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Daldrup & Söhne AG

Annual / Quarterly Financial Statement Sep 23, 2024

4518_rns_2024-09-23_cce462e9-6b55-4512-a0a5-acc97c1ac798.html

Annual / Quarterly Financial Statement

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Finanzbericht: 34892754

Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft

Oberhaching (vormals: Grünwald)

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVA

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31.12.2023 31.12.2022
EUR EUR EUR
--- --- --- ---
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2.990,50 ( 5.575,00 )
2. Geleistete Anzahlungen 142.448,40 ( 0,00 )
145.438,90 5.575,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4.159,00 ( 4.760,00 )
2. Technische Anlagen und Maschinen 3.077.350,00 ( 3.043.319,50 )
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.163.245,00 ( 2.589.796,50 )
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 ( 34.923,95 )
6.244.754,00 5.672.799,95
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2,00 ( 2,00 )
2. Sonstige Ausleihungen 4.045.903,00 ( 4.957.000,00 )
4.045.905,00 4.957.002,00
10.436.097,90 10.635.376,95
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 6.763.731,52 ( 5.466.275,78 )
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 26.882.633,37 ( 28.717.260,88 )
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen ./​. 26.930.399,59 (./​. 28.151.430,39 )
4. Handelswaren 3.682.800,00 ( 4.023.000,00 )
5. Geleistete Anzahlungen 125.790,08 ( 655.356,20 )
10.524.555,38 10.710.462,47
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 9.268.754,64 ( 6.952.496,19 )
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 188.817,85 ( 448.449,80 )
3. Sonstige Vermögensgegenstände 7.319.671,01 ( 8.114.438,91 )
16.777.243,50 15.515.384,90
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 3.554.390,94 3.118.982,67
30.856.189,82 29.344.830,04
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 256.318,36 177.373,72
41.548.606,08 40.157.580,71

PASSIVA

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31.12.2023 31.12.2022
EUR EUR EUR
--- --- --- ---
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital 5.989.500,00 ( 5.989.500,00 )
Eigene Anteile ./​. 3.012,00 (./​. 4.012,00 )
5.986.488,00 5.985.488,00
II. Kapitalrücklage 15.954.431,80 36.355.875,01
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 25.000,00 ( 25.000,00 )
2. Andere Gewinnrücklagen 360.205,84 ( 384.303,57 )
385.205,84 409.303,57
IV. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung ./​. 751.301,43 ./​. 917.318,10
V. Konzernbilanzverlust ./​. 568.388,54 ./​. 21.859.671,34
21.006.435,67 19.973.677,14
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen 43.430,91 17.162,59
2. Sonstige Rückstellungen 2.742.365,80 1.060.069,06
2.785.796,71 1.077.231,65
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.681.111,20 7.788.850,42
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.560.775,79 5.504.176,88
3. Sonstige Verbindlichkeiten 4.492.192,71 5.807.551,39
- davon aus Steuern: EUR 978.534,49 (i. Vj.: EUR 408.712,97)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 64.878,39 (i.Vj.: EUR 91.152,87)
17.734.079,70 19.100.578,69
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 22.294,00 6.093,23
41.548.606,08 40.157.580,71

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023

scrollen

1.1.2023 - 31.12.2023 1.1.2022 -31.12.2022
EUR EUR EUR
--- --- --- ---
1. Umsatzerlöse 49.117.351,85 38.183.689,97
2. Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen ./​. 1.627.328,20 ./​. 1.364.367,13
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 916.864,33 50.389,00
4. Sonstige betriebliche Erträge 1.752.506,05 1.128.074,87
- davon aus der Währungsumrechnung: EUR 192.121,04 (i. Vj.: EUR 188.147,89)
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 5.853.755,21 ( 3.511.421,97 )
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 15.429.862,95 ( 9.883.111,77 )
21.283.618,16 13.394.533,74
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 8.542.379,36 ( 8.298.318,89 )
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.779.295,18 ( 1.656.220,93 )
- davon für Altersversorgung: EUR 3.284,80 (i. Vj.: EUR 5.079,54)
10.321.674,54 9.954.539,82
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.352.299,62 2.409.857,13
8. Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens 409.200,00 0,00
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 13.186.829,01 10.393.122,98
- davon aus der Währungsumrechnung: EUR 196.930,68 (Vj.: EUR 237.306,05)
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 102.139,83 161.303,98
11. Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 15.041,14 0,00
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen 911.097,00 303.000,00
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 866.986,17 820.428,31
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ./​. 35.751,53 0,00
15. Ergebnis nach Steuern 909.118,97 883.608,71
16. Sonstige Steuern 19.279,38 31.893,07
17. Konzernjahresüberschuss 889.839,59 851.715,64
18. Konzernverlustvortrag ./​. 21.859.671,34 ./​. 22.711.386,98
19. Entnahme aus der Kapitalrücklage 20.401.443,21 0,00
20. Konzernbilanzverlust ./​. 568.388,54 ./​. 21.859.671,34

KONZERNANHANG für das Geschäftsjahr 2023

der Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft

Oberhaching

I. Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss

Die Daldrup & Söhne AG als Konzernmutterunternehmen mit Sitz in Oberhaching ist ein Anbieter von Bohr- und Umweltdienstleistungen.

Die Daldrup & Söhne AG ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Münchens unter HRB 187005 eingetragen. Sie ist eine in Deutschland gegründete Aktiengesellschaft; die Geschäftsanschrift lautet: 82041 Oberhaching, Bajuwarenring 17a.

Soweit Wahlrechte für Angaben in der Konzernbilanz, in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung oder im Konzernanhang ausgeübt werden können, wurde der Vermerk in der Bilanz bzw. in der Gewinn- und Verlustrechnung gewählt. Für den Konzernanlagenspiegel gilt, dass ein Ausweis auf der letzten Seite zum Konzernanhang erfolgt ist.

Die Gesellschaft ist gemäß § 290 Abs. 1 HGB verpflichtet, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen.

Gemäß § 290 Abs. 1 HGB in Verbindung mit § 293 Abs. 1 HGB ist die Gesellschaft nicht verpflichtet einen Konzernabschluss zu erstellen. Es handelt sich insofern um einen freiwillig erstellen Konzernabschluss.

Konsolidierungsmethoden

In den Konzernabschluss werden neben dem Mutterunternehmen alle in- und ausländischen Tochtergesellschaften, die unter der Kontrolle der Daldrup & Söhne AG stehen, einbezogen, sofern ihre Einbeziehung nicht von untergeordneter Bedeutung für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ist.

Die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Jahresabschluss des Mutterunternehmens.

Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle werden eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen werden konsolidiert.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss werden zum 31. Dezember 2023 neben dem Mutterunternehmen 2 inländische und 2 ausländische Tochtergesellschaften einbezogen. 2 Tochtergesellschaften werden nicht in die Konsolidierung einbezogen. Insgesamt setzte sich der Konsolidierungskreis wie folgt zusammen:

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Name und Sitz des Unternehmens Kapitalanteil direkt Kapitalanteil indirekt Art der Einbeziehung
Muttergesellschaft:
Daldrup & Söhne AG, Oberhaching V
Tochtergesellschaften:
Daldrup Bohrtechnik AG, Rothenburg (vormals Baar) /​ Schweiz 100,00 V
D & S Geothermie GmbH, Grünwald 100,00 V
Daldrup Wassertechnik GmbH, Ascheberg 100,00 V
GERF B.V., Honselersdijk /​ Niederlande 100,00 V
Geothermie Neuried Verwaltungs GmbH, Ascheberg 100,00 N
Geothermie Neuried GmbH & Co KG, Ascheberg 100,00 N

Die Einbeziehung der mit "V" dargestellten Tochtergesellschaften erfolgt im Wege der Vollkonsolidierung. Die mit "N" dargestellten Tochtergesellschaften werden nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Fremdwährungsumrechnung

Vermögensgegenstände und Schulden der ausländischen Tochtergesellschaften werden mit den Devisenkassamittelkursen am Bilanzstichtag und die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die in die Kapitalkonsolidierung einzubeziehenden Teile des Eigenkapitals sowie der Gewinn- und Verlustvortrag werden mit den historischen Kursen umgerechnet. Sofern sich hieraus in der Bilanz Unterschiedsbeträge ergeben, werden diese ergebnisneutral innerhalb des Eigenkapitals als "Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung" erfasst.

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Wechselkurs 1 € = Jahresdurchschnittkurs zum 31.12.2023 Stichtagskurs zum 31.12.2023
Schweizer Franken CHF 1,0290 1,07991

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Konzernabschluss wurde unter der Zugrundelegung des Grundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt. Des Weiteren verweisen wir auf unsere Ausführungen zu den bestandsgefährdenden Risiken im Konzernlagebericht in Abschnitt "C. Risiko- und Chancenbericht" und dort im Unterabschnitt "Finanzierungsrisken /​ Bestandsgefährdende Risiken"

Aktiva

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter zwischen 250,00 € und 1.000,00 € werden in einen Sammelposten eingestellt und über einen Zeitraum von 5 Jahren linear abgeschrieben. Wirtschaftsgüter unter 150,00 € werden direkt als Aufwand erfasst.

Die Ausleihungen sowie die Anteile an verbundenen Unternehmen sind zum Nominalwert bilanziert. Falls erforderlich, werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag vorgenommen.

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden vorgenommen, soweit eine dauerhafte Wertminderung vorliegt.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt.

Die Bewertung der unfertigen Leistungen aus Bohraufträgen erfolgt grundsätzlich retrograd vom Auftragswert unter Berücksichtigung des Fertigstellungsgrades am Bilanzstichtag und eines pauschalen Abschlags in Höhe von 12,5 % für den noch nicht realisierten Gewinnanteil und die nicht aktivierungsfähigen Kosten. Aufträge, bei denen eine direkte Zuordnung der Herstellungskosten möglich ist, werden progressiv bewertet.

Die Bewertung von unfertigen Leistungen aus sogenannten "Day-Rate-Aufträgen", zu denen zum Bilanzstichtag mehrere größere Aufträge gehören, die zusammen einen wesentlichen Teil der unfertigen Leistungen ausmacht, erfolgt dagegen entsprechend der tatsächlich angefallenen Aufwendungen zu festgelegten Kostensätzen. Mit dem Kunden, bei dem auch das Fertigstellungsrisiko liegt, ist eine entsprechende Abrechnungssystematik vereinbart. Die Abrechnungen erfolgen laufend. Aufgrund des Dienstleistungscharakters wird hier ein Pauschalabschlag nicht vorgenommen, sodass bei diesen Aufträgen anteilige Gewinnmargen sukzessive enthalten sind.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Bei den Forderungen wurde den individuellen Risiken durch ausreichend bemessene Einzelwertberichtigungen und bei der Muttergesellschaft dem allgemeinen Kreditrisiko durch angemessene Pauschalabschläge von 1 % Rechnung getragen.

Der Kassenbestand sowie die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nennbetrag angesetzt. Guthaben in fremder Währung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die erst im Folgejahr zu Aufwand werden.

Passiva

Das gezeichnete Kapital wurde mit dem Nennbetrag angesetzt.

Der rechnerische Nennbetrag der erworbenen eigenen Anteile ist offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlichen Erfüllungsbetrages gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde eine laufzeitadäquate Abzinsung unter Verwendung der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssätze vorgenommen.

Die Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die erst im Folgejahr zu Ertrag werden.

III. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

I. Bilanz

Anlagevermögen

Der Konzernanlagenspiegel zum 31.12.2023 ist auf der letzten Seite des Anhangs dargestellt.

Die Aufstellung des direkten und indirekten Anteilsbesitzes aller Beteiligungen ist auf Seite 3 dargestellt.

Anteile an verbundenen Unternehmen

Es bestehen folgende indirekte Beteiligungen an verbundenen Unternehmen, die nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen werden und daher als Anteile an verbundenen Unternehmen in der Konzernbilanz ausgewiesen werden:

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Name und Sitz des Unternehmens Beteiligungsquote % Währung Eigenkapital Ergebnis des letzten Geschäftsjahres
Geothermie Neuried GmbH & Co. KG, Ascheberg * 100,00 TEUR -118 -9
Geothermie Neuried Verwaltungs GmbH, Ascheberg * 100,00 TEUR 3 1

* Werte zum 31.12.2023

Sonstige Ausleihungen

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Geysir Europe GmbH, München 2.996 TEUR
Geox GmbH, Landau 550 TEUR
GeoWeb Calefornie B.V., Niederlande 500 TEUR
Summe 4.046 TEUR

Die Ausleihungen gegenüber der Geysir Europe GmbH und Geox GmbH wurden im Zuge der Veräußerung der Geysir Europe-Gruppe an eine Finanzierungsgesellschaft im Januar 2020 mit Rangrücktritten versehen: Die Daldrup & Söhne AG tritt demgemäß mit dem Darlehensbetrag sowie den entstandenen Zinsen sowie allen daran haftenden Rechten hinter alle bestehende, künftigen und bedingten Ansprüche aller aktuell bestehenden vorrangigen Gläubiger und der Finanzierungsgesellschaft und seiner Gesellschaften sowie hinter allen Forderungen, einschließlich Ausschüttungen, Zinsforderungen und Dividendenansprüche der Finanzierungsgesellschaft gegenüber der Geysir Europe-Gruppe zurück.

Die seitdem erfolgte Bewertung dieser Ausleihungen an die Geysir Europe GmbH und Geox GmbH erfolgt im Wesentlichen auf Basis eines Cash-flow-basierten Modells, welches für den Zeitraum bis 2026 auf planerische Annahmen bzgl. der Cash-flow-Rückflüsse der Kraftwerksgesellschaften Taufkirchen und Landau sowie eine noch bestehende Earn-out-Vereinbarung basiert. Vorgenannte Vereinbarung sieht vor, dass bei einem künftigen Bau eines weiteren Kraftwerks und dessen erfolgreichem Betrieb - definiert durch in 2019 festgelegte Parameter - ein Betrag von rd. 2.000 TEUR an die D&S Geothermie GmbH (= Tochtergesellschaft der Berichtsgesellschaft) zu zahlen ist.

In die Planung künftiger Cash-flows fließen bestimmte Schätz- und Ist-Parameter ein, wie z.B. die Entwicklung des Preises für Fernwärme, künftige Inflationsraten oder Angaben aus den Geschäftsberichten der Schuldner. Dabei unterliegen die planerischen Cash-flow-Rückflüsse üblichen planerischen Unsicherheiten und sind insbesondere vom operativen Geschäftserfolg beider Kraftwerke Taufkirchen und Landau sowie dem Ausschüttungsverhalten der operativen Kraftwerksgesellschaften an die Holding Geysir Europe GmbH abhängig. Unter Rückgriff auf dieses Modell wurden dem Geschäftsjahr 2023 Tilgungen der Ausleihungen an die Geysir Europe GmbH von 624 TEUR und an die Geox GmbH von rd. 119 TEUR beigemessen. Diese Tilgungen sind in dem Geschäftsjahr 2023 und bis zum 28.03.2024 nicht erfolgt, weshalb die Ausleihungen um vorgenannte Werte berichtigt wurden. Für die Jahre 2024 bis einschließlich 2026 entfallen prognostizierte Cashflows wie folgt auf die beiden Ausleihungen:

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Ausleihung an (in T€) Geschäftsjahr 2024 Geschäftsjahr 2025 Geschäftsjahr 2026 Summe
Geysir Europe GmbH 533 356 133 1.022
Geox GmbH 181 174 169 524
Summe 714 529 302 1.546

Umlaufvermögen

Vorräte

Die erhaltenen Anzahlungen werden offen von den Vorräten abgesetzt.

Im Geschäftsjahr 2023 wurden fertige Erzeugnisse und Waren in Höhe von 3.683 TEUR bilanziert. Hierbei handelt es sich um Technologiekomponenten, die die D & S Geothermie GmbH als Kaufpreisbestandteil im Rahmen des Verkaufs der Geysir Europe-Gruppe erhalten hatte und sukzessive veräußert werden sollen.

Forderungen

Die Restlaufzeit der Forderungen beträgt, wie im Vorjahr, bis zu einem Jahr.

Sonstige Vermögensgegenstände zum 31.12.2023 in TEUR

scrollen

mit einer Restlaufzeit von
Bezeichnung Gesamtbetrag bis zu 1 Jahr mehr als 1 Jahr Gesamtbetrag Vorjahr
--- --- --- --- ---
1. Darlehensforderungen gegen nahestehende Unternehmen 4.839 4.839 0 5.619
2. Kaufpreisforderung aus Gesellschaftsanteilverkauf 1.600 1.600 0 1.600
3. Umsatzsteuerforderungen 276 276 0 489
4. Übrige 605 605 0 406
Summe sonstige Vermögens- Gegenstände 7.320 7.320 0 8.114

Unter 3. sind Vorsteuerforderungen enthalten, die in Höhe von 46 TEUR erst in 2024 entstehen.

Darlehensforderungen gegen nahestehende Unternehmen bestehen gegenüber der J. D. Apparate- und Maschinenbau GmbH, Ascheberg, in Höhe von 4.839 TEUR (Vorjahr 5.619 TEUR). Es besteht ein Rangrücktritt in Höhe von 800 TEUR hinter die Forderungen aller anderen Gläubiger der Gesellschaft.

Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung als Bestandteil des Konzernabschlusses dargestellt.

Grundkapital

Das Grundkapital beläuft sich auf 5.989,5 TEUR (31.12.2022: 5.989,5 TEUR), es ist aufgeteilt in 5.989.500 (31.12.2022: 5.989.500) auf den Inhaber lautende Aktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Das genehmigte Kapital zum 31.12.2023 beträgt 2.994,75 TEUR (31.12.2022: 2.994,75 TEUR).

Eigene Anteile: Die Tochtergesellschaft Daldrup Bohrtechnik AG, Baar, hält 3.012 Aktien an der Daldrup & Söhne AG, dies entspricht 3.012 EUR des Grundkapitals beziehungsweise 0,1 % am Grundkapital.

Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage beträgt 15.954 TEUR (31.12.2022: 36.356 TEUR). Mit Vorstandsbeschluss vom 28.05.2024 wurde die Verrechnung des Bilanzverlusts mit den Kapitalrücklagen beschlossen.

Gesetzliche Rücklage

Die gesetzliche Rücklage gemäß § 150 AktG beläuft sich unverändert zum Vorjahr auf 25 TEUR.

Andere Gewinnrücklagen

Die anderen Gewinnrücklagen belaufen sich auf 360 TEUR (31.12.2022: 384 TEUR).

Konzernbilanzgewinn

Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlägt der Vorstand vor, den Jahresüberschuss der Daldrup & Söhne AG in Höhe von 964 TEUR auf neue Rechnung vorzutragen.

Für Ausschüttungszwecke steht grundsätzlich nicht der Konzernbilanzgewinn, sondern der Bilanzgewinn aus dem Einzelabschluss der Muttergesellschaft zur Verfügung. Der Bilanzverlust im Jahresabschluss der Daldrup & Söhne AG beläuft sich zum 31.12.2023 nach Verrechnung mit den Kapitalrücklagen auf 0 TEUR.

Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen belaufen sich auf 43 TEUR (31.12.2022: 17 TEUR).

Sonstige Rückstellungen

Rückstellungsspiegel zum 31.12.2023 in TEUR

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Bezeichnung 01.01.2023 Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2023
Personalrückstellungen 553 473 9 618 689
Pauschale Rückstellung für Gewährleistungen 205 0 23 163 345
Übrige Rückstellungen 302 160 0 1.566 1.708
Summe Sonstige Rückstellungen 1.060 633 32 2.347 2.742

Die pauschale Rückstellung für Gewährleistungen wurde mit 0,5 % des durchschnittlichen Umsatzes der letzten fünf Jahre gebildet. Dabei wurde eine abweichende Gewichtung der einzelnen Jahre sowie eine Abzinsung berücksichtigt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeitenspiegel zum 31.12.2023 in TEUR

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mit einer Restlaufzeit von
Art der Verbindlichkeit Gesamtbetrag bis zu 1 Jahr 1 bis 5 Jahre mehr als 5 Jahre Gesamtbetrag Vorjahr
--- --- --- --- --- ---
1. Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 7.681 6.927 683 71 7.789
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.561 5.561 0 0 5.504
3. Verbindlichkeiten ggü. nahestehende Unternehmen 1.213 303 910 0 1.463
4. Steuerverbindlichkeiten 978 978 0 0 1.823
5. Sonstige Verbindlichkeiten aus Gesellschaftsanteilskauf 878 269 609 0 1.329
6. Übrige sonstige Verbindlichkeiten 1.423 1.395 28 0 1.193
Summe Verbindlichkeiten 17.734 15.433 2.230 71 19.101

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen in Höhe von 6.419 TEUR aus der Inanspruchnahme von Betriebsmittelkrediten und in Höhe von 1.262 TEUR bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus der Finanzierung von Sachanlagevermögen.

Zugesagte Kontokorrent-, Avalkreditlinien und sonstige Kreditlinien der Berichtsgesellschaft belaufen sich auf insgesamt 21.500 TEUR. Mit den langjährig verbundenen Kreditinstituten und Avalkreditgebern der Berichtsgesellschaft wurde im Mai 2020 eine Sicherheitentreuhandvereinbarung zu deren Besicherung durch die Übereignung von Bohranlagen und Maschinen sowie Warenbeständen und Forderungszession getroffen. Die Vereinbarung umfasst eine Öffnungsklausel zu Gunsten der Berichtsgesellschaft hinsichtlich künftiger Projektfinanzierungslinien. In den Gesamtlinien ist die Avalkreditlinie eines Kreditgebers in Höhe von 5.000 TEUR enthalten, die ebenfalls durch die Verpfändung eines Bankguthabens von 500 TEUR besichert ist.

Darüber hinaus besteht zum Bilanzstichtag eine im Berichtsjahr neu zugesagte, unbesicherte zur Verfügung gestellte weitere mittelfristige Darlehensfinanzierung eines Kreditgebers in Höhe von noch 543 TEUR (1.222 TEUR).

Die Verbindlichkeiten ggü. nahestehende Unternehmen betreffen die Gewährung eines Darlehens der GVG-Grundstücksverwaltungs-GmbH & Co. KG, Erfurt, in Höhe von 1.213 TEUR zzgl. aufgelaufener Zinsen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt (455 TEUR), Verbindlichkeiten soziale Sicherheit (65 TEUR), Darlehen gegenüber Vorständen (54 TEUR) und sonstige (849 TEUR).

II. Gewinn- und Verlustrechnung

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Die Umsatzerlöse des Konzerns untergliedern sich wie folgt:

Umsatzverteilung nach Tätigkeitsbereichen in T€

scrollen

Geschäftsbereich 2023 Anteil in % 2022 Anteil in %
Geothermie 26.115 53 % 14.545 38 %
Rohstoffe/​Exploration 20.440 42 % 17.971 47 %
Wasserwirtschaft 900 2 % 3.575 9 %
EDS 1.662 3 % 2.093 6 %
Gesamt 49.117 100 % 38.184 100 %

Umsatzverteilung nach geographisch bestimmten Märkten in T€

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Geschäftsbereich 2023 Anteil in % 2022 Anteil in %
Inland 39.593 81 % 16.129 42 %
Ausland 9.524 19 % 22.055 58 %
Gesamt 49.117 100 % 38.184 100 %

Wegen der langfristigen Projektverläufe geben die Umsatzerlöse nur ein unvollständiges Bild der im Geschäftsjahr erbrachten Leistung. Daher wird ergänzend die Gesamtleistung mit 37.640 TEUR (entsprechend 77,8 %) im Inland (Vorjahr 19.229 TEUR /​ 52,6 %) und mit 10.767 TEUR (22.2 %) im Ausland (Vorjahr 17.315 TEUR/​ 47,4 %) angegeben. In der inländischen Gesamtleistung sind aktivierte Eigenleistungen von insgesamt 917 TEUR enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

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2023 2022
Erträge aus Währungsdifferenzen 192 TEUR 188 TEUR
Versicherungsentschädigungen 327 TEUR 313 TEUR
Übrige Erträge 350 TEUR 422 TEUR
Erträge aus der Herabsetzung von Verbindlichkeiten 451 TEUR 0 TEUR
Erträge aus der Herabsetzung von Einzelwertberichtigungen 355 TEUR 0 TEUR
Erträge aus Auflösung von Rückstellungen (periodenfremd) 78 TEUR 205 TEUR
Summe 1.753 TEUR 1.128 TEUR

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

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2023 2022
Einzelwertberichtigungen und Forderungsverluste 13 TEUR 205 TEUR
Versicherungen und Beiträge 659 TEUR 551 TEUR
Abraum- und Abfallbeseitigung 1.214 TEUR 1.140 TEUR
Mieten für bewegliches Vermögen 1.430 TEUR 869 TEUR
Werbung, Reisen, Unterbringung Mitarbeiter 1.311 TEUR 999 TEUR
Reparaturen und Instandhaltungen 1.442 TEUR 953 TEUR
Rechts- und Beratungskosten 867 TEUR 723 TEUR
Fahrzeugkosten 743 TEUR 680 TEUR
Raumkosten 609 TEUR 584 TEUR
Aufwendungen Währungsdifferenzen 170 TEUR 237 TEUR
Lizenzgebühren 350 TEUR 350 TEUR
Kosten Baustellen 1.109 TEUR 832 TEUR
Kosten Werkstatt 300 TEUR 247 TEUR
Sonstige 2.969 TEUR 2.023 TEUR
Summe 13.186 TEUR 10.393 TEUR

Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Finanzanlagevermögen belaufen sich auf 911 TEUR (Vorjahr: per Saldo TEUR 303). Die Abschreibungen resultieren aus einer Neubewertung der nachrangigen Darlehnsforderungen gegenüber der Geysir Europe GmbH und der Geox GmbH.

IV. Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Daldrup & Söhne AG hat sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 290 TEUR. Die Verpflichtungen haben in Höhe von 198 TEUR Laufzeiten bis zu einem Jahr und in Höhe von 92 TEUR Laufzeiten von einem bis fünf Jahren. Des Weiteren bestehen Verpflichtungen aus einem Lizenzvertrag in Höhe von 2.950 TEUR, von denen 350 TEUR innerhalb eines Jahres, 1.400 TEUR im Zeitraum zwischen einem und fünf Jahren sowie 1.200 TEUR nach fünf Jahren fällig sind.

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen des Konzerns beträgt somit 3.240 TEUR, davon fällig:

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innerhalb eines Jahres: 548 TEUR
zwischen einem und fünf Jahren: 1.492 TEUR
nach fünf Jahren: 1.200 TEUR

Nicht in der Bilanz enthaltende Geschäfte

Die Daldrup & Söhne AG hat im Geschäftsjahr 2016 ein Patent zur Förderverrohrung zur Verwendung bei einer Erdwärmesonde zur Gewinnung geothermischer Energie und Verfahren zum Einbau einer solchen Förderverrohrung für 5.400 TEUR netto an die J. D. Apparate- und Maschinenbau GmbH (Käufer) veräußert und mietet dieses seitdem für eine jährliche Lizenzgebühr von 350 TEUR zurück. Die jährliche Miete wird auf den Kaufpreis angerechnet. Das Patent hat eine Laufzeit bis Januar 2034. Zweck der Transaktion war die Realisierung stiller Reserven. Darüber hinaus werden keine wesentlichen Chancen oder Risiken gesehen.

Mit Kauf- und Mietvertrag vom 30.06.2015 zwischen der Daldrup & Söhne AG (Verkäufer) und der J. D. Apparate und Maschinenbau GmbH (Käufer) wurde eine Bohranlage für netto 2.800 TEUR, veräußert. Mit gleichem Vertrag wird die Bohranlage zur wirtschaftlichen und betrieblichen Nutzung auf Basis einer festen Monatspauschale für die Monate Januar bis Oktober von 17 TEUR zzgl. Mehrwertsteuer und ab November von 22 TEUR zzgl. Mehrwertsteuer an die Daldrup & Söhne AG zurück vermietet. Die monatliche Miete wird auf den Kaufpreis angerechnet. Zweck der Transaktion war die Realisierung stiller Reserven. Darüber hinaus werden keine wesentlichen Chancen oder Risiken gesehen.

Absicherung von Fremdwährungsrisiken /​ Bewertungseinheiten

Gemäß Risikopolitik sind entstehende Fremdwährungsrisiken der Berichtsgesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften, die eine wesentliche Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung besitzen, rechtzeitig im Vorfeld eines Vertragsschlusses, spätestens aber unverzüglich nach deren Entstehung in derselben Währung und Laufzeit, mindestens in Höhe von 90% des Fremdwährungsrisikos durch geeignete Devisentermingeschäfte abzusichern.

Im Geschäftsjahr 2023 wurden weitere Absicherungen von Fremdwährungsrisiken aus Aufträgen mit Kreditinstituten für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 vorgenommen. Zum 31.12.2023 bestanden noch sieben Bewertungseinheiten mit folgenden Parametern:

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Grundgeschäft/​ Sicherungsinstrument Risiko/​Art der Bewertungseinheit einbezogener Betrag Höhe des abgesicherten Risikos Sicherungszeitraum
Zahlungseingänge der Berichtsgesellschaft aus Bohraufträge im Drittland /​ Devisentermingeschäft mit Laufzeitoption (8 Geschäfte) Währungsrisiko/​ micro hedge TCHF 2.080 TCHF 2.080 18.01.2024 (frühester Beginn) 15.08.2024 (spätestes Ende)

Die gegenläufigen Zahlungsströme gemäß obiger Tabelle von Grund- und Sicherungsgeschäft gleichen sich voraussichtlich in vollem Umfang im Sicherungszeitraum aus, weil wesentliche Positionen in betraglich gleicher Höhe in derselben Währung und Laufzeit durch Devisentermingeschäfte abgesichert werden. Bis zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen/​Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft vollständig ausgeglichen. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird die "Critical-Terms-Match-Methode" verwendet.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das von dem Abschlussprüfer Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, für das Geschäftsjahr 2023 berechnete Gesamthonorar beträgt 100 TEUR, davon betreffen 0 TEUR das Vorjahr. Es entfällt auf Abschlussprüfungsleistungen.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Vorstand schlägt vor den Konzernbilanzverlust auf neue Rechnung vorzutragen.

Namen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres gehörten die folgenden Personen dem Vorstand an:

Namen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres gehörten die folgenden Personen dem Vorstand an:

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Name Funktion, ausgeübter Beruf
Andreas Tönies Vorsitzender des Vorstands (Geschäftsbereiche Strategie, Key Accounts, Logistik /​ Warenwirtschaft, Einkauf, und Recht)
Dipl.-Ing. Bernd Daldrup Vorstandsmitglied (Geschäftsbereiche Tiefe Geothermie und Personal).
Dipl.-Kfm. Stephan Temming Vorstandsmitglied (Finanzen, Controlling, Investor Relations und Unternehmensentwicklung)
Dipl.-Ing. Karl Daldrup Vorstandsmitglied (Geschäftsbereiche Rohstoffe & Exploration, Wassergewinnung, EDS, oberflächennahe und mittlere Geothermie sowie die Ressorts EDV /​ IT, Vertrags- u. Nachtragsmanagement)

Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtsjahr folgende Personen an:

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Name, Funktion Verwaltungs-, Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsmandate bzw. Partnerstellungen
Josef Daldrup Vorsitzender des Aufsichtsrates Kaufmann Delegierter des Verwaltungsrats der Daldrup Bohrtechnik AG, Rothenburg /​ Schweiz
Heinrich Goßheger Bankdirektor i.R. keine
Wolfgang Bosbach Rechtsanwalt Mitglied des Aufsichtsrats der Signal Iduna Allgemeine Versicherung AG, Dortmund
Dr. Michaela Daldrup-Arnold Projektmanagerin keine

Vergütungen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

Die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2023 gewährten Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich auf 807 TEUR.

Die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2023 gewährten Gesamtbezüge des Aufsichtsrates beliefen sich auf 100 TEUR.

Es besteht ein Verrechnungskonto mit dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und jetzigem Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Josef Daldrup, welches zum 31.12.2023 eine Forderung gegenüber der Berichtsgesellschaft von 11 TEUR (Vj. -66 TEUR) ausweist. Die Verzinsung des Verrechnungskontos beträgt jährlich 6,0 %.

Es bestehen Verbindlichkeiten gegenüber den Vorstandsmitgliedern in Höhe von insgesamt 54 TEUR (Vj. 115 T€).

Durchschnittliche Zahl der während des laufenden Jahres beschäftigten Arbeitnehmer

Die nachfolgenden Arbeitnehmergruppen waren während des Geschäftsjahrs durchschnittlich im Unternehmen beschäftigt:

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Arbeitnehmergruppen 2023 2022
Arbeiter 116 106
Angestellte 14 18
Geringfügig Beschäftigte 3 1
Insgesamt 133 125

Oberhaching, 29. Mai 2024

Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Andreas Tönies, Vorstandsvorsitzender

Bernd Daldrup, Vorstand

Karl Daldrup, Vorstand

Stephan Temming, Vorstand

Konzernanlagespiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

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Anschaffungskosten
Stand 1.1.2023 Währungsumrechnung Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2023
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EUR EUR EUR EUR EUR EUR
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 93.364,30 0,00 0,00 0,00 0,00 93.364,30
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 142.448,40 0,00 0,00 142.448,40
93.364,30 0,00 142.448,40 0,00 0,00 235.812,70
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 48.718,33 0,00 0,00 0,00 0,00 48.718,33
2. Technische Anlagen und Maschinen 27.867.307,26 0,00 1.703.865,97 24.000,50 0,00 29.547.172,73
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 14.140.616,90 0,00 1.289.012,20 155.133,11 10.413,95 15.284.909,94
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 34.923,95 0,00 13.480,01 37.990,01 -10.413,95 0,00
42.091.566,44 0,00 3.006.358,18 217.123,62 0,00 44.880.801,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2,00
2. sonstige Ausleihungen 16.817.280,24 0,00 0,00 0,00 0,00 * 16.817.280,24
16.817.282,24 0,00 0,00 0,00 0,00 16.817.282,24
59.002.212,98 0,00 3.148.806,58 217.123,62 0,00 61.933.895,94

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Abschreibungen
Stand 1.1.2023 Zugänge Abgänge Stand 31.12.2023
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EUR EUR EUR EUR
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 87.789,30 2.584,50 0,00 90.373,80
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00
87.789,30 2.584,50 0,00 90.373,80
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 43.958,33 601,00 0,00 44.559,33
2. Technische Anlagen und Maschinen 24.823.987,76 1.651.084,97 5.250,00 26.469.822,73
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 11.550.820,40 698.029,15 127.184,61 12.121.664,94
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 0,00 0,00 0,00
36.418.766,49 2.349.715,12 132.434,61 38.636.047,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00 0,00 0,00
2. sonstige Ausleihungen 11.860.280,24 911.097,00 0,00 12.771.377,24
11.860.280,24 911.097,00 0,00 12.771.377,24
48.366.836,03 3.263.396,62 132.434,61 51.497.798,04

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Buchwerte
Stand 31.12.2023 Stand 31.12.2022
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EUR EUR
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I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2.990,50 5.575,00
2. Geleistete Anzahlungen 142.448,40 0,00
145.438,90 5.575,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 4.159,00 4.760,00
2. Technische Anlagen und Maschinen 3.077.350,00 3.043.319,50
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.163.245,00 2.589.796,50
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 34.923,95
6.244.754,00 5.672.799,95
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2,00 2,00
2. sonstige Ausleihungen 4.045.903,00 4.957.000,00
4.045.905,00 4.957.002,00
10.436.097,90 10.635.376,95

* Ausweis erfolgt im Umlaufvermögen.

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

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Mutterunternehmen
(Korrigiertes) Gezeichnetes Kapital
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Gezeichnetes Kapital Eigene Anteile
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in EUR Summe
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Stand 1.1.2022 5.989.500 -4.012 5.985.488
Konzernjahresüberschuss
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen
Stand 31.12.2022 5.989.500 -4.012 5.985.488
Stand 1.1.2023 5.989.500 -4.012 5.985.488
Konzernjahresüberschuss
Währungsumrechnung
Entnahme zum Verlustausgleich
Sonstige Veränderungen 1.000 1.000
Stand 31.12.2023 5.989.500 -3.012 5.986.488

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Mutterunternehmen
Rücklagen
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Kapitalrücklage Gewinnrücklagen
--- --- --- --- --- ---
in EUR Kapitalrücklage Gesetzliche Rücklage Andere Gewinnrücklagen Summe Summe
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Stand 1.1.2022 36.355.875 25.000 372.885 397.88 36.753.760
Konzernjahresüberschuss
Währungsumrechnung
Sonstige Veränderungen 11.419 11.419 11.419
Stand 31.12.2022 36.355.875 25.000 384.304 409.304 36.765.179
Stand 1.1.2023 36.355.875 25.000 384.304 409.304 36.765.179
Konzernjahresüberschuss
Währungsumrechnung
Entnahme zum Verlustausgleich -20.401.443 -20.401.443
Sonstige Veränderungen -24.098 -24.098 -23.098
Stand 31.12.2023 15.954.432 25.000 360.206 385.206 16.340.638

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Mutterunternehmen
--- --- --- ---
Konzern- Eigenkapital
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in EUR Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung Konzernbilanzgewinn/​ verlust
--- --- --- ---
Stand 1.1.2022 -987.611 -22.711.387 19.040.250
Konzernjahresüberschuss 851.716 851.716
Währungsumrechnung 70.293 70.293
Sonstige Veränderungen 11.419
Stand 31.12.2022 -917.318 -21.859.671 19.973.677
Stand 1.1.2023 -917.318 -21.859.671 19.973.677
Konzernjahresüberschuss 889.840 889.840
Währungsumrechnung 166.017 166.017
Entnahme zum Verlustausgleich 20.401.443 0
Sonstige Veränderungen -23.098
Stand 31.12.2023 -751.301 -568.389 21.006.436

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023

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2023 2022
EUR EUR
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1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 889.839,59 851.715,64
+ planmäßige Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 2.352.299,62 2.712.857,13
+/​- Zunahme/​Abnahme der Rückstellungen 1.682.296,74 -126.140,87
+/​- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/​Erträge -266.281,06 458.711,32
+/​- Abnahme/​Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -745.696,15 -3.596.055,54
+/​- Zunahme/​Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -1.242.559,00 702.376,25
+/​- Verlust/​Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 0,00 5.322,26
+ Zinsaufwendungen 866.986,17 820.428,31
- Zinserträge -102.139,83 -161.303,98
+/​- Aufwendungen/​Erträge aus außerordentlichen Posten 911.097,00 0,00
+/​- Ertragsteueraufwand/​-ertrag 35.751,53 0,00
+/​- Ertragsteuererstattungen/​-zahlungen -9.483,21 -15.454,47
\= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 4.372.111,40 1.652.456,05
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens und Sachanlagevermögens 84.689,01 45.309,24
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und Sachanlagevermögen -3.148.806,58 -976.182,58
+ Erhaltene Zinsen 102.139,83 161.303,98
\= Cashflow aus der Investitionstätigkeit -2.961.977,74 -769.569,36
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten 635.597,39 -587.468,59
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten -678.115,73 -384.309,17
- Gezahlte Zinsen -866.986,17 -820.428,31
\= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -909.504,51 -1.792.206,07
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3) 500.629,15 -909.319,38
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode -2.821.939,81 -1.912.620,43
\= Finanzmittelfonds am Ende der Periode -2.321.310,66 -2.821.939,81
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 3.554.390,94 3.118.982,67
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Kontokorrentverbindlichkeiten) -5.875.701,60 -5.940.922,48 *
\= Finanzmittelfonds am Ende der Periode -2.321.310,66 -2.821.939,81

* Im Rahmen der Ermittlung des Finanzmittelfonds werden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten berücksichtigt, sofern es sich um Kontokorrentverbindlichkeiten handelt.

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Kontokorrentverbindlichkeiten -5.875.701,60
Darlehensverbindlichkeiten -543.386,89
Sonstige Finanzierungen -1.262.022,71
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -7.681.111,20

Konzern-Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

der Daldrup & Söhne AG, Oberhaching

A. Daldrup-Konzern - Geschäftstätigkeit, Markt, Marktposition und Rahmenbedingungen

1. Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit

Die Daldrup & Söhne AG als Muttergesellschaft des Daldrup-Konzerns, die rund 96% zur Gesamtleistung des Konzerns beiträgt, ist in Mitteleuropa ein gefragter und führender Anbieter von Bohr- und Umweltdienstleistungen. Der Konzern ist in den Geschäftsfeldern erneuerbare Energien, Trinkwasser und Rohstoffe tätig. Damit besetzt der Daldrup-Konzern Geschäftsfelder, die für nachfolgende Generationen von hoher Relevanz sind.

Das Geschäftsmodell des Konzerns findet im Rahmen der Energiewende positive Unterstützung durch konkrete Vorgaben des Gesetzgebers zur Reduktion der Treibhausgas- Emissionen. Der Ersatz fossiler Primärenergieträger bekommt zudem durch geopolitische Auswirkungen eine zusätzliche Dringlichkeit insbesondere für nicht-fossile Alternativen für die Wärmeerzeugung. Zudem entwickelt sich die staatlich-getriebene Suche nach geeigneten Endlagern zur Deponierung der atomaren Hinterlassenschaften zu einem interessanten Geschäftszweig. Hier konnte die Daldrup & Söhne erfolgreich umfangreiche Erfahrungen und namhafte Referenzen sammeln.

Die Marktposition der Daldrup & Söhne AG als Bohrdienstleistungsunternehmen und Geothermiespezialist ist in allen Geschäftsbereichen in den adressierten Märkten gefestigt. Der Daldrup-Konzern bewegt sich unverändert in einem insgesamt attraktiven, durch ein hohes Nachfrageniveau gekennzeichneten Umfeld. Im Rahmen geothermischer Projekte bietet das Unternehmen mit ihren Bohrgeräten und dem bohrtechnischen Know-how elementare Leistungsbestandteile für die Nutzbarmachung geothermischer Energie in Wärme- und Stromprojekten. Beteiligungen an Geothermie-Heizwerken oder an Kraftwerken werden über Minderheitsbeteiligungen nur in Einzelfällen angestrebt, sofern sie der mittelständischen Ausrichtung und Größenordnung des Daldrup-Konzerns entsprechen.

Konzernstruktur zum 31. Dezember 2023

GEOTHERMIE: EINE ERNEUERBARE, UNERSCHÖPFLICHE ENERGIEQUELLE

Im Geschäftsbereich Geothermie werden Bohrdienstleistungen sowohl für die oberflächennahe Geothermie für Bohrtiefen bis zu 400 Metern, die mitteltiefe Geothermie und die tiefe Geothermie mit Bohrtiefen von bis zu 6.000 Metern erbracht, um die über Bohrungen zugängliche Erdwärme für die Strom- und/​ oder Wärmegewinnung nutzbar zu machen. Dieser Geschäftsbereich verfügt in der Strom-, aber vor allem in der Wärmeerzeugung als bisher kleinster Bestandteil der erneuerbaren Energien im Gesamtenergiemix über einen intakten Auslastungspfad mit unseres Erachtens sehr guten Wachstumsperspektiven.

Tätigkeitsschwerpunkte des Daldrup-Konzerns im Inland liegen unverändert in den geologischen Schwerpunktregionen für geothermische Energieerschließung: im bayerischen Molassebecken rund um die Stadt München, am Oberrheingraben sowie in der norddeutschen Tiefebene. In Europa konzentrierten sich die Aktivitäten im Geschäftsjahr 2023 weiterhin insbesondere auf Deutschland und die Schweiz. Allgemein richtet der Konzern seine Aktivitäten in Mitteleuropa an Standorten mit geothermischem Potenzial und entsprechenden Absatzmöglichkeiten für Strom und Wärme aus. Dazu gehören neben der DACH-Region, die Benelux-Staaten und perspektivisch Italien und Skandinavien.

Die wirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten der Geothermie zur Wärme- und Kälteversorgung sind vor allem für die Wohnungswirtschaft - sowohl bei Neubauvorhaben als auch bei der energetischen Gebäudesanierung -, die Nah- und Fernwärmeversorgung sowie gewerbliche Anwendungen der Wärmenutzung wie Akquiferspeicher, in Gewächshäusern, Fischzuchten, Trocknungsprozessen etc. wirtschaftlich interessant. Eine wärmegeführte Nutzung bietet sich bei Lagerstätten an, die Thermalwassertemperaturen von unter 110 °C aufweisen und die in der Regel Bohrtiefen von 1.000 Metern bis 3.000 Metern erforderlich machen. In Deutschland ist zudem der gesetzliche Rahmen für die Förderung der Wärmenutzung aus erneuerbaren Energien in den letzten Jahren stetig erweitert und verbessert worden. Benachbarte Länder wie die Niederlande oder die Schweiz gehen vergleichbare Wege, um bestehende Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern abzubauen und die Treibhausgas-Emissionen (THG-Emissionen) zu reduzieren.

Tiefenbohrungen bis in 6.000 Meter Tiefe stellen immer große Anforderungen an die Planung im Vorfeld und in der Bohrphase zwischen den Beschäftigten, der Technik und den Zulieferern. Daldrup hat weit über 50 solcher Bohrungen für tiefe Geothermieprojekte niedergebracht. Im Laufe der Firmengeschichte haben die Mitarbeiter des Daldrup-Konzerns insgesamt mehr als 10.000 Bohrungen erfolgreich in unterschiedlichen geologischen Formationen ausgeführt. Der Anteil des Geschäftsbereichs Geothermie am Umsatz des Jahres 2023 des Daldrup-Konzerns erreichte 53,2% (Vorjahr: 38%).

ABSICHERUNG VON FÜNDIGKEITSRISIKEN - ALTERNATIVE RISK TRANSFER- KONZEPT DER DALDRUP-GRUPPE /​ INITIATIVE DES BMWK

Die Daldrup & Söhne AG hat bereits vor Jahren gemeinsam mit namhaften Partnern der Versicherungswirtschaft ein mehrfach erfolgreich umgesetztes Konzept zur Absicherung von Fündigkeitsrisiken bei der Erstellung von Tiefengeothermieprojekten entwickelt. Dieses exklusiv für die Kunden der Daldrup & Söhne AG zur Verfügung stehende Absicherungskonzept ermöglicht in vielen Fällen für mittelständische Kunden erst geothermische Bohr- und Energieprojekte, da mit dem Absicherungskonzept die Finanzierung von Geothermieprojekten mit einem hohen Fremdkapitalanteil von Seiten der Banken begleitet werden können. Damit sind Geothermiebohrungen für Projektentwickler und Investoren bereits von Beginn an über Kreditinstitute finanzierbar. Daldrup tritt dabei weder als Finanzierer noch als Versicherer auf. Die Fündigkeitsrisiken werden von Dritten getragen. Das ART-Konzept ist ein Schlüsselinstrument der Kunden- und Projektakquise in Mitteleuropa. Daldrup begrüßt die Initiative des BMWK zur Absicherung der Fündigkeitsrisiken seitens des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) und der Förderbank KfW, eine staatlich unterstützte Versicherungslösung für das sog. Fündigkeitsrisiko für tiefe Geothermiebohrungen zu etablieren ausdrücklich, da mit einer staatlich unterlegten Versicherungslösung eine wesentliche Hürde für kommunale wie private Auftraggeber von tiefen Geothermieprojekten abgebaut und eine zügige Erschließung der heimischen Geothermie vorangetrieben.

ROHSTOFFE & EXPLORATION

Im Geschäftsbereich Rohstoffe & Exploration dienen die ausgeführten Bohrungen der Exploration und dem Aufschluss der Lagerstätten fossiler Energieträger sowie mineralischer Rohstoffe und Erze. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Arbeiten zur Erkundung und Sicherung des Baugrundes in Bergbaugebieten.

Unter diesen Geschäftsbereich fielen im Geschäftsjahr 2022 zum Beispiel unsere Bohrtätigkeiten für die NAGRA, die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle. Der Anteil dieses Geschäftsbereiches am Umsatz des Daldrup-Konzerns im Jahr 2023 belief sich auf 41,6% (Vorjahr: 47%).

WASSERGEWINNUNG

Der Geschäftsbereich Wassergewinnung bildet den unternehmerischen Ursprung des Daldrup-Konzerns. Er umfasst den Brunnenbau zur Gewinnung von Trink-, Brauch-, Heil-, Mineral-, Kesselspeise- oder Kühlwasser sowie Thermalsole. Neben der eigentlichen Bohrleistung kommt es bei der Wassergewinnung auf spezielles Know-how an, von der Edelstahl-Verrohrung zur Förderung von Trink- und Heilwasser über den professionellen Ausbau von Brunnenanlagen bis zur Montage moderner Filter- und Pumpenanlagen. Der Geschäftsbereich Wassergewinnung repräsentierte im Berichtsjahr 1,8% (Vorjahr: 9%) des Konzernumsatzes.

ENVIRONMENT, DEVELOPMENT, SERVICE

Der Geschäftsbereich Environment, Development, Service (EDS) umfasst spezielle umwelttechnische Dienstleistungen wie etwa die hydraulische Sanierung von kontaminierten Standorten, die Errichtung von Gas-Absaugbrunnen zur Gewinnung von Deponiegas, die Erstellung von Grundwassergüte-Messstellen oder die Errichtung von Wasserreinigungsanlagen. Der Geschäftsbereich EDS erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2023 einen Anteil von 3,4% (Vorjahr: 6%) am Konzernumsatz der Daldrup & Söhne AG.

Die Erfahrungen aus den vier Geschäftsbereichen stärken und sichern täglich die Weiterentwicklung des Bohr-Know-hows. Andererseits ist der Wachstumspfad des Konzerns limitiert durch den sich weiter verschärfenden Mangel an gut ausgebildeten, agilen Mitarbeitern. Durch gezielte Akquisemaßnahmen versuchen wir inzwischen europaweit, qualifiziertes Personal zu gewinnen. Mit einem attraktiven Arbeitsumfeld und Incentives versuchten wir insbesondere Schlüsselmitarbeiter zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden. Im Durchschnitt des Jahres 2023 wurden 139 Mitarbeiter/​-innen (Vorjahr: 125) im Daldrup-Konzern beschäftigt. Projektbedingt kommen bei Bedarf weitere Mitarbeiter hinzu, welche der Daldrup & Söhne AG und ihren Tochtergesellschaften durch konzernfremde Personaldienstleister flexibel und auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.

2. Markt, Wettbewerb und Kundenverbindungen

GEOTHERMISCHE ENERGIE IST UNERSCHÖPFLICH

Geothermische Energie ist die unterhalb der festen Oberfläche der Erde gespeicherte Wärmeenergie. Es ist inzwischen allgemein anerkannt, dass diese Energiequelle unerschöpflich ist. Sie steigt grundsätzlich mit zunehmender Bohrtiefe an. Dieser sogenannte geothermische Gradient liegt in Deutschland im Mittel bei 3°C pro 100 Meter. Geologen gehen davon aus, dass im Erdkern Temperaturen von etwa 5.000 °C bis 7.000 °C bestehen. Diese in der Erde gespeicherte Wärme ist nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich, da aus dem Innern unseres Planeten ein ständiger Strom von Energie, der sogenannte terrestrische Wärmestrom, an die Oberfläche steigt. Damit ist die Geothermie eine regenerative Energiequelle.

Der Tiefenbereich zwischen 400 Metern und 1.500 Metern mit Temperaturen von 20 °C bis 60 °C wird als mitteltiefe Geothermie bezeichnet. Dieser Bereich ist besonders für die Energiespeicherung von größerem Interesse. Ab Temperaturen von 60 °C, d. h. ab Tiefen von 1.000 Metern bis 1.500 Metern, ist eine direkte Nutzung der Erdwärme ohne Temperaturanhebung (durch Wärmepumpen, Wärmetransformation) insbesondere als Nah- und Fernwärme möglich.

Im Rahmen der tiefen Geothermie erfolgt die Energiebereitstellung in der Regel über die sogenannte Fluidförderung. Realisiert wird meist ein Thermalwasserkreislauf durch eine mittels Tiefenbohrungen erstellte geothermische Dublette, bestehend aus einer Förder- und einer Injektionsbohrung. Angetrieben wird der Thermalwasserkreislauf durch eine Förderpumpe und (falls notwendig) durch zusätzliche Injektionspumpen. Mit der tiefen Geothermie kann neben Wärme ab einem Temperaturniveau von ca. 120 °C durch ein thermisches Kraftwerk - auch in einem parallelen Prozess - Strom produziert werden. Im Gegensatz zu der nur fluktuierend zur Verfügung stehenden Energie aus Wind und Sonne kann die Energie kontinuierlich und geregelt erzeugt werden und ist damit grundlastfähig und unabhängig von Tages- und Jahresgang.

Vorteile geothermischer Energie sind die klimafreundliche, kohlendioxidarme Erzeugung von Elektrizität und Wärme,

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die auch über einen längeren Zeitraum gut kalkulierbaren fixen und variablen Kosten der Anlagen,
die Energiebereitstellung am Ort des Verbrauchs (dezentral)
und eine landschafts- und umweltschonende Erschließung sowie
die Unabhängigkeit von (importierten) fossilen Rohstoffen und deren Schwankungen bei Preis und Verfügbarkeit.

Die Geothermie ist in Deutschland ein mit insgesamt guten Perspektiven ausgestatteter Nischenmarkt. In Deutschland ist nach Angaben des Bundesverbandes Geothermie (BVG) 1 im Jahr 2023 eine elektrische Leistung von 46 MW (Vorjahr: 46 MW) durch tiefengeothermische Kraftwerke installiert. Es befinden sich 43 (Vorjahr: 38) überwiegend hydrothermale Tiefengeothermiekraftwerke in Betrieb. Neben der elektrischen Leistung erzeugen sie eine thermische Leistung von 407 MW (Vorjahr: 417 MW). Die durchschnittliche Teufe beträgt circa 2.500 m.

Anders als die Tiefengeothermie hat die oberflächennahe Geothermie bereits eine größere Marktdurchdringung erreicht. Der BVG schätzt, dass über 470.000 (Vorjahr: 470.000) Anlagen (z. B. als Erdwärmesonden oder -kollektoren in Verbindung mit Wärmepumpen) in Betrieb sind und ca. 4.700 MW bereitstellen 2.

Derzeit ist die Stromerzeugung mittels tiefer Geothermie allerdings noch teurer als vergleichbare regenerative Energiequellen. Die Produktion geothermischer Wärme hingegen ist bereits heute wirtschaftlich und ohne Subventionen für die Nah- und Fernwärmeversorgung sowie für das direkte Heizen von Gebäudekomplexen oder Wohnquartieren in der Breite attraktiv.

1 https:/​/​www.geothermie.de/​aktuelles/​geothermie-in-zahlen, eingesehen am 23. Mai 2024

2 https:/​/​www.geothermie.de/​aktuelles/​geothermie-in-zahlen, eingesehen am 23. Mai 2024

Mit der gewonnenen geothermischen Wärme können über einen Großteil (mehr als 8.000 Stunden = > 90 %) des Jahres zuverlässig Wärme für Wohnungen, Fernwärmenetze, öffentliche Gebäude oder Prozesswärme für Industrie und Gewerbe bereitgestellt werden. Der BVG geht gemäß einer Studie von Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft davon aus, dass Tiefe Geothermie mehr als ein Viertel des jährlichen deutschen Wärmebedarfes (über 300 TWh) abdecken könnte 3.

Reine Wärmeprojekte sind aus finanzieller Sicht in erster Linie Nah- bzw. Fernwärmeprojekte, da die Investitionskosten der Bohrungen durch die geringere Teufe und der Anlagentechnik (Heizwerk) im Gegensatz zu den Investitionen für elektrische Energie aus Geothermie relativ geringer sind. Die vielerorts bereits vorhandenen Fern- und Nahwärmenetze sind überwiegend in kommunaler Hand oder in der Hand großer Infrastrukturgesellschaften. Das Potenzial sowohl für eine erweiterte Nutzung geothermischer Energie zur Wärmeversorgung als auch für eine Reduzierung von THG-Emissionen ist enorm. Laut Umweltbundesamt werden durch geothermische Anlagen pro Jahr bisher knapp 1 Million Tonnen CO 2 eingespart.

EHRGEIZIGE ZIELE FÜR DEN KLIMASCHUTZ - MASSNAHMEN ZUR DEKARBONISIERUNG ZUR BEGRENZUNG DER ERDERWÄRMUNG LENKEN VERMEHRT DAS WIRTSCHAFTLICHE HANDELN

Deutschland und die EU haben sich zu ehrgeizigen Klimazielen verpflichtet. Als Beitrag zur Erreichung des Ziels des Pariser Klimaabkommens, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen, hat die Bundesregierung im Oktober 2023 als Teil des Klimaschutzgesetzes ein Klimaschutzprogramm vorgelegt und das Ziel der Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 bestätigt. Bereits bis 2030 sollen die Emissionen um 65 % gegenüber 1990 sinken 4. Auch auf EU-Ebene wurde mit dem Europäischen Klimagesetz im Rahmen des Green Deal das Ziel einer klimaneutralen EU bis 2050 festgezurrt 5.

Das Klimaschutzgesetz zielt im Gebäudesektor vor allem auf die Reduktion der THG- Emissionen aus der fossilen Wärmebereitstellung durch eine Verbesserung der Förderung im Bereich Energieeffizienz und erneuerbarer Wärme. Dabei bieten die Raumwärme und Warmwasserbereitung in Wohngebäuden mit einem Anteil von über zwei Drittel das höchste Reduktionspotenzial.

Der Ausbau geothermisch gespeister Wärmenetze stellt eine Option dar, die schneller umgesetzt werden kann als die energetische Sanierung von Altbauten und die Errichtung von Neubauten, bei denen über eine höhere Energieeffizienz ein geringerer Wärmeverbrauch erreicht wird. Die Daldrup & Söhne AG ist an solchen Wärmeprojekten mit ihren Bohrdienstleistungen beispielsweise für die Stadtwerke München, die Stadtwerke Schwerin sowie für die Stadtwerke Neuruppin regelmäßig beteiligt.

GEOTHERMIE IST FÜR DIE WÄRMEGRUNDLAST ERSTE WAHL

3 Roadmap Tiefe Geothermie für Deutschland, Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für eine erfolgreiche Wärmewende, Fraunhofer-Gesellschaft und Helmholtz- Gemeinschaft, Seite 8, Februar 2022

4 https:/​/​www.bundesregierung.de/​breg-de/​themen/​tipps-fuer-verbraucher/​klimaschutzgesetz2197410, eingesehen 23. Mai 2024

5 https:/​/​www.consilium.europa.eu/​de/​policies/​green-deal/​, eingesehen 29. Februar 2024

Ohne eine Wärmewende, also ein Umstieg auf erneuerbare Energiequellen im Wärmesektor, bliebe die Energiewende immer unvollständig. Denn der Anteil von Wärme und Kälte am Endenergieverbrauch lag in Deutschland im Jahr 2022 bei 50,4 %, während der Bruttostromverbrauch nur 24,0 % ausmachte 6.

Es wird also rund doppelt so viel Energie für Wärme wie für Strom benötigt. In Mitteleuropa ist diese Verbrauchsstruktur vorherrschend. Mit der Dekarbonisierung der Wärme- und Kälteerzeugung liegt die größte Aufgabe der Energiewende noch vor der Staatengemeinschaft. Zumal der Anteil der Erneuerbaren an der Wärmebereitstellung in Deutschland erst bei rund 18,2 Prozent liegt 7. Aus welchen Energieträgern sich letztere zusammensetzen, zeigt die Abbildung "Erneuerbare Energie für Wärme und Kälte 2022" 8. Anders als bei der Stromproduktion aus Geothermie (2022: 0,2 Mrd. kWh, entspricht etwa 0,1 Prozent der erneuerbar erzeugten Strommenge) gewann die Wärmebereitstellung aus Umweltwärme und Geothermie im Jahr 2022 an Bedeutung und lag mit 22,0 Mrd. kWh deutliche 13 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (19,5 Mrd. kWh). Insgesamt werden etwa 10 Prozent der erneuerbaren Wärme aus Geothermie und Umweltwärme gewonnen, im Jahr 2000 lag der Anteil noch bei unter 4 Prozent 9.

Die Wärmebereitstellung aus Umweltwärme und Geothermie gewann im Jahr 2023 nochmals deutlich an Bedeutung und lag mit 25,7 Mrd. kWh deutliche 18 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (21,7 Mrd. kWh). Hier zeigt sich das starke Wachstum auf dem Wärmepumpenmarkt. Insgesamt werden etwa heute 12,5 Prozent der erneuerbaren Wärme aus Geothermie und Umweltwärme gewonnen, im Jahr 2000 lag der Anteil noch bei unter 4 Prozent.

6 https:/​/​www.unendlich-viel-energie.de/​mediathek/​grafiken/​endenergieverbrauch-strom-waermeverkehr, eingesehen 29. Februar 2024

7 https:/​/​www.umweltbundesamt.de/​themen/​klima-energie/​erneuerbare-energien/​erneuerbareenergien-in-zahlen#waerme, eingesehen 29. Februar 2024

8 https:/​/​www.umweltbundesamt.de/​themen/​klima-energie/​erneuerbare-energien/​erneuerbareenergien-in-zahlen#waerme, eingesehen 23. Mai 2024

9 https:/​/​www.umweltbundesamt.de/​themen/​klima-energie/​erneuerbare-energien/​erneuerbareenergien-in-zahlen#waerme

Beim Stromverbrauch liegt der Anteil der erneuerbaren Energien nach über 20 Jahren EEG bei 46,0 % (41,5 %) 10. Insgesamt beträgt im Jahr 2022 der regenerative Anteil am Endenergieverbrauch 20,8 % und erreicht damit gerade einmal ein Fünftel am Verbrauch 11.

Endenergieverbrauch erneuerbarer Energien für Wärme und Kälte im Jahr 2023

Anteile in Prozent (%)

GEOTHERMIE IST EINE DER KLIMA- UND UMWELTFREUNDLICHSTEN TECHNOLOGIEN

Erneuerbare Wärme wird in Deutschland bisher überwiegend aus Holz, biogenen Abfällen und Biogas gewonnen. Ähnlich wie bei der Verfeuerung fossiler Brennstoffe entstehen dabei sowohl gesundheitsschädliche Emissionen, in erster Linie Feinstaub und Stickoxide, als auch THG-Emissionen.

Auch aus Gründen des hohen Flächenbedarfs und der Landnutzungskonkurrenz ist ein Ausbau der Verwendung dieser Input-Brennstoffe wenig wahrscheinlich. Aufgrund der wetterbedingten Abhängigkeit ist mit Solarthermie eine ganzjährige Bereitstellung der Wärmegrundlast nicht realisierbar. Dass die Geothermie eine der klima- und umweltfreundlichsten Technologien zur Wärmebereitstellung ist und Ausbaupotenzial hat, haben wir an dieser Stelle mehrfach gezeigt.

10 https:/​/​www.bmwk.de/​Redaktion/​DE/​Dossier/​erneuerbare-energien#entwicklung-in-zahlen, eingesehen 29. Februar 2024

11 https:/​/​www.umweltbundesamt.de/​daten/​energie/​energieverbrauch-nach-energietraegernsektoren#anteil-erneuerbarer-energien-am-gesamten-bruttoendenergieverbrauch, eingesehen 29. Februar 2024

Fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas können in vielen Bereichen der Wärmeerzeugung durch Geothermie substituiert werden. Als Beispiel sind die Städte München, Hamburg oder auch Schwerin zu nennen, die im Zeitraum 2035 bis 2050 Klimaneutralität erreichen wollen und der Wärmebedarf aus erneuerbaren Energien aufgrund der günstigen geologischen Untergrundbedingungen eine zentrale Rolle spielt.

FÖRDERRAHMEN WIRD AUSGEWEITET UND ATTRAKTIVER GESTALTET

Mit dem umfassenden Maßnahmenprogramm des Klimaschutzprogramms 2030 werden Anreize geschaffen, den Ausstoß von klimaschädlichen THG zu verringern. Die einzelnen Maßnahmen werden Schritt für Schritt mit Gesetzen und Förderprogrammen mit dem Fokus u. a. auf den Sektor Gebäude umgesetzt. Dazu zählt zum Beispiel neben dem EEG die Förderung der Herstellung von Anlagen der tiefen Geothermie zur Strom- und/​oder Wärmeerzeugung u. a. durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG), die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW). Weitere Programme im Rahmen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) der Europäischen Kommission zielen auf Förderungen von regenerativer Wärme als Schlüssel für die beschleunigte Dekarbonisierung des Energiesystems. Im Bereich der tiefen Geothermie spielt zudem die Forschungsförderung eine wichtige Rolle. Weitere Informationen dazu sind im Kapitel 5 "Forschung und Entwicklung" aufgeführt.

ERKUNDUNGSBOHRUNGEN FÜR DIE ENDLAGERSUCHE EIN WICHTIGER MARKT

Die Suche nach geeigneten Standorten für ein geologisches Tiefenlager für radioaktive Abfälle ist in vielen mitteleuropäischen Ländern angestoßen. In diesem Zusammenhang dienen wissenschaftlich begleitete Erkundungsbohrungen dazu, das geologische Gesamtbild der potenziellen Standortregionen zu vervollständigen und so die Wahl des sichersten Standorts für ein Tiefenlager zu ermöglichen. Für die schweizerische Nagra, die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, hat Daldrup solche Bohrungen in den Jahren 2018 bis 2022 ausgeführt. Mit der Nagra wurde ein erster wertvoller Referenzgeber für diese Erkundungsbohrungen gewonnen. Für die deutsche Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE), die vor einer ähnlichen Aufgabe steht, hat Daldrup als Bohrdienstleister bereits bohrtechnische Erkundungen ausgeführt. Generell sind diese Bohrungen durch ihre Komplexität und ihren hohen wissenschaftlichen Standard charakterisiert, die zur Gewinnung von Daten auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik als Entscheidungsgrundlagen dienen.

Die Daldrup & Söhne AG verfügt über exakt die Kenntnisse und Erfahrungen, die dieser Markt erfordert. Daldrup ist einer der wenigen Konzerne in Europa, der in hochwertiger Qualität Tief- und Kernbohrtechnik kombinieren kann. Für uns öffnet sich mit Spezialbohrungen rund um die Endlagersuche ein neues, attraktives Marktsegment in dem Geschäftsfeld Rohstoffe & Exploration.

WETTBEWERBSINTENSIVER GEOTHERMIEMARKT

Der Geothermie-Markt ist gekennzeichnet durch die eingeschränkte Verfügbarkeit von qualifizierten Bohrkapazitäten von Unternehmen mit ausreichender Bohrerfahrung in der Abteufung von Geothermiebohrungen. Das schließt sowohl die technischen Bohrkapazitäten wie auch die ausgebildeten Bohrmannschaften ein. Die Ausbaumöglichkeiten zur geothermischen Erschließung von Akquiferen sind damit zumindest kurz- bis mittelfristig begrenzt. Auch die limitierte Anzahl an Bohrrechten in Deutschland begrenzen den Markt.

Stabile Bohrpreise bei bisweilen jedoch hoher Wettbewerbsintensität sind die Folge. Der Wettbewerb im Bereich der Tiefengeothermiebohrungen ist überwiegend durch mittelständische Unternehmensstrukturen und national eingehegte Tätigkeitsschwerpunkte geprägt. Neben den wenigen spezialisierten Geothermiebohrunternehmen nehmen mitunter auch Bohrunternehmen, die primär im Öl- und Gasgeschäft tätig sind, vereinzelt an Ausschreibungen von Geothermieprojekten teil. In Zeiten hoher Rohölpreise ist dieser Wettbewerb aber nicht am Markt aktiv.

Der Marktzugang ist gekennzeichnet von hohen technischen, finanziellen und zunehmend behördlichen wie administrativen Markteintrittsbarrieren. Daldrup begegnet diesem Wettbewerbsumfeld mit seinem langjährigen Know-how, marktgerechten Preisen, erfahrenen Bohrteams und einem qualitativ hohen Leistungsniveau für die Planung und Ausführung der von Kunden beauftragten Projekte. Die gute Wettbewerbsposition des Konzerns leitet sich ab aus:

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jahrzehntelanger Erfahrung in der tiefen Geothermie mit weit über 50 Referenzprojekten,
der erfolgreichen Tätigkeit in mehreren mitteleuropäischen Ländern (Benelux, Schweiz, Österreich, Deutschland),
einem umfangreichen Bohrgerätepark inklusive dreier Anlagen mit Bohrtiefen zwischen 2.500 Metern und 6.000 Metern,
erfahrenen Bohrteams.

Die guten Beziehungen zu unserem Kundennetzwerk in den Kundensegmenten privatwirtschaftliche Unternehmen und Kommunen bestehen zum Teil seit Jahrzehnten. Analog zum Vorjahr haben wir in den vergangenen zwölf Monaten Geschäftsbeziehungen zu neuen Kunden aus den vorgenannten Segmenten sowie zu Investoren für größere Geothermieprojekte aufgebaut.

Projekte der tiefen- und mitteltiefen Geothermie unterliegen neben hohen technischen und qualitativen Anforderungen auch einem mitunter hohen preislichen Wettbewerb. Das Geschäft mit Privat- und Gewerbekunden ist in 2023 gewachsen. Nach Ansicht des Vorstands der Daldrup & Söhne AG markieren ein ausgeweiteter staatlicher Förderrahmen, örtliche Energieinitiativen in überwiegend urbanem Umfeld und ein heute bereits subventionsfreier Betrieb von Wärmeerzeugungsanlagen sowie anspruchsvolle Erkundungsbohrungen ein grundsätzlich intaktes Branchenumfeld für den Daldrup-Konzern, welches sich auch in dem verdoppelten Umsatzvolumen in Verhandlung befindlicher Aufträge ggü. früheren Jahren zeigt. Zudem sorgt die Börsennotierung für ein hohes Maß an Transparenz und Kontinuität in der Berichterstattung für unsere Kunden, Lieferanten, Finanzinstitute und Aktionäre.

3. Strategie, Ziele und Unternehmenssteuerung

Zweck der Daldrup & Söhne AG als Muttergesellschaft des Daldrup-Konzerns ist insbesondere die Planung und die Erstellung von Bohrungen für die genannten Geschäftsfelder sowie die Unterstützung unserer Kunden bei ihren teils anspruchsvollen Bohr- und Projektvorhaben. Flankiert durch die energie- und geopolitische Situation und einem teils deutlich höheren Preisniveau fossiler Energieträger als in früheren Jahren sieht das Unternehmen insgesamt ein hohes Marktpotenzial und will die führende Marktstellung in Deutschland und Europa als erfahrener Bohrtechnik- und Geothermiespezialist ausbauen. In dem geschilderten Marktumfeld will das Unternehmen weiter organisch wachsen, Kooperationen mit oder Übernahmen von Wettbewerbern sind denkbar.

Bisweilen komplexe und höchst anspruchsvolle Kundenaufträge in großen Tiefen erfordern hohes technisches Know how. Hierzu unterhält die Daldrup & Söhne AG einen umfangreichen Bohrgerätepark, der deshalb im Geschäftsjahr 2023 weiter ausgebaut wurde. Auch für 2024 sind weitere umfangreiche Investitionen in den Gerätepark geplant. Ein wichtiger Eckpfeiler unserer Leistung bilden ferner die angestellten Bohrteams sowie die Unterstützung durch konzernexterne Fach- und Arbeitskräfte. Hier ist es uns trotz bestehenden Facharbeitermangels gelungen, die Anzahl der Mitarbeiter analog zum Bohrgerätepark auszubauen. Wir werten unsere sukzessive Anziehungskraft auf insbesondere jüngere, gut ausgebildete Mitarbeiter und Fachkräfte als Zeichen der Attraktivität unseres Geschäftsmodells und Unternehmens.

Zudem will sich das Unternehmen an wirtschaftlich sinnvollen geothermischen Wärmeprojekten mit regionalem, dezentralem Charakter als Minderheitsgesellschafter beteiligen. Für solche Beteiligungen kommen insbesondere geothermische Heizwerke und auch Kraftwerke in mittelständisch geprägten Größenordnungen in Ländern mit einem stabilen wirtschaftlichen und politischen Umfeld in Frage. So könnten zu den tendenziell volatileren Einnahmen aus dem projektgetriebenen Bohrgeschäft konstantere Erlöse aus dem Verkauf von Wärme und Strom erzielt werden.

Die Fortentwicklung des Konzerns erfordert regelmäßige Anpassungen des Strategieprozesses in vertrieblicher, projektorganisatorischer und finanzwirtschaftlicher Hinsicht. Insbesondere verbesserten sich im Geschäftsjahr 2023 die wesentliche Kennzahlen der Finanz- und Ertragskraft der Daldrup & Söhne AG. Auch hat die Daldrup & Söhne AG das Projekt Management Informations-System weiter vorangetrieben und ein Projekt zur digitalen, ortsgebundenen Zeit- und Kostenerfassung sowie Auftragsplanung abgeschlossen, welches im Geschäftsjahr 2024 zur Anwendung kommt.

4. Beteiligungen

Die Beteiligungen sind in den Regionen Schweiz und Österreich sowie Benelux tätig. Sie sondieren die regionalen Märkte und betreiben mitunter das operative Bohrgeschäft in den genannten Regionen. Darüber hinaus sind strategische Kooperationen für die gezielte Bearbeitung von Marktnischen denkbar.

Zum Daldrup-Konzern zählen zum 31.12.2023 die folgenden direkten und indirekten operativ tätigen, wesentlichen Konzernunternehmen:

Daldrup Bohrtechnik AG, 6023 Rothenburg (Schweiz)

Die Daldrup Bohrtechnik AG erarbeitet Marktpotentiale in einem interessanten Schweizer Markt. Im Fokus unserer Marktsondierung steht insbesondere der für uns interessante schweizerische Markt, in dem Geschäftsverbindungen und Kontakte zu wichtigen Kundenkontakten teils langjährig bestehen. Neben Bohrungen zur Exploration und Aufsuchung von Erdwärme sind insbesondere Sonder- und Erkundungsbohrungen z. B. zur Solegewinnung und Tiefenlagerfindung nachgefragt. Die erforderliche Bohrtechnik einschließlich des qualifizierten Betriebspersonals wird bei Bedarf von der Daldrup & Söhne AG bereitgestellt.

GERF - Geothermal Energy Realisation and Financing B.V., 2675 BR Honselersdijk (Niederlande)

Die Nutzung der Erdwärme als ressourcenschonende Energiequelle erfährt eine hohe Akzeptanz bei den großen Gewächshausbetreibern (Gemüse-, Blumen-, Pflanzenanbau) in den Niederlanden. Das niederländische Wirtschaftsministerium und die Regionalprovinzen unterstützen diese Entwicklung mit einem Zuschussprogramm für Investitionen in autarke Geothermieheizwerke. Daher ist Daldrup bereits seit dem Jahr 2011 mit dieser Repräsentanz in den Niederlanden aktiv.

Daldrup Wassertechnik GmbH, 59387 Ascheberg

Die Daldrup & Söhne AG hält sich weiter die Möglichkeit offen, die Geschäftsaktivitäten rund um die Wassergewinnung in die Daldrup Wassertechnik GmbH auszulagern. Derzeit ruhen entsprechende Pläne.

D&S Geothermie GmbH, 82041 Oberhaching

Nach der Veräußerung des Geysir-Teilkonzerns in den Jahren 2019/​2020 ist die Gesellschaft bereit, die Funktion einer Zwischenholding für Projektgesellschaften mit mittelständischen Geothermie-Projekten zu übernehmen.

5. Forschung und Entwicklung

Die Daldrup & Söhne AG sieht sich unverändert als technologischer Vorreiter in der Tiefengeothermie und will sich perspektivisch auch den technischen Herausforderungen der petrothermalen Geothermie /​ der Enhanced Geothermal Systems stellen. Laut Angaben des Bundesverbands Geothermie soll zukünftig verstärkt die Nutzung zur Wärme- und Kälteversorgung ausgebaut sowie saisonale Wärmespeicher initiiert werden. Forschungsprojekte sollen in erster Linie dazu beitragen, innovative Ansätze zu fördern, Risiken und Kosten zu reduzieren, Speichermöglichkeiten zu schaffen sowie Bekanntheit und Akzeptanz dieser Form von erneuerbarer Energie zu steigern. Das Energieforschungsprogramm der Bundesregierung, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das Gebäude-Energien-Gesetz (GEG), die Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) und die Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) bilden dafür den politischen Rahmen.

Die Weiterentwicklung des Technologiefeldes Geothermie ist nicht auf den nationalen Markt beschränkt, sondern bietet ein weites Betätigungsfeld auch im internationalen Kontext. Generell werden im Bereich der Tiefengeothermie drei Arten der Wärmeentnahme aus dem Untergrund unterschieden:

• Tiefe Erdwärmesonden

Geschlossener Kreislauf durch ein U-Rohr oder eine Koaxialsonde mit einem zirkulierenden Wärmeträgermedium (z. B. Geothermieprojekt der Elektrizitätswerke der Stadt Zürich, Schweiz, im Triemli-Quartier).

• Hydrothermale Systeme

Geschlossener Kreislauf, in dem Thermalwässer aus Förderbohrungengepumpt und über Reinjektionsbohrungen wieder in natürliche Grundwasserleiter (Aquifere) eingeleitet werden.

• Petrothermale Systeme

Mit hydraulischen Stimulationsmaßnahmen werden im trockenen Untergrund Risse und Klüfte erzeugt bzw. erweitert, durch die künstlich eingebrachtes/​eingepresstes Wasser fließen kann. Während die beiden erstgenannten Systeme durch Daldrup mehrfach erfolgreich ausgeführt und die Projekte in Betrieb genommen wurden, gibt es in Europa keinen Regelbetrieb eines petrothermalen Geothermieprojektes.

6. Überblick über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den Geschäftsverlauf

Ökonomen rechnen mit stagnierender Wirtschaftsleistung im Euroraum und Deutschland

In den Anfang März 2024 vorgelegten Kieler Konjunkturberichten 12 geht das IfW Kiel für die Weltwirtschaft für das Berichtsjahr von einem gebremsten Zuwachs in Höhe von 3,0 Prozent (Vorjahr: 3,3 Prozent) aus. Maßgeblich war ein geringerer Anstieg der Produktion in den Schwellenländern, nicht zuletzt in China, während sie in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften insgesamt mit wenig veränderter, wenngleich sehr mäßiger Rate zunahm.

Für den Euroraum stellten die Kieler Konjunkturexperten des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) in ihren Mitte Dezember 2023 veröffentlichten Konjunkturberichten 13 fest, dass sich die Wirtschaft nach einer kräftigen Erholung im Gefolge der Pandemie derzeit in einer Flaute befindet. Nachdem die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten den privaten Verbrauch gebremst haben, die Finanzierungsbedingungen im Zuge der raschen geldpolitischen Straffung ungünstiger geworden sind und zuletzt auch das außenwirtschaftliche Umfeld kaum Unterstützung bot, sind die wirtschaftlichen Auftriebskräfte erlahmt. Für die anhaltende Stagnation der Wirtschaftsleistung spricht die insbesondere in der Industrie bis zuletzt schwache Unternehmenszuversicht, so die Konjunkturexperten. Das IfW rechnet im Berichtsjahr mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von lediglich 0,5 % (3,4 %).

In Deutschland 14 hat sich die Wirtschaftsleistung im Wesentlichen seitwärts bewegt, wobei die geringen Zuwächse aus der ersten Jahreshälfte durch die rückläufige Entwicklung im zweiten Halbjahr wieder aufgezehrt worden sein dürften, so das IfW. Eine rückläufige Kapazitätsauslastung und ein bis zuletzt schwaches Neugeschäft in weiten Teilen der Industrie haben die Entwicklung geprägt. Auch belasteten die hohen Energiepreise insbesondere die Industrieproduktion 15.

12 Kieler Konjunkturberichte, Nr. 111, Weltwirtschaft im Frühjahr 2024, 5. März 2024

13 Kieler Konjunkturberichte, Nr. 109, Weltwirtschaft im Winter 2023, 13. Dezember 2023

14 Kieler Konjunkturberichte, Nr. 110, Deutsche Wirtschaft im Winter 2023, 12. Dezember 2023

15 Börsen Zeitung, Kein Wachstum und trübe Aussichten, 15. Januar 2024

Die Exporte nach China fielen deutlich, ebenso kraftlos zeigte sich der Warenhandel mit dem für Deutschland wichtigen Euroraum. In seiner Anfang März 2024 aktualisierten Konjunkturprognose 16 senkt das IfW die Erwartung für das BIP-Wachstum für das Berichtsjahr von 0,9 Prozent (Winterprognose) auf nunmehr 0,1 Prozent und resümiert: "Mit der bislang ausbleibenden Erholung mehren sich die Zeichen, dass auf der deutschen Wirtschaft vor allem strukturelle Probleme lasten und die Expansionsspielräume dementsprechend geringer sind." 17

NACHFRAGE NACH GEOTHERMIEPROJEKTEN EUROPAWEIT ROBUST

Die Nachfrage nach Projekten für die Nutzung geothermischer Energie für die Strom- und Wärmeversorgung verlief in Mitteleuropa nach Einschätzung der Daldrup & Söhne AG in den letzten Quartalen solide. In Deutschland zeigte sich jedoch im Laufe des Berichtsjahres eine spürbare Unsicherheit und Investitionszurückhaltung von Seiten öffentlicher wie privater Auftraggeber aufgrund hitziger Debatten rund um das Gebäudeenergiegesetz und das geplante Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung. Auch die Haushaltskrise nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse wirkte sich negativ auf Planungen und Investitionsbereitschaft vieler Akteure aus, da im Klima- und Transformationsfonds (KTF), dem zentralen Instrument der Regierung für die Finanzierung der Klimawende, Mittel in Milliardenhöhe von der Regierung gestrichen werden mussten. 18

Übergeordnet bleiben nach Ansicht des Unternehmens aber die entscheidenden Anreize bestehen, die Energieversorgung insbesondere im Wärmesektor zu dekarbonisieren und die Abhängigkeit Deutschlands und weiterer EU-Länder von leitungsgebundenem Erdgas signifikant zu reduzieren. Insbesondere die Kürzungen im KTF werden voraussichtlich die Entwicklung um ein bis zwei Jahre verzögern. Grundsätzlich haben die bestehenden Anreize aber zwei positive Effekte: Zum einen zieht die Nachfrage nach grundlastfähigen, klimafreundlichen Energiequellen heimischen Ursprungs wie der Geothermie deutlich an. Zum anderen verbessern sich die Wirtschaftlichkeitsrechnungen von Geothermieprojekten mit dem deutlich gestiegenen Energiepreisniveau fossiler Träger und zwar für Elektrizität wie auch für die Wärme. Die Regierungen und die EU-Kommission zeigen sich ferner bemüht, die Förderbedingungen für Geothermie zu verbessern und somit für Kommunen und Investoren wichtige Anreize und sichere Rahmenbedingungen zu setzen.

Langfristig bleibt die zunehmend ambitionierte Klimapolitik, die sowohl die signifikante Reduzierung der Treibhausgasemissionen als auch massive Förderprogramme in den Mittelpunkt stellt, nach unserer Einschätzung für ein strukturelles Wachstum ausschlaggebend für den Geothermiemarkt. Die EU strebt an, die Treibhausgase bis 2030 um mindestens 55 % unter den Wert von 1990 zu bringen 19. Durch das EU-Emissionshandelssystem (EU-EHS) wird CO 2 über eine abnehmende Anzahl an Emissions-Zertifikaten handelbar und bepreist. Die EU-Kommission will klimaneutrale Technologien stärker fördern: der EU Green Deal, das Programm REPowerEU sowie die Reaktion der EU auf den US-amerikanischen IRA (Inflation Reduction Act) mit gelockerten Beihilferegeln, die den EU-Staaten erlaubt, private Investitionen in grüne Technik bis zu 100 Prozent fördern zu dürfen 20 , sollen zu massiven Investitionen in grüne Energieerzeugung führen. Der Umsetzungs- und Investitionswille wird für die Daldrup & Söhne AG an den vielen Sondierungsgesprächen und Angebotsanfragen erkennbar. Das stärkt grundsätzlich den Geschäftszweck des Daldrup-Konzerns.

16 Kieler Konjunkturberichte, Nr. 112, Deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2024, 5. März 2024

17 Kieler Konjunkturberichte, Nr. 112, Deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2024, 5. März 2024

18 Handelsblatt online, Wie die Ampel das Haushaltsloch schließen will, 13.12.2023

19 https:/​/​www.consilium.europa.eu/​de/​policies/​green-deal/​, eingesehen 2. Mai 2023

20 Handelsblatt, Europa kontert Subventionspolitik Chinas und der USA, 9. März 2023; https:/​/​www.handelsblatt.com/​politik/​international/​energiewende-europa-kontert-subventionspolitikchinas-und-der-usa/​29028218.html

Die Unternehmen des Daldrup-Konzerns sind häufig im Rahmen gesicherter Budgets tätig. Denn die Investitionsentscheidungen für die laufenden und anstehenden Bohrprojekte werden von unseren Kunden bereits Monate oder Jahre früher getroffen. Zudem sind Investitionsentscheidungen in die Energieversorgung von Kommunen und von privaten Investoren von langfristigen Überlegungen geleitet und zählen vielfach zur Daseinsvorsorge.

Unsere Auftraggeber sind sowohl deutsche Industrie- und Gewerbeunternehmen, Privatpersonen und Kommunen als auch Unternehmen und öffentliche Auftraggeber aus der Schweiz und den Benelux-Staaten. Im Berichtszeitraum haben wir in der Schweiz die Erkundungsbohrungen für die Schweizer Salinen AG - einen Auftrag zur Niederbringung von zehn Punktbohrungen zur Salzgewinnung - abgearbeitet. Ebenfalls abgeschlossen haben wir die Bohrungen für das Geothermieprojekt Vinzel in der West-Schweiz zur Erschließung eines hydrogeothermischen Reservoirs.

In Deutschland bohren wir für die MTU Aero Engines AG am Standort München im Rahmen eines Generalunternehmerauftrags zur Erstellung einer geothermischen Dublette. MTU wird die geothermische Energie als Prozess- und Raumwärme in den Betriebsgebäuden einsetzen. Damit erwartet die MTU, bis zu 88 Prozent der heutigen fossilen Energie einsparen zu können. Für die Stadtwerke Neustadt-Glewe haben wir einen Auftrag zur Erstellung eines sog. Sidetracks aus einer bestehenden Bohrung fertiggestellt. Die Bohrung wird die verfügbare Leistung des seit 1995 bestehenden Geothermie-Heizwerks erweitern. Für die Stadt Frankfurt am Main haben wir eine Forschungsbohrung auf dem Gelände des Rebstockbades niedergebracht. Die Bohrung diente der Ermittlung des geothermischen Potenzials sowie der Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Details der geologischen Standortverhältnisse bis in rund 800 m Tiefe. In der flachen Geothermie kamen die Umsatzbeiträge zunehmend aus der Errichtung von Sondenfeldern für Erdwärmepumpen im gewerblichen Neubau, wohingegen Bohrungen für private Haushalte aufgrund der stark gebremsten Baukonjunktur für Ein-/​Zweifamilienhäuser deutlich zurück gingen. In der Altbergbaunachsorge haben wir Aufträge zur Errichtung von Fangbrunnen und Pegelbohrungen ausgeführt, bei dem die Nutzung von Grubengas und Grubenwasser zur Wärmegewinnung im Vordergrund stand.

Der institutionelle und öffentliche Druck zur Dekarbonisierung der Energieerzeugung wird Investitionen in klimafreundliche Wärme- und Stromerzeugung weiter notwendig machen. Zudem ist absehbar, dass der Energiebedarf im Zuge der Energiewende durch eine Elektrifizierung vieler Bereiche und den Ersatz bisher fossiler Erzeugungsarten steigt. Als Beispiele seien genannt: Strom für Wärmepumpen, Ersatz für die Wärmeauskopplung der Kohlekraftwerke, Aufbau der E-Mobilität, Bereitstellung von Wasserstofferzeugung durch Elektrolyseure u. a. für die stromintensive Industrie. Agora Energiewende geht in der Studie "Klimaneutrales Stromsystem 2035" von einem Anstieg des Bruttostromverbrauchs in Deutschland bis 2035 auf 894 TWh aus, das entspricht einem Plus von rund 50 Prozent gegenüber dem Berichtsjahr 21.

21 Agora Energiewende, Klimaneutrales Stromsystem 2023, Februar 2023

Geothermiekraftwerke stellen unabhängig von Wetter und Tageszeiten planbare "grüne" Regelenergie zur Verfügung und erfüllen damit eine stabilisierende, netzdienliche Systemfunktion. Zudem fällt der regional hohe Strombedarf mit den tiefengeothermisch geeigneten Regionen im Oberrheingraben, dem Norddeutschen Becken und dem bayrischen Molassebecken zusammen. Strom aus der Geothermie und geothermische Wärme können dort produziert werden, wo sie gebraucht werden, und sind nicht auf neue überregionale Stromtrassen oder neue Fernwärmenetze angewiesen. Sie können auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen und lassen sich leicht auch im Sinne der Sektorenkopplung integrieren.

In diesem Marktumfeld steigerte der Daldrup-Konzern im Geschäftsjahr 2023 den Umsatz erfreulich auf 49,1 Mio. € (Vorjahr: 38,2 Mio. €) und erreichte eine Gesamtleistung in Höhe von rd. 48,4 Mio. € (Vorjahr: 36,9 Mio. €).

Die einzelnen Geschäftsbereiche des Daldrup-Konzerns hatten an den Umsätzen folgende Anteile:

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Geothermie: 26,1 Mio. € (53,2%)
Rohstoffe & Exploration: 20,4 Mio. € (41,6%)
Wasserwirtschaft: 0,9 Mio. € (1,8%)
EDS: 1,7 Mio. € (3,4%)

Die Umsatzerlöse des Jahres 2023 wurden zu 80,0% (Vorjahr: 42%) in Deutschland und zu 20% (Vorjahr: 58%) in den europäischen Nachbarländern erwirtschaftet. Die Auftragslage zum Geschäftsjahresende war im Bereich der Bohranlagen für mitteltiefe und Tiefengeothermiebohrungen gut. Gleiches gilt für die Bohranlagen für geringere Tiefen, die beispielsweise für Brunnenbohrungen, im Altbergbau oder in der flachen Geothermie für Immobilien gut ausgelastet waren. Tiefengeothermiebohrungen wurden von Daldrup im Berichtsjahr in Deutschland und in der Schweiz ausgeführt.

KAPAZITÄTEN IM GESCHÄFTSJAHR 2023 AUSGELASTET

Der Geschäftsverlauf des Daldrup-Konzerns war im Berichtsjahr geprägt von bestehenden, großen Bohraufträgen vor allem in Deutschland und in der Schweiz, zuletzt sehr häufig im Rahmen sogenannter Day-Rate-Aufträge der tiefen Geothermie. Diese Vertragsform ist durch geringere Risiken einerseits gekennzeichnet. Andererseits sinkt tendenziell die Möglichkeit zum Vertrieb ergänzender Dienstleistungen oder auch zum Verkauf notwendigen Bohrequipments oder Dienstleistungen von Nachunternehmern, da diese Einkäufe häufig von den Auftraggebern getätigt werden.

Auch die Geschäftsbereiche Rohstoffe & Exploration und Wassergewinnung waren mit Aufträgen gut ausgelastet. Die Nachfragesituation ist anhaltend rege. Daldrup hat zudem weitere große Aufträge für Bohrungen zur geothermischen Nutzung oder für Sonderaufträge erhalten. Im Geschäft der flachen Geothermie profitierten wir vom Nachfrageboom nach Wärmepumpensystemen.

Alle Geschäftsbereiche haben einen insgesamt komfortablen Auftragsbestand. Per Ende März 2024 beträgt er im Konzern rd. 38,5 Mio. und lastet die Produktionskapazitäten rechnerisch bis weit in das erste Quartal 2025 aus. Darüber hinaus umfasst die Summe des mit Eintrittswahrscheinlichkeiten bewerteten, relevanten Marktes und somit in Verhandlung befindlicher Aufträge per Februar 2024 rund 260 Mio. Hierbei handelt es sich erneut um eine nie erreichte Größenordnung, die auch weiterhin ein enormes vitales Interesse an den Dienstleistungen des Daldrup-Konzerns beschreibt.

B. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

1. Ertragslage

Die volatilen Projektverläufe führen zwangsläufig zu bisweilen starken Wertschwankungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Die Umsatzerlöse liegen mit 49,1 Mio. € (38,2 Mio. €) auf einem deutlich höheren und erfreulichen Niveau als noch im Vorjahr. Die alleinige Berücksichtigung der Umsatzerlöse aus beendeten und abgerechneten Aufträgen würde jedoch bei den teils mittelfristigen Projektverläufen ein unvollständiges Bild der insgesamt im Geschäftsjahr erbrachten Leistung wiedergeben. Daher sind unter Berücksichtigung deutscher Rechnungslegungsvorschriften die Bestandsveränderungen in Arbeit befindlicher und kundenseitig beauftragter Leistungen bei der Beurteilung der Ertragslage zu berücksichtigen. Diese Bestandsveränderungen werden, dem Vorsichtsprinzip folgend, grundsätzlich um einen 12,5%-igen Pauschalabschlag vom Leistungswert zur Berücksichtigung von z.B. Erstellungs- oder Abnahmerisiken zunächst korrigiert. Dieser Abschlag wird erst nach Fertigstellung, Abnahme und Schlussrechnung eines Projektes realisiert. Die Projekt- und Betriebskosten sind demgegenüber bereits direkt zum Zeitpunkt ihres Entstehens zu erfassen.

Die Bestände an teilfertigen Arbeiten sanken leicht um rd. 1,6 Mio. € (-1,4 Mio. €). In den teilfertigen Arbeiten befinden sich unter anderem nicht schlussgerechnete Projekte in der Schweiz sowie Projekte in Deutschland. Mit nahezu € 0,9 Mio. (0,1 Mio. €) wurden deutlich mehr Anlagen selbst erstellt als noch im Vorjahr. Diese Anlagen konnten im eigenen Anlagenbau kostengünstiger hergestellt werden. Die so ermittelte Gesamtleistung des abgelaufenen Geschäftsjahres 2023 stieg auf 48,4 Mio. € (36,9 Mio. €). Damit überschreitet sie die im Mai 2023 abgegebene Prognose um rd. 7 Mio. €, wobei ein Großteil dieser Planüberschreitung aus Nachträgen bei größeren Aufträgen resultiert.

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen deutlich auf 1,8 Mio. € (1,1 Mio. €). In dieser Position sind u.a. auch Erträge aus der Währungsumrechnung mit schweizerischen Kunden von 0,2 Mio. € (0,2 Mio. €) enthalten, denen nahezu gleichhohe Aufwendungen aus Währungsumrechnung von 0,2 Mio. € (0,2 Mio. €) gegenüberstehen, da wesentliche Aufträge oder Währungspositionen analog zur strikten Risikopolitik der Gesellschaft abgesichert werden. Ferner ist in dieser Position ein Ertrag aus einem Forderungsverzicht eines Gläubigers von rd. 0,5 Mio. € enthalten. Weitere Details finden Sie im Anhang.

Der Materialaufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf 21,3 Mio. € (€ 13,4 Mio.€). Die Erhöhung des Materialaufwands geht einher mit der gestiegenen Gesamtleistung des Jahres 2023. Die Entwicklung geht nahezu ausschließlich auf den deutlich gestiegenen Leistungsbezug mit einem Umfang von noch 15,4 Mio. € (9,9 Mio. €) oder 31,9% (26,8%) der Gesamtleistung von spezialisierten Drittunternehmen sowie zugekauften Personaldienstleistungen zur Leistungserbringung zurück.

Der Rohertrag als Summe der Gesamtleistung, der sonstigen betrieblichen Erträge und der Materialaufwendungen stieg absolut auf einen Wert von 28,9 Mio. € (24,6 Mio. €). Die prozentuale Entwicklung des Rohertrags in Relation zur Gesamtleistung des Unternehmens sank um rd. 7%-Punkte auf 59,7% (66,7%).

Im Wesentlichen führten Neueinstellungen, ein gestiegener zeitlicher Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Lohnsteigerungen zu einem Anstieg des Personalaufwands in Höhe von 0,3 Mio. € auf insgesamt 10,3 Mio. € (10,0 Mio. €). Im Verhältnis zur Gesamtleistung konnte die Personalaufwandsquote trotz absolut gestiegenem Personalaufwand deutlich auf 21,3% (27,0%) der Gesamtleistung reduziert werden.

Die planmäßigen Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens befinden sich mit 2,4 Mio. € (2,4 Mio. €) oder 4,9% (6,5%) der Gesamtleistung absolut betrachtet auf dem Niveau des Vorjahres. Die Abschreibungen betreffen im Wesentlichen die großen Bohranlagen und resultieren aus Investitionen in das Anlagevermögen der Gesellschaft. Die Tiefbohranlagen werden unverändert auf Basis einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die planmäßige Abschreibung auf die Bohranlage des Herstellers Bentec lief planmäßig in 11/​2023 aus. Die Anlage des Herstellers Drillmec wird noch bis einschließlich Mitte 2024 abgeschrieben, sodass in den nächsten Jahren ein positiver Ergebniseffekt im Vergleich zu früheren Geschäftsjahren allein aus dem Entfall der planmäßigen Abschreibungen auf die zwei großen Bohranlagen Bentec und Drillmec (Sprunginvestitionen nach dem Börsengang) von rd. 1 Mio. € rechnerisch zu verzeichnen sein dürfte. Zum Ende des Geschäftsjahres 2023 wurden umfangreiche Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von insgesamt rd. 3,0 Mio. € (0,9 Mio. €) vorgenommen. Die Investitionen ersetzen überwiegend bis dato gemietetes Equipment bzw. wurden in die Generalüberholung von Bestandsbohrgeräten, auch durch teils verbundene Unternehmen, getätigt.

In Höhe von rd. 0,4 Mio. € (0,0 Mio. €) wurden Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens auf Handelsware (Technologiekomponenten) in der Tochtergesellschaft D&S Geothermie GmbH vorgenommen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen absolut auf 13,2 Mio. € (10,4 Mio. €), sanken prozentual aber von 28,2% auf 27,2% der erbrachten Leistung des Geschäftsjahres 2023. Der absolute Anstieg resultiert u.a. aus erhöhten Transportkosten für eines unserer großen Bohrgeräte, die um rd. 0,4 Mio. € ggü. dem Vorjahr auf rd. 0,7 Mio. € stiegen. Die Aufwendungen für Diesel und Treibstoffen erhöhten sich um rd. 0,3 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Reparatur und Instandhaltungskosten stiegen auf 1,4 Mio. € (1,0 Mio. €). Die Mieten für bewegliche Gegenstände das Anlagevermögen erhöhten sich deutlich um rd. 0,5 Mio. € auf 1,4 Mio. € (0,9 Mio. €). Der Anstieg der genannten Kostenpositionen steht überwiegend in Relation zu der höheren Gesamtleistung des Jahres 2023. Da Währungsrisiken gemäß der Risikopolitik überwiegend abzusichern sind, stehen sonstigen betrieblichen Erträgen aus der Währungsabsicherung von € 0,2 Mio. € (0,2 Mio. €) Aufwendungen in nahezu identischer Höhe entgegen.

Das Finanzergebnis beträgt - 1,7 Mio. € (- 1,0 Mio. €). Wesentliche Positionen dieses Teilergebnisses sind mit 0,9 Mio. (0,3 Mio.) die Abschreibung auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens. Hiervon entfielen Wertberichtigungen auf die Nachrangforderungen gegenüber der veräußerten Geysir Europe-Gruppe von 0,8 Mio. € (0,3 Mio. €). Die Zinsaufwendungen bewegen sich mit 0,9 Mio. € (0,8 Mio. €) trotz eines deutlich gestiegenen Zinsniveaus nahezu auf Vorjahreshöhe.

Insgesamt liegt der Konzernjahresüberschuss mit rd. 0,9 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (0,9 Mio. €).

Ausgehend von einem Ergebnis vor Steuern von 0,9 Mio. € (0,9 Mio. €) und unter üblicher Eliminierung des Finanzergebnisses errechnet sich ein operatives EBIT 22 von + 2,6 Mio. € nach € + 1,8 Mio. € im Geschäftsjahr 2022 oder 5,3% (4,9%) der Gesamtleistung. Hierauf aufbauend wurde ein EBITDA 23 im Berichtsjahr von + 4,9 Mio. € (4,2 Mio. €) bzw. 10,2% (11,5%) der Konzern-Gesamtleistung erzielt.

Der Daldrup-Konzern hat die im Mai 2023 prognostizierte Ziel-Gesamtleistung für das Geschäftsjahr 2023 von rd. 41 Mio. € im Berichtsjahr mit insgesamt 48,4 Mio. € deutlich übertroffen. Das im Mai 2023 prognostizierte Konzern-EBIT zwischen 1,2 Mio. € und 2,1 Mio. € bzw. zwischen 3% bis 5% der Konzern-Gesamtleistung wurde absolut mit 2,6 Mio. € bzw. 5,3% der Konzern-Gesamtleistung ebenso deutlich sowohl absolut als auch prozentual übertroffen.

2. Vermögenslage

Die Bilanzsumme des Konzerns zum 31.12.2023 erreicht 41,5 Mio. € (40,2 Mio. €) und erhöhte sich gegenüber dem Stichtag des Vorjahres um rd. 1,3 Mio. €.

Das Sachanlagevermögen wird planmäßig abgeschrieben und beträgt 6,2 Mio. € (5,7 Mio. €). Es umfasst vor allem den Bestand an Bohranlagen sowie den Fuhrpark und die erforderliche Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Veränderung resultiert aus Zugängen zum Anlagevermögen in Höhe von rd. 3,0 Mio. €, von denen rd. 0,9 Mio. € auf aktivierte Eigenleistungen zurückgehen. Planmäßige Abschreibungen betragen rd. 2,4 Mio. €. Die Zugänge beinhalten im Wesentlichen betriebsnotwendige Investitionen, insbesondere die Anschaffung neuen Equipments für den operativen Bohrbetrieb und ersetzen auch bis dato gemietetes Equipment.

Die Finanzanlagen belaufen sich insgesamt auf 4,0 Mio. € (5,0 Mio. €). Die nachrangigen Forderungen gegenüber den Unternehmen des ehemaligen Geysir-Teilkonzerns werden mit rd. 3,5 Mio. € (4,4 Mio. €) bilanziert, nachdem im Geschäftsjahr 2023 weitere rd. 0,9 Mio. € dieser Position aufgrund dauernder Wertminderung (Finanzergebnis) abgeschrieben wurden.

Der Ausweis der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe als Teilposition der Vorräte beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 6,8 Mio. € (5,5 Mio. €) und überschreitet den Vorjahreswert deutlich. Zum einen wurden in der Inventur deutlich höhere Lagerbestände ermittelt, andererseits stieg auch der Preis eingekaufter Waren.

22 EBIT = Jahresüberschuss - Steuern Einkommen & Ertrag + Zinsen & ähnliche Aufwendungen + Abschreibungen auf Finanzanlagen - sonst. Zinsen und ähnliche Erträge - Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

23 EBITDA = EBIT + Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Die nach kaufmännischer Vorsicht bewerteten unfertigen Leistungen und geleistete Anzahlungen erreichen am Bilanzstichtag einen Wert von insgesamt 26,9 Mio. € (28,7 Mio. €), denen erhaltene Anzahlungen von insgesamt 26,9 Mio. € (28,2 Mio. €) gegenüberstanden, die von den unfertigen Leistungen subtrahiert wurden. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Abschlagszahlungen für bereits im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen mit Kunden erbrachte Leistungen.

Fertige Erzeugnisse und Waren belaufen sich nach Abschreibungen von rd. 0,3 Mio. € auf insgesamt 3,7 Mio. €. Hierbei handelt es sich um Handelsware der Tochtergesellschaft D & S Geothermie GmbH.

Infolge der erfreulichen Geschäftsausweitung steigen die Forderungen aus vereinbarungsgerecht erbrachten Lieferungen und Leistungen deutlich und betragen zum Berichtsstichtag rd. 9,3 Mio. € (7,0 Mio. €). Das Ausfallrisiko dieser Kundenforderungen beurteilt der Vorstand aufgrund der Verteilung auf eine Vielzahl von Kunden und deren Bonität als insgesamt sehr gering. Wo aus kaufmännischer Umsicht notwendig wurden Wertberichtigungen angemessen gebildet.

Erneut deutlich rückläufig entwickeln sich die sonstigen Vermögensgegenstände auf 7,3 Mio. € (8,1 Mio. €). In dieser Bilanzposition ist u.a. ein Darlehen an eine Gesellschaft der Daldrup- Gruppe von 4,8 Mio. € (5,6 Mio. €) enthalten, welches im Jahr 2023 vertragsgemäß zurückgeführt wurde.

Die liquiden Mittel stiegen leicht auf 3,6 Mio. € (3,1 Mio. €) und überschritten den Vorjahreswert um rd. 0,5 Mio. €.

Auf der Passivseite der Bilanz erhöht sich das Eigenkapital der Daldrup & Söhne AG zum 31.12.2023 auf insgesamt 21,0 Mio. € (20,0 Mio. €). Die Eigenkapitalquote zum Stichtag 31.12.2022 beträgt komfortable rd. 50,6% (49,7%) der Bilanzsumme. Gemäß Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat wurden rd. 20,4 Mio. € den freien Kapitalrücklagen entnommen, um den bis dato bestehenden Bilanzverlust der Daldrup & Söhne AG zu kompensieren.

Die sonstigen Rückstellungen stiegen auf 2,7 Mio. € (1,1 Mio. €), da insbesondere Rückstellungen für ausstehende Rechnungen von rd. 1,2 Mio. € gebildet wurden. Weitere Details lassen sich dem Rückstellungsspiegel im Anhang entnehmen.

Deutlich rückläufige Verbindlichkeiten bestehen in Höhe von insgesamt 17,7 Mio. € (19,1 Mio. €). Trotz getätigter Investitionen sinken die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten leicht auf 7,7 Mio. € (7,8 Mio. €). Mittelfristige Finanzierungen im Zusammenhang mit der Anschaffung notwendiger Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden im Geschäftsjahr 2023 abgerufen und erreichen zum Stichtag ein Volumen von rd. 0,9 Mio. €. Demgegenüber steigen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen leicht auf 5,6 Mio. € (5,5 Mio. €) an. Sonstige Verbindlichkeiten sinken deutlich auf 4,5 Mio. € (5,8 Mio. €).

3. Finanzlage

Die Kapitalflussrechnung finden Sie in den Anlagen zu diesem Konzernlagebericht. Umfangreiche, vorbereitende Tätigkeiten für große Bohrprojekte im Geschäftsfeld tiefe Geothermie erfordern regelmäßig hohe monetäre Vorleistungen seitens der Daldrup & Söhne AG. Zur Finanzierung dieses Betriebsmittelbedarfs, zur Abfederung von Liquiditätsspitzen und Aval Aufstellungen standen zum Bilanzstichtag Betriebsmittel-, Projektfinanzierungslinien und mittelfristige Finanzierungen bei deutschen Kreditinstituten und Versicherungsgesellschaften von insgesamt 21,5 Mio. € zur Verfügung. Mitunter erhält der Daldrup-Konzern auch Anzahlungen seiner Kunden. Darüber hinaus besteht zum Bilanzstichtag eine sukzessive zu tilgende, unbesicherte Blockfinanzierung in Höhe von noch rd. 0,5 Mio. € (1,2 Mio. €).

Die Zahlungsfähigkeit des Konzerns wurde laufend überwacht, fortgeschrieben und war unter Berücksichtigung der getroffenen Prognosen während des Geschäftsjahres 2023 gesichert. Hierbei wurde das Hauptaugenvermerk auf die Liquidität der Daldrup & Söhne AG gelegt. Insgesamt betrugen die liquiditätsnahen Bilanzpositionen zum Bilanzstichtag 31.12.2023 - bestehend aus Forderungen aus vereinbarungsgemäß erbrachten Lieferungen und Leistungen von 9,3 Mio. € (7,0 Mio. €) sowie der liquiden Mittel von 3,6 Mio. € (3,1 Mio. €) - zum Berichtsstichtag 12,9 Mio. € (10,1 Mio. €). Denen standen kurzfristig fällige Lieferantenverbindlichkeiten von 5,6 Mio. € (5,5 Mio. €) gegenüber. Die Summe vorgenannter, liquiditätsnaher Aktiva von 12,9 Mio. € (10,1 Mio. €) und den in der Regel zeitnah zu bedienenden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von minus 5,6 Mio. € (- 5,5 Mio. €) lag zum Stichtag 31.12.2023 mit 7,3 Mio. € (4,6 Mio. €) im deutlich positiven Bereich.

Der Daldrup-Konzern wird im Geschäftsjahr 2024 die akquirierten Aufträge plangemäß abarbeiten. Der konzernweite Auftragsbestand von rd. 38,5 Mio. € (33 Mio. €) per Ende März 2024 lastet die Kapazitäten rechnerisch bis in das erste Quartal 2025 aus. Aus diesen Aufträgen unter Berücksichtigung der getroffenen Prognosen rechnet die Gesellschaft bei plangemäßer Abarbeitung mit regelmäßigen Umsatzerlösen sowie gut planbaren Liquiditätszuflüssen aus dem Segment Tiefengeothermie sowie dem allgemeinen Bohrgeschäft. Auf dieser Basis und unter Berücksichtigung der Ausführungen "Finanzierungsrisiken /​ Bestandsgefährdende Risiken" ist die Zahlungsfähigkeit des Konzerns auch über das Geschäftsjahr 2024 hinaus gesichert.

Auch für das Geschäftsjahr 2024 bestehen anspruchsvolle Pläne, die bis dato nicht gefährdet scheinen. Da steigende Preise nicht immer an Kunden weitergegeben werden können, besteht das Risiko von Margenverlusten. Auch sind weitere Risiken gemäß Risiko- /​ Chancenprofil nicht auszuschließen. Trotz eines höheren Zinsniveaus sehen wir aktuell jedoch keinen höheren Zinsaufwand auf die Gesellschaft zukommen. Die Werthaltigkeit der Nachrangdarlehen an die Unternehmen der Geysir Europe-Gruppe wird bei relevanten Sachverhaltsänderungen neu bewertet, wobei ein weiteres, nicht liquiditätsbelastendes Risiko in Abhängigkeit von zum Beispiel eintretenden Strategieänderungen des Investors besteht. Die laufenden EDV-Projekte in den Bereichen Projektsteuerung und Kostenmanagement werden im Geschäftsjahr 2024 plangemäß abgeschlossen und gehen spätestens zu Beginn des Geschäftsjahres 2025 in den Echtzeit-Betrieb. Trotz guter Fortschritte bzgl. der Neueinstellung von Facharbeitern in 2023 ist dem Facharbeitermangel auch weiterhin mit geeigneten Maßnahmen entgegenzuwirken.

4. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Die gute Auslastung aller Geschäftsbereiche des Daldrup-Konzerns, die Gespräche mit in- und ausländischen privaten, öffentlichen und institutionellen Kunden, die auf ein hohes Interesse im Hinblick auf Geothermie- und Spezialbohrungen schließen lassen, sowie die im Berichtszeitraum niedergebrachten Bohrungen versetzen das Unternehmen zum Berichtsstichtag in eine wirtschaftlich insgesamt zufriedenstellende Lage. Das Kerngeschäft des Konzerns wurde durch die Investition in technische Erneuerungen und Erweiterungen im Gerätepark sukzessive gestärkt. Der Abbau der Verschuldung erfolgte plangemäß. Die hohe Eigenkapitalquote und die nochmals leicht verbesserte Cashflow-Situation ermöglicht gezielte Investitionen in die Betriebs- und Geschäftsausstattung zur Stärkung des Kerngeschäfts und zum Abbau des gemieteten Equipments.

Allerdings haben das höhere Energiepreisniveau und die Inflation die Kosten auf den Baustellen für Materialien wie Stahl und Zement und Betriebsmittel wie Strom und Diesel im Laufe des Berichtsjahres auf einem hohen Niveau belassen - auch wenn sich die Situation im zweiten Halbjahr aufgrund rückläufiger Energiekosten etwas entspannt hat. Dementsprechend blieben ebenfalls die Logistikaufwendungen auf hohem Niveau. Dieses Kostenniveau konnte aber zum Teil an die Auftraggeber weitergeben werden.

Die Rahmenbedingungen für den Markt für erneuerbare Energien im Strom- und Wärmesektor werden von Seiten der Bundesregierung und der EU sukzessive verbessert. Allerdings haben in Deutschland die öffentliche Auseinandersetzung um das Gebäudeenergiegesetz und die Haushaltskrise mit Milliardeneinsparungen im KTF zumindest kurzfristig deutliche Bremsspuren bei der Investitionsbereitschaft und ein gerütteltes Maß an Unsicherheit hinterlassen.

Dennoch ist der Vorstand davon überzeugt, dass insbesondere die noch zu vollziehende Wärmewende für den Daldrup-Konzern ein weiterhin aussichtsreiches Marktumfeld mit guter Wachstumsperspektive bietet. Unter dieser Voraussetzung sollte das unverändert hohe Interesse von Kommunen, Unternehmen und Finanzinvestoren an geothermischen Heiz- und Kraftwerksprojekten weiterhin gegeben sein. Die Daldrup & Söhne AG plant daher dem Wachstumspotential mit einem fremdfinanzierten Investitionsprogramm zu begegnen, welches das Niveau früherer Geschäftsjahre deutlich überschreiten wird.

Per März 2024 hält sich der Auftragsbestand des Konzerns für Geothermieprojekte in Deutschland und im europäischen Ausland mit rund 38,5 Mio. € weiter auf einem zufriedenstellenden Niveau. Auch das mit Eintrittswahrscheinlichkeiten bewertete, für Daldrup relevante Marktvolumen von rund 260 Mio. € stimmt den Vorstand insgesamt weiterhin zuversichtlich.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Geschäftsverlauf und das Ergebnis des Konzerns durch eine gute Auslastung, das regulatorische Umfeld und das zum Teil hohe Energiepreisniveau in den Zielmärkten Deutschland, Schweiz und den Benelux-Staaten sowie das gesellschaftliche Umfeld auch weiterhin positiv - trotz des deutlich gestiegenen Zinsniveaus und der Einsparungen im KTF - beeinflusst wurden. Daher wird die wirtschaftliche Entwicklung durch den Vorstand unter Beachtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als weiterhin insgesamt zufriedenstellend eingeschätzt.

C. Risiko- und Chancenbericht

Der bewusste und kontrollierte Umgang mit Chancen und Risiken ist ein zentrales Element der Unternehmensführung des Daldrup-Konzerns. Zudem validieren wir mit der Zunahme der Komplexität und Volatilität in der Weltwirtschaft das Chancen- und Risikosystem regelmäßig und passen es den veränderten Rahmenbedingungen an.

Zum Stichtag und zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernlageberichts wurden unter Berücksichtigung der bestehenden Steuerungs- und Kontrollmaßnahmen folgende Risiken identifiziert, die in ihrer Bedeutung abfallend dargestellt werden. Im Gegensatz zum Vorjahr werden die Auswirkungen durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine nicht mehr gesondert beschrieben, sondern implizit im Rahmen des thematisierten Bereichs "politische Risiken" berücksichtigt.

Das Risikosystem, das Risikoumfeld und die Gefährdungspotenziale für den Daldrup-Konzern stellen sich aktuell, aber nicht abschließend, wie folgt dar:

1. Strategische Risiken

Sich rasch wandelnde, volatilere Märkte, preisliche Risiken in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung der Öl- und Gasindustrie, Material- und Lieferengpässe und der zunehmende Mangel an qualifizierten Facharbeiterinnen und Facharbeitern lassen die Risiken des Geschäftsmodells der Daldrup-Gruppe in den vergangenen Geschäftsjahren tendenziell insgesamt steigen.

Unternehmensbeteiligungen und Joint Ventures können sich integrationsbedingt durch Fehlinvestitionen und durch Fehleinschätzung von Chancen und Risiken erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Daldrup & Söhne AG oder ihrer Tochtergesellschaften auswirken. Durch sorgfältige und intensive Prüfungen im Vorfeld derartiger Bindungen sollen diese unternehmerischen Risiken minimiert werden. Wenngleich durch den Verkauf der Geysir Europe-Gruppe diese Risiken in den Jahren 2019 und 2020 insgesamt deutlich minimiert und bilanzielle Abwertungen vorgenommen wurden, bestehen auch weiterhin Restrisiken in Form bilanzierter Nachrangdarlehen und Kaufpreisforderungen.

Der Vorstand der Gesellschaft sowie die örtlichen Geschäftsführungen arbeiten teils mit Unterstützung Geothermie-erfahrener Berater und Lieferanten an der Fertigstellung der Bohraufträge und den schlüsselfertig zu übergebenden Projekten.

2. Operative Risiken

Integrationsmaßnahmen, laufende Optimierungen und eine rollierende Planung der Engpassfaktoren sind integraler Bestandteil des Tagesgeschäftes.

Der Eintritt operativer Risiken führt mitunter zu deutlichen Verzögerungen bei der Auftragsbearbeitung und in Einzelfällen eventuell zu einer abrupten, aber vertraglich induzierten Beendigung des Auftrags. Eingetretene Risiken führen dann unmittelbar auch zu einer deutlichen Veränderung von Zahlungsflüssen und finanzwirtschaftlicher Leistungsparameter. Grundsätzlich gilt es, fünf Gefahren- bzw. Risikobereiche zu unterscheiden, die im Zusammenhang mit Tiefenbohrungen der Berichtsgesellschaft und im Projektgeschäft der Konzernunternehmen bestehen:

Baugrundrisiken

Das Baugrundrisiko, d. h. das Risiko bekannter und unvorhersehbarer, vom Baugrund ausgehender Wirkungen und Erschwernisse (alle untertägigen, geologischen Risiken) wird in der Bau(rechts-)praxis in den Verträgen zwischen den Parteien geregelt. In der Regel liegt es in der Sphäre des Auftraggebers. Die Daldrup & Söhne AG, aber auch ihre Tochtergesellschaften als Auftragnehmerin von Bohraufträgen tragen das Risiko für die bohrtechnischen Vorgänge. In den von Daldrup ausgeführten Tiefbohrungen kann dieses Risiko i. d. R. über projektbezogene Versicherungen aufgefangen werden. Im Rahmen der Eigenüberwachung mit geschultem/​zertifiziertem Personal, dem Einsatz moderner Bohrtechnik sowie der engen Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachbehörden und Fremdüberwachern trifft der Daldrup-Konzern in der Praxis zudem aktive Risikovorsorge.

Bei offen erkennbaren Risiken kommt Daldrup seiner Prüfungs-, Hinweis- bzw. Sorgfaltspflicht nach. Zusätzliche Sicherheit wird durch die Vergabe komplexer Planungs- und Ingenieurleistungen an entsprechend versicherte Dienstleister erreicht.

Betriebsgewöhnliche Risiken

Das Betriebs- und Umwelthaftpflichtrisiko sowie das Maschinenbruch- und Betriebsunterbrechungsrisiko sind im Rahmen sorgfältiger Abwägungen Kosten- /​Nutzenanalysen versicherbar. Für Personen-, Sach- und Umweltschäden besteht eine Deckung über die Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherung einer namhaften Versicherungsgesellschaft.

Eine gesonderte Maschinenversicherung (inklusive Lost-in-hole) sichert mögliche Schäden an den Tiefbohranlagen sowie an sämtlichen peripheren Maschinen und Geräten auf erstes Risiko ab. Für das Risiko einer Betriebsunterbrechung als Schadensfolge ist eine normale Versicherbarkeit gegeben. Blowout-Risiken sind grundsätzlich dem Baugrundrisiko zuzuordnen, können aber über erhöhte Deckungssummen im Einzelfall über die Betriebshaftpflichtversicherung mit abgedeckt werden.

Die beste Versicherung gegen Blowout ist der Einsatz moderner und funktionsfähiger Blowout-Preventer, die von Daldrup regelmäßig eingesetzt werden. Über das Maß betriebsgewöhnlicher Haftungsrisiken hinaus bestehen nach Ansicht des Vorstands und im Rahmen jährlicher Strategiegespräche mit unserem Industrieversicherungspartner keine besonderen Risikobereiche. Risiko- und Schadensvermeidung über ein konsequentes und zertifiziertes Qualitäts- und Sicherheitskonzept haben im operativen Geschäft der Daldrup-Gruppe einen hohen Stellenwert. Die bestehenden Versicherungen und deren Umfang werden in jährlichen Strategiegesprächen überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Nichtfündigkeit eines Bohrprojektes

Spezialpolicen von Versicherungskonsortien decken im Rahmen des ART-Konzepts das Ausfallrisiko bei Nichterfolg einer Tiefenbohrung ab. Die Fündigkeitsparameter sind dabei eindeutig mit der Schüttungsmenge, der Temperatur und der Absenkung des Ruhewasserspiegels definiert. Bei der Beurteilung des Versicherungsrisikos, der Versicherbarkeit und der Prämienbemessung eines Projektes spielen die Erfahrungen und Referenzen des beauftragen Bohrunternehmens sowie die durch externe Gutachten belegten Fündigkeitswahrscheinlichkeiten eine entscheidende Rolle. Die Versicherbarkeit von Geothermieprojekten, die von und mit der Daldrup-Gruppe geplant, gebohrt und umgesetzt wurden, war regelmäßig und ist aktuell wirtschaftlich gegeben. Wenngleich das ART-Konzept zeitliche Verschiebungen bei Nichtfündigkeit und deren finanzwirtschaftliche Auswirkungen für den Konzern nicht eliminieren kann, sorgt es für die Reduzierung des Fündigkeitsrisikos unserer Kunden, die bessere Umsetzbarkeit von tiefen Geothermieprojekten und unterstützt somit die Kundenakquise in der Nische maßgeblich. Ob ein entsprechender Versicherungsschutz gewählt wird, liegt im Ermessen des jeweiligen Projektauftraggebers.

Beschaffungsrisiken

Die in Abhängigkeit vom beauftragten Bohrumfang schwankende Beschaffung von Anlagentechnik, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie der teilweise umfangreiche Bezug von Fremdleistungen haben sich bisher nicht negativ auf den Leistungsprozess der Daldrup-Gruppe ausgewirkt. Trotz der aktuell zu beobachtenden Konsolidierung im Öl- und Gassegment stehen in allen Geschäftsbereichen ausreichende Dienstleister- und Lieferantenstrukturen mit zufriedenstellenden Einkaufskonditionen und guten Qualitäten, die einer ständigen Überprüfung im Rahmen des Qualitäts-Management- Systems unterliegen, zur Verfügung. Das risikoorientierte Lieferantenmanagement versucht durch die Diversifizierung der Geschäftspartner und einer Sondierung neuer Lieferanten und Dienstleister die Beschaffungsrisiken zu verringern bzw. auf einem geringstmöglichen Niveau zu stabilisieren. Dennoch bestehen in Teilbereichen der Leistungskette vereinzelt Lieferantenabhängigkeiten.

Genehmigungsrisiken

Jede Gewinnungsanlage und Bohrung zur Aufsuchung und Gewinnung von Bodenschätzen, sei es für Geothermie oder Wassergewinnung oder zur Rohstoffexploration, unterliegt im Vorfeld umfangreichen Genehmigungsverfahren durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Für die Genehmigung der unterschiedlichen Bohrungen und Anlagen zur Gewinnung, wie z. B. einem Heizwerksbau bzw. -betrieb, sind die Regelungen des Bundesberggesetzes (BBergG), des Abgrabungsgesetzes, die Vorschriften des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) bzw. die landesrechtlichen Wassergesetze und bauplanungs- bzw. bauordnungsrechtlichen Regelungen zu beachten. Die an die Daldrup-Gruppe hierbei gestellten Erfordernisse nehmen zu, sind daher regelmäßig auf den aktuellen Stand zu bringen und mit den Regierungspräsidien, Landesämtern für Geologie und Bergbau sowie den Wasserbehörden abzustimmen.

Entsprechende Genehmigungsverfahren können sich aufwändiger und langwieriger erweisen als angenommen und Projekte deutlich verzögern und infolgedessen zu Stillstandskosten im Konzern führen. Die Daldrup-Gruppe ist aufgrund der jahrzehntelangen Tätigkeit in den bekannten Segmenten im Umgang mit den Genehmigungsverfahren und den Behörden geübt und kennt die Anforderungsprofile für die Genehmigungsdokumente. Ein kontinuierlicher Dialog mit den verschiedenen Behörden über die gesamte Projektphase und eine enge, lösungsorientierte Abstimmung helfen, ein schnelles, genehmigungsfähiges Einvernehmen herzustellen und längere Verzögerungen zu vermeiden.

3. Allgemeine wirtschaftliche Risiken

Wettbewerbsrisiken

Neue, lukrative und wachsende Märkte könnten weitere Marktteilnehmer, zum Beispiel aus der Öl- und Gasindustrie anziehen. Die Bemühungen branchennaher Unternehmen zum Einstieg in den Geothermiemarkt sind trotz hoher Markteintrittsbarrieren feststellbar. Die zahlreichen Referenzen, die langjährige Bekanntheit der Marke Daldrup & Söhne AG und die Marktposition sind ein wichtiger Wettbewerbsvorteil des Konzerns.

Die mögliche, künftige Auslastung des Daldrup-Konzerns wird über die Kennzahl "relevanter Markt" (früher "Auftragspipeline") bewertet und veröffentlicht. Bei der Bewertung dieser Kennzahl ist zu berücksichtigen, dass ihr definitionsgemäß keine abgeschlossenen Verträge mit Kunden, sondern abgewogene, aber schlussendlich subjektive Eintrittswahrscheinlichkeiten hinsichtlich einer möglichen Auftragserteilung zugrunde liegen. Diese Eintrittswahrscheinlichkeiten können in Abhängigkeit von der Entwicklung aktueller Gespräche stark schwanken bzw. bei zum Beispiel Vergabe an einen Wettbewerber entfallen.

Weitere Risiken bestehen durch Abnahme der Nachfrage infolge von Marktveränderungen oder verlorener Ausschreibungen sowie dadurch, dass Gesetzesänderungen zu Projektverzögerungen bei unseren Kunden führen sowie Projektverschiebungen entstehen können.

Personalrisiken

Der Daldrup-Konzern beschäftigt in allen Unternehmensbereichen Schlüsselmitarbeiter (Projektleiter, Ingenieure, erfahrene Bohrgeräteführer, Mitarbeiter im Rechnungswesen), deren langjährige Kontakte oder Fachwissen für den Unternehmenserfolg essentiell sind. Der Verlust von Schlüsselmitarbeitern, z. B. durch Abwerbung, Krankheit, Unfall, könnte zeitnah, wenn auch gegebenenfalls nur vorübergehend, aber längere Lücken erzeugen, die auch auf einzuhaltende Termine negative Auswirkung haben könnten. Der vorherrschende Mangel an zertifiziertem Fachpersonal für den Betrieb des umfangreichen Bohrgeräteparks und in den kaufmännischen Bereichen hat sich grundsätzlich gegenüber dem Vorjahr nochmals verschärft und ist auch durch eigene Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen oder europaweite Akquise kurzfristig nicht zu beheben, allenfalls abzumildern. Der geplante Wachstumspfad des Konzerns könnte hierdurch limitiert werden. Durch unregelmäßige, aber gezielte Akquisemaßnahmen wird europaweit versucht, qualifiziertes Personal zu gewinnen und an den Konzern zu binden. Darüber hinaus werden u.a. strategische Beteiligungen, Akquisitionen und ggfs. Joint Ventures aufmerksam verfolgt und Chancen geprüft. Die Personalgewinnung unterliegt ferner aufgrund der Branchenbesonderheiten dem Risiko, dass neues Personal längere Einarbeitungszeiten benötigt als zunächst angenommen.

Zusätzliche Aufgabenbereiche im technischen und kaufmännischen Bereich entstehen, die Informations- und Kommunikationswege sowie die organisatorischen und personellen Ressourcen sind infolgedessen permanent an diese Erfordernisse anzupassen.

Finanzwirtschaftliche Risiken /​ Verwendung von Finanzinstrumenten

Fremdwährungsrisiken werden durch Vertrags- und Preisverhandlungen auf Euro-Basis möglichst vermieden. Für geplante Auftragsabwicklungen und Beschaffungen in Fremdwährungen werden situativ Währungs-/​Kurssicherungsinstrumente sowie Devisentermingeschäfte mit Laufzeitoption und Devisenswaps genutzt. Es handelt sich jeweils um Micro Hedges. Diese derivativen Geschäfte schließt die Daldrup & Söhne AG nur bei Vorhandensein eines zu sichernden Grundgeschäftes und ausschließlich mit Kreditinstituten sehr guter Bonität ab. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird durch die Verwendung jeweils identischer Parameter ("critical terms") bei Grund- und Sicherungsgeschäft sichergestellt. Die Sicherungsbeziehungen werden im Abschluss als bilanzielle Bewertungseinheiten abgebildet. Trotz des Einsatzes derartiger Finanzinstrumente können negative Effekte auch in Verbindung mit Projektverschiebungen nicht gänzlich vermieden werden. Spekulative Zins-, Währungs -und/​ oder Rohstoffgeschäfte wurden im Geschäftsjahr nicht abgeschlossen und sind analog zum Risikomanagementsystem auch nicht geplant.

Zum Abschlussstichtag bestanden derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Wechselkursrisiken aus dem Bohrgeschäft in der Währung Schweizer Franken. Bei Bedarf werden die im internationalen Geschäft üblichen Instrumente zur Absicherung von Bonitäts-, Zahlungs- und Lieferrisiken durch Garantien und Akkreditive eingesetzt. Zur Begrenzung von Schäden durch Zahlungsausfälle werden, wo marktüblich und möglich, Bürgschaften seitens unserer Kundschaft gefordert. Zahlungsrisiken im Bereich der Lieferantenrisiken begegnet der Daldrup-Konzern insbesondere durch die Vereinbarung individueller Lieferantenzahlungen. Im Lieferantenbereich kann eine Nichtlieferung zu Projektverzögerungen und Mehrkosten führen. Diesem Risiko versucht die Daldrup & Söhne AG mit einer i. d. R. breiten Auswahl an möglichen Ersatzlieferanten und einer Überwachung kritischer Komponenten im Herstellungsprozess, u. a. durch Qualitätssicherungsmaßnahmen und Kontrolle des Herstellungsprozesses zu begegnen.

Im Rahmen des Verkaufs der Geysir-Gruppe bleiben nennenswerte Teile langjährig über die Daldrup & Söhne AG in Höhe von rd. 3,5 Mio. € (4,4 Mio. €) als Nachrangdarlehen bestehen. Bei den sonstigen Ausleihungen besteht das Risiko, dass diese Nachrangdarlehen oder auch das durch die Tochtergesellschaft D&S Geothermie GmbH gewährte Kaufpreisdarlehn von 1,6 Mio. € nicht oder nicht vollständig zurückgezahlt werden und dann notwendig werdende Wertberichtigungen, sukzessive oder im schlechtesten Fall in voller Höhe oder auch in Zukunft die Geschäftsergebnisse der Daldrup-Unternehmen bzw. des Daldrup-Konzerns weiterhin nennenswert negativ beeinflussen könnten.

Im Rahmen des Geysir-Verkaufs hat zudem die Tochtergesellschaft D&S Geothermie GmbH als Kaufpreisbestandteil das Eigentum an Teilen der ehemaligen Technologiekomponenten des Kraftwerks Taufkirchen erhalten, die gutachterlich bewertet wurden. Diese gutachterlichen Werte wurden mit weiteren Abschlägen für z.B. Verwertung und Transport versehen. Die so ermittelten Schätzwerte belaufen sich auf rd. 3,68 Mio. €, wurden zuletzt bestätigt und stehen im Eigentum der Tochtergesellschaft D&S Geothermie GmbH. Nachdem im März 2022 erste Komponenten zu dem vorstandsseitig ermittelten Wert veräußert wurden, rechnet der Vorstand mit weiteren Erlösen auf diesem Niveau aus dem Verkauf dieser Komponenten. Hierbei besteht das Risiko, dass die gutachterlichen Werte unter Berücksichtigung der vorstandsseitig vorgenommenen Werte nicht erreicht werden, der Abverkauf längere Zeit in Anspruch nimmt oder in der Zukunft weitere, gegebenenfalls nennenswerte Abschreibungen auf diese Gegenstände des Umlaufvermögens notwendig werden können.

Das gegenüber den Vorjahren deutlich höhere Zinsniveau könnte sich negativ auf die Ertragskraft des Konzerns auswirken, da ein steigender Zinsaufwand nicht zeitnah und bei bestehenden Projekten häufig nicht nachträglich fakturiert werden kann. Bei gestiegenen Zinsen könnten zudem andere Anlageformen mit der Rentabilität von Geothermieprojekten unserer Kundengruppe Investoren konkurrieren. Die fast schon regelmäßig aufkeimende Diskussion um die Bonität einzelner Kreditinstitute oder Länder der Eurozone sowie Auswirkungen weiterer Pandemien könnten analog zur Staatsschulden- bzw. Finanzkrise in den Jahren 2007 bis 2009 zu einer deutlich eingeschränkten Finanzierungsbereitschaft von Kreditinstituten führen und die Realisierung zahlreicher bohrreifer Geothermieprojekte erschweren oder verhindern, da diese dann zunehmend wieder mit höher verzinslichen Anlageformen konkurrieren. Durch vorgenannte Risiken könnten sich - wenn auch ggfs. nur temporär - Hemnisse für das Wachstum des Geothermiemarktes bis hin zu seinem Zusammenbruch ergeben.

4. Technologische Risiken

Die verwendete Bohrtechnologie entspricht dem Stand der Technik und unterliegt keinem raschen technologischen Wandel, sodass kein besonderes Risikopotenzial besteht. Vernetzte Technologien oder künstliche Intelligenz spielen im operativen Bohrbetrieb eine noch untergeordnete Rolle.

Um die Leistungsfähigkeit des Daldrup-Konzerns EDV-seitig zu erhöhen, wurde in 2021 eine neue Serverstruktur erworben und eingerichtet. Wenngleich die IT-Systeme dem aktuellen Stand der Technik entsprechen und Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugten Zugriff oder Schädigung durch Schadsoftware getroffen wurden und laufend aktualisiert werden, kann die IT grundsätzlich ein Angriffspunkt von außen sein. Ferner werden regelmäßige Datensicherungen vorgenommen. Bei technischen Updates und dem beabsichtigten Ausbau der betriebsinternen IT-Systeme werden wir von externen Spezialisten begleitet, welche die Sicherheit der Systeme den Anforderungen anpassen.

Mit ergänzenden und effizienz-erhöhenden EDV-Projekten wurde in 2022 begonnen. Der Vorstand geht bei umfangreicher Begleitung durch ein IT-Systemhaus davon aus, dass das neue System Ende 2024 in Betrieb gehen wird. Hierbei besteht beispielsweise das Risiko, dass die bis dato budgetierten Kosten für das neue System überschritten werden oder sich der Einsatz des Systems sich verzögert und Vorteile für Daldrup erst mit eventuell deutlicher Verzögerung greifbar werden. Andererseits sind diese Systeme ein notwendiger Zwischenschritt für die Schaffung von Systemen, die sich künstlicher Intelligenz bedienen.

5. Rechtliche Risiken

Rechtsstreitigkeiten können aufgrund des Leistungsprozesses und im Rahmen von Gewährleistungen sowie im Rahmen allgemein bestehender Verträge eintreten.

Unterschiedliche Erwartungshaltungen oder Auslegungen von Projektverträgen können zu juristischen Streitigkeiten führen. Diese können auch ohne rechtliche Beratung erledigt werden. Bei einigen Sachverhalten sind zur berechtigten Wahrung der Interessen des Daldrup-Konzerns gerichtliche Auseinandersetzungen nicht zu vermeiden. Unabhängig von der Art der Beilegung der juristischen Streitigkeiten werden externe Fachanwälte mit der Wahrnehmung der Interessen des Daldrup-Konzerns betraut.

Bei Aktivprozessen besteht das Risiko, dass vor Gericht die eingeklagten Forderungen nicht durchgesetzt werden können und somit Wertberichtigungen erforderlich wären.

Das Vertragsmanagement ist soweit organisiert, dass unter juristischer, technischer und kaufmännischer Einbindung eine ausgewogene Chancen-Risiken-Verteilung für den Daldrup- Konzern besteht. Der aktuelle Auftragsbestand unterliegt diesen Gesichtspunkten des Vertragsmanagements.

Bürgerinitiativen und -begehren entwickeln sich mit Blick Geothermie-Projekte rückläufig, aber auch Technologiegegner können die Politik beeinflussen. Dies kann nachteilig in Genehmigungsverfahren sein und dazu führen, dass Gerichte angerufen werden müssen und sich Bohraufträge und Gesamtprojekte dadurch deutlich verzögern.

Insgesamt sind die Daldrup & Söhne AG und ihre Tochtergesellschaften als Beklagte oder sonstige Beteiligte regelmäßig in gerichtliche Klageverfahren sowie behördliche Verfahren eingebunden. Aufgrund der zunehmenden Klagebereitschaft nehmen die rechtlichen Risiken auch für die Daldrup & Söhne AG oder Konzernunternehmen tendenziell zu. Neben regelmäßig kleineren Prozessrisiken ist die Daldrup & Söhne AG in zwei nennenswerten Fällen beklagt und verteidigt sich in diesen Verfahren. Daldrup kann den Ausgang dieser Verfahren nicht endgültig abschätzen. Insbesondere sind in diesen für Daldrup wesentlichen Verfahren anspruchsbegründende Umstände aus heutiger Sicht nicht oder nicht hinreichend dargetan, weshalb der Vorstand eine Inanspruchnahme unverändert als unwahrscheinlich einstuft. Ein ungünstiger Ausgang in einem oder beiden Verfahren könnte massive Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Parameter der Daldrup & Söhne AG oder ihrer Tochtergesellschaften besitzen. Daldrup wird hier von mindestens einer namhaften Kanzlei vertreten. Rückstellungen für entstehende Prozesskosten wurden gebildet.

Die Daldrup & Söhne hat für die Vorstände, den Aufsichtsrat sowie für Geschäftsführer rechtlich selbständiger Tochtergesellschaften eine D&O-Versicherung abgeschlossen und im Geschäftsjahr 2023 die Versicherungssumme analog zum Vorgehen vieler Unternehmen angepasst, um im Falle von Verstößen gegen Vorschriften der deutschen Börse oder bei anderen Verstößen ggf. Rückgriff nehmen zu können.

6. Regulatorische und politische Risiken

Die Gesellschaften des Daldrup-Konzerns sehen sich politischen und regulatorischen Veränderungen in vielen Ländern und Märkten ausgesetzt.

Der seit dem Jahr 2000 in vielen Ländern bestehende Trend zur aktiven Förderung von erneuerbaren Energien unterliegt in seiner Ausprägung je nach Land Schwankungen und Änderungen durch die Gesetzgebung der jeweiligen Regierung. Auch wirtschaftliche Krisen oder neue politische Machtkonstellationen können die Prioritäten beeinflussen.

Die Unsicherheiten oder die Komplexität in den gesetzlichen Bestimmungen zur Förderung von Geothermiebohrungen und Geothermiekraftwerken und -heizwerken sowie die Änderung bzw. signifikante Kürzung der Förderungen der Elektrizitätserzeugung und Wärmelieferung aus geothermischer Energie können die Rentabilität geothermischer Projekte negativ beeinflussen und Investitionen verzögern, stoppen oder obsolet werden lassen.

Auch der Aktionismus von Bürgerinitiativen gegen Geothermieprojekte können die Projektentwicklung und Genehmigungsverfahren verzögern oder gefährden und Investoren abschrecken. Eine enge Kommunikation mit Entscheidungsträgern in der Politik und aktive Maßnahmen wie die Teilnahme an Bürgeranhörungen, die öffentliche Vorstellung von Projekten und Gespräche mit den Medien zur Aufklärung über die Vorteile der Geothermie dienen als Instrumente zur präventiven Risikoabwehr. Durch Diversifikation hinsichtlich der regionalen Absatzmärkte sollte eine Abschwächung potenzieller negativer Auswirkungen möglich sein. So ist die Daldrup-Gruppe neben Deutschland regelmäßig in den Niederlanden, Belgien und der Schweiz, zukünftig gegebenenfalls in Österreich und Italien tätig und trifft auf sehr unterschiedliche Förderregime. In den Niederlanden ist die Geothermie als thermische Energie zu konventionellen Energieträgern bereits ohne Förderung konkurrenzfähig. Aus rechtlichen Veränderungen drohen immer auch Nachteile für das Unternehmen. Diese Veränderungen können auch in den anderen Ländern zu Verschiebungen bei der Nachfrage nach Geothermiebohrungen führen.

Die Destabilisierung politischer Systeme, Kriege oder geopolitische Krisen können Spannungen und negative wirtschaftliche Auswirkungen in Form von signifikanten Preiserhöhungen fossiler Primärenergieträger und Gütern aller Art ebenso zur Folge haben wie entstehende Knappheiten durch einen sanktionierten Waren- und Geldverkehr oder unterbrochene Liefer- und Logistikketten. Nicht auszuschließen ist, dass die Standorte der Daldrup & Söhne AG und die Bohrlokationen in Deutschland und europäischen Ländern davon beeinträchtigt sein können. Durch Diversifikation hinsichtlich der regionalen Absatzmärkte und Konzentration der Beschaffung auf die DACH-Region und die Benelux-Staaten sowie Beschaffungsredundanzen sollte eine Abschwächung potenzieller negativer Auswirkungen möglich sein. Die Maßnahmen und Erfahrungen aus der Zeit der Corona-Pandemie und mit den Auswirkungen des Krieges Russlands gegen die Ukraine haben gezeigt, dass die diesbezügliche Organisation des Daldrup-Konzerns dem Grunde nach eine hohe Resilienz aufweist.

7. PROGNOSERISIKEN

Generell ist seit Februar 2022 das Risiko signifikanter Marktverwerfungen aufgrund einer Eskalation des Krieges Russlands gegen die Ukraine nicht auszuschließen. Deren Ausprägungen und Tragweiten lassen sich für die Zukunft schlecht bemessen. Fest steht aber, dass sich aus dieser Lage neue Herausforderungen und Chancen für die Importunabhängigkeit der EU von fossilen Primärenergien und die Energiesouveränität im Rahmen der Energiewende herauskristallisieren.

Die Höhe des Prognoserisikos korreliert mit dem den Auswirkungen des Krieges in den für Daldrup relevanten Märkten sowie den dagegen getroffenen Maßnahmen im Waren- und Geldverkehr sowie der Rohstoffversorgung. Hieraus ggfs. resultierende Auftragsverschiebungen oder signifikante Preisänderungen führen in der Regel auch zu einer Verschiebung von Zahlungsflüssen und den finanzwirtschaftlichen Leistungsparametern.

8. FINANZIERUNGSRISIKEN /​ BESTANDSGEFÄHRDENDE RISIKEN

Die Finanzierung des Konzerns, die branchenübliche Stellung von Avalen sowie die Absicherung von Währungsrisiken aus den Aufträgen z.B. in Schweizer Franken erfolgt unverändert über die Muttergesellschaft Daldrup & Söhne AG, welche in Abstimmung mit den Geschäftsführungen der örtlichen Gesellschaften konzernweit die Finanzierungsaktivitäten koordiniert.

Im Projektgeschäft steigt mit einer zunehmenden Risikolage und höheren Zinssätzen das Risiko, dass einzelne oder eine Vielzahl der langjährigen Finanzierungspartner nicht mehr in bisheriger Weise und im gewohnten Umfang mit Projektfinanzierungen, Kontokorrentkrediten sowie gerade im projektbezogenen Geschäft mit teils umfangreich notwendig werdenden Avalkrediten zur Verfügung stehen. Aktuell ist bundesweit eine insgesamt zurückhaltende Kreditvergabe über alle Bankengruppen hinweg festzustellen. Nicht gewährte oder seitens der Kreditinstitute nicht aufrechterhaltene Kreditlinien können die Abwicklung kompletter Projekte erschweren, verhindern und geplantes Wachstum gefährden oder auch zu Finanzierungsproblemen der Daldrup & Söhne AG und zu massiven Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Parameter der Daldrup & Söhne AG bzw. den Konzern selbst führen.

Im Betriebsmittelbereich finanziert sich der Konzern mittels banküblich ausgestalteter kurzfristiger Kredite, die in Form von bilateralen Kreditrahmenverträgen oder Kontokorrentbzw. Avalkreditverträgen mit fixierten Kreditlimiten ausgestaltet sind und die i.d.R. als sogenannte "bis auf weiteres-Finanzierungen" gewährt wurden.

Mit den langjährig geschäftlich mit der Daldrup & Söhne AG verbundenen Kreditinstituten und Avalkreditgebern wurde im Mai 2020 eine umfangreiche Vereinbarung zur Besicherung bilateral gewährter Betriebsmittelkreditlinien für Kontokorrent- und Avalkredite getroffen. Die Vereinbarung umfasst eine Öffnungsklausel hinsichtlich eventuell notwendig werdender Projektfinanzierungslinien, die durch jeweils projektindividuelle Sicherheiten - auch außerhalb der Vereinbarung - besichert werden können.

Der von einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erstellte Independent Business Revue (IBR) wurde zuletzt mit Datum vom 10. Mai 2024 aktualisiert. In diesem Zusammenhang wurde insbesondere die Planung mehrerer Szenarien für die Geschäftsjahre 2024 ff. vorgelegt und im Rahmen des IBR hinsichtlich möglicher Ertrags- und Liquiditätsauswirkungen plausibilisiert. Zudem wurde der Umsetzungsstand der seinerzeit mit den Finanzierern vereinbarten Maßnahmen zur Ertragssteigerung überprüft.

Aus der erstellten Liquiditätsplanung ergibt sich im Prognosehorizont kein zusätzlicher Liquiditätsbedarf. Der IBR kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass die in früheren Jahren vereinbarten Maßnahmen mehrheitlich umgesetzt wurden. Noch in der Umsetzung befindet sich die umfangreichste Maßnahme, der Ausbau des Management-Informationssystems, des damit verbundenen Projektcontrollings unter Berücksichtigung einer neuen Projekt- und Auslastungsplanung sowie die Professionalisierung der Lagerwirtschaft. Hier rechnet die Gesellschaft mit einer Umsetzung bzw. der Inbetriebnahme des Systems zum Ende des Geschäftsjahres 2024.

Nichtsdestotrotz befindet sich die Daldrup & Söhne AG bis zu einer abschließenden Entscheidung der Kreditinstitute im Sanierungsprozess. Die mit den Kreditinstituten getroffenen Vereinbarungen sehen vor, dass die "bis auf weiteres" gewährten Kredite durch die Kreditgeber gekündigt werden könnten. Der Abschluss dieses Sanierungsprozesses wird voraussichtlich erst beendet werden, wenn unter anderem die zwischen den Kreditgebern und der Daldrup & Söhne AG vereinbarten Maßnahmen vollständig und erfolgreich umgesetzt wurden. Hierzu liegt eine positive Empfehlung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die den IBR und deren Updates erstellt hat, vor. Sollten die Maßnahmen nicht oder nicht vollständig umgesetzt werden und infolgedessen die Kreditgeber möglicherweise von ihrem Kündigungsrecht Gebrauch machen und sollte es der Gesellschaft nicht gelingen, entsprechende Anschluss- oder Alternativfinanzierungen abzuschließen, wären die Daldrup & Söhne AG sowie aufgrund der finanziellen und wirtschaftlichen Verflechtungen mit den Tochtergesellschaften auch der Konzern insgesamt im Bestand gefährdet.

9. Chancen

Die Geothermie gewinnt in der Strom- und Wärmeerzeugung unter den erneuerbaren Energien in Deutschland, in Europa und global zunehmend an Bedeutung. Ihre Vorteile sind das Vorhandensein als unendliche, erneuerbare Ressource, die Grundlastfähigkeit, die geringen THG-Emissionen und die dezentrale Energieerzeugung in der Region des Verbrauchs.

Speziell in Deutschland wird nicht nur die Stromerzeugung, sondern auch die Wärme- und Kälteversorgung im Hochbau sowohl bei Neubauvorhaben als auch bei der energetischen Gebäudesanierung gefördert. Der gesetzliche Rahmen ist in Deutschland für die Förderung der Wärmenutzung aus erneuerbaren Energien in den letzten Jahren stetig erweitert und verbessert worden. Dennoch steht der Bereich erneuerbare Wärme weiter vor großen Herausforderungen, die wahrscheinlich nur mit großzügig ausgestatteten Instrumenten bestehend aus regulatorischen Anreizen und flankierenden Investitionsförderungen angegangen werden können. Allein die zentrale Zielsetzung der neuen Bundesregierung aus dem Klimaschutzprogramm, bis 2045 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen, hilft nicht weiter, eine schnelle und sozialverträgliche Dekarbonisierung umzusetzen. Der Druck auf die Politik, den Gebäudesektor auf erneuerbare Energien auszurichten und dadurch die bestehende Abhängigkeit von fossilem Gas zu beenden, steigt. Viele Städte haben inzwischen eigene Klimainitiativen gestartet und konkretisieren die geforderten Anstrengungen. In geologisch geeigneten Gebieten in Süd- und Norddeutschland steigt dabei die Bedeutung geothermischer Wärme für die Nah- und Fernwärmeversorgung. Auch der Ausstieg aus der Kohleenergie wird Ersatzkapazitäten für Fernwärme erforderlich machen, die die Geothermie zum Teil bereitstellen kann.

Mehrere aktuelle Studien (Roadmap Oberflächennahe Geothermie, Roadmap Tiefe Geothermie, Metastudie zur nationalen Erdwärmestrategie, Fernwärmeversorgung mittels Nutzung von Niedertemperaturwärmequellen am Beispiel tiefengeothermischer Ressourcen deutscher Forschungseinrichtungen verdeutlichen, dass die Geothermie das Potenzial hat,einen Großteil des deutschen Wärmebedarfs zu decken. So zeigt die gemeinsame Roadmap von Forschenden aus der Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft auf, dass die hydrothermale Geothermie (gegebenenfalls kombiniert mit Großwärmepumpen) als Wärmequelle für Fernwärmenetze nach den Abschätzungen der Roadmap rund ein Viertel des Gesamtwärmebedarfes Deutschlands decken könnte, also rund 300 Terawattstunden Jahresarbeit bei 70 Gigawatt installierter Leistung 24.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) will gemäß dem im November 2022 veröffentlichten Eckpunktepapier "Geothermie für die Wärmewende" mit acht Maßnahmen die Branche unterstützen, dieses Potenzial zügig zu heben und Investitionen erleichtern. Ziel ist es, die derzeit noch zu über 75 % aus Erdgas, Öl und Kohle erzeugte Wärme, bis zum Jahr 2030 wenigstens zur Hälfte zu dekarbonisieren. Der Ersatzbedarf insbesondere für das importierte Erdgas ist enorm.

Anfang März 2024 ist eine Initiative des BMWK und der Förderbank KfW bekannt geworden, eine staatlich unterstützte Versicherungslösung für das sogenannte Fündigkeitsrisiko für tiefe Geothermiebohrungen zu etablieren 25. Das Fündigkeitsrisiko bezeichnet das Risiko, dass niedergebrachte Bohrungen im Untergrund nicht die im Vorfeld angenommenen Temperaturen oder Ergiebigkeiten (sogenannte Schüttung) der Akquifere vorfinden. Diese Maßnahme ist Teil der "Erdwärmekampagne", die das Ministerium Ende 2022 vorgestellt hat. Mit einer staatlich unterlegten Versicherungslösung wird eine wesentliche Hürde für kommunale wie private Auftraggeber von tiefen Geothermieprojekten abgebaut, um eine zügige Erschließung der Potenziale der Geothermie für die Wärmeversorgung in größerem Maßstab voranzubringen.

Davon kann der Daldrup-Konzern als spezialisierter Bohrdienstleister entlang der Wertschöpfungskette für schlüsselfertige Geothermieheiz- und -kraftwerke profitieren. Denn das Unternehmen ist mit über 50 erfolgreichen Tiefengeothermiebohrungen einer der erfahrensten Wettbewerber im mitteleuropäischen Markt. Die mittelständischen Strukturen und die gut ausgebildeten Mitarbeiter erlauben darüber hinaus eine hohe Flexibilität und Lösungskompetenz gegenüber Kundenprojekten und den jeweiligen geologischen Formationen in großen Tiefen. Die Daldrup & Söhne AG geht trotz vorgenannter, teils zunehmender Risiken auch weiterhin von entsprechend günstigen Rahmenbedingungen, einer steigenden Nachfrage nach Bohrdienstleistungen für die Erstellung von Geothermieheiz- und -kraftwerken aus.

Für den Daldrup-Konzern können sich aus der anhaltenden guten Auftragslage und abwicklung und der über die Börsennotierung gegebenen langjährigen Transparenz sowie der etablierten Marktstellung in Mitteleuropa als verlässlicher Partner in der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Lage durchaus neue Chancen im Markt ergeben.

9. Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation

Trotz der Ausführungen im Abschnitt "Finanzierungsrisiken /​ Bestandsgefährdende Risiken" ist die Unternehmensführung bei bewusster Risikostrategie mit dem Auge für unternehmerische Chancen, dem raschen Zugriff und der Bereitschaft zu Plananpassungen auf organisatorische und finanzielle Stabilität ausgerichtet. Im Vergleich zu den möglichen Risiken überwiegen die unternehmerischen Chancen.

24 Roadmap Tiefe Geothermie für Deutschland, Handlungsempfehlungen für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für eine erfolgreiche Wärmewende, Fraunhofer-Gesellschaft und Helmholtz- Gemeinschaft, Seite 6, Februar 2022

25 Handelsblatt online, Versicherer wollen Geothermie zum Durchbruch verhelfen, 4. März 2024

D. Prognosebericht

1. Künftige Unternehmensausrichtung

Das Kerngeschäft des Daldrup-Konzerns ist das Erschließen und die Nutzbarmachung geothermischer Energie sowie die Erbringung hochwertiger Bohrdienstleistungen für die Bereiche Wasser, Rohstoffe und Umweltdienstleistungen. Insbesondere im Wärmemarkt sehen wir in Mitteleuropa aufgrund der dringend umzusetzenden Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung viel Potenzial für strukturelles Wachstum. Das gilt auch für den sich mittelfristig bildenden Markt für Tiefenerkundungen für die Suche von atomaren Endlagern. Beteiligungen an Heizwerken oder Kraftwerken werden langfristig als Minderheitsbeteiligungen angestrebt, sofern sie der mittelständischen Ausrichtung und Größenordnung des Daldrup-Konzerns entsprechen. Somit wird der Daldrup-Konzern in den nächsten Jahren seine operativen Schwerpunkte insbesondere in den Geschäftsfeldern flache und tiefe Geothermie, im Segment Wassertechnik sowie mit Dienstleistungen für den Altbergbau und die Rohstoff- und Lagerstättenerkundung haben. Regional wird der Konzern seinen Fokus weiter auf die DACH-Region und die Benelux-Staaten legen. Ziel ist es, die nationale und europäische Marktposition als Komplettanbieter für mittelständisch geprägte geothermische Energieprojekte zu stärken und die Ertragskraft zu steigern.

Diese Entwicklung erfordert auch die Fortsetzung und Weiterentwicklung der Ende 2018 begonnenen Neuausrichtung der konzerninternen Strukturen sowie der Steuerungs- und Kontrollmechanismen. Die Organisationsstruktur im Konzern, das Auftragscontrolling, die Steuerungs-, Risikoerkennungs- und Reporting-Tools sowie die Grundlagen des Geschäftsmodells werden sukzessive, die Anforderungen des Geschäftsmodells berücksichtigend, und mit Augenmaß umgestellt, um den Konzern verlässlich in die Zukunft führen zu können. Die diesbezüglich notwendigen personellen und organisatorischen Anpassungen betreffen neben den Bereich Finanzen und Controlling ebenso die Organisation und die personelle Ausstattung des laufenden Bohrbetriebs.

Der Vorstand der Daldrup & Söhne AG rechnet trotz der nicht abschließend abzuschätzenden Folgen des Krieges Russlands gegen die Ukraine in den kommenden Quartalen mit einer regen Nachfrage nach Bohraufträgen insbesondere für geothermische Wärmeprojekte. Trotz eines möglicherweise weiteren Zinsanstiegs in den nächsten Quartalen dürfte das unverändert hohe Interesse von Finanzinvestoren als einer Kundengruppe neben Kommunen, Stadtwerken und Industrieunternehmen an geothermischen Kraft- und Heizwerksprojekten weiterhin gegeben sein.

2. Künftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen von verhaltener konjunktureller Entwicklung und regulatorischen Unsicherheiten geprägt

Das IfW geht in seinem Anfang März 2024 veröffentlichten Kieler Konjunkturbericht für das Jahr 2024 von einer moderaten Expansion der Weltwirtschaft aus, wobei die Dynamik in den einzelnen Weltregionen recht unterschiedlich ist. Die konjunkturellen Divergenzen dürften im Prognosezeitraum geringer werden, ein kräftiger Aufschwung sei aber nicht in Sicht: Die Expansion in den Vereinigten Staaten verliert angesichts nachlassender fiskalischer Impulse etwas an Fahrt, in Europa und Japan belebt sich die Konjunktur mit dem Abklingen der bremsenden Wirkungen des Inflationsschocks allmählich. Stimulierend wirke auch die sich abzeichnende leichte Erholung beim Welthandel. Der Anstieg der Weltproduktion wird nach Einschätzung des IfW mit 2,8 Prozent etwas niedriger ausfallen als 2023 (3,1 Prozent). Für das kommende Jahr rechnen die Experten mit einem Zuwachs von 3,1 Prozent. Die Risiken für die Weltkonjunktur sind nach Einschätzung des IfW vor allem geopolitischer Natur und ergeben sich aus Kriegen und den Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit den US- Präsidentschaftswahlen. So würde eine Zuspitzung von Handelskonflikten die weltwirtschaftliche Aktivität belasten.

Angesichts wieder weitgehend normalisierter Energiepreise, steigender Realeinkommen sowie zunehmender Unterstützung aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld werden die Auftriebskräfte im Euroraum voraussichtlich wieder stärker, so die Experten des IfW. Bremsend wirke allerdings zunächst weiter die Geldpolitik und auch fiskalische Impulse fehlten. Insgesamt dürfte das BIP im laufenden Jahr um 0,7 Prozent (0,5 Prozent) zulegen, für 2025 rechnet der IfW mit einem Anstieg um 1,5 Prozent.

Für Deutschland konstatieren die Konjunkturexperten: "Eine konjunkturelle Erholung lässt weiter auf sich warten. Die Frühindikatoren signalisieren, dass die Wirtschaftsleistung in der ersten Jahreshälfte kaum mehr als stagnieren wird. Insgesamt rechnen wir nun für das laufende Jahr nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 0,1 Prozent (Winterprognose: 0,9 Prozent)." 26 Erst im kommenden Jahr dürfte das BIP nach Einschätzung des IfW wieder sichtbar um 1,2 Prozent zulegen. Der weiterhin recht hohe Fachkräftemangel wird auch in Reaktion auf die in den vergangenen Jahren hohe Inflation zu deutlich steigenden Löhnen führen. Die Exporte dürften im laufenden Jahr noch einmal spürbar zurückgehen, bevor sie mit dem sich allmählich wiederbelebenden Welthandel auf einen moderaten Expansionskurs einschwenken. Bei den Unternehmensinvestitionen wird sich das schwache konjunkturelle Umfeld deutlich bemerkbar machen. Mit der bislang ausbleibenden Erholung mehren sich die Zeichen, dass auf der deutschen Wirtschaft vor allem strukturelle Probleme lasten und die Expansionsspielräume dementsprechend geringer sind, fasst der IfW zusammen.

VERBESSERUNG DES REGULATORISCHEN RAHMENS AUF MITTLERE SICHT

Im Rahmen der zum 1. Januar 2024 in Kraft getretenen Gesetzes zur Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) treiben kommunale wie private Auftraggeber die Planungen insbesondere für geothermische Wärmeprojekte voran. Hier stehen die Reduzierung der Abhängigkeit von Erdgas und anderen fossilen Primärenergieträgern zur Wärmeerzeugung und eine beschleunigte Dekarbonisierung im Vordergrund. Bestehende Wärmenetze sollen bis 2030 mindestens 30 %, bis 2040 zu 80 % aus erneuerbaren Energien oder Abwärme gespeist werden. Für neue Wärmenetze gilt die Vorgabe von 65 %

26 Kieler Konjunkturberichte, Deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2024, 5. März 2024

Erneuerbaren, dabei ist Geothermie als Erfüllungsoption (65 % erneuerbare Energie) anerkannt. Das wird flankiert von einer ganzen Reihe von Maßnahmen, die Investitionen stimulieren sollen wie über die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze und Förderungen durch die KfW im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes. Die Rahmenbedingungen sollen vom BMWK weiter verbessert werden. Dazu gehört ebenfalls die Einführung des Privilegierungstatbestands für die Geothermie auf der Ebene der Bauleitplanung. Damit wird die Gleichbehandlung der Geothermie mit anderen bereits priviligierten erneuerbaren Energien erreicht. Im Wege der Raumordnung sollen zudem geeignete Flächen für Geothermie-Vorhaben ausgewiesen werden, in denen erleichterte Zulassungsanforderungen gelten sollen. Im März des laufenden Jahres wurde bekannt, dass das BMWK derzeit verschiedene Lösungsansätze der Förderbank KfW für ein neues Konzept zur Absicherung der Fündigkeit für Bohrprojekte, also die erwartete Wärme und Schüttung, der Tiefen Geothermie mit der Versicherungswirtschaft diskutiert. Das wäre ein weiterer entscheidender Schritt, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung mit den Potenzialen der heimischen Geothermie entscheidend voranzubringen. Auf mittlere Sicht gesehen, verbessert sich der regulatorische Rahmen in Deutschland voraussichtlich deutlich. Wir gehen davon aus, dass erste Kommunen und Städte ihre Wärmeplanung im ersten Halbjahr 2025 abschließen können und anschließend Ausschreibungen auch für Geothermieprojekte starten werden. Das sollte dazu beitragen, die Investitionszurückhaltung von Seiten öffentlicher wie privater Auftraggeber nach der Haushaltskrise und der damit einhergehenden Unklarheiten über die Ausgestaltung des Klima- und Transformationsfonds (KTF), dem zentralen Instrument der Regierung für die Finanzierung der Klimawende, Schritt für Schritt aufzulösen. Das wird für Daldrup unserer Einschätzung absehbar grundsätzlich zu einer steigenden Nachfrage nach Projekten der flachen und tiefen Geothermie führen.

Eine deutliche Beschleunigung eines umweltfreundlichen Umbaus der Wärmeversorgung ist dringend nötig. Mit der oberflächennahen Geothermie und der tiefen Geothermie stehen zwei effiziente und umweltfreundliche, dekarbonisierende Technologien zur Verfügung, diese benötigen jedoch verbesserte Rahmenbedingungen. Erdwärme ist jederzeit und praktisch im gesamten Bundesgebiet nutzbar, unabhängig von Tages- und Jahreszeiten sowie Wetterereignissen. Darüber hinaus ist die Erdwärmenutzung in Kombination mit Wärmepumpen die aktuell effizienteste Methode der Sektorenkopplung. Damit erbringt Geothermie eine wichtige Systemdienstleistung und kann in absehbarer Zeit wirtschaftlich ohne Subventionen betrieben werden.

Laut der Studie "Roadmap tiefe Geothermie für Deutschland" 27 von Fraunhofer und Helmholtz eröffnet das Marktpotenzial in Deutschland Ausbauziele von weit über 300 TWh Jahresarbeit bzw. 70 GW installierte Leistung, das entspricht rund 25 % des Gesamtwärmebedarfs. Zum Aufbau einer tiefengeothermalen Erzeugungsinfrastruktur und zur Anbindung an kommunale Verteilungsinfrastrukturen für Wärme werden laut Roadmap in den kommenden zehn Jahren Investitionen in Höhe von ca. 2,0 bis 2,5 Mrd. Euro je GW installierter Leistung aus öffentlichen und privaten Haushalten benötigt. Damit lassen sich wettbewerbsfähige Wärmegestehungskosten von < 30 EUR/​MWh erzielen.

27 Strategiepapier von sechs Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft und der Helmholtz- Gemeinschaft, "Roadmap tiefe Geothermie für Deutschland", Februar 2022

Die Geothermie zählt für das BMWK in dem im November 2022 vorgestellten Eckpunktepapier 28 dabei zu den Schlüsseltechnologien, um Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme versorgungssicher, wirtschaftlich und dezentral zu erzeugen. Laut Leibnitz Institut für angewandte Geophysik müssen allein 587 TWh/​pro Jahr (2.111 PJ) aus Erdgas, Erdöl und Kohle ersetzt werden, um die Klimaschutzziele im Sektor Raumwärme/​Warmwasser zu erreichen. Zu den vom BMWK vorgeschlagenen Maßnahmen gehören u.a. die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, der Ausbau von Förderprogrammen wie dem BEW und dem EEW sowie die Risikoabfederung von Geothermiebohrungen. Bis 2030 bedeutete das mindestens 100 mitteltiefe und tiefe Geothermieprojekte. Das entspräche einer Vervielfachung gegenüber dem derzeitigen Ausbautempo.

3. Erwartete Ertrags- und Finanzlage

Das Bohr- und Projektgeschäft des Konzerns ist nun bereits seit einigen Jahren durch eine hohe Auslastung und eine zufriedenstellende Auftragslage in allen vier Geschäftsbereichen gekennzeichnet. Wenngleich das aktuelle Klima gegenüber der Geothermie in der Gesellschaft und der Politik als sehr freundlich einzustufen ist, ist dennoch das Bohrgeschäft dem Grunde auch nach mit Unwägbarkeiten und den skizzierten Risiken behaftet, die man nicht ausblenden darf. Trotz sorgfältigster Planungen und Abstimmungen mit den Projektpartnern und den Behörden lassen sich aber beispielsweise zeitliche Verschiebungen bei Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren, sich ändernde juristische Anforderungen, Veränderungen bei den in der Regel besonderen Infrastrukturbedingungen und den Bedingungen bei Projektfinanzierungen sowie Unwägbarkeiten in der Geologie niemals ausschließen. Das liegt daran, dass die Erschließung geothermischer Energie ein noch relativ junges Gewerk ist. Zudem muss jedes Projekt individuell geplant werden, da die geologischen Verhältnisse im Untergrund sehr unterschiedlich sein können. Kompetitiv wirkt zudem das deutlich höhere Zinsniveau, das alternative Anlageformen wieder in den Fokus von Investoren rücken läßt. Aufgrund vorgenannter Unwägbarkeiten sind Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage der Daldrup & Söhne AG bzw. des Konzerns naturgemäß nicht auszuschließen und werden den Geschäftsgang des Konzerns auch zukünftig beeinflussen.

Die Daldrup & Söhne AG sowie die Tochtergesellschaft D&S Geothermie GmbH haben mit dem Verkauf der Geysir Europe GmbH, München und den Geothermie-Kraftwerken bis Anfang 2020 ihr Risikoexposure in Form von Nachrangforderungen und die enormen Verpflichtungen aus Verbindlichkeiten signifikant reduziert. Damit ist der Konzern nach Auffassung des Vorstands der Daldrup & Söhne AG auf dem richtigen Weg, die Risikopositionen und die Geschäftstätigkeit den mittelständisch geprägten Strukturen anzupassen.

Die wirtschaftliche Entwicklung 2024/​2025 wird durch den Vorstand mit Stand Ende März 2024 unter Beachtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie der Auswirkungen der geopolitischen Krisen als insgesamt zufriedenstellend eingeschätzt. Das Bohr- und Dienstleistungsgeschäft des Konzerns Daldrup & Söhne AG dürfte in den kommenden Quartalen aber durch einen verbesserten regulatorischen Rahmen und der Notwendigkeit, die Wärmeversorgung in der Breite zu dekarbonisieren, einen strukturellen Nachfrageanstieg erfahren. Mögliche Preisvolatilitäten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe - ausgelöst durch geopolitische Spannungen und Kriege können aber belastende Faktoren für die Kostenstrukturen und die zeitlichen Abläufe auf den Bohrstellen darstellen.

28 Geothermie für die Wärmewende - BMWK startet Konsultationsprozess, https:/​/​www.bmwk.de/​Redaktion/​DE/​Pressemitteilungen/​2022/​11/​20221111-geothermie-fuer-die-waermewende.html, 11. November 2022

Insgesamt ist der Vorstand mittelfristig zuversichtlich, weitere Projekte in allen Geschäftsbereichen akquirieren und abarbeiten zu können. Sei es für Erkundungsbohrungen für die Lagerung radioaktiver Abfälle in Deutschland oder für die Sanierung von Schächten und Flächen im Ruhrgebiet aus dem Altbergbau. In den Niederlanden werden mit einem zielgerichteten staatlichen Förderrahmen die Möglichkeiten der Geothermie für die Wärmeversorgung für Gebäude und in der Landwirtschaft weiter aktiv vorangetrieben.

Rund um München ist das Interesse auch an größeren Geothermieprojekten in der Molasse für die Strom- und Wärmeversorgung weiterhin hoch. So haben wir Anfang 2023 bereits von der MTU Aero Engines AG einen Generalunternehmerauftrag zur Erstellung einer geothermischen Dublette mit Errichtung des Bohrplatzes am Standort München erhalten, der im laufenden Jahr abgeschlossen werden wird. Für die Stadtwerke Neuruppin bearbeiten wir im Jahr 2024 einen Auftrag zur Erstellung zweier Geothermie-Bohrungen mit einer Tiefe von jeweils circa 2.000 Metern. Das über die Bohrungen gewonnene Thermalwasser soll in Kombination mit Hochtemperatur-Wärmepumpen in das bestehende Fernwärmenetz eingespeist werden. Die Geoenergie Kirchweidach GmbH, Regensburg hat uns einen Auftrag für die Überarbeitung einer bestehenden rund 5.000 m langen Bohrung im Landkreis Altötting erteilt. Die Überarbeitung soll die verfügbare Leistung des seit 2011 bestehenden Tiefengeothermie Heizkraftwerks sichern und erweitern. Von der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) besteht ein Auftrag zur Erstellung einer Schachtvorbohrung zur Lagerstätte Asse. Es handelt sich um einen komplexen High-Tech-Bohrauftrag, der zur Gewinnung von Daten auf Basis von Bohrkernen dient. Auf Basis der Erkundungsergebnisse will die BGE den Ansatzpunkt für den Rückholschacht Asse 5 anschließend festlegen. Der Auftragsbestand über alle vier Geschäftsbereiche beträgt zu Ende März 2024 38,5 Mio. Euro. Die Auftragspipeline entwickelt sich robust und erreicht zu Ende März 2024 einen Stand von rund 260 Mio. €.

Der Vorstand treibt die Stärkung der Ertragskraft mit gezielten Investitionen in Effizienzsteigerungen der Bohrgeräte, den selektiven Ersatz von teurem Mietequipment durch eigene Anschaffungen und die für Ende 2024 geplante Inbetriebnahme des neuen Management Informations-Systems weiter voran. Aus dem Auslauf von wesentlichen Abschreibungen für Bohrgerät ergibt sich - über das operativ erwirtschaftete Ergebnis hinaus - ein Ergebnispotenzial von rund 1 Mio. Euro.

Wenngleich weitere Wertkorrekturen der nennenswert abgebauten Forderungen gegenüber den Gesellschaften des ehemaligen Geysir-Teilkonzerns nicht auszuschließen sind und in den kommenden Jahren zunehmen könnten, geht der Vorstand der Daldrup & Söhne AG unter Berücksichtigung der vorgenannten Punkte und den gut ausgelasteten Bohranlagenkapazitäten sowie der zufriedenstellenden Auftragslage, die rechnerisch eine Auftragsreichweite bis in das erste Quartal 2025 besitzt, sowie der bestehenden Auftragspotenziale insgesamt davon aus, dass der Konzern Daldrup & Söhne AG im Geschäftsjahr 2024 eine Gesamtleistung von rund 47 Mio. € erreichen wird. Aufgrund bestehender Markt-, Beschaffungs- und preislicher Risiken aus den multipolaren geopolitischen Krisen geht der Vorstand zunächst von einer Marge des operativen Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 5,0 % und 7,0 % der Gesamtleistung aus.

E. Angaben zu eigenen Anteilen gem. § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG

Die Angaben zu eigenen Anteilen nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG und § 289 Abs. 2 Satz 2 HGB sind im Konzernanhang angegeben.

Oberhaching, 29. Mai 2024

Andreas Tönies, Vorstandsvorsitzender

Bernd Daldrup, Vorstand

Karl Daldrup, Vorstand

Stephan Temming, Vorstand

Angaben im Lagebericht zu Gesundheits-, Umweltschutz- und Qualitätsstandards - nicht Bestandteil der Jahresabschlussprüfung 2023

Die Daldrup & Söhne AG verpflichtet sich zur Einhaltung hoher Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschutzstandards. Hierbei legt die Daldrup & Söhne AG größten Wert auf die Einhaltung branchenüblicher Standards, der jeweils geltenden nationalen Gesetze sowie der einschlägigen Regularien bzgl. Sicherheit und des Gesundheits- und Umweltschutzes durch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das vom Vorstand der Daldrup & Söhne AG installierte und extern auditierte Management-, Informations- und Sicherheitssystem gewährleistet eine effektive Umsetzung dieser Standards. Die nicht finanziellen Leistungsindikatoren dienen nicht unmittelbar der Unternehmenssteuerung.

Die Grundlagen des täglichen Handelns werden u. a. durch das Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokument nach den entsprechenden Rechtsvorschriften und Richtlinien der Europäischen Union sowie die internen Leitlinien der Daldrup & Söhne AG zur Mitarbeiterführung und Mitarbeiterentwicklung, zur Suchtprävention und zur Instandhaltung und Wartung vorgegeben.

Ein hohes Qualitätsniveau über alle Unternehmensbereiche der Daldrup & Söhne AG ist ein entscheidender Faktor, um den Erfolg unserer Arbeiten und die Zufriedenheit der Kunden zu gewährleisten. Die übliche SCC-Zertifizierung ist daher ebenso selbstverständlich wie die Erfüllung und regelmäßige Erneuerung des Qualitätsmanagements nach DIN ISO 9001. Die Daldrup & Söhne AG ist besonders stolz darauf, eines der ersten mittelständischen Unternehmen zu sein, die im März 2022 bereits nach der neuen SCC-Norm "SCC-VAZ 2021" zertifiziert wurde.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft, Oberhaching

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft, Oberhaching, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft, Oberhaching, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Die Die weiteren Angaben im Konzernlagebericht zu Angaben zum Gesundheits-, Um-weltschutz- und Qualitätsstandards haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf die oben genannten nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angabe im Abschnitt "II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" im Konzernanhang sowie die Angabe in Abschnitt "C.8.Finanzierungsrisken /​ Bestandsgefährdende Risiken" des Konzernlageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass die Finanzierung des Konzerns, die branchenübliche Stellung von Avalen sowie die Absicherung von Währungsrisiken aus den Aufträgen z.B. in Schweizer Franken unverändert über die Muttergesellschaft Daldrup & Söhne AG, welche in Abstimmung mit den Geschäftsführungen der örtlichen Gesellschaften konzernweit die Finanzierungsaktivitäten koordiniert, erfolgt. Des Weiteren führen die gesetzlichen Vertreter aus, dass sich die Daldrup & Söhne AG bis zu einer abschließenden Entscheidung der Kreditinstitute im Sanierungsprozess befindet. Die mit den Kreditinstituten getroffenen Vereinbarungen sehen vor, dass die "bis auf weiteres" gewährten Kredite durch die Kreditgeber gekündigt werden könnten. Der Abschluss des Sanierungsprozesses wird voraussichtlich erst beendet werden, wenn unter anderem die zwischen den Kreditgebern und der Daldrup & Söhne AG vereinbarten Maßnahmen vollständig und erfolgreich umgesetzt wurden. Hierzu liegt eine positive Empfehlung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die den IBR und deren Updates erstellt hat, vor. Sollten die Maßnahmen nicht oder nicht vollständig umgesetzt werden und infolgedessen die Kreditgeber möglicherweise von ihrem Kündigungsrecht Gebrauch machen und sollte es der Gesellschaft nicht gelingen, entsprechende Anschluss- oder Alternativfinanzierungen abzuschließen, wären die Daldrup & Söhne AG sowie aufgrund der finanziellen und wirtschaftlichen Verflechtungen mit den Tochtergesellschaften auch der Konzern insgesamt im Bestand gefährdet.

Wie im Konzernanhang im Abschnitt "II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" und im Konzernlagebericht im Abschnitt "C.8. Finanzierungsrisken /​ Bestandsgefährdendes Risiko" dargelegt, zeigen diese Ereignisse und Gegebenheiten, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

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die im Abschnitt "Prüfungsurteile" genannten, nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts
die uns voraussichtlich nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellten übrigen Teile des Geschäftsberichts, einschließlich des Berichts des Aufsichtsrates,
aber nicht den Konzernabschluss, nicht die inhaltlich geprüften Angaben im Konzernlagebericht und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Für den Bericht des Aufsichtsrats ist der Aufsichtsrat verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

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wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im Konzernlagebericht oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen

Düsseldorf, den 29. Mai 2024

Grant Thornton AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Thorsten Esser, Wirtschaftsprüfer

Carsten Carstens, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2023

Der Aufsichtsrat der Daldrup & Söhne AG hat im Geschäftsjahr 2023 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung und strategischen Ausrichtung des Unternehmens beraten und diesen bei der Führung der ihm obliegenden Geschäfte auf Basis aller bereitgestellten Informationen überwacht. Dazu hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig und zeitnah über den Geschäftsgang in den vier Geschäftsbereichen, zur wirtschaftlichen und regulatorischen Lage und insbesondere zur Entwicklung der Finanz- und Liquiditätssituation und zur Risikolage der Daldrup & Söhne AG und des Konzerns sowie zu aktuellen Markt- und Unternehmensthemen unterrichten lassen.

Dies erfolgte innerhalb und außerhalb der Aufsichtsratssitzungen durch schriftliche oder mündliche Berichte, im Rahmen von persönlichen Gesprächen im Unternehmen, Videokonferenzen oder auch durch Telefonate. Der Aufsichtsrat erhielt zu diesem Zweck regelmäßig umfangreiche Informationen oder Unterlagen insbesondere über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie über die Auftragssituation und Projekte, wesentliche strategische Entscheidungen und erwartete Entwicklungen. Der Vorstand ist dabei seinen Informationspflichten vollumfänglich nachgekommen. Planungen sowie Abweichungen von den aufgestellten Plänen wurden im Aufsichtsrat und mit dem Vorstand intensiv diskutiert.

Chancen und Risiken der Geschäftsentwicklung waren regelmäßig Thema in den Beratungen des Aufsichtsrates. Gemäß den Geschäftsordnungen von Vorstand und Aufsichtsrat war der Aufsichtsrat in Entscheidungen von grundlegender Bedeutung eingebunden und konnte den Vorstand in seiner Arbeit unterstützen. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der Sitzungen in Kontakt mit dem Vorstand und hat sich in persönlichen Gesprächen regelmäßig über wesentliche Entwicklungen, die für die Beurteilung der Lage sowie für die operative sowie strategische Leitung des Unternehmens und des Konzerns von Bedeutung waren, informiert.

Die Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat in allen Sitzungen des Berichtszeitraums waren unter anderem gemäß § 90 Abs. 1 Nr. 1 bis 4 Aktiengesetz: die operative Geschäftsentwicklung, die finanzielle Lage der Gesellschaft, insbesondere die jeweils aktuelle Liquiditätssituation, die Organisations- und Personalstrukturen der Daldrup-Gruppe sowie Perspektiven für die Weiterentwicklung des Daldrup- Geschäftsmodells. Das Reporting und weitere Informationen, insbesondere zur aktuellen Unternehmensentwicklung und über die planerische Entwicklung der Liquidität, hat der Aufsichtsrat regelmäßig erhalten. Auch hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig zu der Entwicklung der Auftragslage in den einzelnen Geschäftsbereichen, zu den Details und den Projektfortschritten in den wesentlichen Tiefengeothermie- und Spezialbohrprojekten sowie zu den internen Projekten in Kenntnis setzen und diese erörtern lassen.

Sitzungen und Themenschwerpunkte

Im Geschäftsjahr 2023 fanden fünf ordentliche Aufsichtsratssitzungen am 31. März, 25. Mai, 11. August, 21. September sowie am 13. Oktober statt. Neben den Aufsichtsratssitzungen erfolgten ebenfalls persönliche oder telefonische Informationsaustausche. Bis auf die Aufsichtsratssitzung am 11. August und 21. September haben stets alle Aufsichtsratsmitglieder an den Sitzungen teilgenommen. An den Sitzungen am 11. August und 21. September hat Herr Wolfgang Bosbach nicht teilgenommen. An der Sitzung am 25. Mai waren Frau Dr. Michaela Daldrup-Arnold und Herr Wolfgang Bosbach per Video zugeschaltet. An allen anderen Sitzungen waren die Mitglieder des Aufsichtsrats persönlich anwesend. Der Aufsichtsrat hat die Geschäfte, die nach Gesetz und Satzung seiner Zustimmung bedurften, mit dem Vorstand erörtert, geprüft und hat diese stets einstimmig genehmigt.

In der Aufsichtsratssitzung am 31. März erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand die ungeprüften, vorläufigen Jahresabschlüsse und den Konzernlagebericht zum Geschäftsjahr 2022. Der Aufsichtsrat nahm den vorgestellten, vorläufigen Jahresabschluss zur Kenntnis. Aufsichtsrat und Vorstand diskutierten darüber hinaus die Wettbewerbssituation auf dem deutschen und europäischen Markt sowie die zukünftige strategische Ausrichtung der Unternehmens-Gruppe.

In der Aufsichtsratssitzung am 25. Mai gab der Vorstand dem Aufsichtsrat einen Statusbericht über die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022 sowie zum Abhängigkeitsbericht anhand der zuvor vom Vorstand übersandten Unterlagen. An dieser Sitzung nahmen neben dem Vorstand die Abschlussprüfer teil. Sie erläuterten unter anderem die wesentlichen Inhalte der Prüfung zum Jahres- und Konzernabschluss und der Lageberichte zum 31. Dezember 2022 sowie die vorläufigen Prüfungshandlungen. Fragen von Aufsichtsratsmitgliedern zum Prüfungsstatus und einzelnen Sachverhalte wurden detailliert diskutiert. Mit Beschluss vom 31. Mai 2023 hat der Aufsichtsrat zum endgültigen Ergebnis der Abschlussprüfung der Jahresabschlüsse und Lageberichte der Daldrup & Söhne AG sowie des Abhängigkeitsberichts des Vorstands zum 31. Dezember 2022 nach eingehender eigener pflichtgemäßer Prüfung der ihm vorgelegten vorbezeichneten Unterlagen festgestellt, dass Einwendungen zu den Abschlüssen und Lageberichten nicht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat billigte einstimmig die vom Vorstand für die Gesellschaft und den Konzern vorgelegten Jahresabschlüsse und Lageberichte für das Geschäftsjahr 2022 sowie den Abhängigkeitsbericht des Vorstands. Der Jahresabschluss der Gesellschaft war damit festgestellt (§ 172 Aktiengesetz).

In der dritten Aufsichtsratssitzung am 11. August 2023 diskutierte der Aufsichtsrat die allgemeine Kostensituation. Der Vorstand wurde danach u. a. gebeten, für den Aufsichtsrat eine Vorlage zu weiteren Details der Gemeinkosten zu erstellen und hierauf aufbauend Kostensenkungspotenziale im Konzern zu identifizieren, die sich kurz- bis mittelfristig umsetzen lassen.

In der vierten Aufsichtsratssitzung am 21. September 2023 erörterte der Aufsichtsrat Vorstandsangelegenheiten und Themen zur Unternehmensorganisation. Es wurden Beschlüsse zur engeren, regelmäßigen Abstimmung sowie zur Einbindung in die Gespräche mit Finanzierern gefasst.

Am 13. Oktober 2023 diskutierte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand Details des per Umlaufbeschluss am 30.09.2023 gebilligten Halbjahres-Konzernabschlusses zum 30. Juni 2023 und die Geschäftsentwicklung in den ersten acht Monaten des Geschäftsjahres. Der Vorstand erläuterte ausführlich den Stand und Details einzelner Bohrprojekte in den Geschäftsbereichen in Deutschland, Benelux und der Schweiz, einzelne betriebswirtschaftliche Kennzahlen sowie die Finanz-, Liquiditäts- und Personalsituation. Der Aufsichtsrat ließ sich anhand der vorgelegten Unterlagen ebenfalls über die zu erwartende Entwicklung der Liquidität in den kommenden Monaten und der Auftragslage in den nächsten Quartalen, über bevorstehende Gespräche mit finanzierenden Banken und die Liquiditätssituation der Gruppe unterrichten. Auch diskutierte er mit dem Vorstand Kosteneinsparpotenziale anhand der vom Vorstand erstellen Informationen unter Einbezug der Tochtergesellschaften und beschloss ein Kostensenkungsprogramm.

Organisation des Aufsichtsrats

Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtsjahr - unverändert zum Vorjahr - folgende vier Mitglieder an: Josef Daldrup (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Wolfgang Bosbach (stellv. Vorsitzender), Dr. Michaela Daldrup-Arnold und Heinz Goßheger. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats sind bis zum Ende der ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2027 zu Mitgliedern des Aufsichtsrats gewählt. Ausschüsse wurden seitens des Aufsichtsrats aus Effizienzgründen nicht gebildet. Dies gilt auch für einen Prüfungsausschuss, dessen Aufgaben unverändert vom Gesamtaufsichtsrat wahrgenommen werden.

Interessenkonflikte traten bei Mitgliedern des Aufsichtsrats im Berichtszeitraum nicht auf.

Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2023

Der Vorstand hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023 der Daldrup & Söhne AG nach den Regeln des Handelsgesetzbuches unter einer Going Concern-Prämisse aufgestellt. Die von der ordentlichen Hauptversammlung am 31. August 2023 zum Abschlussprüfer gewählte Grant Thornton AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023 der Daldrup & Söhne AG unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit dem un-eingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat sich von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und der für den Abschlussprüfer handelnden Personen überzeugt. In der Sitzung des Aufsichtsrats am 24. Mai 2024 berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand für Auskünfte und Erläuterungen zur Verfügung.

Die Prüfungsschwerpunkte für das Geschäftsjahr 2023 lagen bei der Existenz und Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Existenz und Bewertung der unfertigen Leistungen, dem Eintritt und der Genauigkeit der Umsatzerlöse, der Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, der Vollständigkeit und Richtigkeit der vorgenommenen Konsolidierungsbuchungen. Weiteres Augenmerk wurde auf die Ordnungsmäßigkeit der Einzelabschlüsse der in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen sowie der Übernahme der Einzelabschlüsse in den Konzernabschluss, der Vollständigkeit der Angaben im Konzernanhang sowie der Darstellung der Geschäftsentwicklung und der prognostizierten Angaben im Konzernlagebericht gelegt.

Der Jahresabschluss sowie der Konzernabschluss nebst Lageberichten zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen. Mit Beschluss vom 29. Mai 2024 hat der Aufsichtsrat das Ergebnis der Abschlussprüfung zur Kenntnis genommen und den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Lagebericht der Daldrup & Söhne AG zum 31.12.2023 festgestellt sowie den Konzernabschluss nebst Konzernlagebericht jeweils zum 31.12.2023 einstimmig gebilligt. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 der Daldrup & Söhne AG ist damit gemäß § 172 Aktiengesetz festgestellt. Der Aufsichtsrat schloss sich nach kurzer Beratung dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands für die ordentliche Hauptversammlung an.

Abhängigkeitsbericht

Der vom Vorstand erstellte Abhängigkeitsbericht zum 31.12.2023 enthält gemäß der Prüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die vorgeschriebenen Angaben nach § 312 Abs. 1 AktG und kommt zu dem Ergebnis, dass die Daldrup & Söhne AG bei den dargestellten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nicht benachteiligt wurde und eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Die Abschlussprüfer haben dazu den folgenden, uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt: "Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind, 3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen." Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht des Vorstands und den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers seinerseits geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat durchgeführten eigenen Prüfung des Abhängigkeitsberichts sind keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands zum Abhängigkeitsbericht zu erheben.

Wir danken dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Daldrup & Söhne AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen für ihren tatkräftigen Einsatz.

Oberhaching, 29. Mai 2024

Josef Daldrup, Vorsitzender des Aufsichtsrats

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