrisiko und auf der Passivseite das eigene Kreditrisiko).

Sofern auf einem aktiven Markt keine notierten Preise existieren, verwendet Northern Data Bewertungsverfahren, welche die Verwendung relevanter, beobachtbarer Inputfaktoren maximieren und die Verwendung nicht beobachtbarer Inputfaktoren minimieren. In die verwendeten Bewertungsverfahren fließen alle Faktoren ein, die die Marktteilnehmer bei der Preisfindung einer solchen Transaktion berücksichtigen würden.

Umgruppierungen zwischen den verschiedenen Stufen der Fair-Value-Hierarchie erfasst Northern Data zum Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist.

Am Ende der Berichtsperiode wird überprüft, ob Umgruppierungen zwischen den Bewertungsstufen vorzunehmen sind. Im Berichtsjahr erfolgten keine Umgruppierungen zwischen den einzelnen Hierarchiestufen.

Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts berücksichtigt Northern Data Faktoren wie Geld- und Briefspannen. Hat ein Vermögenswert oder eine Verbindlichkeit, der bzw. die mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet wird, einen Geld- und einen Briefkurs, dann bewertet Northern Data Vermögenswerte bzw. Long-Positionen mit dem Geldkurs und Verbindlichkeiten bzw. Short-Positionen mit dem Briefkurs.

In den meisten Fällen entspricht der beizulegende Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt dem Transaktionspreis oder den Anschaffungskosten. Stellt Northern Data fest, dass beim erstmaligen Ansatz der beizulegende Zeitwert vom Transaktionspreis abweicht, bewertet Northern Data Finanzinstrumente beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert.

Handelt es sich bei der ermittelten Differenz um einen Gewinn, wird dieser auf der Basis einer systematischen Methode nur in dem Maße in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sich diese Differenz aus der Änderung von Faktoren, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für die Verbindlichkeit berücksichtigen würden, bzw. über die erwartete Laufzeit der Transaktion ergibt. Stellt die ermittelte Differenz einen Verlust dar, wird dieser erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein Verlust eingetreten ist und dieser verlässlich geschätzt werden kann.

Bewertungstechniken und wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren

Da für die zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten keine vergleichbaren Werte verfügbar sind und so die beizulegenden Zeitwerte anhand von Modellierungstechniken zu bestimmen sind, werden Bewertungstechniken wie das DCF-Verfahren und das auf dem Nettoinventarwert (NIW) basierende Bewertungsmodell, welche aktuelle Marktkonditionen für Kredit-, Zins-, Liquiditäts- und sonstige Risiken berücksichtigen, eingesetzt.

Die nachstehende Tabelle zeigt die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der Stufen 2 und 3 verwendet wurden, sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren.

scrollen

Branchenübliche Modellierungstechniken Inputfaktoren Stufe 2 Inputfaktoren Stufe 3
• DCF-Modelle

• NIW-Modell

• Terminmarkt-Standardmodell
• geschätzte künftige Cashflows

• Marktzinssätze

• Währungskurse

• Aktienkurse

• Termin-Strompreise
• geschätzte künftige Cashflows

• Preise von Vermögenswerten und Schulden

Bewertungsparameter, notierte Inputfaktoren sowie Kurs- und Preisangaben stammen aus Drittquellen einschließlich Börsen. Die Quellen für die verwendeten Inputfaktoren werden geprüft und bewertet, um die Qualität des zu ermittelnden beizulegenden Zeitwerts sicherstellen zu können. Die Ergebnisse werden, sofern möglich, mit tatsächlichen Transaktionen am Markt verglichen, um eine Kalibrierung der Modellbewertungen anhand von Marktpreisen sicherzustellen. Kann eine Verifizierung aufgrund fehlender beobachtbarer Daten nicht erfolgen, wird die Schätzung des beizulegenden Zeitwerts mittels geeigneter Verfahren auf ihre Angemessenheit beurteilt.

Die Ermittlung von beizulegenden Zeitwerten für Finanzinstrumente ist mit Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten behaftet. Sofern verfügbar, bestimmt Northern Data den beizulegenden Zeitwert finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten auf Basis notierter Preise auf einem aktiven Markt für diese Instrumente. Stehen für die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten keine Marktwerte zur Verfügung, erfolgt die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte mittels Bewertungsmodellen. Bei der Bewertung von Finanzinstrumenten, für die keine Marktpreise oder am Markt beobachtbaren Vergleichsparameter vorliegen, sind Schätzungen, Annahmen und Modellierungstechniken heranzuziehen. Zudem basieren die Parameter auf einer sachgerechten Ausübung von Ermessensspielräumen durch das Management, insbesondere in Bezug auf die angemessene Auswahl und Anwendung von Parametern.

Die Nutzung von Bewertungstechniken bzw. -modellen erfordert, dass das Management Annahmen trifft und Schätzungen vornimmt. Der Umfang dieser Annahmen und Schätzungen hängt vom Umfang der Transparenz in Bezug auf die Finanzinstrumente und deren Märkte sowie von der Komplexität dieser Vermögenswerte und Verbindlichkeiten ab. Sind für Wertermittlungen Managemententscheidungen in signifikantem Umfang erforderlich, werden diese identifiziert und dokumentiert. Im Rahmen der Validierung der eingesetzten Modelle und Bewertungen werden insbesondere Subjektivitäts- und Einschätzungsfragen beurteilt. Bewertungen, welche der Stufe 1 zuzuordnen sind, berücksichtigen grundsätzlich keine Einschätzungen des Managements. In der Stufe 2 bzw. bei der Bewertung mittels branchenüblicher Modelle und der Heranziehung von Inputfaktoren, die in aktiven Märkten beobachtbar sind, ist die Berücksichtigung von Einschätzungen des Managements eher begrenzt. In Stufe 3 werden im Rahmen der Bewertung mittels branchenüblicher Modelle auch nicht beobachtbare Inputfaktoren, so auch historische Daten, verwendet, womit in breiterem Maße Einschätzungen des Managements einfließen. Grundsätzlich gibt es für die finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, deren beizulegenden Zeitwerte anzugeben sind, keine Handelsaktivität, sodass bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts signifikante Einschätzungen durch das Management einfließen. Kann Northern Data auf Bewertungsergebnisse aus mehreren Bewertungsverfahren zurückgreifen, entscheidet sich das Management für den Schätzwert innerhalb der Bandbreite, der den beizulegenden Zeitwert am besten widerspiegelt. Darüber hinaus können Bewertungsanpassungen durch das Management zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts notwendig sein. Bewertungsanpassungen sind Bestandteil des Bewertungsprozesses. Die Wahl des Modells, die verwendeten Annahmen und Methoden sowie die Inputfaktoren basieren auf Expertenschätzungen.

Weitere Informationen zu den Annahmen bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte sind Anhangangabe 5.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten" zu entnehmen.

1.8.3.3 Wertminderungen

Für zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte werden die Wertminderungsaufwendungen nach IFRS 9 mithilfe des Modells der erwarteten Kreditverluste (expected credit loss, ECL) ermittelt.

Der erwartete Kreditverlust entspricht dem Bruttobuchwert, multipliziert mit der Ausfallwahrscheinlichkeit und einem Faktor, der die Verlustquote im Falle eines Ausfalls, abzüglich Sicherheiten, wiedergibt. Erwartete Kreditverluste sind die wahrscheinlichkeitsgewichteten Schätzungen der Kreditverluste. Die Ermittlung des Wertberichtigungsbedarfs stellt eine zukunftsgerichtete Bewertung künftiger Kreditverluste dar. Der erwartete Kreditverlust ist mit dem Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswertes abzuzinsen.

Die Ermittlung der Wertberichtigungen und der Wertminderungsaufwendungen ist mit Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten behaftet. Schätzungsunsicherheiten ergeben sich im Rahmen der Bildung der Risikovorsorge bei der Abbildung der erwarteten direkten als auch der indirekten Auswirkungen. Klima- und Umweltrisiken können Einfluss auf das Kreditrisiko sowie die Risikovorsorge haben. Es wurden jedoch keine derartigen Risiken identifiziert.

Die Ermittlung des Risikovorsorgebedarfs erfolgt gemäß IFRS 9 in drei verschiedenen Stufen.

scrollen

Stufe 1: Northern Data erfasst eine Wertberichtigung für Kreditverluste in Höhe der erwarteten 12-Monats-Kreditverluste für finanzielle Vermögenswerte; dabei wird unterstellt, dass sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat.
Stufe 2: Wird am Bewertungsstichtag eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos festgestellt, ist eine Wertberichtigung für die Restlaufzeit der Forderung zu erfassen (über die Laufzeit erwartete Kreditverluste bzw. lifetime expected credit loss). Der erwartete Verlust ist eine wahrscheinlichkeitsgewichtete Schätzung von Kreditverlusten. Die Erfassung der Zinserträge erfolgt auf der Basis des Bruttobuchwerts.
Stufe 3: Sofern objektive Hinweise für eine Wertminderung vorliegen, sind finanzielle Vermögenswerte der Stufe 3 zuzuordnen. Die Ermittlung der Wertberichtigung erfolgt auf Basis der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste. Die Erfassung der Zinserträge erfolgt auf der Basis des Bruttobuchwerts abzüglich der zu bildenden Wertberichtigung.

Wenn finanzielle Vermögenswerte in der Bonität beeinträchtigt sind, werden die Zinserträge mittels des Effektivzinssatzes ermittelt, der auf den Betrag der fortgeführten Anschaffungskosten angewendet wird (Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes nach Wertberichtigungen).

Die Festlegung, ob das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist, erfolgt sowohl anhand quantitativer als auch qualitativer Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen der Northern Data und fundierten Einschätzungen, einschließlich zukunftsgerichteter Informationen, beruhen. Der Überfälligkeit einer Forderung kommt dabei ein wesentliches Gewicht zu. Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos und damit des Ausfallrisikos wird angenommen, wenn die intern ermittelte Ausfallwahrscheinlichkeit auf Basis von unternehmensspezifischen Ratings seit der erstmaligen Erfassung gestiegen ist.

Sind objektive Hinweise für einen tatsächlichen Ausfall gegeben, erfolgt der Transfer in Stufe 3. Liegen externe Ratinginformationen vor, erfolgt die Ermittlung des erwarteten Kreditausfalls auf Basis dieser Daten. Anderenfalls bestimmt Northern Data die Ausfallquoten auf Basis von historischen Ausfallraten unter Berücksichtigung zukunftsgerichteter Informationen zu volkswirtschaftlichen Entwicklungen. Zu den Anhaltspunkten dafür, dass ein finanzieller Vermögenswert in seiner Bonität beeinträchtigt ist und somit der Stufe 3 zuzuordnen ist, gehören signifikante finanzielle Schwierigkeiten der Kunden, ein Vertragsbruch wie beispielsweise Ausfall oder eine Überfälligkeit von mehr als 90 Tagen sowie die Wahrscheinlichkeit, dass ein Insolvenz- oder ein sonstiges Sanierungsverfahren in Bezug auf einen Kunden eröffnet wird.

Northern Data stuft einen finanziellen Vermögenswert als "ausgefallen" ein, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung gegenüber Northern Data vollständig erfüllt, ohne dass Northern Data auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten zurückgreifen muss. Das ist hauptsächlich für Schuldner der Fall, bei denen eine Überfälligkeit von mehr als 180 Tagen vorliegt.

Die Wertminderung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird anhand einer Wertberichtigungstabelle ermittelt. Wertminderungen werden anhand des Datums der Überfälligkeit ermittelt, basierend auf einem Rating und unter Berücksichtigung makroökonomischer Faktoren und zukunftsgerichteter Informationen.

Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes wird abgeschrieben, wenn Northern Data nach angemessener Einschätzung nicht davon ausgeht, dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist. Northern Data schreibt den Bruttobuchwert ab, wenn der finanzielle Vermögenswert überfällig ist, basierend auf vergangenen Erfahrungen bei der Realisierung solcher Vermögenswerte. Northern Data führt eine individuelle Einschätzung über den Zeitpunkt und die Höhe der Abschreibung durch, basierend darauf, ob nach angemessener Einschätzung eine Realisierung möglich ist. Northern Data erwartet keine signifikante Einziehung des abgeschriebenen Betrages.

Weitere ergänzende Angaben zur Risikovorsorge und zum Kontrahentenrisiko werden in Anhangangabe 5.3.1 "Kreditrisiko" dargestellt.

Klassifizierung und Bewertung

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden auf Grundlage des Geschäftsmodells von Northern Data und der Art der Cashflows klassifiziert und bewertet, wobei eine Einstufung dahingehend erfolgt, ob die Zahlungen ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen (Solely Payments of Principal and Interest, SPPI) darstellen.

Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die grundsätzlichen Bewertungskategorien und deren Abkürzung:

scrollen

Bewertungskategorie nach IFRS 9 Abkürzung
Zu fortgeführten Anschaffungskosten (at amortized cost) AC
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (at fair value through profit or loss) FVPL
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (at fair value through other comprehensive income) FVOCI

Finanzielle Vermögenswerte

Zu den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten zählen:

scrollen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen an verbundene Unternehmen
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Northern Data beurteilt die Zielsetzungen des Geschäftsmodells, in dem der finanzielle Vermögenswert gehalten wird, auf Gesamtgeschäftsebene, da dies am besten die Art widerspiegelt, wie das Geschäft gesteuert wird und Informationen an das Management weitergegeben werden. Die zu berücksichtigenden Informationen beinhalten die angegebene Strategie des Managements für die Realisierung der vertraglichen Cashflows, die Methode, mit der die Ergebnisse auf Gesamtgeschäftsebene beurteilt und an das Konzernmanagement berichtet werden, sowie die Risiken, die sich auf die Ergebnisse des Geschäftsmodells und die Art der Steuerung dieser Risiken auswirken.

Die vertraglichen Cashflows müssen das SPPI-Kriterium erfüllen und im Einklang mit einer elementaren Kreditvereinbarung stehen. Der "Kapitalbetrag" ist der beizulegende Zeitwert des finanziellen Vermögenswertes beim erstmaligen Ansatz. Die Zinsen sind definiert als das Entgelt für den Zeitwert des Geldes und für das Ausfallrisiko, das mit dem über einen bestimmten Zeitraum ausstehenden Kapitalbetrag verbunden ist, sowie für andere grundlegende Kreditrisiken, das Liquiditätsrisiko und Kosten (zum Beispiel Verwaltungskosten) zuzüglich einer Gewinnmarge.

Finanzielle Vermögenswerte, die mit der Absicht der Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows (Geschäftsmodell: Halten) gehalten werden, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert und in Folgeperioden entsprechend bewertet.

Finanzielle Vermögenswerte, die als zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert wurden, werden in Folgeperioden zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode (siehe Anhangangaben 1.8.3.2 "Beizulegender Zeitwert nach IFRS 13", 3.6 "Finanzergebnis" und 5.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten") bewertet. Die Zugangsbewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert (siehe Anhangangaben 1.8.3.2 "Beizulegender Zeitwert nach IFRS 13", 3.6 "Finanzergebnis" und 5.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten"). Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen und Rückzahlungen gemindert. Zinserträge, Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden erfolgswirksam erfasst.

Finanzielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzung sowohl die Vereinnahmung vertraglicher Cashflows als auch der Verkauf der finanziellen Vermögenswerte ist (Geschäftsmodell: Halten und Verkaufen) werden in der Konzernbilanz als finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgswirksam erfasst. Die übrigen Nettogewinne oder -verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Bei der Ausbuchung wird das kumulierte sonstige Ergebnis in den Gewinn oder Verlust umgegliedert. Zinserträge werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode berechnet und ebenfalls in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Eine Beteiligung, die weder zu Handelszwecken gehalten wird noch als bedingte Gegenleistung, die von einem Erwerber im Rahmen eines nach IFRS 3 bilanzierten Unternehmenszusammenschlusses erfasst wurde, einzustufen ist, wird erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis (ohne Recycling) bewertet. Dividenden werden als Ertrag in der Gesamtergebnisrechnung erfasst, es sei denn, die Dividende stellt offensichtlich eine Deckung eines Teils der Kosten der Beteiligung dar. Andere Nettogewinne oder -verluste werden im sonstigen Ergebnis erfasst, wobei keine Umgliederung in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt.

Alle finanziellen Vermögenswerte, die weder zu fortgeführten Anschaffungskosten noch erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden und die somit erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden in Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Nettogewinne und -verluste, einschließlich jeglicher Zins- oder Dividendenerträge, werden in der Gesamtergebnisrechnung unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Bei der erstmaligen Erfassung kann Northern Data unwiderruflich entscheiden, finanzielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert erfüllen, als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifizieren, wenn dies dazu führt, dass ansonsten auftretende Bewertungs- oder Ansatzinkongruenzen (sogenannte Rechnungslegungsanomalien) beseitigt oder signifikant verringert werden (Fair-Value-Option).

Finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen Erfassung nicht umgegliedert, es sei denn, Northern Data ändert ihr Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte. In diesem Fall werden alle von der Änderung betroffenen finanziellen Vermögenswerte am ersten Tag der Berichtsperiode umgegliedert. Bei der Umgliederung finanzieller Vermögenswerte erfolgt eine prospektive Anpassung ab dem Zeitpunkt der Umgliederung. Zuvor erfasste Gewinne, Verluste (einschließlich Wertminderungsaufwendungen oder Erträge aus Wertaufholungen) oder Zinsen werden nicht angepasst.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Zu den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten zählen:

scrollen

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Northern Data bewertet finanzielle Verbindlichkeiten - mit Ausnahme der Verbindlichkeiten, für welche die Fair-Value-Option ausgeübt wurde - zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode (Anhangangaben 3.6 "Finanzergebnis" und 5.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten"). Zinsaufwendungen und Umrechnungsdifferenzen werden in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung werden ebenfalls in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Differenzkontrakte, beispielsweise Derivate auf Energiepreise, fallen in den Anwendungsbereich von IFRS 9 und werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Ansatz und Ausbuchung

Ein marktüblicher Kauf oder Verkauf finanzieller Vermögenswerte ist entweder zum Handels- oder zum Erfüllungstag anzusetzen bzw. auszubuchen. Northern Data wendet in diesem Zusammenhang die Methode der Bilanzierung zum Handelstag an.

Northern Data bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn ihre vertraglichen Rechte auf Erhalt der Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder sie ihre Rechte auf den Erhalt der vertraglichen Cashflows in einer Transaktion überträgt, in der entweder im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswertes verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden oder Northern Data nicht mehr im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen des finanziellen Vermögenswertes zurückbehält, aber nicht die Verfügungsmacht über den Vermögenswert behält.

Northern Data bucht eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt oder aufgehoben sind oder auslaufen. Bei der Ausbuchung einer finanziellen Verbindlichkeit wird die Differenz zwischen dem Buchwert der getilgten Verbindlichkeit und der gezahlten Gegenleistung erfolgswirksam erfasst.

Wenn die Vertragsbedingungen von finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten neu verhandelt oder geändert werden und diese Änderung nicht zu einer Ausbuchung führt, wird ein Gewinn oder Verlust in Höhe der Differenz zwischen den ursprünglichen vertraglichen Cashflows und den geänderten, mit dem ursprünglichen Effektivzins abgezinsten Cashflows erfolgswirksam erfasst. Signifikante Änderungen führen zu einer Ausbuchung der bilanzierten ursprünglichen Vereinbarung und der Erfassung eines neuen finanziellen Vermögenswertes oder einer neuen finanziellen Verbindlichkeit entsprechend den neu verhandelten Vertragsbedingungen.

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert und mit ihrem Nettobetrag in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn ein Rechtsanspruch darauf besteht und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Verwertung des betreffenden Vermögenswertes die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.

1.8.4 Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwert)

Immaterielle Vermögenswerte (ohne Geschäfts- oder Firmenwerte) werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen (außer bei Vermögenswerten mit unbestimmter wirtschaftlicher Nutzungsdauer) und Wertminderungsaufwendungen, angesetzt.

Kryptowährungen, die von der Northern Data Gruppe langfristig gehalten werden, werden gemäß der Neubewertungsmethode bilanziert und unter Bezugnahme auf einen bestehenden aktiven Markt zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Erstbewertung erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Diese werden zum Zeitpunkt der Anschaffung, d. h. des Handels auf der jeweiligen Handelsplattform, erfasst. Dabei wird der Durchschnitt der Schlusspreise von Coinmarketcap, Coinbase und Binance am Tag des Zugangs herangezogen. Nach erstmaligem Ansatz werden langfristig gehaltene Kryptowährungen zum Neubewertungsbetrag fortgeschrieben. Die Bewertung in den Folgeperioden erfolgt mittels des First-In-First-Out-Verfahrens. Führt eine Neubewertung zu einer Erhöhung des Buchwerts, wird die Wertsteigerung in der Neubewertungsrücklage im Eigenkapital erfasst. Führt eine Neubewertung zu einer Verringerung des Buchwerts, wird die Wertminderung in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Eine Verringerung wird direkt im sonstigen Ergebnis erfasst, soweit sie das Guthaben der Neubewertungsrücklage nicht übersteigt. Kryptowährungen unterliegen aufgrund ihrer Eigenschaften einer unbestimmten Nutzungsdauer.

Bis zum 31. Dezember 2021 wurden die kurzfristig gehaltenen Kryptowährungen in den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen und nach dem Anschaffungskostenmodell bewertet. Die Erstbewertung und die Folgebewertung erfolgen anhand des Durchschnitts der Schlusspreise von etablierten Handelsplattformen für Kryptowährungen. Die Bewertung erfolgte mittels des First-In-First-Out-Verfahrens.

Im Jahr 2022 wurden alle verbleibenden Guthaben aus Kryptowährungen aufgrund einer Änderung des Geschäftsmodells vom langfristigen Halten zum ausschließlichen Halten und Verkaufen von Kryptowährungen in die sonstigen Vermögenswerte umgegliedert. Die erstmalige Bewertung aller Kryptowährungen erfolgt auf der Grundlage des täglichen Marktpreises bei der Beschaffung von Kryptowährungen als Vergütung für Hashpower. Die Folgebewertung basiert auf dem First-In-First-Out-Verfahren. Zum Bilanzstichtag wurden Kryptowährungen mit dem beizulegenden Zeitwert, dem Kassapreis am Stichtag, bewertet.

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden, soweit die Voraussetzungen (technische Realisierbarkeit, Absicht der Fertigstellung, Fähigkeit zur Nutzung und zum Verkauf usw.) des IAS 38.57 kumulativ erfüllt sind, aktiviert. Sind die Kriterien nicht erfüllt, erfolgt eine aufwandswirksame Erfassung.

Die wirtschaftliche Nutzungsdauer, die Restbuchwerte und die Abschreibungsmethode der immateriellen Vermögenswerte werden mindestens an jedem Abschlussstichtag überprüft. Die voraussichtlichen Nutzungsdauern sind wie folgt:

scrollen

Vermögenswert Nutzungsdauer
Kundenstamm 7-15 Jahre
Entgeltlich erworbene Lizenzen und andere Rechte 3-10 Jahre
Ähnliche Rechte und Werte 3-10 Jahre

Wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen gemäß IAS 8 als Änderungen von Schätzungen erfasst.

Gewinne bzw. Verluste aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungserlösen und den Buchwerten der immateriellen Vermögenswerte ermittelt und in der Gesamtergebnisrechnung unter der Position "Sonstige betriebliche Erträge" im Falle eines Gewinns bzw. unter der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" im Falle eines Verlusts erfasst.

1.8.5 Geschäfts- oder Firmenwerte

Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich oder wenn Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten, dass der Geschäfts- oder Firmenwert wertgemindert sein könnte, auf Wertminderung geprüft, indem der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit bzw. Einheiten mit ihrem erzielbaren Betrag verglichen wird. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert eines Vermögenswertes. Die Gruppe ermittelt hierfür grundsätzlich den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.

Übersteigt der Buchwert den erzielbaren Betrag, so ist der Vermögenswert wertgemindert und auf seinen erzielbaren Betrag abzuschreiben. Wenn der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten höher ist als der Buchwert, ist es nicht notwendig, den Nutzungswert zu berechnen; der Vermögenswert ist dann nicht wertgemindert. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten wird ein angemessenes Bewertungsverfahren angewendet. Dieses stützt sich auf Discounted-Cashflow-Bewertungsmodelle oder zur Verfügung stehende Marktdaten (Inputfaktoren) für den beizulegenden Zeitwert. Eine Zuschreibung in Folgeperioden infolge des Wegfalls der Gründe für einen zuvor erfassten Wertminderungsaufwand des Geschäfts- oder Firmenwerts ist nicht zulässig. Geschäfts- oder Firmenwerte werden in der funktionalen Währung erfasst und zum Stichtagskurs umgerechnet.

1.8.6 Sachanlagen

Sachanlagen werden zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und gegebenenfalls Wertminderungen, bewertet. Anlagen im Bau werden zu Herstellungskosten angesetzt, vermindert gegebenenfalls um kumulierte Wertminderungen. Geleistete Anzahlungen für das Anlagevermögen werden unter den Anlagen im Bau ausgewiesen und zu Anschaffungskosten angesetzt. Die Anschaffungskosten beinhalten die direkt dem Erwerb zurechenbaren Kosten sowie Fremdkapitalkosten, sofern die Ansatzkriterien hierfür erfüllt sind. Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden im Buchwert der Sachanlage zum Zeitpunkt des Anfalls der Kosten erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein mit der Sachanlage verbundener künftiger wirtschaftlicher Nutzen dem Unternehmen zufließen wird, und wenn die Anschaffungs- und Herstellungskosten der Sachanlage verlässlich bewertet werden können.

Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Grundstücke und Gebäude werden getrennt voneinander erfasst. Grundstücke unterliegen einer unbestimmten Nutzungsdauer und werden nicht planmäßig abgeschrieben.

scrollen

Vermögenswert Nutzungsdauer
Gebäude und Rechenzentren 7-25 Jahre
Server, Zubehörteile und andere Betriebsausstattung 3 Jahre
Büro- und sonstige Geschäftsausstattung 3-5 Jahre

Der Abschreibungsbetrag von Sachanlagen wird nach Abzug des geschätzten Restwerts ermittelt. Die geschätzten Restwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst. Sachanlagen werden auf Wertminderungen überprüft, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. Ein Wertminderungsaufwand wird in der Höhe erfasst, in welcher der geschätzte Restwert den erzielbaren Betrag übersteigt. Gegebenenfalls wird die Restnutzungsdauer entsprechend angepasst.

Bei Wegfall der Gründe für einen zuvor erfassten Wertminderungsaufwand wird eine Wertaufholung erfolgswirksam erfasst. Diese Wertaufholung darf nicht den Buchwert übersteigen, der sich ergeben hätte, wenn in früheren Perioden keine Wertminderung erfasst worden wäre.

Gewinne bzw. Verluste aus Abgängen von Sachanlagen werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungserlösen und den Buchwerten der Sachanlagen ermittelt und in der Gesamtergebnisrechnung unter der Position "Sonstige betriebliche Erträge" im Falle eines Gewinns bzw. unter der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" im Falle eines Verlusts erfasst.

1.8.7 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bankkonten sowie alle liquiditätsnahen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt der Anschaffung eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten haben. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

1.8.8 Vorräte

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu einem jeweils niedrigeren Nettoveräußerungswert bewertet. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten (mit Ausnahme der erhaltenen Anzahlungen) basieren grundsätzlich auf dem First-in-first-out-Verfahren. Der Nettoveräußerungswert wird als geschätzter Verkaufspreis der Vorräte abzüglich geschätzter Veräußerungskosten ermittelt.

1.8.9 Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn die Gruppe aufgrund eines Ereignisses in der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung hat und diese Verpflichtung wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen führen wird, deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Die Rückstellungshöhe entspricht der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrages der gegenwärtigen Verpflichtung zum Abschlussstichtag, wobei erwartete Erstattungen Dritter nicht saldiert, sondern als separater Vermögenswert angesetzt werden, sofern die Realisierung so gut wie sicher ist. Ist der Zinseffekt wesentlich, wird die Rückstellung mit dem fristenkongruenten risikoadäquaten Marktzins vor Steuern abgezinst. Aufzinsungen in Folgeperioden werden als Finanzaufwendungen erfasst.

1.8.10 Eventualverbindlichkeiten und nicht bilanzierte vertragliche Verpflichtungen

Eventualverbindlichkeiten und nicht bilanzierte vertragliche Verpflichtungen, die auf gegenwärtigen Verpflichtungen beruhen, werden im Konzernabschluss erst dann passiviert, wenn eine Inanspruchnahme wahrscheinlich ist.

Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses werden Eventualverbindlichkeiten jedoch im Einklang mit IFRS 3 erfasst, wenn ihr beizulegender Zeitwert verlässlich ermittelt werden kann.

1.8.11 Eigenkapital

Transaktionskosten im Zusammenhang mit der Begebung von Eigenkapitalinstrumenten werden unter Berücksichtigung der Steuereffekte als Abzug vom Eigenkapital behandelt. Die erhaltenen Zuflüsse nach Abzug der direkt zurechenbaren Transaktionskosten werden dem Grundkapital (Nominalwert) und der Kapitalrücklage zugeführt.

1.8.12 Ertragsteuern

Der Steueraufwand umfasst tatsächliche und latente Steuern. Tatsächliche Steuern und latente Steuern werden im Gewinn oder Verlust erfasst, ausgenommen in dem Umfang, in dem sie mit einem Unternehmenszusammenschluss oder mit einem direkt im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfassten Posten verbunden sind.

Der Konzern hat festgelegt, dass Zinsen und Strafgelder auf Ertragsteuern, einschließlich unsicherer Steuerpositionen, nicht die Definition von Ertragsteuern erfüllen und deshalb nach IAS 37 bilanziert werden.

1.8.12.1 Tatsächliche Steuern

Tatsächliche Steuern sind die erwartete Steuerschuld oder Steuerforderung auf den für das Geschäftsjahr zu versteuernden Gewinn oder den steuerlichen Verlust, und zwar auf der Grundlage von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden, sowie alle Anpassungen der Steuerschuld für frühere Jahre. Der Betrag der erwarteten Steuerschuld oder Steuerforderung spiegelt den Betrag wider, der unter Berücksichtigung etwaiger unsicherer Steuerpositionen die beste Schätzung darstellt. Tatsächliche Steuerschulden beinhalten auch alle Steuerschulden, die als Folge der Festsetzung von Dividenden entstehen.

Tatsächliche Steueransprüche und -schulden werden nur unter bestimmten Bedingungen saldiert.

1.8.12.2 Latente Steuern

Latente Steuern werden im Hinblick auf temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden für Konzernrechnungslegungszwecke und den verwendeten Beträgen für steuerliche Zwecke erfasst. Latente Steuern werden nicht erfasst für:

scrollen

temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz von Vermögenswerten oder Schulden bei einem Geschäftsvorfall, bei dem es sich nicht um einen Unternehmenszusammenschluss handelt und der weder das bilanzielle Ergebnis vor Steuern noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst.
temporäre Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und gemeinschaftlich geführten Unternehmen, sofern der Konzern in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auflösung der temporären Differenzen zu steuern, und es wahrscheinlich ist, dass sie sich in absehbarer Zeit nicht auflösen werden.
zu versteuernde temporäre Differenzen beim erstmaligen Ansatz von Geschäfts- oder Firmenwerten.

Ein latenter Steueranspruch wird für noch nicht genutzte steuerliche Verluste, noch nicht genutzte Steuergutschriften und abzugsfähige temporäre Differenzen in dem Umfang erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass künftige zu versteuernde Ergebnisse zur Verfügung stehen werden, für die sie genutzt werden können. Zukünftig zu versteuernde Gewinne werden auf Basis der Auflösung der zu versteuernden temporären Differenzen ermittelt. Sollte der Betrag nicht ausreichen, um latente Steueransprüche vollständig zu aktivieren, werden die zukünftig zu versteuernden Gewinne - unter Berücksichtigung der Auflösung temporärer Differenzen - auf Basis der individuellen Geschäftspläne der Tochterunternehmen ermittelt. Latente Steueransprüche werden an jedem Abschlussstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass der damit verbundene Steuervorteil realisiert wird; Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass künftig zu versteuernde Ergebnisse vorhanden sind, zunimmt.

Nicht bilanzierte latente Steueransprüche werden an jedem Abschlussstichtag neu beurteilt und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung ermöglicht. Latente Steuern werden anhand der Steuersätze bewertet, die voraussichtlich auf temporäre Differenzen im Zeitpunkt ihrer Auflösung angewendet werden, und zwar unter Verwendung von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gültig oder angekündigt sind. Latente Steuern spiegeln gegebenenfalls enthaltene Unsicherheiten bezogen auf Ertragsteuern wider. Die Bewertung latenter Steuern spiegelt die steuerlichen Folgen wider, die sich aus der Erwartung der Gruppe mit Blick auf die Art und Weise der Realisierung der Buchwerte ihrer Vermögenswerte bzw. der Erfüllung seiner Schulden zum Abschlussstichtag ergeben. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden saldiert, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

1.8.13 Leasingverhältnisse

Northern Data beurteilt bei Vertragsabschluss, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis gemäß IFRS 16 begründet oder ein solches beinhaltet. IFRS 16 definiert ein Leasingverhältnis als einen Vertrag, der dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Ein Leasingvertrag gewährt das Recht, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes zu kontrollieren, sofern der Leasingnehmer während des gesamten Nutzungszeitraums berechtigt ist, im Wesentlichen den gesamten wirtschaftlichen Nutzen aus der Nutzung des identifizierten Vermögenswertes zu ziehen (beispielsweise durch das exklusive Recht auf Nutzung des Vermögenswertes während dieses Zeitraums) und über die Nutzung des identifizierten Vermögenswertes während des Nutzungszeitraums zu entscheiden.

Als Leasingnehmer sind die Rechte und Verpflichtungen aus grundsätzlich allen Leasingverhältnissen in der Bilanz als Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten zu erfassen. Die Leasingverbindlichkeit ist dabei zum Bereitstellungszeitpunkt mit dem Barwert der künftigen Leasingzahlungen zu bewerten. Dazu gehören feste Zahlungen abzüglich zu erhaltender etwaiger Leasinganreize, variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, Beträge, die von Northern Data voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien zu entrichten sind, der Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn Northern Data diese Option mit hinreichender Sicherheit ausüben wird, und Strafzahlungen für die Kündigung des Leasingvertrags, wenn aus der Vertragslaufzeit hervorgeht, dass der Leasingnehmer die Kündigungsoption wahrnehmen wird. Die Leasingzahlungen werden mit dem jeweils dem Leasingvertrag zugrunde liegenden Zinssatz abgezinst. Wenn dieser Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann, verwendet Northern Data den Grenzfremdkapitalzinssatz. Im Allgemeinen verwendet Northern Data für Abzinsungszwecke einen Grenzfremdkapitalzinssatz, der an das länderspezifische Risiko, das mit der Vertragswährung verbundene Risiko und die Vertragslaufzeit angepasst wird. Das Nutzungsrecht wird zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten des Nutzungsrechtes umfassen den Betrag der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit zuzüglich bei oder vor Bereitstellung geleisteter Leasingzahlungen zuzüglich anfänglicher direkter Kosten und etwaiger Rückbauverpflichtungen sowie abzüglich erhaltener Leasinganreize.

Nach dem Bereitstellungsdatum werden die Leasingzahlungen in Tilgungs- und Zinszahlungen unterteilt. Die Leasingverbindlichkeit wird anschließend durch Erhöhung des Buchwerts zur Berücksichtigung des Zinsaufwands für die Leasingverbindlichkeit unter Heranziehung des Effektivzinssatzes und durch Verringerung des Buchwerts um die geleisteten Leasingzahlungen bewertet. Der Buchwert der Leasingverbindlichkeit wird neu bewertet, sofern es zu einer Neubeurteilung bzw. Änderung des Leasingvertrags kommt (einschließlich einer geänderten Beurteilung, ob eine Verlängerungs- oder Kündigungsoption mit hinreichender Sicherheit ausgeübt werden wird). In der Folge wird das Nutzungsrecht zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen bewertet und um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit angepasst. Grundsätzlich wird das Nutzungsrecht linear über die Laufzeit des Leasingvertrags oder die Nutzungsdauer des Leasinggegenstands abgeschrieben, je nachdem, welcher Zeitraum kürzer ist.

Der Konzern übt das Wahlrecht aus, die Ansatz- und Bewertungsvorschriften gemäß IFRS 16 nicht für Leasingverhältnisse anzuwenden, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert (bis EUR 5.000) ist. Ferner wird von der Erleichterung Gebrauch gemacht, Leasingverhältnisse, deren Laufzeit weniger als zwölf Monate umfasst, als kurzfristige Leasingverhältnisse einzustufen. Sowohl die Leasingzahlungen für Vermögenswerte von geringem Wert als auch kurzfristige Leasingverhältnisse werden als Aufwand erfasst. Vom Wahlrecht des IFRS 16.15, Leasing- und Nichtleasingkomponenten einheitlich nach IFRS 16 zu bilanzieren, macht die Gruppe keinen Gebrauch.

Die Aufwendungen für Leasingverhältnisse stellen Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte und Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten dar.

Als Leasinggeber werden Leasinggegenstände (Operating-Leasingverhältnisse) zu Anschaffungskosten bewertet. Anfängliche direkte Kosten, die bei den Verhandlungen und beim Abschluss eines Operating-Leasingverhältnisses gegebenenfalls entstehen, werden dem Buchwert des Leasinggegenstands hinzugerechnet und zusammen mit diesem über die Laufzeit des Leasingvertrags auf den Restwert abgeschrieben. Bei der Bestimmung der Laufzeit eines Leasingverhältnisses werden neben der unkündbaren Grundlaufzeit auch Verlängerungszeiträume berücksichtigt, soweit die Ausübung der zugrunde liegenden Verlängerungsoptionen als hinreichend sicher gilt.

1.8.14 Umsatzrealisierung

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Art und Zeitpunkt der Erfüllung von Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden, einschließlich wesentlicher Zahlungsbedingungen, und die damit verbundenen Grundsätze für die Umsatzrealisierung.

scrollen

Umsatzklasse Art und Zeitpunkt der Erfüllung der Leistungsverpflichtung, einschließlich wesentlicher Zahlungsbedingungen Methode der Umsatzrealisierung
Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen Der Kunde erlangt die Verfügungsgewalt über die Rechenleistung exakt in dem Moment, wo er diese abruft. Rechnungen werden in einem monatlichen Zeitintervall gestellt; diese sind innerhalb von 10-20 Tagen zu begleichen. Die Erfassung der Umsatzerlöse erfolgt über einen bestimmten Zeitraum. Dies hängt von der jeweiligen Vertragsgestaltung ab. Bei Verträgen, bei denen dem Kunden eine kontinuierliche Bereitstellung von Rechenleistungen zugesichert wird, nimmt die Gesellschaft die Vereinfachungsregelung in Anspruch und erfasst die Umsätze mit Rechnungsstellung für den jeweiligen Leistungszeitraum.

Bei allen anderen Verträgen, aus denen keine derartige "Stand-ready-Verpflichtung" hervorgeht, erfolgt die Umsatzrealisierung zu einem bestimmten Zeitpunkt, und zwar dann, wenn die Kryptowährung dem Wallet gutgeschrieben wird, da somit alle Leistungsverpflichtungen erfüllt sind. Dabei wird der Schlusspreis am jeweiligen Tag herangezogen.
Hosting Der Kunde erlangt die Verfügungsgewalt kontinuierlich. Rechnungen werden in einem monatlichen Zeitintervall gestellt; diese sind innerhalb von 10-20 Tagen zu begleichen. Die Erfassung der Umsatzerlöse erfolgt über einen bestimmten Zeitraum. Die Entlohnung richtet sich nach Stundensätzen. Die Gesellschaft nimmt somit die Vereinfachungsregelung in Anspruch und erfasst Umsätze mit Rechnungsstellung.
Hardwareverkäufe Kunden erhalten die Verfügungsgewalt über Hardwareprodukte, wenn die Güter aus dem Lager der Gruppe versandt werden. Zu diesem Zeitpunkt werden Rechnungen erstellt und Umsatzerlöse erfasst. Rechnungen sind in der Regel innerhalb von 10-30 Tagen zahlbar. Umsatzerlöse für Hardwareprodukte werden erfasst, wenn die Güter das Lager der Gruppe oder das Lager des Herstellers verlassen.
Engineering Rechnungen für Beratung und Konstruktion werden monatlich erstellt und sind in der Regel innerhalb von 60 Tagen zahlbar. Die Umsatzerlöse werden zeitraumbezogen erfasst. Die Feststellung des Fertigstellungsgrades, nach dem die Umsatzerlöse erfasst werden, erfolgt auf Basis der Begutachtung der erbrachten Arbeitsleistungen. Die Entlohnung richtet sich nach Stundensätzen. Die Gesellschaft nimmt somit die Vereinfachungsregelung in Anspruch und erfasst Umsätze mit Rechnungsstellung.
Cloud-Computing Der Kunde erlangt die Kontrolle über die Rechenkapazitäten im Cloud-Computing auf der Grundlage der Vertragsstruktur mit der Gesellschaft für entweder reservierte oder bedarfsorientierte Kapazität.

Bei Verträgen über reservierte Kapazitäten ist die Leistungsverpflichtung erfüllt, wenn die Serverkapazität dem Kunden zu Vertragsbeginn zur Verfügung steht. Rechnungen werden in einem monatlichen Zeitintervall gestellt; diese sind innerhalb von 10-20 Tagen zu begleichen.

Bei Verträgen über bedarfsorientierte Kapazitäten erlangt der Kunde die Kontrolle über die Kapazität genau in dem Moment, in dem er sie abruft, und in dem Umfang der von ihm tatsächlich genutzten Serverkapazität. Rechnungen werden in einem monatlichen Zeitintervall gestellt; diese sind innerhalb von 10-20 Tagen zu begleichen.
Die Umsatzerlöse werden zeitraumbezogen erfasst, basierend auf dem Vertragszeitraum. Die Entlohnung richtet sich nach Stundensätzen. Die Gesellschaft nimmt somit die Vereinfachungsregelung in Anspruch und erfasst Umsätze mit Rechnungsstellung. Bei Verträgen über bedarfsorientierte Kapazitäten werden die Umsatzerlöse auf Grundlage der tatsächlich genutzten Kapazität ermittelt. Bei Verträgen über reservierte Kapazität werden die Umsatzerlöse auf Grundlage vorab vereinbarter Preise für die während des Vertragszeitraums genutzte Kapazität ermittelt.

Eine Vertragsverbindlichkeit wird erfasst, wenn der Kunde die Zahlung leistet oder diese fällig wird, bevor Northern Data die entsprechenden Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden überträgt und Northern Data vor Übertragung eines Guts oder einer Dienstleistung auf den Kunden einen unbedingten Anspruch auf eine bestimmte Gegenleistung hat. Vertragsverbindlichkeiten werden als Umsatzerlöse erfasst, sobald Northern Data ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllt bzw. sobald die Verfügungsgewalt über die entsprechenden Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übertragen wird.

Ein Vertragsvermögenswert wird erfasst, sofern Northern Data aufgrund der Erfüllung einer vertraglichen Leistungsverpflichtung Umsatzerlöse erfasst hat, bevor der Kunde eine Zahlung geleistet hat bzw. bevor - unabhängig von der Fälligkeit - die Voraussetzungen für eine Rechnungsstellung und damit die Erfassung einer Forderung vorliegen.

Ergänzende Erläuterungen befinden sich in Anhangangabe 3.1 "Umsatzerlöse".

1.8.15 Finanzerträge und Finanzaufwendungen

Die Finanzerträge und Finanzaufwendungen der Gesellschaft umfassen:

scrollen

Bewertungsgewinne/​-verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
Zinserträge und Zinsaufwendungen

1.8.16 Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie wird berechnet als Konzernjahresergebnis nach Steuern, das den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnen ist, dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der während der Berichtsperiode ausstehenden Stammaktien.

Dem verwässerten Ergebnis je Aktie liegt die Annahme der Ausübung sonstiger Kontrakte zur Emission von Stammaktien wie Aktienoptionen sowie der Bedienung der Wandelanleihe in Aktien zugrunde.

1.8.17 Anteilsbasierte Vergütungen

Im Rahmen anteilsbasierter Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente wird der beizulegende Zeitwert am Tag der Gewährung anteilsbasierter Vergütungsvereinbarungen an die Beschäftigten als Aufwand mit einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals über den Zeitraum erfasst, in dem die Beschäftigten einen uneingeschränkten Anspruch auf die Prämien erwerben. Der als Aufwand erfasste Betrag wird angepasst, um die Anzahl der Prämien widerzuspiegeln, für die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen erwartungsgemäß erfüllt werden, sodass der letztlich als Aufwand erfasste Betrag auf der Anzahl der Prämien basiert, die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen am Ende des Erdienungszeitraums erfüllen. Für anteilsbasierte Vergütungsprämien mit Nichtausübungsbedingungen wird der beizulegende Zeitwert am Tag der Gewährung unter Berücksichtigung dieser Bedingungen ermittelt. Eine Anpassung der Unterschiede zwischen erwarteten und tatsächlichen Ergebnissen ist nicht vorzunehmen.

2 Unternehmenszusammenschlüsse

Veräußerung der Groupe Kelvin Emtech Inc.

Nach der Vereinbarung vom 30. Dezember 2022 veräußerte Northern Data ihr kanadisches Tochterunternehmen Groupe Kelvin Emtech Inc., Québec, Kanada - bestehend aus Groupe Kelvin Emtech Inc., dem alleinigen Anteilseigner der Kelvin Emtech Inc., KE Technologies Inc., CEDTECH Construction Inc. und Le Groupe Berman Inc. - an die Ouellette Holdco. Der Verkaufspreis in Höhe von TEUR 460 wurde nicht in bar gezahlt; die Northern Data AG und ihre verbundenen Unternehmen sind stattdessen berechtigt, weitere Engineering-Leistungen, die von der Groupe Kelvin Emtech Inc. erbracht werden, in entsprechender Höhe zu beziehen. Daraus ergibt sich für die Gruppe ein Entkonsolidierungsverlust von TEUR -4.323, welcher in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wird.

Unternehmenszusammenschlüsse im Vorjahr 2021

Zusammenschluss mit der Northern Data Services (UK) Ltd. (Hydro66 UK Ltd.)

Aufgrund des Vertrags vom 23. Februar 2021 hat die Northern Data AG sämtliche Anteile an der Hydro66 UK Ltd., London, Vereinigtes Königreich, erworben und damit die Beherrschung über das Unternehmen und dessen Tochterunternehmen erlangt. Der Erwerb erfolgte mit Wirkung zum 9. März 2021 durch die Ausgabe von 338.273 eigenen Aktien sowie eine Barzahlung von TEUR 1.752, was auf Basis des Aktienkurses zum Erwerbszeitpunkt einem Gegenwert von TEUR 34.317 entspricht. Im Rahmen des Erwerbs der Hydro66 UK Ltd. hat die Northern Data AG auch die Beherrschung über die unmittelbaren Tochterunternehmen der Hydro66 UK Ltd. erlangt: Hydro66 Property Services AB, Hydro66 Svenska AB und Hydro66 Services AB (alle mit Sitz in Boden, Schweden). Aufgrund des Gesellschafterbeschlusses vom 5. Juli 2021 wurde die Hydro66 UK Ltd. in Northern Data Services (UK) Ltd. umbenannt.

Die Hydro-Gruppe betreibt ein HPC-Rechenzentrum in Boden, Schweden. Sie installiert und betreibt Infrastruktur für verschiedene HPC-Anwendungen wie zum Beispiel Kryptomining, Künstliche Intelligenz, Blockchain oder Big Data Analytics.

Das strategische Ziel von Northern Data mit dem Zusammenschluss der Hydro-Gruppe ist die Erschließung geeigneter Standorte in Regionen mit günstigen klimatischen Bedingungen sowie der Zugang zu erneuerbaren Energien.

In der folgenden Übersicht sind die im Rahmen des Erwerbs der Hydro-Gruppe übertragene Gegenleistung sowie die Werte der zum Erwerbszeitpunkt identifizierten Vermögenswerte und übernommenen Schulden dargestellt:

scrollen

TEUR
Gegenleistung
Ausgegebene Aktien 32.565
Barkomponente 1.752
Summe Gegenleistungen 34.317
Beizulegender Zeitwert der erworbenen identifizierten Vermögenswerte und übernommen Verbindlichkeiten zum Erwerbszeitpunkt
Marken 849
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 101
Sachanlagen 10.456
Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen 1.350
Sonstige langfristige Vermögenswerte 1.526
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 370
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 942
Rückstellungen -1.996
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -367
Vertragsverbindlichkeiten, Rechnungsabgrenzungsposten -1.309
Finanzielle Verbindlichkeiten -2.071
Sonstige Verbindlichkeiten -42
Latente Steuern aus Kaufpreisallokation -263
Gesamtes identifiziertes Nettovermögen 9.546
Geschäfts- oder Firmenwerte 24.771
Summe 34.317

Die erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen Bruttobeträge der vertraglichen Forderungen von TEUR 84. Zum Erwerbszeitpunkt wurden keine dieser Forderungen als voraussichtlich uneinbringlich eingeschätzt.

Der Geschäfts- oder Firmenwert ist insbesondere auf die Standortvorteile, die Fertigkeiten und das Know-how der Belegschaft sowie auf die durch den Erwerb erwarteten Synergien aus der Eingliederung der erworbenen Gesellschaften in das Geschäft der Northern Data Gruppe zurückzuführen.

Zwischen dem Erwerbszeitpunkt und dem 31. Dezember 2021 trugen die erworbene Gesellschaft und ihre Tochterunternehmen konsolidierte Umsatzerlöse von insgesamt TEUR 3.244 und einen konsolidierten Ergebnisbeitrag von TEUR -12.651 zum Ergebnis der Gruppe bei. Hätte der Erwerb bereits am 1. Januar 2021 stattgefunden, wären in der Gewinn- und Verlustrechnung der Gruppe konsolidierte Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 4.316 und ein konsolidiertes Ergebnis vor Steuern in Höhe von TEUR -12.224 ausgewiesen worden.

Bei der Gruppe sind mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten von TEUR 623 für Rechtsberatung und Due Diligence angefallen. Diese Kosten sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Veräußerung der Whinstone US, Inc.

Mit dem Vertrag vom 8. April 2021 hat Northern Data die amerikanische Tochtergesellschaft Whinstone US, Inc., Rockdale, Texas, die das High-Performance-Rechenzentrum am Standort Rockdale/​Texas betreibt, mit Wirkung zum 26. Mai 2021 an die in den USA ansässige Riot Blockchain Inc., Castle Rock, Colorado, verkauft. Der Verkaufspreis setzt sich aus einer Barzahlung in Höhe von TEUR 43.271 und zusätzlich 11,8 Mio. Stammaktien der Riot Blockchain Inc., Castle Rock, Colorado zusammen. Auf Grundlage des Aktienkurses der Riot Blockchain Inc. von USD 27,64 entsprach der Gesamtwert der Aktien am Transaktionsstichtag TEUR 266.486. Der Gesamtwert der erhaltenen Gegenleistung beträgt inklusive zukünftiger Rückerstattungen seitens des Stromlieferanten TEUR 358.681. Daraus ergibt sich im Konzern ein Entkonsolidierungsergebnis von TEUR 159.451, welches in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen wird.

Zusammenschluss mit der North Georgia Data LLC

Am 30. Juli 2021 hat die Northern Data US Holdings, Inc., ein Tochterunternehmen der Northern Data AG, 100 Prozent der Anteile an der North Georgia Data LLC, Maysville, USA, erworben und damit die Beherrschung über das Unternehmen erlangt.

Die North Georgia Data LLC besitzt und betreibt ein Hochleistungsrechenzentrum auf einem eigenen Grundstück in Maysville, Georgia, USA. Das Unternehmen verwendet die intern generierte Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen. Darüber hinaus werden durch die Gesellschaft die internen Miner installiert, betrieben und gewartet. Zum Zeitpunkt der Transaktion hatte das Rechenzentrum der North Georgia Data LLC eine Kapazität von 7,5 MW.

Der Zusammenschluss mit der North Georgia Data LLC erfolgte im Rahmen des Expansionskurses der Northern Data AG im nordamerikanischen Raum. Das strategische Ziel des Zusammenschlusses war die Möglichkeit einer Kapazitätserweiterung mit eigenen mobilen Rechenzentren am Standort Georgia sowie eine weitere potenzielle Kapazitätserweiterung durch Erwerb der benachbarten Grundstücke.

Der Zusammenschluss mit der North Georgia Data LLC erfolgte durch eine Barzahlung von TEUR 6.490.

Die folgende Übersicht stellt zusammenfassend die im Rahmen des Unternehmenserwerbs übertragene Gegenleistung sowie die Werte, die zum Erwerbszeitpunkt identifizierten Vermögenswerte und übernommenen Schulden dar:

scrollen

TEUR
Gegenleistung
Barzahlung 6.490
Summe Gegenleistungen 6.490
Beizulegender Zeitwert der erworbenen identifizierten Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten zum Erwerbszeitpunkt
Sachanlagen 761
Sonstige Vermögenswerte 18
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2
Sonstige Verbindlichkeiten -1
Latente Steuern aus Kaufpreisallokation 326
Gesamtes identifiziertes Nettovermögen 1.106
Geschäfts- oder Firmenwerte 5.384
Summe 6.490

Es wird nicht erwartet, dass ein Teil des erfassten Geschäfts- oder Firmenwerts für Steuerzwecke abzugsfähig ist. Siehe Anhangangabe 4.1 "Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte" zu Änderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts infolge des Unternehmenserwerbs.

Die erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen Bruttobeträge der vertraglichen Forderungen von TEUR 16; zum Erwerbszeitpunkt wurde keine dieser Forderungen als voraussichtlich uneinbringlich eingeschätzt.

Der Geschäfts- oder Firmenwert ist auf die Vorteile der North Georgia Data LLC im Hinblick auf die Verfügbarkeit der Rechenzentrumskapazitäten, die zur Deckung des eigenen Kapazitätsbedarfs genutzt werden können, die Erweiterungsmöglichkeit dieser Kapazitäten und die zuverlässige Energieversorgung am Standort zurückzuführen.

Zwischen dem Erwerbszeitpunkt und dem 31. Dezember 2021 trug die erworbene Gesellschaft konsolidierte Umsatzerlöse von TEUR 314 und einen konsolidierten Ergebnisbeitrag von TEUR -509 zum Ergebnis der Gruppe bei. Hätte der Erwerb bereits am 1. Januar 2021 stattgefunden, wären in der Gewinn- und Verlustrechnung der Gruppe konsolidierte Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 1.173 und ein konsolidiertes Ergebnis vor Steuern in Höhe von TEUR -640 ausgewiesen worden.

Zusammenschluss mit der Decentric Europe B. V.

Aufgrund des Vertrags vom 12. August 2021 hat die Northern Data AG sämtliche Anteile an der Decentric Europe B.V., Amsterdam, Niederlande, ("Decentric") erworben und damit die Beherrschung über das Unternehmen erlangt. Die Transaktion umfasst eine Barkomponente, die mit zuvor bestehenden Verbindlichkeiten von Northern Data verrechnet und sodann in Form eines Darlehens in Höhe von insgesamt TEUR 191.076 durch Block.one als nahestehendes Unternehmen gestundet wurde. Das Darlehen ist innerhalb von zwölf Monaten nach Vertragsabschluss zurückzuzahlen. Ferner wurden 2.306.294 Aktien der Northern Data AG im Wege einer Sachkapitalerhöhung bei Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre ausgegeben. Dies entsprach zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bei einem Marktwert von EUR 74 pro Aktie einem Betrag von TEUR 170.668. Die Kapitalerhöhung wurde am 12. August 2021 beschlossen.

Decentric ist spezialisiert auf die Bereitstellung von Rechenleistung mittels GPU-Hardware, die im Geschäftsjahr 2020 wie auch im Laufe des Geschäftsjahres 2021 zuvor von Northern Data an Decentric geliefert und sukzessive in Betrieb genommen worden war. Decentric konnte bis zum Transaktionszeitpunkt bereits Erträge aus der Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen erwirtschaften. Ein endgültiger Vertrag über den Betrieb der Hardware von Decentric durch Northern Data wurde anders als ursprünglich vorgesehen nicht abgeschlossen. Im dritten Quartal 2021 erfolgte schließlich die Übernahme der Gesellschaft mit dem Ziel, in das Mining-Geschäft einzusteigen und an den Gesamtgewinnen aus der Bereitstellung der Rechenleistung partizipieren zu können. Im Zuge des Erwerbs wurde Northern Data insbesondere der rechtliche Eigentümer von mehr als 24.000 zuvor von Northern Data an Decentric gelieferten Serversystemen, die dem strategischen Aufbau des Anlagevermögens im Bereich der Hochleistungsserver der Northern Data Gruppe dienen. Infolge der Akquisition von Decentric kam es in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 seitens Northern Data zu keiner Umsatzrealisierung aus der Lieferung von Mining-Hardware und dem Betrieb der Hardware. Da die von Decentric geleisteten Zahlungen nicht unter einem Vertrag im Sinne von IFRS 15 vereinnahmt wurden, erfolgte die bilanzielle Erfassung bis zum Transaktionszeitpunkt als sonstige Verbindlichkeit.

Aufgrund der vorgenannten Punkte wird der Erwerb von Decentric nicht als Unternehmenszusammenschluss im Sinne des IFRS 3 angesehen. Vielmehr handelt es sich um einen Erwerbsvorgang mit Anteilseignern, der unter anderem die Ausgabe von eigenen Aktien beinhaltet. Dies hat zur Folge, dass nach Verrechnung der zuvor von Decentric geleisteten Zahlungen und der Passivierung dieser Zahlungen durch die Gruppe, insbesondere mit der Barkomponente der Transaktion, der verbleibende Unterschiedsbetrag vom Eigenkapital der Northern Data Gruppe abgesetzt wird (TEUR 165.718).

Bei der Gruppe sind mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten von TEUR 1.292 für Rechtsberatung und Due Diligence angefallen. Diese Kosten sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Zusammenschluss mit der Bitfield N. V.

Mit der Unterzeichnung des Vertrags vom 26. September 2021 wurde vereinbart, dass die Northern Data AG 100 Prozent der Anteile der Bitfield N. V., Amsterdam, Niederlande, von Block.one als nahestehendes Unternehmen erwirbt. Bereits bei Vertragsabschluss erklärten 86,6 Prozent der Anteilseigner der Bitfield N. V. den Erwerb von Northern Data-Aktien gegen ein bei Vertragsabschluss festgelegtes Tauschverhältnis und einen festgelegten Fremdwährungskurs. Mit dem Erwerb der 88,6 Prozent der Anteile an der Bitfield N. V. erlangte Northern Data die Beherrschung mit Wirkung vom 20. Oktober 2021. Für die restlichen Minderheitenanteile wurden nach den Bestimmungen des Vertrags vom 26. September 2021 die gleichen Tauschverhältnisse und der gleiche Fremdwährungskurs bestimmt wie für die bereits erhaltenen Bitfield-Aktien. Northern Data hatte bei Vertragsabschluss damit die Option auf den Erwerb der restlichen Minderheitenanteile als Eigenkapitalinstrument erfasst. Die restlichen Minderheitenanteile wurden am 5. Dezember 2021 gewandelt und damit der 100-prozentige Erwerb der Bitfield N. V. abgeschlossen. Somit hat Northern Data bis Ende 2021 die Gesamtheit der Anteile erworben und damit ihren Kapitalanteil auf 100 Prozent aufgestockt. Die Transaktion erfolgt in Form einer Sachkapitalerhöhung gegen Ausgabe von insgesamt 5.065.545 Aktien der Northern Data AG, was auf Basis des im Anteilskauf- und Einbringungsvertrag festgelegten Aktienkurses einem Gegenwert von TEUR 302.742 entspricht. Bereits geleistete Anzahlungen wurden in Abzug gebracht. Im Rahmen des Erwerbs der Bitfield N. V. hat die Northern Data AG auch Beherrschung über die unmittelbaren Tochterunternehmen der Bitfield N. V. erlangt: 1277963 B. C. Ltd., Vancouver, Kanada, sowie Minondo Ltd., Gibraltar, Gibraltar ("Bitfield" oder "Bitfield-Gruppe").

Bitfield ist spezialisiert auf die Bereitstellung von Rechenleistung mittels ASIC-Miner zum Mining von Bitcoin, die zuvor im Geschäftsjahr 2020 wie auch im Laufe des Geschäftsjahres 2021 von Northern Data an Bitfield geliefert und sukzessive in Betrieb genommen worden waren. Bitfield konnte bis zum Transaktionszeitpunkt bereits Erträge aus der Bereitstellung von Rechenleistung für das Bitcoin-Mining erwirtschaften. Im dritten Quartal 2021 erfolgte schließlich die Übernahme der Bitfield-Gruppe mit dem Ziel, in das Mining-Geschäft einzusteigen und an den Gesamtgewinnen aus der Bereitstellung der Rechenleistung partizipieren zu können. Im Zuge des Erwerbs wurde Northern Data insbesondere der rechtliche Eigentümer von mehr als 6.600 zuvor von Northern Data an Bitfield gelieferten Serversystemen, die dem strategischen Aufbau des Anlagevermögens im Bereich der Hochleistungsserver der Northern Data Gruppe dienen. Infolge der Akquisition von Bitfield kam es in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 zu keiner Umsatzrealisierung aus der Lieferung von Mining-Hardware und der Erbringung von weiteren Leistungen, insbesondere dem Betrieb der Hardware. Da die von Bitfield geleisteten Zahlungen nicht unter einem Vertrag im Sinne von IFRS 15 vereinnahmt wurden, erfolgte die bilanzielle Erfassung bis zum Transaktionszeitpunkt als sonstige Verbindlichkeit.

Aufgrund der vorgenannten Punkte wird der Erwerb von Bitfield nicht als Unternehmenszusammenschluss im Sinne von IFRS 3 angesehen. Vielmehr handelt es sich um einen Erwerbsvorgang mit Anteilseignern, der ausschließlich die Ausgabe von eigenen Aktien beinhaltet. Dies hat zur Folge, dass nach Verrechnung der zuvor von Bitfield geleisteten und von der Gruppe passivierten Zahlungen der verbleibende Unterschiedsbetrag vom Eigenkapital der Northern Data Gruppe abgesetzt wird (TEUR 253.869).

Bei der Gruppe sind im Jahr 2021 mit dem Unternehmenszusammenschluss verbundene Kosten von TEUR 1.323 für Rechtsberatung und Due Diligence angefallen. Diese Kosten sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

3 Angaben zur Gesamtergebnisrechnung

3.1 Umsatzerlöse

Die Gruppe erzielt derzeit den größten Teil ihrer Umsatzerlöse aus dem Mining von Kryptowährungen und dem Verkauf von Hardware. Im Geschäftsjahr konnte die Gesellschaft hieraus wesentliche Einnahmen und Mittelzuflüsse vereinnahmen. Im Geschäftsjahr 2022 trug auch der Bereich Cloud Computing erstmals zu den Umsatzerlösen bei.

Im nachfolgenden Abschnitt werden umfassende und ergänzende Angaben zu den Kundenverträgen gemacht. Dazu gehören insbesondere Erläuterungen, wie die Northern Data Gruppe Umsatzerlöse erfasst, nebst Angaben zur Zuordnung der Umsatzerlöse zu den Forderungen aus Lieferung und Leistung sowie, sofern vorhanden, den kundenbezogenen Verpflichtungen.

Die Umsatzerlöse wurden in Europa (vor allem in Deutschland) und in den USA hauptsächlich durch die Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen, den Verkauf von Hardware, sowie Hosting- und Colocation-Dienstleistungen erzielt. Die Einnahmen aus dem Bereich Cloud Computing stammen derzeit nur aus Deutschland. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Beratungs- und Ingenieurgeschäfts Umsatzerlöse in Kanada erzielt.

Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach geografischen Hauptmärkten:

scrollen

TEUR 2022 2021
Deutschland 109.551 97.923
Übrige Länder in Europa 42.439 36.871
Nordamerika 41.297 55.066
Summe 193.287 189.860

Die folgende Tabelle zeigt die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Umsatzklassen. Eine Überleitung auf die berichtspflichtigen Segmente erfolgt in Anhangangabe 5.7 "Segmentberichterstattung".

scrollen

TEUR 2022 2021
Summe Segment Mining 155.165 110.657
Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen 155.165 110.657
Summe Segment Hardware & Sonstiges 38.122 79.203
Hardwareverkäufe 25.544 52.113
Hosting und Colocation 5.955 12.512
Engineering 5.022 14.330
Cloud Computing 1.593 -
Sonstige 8 248
Summe 193.287 189.860

Im Geschäftsjahr 2022 wurden die Umsatzklassen mit Ausnahme des Segments "Bereitstellung von Rechenleistung für das Mining von Kryptowährungen" dem Segment "Hardware & Sonstiges" zugeordnet. Die dargestellten Umsatzklassen enthalten ausschließlich Außenumsätze. Ergänzende Einzelheiten befinden sich in Anhangangabe 5.7 "Segmentberichterstattung".

3.1.1 Ausstehende Leistungsverpflichtungen

Der Teil des Transaktionspreises eines Kundenvertrags, der den noch ausstehenden Leistungsverpflichtungen zuzuordnen ist, entspricht den aus dem Vertrag noch nicht realisierten Umsatzerlösen. Enthalten sind hier sowohl die als Vertragsverbindlichkeiten erfassten Beträge als auch die vertraglich vereinbarten, aber noch nicht fälligen Beträge.

Wie nach IFRS 15 zulässig, werden keine Angaben zu den verbleibenden Leistungsverpflichtungen gemacht, die zum 31. Dezember 2022 oder zum 31. Dezember 2021 eine erwartete ursprüngliche Laufzeit von einem Jahr oder weniger aufweisen. Keine dieser Leistungsverpflichtungen überschreitet eine Laufzeit von zwölf Monaten.

3.1.2 Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Forderungen und Verbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden

scrollen

TEUR 2022 2021
In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltene Forderungen 2.908 5.254
Vertragsvermögenswerte 0 2.684
Vertragsverbindlichkeiten 222 21.063

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten ausschließlich Forderungen gegen Kunden für Leistungen, die bis zum jeweiligen Stichtag erbracht wurden.

Die Vertragsverbindlichkeiten sowohl für das Geschäftsjahr 2022 als auch für das Geschäftsjahr 2021 enthalten Vorauszahlungen von Kunden für künftige Engineering- und Hosting-Dienstleistungen, die in der nachfolgenden Abrechnungsperiode (darauffolgender Monat) realisiert werden. Keine der Vertragsverbindlichkeiten hat eine Laufzeit von mehr als zwölf Monaten. Die in der Berichtsperiode erfassten Umsatzerlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren, beliefen sich auf TEUR 20.841 (Vorjahr: TEUR 622).

Die Wertberichtigungen für Verluste aus finanziellen Vermögenswerten werden in der Anhangangabe 5.3.1 "Kreditrisiko" detailliert dargestellt.

Die Hosting-Dienstleistungen und die Hardware-Lieferungen erfolgten im Laufe des Jahres 2021 durch Decentric Europe B.V. (im Folgenden "Decentric") sowie Bitfield N. V. (vormals Bitfield AG, Hofheim am Taunus) (im Folgenden "Bitfield"). Die Northern Data hatte die beiden oben genannten Unternehmen im Geschäftsjahr 2021 übernommen.

3.2 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

scrollen

TEUR 2022 2021
Erträge aus Währungsumrechnung 38.608 27.379
Erträge aus Erstattungen von sonstigen Steuern 10.357 -
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzten Verbindlichkeiten 1.151 -
Erträge aus Kursdifferenzen bei Kryptowährungen 2.248 10.444
Erträge aus der Erstattung von Rechtskosten 1.213 -
Erträge aus der Veräußerung von Vermögenswerten 117 -
Erträge aus der Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften - 159.451
Erträge aus Erstattungen aus Stromverträgen - 104.453
Zuwendungen der öffentlichen Hand - 145
Sonstige 2.487 1.089
Summe 56.181 302.961

Die Erträge aus Erstattungen von sonstigen Steuern im Berichtszeitraum betreffen im Wesentlichen rückforderbare Energiesteuern (TEUR 10.200). Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzten Verbindlichkeiten betreffen nicht geschuldete indirekte Steuern. Die Rückerstattung der Rechtskosten betrifft Kosten, die im Vorjahr im Zusammenhang mit dem Erwerb von Unternehmen entstanden.

3.3 Materialaufwand

Der Materialaufwand in Höhe von TEUR 98.864 im Geschäftsjahr 2022 (Vorjahr: TEUR 76.319) resultiert im Wesentlichen aus dem Bezug von Strom für die Rechenzentren, der Beschaffung von Hardware und sonstigen betrieblichen Aufwendungen für Mining und Hashing. Der Anstieg des Materialaufwands gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf den weitergehenden Umbau des Geschäftsmodells, die Auswirkungen der gestiegenen Inflation sowie zusätzliche Geschäftsaktivitäten im In- und Ausland zurückzuführen.

3.4 Personalaufwand und Mitarbeiterzahl

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

scrollen

TEUR 2022 2021
Löhne und Gehälter 26.282 10.965
davon Altersversorgung 698 308
Sozialversicherungsbeiträge 2.191 1.713
davon Altersversorgung 784 290
Anteilsbasierte Vergütung 16.840 5.356
Sonstige Gewinn- und Erfolgsbeteiligungen 444 55
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 4.051 975
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 0 89
Sonstige 90 16
Summe 49.898 19.169

Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten teilt sich wie folgt auf:

scrollen

Anzahl der Mitarbeiter 2022 2021
Angestellte 209 144
davon obere Führungskräfte 5 6

Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten verteilt sich im Vorjahr und im Geschäftsjahr wie folgt auf die Regionen:

scrollen

2022 Deutschland Übrige Länder in Europa Nordamerika
Zum 31. März 88 35 64
Zum 30. Juni 98 36 74
Zum 30. September 103 41 79
zum 31. Dezember 104 37 78
Durchschnittliche Anzahl 98 37 74

scrollen

2021 Deutschland Übrige Länder in Europa Nordamerika
Zum 31. März 45 12 121
Zum 30. Juni 54 21 26
Zum 30. September 64 29 42
zum 31. Dezember 72 32 58
Durchschnittliche Anzahl 59 23 62

Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten in der Gruppe betrug im Berichtsjahr 209, davon sind fünf obere Führungskräfte. Bezüglich der Aufwendungen und weiterer Angaben zu anteilsbasierten Vergütungen wird auf die Anhangangabe 5.5 "Anteilsbasierte Vergütungen" und bezüglich betrieblicher Altersversorgungen auf die Anhangangabe 5.6 "Leistungen an Arbeitnehmer" verwiesen.

3.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

scrollen

TEUR 2022 2021
Verluste aus dem Verkauf von Kryptowährungen 42.010 3.885
Rechts- und Beratungskosten 24.025 26.244
Wertminderung sonstiger Forderungen 29.122 21.840
Verlust aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 12.182 -
Stichtagsbewertung von Kryptowährungen 4.622 1.282
Wertberichtigung für uneinbringliche Forderungen 3.205 -
Reise- und Repräsentationskosten 3.162 1.094
Werbekosten 2.559 1.139
Nebenkosten aus Miete und Pacht, sonstige Raumkosten 2.320 932
Abschreibung von Darlehen 2.078 -
Ausgaben für Personalbeschaffung und HR 1.544 -
Fremdarbeiten 986 1.372
Aufwendungen aus Währungsumrechnungen 24.792 8.354
Versandkosten und Ausgangsfrachten 128 2.269
Sonstige 6.088 8.864
Summe 158.823 77.275

Zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen, die im Berichtszeitraum als "Sonstige" eingestuft wurden, gehören insbesondere allgemeine Verwaltungskosten für Büro- und Computerbedarf.

3.6 Finanzergebnis

scrollen

TEUR 2022 2021
Finanzerträge, netto 99 89.765
davon Zinsen und ähnliche Erträge 99 55
davon aufgrund der Veräußerung des Tochterunternehmens: Abgänge aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zum FVPL bewertet werden - als Derivat eingestufter Stromliefervertrag - 28.109
davon Veräußerungsgewinne aus kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten - 61.521
davon Rückführung der Wandelanleihe - 80
Finanzaufwendungen, netto -3.166 -7.170
davon Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.824 -4.884
davon Tilgung einer als FVPL eingestuften finanziellen Verbindlichkeit - -2.075
davon Zinsaufwand aus Leasingverhältnissen -340 -181
davon Wertberichtigung für Verluste aus finanziellen Vermögenswerten -2 -30
Finanzergebnis -3.067 82.595

Zinsen und ähnliche Aufwendungen ergeben sich im Wesentlichen aus zwei kurzfristigen Gesellschafterdarlehen und den damit verbundenen zurückgezahlten Zinsen. Ein Gesellschafterdarlehen wurde im Geschäftsjahr 2021 abgelöst und somit gänzlich getilgt. Das andere Gesellschafterdarlehen wurde im August 2022 abgelöst.

Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten der Kategorie FVPL enthielt im Vorjahr ausschließlich Bewertungsgewinne und -verluste aus dem Abgang (als Finanzderivate zu bilanzierende Energieverträge der veräußerten Tochtergesellschaft und eine als FVPL bewertete begebene Wandelanleihe).

Aufwendungen und Erträge werden saldiert.

Finanzielle Risiken und mögliche Wertminderungen, die aus dem Finanzergebnis resultieren, werden in der Anhangangabe 5.3 "Angaben zu finanziellen Risiken und zur Risikovorsorge" erläutert.

3.7 Ertragsteuern

Unter den Ertragsteuern werden die gezahlten bzw. geschuldeten tatsächlichen Steuern der einbezogenen Unternehmen sowie die latenten Steuern ausgewiesen.

scrollen

TEUR 2022 2021
Laufender Steueraufwand(-)/​-ertrag(+) für das Periodenergebnis -2.200 -41.933
Laufender Steueraufwand(-)/​-ertrag(+) aus Vorjahren 5.701 -
Summe laufender Steueraufwand(-)/​-ertrag(+) 3.501 -41.933
Latenter Steueraufwand(-)/​-ertrag(+) aufgrund temporärer Differenzen -1.477 -6.764
Latenter Steueraufwand(-)/​-ertrag(+) aufgrund steuerlicher Verlustvorträge 619 -865
Summe Steueraufwand(-)/​-ertrag(+) -858 -7.629
Summe 2.643 -49.562

Der latente Steueraufwand aufgrund temporärer Differenzen im Geschäftsjahr 2022 ist maßgeblich auf Sachverhalte bezüglich des Anlagevermögens zurückzuführen. Der ausgewiesene latente Steuerertrag aufgrund steuerlicher Verlustvorträge in Höhe von TEUR 619 beinhaltet hauptsächlich Zinsaufwendungen an verbundene Unternehmen, die im Geschäftsjahr 2022 nicht in voller Höhe abzugsfähig waren, aber in zukünftige Perioden vorgetragen und dann abgezogen werden können. Der für die Northern Data AG maßgebliche nominale Steuersatz betrug im Geschäftsjahr 31,9 Prozent (Vorjahr: 31,9 Prozent).

Folgende Übersicht stellt die Ursachen für den Unterschied zwischen dem erwarteten und dem ausgewiesenen Steueraufwand im Konzern dar:

scrollen

2022 2021
Steuersatz des Mutterunternehmens in Prozent 31,9 31,9
TEUR
Konzernergebnis vor Ertragsteuern -268.418 336.721
\= Erwarteter Steueraufwand(-)/​-ertrag(+) 85.692 -129.978
Abweichende Steuersätze der Tochterunternehmen -2.133 13.703
Steuerfreie Erträge 57 79.726
Nicht abzugsfähige Aufwendungen -3.766 -712
Hinzurechnungen aus Gewerbesteuer -162
Veränderung der Steuersätze -3
Permanente Unterschiede -1.710
Veränderung der Bewertung der aktiven latenten Steuern -6 -
Steuern für Vorjahre 5.700
Effekt aus temporären Differenzen und Verlusten, für die keine latenten Steuern erfasst wurden -125.807 -40.792
Effekt aus Veränderung temporärer Differenzen und Verluste sowie Nutzung steuerlicher Verlustvorträge 43.114 28.450
Sonstige Effekte -208 1.915
Summe Ertragsteueraufwand(-)/​-ertrag(+) 2.643 -49.562

Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Steuerverbindlichkeiten ergeben sich aus den Ertragsteuern der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen für das Geschäftsjahr 2022 sowie teilweise auch für das Vorjahr. Die Unternehmen unterliegen den steuerlichen Rechtsvorschriften der jeweiligen Länder. Bei der Beurteilung der Steueransprüche und der Steuerschulden kann die Interpretation steuerlicher Rechtsvorschriften mit Unsicherheiten behaftet sein, so dass eine abweichende Sichtweise der jeweiligen Finanzbehörde nicht ausgeschlossen werden kann. Änderungen der Annahmen über die richtige Interpretation der steuerlichen Vorschriften fließen in die Bilanzierung ungewisser Ansprüche und Schulden aus Ertragsteuern ein. Der Ansatz bilanzierter unsicherer Ertragsteuerposten erfolgt mit dem wahrscheinlichsten Wert.

Latente Steuern wurden auf temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen in den IFRS-Bilanzen der Konzernunternehmen einschließlich aufgedeckter stiller Reserven und den Steuerbilanzen sowie auf voraussichtlich nutzbare steuerliche Verlustvorträge angesetzt. Für die Bewertung der latenten Steuern wurden Steuersätze herangezogen, für die erwartet wird, dass sie im Zeitpunkt der Umkehrung oder der Realisierung der Latenzen gültig sein werden. Dabei werden die Steuersätze und Steuervorschriften zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten oder voraussichtlich in Kürze gelten werden.

IFRIC 23 beinhaltet Klarstellungen, wie die in IAS 12 festgelegten Ansatz- und Bewertungsvorschriften anzuwenden sind, wenn Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung besteht und umfasst tatsächliche und latente Steueransprüche oder Steuerschulden. Gemäß IFRIC 23 können unsichere steuerliche Behandlungen gesondert oder zusammen mit einer oder mehreren anderen unsicheren steuerlichen Behandlungen zusammengefasst zu berücksichtigen sein. Hierbei ist diejenige Methode zu wählen, die sich besser für die Vorhersage der Auflösung der Unsicherheit eignet. Bei der Beurteilung ist davon auszugehen, dass eine Steuerbehörde sämtliche Beträge prüfen wird, zu deren Prüfung sie befugt ist und dass sie für deren Prüfung über sämtlichen einschlägigen Informationen verfügt. Wenn es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass die Steuerbehörde eine unsichere steuerliche Behandlung akzeptiert, so ist zur Berücksichtigung der Auswirkung der Unsicherheit in Abhängigkeit davon, welche Methode sich besser für die Vorhersage der Auflösung der Unsicherheit eignet, entweder der wahrscheinlichste Betrag oder der Erwartungswert auf jede unsichere steuerliche Behandlung anzuwenden.

Die Unternehmen des Konzerns sind weltweit in einer Vielzahl von Ländern ertragsteuerpflichtig. Bei der Beurteilung der weltweiten Ertragsteueransprüche und -schulden kann insbesondere die Interpretation von steuerlichen Vorschriften mit Unsicherheiten behaftet sein. Eine unterschiedliche Sichtweise der jeweiligen Finanzbehörden bezüglich der richtigen Interpretation von steuerlichen Normen kann nicht ausgeschlossen werden. Änderungen der Annahmen über die richtige Interpretation von steuerlichen Normen wie zum Beispiel aufgrund geänderter Rechtsprechungen fließen in die Bilanzierung der ungewissen Ertragsteueransprüche und -schulden im entsprechenden Wirtschaftsjahr ein.

Der Gesamtbetrag an steuerlichen Verlustvorträgen beläuft sich auf TEUR 209.416 (davon TEUR 146.255 für Körperschaftsteuer und andere vergleichbare ausländische Steuern und TEUR 63.161 für Gewerbesteuer). Eine Aktivierung von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge wurde nur vorgenommen, sofern es auf Basis der Planung als wahrscheinlich erachtet wird, dass zukünftig ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verrechnung dieser Verluste zur Verfügung steht. Für körperschaftsteuerliche und gewerbesteuerliche Verlustvorträge von TEUR 205.977 werden keine aktiven latenten Steuern gebildet.

Auf temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 272.734 wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet. Latente Steuerverbindlichkeiten in Bezug auf temporären Differenzen mit Anteilen an Tochterunternehmen (sog. "Outside Basis Differences") werden nicht bilanziert, da die Gesellschaft den Zeitpunkt der Umkehr kontrollieren kann und eine Umkehr in absehbarer Zeit nicht erwartet wird.

Im Hinblick auf die ausgewiesenen aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 3.065 haben auch Konzernunternehmen einen Überhang an aktiven latenten Steuern aktiviert, obwohl diese die aktuelle Periode mit einem negativen steuerlichen Ergebnis abgeschlossen haben. Da diese Unternehmen auf Cost-Plus-Basis arbeiten, ist in zukünftigen Perioden mit ausreichend zu versteuerndem Einkommen zu rechnen, welches die ausgewiesenen aktiven latenten Steuern in Höhe von 3.065 übersteigt.

Die aktiven latenten Steuern beruhen auf folgenden temporären Differenzen und steuerlichen Verlustvorträgen:

scrollen

TEUR 2022 2021
Immaterielle Vermögenswerte -
Sachanlagen 2.912 8.259
Nutzungsrechte aus Leasingvereinbarungen -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen /​ gegen verbundene Unternehmen -
Vorräte 17
Sonstige Vermögenswerte 632 -
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (im Wesentlichen Währungsumrechnung) 475 21
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen/​gegenüber verbundenen Unternehmen 1.810 806
Finanzielle Verbindlichkeiten 1.059
Leasingverbindlichkeiten 1.495 -
Rückstellungen 14
Abgegrenzte sonstige Aufwendungen 8.774 140
Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 595 2
Summe 16.693 10.318
Saldierung (je Konsolidierungseinheit) -13.628 -1.917
Ansatz von aktiven latenten Steuern maximal in Höhe der passiven latenten Steuern -
(je Konsolidierungseinheit)
Bilanzansatz 3.065 8.401

Der Ansatz von aktiven latenten Steuern auf Sachanlagen erfolgt aufgrund der unterschiedlichen bilanziellen Beurteilung auf Ebene des Konzernabschlusses.

Die passiven latenten Steuern ergeben sich aus folgenden temporären Differenzen:

scrollen

TEUR 2022 2021
Immaterielle Vermögenswerte 151 1.136
Sachanlagen 4.788 675
Vorräte 1
Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.888 926
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (im Wesentlichen Währungsumrechnung) 268 4.360
Transaktionskosten aus Kapitalbeschaffungsmaßnahmen 2.525
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen/​gegenüber verbundenen Unternehmen 7 -
Finanzverbindlichkeiten (Darlehen) -
Abgegrenzte sonstige Aufwendungen 656 427
Sonstige Vermögenswerte 70 -
Summe 15.828 10.050
Saldierung (je Konsolidierungseinheit) -13.628 -1.917
Bilanzansatz 2.200 8.133

Die passiven latenten Steuern resultieren vorwiegend aus der Währungsumrechnung.

Die im Geschäftsjahr ergebniswirksam erfassten Erträge und Aufwendungen aus latenten Steuern entfallen auf folgende temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge:

scrollen

TEUR 2022 2021
Immaterielle Vermögenswerte 72 1.393
Sachanlagen -10.125 20.695
Nutzungsrechte aus Leasingvereinbarungen - -97
Vorräte 1 16
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen /​ gegen verbundene Unternehmen -8.962 -4.597
Sonstige Vermögenswerte 1.046 -312
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 4.798 -4.508
Transaktionskosten aus Kapitalbeschaffungsmaßnahmen 2.545 -1.615
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen/​gegenüber verbundenen Unternehmen 996 878
Finanzverbindlichkeiten (Darlehen) - -2.614
Verbindlichkeiten aus Kundenverträgen, abgegrenzte Umsatzerlöse 1.465 -25.712
Rückstellungen 5 14
Abgegrenzte sonstige Aufwendungen 6.683 -441
Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften 619 -4.692
Summe (Bruttobetrag) -857 -21.591
Ansatz von aktiven latenten Steuern maximal in Höhe der passiven latenten Steuern (je Konsolidierungseinheit) - 13.962
Summe Steueraufwand(-)/​-ertrag(+) -857 -7.629

3.8 Ergebnis je Aktie

Die folgende Tabelle zeigt die Berechnung des unverwässerten und des verwässerten Ergebnisses je Stammaktie, das auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfällt:

scrollen

2022 2021
Ergebnis, das auf Anteilseigner des Mutterunternehmens entfällt TEUR -265.775 287.159
Gewichtete durchschnittliche Anzahl an Aktien zur Berechnung des Ergebnisses je Aktie
Unverwässert Anzahl 23.815.514 17.652.871
Verwässert Anzahl 23.815.514 23.815.514
Ergebnis je Aktie
Unverwässert EUR -11,16 16,27
Verwässert EUR -11,16 12,06

4 Angaben zur Bilanz

4.1 Geschäfts- oder Firmenwert und sonstige immaterielle Vermögenswerte

scrollen

TEUR Geschäfts- oder Firmenwert Kundenstamm Entgeltlich erworbene Konzessionen und sonstige Rechte
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand zum 01.01.2022 31.163 3.551 4.494
Abgänge Konsolidierungskreis -1.008 -3.710 -1.082
Zugänge - - 539
Abgänge - - -2.310
Umgliederungen - - -
Nettoumrechnungsdifferenzen - 159 -8
Stand zum 31.12.2022 30.155 - 1.633
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand zum 01.01.2022 11.065 382 1.591
Abgänge Konsolidierungskreis - -382 -327
Zugänge (planmäßige Abschreibung) - - 816
Zugänge Wertminderungen 5.714 - -
Zugänge Wertminderungen aus Neubewertung - - -
Abgänge - - -2.187
Umgliederungen - - -
Nettoumrechnungsdifferenzen - - -20
Stand zum 31.12.2022 16.779 - -127
Buchwerte
Stand zum 31.12.2021 20.098 3.169 2.903
Stand zum 31.12.2022 13.376 - 1.760

scrollen

TEUR Ähnliche Rechte und Werte Kryptowährungen Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand zum 01.01.2022 163 66.948 106.319
Abgänge Konsolidierungskreis 6 - -5.794
Zugänge - - 539
Abgänge -116 -20 -2.446
Umgliederungen - -66.582 -66.582
Nettoumrechnungsdifferenzen -14 -346 -209
Stand zum 31.12.2022 39 - 31.827
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand zum 01.01.2022 116 7.529 20.683
Abgänge Konsolidierungskreis - - -709
Zugänge (planmäßige Abschreibung) 35 851
Zugänge Wertminderungen - 29.050 34.764
Zugänge Wertminderungen aus Neubewertung - - -
Abgänge -116 -19 -2.322
Umgliederungen - -36.570 -36.570
Nettoumrechnungsdifferenzen -2 10 -12
Stand zum 31.12.2022 33 - 16.685
Buchwerte
Stand zum 31.12.2021 47 59.419 85.636
Stand zum 31.12.2022 6 - 15.142

Langfristig gehaltene Kryptowährungen der Northern Data Gruppe werden nach dem Neubewertungsmodell bilanziert. Stichtag für die Neubewertung ist der 31. Dezember 2022. Der Buchwert der neubewerteten Kryptowährungen beträgt TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 59.419). Die Nutzungsdauer der unter den immateriellen Vermögenswerten für das Geschäftsjahr 2021 ausgewiesenen Kryptowährungen ist aufgrund ihrer Eigenschaften als unbegrenzt anzusehen.

Aufgrund einer Änderung des Geschäftsmodells der Northern Data wurden die Kryptowährungen im Geschäftsjahr 2022 vollständig verkauft und werden nicht mehr langfristig gehalten. Alle verbleibenden Guthaben an noch nicht verkauften Kryptowährungen werden in sonstige Vermögenswerte umgegliedert.

4.1.1 Wertminderungstest

Die immateriellen Vermögenswerte setzen sich im Wesentlichen aus dem Geschäfts- oder Firmenwert und Kundenstämmen zusammen, die im Zuge der Übernahme der North Georgia Data LLC, US, Hydro66, Svenska AB (im Geschäftsjahr 2021) und der Kelvin Emtech Gruppe (im Geschäftsjahr 2020) erworben wurden. Der Geschäfts- oder Firmenwert der Kelvin Emtech Gruppe wurde im Rahmen des Verkaufs der Kelvin Emtech Gruppe im Geschäftsjahr 2022 veräußert. Einzelheiten zum Erwerb und zur Veräußerung der Gesellschaften können der Anhangangabe 2 "Unternehmenszusammenschlüsse" entnommen werden.

Die Bestimmung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) richtet sich grundsätzlich nach dem Standort der Rechenzentren. Somit ergeben sich folgende ZGEs mit der Bezeichnung "Schweden-Mining" bzw. "Schweden-HPC".

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern gemäß IAS 36 mindestens einmal jährlich auf der Grundlage des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der Veräußerungskosten auf Wertminderung geprüft. Dabei wird die entsprechende zahlungsmittelgenerierende Einheit analog zu den in den Erläuterungen in der Anhangangabe 1.8.3.3 "Wertminderung" beschriebenen Vorgehensweise einem Wertminderungstest unterzogen. Der Nutzungswert wurde als erzielbarer Betrag ermittelt.

Der Geschäfts- oder Firmenwert in einer ursprünglichen Höhe von TEUR 24.771 für den Erwerb von Hydro66 UK Ltd im Jahr 2021 wurde zu 46 Prozent der ZGE "Schweden-Mining" und der restliche Anteil der ZGE "Schweden-HPC" zugeordnet. Der Geschäfts- oder Firmenwert aus dem Erwerb der Kelvin Emtech Gruppe wurde zu 100 Prozent auf die jeweiligen ZGEs verteilt.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der Buchwerte des Geschäfts- oder Firmenwertes zum 31. Dezember 2021 bzw. 2022 nach Wertminderung:

scrollen

TEUR Geschäfts- oder Firmenwert zum
31.12.2022 31.12.2021
--- --- ---
ZGE Schweden - Mining - 5.714
ZGE Schweden - HPC 13.376 13.376
ZGE Kanada - Kelvin Emtech - 1.008
Summe 13.376 20.098

Nach Einschätzung des Vorstands bestehen keine Alternativ-Szenarien, die zu weiterer Wertminderung führen.

4.1.1.1 Schweden-Mining

Für die ZGE "Schweden-Mining" wurde ein WACC von 17,4 Prozent (21,9 Prozent vor Steuern) ermittelt. Der Diskontierungssatz basiert auf einem risikofreien Zinssatz von 2,0 Prozent und einer Marktrisikoprämie von 6,5 Prozent. Außerdem werden ein aus einer Peer Group abgeleiteter Beta Faktor, ein Credit Spread und eine typisierte Kapitalstruktur berücksichtigt.

Der Wertminderungstest basiert auf dem aktuellen Planungsstand der Northern Data. Die Planung umfasst den Zeitraum 2023 bis 2027. Der Detailplanungszeitraum 2023 unterliegt der vom Management genehmigten und von dem Aufsichtsrat freigegebenen Planung der Gesellschaft. Die Detailplanung 2023 bis 2027 basiert auf der von dem Vorstand genehmigten Mehrjahresplanung.

In den Wertminderungstest wurden nur die im Geschäftsjahr 2022 bereits zugesagten Investitionen in Mining und das Miner Portfolio zum Ende des Jahres 2022 einbezogen. Aufgrund der Marktentwicklung im Mining wurde keine ständige Annuität für den Zweck der Werthaltigkeitsprüfung berücksichtigt und somit keine Reinvestition in Miner nach dem Jahr 2027 angenommen. Es wird eine ewige Wachstumsrate von null Prozent angenommen. Der Buchwert der ZGE überstieg auch nach Berücksichtigung der Ersetzung von Minern in 2024 und der Mining-Rentabilität auf Grundlage des Marktdurchschnitts den erzielbaren Betrag. Bei der Annahme, die bezüglich der Rentabilität getroffen wurde, hat Northern Data einen konservativen Ansatz gewählt und ist von einer Rentabilitätsrate ausgegangen die sich an der durchschnittlichen Rentabilität im Geschäftsjahr 2022 orientiert.

Der erzielbare Betrag zum 31. Dezember 2022, TEUR 23.090 (Vorjahr: TEUR 32.425) wird auf Basis eines Nutzungswertes unter Verwendung von Kapitalfluss-Prognosen ermittelt.

Auf Basis des Wertminderungstests nach IAS 36 wurde der Geschäfts- oder Firmenwert der ZGE "Schweden-Mining" zum Stichtag 31. Dezember 2022 in Höhe von TEUR 5.714 (Vorjahr: TEUR 5.681) wertgemindert. Der Wertminderungsaufwand wird in der Gesamtergebnisrechnung unter "Abschreibungen und Wertminderungen" ausgewiesen.

4.1.1.2 Schweden-HPC

Für die ZGE "Schweden-HPC" wurde ein WACC von 10,1 Prozent (12,7 Prozent vor Steuern) ermittelt. Der Diskontierungssatz basiert auf einem risikofreien Zinssatz von 2,0 Prozent und einer Marktrisikoprämie von 6,5 Prozent. Außerdem werden ein aus einer Peer Group abgeleiteter Beta Faktor, ein Credit Spread und eine typisierte Kapitalstruktur berücksichtigt.

Der Wertminderungstest basiert auf dem aktuellen Planungsstand der Northern Data. Die Planung umfasst den Zeitraum 2023 bis 2027. Der Detailplanungszeitraum 2023 unterliegt der vom Management genehmigten und von dem Aufsichtsrat freigegebenen Planung der Gesellschaft. Die Detailplanung 2023 bis 2027 basiert auf der von dem Vorstand genehmigten Mehrjahresplanung.

In den Wertminderungstest wurden nur die im Geschäftsjahr 2022 bereits ausgezahlten Investitionen in GPUs und der GPU-Bestand zum Jahresende 2022 einbezogen. Zur Ermittlung des "Terminal Value" wurden nachhaltige Reinvestitionen auf Basis von Annuitäten berücksichtigt. Es wird eine ewige Wachstumsrate von zwei Prozent angenommen. Darüber hinaus geht das Management davon aus, dass die Einnahmen durch den Verkauf von höherer GPU-Kapazität (50 bis 80 Prozent) zu einem marktorientierten Preis an Kunden steigen werden und somit zu einem erhöhten EBITDA und Cashflow beitragen.

Der erzielbare Betrag zum 31. Dezember 2022 in Höhe von TEUR 156.068 (Vorjahr: TEUR 131.751) wird auf Basis eines Nutzungswerts unter Verwendung von Cashflow-Prognosen ermittelt.

Auf Basis des Wertminderungstests nach IAS 36 ergab sich zum 31. Dezember 2022 bzw. 31. Dezember 2021 keine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwertes für die ZGE "Schweden-HPC".

4.2 Sachanlagen

scrollen

TEUR Grundstücke und Bauten Rechenzentren: Server, Zubehör, Betriebsausstattung Büro- und sonstige Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand zum 01.01.2022 24.792 200.967 2.483 162.679 390.921
Abgänge Konsolidierungskreis - - -360 - -360
Zugänge 36.060 54.995 1.210 4.179 96.444
Abgänge -512 -4.564 -40 -9.196 -14.312
Umgliederungen 32.038 45.048 - -77.086 -
Nettoumrechnungsdifferenzen -1.648 4.154 305 5.020 7.831
Stand zum 31.12.2022 90.730 300.600 3.598 85.596 480.524
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand zum 01.01.2022 1.661 34.439 248 - 36.348
Zugänge (planmäßige Abschreibungen) 7.207 83.503 608 - 91.318
Wertminderung - 76.705 - 76.705
Abgänge Konsolidierungskreis - - -253 - -253
Abgänge -512 -4.313 -40 - -4.865
Nettoumrechnungsdifferenzen -734 -819 79 - -1.474
Stand zum 31.12.2022 7.622 189.515 642 - 197.779
Buchwerte
Stand zum 01.01.2021 10.021 31.088 1.809 191.284 234.201
Stand zum 31.12.2021 23.131 166.528 2.235 162.679 354.573
Stand zum 31.12.2022 83.108 111.085 2.956 85.596 282.745

4.2.1. Abgang von Sachanlagen

Im Geschäftsjahr 2022 veräußerte der Konzern gegen eine Barzahlung in Höhe von TEUR 368 Anlagen mit einem Nettobuchwert von insgesamt TEUR 251 (Vorjahr: TEUR 578). Die Nettogewinne aus diesen Abgängen wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

4.2.2 Wertminderung von Anlagevermögen

Die Wertminderungen auf das Sachanlagevermögen sind auf die am 15. September 2022 eingetretene Umstellung des Ethereum-Netzwerks vom Proof-of-Work- auf den Proof-of-Stake-Algorithmus zurückzuführen. Da ein Teil der GPU-Server, welche zu dem berichtspflichtigen Segment 'Mining' gehören, nicht mehr für das Ethereum-Mining nutzbar ist, wurden diese um TEUR 64.592 (Vorjahr: TEUR 173) wertgemindert. Der erzielbare Betrag basiert auf dem Nutzungswert. Da Northern Data aufgrund der Berechnung des Nutzungswerts keine Cashflows erwartete, war es nicht notwendig, einen Abzinsungssatz zu bestimmen. Aufgrund der vollständigen Wertminderung liegt der Buchwert dieser Vermögenswerte am Ende des Jahres bei null.

Die weiteren Wertminderungen in Höhe von TEUR 12.113 (Vorjahr: TEUR 0) betreffen ASIC-Miner, deren Buchwert auf den beizulegenden Zeitwert wertgemindert wurde.

4.3 Leasingverhältnisse

4.3.1 Leasingverhältnisse als Leasingnehmer

Die bestehenden Leasingverhältnisse beziehen sich im Wesentlichen auf die Anmietung von Büroräumen und sonstiger Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Laufzeit der Leasingvereinbarungen beträgt in der Regel mindestens zwei Jahre mit einer Verlängerungsoption. Die Leasingvereinbarungen können nach Ablauf des Leasingzeitraums grundsätzlich verlängert werden. Die Leasingzahlungen werden in unregelmäßigen Abständen neu ausgehandelt, um die Marktentwicklung flexibel zu berücksichtigen.

Die Northern Data mietet verschiedene kleinere Büroräumlichkeiten mit vertraglichen Laufzeiten von unter einem Jahr. Die Gesellschaft hat beschlossen, für diese Leasingvereinbarungen weder Nutzungsrechte noch Leasingverbindlichkeiten zu bilanzieren. Die Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse betrugen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 356 (Vorjahr: TEUR 214). Die Aufwendungen für geringwertige Leasingverbindlichkeiten betrugen TEUR 6 (Vorjahr: TEUR 113).

4.3.1.1 Nutzungsrechte aus Leasingvereinbarungen

scrollen

TEUR Grundstücke und Bauten Betriebsausstattung Summe
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand zum 01.01.2022 5.728 4.791 10.519
Zugänge Konsolidierungskreis - - -
Abgänge Konsolidierungskreis -340 - -340
Zugänge 2.597 2.494 5.091
Nettoumrechnungsdifferenzen -117 11 -106
Stand zum 31.12.2022 7.868 7.296 15.164
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Stand zum 01.01.2022 206 1.405 1.611
Abgänge Konsolidierungskreis -221 - -221
Zugänge (planmäßige Abschreibungen) 1.438 2.158 3.596
Abgänge - - -
Währungsumrechnungsunterschiede -30 17 -13
Stand zum 31.12.2022 1.393 3.580 4.973
Buchwerte
Stand zum 01.01.2021 37 12.913 12.950
Stand zum 31.12.2021 5.522 3.386 8.908
Stand zum 31.12.2022 6.475 3.716 10.191

4.3.1.2 In der Gesamtergebnisrechnung erfasste Beträge

scrollen

TEUR 2022 2021
Zinsaufwendungen 340 181
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse 356 214
Aufwendungen für geringwertige Leasingverhältnisse 6 113
Aufwendungen für variable Leasingzahlungen, die nicht in die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten fließen 471 -

4.3.1.3 In der Kapitalflussrechnung erfasste Beträge

scrollen

TEUR 2022 2021
Gesamte Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse 4.818 1.744

4.3.1.4 Verlängerungsoptionen

Einige Immobilien-Leasingverhältnisse sehen Verlängerungsoptionen vor, die bis zu einem Jahr vor Ablauf der unkündbaren Vertragslaufzeit von der Gesellschaft ausübbar sind. Die Verlängerungsoptionen können nur von der Gesellschaft und nicht vom Leasinggeber ausgeübt werden. Der Konzern beurteilt am Bereitstellungsdatum, ob die Ausübung der Verlängerungsoptionen hinreichend sicher ist. Wenn ein signifikantes Ereignis oder eine signifikante Änderung von Umständen eintreten, bestimmt die Gruppe erneut, ob die Ausübung einer Verlängerungsoption hinreichend sicher ist, sofern das Ereignis bzw. die Änderung innerhalb ihrer Kontrolle liegt. Derzeit wurden keine Verlängerungsoptionen seitens der Gesellschaft als hinreichend sicher eingestuft.

Angaben zu den Restlaufzeiten der Leasingverbindlichkeiten werden in der Tabelle in Anhangangabe 4.8 "Finanzverbindlichkeiten" erläutert.

4.3.2 Leasingverhältnisse als Leasinggeber

Die Northern Data Gruppe hat im Geschäftsjahr 2022 keine Operating Leasingverhältnisse für die Bereitstellung von Servern an Kunden. Im Vorjahr betrugen die Erträge aus Leasingvereinbarungen TEUR 2.573.

4.4 Vorräte

Vorräte in Höhe von TEUR 7.200 (Vorjahr: TEUR 4.689) betreffen hauptsächlich die zur Veräußerung bestimmten Hardwarebestände. Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein Betrag in Höhe von TEUR 220 (Vorjahr: TEUR 108) als Aufwand für zum Nettoveräußerungswert bewertete Vorräte erfasst. Dieser wird im Materialaufwand erfasst (siehe Anhangangabe 3.3 "Materialaufwand").

4.5 Sonstige Vermögenswerte

Als sonstige Vermögenswerte werden in der Konzernbilanz ausgewiesen:

scrollen

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Finanzielle Vermögenswerte langfristig
Kautionen 1.369 1.707
Sonstige Forderungen 1.172 1
Summe 2.541 1.708
Gesamt langfristig 2.541 1.708
Finanzielle Vermögenswerte kurzfristig
Vorauszahlungen 3.056 8.187
Kautionen 2.217 980
Darlehen an Mitarbeiter 30 5
Debitorische Kreditoren - 302
Sonstige Forderungen 35.840 53.776
Summe 41.143 63.250
Nicht-finanzielle Vermögenswerte kurzfristig
Steuern, die keine Einkommensteuern sind 30.557 20.176
Kurzfristig gehaltene Kryptowährungen 242 18.799
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte - 259
Summe 30.799 39.234
Gesamt kurzfristig 71.942 102.484

Die Kautionen betreffen hauptsächlich Vereinbarungen mit Stromlieferanten sowie langfristige Mietverträge. Bei den Vorauszahlungen innerhalb der finanziellen Vermögenswerte (kurzfristig) handelt es sich im Wesentlichen um aktive Rechnungsabgrenzungsposten. Die sonstigen Forderungen bestehen im Wesentlichen aus Forderungen aus Energiesteuerersttatungen. Die Steuern, die keine Ertragsteuern sind, beziehen sich auf Umsatzsteuer.

4.6 Eigenkapital

4.6.1 Grundsätze und Ziele des Kapitalmanagements

Das Hauptziel der Northern Data Gruppe im Hinblick auf das Kapitalmanagement ist die Sicherstellung einer soliden Kapital- und Liquiditätsbasis für die operative Geschäftstätigkeit und das nachhaltige Wachstum der Gruppe. In diesem Zusammenhang sollen auch das Vertrauen und die Renditeerwartungen der Aktionäre gewahrt und die Interessen der Stakeholder berücksichtigt werden.

Als junge und wachsende Unternehmensgruppe überwacht Northern Data das Kapital anhand der Eigenkapitalquote und des Verhältnisses von EBITDA zum Eigenkapital (Eigenkapitalrendite). Eine extern festgelegte Zielgröße für das Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital besteht nicht.

Zur Erfüllung der Wachstumsziele und zur Sicherstellung der Kapital- und Liquiditätsbasis werden im Rahmen der Zusammenschlüsse mit anderen Unternehmen Kapitalerhöhungen sowie die Herausgabe neuer Aktien durchgeführt. Außerdem erfolgt durch eine entsprechende Vertragsgestaltung eine Vorfinanzierung der Beschaffungsvorgänge über Anzahlungen der Kunden im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit. Um künftig eine ausgewogene Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung zu ermöglichen, erwägt die Gruppe, Finanzierungsverträge mit diversen Kreditinstituten abzuschließen.

Es wurden keine Dividenden ausgeschüttet. Es ergeben sich daher keine steuerlichen Konsequenzen. Die zur Überwachung des Kapitals eingesetzten Kennzahlen stellen sich wie folgt dar:

scrollen

31.12.2022 31.12.2021
Eigenkapitalquote (Prozent) 79,8 76,3
2022 2021
Eigenkapitalrendite (Prozent) 25 -16.2 53,4

25 Die Eigenkapitalrendite definiert sich als das Verhältnis von EBITDA zum Eigenkapital.

4.6.2 Erläuterungen zum Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt zum Stichtag EUR 23.815.514 (Vorjahr: EUR 23.815.514) und ist in 23.815.514 Stammaktien mit einem Nennwert von EUR 1 je Aktie eingeteilt.

Unter teilweiser Verwendung des am 10. November 2020 von der ordentlichen Hauptversammlung beschlossenen und am 8. Dezember 2020 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2020 /​ II wurde im Dezember 2020 eine Grundkapitalerhöhung gegen Bareinlage um EUR 900.000 eingeleitet und im Januar 2021 abgeschlossen. Sie wurde am 23. Dezember 2020 beim Amtsgericht Frankfurt am Main angemeldet, die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 6. Januar 2021. Der bereits im Dezember 2020 aus der Kapitalerhöhung erhaltene Bruttoerlös betrug rund TEUR 52.470. Der Betrag war zum 31. Dezember 2020 im Eigenkapital unter dem Posten "zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleistete Einlagen" ausgewiesen. Mit der Eintragung im Handelsregister am 6. Januar 2021 erfolgte eine Umbuchung in das gezeichnete Kapital, der Restbetrag von TEUR 51.570 wurde in die Kapitalrücklage eingestellt.

Aufgrund der am 30. August 2019 in der Fassung des Beschlusses der Hauptversammlung vom 30. Dezember 2019 beschlossenen bedingten Erhöhung des Grundkapitals (Bedingtes Kapital 2019 /​ I) sind im Januar 2021 im Zusammenhang mit der Bedienung der Wandelanleihe Bezugsaktien im Nennwert von EUR 1.750 ausgegeben worden. Das Grundkapital der Northern Data AG erhöhte sich dadurch auf EUR 15.541.434. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennwert der emittierten Aktien und dem darauf entfallenden Wert der Wandelanleihe (insgesamt TEUR 12) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt.

Im Rahmen des Zusammenschlusses mit der Northern Data Services (UK) Limited (Hydro66 UK Ltd.) wurde im März 2021 eine Sachkapitalerhöhung durchgeführt. Dabei wurde aufgrund der von der Hauptversammlung vom 10. November 2020 erteilten Ermächtigung die Erhöhung des Grundkapitals um EUR 338.273 auf EUR 15.879.707 durchgeführt, und zwar durch die Ausgabe von 338.273 auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00. Zur Zeichnung zugelassen wurden die Gesellschafter der Hydro66 UK Ltd. gegen Einbringung ihrer jeweiligen Geschäftsanteile an der Hydro66 UK Ltd. Die Kapitalerhöhung wurde im ersten Quartal 2021 in einer vollständigen Höhe von EUR 338.273 gegen Sacheinlagen durchgeführt. Die Sacheinlagen wurden durch Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile an die Northern Data AG mit Eintragung im Handelsregister am 9. März 2021 geleistet. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert (Börsenkurs) zum Transaktionszeitpunkt und dem Nennwert der emittierten Aktien (insgesamt TEUR 32.227) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt.

Unter teilweiser Ausnutzung des am 10. November 2020 von der ordentlichen Hauptversammlung beschlossenen und am 8. Dezember 2020 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2020 /​ II wurde im April 2021 eine Grundkapitalerhöhung gegen Bareinlage um EUR 563.968 auf EUR 16.443.675 durchgeführt. Der Bruttoerlös aus der Kapitalerhöhung betrug rund TEUR 58.575. Der den Nennwert der emittierten Aktien übersteigende Betrag (insgesamt TEUR 58.011) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt.

Im Rahmen des Zusammenschlusses mit der Decentric Europe B. V. wurde im August 2021 eine Sachkapitalerhöhung durchgeführt. Unter teilweiser Ausnutzung des am 28. April 2021 von der Hauptversammlung beschlossenen und am 26. Juli 2021 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2021 wurde im August 2021 eine Grundkapitalerhöhung gegen Sacheinlage um EUR 2.306.294 auf EUR 18.749.969 durchgeführt, und zwar durch die Ausgabe von 2.306.294 auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00. Zur Zeichnung zugelassen wurde die Gesellschafterin der Decentric Europe B. V., Block.one, gegen Einbringung ihrer Geschäftsanteile an der Decentric Europe B. V. Die Sacheinlage wurde durch Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile an die Northern Data AG mit Eintragung im Handelsregister am 14. September 2021 geleistet. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert (Börsenkurs) zum Transaktionszeitpunkt und dem Nennwert der emittierten Aktien (insgesamt TEUR 165.131) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Im Zuge der bilanziellen Abbildung des Erwerbs der Decentric Europe B. V. wurde die Kapitalrücklage um TEUR 165.718 herabgesetzt (siehe Anhangangabe 2 "Unternehmenszusammenschlüsse").

Im Rahmen des Zusammenschlusses mit der Bitfield N. V. wurden im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2021 zwei Sachkapitalerhöhungen durchgeführt. Unter teilweiser Ausnutzung des am 28. April 2021 von der Hauptversammlung beschlossenen und am 26. Juli 2021 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2021 wurde am 19. Oktober 2021 eine Grundkapitalerhöhung gegen Sacheinlage um EUR 4.490.142 auf EUR 23.240.111 durchgeführt, und zwar durch die Ausgabe von 4.490.142 auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00. Zur Zeichnung zugelassen wurden die Gesellschafter der Bitfield N. V., unter anderem Block.one, gegen Einbringung ihrer Geschäftsanteile an der Bitfield N. V. Die Sacheinlagen wurden durch Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile an die Northern Data AG mit Eintragung im Handelsregister am 2. November 2021 geleistet. Ferner wurde unter teilweiser Ausnutzung des am 28. April 2021 von der Hauptversammlung beschlossenen und am 26. Juli 2021 in das Handelsregister eingetragenen genehmigten Kapitals 2021 am 6. Dezember 2021 eine Grundkapitalerhöhung gegen Sacheinlage um EUR 575.403 auf EUR 23.815.514 durchgeführt, und zwar durch die Ausgabe von 575.403 auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von jeweils EUR 1,00. Zur Zeichnung zugelassen wurden die Gesellschafter der Bitfield N. V. gegen Einbringung ihrer Geschäftsanteile an der Bitfield N. V. Die Sacheinlagen wurden durch Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile an die Northern Data AG mit Eintragung im Handelsregister am 15. Dezember 2021 geleistet. Der im Rahmen der vorgenannten Kapitalerhöhungen entstandene Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert (Börsenkurs) zum Transaktionszeitpunkt und dem Nennwert der emittierten Aktien (insgesamt TEUR 297.677) wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Im Zuge der bilanziellen Abbildung der Transaktion wurde die Kapitalrücklage um TEUR 253.869 herabgesetzt (siehe Anhangangabe 2 "Unternehmenszusammenschlüsse").

Die kumulativen Effekte aus der Bewertung der Wandelanleihe wurden im Geschäftsjahr 2021 ebenfalls im Eigenkapital erfasst (siehe Anhangangabe 5.2 "Angaben zu Finanzinstrumenten"). Von der Kapitalrücklage wurden die im Rahmen der Kapitalbeschaffungsmaßnahmen angefallenen Transaktionskosten direkt in Abzug gebracht.

Die Umrechnungsdifferenzen resultieren aus der Umrechnung der Abschlüsse der nicht im Euroraum ansässigen Konzerngesellschaften.

4.7 Rückstellungen

scrollen

TEUR Stand zum 01.01.2022 Zuführung Verbrauch
Abschluss und Prüfung 949 1.297 -834
Aufbewahrungspflichten 5 - -
Steuerrückstellungen 3.551 64 -2.473
Sonstige - 500 -
Summe 4.505 1.861 -3.307

scrollen

TEUR Auflösung Aufzinsung/​Abzinsung Veränderung Konsolidierungskreis Stand zum 31.12.2022
Abschluss und Prüfung -57 - - 1.355
Aufbewahrungspflichten - - - 5
Steuerrückstellungen -1.078 - - 64
Sonstige - - - 500
Summe -1.135 - - 1.924

4.8 Finanzverbindlichkeiten

scrollen

Vertragliche Fälligkeiten: < 1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre 31.12.2022
TEUR
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 35.829 - - 35.829
Darlehensverbindlichkeiten - - - -
Leasingverbindlichkeiten 2.783 7.849 23 10.655
Summe 38.612 7.849 23 46.484

scrollen

Vertragliche Fälligkeiten: < 1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre 31.12.2021
TEUR
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 20.410 - - 20.410
Darlehensverbindlichkeiten 76.891 - - 76.891
Leasingverbindlichkeiten 1.997 5.446 1.603 9.046
Summe 99.298 5.446 1.603 106.347

Die in der vorstehenden Tabelle aufgeführten Verbindlichkeiten, die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden, werden nach der in Anhangangabe 1.8.3 "Finanzinstrumente" beschriebenen Methode bewertet.

Das Gesellschafterdarlehen wurde bis August 2022 (TEUR 76.891) abgelöst. Die Leasingverbindlichkeiten stammen hauptsächlich aus Miet- und Leasingvereinbarungen.

4.9 Sonstige Verbindlichkeiten

scrollen

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten
Passive Rechnungsabgrenzungsposten 4.076 4.535
Personalbezogene Verbindlichkeiten 5.846
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer 2.432 1.903
Kautionen - 5.030
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 3 1.029
Summe kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten 12.357 12.497
Langfristige sonstige Verbindlichkeiten
Kautionen - 353
Summe langfristige sonstige Verbindlichkeiten - 353

Die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Dritten beinhalten im Wesentlichen Personalverbindlichkeiten sowie Verbindlichkeiten aus anderen Steuern.

5 Sonstige Erläuterungen

5.1 Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Konzern-Kapitalflussrechnung zeigt die Entwicklung der Zahlungsmittel und der Zahlungsmitteläquivalente während des Geschäftsjahres auf. Dabei wird im Einklang mit IAS 7 "Kapitalflussrechnungen" zwischen Mittelveränderungen aus operativer, Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Die Entwicklung der Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2022 stellt sich wie folgt dar:

scrollen

TEUR Stand zum 01.01.2022 Zahlungswirksam Zahlungsunwirksam
Sonstige Geldflüsse zur Finanzierung Veränderung Konsolidierungskreis
--- --- --- ---
Darlehensverbindlichkeiten 76.891 -76.561 -84
Leasingverbindlichkeiten 9.046 -3.187 -178
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - - -
Summe 85.937 -79.748 -262

scrollen

| TEUR | Zahlungsunwirksam | Stand zum 31.12.2022 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| | Änderung beizulegender Zeitwert | Wechselkursänderungen | Sonstige | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Darlehensverbindlichkeiten | - | -246 | - | - |
| Leasingverbindlichkeiten | - | - | 4.974 | 10.655 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | - | - | - | - |
| Summe | - | -246 | 4.974 | 10.655 |

Die Entwicklung der Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr 2021 stellt sich wie folgt dar:

scrollen

TEUR Stand zum 01.01.2021 Zahlungswirksam Zahlungsunwirksam
Sonstige Geldflüsse zur Finanzierung Veränderung Konsolidierungskreis
--- --- --- ---
Darlehensverbindlichkeiten 27.565 -120.658 164.410
Leasingverbindlichkeiten 14.771 -1.810 -12.858
Wandelanleihen 176 -82 -
Derivate aus Stromverträgen 16.925 - 10.716
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1 - -
Summe 59.438 -122.550 162.268

scrollen

| TEUR | Zahlungsunwirksam | Stand zum 31.12.2021 |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| | Änderung beizulegender Zeitwert | Wechselkursänderungen | Sonstige | |
| --- | --- | --- | --- | --- |
| Darlehensverbindlichkeiten | 4.934 | 466 | 174 | 76.891 |
| Leasingverbindlichkeiten | - | 2 | 8.941 | 9.046 |
| Wandelanleihen | -80 | - | -14 | - |
| Derivate aus Stromverträgen | -28.118 | 477 | - | - |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | - | - | -1 | - |
| Summe | -23.264 | 945 | 9.100 | 85.937 |

5.2 Angaben zu Finanzinstrumenten

Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie die Einstufung in der Bewertungshierarchie.

scrollen

TEUR Bewertungskategorie nach IFRS 9 Buchwert zum 31.12.2022 AC FVOCI
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 39.879 39.879
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 2.908 2.908
Summe AC 42.787 42.787
Anteile an anderen Unternehmen FVOCI 9.851 - 9.851
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 35.829 35.829

scrollen

TEUR FVPL Gesamtbuchwert zum 31.12.2022 Beizulegender Zeitwert zum 31.12.2022 Einstufung innerhalb der Bewertungshierarchie
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 39.879 k.A.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.908 k.A.
Summe 42.787
Anteile an anderen Unternehmen 9.851 9.851 3
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 35.829 k.A.

Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 2.908 (Vorjahr: TEUR 5.254) befinden sich in Stufe 2 des Modells der erwarteten Kreditausfälle. Im Geschäftsjahr 2022 wurden uneinbringliche Forderungen in Höhe von TEUR 3.205 abgeschrieben.

Zum 31. Dezember 2022 betrugen die Wertberichtigungen für uneinbringliche Forderungen EUR 2.307.

Im Geschäftsjahr 2022 erfolgten keine Umstufungen innerhalb der Bewertungshierarchie.

Die nachstehende Tabelle zeigt die Bestände des Geschäftsjahrs 2021:

scrollen

TEUR Bewertungskategorie nach IFRS 9 Buchwert zum 31.12.2021 AC
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 221.597 221.597
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 5.254 5.254
Summe AC 226.851 226.851
Anteile an anderen Unternehmen FVOCI 1.450 -
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen AC 20.410 20.410
Gesellschafterdarlehen AC 76.891 76.891

scrollen

TEUR FVOCI FVPL Gesamtbuchwert zum 31.12.2021 Beizulegender Zeitwert zum 31.12.2021 Einstufung innerhalb der Bewertungshierarchie
Finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 221.597 k.A.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.254 k.A.
Summe 226.851
Anteile an anderen Unternehmen 1.450 1.450 1.450 3
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 20.410 k.A.
Gesellschafterdarlehen 76.891 k.A. 2

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind überwiegend kurzfristig. Daher entsprechen ihre Buchwerte zum Berichtszeitpunkt annähernd dem beizulegenden Zeitwert.

Als FVOCI ausgewiesene Kapitalbeteiligungen

Die Northern Data hat eine Unternehmensbeteiligung als zum FVOCI bewertete Kapitalbeteiligung eingestuft, da es sich um eine Beteiligung handelt, die Northern Data langfristig zu strategischen Zwecken zu halten beabsichtigt. Northern Data hat einen ausreichenden Anteil an einem Unternehmen erworben, um sich den Zugriff auf die von diesem Unternehmen entwickelten Technologien zu sichern.

Die im Vorjahr mit einem Wert von TEUR 1.442 ausgewiesene Beteiligung wies zum 31. Dezember 2022 einen beizulegenden Zeitwert und damit einen Buchwert von TEUR 9.108 auf. Im Berichtsjahr sowie im Vorjahr wurden keine Dividenden ausgeschüttet. Für die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts zum 31. Dezember 2022 wurde der Net-Asset-Value-Ansatz (NAV) angewendet. Das als FVOCI eingestufte Eigenkapitalinstrument ist der Hierarchiestufe 3 zugeordnet worden.

Bezüglich der beizulegenden Zeitwerte der Kapitalbeteiligungen hätte bei Konstanthaltung aller anderen Eingangsparameter eine für möglich gehaltene Änderung eines der wesentlichen nicht beobachtbaren Eingangsparameter folgende Auswirkungen. Bei der Sensitivitätsanalyse liegt der Schwerpunkt auf dem quantitativen Einfluss der einzelnen Bilanzpositionen auf die Entwicklung des NAV. Der Einfluss von Erhöhungen und Verminderungen der einzelnen Bilanzpositionen wurde in einem Wertespektrum von 80 Prozent bis 120 Prozent in Schritten zu je 5-Prozent simuliert. Die Analyse ergab, dass die wichtigsten Positionen der Konzernbilanz, insbesondere das Sachanlagevermögen sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, den größten Einfluss auf den NAV aufweisen. Bei den simulierten Schwankungen von +/​-20 Prozent ergaben sich eine Veränderung des NAV beim Sachanlagevermögen von +/​- TEUR 23 (14,1 Prozent) sowie eine Änderung des NAV aus der Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von +/​-TEUR 10 (6,4 Prozent).

5.3 Angaben zu finanziellen Risiken und zur Risikovorsorge

Die Northern Data ist einer Reihe verschiedener finanzieller Risiken ausgesetzt, die im Lagebericht als Kreditrisiko, Marktpreisrisiko und Liquiditätsrisiko erläutert werden. Das Risikomanagement erfolgt durch die Konzernfinanzabteilung. Die Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns ab. Auf Änderungen der Risikolage wird mit entsprechenden Maßnahmen reagiert. Ziel des Risikomanagements ist es, die finanziellen Risiken durch geplante Maßnahmen zu reduzieren (auf den Chancen-, Risiko- und Prognosebericht im Konzernlagebericht wird verwiesen).

5.3.1 Kreditrisiko

Das Kreditrisiko bezeichnet die Möglichkeit eines Verlustes, der dadurch entsteht, dass ein Kreditnehmer einen Kredit nicht zurückzahlt oder seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Darüber hinaus bietet das Kreditrisiko, das auch als Ausfallrisiko bezeichnet wird, eine Möglichkeit zur Messung des Verlustpotenzials, das sich aus der Zahlungsfähigkeit eines Kreditgebers ergibt.

Das Kreditrisiko wird unter zusätzlicher Berücksichtigung des Länderrisikos auf Konzernebene gesteuert. Kreditrisiken entstehen aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, kurzfristigen Finanzanlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den sonstigen Forderungen. Kundenrisiken werden systematisch im jeweiligen Tochterunternehmen erfasst, analysiert und gesteuert, wobei sowohl interne als auch externe Informationsquellen genutzt werden (siehe hierzu ergänzend Anhangangabe 1.8.3.3 "Wertminderungen").

Da das Geschäftsmodell der Northern Data einen ausgewählten Kundenstamm vorsieht, wird das Risiko und damit ein wesentlicher Forderungsausfall als gering eingeschätzt. Soweit Ausfallrisiken erkennbar sind, wird diesen durch aktives Forderungsmanagement und Bonitätsprüfungen der Kunden begegnet.

Das Ausfallrisiko der Northern Data wird hauptsächlich durch die individuellen Merkmale der einzelnen Kunden beeinflusst. Das Risikomanagement hat in Zusammenarbeit mit dem Forderungsmanagement Maßnahmen umgesetzt, die dafür sorgen, dass Neukunden erst nach einer individuellen Bonitätsanalyse standardisierte oder im Wesentlichen individuelle Liefer- und Zahlungsbedingungen angeboten werden. Diese Analyse umfasst externe Ratings, sofern diese verfügbar sind, sowie Angaben von Kreditagenturen und Brancheninformationen. Insbesondere werden bei der Prognose des Risikos über die gesamte Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes auch vertragliche und gesetzliche Kündigungsrechte berücksichtigt.

Kreditrisiken werden anhand des allgemeinen Modells der erwarteten Kreditausfälle gemessen und gesteuert (auf Anhangangabe 1.8.3.3 "Wertminderung" wird verwiesen). Zum 31. Dezember 2022 wurde durch die Konzernfinanzabteilung gemäß dem IFRS 9-Modell für erwartete Kreditausfälle eine Wertberichtigung für uneinbringliche Forderungen in Höhe von EUR 2.307 errechnet.

Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten handelt es sich um täglich oder kurzfristig fällige Forderungen gegenüber Banken mit Sitz in Deutschland, den USA und Kanada. Die Northern Data wählt grundsätzlich Banken einer hohen Bonität aus. Aufgrund des kurzfristigen Charakters der Forderungen gegenüber Banken einer hohen Bonität macht die Northern Data von der Ausnahmeregelung für geringe Kreditrisiken Gebrauch. Vermögenswerte, die eine hohe Bonität aufweisen, werden immer der Stufe 1 zugeordnet.

Das Ausfallrisiko ergibt sich hauptsächlich aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Northern Data begrenzt das Ausfallrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch die Festlegung eines maximalen Zahlungsziels von einem Monat. Die Northern Data verlangt keine Sicherheiten für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen.

Dabei werden beim Risikomanagement der Gruppe auch die Faktoren berücksichtigt, die das Ausfallrisiko eines Kundenportfolios beeinflussen können. Hierzu gehört auch das Ausfallrisiko für die Branchen, Länder und Regionen, in denen die Kunden tätig sind.

Zur Überwachung des Ausfallrisikos werden die Kunden nach ihrer Kreditwürdigkeit in Gruppen eingeteilt. Grundsätzlich wird aufgrund der geringen Anzahl von Kunden eine geografische Unterscheidung vorgenommen. Die Northern Data beobachtet die konjunkturellen Bedingungen in den USA, Kanada und Europa. Berücksichtigt werden auch die Branche, die Altersstruktur sowie das Auftreten und die Dauer von Zahlungsschwierigkeiten.

Aufgrund der in der Regel kurzfristigen Laufzeiten der Forderungen und der finanziellen Vermögenswerte wird eine Risikobewertung über die gesamte Laufzeit der Forderungen vorgenommen. Die erwarteten Kreditverluste ergeben sich hauptsächlich aus dem Forderungsmanagement. Die Einhaltung der Zahlungsziele und überfällige Zahlungen werden überwacht. Über die Laufzeit erwartete Kreditverluste sind erwartete Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallereignissen während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments resultieren. Dabei ist ein erhebliches Maß an Urteilsvermögen hinsichtlich des Ausmaßes, in dem die erwarteten Kreditverluste durch Veränderungen der wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst werden, erforderlich. Diese Bewertung erfolgt auf der Grundlage gewichteter Wahrscheinlichkeiten. Dazu werden Annahmen über zukünftige Entwicklungen und insbesondere konjunkturelle Faktoren berücksichtigt.

Eine Risikovorsorge für finanzielle Vermögenswerte wurde im Geschäftsjahr 2022 in Höhe von TEUR 2 gebildet (siehe Anhangangabe 3.6 "Finanzergebnis").

Bezüglich der Konzentrationsrisiken wird auf den Chancen-, Risiko- und Prognosebericht im Lagebericht verwiesen.

Das maximale Kreditrisiko der Northern Data entspricht dem Buchwert der dem Kreditrisiko unterliegenden Vermögenswerte. Das maximale Ausfallrisiko wurde durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. Sicherheiten oder sonstige Kreditverbesserungen, welche das Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögenswerten mindern würden, bestanden nicht.

5.3.2 Marktrisiken

5.3.2.1 Währungsrisiko

Das Währungsrisiko (Wechselkursrisiko) betrifft mögliche Gewinne oder Verluste, die sich aus den Schwankungen zwischen verschiedenen Währungen ergeben.

Die Gruppe ist Währungsrisiken ausgesetzt, die nur von untergeordneter Bedeutung sind. Umsatzerlöse werden hauptsächlich in US-Dollar erzielt. Wechselkursrisiken aus der Umrechnung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ausländischer Tochtergesellschaften in die Berichtswährung werden generell nicht abgesichert.

Aufgrund des konzernweiten Cash-Managements lauten die konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten auf Euro. Infolgedessen können sich aufgrund der Tochtergesellschaften der Northern Data, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, in der Gesamtergebnisrechnung Auswirkungen durch währungsbedingte Wechselkursschwankungen ergeben.

Währungssensitivitäten

Bezüglich der Konzentrationsrisiken wird auf den Chancen-, Risiko- und Prognosebericht im Konzernlagebericht verwiesen. Weitere Angaben zu den Währungsrisiken befinden sich im Kapitel "Finanzielle Risiken" und "Währungsrisiken" im Konzernlagebericht.

5.3.2.2 Zinsänderungsrisiko

Das Zinsänderungsrisiko bezeichnet die Möglichkeit eines Verlustes, der sich aus einer Zinsänderung ergeben könnte. Steigt der Zins, sinkt der Wert des Vermögens. Steigende Zinsen führen bei den variabel verzinsten Vermögenswerten zu steigenden Erträgen und bei den variabel verzinsten Verbindlichkeiten zu steigenden Aufwendungen. Bei sinkenden Zinssätzen entsteht die umgekehrte Wirkung auf das Jahresergebnis der Northern Data.

5.3.2.3 Strompreisänderungsrisiko

Das Rohstoffpreisrisiko ergibt sich für die Northern Data aus unerwarteten Erhöhungen der Energiepreise, die die Gewinnspanne der Gesellschaft verringern und die Finanzplanung erschweren können. Als Strompreisänderungsrisiko gilt das Risiko, dem der Konzern aufgrund höherer oder geringerer Strompreise am Markt ausgesetzt ist. Es wird in der Regel zentral vom Finanz- und Vertragsmanagement überwacht. Im Geschäftsjahr 2022 wurde dieses Risiko aufgrund bestehender Verträge grundsätzlich als moderat eingestuft.

Die Northern Data schließt ausschließlich zur Absicherung (Economic Hedge) der Risiken aus Stromlieferverträgen mit variablen Strompreisen kurzfristige Verträge ab. Im Geschäftsjahr 2022 standen den Aufwendungen aus Energieverträgen in Höhe von TEUR 920 Erträge aus Differenzverträgen gegenüber. Darüber hinaus besteht für die Northern Data ein Währungsrisiko in Bezug auf Differenzkontrakte.

Die Sensitivität des Konzerns gegenüber Veränderungen der Energiepreise ergibt sich aus der nachfolgenden Übersicht:

scrollen

Auswirkung Strompreis: GJ 2023 GJ 2024
TEUR
--- --- ---
Preiserhöhung in Höhe von 5 Prozent 1,776 3,976
Preissenkung in Höhe von 5 Prozent -1,776 -3,976

Für weitere Angaben zum Energiepreisrisiko wird auf die Kapitel "Krieg in der Ukraine" und "Strompreis- und Verfügbarkeitsrisiko" im Konzernlagebericht verwiesen.

5.3.3 Liquiditätsrisiko

Als Liquiditätsrisiko gilt das Risiko, dass die Gruppe möglicherweise nicht in der Lage ist, ihre finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß durch die Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten zu erfüllen.

Das Ziel der Gruppe bei der Steuerung der Liquidität ist es, sicherzustellen, dass - soweit möglich - stets ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um unter normalen wie auch unter angespannten Bedingungen bei Fälligkeit den Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können, ohne untragbare Verluste zu erleiden oder die Reputation des Konzerns zu schädigen.

Sollte die Northern Data keinen ausreichenden freien Cashflow erzielen, wäre sie auf weitere Eigen- und/​oder Fremdfinanzierung angewiesen, um ihren Finanzierungsbedarf zu decken. Sollte die Northern Data nicht in der Lage sein, eine ausreichende externe Finanzierung zu sichern, könnten dadurch wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entstehen. Im Rahmen der Notierung der Aktien im offenen Markt der Börse München unterliegt die Northern Data auch der Bewertung durch den Kapitalmarkt. In dieser Hinsicht könnte das Geschäftsmodell der Northern Data hinsichtlich der Finanzierungsmöglichkeiten über die Kapitalmärkte eingeschränkt werden. Um eine Insolvenz oder einen nachhaltigen Imageschaden zu vermeiden, ist das Geschäftsmodell der Northern Data darauf ausgerichtet, kontinuierliche Mittelzuflüsse zu erzielen, die laufend wachsen bzw. auflaufen oder als die Grundlage für Wachstumsinvestitionen genutzt werden können.

Das operative Liquiditätsmanagement wird auf der Ebene der Muttergesellschaft in Zusammenarbeit mit den Tochtergesellschaften weltweit gesteuert. Im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten werden zur Sicherung der Liquidität und zur Tätigung der geplanten Investitionen die Kryptowährungsbestände täglich liquidiert. Neben der jährlichen Finanzplanung erfolgt auf wöchentlicher Basis eine laufende Liquiditätsplanung, damit sichergestellt wird, dass der Northern Data Konzern jederzeit über ausreichende Reserven an liquiden Mitteln verfügt. So konnten im Geschäftsjahr 2022 Schwankungen des Nettoumlaufvermögens aufgrund sinkender Kryptowährungskurse und steigender Strompreise ausgeglichen werden.

Die Northern Data verfügt zum Ende des Geschäftsjahres 2022 über keine externe Finanzierung.

Liquiditätsrisiken werden durch das operative Cash Management der Northern Data zentral für den gesamten Konzern überwacht und gesteuert. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird durch eine periodische Liquiditätsplanung und monatliche Cashflow-Analysen überwacht.

Zusammensetzung und Restlaufzeiten

scrollen

Vertragliche Fälligkeiten: < 1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre 31.12.2022
TEUR
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 35.829 - - 35.829
Darlehensverbindlichkeiten 0 - - 0
Leasingverbindlichkeiten 2.783 7.849 23 10.655
Summe 38.612 7.849 23 46.484

scrollen

Vertragliche Fälligkeiten: < 1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre 31.12.2021
TEUR
--- --- --- --- ---
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 20.410 - - 20.410
Darlehensverbindlichkeiten 76.891 - - 76.891
Leasingverbindlichkeiten 1.997 5.446 1.603 9.046
Summe 99.298 5.446 1.603 106.347

Mit der Ablösung und der Tilgung des Gesellschafterdarlehens stellt das Eigenkapital die wichtigste Finanzierungs- und damit Liquiditätsquelle des Unternehmens dar.

Kautionen sind Forderungen, die als Sicherheiten und gleichzeitig als Vorauszahlungen für den Energiebezug dienen. Durch eine höhere Energienachfrage sowie einen höheren Bedarf an Preisabsicherungsgeschäften für Energielieferungen können die zu stellenden Barsicherheiten steigen.

Bezüglich der Konzentrationsrisiken wird auf den Chancen-, Risiko- und Prognosebericht im Konzernlagebericht verwiesen. Für Angaben zu den Liquiditätsrisiken wird auf die Kapitel "Finanzielle Risiken" und "Liquiditätsrisiken" im Lagebericht verwiesen.

5.4 Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Unternehmen und Personen im Sinne von IAS 24 gelten natürliche Personen oder Unternehmen, die von der Northern Data beeinflusst werden können, die einen Einfluss auf die Northern Data ausüben können oder die unter dem Einfluss einer anderen, der Northern Data nahestehenden Partei stehen.

5.4.1 Nahestehende Unternehmen

Zum Bilanzstichtag und während des gesamten abgelaufenen Geschäftsjahres konnte keine Partei einen beherrschenden Einfluss auf die Northern Data AG ausüben. Im Vorjahr hätte die Block.one Gruppe einen maßgeblichen Einfluss ausüben können. Im Geschäftsjahr 2022 übte keine Partei einen maßgeblichen Einfluss auf die Northern Data AG aus.

Konzerninterne Transaktionen und Salden werden bei der Konsolidierung eliminiert und daher nicht ausgewiesen.

Neben der Block.one Gruppe handelt es sich bei den nahestehenden Unternehmen um nicht konsolidierte Tochtergesellschaften. Die Northern Data unterhält mit einigen ihrer nicht konsolidierten Tochtergesellschaften Beziehungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Im Folgenden werden die Transaktionen mit derartigen Konzerngesellschaften ausgewiesen. Bei den Transaktionen handelt es sich um die Inanspruchnahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten bzw. Verrechnungen im Rahmen der konzerninternen Credit Facility Agreements.

scrollen

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Forderungen
Northern eCloud ehf. DRÖG - 76
Summe - 76

scrollen

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Verbindlichkeiten
Northern Data Real Estate II AS - 18
Summe - 18

Die zum Ende der Berichtsperiode offenen Salden sind unbesichert und werden durch Barzahlung oder Saldierung der Forderungen und Verbindlichkeiten ausgeglichen.

Im Dezember 2020 wurden durch die Northern Data AG Hardwareliefer- und Dienstleistungsverträge mit den Gesellschaften Decentric und Bitfield abgeschlossen.

Decentric war ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Block.one-Gruppe. Bitfield wurde zum Stichtag 31. Dezember 2020 zu 27,1 Prozent von der Block.one Gruppe, zu 13,0 Prozent von der zu Christian Angermayer zugehörigen Apeiron Investment Gruppe Limited und zu 2,9 Prozent direkt von Marco Beckmann bzw. zu 12,9 Prozent von der zu Marco Beckmann zugehörigen Beckmann Capital GmbH, mit Sitz in Hofheim am Taunus, gehalten. Christian Angermayer und Marco Beckmann waren zum 31. Dezember 2020 zu 16,7 Prozent bzw. 19,9 Prozent über die Gesellschaften Apeiron Investment Gruppe Limited und Cryptology Asset Gruppe P.L.C. bzw. BlackMars Capital GmbH, mit Sitz in Hofheim am Taunus, und Singularity Capital AG, mit Sitz in Hofheim am Taunus, an der Northern Data Gruppe beteiligt. Die Northern Data AG hatte im Jahr 2022 Transaktionen mit Apeiron Investment Group Limited im Zusammenhang mit Investorenvorstellungen, Investorenkonferenzen, Werbemaßnahmen und Teilnahmegebühren in Höhe von TEUR 840.

Die Unternehmen Bitfield und Decentric wurden im dritten Quartal 2021 durch die Northern Data AG übernommen. Es wird auf die Ausführungen in Anhangangabe 2 "Unternehmenszusammenschlüsse" verwiesen, wonach die Transaktionen u.a. als Sachkapitalerhöhung gegen Ausgabe von Aktien der Northern Data AG durchgeführt wurden.

Im Zuge des Erwerbs der Decentric Europe B.V. (siehe Anhangangabe 2 "Unternehmenszusammenschlüsse") wurde seitens Block.one ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von USD 130 Mio. bereitgestellt, welches bis zum dritten Quartal 2022 von Northern Data zurückgeführt wurde. Zum 31. Dezember 2021 bestand eine Restschuld von TEUR 76.891 (siehe Anhangangabe 4.8. "Finanzverbindlichkeiten").

Für Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen bestehen keine Garantien. Es erfolgten keine Wertberichtigungen auf Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen.

5.4.2 Nahestehende Personen

Als nahestehende Personen gelten die Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik der Northern Data ausüben, einschließlich ihrer nahen Familienangehörigen. Dazu zählen die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Northern Data.

5.4.2.1 Vorstand

Während des vergangenen Geschäftsjahres gehörten dem Vorstand der Northern Data folgende Personen an:

scrollen

Aroosh Thillainathan, Chief Executive Officer, Frankfurt am Main.
Dr. Mathias Dähn, Chief Financial Officer, Frankfurt am Main; bis 28. Februar 2022.
Stefan Sickenberger, Chief Operating Officer, Frankfurt am Main; bis 31. Oktober 2022.

Die Mitglieder des Vorstands nahmen folgende konzerninterne Mandate wahr:

scrollen

Aroosh Thillainathan, Chief Executive Officer, Whinstone US. Inc., Rockdale, Texas, bis zur Entkonsolidierung des Unternehmens.
Aroosh Thillainathan, Geschäftsführer, Northern Data Software GmbH, Frankfurt.
Aroosh Thillainathan, Geschäftsführer, ND (Services) GmbH, Frankfurt.
Aroosh Thillainathan, Geschäftsführer, Northern Data (CH) AG, Zug.
Aroosh Thillainathan, Präsident/​Sekretär/​Direktor, Northern Data US Inc., Reston, Virginia.
Aroosh Thillainathan, Chief Executive Officer (CEO) /​ Sekretär, Northern Data US Holdings Inc., Reston, Virginia.
Aroosh Thillainathan, Präsident, Northern Data Alberta Ltd., Calgary, Alberta.
Aroosh Thillainathan, Präsident, Northern Data CA Ltd., Montreal, Quebec.
Aroosh Thillainathan, Präsident, Northern Data Quebec Ltd., Montreal, Quebec.
Dr. Mathias Dähn, Geschäftsführer, Northern Data Software GmbH, Frankfurt, bis 21. Februar 2022.
Stefan Sickenberger, Geschäftsführer, Northern Data Software GmbH, Frankfurt, bis 4. November 2022.
Stefan Sickenberger, Geschäftsführer, ND (Services) GmbH, Frankfurt, bis 8. November 2022.
Stefan Sickenberger, Executive Vice President und Chief Operating Officer (COO), Northern Data US Holdings Inc., Reston, Virginia, vom 28. Februar 2022 bis 31. Oktober 2022.
Stefan Sickenberger, Geschäftsführer, Northern Data NL BV, Eygelshoven; bis 31. Oktober 2022.
Stefan Sickenberger, Geschäftsführer, Northern Data NOR AS, Notodden; bis 31. Oktober 2022.
Stefan Sickenberger, Geschäftsführer, Northern Data Real Estate 1 AG, Notodden; bis 31. Oktober 2022.
Stefan Sickenberger, Geschäftsführer, Hydro66 Property Services AB, Boden; bis 31. Oktober 2022.
Stefan Sickenberger, Geschäftsführer, Hydro66 Svenska AB, Boden; bis 31. Oktober 2022.
Stefan Sickenberger, Geschäftsführer, Hydro66 Services AB, Boden; bis 31. Oktober 2022.

Die Gesamtbezüge des Vorstands stellen sich wie folgt dar:

scrollen

TEUR 2022 2021
Kurzfristig fällige Leistungen (Bezüge) 7.359 2.181
Anteilsbasierte Vergütungen 12.442 2.945
Summe 19.801 5.126

Zusätzliche Angaben zu den aktienbasierten Vergütungsprogrammen im Rahmen der Vorstandsvergütung:

scrollen

in Tausend Optionen
Anzahl Anteile 31.12.2021 815
Ausübbare Anteile 31.12.2021 -
Durchschnittliche verbleibende Wartefrist 3 Jahre
Im Jahr 2022 ausgegeben 629
Im Jahr 2022 ausgeübt -
Im Jahr 2022 verwirkt -
Anzahl Anteile 31.12.2022 1.444
Ausübbare Anteile 31.12.2022 -
Durchschnittliche verbleibende Wartefrist 2 Jahre

5.4.2.2 Aufsichtsrat

scrollen

Name Ausgeübter Beruf Mitglied seit Ernannt bis/​ausgeschieden am Weitere Mandate im Jahr 2022 (während der Amtszeit)
Dr. Bernd Hartmann Geschäftsführer 25.07.2014 2024 Gesellschafter und Geschäftsführer der Roskos & Meier OHG

Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung Hans und Charlotte Krull

Vorstandsvorsitzender Frankfurt Intern e.V.

Vorstandsmitglied Marketingclub Berlin
Dr. Tom Oliver Schorling Selbständiger Rechtsanwalt 10.11.2020 2024 Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Exaloan AG, Frankfurt
Vorstandsvorsitzender Dioscure Therapeutics SE, Bonn
Hermann-Josef Lamberti Unternehmer 10.11.2020 Bis 17. Januar 2023 Mitglied des Stiftungsrates des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS)

Die Vergütung des Aufsichtsrats belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf TEUR 270 (Vorjahr: TEUR 270). Jedes ordentliche Aufsichtsratsmitglied der Gesellschaft erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen eine feste jährliche Vergütung in Höhe von TEUR 60. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält eine feste jährliche Vergütung in Höhe von TEUR 120 und sein Stellvertreter eine solche in Höhe von TEUR 90.

5.4.3 Directors' Dealings

Nach Art. 19 Abs. 1 der Marktmissbrauchsverordnung (Verordnung (EU) Nr. 596 /​ 2014) haben die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie bestimmte Angehörige alle Verkäufe und Käufe von Aktien der Northern Data und anderen darauf bezogenen Rechten unverzüglich anzugeben, sofern eine Wertgrenze von EUR 20.000 innerhalb eines Kalenderjahres überschritten wird.

Nachstehende Tabelle zeigt eine Auflistung der veröffentlichten Transaktionen im Geschäftsjahr 2022:

scrollen

Meldepflichtiger Mitteilung vom Datum Transaktion Art des Geschäfts Preis Volumen
in Euro (aggregiert) in TEUR (aggregiert)
--- --- --- --- --- ---
Dr. Tom Oliver Schorling 17.11.2022 16.11.2022 Kauf 9,15 27

Nachstehende Tabelle zeigt eine Auflistung der veröffentlichten Transaktionen im Geschäftsjahr 2021:

scrollen

Meldepflichtiger Mitteilung vom Datum Transaktion Art des Geschäfts Preis Volumen
in Euro (aggregiert) in TEUR (aggregiert)
--- --- --- --- --- ---
Dr. Tom Oliver Schorling 12.11.2021 9.11.2021 Kauf 77,33 155
Herman-Josef Lamberti 8.12.2021 6.12.2021 Erwerb von Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit Sacheinlage in Vollzug einer schuldrechtlichen Vereinbarung vom 4. November 2021 durch CHInvestProperty185 AG 69,39 854
Stefan Sickenberger 8.12.2021 6.12.2021 Erwerb von Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit Sacheinlage in Vollzug einer schuldrechtlichen Vereinbarung vom 15. November 2021 durch Sickenberger Holding UG (haftungsbeschränkt) 69,39 221
Dr. Tom Oliver Schorling 8.12.2021 6.12.2021 Erwerb von Aktien im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit Sacheinlage in Vollzug einer schuldrechtlichen Vereinbarung vom 12. November 2021 durch Liebling Kronberg Capital GmbH 69,39 301

5.5 Anteilsbasierte Vergütungen

5.5.1 Beschreibung der anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung

Der Vorstand der Northern Data AG hat am 30. Dezember 2019 (Änderungen zum 1. Oktober 2020) mit Zustimmung der Hauptversammlung das Aktienoptionsprogramm 2020 ("AOP 2020") beschlossen. Am 28. April 2021 wurde das Aktienoptionsprogramm 2021 ("AOP 2021") aufgelegt. Darüber hinaus wurde am 20. Dezember 2021 das Aktienoptionsprogramm 2021/​II ("AOP 2021/​II") genehmigt. Diese Aktienoptionspläne werden durch Eigenkapitalinstrumente erfüllt. Der damit verbundene Aufwand wird unter Personalaufwand ausgewiesen, wobei die Verbindlichkeit die Kapitalrücklage erhöht.

Im Rahmen der Aktienoptionsprogramme sind die Mitglieder des Vorstands und die Arbeitnehmer der Gesellschaft sowie die Mitglieder der Geschäftsführungsorgane und die Arbeitnehmer der verbundenen Unternehmen berechtigt, Aktien der Northern Data AG zu erwerben. Dabei haben die Inhaber ausübbarer Optionen das Recht, unter bestimmten Voraussetzungen Aktien zum Basispreis (entspricht dem ungewichteten, arithmetischen Mittelwert der in der Schlussauktion im XETRA®-Handel oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem bzw. Nachfolgekurs festgestellten Kurse während der letzten zehn Börsenhandelstage vor dem Tag der Gewährung der Option) zu erwerben.

Alle Optionen sind durch physische Lieferung der Aktien zu erfüllen. Die Gesellschaft ist jedoch nach ihrem freien Ermessen berechtigt, die Erfüllung durch einen zu gewährenden Barausgleich vorzunehmen. Der zu gewährende Barausgleich berechnet sich dabei aus der Differenz zwischen dem Basispreis und dem ungewichteten, arithmetischen Mittelwert der in der Schlussauktion im XETRA®-Handel oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem bzw. Nachfolgekurs festgestellten Kurse der Aktien der Northern Data AG während der letzten zehn Börsenhandelstage vor Ausübung der Option.

In den Geschäftsjahren 2020 bis 2022 wurden insgesamt 2.383.948 Aktienoptionen an die Mitglieder des Vorstandes und Mitarbeiter der Gesellschaft sowie Mitglieder der Geschäftsführungsorgane und Mitarbeiter verbundener Unternehmen ausgegeben. Die Optionen können mit Ausnahme der inzwischen verfallenen Optionen erstmals nach Ablauf einer Haltefrist von vier Jahren ab dem jeweiligen Ausgabetag ausgeübt werden. Ferner sehen die Ausübungsbedingungen vor, dass die Optionsinhaber die Optionen nur dann ausüben können, wenn sie grundsätzlich über drei Jahre im Unternehmen verbleiben (Vesting Period) und die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (compound annual growth rate (CAGR)) der Umsatzerlöse des Konzerns im Referenzzeitraum mindestens 25 Prozent beträgt.

5.5.2 Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte

Die beizulegenden Zeitwerte des AOP 2020, des AOP 2021 und des AOP 2021/​II wurden anhand der Black-Scholes-Formel ermittelt. Dienst- und marktunabhängige Leistungsbedingungen, die mit den Geschäftsvorfällen verbunden sind, wurden bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes nicht berücksichtigt.

Die Parameter, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte am Tag der Gewährung des AOP 2020 verwendet wurden, umfassen insbesondere:

scrollen

den Aktienkurs am jeweiligen Tag der Gewährung (durchschnittlicher Aktienkurs EUR 50,92); dieser Wert entspricht auch dem durchschnittlichen Ausübungspreis der Optionen
erwartete Volatilität: 54,6 Prozent, basierend auf der Volatilität über 180 Tage aus einer angemessenen Peer Group, da die Northern Data aufgrund der Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2020 eine sehr hohe, nicht repräsentative Volatilität aufwies.
erwartete Laufzeit: 4,0 Jahre (gewichteter Durchschnitt)
erwartete Dividenden: 0,0 Prozent des Aktienkurses
risikofreier Zinssatz: -0,5 Prozent
Die Parameter, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte am Tag der Gewährung des AOP 2021 verwendet wurden, umfassen insbesondere:
den Aktienkurs am jeweiligen Tag der Gewährung (durchschnittlicher Aktienkurs EUR 59,44); dieser Wert entspricht auch dem durchschnittlichen Ausübungspreis der Optionen
erwartete Volatilität: je nach Tag der Gewährung zwischen 42,5 und 94,4 Prozent, basierend auf der Volatilität der Aktie der Northern Data über einen Zeitraum von 180 Tagen
erwartete Laufzeit: 4.3 Jahre (gewichteter Durchschnitt)
erwartete Dividenden: 0,0 Prozent des Aktienkurses
risikofreier Zinssatz: -0,5 Prozent

Zu den Parametern, die bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts zum Zeitpunkt der Gewährung des AOP 2021/​II verwendet werden, gehören insbesondere:

scrollen

der Aktienkurs am jeweiligen Tag der Gewährung (durchschnittlicher Aktienkurs EUR 48,87); dieser Wert entspricht auch dem durchschnittlichen Ausübungspreis der Optionen
erwartete Volatilität: je nach Tag der Gewährung zwischen 94,25 und 95,5 Prozent, basierend auf der Volatilität der Aktie der Northern Data über einen Zeitraum von 180 Tagen
erwartete Laufzeit: 4,0 Jahre (gewichteter Durchschnitt)
erwartete Dividenden: 0,0 Prozent des Aktienkurses
risikoloser Zinssatz je nach Tag der Gewährung: -0,5 Prozent (März 2022) und 0,83 Prozent (Mai 2022)

Die erwartete Laufzeit der Instrumente basiert jeweils auf dem allgemeinen Verhalten der Optionsinhaber. Die erstmalige Möglichkeit zur Ausübung der Optionen besteht vier Jahre nach Gewährung. Der Optionsinhaber hat im Anschluss das Recht, die Optionen über einen Zeitraum von fünf Jahren auszuüben. Im Rahmen der Bewertung der Optionen wird davon ausgegangen, dass die Optionsinhaber das Recht zum Bezug der Aktien unmittelbar nach vier Jahren ausüben werden.

5.5.3 Überleitung der ausstehenden Aktienoptionen

Die Anzahl der Aktienoptionen im Rahmen des AOP 2020, des AOP 2021 und des AOP 2021/​II hat sich wie folgt entwickelt:

scrollen

in Tausend Optionen 2022
Zum 1. Januar 2022 ausstehend 1.429
Während des Jahres verfallen -100
Während des Jahres ausgeübt -
Während des Jahres zugesagt 828
Zum 31. Dezember 2022 ausstehend 2.157
Zum 31. Dezember 2022 ausübbar -

scrollen

in Tausend Optionen 2021
Zum 1. Januar 2021 ausstehend 629
Während des Jahres verfallen -127
Während des Jahres ausgeübt -
Während des Jahres zugesagt 927
Zum 31. Dezember 2021 ausstehend 1.429
Zum 31. Dezember 2021 ausübbar -

5.5.4 Erfolgswirksam erfasste Aufwendungen

Im Zusammenhang mit der anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung wurde im Geschäftsjahr 2022 ein Aufwand in Höhe von TEUR 16.840 (Vorjahr: TEUR 5.356) im Personalaufwand erfasst.

5.6 Leistungen an Arbeitnehmer

In der Gruppe bestehen betriebliche Altersversorgungspläne in Form von beitragsorientierten Plänen.

Beitragsorientierte Versorgungspläne liegen als Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen vor, deren Höhe sich nach der Dienstzugehörigkeit und dem Gehalt richtet. Die im Inland abzuführenden Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung sind als solche beitragsorientierten Pläne zu sehen. Die Zahlungen an beitragsorientierte Pensionspläne betreffen in der Gruppe überwiegend Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland. In der Berichtsperiode betrug der Aufwand im Zusammenhang mit den beitragsorientierten Pensionsplänen TEUR 1.482 (Vorjahr: TEUR 598).

5.7 Segmentberichterstattung

Gemäß IFRS 8 ist auf der Grundlage der unternehmensinternen Steuerung und Berichterstattung eine Abgrenzung von operativen Segmenten vorzunehmen. Die Organisations- und Berichtsstruktur der Northern Data Gruppe orientiert sich an einer Steuerung nach Geschäftsbereichen. Auf der Grundlage des von ihm eingerichteten Berichtswesens beurteilt der Vorstand als Hauptentscheidungsträger den Erfolg der verschiedenen Segmente und die Zuteilung der Ressourcen. Die Segmentierung stellt sich wie folgt dar:

5.7.1 Mining

Der Geschäftsbereich Mining umfasst die Bereitstellung von Rechenleistung für das Krypto-Mining.

5.7.2 Hardware & Sonstiges

Der Geschäftsbereich Hardware & Sonstiges umfasst alle stationären und mobilen Rechenzentrumsaktivitäten des Konzerns, einschließlich deren Erwerb, Planung, Bau oder Umbau und Betrieb. Darüber hinaus werden diesem Geschäftsbereich die Bereiche Vertragswesen, Support und Betrieb für Cloud-Lösungen zugeordnet.

Die Bilanzierungsgrundsätze der Segmente sind grundsätzlich dieselben, die für die externe Rechnungslegung angewandt werden. Für weitere Angaben wird auf den Anhang 1.8 "Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung" verwiesen. Wichtigste finanzielle Ziel- und Steuerungsgrößen für die Northern Data Gruppe sind die Umsatzerlöse sowie das EBITDA. Geschäfte zwischen den Segmenten finden in einem unwesentlichen Umfang statt.

Informationen bezüglich der Ergebnisse jedes berichtspflichtigen Segments sind nachstehend aufgeführt:

scrollen

Berichtspflichtige Segmente
TEUR Mining Hardware & Sonstiges Summe
--- --- --- ---
Umsatzerlöse 155.165 315.767 470.932
davon Außenumsätze 155.165 38.122 193.287
davon Konzerninnenumsätze 277.645 277.645
EBITDA -103.260 70.222 -33.038
Abschreibung und Wertminderungen -158.712 -31.002 -189.715
davon Wertminderungen -98.141 -2.472 -100.613
EBIT -261.972 39.220 -222.753

scrollen

Berichtspflichtige Segmente
TEUR Weitere Gesellschaften und Konzernfunktionen Überleitung Konsolidierung Gruppe
--- --- --- ---
Umsatzerlöse 39.075 -316.720 193.287
davon Außenumsätze - 193.287
davon Konzerninnenumsätze 39.075 -316.720 -
EBITDA -32.898 7.819 -58.117
Abschreibung und Wertminderungen -2.724 -14.795 -207.234
davon Wertminderungen - -10.856 -111.469
EBIT -35.622 -6.976 -265.351

Die eliminierten Umsätze der Segmente, die mit anderen, ebenfalls konsolidierten Segmenten erzielt wurden, sind in der Überleitungsspalte zu den Umsatzerlösen erkennbar.

Die Beträge in der Überleitungsspalte zum Konzern-EBIT betreffen die Effekte aus erfolgswirksamen Konsolidierungsvorgängen, in denen sich die Erträge und Aufwendungen unter zwei Partnern nicht in derselben Höhe oder derselben Periode gegenüberstehen.

Im Folgenden werden die Angaben gemäß IFRS 8.31 ff. auf Unternehmensebene gemacht.

Die Außenumsätze der Northern Data Gruppe gliedern sich nach geografischen Regionen (Standort der einbezogenen Unternehmen) wie folgt:

scrollen

TEUR 2022 2021
Inland 109.551 97.923
Ausland 83.736 91.937
davon USA 37.616 50.929
Summe 193.287 189.860

Die Buchwerte der langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

scrollen

TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Inland 112.769 125.379
Ausland 197.851 292.863
davon Niederlande 12.080 185.915
davon Kanada 33.775 52.551
davon Norwegen 22.965 24.068
davon Schweden 17.182 17.519
davon Großbritannien 1.745 -
davon USA 110.104 12.810
Summe 310.620 418.242

Für die Darstellung der Informationen über geografische Regionen werden die Umsätze wie auch die langfristigen Vermögenswerte entsprechend dem Sitz der jeweiligen Gesellschaft der Northern Data angegeben. Die langfristigen Vermögenswerte je Region ergeben sich aus den langfristigen Vermögenswerten abzüglich aktiver latenter Steuern, Anteile an anderen Unternehmen sowie sonstiger finanzieller Vermögenswerte. Aufgrund des konzerninternem Leistungsaustausches werden die Umsatzerlöse teils abweichend von dem geografischen Standort der langfristigen Vermögenswerte gelegt.

Die Umsatzerlöse mit zwei Kunden aus dem Segment Mining machen annähernd TEUR 113.510 (Vorjahr: TEUR 132.652) der Gesamterlöse des Konzerns aus.

5.8 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Stichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 308 (Vorjahr: TEUR 254.588). Die finanziellen Verpflichtungen in 2022 umfassten geringwertige bzw. kurzfristige Miet- und Leasingverhältnissen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr in Höhe von TEUR 139 (Vorjahr: TEUR 354) und mit einer Restlaufzeit von einem bis fünf Jahren in Höhe von TEUR 169 (Vorjahr: TEUR 972). Sonstige finanzielle Verpflichtungen in 2021 beinhalteten insbesondere kurzfristige Bestellobligos aus Hardwareverträgen. Für Angaben zu finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverhältnissen wird zudem auf die Erläuterung 4.8 "Finanzverbindlichkeiten" verwiesen.

5.9 Sonstige Sachverhalte

BaFin Ermittlung

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main prüfte eine Verdachtsanzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vom 10. Februar 2021 wegen angeblicher Marktmanipulation. Nach Prüfung der Anzeige und Stellungnahme des Unternehmens hat die Staatsanwaltschaft am 26. November 2021 die Vorermittlungen mangels Anfangsverdachts des strafbaren Verhaltens eingestellt.

Mit Schreiben vom 26. November 2021 hat die BaFin eine weitere Stellungnahme abgegeben, in der sie erneut zu ihrem Vorwurf vorgetragen hat und ausführte, "Hinweise auf weitere Marktmanipulationen" zu erkennen. Die Staatsanwaltschaft hat diese neuerliche Eingabe wiederum geprüft, ohne dass sie bislang einen Anfangsverdacht bejaht hat. Es liegt im Ermessen der Staatsanwaltschaft, ob Ermittlungen aufgenommen werden oder ob die Anzeige auch zurückgenommen wird.

Die Geschäftsführung ist der Überzeugung, dass sich aus den genannten Sachverhalten kein Anfangsverdacht des strafbaren Verhaltens und im Übrigen keine hinreichende Wahrscheinlichkeit einer Sanktionsverhängung ergibt. Dementsprechend wurde zum 31. Dezember 2022 sowie zum 31. Dezember 2021 keine Rückstellung in Bezug auf diese Sachverhalte gebildet. Das Vorermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wurde am 7. Juni 2023 offiziell eingestellt.

Riot/​Whinstone Kaufpreisanpassung

Im Jahr 2021 hat Northern Data den Whinstone Standort an Riot Blockchain verkauft. Im Zusammenhang mit der Erstellung der Closing Accounts waren sich die Parteien über die korrekte Umsetzung der Kaufpreisanpassung uneinig. Infolgedessen reichte Riot eine Klage gegen Northern Data ein. Northern Data und Riot haben eine Vereinbarung über einen Vergleich getroffen, in welcher gemeinsam ihren ursprünglichen Rechtsstreit vor dem staatlichen Gericht in Delaware eingestellt haben. Die Parteien einigten sich darauf, dass die streitigen Punkte hinsichtlich der Kaufpreisanpassung von einem Bilanzierungsexperten gelöst werden sollten, wie auch im Unternehmenskaufvertrag bereits vorgesehen.

Am 9. Juni 2023 hat ein unabhängiger Bilanzierungsexperte eine gutachterliche Stellungname bezüglich der Kaufpreisanpassung zugunsten von Riot abgegeben, wonach Riot ein Großteil der Treuhandgelder zustehe, die von Riot zum Zeitpunkt des ursprünglichen Verkaufs von Whinstone bereits gezahlt wurden. Dies bedeutet, dass keine zusätzlichen Zahlungsmittelabflüsse von Northern Data nach dem Urteil erfolgt sind.

Northern Data hat daraufhin einen weiteren Rechtsstreit in Delaware eingeleitet (Antrag auf Erlass einer Anordnung zur Aufhebung bestimmter Feststellungen des unabhängigen Bilanzierungsexperten), da nach Ansicht von Northern Data die Stellungnahme des unabhängigen Bilanzierungsexperten zur Kaufpreisanpassung fehlerhaft war. Die mündlichen Verhandlungen über Riots Antrag auf Klageabweisung fanden im Februar 2024 statt, eine Entscheidung darüber steht aus.

5.10 Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Gemäß § 315e Abs. 1 HGB i. V. m. § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB B sind die Honorare und Dienstleistungen für den Konzernabschlussprüfer wie folgt anzugeben:

scrollen

TEUR 2022 2021
Abschlussprüfungsleistung 600 430
Summe 600 430

Das Honorar für die Abschlussprüfungsleistungen der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft betraf die Prüfung des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der Gesellschaft, sowie verschiedene Jahresabschlussprüfungen der Tochterunternehmen.

5.11 Aufstellung des Anteilsbesitzes der Northern Data AG nach § 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB

scrollen

Tochtergesellschaft Sitz Anteil in Prozent Vollkonsolidierung (V)

Beteiligung (B)
Eigenkapital Ergebnis
EUR EUR
--- --- --- --- --- ---
31.12.2022 31.12.2022 31.12.2022
Northern Data CA Ltd. Ontario (Kanada) 100 V -4.325.339 -2.843.347
Northern Data NL BV Eygelshoven (Niederlande) 100 V -690.411 -681.314
Northern Data NOR AS Notodden (Norwegen) 100 V 2.709.508 -2.350.279
ND Real Estate 1 AS Notodden (Norwegen) 100 V -47.088 -77.656
ND Real Estate 2 AS Notodden (Norwegen) 100 V 19.597 10.617
Northern Data Software GmbH * Frankfurt am Main (Deutschland) 100 V 24.177.191 24.152.191
Northern Data Hosted Mining LLC Delaware (USA) 100 V -2.719.136 -2.751.963
Northern Data US Procurement LLC Delaware (USA) 100 V 13.200.367 -652.873
Northern Data US, Inc. Delaware (USA) 100 V 12.686.319 -161.140
Northern Data NY, LLC Delaware (USA) 100 V -2.594.169 -5.092.100
Northern Data ND, LLC Delaware (USA) 100 V -122.997 -220.388
Northern Data PA, LLC Delaware (USA) 100 V -4.645.068 -2.877.213
North Georgia Data, LLC Georgia (USA) 100 V 3.230.564 566.260
Northern Data Services Limited London (Großbritannien) 100 V 13.977.590 -1.121.434
Hydro66 Svenska AB Boden (Schweden) 100 V 6.280.461 59.486
Hydro66 Services AB Boden (Schweden) 100 V 101.817 -163
Decentric Europa B.V. Amsterdam (Niederlande) 100 V 121.176.049 -60.556.335
Bitfield N.V. Amsterdam (Niederlande) 100 V 44.038.771 2.019.241
1277963 B.C. Ltd. Vancouver (Kanada) 100 V 18.528.541 -17.965.503
Minondo Ltd. Gibraltar (Gibraltar) 100 V -587.934 -15.576.159
Northern Data Quebec Ltd. Calgary (Kanada) 100 V -138.045 -100.414
Northern Data (CH) AG Zug (Schweiz) 100 V -56.589 -154.922
ND CS (Services) GmbH Frankfurt am Main (Deutschland) 100 V -16.435.918 -16.463.418
Lancium Technologies Corp. Houston (USA) 7,01 B 153.048.003 8.876.920
Northern eCloud ehf. DRÖG Reykjavík (Island) 100 B -102 -46
Northern Data NE, LLC ** Delaware (USA) 100 B - -
Northern Data OK LLC ** Delaware (USA) 100 B - -
Northern Data Mining Holdco LLC USA Delaware (USA) 100 B 13.845.452 -
Northern Data DCI Holdco LLC USA ** Delaware (USA) 100 B - -
Northern Data Pods, LLC ** Delaware (USA) 100 B - -
Hydro66 Property Services AB *** Boden (Schweden) 100 B - -

* Die Gesellschaften haben für das Geschäftsjahr 2022 von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht und die hierfür erforderlichen Erklärungen im elektronischen Unternehmensregister zur Veröffentlichung eingereicht.

** Keine Daten, da Unternehmen in Gründung.

*** Unwesentlich.

5.12 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Am 12. April 2023 erhöhte die Northern Data durch die Ausgabe von 2.381.551 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien das Grundkapital der Gesellschaft von EUR 23.815.514 um EUR 2.381.551 auf EUR 26.197.065. Am 25. Juni 2023 erhöhte die Northern Data durch die Ausgabe von 2.619.706 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien das Grundkapital der Gesellschaft von EUR 26.197.065 um EUR 2.619.706 auf EUR 28.816.771. Jede Aktie wurde mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital der Gesellschaft von EUR 1,00 mit voller Gewinnberechtigung ab dem 1. Januar 2022 gegen Bareinlagen unter teilweiser Ausnutzung des bestehenden genehmigten Kapitals und unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre der Gesellschaft ausgegeben. Durch die jeweils 10-prozentigen Kapitalerhöhungen entstand ein Nettoerlös von EUR 32,3 Mio. bzw. EUR 48,0 Mio.

Am 1. Dezember 2023 erwarb die Konzerngesellschaft Northern Data US Mining Holdco, LLC ("Peak Mining") 100 Prozent der Anteile an 1102 McKinzie LLC, einem 300MW Mining Rechenzentrum in Corpus Christi, Texas, USA, für einen Gesamtkaufpreis von TUSD 13.600. Da die Definition eines Geschäftsbetriebes nicht erfüllt ist, wird der Erwerb von 1102 McKinzie LLC nicht als Unternehmenszusammenschluss im Sinne von IFRS 3 betrachtet. Aktuell wird die erste Phase des Ausbaus, welcher 100MW Mining Rechenkapazität erbringen wird und ab dem ersten Quartal 2024 anläuft, durchgeführt. Die jüngst erworbene MicroBT Flüssigkühlungs-Hardware von Peak Mining, mit einem Investitionsvolumen von TUSD 150.000, wird im ersten Quartal 2024 in Betrieb genommen. Peak Mining hat sich bereits eine Option für weitere TUSD 150.000 an MicroBT-Mining-Hardware, für den weiteren Ausbau des Standorts auf sein volles 300-MW-Potenzial, gesichert.

Am 22. Dezember 2023 erwarb die Northern Data AG gegen Ausgabe von 10.478.826 neuen Aktien der Northern Data AG an den Verkäufer der Damoon Ltd. in Dundalk (Irland) ("Damoon") insgesamt 48,07 Prozent der Anteile an Damoon. Am 12. Dezember 2023 wurden gegen Ausgabe einer Pflichtwandelanleihe im Nennbetrag von TEUR 87.402 in der Stückelung von 1 EUR zu einem Zinssatz von 0,5 Prozent weitere 21,85 Prozent der Anteile an Damoon erworben. Nach Abschluss dieser ersten beiden Erwerbsschritte wurde der Northern Data AG eine einseitige, bis zum 31. Dezember 2024 ausübbare Option zum Erwerb der restlichen 30,08 Prozent der Anteile an Damoon eingeräumt. Diese wurden gegen Ausgabe von 6.556.949 neuen Aktien in der Northern Data AG erworben und trat am 3. Januar 2024 in Kraft. Mit Abschluss des dritten Schrittes wird die Northern Data AG 100 Prozent der Anteile an Damoon Limited (und Damoon Norway AS) halten. Damoon ist im Bereich der Bereitstellung von GPU-Hardware tätig. Da der Erwerb von Damoon nicht die Definition eines Unternehmens erfüllt, ist kein Unternehmenszusammenschluss im Sinne von IFRS 3 erfolgt. Northern Data hat TEUR 730.000 durch Partnerschaften mit GIGABYTE und HPE investiert. Northern Datas Cloud Geschäft, welches seit 2023 als Taiga Cloud tätig ist, hat 20 NVIDIA H100 GPU Pods zu einem Kaufpreis von TEUR 400.000 erworben. Lieferungen werden in den nächsten 9 Monaten erwartet. Am 29. November 2023 gab Taiga Cloud eine weitere Investition von TEUR 330.000 mit Hewlett Packard Enterprise (HPE), für die Lieferung von HPE Cray XD-Supercomputern, ausgestattet mit den oben erwähnten NVIDIA H100 GPU Tensor Core GPUs, bekannt.

Die Tether Holdings Limited, Tortola, British Virgin Islands ("Tether"), hält 100 Prozent der Gesellschaftsanteile der Zettahash Inc., Tortola, British Virgin Islands ("Zettahash"). Zettahash hat infolge einer am 6. Juli 2023 im Handelsregister eingetragenen Barkapitalerhöhung der Gesellschaft aus dem Genehmigten Kapital 2023/​I unter vereinfachtem Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre 2.619.706 Aktien der Gesellschaft erworben. Im Anschluss hat Tether der Gesellschaft mitgeteilt, dass sie damit die Beteiligungsschwelle von 20 Prozent an der Gesellschaft überschritten hat (20,43 Prozent). Infolge der Ausgabe von Aktien der Gesellschaft aus dem Bedingten Kapital 2023/​I nach Wandlung von Wandelschuldverschreibungen durch Dritte sank die mittelbare Beteiligung von Tether an der Gesellschaft nach Kenntnis der Gesellschaft am 24. Oktober 2023 zunächst auf 19,84 Prozent und am 25. Oktober 2023 weiter auf 18,58 Prozent und damit wieder unter die Beteiligungsschwelle von 20 Prozent. Im Rahmen der am 22. Dezember 2023 im Handelsregister eingetragenen Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft auf EUR 42.177.231 unter Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2023/​I hat Zettahash gegen Einbringung einer Beteiligung an ihrer Tochtergesellschaft Damoon, und eines Teils einer ihr gegen Damoon zustehenden Darlehensforderung weitere 10.478.826 Aktien der Gesellschaft erworben. Am 31. Dezember 2023 war Tether nach Kenntnis der Gesellschaft somit mit rund 38,81 Prozent indirekt am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Tether hat der Gesellschaft daher im Januar 2024 auch mitgeteilt, indirekt mit mehr als 25 Prozent am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt zu sein. Zettahash hat weitere 6.556.949 Aktien im Rahmen der am 3. Januar 2024 im Handelsregister eingetragenen Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft auf EUR 48.734.180 aus dem Genehmigtem Kapital 2023/​II gegen Einbringung weiterer Gesellschaftsanteile an Damoon und eines weiteren Teils der ihr gegen Damoon zustehenden Darlehensforderung erworben. Dadurch erhöhte sich die indirekte Beteiligung von Tether an der Gesellschaft nach deren Kenntnis auf 47,04 Prozent. Durch Wandlung von Wandelschuldverschreibungen in Höhe von EUR 87.402.000 hat Zettahash am 2. Februar 2024 weitere 4.763.051 Aktien der Gesellschaft erworben. Seit diesem Zeitpunkt ist Tether, deren beherrschender Gesellschafter Giancarlo Devasini ist, nach Kenntnis der Gesellschaft indirekt zu mehr als 50 Prozent (51,75 Prozent) am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt. Tether hat der Gesellschaft daher im Februar 2024 auch mitgeteilt, mit mehr als 50 Prozent am Grundkapital der Gesellschaft beteiligt zu sein.

Durch die Kapitalmaßnahmen erhöhte sich die Anzahl der Aktien zum 31.12.2023 um 18.361.717 Stück auf 42.177.231 Stück (Vorjahr: 23.815.514 Stück). Daraus ergibt sich ein Verwässerungseffekt für die bestehenden Anteilseigner der Northern Data AG von 43,53 Prozent zu diesem Zeitpunkt.

5.13 Tag der Freigabe der Veröffentlichung

Der Konzernabschluss wurde am 21. März 2024 durch den Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben und an den Aufsichtsrat weitergeleitet. Der Aufsichtsrat billigte den Konzernabschluss noch am selben Tag.

5.14 Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Frankfurt am Main, 21. März 2024

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Northern Data AG, Frankfurt am Main

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Northern Data AG, Frankfurt am Main, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden- geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Northern Data AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

scrollen

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf Angabe "1.4 Bewertungsprämisse der Unternehmensfortführung (Going Concern)" im Konzernanhang sowie die Angaben in Abschnitt "Chancen-, Risiko- und Prognosebericht" des Konzernlageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass die Northern Data AG in ihrer Liquiditätsplanung für den Prognosezeitraum von einer ausgeglichenen Liquiditätslage ausgeht. Dies setzt jedoch den Eintritt einer Reihe von Annahmen voraus, die der Liquiditätsplanung der Gesellschaft zugrunde liegen. Da die Gesellschaft weiterhin einen wesentlichen Teil ihrer Umsatzerlöse mit dem Bitcoin-Mining erzielt, ist die Gesellschaft von der Entwicklung des Bitcoin-Kurses und der damit einhergehenden Entwicklung der Mining-Profitabilität abhängig. Dies beinhaltet Risiken aus dem erwarteten Halving, das einen Rückgang der Mining-Umsätze, -Profitabilität und -Cashflows nach sich ziehen könnte. Zudem hat die Gesellschaft umfassende Investitionen in den Segmenten Cloud Computing, Data Center Infrastructure und Bitcoin-Mining begonnen. Die Investitionen sollen in wesentlichem Umfang durch die Aufnahme eines Gesellschafterdarlehens finanziert werden, das teilweise bereits in 2023 in Anspruch genommen wurde und zu einem weiteren Teil in 2024 in Anspruch genommen werden soll. Das Gesellschafterdarlehen sieht eine Reihe von einzuhaltenden finanziellen Voraussetzungen ("Covenants") vor, die zu verschiedenen Zeitpunkten eingehalten werden müssen. Die Einhaltung der Covenants ist davon abhängig, dass die mit den Investitionen verbundenen wesentlichen Wachstumsannahmen, insbesondere im Bereich Cloud Computing, erreicht werden. Da der Bereich Cloud Computing als relativ neuer Bereich bisher nur in einem relativ geringen Umfang zu Umsatzerlösen führte, ist insbesondere diese Annahme mit wesentlichen Unsicherheiten verbunden; beispielsweise könnte es nicht gelingen, im geplanten Umfang Kundenverträge abzuschließen und daraus profitable Umsätze zu generieren. Im Falle einer Nichterfüllung der finanziellen Covenants wäre der Darlehensgeber berechtigt, das Darlehen zu kündigen und die aus dem Darlehen ausgezahlten Mittel zurückzufordern. In einem solchen Fall wäre unter den derzeit gegeben Voraussetzungen die Fähigkeit der Gesellschaft, den Darlehensbetrag unmittelbar zurückzuführen, nicht gegeben, es sei denn, dass beispielsweise andere Fremd- oder Eigenkapitalfinanzierungen realisiert oder Teile der erworbenen Hardware an Dritte veräußert werden könnten. Wie in Angabe "1.4 Bewertungsprämisse der Unternehmensfortführung (Going Concern)" im Konzernanhang sowie die Angaben in Abschnitt "Chancen-, Risiko- und Prognosebericht" des Konzernlageberichts dargelegt, zeigen diese Ereignisse und Gegebenheiten, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:

scrollen

die im Konzernlagebericht enthaltenen lageberichtsfremden und als ungeprüft gekennzeichneten Angaben.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem den Geschäftsbericht. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

scrollen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

scrollen

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 21. März 2024

KPMG AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Rackwitz, Wirtschaftsprüfer

Forstreuter, Wirtschaftsprüfer

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.